Worte wie Spuren - Weisheit der Indianer

March 2, 2018 | Author: nichtmitmir | Category: Iroquois, People
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Worte wie Spuren-Weisheit der Indianer Worte, die Wege weisen, die unsere Wahrnehmung schärfen, die neue Impulse für jed...

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Worte wie Spuren Weisheit der Indianer

Herder Freiburg . Basel· Wien

Herausgegeben und eingeleitet von MariaOtto

Dritte Auflage Umschlagfoto: Erich Lessing Alle Rechte vorbehalten - Printed in Germany © Für diese Ausgabe: Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1985 Herstellung: Freiburger Graphische Betriebe 1987 ISBN 3-451-20552-1

Inhalt

Einleitung. . . . . . .

7

I. Der heilige Kreis .

15

I.

Harmonie des Alls . . . . . . . . . "

I

5

Wir sind keine Minorität - Spuren überall Schöpferlied - Ein Nest im Universum 2.

GewagteBrüderlichkeit

"

25

Die weißen Wurzeln des Friedens - Wohin mit den Wilden - Den Haß hinweglächeln

3· Was Anstand ist

"

37

Die Kultur des Zuhörens - Die Gefühle des andern nicht verletzen

4· Die Schwachen mittragen. . . . . ..

45

Ich spreche für sie - Keiner soll frieren wegen der Kälte der andern - Kein Generationenkonflikt

5· leder will gut sein, keiner besser. . .. Nicht auf Kosten der andern - Regieren macht arm - Vielfalt des Einmaligen: statt Egoismus

5

53

6. Wort und Wissen . . . . . . . . . ..

65

Das wahre Wort - Poesie - Lernen - Erleuchtung und Rat - An den Grenzen des Lebens

H. Was ist Wirklichkeit? I.

Das Geld~ . . . . . . . . . . . . . ..

77 77

Sage mir, was dich bewegt - Leih-Gaben - Verschenk-Fest - Kostenloses Glück - Weg des Geistes 2.

Der Traum. . . . . . . . . . . . . ..

87

Menschsein heißt träumen können - Lied im Traum - Visionen

3· Das Lachen . . . . . . . . . . . . ..

97

Der Klang dieses Lachens - Die komische SeiteSingen und tanzen

4. Viel Zeit. . . . . . . . . . . . . . ..

105

Zeit zum Leben - Zeit zum Danken - Zeit zum Schauen

5. Die Freundschaft . . . . . . . . . ..

11 5

Innige Nähe - Das weiße Rehfell des Mitleids Alle sind wir Verwandte

6. In Schönheit ist es vollendet. . . . ..

123

Es war überall schön - Der Pfad der Schönheit Quellenverzeichnis

. .

128

6

Einleitung

Wie lebt eine Gesellschaft ohne Rivalität, wie funktioniert ein Wirtschaftssystem ohne Wettbewerb? Diese Gesellschaft lebt nicht und diese Wirtschaft funktioniert nicht, sagen unsere Sozialpsychologen und Ökonomen. Wettbewerb ist der Stachel, der die Menschen zur Leistung treibt. Wo staatsbürokratische Zwänge ihn ersetzen, hinkt das Ergebnis stets hinter dem Ziel her. Also doch wieder Wettbewerb ... Weil die Menschen nun einmal anders nicht zu motivieren sind? Die Verallgemeinerung ist falsch. Wenn wir so sind, die Indianer sind es nicht. Zu ihren Tugenden, von denen wir erfahren, zählt diese, daß sie nicht nur ohne Wettbewerb auskommen, sondern ihm entgegenhandeln. Aus dem Dilemma des schleichend gehässigen Konkurrenzkampfes einerseits und des Zwangssystems andererseits kann tatsächlich nur die "Tugend" retten, die einen dritten Weg 7

Einleitung

weiß. Es ist vielleicht noch der einzige, der menschenwürdige Weg: Bewegtsein aus Einsicht, Motiviertsein aus Lust zum Guten: Antrieb genug, seine Sache gut zu machen, für die anderen Gutes zu entdecken, ohne dabei zu verlieren. Man muß in einer großen Harmonie leben, wenn man an allem Guten teilhat, ob es das der andern oder das eigene ist - was dann wenig Unterschied macht. Wir andern richten eher die Welt zugrunde, als daß wir der menschlichen Seele solche Fähigkeit zutrauen. Aber wir können uns diesen müden Pessimismus nicht noch lange leisten. In unseren Tugendspiegeln war freilich nicht immer die Harmonie der Kräfte zu finden, sondern öfter der Konflikt, der die Einsichten und die Triebe g~geneinander ergrimmen läßt. Darum tut es uns gut, zum überlebenden Rest dieser Völker hinzuschauen und ein wenig von der Dynamik seiner Zielvorstellungen zu verspüren, damit wir wieder an die menschliche Tauglichkeit zum Guten glauben und sie uns auch abverlangen können. 8

