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May 5, 2017 | Author: Brigitta Bogdán | Category: N/A
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Großwörterbuch

Deutsch als Fremdsprache Zusatzmaterialien

→ Vorwort → Hinweise für die Benutzung → Streifzug durch die Deutsche Sprache → Die Rechtschreibung → Die Zeichensetzung → Deutsche Kurzgrammatik → Liste der wichtigsten unregelmäßigen Verben im Deutschen → Deutschland-Österreich-Schweiz Vorwort Wer Deutsch lernt und sich mit dem aktuellen Wortschatz des Deutschen auseinander setzt, profitiert von einem Wörterbuch, das speziell auf den Lerner des Deutschen als Fremdsprache zugeschnitten ist. Das vorliegende PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache ist ein solches Wörterbuch. Es will dem Lerner größere Sicherheit in Ausdruck und Verstehen geben, ohne ihn mit hermetischer Wissenschaftlichkeit zu überfordern. Das Wörterbuch gibt vielfältige Auskunft zu sprachlichen Fragen, von der korrekten Schreibung der Wörter über ihre Bedeutungen bis hin zu den syntaktischen Konstruktionen, die sie zusammen mit anderen Wörtern eingehen. Es gibt Anregungs- und Formulierungshilfen beim Schreiben von Texten und vermittelt Einsicht in die Strukturen unseres Wortschatzes. Die übersichtliche Gestaltung verleiht diesem modernen Wörterbuch die Attraktivität, von der wir hoffen, dass sie Deutschlerner gern zum Wörterbuch greifen lässt. Stuttgart, im Juli 2006 Ernst Klett Sprachen GmbH

HINWEISE FÜR DIE BENUTZUNG 1. Grundsätzliches Das vorliegende Wörterbuch soll ein Hilfsmittel für alle sein, die das Deutsche als Fremdsprache erlernen, die sich als Studierende der Germanistik mit dem aktuellen Wortschatz des Deutschen auseinandersetzen oder während Studium oder Berufsausbildung in Deutschland sprachliche Hilfen und Erklärungen suchen. Einen wesentlichen Teil dieser Zielgruppe bilden auch die Dozenten und Lehrer des Faches Deutsch als Fremdsprache, denen dieses Wörterbuch ein Hilfsmittel für die Wörterbucharbeit im Unterricht sein soll. Zum Einsatz in der DaF-Praxis in vielen Kontexten empfiehlt sich das Wörterbuch nicht nur bei Fragen zur Rechtschreibung und bei der systematischen Anleitung zur Wörterbucharbeit, sondern auch beim Schreiben und bei der Lektüre deutscher Texte und der Wortschatzarbeit. Grammatische oder gar linguistische Kenntnisse werden bei den Benutzern nur in geringem Maße bzw. gar nicht vorausgesetzt, auch nicht Kenntnisse in der Wörterbuchbenutzung. Als LERNER eine Sprache NICHT als Muttersprache zu haben, bedeutet, all das nicht intuitiv zu wissen, wovon der Muttersprachler in der Regel nicht einmal weiß, dass er es weiß. Das PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache versucht möglichst viel von diesem Wissen über die Wörter des Deutschen explizit zu machen. Dieses Wissen umfasst besonders: - die Schreibung des Stichworts - die Trennmöglichkeiten - die Betonung - eventuelle Schreibvarianten - das Genus - eventuelle grammatische Einschränkungen - stilistische Markiertheit - Zugehörigkeit zu einem Sachgebiet

- die Bedeutungen des Stichworts - zu definieren unter Verwendung einfachster rekurrenter Konzepte und zu differenzieren über klare Wegweiser - die typischen sprachlichen Kontexte, die das „natürliche Umfeld“ des Stichworts bilden und die sich in Kollokationen und bevorzugten syntaktischen Verwendungen abbilden - das Wortbildungspotential des Stichworts hinsichtlich seines Verhaltens in Komposition und Derivation und damit sein Stellenwert als Baustein der systematischen Wortschatzstrukturen Das Wörterbuch eignet sich sowohl als Hilfsmittel für den Deutschunterricht als auch als Nachschlagewerk. Das Wörterbuch soll sowohl beim punktuellen Nachschlagen zu Fragen der Rechtschreibung, Bedeutung, Grammatik, Aussprache, Betonung, Stilistik und Trennung der Wörter als auch beim systematischen Nachschlagen im Regelteil weiterhelfen. Es vermag Anregungs- und Formulierungshilfen bei der Textproduktion zu liefern und Einsicht in Wortschatzstrukturen zu bieten. Typisch für dieses Wörterbuch ist daher, dass es - Informationslücken des Benutzers schließt, also umfassend informiert (das heißt aber nicht, dass es zu einem Stichwort immer alle Angaben bietet) - die aktive Sprachproduktion unterstützt und Einblick in die Struktur des Wortschatzes vermittelt - integrativ vorgeht, also den sprachlichen Kontext der einzelnen Stichwörter erschließt, insbesondere die Synonyme und Antonyme des Stichworts, seine wichtigsten Kollokatoren, sein Auftreten in idiomatischen Wendungen. - die Informationen in den Wörterbucheinträgen - wo sinnvoll und notwendig - in Beziehung setzt zu den Regeln des Regelteils zur Rechtschreibung.

2. Bestandteile des Wörterbuchs Neben dem Wörterverzeichnis bietet PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache einen lernerfreundlichen Regelteil zur Rechtschreibung und Zeichensetzung. Verweise vom Wörterverzeichnis in den Regelteil zur Rechtschreibung sollen dazu beitragen, dass das Ergebnis der singulären Nachschlagehandlung in systematische Zusammenhänge eingebettet wird. Daneben liefern gesonderte Textbeiträge Informationen zu Wortbildungen mit Präfixen aus dem Lateinischen und Griechischen, Geflügelte Worte und Floskeln aus dem Lateinischen und Griechischen, Informationen zum Wortschatz (in seiner Wandelbarkeit), zu Wortfamilien etc. und einen kurzen Abriss der wichtigsten grammatischen Regeln.

3. Welcher Wortschatz? PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache deckt die aktuelle deutsche Standardsprache ab, also jenes Deutsch, das heute tatsächlich gesprochen und geschrieben wird. Es enthält auch Fremdwörter und Wörter aus Fachsprachen, sofern sie im modernen Deutsch eine gewisse Verwendungshäufigkeit haben und sofern sie sprachlich im Benutzerumfeld - z. B. an der Universität - relevant sind. Das Wörterverzeichnis enthält auch einen Bestand an gängigen österreichischen und schweizerdeutschen Wörtern, die explizit markiert sind.

4. Zur Rechtschreibreform Der Wörterbuchtext folgt ohne Ausnahme der neuen deutschen Rechtschreibung.

5. Welche Informationen finden sich im Wörterbuch? Information auf der unmittelbaren Stichwortebene An der Notation der Stichwörter lässt sich erkennen: (a) Die mögliche Worttrennung wird durch Trennpunkte angezeigt. Kis•te Sil•be (b) Die Betonung wird bei langem Vokal Vo•kal durch Unterstreichung,

bei kurzem Vokal Kür•ze durch einen Punkt unter dem Vokal angegeben. Bei der Betonung der Stichwörter können Varianten auftreten. Diese werden direkt nach dem Stichwort aufgeführt. durch•aus, durch•aus Adv. Das Wort kann also auf der ersten oder auf der zweiten Silbe betont werden.

6. Alphabetisierung Hinsichtlich der alphabetischen Anordnung der Stichwörter werden die umgelauteten Vokale ä, ö, ü so behandelt wie die nichtumgelauteten a, o, u. Marathon - Märchen - märchenhaft - Marder Mahlzeit - Mähne - mahnen

7. Liste der im Wörterbuch verwendeten Abkürzungen

Abk.

Abkürzung

abwert.

abwertend, pejorativ

Adv.

Adverb

Akk.

Akkusativ

attr.

attributiv

Dat.

Dativ

dial.

dialektal

dichter.

dichterisch

fachspr.

fachsprachlich

geh.

gehoben

Gen.

Genitiv

hist.

historisch

Inf.

Infinitiv

intr.

intransitiv

iron.

ironisch

jmd.

jemand

jmdm.

jemandem

jmdn.

jemanden

jmds.

jemandes

jugendspr. jugendsprachlich Komp.

Komparativ

landsch.

landschaftlich

Nom.

Nominativ

norddt.

norddeutsch

ostmdt.

ostmitteldeutsch

österr.

österreichisch

Part.

Partizip

Perf.

Perfekt

Pers.

Person

Plur.

Plural

präd.

prädikativ

Präs.

Präsens

Prät.

Präteritum

refl.

reflexiv

R

Regel im Regelteil

scherzh.

scherzhaft

schweiz.

schweizerdeutsch

Sing.

Singular

süddt.

süddeutsch

Superl.

Superlativ

tr.

transitiv

übertr.

übertragen

umg.

umgangssprachlich

unpers.

unpersönlich

veralt.

veraltet

verhüll.

verhüllend

vulg.

vulgär

westmdt. westmitteldeutsch wiss.

wissenschaftlich

8. Liste der Sachgebiete AMTSSPR.

Amtssprache

ANAT.

Anatomie

ASTRON.

Astronomie

BANKW.

Bankwesen

BAUW.

Bauwesen

BERGB.

Bergbau

BIOL.

Biologie

BOT.

Botanik

CHEM.

Chemie

DRUCKW.

Druckwesen

EDV

Datenverarbeitung

ELEKTROTECHN. Elektrotechnik FILM

Film

FOTOGR.

Fotografie

GEOGR.

Geografie

GESCH.

Geschichte

KFZ

Automobilwesen

KOCH.

Kochkunst, Küche

KUNST

Kunst

LANDW.

Landwirtschaft

LIT.

Literatur

LUFTF.

Luftfahrt

MATH.

Mathematik

MED.

Medizin

METEOR.

Meteorologie

MILIT.

Militär

MUS.

Musik

PHILOS.

Philosophie

PHYS.

Physik

POL.

Politik

PSYCH.

Psychologie

RADIO

Radiowesen

SEEW.

Seewesen

SPRACHWISS.

Sprachwissenschaft

RECHTSW.

Rechtswesen

REL.

Religion

SCHULE

Schule

SPORT

Sport

TECHN.

Technik

TELEKOMM.

Telekommunikation

THEAT.

Theater

TV

Fernsehen

WIRTSCH.

Wirtschaft

ZOOL.

Zoologie

9. Rechtschreibvariante Das PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache ist ein Bedeutungswörterbuch, aber auch ein Rechtschreibwörterbuch. Als Rechtschreibwörterbuch bildet es die neue Rechtschreibung des Deutschen ab. Die Orthographie des Deutschen nach der Rechtschreibreform ist insbesondere gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Alternativen, die dem Schreibenden angeboten werden. Wenn es eine Hauptvariante und eine Nebenvariante gibt, wird die Nebenvariante mit a. (auch) angeführt: Del•phin, a. Del•fin der 1. ZOOL.... Von der Nebenvariante wird auf die Hauptvariante verwiesen: Porte•mon•naie das s. Portmonee Wenn beide Rechtschreibvarianten gleichberechtigt sind, wird dies durch Schrägstrich angezeigt: auf•wän•dig... / auf•wen•dig ...

10. Femininformen Die Femininform ist in diesem Wörterbuch voll ausgeschrieben. Leh•rer, Leh•re•rin der ...

11. Exponenten Exponenten (Hochzahlen) werden bei Homonymen und Homographen benutzt. Homonyme sind Wörter, die gleich ausgesprochen und gleich geschrieben werden, aber völlig unterschiedliche Bedeutungen haben (die Bank = die Sitzbank, die Bank = das Geldinstitut). Homographe sind Wörter, die bei gleicher Schreibung unterschiedlich ausgesprochen werden und unterschiedliche Bedeutungen haben (der Tenor = eine Singstimme, der Tenor = eine bestimmte Einstellung).

12. Infokästen Das PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache enthält im Wörterbuchtext Infokästen. Inhalt dieser Infokästen sind linguistische, landeskundliche oder sonstige Zusatzinformationen.

13. Phonetik Das Wörterbuch enthält bei manchen Fremdwörtern und in Zweifelsfällen Ausspracheangaben in internationaler Lautschrift (IPA) beim Stichwort.

14. Eintragsaufbau Substantiv/Nomen Genitiv Singular und Nominativ Plural der Substantive/Nomina werden angegeben, wobei innerhalb der spitzen Klammern der Strich für das Stichwort in seiner unveränderten Form steht. Lan•ze die ... Der Genitiv Singular lautet also (der) Lanze, der Nominativ Plural lautet

(die) Lanzen. Wird das Stichwort im Plural umgelautet, wird die Pluralform voll ausgeschrieben: Saft der ... Gibt es zu einem Substantiv/Nomen keinen Plural, wird das explizit angegeben. Sä•ge•mehl das (kein Plur.) ... Kommt ein Substantiv/Nominativ nur im Plural vor, wird das ebenfalls angegeben. El•tern Plur. ...

Die Angabe des Genus erfolgt mit dem bestimmten Artikel der, die, das, die/der. Es gibt Wörter - z. B. Joghurt -, welche wahlweise das eine oder das andere Genus haben können (der Joghurt, das Joghurt). In einem solchen Fall werden beide Genera angegeben, getrennt durch einen Schrägstrich. Einige Wörter wie Eltern, Kosten usw. besitzen keinen Singular, weshalb sich diesen Stichwörtern kein Genus zuweisen lässt. Im Anschluss an die verschiedenen Bedeutungen des Stichworts werden häufig idiomatische Redensarten angegeben. Der Begriff „Idiom“ ist im engen Sinne zu sehen. Die Bedeutung des Idioms ist mehr als die Summe der Bedeutungen seiner Teile und lässt sich daher aus letzteren nicht erschließen. Leim der ein Klebstoff, der flüssig ist und mit dem man Holz, Tapeten oder Papier klebt Leim auf beide Seiten auftragen ■ jemandem auf den Leim gehen (umg.): auf die Tricks von jmdm. hereinfallen ... So lässt sich die Bedeutung von jemandem auf den Leim gehen auch dann nicht erschließen, wenn man die Bedeutungen von gehen und von Leim kennt. Das Idiom ist festgefügt (der kann mir mal den Buckel runterrutschen versus *er rutschte mir den Buckel herunter).

• Komposita Die Wortbildung des Deutschen lässt es zu, theoretisch unbegrenzt viele Komposita zu bilden; man kann die meisten Substantive an andere Substantive (oder an ein schon bestehendes Kompositum) anhängen, um ein neues Wort zu bilden (Wort Wortbildung-Wortbildungsmuster). Kaum ein Wörterbuch kann - schon aus Platzgründen - für alle diese Zusammensetzungen Bedeutungserklärungen anbieten. Dennoch lässt sich die Bedeutung der meisten dieser zusammengesetzten Wörter aus den Bedeutungen ihrer Bestandteile erschließen. Dieses Wörterbuch listet daher beim Stichwort in vielen Fällen Komposita ohne eigene Definition auf. Unter der Kategorie Komposita stehen bei Substantiven Komposita, die das Stichwort als Erst-oder Zweitbestandteil enthalten, beim Stichwort Auto etwa -abgase, -fahrer, -straße, -zubehör Der Strich steht dabei für das Hauptstichwort. Hier werden meist solche Zusammensetzungen aufgeführt, welche sich nicht in der Stichwortliste des Wörterbuches befinden: In der Reihe der Komposita findet man zuerst diejenigen Komposita, welche das Stichwort als Erstglied enthalten (wie im obigen Beispiel Auto), dann erst werden diejenigen Komposita aufgeführt, welche das Stichwort als Zweitglied enthalten: Stichwort: Wörterbuch ... Komposita: -autor, -programm, -verlag, Bedeutungs-, Fach-, LernerInnerhalb dieser „Komposita-Reihen“ gilt alphabetische Reihenfolge (wie oben -autor vor -programm vor -verlag ...) Lei•ter, Lei•te•rin 3 der jmd., der für etwas die Verantwortung hat und Ziele für die Tätigkeiten vorgibt der Leiter des Projekts, die Leiterin der Forschungsgruppe ◆ Abteilungs-, Heim-, Kurs-, Reise-, Schul-

• Abgeleitete Wörter

Am Ende mancher Einträge sind abgeleitete Wörter aufgeführt, wenn diese sich direkt von dem angegebenen Stichwort ableiten allerdings ohne eigene Definition. kon•zes•siv Adj. SPRACHWISS. einräumend Der Nebensatz „Obwohl ich heute morgen müde bin“ ist ein konzessiver Nebensatz, der ein Zugeständnis ausdrückt.▸ Konzessivsatz In diesen Fällen kann man die Bedeutung des abgeleiteten Wortes aus der Definition, die für das Stichwort angegeben ist, ableiten. Ableitungen sind ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge angeordnet.

15. Eintragsaufbau Verb Bei den Verben werden nach dem Stichwort folgende Angaben gemacht: 2. Person Singular Präsens, 3. Person Singular Präteritum, 3. Person Partizip Perfekt, wenn die flektierten Formen orthographische oder sonstige Schwierigkeiten in sich bergen. Die flektierten Formen werden generell immer angegeben bei starken Verben, unregelmäßigen Verben, Verben mit Mischformen, Verben, deren Stamm auf -z, -tz, -x, -s, -ss, -ß, -sch, -tsch endet, bei Verben, die auf -ern, -eln enden und bei Ver-ben, bei denen das Perfekt alternativ mit haben oder sein gebildet wird. ke•geln keh•ren 1 Bei jedem Verb wird ausgesagt, ob es transitiv, intransitiv, reflexiv oder ‚unpersönlich‘, also mit OBJ, ohne OBJ, mit SICH und mit ES konstruiert werden kann. Im Falle mehrerer Möglichkeiten wird mit römischen Ziffern differenziert. schrei•ben I. mit OBJ/ohne OBJ 1. ■ jmd. schreibt (etwas) Schriftzeichen auf einer Unterlage

(zumeist auf Papier) aufbringen

Sie schreibt den Text auf weißes Papier., Er schreibt ordentlich/gut lesbar/unleserlich/deutlich/in Druckbuchstaben/mit einem Kugelschreiber. 2. ■ jmd. schreibt (jmdm.) (etwas) etwas (in einer bestimmten Art) schriftlich formulieren Sie schreibt Gedichte/einen Brief/ein Gutachten/eine wissenschaftliche Arbeit., Er schreibt für die Zeitung., Sie schreibt lebendig/ spannend/anschaulich/auf Deutsch. 3. ■ jmd. schreibt (etwas) als Autor verfassen Er schreibt Krimis/Romane., Ihr Bruder malt und sie schreibt. 4. ■ jmd. schreibt

(jmdm.) (etwas) eine schriftliche Nachrichten senden

Ich schreibe schnell noch ein paar Postkarten., Wie lange hat er nicht geschrieben? II. mit OBJ ■ jmd. schreibt etwas MUS. komponieren Wer hat die Musik zu diesem Film geschrieben? III. ohne OBJ ■ schreibt (an etwas Dat.) 1. im Begriff sein, einen (langen) Text zu verfassen Ich schreibe schon seit Jahren an meiner Doktorarbeit., Du musst den Text noch ins Reine schreiben.2. (Schreibgerät) funktionieren Der Kugelschreiber schreibt nicht. IV. mit SICH ■ jmd./etwas schreibt sich irgendwie eine bestimmte Schreibweise haben Wie schreibt sich ihr Name?

• Konstruktionsformeln Eine Konstruktionsformel wird angegeben, wenn das Verb intransitiv (ohne OBJ), transitiv (mit OBJ), reflexiv (mit SICH) oder unpersönlich (mit ES) gebraucht werden kann, also in jedem Fall. Gehört das Verb mehr als einer Kategorie an, wird mit römischen Ziffern I., II., III. differenziert. ba•den I. mit OBJ ■ jmd. badet jmdn.jdn. in einer Badewanne reinigen Die Mutter badet das Baby., Die Pflegerin badet die alte Dame (kein Plur.) eine geologische Formation des Erdmittelalters Tri·ath·let, Tri·ath·le·tin der SPORT jmd., der Triathlon betreibt Tri·ath·lon das/der SPORT ein Dreikampf, der (in dieser Reihenfolge) aus Schwimmen, Radfahren und Laufen besteht ein Triathlon über die Kurz-/Mittel-/Langdistanz Tri·bu·nal das

ein öffentliches Forum, in dem über Recht und Unrecht von politischen Handlungen (besonders bei Rechtsverstößen von Staaten) wie bei einem Gericht geurteilt wird jemanden vor ein Tribunal stellen, ein Tribunal abhalten ◆ Kriegsverbrecher-

Tri·bü·ne die 1. ein Podest für Redner auf die Tribüne gehen, von der Tribüne aus sprechen 2. ein Gerüst mit aufsteigenden Reihen, auf denen die Sitzplätze für die Zuschauer in einem Stadion sind auf einer Tribüne sitzen, Tribünen errichten Tri·but der GESCH. Abgabe, Steuer Tribut zahlen/eintreiben ▪ jemandem/einer Sache Tribut zollen (geh.): jmdn. oder eine Sache anerkennen ▪ einen hohen Tribut an etwas fordern (geh.): einen großen Schaden an etwas verursachen Das Erdbeben forderte einen hohen Tribut an Menschenleben. ‣ tributpflichtig Tri·chi·ne die ZOOL. ein schmarotzender Fadenwurm, der von Tieren auf Menschen übertragen werden kann Trich·ter der 1.

ein relativ kurzes Rohr, das oben relativ weit und unten eng ist und mit dem man Flüssigkeiten durch eine Öffnung in einen Behälter füllen kann Benzin mit einem Trichter in den Tank füllen 2. etwas, das die Form eines Trichters1 hat Der Bombeneinschlag hinterließ einen riesigen Trichter. ▪ jemanden auf den richtigen Trichter bringen (umg.): jmdn. auf die richtige Lösung bringen

trich·ter·för·mig Adj. wie ein Trichter1 geformt eine trichterförmige Öffnung Trick der 1. (abwert.) eine Handlung, mit der man jmdn. täuscht und betrügt üble/raffinierte Tricks von Betrügern, auf einen Trick hereinfallen ◆ -dieb, Gauner2. (≈ Kunstgriff)

ein geschickter Handgriff oder eine bestimmte Technik, die ein Könner oder Fachmann auf einem Gebiet beherrscht, und mit der man etwas gut lösen oder jmdn. verblüffen kann einen Trick anwenden/üben/vorführen, einem erfahrenen Fachmann ein paar Tricks abschauen, Der Schrank lässt sich nur mit einem Trick öffnen, die Tricks eines Zauberkünstlers Trick·auf·nah·me die eine Filmaufnahme, bei der mit technischen Kunstgriffen eine verblüffende Wirkung erzielt wird Trick·be·trü·ger, Trick·be·trü·ge·rin der jmd., der andere mit List und Tricks1 um ihr Vermögen betrügt Trick·film der ein Film, bei dem das, was gefilmt wird, mit technischen Mitteln künstlich erzeugt wird ein Trickfilm mit Puppen, ein gezeichneter/computeranimierter Trickfilm trick·reich Adj. listig und geschickt ein trickreicher Politiker, bei etwas trickreich vorgehen trick·sen ohne OBJ ▪ jmd. trickst (umg.) etwas geschickt oder auf nicht ganz legale Weise tun etwas irgendwie tricksen können, Bei der Abrechnung habt ihr wohl ein bisschen getrickst? Trieb der 1. eine Art innerer Drang, der auf Instinkt beruht und der Tieren und Menschen bestimmte Verhaltensweisen vorgibt die natürlichen Triebe des Menschen, mütterliche Triebe verspüren, der Trieb nach Selbsterhaltung, seine Triebe ausleben/kontrollieren, keinerlei Trieb zur Arbeit haben ◆ Bewegungs-, Freiheits-, Nahrungs2. (umg.) sexuelles Verlangen (keinen) Trieb haben ◆ Sexual3. BOT. ein neuer Pflanzenteil frische/junge/zarte Triebe an einem Baum Trieb·fe·der die 1. TECHN. eine Feder, die einen Mechanismus antreibt die Triebfeder einer mechanischen Uhr 2. (übertr. ≈ Motivation) das, was die Energie für jmds. Handeln liefert Ehrgeiz ist die Triebfeder seines Handelns. trieb·haft Adj. (↔ rational) so, dass man in seinem Handeln stark von Trieben und nicht von der Vernunft gelenkt wird ein triebhaftes Handeln, Der Richter schätzte den Angeklagtren als triebhaften Menschen ein. Trieb·kraft die eine Person oder Sache, die eine Entwicklung vorantreibt Der Wunsch zu helfen war die Triebkraft ihres Handelns. Trieb·tä·ter, Trieb·tä·te·rin der RECHTSW. (≈ Sexualverbrecher) jmd., der Sexualverbrechen begeht einen Triebtäter überführen/verurteilen Trieb·wa·gen der EISENB. ein Schienenfahrzeug mit eigenem Antrieb Trieb·werk das eine Maschine, die die Energie zum Antrieb (eines Flugzeuges) liefert Bei dem Flugzeug ist ein Triebwerk ausgefallen., die Triebwerke der Rakete zünden ◆ Düsen-, Raketentrie·fen ohne OBJ 1. ▪ etwas trieft aus etwas Dat. ((sein)) in großen Mengen aus etwas heraus und herunterfließen Das Blut triefte aus seiner Nase., Das Wasser ist aus dem Fell des Hundes getrieft. 2. ▪ etwas trieft ((haben)) von einer Flüssigkeit so erfüllt sein, dass die Flüssigkeit herausläuft Deine Nase trieft!, Seine Kleider haben vor Nässe getrieft. ▪ vor Mitleid triefen (abwert.): übertrieben viel Mitleid zeigen trif·tig Adj. (umg.) so, dass es überzeugt triftige Gründe für etwas haben, ein triftiger Beweis für seine Unschuld Tri·go·no·me·t·rie die (kein Plur.) MATH. die Messung und Berechnung von Dreiecken ‣ trigonometrisch Tri·ko·lo·re die dreifarbige (französische) Nationalflagge Tri·kot 1 der/das [tri'ko: / 'trɪko] ein elastisches Gewebe Tri·kot 2 das [tri'ko: / 'trɪko] SPORT eine Art eng anliegendes Hemd, das man beim Sport trägt Die Fußballer spielen im gelben Trikot., im Trikot des Spitzenreiters fahren ◆ -tasche, -werbung, Fußball-, RadTri·ko·tage die [triko'ta:ʒə] (meist Plur.) aus Trikot1 gefertigte Ware

Tri·kot·wer·bung die [tri'ko:...] (kein Plur.) SPORT auf Trikots2 aufgedruckte Werbung tril·lern mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd./ein Tier trillert (in einer hohen Tonlage) pfeifen Eine Amsel trillert ihr Lied., Sie trillert fröhlich vor sich hin. Tril·ler·pfei·fe die eine Pfeife, mit der man einen lauten Ton erzeugen kann Tril·li·ar·de die tausend Trillionen Tril·li·on die eine Million Billionen Tri·lo·gie die eine Folge von drei zueinandergehörenden Teilen (eines literarischen Werkes) Tri·mes·ter das 1. ein Zeitraum von drei Monaten 2. (↔ Semester) ein Drittel eines Unterrichtsjahres trim·men I. mit OBJ 1. ▪ jmd. trimmt etwas SEEW. LUFTF. zweckgemäß verstauen die Ladung trimmen 2. ▪ jmd. trimmt ein Tier/etwas (einem Hund das Fell) scheren einen Hund trimmen, ein frisch getrimmtes/frischgetrimmtes Fell haben, ein sorgfältig getrimmter Schnurrbart 3. ▪ jmd. trimmt jmdn. leistungsfähig machen die Spieler für das Punktspiel trimmen, die Schüler für die Prüfung trimmen 4. ▪ jmd. trimmt jmdn./sich/etwas auf irgendetwas (umg.) jmdm., sich oder etwas durch besondere Anstrengungen einen gewünschten Anschein geben jemanden/sich auf jung trimmen, ein Möbelstück auf antik trimmen II. mit SICH ▪ jmd. trimmt sich SPORT sich fit halten sich durch regelmäßiges Laufen/Gedächtnisübungen trimmen, Trimm dich! Trimm·pfad der

ein Rundweg, den man als sportliches Training laufend absolviert und an dessen einzelnen Stationen (einfache) Geräte für gymnastische Übungen stehen trink·bar Adj. 1. so, dass Menschen es trinken können, ohne Schaden zu nehmen Das Wasser in diesem Gebirgsbach ist sicher trinkbar. 2. (scherzh.) so, dass ein Getränk mäßig gut schmeckt Das Bier/Der Kaffee war halbwegs trinkbar. trin·ken I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. trinkt (etwas) 1. eine Flüssigkeit durch den Mund in den Magen gelangen lassen Bei großer Hitze sollte man ausreichend trinken., Sie trinkt gerne Bier/Mineralwasser/Tee/Wein., Die Pferde trinken Wasser., Störe das Kind nicht, es trinkt gerade!, Du musst mehr trinken. 2. ▪ jmd. trinkt (etwas) auf etwas Akk. jmdm. zu Ehren Alkohol zu sich nehmen Wir tranken ein Glas Sekt auf seine bestandene Prüfung., Wir trinken auf die Gesundheit des Geburtstagskindes. II. ohne OBJ ▪ jmd. trinkt in krankhafter Weise regelmäßig zu viel Alkohol trinken; Alkoholiker sein Hast du gewusst, dass sie trinkt? Trin·ker, Trin·ke·rin der (≈ Alkoholiker) jmd., der in krankhafter Weise regelmäßig zu viel Alkohol trinkt trink·fest Adj. so, dass man viel Alkohol trinken kann, ohne betrunken zu werden Früher ist er trinkfester gewesen, jetzt reicht schon wenig, um ihn betrunken zu machen. Trink·ge·la·ge das ein ausschweifendes Fest, bei dem sehr viel Alkohol getrunken wird Trink·geld das

ein Geldbetrag, den man im Restaurant oder beim Friseur zusätzlich zum geforderten Preis freiwillig bezahlt (und damit zeigt, dass man mit der gebotenen Leistung zufrieden war) Trink·glas das ein Glas, aus dem man trinkt Trink·halm der ein kleines Rohr (aus Plastik) mit dem man Getränke einsaugen kann Trink·spruch der (≈ Toast)

ein Spruch, den man bei einem Fest sagt und mit dem man die Gäste auffordert, gemeinsam auf jmdn. oder etwas zu trinken I.2 einen Trinkspruch auf jemanden/etwas ausbringen

Trink·was·ser das (kein Plur.) zum Trinken durch den Menschen geeignetes Wasser In dieser Gegend herrscht große Knappheit an Trinkwasser., etwas als Trinkwasser verwenden, Kein Trinkwasser! ◆ -aufbereitung, -versorgung

Trio das 1. eine Gruppe von drei Leuten Das Trio hat mehrere Einbrüche verübt., Die Schulfreunde waren ein fröhliches/lustiges Trio. 2. eine Gruppe, die aus drei Musikern besteht Das Trio spielt heute Stücke von Bach. ◆ Jazz3. MUS. ein Musikstück für drei Instrumente ein Trio für Violine, Flöte und Klavier Trip der 1. (umg.) eine kurze Reise, die jmd. zum Vergnügen macht ein kurzer Trip nach Paris, einen Trip in die Berge machen ◆ Wochenend2. (umg.) durch Drogen erzeugter Rauschzustand auf einem Trip sein 3. (umg.) die für einen Trip2 benötigte Menge Drogen einen Trip brauchen ▪ auf dem ... Trip sein (umg. abwert.): sich zeitweise sehr stark mit der genannten Sache identifizieren und beschäftigen Sie ist gerade auf dem ökologischen Trip. trip·peln ohne OBJ ▪ jmd. trippelt mit kleinen, schnellen Schritten gehen Die Tänzerinnen sind über die Bühne getrippelt. Trip·per der MED. eine Geschlechtskrankheit sich den Tripper holen Trip·ty·chon das KUNST 1. ein dreiteiliger Altaraufsatz 2. drei einzelne Gemälde, die zusammen eine Einheit bilden trist Adj. (geh.) traurig; trübe eine triste Stimmung, tristes Wetter, ein tristes Leben führen, eine triste Gegend Tris·tesse die [tris'tes] (kein Plur.) (geh.)

die bedrückende Ödheit, die irgendwo herrscht, wo sich nicht viel ereignet und es nur wenig Perspektiven gibt die Tristesse des Alltags/der Vorstädte

Tritt der 1. ein einzelner Schritt Der Fuß schmerzte bei jedem Tritt., Es sind Tritte im Kies zu hören. 2. (≈ eine Fußspur) deutlich die Tritte erkennen können 3. (kein Plur.) die Art, wie jmd. geht mit festem/unsicherem Tritt gehen 4. ein einzelner Stoß mit dem Fuß jemandem einen Tritt versetzen ◆ FußTritt·brett das eine Art breite Leiste unterhalb der Tür eines Fahrzeugs, auf der man stehen kann Der Rangierarbeiter steht auf dem Trittbrett des Eisenbahnwaggons. Tritt·brett·fah·rer der (abwert.) jmd., der eine Sache oder eine Situation für sich ausnutzt, für die er selbst nichts getan hat Die Polizei nimmt an, dass es sich bei dem Anrufer nicht um den Erpresser selbst, sondern um einen Trittbrettfahrer handelt. Tritt·lei·ter die eine frei aufstellbare Leiter Der Maler benutzt eine Trittleiter. Tri·umph der [tri'ʊmf] 1. etwas, das für jmdn. einen großen Erfolg oder bedeutenden Sieg darstellt einen Triumph/Triumphe feiern können, jemandem seinen Triumph gönnen, der Triumph der Mannschaft bei der Meisterschaft, ein Triumph der Medizin über eine bisher unheilbare Krankheit 2. (kein Plur.) die große Freude über einen Triumph1 etwas mit Triumph in der Stimme sagen, Sie genießt ihren Triumph. Tri·umph·bo·gen der KUNST ein Tor, das meist zur Erinnerung an einen militärischen Sieg gebaut wurde Die Truppen marschierten bei der Siegesparade durch den Triumphbogen. Tri·umph·ge·schrei das (kein Plur.) laute Rufe der Freude über einen Sieg oder Erfolg Mit lautem Triumphgeschrei begrüßten die Fans die siegreiche Mannschaft. tri·um·phie·ren [triʊm'fi:rən] ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas triumphiert über jmdn./etwas den Sieg über jmdn. oder etwas davontragen über die gegnerische Mannschaft/den Feind/seinen Kontrahenten triumphieren, Am Ende triumphierte ihre Neugier über ihre Schüchternheit. 2. ▪ jmd. triumphiert über einen Erfolg oder Sieg deutlich Freude oder Stolz zeigen Die Sieger triumphierten laut, als der Schlusspfiff gefallen war., jemanden triumphierend ansehen, ein triumphierendes Lächeln Tri·umph·zug der GESCH. ein festlicher Umzug zur Feier eines Sieges oder Erfolges im Triumphzug durch die Stadt ziehen ▪ seinen/ihren Triumphzug antreten (übertr.): große Verbreitung finden und großen Erfolg haben Das Flugzeug/das Fernsehen/das Internet hat seinen Triumphzug um die Welt angetreten. tri·vi·al Adj. (geh. abwert.) 1. uninteressant, weil es alltäglich ist das triviale Alltagsleben, Das sind die trivialen Fakten, ohne jede Beschönigung.

2. (künstlerisch) anspruchslos ein trivialer Film, Das Buch war recht trivial., triviale Äußerungen zu etwas machen Tri·vi·al·li·te·ra·tur die (kein Plur.) Unterhaltungsliteratur ohne künstlerischen Anspruch tro·cken Adj. 1. (↔ feucht) so, dass kein Wasser darin ist trockener Boden/Sand, sich trockene Kleider anziehen, warmes und trockenes Sommerwetter, trockene Luft, eine trockene Haut haben, trockene Schleimhäute haben, einen trockenen Husten haben, sich trocken rasieren, Bei Regen können wir unter diesem Dach trocken sitzen/stehen., bei Regen im Trockenen sitzen 2. (≈ herb ↔ lieblich) so, dass Wein oder Sekt nur eine geringe Süße haben Wir empfehlen zur Forelle einen trockenen Riesling. 3. ohne Beilagen das Brot/die Kartoffeln trocken essen 4. betont sachlich oder ohne schmückendes Beiwerk ein trockener Unterricht/Vortrag, die trockenen Fakten, Das Buch las sich etwas trocken., einen trockenen Humor haben 5. (umg.) so, dass man als ehemaliger Alkoholiker keinen Alkohol mehr trinkt seit zwei Jahren trocken sein ▪ auf dem Trockenen sitzen (umg.): kein Geld mehr haben ▪ auf dem Trockenen sein (umg.): mit etwas nicht weiterkommen ▪ seine Schäfchen im Trockenen haben (umg.): sich finanziell gesichert haben ◆ Großschreibung → R 3.7 Ich kann nicht mit ausgehen, momentan sitze ich auf dem Trockenen., Er hat seine Schäfchen im Trockenen, deshalb zeigt er auch nicht mehr viel Einsatz. siehe auch ‣ trockenreiben, trockenschleudern, trockenstehen, trockenwischen → R 4.11 Tro·cken·au·to·mat der (≈ Wäschetrockner) ein Elektrogerät zum Trocknen von Wäsche Tro·cken·dock das SEEW.

ein Dock zur Reparatur von Schiffen, aus dem das Wasser herausgepumpt wird, nachdem das Schiff eingefahren ist im Trockendock liegen

Tro·cken·eis das (kein Plur.)

gefrorenes Kohlendioxid, das als Kühlmittel oder zum Erzeugen von (Bühnen)effekten in Form von Nebelschwaden benutzt wird Tro·cken·hau·be die eine Haube zum Trocknen der Haare, die Wärme abstrahlt Tro·cken·heit die (kein Plur.) 1. (↔ Feuchtigkeit, Nässe) die Tatsache, dass wenig Feuchtigkeit vorhanden ist die Trockenheit der Luft, Eine große/lang anhaltende Trockenheit herrschte im Land. 2. die Tatsache, dass ein Vortrag oder Unterricht sehr nüchtern und sachlich ist und seine Zuhörer nicht anspricht die Trockenheit des Unterrichtsstoffes tro·cken·le·gen mit OBJ ▪ jmd. legt etwas trocken bewirken, dass etwas nicht mehr nass ist einen Sumpf trockenlegen ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 einen Säugling trockenlegen Tro·cken·milch die (kein Plur.) Milch, die in der Form eines Pulvers vorliegt, weil man ihr das Wasser entzogen hat tro·cken·rei·ben, a. tro·cken rei·ben mit OBJ ▪ jmd. reibt etwas trocken etwas reiben, bis es nicht mehr nass ist ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.16 die Haut mit einem Handtuch trockenreiben/trocken reiben

tro·cken·schleu·dern, a. tro·cken schleu·dern mit OBJ ▪ jmd. schleudert etwas trocken Wäsche schleudern, bis sie nicht mehr nass ist ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.16 die nasse Wäsche trockenschleudern/trocken schleudern

tro·cken·sit·zen ohne OBJ ▪ jmd. sitzt trocken (umg.) nichts (mehr) zu trinken haben ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 Ihr könnt uns doch hier nicht völlig trockensitzen lassen! tro·cken·ste·hen ohne OBJ ▪ eine Kuh steht trocken LANDW. keine Milch geben ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 eine Herde trockenstehen lassen tro·cken·wi·schen, a. tro·cken wi·schen mit OBJ ▪ jmd. wischt etwas trocken etwas wischen, bis es nicht mehr nass ist ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.16 den Tisch/die Bank trockenwischen/trocken wischen

Tro·cken·zeit die (↔ Regenzeit) die Jahreszeit in den Tropen und Subtropen, in der es nicht oder nur wenig regnet während der Trockenzeit, die Trockenzeit beginnt/endet trock·nen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas trocknet etwas ((haben)) 1. trocken machen Der Wind hat die Wäsche getrocknet., die Wäsche in der Maschine trocknen, (sich) die Haare mit einem Handtuch trocknen, den

Fußboden mit einem Lappen trocknen, die Augen mit einem Taschentuch trocknen 2. ▪ jmd. trocknet etwas trocken werden lassen Kräuter auf dem Dachboden trocknen, getrocknete Pflaumen II. ohne OBJ ▪ etwas trocknet ((sein)) trocken werden Die Wäsche ist im Wind getrocknet., Meine Haare trocknen immer schnell. Trö·del der (kein Plur.) (umg. abwert.) wertlose Gegenstände Auf dem Markt gab es allerhand Trödel. Trö·de·lei die (umg. abwert. ≈ Bummelei) das Vergeuden von Zeit Er regt mich auf mit seiner ewigen Trödelei! trö·deln ohne OBJ ▪ jmd. trödelt (umg. abwert. ≈ bummeln) sorglos sein und sich viel Zeit lassen (und dadurch Zeit vergeuden) Wenn du nicht so getrödelt hättest, müssten wir uns jetzt nicht so beeilen! Tröd·ler, Tröd·le·rin der 1. jmd., der mit alten gebrauchten Sachen handelt 2. (umg. abwert.) jmd., der trödelt Du bist ein alter Trödler! Wegen dir verpassen wir den Zug. Trog der eine lange flache Wanne, aus der Kühe und Schweine ihr Futter fressen Die Schweine drängen sich am Trog. Troi·ka die ['trɔyka] 1. ein Dreigespann 2. Gruppe von drei Personen, die gemeinsam etwas tun eine Troika an die Spitze einer Partei stellen Troll der (≈ Kobold) ein Märchenwald voller Elfen und Trolle trol·len mit SICH ▪ jmd. trollt sich (umg.) weggehen Ich habe ihm gesagt, er solle sich trollen. Trol·ley·bus der ['troli-] (schweiz.) Omnibus mit Oberleitung Trom·mel die 1.

ein Musikinstrument in der Form eines Zylinders, dessen Grundflächen mit Fellen bespannt sind und auf dem man einen Rhythmus schlagen kann die Trommel schlagen, der dumpfe Klang der Trommeln, die einzelnen Trommeln des Schlagzeugs 2. TECHN. ein Bauteil, das die Form einer Trommel1 hat, innen hohl ist und sich dreht die Trommel eine Waschmaschine/eines

Revolvers/eines Zementmischers

Trom·mel·fell das ANAT. ein dünnes Häutchen im Mittelohr, das Schallwellen überträgt Trom·mel·feu·er das (kein Plur.) MILIT. anhaltendes starkes Geschützfeuer trom·meln I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. trommelt (etwas) die Trommel schlagen ein Musikstück/einen Rhythmus trommeln, in schnellem Rhythmus/laut trommeln II. ohne OBJ ▪ jmd. trommelt an/auf/gegen etwas Akk. auf etwas immer wieder schnell schlagen mit den Fäusten an die Tür trommeln, mit den Hufen auf den Boden trommeln, das trommelnde Geräusch der Geschütze Trom·mel·re·vol·ver der eine Schusswaffe, bei der mehrere Patronen in einer sich drehenden Trommel2 untergebracht sind Trom·mel·wir·bel der mehrere, kurz nacheinander folgende Schläge auf eine Trommel 1 Tromm·ler, Tromm·le·rin der jmd., der eine Trommel1 schlägt Trom·pe·te die ein Blechblasinstrument trom·pe·ten ohne OBJ 1. ▪ jmd. trompetet (umg.) Trompete blasen 2. ▪ ein Tier trompetet ein lautes Geräusch machen, das dem einer Trompete ähnelt Der Elefant trompetet. Trom·pe·ter, Trom·pe·te·rin der jmd., der Trompete spielt ◆ JazzTro·pen Plur. die heiße Klimazone beiderseits des Äquators ◆ -bekleidung, -hitze, -klima, -nacht, SubTro·pen·an·zug der

ein leichter Anzug, der für den Aufenthalt (von nicht Einheimischen) in den Tropen gedacht ist Tro·pen·helm der in den Tropen (von nicht Einheimischen) getragener Sonnenschutzhelm Tro·pen·ins·ti·tut das Klinik für Tropenkrankheiten

Tro·pen·krank·heit die MED. speziell in tropischen Ländern auftretende Krankheit Tropf 1 der MED.

eine Vorrichtung, mit der Kranke flüssige Nahrung oder Medikamente direkt in die Adern geleitet bekommen, wobei die Substanz aus einer an einem Ständer aufgehängten Flasche in einer definierten Menge gleichmäßig in einen Schlauch tropft, der über eine Injektionsnadel mit der Ader verbunden ist am Tropf hängen, an den Tropf angeschlossen werden Tropf 2 der (veralt. umg. abwert.) einfältiger Mensch tröp·feln I. ohne OBJ 1. ▪ etwas tröpfelt ((haben)) einzelne Tropfen fallen lassen Der Wasserhahn tröpfelt. 2. ▪ etwas tröpfelt zusammen (umg. (sein)) einzeln zusammenkommen Einige Spenden sind schon zusammen getröpfelt. II. mit ES ▪ es tröpfelt ((haben)) es regnet leicht Nimm den Schirm mit, es tröpfelt schon! Trop·fen der eine kleine Menge einer Flüssigkeit (in einer kugeligen Form) Der Regen fällt in dicken Tropfen., von der Medizin zehn Tropfen nehmen, Im Glas ist noch ein Tropfen Wein. ▪ ein Tropfen auf den heißen Stein (umg.): so wenig, dass es nicht hilft Die Spende war nur ein Tropfen auf den heißen Stein für das Land. ▪ steter Tropfen höhlt den Stein (umg.): mit Ausdauer kommt man zum Ziel ▪ ein guter Tropfen (umg.): ein guter Wein trop·fen I. mit OBJ ▪ jmd. tropft etwas irgendwohin ((haben)) in Tropfen irgendwohin fallen lassen Er tropfte ein wenig Wasser auf die Blumen., Sie tropfte ihm eine Medizin in die Augen. II. ohne OBJ 1. ▪ etwas tropft ((haben)) Tropfen fallen lassen Der Wasserhahn hat getropft., Meine Nase tropft. 2. ▪ etwas tropft aus/von etwas Dat. ((sein)) in Tropfen herunterfallen Wasser tropft von der Dachrinne., Das Regenwasser ist aus ihren Kleidern getropft. III. mit ES ▪ es tropft leicht regnen Vorhin hat es ein wenig getropft. trop·fen·wei·se Adv. in einzelnen Tropfen das Gewürz tropfenweise in die Soße geben tropf·nass Adj. sehr nass Ihre Kleider waren tropfnass. Tropf·stein·höh·le die

eine Höhle, in der sich durch tropfendes Wasser (zapfenförmige) Ablagerungen aus Kalk an Decke und Boden gebildet haben Tro·phäe die [tro'fɛ:e] 1. etwas, das in einem Krieg oder bei der Jagd erbeutet worden ist Die Wände der Jagdhütte hingen voller Trophäen., Die Sieger brachten Fahnen als Trophäen mit. 2. SPORT Auszeichnung bei einem sportlichen Wettkampf Die Sammlung seiner sportlichen Trophäen füllt ein ganzes Regal.

tro·pisch Adj. 1. auf die Tropen bezogen, zu ihnen gehörend tropische Regionen/Vegetation, tropisches Klima 2. (umg.) sehr heiß Hier herrscht eine tropische Hitze! Tross der 1. MILIT. (≈ Konvoi) eine Wagenkolonne mit Verpflegung und Munition 2. (übertr.) Menschen in jmds. Gefolge der Minister und der ganze Tross der Presseleute Tros·se die ein starkes Drahtseil die Trossen eines Kranes/eines Schiffs Trost der (kein Plur.) Worte, die bewirken, dass jmd. einen schweren Kummer besser ertragen kann jemandem mit Worten/Taten Trost spenden, bei/in etwas Trost suchen/finden ▪ ein schwacher Trost (umg.): etwas, das unter den gegebenen Umständen nur wenig nützt ▪ nicht (recht) bei Trost sein (umg. abwert.): verrückt sein trös·ten I. mit OBJ ▪ jmd. tröstet jmdn. jmds. Leid oder Sorgen erträglicher machen Sie tröstete ihn so gut es ging., Das konnte sie auch nicht trösten. II. mit SICH 1. ▪ jmd. tröstet sich mit etwas Dat. versuchen, einen Kummer auszugleichen Sie tröstet sich mit der Vorstellung, dass ihr Verlust auch etwas Gutes hat., Sie tröstet sich mit Alkohol. 2. ▪ jmd. tröstet sich mit jmdm. nach einer Trennung bereits wieder einen neuen Freund oder eine neue Freundin haben Er tröstet sich bereits mit einer neuen Freundin.

tröst·lich Adj. so, dass es für jmdn. einen Trost darstellt oder (in einer schwierigen Situation) beruhigend ist die tröstliche Nachricht, dass sich die Mühe doch noch gelohnt hat trost·los Adj. 1. (≈ hoffnungslos) so, dass eine Situation schlecht und bedrückend ist und es kaum Hoffnung auf Besserung gibt eine trostlose Lage 2. (≈ trist) so unschön und langweilig, dass man in schlechte Stimmung kommt eine trostlose Gegend, trostloses Wetter Trost·lo·sig·keit die (kein Plur.) 1. (≈ Hoffnungslosigkeit) der Zustand, dass eine Situation schlecht und bedrückend ist und es kaum Hoffnung auf Besserung gibt Die Trostlosigkeit ihres Lebens hat gerade die Älteren verbittert. 2. die Tatsache, dass etwas unschön ist und schlechte Stimmung macht Die Trostlosigkeit der Landschaft deprimierte sie. Trost·preis der etwas, das man in einem Wettbewerb oder Spiel dem Verlierer gibt einen Trostpreis bekommen Trott der 1. langsame Gangart bei Pferden im Trott gehen 2. (umg. abwert.) eine eingefahrene Verhaltensweise der tägliche Trott, in den alten Trott verfallen ◆ AlltagsTrot·tel der (umg. abwert.) dummer Mensch trot·ten ohne OBJ 1. ▪ ein Pferd trottet langsam gehen Das Pferd trottet über den Hof. 2. ▪ jmd. trottet irgendwohin (umg. abwert.) langsam und lustlos gehen morgens in die Schule trotten Trot·ti·nett das (schweiz.) Roller Trot·toir das [trɔ'to̯a:ɐ̯] (süddt. schweiz.) Gehweg; Bürgersteig Trotz der (kein Plur.) das dauernde (erfolglose) Aufbegehren gegen den Willen anderer aus Trotz etwas tun trotz Präp. +Gen./Dat. verwendet um auszudrücken, dass etwas geschieht, obwohl die nach „trotz“ genannte Sache es verhindern kann Trotz aller

Bemühungen blieb er erfolglos., Trotz des schlechten Wetters ging er ohne Schirm aus dem Haus., Trotz Regen/schlechtem Wetter fand die Feier statt., Trotz allem haben sie gewonnen. Trotz·al·ter das (kein Plur.) PSYCH. die Zeit, in der kleine Kinder häufig Trotzanfälle haben

Trotz·an·fall der (kein Plur.) PSYCH.

der in einem bestimmten Entwicklungsabschnitt häufige und für ihn typische Vorgang, dass kleine Kinder durch ein bestimmtes Verhalten (andauerndes Schreien, sich zu Boden werfen) Trotz gegen den Willen der Eltern signalisieren trotz·dem Adv. (≈ dennoch) verwendet, um auszudrücken, dass das genannte Geschehen erfolgt, obwohl Gründe dagegen sprechen Keiner hilft mir, aber ich werde es trotzdem versuchen. trot·zen ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas trotzt etwas Dat. (geh.) Widerstand entgegensetzen Er trotzte seinem Schicksal., Das Schiff trotzte Sturm und Wellen. 2. ▪ jmd. trotzt sich nicht dem Willen anderer fügen Das Kind trotzt wieder. trot·zig Adj. so, dass man sich nicht dem Willen anderer fügt ein trotziges Kind Trotz·kopf der (umg. abwert.) ein trotziger Mensch Trotz·re·ak·ti·on die eine Handlung, die man aus Trotz begeht Trou·ba·dour der ['tru:badu:ɐ̯, truba'du:ɐ̯] GESCH. ein fahrender Minnesänger in Südfrankreich im 12. und 13. Jahrhundert trü·be Adj. 1. (↔ hell) so, dass es nur wenig Helligkeit gibt trübes Licht, ein trüber Tag, trübes Wetter, trübe Farben 2. (↔ klar) nicht klar; nicht durchsichtig trübe Brillengläser, trübes Glas, ein trüber Spiegel, das trübe Wasser des Tümpels, trüber Saft 3. (↔ fröhlich) bedrückt; traurig trübe Aussichten, eine trübe Stimmung, trübe vor sich hinstarren ▪ eine trübe Tasse (umg. abwert.): ein langweiliger Mensch, der mit nichts zu begeistern ist ▪ im Trüben fischen (umg.): unklare Verhältnisse für sich ausnutzen Tru·bel der (kein Plur.) (umg.) 1. Aufregung Das habe ich im Trubel ganz vergessen., der Trubel der Ereignisse

2. ein Durcheinander von Personen In der Stadt/zum Volksfest herrscht viel Trubel. trü·ben I. mit OBJ ▪ etwas trübt etwas 1. bewirken, dass etwas weniger klar oder hell ist Das eingeleitete Abwasser trübt den See., Wolken trüben den Himmel. 2. beeinträchtigen Beziehungen/die Stimmung/jemandes Freude trüben, Tränen trüben seinen Blick., Mitleid trübte seine scharfe Urteilskraft. II. mit SICH ▪ etwas trübt sich 1. an Klarheit oder Helligkeit verlieren Der Himmel trübt sich, es wird regnen., Das Wasser trübte sich vom Blut des erlegten Tieres., Sein Augenlicht trübt sich immer mehr. 2. nicht in gutem Zustand bleiben Ihre Freundschaft trübte sich. Trüb·sal die (Plur. selten) (geh.) tiefe Traurigkeit voller Trübsal sein, vor lauter Trübsal etwas Schönes nicht bemerken ▪ Trübsal blasen (umg.): gelangweilt und traurig sein trüb·se·lig Adj. 1. so, dass es Traurigkeit zum Ausdruck bringt trübselig blicken/sein, eine trübselige Gesellschaft 2. so, dass es niedergeschlagen macht ein trübseliger Abend/Ort trüb·sin·nig Adj. so, dass es Traurigkeit zum Ausdruck bringt trübsinnig vor sich hin starren Trü·bung die 1. das Getrübtsein eine Trübung des Wassers, eine Trübung des Auges/der Linse 2. Beeinträchtigung eine Trübung der guten Beziehungen, eine Trübung der guten Stimmung Truck der [trak] ein großer Lastwagen; Sattelschlepper tru·deln ohne OBJ ▪ etwas trudelt sich in langsamen kreisförmigen Bewegungen (von oben nach unten) bewegen Die Blätter trudeln zu Boden., Das Boot trudelt

führerlos auf den Wellen., Das Flugzeug gerät ins Trudeln. Trüf·fel die (meist Plur.) 1. BOT. ein Speisepilz 2. eine runde, gefüllte Praline

Trug ▪ Lug und Trug (geh. abwert.): Lüge und Betrug Das ist doch alles nur Lug und Trug! Trug·bild das (geh.) ein Bild, das einer Sinnestäuschung oder der Einbildung entspringt Das Wasser, das sie zu sehen glaubten, war nur ein Trugbild, das durch eine Luftspiegelung entstanden war. trü·gen mit OBJ/ohne OBJ ▪ etwas trügt irreführen Der Anschein hat mich nicht getrogen., Der Schein trügt. ▪ Wenn mich nicht alles trügt, ... (umg.): wenn ich mich nicht irre trü·ge·risch Adj. so, dass etwas zu falschen Erwartungen verführt trügerische Hoffnungen, ein trügerisch ruhiges Wasser Trug·schluss der eine falsche Schlussfolgerung einem Trugschluss unterliegen Tru·he die eine Art größerer Kasten mit einem Deckel, der meist zur Aufbewahrung von Kleidung dient ◆ Holz-, Kleider-, Schatz-, WäscheTrüm·mer Plur. die Überreste oder Bruchstücke (von etwas Zerstörtem) die Trümmer einer zerstörten Stadt, in den Trümmern der Häuser nach Überlebenden suchen, die Trümmer eines abgestürzten Flugzeuges, Auf dem Röntgenbild waren die Trümmer des Knochens zu sehen. ▪ etwas in Trümmer legen : etwas völlig zerstören ▪ vor den Trümmern von etwas stehen (übertr.): etwas ehemals Gutes zerstört haben Er stand vor den Trümmern seiner Ehe/seiner Existenz. ◆ Fels-, MauerTrüm·mer·hau·fen der ein Haufen Trümmer Das Haus war nur noch ein Trümmerhaufen. Trumpf der die bestimmte Karte oder Farbe, die beim Kartenspiel einen höheren Wert hat als alle anderen Herz ist Trumpf., Die Buben sind/gehören zum Trumpf., einen Trumpf ausspielen ▪ noch einen Trumpf in der Hand haben (übertr.): über etwas verfügen, das Vorteile verschafft ▪ etwas ist Trumpf (übertr.): etwas ist (zur Zeit) das Wichtigste Sport ist Trumpf in diesem Jugendcamp.

Trunk der (Plur. selten) (geh.) 1. (≈ Getränk) ein kühler Trunk, jemanden mit einem Trunk willkommen heißen 2. (kein Plur.) (veralt.) das krankhafte regelmäßige Trinken von Alkohol dem Trunk verfallen sein trun·ken Adj. (geh.) 1. (≈ betrunken) ein trunkener Gast 2. überwältigt, wie berauscht trunken vor Freude/Glück Trun·ken·bold der (geh. abwert.) jmd., der viel Alkohol trinkt Trun·ken·heit die (kein Plur.) AMTSSPR. das Betrunkensein jemandem wegen Trunkenheit am Steuer den Führerschein entziehen Trunk·sucht die (kein Plur.) (veralt. ≈ Alkoholismus) der krankhafte Zwang, Alkohol trinken zu müssen ‣ trunksüchtig Trupp der eine Gruppe von Personen, die gemeinsam etwas tun ein Trupp Arbeiter/Soldaten/Touristen ◆ Bau-, SuchTrup·pe die 1. eine Gruppe von darstellenden Künstlern die Truppe eines Theaters/Zirkus ◆ Artisten-, Ballett-, Schauspieler-, Zirkus2. MILIT. eine Einheit der Armee Truppen abziehen/stationieren/verlagern ◆ Besatzungs-, Elite-, Kampf3. ▪ die Truppe (umg.): die Armee bei der Truppe sein, der Dienst bei der Truppe Trup·pen·ab·zug der (kein Plur.) Abzug von Einheiten einer Armee Trup·pen·be·we·gung MILIT. das Verlegen von Einheiten einer Armee an einen anderen Ort Truppenbewegungen in einer bestimmten Region beobachten/melden Trup·pen·stär·ke die MILIT. die zahlenmäßige Stärke von militärischen Einheiten die Truppenstärke der Armee erhöhen/verringern Trup·pen·teil der MILIT. eine militärische Einheit mit bestimmten Aufgaben Truppenteile ins Hinterland verlegen Trup·pen·ü·bungs·platz der MILIT. ein Gebiet, in dem militärische Gefechtsübungen abgehalten werden Trust der [trast] WIRTSCH. Konzern Tru·te die (schweiz.) Truthuhn Trut·hahn der (≈ Puter) ein männliches Truthuhn Trut·hen·ne die (≈ Pute) weibliches Truthuhn Trut·huhn das ein besonders großes, als Haustier gehaltenes Huhn mit einem nackten Hals und Kopf Tsat·si·ki s. ‣ Zaziki Tschad der Staat in Afrika der Tschad, im Tschad tschau s. ‣ ciao Tsche·che, Tsche·chin der Einwohner(in) der Tschechischen Republik Tsche·chien kurz für „Tschechische Republik“ tsche·chisch Adj. die tschechische Sprache, Sie spricht tschechisch (in tschechischer Sprache), nicht polnisch., Sie hat Tschechisch (die tschechische Sprache) gelernt. siehe auch ‣ deutsch Tsche·chi·sche Re·pu·b·lik Staat in Mitteleuropa tschüs, a. tschüss Interj. (umg.) Ausruf beim Abschied „Auf Wiedersehen!“ T-Shirt das ['ti:ʃə:t] ein einfaches Baumwollhemd mit meist kurzen Ärmeln und rundem Halsausschnitt T-Trä·ger der TECHN. ein Metallträger mit einem Querschnitt in der Form des Buchstabens „T“ TU die [te:'ʔu:] Abkürzung von „Technische Universität“

Tu·ba die MUS. ein Blechblasinstrument Tu·be die ein Behälter für weiche Materialien, der aus biegsamem Metall oder Kunststoff besteht und einen Verschluss hat eine Tube Ölfarbe/Zahncreme, die Tube am Ende säuberlich aufrollen ▪ auf die Tube drücken (umg.): schnell fahren oder sich beeilen Drück mal ein bisschen auf die Tube, wir haben keine Zeit mehr! Tu·ber·kel·ba·zil·lus der MED. Erreger der Tuberkolose Tu·ber·ku·lo·se die MED. eine Infektionskrankheit, die besonders die Lungen (aber auch anderes Gewebe) befällt Tuch das 1. (Plur. Tuche) fest gewebter Stoff ein aus teurem Tuch geschneiderter Maßanzug 2. (Plur. Tücher) (≈ Halstuch) ein Stück Stoff, das meist ein dekoratives Muster hat und das Frauen als Schmuck um den Hals tragen ein Tuch aus Seide ◆ Hals-, Seiden3. (Plur. Tücher) (≈ Lappen) etwas mit einem weichen Tuch reinigen ◆ Scheuer-, Staub-, TaschenTu·chent die (süddt. österr.) Federbett Tuch·füh·lung ▪ mit jemandem auf Tuchfühlung gehen (umg.): jmdm. körperlich sehr nahe kommen tüch·tig Adj. 1. (≈ fleißig) so, dass man bei der Arbeit sehr viel leistet ein tüchtiger Mitarbeiter, tüchtig arbeiten ◆ geschäfts-, lebens2. (umg. ≈ gewaltig, kräftig) sehr stark; sehr viel; sehr groß eine tüchtige Portion, ein tüchtiger Schlag, tüchtig essen/zulangen, Es regnet tüchtig. Tüch·tig·keit die (kein Plur.) Fleiß; Fähigsein die Tüchtigkeit einer Mitarbeiterin sehr schätzen Tü·cke die 1. (kein Plur.) Bosheit; Hinterlist die Tücke eines Tieres/eines Menschen 2. hinterlistiger Trick eine Tücke anwenden, mit List und Tücke 3. Gefährlichkeit; Unberechenbarkeit die Tücke des scheinbar ruhigen Wassers, Das Gerät hat so seine Tücken. ▪ Das ist die Tücke des Objekts ! (umg.): Das ist eine versteckte Schwierigkeit (der Sache). tu·ckern ohne OBJ (umg.) 1. ▪ etwas tuckert ((haben)) gleichmäßige Motorengeräusche machen Der Traktor/das alte Auto hat getuckert. 2. ▪ jmd./etwas tuckert irgendwohin ((sein)) sehr langsam fahren Die Autos/Wir sind langsam über die Landstraße getuckert. tü·ckisch Adj. 1. (≈ hinterlistig) so, dass man aus böser Absicht jmdn. in eine Falle locken will ein tückischer Plan, ein tückischer Charakter, ein tückischer Trick 2. gefährlich; unberechenbar ein tückisches Gewässer/Gerät, eine tückische Krankheit Tüf·te·lei die (umg.) das Tüfteln Diese Arbeit ist wirklich eine ganz schöne Tüftelei! tüf·teln ohne OBJ ▪ jmd. tüftelt (umg.) geduldig eine Lösung für ein schwieriges Problem suchen Wir mussten lange tüfteln, bis wir das Rätsel gelöst hatten. Tu·gend die 1. eine moralisch gute Eigenschaft die Tugend der Ehrlichkeit/Geduld/Gerechtigkeit, viele Tugenden haben 2. (kein Plur.) moralisch vorbildliches Verhalten sich ein Vorbild an jemandes Tugend nehmen tu·gend·haft Adj. voller Tugend2 tugendhaftes Verhalten Tül·le die (≈ Ausgussrohr) das relativ dünne Rohr einer Kanne, aus der die Flüssigkeit beim Gießen herauskommt die Tülle der Gießkanne/der Teekanne Tul·pe die eine Frühlingsblume, die aus einer Zwiebel wächst tumb Adj. (geh. abwert.) einfältig tum·meln mit SICH ▪ jmd. tummelt sich 1. sich (in großer Zahl) irgendwo lebhaft bewegen Die Kinder tummeln sich im Freibad. 2. (umg. norddt.) sich beeilen Tummelt euch! Tum·mel·platz der 1. ein Ort, wo sich jmd. oft und gern aufhält ein Tummelplatz für die Kinder 2. (abwert.) ein Ort, wo sich negativ bewertete Dinge oder Personen versammeln ein Tummelplatz für Bakterien/Ungeziefer, ein

Tummelplatz für Verbrecher Tümm·ler der ZOOL. ein großes, dem Delphin ähnliches Meeressäugetier Tu·mor der MED. eine Geschwulst ein bösartiger/gutartiger Tumor, die operative Entfernung eines Tumors Tüm·pel der ein sehr kleiner Teich Das war kein See, nicht mal ein Teich, eher schon ein Tümpel. Tu·mult der (≈ Krawall) Lärm oder Bewegung in einer Menschenmenge Am Rande der Demonstration ist ein Tumult ausgebrochen., Was ist denn das für ein Tumult da draußen? ‣ tumultuarisch Tun das (kein Plur.) (geh. ≈ Handeln) das, was jmd. tut jemandes Tun missbilligen ▪ Tun und Lassen : alles, was jmd. tut oder nicht tut Du bist für dein Tun und Lassen selbst verantwortlich. tun I. mit OBJ 1. ▪ jmd. tut etwas (umg.) arbeiten; leisten Und was habt ihr heute getan?, viel zu tun haben, Heute tu(e) ich gar nichts., viel Gutes/Nützliches/Böses tun 2. (umg.) ▪ jmd. tut etwas handeln; machen Tu doch endlich etwas!, Tut das ja nicht wieder!, Ich habe doch gar nichts getan!, Man tut, was man kann. 3. ▪ jmd. tut etwas irgendwohin (umg.) irgendwohin legen oder einordnen Wohin hast du meine Tasche getan?, das Schnitzel in die Pfanne tun, die Wäsche in die Maschine tun, nicht wissen, wohin man etwas oder jemanden tun soll (≈ sich nicht erinnern können, in welcher Situation man jmdn. oder etwas bereits einmal gesehen hat) 4. ▪ jmd. tut jmdm. etwas Leid zufügen Was habt ihr dem armen Kerl getan?, Tu(e) mir bitte nichts!, Was habe ich dir denn getan, dass du mir böse bist? 5. ▪ jmd. tut jmdm. Gutes Gutes zufügen Er hat ihm viel Gutes getan., Tu mir den Gefallen und rauche nicht! 6. ▪ jmd. tut etwas in verblasster Bedeutung: machen eine Verbeugung/einen Luftsprung/einen Seufzer tun, seinen letzten Atemzug tun, seine Wirkung tun, einen Blick hinter sich tun 7. (mit Inf.) (umg. süddt.) als Ausdruck einer Möglichkeit Ich täte dir gern helfen, aber ich kann nicht. 8. (mit Inf.) (umg.) zur Hervorhebung der Aussage des Verbs Er schwatzte klug daher, aber wissen tat er nichts. 9. ▪ etwas tut etwas etwas bewirkt etwas Das Mittel tut Wunder., Was tut das schon?, Das tut nichts. II. ohne OBJ 1. ▪ jmd. tut irgendwie (umg.) etwas vortäuschen; sich verstellen sehr freundlich/interessiert/beleidigt tun, tun, als ob man schläft, Tu doch nicht so, es interessiert dich doch gar nicht!, Er ist nicht wirklich krank, er tut nur so. 2. ▪ etwas tut jmdm. irgendwie eine Empfindung auslösen Etwas Ruhe wird dir wohl tun., Das Bad hat ihr gut getan., Das wird dir noch leidtun! III. mit ES (umg.) 1. ▪ es tut sich etwas/nichts geschehen Es tut sich etwas., Es tut sich immer noch nichts. 2. ▪ etwas tut es ausreichen Wenn du keinen Schlafsack hast, tut es auch eine Decke! ▪ mit jemandem etwas/nichts zu tun haben (umg.): in irgendeiner/keiner Verbindung zu jmdm. oder etwas stehen Ich will mit der Sache nichts zu tun haben!, Die beiden Dinge/Personen haben nichts miteinander zu tun. ▪ jemandem ist es um etwas zu tun : jmd. richtet sein Augenmerk auf etwas Ihm war es um unsere Sicherheit zu tun., Euch ist es doch nur um euren Vorteil zu tun! ▪ Damit ist es nicht getan! : das ist noch nicht alles Tün·che die (weiße) Kalkfarbe zum Anstreichen tün·chen mit OBJ ▪ jmd. tüncht etwas anstreichen die Wände weiß tünchen Tun·d·ra die BOT. baumlose Steppe in Finnland und Russland Tu·nell das (süddt. österr.) s. ‣ Tunnel tu·nen ['tju:nən] mit OBJ ▪ jmd. tunt etwas

die Leistung technischer Geräte gegenüber der Standardausführung nachträglich erhöhen einen Motor tunen, Die getunte Version des Serienmodells verfügt über 250 PS.

