Saphir, Der Blaue Feuerdrache - Karin Blome

April 28, 2019 | Author: elsidom | Category: Geology, Science, Nature, Science (General), Astronomy
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Karin Blome

Saphir, der blaue Feuerdrache

 Verlag: BookRix GmbH & Co. KG Einsteinstraße 28 81675 München Deutschland exte: Karin Blome Bildmaterialien: Katharina Blome  Alle Rechte vorbehalten. ag der Veröffentlichung: 28.06.2012 http://www.bookrix.de/_title-de-karin-blome-saphir-der-blauefeuerdrache ISBN: 978-3-86479-898-6

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Saphir der blaue Feuerdrache

 Vor langer, langer Zeit schlüpfte ein kleiner blauer Drache aus einem großen Drachenei. Er schaute s i c h ängstlich um und entdeckte einen riesengroßen, dunkelroten, wunderschönen Drachen. Dieser große, rote Drache war niemand anderes als seine Mama, die ihn erstaunt und überglücklich anschaute. "Hallo, mein kleiner Saphir. Du bist wunderschön, der erste blaue Drache in unserer Familie. Gleich wirst du die anderen Familienmitglieder kennen lernen." Saphir blickte zu seiner Mama auf und fühlte sich bei ihr sofort sicher und geborgen. Neugierig robbte er aus dem Drachen-Nest und kuschelte sich an sie. Da ging die große, schwere Holztür am Ende des Höhlenzimmers auf und herein kam ein feuerroter, riesiger und furchterregender Drache mit  rasiermesserscharfen, langen Krallen. Er warf einen

Blick auf den winzigen Saphir, schlug seine gewaltigen Drachenkrallen über den Kopf  zusammen und begann zu fauchen. "Was ist das denn? Wer hat uns den "Blauen" denn untergeschoben? Das ist nicht mein Sohn. Niemals!" Laut donnerte die Stimme des riesigen Drachen durch den Raum. "Das kann nicht sein, keines meiner Kinder hat  diese Farbe, alle sind feuerrot, wie es sich für einen richtigen Feuerdrachen gehört. Das hat es noch nie in unserer Familie gegeben, einen blauen Feuerdrachen. Das kann und darf nicht  sein."  Tobend und fauchend verließ der furchterregende Drache den Raum. Das war Saphirs Vater; er war gewaltig groß und was noch viel schlimmer war, er mochte Saphir nicht. Saphir zitterte am ganzen Leib und suchte Schutz bei seiner Mutter.

Mama hatte zuerst entsetzt geschaut, das hatte sie nicht von ihrem Mann erwartet. Gut, Saphir war nicht wie ihre anderen vier Kinder, die waren alle rot und ähnelten dem Vater. Saphir sah anders aus, aber das ist noch lange kein Grund das gerade geborene Drachenbaby so zu erschrecken. Rubina das war der Name von Saphirs Mutter - nahm ihren Kleinen schnell in ihre Arme und tröstete ihn. Sie rief ihrem Mann hinterher: "Es ist dein Sohn! Basta! Wo soll er denn sonst herkommen?  Jedenfalls hat er dein Lächeln. Sieh mal genau hin! Und wer weiß, vielleicht verändert er noch seine Farbe." Das Gebrüll des Vaters hatte den Kleinen  verängstigt und er zitterte am ganzen Körper. Saphir war jetzt allein mit seiner Mutter. Langsam beruhigte er sich , das Zittern ließ nach und er konnte seine Mama in aller Ruhe betrachten. Er hatte sie erst vor wenigen Minuten kennengelernt. Und in diesen paar Minuten war eine Menge passiert, er hatte in der kurzen Zeit Liebe und  Abneigung erfahren.

