Trainingseinheiten 7-9 Schl

September 9, 2017 | Author: Gentian | Category: Atrium (Heart), Circulatory System, Informed Consent, Metastasis, Medicine
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deutsch...

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TRA NNGSE NHE TEN DEUTSCH MEDIZIN Trainerhandreich ungen für Trainingseinheite n 7-9

1

www.telc.net

·tele LANGUAGE TESTS

TRAININGSEINHE TEN DEUTSCH MEDIZIN Trainerhandreichungen für Trainingseinheiten 7-9



1

Diese Publikation und ihre Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der schriftlichen Einwilligung des Herausgebers. Herausgegeben von der tele gGmbH, Frankfurt am Main, www.telc.net Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2014 © 2014 by tele gGmbH, Frankfurt am Main Printed in Germany ISBN 978-3-86375-192-0 Best.-Nr.:/Order No.: 5037-PrK-000301

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Trainingseinheiten

Inhalt 7

7

Beratungsgespräche führen - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

8

Das medizinische Aufklärungsgespräch _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __

12

9

Mit Angehörigen über Krankheitsbilder sprechen

19

Trainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

5

Trainingseinheit 7 BERATUNGSGESP RÄCHEFÜHREN

1 Einstieg a Lösungsvorschlag

s.~~.C!.v:-.0L.~~g.. ~e.s.P'..e~~.e~ ..................... .

E.~~~~~0ß.sP.'...0 .~.~.~..f0:~.~~~ ..................... . R.~~~~e.V:-..0~~00. ~.V:-...... ....... ..................... . A.~.05:~.. ~~.~.~~.~...................................... . T .nß.~0P.~~..fe~~Leg·~· ~· ............................... . u.~~~.~~.~~~l{.V:-.0~.~ .~fl{.V:-.0 . ~:.~0.~~P::-: .... . N.~~~~~0.~.g .~~~~ .5:~.~~.V:-........................... . Ged1ALd nC!beV\, 2 Adipositas - Beratungsgespräch a In dieser Aufgabe wird eine Beratungssituation vorgestellt, wie viele Ärztinnen und Ärzte sie aus dem Arbeitsalltag kennen . Zugleich werden erste Redemittel eingeführt. Die Teilnehmenden können die Fragen jeweils separat schriftlich beantworten. Je nach Kurs kann auch direkt ein freier Dialog zum Fallbeispiel geführt werden.

Sprachbox a Wenn Sie immer noch besorgt sind,

Behandlungsmöglichkeiten.

Die Alternative ist

sicher, dass Manuelle Therapie helfen wird.

Training sei nheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

7

7

Beratungsgespräche führen

b Trinken Sie

auf Alkohol verzichten müssen.

Sie sollten sich

mit der wir anfangen können.

Es würde Ihnen

mit Akupunktur probiert?

Das ist eine Maßnahme,

weiterhin viel Wasser.

Sie sagten, Sie haben es noch nicht

nehmen Sie weiterhin Paracetamol.

Wenn Sie immer noch Schmerzen haben,

sich regelmäßig zu entspannen.

Es wäre gut, wen n Sie darauf achten,

fettarm ernähren.

Sie werden in Zu kunf t

helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.

3 Redemittel in der Patientenberatung b Lösungsvorschlag

.0.~~ .~~~ .0 .V\'.0.~.~~g„~.~~~„'0'.P.~~~ . 0.0.~.~r.~ .'::'.~.~0:.



Ich denke, dass



Ich bemerke, dass :?.~~ .~.V\'.0~~ . ~ .l1.~ß.V\': „



Ich bin überzeugt, dass



.d.~~ . l?PP~0~~.0.V\'..~.e.~f~.V\' .~.0.V\'.V\'~.. 1~.~~..~~~.C.~'::'.e.r.0.~.V\'..?'. ~ . L.~ '.'\0~'..V\,: Ich freue mich , dass .0.~~ „~0.b.~.~~'..0~~~~~~.~ . ~~r.~L.~~~„0 .~~„ci. ~.-?.0~f0 LY".:'„-?.~~0:.

c Weisen Sie Ihre Teilnehmenden auf die persönliche Wirkung von Ich-Botschaften hin. Die Redemittel unterstützen in der Regel eine klare und zugleich emphatische Kommunikation . Aussagen können präziser formu liert und Allg emeinplätze vermieden werden: „Ich denke, dass die Behandlung eine Woche dauern wird", im Gegen satz zu „Die Behandlung wird eine Woche dauern".

d Lösungsvorschlag /

Zustimmung und Ablehnung

Gefühle und Wertung

Gedanken und Meinungen

Wissen

Ich muss lh//Le//L recht

Ich hi//L sicher, dass ...