Einleitung

Oder gibt es das für uns nicht, nur für die Indianer? Unseren Sprüchen nach müßte es gehen. Reden wir nicht auch von Brüderlichkeit, spätestens seit der Französischen Revolution, längst aber schon, seit wir als Christen vom Vater im Himmel wissen, dessen Sonne Gerechte und Ungerechte umfängt? (Mt. 5,45). Der heilige Kreis der Indianer, der nicht zuläßt, daß einer über dem andern steht - führen wir nicht die Parolen von Freiheit und Gleichheit an Menschenrechten im Mund, und hören schon seit wir Christen sind: keiner nenne sich Meister über die andern, einer diene dem andern? (Mt 23,8-11). Nicht dienen aber - so wurde auch uns gesagt - sollen wir dem Geld, dem Götzen Mammon (Mt 6,24), mit dem die Indianer nicht gerne umgehen, und der angehäufte Überfluß von Besitz - der ihnen verächtlicher ist als Armut -, der sei, so hörten auch wir, unser nicht würdig, sondern gut genug für Rost und Motten ... (Mt 6, 19). Mit Vielwissen die andern auszustechen gilt als schlechter Ton bei den Indianern - sei 9

Einleitung

Torheit, wurde auch uns gesagt, da die wahre Erkenntnis den Einfältigen offenbart werde (Lk 10,21, Mt 21,251. Den Schwachen, Kleinen und von Mühsal Beladenen und den Letzten in der Reihe gelte die frohe Botschaft zuerst, und die Starken sollten die Schwachen tragen - was zum indianischen Anstand gehört -, wurde uns viele Male eingehämmert (Mt 11,28), Die Achtung vor dem anderen verbiete uns, ihn zu beschimpfen und ihn zu verurteilen (Mt 5, 22; 7, II - Achtung ist ein Grundwort der indianischen Gemeinschaft. Wenn wir das alles seit langem kennen, warum durchformt es nicht unser Wesen, sondern bleibt uns äußerlich, vereinzelte Gebote, die wir in vereinzelten Fallen manchmal befolgen? Liegt da im Seelengrund eine zersetzende Fehlhaltung? Ist es eben doch die Ausschließung des Prinzips der Rivalität, die dem indianischen Lebensideal die Quelle offenhält, aus der sich die Einheit der Tugend schöpft? Die genannten Lebensweisungen kann man Zug um Zug durchgehen, man wird sehen, sie. 10

Einleitung

werden durch Konkurrenzkampf zerstört., Wenn einer den andern ausstechen will J kann er ihm nicht wahrhaft Bruder sein. Wissen und Besitz werden zum Übertrumpfen gebraucht, Machtmittel konservieren die überlegenheit über Schwächere, die Achtung vor den anderen steht im Schatten und auf dem Papier. Die Natur wird ausgebeutet, weil der Wettbewerb, das Wettrüsten, das Wettproduzieren zur endlosen Steigerung verurteilt ist. Geht es ohne Rivalität? Wir können es fast nicht glauben. Nichts scheint Spaß zu machen ohne den Anreiz, beim Lernen, im BerufJ im Sport, anderen den Rang abzulaufen, es besser zu machen als sie den Preis davonzutragen, und man hält solchen Wetteifer noch für gesund. Es geht aber doch, wie uns die Indianer zeigen, und das ist die ungeheure Erfahrung für uns. Es geht dann, wenn statt des Kräftemessens mit den anderen, statt des wetteifernden Vergleichs auf Schmalspur - der zu äffischer Gleichmacherei führt J die nur durch ves Überholen, durch kurzlebige Siege im ewigen Krieg skandiert wird - die einzige ihm

Einleitung

gewachsene Motivation einspringt: die Hochachtung vor dem Unvergleichlichen, wie die Indianer sie haben: jeder ist in seiner Ganzheit einmalig, verschieden, soll gefördert werden, soll leben dürfen, sein Glück haben. So kann jeder sein Bestes geben - statt besser sein zu wollen als die anderen. Die Achtung vor dem stets Einmaligen macht behutsam im Umgang nicht nur mit den Mitmenschen, sondern auch mit der Natur: Wir wissen seit einiger Zeit, daß wir mehr als "Umweltbewußtsein" von den Indianern lernen können. Wir betreiben Umweltschutz (wenn um unser selbst willen, sie, um der Dinge und Wesen willen. Wir haben Angst, uns den Boden zu entziehen, sie haben Liebe. Poesie verwebt sie mit der Natur. Männer, Frauen und schon, die Kinder sind es gewohnt, sich in Liedern und Gedichten auszudrücken. (Darunter Haiku-artige, blitzend knappe Impressionen, wie sie den Kapiteln dieses Büchleins vorangestellt sind. Geraten heute öfters agitatorische Töne hinein in diese Dichtungen, so ist das nach der 12

