Zitate Sammlung DSA

February 3, 2019 | Author: Urischar | Category: Truth, Religion And Belief, Philosophical Science, Science
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Sammlung von inneraventurischen Zitaten...

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© 2002-05 Tyll Zybura | [email protected] | Quelle: www.wo lkenturm.de 

1

 A venturische Zitate Stand: 20-05-05 Gesamt: 343 Zitate

 1.

 Angrax Eisenhand

Zwergischer Feldscher

1.

»Du meinst, das sei eine Wunde?! Das ist ja jämmerlich , ein Zwerg würde mit so einem Kratzer noch in der ersten Reihe kämpfen!«

2.

»Seht einmal her, ich habe hier ein Beißholz  und  und ein Beißeisen - seid ihr Zwerg genug, um das Eisen ins Maul zu nehmen?«

3.

»(Zieht die Nase kräftig hoch, spuckt das Ergebnis Ergebnis auf die Wunde und verteilt den grünlichgrünlichbraunen Schleim sorgfältig) Zwergenrotz wirkt besser als das meiste Kraut, wirst schon sehen! Hab ich schon fässerweise in Grangor verkauft. (zwinkert grinsend während er weiter an der  Wunde doktort) Und mit etwas Salpetersäure und Rosenquarzstaub vermischt ergibts ein kräftiges Rahjaikum, hehehe... apropos: denk jetzt mal an was Schönes!«

4.

»Halb so schlimm, mein Junge/Mädchen!«

5.

»Könnte viieeel schlimmer sein...«

6.

»Der Baron von Sibur, das war ein rechter Zwerg, sag ich dir! Der hat mir doch in Drôl glatt das Beißholz durchgebissen, als ich ihm die brandige Bolzenwunde mit dem Glüheisen gesäubert habe! Das hat gespritzt, sag ich dir - aber die Maden darf man nun mal nicht im Fleisch lassen... He, wo willst du denn so schnell hin?«

7.

»Infanterist Alrik wurde von einer einer orkischen orkischen Byaka Byaka aufgeschlitzt aufgeschlitzt und versucht panisch, sein Gekröse wieder in den Leib zu stopfen. Kommt der Hauptmann vorbei und bellt: 'Alrik, hör auf dir den Bauch voll zu schlagen und mach, dass du ins Lazarett kommst!' Harharhar! Gut,  was?!«

8.

»Infanterist Alrik wurden beide beide Beine von einer orkischen Byaka abgehackt. Kommt der Hauptmann vorbei und bellt: 'Alrik, nimm die Beine in die Hand und mach, dass du ins Lazarett kommst!' Uuharharharrr!!! Noch einen?«

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9.

2

»Hier, hier, ich kenne noch einen, hör dir den an: In der Schlacht auf den Silkwiesen; der zwergische Armbrustschütze ist tödlich verletzt und bittet seinen menschlichen Kameraden, seinem Leiden ein Ende zu setzen und ihn zu erschießen, bevor er in die Hände der Orks gerät. "Tut mir leid, alter Freund, ich habe keine Bolzen mehr," bedauert der Kamerade. "Ach, das macht nichts, ich habe noch welche, die könnte ich dir verkaufen!" meint der Verletzte mit gliterzenden Augen. Harharhar, jawoll, den hat mir Krabax Sohn des Krombax von den Angbarer Sappeuren damals vor Greifenfurt erzählt, bevor ich ihn mit seiner eigenen Armbrust erschossen habe – denn durch das Loch in seinem Bauch hätte meine Faust gepasst, da war nix mehr zu machen.  Armer Kerl, aber Humor hat er gehabt!«

 2.

Brand Baerenzorn

Zwergischer Kämpfer

1.

»Na, das woll'n wir mal nicht so genau nehmen, Jungchen, wie? Dein Bart soll soll ja noch ein  wenig wachsen, bevor ich dir jedes Härchen einzeln ausreiße...« —zu einem überlegenen Gegner

2.

»Ich kann dir das das reparieren, reparieren, aber aber dafür überlässt du mir den nächsten Ork, einverstanden?« einverstanden?« —  zu einem Kampfgenossen

3.

»Bei Angroschs strafender Bartfäule! Bartfäule! Ihr Menschlein könnt aber auch nichts nichts richtig richtig machen machen – lasst da mal Zwergenhände 'ran.« —zu einem ungeschickten Gefährten

 3.

D exter exter N   emrod

Reichsgroßgeheimrat

1.

»Ein Verrückter Verrückter am richtigen Ort ist ein nützliches Werkzeug.« Werkzeug.« —in "Vom "Vom Wesen Wesen des Staates", über die Nützlichkeit von Helden

2.

»Wenn ein Dummkopf etwas tut, dessen dessen er sich schämt, schämt, erklärt er immer, immer, dass es seine seine Pflicht ist.« —in "Vom Wesen des Staates"

3.

»In der Politik ist ein Argument nur so lange gut, bis man weiß, von wem es ist.« —in "Vom  Wesen des Staates"

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9.

2

»Hier, hier, ich kenne noch einen, hör dir den an: In der Schlacht auf den Silkwiesen; der zwergische Armbrustschütze ist tödlich verletzt und bittet seinen menschlichen Kameraden, seinem Leiden ein Ende zu setzen und ihn zu erschießen, bevor er in die Hände der Orks gerät. "Tut mir leid, alter Freund, ich habe keine Bolzen mehr," bedauert der Kamerade. "Ach, das macht nichts, ich habe noch welche, die könnte ich dir verkaufen!" meint der Verletzte mit gliterzenden Augen. Harharhar, jawoll, den hat mir Krabax Sohn des Krombax von den Angbarer Sappeuren damals vor Greifenfurt erzählt, bevor ich ihn mit seiner eigenen Armbrust erschossen habe – denn durch das Loch in seinem Bauch hätte meine Faust gepasst, da war nix mehr zu machen.  Armer Kerl, aber Humor hat er gehabt!«

 2.

Brand Baerenzorn

Zwergischer Kämpfer

1.

»Na, das woll'n wir mal nicht so genau nehmen, Jungchen, wie? Dein Bart soll soll ja noch ein  wenig wachsen, bevor ich dir jedes Härchen einzeln ausreiße...« —zu einem überlegenen Gegner

2.

»Ich kann dir das das reparieren, reparieren, aber aber dafür überlässt du mir den nächsten Ork, einverstanden?« einverstanden?« —  zu einem Kampfgenossen

3.

»Bei Angroschs strafender Bartfäule! Bartfäule! Ihr Menschlein könnt aber auch nichts nichts richtig richtig machen machen – lasst da mal Zwergenhände 'ran.« —zu einem ungeschickten Gefährten

 3.

D exter exter N   emrod

Reichsgroßgeheimrat

1.

»Ein Verrückter Verrückter am richtigen Ort ist ein nützliches Werkzeug.« Werkzeug.« —in "Vom "Vom Wesen Wesen des Staates", über die Nützlichkeit von Helden

2.

»Wenn ein Dummkopf etwas tut, dessen dessen er sich schämt, schämt, erklärt er immer, immer, dass es seine seine Pflicht ist.« —in "Vom Wesen des Staates"

3.

»In der Politik ist ein Argument nur so lange gut, bis man weiß, von wem es ist.« —in "Vom  Wesen des Staates"

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3

4.

»Einem Machthaber Machthaber darfst du weder weder so nah stehen, stehen, dass sein Sturz dich mitreißt, noch noch so fern, dass du im Fall seines Sturzes nicht bereit bist, auf seine Trümmer zu steigen.« —in "Vom  Wesen des Staates"

5.

»Frieden ist immer nur nur ein Zustand, in dem ein Gleichgewicht der Kräfte herrscht. Die Die andeanderes glauben, sind Narren oder Romantiker ohne einen Sinn für die Realität.« —in "Vom Wesen des Staates"

6.

»Die beste Informationsquelle sind Leute, die versprochen haben, nichts weiterzuerzählen.«

4.

Elleara S chatten-inchatten-in-Blättern

Zweite Gezeichnete

1.

»Nun, da ich das Leiden der Menschen gesehen habe, kann ich nicht mehr unberührt bleiben bleiben  von ihrem Tun und Sein. Nun werde ich mich nie mehr ganz von der Menschenwelt abwenden können, nun werde ich nie mehr ganz unbeteiligt an ihren Geschicken und Geschehnissen sein können. Am Anfang habe ich in Greifenfurt noch geglaubt, ich könne jederzeit gehen. Die Zeiten waren schlimm genug - aber ich bin dennoch geblieben, bis zum Ende...« —nach der endgültigen Befreiung Greifenfurts im Orkkrieg

2.

»Ich bin, was ich bin - und meine Aufgabe ist es, dieses 'ich bin' auf mich zu nehmen.« nehmen.«

3.

»Ich habe habe die Feenwelten gesehen, gesehen, habe habe die Bibliothek des Pentagrammatons zu Punin und das Herz der Salamandersteine besucht. Ich habe einem Erzvampir und einem hohen Greifen des Praios gegenübergestanden. Ich habe in der Schlacht vor Greifenfurt in der Leibgarde des Prinzen gekämpft und bin auf dem Rücken eines Drachen geflogen. Also hört mich an!« —vor einer Versammlung mittelreichischer Adliger

4.

»Ich habe in  Eurer   Welt Dinge erlebt, die Ihr Eurem besten Freund nicht glauben würdet. Denkt also nicht, ich wüßte nicht, worum es hier geht, nur weil ich eine Elfe bin.«

5.

»Ich werde mich an die Menschenwelt Menschenwelt und ihre Wirren verlieren, weil weil es notwendig ist. Aber ich habe das Leben gekannt, das mir als Kind der Lichtgeborenen zugedacht war und habe darin Erfüllung erfahren - auch wenn es mir nicht bestimmt ist, mein Leben im Licht zu beenden.«

6.

»Nein, Elfenfreund, Elfenfreund, es lohnt nicht, sein Begehren Begehren auf etwas Fernes und und Fremdes zu richten. Wir  sind   sind nicht wie die Menschen getrennt von der Welt, die uns umgibt. Sie  können   können die Welt nur erfahren, indem sie möglichst viel von ihr sehen, und so zieht es sie in die Ferne. Wir  aber  aber lernen die Welt anders kennen. Die Welt ist für uns ein Sein, das dem unseren begegnet, und diese Begegnung ist unsere Erfahrung der Welt. Wenn wir den Wunsch verspüren, mehr von der Welt zu erfahren, begeben wir uns in Wirklichkeit in eine Trennung von ihr. Ich kann das sagen, denn ich habe die Welt mit Menschenaugen gesehen.«

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4

7.

»Ihr Magier! Wenn ihr nicht alles wisst, seid ihr unglücklich.«

8.

»Ich trage trage den Letzten Sommer in mir, mit mir. Mit jedem Schritt, den ich tue, zeuge ich vom Letzten Sommer, vom Vergehen meines Volkes in den Wirrnissen der Welt, im Nebel der Zeiten oder im Licht? Ich streue meine Botschaften aus wie Samen in den Wind - wer weiß, wo sie Wurzeln schlagen, wer weiß, welche Pflanze aus ihnen einst erblühen wird? Meine Botschaften sind wie Samen - möge der Wind sie zu fruchtbarer Erde tragen.«

9.

»Mitleid mit euch Menschen Menschen in diesen Zeiten? Nein. Nein. Wir sehen euren Niedergang mit alten  Augen. Wir sehen euch mit Augen, die alles, was euch noch bevorstehen mag, bereits gesehen haben. Wir haben die Wesen nicht gerufen, die nun an die Pforten eurer Welt klopfen - wir hatten damals unsere eigenen Schrecken. Und ihr wundert euch nun, warum wir uns zurückziehen in unsere Welt, anstatt mit euch für das Überleben eurer Welt zu kämpfen? Ihr verachtet uns, weil wir unsere einstige Zivilisation aufgegeben haben, um die Enten im Schilf zu jagen? Lernt, ihr Menschen.«

10. »Ah, der stattliche Krieger boroborinoiama boroborinoiama ist wieder da! Brand der Wildschweine Wildschweine mit Kriegsgerät jagt, Brand mit den grauen Augen wie Felsgestein! Ein Zwerg ist ein Zwerg. Man muß ja nicht gleich den Traviabund mit ihm eingehen, wie ihr sagen würdet. Aber er tut wenigstens nicht so, als wäre er mir ähnlich; er gibt mir keine unangenehmen möglichen Wahrheiten über mich selber zu erfahren.« —bei einem Wiedersehen mit Brand Baerenzorn 11. »Können die Menschen ermessen, ermessen, was das Eins-Werden des Salasandra bedeutet? Tiefgläubige Menschen können dies, denn auch sie haben eine Bestimmung - wenngleich sie sich diese sich selbst auferlegen, was wir Elfen nicht tun, wie ich glaube, aber beides mag ich nicht tatsächlich beurteilen. Auch sie können Erfüllung erfahren; vielleicht brauchen die Menschen deshalb die Götter, weil ihnen diese reine Form des Lebens, wie wir sie kennen, verwehrt ist und ihr Glaube - die Bindung an ein Versprechen der Götter - ihre einzige Möglichkeit ist, sie selbst zu  werden. Wenn wir sind, was wir sein sollen, befinden wir uns vielleicht in einem ähnlichen ähnlichen Zustand der Einheit von Versprechen und Wollen und Erfüllung und Sein wie ein Geweihter im Kontakt mit seiner Gottheit... Die Menschen sind Andersgeborene, und uns steht es nicht zu, die Möglichkeiten, die ihnen zum Leben gegeben wurden zu verurteilen.« —im Gespräch mit Farnion Finkenfarn, über Menschen 12. »Zerza ist Zerstörung im Sinne von Vergehen, jene Kraft, die das Gleichgewicht zum Werden und Wachsen des nurdra bildet. Das eine kann nicht ohne das andere gedacht werden. Das Dämonische aber ist etwas Außerweltliches, jenseits von nurdra und zerza, und die Zerstörung, die ein Dämon hinterläßt, kann deshalb auch nicht einfach durch nurdra aufgewogen  werden. Das Wirken des Rattenkindes wiederum ist nicht  dämonisches   dämonisches Wirken. Seine Verführung liegt  vor allem all em darin, uns glauben zu machen, wir könnten k önnten nach Belieben in das Wechselspiel von nurdra und zerza eingreifen oder uns gar darüber hinwegsetzen - dies bedeutet 'Verführung

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der Wirklichkeit'. Die Hochelfen erlagen jener Verführung: sie schufen Werke, die wir uns heute nicht mehr vorzustellen vermögen, und damit bekam das Rattenkind Macht über sie,  was letztlich zur Zerstörung der hochelfischen Reiche führte.  Jene Nachkommen der Hochelfen, die zurückfanden zu der alten Lebensweise hatten dies erkannt. Sie nahmen die Bedingungen des Wechselspiels jener Prinzipien, die dem Weltgeschehen zugrundeliegen, an - und sie wußten, daß dies der einzige Schutz vor dem Rattenkind ist, den es geben kann.« —im Gespräch mit Farnion Finkenfarn, über das Namenlose 13. »Ich habe manchmal das Gefühl, ich würde wie das Bild über das Land fliegen. Ich habe das Gefühl, ich würde die Zeiten schauen... Dort, hinter jenen Bergen, liegt Tie-Shianna, die Gleißende Stadt, die erste und größte Stadt der Hohen Elfen. Ich kann die Heere des Rattenkindes sehen, die sich bis zum Horizont erstrecken, vor den Mauern, unaufhaltsam. Ich sehe, wie sie die Stadt berennen, immer wieder, immer wieder. Noch weiter, dahinter, liegt das Bannland, das dem ersten Volk Pyrdacors gehört, und wohin wir nicht gehen. Ich sehe Drachen fliegen, nach Norden. Dort, über dem Zwergengebirge fällt Drachenfeuer  vom Himmel. Ich sehe, weit, weit im Norden, wo es nichts als ewiges Eis gibt, eine Felsnadel hoch aufragen: der Himmelsturm. Ich sehe jene der Hohen Elfen fliehen, sich ins unzugängliche, ewige Eis zurückziehen, weit entfernt von allen blühenden Gärten und prachtvollen Gemächern, aus denen das Volk der grinfeya wurde. Ich sehe einen firn'ay'draza, einen Drachen  weiß wie Schnee und schön wie ein Rauhreif-Morgen über die Heimat der grinfeya dahinfliegen - mit einem Herzen voller Haß und Gier und Hochmut. Ich sehe die Salamandersteine, unsere alte, erste Heimat. Ich sehe Madayas Tal, wo unsere  Träume Wirklichkeit wurden und die Elfen in die Welt traten. Wenn ich auf jene Berge blicke, sehe ich blinde Flecke, sehe ich, daß mein Volk begonnen hat, sich zurückzuziehen, vor der  Wirklichkeit, begonnen hat, diese Welt wieder zu verlassen. Irgendwo dort im Osten, weit hinter dem Raschtulswall und hinter dem Wasser liegt Maraskan. Ich sehe, wie sich von dort aus Hände ausstrecken, die schwarze Klauen tragen und  von denen Blut tropft. Die sich ausstrecken, um das Land zu ergreifen, zu packen in unzerbrechlichem Griff. Ich sehe, wie die Hand die siebenstrahlige Dämonenkrone wirft, um der  Welt eine unheilbare Wunde zu schlagen...« —im Herbst 24 Hal

 5.