Saphir wusste nicht, was an seiner Farbe ungewöhnlich war, er fand sie schön. Aber Saphir w ar erst kurze Zeit auf dieser Drachenwelt und außer seiner Mutter und seinem Vater hatte er noch nicht viel gesehen. "Mama, warum mag Papa mich nicht? Was ist denn anders an mir?" fragte er. "Papa war nur erschrocken, weil du anders aussiehst als deine Geschwister. Du hast eine andere Farbe als wir. Wir sind alle rot, das ist in der Familie der Feuerdrachen so. Und du, mein kleiner Saphir, bist blau. Und einen blauen Drachen hat es in unserer Familie noch nie gegeben." Saphir dachte über Mamas Worte nach und war ganz in Gedanken versunken. Er bekam nicht mit als es zaghaft an der Tür klopfte. "Herein," sagte seine Mutter. Die Tür flog die Tür auf und eine Bande von vier kleinen und lustig aussehenden roten Drachen polterte in den kleinen Raum. "Mama, wir wollen unseren Bruder kennenlernen." Zwei vorwitzige kleine Drachen

drängten sich zu ihrer Mama und blickten Saphir an. "Nicht so hastig, meine Damen" ermahnte Mama. "Saphir ist noch ein wenig verschreckt und ängstlich." "Bin ich gar nicht! Ich möchte meine Geschwister kennenlernen." Saphir robbte aus dem Nest heraus und schaute staunend um sich. "Ihr seid also meine Geschwister! Man, seid ihr groß und ihr seht alle anders aus als ich, wie kommt das? Wart ihr auch mal blau?" Fragen über Fragen die der kleine Drache da hatte. "Nein, wir waren nicht blau. Aber das ist ja nicht so wichtig. Du siehst toll aus, endlich mal Einer der anders aussieht." Das war seine Schwester Petrina. Den Geschwistern war die Farbe egal, sie fanden das cool einen kleinen andersfarbigen Bruder zu haben. "Darf ich ihn anfassen, " wollte eines der kleinen Drachenmädchen wissen. Das war seine Schwester Serafina. "Er sieht so zerbrechlich aus, gar nicht so

wie wir." "Du warst früher genauso winzig", flachste Petrina, die ältere der beiden Schwestern. "Allerdings hattest du von vornherein diese rote Farbe. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, deine Nase hat so vorwitzig geleuchtet. Damit haben wir dich immer geärgert." "Daran kann ich mich nicht mehr erinnern", meinte Serafina. " Keiner aus unserer Familie ist blau, Saphir ist etwas Besonderes." Seine beiden Bruder Jengo und Aaron warfen einen kurzen Blick auf Saphir, begrüßten ihn artig, wie es sich für große Brüder gehörte und dann wollten die  Jungs schnell nach draußen. Ein kleiner Drache war nichts für große Brüder. Mit einem Winzling konnte man noch nicht viel unternehmen. Sollten sich die Mädchen um ihn kümmern, die hatten nun emanden zum Spielen.  Jengo und Aaron hörte man kurz darauf draußen fauchen und herumtollen. Wahrscheinlich heckten sie neue kleine Späße aus und übten sich im Feuerspeien. Die Schwestern waren da anders, sie schauten sich

Saphir ganz genau an und bewunderten seine außergewöhnliche Farbe. Er war durch und durch blau, kein einziges rotes Pünktchen war an ihn zu sehen. Sein Kopf war hellblau wie der Himmel, die kleinen Schuppen auf seinem Kopf und seinem Schwanz glitzerten, als wären tausend kleine Kristalle auf ihnen. Seine Knopfaugen funkelten wie dunkelblaue Saphire. Der Körper war ebenfalls hellblau, ein kleines bisschen dunkler als sein Kopf. Saphirs Beine waren von einen dunklen Blau mit  hellen blauen Punkten gesprenkelt! Und erst seine Zehen und Krallen! Die hatten das dunkelste Blau das die beiden Drachenmädchen je gesehen haben. "Er ist wunderschön", flüsterte Petrina. Serafina nickte. Einen schöneren Drachen hatten sie noch nicht gesehen. Die beiden Mädchen waren ganzverzückt von ihrem anders aussehenden Bruder. Saphir mochte seine Schwestern, sie waren nett  und lieb zu ihm. Langsam machten sich die ganzen neuen Eindrücke bemerkbar und Saphir wurde müde. Er wollte noch

nicht einschlafen, alles war aufregend und neu für ihn. Jedoch war die Müdigkeit stärker als seine Neugier und bald fielen ihm die Augen zu. Er schlief ein. Ob er wetzt wohl von den vielen Ereignissen träumte?

