ZAeS 049
Short Description
Download ZAeS 049...
Description
I
ZEITSCHRIFT FÜR
ÄGYPTISCHE SPRACHE UNI)
ALTERTUMSKUNDE MIT UNTERSTÜTZUNG DP:R DEUTSCHEN MORGENLANDISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON
GEORG STEINDORFF
NEUNUNDVIERZIGSTER BAND MIT
18
ABBILDUNGEN IM TEXT UND
10
TAFELN
LEIPZIG J. C.
HINRICHS'scHE
BUCHHANDLUNG
1911
Die »Zeitschrift für
Ägyptische Sprache und Altertumskunde
wurde begründet 1863 von Heinrich Brugsch und herausgegeben von: C. R. Lepsius mit H.
Brugsch 1864
C. R. Lepsius mit H. Brugsch, A.
— 1880,
Erman, L. Stern 1881
H. Brugsch und L. Stern 1885—1888,
H. Brugsch und A.
Erman 1889
H. Brugsch und A.
Erman
A.
Erman und
G. Sieindorff
— 1893,
mit G. Steindorff 1894,
G. Steindorff 1895 seit
1907.
— 1906,
— 1884,
:
Inhalt des 49. Bandes. Seitp
Some Chapteis
Blackmun, A. M.
—
of the Totenbuch and other Texts
oii
a
Middle Kingdoiii
Coffiii
54—66
Tafel)
(mit
1
The
Infinitive
witii
Precedins^
„jl^
aiid
^-^^-^
103
Eine Reisesonnenuhr aus Ägypten (mit 2 Abbildungen)
Borchardt, L.
M.
Rurchardt,
Form Sd/nt-f
Datierte Denkmäler der Berliner Sannnlung aus der Achämenidenzeit (mit 3 Licht-
drucktafeln und 4 Abbildungen)
Devaud, E.
Grapow, H.
"To
Bedrohungen der Götter durch den Verstorbenen
Notes d'epigraphie
Das Wort
et
—
Aus der Straßburger Sammlung demotischer Ostraka 1
— 119
— 14 120 — 125 15 — 34 95 — 99 85 — 87 1
de paleographie egyptiennes (mit 8 Figuren)
(mit
—47
42
für
Der ägyptische Name von Pelusium
92
116
König von Oberägypten Der Name »Merui-tensi« und die Entwicklung der Filiationsangabe Spiegelberg, W. Augustus 'P'j|uaioi; (mit 1 Schriftbild)
— —
—94
87
100
Zur Bedeutung und Geschichte einer Hieroglyphe Meinhof, C. Zur Entstehung der Schrift (mit 5 Tafeln) Sethe, K.
93
— 102 48 — 54
wait for'" in Egyptian
Beiträge zur Erklärung des Totenbuches
Montet, P.
80 116
106
Semito-Egyptian sound-changes
Gardiner, A. H.
— —
69
propos d'un groupe hieratique
Kindred Semito-Egyptian Words
Einher, A.
—
A
105
66—68
(mit
1
bei den
Tafel und
1
Ägyptern
Schriftbild)
.
.
.
.
.
.
34 81
Schi'iftbild)
— 41 — 84
Miszellen
N. de G. The god Shed in the Eighteenth Dynasty (mit 1 Abbildung) Sur une formule ptolemaique Spiegelberg, W. Amon als Gott der Luft oder des Windes {nviiua)
— 126
Davies,
125
Devaud, E.
131
— 132
127
— 128
— — —
— —
•
—
Die demotische Schreibung des Namens Tebtynis
130
»Kronos, der jüngste der Götter«'
129
Zu der Bedeutung der Totenstatuetten Zu der Etymologie von Memphis bei Plutarch, Zu der naophoren Statue Nr. 97 im Vatikan Zu Ka =: ..Schutzgeist..
Erschienene Schriften
127 Isis
und Osiris Kap. 20
129
130
— 130 — 131
126—127 132
—
1.34
Digitized by the Internet Archive in
2010 with funding from
Brigham Young University
http://www.archive.org/details/zeitschriftfr49brug
C.
Mein HOF
:
Zur Entstehung der
Schrift.
Zur Entstehung der
[49.
Band.
1911.]
Schrift.
Von Carl Meinhof. Mit 5 Tafeln.
Die
Entstehung der Schrift
ist
nicht als eine geradlinige Entwicklung zu denken,
Auge des Beschauers darstellt, der rückwärtsblickend am Ende des langen Weges steht. Wir werden bei dieser wichtigen Erfindung wie
sie sich leicht für
das
des menschlichen Geistes vielmehr dasselbe Gesetz beobachten, das auch sonst
der Geschichte der Erfindungen wiederholt.
sich in
Ein praktisches Interesse
den verschiedensten Völkern zu dem Anfang der Erfindung. Bei manchen Völkern bleibt es bei diesen Anlangen, oder sie gehen auch wieder verloren, und das Erfundene wird noch einmal erfunden. Bei anderen Völkern führt bei
man
das Erfundene fest, das man selbst gewonnen luit oder von anderen lernte, und sucht es weiterzubilden. Nach manchem Mißgriff und Irrweg stellt sich dann im Verfolg der praktischen Übung irgendwo ein Fortschritt ein, der unter hält
der Gunst besonderer Verhältnisse zu weiteren Fortschritten
führt,
bis
nach
langem Irren und Tasten endlich hier und da das Rechte gefunden wurde. So etwa wäre wohl die Geschichte auch dieser Erfindung zu denken. Selbstverständlich kann
nun der
und
Fall eintreten,
er ist ja auch oft
daß der irgendwo erreichte Fortschritt nicht von
allen
genug eingetreten,
Menschen mitgemacht
wird, sondern daß viele auf der alten Stufe stehen bleiben, und nur wenige den
Weg
vorwärts wählen.