Tu·ner der ['tju:nɐ] ein Radio als Bestandteil einer Stereoanlage Tu·ne·sien Staat in Nordafrika Tu·ne·sier, Tu·ne·sie·rin der jmd., der die tunesische Staatsbürgerschaft hat tu·ne·sisch Adj. zu Tunesien gehörend, daher stammend Tun·fisch der s. ‣ Thunfisch

Tu·nicht·gut der (veralt. abwert.) eine Person, die Unfug treibt Ein junger Tunichtgut hat das Schild besprüht. Tu·ni·ka die < -, Tuniken> altrömisches Untergewand Tu·ning das ['tju:nɪŋ] (kein Plur.)

die nachträgliche Erhöhung der Leistung technischer Geräte gegenüber der Standardausführung Tun·ke die (umg. norddt.) Soße Braten mit Tunke tun·ken mit OBJ ▪ jmd. tunkt etwas in etwas Akk. (umg. norddt.) eintauchen Brotstücke in die Soße tunken tun·lich Adj. (veralt. geh.) ratsam etwas für tunlich halten tun·lichst Adv. (geh. ≈ möglichst) nach Möglichkeit Wir bitten Sie, das tunlichst zu unterlassen! Tun·nel, a. Tu·nell der

eine Art großer Gang, der durch einen Berg oder unter einem Gewässer hindurchführt und in dem eine Straße verläuft ◆ -bau, Alpen-, Eisenbahn-, Kanal-

Tun·te die (vulg. abwert.) Homosexueller ‣ tuntig Tüp·fel·chen das kleiner Punkt ein Kleid mit kleinen Tüpfelchen ▪ das Tüpfelchen auf dem i (umg.): etwas, das eine Sache perfekt macht Tup·fen der einzelner (runder) Farbfleck ein Osterei mit bunten Tupfen bemalen tup·fen mit OBJ 1. ▪ jmd. tupft etwas etwas mehrfach leicht berühren den Mund mit einer Serviette tupfen, die Wunde mit Zellstoff sauber tupfen 2. ▪ jmd. tupft etwas auf etwas Akk./von etwas Dat. etwas mit mehrfacher leichter Berührung auftragen oder entfernen Medizin auf die Wunde tupfen Tup·fer der MED. ein Stück Mull oder Watte, mit dem man Flüssigkeit aufnehmen kann die Wunde mit einem Tupfer reinigen Tür die 1.

eine große Öffnung in einer Wand, durch die man hindurchgehen kann und die große flache Platte, mit der man die Öffnung schließen kann

Die Tür steht offen/ist abgesperrt/ist angelehnt., die Tür zum Nebenzimmer/am Seiteneingang, die Tür anlehnen/öffnen/schließen/ins Schloss werfen, durch die Tür treten, jemanden zur Tür begleiten, einer Dame die Tür aufhalten ◆ -klinke, -scharnier, -schloss, Eingangs-, Laden-, Schiebe- ,Schrank-, Zimmer2. eine Tür1 an einem Fahrzeug Die Türen schließen, Vorsicht bei der Abfahrt des Zuges! ◆ Auto-, Wagen3. ▪ offene Türen einrennen (umg.): jmdn. von etwas überzeugen wollen, der bereits diese Überzeugung hat ▪ mit der Tür ins Haus fallen (umg.): jmdm. etwas unvermittelt mitteilen ▪ vor der Tür stehen (umg.): unmittelbar bevorstehen Die Ferien stehen vor der Tür. ▪ zwischen Tür und Angel (umg.): in Eile, ohne die nötige Ruhe ▪ jemandem stehen alle Türen offen : jmd. hat beste Chancen für eine Karriere ▪ hinter verschlossenen Türen : im Geheimen etwas zwischen Tür und Angel besprechen Tür·an·gel die eines der Gelenke, an denen eine Tür1 aufgehängt ist Tur·ban der

ein langer Schal, der zu einer Art Kappe gewundenen ist und in arabischen Ländern und in Indien von Männern als Kopfbedeckung getragen wird Tur·bi·ne die TECHN. eine mit Wasserkraft, Dampf oder Gas betriebene Maschine, die elektrischen Strom erzeugt tur·bu·lent Adj. so, dass es sehr ereignisreich und aufregend ist turbulente Szenen, Es ging turbulent zu. Tur·bu·lenz die PHYS. ein Wirbel in einem Strom von Gasen oder Flüssigkeiten An den Tragflächen treten Turbulenzen auf., In dem Gewässer gibt es stellenweise gefährliche Turbulenzen. Tür·fal·le die (schweiz.) Türklinke Tür·griff der der Griff, mit dem man eine Tür2 öffnet und schließt Tür·ke, Tür·kin der jmd., der die türkische Staatsbürgerschaft hat

Tür·kei die ein Staat in Vorderasien Tür·kis der ein Halbedelstein von intensiver blau-grüner Farbe tür·kisch Adj. zur Türkei gehörend, daher stammend die türkische Sprache, Sie sprechen zu Hause nur türkisch (in türkischer Sprache), nicht deutsch., Er hat das Türkische/Türkisch (die türkische Sprache) in der Volkshochschule gelernt. siehe auch ‣ deutsch tür·kis·far·ben Adj. von grünlich-blauer Farbe das türkisfarbene Meer Tür·klin·ke die der bewegliche Handgriff einer Tür, mit der man diese Tür öffnet oder schließt Tür·klop·fer der ein bewegliches (Metall)teil an einer Tür, mit dem man an die Tür klopfen kann Turm der 1. ein Gebäude, das sehr schmal und hoch ist und meist einzeln steht (oder den oberen Teil eines anderen Gebäudes bildet) auf einen Turm steigen, vom Turm ins Wasser springen, die Türme des Kölner Doms/des Ulmer Münsters, einen Turm aus Bausteinen/Kisten bauen ◆ -spitze, Aussichts-, Kirch-, Leucht-, Schloss-, Wasser2. eine Schachfigur, die die Form eines Turms1 hat Tur·ma·lin der (kein Plur.) ein Schmuckstein tür·men I. mit OBJ ▪ jmd. türmt etwas auf etwas , ▪ jmd. türmt etwas zu etwas Akk. ((haben)) aufeinanderstapeln Er hat die Bücher zu einem großen Haufen getürmt., Sie hat auf den Stapel weitere Bücher getürmt. II. ohne OBJ ▪ jmd. türmt ((sein) umg.) fliehen Als es gefährlich wurde, ist er getürmt., aus dem Gefängnis türmen III. mit SICH ▪ etwas türmt sich ((haben)) sich stapeln Die Bücher haben sich in der Ecke getürmt. turm·hoch Adj. (umg.) sehr hoch ein turmhoher Kran Turm·sprin·gen das (kein Plur.) SPORT

eine Sportart, bei der man von einem Sprungturm in ein Schwimmbecken springt und dabei bestimmte Figuren wie Saltos und Drehungen ausführt Turm·uhr die an einem Turm1 angebrachte Uhr Tur·nen das (kein Plur.) 1. die Gesamtheit verschiedener sportlicher Übungen, die an Geräten oder auf dem Boden ausgeführt werden das Turnen am Barren/am Reck/an den Ringen ◆ Kunst2. SCHULE Unterricht im Turnen1 im Turnen eine gute Note haben tur·nen I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. turnt (an etwas Dat.) ((haben)) Turnübungen machen eine Kür/eine bestimmte Übung turnen, am Barren/am Reck/an den Ringen turnen II. ohne OBJ ▪ jmd. turnt irgendwo ((sein)) sich geschickt irgendwohin bewegen Sie ist über den Balken geturnt., Die Affen sind durch die Bäume geturnt. Tur·ner, Tur·ne·rin der 1. jmd., der Turnübungen macht 2. ein Sportler, der Gerätesport betreibt Turn·ge·rät das zum Turnen verwendetes Sportgerät Reck, Barren und Ringe sind Turngeräte. Turn·hal·le die eine Halle, in der geturnt wird (und Ballspiele ausgetragen werden) Turn·ho·se die zum Turnen getragene Hose Tur·nier das 1. GESCH. ein Wettkampf der mittelalterlichen Ritter, bei dem diese zu Pferd gegeneinander kämpfen müssen 2.

ein sportlicher Wettkampf, an dem viele Sportler in mehreren Wettbewerben teilnehmen und dessen Finale nur die Teilnehmer erreichen, die alle Wettkämpfe des Turniers gewonnen haben ein internationmales Turnier im Tennis austragen, Morgen haben wir ein Turnier., wegen einer Verletzung aus dem Turnier ausscheiden, im Finalspiel des Turniers stehen ◆ -sieg, -sieger(in), Fußball-, Handball, Hockey-, TennisTur·nier·pferd das SPORT (Reitsport) ein im Wettkampf gerittenes Pferd

Tur·nier·rei·ter, Tur·nier·rei·te·rin der jmd., der an Reitturnieren teilnimmt Turn·saal der (österr.) Turnhalle Turn·schuh der (meist Plur.) beim Sport getragener Schuh Turn·stun·de die Unterrichtsstunde im Sport Turn·ü·bung die einzelne Übung im Turnen Turn·un·ter·richt der (kein Plur.) (veralt. ≈ Sportunterricht) Tur·nus der ein festgelegter Zeitraum, in dem sich etwas wiederholt in monatlichem Turnus stattfinden, Im Turnus von vier Jahren finden Wahlen statt. Tür·öff·ner der eine elektrische Vorrichtung, mit der eine (entfernt gelegene) Tür geöffnet werden kann Tür·rah·men der der Rahmen, in dem eine Tür1 befestigt ist Tür·schild das ein an einer Tür1

angebrachtes Schild, auf dem steht, wer in der Wohnung oder in dem Haus wohnt bzw. um wessen Büro es sich handelt Tür·schnal·le die (österr.) Türklinke Tür·ste·her der jmd., der am Eingang zu einer Diskothek darüber entscheidet, welche Gäste eintreten dürfen und welche nicht Tür·stock der (österr.) Türrahmen tur·teln ohne OBJ ▪ jmd. turtelt mit jmdm. (veralt.) Zärtlichkeiten miteinander austauschen Die beiden turteln miteinander. Tusch der MUS.

der Vorgang, dass die Musiker einer Kapelle ganz kurz einen Ton kräftig anklingen lassen, um einen bestimmten Moment im Ablauf einer Veranstaltung zu betonen Die Kapelle spielte einen Tusch, nachdem der Höhepunkt der Vorstellung angekündigt wurde. Tu·sche die eine (meist schwarze) Tinte zum Zeichnen tu·scheln mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. tuschelt (etwas) (über etwas Akk.) (umg.) flüsternd sprechen jemandem etwas ins Ohr tuscheln, miteinander (über etwas) tuscheln Tusche·zeich·nung die mit Tusche gefertigte Zeichnung Tus·si die 1. (umg. abwert.) junge Frau oder Mädchen Was ist denn das für eine komische Tussi? 2. (jugendspr.) Freundin Ist das seine neue Tussi? Tü·te die 1. ein Beutel aus Papier oder Plastik das Gemüse in eine Tüte stecken, eine Tüte Bonbons/Mehl/Zucker kaufen 2. der Inhalt einer Tüte eine ganze Tüte Popcorn auf einmal essen ▪ Kommt nicht in die Tüte! : umg. das gestatte ich keinesfalls tu·ten ohne OBJ ▪ etwas tutet (umg.) 1. ein hupendes Geräusch von sich geben Der Dampfer/das Signalhorn tutet. 2. (umg.) auf einem Horn einen langgezogenen Ton spielen ▪ von Tuten und Blasen keine Ahnung haben (umg.): überhaupt keine Ahnung haben Tu·tor, Tu·to·rin der eine Person, die Studenten betreut und mit ihnen intensiv den Lehrstoff durcharbeitet Tut·ti·frut·ti das eine italienische Süßspeise TV das [te:'fau / ti:'vi:] (kein Plur.) Abkürzung von „Television“: Fernsehen TV-Mo·de·ra·tor, TV-Mo·de·ra·to·rin der jmd., der eine Fernsehsendung leitet und moderiert Tweed der [twi:t, twi:d] eine Stoffart ein Mantel aus Tweed Twen der jmd., der zwischen 20 und 29 Jahren alt ist Mode für Teens und Twens

Twin·set das/der Pullover und Jacke (für Damen) aus dem gleichen Material Twist 1 der Stopfgarn Twist 2 der ein Tanz \\ Ty̱p 1 der 1. eine bestimmte Art von Dingen oder Personen, die sich durch gemeinsame Merkmale von anderen unterscheiden Er ist der Typ Mensch, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt., Dieser Typ von Filmen ist doch langweilig!, Fehler dieses Typs treten häufiger auf. ◆ Haut-, Krankheits-, Menschen-, Schläger-, Verbrecher2. ein bestimmtes Modell eines in Serie gefertigten Gerätes ein älterer Typ dieses Fahrzeugs, Ein völlig neuer Typ dieses Gerätes ist auf dem Markt. ▪ jemandes Typ sein (umg.): jmdm. angenehm sein; jmdm. gefallen Der neue Kollege ist einfach nicht mein Typ! ◆ Auto-, Flugzeug\\ Ty̱p 2 der (umg.) 1. Person Dein Typ wird verlangt!, einen netten Typ(en) kennen lernen, Wie findest du denn den neuen Typ(en) in eurer Klasse? 2. (abwert.) Kerl Was will der Typ von dir?, Was war das denn für ein Typ? Ty̱·pe die 1. DRUCKW. (veralt.) gegossener Druckbuchstabe 2. (umg. abwert.) auffällige Person eine lustige Type Ty̱·pen·be·zeich·nung die 1. DRUCKW. (veralt.) Schriftartbezeichnung 2. Bezeichnung eines bestimmten Modells eines in Serie hergestellten Gerätes Ty̱·phus der (kein Plur.) MED. eine gefährliche, mit schweren Durchfällen verbundene Infektionskrankheit ty̱·pisch Adj. 1. (nicht steig.) so, dass es für etwas bezeichnend und charakteristisch ist die für eine Erkältung typischen Symptome, die typischen Merkmale von etwas aufweisen 2. so, dass es einen Typ1 verkörpert Er ist ein typischer Karrieremensch., Sie ist eine typische Schauspielerin., Das ist doch wieder typisch Mann (≈ in der Art genau so, wie es Männer meistens tun)! ty·pi·sie·ren mit OBJ FACHSPR. ▪ jmd. typisiert etwas nach gemeinsamen Merkmalen ordnen die Fundstücke nach bestimmten Merkmalen typisieren Ty·pi·sierung die 1. (kein Plur.) das Typisieren 2. (österr.) amtliche Zulassung eines Fahrzeugs Ty·po·gra·phie , a. Ty̱·po·gra·fie die DRUCKW.

die bestimmte Weise, wie ein gedruckter Text durch verschiedene Schriftarten gestaltet ist eine gelungene Typographie ty·po·gra·phisch, a. ty·po·gra·fisch Adj. DRUCKW. die Gestaltung eines Druckerzeugnisses betreffend typographische Gesichtspunkte beachten Ty̱·pus der (geh.) Typ1 Ty·rann der 1. GESCH. POL. (≈ Diktator)

jmd., der allein ein Land regiert und auch Gewalt einsetzt, um an der Macht zu bleiben und seine Ziele zu erreichen Das Land wurde von einem grausamen Tyrannen regiert. 2. (abwert.≈ Despot) herrschsüchtiger Mensch Ihr anfänglich so netter Ehemann entpuppte sich später als Tyrann.

Ty·ran·nei die 1. (≈ Gewaltherrschaft) der Tyrannei im Land ein Ende bereiten 2. (abwert.) herrschsüchtiges Verhalten die Tyrannei eines Vorgesetzten nicht länger ertragen können ty·ran·nisch Adj. in der Art von Tyrannen eine tyrannische Herrschaft ausüben, eine tyrannische Frau haben ty·ran·ni·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. tyrannisiert jmdn./etwas anderen Menschen den eigenen Willen aufzwingen und sie mit Gewalt unterdrücken seine Untergebenen tyrannisieren, die ganze Familie mit seinen Launen tyrannisieren

U, u das der einundzwanzigste Buchstabe des Alphabets ein großes U, ein kleines u

u.a. Abkürzung von „und andere(s)“ u.Ä. Abkürzung von „und Ähnliche(s)“ U-Bahn die (≈ Untergrundbahn)

ein Fahrzeug, das in großen Städten für den öffentlichen Nahverkehr auf Schienen unter der Erde fährt Am besten wir nehmen die

U-Bahn, das geht am schnellsten. ◆ -haltestelle

U-Bahn·hof der eine der Haltestellen einer U-Bahn U-Bahn-Netz das alle Wege, auf denen eine U-Bahn in einer Großstadt fährt U-Bahn-Schacht der eine Art enger schmaler Tunnel, durch den die U-Bahn fährt U-Bahn-Sta·tion die eine der Haltestellen einer U-Bahn Übel das 1. (≈ Missstand, Misere) etwas, das schlecht oder schlimm ist das Übel der Korruption bekämpfen, einem lästigen Übel abhelfen 2. (geh. veralt.) Krankheit, Leiden ein langwieriges Übel ▪ das kleinere Übel wählen : sich bei zwei unangenehmen Dingen für das weniger schlimme entscheiden ▪ von Übel sein (geh.): schlecht oder schädlich sein In der Bibel steht: Deine Rede sei ja oder nein, alles andere ist von Übel. ▪ etwas ist ein notwendiges Übel : etwas muss akzeptiert werden, obwohl man dazu keine Lust hat übel Adj. 1. so, dass es unangenehm ist, weil es schlecht schmeckt oder riecht ein übler Geruch/Geschmack, eine übelriechende Flüssigkeit 2. moralisch schlecht, gefährlich für jmdn. ein übler Kerl/Zeitgenosse, eine üble Gegend 3. so, dass es sich für jmdn. ungünstig auswirkt üble Machenschaften, üble Folgen haben, in eine üble Lage geraten 4. (≈ schlecht) übel gelaunt/übelgelaunt sein 5. (≈ böse) üble Schimpfwörter, übles Gerede ▪ jemandem ist/wird übel : jmd. hat/bekommt das Gefühl, sich übergeben zu müssen ▪ jemandem etwas übel nehmen : auf jmdn. lange Zeit böse sein wegen etwas, das er getan oder gesagt hat Ich kann dir das nicht übel nehmen/übelnehmen. ▪ jemandem übel gesinnt sein : die Absicht haben, jmdm. zu schaden ▪ (gar) nicht (so) übel (umg.): ganz gut Der Film war gar nicht übel. ▪ nicht übel Lust haben (etwas zu tun) : große Lust haben, etwas zu tun, was eigentlich nicht möglich ist Ich hätte nicht übel Lust, ihm eine zu knallen! ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.16 Warum ist er heute so übel gelaunt/übelgelaunt?, Es entwichen übel riechende/übelriechende Dämpfe., Übel gesinnte/übelgesinnte Menschen können unserem Vorhaben schaden. Übel·keit die (kein Plur.) das Gefühl, sich übergeben zu müssen Kopfschmerzen und Übelkeit verspüren Übel·tä·ter, Übel·tä·terin der Person, die etwas Schlechtes oder eine (leichtere) Gesetzesverletzung begangen hat Die Polizei konnte die Übeltäter dingfest machen., Wer waren die Übeltäter, die die Scheibe eingeworfen haben? übel·wol·len mit OBJ ▪ jmd. will jmdm. übel (geh.) jmdm. schaden wollen Denkst du, dass sie uns übelwollen? üben I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. übt etwas etwas immer wieder tun, um es zu erlernen und dann besser zu beherrschen Sie übt das Klavierspielen jeden Tag., Hast du heute schon Vokabeln/Mathe geübt?, Du musst mehr üben. II. mit SICH ▪ jmd. übt sich in etwas Dat. (geh.) versuchen, etwas anzuwenden sich in Geduld/Ausdauer üben ▪ Kritik/Nachsicht/Gerechtigkeit üben (geh.): kritisieren/nachsichtig sein/gerecht sein ▪ Früh übt sich(, wer ein Meister werden will.) : wenn man etwas gut beherrschen will, muss man rechtzeitig anfangen zu üben ‣ geübt, Übung über 1 Präp. 1. +Akk. (↔ unter) drückt aus, dass jmd. oder etwas an eine Position oberhalb von etwas bewegt wird oder sich bewegt Sie hängt die Lampe über den Tisch., Den Spiegel hängen wir über das Waschbecken. 2. +Akk. drückt aus, dass jmd. oder etwas den höchsten Punkt von etwas überquert Er sprang mit Leichtigkeit über das Hindernis., Sie kletterten über den den Zaun. 3. +Akk. drückt aus, dass sich etwas auf einer Oberfläche von einem Punkt zu einem anderen Punkt bewegt Das Boot gleitet über das Wasser., Er streicht ihr mit der Hand über den Kopf. 4. +Akk. drückt aus, dass sich etwas auf jmdn. oder etwas legt oder etwas auf jmdn./etwas gelegt wird oder jmd./etwas mit etwas ganz oder zum Teil bedeckt wird Nebel legte sich über die Landschaft., Sie deckte ein Tuch über den Tisch. 5. +Akk. bezeichnet einen Ort, eine Stelle o.Ä., der/die von jmdm. überquert, überschritten, überfahren o.Ä. wird Sie ging schnell über den Platz., Sie liefen über den Rasen.

6. +Akk. drückt aus, dass jmd. oder etwas eine bestimmte Grenze, Linie, Strecke o.Ä. überschreitet Sie rannten weit über das Ziel hinaus., Der Fluss trat über die Ufer. 7. +Akk. drückt aus, dass bei einer Bewegung zu einem Ziel hin ein oder mehrere Orte auf diesem Weg liegen Der ICE nach Berlin fährt über Bielefeld und Hannover. 8. +Akk. bezeichnet einen bestimmten Zeitraum über das Wochenende, über die Ferien, über die Feiertage, über Nacht 9. +Akk. drückt aus, dass eine zeitliche Grenze überschritten wird Heute über ein Jahr treffen wir uns wieder., Es ist weit über der vereinbarten Zeit., Er ist über das Alter hinaus, in dem man jedes Wochenende in die Disko geht. 10. +Akk. verwendet bei bestimmten Verben, um das Thema oder den Inhalt von etwas anzugeben über jemanden/etwas sprechen/schreiben/diskutieren/reden/informieren, über etwas abstimmen/entscheiden/urteilen 11. +Akk. bezeichnet den Grund für etwas über etwas sehr froh/traurig sein, sich über jemanden/etwas ärgern 12. +Akk. verwendet, um das Mittel oder die Mittelsperson anzugeben Wir können 60 Programme über Satellit empfangen., Ich fand die Wohnung über einen Makler., etwas über Telefon erfahren 13. +Akk. (≈ in Höhe von) im Wert von einen Betrag über 200 Euro, eine Rechnung über 50 Euro ausstellen 14. +Akk. drückt aus, dass eine physische oder psychische Grenze überschritten wird Das geht über meinen Verstand., Die Arbeit geht über seine Kraft. 15. +Akk. (zwischen zwei Substantiven im Plur.) verwendet, um auszudrücken, dass etwas in großer Menge vorkommt Geschenke über Geschenke bekommen, Der Lehrer fand Fehler über Fehler in dem Diktat. 16. +Dat. bezeichnet die Position von jmdm. oder etwas, die oberhalb von jmdm. oder etwas ist über dem Dach/der Tür/unseren Köpfen/den Wolken, Der Spiegel hängt über dem Waschbecken., Sie wohnt über ihm. 17. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass sich jmd. oder etwas direkt auf jmdm./etwas befindet und ihn/es ganz oder zum Teil bedeckt Er trug eine Jacke über dem Hemd., Nebel lag über dem Tal. 18. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas in einer Reihenfolge oder einer Hierarchie auf einem höheren Platz als jmd. anderer/etwas anderes steht Der Meister steht über dem Lehrling. 19. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass etwas während etwas anderem geschieht Über der Arbeit hat sie ihre Sorgen vergessen., Über all dem Trubel habe ich das Wichtigste vergessen. 20. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass etwas einen höheren Wert oder eine Zahl als etwas anderes hat Die Preise lagen über dem Durchschnitt., Die Temperatur liegt über dem Gefrierpunkt. über 2 Adv. 1. (≈ mehr als) verwendet, um auszudrücken, dass eine Zahl, ein Wert, ein Maß o.Ä. überschritten wird über 18 Jahre alt, über eine Million Euro in ein Projekt investiert haben, über einen Meter breit sein, seit über einer Stunde warten 2. (≈ hindurch) verwendet, um einen Zeitraum zu bezeichnen, von dessen Anfang bis zum Ende etwas geschieht oder dauert Sie diskutierten den ganzen Tag über., den ganzen August über Sonne haben ▪ über und über: verwendet, um auszudrücken, dass eine sehr große Zahl oder Menge von etwas etwas vollständig bedeckt Das Brot war über und über mit Fliegen bedeckt. über 3 Adj. (umg.) übrig Hast du noch Geld über? ▪ jmdn./etwas über haben (umg.): jmdn. oder etwas nicht mehr mögen Diese ewige Nörgelei habe ich allmählich über! über·all Adv. 1. (↔ nirgends, nirgendwo) an jedem Ort Überall liegen deine Sachen herum., Dort sind sie überall schon gewesen. 2. in jeder Situation Sie mischt sich überall ein. 3. bei allen Leuten Ich habe hier überall gefragt, aber keiner konnte mir eine Auskunft geben. über·all·her Adv. ▪ von überallher : aus allen Richtungen Die Fans kamen von überallher zu dem Konzert., Von überallher tönte Musik. über·all·hin Adv. an jeden Ort Überallhin wird er von seinem Hund begleitet., Die Züge fahren überallhin. über·al·tert Adj. 1. mit verhältnismäßig mehr alten als jungen Menschen Bekommen wir eine überalterte Gesellschaft?, eine überalterte Belegschaft 2. (≈ veraltet) nicht modern eine völlig überalterte Technik Über·an·ge·bot das (↔ Mangel) der Zustand, dass es mehr Waren oder Arbeitskräfte gibt, als gebraucht werden ein Überangebot an Akademikern/an Waren über·ängst·lich Adj. so, dass jmd. so viel Angst hat, dass es nicht mehr normal ist eine überängstliche Mutter über·an·stren·gen I. mit OBJ ▪ jmd. überanstrengt etwas etwas zu sehr anstrengen und dadurch einen Schaden verursachen Ich habe meine Gelenke beim Sport überanstrengt. II. mit SICH ▪ jmd. überanstrengt sich sich zu sehr anstrengen und dadurch Schaden nehmen Gestern hat er sich beim Sport völlig überanstrengt.

Über·an·stren·gung die das Überanstrengen vor Überanstrengung schlecht einschlafen können über·ant·wor·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überantwortet jmdn./etwas jmdm. (geh.) (die Verantwortung für) jmdn. oder etwas an jmdn. geben Der Bereich wurde einem neuen Kollegen überantwortet., Die Briefe habe ich einem Boten überantwortet., Das Kind wurde seinem Vormund überantwortet. 2. ▪ jmd. überantwortet jmdn. jmdm. RECHTSW. jmdn. einem Gericht ausliefern über·ar·bei·ten I. mit OBJ ▪ jmd. überarbeitet etwas etwas erneut bearbeiten, damit es besser wird einen Text überarbeiten, die völlig überarbeitete Fassung des Buches II. mit SICH ▪ jmd. überarbeitet sich zu viel arbeiten und dadurch der Gesundheit schaden Er hat sich völlig überarbeitet., Du wirst dich schon nicht überarbeiten! über·ar·bei·tet Adj. so, dass jmd. durch zu viel Arbeiten erschöpft ist Sie ist total überarbeitet. Über·ar·bei·tung die 1. (kein Plur.) der Vorgang, dass etwas überarbeitet I wird Die Überarbeitung des Textes kostet ihn viel Mühe. 2. das Resultat einer Überarbeitung I die dritte Überarbeitung, Von diesem Werk liegen mehrere Überarbeitungen vor. 3. (kein Plur.) der Zustand, in dem sich jmd. befindet, der sich überarbeitet II Die ständige Überarbeitung schadet ihrer Gesundheit. über·aus Partikel (geh. ≈ sehr) ein überaus freundlicher junger Mann über·ba·cken mit OBJ ▪ jmd. überbackt etwas (mit etwas Dat.) eine Speise meist mit Käse belegen und dann im Ofen backen mit Käse überbackene Schweinerückensteaks Über·bau der 1. (Plur. ) BAUW. ein Bauteil, das sich meist auf Säulen oder Pfeilern befindet Der freie Platz vor dem Gebäude erhält einen Überbau, der auf Pfeilern ruht. 2. (Plur. ) PHILOS. (↔ Basis)

im Marxismus das, was in einer bestimmten wirtschaftlichen Epoche als geistige kulturelle Strömung vorhanden ist

über·be·an·spru·chen mit OBJ ▪ jmd. überbeansprucht ( jmdn.)/etwas

zu stark in Anspruch nehmen (und dadurch Schaden zufügen)

Du überbeanspruchst meine Geduld mit deinen Fragen!, die Gelenke überbeanspruchen Über·be·an·spru·chung die das Überbeanspruchen Die Ursache für die Beschwerden ist eine Überbeanspruchung der Gelenke. Über·bein das MED. eine Art harter Knoten, der unter der Haut im Gewebe auf der Hand oder auf dem Fuß sitzt

über·be·kom·men mit OBJ ▪ jmd. bekommt jmdn./etwas über (umg.) jmdn. oder etwas nicht mehr mögen, weil man das Gefühl hat, seine Gesellschaft zu oft erlebt oder zu viel von einer Sache konsumiert zu haben Ich bekomme dieses fette Essen bald über., Allmählich bekomme ich diese Nervensäge über.

über·be·las·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überbelastet etwas etwas zu stark belasten und dadurch Schaden verursachen Durch die Behinderung des einen Beines wird das gesunde Bein überbelastet. 2. ▪ jmd. überbelastet etwas etwas mit einer zu schweren Last beladen Das Auto ist total überbelastet, damit darfst du so nicht fahren. 3. ▪ jmd./etwas überbelastet jmdn. jmdn. mit etwas so sehr anstrengen, dass es über seine Kräfte geht Mit allen diesen Aufgaben war sie überbelastet und bekam einen Nervenzusammenbruch. Über·be·las·tung die Zustand, in dem jmd. oder etwas überbelastet ist über·be·legt Adj. so, dass zu viele Menschen darin aufgenommen worden sind Das Krankenhaus/Das Hotel/Der Kurs ist völlig überbelegt. über·be·lich·ten mit OBJ ▪ jmd. überbelichtet etwas FOTOGR. (↔ unterbelichten) zu viel Licht auf einen Film einfallen lassen ein überbelichteter Film, Das Bild ist leider überbelichtet. Über·be·lich·tung die FOTOGR. das Überbelichten Über·be·schäf·ti·gung die (Plur. selten) WIRTSCH.

der Zustand, dass mehr Arbeitskräfte beschäftigt sind, als wirtschaftlich sinnvoll ist die Überbeschäftigung in einem

Unternehmen/Wirtschaftszweig abbauen

über·be·setzt Adj. so, dass zu viele Personen oder Arbeitskräfte darin sind Der Zug ist am Wochenende immer überbesetzt., Die Abteilung ist mit 100 Mitarbeitern überbesetzt. über·be·to·nen mit OBJ ▪ jmd. überbetont etwas zu stark betonen oder zu wichtig

nehmen

den sachlichen/unterhaltenden Charakter einer Sache überbetonen, Es gab Mängel bei der Vorbereitung, man sollte sie aber nicht überbetonen. über·be·trieb·lich Adj. (↔ innerbetrieblich) so, dass mehrere Betriebe oder Unternehmen beteiligt sind eine überbetriebliche Ausbildung von Lehrlingen, überbetriebliche Tarifvereinbarung/Mitbestimmung über·be·völ·kert Adj. s. ‣ übervölkert Über·be·völ·ke·rung die s. ‣ Übervölkerung über·be·wer·ten mit OBJ ▪ jmd. überbewertet jmdn./etwas jmdn. oder etwas zu wichtig nehmen oder ihm einen größeren Wert geben, als er/es verdient Man sollte die kleinen Schwächen dieses Planes nicht überbewerten., Du darfst seine heftige Reaktion nicht überbewerten. Über·be·wer·tung die (Plur. selten) das Überbewerten eine Überbewertung akademischer Bildung über·be·zahlt Adj. 1. (↔ unterbezahlt) so, dass im Verhältnis zur erbrachten Leistung zu viel Geld gezahlt wird Der Mitarbeiter/die Stelle ist mit diesem Gehalt völlig überbezahlt. 2. (umg.) so, dass für etwas zu viel Geld gezahlt wurde Die Wohnung ist mit 1.500 Euro für fünfzig Quadratmeter absolut überbezahlt! über·bie·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überbietet jmdn. mehr Geld für etwas bieten als eine andere Person Auf der Versteigerung überbot sie alle anderen Interessenten für das Gemälde. 2. ▪ jmd. überbietet jmdn./etwas (an etwas Dat.) besser sein oder mehr von etwas haben als alle anderen Mit dieser Darbietung überbot er alle anderen Teilnehmer., Alle Teilnehmer überboten sich (gegenseitig) in ihren Darbietungen., An Dummheit ist er nicht zu überbieten! über·bin·den mit OBJ ▪ jmd. überbindet jmdm. etwas (schweiz.) jmdm. etwas auferlegen oder übertragen Die Aufgaben wurden ihm überbunden. Über·bleib·sel das (umg. ≈ Rest) etwas, das von etwas übrig geblieben ist Das sind die Überbleibsel von unserem gestrigen Festmahl., Dieser Brauch ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter. Über·blick der 1. (kein Plur.) die Fähigkeit, besonders die Zusammenhänge von etwas zu erkennen Man kann leicht den Überblick über die komplexen wirtschaftlichen Entwicklungen verlieren., Hast du noch den Überblick?, Mir fehlt da der Überblick. 2. ein zusammenfassendes Bild von etwas sich einen Überblick über die Lage verschaffen, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Region geben 3. (≈ Rundblick, Aussicht) vom Gipfel des Berges einen guten Überblick über die Umgebung haben über·bli·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. überblickt etwas die Zusammenhänge von etwas erfassen Die Sache ist so schwierig, dass man sie gar nicht ganz überblicken kann., nur einen kleinen Teil seines Fachgebietes überblicken 2. ▪ jmd. überblickt etwas über etwas gut hinweg sehen können Von hier oben kann man die ganze Stadt überblicken. über·brin·gen mit OBJ ▪ jmd. überbringt etwas jmdm. etwas bringen, geben oder sagen jemandem einen Brief/eine Nachricht überbringen Über·brin·ger, Über·brin·gerin der Person, die jmdm. etwas bringt, gibt oder sagt Tadeln Sie die Verantwortlichen, nicht den Überbringer der schlechten Botschaft! über·brü·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. überbrückt etwas einen Zeitraum zwischen zwei Zeitpunkten irgendwie ausfüllen Sie überbrückte das halbe Jahr zwischen Studienabschluss und Berufseintritt mit einer langen Reise. 2. ▪ jmd./etwas überbrückt etwas (mit etwas Dat.) zwei voneinander entfernte Punkte verbinden die Schlucht mit einem Steg überbrücken, die elektrischen Anschlüsse mit einem Kabel überbrücken, Entfernungen mit etwas überbrücken 3. ▪ jmd. überbrückt etwas (mit etwas Dat.) eine schwierige Situation, in der etwas fehlt, für eine bestimmte Zeit irgendwie erträglich machen den Lohnausfall mit einem Kredit überbrücken, den Mangel an Arbeitskräften mit Aushilfen überbrücken

Über·brü·ckungs·hil·fe die eine bestimmte Summe Geld, die jmdm., der arbeitslos ist, vom Arbeitsamt für eine bestimmte Zeit gewährt wird, wenn er sich selbständig machen will Über·bu·chung die LUFTF.

der Sachverhalt, dass mehr Plätze in einem Flugzeug verkauft worden sind, als Personen hinein passen, so dass nicht alle mitfliegen können Bei Überbuchung hat der Passagier das Recht auf Rückerstattung des Flugpreises. über·da·chen mit OBJ ▪ jmd. überdacht etwas ein Dach über etwas bauen eine Freifläche überdachen, ein überdachtes Stadion über·dau·ern mit OBJ ▪ etwas überdauert etwas etwas bleibt trotz etwas bestehen Ihre Freundschaft hat auch schwere Zeiten überdauert., Die Felszeichnungen haben Wind und Wetter überdauert. über·de·cken mit OBJ 1. ▪ etwas überdeckt etwas ganz zudecken Schlamm überdeckte nach der Flut die Wiesen. 2. ▪ etwas überdeckt etwas (≈ verdecken) sich über etwas befinden und daher verhindern, dass man es sehen kann Das Fresko war von Ruß und Dreck überdeckt. über·deh·nen mit OBJ ▪ jmd. überdehnt etwas etwas zu sehr dehnen, so dass dabei ein Schaden entsteht die Muskeln beim Sport überdehnen über·den·ken mit OBJ ▪ jmd. überdenkt etwas (nochmals) über etwas nachdenken Ich werde das Problem nochmals überdenken. über·deut·lich Adj. sehr deutlich über·dies Adv. (geh. ≈ außerdem) Er hat nicht nur gelogen, sondern überdies auch gestohlen. über·di·men·si·o·nal Adj. viel größer als im Normalfall eine Werbefigur in Form einer überdimensionalen, drei Meter hohen Zahnbürste über·do·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. überdosiert etwas von etwas (meist einem Medikament oder einer Droge) eine zu große Menge verwenden Er hat das Medikament überdosiert. Über·do·sis die (kein Plur.) MED. eine zu hohe Dosis Sie starb an einer Überdosis Heroin/Schlaftabletten. über·dre·hen mit OBJ ▪ jmd. überdreht etwas zu stark an etwas drehen und es dadurch

beschädigen ein Gewinde/eine Schraube überdrehen

über·dreht Adj. (umg.) so lebhaft, dass es nicht mehr angenehm ist Die Kinder sind übermüdet und völlig überdreht. Über·druck der (meist Sing.) PHYS. (↔ Unterdruck) ein Druck, der stark über dem normalen Druck liegt im Inneren eines Behälters einen Überdruck erzeugen ◆ -ventil Über·druss der (kein Plur.)

das Gefühl der Abneigung gegen etwas, von dem man glaubt, man habe es zu oft erlebt oder sich zu viel mit einer Sache beschäftigt aus Überdruss am Leben Selbstmord begehen, bis zum Überdruss Vokabeln üben

über·drüs·sig Adj. (geh.) so, dass man jmdn. oder etwas nicht mehr mag oder will Er war des Lebens überdrüssig., Sie wurde seiner allmählich überdrüssig. über·dün·gen mit OBJ ▪ jmd. überdüngt etwas zu viel Dünger auf etwas tun Es ist wichtig, die Pflanzen nicht zu überdüngen., ein völlig überdüngter Boden Über·dün·gung die (kein Plur.) das Überdüngen Eine ständige Überdüngung der Felder/der Pflanzen ist schädlich. über·durch·schnitt·lich Adj. mehr oder besser als der Durchschnitt ein überdurchschnittlicher Schüler, überdurchschnittlich gute Schulnoten haben, überdurchschnittlich viel essen, überdurchschnittlich groß sein über·eck Adv. mit einer Seite quer vor einer Ecke einen Tisch übereck stellen Über·ei·fer der (kein Plur.) (abwert.) zu großer Eifer etwas im Übereifer tun über·eif·rig Adj. (abwert.) allzu eifrig In seiner übereifrigen Art hat er wieder vorschnell gehandelt. über·eig·nen mit OBJ ▪ jmd. übereignet jmdm. etwas (geh.) jmdm. etwas als rechtmäßiges Eigentum geben Er übereignete ihr in seinem Testament das Haus.

über·ei·len mit OBJ ▪ jmd. übereilt etwas (etwas) zu schnell oder zu früh tun, ohne daran zu

denken, was danach passiert

Seien wir vorsichtig, dass wir die Entscheidung nicht übereilen!, übereilte Beschlüsse fassen, eine übereilte Abreise über·ei·n·an·der 1 Adv. drückt aus, dass sich eine Sache jeweils über einer anderen befindet Er legt die Hemden im Schrank übereinander. über·ei·n·an·der 2 Pron. (verwendet bei reziproken Verben mit der Präposition „über“ ) verwendet, um auszudrücken, dass die genannte Handlung sich wechselseitig auf das Subjekt, das im Plural steht, bezieht Peter und Maria schimpfen übereinander. (Peter schimpft über Maria und Maria schimpft über Peter.), übereinander reden/lachen, nichts Schlechtes übereinander sagen über·ei·n·an·der·hän·gen I. mit OBJ ▪ jmd. hängt etwas Akk. übereinander (hängst übereinander, hängte übereinander, hat übereinandergehängt) eine Sache über eine andere hängen die Bilder übereinanderhängen II. ohne OBJ ▪ etwas hängt übereinander (hängen übereinander, hingen übereinander, haben übereinandergehängt; sein) ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Die Kleider hängen übereinander. über·ei·n·an·der·schla·gen mit OBJ ▪ jmd. schlägt etwas Akk. übereinander eine Sache (mit Schwung) über eine andere heben und darauflegen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 die

Beine übereinanderschlagen

über·ei·n·an·der·sta·peln mit OBJ ▪ jmd. stapelt etwas Akk. übereinander eine Sache auf eine andere stellen und dabei einen Stapel bilden ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 die Kisten übereinanderstapeln

über·ei·n·an·der·stel·len mit OBJ ▪ jmd. stellt etwas Akk. übereinander eine Sache auf eine andere oder oberhalb von einer anderen Sache platzieren ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 über·ein·kom·men ohne OBJ ▪ jmd. kommt mit jmdm. überein, etwas zu tun (geh.) mit jmdm. eine Vereinbarung treffen, etwas zu tun oder zu machen o.Ä. Wir sind miteinander übereingekommen, nicht mehr darüber zu reden., Ich bin mit ihm dahingehend übereingekommen, dass er den halben Preis zahlt. Über·ein·kom·men das (geh.) Vereinbarung Wir haben das Übereinkommen getroffen, dass wir die Kosten gemeinsam tragen. Über·ein·kunft die (geh.) Vereinbarung zu einer Übereinkunft gelangen, eine Übereinkunft erzielen über·ein·stim·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. stimmt mit jmdm. (in etwas Dat.) überein mit jmdm. einer Meinung sein In diesem Punkt/in dieser Frage stimmen wir völlig überein., Beide Parteien haben gestern Abend übereinstimmend erklärt, dass ... 2. ▪ jmd./etwas stimmt mit etwas überein keinen Unterschied aufweisen Die Nummern stimmen überein., Der errechnete Betrag stimmt mit dem Kassenstand überein., Der Verdächtige stimmt mit dem Phantombild überein., nach der übereinstimmenden Meinung aller Experten Über·ein·stim·mung die 1. der Zustand, dass mehrere Personen die gleiche Meinung über etwas haben Es herrscht Übereinstimmung in fast allen Punkten. 2. Gleichheit Die Übereinstimmung des Originals mit der Kopie ist erstaunlich. über·emp·find·lich Adj. (abwert.) zu empfindlich Du solltest nicht immer so überempfindlich reagieren, wenn jemand mal deine Arbeit kritisiert!, überempfindliche Augen haben, Sein Immunsystem reagiert überempfindlich auf bestimmte Reize. Über·emp·find·lich·keit die die Eigenschaft, überempfindlich zu sein Seine Überempfindlichkeit gegenüber Kritik macht ihm das Leben schwer., eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht über·es·sen mit SICH ▪ jmd. überisst sich (an etwas Dat.) zu viel von etwas essen, so dass

man nichts mehr davon mag

Das Essen war gut und reichlich, leider habe ich mich übergessen!, Pizza schmeckt gut, man kann sich aber auch daran überessen! über·fah·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. überfährt jmdn./etwas jmdn.

oder ein Tier schwer oder tödlich verletzen, indem man mit einem Fahrzeug über ihn/es hinwegfährt Der Fußgänger ist von der Staßenbahn überfahren worden., Die Katze wurde überfahren. 2. ▪ jmd. überfährt etwas weiterfahren, ohne es zu beachten ein Stoppschild/eine rote Ampel überfahren 3. ▪ jmd. überfährt etwas über etwas hinwegfahren eine Brücke/eine Kreuzung überfahren 4. ▪ jmd. überfährt jmdn. (umg.)

eine Person mit einem plötzlichen Vorschlag, einer Bitte, einer Idee o.Ä. dazu bringen, etwas gegen ihren eigenen Willen zu tun Ich

wollte heute keine Überstunden machen, aber der Chef hat mich wieder überfahren., Lass dich doch nicht immer so überfahren, sag, was du willst! über·fah·ren I. mit OBJ ▪ jmd. fährt jmdn. (über etwas Akk.) über (haben ≈ übersetzen) jmdn. mit einem Boot von einer Seite zur anderen bringen Der Fährmann hat uns (über den Fluss) übergefahren. II. ohne OBJ ▪ jmd. fährt mit etwas Dat. über (sein) mit einem Boot von einer Seite zur anderen fahren Wir sind mit der Fähre (von Calais nach Dover) übergefahren. Über·fahrt die die Fahrt über ein Gewässer von einer Seite zu einer anderen Seite Wir hatten eine ruhige Überfahrt., Die Überfahrt mit der Fähre nach Dänemark dauert ungefähr eine Stunde. Über·fall der 1. gewaltsamer plötzlicher Angriff einen Überfall auf eine Bank verüben, einen Überfall planen, an einem bewaffneten Überfall beteiligt sein, ein militärischer Überfall auf das Nachbarland 2. (umg. scherzh.) ein plötzlicher Besuch, den man nicht erwartet über·fal·len mit OBJ 1. ▪ jmd. überfällt jmdn./etwas einen gewaltsamen plötzlichen Angriff auf jmdn. oder etwas verüben eine Bank/eine Tankstelle überfallen, Er wurde überfallen und ausgeraubt., ein Nachbarland überfallen 2. ▪ jmd. überfällt jmdn. (umg. scherzh.) jmdn. (plötzlich) besuchen kommen Wir haben auf dem Heimweg noch unsere Freunde überfallen., Dürfen wir euch am Wochenende einmal überfallen? 3. ▪ jmd. überfällt jmdn. (umg.) jmdn. plötzlich und unerwartet um etwas bitten; jmdm. einen Vorschlag machen; jmdm. eine Idee unterbreiten o.Ä. jemanden mit einer Bitte/einem Anliegen überfallen, Jede Woche überfällt er mich mit einer neuen Idee. 4. ▪ etwas überfällt jmdn. plötzlich von einem negativen Gefühl befallen werden Angst/Müdigkeit/Traurigkeit überfiel sie. über·fäl·lig Adj. 1. so, dass etwas schon lange hätte da sein sollen Der Zug ist überfällig. 2. so, dass etwas schon lange hätte gemacht werden sollen Eine Reform war schon lange überfällig. 3. so, dass etwas noch nicht beglichen ist eine überfällige Rechnung zahlen Über·fall(s)·kom·man·do das (umg.) eine spezielle Gruppe der Polizei, die bei gefährlichen Aktionen gegen Verbrecher eingesetzt wird Die Polizei rückte mit einem Überfallkommando an.

über·fi·schen mit OBJ ▪ jmd. überfischt etwas im Meer oder in einem Fluss oder in einem See so viele Fische fangen, dass es fast keine mehr darin gibt Teile des Mittelmeeres sind schon überfischt. über·flie·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. überfliegt etwas über ein Gebiet, einen Ort o.Ä. hinwegfliegen In wenigen Minuten überfliegen wir den Bodensee. 2. ▪ jmd. überfliegt etwas etwas oberflächlich lesen Ich habe den Artikel nur kurz überflogen. Über·flie·ger, Über·flie·gerin der (umg.) Person, die überdurchschnittlich begabt ist und sehr schnell Karriere macht über·flie·ßen ohne OBJ 1. ▪ etwas fließt über so mit Flüssigkeit voll sein, dass sie an den Rändern herunterfließt Die Badewanne/das Bierglas ist übergeflossen. 2. ▪ etwas fließt über über den Rand hinauslaufen Das Wasser/das Bier/das Benzin ist übergeflossen. 3. ▪ etwas fließt ineinander über sich vermischen Die Farben fließen ineinander über. ▪ Ihre/seine Augen fließen über. (geh.): sie/er weint ▪ Das Herz fließt ihm/ihr über vor lauter Freude. (geh.): er/sie freut sich sichtlich ▪ jemand fließt über vor Dankbarkeit (geh.): jmd. ist sehr dankbar über·flü·geln mit OBJ ▪ jmd. überflügelt jmdn. bessere Leistungen (auf einem Gebiet) haben als andere Erst hatte sie Schwierigkeiten in der Schule, aber später hat sie alle überflügelt. Über·fluss der (kein Plur.) der Zustand, dass eine Menge von etwas, die viel größer ist als der Bedarf, vorhanden ist etwas im Überfluss haben, ein Überfluss an Bodenschätzen, Manche Menschen leben im Überfluss, andere wieder sind bitterarm. ▪ zu allem Überfluss : obendrein Über·fluss·ge·sell·schaft die (Plur. selten) (abwert.)

Gesellschaft, in der alles in größerer Menge vorhanden ist, als gebraucht wird über·flüs·sig Adj. nicht nötig viel überflüssiges Gepäck mitschleppen, Es ist alles ganz klar, weitere Erklärungen sind überflüssig., Ich glaube, ich bin hier überflüssig.

über·flu·ten mit OBJ ▪ etwas überflutet etwas überfließen und unter Wasser setzen Die Niederungen werden jedes Frühjahr vom Wasser des Flusses überflutet., Das Rheinhochwasser hat Teile der Kölner Altstadt überflutet. über·for·dern mit OBJ ▪ jmd./etwas überfordert jmdn. (↔ unterfordern) so hohe Anforderungen an jmdn. stellen, dass er sie nicht erfüllen kann sich im Beruf/in der Schule überfordert fühlen, Du darfst seine Geduld nicht überfordern! ‣ Überforderung

über·frach·ten mit OBJ ▪ jmd. überfrachtet etwas (abwert.) etwas mit so vielen Eigenschaften, Wörtern, Ideen o.Ä. versehen, dass es schadet Wir dürfen die Veranstaltung nicht mit

Höhepunkten überfrachten, das führt zum Überdruss., ein mit Fremdwörtern überfrachteter Stil ‣ Überfrachtung über·fragt ▪ überfragt sein (umg.): etwas nicht wissen Da bin ich wirklich überfragt! Über·frem·dung die (Plur. selten) (abwert.)

verwendet, um einen angeblichen Zustand zu beschreiben, in dem zu viele Einflüsse von anderen Kulturen vorherrschen über·fres·sen mit SICH ▪ jmd. überfrisst sich (an etwas Dat.) (vulg.) sich überessen über·frie·ren ohne OBJ ▪ etwas überfriert an der Oberfläche gefrieren Überfrierende Nässe hat zu vielen Unfällen geführt., Die Straße/die Nässe auf der Straße war am Morgen überfroren.

über·füh·ren mit OBJ 1. (überführt) ▪ jmd. überführt jmdn./etwas (irgendwohin) von einem Ort zu einem anderen bringen Er überführt den Wagen morgen nach Süddeutschland., Der Tote wird morgen zum Friedhof überführt. 2. (übergeführt) von einem Zustand in einen anderen bringen die Behörde in Privateigentum überführen, Gas in Flüssigkeit überführen über·füh·ren mit OBJ ▪ jmd. überführt jmdn. (etwas Gen.) jmdm. etwas (meist ein Verbrechen oder eine Straftat) nachweisen Er ist des Mordes überführt worden., Die Polizei konnte den Täter überführen. Über·füh·rung die 1. Transport von jmdm. oder etwas von einem Ort zu einem anderen Ort die Überführung eines Patienten/eines Toten 2. (≈ Übergang) eine Art Brücke, über die man eine Straße, einen Verkehrsweg o.Ä. überqueren kann eine Überführung über eine Straße/die Bahngleise 3. der Nachweis einer Straftat die Überführung des Täters 4. der Wechsel in einen anderen Zustand die Überführung des Staatsbetriebes in Privateigentum Über·fül·le die (kein Plur.) (≈ Überfluss) der Zustand, dass etwas in sehr großer Menge oder Zahl vorhanden ist der Urwald mit seiner Überfülle an exotischen Pflanzen und Tieren über·füllt Adj. so, dass zu viele Menschen oder Sachen darin sind Die Eisenbahnzüge waren an den Feiertagen ständig überfüllt., Seine Regale waren überfüllt mit Büchern und Zeitschriften. Über·fül·lung die der Zustand, dass etwas überfüllt ist Die Ausstellung musste zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden. Über·funk·tion die (kein Plur.) MED. (↔ Unterfunktion) eine Krankheit, bei der ein Organ zu stark tätig ist eine Überfunktion der Schilddrüse über·füt·tern mit OBJ ▪ jmd. überfüttert ein Tier so viel füttern, dass es schadet Sie sollten ihr Haustier nicht ständig überfüttern. ▪ jemanden mit etwas überfüttern (umg. übertr.): jmdn. so vielen Einflüssen aussetzen oder jmdm. so viel geben, dass es schadet Die Kinder waren mit den täglich angebotenen Attraktionen so überfüttert, dass sie nur noch in Ruhe gelassen werden wollten. Über·ga·be die 1. das Abliefern die Übergabe der Ware 2. das Übertragen die Übergabe eines Amtes an den Nachfolger 3. MILIT. das Ausliefern die Übergabe der Stadt an den Feind Über·gang der 1. das Überqueren Der Übergang über den Fluss sollte im Morgengrauen erfolgen. 2. (≈ Überführung) etwas, worüber man gehen kann Hier gibt es einen gesicherten Übergang über die Straße., einen provisorischen Übergang über einen Fluss bauen 3. Wechsel in einen anderen Zustand der Übergang in einen anderen Aggregatzustand, der Übergang in privates Eigentum

Über·gangs·frist die AMTSSPR.

ein bestimmter Zeitraum, in dem noch ein Zustand gilt, der vor Beginn dieses Zeitraums bestand, aber der nach Ende dieses Zeitraumes nicht mehr gültig ist

Den Besitzern eines alten Führerscheins wird eine Übergangsfrist von zwei Jahren eingeräumt, danach müssen sie ein neues Dokument beantragen. Über·gangs·geld das AMTSSPR. eine bestimmte Summe Geld, die jmd. für einen bestimmten Zeitraum bekommt, bis er

wieder ein regelmäßiges Einkommen hat

Den Arbeitern, die vorzeitig in den Ruhestand traten, wurde ein Übergangsgeld in Höhe von 60 Prozent ihres letzten Nettolohns bis zum Bezug der Rente gezahlt. Über·gangs·lö·sung die eine Lösung, die nur solange gilt, bis eine richtige Lösung gefunden ist Diese Behelfsbaracken sind nur eine Übergangslösung. Über·gangs·man·tel der leichter Mantel für Frühjahr und Herbst Über·gangs·sta·dium das ein Zustand, während dessen sich etwas zu einem neuen Zustand entwickelt ein Übergangsstadium zwischen Kindheit und Erwachsenenalter Über·gangs·zeit die Zeitraum, während dessen ein Wechsel von einem Zustand in einen anderen geschieht eine Übergangszeit zwischen Sommer und Winter über·ge·ben 1 mit OBJ 1. ▪ jmd. übergibt jmdm. etwas jmdm. etwas geben, über das er ab diesem Zeitpunkt verfügen kann jemandem einen Brief übergeben, Lösegeld in einem Koffer übergeben, jemandem Wertgegenstände zur Aufbewahrung übergeben 2. MILIT. etwas (dem Feind) ausliefern, nachdem man kapituliert hat eine Stadt (an den Feind) übergeben 3. ▪ jmd. übergibt jmdn. jmdm. jmdn., der eine Straftat begangen hat, den zuständigen Behörden ausliefern den Verbrecher der Justiz übergeben 4. ein Amt oder eine Funktion an jmdn. weitergeben sein Amt dem Nachfolger/an den Nachfolger übergeben, die Führung des Geschäftes dem Sohn/an den Sohn übergeben 5. ▪ jmd. übergibt etwas ( jmdm./etwas) etwas eröffnen, damit alle es nutzen können Der Bürgermeister übergab in einer Feierstunde den Bürgern die neue Stadtbibliothek. über·ge·ben 2 mit SICH ▪ jmd. übergibt sich sich erbrechen sich übergeben müssen über·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ etwas geht in etwas Akk. über etwas verändert seinen Zustand in einen anderen Aggregatzustand übergehen 2. ▪ jmd. geht zu etwas Dat. über mit etwas aufhören und etwas Neues zu tun beginnen Das Thema ist abgeschlossen, wir können zum nächsten Punkt übergehen. 3. ▪ jmd. geht zu etwas Dat. über etwas verlassen, um zu etwas zu wechseln zum gegnerischen Lager/zu einer anderen Partei übergehen 4. ▪ etwas geht in etwas Akk. über etwas vermischt sich mit etwas, bis dass kein Unterschied mehr zu erkennen ist Am Horizont ging das Meer in den Himmel über., Das Rot geht allmählich in das Blau über. 5. ▪ etwas geht in jmds. Besitz über (geh.) etwas wird Eigentum von jmdm. oder einer Institution Die Felder gingen in den Besitz der Gemeinde über., Die bedeutende Sammlung des Verstorbenen ging in den Besitz des Museums über. über·ge·hen mit OBJ 1. ▪ jmd. übergeht etwas etwas (absichtlich) auslassen und nicht darauf eingehen Den nächsten Punkt auf der Tagesordnung können wir übergehen. 2. ▪ jmd. übergeht jmdn. (≈ ignorieren) jmdn. nicht beachten jemanden bei der Danksagung übergehen 3. ▪ jmd. übergeht jmdn. jmdn. bei etwas nicht in Erwägung ziehen Er fühlte sich bei der Beförderung übergangen. über·ge·nau Adj. (abwert. ≈ pedantisch) zu genau Er ist übergenau, daher braucht er für alles doppelt so lange. über·ge·ord·net (nur attr.) Adj. 1. im (dienstlichen) Rang höher stehend sich an die übergeordnete Dienststelle wenden 2. (↔ untergeordnet) so, dass etwas bedeutender oder wichtiger ist als etwas anderes ein übergeordnetes Problem Über·ge·päck das (kein Plur.)

das Gepäck, das über die Menge des Gepäcks, die man bei einer Flugreise ohne Kosten mitnehmen darf, hinausgeht Pro Kilo Übergepäck muss zusätzlich gezahlt werden.

Über·ge·wicht das (kein Plur.) 1. (↔ Untergewicht) zu hohes Körpergewicht Sie sollten abnehmen, Sie haben (zehn Kilo) Übergewicht!, Übergewicht kann gesundheitsschädlich sein. 2. Gewicht, das oberhalb einer vorgeschriebenen Grenze liegt Das Paket hat aber Übergewicht, da müssen Sie noch einmal extra bezahlen.

3. Zustand, in dem ein wirtschaftlicher, militärischer o.Ä. Bereich stärker ist als ein anderer Der Konzern bekam ein bedrohliches Übergewicht im Bereich der Programmanwendungen. 4. Vorgang, dass man das Gleichgewicht verliert, weil man sich zu stark nach vorne oder hinten gebeugt hat Als er sich aus dem Fenster beugte, bekam er Übergewicht und stürzte auf die Straße. über·ge·wich·tig Adj. (↔ untergewichtig) so, dass man Übergewicht1 hat Mit 120 Kilo kann man ihn durchaus übergewichtig nennen. über·gie·ßen mit OBJ ▪ jmd. übergießt jmdn./sich/etwas (mit etwas Dat.) eine Flüssigkeit über/auf jmdn./sich/etwas gießen den grünen Tee nie mit kochendem Wasser übergießen über·glück·lich Adj. sehr glücklich Bei der Hochzeit waren sie verliebt und überglücklich. über·grei·fen ohne OBJ 1. ▪ etwas greift auf etwas Akk. über etwas verbreitet sich und betrifft dann etwas anderes Die Gewalt greift auch auf andere Stadtteile über., Das Duzen greift allmählich auch auf die Chefetagen über. 2. ▪ jmd. greift über mit einer Hand über die andere Hand auf die andere Seite greifen beim Klavierspielen/beim Turnen am Barren mit der Hand übergreifen über·grei·fend Adj. so, dass es für mehrere Gebiete bestimmend ist übergreifende Maßnahmen für verschiedene Bereiche, ein übergreifendes Merkmal der verschiedenen Werke des Künstlers Über·griff der Vorgang, dass jmd. ohne Recht eine Einmischung in die Angelegenheiten von jmdm. begeht Das stellt einen Übergriff auf die Rechte der anderen dar., militärische Übergriffe in den Grenzgebieten Über·grö·ße die ein Größenmaß, das über dem durchschnittlichen Größenmaß von Kleidern oder Schuhen liegt Wir führen Mode auch in Übergrößen! über·ha·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. hat etwas über (umg.) ein Kleidungsstück auf dem Körper oder einem anderen Kleidungsstück tragen Sie hatte nur ein T-Shirt über. 2. ▪ jmd. hat jmdn./etwas über (umg.) jmdn. oder etwas nicht mehr wollen Allmählich habe ich diesen ganzen Kram über! s. ‣ überbekommen über·hand·neh·men ohne OBJ ▪ etwas nimmt überhand etwas

beginnt, so häufig zu werden, dass es schädlich ist

Die Rehe haben so überhandgenommen, dass der Wald stark geschädigt wurde., Drogendelikte nehmen überhand. ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 Die Einbrüche haben in dieser Gegend überhandgenommen. Über·hand·nah·me die (kein Plur.) (geh.) der Vorgang, dass etwas überhandnimmt Über·hang der 1. etwas, das über etwas hinausragt Die Felsen bilden an dieser Stelle einen Überhang. 2. etwas, das überflüssig ist ein Überhang an Waren/Arbeitskräften über·hän·gen 1 ohne OBJ ▪ etwas hängt über einen Überhang1 bilden Wir konnten nicht sehen, dass die Steilküste am Rand gefährlich überhing., Überhängende Teile müssen bei einem Transport entsprechend gekennzeichnet werden.

über·hän·gen 2 mit OBJ ▪ jmd. hängt sich/jmdm. etwas über sich oder jmdm. etwas über die Schultern hängen sich einen Mantel überhängen über·häu·fen mit OBJ ▪ jmd. überhäuft jmdn./etwas mit etwas Dat. jmdm. sehr viele Sachen oder sehr viel von etwas geben oder etwas mit sehr vielen Sachen oder mit sehr viel von etwas bedecken die Geliebte mit Geschenken/den Kollegen mit Arbeit überhäufen, Das Grab war mit Blumen überhäuft. über·haupt Partikel 1.

verwendet, um auszudrücken, dass etwas nicht nur in diesem besonderen Fall oder zu diesem besonderen Zeitpunkt, sondern auch im Allgemeinen zutrifft Das halte ich überhaupt für die beste Lösung., Er ist überhaupt ein ganz netter Junge. 2. verwendet zur Verstärkung einer Verneinung Ich kenne hier überhaupt niemanden., Sie spricht überhaupt kein Französisch., Hast du denn überhaupt nichts gelernt? 3. (≈ eigentlich) verwendet in Fragen, die man beiläufig stellt aber bei denen man etwas Grundsächliches anspricht Was willst du überhaupt?, Was habt ihr überhaupt miteinander besprochen? 4.

verwendet in Fragen, die sich auf etwas vorher Erwähntes beziehen und in denen man Zweifel ausdrückt, ob die Voraussetzungen für den erwähnten Sachverhalt zutreffen Du willst das Auto deiner Freundin benutzen. Darfst du das denn überhaupt?

▪ und überhaupt (umg.): außerdem Und überhaupt: Was willst du eigentlich?, Alle haben nur rumgestanden und geredet, und überhaupt war die ganze Party total langweilig. über·heb·lich Adj. (abwert. ≈ anmaßend, arrogant ↔ bescheiden)

so, dass man andere spüren lässt, dass man sich für etwas Besseres hält Sei doch nicht so überheblich, auch du kannst einmal

Fehler machen!