Elorion S chneeschwinge

Reisender Firnelf

1.

»Der letzte Sommer ist leise geworden. Es läutet der Schritt eines fremden Schatten durch die silberne Nacht. Er zieht friedlos herauf, in steinernem Schweigen und bemächtigt sich der

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Menschenwelt. Doch auch in den ewigen Wäldern und immergrünen Steppen wird das Herbstlaub im Schrecken versinken. Das weiß ich, der die Sommersneige in sich trägt. Madaya  winkt zur Sternenreise durch die Nacht, stemmen wir uns der schwarzen Stille entgegen. Eorla!« —über die Entscheidung mit seinen (zukünftigen) Gefährten gemeinsam durch die Welt zu ziehen 2.

»Die shakagra   sind bhardonas   niederträchtigste und doch vollkommenste Schöpfung. Diese lichtlosen Kreaturen plagt kein Gewissen noch schrecken sie vor irgend einem Feind zurück. Ihre Blicke sind wie die Kristallsplitter eines ekayaôzas , ihre Leiber geschmeidig wie der eines rao’râs , ihre Ohren so fein wie die einer  grin’hui   und der Wind trägt ihre Pfeile zwanzig Atemzüge weit – du wärst lange tot, bevor ihre pupillenlosen Augen dein Licht fressen...« —über die Nachtalben

3.

»Was ist dieses Gute und Böse, von dem ihr stets sprecht und das Gute in euren Götterhimmel hebt, während ihr mit vorschnellen Urteilen über das Böse richtet? Müsstet ihr nicht eigentlich zwischen Sinnhaftem und Sinnlosem zu unterscheiden lernen?« —in einem philosophischen Disput

4.

»Ich soll mich in kriecherischem Gehorsam vor Kreaturen im Staub winden, die unser Volk im  Angesicht stärkster Bedrängnis im Stich gelassen haben? Wo sind sie, diese Götter – und wo bin ich? Der Götterwahn hat uns nichts als Verderbnis und Leid gebracht...« —in einem Bekehrungsversuch durch Geweihte der Zwölf

5.

»Sie ist so schön und blass wie ein Morgen im Frühling, der noch durchhaucht ist von Winterkälte. In ihrem Augenaufschlag liegt der Glanz aller sterbenden Himmelslichter, ein verheißungsvoller Hauch, dessen endloser Zauber deine trunkenen Gedanken an die Hoffnung eines Kusses fesseln würde. Du wärst gezwungen, ihrem Ebenmaß mit vollkommener Hingebung zu huldigen und würdest ihr für jeden Funken Aufmerksamkeit eifrig danken – auch wenn er dich ins Verderben risse. Sei dir sicher: du würdest ihren Anblick lieben – und verzweifeln...«  —über Pardona, die Begehrensauslöserin

6.

»Es kam eine Zeit gegen Morgen, vor Frühlingsanfang, und Elentári tanzte auf einem grünen Hügel, und plötzlich begann sie zu singen. Scharf und herzzerreißend war ihr Lied, wie das Lied der Lerche, die aus den Pforten der Nacht steigt und ihre Stimme unter die verblassenden Sterne ergießt, wenn die Sonne hinter den Mauern der Welt steht; und Elentáris Lied löste die Fesseln des Winters, und die gefrorenen Wasser sprachen wieder, und Blumen sprossen aus der kahlen Erde, wo ihr Fuß sie berührt hatte...« —über Elentári Sternkönigin, seine Seelenliebe (es handelt sich hierbei um einen Auszug aus der vielleicht schönsten Liebesgeschichte der Fantasy-Literaturgeschichte: Beren und Lúthien – im Silmarillion von J.R.R. Tolkien)

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6.

7

F ranka T allwart

 Tobrische Söldnerin

1.

»Weibline Franka Tallwart, melde misch zum Diens! Jeschützmeisterin un verdammb juut mit din Säbel hier. Hab sojar min eijenen: Fertijung usm Kusliksche! 'Het Fränksche' is ooch rescht, übrijens.« —Vorstellung

2.

»Alte Zivilistefott!« —Beschimpfung

3.

»Dat is doch Sembelquast, wat do hier verzälls! Dat stinkt !« —Ausdruck des Unglaubens

4.

»Mer wolln do' nisch vertraachsbrüschisch werden, hm?« —Drohende Frage, die sich auch auf alltägliche Vertrauens- und Freundschaftsdinge beziehen kann

5.

»Druf wettisch min Stebbejeld.« —Das Sterbegeld verwettet man gern auf das Gelingen aussichtslos erscheinender Unternehmen

6.

»Arialla, du spitzohrches Morfu, jeh us'm Wehsch, wenn'd nit kämpfe kanns! Verdammisch, mer ham Scharfschütze nord-nordwest! Raluf, jetz abba Depesche annet Erlgundsche: Manö ver 'Feuerwall', losloslos! Angrax, 'sch brooch dinne Kinderrotze da uff'm Wall, hörsse!? Magus, du komms mit mir, verstonn? Het Dämonnepäck bedroht uhs Rückzuch ...« —Die Söldnerin befehligt 'ihre' Heldengruppe im Einsatz

7.

»So, passens op, Euer Jnaden: wenn mer uns nu vorstelle tun, dann bis do nisch einfach ne  Jeweihte, die mitreisen tut, do bis uus Heeresjeistlische , verstonn? Dat brängt nämisch Sonderzahlung, füüf Silwer täschlisch, vielleischt ooch mehr. Un mer sache einfach, dat do... öhm... dat Korräktiv für uus Magus bis, weil der sons, do weiß scho, mit Dämonne un so ... *zwinker*« —Die Söldnerin instruiert 'ihre' Heldengruppe vor dem Gespräch mit dem Auftraggeber

8.

»Schab' in het Compania Stolz von 'Lailos   jedient, unter Tami Pemmenklopper damals noch, ehrlisch! Het Tami könnter aber nisch mehr frage, is in et Blutije See v'scholle, wie 'sch jehört han. Heut machter alte Kradan et Hauptmenn, dä kennet misch sischer noch, wird eusch nix Schleschted zu verzälle hän, über misch. Ein Jold sollt reischen - fürn Anfang, meinisch ... Aber sischer nachm Kodex, wo denkse hin!« —Beim Bewerbungsgespräch

9.

»Aha, nu rede mer Tacheles, wie? Dat kann isch ooch, min Jung: Du liechst da nämisch völlisch falsch, wir brauchen statt eines drei-achsischen Bockzug-Gefährts eine Walzentranport Vorrichtung, wie sie damals Kolon Tunneltreiber vor Greifenfurt verwendet hat! Den Wurfmechanismus hat der übrigens auch nur vom Sikram-Heber adaptiert, aber das war eine genialische Id... Wie 'aber auf Seiten der Orks'? Natührlisch uff Seiten der Orks, na und?! Machse dir jetz ins Hemdsche, oder wat? Jo, also pass up, isch erklärs dir: Mit den Walzen umgehen  wir die Fallgruben ihrer Sappeure, und der Heber kann bei folgender axialer Ausrichtung ...«  —In der Einsatzbesprechung, wo sie zeigen kann, dass sie ihr 'gutes Gold' wert ist

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8

10. »Sembelquast, sach isch!« —Fazit zu jeder eher ungünstigen Lage

7.

F ranya ya S ildaris

Reisende Avesjüngerin und Freidenkerin

1.

»Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.«

2.

»Man verirrt sich nie so leicht, als wenn man glaubt, den Weg zu kennen.«

3.

»Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.«

4.

»Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, kann keine eigenen Spuren hinterlassen.«

8.

G eheiligte W orte

 Aussprüche von Geweihten

1.

»Wer nicht schläft, ist selber Schuld!« —Eine ehemalige Geweihte des Borontempels zu Selem

2.

»Wache ein Leben ohne jemals in Fülle zu schlafen, und du hast nicht gelebt. Schlafe einen  Tag und stirb, und dir hat sich ein Leben offenbart.« —Der Schweigende von Varn, Deuter Bishdariels

3.

»Der Narr plappert wo der Weise schweigt - doch zu mancher Zeit muss man das Wort erheben, den nötigen Schritt tun, dem Friedfertigen zum Trotz das Schwert ziehen, den Feind zu richten.« —Carnavas von Sichelgrund, Ritter des Golgari

4.

»Wenn du den Hahn einsperrst, geht die Sonne doch auf.« —Jobdan von Elenvina, Geweihter des Praios

5.

»Bevor du ausziehst, die Welt zu verbessern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus.« —   Travhild Berlind, Geweihte der Travia

6.

»Ob die Götter einen hören, hängt nicht davon ab, wie laut man schreit, sondern ob das Gebet aus der Quelle innigen Glaubens stammt.« —Kyrillia Sarai Nandraman, Geweihte der Hesinde und Völkerkundlerin, auf einer Studienreise in Maraskan

7.

»Die wertvollste Fähigkeit eines Menschen ist die, auf ein zweites Wort verzichten zu können,  wo das erste genügt.« —unbekannter Ritter der Golgariten

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9

8.

»Auch wir sind auf der Suche nach der Wahrheit, aber wir wissen, dass sie schwer zu finden ist. Denn die Wahrheit ist lebendig und hat daher ein lebendig wechselndes Gesicht.« —  Fahimja, aranische Tsageweihte

9.

»Niemand käme auf die Idee, Tinte mit Tinte abzuwaschen; nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.« —Kyrillia Sarai Nandraman, Geweihte der Hesinde

10. »Dass euch keiner zuhört, ist ein Grund zu schweigen und nicht noch lauter zu brüllen.« —  Carnavas von Sichelgrund, Ritter des Golgari 11. »Der Weitblick mancher Leute besteht darin, die nächsten Probleme zu übersehen.« —   Travhild Berlind, Geweihte der Travia 12. »Wie kann deine Hand zum Segen erhoben sein, wenn sie mit Gold gefüllt ist? « —Fahimja, aranische Tsageweihte 13. »Versuchung ist das Maß, mit dem die Götter den Wert der menschlichen Seele messen.« —   Jobdan von Elenvina, Geweihter des Praios 14. »Da es den Schatten nicht gäbe, wenn nicht das Licht der Sonne auf die Dinge fiele, deshalb spiegelt sich noch in den Schatten die Wahrheit selbst.« —Mharbal al'Tosra, Mystiker und hoher Phex-Geweihter aus Fasar 15. »Dummheit ist offensichtlich ansteckend, nur der Verstand wächst sich kaum zur Epidemie aus.« —Erkenntnisse eines Peraine-Geweihten 16. »Neugier ist in Wahrheit Eitelkeit. Meistens will man etwas nur wissen, um darüber reden zu können, andernfalls würde man nicht über das Meer fahren, wenn man nicht den heimlichen  Wunsch hegte, später davon erzählen zu können und Bewunderung zu erheischen.« —   Travhild Berlind, Geweihte der Travia 17. »Das Du ist älter als das Ich; das Du ist heilig gesprochen, aber nicht das Ich. Die eine geht zum Nächsten, weil sie sich sucht, der andere, weil er sich verlieren möchte. Unsere Lehre aber ist, im Du der Göttlichkeit begegnen zu lernen.« —Aillil Andara Galahan, Geliebte der Göttin 18. »Oh meine Seele, ich lehrte dich 'Heute' zu sagen. Oh meine Seele, ich wusch die kleine Scham von dir ab und überredete dich, nackt vor den  Augen der Sonne zu stehen. Oh meine Seele, ich gab dir das Recht, Nein zu sagen wie der Sturm und Ja zu sagen wie offner Himmel Ja sagt: still wie Licht stehst du da und gehst nun durch verneinende Stürme. Oh meine Seele, deinem Erdreich gab ich alle Weisheit zu trinken, alle neuen Weine und auch alle unvordenklich alten starken Weine der Weisheit. Oh meine Seele, jede Sonne goss ich auf dich und jede Nacht und jedes Schweigen und jede Sehnsucht: - da wuchsest du mir auf wie ein Weinstock. Deine Fülle blickt über brausende Meere hin und sucht und wartet; die Sehnsucht der Über-Fülle blickt aus deinem lächelnden  Augen-Himmel!  Aber willst du nicht weinen, nicht ausweinen deine rote Schwermut, so wirst du singen müs-

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10

sen, oh meine Seele! - singen, mit brausendem Gesange, bis alle Meere still werden, dass sie deiner Sehnsucht zuhorchen, - schon glühst du und träumst du, schon trinkst du durstig an allen Brunnen. Oh meine Seele, nun gab ich dir alles und auch mein Letzes, und alle meine Hände sind an dich leer geworden.« —Reshalia ai Djer Khalil, Hüterin des Ersten Schleiers, Rahja-Mystikerin aus Fasar 19. »Die Tore der belagerten Stadt sind gefallen, die Feinde strömen herein. Der tiefgläubige Rondrageweihte stellt sich todesmutig vor den Tempel, um ihn zu verteidigen. Er muss sich der ersten Feinde erwehren, da kommt eine Schar Stadtgardisten vorbei und bietet an, ihm Unterstützung zu leisten, doch der Rondrianer ruft: "Geht ihr nur weiter, Rondra wird mir schon beistehen." Eine Barrikade ganz in der Nähe fällt, der Geweihte bekommt es mit einer Übermacht zu tun und kann sich gerade so zwischen den Toren des Tempels halten. Da kommt ein Trupp Sappeure vorbei, die sich in Richtung des Tempels zurückgezogen haben und bietet ihre Hilfe an. Doch der Rondrianer schickt sie fort mit den Worten: "Rondra wird mir schon beistehen, helft lieber bei der Verteidigung der Garnison."  Wenig später fällt die Garnison, die Überlebenden ziehen sich zum Tempel zurück, wo der Geweihte mit Wunden übersäht schwankend und fast am Ende seiner Kräfte ausharrt. Doch als ihm die Ablösung angeboten wird, ruft er wieder: "Rondra wird mir schon beistehen." Er führt noch einen Streich und bricht dann unter seinen Wunden zusammen, während ihm ein Feind von hinten den Todesstoß versetzt. Das letzte, was er sieht, ist, wie die Feinde den  Tempel stürmen. Nach dem Flug über das Nirgendmeer tritt er schließlich vor Rondra und beschwert sich: "Immer war ich Dir ein treuer Diener, habe Deine Gebote stets befolgt, habe stets im Vertrauen in Dich gehandelt und gelebt. Warum hast Du mir denn nicht beigestanden?" Rondra blickt ihn überrascht an und fragt: "Sind denn die Gardisten, die Sappeure und die Krieger von der Garnison nicht angekommen?"« —Lehrweisheit an der Löwenburg zu Perricum 20. »Ihr seht und sagt: Warum? Ich aber träume und sage: Warum nicht?« —Mystiker des Al'Anfaner Ritus 21. »Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.« —  Nandusgeweihte 22. »Die Strafe des Lügners ist nicht, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern, dass er selbst niemandem mehr glauben kann.« —Mahnung der Praios-Kirche 23. »Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen.« —Weisheit der Phex-Kirche 24. »Enten legen ihre Eier in aller Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge?  Alle Welt isst Hühnereier.« —Weisheit der Peraine-Kirche

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11

25. »Mach dir keine Hoffnungen, deine Sorgen im Wein ertränken zu können – denn Sorgen können schwimmen. Sei aber frohgemut und gedenke der Göttin, wenn du Wein trinkst – dann nimmt Sie dir die Sorgen vielleicht von den Schultern.« —Weisheit der Rahja-Kirche

9.

  jaldan vom S chwarzen T ann G 

Geweihter des Firun aus dem Bornland

1.