Einleitung

jahrhundertelangen Unterdrückung des amerikanisches Urvolkes durch die eingewanderten Weißen nur allzu begreiflich. Die Poesie des Tages wird abgelöst durch die der Nacht. Träume bauen Brücken ins Unsichtbare hinüber, dessen Realität als kostbar und unbezweifelbar erachtet wird. Praktiken - allen voran das tagelange Fasten in der Einöde -, die in traumartige Zustände und zu Visionen führen, sind so alt wie der indianische Lebensstil. Aus Träumen und Visionen schöpft der Indianer seine geistige Kraft, mit ihnen begründet er seine Lebensentscheidungen. Auf den fließenden Grenzen zwischen den Realitäten des Tages und der Nacht findet ein Austausch statt, der durch nichts bewertbar ist als durch die Früchte, die er jeweils bringt oder bringen wird. In Gedichten, Mythen, Zaubersprüchen, aber auch in gedankenreichen politischen Reden kommt der Indianer irgendwann wie selbstverständlich auf "Schönheit" zu sprechen. "Schönheit" ist eines seiner geliebtesten Worte. Diese Vorliebe zeichnet das indianische Volk vor allen andern aus. Nichts ist charakteristi13

Einleitung

scher als die Schlußformel nach Gebeten oder Beschwörungen, die für unser "Amen" steht: "In Schönheit ist es vollendet." Wo Schönheit den Augen und Herzen so nahe ist, entfallen viele Irrwege. Treten wir in den Geist der indianischen Mensehen ein, der anders ist als der unsrige, so umfängt uns in eins damit die Natur, in die er gefügt ist, dieselbe Natur für uns und alle Menschen, die uns das Andersartige hören und sehen läßt. Das unerhört andere, der Geist des Nicht-Wettbewerbs, der so große Harmonie hervorbringt, mag in manchen Schriften etwas idealisiert sein: wenn ein Volk solches zum Ideal gewählt hat, verwundert es genug und zeigt einen Weg. Sicher ist es nicht der Weg des wetteifernden Nachmachens, sondern des eigenen Beitrags, den man vielleicht nach und nach entdeckt, nachdem man dem anderen lange achtsam und dankbar zugehört hat.

(Die Textauswahl hält sich an die Indianer Nordamerikas. )

14

I

Der heilige Kreis 1.

Harmonie des Alls

Der klare Himmel liebt es mich singen zu hören. Song of the Anishinabe

Umstehende Zeichnung: Sonnentanz und Jahreskreis (Akwesasne, wo das Rebhuhn balzt).

Harmonie des Alls

Der Kreis hat für uns eine spirituelle Bedeutung. Die ganze Schöpfung ist ein Kreis ... Alles ist Teil dieser Harmonie ... Wir entdecken die Symmetrie der Natur und übertragen sie auf die Dinge, die wir lernen müssen. E. B. Banai, Indianerschulen

1.

Wir sind keine Minorität

Wir brauchen kein "Pan-Indianertum", um uns zu vereinigen ... Die Schöpfung ist vereinigt, wir sind keine "Minorität", wenn wir eins sind mit den Gräsern, den Sternen und dem Wind. Wir sind eine Minoritätengruppe, wenn wir uns von unseren Verwandten in der Schöpfung lossagen und uns einbilden, die Wege der Schöpfung gehören irgendeinem Ding, das man Akwesasne Notes "Indianer" nennt.

Wie ihre großen Vorfahren werden die indianischen Völker zum Geist beten mit einer Liebe, die durch alle Welt strömt, wie die sanfte 17

Der heilige Kreis

Brise dem Großen Schweigenden in den Nadeln der Fichten ihren Gesang singt ... Warriors of the Rainbow

Für die Anishnabeg war jeder Sonnenaufgang gleichbedeutend mit neuem Leben, einer neuen Zeit, die anders war als die des Vortages. Johnston, Manitu

2.

Spuren ¸berall

In unsere Fingerkuppen eingewirkt sehen wir die Spur des Windes.

Navaho Legends

Die Anweisungen des Schöpfers sind niedergeschrieben in unseren Herzen und Gedanken, in den heiligen Schriften der Natur, die jeder für sich selbst lesen kann - tagtäglich in den kleinen Geschöpfen, in den Gräsern und Bäumen, in den wachsenden Dingen, in Wind und Donner und Regen, in den Meeren, Seen und Flüssen, in Gebirgen, Felsen und Sand, in der gewaltigen Kraft der Sonne, dem Zauber von Großmutter Mond, in den Geheimnissen der 18

Harmonie des Alls

Sterne. All diese spirituellen Wesen sind unsere Lehrer. Und auch wir haben spirituelle Wesen in uns und sie können uns etwas von der Weisheit unserer Herzen lehren. Der Schöpfer hat uns das Wissen von Schönheit und Liebe und Freude und Frieden in unsere Herzen gegeben, damit sie uns lehren und uns den wahren Saupaquant: Akwesasne Pfad des Lebens führen.

