Tiere-klagen

May 7, 2017 | Author: fadali64 | Category: N/A
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Der Prophet Die Stimme der Wahrheit. Die Prophetin Gottes spricht in unsere Zeit hinein. 6. Aufl. 2005

erscheint unregelmäßig

Nr.

Das Fundamentale in unserer Zeit zum Nachdenken und zur Selbsterkenntnis

Zwei Weltall-Götter, der Gott des Mose und der Gott des Jesus oder der Eine wandelbare Gott?

Tiere klagen der Prophet klagt an!

Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

15

6. Auflage, 2005 Verlag DAS WORT GmbH DER UNIVERSELLE GEIST LEBEN IM GEISTE GOTTES Max-Braun-Straße 2 97828 Marktheidenfeld Tel. 09391/504-135, Fax 09391/504-133 Internet: www.das-wort.com - e-mail: [email protected] Alle Rechte vorbehalten. Umschlagfoto: plus 49 /VISUM medienservice gmbh, Hamburg Druck: Santec Studio und Druckerei GmbH, Marktheidenfeld

Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

D

V

enn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft. Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht. Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht. on dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter. (Jer 7, 22-26)

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Fürwahr, nicht ein Schatten der apostolischen Lehre ist in unserer Kirche mehr übrig ... eine andere Lehre und Disziplin haben wir herbeigeführt. Das wichtigste ist, dahin zu streben, daß niemand auch nur das Geringste aus dem Evangelium, vorzüglich in der Volkssprache, zu lesen erlaubt wird. Es genügt das Wenige, was in der Messe gelesen wird. Jeder, der fleißig erwägt, was in den Kirchen zu geschehen pflegt, und es einzeln betrachtet, wird finden, daß unsere Lehre von jener des Evangeliums verschieden, wohl ihr gerade entgegen ist ... (Aus einem Gutachten von drei Bischöfen für Papst Julius III. Hans-Jürgen Wolf, Sünden der Kirche)

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Seite 5

Inhalt Vorbemerkung ............................................................................................

7

Gottes Wort vorgestern, gestern und heute - Wahrheit oder nicht? Gott rehabilitiert Mose durch weitere Propheten .................................

8

Kirchenlehre in der Sackgasse ..................................................................

12

„Du sollst ...“ - Gott achtet den freien Willen Seiner Kinder ..............

13

Jesus von Nazareth setzte sich für die Tiere ein. Zeugnisse in „Das ist Mein Wort“ ...........................................................

14

Der Geist der Bücher Mose weht in den Kirchen heute. Parallelen zu den blutigen magischen Zeremonien des Voodoo-Zaubers ..........

18

Jesus war gegen Blutvergießen jeglicher Art .........................................

23

„... der soll ausgemerzt werden.“ Abtötung eines Gewissens. Oder: Wie man der Priestermacht hörig wird .......................................

24

Opferzeremonien „wie es der Herr dem Mose befohlen hatte“. Im Alten Testament war das Kausalgesetz bekannt. Jesus war gegen Tieropfer ........................................................................

28

Das Neue Testament „vollendet“ das Alte und „erhellt“ dieses. Beide sind „wahres Wort Gottes“. Die Millionen Opfer der Kirche ..

32

Martin Luther - Leben und Lehre im christlichen Geist der Nächstenliebe? ............................................................................................

34

"Was der Mensch anderen antut, das tut er sich selbst an." Wie fühlt sich das Tier in seiner Situation? Das Tier, ein Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstand ........................

36

Der Zeitgeist-Gott. „Vollendung“ des Alten Testamentes in unserer Zeit: Sexuelle Vergehen an Kindern durch Priester. In den Fußspuren des Nazareners oder in denen der kirchlichen Obrigkeiten? ................................................................................................

41

„Töten“ oder „Morden“? Jesus erfüllte das Gesetz und vertiefte die Lehre .................................

47

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Seite 6 Anweisungen zu Gewaltund Krieg im alten Testament - Jesus: "Liebet eure Feinde." Jesus rügt die Heuchelei der Schriftgelehrten und Pharisäer ..............................................................................................

48

Aufwand und Zeremonien zur Einweihung und Einkleidung von Priestern in den Büchern Mose ...........................................................

54

Das Erlösungsopfer, das Jesus brachte. „Der Sündenbock“ ...............

60

Die ersten Urchristen kannten keine Zeremonien ................................

64

Paulus kippte das lebendige Urchristentum, verfälschte die Lehre Jesu und legte das Fundament für eine Staatsreligion und veräußerlichte Kultkirche .................................................................................................... 65 Konstantin: Zusammenarbeit von Kirche und Staat. Weiterer Abfall von der Lehre Jesu - die Staatskirche, äußere Machtreligion..

69

Die Heilige Schrift - Altes Testament und Neues Testament „ist inspiriert vom Heiligen Geist“ ..........................................................

75

„Ich, der Herr, wandle mich nicht ...“ Gottesworte gegen Tieropfer durch Propheten nach Mose ................

79

Im Katechismus der Katholischen Kirche: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt ...“ ...............................................

82

Nutzung der Tiere - doch „nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen“. „Tiere sollst du nicht lieben“ ..........................

84

Stellung der Tiere im evangelischen Glauben „Lammfleisch Gottes“ - der Metzger, ein säkularisierter Priester?

93

Fleischessen - Konzession Gottes an die menschliche Schwäche? Hat Jesus Fleisch gegessen?......................................................................

96

Aussagen über Tiere im evangelischen Katechismus ..........................

97

Jesus von Nazareth zum Thema „Tiere“ in der Christusoffenbarung „Das ist Mein Wort“ ............................................ 100

Tiere klagen - der Prophet klagt an .................................................. 104 Das ist der grausame Mensch .................................................................. 151 Das Glaubens- und Lebensbekenntnis der Urchristen im Universellen Leben ..................................................................................... 152 Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

Seite 7

Zwei Weltall-Götter, der Gott des Mose und der Gott des Jesus oder der Eine wandelbare Gott?

Tiere klagen der Prophet klagt an „Ich, der Herr, wandle mich nicht ...“

(Mal 3,6)

„Das Leben in Gott schließt nicht nur den Nächsten mit ein, sondern auch alle anderen Lebensformen wie Tiere, Pflanzen, Mineralien und Steine, denn alles Sein trägt das Leben, Gott.“ (Das ist Mein Wort, S. 811)

Vorbemerkung Wer in der Überschrift dieser neuen Ausgabe von „Der Prophet“ das zweiteilige Thema liest, wird sich eventuell fragen: Was hat die Frage „Zwei Götter oder ein wandelbarer Gott?“ mit dem zu tun, was Tiere in unserer Zeit erdulden müssen? Liegen die beiden Aspekte des Themas nicht auf gänzlich unterschiedlichen Ebenen? Doch wer den Ursachen für das Leiden der mißachteten, geknechteten, zum Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstand herabgewürdigten Tiere nachgeht, wird unweigerlich auf Wurzeln stoßen, die in der Religionsausübung alter Zeiten begründet sind, im Alten Testament.

Der Begriff „Religionsausübung“ gibt hier schon zu denken. Denn Religion ist der Bereich der Verbindung zu Gott und dem Göttlichen. Daß diese von den verantwortlich „Ausübenden“ jener Zeit angestrebt und erreicht wurde, muß jedoch bezweifelt werden. In dem, was Sie nachfolgend lesen, spricht, obwohl es dieses Mal kein Dialog mit einem Zeitgenossen ist, letztlich nicht nur der Prophet, sondern es sprechen viele Fakten, viele Zeugnisse im Wort und auch im Bild. Sie sprechen zu uns - und wer Ohren hat zu hören, der höre. Sie geben zu denken - und wer seinen Verstand

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Seite 8 gebraucht, dem kann ein Licht aufgehen. Sie stellen Fragen an uns - und wer ein Herz hat, das noch empfindet, der fühlt die Botschaft. Was er

dann mit dieser Botschaft anfängt und ob er dieser eine Entscheidung samt Tat folgen läßt, bleibt jedem einzelnen überlassen.

Gottes Wort vorgestern, gestern und heute Wahrheit oder nicht? Gott rehabilitiert Mose durch weitere Propheten Seit Jesus von Nazareth sind 2000 Jahre vergangen. Der Sohn Gottes kam zu uns als Mensch, als der Menschensohn, um uns die Botschaft Gottes, Seines Vaters, der auch unser Vater ist, zu bringen. Die Botschaft, die uns Jesus von Gott, Seinem und unserem Vater, brachte, ist die Liebe. Der Weg zur Liebe beginnt mit der Versöhnung unter den Menschen und zwischen den Menschen und den Tieren und der Erde. Einzig auf diesem Weg findet der Mensch in die Einheit mit Gott und Seiner gesamten Schöpfung einschließlich des Alls. Gott ist die Liebe. Sein unendliches Wesen ist also Liebe. Jesus sprach zu den Menschen, daß Sein Vater und Er, Jesus, der Christus, eins sind. Damit wollte Jesus den Menschen sagen, daß Seine Botschaft die Wahrheit ist, die aus den Himmeln kommt, von Gott, Seinem Vater, der auch der Vater aller Menschen ist. Jesus setzte keine Distanz zwischen die Menschen und sich, sondern Er stellte sie als

Söhne und Töchter Gottes sich gleich, denn Er sprach sinngemäß: Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. (Mt 5, 48) Und Er gab uns das Gebet, das mit der Anrede beginnt: Vater unser, der Du bist im Himmel ... bzw. Unser Vater im Himmel ... Jesus gab uns unter anderem folgenden bedeutungsvollen Hinweis, der, ebenfalls in der Bibel überliefert, lautet: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen ... Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. (Mt 5, 1719)

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Seite 9 Jesus sprach in diesen Seinen Worten vom ewigen Gesetz und somit vom ewigen, unwandelbaren Gott. Damit brachte Er unmißverständlich zum Ausdruck, daß die gottgesandten Propheten wahr gesprochen, also die Wahrheit, die Gott ist, im Prophetischen Wort verkündet haben. Wer im Alten Testament die „Bücher Mose“ mit den Lehren Jesu vergleicht, dem stellt sich sehr bald die Frage: Hat Jesus wahr gesprochen auch als Er sagte, daß Er das Wort der Propheten erfüllen werde? Oder ist das, was bei Mose zu lesen ist, die Wahrheit? Und wie steht es diesbezüglich mit den Propheten, die nach Mose kamen? Ihre Aussagen unterschieden sich in vielen Fällen inhaltlich von den überlieferten Moseworten; z.T. sagten sie das Gegenteil. Oder haben durch die Propheten des Alten Testamentes verschiedene Gottheiten gesprochen? Die Unterschiede in den Aussagen und Anweisungen der Propheten legen den Schluß nahe, es gäbe mehrere Götter. Und Jesus lehrte uns wieder einen anderen Gott als den „Gott“, der z.B. durch „Mose“ sprach. Wer nun meint, die „christlichen“ Kirchen hätten eine überzeugende Antwort und würden ihm helfen, aus der Verwirrung und Verunsicherung zu Klarheit und Sicherheit

zu gelangen, der wird enttäuscht: Sie erklären sinngemäß, jedes Wort der Bibel sei die Wahrheit Gottes, woraus sich ergibt, daß das, was Gott durch Mose gesprochen hat, authentisch in der Bibel steht. Demnach gebot „Gott“ u.a., Tiere in blutigen, grausamen Opferhandlungen zu töten und Ihm darzubringen. Bestimmte Menschen, die Priester, habe Er, der Herr, dazu ausersehen, die Handlungen in detailliert vorgeschriebenen Ritualen auszuführen, „wie es der Herr dem Mose befohlen hatte“. Folgen wir der Lehraussage der Kirchen, so wäre dies also Wahrheit. Doch wie verhält es sich dann mit den weiteren alttestamentlichen Propheten wie z.B. Amos, Jesaja, Jeremia und den vielen anderen, durch die Gott gegen Brandopfer, Schlachtopfer und dergleichen sprach? Jesus, der größte Prophet aller Zeiten, äußerte sich ebenfalls gegen die Aussagen und Anweisungen, die angeblich Gott durch den Propheten Mose verkündet haben soll. Die Widersprüchlichkeit dieser verschiedenen „Aussagen Gottes“ liegt klar auf der Hand. Dennoch soll nach kirchlicher Lehraussage beides Wahrheit sein? Schauen wir uns noch einmal die unterschiedlichen Gottesbilder an:

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Seite 10 Jesus lehrte uns den Gott der Zehn Gebote, der ein gütiger, weiser Gott ist, ein Gott der Liebe und der Versöhnung, einen Schöpfer, der f ü r das Leben der Tiere, ja f ü r die ganze Natur ist. Der „Gott“ der Bücher Mose wäre im Vergleich dazu ein harter, grausamer und brutaler Gott, der den Menschen schwere Strafen, auch Todesstrafen auferlegt, vor allem aber die Tierwelt auf bestialische Weise quälen und hinschlachten läßt, um sich durch den Rauch des Brandopfers beruhigen zu können. Setzte sich also der „Gott“ der Bücher Mose“ im Alten Testament mit Seinen Anweisungen zu grauenhaften Praktiken über den Gott der Zehn Gebote hinweg? Immer wieder werden wir vor die Frage gestellt: Ist der Gott des Alten Testamentes - vorwiegend der Gott in den „Büchern Mose“ - ein anderer Gott als der des Neuen Testamentes? Wenn es ein und derselbe Gott ist, dann muß entweder das Alte Testament, vorwiegend die „Bücher Mose“, gefälscht sein - oder Jesus hat unwahr gesprochen. Oder ist Gott gar wandelbar? Der Prophet ist in der Ausgabe Nr. 13, April 1998, im Dialog mit einem Fachmann der katholischen und einem Fachmann der evangelischen Theologie dieser Frage be-

reits nachgegangen. Sie soll hier mit der besonderen Blickrichtung auf Tieropfer - wieder aufgegriffen werden. Die ersten Urchristen waren noch unbeschwert von solchen Fragen. Für sie war klar, daß das Wort, die Lehre, die Botschaft und das Leben des Gottessohnes Jesus, des Christus, das authentische Wort Gottes, gleich der Wille Gottes für Menschen und Seelen ist und somit auch als Maßstab zu gelten hatte für das, was andernorts und zu anderen Zeiten als Wort Gottes präsentiert worden war und präsentiert werden würde. Wir Menschen hätten jetzt keine Veranlassung, uns Gedanken über „Gottes Wort gestern und heute Wahrheit oder nicht?“ zu machen, ja, es wäre nicht einmal notwendig gewesen, daß Gott noch einmal einen Lehrpropheten auf die Erde sandte, wenn - ja, w e n n - die Entwicklung des Urchristentums sich in der Orientierung an Jesus, den Christus, fortgesetzt hätte. Doch sie setzte sich nicht lange so fort, mit dem Ergebnis, daß der Ungeist des dem Mose Zugeschriebenen, das Jesus schon vielfältig korrigierte, heute noch immer wirken kann, und zwar tiefgreifender, massiver und „globaler“, als vielen bewußt ist.

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Seite 11 Was aber dem Menschen nicht bewußt ist, kann diesen beeinflussen und ihn steuern. Gott ist Liebe, Güte und Sanftmut. Er braucht nicht mit grausamen heidnischen Bräuchen besänftigt zu werden. Wie kam es dann aber zu den falschen Aussagen und Anweisungen im Buch Mose? Wer hatte ein Interesse daran, Mose z.B. die Anordnung der blutrünstigen heidnischen Bräuche unterzuschieben? Gott selbst gibt die Antwort; Er sprach um etliches später durch den Propheten Jeremia: Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft. Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht. Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht. Von dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf

mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter. Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten. Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist dahin, aus ihrem Mund verschwunden. (Jer 7, 22-28) Gott selbst hat also durch Jeremia die Fälschung der „Bücher Mose“ aufgedeckt und damit den Propheten Mose rehabilitiert. Rehabilitiert wurde Mose ebenfalls in unserer Zeit, einerseits durch die moderne Bibelforschung, die nachgewiesen hat, daß Gottes Wort durch den Mund des Mose, wie wir es im Alten Testament lesen, nicht authentisch ist, daß der Text vielmehr mehrfach gezielt verändert und „redigiert“ wurde; große Teile der in der Bibel überlieferten „Endfassung“ schreiben die Wissenschaftler übereinstimmend den Priestern zu. Doch nicht nur das spricht zugunsten des Mose. Die höchste „Instanz“, die Ur-Intelligenz, Allweisheit und Gerechtigkeit, der Christus-GottesGeist, stellt dem Mose in dem großen Offenbarungswerk „Das ist Mein Wort. Alpha und Omega. Das Evangelium Jesu.

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Seite 12 Die Christus-Offenbarung, welche inzwischen die wahren Christen in aller Welt kennen“, die uns der Christus Gottes durch Seine Prophetin der Jetztzeit schenkte, ein eindeutiges Zeugnis aus, u.a. in folgenden Worten: Moses hat das Opfern von Tieren weder befohlen noch gutgeheißen. Er griff jedoch nicht in den satanischen Willen derer ein, die Fleisch essen wollten. Er belehrte und unterwies sie, daß sowohl das Verzehren als auch das Opfern von Tieren Sünde ist. Da die halsstarrigen Israeliten jedoch darauf bestanden, mußte Moses schweigen, denn auch die Israeliten waren Kinder Gottes und hatten den freien Willen. Sie sahen alles nur aus ihrer Sünde heraus und hielten deshalb das Schweigen von Moses für Zustimmung. (S. 596)

Der Geist Gottes bestätigt in Seiner mächtigen Offenbarung vielfach, daß Mose ein getreuer Diener Gottes war, der getreulich Gottes Wort den Menschen seiner Zeit gab. Gott rehabilitierte Mose also erneut. Wer die Worte Gottes durch Jeremia mit dem Herzen liest, der kommt zu der Überzeugung, daß die „Bücher Mose“ die Bücher der damaligen Priesterkaste sein müssen, die dem Propheten Mose ihre Vorstellungen, ihren grausamen, mörderischen Heidenkult angedichtet hat. Die Priester wollten allem Anschein nach weiterhin das praktizieren, was im damaligen Heidentum üblich war und die Israeliten in die Sklaverei nach Ägypten mitgebracht hatten.

Kirchenlehre in der Sackgasse Die Frage im Titel dieser Ausgabe von Der Prophet, welche lautet: „Zwei Weltall-Götter, der Gott des Mose und der Gott des Jesus - oder der Eine wandelbare Gott?“ ist im Grunde bereits beantwortet. Beim Propheten Maleachi sagt Gott es selbst deutlich: Ich, der Herr, wandle mich nicht ... (Mal 3, 6) Daraus folgt, bereits nach dem, was bisher gesagt wurde, daß die sinngemäße Aussage der Kirche: Die

Bibel ist in allen Teilen das direkte, wahre Wort Gottes ... falsch sein muß. In den folgenden umfangreichen Ausführungen leuchtet nun das Licht der Wahrheit - gleichsam wie durch verschiedene Facetten eines geschliffenen Kristalls - in das undurchsichtige Gemisch von Wahrheit und Lüge hinein, das in vielen Köpfen Verwirrung gestiftet, in unzähligen Herzen Hoffnungslosigkeit, Verlorenheit und Verzweiflung ausgelöst und eine

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Seite 13 Entwicklung entscheidend mitbestimmt hat, die schließlich zu dem Druck- und Trugmechanismus führte, der sich „christliche Kirche“ nennt. Die Wahrheit wird euch befreien (Joh 8, 32), sprach Jesus von Nazareth. Gottes Wort war seit jeher das Licht der Wahrheit, das Er durch Lichtboten der Himmel den Menschen gab, damit sie frei werden konnten von ihren Belastungen, aus innerer und äußerer Knechtschaft, von Gebundenheit und Zwang. Seit jeher war der Gegenspieler Gottes der Feind

der Wahrheit und des Guten. Er war und ist bestrebt, das Licht zu verdunkeln. Dazu war und ist ihm jedes Mittel recht, und der Mißbrauch des Namens Gottes und des Namens des Jesus, des Christus, erwies sich zu diesem Zweck als eines der raffiniertesten - wir würden heute sagen: psychologisch wirksamsten - Mittel, um die Herzen gläubiger, gottesfürchtiger Menschen zu vergiften, ihre Seelen zu binden und für Lug und Trug, für Ungöttliches, zugänglich zu machen.

„Du sollst ...“ Gott achtet den freien Willen Seiner Kinder Gott, die Wahrheit und das Licht, ist unwandelbar. Das lehrte Jesus, der Christus, immer wieder. Auch in den Zehn Geboten, die Gott durch den Propheten Mose den Menschen gab, erfahren wir den Gott, den Jesus, der Christus, uns nahebrachte und der von all dem, was der „Gott“ in den „Büchern Mose“ angeordnet haben soll, nichts sagte. In den Zehn Geboten läßt Gott jedem die Freiheit, Seine Gebote zu halten oder sie nicht zu befolgen. Gott zwingt nicht. Gott spricht: „Du sollst“. In den „Büchern Mose“ hingegen

gab jener „alttestamentarische Gott“ zwingende Anweisungen; Er achtete den freien Willen Seiner Kinder nicht. In den Zehn Geboten lehrt Gott uns Menschen weder Grausamkeiten noch Totschlag, auch nicht das Morden von Menschen und das Hinmetzeln von Tieren. Hätte Gott, der Ewige, alles das angeordnet, was in den sogenannten „Büchern Mose“ steht, so wäre Er gegen Seine eigenen Gebote sündig geworden und folglich ein sündiger Gott. So mancher könnte nun einwenden, Töten sei erlaubt, nur nicht das

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Seite 14 Morden, denn das „Du sollst nicht töten“ hieße nach neuesten religionswissenschaftlichen Überlegungen „Du sollst nicht morden“ - so wurden auch die Zehn Gebote in der Neuen Jerusalemer Bibel, Aufl. 1985, verändert. - Wenn das so wäre, dann hätte Jesus einen jungen Mann, der Ihn fragte: Meister, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? falsch belehrt. Jesus antwortete dem jungen Mann (in derselben Bibelausgabe): Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist „der Gute“. Wenn du aber das Leben

erlangen willst, halte die Gebote. Darauf fragte er ihn: welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen. Ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Mt 19, 17-19) Jesus also sagte: „Halte die Gebote“ und ermahnte den jungen Menschen: „Du sollst nicht töten.“ Jesus sagte nicht: „Du sollst nicht morden.“ Er sagte auch nicht: „Du sollst nur in Ausnahmefällen töten.“

Jesus von Nazareth setzte sich für die Tiere ein. Zeugnisse in „Das ist Mein Wort“ Jesus machte auch keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier, denn das Gebot lautete und lautet: Du sollst nicht töten; das ist eine allgemeine Aussage mit der Bedeutung: Wir sollen weder Menschen noch Tiere töten. In Das ist Mein Wort lesen wir u.a., was Christus den Menschen Seiner Erdenzeit sagte und nahebrachte, auch bezüglich des Umgangs mit den Tieren. Als Jesus von Nazareth sprach Ich zu vielen Menschen vom Gesetz des Lebens, so auch von den Tieren, die ähnlich wie die Menschen Schmerz, Leid

und Freude empfinden. So, wie der Mensch nicht gegen, sondern für seinen Nächsten sein soll, so soll er auch für die Tiere sein und ihnen gegenüber Verantwortung tragen, da sie dem Menschen dienen. Immer wieder lehrte Ich die Menschen, daß auch die Tiere Geschöpfe Gottes sind, die der Mensch nicht mißachten, sondern lieben soll. Wer sie schlägt und quält, der wird einst an seiner Seele und an seinem Leibe Gleiches oder Ähnliches erfahren. Denn was der Mensch seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen, den Tieren, antut, das tut er sich selbst an. (S. 433)

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Seite 15 Die Bibel berichtet, daß Jesus bei der „Speisung der Fünftausend“ der versammelten Menschenmenge außer Brot auch Fische zu essen gegeben habe. Bei Markus steht: Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. (Mk 6, 41) Sind Fische nicht auch Tiere? könnte sich mancher fragen. In Das ist Mein Wort lesen wir, was wirklich geschah: Meine Jünger brachten Mir Brote und Trauben zur Vermehrung An diesem Tage wurden Mir auch tote Fische zur Vermehrung gereicht. Als Ich diese tote Substanz in Meine Hände nahm, klärte Ich die Menschen auf, daß aus ihr das Kräftepotential des Vaters, die hohe Lebenskraft, weitgehend gewichen war und Ich nicht lebende Fische schaffe, damit sie wieder getötet werden. Ich klärte die Menschen auf, daß das Leben in allen Lebensformen ist und der Mensch diese nicht mutwillig töten soll. Die Menschen, insbesondere die Kinder, schauten Mich traurig an. Sie konnten Mich nicht verstehen, denn sie lebten zum größten Teil von Fisch, Brot und wenig anderem. Da sprach Ich sinngemäß zu ihnen: Die Energien der Erde halten die toten Fische noch zu-

sammen. So werde Ich euch aus des Vaters Geist keine lebenden Fische schenken, sondern aus der Energie der Erde euch Fische, die tot, also schwingungsarm, sind, erschaffen. Sie werden nie Leben tragen und können nicht getötet werden. Ich will euch zeigen, wie Lebendiges - Brot und Früchte schmeckt, und im Vergleich dazu tote Nahrung. Und Ich schuf für sie Fische aus den Energien der Erde, die wenig Geistsubstanz trugen. Ich gab ihnen die toten Fische und gebot ihnen, zugleich auch Brot und Früchte zu essen, damit sie den Unterschied erkennen zwischen lebender und toter Nahrung, zwischen hochschwingender und niedrigschwingender Kost. Auf diese und ähnliche Weise belehrte Ich die Menschen. (S. 383-384) Wir sehen, wie behutsam, verständnisvoll und einfühlsam Jesus auf Seine Mitmenschen einging und ihnen die Gesetze Gottes in der konkreten Situation anschaulich nahebrachte. In Das ist Mein Wort gibt uns Christus auch die folgenden Hinweise: Wer seinen Nächsten selbstlos liebt, der wird ihm weder Gewalt antun noch ihn töten. Und wer seinen Nächsten selbstlos liebt, der wird auch Tiere nicht mutwillig töten. Wer Mensch und Tier achtet, der hat auch keine kriegerischen

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Seite 16 Absichten, weil er Gottes Gesetze achtet, zu denen auch die Naturgesetze gehören. Wer sich bemüht, die Gesetze Gottes zu verwirklichen, der wird mehr und mehr von der Fleischnahrung Abstand nehmen und die Gaben der Erde dankbar annehmen - also jene Nahrung, die von Gott kommt für Seine Menschenkinder. (S. 479) Christus setzte sich als Jesus für die Tiere ein, wo Er nur konnte. Daß darüber in der Bibel nichts zu finden ist, verwundert nicht, denn es lag nicht im Interesse der nachchristlichen Priesterschaft, das Volk im Sinne des Jesus von Nazareth zu belehren, sondern in ihrem Sinne, im Sinne der nach irdischer Allmacht strebenden Kirche. So wurde der Aspekt „Tiere“ nicht in das Neue Testament der „Heiligen Schrift“ aufgenommen, ebenso nicht das Gebot Jesu, von Fleischnahrung Abstand zu nehmen. Lesen wir weiter in Das ist Mein Wort, wie Jesus auf das Leiden von Tieren reagierte. Es geschah, daß der Herr aus der Stadt zog und mit Seinen Jüngern über das Gebirge ging. Und da kamen sie an einen Berg mit sehr steilen Wegen. Dort begegneten sie einem Mann mit einem Lasttier. Das Pferd aber war zusammengebrochen, denn es war überlastet. Der

Mann schlug es, bis das Blut floß. Und Jesus trat zu ihm hin und sprach: „Du Sohn der Grausamkeit, warum schlägst du dein Tier? Siehst du denn nicht, daß es für seine Last viel zu schwach ist, und weißt du nicht, daß es leidet?“ Der Mann aber erwiderte: „Was hast Du damit zu schaffen? Ich kann mein Tier schlagen, so viel es mir gefällt; denn es gehört mir, und ich kaufte es für eine schöne Summe Geldes. Frage die, die bei Dir sind, sie sind aus meiner Nachbarschaft und wissen es.“ Und einige von den Jüngern antworteten und sagten: „Ja, Herr, es ist so, wie er sagt, wir waren dabei, als er das Pferd kaufte.“ Und der Herr erwiderte: „Sehet ihr denn nicht, wie es blutet, und höret ihr nicht, wie es stöhnt und jammert?“ Sie aber antworteten und sagten: „Nein, Herr, wir hören nicht, daß es stöhnt und jammert!“ ... Und der Herr wurde traurig und sprach: „Wehe euch, der Stumpfheit eures Herzens wegen hört ihr nicht, wie es klagt und schreit zu seinem himmlischen Schöpfer um Erbarmen, und dreimal Wehe über den, gegen den es schreit und stöhnt in seiner Qual!“ ... Und Er schritt weiter und berührte das Pferd, und das Tier erhob sich, und seine Wunden waren geheilt. Aber zu dem Manne sprach Er: „Gehe nun deinen Weg und schlage es künftig nicht mehr, wenn auch du Erbarmen zu finden hoffest.“ (S. 206-212)

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Seite 17 Jesus trug nicht nur die Menschen und Tiere in Seinem großen Herzen, sondern die gesamte Natur. Er war mit allen Schöpfungsformen verbunden, auch mit den Gestirnen und den Elementarkräften. Es ist überliefert, daß Er dem Sturm gebot und daß das Wasser Ihn trug, so daß Er darauf zu gehen vermochte. Wie Er Seine Brüder und Schwestern als Jesus unterwies, so unterweist Er uns heute, z.B. in Das ist Mein Wort: Achtet, schätzet und ehret die Schöpferkraft in allem Sein! Sehet: Alles, was ist an Kraft und Licht, trägt jeder Mensch im Innersten seiner Seele. Der geistige Leib im Menschen ist die Substanz allen Seins, weil Gott, der ewige Vater, jedem einzelnen Seiner Kinder alles gegeben hat als Essenz, als Erbe. In allen Lebensformen ist der ewige Geist, und Er strömt auch aus allen Lebensformen. Wenn der Mensch bewußt zum Kinde Gottes geworden ist, dann dient ihm Gottes Allmacht durch alle Lebensformen, durch den Stein, das Holz, das Feuer und Wasser, durch Blumen, Gräser, Pflanzen und Tiere. Alle Gestirne dienen dem, der in Mir, dem Geiste der Wahrheit, lebt. Wenn die Schöpferkraft das Geschöpf zu durchdringen vermag, weil seine Seele licht- und kraftvoll ist, dann ist es wieder bewußt das Kind, der Sohn oder die Tochter der Unendlich-

keit und hat das Erbe, die Allkraft, wieder angetreten. Jeder Erdentag ist ein Geschenk an den Menschen, damit er sich darin erkennt und findet. Die Naturreiche bieten sich dem Menschen an. Feuer und Wasser dienen ihm und auch die Gestirne bei Tag und bei Nacht. Erkennet, wie reich der Tag für jeden einzelnen ist! ... (S. 184) Bevor wir uns den Texten aus den Büchern Mose zuwenden, noch eine Begebenheit aus dem Leben des Jesus von Nazareth, wiedergegeben in Das ist Mein Wort: Und als Jesus nach Jericho ging, begegnete Ihm ein Mann mit jungen Tauben und einem Käfig voller Vögel, welche er gefangen hatte. Und Er sah ihren Jammer darüber, daß sie ihre Freiheit verloren hatten und außerdem Hunger und Durst litten. Und Er sprach zu dem Manne: „Was tust du mit diesen?“ Und der Mann antwortete: „Ich lebe davon, daß ich die Vögel verkaufe, die ich gefangen habe.“ Und Jesus sprach zu ihm: „Was denkst du, wenn ein Stärkerer oder Klügerer, als du bist, dich gefangen nehmen und dich fesseln würde oder auch dein Weib oder deine Kinder und dich ins Gefängnis werfen würde, um dich zu seinem eigenen Vorteile zu verkaufen und seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen?

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Seite 18 Sind diese da nicht deine Mitgeschöpfe, bloß schwächer als du? Und sorget nicht derselbe Gott, Vater und Mutter, für sie ebenso wie für dich? Lasse diese deine kleinen Brüder und Schwestern in Freiheit, und siehe zu, daß du solches nie wieder tust, sondern daß du ehrlich dein Brot verdienst.“ Und der Mann erstaunte über diese Worte und Seine Vollmacht und

ließ die Vögel frei. Als die Vögel herauskamen, flogen sie zu Jesus, setzten sich auf Seine Schultern und sangen Ihm. Und der Mann fragte weiter nach Seiner Lehre, und er ging seines Weges und erlernte das Korbflechten. Durch seine Arbeit erwarb er sich sein Brot und zerbrach seine Käfige und Fallen und wurde ein Jünger Jesu. (S. 497-498)

Der Geist der Bücher Mose weht in den Kirchen heute. Parallelen zu den blutigen magischen Zeremonien des Voodoo-Zaubers Jesus kam, wie Er sagte, das Gesetz Gottes zu erfüllen. Er tat es mit Seinem Leben und Wirken. Und Er lehrte, wie das Gesetz der Himmel in den einzelnen Schritten im Alltag von uns Menschen zu erfüllen ist; das wesentliche überlieferte Zeugnis davon ist Seine Bergpredigt. Bevor wir uns der Frage zuwenden, wie es kam, daß der wahre christliche Weg, der Weg der Nachfolge Jesu, von vielen sogenannten Christen nicht beschritten wurde, gehen wir noch einmal zurück zu den Büchern Mose. Die darin festgeschriebenen Lehren und Anweisun-

gen sowie das religiös-gesellschaftliche Herrschaftssystem wirkten fort bis zum Erdengang des Christus in Jesus, obwohl Gott immer wieder Seine Boten, die Propheten sandte, um das Volk aufzuklären und zum wahren Glauben und Leben zu bewegen. Die sich daraus ergebende Verblendung und Belastung der Menschen war einer der Hauptgründe dafür, daß Jesus von Seinen Zeitgenossen nicht an- und aufgenommen wurde und den Weg über Golgatha antreten mußte. Und auch nach Seinem Leibestod schlichen sich unter den ersten Urchristen bald gegensätzliche Strömun-

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Seite 19 gen ein und setzten sich schließlich durch. Das neue Christentum, das sich zwar nach Christus benannte, doch nicht mit Christus war, zeigt nun andere Erscheinungsformen als das religiös-gesellschaftliche Leben, das in den Büchern Mose beschrieben ist. Doch wie steht es mit den Wurzeln? Diese bringen immer Früchte der gleichen Art hervor, des gleichen Inhalts. Und Jesus sagte: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Welcher Geist in den Zeremonien weht, von denen in den Büchern Mose zu lesen ist, können wir folgendem Zitat aus dem 3. Buch Mose, Levitikus, entnehmen: Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rind, so bringe er ein männliches Tier ohne Fehler dar; er soll es an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen, damit es vor dem Herrn Annahme findet. Er lege seine Hand auf den Kopf des Opfertiers, damit es für ihn angenommen werde, um ihn zu entsühnen. Er soll dann den Stier vor dem Herrn schlachten, und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut darbringen. Sie sollen es ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang des Offenbarungszeltes steht. Dann soll er das Opfer abhäuten und es in Stücke zerlegen.

Die Söhne Aarons, die Priester, sollen Feuer auf den Altar bringen und Holz darauf schichten. Hierauf sollen die Söhne Aarons, die Priester, die Stükke sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen. Der Priester soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen und das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn. Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Kleinvieh, von den Schafen oder Ziegen, dann soll er ein fehlerloses männliches Tier bringen. Er soll es an der Nordseite des Altars vor dem Herrn schlachten, und die Söhne Aarons, die Priester, sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen. Dann soll der Priester es in Stücke zerlegen und diese sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen. Er soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen, und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn. Ist seine Opfergabe für den Herrn ein Brandopfer vom Geflügel, dann soll er eine Turteltaube oder eine junge Taube bringen. Der Priester soll sie zum Altar bringen, ihren Kopf abtrennen und ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; ihr Blut soll gegen die Altar-

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Seite 20 wand ausgepreßt werden. Dann soll er ihren Kropf mit den Federn entfernen und ihn an der Ostseite des Altars auf den Platz der Fett-Asche werfen. Darauf soll der Priester den Vogel an den Flügeln einreißen, ohne ihn dabei zu teilen, und ihn auf dem Altar, auf dem Holz über dem Feuer, in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn. (1, 3-17) „Zum beruhigenden Duft für den Herrn“. Warum muß man den Herrn mit diesem sogenannten „beruhigenden Duft“, der bestimmt kein Wohlgeruch, vielmehr ein Gestank war, beruhigen? Nach den Lehren Jesu ist Gott die Liebe, die Versöhnung, das Erbarmen und die Güte, das Gleichmaß in allen Dingen. Warum muß Er dann beruhigt werden? Bekanntlich werden sogenannte wilde Tiere - wir bezeichnen sie hin und wieder als Bestien - mit Fleischbrocken beruhigt oder in eine Falle gelockt. Dachte man, oder wollte man den Anschein erwekken, Gott, der Absolute, All-Ewige, sei zu manipulieren, wie wir Menschen es vielfach sind oder wie man im Sinn hat, andere zu manipulieren? Ein solcher Versuch zeugt von Gottferne. Gott hat keine Schwäche. Daher ist Er auch nicht zu manipulieren.