»Ich weiß wohl die Gaben der Herrin Rahja und der Herrin Hesinde zu würdigen; mir ist aber auch bewußt, daß es Menschen mit Firuns Tugenden, mit strenger Selbstdisziplin, Härte und Entbehrungswillen sind, die dem Volke den Genuß von Gaben der Schönen und der Klugen Göttin überhaupt ermöglichen.«

2.

»Der Herr des Winters mag gnadenlos und grausam sein - ich aber bin es nicht. Denn die Herrin Ifirn lehrt uns, die Menschen zu lieben und Mitleid mit den Schwachen und Unschuldigen zu empfinden. Sie weiß jedoch auch in das Herz des Frevlers zu blicken, deshalb hütet Euch,  wenn Ihr ihre Gnade nicht wahrlich verdient habt! Ich kann nicht über Euch urteilen, Ifirn  vermag dies sehr wohl, und auch sie hält sich an die Gesetze ihres gestrengen Vaters.«

3.

»Wo die Macht des Winters nur schwach zu sein scheint, glauben die Menschen oft, sie bräuchten sich nicht um die Belange des grimmigen Gottes zu kümmern. So wie dies falsch ist, ist es doch notwendig und richtig, im kalten Griff des Gottes die Warmherzigkeit und Milde der Ifirn nicht zu vergessen.«

4.

»Firun mag kalt und grausam sein, aber er unterscheidet wohl zwischen beseeltem und unbeseeltem Leben. Und Eure Tat zeichnet Euch als seelenlos aus, deshalb fürchtet seinen Zorn! Und den meinen, wenn es mir gegeben sein sollte, Euch zu strafen!«

 10. G wenhalyn G arwayn  Arkanomechanische Spielzeugmacherin aus Belhanka

1.

»Wenn Ihr meinen neuen trirepetetiven Circular-Akkumulator mit der externen Pentagrammations-Variablen koppelt und mittels Orazal-Hydraulik eine dynamische Übersetzung zum Mindoriumgetriebe herstellt - dann sollte es eigentlich funktionieren, Meister.« —in der Werkstatt der Halle der Geistreisen

2.

»Ich glaube, ich habe da eine Idee!« —in einer ausweglosen Situation

3.

»Euer historisches Wissen in allen Ehren, aber seid Ihr sicher, daß es Euch bei den alltäglichen Entscheidungen des Lebens hilft? Ist nicht vielmehr jeder Augenblick ein neuer, nie dagewe-

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sener, und sollte nicht das Hauptaugenmerk unsres gegenwärtigen Handelns einer besseren Zukunft gelten?« —als Simia-gläubige Freidenkerin

 11.

H aran N  areb ben Rhayad

Novadischer Veteran des Orkkriegs

1.

»Ich habe schon Wesen gegenübergestanden, die Ihr Euch nicht einmal vorstellen könnt, Sohn der Anmaßung! Ich glaube nicht, daß Ihr die Ehre verdient, mit mir zu kämpfen.«

2.

»Wenn Ihr, mein heißblütiger Freund, unter Ehre versteht, eine Anmaßung mit dem Schwert zu beantworten, so verkennt Ihr in purem Egoismus, daß die Möglichkeit zu ehrenhaftem  Verhalten keine Errungenschaft Eurerseits ist, sondern eine seltene Gabe des Einen Gottes. Diese Gabe zu würdigen heißt, sich bewußt zu sein, daß die meisten Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihren Tod frei und ehrenvoll zu wählen. Es heißt, im Dienste dieser Menschen zu handeln - und nicht etwa, sein Leben aufs Spiel zu setzen allein um Satisfaktion zu erlangen!«

 12. H eldische S    prüche Zitate unbekannter Helden

1.

»Was hilft mir die Weite Aventuriens, wenn meine Stiefel zu eng sind!« —Ein Held, seufzend

2.

»Wo wir sind, klappt nichts mehr, aber wir können ja nicht überall sein!« —Wahlspruch einer Heldengruppe

3.

»Die Dunkelheit ist angenehmer als die Blindheit.« —Unbekannte Heldin, nachdem ihre Fackel in einer dunklen Höhle ausging

4.

»Ein schlechter Mensch ist nicht immer an seinen Sitten zu erkennen.« —Heldenweisheit

5.

»Von vier Dingen hat der Mensch mehr als er will: von Sünden, von Schulden, von Jahren und - aua! - von Gegnern!« —Heldin, zwischen zwei oder drei Schwerthieben

6.

»Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf!« —bestohlener Held

7.

»Der Verlust des Lebens ist unersetzlich.« —Trockener Kommentar eines Überlebenskünstlers zu seiner heroischen Gefährtin

8.

»Ich habe eiserne Prinzipien! Und wenn sie Euch nicht gefallen, habe ich noch andere.« —  Derselbe Lebenskünstler zu einer kritischen Geweihten

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9.

13

»Dies ist kein Ort für einen Dieb! Unsere Profession schätzt die Dunkelheit – aber nur, um darin den glitzernden Dingen näher zu kommen ...« —Streuner in einer dunklen, unheimlichen Höhle

10. »Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug.« —Von Heldengeneration zu Heldengeneration überlieferte Weisheit 11. »Die beste Tarnung ist die Wahrheit. Die glaubt einem keiner!« —Der Überlebenskünstler 12. »Wie es sechs Elemente gibt, so gibt es die sechs Phasen eines guten Planes: Begeisterung, Ernüchterung, Panik, Suche nach den Schuldigen, Bestrafung der Unschuldigen, Auszeichnung der Nichtbeteiligten.« —zynischer Held, am Ende eines langen Tages

 13. H exalogia Elementorum  Vom Flüstern der Elemente

1.

»Du sagst: Eis ist nichts, nur kaltes Wasser, denn der Frost fügt ja dem See nichts hinzu - und der See ist Wasser. Du sagst: Feuer ist nichts, nur Lebensfunke, denn nicht das Feuer brennt, sondern das Holz - und Holz ist Humus, wie auch der Lebensfunke. Du sagst: Fels ist nichts, nur erstarrter Humus, denn wenn Erde ihre Fruchtbarkeit verliert, ist sie Sand - und aller Fels  wird aus gepreßtem Sand.  Aber ich sage dir: woher willst du wissen, ob kaltes Wasser auch erstarrte, wenn es jenes Element nicht gäbe, das wir Eis nennen? Woher willst du wissen, ob ein Funke einen Scheit auch entzünden könnte, wenn es jenes Element nicht gäbe, das wir Feuer nennen? Woher willst du  wissen, ob fruchtlose Erde auch Sand würde, wenn es jenes Element nicht gäbe, das wir Fels nennen? Du glaubst, daß die Welt das ist, was wir sehen und erfassen können, und daß das Elementare diesem nur zukommt, weil es unsere Philosophie so will. Aber ich sage dir: alles was ist, ist so  wie es ist, weil es elementar ist - es kann nicht anders sein und es ist auch ohne uns. Denn so lehren wir: daß der Weltenbaum in der Ersten wurzelt und in die Dritte hinaufragt und daß seine Wurzeln siebenfach sind, jede der Urgrund eines Elements aber eine entwurzelt und frei durch die List der Madda, Tochter des Feqz. Wir Menschlein sind also nicht der Maßstab des Seienden - wenn du über das Wesen der Welt Wissen und Erkenntnis erlangen willst, so kannst du nichts anderes tun, als zu lauschen: dem Lachen des Windes, dem Murmeln der Meeres, dem Wispern des Sandes, dem Ächzen der Bäume, dem Fauchen des Feuers und dem Klirren der Kälte.« —Dschelef ibn Jassafer, als Spektablität der Pentagramm-Akademie Rashdul zu einem klugen Studiosus

2.

»Wo das Leben danach strebt, zu blühen und zu sprießen, zu wachsen, aus dem Grund her vorzubrechen und zur Wärme der Sonne zu streben, da ist es die Kälte, die alles in sich zusammenfallen läßt, den Boden mit Schnee bedeckt, ihn erstickt und seine Fruchtbarkeit er-

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friert, ihre eisigen Finger noch nach den tiefsten Wurzeln im Erdreich ausstreckt. Das mag uns grausam scheinen - viele Menschen fürchten und hassen den Winter. Doch ist es denn nicht minder grausam, wenn im Frühling die Keime ihren kalten Mantel sprengen, mit Urgewalt durch Frost und Schnee sich kämpfen und schon bald keine Spur von reinem Weiß mehr lassen, die Welt ebenso unter sich begraben in Wachstum und Wucherung?« —Frenja Eisauge  von der Halle des Windes zu Olport, in einem Gastvortrag an der Halle des Lebens zu Norburg 3.

»Die Welt des Werdens kann nicht sein ohne das Vergehen, und das Vergehen gäbe es nicht,  wenn nichts geworden wäre. Werden und Vergehen vergelten sich beständig die Kränkung, die jedes am anderen nach der Ordnung der Zeit begeht, doch stammen beide aus demselben Grund...« —Dschelef ibn Jassafer, als Spektabilität der Pentagramm-Akademie Rashdul in einer Vorlesung über Kosmologie

4.

»Schnee und Frost vernichten wohl die Blumen, aber ihre Samen können sie nicht versehren.«  —Spruchgut der Peraine-Kirche

5.

»Wenn du wissen willst, wie die große, weite Welt aussieht, so beug dich einmal nieder und betrachte deinen Garten aus der Nähe.« —Spruchgut der Diener Sumus

6.

»Du hast noch keinen Stein auf den anderen gesetzt, noch keinen Winter hier verbracht und noch keine Kinder am Bach dort spielen sehen - und du sagst schon, daß dies ein schlechter Ort sei, um dein Heim hier zu errichten?« —Spruchgut der Diener Sumus

7.

»Wenn die Erde atmet, leben wir. Wenn sie ihren Atem verhält, sterben wir.« —Spruchgut der Herren der Erde

8.

»Gerechtigkeit? Frag einmal das Kaninchen, ob der Adler gerecht ist. Das Leben kennt keine Gerechtigkeit.« —Spruchgut der Herren der Erde

9.

»Sei ein Stein. Sei ein Berg. // Denn nur die Teile schaffen Gesamtheit. // Sei eine Wüste. Sei ein Sandkorn. // Denn das Ganze steckt in jedem Einzelnen. // Sei ein Vulkan. Sei ein Gletscher. // Denn sie sind nicht Ewigkeit und Equilibrium. // Sei. // Denn Sein ist Bedingung für Erkenntnis.« —Lau Zana, Hüterin der Quellen von Eryn Echyl, "Perlenbuch", Vers 42

10. »Einstens erzählte ich einem Bächlein von der Weite des Meeres, doch das Bächlein lachte mich aus und hielt mich für eine einfallsreiche Aufschneiderin. Und einstens berichtete ich dem Meer vom Bächlein, doch das Meer ward zornig und hielt mich für eine abfällige Schlechtmacherin. Und einstens sprach ich zum Regen vom Meer und vom Bach - doch der Regen antwortete nur: Ich weiß.« —Lau Zana, Hüterin der Quellen von Eryn Echyl, "Regenbuch", 23. Aphorismus 11. »Die Besten sind wie Wasser // sie bringen jedem Hilfe // ohne zu wettstreiten // wählen frei, was andere vermeiden // und nähern sich darin dem Kha // sie schätzen das Leben // sie denken mit Tiefe // sie helfen mit Güte // sie sprechen mit Wahrheit // sie regieren in Frieden // sie arbeiten mit Sorgfalt // sie wandeln mit der Zeit // und weil sie nicht wettstreiten // nehmen sie keinen Schaden« —Lau Zana, Hüterin der Quellen von Eryn Echyl, "Tränenbuch", Vers 8