Es wurde behauptet, wir hätten keinen Höchsten Gott, weil er namenlos ist. Das ist nicht so. Das Höchste Wesen ist unbenannt, weil es unerkennbar ist. Wir nähern uns Ihm durch jenen Teil von Ihm, der uns nahe und in der Reichweite menschlichen Verstandes ist... Darum begegnen wir allen Dingen der Schöpfung mit Gormann, Narva;o Vision: Spiritual Legacy Ehrfurcht.

Mein Volk - es gibt keine "moderne" Welt. Es gibt nicht einmal eine weiße Welt - es gibt die Welt des großen Geistes und der Mutter Erde. Durch die alten heiligen Wege können wir als Volk und Nationen überleben. 19

Der heilige Kreis

Mein Volk - ich höre in der Stadt diese Stimmen.... Auch die feinen Risse im Zement, die die Form von Winterbäumen annehmen, sagen es und die Regenbogen in den Ölpfützen auf der Straße. Ich habe gesprochen. Gayle High Pine: Akwesasne

3.

Schäpferlied.

Ich habe dich gemacht, Den roten Abend gebe ich dir. Yuma und Cocopa: Music

Die Wasser hoben sich als Wolken in die Luft. Trockenes Land erschien, Gras und Bäume wuchsen. Da stiegen die Scharen der Geister hinab und wurden Fleisch und Blut. Sie ernährten sich von den Körnern der Gräser und den Früchten der Bäume, und das Land erzitterte bei ihren Äußerungen der Freude und des Dankes gegenüber Wakonda, dem Schöpfer aller Dinge. Omaha 20

Harmonie des Alls

Unser Erster Vater, der absolute, ging hervor aus der Urfinsternis ... Er sah nicht die Finsternis, obgleich die Sonne noch nicht existierte. Er war erleuchtet durch den Widerschein seines inneren Selbst. Die Gedanken in seinem heiligen Innern, die waren seine Sonne. Mbaya

Du hast die Erde heilig gemacht wie auch meinen Körper, darum will ich in deinem Namen die Erde heilig halten, jeden Grashalm achten und die Blumen und Bäume ehren. Mit der Verehrung alles Lebendigen wächst meine Seele und mein Leib wird stark im Rhythmus deiner Sonne und deines Mondes. Gebet eines Schamanen

Wakan-Tanka, du bist jedes und alles, und doch über allem. Black Elk (Sioux)

21

Der heilige Kreis

Er, der Schamane, wurde zugelassen in die Gegenwart eines großen Mannes. Er sah diesen Mann nicht in dieser Welt, sondern in einer Welt weit fort von der unseren. Der große Mann war bekleidet mit dem Tag, ja mit dem strahlendsten Tag, den er je gesehen hatte, einem Tag vieler lahre, ja immerwährender Dauer. Diese ganze Welt war auf ihm ausgebreitet, so daß auf ihm die Erde und alle Dinge zu sehen waren . .. Alle schönen und lieblichen Dinge seien auf ihm zu sehen gewesen, wie wenn man die Erde betrachtet hätte. D. Brainerd, Memoirs

4. Ein Nest im Universum

Der. Kreis stellt ein Nest dar und er wird mit den Zehen gezogen, weil der Adler (Symbol des Großen Geheimnisses) sein Nest mit seinen Klauen baut. Wiewohl wir den nestbauenden Vogel nachahmen, liegt in der Handlung noch eine weitere Bedeutung; Wir denken an Tirawa, wie er die Welt erschafft, damit das Volk in ihr wohnen kann. Pawnee: Hako-Zeremonie

22

Harmonie des Alls

Unsere Tipis (Zelte) waren rund·wie Vogelnester und immer im Kreis aufgestellt, im Ring des Volkes, einem Nest aus vielen Nestern. Black Elk (Siouxl

Während das Gedränge des Berufsverkehrs immer weiter die Straßen der Städte verstopfte und die Luft verschmutzte, folgen die vier Winde noch dem Weg des Großen Geistes ... Und während Dämme errichtet wurden über die Flüsse und den laichenden Fischen die Rückkehr versperrten, kämpfen die Fische noch darum, den Weisungen und Wegen des Großen Geistes zu folgen ... Und während die Menschen ihre wahnsinnigen Träume von Macht und Reichtum auf Kosten anderer, ihrer eigenen Brüder, weitertrieben, was nicht der Weg des Großen Geistes ist ... ... trafen wir uns, nicht um über Heute und Gestern zu weinen, sondern um eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu planen und zu schaffen. Wir trafen uns, als Wächter dieses Schildkrö-

