Verdeckter Vermittler - Wir Sind Die Meister Des Universums

August 23, 2017 | Author: borichdaco | Category: Nature
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VV-MAN WIR SIND DIE

MEISTER

DES UNIVERSUMS

Godly Glasses Productions © 2012 by Verdeckter Vermittler Alle Rechte vorbehalten

Episches Cover: Ariflorin Lektorat: Fabian F. und Yahrey Spiel, Satz und Sieg: VV

1. Auflage der Online-Version. Diese PDF-Datei darf nicht modifiziert werden, das Verbreiten der Datei ist allerdings ausdrücklich erlaubt. !VORSICHT! Dieses Buch kann deine Seele berühren! Kribbeln an der Zirbeldrüse und Wärme im Herzen sind normale Symptome, für die kein Arzt konsultiert werden muss.

WWW.KEINEWELTORDNUNG.DE.VU

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DIE WAHREN HERRSCHER DER MATRIX

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EINE EMPFEHLUNG:

Das dritte Buch der VV-Trilogie enthält fortgeschrittenes Material. Es ist nicht unbedingt nötig, aber zu empfehlen, vorher die ersten beiden Bücher des Vermittlers zu lesen. Die kostenfreien eBooks könnt ihr auf der offiziellen Homepage (www.keineweltordnung.de.vu) herunterladen.

WIDMUNG: Ich widme dieses Buch Bianca, deren unerschütterliche Unterstützung mir oft geholfen hat, weiterzumachen und nicht den Mut zu verlieren. Möge die Welt transformiert werden durch unser Sein. 4

$$$ WIE VIEL IST DIR DIESES BUCH WERT? $$$ An dieser Stelle möchte ich mich erneut für die großartigen Spendenbeiträge bedanken, die so viele von euch getätigt haben. Wir kreieren hier zusammen etwas Revolutionäres. Ich bin sozusagen ein Anti-NWOAgent, und IHR finanziert ihn FREIWILLIG. Ihr seid granatenstark. Ihr habt euch dafür entschieden, etwas Positives und Hilfreiches zu unterstützen – und das aus freien Stücken. Das rechne ich euch hoch an. Ohne euch hätte ich die letzten Monate wie ein kompletter Pennermann leben müssen. Seit circa einem Jahr bin ich nun Vollzeit-Vermittler. Ohne eure Geldenergie wäre ich mit Sicherheit dazu gezwungen gewesen, meine Dienste frühzeitig einzustellen. Es fehlen noch ein paar Spenden, um eine VV-Villa bauen zu lassen. Auch der VV-Monstertruck steht noch nicht vor meiner Haustür. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das dritte eBook basiert ebenso auf einer optionalen „Bezahlung“. Viele haben mir geraten, ich solle doch einen festen, verträglichen Preis für die Vollversion nehmen und nur eine Leseprobe umsonst anbieten. Vielleicht wird das irgendwann mal der Fall sein. Doch bis dahin macht es mir einfach zu viel Spaß, meine Werke kostenfrei ins Netz zu werfen – obwohl ich momentan nicht mal genug Geld für eine Krankenversicherung habe (dies ist eine Mitleids-Masche – fallt nicht drauf rein! Hihi). Mir gefällt die Vorstellung, dass meine Trilogie frei im Internet zirkuliert, das halte ich für enorm wichtig. Auch wenn es sich einen Hauch zu heroisch anhört: Ich opfere mich gerne ein wenig für die Zukunft und Gegenwart dieses Planeten auf – würden mehr Menschen dies praktizieren, dann wäre die Verhinderung der faschistischen Weltordnung ein „Piece of Cake“, ein leichtes Unterfangen. Lange Rede, tiefer Sinn: Wenn ihr mein Leben angenehmer gestalten möchtet, und ich weiterhin volle Power in den Vermittler fließen lassen soll... spendet einen kleinen oder großen Beitrag für dieses Buch. Es bedeutet mir sehr viel. Wie immer läuft das Ganze über PayPal ab. Sendet die Spende an folgende E-Mail Adresse: [email protected]. Falls ihr zu faul seid, ein PayPal-Konto einzurichten oder ihr dieses Unternehmen für zwielichtig haltet: Fragt bitte einfach in eurem Freundesund Bekanntenkreis nach jemandem, der ein Konto besitzt und die Überweisung für euch tätigen kann. Meine persönlichen Kontodaten gebe ich nicht preis, da ich verdeckt bleiben möchte. Danke für das Verständnis. Und Tausend Dank für eure Beteiligung. Ich werde es euch nie vergessen. „Jetzt halt die Klappe, VV. Fang endlich an“. Okay! Okay! Ist ja schon gut... 5

KAPITELÜBERSICHT 1.

2.

DER EINGANG IN DAS AFFENTHEATER

EINE REISE IN DAS UNENDLICHE ICH / DER SELBSTGESCHMIEDETE KÄFIG 3.

4.

5.

6.

WE ARE THE FORCE

JENSEITS VON GUT UND BÖSE?

ÜBER-ICH UND HÖHERES SELBST

BEI DER MACHT DES UNIVERSUMS – ICH HABE DIE ZAUBERKRAFT! 7.

8.

9.

MAGISCHE POMMES FRITES

AND IN THIS CHAOS, I'LL BE A LIGHTBRINGER

DIE ALARMGLOCKEN DER NEGATIVEN GEFÜHLE 10.

11.

WISSENSCHAFT: WIR HABEN DIE MACHT

VON KINDERHÄNDEN UND REALITÄTSKNETE

6

12.

MR. UNIVERSUM IST MEIN PARTNER

DR. VV, PROFESSOR FÜR METAPHYSIK

13.

FRAGESTUNDE I: SCHLAMMCATCHEN, KRIEGSMASCHINEN UND BLASPHEMIE

14.

15.

FRAGESTUNDE II: DER AUFBRUCH, DIE POSITIVITÄT, DAS MODERNE LEBEN

FRAGESTUNDE III: DUALES ROLLENSPIEL, MATRIXHACKER, KARNIVORE / HERBIVORE

16.

FRAGESTUNDE IV: GICHT & HIEBE, EGOFIGHT MIT TYLER DURDEN, EINE RUNDE GHOST VALLEY 17.

18.

IT'S TIME TO SAY GOOD BYE / EIN MANN GERÄT IN RASEREI KNEIPENTOUR MIT DEM VERMITTLER: WIEDERGEBURT IN DER ROCKER-BAR

20.

21.

DAS HAPPY END

7

1.

DER EINGANG IN DAS AFFENTHEATER

Hallo, meine Freunde! ...würde ich gerne sagen, allerdings möchte ich eine kleine Show abziehen. Eine schwarze Kutte ummantelt meinen Körper und ihre lange, spitze Kapuze ragt mir fast vollkommen ins Gesicht. Mit unglaublich langsamen Schritten, und in Schweigen gehüllt, schreite ich durch den Seminarraum, den mein Kumpel Grizzlor für diesen besonderen Tag gemietet hat. Keine Bange, ihr habt nicht meinen ersten offiziellen Vortrag verpasst, das hier ist so etwas wie eine private Probe. Ein geheimes Treffen, bei dem ich zu einigen Bekannten sprechen soll. Eigentlich dürften es nur zehn Menschen sein, doch als ich unter der Kapuze hervorluge, sehe ich, dass sich bestimmt dreißig Individuen in die Räumlichkeit gepresst haben. Einige Leute, die ich aus dem Internet kenne, haben wohl ihre Freunde mitgebracht. So war das nicht abgemacht. Aber in Ordnung. Ich stapfe durch die Mitte des Raumes und eine Totenstille umgibt mich. Ich spüre die Blicke der Anwesenden auf meine Robe prallen. Irgendwo links ist jemand von mir begeistert, gleich neben ihm sendet noch jemand positive Vibes in meine Richtung. Die Energie eines anderen Blickes verrät mir eine ziemlich zugespitzte Verachtung, sie fühlt sich wie ein Messerstich in meinem Rücken an. Hinter mir sind 2-3 Menschen sehr verwirrt. All dies nehme ich mit geschlossenen Augen wahr. Der Verdeckte Vermittler... live... es liegt etwas Magisches in der Luft. Vielleicht ist es auch einfach nur der Geruch, welcher entsteht, wenn 30 Menschen auf solch engem Areal ihre Körperdünste verteilen. Ich schleppe mich das kleine Podest hoch, auf dem ein Klappstuhl aufgestellt wurde und setze mich hin. Und da sitze ich nun. Jetzt kann ich durch meine Brille zum ersten Mal die Masse betrachten. Die Meisten mustern mich erwartungsvoll. Grizzlor steht an der Tür und grinst mich an. Ich sitze einfach nur da.

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Ihr kennt bestimmt dieses ganz spezielle Husten. Dieses verlegene, herausgepresste, kleine Husten, welches in stillen Konzertsälen ertönt? Es liegt ein gewaltiges „Was zum Teufel macht VV dort?“ in der Luft, doch ich lasse mich nicht beirren. Da müssen sie nun durch. Eine herrliche Lautlosigkeit herrscht. Ich genieße es. Sämtliche Möglichkeiten schweben im Raum herum; was wird als nächstes passieren? Nichts. Wie versteinert sitze ich immer noch da. Manche werden nervös, das merkt man. Ich frage mich, was wohl gerade in ihren Köpfen abgespielt wird. Jemand in der ersten Reihe macht den Eindruck, als würde er verstehen, was ich anstelle. Ich schmunzele nun. Ich fühle mich großartig. Die Stille gibt mir Kraft. »Und. Was gibt es?«, frage ich plötzlich in die Menge, worauf niemand antwortet. Ein älterer Herr scheint schockiert zu sein. Was ist das denn für ein Verhalten, fragt er sich wohl. »Was sucht ihr hier?«, will ich wissen und lasse die Wörter dreist klingen. Verblüffung. Verwirrung. Ja, sogar Enttäuschung macht sich breit. »Wieso seid ihr hergekommen? Was erhofft ihr euch davon? Was erwartet ihr von mir?« Man könnte nun eine kleinwüchsige Laus mit Heiserkeit flüstern hören, so still ist es geworden. »Das Motto heute lautet: „Wir sind die Meister des Universums“. Verdammt... glaubt ihr wirklich, ich bin in dieser Hinsicht weiser als ihr?«, frage ich, und würde tatsächlich gerne eine Antwort erhalten. Doch sie bleibt aus. »Glaubt ihr denn wirklich, dass ihr von mir etwas erfahren könnt, was ihr nicht schon längst wisst?« In der zweiten Reihe vernehme ich aggressive Gesichtszüge. Eine Madame in einem Buddha-Gewand sitzt ganz hinten und ist regelrecht empört, sie hat wohl traditionelles Guru-Gewäsch erwartet. Ich lege noch einen drauf: »Verschwindet hier. Es gibt hier nichts zu holen.« Ich schließe die Augen und lache mich innerlich schlapp, muss mich zusammenreißen, dass nicht mein Brustkorb anfängt zu beben. Es wird eine lange Pause von mir eingelegt, dann öffne ich langsam das linke Auge und linse vorsichtig in den Raum. Sie sind alle noch da! Ich beschließe, 9

mich zu erheben und im Stehen weiterzusprechen: »Ich verlasse jetzt diesen Ort. Ich kann euch nichts vermitteln, was ihr im Grunde genommen schon längst in euch tragt. Es ist immer in euch. Ihr seid die Meister des Universums. Ende des Vortrags. Amen!«... und ich mache mich geradewegs auf, in Richtung Tür... ...doch augenblicklich erschüttert ein grollendes Geräusch das Gebäude. Imaginäre Wurzeln packen die Beine des Verdeckten Vermittlers. Es hört sich an wie ein verdammtes UFO! Ein Raunen geht durch die Menge. Die Tür schlägt blitzartig auf. Grnarrak Lightfucker 1 steht heroisch auf der Schwelle, umringt von mysteriös wirkenden Nebelschwaden. Es ist ohne Zweifel der primatenartige Außerirdische, welche Insider schon aus meinen Videos kennen (er schwebt ebenso auf dem hiesigen Buchcover über meinem Kopf herum). Nun lacht der Großteil des Publikums erleichtert. Erst recht, als Grnarrak laut verkündet, dass „Tschikki Kakka, Urinella, Uri, Uga, Uga, Urinelllllaaaaaaaahahhaaarrr. Kakka. Tschikki. Kakka. Urinella...“ »Ich muss diesen Vortrag hier halten? Es geht um das Schicksal der Erde?«, stelle ich seine Aufforderungen in Frage und ergänze voller Ehrfurcht: »Sonst wirst du mir deine Affenfaust dorthin rammen, wo keine Licht & Liebe blühen?« »KACKA! TSCHICKKKI! KACKA! URINELLA!!!«, wird mir voller Power entgegnet, wobei Grnarrak mit seinen haarigen Händen auf seinem Raumfahreranzug herumtrommelt. Das Schauspiel ist so abstrus und abgefahren, dass viele Anwesende nun in Gelächter ausbrechen und applaudieren. Besonders, als der große Lightfucker auf mich zustürmt, um mir den Hintern mit seiner Faust zu bearbeiten, und ich panisch die Flucht ergreife, reagieren die Leute euphorisch auf die Albernheiten. Alle feiern Grnarrak Lightfucker, denn er hat mich zurück auf das Podest gescheucht. Sie sind doch nicht umsonst hergekommen – was für ein Glück. Ungefähr zwanzig klatschende Hände bescheren Grnarrak einen würdevollen Abgang, als er wieder in den Nebel entrückt und mit einem schallenden UFO-Sound ins unendliche All prescht. Ich verbeuge mich wie ein Schauspieler und auch ich ernte Beifall. Erst recht, als eine KommentatoFür Leser, die Grnarrak noch nicht kennen. Hier ist die Erklärung: http://www.youtube.com/watch?v=j8ZUlHzqSqw http://www.youtube.com/watch?v=Nd_LwztQaQU 1

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ren-Stimme, wie man sie beim Boxen kennt, ertönt. IHR HABT ALLE AUF IHN GEWARTET, NUN KÖNNT IHR IHN LIVE ERLEBEN. IN UNSEREM KLEINEN 'MEISTER DES UNIVERSUMS'-WORKSHOP. HIER IST ER! DER PIONIER, DER HEILER, DER EINZIGARTIGE.... VEEEERDECKTEEE VEMITTLEEEEERRRR! Rockmusik ertönt, es ist das Lied namens 'Wreck', welches Jim Johnston für die Wrestling-Legende Mick Foley geschrieben hat. Ich ziehe die große Kapuze zurück und nun sehen alle zum ersten Mal meine Brille und mein Gesicht. Ein regelrechtes Gegröle entsteht und die Anwesenden feiern mein Dasein. Ich fühle mich geehrt. »Danke, meine Freunde. Ich möchte heute mit euch einen lockeren Tag verbringen, bei dem wir uns ein wenig über Gott und die Welt unterhalten werden. Und es kann durchaus passieren, dass ihr euch danach wieder erinnern könnt, wer ihr seid. Mehr tue ich nicht. Ich wecke Erinnerungen«, erzähle ich, während langsam die Musik ausfaded. »Also, fangen wir doch gleich an. Hier ist Part 1!«

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EINE REISE INS UNENDLICHE ICH / DER SELBSTGESCHMIEDETE KÄFIG 2.

»Seid ihr fest angeschnallt? Ich habe vor, mit euch zu den hintersten Ecken aller Universen zu reisen. Ihr hört von mir nun die Entstehungsgeschichte der Matrix. Wir beginnen mit dem ultimativen Beginn: Die Genesis allen Seins. Heilige Scheiße! Die Unendlichkeit kennt keinen Anfang und kein Ende, sonst wäre sie nicht die Unendlichkeit. Deswegen muss ich euch verraten, dass es keine „Entstehung“ gibt. Hinter allem, was angeblich entsteht, steckt eine endlose Energie. Man kann diese Energie wahlweise Bewusstsein, Gott oder wasauchimmer nennen. Sie ist vollkommen. Sie ist reine Liebe. Sie ist totale Positivität. Tja... und sie ist ebenso das genaue Gegenteil. Das unendliche Bewusstsein kann man nicht einfach so als dies oder jenes definieren, denn es ist alles. Alles bedeutet auch alles. Damit unsere Spatzenhirne es ein wenig einfacher kredenzt bekommen, versuche ich es so zu erklären: Am Anfang war das Eine, wir nennen es von nun an Gott, auch wenn dieses Wort sehr viel Scheiße und Blut an sich kleben hat. Gerade deswegen werde ich diesen Begriff verwenden, denn er fordert euch heraus und provoziert. Am Ende werdet ihr eine ganz neue Definition in ihm sehen. Manche meinen, ich schrecke die Leute ab, wenn ich von „Gott“ rede. Doch wenn ich behaupte, dass wir alle Gott sind, dann wirkt das eher aufweckend und schüttelt viele Paradigmen durch, gerade weil ich ein solch festgefahrenes Wort auflockere und total anders auflade. Wie auch immer. Diese Urenergie ist also reine Liebe, ist die totale Einheit. Wie ihr erahnen könnt, ist dieser Zustand mit der Zeit ein wenig langweilig. Jeder hat es als Kind erlebt: Die Sommerferien waren das Himmlischste! Doch wären sie 3-4 oder 5-6 Monate länger gegangen, wären sie nichts Besonderes mehr gewesen. Die Qual in der Schule, das Warten, der Kontrast... diese Dinge machten die Sommerferien zu einem absoluten Highlight, zu einer Krönung, zu etwas Großartigem. Damit Gott also seine eigene Herrlichkeit besser demonstrieren konnte, damit das Eine wirklich leben durfte, damit die Herrlichkeit in voller Pracht erstrahlen konnte, entstand ein künstliches Spielfeld, auf dem das unendliche Bewusstsein das Gegenteil 12

von sich erschaffen konnte. Das Wort Matrix kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Gebärmutter“. In dieser Art Spiel gebären wir die Dualität, das Aufeinandertreffen der Gegensätze. Die Kreation von Kontrasten. Stellt es euch bildlich vor, malt es euch innerlich aus: Ein Meer aus Energie, in sich ruhend. Vollkommen still. Totale Wärme. Vollkommenheit. Einheit. Frieden. Liebe. Wissen. Könnt ihr es wahrnehmen? Bemüht euch! Visualisiert es. Schließt die Augen. Ja, genau so. Atmet tief ein und aus. Ist es nicht herrlich? Das ist euer Ursprung. Das ist das, was ihr in Wirklichkeit seid. Bleibt ein wenig in diesem Modus. Lasst euch von dieser Macht durchdringen. Gut so, lasst die Augen zu. Atmet. Visualisiert.« Ich warte, bis alle ihre Augen geschlossen haben. Hinter meinem Stuhl liegt ein Gegenstand, ich greife danach, ohne einen Ton von mir zu geben. Und dann...

CRASH! »Willkommen in der Dualität, meine Freunde«, rufe ich liebreizend und lege meine Handzimbeln wieder bei Seite, zwei „Becken“ aus Messing, welche ich soeben zusammengeschlagen habe. Einige der Zuhörer erschraken höllisch; eine ältere Dame ist fast vom Hocker geflogen. Verzeihung, aber... »...das war der Urknall. Schluss mit der Langweile, Ende mit dem Herummeditieren, nun hagelt es Horror und Terror. Angst und Schrecken. Getrenntheit und Einsamkeit. Kälte und Eiswelten. Unwissenheit und Abgrenzung. Versteht ihr? Könnt ihr euch das vorstellen? Es ist wichtig, dass ihr euch in diesen Akt hineinversetzen könnt, es wird euch helfen, euch und die Realität zu verstehen. Ihr seid diese Energie, und ihr habt ganze Universen aus den Fingerspitzen gezaubert. Diese Offenbarung wird euch kommen, sobald ihr euch nur genug öffnet. Das einzige, was euch im Weg steht, sind alte Weltbilder, Glaubenssysteme, Zweifel oder alle möglichen anderen Konstrukte, die wie Geröll auf der Straße zur Unsterblichkeit 13

liegen. Sie sind nur Illusionen. Beseitigt diese gespenstischen Gebilde und ihr werdet sehen, dass das, was ich euch hier erzähle, die Wahrheit ist. Klar, es gibt subjektive Wahrheiten. Aber glaubt mir... eins ist sicher... ihr seid verdammte Meister des Universums. Wenn es irgendetwas Konstantes gibt, dann diese Sicherheit. Das Eine ruht immer noch außerhalb der Matrix. Wir besuchen diesen „Ort“ regelmäßig. Wir sind dieser Ort.« Ähm... also ist die Matrix eine Illusion, ein Kunstwerk!? Sie existiert gar nicht wirklich? …will ein älterer Mann in der hintersten Reihe erfahren. »Ja! Sehr gut, ihr könnt gerne jederzeit Zwischenfragen stellen. Bitte meldet euch einfach. Für unseren Verstand ist das schwer zu begreifen. Es ist alles verflixt. Aus einer gewissen Sichtweise heraus ist das richtig. Die Matrix hat keinen Bestand, sie ist ein Traum. Wir erträumen die Getrenntheit. Wir erträumen das duale Spektakel. Von einem anderen Punkt aus gesehen, sind wir dennoch dieses Duale. Und es fühlt sich ziemlich real an, oder nicht? Es sind die typischen Floskeln, die man immer häufiger hört. „Alles ist Illusion“. „Das ist nicht unsere wahre Natur“. Verständlich. Doch unsere wahre Natur kann nur in vollen Zügen zelebriert werden, wenn sie sich in der Dualität ausdrückt und sich selbst in ihr erlebt, entdeckt, versteckt. Also ist die Dualität ein verflucht wichtiger Teil unserer Selbst. Kannst du das erkennen?« Der Alte zuckt mit den Schultern und grinst. »Stell dir vor, du wärst ein Riese, in Ordnung? Du wohnst in einem Land voller Riesen, ja? Eine Frage: Wie willst du deine Größe erkennen, wenn alle Kreaturen, die du kennst, verdammte Riesen sind?« Der Mann überlegt kurz. Nach einer Weile nickt er verständnisvoll und freut sich. »Wenn du ein weiser Riese bist, wirst du dir ein paar kleine Kobolde bauen. Du wirst dich hinsetzen, dich mächtig konzentrieren und aus dem Nichts ein paar Kobolde konstruieren. Ja... hmm... so etwas in der Art. Dann wirst du erst wahrhaftig merken, was für ein Koloss du bist. Sagen wir, du bist die Liebe. Wie kann man Liebe am eindrucksvollsten demonstrieren?« »In Zeiten der Not?«, fragt der Alte eher, anstatt zu antworten.