Die Gewohnheit
ist
dem Menschen immer
lieber
gewesen
der Fortschritt. Auch kann es nicht fehlen, daß bei Völkern, die fernab von den Segnungen einer höheren Kultur leben, in einer späteren Zeit, ja heute als
noch Erfindungen gemacht werden, die für den Kulturmenschen der Vorgeschichte angehören.
Das eben
ist
aber für das Verständnis vorgeschichtlicher Vorgänge
von höchstem Wert, wenn man
bei der Rekonstruktion dieser Urgeschichte nicht
auf freie Schöpfungen der Phantasie angewiesen
ist,
sondern
am
lebenden Menschen
beobachten kann, wie die Dinge unter seinen Händen entstehen. Die kulturärmeren Völker Afrikas besitzen nun eine Anzahl P]rfindungen, die
für
die
Entstehung der Schrift lehrreich
sind,
und wir können, meines
Erachtens, von ihnen lernen.
Es waren zunächst verschiedene Bedürfnisse, die zur Entstehung der Schrift
und mythologische Phantasie, die die Darstellung von allerlei Dingen gebrauchte als Zierat und zu religiösen Zwecken. So hat der Buschmann Südafrikas die Felsenwände bedeckt mit seinen Das
führten.
Zeitschr.
f.
Ob
Gruppen von Kühen, Menschen, wilden Tieren, die er aus reiner Freude am künstlerischen Schaffen oder aus andern Gründen
Malereien. abbildet,
erste ist die künstlerische
diese
Ägypt. Spr., 49. Band.
1911.
^
2
C.
Meinhuf
:
Zur Entstehung der
Schrift.
Jedenfalls übte
entstanden sind, wissen wir nicht.
[49.
man
Band.
die Kunst, ein Rind,
einen Menschen, einen Löwen darzustellen und konnte die Geschichte eines feindlichen Überfalls oder einer Jagd auf diese Weise ftir sich oder andere aufzeichnen.
Das sind vorbereitende Schritte für die ist
in
Schrift.
Eine andere Kunstfertigkeit
ganz Afrika in Gebrauch, die Verzierung von Töpfen, Kalebassen, Stühlen,
Trommeln und anderen Gebrauchsgegenständen. Allerlei Tiere, wie Schlangen, Frösche, Chamäleons, werden dabei verwandt und bei handwerksmäßigem Betrieb immer stärker stilisiert. Man wendet schließlich nicht mehr die Sorgfalt auf die Herstellung, und das sich ergebende Bild, das dem ursprünglich gemeinten kaum noch ähnelt,
zu einem konventionellen Zeichen für ein Krokodil, eine Fleder-
ist
maus, eine Schlange geworden.
Auch das wieder
Erfindung der Schrift eine Rolle
Dabei hat die Verzierung von
Wir
Anlaß.
und das
eine Fertigkeit, die bei der
spielt'. allerlei
(gegenständen einen sehr verschiedenen
sind geneigt, meist zuerst an reines Schmuckbedürfnis zu denken,
liegt
Motiv seltner
ist
wohl gewiß ist,
manchen
in
Aber
Fällen vor.
man gewöhnlich annimmt.
als
ich glaube,
daß dies
Viel stärker sind in der Regel
zauberische bzw. religiöse Motive.
Schon die Wahl der Tiere, die man zur Verzierung benutzt, schließen.
Wundt
psychologie Band
II.
2,
S. 72ff.).
modernen
stammen aus So sind als
der religiöse Ursprung eines Schmucks noch
Die Kreuze, mit denen
Zeit nachweisen.
die der Bäcker auf
verziert,
religiösen,
dem
Brot,
christlichen
allerlei
Gerät
Anschauungen. magischen Motive sicher häufiger
rein künstlerisch (\
Aber noch einen anderen Zweck können den für uns bei der Schrift die
man
die Bauerfrau auf der Butter anbringt,
für primitive Verhältnisse die
ja
darauf
bezeichnet diese Tiere sehr treffend als Seelentiere (Völker-
In vielen Fällen läßt sich ja in unserer
läßt
man
Zweck
am
nicht vergessen will.
Schon jene Buschmannzeiclinungen haben diesem
bestimmte Ereignisse dar: wie der König
beschirmt, wie
man
eignisse wurden,
dem Vergessen
Zeichnungen haben, nämlich
Eine Reihe von Erztafeln aus Benin
vielleicht gedient.
zweifellos
allerlei
nächsten liegenden der Aufzeichnung von Dingen,
ausreitet,
auf die Jagd geht und Vögel schießt
soweit
sie
den König betrafen,
in Erz
am
Niger"^ stellen
von seinen Getreuen u. dgl.
m.