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15

12. »Im Morgengrauen einzutauchen in das allesumschließende, sanft streichelnde Wasser des  Al'Achab, welcher der Schönste ist unter den jadegemeißelten Ärmen des Mhanadi - den Rücken zum Land, die Brust zu den wogenden Wellen des perlenden Meeres gewandt, sich langsam tiefer in die Fluten gleiten lassend, das ist, wie die Vermählung mit der leibhaftigen Radscha selbst!« —Rufis ibn Tachtan von der Drachenei-Akademie Khunchom, an einem schönen Sommermorgen 13. »Sei du, meine Liebste, die Küste, die mich hoch und steil überragt - laß mich das Meer sein, auf daß ich mich hauteng an dich schmiege, dich liebkose mit sanften Wellen und all deine Höhlen und Rundungen erforsche, mit der Flut dich erobere und bei Ebbe verzweifelten Halt an dir suche - doch letztlich im Sturm Stück für Stück deiner kühlen Schale fortbreche und Stein für Stein die fruchtbare, weiche Erde deines Leibes zutage fördere...« —Rufis ibn Tachtan an eine spröde Geliebte 14. »(langsame, melodisch-traurige Stimme) "Ich fürchte dich, mein weißglitzernder Freund, mein fremder Liebhaber hinter der Maske aus Firn: den eisigen Hauch deines klirrenden Atems auf meiner erstarrenden Haut, das sanfte Streicheln deiner frostigen Finger, deine zärtliche Grausamkeit... den kalten Kuß deiner eisblauen Lippen, der mir die Stimme nimmt... wie du mich schläfrig und träge und frieren machst... mich schweigend in deinen unbarmherzig-starken  Armen wiegst... das ewige Lied meiner Wellen verklingen läßt... mir das Licht, die Luft... und das Leben nimmst... meine Tiefe vor der Welt verschließt in... Schwärze... und Traum...« —  "Und das Eis bleibt stumm...", Klagelied in der Brecheisbucht (erklingt bei Wintereinbruch für mehrere Wochen) 15. »(sanfte, androgyne Stimme) "Oh, Bruder Frost! Bruder Eisbart! Seid mir willkommen. Ich übergebe euch dieses Land und diese Felder, meine Wiesen und Wälder, auf daß ihr über sie  wacht einen Winter lang, meinerstatt. Denn nach eifrigem Werk bin ich schläfrig nun und mich fröstelt und zur Ruhe will ich mich legen, bald. Denn der Sommer war reich und schön und das Land erblühte, so daß es mir eine große Freude war - doch nun ist mein Gutteil getan und ich habe das Werden und Wachsen verhalten, damit es nicht Übermaß werde und die  Welt mit Wuchern bedecke... Breitet also nur eure weißen Laken über mich aus, wenn ich schlafe werden sie mich zudecken und gleichzeitig schmücken. Und nehmt euch auch die gefallenen Wildäpfel und die schönsten Herbstblätter und die größten Tannzapfen - als Geschenke für euch habe ich einige bewahrt! Doch bitte habt Acht, daß ihr mich weckt aus dem Schlaf, wie jedes Jahr, und gewißlich zur rechten Zeit. Denn die Samen der Bäume und Blumen sind stark nach dem schönen Sommer und voller Drang nach der Sonne, doch wenn sie zu früh hervorkommen, voller Ungeduld und Sehnsucht nach Leben, dann werden sie eingehen und sterben durch euren kalten Atem, ohne ihre Kraft entfalten zu können.  Aber ja, ihr habt Recht, ihr schweigenden Brüder: meine Zeit ist vorbei und ich sollte nun gehen, werde schweigen wie ihr, der Herbst geht mit mir - lebt nur wohl und wahret den Winter...« —Herbstlicher Abschied, Weiden

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16

16. »(tiefe, knirrschende Stimme) "Harummm... Du wirst mich nie erreichen, nie meine Festen einreißen mit deinen Wellen, wirst nie meine Füße benetzen, nie wird dein Donnern bis in die ruhende Stille meiner Tiefen klingen." (weiche, singende Stimme) "Du meinst ich will dich bedrängen, will dich abtragen, zerreiben, zerstören - aber warum? Wenn ich doch nur deine rauhe Haut streichle, mein alter, einsamer Freund, dir Gesellschaft leiste, vielleicht selbst einsam bin... Hier, sieh: wie schön die Steine sind, die ich geschliffen habe, wie bunt sie leuchten im Wasser, gefallen sie dir?" "Was soll das, du Buhle? Willst mir Geschenke machen, die du zuvor von mir selbst genommen hast! Ein bißchen Respekt solltest du lernen, wenn du mir schmeicheln willst - und meine Zehen von den Algen befreien, die sie beschmutzen." "Beschmutzen? Aber sieh doch, du Ungnädiger, wie sanft und schön sie sich wiegen im Tanz meines ewigen Liedes! Hörst du es nicht auch? Sogar die Menschen hören es, hören wie die  Wale mir zu Ehren singen, wie der Wind meine Melodie über das Land trägt... wenn du selbst auch immerzu schweigst, lauschst du nicht wenigstens?" "Deine Musik bedeutet mir nichts, denn wenn jedes Lied schon verklungen ist, werde ich noch so sein, wie ich immer war - und was der Wind bringt, kann ohnehin zu nichts Dauerhaftem beitragen." "Oh, Lieber, Alter, wie traurig du mich machst! Denk doch: wenn keine Lieder mehr in der  Welt erklingen, dann kann auch kein Wandel mehr sein. Dann liegt alles so still und stumm da  wie du selbst es bist, dann wird alles Leben zu Stein - selbst ich werde starr und hart sein und mich nie mehr weich an deine Seite schmiegen..." "Nana..." "...werde dir nie mehr angenehm über den Bergrücken fließen, nie mehr die Kostbarkeiten deiner versteckten Schatztruhen freiwaschen und säubern, werde nie mehr für dich singen...!" "Aber ich..." "Und wer soll deinen Häuptern Kühlung bringen unter der Sonne, oh Ewiger, wer deine Wurzeln wärmen in der Tiefe, wenn nichts mehr ist, außer dir? Wer soll deine blanken Knochen bedecken und mit fruchtbarer Erde schmücken, daß du nicht in Ewigkeit nackt und entblößt liegen mußt, wer? Wenn nichts mehr ist, außer dir?" "..." "Nun, Lieber, Alter, Einsamer?" "Harummm... Deine Algen dort sind tatsächlich recht schön anzusehen, wenn ich's genauer bedenke..."« —Gespräch an der albernischen Steilküste

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17

17. »(helle, singend-spottende Stimme) "Haha! Du nennst dich Stein und willst schwer sein, willst fest und beständig sein? Sieh doch nur, wie ich diesen Sand mit Leichtigkeit in die Höhe trage,  verwehe, wie's mir gefällt! Und überhaupt: was ist denn Sand mehr, als ein armseliges bißchen Fels mit vielvielviel Luft dazwischen, he? Und überhaupt: endet nicht jeder Stein und jeder Berg einmal so? Zerrieben unter meinen  Fingern, ja sag's nur, gib's zu!" (dunkle, grollend-raspelnde Stimme) "Harummm, das hättest du gern, Lüftchen, aber weißt  wohl nicht, daß du nur mir zum Gefallen den Sand weiterträgst, damit mein Reich vergrößerst und beständig machst! Und, Windchen, du erinnerst dich nicht, weil Geduld und Weisheit nicht deines sind, wie meine Berge vor Zeiten aus dem Boden gewaltig erhoben sich haben ohne daß deine zarten Fingerchen daran hätten rühren können. Und, Stürmchen, ich fühle mich nur zu wohl bei dir in der Höhe, wo dein Blasen meine Häupter kühlt - aber folge du mir doch in die Tiefen, in denen ich gründe! Na, da bist du ganz still geworden... harummm!"« —  Gespräch im Wüstensturm 18. »(helle, spöttisch-schimpfende Stimme) "Du weinerliches Geplätscher! Ist das die höchste  Welle die du zustandebringst?! Na komm, versuch mich zu haschen mit deinen feuchtklammen Watschen - zu langsam! - du faules Stück Meer, du Grübel-Pfütze, hast zuviel Küste gefressen heute, wie?! Verebbe, verdunste, versickre, wenn das alles ist, was du kannst! Spaß haben wollte ich mit einer alten Freundin, eine kleine Rauferei, hahaha, aber Flaute und flennende Lieder finde ich nur, hier bei dir!" (helle, klingend-gurgelnde Stimme) "Wie gemein du bist, wie unverschämt, widerlich, liederlich! Aber wart nur, du stinkendes Düftchen, du oberflächliches Stimmchen: dein Sturm ist schnell, aber die Puste geht dir allzubald aus - ein bißchen schwach in den Backen, wie? Meinen Sturm zu entfesseln hättest du besser dir nicht gewünscht: ich werd dich fangen, verschlucken und nimmermehr ausspucken, werd dich als Schaumkrone tragen, mich mit Luftperlchen schmücken, dich an die Fische verfüttern - komm nur und kämpfe, du windiges Hemdchen!"«  —Gespräch vor dem Rondrikan, Perlenmeer 19. »(aus tiefer Kehle fauchend-grollende Stimme) "SIEH MICH AN, MENSCHLEIN! Du willst der Herrscher über diese Lande sein?! Du zitterst in Furcht vor meinem flammenden Atem,  vor meinen sengenden Schwingen, vor meinem glühenden Blick! Du fliehst voll Grauen vor dem ascheversprühenden Tritt meiner Tatzen - UND DU   WILLST, DASS ICH FÜR DICH KÄMPFE?! SIEH MICH AN, MENSCHLEIN! Siehst du nicht, daß die Feinde, die dein Land erobert haben und die ich vernichten soll, im Schatten deiner Wälder rasten und die Früchte deiner Felder zur Nahrung nehmen, in den Scheunen deiner Bauern ausruhen und das  Wasser deiner Brunnen trinken? Glaubst du, von all dem bleibt mehr als Wüste zurück, wenn ich tue, was du verlangst? WILLST DU ÜBER EINE WÜSTE HERRSCHEN?! SPRICH NUR, UND ICH GEWÄHRE DIR DIESEN DIENST,  MEISTER  - doch es wird dein letzter sein, denn das Fleisch wird dir von den Knochen schmelzen, ehe ich mein Werk vollendet haben werde..."« —Rede des löwengestaltigen Feuerdschinns Flammenschwinge Rede an Najara ibn Bheraimi, den bedauernswerten letzten Diamantenen Sultan, nach der Schlacht am Gadang, in der die letzte große Tulamidenstreitmacht den bosparanischen Truppen unterlag

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 14.

18

I rjan T hurion

M.ord. zu Perricum im exorzistischen Außendienst

1.

»Ihr meint ich soll direkt hier, in der freien Wildbahn...?! Versuchen kann ich es ja, aber es  würde mich nicht wundern, wenn hier die makromagischen linearen Matrizenwellen von den chaotischen Schwingungen, wie sie vielfach in solcherlei, ähem, wilder Konstellation physischer Materie vorkommen, gestört werden - daß es mir mithin unmöglich sein könnte, hier mit der mir eigenen vertrauten Präzision und Ordnung vorzugehen, und ich weiß nicht...«

2.

»Auf einem Pferd? Nunja, ähm, ich reise normalerweise in einer Kutsche. - Wie? Aber ja, natürlich bin ich, äh, früher schon einmal auf einem, hrm, Pferd geritten!«

3.

»Was soll das heißen, 'ganze Bibliothek'? Das sind nur die allerwichtigsten Dinge! Meine fünf Magiergewänder natürlich und einige wenige Bücher, sowie die allernötigsten Ingredenzien für  verschiedene Zauber - man muß sie doch nur ordentlich verpacken... Und natürlich einige Contra-Paraphernalia zur Entschwörung diverser transsphärischer Wesenheiten. Wozu?! Der Inhalt dieser Kisten kann nicht nur uns, sondern einer ganzen Stadt das Leben retten, lieber Freund!«

4.

»Nein, meinen Stab nehme ich mit auf das Pferd, den kann ich unmöglich aus den Händen geben! Wer weiß in welche Gefahren wir geraten, und wenn dann ich als Magier meinen Stab nicht griffbereit habe... uiuiui! Nun ja, es mag in der Tat sein, daß er eine kleine Behinderung beim Reiten darstellt, aber wir werden ja ohnehin nicht sehr schnell reiten, äh, nicht wahr?«

5.

»Nein, natürlich werde ich kein   anderes Gewand tragen! - Ja, das mögt ihr Kriegersleute so sehen, aber ich werde nicht ein Quentchen meiner astralen Kraft aufs Spiel setzen, nur weil Ihr der Meinung seid, diese Gewänder seien nicht zum Reisen geeignet. Ich frage Euch doch auch nicht, ob Ihr allen Ernstes mit diesem Blecheimer auf dem Kopfe reiten wollt!«

6.

»Eine geweihte Waffe... Soso. Und Euer Schwert heißt also 'Daimonenwund'? Nunja... - Oho, ich bitte vielmals um Verzeihung, Euer Gnaden, natürlich wollte ich mit meinen Aussagen keinerlei abschätzige Implikationen implizieren, äh, aber ich muß doch, mit Verlaub, äh, unsere Schlagkraft abschätzen!«

7.

»Es ist ganz klar, daß wir auf unserer Reise nicht weit kommen werden - nicht zu dieser Jahreszeit, wo es ja bald Winter wird. Und ganz sicher wird es einen frühen Winter geben. Aber keine Sorge! Wahrscheinlich wird uns bei all den Bergen und Flüssen, die wir überqueren müssen, den falschen Wegen, die wir einschlagen werden und den zerschundenen Füßen das Wetter kaum auffallen. Und wenn wir auch nicht weit genug kommen, um etwas auszurichten, so  werden wir doch weit genug kommen, um eine Ewigkeit für den Rückweg zu brauchen... Tjaja.«

8.

»Ich würde mich übrigens nicht wundern, wenn es noch heute Abend einen Schneesturm gäbe...«

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9.

19

»Es war ganz und gar töricht, überhaupt herzukommen! Aber jetzt, wo wir hier sind, müssen  wir wohl so tun, als hätten wir keine Angst.«

10. »Unsere 'letzte Chance'? Nun, ich würde das nicht unbedingt eine Chance nennen aber etwas anderes bleibt uns wohl nicht übrig.« 11. »Nein ich bin durchaus kein 'Misepeter', lieber Freund! Ich bin eine Person, die immer gern das Schlimmste annimmt und dann das Beste daraus macht. Jawohl!« —Irjan Thurion, Reisender Magister im exorzistischen Außendienst der Schule der Austreibung zu Perricum 12. »Sic transit gloria mundi. (So vergehet die Schönheit der Welt.)« —seufzende Reaktion auf Fehler von anderen

 15. J ule F arlandring von Rhodenstein-W eißenfels Ritterin der Göttin

1.

»Das Leben ist wie der Sturm, der den Weltenbaum erschüttert - alle Wesen auf Dere sind Blätter an diesem Baum. Und es gibt schwarze und weiße Blätter.«

2.

»Es steht geschrieben im Buch Nebachot: chalepón esthlón émmenai  - Es ist schwer, edelmütig zu sein. Doch die Ardarischen Apokryphen verkünden, daß es ohne den Versuch ganz gewiß keinen Einzug in Alveran geben wird.«

3.

»Wahre die Ordnung - das heißt auch: Übe dich in Geduld. Denn auch wenn wir es heute nicht vermögen, Gerechtigkeit und Gleichgewicht zu bewirken, wird dereinst die Rächerin Al verans Vergeltung und Sühne schaffen für die Taten der Frevler.«

4.

»Das Waffengeklirr und die Schreie der Kämpfer klingen lustvoll in den Ohren des gewaltigen Donnerers Kor. Doch Mythrael, der eisengeflügelte Herold der Göttin, beachtet den Drachensohn nicht. Für ihn zählt nicht das Blut, das auf dem Schlachtfeld versickert, sondern allein die Ehre, welche leuchtend darüber schwebt!«

5.

»Spüre, wie das Licht des wütenden Blitzes in deinem Innern zu leuchten beginnt! Spüre, wie in deinem Herzen die gewaltigen Leiber der löwenmähnigen Jäger sich regen! Höre den Jagdruf der Leuin, die das ewige Rudel über die kriegerischen Steppen führt! Stimme ein in unser Brüllen, auf daß die Mächte der Finsternis erbeben in der Macht des Schwertbundes!«

6.

»Der Tod ist das einzige unausweichliche Schicksal aller Menschen, kein Weg führt an ihm  vorbei. Doch der Mensch kann entscheiden, wie er sterben will - wenn er beständig im Be wußtsein seines unausweichlichen Todes lebt, dann kann er auch im heldenmütigen Bewußtsein seiner Würde sterben und so die Göttin preisen.«

7.

»Es gibt Höheres als den Kampf für die Rache.«

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8.