Der heilige Kreis

ten-Insellands, um unsere Stärke und unsern Mut zu erneuern angesichts all dessen, was übel ist an diesem Tag und Zeitalter. N. A. Indian Unity Convention: The Way

Lied vom Himmels-Webstuhl

o unsre Mutter Erde,

unser Vater Himmel, Eure Kinder sind wir, und mit müden Rücken bringen wir euch die Gaben, die ihr liebt. Webt nun für uns ein Kleid von hellem Glanz Die Kette sei das weiße Licht des Morgens, Der Einschuß sei das rote Licht des Abends, die Fransen seien der fallende Regen, der Saum sei der ragende Regenbogen. So webt für uns ein Kleid von hellem Glanz, daß wir recht wandern, wo Vögel singen, daß wir wandern, wo Gras ist, wo es grünt, o unsere Mutter Erde, 0 unser Vater Himmel. 0

Songs of the Tewa

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2.

Gewagte Brüderlichkeit

Dort oben stehen unsre Herzen am unendlichen Himmel. F. Densmore, Pawnee Music

Umstehende Zeichnung: Akwesasne, wo das Rebhuhn balzt.

Gewagte Brüderlichkeit

1.

Die Weißen Wurzeln des Friedens

Die" Vereinten Nationen" der Irokesen dienten Benjamin Franklin zum Vorbild für den Zusammenschluß der USA. Der Bund der "Fünf Nationen" (später "Sechs Nationen "), von den Irokesen auch "Der Große Frieden" oder "Das Langhaus" genannt, wurde lange vor dem Eindringen der Weißen, spätestens Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet. Die Idee und Satzung dieses Friedensbündnisses stammt von dem sagenumwobenen Deganawidah, der seine Sendung vom Herrn des Himmels empfangen hat. Sein Helfer und Sprecher war Hiawatha. Das irokesische Wort "Frieden" bedeutet "gutes Leben und Handeln ", sein Symbol war der Baum, unter dessen Wurzeln die Kriegswaffen begraben wurden. Der Baum steht für Gesetz (dasselbe Wort wie Frieden), Verfassung, Rechtschaffenheit. Die Zweige bedeuten Schutz, die Wurzeln die nach den vier Himmelsrichtungen gehende Einladung an alle Nationen, sich dem Bund des Friedens anzuschließen. vgl. White Roots of Peace

27

Der heilige Kreis

Um 1450 am Onondaga See Ich bin Deganawidah und mit den verbündeten Führern der Fünf Nationen pflanze ich den Baum des Großen Friedens '" Wurzeln haben sich ausgestreckt vom Baum des Großen Friedens ... und der Name dieser Wurzeln ist: die Großen Weißen Wurzeln des Friedens. Wenn je ein Mensch oder eine Nation außerhalb der Fünf Nationen den Wunsch bekunden wird, den Gesetzen des Großen Friedens zu folgen ... mögen sie den Wurzeln zu ihrem Ursprung hin nachgehen ... und sie werden willkommen geheißen, Schutz zu suchen unter dem Baum ... Präambel zur Konstitution der Vereinten Nationen der Irokesen (ursprünglich die Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Senecai später kamen die Tuscarora hinzu) White Roots of Peace

(Nach diesem historischen Symbol des Friedensbaumes nennt sich heute eine indianische Aktionsgruppe "The White Roots of Peace".)

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Gewagte Brüderlichkeit

Geht zurück in euer Lager", sagte Deganawidah. "Sagt eurem Häuptling, die gute Botschaft des Friedens sei gekommen und es werde keinen Hader mehr geben in diesem Dorf. Wenn er fragt, woher der Frieden kommen solle, sagt zu ihm: ,Er wird kommen/." "Woher kann der Frieden kommen?" fragte der Häuptling. Sie antworteten: "Er wird kommen." Darauf sagte der Häuptling: "Wahrlich das ist eine wundervolle Sache. So eine Botschaft bringt schon von sich aus Frieden ins Lager, wenn die Menschen nur daran glauben. Alle werden froh und wohlgemut sein, wenn sie hören, daß dies geschehen wird." White Roots of Peace

Wenn die Menschen meine Botschaft annehmen", sagte Deganawidah, "werden sie aufhören zu töten, und das Blutvergießen wird ein Ende nehmen in diesem Land." Atotarhos Kopf war bedeckt mit Schlangen und sein Körper war mehrfach gewunden. Er liebte die Unordnung und haßte den Frieden, aber das sagte er nicht, denn sein Geist war ver-