Unter gewöhnlichen Verhältnissen mußte
bewahrt.
Diese Er-
gegossen und so vor
man
sich
natürlich mit billigerem Material begnügen.
Wie
einfach das sein kann, zeigt folgende ingeniöse Erfindung, die übrigens
auch in Amerika^ gemacht
ist.
Missionar Spieth fand^ in der Hütte eines Ewe-
negers in Togo eine Schnur, an der z.
B. eine Feder, ein Stein
allerlei kleine
und Ähnliches.
Gegenstände aufgereiht waren,
Spieth hielt das Ganze für einen Zauber,
—
') Wundt, Völkerpsychologie Bd. IL 1, S. 186 ff. Eine große Anzahl davon befindet .sich im Mu.seum für ^'ölkerkunde zu Berlin. Vgl. Tschudi, Kechuaspiache, Wien 1853, Bd. 1, *) Mündliche Mitteilung vom Missionar Spieth. y. 24 if.
—
—
=*)
'-)
191
C. iMkiniiok:
l.J
Zur Kntstehung der
Schrift.
){
daß es sicli um eine Sprichwörtersammlunif handelte. Die Eweleute besitzen eine große Menge treffender und zum Teil sarkastischer Sprich-
wurde aber darüber
belehrt,
ist Sitte, wenn jemand vor Gericht oder in der Volksversammlung daß er die Abschnitte seiner Rede mit einem Sprichwort schließt, um
wörter, und es spricht,
des Beifalls der Umstehenden sicher zu sein.
Bedarf an Sprichwörtern, und jene Schnur
immer wieder
ins
Der Ewemann
also einen starken
den Zweck, ihm die bekannten
iiatte
Gedächtnis zurückzurufen.
liat
Jeder der Gegenstände
stellte
das
Stichwort eines solchen Sprichworts dar und war somit einer kurzen Notiz vergleichbar, wie wir sie uns über irgendeinen sonst gut bekannten Gegenstand machen.
Wenn
eine solche Sprichwörtersammlung nicht durch eine Schnur, sondein
durch Zeichnung der betreffenden Gegenstände angelegt würde, so wäre ein Schritt weiter zur Schrift gemacht'. Diesen Schritt wagte ein Aufseher, der
dem Bau der Usambaraeisenbahn Ingenieur, Hr. Joseph Friedrich, dem
bei
in Ostafrika angestellt war.
Der leitende
ich diese Mitteilung verdanke, hatte ihm von Geräten übergeben, die beim Bau gebraucht wurden, und fiir deren Vorhandensein er verantwortlich blieb. Der Mann konnte die Anzalil
eine Reihe
aller
Kopf behalten, und so half er dem Ingenieur einmal gelernt, aber
der verschiedenen Gegenstände nicht im
sich mit Zeichnung.
Die Ziffern hatte er von
sonst konnte er nicht schreiben. sich jedes
Das
alles
man kann
So erbat er sich Papier und Bleistift und zeichnete
dem
der Geräte auf und fügte
es
sind Motive
die Stückzahl
Bild
und Vorbereitungen,
liinzu (Taf. \a).
die zur Schrift hinführen, aber
noch nicht Schrift nennen.
Die eigentliche Schrift beginnt erst dann,
wenn man imstande
ist, allerlei
Gedanken aufzuzeichnen, nicht nur Gegenstände und Zahlen.
Daß
die
Buchstabenschrift zuletzt erfunden
ist,
ist bei der Erfindung des Schreibens natürlich genau
beim Schreiben- und Lesenlernen.
Man
ist
ja
unbestritten.
Es
umgekehrt gegangen wie
lernt in der Schule zuerst die Zeichen
man zur Silbe zusammen, dann bildet man aus Worte und aus Worten Sätze. Da aber die Menschen immer in Sätzen geredet und gedacht haben, haben sie natürlich auch begonnen, Sätze zu schreiben. Nach der Satzschrift fand man die Wortschrift, nach der Wortschrift die Silbenschrift, und als letztes ergab sich dann die Buchstabenschrift. Auf die Satzschrift wurde ich aufmerksam gemacht durch meinen kleinen
fiir
einzelne Laute, diese fügt
Silben
Er erzählte mir, daß man im Ewelande
Freund Gottfried Anipatse aus Togo. nicht nur Sprichwörter in jener rohen
mann mit
Weise
aufzeichnete, wie es jener
seiner Sprich wörterschnur getan hatte, sondern
Ewe-
daß man imstande
Mary Kingsley erzählt in ihrem interessanten Werk West African Studies, London 1899. von den westafrikanisclien falirenden Sängern, daß sie in einem Netz alleilei Gegenstände mit sich lieriimtragen: Taliakspfeifen, Federn, Fellstückchen. VogelköpCe, Knochen usw., von denen jedes das .'^lichAvort eines Gedichtes ist, das sie vortragen, selbstverständlich mit Pantomimen. *)
S. 149
Die Zuhörer wählen sich den betreffenden Gegenstand aus, und man handelt über den Preis, ehe der Vortrag beginnt.