Im 3. Buch Mose, Levitikus, lesen wir weiter: Wenn jemand dem Herrn ein Speiseopfer darbringt, muß seine Opfergabe aus Feinmehl bestehen, auf das er Öl gießen und Weihrauch legen soll. Er bringe es zu den Söhnen Aarons, den Priestern. Er nehme davon eine Handvoll, vom Feinmehl und vom Öl mit dem ganzen Weihrauch, und der Priester lasse sie auf dem Altar als Gedächtnisanteil in Rauch aufgehen, als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn. Der Rest des Speiseopfers gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn. (2, 1-3) Der Rest des Speiseopfers, das Aaron und seinen Söhnen gehörte, war sicherlich der beste Teil. Ist es heute anders? Die Ärmsten essen heute noch die Brotkrumen vom Tisch der Reichen, zu denen auch die kirchlichen „Würdenträger“ gezählt werden können. Das „Heilige“, sogar „Hochheilige“, gebührte den Priestern. Hatte Gott z.B. durch Mose sie eingesetzt? Sie selbst haben sich die Würde des „Heiligen“ verliehen, und das auch noch vererbbar, ohne Ansehen der „Würdigkeit“ des einzelnen. In Levitikus heißt es weiter: Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer und vom Rind, dann soll er ein männ-

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Seite 21 liches oder ein weibliches fehlerloses Tier vor den Herrn bringen. Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es am Eingang des Offenbarungszeltes schlachten. Dann sollen die Söhne Aarons, die Priester, das Blut ringsum an den Altar sprengen. Er soll einen Teil dieses Opfers als Feueropfer für den Herrn darbringen, und zwar das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden, die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst. Die Söhne Aarons sollen diesen Teil mit dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer liegt, auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Es ist ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn. Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer für den Herrn vom Kleinvieh, dann soll er ein männliches oder weibliches fehlerloses Tier darbringen. Wenn er ein Schaf darbringt, soll er es vor den Herrn bringen. Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons das Blut ringsum an den Altar sprengen. Von diesem Heilsopfer soll er das Fett als Feueropfer für den Herrn darbringen: den ganzen Fettschwanz, den er nahe an den Schwanzwirbelknochen ablösen soll, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden, die

beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst. Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen. Das soll eine Feueropferspeise für den Herrn sein. Wenn er eine Ziege darbringt, soll er sie vor den Herrn bringen. Er soll seine Hand auf ihren Kopf legen und sie vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons ihr Blut ringsum an den Altar sprengen. (3, 113) Bei solchen und ähnlichen Anweisungen zu blutigen Zeremonien mit magischem Charakter denkt man unwillkürlich an den VoodooZauber. Im Duden steht unter Voodoo-Zauber folgendes: Aus Westafrika stammender, synkretistischer, mit katholischen Elementen durchsetzter, magisch-religiöser Geheimkult auf Haiti. In Meyers Lexikon heißt es: Name eines in Haiti weitverbreiteten synkretistischen Geheimkults, in dem ekstatische Tänze, die zur Identifikation von Kultteilnehmern mit Gottheiten führen sollen, eine beherrschende Stellung einnehmen. Wenn der Voodoo-Zauber mit katholischen Elementen durchsetzt ist, so hat diese „Bereicherung“ des Kultes sicherlich nicht zufällig stattgefunden. Waltete hier eventuell das Gesetz der Anziehung des

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Seite 22 Gleichartigen? Dann müßte sich jeder Kirchensteuerzahler Gedanken machen, wofür er Kirchensteuer bezahlt. In Levitikus lesen wir: Das Fell des Stiers aber, sein ganzes Fleisch mit dem Kopf, den Beinen, den Eingeweiden und dem Mageninhalt, also den ganzen Stier, soll er aus dem Lager hinaus an einen reinen Ort, nämlich den Abfallplatz der Fett-Asche, schaffen und ihn auf einem Holzfeuer verbrennen; auf dem Abfallplatz der Fett-Asche soll es verbrannt werden. (4, 11-12) Hier wird uns also gesagt, was ein „reiner Ort“ ist! Wer weitere grausame Gruselgeschichten dunkelster heidnischer Tradition lesen möchte, der kann sich folgendes vor Augen führen: Angenommen, jemand sündigt in einem der folgenden Fälle: er hat eine laute Verfluchung gehört, ist Zeuge, da er es gesehen oder darum gewußt hat, aber er zeigt es nicht an und lädt damit Schuld auf sich; oder jemand berührt eine unreine Sache, das Aas eines unreinen wilden Tieres oder eines unreinen Haustiers oder eines unreinen Kriechtiers, und es blieb ihm verborgen, aber er

merkt es dann und wird unrein und schuldig; oder er berührt etwas Unreines von einem Menschen, dessen Berührung unrein macht, und bemerkt es nicht, aber er erfährt es später und wird schuldig; oder jemand schwört unbesonnen, ob zum Schaden oder zum Nutzen, wie eben der Mensch bisweilen unbesonnen schwört, aber er merkt es gar nicht, doch dann erfährt er es und wird schuldig durch so etwas - wenn also jemand in einem dieser Fälle schuldig wird, so soll er gestehen, wodurch er sich verfehlt hat. Als Schuldopfer für seine begangene Verfehlung soll er dann ein weibliches Stück Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, vor den Herrn als Sündopfer bringen, und der Priester soll ihn entsühnen und so von seiner Verfehlung lösen. Wenn seine Mittel für ein Schaf nicht ausreichen, soll er als Schuldopfer für seine Verfehlung zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben vor den Herrn bringen, die eine als Sünd- und die andere als Brandopfer. Er soll sie zum Priester bringen, und dieser soll zuerst die eine für das Sündopfer darbringen. Er soll ihren Kopf vom Genick trennen, aber nicht ganz abreißen; er soll etwas vom Blut des Sündopfers gegen die Altarwand spritzen und das übrige Blut am Sockel des Altars auspressen. (Lev 5, 1-9)

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Jesus war gegen Blutvergießen jeglicher Art Niemals hätte Jesus Blut vergossen oder das Blutvergießen gutgeheißen. Der Satz Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen (Mt 26, 52) bezieht sich auch auf Vergehen gegenüber der Tierwelt und der gesamten Natur, und es muß durchaus nicht das Töten mit dem Schwert sein. Es gibt viele Abstufungen der Lieblosigkeit. Tiere empfinden sehr fein, während das Gemüt des Menschen vielfach roh und stumpf ist. Nichts und niemand kann uns „von einer Verfehlung lösen“, außer unser Erlöser Christus, dessen Kraft und Licht der Erlösung in jedem von uns Wohnung genommen hat. Voraussetzung dafür, daß Er in uns die Erlösung unserer Seele von einer Schuld bewirken kann, ist, daß wir unser liebloses Fühlen, Empfinden, Denken, Reden und Handeln von Herzen bereuen, unseren Nächsten bzw. Übernächsten, gegen den wir gesündigt haben, in unserem Inneren um Vergebung bitten, ihm unsererseits das vergeben, was er eventuell uns angetan hat, das Unrecht nach Kräften wiedergutmachen, so dies noch möglich ist, und das, was wir an Ungutem an uns erkannt haben, nicht

wieder tun. Dann erst vergibt uns auch Gott, wie wir es ja seit 2000 Jahren im Vaterunser beten: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern ... Nicht nur ein Tieropfer, sondern alles, was von uns sichtbar oder unsichtbar ausgeht, an Bosheit, Nichtachtung und Mißachtung, an Grausamkeit, aber auch mangelndem Verständnis, mangelnder Rücksichtnahme oder Gleichgültigkeit, fügt unserer bestehenden Schuld weitere hinzu. Das gilt für die Menschheit wie für jeden einzelnen. Christus ist gegen das Blutvergießen jeglicher Art. Wenn Christus, der sich der Menschheit wieder durch Prophetenmund offenbart, über Tieropfer, aber auch über Tierversuche und andere Vergehen der Wissenschaft gegen Gottes allweise Schöpfung spricht, verwendet Er häufig das Wort „Greuel“. Wir Menschen sollen die Tiere, unsere Übernächsten, als unsere kleinen Tier-Brüder und -Schwestern ansehen - die, obwohl sie Gott, dem Gesetz, gegenüber nicht schuldig geworden sind wie die Fallwesen -, mit in die Tiefe gingen,

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Seite 24 damit wir Menschen uns an dem Leben der Natur erfreuen und mit ihr in Liebe verbunden sind. Die Natur will den Menschen dienen. Sie will nicht gequält, gefoltert und gemordet werden und dann auch

noch für das Kannibalenmahl herhalten. Der Mensch, in seinem Innersten das Wesen aus Gott, erweist sich vielfach als Wesen der Grausamkeit.

„... der soll ausgemerzt werden.“ Abtötung eines Gewissens. Oder: Wie man der Priestermacht hörig wird Auch nachstehend spricht der „Gott“ der „Bücher Mose“ gegen die Lehren Jesu und zugleich gegen Seine eigenen Gebote. Es heißt z.B. in Levitikus: Wenn jemand mit irgendetwas Unreinem in Berührung kommt, sei es mit etwas Unreinem von einem Menschen oder einem unreinen Tier oder irgendeiner unreinen, abscheulichen Sache, und dann vom Fleisch eines Heilsopfers ißt, das für den Herrn geopfert wird, soll er aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden. (7, 21) Das Fett eines verendeten oder zerrissenen Tieres kann zu jedem Zweck verwendet werden, doch essen dürft ihr es auf keinen Fall. Jeder, der dennoch das Fett eines Tieres ißt, das man als Feueropfer für den Herrn darbringt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden. (7, 24-25) Unter „ausgemerzt“ haben wir wohl die damals übliche Todesart,

die Steinigung, zu verstehen. Die Steinigung war noch zu Zeiten des Jesus von Nazareth in Israel gang und gäbe. Denken wir nur an die Ehebrecherin, die Jesus in letzter Minute davor rettete, gesteinigt zu werden. Auch Jesus sollte einige Male in Anwendung „der Gesetze Gottes durch Mose“ von Seinen Mitmenschen zu Tode gebracht werden. „Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.“ Im 3. Buch Mose, Levitikus, 11. Kapitel, ist genau aufgeführt, welche Tiere als rein und welche als unrein zu gelten haben. Dort steht, daß der Genuß unreinen Fleisches die Unreinheit des Menschen bis zum Abend des Tages zur Folge habe. Heutzutage essen auch Menschen, die sich als Tierfreunde bezeichnen, nicht selten noch Fleisch.

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Seite 25 Sie machen sich offenbar nicht bewußt, daß z.B. das Steak, welches sie, bereits in handliche, bratfertige Stücke geschnitten, teilweise schon fertig gewürzt, beim Metzger kaufen, von einem Kälbchen stammt, das vor wenigen Tagen noch friedfertig und in Harmonie auf der Weide graste. Eventuell ließ es sich willig von den Kindern dessen, der nun im Metzgerladen Kalbsteak verlangt, streicheln; die Kinder schauten ihm in die großen, dunklen Augen mit den langen Wimpern und waren ganz entzückt. Was dieses Tierlein, das niemandem etwas angetan hatte, alles erlitten hat, bevor es in Form von Steaks, Leberwurst u.a.m. auf den Ladentisch kam - der Schrecken, die Angst, das Grauen, die Panik, das Weh, das Entsetzen -, das kommt selten jemandem in den Sinn. Die Tierfreunde, wir Menschen, halten Haustiere, die uns - besonders wenn sie anpassungsfähig, also „pflegeleicht“ sind - erfreuen. Dennoch wurden z.B. 1990 zur Urlaubszeit allein in Deutschland etwa eine halbe Million Tiere, hauptsächlich Katzen und Hunde, ausgesetzt. Heute, zehn Jahre später, dürfte die Zahl kaum niedriger sein. Ist das die Liebe zum Tier? Aus der göttlichen Welt wurde uns u.a. offenbart:

Sei ... ernsthaft und geradlinig den Übernächsten gegenüber. Sie sehen dich mit ihrem reinen Empfinden als ihren großen Lichtbruder oder ihre große Lichtschwester ... Habt also Achtung vor euren Tiergeschwistern, den Übernächsten, denn sie wollen euch echte Freunde sein. Bemüht euch, sie so zu behandeln, wie ihr gerne behandelt werden möchtet. Dann werdet ihr sie sehr bald verstehen lernen, und sie werden mit euch in positiver Kommunikation sein. (Das Leben mit unseren Tiergeschwistern. Du, das Tier - Du, der Mensch. Wer hat höhere Werte? S. 114) Das Empfindungsvermögen des Menschen ist abgestumpft, sein Gewissen schlägt kaum mehr an. Doch das trifft nicht nur auf den Menschen von heute zu. Das Gewissen ist der Wächter im Menschen über Gut und Böse, Recht und Unrecht. Ist es intakt, so reagiert es, unabhängig von äußeren Rechtsvorstellungen, letztlich nach dem Maßstab der Zehn Gebote. Aber die Gewohnheiten des Menschen und die Prägung durch seine Umwelt beeinflussen und prägen auch sein Gewissen. Wenn wir hier von grausamen Tieropfern und von Steinigungen von Menschen lesen, so sollten wir nicht nur daran denken, wie den Tieren wohl zumute gewesen ist.

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Seite 26 Um uns bewußt zu machen, was in einem Menschen damals eventuell vorging, könnten wir uns folgendes vorstellen: Zwei junge Männer des Volkes hatten Hasenfleisch gegessen. Sie hatten einen Hasen gefangen und ihn für sich gebraten. Nach Kapitel 10 und 11 in Levitikus waren sie nun unrein bis zum Abend, was sie in Kauf nahmen. Als die Freunde aber - aus Leichtsinn und Übermut - den Ort betraten, wo die „heiligen“ Opfergaben sich befanden, wurde einer von ihnen dabei gesehen und verurteilt, gesteinigt zu werden. Der andere blieb unentdeckt. Die Steinigung wurde vollzogen, denn in Levitikus 22 heißt es: Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen, sie sollen sich mit den heiligen Opfergaben der Israeliten in acht nehmen, um meinen heiligen Namen nicht zu entweihen; sie müssen für mich heilig gehalten werden. Ich bin der Herr. Sag zu ihnen: Jeder aus euren Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der sich im Zustand der Unreinheit den heiligen Opfergaben nähert, die die Israeliten dem Herrn weihen, soll ausgemerzt und aus meiner Gegenwart weggeschafft werden. Ich bin der Herr. (22, 1-3) Versetzen wir uns in die Lage des überlebenden jungen Mannes nach der Steinigung des Freundes.

Schuldgefühle quälen ihn. Er lehnt sich gegen das Urteil und die harte Strafe, die eigentlich auch ihn hätte treffen müssen, auf. Er rebelliert gegen die Priester, die den Urteilsspruch gefällt haben, und muß sich doch sagen, daß sie nur ausführen, was „Gott dem Mose befohlen hat“. Also richtet sich seine Empörung nun gegen Gott, der ein solch unbarmherziges Gesetz erlassen hat. Doch als er sich bewußt macht, daß Gott als „gerecht“ gilt, daß Er die höchste Instanz ist, die nicht irren kann, kommen ihm Zweifel an sich selbst. Seine Beobachtung zeigt ihm, daß alle anderen offensichtlich keine Hemmungen haben zu steinigen; daraus schließt er, daß mit seinem eigenen Gefühl und Rechtsempfinden etwas nicht stimmen kann, denn sowohl die von Gott eingesetzten Priester als auch die gläubigen Stammesbrüder fühlen und denken anders als er. Er beschließt, umzudenken, sich künftig in allen Dingen strikt an den Priestern und den Mitmenschen zu orientieren, statt selbständig zu denken und frei zu entscheiden. Er wird von nun an den Maßstab für sein Denken und Handeln nicht mehr in sich selbst suchen, sondern auch dann, wenn sein Herz anders spricht, es so halten wie alle anderen, weil „Gott es so will“.

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Seite 27 Ein Prozeß der Anpassung vollzieht sich. Der Charakter dieses Menschen verändert sich. Er lebt nun gleichsam nicht mehr sich selbst. Sein Herz erkaltet, sein Gefühl wird stumpf und dumpf, sein Wesen hart. Sein Gottesbild verzerrt und verdüstert sich. Er kann diesem strafenden und zürnenden Gott nicht mehr vertrauen, geschweige denn Ihn lieben. Seine Gebete werden unwahrhaftig, und schließlich ist er froh, daß es vorformulierte Gebete gibt, die man einfach nachsprechen kann ... Nach einiger Zeit ist die Umpolung zum Konformisten, zum Vasallen, zum folgsamen Anhänger der Priester und der „Tradition“ vollzogen. Dieser Mensch traut nun nicht nur seinem inneren Maßstab, seinem Gewissen, nicht mehr, sondern denkt und handelt schließlich gewohnheitsmäßig gegen die bessere Einsicht. Man kann sich nun auf ihn verlassen - auf seine Gefolgschaft, seine Loyalität, seinen Gehorsam, seine Linientreue. So etwa könnte es damals gewesen sein. Jedenfalls prinzipiell hätte es so gewesen sein können. Es ist hingegen, praktisch gesehen, unwahrscheinlich, daß ein Mensch ins Erwachsenenalter hätte gelangen

können, ohne bereits von jenen Inhalten der traditionellen Glaubensausübung, die Blutopfer von Tieren und Steinigung von Menschen mit einschließen, bereits durchtränkt und durchsetzt zu sein. Die soeben geschilderte innere Situation eines Menschen hat sich im Verlauf der Geschichte unzählige Male in Varianten wiederholt. Kommt sie uns nicht irgendwie bekannt vor? Denken wir z.B. an das Mittelalter im europäischen Kulturkreis, wo durch die Inquisition vielfältig ähnliche Situationen und Gewissenskonflikte heraufbeschworen wurden. Die Priester schlachteten zwar die Tiere nicht mehr selbst - sie ließen und lassen schlachten. Sie zündeten nicht selbst den Holzstoß an, auf welchem geradlinige, aufrechte Menschen verbrannt wurden, die für den Einen, wahren, barmherzigen und gütigen Gott einstanden, der die Wahrheit ist, und die sich gegen die Lüge erhoben hatten. Die Priester standen „nur“ mit dem erhobenen Kruzifix davor, „segneten“, stimmten Loblieder zur Ehre Gottes an und gaben Sündenvergebung und Ablaß von den „Sündenstrafen“ denen, die das Holz für den Scheiterhaufen zusammengetragen hatten ...

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Opferzeremonien „wie es der Herr dem Mose befohlen hatte“. Im Alten Testament war das Kausalgesetz bekannt. Jesus war gegen Tieropfer Zurück zu den Tieropfern im Alten Testament. Wer noch mehr Zauber von der Art des Voodoo lesen möchte, der kann in Levitikus weiteres erfahren: Dann ließ er den Widder für das Brandopfer herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders, und Mose schlachtete ihn. Er sprengte das Blut ringsum gegen den Altar. Dann zerteilte er den Widder und ließ den Kopf, die Teile und das Fett in Rauch aufgehen. Er wusch die Eingeweide und die Beine mit Wasser und ließ den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen. Es war ein Brandopfer zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Dann ließ er den zweiten Widder, den Widder für das Opfer der Priestereinsetzung, herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders, und Mose schlachtete ihn. Er nahm etwas Blut und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. Dann ließ er die Söhne Aarons nähertreten und tat etwas Blut auf ihr rechtes

Ohrläppchen, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes. Danach goß Mose das Blut ringsum an den Altar. Er nahm auch das Fett, den Fettschwanz, das ganze Fett, das sich über den Eingeweiden befindet, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und die rechte Schenkelkeule. Aus dem Korb mit den ungesäuerten Broten, der vor dem Herrn stand, nahm er einen ungesäuerten Kuchen, einen Ölbrotkuchen und einen Brotfladen, die er auf die Fettstücke und die rechte Schenkelkeule legte. Das alles gab er in die Hände Aarons und seiner Söhne und ließ sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen. Dann nahm es Mose wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen. Das war das Opfer der Priestereinsetzung zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn. (8, 18-28) Wer von solchen makabren Szenen noch nicht genug hat, der kann in Levitikus weiteres lesen: Aaron trat an den Altar und schlachtete das Kalb für seine eigene Sünde.

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Seite 29 Dann brachten ihm die Söhne Aarons das Blut; er tauchte seinen Finger in das Blut, tat es auf die Hörner des Altars und goß das übrige Blut am Sockel des Altars aus. Das Fett des Sündopfers, die Nieren und die Fettmasse über der Leber des Sündopfers ließ er auf dem Altar in Rauch aufgehen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Das Fleisch und das Fell verbrannte er außerhalb des Lagers. Danach schlachtete er das Brandopfer; die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es ringsum an den Altar. Sie reichten ihm die einzelnen Stücke und den Kopf des Brandopfers, und er ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen. Er wusch die Eingeweide und Beine und ließ auch sie mit dem Brandopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen. (9, 8-14) Weiter heißt es: Die Fettstücke des Rinds und des Widders, und zwar den Fettschwanz, das Eingeweidenetz, die Nieren und die Fettmasse über der Leber, legte er auf die Bruststücke und ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen. Die Bruststücke und die rechte Schenkelkeule schwang Aaron vor dem Herrn hin und her und brachte sie so dar, wie es Mose befohlen hatte. (Lev, 9, 19-21) „Wie es der Herr dem Mose befohlen hatte ...“ Und heute? Man tauft Säuglinge, angeblich auf Geheiß des Christus; man setzt Prie-

ster über die einfachen Gläubigen, angeblich in der Vollmacht, verliehen durch Jesus, den Christus; man spricht von Sünden los, angeblich im Auftrag Jesu, des Christus; man kürt einen „Heiligen Vater“ und behauptet, Jesus selbst hätte ihn dazu bestimmt; und, und, und ... Jesus distanzierte sich von der Tradition des Opferns. Er zitierte den Pharisäern gegenüber zweimal den Propheten Hosea: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer (Mt 9, 13 und Mt 12, 7), durch den im Alten Testament Gott gesprochen hatte: Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer. (Hos 6, 6) In Das ist Mein Wort lesen wir: 8. ... Ich Bin gekommen, die Opfer und die Blutfeste abzuschaffen ... Wenn ihr nicht aufhören werdet, Fleisch und Blut der Tiere zu opfern und zu verzehren, so wird der Zorn Gottes nicht aufhören, über euch zu kommen; ebenso wie er über eure Vorfahren in der Wüste gekommen ist, die dem Fleischgenusse frönten und von Fäulnis erfüllt und von Seuchen aufgezehrt wurden. (S. 215) Auf Seite 77 dieser großen Gottesoffenbarung steht: Denn wer sein Leben in die Sohnund Tochterschaft Gottes stellt, wird

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Seite 30 nicht töten - weder Menschen noch Tiere. Jesus sprach überdeutlich gegen die Anweisungen in den „Büchern Mose“. Ähnlich sprach auch, wie wir schon hörten, Gott durch den Propheten Jeremia. In den Aussagen Jesu, des Christus Gottes, vernehmen wir, daß der Name des Propheten Mose für den grausamen Heidenkult benützt wurde. Im Buch Das ist Mein Wort steht, offenbart von Christus selbst: „Ich Bin gekommen, die Opfer und die Blutfeste abzuschaffen“ heißt: Ich Bin gekommen, euch das Evangelium, das Gesetz der Liebe, zu lehren und es euch vorzuleben, damit ihr erkennt, daß nur jener Mensch im Inneren reich an geistiger Kraft ist, der die Gesetze Gottes hält. Menschen, die innere Werte besitzen, wird es an nichts mangeln. Denn wer in seinem Herzen reich ist, der ist mit seinem Nächsten und nicht gegen ihn - und somit für Gott, das Leben, das die Fülle ist. Menschen mit inneren Werten sind auch mit der Tierund Pflanzenwelt und nicht gegen die Schöpfungen Gottes. Wer gegen seinen Nächsten ist, wird gegen ihn kämpfen und ihn töten. Und wer gegen seinen Nächsten ist, der wird auch nicht für anderes Leben sein - weder für das der Tiere noch das der Pflanzen und Steine. Wer gegen das Leben in Mir, dem Christus, ist, den hungert und dürstet

es nach Erfolg, Reichtum, Macht und Ansehen. Für seine Feste und Gaumengelüste tötet er Tiere und verzehrt ihr Fleisch. Damit zeigt er, daß er fern von Gott ist. Gott, dem Ewigen, sind auch Tieropfer ein Greuel. Er will nicht, daß Ihm Tiere geopfert oder geweiht werden. Gott hat allen Formen des Seins das Leben gegeben, also auch den Tieren. Wozu sollen sie Ihm geopfert werden, wenn doch Er, das Leben, selbst in ihnen wohnt? Wenn der Mensch jedoch sein menschliches Ich, seine Leidenschaften und Begierden Mir, dem Christus, opfern und ein gottgewolltes, also gottgeweihtes Leben anstreben und führen würde, so würde dies zur Einheit aller Lebensformen beitragen. Gott ist der Geist der Liebe und der Freiheit! Deshalb sollte jeder Mensch freiwillig sein Ich opfern. Dann erst wird er sanftmütig und von Herzen demütig und findet zur großen Einheit: Gott. Diese Entfaltung des Menschen hin zu Ihm liebt Gott an Seinen Kindern. Und wer sich dem ewigen VaterMutter-Gott hingibt, indem er sein Menschliches wandelt in Göttliches, der wird keine Tiere schlachten und ihr Fleisch verzehren und auch kein Tier mutwillig töten. Solche Menschen werden auch der Pflanzenwelt mit selbstloser Liebe begegnen, da auch sie ein Schöpfungsgeschenk Gottes an Seine

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Seite 31 Menschenkinder ist. Die Pflanzen und die Früchte des Feldes und des Waldes schenken sich dem Menschen bereitwillig und wollen ihm als Nahrung dienen und als Heilmittel für seinen kranken Leib. Der „Zorn Gottes“ kommt aus der Vorstellungswelt der Heiden, die im Alten Bund noch sehr lebendig war: Man glaubte, die „Götter“ würden an Menschen Rache nehmen. Es wäre gut, wenn der sündige Mensch erkennen würde, daß er den sogenannten „Zorn Gottes“ selbst geschaffen hat. Der „zürnende Gott“ ist das menschliche Ich, das Rache übt für das, was es selbst verursacht hat; denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Auch die Worte „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wurden und werden falsch gedeutet. Der Mensch soll sich nicht an seinem Nächsten rächen und Gleiches mit Gleichem vergelten. Ihm ist geboten, seinem Nächsten zu vergeben, ihn um Vergebung zu bitten und Gleiches oder Ähnliches nicht mehr zu tun. Wer dieses Gebot nicht befolgt, der begibt sich selbst in das Gesetz der Abtragung. Es lautet: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ Dann wird er ernten - „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ -, was er gesät hat. (S. 215-217)

Das Gesetz von Saat und Ernte, das uns die Ursachen für unser Schicksal in uns selbst erkennen läßt, hat Gott auch schon durch die alten Propheten gelehrt. Bei Jesaja heißt es z.B.: Weh euch, die ihr die Strafe wie mit Ochsenstricken herbeizieht und die Sünde wie mit Wagenseilen (Jes 5, 18). In der Einheitsübersetzung ist im Alten Testament im Buch der Weisheit zu lesen: Sie sollten erkennen: Man wird mit dem gestraft, womit man sündigt (11, 16). Gott straft nicht und gibt auch keine Anweisungen, die Sünden sind. Unsere Sünde ist unsere selbstgeschaffene Strafe, unser persönliches Gericht. Jesus wollte also die Grausamkeiten an Menschen und Tieren aufheben. Die heutigen Vertreter der kirchlichen Institution lassen es aber zu, daß diese an Menschen und Tieren weiterhin durchgeführt werden, nur mit anderen Methoden, die allerdings noch um einiges grausamer sind. Damit bejahen sie, was diesbezüglich geschieht. Der Einsatz einiger Weniger für die Belange der Tiere ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

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Das Neue Testament „vollendet“ das Alte und „erhellt“ dieses. Beide sind „wahres Wort Gottes“. Die Millionen Opfer der Kirche Im Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 140, bringt der römische Klerus folgendes zu Papier: ... Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes. Die Tierquälerei setzt sich fort, die Schlachthöfe bleiben offen. Heute werden Tiere geopfert, die Tierkadaver zerhackt und zerstückelt zum Wohle der „Götter“ Mensch, die ihre Gaumenlust befriedigen. Auf grausame und bestialische Weise wurden auch Menschen gequält und zu Tode gebracht. Und das Gestern kann zum Heute werden. Wie die „Vollendung“ dessen aussieht, was im Alten Testament vorbereitet worden war, zeigt sich sehr deutlich in den Früchten, die die sogenannten christlichen Kirchen in den vielen Jahrhunderten hervorbrachten. Vor einigen Tagen bekam ich eine Broschüre in die Hand, eine Dokumentation der Initiative „Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche“. Darin ist folgendes zu lesen:

Die Millionen Opfer der Kirche: Inquisition: 13-18. Jahrhundert, zwischen 1 und 10 Millionen Tote sowie unzählige Gefolterte, Mißhandelte und Terrorisierte (Der Spiegel, 1.6.1998). Kreuzzüge: 11.-13. Jahrhundert, bis zu 22 Millionen Tote, darunter Tausende von deutschen Juden (Hans Wollschläger, „Die bewaffneten Wallfahrten nach Jerusalem“) „Heiden“: 9.-12. Jahrhundert. Während des Mittelalters werden Zehntausende germanische und slawische „Heiden“ von deutschen Königen und Fürsten mit Gewalt zum „Christentum“ bekehrt oder grausam abgeschlachtet. Die Kirche gibt ihren Segen dazu oder ruft zu „Kreuzzügen“ gegen die Slawen auf (Karlheinz Deschner, „Kriminalgeschichte des Christentums“, Bände 4, 5 und 6) Juden: Während des Mittelalters vom 11.-14. Jahrhundert immer wieder blutige Pogrome mit Tausenden von Toten, vorbereitet durch kirchliche Hetze über Jahrhunderte hinweg. Julius Streicher beruft sich bei den Nürnberger Prozessen zur Rechtfertigung des Holocaust ausdrücklich

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Seite 33 auf Martin Luthers Hetzreden gegen die Juden (Friedrich Heer, „Gottes erste Liebe“). Eroberung Amerikas: In den ersten 150 Jahren nach der Eroberung durch die Spanier „im Namen Gottes“ sterben 100 Millionen Menschen der „größte Völkermord aller Zeiten“ (Theologe Boff, Publik-Forum, 31.5.1991). Katharer, Waldenser, Hussiten, Täufer: Tausende von Andersgläubigen sterben auf Geheiß der Kirchen (auch der lutherischen). „Hexen“: 16.-18. Jahrhundert - zwischen 40000 und einer Million Menschen, zumeist Frauen, sterben einen grausamen Tod, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Auch Luther läßt Hexen verbrennen. Die Anleitung dazu, der „Hexenhammer“, stammt von zwei deutschen Dominikanermönchen (s.a. Hubertus Mynarek, „Die neue Inquisition“). Und wie sieht es heute aus? Die Wurzeln des Alten Testamentes, vorwiegend die „Bücher Mose“, „erhellen“ gemäß dem Katholischen Katechismus das Neue Testament, also unsere Zeit. In der genannten Broschüre lesen wir weiter: Völkermord in Kroatien: Noch Mitte des 20. Jahrhunderts, zwischen 1941

und 1943, werden in Kroatien etwa 750000 orthodoxe Serben ermordet - unter maßgeblicher Beteiligung katholischer Geistlicher und mit Billigung des Vatikans ... Der Vatikan ist über alles unterrichtet, behandelt das blutige Regime aber mit spürbarem Wohlwollen. Die katholische Hierarchie, allen voran Militärvikar und Erzbischof Stepinac (1998 vom Papst seliggesprochen), stützt das faschistische Regime bis zuletzt moralisch ab. (Vgl. hierzu Deschner, „Ein Jahrhundert Heilsgeschichte“, Band 2, 1983, S. 210ff., sowie Vladimir Dedijer, „Jasenovac - das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan“, 1988) Kindsmißbrauch durch Pfarrer und Priester: Die Opfer von Kindsmißbrauch leiden meist über Jahre und Jahrzehnte seelisch unter diesen Demütigungen. Experten schätzen, daß in den USA 2.000 der 51.000 katholischen Priester in den letzten 20 Jahren des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt wurden (Hanauer Anzeiger, 13.7.1998). Das sind etwa 4 Prozent - die Dunkelziffer noch nicht eingerechnet. Für Deutschland schätzte Prof. Hubertus Mynarek den Anteil pädophiler Priester ebenfalls auf 3 - 5 Prozent (Akte 97, 14.9.1999).

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Martin Luther - Leben und Lehre im christlichen Geist der Nächstenliebe? Die meisten der eben genannten Morde und anderen Verbrechen „im Namen Gottes“ gehen auf das Konto der Katholischen Kirche. Ist daraus zu schließen, die evangelische sei positiver zu bewerten? Wie steht es z.B. mit der Menschenfreundlichkeit, Liberalität und Toleranz bei deren Religionsgründer Luther? Wie hielt er es mit seinen Mitmenschen, mit der Nächstenliebe, die das oberste Gebot sein soll? Ein Mann wie Martin Luther steht heute noch hoch im Ansehen. Seine Kirche geht in seinen Fußspuren; das bestätigte Hermann von Loewenich (bis 1999 evangelischer Landesbischof von Bayern) im Internet: Wir wollen das geschichtliche Erbe der lutherischen Tradition bewahren als unsere kulturelle und geistige Heimat. Ein evangelischer Theologe faßte die Forderungen Luthers in einer umfangreichen Broschüre - Der Theologe Nr. 3 - zusammen: Luther fordert die Fürsten auf, die aufständischen Bauern zu töten: Steche, schlage, würge hier wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen. Denn du stirbst im Gehorsam

gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl. (Wider die stürmenden Bauern, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften) Luther fordert die Verfolgung von andersgläubigen Predigern: ... wenn sie gleich das reine Evangelium wollten lehren, ja wenn sie gleich Engel und Gabriel von Himmel wären ... Will er predigen, so beweise er den Beruf oder Befehl ... Will er nicht, so befehle die Obrigkeit solchen Buben dem rechten Meister, der Meister Hans [= Henker} heisst ... Luther verleumdet die jüdische Bevölkerung und fordert ihre Verfolgung: Wenn ich könnte, so würde ich ihn (den jüdischen Mitbürger) niederstrekken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren. ... daß man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, daß kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu ehren, damit Gott sehe, daß wir Christen seien. ... daß man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre ...

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Seite 35 ... diese Taugenichtse und Ausplünderer sind keiner Gnade und keines Mitleids wert. ... daß man ihnen verbiete, bei uns ... öffentlich Gott zu loben, zu danken, zu beten, zu lehren bei Verlust Leibes und Lebens ... (Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen, Wittenberg 1543) Luther: Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ists um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Luther behauptet sogar, daß Mose, wenn er jetzt leben würde, der erste wäre, der die „Judenschulen und -häuser“ ansteckte. Luther forderte außerdem, den Juden ihre gesamte religiöse Literatur wegzunehmen, sie unter Hausarrest zu stellen, ihnen alles Geld und Gut zu entwenden und sie zur Zwangsarbeit zu schicken. Luther ruft auch zum Krieg und zum „Morden“ der türkischen Kriegsgegner auf: ... und mit Freuden die Faust regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun so viel sie immer mögen ... Luther fordert den Tod von „Wucherern“: ... so man die Straßenräuber, Mörder ... rädert und köpft, wie viel mehr sollte man alle Wucherer rädern

und ädern und alle Geizhälse verjagen, verfluchen und köpfen ... Luther fordert den Tod untreuer Partner: Warum tötet man die Ehebrecher nicht? und den Foltertod für Prostituierte: Wenn ich Richter wäre, so wollte ich eine solche französische giftige Hure rädern und ädern lassen. Frauen mit magischen Fähigkeiten sollten nach Luther gefoltert und getötet werden: Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen ... Es ist ein gerechtes Gesetz, daß sie getötet werden. ... Wenn sie sich nicht bekehren lassen, werden wir sie den Folterknechten befehlen. Luther über behinderte Kinder: Wenn man aber von den teufelsähnlichen Kindern erzählt ... so halte ich dafür ... daß sie entweder vom Teufel entstellt ... oder daß es wahre Teufel sind. Viele der behinderten Menschen, die evangelischen Behinderteneinrichtungen (z.B. in Neuendettelsau/Bayern) anvertraut waren, wurden in den Jahren 1940/41 schließlich mit Berufung auf die Staatslehre Luthers (Gehorsam gegenüber der Obrigkeit) den staatlichen Behörden ausgeliefert. Daß sie umgebracht werden, war den Verantwortlichen bekannt. Schließlich wollte Luther noch den Papst umbringen: Der Papst ist der Teufel; könnte ich den Teufel umbringen, warum wollte ichs nicht tun?

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Seite 36 Auch die lutherische Kirche bezeichnet sich als „christlich“. Doch wo ist der christliche Geist, der Geist der Gottes- und Nächstenliebe, in dem, was von Luther verlautet? Seine Anregungen und Maximen wurden mannigfach vom Volk und von Landesherren - bis hin zu den Machthabern des Dritten Reiches blutig in die Tat umgesetzt. Wer solche bestialischen und mörderischen Anweisungen gegen seine Mitmenschen erteilt, die in

anderer Form in die heutige Zeit hineinsprechen, von dem ist auch kein mitfühlendes Herz oder Barmherzigkeit gegenüber Tieren zu erwarten. Ob es sich um Krieg handelt, um das Zerstören vieler Menschen, Tiere und Landschaften, ob es um Tierversuche oder Genmanipulation geht, die Ethik und Moral in beiden Konfessionen weist kaum Unterschiede auf; gelinde gesprochen, sind beide Kirchen unchristlich.