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»Bingo! Daher hat die Liebe aus der Liebe zum Sein heraus das „Böse“ kreiert. Alles ist Liebe, auch die Angst. Es sind keine unterschiedlichen Seiten; im Sinne der endgültigen Wahrheit ist alles eins.« Ich pausiere. Ich möchte, dass diese Worte in der Stille verharren und heilsam in die Menschen sickern. Und dann... zerstört jemand den zauberhaften Moment: Du bist echt ein abgefuckter, abgehobener Bastard, VV. Glaubst du selber an den Schwachsinn, den du dort verzapfst? ...ich weiß zu 100%, dass es der Typ ist, der mir schon am Anfang spitze, ätherische Gegenstände in den Rücken gejagt hat. »Wo ist dein Problem, mein Freund?«, entgegne ich. Ich schaue ihm in die Augen, scanne sein Energiefeld ab. Und ich ahne, was ihn so bedrückt. »Dich belastet ein Mensch aus deiner Familie, richtig? Er macht dir das Leben zur Qual. Mutter oder Vater. Ich tippe auf den Daddy. Es ist Alkohol im Spiel. Gewalt. Finsternis. Eine große Portion Dummheit. Es zerfrisst dich, mein Freund. Und nun komme ich daher und behaupte, dass das Negative ein Produkt der Liebe ist, damit die Liebe sich im Angesicht dessen zeigen kann. Es ist verständlich, dass dir das in deiner momentanen Lage ziemlich... abgefuckt vorkommt.« Er schaut mich mit großen Augen an. Zwei Leute drehen sich zu ihm um und mustern ihn. Er blickt erst zu ihnen, dann wieder zu mir. Dann wieder zu ihnen, und wieder zu mir. Ich habe seinen wunden Punkt getroffen und er möchte nicht seine harte Schale fallen lassen. Er darf nicht vor den anderen Leuten wie ein verletzter Mensch dastehen, das lässt sein Ego nicht zu. Daher faucht er: »Laber keinen Dreck. Steck dir deine spirituellen Weisheiten sonst wo hin. Solche Leute wie du verteidigen doch nur das Böse. Du bist ein abgefuckter New Ager, der sich die Dinge schönredet. Du wirst schon sehen, was die Elite mit dir machen wird. Du wirst dich ganz schön umschauen, Bastard.« »Können Sie bitte den Ball flach halten?«, fordert ihn der alte Mann aus der ersten Reihe auf. Hier und da wird getuschelt, was denn der Junge hier verloren hat. »Ja, komm mal runter, Kamerad«, bestätige ich. »Gehen wir davon aus, dass dein Vater ein Scheusal darstellt. Was glaubst du denn, was er im Endeffekt wirklich ist? Hast du dich mit dem „Leben“ nach dem „Tod“ 15

beschäftigt? Energie kann nicht verloren gehen. Wir sterben nicht, wir wechseln nur in eine andere Ebene der Realität. Jeder von uns. Jeder von uns ist unsterbliches, endloses Bewusstsein. Auch dein Vater. Das Geheimnis ist, dass er auch jetzt schon eine Lichtgestalt ist. Wir sind alle Licht, auch dein Vater.« Der junge Kerl kocht vor Wut, ich kann sein brodelndes Blut sehen, wie es aufsteigt, die Augäpfel hoch, bis hin zum Kronenchakra. Gleich gibt es einen Knall. »Ein bekannter Autor hat einmal gesagt, dass es nur Engel auf dieser Welt gibt. Was hat das zu bedeuten? Es heißt, dass jeder Mensch dir etwas zu zeigen hat. Jeder Mensch ist auf einer heiligen Mission. Die „Guten“ wie die „Bösen“. Dein Vater bietet dir die wunderbare Gelegenheit, dein Licht scheinen zu lassen. Er offenbart dir ungeheure Dunkelheit. Eine Dunkelheit, die dich fast zerstört. Doch so muss es nicht kommen. Du kannst an der Situation wachsen, kannst Stärke zeigen, kannst deine Größe entfalten. Dein Daddy spielt den Kobold und du darfst den Riesen mimen.« »Fick deine Kobolde und deine Riesen«, entgegnet er meinen Ausführungen, und das in einer sehr unangenehmen Lautstärke. »Womöglich habt ihr schon in hunderten Leben zusammengearbeitet, es ist ein heiliges Zusammenspiel. Letztes Mal warst du vielleicht sein Alptraum. Und im nächsten Leben seid ihr möglicherweise ein Liebespaar. Oder eure Seelen trennen sich für eine Weile. Dein höheres Selbst weiß darüber Bescheid. Gleichermaßen ist das Über-Ich deines Vaters in voller Kontrolle. Auch wenn es so aussieht, als würde die Welt zerfallen... es ist alles in bewusster Butter. Sei kein Babyboy und sehe es ein. Kämpfe nicht dagegen an und werde erwachsen.« Das war zu viel. Er stürmt aus dem Zimmer, die Fäuste geballt, steif und zitternd. »Wo waren wir? Ach ja. Wir erkunden die Ursprünge aller Dinge. In meinem ersten Buch erwähne ich das Goldene Zeitalter. Es ist ein sehr schönes Symbol unseres Urwesens. Denn diese verschollene Zivilisation, welche vor vielen, vielen Tausenden von Jahren auf dieser Erde existiert hat, war sich der Einheit bewusst. Sie schwebten regelrecht über den Erdboden, waren total feinstofflich veranlagt. Alles super easy. Pure Harmonie. Auch diese Erfahrung ist in der Dualität möglich. Wir können für eine große Dauer vollkommenen Frieden und Sorgenfreiheit genießen. Schon 16

bald wird es wieder so sein. Doch wie ich in meinen Schriften erwähne, wollte auch hier das Universum ein wenig Würze auf diesen Planeten streuen. Und wie wir nun erfahren haben, ist das Negative der Pfeffer im kosmischen Süppchen. Unser Wutbaby hat die „Elite“ erwähnt, und darauf läuft nun meine kleine Geschichte hinaus. Der Fall des Goldenes Zeitalters musste einfach irgendwann eingeleitet werden, denn sonst hätte auf die Dauer schlichtweg die Herausforderung gefehlt - so fies es sich auch anhören mag. Schaut euch nur einen „sicheren“ Leoparden im Zoo an. Ihm kann nichts passieren. Er ist in totaler Sicherheit. Er brauch sich nicht um etwas zum Essen zu kümmern, denn er bekommt alles serviert. Gefahren sind ihm fremd. So etwas wie Probleme tauchen auch keine auf. Jeder Tag ist reibungslos. Nichts Unvorhersehbares passiert. Es herrscht in gewisser Weise eine Abart von Harmonie. Aber ich habe einige Fragen: Nutzt der Leopard sein volles Potenzial aus? Werden seine Talente gefordert? Gibt es einen Reiz in seinem Dasein? Nein. Nein. Nein. Dieses wilde Tier ist nur ein jämmerliches Abziehbild seines wahren Wesens. Durch die Invasion von Atlantis, so nenne ich einfach mal salopp das 'Golden Age', wurden unsere Urahnen aus dem Paradies vertrieben, damit wieder Schwung in die Bude kommt. Verzeiht mir, ich weiß, dass dadurch unsägliches Leid über diesen Planeten gekommen ist, aber aus kosmischer Sicht ist es so: Es war ein Kickstart für neue Erfahrungen. Es ist wichtig, all dies zu verstehen, da wir dadurch viel besser nachvollziehen können, was in dieser Realität vorgeht.« Jemand meldet sich brav. Ich bitte ihn darum, zu sprechen. Hey Vermittler. Danke für deine Bücher und alles Andere, was du auf die Beine stellst. Du hast mir sehr geholfen. Okay... ja... zu meiner Frage: Du sagst oft, dass die Illuminati und die Ghule aus genau dem Grund hier aufgetaucht sind, nämlich, um uns die Schatten zu bieten, die wir nun erhellen dürfen. Wie wird denn diese Erhellung genau aussehen? Wie wird all dieses Chaos geheilt werden können? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. »Moment. Moment! Danke für deine Frage. Aber ich muss klären, ob es hier jemanden im Raum gibt, der mit den von dir genannten Begriffen nichts anzufangen weiß. Wer hat noch nie etwas von den Ghulen, den Illuminati und ihrer Neuen Weltordnung gehört?« 17

Es gehen einige Hände nach oben. »Ich gebe euch jetzt den ultimativen Schnellkurs. Das mache ich ja sowieso schon, denn ich habe euch innerhalb von wenigen Minuten den Sinn allen Lebens erklärt. Ich hoffe innig, dass ich euch nicht überfordere. Mein Vortrag ist in keinster Weise geplant, alles ist reine Improvisation. Ich bin ein leicht spastischer Indigo-Erwachsener und kann teilweise meine Flippigkeit nicht in Zaum halten. Wenn ich es überstürze, sagt mir bitte Bescheid. Mein Dasein ist bunt und granatenstark, aber oft auch wirbelig und unkontrolliert. Wie ein kleines Kind, welches einen neuen Spielplatz entdeckt. Voraussetzung für diesen Vortrag ist eigentlich das Studium meiner ersten beiden eBooks. Aber in Ordnung, legen wir los! Die damalige Zivilisation der Harmonie wurde von einem „außerirdischen“, interdimensionalen Volk heimgesucht, welches das humanoide Erscheinungsbild von Reptilien besitzt, falls es in unsere Dimensionsdichte switcht. Es handelt sich um die sogenannten Reptilioden. Neue Nachforschungen ergeben, dass diese feinstofflichen Wesen als Sklaven gehalten werden, um Planetensysteme zu erobern. Dort draußen gibt es die „Schlangen“, es sind ebenso ghulartige Gebilde (Ghule nenne ich Geschöpfe, welche schmarotzerisch wirken, Schaden anrichten, Energie absaugen. Wenn man altmodische Begriffe benutzen möchte, könnte man sie auch Dämonen nennen). Diese Schlangen sind ebenso außerdimensionale Entitäten und sie haben dafür gesorgt, dass der Heimatplanet der Reptiloiden zerstört wurde. Schlangen haben die Fähigkeit, sich sozusagen Wirte zu suchen. Die Reptiloiden stehen unter Mindcontrol, sie werden für die Agenda der Schlangen benutzt. Die Reptos sind regelrecht besessen von ihnen.« Eine Frau schüttelt voller Unverständnis den Kopf, steht auf, und auch sie verlässt den Raum. »Ich habe es mir nicht ausgesucht, Schwester!«, rufe ich ihr hinterher. »Glauben Sie, mir macht das Spaß, über diese abgefahrenen Wahnsinnigkeiten zu plaudern?« ...um ehrlich zu sein: Ja, es macht mir großen Spaß. Ich komme mir vor wie Arthur Dent in 'Per Anhalter durch die Galaxis' – es ist ein durchgeknallter Trip durch das Universum. »Die Schlangen versuchen unsere Erde mit Hilfe der Reptiloiden zu versklaven. Die Reptiloiden versuchen unsere Erde mit Hilfe der Illuminati zu versklaven. Die Illuminati ist eine große, menschliche Gruppierung, welche von den Reptiloiden gelenkt und geführt wird. Ihr Ziel ist eine Neue Weltordnung, ein Einwelt18

staat, die ultimative Versklavung. Alles nur, damit die Schlangen unsere Energie ernten können. Darum dreht sich der ganze NWO-Soulfuck. Lest meine beiden eBooks, und wie ich immer wieder erwähne: Lest David Ickes 'Der Löwe erwacht', um auf diese Thematik näher einzugehen. Ihr habt jetzt einen groben Umriss. Einen müßigen, wohl kaum ausreichenden Umriss. Aber wir konzentrieren uns heute ja auf ein viel wichtigeres Thema, was wir auch im Allgemeinen tun sollten. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir herumspekulieren, wer oder was die Welt regieren will. Was uns allerdings weiter bringt, ist das Wissen darum, wie wir unsere eigene Realität regieren können. Und genau da entsteht die Erhellung... wie ist dein Name?« »Ralf. Nenne mich aber bitte Ralph«, sagt der Fragesteller lachend. »Okay, Ralph. Genau hier und jetzt kann Erhellung passieren. In deinem Leben. Heile dein Chaos. Dann helfe anderen dabei, ihr Chaos zu bereinigen, falls sie dies möchten. Ich weiß, diese Antwort gefällt dir nicht. Du willst etwas Konkreteres, nicht wahr? Du willst wissen, was für Weltgeschehnisse folgen werden. Du willst wissen, wie man die Illuminati und ihre Dämonen los wird? Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich plötzlich all diese Erscheinungen in Luft auflösen? Doch das müssen sie, wenn wir ihnen nicht mehr unsere Energie geben. Stell dir vor, dass niemand mehr dazu bereit ist, irgendwelche schäbige Munition in einer Fabrik zusammenzubasteln. All die unzähligen Arbeiter dieser Schuppen können sich jederzeit entscheiden, lieber Blumen zu pflücken und lachend auf einer Wiese herumzurollen. Du weißt, was ich meine? Dann könnten die Fabriken dicht machen. Dann hätten zum Beispiel die dummen Soldaten Amerikas keine Möglichkeit mehr, irgendwelche Länder zu überfallen. Stell dir vor, dass Politiker es satt haben, ihr Volk zu peinigen. Parteien könnten sich auflösen, weil ein Großteil der Mitglieder einsieht, dass ihr Schiff von fremden Geisterpiraten gehighjackt wurde. Im großen Stil könnte damit die gesamte Fake-Demokratie zusammenfallen. Ralph, was meinst du, was passiert, wenn ein Erwachen durch alle Reihen geht? Das System wandelt sich enorm, der Prozess ist am Laufen. Mach dir keine Sorgen darum, wie die Zukunft aussehen kann oder wie die Heilung dieser Dinge aussehen wird. Nutze einfach all deine Fähigkeiten und Möglichkeiten, selbst einen Beitrag zu leisten. Der Rest, das erwähne ich immer wieder, ist reine Zeitverschwendung. Während du dort sitzt und dir die Birne zermatscht, könntest du schon längst an dir arbeiten und eine echte Veränderung sein. 19

Erinnere dich: Wir sind die Meister des Universums. Und wir sind auch die Meister dieses Systems. Wir sind keine Opfer. Wir sind einfach nur Kooperatoren bei einem „Verbrechen“ an uns selbst.« Eine bedrückende Pause entsteht. Jemand schluckt so laut, dass ich über lege, ob der Gute nicht dringend ein Gläschen Wasser nötig hat. Daher gebe ich bekannt: »Puh, da haben wir in wenigen Minuten ja schon einen heißen Tanz auf das Parkett gezaubert. Ich schätze, ein wenig Beruhigung tut uns jetzt gut. Mein Freund Grizzlor hat uns vier Kannen Kamillentee gekocht; der vertreibt die Ghule, die wir aufgewirbelt haben. Hihi. Er wird schnell jedem potenziellen Teetrinker einen Becher reichen und dann geht es sofort weiter.« Während Grizz dabei ist, die Kehlen zu befeuchten, mache ich mich kurz auf der Toilette frisch. Ich nehme die Brille ab, reibe mir die Augen und schaue mich im Spiegel an. Was zur Hölle machst du hier bloß? ...fragt sich mein Ego. Was erzählst du den Leuten da? Ich wollte damals einfach nur die Wahrheit wissen. Über mich selbst und über die Welt. Ich wollte wissen, warum die Welt so aussieht, wie sie aussieht. Der Kaninchenbau ging tiefer und tiefer. Und da ich meinen Beitrag leisten wollte, die Befreiung der Menschheit mitzugestalten, wurde ich ein Vermittler. Nun stehe ich hier mit einer Sonnenbrille und einer schwarzen Kutte, erzähle Leuten, dass sie Gott sind und intergalaktische Schlangen eine Weltregierung planen. Mein Ego zweifelt. Woher habe ich bloß meine Sicherheiten? Woher will ich all dies wissen, all das, was ich verkünde? Ich seufze und beuge mich über das Waschbecken, um mein Gesicht mit kaltem Wasser zu bewerfen. Dann erhebe ich mich und schaue mir mein Gesicht an. Ich schaue mir selbst in die Augen. Ich sehe das Universum in ihnen existieren. Ich grinse. Ich spüre eine außerordentliche Energie die Wirbelsäule hochschießen, die sich in die Arme verteilt und zum Kopf hochschnellt. Und schon sind alle Zweifel verpufft. »Geh dort raus und heil die Welt«, sagt mir mein tiefstes Inneres.

20

WE ARE THE FORCE

3.

»Wer in diesem Raum glaubt daran, dass er Gott ist? Hände hoch!«, frage ich, als ich wieder den Thron bestiegen habe. Alle genießen den köstlichen Tee von Meister Grizzlor. Es ist erstaunlich. Ungefähr 30% des Publikums gilt wohl offiziell als wahnsinnig. Ich picke mir einen von den Irren heraus. »Wie heißt du, wenn ich fragen darf? Und wie kommst du darauf, dass du Gott bist?«, will ich von einer jungen Frau wissen. Sie macht nicht den Anschein einer „Spirituellen“; sie trägt einen Jogginganzug und Skateboardschuhe. »Viktoria. Was soll ich sonst sein, außer Gott?«, fragt sie frech zurück, was mich zum Lachen bringt. »Keine Ahnung. Ein Teil Gottes. Oder einfach nur ein Mensch, ein Sterblicher. Ein Organismus, der keinen Sinn und Bestand hat.« Sie antwortet: »Gott ist eins. Gott teilt nicht. Das Universum ist ein Hologramm und jeder Inhalt dieses Hologramms ist gleichwertig. Das Kleine enthält das Große. Es ist alles die gleiche Energie, die sich nur anders aus drückt, anders zeigt.« Bei mir reicht kein Gläschen Wasser, ich brauche eine Jumboflasche. Mir bleibt die Spucke weg. Nur ein »Wow!« kommt aus mir heraus. »Ich kann es nicht beweisen. Wie du schon in einem Artikel geschrieben hast, VV, man kann es so nicht beweisen. Man muss es wissen. Fühlen. Spüren«, erklärt die junge Frau. »Gott ist eins. Gott teilt nicht. Das Universum ist ein Hologramm und jeder Inhalt dieses Hologramms ist gleichwertig. Es ist alles die selbe Energie, die sich nur anders ausdrückt, anders zeigt«, wiederhole ich ihre Weisheit und wundere mich, dass mein sonst so unzuverlässiger Eselskopf sich so viel merken kann. »Das hast du wunderschön gesagt, Viktoria. Ich frage mich nur, wo der Applaus bleibt!?«, fordere ich, und der Großteil klatscht seine Zustimmung in den Raum. »Was glaubst du...«, will ich wissen, »...warum so viele Menschen Probleme damit haben, sich selbst als das Ultimative anzusehen? Als die Quelle aller Dinge?« Sie schaut nachdenklich in ihre Teetasse und sagt dann: »Angst. Ja, oft ist es die Angst, denke ich. Vielleicht geistert dort diese Furcht im Hinterkopf 21

herum, dass es mächtig Ärger geben wird, wenn man sich als Gott ausgibt. Denn die Möglichkeit, dass es vielleicht doch einen separaten Schöpfer gibt, ist bei den Betroffenen ja nach wie vor vorhanden. Wenn sie zu sich selbst „Ich bin Gott“ sagen würden, dann wird es so sein, dass sie glauben, der „echte“ Gott hört zu. Sie haben sich einfach noch nicht von diesem re ligiösen Bild getrennt, von diesem Gott, der angeblich über uns steht und uns erschaffen hat. Das ist auch kein Wunder, denn dieses einengende Paradigma beherrscht uns schon seit Epochen.« »Grandios. So sehe ich es auch. Selbst viele der ach so „befreiten“ Esoteriker, New Ager und Spiris wollen mir ständig aufdrücken, dass ich nicht Gott bin. „VV, du bist nur ein Teil von Gott“. Und dann hagelt es irgendwel che philosophischen Gedankengänge und ausgeklügelte Argumentationen. Doch dieser Schmu kann mir gestohlen bleiben. Ich weiß es. Du weißt es, Viktoria. Wir sind es. Schau dir nur diesen alten Grizzlor da hinten an, diesen haarigen, verdammten Grizzlor2. Er hat dieses kleine Event, welches wir heute genießen dürfen, organisiert. Komm her, alter Knabe!« Dieses Mal klatschten die Leute freiwillig. Grizz stellt sich neben mich und wirkt ein wenig nervös. »Scheiß auf irgendwelche Argumente, scheiß auf Philosophie. Es geht um das Jetzt. Das Jetzt zu verinnerlichen ist das Highlight. In einigen Momenten packt es mich einfach und eine ungeheure Schönheit überkommt mich. Es kann ein Musikstück sein, ein Computerspiel, ein Film, ein Buch, eine Person, ein Tier, ein Bild oder einfach nur ein Moment. Was auch immer. Es kann mich in sich hineinziehen. Und da ist dann die klare Gewissheit, dass ich Gott sehe, höre, schmecke, fühle oder rieche. Ich begegne mir da selbst und bin von mir selbst verblüfft. Das kann passieren, wenn ich ein Online-Rollenspiel spiele und durch ein virtuelles Waldstück schleiche. Im Hintergrund läuft hinreißende Musik. Die Kulisse vereinnahmt mich komplett. Und ein unfassbarer Zauber springt mir ins Gesicht. Es ist die Kreativität des Spiels, die mich total aufsaugt. Und ich sitze da vor meinem Laptop und freue mich, strahle, lache. Das Wunder wird einem einfach bewusst und ich sehe das Göttliche. Die Spiele-Entwickler sind Gott. Kreative Götter. Ich weiß es einfach. Ich schaue mir einen Zeichentrick an und jeder Pixel des Fernsehers ist göttlich. Da gibt es keine Trennung. Da sehe ich nicht einfach nur einen „Teil“. Es sind scheinbar individualisierte 2

Grizzlor ist ein fellbedecktes Monster aus der Spielzeug- und Cartoonserie 'He-Man'. Daher der Spitzname. 22

Teile Gottes, doch das ist nur der Schein. In Wahrheit ist alles Gott. Ohne Ausnahme. Es gibt keinen „Vater“ und keinen „Sohn“. Vater und Sohn sind eins. Ich sehe es. Ich kenne Gott mittlerweile sehr gut. Er / Sie kennt keine Teilung, es sei denn, sie ist ihm / ihr behilflich, sich selbst zu erfahren. Schaut euch nur diesen großartigen Grizzlor hier an meiner Seite an!« Grizz wird rot. Ich strahle ihn über beide Gesichtsbacken an. »Ich schaue in seine Augen...«, was ich auch wirklich tue, »...und verdammt, ich könnte mich selbst umarmen. Was ein Wunder, dieser Grizz!« Hier und da kichern einige Anwesende, doch ich meine es vollkommen ernst. »Ich schaue dann auf sein T-Shirt und sehe das Bild, was Ariflorin mir gemalt hat. Wie VV-Man das Schwert der Wahrheit schwingt. Wie das epische Logo vor Energie pulsiert. Und ich weiß... diese Ari ist Gott. Dieses Bild ist Gott. Dieses Shirt ist Gott. Dieser Grizz ist Gott. Dieses Publikum hier ist Gott. Die Stühle, auf denen es sitzt, sind Gott. Dieser Raum, diese Stadt, dieses Land, dieser Kontinent, diese Erdkugel, die Galaxie, das Universum, alles... ist Gott. Da muss ich nicht philosophieren, spekulieren, argumentieren oder was auch immer. Ich nehme es einfach wahr. Punkt. Niemand wird mir diese Wahrnehmung nehmen können. Danke, Grizzlor.« Ich entlasse ihn und wieder wird applaudiert. Ich komme mir vor wie bei einer Fernsehshow. Ich finde es cool. »Wenn ihr es auch sehen wollt, dann zwingt euch dazu. Macht euch frei. Zieht die Schleier von eurer Wahrnehmungslinse, dämpft den Verstand und nehmt wahr. Tony Parsons ist ein wunderbarer Mann und er beschreibt die Dinge ebenso wunderbar. Seiner Ansicht nach ist alles, was einem so im Leben begegnet, „der Liebende“, der uns einlädt, zu sehen, Was Ist. Sprich, alles, was wir erfahren, ist Gott, der uns einlädt, zu sehen, dass alles göttlich ist. Es ist diese „Selbsterkennung“ von der ich in meinen Büchern spreche. Es ist dieses „Vergessen“ Gottes, um sich selbst wiederzufinden. Und eins steht fest: Die Einladung zum Erkennen ist immer da. Der Liebende ist überall. Und wenn du seine (deine eigene) Einladung annimmst, dann verliebst du dich. Ja, so ist es. Du verliebst dich in alles. Das ist das, was ich soeben angesprochen habe. Das Erkennen. Das Sehen. Das Vereinen. Über den Zauber staunen. Die Magie spüren. Es ist eine Erleuchtung. Du nimmst die Hand des Liebenden und tanzt mit ihm, feierst die Göttlichkeit dieser unglaublichen Realität. In diesem Tanz würde es mir niemals einfallen, zu glauben, dass ich nicht Gott bin. Nicht Gott zu sein, 23

das ist für mich eine Obszönität sondergleichen. Womöglich sogar das Obszönste, was ich mir vorstellen kann. Das ist, als wenn jemand einem Hund sagt, er wäre kein Hund, sondern eine Katze. Es ist verrückt. Und wie ihr vielleicht die manipulierte Welt kennt, ist es in der Gesellschaft genau umgekehrt: Wenn du meinst, du selbst wärst Gott, dann stopfen sie dir Tabletten in den Mund und wollen dein Gehirn operieren. Das große Vergessen hat viele merkwürdige Dinge hervorgebracht, doch auch sie sind alle göttlich. Es ist extrem dunkel „hier unten“, doch umso beachtlicher ist das Licht, mit dem wir diese Finsternis illuminieren dürfen. Stellt euch ein komplett verdunkeltes Künstleratelier vor, in Ordnung? Überall stehen atemberaubende Bilder herum, in bunten Farben und unendlichen Formen. Und dann macht plötzlich jemand eine Kerze an und die ersten Konturen von Farbe machen sich bemerkbar. Was für ein Abenteuer! Was für eine Freude! Dann werden noch mehr Lichter entzündet und es ist einfach nur ein großes Spektakel. Am Ende ist der ganze Raum erleuchtet und alles erscheint in seiner vollsten Pracht. Das ist eines der göttlichen Spiele. Und nun stellt euch vor, dass Gott am Ende einfach neue Bilder aufstellt, die er selbst interaktiv malt, vielleicht kreiert er sogar einen neuen Raum, um alles wiederholt ins Dunkle zu tauchen. Um alles erneut zu erleuchten. Dieses Abenteuer wird nie ein Ende finden, da wir unendliche Genies sind. Es ist ein endloser Tanz, ein Akt der sich ständig selbst übertrumpft. Wir glauben gerne, alles müsste irgendwann erschöpft sein und alles findet irgendwann ein Ende. Doch das ist ein Irrtum. Die göttliche Kreativität ist UNENDLICH. So genial sind wir. So genial ist das Universum. Wir sind die Meister des Universums. Wir können stolz auf uns sein.« »Wooohoooo!«, jubelt Viktoria und freut sich riesig über meine Ausführungen. Fast die ganze Menge muss darüber lachen. Mich macht es glücklich, dass die Funken überspringen. Ich will ja deine Euphorie nicht brechen, lieber Verdeckter Vermittler, aber können wir auch auf Kinderschänder und Kindesmissbrauch stolz sein? Mein Grinsen stockt und ich schaue, wer plötzlich diese Frage stellt. Es ist ein Typ namens Eduard, 44 Jahre alt, Filialleiter eines Supermarktes, Skeptiker. Ich kenne seine Schwester. Er hat eine „gute“ Frage gestellt. »Was willst du von mir hören, Ed? Soll ich dir sagen, dass sie Ausgeburten der Hölle sind und nichts mit Gott zu tun haben? Soll ich dir sagen, dass 24

sie ebenso individuelle Sichtbarmachungen des Unendlichen sind? Ich wähle das Zweite. Kinderschänder sind wohl mit das „reduzierteste“ Bewusstsein, was in diesem Kosmos in Erscheinung treten kann. Es ist eine unheimlich abgespeckte Version unserer Selbst. Es ist niederträchtig, ganz unten. Niedrigschwingender geht es kaum noch. Und eigentlich möchte ich darüber nichts weiter sagen, weil die Dinge, die dort vor sich gehen, unaussprechliche Horrorszenarien sind. Die Opfer dieser Taten werden teilweise ihr ganzes Leben lang nicht mehr glücklich werden. Andere Opfer verlieren sogar ihr Leben bei diesen Abscheulichkeiten. Ich will ehrlich mit dir sein, Ed. Ich bin nicht stolz darauf. Und ich entschuldige diesen Dreck auch mit keinen spirituellen Floskeln. Aber eins weiß ich: Die geschändeten „Kinder“ sind auch Seelen. Seelen in kleinen Körpern. Manche werden wissen, auf was sie sich einlassen, wenn sie hier inkarnieren. Im Anbetracht des Horrors hört sich das unglaublich fehl am Platze an, und das ist es vielleicht auch: Aber viele Seelen haben es sich so ausgesucht. Ja. Opfer und Täter sind in vielen Fällen eins. Dieses Thema bringt mir wirklich keinen Spaß.« Eine Dame tut es dem Babyboy und Edward gleich und wirft einfach so eine Frage in meine Richtung, ohne sich vorher zu melden. Sie ist in einem Seidenumhang gehüllt und trägt einen dünnen Schal aus dem gleichen Material. Dicke Edelsteine wurden an Ringen befestigt; ihre Hände müssen ziemlich schwer sein. Sie trägt Make-Up, als wäre sie die Wiedergeburt von Kleopatra. Sie fragt: Bewertest du hier nicht ganz schön viel?