Über·heb·lich·keit die (abwert. ≈ Arroganz, Dünkel) der Zustand, dass jmd. überheblich ist Mit ihrer Überheblichkeit wird sie sich sicher keine Freunde machen. über·hei·zen mit OBJ ▪ jmd. überheizt etwas sehr viel mehr als notwendig heizen völlig überheizte Räume/Zugabteile über·hit·zen mit OBJ ▪ jmd. überhitzt etwas etwas zu heiß werden lassen Einen Motor sollte man nicht überhitzen., ein überhitzter Motor ▪ überhitzte Konjunktur WIRTSCH.: eine zu schnelle Steigerung der wirtschaftlichen Entwicklung über·höht Adj. zu hoch überhöhte Preise verlangen, aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkommen über·ho·len I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. überholt (jmdn./etwas)

an jmdm. oder etwas vorbeifahren oder -laufen, nachdem man eine Zeit lang hintergefahren oder -gelaufen ist einen

Lastwagen/Traktor/Autobus überholen, Überholen Sie vorsichtig!, Der Läufer hat auf der letzten Runde alle überholt. II. mit OBJ 1. ▪ jmd. überholt jmdn./etwas jmdn. oder etwas (leistungsmäßig) hinter sich lassen und damit besser sein Sie hat in der Schule alle anderen überholt., Das Land hat wirtschaftlich die Nachbarländer überholt. 2. ▪ jmd./etwas überholt etwas etwas ausbessern oder reparieren, nachdem man es geprüft hat Die Werft baut und überholt Schiffe., Sie ließ ihr altes Auto in der Werkstatt überholen. Über·hol·ma·nö·ver das das Überholen I eines anderen Fahrzeugs ein riskantes Überholmanöver Über·hol·spur die

Fahrspur, die für das Überholen I anderer Fahrzeuge dient und meistens auf Schnellstraßen wie Autobahnen vorhanden ist ständig auf der Überholspur fahren ▪ ein Leben auf der Überholspur führen (umg.): sehr dynamisch und erfolgreich sein

über·holt Adj. (umg. ≈ veraltet ↔ zeitgemäß) nicht mehr modern und zeitgemäß überholte Ansichten/Technologien Über·hol·ver·bot das Verbot, andere Fahrzeuge zu überholen I Auf der kurvenreichen Strecke herrscht striktes Überholverbot. über·hö·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. überhört jmdn./etwas jmdn. oder etwas absichtlich nicht hören wollen Diese Bemerkung will ich überhört haben., Mahnungen und Kritik überhören 2. ▪ jmd. überhört jmdn./etwas jmdn. oder etwas nicht hören, weil man es akustisch nicht wahrnimmt Bei diesem Krach überhöre ich bestimmt noch das Telefon. über·ir·disch Adj. (geh.) so, dass es (fast) nicht wirklich scheint eine Landschaft von fast überirdischer Schönheit über·kan·di·delt Adj. (umg. abwert. ≈ überspannt1 ) sonderbar, skurril Er ist ein wenig überkandidelt, nicht anders als viele andere Künstler. Über·ka·pa·zi·tät die WIRTSCH. etwas, das so reichlich vorhanden ist, dass es nicht sinnvoll genutzt werden kann Überkapazitäten (an Arbeitskräften) abbauen über·kip·pen ohne OBJ ▪ jmd./etwas kippt über das Gleichgewicht verlieren und fallen, weil eine Seite zu schwer geworden ist Halt bloß das Regal fest, sonst kippt es noch über! ▪ jemands Stimme kippt über : die Stimme von jmdm. wird plötzlich sehr schrill und laut über·kle·ben mit OBJ ▪ jmd. überklebt etwas etwas verdecken, indem man etwas darüberklebt Irgendwer hat unsere Wahlplakate mit anderen Plakaten überklebt!, eine falsche Adresse auf dem Brief überkleben Über·kleid das (schweiz.) (blauer) Arbeitsanzug der Arbeiter s. ‣ Blaumann über·ko·chen ohne OBJ

1. ▪ etwas kocht über etwas kocht so stark, dass es über den Rand des Gefäßes läuft Die Milch ist übergekocht. 2. ▪ jmd. kocht über vor Wut/Zorn (übertr.) seinem Zorn oder seiner Wut freien Lauf lassen Er kochte über vor Zorn – ein richtiger Tobsuchtsanfall! über·kom·men 1 mit OBJ ▪ etwas überkommt jmdn. eine sehr intensive Empfindung befällt jmdn. plötzlich Plötzlich überkam sie ein Gefühl von Angst., Ihn hat plötzlich Lust auf Vanilleeis überkommen. über·kom·men 2 Adj. (geh.) aus der Vergangenheit überliefert nach überkommenen Traditionen leben, von den Vorfahren überkommene Bräuche pflegen über·la·den 1 mit OBJ ▪ jmd. überlädt etwas auf etwas zu viel Last laden Wir dürfen den Wagen nicht überladen, sonst brechen die Achsen., ein völlig überladenes Fahrzeug über·la·den 2 Adj. (übertr. abwert. ↔ schlicht) so, dass etwas zu stark mit etwas versehen ist und so als störend empfunden wird Sein Stil ist schwülstig und mit Fremdwörtern überladen., Das Innere dieser barocken Kirche wirkt mir zu überladen. über·la·gern I. mit OBJ 1. ▪ etwas überlagert etwas über etwas anderem sein und es verdecken Taube Gesteinsschichten überlagern das Erz. 2. ▪ etwas überlagert etwas etwas Negatives beeinflusst etwas anderes, das meist positiv ist Trauer überlagerte das ganze Fest. II. mit SICH ▪ etwas überlagert sich sich so angleichen, dass keine Unterschiede zu erkennen sind sich überlagernde Sender Über·land·bus der ein Bus, der Orte außerhalb von großen Städten miteinander verbindet Zwischen den kleinen Ortschaften verkehrt ein Überlandbus. Über·land·lei·tung die Stromleitung, die große Entfernungen überbrückt2 und über hohe Masten geführt wird In der Nähe von Überlandleitungen sollte man keine Drachen steigen lassen. über·lang Adj. so, dass es viel länger ist als normal Über·län·ge die 1. der Sachverhalt, dass die Länge von etwas wesentlich größer als normal ist Fahrzeuge mit Überlänge 2. der Sachverhalt, dass die Dauer von etwas wesentlich größer als normal ist Wegen Überlänge muss man für diesen Fim einen Euro Zuschlag bezahlen. über·lap·pen mit SICH ▪ etwas überlappt sich (mit etwas Dat.) (≈ sich überschneiden) teilweise übereinanderliegen Die beiden Veranstaltungen überlappen sich zeitlich. über·las·sen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. überlässt jmdm. etwas

jmdm. etwas zur Verfügung stellen, so dass er es für eine bestimmte Zeit oder dauerhaft benutzen kann Er überließ ihr sein Auto. 2. ▪ jmd. überlässt jmdm. jmdn./etwas jmdm. eine Person oder ein Tier meist für eine kurze Zeit zur Betreuung geben Kann ich dir

die Kinder über das Wochenende überlassen?, Den Hund habe ich im Urlaub der Nachbarin überlassen. 3. ▪ jmd. überlässt jmdm. etwas jmdn. etwas selbst entscheiden lassen Die Entscheidung überlasse ich dir., Das musst du mir schon selbst überlassen, wie ich das mache. 4. ▪ jmd. überlässt jmdm./etwas etwas jmdn. oder etwas nicht mehr vor jmdm. oder etwas schützen Er überließ seine Soldaten dem Feind., ein Haus dem Verfall überlassen II. mit SICH ▪ jmd. überlässt sich etwas Dat. sich einer starken Empfindung hingeben sich der Trauer überlassen ▪ jemanden sich selbst überlassen : jmdn. alleinlassen Ihr könnt ihn doch bei dieser schwierigen Sache nicht sich selbst überlassen! über·las·sen mit OBJ ▪ jmd. lässt (jmdm.) etwas über (umg. norddt.) etwas übrig lassen Könnt ihr noch etwas von dem Kuchen überlassen? über·las·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überlastet etwas etwas zu stark mit etwas belasten den Lkw mit Waren überlasten 2. ▪ jmd./etwas überlastet etwas (mit etwas Dat.) zu viel Energie oder Kraft beanspruchen Mit deinen ganzen elektrischen Installationen wirst du noch unsere Stromleitung überlasten!, Sie dürfen ihre Nerven nicht überlasten, sonst brechen Sie zusammen. über·las·tet Adj. 1. zu schwer beladen Das Boot/Der Aufzug ist mit 6 Personen überlastet. 2. so, dass jmd. zu viel Arbeit, zu viel Aufgaben, zu viele Sorgen o.Ä. hat Sie ist im Moment völlig (mit Arbeit) überlastet. 3. so, dass ein System oder ein Organ zu sehr beansprucht ist und nicht mehr richtig funktioniert Das Computernetz/Stromnetz/Telefonnetz ist überlastet., Der Kreislauf/das Herz ist überlastet. Über·las·tung die der Zustand, dass jmd. oder etwas überlastet ist die Überlastung des Stromnetzes/Aufzuges, Die ständige Überlastung hat bei ihr zu Gesundheitsschäden geführt.

Über·lauf der TECHN. Stelle, an der eine Flüssigkeit kontrolliert abfließen kann der Überlauf an einem Waschbecken/an einem Behälter über·lau·fen ohne OBJ 1. ▪ etwas läuft über über den Rand treten und darüberfließen Das Wasser läuft über. 2. ▪ etwas läuft über den Inhalt nicht mehr fassen können und ihn über den Rand fließen lassen Das Glas läuft über., Die Talsperre droht überzulaufen. 3. ▪ jmd. läuft (zu jmdm.) über zur gegnerischen Seite wechseln Die Soldaten sind zum Feind übergelaufen. über·lau·fen Adj. so, dass an einem Ort zu viele Menschen anwesend sind völlig überlaufene Urlaubsorte Über·läu·fer, Über·läu·fe·rin der Person, die zur gegnerischen Seite wechselt ein Überläufer vom Gegner/von einer anderen Partei über·le·ben I. mit OBJ ▪ jmd. überlebt jmdn. länger leben als jmd. anderer Sie hat ihren Mann um viele Jahre überlebt. II. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. überlebt etwas eine sehr gefährliche Situation durchleben und dabei nicht sterben Sie haben den Bombenangriff/das schwere Erdbeben überlebt., Nur wenige haben überlebt. III. mit SICH ▪ etwas überlebt sich unmodern werden Diese Auffassung hat sich überlebt., Das sind doch völlig überlebte Moralvorstellungen! Über·le·ben·de der/die Person, die eine gefährliche Situation überlebt hat Überlebende des Flugzeugabsturzes/des Bombenangriffes, Überlebende der nationalsozialistischen Konzentrationslager über·le·bens·groß Adj. größer als normal ein überlebensgroßes Standbild Über·le·bens·trai·ning das (kein Plur.)

das Trainieren von Fähigkeiten, die man benötigt, um in gefährlichen oder schwierigen Situationen überleben II zu können

über·le·gen 1 mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. überlegt (sich)(etwas) nachdenken über etwas, um dann eine Entscheidung zu treffen oder etwas erkennen zu können

Hast du auch alles richtig überlegt?, Hast du dir schon etwas überlegt?, Sie überlegte lange, ehe sie zustimmte., Lass mich mal in Ruhe/richtig überlegen!, Wenn ich (es mir) richtig überlege, will ich gar nicht mitkommen! über·le·gen 2 Adj. deutlich besser als jmd. anderer oder etwas anderes Die neue Technologie ist der alten zweifellos überlegen., ein überlegener Sieger über·le·gen ohne OBJ ▪ jmd. legt jmdm./sich etwas über etwas über jmdn. oder sich legen Er legte sich/mir eine Decke über. Über·le·gen·heit die (kein Plur.) der Zustand, in dem jmd. oder etwas deutlich besser ist als jmd./etwas anderer/anderes die Überlegenheit der gegnerischen Mannschaft durch Kampfgeist wettmachen, Die Überlegenheit der neuen Technik ist unbestritten. über·legt Adj. (≈ besonnen) so, dass man gründlich nachgedacht hat, bevor man handelt überlegtes Handeln, etwas wohl überlegt tun Über·le·gung die das Überlegen1 etwas erst nach reiflicher Überlegung tun ▪ Überlegungen (zu/über etwas) anstellen (geh.): sich etwas überlegen1 ▪ etwas in seine Überlegungen einbeziehen (geh.): einzelne Gesichtspunkte beim Überlegen 1 mit berücksichtigen über·lei·ten ohne OBJ ▪ etwas leitet zu etwas über eine Verbindung mit etwas Neuem bilden zum nächsten Thema überleiten, Dieser Gedanke leitet zu unserem anschließenden Tagesordnungspunkt über. Über·lei·tung die das Überleiten eine geschickte Überleitung zum nächsten Thema über·le·sen mit OBJ 1. ▪ jmd. überliest etwas etwas versehentlich nicht lesen in der Eile wichtige Informationen überlesen, Das Kleingedruckte sollte man besser nicht überlesen. 2. ▪ jmd. überliest etwas (≈ überfliegen) etwas schnell und flüchtig lesen den Fahrplan kurz überlesen über·lie·fern mit OBJ ▪ etwas ist/wird überliefert etwas ist oder wird an spätere Generationen weitergegeben überlieferte Bräuche, Die Märchen sind von Generation zu Generation mündlich überliefert worden. Über·lie·fe·rung die 1. (kein Plur.) der Vorgang, dass etwas überliefert wird etwas durch mündliche Überlieferung weitergeben 2. das Ergebnis einer Überlieferung1 alte Überlieferungen pflegen

über·lis·ten mit OBJ ▪ jmd. überlistet jmdn. mit einer List jmdn. täuschen und dadurch für sich einen Vorteil gewinnen die Wache am Tor überlisten ‣ Überlistung überm Präp. (umg.) über dem Über·macht die (kein Plur.) eine Überlegenheit, die auf der Anzahl oder der Stärke beruht gegen die Übermacht nichts ausrichten können, sich der Übermacht des Gegners geschlagen geben über·mäch·tig Adj. so stark, dass man nicht widerstehen kann Das Verlangen nach einer Zigarette wurde übermächtig. über·ma·len mit OBJ ▪ jmd. übermalt etwas etwas durch Malen überdecken oder verstecken Sie hat das Bild übermalt, weil es ihr nicht gefiel., Den Fleck an der Wand kann man leicht übermalen. über·man·nen mit OBJ ▪ etwas übermannt jmdn. (geh.) etwas kommt plötzlich so stark über jmdn., dass er nichts dagegen tun kann Große Müdigkeit übermannte sie., Sie wurde vom Schlaf übermannt. Über·maß das (kein Plur.) eine Menge, die viel größer oder stärker ist als normal Solch ein Übermaß an Leid lässt sich nur schwer ertragen., etwas im Übermaß tun/haben über·mä·ßig 1 Adj. in so großem Maße, dass es größer oder stärker ist als normal Ein übermäßiger Konsum von Fleisch schadet der Gesundheit. über·mä·ßig 2 Adv. (≈ extrem) im Übermaß übermäßig viel, übermäßig laut, übermäßig rauchen über·mensch·lich Adj. mehr, als es einem Menschen normalerweise möglich ist eine übermenschliche Anstrengung/Leistung verlangen, In dieser schweren Zeit haben sie Übermenschliches geleistet. über·mit·teln mit OBJ ▪ jmd. übermittelt jmdm. etwas bewirken, dass Informationen zu jmdm. oder irgendwohin gelangen Botschaften per E-Mail/Fax übermitteln, Habt ihr ihm meine Grüße/Glückwünsche übermittelt? ‣ Übermittlung

über·mor·gen Adv. (↔ vorgestern) an dem Tag, der nach dem morgigen Tag kommt bis übermorgen warten müssen, Wir treffen uns übermorgen Mittag., Übermorgen sind Ferien! über·mü·det Adj. zu stark ermüdet völlig übermüdet nach Hause kommen Über·mü·dung die (kein Plur.) der Zustand, in dem man zu sehr müde ist sich vor Übermüdung nicht auf den Beinen halten können Über·mut der (kein Plur.)

ein Verhalten, bei dem man die Folgen seines Tuns nicht bedenkt, weil man sehr lustig ist oder keine Hemmungen hat vor lauter

Übermut nicht wissen, was man tun soll, Die Kinder haben das nur aus Übermut getan, sie haben es nicht böse gemeint. ▪ Übermut tut selten gut. (Sprichwort):

verwendet, um auszudrücken, dass es sehr oft negative Folgen hat, wenn man allzu übermütig ist. über·mü·tig Adj. voll von Übermut übermütige Kinder, Das war nur ein übermütiger Scherz. übern Präp. (umg.) über den

über·nächs·te (nur attr.) Adj. nach der oder dem Nächsten kommend An der übernächsten Kreuzung müssen Sie rechts abbiegen. über·nach·ten ohne OBJ ▪ jmd. übernachtet irgendwo die Nacht nicht zu Hause, sondern an einem anderen Ort verbringen bei Freunden/im Hotel übernachten über·näch·tigt Adj. so, dass man in der Nacht nicht oder kaum geschlafen hat und deshalb sehr müde ist übernächtigt wirken/aussehen/sein Über·nach·tung die 1. das Übernachten ein Ausflug mit Übernachtung im Zelt, Drei Übernachtungen mit Frühstück kosten 300 Euro. 2. Gelegenheit zum Übernachten eine Übernachtung buchen/finden/suchen ◆ -smöglichkeit Über·nach·tungs·zahl die die Menge der Übernachtungen, die in einer touristischen Region gebucht wurden Über·nah·me die 1. das Übernehmen von etwas die Übernahme des Konkurrenzunternehmens, die Übernahme der Kosten durch die Versicherung, die Übernahme von Wörtern aus einer anderen Sprache, die Übernahme der Meinung eines anderen

2. etwas, das übernommen wurde Es handelt sich bei diesem Wort um eine Übernahme aus dem Englischen., wörtliche Übernahmen aus einem bereits erschienenen Werk über·na·tür·lich Adj. so, dass etwas nicht mit den Gesetzen der Natur erklärt werden kann übernatürliche Kräfte/Erscheinungen über·neh·men I. mit OBJ 1. ▪ jmd. übernimmt etwas an sich nehmen Waren an der Grenze übernehmen, die Passagiere eines verunglückten Schiffes übernehmen 2. ▪ jmd./etwas übernimmt jmdn.

jmdn., der vorher eine andere Arbeit gemacht hat oder woanders gearbeit hat, in ein neues Beschäftigungsverhältnis aufnehmen Sie ist von der Firma übernommen worden., jemanden in eine Firma/eine Arbeitsgruppe/den öffentlichen Dienst übernehmen 3. ▪ jmd. übernimmt etwas eine Firma, ein Geschäft o.Ä. kaufen Die Firma ist von der Konkurrenz übernommen worden. 4. ▪ jmd. übernimmt etwas ein Geschäft, eine Firma o.Ä. als Nachfolger oder als neuer Besitzer weiterführen Der Sohn hat das Geschäft des Vaters übernommen. 5. ▪ jmd. übernimmt etwas sich bereit finden, eine Aufgabe zu erfüllen Mach mal Pause, ich übernehme die Aufsicht., Sie hat die Aufgabe übernommen, alle zu informieren., die Leitung der Firma übernehmen 6. ▪ jmd. übernimmt etwas etwas, das jmd. anderer gemacht hat oder sich ausgedacht hat, für sich verwenden Textpassagen aus dem Original übernehmen, die Zahlen einfach aus dem Bericht des Vorjahres übernehmen, die Meinung eines anderen unkritisch übernehmen, die neue Methode übernehmen 7. ▪ jmd. übernimmt etwas (≈ aufkommen) für etwas bezahlen Die Versicherung übernimmt die Kosten für den Unfall. 8. ▪ etwas übernimmt etwas SEEW. ein Schiff lädt etwas Der Frachter übernimmt im Hafen die Container. ▪ die Verantwortung für etwas übernehmen : etwas verantworten ▪ die Garantie für etwas übernehmen : für etwas garantieren ▪ die Haftung für etwas übernehmen : für etwas haften II. mit SICH ▪ jmd. übernimmt sich (mit etwas Dat.) versuchen, mehr zu tun, als man kann Mit diesem Thema hat er sich sicher übernommen, das ist zu schwierig für ihn., Ich habe mich gestern übernommen, es war einfach zu viel für mich! über·neh·men mit OBJ ▪ jmd. nimmt etwas über (umg.) um die Schultern legen Wenn es kühl wird, kannst du ja den Mantel übernehmen.

über·ord·nen mit OBJ (↔ unterordnen) 1. ▪ jmd. ordnet etwas über etwas für wichtiger halten als alles andere die Arbeit allen anderen Dingen überordnen 2. ▪ jmd. ordnet jmdm./etwas jmdn./etwas über jmdn. oder etwas im Rang oder Funktion höher über jmdn. oder etwas stellen Ihr ist jetzt noch eine Abteilungsleiterin übergeordnet worden., sich an übergeordnete Stellen wenden 3. ▪ jmd ordnet etwas etwas Dat. über etwas als höher oder umfassender einstufen den allgemeinen Begriff „Lebewesen“ den Begriffen „Pflanze“ und „Tier“ überordnen über·par·tei·lich Adj. so, dass jmd. oder etwas keiner Partei angehört und politisch neutral ist eine überparteiliche Zeitung, das überparteiliche Amt des Bundespräsidenten Über·pro·duk·ti·on die (kein Plur.) WIRTSCH. zu hohe Produktion die Überproduktion in der Landwirtschaft durch Regelungen eindämmen über·pro·por·ti·o·nal Adj. so, dass die Zahl von etwas bezogen auf die Gesamtzahl der gleichen Sache viel zu hoch ist In diesem Fach gibt es überproportional viele Studienabbrecher., In leitenden Positionen gibt es oft überproportional viele Männer. über·prüf·bar Adj. so, dass etwas überprüft1 werden kann über·prü·fen mit OBJ 1. ▪ jmd. überprüft etwas etwas sehr genau prüfen, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist alle Sicherheitssysteme/die Geschäftsbücher überprüfen 2. ▪ jmd. überprüft jmdn. feststellen, um wen es sich handelt Die Sicherheitskräfte überprüften jeden Besucher. Über·prü·fung die das Überprüfen Eine Überprüfung hat ergeben, dass ..., etwas bei einer Überprüfung feststellen über·qua·li·fi·ziert Adj. qualifizierter, als es nötig und gefordert ist Mit Ihrem Doktortitel sind Sie für diese Arbeit überqualifiziert, daher können wir Sie leider nicht beschäftigen. über·quel·len ohne OBJ 1. ▪ etwas quillt über so viel Volumen bekommen, dass es über den Rand eines Behälters hinaus geht Der Pudding quillt über! 2. ▪ etwas quillt über so voll sein, dass der Inhalt über den Rand hinaus geht Dein Kleiderschrank quillt ja über, so viele Klamotten hast du!, Der Abfalleimer quillt über. 3. ▪ jmd. quillt vor etwas Akk. über so viele Gefühle in sich haben, dass man sie nicht zurückhalten kann Du quillst ja über vor Freude, was ist denn passiert?

über·que·ren mit OBJ ▪ jmd. überquert etwas über etwas gehen oder fahren eine Brücke/einen Fluss/ein Gebirge/eine Straße überqueren, Vorsicht beim Überqueren der Straße! über·ra·gen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas überragt jmdn./etwas größer oder höher als jmd. anderer oder etwas anderes sein Er überragt seinen Bruder um zehn Zentimeter., Das Gebäude überragte die anderen um ein Mehrfaches. 2. ▪ jmd. überragt jmdn. an etwas Akk. viel mehr von etwas haben als ein anderer Sie überragte alle anderen Frauen an Schönheit., Sie überragte ihn an Intelligenz und Witz. über·ra·gen ohne OBJ ▪ etwas ragt über (≈ hervorstehen) mit etwas nicht zur Deckung kommen, sondern über dessen Rand hinaus zu sehen sein überragende Latten einfach absägen, Das Dach ragt etwas über. über·ra·gend Adj. (≈ hervorragend) so, dass jmd. oder etwas so gut ist, dass es (fast) nicht besser geht Er war ein überragender Schriftsteller., überragende Leistungen über·ra·schen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. überrascht jmdn. unerwartet und plötzlich etwas tun oder sagen Sie haben den Gegner im Morgengrauen überrascht., Der Minister überraschte alle mit seiner neuen Idee 2. ▪ jmd. überrascht jmdn. (mit etwas Dat.) jmdm. eine Freude machen, indem man unerwartet etwas tut Ich überrasche meine Frau mit einem Blumenstrauß., Sie überraschte ihn mit einem spontanen Besuch. 3. ▪ jmd. überrascht jmdn. (mit jmdm./etwas) (bei etwas Dat.) pötzlich in dem Moment da sein, in dem jmd. etwas tut, was nicht gut,

peinlich, oder verboten ist

Sie überraschte ihr Kind beim Naschen., Die Polizei überraschte die Diebe beim Versuch, in die Bank einzubrechen 4. ▪ etwas überrascht jmdn. etwas, das unangenehm ist, geschieht plötzlich Beim Spaziergang hat uns ein Gewitter überrascht. II. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd./etwas überrascht ( jmdn.) plötzlich und unerwartet passieren oder vorhanden sein Mich überrascht hier gar nichts mehr., Er überraschte mit einem ausgezeichneten Vortrag/mit einer neuen Theorie., sehr überrascht sein über etwas ▪ Lassen wir uns überraschen!/Ich lass mich überraschen! (umg.):

verwendet, um auszudrücken, dass man einfach abwarten sollte, was geschieht

über·ra·schend Adj. unerwartet und plötzlich überraschender Besuch, ein überraschender Wetterwechsel, ein überraschender Erfolg über·rascht 1 Partizip Perfekt von ‣ überraschen über·rascht 2 Adj. 1. so, dass man auf etwas nicht vorbereitet ist und sich deshalb wundert Er war überrascht, dass sie doch noch kam., Sie war über seine Freude sehr überrascht. 2. ▪ angenehm überrascht : so, dass man Freude über etwas Unerwartetes empfindet Über die vielen freundlichen Briefe war er angenehm überrascht., Er war von seinem neuen Kollegen angenehm überrascht. Über·ra·schung die 1. ein Ereignis, das man nicht erwartet hat Am nächsten Morgen gab es eine böse Überraschung: Unser Gepäck war gestohlen worden., Es war für alle eine Überraschung, dass diese Partei die Wahl gewonnen hat. 2. etwas, das geschenkt wird und von dem derjenige, der es bekommt, nichts weiß Ich habe eine Überraschung für deinen Geburtstag., Das sollte eine Überraschung werden! 3. (kein Plur.) das Überraschtsein sich seine Überraschung nicht anmerken lassen, Zu ihrer Überraschung wurde sie auch noch entlassen. Über·re·ak·ti·on die unangemessen starke Reaktion Eine Allergie ist eine krankhafte Überreaktion des Immunsystems. über·re·den mit OBJ ▪ jmd. überredet jmdn. (zu etwas) durch Worte so beeinflussen, dass jmd. etwas tut, was er eigentlich nicht wollte Ich überredete ihn mitzukommen. Über·re·dung die (kein Plur.) das Überreden dazu war viel Überredung nötig ◆ -skunst über·re·gi·o·nal Adj. (↔ regional) so, dass es nicht nur in einer Region gilt ein überregionaler Sender/Wettbewerb, eine überregionale Zeitung über·rei·chen mit OBJ ▪ jmd. überreicht jmdm. etwas (≈ übergeben) mit feierlichem Verhalten jmdm. etwas geben Den Preisträgern wurden Urkunden und Blumen überreicht., jemandem ein Geschenk überreichen über·reif Adj. zu reif überreifes Obst zu Saft verarbeiten über·rei·zen mit OBJ

1. ▪ etwas überreizt jmdn. jmdn. zu vielen Reizen aussetzen und ihn dadurch unkonzentriert und nervös machen Zu viele Informationen überreizen den Menschen. 2. ▪ jmd./etwas überreizt die Nerven von jmdm. jmdn. erregt und nervös machen Du überreizt allmählich meine Nerven mit deinem dauernden Gerede! über·ren·nen mit OBJ 1. ▪ jmd. überrennt jmdn./etwas MILIT. einen Gegner sehr schnell besiegen die gegnerischen Truppen/die gegnerischen Posten überrennen 2. ▪ jmd./ein Tier rennt jmdn./etwas über jmdn. oder etwas umstoßen und darüber hinweg laufen Er hat alle überrannt, die ihm im Wege standen. über·re·prä·sen·tiert Adj. (↔ unterrepräsentiert) so, dass eine größere Zahl vorhanden ist, als gewünscht oder normal ist Im Bundestag sind die Beamten als Berufsgruppe überrepräsentiert. Über·rest der (meist Plur.) Rest von etwas die Überreste einer römischen Siedlung/des Festmahls von gestern ▪ die sterblichen Überreste (geh.): die Leiche Sie bestatteten seine sterblichen Überreste in der alten Krypta. Über·roll·bü·gel der KFZ

ein Bogen, der mit der Karosserie eines Fahrzeuges verbunden ist und sich über den Innenraum meist eines Cabriolets spannt Ein

Überrollbügel schützt die Insassen, wenn sich der Wagen überschlägt.

über·rol·len mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas überrollt jmdn./etwas über jmdn. oder etwas mit einem Fahrzeug hinweg fahren Beim Zurücksetzen überrollte der LKW die Mülltonnen., Die Gegner wurden von den Panzern einfach überrollt. 2. ▪ jmd. überrollt jmdn. (≈ überrumpeln) über·rum·peln mit OBJ ▪ jmd. überrumpelt jmdn. jmdn. überraschend angreifen oder jmdm. plötzlich ein Anliegen vorbringen, so dass er nicht mehr so handeln kann, wie er eigentlich wollte Sie haben den Gegner mit einem plötzlichen Angriff überrumpelt., Jetzt hast du mich aber mit deiner Frage wirklich überrumpelt! ‣ Überrump(e)lung

über·run·den mit OBJ 1. ▪ jmd. überrundet jmdn. SPORT jmdn.

bei einem Rennen auf einer Rundstrecke überholen und zu diesem Zeitpunkt eine Runde mehr zurückgelegt haben als der Gegner Der Läufer hat seinen Kontrahenten zum zweiten Mal überrundet. 2. ▪ jmd. überrundet jmdn. (≈ überflügeln) unerwartet bessere Leistungen haben als jmd. anderer In Mathe hat sie alle überrundet. übers Präp. (umg.) über das über·sät Adj. völlig von etwas bedeckt ein mit Narben übersätes Gesicht, Die Straße war mit Scherben übersät. über·sät·tigt Adj. so reich an etwas, dass man es nicht mehr genügend schätzt übersättigte Wohlstandsbürger, mit etwas völlig übersättigt sein ‣ Übersättigung über·säu·ert Adj. so, dass zu viel Säure in etwas ist ein übersäuerter Boden, Die übersäuerte Muskulatur schmerzt. Über·schall·flug·zeug das ein Flugzeug, das schneller als der Schall fliegen kann Über·schall·ge·schwin·dig·keit die (kein Plur.) Geschwindigkeit, die größer ist als die Schallgeschwindigkeit über·schat·ten mit OBJ 1. ▪ etwas überschattet etwas einen Schatten auf etwas werfen Die Lichtung wurde von hohen Eichen überschattet., Buschige Augenbrauen überschatteten seine dunklen Augen. 2. ▪ etwas überschattet etwas (übertr.) ein schlechtes Ereignis trübt ein an sich positives Ereignis Die Feierlichkeiten wurden von dem drohenden Krieg überschattet. über·schät·zen mit OBJ ▪ jmd. überschätzt jmdn./sich/etwas (↔ unterschätzen) glauben, dass jmd./man selbst/etwas stärker oder klüger oder besser oder leichter ist als in Wirklichkeit Da habe ich mich wirklich

überschätzt, die Aufgabe kann ich nicht lösen., Er hat seine Kräfte überschätzt., Wahrscheinlich habe ich ihn überschätzt, er schafft es wohl doch nicht.

über·schau·bar Adj. 1. so, dass man etwas gut geistig erfassen oder die Konsquenzen davon erkennen kann Die Risiken dieses Einsatzes waren nicht mehr überschaubar. 2. (≈ übersichtlich2 ) Die Darstellung war einfach und überschaubar. 3. nicht zu zahlreich oder nicht zu umfangreich eine überschaubare Menge, ein überschaubarer Geldbetrag, Das Projekt soll überschaubar bleiben. ‣ Überschaubarkeit

über·schau·en mit OBJ (geh.) 1. ▪ jmd. überschaut etwas etwas in seiner Gesamtheit geistig erfassen oder die Konsequenzen davon erkennen Die Lage ist schwer zu überschauen., Ich glaube nicht, dass er überhaupt noch überschaut, was die Folgen seines Handelns sind. 2. (≈ überblicken2 übersehen1 ) ▪ jmd. überschaut etwas über etwas gut hinweg sehen können Von dem Aussichtsturm kann man die gesamte Stadt überschauen. über·schäu·men ohne OBJ 1. ▪ etwas schäumt über so viel Schaum entwickeln, dass es über den Rand eines Gefäßes läuft Achtung, der Sekt schäumt über! 2. ▪ etwas schäumt über den schäumenden Inhalt nicht mehr fassen können Das Glas schäumt über. 3. ▪ jmd./etwas schäumt über (vor etwas Akk.) ein so intensives Gefühl haben, dass es nicht mehr zurückgehalten werden kann Er schäumt über vor Wut!, Sie schäumt über vor Freude., Die Stimmung auf der Party schäumte über. ▪ ein überschäumendes Temperament haben (umg. übertr.): sehr temperamentvoll sein über·schla·fen mit OBJ ▪ jmd. überschläft etwas (umg.) etwas erst am nächsten Tag

und nicht sofort entscheiden

Überschlafen Sie die Sache, morgen sieht es anders aus!, Deinen Vorschlag muss ich erst einmal überschlafen. Über·schlag der 1. der Vorgang, dass etwas sich in einer waagerechten Achse um sich selbst dreht Nach dem Überschlag blieb der Wagen auf dem Dach liegen., Er versuchte, einen Überschlag rückwärts auf dem Schwebebalken zu machen 2. (umg.) ungefähre Berechnung Sie machte einen Überschlag, um den ungefähren Betrag zu ermitteln. über·schla·gen I. mit OBJ ▪ jmd. überschlägt etwas (haben) (meist die Beine) übereinanderlegen die Beine übergeschlagen haben, mit übergeschlagenen Beinen dasitzen II. ohne OBJ ▪ etwas schlägt in etwas Akk. über (sein) sich in eine andere entgegengesetzte Form verwandeln Die Zustimmung zu seiner Politik schlug innerhalb einer Woche in völlige Abneigung über. über·schla·gen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. überschlägt etwas (≈ überblättern) etwas in einer bestimmten Abfolge auslassen ein paar Seiten im Buch überschlagen 2. ▪ jmd. überschlägt etwas etwas ungefähr und schnell berechnen Sie überschlug, wieviel sie getrunken hatte und was zu zahlen war. II. mit SICH 1. ▪ jmd./etwas überschlägt sich sich in einer waagerechten Achse um sich selbst drehen Das Auto hat sich mehrfach überschlagen., Nachdem er das Gleichgewicht auf den Skiern verloren hatte, überschlug er sich einige Male und blieb im Schnee liegen. 2. ▪ jmd. überschlägt sich vor etwas Dat. (umg. abwert.) etwas auf eine Art und Weise tun, dass es sehr übertrieben wirkt Er überschlug sich vor Dankbarkeit., sich vor Höflichkeit überschlagen ▪ jemands Stimme überschlägt sich : die Stimme von jmdm. wird plötzlich sehr schrill und laut ▪ die Ereignisse überschlagen sich : sehr schnell hintereinander geschehen viele aufregende Dinge Nach dem Fall der Mauer überschlugen sich die Ereignisse. über·schnap·pen ohne OBJ ▪ jmd. schnappt über (umg. abwert. ≈ durchdrehen) verrückt werden Sag mal, was ist los, bist du übergeschnappt? über·schnei·den mit SICH 1. ▪ etwas überschneidet sich einen gemeinsamen Punkt oder eine gemeinsame Fläche haben Die Linien überschneiden sich., Die Mengen überschneiden sich. 2. ▪ etwas überschneidet sich inhaltlich teilweise gleich sein Die beiden Themen überschneiden sich. 3. ▪ etwas überschneidet sich (teilweise) gleichzeitig geschehen Die Termine überschneiden sich., Wir brauchen einen zweiten Fernseher, das Ende des Films überschneidet sich mit der ersten Halbzeit des Fußballspiels! Über·schnei·dung die 1. der Sachverhalt, dass zwei Linien oder Flächen einen Punkt oder eine Fläche gemeinsam haben Überschneidung der Linien/Kreise/Ebenen 2. der Sachverhalt, dass zwei Dinge teilweise den gleichen Inhalt haben Überschneidungen bei den Themen vermeiden 3. (teilweise) Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse Es kommt zu Überschneidungen bei den Terminen. über·schrei·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. überschreibt etwas einen Text mit einer Überschrift versehen Der Artikel war überschrieben mit ... 2. ▪ jmd. überschreibt etwas über etwas schreiben und es damit ersetzen Um die Festplatte wirklich zu löschen, müssen sie Sie mit Zeichen überschreiben., ein Wort mit einem anderen überschreiben 3. ▪ jmd. überschreibt jmdm. etwas RECHTSW. jmdm. etwas als Eigentum geben, indem man diesen Vorgang in einem offiziellen Dokument festlegt Sie haben den Kindern das

Haus überschrieben. über·schrei·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überschreitet etwas eine Grenze oder Linie passieren die Grenze zum Nachbarland überschreiten, Die Truppen haben die Grenze des Landes überschritten. 2. ▪ jmd. überschreitet etwas sich mehr erlauben oder zugestehen, als man darf Sie überschreiten Ihre Kompetenzen! 3. ▪ etwas überschreitet etwas über ein bestimmtes Maß oder eine Grenze irgendwie hinausgehen Die Hitze überschreitet das erträgliche Maß. 4. ▪ jmd. überschreitet eine Geschwindigkeit schneller fahren als eine festgelegte oder erlaubte Geschwindigkeit Sie haben die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 50 Stundenkilometer überschritten! Über·schrift die das, was als Titel über einem Text steht eine fett gedruckte Überschrift ◆ Haupt-, Kapitel-, Unterüber·schul·det Adj. so, dass zu viele Schulden da sind Er hat sich total überschuldet, als er selbständig wurde., ein überschuldetes Geschäft Über·schul·dung die (meist Sing.) der Zustand, dass zu viele Schulden vorhanden sind die Überschuldung eines Unternehmens Über·schuss der 1. WIRTSCH. (↔ Defizit) Geld, das übrig bleibt, wenn von den Einnahmen alle Unkosten abgezogen worden sind einen Überschuss erwirtschaften, Wir haben noch einen Überschuss in der Kasse. 2. (↔ Mangel) etwas, von dem viel mehr vorhanden ist, als man wirklich braucht ein Überschuss an Akademikern/Ärzten/Lehrern, Überschuss produzieren über·schüs·sig (nur attr.) Adj. so, dass viel mehr vorhanden ist, als man wirklich braucht Die überschüssige Wärme wird an die Umwelt abgegeben. über·schüt·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. überschüttet jmdn. mit etwas Dat. (übertr.) jmdm. eine große Menge von etwas geben Er wurde mit Lob/mit Vorwürfen/mit Geschenken überschüttet. 2. ▪ jmd. überschüttet jmdn./etwas mit etwas Dat. in großer Menge über jmdn. oder etwas gießen Du sollst die Blumen nicht mit Wasser überschütten, sondern nur vorsichtig gießen! Über·schwang der (kein Plur.) (geh.) ein übertriebenes Maß an Gefühl Im Überschwang ihrer Freude vergaß sie alles andere. über·schwäng·lich Adj. mit einem übertrieben Maß an Gefühl jemandem überschwänglich für etwas danken ◆ Schreibung nach dem Stammprinzip → R 1.7 Überschwänglicher Dank ist ein Dank mit Überschwang. über·schwap·pen ohne OBJ (umg.) 1. ▪ etwas schwappt über (als Flüssigkeit) über den Rand eines Behälters herauslaufen, wenn der Behälter heftig bewegt wird Der Kaffee ist übergeschwappt. 2. ▪ etwas schwappt über (als offener Behälter) so viel Flüssigkeit in sich haben, dass sie mit einem heftigen Schwung über den Rand läuf Die Tasse ist übergeschwappt. über·schwem·men mit OBJ 1. ▪ etwas überschwemmt etwas eine Fläche vollständig mit Wasser bedecken Der Fluss überschwemmt regelmäßig die Wiesen., Das Wasser aus der Waschmaschine überschwemmte die ganze Küche. 2. ▪ etwas überschwemmt jmdn./etwas (übertr. abwert.) so viel von etwas liefern, dass es zu einem Überschuss 2 kommt Die Fernsehzuschauer werden von der Masse der Talkshows regelrecht überschwemmt., Der Markt wurde mit Billigprodukten überschwemmt. Über·schwem·mung die 1. der Vorgang, dass eine große Menge von Wasser eine Fläche vollständig bedeckt In dieser Gegend kommt es häufig zu Überschwemmungen., Nach der Überschwemmung der Altstadt wurde der Notstand ausgerufen. 2. (kein Plur.) (übertr. abwert.) der Vorgang, dass jmd. oder etwas übermäßig mit etwas beliefert wird die Überschwemmung des Marktes mit Billigprodukten Über·schwem·mungs·ge·biet das Gebiet, das sehr oft überschwemmt1 wird für die Regulierung eines Flusses erforderliche Überschwemmungsgebiete, Im Überschwemmungsgebiet werden sinkende Pegelstände gemeldet. Über·see ▪ aus Übersee: aus einem Land auf der anderen Seite des Atlantiks Schiffe, die aus Übersee kommen

▪ in Übersee: in einem Land auf der anderen Seite des Atlantiks in Übersee Urlaub machen ▪ nach Übersee: in ein Land auf der anderen Seite des Atlantiks nach Übersee exportiert werden Über·see·damp·fer der (veralt.) ein großes Schiff, das über die Weltmeere fährt mit einem Überseedampfer reisen Über·see·han·del der (kein Plur.) Handel mit Ländern auf der anderen Seite des Atlantiks über·see·isch Adj. aus, in oder nach Übersee überseeische Provinzen, überseeischer Handel über·seh·bar Adj. (≈ überschaubar) Die Menge der Aufgaben war nicht mehr übersehbar., Das gesamte Projekt muss übersehbar bleiben. über·se·hen mit OBJ 1. ▪ jmd. übersieht etwas (≈ überblicken) über etwas gut hinweg sehen können Von hier oben übersieht man das Umland der Stadt., Vom Riesenrad aus übersieht man die gesamte Festwiese. 2. ▪ jmd. übersieht etwas etwas in seiner Gesamtheit geistig erfassen oder die Konsequenzen davon erkennen Die Situation war schwer zu übersehen., Wer übersieht noch das gesamte Projekt? 3. ▪ jmd. übersieht jmdn./etwas (≈ ignorieren) absichtlich jmdn. oder etwas nicht beachten Die Mängel des Neubaus sind nicht zu übersehen., Seit ihrem heftigen Streit übersieht sie ihn einfach, wenn sie ihm irgendwo zufällig begegnet. 4. ▪ jmd. übersieht jmdn./etwas jmdn. oder etwas ohne Absicht nicht beachten Oh, entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie wohl übersehen., Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte, aber ich habe das Stoppschild einfach übersehen. über·se·hen mit SICH ▪ jmd. sieht sich etwas über (umg.) so viel von etwas sehen, dass man es nicht mehr ertragen kann Ich habe mir das Tapetenmuster übergesehen. über·sen·den mit OBJ ▪ jmd. übersendet jmdm. etwas (geh.) etwas mit der Post schicken Anbei übersenden wir Ihnen die Unterlagen. über·set·zen I. mit OBJ ▪ jmd. setzt jmdn./etwas über (haben) jmdn. oder etwas mit einem Boot o.Ä. an das andere Ufer bringen Der Fährmann hat die Wanderer übergesetzt. II. ohne OBJ ▪ jmd. setzt über (sein/haben) mit einem Boot o.Ä. über einen Fluss, See, Kanal o.Ä. an das andere Ufer fahren Er hat/ist mit der Fähre übergesetzt., Die Fähre ist/hat übergesetzt. über·set·zen 1 mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. übersetzt (etwas) etwas Geschriebenes oder

Gesprochenes von einer Sprache in eine andere übertragen

die Konferenzmaterialien vom Englischen ins Französische übersetzen, Ich habe frei, nicht wortwörtlich übersetzt.

über·set·zen 2 mit OBJ TECHN. ▪ etwas übersetzt etwas in etwas Akk. die Kraft, die von einer Welle, einem Rad, einem Getriebe o.Ä. ausgeht, über eine zweite Welle, ein zweites Rad, ein zweites Getriebe o.Ä. in ein schnelleres oder langsameres Verhältnis übertragen Das Getriebe eines Fahrrades übersetzt die Antriebsdrehzahl der Pedalen in die Umdrehungsdrehzahl der Räder.

Über·set·zer, Über·set·zerin der Person, die einen Text von einer Sprache in eine andere überträgt Der Übersetzer diese Werkes wurde mit einem Preis ausgezeichnet. ◆ Fach-, LiteraturÜber·set·zung 1 die 1. ein Text, der von einer Sprache in eine andere übertragen wurde eine Übersetzung aus dem Russischen 2. das Übersetzen1 Die Übersetzung der Werke Hegels bereitet erhebliche Schwierigkeiten. ◆ -swissenschaft, RohÜber·set·zung 2 die TECHN. Verhältnis, in dem eine Kraft übersetzt2 wird die Übersetzung von einer höheren in eine niedrigere Drehzahl, ein Fahrrad mit 27 verschiedenen Übersetzungen ◆ -sverhältnis Über·sicht die 1. (kein Plur.) (≈ Überblick1 ) die Fähigkeit, etwas in seiner Gesamtheit und seinen Zusammenhängen zu erfassen die Übersicht verlieren, sich eine Übersicht verschaffen 2. eine Darstellung, die etwas kurz zusammenfasst eine Übersicht über die Umsatzentwicklung über·sicht·lich Adj. 1. so, dass man es gut überschauen 2 kann Ein übersichtliches Gelände ist schlecht zum Versteckspiel geeignet. 2. so klar, dass man es gut verstehen kann Die Darstellung war einfach und übersichtlich. Über·sicht·lich·keit die (kein Plur.) 1. die Eigenschaft, dass man etwas gut übersehen 1 kann Die Übersichtlichkeit des Geländes erleichtert die Überwachung. 2. Einfachheit und Klarheit Der Darstellung mangelt es an Übersichtlichkeit.

über·sie·deln ohne OBJ ▪ jmd. siedelt

irgendwohin über den Wohnort wechseln

Wir sind nach Hamburg übersiedelt/übergesiedelt., Das Unternehmen siedelt ins Ausland über/übersiedelt ins Ausland. Über·sied·ler, Über·sied·le·rin der Person, die übersiedelt über·sinn·lich Adj. so, dass es mit den normalen Sinnen nicht zu verstehen ist übersinnliche Wahrnehmungen haben

über·span·nen mit OBJ 1. ▪ etwas überspannt etwas (geh.) sich über etwas spannen Die Brücke überspannt das Tal. 2. ▪ jmd. überspannt etwas zu sehr spannen eine Gitarrensaite überspannen ▪ den Bogen überspannen (übertr. abwert.): zu hohe Forderungen stellen über·spannt Adj. (umg. abwert.) 1. leicht verrückt ein überspanntes Wesen haben 2. so, dass es nicht der Realität entspricht überspannte Forderungen, überspannte Pläne über·spie·len mit OBJ 1. ▪ jmd. überspielt etwas

etwas von einem Datenträger (einer Videokassette, einer Tonkassette, einer Schallplatte o.Ä.) auf einen anderen Datenträger übertragen Überspielst du mir bitte den Film?, eine CD auf Kassette überspielen 2. ▪ jmd. überspielt etwas etwas Unangenehmes durch geschicktes Verhalten verbergen Er konnte seine Unerfahrenheit gut überspielen.

über·spitzt Adj. übertrieben, aber noch verständlich Ich formuliere es jetzt überspitzt, um deutlich zu machen, worum es mir geht. über·sprin·gen ohne OBJ ▪ etwas springt über sich schnell von einer Stelle zu einer anderen bewegen Zwischen den beiden Enden des Drahtes sprangen Funken über. über·sprin·gen mit OBJ 1. ▪ jmd./ein Tier überspringt etwas über etwas einen Sprung machen einen Graben/eine Pfütze überspringen, Das Pferd übersprang das Hindernis mühelos. 2. ▪ jmd. überspringt etwas (≈ auslassen) nicht berücksichtigen und daher weglassen Den nächsten Punkt auf der Tagesordnung können wir überspringen., beim Lesen mehrere Zeilen überspringen über·spru·deln ohne OBJ 1. ▪ etwas sprudelt über eine Flüssigkeit sprudelt so sehr, dass sie über den Rand eines Gefäßes fließt 2. ▪ etwas sprudelt über etwas ist sehr intensiv oder sehr deutlich ein übersprudelndes Temperament, übersprudelnde Freude über·staat·lich Adj. so, dass mehrere Staaten einbezogen sind eine überstaatliche Organisation über·ste·hen ohne OBJ ▪ etwas steht über über etwas herausragen Der Balken steht über. über·ste·hen mit OBJ ▪ jmd./etwas übersteht etwas eine gefährliche oder unangenehme

Situation hinter sich bringen

Alle Passagiere haben den Flugzeugabsturz lebendig überstanden., Die Stadt hat den Krieg ohne größere Zerstörungen überstanden., Er hat eine schwere Krankheit überstanden., Hoffentlich übersteht das Zelt den Sturm! über·stei·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. übersteigt etwas über etwas steigen einen Zaun übersteigen 2. ▪ etwas übersteigt etwas über etwas hinausgehen Die Aufgabe übersteigt ihre Kräfte., Die Kosten übersteigen meine finanziellen Möglichkeiten., Das übersteigt meinen Verstand! über·stei·gert Adj. (≈ übertrieben) so, dass es viel größer oder stärker ausgeprägt ist als angemessen ein übersteigertes Selbstvertrauen, übersteigerte Hoffnungen/Erwartungen über·steu·ern ohne OBJ ▪ jmd. übersteuert KFZ (in einer Kurve) zu stark lenken, so

dass das Fahrzeug mit dem Heck nach außen drängt über·steu·ert Adj. 1. ELEKTROTECHN.

so, dass Töne über einen Verstärker verzerrt wiedergegeben werden, weil die Spannung am Signaleingang zu hoch ist Die Anlage ist total übersteuert. 2. KFZ-W. so, dass ein Fahrzeug in einer Kurve mit dem Heck zu stark nach außen drängt

über·stim·men mit OBJ ▪ jmd. überstimmt jmdn./etwas jmdn. oder etwas in einer

Abstimmung durch Stimmenmehrheit scheitern lassen einen Gegner/einen Vorschlag überstimmen, Wir wurden überstimmt. über·strah·len mit OBJ ▪ etwas überstrahlt etwas heller strahlen als etwas anderes Der Stern überstrahlt das Licht der benachbarten Sterne. über·stra·pa·zie·ren (nur Infinitiv oder Partizip Perfekt) mit OBJ ▪ jmd./etwas hat etwas überstrapaziert zu

sehr beanspruchen

Du wirst seine Geduld noch einmal überstrapazieren., Er hat meine Nerven überstrapaziert., Das sind wirklich überstrapazierte Argumente. über·strei·chen mit OBJ ▪ jmd. überstreicht etwas Farbe über etwas streichen, um es zu verdecken Wasserflecken kann man nicht mit normaler Farbe überstreichen. über·strei·fen mit OBJ ▪ jmd. streift etwas über etwas schnell anziehen Bevor er aus dem Haus ging, streifte er sich noch einen leichten Mantel über. über·strö·mend Adj. so stark, dass es klar sichtbar ist überströmende Freude/Dankbarkeit/Herzlichkeit über·strömt Adj. mit Blut, Schweiß oder Tränen bedeckt sein von Tränen überströmtes Gesicht ◆ blut-, schweiß-, tränen-

über·stül·pen mit OBJ ▪ jmd. stülpt jmdm./sich/etwas etwas über etwas mit der Öffnung nach unten auf jmdn./sich/etwas setzen Sie stülpte sich noch rasch eine Wollmütze über, bevor sie rodeln gingen. Über·stun·de die (meist Plur.) Arbeit, die über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus geleistet wird Überstunden machen/abbauen/ausbezahlt bekommen ◆ -nabbau über·stür·zen I. mit OBJ ▪ jmd. überstürzt etwas zu schnell handeln, ohne zu überlegen, welche Konsequenzen das Handeln haben wird eine Entscheidung überstürzen, überstürzt abreisen, Überstürze nur nichts, denk lieber in Ruhe nach! II. mit SICH ▪ jmd. überstürzt sich, etwas zu tun sehr schnell etwas tun Er überstürzte sich, ihr jeden Wunsch zu erfüllen ▪ die Ereignisse überstürzen sich : es geschehen in einem kurzen Zeitraum viele interessante oder unerwartete Dinge über·ta·rif·lich Adj. WIRTSCH. mehr, als im Tarifvertrag festgelegt eine übertarifliche Zulage zum Gehalt über·teu·ert Adj. zu teuer überteuerte Lebensmittel über·töl·peln mit OBJ ▪ jmd. übertölpelt jmdn. (umg. abwert.) jmdn. auf einfache Art betrügen Da hast du dich aber mit einem billigen Trick übertölpeln lassen! über·tö·nen mit OBJ ▪ jmd./etwas übertönt jmdn./etwas lauter als jmd./etwas anderer/anderes sein Der Straßenlärm übertönte unser Gespräch., Er übertönte mit seiner Stimme alle anderen im Raum. Über·topf der

eine Art Topf aus Keramik oder Kunststoff o.Ä., der schön aussieht und in den man einen einfachen Blumentopf stellt Über·trag der

eine Zahl, die man als Ergebnis einer Rechnung auf einer Seite bekommt und die man in eine neue Rechnung auf einer neuen Seite übernimmt Der Übertrag von der vorherigen Seite beträgt 545 Euro. über·trag·bar Adj. so, dass man es an andere weitergeben kann eine übertragbare Monatskarte über·tra·gen I. mit OBJ 1. ▪ etwas überträgt etwas (auf etwas Akk.) Kraft oder Energie von einem Gerät an ein anderes Teil weitergeben die Kraft vom Motor auf die Räder übertragen 2. ▪ jmd./etwas überträgt etwas (auf jmdn./ein Tier) etwas, das der Gesundheit schadet, an jmdn. oder ein Tier weitergeben Füchse können Tollwut durch Bisse auf den Menschen übertragen., HIV wird durch Körperflüssigkeiten übertragen., eine Krankheit übertragen 3. ▪ jmd. überträgt etwas auf jmdn. etwas an jmdn. weitergeben Die Eintrittskarten können nicht auf andere übertragen werden., Der Firmengründer übertrug die Leitung des Unternehmens auf seinen Sohn. 4. ▪ jmd. überträgt jmdm. etwas jmdm. eine bestimmte Aufgabe zuweisen Man hatte ihr die gesamte Buchführung übertragen. 5. ▪ jmd. überträgt Blut jmdm. Blut von jmdm. anderem geben Nach dem Unfall bekam er sofort Blut übertragen. 6. ▪ jmd. überträgt etwas auf etwas Akk. etwas auf einen anderen Bereich anwenden Erkenntnisse aus der Biologie auf die Technik übertragen 7. ▪ jmd. überträgt etwas in etwas Akk. einen Text oder Teile eines Textes übersetzen oder in eine andere Form bringen einen Roman ins Englische übertragen, Sie hat die vereinzelten Sätze in einen zusammenhängenden Text übertragen

8. ▪ etwas überträgt etwas in etwas Akk. (≈ umwandeln) Signale oder Impulse in eine andere Form bringen Ein Modem überträgt digitale in analoge Signale und umgekehrt. 9. ▪ etwas überträgt etwas EDV TELEKOMM. Informationseinheiten oder Daten (in einem bestimmten Zeitintervall) weiterleiten Das Netzwerk überträgt die Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 Megabits pro Sekunde. 10. ▪ jmd. überträgt etwas auf/in etwas Akk. etwas an einer anderen Stelle noch einmal schriftlich aufnehmen Übertragen Sie die Zahlen in das Formular!, die gemessenen Werte in ein Diagramm übertragen 11. ▪ etwas überträgt etwas ein Ereignis live im Radio oder Fernsehen senden Das Konzert wird in voller Länge im Fernsehen/im Radio übertragen. 12. ▪ jmd. überträgt etwas (auf etwas Akk.) überspielen1 eine CD auf einen MPG3-Player übertragen II. mit SICH 1. ▪ etwas überträgt sich (auf jmdn.) von einem Lebewesen zu einem anderen Lebewesen gelangen Das Virus überträgt sich durch Körperflüssigkeiten. 2. ▪ etwas überträgt sich (auf jmdn.) jmdn.

mit einem bestimmten Verhalten oder einer Eigenschaft so beeinflussen, dass er ein ähnliches Verhalten oder eine ähnliche Eigenschaft zeigt Ihre Nervosität überträgt sich auch auf die Kinder. ▪ übertragene Bedeutung : eine Bedeutung, die nicht dem eigentlichen Wortsinn entspricht ein Wort/eine Wendung in übertragener

Bedeutung verwenden, In übertragener Bedeutung heißt „Rad fahren“, dass man Untergebene schlecht behandelt und Übergeordneten gegenüber immer freundlich und dienstbereit ist.

Über·tra·gung die 1. (kein Plur.) der Vorgang, dass jmd. etwas, das irgendwo aufgeschrieben ist, an einer anderen Stelle schreibt die Übertragung der Ergebisse in die Tabelle, die Übertragung der Zahlen des Vormonats in die Liste für den aktuellen Monat 2. eine nicht wörtliche, sondern eher sinngemäße und freie Übersetzung die Übertragung eines Textes aus dem Chinesischen, Es handelt sich eher um eine freie Übertragung als um eine wörtliche Übersetzung 3. (≈ Ansteckung) der Vorgang, dass durch den Kontakt mit einem Kranken ein anderer Mensch auch krank wird die Übertragung einer Krankheit 4. (≈ Übergabe) der Vorgang, dass Aufgaben, Funktionen oder Rechte von einer Person an eine andere gegeben werden die Übertragung der Aufgaben an den Nachfolger 5. der Vorgang, dass ein bestimmtes Wissen oder eine bestimmte Vorgehensweise in einem anderen Bereich angewendet wird die Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis/auf andere Bereiche 6. der Vorgang, dass ein Konzert oder eine Veranstaltung von Rundfunk oder Fernsehen aufgezeichnet und gesendet werden Sie hören eine Übertragung aus dem Konzertsaal der Stadt. ◆ Live7. MED. der Vorgang, dass in den Körper eines Menschen eine Substanz aus dem Körper eines anderen Menschen gebracht wird die Übertragung von Blut/von Knochenmark ◆ Blut8. TECHN. der Vorgang, dass die Kraft von etwas auf etwas anderes geleitet wird die Übertragung der Kraft des Motors auf die Räder Über·tra·gungs·feh·ler der 1. EDV TELEKOMM. Fehler, der in einem Netzwerk oder im Internet auftritt, während Daten übertragen9 werden 2. Fehler, der beim Übertragen7 auftritt Über·tra·gungs·ge·schwin·dig·keit die EDV TELEKOMM. Übertragungsrate Über·tra·gungs·pro·to·koll das EDV TELEKOMM.

Komponente in einem Programm, die für die Vermittlung von Daten in einem Netzwerk oder über das Internet zuständig ist TCP/IP

ist heute das am meisten verwendete Übertragungsprotokoll.

Über·tra·gungs·ra·te die EDV TELEKOMM. (≈ Übertragungsgeschwindigkeit ) die Anzahl der Informationseinheiten, die in einem bestimmten Zeitintervall übertragen werden Diese Festplatte hat nur eine geringe Übertragungsrate. Über·tra·gungs·wa·gen der (≈ Ü-Wagen) Fahrzeug, von dem aus Sendungen für Radio oder Fernsehen übertragen werden über·tref·fen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas übertrifft jmdn./etwas (in etwas Dat.) (auf einem Gebiet) bessere Leistungen oder bessere Qualitäten vorweisen als

jmd. anderer/etwas anderes

In Mathematik übertrifft sie alle ihre Klassenkameraden., Das neue Modell übertrifft das alte im Hinblick auf die Sicherheit. 2. ▪ jmd./etwas übertrifft jmdn./etwas an etwas Dat. mehr von einer Eigenschaft haben als jmd. anderer/etwas anderes Sie übertrifft ihn an Intelligenz., Das neue Programm übertrifft das alte vor allem an Stabilität. 3. ▪ etwas übertrifft etwas größer oder höher sein als etwas anderes Das übertrifft alle unsere Erwartungen!, Die heutigen Einnahmen übertreffen die gestrigen. ▪ jemand hat sich selbst übertroffen : jmd. hat etwas Außergewöhnliches geleistet Mit diesem Roman hat sich der Autor selbst übertroffen. über·trei·ben mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. übertreibt etwas behaupten, dass etwas größer, besser, schlechter usw. ist als in Wirklichkeit In seinem Bericht hat er das Ausmaß der Schäden stark übertrieben., Stimmt das wirklich? Hast du nicht etwas übertrieben? 2. ▪ jmd. übertreibt etwas/mit etwas Dat. mehr tun, als gut oder nötig ist

Er übertreibt die Sparsamkeit., Hundert Kilometer Jogging pro Woche? Du übertreibst es mit dem Sport!, Übertreibst du nicht ein bisschen mit dem Abnehmen? ▪ Man kann's auch übertreiben. (umg. abwert.): verwendet als Kritik an jmdm., der zu viel von etwas macht oder unverschämt wird Über·trei·bung die das Übertreiben Das kann man ohne jede Übertreibung so sagen. über·tre·ten ohne OBJ 1. ▪ jmd. tritt zu etwas Dat. über (sein) zu einer anderen Partei, Religionsgemeinschaft, Organisation o.Ä. wechseln Er war zur konkurrierenden Partei übergetreten., Sie ist zum katholischen Glauben übergetreten. 2. ▪ jmd. tritt über SPORT (sein/haben) beim Absprung über die Absprunglinie treten Die Springerin ist/hat beim dritten Versuch übergetreten. 3. ▪ etwas tritt über ein Fluss oder ein Bach fließt nach starkem Regen oder starker Schneeschmelze über die Ufer Nach dem starken Regen besteht die Gefahr, dass der Fluss wieder übertritt. über·tre·ten mit OBJ ▪ jmd. übertritt etwas etwas missachten; gegen etwas verstoßen ein Gesetz/ein Verbot übertreten Über·tre·tung die Missachtung; Verstoß die Übertretung eines Gesetzes über·trie·ben 1 Partizip Perfekt von ‣ übertreiben über·trie·ben 2 Adj. zu groß, zu schlecht, zu stark o.Ä. Seine Vorsicht ist nicht übertrieben., übertriebene Ängste über·trie·ben 3 Adv. zu sehr Sie ist übertrieben vorsichtig. Über·tritt der 1. Wechsel zu einer anderen Organisation, Religionsgemeinschaft, Partei o.Ä. der Übertritt zu einer anderen Partei, der Übertritt zum christlichen Glauben 2. Ereignis dieses Wechselns Die Zahl der Übertritte zu anderen Parteien ist gestiegen. über·trump·fen mit OBJ ▪ jmd. übertrumpft jmdn. (≈ übertreffen1 ) Er lief eine hervorragende Zeit, aber sein Kontrahent hat ihn noch übertrumpft. über·tün·chen mit OBJ ▪ jmd. übertüncht etwas übermalen die Schmiererei an der Wand übertünchen über·ver·si·chert Adj. (↔ unterversichert) so, dass man zu viele Versicherungen abgeschlossen hat über·völ·kert Adj. mit so vielen Menschen, dass es ungünstige Folgen hat übervölkerte Großstädte, von Touristen übervölkerte Urlaubsgebiete Über·völ·ke·rung die (kein Plur.) der Zustand, dass etwas übervölkert ist an Übervölkerung leidende Länder/Regionen über·voll Adj. zu voll eine übervolle Tasse, das Glas übervoll gießen, eine übervolle Straßenbahn über·vor·tei·len mit OBJ ▪ jmd. übervorteilt jmdn. (geh.) sich einen Vorteil bei einem

Geschäft, einem Verkauf, einem Vertrag o.Ä. verschaffen, indem man den anderen, der nicht so viel von diesem Geschäft, Verkauf, Vertrag o.Ä. versteht, benachteiligt Bei diesem Mietvertag hat euch der Vermieter eindeutig übervorteilt. über·wa·chen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas überwacht jmdn./etwas jmdn. oder etwas dauernd beobachten, um zu kontrollieren, ob alles richtig funktioniert Die Produktion läuft vollautomatisch und wird von Computern überwacht., In der Intensivstation wird der Kranke ständig überwacht. 2. ▪ jmd./etwas überwacht jmdn./etwas jmdn. oder etwas beobachten, um zu kontrollieren, ob etwas Verbotenes oder eine Straftat geschieht einen Platz/ein Geschäft mit Videokameras überwachen, einen Verdächtigen/ein Gebäude polizeilich überwachen lassen Über·wa·chung die 1. das Überwachen1 die vollautomatische Überwachung der Produktion 2. das Überwachen2 die Überwachung eines Verdächtigen/eines Gebäudes Über·wa·chungs·ka·me·ra die ein kleine Videokamera, die zur Überwachung 2 dient In dem Park hatte die Polizei verschiedene Überwachungskameras installiert. Über·wa·chungs·staat der (Plur. selten) (abwert.)

Staat, in dem Bürger ständig von der Polizei überwacht werden, auch wenn sie nichts Verbotenes getan haben über·wäl·ti·gen mit OBJ

1. ▪ jmd. überwältigt jmdn. (≈ bezwingen) jmdn. wehrlos machen einen Dieb überwältigen, beim Wettkampf den Gegner überwältigen 2. ▪ etwas überwältigt jmdn. gefühlsmäßig so stark bewegen, dass jmd. nichts dagegen tun kann Die Eindrücke auf der Reise durch Kanada haben sie überwältigt., ein überwältigendes Erlebnis, Ein Gefühl der Angst/Trauer überwältigte sie. über·wäl·ti·gend 1 Partizip Präsens von ‣ überwältigen über·wäl·ti·gend 2 Adj. 1. sehr groß oder stark Die überwältigende Mehrheit stimmte für das Gesetz., ein überwältigender Sieg 2. (≈ außerordentlich, großartig) so, dass etwas sehr intensiv ist und eine starke Wirkung hat ein überwältigender Anblick, ein überwältigendes Erlebnis über·wech·seln ohne OBJ 1. ▪ jmd. wechselt irgendwohin über sich von einer Seite auf eine andere Seite bewegen zur anderen Straßenseite/auf die linke Fahrspur überwechseln 2. ▪ jmd. wechselt in etwas Akk./zu etwas Dat. über

von einer Organisation, Religionsgemeinschaft, Partei o.Ä. in eine andere Organisation, Religionsgemeinschft, Partei o.Ä. gehen ins

Lager der Kernkraftbefürworter überwechseln, Er ist zum jüdischen Glauben übergewechselt., zu einer anderen Partei überwechseln

über·wei·sen mit OBJ 1. ▪ jmd. überweist etwas veranlassen, dass Geld vom eigenen auf ein anderes Konto gelangt Bitte überweisen Sie uns den Betrag vorab!, 500 Euro auf jemands Konto überweisen 2. ▪ jmd. überweist jmdn. (an jmdn./etwas/zu jmdm./etwas) MED. zu einem anderen Arzt oder in ein Krankenhaus schicken Der Arzt hat den Patienten zum Radiologen überwiesen. Über·wei·sung die 1. das Überweisen eine Überweisung vornehmen, die Überweisung zum Facharzt 2. eine Summe Geld, die überwiesen1 wurde eine Überweisung über 200 Euro 3. ein Schein, mit dem Geld überwiesen1 wird oder mit dem ein Patient überwiesen2 wird eine Überweisung über einen bestimmten Betrag ausstellen, Bitte bringen Sie Ihre Überweisung mit zum Facharzt! ◆ -sformular, -sschein Über·wei·sungs·auf·trag der Formular, das man ausfüllt, um Geld zu überweisen1 über·weit Adj. sehr weit ein überweites Kleid für die Schwangerschaft Über·wei·te die ein Maß, das weiter ist als normal Kleider in Überweite über·wer·fen mit OBJ ▪ jmd. wirft sich/jmdm. etwas über sich oder jmdm. etwas locker und schnell um die Schultern legen sich/jemandem einen Umhang überwerfen über·wer·fen mit SICH ▪ jmd. überwirft sich mit jmdm. sich heftig mit jmdm. streiten und dann keinen Kontakt mehr mit ihm haben, weil man sich nicht versöhnt hat Die Geschwister haben sich überworfen., Sie hat sich mit ihrer Freundin überworfen.