„Was

der Mensch anderen antut, das tut er sich selbst an.“ Wie fühlt sich das Tier in seiner Situation? Das Tier, ein Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstand Blicken wir noch einmal in die Zeugnisse des Alten Testaments, wo im 3. Buch Mose - das ja erklärtermaßen Gottes wahres Wort sein soll - auch den Amtsträgern der heutigen Institutionen Kirche Anweisungen gegeben werden, welches Tier sie verspeisen und welches Tier sie lassen sollen. Da heißt es: Alle Tiere, die gespaltene Klauen haben, Paarzeher sind und Wiederkäuer, dürft ihr essen. (Levitikus 11, 3) Und drei Verse weiter ergeht der Appell an die Jäger:

Ihr sollt für unrein halten den Hasen, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat. Ihr sollt für unrein halten das Wildschwein, weil es zwar gespaltene Klauen hat und Paarzeher ist, aber nicht Wiederkäuer. Ihr dürft von ihrem Fleisch nicht essen und ihr Aas nicht berühren. Ihr sollt sie für unrein halten. (11, 6-8) Die Ergänzung zum vorigen Zitat steht in Lev 11, 26, 27: Alle Tiere mit gespaltenen Klauen, die aber nicht Paarzeher sind und nicht wiederkäuen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der sie berührt, wird unrein.

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Seite 37 Alle Vierfüßler, die auf Pfoten gehen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein bis zum Abend ... Wer kirchenhörig ist, müßte sich an die Weisungen des Alten Testamentes halten, denn nach kirchlicher Lehre ist dieses das Wort Gottes. Würde sich der Gläubige daran halten, dann hätten wenigstens die Hasen und die Wildschweine eine Chance, ohne Schrot oder Kugel im Leib davonzukommen. Zur Rechtfertigung der Jägerei wird oft angeführt, es sei notwendig, den Bestand an bestimmten Tierarten zu „dezimieren“, da diese sonst überhand nehmen würden. Der Gottesgeist jedoch lehrte uns: Gott hat Seine Schöpfung, die Natur auf dieser Erde, so eingerichtet, daß sie selbst für Ausgleich, für die Erhaltung des Gleichgewichts, sorgt. Gott hat diese Aufgabe nicht den Jägern übertragen! An die Fischer und an alle, die dem Meer das entreißen, was dem Meer gehört, richten sich die Anweisungen „Gottes“ durch „Mose“ wie folgt: Aber alles, was in Meeren oder Flüssen lebt, alles Kleingetier des Wassers und alle Lebewesen, die im Wasser leben und keine Flossen oder Schuppen haben, seien euch abscheulich. (Lev 11, 10)

Wer also Meerestiere wie Hummer und dergleichen verzehrt, verunreinigt sich. Jeder Leser kann sich nun überlegen, ob er heute schon „unrein“ geworden ist. Wo werden wohl all jene Kleriker nach diesem Erdenleben sein, die das Alte Testament im Neuen Testament vollenden wollen und an schön gedeckten Tischen sitzen und vom Kadaver des Hasen, des Wildschweines und dergleichen essen oder Meerestiere verzehren, die keine Flossen und Schuppen haben, und die dann, im Zustand der Unreinheit, eventuell sakrale Handlungen durchführen? Wohl werden sie heutzutage infolge ihres Sündigens gegen das „Heilige“ und den Heiligen, Gott, nicht mehr gesteinigt, aber wird nicht nach klerikaler Aussage das überlieferte „Wort Gottes“ noch immer für wahr und gültig gehalten? Gäbe es unreine, „abscheuliche“ Tiere, so müßte die berechtigte Frage lauten: Warum hat Gott solche Tiere geschaffen, wenn Er die absolute Reinheit ist? Von all diesem sprach Jesus nicht. Jesus liebte alle Tiere. Er tat nicht nur keinem Tier etwas zuleide, sondern ganz im Gegenteil: Er war der große Freund aller Kreatur; Er sprach und handelte für die Tiere.

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Seite 38 Viele Menschen hingegen machen sich kaum Gedanken, wenn Tiere gequält und getötet werden. In Das ist Mein Wort auf Seite 433 erklärte Jesus, daß Tiere fühlen und empfinden, ähnlich wie wir Menschen: Als Jesus von Nazareth sprach Ich zu vielen Menschen vom Gesetz des Lebens, so auch von den Tieren, die ähnlich wie die Menschen Schmerz, Leid und Freude empfinden. So, wie der Mensch nicht gegen, sondern für seinen Nächsten sein soll, so soll er auch für die Tiere sein und ihnen gegenüber Verantwortung tragen, da sie dem Menschen dienen. Immer wieder lehrte Ich die Menschen, daß auch die Tiere Geschöpfe Gottes sind, die der Mensch nicht mißachten, sondern lieben soll. Wer sie schlägt und quält, der wird einst an seiner Seele und an seinem Leibe Gleiches oder Ähnliches erfahren. Denn was der Mensch seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen, den Tieren, antut, das tut er sich selbst an. Viele Menschen erkannten ihre Roheiten und begannen, Meine Lehre zu verwirklichen. Sie bereuten und nahmen die Tiere als ihre Freunde an. Und so mancher verstand Meine Worte und folgte Mir nach. (S. 433-434) Ich wiederhole die Worte des Jesus, des Christus: „Was der Mensch seinen Mitmenschen und

Mitgeschöpfen, den Tieren, antut, das tut er sich selbst an.“ Folgen wir diesen Seinen Worten und beziehen wir einmal das, was die unschuldigen Tiere trifft, auf uns selbst. Versetzen wir uns gedanklich an ihre Stelle und teilen in Gefühlen, Bildern und Gedanken ihr Schicksal. Z.B. könnten Sie sich, stellvertretend für ein Tier, die Frage stellen: Möchten Sie lieber getötet oder ermordet werden? Wer sich ernsthaft in diese Frage oder Situation hineinempfindet, daß er nun gefragt ist, sein Leben durch Tod oder Mord zu lassen, der wird sicherlich keine Wahl zwischen Tod oder Mord treffen, denn getötet oder ermordet zu werden heißt dann für ihn unterschiedslos, das Leben zu lassen. Und wie würden wir reagieren, wenn uns jemand einfängt, in einen Käfig sperrt und über uns bestimmt, wann wir ab und zu die Freiheit schnuppern dürfen? Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Lage eines Goldhamsters, dem viel Bewegung naturgemäß ist. Sehen und fühlen Sie sich gleichsam einige Wochen in einen engen Raum gesperrt. Für Ihre Bewegung haben Sie nur ein Laufrad zur Verfügung, das sich unter Ihren Füßen schnell fortbewegt, so daß Sie auf

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Seite 39 der Stelle laufen und laufen und laufen, ohne daß Sie vorwärts kommen. Wie lange macht Ihnen das Spaß? So merken Sie sehr bald, wie es dem Hamster ergeht, der Tag für Tag stumpfsinnig in dem engen Rad laufen muß. Oder fühlen Sie sich in die Situation eines Rindes im Maststall ein, wo Sie, eingesperrt, in Tuchfühlung mit Leidensgenossen, gedopt durch chemiedurchsetztes Mastfutter, sich bewußt sind, daß jeden Augenblick der Schlächter kommen kann, der Sie niedermacht und Ihren Körper in Stücke zerlegt als Opfer-Mahlzeit z.B. für die beleibte Geistlichkeit. Sie hören Ihre Brüder und Schwestern, die anderen Stiere und Kühe, von Zeit zu Zeit dumpf muhen und spüren, daß diese die gleichen Ängste bewegen wie Sie selbst. Doch das bevorstehende Schicksal ist unausweichlich. Sie sind in der Hand des Schlächters Mensch, ausgeliefert seiner Ichsucht, Gefühlskälte und Gier, auch seiner Profitgier. Viele Menschen gehen über Leichen von Mensch und Tier - dann, wenn es sie persönlich nicht trifft. Deshalb maßen sich Menschen an, in bestimmten Fällen Menschen töten zu dürfen und um wieviel selbstverständlicher auch Tiere. Wer hat

das Recht, dem Nächsten, aber auch dem Tier, bewußt das Leben zu nehmen? Wer hat die Seele des Menschen geschaffen, die unsterblich ist? Wer hat ihr den Atem gegeben? Und wer hat dem Tier den Atem und somit das Leben gegeben? Nicht der Mensch, sondern Gott, der Ewige, der Schöpfergeist der Unendlichkeit. Gott nimmt weder Mensch noch Tier das Leben, denn Gott ist der Geber. Und Gott zwingt nicht; Er wendet niemals Gewalt an; Er beeinflußt auch niemanden gegen dessen Willen. Er ist die Freiheit und läßt die Freiheit. Nur der Mensch, der weder der Seele des Menschen noch dem Tier das Leben gegeben hat, tötet das Haus der Seele, den Körper, und tötet das Tier. Wer hat dem Menschen das erlaubt? Jesus sprach davon nicht! Wer zwischen „Töten“ und „Morden“ unterscheidet, der ist meines Erachtens ein Paranoiker, der das Leben anderer nicht schätzt und nach dem All-Gesetz, das das Leben ist, folglich selbst sein Leben verwirkt. Denn: Was der Mensch anderen zufügt, das tut er sich selbst an. Das gleiche gilt, wenn Tiere in Käfigen gehalten werden. Gott sah für die Tiere die Natur als Lebensraum vor, in dem sie sich, jeweils ihrer Art entsprechend, frei bewe-

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Seite 40 gen können, wie auch die geistigen Tierformen im ewigen Sein es tun. Er schuf keine Käfige für Seine Kreatur. Nur Menschen maßen sich an, Tiere einzusperren und sie auf engstem Raum ihr Dasein fristen zu lassen. Jesus, der Christus, sagte sinngemäß: Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! (Mt 7, 12). Die Aussage Jesu können wir auch folgendermaßen verstehen: Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu. Gilt diese Aussage nur in bezug auf uns Menschen oder aber, angesichts der Liebe Jesu zu den Tieren, auch in bezug auf diese? Gott gab den Menschen und den Tieren die ganze Erde und somit die Freiheit. Die Menschen jedoch teilen die Erde in Parzellen ein. Jeder sucht - legal oder illegal - das größte Stück zu bekommen. Das Stück Land ist dann „sein Besitz“. Es ist das, was „ihm gehört“ mit allem, was darauf und darin lebt. Doch was wir uns auf Erden angeeignet haben, ist Illusion, also Täuschung, denn der Tod nimmt uns, was wir von der Erde genommen haben. Für viele Menschen sind Tiere nur eine Sache, die man kaufen und verkaufen kann, gebrauchen oder

auch verbrauchen - wie eine Ware aus einem Kaufhaus. Sie pferchen die Tiere in die Welt ihrer Vorstellungen hinein, in den Pferch, in dem auch sie ihr Dasein fristen. Wer gelernt hat, sich in Menschen hineinzufühlen, der spürt, daß auch Tiere fühlen und empfinden, ähnlich wie wir Menschen. Sie empfinden Freude, Leid und Schmerz. Eine alte Indianerweisheit könnte uns helfen, auch Tiere verstehen zu lernen. Sie lautet: Beurteile nie einen Menschen, bevor du nicht mindestens einen halben Mond lang seine Mokassins getragen hast. Auf Tiere bezogen kann gesagt werden: Bevor du Tiere gefangen hältst, sie für deine Zwecke mißbrauchst und sie quälst, ihnen also bestimmte eingeschränkte oder ihrer Natur nicht gemäße Lebensbedingungen zumutest, erprobe es zuerst an dir selbst. Laß dich also in das oben genannte Laufrad zwingen, und du fühlst, was der kleine Übernächste durchmachen muß. Wer anderweitig die lebendige Anschauung für das Schicksal der Tiere erwerben möchte, könnte sich in die Rolle des Mastkalbs versetzen oder in die des Huhns im Käfig einer Hühnerfarm oder in die des Robbenbabys, das sich wohlig am Ufer sonnt, auf das nun die Männer mit der Keule in der Hand zukommen, die ihm den Pelz abzie-

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Seite 41 hen wollen. Eventuell stellen Sie sich auch vor, was die Robbenmutter fühlt, wenn sie vom Fischfang zu-

rückkommt und statt ihres Kindes einen rohen Klumpen Fleisch vorfindet ...

Der Zeitgeist-Gott. „Vollendung“ des Alten Testamentes in unserer Zeit: Sexuelle Vergehen an Kindern durch Priester. In den Fußspuren des Nazareners oder in denen der kirchlichen Obrigkeiten? Jesus, der Christus, ist die Wahrheit. Er sprach sinngemäß: Ich und der Vater sind eins (Joh 10, 30). Denken wir noch einmal über folgende Worte Jesu nach: Denkt nicht, Ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich Bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen (Mt 5, 17). In vielen Fällen erfüllte Jesus nicht, was der „Gott“ des Alten Testamentes durch den Propheten Mose anordnete. Jesus bezog sich selten und nur indirekt auf den „Gott“ in den „Büchern Mose“. Vielmehr sagte Er: Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist ... Ich aber sage euch ... Oder: Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist ... Ich aber sage euch ... Wer Ohren hat, zu hören, der höre: Jesus erwähnte selten den „Gott“ in den „Büchern Mose“. Jesus distanzierte sich also von jener verfälschten Gottesvorstellung, von jenem falschen Gottesbild. Er

sprach vom „Vater im Himmel“, von Seinem Vater, von „Gott, euer Vater“. Er sprach aus der Wahrheit, die die ewige Realität, das Gesetz der Himmel, ist. So mancher könnte nun den Einwand bringen, daß das, was Gott damals zu den Menschen gesagt hat, den damaligen Menschen galt; heute hätte das keine Gültigkeit mehr, heute wäre es ganz anders. Es stellt sich die Frage: Waren die damaligen Menschen schlechter, also hatten sie einen miserableren Charakter als die heutige Menschheit? Wir brauchen diesbezüglich sicherlich nicht zu forschen, wie wohl die damaligen Menschen waren. Jeder, der noch ein Fünkchen Gewissen hat, weiß ohne Analyse und aufgrund der Fakten auf Seite 32 ff, daß die heutige Menschheit um vieles schlimmer ist als die damaligen Menschen. Daß dies auch hinsicht-

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Seite 42 lich ihrer Einstellung zu ihren Naturgeschwistern, den Tieren, in der Natur, in den Laboratorien der Wissenschaftler etc. gilt, beweist das Schicksal der Tiere. Viele sind der Ansicht, sie seien gottgläubige Menschen. Gerade jene, die ihre Gottgläubigkeit in Kirchen und Staatsempfängen zur Schau stellen, schwingen sich immer mehr zu Über-Göttern auf, die es nicht nur dulden, sondern befürworten, daß an lebenden Tieren die grausamsten und brutalsten Versuche durchgeführt werden, welche die Praktiken in den „Büchern Mose“ in den Schatten stellen. Der römische Klerus spricht natürlich nicht vom Schatten. Er verkündet: „Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander ...“ Sind z.B. die brennenden Scheiterhaufen im Mittelalter als das Erhellen des Alten Testamentes im Neuen anzusehen - und wirft, umgekehrt, das blutrünstige Geschehen im Mittelalter und die gravierende Veränderung, welche die Lehre des Jesus, des Christus, im Laufe der letzten 2000 Jahre erfuhr, ein „erhellendes“ Licht auf das, was mit Gottes Wort und Botschaft im Alten Testament geschah? Es könnte lohnenswert sein, dieser Frage einmal nachzuge-

hen ... Was für Kräfte, auch Mächte genannt, könnten dies heute wohl sein? Wenn Gott es nicht sein kann, - denn Er ist das Gesetz, und dieses Gesetz ist Liebe, Güte, Friede und das Wohl für alle und alles -, wer ist es dann? Soeben lese ich, wie das Alte Testament im Neuen die Vollendung findet, nur mit anderen Merkmalen, die auf die heutige Zeit zugeschnitten sind. Es handelt sich um die Niederschrift einer Fernsehsendung, die am 2.9.1999 im „Auslandsjournal“, ZDF, unter dem Titel „Kindesmißhandlung in Irland“ ausgestrahlt wurde. Sie soll hier auszugsweise wiedergegeben werden: Ein Skandal erschüttert Irland. Im Mittelpunkt steht die Katholische Kirche, die Säule der irischen Gesellschaft. Über viele Jahre hinweg hat der Staat einem katholischen Orden Kinder anvertraut. Heute ist das Entsetzen groß auf der Insel, denn ein Dokumentarfilm zeigt, was zunächst niemand glauben wollte: Statt Fürsorge Mißbrauch, statt Liebe Gewalt. Nicht einzelne - Hunderte von Kindern haben in der Obhut der Kirche offensichtlich die Hölle auf Erden erlebt. Jetzt wird das Kartell des Schweigens zerbrochen; die Wahrheit, sie kommt doch ans Licht. Der Staat weist John Prior mit drei Jahren in ein Erziehungsheim

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Seite 43 ein, weil die Eltern angeblich ihre Fürsorgepflicht vernachlässigen. Das Heim ist geführt vom katholischen Orden der Christian Brothers. Bei ihnen sollen die Kinder in Gottes Glauben erzogen werden. John, jetzt 54, berichtet, daß er sieben Jahre lang von zwei Ordensbrüdern und einem katholischen Priester sexuell mißbraucht wurde. Die schlimmsten Prügel, die ich je bekommen habe, das war, als ich der Krankenschwester erzählte, daß ich von einem Bruder sexuell mißbraucht wurde. Ich war neuneinhalb oder zehn. Sie hat mich erst geschlagen und es dann dem Bruder erzählt. Der hat mich weggebracht, und dann haben mich zwei Brüder geschlagen und geschlagen und geschlagen. Ich hatte überall Wunden ... Wir hatten Gemeinschaftsduschen; da mußten 20 Jungen rein. Der Bruder [Ordensbruder] hat sich ausgezogen ... und er hat einige Buben vor den Augen der anderen mißbraucht und sie gezwungen, sich gegenseitig anzufassen. Er hat mich einmal vergewaltigt, hat mich über sein Bett geworfen und mich genommen, mich aufgerissen. Ich habe so schlimm geblutet, daß die Krankenschwester Jod benutzte, und ich schrie vor Schmerzen. Im März 1998 haben sich die [Ordens-]Brüder öffentlich für den

Kindesmißbrauch in den Heimschulen entschuldigt und zusammen mit anderen Orden ein Hilfstelefon für Betroffene eingerichtet. Es gab über 8000 Anrufe, und die Kirche hat 600 Opfer an Therapeuten vermittelt. 1999: Ein Dokumentarfilm klagt den Staat an und belegt, daß die Behörden seit Jahrzehnten vom Kindesmißbrauch in den kirchlichen Schulen wußten und sie trotzdem weiter finanziert haben. Daraufhin gründet die Regierung eine Untersuchungskommission, verspricht Gesetzesänderungen und stellt 10 Millionen Mark für die Therapie der Opfer bereit. John ist jetzt in psychotherapeutischer Behandlung. Er hat Angstzustände, kann nicht schlafen, vertraut niemandem. Fast alle Beziehungen sind gescheitert, und beruflich hat er nie etwas erreicht. Therapeut: John leidet ununterbrochen; er hat Minderwertigkeitskomplexe, fühlt sich unnütz; er hat kein Selbstvertrauen ... John ist kein Einzelfall. Tausende von Kindern wurden in Irland in die Obhut von katholischen Fürsorgeheimen gegeben ... John berichtet vom Schicksal seines besten Freundes, Joseph: Er hatte einen langen Lederriemen und hat Joseph damit auf beide Schultern und den Kopf geschlagen. Joseph ist

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Seite 44 von seinem Stuhl gefallen, und der Bruder hat auf jeden Teil seines Körpers eingeschlagen, und dann hat er ihn getreten, mit diesen schweren Armeestiefeln, die die Brüder zur Landarbeit trugen. Und er hat ihn getreten und getreten und getreten, bis Joseph sich nicht mehr bewegen konnte. Joseph hatte das Bewußtsein verloren und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort ist er gestorben. Es war allgemein bekannt. Sie sagen hier, es war Leukämie; aber er ist nicht an Leukämie gestorben. Sprecherin: Seitdem glaubt John nicht mehr an Gott. Dieser Bericht spricht für sich ... In der kürzlich erschienenen Ausgabe von „Kirche intern“ (Österreich) war unter der Überschrift „Sexueller Mißbrauch. Kloster-Therapie“ zu lesen: Immer öfter geraten Priester und Ordensleute in den Verdacht, an Delikten sexuellen Mißbrauchs beteiligt zu sein. Grund genug für den Abt des Stiftes G., J.A., tätig zu werden. Noch heuer möchte er im Kloster P. ein Psychiatriezentrum für Klerus, Ordensleute und pastorale Mitarbeiter einrichten. Es könnte ratsam sein, nachzulesen, was der „Gott des Mose“ zu Solchem und Ähnlichem sagt. Käme dieses alte „Gesetz“, das ja nun wirklich eine lange Tradition aufzu-

weisen hat und als Teil der „Heiligen Schrift“ die Wertschätzung der Kirche besitzt, heute zur Anwendung, so gäbe es also sehr schnell etliche Menschen weniger. Der Mensch von heute vergeht sich nicht nur am einzelnen, an Mensch und Tier, sondern in einer Globalstrategie gegen Menschen und Tiere. Er ist sogar der Ansicht, er müsse Gottes Schöpfung verbessern. Der grausame Herrenmensch greift auf vielfältige und auf brutalste Art und Weise in das Leben der Tiere ein - auch die Pflanzen- und Mineralwelt verschont er nicht -, und andere, die breite Masse, überlassen, taub und blind infolge Egoismus und dumpfer Gleichgültigkeit, die gemarterten Geschöpfe widerspruchslos ihrem Schicksal. Ähnlich geht der Mensch auch mit seinesgleichen um. Die heutige Priesterkaste hat sich ebenso ihren Gott zurechtgezimmert wie die zu Mose Zeiten. Nur daß der heutige „Gott“ weder dem Alten Testament entspricht, noch mit der Lehre Jesu übereinstimmt. Die kirchlichen Amtsträger paßten zu allen Zeiten ihren Gott oder ihre Götter „der Zeit“ - sprich: ihren eigenen jeweiligen Vorstellungen, ihren Bedürfnissen und Zielen - an. Der wahre Gott hingegen ist nicht der

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Seite 45 kirchliche Zeitgeist-Gott, sondern der unwandelbare, Den uns Jesus gelehrt hat. Der kirchliche ZeitgeistGott ist inkonstant und unzuverlässig. Da hilft es auch nicht, daß man die Stabilität durch absolut formulierte Aussagen vortäuschen will. Die Unwahrheit ist nun mal nicht von ewigem Bestand, auch wenn man die Risse und Löcher im Kessel der Unwahrheit mit dem Pflaster „das sind die Geheimnisse Gottes“ eine Zeitlang notdürftig flicken kann. Das Licht der Wahrheit bringt alles an den Tag. Warum halten sich die kirchlichen Amtsträger nicht an ihre eigenen Aussagen? Würden sie das Alte Testament im Neuen mit allen Details zur Vollendung kommen lassen, dann wären sie die ersten, die der „Gott“ in den „Büchern Mose“ töten ließe. Die heutigen Menschen - vor allem die Kirchengläubigen - gehen in den Fußspuren kirchlicher Obrigkeiten, die einen wandelbaren, also mit der Zeit gehenden, sich dieser und dem Zeitgeist gleichsam unterordnenden „Gott“ verkünden, damit ihr Hals nicht in die Schlinge des Alten Testamentes gerät, die ihnen der „Gott“ in den „Büchern Mose“ schon längst übergestülpt und zugezogen hätte. Sie brauchen also

ihren Zeit-Geist, den sie „Gott“ nennen. Flexibel paßt sich dieser den augenblicklich für die Herrschenden im Vordergrund stehenden Erfordernissen an, damit man möglichst wenig Schwierigkeiten hat, ihn den Gläubigen so zu präsentieren, daß diese in ihrer Lethargie, Ichbezogenheit und Genußsucht möglichst wenig gestört werden. Dann bleiben sie gern im Schoße dieser bequemen Kirche, die ihnen so manche Gewissensentscheidung abnimmt und ihnen das Alibi für Ungeheuerlichkeiten mancherlei Art frei Haus liefert. Der wahre Ewige ist der Absolute. Er ist das all-weise Weltall-Gesetz, das Liebe ist. Ich wiederhole: Gott, die Liebe, straft und züchtigt nicht, Er verdammt, tötet und mordet nicht. Gott wird auch weder Menschen noch Tiere an Menschen ausliefern. Daß dies so ist, lehrte uns Jesus. Er lebte das Gesetz Seines Vaters und ist uns Beispiel und Vorbild. Lernen wir, die Tiefe Seiner Lehre und die Aussage: Folgt mir nach! (Mt 4, 19) zu verstehen, dann wissen wir, warum Jesus uns nahelegte, in Seinen Fußspuren zu gehen. Wollte Jesus uns damit u.a. sagen, daß wir nicht in den Fußspuren der Priesterkaste gehen sollen, die ei-

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Seite 46 nen Geist der Zeit lehren, also einen Zeitgeist-Gott, der die Menschen unweigerlich ins Verderben führt, was uns unsere heutige Zeit, unsere Welt, beweist? Auch der Seher von Patmos hat das erkannt, denn es steht in der Offenbarung des Johannes: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen. (18, 4) Noch einmal sei klar und unmißverständlich gesagt: Jesus sprach gegen die brutalen und bestialischen Hinrichtungen von Tieren und gegen das Töten und Morden von Menschen. So lange sollten wir uns Fragen stellen, bis wir die Erleuchtung empfangen und tief in uns selbst erkennen, warum Jesus einen anderen Gott verkündete als den „Gott in den Büchern Mose“ und den der heutigen kirchlichen Amtsträger. Oder wir glauben an mehrere Götter unterschiedlicher Qualität; in dem Fall ist das die Philosophie des einzelnen, der dazu keine kirchliche Instanz benötigt; außer es mangelt ihm diesbezüglich an Phantasie, dann ist er als „religiöses“ Mitglied der Kirche am rech-

ten Platz. Sollte der Eine Gott jedoch wandelbar sein, dann wehe den Menschen, die sich von der heidnischen Kult-Staats-Kirche abgewendet haben. Man wäge also weise ab, und bedenke alles gut! Gott hat den Menschen nicht nur ein Herz gegeben - auf dessen Regungen infolge Gewissensverlusts oftmals nicht mehr so recht Verlaß ist -, sondern auch einen Verstand. Es empfiehlt sich, diesen zu gebrauchen und die eventuell lange unbenutzte Fähigkeit zu selbständigem Denken wieder zu erwecken. Um zu eigener Klarheit zu finden, ist ein gutes Mittel, sich selbst - oder auch Gott im innigen Gebet Fragen zu stellen. Denn: Wer ehrlich fragt, der kann geführt werden. Nach 2000 Jahren ist es an der Zeit, daß der Mensch, der an Jesus glaubt und Ihm nachfolgen möchte, die Entscheidung trifft: entweder in den Fußspuren des Jesus, des Christus, zu gehen, also Seine Lehre anzuwenden - oder in den Fußspuren der heutigen kirchlichen Obrigkeiten zu wandeln, die der Priesterkaste zu Mose Zeiten um nichts nachstehen.

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„Töten“ oder „Morden“? Jesus erfüllte das Gesetz und vertiefte die Lehre Obwohl es dem Gegenspieler Gottes gelungen war, das Wort Gottes durch den Propheten Mose gründlich zu verfälschen, blieb der Wortlaut der Zehn Gebote, die ein Auszug aus dem ewigen, absoluten Gesetz der Himmel sind, davon bis in unsere Zeit weitgehend unberührt. Das fünfte Gebot lautete und lautet nach wie vor: Du sollst nicht töten. Jedoch: In der Einheitsübersetzung der Neuen Jerusalemer Bibel aus dem Jahr 1985 steht in der Reihe der Gebote Gottes an dieser Stelle bereits: Du sollst nicht morden. Diese neue Formulierung ist zweifellos dem Gott des Zeitgeistes, dem Zeitgeist-Gott, zuzuschreiben. Sie stellt eine Abschwächung der umfassenden Aussage „Du sollst nicht töten“ dar. Jesus hingegen sagte in Seiner Bergpredigt sogar: Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt, du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: du (gottloser)

Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. (Mt 5, 21-22) Jesus hat also nicht die absolute Aussage „Du sollst nicht töten“ abgeschwächt und ihre Bedeutung auf spezielle Einzelfälle eingeschränkt - im Gegenteil. Jesus hat sie vertieft. Er hat gelehrt, daß nicht nur in der vollzogenen Tat des Tötens das Gegen-den-Nächsten liegt, sondern bereits in verletzenden oder abwertenden Worten samt den diesen innewohnenden Gefühlen und Empfindungen. Er machte uns damit darauf aufmerksam, daß bereits jede feine Regung der Ablehnung eines Nächsten, eventuell auch gegenüber den Tiergeschwistern, unseren Übernächsten, vor Gott Sünde ist. Jesus forderte uns gleichsam auf, unser Gewissen zu sensibilisieren. Und: Jesus sprach ausdrücklich vom „Töten“ und nicht vom „Morden“. Jeremia hatte das Volk bereits auf die Verfälschungen „der Schrift“ aufmerksam gemacht. In Jeremia 8, 8 sprach er vom „Lügengriffel der Schreiber“, die das Gesetz des Herrn „zur Lüge gemacht“ haben.

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Seite 48 Wessen „Lügengriffel“ hat nun also erneut das Wort Gottes durch Mose verfälscht? Wem dienen jene, die solches tun? Was soll mit der Aussage „Du sollst nicht morden“ gerechtfertigt werden? Soll sie dazu dienen, das Gewissen der Menschen weiter zu beschwichtigen, damit es nicht mehr anschlägt, wenn Unrecht geschieht? Der Ungeist des Alten Testamentes bereitete vor - sprich: er gab die Methode vor -, im Neuen Testament setzt sich das erfolgreich Durchgeführte methodisch, planund zielbewußt fort bis heute. Unter den Augen von vielen Millionen verstandesbegabter Menschen wird - simsalabim! - aus Weiß nun Schwarz. Sind das die „Wunder“ von heute? Wem die Kluft zwischen den beiden unterschiedlichen Aussagen - Töten und Morden - gleichgültig ist, der sitzt auf zwei Stühlen und versucht, zwei Herren zu dienen,

dem Geist des grausamen „Gottes“ in den „Büchern Mose“ und somit den Institutionen Kirche - und ein wenig Jesus, dem Christus, der den Gott der barmherzigen Liebe lehrte. Jesus sagte sinngemäß: Mein Vater und Ich sind eins. Wo zwei eins sind, sprechen sie die gleiche Sprache. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wie lehrte Jesus in Seiner Bergpredigt? Wer dem Nächsten nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. Und: Wer „Dummkopf!“ sagt, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und wer ein Gewissen hat, der wird Jesus, dem Christus, nachfolgen und das befolgen, was in der Johannes-Offenbarung steht, die ich hier wiederhole: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen. (Off 18, 4)

Anweisungen zu Gewalt und Krieg im Alten Testament - Jesus: „Liebet eure Feinde“. Jesus rügt die Heuchelei der Schriftgelehrten und Pharisäer Jesus trug nicht zur Aufweichung unseres Gewissens bei. Er forderte uns auch nicht auf, dieses mit Listen

und Finten, mit spitzfindigen Formulierungen einzulullen und zum Schweigen zu bringen. Das tut ein-

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Seite 49 zig der, der gegen Gott ist und wirkt und der schon das Wort Gottes durch Mose in sein Gegenteil verkehrt hat. Davon ein weiteres Beispiel: Im 2. Buch Mose, Exodus, Einheitsübersetzung, steht: Wer einen Menschen so schlägt, daß er stirbt, wird mit dem Tod bestraft (Exodus 21, 12). Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft. Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft. Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft. (21, 15-17) In Exodus 21, 24 heißt es weiter: Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme. Und das wurde oft genug wörtlich genommen und diente zur Legitimation von Racheakten aller Art. Jesus sprach in der Bergpredigt solches nicht. Hier heißt es: Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann laß ihm auch den Man-

tel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. (Mt 5, 38-42) Bei Jesus lesen wir also ganz andere Worte als von dem „Gott“ in den „Büchern Mose“. Wer ein aufrichtiger Christ sein möchte, der müßte die Entscheidung treffen: Entweder für Gott durch Jesus, den Christus, oder für den Gott der Institutionen Kirche, denn zwei Herren kann man nicht dienen. Irgendwann bringt uns der falsche Gott zu Fall. Unsere gleichgültige, unbarmherzige Gesellschaft ist hierfür der beste Beweis. Im Fünften Buch Mose, Deuteronomium, ist u.a. die Rede von der Wiedervergeltung: Und du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen, Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß. (19, 21) Der Krieg und die Kämpfer. Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und Pferde und Wagen und ein Kriegsvolk erblickst, das zahlreicher ist als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten; denn der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat, ist bei dir. Wenn ihr in den Kampf zieht, soll der Priester vortreten, dem Kriegsvolk

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Seite 50 eine Ansprache halten und zu ihnen sagen: Höre, Israel! Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Verliert nicht den Mut! Fürchtet euch nicht, geratet nicht durcheinander, und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen. Denn der Herr, euer Gott zieht mit euch, um für euch gegen eure Feinde zu kämpfen und euch zu retten. (20, 1-4) Als wäre nicht seit damals doch Jesus, der Christus, auf der Erde gewesen, hält man es derzeit ähnlich: Die heutigen Priester segnen die Kriege samt ihren Waffen in dem Glauben, die von ihnen Gesegneten haben Gott an ihrer Seite gegen die „Feinde“. Im gleichen Buch Mose heißt es weiter: Die Eroberung der Städte. Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen. Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein. Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern. Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen. Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin

plündern läßt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt. So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören. Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen. (20, 10-16) Im Mittelalter wateten die Kreuzritter im Blut derer, die sie im Namen des Kreuzes besiegt hatten. Zwischen 1941 und 1943 in Kroatien war es nicht viel anders. Die Kirche macht wahr: Das Alte Testament „erhellt“ das Neue Testament - doch nicht mit dem Licht Gottes, von dem Christus kündete und heute wieder kündet! Gott ist der Friede. Christus kam in Jesus, um allen Menschen den Frieden zu bringen. Er wird - im Geiste wiederkommen als der Friedefürst, das ist gewiß. Jesus sprach in Seiner Bergpredigt von der Liebe zu den Feinden. Bei Matthäus heißt es: Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Bösen und

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Seite 51 Guten, und er läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. (Mt 5, 43-48) Wieder erkennen wir: Jesus sagte: Ihr habt gehört ... Er sagte nicht „ihr habt von Gott durch Mose gehört“; Er sagte auch nicht „ihr habt vom Propheten Mose gehört“. Er sagte: Ihr habt gehört ... Jesus sprach von der Liebe Gottes und von der Versöhnung - der sogenannte „Gott“ durch Mose vom Zerstören, Plündern und Töten. In Levitikus, 3. Buch Mose, heißt es in der Zusammenfassung: Verfolgt ihr eure Feinde, so werden sie vor euren Augen dem Schwert verfallen. Fünf von euch werden hundert verfolgen, hundert von euch werden zehntausend verfolgen, und eure Feinde werden vor euren Augen dem Schwert verfallen. Euch wende ich mich zu, mache euch fruchtbar und zahlreich und halte meinen Bund mit euch aufrecht. (26, 7-9) Jesus hingegen sagte: Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mt 26, 52)

Mose soll auf Geheiß Gottes Priester geweiht haben. Die Weihe begann mit der üblichen Schlachtzeremonie eines Widders. Jesus hat auch in bezug auf die Priester gerade das Gegenteil gelehrt. Im MatthäusEvangelium sprach Er deutliche Worte: Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. (23, 8) In Matthäus 23 rügte Jesus die Heuchelei der Schriftgelehrten und Pharisäer: Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist

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Seite 52 euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr laßt auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst. Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das

Opfer erst heilig macht? Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was daraufliegt. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und laßt das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muß das eine tun, ohne das andere zu lassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet

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Seite 53 den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig geworden. Damit bestätigt ihr selbst, daß ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. Macht nur das Maß eurer Väter voll! Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen? Darum hört: Ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch; ihr aber werdet einige von ihnen töten, ja sogar kreuzigen, andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen. So wird all das unschuldige Blut über euch kommen, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, Barachias’ Sohn, den ihr im Vorhof zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt. Amen, das sage ich euch: Das alles wird über diese Generation kommen. (23, 136) Jesus sprach u.a.: Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen, denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. (Mt 23, 9) Warum gibt es dann den „Heiligen Vater“ auf Erden? Wer als Katholik an die Worte Jesu glaubt,

müßte sich die Frage stellen, ob er nicht einer römisch-katholischen „Galionsfigur“ zujubelt und so mit einstimmt, den Namen Jesu und Seine Lehre zu schmähen, um den größten Propheten aller Zeiten, der unser Erlöser wurde, lächerlich zu machen. Jesus sprach gegen das Priestertum: Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. (Mt 23, 8) Jesus nannte sich Meister, also Weisheitslehrer. Die katholische Kirche machte Jesus gegen Seine Lehre und gegen Seinen Willen zum Priester. Im katholischen Katechismus, Nr. 1548, heißt es: „Christus selbst ist im kirchlichen Dienst des geweihten Priesters in seiner Kirche zugegen als Haupt seines Leibes, Hirt seiner Herde, Hoherpriester des Erlösungsopfers und Lehrer der Wahrheit.“ Im katholischen Katechismus heißt es: „... und Lehrer der Wahrheit.“ Das ist seitens der heutigen kirchlichen Amtsträger wieder eine Verhöhnung des Jesus, des Christus. Sie reden vom Lehrer der Wahrheit, aber sie tun nicht, was Jesus lehrte und wollte.