In den nächsten Tagen passierte nichts  Außergewöhnliches, Saphir gewöhnte sich an seine Familie und fühlte sich bei den roten Feuerdrachen sehr wohl. Seine Geschwister kamen jeden Tag

 vorbei und erzählten ihm von ihren lustigen Späßen. Der kleine Drache lernte jeden Tag etwas Neues hinzu und es würde nur noch wenige Tage dauern, dann könnte er mit seinen Geschwistern draußen herum tollen.  Aber wo war sein Vater? Seit dem Tag seiner Geburt hatte er ihn nicht wieder zur Gesicht  bekommen. Jengo sagte nur: "Papa muss sich erst  an den Gedanken gewöhnen, dass wir einen blauen Drachen in unserer Familie haben. Keine Sorge, der kriegt sich bestimmt wieder ein." Er fand es allerdings auch ungewöhnlich, dass sein Papa so lange fort blieb. Das sollte sich jedoch bald ändern. Plötzlich hörte Saphir lautes Gejohle von draußen. Das waren seine Schwestern! Was gab es da so Interessantes? Mit einem lauten "Rumms!" flog die  Tür zur Höhle auf und ein riesiger Fuß mit  rasiermesserscharfen, langen, roten Krallen kamen zum Vorschein. Danach ein dunkelrot, gesprenkeltes, wuchtiges Drachenbein und zum Schluß der massige, feuerrote Körper von Saphirs

 Vater. "Rubina, ich muss mit der reden!" brüllte sein Vater durch die Höhle. Kleine Rauchwolken stiegen aus seinen Nasenlöchern empor. Saphir verzog sich in die hinterste Ecke der Höhle und wollte sich am liebsten unsichtbar machen. Er versteckte sich schnell hinter dem Vorhang.  Auf dem schnellsten Wege kam Saphirs Mutter um die Ecke und versuchte ihrem Mann zu besänftigen. "Da bist du ja wieder, Gantar. Ich habe dich schon  vermisst. Wo warst du so lange?" "Wo ist er? Wo ist dieses kleine blaue Etwas? Hol ihn sofort hierher! Er muss hier weg, ich will nicht  das er weiterhin in unserer Höhle wohnt." polterte Gantar. "Das kannst du nicht machen!" beschwörte Rubina ihrem Mann. "Er ist unser Sohn, und ich werde ihn ebenso beschützen wie unsere anderen Kinder. Egal wie er aussieht. Saphir ist blau und nicht rot, daran ist nichts zu ändern."

Sie wusste natürlich ganz genau, wo Saphir sich  versteckt hatte, denn der hellgrüne Vorhang vor dem Höhlenfenster wackelte ein wenig. Ihr Mann schaute um sich, achtete nicht auf den sich bewegenden Vorhang und entschwand aus dem Raum. "Saphir, mein Schatz, komm zu mir", flüsterte Rubina. Saphir lugte vorsichtig hinter dem Vorhang hervor und robbte blitzschnell in die schützenden  Arme seiner Mutter. "Wir müssen fort von hier, dein  Vater will dich nicht mehr sehen. Ich bringe dich an einen geheimen Ort wo du dich verstecken kannst." "Mama, ich habe Angst. Bleibst du bei mir? Ich will mich nicht verstecken. Ich möchte bei dir und meinen Geschwistern bleiben! Habt ihr mich denn nicht lieb? Warum sehe ich denn anders aus?"  Viele Fragen die der kleine Saphir da hatte, Rubina konnte ihm nicht alle beantworten. Selbstverständlich hatte sie ihren kleinen Saphir lieb, ebenso wie seine Geschwister, aber sich gegen Gantar zu stellen wäre ein großer Fehler. Er