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4.

JENSEITS VON GUT UND BÖSE?

»Wie bitte?«, sage ich ruhig und muss mein Ego zügeln, damit es nicht an die Decke springt und die Neonröhren mit den blanken Zähnen zerbeißt. »Kann es sein, dass du gerade Kinderschänder als etwas Böses dargestellt hast?«, sagt sie mit einer engelsgleichen Stimme. »Kann sein. Sind sie das nicht?«, erwidere ich leicht provokant. »Nein. Gut und Böse sind Illusionen. Außerdem wirkst du ganz schön emotional, das ist nicht gut. Du verstrickst dich damit in der Dualität. Darüber hinaus manifestieren sich deine negativen Emotionen in dem Quantenhologramm und du wirst keine gute Ernte tragen. Hör auf zu urteilen, Vermittler. Hör auf. Lass los!« »Du dreckige...«, zischt es zum Glück nur in meinem Hirn, mein Mund ist vollkommen verkrampft. Wieder bleibt mir die Spucke weg, dieses Mal aber in einem äußerst negativen Rahmen. Meine Visage wird zu Gestein, ich verwandele mich in einen auf Zerstörung programmierten Tongolem. Ich schaffe es gerade so, ein paar Wörter durch meinen angespannten Kiefer zu pressen: »Hallo Schwester. Wie ist dein Name?«, sage ich mit gestelltem Freundschaftston. »Ayuja Uttara Satyam«, verkündet sie selbstbewusst ihren selbstauferlegten Titel. »Aiuaahh Utaraah Sattkjam...«, sage ich höhnisch, »...packe deine sieben aufgestiegenen Sachen und verziehe dich schleunigst aus diesem Raum. Ich fliege gleich in die Luft und zerfresse Einrichtungsgegenstände, falls ich dazu gezwungen werde, noch länger deinen geschminkten New Age Schrumpfkopf betrachten zu müssen. Mir kribbelt es in den Fingern, dein edles Seidenoutfit mit einem Zigarillo in Feuer und Flammen zu setzen. Das meine ich vollkommen ernst.« Ich glaube zu hören, dass gerade einer betagten Frau aus der linken Publi kumshälfte das Kinn bis zum Boden heruntergerutscht ist, sodass ihr Gebiss die einmalige Chance nutzt, eilig den Raum zu verlassen. Das Gesicht der jungen Frau namens Viktoria ist vor Schock in einen Stillstand versetzt worden, doch sie sieht aus, als ob sie lacht. Ich greife unter die Kutte und ziehe ein Feuerzeug hervor, mit dem ich einen Zigarillo in einem Unglück verheißenden Stil anzünde. Ich paffe kurz 26

und zeige mit dem Stinkstengel auf Aiuaahh Utaraah Sattkjam, dann auf den Ausgang. »Aber flott, Fräulein. Bevor Grnarrak sein ätherisches Benzin für sein UFO heranschafft. Dann brennst du wie ein freimaurerischer Phönix, und du wirst nicht aus der Asche auferstehen, weil ich sie in Pisse ertränken werde.« Ein bohrendes Schweigen entsteht. Könnt ihr euch den Ausdruck auf den Gesichtern vorstellen? »Also... das ist ja... eine unerträgliche Frechheit. Was glaubst du, mit wem du es hier zu tun hast? Ich wusste schon immer, dass du ein krummer Typ bist. Du suspekter Scharlatan!«, keift die Frau nun und steht rasch auf, grapscht sich ihr rubinbesetztes Handtäschchen, und eilt aus dem Seminarraum. »Raucherpause!«, brülle ich erfreut und zeige auf den Ausgang. Hier draußen ist es extrem kalt; meine Seminarbesucher sehen alle aus wie Michael Jackson, so blass und weiß schauen sie drein. Wir stehen zitternd in einem Kreis vor dem Gebäude, umringt von eisigem Nebel. Ich habe den Leuten wahlweise einen edlen Zigarillo oder eine American Spirit-Zigarette angeboten, zehn Leute haben sich beim Paffen mit angeschlossen. Grizz schenkt uns allen Kaffee in edle Porzellantässchen ein, und das, obwohl die Teilnahme am Vortrag kostenlos ist. Ich predige Reichtumsbewusstsein, also muss ich dem auch gerecht werden: Zum Glück weiß keiner, dass es der berüchtigte Kotkaffee ist; die Bohnen werden von Katzen verzehrt und danach komplett wieder ausgekackt, was angeblich ein besonderes Aroma an das Tageslicht unserer fortgeschrittenen Zivilisation bringt. Der ältere Mann, der mir die Matrix-Frage gestellt hatte, er heißt übrigens Kurt, lässt genüsslich verlauten, dass der Kaffee einfach köstlich ist. »Verzeiht mir, meine Freunde. Aber die Frau, die ich so rüpelhaft herausgeworfen habe, brauchte einfach diese Lektion«, ich koste den Kaffee, ziehe am Zigarillo und erkläre das Warum: »Hätte ich meinen Mund gehalten und sie zu freundlich behandelt, dann hätte sie das nicht weitergebracht. Ich hätte meine Ansicht geäußert, und ich wäre nicht zu ihr durchgedrungen. Da wäre nur Ignoranz gewesen. Doch nun habe ich sie erschüttert. Sie sprach vom Nichturteilen und hat am Ende selbst geurteilt. Sie sprach von der Illusion von Gut und Böse und hat mein ruppiges Verhalten am Ende wahrscheinlich selbst ein wenig boshaft gefunden. Sie hat nur ge27

plappert und dumme Floskeln ausposaunt, um sich aufzublasen. Man erkannte schon an ihrem Auftreten, dass sie innen marode ist und außen einen auf spirituell macht. Sie ist heute einfach an den Falschen geraten.« Ein kalter Windstoß zieht an uns vorbei und wirbelt Herbstblätter hoch. »Na? Wie würdet ihr gerade die Temperatur einschätzen?«, frage ich in die Runde. Alle starren mich an und wissen, dass es nur rhetorisch gemeint ist. »Es ist verdammt nochmal kalt. Nicht wahr?« - einige nicken. »Ihr seid echt total dual, meine Freunde. Warm und kalt sind doch nur Illusionen. Ihr bewertet dort ein wenig, kann das sein?«, äffe ich herum. Meine Faust wird in den frostigen Himmel gestreckt und ich tue so, als würde ich Kurt einen über den Helm knüppeln. »Stellt euch vor, ich hätte meinen Kumpel hier K.O gehämmert. Einfach so. Glaubt ihr, dass es nun zu objektiv wäre, zu sagen, dass ich etwas Böses getan habe? Was wäre, wenn ich ein Messer zücken würde, um ihn abzustechen? Ich würde seine Leiche schänden, sein Blut trinken, ein wenig Fleisch essen. Alles für Satan. Ich hätte vor, seine restlichen Stückchen in einem Paket zu seiner Familie zu schicken, in welchem auch das Video der ganzen Schandtaten enthalten ist. Seine Frau und seine Kinder würden sich bestimmt nicht sonderlich freuen, oder? Leute...«, sage ich bitterernst, meine Stimme bebt nahezu: »...wie wollt ihr diesen Bullshit bitte nennen, wenn nicht böse?« Alle schauen mich an. Jetzt ist der Moment gekommen. »WIR SIND HIER, UM STELLUNG ZU NEHMEN! Wir sind nicht hier, um ständig die Flucht zu ergreifen und uns um Kopf und Kragen zu reden. WER SICH WEITERHIN DRÜCKEN WILL, DER IST HIER UNERWÜNSCHT!«, schreie ich. »ICH BIN EMOTIONAL. ICH BIN AM LEBEN. ICH BIN NOCH NICHT IN DER VERFICKTEN FÜNFTEN DIMENSION – UND DAS IST AUCH GUT SO!« Ich verbrühe mir die Hände an dem Kaffee, den ich in der letzten Szene herumgeschleudert habe. Beim Brüllen lagere ich den Zigarillo an den Lippen und mache daher den Eindruck eines pensionierten Militär-Kommandeurs. »ES IST, WIE ES IST. EIN VERGEWALTIGTES KIND IST EIN VERGEWALTIGTES KIND. MEINE FRESSE... WAS GIBT ES DA NOCH ZU ÜBERLEGEN? ES IST BÖSE, ZUR HÖLLE NOCH EINS. So wie ein Faustschlag ins Gesicht ein Faustschlag ins Gesicht ist, wie ein Messerstich in den Magen ein Messerstich in den Magen ist... SO IST EIN SEXUELL MISSBRAUCHTES KIND EIN SE28

XUELL MISSBRAUCHTES KIND. ES HANDELT SICH UM PSYCHISCHE UND PHYSISCHE GEWALT. AUS UND ENDE. UND ICH WERDE ES NICHT TOLERIEREN. NEIN, DAS WIRD DER VERDECKTE VERMITTLER NICHT TUN.« Betroffen blicken mich die Zuhörer an, niemand regt sich. Ich weiß nicht, ob sie Mitgefühl hegen oder mich für einen Idioten halten. Ich werfe die Porzellantasse einfach gegen eine Wand und spucke das Rauchzeug in das Laub. »Der ist aber total emotional. Der ist aber total dual. Der ist aber am bewerten. Der glaubt ja an Gut und Böse...«, imitiere ich gewisse Individuen mit einer quengelnden Stimme. »Stattet doch den Ritualen der Illuminati einen Besuch ab, wenn ihr so taff seid. Ihr super-erleuchteten Klugscheißer. Seht mit an, wie sich 7 Jahre alte Geschwister gegenseitig sexuell befrieden müssen. Wie sie dabei gefilmt werden. Vorher hat man sie jahrelang in Käfigen gehalten, sie ständig in ganzen Gruppierungen brutal vergewaltigt. Die Persönlichkeit wurde zersplittert. Die Kinder werden an berühmte Politiker, Musiker, Filmstars und Co. weitergereicht, damit diese Pädophilen ihre Dämonen sättigen können. Und nun liegen sie da auf dem Altar und eines der Geschwister muss mitansehen, wie sein Gegenüber getötet wird. Erst befriedigt man sich oral an dem Kind und dann schneidet man die Kehle durch, um den roten Saft in Kelche zu füllen und an alle zu verteilen. Was glaubt ihr, was im Kopf des überlebenden Kindes vor sich geht? Könnt ihr euch das Trauma vorstellen? Und dann kommt der Höhepunkt. Einer der Illuminati-Kultisten bringt den Kleinen oder die Kleine mit analem Sex zum Zusammenbrechen. Der Schmerz ist so groß, dass im Gehirn eine regelrechte Explosion entsteht. Aufklärer wie David Icke berichten, dass diese Energie besonders schmackhaft für die Dämonen ist, welche die Illuminati anbeten und für die sie ihre rituellen Opferungen veranstalten. Stattet diesen Ritualen doch einen Besuch ab... UND... DANN..... SAGT MIR... DASS... ES... KEIN... GUT UND BÖSE.... GIBT.« Ich torkele ein wenig, so viel Kraft hat mich der Monolog gekostet. Tränen kugeln unter der Brille des Verdeckten Vermittler hervor. Ich schluchze in tiefster Traurigkeit. Den meisten Anwesenden sieht man ihre Bedrückung an, einige schauen sogar sehr betroffen aus. Der Verdeckte Vermittler sinkt schlaff auf die Knie, die Robe weht wild im Wind herum. Er weint bitter. 29

»Ich bin nicht hier, um mich zu verstecken. Ich bin nicht hier, um neutral zu sein. Ich bin nicht hier, um gefühlskalt zu sein. Ich bin nicht hier, um in aktiv zu sein. Ich bin hier, um zu leben.« Es war der Junge namens Ralph, der mich hochzog und mich umarmte. Auch ihm standen Tränen in den Augen. Vielleicht ist die Hoffnung doch noch nicht ganz verloren. Arm in Arm trotteten wir wieder in das Gebäude und es ging weiter. »Meine Arbeit richtet sich an Menschen, die die Welt heilen wollen. An Menschen, die für Werte einstehen. Ich wende mich an diejenigen, die ihren Arsch bewegen möchten. An alle, die das, was wir als Menschheit bisher geschöpft haben, nicht ertragen können. Jemand, der sich in pseudospirituelle Phantasiegebilde verziehen will oder sich als Erleuchteter aufspielen will, um so zu tun, als würde die Welt ihn in keinster Weise berühren oder sogar interessieren... solch ein Jemand braucht sich hier nicht blicken lassen. Ich wünsche ihm viel Glück auf seinem Weg. Doch ich habe mir eine Mission ausgesucht. Ich habe einen Kontext. Ich habe auch eine Zeit lang unter Bäumen gesessen und habe mich für erleuchtet gehalten. Ich habe mein Ego reduziert und mich von ihm distanziert. Ebenso von der Erde. Von allem. Ich wurde zu einem Nichts. Es ist wundervoll. Es hat mir sehr geholfen. Ich rate es jedem, solch eine Phase einzuläuten. Aber dann schlüpfte ich wieder in eine Rolle und daher in einen Kontext. Meine Mission ist die Rettung der Welt«, sage ich mit tiefem Gefühl. »Wenn man das in unserer heutigen Gesellschaft verlautet, wird man geächtet. „Rettet die Wale!“ heißt es dann. Doch ich oute mich. Ich bin ein Retter der Welt. Einer von vielen. Ich bin ein Lichtbringer, auch wenn dieser Name oft in der Szene missbraucht wird. Viele selbsternannte Lichtbringer bringen kein Licht, sondern nur Verblendung. Ich würde mich nicht wundern, wenn unsere Kleopatra, die uns vor einigen Minuten verlassen hat, sich nicht auch als Bringer des Lichts bezeichnet.« Rote, eifrig durchblutete Ohren vernehmen meine Worte. Ich habe das Gefühl, einige haben nun wirklich bemerkt, wie ernst ich es meine. Wann sieht man schon einen erwachsenen Mann auf die Knie sinken und seine Robe vollheulen? »Wenn du die Welt heilen willst, dann musst du so frei sein und Krankheit identifizieren. Wenn du Licht bringen willst, musst du der Dunkelheit eis30

kalt ins Gesicht blicken. Wenn man eine bessere Welt erschaffen will, dann muss man einfach bewerten. Man muss unterscheiden, was gutartig und was bösartig ist. Im ultrakosmischen Sinn gibt es diese Unterscheidung nicht, weil alles eins ist. Doch wir sind hier nicht im Ultrakosmos. Wir sind mitten in der 3D-Welt. Die Dualität ist dafür da, um das Duale zu gestalten. Nicht, um vor dem Dualen zu fliehen. Wir, Gott, haben diese Matrix belebt, damit wir in ihr Entscheidungen treffen können. Natürlich gibt es auch Inkarnationen, da will Gott sich als jemand darstellen, der gar keine Entscheidungen trifft. Böse Zungen behaupten, das war die Geburt des New Age, bei denen die Meisten schon jetzt in 5D herumschwirren, obwohl ein paar Kilometer weiter Drohnenflieger kleine Kinder in Stücke bomben. Obwohl vielleicht nur ein paar Häuserecken weiter eine Gruppe von Pädophilen einen Kinderporno dreht.« Raphael sieht ein wenig wütend aus. Ich glaube, ihm geht die Inaktivität einiger Zeitgenossen auch gegen den Strich. Es freut mich, denn es ist wichtig, dass wir erkennen, wie wir die Neue Weltordnung ganz bestimmt nicht auflösen werden. Das bringt uns den echten Lösungen etwas näher und wir verfangen uns nicht in Ablenkungen und Scheinheiligkeiten. »Die Menschheit muss sich daher nun zusammentun und ganz klar ausdrücken, was sie für Werte vertreten möchte. Leider haben wir unsere Stimme an geisteskranke Regierungen abgetreten, die uns Krieg als Frieden verkaufen und all der ganze andere Bullshit. Die Menschheit hat Werte und das macht Sinn. Ohne Werte wäre diese Erfahrung hier gar nicht möglich. Unser Körper zum Beispiel gleicht ständig Werte ab und passt sich an, trifft Maßnahmen und läutet Veränderungen ein, damit wir gesund bleiben und überleben. Als euer Biocomputer sich gerade draußen vor der Tür aufhielt, sagte er sich nicht: „Oh, ich müsste nun eigentlich ein wenig die Blutgefäße erweitern, weil es ganz schön frisch hier ist. Ansonsten kann ich nicht mehr richtig funktionieren und erfriere vielleicht sogar. Aber halt! Was habe ich gerade gesagt? Es ist kalt? Oh, das ist aber ganz schön dual. Und ich habe soeben fast durchklingen lassen, dass es schlecht wäre, wenn ich erfriere. Das ist aber alles nicht sehr erleuchtet. Ich glaube, ich mache gar nichts“. Nein! Er sagte: „Oh es ist kalt wie Kacke! Los, erweitert die Gefäße! Tüüüt! Tüüt!“ - er brauchte nicht mal überlegen. Er vollbrachte es sofort. Das Unterbewusstsein weiß, was gut ist. Nur wir haben es anscheinend verpeilt. Ich lasse Martin Luther King sprechen:« 31

DIE FEIGHEIT FRAGT – IST ES SICHER? DIE ZWECKMÄSSIGKEIT FRAGT – IST ES POLITISCH KLUG? DIE EITELKEIT FRAGT – IST ES POPULÄR? ABER DAS GEWISSEN FRAGT – IST ES RICHTIG? UND ES WIRD DIE ZEIT KOMMEN, IN DER MAN EINE STELLUNG BEZIEHEN MUSS, DIE WEDER SICHER, NOCH KLUG UND POPULÄR IST. DOCH MAN WIRD SIE VERKÖRPERN MÜSSEN,

...WEIL ES RICHTIG IST. »Uns fehlt anscheinend dieser Sinn für das „Richtige“. Und es ist egal, ob man dafür pseudospirituelle, misanthropische oder was auch immer für Ausflüchte wählt: Am Ende des Tages können die Soldaten der NWO vor deiner Tür stehen. Oder dein eigenes Kind wird entführt und missbraucht. Oder, oder, oder. Und wenn man dann kein schlechtes Gewissen hat oder sich mies fühlt... dann ist man womöglich einfach nur ein halbtotes, kaltes und unnatürliches Stück Scheiße«, sage ich trocken. Die junge Viktoria fängt an zu klatschen und einige folgen ihrem Beispiel. Ralph ist auch noch sehr jung. Anscheinend liegt wirklich die Welt in den Händen der Frischen und Jugendlichen. »Kriege? Das Gewissen sagt: Übler Dreck. Kinderschändung? Das Gewissen sagt: Zutiefst böse. Die neue Menschheit gibt diesen Dingen eine Bewertung und diese lautet: Es ist bösartig. Und wir wollen nichts bösartiges. So einfach ist das. Sie wird nicht um den heißen Scheiß herumreden. Sie wird Nägel mit Köpfen machen und sich darum bemühen, das Böse im Keim zu ersticken. Das Böse wird beim Namen genannt, die Ursprünge werden ergründet und dann werden Maßnahmen ergriffen, diese aufzulösen und zu heilen. Das Gewissen wird uns führen. Wenn ein Mensch beispielsweise Blut sieht, dann wird ihm übel oder wenigstens schummrig. Das sind normale Mechanismen des Unterbewusstseins, eine automatische Reaktion – eigentlich. Und was ist heutzutage los? Wir schauen uns Splatterfilme an, finden es anscheinend noch geil, es gibt uns den Kick. 32

Uns wird nicht schlecht, wir fühlen uns großartig. Jeder kennt die Kannibalen-Fälle aus den Nachrichten. Diese Leute haben nicht nur kein schlechtes Gewissen mehr, sie haben überhaupt kein Gewissen. Seht, wie ihr es wollt, für mich ist dieses Gewissen allerdings die Verbindung zu unserer Heimat, zu der Quelle des Seins. Die Quelle des Seins ist ultimative Liebe und ultimative Verbindung. Einheit. Wenn ich zusehen müsste, wie ein Kind vergewaltigt wird, dann würde ich ein nicht auszuhaltendes Mitgefühl mit dem Opfer teilen, weil ich es als ein Teil von mir ansehe. Und meine Liebe wäre so groß, dass ich den Täter womöglich mit einem Hammer den Schädel zerknacken würde, damit er nie wieder seine teuflischen Gelüste ausleben darf.« Nach diesem Satz steht schon wieder jemand auf und verlässt meinen Vortrag. Wenn das so weitergeht, werde ich wohl dem aufgewirbelten Staub auf dem Fußboden erklären müssen, dass er ein Meister des Universums darstellt. Ich fahre fort: »Es besteht das Missverständnis, dass Liebe immer alles hinnehmen muss. Liebe scheint etwas Passives zu sein, doch das ist nicht der Fall. Liebe kann sehr radikal und mutig sein. Liebe steht auf, auch wenn sie dann als Erstes einen auf den Deckel bekommt. Liebe ist der herausragende Nagel, der nach dem japanischen Stichwort zuerst wieder in das Brett geschlagen wird. Liebe ist, NEIN sagen zu können, zu der Nichtliebe. Liebe muss keinen Missbrauch dulden. Nein, Liebe verhindert sogar Missbrauch – und wenn es sein muss, auch mit einem Totschlag.« Auch viele andere sind von meiner Ansicht nicht begeistert, aber es ist ja auch nur meine persönliche Meinung. »Wie auch immer... wir sind die Meister unseres Egos, wir können bestimmen, was für einen Charakter wir im Schauspiel übernehmen wollen. Wir sind daher auch die Meister unseres Umfelds. Wir sind die Meister unseres Lebens. Und es steht uns frei, was wir für Werte haben. Das Universum hat uns in dieser Hinsicht nicht begrenzt. Wenn ein Kannibale es Okay findet, irgendwem den Penis abzuknabbern, dann ist das seine Sache. Was ich aber verdeutlichen will, ist, dass diese Individuen sehr wahrscheinlich ihr Gewissen deaktiviert haben, ihren Zugang zur Quelle. Und was ich auch behaupte, ist, dass die neue Menschheit, welche der NWO trotzt, dieses Gewissen wieder freigelegt hat. Ein sehr großer Teil der Weltbevölkerung besitzt noch diese Verbindung zur Einheit und sehr viele Menschen teilen die gleichen Werte. Daher ist die Chance sehr hoch, dass wir 33

gemeinsam eine Welt mit den gleichen „Richtlinien“ entwerfen werden. In dieser Welt wird sofort gegen Ungerechtigkeit ins Feld gezogen. Schaut euch die momentane Lage an: Man muss nicht lange forschen, um herauszufinden, dass hohe politische Ränge mit Kinderschändern infiltriert sind. Es ist bekannt, dass beispielsweise in Belgien eine Menge in dieser Hinsicht abgeht. Und was macht die Bevölkerung? Die Couch vollpupsen. Sie weiß, was Sache ist, aber sie verschließt die Augen davor. Sie ist „gemütlich“. Sie ist versteinert. Die Bevölkerung unternimmt nichts. Sie ist lauwarm. „Ihr seid weder heiß oder kalt. Und weil ihr lauwarm seid, spucke ich euch wieder aus!“ hat angeblich Jesus Christus gesagt. Ich mag das Christentum nicht, doch Jesus hat, so scheint es, viele interessante Dinge geäußert. Auch wenn dieses Zitat aus dem Zusammenhang gerissen ist: Es beschreibt die Allgemeinheit. Sie dümpelt in einer Grauzone herum. In unserer Neuen Welt wird sofort eine Reihe von Aktionen eingeleitet, falls jemand mitbekommt, dass irgendwo ein Missbrauch stattfindet. Es gibt dort echte Institutionen, die alarmiert werden. Es gibt dort Menschen, die sofort aufstehen und sich auf den Weg der Lösung machen. Es gibt sofortige Hilfe. Sofortiges Handeln. Und nein, derjenige, der missbraucht hat, dem wird kein Hammer über den Schädel gezogen. Er wird auch nicht verurteilt oder bestraft. Er wird isoliert und mit Verständnis geheilt. Man sieht in ihm eine verirrte Seele, jemand, „der sich von der Quelle entfernt hat“. Man wird ihn lieben, anstatt ihn zu hassen. Aber sein Verhalten wird auf keinen Fall geduldet. Und auch seine Tat wird eindeutig als BÖSE eingestuft werden. Ihr wollt meine Definition von etwas Bösem? Sobald ein Lebewesen ohne Einwilligung psychisch oder physisch verletzt wird... das ist - unter anderem - etwas Böses. Ganz einfach. Ich weiß nicht, warum Pseudoerleuchtete und Philosophen darum so einen Trubel machen. Vielleicht sollten sie mal dem Bösen wirklich begegnen, vielleicht sollte man ihre vorlauten Mäuler mit etwas Bösen stopfen, damit sie nicht mehr so viel herumtönen können. Ihr Geschwafel ist eine Beleidigung an sämtliche Kriegsopfer und all die armen Kinder, von denen wir gerade gesprochen haben.«

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5.