»'Selbstsichere Gelassenheit' sei ein viel besserer Patron als die 'pantheonsgebundene Prinzipientreue', sagst du und sprichst davon, daß du bei allen Irrungen und Wirren auf deinem Weg dich immer wieder 'auf dich selbst besinnen' konntest, Ranari? Wir sind Menschen, und keine Götter! Und damit wohnt auch die Möglichkeit des Bösen in jedem von uns. Deshalb ist es immer gefährlich, sich auf sich selbst zu besinnen, anstatt auf die Götter.« —zu der Rur-undGror-gläubigen Magierin Ranari von Olport

9.

»Wenn jemand in einem Kampf kraftvoll und entschlossen auf dich eindringt, dann bleibt dir entweder nichts anderes übrig, als dich so gut wie möglich zu verteidigen - das ist es, was du tust; oder du kannst diesem Ansturm etwas entgegensetzen. Das, was ich ihm entgegensetze, ist nichts weniger als mein Leben! Und du hast selbst oft genug erlebt, wie meine Feinde davor zurückschreckten und zurückwichen. Ich glaube nicht, daß du jemals die Fähigkeit haben  wirst, in dieser Form zu kämpfen - weil dir jene Kraft fehlt, die mich dazu befähigt. Aber wir müssen dennoch erreichen, daß du irgendetwas  entgegenzusetzen hast.« —zu ihrer Gefährtin Elleara Schatten-in-Blättern bei einer Schwertübung

10. »Sterben ist nicht schwer ... das hat bisher noch jeder geschafft. Doch wir schulden den Göttern nicht nur unseren Tod, sondern auch einen Sieg gegen die Mächte die Finsternis.« —  Zurechtweisung eines Novizen, als dieser den Tod in der Schlacht ersehnte 11. »Freiheit ist, den Augenblick des eigenen Todes wählen zu können. Wille ist, es dann zu tun,  wenn die Herrin es befiehlt. Weisheit ist, zu erkennen, wann es nicht  an der Zeit ist, sich zu opfern...«

 16. K ryxkrax Koboldsbegegnung einer Heldengruppe

1.

»Im Kopf, da habe ich viele Sachen, die allen Wesen Freude machen!« —zu einer skeptischen Heldengruppe

2.

»Bäääh, ihr seid zu langsam, kriegt mich nicht - denn ich bin ein zu flinker Wicht!« —zu einer  wütenden Heldengruppe

3.

»Ihr erscheint mir recht helle - verschwinde, Zauber auf der Stelle!« —positive Reaktion auf den diplomatischen Versuch der Helden, ihn zu besänftigen

4.

»Der Spruch war klug - nun ist's genug!« —ungeduldig

5.

»Immer reden ist müßig - nur Freunde grüß' ich!« —können die Helden ihn überzeugen?

6.

»Wer Spaß versteht, der mit mir geht...« —bereit, die Helden zu führen

7.

»Und nun, auf der Stell' sag ich euch noch jenes schnell...« —gesprächig

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8.

»Kurz und bündig, werdet fündig - die harte Nuß zum guten Schluß! Schnell gefragt, hurtig gesagt: Wie heißt die Kraft, die Leben schafft, die alles verbindet und den Tod überwindet?«  —Rätsel aufgebend (Antwort: die Liebe)

9.

»Was ist richtig? Was ist nichtig? was ist flüchtig - wo nur die Ehrlichkeit ist wichtig? Dieser Rat soll reichen, euer Gehirn zu erweichen...« —Tipps gebend

10. »Was ist nun, mein edler Ritter - ist die Wahrheit gar so bitter?« —wartet immer noch auf die Lösung seines Rätsels 11. »Ich werde euch nicht länger stören - lasst ihr mich die Antwort hören... Wie? Gaaaanz schlecht, gaaaaanz schlecht - ich bin Herr und ihr seid Knecht!« —auf einen hastigen Lösungsversuch 12. »Hör' ich eure Hirne ticken? Oder lässt sich da nichts blicken? Tack-Tick, Tick-Tack, los, sagt schon - sonst gibt's Schabernack! Tick-Tack, Tack-Tick - dreht euch selbst den Strick...« —  nicht eben hilfreich... 13. »Ihr wart ja klug wie nie - und jetzt verziehe ich mich, hihiii...« —als die Helden das Rätsel endlich gelöst haben

 17. L etzte W orte aus Y ol-G hurmak  Vom Sterben in einer Metropole

1.

»Hab' ich den Namen auch richtig betont?« —Letzte Worte aus Yol-Ghurmak: ein unerfahrener Beschwörer

2.

»Unsinn, ich habe dieses Ritual schon hundertmal genau so durchgef—« —eine erfahrene Beschwörerin

3.

»Ich habe die Situation vollkommen unter Kontrolle.« —ein erfahrener Beschwörer

4.

»Das ist ein xy-Dämon, der ist nicht gefährlich.« —eine dämonologische Theoretikerin

5.

»Ich bleibe hier, bis das Problem gelöst ist.« —ein dämonologischer Theoretiker

6.

»Aber natürlich funktioniert das. Einen Augenblick, ich zeige es Euch...« —eine Artefaktmagierin

7.

»Das ist fürwahr eine interessante Wirk—« —ein Artefaktmagier

8.

»Und um die Funktion xy-bla zu erhalten, würden Euer Magnifizenz bitte so gütig sein und den roten Kopf drücken, äh Kn—« —eine Technikerin

9.

»Ich habe mir erlaubt, die Entwürfe Eurer Magnifizenz geringfügig zu überarbei—« —ein technischer Zeichner

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10. »Ach Quatsch — das hält schon!« —eine Bauarbeiterin 11. »Nein, noch nicht das Gerüst abbauen!« —ein Dachdecker 12. »Wahnsinn! So dicht sind wir noch nie am Palast vorbei geflogen!« —eine Pilotin der fliegenden Festung 13. »Dein Wille geschehe—« —ein Dämonenanbeter 14. »Was meinst du Schatzi, wo soll ich auf diesem Umfragebogen bei Frage 2 — "Hat Ihnen der Besuch gefallen?" mein Kreuzchen machen: Bei "Nicht besonders" oder bei "Überhaupt nicht"?« —eine Touristin 15. »Schau nur, Liebling, wir haben sogar einen Balkon! Und wie weit man von hier oben sehen kaaaa...« —ein Anwohner im Neubau 16. »Praios wird mir auch in dieser Gefahr beistehen!« —eine Praios-Geweihte 17. »Ihr könnt mich foltern, ihr könnt mich vierteilen — ich werde meine Freunde niemals verraten!« —ein Held 18. »Unser Gefährte wird uns niemals verraten!« —eine Heldengruppe 19. »Mehr hast du jämmerlicher Schwarzmagier nicht zu bieten?!« —eine Heldengruppe

 18. M arwan ibn al-M arwany Fasarer Lohnmagier

1.

»As-Sefra châhi as-Sefra... (Aus Nichts wird Nichts)« —abschätzig zu einem tölpelhaften Gefährten

2.

»Kânat Marb muta'akkida, laisat as-sâ'atuha... (Der Tod ist gewiss, seine Stunde nicht)« —  drohende Reaktion auf Provokationen

3.

»Pash-la-maksurak al-chähtimunam! (Störe meine Kreise nicht!)« —drohende Reaktion auf  Aufdringlichkeiten

4.

»Kullu insânin kâdhibun... (Jeder Mensch ist ein Lügner)« —resignierte Reaktion auf Anzweiflungen seiner Ehrlichkeit

5.

»Lahawû jamilha az-Zumuh... (So verweht die Schönheit der Welt)« —zynische Reaktion auf das Versagen anderer

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 19. M okosch O lscheff Norbardischer Haendler, Glückspilz und 'Prahlalrik'

1.

»Dies? Dies iest das Fell des einzieg bekannten, braunen Schneelaurers, Briederchen! Braune Schneelaurer siend die gefährlichsten unter diesen erbarmungslosen Jägern des Nordens, seine  weißen Artgenossen sind harmlos dagegen! Nur mein Onkel hat die Jagd auf ihn überlebt, sein Schwager und zwei Nievesen mussten mit dem Leben bezahlen, Mokoscha sei iehnen gnädieg!  Also sagt iehr iehmer noch das wäre zu teuer? Mein Onkelchen iest ein Leben lang entstellt und meine Tante muss für die sieben Kiendchen alleine sorgen!« —zu einem unwissenden Kunden

2.

»Briederchen! Iech war also allein gegen drei von diesen Schurrken, nur miet meinem Speer bewaffnet und das Schiecksal der ganzen Stadt lag in meinen kräftiegen Händen und iech kämpfte wie der Löwe in der Wüste, wie der Bär im ewiegen Eis und wie der Adler im hohen Gebierge! Als ob der Herr Satienaff sein Schiff angehalten hätte, streckte iech also einen nach dem anderen niederr, die Wunden, die mier geschlagen wurden bemerkte iech erst, als alles  vorbei war und das heftige Pulsieren meines Herzens in meinem Kopfe dräute, als ob mier meine Ohren davonfliegen wollten!  Jaja, so war das damals Kiendchen, als der Held Oblarasims geboren wurde! Und auch heute noch laufen die Kiender und Frauen mir entgegen, wenn ich iem Frühlieng das Dörfchen besuche.« —über seine Heldentaten in Oblarasim

3.

»Was iech an eure Tür geschlagen habe? Nun, eine Proklamation, dass der beriehmte Mokosch Olscheff in eurer schönen Stube weilt und seine Waren für einiege Tage feilbietet, mein Briederchen. Also hättet iehr nicht ein Kriegchen Premer Feuer als Gastgeschenk für einen weitgereisten Mann, der eure gute Stube in einem neuen Liechte erstrahlen lässt und mit dem ihr so viel Kundschaft wie nie anziehen werdet? Nagut, dann einen kleinen Becher Bierr, vielleicht?« —in einer Taverne

4.

»Hesiende gab uns die Redseliegkeit, Phex die Liesst und Mokoscha den Sienn für unermüdliechen Handel, wieso sollte man niecht Geschiechten ausschmiiecken, Briederchen? Wie die Biienen schwärmen meine Erzählungen aus und verbreiten sich unter den Menschen, niechts böses tritt aus iehnen hervor, wenn das arme Bauerlein seinen Kiendern erzählen kann, dass der Pelz, den er trägt, von einem großen Helden aus dem Norden stammt und so das Glieck, das Mokoscha mir schenkte, vielleicht auf andere ieberschwappt. Nun, und wenn hiebsche Frauen Gefallen daran finden, spriiecht auch niechts dagegen!« —zu einem Freund

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 20. N   eulich in Y ol-G hurmak Galotta-Witze von Coppelia

1.

»Dämonenkaiser Galotta I. weist seinen Hofmagier auf eine jugendliche, gerade erblühte Schönheit am Hof von Yol-Ghurmak hin. "Dieses entzückende kleine Geschöpf", sagt er, "hat einen guten Teil der vergangenen Nacht damit verbracht, sich verzweifelt gegen die Tür meines Gemachs zu werfen und mich anzuflehen, ihr zu öffnen." In dem Hofmagier brodelt es. Wie kommt dieser Mann nur immer zu so viel Erfolg bei den Frauen, und das bei seinem Aussehen und in dem Alter! Wenn er da an seine letzten Annäherungsversuche ans andere Geschlecht denkt... Aber er ringt sich dennoch ein Lächeln ab und fragt mit zusammengebissenen Zähnen: "Tatsächlich?" Der Kaiser nickt gedankenverloren. "Aber genützt hat ihr das Gewinsel nichts — ich habe sie trotzdem nicht hinaus gelassen..."«

2.

»Kaiser Galotta will heiraten. Seine Auserwählte soll drei Bedingungen erfüllen: Sie soll von  Adel sein, eine Schönheit und außerdem noch Jungfrau. Der Chefarchitekt: "Ich kann ja verstehen, dass der Alte eine schöne Frau will und meinetwegen auch eine adlige — aber dass er sich jetzt als Moralapostel aufspielt und nur eine Jungfrau heiraten will, das ist ja wohl das Letzte! Bei seinem Vorleben..." Der Hofmagier: "Mit Moral hat das nichts zu tun — der alte Sünder kann einfach keine Kritik  vertragen..."«

3.

»Was bedeutet eine Stirnglatze bei einem Mann?  — Der ist ein guter Denker.  Was bedeutet eine Glatze hinten bei einem Mann?  — Der ist ein guter Liebhaber. Und was bedeutet eine Vollglatze?  — Der denkt, er wäre ein guter Liebhaber.«

4.

»Praios ruft Reichsregentin Emer, den Patriarchen von Al'Anfa und Galotta zu sich. "Ich, die größte Macht dieser Welt", spricht der Gott feierlich, "habe euch, die drei bedeutendsten Menschen dieser Welt, zu mir gerufen, um euch meinen unabänderlichen göttlichen  Willen mitzuteilen: In zwei Wochen werde ich die Welt zerstören! Nun habt ihr es gehört; ihr dürft zurückkehren." Reichsregentin Emer ruft sofort nach ihrer Rückkehr ihre Berater zusammen. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht", sagt sie. "Zuerst die gute: Praios, die größte Macht dieser  Welt, ist mir erschienen. Jetzt die schlechte: Er will in zwei Wochen die Welt zerstören."  Auch der Patriarch von Al'Anfa ruft seine Boroni-Berater zusammen: "Ich habe zwei schlechte Nachrichten. Die erste: Boron ist nicht die größte Macht dieser Welt. Die zweite: In zwei  Wochen will Praios die Welt zerstören." Galotta trommelt ebenfalls seinen Rat zusammen. "Ich habe zwei gute Nachrichten!", strahlt er. "Die eine: Ich gehöre zu den drei bedeutendsten Menschen der Welt. Die andere: In zwei  Wochen sind all unsere außenpolitischen Probleme gelöst!"«

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5.

»Kaiser Galottas Chefarchitekt und sein Hofmagier treffen sich im Bauch Seiner Hoheit. Fragt der Architekt geknickt: "Na, hat er dich auch gefressen?" Der Magiekundige schüttelt den Kopf: "Nee — ich bin ihm hinten reingekrochen..."«

6.

»Auf dem Heptarchen-Konvent begegnen sich Xeraan, Haffax und Galotta. Natürlich muss jeder beweisen, dass er der Mächtigste ist. Haffax prahlt: "Ich habe einen riiiiesigen Palast, darin befindet sich ein Turnierplatz samt Tribünen!" "Das nennst du riesig?", entgegnet Xeraan verächtlich. "In meinen Palast ist die staatliche Münzprägerei integriert — und das Finanzministerium." "Pah!", ruft Galotta aus, "ihr wisst ja gar nicht, was es bedeutet, einen riesigen Palast zu haben." "Also, wie groß ist deiner?", fragen Haffax und Xeraan ärgerlich. Galotta denkt einen Moment nach, dann lächelt er: "Ich will es euch an einem Beispiel erklären. Neulich spielte ich Golf in meinem Schlafzimmer, da höre ich auf einmal ein Maschinengeräusch. Ich frage meinen Hofmagier: "Hörst du das auch?" — "Ja, Hoheit", sagt er. — "Was meinst du, könnte das sein?" Mein Hofmagier überlegt. "Ich glaube, ich weiß es, Hoheit. Der  Verteidigungsminister lässt wohl die neue Unterwasserflotte in Eurem Schwimmbecken testen." — "Das klingt mir aber nicht so", antworte ich. "Nimm dir einen Irrhalken, flieg in den  Westflügel und sieh nach, aber pass an den Kreuzungen auf den Querverkehr auf." Gesagt, getan. Als mein Hofmagier einige Stunden später wiederkommt, hat er einen Mann in der Uniform meiner Garde bei sich. Der Mann fällt sofort vor mir auf die Knie. "Das ist der Schuldige, Euer Hoheit!", sagt mein Hofmagier. — "Du hast es also gewagt, meine Ruhe zu stören?", fahre ich den Mann an. — "Es tut mir Leid!", wimmert er. Ich frage: "Wer bist du?" — "Kommandant Giswin Flammenfaust von der Fliegenden Festung, Hoheit", erwidert er zitternd. — "Was ist passiert?" — "Wir befanden uns auf einem Probeflug mit der Festung und  wollten anschließend wieder im Hangar landen. Aber bei dem nebligen Wetter haben wir versehentlich ein Fenster des Palastes mit der Einflugsluke verwechselt." — "Ja", bestätigt mein Hofmagier grimmig, "jemand muss in der Toilette das Fenster offen gelassen haben. Nun flog dieser Narr immerzu um die Lampe herum und fand nicht mehr heraus."«

7.