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Aufwand und Zeremonien zur Einweihung und Einkleidung von Priestern in den Büchern Mose Jesus, der schlichte Mann im Volk Israel, ein Jude in einfachem Leinengewand, der Menschensohn, wie Er genannt wird, der Sohn eines Zimmermanns, stand im krassen Gegensatz zu der damaligen und heutigen Priesterkaste. Die damaligen Priester trugen ihrem Ansehen und Anspruch entsprechende Gewänder, und auch die heutigen Kardinäle, Bischöfe, Pfarrer und Priester stellen sich in prächtigen Roben dar - Gott aber ließ Seinen Sohn, den Mitregenten der Himmel, in einfachen Gewändern über die Erde wandeln, ohne Habe, als Zimmermann. Warum kleidete Gott Jesus, Seinen Sohn, nicht in ein Priestergewand, und warum ließ Er Ihn nicht im Tempel zu Jerusalem Dienst tun? Macht Gott Ausnahmen? Lesen wir, was der „Gott durch Mose“ sagte und wie „Er“ Aaron und seinen Söhnen das Priesteramt übertrug und sie als Priester einkleidete. Im Buch Exodus heißt es: Der Efodmantel. Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur; in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung

eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein. An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum: ein Goldglöckchen und ein Granatapfel, abwechselnd ringsum am Saum des Mantels. Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muß er sterben. (28, 31-35) Und so geht es weiter: Das Diadem. Mach eine Rosette aus purem Gold, und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn. Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur, und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden. Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich für die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind. (28, 36-38) Die Anweisungen des „Gottes durch Mose“, die in krassem Ge-

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Seite 55 gensatz zu den Aussagen, zu den Lehren und zu der Lebensweise des Gottessohnes unter den Menschen stehen, sollen nachfolgend detailliert wiedergeben werden, damit es dem, der dies mit dem Herzen liest, leichter fällt, die Entscheidung zu treffen für die kirchlichen Amtsträger oder für die Nachfolge des Jesus, des Christus. Über die Kleidung der Priester steht folgendes: Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit! Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke, und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen. Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne, und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein, und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen. Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen. Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als ständig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies für ihn und seine Nachkommen. (28, 39-43)

Reinigung, Einkleidung und Salbung. Laß Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser! Nimm die Gewänder, und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche, und bind ihm die Efodschärpe um! Setz ihm den Turban auf den Kopf, und befestige das heilige Diadem am Turban! Nimm Salböl, gieß es auf sein Haupt, und salb ihn! Laß seine Söhne herantreten, und bekleide sie mit Leibröcken! Gürte Aaron und seine Söhne mit einem Gürtel, und bind ihnen die Kopfbünde um! Das Priestertum gehört dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Söhne ins Priesteramt ein! Laß den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen. Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes! Nimm vom Blut des Jungstiers, und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hörner des Altars! Das ganze übrige Blut aber gieß am Sockel des Altars aus! Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett, und laß es auf dem Altar in Rauch aufgehen! Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer außerhalb des Lagers, denn es ist ein Sündopfer.

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Seite 56 Dann hol den einen Widder, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen. Schlachte den Widder, nimm sein Blut, und gieß es ringsum an den Altar! Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine, und leg sie auf seine übrigen Teile und auf seinen Kopf! Dann laß den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es für den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn ist es. Dann hol den zweiten Widder, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen. Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut, und streich es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes! Das übrige Blut gieß ringsum an den Altar! Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salböl, und bespreng damit Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder! Er und seine Gewänder werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder. Einsetzung der Priester. Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung. Nimm

dazu ein rundes Brot, einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet. Das alles leg Aaron und seinen Söhnen in die Hände, und laß sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen. Dann nimm die Stücke wieder aus ihren Händen, und laß sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer für den Herrn ist es. Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons, und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehört dir als Anteil. Erkläre die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurde vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Söhne. Sie gehören Aaron und seinen Söhnen als dauerndes Anrecht gegenüber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn. Die heiligen Gewänder Aarons gehören nach ihm seinen Söhnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt. Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Söhnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offen-

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Seite 57 barungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten. Nimm den Einsetzungswidder, und koch sein Fleisch an heiliger Stätte! Heiliges Mahl. Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen. Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsühnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig. Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen übrigbleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig. Tu mit Aaron und seinen Söhnen genau so, wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende für ihre Priestereinsetzung! Weihe des Brandopferaltars. Bereite täglich einen Sündopferstier für die Entsühnung zu, und entsündige den Altar, indem du ihn entsühnst. Salb ihn, um ihn zu weihen. Sieben Tage sollst du den Altar entsühnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar berührt, wird heilig. (29, 4-37) Aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin verfertigten sie die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum und verfertigten die heiligen Gewänder für Aaron, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Sie stellten

das Efod her aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. Sie schlugen goldene Plättchen breit, schnitten sie in Fäden, um sie zwischen violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus als Kunstweberarbeit einzuwirken. Für das Efod machten sie miteinander verbundene Schulterstücke und befestigten sie an ihren beiden Enden. Eine Efodschärpe daran bildete mit ihm ein einziges Stück und war von derselben Machart, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Sie bearbeiteten die in Goldfassungen eingesetzten Karneolsteine und schnitten nach Siegelart die Namen der Söhne Israels ein. Man setzte sie dann auf die Schulterstücke des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Die Lostasche verfertigte man als Kunstwebearbeit wie das Efod, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. Sie machten die Lostasche quadratisch, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit. Sie besetzten sie mit Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd, die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis, die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst, die vierte Reihe mit Chryso-

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Seite 58 lith, Karneol und Onyx; sie waren in Gold gefaßt. Die Steine lauteten auf die Namen der Söhne Israels, zwölf auf ihre Namen- in Siegelgravierung. Jeder lautete auf den Namen eines der zwölf Stämme. Sie befestigten an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold. Sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei Goldringe und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden der Lostasche. Die beiden goldenen Schnüre verbanden sie mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche; die zwei anderen Enden der Schnüre befestigten sie an den beiden Einfassungen und hängten sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod. Sie machten noch zwei Goldringe und befestigten sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist. Sie machten zwei weitere Goldringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstükken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe. Sie banden die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur, so daß sie über der Efodschärpe blieb und sich die Lostasche nicht vom Efod verschob, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Er machte den Efodmantel als Weberarbeit gänzlich aus violettem Purpur. In seiner Mitte war die Mantelöffnung,

wie die Öffnung eines Panzerhemds; die Öffnung hatte ringsum einen gewebten unzerreißbaren Rand. An seinem unteren Saum machten sie Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus gezwirntem Karmesin. Sie machten Glöckchen aus reinem Gold und befestigten die Glöckchen zwischen den Granatäpfeln am Saum des Mantels, ringsum zwischen den Granatäpfeln: Ein Glöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels für den Dienst, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. (39, 1-26) Das Diadem. Sie machten eine Rosette aus purem Gold, das heilige Diadem, und brachten darauf die Inschrift nach Art der Siegelgravierung an: Heilig dem Herrn. Sie befestigten sie an einer Schnur aus violettem Purpur, um sie oben am Turban anzubringen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. (39, 30-31) Sie brachten ... zu Mose .. die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst. Genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, führten die Israeliten die gesamte Arbeit aus. Mose besichtigte das ganze Werk: Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. So hatten sie es gemacht, und Mose segnete sie. (39, 33-43)

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Seite 59 Aufstellung und Weihe des Heiligtums. Errichte den Vorhof ringsum, und häng den Vorhang an das Tor des Vorhofs! Nimm das Salböl, und salbe die Wohnstätte und alles, was in ihr ist. Weihe sie mit allen ihren Geräten! So wird sie heilig sein. Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geräten, und weihe den Altar! So wird der Altar hochheilig sein. Salbe das Becken mit seinem Gestell, und weihe es! Dann laß Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes herantreten, und wasche sie mit Wasser! Bekleide Aaron mit den heiligen Gewändern, salbe und weihe ihn, damit er mir als Priester dient. Dann laß seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken; salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immerwährendes Priestertum sichern von Generation zu Generation. (40, 8-15) Letzteres zeigt, daß es nicht auf die Eignung zu diesem Amt aufgrund von Qualitäten wie Gottnähe, Weisheit, hohe sittliche Reife und dergleichen ankam; man mußte nur in der richtigen Familie geboren sein. Eine Seele, die es sich in einer Inkarnation hat wohlergehen lassen, wird oftmals wieder dem Zug folgen, als Mensch erneut dort zu leben, wo ihr viele Annehmlichkei-

ten, Wohlhabenheit und Ansehen geboten werden und einem die Würden in den Schoß fallen. Zu dem Aufwand, dessen es bedurfte, Aaron und seine Söhne entsprechend ihrer Sonderstellung kostbar zu kleiden und in prächtigen Zeremonien ihr Ansehen zu würdigen, lassen sich in so manchen Punkten Parallelen zu dem Leben der heutigen kirchlichen Amtsträger finden. Die kirchlichen Obrigkeiten unserer Zeit opfern nicht mehr zur Ehre und zur Besänftigung „Gottes“ Tiere. Die heutige Priesterschar opfert Tiere zu viel naheliegenderen und nahrhafteren Zwecken. Sie lassen die Tiere - wie schon erwähnt von Metzgern in Schlachthäusern töten, ihre Kadaver auf Schlachtbänken zersägen und zerhacken und ihr Fleisch von Köchen und Köchinnen zubereiten, um den Wohlgeschmack dem „verherrlichten“ Gaumen und Körper als Leckerbissen zu opfern zum Wohle und zur Fülle des Leibes. Mit den Lehren Jesu, des Christus, des Sohnes Gottes, des Mitregenten der Himmel, der als Menschensohn über die Erde wandelte und der die Menschen das lehrte und ihnen auch vorlebte, was wahr ist und wahr bleibt ewiglich, hat das alles nichts zu tun.

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Das Erlösungsopfer, das Jesus brachte. „Der Sündenbock“ Die heutigen kirchlichen Obrigkeiten sprechen vom „Erlösungsopfer“, das Jesus gebracht hat. Jesus soll vergangene, gegenwärtige und zukünftige Sünden auf Sich genommen haben; dafür hat Er am Kreuz gelitten. Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es unter Nr. 605: „Es gibt keinen Menschen, es hat keinen gegeben und wird keinen geben, für den er nicht gelitten hat“ (Syn. v. Quiercy 853: DS 624). Wer hat Ihn leiden lassen? Ging Jesus freiwillig ans Kreuz, oder wurde Er durch das von den Priestern aufgewiegelte Volk an den Kreuzesstamm getrieben? Über die Erlösung durch den Christus Gottes bei dem „Vollbracht“ des Jesus am Kreuz ist in den beiden „christlichen“ Kirchen nur Unzutreffendes zu erfahren. Nach dem Katechismus der Katholischen Kirche wurde Jesus zum leidenden Gottesknecht, der stellvertretend „sein Leben als Sühnopfer hingab“, „die Sünden von vielen trug“ und so „die vielen gerecht macht“, indem er „ihre Schuld auf sich lädt“ (Jes 53, 1012). Jesus hat unsere Sünden wiedergutgemacht und Gott dem Vater für sie Genugtuung geleistet. (Nr. 615)

In den Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche schreibt Martin Luther sogar, daß er allein „das Lamm Gottes ist, das der Welt Sünde trägt“, Joh. 1, 29 und „Gott unser aller Sünde auf ihn gelegt hat." Jesaja 536, item: „Sie sind alle zumal Sünder und werden ohn Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung Jesu Christi in seinem Blut“ etc., Röm 3, 24. Dieweil nun solchs muß geglaubt werden und sonst mit keinem Werk, Gesetze noch Verdienst mag erlanget oder [uns] gefasset werden, so ist es klar und gewiß, daß allein [der] solcher Glaube uns gerecht mache ... (ASII Art 1) Der Kirchenvater Ambrosius schreibt: Denn dieweil die ganze Welt ist schuldig worden, so hat er der ganzen Welt Sünde weggenommen. (AP. IV) Der Mensch der heutigen Zeit baut auf seine Logik, also denken wir auch hier einmal logisch. Gott kann nichts Geheimnisvolles haben, denn Er ist i n allem die Offenbarung, Sein Gesetz ist der Logos und somit logisch. Hätte Jesus, der Christus, „der Welt Sünde weggenommen“, also die Sünde, die Seelenbelastung der

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Seite 61 Menschen getilgt - wieso zeigt sich dann die Welt, die Menschheit, so anders, vielfach in den lasterhaftesten Sünden? Wieso ist dann die Erde mit ihrer Natur nicht das Paradies, das Sein der Himmel, das die Christen im Vaterunser herunterbeten wollen? Und was geschah wirklich? Jesus, der Christus, sagt es in Seinen göttlichen Offenbarungen in dieser Zeit. Bei den Worten am Kreuz „Es ist vollbracht“ floß ein Teil Seines geistigen Erbes, der Teilkraft der göttlichen Urkraft, als Erlöserlicht, auch Erlöserfunken genannt, in alle belasteten Seelen ein. In Das ist Mein Wort lesen wir z.B.: Obwohl das Licht des Heils, die Erlösung, in allen Seelen leuchtet, wird trotzdem nur der vollkommen, der seine Seele reinigt und auch rein hält. Meine Erlösertat tilgte nicht die Sünden der Welt, die Sünden aller Seelen und Menschen. Sie ist die Kraft und die Quelle der Kraft für alle, welche die Sünden bereuen und nicht mehr tun. Die Erlösung ist die Stütze der Seele und der Schutz gegen die Auflösung der Seele. Sie ist auch das Licht auf dem Weg zum Herzen Gottes. (S. 913) Allein der Glaube an Mich, den Erlöser aller Seelen und Menschen, bewirkt nicht die Reinheit der Seele und des Menschen. (S. 914)

Keiner kommt zum Vater in die Himmel, allein durch Mich, den Sohn Gottes und Mitregenten der Himmel, welcher der Erlöser aller Seelen und Menschen wurde. (S. 876) Die Kirche aber, die sich selbst zum Heilsbringer erhob, lehrte und lehrt: Nur die, die durch das Sakrament der Taufe in Christus wiedergeboren sind, empfangen die Wohltat Seines Opfers. Die Kirche will auf diese Weise wie ein „Sieb“ wirken, durch das nur ihre Schäfchen durchgehen. Obwohl er für alle gestorben ist (2 Kor 5, 15), empfangen doch nicht alle die Wohltat seines Todes, sondern nur die, denen Anteil gegeben wird am Verdienst seines Leidens ... (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, 12. Aufl. 1986, Nr. 793) Diesen Anteil gewinnen die Menschen durch die Taufe: ... denn durch diese Wiedergeburt wird ihnen in Kraft des Verdienstes seines Leidens die Gnade geschenkt, durch die sie gerecht werden. (Nr. 793) Werkzeugliche Ursache ist das Sakrament der Taufe, d.i. das Sakrament des Glaubens, ohne den nie jemand die Rechtfertigung empfängt. (Nr. 799) Statt die Gläubigen Christus zuzuführen, band und bindet die Kirche diese an sich durch die Taufe und die weiteren Sakramente, ge-

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Seite 62 spendet von Priestern, die angeblich Jesus dazu eingesetzt hat. Doch Jesus war gegen das Priestertum. Er sagte: Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen. Er hat sich niemals zum Priester erhoben. Lese ich vom „Erlösungsopfer“ und daß Jesus die Sünden aller Menschen auf sich genommen haben soll, dann denke ich unwillkürlich an das Sündopfer im 3. Buch Mose, Levitikus: Nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die umgekommen waren, als sie vor den Herrn hintraten, redete der Herr mit Mose. Der Herr sprach zu Mose: Sag deinem Bruder Aaron, er soll nicht zu jeder beliebigen Zeit das Heiligtum hinter dem Vorhang vor der Deckplatte der Lade betreten. Dann wird er nicht sterben, wenn ich über der Deckplatte in einer Wolke erscheine. Aaron darf nur so in das Heiligtum kommen: mit einem Jungstier für ein Sündopfer und einem Widder für ein Brandopfer. Ein geweihtes Leinengewand soll er anhaben, leinene Beinkleider tragen, sich mit einem Leinengürtel gürten und um den Kopf einen Leinenturban binden. Das sind heilige Gewänder; deshalb soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und sie erst dann anlegen. Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten.

Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt, dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen. Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los „für den Herrn“ und ein Los „für Asasel“. Aaron soll den Bock, für den das Los „für den Herrn“ herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen. Der Bock, für den das Los „für Asasel“ herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden. Aaron soll den Jungstier für sein eigenes Sündopfer herbeibringen lassen, um sich und sein Haus zu entsühnen, und diesen Jungstier als Sündopfer für sich schlachten. (16, 1-11) Im Kommentar der Jerusalemer Bibel steht: Asasel ist ... der Name für einen Dämon, der nach der Vorstellung der alten Hebräer und Kanaaniter die Wüste bewohnt, jenes unfruchtbare Land, in dem Gott Sein fruchtbringendes Werk nicht ausübt ... Man beachte, daß das Tier diesem Dämon nicht geopfert wird, sondern daß der „Sündenbock“ die Sünden des Volkes in die Wüste schafft, wo Asasel haust. Schuldübertragung auf das Tier und Sühneritus geschehen „vor Jahwe“, V.10, durch die Vermittlung

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Seite 63 des Priesters, V.21. So übernimmt der Jahwekult eine alte volkstümliche Sitte, aber sie wird dabei umgeformt und geläutert. (Anm. 16a) Man mache sich bewußt, welch eine Blasphemie das ist! Der Bock „für Asasel“ soll „lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden.“ Dabei wußte man, wie schon gesagt, im Alten Testament von dem Gesetz von Ursache und Wirkung, das Jesus, der Christus, „Saat und Ernte“ nannte. Gott hat es sicherlich durch jeden Propheten gelehrt. Denn ohne Kenntnis dieser fundamentalen Gesetzmäßigkeit kann letztlich keiner seine Schuld erkennen und davon frei werden. Er kann auch kaum begreifen, daß Gott ihn liebt und daß Er gerecht ist. Demnach hätte jeder wissen müssen, daß der Mensch das erntet, was er selbst gesät hat. Diese Ernte kann ihm niemand abnehmen. Die Verwendung der „alten volkstümlichen Sitte“ des Sündenbocks im Volk Gottes, dem schließlich von Gott die Zehn Gebote gegeben waren, ist meines Erachtens noch verwerflicher, als wenn heidnische Völker aus Unwissenheit dergleichen taten. Und staunend liest

man, daß diese oben dargelegte Sitte gar bei Übernahme in den Jahwekult „geläutert“ worden sei. Das arme Tier, der Sündenbock, dort allein in der Wüste! Doch das Tier kann sich nicht belasten. Wohl aber der Mensch, der diese alte Sitte - geläutert, versteht sich! - durchführt oder mitmacht. Und: Wer gegen seinen Nächsten oder den Übernächsten, das Tier, handelt, dem wird Gleiches oder Ähnliches widerfahren. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und wer ein Herz für Christus, unseren Erlöser, hat, der orientiere sich an Johannes: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen. (Off 18, 4) Nach „Mose“ setzte Gott selbst Priester ein. Jesus aber sagte: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Joh 14, 6) Und Er sprach: Das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Lk 17, 21) Und: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. (Joh 8, 51) Und: Folgt mir nach. (Mt 4, 19) Von Jesus hören wir wieder, daß Er, der eins ist mit dem Vater, der Weg, die Wahrheit und das Leben

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Seite 64 ist, und daß niemand zum Vater außer durch Ihn kommt. Das heißt also, wir benötigen keine kirchlichen Obrigkeiten und keine äuße-

ren Kirchen; wir sollten uns nach der Lehre Jesus, des Christus, orientieren, also in Seine Fußspuren treten.

Die ersten Urchristen kannten keine Zeremonien Bis zu Seinem Tod am Kreuz hatte Jesus so manche Vorbereitung getroffen, um Seine Lehre vielen Menschen in aller Welt kundzutun. Er sandte z.B. Männer und Frauen hinaus, um die Botschaft vom kommenden Reich Gottes zu verkünden. Er lehrte und schulte einige Apostel, die dann nach Seinem Hinscheiden christliche Gemeinschaften gründeten. In diesen Gemeinden, später Urgemeinden, sprach der Prophetische Geist und führte die ersten Christen. Christus also führte Seine Gemeinden über das Prophetische Wort. Beim letzten Abendmahl, als Jesus, wie so oft bei solchem Zusammensein, das Brot brach - das uns auch nur zum Teil überliefert ist -, sprach Er: Tut dies zu meinem Gedächtnis (Lk 22, 19), was besagt, daß Menschen in Seiner Nachfolge das Brot teilen sollen. Was heißt: Brot teilen? In einer Gemeinschaft Inneren Lebens, in der alle untereinander

gleichgestellt sind, in der jeder frei ist, da er sich nicht durch Neid, durch Sein- und Habenwollen und dergleichen bindet, sondern gern tut, wie Gott geboten hat, bestehen Brüderlichkeit - einer ist dem anderen Bruder, Schwester und Freund - und Einheit, die Verbundenheit durch das gemeinsame Ziel. Wer hat, der gibt; jeder wirkt und bringt sich ein zum Wohle des Ganzen nach seinen Fähigkeiten; so ist der gerechte Ausgleich geschaffen, der keinen bevorzugt. Das ist das unpersönliche Leben, das Leben im Geiste Gottes, urchristliches Gemeinschaftsleben. Die Kirche machte aus der Begebenheit des Brotbrechens im Leben des Jesus eine Zeremonie. Ein Sündopfer letztlich, um die Gläubigen an die Kirche und ihre „heilsnotwendigen“ Sakramente zu binden. Diese Bindung verhindert zugleich, daß der Mensch zu Gott in seinem Inneren geht und - aufgrund seiner Er-

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Seite 65 kenntnis, Reue und aktiven Bereinigung - die Befreiung von seiner Sünde durch die erlösende Kraft des Christus-Gottes-Geistes erlangen kann. Nur das aktive, gesetzmäßige Leben bringt uns den inneren Gewinn, erfüllt unser Herz, stärkt uns, macht uns frei, freudig, gesund und dynamisch. Das gibt unserem Leben den Sinn, den Gehalt - doch niemals Gesten, Riten, Zeremonien; daran ändert sich auch nichts, wenn wir sie noch so oft wiederholen. Die ersten Christen, etwas später die Urchristen, die sich in der ersten Urgemeinde in Jerusalem unter der Leitung einiger Apostel geistig zu

Hause fühlten, die, wie schon gesagt, vom Prophetischen Geist geleitet wurden, kannten weder Zeremonien noch Riten, also keine Kulte. Sie töteten keine Tiere, um sie einem Gott zu opfern; sie töteten auch nicht, um Tiere zu verzehren, ja, sie aßen kein Fleisch. Sie bemühten sich, nach den Geboten Gottes und der Bergpredigt Jesu zu leben, um die innere Kirche, den Tempel, die Seele und den Körper zu reinigen, damit in Seele und Leib der Geist des Christus Gottes wirken kann. Ihr urchristliches Mahl bestand aus dem Brotbrechen und dem Gebet. Sie teilten das Brot unter sich.

Paulus kippte das lebendige Urchristentum, verfälschte die Lehre Jesu und legte das Fundament für eine Staatsreligion und veräußerlichte Kultkirche Von einem Theologen erfahren wir: Saulus aus Tarsus in Kleinasien, ein jüdischer Pharisäer, war ein erbitterter Gegner von Jesus von Nazareth, der die urchristliche Gemeinde verfolgte. Saulus erklärte eines Tages, in sich eine Offenbarung des Christus gehört zu haben. Er erzählte auch, daß er Ihn in einer Vision gesehen hätte. Daraufhin orientierte sich Saulus um. Angeblich will er für Ihn kämpfen, nicht mehr

gegen Ihn. Der jüdische Pharisäer Saulus wurde jedoch kein Glied der urchristlichen Gemeinde, sondern er begann ohne Vorbereitung, ohne Absprache mit den Aposteln und ohne Wissen, was der Prophetische Geist in der Urgemeinde offenbarte, mit seinem Predigen. Bald stellte sich heraus, daß Saulus, nach der angeblichen Bekehrung Paulus genannt, die Lehre des Jesus, des Christus, mit seinen

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Seite 66 römischen Vorstellungen vermischte und sich mit so manchen urchristlichen Gruppen, die sich da und dort auftaten, überwarf. Saulus, der jetzt angebliche Paulus, läßt sich weder von Urchristen noch vom Prophetischen Geist in den urchristlichen Gemeinden korrigieren, ganz im Gegenteil: Er berichtet von eigenen „Offenbarungen“. Und durch den Streit mit Petrus, den Paulus offen der Heuchelei bezichtigte (Gal 2, 1113), entzündeten sich weitere Unstimmigkeiten, auch bezüglich des Fleischkonsums und des urchristlichen Mahls. Es ging auch um die Gültigkeit jüdischer Glaubensvorschriften in den urchristlichen Gemeinden, wozu auch Speisegebote gehören. Paulus wirft Petrus vor, daß dieser aufgrund seiner jüdischen Vorstellungen nicht an der Mahlgemeinschaft mit bekehrten Heiden teilgenommen hat und auch den Paulusbegleiter Barnabas verführt hat. Hat Petrus sich demnach an die jüdischen Speisevorschriften mit reduziertem Fleischkonsum gehalten? Oder hat er ganz auf die Fleischnahrung verzichtet, wie er und die anderen Apostel es von Jesus lernten? Paulus hingegen kannte Jesus nicht und wußte nicht, wie Jesus

Seine Jünger geschult hatte. Paulus war zwar ebenfalls Jude, hatte aber zugleich das römische Bürgerrecht, und er aß Fleisch ohne Einschränkung wie andere, vor allem wohlhabende Römer auch. Er hatte kein Bewußtsein dafür, daß jemand aus Liebe und Verbundenheit zu den Übernächsten, den Tieren, auf den Fleischgenuß verzichtet. Es störte ihn auch nicht, wenn das Fleisch zuvor heidnischen „Göttern“ geopfert worden war, bevor man es auf dem Fleischmarkt zum Verkauf anbot, denn, so Paulus: Es gebe ja keine Götter. Paulus befürwortete auch das Fleisch beim urchristlichen Gemeinschaftsmahl und wahrscheinlich auch beim Abendmahl, solange niemand daran Anstoß nahm. Nur aus diesem Grund würde er darauf verzichten. Er schrieb: „Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das eßt, und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert“ (1 Kor 10, 25). Dabei dachte er wiederum nicht an das Leid der Tiere, sondern an das Opfer für heidnische Götter. Die Christen beten im Vaterunser: Dein Reich komme, Dein Wille geschehe. Wenn das Reich Gottes zu den Menschen kommen soll, so muß sich der Mensch auch darauf vorbereiten. Im Reich Gottes gibt es keinen Fleischverzehr.

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Seite 67 Die Kirche allerdings macht es sich und ihren Gläubigen einfach, indem sie behauptet: Die kommende neue Welt und darum auch der Frieden mit der Natur sind für den christlichen Glauben das Werk Gottes. Menschen können die Verhältnisse des Reiches Gottes nicht heraufführen. So die EKD in Zur Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf, 1991, S. 9. Zurück zu Paulus: Es wurde immer deutlicher, daß Paulus die Lehre des Jesus von Nazareth verfälschte, denn die Unterschiede zwischen Paulus einerseits und den Aposteln und Jesus von Nazareth andererseits wurden immer größer. Die Apostel waren von Jesus direkt belehrt und geschult worden, Saulus, der jetzt angebliche Paulus jedoch kannte Jesus nicht. Paulus hatte also kaum eine innere Beziehung zum wahren Urchristentum. Anstatt sich über Jesus berichten zu lassen und sich so weit als möglich an Ihm als Vorbild zu orientieren, erklärte Paulus sein Defizit hinsichtlich der Weisungen Jesu an Seine Apostel einfach für unwesentlich. Er glaubte, er wäre bereits im Inneren mit Christus vereint (Gal 2, 20), und schreibt selbstbewußt zur Situation der Urchristen seiner Zeit: Auch wenn wir Christus

gekannt haben nach dem Fleisch (auf die anderen Apostel bezogen), so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr (2 Kor 5, 16). Saulus, der sich zum Paulus kürte, programmierte durch seinen intellektuellen römischen Kultstand die Lehre Jesu um. Zum Beispiel meinte Paulus, daß das Blut, das Jesus bei Seiner Hinrichtung vergossen hatte, bei Gott ein für allemal sühnende Wirkung hätte (Röm 3, 25; 6, 10), so daß es keiner Tieropfer mehr bedarf. Jesus also sei gleichsam das „Opfertier“ gewesen. Im Römerbrief sagt Paulus: Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (5, 8) Die Worte als wir noch Sünder waren zeigen, daß das Erlösungsopfer Christi für Paulus den Charakter der Sühne ein für allemal hatte. So weit der Theologe. Jesus hingegen verkündete eine vollkommen andere Lehre. Er wollte keinerlei „Sühneopfer“, sondern wünschte, daß alle Menschen die Gebote Gottes und die Bergpredigt Jesu erfüllen, um so für ihre Nächsten dazusein. Paulus meinte u.a. auch, daß durch den bloßen Glauben an den Tod Jesu als Heilsenergie „ohne Verdienst“ der Mensch zum wahren Leben erhoben ist. Das ist natürlich eine angenehme Botschaft

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Seite 68 für Menschen, die andere für sich denken lassen, die sich mit Worten begnügen, diesen jedoch keine Taten folgen lassen. Ein Großteil der Lehre des Paulus ist ein Sammelsurium seiner Vorstellungen, die mit den Lehren des Jesus, des Christus, nichts zu tun haben. Jesus lehrte das Einhalten der Gebote Gottes und der Bergpredigt, denn die Menschen sollen das Reich Gottes in sich selbst erschließen. Wer das tut, findet durch das Befolgen der Lehre des Jesus, des Christus, zu Gott im Urgrund seiner Seele, ohne Priester, also geistlich Höhergestellte; er benötigt keine Mittler. Aus welchen Gründen auch immer, Paulus überfiel die Anwandlung, die Verantwortung in den Urgemeinden zu übernehmen. Er brachte in die Gemeinschaft von Fischern, Zimmerleuten und Aposteln seine intellektuellen Vorstellungen hinein. Die einfach Gläubigen, die sich an Jesus, dem Christus, orientierten, waren anscheinend ungeübt im Diskutieren und konnten dem aufgeblasenen Schriftgelehrten „Paulus“ nicht standhalten. Der in rhetorischen Künsten bewanderte Paulus schöpfte aus seinem israelitischen theologischen Wissen und veränderte dadurch unmerk-

lich die christliche Lehre, die Lehre des Jesus von Nazareth. Er unterwanderte sie. Weil sich Paulus über die urchristlichen Gemeinden stellte und seine Vorstellungen einbrachte, die mit römischen Kulthandlungen durchzogen waren, legte er das Fundament für die Staats- und Volksreligion des Römischen Weltreiches, in der die zentrale Lehre des Jesus von Nazareth, die Zehn Gebote und die Bergpredigt, keine Rolle mehr spielte. Paulus kippte also das lebendige Urchristentum, in dem der Prophetische Geist wirkte. Er legte den Grundstein für eine Kultkirche mit Bischöfen und Priestern, die den alten Ritus aufleben ließen, die Riten, Zeremonien, Talare, Kanzeln und Altäre, ganz nach gewohnter Art so, wie es die Menschen in ihren bisherigen Religionen gewöhnt waren. Der Heidenkult baute immer mehr eine äußere Religion auf, in welcher der einzelne nicht mehr darauf bedacht war, seinen Tempel, die Seele und den Körper, zu reinigen, sondern sich in Kulthandlungen zu ergehen und auf die zu hören, die sich als Hirten der Kultkirche verehren und feiern ließen. Die Kultkirche, das Veräußerlichte, feierte Triumphe - die Ver-

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Seite 69 innerlichung blieb auf der Strecke. In die Fundamente der Kultkirche baute Paulus eine Staatslehre ein, indem er mit intellektuell gekonnter Rede den „Christen“ weismachte, daß sie der Obrigkeit dieser Welt gehorchen müßten, da diese von Gott eingesetzt und angeordnet sei, die als „Gottes Dienerin“ mit dem Schwert das gerechte „Strafgericht“ vollziehe. (Röm 13)

In den folgenden fast 2000 Jahren hatte und hat die Lehre des Saulus, „Paulus“, eine verheerende Wirkung. Mit Jesus von Nazareth und dem lebendigen Urchristentum hat das nichts mehr zu tun. Jesus und die Apostel lehrten Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist (Mt 22, 21), aber auch: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apg 5, 29)

Konstantin: Zusammenarbeit von Kirche und Staat. Weiterer Abfall von der Lehre Jesu - die Staatskirche, äußere Machtreligion Der Theologe skizziert nun die weitere Entwicklung des Christentums bis Konstantin: In den ersten drei Jahrhunderten kam es oft zur Verfolgung von Christen, doch in Anlehnung an Paulus reagierten viele verstärkt mit Anpassung und Unterordnung unter den Staat, um den Nachweis zu erbringen, daß ihnen Unrecht geschieht. Für die Leitung der Gemeinden waren zunächst Älteste, Propheten und ein „Engel“ verantwortlich, der durch ein kompromißloses Leben in der Nachfolge Jesu die Verbindung zu Gott aufrecht erhielt (vgl. Off 2 und 3: Sendschreiben an die „Engel“ der Gemeinden). Doch Engel und Propheten konnten sich nur wenige Jah-

re halten. Paulus erwähnte zwar „Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn“, lenkte aber die Aufmerksamkeit verstärkt auch auf seine Person und stellte sich drohend möglichen Offenbarungen entgegen, die seine Lehre in Frage stellen könnten: Wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. (Gal 1,8) Paulus (oder ein Schüler, der seinen Namen verwendete) ermächtigte schließlich die Paulusanhänger Timotheus und Titus, einen Bischof neben den Ältesten als Leiter der Gemeinde einzusetzen. So heißt es im 1. Timotheusbrief in der Bibel:

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Seite 70 Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. (3, 1) Bereits Anfang des 2. Jahrhunderts entwickelte sich aus diesen Maßnahmen eine feste hierarchische Institution mit dem Bischof an der Spitze, eine Stufe darunter die Ältesten, eine weitere Stufe darunter die Diakone, und die Bischöfe leiteten die Gemeinden bald wie Könige, man spricht vom „monarchischen Episkopat“. Den Bischöfen folgten bald die für größere Regionen zuständigen Metropolitanbischöfe bzw. „Patriarchen“, und aus dem Bischof der Hauptstadt Rom wurde der „Papst“. Immer mehr bemühten sich Amtsträger offenbar um das Ansehen und die Gesellschaftsfähigkeit der Gemeinden, wohl auch, um eventuellen Verfolgungen vorzubeugen. Urchristliche Prinzipien traten noch weiter in den Hintergrund oder wurden aufgegeben. Schon Paulus billigte z.B. die Sklaverei, und auch in den Gemeinden gab es Sklavenhalter. Als Konsequenz dieses Obrigkeitsdenkens befürworteten immer mehr Gemeindeglieder auch den Kriegsdienst für Christen. Wie es weiterging, faßt ein Leser der Bücher von Karlheinz Deschner zusammen:

Diese Entwicklung kam Kaiser Konstantin, geboren um 285, gerade recht. Er verbündete sich sehr bald mit der Kirche. Diese Symbiose von Staat und Kirche, eine klassische Kumpanei - nach dem Prinzip: eine Hand wäscht die andere; eine Krähe hackt der anderen das Auge nicht aus -, erwies sich als außerordentlich wirksamer und langlebiger Zweckverband zur Beherrschung und Manipulation von Untertanen. Die Macht, die „Gewalt“ des Staates liierte sich mit der Autorität „Gottes“ - ein unschlagbares Druck- und Zuchtmittel, um praktisch alles im Volk durchzusetzen, was man wollte. Bei Karlheinz Deschner in der Kriminalgeschichte des Christentums finden wir darüber ein ausführliches Kapitel (Band 1, S. 213 ff): Konstantin wurde um 285 im heutigen Bulgarien geboren. Sein Vater war Militärtribun und ab 305 Kaiser (oberster Herrscher) im westlichen Teil des römischen Reiches, das damals durch Diokletian zur besseren Regierbarkeit in vier Teile geteilt worden war. Konstantin war wie sein Vater sehr kriegerisch und außerdem grausam. Er führte ständig Krieg gegen verschiedene germanische Stämme. Besiegte Gegner ließ er in großer Zahl den Bestien im Zirkus

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Seite 71 vorwerfen, zwei besiegte Fürsten von Bären zerfleischen. Sodann brachte Konstantin in einem zehnjährigen Bürgerkrieg die drei anderen Mitkaiser unter seine Herrschaft, wobei er sich zeitweise mit einem von ihnen, Licinius, verband und diesem dann, nachdem Licinius den Mitkaiser Maximin aus dem Weg geräumt hatte, selbst in den Rücken fiel. Zuvor hatte sich Konstantin als erstes des Konkurrenten Maxentius entledigt - in der berühmten Schlacht an der Milvischen Brücke (312), wo er angeblich den Traum empfangen hatte: „In diesem Zeichen wirst du siegen.“ Die Anhänger und Familien der jeweils im Kampf unterlegenen Gegner wurden erbarmungslos ausgerottet. Dem zuletzt besiegten Licinius hatte Konstantin Schonung geschworen - doch ein Jahr später ließ er ihn ebenfalls erwürgen. Konstantins Grausamkeit machte auch vor der eigenen Familie nicht Halt. Der britische Historiker Shelly schreibt dazu: „Dieser kaltblütige und scheinheilige Rohling durchschnitt seinem Sohn die Kehle, erdrosselte seine Frau, ermordete seinen Schwiegervater und seinen Schwager ...“, wobei dies nicht eigenhändig zu verstehen ist. Seine Frau ließ er töten, weil ihr ein

(unbewiesener) Ehebruch nachgesagt wurde - er selbst allerdings war ein notorischer Ehebrecher. Konstantin ließ sich einen prächtigen Palast bauen, kleidete sich in höchstem Pomp und Luxus, ließ sich als „Stellvertreter Gottes“ ansprechen, als „unsere Gottheit“ (nostrum numen), und von Klerikern als „Heiland“ und „Erlöser“ feiern. Damit sind wir bei dem gegenseitigen Nutzen: Konstantin privilegierte die Kirche, diese rechtfertigte im Gegenzug seine maßlose Macht. Konstantin war zeit seines Lebens, bis unmittelbar vor seinem Tod (337), kein offizieller Christ. Erst ganz zuletzt ließ er sich taufen, und das nicht einmal katholisch, sondern „ketzerisch“, nämlich arianisch. In den Anfangsjahren seiner Herrschaft, als er noch in Gallien regierte, förderte Konstantin das Heidentum - auch später legte er sich nicht eindeutig fest, ließ z.B. Münzen mit dem Bildnis des Sonnengottes prägen. Eine innere Überzeugung kann es also nicht gewesen sein, die Konstantin sich mit der Kirche verbünden ließ. Entscheidend war: In Gallien gab es wenig Christen. Doch dann machte sich Konstantin daran, Italien zu

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Seite 72 erobern, wo es schon viele gab. In Kleinasien, das er zuletzt eroberte, stellten die Christen in manchen Regionen die Hälfte der Einwohner. Da war die Hilfe der Kirche willkommen. Deschner schreibt: Konstantin, von früh an viel gereist, war gut informiert, auch religionspolitisch, zumal über die straffen, fast militärisch disziplinierten, das ganze Imperium umfassenden Kader der Catholica, die geschlossenste Organisation der spätantiken Welt. Und in dieser Kirche sah er wohl so etwas wie das Modell seines eignen Reiches präfiguriert. (S. 242). Die Zusammenarbeit Konstantins mit der paulinisch geprägten Kirche klappte von Anfang an bestens. Die Kirche entfesselte eine Hetzkampagne gegen seinen ersten Gegner Maxentius. Dieser gilt bis heute als blutrünstiger Christenverfolger und als Ausbund an Schlechtigkeit und Tyrannei. In Wirklichkeit war Maxentius ein fähiger und maßvoller Herrscher, allerdings wenig kriegerisch - und dem Christentum gegenüber tolerant. Nur: Er ließ zwei römische Bischöfe verbannen, weil es nach deren Wahl großen Streit unter den „Christen“ gegeben hatte. Maxentius besteuerte alle gleichermaßen, auch die Reichen - und die Kirche stand schon damals nicht auf

der Seite der Armen und der weniger kriegsbegabten, also weniger mächtigen Politiker. Kaum hatte sich Konstantin nach seinem Sieg über Maxentius in Rom eingerichtet, so zeigte er sich erkenntlich: Die Kirche erhielt große Schenkungen an Ländereien, erhielt Kirchenbesitz wieder zurück; allein die Kirche Roms nahm „über eine Tonne Gold und fast zehn Tonnen Silber“ (S. 236) in Empfang. Aus der Staatskasse, die er durch Ausbeutung seiner Untertanen füllte, finanzierte Konstantin riesige und prachtvolle Kirchenbauten überall im Reich. Aber nicht nur das: Er befreite die Kleriker von den Abgaben, gab ihnen das Recht, als Erbe eingesetzt werden zu können, also die Erbfähigkeit (die vorher die heidnischen Kulte nur in Ausnahmefällen hatten), gab der Kirche sogar gerichtliche Kompetenzen - gegen den Rechtsspruch eines Bischofs gab es keine Einspruchsmöglichkeiten. Deschner: Nicht wenige Bischöfe konnten an ihren Amtssitzen schon das Gepräge und Zeremoniell des kaiserlichen Hofs nachahmen. Sie haben Anspruch auf besondere Titel, auf Weihrauch, werden kniefällig begrüßt und sitzen auf einem Thron, der Abbild des göttlichen Thrones ist. Andern predigen sie Demut! (S. 238)

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Seite 73 Binnen kurzem war die Kirche so reich und privilegiert, daß Konstantin gegensteuern mußte: Er beschränkte z.B. die Möglichkeit, daß Reiche Kleriker werden konnten weil sie sich so der Steuerpflicht entziehen wollten! Unter Konstantins Nachfolgern wurde auch die Erbfähigkeit der Kirche wieder eingeschränkt - allerdings nicht auf Dauer. Eine Hand wäscht die andere: Schon 314 beschloß die Kirche, daß ab sofort vom Kriegsdienst desertierende Christen auszuschließen seien - eine Kehrtwendung um genau 180 Grad, denn vorher wurde ausgeschlossen, wer in den Kriegsdienst trat. Die Rollen war klar verteilt: Der Kaiser hatte das Sagen, auch in religiösen Dingen - er berief z.B. 325 das Konzil von Nicäa ein und diktierte das von da an gültige Glaubensbekenntnis. Der Kaiser war oberster, gottgleicher Herrscher die kirchlichen Würdenträger kamen gleich nach ihm, lebten oft in demselben Prunk. Und sie bedankten sich ihrerseits, indem sie die Macht des Kaisers und seine Kriege rechtfertigten, seine Untaten zudeckten und ihm ständig mit Schmeicheleien ohnegleichen um den Bart gingen.