ÜBER-ICH UND HÖHERES SELBST

VV lässt jemanden zu Wort kommen, der eine Frage stellen möchte: Aber du hast doch gesagt, dass Seelen sich diese Erfahrung teilweise aussuchen? »Ja. Wir sind die Unendlichkeit. Und daher wollen wir auch unendliche Arten von Erfahrungen machen. Ich möchte mit den folgenden Ausführungen niemanden verletzen oder sonst etwas, aber ich denke, es ist wahr: Manche Seelen suchen sich sogar extra behinderte Körper aus, um die Erfahrung eines Behinderten zu machen. Manche Seelen inkarnieren auch nur sehr kurz, sie sterben schon im Mutterleib oder verlassen diese Dimension innerhalb von wenigen Stunden, Tagen oder Monaten. Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen. Wisst ihr, es ist nicht alles schwarz und weiß. Es ist dann nicht einfach das Gesetz der Resonanz, welches bei der Mutter wirkt. Die Mutter muss nicht unbedingt diese schreckliche Sache angezogen haben. Es gibt noch viele andere Gesetze und auch viele andere Intentionen hinter allem, was hier auf der Erde passiert. Es mag sich makaber anhören, doch vielleicht ist der frühe Tod des Kindes auch ein Geschenk an die Mutter. Ein dummes Beispiel: Vielleicht konnte das Über-Ich des Kindes von den jenseitigen Dimensionen schon die Zukunft der Mutter erkennen. Die Frau ist alleinstehend. Und es stellte sich heraus, dass sie anscheinend ihren Job verliert, weil sie ein Kind besitzt. Dann tauchen Geldprobleme auf, wie die Seele des Kindes bereits vor der Geburt erkennen kann, und die Mutter macht sich schlimme Vorwürfe, weil sie ihrem Baby nichts bieten vermag. Sie macht sich unheimliche Sorgen, dass ihr Kind in Armut aufwächst. Sie verliert sich in hässliche Depressionen und fängt schließlich an, sich zu betrinken. Alles spitzt sich zu einer Katastrophe zu. All das sieht die Seele im Jenseits voraus. Sie beschließt, der Mutter diese Erfahrung zu ersparen und entscheidet sich dazu, gleich nach der Geburt wieder in das Jenseits zu reisen. Den Tod des Neugeborenen wird man als etwas Tieftrauriges ansehen. Doch die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. In Wahrheit hat das Kind sich für die Mutter aufgeopfert. Es kann zig verschiedene Gründe haben, warum etwas in dieser Welt passiert. Weil das unendliche Bewusstsein, welches wir sind, unendliche viele Arten hat, sich auszudrücken, sich 35

selbst zu transformieren und so weiter. Es kann daher auch anders kommen, wenn wir erneut unser Beispiel nehmen: Das wahre Ich des Kindes hat vielleicht mit der Seele der Mutter ein Abkommen getroffen, bevor beide in die 3D-Welt auf der Erde eingetreten sind. „Ich werde deine Tochter sein, und durch mich kommst du in außergewöhnliche Schwierigkeiten. Große Herausforderungen warten auf dich, weil ich dein Kind werde“. Und sie schütteln sich die feinstofflichen Hände. „So soll es sein“. In diesem Fall stirbt das Kind nicht nach der Geburt, sondern die oben beschrie benen Probleme tauchen auf. Armut, Depression, Ausweglosigkeit... die Mutter taucht in eine tiefe Finsternis ein. Nun hat sie die einmalige Chance, ihr Licht zu entfachen, ihr wahres Selbst freizulegen, die eigene Quelle der Macht anzuzapfen. Vielleicht findet sie durch Zufall ein Buch zum positiven Denken in einer Mülltonne. Und sie liest es. Und sie startet einen kompletten Neuanfang, bei dem sie ihre Einstellung ändert und ihr Poten zial erkennt. Sie zieht plötzlich einen wunderbaren Job an und lernt dort einen neuen Vater für das Kind kennen. Auch das wäre möglich. Alles ist möglich. Um auf deine Frage zurückzukommen, mein Freund: Es mag Seelen geben, die sich ausgesucht haben, eine Misshandlung zu erfahren. ABER: Vielleicht tun sie das, damit du deine Liebe zeigen kannst, indem du sie rettest!« ...das sage ich mit einer sehr eindringlichen Stimme. Und es kommt an... ich sehe, wie es bei einigen Leuten im Kopf „Klick“ macht. »Ihr versteht? Vielleicht warten dort draußen Tausende tapfere Seelen darauf, dass sie endlich gerettet werden. Sie haben sich wahrscheinlich für uns aufgeopfert, damit wir demonstrieren können, was wir sind: Liebe, die keinen Missbrauch zulässt. Liebe, die aufsteht und handelt. Afghanistan, Irak, Iran, Syrien... die Menschheit hat nun die Chance, aufzustehen und zu sagen: „ES REICHT! DAS WAR'S. NICHT MEHR MIT UNS. WIR SIND ALLE EINS. STOPPT DIE VERFICKTEN KRIEGE“. Und zur Not pilgert man halt zu Millionen in das betroffene Gebiet und zwingt die Soldaten dazu, ihre Waffen niederzulegen. Zur Not könnten ganze Länder den Staat boykottieren, solange er noch seine schmutzigen Finger am Abzug hat. Aber wir haben ja kein Gewissen. Und uns geht es ja gut – also wozu die Umstände? Ich zitiere Martin Niemöller:«

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ALS DIE NAZIS DIE KOMMUNISTEN HOLTEN, HABE ICH GESCHWIEGEN, ICH WAR JA KEIN KOMMUNIST. ALS SIE DIE SOZIALDEMOKRATEN EINSPERRTEN, HABE ICH GESCHWIEGEN, ICH WAR JA KEIN SOZIALDEMOKRAT. ALS SIE DIE GEWERKSCHAFTER HOLTEN, HABE ICH GESCHWIEGEN, ICH WAR JA KEIN GEWERKSCHAFTER.

ALS SIE MICH HOLTEN, GAB ES KEINEN MEHR, DER PROTESTIEREN KONNTE. »Das 4. Reich ist bereits hier. Die Amerikaner spielen die neuen „Nazis“. Die Illuminati benutzen dieses Mal die USA, um Macht zu zentralisieren und ihre NWO-Agenda zu verwirklichen. Barack Obama ist ein neuer Hitler. Und auch er wird (noch) bejubelt. Die Moslems sind die neuen Juden. Sie werden abgeschlachtet und wir alle schauen zu. So ähnlich war es auch im 3. Reich. Ich finde es sollte uns zu Denken geben, dass wir anscheinend erst anfangen zu handeln, wenn es uns selbst an die Wäsche geht. Und meistens ist es dann schon zu spät, wie Martin Niemöller es so schön dargestellt hat.« ICH WILL NICHT MEHR ZUSCHAUEN!... brüllt ein junger Bube. »Ja. Die Lage der Welt fordert uns auf. Wir müssen nun die Wahrheit an das Tageslicht bringen und unsere Dienste verweigern. Die Bevölkerung muss einsehen, was auf diesem Planeten gespielt wird und dann dementsprechende Konsequenzen ziehen. Wir wollen doch gute Meister des Universums sein, oder? Meister, die wach sind, die Selbstverantwortung über37

nehmen und sich um eine bessere Welt bemühen. Meister, die nicht vor der Dualität fliehen, sondern sie für ihre Zwecke nutzen. Wie wir das anstellen können, das erfährt man in meinen ersten beiden Büchern. Es gibt viele Missionen auf dieser Erde. Wie gesagt, man kann nicht alles verallgemeinern. Aber ich denke dennoch, dass die Hauptmission auf diesem Planeten die Auflösung der Neuen Weltordnung ist. Es mag Nebenmissionen geben, doch diese Sache betrifft uns alle. Es ist eine Herausforderung für alle hier inkarnierten Seelen. Entscheiden wir uns für die Freiheit und die Liebe oder für die Sklaverei und die Angst? Wir müssen nun eine Stellung beziehen. Wenn du, mein junger Freund, nicht mehr zuschauen willst, dann werde nun ein bewusster Schöpfer. In Wahrheit sind wir die Meister des Universums. Doch wir haben uns absichtlich ein wenig klein gemacht. Jetzt gerade haben wir „nur“ die Macht über unser eigenes Leben. Wäre gerade jetzt, ein jeder individualisierte „Gottesfunken“ der Meister des Universums, dann würde die Hölle losbrechen. Lady Gaga würde bestimmen, dass alle Männer Stringtangas tragen und es wäre sofort Wirklichkeit, weil sie die Meisterin des Universum ist. Henry Kissinger befiehlt, dass alle Männer kleine Jungen sind und es wird wahr, weil er der Meister des Universums ist. Und schon hätten wir hier überall kleine Jungen in Stringtangas herumlaufen. Das geht so nicht. Daher wurde die Macht aufgeteilt, genau wie Gott sich aufgeteilt hat. Es ist ein kollektives Spiel. Wir können nicht das Schicksal des Universums komplett bestimmen. Wir können aber dennoch einen großen Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen. Wie ist dein Name?« Du kannst mich Joe nennen, VV. »Gut, Joe. Also: Erinnere dich immer an deinen Ursprung. Das wird dir Kraft und Inspiration geben. Greife so oft du willst auf die Quelle zurück. Das Eine, deine Heimat, existiert immer und ewig „außerhalb“ der hiesigen Matrix. Du kannst dich damit connecten. Du kannst Wissen, Weisheit und Kraft aus diesen Sphären ziehen. In Wahrheit sitzt du gerade inmitten dieser Einheit, nur du kannst es nicht ganz wahrnehmen. Alles, was du hier siehst, hörst, riechst, fühlst und schmeckst ist eine Traumwelt. Sie erscheint dir separat und getrennt, doch sie ist in dir. Es ist schwer zu erklären. Zeit gibt es nicht. Raum gibt es nicht. Alles ist nur das bunte Bewusstsein, welches ständig aus dem leeren Raum eine unfassbare 38

Erfahrung hervorzaubert, damit es sich immer wieder neu erleben kann. Spiele mit diesen Gedanken, spüre in sie hinein. Es wird dich beflügeln, glaube mir. Wenn die Unendlichkeit das einzig „Reale“ ist, dann müssen Zeit und Raum eine Illusion sein. Es gibt nur dieses eine unendliche Feld, welches sich selbst erfährt. Gehe mit dieser Gewissheit in die Welt hinaus. Sei dir bewusst, was für eine Macht du hast. Dir werden automatisch Dinge einfallen, die du tun kannst, um diese Welt zu verbessern. Du wirst enorm motiviert sein und nichts zu verlieren haben. Ich habe keine Ahnung, was mit den Illuminati, den Reptiloiden und den Schlangen passieren wird... und mit all den anderen Ghulen... ich weiß nur, dass sie weichen werden – wie auch immer. Die Menschheit erwacht nun. Die NWO ist bereits jetzt Geschichte, sie war nie dafür gedacht, beständig zu bleiben. Alles läuft darauf hinaus, dass wir einen epischen Ausbruch zelebrieren dürfen, bei dem wir erkennen, was wir für ein Potenzial besitzen. Bei dem wir erahnen, dass wir Meister des Universums sind.« Mich erschöpft der Vortrag langsam. Ich glaube, bald wird es Zeit für eine Mittagspause. »Hat noch jemand Fragen zu diesem Thema, bevor wir gemeinsam das Seminar an den Mittagstisch verlagern?«

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BEI DER MACHT DES UNIVERSUMS: ICH HABE DIE ZAUBERKRAFT! 6.

Es wurde geäußert, dass man nicht beweisen kann, dass man Gott, dass man „ein Meister des Universums“ ist. Haben Sie denn konkrete Tipps, wie wir uns dieser Sicherheit nähern können? Wie können wir diese angebliche Tatsache besser erkennen? Oft habe ich gehört, dass das Ego im Weg steht. Was meinen Sie dazu? Was können wir denn tun? »Okay, verschieben wir das Essen um 2 Stunden. Hier kommen die Tipps«, lache ich und ziehe meine schwarze Kutte aus. Ich trage darunter ein schickes T-Shirt, auf dem einer der Helden meiner Kindheit und meiner Gegenwart abgebildet ist: He-Man. Der blonde Hüne mit der Zauberkraft. Er besitzt ein legendäres Schwert, welches ihm ungeheure Macht verleiht, weshalb auf dem Shirt steht: I've Got The Power – ICH HABE DIE MACHT. Ich kommentiere: »Tun? Sie möchten etwas tun? Ich weiß, das ist nun ziemlich pingelig von mir. Auch ich benutze das Wort oft an falschen Stellen. Aber ich möchte die Situation nutzen und eine wunderbare Methode erklären. Grizzlor wird euch allen nun ein Klemmbrett mit mehreren Seiten leerem Papier geben, sowie einen dicken Rotstift. Macht euch bitte Notizen, falls ihr Interesse an dem Prozess des Aufdeckens habt.« »Alle fertig? Gut. Joe, was veranstaltest du, wenn du dich entspannen willst?« »Ich rauche eine Tüte Gras«, sagt er ehrlich und ohne Reue. »Äh. Okay. Gibt es noch etwas Anderes, was dich zur Entspannung führt?« »Musik hören.« »In Ordnung. Musik hören. Bist du dir bewusst, dass du dich austrickst?«, frage ich ihn und er schüttelt mit dem Kopf. »Töne sind nur Frequenzen, die von deinem Hörorgan dekodiert werden. Im Grunde genommen sind sie neutral. Du erfindest, dass sie dich entspannen. Du hast deinem Unter bewusstsein einprogrammiert, dass bestimmte Musik dich entspannt und deswegen tut sie dies auch. Es ist wie eine Krücke. Du brauchst im Prinzip die Musik, um dich zu entspannen. Ebenso ist Marihuana eine solche

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Krücke. Du versuchst durch bestimmte Taten einen Seins-Zustand zu erreichen. Siehst du das ein?« »Ja. Irgendwo hast du recht.« »Versuche mal in diesem Moment, jetzt und hier, daran zu denken, wie es ist, deine entspannende Musik zu hören. Schließe deine Augen und stelle es dir vor. Wie fühlst du dich?« »Entspannt?!«, fragt er nach einer kleinen Weile. »Die Musik ist doch gar nicht da! Wie kann das sein?« Er zuckt mit den Schultern. »Du bist die Quelle der Entspannung. Du bist die Quelle deines Seins-Zustandes«, offenbare ich ihm freudig. »Stimmt!« »Was machen Menschen in der Regel, um glücklich zu sein? Kannst du mir das verraten, Joe?« »Puh... sie kaufen sich Sachen. Sie machen... irgendetwas. Keine Ahnung. Sie schauen sich nen Film an. Sie essen etwas. Sie legen sich irgendwo hin.« »So ist es. Sie machen irgendetwas. Sie sind süchtig nach dem Tun, weil es ihnen für kurze Augenblicke ein Glücksgefühl vermittelt. Doch sie sind nur dreckige, außenfokussierte Handlungs-Junkies. Dabei finden sie doch alles, was sie brauchen, in ihrem ureigensten Inneren. Joe, jetzt wo ich dir ein kleines Geheimnis verraten habe... was würdest du nun tun, um dich zu entspannen?« Ich glaube, Joe ist erst 14-15 Jahre alt. Er sieht sehr jung aus. Ob er mit seinen Eltern hier ist? Er trägt Metal-Kleidung: Schwarze Stiefel, schwarze Jeans und ein Bandshirt. Seine Haare sind kurz und schwarz gefärbt. Er denkt angestrengt nach, sodass seine Stirn wie eine Buckelpiste für BMXFahrräder aussieht. Ich meine, sogar Flöhe auf kleinen Fahrrädern erkennen zu können. Doch da kommt es: »Die Entspannung sein?« Ich stehe auf und gehe langsam in Joes Richtung. Meine Hände führe ich an den Mund und werfe ihm einen Luftkuss entgegen, danach umarme ich ihn herzlich. »Danke.« Applaus erfüllt wieder mal den Raum. »SEI, WAS DU SEIN WILLST!«, rufe ich laut und packe Joe an der Schulter, so als wäre ich ein überdrehter, amerikanischer Motivationstrainer. »Nehmt den fetten roten Stift und schreibt es auf ein komplettes Blatt. 41

Hängt es euch Daheim an den Spiegel. Kopiert es und legt es in euer Auto. ICH BIN, WAS ICH SEIN MÖCHTE. Legt ein Exemplar auf euren Schreibtisch in dem Büro, in dem ihr arbeitet. Wundert euch nur nicht, dass ihr bald kündigen werdet. Heftet ein Blatt an euren Bierkasten. Tackert eine Version an die Stirnfläche eurer Eltern. Bedruckt euch ein Shirt mit dem Text. Tätowiert es euch auf den Hals. ICH VERKÖRPERE DIE GRÖßTE VERSION MEINER SELBST. Ist es nicht das, was die meisten von uns möchten? Einfach das sein, was man sein will? Einfach die Träume verwirklichen und erleben, welche man im Herzen trägt? Wie auch immer. Was ist, wenn wir nun die Welt verbessern wollen? Was meint ihr, wie man das schafft?« Mehrere Hände gehen hoch und ich wähle Viktoria aus. »Die Verbesserung sein. Nicht planlos umhereiern und mit Taten um sich werfen. Die Taten fußen dann auf einem maroden Grund. Man muss eine Grundreinigung betreiben und tief im Innern das sein, was man in der Welt sehen möchte. Daraus können dann echte, knackige Taten folgen. Also: Erst das Sein, dann das Handeln«, trägt sie eindrucksvoll vor. Ich stehe immer noch neben Joe und stupse ihn an; sage: »Was sucht die hier? Die weiß doch schon alles!« - Joe zuckt wieder mit den Schultern. »Erste Klasse! So ist es, Schwester. Wie lautet also die Antwort auf die Frage nach dem Erkennen der eigenen Meisterschaft?«, will ich von allen Anwesenden wissen. Ein unscheinbarer Typ aus der letzten Reihe klärt es auf: »Das Ego benötigt eine Grundreinigung, damit es offen für die eigene Göttlichkeit ist. Man muss nichts tun, um zu durchschauen, dass man ein Meister des Universums ist. Es findet alles im Innern statt – die ganze Befreiung und auch das Erkennen. Die eigene Göttlichkeit wird von diversen Schichten überschattet. Du, mein VV, hast einmal gesagt, dass es wie das Pellen einer Zwiebel wäre. Und so ist es auch. Man entfernt all die Umhüllungen und nähert sich immer mehr dem Nichts, der Freiheit. Umso mehr man von den illusorischen Schichten entfernt, desto mehr erkennt man sein „wahres Selbst“.« VV: »Cool, Mann! Du bist ein cooler Typ. Wie ist dein Name?« »Cem. Danke, VV.« »Wir werden ein Meister des Universums, indem wir uns wie ein Meister des Universums fühlen. Indem wir es sind. Dafür müssen wir uns nur trauen, alte Muster aufzulösen. Man erkennt dann die „angebliche Tatsache“ besser, weil man die Schichten entfernt hat, die einem über die Augen gewuchert sind. Wir können uns trauen, wieder zu sehen. Wir kön42

nen uns trauen, das zu sein, was wir gerne sein möchten. Wenn Sie, lieber Fragesteller vom Anfang, auch gerne ein Meister des Universums sein möchten, dann trauen Sie es sich einfach. Es gibt keine Grenzen, da wir das Alles sind. Auch hier missbrauchen wir das ganze Getue und Gemache als Krücke. Unser Verstand kennt anscheinend keinen anderen Weg. Eigentlich könnte jeder von uns jetzt auf der Stelle seine Göttlichkeit erkennen, denn sie ist immer da. Es gibt nichts Anderes. Wir befinden uns in ihr. Alles ist aus ihr. Unser Körper. Die Welt. Alles besteht aus der Urenergie. Wir erfinden in unseren Köpfen Prozesse, die wir meinen, durchlaufen zu müssen, weil wir eine Instant-Erleuchtung nicht für möglich halten. Wir glauben daran, uns jahrelang abrackern zu müssen, um endlich das finden zu können, wonach wir suchen. Manche schrägen Vögel halten daran fest, dass sie Tausende von Leben brauchen werden, um aufzusteigen. Das sind extrem verschwitzte Bollox. Eine reine Selbstverarsche. Ich stehe hier inmitten von euch allen, und ich kann es sehen. Das Göttliche. Ich bekomme eine Gänsehaut und es kribbelt in meinem ganzen Körper. Es ist absolut magisch. Jeder von euch kann es auch jetzt in diesem Moment erkennen, wenn er nur will. Euch trennt nur ein kleines Häutchen von der Unendlichkeit. Diese Blockade befindet sich irgendwo in euch. Sie ist nur eine Illusion. Sie existiert nicht wirklich. Niemand hier muss aufsteigen oder irgendetwas veranstalten, was Jahre in Anspruch nimmt. Ihr könnt einfach durch die Schicht der Illusion hindurchblicken und dann seht ihr das Unendliche, das Eine. Cem, hast du dazu noch eine Inspiration? Du warst gerade gut in Fahrt, mein Lieber.« »Danke. Ja. Du hast mal gesagt, es ist das Eine, was als Zwei erscheint. Mehr möchte ich nicht sagen, außer, dass es nicht umsonst heißt: Es IST das Eine, was als Zwei ERSCHEINT.« Ich nicke anerkennend und freue mich riesig über ein solch grandioses „Publikum“. Ich gehe genauer auf seine Aussage ein: »Fantastisch. Es ist alles nur eine Erscheinung. Ein Schein, entstanden durch unser Licht. Eine Illusion, durch das Urlicht projiziert. Ein göttlicher Kinofilm. Unsere wahre Natur IST immer. IST unendlich. Das hier...«, und ich zeige auf alles in diesem Raum, »...ist einfach nur das Eine, was als Zwei erscheint. Durchblickt den Schein und ihr erkennt eure wahre Natur. Findet heraus, aus welchem Material eure Schichten bestehen. Packt euch jene, die euch abschirmen, und dann zerpflückt sie behutsam! Und, ja: Teilweise sind diese Schichten euer Ego. Euer erfundenes Selbst. Ich betone immer wieder, dass das Ego 43

ein absolut geniales Werkzeug ist, um in dieser Realität zu agieren. Es ist nicht nur ein Werkzeug, es ist der Grund, warum diese Erfahrung hier überhaupt möglich ist. Ego = Individualisiertes Bewusstsein. Ohne individualisiertes Bewusstsein keine Dualität. Für die Zweiheit muss Gott sich spalten. Egos sind gespaltene Göttlichkeit. Jedes Ego und jedes leere Atom dieses Universums haben den gleichen Wert. Teilweise hat unser Über-Ich, unsere Seele, unser „höheres“ Selbst mit Absicht eine Inkarnation gewählt, die ein sehr „schwieriges“ Ego mit sich bringt. Wir wissen, dass im Laufe des Lebens das Ego viel Müll aufsaugen wird. Wir wissen, dass es sich von seiner wahren Natur entfernen wird. Das ist göttliche Absicht. Das bietet die Chance zur Befreiung, dies ist das Selbstentdecken, von dem ich öfters rede. Immer wieder wird schlecht vom Ego gesprochen, viele sehen es als das große Problem an. Doch das ist Schwachsinn. Es liegt an der Beschaffenheit des Egos, die oft ein „Hindernis“ darstellen kann. Es gibt Egos, welche einwandfrei funktionieren und extrem bewusstseins-bejahend sind. Sie sind unglaublich positiv und bieten viel Raum für das wahre Selbst. Solche Egos sind oft das „ideale“ Gefährt, damit das unendliche Bewusstsein sich entfalten kann. Niemand käme auf die Idee, das Ego in diesem Fall als schlecht zu bewerten. Es gibt nichts Schlechtes am Ego. Es gibt nur einige Egos, die extrem programmiert sind und die wahre Essenz des Seins abblocken – obwohl sie selbst aus dieser Essenz bestehen. Hihi. Mal wieder ein Paradoxon. Das Ego steht also nicht unbedingt im Weg. Es kann ein guter Gefährte sein, ein Begleiter, ein fiktiver Freund. Das Bewusstsein kann über das Ego bestimmen, es muss nicht umgekehrt sein. Ein ideales Ego wird also keine Blockade für das Erkennen der eigenen Meisterschaft sein. Ein zugebautes, überladenes, fehlgeleitetes Ego stellt schon eine Schranke dar. Aber wie gesagt: Auch diese Schranke existiert nur in unserem Glauben. Steckt also nicht zu viel Energie in die Beseitigung eurer Schranken. In Wahrheit gibt es sie gar nicht. Diese Schranken, diese Schichten, sie sind das torlose Tor, von dem der Zen-Buddhismus spricht. Ihr ringt vielleicht zig Jahre lang mit euren Schranken, mit dem, was euch von der Unendlichkeit trennt... ihr versucht alles, um diese Blockaden aus dem Weg zu räumen. Vielleicht meditiert ihr euch den Hintern wund. Vielleicht lest ihr die Bibel. Vielleicht studiert ihr die Aussagen von irgendwelchen glatzköpfigen Chinesen in roten Gewändern. Vielleicht peitscht ihr euren eigenen Rücken blutig. Vielleicht reibt ihr an Edelsteinen herum. Vielleicht flüstert ihr irgendwelche indi44

schen Mantren. Oder ihr setzt euch tatsächlich hin und befreit euch selbst, häutet euer Ego, um dann am Ende festzustellen... dass das Tor torlos ist. Ihr bemerkt, dass ihr schon immer in der Festung gesessen habt, mit geschlossenen Augen. Ihr habt geträumt, ihr wärt ein Bauer. Ihr habt geträumt, ihr wärt jemand, der an die Pforte klopft und in die Festung möchte. Ihr dachtet tatsächlich, ihr wärt „draußen“, so mächtig ist die Illusion. Und doch sitzt ihr dort als König in der Festung und habt noch nie dieses herrliche Anwesen verlassen. Dieses Anwesen hat nicht mal ein Tor. Es gibt kein Tor. Man kann nur erkennen, dass es kein Tor gab. Man kann nur erkennen, dass man ein Meister des Universums ist. Das ist alles. Da ist dann nur ein: „Oh! Schöne Scheiße. Ich bin ja schon die ganze Zeit lang da. Ich habe nur geträumt, mich außerhalb der Festung zu bewegen. Was war ich für ein Narr... habe so lange nach einem Tor gesucht... ICH war ein Tor“. Und es ist nicht weiter schlimm. Es ist absolut perfekt.« Wir verlagern nun das ganze Schauspiel zu einer anderen Kulisse. Zeit, um etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Die weisen Organisatoren des Vortrags, bestehend aus mir und Grizzlor, haben beschlossen, einen Kindergeburtstag für ungefähr fünfzehn Menschen bei McDonalds zu buchen. Zwei Leute sind empört, dass ich „bei der Drecksbude“ dinieren will und springen ab. Einer von ihnen meint, wie ich mich nur so verhalten könnte, es würde nicht zu einem Vortrag über metaphysische Phänomene passen, bei McDonalds zu gastieren. Ich gebe ihm den freundlichen Ratschlag, sich den Stock aus dem After zu ziehen.