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Der heilige Kreis

dreht und seine Taten waren böse und indirekt. "Wann wird das sein?" schrie er. Den letzten Ton ließ er anschwellen in ein Geheul, das weit durch die Wälder drang und allen, die es hörten, Schrecken einjagte. Es war der höhnische Schrei des Zweiflers, der Menschen tötete, indem er ihren Glauben zerstörte. White Roots of Peace

Die Verfassung der Fünf Nationen, die vor mehr als fünfhundert Jahren am Onondaga See vorgelegt und angenommen wurde, besteht heute noch. Sie beruht auf dem Grundsatz der Einheit in Verschiedenheit. Freiheit von Furcht sollte durch festes Zusammenhalten gewährleistet werden. Für Freiheit von Mangel sorgte die Bestimmung, daß die Jagdgründe allen offen sein sollten. Die Rohstoffe sollten allgemein zugänglich sein ... Religionsfreiheit galt unter den Fünf Nationen als ein so natürliches Recht, daß es in der Verfassung keiner Erwähnung bedurfte außer 30

Gewagte Brüderlichkeit

im Falle etwa hinzukommender fremder Nationen, denen es ausdrücklich zugestanden wurde. Redefreiheit war ein in der Irokesischen Lebensweise so tief eingebettetes Recht, daß es in der verfassung nicht verankert werden mußte. Dafür waren die Feuer Symbol, um die sich allerorts die Gruppen zum Gespräch versammelten. leder Clan, ;ede Familie, Männer und Frauen, alle hatten ihr Feuer. Nur die Freiheit, ihre Freiheit zu zerstören, versagten sich die Fünf Nationen selbst. White Roots of Peace

Wann immer die Verbündeten Oberhäupter sich versammeln, um Rat zu halten", hatte Deganawidah gesagt, "sollen die Onandaga-Führer eine Ansprache halten und Dank sagen der Erde, wo Menschen wohnen, den Wasserströmen, den Teichen, den Quellen und den Seen, dem Mais und dem Obst, den Heilkräutern und Bäumen, den Waldbäumen für ihre Nützlichkeit, den Tieren, daß sie uns als Nahrung dienen und uns ihre Pelze zur Kleidung geben, den großen Winden und den sanften Winden, den 31

Der heilige Kreis

Donnerwesen, der Sonne, dem Mond, den Boten des Schöpfers, die seine Wünsche offenbaren, und dem Großen Schöpfer, der im Himmel oben wohnt, der dem Menschen nützliche Dinge gibt und der der Quell und der Lenker von Heil und Leben ist. Danach sollen die Onandaga-Führer die Ratsversammlung als eröffnet erklären. 11

White Roots of Peace

Es soll die Pflicht der Verbündeten Oberhäupter der Fünf Nationen seinII, sagte Deganawidah, von Zeit zu Zeit, je wie die Umstände es erfordern, als Ratgeber und geistliche Führer ihres Volkes zu wirken und sie an ihres Schöpfers Willen und Worte zu erinnern. White Roots of Peace 11

2.

Wohin mit den Wilden

Die Fünf Nationen hegten lange Zeit Hoffnungen, daß sie die Franzosen Kanadas unter den Baum des Friedens bringen könnten. "Wenn ihr, wie ihr es gerne sagt, unsere Seelen liebt, so liebt auch unsere Körper", sagten

Gewagte Brüderlichkeit

sie zu ihnen, "und laßt uns hinfort nur eine einWhite Roots of Peace zige Nation sein."

Die französischen Delegierten fanden sich von der vollen Ratsversammlung empfangen; die Indianer saßen im Kreis um ein symbolisches Feuer, wie die Verfassung ihnen vorschrieb. Zum zweiten Mal boten die Fünf Nationen Frieden an. Onagan, ein Häuptling, sprach mit Ernst und Würde, wiewohl nicht ohne einen Anflug von Humor, wie er so oft die Irokesische Redekunst erwärmt, und sandte dem Gouverneur erneut Vorschläge für einen allumfassenden Frieden. "Er ergriff die· Hände von P. Ragueneau und von Sieur Nicolet, den Delegierten ", schreibt P. Le leune, "dann berührte er ihr Gesicht und ihr Kinn und sagte zu ihnen: ,Nicht nur werden unsere Sitten eure Sitten sein, sondern wir werden so eng vereint sein, daß unser Kinn mit Haaren bedeckt werden soll und mit Bärten wie bei euch '" Die Antwort des Gouverneurs war kühl und ablehnend. Er glaubte, das Angebot der Irokesen

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Der heilige Kreis

sei von Furcht diktiert. So kam es zum Krieg. Das war imJahre 1642. White Roots of Peace