Ich hi//L der- /vlei//Lu//Lg .. .

Ich hi//L zuver-sichl:Lich,

gehe//L, dass ...

Ich weil>, dass

Ich fi//Lde/glauhe/dMke . „

dass

Es ist (Leider- //Licht:)

Es stimmt dass .. .

Ich er-wäge/ziehe i//L

Ich hi//L zufdede//L/fr-oh/ glücklich /eYleichl:er-1:/

„.

„.

Yichtig, dass . „

Ich möchte sie damuf

Er-wägu//Lg

Ich stimme lh//Le//L zu .. .

hi//Lweise//L/aufmer-ksam

Ich hi//L der- A//Lsicht

her-uhigt/zuver-sichl:Lich

Ich ka//L//L lh//Le//L Leider-

mache//L, dass .

dass

„.

//Licht zustimme//L .. .

Ich sehe/hemer-ke, dass . „

Ich hi//L üher-zeugt ...

„.

„.

Ich hahe de//L Ei//Ldr-uck,

Ich würde lh//Le//L ...

Ich fi//Lde es gul:/pr-ohlematisch/schade///Lichl: so

dass

empfehle//L

gut/tr-aur-ig/wichl:ig/

„.

Ich r-ate lh//Le//L ...

i//Lter-essa//Lt, dass ...

Ich er-warte

Ich freue mich ...

„.

'\

Ich hoffe . Ich hahe A //Lgst ... Es tut mir- Leid .. . Ich ver-stehe, dass

8

„.

Trainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2 ·C1 MED I ZI N

1

1

7

Beratungsgespräche führen

e Lösungsvorschlag

1 2

·'·~·~.f:.~.~ e.. ~~.c .0:.. 0.0.~.?. :?..~~..~.~0~..~~ .0.~'.. . PP.~'..0~~P!':'.. ~~~.s.~.n.~p~~~~ . ~.0 .~.~.V\,: ..................... . .1.c.~ . ~~.V\-..~L:. .~L.c .0ß.I!.. 0.0.?.S. .~?. ..' 0.V\-.t~ ..~.e~~.~'.. . 9.~ .0.t, ..".':'.e.~ .V\, ..ci ~~ . ye.~.".':'.ci c.~~~~g~v: . ~.V\-..... ... . · ' ·~ :.~.V\'1:-. ?.ci.~.~ .n.'..0.~.V\'1:- ..9~~~~~ .S.~.V\,.ci. : ..1.c.n..".':'.0-.'.0ß.·'· ~ v::~~ . ?.~n.:. .~~ . 0.Le.s.~.~.. ?.~~9.'.~ff .......... . ycitevt.

····················································································· ·············· ········· ··········································

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tAvtte YStAcnevt.

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4

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2 fal sch

3 falsch

4

falsch

5 falsch

5 Kreuzbandriss Hörtext 1 Sebastian: Was habe ich denn nun? Dr. Zucker: Sie haben sich vermutlich einen Kreuzbandriss ~~.9~~P.9~V\, oder das Kreuzband ist zumindest

.0 .V\,.0~ :.~~~~V\,· Sebastian: Na, toll. Das kann ja .~ßL~.~'.. werden. Dr. Zucker: Lassen Sie es mich kurz erklären. Das Knie ist ein .Y~C.~~ kompliziertes Gelenk, das Ober- und Unterschenkel beweglich miteinander verbindet. Di e Bänder erm öglichen diese Beweglichkeit, ~p :.g~~ aber auch fü r Stabilität. Normalerweise sind die Kreuzbänder sehr reißfest. Aber bei starker Überbelastung oder schnellem Richtungswech sel kann es während des Laufens oder Springens zu einer sogenannten Kreuzband ruptur R OVVlVVlevt. Das ist dann ein Kreuzbandriss.

Sebastian: Muss ich jetzt operiert werden? Dr. Zucker: Das hängt davon ab, welche s Band .9~. V\,0 ~. betroffen ist und ob es nur P.0. '..~.Le.L~ oder voll ständi g geri ssen ist. Durch die Verletzung hat sich außerdem Flü ssigkeit in Ihrem Kni egelenk .9~.~~.L0.~~· Daher kommt die Schwe llung, die Sie am Knie haben.