Der Inhalt des Netzes
ist
also
das Repertoire des betreffenden Sängers. 1*
Meikhof: Zur Entstehung der
C.
Schrift.
[49.
Band.
Er erzählte, daß den Gedanken eines Sprichworts vollständig darzustellen. Häuptlinge einander dadurch Botschaft schickten, daß sie auf Kalebassen oder
ist,
andern Gebrauchsgegenständen ein Sprichwort anbringen ließen und
Mit den Proben von Zeichnungen, die er gab, war er selbst nicht
zusendeten.
Er versprach bessere
zufrieden, da er versicherte, nicht gut zeichnen zu können.
Die Methode
Zeichnungen von wirklichen Künstlern in ihrem Fach zu besorgen. der Satzschrift
ist
aber evident aus seinen Mitteilungen.
»Eigenlob stinkt«
Das Sprichwort:
«Das Salz sagt nicht, daß
aus:
Gedanke des Sprichworts
und
dem
3.
einer durch Umschrift
Bürgi wählte ich be-
C.
»Der Faden geht der Nadel nach«
ka nona.
Taf. Ib,
(s.
Fig.
1
(niclit
die Nadel mit
:
Faden).
Sprichwort selber klein ist
nbi yorne
Söhne folgen dem Vater nach
B.
z.
im Der
ließ sie zeichnen.
Sprichwort voraus),
Aus
Sammlung von Ewesprich Wörtern von
vervielfältigten liebige aus
es dort als Handelsartikel
ein Stück Steinsalz hält.
damit wiedergegeben.
ist
so
gut schmeckt, sondern der Mensch sagt,
es
und dann einen Menschen, der
ist,
Ewemann nach ihm
drückt der
daß das Salz gut schmeckt.« Er zeichnete also ein Stück Steinsalz, wie Gebrauch
dem andern
4.
»Die Nadel näht großes Tuch« (obwohl
abi eto avo ga.
Sinn: kleine Dinge können Großes leisten
ist).
da der Webstuhl der Eweer sehr schmal
gestreift;
(s.
ist,
Fig. 2).
sie
Das Tuch
ergeben sich also nur
etwa handbreite Streifen, die dann zusammengenäht werden und so ein größeres
Tuch
bilden.
Sprichwort 16.
Adikädoto
können nicht standhalten«, Gegner mit Bogen und Sprichwort 347. Meinige
ist
Figur
ist
De
aber verzeichnet.
Baum und
atto
te
aico
einer weichen.
o.
»Zwei Gegner
Fig. 3
zeigt die beiden
nu
mefoe kple tonyee ntpsona
(man
muß
— man kann
»Das Gefundene und das
dem rechtmäßigen Eigentümer
es
Es bedeutet
Außerdem
o.
sollte die
mein «
»
Der andere hält den gefundenen
.
zeichnete Anipatse Fig.
sie nicht
zurück-
Finger auf die Brust legen, die
umspannen.
5.
»Die Welt
ist
ein
Der Mann, der zwischen dem
der Welt steht, macht vergeblich den Versucli, sie zu umspannen.
Fig. H
man
muß
Der eine Mann
4.
(xegenstand in der Hand.
Affenbrotbaum«
zuletzt
mnteim
Pfeil.
nicht gleich«
zugeben suchen). Fig.
eve
ist
auch schnell geht,
BüRGi 544.
etwa lautet:
ein Sprichwort, das
muß man doch
Litsa be ye ha yeny('_ liafl
Das Chamäleon
sagt,
sterben (deshalb geht es langsam).
zona blewU.
»Das Chamäleon
wenn Vgl.
sagt, es wisse
Man macht manches anders als andere Grund dafür hat. Die Zeichnung deutete Anipatse folgendermaßen: Das Chamäleon hätte gezeichnet werden müssen, aber er sei dazu nicht imstande. Die Figur links bedeutet einen sehr starken Mann. Ein Starker kann schnell gehen. Der Strich rechts von ihm ist der Weg, den es
auch, aber es gehe langsam.«
Leute, weil
er geht.
man
Dieser
Sinn:
seinen besonderen
Weg
biegt
plötzlich
links ab,
und das Ungeheuer, das dort
«
«
Zur Entstehung der
C. Mkinhof:
1911.]
Der Tod
der Tod.
ist
sitzt,
da jemand
Tod
der
stirbt,
Schrift.
mit Flügeln gezeichnet, weil bald
ist
von einer
also schnell
hier,
bald
andern eilen muß.
Stelle zur
Westekmann, den ausgezeichneten Kenner des Ewe (Togo), auf diese allerlei Interessantes und Beachtenswertes schon veröftentlicht hatte'. Er forschte der Sache in Togo im Sommer 1907 Ich habe
Sache aufmerksam gemacht, zu der er weiter nach und fand die eigentlich nicht
um
Angaben
Es handelte sich aber
Gottfrieds bestätigt.
um
Zeichnungen, sondern
Schnitzereien, und
Westermanm
hat eine Reihe solcher geschnitzten Sprichwörter mitgebracht und wird hoffentlich bald Zeit finden,
etwas darüber zu veröff'entlichen
Anfange der Wortschrift.
sich
Tod
der Baobab, der
'.