war das Oberhaupt der großen Feuerdrachen und sein Wort war Gesetz.  Wahrscheinlich hatte er es sich nicht leichtgemacht, sich gegen seinen Sohn zu stellen, aber er musste sich vor allen anderen Feuerdrachen behaupten. Seit Jahren war nie ein andersfarbiger Drache in ihrer Gemeinschaft geduldet worden. Vor Jahren gab es aus der entfernteren Verwandtschaft einen Drachen der gelb war. Was gab es da für eine  Aufregung! Der gelbe Drache wurde von allen anderen Feuerdrachen aus der Gemeinschaft  ausgeschlossen. Gantar war der Erste der sich dafür einsetzte. Schließlich hatte die Mutter den kleinen gelben Drachen tief im Wald ausgesetzt und irgendwann war er verschwunden. Bis heute weiß niemand, ob er überlebt hat, oder im Wald gestorben ist. Dieses Schicksal wollte Rubina sich und ihrem Sohn ersparen. Seit Tagen arbeitete sie an einem geheimen Plan. Sie wollte Saphir ins weit entfernte  Vulkanland bringen und ihn dort in einen der

erloschenen Vulkane verstecken. Sie hatte in den  vergangenen Tagen heimlich viele Vorräte gesammelt und beiseite geschafft. Damit könnte sich für viele Jahre allein versorgen. Doch bis vorhin hatte sie immer noch damit  gerechnet, dass sich Gantar anders entscheiden und zu seinem Sohn stehen würde. Dem war nicht  so. Rubina nahm Saphir in den Arm und erzählte ihm  von ihrem Plan. Danach packte sie alle Vorräte zusammen und machte sich mit Saphir auf den langen, weiten Weg ins Vulkanland. Es sollte eine lange und anstrengende Reise werden.

Saphir saß seit vielen Wochen - oder waren es

Monate? - in dem Vulkan und hatte mächtig Angst. Sein Proviant wurde langsam immer weniger und würde er nicht bald aus dem Vulkan herauskommen, müsste er wahrscheinlich verhungern. Nachts konnte er nur den dunklen Himmel sehen und an manchen Tagen schaute der Mond bei ihm herein. Sonst gab es nichts zu sehen. "Ach, wenn ich doch ein großer Drache wäre. Ich würde hier herausklettern und sehen was dort oben am Ausgang des Vulkans ist." Saphir schnaubte und kleine Rauchwölkchen stiegen aus seinen Nasenlöchern auf. Langsam richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf. Zusammengerollt hatte er Drache noch recht klein und harmlos gewirkt, nun konnte man sehen, dass Saphir in den letzten Monaten mächtig gewachsen ist. Er war auch nicht mehr hellblau, seine Farbe hat  sich verändert. Zwar war er nicht rot, wie ein Feuerdrache, aber seine Haut nahm eine dunkelblaue Farbe an. Die lange Zeit allein in dem Vulkan hatte nicht dazu beigetragen, dass Saphir ein mutiger Drache

geworden wäre. Im Gegenteil, er fühlte sich einsam und von seiner Familie verlassen. Warum war seine Mutter nicht bei ihm geblieben? Die Grübelei brachte ihn nicht weiter. Im Moment  hatte Saphir nur einen Wunsch. Er wollte so schnell wie möglich aus diesem Vulkan heraus und zurück zu seiner Familie.  Aber wie sollte er das anstellen, selbst wenn er sich aufrichtete und sich auf seine Drachenkrallen stellte, kam er immer noch nicht an das Ende des  Vulkans heran. Da fehlten noch gut drei Meter. Und das war eine ganze Menge für einen kleinen Drachen. Saphir hatte im Vulkan häufig nach Gegenständen gesucht, die man übereinander stapeln konnte, es ließ sich jedoch nichts finden was zu gebrauchen war. Im Vulkan lagen zwar viele Gesteinsbrocken herum, aber die waren alle viel zu klein zum Stapeln. Das hatte Saphir schon mehrmals ausprobiert. Jedes Mal wenn er einen kleinen Berg Gesteinsbrocken gestapelt hatte und dann hinaufkletterte, rollten alle Brocken wieder herunter