über·wie·gen I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ etwas überwiegt (etwas) wichtiger, entscheidender, stärker o.Ä. als etwas anderes sein Die Gegenstimmen überwogen letztlich die der Befürworter., Schließlich überwog bei ihr doch die Neugier. II. ohne OBJ ▪ jmd./etwas überwiegt stärker oder in größerer Zahl vertreten sein In den technischen Studiengängen überwiegen noch die Männer., Die Landwirtschaft überwiegt in dieser Region., Hier wird überwiegend Mais angebaut., Das schlechte Wetter überwiegt in dieser Woche., bei überwiegend regnerischem Wetter über·win·den I. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas überwindet etwas etwas mit dem Einsatz von Kraft bewältigen ein Hindernis überwinden, Das Auto überwand die Steigungen ohne Schwierigkeiten., Die Zugvögel können große Entfernungen überwinden. 2. ▪ jmd./etwas überwindet etwas eine Krankheit besiegen oder etwas sehr Schlimmes abschaffen eine schwere Krankheit/Schwierigkeiten überwinden, eine wirtschaftliche Krise überwinden, den Hunger in der Welt überwinden 3. ▪ jmd. überwindet etwas etwas, das meist eine Eigenschaft oder ein schlechtes Gefühl ist, erfolgreich bekämpfen ein Gefühl des Ekels überwinden, die Angst/die Abneigung gegen etwas/jemanden überwinden 4. ▪ jmd. überwindet jmdn. (geh.) jmdn. besiegen den Feind überwinden II. mit SICH ▪ jmd. überwindet sich (zu etwas Dat.) etwas tun oder sagen, obwohl man es nicht wollte Sie überwand sich und gab ihrem ärgsten Feind die Hand., Um Insekten zu essen, muss man sich ziemlich überwinden. Über·win·dung die (kein Plur.) der Vorgang, dass man etwas tut, obwohl man einen Widerwillen dagegen spürt Das Frühaufstehen/Baden in kaltem Wasser kostet Überwindung.

über·win·tern ohne OBJ 1. ▪ jmd./ein Tier überwintert irgendwo während des Winters irgendwo bleiben Viele Rentner überwintern im warmen Süden., Die Zugvögel überwintern im Süden. 2. ▪ etwas überwintert irgendwo während des Winters irgendwo geschützt lagern die Pflanzen im Keller überwintern lassen über·wu·chern mit OBJ ▪ etwas überwuchert etwas Pflanzen wachsen schnell über etwas hinweg Efeu überwucherte die Mauer., von Unkraut überwucherte Gräber Über·zahl die (kein Plur.) die Mehrheit von Personen, die anderen Personen gegenüberstehen Die Feinde waren in der Überzahl. über·zäh·lig Adj. mehr von etwas, als benötigt wird Sie verteilte die Arbeitsblätter in der Klasse und legte die überzähligen Exemplare auf den Lehrertisch. über·zeich·nen mit OBJ ▪ jmd. überzeichnet etwas (geh.) etwas übertrieben darstellen, indem man bestimmte Eigenschaften überdeutlich hervorhebt Die Charaktere in diesem Fim waren sehr überzeichnet. über·zeich·net Adj. WIRTSCH. so, dass ein Wertpapier mit viel mehr Wert gehandelt wird als es wirklich wert ist Die Aktien am Neuen Markt waren fast alle extrem überzeichnet. über·zeu·gen I. mit OBJ ▪ jmd. überzeugt jmdn. (von etwas Dat.) erreichen, dass jmd. sich einer bestimmten Meinung anschließt, etwas glaubt

oder etwas als richtig ansieht

Ihre Argumente haben uns alle überzeugt., Er konnte auch die Zweifler von seinem Plan überzeugen., Seine Begründung hat mich nicht überzeugt., überzeugende Argumente II. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd./etwas überzeugt ( jmdn.) einen guten Eindruck machen Die Leistung der Schülerin hat den Lehrer überzeugt., Die Leistung der Mannschaft hat überzeugt. III. mit SICH ▪ jmd. überzeugt sich von etwas Dat. etwas genau kontrollieren, um zu sehen, ob es korrekt oder wahr ist Bitte überzeugen Sie sich selbst von der Richtigkeit meiner Angaben! über·zeu·gend 1 Partizip Präsens von ‣ überzeugen über·zeu·gend 2 Adj. so, dass etwas überzeugt I überzeugende Argumente, ein überzeugendes Ergebnis über·zeugt 1 Partizip Perfekt von ‣ überzeugen über·zeugt 2 Adj. 1. so, dass jmd. nicht an etwas zweifelt Er ist überzeugt von seiner Stärke., Sie sind überzeugt von ihrer Unschuld., Jeder ist überzeugt davon, dass Richtige zu tun. 2. (nur attr.) so, dass man absolut sicher ist, das Richtige zu tun ein überzeugter Anhänger des Neoliberalismus, ein überzeugter Pazifist ▪ jemand ist von sich selbst überzeugt (abwert.): jmd. ist sehr selbstbewusst und ein wenig arrogant Du bist aber ganz schön von dir selbst überzeugt! Über·zeu·gung die eine Meinung, die sich jmd. gebildet hat seine Überzeugungen verraten, zu seinen Überzeugungen stehen, Es ist meine feste Überzeugung, dass er unschuldig ist., zu der Überzeugung gelangen, dass ..., die Überzeugung gewinnen, dass ... Über·zeu·gungs·kraft die (kein Plur.) Fähigkeit zu überzeugen I etwas mit großer Überzeugungskraft vortragen, die Überzeugungskraft der vorgetragenen Argumente über·zie·hen mit OBJ ▪ jmd. zieht etwas über sich etwas über ein anderes Kleidungsstück anziehen (sich/jemandem) einen Pullover überziehen ▪ jemandem eins überziehen (umg.): jmdn. schlagen Er hat ihm eins übergezogen. über·zie·hen I. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas überzieht etwas etwas gleichmäßig mit einem Belag bedecken Metallteile mit einer Chromschicht überziehen, Die Bäume sind mit Raureif überzogen. 2. ▪ jmd. überzieht etwas (≈ beziehen) Stoff so über ein Möbel breiten, dass er relativ fest gespannt ist und die gesamte Fläche bedeckt das Bett überziehen II. mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. überzieht (etwas) ein zeitliche Begrenzung nicht einhalten Der Lehrer hat (die Unterrichtszeit) heute wieder zehn Minuten überzogen. 2. ▪ jmd. überzieht (etwas) mehr Geld vom Konto abheben, als darauf vorhanden ist Ich habe (mein Konto) schon wieder überzogen! III. mit SICH ▪ etwas überzieht sich (mit etwas Dat.) (≈ sich bedecken) sich so verändern, dass überall die genannte Sache ist Der

Himmel hat sich (mit Regenwolken) überzogen. Über·zie·hung die das Überziehen II. 1, 2 die Überziehung der Sendezeit/der Unterrichtszeit, Die Überziehung des Kontos kann teuer werden. Über·zie·hungs·kre·dit der BANKW. (≈ Dispositionskredit)

ein Kredit, der es erlaubt, bis zu einer bestimmten Grenze mehr Geld von einem Konto abzuheben als darauf vorhanden ist jemandem einen Überziehungskredit von 5000 Euro einräumen über·zo·gen 1 Partizip Perfekt von ‣ überziehen über·zo·gen 2 Adj. (abwert. ≈ übertrieben) so, dass es nicht realistisch ist völlig überzogene Ansprüche haben über·züch·tet Adj.

so, dass bei der Zucht eine übertriebene Auswahl getroffen wurde und es deshalb zu Fehlentwicklungen gekommen ist eine überzüchtete Hunderasse mit zu kurzen Beinen und zu langen Ohren

Über·zug der 1. dünne Schicht auf etwas den Kuchen mit einem Überzug versehen, Die Bäume haben einen Überzug aus Raureif. 2. eine Art Hülle aus Stoff, die etwas schützt ein Überzug für die Kissen/das Bett/die Autositze üb·lich Adj. so, wie es meistens oder normalerweise ist etwas mit den üblichen Methoden untersuchen, Das ist nur die übliche Streiterei zwischen den beiden., nicht mehr als das allgemein Übliche verlangen üb·licher·weise Adv. so, dass es normalerweise so gehandhabt wird Üblicherweise muss man sich erst einen Termin geben lassen. U-Boot das (≈ Unterseeboot) ein Schiff, das unter Wasser fahren kann und meist militärisch eingesetzt wird ◆ Atom-, ForschungsU-Boot-Krieg der MILIT. Krieg auf dem Meer, bei dem vor allem U-Boote eingesetzt werden U-Boot-Stütz·punkt der MILIT. eine Art Hafen, der speziell für U-Boote angelegt ist üb·rig Adj. als Rest bleibend Was ist von dem Geld noch übrig geblieben?, Wir haben vier Brötchen gegessen und die übrigen in den Brotschrank gelegt., Die übrigen Aufgaben erledigen wir morgen. ▪ etwas tut ein Übriges : etwas bewirkt als letzter Faktor, dass ein bestimmter Zustand erreicht wird Sie müssen die Blumen nur gut düngen und dann vors Fenster stellen, die Sonne tut dann ein Übriges., Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlecht mir ist. Erst habe ich zu viel gegessen und dann hat wohl der letzte Schnaps ein Übriges getan. ▪ im Übrigen: außerdem; sonst ▪ etwas lässt (viel/sehr) zu wünschen übrig : etwas ist gar nicht so, wie man es möchte Der Komfort hier im Hotel lässt aber viel zu wünschen übrig. ◆ Großschreibung → R 3.7 Wir gehen spazieren. Die/Alle Übrigen wollen zu Hause bleiben., Ich habe den größten Teil der Arbeit erledigt. Das/Alles Übrige mache ich morgen., Du kannst ein Übriges tun und mir noch etwas helfen., Im Übrigen habe ich eine interessante Neuigkeit für euch! ◆ Getrenntschreibung → R 4.8, 4.5 Habt ihr von dem Geld noch etwas übrig behalten?, Wird für mich noch etwas übrig bleiben?, Ihr könnt für die anderen noch etwas übrig lassen! üb·ri·gens Partikel ;verwendet, um auszudrücken, dass man etwas nur nebenbei erwähnt und dass es nicht zum Thema des gegenwärtigen Gesprächs gehört

Übrigens haben die beiden in der letzten Woche geheiratet., Übrigens, da fällt mir ein, ich muss noch schnell zu Hause anrufen. üb·rig·ha·ben mit OBJ ▪ jmd. hat etwas/viel/nichts Akk. für jmdn./etwas übrig jmdn. etwas/sehr/nicht mögen ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 Für Kunst hat er nichts übrig.

Übung die 1. (kein Plur.) das ständige Wiederholen von etwas, um es besser zu beherrschen etwas zur Übung wiederholen, Zum Erlernen einer Fremdsprache gehört tägliche Übung. 2. (kein Plur.) (≈ Routine) das Geübtsein; die Fertigkeit auf einem bestimmten Gebiet, weil man viel geübt hat Zum sicheren Fahren gehört viel Übung., Die Eleganz ihrer Tanzschritte verrät viel Übung., aus der Übung kommen/sein 3. eine einzelne Aufgabe, die man wiederholt, um auf einem bestimmten Gebiet besser zu werden kurze Übungen auf dem Klavier, eine Übung zur Kräftigung des Bizeps 4. eine bestimmte Aufgabe, um etwas Gelerntes zu festigen Wir machen nun die Übung 3 auf der Seite 21., Die Übungen zum Passiv könnt ihr zu Hause machen. 5. SPORT eine Reihenfolge von Bewegungen beim Turnen eine Übung am Schwebebalken vorturnen

6. Handlungen, die von der Polizei, der Feuerwehr, der Armee gemacht werden, um sich auf ihre Aufgaben gut vorzubereiten Zuerst dachten wir, es würde wirklich brennen, doch dann haben wir gesehen, dass die Feuerwehr nur eine Übung gemacht hat. ▪ Übung macht den Meister (Sprichwort): nur wer viel übt, kann etwas richtig und gut Übungs·buch das ein Buch, in dem Übungen3 4 zu einem bestimmten Lernstoff stehen Übungs·sa·che ▪ etwas/das ist reine Übungssache : etwas kann man nur durch Üben lernen u.d.M. unter dem Meeresspiegel ü.d.M. über dem Meeresspiegel UdSSR die [u:de:ʔɛsʔɛsʔɛr] (kein Plur.) GESCH. Abkürzung von „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ u.E. unseres Erachtens U-Ei·sen das TECHN. Eisenstück in der Form des Buchstabens „U“ Ufer das das Land am Rand eines Gewässers ein mit Schilf bewachsenes Ufer, ein steiles/sandiges Ufer, das Ufer des Flusses/Sees, das rettende Ufer erreichen ▪ ein Fluss tritt über die Ufer : ein Fluss führt zu viel Wasser und breitet sich über das anliegende Land aus Der Fluss trat über die Ufer und überschwemmte weite Gebiete. ▪ jemand ist vom anderen Ufer (umg. abwert.): jmd. ist homosexuell Ufer·bö·schung die Böschung, die am Ufer verläuft ufer·los Adj. (übertr. ≈ endlos) ohne Ende oder in unvernünftiger Weise ausgedehnt eine uferlose Debatte ◆ Großschreibung → R 3.7 Der Streit führt ins Uferlose. uff Interj. verwendet, um auszudrücken, dass etwas sehr anstrengend oder schwierig war und man froh ist, es hinter sich zu haben Uff! Das haben wir geschafft. UFO das

Abkürzung von „unidentified flying object“: unbekanntes Flugobjekt, von dem man glaubt, es komme aus dem Weltraum u-för·mig, a. U-för·mig Adj. geformt wie der Buchstabe „U“ die Tische im Klassenzimmer u-förmig aufstellen Ugan·da ein Staat in Ostafrika mit Grenzen zu Kenia, Tansania, Sudan, Ruanda und Zaire Ugan·der, Ugan·derin der Einwohner(in) von Uganda ugan·disch Adj. auf Uganda bezogen, dorther stammend der ugandische Botschafter Uhr die 1. ein Gerät, mit dem die Zeit gemessen wird eine analoge/digitale/goldene/mechanische Uhr, Die Uhr tickt/geht genau/geht vor/geht nach., eine Uhr (um eine Stunde) vorstellen/nachstellen, die Uhr aufziehen 2. (kein Plur.) bei Zeitangaben als Maß der vollen Stunde Es ist genau/Punkt zwölf Uhr., Wir treffen uns acht Uhr abends. ▪ Wie viel Uhr ist es? : Wie spät ist es? ▪ rund um die Uhr (umg.): dauernd ▪ dort gehen die Uhren anders (umg.): dort gelten andere Regeln oder Werte ▪ nach jemandem kann man die Uhr stellen (umg.): jmd. ist immer sehr pünktlich Keine Sorge, er wird gleich kommen. Man kann wirklich die Uhr nach ihm stellen. Uhr·arm·band das das Band, mit dem eine Armbanduhr am Arm befestigt wird Uh·ren·in·dus·t·rie die (kein Plur.) die Gesamtheit der Unternehmen, die Uhren herstellen Uhr·ket·te die die Kette, an der eine Taschenuhr befestigt ist Uhr·ma·cher, Uhr·ma·che·rin der Person, die beruflich Uhren repariert und auch verkauft eine Uhr zum Uhrmacher bringen, um sie reparieren zu lassen Uhr·werk das der Mechanismus, der eine mechanische Uhr antreibt Uhr·zei·ger der einer der Zeiger einer mechanischen Uhr

Uhr·zei·ger·sinn ▪ im Uhrzeigersinn : nach rechts drehend ▪ gegen den Uhrzeigersinn : nach links drehend Uhr·zeit die die in Stunden und Minuten angegebene Zeit Können Sie mir die genaue Uhrzeit sagen?, Zu welcher Uhrzeit sind wir verabredet? Im Deutschen wird, neben der Angabe der genauen Uhrzeit in Stunden und Minuten (Es ist jetzt zehn Uhr und fünfundfünfzig Minuten, verkürzt: es ist zehn Uhr fünfundfünfzig) die Angabe nach der angebrochenen oder nicht vollendeten Viertelstunde gegeben. Dabei muss man alternative Wendungen unterscheiden. Es ist neun Uhr. Es ist neun Uhr fünfzehn, oder: Es ist viertel zehn, oder: Es ist Viertel nach neun. Es ist neun Uhr fünfundzwanzig, oder: Es ist fünf vor halb zehn. Es ist neun Uhr dreißig, oder: Es ist halb zehn (Uhr). Es ist neun Uhr fünfunddreißig, oder: Es ist fünf nach halb zehn. Es ist neun Uhr fünfundvierzig, oder: Es ist drei viertel zehn. oder: Es ist Viertel vor zehn. Es ist zwölf Uhr nachts, oder: Es ist Mitternacht. Es ist zwölf Uhr mittags, oder: Es ist Mittag. Es gibt zwei Möglichkeiten, die gleichnamige Uhrzeit vormittags von jener nachmittags zu unterscheiden. Man hängt die Ergänzung „morgens/ mittags“ bzw. „nachmittags/ abends/ nachts“ an die betreffende Uhrzeit: Es ist acht Uhr morgens, es ist zwölf Uhr mittags, es ist drei Uhr nachmittags, es ist sechs Uhr abends, es ist elf Uhr nachts. Oder man nennt die genaue Uhrzeit im 24-Stunden-System: Es ist fünfzehn Uhr, es ist achtzehn Uhr, es ist dreiundzwanzig Uhr. Uhu der ein großer, in der Dämmerung jagender Raubvogel in Europa, der aussieht wie eine große Eule Ukas der (umg. veralt.) Erlass; Verordnung Uk·ra·i·ne die [ukra'i:nə, u'kreinə] (kein Plur.) ein Staat in Osteuropa auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR Uk·ra·i·ner, Uk·ra·i·ne·rin der [ukra'i:nə / u'kreinɐ̯] Einwohner(in) der Ukraine uk·ra·i·nisch [ukra'ʔi:nɪʃ / u'kreinɪʃ] Adj. die Ukraine betreffend, aus ihr stammend die ukrainische Sprache/ukrainisch sprechen, das Ukrainische beherrschen UKW [u:ka:'ve:] Abkürzung von „Ultrakurzwelle“ etwas auf UKW hören, kein UKW empfangen Ulk der meist Sing. (≈ Scherz, Spaß) etwas, das man nur zum Spaß tut seinen Ulk mit jemandem machen, Das war doch nur ein Ulk! ul·ken ohne OBJ ▪ jmd. ulkt scherzen ul·kig Adj. (≈ komisch) so, dass man darüber lachen muss ein ulkiger Anblick Ul·me die ein Laubbaum mit eiförmigen Blättern Ul·ti·ma Ra·tio die (kein Plur.) die letzte mögliche Lösung oder das letzte mögliche Mittel Das ist aber noch nicht die Ultima Ratio, da lässt sich sicher noch etwas verbessern! ul·ti·ma·tiv Adj. (geh.) 1. in Form eines Ultimatums eine ultimative Forderung stellen 2. (umg.) so, dass es den äußersten (technischen) Stand von etwas repräsentiert das ultimative Computerspiel für die absoluten Freaks Ul·ti·ma·tum das

eine Forderung, verbunden mit der Androhung von Strafen oder schlimmer Folgen, wenn diese Forderung nicht innerhalb einer gesetzten Frist erfüllt wird jemandem ein Ultimatum stellen, ein Ultimatum verstreichen lassen, Die Terroristen hatten ein Ultimatum bis 20 Uhr gestellt. Ul·ti·mo der WIRTSCH. der letzte Tag in einem Monat Aktien noch bis Ultimo handeln ◆ -geschäft Ul·t·ra·kurz·wel·le die PHYS. Welle mit extrem kurzer Länge, die von einem Sender ausgeht ein Radioprogramm auf Ultrakurzwelle/UKW ul·t·ra·mo·dern Adj. sehr modern ein ultramoderner Neubau

Ul·t·ra·schall der (kein Plur.) 1. PHYS. Schall mit so hoher Frequenz, dass sie das menschliche Gehör nicht wahrnehmen kann 2. MED. kurz für „Ultraschalluntersuchung“ eine Überweisung zum Ultraschall Ul·t·ra·schall·ge·rät das MED.

ein Gerät zum Herstellen von Bildern (von Organen des menschlichen Körpers), das mit Ultraschall1 arbeitet Ul·t·ra·schall·un·ter·su·chung die MED. Untersuchung mit einem Ultraschallgerät

ul·t·ra·vi·o·lett Adj. PHYS. im Spektrum des Sonnenlichtes neben dem Violett liegend Die ultraviolette Strahlung ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. um 1 Präp. +Akk. 1. drückt eine Bewegung oder Anordnung im Raum aus, die die Form eines Bogen oder eines Kreises hat um die Ecke fahren, um die Welt reisen, Die Erde dreht sich um die Sonne., um einen Tisch sitzen, sich ein Tuch um die Schultern legen, einmal um den Block herum gehen, um Ulm herum 2. drückt eine Bewegung aus, die in alle Richtungen verläuft und von einem Punkt ausgeht Er schlug wie wild um sich., Die Panik griff sofort um sich., Nach dem Brand griff ein schrecklicher Gestank um sich. 3. verwendet zur Angabe einer Uhrzeit oder eines Zeitpunktes Die Vorstellung beginnt um 6 Uhr., Um diese Zeit war ich schon zu Hause. 4. verwendet zur Angabe einer ungefähren Uhrzeit oder eines ungefähren Zeitpunktes Wir treffen uns dann so um Mittag., Die Party fängt so um 9 herum an., So um Weihnachten herum nehme ich immer zwei Kilo zu. 5. verwendet bei der Angabe eines Maßes, eines Preises oder mit einer Mengenangabe sich um 10 Meter verschätzen, sich um fünf Euro verrechnet haben, das Kleid um einige Zentimeter kürzen 6. verwendet zur Bezeichnung eines größeren oder kleineren Wertes im Vergleich mit einem anderen Wert Sie ist um 3 Jahre jünger als er., um einen Kopf größer sein 7. verwendet zur ungefähren Angabe eines Preises, für den etwas zu haben ist Es wird so um die 40 Euro kosten. 8. verwendet zur Angabe einer bestimmten Reihe ohne Unterbrechung Tag um Tag warten, eines um das andere Mal, Seite um Seite lesen, Fehler um Fehler begehen 9. verwendet als Anschluss von Ergänzungen bei bestimmten Verben, Substantiven und Adjektiven Ich beneide sie um ihren Erfolg., das Buch um ein Vorwort ergänzen, um eine Spende bitten, Er will um jeden/keinen Preis studieren., Es tut mir Leid um ihn!, um etwas besorgt sein ▪ um alles in der Welt : drückt aus, dass jmd. sich etwas sehr wünscht oder sehr gerne machen würde Sie wollte um alles in der Welt einmal nach Australien reisen. ▪ nicht um alles in der Welt : auf gar keine Fall Nicht um alles in der Welt würde ich in dieses Land fahren/mich in ein Flugzeug setzen! um 2 Konj. 1. ▪ um ... zu plus. Inf. (nur bei gleichem Subjekt in Haupt- und Nebensatz) verwendet in einem Nebensatz zur Angabe eines Zwecks oder einer Absicht Er stand auf, um besser sehen zu können., Sie rief an, um sich zu entschuldigen. s. ‣ damit 2. (nur bei gleichem Subjekt in Haupt- und Nebensatz) ▪ (zu) ... (genug), um ... zu plus Inf. verwendet, um auszudrücken, dass der

Sachverhalt im Nebensatz als Norm gilt und der Sachverhalt dazu im Hauptsatz eine Übereinstimmung oder einen Verstoß darstellt

Er ist wahrhaftig dumm genug, um das zu glauben!, Ich bin noch nicht wach genug, um das zu verstehen., Sie ist zu müde, um zu arbeiten. s. ‣ so dass, als dass um 3 Adv. 1. (≈ circa) verwendet, um einen ungefähren Wert zu bezeichnen Das wird so um die 500 Euro kosten. 2. (≈ vorbei) so, dass eine definierte Zeitspanne abgelaufen ist Die Frist ist um., Die Ferien sind bald um. ▪ um jemandes/etwas willen : verwendet, um einen Grund für etwas anzugeben um unserer Freundschaft willen, etwas um der Sache willen tun ▪ um Gottes/Himmels willen : verwendet,um eine Aussage zu verstärken Um Gottes/Himmels willen, tu das nicht! ◆ Getrenntschreibung → R 4.8 Bald wird dieses Jahr wieder um sein. um·än·dern mit OBJ ▪ jmd. ändert etwas um etwas in einer bestimmten Weise verändern einen Text umändern, eine Hose umändern, damit sie wieder passt ‣ Umänderung um·ar·bei·ten mit OBJ ▪ jmd. arbeitet etwas um etwas so bearbeiten, dass es wesentlich verändert wird und eine andere Form oder ein anderes Aussehen bekommt einen Roman für die Bühne umarbeiten, einen Mantel umarbeiten lassen ‣ Umarbeitung

um·ar·men mit OBJ ▪ jmd. umarmt jmdn. die Arme um jmdn. legen, weil man sich freut oder jmdn. sehr gerne hat Sie umarmte ihn., Lass dich umarmen! Um·ar·mung die das Umarmen eine herzliche/stürmische Umarmung, sich aus jemandes Umarmung befreien Um·bau der das Umbauen Wegen Umbau(es) geschlossen!, mehrere Umbauten/Umbaue an einem Gebäude vornehmen um·bau·en mit OBJ ▪ jmd. baut etwas (zu etwas Dat.)um die Art, wie etwas gebaut ist, verändern (und damit meist eine neue Funktion geben) ein Theater zu einem Kino umbauen um·bau·en mit OBJ ▪ jmd. umbaut etwas etwas mit Bauten oder Gebäuden umgeben einen Garten mit einer Mauer umbauen, Das Museum soll mit Häusern umbaut werden. um·be·nen·nen mit OBJ ▪ jmd. benennt etwas um einer Sache einen neuen Namen

geben die Forschungsabteilung in Entwicklungsabteilung umbenennen Um·ber s. ‣ Umbra um·be·set·zen mit OBJ ▪ jmd. besetzt etwas um etwas mit neuen Personen besetzen ein Ministerium umbesetzen, eine Rolle in einem Theaterstück umbesetzen um·bet·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. bettet jmdn. um jmdn., der krank ist, in ein anderes Bett legen Die Krankenschwester musste den Patienten noch einmal umbetten. 2. ▪ jmd. bettet jmdn. um einen Leichnam in ein anderes Grab legen Nach Ablauf einer bestimmten Frist wird der Leichnam umgebettet. um·bie·gen I. mit OBJ ▪ jmd. biegt etwas um (haben) etwas biegen, so dass es eine andere Form bekommt oder in eine andere Richtung zeigt Er hat den Draht am Ende umgebogen., ein umgebogener Nagel, Die Kinder haben schon wieder das Hinweisschild umgebogen! II. ohne OBJ ▪ jmd. biegt um (sein, umg.) umkehren Wollen wir nicht lieber umbiegen? um·bil·den mit OBJ ▪ jmd. bildet etwas um etwas verändern, indem man es mit anderen Personen besetzt Schon nach zwei Monaten bildete der Kanzler sein Kabinett um, indem er zwei Minister austauschte. um·bin·den mit OBJ ▪ jmd. bindet jmdm./sich etwas um etwas durch Binden um einen Körperteil herum befestigen In der Küche bindet er sich immer eine Schürze um., sich eine Krawatte umbinden um·blät·tern mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. blättert etwas um eine Seite in einem Buch,

einem Heft o.Ä. wenden, um zu einer neuen Seite zu kommen

Ich habe zwei Seiten auf einmal umgeblättert., Kannst du bitte umblättern? um·bli·cken mit SICH ▪ jmd. blickt sich um nach hinten sehen Blick dich nicht um! Um·bra das (kein Plur.) ein dunkelbrauner Farbstoff um·bre·chen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. bricht etwas um etwas nach einer Seite hin brechen einen Ast umbrechen 2. LANDW. (≈ umgraben) den Acker umbrechen II. ohne OBJ ▪ etwas bricht um einen Bruch bekommen und umstürzen Während des Sturms brach der alte Baum um. um·bre·chen mit OBJ ▪ jmd. umbricht etwas DRUCKW. Seiten-, Spalten- oder Zeilenenden eines gesetzten Tetxs festlegen eine Zeile an einer bestimmten Stelle umbrechen um·brin·gen mit OBJ ▪ jmd. bringt jmdn./sich um (umg.) töten Vermutlich ist der Vermisste umgebracht worden. ▪ Bring dich nicht um! (umg.): Mach dir nicht so viel Mühe! ▪ etwas bringt mich noch um (umg.): etwas quält mich oder macht mir viel Mühe Um·bruch der 1. eine Veränderung, die grundlegend und folgenreich ist sich im Umbruch befinden, eine Gesellschaft im Umbruch 2. DRUCKW. das Festlegen von Seiten-, Spalten- oder Zeilenenden in einem Text den Umbruch machen 3. DRUCKW. ein in Seiten, Spalten und Zeilen eingeteilter Text den Umbruch Korrektur lesen ◆ -korrektur Um·bruch·pha·se die Zeitabschnitt, in dem eine Gesellschaft einen Umbruch1 durchmacht Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Informationstechnologie befinden sich Gesellschaft und Arbeitswelt in einer Umbruchphase. um·bu·chen mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. bucht etwas um eine Buchung verändern einen Flug/eine Reise umbuchen, Wenn Sie umbuchen wollen, müssen Sie eine Gebühr zahlen. 2. ▪ jmd. bucht etwas um BANKW. Geld auf ein anderes Konto bringen einen Geldbetrag umbuchen um·de·kla·rie·ren mit OBJ ▪ jmd. deklariert etwas um WIRTSCH. Produkte anders bezeichnen als vorher die Waren umdeklarieren um·den·ken ohne OBJ ▪ jmd. denkt um nachdenken und so zu einer neuen Auffassung gelangen Unter den veränderten Verhältnissen werden viele umdenken müssen. um·dis·po·nie·ren ohne OBJ ▪ jmd. disponiert um eine fertige Planung verändern Bei Regen können wir nicht im Garten feiern, da müssen wir umdisponieren.

um·dre·hen I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. dreht etwas um etwas einmal im Kreis um sich selbst drehen den Schlüssel im Schloss umdrehen 2. ▪ jmd. dreht jmdn./etwas um etwas von einer Seite auf die andere wenden einen Kranken im Bett umdrehen, den Braten mehrfach im Topf umdrehen, Ich will das Bild nicht mehr sehen, dreh es um! 3. ▪ jmd. dreht jmdm. den Arm um den Arm von jmdm. so stark bewegen, dass es sehr weh tut ▪ jeden Euro/jeden Cent einzeln/zweimal umdrehen (müssen) (umg.): sparen (müssen) II. ohne OBJ ▪ jmd. dreht um (sein, umg.) wieder die Richtung einschlagen, aus der man gerade gekommen ist Wir sind schon sehr weit auf den See hinausgeschwommen, lasst uns lieber umdrehen! III. mit SICH (haben) 1. ▪ jmd. dreht sich (nach jmdm./etwas)um den Oberkörper oder den ganzen Körper nach hinten drehen, um zu sehen, was dort ist Wenn du dich umdrehst, siehst du, wer hinter dir geht., Sie drehte sich nach dem schönen Mann um. 2. ▪ jmd. dreht sich um sich von einer Körperseite auf die andere legen sich im Bett häufig umdrehen, sich beim Sonnen umdrehen, damit man gleichmäßig braun wird Um·dre·hung die eine volle Drehung um die eigene Achse in Form eines Kreises eine Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen pro Minute erreichen, Das Riesenrad hielt schon nach vier Umdrehungen wieder an. Um·dre·hungs·zahl die TECHN. Zahl der Umdrehungen um·ei·n·an·der Adv. (bei reziproken Verben mit der Präposition „um“)

verwendet, um auszudrücken, dass die genannte Handlung wechselseitig durch die beiden Personen oder Dinge erfolgt, die im Subjekt des Satzes ausgedrückt sind

Bruder und Schwester kümmern sich umeinander. (Der Bruder kümmert sich um die Schwester und die Schwester kümmert sich um den Bruder.), Die beiden Bäume sind umeinandergewachsen. ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 sich beim Tanzen umeinanderdrehen

um·er·zie·hen mit OBJ ▪ jmd. erzieht jmdn. um POL. jmdn. durch Zwang dazu bringen, seine Meinung zu ändern Die politischen Gegner sollten in Lagern umerzogen werden. um·fah·ren mit OBJ ▪ jmd. fährt jmdn./etwas um so gegen jmdn. oder etwas fahren, dass

er/es umfällt oder beschädigt wird

ein Straßenschild/eine Absperrung umfahren, Pass auf, dass du beim Überqueren der Straße nicht umgefahren wirst! um·fah·ren mit OBJ ▪ jmd. umfährt etwas um etwas herumfahren Autofahrer werden gebeten, den Stau weiträumig zu umfahren., die Schlaglöcher in der Straße vorsichtig umfahren

Umfahrung die 1. das Umfahren 2. (österr. schweiz.) Umgehungsstrasse um·fal·len ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas fällt um aus einer senkrechten Position plötzlich in eine waagerechte Position fallen Die Flasche/Das Glas ist umgefallen., Sie ist mit dem Fahrrad umgefallen., tot/ohnmächtig umfallen 2. ▪ jmd. fällt um (umg. abwert.) seine ursprüngliche Meinung unter Druck ändern und tun, was jmd. anderes will oder sagt Nachdem man ihm mit Kündigung gedroht hatte, ist er doch umgefallen und hat der neuen Regelung zugestimmt. ▪ zum Umfallen müde sein (umg.): sehr müde sein Um·fang der 1. die Länge der Linie, die eine geometrische Figur oder einen Gegenstand begrenzt den Umfang eines Kreises berechnen, den Umfang der Brust/der Hüften messen 2. (≈ Ausmaß) die Größenordnung von etwas den vollen Umfang eines Problems unterschätzt haben, Das Unwetter richtete Schäden in beträchtlichem Umfangan. 3. Größe; Ausdehnung ein Buch mit 500 Seiten Umfang, ein Programm von beträchtlichem Umfang um·fan·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. umfängt jmdn./etwas (geh. ≈ umarmen) jmdn. oder etwas mit den Armen umfassen 2. (≈ umhüllen) ▪ etwas umfängt jmdn./etwas um jmdn. oder etwas herum sein Nebel umfing die Wanderer. um·fang·reich Adj. groß oder vieles umfassend umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen treffen, umfangreiche Nachforschungen anstellen um·fas·sen mit OBJ 1. ▪ jmd. umfasst jmdn./etwas seine Finger, Hände oder Arme um jmdn. oder etwas legen Er kann den Baumstamm nicht umfassen., die Tasse mit heißem Tee mit beiden Händen umfassen 2. ▪ etwas umfasst etwas (≈ beinhalten, einschließen) etwas als Teil von sich haben Die Ausbildung umfasst Kurse und Praktika., ein dreihundert Seiten umfassendes Buch, eine mehrere Jahre umfassende Ausbildung 3. ▪ jmd. umfasst etwas (mit etwas Dat.) etwas um etwas herum bauen Er umfasste sein Grundstück mit einer hohen Mauer.

um·fas·send 1 Partizip Präsens von ‣ umfassen um·fas·send 2 Adj. 1. sehr vieles enthaltend oder einschließend umfassende Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Seuche einleiten, eine umfassende Ausbildung erhalten 2. (≈ vollständig) so, dass alles gesagt oder berücksichtigt wird ein umfassendes Geständnis ablegen Um·feld das 1. die Gesamtheit der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen sich jmd./etwas entwickelt Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld brauchen besondere Betreuung., Das wirtschaftliche Umfeld war für die Arbeitsmarktentwicklung nicht günstig. 2. die Personen, mit denen jmd. häufig Kontakt hat Es war jemand aus dem Umfeld des Präsidenten, der die Presse informiert hatte. um·flie·gen ohne OBJ ▪ jmd./etwas fliegt um (umg. ≈ umfallen) plötzlich aus einer senkrechten Position in eine waagerechte Position fallen Pass auf, die Säule fliegt gleich um! um·flie·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. umfliegt etwas einer Sache fliegend ausweichen eine Gewitterfront/ein Gebirge mit dem Flugzeug umfliegen 2. ▪ jmd./etwas umfliegt jmdn./etwas im Kreis um etwas herum fliegen Mehrere Male umflog er mit seinem Drachen den Kirchturm., Die Bienen umfliegen die Blüten., Tausende von Mücken umflogen sie. um·for·men mit OBJ 1. ▪ jmd. formt etwas um in der Form verändern Eisen lässt sich umformen, wenn man es erhitzt., Eisen durch Schmieden/Gießen/Walzen umformen 2. ▪ jmd. formt etwas um (≈ umwandeln) bewirken, dass etwas in einen anderen Zustand übergeht einen Satz ins Passiv umformen, eine Gesellschaft umformen, kinetische Energie in elektrische Energie umformen ‣ Umformung Um·fra·ge die

der Vorgang, dass man viele Menschen befragt, um ihre Meinungen zu bestimmten Sachverhalten zu erforschen Eine repräsentative Umfrage hat ergeben, dass das Projekt von einer Mehrheit der Bürger abgelehnt wird., eine Umfrage durchführen ◆ -ergebnis, Meinungs-, WahlUm·frage·wer·te Plur. Ergebnisse einer Umfrage um·fül·len mit OBJ ▪ jmd. füllt etwas um etwas von einem Gefäß in ein anderes füllen Er füllte den Kaffee aus der Packung in eine Vorratsdose um. um·funk·ti·o·nie·ren mit OBJ ▪ jmd. funktioniert etwas (in etwas Akk./zu

etwas Dat.) um einer Sache eine andere oder neue Funktion geben

Mein neues Sofa kann ich schnell zum Bett umfunktionieren., die Schule zu einer Notunterkunft umfunktionieren Um·gang der (kein Plur.) 1. die Personen, mit denen man befreundet ist oder häufig Kontakt hat einen guten Umgang haben 2. die Art der Kontakte, die man mit jmdm. hat freundlichen Umgang mit jemandem haben 3. die Art und Weise, wie man jmdn. oder etwas behandelt Der neue Manager musste noch den freundlichen Umgang mit den Angestellten lernen., Ein pfleglicher/schonender Umgang erhöht die Lebensdauer des Gerätes. ▪ kein Umgang für jemanden sein : ein schlechter Einfluss auf jmdn. sein Das ist kein Umgang für meinen Sohn! um·gäng·lich Adj. so freundlich, dass ein Zusammensein angenehm oder ohne Probleme ist ein umgänglicher Kollege/Mensch

Um·gangs·for·m die (meist Plur.) das Benehmen eines Menschen Er hat gute/keine Umgangsformen. Um·gangs·spra·che die (kein Plur.) SPRACHWISS. (↔ Schriftsprache) die Sprache, mit der man sich im Alltag normalerweise

verständigt

um·gangs·spra·chlich Adj. SPRACHWISS. in der Umgangssprache Das ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für .... Um·gangs·ton der (kein Plur.) die Art, wie man üblicherweise irgendwo miteinander spricht Hier herrscht ein rauer/herzlicher Umgangston. um·gar·nen mit OBJ ▪ jmd. umgarnt jmdn. (geh.) jmdn. mit Freundlichkeiten überhäufen, um ihn für sich zu gewinnen Sie umgarnte ihn mit Schmeicheleien. um·ge·ben I. mit OBJ 1. ▪ etwas umgibt jmdn./etwas von allen Seiten um jmdn. oder etwas herum sein Hohe Berge umgeben das Tal., Er ist gern von

interessanten Menschen umgeben. ‣ umgebend 2. ▪ jmd. umgibt etwas mit etwas Dat. etwas um etwas herum errichten oder bauen Er umgab sein Grundstück mit einer hohen Mauer. II. mit SICH ▪ jmd. umgibt sich mit jmdm./etwas sich jmdn. oder etwas als Gesellschaft oder Umfeld aussuchen sich mit guten Freunden/erlesenen Kunstwerken umgeben Um·ge·bung die 1. das Gebiet, die Gegend oder die Landschaft, die einen Ort oder eine Stelle umgibt Das Hotel liegt in reizvoller Umgebung., Bademöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Umgebung., Wo kann man hier in der Umgebung gut essen? 2. die Dinge oder Personen, die um einen sind und mit denen man regelmäßig Kontakt hat sich an seine Umgebung gewöhnen, eine vertraute Umgebung haben 3. ZOOL. das natürliche Umfeld von Tieren Manche Tiere können sich perfekt an ihre Umgebung anpassen. um·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ etwas geht um etwas Übernatürliches zeigt sich Ein Gespenst geht im Schloss um., Ein Vampir/Ein Wiedergänger geht um. 2. ▪ etwas geht um etwas verbreitet sich Es geht das Gerücht um, dass ..., Zurzeit geht in unserer Schule die Grippe um. 3. ▪ jmd. geht mit jmdm./etwas irgendwie um jmdn. oder etwas irgendwie behandeln Bitte gehen Sie pfleglich mit den Büchern um!, Wie gehst du denn mit deiner Mutter um? um·ge·hen mit OBJ 1. ▪ jmd. umgeht etwas um etwas herumgehen Wir mussten auf unserem Weg mehrere Teiche und ein Sumpfgebiet umgehen. 2. ▪ jmd. umgeht etwas (≈ vermeiden) etwas, das unangenehm oder schwierig ist, vermeiden Schwierigkeiten schon im Vorfeld umgehen, Wir operieren nur, wenn es sich nicht umgehen lässt. 3. ▪ jmd. umgeht etwas jmdn. oder etwas nicht respektieren und tun, was man will den Chef umgehen, die Vorschriften umgehen, das Gesetz umgehen um·ge·hend 1 Partizip Präsens von ‣ umgehen 1 um·ge·hend 2 Adj. (≈ sofortig, unverzüglich) so schnell wie möglich ein umgehender Bescheid, Bitte melde dich umgehend zu Hause! Um·ge·hung die 1. (kein Plur.) das Umgehen2 unter Umgehung der Vorschriften 2. (geh.) kurz für „Umgehungsstraße“ Um·ge·hungs·stra·ße die eine Straße, die um einen Ort herum führt und zur Entlastung des Verkehrs in dieser Gegend dient eine Umgehungsstraße um eine Stadt bauen um·ge·kehrt 1 Partizip Perfekt von ‣ umkehren um·ge·kehrt 2 Adj. (≈ entgegengesetzt)

so, dass es das genaue Gegenteil der üblichen Aufstellung, Reihenfolge o.Ä. ist ein Glas umgekehrt auf den Tisch stellen, ein

Gedicht umgekehrt aufsagen, sich umgekehrt auf einen Stuhl setzen, Von Hamburg bis Berlin ging die Fahrt schnell, aber umgekehrt haben wir lange Zeit im Stau gestanden.

um·ge·stal·ten mit OBJ ▪ jmd. gestaltet etwas um etwas in neuer Form oder mit einem neuen Aussehen gestalten die Abteilung/den Eingangsbereich umgestalten um·gie·ßen mit OBJ ▪ jmd. gießt etwas um (≈ umfüllen) Flüssigkeit von einem Behälter in einen anderen Behälter füllen Wein aus einer Flasche in eine Karaffe umgießen um·gra·ben mit OBJ ▪ jmd. gräbt etwas um die oberste Schicht des Erdbodens mit einem Werkzeug Stück für Stück anheben und umdrehen die Erde mit dem Spaten umgraben um·grup·pie·ren mit OBJ ▪ jmd. gruppiert jmdn./etwas um eine Gruppe von Personen oder Sachen so ändern, dass eine neue Anordnung entsteht die Gäste für das Foto/die Bilder an der

Wand umgruppieren, die Teams für die Arbeit an einem neuen Projekt umgruppieren

um·gu·cken mit SICH ▪ jmd. guckt sich um (umg. ≈ umsehen) irgendwo alles ansehen, um sich einen Eindruck zu verschaffen sich erstaunt/neugierig umgucken ▪ Du wirst dich noch umgucken! : Du wirst dich noch wundern! um·ha·ben mit OBJ ▪ jmd. hat etwas um (umg.) ein Kleidungsstück um ein Körperteil tragen eine Krawatte/eine Fliege/eine Schürze umhaben Um·hang der (≈ Cape) Kleidungsstück in Form eines großen Tuches, das man sich über die Schultern legt einen schwarzen Umhang tragen

um·hän·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. hängt jmdm. etwas um jmdm. etwas über oder um die Schulter oder um den Hals hängen Er hängte ihr eine wärmende Decke um., den Siegern die Medaillen umhängen, Der Jäger hängte sich die Flinte um. 2. ▪ jmd. hängt etwas um etwas von einem Platz an einen anderen Platz hängen Er hängte das Bild um. Um·hän·ge·ta·sche die eine Tasche mit einer langen Schlaufe, die man über die Schulter hängt um·hau·en mit OBJ (umg.) 1. ▪ jmd. haut jmdn. um jmdn. so schlagen, dass er zu Boden fällt den Gegner mit einem einzigen Fausthieb umhauen 2. ▪ etwas haut jmdn. um eine sehr starke Wirkung auf jmdn. haben Diese Nachricht hat mich total umgehauen., Im Zimmer war es so stickig, dass es mich fast umhaute. um·her Adv. in bzw. aus allen Richtungen Weit umher war die Landschaft ausgetrocknet., Von überall umher trafen Glückwünsche ein. um·her·bli·cken ohne OBJ ▪ jmd. blickt umher in verschiedene Richtungen blicken suchend umherblicken um·her·ge·hen ohne OBJ ▪ jmd. geht umher ohne bestimmtes Ziel in alle Richtungen gehen Er ging ziellos/unruhig umher. um·her·ir·ren ohne OBJ ▪ jmd. irrt umher in alle Richtungen gehen, ohne den Weg zu wissen im Wald/in der Stadt umherirren, Wir sind lange umhergeirrt, ehe wir das Stadion gefunden hatten. um·her·schlen·dern ohne OBJ ▪ jmd. schlendert umher ziellos in alle Richtungen schlendern Wir sind in der Pause ein wenig im Hof umhergeschlendert. um·hin·kom·men ohne OBJ ▪ jmd. kommt nicht umhin, etwas zu tun/machen/sagen o.Ä. (geh.) nicht vermeiden können, etwas zu tun Wir werden nicht umhinkommen, Tante Clementine auch

einzuladen.

um·hin·kön·nen ohne OBJ ▪ jmd. kann nicht umhin, etwas zu tun (geh.) nicht

vermeiden können, etwas zu tun/machen/sagen o.Ä.

Auch wenn ich verstehen kann, was ihr getan habt, kann ich nicht umhin, euch zu bestrafen. um·hö·ren mit SICH ▪ jmd. hört sich (nach etwas Dat.)um versuchen, etwas in Erfahrung zu

bringen, indem man verschiedene Personen fragt

Ich werde mich erst nach einem besseren Angebot umhören., Er hat sich bei Freunden umgehört und erfahren, dass ... um·hül·len mit OBJ 1. ▪ etwas umhüllt jmdn./etwas jmdn. oder etwas mit etwas umgeben Ein Schleier umhüllt ihren Körper., Zarte grüne Blätter umhüllen die Knospe., Nebel umhüllt den Berg. 2. ▪ jmd. umhüllt jmdn./sich/etwas jmdn./sich/etwas mit etwas bedecken oder umgeben Sie umhüllte ihren Oberkörper mit einem Badetuch. um·ju·beln mit OBJ ▪ jmd. umjubelt jmdn./etwas jmdn. oder etwas mit viel Jubel feiern Die Fans umjubelten sie., ein umjubelter Künstler Um·kehr die (kein Plur.) das Umkehren II jemanden zur Umkehr zwingen, Nachdem wir so weit gekommen waren, war an eine Umkehr nicht mehr zu denken. um·kehr·bar Adj. so, dass man es ins Gegenteil verkehren kann Diese Entwicklung/dieser Prozess ist nicht umkehrbar., eine umkehrbare Gleichung um·keh·ren I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. kehrt etwas um etwas in sein Gegenteil verkehren eine Entwicklung umkehren 2. ▪ jmd. kehrt etwas um etwas von innen nach außen wenden eine Jacke umkehren, um sie auszubürsten II. ohne OBJ (sein) ▪ jmd./etwas kehrt um sich wieder in die Richtung bewegen, aus der man gerade gekommen ist Auf halbem Weg kehrte er um., Weil es einen technischen Defekt gab, musste das Flugzeug umkehren. III. mit SICH (haben) ▪ etwas kehrt sich um etwas verändert sich in sein Gegenteil Ihr Verhältnis hatte sich vollkommen umgekehrt, jetzt bestimmte sie und er ordnete sich unter. ▪ jemandem kehrt sich der Magen um : jmdm. wird schlecht und er muss sich übergeben Bei diesem Anblick kehrte sich mir der Magen um. um·kip·pen I. mit OBJ (haben) ▪ jmd. kippt etwas um so an etwas stoßen, dass es umfällt Er hat die Kaffeetasse/den Kaffee umgekippt.

II. ohne OBJ (sein) 1. ▪ jmd./etwas kippt um seine Lage so verändern, dass man/es umfällt Das Boot ist umgekippt., Er ist mit dem Stuhl umgekippt. 2. ▪ jmd. kippt um (umg.) ohnmächtig werden Sie ist bei der Hitze umgekippt. 3. ▪ etwas kippt um sich plötzlich ins Gegenteil wandeln Ihre Liebe kippte in Hass um, als sie hörte, dass sie betrogen worden war., Die Stimmung im Publikum drohte umzukippen. ▪ ein Gewässer ist umgekippt (fachspr.): ein Gewässer ist ökologisch tot, weil es ohne Sauerstoff und völlig verschmutzt ist um·klam·mern mit OBJ ▪ jmd. umklammert jmdn./etwas jmdn. oder etwas mit

Fingern, Händen, Armen ganz fest umfassen

Das Kind umklammerte die Hand der Mutter., In Todesangst umklammerte der Ertrinkende das rettende Seil. Um·klam·me·rung die das Umklammern sich aus einer Umklammerung lösen

um·klap·pen mit OBJ ▪ jmd. klappt etwas um etwas, das beweglich gelagert ist, nach hinten, nach vorn, nach oben, nach unten oder zur Seite in eine andere Stellung legen die hintere Sitzbank im Auto umklappen, den Kragen eines Mantels umklappen Um·klei·de·ka·bi·ne die

ein kleiner Raum, der meist in einem Kleidungsgeschäft oder einem Kaufhaus ist und in dem man Kleidung, die man kaufen will, probiert um·klei·den mit SICH ▪ jmd. kleidet sich um (geh. ≈ sich umziehen) sich andere Kleider anziehen sich im Schlafzimmer/in der Garderobe umkleiden Um·klei·de·raum der Raum, in dem man sich umzieht, wenn man zum Beispiel Sport machen will um·kni·cken I. mit OBJ (hat) ▪ jmd./etwas knickt etwas um etwas so stark biegen, dass es knickt und umfällt Der Orkan hat den Mast des Bootes einfach umgeknickt. II. ohne OBJ (sein) ▪ etwas knickt um etwas wird geknickt und fällt um Die Bäume knickten im Unwetter reihenweise um. ▪ mit dem Fuß umknicken : mit dem Fuß ungeschickt auftreten, so dass das Fußgelenk stark gebogen wird und sehr schmerzt um·kom·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. kommt um eines nicht natürlichen Todes sterben bei einem Erdbeben/Bombenangriff umkommen, Durch die lang anhaltende Dürre sind viele Menschen und Tiere umgekommen. 2. ▪ etwas kommt um verfaulen Durch den Regen ist ein großer Teil der Ernte umgekommen. ▪ nichts umkommen lassen (umg.): keine Vorräte verderben lassen ▪ vor Langeweile/Müdigkeit umkommen (umg.): sich sehr langweilen oder sehr müde sein Um·kreis der (kein Plur.) 1. das Gebiet um etwas herum Die Explosion zerstörte die Häuser im Umkreis von drei Kilometern. 2. die Personen, mit denen jmd. beruflich zu tun hat Aus dem Umkreis der Ministerin wurde bekannt, dass ... um·krei·sen mit OBJ ▪ jmd./etwas umkreist jmdn./etwas sich in einem Kreis um etwas bewegen Lauernd umkreiste er seinen Gegner., Die Erde umkreist die Sonne. um·krem·peln mit OBJ 1. ▪ jmd. krempelt etwas um die Ärmel eines Hemds oder die Beine einer Hose mehrere Male umschlagen die Ärmel/Hosenbeine umkrempeln 2. ▪ jmd. krempelt etwas um umkehren I. 2 Er krempelt seine Tasche um, um zu sehen, ob er noch einen Euro hat. 3. (umg. übertr.) ▪ jmd. krempelt jmdn./etwas um jmdn. oder etwas völlig verändern Du kannst versuchen, ihn zu beeinflussen, ganz umkrempeln wirst du ihn nicht., die Verwaltung der Firma völlig umkrempeln um·la·den mit OBJ ▪ jmd. lädt etwas um etwas an eine andere Stelle oder in ein anderes Fahrzeug laden die Container auf Schiffe umladen Um·la·ge die WIRTSCH.

die Geldsumme, die als Teil der Gesamtkosten von einer einzelnen Person oder von einem Haushalt zu zahlen ist Die Umlage für die Treppenreinigung beträgt 15 Euro pro Mietpartei. ‣ umlegen

um·la·gern mit OBJ ▪ jmd. lagert jmdn. um jmdn. oder etwas anders lagern einen Kranken im Bett umlagern, Waren in andere Räume umlagern um·la·gern mit OBJ ▪ jmd. umlagert jmdn./etwas sich um jmdn. oder etwas drängen Die Künstlerin wurde von Autogrammjägern umlagert., Die Eingänge wurden von Wartenden umlagert. Um·land das (kein Plur.) das ländliche Gebiet, das sich um eine Stadt herum befindet Am Wochenende machen wir gerne

Ausflüge ins Umland. Um·lauf der 1. (kein Plur.) die Weitergabe von etwas an einen Kreis von Personen Falschgeld in Umlauf bringen, Informationen befinden sich im Umlauf 2. ein Text, der von einer Person zur anderen gereicht wird, bis alle ihn gelesen haben einen Umlauf abzeichnen/weitergeben 3. das Kreisen von etwas um etwas auf einer Bahn der Umlauf der Erde um die Sonne Um·lauf·bahn die Bahn, auf der etwas um etwas kreist die Umlaufbahn eines Satelliten kreuzen um·lau·fen I. mit OBJ (haben) ▪ jmd. läuft jmdn./etwas um so heftig gegen jmdn. oder etwas laufen, dass er/es umfällt Er hätte mich fast umgelaufen. II. ohne OBJ (sein) 1. ▪ etwas läuft um etwas läuft in einem Personenkreis von einem zum anderen Gerüchte laufen um., Das Schreiben des Direktors ist bereits umgelaufen. 2. ▪ etwas läuft um sich in einem Kreislauf bewegen das im Körper umlaufende Blut, Das Wasser läuft in dem Heizungssystem um. um·lau·fen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas umläuft etwas um etwas herum laufen Der Hund umläuft die Herde. 2. ▪ etwas umläuft etwas etwas bewegt sich auf einer Bahn um etwas Die Erde umläuft die Sonne. Um·laut der SPRACHWISS. einer der Vokale, über die beim Schreiben zwei Punkte gesetzt werden Die Laute „ä, ö, ü“ sind die Umlaute im Deutschen. um·le·gen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas legt etwas um etwas von einer senkrechten in eine waagerechte Lage bringen Vor der Brücke legte das Schiff den Mast/Schornstein um., Der Sturm legte die Bäume um., den Rücksitz im Auto umlegen 2. ▪ jmd./etwas legt etwas um etwas in eine andere Lage bringen, indem man es auf eine andere Seite legt, stellt, klappt o.Ä. einen Hebel umlegen, eine Seite im Kalender umlegen 3. ▪ jmd. legt jmdn./etwas um jmdn. oder etwas an einen anderen Ort oder in eine andere Lage legen einen Kranken in eine andere Station umlegen, die Pakete im Regal umlegen, um mehr Platz zu haben 4. ▪ jmd. legt etwas um etwas zeitlich verschieben Er legte seinen Termin um. 5. ▪ jmd. legt etwas auf jmdn. um (Kosten für) etwas gleichmäßig auf verschiedene Personen verteilen, so dass jeder gleich viel bezahlen muss Die Kosten für die Fahrt werden auf alle Mitreisenden umgelegt. ‣ Umlage 6. ▪ jmd. legt jmdm./sich etwas um etwas umhängen Sie legte sich einen Mantel um., sich einen Schal umlegen 7. ▪ jmd. legt jmdn. um (vulg.) jmdn. ermorden Den leg' ich um! um·lei·ten mit OBJ ▪ jmd. leitet etwas um etwas in eine andere Bahn oder eine andere Richtung lenken Die Polizei hat den Verkehr auf eine andere Strecke umgeleitet. Um·lei·tung die 1. die Strecke, auf die der Verkehr umgeleitet wird eine Umleitung fahren, Bitte benutzen Sie die ausgeschilderten Umleitungen! 2. (kein Plur.) das Umleiten die Umleitung des Verkehrs/eines Flusses um·ler·nen ohne OBJ 1. ▪ jmd. lernt um einen neuen Beruf erlernen Nachdem er seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben konnte, hat er umgelernt. 2. ▪ jmd. lernt um seine Ansichten ändern Aufgrund der veränderten Bedingungen haben viele umlernen müssen., Er war nicht bereit umzulernen, obwohl er merkte, dass seine Ansichten veraltet waren. um·lie·gend (nur attr.) Adj. in der Umgebung von etwas liegend die umliegenden Dörfer um·mel·den mit OBJ ▪ jmd. meldet jmdn./sich/etwas um jmdn./sich/etwas irgendwo

abmelden und woanders anmelden

Nach einem Wohnungswechsel muss man sich ummelden., seinen Telefonanschluss/seine Versicherung/sich ummelden

um·mo·deln mit OBJ ▪ jmd. modelt etwas um (umg.) verändern; abändern Weil du nun plötzlich nicht mehr mitmachen willst, müssen wir alles noch einmal ummodeln! um·nach·tet Adj. (geh.) verwirrt und (geistig) nicht mehr klar ein umnachteter Geist, Er ist geistig umnachtet. Um·nach·tung die (kein Plur.) (geh. abwert.) der Zustand, in dem jmd. so verwirrt ist, dass er nicht weiß, was er tut Das muss er im Zustand völliger geistiger Umnachtung getan haben. um·nie·ten mit OBJ ▪ jmd. nietet jmdn. um (umg. vulg. ≈ abknallen) jmdn. erschießen

um·or·ga·ni·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. organisiert etwas um etwas anders oder neu organisieren die Abläufe in einem Unternehmen umorganisieren ‣ Umorganisation um·pa·cken mit OBJ ▪ jmd. packt etwas um etwas auspacken und dann anders packen Ich muss schon wieder den Kofferraum umpacken, der Campingstuhl passt nicht hinein., die Taschen nochmals umpacken, damit alles hineinpasst um·pflan·zen mit OBJ ▪ jmd. pflanzt etwas um etwas an einen anderen Ort pflanzen Morgen pflanze ich die Geranien in einen anderen Topf um. um·pflü·gen mit OBJ ▪ jmd. pflügt etwas um etwas durch Pflügen lockern ein Feld/den Boden umpflügen um·po·len mit OBJ ▪ jmd. polt etwas um PHYS. ELEKTROTECHN. den Minuspol mit dem Pluspol

vertauschen

um·pro·gram·mie·ren mit OBJ ▪ jmd. programmiert etwas um EDV für

etwas ein neues Programm schreiben die Netzverbindung umprogrammieren

um·quar·tie·ren mit OBJ ▪ jmd. quartiert jmdn. um jmdm. ein anderes Quartier geben Wegen eines Wasserschadens müssen die Gäste in der oberen Etage umquartiert werden. um·rah·men mit OBJ 1. ▪ etwas umrahmt etwas eine Art Rahmen um etwas bilden Blonde Locken umrahmten ihr Gesicht. 2. ▪ etwas umrahmt etwas als Begleitung zu etwas stattfinden Musikalische Darbietungen umrahmten die Feierstunde. Um·rah·mung die (kein Plur.) 1. ein Rahmen um etwas Die Umrahmung des Fensters war etwas geschmacklos. 2. ein Begleitprogramm zu etwas Die Umrahmung der Verleihung des Filmpreises war dieses Jahr etwas dürftig. um·ran·den mit OBJ 1. ▪ etwas umrandet etwas einen Rand um etwas bilden Blumen umrandeten das Grab. 2. ▪ jmd. umrandet etwas einen Rand um etwas machen Sie umrandete den Text rot, um ihn hervorzuheben., schwarz umrandetes Briefpapier Um·ran·dung die der Rand um etwas um·räu·men mit OBJ 1. ▪ jmd. räumt etwas um etwas anders ordnen, indem man es an einen anderen Platz stellt die Bücher im Regal umräumen 2. ▪ jmd. räumt etwas um den Inhalt von etwas anders ordnen das Wohnzimmer umräumen um·rech·nen mit OBJ ▪ jmd. rechnet etwas (in etwas Akk.) um ausrechnen, wie groß ein Betrag oder ein Wert in einer anderen Währung oder Maßeinheit ist Euro in britische Pfund umrechnen, Meilen in Kilometer umrechnen Um·rech·nung die (kein Plur.) das Umrechnen Um·rech·nungs·kurs der der Kurs, zu dem Währungen umgerechnet werden um·rei·ßen mit OBJ ▪ jmd./etwas reißt jmdn./etwas um jmdn. oder etwas plötzlich mit viel Kraft zu Boden werfen Der Sturm hat zahlreiche Bäume umgerissen., In ihrer Eile hat sie ein Kind umgerissen, das im Weg stand. um·rei·ßen mit OBJ ▪ jmd. umreißt etwas etwas nicht ausführlich, sondern nur mit den wichtigsten Argumenten beschreiben jemandem sein zukünftiges Aufgabengebiet umreißen, Ich will nur kurz umreißen, worum es mir geht. um·ren·nen mit OBJ ▪ jmd. rennt jmdn./etwas um (umg.) gegen jmdn. oder etwas rennen

und ihn/es dadurch zu Boden werfen

Die Zuschauer hatten die Absperrungen umgerannt und stürmten auf das Spielfeld., In seiner Eile rannte er alle um, die im Weg standen. um·rin·gen mit OBJ ▪ jmd. umringt jmdn./etwas einen kleinen Kreis um jmdn. oder etwas bilden Die Schüler umringten den Lehrer.

Um·riss der (≈ Kontur) die äußeren Ränder oder Linien, die die Form von jmdm./etwas bestimmen den Umriss einer Person/eines Tieres erkennen, Gegen das Licht konnte man alles nur in Umrissen erkennen. ▪ in Umrissen schildern : ohne Details beschreiben ▪ etwas nimmt feste Umrisse an : etwas wird allmählich konkret Die Pläne nehmen allmählich feste Umrisse an.

um·rüh·ren mit OBJ ▪ jmd. rührt etwas um etwas durch Rühren bewegen und somit gut mischen Du musst den Teig gut umrühren, sonst gibt es Klumpen. um·run·den mit OBJ ▪ jmd./etwas umrundet etwas um etwas in einem Kreis herum gehen, fahren, fliegen o.Ä. Die Altstadt kann man gut in einer Stunde zu Fuß umrunden., die Erde im Flugzeug umrunden um·rüs·ten mit OBJ ▪ jmd. rüstet etwas um etwas technisch anders ausstatten ein Fahrzeug auf Winterbetrieb umrüsten ums Präp. +Akk. (umg. ≈ um das) um·sat·teln ohne OBJ ▪ jmd. sattelt (auf etwas Akk.)um (umg.) sich beruflich verändern Während des Pädagogikstudiums hat sie auf Soziologie umgesattelt., Weil das Geschäft mit Obst und Gemüse nicht gut lief, haben sie auf Getränke umgesattelt. Um·satz der WIRTSCH.

Gesamtwert dessen, was (von einer Firma, einem Unternehmen, einem Geschäft) an Waren oder Dienstleistungen verkauft wird Die

Umsätze steigen., Am Samstag machen die Kneipen den größten Umsatz.