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7.

MAGISCHE POMMES FRITES

Der Imbiss befindet sich in der direkten Nähe des Seminarraumes. Wir laufen ein Stück, und schon sind wir da. Bunte Ballons schmücken den Tisch und jeder von uns bekommt einen Papphut aufgesetzt, auf welchem uns Ronald McDonald freudig mit seinen tollpatschigen Clownshänden zuwinkt. Zwei weitere Personen ergreifen die Flucht, sie sind nicht bereit, diese „Kinderkacke“ über sich ergehen zu lassen und verschwinden auf der Stelle. Ich frage mich, was sie überhaupt hier zu suchen hatten. Entweder kannten sie mich bisher noch nicht und wurden von Bekannten empfohlen, oder... dachten sie wirklich, ein VV-Vortrag wäre ein ganz normaler Trip? Ich bitte euch! Es gibt relativ frische Pommes, vegetarische Burger, diverse Milchshakes und kalte Cola. Viktoria, Ralph und Joe sehen zufrieden aus, sie genießen dankbar die Köstlichkeiten. Mein Bekannter Eduard, der Skeptiker und Supermarktmensch, ist von seinem Clownshut, welcher im krassen Gegensatz zu seinem Anzug agiert, nicht gerade begeistert. Ein paar andere Leute sind ebenso griesgrämig, doch die Spreu scheint sich langsam vom Weizen zu trennen – der Rest hat sichtlich Spaß oder versucht wenigstens nicht ganz, wie ein komplettes, verstaubtes Arschloch zu wirken. Ein Mädchen namens Jennifer spielt sogar im Ballbad, ein Becken voller Softschaumbälle, welches für Kinder bei einigen McDonalds-Filialen aufgebaut wurde. Cem, der unscheinbare Typ, welcher sich als Spezialist in Sachen Ego erwiesen hat, sitzt draußen im Schneidersitz auf einem Tisch und raucht eine Zigarre. So meditiere ich auch immer. »Schaut euch Viktoria, Ralph und Joe an! Das ist Spiritualität«, schmatze ich durch die Frittenbrocken in meinem Mund hindurch. »Sie sind vollkommen im Jetzt. Sie sind dankbar im Jetzt. Sie erkennen den Zauber, der in ein paar frittierten Kartoffeln und aromatisierter Limo steckt. Ein kahlrasierter Mönch, welcher vor einem vergoldetem Buddhaschrein versucht, seinen Verstand zu entleeren, ist nicht spiritueller als sie. Vielleicht sogar im Gegenteil. Was soll überhaupt diese „Spiritualität“ sein? Verdammt, ich habe keine Ahnung. Eigentlich ist es alles nur ein großer Witz.«

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»Jetzt reicht es aber langsam. Ich bin Buddhistin und kann mir deine Lästerei nicht mehr anhören«, macht sich die Frau im Gewand Luft, die schon anfangs von meinem Verhalten empört war. »Das finde ich jetzt aber respektlos. Ich halte hier einen VV-Man-Vortrag, und Sie wollen mir den Mund verbieten?«, möchte ich mit gestelltem Entsetzen wissen. »Vortrag? Das nennst du einen Vortrag? Kleiner, du solltest mal eine Session bei Gen Kelsang Ananda besuchen, dann weißt du, was ein echter Vortrag ist«, leiert sie voller Arroganz. »Der vermittelt echte Botschaften des Herzens.« »Ich wette, er beschleimt das Publikum in einem wundervollen Ausmaß«, pflichte ich ihr in einem charmanten Ton bei. »Er ist wohl eher ein verdammter Agent der Kontroll-Matrix. Wahrscheinlich weiß er nicht mal etwas davon. Ein Schläfer, der sich aufspielt. Mir soll es recht sein.« »Aber...« »Kein Aber. Der Buddhismus ist ein Gefängnis. Schau dir doch nur die ganzen Klone in ihren Roben an. Ups, du bist ja auch einer davon. Verzeih mir. Sie verwandeln ihre Schädel in Bowlingkugeln. Verehren ein Phantom, welches angeblich schon zig Tausend Jahre tot ist, falls es überhaupt je existiert hat. Vergolden Statuen, obwohl sie selbst hundearm sind. Geißeln und beschneiden sich selbst. Lesen irgendwelche heiligen Schriften und glauben, dass die Buchstaben mehr Wissen beinhalten als ihr eigenes Inneres. Buddhisten sitzen die Hälfte des Tages dumm in der Gegend herum und bringen ihren Verstand zum Stillstand. Sie bauen Statuen von Schlangengöttern, welche sie verehren. Sie schauen oft todernst aus; man sieht sie nur selten lachen, weil sie ja ihren Pupsi Whoopsie Aufstieg so wichtig nehmen. Sie sind alle gleich, sie sehen gleich aus und labern die gleiche Scheiße, die sie aus irgendwelchen Folianten saugen. Klone. Sie geben ihre Individualität auf, um sich einer kranken Sekte anzuschließen. Und wir im Westen imitieren nun diese verwahrlosten Kreaturen. Fuck Buddha. Sei ein Licht für dich selbst und vergiss ALLE anderen Gurus, Gestalten und Schriften. Weder du, noch ich, brauchen einen verfluchten Gen Kehlgesang Amanda. Wir brauchen keine Statuen. Keine Roben. Keine Glatzen. Keinen Weihrauch. Keinen Mythosmenschen aus der Vergangenheit. Keine geheiligten Schriften. Keine Meditation. Keinen Schneidersitz. Keinen Stillstand. Keine Sekte. Wir brauchen nur uns selbst und eine klare Sicht. Ich frage mich, meine Liebe, wo du die letzten Stunden warst. Du 47

scheinst mir überhaupt nicht zugehört zu haben. Und da du mir den Mund bei meinem eigenen Vortrag verbieten willst, und du anscheinend bestrebst, weiterhin an deinem Irrglauben festzuhalten, möchte ich dich bitten, mein 'Meister des Universums'-Seminar zu verlassen. Du willst anscheinend ein Sklave der Matrix bleiben und kein Meister des Seins. Geh´ zurück in dein buddhistisches Zentrum und krieche herum. Hier ist der falsche Ort für solch eine Niederlage«, rufe ich laut – aber dennoch beherrscht – zu ihr hinüber. Ich zeige mit einer Fritte auf sie. »Bitte geh. Komme wieder, wenn du deine Meisterschaft wirklich realisieren willst. Komme wieder, wenn du es satt hast, vor irgendwelchen Buddhabitches auf die Knie zu fallen. Falls du dann irgendwann aufrecht stehst und du dich auf einer Augenhöhe mit mir befindest, dann heiße ich dich herzlich Willkommen. Doch nun geh.« Ich spüre, wie einige mein schroffes Verhalten hinterfragen. Warum verhält sich VV wie ein solches Dreckschwein? Ich provoziere. Der ganze Vortrag ist eine riesige Herausforderung an die Teilnehmer. Er bricht mit allen Konventionen, ist teilweise rebellisch, teilweise kindisch, teilweise barsch. Er hat Feuer. Er hat Momente, die verwirren. Momente, die erschüttern. Momente, die schockieren. Momente, die man sonst nirgendwo finden wird. Und alles ist gut so. Es gibt genug glattgebügelte Dozenten und Redner, die mit Anzug und Krawatte schrecklich bemüht sind, es allen recht zu machen. Sie versuchen, einen „perfekten“ Vortrag zu halten, bei dem jeder zufrieden nach Hause gehen kann. Und das ist ebenso vollkommen in Ordnung. Sie vermeiden Schimpfwörter. Sie geraten nicht an das Publikum. Sie fordern niemanden und nichts heraus. Ganz brav. Ganz professionell. Die Großmutter ist bestimmt stolz auf sie. Spaß beiseite: VV macht es anders. Das Erwachen ist teilweise kein Zuckerschlecken und Tiefschläfer brauchen heftige Rüttler. Wenn ich der Buddhistendame nicht sage, was Sache ist, wer soll es dann tun? Etwa Gen Kehlgesang Amanda? Wird es einen Sonderreport im Fernsehen geben, der ihr davon berichtet, dass sämtliche Religionen und Sekten dafür da sind, um unseren Geist, unseren Verstand und unsere Seele einzufangen? - Nein! Wird sie von selbst drauf kommen? - Keine Ahnung. Mit Sicherheit besteht nun die Möglichkeit, dass sie sich Zeit sparen kann. Nun hat sie die Chance, sich zu Hause hinzusetzen und sich Gedanken über meine Worte zu machen. Und wenn ihr Über-Ich es so will, dann wird sie sich vom Buddhismus abwenden und ihre eigene „Religion“ gründen. Wenn nicht, dann nicht. 48

Sie verlässt ohne einen Piepser das Fastfood-Restaurant. Vorher wirft sie noch angewidert das Partyhütchen auf den Tisch, das sie sich vom Kopf gerissen hat. Sie sollte wohl ein wenig meditieren und ihren Geist beruhigen. Der schöne Hut! »Was sagt ihr denn zum bisherigen Vortrag, meine Freunde? Gefällt er euch? Hilft er euch?«, frage ich rundum, denn die meisten haben, trotz all dem Theater, brav geschwiegen und gestaunt. Cem ist gerade wieder reingekommen und geht sofort auf mich ein: »Jeder, der hören will, wird deine Botschaft verstehen, VV. Du hast uns heute sehr viel Klarheit, Ehrlichkeit und...«, er schmunzelt verlegen, »...Balls of Steel auf das goldene Tablett gelegt. Wenn auch auf eine sehr ungewöhnliche Weise. Ich finde es passend. Es passt zu dir. Es gibt genug Leute, die Vorträge halten, wo es ganz normal zugeht. Du warst schon immer etwas besonders in dieser Hinsicht. Ich danke dir.« »Danke, VV!«, ruft Joe und hebt seinen Milchshake zum Prost. Viktoria beschreibt ihre Gefühlswelt: »Deine direkte Art hat mir sehr schnell klargemacht, wie die Lage aussieht. Und deine coolen Ausführungen haben mich Schritt für Schritt zu meiner wahren Macht begleitet. Deine Bücher sind der Hammer. Lass dich nicht von anderen Menschen beirren. Aber das tust du ja eh nicht. Ich werde den Tag hier heute so schnell nicht vergessen.« Ich nicke anerkennend. Eduard wirkt nervös, er zögert, dann fängt er an: »Vermittler... ich muss sagen... irgendwie... ja, irgendwie... ziehst du mich in deinen Bann. Du bist einfach real. Ein Typ, der seine – oder sogar die – Wahrheit ausspricht. Unverblümt. Du kommst natürlich rüber, ohne unnötige Verstellung. Deine Methoden sind unkonventionell, ja, aber sie haben mich immer wieder aus alten Mustern herausgerissen. Sie überraschen, ja sie empören. Aber sie treffen ins Schwarze. Auch ich... äh... ja... danke dir dafür.« Das Eis von Ed ist geschmolzen? Nun bin ich aber überrascht. Er war einer der Letzten, von dem ich eine Öffnung erwartet hätte, und dann auch noch in einem solchen Ausmaß. Seine Dankbarkeit berührt mich und ich salutiere ihm wie ein Soldat. Eine tapfere Aktion von ihm. Respekt. Kurz lassen alle den bisherigen Tag Revue passieren und niemand sagt etwas. Doch dann sehe ich jemanden die Filiale betreten. 49

»Nun wird es noch einmal extra brisant, meine Freunde. Hier ist eine Überraschung!«, jubele ich zu allen „Geburtstagsgästen“ herüber und zeige Richtung Eingang. »Babyboy is back. Derjenige, der mich einen abgefuckten Bastard genannt hat, weil ich behaupte, dass wir uns selbst Kontraste in unserem Leben erschaffen, um diese dann zu überwinden. Und seht mal, was er dort in seiner Hand hat! Nettes Geschenk!« Eine Pistole wackelt vor seinem Körper herum, anscheinend scharf und geladen, um dem Verdeckten Vermittler durch seine dumme Brille zu schießen. »Ist das nicht reinste Ironie?«, rede ich weiter, obwohl der Typ schon direkt in meiner Nähe ist. »Da predigt jemand die Liebe, da hilft jemand beim Erwachen der Welt, da lehrt jemand die Prinzipien des Universums... und dann kommt ein Kerl mit einer Knarre um die Ecke, und will ihn aus der Dimension ballern? Das ist doch mal ein Kontrast. Interessant, oder?« - ich spüre den Lauf an meinem Hinterkopf; ich schaue geradeaus über unseren Tisch, während der Schütze direkt neben mir steht. Ein paar Besucher sind schon geflüchtet, doch alle meine Kursteilnehmer sitzen nach wie vor am Tisch. Fassungslos mustern sie die Wumme. »Drück ab, Babyboy, und du schickst einen Pionier ins Jenseits. Einen Helden«, verlaute ich ruhig und ziehe Vanille-Milchshake durch den Strohhalm. Er sagt überhaupt nichts. Ich spüre nur das Zittern, welches von seiner Seele in den Lauf geleitet wird. Ich erkläre: »Und: Nein, damit meine ich nicht den blöden Verdeckten Vermittler. Ich meine dich. Drück ab, und du wirst dir dein ganzes glorreiches Leben verbauen. Du bist ein Genie. In dir steckt ein Held, der heraus will.« Eine ältere Dame, die all meinen heutigen Ausführungen ohne ein Zucken zugehört hat, fängt an zu weinen - sie hat anscheinend große Angst vor dem Tod. Ich beschließe daher, ihr Leid nicht länger wachsen zu lassen. Ich muss den Psychopathen stoppen. Ich stehe einfach auf, drehe mich um, sehe ein von Schock zerfurchtes Gesicht, und packe mir die Knarre, die durch meine Drehung direkt auf meine Brust gerichtet ist. Er hat nicht den Mut, abzudrücken. Er braucht Liebe. Er will niemanden töten. Sein 50

Hass und sein Zorn sind der stille Schrei nach Liebe. Ich entferne das Magazin und gebe einen Testschuss Richtung Decke ab, doch es sind wirklich keine Kugeln mehr in der Pistole. Gut. Ich stecke die Munition in meine Tasche und gebe dem Jungen die Waffe wieder. »Jetzt aber schleunigst zurück zum Seminarraum, sonst können wir den Rest des Tages auf der Wache verbringen und Aussagen machen. Los, los, los!«, kreische ich und renne wie ein Wilder zur Straße hinaus, wobei mir alle folgen, außer der Babyboy. Er wartet auf sein Urteil, welches auch ihm genug Zeit geben wird, die Dinge neu zu ordnen.

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AND IN THIS CHAOS, I'LL BE A LIGHTBRINGER 8.

Total außer Atem und voller Adrenalin, trudeln wir wieder in die anfänglichen Räumlichkeiten ein. Grizzlor wartet bereits mit leckerem Kaffee auf uns und fragt, wieso wir so am Hecheln sind – er war bei unserem Mittagessen nicht mit dabei. Ich winke ab, und begebe mich gleich zu meinem Stuhl auf dem Podest. Es dauert nicht lange, und dann sind alle verbliebenen Meister des Universums anwesend. »Zacki, Zacki! Weiter geht es!«, verkünde ich, und klatsche ermutigend in die Hände. Die Aktion mit dem Beinahe-Kopfschuss ist schon längst vergessen. Ich schaue kurz, ob es jeder so leicht wegstecken konnte, und keiner einen echten Schockanfall erlitten hat. Alle gesund und munter? Gut. Los geht es: »Als Nächstes möchte ich euch konkrete Anregungen geben, wie man es effektiv anstellt, als „Licht“ zu leben. Wie ihr bemerkt habt, ist meine Agenda die Heilung der Welt. Das Bild, welches Grizz auf seinem TShirt abgedruckt hat, befand sich auch auf den Flyern, die einige von euch bekommen haben. Man sieht mich dort als VV-Man, wie ich mit meinem Schwert gegen eine sehr berühmte Politikerin und ihre Schlangen in den „Kampf“ ziehe. Oben links steht: Wir sind die Meister des Universums. Die Botschaft sollte deutlich sein. Wir erkennen nun, dass wir die Macht besitzen und lassen uns von niemandem mehr kontrollieren. Nicht von Buddha. Nicht von Angela Merkel. Nicht von den Dämonen. Mein kleiner Workshop hier ist daher ebenso eine süße Ansage an den momentanen Status Quo. Eine „Kampfansage“ an die Neue Weltordnung der Teufelsanbeter. Ich würde mich freuen, wenn ich euch ermutigen kann, tapfer in die Welt zu ziehen, um sie zu erleuchten und zu bereichern. Ich möchte dazu animieren, dass auch ihr Lichtbringer werdet. Ich zeige euch jetzt Techniken, die eure Lebensqualität enorm verbessern, und es euch leichter machen werden, eure Macht zu entfalten. Bitte wartet mit dem Kaffeetrinken ein wenig, die Kannen können warten. Ihr erhaltet nun erneut Blätter, um Notizen anzufertigen.« »Aus meinen Büchern solltet ihr die Umprogrammierung des Unterbewusstseins kennen. Zusätzlich möchte ich nun einen Trick zeigen, der es 52

euch noch leichter macht, in bestimmten Situationen „richtig“ zu handeln. Ihr kennt das vielleicht: Man nimmt sich vor, in einer gewissen Weise auf diverse Umstände zu reagieren, doch der Alltag überrumpelt einen. Richtig? Ihr sagt euch, „ich bin immer liebevoll und ruhig“, und es klappt auch die ersten Stunden. Doch es prasseln so viele Informationen und Herausforderungen auf euch ein, die euch die Umwelt und eure Programmierungen bescheren, dass die guten Vorsätze schnell im Müll versinken. Vorerst kann man sich beherrschen und meistert es. Doch nach und nach versinkt man. Es taucht beispielsweise plötzlich ein Mensch am Nachmittag auf und fordert euch heraus. Er ist bösartig zu euch, er bringt es auf die Spitze. „Was für eine Ratte“ denkt ihr wahrscheinlich. Das Liebevolle und Ruhige ist vergessen. Am Abend kommt ein Bekannter zu Besuch und benötigt eure Hilfe, obwohl ihr es euch gemütlich machen wolltet. Es entsteht automatisch Stress, ihr reagiert automatisch auf die Situation, wie ihr es gewohnt seid. Das ist ungünstig und nicht in eurem Interesse. Euer Elan und eure Frische verpuffen im Alltag. Kennt ihr das? Hebt die Hand!« Verdammt viele heben die Hand. »Manche schaffen es, ihr Unterbewusstsein komplett neu zu programmieren, sodass sie immer positiv auf alle Situationen reagieren, die so auftauchen mögen. Doch das ist wirklich eine Meisterleistung. Hier ist nun eine Methode, die das Ganze unterstützen kann: Entscheidet vor JEDER Situation, die sich auftut, wer ihr sein wollt und wie ihr reagieren möchtet! Ich wiederhole: Entscheidet vor JEDER Situation, die auftaucht, wer ihr sein wollt und wie ihr reagieren möchtet! Auch hier kann es passieren, dass ihr es euch vornehmt: „Heute entscheide ich vor JEDER Situation, wie ich sie handhaben möchte“. Und es klappt die ersten Stunden und dann gerät es wieder in Vergessenheit und die alte Automatik springt an. Kann passieren. Daher müsst ihr es euch antrainieren. Disziplin! Sagen wir, ihr wollt in jeder Situation heilsam sein. Dann wählt es! Wählt vor jeder Situation, die aufkommt, dass ihr heilsam seid. Es hilft enorm, zu erkennen, wann neue Gegebenheiten aufkreuzen. Ihr seid dann immer wachsam und bleibt bei euch selbst. Ihr verschlaft nicht die neue Lage, sondern werdet euch bewusst, dass es nun Zeit für eine Entscheidung ist. Das ist eine großartige Bereicherung, wenn ihr ständig die höchste Version von euch selbst beleben möchtet! Wenn ihr morgens früh aus den Federn fallt, dann ist das schon der Moment eurer ersten Entscheidung. Der erste Augenblick, bei dem ihr demonstriert, wer ihr zu sein glaubt. Habt ihr das jemals bewusst 53

wahrgenommen? Nein? Dann ist nun eure Zeit. Ihr seid die Freiheit. Ihr seid die Meister des Universums - eures Universums. Ihr entscheidet in jeder Mikrosekunde eures Lebens, welchen Ausdruck das unendliche Bewusstsein annimmt. Dem sind keine Grenzen gesetzt, da ihr unendlich seid. Alle Grenzen bestehen nur in eurem Glauben. Wenn ihr nun euren Zustand bewusst festlegt und ständig situationsbezogen eine Wahl trefft, dann könnte das so aussehen:« Mir wird eine Standtafel gereicht, auf der ich mit einem Stift herumkritzeln darf. Ich schreibe ohne Kommentar einen „Lebenslauf“ auf. »Notiert ihn euch!«, fordere ich mit der engagierten Stimme eines Motivationscoaches. Situation 1: Aufwachen. „Ich beschließe, dass heute ein lichtvoller Tag ist und ich jeden Menschen bereichere, mit dem ich in Kontakt gerate. Auf geht’s,! Ich fühle mich fit und munter. Ein Abenteuer wartet auf mich. Nur die besten Dinge werden mir heute zu Teil. Ich nehme die Geschenke des Universums dankbar an. Was für ein geiler Tag!“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 2: Frühstück mit dem Lebenspartner. „Ich unterhalte mich angeregt mit meinem Lebenspartner. Ich höre ihm gut zu und fühle mich mit ihm verbunden. Ich weiß seine Präsenz zu schätzen. Ich wähle aus, dass ich humorvoll und verständnisvoll bin. Ich habe Spaß. Ich bin entspannt. Ich bin positiv. Frühstücken gefällt mir sehr und ich genieße jede Sekunde dieses Tagesabschnitts. Das Essen bekommt mir außerordentlich gut und ich feiere jede einzelne Nuance der Aromen. Ich bin dankbar für das Essen. Ich segne das Essen. Ich segne meinen Partner. Ich segne mich selbst.“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 3: Pyjama ausziehen, normale Kleidung anziehen. „Ich spüre bewusst, wie sich mein Schlafanzug anfühlt. Ich mag ihn. Ich nehme alles genau wahr und bin total im Jetzt. Ich ziehe ihn aus und freue mich wie ein kleines Kind, dass ich mich selbst einkleiden darf. Kleidung für den All 54

tag auszusuchen ist etwas Tolles. Es macht mir Spaß, die Stoffe zu betasten und die Erfahrung in dieser 3D Welt geschenkt zu bekommen. Ich weiß zu schätzen, dass ich 5 Sinne besitze. Es ist erleuchtend für mich, mich umzuziehen. Ich erkenne den Zauber des unendlichen Bewusstseins in jedem Element dieser Realität. Danke.“ Grizz reißt für mich das erste große Blatt der Tafel ab und klebt es mit einem Klebestreifen an die Wand. Ich mache mich über das Nächste her: Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 4: In das Auto einsteigen. „Jedes Mal, wenn ich die Autotür öffne, ist es für mich wie beim ersten Mal. Wie, als wäre ich noch ein Jugendlicher, der seinen Führerschein gerade erst bekommen hat. Große Freude übermannt mich. Ich lausche den Geräuschen des Motors, rieche die Autoreifen und den Innenraum des Wagens. Ich wähle, die Magie dieser Dinge zu erkennen. Wenn ich mich in das Auto setze, dann nehme ich bewusst die Sitze wahr, fühle, wie sich das Lenkrad anfassen lässt. Ich strahle Licht in das Auto.“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 5: Uns wird die Vorfahrt geklaut. „Ich bin ein Lichtbringer. Ich segne den Menschen, der mir die Vorfahrt gestohlen hat. Wahrscheinlich ist er im Stress und nervlich nicht sonderlich gut gestellt. Ich hege Mitgefühl. Sei ihm vergeben. Was ist schon so ein Fahrfehler im Angesicht des Universums? Ich bin ein Mensch, der sich nicht über Kleinigkeiten aufregt. Ich bin die Unendlichkeit, für mich ist eine solche Sache ein Witz. Ich lache sogar darüber. Ich lache darüber, dass man mir die Vorfahrt geklaut hat. Ich wähle, mir in Gedanken zu sagen: Huch, das hätte aber auch daneben gehen können. Ist es aber nicht. Ich wähle Weisheit, Gelassenheit und Humor. Ich genieße weiterhin meine Lieblingsmusik, die im Laufwerk des Wagens rotiert. Ich freue mich.“