und Saphir lag mittendrin. Da musste er nach einer anderen Lösung suchen. Irgendwie musste man die Gesteinsbrocken miteinander verbinden, dass sie nicht wegrollen konnten, aber wie sollte er das anstellen. Saphir überlegte hin und her. Er dachte an seine großen Brüder, den Beiden wäre bestimmt eine Lösung eingefallen. Aber leider waren sie nicht da, also musste er allein mit der Situation klarkommen.  Wieder einmal durchforstete Saphir das Innere des  Vulkans. Weit konnte er nicht gehen, denn im Inneren wurde es immer dunkler und Saphir hatte kein Licht. Auf die Idee, es mit Feuerspeien auszuprobieren war er noch nicht gekommen, wie sollte er auch. Schließlich hatte ihm keiner gesagt  oder gezeigt, wie ein Drache Feuer speit. Seine großen Brüder haben das Feuerspeien in der Drachenschule gelernt, aber da war er ja niemals gewesen. Saphir ging weiter ins Innere des Vulkans und tastete sich langsam vor. Da nahm er etwas Unbekanntes wahr. Was war das? - Es fühlte sich hart und löcherig an und war es mächtig lang.

Saphir zog an dem langen Teil und ächzte und stöhnte, so unhandlich und schwer war das unbekannte Teil. Langsam kam er zurück in den beleuchteten Teil des Vulkans und konnte sich das unbekannte Teil näher ansehen. Es war ziemlich lang und hatte an einer Seite einen Haken. Die Spitze des Hakens war nach unten umgebogen.  An der Hauptstange, waren rechts und links kleine  Verstrebungen eingesetzt. Saphir guckte sich das Teil an und versuchte es an der Vulkanwand hochzuwuchten. Nach einigen Fehlversuchen - das Teil fiel immer wieder um hatte er es an der Vulkanwand aufgestellt. Der Haken bohrte sich in die Vulkanwand und war nun rutschfest mit der Wand verbunden. "Das sieht aus, wie eine Treppe", meinte Saphir. "Dann werde ich versuchen ob ich da hinaufklettern kann." Saphir ging vorsichtig auf die ersten kleinen Holzstege. Es knarrte ein wenig, war aber doch recht stabil, nichts wackelte. Langsam kletterte Saphir weiter in die Höhe, er konnte noch mehr vom

Himmel sehen. Es wurde immer heller, nur noch wenige Stiege und er hatte das Ende des Vulkans erreicht. Saphir wurde immer mutiger, mit jedem Schritt weiter nach oben, bekam er mehr Selbstbewusstsein. Noch drei Schritte und er wäre in Freiheit.  Jetzt war er oben, und schaute sich um, um ihn herum konnte Saphir noch viele andere Vulkane sehen und drum herum, war alles wunderbar grün, es gab hohes Gras, viele Büsche und Bäume und das Schönste, Saphir war endlich in Freiheit. Er konnte die Sonne sehen und war nicht mehr in der Dunkelheit gefangen.  Vor lauter Freude drehte sich Saphir immer wieder um seine eigene Achse und sang laut vor sich hin. Da geschah es, er stolperte und verschluckte sich, dabei musste Saphir husten. - Und nun glaubt man nicht was passierte! Saphir musste so feste husten und sich räuspern, dass aus seinem Maul einige Funken sprühten. Zuerst bekam er es gar nicht mit, so sehr war er mit der Freude über den Ausstieg aus dem Vulkan beschäftigt, doch dann sah er es

auch. Aus seinem Maul sprühten nun immer mehr Funken. Erst war Saphir sehr erschrocken, aber dann dachte er an seine Familie. Die konnten das ja auch. Na klar! Er war ein Feuerdrache, und die können Feuer speien. "Hurra, hurra, ich bin ein Feuerdrache", rief Saphir immer wieder. "Ich muss schnell nach Hause und meiner Familie erzählen wie gut ich Feuer speien kann, vielleicht darf ich dann bei ihnen bleiben. Saphir machte ich auf den langen Weg zurück zu seiner Familie. Es war eine weite Reise, die er da  vor sich hatte, aber Saphir war bester Laune und übte auf dem Heimweg immer wieder das Feuer spucken und von Mal zu Mal konnte er es besser. Die Feuerfontänen wurden immer größer. Nach vielen Tagen kam Saphir in eine ihm vertraute Gegend, unterwegs hatte er auch schon einige rote Feuerdrachen gesehen. Er wusste, dass er es bald geschafft hatte. Dann würde er seinen Eltern beweisen, dass er ein richtiger Feuerdrache ist, egal ob er nun rot oder blau ist.