Konstantin - das Urbild der Symbiose zwischen Kirche und Staat. Deschner schreibt dazu: Konstantins Vorgänger hatten das Christentum gefürchtet, teilweise bekämpft. Er spannte es durch die Fülle seiner Gunsterweise und Vorrechte für sich ein ... Tatsächlich nahm er den Klerus in Dienst und zwang ihm seinen Willen auf ... Die Kirche wurde zwar mächtig, verlor aber jede Freiheit ... Er und sie [Konstantin und die Bischöfe] machten die Kirche zur Staatskirche ... (S. 242 f) Konstantin, obwohl selbst kein überzeugter Katholik, ließ der Kirche freie Hand bei der beginnenden Verfolgung Andersdenkender, etwa bei der Zerstörung heidnischer Tempel durch „christlichen“ Mob. Offenbar unter klerikalem Einfluß erließ er antijüdische Gesetze - so wurde z.B. der Übertritt eines Christen zum Judentum mit dem Tod bestraft. Konstantin verfolgte auch zeitweilig - aus politischer Taktik heraus, aber bezeichnenderweise nicht ständig - die ketzerischen Bewegungen der Donatisten in Nordafrika und der Markioniten. Die Donatisten in Nordafrika waren gegen ein Bündnis von Thron und Altar und verbündeten sich mit aufständischen Landarbeitern gegen die Großgrundbesitzer. Das war natürlich nicht im Sinne der Kirche und des Staates!

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Seite 74 Unter Konstantins Herrschaft taucht - auch kein Zufall - zum ersten Mal das Wort „katholisch“ auf als Bezeichnung zur Abgrenzung von sogenannten „Ketzereien“. So weit dieser historische Rückblick.

Wer Ohren hat zu hören, der höre; und wer ein Herz für Christus hat, der befolge, was in der Johannes-Offenbarung steht: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen. (Off 18, 4) Die heidnische Kultkirche baute sich durch Paulus auf, der die Lehren Jesu fehlinterpretierte, sie also in die heidnische Tradition der Römer einbaute und sie mit all deren herrschsüchtigen und kämpferischen Machtstrukturen versah. Paulus wertete die Frauen als Abglanz des Mannes ab, der Mann hingegen ist bei Paulus der Abglanz Gottes. Dadurch entstand die kirchliche „christliche“ Männerwirtschaft, die bis in die heutige Zeit

währt. Jesus hingegen lehrte die Gleichheit zwischen Mann und Frau. Er machte keine Unterschiede; Er erhob nicht den Mann zum Abglanz Gottes und erniedrigte die Frau nicht zum Abglanz des Mannes. Das ist wieder einmal Saulus, gleich Paulus, aber nicht Jesus, der Christus. Konstantin machte aus der heidnischen Kultkirche eine Staatskirche, gleich Staatsreligion, die bis heute mit ihren blutigen und grausamen Wurzeln immer noch mit dem Heidenkult verwoben ist. Die blutigen, grausamen und barbarischen religiösen Kulte entwickelten sich schon nach Mose und setzten sich im ehemaligen römischen Reich fort. Die heutigen Staatskirchen - es entstanden Abspaltungen von der einen römischen Kultmachtkirche sind äußere Machtreligionen, die mit Jesus, dem Christus, wenig gemeinsam haben. Sie gebrauchen, gleich mißbrauchen, den Namen des Jesus, des Christus. Der Sog aus dem Alten Testament und von der brutalen und überheblichen Anmaßung des Konstantins blieb.

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Die Heilige Schrift Altes Testament und Neues Testament „ist inspiriert vom Heiligen Geist“ Die wahre christliche Religion, die des Einwärtswanderns, um das Königreich des Inneren zu erschließen, also das Herz zu öffnen für alle Menschen, auch für alle Tiere, für die Pflanzen- und Mineralwelt wurde von der Priesterkaste dem Saulus und dem Heiden Konstantin geopfert. Und all dies und weitere schreckliche Taten über das Mittelalter hinaus bis in unsere Zeit hinein soll Gott geboten haben. Das bestätigt der Vatikan im Zweiten Vatikanischen Konzil: Gott ist der Urheber [Autor] der Heiligen Schrift. „Das von Gott Geoffenbarte, das in der Heiligen Schrift schriftlich enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden.“ Denn die heilige Mutter Kirche hält aufgrund apostolischen Glaubens die Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen für heilig und kanonisch (sprich: zum geoffenbarten Wort Gottes gehörend), weil sie, auf Eingebung des Heiligen Geistes geschrieben, Gott zum Urheber [Autor] haben und als solche der Kirche übergeben sind.“ (Zweites Vatikani-

sches Konzil: „Dei Verbum“ 11, zit. nach Katechismus der Katholischen Kirche, Nr.105). Gott hat die menschlichen Verfasser [Autoren] der Heiligen Schrift inspiriert. „Zur Abfassung der Heiligen Bücher aber hat Gott Menschen erwählt, die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten, all das und nur das, was er - in ihnen und durch sie wirksam - selbst wollte, als wahre Verfasser {Autoren] schriftlich zu überliefern“ (Nr. 106). Die Heilige Schrift wird angeblich von der Kirche verehrt. Wir entnehmen dem Katechismus der Katholischen Kirche u.a. folgende weitere Aussagen: Die Kirche hat die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Leib des Herrn selbst. Sie reicht den Gläubigen ohne Unterlaß das Brot des Lebens, das sie vom Tisch des Wortes Gottes und des Leibes Christi empfängt. (Nr. 103) In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre Nahrung und ihre Kraft ... (Nr. 104). Da also all das, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussa-

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Seite 76 gen, als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß, ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, daß sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren ... (Nr. 107) Daß die Kirche in der Heiligen Schrift „ständig ihre Nahrung und ihre Kraft“ findet, wird zwar begründet mit den Worten „In den Heiligen Büchern kommt nämlich der Vater, der im Himmel ist, seinen Kindern liebevoll entgegen und hält mit ihnen Zwiesprache“ (Zweites Vatikanisches Konzil: „Dei Verbum“ 21, Nr. 104) - bezüglich der Bücher Mose, aus denen wir schon einiges gelesen haben, fragt sich jedoch, ob es der himmlische Vater ist, der uns darin entgegenkommt, und von „liebevoll“ kann angesichts der grauenvollen Anweisungen und makabren Zumutungen sowie der harten Strafandrohungen wohl nicht die Rede sein. Hier soll und kann nicht auf alle Aussagen eingegangen werden, die der Wahrheit - und Gott, dem AllEinen, der die Wahrheit ist - Hohn sprechen. Die Absurdität der kirchlichen Lehre liegt derart offen zutage, daß man sich nur wundern kann, daß bis heute so wenige darüber gestolpert sind und so viele dies widerspruchslos hingenommen haben.

Weiter heißt es im Katechismus der Katholischen Kirche: Das Alte Testament ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift. Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert, denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden. (Nr. 121) „Der Heilsplan des Alten Testamentes war vor allem darauf ausgerichtet, die Ankunft Christi, des Erlösers von allem, ... vorzubereiten“. Obgleich die Bücher des Alten Testamentes „auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten“, zeugen sie dennoch von der Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes: Sie enthalten „erhabene Lehren über Gott, heilbringende Weisheit über das Leben des Menschen und wunderbare Gebetsschätze“; in ihnen ist „schließlich das Geheimnis unseres Heils verborgen“ (Nr. 122) Das kann man nur bestätigen: verborgen, ja sehr verborgen ... Im letzten Absatz lesen wir: Obgleich die Bücher des Alten Testamentes „auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten,“ zeugen sie dennoch von der Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes ... Gemäß dieser Aussage hat Gott, der der Absolute und Vollkommene sein soll, auch Unvollkommenes inspiriert. Außerdem soll Gott auch „Zeitbedingtes“ offenbart haben.

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Seite 77 Wenn ja, dann wären auch Gottes Gesetze zeitbedingt und Gott ein wandelbarer Zeitgeist. Nach den Worten Gottes durch Jeremia war jedoch, wie bereits dargelegt, die damalige Priesterkaste am Werk, die sich des Namens Mose bemächtigte und ihren damaligen Zeitgeist einfließen ließ, der bis zur heutigen Zeit weht und wirkt. Es ist der Heidenkult, die Barbarei und der Totschlag gegen Tiere und gegen Menschen, die sich - z.B. im Mittelalter oder in Kroatien - nicht in die katholische Kirche einbinden ließen. Um in die Worte der heutigen Priesterkaste Einblick zu gewinnen, müssen wir mit Herz und Verstand lesen. Im Katechismus der Katholischen Kirche steht zur Bildung der Evangelien: 1. Das Leben und die Lehrtätigkeit Jesu Die Kirche hält entschieden daran fest, daß die vier Evangelien, „deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht, zuverlässig überliefern, was Jesus, der Sohn Gottes, in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde“. (Nr. 126) Wohlgemerkt: Die Kirche spricht von Bejahung dessen, was der Sohn

Gottes als Mensch gelehrt hat; sie sagt aber nicht, daß sie die Lehre Jesu anwendet, also verkörpert. Im weiteren Text heißt es: 2. Die mündliche Überlieferung Die Apostel haben „nach dem Aufstieg des Herrn das, was er selbst gesagt und getan hatte, ihren Hörern mit jenem volleren Verständnis überliefert, über das sie, durch die wunderbaren Ereignisse um Christus unterwiesen und durch das Licht des Geistes der Wahrheit belehrt, verfügten“. (Nr. 126) Die Apostel sollen also nach dem Aufstieg des Herrn das, was Er selbst gesagt und getan hatte, ihren Hörern mit einem volleren Verständnis überliefert haben. Das dürfte wohl nicht so recht möglich sein, wenn sich Saulus, „Paulus“, dazwischengemischt und seine Sichtweise in die katholische und protestantische Kirche getragen hat, denn sowohl die Katholiken als auch die Protestanten richten sich mehr nach Paulus als nach den Aposteln. Wenn die Apostel das, was Jesus gesagt und getan hatte, mit vollerem Verständnis überliefert haben, das sie durch die Erfahrung der Verherrlichung Christi und durch das Licht des Geistes der Wahrheit empfingen, wozu dann noch Paulus, der kein Apostel war? Anstatt daß für die Institutionen Kirche die Apostel die Maßgebenden waren, ist es

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Seite 78 Paulus, der „Heilige“, der angeblich Weisungen von Jesus, dem Christus, empfangen haben soll. Paulus war es, der das Urchristentum, in dem der Prophetische Geist redete, mit seinen „Weisheiten“ unterwanderte und diese in die Kirchengeschichte einbrachte. Die „christlichen Kirchen“ haben letztlich nicht das Recht, sich christlich zu nennen, denn sie sind überwiegend paulinisch. Außerdem stellt sich die Frage, warum in Rom der Stuhl Petri steht und nicht der Stuhl des Jesus, des Christus. Steht Petrus vor Christus oder Christus vor Petrus? Von Rom aus wird die paulinische Lehre verbreitet, obwohl sich Petrus und Paulus selten verstanden; muß Petrus dem Paulus weichen oder Paulus dem Petrus - oder haben sich beide arrangiert, um gemeinsam die Lehre Jesu, das urchristliche Leben, in dem der Prophetische Geist weht, zu verdrehen? Mehr als alles andere sollte uns folgende Aussage im Katechismus der Katholischen Kirche erschrekken, wo es heißt: ... Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. (Nr. 140) Hiermit ist dokumentiert, daß die Kirche jederzeit ihre grauen-

vollen Taten fortsetzen kann. Wenn das Neue Testament das Alte vollendet, dann war das Alte Testament vor allem in bezug auf die „Bücher Mose“ nur der Anfang jeglicher Brutalität, Grausamkeit und Gewalt. Werden im Neuen Testament die „Bücher Mose“ vollendet, dann kann es in Zukunft nur noch schlimmer werden, als es in der Vergangenheit war und derzeit ist. Wenn Jesus, der Christus, als Mensch unter uns Menschen leben würde - wäre Jesus wohl mit dieser Dokumentation der Kirchen und mit dem Leben der Kirchenchristen einverstanden, oder würde Er wiederholen, was Er vor 2000 Jahren sagte (Einheitsübersetzung, Mt 15, 7-9): Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte recht, als er über euch sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Oder Er würde aus Seinen Weherufen folgendes wiederholen (Mt 23, 27-28): Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. So scheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz.

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Seite 79 Ein Dokument aus der nachreformatorischen Zeit beweist, daß die Amtsträger der katholischen Kirche sich sehr wohl bewußt sind, die Lehre Jesu verfälscht zu haben, und deshalb niemandem aus dem Volk erlauben wollten, die Bibel zu lesen. Drei Bischöfe fertigten für Papst Julius III. ein Gutachten an, in dem es heißt: Fürwahr, nicht ein Schatten der apostolischen Lehre ist in unserer Kirche mehr übrig ... eine andere Lehre und Disziplin haben wir herbeigeführt. Das wichtigste ist, dahin

zu streben, daß niemand auch nur das Geringste aus dem Evangelium, vorzüglich in der Volkssprache, zu lesen erlaubt wird. Es genügt das Wenige, was in der Messe gelesen wird. Jeder, der fleißig erwägt, was in den Kirchen zu geschehen pflegt, und es einzeln betrachtet, wird finden, daß unsere Lehre von jener des Evangeliums verschieden, wohl ihr gerade entgegen ist ... (Hans-Jürgen Wolf, Sünden der Kirche, EFB Verlagsgesellschaft, 1. Aufl. 1995, S. 151) Sie wissen also, was sie tun ...

„Ich, der Herr, wandle mich nicht ...“ Gottesworte gegen Tieropfer durch Propheten nach Mose Vergegenwärtigen wir uns noch einmal, was Gott durch Maleachi sprach: Ich, der Herr, wandle mich nicht ... Er ist ewig Derselbe; Sein Wesen wurde uns nahegebracht durch Jesus. Gott offenbarte sich als Der, der Er ist, durch alle wahren Gottespropheten. Wir lesen im Folgenden einige Gottesworte aus dem Alten Testament: Durch Jesaja spricht Er: Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?, spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt;

das Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke ist mir zuwider. (Jes 1,11) Und weiter: Bringt mir nicht länger sinnlose Gaben, Rauchopfer, die mir ein Greuel sind. (1, 13) Oder würde Jesus - so Er als Mensch unter uns wäre - Jesaja zitieren: Wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Wenn ihr auch noch so viel betet, ich höre es nicht. Eure Hände sind voller Blut. Wascht euch, reinigt euch! Laßt ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! (1, 15-16)

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Seite 80 Im 1. Buch Samuel lesen wir: ... Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, Hinhören besser als das Fett von Widdern. (1 Sam 15, 22) Gott sprach durch Hosea: Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer. (6, 6) Und: Efraim hat viele Altäre gebaut, um sich zu entsündigen, doch die Altäre sind ihm zur Sünde geworden. Ich kann ihnen noch so viele Gesetze aufschreiben, sie gelten ihnen so wenig wie die eines Fremden. Schlachtopfer lieben sie, sie opfern Fleisch und essen davon; der Herr aber hat kein Gefallen an ihnen. (Hos 8, 11-13) Gott durch Amos sprach ebenfalls in deutlichen und anschaulichen Worten gegen die Anordnungen in den „Büchern Mose“: Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen. Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben, und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht während der vierzig Jahre in der Wüste, ihr vom Haus

Israel? Ihr werdet (den Gott) Sakkut als euren König vor euch hertragen müssen und den Kewan, euren Sterngott, eure Götter, die ihr euch selber gemacht habt. Ich will euch in die Gebiete jenseits von Damaskus verbannen, spricht der Herr; Gott der Heere ist sein Name. (5, 21-27) Durch Jeremia sprach Gott folgendes: Was soll mir der Weihrauch aus Saba und das gute Gewürzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. (6, 20) Und: Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft. Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht. Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht. Von dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter. Auch

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Seite 81 wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten. Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist dahin, aus ihrem Mund verschwunden. (7, 22-28) Bei dem Propheten Micha lesen wir: Womit soll ich vor den Herrn treten, wie mich beugen vor dem Gott in der Höhe? Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, mit einjährigen Kälbern? Hat der Herr Gefallen an Tausenden von Widdern, an zehntausend Bächen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben für meine Vergehen, die Frucht meines Leibes für meine Sünde? Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott. (6, 6-8) In Psalm 50: ... Doch nehme ich von dir Stiere nicht an noch Böcke aus deinen Hürden. Denn mir gehört alles Getier des Waldes, das Wild auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel des Himmels, was sich regt auf dem Feld, ist mein eigen. Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen, denn mein ist die Welt und was sie erfüllt. Soll ich denn das Fleisch von

Stieren essen und das Blut von Böcken trinken? Bring Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde! Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren. Zum Frevler aber spricht Gott: Was zählst du meine Gebote auf und nimmst meinen Bund in deinen Mund? Dabei ist Zucht dir verhaßt, meine Worte wirfst du hinter dich. Siehst du einen Dieb, so läufst du mit, du machst dich mit Ehebrechern gemein. Dein Mund redet böse Worte, und deine Zunge stiftet Betrug an. Von deinem Bruder redest du schändlich, auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung. Das hast du getan, und ich soll schweigen? Meinst du, ich bin wie du? Ich halte es dir vor Augen und rüge dich ... (9-21) Seit Konstantin die veräußerlichte, von Paulus zurechtgezimmerte Kirche mit ihren Bischöfen zur Staatskirche erhob, blieb sie bis heute eine römische, heidnische Kultstaatskirche mit einigen christlichen Fragmenten. Die heutigen kirchlichen Amtsträger sind ebenso machtbesessen wie die damaligen. Sie sind die größte Gefahr für all jene, die nicht kirchentreu sind. Gemäß ihrer Dokumentation im Katholischen Katechismus bekunden sie, das auszuführen, was das Alte Testament beinhaltet. Erinnern wir uns: Das Alte Testament bereitet das Neue

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Seite 82 vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes. Machen wir uns noch einmal bewußt: Die Vertreter der heutigen kirchlichen Institutionen haben sich herausgenommen, das Alte Testament im Neuen zu vollenden. Das heißt für alle nicht Kirchenhörigen Verfolgung, Verleumdung, Diskriminierung und Aberkennung aller Rechte, auch, wenn es sein muß, durch den Staat. Daß sie gewillt sind, das wahrzumachen, was sie in ihrem Katechismus dokumentieren, haben sie in der Vergangenheit und in jüngster Zeit bewiesen. Die Greueltaten im Alten Testament wurden, wie bereits gesagt, von all dem, was schon im Neuen geschah, längst überboten. Im Alten Testament

wurden Hunderttausende Menschen umgebracht und unzählige Tiere grauenvoll gefoltert. Im Neuen Testament sind es Abermillionen Menschen, die die Kirche auf dem Gewissen hat, ganz zu schweigen von den Tieren, die für sie nur eine Sache sind, die auf den Schlachtbänken dieser Welt geopfert werden zum Wohle des Baal-Gottes Mensch. Der kleine Prinz sagte: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Ich möchte hinzufügen: Man liest nur mit dem Herzen gut. Jesus von Nazareth sprach des öfteren: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und die Stimme des Herzens spricht: Wer mit dem Herzen hört, liest und wägt, der kann seinem Herzen, seinem Gewissen folgen - wenn er das möchte.

Im Katechismus der Katholischen Kirche: „Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt ...“ Wer bei den sogenannten „christlichen“ Kirchen nach dem Herzen für Tiere sucht, der bemüht sich ebenso vergebens wie beim Suchen nach dem Herzen für Menschen. Im Katechismus der Katholischen Kirche 1993, in diesem Traktat aus Rom, das ca. 800 Seiten hat, lesen wir lediglich auf Seite 609 und 618

folgendes über Tiere: Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittli-

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Seite 83 che Forderungen genutzt werden. Die Herrschaft über die belebte und die unbelebte Natur, die der Schöpfer dem Menschen übertragen hat, ist nicht absolut; sie wird gemessen an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten, wozu auch die künftigen Generationen zählen; sie verlangt Ehrfurcht vor der Unversehrtheit der Schöpfung. (Nr. 2415) Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner fürsorgenden Vorsehung. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott. Darum schulden ihnen auch die Menschen Wohlwollen. Erinnern wir uns, mit welchem Feingefühl die Heiligen, z.B. der hl. Franz von Assisi und der hl. Philipp Neri, die Tiere behandelten. (Nr. 2416) Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. (Nr. 2417) Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Auch ist es unwürdig,

für sie Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt. (Nr. 2418) Der Schöpfer hat dem Menschen das Recht gewährt, über die Rohstoffe, Pflanzen und Tiere der Welt zu verfügen. Dabei muß aber der Mensch die sittlichen Verpflichtungen achten, auch gegenüber den kommenden Generationen. (Nr. 2456) Die Tiere sind dem Menschen unterstellt, der ihnen Wohlwollen schuldet. Sie können einer gerechten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. (Nr. 2457) Es mutet paranoisch an, wenn man z.B. liest: Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von der Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschen von gestern, heute und morgen bestimmt. Gott, der das Leben ist, hat niemals etwas Lebloses geschaffen. Es gibt in der ganzen Schöpfung kein „lebloses Wesen“ und keine „unbelebte Natur“. Das ist, wie so vieles, die Interpretation von Menschen, die das Leben nicht erfasssen, die sich selbst als Schöpfer aufspielen und ihr Spiel mit den einfältigen Gläubigen treiben, mit denen, die ihr Gehirn nicht anstrengen, um der ganzen paranoischen Scheinheiligkeit auf den Grund zu gehen. Hätte

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Seite 84 Gott leblose Wesen geschaffen oder unbelebte Aspekte der Natur, dann gäbe es kein allumfassendes Leben, das Gott ist, sondern einen Teil „lebloser Masse“; doch es gibt keine Form, keine Substanz, keine Masse ohne Leben. Das Leben erhält die Form. Zerfällt die Form, gleich Masse, dann geht das Leben in einen anderen Aggregatzustand über. Gott ist unbegrenztes, ewiges Leben. Gott ist die Liebe. Seine Lie-

be legte Er in die folgenden sinngemäßen Worte: Macht euch die Erde untertan. - Die Natur ist Gottes Schöpfung. Sie dient uns zur Freude. Es soll uns ein Anliegen sein, uns als Einheit mit der Natur zu sehen und danach zu leben. Doch das sogenannte gemeinsame Wohl, das von den Kirchen ausgesprochen wird, ist Ausbeutung zum Wohlergehen des Menschen auf Kosten der Tiere, Pflanzen und Mineralien.

Nutzung der Tiere - doch „nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen“. „Tiere sollst du nicht lieben“ Weiter heißt es im Katechismus der Katholischen Kirche auf Seite 609: Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden. Was wohl die Kirche mit den sittlichen Forderungen meint? Eventuell unsere heutigen Schlachthöfe, die Totenlager der gequälten und getöteten Tiere sind, die als Kadaver der „moralisch hochstehenden" Gesellschaft dienen. Vielleicht ist mit „sittlichen Forderungen“ auch gemeint, daß man die Tiere nicht direkt vor den Augen ihrer „Verbraucher“ umbringt, die-

sen die Todesschreie nicht zumutet, sondern diese mörderischen Prozeduren hinter dicken Wänden von Schlachthäusern verbirgt? Stellen wir uns vor, der Hotelgast, der ein „Boeuf Stroganoff“ bestellt, müßte zunächst in die angstvoll aufgerissenen Augen eines Stieres blicken und miterleben, wie er geschlachtet, gleich hingemetzgert, noch zuckend aufgeschnitten, gehäutet, zersägt und zerhackt wird, während penetranter Blutgeruch den feinen Gast umwehen würde, bis schließlich die Kadaverteile, die erforderlichen, gut abgehangenen Fleischstücke,

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Seite 85 dem Koch des Hotels zur Zubereitung des leckeren Mahls übergeben werden. Womöglich würde dieser Hotelgast am Ende das Menü nicht mehr wollen? Da ist Rücksichtnahme fürwahr eine berechtigte „sittliche Forderung“! Vielleicht wäre sein ästhetisches Empfinden unangenehm berührt, oder er könnte der Ansicht sein, daß diese Zumutung gegen die Regeln des Anstandes verstoße? Unter Umständen würde sich nicht nur der Magen des Gastes umdrehen, sondern auch das „sittliche Feingefühl" regen? Deshalb sollte mit Recht die besagte „Rücksichtnahme auf sittliche Forderungen“ bei der „Nutzung der Tiere“ bzw. ihrer Leichenteile nicht außer acht gelassen werden. Auch könnte eine sittliche Forderung darin bestehen, daß die Nutzung der Tiere zu Versuchszwecken oder die Nutzung der Tiere in der Massentierhaltung oder als Pelzlieferant oder andere übliche Formen der Nutzung, Benutzung und Verwendung möglichst ohne Belästigung der nervenschwachen oder zu Sentimentalität neigenden Menschen zu geschehen habe? Eventuell ist es auch der Rücksichtnahme auf sittliche Forderungen zu verdanken, daß in La-

bors und wissenschaftlichen Versuchsräumen Tieren, die genutzt und benutzt werden, z.B. Hunden, Affen, Schweinen usw., die Stimmbänder durchschnitten werden? Ihr Schreien, Weinen, Klagen, Seufzen und andere Laute könnten ja bei Passanten auf der Straße Anstoß erregen. Oder die Laute der „verwendeten“ Tiere könnten gar die gewiß nervenstarken, gemütsgestählten und von Gewissensregungen wenig angefochtenen Wärter, Laborgehilfen, Ärzte und andere Mitarbeiter am Fortschritt der Wissenschaft irritieren, wenn diese mal einen empfindlichen Tag haben. Das kann ja jedem von Zeit zu Zeit passieren - oder? Weiter heißt es: Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner fürsorgenden Vorsehung. Schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen sie Gott. Und: Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt ... Würde diese paranoische Scheinheiligkeit nicht von der Institution Kirche kommen, müßte man sich fragen, ob Gott über Mensch und Tier den Überblick verloren hat. Denn wer, außer der Institution Kirche, würde, angesichts einer ausgerasteten, sinneswidrigen Gesellschaft von Menschen, die mordet, tötet, Tiere bestialisch quält und auf

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Erstickt: Eine Drossel hängt in einer Roßhaarschlinge, in der sie nach langem Todeskampf elend umgekommen ist. (Foto mit Genehmigung von: Kommitee gegen den Vogelmord e.V., Auf dem Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn) Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

Seite 87 grausame Weise hinmetzelt, die Tiere „unter die Herrschaft des Menschen“ stellen? Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild, damit er zu Seinem Ebenbild werden soll, so, wie Jesus sagte: Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. (Mt 5, 48) Lesen wir weiter im Katholischen Katechismus. Dort steht, daß man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen darf. Haben Sie schon einmal eine Drossel singen hören? Sie singt wunderschön. Manche Menschen finden, daß sie es diesbezüglich mit der weit berühmteren Nachtigall durchaus aufnehmen kann. Im Süden Europas werden Fangnetze und weitere Fallen ausgelegt für Singvögel, die, entsprechend zubereitet, als Delikatesse für Gourmets gelten; man „bedient sich“ also dieser Tiere „zur Ernährung“. Folglich "darf" man sie guten Gewissens fangen, töten und verspeisen. Mit Zustimmung der Kirche „durfte“ also die Drossel, die wir auf dem Bild sehen, nach langem Todeskampf elend in einer Roßhaarschlinge ersticken. „Was du nicht willst, daß man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Ob das Gesetz von Ursache

und Wirkung wohl einen großen Unterschied macht, ob ein Mensch oder ein Tier durch uns zu Schaden gekommen ist? Auch der Übernächste, das Tier, ist unser Nächster, ein Mitgeschöpf. Das Kausalgesetz sieht nicht auf die Person; es ist unpersönlich. Leid ist Leid, Leiden ist Leiden, Mord ist Mord, Grausamkeit ist Grausamkeit. Und der Feinschmecker, der sich das tote Vöglein munden läßt - weiß er, wen oder was er auf dem Teller hat? Herzensträgheit und Gefühlskälte entstehen nicht von ungefähr. Der Mensch hat bewußt und geflissentlich viele mahnende Impulse seines Gewissens beiseitegeschoben, bevor dieses schweigt. Wer nach der Erfüllung des Gesetzes Gottes, das Liebe ist, nicht trachtet, der sollte sich auch nicht auf die Aussage des Herrn berufen: Füllet die Erde und machet sie euch untertan ... (Gen 1, 28, Übersetzung nach Luther) Bevölkert die Erde, unterwerft sie euch ... (Einheitsübersetzung) Der Paranoiker Mensch handelt vielfach bewußt gegen das Gesetz Gottes, gegen die Gottes- und Nächstenliebe. Im Schöpfungsbericht, 1. Buch Mose, Genesis, steht: Und Gott sah an alles, was Er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (1, 31) Wie

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Seite 88 können wir Menschen uns erdreisten, das mit Füßen zu treten, zu quälen, zu töten und mutwillig zu verändern, was Gott als Seine Schöpfung bejaht und für gut befindet? Auf die Aussage: Macht euch die Erde untertan bezieht sich der Mensch gern, um seine Unmenschlichkeiten zu rechtfertigen. Haben nicht auch Forscher und Wissenschaftler längst erfaßt, daß im großen Kreislauf des Gebens und Empfangens eins ins andere greift? Doch der Mensch denkt gar nicht daran, der Erde Liebe entgegenzubringen, sondern er nimmt sich heraus, sie auszubeuten zum Wohle seines Körpers und zum Leid des Lebens auf und in der Erde, in den Lüften und auf und in den Gewässern. Die Kirche natürlich ist der Meinung, man dürfe sich nicht nur der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung der Kleidung bedienen, sondern man darf sie auch zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Wohlgemerkt: Das sagt die Kirche, aber nicht Gott. Die kirchlichen Institutionen nennen sich „christlich“. Ihren Gläubigen bieten sie viele Ausnahmeregeln an, viel Heidentum und wenig Christliches. Das Wort „christlich“ geht durch die intensi-

ve Bewegung der Antriebsschraube des heidnischen Kultstaatsschiffs verloren, dessen Besatzung alle anheuert, die im Denken schwach sind. Das "Sich-dienstbar-Machen" der Tiere geht bis zu "Freizeitbelustigungen" extremer Art wie Hundekämpfe, Hahnenkämpfe, Stierkämpfe und dergleichen - letztlich bis zum Hinmetzeln dieser Geschöpfe. Die Besatzung des heidnischen Kultstaatsschiffes und alle, die sich auf Deck tummeln und wohlfühlen, lassen die hingemetzelten Kadaver zubereiten, um sie dann an feingedeckten Tischen mit Messer und Gabel zu zerlegen oder z.B. Hähnchen, Gänse und dergleichen mit den Händen, an deren Finger die Gold- und Silberringe stecken, auseinanderzureißen, um sie dem Gourmet-Gaumen zuzuführen und damit den Magen zu füllen, so daß die Körperfülle des „Bildes Gottes“ immer umfangreicher wird. Sollte dadurch der alte kostbare Pelzmantel zu eng werden, ist wieder ein neuer in Sicht, zum „Wohle“ des „Gesellschaftsmenschen“. Die Nerze, die zu dem Zweck ihr Fell und ihr Leben lassen müssen, quälen sich derweil eventuell noch in ihrem engen Käfig der „Pelztierfarm“.