Um·satz·be·tei·li·gung die (meist Sing.) WIRTSCH. (finanzielle) Beteiligung am Umsatz Alle Mitarbeiter dieser Firma erhalten eine Umsatzbeteiligung. Um·satz·rück·gang der (kein Plur.) WIRTSCH. Rückgang des Umsatzes Das Unternehmen hat einen Umsatzrückgang zu verzeichnen. um·satz·schwach Adj. WIRTSCH. mit nur geringem Umsatz die umsatzschwachen Bereiche der Firma ausgliedern Um·satz·stei·ge·rung die WIRTSCH. Steigerung des Umsatzes eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent zu verzeichnen haben Um·satz·steu·er die (kein Plur.) WIRTSCH. Steuer, die auf den Umsatz gezahlt werden muss Um·satz·zu·wachs der WIRTSCH. Zuwachs an Umsatz um·säu·men mit OBJ 1. ▪ jmd. umsäumt etwas mit einem Saum umgeben einen Rock/Mantel/ein Stück Stoff umsäumen 2. ▪ etwas umsäumt etwas (geh.) etwas als Rand umgeben Ein Wald umsäumt den See., Blonde Locken umsäumen sein Gesicht. um·schal·ten I. mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. schaltet (etwas) um

eine Einstellung an einem Gerät mit einer Taste, einem Schalter, einem Hebel, einem Knopf o.Ä. ändern das Netz auf Wechselstrom umschalten, (die Tastatur) auf Großbuchstaben umschalten 2. ▪ jmd schaltet (auf etwas Akk.) um einen anderen Sender oder ein anderes Programm wählen Schalte doch nicht dauernd (auf einen anderen Sender) um! II. ohne OBJ ▪ etwas schaltet um seine Einstellung selbstständig ändern Nach einer bestimmten Zeit schaltet das Gerät auf den Stromsparmodus um. Um·schalt·tas·te die

die Taste, die sich links und rechts auf einer Tastur befindet und mit der man von kleinen zu großen Buchstaben umschalten kann die Umschalttaste auf der Tastatur eines Computers/einer Schreibmaschine betätigen

um·schau·en mit SICH ▪ jmd. schaut sich (nach jmdm./etwas) um (süddt. österr.) sich umsehen sich (nach jemandem/etwas) umschauen um·schif·fen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas umschifft etwas mit einem Schiff um etwas herum fahren das Kap der guten Hoffnung umschiffen 2. ▪ jmd. umschifft etwas eine schwierige Situation umgehen Probleme umschiffen, Durch den Kompromiss konnte er die Schwierigkeiten umschiffen. Um·schlag 1 der 1. eine Hülle, in die man einen Brief steckt, wenn man ihn abschicken will den Brief in einen Umschlag stecken 2. eine Art Hülle, mit der man ein Buch, ein Heft o.Ä. schützen kann der Umschlag des Schulheftes/eines Buches 3. ein umgenähter Rand an einem Kleidungsstück die Hosenbeine mit einem Umschlag versehen 4. MED. warme oder kalte Tücher, die zur Behandlung auf ein Körperteil gelegt werden Um·schlag 2 der

1. völlige Veränderung von etwas ein plötzlicher Umschlag des Wetters/der Stimmung 2. (kein Plur.) WIRTSCH. das Verladen oder Umladen von Waren auf ein Schiff oder ein Fahrzeug um·schla·gen I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. schlägt etwas um (≈ umblättern) die Seite in einem Buch umschlagen 2. ▪ jmd. schlägt etwas um etwas auf eine andere Seite falten die Ärmel/den Kragen umschlagen 3. ▪ jmd. schlägt etwas (mit etwas Dat.) um etwas durch Schlagen zum Umstürzen bringen Bäume mit der Axt umschlagen 4. ▪ jmd./etwas schlägt etwas um WIRTSCH. etwas auf ein Schiff oder ein Fahrzeug verladen oder umladen Im Hafen werden Container/Güter umgeschlagen. 5. ▪ jmd. schlägt jmdm./sich etwas um etwas um die Schultern von jmdm. oder sich legen jemandem/sich eine Decke umschlagen II. ohne OBJ (sein) 1. ▪ etwas schlägt um sich völlig verändern Das Wetter/Die Stimmung ist umgeschlagen. 2. ▪ etwas schlägt um durch einen starken Stoß plötzlich umkippen Das Boot ist umgeschlagen. Um·schlag·ha·fen der ein Hafen, in dem Waren von Schiffen auf Fahrzeuge und umgekehrt verladen werden ein Umschlaghafen für Getreide/Öl Um·schlag·platz der WIRTSCH.

ein Platz, an dem Waren umgeladen werden, um dann weiter in andere Gebiete transportiert zu werden Das Land ist zum Umschlagplatz für den internationalen Drogenhandel geworden.

um·schlie·ßen mit OBJ 1. ▪ etwas umschließt etwas etwas mit etwas vollständig umgeben Eine Mauer umschließt die gesamte Burg., Bei Flut ist das Gebiet vollständig vom Meer umschlossen. 2. ▪ jmd. umschließt etwas etwas mit der Hand oder den Händen so fassen, dass man es fest hat eine Tasse mit beiden Händen umschließen, Der Kapitän hatte das Ruder fest umschlossen in der Hand. 3. ▪ jmd. umschließt jmdn. jmdn. fest umarmen Er umschloss sie mit seinen Armen. um·schlin·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. umschlingt jmdn. die Arme fest um jmdn. legen jemanden mit beiden Armen umschlingen, Das Paar saß eng umschlungen auf der Bank. 2. ▪ etwas umschlingt etwas etwas windet sich eng wie eine Schlinge um etwas Efeu umschlingt den Baumstamm. um·schmei·ßen mit OBJ ▪ jmd./etwas schmeißt etwas um (umg.) durch eine Stoß bewirken, dass jmd. oder etwas umfällt Als er aufstand, hat er das Glas mit seinem Ellenbogen umgeschmissen. um·schnal·len mit OBJ ▪ jmd. schnallt (jmdm./sich) etwas um etwas um jmdn. oder sich legen und mit einer Schnalle befestigen sich einen Gürtel umschnallen um·schrei·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. schreibt etwas um einen Text noch einmal schreiben und ihn verändern, um ihn bessser zu machen Er hat das Buch/den Beitrag/das Manuskript/ den Text/den Vortrag mehrmals umgeschrieben. 2. ▪ jmd. schreibt etwas um RECHTSW. Immobilien schriftlich jmd. anderem übertragen, in dem man die Eintragung im Grundbuch ändern lässt Die Eltern haben das Haus auf ihre Kinder umschreiben lassen. um·schrei·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. umschreibt etwas etwas mit anderen Worten ausdrücken Man kann es auch so umschreiben ..., Er wollte es nicht direkt aussprechen und hat es nur umschrieben. 2. (≈ umreißen) ▪ jmd. umschreibt etwas etwas in kurzer Form mit den wichtigsten Informationen darstellen Wie würden Sie Ihre Tätigkeit umschreiben?, kurz umschreiben, was in den nächsten Tagen zu tun ist Um·schrei·bung die 1. (kein Plur.) das Wiedergeben mit anderen Worten im Unterricht die Umschreibung von Begriffen üben 2. (≈ Paraphrase) der Ausdruck, mit dem etwas in anderen Worten wiedergegeben wird eine freundliche Umschreibung für etwas Unangenehmes suchen Um·schrift die SPRACHWISS. 1. (≈ Transkription) die Zeichen, die verwendet werden, um die Aussprache von Wörtern wiederzugeben eine phonetische Umschrift, Bei diesem Wort fehlt die (Angabe der) Umschrift. 2. (≈ Transliteration) Übertragung der Buchstaben von Wörtern aus einem Alphabet in ein anderes Alphabet um·schu·len I. mit OBJ 1. ▪ jmd. schult jmdn. um jmdn. auf eine andere Schule schicken Da seine Eltern umgezogen waren, wurde er nach der zweiten Klasse umgeschult.

2. ▪ jmd. schult jmdn. (zu etwas Dat.) um jmdn. für einen neuen Beruf ausbilden Das Arbeitsamt hat die arbeitslose Kindergärtnerin zur Arzthelferin umgeschult. II. ohne OBJ ▪ jmd. schult um einen neuen Beruf erlernen, weil man mit dem alten Beruf keine Arbeit findet Er findet keine Anstellung mehr in seinem erlernten Beruf, deshalb will er jetzt umschulen. Um·schü·ler, Um·schü·le·rin der jmd., der eine Umschulung macht Um·schu·lung die die Ausbildung zu einem anderen Beruf, der auf dem Arbeitsmarkt mehr gefragt ist eine Umschulung zum Versicherungskaufmann machen um·schüt·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. schüttet etwas um ein Gefäß so anstoßen, dass es umfällt und der Inhalt ausläuft Er hat sein Weinglas umgeschüttet. 2. (umg. ≈ umgießen) ▪ jmd. schüttet etwas (in etwas Akk.) um Flüssigkeit in ein anderes Gefäß schütten Wein aus der Flasche in eine Karaffe umschütten um·schwär·men mit OBJ 1. ▪ etwas umschwärmt jmdn./etwas in großen Mengen um jmdn. oder etwas fliegen Im Sommer wird man hier dauernd von Mücken umschwärmt., Bienen umschwärmen die ersten Blüten. 2. ▪ jmd. umschwärmt jmdn. jmdn. sehr verehren und bewundern und dessen Nähe suchen Viele begeisterte Anhänger umschwärmten den Künstler., von jungen Mädchen umschwärmte Popstars um·schwärmt 1 Partizip Perfekt von ‣ umschwärmen um·schwärmt 2 Adj. bewundert und von vielen Personen umgeben ein umschwärmter Schauspieler Um·schwei·fe ▪ ohne Umschweife : direkt und ohne zu zögern ohne Umschweife zur Sache kommen, Er erzählte alles so, wie es war, ohne Umschweife. um·schwen·ken ohne OBJ 1. ▪ etwas schwenkt um plötzlich aus einer anderen Richtung kommen Der Wind schwenkte plötzlich nach Osten um. 2. ▪ jmd. schwenkt um (umg. abwert.) plötzlich seine Meinung ändern Bei der Abstimmung sind einige Minister umgeschwenkt. um·schwir·ren mit OBJ ▪ etwas umschwirrt etwas (≈ umschwärmen) in großen Mengen um etwas fliegen Fliegen umschwirren den Misthaufen. Um·schwung der eine plötzliche Änderung ein Umschwung der Konjunktur/des Wetters/der Stimmung ◆ WetterUm·schwung der (kein Plur.) (schweiz.) Land, das zu einem Haus gehört und es umgibt um·se·hen mit SICH 1. ▪ jmd. sieht sich irgendwo um nach allen Seiten sehen und die Umgebung genau anschauen sich in der Altstadt umsehen 2. ▪ jmd. sieht sich (nach jmdm./etwas) um den Kopf drehen und über die eigene Schulter nach hinten sehen Sie sah sich um, weil sie wissen wollte, wer hinter ihr ging. 3. ▪ jmd. sieht sich (nach etwas Dat.) um etwas suchen Sieh dich mal nach einem billigen Computer um. 4. ▪ jmd. sieht sich nach jmdm. um jndn. als neuen Partner oder Mitarbeiter suchen Er sah sich auf der Kreuzfahrt auch nach einer neuen Frau um. um·sei·tig Adj. (geh.) auf der Rückseite eines Blattes Beachten Sie bitte die umseitigen Erläuterungen! um·set·zen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. setzt etwas um etwas an eine andere Stelle setzen ein Verkehrsschild/einen Pflock umsetzen 2. ▪ jmd. setzt jmdn. um jmdm. einen anderen Platz geben Der Lehrer hat die Schüler umgesetzt. 3. ▪ jmd. setzt etwas um etwas umpflanzen Bäume/Pflanzen umsetzen 4. ▪ jmd. setzt etwas in etwas Akk. um (umg.) etwas gegen etwas eintauschen sein ganzes Geld in Klamotten umsetzen 5. ▪ jmd./etwas setzt etwas um WIRTSCH. etwas verkaufen Die Veranstalter haben bereits 5000 Eintrittskarten umgesetzt. 6. ▪ jmd. setzt etwas um verwirklichen; praktisch anwenden ein Vorhaben/einen Plan in die Praxis umsetzen, das eben Gelernte bei der Arbeit umsetzen 7. ▪ etwas setzt etwas in etwas Akk. um (≈ umwandeln) etwas in etwas anderes umwandeln Die Anlage setzt Windenergie in elektrischen Strom um. II. mit SICH ▪ jmd. setzt sich um seinen Platz wechseln Mir ist es hier zu dunkel/rauchig/zugig, ich setze mich um. Um·set·zung die 1. die praktische Anwendung Die Umsetzung unserer Ideen braucht Zeit und Geduld. 2. das Umsetzen

Um·sicht die (kein Plur.) (↔ Leichtsinn)

ein ruhiges Denken, bei dem man vorausschaut und die Folgen seiner Handlungen beachtet Diese Arbeit erfordert viel Umsicht. um·sich·tig Adj. mit Umsicht Die Helfer an der Unfallstelle handelten umsichtig und trotzdem schnell. um·sie·deln I. mit OBJ (haben) ▪ jmd. siedelt jmdn./etwas um veranlassen, dass jmd. oder etwas seinen ständigen Aufenthaltsort wechselt Der Ort musste einem Tagebau weichen, die Bewohner wurden umgesiedelt., Tiere/Pflanzen an einen neuen Standort umsiedeln II. ohne OBJ (sein) 1. ▪ jmd. siedelt (irgendwohin) um seinen Wohnort wechseln Er ist von Europa nach Amerika umgesiedelt. 2. ▪ jmd. siedelt um (≈ aussiedeln) als Angehöriger der deutschen Minderheit in Osteuropa in die Bundesrepublik ziehen Die Familie ist aus Russland nach Deutschland umgesiedelt. Um·sie·de·lung s. ‣ Umsiedlung Um·sied·ler, Um·sied·le·rin der (≈ Aussiedler) Person, die umgesiedelt ist Um·sied·lung, a. Um·sie·de·lung die das Umsiedeln die zwangsweise Umsiedlung der Bewohner einer Gegend um·sin·ken ohne OBJ ▪ jmd./etwas sinkt um zur Seite sinken und zu Boden fallen Es taut, unser Schneemann ist leider umgesunken., Sie ist vor Schreck ohnmächtig umgesunken. um·so 1 Konj. zusammen mit „je“ verwendet, um auszudrücken, dass der Sachverhalt im Hauptsatz (umso ...) sich in gleicher Weise verändert, wie der Sachverhalt im Nebensatz (je ...); statt „umso“ kann man auch „desto“ verwenden Je gründlicher wir arbeiten, umso besser ist das Ergebnis., Je früher wir losfahren, umso früher kommen wir auch an. ◆ Zusammenschreibung → R 4.3 Je mehr er arbeitete, umso mehr verdiente er.

um·so 2 Partikel (vor einem Komparativ) verwendet, um eine Aussage zu verstärken Nach dieser Entscheidung ist es jetzt umso wichtiger, dass man einen klaren Kopf bewahrt., Wenn die Computer billiger werden, dann umso besser!, Wenn er auch die zweite Prüfung wiederholen muss, dann umso schlimmer! um·sonst Adv. 1. (≈ vergeblich) ohne Erfolg Alle unsere Anstrengungen sind umsonst gewesen!, Nun haben wir umsonst alles vorbereitet, wenn die Veranstaltung ausfällt! 2. (umg. ≈ gratis) ohne Bezahlung umsonst mit dem Bus fahren dürfen, Ich tue das umsonst, ich will nichts dafür haben! ▪ nicht umsonst: aus gutem Grund Das habe ich nicht umsonst gesagt, ich wollte euch warnen! um·sor·gen mit OBJ ▪ jmd. umsorgt jmdn. jmdn. intensiv betreuen oder viel Aufmerksamkeit schenken einen Kranken Tag und Nacht umsorgen, die Kinder liebevoll umsorgen um·span·nen mit OBJ 1. ▪ jmd. umspannt etwas um etwas herumfassen einen Baum mit den Armen umspannen können 2. ▪ etwas umspannt etwas sich über eine genannte Zeit erstrecken Der Roman umspannt zwei Jahrzehnte deutscher Geschichte. Um·spann·werk das ELEKTROTECHN. eine technische Anlage zur Veränderung der Spannung des Stromes um·spie·len mit OBJ 1. ▪ etwas umspielt etwas (geh.) um etwas herum sein und dabei ständig kleine Bewegungen ausführen Wellen umspielten das kleine Boot., Das wehende Haar umspielte ihr schönes Gesicht. 2. ▪ jmd. umspielt jmdn. SPORT (umg.) an jmdm. bei einem Fußballspiel mit dem Ball vorbei gehen Mit Leichtigkeit umspielte der Stürmer die gegnerische Abwehr. ▪ ein Lächeln umspielt jemands Gesicht/Mund : ein leichtes Lächeln ist auf dem Gesicht von jmdm. zu sehen um·sprin·gen ohne OBJ 1. ▪ etwas springt (von etwas Dat.) auf etwas Akk. um plötzlich die Stellung oder Richtung wechseln Die Anzeige ist soeben auf die aktuelle Zeit umgesprungen., Der Wind ist auf Nordost umgesprungen. 2. ▪ jmd. springt mit jmdm./etwas irgendwie um (umg. abwert.) jmdn. oder etwas irgendwie behandeln Er ist grob mit ihr umgesprungen. um·spu·len mit OBJ ▪ jmd. spult etwas um machen, dass etwas von einer Spule auf eine andere Spule übertragen wird Nach der Vorstellung muss der Film noch umgespult werden. um·spü·len mit OBJ ▪ etwas umspült etwas um etwas herum fließen Der Fluss umspülte die kleine Insel. Um·stand der

1. eine Tatsache, die ein Geschehen in bestimmter Weise beeinflusst Dieser Umstand ist mir nicht entgangen., Das schlechte Ergebnis ist auf die schwierigen/widrigen Umstände zurückzuführen., Unter diesen Umständen trete ich vom Vertrag zurück., Dem Patienten geht es den Umständen entsprechend gut. 2. (nur Plur.) großer (und unnötiger) Aufwand Machen Sie sich keine Umstände!, Es macht mir keine Umstände, Ihnen zu helfen., So viele Umstände waren nötig für solch ein mageres Ergebnis! ▪ unter Umständen : vielleicht ▪ unter allen Umständen : auf jeden Fall ▪ unter (gar) keinen Umständen : auf (gar) keinen Fall ▪ in anderen Umständen sein (verhüll. veralt.): schwanger sein ▪ mildernde Umstände RECHTSW.: Tatsachen, die bei einem Gerichtsurteil berücksichtigt werden und es milder machen können um·stän·de·hal·ber Adv. weil es wegen einer bestimmten Situation nötig ist Das Haus ist umständehalber zu verkaufen. um·ständ·lich Adj. 1. (≈ aufwändig, zeitraubend) nicht geschickt und mit viel unnötigem Aufwand etwas sehr umständlich erklären, umständliche Vorbereitungen treffen 2. so, dass jmd. zu viel unnötigem Aufwand neigt ein umständlicher Mensch/Mitarbeiter Um·stands·klei·dung die (kein Plur.) besonders weit geschnittene Kleidung, die eine Frau während der Schwangerschaft trägt Um·stands·wort das SPRACHWISS. (veralt.) Adverb um·ste·cken mit OBJ ▪ jmd. steckt etwas um etwas an eine andere Stelle stecken Du musst die Stecker umstecken, sonst funktioniert das nicht. um·ste·hend Adj. 1. (geh. ≈ umseitig) Bitte beachten Sie die umstehenden Hinweise! 2. in der Nähe stehend Keiner der umstehenden Menschen war bereit zu helfen. um·stei·gen ohne OBJ 1. ▪ jmd. steigt (von etwas Dat.)(in etwas Akk.) um das Verkehrsmittel wechseln Sie müssen an der nächsten Haltestelle (in eine andere Bahn/in den Bus) umsteigen. 2. ▪ jmd. steigt (von etwas Dat.) auf etwas Akk. um (umg.) von etwas zu etwas Anderem oder Neuem wechseln Sie ist auf ein anderes Medikament umgestiegen., Er ist vom Auto auf das Fahrrad umgestiegen. um·stel·len I. mit OBJ 1. ▪ jmd. stellt etwas um etwas an einen anderen Ort stellen Er hat alle Möbel umgestellt. 2. ▪ jmd. stellt etwas um etwas anders einstellen einen Hebel/eine Weiche umstellen, den Sender im Radio umstellen 3. ▪ jmd. stellt jmdn./etwas auf etwas Akk. um die Gewohnheiten von jmdm. oder die Einstellunge von etwas ändern einen Patienten auf fettarme Kost umstellen, die Heizung auf Sommerbetrieb umstellen II. mit SICH ▪ jmd. stellt sich (irgendwo) (auf etwas Akk.) um sich einer neuen Situation oder neuen Umständen anpassen Du wirst dich auf der neuen Arbeitsstelle ganz schön umstellen müssen! um·stel·len mit OBJ ▪ jmd. umstellt jmdn./etwas jmdn. oder etwas mit Personen so umringen, dass niemand fliehen kann ein Gebäude mit Polizisten umstellen, Der Feind ist umstellt. Um·stel·lung die das Anpassen an eine neue Situation Der Besuch einer anderen Schule war eine große Umstellung für das Kind., die Umstellung der Heizung auf Sommerbetrieb Um·stieg der (kein Plur.) das Umsteigen2 auf etwas Der Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen ist gar nicht so schwer. um·stim·men mit OBJ ▪ jmd. stimmt jmdn. um jmdn. mit Argumenten dazu bewegen,

seine Meinung zu ändern Ich lasse mich nicht umstimmen.

um·sto·ßen mit OBJ 1. ▪ jmd. stößt jmdn./etwas um an jmdn. oder etwas so kräftig stoßen, dass er/es umfällt Er hat das Glas umgestoßen., Sie sprang auf und stieß alle Schachfiguren um. 2. ▪ jmd. stößt etwas um etwas völlig ändern Er hat seine Pläne total umgestoßen. um·strit·ten Adj. so, dass es sowohl Befürworter als auch Gegner von etwas gibt eine umstrittene Heilmethode/wissenschaftliche These, umstrittene Tierversuche, ein umstrittener Wissenschaftler um·struk·tu·rie·ren mit OBJ ▪ jmd. strukturiert etwas um etwas eine neue Struktur geben die Verwaltung/ein Unternehmen umstrukturieren ‣ Umstrukturierung

um·stül·pen mit OBJ 1. ▪ jmd. stülpt etwas um die Innenseite von etwas nach außen kehren einen Handschuh/die Hosentaschen umstülpen 2. ▪ jmd. stülpt etwas um einen Behälter mit der Öffnung nach unten drehen die Schüssel mit dem Pudding umstülpen Um·sturz der POL. (≈ Putsch)

Vorgang, dass eine legitime Regierung durch Gewalt gestürzt und eine andere politische (autoritäre) Ordnung eingeführt wird einen Umsturz planen, Im Land vollzog sich ein Umsturz.

um·stür·zen I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. stürzt etwas um (≈ umwerfen) durch einen Stoß bewirken, dass etwas umfällt einen Turm aus Bauklötzen umstürzen 2. ▪ jmd. stürzt etwas um etwas mit Gewalt grundlegend verändern die bisherige Ordnung/die Regierung umstürzen ‣ Umsturz 3. ▪ jmd. stürzt etwas um etwas völlig ändern seine gesamten Pläne noch einmal umstürzen II. ohne OBJ (sein) ▪ etwas stürzt um (≈ umfallen) aus einer senkrechten Lage heftig zur Seite auf den Boden fallen Der Baum ist umgestürzt und hat mehrere Fahrzeuge beschädigt., Das Auto ist umgestürzt. Um·sturz·ver·such der (≈ Putschversuch) der Versuch, einen Umsturz durchzuführen Hohe Militärs waren an dem Umsturzversuch beteiligt. Um·tausch der (kein Plur.) das Umtauschen Verbilligte Waren sind vom Umtausch ausgeschlossen., der Umtausch von Geld in eine andere Währung um·tau·schen mit OBJ 1. ▪ jmd. tauscht etwas um etwas wieder dahin bringen, wo es gekauft wurde und dafür etwas anderes erhalten Nach Weihnachten wollen viele Leute ihre Geschenke umtauschen., fehlerhafte Ware umtauschen 2. ▪ jmd. tauscht etwas um Geld gegen eine andere Währung oder Wertpapiere gegen andere finanzielle Optionen tauschen Dollar in Euro umtauschen, die Aktien gegen Fondsanteile umtauschen um·top·fen mit OBJ ▪ jmd. topft etwas um Pflanzen in einen neuen Topf mit frischer Erde tun Der Frühling ist die beste Zeit, um die Zimmerpflanzen umzutopfen. um·trei·ben mit OBJ ▪ etwas treibt jmdn. um jmdn. beunruhigen und nicht zur Ruhe kommen lassen Er macht kein Auge mehr zu, denn sein schlechtes Gewissen treibt ihn um. Um·trie·be Plur. (abwert.) geheime oder verbotene Aktivitäten meist mit dem Ziel, einen Umsturz einzuleiten Die Militärs entwickelten staatsfeindliche Umtriebe. Um·trunk der

Treffen mit mehreren Personen aus einem bestimmten Anlass, um gemeinsam (Alkohol) zu trinken und Spaß zu haben einen

fröhlichen Umtrunk abhalten, Nach der Ausgabe der Abschlusszeugnisse findet noch ein kleiner Umtrunk statt.

um·tun I. mit SICH ▪ jmd. tut sich nach etwas um (umg.) versuchen, etwas zu bekommen sich nach einer günstigen Wohnung umtun, sich nach einer Arbeit umtun II. mit OBJ ▪ jmd. tut jmdm./sich etwas um (umg.) umbinden sich eine Krawatte umtun U-Mu·sik die (kein Plur.) (↔ E-Musik) Unterhaltungsmusik um·ver·tei·len mit OBJ ▪ jmd. verteilt etwas (auf etwas Akk.)um WIRTSCH. etwas in neuer Weise verteilen Das Unternehmen verteilte die Gewinne auf verschiedene Zweigstellen um. um·wäl·zen mit OBJ 1. ▪ etwas wälzt etwas um TECHN. etwas (meist Wasser oder Luft) in Bewegung versetzen und dadurch mischen Die Anlage wälzt das Wasser im Becken um, um es besser zu durchlüften 2. ▪ jdm. wälzt etwas um etwas von einer Seite auf die andere wälzen einen schweren Stein umwälzen um·wäl·zend 1 Partizip Präsens von ‣ umwälzen um·wäl·zend 2 Adj. so, dass etwas grundlegende Veränderungen bewirkt umwälzende wissenschaftliche Erkenntnisse Um·wälz·pum·pe die eine Pumpe, die etwas umwälzt1 Um·wäl·zung die grundlegende Veränderung in einem Bereich Umwälzungen in Wissenschaft und Technik/in der Gesellschaft um·wan·deln mit OBJ ▪ jmd./etwas wandelt etwas um etwas zu etwas anderem

machen

Wasserkraft in Strom umwandeln, eine befristete Anstellung in eine unbefristete umwandeln, die Tankstelle in ein Museum umwandeln ▪ jemand ist wie umgewandelt : jmd. hat sich in seinem Verhalten völlig geändert Seit dem Auslandsaufenthalt ist er wie umgewandelt. Um·wand·lung die das Umwandeln die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom um·wech·seln mit OBJ ▪ jmd. wechselt etwas um (Geld) wechseln Können Sie mir einen 100-Euro-Schein umwechseln?, einen Schein in Münzen umwechseln Um·weg der ein Weg zu einem Ziel, der länger als der direkte Weg dorthin ist einen Umweg machen, Der Weg über den Bahnhof ist ein Umweg. ▪ etwas auf Umwegen erfahren : etwas nicht direkt, sondern über andere erfahren Er hat auf Umwegen erfahren, dass seine Frau einen Geliebten hat. Um·welt die (kein Plur.) 1. Erde, Wasser, Luft, Pflanzen- und Tierwelt in ihrer Gesamtheit und ihren Wechselbeziehungen die Umwelt schützen/bewahren/zerstören/verschmutzen 2. die Verhältnisse, in denen ein Mensch lebt und die ihn beeinflussen Er ist von seiner Umwelt geprägt worden., Sie ist in dieser Umwelt groß geworden. 3. die Personen, mit denen man regelmäßig Kontakt hat bei seiner Umwelt mit einem Vorschlag auf wenig Verständnis stoßen Um·welt·be·auf·trag·te der/die

Person, die dafür zuständig ist, dass die Bestimmungen des Umweltschutzes in einem bestimmten Bereich, einer Institution o.Ä. eingehalten erden der Umweltschutzbeauftragte einer Firma Um·welt·be·din·gun·gen Plur. die Bedingungen, die ein Lebewesen in seiner Umwelt1 hat Die Pflanze passt sich an die jeweiligen Umweltbedingungen an., Im Hochgebirge herrschen extreme Umweltbedingungen für Lebewesen. Um·welt·be·hör·de die Behörde, die für Fragen des Umweltschutzes zuständig ist Um·welt·be·las·tung die (meist Sing.) Belastung, der die Umwelt1 in schädlicher Weise ausgesetzt ist Die Treibhausgase sind eine ernsthafte Umweltbelastung. um·welt·be·wusst Adj. mit dem Bewusstsein, die Umwelt1 zu schützen umweltbewusst leben Um·welt·be·wusst·sein das (kein Plur.) das Bewusstsein, der Umwelt1 nicht zu schaden und sie zu schützen das Umweltbewusstsein bei jemandem wecken/stärken/herausbilden, kein Umweltbewusstsein haben Um·welt·ein·fluss der (meist Plur.) die Menge der Einflüsse, denen jmd. oder etwas aus der ihn/es umgebenden Welt ausgesetzt ist Das Gestein ist ständig Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Wasser und Trockenheit ausgesetzt. Um·welt·fak·tor der das, was die Umwelt eines Lebewesens bestimmt Die Ansiedelung dieser Pflanze ist von verschiedenen Umweltfaktoren wie Licht, Feuchtigkeit, Wärme und Bodenbeschaffenheit abhängig. um·welt·feind·lich Adj. so, dass es sich schlecht auf die Umwelt1 auswirkt eine umweltfeindliche Politik/Technik Um·welt·for·schung die (kein Plur.) Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Bestandteilen der Umwelt1 und ihrer Veränderung Ein Projekt im Rahmen der Umweltforschung beschäftigt sich mit den Folgen der Erwärmung des Klimas. um·welt·freund·lich Adj. so, dass es die Umwelt1 schützt eine umweltfreundliche Politik, umweltfreundliche Techniken der Energiegewinnung, umweltfreundliches Papier um·welt·ge·fähr·dend Adj. so, dass es die Umwelt1 in Gefahr bringt die umweltgefährdende Lagerung von Giftstoffen Um·welt·gift das Giftstoff, der die Umwelt schädigt die Schädigung der Pflanzen durch Umweltgifte Um·welt·gip·fel der POL. ein Treffen von Vertretern der Regierungen der Welt, auf dem Probleme der Umwelt1 besprochen und Lösungen gesucht werden Der Umweltgipfel in Rio brachte nicht die erhofften Resultate. Um·welt·ka·ta·s·t·ro·phe die ein schwerer Unfall, bei dem es in großem Umfang zur Umweltverschmutzung kommt Durch das Tankerunglück kam es zu einer schweren Umweltkatastrophe. Als Umweltkatastrophe werden Unfälle bezeichnet, die eine schwerwiegende Umweltzerstörung zur Folge haben. Dabei kann es sich um Industrieunfälle handeln, wie das Reaktorunglück in Tschernobyl im Jahre 1986, dessen ausgetretene Radioaktivität sogar in Westeuropa gemessen wurde, aber auch die Ölpest, die als Folge eines Tankerunglücks an der Küste der Bretagne (1967) entstand.Veränderungen der Natur, beispielsweise der Vormarsch der Wüsten, vermehrte Bodenerosionen, der in skandinavischen Seen gemessene Schwefelsäuregehalt oder die Beschleunigung des Treibhauseffekts fallen ebenfalls darunter. Mitte der 80er Jahre

kam es zu einem erhöhten Bewusstsein für die aufgrund der Überindustrialisierung und des Raubbaus an der Natur gefährdete Umwelt. Die alle zehn Jahre einberufenen UN-Konferenzen zum Umweltschutz jedoch endeten meist mit unbefriedigenden Ergebnissen. Um·welt·kri·mi·na·li·tät die (kein Plur.) eine kriminelle Handlung, bei der die Umwelt1 schwer geschädigt wird und die von der

Polizei verfolgt wird

Um·welt·mi·nis·te·rium das (kein Plur.) POL.

das Ministerium in einer Regierung, das besonders für den Schutz der Umwelt zuständig ist Nach dem Tankerunglück leitete das

Umweltministerium weitgehende Maßnahmen ein.

Um·welt·or·ga·ni·sa·ti·on die Organisation, die für den Umweltschutz eintritt Um·welt·pa·pier das (kein Plur.)

Papier, das aus Altpapier und ohne Chemikalien hergestellt wird und dessen Herstellung deshalb die Umwelt1 weniger belastet Um·welt·po·li·tik die (kein Plur.) eine Politik, deren Ziel es ist, die Umwelt1 zu schützen und zu erhalten um·welt·po·li·tisch Adj. die Umweltpolitik betreffend umweltpolitische Maßnahmen Um·welt·scha·den der (meist Plur.) die Schädigung der Umwelt1 Die Verschmutzung des Gewässers durch giftige Chemikalien hatte massive Umweltschäden zur Folge. um·welt·scho·nend Adj. so, dass es die Umwelt1 nicht schädigt eine umweltschonende Technik, Das Fahrrad ist ein umweltschonendes Fortbewegungsmittel. Um·welt·schutz der (kein Plur.) alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Umwelt1 zu erhalten, zu schützen und nicht zu gefährden Maßnahmen/Gesetze zum Umweltschutz, sich im Umweltschutz engagieren, dem Umweltschutz dienen Um·welt·schutz·auf·la·ge die Bedingung, die eingehalten werden muss, um die Umwelt1 zu schützen Beim Bau einer neuen Fabrikanlage müssen die Umweltschutzauflagen eingehalten werden. Um·welt·schüt·zer, Um·welt·schüt·ze·rin der Person, die aktiv für den Umweltschutz eintritt Um·welt·schutz·ge·setz das ein Gesetz, das speziell die Umwelt1 schützt die Einhaltung/Nichtachtung von Umweltschutzgesetzen Um·welt·schutz·or·ga·ni·sa·ti·on die Organisation, die für den Umweltschutz eintritt „Greenpeace“ ist eine internationale Umweltschutzorganisation. Um·welt·schutz·pa·pier das (kein Plur.) Umweltpapier Um·welt·schutz·tech·nik die eine Technik, die dem Umweltschutz dient Um·welt·sün·der, Um·welt·sün·de·rin der (umg.) Umweltverschmutzer Um·welt·tech·nik die (≈ Umweltschutztechnik) Um·welt·ver·schmut·zer, Um·welt·ver·schmut·ze·rin der (abwert.) Person oder Firma, die die Umwelt1 verschmutzt Um·welt·ver·schmut·zung die (kein Plur.) 1. das Verschmutzen der Umwelt die Umweltverschmutzung durch veraltete Produktionsanlagen 2. die Tatsache, dass die Umwelt verschmutzt ist Das Waldsterben ist auf die Umweltverschmutzung zurückführen. um·welt·ver·träg·lich Adj. so, dass es die Umwelt in möglichst geringem Maße belastet eine umweltverträgliche Variante für den Neubau der Autobahn suchen Um·welt·ver·träg·lich·keits·prü·fung die AMTSSPR. Prüfung, die kontrolliert, ob etwas für die Umwelt1 schädlich oder nur wenig belastend ist die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Neubau einer Autobahn durchführen Um·welt·zer·stö·rung die 1. (kein Plur.) das Zerstören der Umwelt1 mit etwas massive Umweltzerstörung betreiben 2. vorhandene Schädigung der Umwelt die Umweltzerstörungen als Ergebnis der Tankerkatastrophe um·wen·den I. mit OBJ ▪ jmd. wendet etwas um (geh. ≈ umdrehen) auf die andere Seite drehen eine Seite im Buch umwenden, den Eierkuchen in der Pfanne umwenden, einen Stein umwenden, um zu sehen, was darunter ist

II. mit SICH ▪ jmd. wendet sich um (geh.) sich umdrehen III. 1 Sie wendete sich um und sah dem hinter ihr Stehenden ins Gesicht. um·wer·ben mit OBJ ▪ jmd. umwirbt jmdn. (mit etwas Dat.) (veralt.) mit verschiedenen Mitteln versuchen, jmds. Gunst zu erlangen jemanden mit Geschenken/freundlichen Worten umwerben, ein sehr umworbener Schauspieler um·wer·fen mit OBJ 1. ▪ jmd. wirft jmdn./etwas um durch einen Stoß bewirken, dass jmd. oder etwas umfällt Das Kind hat die Vase umgeworfen., Er hat den gegnerischen Spieler umgeworfen. 2. ▪ jmd. wirft jmdm./sich etwas um jmdm. oder sich etwas locker um die Schultern legen jemandem/sich schnell einen Mantel umwerfen 3. ▪ etwas wirft jmdn. um (umg.) jmdn. sehr beeindrucken oder sehr in Erstaunen versetzen Die Neuigkeit hat sie umgeworfen., eine umwerfende Erkenntnis, umwerfend aussehen 4. ▪ etwas wirft etwas um (umg.) eine Situation so vollständig verändern, dass man ganz neue Pläne machen muss Das hat alle meine Pläne umgeworfen. um·wi·ckeln mit OBJ ▪ jmd. umwickelt etwas mehrere Streifen Stoff, Papier o.Ä. in mehreren Lagen um etwas herumführen den Arm mit einer Binde umwickeln, das Paket mit Klebeband umwickeln um·zäu·nen mit OBJ ▪ jmd. umzäunt etwas um etwas herum einen Zaun errichten einen Garten umzäunen um·zie·hen 1 mit OBJ ▪ jmd. zieht jmdn./sich um jmdm. oder sich andere Kleidung anziehen ein Kind/einen Kranken/sich umziehen, Hast du dich schon umgezogen? um·zie·hen 2 ohne OBJ ▪ jmd. zieht (irgendwohin) um den Wohnort oder die Wohnung

wechseln

Ich bin in den vergangenen Jahren mehrmals umgezogen., Sie ist von Leipzig nach Frankfurt umgezogen., Sie sind in eine größere Wohnung umgezogen. um·zin·geln mit OBJ ▪ jmd. umzingelt jmdn./etwas jmdn. oder etwas von allen Seiten mit

Personen umstellen, damit niemand flüchten kann

den Feind umzingeln, Die Burg war von Feinden umzingelt und die Bewohner mussten sich ergeben.

Um·zug der 1. ein Zug von Menschen auf der Straße, der besonders zu Festen oder Veranstaltungen stattfindet ein festlicher Umzug zum Jubiläum der Stadt 2. Wohnungswechsel ein Umzug in eine neue Wohnung Um·zugs·kos·ten Plur. das Geld, das man für einen Umzug2 bezahlen muss die Umzugskosten vom Arbeitgeber erstattet bekommen UN die [u:'ɛn] (kein Plur.) kurz für „United Nations“: „Vereinte Nationen“ un·ab·än·der·lich Adj. so, dass es sich nicht ändern lässt ein unabänderlicher Beschluss, eine unabänderliche Tatsache un·ab·ding·bar Adj. auf jeden Fall notwendig Latein ist für dieses Studium eine unabdingbare Voraussetzung. un·ab·hän·gig Adj. 1. (≈ autonom, souverän) so, dass jmd. oder etwas über sich selbst entscheiden kann und nicht von den Befehlen anderer abhängt ein unabhängiges Land, sich frei und unabhängig fühlen, eine unabhängige Tageszeitung 2. nicht von jmdm. oder etwas beeinflusst Die Veranstaltung findet statt, unabhängig vom Wetter., Das ist unabhängig von meinem Willen geschehen., Die Minister haben unabhängig voneinander dieselbe Entscheidung getroffen. 3. nicht auf jmdn. oder etwas angewiesen sich von den Eltern unabhängig machen, Diese Tiere können unabhängig vom Menschen nicht mehr existieren. ▪ und unabhängig davon, ob ... : egal, ob... Un·ab·hän·gig·keit die (kein Plur.) Zustand, in dem jmd. oder etwas unabhängig ist Die Provinz strebt die Unabhängigkeit vom Mutterland an., die Unabhängigkeit der Entscheidung nicht beeinflussen, bis zur eigenen finanziellen Unabhängigkeit noch auf die Eltern angewiesen sein, die Unabhängigkeit der Presse un·ab·kömm·lich Adj. (geh.) so, dass man (irgendwo) dringend gebraucht wird und nicht weggehen kann Ich bin heute leider unabkömmlich, können wir den Termin auf morgen verlegen? un·ab·läs·sig Adj. (geh. ≈ dauernd, ständig) ohne Unterbrechungen sich unablässig streiten

un·ab·seh·bar Adj. so, dass man es nicht vorher einschätzen kann ein Unfall mit unabsehbaren Folgen für die Umwelt ◆ Großschreibung → R 3.7 sich ins Unabsehbare ausdehnen un·ab·sicht·lich Adj. ohne Absicht etwas unabsichtlich tun un·ab·wend·bar Adj. so, dass man es nicht verhindern kann Die Katastrophe war unabwendbar. un·acht·sam Adj. 1. (≈ unaufmerksam) so, dass man nicht aufpasst im Straßenverkehr/im Unterricht unachtsam sein 2. nicht sorgsam ein Gerät unachtsam behandeln und deshalb beschädigen Un·acht·sam·keit die 1. (kein Plur.) die Tatsache, dass man unachtsam ist Seine Unachtsamkeit hatte schwere Folgen. 2. eine unachtsame Handlung Das war nur eine kleine Unachtsamkeit von ihr. un·ähn·lich Adj. nicht ähnlich Sie ist ihrer Schwester völlig unähnlich. un·an·fecht·bar Adj. (geh.) so, dass man es nicht anzweifeln kann ein unanfechtbares Urteil Un·an·fecht·bar·keit die (kein Plur.) (geh.) Zustand, in dem etwas unanfechtbar ist die Unanfechtbarkeit des Urteils un·an·ge·bracht Adj. in der gegebenen Lage oder Situation nicht passend eine unangebrachte Bemerkung machen, Ihre Kritik war völlig unangebracht. un·an·ge·foch·ten Adj. (geh.) von niemandem bezweifelt oder gehindert der unangefochtene Sieger des Wettbewerbs, Unangefochten passierte er die Wachen am Eingang. un·an·ge·mel·det Adj. ohne vorherige Anmeldung unangemeldeter Besuch, unangemeldet bei jemandem vorsprechen un·an·ge·mes·sen Adj. (geh.) nicht den Umständen oder Verhältnissen entsprechend ein unangemessen hohes Gehalt, eine unangemessene Lebensführung un·an·ge·nehm Adj. 1. (≈ unsympathisch) so, dass jmd. oder etwas nicht sympathisch ist ein unangenehmer Mensch/Zeitgenosse, ein unagenehmes Verhalten 2. so, dass man etwas als übel empfindet eine unangenehme Musik, unangenehm riechen, unangenehm schmecken 3. (≈ heikel) so, dass es schwierig oder kompliziert ist eine unangenehme Frage/Situation 4. (≈ peinlich) so, dass man es als peinlich empfindet Das ist mir aber sehr unangenehm! 5. so, dass es stört Er fällt immer unangenehm auf! un·an·ge·passt Adj. nicht so, wie es allgemein erwartet wird unangepasstes Verhalten, unangepasste Jugendliche un·an·ge·tas·tet Adj. (geh.) 1. so, dass nichts verbraucht wird Vorräte/Ersparnisse unangetastet lassen 2. so, dass es nicht beeinträchtigt wird jemands Rechte unangetastet lassen un·an·greif·bar Adj. so, dass man nicht dagegen vorgehen kann eine unangreifbare Position, Der Chef betrachtete sich als unangreifbar. un·an·nehm·bar Adj. (↔ akzeptabel) so, dass man es nicht akzeptieren kann unannehmbare Forderungen stellen Un·an·nehm·lich·keit die (meist Plur.) (geh.) etwas, das Schwierigkeiten, Ärger oder Mühe macht Unannehmlichkeiten auf sich nehmen, jemandem Unannehmlichkeiten bereiten un·an·sehn·lich Adj. (≈ hässlich ↔ attraktiv) nicht schön ein unansehnliches Äußeres haben Un·an·sehn·lich·keit die der Zustand, dass etwas unansehnlich ist un·an·stän·dig Adj. so, dass es gegen die guten Sitten verstößt ein unanständiger Witz, unanständig viel Geld für etwas verlangen Un·an·stän·dig·keit die 1. (kein Plur.) unanständige Art Mit deiner Unanständigkeit bist du überall aufgefallen. 2. etwas Unanständiges Das war eine große Unanständigkeit von ihm. un·an·tast·bar Adj. (geh.) so, dass man es nicht in Frage stellen darf eine unantastbare Regel, Die Würde des Menschen ist unantastbar. Un·an·tast·bar·keit die (kein Plur.) (geh.) der Zustand, dass etwas unantastbar ist die Unantastbarkeit der freien

Gedankenäußerung un·ap·pe·tit·lich Adj. 1. so, dass man es nicht essen möchte, weil es ekelig ist ein unappetitliches Essen 2. ungepflegt und schmutzig ein unappetitlicher Anblick, Die Toiletten in der Gaststätte sahen ziemlich unappetitlich aus. Un·art die (geh.) eine Angewohnheit oder ein Verhalten, die/das andere stört jemandem seine Unarten abgewöhnen, Das ist so eine Unart von ihm., die Unarten eines Kindes erdulden un·ar·tig Adj. (≈ ungezogen) nicht mit einem Verhalten, wie Erwachsene es allgemein von einem Kind erwarten ein unartiges Kind un·äs·the·tisch Adj. nicht ästhetisch un·at·trak·tiv Adj. nicht attraktiv un·auf·fäl·lig Adj. 1. (≈ dezent) so, dass es nicht auffällt sich unauffällig kleiden/verhalten, ein unauffälliges Muster 2. (≈ diskret) ohne bemerkt zu werden Sie steckte ihm unauffällig das Geld zu. un·auf·find·bar Adj. so, dass es nicht gefunden werden kann Mein Notizbuch ist leider unauffindbar geblieben. un·auf·ge·for·dert Adj. ohne vorherige Aufforderung sich unaufgefordert irgendwo/bei jemandem melden un·auf·ge·klärt Adj. so, dass die Gründe, Hintergründe, Motive von etwas nicht bekannt sind unaufgeklärte Verbrechen der Kriminalgeschichte un·auf·halt·sam Adj. so, dass man es nicht aufhalten kann ein unaufhaltsamer Verfall/Fortschritt un·auf·hör·lich Adj. (geh. ≈ andauernd) ohne Unterbrechungen unaufhörlich stören/klingeln un·auf·merk·sam Adj. 1. (≈ abgelenkt ↔ konzentriert) so, dass jmd. nicht konzentriert und aufmerksam ist im Unterricht unaufmerksam sein, ein unaufmerksamer Schüler 2. (↔ zuvorkommend) so, dass sich jmd. nicht um seine Gäste kümmert als Gastgeber unaufmerksam gegenüber den Gästen sein Un·auf·merk·sam·keit die (kein Plur.) 1. Mangel an Aufmerksamkeit die Unaufmerksamkeit einiger Schüler/Zuschauer 2. Mangel an Zuvorkommenheit Ich habe vergessen, Ihnen etwas anzubieten. Bitte entschuldigen Sie meine Unaufmerksamkeit! un·auf·rich·tig Adj. (↔ ehrlich) nicht aufrichtig ein unaufrichtiger Mensch/Charakter, eine unaufrichtige Antwort un·auf·schieb·bar Adj. so, dass man es sofort tun muss Dieser Termin ist leider unaufschiebbar. un·aus·bleib·lich Adj. (≈ unvermeidlich, zwangsläufig) so, dass es geschehen muss Das ist die unausbleibliche Folge ihres unvernünftigen Verhaltens. un·aus·denk·bar Adj. (geh.) so schlimm, dass man es sich nicht vorstellen kann Die Folgen solch einer Katastrophe wären unausdenkbar. un·aus·ge·füllt Adj. 1. leer, nicht ausgefüllt ein unausgefülltes Formular 2. ohne eine sinnvolle Aufgabe sich unausgefüllt fühlen, ein unausgefülltes Leben un·aus·ge·gli·chen Adj. 1. so, dass jmd. mit sich selbst nicht zufrieden ist, weil er das Gefühl hat, dass ihm etwas fehlt sich ohne sein Hobby unausgeglichen fühlen, ein unausgeglichener Mensch 2. so, dass etwas nicht gleichmäßig verteilt oder ausgeglichen ist eine unausgeglichene Mannschaft, eine unausgeglichene Bilanz Un·aus·ge·gli·chen·heit die (kein Plur.) 1. der Zustand, dass jmd. unausgeglichen ist Seine Unausgeglichenheit macht ihn reizbar. 2. Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Dingen Die Unausgeglichenheit innerhalb des Teams wirkt sich ungünstig aus. un·aus·ge·go·ren Adj. nicht fertig durchdacht und deshalb mangelhaft unausgegorene Ideen/Pläne un·aus·ge·reift Adj. (abwert.) unausgegoren un·aus·lösch·lich Adj. (geh.) so, dass es nicht vergessen werden kann sich unauslöschlich einprägen, ein unauslöschlicher Eindruck

un·aus·sprech·lich Adj. 1. so, dass es sehr schwer auszusprechen ist ein unaussprechliches Wort für alle, die diese Sprache nicht beherrschen 2. (≈ unbeschreiblich) so, dass es sich kaum beschreiben lässt unaussprechliche Freude/Trauer un·aus·steh·lich Adj. (abwert. ≈ unerträglich) so, dass jmd. schwer zu ertragen ist ein unausstehlicher Mensch, Du bist heute wieder unausstehlich! un·aus·weich·lich Adj. so, dass es sich nicht verhindern lässt die unausweichliche Folge einer Sache un·bän·dig Adj. 1. (≈ ausgelassen) so, dass man sehr wild ist und sich durch nichts zur Ruhe bringen lässt unbändig herumspringen, Die Kinder sind ja wieder unbändig heute! 2. sehr intensiv; sehr groß unbändige Freude/Wut, sich unbändig über etwas freuen un·barm·her·zig Adj. 1. (≈ gnadenlos) ohne Nachsicht oder Mitleid eine unbarmherzige Strafe, unbarmherzig alle Fehler ahnden, ein unbarmherziger Gegner 2. (geh.) sehr stark eine unbarmherzige Kälte, Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Un·barm·her·zig·keit die (kein Plur.) der Mangel an Mitleid Der Richter war für seine Unbarmherzigkeit bekannt. un·be·ab·sich·tigt Adj. (≈ unabsichtlich) so, dass man etwas zwar verursacht, aber es nicht gewollt hat jemandem unbeabsichtigt schaden, eine unbeabsichtigte Bewegung machen un·be·ach·tet Adj. von niemandem beachtet sich unbeachtet von der Öffentlichkeit abspielen un·be·an·stan·det Adj. ohne Beanstandung und Kritik unbeanstandet bleiben, Unbeanstandete Mängel können später nicht mehr geltend gemacht werden. un·be·baut Adj. so, dass keine Gebäude darauf stehen ein unbebautes Grundstück un·be·dacht Adj. so, dass etwas nicht genug überlegt ist eine unbedachte Handlung/Äußerung, einer Sache unbedacht zustimmen un·be·darft Adj. (abwert. ≈ naiv) so, dass man ziemlich weltfremd ist oder nichts über eine Sache weiß ein völlig unbedarfter Mensch, Sie ist auf diesem Gebiet völlig unbedarft. ‣ Unbedarftheit un·be·denk·lich Adj. so, dass man es ohne Bedenken tun oder benutzen kann ein unbedenkliches Verfahren, ein für die Gesundheit unbedenkliches Mittel, Das Angebot können Sie völlig unbedenklich annehmen! un·be·deu·tend Adj. 1. nicht wichtig eine völlig unbedeutende Einzelheit, Es ist unbedeutend, was er gesagt hat, wichtig ist, was er tut. 2. geringfügig eine unbedeutende Menge un·be·dingt 1 (nur attr.) Adj. (geh. ≈ absolut) uneingeschränkt unbedingter Gehorsam, eine unbedingte Notwendigkeit un·be·dingt 2 Adv. auf jeden Fall; dringend Das müsst ihr euch unbedingt anschauen!, Musst du das unbedingt wissen? un·be·ein·druckt Adj. nicht beeindruckt Er blieb völlig unbeeindruckt, als er die Neuigkeit hörte. un·be·fahr·bar Adj. so, dass man darauf nicht fahren kann Im Winter sind die schlammigen Straßen/Wege völlig unbefahrbar. un·be·fan·gen Adj. 1. ohne Hemmungen mit jemandem ganz unbefangen umgehen/reden, völlig unbefangen an eine Aufgabe herangehen 2. unparteiisch und objektiv unbefangen an die Sache herangehen Un·be·fan·gen·heit die (kein Plur.) 1. (≈ Zwanglosigkeit) der Zustand, dass jmd. ohne Hemmungen ist etwas mit der Unbefangenheit eines Kindes tun 2. (≈ Objektivität) der Zustand, dass jmd. nicht Partei für jmdn. oder etwas ergreift die Unbefangenheit eines Zeugen/der Geschworenen anzweifeln un·be·frie·di·gend Adj. nicht befriedigend eine unbefriedigende Leistung un·be·frie·digt Adj. 1. (≈ unzufrieden) so, dass man mit etwas nicht zufrieden ist unbefriedigt über die eigene Leistung 2. so, dass jmds. sexuelle Wünsche nicht erfüllt sind

un·be·fugt Adj. nicht befugt oder berechtigt unbefugt jemandes Briefe lesen Un·be·fug·te der jmd., der keine Befugnis hat, etwas zu tun Zutritt für Unbefugte verboten! un·be·gabt Adj. (↔ talentiert) so, dass jmd. kein Talent zu etwas hat einen Musiker für unbegabt halten, auf einem Gebiet völlig unbegabt sein un·be·greif·lich Adj. (↔ verständlich) so, dass man es nicht verstehen kann Es ist mir unbegreiflich, wie sie das tun konnte., eine völlig unbegreifliche Geschichte un·be·grenzt Adj. ohne Einschränkung oder Begrenzung unbegrenzt viel Zeit/Geld zur Verfügung haben, unbegrenzt gültig sein un·be·grün·det Adj. ohne Grund oder Berechtigung ein unbegründeter Vorwurf, jemanden völlig unbegründet verdächtigen un·be·haart Adj. ohne Haare die unbehaarte Brust des Knaben Un·be·ha·gen das (kein Plur.) (geh.) 1. ein Gefühl des Unwohlseins ein Unbehagen in der Magengegend spüren 2. ein Gefühl des Zweifels Bei dieser Entscheidung befällt mich ein gewisses Unbehagen., etwas mit einem gewissen Unbehagen tun un·be·hag·lich Adj. 1. so, dass es nicht angenehm oder bequem ist eine unbehagliche Angelegenheit, ein unbehagliches Zimmer, Es ist unbehaglich kalt hier. 2. so, dass man ein unangenehmes Gefühl spürt sich unbehaglich fühlen un·be·han·delt Adj. 1. so, dass es nicht medizinisch versorgt ist eine unbehandelte Krankheit 2. so, dass keine chemischen Stoffe bei der Herstellung eingesetzt wurden unbehandeltes Gemüse, unbehandelte Baumwolle un·be·hel·ligt Adj. ohne bei einem Tun gestört oder gehindert zu werden jemanden unbehelligt etwas tun lassen, unbehelligt wieder zu Hause ankommen un·be·hol·fen Adj. mit wenig Geschick oder Übung unbeholfene erste Gehversuche, unbeholfen wirken Un·be·hol·fen·heit die (kein Plur.) Ungeschicklichkeit seine Unbeholfenheit im Umgang mit kleinen Kindern un·be·irr·bar Adj. ohne sich beirren oder beeinflussen zu lassen seine Ziele unbeirrbar verfolgen un·be·kannt Adj. 1. nicht bekannt Diese Person ist mir völlig unbekannt., in ferne, unbekannte Länder reisen 2. (↔ prominent) nicht berühmt ein noch unbekannter Künstler ▪ eine Anzeige gegen unbekannt AMTSSPR.: eine Anzeige gegen einen nicht bekannten Täter ◆ Großschreibung → R 3.17 das Grabmal des Unbekannten Soldaten Un·be·kann·te 1 der/die Person, die man nicht kennt Sie war der Polizei keine Unbekannte., der große Unbekannte in ihrem Leben Un·be·kann·te 2 der/die MATH. Zahl, deren Wert durch einen Buchstaben dargestellt wird eine Gleichung mit zwei Unbekannten un·be·klei·det Adj. (≈ nackt) so, dass man kein Kleidungsstück anhat un·be·küm·mert Adj. (≈ sorglos) so, dass man nicht von Sorgen und Problemen bedrückt wird ein unbekümmertes Leben führen un·be·las·tet Adj. 1. (≈ unbekümmert) nicht mit Sorgen oder Pflichten belastet ein unbelastetes Leben 2. so, dass keine Schuld oder kein Vergehen vorliegt eine unbelastete Vergangenheit, nur politisch unbelastete Mitarbeiter einstellen un·be·lebt Adj. 1. nicht zu den Lebewesen gehörig die unbelebte Natur/Materie 2. einsam eine unbelebte Gegend un·be·lehr·bar Adj. so, dass man sich nicht belehren lässt und aus seinen Fehlern nicht lernt ein unbelehrbarer Mensch, Gib dir keine Mühe, sie ist unbelehrbar!

un·be·leuch·tet Adj. nicht beleuchtet unbeleuchtete Straßen un·be·liebt Adj. nicht beliebt ein unbeliebter Mitarbeiter, Mit seiner Meinung machte er sich bei seinen Kollegen unbeliebt. Un·be·liebt·heit die (kein Plur.) die Tatsache, dass man unbeliebt ist die Unbeliebtheit einer Mitarbeiterin un·be·mannt Adj. so, dass keine Menschen in einem Raumschiff o.Ä. sind ein unbemanntes Raumschiff, die unbemannte Raumfahrt, Ein unbemanntes Spionageflugzeugt nennt man Drohne. un·be·merkt Adj. so, dass es niemandem auffällt sich unbemerkt irgendwo einschleichen, Dieser Fehler konnte nicht unbemerkt bleiben. un·be·nom·men ▪ etwas ist/bleibt jemandem unbenommen (geh.): jmd. kann tun und machen, was er für richtig hält Er bleibt dir unbenommen, zu gehen. un·be·nutzt Adj. nicht benutzt ein unbenutztes Taschentuch un·be·o·bach·tet Adj. ohne beobachtet zu werden sich unbeobachtet aus dem Zimmer schleichen, etwas in einem unbeobachteten Moment tun, sich unbeobachtet fühlen un·be·quem Adj. 1. so, dass es nicht angenehm ist, weil man nicht gut sitzt oder liegt oder weil ein Kleidungsstück nicht gut passt ein unbequemer Stuhl, in unbequemer Haltung sitzen, Der Anzug ist elegant, aber unbequem. 2. so, dass es für jmdn. lästig oder peinlich ist Er stellt mir immer so unbequeme Fragen., eine unbequeme Aufgabe vor sich haben 3. (≈ unangepasst) nicht angepasst und kritisch ein unbequemer Mensch Un·be·quem·lich·keit die 1. (kein Plur.) die Tatsache, dass etwas nicht angenehm für den Körper ist die Unbequemlichkeit einiger moderner Möbel 2. eine lästige Lage oder Situation Unbequemlichkeiten gern aus dem Wege gehen, jemandem Unbequemlichkeiten bereiten un·be·re·chen·bar Adj. 1. (abwert.) (in seinen Reaktionen) nicht einzuschätzen ein unberechenbarer Mensch/Charakter, Manchmal ist sie völlig unberechenbar. 2. nicht vorhersehbar unberechenbares Wetter un·be·rührt Adj. 1. noch nicht benutzt Das Essen stand unberührt auf dem Tisch., ein unberührtes Bett 2. so, dass es jmdn. nicht beeinflusst von jemandes Leid völlig unberührt bleiben ▪ ein unberührtes Mädchen (veralt.): ein Mädchen, das noch keinen Geschlechtsverkehr hatte ▪ die unberührte Natur : die Natur, die der Mensch nicht verändert hat un·be·scha·det 1 (nur präd.) Adj. (geh.) ohne Schaden genommen zu haben unbeschadet aus einer Sache hervorgehen un·be·scha·det 2 Präp. +Gen. (geh. ≈ trotz) drückt aus, dass etwas nicht in Betracht gezogen wird Unbeschadet seiner Jugend war er doch schon recht vernünftig. un·be·schä·digt Adj. nicht beschädigt Das Auto ist bei dem Unfall völlig unbeschädigt geblieben. un·be·schol·ten Adj. (geh.) tadellos; mit einem guten Ruf ein unbescholtener Bürger un·be·schrankt Adj. ohne Schranken ein unbeschrankter Bahnübergang un·be·schränkt Adj. nicht eingeschränkt unbeschränkte Befehlsgewalt über etwas haben un·be·schreib·lich Adj. so intensiv, groß, schön o.Ä., dass es nicht zu beschreiben ist ein unbeschreibliches Aussehen haben, unbeschreiblich schön, ein unbeschreiblicher Lärm un·be·schrie·ben Adj. nicht beschrieben unbeschriebene Seiten ▪ ein unbeschriebenes Blatt (umg.): eine Person, von der man noch nichts weiß oder die noch keine Erfahrung auf einem Gebiet hat un·be·schwert Adj. (≈ sorglos) ohne Sorgen eine unbeschwerte Kindheit, nach der bestandenen Prüfung völlig unbeschwert in den Urlaub fahren können ‣ Unbeschwertheit un·be·se·hen Adv. ohne vorherige Prüfung etwas unbesehen glauben/übernehmen un·be·setzt Adj. nicht besetzt Der Posten/Die Position/die Stelle war lange Zeit unbesetzt.

un·be·sieg·bar Adj. so, dass man jmdn. oder etwas nicht besiegen kann ein unbesiegbarer Gegner, eine unbesiegbare Armee un·be·siegt Adj. nicht besiegt Die feindlichen Truppen blieben unbesiegt. un·be·son·nen Adj. (≈ unüberlegt) ohne vorherige Überlegung; unvorsichtig eine unbesonnene Tat, ein unbesonnener, draufgängerischer Mensch Un·be·son·nen·heit die (geh.) 1. (kein Plur.) unbesonnene Art etwas Unkluges aus lauter Unbesonnenheit tun 2. unbesonnene Handlung Diese Unbesonnenheit kam uns teuer zu stehen. un·be·sorgt Adj. ohne sich Sorgen zu machen Sei ganz unbesorgt, das wird schon gut gehen! un·be·stän·dig Adj. 1. (≈ wechselhaft) so, dass es sich oft ändert und nie lange stabil bleibt unbeständiges Wetter 2. so, dass jmd. sich nicht lange Zeit einer Sache widmet und immer wieder die Veränderung sucht Er ist ein unbeständiger Charakter/Mensch, auf den wenig Verlass ist. Un·be·stän·dig·keit die (kein Plur.) 1. (≈ Wechselhaftigkeit) Die Unbeständigkeit des Wetters ist typisch für diese Region. 2. eine Art, die unbeständig2 ist Ihre Unbeständigkeit hat sie schon viele gute Freunde gekostet. un·be·stä·tigt Adj. von offizieller Seite nicht bestätigt Nach noch unbestätigten Meldungen liegt die Zahl der Todesopfer über eintausend. un·be·stech·lich Adj. 1. nicht bestechlich Als Beamter/Politiker muss er unbestechlich sein. 2. nicht beeinflussbar ein unbestechliches Urteil, ein unbestechlicher Beobachter Un·be·stech·lich·keit die (kein Plur.) 1. die Eigenschaft, nicht bestechlich zu sein Unbestechlichkeit ist eine wichtige Tugend in der Politik. 2. die Eigenschaft, nicht beeinflussbar zu sein die Unbestechlichkeit eines Urteils un·be·stimmt Adj. 1. so, dass es nicht genau feststeht eine unbestimmte Menge, Der Zeitpunkt und der Ort unseres Treffens sind noch unbestimmt. 2. (≈ diffus) so, dass es nicht genau zu beschreiben ist ein unbestimmtes Gefühl haben, unbestimmte Ängste vor etwas haben 3. (≈ vage ↔ konkret) so, dass es nicht ausreichend genau ist unbestimmte Angaben zu etwas machen, Das ist mir zu unbestimmt, kannst du das nicht genauer erklären? ‣ Unbestimmtheit un·be·streit·bar Adj. so, dass es nicht bezweifelt werden kann eine unbestreitbare Tatsache, ein unbestreitbarer Vorteil un·be·strit·ten Adj. allgemein anerkannt und von niemanden bezweifelt Es ist unbestritten, dass ..., der unbestrittene Experte auf diesem Gebiet un·be·tei·ligt Adj. 1. so, dass kein Interesse gezeigt wird völlig unbeteiligt zuschauen/am Rand sitzen 2. so, dass man an etwas nicht teilnimmt an einem Unfall/einer Tat unbeteiligt sein, Bei dem Militäreinsatz wurde das Leben unbeteiligter Menschen gefährdet. un·be·tont Adj. SPRACHWISS. nicht betont eine unbetonte Silbe un·beug·sam Adj. so, dass man niemandem nachgibt und immer seinen eigenen Willen und seine Freiheit verteidigt unbeugsamen Widerstand leisten, einen unbeugsamen Willen haben un·be·wacht Adj. nicht bewacht ein unbewachter Parkplatz un·be·waff·net Adj. nicht bewaffnet ein unbewaffneter Täter/Polizeibeamter un·be·wäl·tigt Adj. so, dass etwas noch immer Schwierigkeiten und Probleme bereitet eine unbewältigte Vergangenheit, unbewältigte Aufgaben un·be·weg·lich Adj. 1. (≈ steif, starr) so, dass es nicht mehr zu bewegen ist ein unbewegliches Bein haben 2. (≈ regungslos) ohne sich zu bewegen unbeweglich in seinem Versteck verharren 3. (≈ starr, ausdruckslos) so, dass es sich nicht verändert eine unbewegliche Miene machen 4. (abwert.) so, dass man nicht bereit ist, seine Meinung zu ändern oder sich an neue Situationen anzupassen Im Alter ist sie in ihren

Auffassungen unbeweglich geworden. Un·be·weg·lich·keit die (kein Plur.) 1. Steifheit Die Unbeweglichkeit seines Armes ist ihm beim Sport hinderlich. 2. Regungslosigkeit in Unbeweglichkeit verharren 3. Ausdruckslosigkeit die Unbeweglichkeit seines Gesichts 4. (abwert.) mangelnde Bereitschaft, seine Meinung zu ändern oder sich neuen Situationen anzupassen Die Unbeweglichkeit beider Partner führte zum Scheitern der Verhandlungen. un·be·wohnt Adj. so, dass niemand dort wohnt eine unbewohnte Insel, ein unbewohntes Haus un·be·wusst Adj. 1. so, dass man es nicht bewusst weiß oder wahrnimmt unbewusste Ängste 2. so, dass man sich nicht darauf konzentriert etwas unbewusst wahrnehmen 3. (≈ unabsichtlich) aus Versehen Das habe ich unbewusst und nicht mit Absicht getan! un·be·zahl·bar Adj. 1. so teuer, dass man es nicht bezahlen kann Die Mieten in der Innenstadt sind unbezahlbar. 2. so nützlich oder wichtig, dass es keinen Gegenwert hat Deine Hilfe/Sein Rat ist einfach unbezahlbar!, Gesundheit ist unbezahlbar. un·be·zahlt Adj. 1. (noch) nicht bezahlt eine unbezahlte Rechnung 2. ohne Geld dafür zu bekommen unbezahlte Überstunden machen un·be·zähm·bar Adj. so, dass man es nicht zurückhalten kann eine unbezähmbare Neugier, ein unbezähmbares Verlangen nach Schokolade un·be·zwing·lich Adj. 1. nicht zu besiegen oder zu erobern ein unbezwinglicher Feind, eine unbezwingliche Festung 2. (≈ unbezähmbar) nicht zu unterdrücken eine unbezwingliche Müdigkeit/Sehnsucht Un·bil·den Plur. (veralt. geh.) unangenehme Wirkungen die Unbilden der Witterung Un·bill die (kein Plur.) (veralt. oder geh.) Unrecht, das jmdm. angetan wird viel Unbill zu ertragen haben, die Unbill der Gewalt un·blu·tig Adj. so, dass dabei niemand getötet oder verletzt wird ein unblutiger Aufstand, Das Geiseldrama konnte unblutig beendet werden. un·brauch·bar Adj. 1. nicht brauchbar Ein kaputter Reifen ist unbrauchbar. 2. nicht nützlich ein unbrauchbarer Vorschlag un·bü·ro·kra·tisch Adj. so, dass ein Handeln praktisch und unkompliziert ist und dabei auch von Regeln usw. Ausnahmen gemacht werden können eine unbürokratische Lösung für etwas finden, schnelle und unbürokratische Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe un·cool [unku̯l] Adj. (umg. ↔ cool) so, dass jmd. oder etwas langweilig und nicht interessant ist und Konj. 1. verwendet in Aufzählungen, um gleichwertige Wörter, Satzteile und Sätze zu verbinden Mädchen und Jungen, Sie ist Frau und Mutter., Sie war jung und schön., Ich bin fünfzehn Jahre alt und gehe zur Schule., Sie hörte es nur einmal klingeln und sofort ging sie ans Telefon. 2.

verwendet, um eine verstärkte Wirkung und eine Fortdauer von etwas auszudrücken, indem man gleiche Verben miteinader verbindet Es regnete und regnete., Sie redete und redete. 3.

verwendet, um zwei Adjektive im Komparativ zu verbinden, womit man eine unbegrenzte Steigerung ausdrückt, die über die Norm hinausgeht Das Auto fuhr schneller und schneller., Er kletterte höher und höher. 4. verwendet, um zwei Sätze zu verbinden, die einen Gegensatz ausdrücken Er hat gewonnen und ich habe wieder verloren., Wir müssen es schaffen(,) und wenn es noch so schwer ist!, Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode! 5.

verwendet, um zwei Sätze zu verbinden, wobei der Inhalt des ersten Satzes die Bedingung für den Inhalt des zweiten Satzes darstellt Klicken Sie auf das Symbol und das Programm wird gestartet., Sie hat nicht gelernt und eine schlechte Zensur bekommen. 6. verwendet, um zwei Sätze zu verbinden, die ein Geschehen zur gleichen Zeit ausdrücken Die Mutter liest und die Kinder schlafen., Sie kocht und hört dabei Radio. 7. verwendet, um zwei Sätze zu verbinden, die ein aufeinanderfolgendes Geschehen ausdrücken Die Geschäfte schließen und die Leute gehen nach Hause., Er steht um 6 Uhr auf und kocht (dann) erstmal Kaffee.