Wir kennen den Platz der Cherokees in dieser Welt. Jahrhundertelang regierten wir uns selbst in Frieden und Harmonie. Unsere Regierung bestand nie aus einem Mann, oder aus wenigen Männern. Sie ist unser ganzes vereinigtes Volk. Wir sprachen mit Weisheit und Würde zu unseren Mitmenschen. Wir lernten von der Welt um uns herum und machten guten Gebrauch von ihren Gaben. Wir lehrten die Menschen, was wir wußten, und sie belehrten uns. Daher können wir zivilisiert genannt werden. Botschaft der Versammlung auf den Hügeln der Ozarks: The Way

3. Den Haß hinweglächeln

Du lächeltest, ich lächelte, so sind wir beide glücklich, aber tief drunten im Innern ist Haß zwischen uns. 34

Gewagte Brüderlichkeit

Laß uns nicht zeigen, was wir innen fühlen für einander. Lächeln wir weiter bis wir unsern Haß hinweglächeln. Anishinabe: The Way Zwischen 1850 und 1860 erschienen die Reiseberichte des Bremer Ethnographen Johann Georg Kohl, der sich längere Zeit bei den Ojibwas aufhielt und ihr Vertrauen gewann. Es sind Zeugnisse von bemerkenswerter Aufgeschlossenheit. In ihnen ist manches noch Gegenwart, was in den authentischen Äußerungen der Indianer von heute nur noch Beschwörung der Vergangenheit ist.

Es haben jetzt hier auf unserer Insel die politischen Verhandlungen zwischen den Amerikanischen Agenten und den Indianern angefangen. Und so haben wir denn alle Tage öffentliche Ratsversammlungen unter freiem Himmel, bei denen sich viele Indianische Häuptlinge als Redner hervortun. Recht viel Belehrendes und Charakteristisches kommt dabei an den Tag: "Da ist ein großer Geist" so begann der heutige Redner, "von dem alle guten Dinge hier auf Erden kommen. Er hat sie den Menschen gegeben. Den Weißen wie den Roten. Denn er sieht

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Der heilige Kreis

auf keine Verschiedenheit der Farbe. Sie müssen sich unter einander über den Besitz dieser von Gott gegebenen Dinge einigen." Kitschi-Gami

Ein wunderliches verfahren wurde von den Pomo angewendet, um dem schädlichen Einfluß der Weißen zu begegnen. War einer der Ihren von fremden Einflüssen so sehr angesteckt, daß er als gefährlich angesehen wurde, so versuchten seine Dorfgenossen ihn dadurch zur Hürde zurückzuleiten, daß sie ihm Ehren und Verantwortlichkeiten übertrugen, bis hin zum Amt des Häuptlings. Pomo Folkways

Als das eingeborene Volk dieses Landes sind wir zu diesem Weltkonzil gekommen, um euch zu zeigen, daß wir trotz all der Dinge, die ihr uns angetan habt, immer noch ein Gefühl der Sympathie und der Freundlichkeit für euch in unseren Herzen haben. Segwalise, in Genf 1977: Akwesasne

3. Was Anstand ist

Die Tage des Frühlingsregens wecken die Erde wie man einen Träumer wecken würde oder einjunges Mädchen lieben behutsam erstmals. Anishinabe: The Way

Umstehende Zeichnung: Indianisches Dekorationsmuster (Akwesasne).

Was Anstand ist

1.

Die Kultur des Zuhörens

Ich setzte mich so, daß der alte Mann nicht durch die leiseste Bewegung von mir in seiner Rede gestört werden konnte. Zu dieser Höflichkeit waren wir erzogen. Ohijesa (Sioux) Die starke Abneigung der Indianer, jemand ins Wort zu fallen, ist mit ihrem Respekt vor den Worten zu erklären. Nur selten, im Notfall, wird einer die Stimmen der andern mit einem Einspruch übertönen. Der Grund ist zwar schon in dem zu suchen, was man für gute Manieren hält. Aber darüber hinaus geht der Wert des Wortes so weit, daß er das Recht des einzelnen umschließt, seine eigenen Worte zu sprechen, ohne unterbrochen zu werden. Shirley HilI Witt (Irokesin): The Way

Auf gute Sitten und Anstand wurde viel gehalten. Den Erwachsenen, besonders den alten Leuten, begegneten wir Kinder mit Achtung ... Direkte Anrede wurde vermieden. Statt des Namens gebrauchte man bei Respektspersonen 39