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Seite 89 Mit dem „Zähmen“ der Tiere meinten die Kirchen sicherlich, sie zu prügeln, zu schlagen, willenlos zu machen, um sie in die Dienstbarkeit des Menschen zu stellen in dessen Freizeit, um sie so als willenlose Tiersklaven zu halten, oder damit sie bei der Arbeit die entsprechende Verwendung finden. Das ist kirchliche Anordnung, jedoch nicht göttlicher Wille. Davon sprach Jesus nicht! Weiter lesen wir: Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. Zum einen müssen wir uns fragen: Was bedeutet in „vernünftigen Grenzen“, und was ist „sittlich zulässig“? Ist es „sittlich zulässig“, Tiere zu quälen, zu töten, um menschliches Leben zu heilen und zu retten? Gott gab uns Menschen Heilpflanzen und Mineralien, die helfen und heilen. Zur Ernährung gab Er uns die Früchte des Feldes und des Waldes. Der wahre Gott gab uns Menschen kein Gebot, in dem es heißt: Tötet eure Mitgeschöpfe, und verzehrt ihre Kadaver, oder: Quält sie auf bestialische Weise, indem ihr an ihnen eure Versuche macht, um euresgleichen zu helfen und zu heilen. -

Wer sich an den Aussagen der kirchlichen Amtsträger orientiert, ist gegen Gott. Weiter heißt es: Es widerspricht

der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Das ist ein krasser Widerspruch zu dem, was vorher gesagt ist, daß medizinische und wissenschaftliche Tierversuche, in vernünftigen Grenzen gehalten, sittlich zulässig seien, da sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. Jeglicher Tierversuch ist Leidenlassen und Töten. Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidung zu „verwenden“ ist Leidenlassen und Töten. Außerdem, so heißt es im Katholischen Katechismus, ist es unwürdig, für sie, also für Tiere, Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Die Sorge um „menschliche Not“ spricht deutlich aus diesen Worten. Ob daraufhin die Vertreter der Kirche daran gehen werden, ihren unermeßlichen Reichtum zum Wohle der Ärmsten der Armen einzusetzen? Und wo war die Sorge um menschliche Not, als die Kirche z.B. den BosnienKrieg mehr oder weniger befürwortete? Man bedenke auch, was medizinische Apparate kosten, um wissenschaftlich Tierversuche durchzuführen, und nicht zuletzt

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Seite 90 die hohen Gehälter derer, die sich unter anderem auch auf die kirchliche Meinung stützen, daß Tierversuche in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig seien, um menschliches Leben zu heilen und zu retten. Ist das würdig? Da Gott, der Ewige, davon nicht sprach, müßten jene, die für Gerechtigkeit und Liebe auch den Tieren gegenüber eintreten und sich somit Gott zuwenden, auch die klare Entscheidung bezüglich ihres Verhältnisses zur Kirche treffen, denn zwei Herren kann man nicht dienen. Im Katechismus steht eine weitere Blasphemie. Da heißt es unter Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung: Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt. (Nr. 2418) Hat Gott solches geboten? Liebe Leser, haben Sie das Gefühl, eine Sünde zu begehen, wenn Sie Ihre Haustiere ins Herz geschlossen haben, sie nicht nur oberflächlich gern haben, sondern lieben? Wenn Ihnen also daran gelegen ist, daß es dem Tier gut geht; wenn Sie sich freuen, daß das Tier sich freut, wenn es Sie sieht; wenn Sie auch dem Tiergeschwister gern etwas zuliebe tun; wenn Sie das Tier verstehen und das Tier weiß, wie Ihnen zumute ist, und stellt sich darauf ein - was sollte daran ungut

sein? Lieber Bruder, liebe Schwester, man sieht und man erkennt nur mit dem Herzen gut. Gott gab uns kein Gebot, in dem es heißt: Tiere sollt ihr nur gern haben, aber nicht lieben; die Liebe gebührt einzig dem Menschen. Die Evangelische Kirche in Deutschland sagt in ihrer Verlautbarung „Zur Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf, 1991“: Tierliebe und Menschenliebe können zueinander in Spannung treten (S. 6). Und in einem „Hirtenschreiben der deutschen Bischöfe“ (Zukunft der Schöpfung Zukunft der Menschheit, 1980) - es handelt sich hier um katholische steht: Im Unterschied zum Menschen als Personwesen haben Pflanzen und Tiere kein unantastbares individuelles Lebensrecht ... Wir Menschen sind berechtigt, Leistungen und Leben der Tiere in Anspruch zu nehmen. Es folgt nun zwar eine Einschränkung: Es ist jedoch nicht zu verantworten, daß Tiere, die fühlende Wesen sind, ohne ernste Gründe, etwa bloß zum Vergnügen oder zur Herstellung von Luxusprodukten, gequält und getötet werden. - Doch wo bleiben die Taten? Der Mensch hat viele Ausreden und weiß die „ernsten Gründe“ listenreich und eloquent darzulegen, wenn es um seinen Vorteil geht.

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Seite 91 Und wer „verantwortet“ das, was den Tieren an Unrecht geschieht? Alle, die es verüben, aber auch alle, die davon wissen und dazu schweigen, und auch jene, die mahnende Worte sprechen und sich selbst nicht daran halten. Und jene, die es maßgeblich verursacht haben, daß vielen Menschen das lebendige Gewissen abhanden gekommen ist. Wohin es führen kann, wenn Ethik und Moral traditionell niedrig gehalten werden und das Gewissen vieler abgestumpft ist, zeigen die folgenden Informationen, die am 12.3.1991 in der Schwäbischen Zeitung veröffentlicht wurden. Es geht um Beispiele spanischer Grausamkeiten an Tieren, die aus „Tradition“ aufrecht erhalten werden und welchen die katholischen Geistlichen als auch die örtliche Polizei gleichgültig gegenüberstehen. Hier finden wir u.a. auch die Todesart der Steinigung, allerdings verübt an einem Tier: Eselreiten in V.: Am letzten Tag des Faschingsfestes wird der älteste und schwächste Esel des Dorfes aus dem Stall geholt. Der schwerste Dorfbewohner reitet ihn so lange, bis das Tier vor Erschöpfung zusammenbricht. Dann wird es gesteinigt und zu Tode geprügelt. In C. werden Stiere durch die Gassen getrieben. Hunderte spalierstehender Menschen schlagen und treten das

Tier, reißen mit langen Eisenhaken tiefe Wunden. Bis zu acht Stunden wird der Stier durch die Gassen getrieben, bis er endlich von seinen Leiden durch den Tod erlöst wird. In G. fast dasselbe: Festgäste zielen mit einem Blasrohr auf einen Stier, der auf den Dorfplatz getrieben wurde. Bunt geschmückte Stahlpfeile bohren sich in seinen Leib, in den Kopf, in die Augen. Wenn das Tier durch den hohen Blutverlust geschwächt ist, „wagen“ sich Männer mit Taschenmessern an das Tier. T.: Junge Stiere werden von Männern mit langen Lanzen gejagt und seitlich zu durchbohren versucht. C. in der Provinz G.: Mit Öl gefüllte Behälter werden im Nacken und an den Hörnern der Stiere festgezurrt und mit einer Fackel in Brand gesetzt. Die brennenden Tiere, vor Schmerz fast von Sinnen, werden zum Marktplatz getrieben, wo Männer bereit stehen, um sie mit Dolchen und Scheren endgültig zu töten. Wie steht es hier mit der Frage, wer das zu verantworten hat? Sicher nicht nur jene, die sich auf diese makabre, gleichsam perverse Weise verlustieren. Hier verhält sich der Mensch wahrlich „tierischer als jedes Tier“. Ich wiederhole: Gott, der Ewige, hat in Seinem ewigen Gesetz keine Gesetzmäßigkeit, in der es heißt:

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Seite 92 „Habe Tiere gern, liebe sie aber nicht.“ Gott ist Liebe. Aus Seinem Gesetz der Liebe schuf Er die Tiere, die von Ihm geliebt werden, weil Er die Liebe ist. Das Wort „gern“ entspricht der kirchlichen „Moral“, die nicht gerade hoch sein kann, denn würden die kirchlichen Obrigkeiten und ihre Nachfolger die Tiere wenigstens nur gern haben, dann wäre der Tierkannibalismus zu Ende. Die Kirche sagt: Die Liebe gebührt einzig den Menschen. Stellen wir den überdimensionalen Reichtum der Kirchen der Armut in den Ländern der Dritten Welt gegenüber, dann ahnen wir, wie groß die Liebe der kirchlichen Obrigkeiten zu den Menschen ist. Was sagte Jesus dazu?: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in das Reich Gottes gelangt (Mt. 19, 24). Dieser Aussage zufolge werden die kirchlichen Obrigkeiten einschließlich ihres Machtinstruments Kirche nicht in das Himmelreich eingehen. Die kirchlichen Amtsträger einschließlich ihrer Staatskirche müssen erst schlank werden, sehr schlank, um durch das Nadelöhr gehen zu können. Weiter heißt es im Katholischen Katechismus auf Seite 618, Nr. 2456: Der Schöpfer hat dem Menschen das Recht gewährt, über die Rohstoffe,

Pflanzen und Tiere der Welt zu verfügen. Das ist, wie so vieles, eine maßlose Überheblichkeit der kirchlichen Amtsträger, wenn man bedenkt, wie die Erde, die Naturreiche unter der bestialischen Ausbeutegesellschaft zu leiden haben. Die eben zitierten Worte werden noch ergänzt von der folgenden ethisch anspruchsvollen Aussage: Dabei muß aber der Mensch die sittlichen Verpflichtungen achten, auch gegenüber den kommenden Generationen. Was sollen wir uns unter „sittlichen Verpflichtungen“ vorstellen? Es sind die gegenüber den kommenden Generationen genannt. Bedeutet das, daß der Mensch die Natur ausbeuten und ruinieren darf - vorerst nur nicht so radikal, daß die kommenden Generationen nichts mehr zu essen, kein Wasser mehr zu trinken und keine Luft mehr zum Atmen haben? Aber dank des Erfindungsreichtums der Wissenschaftler braucht sich nun der Mensch auch diesbezüglich keine Schranken mehr aufzuerlegen, denn es wird, so hört und liest man, sowieso alles neu. Das Dilemma - und zwar jedes Dilemma - ist zu lösen, durch die gar wundersamen Leistungen der Gentechnik! Da kann man also getrost weiterhin die Mutter Erde aus-

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Seite 93 beuten, auslaugen, sie versteppen lassen, die Natur vergiften, quälen, krank machen und morden - dank Gentechnik geht das Leben auf der Erde weiter; wie man hört, sogar besser als je zuvor. Vielleicht aber erntet die Menschheit gerade durch die Gentechnik das, was sie gesät hat. Weiter steht unter 2457: Die Tiere sind dem Menschen unterstellt, der ihnen Wohlwollen schuldet. Sie können einer gerechten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. Wie

kann ein Tier überhaupt dem Menschen dienen, wenn der Mensch weder Tier, Pflanze noch Mineral achtet? Der Mensch in seiner überheblichen Ich-Sucht macht alles nieder, dessen er habhaft wird. Irgendwann - gemäß ehernen Kausalgesetzen - wird seine selbstgeknüpfte Zuchtrute, sein Schicksal, ihn treffen, und das so lange, bis er den Weg zu den kosmischen Gesetzen der Gottes- und Nächstenliebe findet und wieder zum Ebenbild Gottes wird.

Stellung der Tiere im evangelischen Glauben. „Lammfleisch Gottes“ - der Metzger, ein säkularisierter Priester? Nach Auskunft eines in evangelischer Theologie Bewanderten spielen die Tiere im evangelischen Glauben keine besondere Rolle. In den bis heute verbindlichen Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche von 1530 kommen die Tiere nicht vor. Martin Luther selbst wird von seinen Gegnern der Völlerei bezichtigt. Fleisch konnten sich damals nur Höhergestellte leisten, für Arme war es die Ausnahme. Vermutlich aß Luther viel Fleisch - seine Körperfülle und auch seine Krankheiten deuten darauf hin. Zu jeder

Mahlzeit wurden ihm außerdem zwei Liter Südwein serviert, dazu trank er reichlich Bier. Als sein Mitstreiter Philipp Melanchton in Nürnberg einkehrte, wurde er wie folgt bewirtet: Schweinekopf und Lendenbraten in saurer Sauce, Forellen und Äschen, Rebhühner mit Kapaun und Hecht in Sülze, Wildschweinbraten mit Pfeffersauce ... So ging’s zu, wenn der Herr Philipp kam ... im Alltag ging es bescheidener zu. (Aus: Veranstaltungen in Luthers Landen, Kulturmagazin für Sachsen-Anhalt und Thüringen, 1997, S. 12)

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Seite 94 Wie sagte noch der „kleine Prinz“?: Man sieht nur mit dem Herzen gut. - Eventuell würde er heute zu uns auch sagen: Man liest nur mit dem Herzen gut, nämlich in einem Artikel der ZEIT vom 2. April 1998 mit der Überschrift Lammfleisch Gottes. In diesem Artikel geht es um die Verbindung, die zwischen Metzgern und Priestern besteht; er schließt mit dem Satz: Die christliche Theologie hat angesichts einer geschöpfvergessenen Tradition, die die nichtmenschliche Schöpfung von der Frohen Botschaft ausschließt, das Ihrige jedenfalls noch nicht getan. Hier die auszugsweise Wiedergabe des Textes: Die Fleischergesellen-Bruderschaft in der Friedenskirche im Wilhelmshavener Stadtteil Federwardergroden feiert ihr hundertjähriges Jubiläum. Höhepunkt des ökumenischen Gottesdienstes ist die Segnung der zu diesem Anlaß neu angefertigten Innungsfahne, die das christliche Osterlamm mit der Auferstehungsfahne zeigt. „Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, erbarm dich unser“, hatte die Gemeinde kurz zuvor noch gesungen. Doch der Jubiliäumsgottesdienst der Wilhelmshavener Fleischerinnung erregt Anstoß. Die Tierrechtsbewegung aus dem Nachbarort Schortens konfrontiert die Geistlichen mit einer überraschenden Frage: Wie können die Kir-

chen es dulden, daß das Christuslamm als Symbol auf der Fahne von Tiermördern prangt? Hilflos reichen die Kleriker diese Frage an die Metzger weiter, die sich mit dem Hinweis auf das hohe Alter ihres Zunftsymbols verteidigen. Nur eine Episode. Aber sie führt zu der bangen Frage: Was haben Metzger und Gottesmänner miteinander zu tun? Pikanterweise beruft sich die Metzgergilde auf die rituelle Tieropferpraxis der Priester: „Wenn eine Innung ist, der Ruhm und Lob geziemt, so ist’s die Fleischer-Zunft, die an sich hochberühmt, und auch dem Ursprung nach; denn wie erwiesen worden, entspringet sie ja selbst aus dem Leviten-Orden, die da im alten Bund das Opfer-Vieh geschlacht’t, so man auf dem Altar dem Höchsten dargebracht“, heißt es in einem alten Fleischerzunftlied, das die Jubiläumsschrift der Fleischer-Innung Heilbronn zitiert.“ Und der Verfasser des Artikels stellt nun die Frage: Der Metzger, ein säkularisierter Priester? ... Die älteste erhaltene Zunftfahne, das „Venli“ der Berner Metzger aus dem 15. Jahrhundert, zeigt beide Motive, Christuslamm mit Auferstehungsfahne und einen Stier, über dem drohend zwei Hackebeile schweben. Die folgende Schilderung einer „individuellen Schauschlachtung“

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Seite 95 kann dem, der mit dem Herzen liest, manches sagen: Es kracht ein Schuß. Der Metallbolzen dringt in das Gehirn des Schweins. Die Augen brechen. Das Tier stürzt zu Boden. Zwei Metzger wälzen den Tierkörper zur Seite, einer hält die zappelnden Hinterläufe, der andere, der Meister, Vorderläufe und Kopf des Schweins. Blitzschnell durchbohrt er die Kehle des Tieres. Die Metzgersfrau eilt mit einer kleinen Eisenwanne herbei, um das hervorschießende Blut des Tieres aufzufangen. Immer noch heftiges Zappeln und Treten des ausblutenden Körpers. Der Metzger streichelt den Kopf des Schweins und erklärt der beiwohnenden Vegetariergruppe sowie dem umstehenden Fernsehteam: „Das Tier kann sich nicht wehren. Es ist mir völlig ausgeliefert. Ich fühle mit meiner Hand, wie das Leben aus ihm entweicht.“ Währenddessen taucht seine Gattin mit vor Spannung und Mitleid verzerrten Gesichtszügen ihre Hand in den tiefroten Saft des Lebens, der noch unruhig im Metzgereimer schäumt. Nach einer halben Stunde hängt das Tier bereits rasiert und ausgenommen kopfüber am Metzgergestell. Die Spannung der überlebenden Beteiligten wird durch eine Runde klaren Schnaps gelöst. „Jetzt ist es kein Tier mehr, jetzt ist es

Fleisch! Prost!“ Der Metzger, „Herr über Leben und Tod“: ... Er „streichelt den Kopf des Schweins.“ - „Ich fühle mit meiner Hand, wie das Leben aus ihm entweicht.“ Lassen Sie Ihr Gefühl sprechen. In Fleischfabriken, in denen 700 Schweine pro Stunde im Akkord geschlachtet werden, sind die Bedingungen für ein gleichsam „humanes“ Vorgehen bei diesem für die „Nutzung“ der Tiere zu Ernährungszwecken unumgänglichen Vorgangs natürlich nicht gegeben. Weiter heißt es in dem Artikel: Aufschlußreich ist der Zusammenhang zwischen Metzger und Kirche, der sich als fünfte Verordnung in der 1651 verfaßten und 1701 in Stuttgart gedruckten Württembergischen Metzgerordnung findet. Bei Strafe eines Guldens wird verboten, „hinfuero keiner underwehrenden Predigten Viech in das Schlachthaus fuehren oder metzgen / wie auch insonderheit deß Nachts“. Hier liegt keine tierethische, sondern eine Lärmschutzbestimmung vor. Die Todesschreie des Schlachtviehs sollen weder die Predigt noch die Nachtruhe stören. Das Osterlamm mit der Auferstehungsfahne ist also offizielles Siegel der Metzgerzunft.

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Fleischessen - Konzession Gottes an die menschliche Schwäche? Hat Jesus Fleisch gegessen? In dem Artikel Lammfleisch Gottes ist auch der bedeutsame Satz zu lesen: Fleischessen ist ... eine göttliche Konzession an die menschliche Schwäche. Das kommt der Wahrheit nahe. Vom Christus Gottes in Das ist Mein Wort und aus weiteren Offenbarungen wissen wir, daß der Prophet Mose, der mit dem halsstarrigen Volk zu ringen hatte, das sich teilweise nach den „Fleischtöpfen Ägyptens“ zurücksehnte, wohl klar lehrte „Du sollst nicht töten“, aber es schließlich schweigend hinnahm, daß im Volk dennoch Fleisch gegessen wurde. Also ganz richtig: Eine Konzession an die menschliche Schwäche - nur keine göttliche Konzession. So mancher, der gern Fleisch ißt, redet sich mit dem Argument heraus, Jesus habe, wie in der Bibel berichtet wird, doch auch das Osterlamm gegessen. Doch hören wir zu dieser Frage Ihn selbst: Weder von den Aposteln noch von den Jüngern wurde angeordnet, ein Lamm zu schlachten. Doch sowohl Mir als auch den Aposteln und Jüngern wurden Teile eines zubereiteten Lammes als Gabe der Liebe gereicht. Unsere

Nächsten wollten uns damit beschenken, da sie es nicht besser wußten. Ich segnete die Gabe und begann, das Fleisch zu Mir zu nehmen. Meine Apostel und Jünger taten es Mir gleich. Anschließend stellten sie Mir sinngemäß die Frage: Wir sollen doch vom Fleischverzehr Abstand nehmen. So hast du uns befohlen. Nun hast Du selbst Fleisch verzehrt. Ich unterwies die Meinen: Der Mensch soll kein Tier mutwillig töten und auch nicht das Fleisch von Tieren verzehren, die zum Fleischverzehr getötet wurden. Doch wenn Menschen, die noch unwissend sind, Fleisch als Nahrung zubereitet haben und es dem Gast zum Geschenk machen und ihm zum Gastmahl reichen, dann sollte der Gast die Gabe nicht ablehnen. Denn es ist ein Unterschied, ob der Mensch aus Gier nach Fleisch dieses verzehrt oder als Dank an den Gastgeber für seine Mühe. Der Wissende sollte jedoch, wenn es ihm möglich ist und es die äußeren Umstände und die Zeit erlauben, dem Gastgeber allgemeine Hinweise geben, ihn jedoch nicht eines Besseren belehren wollen. Wenn die Zeit reif ist, wird auch der Gastgeber diese allgemeinen Hinweise verstehen.

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Seite 97 Zur selbstlosen Liebe gehören in dieser Welt auch Verständnis und Toleranz. Laßt jedem Menschen den freien Willen, ob er eure allgemeinen Hinweise verstehen und annehmen möchte oder nicht. Wenn ihr allezeit selbstlos denkt, sprecht und handelt, dann bleibt

ihr in der Liebe, und die Liebe wird euch segnen. Was euch dann als Gabe der Liebe gereicht wird, ist gesegnet. (Das ist Mein Wort, S. 809-810) Jesus aß also kein Fleisch, denn Er lebte das Gesetz Gottes.

Aussagen über Tiere im evangelischen Katechismus Im evangelischen Katechismus steht wenig über die Tiere. Für die Institutionen Kirche sind Tiere nur wenig mehr als eine Sache und somit keiner eingehenden Betrachtung wert. Das geht aus dem Artikel „Lammfleisch Gottes“ in der ZEIT hervor. Ich zitiere die wenigen Anmerkungen über Tiere aus dem Evangelischen Erwachsenenkatechismus (5. Aufl., 1989): Der Mensch hat den Auftrag, den Garten zu „bebauen und zu bewahren“. Die Arbeit gehört also von Anfang an zum Menschen. Mit ihr soll er die ihm anvertraute Umwelt (Tiere, Pflanzen, Wasser, Luft) erschließen und zugleich erhalten. Hierher gehört auch die Erzählung von der Erschaffung der Tiere. Gott bringt dem Menschen die Tiere und vertraut sie seiner Fürsorge an. ... Liebe und Ehre für den Schöpfer sollen auch in der Art seiner Pflege der Schöpfung erkennbar bleiben. Der Mensch

bleibt für sein ganzes Verhalten dem Schöpfer verantwortlich. (S. 40) Diese Aussage im Evangelischen Katechismus soll wohl der Verhöhnung Gottes dienen, wenn man jenen Artikel in der ZEIT gegenüberstellt. Weiter aus dem Evangelischen Katechismus: ... Am Tier erscheint uns doch gerade die Profanität, die tabufreie Ungehemmtheit gegenüber Zeugung, Geburt und Tod als das Unmenschlichste und Wesensfremdeste. Mit dem Schamgefühl und mit den Bestattungsriten beginnt doch überhaupt erst die Geschichte des Menschen. Kein Tier verhüllt seine Genitalien, keines verehrt und begräbt seine Toten (Illies) (S. 508). Ausgerechnet der lutherische Katechismus spricht von der Profanität, von der tabufreien Unge-

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Seite 98 hemmtheit gegenüber der Zeugung - während der verehrte Gründer dieser Religion eine unvorstellbar vulgäre Sprache gebrauchte, z.B.: Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmacket? (Tischreden) Oder aus der Verleumdung über die Juden: Der Teufel hat in die Hosen geschissen und den Bauch abermal geleeret. Das ist ein recht Heiligtum, das die Juden und was Jude sein will, küssen, fressen, sauffen und anbeten sollen, und wiederum soll der Teufel auch fressen und sauffen, was solche Jünger speien, oben und unten auswerfen können ... Der Teufel frißt nun mit seinem englischen Rüssel und frißt mit Lust, was der Juden unteres und oberes Maul speiet und spritzet. (Erlanger Ausgabe der Lutherschriften XXXII, S. 282) Oder: Es ist hie zu Wittenberg an unserer Pfarrkirche eine Sau in Stein gehauen; da liegen junge Ferkel und Jüden unter, die saugen; hinter der Sau steht ein Rabbin, der hebt der Sau das rechte Bein empor, und mit seiner linken Hand zeucht er den Pirzel über sich, bückt und kuckt mit großem Fleiß der Sau unter dem Pirzel in den Talmud hinein, als wollt er etwas Scharfs und Sonderlichs lesen und ersehen ... Denn also redet man bei den Deutschen von einem, der große Klugheit ohne Grund furgiebt: Wo hat ers gelesen? Der Sau im, grob heraus, Hintern. (ebd. S. 298)

Wer von der tabufreien Ungehemmtheit gegenüber der Zeugung, Geburt und Tod als das Unmenschlichste und Wesensfremdeste liest, der denkt unwillkürlich an die tabufreie, ungehemmte Sexualität der Menschen, die ihre Zügellosigkeit im Fernsehen und im Internet anpreisen und in den Zeitungen publik machen. Das Tier zeugt zu bestimmten Zeiten, der Mensch lebt seine Triebhaftigkeit aus, an wem und wo es ihm beliebt. Es gibt nichts Wesensfremderes, nämlich seinem ursprünglichen, geistigen Wesen Fremdes, als der Mensch. Durch seine Gottlosigkeit ist er so geworden, wie er ist. Die Hauptschuld tragen die kirchlichen Würdenträger, die so sind, wie es Gott nicht will. Die Geburt eines Tieres gehört meines Erachtens zum Edelsten. Das Tier gebiert nach den Naturgesetzen. Selten schreit und klagt es bei der Geburt, wie z.B. der Mensch. Und wie sieht es mit dem Tod aus? Das Tier bleibt von der Herde zurück, geht an einen stillen Ort und stirbt. Es stirbt würdevoll, gemäß den Naturgesetzen, im Vergleich zu manchem Menschen, der seinen Todes-Kampf führt, weil er sein Leben lang kämpferisch war gegen die Gottes- und Nächstenliebe.

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Seite 99 Wo ist das Schamgefühl geblieben? Sicherlich nicht bei den Menschen! Das Tier bedarf keines Schamgefühles, es lebt gemäß den Naturgesetzen. Und Bestattungsriten braucht das Tier ebenfalls nicht. Die Natur gibt uns solches nicht vor, nur die Kirche. Außerdem braucht das Tier seine Genitalien nicht zu verhüllen, denn es sündigt damit nicht, im Vergleich zum Menschen. Oder soll es genanterweise Höschen tragen, um den „Teufel“ nicht noch mehr zu verführen, der seines ohnehin schon ungeniert auszieht? Der Evangelische Katechismus läßt noch „tiefer“ blicken: Ein Vergleich des Sozialverhaltens bei Mensch und Tier ergibt, daß kein Tier eine vergleichbar lange Kindheit als Zeit der Entfaltung und der differenzierten Lern- und Prägungsprozesse hinter sich hat, wenn es geschlechtsreif wird, wie der Mensch. (S. 509) Welches Etikett und welche „Würde“ trägt der Mensch, trotz langer Kindheit? Was durch die Geschlechtsreife beim Menschen alles ausgelöst wird, das würde Bücher füllen. Der Sexualprotz sollte mit dem Tier in keinen Vergleich gestellt werden. Das würde sich das Tier auch verbieten. Würden wir die Werte und Unwerte von Mensch und Tier in Vergleich brin-

gen, auf welche Seite würde sich wohl das Zünglein an der Waage neigen? Der Evangelische Katechismus klärt weiter auf: Wer an die großen Erfolge der Raumfahrt denkt, wird fragen: Wie kommt es eigentlich, daß allein der Mensch zu solchen Leistungen fähig ist? Der Mensch ist von Natur aus daraufhin angelegt, über sich hinauszuwachsen. (S. 640) Der Mensch ist tatsächlich über sich hinausgewachsen. Er tut alles, um seinen Lebensraum, zu dem auch die Tiere gehören, zu vernichten. Der technische und wissenschaftliche Fortschritt hat bislang der Menschheit nicht zu Einheit, Frieden, zum Wohlstand für alle, zu Gesundheit und zum wahren Glück verholfen. Wenn wir das Hinauswachsen des Menschen über sich selbst im Sinne von Hybris und menschen- und die Schöpfung verachtendem Wahnwitz verstehen, so kann durchaus bestätigt werden, daß der Mensch seine Grenzen diesbezüglich in mannigfaltiger Weise und maßloser denn je überschreitet. Daß der Mensch von Natur aus so angelegt sein soll, entspricht der Sichtweise der Kirchen, nicht aber

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Seite 100 dem Willen Gottes, der durch Jesus von Nazareth z.B. sprach: Wenn ihr nicht werdet wie die kleinen Kinder ... und: Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer Vater im Himmel ist. Damit wollte Er uns sagen, daß es gilt, unser göttliches Erbe wieder anzutreten durch Überwindung des niederen Menschlichen, des Ungöttlichen. Von der Eroberung des Weltraumes durch den Menschen sprach

Er nicht, auch nicht von der Schaffung eines neuen Menschen aus der Retorte und der Schaffung einer neuen Natur und einer neuen Erde durch Genmanipulation und weitere Eingriffe in Gottes weise Schöpfungsordnung. Wer das alles und weiteres liest, bei dem müßte automatisch die Frage anklopfen, ob er noch Lust hat, weiterhin Lutheraner zu sein.

Jesus von Nazareth zum Thema „Tiere“ in der Christusoffenbarung „Das ist Mein Wort“ Die Kirche schweigt, jedoch Jesus, der Christus, redet und offenbart sich auch in der heutigen Zeit. In dem Buch Das ist Mein Wort offenbart Er unter vielem anderen das ewige Gesetz der Liebe in bezug auf Tiere. Aus den vielen Hinweisen, Lehren und Unterweisungen über die Tiere möchte ich hier nur einige Auszüge wiedergeben. Seid also rücksichtsvoll, gütig, mitfühlend und freundlich nicht allein mit euresgleichen, sondern auch mit aller Kreatur, die in euerer Obhut ist; denn ihr seid für sie wie Götter, zu denen sie aufblicken in ihrer Not. Hütet euch vor dem Zorn, denn viele sündigen im Zorn und bereuen es, wenn ihr Zorn vergangen ist. (S. 186)

Schlachtet nie ein Tier für euren persönlichen Gebrauch. Sehet, die Natur, das Leben der Schöpfung, sorgt für euch. Die Früchte des Feldes, der Gärten und der Wälder sollen euch genügen. Und zertretet niemals mutwillig Leben, weder das der Tiere noch das der Pflanzen. Wer mutwillig das Leben zertritt, der schafft Ursachen. Er tritt gleichsam auf sein eigenes Leben und wird darunter leiden. (S. 187) Gesegnet seid ihr in dem inneren Kreise, die ihr Mein Wort hört und denen die Geheimnisse enthüllt werden, die ihr kein unschuldiges Geschöpf gefangen nehmt oder tötet, sondern die ihr das Gute suchet in allem; denn solchen gehört ewiges Leben. (S. 201)

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Seite 101 Nur die Seele und der Mensch, die von Meinem Geiste erfüllt sind, halten, was Ich ihnen geboten habe. Menschen des Geistes werden keine unschuldigen Geschöpfe gefangennehmen, gefangenhalten oder gar töten. Wer in der Wahrheit lebt, der weiß, daß in jeder Kreatur die unendliche Liebe waltet und wirkt. (S. 203) Der Ichbezogene, der Herrenmensch, erwartet, daß seine Mitmenschen ihm dienen. Er verlangt auch vom Tier, daß es über seine Möglichkeiten und Kräfte hinaus ihm dient. Er selbst bestimmt und dient nicht. Deshalb fügt er Menschen und Tieren unsagbare Qualen zu. Wenn der Mensch seine Mitmenschen zu seinen Abhängigen - gleichsam zu Sklaven - macht, dann wird er auch die Tiere unterjochen. Wer nicht mehr auf sein Gewissen hört, der wird hartherzig gegenüber Mensch und Tier ... Er spürt dann auch nicht mehr, was sein Nächster und das Tier benötigen. Wenn die Sinne des Menschen verroht sind, dann ist der ganze Mensch gefühlsarm. (S. 208) Jesus zog nach Jerusalem und begegnete einem Kamel mit einer schweren Last Holz. Das Kamel konnte sie nicht den Berg hinaufschleppen, und der Treiber schlug es und mißhandelte es grausam, aber er konnte das Tier nicht von der Stelle bringen. Und als Jesus es sah, sprach Er zu ihm: „Warum schlägst du deinen Bru-

der?“ Und der Mann erwiderte: „Ich wußte nicht, daß es mein Bruder ist. Ist es nicht ein Lasttier und dazu gemacht, mir zu dienen?“ Und Jesus sprach: „Hat nicht derselbe Gott aus dem gleichen Stoffe dieses Tier geschaffen und deine Kinder, die dir dienen, und habet ihr nicht denselben Atem beide von Gott empfangen?“ (S. 432) Steht nicht geschrieben in den Propheten: Nehmt eure Blutopfer und eure Brandopfer und weg mit ihnen! Höret auf, Fleisch zu essen; denn Ich sprach darüber nicht zu euren Vätern noch habe Ich es ihnen befohlen, als Ich sie aus Ägypten führte ... (S. 444) Im Gesetz Gottes steht weder etwas von Blut- noch von Brandopfer, noch vom bewußten Töten der Tiere und auch nicht vom Verzehren des Fleisches der Tiere ... Es ist Gesetz: Der Mensch soll Gerechtigkeit und Barmherzigkeit üben und demütig wandeln zum Reiche Gottes des Inneren, wo die wahre und ewige Heimat der Seele ist... Von Anfang an hat Gott den Menschen die Früchte, die Samen und die Kräuter zur Nahrung gegeben ... (S. 446) Wer unschuldiges Blut vergießt, wer Fleisch verzehrt, der ist unbarmherzig und wird an sich selbst seine Unbarmherzigkeit zu erdulden haben. (S. 447)

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Seite 102 Jesus kam in ein Dorf und sah dort eine kleine Katze, die herrenlos war, und sie litt Hunger und schrie zu Ihm. Und Er nahm sie hoch, hüllte sie in Sein Gewand und ließ sie an Seiner Brust ruhen. Und als Er durch das Dorf ging, gab Er der Katze zu essen und zu trinken. Und sie aß und trank und zeigte Ihm ihren Dank. Und Er gab sie einer Seiner Jüngerinnen, einer Witwe mit Namen Lorenza, und sie sorgte für sie. (S. 450451) Und einige Seiner Jünger kamen zu Ihm und sprachen zu Ihm über einen Ägypter, einen Sohn des Belial, der lehrte, daß es nicht wider das Gesetz sei, die Tiere zu quälen, wenn ihr Leiden den Menschen Nutzen bringe ... (S. 473) Wer Tiere jagt, wird einst selbst gejagt werden. Wer Tiere quält, wird einst selbst gequält werden ... Wer Tiere quält oder tötet, dessen Hände sind mit Blut befleckt. Wer das Fleisch der Tiere verzehrt, die Natur verunreinigt und schändet, der ist unrein. Solche Menschen können weder mit heiligen Dingen umgehen noch die sogenannten „Geheimnisse“ der Himmel erfahren und so auch nicht das Gesetz der Himmel lehren und auslegen. (S. 474)

Die sogenannte Geistlichkeit, die gegen die Natur, gegen die Liebe zum Tier spricht, die Fleisch und Fisch verzehrt, kann mit heiligen Dingen nicht umgehen und die „Geheimnisse“ der Himmel nicht ergründen und das Gesetz der Himmel nicht lehren und auslegen. Es sind die blinden Führer, die wiederum Blinde in die Grube führen. Es sind geistig Tote, die sich wiederum nur mit geistig Toten beschäftigen, die sie dann umgeben. Und Ich sage euch wiederum: Jeder, der den Körper irgendeines Geschöpfes zur Nahrung, zum Vergnügen oder zum Gewinn zu besitzen sucht, verunreinigt sich hierdurch. (S. 556) Denn wer Mensch oder Tier Gewalt antut und das Leben mißachtet, der versündigt sich am Leben des Menschen oder des Tieres. ... Alle Lebensformen tragen in sich das Leben aus Gott. Sie spüren, was ihre Nächsten mit ihnen vorhaben, und empfinden es als Freude oder Schmerz. Was der Mensch einem Nächsten oder einer Lebensform antut, das fällt auf ihn zurück. (S. 557) “... Wisset ihr nicht, was geschrieben stehet? Gehorsam ist besser als Opfer, und horchen besser als das Fett der Widder. Ich, der Herr, Bin überdrüssig eurer Brandopfer und eurer nichtigen Opfergaben, denn eure Hände sind voll Blut.

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Seite 103 Und stehet nicht geschrieben: Was ist das wahre Opfer? Waschet euch und reinigt euch und entfernet das Böse vor Meinen Augen; höret auf, Übles zu tun, und lernet, Gutes zu tun. Übet Gerechtigkeit an den Vaterlosen und den Witwen und an allen, welche unterdrückt werden. Und auf diese Weise werdet ihr das Gesetz erfüllen. Der Tag wird kommen, wo alles, was in dem äußeren Hofe ist und zu den Blutopfern gehört, hinweggenommen wird und die reinen Anbeter den Ewigen in Reinheit und in Wahrheit anbeten werden.“ (S. 575) Der Blutrünstige bleibt blutrünstig und sinnt auf Rache und möchte weiter das Blut seiner Nächsten vergießen ... In ihrem Wahn sehen sie das Vergießen des Blutes anderer sogar als ehrenhaft an und scheuen sich nicht, auch Tiere dem Ewigen als Brandopfer darzubringen. Jedes Blutopfer ist satanisch und eine Entweihung des Lebens aus Gott. Durch solche rachsüchtigen Finsterlinge will die Finsternis Gott verhöhnen. (S. 576) Ich sage euch, liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, und gebet ihnen Licht in ihrer Finsternis, und lasset den Geist der Liebe in eurem Herzen wohnen und zu allen überströmen. Und abermals sage Ich euch: Liebet einander und alle Geschöpfe Gottes.“ (S. 824/825)

Menschen, die höhere Reinheitsgrade erlangt haben, werden einander und alle Geschöpfe Gottes lieben, wie Ich sie geliebt habe und liebe. (S. 825) Jesus, der Christus, sprach gegen die Vorschriften und Verhaltensweisen der Priesterkaste, die in den „Büchern Mose“ beschrieben sind und gegen die heutigen Weisungen der kirchlichen Obrigkeiten. Nichts, aber auch gar nichts, deutet in den Lehren Jesu darauf hin, daß Er das Alte Testament im Neuen vollenden wollte. Das ist ausschließlich das Kastendenken der heutigen Priesterkaste. Wer sich diesem Denken anschließt, der hat seine Freiheit an die selbstsüchtigen kirchlichen Herrscher der konstantinischen heidnischen Staatsreligion verkauft. Die Kirche hatte nicht nur früher Sklaven, sondern auch heute. Die heutige Sklaverei ist viel subtiler. Wer nicht tut, was die Kirche verlangt, wird mit dem Bannfluch belegt und auf ewig verdammt. Die kleinen Leute fürchten sich davor, die Oberen im Staat sündigen öffentlich gegen das, was die Kirche bisher verdammt hat. Wer in den Augen der Kirche groß ist, bei dem drückt die Kirche ein oder gar beide Augen zu.