8.

verwendet, um zwei Sätze zu verbinden, wobei der erste Satz eine Einschränkung oder einen Ausdruck der Höflichkeit zu dem Inhalt des zweiten Satzes darstellt und durch eine adverbiale Bestimmung ersetzt werden kann Er ist imstande und tut das wirklich! (Am

Ende wird er das wirklich tun!), Es fehlte nicht viel und das Haus wäre explodiert! (Fast wäre das Haus explodiert!), Bist du so nett und hilfst mir? (Hilfst du mir netterweise?), Sei so freundlich und gib mir mal den Zucker. (Gib mir bitte mal den Zucker.) 9. verwendet, um Ablehnung, Zweifel, Ironie o.Ä. auszudrücken Ich und singen? Niemals!, Der und intelligent? Na, ich weiß nicht., Die Kinder müssen jetzt ins Bett. – Und die Erwachsenen?, Und ich? Bekomme ich etwa kein Geschenk? 10. MATH. (≈ plus) verwendet, um bei der Addition Zahlen miteinander zu verbinden Drei und drei ist sechs. ▪ Und wenn schon! (umg.): verwendet, um auszudrücken, das etwas nicht so schlimm oder eigentlich egal ist ▪ und so weiter (Abkürzung: „usw.“) : verwendet, um auszudrücken, dass man in einer Aufzählung noch weitere gleichwertige Dinge auflisten könnte In der Buchhandlung gibt es Romane, Sachbücher, Fotobände usw. ▪ und, und, und (umg.): verwendet, um auszudrücken, dass man noch weitere gleichwertige Dinge oder Sachverhalte auflisten könnte Im Urlaub werde ich schwimmen, faulenzen, mich sonnen, viel essen und, und, und. ◆ (kein) Komma vor „und“ → Z 2.14 Peter spielte Klavier(,) und die anderen hörten zu., Ich glaube, dass sie es nicht vergessen hat(,) und dass sie kommen wird. ◆ Komma vor „und“ → Z 2.15 Ich lese gern Krimis, und zwar solche, bei denen eine Kommissarin ermittelt., Die Kinder saßen am Tisch, in ihr Spiel vertieft, und bemerkten nichts., Er lud alle ein, die er kannte, und so waren es plötzlich viel zu viele Gäste. s. ‣ na, zwar Un·dank der (kein Plur.) (geh.) ▪ (von jemandem) nur Undank ernten : keinen Dank (von jmdm.) für eine gute Tat oder Hilfe bekommen ▪ Undank ist der Welt(en) Lohn (Sprichwort): oft bekommt man für eine gute Tat oder Hilfe keinen entsprechenden Dank un·dank·bar Adj. 1. nicht dankbar ein undankbarer Mensch, Das ist aber sehr undankbar von dir! 2. so schwer oder kompliziert, dass es sich eigentlich nicht lohnt, es zu tun eine undankbare Aufgabe Un·dank·bar·keit die (kein Plur.) Mangel an Dankbarkeit un·da·tiert Adj. ohne eine Datumsangabe ein undatierter Brief/Scheck un·de·fi·nier·bar Adj. (umg. abwert.) nicht genau zu bestimmen oder zu identifizieren Ein undefinierbarer Geruch drang aus dem Zimmer., Sie tranken eine undefinierbare grünliche Flüssigkeit. un·denk·bar Adj. (≈ unvorstellbar) so schlimm, dass man es sich nicht vorstellen kann Es ist undenkbar, dass ein Mensch so etwas Grausames tut! un·denk·lich ▪ seit/vor undenklichen Zeiten (veralt. geh.): vor sehr, sehr langer Zeit

Un·der·co·ver·agent, Un·der·co·ver·agen·tin der ['ʌndəkʌvəagɛnt] ein Polizist, der in einer kriminellen Gruppe ermittelt und

so tut, als ob er dazu gehöre, damit die anderen ihn nicht als Polizisten erkennen

Un·der·dog der ['ʌndədɔg] (Jargon) Person, die unterlegen oder sozial benachteiligt ist Un·der·ground der ['ʌndəgraʊnd] (kein Plur.) (geh.) 1. der Bereich einer Gesellschaft, der außerhalb des Gesetzes oder der Moral steht 2. Kunstrichtung, die versucht, sich vom etablierten Kunstbetrieb abzusetzen ◆ -comic, -film Un·der·state·ment das [ʌndə'steɪtmənt] (geh.) das bewusste Untertreiben (, das jmd. als Stilmittel einsetzt) Dieser Designer liebt das Understatement und setzt auf schlichte Eleganz. un·deut·lich Adj. 1. so, dass man es schwer verstehen kann undeutlich sprechen 2. so, dass es keine klaren Formen hat Die Schrift war nur undeutlich zu erkennen. 3. so, dass es unklar und verschwommen ist sich undeutlich an etwas erinnern, eine undeutliche Vorstellung von etwas haben un·dicht Adj. nicht dicht Der Reifen/die Flasche ist undicht. un·dif·fe·ren·ziert Adj. (geh.) so, dass die Einzelheiten von etwas nicht genug beachtet werden ein sehr undifferenziertes Urteil fällen Un·ding (umg.) ▪ Es ist ein Unding, dass ... : es ist schlecht, dass ... Es ist ein Unding, dass er immer unentschuldigt fehlt. un·di·p·lo·ma·tisch Adj. mit wenig Takt oder Geschick bei etwas sehr undiplomatisch vorgehen, eine undiplomatische Frage

un·dis·zi·p·li·niert Adj. nicht diszipliniert undisziplinierte Schüler un·durch·dring·lich Adj. so dicht, dass nichts hindurchdringen kann undurchdringlicher Nebel, ein undurchdringliches Dickicht un·durch·läs·sig Adj. so, dass es etwas nicht hindurchlässt Die Jacke ist für Wind und Regen undurchlässig. un·durch·schau·bar Adj. nicht zu erkennen undurchschaubare Absichten/Pläne un·durch·sich·tig Adj. 1. (keine Steigerung) so, dass man nicht durchsehen kann undurchsichtige Scheiben, undurchsichtige Gardinen 2. (abwert.) so, dass es nicht zu durchschauen und deshalb verdächtig ist undurchsichtige Geschäfte machen un·eben Adj. nicht eben ein unebener Fußboden/Untergrund Un·eben·heit die 1. (kein Plur.) unebene Beschaffenheit Dass der Tisch wackelt, liegt an der Unebenheit des Bodens. 2. ein Stelle, die höher oder tiefer als ihre Umgebung ist die Unebenheiten im Fußboden beseitigen un·echt Adj. 1. (↔ falsch) so, dass etwas nur vorgetäuscht ist unechte Gefühle 2. (↔ künstlich) nachgemacht ein unechter Stein, unechte Haare/Zähne un·ehe·lich Adj. nicht in einer Ehe geboren ein uneheliches Kind Un·eh·re die (kein Plur.) ▪ jemandem gereicht etwas zur Unehre (geh.): etwas macht jmdm. Schande un·eh·ren·haft Adj. nicht ehrenhaft ein unehrenhaftes Verhalten un·ehr·lich Adj. 1. nicht ehrlich ein unehrlicher Mensch, Das war unehrlich von dir, ihm nicht die Wahrheit zu sagen! 2. so, dass es rechtlich nicht einwandfrei ist unehrlich erworbener Reichtum Un·ehr·lich·keit die (kein Plur.) unehrliches Handeln Ihre Unehrlichkeit hat uns enttäuscht. un·ei·gen·nüt·zig Adj. (↔ egoistisch) so, dass man nicht an den eigenen Vorteil denkt jemandem uneigennützig helfen un·ein·ge·schränkt Adj. (≈ vorbehaltlos) ohne Einschränkungen uneingeschränkt gültig sein, jemands uneingeschränktes Vertrauen besitzen un·ein·heit·lich Adj. nicht einheitlich uneinheitliche Meinungen/Ergebnisse un·ei·nig Adj. verschiedener Meinung Wir sind uns/ich bin mit ihr in dieser Sache uneinig. Un·ei·nig·keit 1. (kein Plur.) die Tatsache, dass man nicht einer Meinung ist Uneinigkeit führt oft zu Streit. 2. Punkt, in dem man verschiedener Ansicht ist Uneinigkeiten aus dem Weg räumen un·ein·nehm·bar Adj. so, dass man es nicht erobern kann eine uneinnehmbare Festung un·eins Adj. verschiedener Meinung mit jemandem in einer Frage uneins sein, Sie sind sich noch immer uneins, was zu tun ist. ▪ mit sich selbst uneins sein (umg.): unentschlossen und unzufrieden mit sich sein un·emp·fäng·lich Adj. nicht zugänglich unempfänglich für die Bitten/das Leid anderer sein un·emp·find·lich Adj. 1. nicht empfindlich unempfindlich gegen Kälte sein 2. so, dass etwas jmdn. nicht berührt unempfindlich gegenüber jeder Kritik 3. (≈ strapazierfähig) so robust, dass es viel aushält ein unempfindlicher Stoff, der gut für Sportkleidung geeignet ist un·end·lich Adj. 1. so groß oder ausgedehnt, dass es ohne räumliche oder zeitliche Grenzen scheint das unendliche Weltall, eine unendliche Wartezeit, in unendliche Ferne rücken, die unendlichen Weiten der Steppe 2. (≈ sehr) in einem sehr hohen Maße unendlich traurig/glücklich sein, etwas mit unendlicher Vorsicht tun 3. MATH. PHILOS. größer als jeder endliche Wert eine unendliche Reihe, von eins bis unendlich, die Frage, ob das Weltall unendlich ist

▪ bis ins Unendliche : immer wieder ◆ Großschreibung → R 3.7 Das haben wir nun bis ins Unendliche geübt!, Das Unendliche ist schwer zu begreifen. Un·end·lich·keit die (kein Plur.) 1. (geh. ≈ Ewigkeit) etwas, das keine Grenzen in der Zeit oder dem Raum hat 2. die unermessliche Größe oder Ausdehnung die Unendlichkeit des Meeres 3. (umg.) sehr lange Zeit eine Unendlichkeit warten müssen un·ent·behr·lich Adj. (≈ unverzichtbar) so, dass man nicht darauf verzichten kann ein unentbehrlicher Helfer un·ent·gelt·lich Adj. ohne Bezahlung unentgeltlich arbeiten, etwas unentgeltlich nutzen dürfen un·ent·schie·den Adj. 1. noch nicht entschieden Es ist noch unentschieden, ob er mitkommt. 2. SPORT so, dass zwei Mannschaften den gleichen Punktestand haben Das Spiel steht/endete unentschieden. un·ent·schlos·sen Adj. noch nicht in der Lage, sich zu entscheiden ein unentschlossener Mensch, Sie wirkten noch unentschlossen. Un·ent·schlos·sen·heit die (kein Plur.) mangelnde Fähigkeit, sich zu entscheiden Seine Unentschlossenheit hat ihm schon manches gute Geschäft verdorben. un·ent·schuld·bar Adj. so, dass man es nicht entschuldigen kann ein unentschuldbarer Fehler/Irrtum un·ent·schul·digt Adj. ohne sich entschuldigt zu haben unentschuldigt im Unterricht fehlen un·ent·wegt Adj. 1. (≈ ununterbrochen, unablässig) ohne Pausen unentwegt stören/dazwischenreden, Die Feuerwehr war unentwegt im Einsatz. 2. (≈ beharrlich) so, dass jmd. etwas verfolgt, ohne aufzugeben ein unentwegter Kämpfer für seine Ideale un·er·ach·tet Präp. +Gen. (geh. ≈ trotz) Unerachtet seiner Erfolge wurde er nicht wiedergewählt. un·er·bitt·lich Adj. 1. durch nichts umzustimmen ein unerbittlicher Verfechter seiner Lehre, ein unerbittlicher Richter 2. hart und durch nichts zu verhindern ein unerbittliches Schicksal, ein unerbittliches Urteil ‣ Unerbittlichkeit un·er·fah·ren Adj. so, dass man auf einem Gebiet keine Erfahrung hat noch jung und unerfahren sein, ein unerfahrener neuer Mitarbeiter ‣ Unerfahrenheit un·er·find·lich ▪ aus unerfindlichen Gründen : aus Gründen, die man nicht kennt oder versteht un·er·freu·lich Adj. (≈ ärgerlich) so, dass es Ärger oder Trauer bereitet eine unerfreuliche Angelegenheit un·er·gie·big Adj. so, dass man es kaum oder gar nicht nutzen kann eine unergiebige Quelle, die nur wenig Wasser spendet, Diese Vorlesung war für mich ziemlich unergiebig. un·er·gründ·lich Adj. rätselhaft oder nicht durchschaubar ein unergründliches Geheimnis/Rätsel, die unergründlichen Tiefen des Ozeans un·er·heb·lich Adj. 1. gering eine unerhebliche Veränderung, Es entstand nur unerheblicher Schaden. 2. (umg. ≈ unbedeutend) nicht wichtig Es ist unerheblich, was ich dazu meine. un·er·hört Adj. 1. (≈ skandalös) empörend Es ist unerhört, was er sich erlaubt!, Das ist eine unerhörte Frechheit! 2. außerordentlich ein unerhört spannender Film, unerhörtes Glück haben un·er·kannt Adj. ohne erkannt oder identifiziert zu werden Die Täter konnten unerkannt entkommen. un·er·klär·lich Adj. so, dass man es sich nicht erklären kann ein unerklärlicher Zufall, aus unerklärlichen Gründen, Es ist mir unerklärlich, wie das geschehen konnte. un·er·läss·lich Adj. (geh.) unbedingt notwendig Diese Impfungen sind für die Reise unerlässlich., eine unerlässliche Voraussetzung für etwas un·er·laubt Adj. AMTSSPR. (≈ verboten) unerlaubter Waffenbesitz

un·er·le·digt Adj. nicht erledigt In der Eile musste vieles unerledigt bleiben. un·er·mess·lich Adj. (geh.) so groß oder umfangreich, dass es nicht vorstellbar ist unermesslich reich sein, die unermesslichen Weiten des Weltalls, unermessliche Freiheit/Freude/Schmerzen ▪ bis ins Unermessliche : in scheinbar grenzenlosem Maße ◆ Großschreibung → R 3.7 Die Schmerzen steigerten sich bis ins Unermessliche. un·er·müd·lich Adj. mit großer Ausdauer, Geduld oder Ehrgeiz etwas unermüdlich üben/trainieren, unermüdliche Hilfe, unermüdlicher Einsatz un·er·quick·lich Adj. (geh. ≈ unangenehm) unerfreulich ein sehr unerquickliches Gespräch un·er·reich·bar Adj. 1. so, dass man nicht dahin gelangen kann in unerreichbarer Höhe, das Geld so verwahren, dass es für Diebe unerreichbar ist 2. nicht zu erreichen oder verwirklichen sich unerreichbare Ziele stecken, Dieses Traumergebnis ist für die Konkurrenten unerreichbar. 3. (umg.) nicht (per Telefon) zu sprechen Der Professor ist im Augenblick unerreichbar, versuchen Sie es morgen noch einmal. ▪ in unerreichbarer Ferne : so weit weg, dass man es nicht erreichen kann Das Eigenheim ist nach dem Verlust der Arbeitsstelle in unerreichbare Ferne gerückt un·er·reicht Adj. (geh.) so, dass es (noch) von niemandem wiederholt ist eine unerreichte Perfektion beim Gesang, Dieses Ergebnis ist seither unerreicht geblieben. un·er·sätt·lich Adj. nicht zufrieden zu stellen ein unersättlicher Hunger, der unersättliche Drang nach Freiheit un·er·schöpf·lich Adj. 1. so, dass es scheinbar nie aufgebraucht werden kann nahezu unerschöpfliche Reserven, Seine Energie/Kraft/Geduld ist unerschöpflich. 2. so, dass man immer wieder darüber reden kann ein unerschöpfliches Thema un·er·schüt·ter·lich Adj. durch nichts zu erschüttern unerschütterliche Freundschaft/Treue, unerschütterlich an etwas glauben un·er·schwing·lich Adj. (≈ unbezahlbar) zu teuer Die Preise/Mieten sind hier für den Normalverdiener unerschwinglich. un·er·setz·lich Adj. nicht zu ersetzen ein unersetzlicher Verlust un·er·sprieß·lich Adj. nicht angenehm und nutzlos ein unersprießliches Gespräch un·er·träg·lich Adj. 1. so schlimm, dass es schwer zu ertragen ist unerträgliche Schmerzen, Die Hitze ist heute unerträglich. 2. (≈ unausstehlich) so, dass der Umgang mit jmdm. sehr unangenehm ist ein unerträglicher Mensch/Charakter un·er·wähnt Adj. (geh.) nicht erwähnt Ich möchte das nicht unerwähnt lassen., Das Problem ist unerwähnt geblieben. un·er·war·tet Adj. so, dass man es nicht erwartet oder dass man nicht daran gedacht hat unerwarteter Besuch, Das kam für sie völlig unerwartet. un·er·wi·dert Adj. 1. so, dass man keine Antwort erhält ein unerwiderter Brief 2. so, dass Gefühle nicht erwidert werden Seine Liebe ist unerwidert geblieben. un·er·wünscht Adj. (≈ unwillkommen) nicht erwünscht Du bist hier unerwünscht! UNESCO die (kein Plur.)

Abkürzung von „United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization“, eine Organisation der UNO für die Bereiche der Bildung, Wissenschaft und Kultur un·fä·hig Adj. 1. (abwert. ≈ inkompetent) so, dass man für etwas schlecht qualifiziert ist Er ist nicht nur faul, sondern auch völlig unfähig!, eine unfähige Mitarbeiterin 2. (zu etwas) nicht in der Lage Sie ist unfähig, längere Zeit zuzuhören. Un·fä·hig·keit die (kein Plur.) 1. (abwert. ≈ Inkompetenz) Mangel an Können oder Qualifikation einen Mitarbeiter wegen Unfähigkeit entlassen 2. die Tatsache, dass man zu etwas nicht in der Lage ist Er bedauert seine Unfähigkeit, ein Instrument zu spielen., Die Unfähigkeit zu lügen ist kein Mangel. un·fair Adj. so, dass es nicht den Regeln entspricht oder gerecht ist

sich unfair verhalten, eine unfaire Entscheidung, ein unfaires Urteil, Die gegnerische Mannschaft kämpfte unfair. Un·fall der

ein Ereignis, das unbeabsichtigt geschieht und Schaden anrichtet und bei dem auch Menschen verletzt oder getötet werden können ein Unfall mit dem Auto/beim Sport, einen Unfall haben, in einen Unfall verwickelt sein, in/bei einem Unfall verunglücken, ein tödlicher/schwerer Unfall, Ein Unfall hat sich ereignet/hat Todesopfer gefordert /hätte vermieden werden können. ◆ Arbeits-, Auto-, Betriebs-, Sport-, VerkehrsUn·fall·arzt, Un·fall·ärz·tin der MED. Arzt oder Ärztin, die Unfallopfer direkt am Ort medizinisch betreut Un·fall·be·tei·lig·te der/die Person, die in einen Unfall verwickelt ist Un·fall·flucht die (kein Plur.) RECHTSW. (≈ Fahrerflucht) die Flucht von jmdm. von der Stelle, an der er einen Unfall verursacht hat un·fall·ge·schä·digt Adj. so, dass man bei einem Unfall (körperlichen) Schaden erlitten hat Die Unfallgeschädigten wurden ins nahe gelegene Krankenhaus transportiert. ◆ Zusammenschreibung → R 4.2 mehrere unfallgeschädigte Personen Un·fall·kli·nik die MED. Spezialklinik, in der Verletzte von Unfällen behandelt werden Un·fall·op·fer das Person, die bei einem Unfall (körperlichen) Schaden erlitten hat Un·fall·ri·si·ko das die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall geschieht Sportarten mit hohem Unfallrisiko, eine riskante Fahrweise, die ein hohes Unfallrisiko birgt Un·fall·scha·den der ein Schaden, der durch einen Unfall verursacht worden ist ein Fahrzeug mit Unfallschaden Un·fall·sta·ti·on die MED. (≈ Notfallstation) Station eines Krankenhauses, in der bei Unfällen Verletzte zuerst behandelt werden Un·fall·stel·le die Ort, an dem ein Unfall geschehen ist die Unfallstelle absperren/räumen/weiträumig umfahren un·fall·träch·tig Adj. so, dass es bei einer Sache oder an einem bestimmten Ort ein hohes Unfallrisiko gibt eine unfallträchtige Kreuzung Un·fall·ver·si·che·rung die Versicherung, die im Fall eines Unfalles die Kosten für alle Schäden trägt Un·fall·wa·gen der 1. Fahrzeug, das bei einem Unfall beschädigt wurde einen Unfallwagen abschleppen 2. Wagen, der schon einmal in einen Unfall verwickelt war feststellen, ob es sich bei einem Gebrauchtwagen um einen Unfallwagen handelt un·fass·bar Adj. (geh.) so, dass man es nicht begreifen kann die unfassbare Nachricht von seinem Tode, Es ist (für alle) unfassbar, wie das geschehen konnte. un·fehl·bar Adj. 1. so, dass man keinen Fehler macht sich für unfehlbar halten 2. so, dass man sich in Bezug auf etwas nie täuscht ein unfehlbares Urteil/einen unfehlbaren Geschmack haben Un·fehl·bar·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, keine Fehler zu machen an seine eigene Unfehlbarkeit glauben, die Unfehlbarkeit seines Urteils, die Unfehlbarkeit des Papstes un·fein Adj. (geh. abwert.) nicht dem Anstand und den guten Manieren entsprechend Ihr Benehmen war äußerst unfein., In der Nase bohren gilt als unfein. un·flä·tig Adj. (geh. abwert.) so, dass es gegen den Anstand verstößt jemanden unflätig beschimpfen, unflätige Ausdrücke verwenden un·för·mig Adj. 1. groß und dick ein unförmiger Körper, Er ist im Laufe der Jahre immer unförmiger geworden. 2. in der Größe oder Form nicht passend eine unförmige Nase haben, Die Sessel sehen unförmig aus. un·frei Adj. 1. (↔ autonom) so, dass man in wirtschaftlicher und polititscher Weise von jmdm. abhängig ist ein unfreies Volk, Unter den Bauern gab es Freie und Unfreie. 2. gehemmt sich in jemands Gegenwart unfrei fühlen 3. AMTSSPR. nicht frankiert eine Postsendung unfrei schicken un·frei·wil·lig Adj.

1. gegen den eigenen Willen Er ist unfreiwillig mitgegangen., eine unfreiwillige Pause einlegen müssen 2. versehentlich oder nicht beabsichtigt unfreiwillig komisch sein, die unfreiwillige Komik von etwas un·freund·lich Adj. 1. nicht freundlich unfreundlich zu jemandem sein, eine unfreundliche Art haben 2. unangenehm ein unfreundliches Klima/Wetter Un·frie·de(n) der (kein Plur.) (geh.) Streit Zwischen beiden herrscht schon seit längerer Zeit Unfrieden. un·frucht·bar Adj. 1. so, dass irgendwo wenig wächst ein unfruchtbarer Boden, eine unfruchtbare Gegend 2. so, dass man keine Kinder zeugen kann Der Mann/Die Frau ist unfruchtbar. Un·frucht·bar·keit die (kein Plur.) 1. der Zustand, dass irgendwo wenig wächst die Unfruchtbarkeit der Felder infolge der Trockenheit 2. der Zustand, keine Kinder zeugen zu können Die Unfruchtbarkeit vieler Paare kann behandelt werden. Un·fug der (kein Plur.) (abwert.) 1. etwas, das falsch und dumm ist Erzählt doch nicht solchen Unfug! 2. etwas, das Schaden anrichtet oder sehr stört Was habt ihr denn da wieder für Unfug angerichtet? ▪ grober Unfug RECHTSW.: eine Handlung, bei der man aus Leichtsinn jmdn. gefährdet oder Sachschaden anrichtet Un·gar, Un·ga·rin der jmd., der die ungarische Staatsbürgerschaft hat un·ga·risch Adj. zu Ungarn gehörend die ungarische Sprache, Sie antwortet ungarisch (in ungarischer Sprache), nicht englisch., Ungarisch/das Ungarische (die ungarische Sprache)lernen ◆ Kleinschreibung → R 3.19 ungarischer Gulasch/Paprika Un·garn

Land in Südosteuropa mit Grenzen zu Österreich, Slowenien, Serbien, Kroatien, Rumänien, der Slowakischen Republik und der Ukraine un·gast·lich Adj. nicht gastfreundlich eine ungastliche Atmosphäre, ein ungastliches Haus un·ge·ach·tet Präp. +Gen. (geh.) trotz Ungeachtet dessen, dass es regnete, ging er spazieren., ungeachtet aller Ermahnungen un·ge·ahnt Adj. so, dass man es sich bisher noch nicht vorstellen konnte Diese Technik eröffnet ungeahnte Möglichkeiten., vor ungeahnten Schwierigkeiten stehen un·ge·bär·dig Adj. (geh.) wild; schwer zu beherrschen sich ungebärdig aufführen, ein ungebärdiges Kind un·ge·be·ten Adj. so, dass jmd. oder es nicht erwünscht ist ein ungebetener Gast, ungebeten auf etwas antworten un·ge·bil·det Adj. (abwert.) ohne Bildung ungebildete Menschen un·ge·bo·ren Adj. noch im Mutterleib; noch nicht geboren ein ungeborenes Kind, der Schutz des ungeborenen Lebens, Das Ungeborene wird durch das Rauchen geschädigt. un·ge·bräuch·lich Adj. so, dass ein Wort oder ein Ausdruck in der Sprache selten verwendet wird ein ungebräuchliches Wort/Verfahren un·ge·braucht Adj. (≈ unbenutzt) nicht gebraucht ein ungebrauchtes Hemd/Handtuch un·ge·bremst Adj. 1. nicht gebremst Der Wagen fuhr ungebremst den Berg hinunter. 2. so, dass es von nichts behindert wird eine ungebremste Entwicklung nehmen un·ge·bro·chen Adj. so, dass es trotz negativer Einflüsse nicht geschwächt ist ein ungebrochener Wille, mit ungebrochener Kraft un·ge·bühr·lich Adj. (geh.) 1. nicht so, wie es der Anstand und die guten Sitten verlangen sich ungebührlich betragen, ungebührliches Benehmen 2. das normale Maß überschreitend ungebührlich hohe Forderungen stellen un·ge·bun·den Adj. 1. in losen Blättern ein ungebundenes Exemplar dieses Buches 2. unabhängig; ohne feste Verpflichtungen jung und ungebunden sein, Im Urlaub wollen wir ungebunden sein. 3. (≈ ledig) nicht verheiratet Er/Sie ist noch ungebunden.

un·ge·deckt Adj. BANKW.

so, dass etwas nicht ausgezahlt werden kann, weil die entsprechende Menge Geld auf dem Konto nicht vorhanden ist ein ungedeckter Scheck

Un·ge·duld die (kein Plur.) 1. die Unfähigkeit, ruhig zu warten voller Ungeduld sein, Unter den Wartenden machte sich Ungeduld breit. 2. die Unfähigkeit, ruhig mit Schwierigkeiten oder Fehlern von anderen umzugehen Ungeduld im Umgang mit Lernenden/Kindern ist meist schädlich. 3. ein Zustand, in dem man nach Veränderungen strebt die Ungeduld der Jugend/eines Forschers un·ge·dul·dig Adj. 1. unfähig, ruhig zu warten Das Publikum wurde ungeduldig, als niemand auf der Bühne erschien. 2. unfähig, mit Schwierigkeiten oder Fehlern von anderen ruhig umzugehen beim Erklären/beim Lösen schwieriger Aufgaben schnell ungeduldig werden 3. nach Veränderungen strebend die ungeduldige Jugend, ungeduldig nach der Lösung eines Problems suchen un·ge·eig·net Adj. (für einen Zweck) nicht geeignet für einen Beruf ungeeignet sein, eine ungeeignete Methode, die Wahrheit zu erfahren un·ge·fähr 1 Adv. nicht genau nach ungefähren Schätzungen, Es hat sich ungefähr so abgespielt: ... ▪ (nicht) von ungefähr : (nicht) zufällig Das habe ich nicht von ungefähr gesagt., Sein Interesse für klassische Musik kommt nicht von ungefähr, schließlich war sein Vater Dirigent. un·ge·fähr 2 Partikel

verwendet bei Angaben der der Zeit, der Länge, des Maßes o.Ä., um auszudrücken, dass der angegebene Wert nicht genau ist, sondern ein wenig darüber oder darunter liegen kann

Wir treffen uns ungefähr um 10 Uhr., Das sind ungefähr 3 Meter Stoff., Zur Hochzeit haben wir ungefähr 100 Personen eingeladen. un·ge·fähr·det Adj. ohne einer Gefahr ausgesetzt zu sein Hier können Sie ungefährdet schwimmen. un·ge·fähr·lich Adj. so, dass keine große Gefahr damit verbunden ist eine vollkommen ungefährliche Krankheit, Dieser Weg ist ungefährlich, der andere nicht. un·ge·färbt Adj. nicht gefärbt ungefärbte Haare un·ge·hal·ten Adj. (geh.) verärgert ungehalten reagieren, Sie war sehr ungehalten über diesen Vorschlag. un·ge·heizt Adj. nicht geheizt ungeheizte Räume un·ge·hemmt Adj. 1. (≈ frei) ohne Hemmungen ungehemmt über die Vergangenheit reden 2. unkontrolliert Er fing ungehemmt zu schreien/weinen an. Un·ge·heu·er das 1. ein großes, böses Wesen aus dem Märchen oder der Sage In der Höhle haust ein Ungeheuer. 2. ein Mensch oder Tier, der/das sehr böse ist Der Hund war ein Ungeheuer., Sein Vater ist das reinste Ungeheuer. un·ge·heu·er 1 Adj. sehr groß oder außerordentlich eine ungeheure Entfernung/Tiefe/Höhe, ein Krater von ungeheuren Ausmaßen, ungeheure Kenntnisse besitzen, eine ungeheure Menge Menschen, eine ungeheure Kraftanstrengung un·ge·heu·er 2 Adv. sehr sich ungeheuer anstrengen, ungeheuer viel Geld verdienen, ungeheuer viel wissen ▪ ins Ungeheure steigen : sehr groß werden ◆ Großschreibung → R 3.7 Die Baukosten sind ins Ungeheure gestiegen., Das Ungeheure an der Sache ist, dass wir nichts bemerkt haben. un·ge·heu·er·lich Adj. (abwert. ≈ skandalös) schrecklich; empörend eine ungeheuerliche Anschuldigung un·ge·hin·dert Adj. so, dass man von niemandem dabei gestört oder aufgehalten wird ungehindert die Grenze/Kontrollen passieren un·ge·ho·belt Adj. 1. TECHN. nicht mit dem Hobel bearbeitet ungehobelte Bretter verwenden 2. (abwert.) primitiv und mit schlechtem Benehmen ein ungehobelter Kerl/Klotz un·ge·hö·rig Adj. so, dass es dem Anstand und den guten Sitten widerspricht sich ungehörig benehmen

Un·ge·hö·rig·keit die (geh.) ungehöriges Verhalten Diese Ungehörigkeit(en) muss ich mir nicht gefallen lassen! un·ge·hor·sam Adj. nicht bereit, Anordnungen von jmdm. zu befolgen ein ungehorsames Kind, ungehorsames Verhalten Un·ge·hor·sam der (kein Plur.) ungehorsames Verhalten Jetzt musst du für deinen Ungehorsam büßen! un·ge·kämmt Adj. nicht gekämmt mit ungekämmten Haaren zur Arbeit gehen un·ge·klärt Adj. (noch) nicht geklärt eine ungeklärte Frage, ungeklärte Kriminalfälle un·ge·kün·digt Adj. mit einer Arbeitstelle, die nicht gekündigt wurde ein ungekündigtes Arbeitsverhältnis, sich in ungekündigter Stellung befinden un·ge·küns·telt Adj. (≈ natürlich) so, dass man sich nicht verstellt und seine Gefühle offen zeigt eine ungekünstelte Art haben, ungekünstelte Freude/Anteilnahme zeigen un·ge·kürzt Adj. nicht gekürzt ein Text in ungekürztem Wortlaut, eine Oper/ein Theaterstück/einen Film in der ungekürzten Version aufführen un·ge·la·den Adj. 1. nicht eingeladen ungeladene Gäste 2. nicht mit Munition versehen eine ungeladene Waffe bei sich tragen un·ge·le·gen Adj. (geh.) so, dass es jmdm. zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einer bestimmten Situation nicht passt, weil er schon etwas anderes geplant hat Das kommt mir jetzt aber sehr ungelegen. Un·ge·le·gen·heit die (geh.) Unannehmlichkeit jemandem Ungelegenheiten bereiten un·ge·lenk Adj. 1. geringe Übung zeigend eine ungelenke Handschrift haben 2. unbeholfen, ungeschickt Das neugeborene Kälbchen machte erste ungelenke Schritte. un·ge·lernt Adj. so, dass man für eine Arbeit keine Ausbildung besitzt als ungelernter Arbeiter angestellt werden, Als ungelernte Arbeitskraft verdient man weniger als die Facharbeiter. un·ge·liebt Adj. nicht geliebt eine ungeliebte Arbeit, ein ungeliebtes Kind un·ge·lo·gen Partikel (umg.) ohne zu lügen; ganz ehrlich Das ist die reine Wahrheit, ungelogen! un·ge·löst Adj. nicht gelöst Der Satz von Fermat war lange Zeit ein ungelöstes Problem der Mathematik. Un·ge·mach das (kein Plur.) (veralt. oder geh.) Schwierigkeiten Nun musste sie großes Ungemach erleiden. un·ge·macht ▪ ein ungemachtes Bett : ein benutztes Bett, das nicht in Ordnung gebracht wurde un·ge·mein Adj. sehr groß, stark, heftig o.Ä. ungemeiner Ärger un·ge·mein Adv. sehr ungemein ehrgeizig/beliebt sein, Das tat ungemein weh. un·ge·müt·lich Adj. 1. so beschaffen, eingerichtet oder gestaltet, dass man sich darin nicht wohl fühlt ein ungemütliches Büro/Zimmer, Viele Menschen warten auf den ungemütlichen Gängen der Behörde. 2. nicht angenehm ungemütlich sitzen, jemandem ein paar ungemütliche Fragen stellen ▪ ungemütlich werden (umg.): ärgerlich werden un·ge·nannt Adj. nicht mit Namen bekannt Er blieb im Hintergrund und wollte lieber ungenannt bleiben. un·ge·nau Adj. 1. nicht genau eine ungenaue Messung, ungenaue Angaben machen 2. nicht sorgfältig ungenau arbeiten Un·ge·nau·ig·keit die 1. (kein Plur.) die Eigenschaft, ungenau zu sein die Ungenauigkeit der Messungen/der Angaben 2. etwas Ungenaues Uns sind ein paar Ungenauigkeiten unterlaufen. un·ge·niert ['ʊnʒeni:ɐ̯t / ʊnʒe'ni:ɐ̯t] Adj. (≈ unbefangen) ohne Hemmungen völlig ungeniert drauflosreden, sich ungeniert am Büffet

bedienen un·ge·nieß·bar Adj. 1. so, dass es sich nicht zum Essen eignet Diese Pilze sind ungenießbar. 2. (umg.) so, dass es schlecht schmeckt Das Essen in dieser Gaststätte ist einfach ungenießbar! 3. (umg. abwert. scherzh.) unerträglich; unausstehlich Du bist ja heute wieder einmal ungenießbar! un·ge·nü·gend Adj. 1. so, dass es nicht gut genug ist ungenügend vorbereitet sein, ungenügend beleuchtete Straßen 2. (↔ sehr gut) in Deutschland verwendet als Bezeichnung für die schlechteste Note in der Schule Die Arbeit war “ungenügend“, eine glatte 6! un·ge·nutzt Adj. so, dass niemand davon Gebrauch macht ungenutzte Räume/Geräte ▪ eine Gelegenheit ungenutzt verstreichen/vorübergehen lassen : eine Gelegenheit nicht nutzen un·ge·ord·net Adj. nicht geordnet seine Gedanken in ungeordneter Reihenfolge aufschreiben un·ge·pflegt Adj. (abwert.) 1. nicht gepflegt eine ungepflegte Erscheinung, ungepflegte Fingernägel 2. so, dass es nicht regelmäßig in Ordnung gehalten ist ein ungepflegtes Haus, ein ungepflegter Garten un·ge·ra·de Adj. MATH. so, dass eine Zahl nicht ohne Rest durch zwei teilbar ist Drei ist eine ungerade Zahl. un·ge·recht Adj. nicht gerecht eine ungerechte Entscheidung, Die Arbeit/Das Geld ist ungerecht verteilt worden. un·ge·recht·fer·tigt Adj. ohne Grund jemanden ungerechtfertigt beschuldigen, eine ungerechtfertigte Strafe Un·ge·rech·tig·keit die 1. (kein Plur.) ungerechte Art und Weise einer Sache oder Person Ihre Ungerechtigkeit empörte alle., die Ungerechtigkeit eines Urteils, die Ungerechtigkeit der sozialen Verhältnisse im Land 2. etwas, das ungerecht ist Bei der Verteilung der Spenden hat es auch viele Ungerechtigkeiten gegeben., die Augen vor den Ungerechtigkeiten nicht verschließen 3. ein Zustand, der ungerecht ist die Ungerechtigkeiten im Land bekämpfen un·ge·reimt Adj. 1. (abwert.) so, dass es keinen Sinn ergibt ungereimtes Zeug reden 2. LIT. ohne Reim ungereimte Verse Un·ge·reimt·heit die (abwert.) etwas, das keinen Sinn ergibt In seinen Aussagen gab es zahlreiche Ungereimtheiten., Mit diesen Ungereimtheiten wirst du wohl keinen überzeugen können! un·gern Adv. nicht gern Ich stimme (nur sehr) ungern zu. un·ge·rührt (nicht attr.) Adj. so, dass man kein Gefühl zeigt Während sie ihm ihr Leid klagte, blieb er völlig ungerührt. un·ge·sal·zen Adj. nicht gesalzen ein ungesalzenes Gericht un·ge·sät·tigt Adj. CHEM. (geh.) die Doppel- und Dreifachbindung von Atomen betreffend ungesättigte Fettsäuren un·ge·sche·hen ▪ etwas ungeschehen machen : etwas, das passiert ist und unangenehm ist, wieder rückgängig machen Ich wünschte, ich könnte diese Worte ungeschehen machen! un·ge·schickt Adj. 1. plump und unbeholfen ist eine ungeschickte Bewegung machen, sich bei etwas ungeschickt anstellen 2. so, dass jmd. keinen Sinn für das Praktische hat ein ungeschickter Mensch 3. so, dass es nicht besonders klug oder diplomatisch ist eine ungeschickte Bemerkung machen, Das war aber sehr ungeschickt von dir, dieses Thema anzuschneiden! 4. (↔ elegant) so umständlich oder missverständlich gesagt, dass man sich daran stört eine ungeschickte Formulierung un·ge·schlacht Adj. (geh. abwert.) 1. groß und plump ein ungeschlachter Kerl 2. ohne Höflichkeit ein ungeschlachtes Benehmen un·ge·schla·gen Adj. noch nie besiegt eine ungeschlagene Mannschaft un·ge·schlif·fen Adj.

1. nicht geschliffen ein ungeschliffener Diamant 2. (abwert.) ohne gutes Benehmen ein ungeschliffener Kerl, ungeschliffene Manieren haben un·ge·schminkt Adj. 1. (keine Steigerung) nicht geschminkt ein ungeschminktes Gesicht, ungeschminkt auf die Bühne treten 2. ohne Beschönigung die ungeschminkte Wahrheit, Ungeschminkter als eben kann man es wohl nicht mehr sagen. un·ge·schnit·ten Adj. FILM in voller Länge und ohne Kürzungen die ungeschnittene Fassung eines Klassikers der Filmgeschichte un·ge·scho·ren Adj. nicht geschoren Die Schafe sind noch ungeschoren. ▪ jemand ist (noch einmal) ungeschoren davongekommen : jmd. hat (noch einmal) Glück gehabt und ist ohne Schaden oder Strafe geblieben Der Dieb ist wieder ungeschoren davongekommen un·ge·schrie·ben Adj. ▪ ein ungeschriebenes Gesetz : etwas, das allgemein als Norm akzeptiert wird, aber nirgendwo aufgeschrieben ist un·ge·schult Adj. ohne eine spezielle Ausbildung ungeschultes Personal un·ge·se·hen Adj. 1. von niemandem bemerkt Die Täter konnten ungesehen entkommen. 2. ohne es vorher angesehen zu haben etwas ungesehen unterschreiben un·ge·sel·lig Adj. so, dass man die Gesellschaft anderer meidet ein ungeselliger Mensch, eine ungesellige Art haben un·ge·setz·lich Adj. im Widerspruch zu den Gesetzen eine ungesetzliche Handlung, nichts Ungesetzliches getan haben un·ge·si·chert Adj. 1. nicht mit Absperrungen o.Ä. gesichert eine ungesicherte Baustelle 2. nicht bestätigt noch ungesicherte Fakten/Informationen un·ge·sit·tet Adj. so, dass es gegen die guten Manieren und den Anstand verstößt sich ungesittet benehmen un·ge·stillt Adj. so, dass es nicht befriedigt ist eine ungestillte Sehnsucht haben un·ge·stört Adj. ohne Störung eine ungestörte Entwicklung, ungestört arbeiten können un·ge·straft Adv. ohne bestraft zu werden noch einmal ungestraft davonkommen Un·ge·stüm das (kein Plur.) (geh.) Verhalten, das heftig und stürmisch ist mit jugendlichem Ungestüm ans Werk gehen un·ge·stüm Adj. (geh. ≈ stürmisch) mit sehr viel Energie und Temperament jemanden ungestüm umarmen, ein ungestümes Wesen haben un·ge·sühnt Adj. (geh.) so, dass etwas nicht bestraft wird Das Verbrechen blieb ungesühnt. un·ge·sund Adj. 1. auf eine Krankheit hindeutend eine ungesunde Blässe haben, ungesund aussehen 2. so, dass es krank macht eine ungesunde Lebensweise, Fettes Essen/Rauchen ist ungesund. 3. schlecht eine ungesunde Entwicklung/Tendenz un·ge·teilt (nur attr.) Adj. ganz Ich bitte um Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. un·ge·trübt Adj. durch nichts Schlechtes beeinträchtigt ungetrübte Freude, Sein Vertrauen/Verhältnis zu ihr ist ungetrübt. Un·ge·tüm das (geh.) 1. (≈ Ungeheuer) (in Märchen oder Sage) verwendet für ein großes und gefährliches Wesen, das den Menschen feindlich gesinnt ist In der Höhle hauste ein fürchterliches Ungetüm. 2. (umg. abwert.) etwas, das einem sehr groß oder hässlich vorkommt ein Ungetüm von einem Hund, Sie trug ein wahres Ungetüm von einer Brille auf der Nase. un·ge·übt Adj. so, dass es an Übung und Routine fehlt ungeübte Bewegungen/Hände, Sie ist im Fahren noch ungeübt. un·ge·wiss Adj. 1. so, dass man nicht weiß, wie etwas sich entwickeln wird Es ist ungewiss, ob und wann er kommt., in eine ungewisse Zukunft blicken, eine Fahrt ins Ungewisse machen

2. (geh.) unbestimmt; vage ungewisse Befürchtungen haben ▪ jemanden über etwas im Ungewissen lassen : jmdn. nicht über etwas informieren Wir haben sie über unsere Absichten nicht im Ungewissen gelassen. ▪ etwas liegt im Ungewissen : etwas ist noch nicht entschieden Die Zukunft liegt im Ungewissen. Un·ge·wiss·heit die 1. (kein Plur.) der Zustand, dass man nicht weiß, wie sich etwas entwickeln wird Sie konnten die quälende Ungewissheit nicht länger ertragen. 2. (≈ Unwägbarkeit) ein Aspekt (in einer Planung), der ungewiss1 ist Ein paar Ungewissheiten bleiben auch bei sorgfältiger Planung bestehen. un·ge·wöhn·lich 1 Adj. anders als gewöhnlich eine ungewöhnliche Bitte, Es ist ungewöhnlich, dass sie noch nicht angerufen hat. un·ge·wöhn·lich 2 Adv. (≈ außerordentlich) ein ungewöhnlich großes Interesse, ein ungewöhnlich warmer Winter un·ge·wohnt Adj. anders als es für jmdn. normal und bekannt ist eine ungewohnte Umgebung, ein ungewohnter Anblick, Die Arbeit am Computer ist für mich noch sehr ungewohnt. un·ge·wollt Adj. ohne, dass man es will ein ungewollter Verrat, ungewollt schwanger weden un·ge·zählt Adj. 1. (geh.) in sehr großer Zahl ungezählte Male bei jemandem anrufen, jemandem ungezählte Briefe schreiben 2. ohne es vorher gezählt zu haben das Geld ungezählt einstecken Un·ge·zie·fer das (kein Plur.) Tiere oder Insekten, die an Tieren, Pflanzen oder Vorräten Schaden anrichten Ungeziefer in der Speisekammer haben, Flöhe sind ein sehr unangenehmes Ungeziefer für Menschen und Tiere. un·ge·zie·mend Adj. (geh.) so, dass es nicht der Situation und den Umständen entspricht ein ungeziemendes Benehmen, Für den Empfang sind Jeans ungeziemend. un·ge·zo·gen Adj. 1. nicht so, wie es der Anstand verlangt ein ungezogenes Kind, sich ungezogen benehmen 2. frech ungezogene Antworten geben Un·ge·zo·gen·heit die 1. (kein Plur.) ungezogene Art Die Ungezogenheit der Kinder ärgerte die Mutter. 2. Frechheit Was war das wieder für eine Ungezogenheit von dir? un·ge·zü·gelt Adj. ohne Beherrschung ein ungezügeltes Temperament haben, ungezügelt trinken un·ge·zwun·gen Adj. frei und ohne Hemmungen sich ungezwungen unterhalten Un·ge·zwun·gen·heit die (kein Plur.) (geh.) ungezwungene Art sich in aller Ungezwungenheit bewegen, eine erfrischende Ungezwungenheit an den Tag legen un·gif·tig Adj. nicht giftig ungiftige Pilze Un·glau·be(n) der (kein Plur.) 1. Zweifel daran, dass etwas richtig oder wahr ist Sie lauschte seinen Worten voller Unglauben. 2. REL. Zweifel an der Existenz eines Gottes im Unglauben erzogen werden/aufwachsen un·gläu·big Adj. 1. so, dass man an etwas nicht glaubt jemanden ungläubig anstarren 2. REL. nicht an einen Gott glaubend ungläubige Menschen Un·gläu·bige der 1. REL. jmd., der nicht an einen Gott glaubt 2. REL. verwendet im Islam, um alle die zu bezeichnen, die keine Muslime sind un·glaub·lich 1 Adj. 1. so, dass man es nicht glauben kann Das ist ja eine unglaubliche Geschichte! 2. (umg.) sehr groß eine unglaubliche Frechheit, ein unglaubliches Tempo, eine unglaubliche Hitze un·glaub·lich 2 Adv. (umg.) sehr unglaublich viel/schön/teuer un·glaub·wür·dig Adj. so, dass man jmdm. oder etwas nicht glauben kann ein unglaubwürdiger Zeuge, eine unglaubwürdige Geschichte

un·gleich 1 Adj. 1. so, dass es in einer bestimmten Hinsicht einen Unterschied gibt zwei ungleiche Brüder, zwei ungleiche Schuhe tragen, ungleich lange Beine haben 2. so, dass von zwei Gegenern der eine viel stärker ist ein ungleicher Kampf, ein ungleiches Fußballspiel un·gleich 2 Adv. (geh.) sehr viel Sie war ungleich schöner als ihre Schwester., Er fuhr ungleich schneller als sein Konkurrent. Un·gleich·ge·wicht das Zustand, in dem es keine Ausgewogenheit gibt ein Ungleichgewicht der Kräfte auf beiden Seiten un·gleich·mä·ßig Adj. 1. nicht gleichmäßig ein ungleichmäßiges Muster 2. nicht zu gleichen Teilen ungleichmäßig verteilt sein Un·glück das 1. ein Ereignis, bei dem Menschen verletzt oder getötet oder Sachen schwer beschädigt werden ein Unglück verhüten, Ihm ist ein Unglück widerfahren., bei einem Unglück ums Leben kommen ◆ Bergwerks-, Erdbeben-, Lawinen-, Zug2. Zustand, der von Kummer, Schmerzen und Trauer gekennzeichnet ist Der Krieg hat viel Unglück über das Land gebracht., in großem Unglück leben 3. (≈ Missgeschick) Pech beruflich/persönlich Unglück haben, Mir ist ein Unglück passiert, ich habe die Vase umgeworfen. ▪ zu allem Unglück : obendrein Erst hat er die Arbeit verloren und dann ist er zu allem Unglück auch noch krank geworden! ▪ jemand rennt in sein Unglück : etwas tun, was schlimme Folgen für einen selbst haben wird ▪ Ein Unglück kommt selten allein. : nach einem Missgeschick kommt fast immer auch ein zweites Missgeschick un·glück·lich Adj. 1. (≈ traurig) unglücklich sein, ein unglückliches Gesicht machen, Sie war unglücklich über den Verlust. 2. (≈ ungünstig) ein unglücklicher Zufall 3. mit fatalen Konsequenzen einen unglücklichen Verlauf nehmen, eine unglückliche Bewegung machen 4. so, dass man es falsch verstehen kann eine unglückliche Formulierung, sich unglücklich ausdrücken ▪ unglücklich verliebt sein : jmdn. lieben, der die Liebe nicht erwidert un·glück·li·cher·wei·se Adv. (≈ leider, bedauerlicherweise) drückt aus, dass man etwas bedauert Unglücklicherweise hatte er alles mit angehört. Un·glücks·bo·te der jmd., der eine schlechte Nachricht überbringt un·glück·se·lig Adj. 1. so, dass es eine schlimme Auswirkung hat eine unglückselige Entscheidung 2. von großem Unglück betroffen ein unglückseliger Mensch Un·glücks·fall der 1. ein schwerer Unfall, bei dem viele Menschen verletzt oder getötet worden sind Im Bergwerk hat sich ein Unglücksfall ereignet. 2. ein Missgeschick Dass ich die Vase zerbrochen habe, war eben ein Unglücksfall! Un·glücks·ra·be der (umg. ≈ Pechvogel) jmd., der oft und viel Pech hat Un·gna·de die (kein Plur.) ▪ (bei jemandem) in Ungnade fallen : jmds. Sympathie verlieren Er war beim König/bei seinem Chef in Ungnade gefallen. un·gnä·dig Adj. nicht freundlich jemanden ungnädig empfangen, ein ungnädiges Schicksal un·gül·tig Adj. nicht (mehr) gültig ein ungültiger Pass, eine ungültige Fahrkarte, Ohne Unterschrift ist der Vertrag ungültig., etwas ungültig machen Un·gül·tig·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, nicht gültig zu sein die Ungültigkeit eines Vertrages/Ausweises Un·gunst ▪ zu jemands Ungunsten/zu Ungunsten von ... : zu jmds. Nachteil Er hat sich zu seinen Ungunsten verrechnet., Die Entscheidung ist zu unseren Ungunsten ausgefallen. un·güns·tig Adj. (für jmdn. oder etwas) nachteilig, schlecht eine (für uns) ungünstige Ausgangsposition, ein (zum Segeln) ungünstiger Wind, sich unter ungünstigen Bedingungen schlechter entwickeln un·gus·tiös Adj. (österr.) ungenießbar1 2 un·gut Adj. 1. in einer nicht bestimmbaren Weise schlecht ungute Vorahnungen haben, ein ungutes Gefühl bei etwas haben

2. (übertr.) schlecht ein ungutes Verhältnis ▪ Nichts für ungut! (umg.): ich habe es nicht böse gemeint un·halt·bar Adj. 1. (abwert. ≈ untragbar) so schlecht, dass es nicht so bleiben kann Im Lager herrschten unhaltbare hygienische Zustände. 2. so falsch, dass es nicht zu akzeptieren ist Deine Behauptung ist unhaltbar. 3. SPORT vom Schützen so geschickt geschossen, dass der Schuss für den Torwart nicht zu halten ist ist Da hat Meier keine Chance, der Ball war unhaltbar. un·hand·lich Adj. so konstruiert, dass es nicht bequem zu benutzen ist ein großer, unhandlicher Koffer, Das Besteck ist unhandlich. un·har·mo·nisch Adj. nicht ausgeglichen eine unharmonische Atmosphäre, ein unharmonisch gestaltetes Ensemble von Gebäuden Un·heil das (kein Plur.) (geh.) Geschehen, das Schaden anrichtet und Trauer und Kummer bringt Unheil über jemanden bringen, großes Unheil anrichten ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.20 Unheil bringend/unheilbringend, Unheil kündend/unheilkündend, Unheil verkündend/unheilverkündend siehe auch ‣ unheildrohend, unheilverkündend un·heil·bar Adj. nicht heilbar unheilbar krank sein, eine unheilbare Krankheit, der unheilbar Kranke un·heil·dro·hend Adj. mit Unheil drohend unheildrohende Gewitterwolken ◆ Zusammenschreibung → R 4.2 Schwarze Wolken zogen unheildrohend am Horizont auf. un·heil·ver·kün·dend Adj. ein Unheil ankündigend unheilverkündend blicken/die Stimme heben ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.20 unheilverkündende/Unheil verkündende Nachrichten un·heil·voll Adj. so, dass es Unheil erwarten lässt ein unheilvolles Geschehen un·heim·lich 1 Adj. 1. so, dass es jmdm. Angst macht eine unheimliche Stille/Dunkelheit, Mir wird ganz unheimlich zumute., Der ist aber unheimlich! 2. (umg.) sehr stark; sehr groß eine unheimliche Angst haben, unheimlichen Hunger haben un·heim·lich 2 Adv. sehr unheimlich schwitzen, unheimlich viel Arbeit/Geld haben un·höf·lich Adj. nicht höflich ein unhöflicher Mensch, unhöfliches Benehmen Un·höf·lich·keit die 1. (kein Plur.) unhöfliche Art Ihre Unhöflichkeit hat alle verärgert. 2. unhöfliche Handlung sich grobe Unhöflichkeiten erlauben Un·hold der (geh.) 1. ein böser Mensch aus dem Märchen oder der Sage Man erzählt sich von einem Unhold, der sein Unwesen in den Bergen treibt. 2. (abwert.) ein böser Mensch Dieser Unhold quält hilflose Tiere. 3. ein Mann, der Frauen sexuell belästigt un·hy·gi·e·nisch Adj. nicht sauber unhygienische Zustände, Es ist unhygienisch, das Geschirr nur mit kaltem Wasser abzuspülen. Uni die (umg.) kurz für „Universität“ uni ['yni / y'ni] (nicht veränderlich) Adj. einfarbig ein uni Pullover, Das Kleid ist uni gefärbt. UNICEF die ['u:niʦɛf] (kein Plur.)

Abkürzung von „United Nations International Children's Emergency Fund“: Weltkinderhilfswerk der UNO Uni·form die Kleidung, die einheitlich gestaltet ist und die für bestimmte Berufe oder Gruppen Vorschrift ist Polizisten, Soldaten und Schüler in manchen Schulen tragen Uniformen. ◆ Ausgeh-, Dienst-, Polizei-, Schuluni·form Adj. (geh.) einheitlich uniform aussehen/gestaltet sein uni·for·miert Adj. in Uniform gekleidet uniformierte Polizisten Uni·kum das 1. (Plur. Unika) etwas, das es nur einmal gibt 2. (Plur. Unikums) (≈ Original) ein außergewöhnlicher oder sonderbarer Mensch Herr Müller ist wirklich ein Unikum, wir hatten viel Spaß mit ihm! un·in·te·r·es·sant Adj. 1. so, dass es für jmdn. ohne Bedeutung ist Das ist für uns im Moment völlig uninteressant.

2. so, dass es kein Interesse weckt Die Ausstellung war uninteressant gestaltet. un·in·te·r·es·siert Adj. nicht interessiert an etwas uninteressiert sein, ein uninteressiertes Gesicht machen Uni·on die POL. 1. (≈ Vereinigung)

Zusammenschluss von Staaten oder Institutionen mit dem Ziel, die Interessen gemeinsam besser und effektiver zu vertreten eine

wirtschaftliche/militärische Union mehrerer Staaten 2. (kein Plur.) POL. Bezeichnung für die Parteien CDU/CSU in Deutschland ▪ die Junge Union : die Nachwuchsorganisation der CDU/CSU

uni·so·no (nur präd.) Adj. (geh.) 1. MUS. einstimmig Die Instrumente spielen unisono. 2. (umg. ≈ übereinstimmend) Die beiden Angesprochenen antworteten unisono mit „ja“. uni·ver·sal Adj. (geh.) (alle möglichen Bereiche) umfassend universales Wissen besitzen, einen universalen Machtanspruch haben uni·ver·sell Adj. (geh.) 1. (≈ universal) 2. (≈ vielseitig) ein universelles Gerät, universell einsetzbar sein uni·ver·si·tär Adj. auf die Universität bezogen, zu ihr gehörend Uni·ver·si·tät die 1. Hochschule, an der in vielen Wissensgebieten gelehrt und geforscht wird an der Universität lehren/studieren/eingeschrieben sein, eine angesehene/alte/junge Universität, die Fakultäten/der Kanzler/der Rektor/das Sprachenzentrum der Universität 2. das Gebaüde einer Universität ◆ -sgelände, -campus Uni·ver·si·täts·kli·nik die Krankenhaus, das zu einer Universität gehört Uni·ver·si·täts·pro·fes·sor, Uni·ver·si·täts·pro·fes·so·rin der Person, die habilitiert ist und an einer Universität lehrt und forscht zum Universitätsprofessor berufen werden Uni·ver·si·täts·stadt die Stadt, in der es eine Universität gibt Uni·ver·sum das (kein Plur.) das Weltall die Geheimnisse des Universums erforschen Un·ke die 1. ZOOL. eine Krötenart 2. (umg.) jmd., der alles von der schlechten oder ungünstigen Seite sieht un·ken ohne OBJ ▪ jmd. unkt (umg.)

alles von der schlechten oder ungünstigen Seite sehen und aus dieser Haltung heraus Unheil oder etwas Schlechtes prophezeien Musst du immer so unken?

un·kennt·lich Adj. so, dass man es nicht erkennen kann sich mit einer Maske/Verkleidung unkenntlich machen, ein unkenntlich gemachtes Autokennzeichen ‣ Unkenntlichkeit Un·kennt·nis die (kein Plur.) das Nichtwissen jemanden in Unkenntnis der wahren Tatsachen lassen, einen Fehler aus Unkenntnis begehen un·klar Adj. 1. (≈ unverständlich) so, dass es schlecht zu verstehen ist sich unklar ausdrücken, eine unklare Aussprache haben 2. (≈ ungewiss) unklare Verhältnisse, Es ist noch völlig unklar, wie das enden wird. 3. so, dass es nicht deutlich zu erkennen ist etwas in der Ferne nur noch unklar erkennen ▪ jemanden im Unklaren über etwas lassen : jmdn. über etwas nicht genau informieren Un·klar·heit die 1. (kein Plur.) die Eigenschaft, unklar zu sein Es herrschte völlige Unklarheit darüber, wie es weitergehen sollte. 2. etwas Unklares Es sind noch einige Unklarheiten zu beseitigen. un·klug Adj. nicht klug und nicht gut überlegt sich unklug verhalten, eine unkluge Entscheidung, Das war sehr unklug von dir! un·kom·pli·ziert Adj. 1. einfach im Umgang ein unkomplizierter Mensch 2. einfach in der Bedienung ein Gerät mit unkomplizierter Bedienung

un·kon·t·rol·lier·bar Adj. so, dass man es nicht kontrollieren kann Die Situation wurde unkontrollierbar. un·kon·ven·ti·o·nell ['ʊnkɔnvɛnʦi̯onɛl] Adj. (geh.) nicht so, wie es allgemein üblich ist sich unkonventionell kleiden, Wir wollen die Feier einmal ganz unkonventionell gestalten. un·kon·zen·t·riert Adj. nicht aufmerksam im Unterricht unkonzentriert sein Un·kos·ten Plur. 1. alle Ausgaben für etwas Der Verein trägt sämtliche Unkosten. 2. Kosten, die zusätzlich entstehen Mir sind dafür Unkosten in Höhe von 50 Euro entstanden. Un·kos·ten·bei·trag der Geld, das man als Teil für die Unkosten, die jmdm. entstanden sind, zahlt Un·kraut das 1. (kein Plur.)

Pflanzen, die nicht von Menschen gewünscht sind, aber dennoch da wachsen, wo man Nutzpflanzen oder Zierpflanzen angebaut hat

im Garten Unkraut jäten, Das Unkraut wuchert. 2. eine bestimmte, als Unkraut1 betrachtete Pflanzensorte Im Garten zählt man Brennnesseln zu den Unkräutern. ▪ Unkraut vergeht nicht. (umg. scherzh.): verwendet, um auszudrücken, dass jmdm. etwas nicht wirklich schaden kann un·kri·tisch Adj. nicht kritisch unkritische Studenten, unkritisch Zeitung lesen

Un·kul·tur die (kein Plur.) (abwert.) Handlungen, die an sich negativ sind, aber von vielen als normal angesehen werden die Unkultur des Telefonierens mit dem Handy im Restaurant un·künd·bar Adj. so, dass keine Kündigung möglich ist ein unkündbares Arbeitsverhältnis, eine unkündbare Wohnung, Der Mitarbeiter ist unkündbar. un·längst Adv. (geh.) vor kurzem Wir haben uns erst unlängst getroffen. un·lau·ter Adj. (geh.) nicht ehrlich unlautere Absichten haben ▪ unlauterer Wettbewerb RECHTSW.: unrechtmäßiger Wettbewerb un·leid·lich Adj. (≈ unausstehlich) sehr unfreundlich ein unleidlicher Mensch un·le·ser·lich Adj. so, dass man es (fast) nicht lesen kann eine unleserliche Handschrift/Unterschrift un·leug·bar Adj. (geh.) so, dass es offensichtlich ist unleugbar im Vorteil sein, eine unleugbare Tatsache un·lieb·sam Adj. nicht angenehm unliebsame Besucher, unliebsame Folgen haben un·li·niert/un·li·ni·iert Adj. ohne Linien unlin(i)iertes Papier un·lo·gisch Adj. (↔ folgerichtig) nicht logisch eine unlogische Schlussfolgerung un·lös·bar Adj. so, dass es nicht zu lösen ist ein unlösbares Problem/Rätsel un·lös·lich Adj. so, dass es sich (in Wasser) nicht auflöst eine unlösliche Flüssigkeit/Substanz Un·lust die (kein Plur.) Mangel an Lust oder Motivation mit Unlust an eine Arbeit gehen un·maß·geb·lich Adj. (geh.) nicht wichtig Das ist unmaßgeblich für unsere Entscheidung., Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ... un·mä·ßig 1 Adj. 1. (abwert.) so übertrieben, dass es schädlich ist unmäßig trinken 2. (umg.) sehr stark, viel, intensiv o.Ä. unmäßiger Durst un·mä·ßig 2 Adv. (umg.) sehr unmäßig viel essen, Sie ist unmäßig groß. Un·men·ge die (umg.) große Menge Das ist ja eine Unmenge!, eine Unmenge Arbeit/Geld/Schulden haben, Unmengen an Wasser trinken Un·mensch der (abwert.) ein schlechter oder grausamer Mensch Das sind Unmenschen, die solche Verbrechen begehen! ▪ Ich bin ja kein Unmensch! (umg. scherzh.): ich bin bereit, großzügig und nachsichtig zu sein un·mensch·lich Adj.