In dieser Satzschrift finden
Das Steinsalz, die Nadel, das Tuch, die Welt,
sind klar gezeichnet, auch der Begriff »ich«
gegeben durch einen Mann, der die Hand auf die Brust In
ähnlicher Weise
ich
finde
Satzschrift
wieder-
ist
legt.
mit Anfangen der Wortschrift
bei Dennett.
R. E. Dennett beschreibt in seinem merkwürdigen Buch black man's mind«,
London 1906,
»
wie man
S.71ff'. die Art,
At the back of the
am Kongo Symbole
anwendet, die das Stichwort von Sprichwörtern darstellen'.
Der Anlaß dazu
Wenn jemand
eine sehr wichtige
ist teils religiöser, teils
mnemotechnischer Art.
Sache hat, die zu groß
ist
für die Erledigung durch menschliches Gericht, so
ruft er das Gottesgericht an, das in Afrika meist darin besteht,
Parteien Gift gibt.
sind folgende
Wer
Taf.
(s.
man
ist
unschuldig.
auf den Röcken oder Kleidern anbringt,
Ilr/):
Das bedeutet: »Wenn
Die Sonne.
Fig. 1.
das Gift erbricht,
Symbole, die
Die großen
daß man beiden
ich jetzt
davon absehe, die Sache
mit dir zu besprechen, wollen wir es zu Ende reden, wenn die Sonne
unbewölkt
Mond
Der Mond.
Das Zeichen
stellt
die
Verhandlung
in Aussicht,
wenn
zu Mitternacht hell erscheint.
Fig. 3.
mich
Mittag
ist.«
Fig. 2.
der
am
töten, aber
Fig. 4.
Wenn
Die Axt.
da
ist
Die Hacke.
ein
einer,
Mann am Sterben
ist,
sagt er:
»Du kannst
der mich rächen wird.
»Die Hacke
mag
rosten
und vergehen, aber das Wort
bleibt für immer. Fig. 5.
Die Doppelglocke.
»Laß
alle
wissen,
daß
nur beim Tod
eines
Fürsten und durch einen Fürsten die Doppelglocke geläutet werden darf.«
Das Bild zeigt die vier Finger der beim Tod eines großen Fürsten und »Die Trommeln hört man nur
Fig. 6.
Hand.
Die vier Königstrommeln.
nicht bei andern Gelegenheiten.« ')
Siehe Mitteilungen des Sem. für Orient. Sprachen Bd.X, Abt. 3, S.
Erkläi'ung der Trommelsprache, der Tanzsprache, der Zeichensprache
—
ist
1
ff.
Die hier gegebene
für unsere
Untersuchung
Außer dieser Sprichwörterschrift gibt es in Togo noch eine ausführliche Zauherschrift, die von den Zauberern angewandt wird, über die Herr Missionar Spieth das nötige *) Vgl. auch die Anwendung von Material gesammelt hat und demnächst herausgeben wird. Zeichen, um den Stand einer Prozeßsache zu notieren bei Dennett S. 59if.
sehr instruktiv.
^)
—
C.
6
Meinhof: Zur Entstehung der
Schrift.
[49.
Band.
Die drei Haufen von Termitenhügelerde, die die Frauen unter ihre
Fig. 7.
um
Töpfe legen,
sie
während
festzustellen,
Topf, der auf drei Steinen steht,
fällt
ihr Essen
nicht
kocht, bedeuten:
«ein
um«.
Dennet erzählt uns S.74if:
1900 besuchte uns Matueka und sagte mir, Er trug den gewöhnlichen roten er hätte Gift beim Gottesgericht getrunken. Kragen um seinen Hals, und ich bat ihn, mir die Symbole, die darauf aufgenäht waren, zu erklären. Er sagte: »Das Zeichen nahe der Spitze der rechten
»Am
Freitag, den 5. Januar
Schulter nennen wir die
gabelnden
sich
wir von
Wege
(Fig. 8),
waren und eins waren\
einer Mutter geboren
und
es bedeutet,
bis Streit
daß
uns entzweite.
leicht öffnet und teilt, und war. Dann der Blasemitteilsam und zeigt, daß ich eine offene balg (Fig. 10) weist auf die Tatsache hin, daß meine Verwandten mich veranDie Röhre zu dem laßt haben, sie zu behandeln, wie ich sie behandelt habe. Blasebalg (Fig. 11) bedeutet, daß wir Söhne eines Vaters waren, und daß ich, der Sohn einer Frau, zu streiten hatte gegen meine drei Halbbrüder, die Söhne
Das nächste Zeichen
(Fig. 9) ist ein
Hand
einer andern Frau. sie
aufrief,
Samen, der sich
hatte
Die drei Termitenhügel (Fig.
7)
sagen
daß ich Zeugen
dir,
dreimal grüßte und ihnen alles über die Sache sagte.
(Fig. 12) sagt,
daß ich meine
Die Matte
Ankläger auf eine Seite stellte, wie sie
mich auf
eine Seite gestellt haben.« »Fig. 13.
wo
Der Stuhl deutet an, daß ich einen guten Platz bekam
ich das Gottesgericht auf
Dann
Fig. 14.
in der Stadt,
mich nahm, und daß ich gut behandelt wurde.