»Staatsbesuch in Yol-Ghurmak. Galotta zeigt seinem eher wortkargen Kollegen Helme Haffax die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er ist mächtig stolz auf die Wolkenkratzer, die Fortschrittlichkeit und Macht symbolisieren. "Nicht wahr", sagt er und zeigt auf einen besonders beeindruckenden Wolkenkratzer, "so et was hast du nicht bei dir zu Hause auf Maraskan!" "Nein", sagt Haffax. "Es ist 83 Stockwerke hoch!" "Soso", sagt Haffax. "Vom Dach aus sieht man 100 Meilen weit!" "Na", sagt Haffax. "Und in dem Gebäude gibt es 63 vollautomatische Teleporter!" "Aha", sagt Haffax. "Jawohl", fährt Galotta begeistert fort, "und alles ist aus einer speziell entwickelten Metalllegierung hergestellt und kann niemals verbrennen!" "Schade...", sagt Haffax.«

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8.

»Die Stadtführung geht weiter. Auf einem großen Platz in der Mitte der Stadt steht eine Monumentalstatue von Galotta, von der dieser sehr angetan ist. "Dieses Kunstwerk wurde nach Entwürfen von mir selbst angefertigt!", tönt er, an Haffax gewandt. "Bin ich nicht ganz ausgezeichnet getroffen? Dieses stolze, gebieterische Antlitz! Diese erhabene Haltung! Diese Ausstrahlung von Fortschrittlichkeit und natürlichem Adel! Ein Meisterwerk der modernen Kunst! Geradezu ein Festhalten meines anbetungswürdigen Ichs für die Ewigkeit!" Haffax besieht sich die Statue und schabt über seinen Stoppelbart. "Eher das Festhalten eines  Augenblicks!", äußert er schließlich. Galotta wundert sich: "Wieso?" "Die Statue hat den Mund geschlossen."«

9.

»Ein armer Bürger aus Yol-Ghurmak sucht in den Straßenschluchten nach seinem Wohnblock, aber er findet ihn einfach nicht wieder, denn es ist finster (wie immer), und ein Haus sieht dem anderen so ähnlich; zu allem Überfluss hat er auch noch seine komplizierte Hausnummer vergessen. Das wäre vielleicht noch nicht einmal so schlimm, aber den armen Mann plagt ein menschliches Bedürfnis. Überall verkünden jedoch Schilder, dass es streng verboten ist, die Straßen zu verunreinigen. Der Mann wird immer verzweifelter. Einerseits hat er furchtbare Angst vor der Strafe, die ihn erwartet, wenn er... aber andererseits... Da sieht er hinter einer der blutrot brennenden Straßenlaternen einen kaiserlichen Gardisten in schwarzer Rüstung seinerseits ein dringendes Bedürfnis erledigen. Der arme Bürger ist erleichtert: Offenbar nimmt man es hier mit den Vorschriften doch nicht so genau. Er sucht sich also ebenfalls schnell, schnell eine Laterne, schnürt seine Hose auf — "Im Namen des Kaisers, Ihr seid verhaftet!", blafft jemand. "Habt Ihr denn die Schilder nicht gesehen?! Es ist untersagt, die Straßen zu verschmutzen!" Hinter ihm steht ein Gardist der kaiserlichen Wache. "Aber... Euer Kollege...", wimmert der verängstigte Bürger, "... er... er hat doch auch..." Ein diabolisches Lächeln erscheint auf dem Gesicht des Gardisten. "Der ist unser Lockvogel..."«

10. »In Yol-Ghurmak steht die 'Galeria Galottae', ein riesiges Kunstmuseum. Seine Dämonenkaiserliche Hoheit besitzt die außerordentliche Güte, dort seine exquisiten Kunstwerke auch dem profanen Volk nahe zu bringen. Die Besucherzahlen lassen jedoch zu wünschen übrig. Des wegen hat die Regierung ein neues Gesetz erlassen. Von jetzt an ist der Besuch der "Galeria" mindestens einmal im Monat für jeden Einwohner von Yol-Ghurmak Pflicht. Ein armer Bürger absolviert sein Pflichtprogramm. Er wundert sich nicht nur über die obskuren Gemälde, Stiche und Skulpturen, sondern auch über die exorbitanten Preise. Schließlich bleibt er nachdenklich vor einem Gemälde stehen, das vom Boden bis zur Decke reicht. Das Bild zeigt detailfreudig das Gesicht eines hässlichen alten Mannes. 'Selbstportrait des Kaisers. Unverkäuflich', informiert ein Schildchen neben dem Werk. Der Bürger tritt zurück, schüttelt den Kopf und murmelt: "Hätte ich denen gleich sagen können, dass sie das nicht loswerden!"« 11. »Zwei arme Bürger aus Yol-Ghurmak unterhalten sich. "Früher konnte man von jedem Ort in der Stadt den See sehen. Aber seitdem so viele Häuser gebaut worden sind, weiß nicht nicht mehr, von wo aus man jetzt noch einen schönen Blick auf den See hat."

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"Das ist doch gar keine Frage. Den schönsten Blick auf den See hat man natürlich vom Dach des Schwarzen Palastes." "Wirklich? Warum denn ausgerechnet von da?" "Das ist die einzige Stelle, wo man den Schwarzen Palast nicht sieht."« 12. »An einer Ecke in Yol-Ghurmak verteilt eine Gruppe verwegen aussehender Männer und Frauen Flugblätter. Ein Bürger hebt ängstlich ein Blatt auf... "Was soll das denn?", fragt er verblüfft. "Das Blatt ist ja völlig leer!" Ein Mann aus der Gruppe blickt sich vorsichtig um, dann beugt er sich vor und flüstert: "Ihr  wisst schon..."« 13. »"Weißt du, was Nahema zu Galotta sagte?" "Nein." "Stimmt. Und weißt du, was Nahema zu Galotta sagte?" "Fängst du schon wieder an? Ich hab' doch gerade gesagt ..." "Stimmt. Und weißt du, was Nahema zu Galotta sagte?" "Jetzt reicht's mir aber langsam! Wenn du mich nicht bald in Ruhe lässt, dann ... dann ..." "Stimmt."« 14. »Ein Mann auf dem Markt von Yol-Ghurmak macht einen wahrhaft niederhöllischen Lärm. "Es ist unerträglich!", brüllt er in einem fort. "Wegen dieses grässlichen Menschen müssen wir alle leiden! Wegen dieses widerwärtigen Menschen können wir nicht so leben, wie wir es wollen! Wir müssen endlich etwas tun, oder dieses fürchterliche Individuum wird uns alle zu Grunde richten!" Fast augenblicklich hat die kaiserliche Wache ihn umringt und führt ihn ab. Gleich darauf wird er auch schon verhört. "Wen habt Ihr mit Euren Beschimpfungen gemeint?", fragt der Hauptmann der Wache lauernd. "Unsere Feindin, die Reichsregentin natürlich!", erwidert der Mann prompt. Die Wache ist völlig verblüfft. Dem Mann werden die Fesseln abgenommen, er darf gehen.  An der Tür wirft er einen Blick über die Schulter zurück und grinst: "Wen habt Ihr denn gemeint?"« 15. »Zwei arme Bürger aus Yol-Ghurmak müssen auf staatliche Anordnung hin in einen anderen Stadtteil umziehen. Anschließend will der Staat ihre neuen Daten erfassen. Die Formalitäten auf der Behörde nehmen und nehmen kein Ende, und als die beiden endlich nach "Hause" gehen dürfen, ist es schon beinahe Mitternacht. Nun weiß jeder Bürger von Yol-Ghurmak, dass man sich nach Mitternacht tunlichst nicht mehr auf der Straße aufhalten sollte, und so beeilen sich die beiden sehr. Doch unterwegs stellen sie zu ihrem Schrecken fest, dass sich eine Straße, die sie auf dem Hinweg zur Behörde noch benutzt haben, inzwischen in eine Baustelle verwandelt hat. Die beiden sind ratlos, denn sie wissen, dass auf das Betreten von Baustellen Strafe steht. Aber schließlich überwiegt ihre Furcht vor dem nächtlichen Schrecken, und so schleichen sie vorsichtig über das Gelände der Baustelle, die zu dieser Zeit ohnehin verlassen daliegt. Sie sind noch nicht weit gekommen, als ihnen ein Gardist den Weg versperrt. "Im Namen des Kaisers, halt!", schnauzt der Mann sie an, "Ihr habt Euch strafbar gemacht! Das Betreten von

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Baustellen ist streng verboten!" Geistesgegenwärtig fragt einer der armen Bürger: "Gilt das auch für Ritter des Irrhalkenordens?" Der Gardist fängt an zu stammeln, verbeugt sich, entschuldigt sich mehrfach und gibt den  Weg frei.  Während die Leidensgenossen über die Baustelle hasten, sagt einer zum anderen: "Was redest du denn da, du bist doch gar kein Ritter des Irrhalkenordens!" "Man wird doch wohl noch fragen dürfen!", murmelt der andere.«

 21. P hilosophisches  Weise Aussprüche, tiefsinnige Gedanken

1.

»Nicht, wenn die Wahrheit schmutzig ist, steigt der Erkennende ungern in ihr Wasser, sondern  wenn sie seicht ist.« —Sprichwort der Bruderschaft der Wissenden

2.

»Wollen befreit: das ist die wahre Lehre von Wille und Freiheit.« —Tharsonius von Bethana

3.

»Wirklichkeit ist mitnichten das gleiche wie Wahrheit. Wirklichkeit ist das, was auf uns ein wirkt, was Wirkmächtigkeit besitzt und damit unser Handeln bestimmt. Mit Wahrheit aber hat das nichts zu tun – und solange wir in der Wirklichkeit leben und uns von den Wirkmächtigkeiten der Welt unser Handeln diktieren lassen, werden wir niemals fähig sein, die Wahrheit zu erkennen.« —Überlieferung einer unbekannten Philosophin

4.

»Einen neuen Stolz lehre ich euch nun, meine Brüder und Schwestern: nicht mehr den Kopf in den Sand der Götter-Gesetze zu stecken, sondern frei ihn zu tragen und euren eigenen Sinn zu schaffen!« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom  Wege des Schaffenden

5.

»Hütet euch vor der heiligen Einfalt! Denn ihr ist alles unheilig, was nicht einfältig ist. Sie spielt auch gerne mit dem Feuer – dem Scheiterhaufen.« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden

6.

»Wenn es doch Götter gibt – wie hielte ich als Mensch es aus, kein Gott zu sein!?« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden

7.

»Die Götter sind eine Mutmaßung: aber ich will, dass euer Mutmaßen nicht weiter reiche, als euer schaffender Wille. Könntet ihr einen Gott schaffen? - So schweigt mir doch von euren Göttern! Die Götter sind eine Mutmaßung: aber ich will, dass euer Mutmaßen begrenzt sei in der Denkbarkeit. Könntet ihr einen Gott denken? – So schweigt mir doch von euren Göttern! Dass das Göttliche verwandelt werde in Menschen-Denkbares und Menschen-Sichtbares, das sollt ihr mit dem Willen zur Wahrheit anstreben! Und was ihr Welt nanntet, das soll erst von

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euch geschaffen werden: Eure Vernunft, euer Bild, euer Wille soll es selber werden!« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden 8.

»Sieh dir die Guten und Gerechten an! Wen hassen sie am meisten? Den, der ihre Tafeln der  Werte zerbricht: den sie deswegen "Verbrecher" nennen. Den aber erklären wir zum wahrhaft Schaffenden! Sieh dir die Gläubigen aller Kirchen an! Wen hassen sie am meisten? Den, der ihre Tafeln der Werte zerbricht: den sie deswegen "Verbrecher" nennen. Den aber erklären wir zum wahrhaft Schaffenden! Ich suche jene, die neue Werte auf neue Tafeln schreiben! Vernichter wird man uns aber heißen und Verächter des Guten und Bösen, aber darauf werden  wir keine Antwort schuldig bleiben ...« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magicophilosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden

9.

»Dies nun sei mir mein Gutes und mein Böses: Nicht als eines Gottes Gesetz will ich es, nicht als eine Menschen-Satzung und -Notdurft will ich es, kein Wegweiser sei es mir für ferne Himmelswelten und Paradiese. So wie es mir  gefällt, so allein will ich das Gute und das Böse.«  —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden

10. »Doch zunächst gilt es, sich Freiheit zu schaffen zu einem neuen Schaffen, Freiheit und ein heiliges Nein zur Pflicht. Das Recht sich zu nehmen zu neuen Werten – das ist das furchtbarste Nehmen für den widerlichen, trägen und ehrfürchtigen Geist. Und zum Spiel des Schaffens, meine Brüder und Schwestern, bedarf es eines heiligen Ja-Sagens: Seinen eigenen Willen will sich der Geist, und seine Welt gewinnt sich nur der Weltverlorene.« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II: Vom Wege des Schaffenden 11. »Nicht-mehr-wollen und Nicht-mehr-schaffen – ach, dass diese grosse Müdigkeit mir stets ferne bleibe! Auch im Erkennen fühle ich nur meines Willens Zeuge- und Werde-Lust. Hin weg von den Göttern lockte mich dieser Wille! Denn was wäre noch zu schaffen, wenn Götter über mir stünden?« —Aus: Frederico Niceanus, Pamphletus magico-philosophicus, Teil II:  Vom Wege des Schaffenden 12. »Wissenschaft spricht in Worten über   die Welt, die die Welt an eine verstehbare Seinsweise binden. Magie spricht in Worten zu  der Welt, die die Welt nicht ignorieren kann. Diese beiden Redeweisen sind selten vereinbar, das hat uns der Fall der Hohen Elfen gelehrt. Ihr Menschen solltet diese Lehre akzeptieren und die Wege eurer Forschung gründlicher prüfen.« —Farnion Finkenfarn, vor einem Puniner Kolloqium 13. »Immer höre ich euch reden und stolz sagen, wovon   ihr euch befreit habt. Aber ist das nicht immer noch ein Blicken auf die vermeintlich überwundene Vergangenheit und ein Hangen an den alten Ketten und den Schmieden dieser Ketten? Sagt mir erst, wozu  ihr denn frei seid, denn erst dies Wozu wäre Zeugnis eures Wollens und damit eurer wahren Freiheit!« —Tharsonius  von Bethana 14. »Das, was wir als das Wirkliche wahrnehmen, hängt davon ab, welcher Mittel der Wahrnehmung wir uns bedienen. Die Welt, die ich mit meinem menschlichen Auge sehe, ist eine andere als jene, die der OCULUS ASTRALIS mir zeigt: Aber sehe ich etwa zwei verschiedene Welten? Nein. Es ist eine Welt, aber ich kann immer nur bestimmte Bereiche von ihr wahrneh-

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men, je nachdem, welcher Mittel ich mich dafür bediene. Und auch meine profanen Sinne, die ich als so selbstverständlich empfinde, sind ja letztlich nichts anderes als solche Mittel. Daraus folgt wiederum, dass ein normales und an seine Sinne gebundenes Wesen niemals die wahre und ganze Wirklichkeit sehen und kennen kann – das kann nur ein Gott. Wiederum folgt zwingend und einleuchtend, dass Wesen, die verschieden veranlagt sind in ihrer Wahrnehmung, die Welt unterschiedlich wahrnehmen, und dass keines behaupten kann, seine Wahrnehmung sei richtiger oder wahrer als die eines anderen.« —Aus: Travian Norfold, Über  Wahrnehmungs-Magie, Thorwal 1010 BF 15. »Doch alles gleichzeitig wahrzunehmen wäre nicht Wahrnehmung der Wahrheit, sondern nur indifferente Überfülle. Kann also der göttliche Blick der sein, der alles wahrnimmt? Muss nicht auch der göttliche Blick differenzieren und selektieren können?« —Aus: Travian Norfold, Über Wahrnehmungs-Magie, Thorwal 1010 BF

 22. P raiowin V ornhelm ein Inquisitor erzählt Witze

1.

