Wolf - Der Berliner Ptah-Hymnus (P 3048, II-XII)
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[64. Band.
L. BORcHARDT: Bilder des "Zerbrechens der Krüge".
nutzten, vielleicht gar von ihm mit einem Zauber belasteten Gefäße als Vorsichtsmaßregel für die Uberlebenden gebot t . Die inschriftlichen Belege für dieses "Zerbrechen der Krüge" nach dem Trauermahle scheinen nun aber nicht Stich zu halten'. So sind also die bildlichen Darstellungen davon bis auf weiteres die einzigen Anzeichen für diese Sitte. Mit dem Zerwerfen oder Zerstoßen" der mit Zauber- und Fluchformeln beschriebenen Tonschalen und Tontöpfe, von denen SETHE's Arbeit handelt, haben diese Sitte und unsere Bilder schwerlich etwas zu tun. Für dieses möchte ich, natürlich mit allen gebotenen Vorbehalten, aber auf eine Darstellung hinweisen, die man zur Not damit zusammenbringen könnte. . Unter den Bildern der Jubiläumsfeier Osorkon's Ir.' ist ein Mann dargestellt, der einen Krug' der Form wie die zerbrochenen auf unseren Bildern umgekehrt zwischen den gesenkten Händen hält". NAVILLE' hielt dies für Ausgießen irgendeiner Flüssigkeit, die ich dann aber mitdargestellt erwarten würde. Die Ähnlichkeit der Haltung des Mannes mit der einiger Diener, die Krüge hinwerfen, auf unseren Bildern ist aber so auffallend, daß man auch hier an ein Hinwerfen und Zerbrechen des Kruges wohl denken könnte. Der Krug hat aber keineswegs eine der Formen der Gefäße mit den Ächtungsformeln. Ob es aber dennoch ein Hinweis darauf ist, daß solche Achtungen durch Zerbrechen von Tongefäßen, die mit den Ächtungsformeln beschrieben waren, bei den Jubiläumsfesten vorgeno=en wurden 18 1) Ähnliche Vorstellungen scheint "s heute auch in Europa noch zu geben. So erzählte mir kürzlich ein Herr, daß er einem polnischen(!) B"gräbnismahle beigewohnt habe, nach dem das ganze, sehr kostbare Porzellan deo Verstorbenen, das dabei benutzt worden war, zerschlagen wurde. 2) Die von SETHE ÄZ. 63, 1927, lOlf. zitierten Stellen des Mererub-Grabes sind, wie er selbst zugab, als ich ihm eine neue Abschrift davon mitteilte, unsicher; insbesondere ist die Verbindung mit den "Brothälften" (darüber 8. jetzt GUNN, Exc. Saqqara, Teti 1, 207 Anm. 1), die dort vorzuliegen scheint, dunkel. - 3) S. SETHE, a. 0.. O. S. 20. - 4) NAVILLE, Festival-Hall, BI. 24, 9 mitt.Jere Reihe. _ 5) Einen ähnlichen, nur längeren Krug trägt auch ein Priester in derselben Jubiläumsdarstellung (NAVILLE, a. a. 0., BI. 11, 4). -
6) Wie ist clie Inschrift
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dabei zu verstehen!
~t'i mw IJ Wasserma.nn" 1 Oder rn "Na.me", d. h. eigentlich sollte hier, wie z. B. in den Jubiläumsbildern von Soleb der Name der Betreffenden eingesetzt werden, und in der Zeit des Osorkon hat man die alte Vorlage nicht mehr richtig verstanden (s. anch ... a. O. BI. 21)! Oder ist es gar eine
Verscbreibung des alten oder cles neuzeitlichen Zeichners' für clen Priestertitel (1) Ir" 13! -
Band 64.]
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Der Berliner Ptah-Hymnus. (P 3048, II-XII.) Von WALTHER WOLF.
Herkunft. Der Papyrus Berlin 3048 ist zusa=en mit den Papyri P 3055 (Ritual für den Kult des Amon), P 3014 + 3053 (Mutritual), P 3049, 3050 u. 3056 (Hymnen) im Jahre 1845 durchLEPSIUS in Luksor gekauft worden. Es ist anzlmehmen, daß sie auch zusa=en gefunden worden sind. Datierung. Alle diese Handschriften gehören der 22. Dynastie an; der Name Ramses' IX., der in P 3048 u. 3049 vorko=t, ist vom Schreiber aus seiner älteren Vorlage mit herübergenommen. Ihr Schriftcharakter weicht stark von dem der 20. Dynastie ab und sti=t überein mit Notizen auf der Rückseite von P 3048 aus dem Jahre 14 eines Pharao Takelothis. Vgl. SETHE im ersten Bande der Reihe "Hieratische Papyrus aus den Königlichen Museen zu Berlin". Veröffen tlich ung. P 3048 ist veröffentlicht im zweiten Bande der eben genannten Reihe auf Tafel 35-47 durch G. MÖLLER, der Ullter der Bezeichnung" Takelothis" unsere sechs Handschriften für den dritten Band seiner Hieratischen Paläographie benutzt hat. Er hat sie dort auf S. 7/8 näher besprochen. Inhalt. P 3048 umfaßt 12 Kolumnen. Davon enthält Kol. lI-XII den Ptahhymnus, der im folgenden einer Bearbeitung unterzogen worden ist. Kol. I enthält den Rest eines weiteren Ptahhymnus. Herr Prolo SETHE hat auf Grund meiner Bearbeitung des Textes ihn auch seinerseits einer erneuten Durchsicht unterzogen. Er hat dann das Ganze mit mir durchgesprochen und mir in · dankenswerter Weise seine Verbesserungen, Ergänzungen, Vorschläge und Deutungen freundlichst zur Verfügung gestellt. Diese sind zum größten Teil hineingearbeitet und im Ko=entar ausdrücklich als von ihm stammend bezeichnet worden.
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7) A. a. O. S. 34. - 8) Hierzu bemerkt Herr Prof. SETHE: Die DetermijUerung des Ausdrucks # dIr. wt "das Zerbrechen der roten Töpfe" in Sprnch 244 der Pyr.-Texte, die Erwähnung cles "harten Horusauges" in diesem Spruch (ÄZ. 63, 101) und der ZU8tand cler "Ächtung8scherben" selbst scheinen klar zu zeigen, daß dabei nicht von einem Zerwerfen der Gefäße die Rede sein kann, sondern nur von einem Zerstampfen. Die von BORcHARDT behandelten Darstellungen des NR dürften also auch aus diesem Grunde nichta mit den ,,Ächtungs8chro'ben" und der alten Zeremonie des "Zerbrechen. der roten Töpfe", die offenbar damit zusammenhing, zu tun haben.
W. WOLF: Der Berliner Ptah-Hymnu8.
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W. WOLP: Der Berliner Ptah-Hymnus.
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19 Das rn hinter der Lücke ist zweifelsfrei. 22 Die Zeile spricht offenbar vom Regen und wird sich vorwiegend auf das ~ der vorhergehenden Zeile beziehen. Ein ähnlicher Gedanke im Atonhymnus Z. 9. 24 Zur Bedeutung von srk vgl. ERUAN, Hynmen an das Diadem, S. 40, Anm. 1. T3w und nf stehen wie oft in Parallele. 25 Zur Ergänzung vgl. D 32. 27 Jj für J l wie in G 12. Dieselbe Wendung auch LANGE, Mag. Pa]!.
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