Der heilige Kreis

aus Höflichkeit die Verwandtschaftsbezeichnung oder den Titel. Freigebigkeit gegen die Armen und Ehrfurcht vor der Religion, namentlich vor dem Großen Geist, nahmen den ersten Rang in der Erziehung ein. Ohijesa, Indianische Kindheit Schon die kleinsten Kinder werden an Schweigen und Ruhe gewöhnt ... Zwar versteht sich unser Volk zu bestimmten Zeiten auf unbändige Lustigkeit, doch in der Regel geben Ernst und Anstand den Ton an. Ohijesa, Indianische Kindheit Fast jeden Abend erzählten Vater, Mutter oder Großeltern eine Geschichte oder Sage ... die der kleine Junge am nächsten Abend wiedererzählen mußte ... Der Indianerknabe war in der Regel ein guter Zuhörer und hatte ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Ohijesa, Indianische Kindheit Ich habe während des langen frostreichen Winters ein Vokabularium der Mandan-Sprache zusammengestellt. Dabei habe ich festgestellt, daß

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· Was Anstand ist

weder die Mandans noch ihre Nachbarvälker Worte für das Fluchen haben! Reise des Prinzen Wied

Sie keifen und schreien nicht miteinander. Fluchen und dergleichen kommt bei ihnen nie vor. Kitschi-Gami

2.

Die Gefühle des andern nicht verletzen

Du wirst alles, was Leben enthält, hegen und schützen, vom niedersten Kriechtier bis zum Menschen. Vor übereilten Worten und Taten wirst du dich zurückhalten, um nicht die Gefühle, die geistigen wie die körperlichen, deines Volkes zu verletzen ... Aus dem Amtseid der Pueblos: The Way

Ein traditionell erzogener Sioux äußert sich niemals zu einer Frage in Gegenwart von Personen, die er für besser unterrichtet hält. Ebenso verbietet indianischer Takt, andere mit eigenem Wissensvorsprung zu verletzen, die

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Der heilige Kreis

Macht des eigenen Wissens gegen Freunde und Stammesmitglieder auszuspielen. Biegert, Indianerschulen

Meine frühesten Erinnerungen an meinen Großvater, Homikniwa, sind voll freundlicher Gefühle. Oft schlief ich bei ihm. Vor Sonnenaufgang sang er mir vor und erzählte mir Geschichten. Er nahm mich mit auf die Felder und ich half ihm oder schlief unter einem Pfirsichbaum ... Von allen wurde er geachtet. Mich ermahnte er, schlechte Gedanken meinem Geist fernzuhalten, zum Osten zu blicken, mich der lichten Seite des Lebens zuzuwenden und ein heiteres Gesicht zu zeigen, auch wenn ich unglücklich war. The Return to the Old Gods (Hopi)

Ich lernte, mich vor anderen Leuten gut zu verhalten und zu benehmen. Ich lernte, daß es höflich ist, zu anderen Leuten nur Gutes über jemand oder etwas zu sagen. John Stands in Timber, The Northern Ceyenne

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Was Anstand ist

Vor der Geschichte wurden die Kinder häufig gefragt: Was hast du heute Schönes gesehen? Was hast du heute gehört, das dich gefreut hat? Oft schliefen die Kinder schon vor dem Ende der Geschichte ein - vielleicht träumend. In diesen Geschichten gab es nichts Schreckliches. Johnston, Manitu

Die Indianische Fraujammert und klagt nicht, wenn ihr Mann auch heute Abend wieder wie gestern mit leeren Händen nach Hause kommt. Ja sie fragt ihn nicht ein Mal: hast du denn endlich heute etwas geschossen~ - Wenn er eintritt, so tut sie, als ob sie es kaum bemerke. Kitschi-Gami

Wir Sioux haben ein ausgeprägtes Taktgefühl, wo es sich um Privatsphären handelt, eine Fähigkeit, nichts zu bemerken. Larne Deer

Beim Jungmännerfest wurde der am höchsten geehrt, der noch nie einem Mädchen den Hof gemacht hatte. Galt dies doch als läppisch, so43

Der heilige Kreis

lange man noch nicht zu kriegerischen Ehren gekommen war, und die Neulinge waren stolz auf ihre Selbstbeherrschung. Ohijesa, Indianische Kindheit

Unsere Mädchen verstehen zu lieben, auch wenn ihre Schüchternheit sie davon abhält, es öffentlich zu zeigen. Trotz aller gegenseitigen Scheu stand der Sex in Ehren, er mußte sich nur an die guten Sitten halten. Um die Tochter zu bekommen, mußte der Mann ein paar Pferde mitbringen. Er bewies damit, daß er Respekt hatte und daß er für die Frau sorgen könne. War er arm und trieb kein Pferd auf, so blieb doch eine Möglichkeit offen: Es gab eine eigens dafür vorgesehene Zeremonie mit dem Namen: IIEr liebte sie so sehr, wir gaben sie ihm", und dann wurde die Hochzeit ebenso schön. Larne Deer

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4. Die Schwachen 111ittra
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