Sebastian: Ah ja. Dr. Zucker: Wenn das Kreuzband nur angerissen ist, bekommen Sie zunächst eine Orthe se, al so eine Art Schiene, die die Beweglichkeit des Knie s .~~.V\,~.~0.'.0 .~ .~~· Zu sätzli ch wird das Knie mithilfe von Phys iotherapie wieder stab ili siert. Ist das Kreuzband aber voll ständig .9~'..L~~~".:'.· würde ich Ihnen .d.'..~V:9.e!':'.0. ein e Operation empfehlen, um Folgeschäden au szu schließen .

Trainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

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7

Beratungsgespräche führen

Sebastian: Okay ... Und wie schnell wäre ich nach so einer Operation wieder fit? Dr. Zucker: Sicher denken Sie da ans Fußballspielen, das wird leider nicht so schnell .0~~~'.'\· Die Operation ist heutzutage zwar ein minimaler Eingriff. Sie wird mit einem Arthroskop .0. l:'l.~~~0.~f0:~'..~ und Sie können binnen kürzester Zeit Ihr Knie wieder leicht .~ .~~.0.~.t~'.'\· Aber bis Sie wieder mit voller Belastung Fußball spielen können, wird es einige Zeit dauern.

6 In der Notaufnahme a 1 Herr Clausnitz hat eine partielle Ruptur des a Ligamentum collaterale fibulare. b Ligamentum collaterale tibiale.

3 Herr Clausnitz möchte schnell behandelt werden, weil )(a er einen beruflichen Termin hat. b er verreisen möchte.

c

)( c Ligamentum cruciatum anterius. 2

Der Assistenzarzt spricht mit der Chefärztin, weil

)(a der Patient den Therapievorschlag ablehnt. b er ihr die Röntgenbilder zeigen möchte.

c er sich über den Patienten ärgert.

4

man ihn in der Firma erwartet.

Die Chefärztin empfiehlt

a eine Operation. )(b Physiotherapie.

c weitere Untersuchungen.

Hörtext 2 Chefärztin: Wie ich höre, gibt es ein Problem mit der neuen Aufnahme. Assistenzarzt: Ja, Herr Clausnitz verlangt Sie persönlich zu sprechen, da er mit meinem Beratungsgespräch nicht zufrieden ist. Chefärztin: Was haben wir? Assistenzarzt: Partielle Ruptur des Ligamentum cruciatum anterius. Meiner Meinung nach auch konservativ behandelbar. Chefärztin: Wo liegt sein Problem? Assistenzarzt: Keine Zeit. Er will am Montag wieder in München sein. Er hat einen wichtigen Arbeitstermin und will nicht an Krücken erscheinen. Deshalb will er sofort operiert werden.

Chefärztin: Gut. Haben Sie die Aufnahmen? Ich schaue ihn mir an und versuche ihn davon zu überzeugen, dass Physiotherapien gute Alternativen sein können. Wiegenau hat er sich die Ruptur zugezogen? Assistenzarzt: Skiunfall. Heute Mittag haben sie ihn eingeliefert. Seitdem will er Sie sehen. Chefärztin: Also, wenn er Ski fahren kann, klappt es auch mit der Physiotherapie. An Krücken muss er sowieso gehen, ob mit oder ohne Operation. Assistenzarzt: Er ist in Zimmer 203. Hier ist seine Akte. Chefärztin: Danke. Dann schauen wir mal.

7 Rollenspiel Lassen Sie Ihre Teilnehmenden am Ende der Trainingseinheit weitere Dialoge führen. Die Themen der Rollenspiele sowie die jeweilige Rolle Ärztin/Arzt, Patientin/Patient können Sie auf Karten schreiben, die die Teilnehmenden ziehen. Sie können Beratungsgespräche zu folgenden Themen üben lassen:



Ernährung sberatung

a Suchtberatung • 3



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Diabetes-Beratung Entscheidung für oder gegen eine Operation (z.B. Mandelentfernung) konservative Behandlung versus chirurgischer Eingriff bei Bandscheibenvorfall

Trainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

7

Beratungsgespräche führen

Infinitiv mit zu - Kopiervorlage Lesen Sie die Äußerungen aus einem Beratungsgespräch und bilden Sie Infinitivsätze mit zu. Beispiel : Ich hoffe, dass ich Sie nächste Woche wiedersehe .