»Drei Bannstrahler sitzen schweigend und missmutig um ein nächtliches Lagerfeuer herum. Einer der drei stochert fast liebevoll mit einem Stock in der Glut. "Hat denn keiner von euch ne Hexe dabei?"« —Bannstrahler-Witz

2.

»Was is ne Hex mit nem Schlauch Hylailer Feuer? - Na, brand-gefährlich!« —Hexen-Witz

3.

»Was is ne Hex mit nem Eimer Wasser? - Na, ne Spielverderberin!« —Hexen-Witz

4.

»Wieviele Inquisitoren braucht man, um ne Hex zu verbrennen? - Na, fünef: viere, die ihr  vergeben und einen, der das Feuer legt.« —Inquisitoren-Witz

5.

»Wieviele Inqusitoren braucht man, um eine Hex zu verbrennen? - Zwanzig. Einen, der die Hex verbrennt, einen, dem sie leid tut, dreie, die drumrum stehen und sagen, was sie besser gemacht hätten, fünef die die ersten fünef beobachten und gegebenenfalls anklagen und noch mal zehne, die losziehen und die Gegend terrorisieren.« —Inquisitoren-Witz

 23. Ranari von O lport Erste Gezeichnete

1.

»Sag mir: Wenn du in einem Fluss schwimmst, es aber nicht das erste Mal tust, schwimmst du dann in eben dem Fluss, wie zuvor? Die Antwort ist wie so oft paarig: Sicher 'Ja', denn ein Fluss ist in seiner Schönheit und seinem

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 Wesen unverwechselbar, wie alle anderen Schöpfungen Rurs es sind. Und sicher 'Nein', denn ein Fluss ist ständig in Bewegung, ständig erneuert und niemals der gleiche. Aber seht: genau so verhält es sich auch mit dem Weltendiskus!« —zu ihren Schülern 2.

»Es ist nicht wichtig, an welchem Ort wir uns aufhalten. Es war in keinem Fall in irgendeinem Sinne Zufall, oder auch nur wichtig, dass wir alle zur selben Zeit am selben Ort waren... wichtig ist, was wir tun, was uns ausmacht. Denn: Wir sind das Wunder! Wir sind das Geschenk!  Wir sind die Schöpfung!« —zu ihren Gefährten

 24. Reiju W indfeder Magister Extraordinarius zu Donnerbach

1.

»Panta rhei - alles fließt. Das heißt mit Sumus Atem und Tsas unerschöpflicher vis creationis  entsteht die Welt und alles Seiende. Und mit der Flüchtigkeit des Windes verweht auch der  Atem unserer Urmutter und Boron fordert von seiner Schwester, was ihm gebührt, schließt das Geschaffene wieder in die sanften Arme des Vergessens, vor dem alle Dinge gleich sind.«

2.

»Betrachte den Schmetterling: seine Schönheit ist grenzenlos aber könnte nicht ein Flügelschlag von ihm das Ende der Welt bedeuten...?« —Reiju Windfeder, Magister extraordinarius zu Donnerbach

3.

»Wenn du dem Wind deine Geheimnisse offenbarst, solltest du dich nicht wundern, wenn er sie den Bäumen weitererzählt.«

4.

»Nun, was wollt ihr heute lernen?« —Jeden Morgen zu seinen Zauberlehrlingen

5.

»Soll ich euch lehren, wie man schnell wie der Sturmwind sein kann? Oder wie man so scharf sieht, wie ein Falke? Oder soll ich euch fliegen lehren, hoch wie die Wolken am Himmel? –  Ach nein, das machen wir morgen, heute lehre ich euch, wie man feine Himbeerkuchen zubereitet.« —Zu seinen Zauberlehrlingen

6.

»Im Weidenschen schnuppert man am Essen und sagt ›Wohlschmecken!‹, die Leddu-Nivesen lächeln freundlich und sagen ›Tikka!‹, im Tulamidenland verneigt man sich allgemein im Sitzen zum Gastgeber hin, die Thorwaler im Nordwesten hingegen ... während die Maraskaner in Jergan ... und die Mohaha im südöstlichen Dschungel ... – und jawohl, das alles müsst ihr wissen, denn wo man mit Höflichkeit und Benimm speist, da wird man als Mensch empfangen und nicht als Fremder!« —Zu seinen Zauberlehrlingen

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 25. Rufe in der W üste tulamidische und novadische Aussprüche

1.

»Leere das trunkene Weinglas deines Geistes, damit das reine Wasser des wachen Glaubens dich fülle. « —Yekberech an-Nusra, Mawdli in Mherwed

2.

»Je heller erstrahlt das Licht der Macht, desto schwärzer lauern die Schatten ihrer Bedrohung ringsumher. « —Tulamidische Weisheit

3.

»Rashman Ali sagt: 'Auch ein Wolf im Schafspelz ist nur ein Wolf.' « —Tirun Taniquetin alMirhamyya, verrückte Magierin

4.

»(zu einer jungen Magd in einem Norburger Wirtshaus:) "Oh, du Tochter der Sanftmut, der  Wärme und der Schönheit! Dein Vater muss ein listiger Dieb gewesen sein!" (die Magd holt empört zur Ohrfeige aus) (hastig:) "Denn er hat die gleißenden Sterne vom Himmel gestohlen und sie dir in die Augen gesetzt, meine Schöne!"« —Omar al Yeshinna ben Halef, Novadi

5.

»Gibt es einen anderen Lohn für eine Gefälligkeit als eine Gefälligkeit?« —Tulamidische Weisheit

6.

»Wenn du redest, dann muss deine Rede besser sein, als es dein Schweigen gewesen wäre.« —   Tulamidische Weisheit

7.

»Wer nie jagte und nie liebte, nie den Duft der Blumen suchte, und nie beim Klang der Musik erbebte, ist kein Mensch, sondern ein Esel.« —heißblütige tulamidische Weisheit

8.

»Wenn das Pferd tot ist, steig ab!« —schulterzuckende novadische Weisheit

9.

»Es ist selten, dass wir wissen, warum wir eigentlich lieben. Aber wir wissen immer, warum wir nicht mehr lieben.« —tulamidische Weisheit

10. »Rastullah segne den, der Besuche macht, und kurze Besuche.« —novadische Weisheit 11. »Das Leben meistert man entweder lächelnd oder überhaupt nicht.« —Tulamidische Weisheit 12. »Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!« —Tulamidische Händlerin zu ihrem Sohn, nach einer, ähem, 'misslungenen' Verhandlung 13. »Die Morgendämmerung kommt nicht zweimal um einen Mann zu wecken.« —Novadische  Weisheit 14. »Freue dich nicht über den, der geht, ehe du den siehst, der kommt!« —Novadische Weisheit 15. »Bilde dir eine Meinung über einen Menschen aus seinen Fragen, nicht aus seinen Antworten.«  —Tulamidische Weisheit 16. »Es ist kein Lachen, wenn der Löwe die Zähne zeigt.« —Novadisches Sprichwort

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17. »Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher!« —Wohlgenährter tulamidischer Händler zu einem Freund 18. »Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.« —Ustad zum frustrierten Talib 19. »Wer Dornen säht, darf sein Zelt nicht barfuß verlassen.« —tulamidische Weisheit 20. »Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten!« —tulamidische Rede wendung 21. »Nichts ist der Menschheit so wichtig, wie ihre Bestimmung zu kennen: Für nur 12 Silberstücke könnt Ihr sie bei mir nun erstehen!« —gehört auf einem Basar 22. »Wenn du einen Khunchomer Händler aus dem Fenster springen siehst, spring hinterher. Es gibt bestimmt was zu verdienen.« —Südländisches Sprichwort 23.

»Am leichtesten begegnet man Leuten, denen man eigentlich aus dem Weg gehen will.« —  tulamidisches Sprichwort

24. »Niemand hätte jemals einen Ozean überquert, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, bei Sturm das Schiff zu verlassen.« —Ruban der Rieslandfahrer

 26. S öldnerseelen  Aussprüche der Kriegshandwerker

1.

»(spuckt aus) Bah, war das  rotes Gold, das wir damals auf den Silkwiesen bekommen haben, als  wir Gareth gegen die Campanya der Orks beistehen mussten! Fünf von siebenundsechzig sind damals zurückgekommen ins schöne Almada, den Condottiere habe ich mit eigenen Händen begraben - aber ein guter Kampf war's trotzdem! Die Leichte Reiterei des  Münzbanners   vorn  weg und das Schwere Fußvolk von Kortisanen-Fahne   und Blutfüchsen   hinterdrein, das war ein  Anblick, bueno! Ahh, und den Orks haben wir's gezeigt, oder nicht? Bei Rondra!« —Caballero Corvario Violanto von der Schanz, hochdekorierter Weibel des legendären almadanischen Blutfuchs-Banners

2.

»Harharhar, was wär ich in Mühlingen gern dabei gewesen! Dafür hätt' es schönes rotes Gold gegeben, das sag' ich dir! Rrrrr...« —Koriana Kratzborst, garetische Landsknechtin

3.

»Nee, das war kein schwarzes Gold, mein Freund, sag das nich noch mal! Wir ham den Tempel wirklich nur in Brand gesteckt, sons nix: nich geplündert, nich geschändet und schon gar kein' Pfaffen angepackt! Sie hätten das Feuer ja löschen könn', wozu ham se ihre Tempelwachen, hm? Klar, war kein guter Kampf, weils ja heimlich sein sollte und die Soldgeberin war garantiert vonner andern Seite - aber das Gold war gut, da lass ich nix drauf kommen ... Außerdem hatt' ich seit vier Tagen nix mehr zu beißen gehabt - Katzengold kannse ja auch nich

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fressen, Mann!« —Trontan aus Baliho, über einen zwielichtigen Auftrag in der Frontregion der Schwarzen Lande 4.

»D'accord, ein  guter   Kampf, wie mich dünkt, Collega. Plaisierlich anzuschauen und hesindial geplant, wie Eure Arbalettieren sogar den Vinsalter Krebs der Goldenen Legion   gebrochen haben. Zu schade, dass das Maneuver bisher nur empirische Qualitas besitzt - solltet Ihr jedoch mit selbigem auch auf dem Schlachtfeld successieren, dann ist euch der Titel des Strategonen gewiss und die scientia bellicus  wird weitreichende Progression erleben! Der Magus Custodiarius in Euren Diensten, übrigens: seinen pretiösen Namen notascribiert zu bekommen, wäre mir eine Felicitation, er scheint seine Phantasmagorica exzellent den Bedürfnissen des casus combat-  tivus  anpassen zu können - künstlerisch, beinahe.« —Duriella Daradan ya Dirando, Mitglied im Strategisch-Horaskaiserlichen Committee zur Nandusgefälligen Förderung und Erforschung  von Combattiver Wissenschaft und Streitkunst

 27. T enebra J ibran Blinde Seherin vom Verdunkelten Auge zu Selem

1.

»Rashman Ali sagt: ›Wer das Licht der Sonne schaut und sie dafür preist, huldigt nur seinem eigenen Auge. Wer aber das wahre Wesen des Lichtes erfahren will, dessen Auge muss selbst Sonne werden.‹ Rashman Ali hat Recht, denn mein Auge ist Sonne geworden und ich habe dabei das wahre Wesen des Lichtes erfahren: die Dunkelheit.«

2.

»Denn kann nicht nur dort Licht sein, wo zuvor Dunkel war? Was ist das Dunkel, wenn nicht die Abwesenheit von Licht? Das Dunkel ist ewig und unzertrennlich, das Licht aber ist zeit weilig und lokal und wird ständig von Schatten bedrängt – wo es aufscheint, weichen die Schatten zurück, aber wo es verlischt, da rücken sie unerbittlich nach und schlucken jeden bleichen Schein. Schein! Das Licht ist Schein und Trug, ohne Bestand!«

3.

»Was ist schon das Licht im Vergleich zu Finsternis?! Ist es nicht die Sonne, die jeden Tag mühsam das Dunkel der Nacht durchschneidet und der es nur für eine Mittagsstunde gelingt, die Schatten zu vertreiben? Was bliebe, ohne den Sonnenlauf? Ich sage es euch: Es bliebe nur immerwährende Schwärze. Wieviel machtvoller müssen also die Schatten sein!«

4.

»Und doch, und doch ... ist nicht alles was wahr ist, wahr, weil es uns wahr erscheint? Ist nicht aller Schein Wahrheit, weil erst das Scheinen des Scheins uns überhaupt nur sagt, dass da etwas ist? In der Welt ewiger Finsternis gibt es nichts, was uns erscheinen kann, also nichts, was  wahr ist, also nichts. Was ist nun mächtiger: Die Kraft, etwas erscheinen zu lassen oder die Kraft, nichts erscheinen zu lassen?«

5.

»Und was tun wir Menschen? Wir meinen zu Praios zu beten, dem Götterfürsten, und doch bauen wir Häuser und Hütten und ziehen uns zurück vor seinem Antlitz: Bauen wir nicht der Dunkelheit Zufluchtsstätten! Wenn die Macht des Mittags am größten ist, stellen wir Sonnensegel auf, uns darunter zu betten und zu entgehen dem Feuerrad – den Schatten zum

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Schutz und der Finsternis zur Ehre! Welch wahnwitzige Annahme, die Sonne sei Götterfürst! Die größte Macht regiert auf Deres Antlitz, und sie heißt Schatten und Dunkelheit und Schwärze und Finsternis und ihr Reich ist die Nacht ... – Hihihihihi ... Wer hat da gelacht?!«

 28. T iana Alfaryn Horasische Str..., äh, Freiberuflerin

1.

»Phex zum Gruße, Herr Gardist! So spät noch auf den Straßen? Da treibt sich doch allerhand Gesindel herum!«

2.

»Ich sehe, edler Jüngling aus hohem Hause, Ihr seid ein ebenso gewitzter wie draufgängerischer Bursche - sicher würde es Euch gefallen, mich heute Nacht auf einem lichtscheuen Streifzug durch die Gassen zu begleiten...? Mag sein, daß ihr dann Eure Meinung darüber ändern werdet, wer die Herren dieser Stadt sind.«

3.