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Tiere klagen der Prophet klagt an Werte Leser, werte Leserinnen, was Sie nun sehen und lesen, das nimmt Sie in die Pflicht, sich zu entscheiden - je nachdem, ob Ihr Herz für die Tiere schlägt: für Gott oder für die Kirche; denn zwei Herren kann man nicht dienen. Im Namen Gottes oder im Namen der Kirche. In dem Maße, wie sich die Menschen überschätzen, unterschätzen sie die Tiere. Viele Menschen sind der Ansicht, sie seien freie Menschen. Die sogenannte Freiheit des Menschen entspricht jedoch seinem Bewußtseinsstand, der oftmals einem Tellerrand gleichkommt, über den er selten hinauszublicken vermag. Nach den kosmischen Gesetzen ist der Mensch der Mikrokosmos im Makrokosmos. Im Innersten unseres Seins sind wir Wesen des Lichts, voll ausgereifte Geistwesen, zu denen wir als Mensch wieder werden sollen, denn Jesus von Nazareth sprach: Ihr sollt also vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist (Mt 5, 48). Die Tiere tragen ebenfalls das Leben aus Gott, doch in ihrem geisti-

gen Leib sind die Kräfte des Lebens, des Gesetzes, Gott, noch nicht voll entfaltet und aktiv. Tiere befinden sich auf einer niedrigeren Evolutionsstufe im Reifungsprozeß hin zur Kindschaft Gottes. Obwohl wir uns auf dem Weg unserer Menschwerdung durch gegensätzliches Fühlen, Empfinden, Denken, Reden und Handeln verschatteten und mit heruntertransformierten Energien, unseren selbstgeschaffenen Belastungen, ummantelten, bleibt die Verbindung zum ewigen Sein, dem reingeistigen Makrokosmos, abgeschwächt erhalten. Das Leben, Gott, dem wir einst angehörten, ist Einheit, Freiheit, kosmische Unbegrenztheit. Die Tiere, unsere Übernächsten, können sich nicht belasten. Sie leben - im Gegensatz zu uns Menschen entsprechend ihrem geistigen Entfaltungsgrad. Wer sich der kosmischen Gegebenheiten bewußt wird, der wird erkennen, daß der Mikrokosmos, der Mensch, nicht nur begrenzt lebt, sondern in einem Kerker sein Dasein fristet, der seiner engen

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Seite 105 Wunsch- und Bedürfniswelt entspricht. Gemäß dem Denkvermögen des einzelnen blickt dieser ausschließlich auf seine Begrenzung, die er als „Welt“ bezeichnet. Seine „Freiheit“ bezieht der Mensch auf seine kleine oder größere Habe, die er s e i n Eigentum nennt. Sein „Eigentum“ ist seine kleine Welt - letztlich seine „Persönlichkeit“ mit ihren Meinungen und Vorstellungen, mit ihren Vorurteilen, ihrem Neid, ihrem Dünkel, ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrer Abwertung anderer -, die er krampfhaft verteidigt. Der Mensch errichtet, bildhaft gesprochen, um sich dicke Mauern der Abwehr und Ablehnung, und er schießt durch die schmalen Schießscharten argwöhnisch mit Gedankenenergien und Emotionen auf jeden, der ihm womöglich das eine oder andere streitig machen könnte. Seinen „Freiraum“, sein sogenanntes „Eigentum“, begrenzt er durch die entsprechenden Stop-Zeichen wie Feldmarkierungen, Zäune und Hekken. Sein „Eigentum“ vermittelt ihm dann sein „Freiheitsgefühl“, das jedoch mit der kosmischen Freiheit nichts gemeinsam hat. Das Tier hingegen ist frei; der Schöpfer überließ ihm die ganze Erde, die Natur, die keine Abgren-

zungen kennt. Auf diese Aussage hin könnte mancher erwidern, daß Tiere, vor allem höhere Lebewesen, auch ihr Umfeld markieren und einen begrenzten Lebensraum haben. Dazu sei folgendes gesagt: Zum einen beinhalten Markierungen der Tiere Botschaften an ihresgleichen. Das Revier eines Tieres ist jedoch zugleich der Lebensraum vieler weiterer Tierarten. Zum anderen sind in der geistigen Tierform noch nicht alle Schöpfungsanlagen, alle geistigen Bewußtseinsaspekte des Lebens - wir können auch sagen: des göttlichen Gesetzes -, entfaltet. Den Grad der Bewußtseinsentfaltung können wir den Bewußtseinsstand nennen. Die Lebensbereiche der Tiere, auch der Tiere im irdischen Körper, entsprechen ihrem derzeitigen Bewußtseinsstand, der in sich die weiteren Evolutionsstufen trägt. Jede Evolutionsstufe eines Tieres entspricht also seinem Bewußtseinsstand, den der Makrokosmos, das Allgesetz, ganz allmählich im Tier aus- und aufbaut. Das heißt, jedes Tier entwickelt sich weiter gemäß den Lebenszyklen, die im Makrokosmos wirksam sind und die Evolutionsschritte der Tiere begleiten. Gott, der All-Geist, ist Leben, und Leben ist beständige Evolu-

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Seite 106 tion. Weil Gott die Unendlichkeit ist, deshalb gibt es keinen Stillstand, sondern fortwährende Evolution. Das besagt: Die Unendlichkeit ist unablässig in Bewegung, in unaufhörlicher Evolution. Wenn hier von Tierverhalten die Rede ist, so ist dies die Darlegung der grundsätzlichen, natürlichen Gegebenheiten. Das vom Menschen noch unverbildete und noch nicht fehlprogrammierte Tier ist gemeint. Daß der Mensch - nicht nur direkt durch Dressur, Abrichtung, durch Kreuzungen und Züchtungen, sondern auch indirekt durch sein „Vorbild“, durch sein gesamtes Verhalten, sein Fühlen, Empfinden, Denken, Reden und Handeln - energetisch auf die Tiere seit jeher eingewirkt und seine Negativprogramme dem Tier aufoktroyiert hat, darauf soll in diesem Zusammenhang nicht weiter eingegangen werden. Wir Menschen nennen den Bewußtseinsstand der Tiere den Instinkt, der ihnen gewisse Grenzen auferlegt. Der Bewußtseinsstand der Tiere hat sich jedoch nicht durch falsches Verhalten entwickelt, wie es beim Menschen der Fall ist, sondern der Bewußtseinsstand eines Tieres ist der naturgemäße augenblickliche Evolutionsstand, der Evolutionsschritt dieser Lebensform.

Im Gegensatz dazu ist das negative Verhalten von uns Menschen gegen unser wahres Bewußtsein gerichtet und engt dieses immer mehr ein. Wir begrenzen uns selbst durch unser Habenwollen dessen, was wir als unser Eigentum bezeichnen, das jedoch Illusion ist. Diese unsere Illusion wird durch den Tod aufgehoben, denn wir können als Seele nichts Irdisches, weder Gut noch Geld und weitere Besitztümer, mitnehmen. Unser Ego, das unsere kleine Welt ist, ist unser „Eigentum“; es hat viele Varianten. Unser sogenanntes „Eigentum“ kann z.B. Machtbesessenheit sein, Habgier, Brutalität, Herrschsucht, Lust an der Quälerei von Mensch und Tier. Jeder Mensch verhält sich gemäß dem, was in der Skala seiner menschlichen Anlagen liegt, in seinem Ego, das zu seinem Bewußtseinsstand wurde durch sein Denken und Verhalten. Das Tier hingegen lebt gemäß seinem Evolutionsstand, eben gemäß dem, was augenblicklich in seinem Bewußtsein aktiv ist. Das ist der momentane Evolutions- gleich Bewußtseinsstand des Tieres. Der Mensch sollte das Bild Gottes sein: Liebe, Güte, Einheit, Wohlwollen und Freiheit. In diesem Be-

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Seite 107 wußtsein wäre der Mensch eins mit Tieren und Pflanzen, mit den gesamten Naturreichen, auch mit den Elementarkräften, mit den Gestirnen, mit dem Kosmos, dem All und mit sich selbst. Durch die egoistische Einstellung des Menschen wurde dieser in sich zwiespältig, abartig und unfrei. Sein widernatürliches, niedriges Verhalten versucht er den Tieren anzuheften. Das Tier jedoch ist frei, weil es „normal“, entsprechend den Naturgesetzen, gleichsam sich selbst treu, lebt. Jedes Tier trägt bewußt die göttliche Freiheit in sich, die sich ihm Evolutionsstufe für Evolutionsstufe weiter erschließt. Der Makrokosmos leitet in vorgegebenen Zyklen den Mikrokosmos, das Tier, einerlei, welchen Bewußtseinsstand es hat. Deshalb fühlt sich das Tier frei. Auch der Mensch trägt die kosmische Freiheit in sich. Diese ist jedoch abgedeckt durch die Enge des Egos, durch z.B. die Welt der im Äußeren verhafteten Sinne und durch sein krauses Gedankenlabyrinth, das so mancher als Intelligenz bezeichnet. Die Liebe ist die höchste Quelle des Seins. Die Liebe, die der Schöpfergeist auch in die Tiere gelegt hat, erkennt man z.B. an der Mutterliebe

der Säugetiere. Wie rücksichtsvoll und fürsorgend ist die Katze mit ihren Jungen, eine Löwenmutter, die, obwohl sie z.B. eine Gazelle jagt, ihren Mutterinstinkt, ihre Zärtlichkeit und Fürsorge ihren Kindern ganz entgegenbringt. Sie können auf ihrem Körper herumtollen, so viel und so lange sie wollen - sie hält still und freut sich an der Lebendigkeit ihrer Jungen. Auch eine Amsel zeigt ihre Muttergefühle sehr, sehr lange. Das Amselkind wird von ihr so lange ernährt, bis es seine Nahrung selbst zu finden vermag, und das ohne jegliche Einschränkung. Ich denke ebenfalls an die Treue der Tiere, wie die der Pferde, die sich hingeben, die ihr Leben opfern, um den Menschen kilometerweit zu tragen. Oder die Treue eines Hundes, der z.B. einen blinden Menschen führt oder einen Verschütteten zu retten versucht. Sie könnten einwenden: Wir Menschen haben das die Tiere gelehrt. - Doch warum kann das gelingen? Warum können wir z.B. Hunde als Blindenhunde abrichten? Das ist nur möglich, weil diese Tiere und viele weitere instinktiv die Intelligenz besitzen, dem Menschen gerecht zu werden, also ihm zu dienen. Wer sich dessen bewußt

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Seite 108 wird, was Tiere alles für die Menschen tun, wie sie vielfach Opfer bringen, um den Menschen zu dienen und zu helfen, der müßte von Dankbarkeit erfüllt sein. Wer jedoch den Ansprüchen seines Egos verfallen ist, der benützt Menschen und Tiere ausschließlich für seine Zwekke. Ob er dann noch als das Bild Gottes bezeichnet werden kann, muß bezweifelt werden. In jedem Tier, aber auch in jeder Pflanze ist die mächtige Schöpferkraft, Gott, der allgegenwärtige universelle ewige Geist, die All-Intelligenz. In dem Ausdruck eines Tieres, in der Schönheit einer Pflanze, in der Formgebung eines Steines oder in flüssigen Substanzen könnte der, der ein klein wenig Herz für die Natur hat, erahnen, daß die Erde ein Paradies sein könnte. Zur Rechtfertigung der maßlosen Ausbeutung der Naturreiche wird oftmals das Schöpferwort zitiert: Macht euch die Erde untertan (Gen 1,28). Das Wort „untertan“ heißt jedoch nicht, die Tiere zu quälen, die Wälder und Pflanzen zu vernichten und alles zu zerstören, wessen der Mensch habhaft wird. Mit dem Wort „untertan“ ist das

Gebot des Bewahrens der Naturreiche, ja der ganzen Erde gemeint. Uns ist geboten, die Tiere liebevoll zu behandeln und zu pflegen. Uns ist geboten, alle Lebensformen auf der Erde, ja die ganze Erde zu achten, zu schätzen und zu lieben, denn alles in allem ist das Werk des Allmächtigen, die Liebe zu Mensch, Tier, Pflanze und Stein, ja zur ganzen Erde. Wer einmal ein Tier gepflegt hat, der spürt, daß er innerlich reicher und naturbewußter geworden ist. Wer jedoch Tierfleisch-Fabriken errichtet, also Schlachthöfe, oder diese billigt, was sich darin zeigt, daß er das Fleisch seiner Übernächsten verzehrt, dessen Bewußtsein wird immer enger, weil ein solcher Mensch im Inneren verarmt. Alles, was wir aus Egoismus tun, wird sich an uns rächen nach dem Gesetz: Was der Mensch sät, das wird er ernten. Gott ist Liebe. Aus Liebe zu uns Menschen gab uns Gott die Erde, die Mutter, die uns ernährt. Wer der Erde mit Liebe, also mit Selbstlosigkeit, mit Hingabe und Pflege begegnet, der wird auch von der Erde reichlich empfangen und somit reichlich ernten.

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Seite 109 Ein Pfarrei-Flugblatt

„Schlachtfest bei St. Ägidius“ Würden die Menschen die Sprache der Tiere verstehen, dann könnten sie das Klagen z.B. der Schweine

hören, die auf der Schlachtbank hingerichtet wurden für die Renovierung der St. Ägidius-Kapelle. Ihre Klagen, die ihr Weh ausdrücken,

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Seite 110 könnten wie folgt lauten: Warum begnügt ihr euch nicht damit, um Herzensspenden für eure Kapelle zu bitten? Warum tötet ihr uns für die Renovierung eures Gotteshauses? Was würde der Geistliche der Ägidius-Kapelle den Tieren antworten, wenn er diese verstehen könnte, die folgendes wiederholen: Warum bittest du nicht um Herzensspenden für deine Kapelle? Warum läßt du uns für die Renovierung einer Kapelle, eines Gotteshauses, töten? Die Herzlosigkeit und das Unberechenbare des Menschen ist unsere Angst. Uns graust vor dem grausamen Zweibeiner Mensch. Der Prophet klagt an: Die Kirchenoberen von St. Ägidius lassen zum Schlachtfest nach dem Gottesdienst bitten. Es gibt Blut- und Leberwürste mit Kraut, Kesselsuppe von dahingemetzelten Schweinen und dazu Bier. So mancher denkt: Das ist nichts Ungewöhnliches - es ist nun mal so üblich. Töten ist erlaubt, sowohl Menschen als auch Tiere. Wer ein Herz hat, der denkt mit. Das Blutopfer der Schweine erfolgt

für die Renovierung der St. ÄgidiusKapelle. Zum einen kleben das Blut und die Angstschreie der Tiere, die ihren Verwendungszweck spüren, an der Ägidius-Kapelle, zum anderen geht das gewürzte und zubereitete Fleisch, das mit der Todesangst durchsetzt ist, im Verdauungstrakt der Gläubigen auf. Das heißt, der mörderische Tod der Tiere durchzieht die Kapelle und die Gläubigen, die man als geistig tot bezeichnen darf, denn wer solches tut, um die Renovierung eines „Gotteshauses“ zu fördern, der kann nur als geistig tot angesehen werden. Es sind wahrhaft prachtvolle Exemplare, die Kirchenoberen von St. Ägidius und ihre Gläubigen. Die Kirchenoberen lassen Tiere töten, um ihre Kapelle zu renovieren, anstatt ihre Gläubigen schlicht um Geldspenden zu bitten. Das kulinarische Fleisch von den Schweinekadavern zahlt sich anscheinend mehr aus als die Bitte um eine Herzensgabe für die Kapelle. Das Herz der kirchlichen Obrigkeiten und ihrer Gläubigen ist dabei sicherlich auf der Strecke geblieben. Die Schweineherzen bringen mehr ein.

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Seite 111

Oben: Die Käfighühner müssen auf engstem Raum leben, jedes Huhn auf der Fläche eines DIN A 4-Blattes. Sie können sich nicht zur Ruhe legen, nicht scharren, nicht brüten, denn die Eier fallen auf ein Fließband. Nach einigen Dutzend gelegten Eiern endet das Huhn dann als Suppenhuhn in der Schlächterei.

Die Tiere klagen: Ihre Augen sind gebrochen vor Leid, Schmerz und Angst. Sie empfinden, wofür sie gehalten werden. Ihre Blicke klagen die Menschen an. Warum tötet ihr uns? Warum kocht, bratet und zerlegt ihr unseren Leib? Hat der Schöpfer euch nicht die Kräuter und Früchte der Felder und Wälder gegeben? Was haben wir euch getan, daß ihr uns in Gefängnissen haltet und mit euren Abfallprodukten füttert? Euer Herz ist gefühlsarm und unbarmherzig. Ein Stein beinhaltet das

Leben; eure Herzen hingegen sind steinern. In eurer Brust schlägt nur ein Muskel für euch und für euer Wohl. Lernt Erbarmen, indem ihr euch an unsere Stelle versetzt. Wenn wir auch Tiere sind, so leben wir und empfinden, ähnlich wie ihr, denn Leben ist Fühlen, Empfinden und Wahrnehmen. Wir nehmen das Motiv eurer Tierhaltung wahr.

Der Prophet klagt an: Der Mensch ist zu einem Rohling geworden, der herzlos alles niedermacht, niederreißt und einsperrt,

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Seite 112 was seiner herzlosen Raffgier dienlich sein könnte. Dabei vergißt er, daß auch er eines Tages im engsten und verunreinigten Raum oder gar im Gefängnis leben wird, denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Das Vergehen an Tieren ist dem

Vergehen an Menschen gleichzusetzen, denn Mensch und Tier haben denselben Atem, der das Leben ist, und das ist Gott. Das Halten von Nutztieren ist gleich mutwilliges Töten. Es ist Sünde wider das Leben, das Gott ist.

Oben: Massentierhaltung - auch ohne Käfige nicht besser. (Fotos S. 111/112: Compassion In World Farming, 5A Charles Street, Petersfield, Hants GU32 3EH, UK) Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

Seite 113

Ein Bullterier wird für einen Hundekampf abgerichtet. Um seine Ausdauer und Schnelligkeit zu erhöhen, wird er gezwungen, unendlich viele Kilometer auf einem Rollband zu laufen. Hundekämpfe liefern tollen "Sport" für die Zuschauer: Im Ring müssen sich die Hunde gegenseitig zerfleischen.

Das Tier klagt: Warum dies alles? Warum quält ihr mich? Warum wollt ihr mich zum Hundekampf abrichten? Ich bin ein Geschöpf des Schöpfers, nicht ein Tier für eure Willkür, für eure Spiele. Mich schmerzt der ganze Leib, meine Muskeln und Knochen sind am Zerbersten Schmerz, Schmerz überall. Warum dies alles - was habe ich euch getan?

Der Prophet klagt an: Der Mensch, der mörderische Bulle, der sich einen „Bullterrier“ gezüchtet hat, um ihn abzurichten,

damit der übersättigte Sensationslüsterne sich am Hundekampf ergötzen kann. Die vielen traurigen Bilder symbolisieren samt und sonders die Hinrichtung des Menschen nach dem Gesetz von Saat und Ernte. Jesus sagte: Was ihr getan hab einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Zu Seinen Geschwistern gehören nicht nur die Menschen, sondern auch alle Mitgeschöpfe, die Tiere, die Tiergeschwister, denn auch sie haben, wie der Mensch, von Gott das Leben

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Seite 114 empfangen. Was der Mensch seinen Mitmenschen und Tieren antut, das tut er Christus an. Der Mensch greift in die Allmacht Gottes ein und quält die Tierwelt. Das bedeutet, daß all jene, die Tiere quälen, sie abrichten oder, wie das Hundegeschwister, das wir auf dem Foto sehen, auf einem Rollband laufen lassen, dasselbe oder Vergleichbares eines Tages am eigenen Leib erfahren werden. Klagt nicht, ihr herzlosen, grausamen Tierquäler, wenn ihr eines Tages kilometerweit gejagt, gleich-

sam durch die Wüste gehetzt werdet, wenn euch ein Tier anfällt und zerfleischt, das ihr irgendwann zum Zerfleischen seiner Artgenossen abgerichtet habt. Klagt nicht, wenn eure Glieder schmerzen und euer Leib mit Wunden und Pusteln übersät ist. Klagt nicht, wenn eure Mitmenschen mit euch kein Erbarmen haben, da sie so sind, wie ihr euch gegen Tiere verhalten habt und verhaltet. Klagt auch Gott nicht an; ihr habt es verursacht; ihr leidet so, wie ihr Mensch und Tier habt leiden lassen.

Ein totes Pferd in Pardubice (Tschechien). Lebensgefährliche Hindernisse lassen Beine und Wirbelsäulen zerbrechen wie Streichhölzer. (Foto: Animal Peace, 57589 Pracht)

Das Tier klagte, bevor es zum mörderischen Military-Pferderennen gezwungen wurde. Ich habe nicht die Kraft, das

durchzustehen, was ihr Menschen von mir verlangt. Ich habe nicht die Knochen und die Muskeln, die meinen Körper das durchhalten lassen!

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Seite 115 Habt Erbarmen! Der Schöpfer aller Wesen hat uns Tiere euch anvertraut, damit ihr an uns die Liebe gebt, die der Schöpfer auch euch eingehaucht hat. Wo ist die erbarmende Liebe zu euren Mitgeschöpfen geblieben? Habt ihr Liebe und Erbarmen gegen Grausamkeit, Brutalität und Mord eingetauscht? Ich gehe in den frühzeitigen Tod durch euer mörderisches Verhalten. Wie werdet ihr eines Tages enden, und wo werdet ihr eines Tages sein, wenn das Leben von euch, dem Menschen, gewichen ist?

Der Prophet klagt an: Wo werden einst all jene sein, die auf solche Weise ein Tier zu Tode geritten haben? Wann und wie werden sie auf der Rennstrecke ihres Lebens ihrem Tod begegnen? Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung wird derjenige, der solche Ursachen gesetzt hat, das Leid dieser Tiere auch am eigenen Körper oder nach dem Leibestod am Seelenleib erleben müssen, denn all unser Tun, dem unser Denken und Wünschen vorausgeht, wird in unserer Seele und in unseren Körperzellen gespeichert. Wundert euch nicht, ihr Mitmenschen, wenn euch, scheinbar aus unerklärlichen Gründen, die Wirbelsäule bricht. Wundert euch nicht, und klagt Gott nicht an, wenn ihr

einen komplizierten Beinbruch erleidet, der nicht heilen möchte. Wundert euch nicht, wenn ihr als Seelen von eurer Wunschwelt gejagt werdet, so, wie ihr Tiere in den Tod geritten habt. Wundert euch nicht, wenn ihr als Mensch oder Seele die Schmerzen derer zu erleiden und zu erdulden habt, die ihr gequält, gejagt und mörderisch umgebracht habt, ob es Menschen oder Tiere waren. Wundert euch nicht, und klagt weder Gott noch Menschen und Tiere an - ihr selbst seid die Beklagten, denn in euren Körpern und in euren Seelen geht nur die Saat auf, die ihr selbst gesät habt. Und solltet ihr nach der Gnade und Barmherzigkeit Gottes rufen, dann denkt an das Vaterunser, das ihr hin und wieder gebetet habt. Darin heißt es: ... und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. Wenn der Mensch jedoch keine Vergebung erlangt, weil er seine Grausamkeiten nicht bereut, was wird ihm dann wohl zuteil? Nur das, was er gesät hat. Die Gnade und Barmherzigkeit Gottes kann nur der Mensch empfangen, der bereut und um Vergebung bittet und Gleiches und Ähnliches nicht mehr tut. Wer glaubt, er leide unschuldig, der bleibt in seinem Leid, auch nach seinem Tod, als Seele.

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Oben: So sehen Hühner aus, wenn sie aus dem Käfig herausgenommen werden. In den engen Käfigen rupfen sich die Hühner gegenseitig die Federn aus.

Die Tiere klagen: Nicht meine Artgenossen klage ich an, die mir mein Federkleid geschädigt haben. Aus Verzweiflung und Leid und aufgrund der Enge in den Ställen versucht jedes Tier, mehr Platz zu erhalten. Das ist Täuschung. Wenn sich das eine oder andere Mitgeschöpf umdreht, dann scheint es, als würde es mehr Platz geben. Unser Leben ist die Natur. Was uns das Leben der Natur bietet, das ist unsere Nahrung. Wir wollen eure bestialischen Futtermittel nicht, die nur auf Fleisch, Gewicht und Gewinnsucht gedopt sind. Wir wollen uns im Freien frei bewegen und das essen - ja: essen, und nicht „fressen“ -, was uns die Natur schenkt.

Wißt ihr Menschen denn nicht, daß das, was ihr uns antut, auf euch selbst zurückfällt? Der Schöpfer, der das Leben ist und dessen Geschöpfe wir alle sind, hat solches, was ihr Menschen an uns verübt, nicht angeordnet. Wer hat euch solches geboten?

Der Prophet klagt an: Wer hat den Menschen solches und ähnliche Grausamkeiten geboten? Der Schöpfer der Unendlichkeit hat kein derartiges Gebot erlassen, sondern der Satan. Das Böse schlich sich in die Herzen und in die Sinneswelt des Menschen ein. Es ist der Satan der Sinne, der Gottes Schöpfung quälen und mörderisch umbringen will. Für diese Zwecke

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Seite 117 gebraucht er herzlose Menschen, die so sind, wie er ist, und davon gibt es immer mehr. Denn wer kein Gewissen mehr hat, der hat auch kein Herz für Mensch und Tier. Wenn bei einem solchen Menschen eines Tages die Saat aufgeht, die er gesät hat, dann läßt ihn der „Meister“ der Quälerei fallen. Dann vermittelt ihm dieser nicht mehr als Gegenleistung und Ansporn zu weiteren Gegensätzlichkeiten die Orgien für die Geschmacksnerven, den Rausch des Völlerns und den der angestachelten Fleischeslust. Er, der Satan, das Böse, benutzt den Menschen nur so lange für seine Zwecke, wie dieser ihm dienlich ist. Geht die gesäte Saat in einem solchen Menschen auf, dann ist er für das Böse unbrauchbar und nutzlos. Dann sinkt er in die Leere. Jammert nicht, ihr Menschen, wenn es euch dann so ergeht, wie den vielen Tieren, die ihr gequält und mörderisch behandelt habt. Wundert euch nicht, wenn euer Leib von Geschwüren und Pusteln übersät ist. Wundert euch nicht, wenn andere kein Erbarmen zeigen. Wundert euch nicht, wenn man euch die Kleider vom Leib reißt und ihr mißbraucht werdet. Habt ihr nicht auch das Federkleid rupfen lassen? Habt ihr nicht auch die „Hähnchen“ töten

und grillen lassen? Habt ihr nicht die Schenkel von ihren toten, gegrillten Leibern gerissen und gegessen - oder schmatzend „gefressen“? Es stellt sich hier die Frage: Wer ißt, und wer frißt? Ist das „Fressen“ den Tieren angeboren, oder den Menschen, die glauben, höhere Werte zu verkörpern als das Tier? Liebe Mitgeschwister, schaut einmal einem Pferd, einer Kuh, einem Esel zu, wenn sie auf der Weide grasen. Und dann schaut euch im Spiegel an, wenn ihr den gebratenen Enten und Gänsen und den gegrillten Hühnern, euren Mitgeschöpfen, die Beine vom gebratenen Körper reißt - ob ihr eßt oder „freßt“? Wer ist ethisch und moralisch höherstehend in bezug auf Essen und Fressen - das Tier oder der Mensch? Wer kann angesichts dieser Tatsachen sagen, der Mensch stehe ethisch und moralisch über dem Tier? Wer hat in Anbetracht dieser Auswüchse höhere Lebensqualitäten, der dick- und fettleibige Mensch, der die Kadaver seiner Mitgeschöpfe „ißt“, oder das Tier, das in Ställen, Schlachthöfen, Grillstationen und Bratpfannen geopfert werden muß, zur Beleibtheit und zum Wohlergehen des „ethischmoralisch hochstehenden“ Menschen?

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Im Geflügelschlachthof: Puten - und auch Hühner - werden lebendig an den Beinen aufgehängt. Das Förderband bringt sie an die Stelle, wo sie getötet werden.

Tiere klagen: Warum, warum diese grausamen Taten? Hat euch Menschen dies der Geist der Natur, der Schöpfergeist, gelehrt? Wir leiden unsagbare Qualen, denn wer will schon an den Marterpfahl und gar noch lebend an den Beinen aufgehängt werden? Wann werden die Menschen begreifen, daß wir fühlen und aufgrund dessen leiden? Ihr sprecht uns nur den Instinkt zu. Der Instinkt gehört jedoch auch zur Wahrnehmung. Wir nehmen wahr, was ihr uns antut, und wer oder was auf uns zukommt. Nicht ohne zu

wissen, warum, fliehen wir vor den Menschen. Wir nehmen instinktiv wahr, wer der Mensch ist und was so mancher vorhat.

Der Prophet klagt an: Diese Puten werden lebend an den Beinen aufgehängt. Werte Mitmenschen, um zu erproben, wie wohl diesen euren Mitgeschöpfen zumute sein mag, hängt euch an den Beinen am Gebälk eures Dachbodens auf. Bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit könnt ihr wahrnehmen, wie es euch ergeht und

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Seite 119 was ihr empfindet. Wenn ihr dann noch Fleisch von Puten oder anderem Geflügel verzehren wollt, dann bezeichnet euch nicht mehr als Mensch, sondern als abartiges zweibeiniges Raubtier. Nun könnte so mancher den Einwand bringen, die Menschen seien das Bild Gottes und keine zweibeinigen, abartigen Raubtiere. Eine der möglichen Antworten könnte sein: Viele dieser „Bilder Gottes“ haben sich dem Bösen verschrieben, der nichts anderes im Sinn hat, als Gottes Geschöpfe zu quälen, zu töten, Tiere und Pflanzen durch Kreuzungen zu verändern. Das sogenannte Bild Gottes, der Mensch, ließ es zu, sich vom Bösen verändern zu las-

sen, bis aus dem Bild Gottes das Bild des Bösen wurde, vor dem die Tiere fliehen und sich die Pflanzenwelt abkehrt. Auf die Dauer wird das Böse nicht siegen, weil der Kern des Guten bleibt, auch im Bösen. Das Gute wird das Böse überwinden, und sei es erst dann, wenn der Mensch viele Erdenleben seine böse Saat gekostet, gleichsam durchwatet hat, bis er erkennt, er soll zum Ebenbild Gottes werden, das er tief in seiner Seele, in seinem Seelengrund, ist. Wer sich bewußt wird, daß er das Bild Gottes ist, der beginnt auch Tiere, Pflanzen und Mineralien zu lieben; dann atmet die Erde auf.

Tiere klagen: Ich bin keine dumme Gans, was man mir auch nachsagen mag. Der Geist der Natur stattete mich mit Intelligenz aus. Instinktiv nehme ich wahr, was mir widerfährt. Vielfach wird meine Art nur „gehalten“, um hingeschlachtet zu werden für den Futtertrog der Menschen. Wir Tiere fragen, und das immer wieder: Warum Gänseleber ist eine "Delikatesse". Daß dafür die Tiere auf qualvolle Weise Getreide in den Schlund gestopft bekommen, so daß sie am Ende kaum mehr laufen können, steht nicht auf der Speisekarte. (Foto: EARTHKIND, Town Qua, Poole Dorset, BH 15 1 HJ, GB)

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Seite 120 quält ihr Menschen eure Mitgeschöpfe? Hat das Böse in allen Herzen der Menschen Einzug gehalten? Wir Tiere wollen ebenso unser Leben leben wie jeder Mensch auch. Ihr Menschen empfangt von der Natur viele Gaben, und das das ganze Jahr über. Warum müßt ihr uns Gänse mästen, um unsere Leber als Leberpastete zu verzehren? Die Grausamkeit der Menschen ist unser Los. Wir fürchten nicht den Tod, wenn unser Leben erfüllt ist und sich einem weiteren Dasein zuneigt. Unser Schrecken ist es, gleichmütig und kalt umgebracht zu werden von unseren Mitgeschöpfen, den Menschen, welche doch die Erde bewahren und alles, was sie trägt, lieben sollen. Wir Tiere, eure Mitgeschöpfe, möchten euch als Freunde, gleichsam als Geschwister, begegnen. Und ihr? Wir haben euch nichts getan. Warum tut ihr uns das an?

Der Prophet klagt an: Die Tiere haben den Menschen nichts zuleide getan. Warum tun die Menschen den Tieren so viel unsagbares Leid an? Die Masse der Menschen hat keine Vorbilder mehr. Die kirchlichen Würdenträger, welche den Menschen in Ethik und Moral Vorbilder sein sollen, wurden ruchlos und glitten auf der Rutschbahn des Egos ab. Z.B. am Weihnachtsfest segnen sie mit der Gänseleber

im Bauch ihre Gläubigen. Sie sprechen wohl vom Maßhalten mit der Tierhaltung, mit der Tierschlachtung, doch jedes Maß ist schon zu viel, denn wenn ein Tier leidet, dann kann man nicht mehr vom Maßhalten sprechen. Wer will das „Maß“, das leidende Tier, vor seinem Schöpfer rechtfertigen? Der Würdenträger oder die „Bücher Mose“? Die „Bücher Mose“ beinhalten in großen Teilen nicht das Gotteswort durch Mose, sondern grausame Anweisungen der damaligen Priesterkaste, die ihre Ausschweifungen, ihre Heidenkulte Mose untergeschoben haben. Die damaligen blutrünstigen Vorstellungen der Priesterkaste werden von der Denkweise der heutigen Menschen, einschließlich ihrer Vorbilder, der kirchlichen Amtsträger, um vieles übertroffen. Was die kirchlichen Obrigkeiten in ihrem Lehr- und Verhaltenswerk, dem Katechismus, offenbarten, übersteigt in der Praxis oft das Maß der Grausamkeit im Alten Testament. Das Alte Testament, so heißt es im Katholischen Katechismus, vollendet sich im Neuen; das Alte Testament erhellt das Neue, und umgekehrt. Daß es jedoch derart „hell“-dunkel, ja düster wird, hat sich kein Mensch mit Charakter vorstellen können.

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Diese Ratte wurde für "Forschungszwecke" getötet und wird nun für weitere Untersuchungen präpariert - ein ganz alltäglicher Vorgang. Seit über 150 Jahren werden täglich Tausende von Tieren für medizinische, industrielle, militärische und kosmetische Zwecke im Tierversuch "verbraucht". Sie werden künstlich krank gemacht, mit Tumoren infiziert, vergiftet, unterkühlt, verstrahlt, enthirnt, monatelang in Apparaturen gefesselt oder mit Elektroschocks traktiert. Alles zum "Wohle der Menschheit".

Das Tier klagt: Ihr habt mir den Tod eingepflanzt, Elend und immer größeres Elend, Jammer, immer größerer Jammer, Schmerz, Schmerz und unerträgliche Pein. Was bringt euch das? Hört ihr Menschen nicht? Seht ihr denn nicht? Fühlt ihr denn nicht? Ihr Menschen, versetzt euch einmal in meine Situation, in mich hinein. Mit meinem Schicksal bin ich nicht allein. Millionen Ratten, Mäuse klagen

gleich mir. Vernehmt ihr nicht das Weinen, das Schreien, das Weheklagen, den Schmerz eurer Tiergeschwister? Was wird einst eure Klage sein? Denkt daran: Grausamkeit bringt dem Menschen, der grausam ist, nichts als wieder Grausamkeit. Mich ängstigen der Menschen kalte Herzen. Jetzt „forscht“ ihr in meinem mißbrauchten, geschundenen, toten Körper

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Seite 122 nach Beweisen dessen, was ihr erdacht habt. Was wird das Ergebnis eures Lebens sein?

Der Prophet klagt an: Menschen sollen das Bild Gottes sein. Ein großer Teil der Menschheit ist zum Bildnis ihres Schicksals geworden, denn die Qualen und das Leiden der Übernächsten, der Tiere, wird zur Qual, zu dem Leid und vielfach zum grausamen Sterben des Menschen. Wer kein Gewissen mehr hat, ist geistig tot, denn er ist in seinem Herzen fühllos, taub und stumpf gegenüber dem Leben geworden, das in Wahrheit ein Teil von jedem Menschen ist. Die Waage des Lebens wägt sehr fein; sie wägt gerecht. Was wird morgen für Tierquäler und Tiermörder das Schicksal sein? Was treibt den Menschen, so unmenschlich zu handeln? Glaubt der Mensch, daß Grausamkeit gute Früchte trägt? Wer denkt, daß Ruhm

und Ehre in der Forschungsarbeit seiner Seele auf Dauer Gewinn bringt, der unterliegt der Täuschung. Eventuell heute erhält der „Berühmte“ einen Doktorhut, morgen ein schwarzes Leichentuch, so, wie seine Seele geworden ist. Die Wärme des Herzens haben viele der „Wissenschaft“ „geopfert“. Wenn es jedoch um das eigene Kätzchen und um das so niedliche Schoßhündchen ginge, das der Wissenschaft geopfert werden sollte, was würden die „Besitzer“ dazu sagen? Sie wären sicherlich empört, denn man kann das diesen Tieren nicht antun. Wer der Meinung ist, daß alle anderen Tiere anders empfinden als das Kätzchen und der Schoßhund, dessen Herz blieb auf der Strecke der Eigensucht. Machen wir uns doch endlich bewußt: Jeder Mensch erntet seine Früchte, und er wird sie auch essen müssen. Für so manchen werden sie sehr, sehr bitter sein.