Der kleine Drache wurde immer schneller noch eine Biegung und dann würde er sein Elternhaus sehen. Na, die würden vielleicht staunen, wenn sie ihn wieder sehen. Und dann war es endlich soweit, Saphir stand vor seiner Haustür. Er klopfte an die  Tür...

...was nun geschieht könnt ihr euch bestimmt  denken...

...oder wollt ihr doch noch weiterlesen?

...und wartete gespannt. Da ging die schwere Tür

auf und Petrina stand vor ihm. "Kreisch!!!! Er ist  wieder da! Hurra! Mama, Papa, Serafina, Jengo,  Aaron kommt schnell her. Saphir ist zurück! Das gibt es ja gar nicht. Ihr müsst ihn euch sofort  ansehen, er ist sooooo groß geworden." Petrina sprang vor Freude von einem Drachenbein auf das andere. Sie konnte es kaum fassen, dass ihr kleiner Bruder vor der Tür stand. Und wie war er gewachsen, gar nicht mehr so hilflos und winzig, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Sie nahm in sofort  in ihre kurzen Drachenarme und knuddelte ihn. Da kam auch der Rest der Familie und wollte sehen was da draußen vor der Tür los war. Rubina lächelte. "Ich habe es gewusst, dass du wieder zurück kommst, mein Kleiner. Lass dich anschauen, ich habe dich so vermisst. Was bist du groß und hübsch geworden." Nun kamen seine Brüder heraus und staunten, sie hatten nicht damit gerechnet Saphir noch einmal wieder zu sehen. Aber als sie ihren kleinen Bruder  vor sich sahen, schlugen sie beide Purzelbäume. Das sieht sehr lustig aus, wenn ein Drache einen

Purzelbaum schlägt und dabei noch versucht Feuer zu speien. Saphir schaute ins Innere des Hauses, er erwartete noch Jemanden. Ja, er wartete darauf, dass sein  Vater erschien. Und da hörte er ihn auch schon. "Was gibt es hier für einen Tumult?" donnerte die gewaltige Stimme. "Ich bin zurückgekommen, Papa", sagte Saphir etwas kleinlaut. "Ich lasse mich nicht mehr wegschicken, nur weil ich anders aussehe. Ich bin ein Feuerdrache, wie ihr! Das kann ich euch beweisen." Saphir holte ganz tief Luft und öffnete sein Maul, und was jetzt passierte, kann man sich bestimmt  denken. Ein riesiger Feuerball kam aus Saphirs Maul und es wurde sehr heiß in der Nähe der Familie. "Wow! Du kannst ja besser Feuer speien wie wir, " war sofort Aarons Kommentar. "Du musst uns unbedingt zeigen, wie du das gemacht hast." Nun sah sich Gantar seinen Sohn an. Einen gewissen Stolz konnte er nicht verbergen, da hatte

sich der kleine Winzling, den er aus seiner Familie  verbannt hat zu einem feuerspeienden Drachen gemausert. Und wie er Feuer speien konnte! Kaum zu glauben! "Komm her, mein Sohn. Ich habe einen schweren Fehler begangen, als ich mich gegen dich stellte und von hier verstoßen habe. Ich hoffe du kannst  mir verzeihen. Ich werde dafür sorgen, dass ab sofort auch andersfarbige Drachen einen Platz in diesem Drachendorf haben." Saphir ging auf seinen Vater zu, der ihn in seine  Arme nahm. Er war überglücklich das er nun wieder bei seiner Familie war. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...

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