»Die Hörner einer Antilope« erklären, daß
die Frage stellte:
ieli
»Was tat ich, um diese Scheidung der Kinder eines Vaters zu veranlassen?« Und die kleinen Trommeln (Fig. 15) sagen: »Warum werde ich gezwungen, die Trommel
zu schlagen
und
Familie verstoßen bin?«
so aller
Dann,
Unschuld bewiesen, schlug
Welt bekannt zu machen, daß
als ich die Giftrinde
nen Leuten,
um
Trommel
ich die große
zu machen, daß ich unschuldig war.
Und
genommen
(Fig. 16),
muß
sind,
verraten
handgreiflich
und meine
der Welt bekannt
den Tag meiner Rückkehr zur Stadt anzuzeigen.
um
Die Zeichnungen nn den aufgenähten Figuren, wie
einfach sie
von meiner
ich sandte die Glocke (Fig. 5), zu mei-
des Amts« (Fig. 17) wurde zu meinen Anklägern gesandt, langen«.
um
ich
hatte
Und
das »Messer
Schadenersatz zu versie
Dennett
gibt, so
europäischen Zeichenunterricht.
diese europäischen Anklänge natürlich auf
Rechnung des
Man
Berichterstatters
Eine Photographie solcher Symbole vgl. bei Dennett Tafel zu S. 10. Einem einfachen Bedürfnis genügt diese Weise vollkommen". Wo aber eine fortschreitende Kultur eine häufigere und mannigfaltige Verwendung der Schrift verlangt, da wird man die Satzschrift verlassen und mehr und mehr zur setzen.
Wortschrift übergehen. ')
Ist bildlich
zu verstehen
(s.
unten).
—
^)
dokurnente, Berlin 19U8, D. Reimer, Taf. IV und V, nicht«.
Dazu Abb.
S. 40.
Vgl. noch die Zeichen bei z.
B. für
»ich liebe dich«
Mansffld, Urwald-
und
»ich liebe dich
C.
1911.]
Mein HOF: Zur Entstehung der
Auf diesem Standpunkt der Wortschrift ihm stand einmal das Altbabylonische,
aui* ja
man
setzt
ist,
man
heute,
bis
un«l die altägyptisclie Sclirift zeigt
Wenn
das
Wort mit Buchstaben
besserem Verständnis sein Bild nocli
zu
—
schreibt also zweimal
das ('hinesische
steht
bekanntlich auch Spuren solcher Wortschrift:
geschrieben
Schrift.
erst Buchstabenschrift
dahinter,
und dann Wortschrifl
Kine
.
reine Wortschrift wie die chinesische habe ich in Afrika nicht gefunden,
wohl
aber findet sich die Wortschrift in ihrer Entwicklung aus der Satzsclirift und
ebenso die Wortschrift in ihrer Entwicklung zur Silbenschrift.
wie es zur Silbenschrift kam,
Die Frage,
soll
uns hernach
beschäftigen,
zunächst möchte ich bei den Wortbildern noch verweilen, die zu jener Silbenschrift führen.
Vor mir
Probe einer
liegt die
zwar vom König
erfunden
die erst kürzlich
Schrift,
Ndzoya von Bamum
ist
und
im Hinterland von Kamerun'. Wir wissen
aber noch von einer andern Schrift, die in neuerer Zeit in Afrika erfunden wurde".
Im Jahre 18H4 etwa erfand der Afrikaner vom Veistamme Momoru Doalu Bukere (ine eigene Silbenschrift für die Veisprache'.
In
beiden Fällen
die Erfindung
ist
unabhängig aus dem Kopf eines Ai'rikaners entsprungen.
nicht ganz
Doalu
und Mohammedaner schreiben sehen und erfand danach die Zeichen für das Vei. Die Schrift der Vei ist sehr stark stilisiert. Immerhin sind einige Züge doch wohl noch als Bilder zu erkennen, z. B. dzi^ »Wasser« (Taf. 11/;, Fig. 12), hatte Europäer
biU »geflügelte
Termite«
Daß
sind nicht unterschieden. sind,
Das Wörterverzeichnis hat
(Fig. 7).
und mit dem Punkt
aber
hlri,
/
und
r
hier mit den beiden Dreiecken die Flügel gemeint
rechts der Kopf, scheint mir mit Sicherheit hervor-
zugehen aus dem Zeichen pi »fliegen«
(Fig. 17).
dza »Auge« (Fig. 10 rechts, mit der Nebenform links, von der rechten Seite
anzusehen) fasse ich ebenfalls
Daß
als Bild
Dafür spricht dte »sehen« (Fig. 11).
auf.
die Sprache Erfindung eines Afrikaners
und nicht
eines P]uropäers
geht
ist,
mit Sicherheit aus Folgendem hervor.
Europäer geben sich meist unterscheiden. gültig, ro,
ob
man
In /
viele
Mühe,
/
und
ru dieselben Zeichen wie für
la,
le,
le,
^)
Mitgeteilt
herausgegebene
Afrikaner geläufig
vom Missionar Göhring.