»Verlaß dich auf dich selbst oder du bist verlassen, sage ich immer. Ist nicht gegen Euch gerichtet, Magistra, aber wenn Ihr mal an einen gewissen 'Akadyn den Dunklen' geraten wäret...«

4.

»Das mag ja alles sein, edler Cavaliero, und gewiß würde es mir nicht einfallen, die Form vollendung Eures Kampfstiles anzuzweifeln - dennoch würde ich behaupten, daß ihr weder an den Torbogen links von Euch noch an die Dachluke in Eurem Rücken auch nur einen Gedanken verschwendet habt...«

5.

»Wer sich auf Abwegen befindet kommt meist schneller voran. Drum, edle Dame, wenn ich diesen Klunker hier... *schnip* - ergebensten Dank.«

6.

»Erfahrung ist eine nützliche Sache - leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie braucht.«

 29. V erschiedene Spruchgut, Seltsames und Einzigartiges ;)

1.

»(mit einem Lächeln:) Wenn Ihr noch ein weiteres mal in Eurem Leben mein Auftraggeber sein wollt, dann steckt Eure Nase lieber nicht wieder in meine Angelegenheiten. « —Naglaf Silencio Nachtgraf, Mitglied einer bekannten Meuchlergilde

2.

»(mit undurchsichtiger Miene zu einem Kollegen:) "Ich habe übrigens Euren alten Mentor getroffen." "So? Wie geht es Ihm?" "Er ist tot." (zieht seinen geölten Dolch)

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(nach getaner Arbeit:) "Konkurrenz belebt das Geschäft." « —Naglaf Silencio Nachtgraf, Mitglied einer bekannten Meuchlergilde 3.

»(auf dem Weg durch dämonisch veränderte Landschaften - es ist totenstill plötzlich erklingt eine Stimme aus dem erschöpften Häuflein der Abenteurer:) "Ein Lied zwo drei! // Hätt' ich noch eine Krone - // Wohlan wem schenkt' ich sie? // Der  Tapferkeit zum Lohne - // der gareth'schen Infantrie...!" « —Rahjane von Eslebon Baroness zu Rhodenstein, Kriegerin und Korporal im Orkkrieg

4.

»Ich sehe, Ihr seid Immer noch der alte Luftikus, mein Freund! Aber wenn man wie ich sein ganzes Leben den Stürmen des Meeres ausgesetzt war - und den Stürmen der Zeiten, wie ich  wohl angesichts der letzten Jahre hinzufügen muss - sollte man froh sein, wenn man mit den Füßen auf der festen Erde geblieben ist. « —Der Thorwaler Magier Travian Norfold zu seinem Collega Reiju Windfeder

5.

»Wos mocht ne Hex im Born, hä? - No abtreibe! (dreckiges Gelächter) « —Bornischer FlößerSpruch

6.

»Eure Zwölfgötter sind nicht anders als die alten Elfengötter. Pyr drakon ließ sich einstmals zuerst von den Unaussprechlichen, dann von den Hohen Elfen anbeten, bis er schließlich der mächtigste Diener des Rattenkindes, des schlimmsten Feindes der Elfen wurde... Die Götter haben genauso unterschiedliche und wandelbare und nach ihrem eigenen Gutdünken formbare Vorstellungen von Gut und Böse, Richtig und Falsch wie die Sterblichen. Auch die Götter streben nur nach weiterer Macht, und vielleicht tun sie ja nur deshalb zuweilen Gutes, weil sie dadurch ihre Macht vergrößern können. « —Firlionel Nachtschatten, Vertreter der Magierphilosophie

7.

»Was riecht denn hier so merkwürdig?« —letzte Worte eines unbekannten Alchimisten

8.

»Mit einem Stein verhandeln ist angenehmer als mit einem, der stört.« —unbekannter Elementarist

9.

»Wähle dir einen Reisebegleiter und dann erst den Weg.« —Zwergisches Sprichwort

10. »Drei Jahre Bücherstudium sind nicht so ertragreich, wie einem einzigen Disput zuzuhören.«  —Magierweisheit 11. »Auf eine hastige Frage gib eine gemächliche Antwort.« —Brummeliger Erz-Dschinn 12. »Wenn Stolz eine Kunst wäre, wieviele Graduierte würden wir haben!« —Lehrer-Weisheit an der Akademie der Arkanen Analysen zu Punin 13. »Je höher der Affe klettert desto mehr zeigt er seinen kahlen Hintern.« —Mohisches Sprich wort 14. »Kluge Leute lernen auch von ihren Feinden!« —Kriegersprichwort

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15. »Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.« —  Magiersprichwort 16. »Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu  verlieren.« —Ruban der Riesland-Fahrer 17. »Zwäi Trolla essn äinen Norren. Sogt där äine zum ondern: "Schmeckat irkentwie kohmisch."«  —Mundart aus dem Trollzackischen 18. »Al'Anfa - ein Beispiel für die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.« —trockener Kommentar angesichts der 'Pestbeule des Südens' 19. »Es kann auch Gesetz sein, dem Willen und Rat eines Einzigen zu folgen.« —aus den verbotenen "Chroniken von Illaris" 20. »Angst haben wir alle. Der Unterschied ist die Frage: wovor?« —Archon Megalon, in "Die  Angst – Betrachtungen über den menschlichen Geisteszustand unter extremen Bedingungen" 21. »Wenn einer keine Ängste hat, so hat er keine Phantasie.« —Archon Megalon, verächtlich 22. »Mit der Macht kann man nicht liebäugeln und händchenhalten. Man muss sie heiraten!« —   Almadanische Weisheit 23. »Die furchtbarste Menschenmenge, die sich denken ließe, wäre eine aus lauter Bekannten!« —  Gehört während eines Disputs über Gefälligkeiten und andere Probleme 24. »Wirklichkeit ist mitnichten das gleiche wie Wahrheit. Wirklichkeit ist das, was auf uns ein wirkt, was Wirkmächtigkeit besitzt und damit unser Handeln bestimmt. Mit Wahrheit aber hat das nichts zu tun - und solange wir in der Wirklichkeit leben und uns von den Wirkmächtigkeiten der Welt unser Handeln diktieren lassen, werden wir niemals fähig sein, die Wahrheit zu erkennen.« —Überlieferung einer unbekannten Philosophin 25. »Wer flieht, wird gejagt.« —Zielender Kopfgeldjäger 26. »Ich habe ganz einfache Bedürfnisse: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.« —Grausam lächelnder Heptarch zu einem ehemaligen Diener 27. »Eine Patriotin muss immer bereit sein, ihr Land gegen seine Herrscher zu verteidigen.« —  Unbekannte Rebellin 28. »Höflichkeit ist doch die sicherste Form der Verachtung.« —Ein Horasier 29.

»Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.« —Ein Schelm

30. »Die Rondrianer sagen: "Einen besiegten Gegner zu töten ist mitunter notwendig, doch ihn am Leben zu lassen ist göttergefällige Gnade." Die Alanfaner sagen: "Einen besiegten Gegner zu töten ist mitunter verschwenderisch, doch ihn am Leben zu lassen ist purer Leichtsinn."

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Die Tulamiden sagen: "Einen besiegten Gegner zu töten ist mitunter klug, doch ihn am Leben zu lassen – das ist wahre Überlegenheit!"« —Tulamidische Kriegerin, verächtlich zu ihrem besiegten Gegner 31. »Der Beweis von Heldentum liegt nicht im Gewinnen einer Schlacht, sondern im Ertragen einer Niederlage.« —Der Freund eines untröstlichen Kriegers 32. »So ist die Ungerechtigkeit der Welt, dass Menschen, die nur Stroh im Kopf haben, oft auch noch Geld wie Heu besitzen.« —Bornische Weisheit 33. »Mit leerem Kopf nickt es sich leichter.« —Ein Narr am königlichem Hofe 34.

»Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind sich ihrer Sache sicher, die Gescheiten aber sind voller Zweifel.« —Ein gealterter Krieger

35.

»Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.« —Ein Zyniker

36.

»Ein kluger Entschluss reift unverhofft, / blitzschnell und ohne Erwägung, / doch Dummheiten machen wir allzu oft / nach reiflicher Überlegung.« —Ein reimender Almadaner

37.

»Ein Bart macht noch lange keinen Philosophen.« —Ein Geode

38. »Ordnung ist etwas Natürliches. Das Nützliche aber ist das Chaos.« —Ein Quitslinga im Gespräch

 30. Y akuban ibn M akkadim al A sryan  Tulamidischer Elementarist

1.

»Wer auf die Jagd nach einem Oger geht, muss damit rechnen, einen Oger zu finden!« —laut und laufend

2.

»Ein Kamel macht sich nicht über den Buckel eines anderen lustig!« —strafend auf seine spottenden Gefährten blickend

3.

»Wer Fragen stellt muss auch akzeptieren, dass er Antworten bekommt!« —zu einer verblüfften "Was beim Nam...?!"-Räuberbande

4.

»Es gibt zwei Zauberwörter, die fast jede Tür öffnen können, die aber viele Menschen vergessen haben: "Danke" und "Bitte"!« —nach einem freundlichen Anklopfen anstatt eines "Achmach-mal-ka'puut-Zauber", zu seinem Söldner-Begleiter

5.

»Rashman Ali sagt: "Im Versteck hustet man nicht!"« —fluchend und flüchtend

6.

»Ach, Schläge von einer Geliebten sind so süß wie Rosinen!« —nach einer saftigen Ohrfeige

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7.

»Bist du wütend, zähl' bis vier - hilft das nicht, dann explodier'...« —fröhlich summend nach einem gelungenem Ignifaxius

8.

»Den Narren erkennst du an sechs elementaren Zeichen: Furcht ohne Grund, Rede ohne Nutzen, Wechsel ohne Fortschritt, Frage ohne Ziel, Vertrauen zu Fremden und Freundschaft zu seinem Feind.« —philosophierend

9.

»Auf Sand geschrieben ist, was du im Alter noch erlernst; in Stein graviert, was du in der Jugend gelernt hast.« —philosophierend

10. »Das beste Wissen ist das, was du hast, wenn du es brauchst.« —zufrieden lächelnd nach der Übersetzung einer uralten Steintafel 11. »Es geht ihm so gut, dass er anfängt zu klagen.« — Ein Gefährte von Yakuban ibn Makkadim al Asryan, auf dem Weg durch den Hohen Norden 12. »Das Undurchsichtige durchschauen wir ziemlich rasch, aber für das Sonnenklare brauchen  wir meist länger.« —mit undurchsichtigem Gesichtsausdruck 13. »Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht in irgendeiner Weise nützen könnte!« —nachdem er einem Schurken ein Buch 'näherbrachte' 14. »Deine Frage ist so gut, mein Freund, dass ich sie nicht durch meine Antwort verderben möchte.« —gefesselt, aber mit dem Willen, durchzuhalten

 31. Y alissa ter L ionta Forscherin, Saurologin und Expeditionsleiterin

1.

»Ihr stellt die falsche Frage, da ist es nur einleuchtend, daß Ihr keine befriedigende Antwort bekommt. Man muß sich nämlich zunächst vor Augen halten...«

2.

»Ja, das ist interessant, nicht wahr? Man muß nämlich wissen...«

3.

»Nun, das ist in der Tat eine gute Frage. Gemeinhin wird angenommen, daß... - aber aufgrund gewisser Erkenntnisse, auf die ich jetzt und hier lieber nicht im einzelnen eingehen möchte, tendiere ich stark zu der Annahme, daß...«

4.

»Also wenn Ihr meine bescheidene Meinung dazu hören wollt - ich habe da eine andere Hypothese. Euer Autor hat nämlich meines Wissens niemals die Kultstätte von Rrhass'Zhka aus der dritten Dynastie der H'Chzsrim von H'Rabaal besucht, richtig? Nun, ich schon.«

5.

»Bevor Ihr die Herrin Hesinde ob ihrer unbezweifelbar vorhandenen Affinität zu den Schlangenwesen mit dem frevlerischen Glauben der alten Echsischen in Zusammenhang bringt,  würde ich an Eurer Stelle einmal gründlich darüber nachdenken, ob wir es hier nicht eher mit einem gefährlichen Mangel an Erkenntnis- und Einsichtsfähigkeit  Eurerseits  in die Unterschei-

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dung zwischen Göttlichem und Verderbtem zu tun haben. Andernfalls läge der Schluß nahe, daß Ihr eher geneigt seid, die Götter  in Zweifel zu ziehen als das Problem hinter Euren eigenen  Wahrnehmungen und Ansichten zu suchen - die als jene eines Sterblichen per se subjektiv und fehlbar sind.« —als kritische Schülerin von Rakorium Muntagonus 6.

»Eine Expedition, bei der Professionalität nicht möglich ist, ist sogar noch schlimmer als eine, bei der man Professionalität hat vermissen lassen.«

7.

»Ihr meint, man könne den Schutzmechanismus der Anlage von H'Chryss'Khka wieder in Betrieb nehmen, ohne  zu verstehen, wie er funktioniert? Man müsse nur den 'Auslöser' finden? (leiser) Irgendwie wusste ich immer schon, was das Problem mit diesem Magiervolk ist. Hesinde steh uns bei!«

8.

»Es gibt mehr Dinge zwischen Dere und Alveran, als unser Menschenverstand sich auszumalen vermag!« —angesichts eines fremdartigen schamanistischen Rituals

9.

»Mit Verlaub, aber dies ist keine 'haltlose Schwafelei', sondern eine Arbeitshypothese ! Eine Hypothese ist dazu da, bestätigt oder aber widerlegt zu werden, je nachdem, was die Forschungen ergeben. Aber selbst eine widerlegte Hypothese bedeutet immer noch einen größeren Erkenntnisgewinn als unstrukturiertes Herumstochern im Nebel von ungerichteter Spekulation und Intuition.« —ihre Forschungsmethode verteidigend

 32. Y nbaht al’M énkhauhour Nandus-Geweihter

1.

»Eine faszinierende These, fürwahr. Das orkische Ritual der Mannwerdung aus dem Brazoragh-Ritus weist deutliche Parallelen zur Weiheprüfung eines Anwärtes aus der Kor- oder Rondrakirche auf. Blutschwur, Blutopfer, Jagd- und Waffenweihe, interessant ... Wie, Ketzerei? Möglich, aber ich dem werde ich nachgehen.«

2.

»Ich verweise dabei auf Meister Salpikon Savertins Buch der Leiber , pagis 107, nach dem zäh fließende, aber frische rote Blutung nicht auf die Verletzung eines inneren Organs hindeutet, sondern eher auf einen Riss in einer der umliegenden Muskelpartien, wie man durchaus nachlesen kann ... Wie? Wer stirbt ...? Oh!« —über einen verletzten Gefährten gebeugt

3.

»Aha. Mit Eurer eloquenten Ausführung, Eminenz, wollt Ihr mithin nur eines zum Ausdruck bringen: Ihr habt keinen blassen Schimmer.« —zum Meister des Bundes zu Arivor

4.

»Orkische Gesellschaftsstruktur ist durchaus ein äußerst interessantes und ergiebiges Fachgebiet, Hochwohlgeboren. Wirrnis? Nein, betrachtet es einmal von der militärisch-taktischen Sichtweise: Kenne deinen Feind.« —zum Landgrafen von Gratenfels

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