1. grausam und brutal unmenschliche Verbrechen, Gefangene unmenschlich behandeln 2. eines Menschen nicht würdig unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen 3. (umg.) außerordentlich unmenschlichen Hunger haben, unmenschlich schwitzen Un·mensch·lich·keit die 1. (kein Plur.) die Eigenschaft, unmenschlich zu sein die Unmenschlichkeit des Krieges 2. unmenschliches Verhalten die von den Söldnern begangenen Unmenschlichkeiten un·merk·lich Adj. so, dass man es nicht oder nur schwer bemerkt sich ganz unmerklich entwickeln, unmerkliche Veränderungen un·miss·ver·ständ·lich Adj. klar und eindeutig jemandem etwas unmissverständlich klar machen un·mit·tel·bar Adj. 1. so, dass in einer Hierarchie, einer Reihenfolge, einer Verwandtschaftsbeziehung niemand/nichts dazwischen kommt sein unmittelbarer Vorgesetzter, unmittelbar mit jemandem verwandt sein 2. (≈ direkt) unmittelbar von etwas betroffen sein, Sie stand unmittelbar neben dem Minister. 3. auf kürzestem Weg unmittelbar vor der Haustür, auf unmittelbarem Weg irgendwohin fahren, Der Weg führt unmittelbar zum Marktplatz. 4. kurz nach einem anderen Ereignis Unmittelbar nach dem Tor feierten die Fans schon den Sieg ihrer Mannschaft., unmittelbar darauf/danach un·mö·bliert Adj. ohne Möbel eine unmöblierte Wohnung un·mo·dern Adj. (≈ altmodisch) nicht modern un·mög·lich Adj. 1. so, dass es nicht zu verwirklichen ist Äußere Umstände haben unser Vorhaben unmöglich gemacht., Was du da verlangst, ist völlig unmöglich!, unmögliche Forderungen stellen, das Unmögliche doch noch möglich machen 2. (umg. abwert.) so, dass es nicht mit einer gesellschaftlichen oder ästhetischen Norm übereinstimmt Du benimmst dich wieder unmöglich!, Das sieht wirklich unmöglich aus!, Sie trägt immer unmögliche Hüte! ▪ sich unmöglich machen (umg.): sich lächerlich machen Mit seinen Ansichten hat er sich unmöglich gemacht. ◆ Großschreibung → R 3.7 Du kannst nicht Unmögliches von uns verlangen! un·mo·ra·lisch Adj. nicht so, wie es Anstand und Moral fordern unmoralisches Verhalten un·mo·ti·viert Adj. 1. (≈ grundlos) ohne erkennbaren Grund unmotiviert lachen, einen unmotivierten Wutanfall bekommen 2. ohne Lust darauf, Leistung zu erbringen unmotivierte Mitarbeiter, Ich bin heute völlig unmotiviert. un·mün·dig Adj. 1. nicht in der Lage, selbst Entscheidungen zu treffen ein unmündiges Kind 2. RECHTSW. noch nicht erwachsen ▪ jemanden für unmündig erklären (lassen) : jmdn. entmündigen un·mu·si·ka·lisch Adj. ohne Begabung und Gefühl für die Musik ein unmusikalischer Mensch, vollkommen unmusikalisch sein Un·mut der (kein Plur.) (geh.) Verärgerung seinen Unmut über etwas äußern ▪ seinem Unmut Luft machen : aussprechen, dass man sich ärgert un·nach·ahm·lich Adj. (≈ einzigartig) so, dass es nicht imitiert werden kann einen unnachahmlichen Humor haben un·nach·gie·big Adj. nicht bereit, nachzugeben unnachgiebig auf seiner Meinung/seinen Forderungen beharren un·nach·sich·tig Adj. nicht bereit zu verzeihen oder Milde walten zu lassen ein unnachsichtiges Urteil, unnachsichtig alle Fehler ahnden un·nah·bar Adj. nicht bereit, mit anderen persönliche Beziehungen aufzunehmen ein unnahbarer Mensch, sich unnahbar geben un·na·tür·lich Adj. 1. nicht so, wie es normalerweise ist eine unnatürliche Verhaltensweise an den Tag legen, eine unnatürliche Blässe, unnatürlich klingen/sprechen 2. nicht so, wie es in der Natur ist Tiere in einer unnatürlichen Umgebung halten 3. (abwert. ≈ gekünstelt) eine unnatürliches Gehabe/Getue un·nor·mal Adj. nicht so, wie es üblich ist unnormal viel trinken, eine unnormale Reaktion zeigen

un·nö·tig Adj. 1. vermeidbar ein unnötiger Fehler/Umweg 2. überflüssig sich unnötige Gedanken/Sorgen machen, unnötige Anstrengungen unternehmen, unnötig viel reden, Es ist unnötig zu wiederholen, dass ihr herzlich willkommen seid. un·nütz Adj. 1. so, dass es keinen Nutzen hat viele unnütze Dinge kaufen/sammeln 2. überflüssig viel unnützes Zeug reden UNO die ['u:no] (kein Plur.) Abkürzung von „United Nations Organization“: Organisation der Vereinten Nationen un·or·dent·lich Adj. 1. (≈ schlampig) so, dass jmd. nicht ordentlich ist ein unordentlicher Mensch 2. so, dass etwas nicht aufgeräumt ist ein unordentliches Zimmer Un·ord·nung die (kein Plur.) Mangel an Ordnung im Zimmer/im Schrank herrscht (fürchterliche) Unordnung un·or·tho·dox Adj. (geh.) so, dass es nicht den gewöhnlichen Auffassungen und Normen entspricht unorthodoxe Maßnahmen ergreifen UNO-Si·cher·heits·rat der (kein Plur.) POL. Organ der Vereinten Nationen, das sich um den Frieden in der Welt bemüht un·par·tei·isch Adj. ohne für jmdn. oder etwas Partei zu ergreifen Ein Schiedsrichter sollte unparteiisch sein., ein unparteiisches Urteil abgeben Un·par·tei·ische der/die SPORT Schiedsrichter(in) Der Unparteiische hat das Spiel unterbrochen. un·pas·send Adj. 1. (abwert.) so, dass etwas (in einer Situation) nicht angebracht ist eine unpassende Bemerkung machen, etwas im unpassendsten Moment tun 2. ungünstig Er besucht mich immer im unpassenden Augenblick. 3. (für etwas) nicht geeignet oder angemessen für einen Ausflug in die Berge unpassend gekleidet sein un·päss·lich Adj. (veralt. oder geh.) so, dass man sich nicht wohl fühlt, weil man (auf harmlose Weise) krank ist sich unpässlich fühlen, Sie ist heute unpässlich. ‣ Unpässlichkeit un·per·sön·lich Adj. 1. (abwert.) distanziert, aber höflich eine unpersönliche Art haben 2. so, dass etwas Individuelles fehlt jemandem mit einem unpersönlichen Schreiben antworten, ein unpersönlich eingerichtetes Zimmer 3. (nur attr.) SPRACHWISS. so, dass ein Verb nur „es“ als Nominativergänzung regiert „regnen“ ist ein unpersönliches Verb. un·plugged ['anplakt] (nur präd.) Adj.

so, dass populäre Musik ohne elektrische, sondern nur mit akustischen Instrumenten gespielt wird das Stück unplugged spielen

un·po·li·tisch Adj. 1. so, dass sich jmd. nicht für Politik interessiert ein unpolitischer Mensch 2. so, dass es keinen politischen Inhalt hat unpolitische Themen bevorzugen un·po·pu·lär Adj. bei der Mehrheit nicht beliebt ein unpopulärer Politiker, zu unpopulären Maßnahmen greifen müssen un·prak·tisch Adj. 1. so, dass es (fast) nicht zu nutzen ist Die Tasche ist zwar sehr schön aber völlig unpraktisch. 2. so, dass jmd. keine Fähigkeiten für das praktische Arbeiten, Organisieren o.Ä. hat ein unpraktischer Mensch un·pro·ble·ma·tisch Adj. so, dass dabei keine Probleme entstehen eine unproblematische Konvertierung des Dokuments in ein anderes Format un·pro·duk·tiv Adj. 1. WIRTSCH. keine Güter produzierend unproduktive Zweige der Wirtschaft 2. (abwert.) wenig nützlich die Zeit mit unproduktivem Streit vergeuden un·pro·fes·sio·nell Adj. (≈ dilettantisch) so, dass es ohne Fachkenntnisse oder nicht effektiv ist Es ist völlig unprofessionell, wie er das Projekt leitet. un·pünkt·lich Adj. nicht pünktlich ein unpünktlicher Mensch, Heute dürft ihr nicht unpünktlich sein!

Un·pünkt·lich·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, unpünktlich zu sein Ich kann mich an deine Unpünktlichkeit schlecht gewöhnen! un·qua·li·fi·ziert Adj. 1. dumm eine unqualifizierte Äußerung 2. ohne spezielle Ausbildung unqualifizierte Arbeiter un·ra·siert Adj. nicht rasiert Un·rast die (kein Plur.) (geh.) (innere) Unruhe Un·rat der (kein Plur.) (geh. ≈ Müll) den Unrat wegräumen un·ra·tio·nell Adj. so, dass mehr Aufwand investiert wird als eigentlich notwendig ist unrationell arbeiten un·re·a·lis·tisch Adj. 1. nicht realisierbar unrealistische Forderungen 2. so, dass es nicht der Wirklichkeit entsprechen kann Diese Szene im Film war absolut unrealistisch. Un·recht das (kein Plur.) 1. (geh.) eine Tat, die jmdm. schadet ein Unrecht begehen, jemandem ein Unrecht zufügen, begangenes Unrecht wieder gutmachen, Das ist (und bleibt) Unrecht, egal wie ihr es zu rechtfertigen versucht. 2. der Zustand, nicht Recht zu haben oder nicht im Recht zu sein im Unrecht sein ▪ sich/jemanden ins Unrecht setzen (geh.): bewirken, dass man selbst/jmd. im Unrecht ist Mit dieser Entscheidung hat sich der Präsident ins Unrecht gesetzt. ▪ Unrecht/unrecht haben : sich irren Damit habt ihr Unrecht. ▪ zu Unrecht: fälschlicherweise Diese Anschuldigung besteht zu Unrecht. ◆ Groß- oder Kleinschreibung → R 3.11 Unrecht/unrecht tun, Ich habe bei diesem Streit Unrecht/unrecht erhalten/bekommen., Ich gebe dir in diesem Punkt Unrecht/unrecht. un·recht Adj. 1. so, dass es moralisch oder sittlich nicht richtig ist Es war unrecht, ihm nicht zu helfen. 2. nicht günstig zur unrechten Zeit geschehen, Das ist mir gar nicht so unrecht. ▪ jemandem unrecht tun : jmdn. ungerecht behandeln oder beurteilen Ihr habt ihm unrecht getan. un·recht·mä·ßig Adj. nicht rechtmäßig unrechtmäßig erworbenes Eigentum, sich etwas unrechtmäßig anmaßen un·red·lich Adj. (geh.) nicht ehrlich ein unredlicher Mensch, etwas auf unredliche Weise erwerben un·re·gel·mä·ßig Adj. 1. nicht regelmäßig ein unregelmäßiges Muster 2. mit verschiedenen Intervallen oder Zwischenräumen in unregelmäßigen Abständen, unregelmäßig atmen 3. SPRACHWISS. so, dass es nicht in der normalen Art gebildet wird unregelmäßige Perfektformen, unregelmäßige Steigerung bei Adjektiven Un·re·gel·mä·ßig·keit die 1. Abweichung vom Regelmäßigen eine Unregelmäßigkeit im Muster/im Rhythmus/im Takt 2. (verhüll.) Betrug Es hat bei der Abrechnung/in der Verwaltung gewisse Unregelmäßigkeiten gegeben. un·reif Adj. 1. (noch) nicht so, dass es geerntet oder verzehrt werden kann unreifes Obst/Gemüse 2. nicht sehr entwickelt oder erfahren unreife junge Menschen, ein unreifes Urteil über etwas haben un·rein Adj. 1. (geh. ≈ schmutzig) ein unreines Tischtuch, ein unreiner Fußboden 2. so, dass das Erscheinungsbild oder die Qualität von etwas durch etwas beeinträchtigt wird unreine Töne, unrein klingen, eine unreine Haut haben 3. REL. so, dass es der Gläubige nicht akzeptieren kann Im Islam ist das Schwein ein unreines Tier. un·ren·ta·bel Adj. so, dass es keinen Gewinn abwirft ein unrentables Geschäft/Unternehmen un·rett·bar Adj. (geh.) so, dass es nicht mehr wiedergefunden oder hergestellt werden kann unrettbar verloren sein un·rich·tig Adj. (≈ falsch) unrichtige Angaben machen, eine unrichtige Behauptung, Es ist nicht ganz unrichtig, was du da sagst. Un·ru·he die

1. (kein Plur.) der Zustand, in dem man nervös oder ängstlich erregt ist von Unruhe erfasst werden/sein, jemanden in Unruhe versetzen, voller Unruhe auf etwas warten 2. (kein Plur.) Zustand ständiger Bewegung Ihre Hände waren in ständiger Unruhe. 3. (kein Plur.) Lärm; Geschäftigkeit Die Kinder verbreiten Unruhe im Raum., Was ist das für eine Unruhe da draußen? 4. (kein Plur.) Unzufriedenheit Die neuen Verordnungen sorgten für Unruhe unter den Kollegen., Eine Besorgnis erregende Unruhe herrschte im ganzen Land. 5. (nur Plur.) Aufstand; Aufruhr Es kam zu bewaffneten Unruhen in einigen Provinzen., Unruhen unter den Häftlingen/Gefangenen schüren ◆ Gefängnis-, Rassen-, StudentenUn·ru·he·herd der ein Ort oder ein Land, wo es wiederholt zu Unruhen5 kommt Un·ru·he·stand der (kein Plur.) (scherzh. zu „Unruhe“ und „Ruhestand“ ) verwendet, um auszudrücken, dass jmd. zwar in den Ruhestand geht, aber weiterhin ein sehr ausgefülltes und aktives Leben führen wird Der Mann, der zehn Jahre lang als Präsident die Geschicke des Vereins lenkte, verabschiedet sich nun in den Unruhestand – mehrere Beratertätigkeiten und seine drei Enkel warten. Un·ru·he·stif·ter, Un·ru·he·stif·te·rin der jmd., der oft Unruhe4 verursacht un·ru·hig Adj. 1. erregt und besorgt langsam unruhig werden, unruhig auf die Uhr schauen, Ich bin unruhig, weil sie sich nicht gemeldet hat. 2. mit vielen Unterbrechungen ein unruhiger Schlaf 3. (ständig) in Bewegung die unruhige See, ein unruhiges Kind 4. geschäftig und laut eine unruhige Gegend 5. nicht gleichmäßig ein unruhiges Muster 6. voller Aufregung und Veränderungen eine unruhige Zeit voller politischer Veränderungen, eine (politisch) unruhige Gegend uns Pron. 1. Personalpronomen der 1. Pers. Plur. im Akkusativ Sie glauben an uns. 2. Personalpronomen der 1. Pers. Plur. im Dativ Er hat uns ein Buch gegeben. 3. Reflexivpronomen der 1. Pers. Plur. Wir haben uns verirrt. 4. reziprokes Pronomen der 1. Pers. Plur. Wir lieben uns. un·sach·ge·mäß Adj. nicht so, wie es erforderlich oder richtig ist eine Ware unsachgemäß lagern, unsachgemäße Behandlung un·sach·lich Adj. von persönlichen Gefühlen beeinflusst und deshalb nicht objektiv unsachliche Kritik üben, Werde bitte nicht unsachlich! un·sag·bar 1 Adj. (geh.) sehr groß oder sehr intensiv unsagbaren Schmerz ertragen, sich unsagbar freuen un·sag·bar 2 Adv. sehr unsagbar leiden un·säg·lich s. ‣ unsagbar un·sanft Adj. ohne Rücksicht und grob etwas/jemanden unsanft anfassen, unsanft geweckt werden un·sau·ber Adj. 1. (≈ schmutzig) unsaubere Kleidung/Hände 2. nicht so, wie es sein soll unsaubere Töne, unsauber klingen, eine unsaubere Haut haben, unsauber arbeiten/schreiben 3. nicht ehrlich; nicht legal unsaubere Machenschaften un·schäd·lich Adj. nicht schädlich ein (für die Gesundheit) unschädliches Mittel ▪ jemanden unschädlich machen (umg.): jmdn. hindern, weiterhin Schaden anzurichten un·scharf Adj. 1. nicht deutlich mit den Augen zu erkennen ein unscharfes Bild 2. (≈ eindeutig) so, dass etwas nicht genau definiert ist und man es auf verschiedene Arten deuten kann ein unscharfer Begriff un·schätz·bar Adj. so wertvoll, dass man es nicht hoch genug schätzen kann jemandem unschätzbare Hilfe leisten, Bilder von unschätzbarem Wert un·schein·bar Adj. (↔ auffällig) im Aussehen so durchschnittlich, dass es keine Aufmerksamkeit erregt ein unscheinbares Äußeres haben, recht unscheinbar wirken un·schlag·bar Adj. 1. nicht zu besiegen Die Mannschaft ist unschlagbar. 2. (≈ unübertrefflich) so gut, dass es nicht zu übertreffen ist einen unschlagbaren Humor haben

un·schlüs·sig Adj. so, dass man sich (noch) nicht entschieden hat unschlüssig dastehen, sich unschlüssig sein, was zu tun ist Un·schlüs·sig·keit die (kein Plur.) Mangel an Entschlusskraft Seine Unschlüssigkeit hat ihn um viele Chancen gebracht. Un·schuld die (kein Plur.) 1. (↔ Schuld) der Zustand, dass jmd. frei von Schuld ist seine Unschuld beteuern, jemandes Unschuld beweisen, an jemandes Unschuld glauben/zweifeln 2. Mangel an Erfahrung etwas in aller Unschuld behaupten 3. (veralt.) sexuelle Unberührtheit Der Vater wachte streng über die Unschuld seiner Tochter. ▪ in aller Unschuld : ohne etwas Böses zu denken oder zu planen ▪ eine Unschuld vom Lande (abwert. iron.): ein naives, unerfahrenes Mädchen un·schul·dig Adj. 1. nicht schuldig unschuldig ins Gefängnis geworfen werden, Daran bist du nicht ganz unschuldig!, unschuldig in einen Unfall verwickelt werden 2. ohne die Lebenserfahrung eines Erwachsenen ein unschuldiges Kind 3. (≈ harmlos) so, als wäre man ohne Schuld Obwohl jeder wusste, dass er gelogen hatte, machte er ein unschuldiges Gesicht und redete weiter. 4. so, dass man mit etwas nichts zu tun hat An diesem ganzen Chaos war sie nicht ganz unschuldig., In jedem Krieg müssen viele Unschuldige leiden. 5. ohne eine böse Absicht eine unschuldige Bemerkung, ein unschuldiges Lächeln 6. (veralt.) sexuell unberührt ein unschuldiges Mädchen Un·selbst·stän·dig·keit/Un·selb·stän·dig·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, unselbstständig zu sein un·selbst·stän·dig/un·selb·stän·dig Adj. 1. von jmdm. oder etwas abhängig finanziell unselbstständig sein, unselbstständig beschäftigt sein 2. (abwert.) nicht in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen ein unselbstständiger Mensch, Sie ist noch viel zu unselbstständig, um solch eine Aufgabe allein zu übernehmen. ▪ unselbständige Arbeit : Arbeit als Angestellter oder Arbeiter Einkünfte aus unselbständiger Arbeit un·ser 1 Pron. Personalpronomen der 1. Pers. Plur. im Genitiv Sie haben unser gedacht., Ein Gefühl der Angst bemächtigte sich unser. un·ser 2 Art. (Possessivartikel der 1. Pers. Plur.) 1. verwendet, um jmdn.

zu bezeichnen, zu dem der Sprecher als Teil eines Kollektivs (wir) in einem verwandtschaftlichen, freundschaftlichen oder beruflichen Verhältnis steht unsere Kinder, unsere Nachbarn, unser Lehrer 2. verwendet, um etwas zu bezeichnen, das der Sprecher als Teil eines Kollektivs (wir) als Besitz ansieht Wir wohnen gern in

unserem Haus., unsere Bücher 3. verwendet, um Körperteile des Sprechers zu bezeichnen Nach dieser Wanderung tun uns jetzt aber unsere Füße weh. 4. verwendet, um etwas zu bezeichnen, das von dem Sprecher als Teil eines Kollektivs (wir) verursacht, geplant, erdacht o.Ä. wurde Das war unser Fehler., unsere Ideen s. ‣ mein un·ser·ei·ner Pron. (umg.) jmd. wie ich/wir Unsereiner ist daran schon gewöhnt., Unsereiner fragt ja keiner! un·ser·eins s. ‣ unsereiner un·s(e)·rer Pron. (Possessivpronomen der 1. Pers. Plur.) verwendet an Stelle eines Substantives, um etwas zu bezeichnen, das vorher erwähnt wurde und zu dem der Sprecher als Teil eines Kollektivs ein Verhältnis der Zugehörigkeit oder des Besitzes hat

Eure Kinder sind immer so laut? Also unsere/unsre sind immer leise und brav., Das ist nicht euer Wagen! Das ist unserer/unsrer., Euer Haus ist ja ganz schön aber das unsere/unsre ist größer! s. ‣ unser un·se·rer·seits Adv. was uns betrifft Wir haben unsererseits keine Einwände. un·se·res·glei·chen, a. un·sers·glei·chen Pron. Leute wie wir wir und unseresgleichen un·se·ret·hal·ben, a. un·sert·hal·ben Adv. aus einem Grund, der uns betrifft Sie haben das nur unserethalben getan.

un·se·ret·we·gen, a. un·sert·we·gen Adv. aus einem Grund, der uns betrifft Der Termin musste unseretwegen verschoben werden., Unseretwegen müsst ihr nicht warten! un·se·ri·ge Pron. s. ‣ unsrige un·sers·glei·chen Pron. s. ‣ unseresgleichen

un·sert·halben Adv. s. ‣ unserethalben un·sert·we·gen Adv. s. ‣ unseretwegen un·si·cher Adj. 1. (≈ gefährlich) so, dass jmdm. dort Gefahren drohen Nachts sind die Straßen unsicher., in einer unsicheren Gegend wohnen 2. so, dass keine Übung vorhanden ist oder man eine Sache noch nicht gut kann oder erst vor kurzem mit etwas angefangen hat unsicher laufen, auf unsicheren Beinen stehen 3. (≈ ungewiss) so, dass man nicht weiß, wie etwas ausgehen oder sein wird eine unsichere Zusage, eine unsichere Angelegenheit, Es ist noch unsicher, ob ich mich an der Arbeit beteilige. 4. (≈ unzuverlässig) so, dass man etwas nicht vertrauen oder sich darauf verlassen kann eine unsichere Methode 5. so, dass man etwas nicht genau weiß und sich nicht mehr sicher ist Ich bin mir jetzt unsicher, wie das Wort nach der neuen Rechtschreibung geschrieben wird., Mit deinen Fragen machst du mich noch ganz unsicher. 6. (↔ selbstsicher) so, dass man kein Selbstbewusstsein hat unsicher lächeln, Unsicher betrat er das Luxusrestaurant. ▪ die Gegend unsicher machen (umg.): sich mit mehreren Leuten in einem bestimmten Bereich einer Stadt, wo es viele Kneipen gibt, amüsieren ◆ Großschreibung → R 3.7 Es ist noch im Unsichern, ob er zusagt. Un·si·cher·heit die 1. (kein Plur.) der Zustand, dass etwas gefährlich ist die Unsicherheit der nächtlichen Straßen 2. Zustand, in dem jmd. oder etwas unsicher ist etwas aus Unsicherheit ablehnen/falsch machen, Es besteht Unsicherheit darüber, ob man das tun soll., Es gibt noch Unsicherheiten in unserem Plan. 3. (meist Plur.) mangelnde Kenntnisse oder Übung Er hat noch Unsicherheiten in der Rechtschreibung. Un·si·cher·heits·fak·tor der etwas, das etwas unsicher3 macht Das Wetter ist der einzige Unsicherheitsfaktor in unserer Planung. un·sicht·bar Adj. so, dass man jmdn. oder etwas nicht sehen kann Die Tarnkappe besaß die Eigenschaft, denjenigen unsichtbar zu machen, der sie trug., Luft ist unsichtbar., Sie stand, für uns unsichtbar, hinter der Tür. Un·sinn der (kein Plur.) 1. etwas Sinnloses oder Dummes Sie glaubt jeden Unsinn, den sie im Fernsehen sieht., Es ist Unsinn, das alles noch einmal zu wiederholen., (Das ist doch alles) Unsinn! Glaubst du das etwa? 2. etwas, das man aus Übermut tut nichts als Unsinn im Kopf haben, Kinder, lasst doch den Unsinn! ▪ Unsinn!: verwendet, um etwas als völlig abwegig zurückzuweisen Mir geht's so schlecht, ich glaube, ich habe Krebs. – Unsinn! un·sin·nig 1 Adj. 1. ohne Sinn unsinniges Zeug reden, Es ist unsinnig, dafür so viel Geld auszugeben! 2. (umg.) sehr groß unsinnige Angst haben 3. (umg.) zu hoch unsinnige Forderungen stellen un·sin·nig 2 Adv. (umg. abwert.) sehr unsinnig hohe Preise verlangen, unsinnig oft anrufen Un·sit·te die (kein Plur.) (abwert.) schlechte Angewohnheit Es ist eine Unsitte von ihm, nach der Arbeit nicht aufzuräumen. un·sitt·lich Adj. (≈ unanständig) gegen die Moral (in sexueller Hinsicht) verstoßend sich unsittlich benehmen, jemanden unsittlich berühren, jemandem unsittliche Angebote machen un·so·li·de Adj. 1. nicht maßvoll; nicht zuverlässig ein unsolider Lebenswandel, ein unsolider Mensch 2. ohne Qualität; nicht gründlich eine unsolide Arbeit, unsolide gefertigt sein un·so·zi·al Adj. 1. ohne Rücksicht auf andere Menschen ein unsoziales Verhalten 2. so, dass es bestimmte Gruppen der Gesellschaft benachteiligt eine unsoziale Politik machen un·spek·ta·ku·lär Adj. wenig Aufsehen erregend Das Ganze verlief völlig unspektakulär. un·sport·lich Adj. 1. im Sport ungeübt und an Sport nicht interessiert ein unsportlicher Mensch 2. (≈ unfair) ohne (sportliche) Fairness unsportliches Verhalten uns·ri·ge, a. un·se·ri·ge (mit bestimmten Artikel) Pron. (veralt.) 1.

verwendet, um die Personen zu bezeichnen, die einer Organisation, einem Verein o.Ä. angehören, dem sich der Sprecher durch eigene Zugehörigkeit verbunden fühlt Die unsrigen/Unsrigen haben schon wieder verloren! 2. verwendet anstatt der/die/das unsere Wir haben das unsrige/Unsrige getan. ◆ Groß- oder Kleinschreibung → R 3.15 Dort kommen die unsrigen/Unsrigen. s. ‣ unser un·sterb·lich Adj. 1. nicht sterblich die unsterblichen Götter, die unsterbliche Seele des Menschen 2. so, dass jmd. oder etwas sehr berühmt und sehr bekannt ist bzw. sein wird ein unsterblicher Dichter/Schauspieler, das unsterbliche Werk Schillers un·sterb·lich Adv. (umg.) sehr sich unsterblich in jemanden verlieben, Ich habe mich unsterblich gelangweilt/blamiert. Un·sterb·lich·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, unsterblich1 zu sein an die Unsterblichkeit der Seele glauben un·stet Adj. 1. (≈ ruhelos) ein unsteter Lebenswandel, ein unsteter Blick 2. MATH. nicht regelmäßig eine Kurve mit einem unsteten Verlauf un·still·bar Adj. so, dass es nicht erfüllt werden kann von einer unstillbaren Sehnsucht erfüllt sein, ein unstillbares Verlangen Un·stim·mig·keit die 1. Meinungsverschiedenheit In diesem Punkt kam es zu Unstimmigkeiten zwischen uns. 2. etwas, das mit etwas anderem nicht übereinstimmt Unstimmigkeiten in einer Rechnung finden Un·sum·me die (meist Plur.) sehr große Menge Geld Unsummen für ein Projekt ausgeben, Er muss ja Unsummen verdienen, dass er sich das leisten kann. un·sym·me·t·risch Adj. (≈ asymmetrisch) nicht symmetrisch etwas unsymmetrisch anordnen un·sym·pa·thisch Adj. 1. als Person nicht angenehm Der ist mir richtig unsympathisch., unsympathisch aussehen, Ich finde ihn gar nicht so unsympathisch. 2. so, dass etwas jmdm. nicht gefällt Die Gegend/Stadt ist mir einfach unsympathisch. un·ta·de·lig Adj. (geh. ≈ einwandfrei) so, dass es nicht zu kritisieren ist ein untadeliges Verhalten Un·tat die (geh. ≈ Verbrechen) Untaten bereuen/büßen/sühnen/strafen un·tä·tig Adj. ohne etwas zu tun untätig in der Ecke sitzen, bei etwas nicht untätig bleiben, Wir waren gezwungen, dem Ganzen untätig zuzusehen. un·taug·lich Adj. (für etwas) nicht geeignet Das Messer ist zum Schnitzen untauglich., Gewalt ist ein untaugliches Mittel zur Erziehung., für den Militärdienst untauglich sein ‣ Untauglichkeit un·teil·bar Adj. 1. so, dass man es nicht teilen kann ein unteilbares Ganzes, ein unteilbares Erbe 2. MATH. so, dass man es nur durch eins und sich selbst ohne Rest teilen kann eine unteilbare Zahl un·ten Adv. 1. räumlich tiefer gelegen weiter unten wohnen, von unten nach oben gehen, von oben bis unten schmutzig sein, etwas von unten her betrachten, Ich bin hier unten! 2. auf der dem Boden zugewandten Seite Der Eimer hat unten ein Loch. 3. so, dass es in einem Text an einer späteren Stelle geschrieben steht Wie noch weiter unten erwähnt wird, handelt es sich um ein zentrales Problem der Philosophie. 4. (umg.) im Süden Sie haben unten in Italien Urlaub gemacht. 5. in einer niederen sozialen Stellung in der Firma ganz unten anfangen, ganz unten ankommen ▪ Siehe unten! (abgekürzt „s.u.“): beachten Sie die im weiteren Text bzw. am Ende gemachten Bemerkungen ▪ bei jemandem unten durch sein : jmds. Wohlwollen oder Sympathie verloren haben Nach dieser Sache wirst du wohl bei ihm unten durch sein! ◆ Getrenntschreibung → R 4.20 die unten erwähnten/untenerwähnten Beispiele, die unten stehenden/untenstehenden Beispiele, Bitte beachten Sie das unten Stehende/Untenstehende siehe auch ‣ Untenstehende un·ten·drun·ter Adv. (umg.) unter etwas anderem Ich habe das Sofa weggeschoben, weil meine Brille untendrunter gelegen hat. un·ten·durch Adv. (umg.) unter etwas hindurch Wenn die Tür zu ist, schieben Sie die Zeitung einfach untendurch.

Un·ten·ste·hen·de, a. un·ten ste·hen·de das (kein Plur.)

etwas, das in einem Text an einer späteren Stelle oder auf einem Blatt weiter unten steht Untenstehendes ist zu beachten ◆ Zusammenschreibung → R 4.20 Siehe auch das Untenstehende!, Im Untenstehenden heißt es ... siehe auch ‣ unten un·ter 1 Präp. 1. +Dat. (↔ über) bezeichnet die Lage von jmdm. oder etwas, der/das sich räumlich tiefer befindet Der Teppich liegt unter dem Tisch. 2. +Akk. bezeichnet eine Richtung, in die sich jmd. oder etwas hin zu etwas, das räumlich tiefer liegt, bewegt oder bewegt hat Das Kind kriecht unter den Tisch. 3. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas von etwas bedeckt ist Unter dem Hut verbarg sich eine Glatze., Die Küche steht schon wieder unter Wasser! 4. +Akk. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas von etwas bedeckt wird Sie legte den Brief unter ihre Bücher. 5. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass etwas einen Wert oder ein Niveau nicht erreicht, weil es tiefer liegt Die Preise liegen unter dem Durchschnitt., Das ist unter meinem Niveau. 6. +Akk. verwendet, um auszudrücken, dass etwas einen Wert oder ein Niveau unterschreitet unter den Durchschnitt fallen, Das ging weit unter sein Niveau. 7. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. mit anderen in einer Umgebung oder Menge ist unter Freunden sein, Unter ihnen herrschte Einigkeit., Unter ihnen befand sich ein Verräter. 8. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass in einer Umgebung nur einige an etwas beteiligt sind Unter den Demonstranten kam es zu Streit. 9. +Akk. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas in eine Umgebung oder eine Menge hinein kommt sich unter die Anwesenden mischen, etwas unter die Leute bringen, Sahne unter die Milch rühren 10. +Akk. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas jmdm. oder etwas zugeordnet wird Die Veranstaltung stellen wir unter folgendes Motto .... 11. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas jmdm. oder etwas zugeordnet ist Unter dieser Rubrik finden Sie alles, was sie brauchen., Sie können mich unter meiner Handynummer immer erreichen. 12. +Dat. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas von jmdm. oder etwas abhängig ist unter jemandem arbeiten, Das Orchester spielt unter der Leitung von ..., Das Projekt steht unter der Leitung von Professor Schulze. 13. +Akk. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas von jmdm. oder etwas abhängig gemacht wird Das Projekt wird unter die Leitung des Professors gestellt. 14. +Dat. verwendet, um einen Umstand zu bezeichnen, der etwas begleitet etwas unter Tränen erzählen, etwas unter Schmerzen erdulden, etwas unter Schwierigkeiten/großen Anstrengungen erreichen 15. +Dat. verwendet, um die Art zu bezeichnen, wie etwas geschieht Unter Einsatz ihres Lebens bargen die Rettungskräfte die Verletzten., unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden 16. +Dat. verwendet, um eine Voraussetzung für etwas zu benennen Ich sage das nur unter der Bedingung, dass ihr schweigt., unter Berücksichtigung aller Tatsachen 17. +Dat. verwendet, um einen Zustand zu bezeichnen, in dem sich etwas befindet unter Druck stehen, unter Zeitdruck stehen, unter Geheimhaltung stehen 18. +Akk. verwendet, um einen Zustand zu bezeichnen, in den etwas versetzt wird jemanden unter Druck setzen, eine Festung unter Beschuss nehmen, unter die Geheimhaltung fallen 19. +Dat. verwendet, um den Grund für etwas zu benennen Unter der Last der Schulden brach er zusammen. ▪ unter der Woche (umg.): während der Woche Unter der Woche geht er nur selten aus. ▪ Wir wollen unter uns sein. (umg.): wir wollen keine anderen Leute bei uns haben ▪ unter uns gesagt : vertraulich gesagt ▪ Das bleibt unter uns. : das darf niemand anderer wissen ▪ einer unter vielen sein : niemand besonderer sein ▪ jemanden/etwas unter sich haben : jmdn. oder etwas beruflich leiten Ich habe jetzt in meiner neuen Stellung ungefähr zwanzig Leute unter mir. un·ter 2 Adv. (↔ über) weniger als Es waren unter hundert Leute., unter vierzehn Jahre alte Jugendliche, Beträge unter hundert Euro Un·ter·arm der (↔ Oberarm) Teil des Arms vom Ellbogen bis zur Hand Un·ter·bau der 1. BAUW. ein Teil, das als Fundament etwas anderes stützt der Unterbau für eine Brücke 2. (↔ Überbau) die Grundlage der theoretische Unterbau für seine wissenschaftlichen Thesen un·ter·be·lich·tet Adj. 1. FOTOGR. (≈ überbelichtet) so, dass auf einen Film nicht ausreichend Licht gefallen ist ein unterbelichteter Film 2. (umg. abwert.) dumm Er ist geistig ein wenig unterbelichtet. un·ter·be·setzt Adj. (↔ überbesetzt) mit weniger Personal als nötig oder normal Das Büro ist heute unterbesetzt. un·ter·be·wer·ten mit OBJ ▪ jmd. bewertet jmdn./etwas unter jmdn. oder etwas zu gering oder zu schlecht bewerten Du darfst seine Leistungen nicht unterbewerten.

Un·ter·be·wusst·sein das (kein Plur.) PSYCH. die Gedanken und Gefühle, die man hat aber die man nicht bewusst wahrnimmt sich im Unterbewusstsein abspielen un·ter·be·zahlt Adj. (↔ überbezahlt) zu gering bezahlt eine unterbezahlte Arbeit/Stelle un·ter·bie·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. unterbietet etwas (↔ überbieten) weniger Geld für etwas, das jmd. anderer auch anbietet, fordern Die Firmen unterbieten einander im Preis. 2. ▪ jmd. unterbietet etwas SPORT weniger Zeit als andere für etwas brauchen einen Rekord/eine Zeit noch unterbieten ▪ etwas ist kaum noch zu unterbieten (umg. iron.): etwas kann kaum schlechter sein Was dort an Leistung gezeigt wurde, war kaum noch zu unterbieten. un·ter·bin·den mit OBJ 1. ▪ jmd. unterbindet etwas mit Maßnahmen versuchen, dass jmd. seine Ziele nicht ausführen kann oder aufhören muss, etwas zu tun unterbinden, dass jemand etwas tut, Die Regierung versuchte, die Proteste mit polizeilichen Mitteln zu unterbinden. 2. ▪ jmd. unterbindet etwas MED. verhindern, dass eine Wunde weiter blutet Der Arzt hat die Blutung unterbunden. un·ter·blei·ben ohne OBJ ▪ etwas unterbleibt nicht geschehen oder getan werden Solche Dinge müssen in Zukunft unbedingt unterbleiben., Die notwendigen Kontrollen sind leider unterblieben. Un·ter·bo·den der KFZ die Seite der Karosserie eines Fahrzeugs, die nach unten zum Boden hin zeigt un·ter·bre·chen I. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas unterbricht etwas bewirken, dass etwas vorübergehend aufhört seine Arbeit unterbrechen, die Stromversorgung/die Telefonleitung unterbrechen, die Verhandlungen unterbrechen, Die Stille wurde von einem Geräusch unterbrochen. 2. ▪ jmd./etwas unterbricht jmdn. bewirken, dass jmd. mit etwas vorübergehend aufhört jemanden bei der Arbeit unterbrechen, Ich bin beim Lernen dauernd unterbrochen worden. 3. ▪ jmd. unterbricht jmdn. jmdn. nicht ausreden lassen Unterbrich mich nicht dauernd! II. ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas unterbricht vorübergehend mit etwas aufhören Wir unterbrechen kurz für die Verkehrsmeldungen., Wir mussten oft unterbrechen, um das Gerät zu reparieren. 2. ▪ jmd. unterbricht kurz aufhören zu sprechen Hier unterbreche ich kurz, um Ihnen einige Bilder zu zeigen. ▪ eine Schwangerschaft unterbrechen (verhüll.): eine Schwangerschaft durch Entfernen der des Fötus beenden Un·ter·bre·chung die das Unterbrechen eine Unterbrechung der Verhandlungen vorschlagen, Es kam zu häufigen Unterbrechungen bei der Stromversorgung. un·ter·brei·ten mit OBJ ▪ jmd. unterbreitet jmdm. etwas (geh.) jmdm. etwas vorlegen und es erklären, damit er darüber entscheiden kann jemandem ein Angebot/einen Plan unterbreiten un·ter·brin·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. bringt jmdn./etwas irgendwo unter einen Platz für jmdn. oder etwas finden alle Sachen im Auto/Koffer/Kofferraum/ Regal/Schrank/Schreibtisch unterbringen, nicht alle Möbel in der kleinen Wohnung unterbringen können 2. ▪ jmd. bringt etwas unter Zeit für etwas finden Ich weiß nicht, wo ich den Termin noch unterbringen soll. 3. ▪ jmd. bringt jmdn. irgendwo unter jmdn. irgendwo für eine Zeit wohnen lassen. Für die Nacht können wir dich im Arbeitszimmer unterbringen., Wir waren in einer Jugendherberge untergebracht. 4. ▪ jmd. bringt jmdn. irgendwo unter (umg.) jmdm. eine Arbeit besorgen Sie hat ihren Sohn in der eigenen Firma untergebracht. Un·ter·bruch der (schweiz.) Unterbrechung un·ter·but·tern mit OBJ (umg. abwert.) 1. ▪ jmd. buttert jmdn. unter verhindern, dass jmd. eine eigene Meinung aüßert oder eigene Ideen entwickelt In so einem Betrieb werden die Leute ganz schön untergebuttert. 2. ▪ jmd. buttert jmdm. etwas unter (≈ unterjubeln) Der hat mir doch glatt einen Unfallwagen untergebuttert! un·ter·des·sen Adv. in der Zwischenzeit Ihr geht einkaufen, wir kochen unterdessen., Wir sind unterdessen auch nicht faul gewesen! Un·ter·druck der PHYS. (↔ Überdruck) Druck, der niedriger ist als der Luftdruck einen Unterdruck erzeugen un·ter·drü·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. unterdrückt jmdn. jmdn. mit Gewalt hindern, frei und selbstbestimmt zu handeln ein Volk/Minderheiten im Land unterdrücken, Sie wurde von ihrem Mann unterdrückt. 2. ▪ jmdn. unterdrückt etwas etwas gewaltsam verhindern einen Aufstand unterdrücken 3. ▪ jmd. unterdrückt etwas verhindern, dass etwas bekannt wird Nachrichten/Informationen unterdrücken 4. ▪ jmd. unterdrückt etwas durch Selbstbeherrschung etwas unter Kontrolle halten ein Lachen/den Hunger unterdrücken, den Wunsch unterdrücken, jemandem zu widersprechen

Un·ter·drü·ckung die der Vorgang, dass jmd. oder etwas unterdrückt wird die Unterdrückung von Minderheiten/Gefühlen/Informationen, unter der Unterdrückung leiden un·ter·durch·schnitt·lich Adj. (↔ überdurchschnittlich) schlechter oder weniger als der Durchschnitt eine unterdurchschnittliche Leistung/Bezahlung, unterdurchschnittlich klein sein un·te·re(r, s) Adj. 1. (↔ obere(r,s)) tiefer als etwas anderes gelegen die untere Schublade, am unteren Ende der Seite, in der untersten Etage wohnen 2. im niedrigeren Bereich einer Skala gelegen die unteren Dienstränge/Temperaturen/Töne, die untersten Gesellschaftsschichten 3. in der Nähe einer Flussmündung gelegen im Gebiet der unteren Elbe un·ter·ei·n·an·der Adv. 1. so, dass jmd. oder etwas räumlich direkt unter dem anderen ist Ihre Wohnungen liegen direkt untereinander., die Bilder untereinanderhängen 2. gegenseitig; miteinander sich untereinander helfen, untereinander verwandt/bekannt sein, Informationen untereinander austauschen un·ter·ei·n·an·der·schrei·ben mit OBJ ▪ jmd.

schreibt etwas Akk. untereinander ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 die Namen untereinanderschreiben

un·ter·ei·n·an·der·ste·hen ohne OBJ ▪ etwas steht

untereinander ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 untereinanderstehende Zahlen addieren

un·ter·ent·wi·ckelt Adj. 1. körperlich oder geistig nicht so entwickelt, wie es (für ein bestimmtes Lebensalter) normal ist geistig unterentwickelt sein 2. POL. WIRTSCH. verwendet, um auszudrücken, dass ein Land oder eine Gesellschaft (noch) nicht viel Industrie hat ein wirtschaftlich unterentwickeltes Land un·ter·er·nährt Adj. so, dass man aufgrund von zu wenig Nahrung weniger Körpergewicht als normal besitzt unterernährte Kinder Un·ter·er·näh·rung die (kein Plur.) der Zustand des Unterernährtseins an Unterernährung leiden/sterben Un·ter·fan·gen das (meist Sing.) (geh. ≈ Vorhaben)

etwas, das man tun will und das vielleicht schwer oder gefährlich werden kann Das ist ein gewagtes Unterfangen, sich mit so wenig

Kapital selbständig zu machen.

un·ter·fas·sen mit OBJ ▪ jmd. fasst jmdn. unter jmdn. mit dem Arm umfassen oder ihm den Arm unter seinen Arm schieben Sie fasste die alte Frau unter und führte sie über die Straße. un·ter·fi·nan·ziert Adj. WIRTSCH. so, dass zu wenig Kapital vorhanden ist Die Geschäftsidee war gut, aber er scheiterte, weil das Unternehmen unterfinanziert war. Un·ter·fi·nan·zie·rung die (kein Plur.) WIRTSCH. der Zustand, dass etwas unterfinanziert ist un·ter·for·dern mit OBJ ▪ jmd./etwas unterfordert jmdn. (↔ überfordern) jmdm. weniger oder viel zu leichte Aufgaben geben, als er eigentlich bewältigen könnte In der Schule war er immer unterfordert und langweilte sich deshalb sehr. Un·ter·füh·rung die (↔ Überführung) ein Weg oder eine Straße, die unter einer anderen Straße hindurch führt durch eine Unterführung in den Bahnhof gelangen Un·ter·gang der 1. das Sinken eines Schiffes der Untergang der Titanic 2. (kein Plur.) der Vorgang, dass ein Staat, eine Gesellschaft oder eine Kultur in sich zerfällt und schließlich verschwindet der Untergang des Abendlandes, Diese Gesellschaft ist dem Untergang geweiht. 3. (kein Plur.) das, was jmdn. zu Grunde richtet Der Alkohol war ihr Untergang. 4. ASTRON. (↔ Aufgang) das Verschwinden hinter dem Horizont der Untergang der Sonne Un·ter·ge·be·ne der/die (↔ Vorgesetzte) Person, die einen Vorgesetzten über sich hat seine Untergebenen zu sich rufen un·ter·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ etwas geht unter ASTRON. (↔ aufgehen) hinter dem Horizont versinken Die Sonne ist schon untergegangen. 2. ▪ jmd./etwas geht unter (↔ auftauchen) im Wasser versinken Dort sind schon zahlreiche Schiffe untergegangen. 3. ▪ jmd./etwas geht unter (↔ entstehen) aufhören zu existieren diese Kultur ist schon vor langer Zeit untergegangen, eine untergegangene Sprache/Kultur 4. ▪ jmd./etwas geht unter nicht mehr unterscheidbar sein

Ihre Worte gingen im allgemeinen Gespräch unter., Er ging in der Menge der Wartenden unter. 5. ▪ etwas geht unter nicht bemerkt werden Das ist wohl in der allgemeinen Aufregung untergegangen. un·ter·ge·ord·net Adj. 1. (↔ übergeordnet) weniger wichtig eine untergeordnete Rolle spielen, von untergeordneter Bedeutung sein 2. SPRACHWISS. von einem Satz abhängig ein untergeordneter Satz Un·ter·ge·schoss das (↔ Obergeschoss) die Etage, die in einem Gebäude unter der Erde liegt Die Schuhabteilung befindet sich im Untergeschoss. Un·ter·ge·wicht das (kein Plur.) (↔ Übergewicht) zu geringes Körpergewicht Untergewicht haben ‣ untergewichtig un·ter·gra·ben mit OBJ ▪ jmd. gräbt etwas unter etwas unter die Erde mischen, indem man die oberste Schicht Erde umgräbt Kompost/Mist/Torf im Beet untergraben un·ter·gra·ben mit OBJ ▪ jmd./etwas untergräbt etwas etwas langsam zerstören jemandes Autorität untergraben, Der ständige Stress hat seine Gesundheit untergraben. Un·ter·grund der 1. (kein Plur.) das, worauf jmd. oder etwas steht oder sich bewegt ein ebener/fester/unsicherer Untergrund, tief in den sumpfigen Untergrund einsinken 2. die oberste Erdschicht sandiger/lehmiger Untergrund 3. die Fläche, auf die etwas gestrichen wird die Farbe auf einen trockenen/fettfreien Untergrund auftragen 4. (kein Plur.) POL.

der Bereich in der Gesellschaft, in dem man heimlich illegale Dinge tut, um der herrschenden Regierung zu schaden in den Untergrund gehen, im Untergrund arbeiten, ein Regime aus dem Untergrund bekämpfen

un·ter·ha·ken mit OBJ ▪ jmd. hakt jmdn./sich (bei jmdm.) unter (umg.) seinen Arm mit dem Arm eines anderen verschränken jemanden/sich/einander unterhaken, Sie gingen untergehakt im Park spazieren. un·ter·halb Präp. 1. +Gen. (↔ oberhalb) bezeichnet etwas, das sich weiter unten als das Genannte befindet Das Dorf liegt unterhalb der Burg., Schläge unterhalb der Gürtellinie 2. (unterhalb von plus Dat.) (umg.) unterhalb von der Burg Un·ter·halt der (kein Plur.) 1. (≈ Lebensunterhalt) die Menge an Geld, die man zum Leben braucht seinen Unterhalt verdienen, zum Unterhalt der Familie beitragen 2. die Menge an Geld, die jmd. an jmdn. für seinen Lebensunterhalt zahlt für den geschiedenen Partner/die Kinder Unterhalt zahlen 3. die Kosten zur Instandhaltung von etwas für den Unterhalt von Kindergärten/Straßen/historischen Gebäuden aufkommen un·ter·hal·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. unterhält jmdn./sich jmdn. durch etwas beschäftigen oder vergnügen, so dass keine Langeweile aufkommt die Kinder mit Märchen/Musik/Spielen unterhalten, Er hat uns in der Zwischenzeit wunderbar unterhalten. 2. ▪ jmd. unterhält jmdn. jmdn. mit Geld für seinen Lebensunterhalt versorgen eine Familie unterhalten 3. ▪ jmd. unterhält etwas etwas finanziell und technisch so versorgen, dass es auch weiterhin funktioniert eine Anlage/Straßen/Schulen unterhalten 4. ▪ jmd. unterhält etwas bewirken, dass etwas auch weiterhin funktioniert ein Geschäft/mehrere Gaststätten unterhalten, eine Freundschaft/einen Briefwechsel unterhalten, ein Feuer unterhalten II. mit SICH 1. ▪ jmd. unterhält sich (mit jmdm.) (über jmdn./etwas) zwei oder mehrere Personen sprechen miteinander (über jmdn./etwas) sich angeregt/lange/ungestört unterhalten, Worüber habt ihr euch unterhalten? 2. ▪ jmd. unterhält sich irgendwo sich vergnügen Wir haben uns heute Abend im Kino/im Theater wunderbar unterhalten. un·ter·hal·ten mit OBJ ▪ jmd. hält etwas unter etwas unter etwas anderes halten Halt mal bitte den Eimer unter, es tropft schon wieder. un·ter·halt·sam Adj. so, dass es einen guten Zeitvertreib bietet ein unterhaltsamer Abend, ein unterhaltsamer Gastgeber/Mensch un·ter·halts·be·rech·tigt Adj. AMTSSPR. berechtigt, finanziellen Unterhalt2 zu erhalten unterhaltsberechtigte Personen Un·ter·halts·geld das AMTSSPR. regelmäßige Zahlungen an jmdn., die dieser zum Lebensunterhalt braucht Unterhaltsgeld vom geschiedenen Partner erhalten un·ter·halts·pflich·tig Adj. RECHTSW. verpflichtet, jmdm. Unterhalt2 zu zahlen der unterhaltspflichtige Vater

Un·ter·hal·tung die 1. etwas, das dem Vergnügen und als Zeitvertreib dient Wir wünschen allen gute Unterhaltung., Das Kabarett bot Unterhaltung auf hohem Niveau. 2. (≈ Gespräch) eine Unterhaltung führen, Die Unterhaltung kam schwer in Gang. 3. (kein Plur.) die finanzielle oder technische Erhaltung von etwas die Unterhaltung der Straßen/Schulen/des Theaters 4. (kein Plur.) das Aufrechterhalten von etwas die Unterhaltung diplomatischer Beziehungen Un·ter·hal·tungs·elek·t·ro·nik die (kein Plur.)

Gesamtheit der elektronischen Geräte zur Wiedergabe von Musik, Filmen, Sprache, Spielen o.Ä. die Abteilung für Unterhaltungselektronik

Un·ter·hal·tungs·in·dus·t·rie die (kein Plur.)

die Gesamtheit der Unternehmen, die auf dem Gebiet der Freizeitunterhaltung arbeiten Un·ter·hal·tungs·li·te·ra·tur die (kein Plur.) (↔ ernste Literatur)

Romane und Erzählungen, die unterhaltsam sind, wie z.B. Krimis, Science Fiction usw., aber nicht in erster Linie einen hohen künstlerischen Anspruch haben Un·ter·hal·tungs·mu·sik die (kein Plur.) (≈ U-Musik ↔ ernste Musik, E-Musik) Musik, die unterhaltsam ist, wie z.B. Popmusik und Schlager, aber nicht in erster Linie einen hohen künstlerischen Anspruch hat Un·ter·hal·tungs·wert der (kein Plur.) die Eigenschaft, jmdn. gut zu vergnügen von hohem Unterhaltungswert sein, ein Buch mit niedrigem Unterhaltungswert un·ter·han·deln ohne OBJ ▪ jmd. unterhandelt über etwas Akk. POL. über etwas verhandeln Die Krieg führenden Parteien unterhandeln über einen Waffenstillstand. Un·ter·händ·ler, Un·ter·händ·le·rin der POL. Person, die beauftragt ist, zu unterhandeln Die Unterhändler beider Seiten treffen sich erneut. Un·ter·haus das (kein Plur.) POL. (↔ Oberhaus) 1. die zweite von zwei Kammern eines Parlaments, vor allem in den Staaten, die zum ehemaligen Britischen Königreich gehörten 2. Bezeichnung für die zweite Kammer des britischen Parlaments das britische Unterhaus Un·ter·hemd das

ein Hemd ohne oder mit kurzen Ärmeln, das unter dem Oberhemd oder unter dem Pullover direkt auf dem Körper getragen wird un·ter·höh·len mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas unterhölt etwas einen Hohlraum unter etwas entstehen lassen Das Wasser hat das Ufer unterhöhlt., Wühlmäuse haben den gesamten Rasen unterhöhlt. 2. (≈ untergraben) jemands Autorität/die Wirtschaft eines Landes unterhöhlen Un·ter·holz das (kein Plur.) alle Büsche und niedrigen Bäume im Wald sich im Unterholz verstecken Un·ter·ho·se die eine Hose, die direkt auf dem Körper unter einem anderen Kleidungsstück getragen wird un·ter·ir·disch Adj. unter der Erde ein unterirdischer Gang un·ter·jo·chen mit OBJ ▪ jmd. unterjocht jmdn./etwas jmdn. oder etwas gewaltsam

unterdrücken ein Volk/Land unterjochen

un·ter·ju·beln mit OBJ ▪ jmd. jubelt jmdm. etwas unter (umg.) jmdm. etwas geben, zuweisen, verkaufen o.Ä., das er eigentlich gar nicht wirklich wollte Eigentlich wollte ich eine Weste kaufen aber dann hat mir der Verkäufer doch einen Pullunder untergejubelt!, Kurz vor dem Wochenende hat mir der Chef einen Haufen Arbeit untergejubelt., Man hatte ihr Falschgeld untergejubelt.

un·ter·kel·lern mit OBJ ▪ jmd. unterkellert etwas einen Keller unter etwas anlegen ein Gebäude unterkellern, teilweise unterkellert sein Un·ter·kie·fer der ANAT. (↔ Oberkiefer) der untere Teil des Kiefers Un·ter·klei·dung die (kein Plur.) (≈ Unterwäsche) Kleidung, die unter der Kleidung direkt auf der Haut getragen wird warme Unterkleidung für den Winter un·ter·kom·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. kommt irgendwo unter irgendwo eine Unterkunft für eine Zeit finden für die Nacht bei Freunden unterkommen 2. ▪ jmd. kommt irgendwo unter (umg. ↔ unterbringen) irgendwo eine Arbeitsstelle finden in der Firma des Vaters unterkommen

un·ter·krie·gen mit OBJ ▪ jmd./etwas kriegt jmdn. unter (umg.) bewirken, dass jmd.

den Mut verliert

Lass dich nicht von solchen Problemen unterkriegen!, Sie lässt sich immer schnell von ihrem Chef unterkriegen., sich auch in schweren Zeiten nicht unterkriegen lassen un·ter·kühlt Adj. (≈ distanziert) so, dass aus jmds. Verhalten wenig Herzlichkeit spricht ein unterkühltes Verhältnis, eine unterkühlte Atmosphäre Un·ter·küh·lung die der Zustand, dass die Körpertemperatur niedriger ist als normal Die Bergsteiger sind an Unterkühlung gestorben.

Un·ter·kunft die ein Platz, wo man vorübergehend schlafen oder wohnen kann eine Unterkunft für die Nacht suchen, Es sind keine Unterkünfte mehr frei. Un·ter·la·ge die 1. etwas, das (zum Schutz) unter jmdn. oder etwas gelegt wird eine Unterlage zum Schreiben, die Kanne/den heißen Topf auf eine Unterlage stellen, auf einer weichen/harten Unterlage gut schlafen können ◆ Schreib2. (nur Plur.) Schriftstücke oder Aufzeichnungen, die man für die Arbeit oder als Beweise benötigt seine Unterlagen vergessen/mitbringen, Nach meinen Unterlagen ist die Sache geklärt., etwas zu den Unterlagen nehmen Un·ter·lass ▪ ohne Unterlass (geh. ≈ ununterbrochen): ständig; ohne Pause Er arbeitete ohne Unterlass. un·ter·las·sen mit OBJ 1. ▪ jmd. unterlässt etwas etwas absichtlich nicht tun Bitte unterlassen Sie jetzt das Rauchen!, Sie können das ständige Stören nicht unterlassen. 2. etwas versäumen, was man eigentlich hätte tun müssen Sie hat es unterlassen, uns zu informieren., unterlassene Hilfeleistung Un·ter·las·sung die die Tatsache, dass etwas nicht getan wird Diese Unterlassung wird ihn teuer zu stehen kommen. Un·ter·lauf der (↔ Oberlauf) Flussabschnitt in der Nähe der Mündung der Unterlauf der Donau un·ter·lau·fen 1 I. mit OBJ ▪ jmd. unterläuft etwas bewirken, dass etwas keine Konsequenzen oder keinen Erfolg hat Geschickt unterlief er die Verpflichtung, Einkommenssteuer zu zahlen. II. ohne OBJ ▪ etwas unterläuft jmdm. etwas passiert jmdm. ohne Absicht, während er etwas macht Bei der Abrechnung ist mir leider ein Fehler unterlaufen., Da ist mir wohl ein Missgeschick unterlaufen. un·ter·lau·fen 2 Partizip Perfekt von ‣ unterlaufen 1 un·ter·lau·fen 3 Adj. so, dass eine Stelle am Körper dunkel gefärbt ist, weil unter der Haut eine Ader geplatzt ist Seine Augen waren dunkelrot unterlaufen. ◆ blutun·ter·le·gen mit OBJ ▪ jmd. legt etwas unter etwas unter etwas legen Ich lege dir zum Sitzen ein Kissen unter., Hast du unter das Blatt Papier beim Schreiben eine Pappe untergelegt? un·ter·le·gen 1 mit OBJ 1. ▪ jmd. unterlegt etwas etwas mit etwas verstärken die Schultern der Jacke mit Polstern unterlegen 2. ▪ jmd. unterlegt etwas mit etwas etwas mit etwas ergänzen die Worte mit Musik unterlegen, das Muster mit einem hellen Farbton unterlegen, seine Ausführungen mit Beispielen unterlegen un·ter·le·gen 2 Partizip Perfekt von ‣ unterliegen un·ter·le·gen 3 Adj. (↔ überlegen) schwächer oder schlechter als jmd. oder etwas Er ist seinem Bruder an Klugheit unterlegen., das technisch unterlegene Verfahren, eine geistig unterlegene Person Un·ter·leib der (Plur. selten) ANAT. der untere Teil des Bauches, besonders der Bereich der Geschlechtsorgane Schmerzen im Unterleib haben un·ter·lie·gen ohne OBJ (sein) 1. ▪ jmd. unterliegt (jmdm.) in einem Kampf oder Spiel verlieren Er ist seinem Gegner im Kampf unterlegen., Die Mannschaft ist im Spiel dem Gegner unterlegen. 2. (haben) ▪ etwas unterliegt etwas Dat. im Geltungs- oder Einflussbereich von etwas sein Luxusartikel unterliegen einer hohen Steuer., Die Vegetation unterliegt hier extremen Temperaturschwankungen., Die Medikamente unterliegen einer strengen Kontrolle. Un·ter·lip·pe die ANAT. (↔ Oberlippe) die untere Lippe

un·term Präp. (umg. ≈ unter dem) un·ter·ma·len mit OBJ ▪ jmd. untermalt etwas (mit etwas) etwas als eine Art Hintergrund für etwas einsetzen die Diashow mit Jazzmusik untermalen un·ter·mau·ern mit OBJ 1. ▪ jmd. untermauert etwas mit etwas Dat. etwas mit Argumenten bekräftigen seine Aussage/Behauptung mit Beweisen untermauern 2. ▪ jmd. untermauert etwas BAUW. etwas mit stützenden Mauern versehen ein Gebäude gut untermauern Un·ter·me·nü das EDV

eine Möglichkeit, die in einem einfachen oder grafischen Menü eines Programms ausgewählt werden kann das Untermenü „Schrift“

im Menü „Format“

Un·ter·mie·te die die teilweise Vermietung von Räumen, die man selbst gemietet hat bei jemandem (in einem Zimmer) zur Untermiete wohnen Un·ter·mie·ter, Un·ter·mie·te·rin der Person, die zur Untermiete wohnt un·ter·mi·nie·ren mit OBJ ▪ jmd. unterminiert etwas (geh. ≈ untergraben) etwas langsam zerstören Sein Ansehen wurden von der Presse unterminiert. Un·ter·neh·men

1 das (≈ Betrieb, Firma) ein kleines/mittelständisches/privates Unternehmen, ein Unternehmen aufbauen/gründen/leiten

◆ Familien-

Un·ter·neh·men 2 das (≈ Vorhaben) etwas, das jmd. tun will Wir müssen ihn von diesem Unternehmen abbringen, es ist zu gefährlich!, ein riskantes/waghalsiges/gut geplantes/zum Scheitern verurteiltes Unternehmen un·ter·neh·men mit OBJ 1. ▪ jmd. unternimmt etwas etwas zu seinem Vergnügen tun Heute Abend wollen wir gemeinsam etwas unternehmen., Wir haben lange nichts mehr unternommen!, einen Ausflug/eine Reise unternehmen 2. ▪ jmd. unternimmt etwas gegen jmdn./etwas etwas tun, damit jmd. an etwas gehindert wird oder damit etwas verhindert wird Was wollen wir gegen diese Einbrüche unternehmen?, Es müsste endlich etwas unternommen werden! ▪ einen Versuch unternehmen : versuchen ▪ Schritte (gegen jemanden/etwas) unternehmen : Maßnahmen (gegen jmdn. oder etwas) ergreifen Un·ter·neh·mens·be·ra·ter, Un·ter·neh·mens·be·ra·te·rin der Person, die beruflich Unternehmen1 berät Un·ter·neh·mens·be·ra·tung die eine Firma, die Unternehmen1 berät Un·ter·neh·mens·form die WIRTSCH. RECHTSW. die rechtliche Form eines Unternehmens1 die Unternehmensform einer GmbH wählen Un·ter·neh·mens·füh·rung die 1. (kein Plur.) die Art, wie ein Unternehmen1 geführt wird Sie hat bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Unternehmensführung. 2. die Personen, die ein Unternehmen1 führen Die gesamte Unternehmensführung ist zurückgetreten. Un·ter·neh·mer, Un·ter·neh·me·rin der Person, die ein Unternehmen1 besitzt oder leitet sich als Unternehmer selbstständig machen un·ter·neh·mer·freund·lich Adj. POL. WIRTSCH. (↔ arbeitnehmerfreundlich) so, dass es den Unternehmern nützt eine unternehmerfreundliche Politik un·ter·neh·me·risch Adj. 1. das Unternehmen1 betreffend das unternehmerische Risiko 2. in der Art von Unternehmern Hier ist unternehmerisches Denken gefordert. Un·ter·neh·mer·ver·band der WIRTSCH. POL. Verband, der die Interessen der Unternehmer vertritt Un·ter·neh·mungs·geist der (kein Plur.) die Eigenschaft, gern etwas zu unternehmen1 oder zu organisieren Sie hat viel Unternehmungsgeist und reißt die anderen mit., Zu solch einem Projekt gehören Menschen mit Unternehmungsgeist. un·ter·neh·mungs·lus·tig Adj. so, dass man gern und oft etwas unternimmt1 ein unternehmungslustiger Mensch

Un·ter·of·fi·zier der 1. ein Dienstgrad bei der Armee zwischen Mannschaften und Offizieren 2. eine Person aus der Gruppe der Unteroffiziere 1 un·ter·ord·nen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. ordnet jmdn./etwas jmdm./etwas unter jmdn. oder etwas unter jmds. Leitung stellen Er wurde dem Abteilungsleiter untergeordnet., Diese Einrichtung ist dem Innenministerium untergeordnet. 2. ▪ jmd. ordnet etwas etwas Dat. unter etwas im Vergleich zu etwas als zweitrangig betrachten seine eigenen Wünsche dem gemeinsamen Ziel unterordnen 3. ▪ jmd. ordnet jmdn./etwas etwas Dat. unter jmdn. oder etwas in ein System einordnen in der biologischen Klassifikation Menschen den Säugetieren unterordnen, Wo sind diese Pflanzen unterzuordnen? II. mit SICH ▪ jmd. ordnet sich (jmdm./etwas) unter sich unter jmds. Leitung stellen und ausführen, was befohlen wird Er beansprucht die Führung, alle anderen haben sich unterzuordnen., Sie hat Schwierigkeiten sich unterzuordnen. Un·ter·pfand (meist Sing.) (geh.) etwas, das als Beweis für etwas gilt ein Versprechen als Unterpfand der Freundschaft un·ter·pri·vi·le·giert Adj. (geh.) so, dass man weniger wirtschaftliche, gesellschaftliche oder kulturelle Vorteile besitzt als andere unterprivilegierte Schichten der Bevölkerung Un·ter·re·dung die ein formelles Gespräch eine ernste Unterredung mit jemandem führen/haben un·ter·re·prä·sen·tiert Adj. so, dass eine kleinere Zahl vorhanden ist, als gewünscht oder normal ist Frauen sind in der Politik/im Management noch immer unterrepäsentiert. Un·ter·richt der (kein Plur.) die regelmäßige und systematische Vermittlung von Wissen durch einen Lehrer an Schüler am Unterricht teilnehmen, Unterricht im Klavierspielen bekommen, jemandem Unterricht geben/erteilen, dem Unterricht fernbleiben/sich am Unterricht beteiligen/den Unterricht stören, Der Unterricht fällt aus. ◆ Deutsch-, Englisch, Klavier-, Sportun·ter·rich·ten I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. unterrichtet (etwas) irgendwo irgendwo Unterricht erteilen Sie unterrichtet Musik/Sport an einer Grundschule., Er unterrichtet seit vielen Jahren an dieser Schule. II. mit OBJ ▪ jmd. unterrichtet jmdn. (in etwas Dat.) jmdm. ein bestimmtes Wissen beibringen Kinder/Erwachsene in Mathematik/Englisch unterrichten, Er unterrichtete ihn in der Kunst des logischen Denkens. III. mit SICH ▪ jmd. unterrichtet sich (über etwas Akk.) sich (über etwas) informieren jemanden/sich über die Neuigkeiten unterrichten Un·ter·richts·mi·nis·te·rium das (kein Plur.) POL. (österr.) Kultusministerium Un·ter·richts·stoff der im Unterricht behandelter Stoff Un·ter·richts·stun·de die einzelne Zeiteinheit des Unterrichts Eine Unterrichtsstunde in Deutschland beträgt 45 Minuten. Un·ter·rich·tung die (kein Plur.) (geh.) das Informieren die Unterrichtung aller Beteiligten über den Fortgang der Arbeiten Un·ter·rock der ein dünner Rock, der unter einem Rock getragen wird un·ters Präp. (umg. ≈ unter das) un·ter·sa·gen mit OBJ ▪ jmd. untersagt jmdm. etwas (geh. ≈ verbieten) Ich untersage Ihnen, diese Informationen der Presse zu übergeben!, Das Betreten des Geländes ist strengstens untersagt! Un·ter·satz der etwas, worauf man etwas stellt oder legt den Blumentopf auf einen Untersatz stellen ▪ fahrbarer Untersatz (umg. scherzh.): Auto un·ter·schät·zen mit OBJ ▪ jmd. unterschätzt jmdn./sich/etwas (↔ überschätzen) glauben, dass jmd./man selbst/etwas schwächer oder schlechter oder dümmer ist, als jmd./man selbst/es wirklich ist Ich habe seine Fähigkeiten unterschätzt., die Geschwindigkeit/die Höhe eines Berges unterschätzen, Ich glaube, wir haben uns unterschätzt! un·ter·schei·den I. mit OBJ 1. ▪ jmd. unterscheidet jmdn./etwas/etwas und etwas (von jmdm./etwas) einen Unterschied bei jmdm. oder etwas oder zwischen

zwei Personen oder Sachen feststellen

Ich kann die beiden Geschwister nicht unterscheiden., Er kann Moll nicht von Dur unterscheiden., Er kann Rot und Orange nicht unterscheiden. 2. ▪ jmd. unterscheidet etwas

Sachen anhand von Merkmalen, die nicht oder nur teilweise gleich sind, bestimmten Gruppen zuordnen Wir unterscheiden Nadelbäume und Laubbäume. 3. ▪ jmd. kann jmdn./etwas unterscheiden jmdn. oder etwas in einer Menge oder Gruppe einzeln erkennen können In der Dämmerung konnte man gut die Menschen unterscheiden, die vor ihren Häusern saßen., In der Ferne konnte man die einzelnen Häuser nicht mehr richtig unterscheiden. 4. ▪ etwas unterscheidet jmdn./etwas (von jmdm./etwas) ein spezielles Merkmal sein, das den Unterschied zu jmd. anderem/etwas anderem ausmacht Ihre Offenheit unterschied sie von ihren Geschwistern. II. ohne OBJ ▪ jmd. unterscheidet zwischen etwas jmdn. oder etwas von jmdm. anderen/etwas anderem trennen und dabei beurteilen

Du bist unfähig, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden!, zwischen Gut und Böse unterscheiden, zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterscheiden III. mit SICH ▪ jmd./etwas unterscheidet sich (durch etwas Akk./in etwas Dat.) (von jmdm./etwas) einen Unterschied in einer

bestimmten Hinsicht aufweisen

Die beiden Programme unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt., Sie unterscheidet sich von den anderen durch ihren Fleiß. Un·ter·schei·dung die das Unterscheiden Unterscheidungen treffen, Die Unterscheidung zwischen Freund und Feind fällt oft schwer. Un·ter·schen·kel der unterer Teil des Beines vom Knie bis zum Knöchel Un·ter·schicht die POL. (↔ Oberschicht)

die Gruppe von Menschen, die in einer Gesellschaft leben und nur über sehr wenig Geld, Bildung, Wohnraum u.Ä. verfügen un·ter·schie·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. schiebt jmdm. etwas unter etwas unter jmdn. schieben Er schiebt der Kranken ein Kissen unter. 2. ▪ jmd. schiebt jmdm. etwas unter jmdm. etwas geben, ohne dass der Betreffende es merkt Man hat ihr das gestohlene Portmonee untergeschoben. un·ter·schie·ben mit OBJ ▪ jmd. unterschiebt jmdm. etwas fälschlicherweise behaupten, dass jmd. etwas Schlechtes gesagt hat oder tun wollte Man unterschob ihm schlechte Absichten. Un·ter·schied der eines der Merkmale, die bewirken, dass Personen oder Dinge nicht identisch sind den Unterschied bemerken, keinen Unterschied feststellen können, Zwischen beiden besteht ein Unterschied., ein Unterschied in der Größe von zwei Zentimetern, Es ist ein Unterschied, ob du es machst oder ich. ▪ ohne Unterschied : ohne Ausnahme Hier müssen alle ohne Unterschied arbeiten. ▪ einen Unterschied machen : jmdn. oder etwas unterschiedlich bewerten einen Unterschied zwischen Gut und Böse machen ▪ im Unterschied zu : anders als jmd. oder etwas Sie ist im Unterschied zu ihrer Schwester blond. ◆ Alters-, Größen-, Längenun·ter·schied·lich Adj. mit Unterschieden unterschiedliche Standpunkte/Meinungen, die unterschiedlichsten Menschen waren gekommen, unterschiedliche Sprachen sprechen, unterschiedlich aussehen un·ter·schieds·los Adj. (≈ ausnahmslos) so, dass jmd.

bei etwas keine Unterscheidungen macht und alle Personen, Dinge oder Sachverhalte gleich behandelt Die Prüfer haben

unterschiedslos alle Kandidaten abgelehnt.

un·ter·schla·gen mit OBJ ▪ jmd. schlägt etwas unter Arme oder Beine kreuzen die Arme unterschlagen, mit untergeschlagenen Beinen dasitzen un·ter·schla·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. unterschlägt etwas Geld, das einem anvertraut ist, stehlen Der Kassierer hat Geld unterschlagen. 2. ▪ jmd. unterschlägt ( jmdm.) etwas (jmdm.) etwas absichtlich verschweigen Informationen unterschlagen, Du unterschlägst dabei, dass du auch vieles falsch gemacht hast. Un·ter·schla·gung die das Stehlen von anvertrautem Geld jemanden wegen Unterschlagung anzeigen/vor Gericht bringen Un·ter·schlupf der (meist Sing.) 1. ein Ort oder eine Stelle, wo man kurzfristig bleibt unter einem Vordach/Baum Unterschlupf vor dem Regen suchen, für eine Nacht bei Bekannten Unterschlupf finden 2. Versteck Die Diebe hatten in einem verfallenen Haus ihren Unterschlupf. un·ter·schrei·ben mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. unterschreibt (etwas) seine Unterschrift unter etwas setzen einen Brief/einen Vertrag unterschreiben, Hast du schon unterschrieben? ▪ etwas voll und ganz/nicht unterschreiben können (übertr.): gutheißen/nicht gutheißen Was du sagst, kann ich voll und ganz unterschreiben. un·ter·schrei·ten mit OBJ ▪ etwas unterschreitet etwas (↔ überschreiten) geringer

sein als einen Wert/einen Betrag unterschreiten Un·ter·schrift die 1. der eigene Name, den man unter einen Text, einen Brief, ein Dokument o.Ä. mit der Hand schreibt eine leserliche/unleserliche Unterschrift haben, seine Unterschrift unter etwas setzen, Unterschriften für etwas sammeln 2. das Unterschreiben eine Unterschrift leisten, etwas zur Unterschrift vorlegen Un·ter·schrif·ten·lis·te die POL. eine Liste, auf die man seine Unterschrift setzt, und die dann als Beleg dafür gilt, dass alle, die

unterschrieben haben, für oder gegen etwas sind

un·ter·schwel·lig Adj. PSYCH. so, dass es nicht bewusst wird unterschwellige Ängste/Abneigungen Un·ter·see·boot das (≈ U-Boot) ein Schiff, das unter Waser fahren kann und meist militärisch eingesetzt wird Un·ter·sei·te die (↔ Oberseite) die Seite von etwas, die nach unten weist die Unterseite des Tisches un·ter·set·zen mit OBJ ▪ jmd. setzt etwas Dat. etwas unter etwas unter etwas setzen dem Blumentopf eine Schale untersetzen un·ter·setzt Adj. (verhüll.) klein und dick ein untersetzter Körperbau, Er ist ein wenig untersetzt. un·ter·spü·len mit OBJ ▪ etwas unterspült etwas einen Hohlraum unter etwas auswaschen Die Steilküste wird von der Brandung unterspült. Un·ter·stand der eine Stelle, wo man sich unter etwas stellen kann, um sich vor dem Wetter zu schützen einen Unterstand gegen den Regen finden, Die Soldaten legten Unterstände an. un·ter·ste·hen ohne OBJ ▪ jmd. steht unter (süddt. österr. schweiz.) sich unter etwas stellen Bei Regen kann man hier unterstehen. un·ter·ste·hen I. ohne OBJ ▪ jmd./etwas untersteht jmdm./etwas jmdm. oder etwas untergeordnet sein und Befehle oder Anordnungen erhalten Die Behörde untersteht dem Innenminister/Innenministerium., Ihr unterstehen einhundert Mitarbeiter. II. mit SICH ▪ jmd. untersteht sich, etwas zu tun so unverschämt oder mutig sein, etwas zu tun, was negative Konsequenzen bringt Unterstehe dich (ja nicht) zu kommen!, Unterstehe dich, noch einmal zu lügen, dann passiert etwas!, Sie hat sich unterstanden, ihren Chef zu kritisieren. un·ter·stel·len I. mit OBJ ▪ jmd. stellt etwas unter etwas zur Aufbewahrung in einen Raum stellen die Fahrräder im Keller unterstellen II. mit SICH ▪ jmd. stellt sich irgendwo unter sich zum Schutz gegen das Wetter unter etwas stellen Wir haben uns bei Regen in einer Hütte/unter einem Baum untergestellt. un·ter·stel·len mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas unterstellt jmdm./etwas jmdn./etwas jmd. oder etwas jmdm. oder einer Institution unterordnen das Umweltministerium dem Landwirtschaftsminister unterstellen, jemandem einen neuen Mitarbeiter unterstellen, Sie ist ihm direkt unterstellt. 2. ▪ jmd. unterstellt jmdm. etwas über jmdn. etwas Negatives behaupten, ohne es beweisen zu können jemandem Betrugsabsichten unterstellen, Was ihr mir da unterstellt, ist völlig aus der Luft gegriffen. 3. ▪ jmd. unterstellt etwas (als Vermutung) annehmen Wenn wir unterstellen, dass ihr teilnehmen wollt, dann sind wir insgesamt fünfzig Leute., Wenn wir unterstellen, dass wir richtig gerechnet haben, dann fehlt Geld in unserer Kasse. Un·ter·stell·mög·lich·keit die Stelle, wo man sich oder etwas unterstellen kann Un·ter·stel·lung die 1. Unterordnung die Unterstellung der Behörde unter das Innenministerium 2. negative Behauptung über jmdn., die nicht bewiesen ist Das sind doch alles nur böswillige Unterstellungen! un·ter·steu·ern ohne OBJ ▪ jmd. untersteuert KFZ (in einer Kurve) nicht genug

lenken, so dass das Fahrzeug über die Vorderräder nach außen drängt

un·ter·strei·chen mit OBJ 1. ▪ jmd. unterstreicht etwas in einem geschriebenen Text einen waagerechten Strich unter etwas setzen, um es zu markieren die falsch geschriebenen Wörter rot unterstreichen 2. ▪ jmd./etwas unterstreicht etwas etwas hervorheben, indem man es mit etwas versieht, um es zu verstärken Das Make-up unterstreicht die Schönheit ihres Gesichts., Der Redner unterstreicht die Bedeutung der Sache mit Gesten.