Schrifttafel.
guinea) erwähnt. lines of a
dem
—
^)
ture.
Globus Bd. 52,
W.
»
Heiden l)ote« 1907, Nr.
Koei.le.
— 266. 294—314. —
Berlin 1867, S. 257
S. 238f.
L'Anthropologie, Bd. X, S.
und
ri
vertauscht,
(j
sowie die besonders
II.
Jena
1875, 8.263.
—
^)
Out-
—
London 1854, .S. 229 256. \'gl. SteinFerner Baumann, Oskar, Zur Kenntnis
Delafosse, M., Les \ai, leur langue
129— 151,
der heute üblichen Transkription.
di
Vgl. auch die Zahlzeichen, die Bastian im Chiloango (Nieder-
the Vei language hy S.
thal, die Mande-Negersprachen.
derWaineger.
Siehe
ra, re, re, ri,
ist.
«Deutsche Expedition an der Loangoküste«
grammar of
ganz gleich-
es
U, lo, lu.
Übrigens wird in der mitgeteilten Schriftprobe auch wie das ebenfalls
ist
So hat auch dies Alphabet für
oder r spricht.
Sprachen zu
r in afrikanischen
den meisten Sudan- und Bantusprachen
*)
Ich
et leur
Systeme d'ecri-
gebe die Laute von Tafel IV
in
8
C.
Meinhof: Zur Entstehung der
Die Lautverbindungen mb, nd,
immer
ist
falsch. nyu7n-ba,
Auch
während der Afrikaner
man
Die Lauteinheiten
werden hier
z.
SuaheL
B.
nyu-mJ)n,
syllabiert:
stets
Wo die Zeiclien aber durch
m,
n, h als
als einfache
n
gb,
[ny], die
Zusammensetzung
identischen Laut auf. was er nach den be-
kannten Lautgesetzen etymologisch auch chen.
Band.
in dieser Schrift sind für die Silben mhe, mbe, nde, ndo, nga,
hgo besondere Zeichen gewählt.
gebildet werden, faßt
Er schreibt
Silbensclduß zu trennen.
pen-da, kaan-ga,
pe-nda, kaa-hga. hge,
am
geneigt, sie
[49.
der Europäer als Doppellaute und
faßt
iig
Schrift.
und schreibt ihn mit demselben
ist,
Zei-
der Europäer leicht als Doppellaute auffaßt,
Laute behandelt, übereinstimmend mit dein phonetischen
aber abweichend von den meisten Grammatiken dieser Sprachgruppe.
Befund,
Merkwürdig
ist
der Zeichen für dieselbe Silbe
die Mannigfaltigkeit
z.
B.
ho Fig. 5, />öFig. 6, fa Fig. 13, A:/Fig. Kl.
verschiedene Formen
Die drei Zeichen bei bö sind ja handgreiflich nur desselben Zeichens, aber bei bo Instruktiv
ist
allerdings das
/(/
das nicht der Fall.
ist
hierfür die von Koelle beigegebene Textprobe.
erste
Zeichens
desselben
und fa
und
dritte
Zeichen für
fa,
immer mit dem zweiten Zeichen,
sterben wird
nur Modifikationen
beide
die
und beide sind im Gebrauch
sind,
also
Darin wechselt
fär fa
«Vater«, aber
ganz anders geschrieben.
Das spricht dafür, daß diese verschiedenen Zeichen verschieden ausgesprochen werden, also wahrscheinlich verschiedene musikalische Töne ausdrücken.
würdig
noch, daß in der Schriftsprache
ist
und
r
ni vertauscht sind.
Merk-
Vielleicht
sind hier die Tonhöhen berücksichtigt und der Qualitätsunterschied der Vokale vernachlässigt.
Außerdem wird verschiedene Quantität sicher durch verschiedene z. B. ha und bä, be und br, du Fig. 8 und do Fig. 9 usw. der Formen ist noch Wortschrift, z. B. taro, sedkja, seil, bili im
Zeichen wiedergegeben,
—
Ein Teil
ganzen hat aber die einsilbige Tendenz der Sprache zur reinen Silbenschrift Dabei sind die Ansätze zur Lautschrift merkwürdig.
geführt.
Einer dieser Ansätze
ist
nur scheinbar.
Die Silben
y^, he, ge, ke
werden
mit Formen geschrieben, die einen nach rechts weisenden Pfeil enthalten. sieht aus, als hätte die Ähnlichkeit des Vokals hier auf die
eingewirkt.
von ne
in
Aber yf und ice sind einfach identisch, ye im stammverwandten Ewe. Der Vokal
Europäer ähnlich.
Wahl
Es
des Zeichens
dazu den Übergang
vgl.
in ye
und
ge
ist
nur
fiir
Die Verwandtschaft der Zeichen Fig. \^ ke und Fig. 14 ge
kann man zugeben.
Daß aber nicht der Vokal e hierbei als das Ähnliche empfunden wird, geht sicher aus dem Zeichen t£n Fig. 18 hervor. Diese Gleich-
förmigkeit
der
Immerhin
ist es,
Zeichen
ist
vielmehr
das
Resultat
stabenschrift
Wurzel
a,
e,
oft
ist i,
o,
Stilisierung
wie gesagt, möglich, daß das Zeichen für gp von
ähnlich wie oben das Zeichen dze von dza.