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Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 6: Eine Arbeitskollegin erzählt davon, dass ihr Hund gestorben ist. Sie ist traurig und leidet unter diesem Vorfall. „Ich entscheide mich bei dieser neuen Situation dazu, konkret heilsam zu wirken und die Person aufzubauen. Ich mache geschickt leichte Andeutungen, die hinweisen, dass ihr Hund gar nicht sterben kann, weil auch er aus Energie besteht. Dies mache ich sehr vorsichtig und einfühlsam, ohne den Gegenüber zu überrumpeln oder zu verletzten. Ich bestrahle sie nur behutsam mit meinem Licht. Ich sende ihr Gedanken des Trosts. Sie wird ein Teil meiner Schwingung aufnehmen und sich besser fühlen. Ich gehe positiv, liebevoll und inspirierend in dieses Gespräch.“ Und das nächste Blatt... Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 7: Man muss eine Rede bei einer Firmenversammlung halten. „Ich wähle auch hier die höchste Version meiner Selbst. Diese Version bezaubert durch Charme, Selbstvertrauen und Sicherheit. Diese Rede schlägt ein wie eine Bombe. Meine Sprache ist klar und deutlich. Meine Ausführungen logisch und nachvollziehbar, kreativ und hinreißend. Alles, was ich sage, ist mit Liebe getränkt. Ich bin Sicherheit. Ich bin sprachgewandt. Ich bringe in einigen Momenten die Menschen sogar zum Lachen. Nichts kann mich erschüttern. Ich meistere diese Situation ohne einen Fauxpas.“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 8: Man steht an der Supermarktkasse und muss bezahlen: „Ich bin total freundlich zu der Bedienung, denn ich weiß, dass wir alle eins sind. Ich weiß, dass sie wahrscheinlich einen turbulenten Tag hatte und auch wenn sie mich unhöflich behandelt, segne ich sie voller Liebe. Meine Worte transportieren das Leben. Jedes Wort hat eine aufbauende Wirkung auf die Kassiererin und sie wird sich gleich besser fühlen und gestärkt sein. Wenn sie dabei ist, meine Waren zu scannen, dann versprühe ich Geduld. Ich möchte, dass sie fühlt, dass sie sich Zeit lassen 56

kann. Wenn ich bezahle, dann gebe ich meine Geldenergie in dem Gewissen her, dass ich bereit bin, sie loszulassen. Ich weiß, dass Geld nicht gerne eingesperrt ist und lieber frei fließt. Geld ist ein Lebewesen. Geld ist Bewusstsein. Ich sage dem Geld, dass es nun gehen kann, aber gerne wieder zurückkommen darf – und zwar mit seinen Brüdern und Schwestern. Ich wähle Reichtum. Ich weiß, dass ich immer genug Geld besitze und es daher zu genüge für schöne Sachen ausgeben darf. Ich liebe das Einkaufen. Ich liebe es sogar, an der Kasse zu stehen. Ich fühle mich so, wie ich als kleines Kind war: Neugierig, voller Freude und total im Moment. Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 9: Ein Obdachloser sitzt vor dem Supermarkt und schaut uns bettelnd an, vor ihm steht ein Becher: „Ich bin der Reichtum. Und auch dieser Bettler ist Reichtum, er hat sich nur verloren. Ich liebe ihn und möchte ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Daher zücke ich zehn Euro und schenke sie ihm. Ich tue dies nicht, weil der Mann mir Leid tut. Ich tue dies, weil ich den Mann liebe. Ich tue es in der Gewissheit, dass der Mann auf dem besten Wege ist, wieder in die Freiheit auszubrechen. Ich sende diesem Obdachlosen nur die besten Impulse. Nur die positivsten Energien. Ich bin mir bewusst, dass jeder meiner Gedanken sein individuelles Energiefeld beeinträchtigt. Ich sende ihm nur das Beste. „Hoffnung“, Positivität und Power. Möge die Macht mit diesem Bruder sein. Er ist die Macht. Meine Geldenergie ist seine Geldenergie. Möge er sie weise nutzen. Ich schaue ihm tief in die Augen und stelle eine Verbindung her. Er soll wissen, dass ich ihn liebe und ihm aus der Liebe heraus das Geld gebe. Ich wähle, dass ich ein guter Mensch bin. Ich wähle, dass ich diese Situation wie ein Heiliger durchlaufe. Ich wähle, dass ich auch den Obdachlosen wie einen Heiligen behandele. All meine Entscheidungen hinsichtlich dieser speziellen Situation sind vom Licht angetrieben.“ Das sollen wir alles aufschreiben? Ist das nicht ein wenig viel? »Was ist dir denn dein eigenes Licht wert? Hmm? Ist es zu viel verlangt, dass du 20-30 Minuten diese Texte abschreibst? Ist dir das deine eigene „Befreiung“ nicht wert? Du brauchst es nicht tun, leg den Stift hin und lass es, wenn du glaubst, du hast es nicht nötig. Für alle Anderen: Das Ab57

schreiben ist wichtig, da es im Idealfall intensiver ist als das Lesen. Ihr prägt euch die Dinge damit besser ein. Es kann nicht schaden. Es kommen noch drei kleine Beispiele. Schmerzen die Gelenke schon?« Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 10: Die Wohnung muss aufgeräumt werden. Wir machen uns an die Arbeit: „Das Aufräumen macht mir Spaß, da es am Ende zu Ordnung führt. Ich mag es, wenn die Wohnung sauber und gepflegt ist. Also mag ich auch den Weg dorthin. Alle meine körperlichen Bewegungen nehme ich bewusst wahr und weiß sie zu schätzen. Ich beobachte mich selbst und es ist aufregend, alles direkt wahrzunehmen. Ich fühle mich jetzt schon wohl, weil ich weiß, zu welchem Resultat meine Aktionen führen.“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 11: Wir entdecken einen Brief auf unserem Küchentisch, der noch nicht geöffnet wurde. Es handelt sich um eine Rechnung, die wir momentan nicht bezahlen können: „Ich wähle, dass ich eine Person bin, die immer durch die tiefe, innere Sicherheit geborgen ist, da sie unendlich ist. Ich bin mir bewusst, dass es dort draußen endlose Quellen an Geld gibt. Für mich ist gesorgt. Diese Rechnung hat für mich keine große Bedeutung, da sie im Handumdrehen beglichen ist. Und falls dem nicht so ist, ist das auch nicht weiter tragisch. Für mich ist immer gesorgt. Ich verspüre endlose Geborgenheit.“ Eine neue Situation taucht auf / wir entscheiden Situation 12: Ein Bekannter steht vor unserer Tür, er leidet unter Alkoholproblemen und versucht uns auf metaphysischer Ebene anzugreifen. Wir spüren sehr stark, dass er nichts Gutes im Schilde führt: „Diese Situation löse ich friedlich. Ich verhalte mich ruhig und lasse die negativen Schwingungen zu keiner Beeinträchtigung meines eigenen Daseins führen. Nichts kann mich erschüttern. Ich werde den Gast ohne Reue wieder nach Hause schicken und ihm meine Hilfe anbieten – allerdings erst, wenn er wieder nüchtern ist. Ich sende ihm alles Gute und verabschiede mich von ihm.“

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Alle sind nun fleißig am Schreiben und ich schenke mir als Erster ein Tässchen Kaffee ein, um schlürfend durch den Raum zu spazieren. Ich sage: »Wie ihr merkt, treffen wir in jeder kleinsten Situation eine Entscheidung: Wer bin ich? Wie fühle ich mich? Wie handele ich? Wie denke ich? Wie reagiere ich? Leider sind sich viele Menschen nicht mehr bewusst, dass sie ständig diese Entscheidungen treffen. Ihr könnt das heute ändern. Eignet euch die Methode an, jede neue Situation zu erkennen und dann konkret zu entscheiden, was ihr in dieser Lage darstellen wollt. Mit der Zeit geschieht auch dies automatisch und ihr erfüllt den Alltag immer mehr mit Stärke, Bewusstsein und Licht. Als der Typ mir im McDonalds den Ballermann an den Kopf gehalten hat, da musste ich natürlich auch wählen, wer ich sein will. Ich habe die höchste Version meiner Selbst gewählt. Bevor ich überhaupt anfing, am heutigen Tage zu euch zu sprechen, habe ich ebenso eine Wahl getroffen. Selbst wie ich den Kaffee hier trinke, stellt eine Art Wahl da. Verdammt, wir haben viele Möglichkeiten, die Realität zu beeinflussen und zu erleben! Unendliche! „Es ist alles nur in unserem Kopf“ - ihr könnt dort schier endlose und kunterbunte Entscheidungen treffen. Ihr seid verflixte Meister des Universums. Erkennt ihr das?«

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9.

DIE ALARMGLOCKEN

DER NEGATIVEN

GEFÜHLE

Für einige Minuten sitze ich einfach still da und genieße den Moment. Die Menschen, die geblieben sind, scheinen wirklich an meiner Version der Realität interessiert zu sein. Sie sind die letzten Überlebenden. Sie kritzeln eifrig die Anregungen aufs Papier. Es war schon seit vielen Jahren mein stiller Wunsch gewesen, ein Inspirator zu sein. Als ich am 30. November 2010 zum ersten Mal vor einer billigen Laptop-Webcam saß und in die Rolle des Verdeckten Vermittlers schlüpfte, da hätte ich niemals gedacht, dass ich mal Vorträge vor Menschen halten würde. Dass Mediengestalter mir wunderschöne Grafiken gestalten. Dass ich drei Bücher innerhalb von einem Jahr schreibe, und die Leute diese sogar lieben und feiern. Mein Ego genießt diese Tatsachen und ich, das beobachtende Bewusstsein, hat damit kein Problem. VV... das ist die höchste Version meiner Selbst, und ich bin stolz darauf, dass ich bereit war, diesen skurrilen Typen zu beleben. Schon früh hatte ich den inneren Drang, eine Art Kult zu kreieren. Eine Kultfigur abzugeben. Seitdem ich 17 Jahre alt war, wollte ich eine Rebellion anzetteln. Mir wurden immer wieder Hinweise gegeben, dass ich eine Person sein könnte, die es schafft, ein ganzes Land zu inspirieren. Ich fühle mich großartig in dieser Rolle. Ich schwärme ein wenig, erhebe mich, und schenke den Leuten schon mal etwas von dem heißen Getränk ein. Geistesabwesend bediene ich meine lieben Freunde. Ich bin nichts Besonderes. Wir sind alle das Absolute. Ich bin nur jemand, der aufsteht, und sich zeigt – wenn auch nur verdeckt. Jemand, der begeistern kann. Jemand, der hilft und heilt. Es fühlt sich überragend an, und das sagt mir, dass ich auf dem rechten Weg wandre. Es ist für mich das Größte, Tausenden von Menschen meine Visionen und mein Wissen zu vermitteln. Was kann es Schöneres geben? »Das reicht. Unterbrecht bitte das Schreiben. Ich möchte euch nun ein anderes Tool für eure Meisterschaft verraten. Es ist äußerst ungewöhnlich und speziell. Ich bin sicher, ihr habt noch nie von der folgenden Theorie gehört. Ich habe sie aus einem wundervollen Büchlein, welches Esther und Jerry Hicks verfasst haben. Sie lautet wie folgt: Wenn etwas in euch 60

ein schlechtes Gefühl auslöst, dann entfernt ihr euch von eurer Quelle. Angeblich sind negative Gefühle als Warnsignale gedacht, da wir uns in diesen Momenten von uns selbst entfernen. Das finde ich sehr interessant. Aber auch hier gilt: Man kann es einfach nicht verallgemeinern. Wenn zum Beispiel eine nahestehende Person verstirbt, dann kann Traurigkeit aufkommen. Entfernen wir uns dadurch von unserem wahren Ich? Nicht unbedingt. Wir sind einfach nur traurig, dass eine Bindung unterbro chen wurde. Wir, als Aufgeklärte, wissen natürlich, dass der Nahestehende nun in einer anderen Dimension verweilt. Aber dennoch trauern wir um ihn, weil wir seine Rolle hier auf Erden liebgewonnen haben. Diese Traurigkeit ist also ein Ausdruck von Liebe. Auch vieles andere, was ich euch heute gesagt habe, muss nicht unbedingt für jede Situation gelten. Legt nicht alles auf die Goldwaage – lernt zu differenzieren. Bunt ist das Dasein. Nicht alles ist schwarz oder weiß – dafür ist unsere wahre Natur viel zu vielfältig und quirlig. Wie auch immer... nehmen wir es dennoch einmal als Richtlinie: „Sobald ich eine negative Emotion verspüre, entferne ich mich von meinem wahren Selbst. Negative Emotionen sind eine Alarmglocke. Die Glocken läuten, wenn ich gegen meine höchste Vision drücke“. Denn das wahre Selbst ist totale Freude, Liebe und Glückseligkeit. Und ich gehe davon aus, dass wir diese drei Elemente – und viele andere – in unser Dasein ziehen möchten, weil wir verantwortungsbewusste und positiv ausgerichtete Realitätserschaffer sein wollen. Auch hier will ich ein paar Alltagssituationen mit euch durchgehen, damit ihr besser erkennen könnt, wie man all dies effektiv integrieren kann. Dafür habe ich euch sogar extra Arbeitsblätter ausgedruckt.« Grizzlor ist wieder so lieb und reicht allen die Blätter mit den Beispielen:

FALL I: Tony Tulpenstein hat sich vorgenommen, seinen Traum zu verwirklichen. Er will LKW-Fahrer werden. Dies ist die höchste Version seiner Selbst, welche er sich ausmalen kann. Mutter Tulpenstein ist überhaupt nicht erfreut über die Vision ihres Sohnes. In einem ernsten Gespräch versucht sie, ihm die Ausbildung zum Schornsteinfeger schmackhaft zu machen. Tony fühlt sich überhaupt nicht wohl bei dieser Vorstellung. Seine Gefühle sind eindeutig negativ ausgerichtet.

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AdAM3: Tony ist weise. Er deutet sein Unwohlsein als Alarm. Auf der Stelle richtet er seine Innenwelt neu aus. Dazu entfernt er sich von der Gedankenwelt der Mutter und schwingt sich wieder in seine Vision hinein. Nun fühlt er sich besser und merkt, wie er erneut im Einklang mit sich selbst ist.

FALL II:

Miriam Madenberg hat entschlossen, dass sie nur noch das Beste für sich wählt. Sie will nicht mehr von ihrem wahren Selbst weggelockt werden. Sie will in ihrer Mitte bleiben. Dazu hört sie auf ihre Gefühle; sie merkt sofort, ob etwas sie bereichert oder nicht – das hat sie mit der Zeit gelernt. Leider hat Miriam bei ihrem alten Lebenspartner enorme Schulden. Nun steht er vor ihrer Tür und verlangt nach dem Geld. Sie hat es leider nicht. Sie fühlt sich schrecklich und minderwertig. Sie macht sich Sorgen. AdAM: Miriam stoppt auf der Stelle die Mechanismen in ihrer Innenwelt. Sie hört in sich hinein, wobei sie schrille Glockentöne vernimmt. „Da ist etwas nicht in Symbiose mit meinem wahren Ich, mit meiner höchsten Vision meiner Selbst“, erkennt sie. Auf der Stelle ersetzt sie ihre negativen Emotionen durch positive Regungen – denn sie weiß, dass ihr nur das wahrhaft nützlich ist. Nur die Positivität führt sie wieder zu sich selbst. Sie sagt sich heimlich: „Ich bin auf dem besten Wege, das Geld zu mir zu ziehen. Außerdem gibt es Schlimmeres auf dieser Welt, als ein paar Schulden. Kein Grund, sich selbst so fertig zu machen.“

FALL III:

Harald Hopfenbauch kommt vom Verdeckten Vermittler-Vortrag nach Hause und schnappt sich erst mal ein frisches Bierchen. Man, war das anstrengend. Ausruhen ist angesagt! Doch, halt! Wie sieht bloß die Wohnung aus? Unterhosen fliegen herum, Pizzaschachteln dienen als Kopfkissen und die Katzen haben die Schüssel mit den Chips auf dem Wohnzimmertisch als Toilette benutzt. Harald regt sich riesig auf. Selbsthass, Katzenhass und Kein-Bock-auf-Aufräumen erobern sein Inneres. Er würde gerne die ganze Bude einstampfen...

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Anwendung der Alarmglocken-Methode 62

AdAM: Ding Dong! Was hatte VV noch gleich über die negativen Emotionen gesagt? Sie dienen uns als Alarm? Sie zeigen an, dass wir uns „auf dem falschen Weg“ befinden? Sie sagen uns, wann wir nicht unser wahres Selbst darstellen? Sofort ergründet Harald diese Philosophie. Und er merkt: Ja, der Hass und der Zorn... das ist nicht er selbst. Und dienlich ist ihm das Theater ebenso nicht. Die sogenannten Alarmglocken lassen ihn umdenken. Zum Glück hat er nun diese Verfahrensweise erkannt. Noch auf der Schwelle der ungünstigen Emotionen macht er eine Kehrtwende. Er wendet sich seinem wahren Selbst zu. Dieses Selbst besteht aus Kreativität, Annahme, Motivation und einer positiven Sicht der Dinge. Sofort wirft Harald das Radio mit dem Schlagerkanal an, umarmt seine Katzen liebevoll und nascht von einem Pizzarest. „Jetzt räume ich auf, und zwar volle Pulle! Es wird hier fantastisch aussehen, wenn ich fertig bin.“

FALL IV:

Bruno Bombengurt schaut gerade Fernsehen. Man sieht, wie diverse Politiker in Limousinen zu einem Treffen kutschiert werden. In der nächsten Szene erzählt ein Abgeordneter davon, dass die Deutschen mehr Steuern zahlen sollten, weil die Finanzkrise immer noch schmerzt. Bruno rast der Puls. Mordfantasien durchdringen seinen Geist. „Diese dreisten Schweinepriester sollte man in die Luft jagen. Alle zusammen in einen Sack. Peng!“ AdAM: Bruno fühlt sich stark und mächtig bei seiner Raserei, doch tief im Inneren ist es eine destruktive, schwache Energie, die in ihm wirkt. Erst vor einigen Tagen erzählte ihm seine Tante noch von einer Methode. Die Tante ist eine dieser New Age Tussen... und sie meinte, dass negative Emotionen ein Warnsignal sind. Sie tauchen auf, wenn wir nicht das wirkliche Ich verkörpern, sagt sie. Bruno fragt sich, wie dieses wirkliche Ich aus sehen mag!? Ist es das Gegenteil von dem, was er gerade gefühlt hat? Er versucht, seinen Zorn und seinen Hass tatsächlich als „Umkehrsignal“ zu sehen und verändert bewusst seine Gefühlswelt. Gelassenheit, Liebe und Mitleid überkommen ihn. Ihm wird klar, dass seine Tiraden ihm nur selbst geschadet haben. Doch nun ist er wieder im Reinen mit sich. Tada! »Versteht ihr das Prinzip? Es anzuwenden, ist wirklich interessant und verblüffend. Es ist womöglich das Nützlichste, was man aus negativen Emotionen machen kann: Sie als Alarmglocke ansehen. Probiert es aus. Nehmt es tatsächlich als das wahr: Als Warnsignal. STOP! Das entspricht nicht dei63

ner wahren Natur! STOP! Du bist gerade gegen dich selbst. STOP! Das ist dir nicht dienlich! STOP! Bitte umkehren – zur Unendlichkeit geht es in die andere Richtung. STOP! Du bist ein Meister des Universums! Es ist ziemlich identisch mit der letzten Methode, die wir behandelt haben. Das Erkennen von Situationen und das Bestimmen der dazugehörigen Seinsweise. Wenn ihr also eine negative Emotion verspürt, dann könnt ihr sofort an sie herantreten und sie auflösen, indem ihr die Situation erkennt und entscheidet, wer oder was ihr sein wollt. Wenn ihr 'Masters of the Universe' sein wollt, dann werdet ihr immer eine positive Wahl treffen, denn ihr seid ja nicht dumm, oder doch? Hehe. Habt ihr irgendwelche Fragen oder Anregungen?« Der Autor Neale Donald Walsch hat ja angeblich eine Konversation mit dem Universum geführt. Ich vermeide jetzt mal den Begriff „Gott“, weil er in die Irre leitet, wie ich finde. Hmm. Oder sagen wir, er hat sich mit der Urquelle unterhalten. Eigentlich ist es ja ein Selbstgespräch gewesen, da wir alle „Gott“ sind. Egal! Auf jeden Fall sagte die Urquelle anscheinend in einem Abschnitt, dass das Wichtigste für sie, wenn sie momentan ein Mensch wäre, die Ausrichtung ihrer Gedanken sein würde. An unserer Stelle würde sie sich sehr bemühen, nur positive Gedanken zu hegen. Hier geht es um das Selbe, oder nicht? »So ist es. Negative Gedanken sind ein Zeichen davon, dass wir nicht aus dem Göttlichen schöpfen. Um die höchste Vision von uns selbst zu verwirklichen, müssen wir das Negative regelrecht aus uns herauseliminieren, es auflösen. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man, was für eine enorme Rolle Gedanken in der hiesigen Erfahrung spielen. Sie sind, so würde ich sogar behaupten, unser Grundfundament. Deswegen wäre es kein Wunder, wenn „Gott“ behaupten würde, dass Gedankenhygiene für ihn das Wichtigste im Menschenleben wäre. Die meisten Gedanken strömen aus dem Unterbewusstsein hervor. Wie man sein Unterbewusstsein umprogrammiert, dass erläutere ich in meinem 2. Buch ausreichend.« Ich habe auch eine Frage. Was ist denn für dich das Wichtigste, VV?

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»Puh...«, puste ich heraus. »Kommt ganz auf den Kontext an, mein Freund. Wenn es darum geht, dass wir Meister des Universums verkörpern möchten, welche eine Welt voller Frieden, Harmonie, Liebe, Kreativität und Leichtigkeit schöpfen, dann läuft es auf das Gleiche hinaus: Sich vollkommen der Positivität widmen: 1. Sich ernsthaft fragen, wer man sein will und was man der Welt geben möchte. Im Idealfall erschafft man sich das wunderbarste, genialste Bild von einem Selbst, welches man sich nur vorstellen kann. 2. Dieses Bild muss nun verkörpert werden. Schritt für Schritt muss das alte Selbst sterben und das Neue Bild geboren werden. Das erfordert Mut und Beharrlichkeit. 3. Diese höchste Daseinsform soll dann aufrecht erhalten werden. Man lässt sich von Nichts und Niemanden beirren, und die eigene innere Stärke wächst und wächst. 4. Das ganze wieder von vorne. Man erschafft sich erneut eine neue, „bessere“ Version von sich selbst. Es geht weiter. Dieser Prozess hört nie auf. Wir kreieren uns immer wieder aufs Neue. Durch diese Schritte wurde auch der Verdeckte Vermittler geboren. Schritt 2 und 3 sind wohl die Schwierigsten. Im realen Leben fällt es mir nicht im mer leicht, meinen eigenen Werten und Lehren treu zu bleiben. Ich denke, das gilt für viele Autoren und Inspiratoren. Nur viele geben es ungern zu. Bei einigen hängen die Verlage im Nacken und die Betroffenen müssen in Interviews und Co. ständig ein supersauberes Bild abgeben. Aber das ist ein anderes Thema. Ich kann euch nur sagen: Diese Sachen sind echt eine Herausforderung. Auch für mich. Täglich die höchste Version zu verkörpern ist kein Zuckerschlecken. Es erfordert viel Balance und Disziplin. Wir leben in einer Zeit, wo von allen Seiten unser wahres Selbst unterdrückt wird. Daher ist es eine besonders große Herausforderung. Ich denke, das ist universale Absicht. Es wäre ja auch langweilig, wenn es zu einfach wäre. Doch ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, auch wenn die Zeichen teilweise anders stehen: Ich sehe eine glorreiche Zukunft vor uns 65

auftauchen. Eine Epoche, in der enorm viele Menschen ihr wahres Potential ausleben werden. Ja, wir werden es sogar im Kollektiv tun. Es ist ein Einstellungsspiel der Menschen. Sie könnten nur ein wenig ihr Tuning ändern, und die gesamte Realität müsste sich dieser Änderung beugen – dafür ist sie da. Sie ist unser Spielplatz. Deswegen bin ich so stolz auf meine Arbeit: Ich gebe den Menschen ihre Göttlichkeit wieder. Oder besser gesagt: Ich inspiriere sie dazu, dass sie sich diese Meisterschaft wieder selbst zugestehen. Das ist absolut herrlich. Diese Selbsterkennung wird den Planeten heilen, denn das Selbstverlieren hat erst all die Manipulation und Lügen möglich gemacht, die das abscheuliche System stützen und aufrechterhalten. Das System, welches die Menschen und den Planeten zerfrisst, wird durch eine große Lüge zusammengehalten. Dieses System des Selbstverlierens wird nun ersetzt durch das System der Selbsterkennung. In der neuen Welt wird jeder wissen, dass wir eins sind. Wir werden es sogar verkörpern. Wir werden in diesem Bewusstsein handeln, wandeln und leben. Man sollte mit einem großen Zeppelin über die Welt fliegen und Michael Talbots Buch 'Das holographische Universum' auf die Eierköpfe der Völker werfen. Circa 6 Milliarden Exemplare. Uns wurden unfassbare wissenschaftliche Erkenntnisse vorenthalten. Würden wir im Kollektiv mit diesen Forschungen und Schlussfolgerungen in Kontakt geraten, dann könnte der Knoten sofort platzen. Ein wortwörtlicher Quantensprung. Eine sofortige Befreiung von alten Glaubensmustern. Die Beweise, ja, die Wahrheit... sie kann die Menschen überzeugen. Und das wird sie auch. Du hast eine Frage? Bitte!«

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WISSENSCHAFT: WIR HABEN DIE MACHT 10.