1 .~.~. . ~.~ff~~ . :?.~~ . ~0~0.s~~ . l;Y.~~0.~ . :V.~~.0.~r.~~S.~.~~.~„„ .... „ ... ..„ „ ... „ „ „ ... „ „ .... „ .... „ „ .... „ „ .. „ „ „. „ „ ..... .

.

1 Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig essen.

2 Ich schlage vor, dass wir zuerst mit der Antibiotika-Therapie beginnen.

3 Wir haben auch die Möglichkeit, dass wir noch ein CT machen .

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0

4

Es ist gut, dass Sie Ihre Ängste äußern.

.. .

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5 Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie eine Ernährungsberatung machen. „ „. „ ... „. „ „ „ „ „ „ „. „ „ „. „. „ „ „ „ .. „. „

6 Es ist wichtig, dass Sie zunächst mit einer Physiotherapie starten.

Trai ningsein he iten 7-9 tele DEUTSCH B2 ·C1 MEDIZIN

T ainingse inheit 8 DAS MEDIZINISCHE AU FKLÄRU NGSGESPRÄCH

1 Einstieg 1 In welchen Situationen finden medizinische Aufklärungsgespräche statt? Aufklärungsgespräche finden vor Operationen und Untersuchungen sowie im Rahmen des Diagnosegesprächs stat t. 2 Wozu dient das Aufklärungsgespräch? Der Patient soll über seine Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten bzw. -alternativen, deren Nutzen und Risiken sowie deren Grenzen informiert werden. Außerdem so ll der Verlauf der Krankheit dargestellt werden. Der Patient soll in die Lage versetzt werden, die Tragweite seiner Entscheidungen zu begreifen. 3 Was ist besonders wichtig bei einem Aufklärungsgespräch? Die Teilnehmenden könnten folgende Punkte anfü hren: • für einen angemessenen äußeren Rahmen sorgen (Zeit und Raum) • anbieten, eine Vertrauensperson mitzubringen, ggf. ist der Betreuer zu kontaktieren • klare, einfache Sprache verwenden, Fachbegriffe vermeiden bzw. erklären • sicherstellen, dass der Patient den Inhalt der Aufklärung verstanden hat • Aufklärungsbögen beim Gespräch bearbeiten, z.B. Anmerkungen ode r Streichungen, zum Schluss aushändigen und unterschreiben lassen, selbst unterschreiben und mit Datum und Uhrzeit versehen 4

Welche Probleme kann es geben und wie kann man Abhilfe schaffen? Folgende Probleme können beispielsweise auftreten : • Patient versteht Diagnose/Eingriff/Behand lung nicht. Wenn Fachsprache sich nicht vermeiden lässt, muss sie ausreichend erklärt werden, evtl. Bilder, Model le oder kleine Videos zur Verdeutlichung einsetzen. • Einer der Gesprächsteilnehmer verfügt nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse, evtl. Dolmetscher hinzuziehen . • Patient kann evtl. „abschalten", wenn erz. B. eine völl ig unerwartete Diagnose erhält. Hier ist es wichtig , genügend Pausen zu lassen, damit der Patient Zeit hat, die Nachricht zu „verdauen ", evtl. neuen Termin vereinbaren . • Patient verweigert die Behandlung. Ärztin bzw. Arzt sollte sich unterschreiben lassen, dass er ihn über evtl. negative Folgen dieser Entscheidung ausdrücklich aufgeklärt hat. • Notfallsituation: Sollte der Patient nicht ansprechbar sein , müssen beg leite nde Angehörige aufgeklärt werden. Wenn dies auch nicht möglich sein so llte, mus s der Arzt zum Wohle des Patienten handeln und ihn im Nachhinein über die erfolgten Maßnahmen und deren Folgen informieren . Gegebenenfalls sollte eine Verfügung/Betreuung beim Amtsgericht beantragt werden.

2 Kaiserschnitt a Kritikpunkte an der Gesprächsführung der Ärztin: • kurz angebunden, schroff, desinteressiert • zu viele medizinische Begriffe ohne Erläuterung • setzt voraus, dass der Gynäkologe die Gründe für und den Ablauf der Sectio caesarea erklärt hat • fragt nicht nach bisherigen Operation s- oder Narkoseerfahrungen • geht Aufklärungsbogen nicht durch, individualisiert ihn nicht, händigt ihn nicht aus

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Tra i ningseinheiten 7- 9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

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-

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.