Vokale
der
beachtenswert.
Da
u und die Nasale
in
Aber
den
ke_
an
sich.
abstammt,
ein anderer Ansatz zur Buch-
isolierenden
Sudansprachen
die
m, n, h als Vertreter einer selbständigen
genug vorkommen, sind auch
für sie besondere Zeichen nötig,
und
zwar, wie oben bereits mitgeteilt, für die drei Nasale ein identisches Zeichen.
a)
Zeichnungen nach Friedrich
W
SjQ
Ol
XnUltO/*^
cz^^SL
J'J^COattyC
IMa.
'?
5'°
fXMi^MZ JsaM/H^
^HjUTTt^
1
y.oje^
JyfxtZ&yC-^hAtA
Gv?
Tafel
WlO
r yeAAuJiX
l/Mt'Ol^ %i-
CTi^z
Ijojjß )^ ^KouOlC
c^ia^t^Jcdtc-
b)
^ß(JLtl4iä4^
Zeichnungen von G. Anipatse
iv
Zeitschr.
f.
Ägypt. Spr.,
49.
Band
Verlag:
iTHfl
.1.
C. Hinriohs,
Leipzig
4
a)
Fl Gl
ria.2
5^
Fig.io.
Ft&.(^.
Fig. 7
Fig
8.
(^ FlG^.
ö Fia.ii.
VA
DD
Fia.14.
Fia.15.
b) Veischrift
Ant.
Ed^..
Fig.
X
c&
Fic.i.
Tafel II
c^>
a Fig.
Figuren aus üennett
FiC
12.
Ym.
16.
Flu
13.
Fig. 17.
Baiimraschrift 2
5S.
Yic^
I
Flla.
Ha
59
Tafel IV
61.
Fid 6j
iFia. ^2.
/'yi/uaAtx.
y9vu-e.
?r-
^ Eu.6:
5a
Fra,68
70.
V Fig.
H(i.72.
-ji.
Fic./s^,
Fia.76.
^CL/'-^-e
F1G7S. r"j
Ha. 81.
FIC.80
Fra.j7^.
^-^^S/
[Fia.
82.
Ha 84.
Fia.83.
,^'
s/-^^-
^^^C'
12 %^ Fia 8ö.
Flg.. 87.
^*>**v=^5M«^«
:^**^^
KaS^.
8«.
Fig..
Fia.oo. CVc)
/
i^ J^^^iy^-^
^^c^^^it'^'irWl,*i^
E 0.^^.
E a.gi.
yhM'C^
•O^^Xi^
Fra.
^
Hd.ioz.
te iria.io^
,^^iHcxy
•yÖQ/nvu/my
Ha.r
-'^jA^/^it^üi^
Pia.
z.
im
\4 lOiAA^A^iLy^A^ylJfyU/
Fi(i.3.
Ha.
^TO^nJHg.5.
a ^TTjjLi,
'VÜ^lM- fOif^f^ftAMkM
Am^
^ui^yM- AUkM-My^H^
Yic.b.
(G)
iooa
und Aegyptiscb
(?
-fÖO
Tafel
V
1911.1
erscheinen
Sie
Meinhof: Zur Entstehung der
C.
hier
Schrift.
wirkliche Buchstabenzeichen,
als
Silbenzeichen gebraucht werden,
Doch kehren wir zu der
u
die
aber natürlich als
dabei nicht identisch mit wu.
ist
Königs von Bamum zurück. Wie GöHRiNG berichtet, hat Ndzoya, angeregt durch schreibende Europäer und Arabisch des
Schrift
schreibende Haussaleute, seinen Soldaten befohlen, Schriftzeichen für das in Tafel
III
Ndzoya
in
öffentlicht.
Bamum
Bamum
Das Resultat sind die vorliegenden Schrifttafeln, von denen ich und IV eine Probe gebe. Eine Routenaufnahme und anderes von Bamumschrift hat Herr Berhhard Struck im (Uobus Bd. 94 verDie Schrift ist also im praktischen Gebrauch. Der König von
zu erfinden.
war, wie seine Schrift zeigt, nicht bewandert in europäischer Schreib-
kunst, aber er hat, wie gesagt, europäische
Das geht auch schon daraus hervor, daß
und arabische Schriftzüge gesehen. kennt
er das Salomonssiegel
(Fig. 58),
das in arabischen Talismanen so häufig
Auch
Führung
die
ist
seiner Schrift
ist. Er wendet es für die Zahl 100 an. von links nach rechts wohl europäischem
Die Methode der Schrift
Einfluß zuzuschreiben'.
der afrikanischen Art zu zeichnen entnommen.
Bild
ein
das den meist einsilbigen
dar,
So
ausdrückt.
Das Zeichen
Fig.
ist
1
das Zeichen fär die Silbe
si
des betreffenden Gegenstandes
die
und
tut,
die
U,
»
Auge «
beiden Augen mit der Nase dar. diese
Silbe
bedeutet «Ohr«. Fig.
78
bedeutet.
87
ist
Das Bild
ist
Fig.
»Grab
View more...
Comments