Von was für „unfassbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen“ redest du denn? »Ich kann mir sehr schlecht Daten oder Ähnliches merken. Meine Schilderungen wären nicht fundiert«, muss ich zugeben. Der Fragesteller sagt allerdings dazu: »Komm schon, wir sind hier nicht bei einem Kongress, Bruder! Erzähl!« Ich lache und lege los: »In Ordnung. Die Details können abweichen, aber ich denke, die Hauptbotschaften der Forschungen sind das Wichtigste, weshalb ich mir auch nur diese gemerkt habe. Eine riesige Lüge ist, wie ihr wisst, unser sogenannter „Tod“. Fangen wir damit an. Bei einer Studie in den USA wurden Aufkleber auf die Oberseiten der Lampen einer Intensivstation angebracht. Menschen mit Nahtoderlebnissen schweben ja oft mit ihrem Bewusstsein über dem Körper und können dann Details der Umgebung wahrnehmen, die sie eigentlich nicht wahrnehmen dürften, da ihr Körper ja „bewusstlos“ irgendwo herumliegt. Die Forscher wollten durch die Aufkleber einen echten Beweis für diese außerkörperliche Wahrnehmung erlangen. Niemand wusste von den Stickern, außer die Wissenschaftler selbst. Und: Oh Wunder! Individuen mit NTEs (Nahtoderlebnissen) berichteten von den angebrachten Aufklebern; sie konnten sie beim Herumschweben entdecken! Es gibt unzählige AUFZEICHNUNGEN solcher Beweise. Oft können NTEler genau beschreiben, was in dem Raum passierte, als sie ohne körperliches Bewusstsein von Bekannten oder Ärzten versorgt wurden. All so etwas. Schier endlose Berichte existieren, in denen Menschen kurz im Jenseits verweilen, wobei sie oft Prophezeiungen von ihren verstorbenen Lieben erhalten, in denen sie vor zukünftigen Ereignissen gewarnt werden. Die Ereignisse treten ein. Es ist alles wahr. Es gibt sogar Experimente mit Astralreisen, bei denen Menschen ihren Astralkörper vom physischen Körper trennen und mit ihm umherschwirren. Sie können zu weit entfernten Orten reisen und später machen sie von ihnen detaillierte Skizzen. Sie vermögen es, genau zu beschreiben, was an dem Ort passiert ist. In anderen Versuchen wurden sogar Pendel 67

EINDEUTIG durch Astralkörper angestoßen. So etwas müsste als ein kolossaler Durchbruch gelten, doch es wird verschwiegen und unterdrückt. Diese alternativen Forscher müssten eigentlich all die Nobelpreise verliehen bekommen. Sie lösen wahrhaft die Mysterien auf.« »Ich habe auch schon Astralreisen erlebt. Ich kann es bestätigen«, erzählt Cem ganz locker. »Ich habe auch telepathische Verbindungen zu Menschen aufbauen können. All diese Dinge sind real.« »Ja, das sind sie. Stichwort Telepathie / Verbindung. In anderen Studien wurden bei Partnern in separaten Räumen Gehirnstrommessungen vollzogen. Man nahm eine Stecknadel, um damit die Fingerkuppe des Mannes zu penetrieren. Bei ihm blinkten bei den Messungen die Areale auf, die für Schmerz zuständig waren – logisch. Doch dasselbe galt auch für die Frau, obwohl sie sich im anderen Zimmer befand! SIE WAREN VERBUNDEN! WIR SIND VERBUNDEN! Studien an Pflanzen ergaben, dass sie teilweise schon vorher wissen, wenn man ihnen Schaden zufügen möchte! Man nahm eine Schere oder ein Messer und tat so, als ob man die Pflanze schneiden wollte. Messungen ergaben eine gewaltige Regung des Geschöpfs. Wisst ihr, was das alles bedeutet?« Ich sehe in viele hoffnungsvolle, erfreute Gesichter. »Wissenschaftler haben DNA-Material von Menschen extrahiert. Die DNA befand sich also außerhalb des Körpers. Wenn man dem Menschen gewisse Veränderungen unterzog und sich seine DNA „im“ Körper veränderte, so transformierte sich in Echtzeit auch die „abgetrennte“ DNA AUßERHALB des Körpers! Das ist ja schon erstaunlich genug, oder? Es schien eine unsichtbare Verbindung zu geben. Dann fuhr man mit der abgetrennten DNA zig Kilometer weiter entfernt ins Land... mit den gleichen Ergebnissen! Raum und Zeit sind verdammte Illusionen. Es wird gemunkelt, dass sich auch die Vergangenheit ständig ändert, nur wir merken es nicht. Es ist alles nur ein erträumtes Hologramm, eine Art virtuelles Ultra-Super-Mega-Computerspiel, von dem genialsten Programmierer überhaupt: Uns, Gott. Ein Hologramm besteht nur aus Interferenzmustern. Wollt ihr ein abgefahrenes Beispiel für diesen Fakt? Michael Talbot erzählt davon. Er war zu Besuch auf einer Geburtstagsparty, und zu Gast war ebenso ein befreundeter Hypnotiseur. Später am Abend ließen die Gäste nicht locker, sie wollten den Meister in Aktion sehen! Also schnappte sich der Hypnotiseur einen Mann aus der Gruppe sowie dessen Tochter. Das Mädchen platzierte er vor ihrem Vater und dieser wurde hyp68

notisiert. „Können sie ihre Tochter sehen?“ - „Nein. Wieso?“ - Der Vater konnte angeblich das Mädchen nicht mehr wahrnehmen. Der Hypnomeister nahm eine Uhr und hielt sie hinter den Rücken des Mädchens. „Wie viel Uhr ist es?“ - „23.00 Uhr! Warum fragen Sie so blöd?“ - Der Mann schaute durch seine Tochter hindurch! Wie kann das sein? Jemand eine Ahnung?«, frage ich gespannt. »Das Frequenzfeld namens „Tochter“ wurde dem Hypnotisierten aus der Wahrnehmung programmiert. Das Hologramm der Tochter wurde ausgeblendet.« »Korrekt. Und mal ganz beiläufig eine abgefahrene Theorie meinerseits: Womöglich haben die DNA-Ingenieure aus dem Altertum, die ich in meinem 1. Buch erwähne, uns ähnlich manipuliert, damit wir die Dämonen nicht mehr sehen können. Wer weiß, wer weiß. Mir ist gerade noch eine spannende Geschichte eingefallen. Durch Zufall stieß ich mit einer ganz gewöhnlichen Freundin bei einem Gespräch auf okkulte und esoterische Themen. Und man ist teilweise überrascht, was dabei herumkommt, wenn man einfach mal die Leute ein wenig in dieses Gebiet drängt. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater ein Rosenkreuzer ist. Ich hakte nach und hakte nach... und dann erzählte sie sogar davon, dass er bei einem großen Treffen hier in Deutschland mitgemacht hat. Sie zögerte... und sie berichtete zögerlich, dass angeblich der Großmeister Deutschlands sich bei diesem Meeting in Luft aufgelöst habe, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Er beherrschte die Teleportation. Wenn man weiß, dass es keinen Raum gibt und der Körper nur eine Schwingung innerhalb von Schwingungen ist, dann brauch man nur die richtiges Codes und Zack! Man kann durch Wände gehen. Man kann Krankheiten wie durch ein Wunder beseitigen. Man kann schweben. Man kann Blumenknospen per Geisteskraft erblühen lassen. Man kann Gegenstände per Telekinese bewegen. Man kann die Realität formen wie einen luziden Traum. Dieses Wissen wurde uns seit dem Fall von Atlantis vorenthalten und innerhalb der Ur-Geheimbünden vor uns geschützt. Die Illuminati benutzen all die Kenntnisse für ihre düsteren Zwecke, für ihre Schwarzmagie. Sie kennen die Geheimnisse der Matrix. Das Bildungssystem, die Medien und all dies... alles existiert nur, damit wir von der Wahrheit abgelenkt werden und ein sehr limitiertes und schwaches Weltbild eingeprägt bekommen. Deswegen bin ich ein so großer Feind des Bildungssystems. Nicht, weil Rechnen und Schreiben und Lesen etwas Schlimmes wären. Nein. Aber es gibt dort draußen so 69

viel mehr. Und vieles sieht einfach ganz anders aus als das, was man uns dort eintrichtern will. Auch der Physikunterricht ist zu großen Teilen schlichtweg eine riesige Lüge. Quantenphysik wäre schon eher angebracht. Ich bin mir sicher, die Zeit ist nahe, in der die wahren Gesetzmäßigkeiten des Universums an Schulen gelehrt werden.« Die meiste Zeit über spreche ich so, als wäre ich geladen – im positiven Sinne. Die letzten Stunden spüre ich eine hohe Energie in mir wirken und es vitalisiert mich, live den Leuten all die wunderbaren Dinge zu vermitteln. Doch nun überkommt mich eine Art Müdigkeit. Plötzlich bin ich es leid, zu reden. Ich bin eigentlich kein Freund vieler Worte. Im privaten Leben bin ich eher ruhig. Erneut muss ich eine Pause einlegen. »Verzeiht mir, meine Freunde. Ich möchte mich kurz zurückziehen. Nutzt bitte die Auszeit, um die letzten Minuten zu reflektieren. Danke.« Es ist Ende Oktober. Der Flur ist bereits in tiefe Dunkelheit getaucht und aus den Mauern dringt aufdringliche Kälte in das Gebäude. Ich schleiche langsam die Treppenstufen hinauf, wobei ich mir vornehme, dass mit jedem Schritt meine Gedanken ruhiger und leiser werden. Ebenso visualisiere ich mir, dass jeder Schritt ein Teil meines Egos hinter mir lässt. Wenn ich gleich das Dach des Hauses erreiche, möchte ich vollkommen „leer“ sein. Jede Stufe erleichtert mich und lässt das Gerede weiter und weiter hinter mir. Ich bin oben angelangt und öffne die Tür. Quietsch. Es ist, als würde ich das Tor zur Unendlichkeit öffnen. Vor mir tut sich ein herrliches Bild auf: Mehrfamilienhäuser sind vielfältig beleuchtet. Warme Lichter umgeben mich. Nebelschwaden ziehen ohne jegliche Rast durch die Gassen. Im Hintergrund erstrecken sich riesige Wolken, welche an einem großen Wald vorbeischweifen. Ein Windstoß erfrischt mein Gesicht. Die Luft zu atmen ist ein Hochgenuss. Die Straßen sind still. Man hört nur den Wind pfeifen und ein paar vereinzelte Bäume rascheln. Meine Zeremonie wird weitergeführt, Schritt für Schritt lasse ich meine Sterblichkeit hinter mir, meine Meinungen, meine „Boxen“, meinen Verstand. Mein Menschenleben. Vor einer Mauer bleibe ich stehen und setze mich auf sie. Ich hebe meine Hände in die Luft und jubele innerlich. Keine Worte können diesen Zustand beschreiben. Wieder schießt Energie durch mich hindurch und ich führe selbstzufrieden die linke Hand zur Innentasche meiner Robe, in der eine whiskeygetränkte Zigarre auf ihr Schicksal wartet. Oft 70

wird zu viel geredet. Die Wahrheit ist klar sichtbar – auf einem Haus stehend an einem Herbstabend. Im Gesicht der erfreuten Großmutter. Klar aufzufinden - in den Geschmacksnuancen eines frischen Kaffees. In der Spielzeugkiste, die auf dem Dachboden verstaubt. In den Augen eines treuen Hundes. Es ist so einfach. Die einfachen Dinge... Was soll ich den Leuten dort unten noch erzählen? Was gibt es noch zu berichten? Ich muss mich wieder fangen, muss wieder in meine Rolle schlüpfen. Doch vorher genieße ich noch die letzten Momente der ungestörten, non-dualen Wahrnehmung.

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11.

VON KINDERHÄNDEN UND REALITÄTS-

KNETE »Ein weiteres interessantes Thema...«, sage ich, als ich wieder durch die Tür hineinkomme, »...ist das Erschaffen ganz spezieller Umstände im eigenen Leben. Darauf bin ich bisher selten eingegangen, da für mich das SEIN das Wichtigste ist. Es gibt viele Bücher und Ansichten über das Wünschen und Manifestieren, doch hier und da wird zu viel Trara um das Ganze gemacht. Mein Tipp, den ich euch bereits gegeben habe, ist: Seid einfach das, was ihr sein wollt. Ihr glaubt, ihr benötigt Geld? Verkörpert den Reichtum! Ihr glaubt, euch machen materielle Dinge glücklich? Vergesst es und werdet einfach ohne Bedingungen glücklich! Aber, ja... man will dennoch seinen Spaß in der 3D-Welt haben und die Illusion komplett auskosten. Nehmen wir an, der Herzenswunsch ist ein kleines Haus mit schönem Garten. Wenn man Reichtumsbewusstsein ist, dann wird man im besten Fall dieses Häuschen an sich ziehen. Doch ich gebe euch jetzt Mittel mit auf den Weg, die das Ganze etwas flüssiger gestalten. Ich stelle euch die Methode von Thomas L. Pauley und seiner Tochter Penelope vor. Ihr bekommt nun jeder von mir einen College-Block. Das ist das Hauptwerkzeug der Pauley-Methode. Es geht darum, die eigenen Visionen und Wünsche zu konkretisieren und zu affirmieren. Stellt euch vor, die berühmten „Bestellungen beim Universum“ funktionieren tatsächlich. Ihr seid ja die verfluchten Meister dieses Spielfelds, also muss es möglich sein, es nach euren Vorlieben zu gestalten, auch in materieller Hinsicht. Total logisch, nicht wahr? Ihr habt es immer schon getan und werdet nie aufhören mit diesem Erschaffens-Prozess. Aus einer strengen metaphysischen Perspektive heraus, habt ihr euer schrottreifes Auto manifestiert, den geisteskranken Chef, die Kaffeemaschine, welche immer wieder defekt ist, die Minuszahlen auf dem Konto, den ständigen Streit mit Nachbarn, den Unfall mit dem Fahrrad, die plötzlich auftauchenden Kopfschmerzen, alles, einfach alles. Und nun könnt ihr den Spieß umdrehen, wenn ihr dazu bereit seid und ein wenig seichte Anstrengung in Kauf nehmen wollt. Ihr könnt euch ein wunderbares Auto herbeizaubern, selbst ein Chef werden oder an einen guten Chef geraten, eine voll funktionsfähige Kaffeemaschine in die Küche ziehen, Geld magnetisieren, in eine neue Gegend siedeln oder Gelassenheit 72

mit den Nachbarn hervorbringen, immer sicher unterwegs sein, nie wieder Schmerzen im Schädel empfinden. Das Problem ist, dass ihr bisher nie eure idealen Lebensumstände beim Namen genannt habt. Ihr habt immer nur gesagt „...es wäre echt toll, wenn ich ein neues, gemütliches Sofa hätte. Die Läuse und Schaben, die in den momentanen Polstern wohnen, lachen mich sogar schon aus. Sie haben komfortablere Sitzgelegenheiten aus meinen Schamhaaren gebaut. Verdammt!“. Dieses ekelige Dilemma kann nun ein Ende finden. Nehmt jetzt den College-Block und schreibt klar und deutlich die Eigenschaften eures Traumsofas auf. Bitte benutzt dafür die 3. Seite.« Ich schreibe groß an die Tafel: Meine neue Supercouch 1. Mein neues Sofa ist leicht bezahlbar. 2. Es ist einfach riesig und bietet genügend Platz für drei gut gebaute Menschen. 3. Die Supercouch ist so weich und groß, dass man sich fürchtet, in ihr für immer zu versinken. Ich liebe es. 4. Sie besitzt meine Lieblingsfarbe: Neon Gelb. 5. Der Transport der Couch ist ein Kinderspiel. 6. Ich finde ein herrliches Plätzchen für die neue Sitzgelegenheit. 7. Das neue Sofa schenkt mir regelmäßig Entspannung und füllt meine Energiereserven auf. 8. Ich und mein Sofa sind die besten Freunde. 9. Meine neue Supercouch zieht mich an, genauso wie ich sie anziehe. Das Gesetz der Resonanz bringt uns zusammen – in Liebe und Verständnis. 10. Die Couch hält ewig und bleibt immer sauber. 11. Die Lehnen sind so groß, dass man Tablette auf ihnen abstellen kann. Ich bin fasziniert von dieser Funktion. 12. Es wurde ein passender Hocker mitgeliefert, den ich wunderschön finde. 13. Die Ästhetik des Sofas erfüllt den ganzen Raum mit Gemütlichkeit und Liebe. 14. Man kann auf dem Sofa ein ausgezeichnetes Nickerchen genießen. 73

15. Die Kissen der Couch sind angenehm weich, aber dennoch stabil. 16. Die Kissen der Couch sind an Gemütlichkeit nicht zu übertreffen. 17. Ich liebe meine neue Supercouch. 18. Ich danke dem Universum für diesen wunderbaren Luxus. »Faszinierend, oder?«, frage ich lächelnd in die Runde. Einige sind sichtlich erstaunt darüber, was man nicht alles von so einem blöden Wunschsofa berichten kann. »Und jetzt fragt euch: Habt ihr jemals die Umstände in eurem Leben mit einer solchen akribischen Methode festgelegt? Nein, oder? Habt ihr jemals konkret geäußert, wie all die Dinge in eurem Dasein auszusehen zu haben? Vielleicht habt ihr „The Secret“ gelesen oder gesehen und es mit einzelnen Elementen probiert. Aber das war es auch schon, kann das sein?« Einige nicken. Ich frage provokant: »Ist es denn dann kein Wunder, dass so viele Bereiche unseres Alltags sucken4? Wir haben schlichtweg ihre Merkmale nicht bestimmt, daher kümmert sich die negative Kontrollmatrix um diesen Job, oder unser zerfressenes Unterbewusstsein. Keine Gute Konfiguration, um ein cooles Leben zu führen. Erneut das Mantra: Wir sind die Meister des Universums und können unsere Realität in einem ungeheuren Maße bestimmen. Dazu gehören nicht nur grobe Sachen wie die Art und Weise, wie wir unser Geld verdienen oder inwieweit wir einen Traumpartner an Land ziehen, sondern einfach ALLES. Seien es materielle Objekte oder zwischenmenschliche Beziehungen, seien es innere Muster oder Ereignisse in unserem Leben. Wir können all diese Zustände bestimmen – in einem gewissen Ausmaß. Schreiben wir also eine weitere Wahl in unseren Schreibblock. Wieder in der Präsenz-Forum, da es ja JETZT eintreffen soll. Und wieder ohne Verneinungen oder „Nicht-Sätzen“, weil das Universum nur ein JA kennt. Leser meines 2. Buches wissen, was ich meine.« Mein neuer Job 1. Mein neuer Job macht mich einfach glücklich. 2. Er ist genau der Job, der zu mir passt. 3. Er ist der richtige Job für mich. 4

Aus dem Englischen: Am Arsch sein, zum Kotzen sein, Scheiße sein, unangenehm sein, ätzend sein, nutzlos sein. Dinge, die einen aussaugen (Suck bedeutet auch lutschen / saugen). 74

4. Mein neuer Job zieht mich an, genau wie ich ihn anziehe. Wir sind füreinander gemacht, und das Gesetz der Resonanz bringt uns zusammen. 5. Mein Job fällt mir leicht. 6. Mein neuer Job gibt mir Energie. 7. Ich verdiene viel Geld mit ihm. 8. Meine neue Arbeit lässt mir genügend Freizeit. 9. Allen Menschen, mit denen ich während der Arbeit in Kontakt gerate, begegne ich mit Liebe und Respekt. 10. Ich bin stets entspannt bei den Ausführungen der Tätigkeiten. 11. Beim Arbeiten bin ich göttlich inspiriert. 12. Das Universum schützt mich ständig, während ich meine Arbeit ausführe. 13. Mein neuer Job bringt mich oft zum Lachen. 14. Es gibt massenweise kostenlosen, schmackhaften Kaffee auf der Arbeit. 15. Mein Job ist sauber, ehrlich und edel. 16. Ich führe die Arbeit immer gewissenhaft aus. 17. Ich bin ein Meister meines Fachs. 18. Mein neuer Job bietet mir ausreichend Urlaubstage. 19. Mein neuer Job hat die besten Arbeitszeiten für mich. 20. Er lässt mich innerlich reifen. 21. Ich diene der Menschheit. 22. Ich danke dem Universum für meinen neuen Job. Danke! »Das hört sich alles klasse an, oder nicht? Es fühlt sich gut an! Hat jemand noch Wünsche?«, will ich wissen, nachdem ich schnell die Punkte auf eine neue Fläche gekritzelt habe. »In den Pausen soll ein Gruppentanz angeboten werden!«, baut Joe in seine Wirklichkeit mit ein. Ich schaue konfus auf sein Metal-Outfit. 23. In den Pausen wird ein Gruppentanz angeboten, den ich gekonnt mit meinem Headbangen bereichere. ...schreibe ich an die Tafel, weswegen Joe sich unheimlich freut und mir zwei nach oben gestreckte Daumen präsentiert. »Noch etwas? Na kommt schon!« 75

»Mit meinem neuen Job ziehe ich Geldenergien in mein Leben, welche mich in Überfluss und Reichtum schwelgen lassen – das finde ich, ist eine tolle Formulierung und eine gute Wahl!«, ruft Cem euphorisch. »Wow. Das werden einige verklemmte Menschen wahrhaftig hassen. Perfekt. Hört sich viel besser an, als mein Punkt 7!« 24. Mit meinem neuen Job ziehe ich Geldenergien in mein Leben, welche mich in Überfluss und Reichtum schwelgen lassen. »Seht ihr, die Möglichkeiten sind fast unendlich, denn ihr seid die unendliche Möglichkeit. Die Details sind wichtig, denn die Matrix scheint teilweise etwas penibel zu sein – was ich gut finde, denn nur so haben wir wirklich die Macht über ausgefeilte Wünsche. Stellt euch vor, ihr besteht auf nichts Bestimmtes und manifestiert euch einfach so ein Auto. Es kann dann ein Gefährt sein, welches nur drei Reifen hat. Oder es besitzt ein CDLaufwerk, welches defekt ist und nach eigenem Willen ständig Alben von Britney Spears abspielt. Vier Tage später springt euch dann die Feder des Sitzes in das Arschloch und ihr werdet nie wieder glücklich. Ihr habt euch doch ein Auto gewünscht, also beschwert euch nicht! Ihr habt doch eins bekommen! Nur leider habt ihr nicht festgelegt, wie das Auto sein soll. Doch dafür kann das Universum auch nichts, oder? Ihr wünscht euch aus dem Stegreif eine neue Partnerin, doch eurer Wunsch war sehr oberflächlich und chaotisch, daher schenkt euch die Matrix einen anscheinend wunderbaren, superschönen Menschen. Und nach einigen Monaten oder sogar Jahren stellt sich heraus, dass dieser eher oberflächlicher und chao tischer Natur ist. Unter der Maske lauert ein Monster, und ihr zeigt schimpfend in den Himmel und jammert, warum ihr immer den Falschen / die Falsche abbekommt. Life sucks! Das Leben ist zum Kotzen, das ist dann der Slogan. Aber, nein. Ihr habt einfach nur Kotze manifestiert, weil ihr euch nicht richtig entscheidet, was ihr für Zustände in eurem Leben haben möchtet. Wenn ihr schon wünscht, dann wünscht richtig! Es wird Individuen geben, welche gar nicht das Bedürfnis haben, irgendwelche Wünsche zu hegen. Das ist Ok. Sie baden einfach nur konstant in einer positiven Schwingung und lassen alles auf sich zukommen. Das ist Ok. Doch wenn wir bestimmte Dinge eigenständig und „kontrolliert“ auswählen möchten, dann ist es praktisch, ganz genau zu wissen, was wir aus den

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unendlichen Möglichkeiten in unsere Realität beamen möchten. Irgendwelche Fragen?« Es ist ähnlich wie beim Affirmieren, oder? Das, was man manifestieren will, soll man in der Jetzt-Form ausdrücken. Kein „nicht“ oder „kein“ verwenden. Und so weiter. »Ja. Allerdings steht beim Affirmieren eher der eigene Ego-Zustand im Vordergrund. Affirmationen sind meistens dafür zuständig, unterbewusste Muster aufzulösen, die einen selbst betreffen. Man programmiert sich Gelassenheit, Gesundheit, Erfolg oder sonst etwas ein. Es dient zur Neuprogrammierung des Unterbewusstseins, des eigenen Charakters und seiner Verhaltensweisen. Auch beruflicher Erfolg passt gut zu dieser Methode. Aber das Wünschen von Gegenständen beispielsweise ist für mich eher ein Fall für die College-Block-Methode. Wir notieren unsere Wahl einfach in dem Block und das war es. Das Universum ist kein Volltrottel. Es ist unendlich intelligent. Es weiß, dass wir unsere Wünsche in dem Block notiert haben. Wir müssen dann loslassen können. Ebenso müssen alle Zweifel, ob die Manifestationen wirklich so eintreffen wie gewünscht, beseitigt werden. Schreibt einfach eure positiven Formulierungen auf die Blätter und glaubt fest daran, dass sie bereits Realität sind. Lasst dann los und lasst den Kosmos entscheiden, wann und wie eure Wahl geliefert wird. Wenn es energetisch passt, dann passt es. Wenn nicht, dann nicht. Erinnert euch: Wir sind zwar in Wahrheit die unendliche Möglichkeit, doch wir haben uns innerhalb dieser Matrix ein wenig begrenzt. Trotzdem haben wir einen riesigen Spielraum. Mit dem Aufschreiben unserer Wünsche erweitern wir diesen Raum ungemein. Und das war es auch schon. Affirmationen sind die direkte Einwirkung auf innere Muster. Das Wünschen ist eher eine Zustand-Wahl der äußeren Gegebenheiten. Auch zu beachten ist, dass ihr niemals für andere Menschen wünscht oder andere Menschen in eure Wünsche mit reinzieht. „Petra Popel ist meine neue Ehefrau und wir sind für immer glücklich“ ist fast schon eine satanische Aussage, weil sie in die Freiheit einer Person eingreift. Das ist schwarze Magie. Damit wird man früher oder später schlimm auf die Fresse fliegen. Wenn ihr allgemein wünscht, dass ihr mit einem Menschen glücklich werdet, dann wird das Universum den Richtigen aussuchen und alles ist in kosmischer Ordnung. Doch direkt andere 77

Individuen an sich zu fesseln oder über ihr Dasein zu bestimmen – auch wenn es nur in diesem metaphysischen Prozess stattfindet – ist für mich ein intergalaktisches Verbrechen.« Ich habe das Buch von den Pauleys gelesen! Ich habe es in deinen „Literaturtipps für erwachende Sklaven“ entdeckt! Aber du hast die... wie soll ich es nennen... die Richtlinien... den Vertrag mit dem Universum vergessen! »Danke, Cem. Genau darauf wollte ich nun hinaus. Wir haben ja die ersten beiden Seiten frei gelassen. Nun schreibt ihr auf die erste Seite folgenden Text: „All dies bei göttlichem Recht, göttlicher Inspiration, göttlicher Intervention, göttlichem Timing und Gutem für alle Beteiligten!“ - das ist sehr wichtig, damit ihr euch nicht in Dinge einmischt, die euch nichts angehen. Wie gesagt: Falsches Wünschen kann leicht zu einer Art Satanismus werden. Auch den anderen empfehle ich das Lesen des Pauley-Buches mit dem Titel 'I'm Rich Beyond My Wildest Dreams. I Am. I Am. I Am.' - es ist leider nur in Englisch erhältlich. Dort gibt es weitere Informationen und Inspirationen zu der beschriebenen Technik. Gönnt es euch und probiert die Technik aus. Eigentlich habt ihr nun genug Informationen. Schreibt eure Wünsche ganz genau auf, glaubt an ihre Erfüllung und lehnt euch zurück. Wenn sich etwas „erfüllt“, dann sollte es so sein. Aber es ist wichtig, dass ihr endlich einmal festlegt, was eure Realitäts-Präferenzen sind. Das wäre damit dann erledigt. Ihr könnt ständig eure Listen erweitern. So. Cem? Habe ich noch etwas vergessen?«, frage ich und kratze mich am Kopf. Ich bin wirklich ein außergewöhnlicher Vorträge-Mann. »Das mit dem Zehnten geben!?«, schnauft er. »Oh. Bist du dir sicher? Glaubst du, es spielt eine Rolle für die Meister des Universums, den Zehnten zu geben?« »Warum nicht?« »Hmm. Na dann...«

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12.