8 Das medizinische Aufklärungsgespräch

Hörtext 1 Frau Dr. Ahlersmann: Frau Maischberger bitte. Frau Maischberger: Guten Tag. Frau Dr. Ahlersmann: Kommen Sie rein . Ich habe heute leider wenig Zeit. Hier haben Sie die Aufklärung sbögen zur elektiven Sectio caesarea und Anästhesie. Lesen Sie die schon mal durch , ich bin gleich bei Ihnen. Frau Maischberger: Ja, vielen Dank. Frau Dr. Ahlersmann: So, da bin ich wieder. Al so Sie sind heute hier, um den elektiven Eingriff zu besprechen . Ich nehme an, Ihr Gynäkologe hat Ihnen bestimmt schon alles dazu erläutert. Das heißt, wir müssen nur noch mal kurz über die verschiedenen Anästhesieformen sprechen. Ich würde Ihnen immer zur Vollnarkose raten. Da verschlafen Sie all es und bekommen nichts mit.

b

Frau Maischberger: Ah ja? Frau Dr. Ahlersmann: Es gibt zwar noch die Periduralanästhesie, aber die birgt höhere Risiken und ich würde davon abraten. Manchmal sitzt die Peridurale nicht und Sie spüren trotzdem etwas, dann müssen wir eine Vollnarkose machen, oder der Anästhesist trifft einen Nerv und Sie behalten dann eine Peronaeusparese. So, wenn Sie keine Fragen haben ... Frau Maischberger: Ja, ich weiß nicht. Frau Dr. Ahlersmann: Gut, würden Sie dann bitte hier auf dem Aufklärungsbogen unterschreiben? Wir sehen uns am 10.11 . morgen s um 8 Uhr. Kommen Sie bitte nüchtern! Auf Wiedersehen.

Anästhesie

Fußheberschwäche

elektiver Eingriff

Frauenarzt

Gynäkologe

Betäubung

Periduralanästhesie

Kaiserschnitt

Peronaeusparese

Rückenmarksnarkose

Sectio caesarea

geplanter Eingriff

c Herr Dr. Winterstock prüft den Wissensstand der Patientin, erkundigt sich nach der früheren Erkrankung der Patientin und zieht auch das Narkoseprotokoll zurate. Er gibt dem Ehepaar genügend Zeit, den Aufklärung sbogen zu lesen, und erläutert den Gesprächsablauf. Weiterhin stellt Dr. Winterstock beide Narkoseverfahren vo r und geht konkret auf die Bedürfnisse des Ehepaars ein .

d Wie waren Frau Maischbergers Erfahrungen bei der ersten Operation?

~.L~ . 0.1A.t ..0.~.e .Y~~.L~0 '..~~?.~. 0.~~. \!~.'..t'..00~.V\,.. ~~0.. 0.1At..~.~C.~ ..0 ~t..~.~\'..~.~~ . g.~fl,{~ ~~: ............... . Welche Vorteile der Periduralanästhesie nennt Herr Dr. Winterstock?

.f.'..iA.~..00 ~.s .~ .Vi.~.~.'.0ß.'...~.0 .V\,.V:-..0.~.~ ..0.~.b.~:,~ . ~C.~ .V'Vt.~'..~fv~.~. ~~0 ..'0'0 C.~ ..e'..~.e~~~ . ~.V:-.0. . ~.~ ..0.~.V:-... . .~r.s.t.~:-:. '.5..0.Vi.'..e~..~.0.'.~'.. . ~.~'.:'.0~'.. . ~Ö.'..~.V:-.. ~.~0. ~~.~ . ~.ofr:.~ . ~~..0~.~ . ~. '..V'Vt.e ..".:'~0.V'Vt.~'.':: . ?..e~.0.~ .. ....... . .~. 0'..~~.?.e.IA v.~.~V\, . :.-::~r.0.~.V:-. L:-:.0.e.~. ~e0~~. 0.~~. \!~.'..~'..00.~.V:-:.. „

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Welche Bedenken äußert Herr Maischberger?