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Das Tier klagt: Denkt ihr Menschen, wir spüren nicht, was auf uns zukommt, wenn ihr uns in die Wagen pfercht, die uns zum Schlachthof bringen? Kennt ihr das Entsetzen, das Grauen, die Panik vor dem, was das Fassungsvermögen übersteigt? Denkt ihr Menschen überhaupt noch, dann, wenn ihr Tiertransporte seht? Fühlt ihr überhaupt noch, was es heißt, dem übermächtigen Herrenmenschen zum Töten ausgeliefert zu sein? Viele Menschen sind zu Schrekkensbringern geworden, denen die brutale Gewalt, die Kälte und Unbarmherzigkeit aus den Augen lodert. Wir fürch-

ten uns vor denen, die die Erde und alles, was sie trägt, das Leben, lieben sollen. Was verübt der Mensch alles für einen Bissen Fleisch? Wie ist es, wenn ihr euch meinen zermarterten Körper im Mahl einverleibt? Habt ihr keinerlei Gefühl? Wißt ihr nicht, daß ihr einen Teil eines gemarterten und zu Tode gequälten Tieres verzehrt, das von euch gezwungen wurde, zu einem Tierkadaver zu werden, an dem ihr euch beim Mahl ergötzt, mit gutem Appetit und dem Körperwunsch beseelt, es sich schmecken zu lassen. Wohl bekomm’s! Unter anderem verzehrt ihr auch das, was dem gewürzten und gut zubereiteten Fleisch noch anhaftet, wie z.B. Angst, Panik, Leid und Schmerz. Was

Vor dem Schlachthof geflohen, in grenzenloser Panik, versuchte eine Kuh, ihrem Tod zu entkommen: Sie stürzte von einer hohen Mauer in den Fluß, wurde schwerverletzt geborgen und trotzdem geschlachtet. Welch eine unvorstellbare Angst und welch ein Leid müssen die letzten Augenblicke in ihrem Leben gewesen sein!

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davon in euch eingeht, wird auch in eurem Körper Wohnung nehmen. Irgendwann wird unsere Angst eure Angst sein, unser Leid wird euer Leid sein. Ihr werdet auch irgendwann fühlen, was Panik heißt. Vielleicht wird dann so mancher Tierquäler und Tiermörder verstehen, was er heute als Sache abtut.

Der Prophet klagt an: Des Menschen Gefühle und Empfindungen sind ebenso Energien wie Gedanken, Worte und Taten. Diese Energien lösen sich nicht auf. Sie bleiben bei denen, die sie geschaffen haben. Die Verursacher, z.B. die Täter, aber auch die Mittäter der Tierquäler und Tiermörder, werden es am eigenen Leibe spüren nach dem Gesetz: Was der Mensch sät, wird er ernten. Mittäter sind alle, die das Quälen und Hinmetzeln von Tieren schweigend dulden und davon ihren Nutzen haben. Ich wiederhole - vielleicht weicht so manche Wiederholung ein zu Eis gewordenes Herz auf -: Das Fleisch der gemarterten Mitgeschöpfe ist durchzogen von ihrer Angst, ihrer

Not, ihrer Pein, ihrem Entsetzen, ihrem Grauen. Diese Energien lösen sich auch durch die Zubereitung des Fleischgerichtes nicht im Nichts auf. Über die Aufnahme in den Verdauungstrakt des Fleisch-essenden wirken sie in weiteren Bereichen des Körpers wie z.B. im Blut, in den Nerven, in Muskeln, Organen, in den Säften des physischen Leibes, auch im Gemüt. Wo wird des Nachts, dann, wenn der Mensch tief schläft, die Seele der Täter und Mittäter sein, die der Vergewaltiger der Tiere und die der Nutznießer? Eventuell erwacht so mancher schweißgebadet, im Traum gejagt, bedroht von einer unerklärlichen Macht. So mancher denkt: „Ein Alptraum“. Heute, als Mensch, schüttelt er unter Umständen die Eindrücke, die der Traum ihm übermittelt hat, ab. Als Seele im Jenseits ist das nicht mehr möglich. Die einst geträumte Situation wird Wirklichkeit, die Seele muß aus dem Vergehen des Menschen lernen. Der einstige Alptraum wird zur Realität, die leidvolle Abtragung bedeutet.

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Das Tier klagt: Hat Gott dem Menschen zum Leben nicht alles geschenkt, was dieser benötigt? Gibt es nicht Pflanzenfasern und Wolle für Kleidung gegen die Kälte? Menschenräuber, die quälen und töten, haben mir auf bestialische Weise mein Leben genommen. Wofür? Mein Kleid, mein Fell, war für mich lebensnotwendig - ist für euch mein Pelz lebensnotwendig? Ich hätte allzugerne mein Leben so gelebt, wie es mir vom Schöpfergeist der Natur gegeben ist. Ihr habt es mir brutal genommen. Wie kann das der Mensch verantworten, dem die Erde und alles, was sie trägt, anvertraut wurde, um es zu lieben und zu achten? Das größere Licht soll dem kleineren dienen. Bei vielen Menschen nehmen wir Tiere kaum mehr Licht wahr; nur dunkle Schatten und das grelle Sprühen aggressiver Gefühle, Gedanken und Leidenschaften. Wann wird die Tierquälerei und das Tiermorden ein Ende haben?

chen wir uns bewußt: Kein gesundes Tier tötet, um sich den Pelz des Tiergeschwisters anzueignen. Das tut nur der „ethisch und moralisch höherstehende“ Mensch, der sich als Krone der Schöpfung bezeichnet, der aber zum reißenden Wolf im Schafspelz wurde. Wer zu schauen gelernt hat, den wundert es nicht, daß besonders die Reichen, die Nerzbemantelten, oft so wenig Wärme verspüren in ihrer kalten Pracht. Vielen Menschen, gerade jenen, die ihre „kalte Pracht“, ihre Habe, zur Schau stellen müssen, weil sie an inneren Werten wenig vorzeigen können, fehlt es auch am klaren Denken. So kann auch an einen gesunden Menschenverstand nicht mehr appelliert wer-

Der Prophet klagt an: Der Mensch, das „vernunftbegabte Wesen“! Das „vernunftbegabte Wesen“, der Mensch, könnte nun folgende Entschuldigung für sein Quälen und Töten der Tiere haben: Einige Tierarten verzehren sogar ihresgleichen, also Tiere. Ma-

Oben: Für einen "schönen Nerzmantel" mußten diese Tiere sterben. Sie wurde vergast, um den Pelz zu schonen. Der "Rest", das Tier am Pelz, ist "Abfall".

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Seite 126 den, um so manche logische Abläufe und kosmische Gesetzmäßigkeiten zu erfassen. Zu den wenigen, die es noch fassen können, sei gesagt: Das Leben der Tiere - wie das Leben der Menschen - ist das Leben, das Gott ist. Gott ist Leben, und Gott hat es allen Menschen, Tieren und Pflanzen gegeben. Die Erde ist Leben aus Gott. Dem Menschen ist geboten, die Erde in Liebe zu bewahren und somit alles, was diese trägt. Gott hat den Menschen nicht geboten, den Planeten zu schänden und alles, was darauf lebt, zu quälen, zu töten, um es dem Ego zu opfern. Was Menschen mit der Erde, mit dem Leben der Natur und mit ihrem Leben machen, ist ihre Sache. Das Tun jedes einzelnen wird für jeden sein Wohl oder sein Weh, denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Unsere physische Existenz und die aller Lebensformen der Natur ist eine Gabe Gottes. Der Mensch nimmt um vieles mehr, als er z.B. der Mutter Erde gibt. Das bedeutet unweigerlich das Ausbeuten der Erde und den Tod des sich selbst rühmenden Menschengeschlechts, einer Gesellschaft, die wahrhaft zu einer Gesellschaft geworden ist, nämlich einer brutalen Schänder-

gesellschaft von Räubern, Dieben und Mördern an der Mutter Erde. Machen wir uns bewußt: Die Tiere leben im Einklang mit der Erde, mit der Natur. Ein großer Teil der Menschheit verhält sich wie eine aus dem Unrat des Ichs herausgezüchtete Bestie, die alles vernichtet und verschlingt. Wer das, was ich geschrieben habe, anmaßend findet, der könnte sich selbst die Frage stellen und auch selbst beantworten: Was gibt der Mensch in Liebe und Wohlwollen der Mutter Erde? Das Foto spiegelt wider, wie die Menschheit es hält: Die Masse der Menschen raubt, plündert, mordet, reißt alles an sich um ihres Egos willen; der Erde geben sie dann den Abfall, den nicht mehr ichbezogen verwertbaren „Rest“, der unter Umständen, wie hier, gestern noch Leben war. Ist dieser tote Körper, z.B. des Nerzes, nun das Abfallprodukt einer Tötung oder einer Ermordung? Entscheiden Sie es, wie Sie wollen. Eines ist sicher: Der junge Nerz kann sein Nerzleben nicht wie von der Natur und vom Schöpfer vorgesehen leben und seine Aufgabe der Entfaltung der Kräfte nicht erfüllen. Noch gibt und gibt die Mutter Erde - Chancen um Chancen, auch für uns Menschen. Wie lange noch?

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Links: Beim sogenannten Draize Test wird eine Prüfsubstanz in den Bindehautsack eingespritzt oder -geträufelt. Die Augen können dabei schmerzhaft gereizt und zerstört werden. Manchmal werden gleichzeitig weitere Substanzen getestet, z.B. auf dem kahlrasierten Rücken. Unten: Die Kaninchen werden tagelang unbeweglich in engen Kästen fixiert oder erhalten Halsbinden aus Plastik, um sie am Entfernen des Testmaterials aus den Augen zu hindern. Weitere Tierversuche, z.B. für Kosmetikprodukte: Hautirritationstest, sonstige Tests ... Millionen von Tieren werden dabei buchstäblich zu Tode gequält.

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Links: Mutterschweine im Kastenstand. Die Einstreuvorschrift wird mit einigen wenigen Alibi-Strohhalmen "erfüllt". Oben: Kein Platz zum Leben, keine Natur, kein Tageslicht - nur öde, schmutzige Böden und Wände. Unten: Kuh unter dem berüchtigten elektrischen Kuhtrainer - erlaubte Tierquälerei. (Aus dem Beitrag: "Kloster Fahr: Tierleid hinter Klostermauern", mit Genehmigung der Tierschutz-Nachrichten vom Juni 1995 - Verein gegen Tierfabriken Schweiz. www.VgT.ch)

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Massentierhaltung von Schweinen. Die hochintelligenten, sensiblen Tiere leiden unter den grausamen und unzumutbaren Zwangsmethoden der Nutztierhaltung: Auf engstem Raum zusammengepfercht, tagein, tagaus auf harten Beton- oder Spaltböden, ohne jegliche Anregung, oft ohne Tageslicht, verschmutzt, mit künstlichem Futter gemästet und oft vollgepumpt mit Arzneimitteln, fristen sie ihr Dasein, bis sie geschlachtet werden.

Tiere, die eine solche Massentierhaltung nicht überleben, werden einfach achtlos weggeworfen.

(Foto: Animal Peace)

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"Herodes-Prämie". Dieses Kälbchen wurde nur geboren, um gleich wieder getötet zu werden. Die Europäische Union zahlt einem Bauern ca. 100 Euro dafür, daß er junge männliche Kälber nicht großzieht, sondern zu Tiermehl, Hunde- oder Katzenfutter verarbeiten oder einfach vernichten läßt - der Grund: um die Fleischpreise in Europa zu stabilisieren. Die Prämie wird an Bauern in Großbritannien, Frankreich, Irland und Portugal ausbezahlt. Es kommt vor, daß Kälber aus Deutschland, Österreich, Holland usw. in die begünstigten

Länder transportiert und dort getötet werden, um die Prämie zu kassieren - die Kälbchen müssen dann auch noch lange, qualvolle Reisen bis Frankreich oder Spanien über sich ergehen lassen. Wegen dieser Prämie starben bereits Millionen Kälber. Für jedes Rind, das die Europäische Union verläßt, zahlt die EU Subventionen - dafür sind für das Jahr 2005 27 Millionen Euro aus Steuermitteln vorgesehen. Im Jahr 2004 wurden allein aus Deutschland über 100.000 Rinder in den Libanon ausgeführt.

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(Foto: Animal Peace)

Eine Kuh wird z.B. im Hafen von Triest auf ein Schiff verladen, um dann eventuell in einem libanesischen Schlachthof zu enden. Augenzeugen berichten: Bei Entladungen der Tiere nach mehrwöchigem Transport im Hafen von Bei-

rut kann man nur noch von Überlebenden oder Halbleichen sprechen. Viele haben von den vorausgegangenen, mehrmaligen Ent- und Verladevorgängen unbehandelte blutige Wunden am Körper, Augenverletzungen, verstauchte

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und gebrochene Beine. Im Hafen von Beirut - Endstation - werden die schwerverletzten, völlig erschöpften und kaum gehfähigen Rinder noch immer auf brutalste Weise aus den Schiffen geprügelt. Oft wird mit Eisenstangen auf die Rinder einge-

schlagen und damit den Tieren auch in die Augen gestochen. Ein beliebtes Folterinstrument, um die armen Tiere gefügig zu machen, ist auch der Elektroschock. Er wird hauptsächlich im Genitalbereich sowie an den Augen der Opfer eingesetzt.

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Viele Rinder sinken während dieser Marter in sich zusammen und wollen nur noch sterben. Das Recht auf Sterben verweigert man ihnen, denn sie müssen ja irgendwie - egal, wie schwer verletzt - noch "lebend", oder besser gesagt, "sterbend" in einem der umliegenden Schlachthöfe abgeliefert werden. Durch diese Marter nicht mehr gehfähige, sterbende Rinder werden erbarmungslos per Seilwinde aus dem Schiff gehievt, so daß unter der Last ihres Körpersgewichts das Bein, an dem sie aufgehängt sind, reißt und bricht. Wie es nach dem Entladen weitergeht, zeigen die folgenden Bilder: Die Tiere werden geschächtet, das

heißt, es erfolgt der sogenannte Halsschnitt, woraufhin die Tiere bei vollem Bewußtsein langsam ausbluten. Der Europäer, der sich darüber erregt, mag sein Gewissen damit beruhigen, daß hierzulande die Tiere vor dem Schlachten betäubt werden - oftmals allerdings unzureichend; ansonsten sieht es in den Schlachthäusern genauso aus wie auf diesen Bildern. Dieser Mord wird an feingedeckten Tischen mit Messer und Gabel fortgesetzt, wobei sich keiner bewußt macht, wie z.B. sein "Filet mignon" kurz zuvor noch ausgesehen hat. (Fotos S. 133 - 135 und Bericht: Animal Life Schweiz, Zürich)

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Die "Zivilisation" dringt mit Straßen und Holzfällertrupps immer tiefer in die letzten noch unberührten Urwälder ein. Mit dem Holz werden auch die letzten freilebenden Menschenaffen aus dem Wald geschafft - erlegt und zerstückelt. (Fotos auf diesen Seiten: WSAP Deutschland - Welttierschutzgesellschaft Am Michaelshof 8-10, 53177 Bonn)

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Der Metzger hebt einen Hund aus dem Käfig heraus; er benutzt dabei eine kurze Stange, an der eine Schlinge befestigt ist. Das Tier wird so lange gedreht, bis es erstickt ist, ähnlich wie beim Erhängen. Danach landet der Hund auf der philippinischen Speisekarte. Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

Seite 139 In Farm-Fabriken werden jährlich Tausende von Hunden gezüchtet. Nicht etwa in abgelegenen Teilen der Erde, wo man für Tierschutz wenig übrig hat, sondern mitten in Europa wird "des Menschen bester Freund" als Massenware produziert - für Versuchslabors in aller Welt. Unter kläglichen Bedingungen müssen weibliche Tiere einen Wurf nach dem anderen bekommen. Einige Kunden wollen nur das Blut; also läßt man die Hunde ausbluten, bevor sie getötet werden.

Fotos auf Seiten 139-142: BUAV - British Union for the Abolition of Vivisection, London, UK Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

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Die Tiere, die am häufigsten in Versuchslabors "benutzt" werden, sind Kaninchen, Ratten, Mäuse und Meerschweinchen, obwohl fast alle Tierarten Verwendung finden, z.B. Katzen, Hunde und auch Affen. Bis zu acht von zehn der in SüdostAsien wild gefangenen Primaten sterben, noch bevor sie das Labor erreichen - eingepfercht in kleine Frachtbehälter auf dem langen Flug zu ihrem Bestimmungsort.

Fotos: BUAV - British Union for the Abolition of Vivisection, London, UK Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

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Füchse in Gefangenschaft leiden unter extremen Streßbedingungen, was oft dazu führt, daß die Mütter ihre Jungen töten.

Unten: Der Fuchs wird mit Zangen festgehalten und dadurch getötet, daß ihm Elektroden in Mund und After eingeführt werden.

Linke Seite oben: Bis zu 100.000 Tiere werden auf einer Pelztierfarm in endlosen Reihen von Drahtkäfigen gehalten. Links: Der Fuchs hat in seinem engen Gefängnis nicht einmal festen Boden unter den Füßen. (Fotos auf diesen Seiten: WSAP Deutschland - Welttierschutzgesellschaft, Am Michaelshof 8-10, 53177 Bonn) Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

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Oben: Nerze legen in freier Wildbahn täglich große Strecken zurück - die Gefangenschaft auf engstem Raum führt zu Verhaltensstörungen. (Foto: WSAP) Rechts: Ein Hermelin in der Falle. Wie lange wird es wohl leiden müssen, bis es der Tod "erlöst"? (Foto: World Animal Net)

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Ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1991 schildert: Trotz der Proteste von Tierschützern haben die Bewohner des nordspanischen Dorfes Manganeses de la Polvorosa am Samstag eine Ziege vom Kirchturm geworfen, um den Dorfheiligen zu ehren. Hunderte von Bewohnern hatten sich in Trachten auf dem Hauptplatz eingefunden, um dem Spektakel beizuwohnen, das eine lange Tradition hat. Vor dem "Ziegen-Sprung" waren Jugendliche unter dem Jubel der Menge mit dem Tier durch die Straßen paradiert. Der Ziege erging es diesmal besser als einigen ihrer Vorgängerinnen: Sie überlebte den Fall aus fünfzehn Meter Höhe in einem aufgespannten Segeltuch.

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Die Mißachtung der Tiere durch die Kirchen erreicht im Mittelalter ihren Höhe- bzw. Tiefpunkt. Es werden sogar Tiere regelrecht hingerichtet, weil man ihnen verschiedene "Verbrechen" zur Last legt. Hier wird ein Schwein "hingerichtet". Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

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Das ist der grausame Mensch Das ist die Bestie Mensch, das sind wir, und das wird das Leid der Menschen sein, bis sie gelernt haben, die Natur nicht nur für sich persönlich „gern zu haben“ - wie es der Katholizismus vorschreibt -, sondern wahrhaft zu lieben. Die Worte „gern haben“ stehen im krassen Widerspruch zur Gottesliebe, welche die Nächstenliebe ist. „Gern haben“ heißt, Unterschiede zu machen zwischen dem einen und dem anderen. „Gern haben“ kann auch heißen, den Übernächsten, das Tier, als minderwertig zu betrachten. Strebt der Mensch, der das Bild Gottes sein soll, nicht nach der Gottes- und Nächstenliebe, dann wird das Minderwertige, z.B. das Tier, das man nur „gern haben“ soll, geprügelt, gequält und getötet ... "Ich habe Schweine gern, denn ich esse gerne Schweinebraten." Oder: "Gern reiße ich einem gebratenen Hähnchen den Schenkel aus, weil ich diesen gern esse."

Das Alte Testament vollendet sich im Neuen, heißt es im Katholischen Katechismus. Wann findet es wohl seine Vollendung? Dann, wenn es dem Menschen so geht, wie er mit den Tieren umgeht? Dann ist das Ende des Menschen vollzogen. Die Tiere leben in Freiheit, und der Löwe liegt beim Lamm. Der eine oder andere mag hier noch einmal die Frage nach der Schuld stellen. Es ist zum einen die verrohte Priesterkaste bis hin in die heutige Zeit, die die Menschen nicht das lehrte, was Gott und Jesus wollten, zum anderen die Gefühllosigkeit und Begrenztheit der Menschen, die andere, z.B. die Priesterkaste, über sich herrschen lassen.

Die Gottesliebe, die nichts für sich selbst will, sondern den Nächsten und den Übernächsten im Herzen trägt als einen Teil von sich selbst, ist das Gebot des wahren Lebens, ohne Schmerz, ohne Leid, ohne geistigen Tod. Das Blatt der Wahrheit »Der Prophet« Nr. 15 © Verlag DAS WORT GmbH

Foro: BUAV

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Das Glaubens- und Lebensbekenntnis der Urchristen im Universellen Leben Wir glauben an Gott, den Ewigen Geist, der die Unendlichkeit durchströmt und in allem und in allen unteilbares, gegenwärtiges Leben ist. Wir glauben, daß Gott die mächtige Schöpferkraft und Schöpferquelle ist, der Strom, in dem alle Wesen des Lichtes und die Naturreiche leben. Wir glauben, daß die mächtige Schöpferkraft, die Quelle allen Seins, in allen Bausteinen der Naturreiche, in den Mineralien, Pflanzen und Tieren ist. Wir glauben, daß die mächtige Schöpferkraft, die Quelle allen Seins, das Licht und das Leben in allen Gestirnen des Universums ist. Wir glauben, daß die mächtige Kraft, der herrliche Geist Gottes, die Liebe in allem, die allgegenwärtige und pulsierende Kraft ist in allen Seelen und Menschen. Wir glauben an den Einen, Einzigen, an Gott, unseren ewigen Vater der Liebe, dessen Kinder alle Wesen, Seelen und Menschen sind. Wir glauben, daß Gott-Vater das personifizierte Wesen der Liebe ist, das wir alle als reine Wesen wieder schauen werden von Angesicht zu Angesicht. Wir glauben, daß Christus, der Sohn Gottes, der Mitregent der Himmel ist, der zur Rechten des Vaters sitzt.

Wir glauben, daß wir als reine und freie Wesen von Gott geschaffen wurden, von denen sich einige durch den Fallgedanken belastet haben und weitere lichte Wesen mit in die Belastung zogen, wodurch sich die lichten Geistkörper mehr und mehr mit Sündhaftem verschattet, ummantelt und verdichtet haben und schließlich ganz allmählich Menschen wurden. Wir glauben an die Präexistenz der Seele, die über feinerstoffliche Reinigungsbereiche wieder zurückkehrt und wieder reines Wesen wird, da sie als reines Wesen von Gott geschaffen wurde und sich durch den Fall belastet hat. Wir glauben an das ewige Leben und daß alle Seelen Schritt für Schritt in das Reich Gottes zurückkehren werden, durch Jesus, den Christus, unseren Erlöser. Wir glauben, daß alle Menschen und Seelen Brüder und Schwestern sind, alle eingebettet in den großen Geist der Liebe, in Gott, unserem Vater. Wir glauben, daß alle Menschen Tempel Gottes sind und in allen der Geist des Christus Gottes wohnt, der ein Geist der Freiheit ist. Wir glauben an Jesus, den Christus Gottes, den Sohn des ewigen Vaters, welcher der Erlöser aller Seelen und Menschen ist. Wir glauben an die unbefleckte natürliche Zeugung des Menschen Jesus.

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Seite 153 Wir glauben an die Worte Jesu, des Christus, daß wir wieder zu Ebenbildern unseres Vaters werden, der uns als reine Wesen geschaut und geschaffen hat und Den wir wiedersehen werden, wenn unser Geistleib rein und vollkommen erstrahlt als Ebenbild des ewigen Vaters, der auch das Prinzip der Mutter verkörpert, da Gott, der allgegenwärtige Strom, beide Prinzipien enthält, sowohl das Vater- als auch das Mutter-Prinzip. Wir glauben, daß Jesus, der Christus, unser Erlöser, schon vor 2000 Jahren mit der Rückführung aller Seelen und Menschen begonnen hat und daß wir alle wieder zurückkehren werden durch Christus, unseren Erlöser. Wir glauben, daß wir ohne den Erlöser aller Seelen und Menschen nicht zum ewigen Vater gelangen und daß die Erlöserkraft, die in allen Seelen und Menschen wirkt, jeder Seele und jedem Menschen Stütze, Halt und Führung ins ewige Vaterhaus ist. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wir glauben an die Reinigungsebenen, wo belastete Seelen leben, um entweder allmählich einzugehen in das Reich Gottes oder wiederzukehren auf die Erde, um Mensch zu werden. Wir glauben an die Reinkarnation, an die Einverleibung von schwer belasteten Seelen oder von Seelen, die als Menschen in der Kürze der Jahre vieles bereinigen und wiedergutmachen können, was für sie als Seelen erst in langen Zyklen möglich gewesen wäre; wir glauben an die Inkarnation lichter Seelen, die Mensch werden, um auf Erden Dem zu dienen, Dem alle Ehre, Lob und Preis gebührt.

Wir glauben an das Gesetz von Saat und Ernte: Was der Mensch sät, wird er ernten. Wir glauben an die große Gnade und Barmherzigkeit Gottes, die uns beisteht und hilft, unsere Sünden rechtzeitig zu erkennen, zu bereuen, zu bereinigen und nicht mehr zu tun, bevor unsere Sünden als Schicksale auf uns zukommen. Wir glauben, daß wir dann, wenn wir mit der Hilfe unseres Erlösers die Tage nützen, indem wir Sündhaftes bereuen, bereinigen und nicht mehr tun, ohne weitere Inkarnationen in unsere wahre Heimat, in das ewige Sein, zurückkehren können. Wir glauben, daß es keine Zufallsfügungen gibt, daß durch die Reinkarnation unser irdisches Dasein an Bedeutung gewinnt und daß es uns die Fragen beantwortet, warum wir in dieser Welt sind und warum dieses und jenes so ist, wie es ist. Wir erkennen die Ursachen, wenn wir auch das Gesetz von Saat und Ernte in die Reinkarnationsabläufe mit einbeziehen, wobei einer dem anderen die Last tragen helfen soll. Wir glauben an die Zehn Gebote Gottes durch Mose und an die Bergpredigt Jesu. Wir glauben, daß ausschließlich der aktive Glaube, das heißt, die Erfüllung der Zehn Gebote und der Bergpredigt, uns mit Christus eins werden läßt. Der aktive Glaube, der mit Christus zum Leben führt, bedeutet für uns Urchristen, auch unsere Sünden zu erkennen, mit der Hilfe unseres Erlösers zu bereuen, um Vergebung zu bitten, unseren Näch-

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Seite 154 sten zu vergeben, einen Schaden wiedergutzumachen, so dies noch möglich ist, und diese von uns erkannten und bereinigten Sünden nicht mehr zu tun.

Wir streben nach dem Leben in Gott, indem wir tun, was Jesus wollte, um durch Christus und mit Christus aufzuerstehen, um einzugehen in das Herz Gottes, in das Reich des Friedens.

Im Nicht-mehr-Tun der Sünden liegt die schrittweise Erfüllung des Willens Gottes, den der Ewige uns in den Zehn Geboten aufzeigte und Jesus in der Bergpredigt.

Wir glauben, daß nur durch den Frieden miteinander auch Friede unter den Völkern sein kann, nicht durch Waffen.

Wir glauben an das tiefe, innige Gebet im stillen Kämmerlein und an die Hilfe des Christus Gottes durch das Gebet.

Glaube und Leben sind für uns Urchristen eine Einheit. Ohne den aktiven Glauben, also die schrittweise Erfüllung der Zehn Gebote und der Bergpredigt, gibt es kein Leben in Gott.

Wir glauben, daß sich alles Verdichtete auflösen wird, um dann wieder feinstofflich zu sein, so wie es im ewigen Sein ist von Urbeginn. Wir glauben, daß Jesus, der Christus Gottes, das Reich des Friedens auf der Erde errichtet und daß die gereinigte und immer lichter werdende Erde allmählich als Lichtsubstanz in das ewige Sein eingehen wird. Wir glauben, daß Gott das einzige Leben ist, Dem wir durch Christus und mit Christus zustreben durch die Verwirklichung Seiner Lehre, denn Er forderte uns als Jesus mit folgenden Worten dazu auf: “Wer diese Meine Lehre hört und sie tut, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese Meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.“

Woran die Urchristen nicht glauben Wir glauben nicht, daß der Heilige Geist eine Person ist. Wir glauben nicht an einen strafenden Gott. Wir glauben nicht, daß Gott die Seele erst bei der Zeugung eines Kindes schafft. Wir glauben nicht an einen Ort, der als Hölle oder ewige Verdammnis bezeichnet wird. Wir glauben nicht an die Auferstehung des Fleisches. Wir glauben nicht an die übernatürliche Zeugung durch den Heiligen Geist. Wir glauben nicht an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Wir glauben nicht an eine allein seligmachende Kirche.

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Seite 155 Wir glauben nicht an die Institutionen Kirche, ob sie sich katholisch oder evangelisch nennen.

lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn Du achtest nicht das Ansehen der Menschen.“

Wir glauben nicht an Dogmen, Sakramente und Kulte.

Wir glauben nicht an die Unfehlbarkeit eines Menschen.

Wir glauben nicht, daß man allein durch den Glauben - ohne Erfüllung der Gebote Gottes - selig wird.

Wir glauben nicht an Heilige.

Wir glauben nicht, daß Gott in Häusern aus Stein zu finden ist, denn jeder Mensch ist der Tempel Gottes. Wir glauben nicht an die Säuglingstaufe, da doch Jesus selbst sprach: “Zuerst lehret, dann taufet.“ Wir glauben nicht, daß zum Abendmahl Hostie und Wein notwendig sind; Jesus nahm mit Seinen Aposteln ein schlichtes Mahl ein und sprach sinngemäß: Tuet dies zu Meinem Gedächtnis. Wir glauben nicht an den “Heiligen Vater“, den Papst, und nicht an die Hierarchie und die Titel von Kardinälen, Bischöfen, Pfarrern und Priestern. In der Bibel, an die ja Protestanten und Katholiken dem Wortlaut nach glauben sollten, steht: “Jesus sagte: Und ihr sollt niemand euren Vater heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist ... Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.“ Die Bibel, an welche Protestanten und Katholiken glauben, gibt selbst Antwort, warum wir nicht an Titel wie Kardinäle, Bischöfe, Pfarrer, Priester und dergleichen glauben. Dort steht: “... die Pharisäer ... sandten zu Jesus ihre Jünger samt des Herodes Leuten. Die sprachen: Meister, wir wissen, daß Du wahrhaft bist und

Wir glauben nicht, daß durch die sogenannte Krankensalbung (“Letzte Ölung“) oder durch die Beichte auf dem Sterbelager alle Sünden in letzter Minute getilgt werden können. Wir glauben nicht an die Vergebung der Sünden durch Priester. Wir glauben nicht an von Priestern geweihte Gegenstände. Wir glauben nicht, daß man durch ein klösterliches Leben und durch die Abgeschiedenheit von seinen Mitmenschen zu Gott finden kann. Wir glauben nicht an Wallfahrten und Wallfahrtsorte. Wir glauben nicht an Reliquien- und Bilderverehrung. Wir glauben nicht, daß man sich durch den Erwerb eines Ablasses von Schuld freikaufen kann. Wir glauben nicht, daß wir durch das Stiften von Kerzen und durch das Anzünden dieser oder durch Geld das Herz Gottes bestürmen können. Wer Gott, den ewigen Vater, und Christus, Seinen Sohn, liebt, der tut, was Gott will und nicht, was Menschen wollen.

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Alle Ausgaben von

Der Prophet :

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Fragen an die Prophetin Gottes (Nr. 1)

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Der Einheimische und der Prophet (Nr. 9)

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Fragen über Prophetie (Nr. 2)

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Die Stellung der Frau in der Gemeinde (Nr. 3)

Der Jugendliche und der Prophet (Nr. 10)

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Der Aufbau des göttlichen Werkes und die Tat - die Betriebswirtschaft nach der Bergpredigt -, vom Geiste des Christus Gottes empfangen (Nr.4)

Wurde das Kirchenvolk kirchlich indoktriniert und gleichgeschaltet? Was ist Innere Religion - was ist äußere Religion? Was ist Freiheit was ist Unfreiheit? (Nr. 11)

-

Verfolgung wegen Nachfolge Jesu. Das Glaubensbekenntnis der Urchristen im Universellen Leben (Nr. 5)

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Die Pirouetten des Lebens.Das Schicksal. Mein Schicksal, dein Schicksal, unser Schicksal, wessen Lebensplan? Der gerechte oder der ungerechte Gott? (Nr. 6)

Der Unbekannte, der sich selbst fremd ist - Brauchen wir "Heilige" als Fürbitter? - Mutter Jesu, Mutter Gottes? - Die Erbsünde - Dogma und Zwang zum Glauben - Die Nachfolge Jesu (Nr. 12)

-

Schlagt die Bibel zu! Der Verrat an Jesus, dem Christus, und an den Propheten (13)

-

Der Atheist - ein Freund des Propheten? Das Sittengemälde der heutigen Zeit (14)

-

Tiere klagen - der Prophet klagt an! (15)

-

Das Leben der »Christen« im Jahreslauf (Nr. 7a)

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Der sklavische Glaube und seine »Geheimnisse« (Nr. 8)

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Der Prophet Nr. 16:

Der Mord an den Tieren ist der Tod der Menschen Haben wir Menschen wirklich geglaubt, es hätte keinerlei Wirkung, wenn wir jahrhundertelang unseren Wohnplaneten, die Erde, immer mehr ausbeuten und verunreinigen und Gottes Geschöpfe, die Tiere, auf das schändlichste mißachten, quälen und töten? Dann haben wir uns getäuscht, denn nun heißt es: Das Maß ist voll - es ist genug! Nach all dem Grauenvollen, das der Mensch den Tieren und der Natur angetan hat, ist nun der Mensch selbst an der Reihe. Was das heißt, zeigt Der Prophet mit kompromißloser Deutlichkeit auf. Außerdem: Wer steckt hinter dem zerstörerischen Treiben - und wer macht mit? - Broschüre, 60 Seiten. In vielen weiteren Sprachen erhältlich.

Nun auch als Hörbuch: Doppel-CD, Euro 9,80, SFr 18,90

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Gabriele-Briefe 1. Advent und Weihnachten sind zum traditionellen heidnischen Brauchtum geworden - Mit Jesus, dem Christus, hat das nichts zu tun ... 2. Ein Streiflicht über die kirchengeschichtliche Entwicklung - Der wahre Gott hat noch nie in Kirchen aus Stein gewohnt ... 3. Die Gottes- und Nächstenliebe und das verbogene, entstellte Christentum 4. Gottes Wort, das Gesetz der Liebe und Einheit, und die Rechtlosen dieser Erde 5. Jeder stirbt für sich allein. Das Leben und Sterben, um weiterzuleben (als Gratis-Broschüre vergriffen; nun als Buch erschienen) 6. Der Gabriele-Brief für Freiheitsdenker. Denken Sie mit und überlegen Sie. Treffen Sie frei Ihre Entscheidung

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Das ist Mein Wort A und Ω

Das Evangelium Jesu Die Christus-Offenbarung, welche inzwischen die wahren Christen in aller Welt kennen Ein Buch, das Sie um Jesus, den Christus, wissen läßt. Die Wahrheit über Sein Wirken und Leben als Jesus von Nazareth. Lesen Sie z.B. über: Kindheit und Jugend Jesu • Die Verfälschung der Lehre des Jesus von Nazareth in den vergangenen 2000 Jahren • Pharisäer gestern und heute • Jesus liebte die Tiere und setzte sich immer für sie ein • Sinn und Zweck des Erdenlebens • Voraussetzungen für die Heilung des Leibes • Jesus lehrt über die Ehe • Gott zürnt und straft nicht. Das Gesetz von Ursache und Wirkung • Die Lehre der „ewigen Verdammnis“ ist eine Verhöhnung Gottes • Das Leben nach dem Hinscheiden des Körpers • Gleichstellung von Mann und Frau • Die kommende Zeit und die Zukunft der Menschheit ... u.v.a.m. 1104 S., geb., Best.-Nr. S 007, Euro 13,00, SFr 23,60. ISBN 3-89201-153-2

Gratis-Broschüre »Die Bibel ist gefälscht. Hieronymus, der kirchliche Bibelfälscher«

Das Leben mit unseren Tiergeschwistern

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Das tierfreundliche Kochbuch Hin zur Natur Vegan vegetarisch essen heißt leicht, locker und beschwingt werden - mit den Rezepten aus dem „Tierfreundlichen Kochbuch“: Leckere Gemüsegerichte, deftige Kürbisspezialitäten, Nudeln, italienische und weitere internationale Gerichte, Salate, Reisgerichte, Backrezepte ohne Milch und Ei, süße Speisen und vieles mehr ... Schritt für Schritt erfahren Sie, wie Sie leckere Speisen auf den Tisch bringen können, ohne Fleisch und ohne andere tierische Produkte. 208 S., geb., inkl. Extra-Broschüre „Saucen, Dressings und Dips“, Best.-Nr. S 436, Euro 24,-, SFr 42,10, ISBN 3-89201-143-5

Kochbuch Tiere leben lassen Vegetarisch und vegan kochen Jeder Mensch könnte im Laufe seines Lebens ca. 450 Tieren das Leben retten, einfach dadurch, daß er kein Fleisch, also keine Tiere ißt. Das allein wäre ein guter Grund, vegetarisch und vegan zu kochen. Und: Sie bleiben fit, gesund und vital. Probieren Sie es mal aus - Sie werden staunen, wie einfach und schnell leichte und abwechslungsreiche Gerichte auf den Tisch zu bringen sind – Suppen, raffinierte Salate und auch herzhafte Gerichte, Desserts und Kuchen, mit praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Bildern. 192 S., geb., Best.-Nr. S 444, Euro 24,00, SFr 42,20, ISBN 3-89201-194-X

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