MR. UNIVERSUM IST MEIN PARTNER

»Jetzt wird es ein wenig konfus. Mein Freund hier meint mit „den Zehnten geben“ einen Energieausgleich zwischen uns und dem Universum. Und ich würde es hier nicht erwähnen, wenn es nicht wirklich eine wunderbare Angelegenheit wäre. Die Pauleys berichten davon, dass es sehr ratsam ist, dem Universum etwas zurückzugeben; sozusagen als Ausgleich für das, was wir von ihm erhalten. Diese Methode war mir ziemlich neu. Am Anfang war ich skeptisch. Ich fragte mich, warum ich dem Universum etwas zurückgeben soll, wenn ich doch das Universum bin. Doch darum geht es hier nicht. Es geht hier einfach um eine Symbiose, um einen Kreislauf von Energien. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich nun im Endeffekt eins mit Gott bin oder nicht. Fakt ist, dass wir in der momentanen Matrix als illusorisch abgetrennte, individuelle Teilchen agieren. Die Quelle existiert sozusagen weiterhin außerhalb dieses Spielfeldes. Diese Quelle ist unser wahres Ich. Diese Quelle projiziert alles in unser Dasein. Wir wählen ein neues paar Schuhe, und diese Quelle zaubert Geldenergie in den Raum, welche wir dann nutzen können, um uns die besagten Schuhe zu „kaufen“. Wir geben dem Ladenbesitzer liebevoll und mit Freude diese Energien und erhalten dafür das, was wir uns ersehnen. Warum sollten wir also nicht unserem wahren Selbst, dem Besitzer dieser Matrix, ebenso einen Ausgleich gönnen? Das unendliche Bewusstsein macht diese Erfahrung überhaupt erst möglich. Warum sollten wir nicht dankbar dafür sein? Warum sollten wir nicht auch etwas zurückgeben? Stellen wir klar: Der Besitzer des Schuhge schäfts ist Gott, welcher die Form eines Ladenbesitzers annimmt. Es wäre nicht korrekt für uns, die Schuhe einfach zu nehmen, ohne zu bezahlen, oder? Warum ist es dann korrekt für uns, ständig vom Universum zu nehmen, ohne etwas zurückzugeben? Ob wir nun daran glauben, dass wir selbst dieses Universum sind oder nur ein Teil davon – das spielt im Prinzip keine Rolle. Es geht einfach darum, zu erkennen, was für ein Energiekreislauf vorherrscht. Das Universum ist nicht auf uns angewiesen, es ist unendlich und voller Fülle. Es geht hier einzig und alleine nur um uns: Bedienen wir uns nonstop, oder sind wir auch bereit, zu geben? Sind wir bereit, Dankbarkeit zu zeigen? Es ist wie in einer Partnerschaft: Nimmt ein Partner nur und gibt kaum etwas zurück, so wird das Ganze früher oder später sehr ungemütlich werden. Es ist keine gesunde Beziehung. Und das 79

Ende des Ganzen ist: Es ist ungesund, das Universum ständig anzuzapfen und sich nicht zu revanchieren. Punkt. Darum geht es einzig und allein bei diesem Thema. Funktioniert es gut, wenn man nur ein Nehmer ist? Nein. Funktioniert es gut, wenn man dankbar nimmt und liebevoll gibt? JA. Die Dinge geraten dann in einen harmonischen Fluss und heilen. Es herrscht keine Einseitigkeit mehr, es tauchen keine Blockaden auf. Das ist ganz einfach. Es ist kein Wiedergutmachen beim Universum, es ist auch keine Erniedrigung oder Notwendigkeit. Es ist einfach nur etwas Natürliches und Normales. Aus einer abgetrennten Perspektive scheint es verrückt zu sein, einem unendlichen Universum „etwas zurückzugeben“. Doch es ist einfach, wie es ist. Die Pauleys gehen sogar so weit und sagen, dass es zu unfassbaren Komplikationen kommt, wenn man keinen Ausgleich vornimmt. Ich bin in dieser Hinsicht etwas vorsichtig, dem Glauben zu schenken. Angeblich können Krankheiten bis hin zum Tod vorkommen, wenn man nicht den Zehnten gibt. Angeblich verwandelt sich das Leben in eine träge Hölle. Missgeschicke passieren. Überall tauchen Blockaden auf. Ich halte es eher für unmöglich, dass dem so ist. Doch wie gesagt, bei einseitigen Beziehungen sind Blockaden so gut wie sicher. Und was für den Mikrokosmos gilt, gilt meist auch für den Makrokosmos. Wenn es ein Ungleichgewicht zwischen Partner 1 (welcher in Wahrheit Gott ist) und Partner 2 (welcher in Wahrheit Gott ist) gibt, dann funktioniert alles nicht richtig und es kann zu negativen Ereignissen kommen. Wenn Mensch 1 (welcher in Wahrheit Gott ist) und das Universum (welches in Wahrheit Gott ist) in eine ungleiche Beziehung geraten, dann kann dies ebenso zu negativen Vorkommnissen führen. Dies hat nichts mit einem rächenden Universum zu tun, oder einem Universum, welches unbedingt unsere Energien benötigt. Es ist schlichtweg etwas, was nicht funktioniert. Und wir sind bei diesem Debakel die Leidtragenden. Nicht, weil irgendein Gott uns hasst oder beleidigt ist, wenn wir ihm keinen Ausgleich schenken. Es sind energetische Gesetze. Geben und Nehmen müssen in einem gesunden Gleichgewicht sein. Das ist alles.« Ich möchte wissen, ob alle Anwesenden diese Prinzipien verstehen, da ich sichergehen will, dass keine Missverständnisse aufkommen. Leicht kann unser wahres Ich, das Universum, wie ein fordernder Bösewicht aussehen, welcher die armen Menschen dazu zwingt, ihren Energieausgleich zu tätigen – ansonsten plagt er sie mit Krankheiten und Chaos. Es gibt nun mal Grundsteine der Matrix. Wenn du von einem Berg springst und glaubst, 80

du könntest fliegen, dann zersplitterst du nun mal auf dem Erdboden. Wenn du nur nimmst und nichts gibst, dann sieht es anscheinend ähnlich aus. Das junge Mädchen, welches vor einigen Momenten noch in einem Bad aus bunten Schaumstoffbällen geplanscht hat, meldet sich und vergleicht: »Wir sehen es doch an der momentanen Lage der Welt. Obwohl die Erde uns mit allem versorgt, was wir brauchen, nehmen wir nur. Und nehmen. Und nehmen. Und nehmen. Was geben wir Gaia zurück? Kaum etwas. Und was passiert mit uns? Wir gehen ein. Unsere Zivilisation... sorry, aber... sie kackt ab. Wenn wir nur raffen und grapschen, dann verfluchen wir uns sozusagen selbst. Dafür kann Gaia nichts. Sie gibt uns alles aus freien Stücken. Doch wir missbrauchen ihre Gaben und treten sie mit Füßen. Wir gehen deswegen zugrunde. Wir zerstören uns mit dieser Undankbarkeit und Unausgeglichenheit selbst. Die Erde kann sich wieder erholen, das ist kein Problem für sie. Die Frage ist nur, ob wir es überleben.« »So ist die Lage. Und meinst du, Mutter Erde ist in diesem Szenario bösartig?« »Nein.« »So laufen einfach die Dinge, nicht wahr? Wie auch immer. Egal, was man nun für eine Erklärung oder Einstellung hat – den Zehnten an das Universum zu geben funktioniert meines Erachtens nach unheimlich gut. Ich praktiziere es seit vielen Monaten und es fühlt sich nicht nur klasse an, es macht auch riesigen Spaß. Ich gebe Geldenergie. Die Pauleys schwören, so sieht es aus, auf einen Ausgleich durch Moneten. Auch ich regle es in die sem Sinne. Andere Researcher wie Dr. Joseph Murphy behaupten allerdings, dass man 10% von allen möglichen Energien abdrücken kann. 10% des Tages „beten“. 10% des Tages Mr. Universum dankbar sein. 10% der Taten dem Universum widmen. Als Musiker 10% eines Albums der Quelle aller Dinge schenken. 10% der täglichen Aktivitäten dafür nutzen, um Gutes zu tun Was auch immer. Ich rate euch zum Geld, da es sehr ein drucksvoll und direkt wirkt. Man hält es in den Händen. Man erhält zum großen Teil eine Reaktion, wenn man eine „Spende“ tätigt. Man kann anderen Teilen seiner Selbst – anderen Menschen – eine Freude machen. Man hilft der Welt, damit sie ein besserer Ort wird. Man unterstützt ohne Umstände das Schöne und Hilfreiche. Es unterstützt Menschen, die heilsam wirken. Und gleichzeitig arbeitet man an seinem Reichtumsbewusst81

sein und wird in die Geldmagie eingeweiht«, ich mache nach diesem Satz einen kurzen Stopp und bemerke, dass einige der Übriggebliebenen ganz leicht - es handelt sich nur um wenige Millimeter - die Visagen verziehen. Ich weiß, dass viele hier nichts von Geld halten, es sogar hassen. Ich lasse mich nicht beirren: »Im Prinzip gibt man 10% seines Einkommens an etwas Unsichtbares weiter. Wenn das mal keine nette Übung für alte Schotten und verklemmte Verschwörungsfreaks ist. Doch wenn diese Leute sich überwinden, dann machen sie mindestens zwei Aussagen: ICH HABE GENUG GELD, ICH KANN ES MIR LEISTEN, DEN ZEHNTEN DAVON ABZUGEBEN und ICH VERTRAUE DEM UNIVERSUM. Es ist ganz einfach. Am Ende des Monats rechnet ihr eure Einnahmen zusammen und legt dann 10% davon zur Seite. Ihr überlegt daraufhin, welche Person oder Institution einen guten Job für das Universum macht. Ihr dürft entscheiden, wer das sein kann. Gibt es einen tollen Autoren, der euch geholfen hat? Schreibt ihn an! Bittet um eine Bankverbindung oder ein PayPal-Konto. Ich habe dies schon bei mehreren Schriftstellern gemacht. Bei einem meiner größten Inspiratoren musste ich mich über mehrere E-Mails hinweg mit seiner Managerin herumschlagen. Sie wollten einfach keine Spenden annehmen! „Die Menschen haben in der heutigen Zeit alle zu wenig Geld, wir wollen nicht, dass sie sich für uns aufopfern“, war die Aussage. Und das kam von jemanden, der die Unendlichkeit allen Seins predigt. Traurig. Oder seid ihr womöglich eher christlich eingestellt und möchtet der Kirche etwas spenden?«, ich mache den Eindruck, als hätte ich eine komplette Zitrone zerkaut, ein sanftes Kichern geht durch die Reihen. »Dann macht es. Ich habe sehr oft einer Organisation Geldenergie zukommen lassen, welche dafür sorgt, dass Insassen von Gefängnissen an bewusstseinserweiternde Literatur kommen. Sehr coole Sache. Ich habe auch Menschen, die sich für Youtube vor die Kamera stellen und den Leuten eine Hilfe sind, etwas zukommen lassen. Was meint ihr, wie manche darauf reagieren? Sie freuen sich riesig! „Du machst einen guten Job für das Universum, Bruder. Lass es dir gutgehen mit diesen 30 Euro. Kauf dir Erdnussbutter für deine Lieblingssandwiches“. Neale Donald Walsch habe ich ein wenig Geld für einen leckeren Weihnachtstee gegeben. The Scary Guy erhält regelmäßig finanziellen Support, damit er seine Reisen finanzieren kann. Oder ich schlug ihm vor, sich ein leckeres Bier und eine großzügige Mahlzeit zu gön nen. Verdammt, das macht wirklich Spaß. Ich kann diese Methode jedem empfehlen. Man fühlt sich granatenstark. Ich kann es einfach nicht anders 82

beschreiben, außer, dass die Energie zirkuliert. Erwählt, wem ihr diese Energie schenken wollt. Und wenn ihr es tut, dann sprecht laut aus, dass dies eure 10% für das Universum sind. Wenn ihr an einem Bankautomaten die Überweisung tätigt, sagt: „Danke xxx, deine Dienste sind mir und der Welt eine Freude. Danke, Mr. Universum. Hier ist dein Anteil, mein Partner. DANKE!“ - und dann drückt den Knopf, um die Summe zu senden. Das Gleiche macht ihr, wenn ihr Daheim vor dem Rechner sitzt und den PayPal-Button presst. So, und nun lässt Grizzlor einen Klingelbeutel herumgehen und ihr begleicht umgehend eure Schulden beim Universum. VV nimmt gerne eure Geldenergie entgegen.« Niemand lacht darüber. Ein schlechter Witz. Aber man kann es ja mal pro bieren... »Dinge „laufen“ dann wirklich besser. Es herrscht nun wieder ein gesundes Klima zwischen euch und Allem Was Ist. Natürlich herrscht eigentlich immer ein gesundes Klima zwischen euch und Allem Was Ist, weil ihr Alles seid, Was Ist. Aber wie ich bereits erläutert habe, spielen wir hier das Spiel des Getrenntseins. Hier „unten“ ist alles ein wenig paradox.« Jennifer hebt die Hand und ich frage sie, was ihr auf dem Herzen liegt. »Was meinst du genau damit, dass Dinge besser laufen? Kannst du Beispiele nennen?« »Gerne. Einfach alles wendet sich zu deinen Gunsten. Es kann passieren, dass deine Mutter dir plötzlich ein unerwartetes Geschenk macht. Die Kassiererin beim Supermarkt mustert deine gekauften Bananen und gibt dir 50% Rabatt, obwohl die Dinger noch total in Ordnung aussehen. Subtile Sachen, wie Menschen, die dich in der Fußgängerzone angrinsen. Die Wünsche auf deiner Liste manifestieren sich schneller. Du möchtest in den Urlaub fliegen, doch dir fehlen die Mittel – und dann gewinnt die Oma im Lotto und schenkt dir genau die richtige Summe. Dein Chef bittet dich ins Büro und überrascht dich mit einer Gehaltserhöhung oder einer Beförderung. Du scheinst irgendwie immer am richtigen Ort zu sein. All solche magischen Dinge. Achte gut auf diese Sachen. Sie werden dich verblüffen, teilweise auch umhauen. Es wird dir ein wenig unheimlich vorkommen, dass die Realität sich so verformt. Sie muss sich dir regelrecht beugen: Du gibst einen guten, sorgfältigen Meister des Universums ab. Die Matrix folgt deinen Intentionen. Sie ist dazu gezwungen. Wenn du im Einklang und Harmonie mit dem Universum lebst, dann muss dir die Realität die Früchte dieser heiligen Beziehung in den Korb legen. Du bist nun wie ein 83

Magier, welcher mit den Quanten jongliert. Probiere es aus und staune. Das gilt nicht nur für den Zehnten geben, sondern ganz allgemein. Wenn du positiv affirmierst, wenn du ordentlich wünschst, wenn du göttlich drauf bist. Es geschehen Wunder und überall winkt dir die Matrix freudig mit einem Hut und einem Gehstock zu! Halleluja!«

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13.

DR. VV, PROFESSOR FÜR METAPHYSIK

Der ganze Kaffee des heutigen Tages hat meinen Mund ausgetrocknet, es ist mir, als würden Kakteen auf meiner Zunge wachsen und meinen Gaumen penetrieren. Ich muss dringend meine 3-Liter Ration Wasser in Angriff nehmen und einiges nachholen. Ich schnappe mir eine Mineralwasserflasche, die ich fast auf Ex trinke. Ich habe gerade den Mund voller Flüssigkeit, als jemand eine Äußerung von sich gibt. Geld macht alles kaputt. Die Banken rauben uns aus. Dieses Geldsystem muss abgeschafft werden. Jetzt sofort. Es ist mitunter die Wurzel allen Übels. Du müsstest doch einsehen, Vermittler, dass dem so ist. Du bist doch kein dummer Kerl. Bei diesem Thema irrst du dich gewaltig. »Wuasashhhhhhshhh...«, will ich rufen, aber eine Fontäne aus Sabberwasser sprüht frontal aus mir heraus, welche zum Glück niemanden trifft. Ich entschuldige mich für mein spritziges Verhalten, und als ich mich gefangen habe, lege ich los: »Meine Liebe. Stell dir eine verwunschene Welt vor, in dem eine arme, dumme Trollrasse von einem bösen Hexenmeister versklavt wird. Er missbraucht sie zum Abbau von Ressourcen und zum Aufbau von prächtigen Burgen, in denen er selbst residiert. Der Hexer ist ein großer Gelehrter von diversen Prinzipien. Er weiß, wie man die Realität durch Magie beeinflussen kann. Er hat auch die Psyche der Trolle bis in das letzte, staubige Eck durchleuchtet; diese Kreaturen stehen daher unter einer Art Fluch, weil er sie ins Tiefste programmiert und manipuliert hat. Außerdem drängt er sie in sogenannte „Schulden“; er hat ein Tauschmaterial in den Umlauf gebracht: Kleine Goldtaler, welche er selbst in seinen eigenen Schmieden gießen lässt. Er weiß, dass in Wirklichkeit alles aus einer einzigen Energie besteht. Und er versteht, diese Energie für seine Zwecke zu korrumpieren. Sein Glaube besagt, dass ein großer, roter Drache seine Erde erschuf, und das Motto dieses Schöpfers war: Mache, was du willst. Der Hexenmeister wollte Macht und Ruhm, also holte er ihn sich auch. Seine irre Ideologie öffnete alle Schranken. An sich waren die Goldtaler eine praktische Sache: Ohne großes Hin und Her durfte gehandelt werden. Der Schwarzmagier wusste, dass er eine neutrale Energie missbrauchte. Er ließ die Trolle hart schuften, damit sie sich ein paar Taler 85

verdienen konnten. Ebenso liehen sie sich bei ihm Summen dieser Währung, und er erhielt großzügige Zinsen... und das, obwohl er die Taler aus dem Nichts erschaffen konnte. Er nahm sozusagen Zinsen für etwas, was gar nicht da war. Wenn die Trolle ihren Anteil nicht zahlen konnten, nahm er ihnen ihre verlumpten Grundstücke weg. Das ganze Land war seines. Nachts quälten den Hexer Alpträume: Er hatte Visionen von einer Welt, in der die Goldtaler für ihren wahren Zweck genutzt wurden. Lachende Trolle warfen mit den Dingern um sich und betrieben einen freudigen Handel. In diesen Träumen hatten die Trolle eingesehen, dass sie keinen Sklaventreiber wie ihn mehr benötigten. Sie erinnerten sich an ihre Herkunft, an die Trollurahnen, welche edel und eigenständig waren. Wälzend im Bett, sah der Hexer, wie manche Trolle durch die Münzen „durchsehen“ konnten. Sie erkannten, dass eine Währung etwas Heiliges sein kann. Sie erkannten, dass in allem die Urenergie pulsiert, aus denen sie auch selber bestanden«, trage ich die Geschichte vor, ganz so, als würden wir alle an einem Lagerfeuer sitzen. Ich merke mal wieder, wie sehr meine Geschichte doch hinkt, aber ich lasse mir nichts anmerken. »Der Hexenmeister wacht auf. Und er ist erleichtert... alles ist beim Alten. Doch dann vernimmt er freche Schreie außerhalb seines Gemachs – sie dringen vom Hof her hinein. Was ist denn da los? Da stehen einige dieser dummen Trolle! Sie halten selbstgemalte Schilder in der Hand, auf denen Texte wie „Ende mit der Goldschmiede!“ und „Goldstücke sind schwarze Magie“ stehen. Erst ist die zerfurchte Hackfresse des Herrschers versteinert, doch dann ziehen sich knackend seine Mundwinkel nach oben. „Perfekt. Sie verachten das Gold. Das wird sie noch ärmer und manipulierbarer machen. Was für ein schöner Tag! Ein Hoch auf den roten Drachen!“, pfeift er und schmiegt sich wieder gemütlich unter seine mit Pentagrammen geschmückte Wolldecke. „Dazu kommt, dass diese kurzgeschlossenen Goblinhirne weiterhin brav das Äußere fokussieren. Sie werden niemals die Magie verstehen. Die Geheimnisse hinter der Materie. Sie werden niemals einsehen, dass sie sich selbst ändern müssen. Sie suchen brav außerhalb von sich nach Problemen, dabei sind SIE das Problem. Einfach herrlich. Alles läuft nach Plan“.« Ich schaue mich um. Verflucht, die Meisten scheinen immer noch Geld zu hassen. Sie sehen recht unbegeistert aus. VV, schmiere dir deine Trolle in die Haare...

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»Versteht ihr? WIR, die Trolle, sind die Wurzel allen Übels. Wenn wir heilen, dann heilt auch der Umgang mit dem Geld. Wenn wir unsere Macht wiedererlangen, dann wird auch kein Unfug mehr mit dieser heiligen Materie betrieben. Seid ihr wirklich so naiv, und glaubt, dass die Abschaffung des Geldsystems unsere Probleme lösen würde? WIR sind die Probleme. Grizz, reiche mir bitte mal meinen Laptop«, verlange ich. Der Gute reagiert sofort. »Danke, G. Ich habe einen Artikel über „die Wurzel“ geschrieben. Ihr scheint ihn nicht zu kennen? Ich lese einen Teil für euch vor. Seid ihr bereit?« Zu 60% ein zögerndes Nicken. Als der Laptop hochgefahren ist, öffne ich eine Textdatei und fange an: »...eines der "Probleme" sind die Steuern. Doch für mich sind die Steuern einfach nur eine Sichtbarmachung eines metaphysischen Phänomens. Alles in der Außenwelt ist eine Manifestation innerer Prozesse. Die blutsaugenden Steuern zeigen einfach nur, dass die Menschen keinen echten Lebenswillen besitzen. Schaut euch die Leute auf der Straße an... ohne abwertend zu klingen: Die Meisten sind wandelnde Leichen. Was halten all die Menschen vom Leben? Für sie ist es oft eine unangenehme Sache, zu leben. Sie sind überaus negativ eingestellt und halten nicht viel vom Dasein. Viele werden jetzt meinen, dass das Eine zum Anderen führt. Doch das ist ein Irrglauben. Das Äußere diktiert nicht das Innere. Geld ist demnach nicht das Übel. Geld ist nur eine Energie, die uns unseren eigenen Zustand anzeigt. Die hohen Steuern zeigen nur, wie sehr sich die Menschen aussaugen lassen. Und jetzt kommt das Wichtigste: Wenn ihr nun das Äußere transformieren wollt, dann nützt es nichts, an irgendwelchen Symptomen herumzudoktoren. Die Abschaffung von Geld ist nicht die Abschaffung der Sklaverei. Die Sklaverei hat im Innern der Menschen ihren wahren Ursprung. Die Wurzel sind WIR. Ooooops, der Verdeckte Vermittler berührt wieder schmerzhaftes Terrain. Warum redet er immer davon, dass wir Schuld sind? Ekelhafter Typ. Hihi. Ich glaube, ich kündige mein Abo bei seinem Channel.« Die Frau, welche das Ganze mit ihrem Kommentar zum bösen, bösen Geld ins Rollen gebracht hatte, wirft mir einen mörderischen Blick zu. Doch das hält mich nicht davon ab, den Text weiterzulesen:

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»Es ist so, als würde jemand vor dem Spiegel stehen und sein pickeliges Gesicht betrachten. "Diese blöden Pickel... die sind echt daran Schuld, dass ich so hässlich bin". Dann drückt man sie vielleicht aus. Doch sie werden immer wiederkommen. Vielleicht sollte man mal seine Ernährung umstellen? Aber nein... Außen! Außen! Außen! Die Anderen sind schuld! Die Menschen müssen nur aufwachen. Das ist alles. Alles andere wird folgen. Es funktioniert nicht anders. Die ungesunde Weise, mit welcher momentan mit Geld umgegangen wird, wird bestehen bleiben, solange wir uns nicht ändern. Es geht gar nicht anders. Es wäre gar nicht möglich, das ungesunde System abzuschaffen, da es eine Energie ist! Und wir erschaffen diese! Versteht ihr das? Es wäre momentan energetisch gar nicht möglich, einfach so die Sklaverei abzuschaffen. Sie ist eine logische Konsequenz unserer ausgesendeten Energien und unserer Projektionen. Wer glaubt, man müsste irgendetwas aus dem Außen ausschneiden, um die Welt zu retten, der ist wie ein kleines Kind (im "negativen" Sinn). Du kannst nicht einfach so Sachen ausschneiden. Wenn die Schere einen anderen Kurs nimmt, wird sie einen festgelegten Pfad folgen. Wir sind diese Schere. Wir bestimmten den Pfad. Wir basteln die Realität. Wir müssen also unsere Logik umstellen. Es ist nicht möglich, ein blutsaugendes System einfach in Luft auflösen zu lassen. Es ist vielleicht ein schöner Traum, aber mehr auch nicht. Hier sind andere Mechanismen nötig. Ich wiederhole: Es wäre gar nicht möglich, das ungesunde System abzuschaffen, da es eine Energie ist! Und wir „ziehen“ sie an! Wir erschaffen all das! Es wäre momentan energetisch gar nicht möglich, einfach so die Sklaverei abzuschaffen. Sie ist eine logische Konsequenz unserer ausgesendeten Energien und unserer Projektionen!!!
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