.?'...~.s\ ..~.~~~ :.g.t, ..0. 0~~ ..~0.V'Vt..~.0.Vi.~~C.~~ . '.'::~ :.0.e.V\,..~.~.V:-.V:-\~" ............................................................ . Hörtext 2 Herr Dr. Winterstock: Guten Tag, Frau Mai schberger, Herr Maischberger. Kommen Sie bitte, Sie können hier Platz nehmen. Wie ich sehe, sind Sie heute da, um sich für den geplanten Kaiserschnitt anzumelden. Können Sie mir bitte sagen, warum Ihr Frauenarzt Ihnen einen Kai serschnitt empfohlen hat? Frau Maischberger: Ich erwarte Zwi llinge. Außerdem wurden bei mir Myome entfernt, bevor ich schwanger werden konnte. Deshalb war mir schon klar, dass ich einen Kaise rschnitt brauche. Herr Dr. Winterstock: Ja, das stimmt. Wo haben Sie sich operi eren lassen? Hier im Haus?

Tra i ni ngse i nheiten 7-9 t ele DEUTSCH B2 ·C1 MEDIZIN

Frau Maischberger: Ja, ich habe mich hier sehr gut betreut gefühlt. Herr Dr. Winterstock: Das freut mich. Ich werde mir gleich das Narkoseprotokoll ansehen . Hier ist schon mal der Aufklärungsbogen. Bitte lesen Sie ihn sorgfältig durch . Wie Sie vielleicht wissen , muss ich Sie über all e Schritte sowie über eventuelle Ri siken informieren . Nachher gehen wir den Aufklärungsbogen zu sammen durch. Ich bin gleich wieder da. Herr Dr. Winterstock: Wie ich sehe, haben Sie sich damals für eine Vollnarkose entschieden. Gab es einen besonderen Grund dafür?

13

8 Das medizinische Aufklärungsgespräch

Frau Maischberger: Ich war etwas ängstlich und wollte nichts mitbekommen. Aber die Geburt wollen mein Mann und ich gerne gemeinsam erleben . Wir haben irgendwo gelesen, dass es eine Rückenmarksnarkose gibt. Ist das bei mir möglich? Herr Dr. Winterstock: Grob gesagt hat die Periduralanästhesie den Vorteil, dass Sie die Geburt schmerzfrei und wach erleben können. So können Sie den ersten Schrei Ihrer Kinder hören und sie sofort in die Arme nehmen . Herr Maischberger: Ich hätte auch noch eine Frage. Was ist denn , wenn mir schlecht wird? Ich kann nämlich kein Blut sehen.

e-f

Herr Dr. Winterstock: Keine Sorge, Herr Maischberger. Das Operationsfeld wird mit einem Tuch abgetrennt, Sie sehen nicht viel Blut. Frau Maischberger: Hmm, die Vollnarkose habe ich letztes Mal ganz gut vertragen. Wie sind denn Ihre Erfahrungen mit der Periduralanästhesie? Herr Dr. Winterstock: Normalerweise werden beide Narkosearten problemlos vertragen. Zu den Risiken komme ich gleich noch mal, wenn wir den Aufklärungsbogen dazu durchgehen.

Ermuntern Sie Ihre Tei lnehmenden sowoh l Längsschnitte als auch Querschnitte der Wirbelsäule mit unterschiedlicher Detail liertheit zu zeichnen .

Lösungsvorschlag

Frau Maischberger, nachdem wir die Operationstechnik durchgesprochen haben, müssen wir noch klären, we lche

Wirbelkörper

Art von Narkose Sie bekommen sol len. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass

Bandscheibe

Sie eher zu einer Regionalnarkose tendieren , d. h. einer Spinal- oder

Querfortsatz

Periduralanästhesie. Lassen Sie mich Ihnen die Unterschiede erklären .

Rückenmark, Rückenmarksflüssigkeit und Nerven sind von der harten

Gelenkfortsatz

•12

7-

'""""'

Dornfortsatz

Rückenmarkshaut ummantelt und liegen im Spinalkanal der Wirbelsäule. Sie sind so vor Verletzungen geschützt.

Rückenmark Spinalnerv

[bs&:1 l 't • na(

Zwischen der harten Rückenmarkshaut und der Innenseite des Wirbelbogens liegt der Periduralraum, in dem die Nervenstränge verlaufen, die bestimmte Körperteile versorgen. Das heißt , dass Nerven , die für die Versorgung der Arme zuständig sind, an einer anderen Stelle aus der W irbelsäule hervortreten als diejenigen für den Bauchraum oder die Beine. Diese Tatsache kann man sich zunutze machen . Bei der Periduralanästhesie wird mit einer Hohlnadel ei n Katheter in den Periduralraum der

Lendenwirbelsäule eingeführt, durch den dann das Betäubungsmittel gespritzt wird. Das klingt alles sehr kompliziert. W ichtig ist vor allem, dass die Periduralanästhesie die Nerven betäubt, die die Beine versorgen. Der Nachteil dieser A nästhesieform ist, dass manche Menschen nach der Betäubung Kopfschmerzen bekommen . Der Vorteil der Peri duralanästhesie ist, dass Sie wach und ansprechbar

bleiben. Außerdem können Schmerzmittel später auch über den Katheter gegeben werden. Bei der Spinalanästhesie hingegen wird ein Betäubungsmittel direkt in den unteren Bereich des Duralschlauchs injiziert. Die Spinalanästhesie w irkt schneller und hält kürzer an. Für einen Kaiserschnitt wird in der Regel die Periduralanästhesie bevorzugt. [... ]

14

Tr ainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

8 Das medizinische Aufklärungsgespräch

h Ovar 5LerstocR.

Tuba uterina

5LLdter

Peritoneum

~.~~.~~f~~~ ........ .

l l

Cervix Uteri

c;ebärw..utterViciLs Vesica urinaria

H C!rvt.bLcise

Rektum

Urethra

HC!rvt.röVire Labia Minora

R.Leivce

Labia Majora

gro-be

~~.~~~.Lif?.~ ....... .

Weisen Sie Ihre Teilnehmenden darauf hin, dass die Nabelschnur (Funiculus umbilicalis) und der Mutterkuchen (Placenta) nicht in der Zeichnung abgebildet sind.

3 Phasen des medizinischen Aufklärungsgesprächs a

f

Vorbereitung

r l

u1Ad ggf Patie1Ate1A hegrü.l>ef/1, • Aufkläm1Agshöge1A •• Wisse1Assta1Ad gildrnaterial hereitlegef/1, u1Ad !1AfonuatiklärelA, oh die A1Awese1Aheit OIAshedarf des Patie1Ate1A • ei1Aer vertraue1Asperso1A erfragelA gewü.1Ascht ist oder oh es ei1Ae1A c;esprächsahlauferklärelA •• AufgreifelA E,etreuer giht VOIA !1Aforrnatio1Ae1A, Patie1Ate1Aa/€te ei1Asehe1A u1Ad die der Patie1At giht • gefu1Ade hereitlegef/1, hei gedarf Diag1Aose er1Aeut • fü.r ausreiche/Ad Z eit sorgef/1, rnitteilelA Patie1Ate1A Zeit fü.r (ernotio1Aale) •• fü.r geeig1Aete1A Raum sorgelA • Reaktio1Ae1A ei1Aräurne1A Sorgef/1, u1Ad Ä IAgste erfragef/1, •• Ablauf der l1.1Atersuchu1Ag oder g eha1Adlu1Ag erläuter1A 6rläuteru1Ag VOIA Nutze1A, • RisikelA u1Ad c;re1Aze1A ko1Aflikte •• 6rläutem1Ag,thernatisierM wie richtiges/ falsches Patie1Ate1AVerhalte1A sich



\

Gesprächsabschluss und Nachbereitung

Gespräch

•• ••

1Aeue1A TerrnilA verei1Ahare1A hearheitete u1Ad u1Aterschriehe1Ae A ufkläru1Agshöge1A ilA kopie aushä1Adige1A sich verahschiedelA Tearnrnitglieder ü.her c;esprächsverlauf i1Aforrniere1A

auf E,eha1Adlu1Ag u1Ad verlauf auswirkt verstä1Ad1Ais des A blaufs der diag1Aostische1A /',1Clf>1Aahrne oder der E,eha1Adlu1Ag ü.herprü.fef/1,

Trainingseinheiten 7-9 tele DEUTSCH B2·C1 MEDIZIN

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8 Das medizinische Aufklärungsgespräch

b •

Wissensstand und Informationsbedarf des Patienten erfragen

Beispiel:

.ri:0~ . VIA:0 .~. s;.0 .~.o.~.. ~L~ . ~ ~.~.~!': ..l:
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