Un·ter·stu·fe die (↔ Oberstufe) die drei unteren Klassen einer Realschule oder eines Gymnasiums in der Unterstufe Mathematik unterrichten un·ter·stüt·zen mit OBJ 1. ▪ jmd. unterstützt jmdn./etwas jmdm. in irgendeiner Form helfen jemanden beim Lernen unterstützen, jemanden finanziell unterstützen 2. ▪ jmd. unterstützt jmdn. (bei etwas Dat.) jmdm. (bei etwas ) helfen jemanden bei der Betreuung der Kinder unterstützen 3. ▪ jmd. unterstützt jmdn./etwas sich für jmdn. oder etwas einsetzen, damit er/es Erfolg hat jemandes Ziele unterstützen, die Politik einer Regierung unterstützen, einen Plan/ein Projekt/eine Person/einen Verein tatkräftig unterstützen 4. ▪ etwas unterstützt etwas etwas fördern Ausreichender täglicher Schlaf unterstützt den Heilungsprozess. 5. ▪ etwas unterstützt etwas EDV die entsprechenden Schnittstellen für ein Programm oder eine Hardware bereitstellen Dieses Betriebssystem unterstützt bestimmte Anwenderprogramme., Diese Grafikkarte unterstützt keine schnellen Spiele. Un·ter·stüt·zer, Un·ter·stüt·ze·rin der Person, die etwas befürwortet (und tatkräftig befördert) eine Unterstützerin der Umweltbewegung Un·ter·stüt·zung die 1. (kein Plur.) die Mithilfe jemandem Unterstützung geben, Nur mit der Unterstützung aller ist das zu schaffen. 2. (kein Plur.) das Unterstützen3 4 die Unterstützung des Projektes, zur Unterstützung des Heilprozesses 3. finanzieller Betrag, mit dem etwas unterstützt wird Unterstützung beantragen/beziehen, auf eine Unterstützung angewiesen sein Un·ter·such der (schweiz.) (gerichtliche oder medizinische) Untersuchung un·ter·su·chen mit OBJ 1. ▪ jmd. untersucht etwas versuchen, für etwas eine Erklärung zu finden Die Staatsanwaltschaft untersucht den Unfall genau., Wir müssen untersuchen, was falsch gemacht worden ist. 2. ▪ jmd. untersucht jmdn. versuchen, mögliche Krankheiten zu finden, indem man einen Patienten genau prüft, betrachtet, abhört, röntgt o.Ä. einen Patienten gründlich untersuchen, sich die Nieren untersuchen lassen 3. ▪ jmd. untersucht etwas etwas genau analysieren oder prüfen, um etwas Bestimmtes herauszufinden einen Fund/einen Stein/die Zusammensetzung einer Flüssigkeit untersuchen, ein Thema wissenschaftlich untersuchen 4. ▪ jmd. untersucht etwas etwas genau prüfen und analysieren, um herauszufinden, wie es funktioniert oder welche Auswirkungen es hat Es wurde untersucht, welche Konsequenzen das Tankerunglück hatte. Un·ter·su·chung die 1. das Untersuchen die Untersuchung eines Falles/eines Patienten/der Zusammensetzung einer Flüssigkeit 2. wissenschaftliche Abhandlung eine Untersuchung zu einem Thema lesen/schreiben, Zu diesem Thema sind kürzlich zwei Untersuchungen erschienen. Un·ter·su·chungs·aus·schuss der POL. ein Gremium, das vom deutschen Bundestag eingesetzt werden kann, in dem Mitglieder aller Parteien sind und das bestimmte Sachverhalte aufklären soll einen Fall vor den Untersuchungsausschuss bringen Un·ter·su·chungs·ge·fäng·nis das RECHTSW.

ein Gefängnis, in dem ein Beschuldigter bis zum Abschluss seines Prozesses eingesperrt ist Un·ter·su·chungs·haft die (kein Plur.) RECHTSW.

die Zeit, in der ein Beschuldigter bis zum Abschluss seines Prozesses in einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt ist in

Untersuchungshaft sitzen

Un·ter·su·chungs·kom·mis·si·on die POL. (≈ Untersuchungsausschuss ) Un·ter·su·chungs·rich·ter, Un·ter·su·chungs·rich·te·rin der RECHTSW. Richter(in), der/die bei Strafverfahren die Untersuchungen leitet und den anschließenden Prozess vorbereitet Der Gefangene wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt. un·ter·tags Adv. (süddt. österr. schweiz. ≈ tagsüber) während des Tages Un·ter·tan der GESCH.

Untergebene(r) eines Königs oder Fürsten, der/die seinem/ihrem Herren zu absoluten Gehorsam verpflichtet ist Der König ließ

seinen Untertanen die Neuigkeit verkünden.

un·ter·tan ▪ sich etwas untertan machen (geh.): etwas seinem Willen unterwerfen sich die Natur/die Erde untertan machen un·ter·tä·nig Adj. (abwert.) so, dass man sich völlig nach dem Willen eines anderen richtet untertänig um etwas bitten, sich untertänig verbeugen, Ihr untertänigster Diener!

Un·ter·tas·se die ein kleiner Teller, der unter eine Tasse gestellt wird un·ter·tau·chen I. mit OBJ ▪ jmd. taucht jmdn./etwas unter (haben) jmdn. oder etwas ganz unter Wasser tauchen Sie hat ihren Kopf ganz untergetaucht., Er hat seinen Bruder im Wasser untergetaucht. II. ohne OBJ (sein) 1. ▪ jmd./etwas taucht unter (↔ auftauchen) unter die Wasseroberfläche sinken Das U-Boot tauchte unter. 2. ▪ jmd. taucht (irgendwo) unter (umg.) sich verstecken Der Ganove musste eine Weile untertauchen., Er ist im Ausland untergetaucht. Un·ter·teil das (↔ Oberteil) das untere Teil von etwas das Unterteil des Regals un·ter·tei·len mit OBJ ▪ jmd. unterteilt etwas etwas in bestimmte Teile gliedern eine Art von Pflanzen in Unterarten unterteilen, einen Text in mehrere Abschnitte unterteilen Un·ter·tei·lung die das Unterteilen eine Unterteilung vornehmen Un·ter·tel·ler der (schweiz.) Untertasse Un·ter·ti·tel der 1. ein zusätzlicher Titel, der den Haupttitel eines Buches erläutert 2. (meist Plur.) Übersetzungen, die als Texte in einem fremdsprachigen Film am unteren Rand der Leinwand eingeblendet sind Der Film wird im Original mit Untertiteln gezeigt. Un·ter·ton der etwas, das beim Sprechen kaum merklich mitklingt, aber die Gefühle des Sprechers erkennen lässt etwas mit einem ironischen Unterton sagen, Ihre Stimme hatte einen drohenden Unterton. un·ter·trei·ben ohne OBJ ▪ jmd. untertreibt (↔ übertreiben) etwas als schwächer, unwichtiger, geringer o.Ä. darstellen, als es in Wirklichkeit ist

Du untertreibst mal wieder, du kannst es doch sehr gut!, Das ist aber wirklich untertrieben, in Wirklichkeit war es viel schlimmer!

Un·ter·trei·bung die (↔ Übertreibung) etwas, das schwächer oder geringer dargestellt ist als in Wirklichkeit Das ist doch wieder pure Untertreibung! un·ter·ver·mie·ten mit OBJ ▪ jmd. vermietet etwas unter etwas, das man selbst gemietet hat, weiter vermieten ein Zimmer untervermieten un·ter·ver·si·chert Adj. so, dass man zu wenig Versicherungen abgeschlossen hat unterversichert sein un·ter·wan·dern mit OBJ ▪ jmd. unterwandert etwas nach und nach über Mitglieder in eine Organisation oder Institution eindringen, um sie dann von innen zu zerstören die Wirtschaft/eine Partei unterwandern, einen Staat ideologisch unterwandern Un·ter·wan·de·rung die das Unterwandern die Unterwanderung der Wirtschaft durch das organisierte Verbrechen Un·ter·wä·sche die (kein Plur.) die Kleidung, die man direkt auf dem Körper unter der anderen Kleidung trägt ◆ Damen-, HerrenUn·ter·was·ser·mas·sa·ge die MED. Massage des Körpers (mit Wasserstrahlen) unter Wasser un·ter·wegs Adv. auf dem Weg irgendwohin Ich bin gerade unterwegs in die Stadt., Wir haben uns unterwegs getroffen. ▪ unterwegs sein : auf Reisen sein Sie sind zurzeit (in Italien) unterwegs. ▪ bei einer Frau ist etwas (Kleines) unterwegs (umg. verhüll.): eine Frau ist schwanger un·ter·wei·sen mit OBJ ▪ jmd. unterweist jmdn. (in etwas Dat.) (geh.) jmdn. etwas lehren jemanden in der Handhabung eines Gerätes unterweisen, Der Lehrer unterweist die Schüler in Französisch. Un·ter·welt die (kein Plur.) 1. das Totenreich in der griechischen Mythologie Hades, der Gott der Unterwelt 2. (das Milieu der) Verbrecher einer Stadt Kontakte zur Unterwelt haben, ein Treffpunkt der Unterwelt un·ter·wer·fen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. unterwirft jmdn./etwas etwas mit Gewalt erobern, um es dann zu beherrschen ein Land/ein ganzes Volk unterwerfen 2. ▪ jmd. unterwirft etwas etwas Dat. etwas einer anderen Sache unterordnen Sie hat alles ihrem Willen unterworfen. 3. ▪ etwas unterwirft jmd./etwas etwas Dat. etwas durch etwas anderes bestimmen und abhängig machen Die Produktion muss einer strengen Kontrolle unterworfen werden., In der heutigen Zeit sind wir ständigen Veränderungen unterworfen. II. mit SICH

1. ▪ jmd. unterwirft sich jmdm. im Kampf den Widerstand aufgeben und sich dem Willen des Gegners beugen Sie mussten sich dem Feind unterwerfen. 2. ▪ jmd. unterwirft sich etwas Dat. sich ganz jmd. anderem unterordnen Er hat sich vollständig ihrem Willen/ihren Anordnungen unterworfen. un·ter·wor·fen Partizip Perfekt von ‣ unterwerfen un·ter·wür·fig Adj. (abwert.) so, dass man bereitwillig und offensichtlich den Willen anderer akzeptiert und zu dienen bereit ist ein unterwürfiges Verhalten, den Gegner durch eine unterwürfige Geste beschwichtigen Un·ter·wür·fig·keit die (kein Plur.) (abwert.) unterwürfige Art; unterwürfiges Verhalten Durch deine Unterwürfigkeit erreichst du auch nichts. un·ter·zeich·nen mit OBJ ▪ jmd. unterzeichnet etwas (geh.) etwas (offiziell) unterschreiben einen Vertrag/ein Abkommen unterzeichnen Un·ter·zeich·ner, Un·ter·zeich·ne·rin der (geh.) Person, die etwas unterschrieben hat Die Unterzeichner verpflichten sich zur Einhaltung des Vertrages. Un·ter·zeich·ne·te der/die (geh.) Person, die etwas unterschrieben hat Die Unterzeichneten erkennen die Bedingungen an. un·ter·zie·hen mit OBJ 1. ▪ jmd. zieht etwas unter etwas unter ein anderes Kleidungsstück ziehen Wenn es kalt ist, kannst du einen Pullover unterziehen. 2. ▪ jmd. zieht etwas (etwas Dat.) unter KOCH. etwas ohne zu rühren unter eine Masse mengen Zum Schluss muss man (dem Teig) den Eischnee unterziehen. un·ter·zie·hen I. mit OBJ ▪ jmd. unterzieht jmdn./etwas etwas Dat. mit jmdm. oder etwas etwas durchführen, das ein bestimmtes Ergebnis bringt Bei der Musterung werden die Rekruten einer Prüfung unterzogen., Der Angeklagte wurde einem strengen Verhör unterzogen., etwas einer strengen Kontrolle unterziehen II. mit SICH ▪ jmd. unterzieht sich etwas Dat. sich etwas aussetzen, das schwer oder unangenehm ist sich einer Prüfung unterziehen, sich einer schwierigen Operation unterziehen müssen Un·tie·fe die eine flache Stelle in einem Gewässer In dieser Gegend gibt es viele tückische Untiefen, die gefährlich für Schiffe sind. Un·tier das 1. ein böses Wesen aus dem Märchen, der Fabel oder der Sage Der Prinz sollte das Untier besiegen. 2. gefährliches Tier Viele Menschen halten Wölfe für Untiere. un·trag·bar Adj. 1. so, dass man es nicht dulden kann Hier herrschen untragbare Zustände! 2. so, dass jmd. nicht mehr in seinem Amt akzeptiert werden kann Der Minister war nach der Betrugsaffäre untragbar geworden. 3. so, dass man es nicht bezahlen kann Das Großprojekt ist für die Stadt untragbar geworden. un·trai·niert ['untrɛni̯t] Adj. so, dass man nicht regelmäßig Sport gemacht hat und daher nicht die entsprechende Kraft und Ausdauer hat Untrainierten ist diese Wanderung nicht zu empfehlen.

un·trenn·bar Adj. 1. so, dass jmd. oder etwas nicht von jmdm. oder etwas zu trennen ist ein untrennbarer Bestandteil von etwas sein, Ihre Schicksale sind untrennbar miteinander verbunden. 2. SPRACHWISS. (↔ trennbar) so, dass die Vorsilbe nicht vom Verb getrennt werden kann Das Verb „einkaufen“ ist trennbar, aber das Verb „verkaufen“ ist untrennbar. un·treu Adj. in einer Partnerbeziehung nicht treu ein untreuer Ehemann, Sie ist ihm untreu gewesen. ▪ etwas untreu werden :

etwas nicht mehr unterstützen oder nicht mehr für etwas eintreten, das man früher unterstützt hat oder für das man früher eingetreten ist einer gemeinsamen Sache untreu werden, Sie ist ihren Idealen untreu geworden.

Un·treue die (kein Plur.) das Untreusein Sie ahnte nichts von seiner Untreue. un·tröst·lich Adj. sehr traurig Wir sind untröstlich über diesen Verlust. un·trüg·lich Adj. eindeutig ein untrügliches Zeichen für etwas un·ty·pisch Adj. nicht typisch

ein untypisches Verhalten zeigen, Diese Merkmale sind untypisch für diese Art., Das ist untypisch für ihn. un·ü·ber·hör·bar Adj. so laut oder deutlich, dass man es wahrnehmen muss etwas unüberhörbar verkünden, Die Drohung war unüberhörbar. un·ü·ber·legt Adj. ohne vorher überlegt zu haben schnell und unüberlegt handeln ◆ Großschreibung → R 3.7 Tun Sie bitte nichts Unüberlegtes! un·ü·ber·seh·bar Adj. 1. (≈ unüberschaubar) so groß, dass man es nicht mit dem Blick erfassen kann eine unübersehbare Ebene, eine unübersehbare Menschenmenge 2. so, dass man die Folgen nicht abschätzen kann eine Entscheidung mit unübersehbaren Auswirkungen 3. (≈ offensichtlich) so deutlich zu sehen, dass man es bemerken muss unübersehbare Mängel aufweisen un·ü·ber·setz·bar Adj. so, dass man es nicht übersetzen kann ein unübersetzbarer Text, Vieles von dem, was der Autor ausdrücken wollte, ist unübersetzbar. un·ü·ber·sicht·lich Adj. 1. so, dass man es nicht vollständig überblicken kann ein unübersichtliches Gelände 2. so gestaltet, dass der Inhalt schwer zu erfassen ist eine unübersichtliche (grafische) Darstellung, ein unübersichtlich gegliederter Aufsatz un·ü·ber·treff·lich Adj. so gut, dass man es nicht besser machen kann ein unübertrefflicher Sänger, eine unübertreffliche Aufführung un·ü·ber·trof·fen Adj. so gut, dass es noch nicht besser gemacht worden ist eine unübertroffene Schauspielerin/Leistung un·ü·ber·wind·lich Adj. 1. so, dass man nicht über etwas hinweggelangt ein unüberwindliches Dornengestrüpp, eine unüberwindlich hohe Mauer 2. so, dass man nicht damit fertig wird unüberwindliche Ängste/Schwierigkeiten 3. so, dass man es nicht ausgleichen kann unüberwindliche Gegensätze/Widersprüche 4. (≈ unbesiegbar) so, dass man jmdn. nicht besiegen kann ein unüberwindlicher Feind/Gegner un·um·gäng·lich Adj. (≈ unvermeidlich) so, dass man es nicht vermeiden kann unumgängliche Maßnahmen, etwas für unumgänglich halten, Leider ist eine Operation unumgänglich. un·um·schränkt Adj. so, dass es nicht eingeschränkt oder begrenzt ist ein unumschränkter Herrscher, unumschränkte Macht besitzen un·um·stöß·lich Adj. so, dass man es nicht mehr rückgängig machen kann ein unumstößlicher Beschluss, Das steht jetzt unumstößlich fest. un·um·strit·ten Adj. so, dass es nicht bezweifelt wird als unumstrittener Sieger aus etwas hervorgehen, Diese Tatsache ist unumstritten. un·un·ter·bro·chen Adj. 1. ohne Unterbrechung in einer ununterbrochenen Reihe, fünfzehn Minuten ununterbrochen schwimmen 2. (umg.) sehr häufig oder viel In letzter Zeit bin ich ununterbrochen müde., Musst du denn ununterbrochen arbeiten?, Er verschreibt sich ununterbrochen! un·ver·än·der·lich Adj. gleich bleibend unveränderliches Wetter un·ver·än·dert Adj. ohne, dass es sich ändert Ihr Zustand ist unverändert ernst. un·ver·ant·wort·lich Adj. so, dass es nicht zu verantworten ist unverantwortlicher Leichtsinn, Es ist unverantwortlich von dir, die Kinder allein zu lassen. un·ver·äu·ßer·lich Adj. (geh.) so, dass man es jmdm. nicht wegnehmen kann ein unveräußerliches Recht un·ver·bes·ser·lich Adj. so, dass man es nicht ändern kann ein unverbesserlicher Lügner, Er ist eben ein unverbesserlicher Optimist. un·ver·bind·lich Adj. 1. so, dass es zu nichts verpflichtet eine unverbindliche Zusage, ganz unverbindlich nach etwas fragen 2. (↔ verbindlich) höflich, aber wenig persönlich einen unverbindlichen Brief schreiben, jemandem unverbindlich antworten un·ver·bleit Adj. KFZ (≈ bleifrei) ohne Anteil von Blei unverbleites Benzin tanken

un·ver·blümt Adj. nicht vorsichtig, sondern ganz direkt jemandem unverblümt seine Meinung sagen un·ver·däch·tig Adj. (≈ harmlos) so, dass es keinen Verdacht erregt ganz unverdächtig aussehen/tun un·ver·dau·lich Adj. 1. so, dass man es nicht verdauen kann die unverdaulichen Bestandteile der Nahrung wieder ausscheiden 2. (umg.) so, dass man es schwer verstehen kann eine reichlich unverdauliche Lektüre un·ver·dient Adj. so, dass man es nicht verdient hat unverdiente Kritik, Die Mannschaft hat unverdient gewonnen. un·ver·dor·ben Adj. 1. so, dass man es essen kann unverdorbene Speisen 2. natürlich und nicht durch (schlechte) Einflüsse geprägt ein unverdorbenes Kind, einen unverdorbenen Geschmack haben un·ver·dros·sen Adj. so, dass man sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt unverdrossen an den Erfolg glauben, sich unverdrossen für etwas einsetzen un·ver·ein·bar Adj. so, dass es sich nicht in Übereinstimmung mit etwas bringen lässt ein unvereinbarer Widerspruch, Das ist mit seinen Überzeugungen unvereinbar. un·ver·fälscht Adj. 1. (≈ rein) ohne Beimengungen unverfälschter Wein 2. nicht verändert; ursprünglich eine unverfälschte Tradition un·ver·fäng·lich Adj. (≈ harmlos) so, dass es keine Konflikte hervorrufen kann eine ganz unverfängliche Frage stellen, ein unverfängliches Thema anschneiden un·ver·fro·ren Adj. (abwert.) ohne die nötige Zurückhaltung und Höflichkeit ganz unverfroren das Beste für sich beanspruchen un·ver·gäng·lich Adj. so, dass es für immer bestehen bleibt ein unvergängliches Erlebnis, die unvergängliche Schönheit der Berge un·ver·ges·sen Adj. so, dass man sich immer daran erinnert die unvergessene Schauspielerin un·ver·gess·lich Adj. so, dass man es nicht vergessen kann ein unvergessliches Erlebnis un·ver·gleich·lich Adj. so gut, dass man es nicht vergleichen kann eine unvergleichliche Sängerin un·ver·hält·nis·mä·ßig Adv. so, dass es vom Normalen abweicht Es hat unverhältnismäßig viel geregnet. un·ver·hei·ra·tet Adj. nicht verheiratet ein unverheiratetes Paar, Er ist unverheiratet geblieben. un·ver·hofft Adj. so, dass man es nicht erwartet hat ein unverhofftes Wiedersehen, Diese Nachricht kam völlig unverhofft. ▪ Unverhofft kommt oft! : was man nicht erwartet, passiert oft un·ver·hoh·len Adj. offen und ganz deutlich jemandem unverhohlen seine Abneigung zeigen, mit unverhohlener Neugier/Schadenfreude un·ver·käuf·lich Adj. nicht zu verkaufen ein unverkäufliches Muster/Ausstellungsstück un·ver·kenn·bar Adj. (≈ eindeutig) so klar als etwas zu erkennen, dass es keinen Zweifel gibt eine unverkennbare Ähnlichkeit, Das ist unverkennbar (ein Stück von) Mozart. un·ver·letz·lich Adj. so, dass man es nicht beeinträchtigen oder ändern darf die unverletzlichen Rechte eines Bürgers un·ver·letzt Adj. nicht verletzt bei einem Unfall unverletzt bleiben un·ver·meid·lich Adj. 1. so, dass man es nicht verhindern kann Dieser Fehler war leider unvermeidlich., Diese Aufgabe kommt unvermeidlich auf uns zu. 2. (umg. iron. abwert.) lästig, aber nicht zu verhindern die unvermeidlichen Ermahnungen der Mutter, Auch der unvermeidliche Herr Müller war wieder anwesend. un·ver·min·dert Adj. so, dass die Intensität nicht geringer geworden ist Mit unverminderter Wucht schlugen die Wellen gegen den Kai. Un·ver·mö·gen das (kein Plur.) (geh.) mangelnde Fähigkeit das Unvermögen, sich einer Situation anzupassen

un·ver·mu·tet Adj. so, dass man es nicht vermutet hat unvermutet in Schwierigkeiten geraten, Der Berg tauchte ganz unvermutet vor uns auf. Un·ver·nunft die (kein Plur.) ein Verhalten, das uneinsichtig und dumm ist etwas aus purer Unvernunft tun, Es zeugt von Unvernunft, bei diesem Wetter in die Berge zu fahren. un·ver·nünf·tig Adj. so, dass es nicht dem entspricht, zu dem die Vernunft raten würde ein unvernünftiges Kind, Das ist sehr unvernünftig von euch! un·ver·packt Adj. ohne Verpackung unverpackte Lebensmittel un·ver·rich·tet Adj. nicht getan Ein großer Teil der Arbeit ist unverrichtet geblieben. ▪ unverrichteter Dinge : ohne etwas erreicht zu haben Sie kamen von der Suche unverrichteter Dinge zurück. un·ver·schämt 1 Adj. 1. so frech, dass es als beleidigend empfunden wird ein unverschämtes Benehmen, ein unverschämter Kerl, eine unverschämte Behauptung/Frage/Lüge/Unterstellung 2. (umg.) außerordentlich viel oder hoch unverschämte Forderungen stellen/Preise verlangen, unverschämtes Glück haben un·ver·schämt 2 Adv. (umg.) sehr unverschämt gut aussehen, unverschämt groß/dick sein Un·ver·schämt·heit die 1. (kein Plur.) unverschämte1 Art etwas mit großer Unverschämtheit tun 2. unverschämte1 Handlung Deine Unverschämtheiten muss ich mir nicht länger gefallen lassen! un·ver·schul·det Adj. so, dass man selbst keine Schuld daran hat unverschuldet in Not geraten, unverschuldet in einen Unfall verwickelt werden un·ver·se·hens Adv. (≈ plötzlich) ganz unversehens stehen bleiben un·ver·sehrt Adj. 1. (≈ unverletzt) ohne Verletzungen unversehrt aus dem Krieg heimkehren 2. (≈ unbeschädigt) ohne Schäden Das Auto ist bei dem Unfall unversehrt geblieben. un·ver·söhn·lich Adj. 1. ohne Bereitschaft zur Versöhnung unversöhnliche Feinde 2. so groß, dass es nicht überwunden werden kann unversöhnliche Gegensätze un·ver·ständ·lich Adj. 1. so, dass man die Motive für etwas nicht verstehen kann eine unverständliche Entscheidung, Es ist mir unverständlich, wie das geschehen konnte. 2. so, dass man es inhaltlich nicht verstehen kann Seine wissenschaftlichen Theorien sind mir unverständlich., Er spricht eine mir unverständliche Sprache., Es ist unverständlich, was du meinst. 3. so, dass man es nicht richtig hören kann Durch die Tür waren nur unverständliche Satzfetzen zu hören. un·ver·steu·ert Adj. ohne, dass Steuer darauf erhoben worden ist unversteuerte Waren verkaufen un·ver·sucht ▪ nichts unversucht lassen : alles Mögliche versuchen, um etwas zu erreichen Sie ließ nichts unversucht, um uns doch noch zu überreden. un·ver·träg·lich Adj. 1. so, dass man es schlecht verträgt unverträgliche Speisen/Medikamente 2. so, dass man schlecht mit anderen Menschen auskommt ein unverträglicher Mensch/Charakter un·ver·wandt Adv. ohne Unterbrechung und lange Zeit jemanden unverwandt ansehen un·ver·wech·sel·bar Adj. so einmalig, dass man es nicht verwechseln kann einer Stadt ein unverwechselbares Aussehen geben, Das ist unverwechselbar seine Art sich auszudrücken. un·ver·wund·bar Adj. so, dass jmd. nicht verwundet werden kann Der Gegner schien unverwundbar., Durch einen Zauber wurde er unverwundbar. un·ver·wüst·lich Adj. 1. so, dass es nur schwer oder nicht zu zerstören ist ein unverwüstlicher Stoff, Diese Wetterjacke ist unverwüstlich! 2. durch nichts zu beeinträchtigen oder zu zerstören

einen unverwüstlichen Humor haben, eine unverwüstliche Gesundheit/Konstitution haben un·ver·zagt Adj. (veralt.) ohne Angst und mit ungebrochenem Willen trotz der Gefahren/Rückschläge unverzagt weitermachen un·ver·zeih·lich Adj. (≈ unentschuldbar) so, dass es nicht zu entschuldigen ist ein unverzeihlicher Fehler un·ver·zollt Adj. ohne, dass eine Zollgebühr dafür gezahlt worden ist unverzollte Zigaretten widerrechtlich verkaufen un·ver·züg·lich Adj. (geh.) sofort sich unverzüglich bei jemandem melden/entschuldigen un·voll·en·det Adj. nicht fertiggestellt ein unvollendetes Werk, Diese Sinfonie ist unvollendet geblieben. un·voll·kom·men Adj. 1. so, dass es noch Mängel aufweist meine unvollkommenen Kenntnisse, etwas nur unvollkommen beherrschen 2. so, dass es nicht vollständig ist Die Liste ist noch unvollkommen. Un·voll·kom·men·heit die 1. unvollkommener Zustand die Unvollkommenheit unseres Wissens/einer Darstellung 2. (≈ Mangel) Die Arbeit hat noch kleine Unvollkommenheiten. un·voll·stän·dig Adj. so, dass noch etwas fehlt eine unvollständige Aufzählung un·vor·be·rei·tet Adj. so, dass man nicht darauf vorbereitet ist eine unvorbereitete Rede, unvorbereitet in den Unterricht gehen, Das hat uns ganz unvorbereitet getroffen. un·vor·ein·ge·nom·men Adj. ohne Vorurteile etwas ganz unvoreingenommen beurteilen, eine Jury aus unvoreingenommenen Personen un·vor·her·ge·se·hen Adj. so, dass man nicht damit gerechnet hat unvorhergesehene Ausgaben/Veränderungen un·vor·schrifts·mä·ßig Adj. AMTSSPR. nicht nach den Vorschriften ein unvorschriftsmäßig geparktes Fahrzeug un·vor·sich·tig Adj. nicht vorsichtig ein unvorsichtiger Mensch, Es war sehr unvorsichtig von ihm, das zu sagen. Un·vor·sich·tig·keit die 1. (kein Plur.) (≈ Leichtsinn) unvorsichtige Art Seine Unvorsichtigkeit wird ihn noch einmal teuer zu stehen kommen. 2. unvorsichtige Handlung Solche Unvorsichtigkeiten sollte man besser vermeiden! un·vor·stell·bar 1 Adj. 1. so, dass man es sich nicht vorstellen kann bisher unvorstellbare neue Möglichkeiten eröffnen, Es ist mir unvorstellbar, wie ich das vergessen konnte. 2. außerordentlich unvorstellbares Leid ertragen un·vor·stell·bar 2 Adv. sehr unvorstellbar viele Menschen, ein unvorstellbar tiefer Abgrund un·vor·teil·haft Adj. so, dass es ungünstig ist oder schadet unvorteilhaft gekleidet sein, sein Geld unvorteilhaft anlegen Un·wäg·bar·keit die etwas, das Risiken mit sich bringt Diese Aktion birgt zahlreiche Unwägbarkeiten in sich. un·wahr Adj. (geh.) nicht wahr unwahre Angaben machen, Was er sagt, ist unwahr. un·wahr·schein·lich 1 Adj. 1. nicht wahrscheinlich Es ist unwahrscheinlich, dass wir noch rechtzeitig kommen. 2. (umg.) außerordentlich stark oder groß eine unwahrscheinliche Angst haben, unwahrscheinliche Schmerzen haben un·wahr·schein·lich 2 Adv. (umg.) sehr eine unwahrscheinlich große Summe, unwahrscheinlich gut aussehen un·weg·sam Adj. so, dass man sich dort nicht gut oder nur sehr schwer fortbewegen kann unwegsames Gelände un·wei·ger·lich Adj. (≈ zwangsläufig) so, dass es auf jeden Fall geschieht Das ist die unweigerliche Folge davon., Sie kommt jeden Tag unweigerlich zu spät. un·weit Präp. +Gen. nicht weit weg von unweit der Schule wohnen, Der Unfall ereignete sich unweit der Raststätte. Un·we·sen (geh.) ▪ sein Unwesen treiben : irgendwo Schaden anrichten Eine Räuberbande trieb ihr Unwesen in dieser Gegend.

un·we·sent·lich Adj. 1. nicht wesentlich oder wichtig ein paar unwesentliche Veränderungen, Es ist unwesentlich, was ich dazu meine. 2. (≈ gering) ein unwesentlicher Altersunterschied Un·wet·ter das (kein Plur.) sehr schlechtes Wetter, das meist von Sturm, starkem Regen, Hagel o.Ä. begleitet wird Plötzlich brach ein Unwetter los. un·wich·tig Adj. ohne Bedeutung oder Belang ein unwichtiges, kleines Detail, Es ist vollkommen unwichtig, was du darüber denkst. un·wi·der·leg·bar Adj. so, dass es nicht widerlegt werden kann eine unwiderlegbare Tatsache un·wi·der·ruf·lich Adj. (≈ endgültig) so, dass es nicht widerrufen werden kann ein unwiderrufliches Urteil, unwiderruflich feststehen un·wi·der·steh·lich Adj. 1. so stark, dass man es nicht unterdrücken kann den unwiderstehlichen Wunsch nach etwas verspüren 2. so schön oder angenehm, dass man nicht widerstehen kann ein unwiderstehliches Lächeln, Sie ist einfach unwiderstehlich. un·wie·der·bring·lich Adj. (geh.) so, dass man es nicht mehr wiederholen kann unwiederbringliche Stunden verleben, unwiederbringlich verloren sein, die unwiederbringliche Schönheit des Augenblicks Un·wil·le der (kein Plur.) (geh.) Verärgerung; Ablehnung der wachsende Unwille der Bevölkerung, seinen Unwillen gegen etwas deutlich zeigen un·wil·lig Adj. 1. so, dass es Verärgerung oder Ablehnung erkennen lässt unwillig den Kopf schütteln, ein unwilliger Blick, einem Befehl unwillig Folge leisten 2. nicht bereit, etwas zu tun Er war unwillig, irgendetwas dagegen zu unternehmen. un·will·kom·men Adj. nicht willkommen unwillkommene Gäste, Er spürte, dass er unwillkommen war. un·will·kür·lich Adj. so, dass es nicht bewusst geschieht eine unwillkürliche Reaktion, einem Schlag unwillkürlich ausweichen un·wirk·lich Adj. so, dass es nicht natürlich oder wirklich scheint Die Landschaft war in ein unwirkliches Licht getaucht. un·wirk·sam Adj. nicht wirksam ein unwirksames Medikament, unwirksame Maßnahmen un·wirsch Adj. unfreundlich und ablehnend unwirsch reagieren un·wirt·lich Adj. (geh.) so, dass man sich nicht gern dort aufhält eine unwirtliche Gegend un·wirt·schaft·lich Adj. (≈ unrentabel) so, dass es keinen wirtschaftlichen Erfolg bringt unwirtschaftliche Maschinen un·wis·send Adj. 1. so, dass man kein Wissen hat Willst du dumm und unwissend bleiben?, Auf diesem Gebiet bin ich völlig unwissend! 2. so, dass man von etwas nichts weiß sich unwissend stellen Un·wis·sen·heit die (kein Plur.) die Tatsache, dass man (von etwas) nichts weiß Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. un·wis·sen·schaft·lich Adj. 1. nicht wissenschaftlich begründet eine unwissenschaftliche Erklärung für etwas 2. so, dass es nicht den Kriterien des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens entspricht eine Argumentation/einen Gedankengang als unwissenschaftlich abtun un·wis·sent·lich Adv. ohne es zu wissen Ich habe das unwissentlich falsch gemacht. un·wohl Adj. nicht ganz gesund Ihr ist heute ein wenig unwohl. ▪ sich irgendwo/bei jemandem/etwas unwohl fühlen : in einer bestimmten Situation oder in der Gegenwart von jmdm. kein gutes Gefühl haben Bei dieser Sache fühle ich mich ziemlich unwohl., In seiner Gegenwart fühlt sie sich unwohl. Un·wohl·sein das (kein Plur.) (geh.) leichte gesundheitliche Störung Das ist nur ein kleines Unwohlsein und geht schnell vorüber. un·wür·dig Adj. ohne Würde Lasst doch die unwürdige Streiterei., die unwürdige Behandlung vieler Tiere ▪ einer Sache unwürdig sein (geh.): etwas nicht verdienen Er ist unseres Vetrauens unwürdig. ▪ etwas ist jemandes unwürdig (geh.): etwas entspricht nicht der moralischen und sittlichen Art von jmdm. Dieses Verhalten ist deiner unwürdig.

Un·zahl die (kein Plur.) riesige Menge eine Unzahl von Problemen un·zäh·lig Adj. sehr viel(e) unzählige Stunden üben müssen, Das habe ich dir doch schon unzählige Male gesagt! ◆ Großschreibung → R 3.7 Es kamen Unzählige, um zu gratulieren. Un·ze die Gewichtseinheit in manchen englischsprachigen Ländern (28,35 g) Un·zeit (geh.) ▪ zur Unzeit: zu einer unpassenden Zeit jemanden zur Unzeit anrufen un·zeit·ge·mäß Adj. 1. (≈ altmodisch) so, dass es nicht (mehr) den gängigen Auffassungen entspricht unzeitgemäße Ansichten 2. nicht der Jahreszeit entsprechend unzeitgemäße Witterung un·zer·brech·lich Adj. nicht zerbrechlich unzerbrechliches Glas/Geschirr un·zer·kaut Adj. ohne es vor dem Schlucken gekaut zu haben die Nahrung/eine Tablette unzerkaut herunterschlucken un·zer·stör·bar Adj. so, dass man es nicht zerstören kann ein unzerstörbarer Bunker un·zer·trenn·lich Adj. so eng miteinander verbunden, dass man alles zusammen macht Die beiden Schwestern waren unzertrennlich., zwei unzertrennliche Freunde Un·zucht die (kein Plur.) (veralt.) sexuelles Verhalten, das gegen die Moral und die Sitten verstößt mit jemandem Unzucht treiben ▪ Unzucht mit Minderjährigen RECHTSW.: sexueller Missbrauch Minderjähriger un·züch·tig Adj. (veralt.) sittlich und moralisch Anstoß erregend sich unzüchtig benehmen, unzüchtige Reden führen un·zu·frie·den Adj. nicht zufrieden mit dem Gehalt/seiner Lebenssituation/seinen Karriereaussichten unzufrieden sein, ein ewig unzufriedener Nörgler Un·zu·frie·den·heit die (kein Plur.) der Zustand, unzufrieden zu sein seine Unzufriedenheit deutlich zeigen un·zu·gäng·lich Adj. 1. so, dass man nicht hineingelangen kann Einige Räume waren wegen der Einsturzgefahr unzugänglich., ein unzugängliches Gebiet/Tal 2. so, dass man schwer Kontakt zu anderen Menschen findent ein unzugänglicher Mensch/Typ ▪ etwas gegenüber unzugänglich sein : etwas nicht akzeptieren Er ist meinen Bitten gegenüber unzugänglich. un·zu·läng·lich Adj. (geh.) so, dass es nicht ausreicht oder nicht so gut ist, wie es sein sollte unzulängliche Kenntnisse auf einem Gebiet haben, für eine Bergtour unzulänglich ausgerüstet sein un·zu·läs·sig Adj. (geh. ≈ verboten) nicht erlaubt Das sind doch unzulässige Behauptungen/Verallgemeinerungen! ‣ Unzulässigkeit un·zu·mut·bar Adj. so, dass es nicht erwartet werden kann, dass man es akzeptiert unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten Un·zu·mut·bar·keit die (kein Plur.) die Tatsache, dass etwas unzumutbar ist ein Angebot wegen Unzumutbarkeit ablehnen ◆ -sgrenze un·zu·rech·nungs·fä·hig Adj. RECHTSW. so, dass jmd. nicht für etwas verantwortlich gemacht werden kann Dem Täter wurde bescheinigt, dass er unzurechnungsfähig sei. Un·zu·rech·nungs·fä·hig·keit die (kein Plur.) RECHTSW. die Eigenschaft, unzurechnungsfähig zu sein un·zu·rei·chend Adj. nicht so, wie es eigentlich sein sollte unzureichend vorbereitet/ausgestattet sein, unzureichende Informationen un·zu·sam·men·hän·gend Adj. so, dass es keinen Sinn macht unzusammenhängende Worte stammeln un·zu·ver·läs·sig Adj. so, dass man sich nicht darauf verlassen kann Leider ist sie sehr unzuverlässig., ein unzuverlässiger Mensch, Das Gerät ist ziemlich unzuverlässig, machnchmal funktioniert es, manchmal nicht

un·zweck·mä·ßig Adj. so, dass es für den genannten Zweck ungeeignet ist für einen Radausflug unzweckmäßig gekleidet sein un·zwei·deu·tig Adj. (≈ eindeutig) so, dass man es nicht missverstehen kann jemandem unzweideutig sagen, was er zu tun hat un·zwei·fel·haft Adj. so, dass man nicht daran zweifeln kann Das ist unzweifelhaft richtig., Ihr Sieg ist unzweifelhaft. Up·date das ['apdeɪt] EDV eine neue und verbesserte Version eines Programms das Update aus dem Internet herunterladen Up·load der ['apləʊd] EDV (↔ Download)

Vorgang, dass Daten von dem eigenen Computer an ein anderes System gesendet werden Upload einer Textdatei als Anhang zu einer Mail

Up·per·class die ['apɐkla:s] (kein Plur.) die gesellschaftliche Oberschicht Das ist ein Sport für die Upperclass. üp·pig Adj. reichlich ein üppiges Essen, üppig wucherndes Grün, eine üppige Oberweite haben, ganz schön üppig verdienen ▪ es (nicht so) üppig haben (umg.): (nicht so) viel Geld haben Ur der ZOOL. Auerochse Ur·ab·stim·mung die POL.

eine Wahl, bei der die Mitglieder einer Gewerkschaft abstimmen, ob es einen Streik geben soll oder nicht eine Urabstimmung über

einen Streik durchführen

Ur·ahn, Ur·ah·ne der Vorfahr(in) Ural der GEOGR. Gebirgszug zwischen Asien und Europa in Westsibirien ur·alt Adj. (umg.) sehr alt Das ist ein uralter Brauch., ein uralter Mann Uran das CHEM. radioaktives chemisches Element, das Grundstoff zur Erzeugung von Atomenergie ist Ur·angst die PSYCH. eine Angst, die der Mensch von Geburt an hat die Urangst vor der Dunkelheit Uran·vor·kom·men das natürliches Vorkommen von Uran ur·auf·füh·ren mit OBJ ▪ etwas wird uraufgeführt ein Theaterstück, ein Film, eine Oper, eine Zirkusnummer o.Ä. wird zum ersten Mal aufgeführt Gestern wurde das Stück uraufgeführt., ein Theaterstück uraufführen Ur·auf·füh·rung die erste Aufführung die Uraufführung einer neuen Oper ◆ Weltur·ban Adj. (geh. ≈ städtisch) das urbane Leben ur·bar ▪ etwas urbar machen : etwas für die landwirtschaftliche Nutzung vorbereiten unkultiviertes Land urbar machen Ur·bild das (geh.) die Verkörperung von etwas, die alle typischen Merkmale der Sache trägt und als Vorbild dienen kann das Urbild einer treu sorgenden Mutter ur·chig Adj. (schweiz.) urwüchsig; bodenständig Ur·du das (kein Plur.) Amtssprache in Pakistan Ur·ein·woh·ner, Ur·ein·woh·ne·rin der jmd. aus dem Volk, das ein Land zuerst besiedelt hat die Ureinwohner Australiens Ur·en·kel, Ur·en·ke·lin der Sohn oder Tochter von jmds. Enkel oder Enkelin ur·ge·müt·lich Adj. (umg.) sehr gemütlich eine urgemütliche Kneipe Ur·ge·schich·te die (kein Plur.) der älteste Abschnitt der Geschichte der Menschheit ur·gie·ren mit OBJ ▪ jmd. urgiert jmdn./etwas (österr.) jmdn. oder etwas anmahnen Ur·groß·el·tern Plur. Eltern der Großeltern Ur·groß·mut·ter die Mutter der Großmutter Ur·groß·va·ter der Vater des Großvaters

Ur·he·ber, Ur·he·be·rin der 1. Person, die etwas verursacht hat der Urheber eines Streits 2. Person, die ein Kunstwerk geschaffen hat der Urheber dieses Werkes Ur·he·ber·recht das (kein Plur.) RECHTSW. Gesamtheit der Gesetze, die die Rechte des Urhebers 2 schützen Die unerlaubte Kopie eines Werkes verstößt gegen das Urheberrecht. ur·he·ber·recht·lich Adj. RECHTSW. auf das Urheberrecht bezogen oder zu ihm gehörend urheberrechtlichen Schutz genießen Uri GEOGR. ein Kanton in der zentralen Schweiz urig Adj. 1. urtümlich eine urige Kneipe 2. auf angenehme Weise komisch ein uriger Typ Urin der (Plur. selten) (≈ Harn) das Wasser, das der Körper von Menschen und Tieren ausscheidet den Urin untersuchen lassen ◆ -probe, -untersuchung uri·nie·ren ohne OBJ ▪ jmd. uriniert (geh. ≈ umg. pinkeln) Harn lassen Urin·zu·cker der (kein Plur.) MED. Zuckeranteil im Urin den Urinzucker bestimmen lassen Ur·knall der (kein Plur.) PHYS. ASTRON. (≈ Big Bang) nach einer physikalischen Theorie der Vorgang, dass das Weltall in einer Art Explosion aus einem winzig kleinen Punkt von unvorstellbar dicht gepackter Materie hervorgegangen ist ur·ko·misch Adj. sehr komisch ein urkomischer Mensch Ur·kun·de die ein offizielles Dokument, mit dem etwas bescheinigt wird eine Urkunde, die eine Ehe/eine Geburt/eine bestandene Prüfung bescheinigt, Die Sieger erhielten ihre Urkunden. ◆ Besitz-, Ehren-, Geburts-, Heirats-, SiegerUr·kun·den·fäl·schung die (Plur. selten) RECHTSW. das Fälschen einer Urkunde wegen Urkundenfälschung verurteilt werden ur·kund·lich Adj. mit oder in einer Urkunde urkundlich erwähnt sein Ur·laub der 1. die Zeit, in der man nicht arbeiten muss Urlaub nehmen/beantragen/einreichen 2. ein Aufenthalt an einem Ort, der fern von zu Hause ist und an dem man sich von der Arbeit erholt in den Urlaub fahren, Urlaub in der Schweiz/in den Bergen/am Meer machen ◆ Aktiv-, Bade-, Sommer-, WeihnachtsUr·lau·ber, Ur·lau·be·rin der Person, die irgendwo Urlaub2 macht Unterkünfte für Urlauber anbieten Ur·laubs·an·spruch der

Anspruch eines Angestellten oder eines Arbeiters auf eine bestimmte Zahl von Urlaubstagen pro Jahr Ur·laubs·geld das eine bestimmte Summe Geld, die einem Angestellten zusätzlich zum Gehalt für den Urlaub gezahlt wird Ur·laubs·zeit die (kein Plur.) die Jahreszeit, in der viele Menschen Urlaub machen In der Urlaubszeit ist es hier immer sehr voll. Ur·ne die 1. eine Art Krug, in dem die Asche eines Toten aufbewahrt wird ◆ -nbeisetzung, -nbestattung, -nfriedhof, -ngrab 2. POL. (≈ Wahlurne) das Gefäß, in das die Wähler die Wahlzettel einwerfen Ur·sa·che die (≈ Grund) etwas, das etwas bewirkt Was ist die Ursache für deine Verärgerung?, aus ungeklärter Ursache geschehen, die Ursache einer Sache ermitteln ▪ Keine Ursache! : verwendet als kurze Antwort, nachdem sich jmd. bedankt hat Herzlichen Dank! – Keine Ursache! ◆ Todes-, UnfallUr·sprung der der Zeitpunkt oder der Ort, an dem etwas angefangen hat der Ursprung einer Entwicklung, der Ursprung eines Flusses, Dieses Wort ist lateinischen Ursprungs. ur·sprüng·lich Adj. 1. so, wie es zu Anfang war Der ursprüngliche Text des Schreibens lautete anders., Ursprünglich wollte ich auch teilnehmen, dann habe ich es mir anders überlegt. 2. natürlich; unverfälscht eine ursprüngliche Landschaft, die ursprüngliche Kultur dieses Volkes, eine ursprüngliche Art haben

Ur·sprungs·land das Land, aus dem etwas stammt Argentinien ist das Ursprungsland des Tangos. Ur·sprungs·ort der Ort, von dem etwas stammt oder an dem sich etwas zuerst entwickelt hat Ur·teil das 1. eine Aussage, die eine bestimmte Ansicht über jmdn. oder etwas enthält Mein Urteil über ihn steht fest., sich kein Urteil erlauben können, sein Urteil zu etwas abgeben/über jemanden fällen, Er hat sich noch kein Urteil darüber gebildet. 2. RECHTSW. die Entscheidung, die ein Richter am Ende eines Prozesses trifft das Urteil anfechten/annehmen/verkünden/vollstrecken ur·tei·len ohne OBJ ▪ jmd. urteilt (über jmdn./etwas) etwas prüfen und sich dann eine Meinung (über jmdn./etwas) bilden Darüber kann ich nicht urteilen., hart/gerecht/ungerecht urteilen Ur·teils·be·grün·dung die RECHTSW. Begründung, warum ein bestimmtes Urteil2 gefällt wurde Ur·teils·spruch der RECHTSW. Verkündung eines Urteils2 durch einen Richter Ur·teils·ver·mö·gen das (kein Plur.) die Fähigkeit, über etwas urteilen zu können ein eingeschränktes Urteilsvermögen haben Ur·teils·voll·stre·ckung die (meist Sing.) das Umsetzen eines Urteils2 die Tat ur·tüm·lich Adj. (≈ ursprünglich) unverfälscht; natürlich urtümliche Bräuche, eine urtümliche Landschaft Uru·guay [urugua:ij] GEOGR. ein Land in Südamerika mit Grenzen zu Argentinien und Brasilien Uru·gua·yer, Uru·gua·ye·rin der [urugua:jer] Einwohner Uruguays uru·gua·yisch [uru'gu̯a:jɪʃ] Adj. Uruguay betreffend Ur·ur·groß·mut·ter die die Mutter der Urgroßmutter Ur·ur·groß·va·ter der der Vater des Urgroßvaters Ur·wald der ein großes Waldgebiet, das besonders in den Tropen vorkommt die reiche Tier- und Pflanzenwelt des brasilianischen Urwalds, Eingeborenenstämme im Urwald des Amazonasbeckens ur·wüch·sig Adj. 1. (≈ ursprünglich) nicht von Menschen verändert die urwüchsige Natur 2. nicht von außen beeinflusst und ganz natürlich einen urwüchsigen Humor haben, ein urwüchsiger Menschenschlag Ur·zeit die die älteste Zeit der erdgeschichtlichen Entwicklung Diese Kohlelagerstätten stammen aus der Urzeit der Erde. ▪ seit/vor Urzeiten : seit oder vor sehr langer Zeit Ur·zu·stand der (kein Plur.) der Zustand, wie er ganz am Anfang war etwas wieder in seinen Urzustand zurückversetzen USA die [u:ʔɛs'ʔa:] GEOGR. Abkürzung von „United States of America“: Vereinigte Staaten von Amerika Die USA sind eine Weltmacht., In den USA war ich zuletzt 1999. Us·be·ke, Us·be·kin der GEOGR. Einwohner Usbekistans us·be·kisch Adj. Usbekistan betreffend Us·be·kisch das (kein Plur.) eine Turksprache, die in Usbekistan gesprochen wird Us·be·kis·tan (kein Plur.) GEOGR.

ein Staat in Mittelasien mit Grenzen zu Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisien und Afghanistan User der ['ju:zɐ] EDV jmd., der einen Computer benutzt Usur·pa·tor der (geh.) Person, die widerrechtlich die Gewalt im Staat an sich reißt usur·pie·ren mit OBJ ▪ jmd. ursurpiert etwas (geh.) mit Gewalt etwas an sich reißen die Macht/das Land usurpieren Usus der (kein Plur.) (geh.) Brauch; Gewohnheit Das ist bei uns/hier so Usus. usw. Abkürzung von „und so weiter“ Uten·sil das (meist Plur.) das, was man für etwas Bestimmtes braucht die Utensilien zum Schreiben ◆ Mal-, Näh-,

Schmink-, SchreibUte·rus der ANAT. Gebärmutter Uto·pia das (kein Plur.)

ein Land, das nur in der Phantasie existiert und in dem eine gerechte Gesellschaft herscht, in der niemand Not leidet in Utopia, die Suche nach Utopia

Uto·pie die eine Idee, die so wirklichkeitsfern oder fantastisch ist, dass man sie nicht verwirklichen kann die Utopie einer gerechten Gesellschaft, Vielleicht ist es doch keine Utopie und wir können es verwirklichen? uto·pisch Adj. 1. in der Art einer Utopie utopische Vorstellungen/Ideen/Ziele 2. KUNST LIT. ein Kunstwerk, das in einer erdachten (zukünftigen) Welt handelt ein utopischer Roman 3. (umg.) unrealistisch hoch oder groß utopische Preise verlangen Uto·pist, Uto·pis·tin der (abwert.) jmd., der Utopien nachhängt und sich zu wenig an der Realität orientiert UV [u:'fau ] Abkürzung von „ultraviolett“ UV-Strah·lung Plur. PHYS. ultraviolette Strahlung Ü-Wa·gen der (≈ Übertragungswagen) V, v das der zweiundzwanzigste Buchstabe des Alphabets ein großes V, ein kleines v Va·banque·spiel das [va'bã:k] (kein Plur.) (geh.) etwas, das ein sehr hohes Risiko darstellt Der Kauf dieser Aktien ist doch ein Vabanquespiel., sich auf kein Vabanquespiel einlassen Va·de·me·kum das (geh.) ein (kleines) Handbuch zu einem bestimmten Thema Va·ga·bund, Va·ga·bun·din der (veralt. ≈ Landstreicher) jmd., der ohne festen Wohnsitz lebt ◆ -enleben va·ga·bun·die·ren ohne OBJ ▪ jmd. vagabundiert 1. (haben) als Vagabund leben 2. (sein) ohne Ziel umherstreifen Va·gant der GESCH. 1. wandernder Musikant, Sänger 2. (im Mittelalter) Student ‣ vagieren Va·gan·ten·dich·tung die LIT. von Vaganten1 verfasste lateinische weltliche Dichtung des Mittelalters va·ge/vag Adj. (≈ ungewiss, unbestimmt ↔ präzise) nicht präzise und eindeutig Mit vagen Versprechungen ist mir nicht geholfen, ich brauche feste Zusagen., Sie hat nur vage Vorstellungen, welchen Beruf sie erlernen möchte. ‣ Vagheit Va·gi·na die ANAT. (≈ Scheide) der Teil des weiblichen Geschlechtsorgans, der von der Gebärmutter nach außen führt ‣ vaginal va·kant Adj. (geh.) nicht besetzt Die Stelle des Verkaufsleiters/Der Lehrstuhl für Literaturwissenschaft ist vakant. Va·kanz die (geh.) 1. eine unbesetzte Stelle 2. (österr.) Ferien Va·ku·um das 1. PHYS. ein (fast) luftleerer Raum das Vakuum in einer Elektronenröhre ◆ -pumpe, -röhre 2. (übertr.) eine Situation, in der etwas nicht ausgefüllt und deshalb für verschiedene Einflüsse offen ist das machtpolitische Vakuum nach dem Sturz des Diktators ◆ Machtva·ku·um·ver·packt Adj. so, dass ein Lebensmittel in einer bestimmten Weise versiegelt ist, die es sehr lange haltbar macht Neben frisch gemahlenem haben wir auch stets vakuumverpackten Kaffee als Vorrat im Hause. ‣ Vakuumverpackung Va·len·tins·tag der

der als Tag der Liebenden gefeierte Tag (14. Februar), an dem man sich Blumen schenkt oder Kartengrüße schickt Va·lenz die

1. CHEM. (≈ Wertigkeit)

die Eigenschaft von Atomen, eine bestimmte Anzahl von Atomen anderer Elemente im Molekül zu binden oder zu ersetzen

◆ -elektron 2. SPRACHWISS. Eigenschaft eines Wortes, vor allem des Verbs, bestimmte andere Wörter grammatisch an sich zu binden ◆ Adjektiv-, VerbIn diesem Wörterbuch wie in vielen anderen Wörterbüchern werden Verben als transitiv (mit OBJ) und intransitiv (ohne OBJ) beschrieben. Diese traditionellen Begriffe bedeuten, dass das Verb (z.B. geben) mit einem direkten Objekt vorkommt (transitiv) oder (z.B. schlafen) ohne ein Objekt (intransitiv). Solche Unterschiede werden durch das in der heutigen Sprachwissenschaft inzwischen fest etablierte Modell der Valenz beschrieben. Valenz (Wertigkeit) ist die Eigenschaft vor allem von Verben, bestimmte Mitspieler zu fordern, damit sich ein grammatisch vollständiger Satz ergibt. Man unterscheidet einwertige Verben (Er schläft.), zweiwertige (Er liebt sie.) und dreiwertige (Er schenkt ihr ein Buch.). va·lid(e) Adj. (fachspr.) der Zustand, dass eine (wissenschaftliche) Aussage gültig und zuverlässig ist Dieser Beweis ist/gilt als valide. ‣ Validität va·li·die·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. validiert etwas (fachspr.) feststellen, dass eine bestimmte Methode für einen bestimmten Zweck geeignet und gültig ist Wir wissen nicht genau, ob die neue Testmethode gültige Aussagen über Arbeitsmotivation machen kann – wir müssen sie noch validieren. 2. ▪ etwas validiert etwas EDV entstehende Daten bereits während des Eingabeprozesses mit einem hinterlegten Strukturmodell vergleichen ‣ Validierung Va·lu·ta die 1. WIRTSCH. BANKW. ausländische Währungen 2. BANKW.

die Festsetzung des Tages, an dem Gutschriften oder Belastungen auf einem Konto vorgenommen werden oder von dem an ein Posten verzinst oder zinspflichtig wird ◆ -geschäft, -kredit, -papier

Vamp der [vɛmp] erotisch anziehende und sehr verführerische Frau, die aber gleichzeitig kalt und berechnend ist Sie spielte in diesem Film den Typ des männermordenden Vamps. Vam·pir der

ein Verstorbener, der dem Volksglauben nach nachts aus seinem Sarg steigt, um lebenden Menschen durch einen Biss das Blut auszusaugen Graf Dracula, der wohl berühmteste Vampir ‣ Vampirismus

Van·da·le/Wan·da·le der 1. Angehöriger eines germanischen Volksstammes 2. (übertr.) zerstörungswütiger Mensch ▪ jemand haust wie ein Vandale : jmd. beschädigt oder zerstört irgendwo etwas auf sinnlose Art Die Einbrecher haben in dem Laden wie die Vandalen gehaust. Van·da·lis·mus/Wan·da·lis·mus der (kein Plur.) sinnlose Zerstörungswut Die Zerstörung der Telefonzellen war reiner Vandalismus. Va·nil·le die [va'nɪljə, va'nɪlə] (kein Plur.) ein Gewürz (für Süßspeisen), das man z.B. in Eis und Pudding verwendet ◆ -aroma, -geschmack, -pudding Va·nil·le·eis das (kein Plur.) Speiseeis mit Vanillegeschmack Va·nil·le·so·ße die zu Eis oder Pudding gereichte Soße mit Vanillegeschmack Va·nil·le·zu·cker der (kein Plur.) Zucker, der mit Vanille gemischt ist Va·ria die Plur. (fachspr.) Verschiedenes In der Sitzung sprechen wir nach den wichtigsten Themen am Ende noch über Varia (wie zum Beispiel den Betriebsausflug). va·ri·a·bel Adj. (geh. ≈ flexibel) so, dass man es (ver)ändern und anders gestalten kann Wir haben uns eine variable Regalwand gekauft, die lässt sich später noch ausbauen. ‣ Variabilität Va·ri·a·b·le die MATH. PHYS. (↔ Konstante) eine veränderliche Größe, die verschiedene Werte annehmen kann Die Gleichung 4x = 2y enthält zwei Variablen, nämlich x und y. Va·ri·an·te die (geh. ≈ Spielart) eine (leicht) veränderte Form oder Abwandlung von etwas Es gibt verschiedene Varianten bei der Aussprache des Buchstabens „r“., Sie eröffnete die Schachpartie mit einer ungewöhnlichen Variante. ‣ variantenreich ◆ Farb-, Geschmacks-, StilVa·ri·anz die MATH. (↔ Invarianz) Maß für die Größe der Abweichung vom Mittelwert

Va·ri·a·ti·on die 1. (≈ Abwandlung) das Variieren Von diesem Märchen gibt es verschiedene Variationen. 2. etwas, das variiert wird In diesem Geschäft gibt es Sommerschuhe in allen Variationen. 3. MUS. melodische, harmonische oder rhythmische Abwandlung eines Themas Auf dem Konzertprogramm steht auch eine Variation über ein Thema von Mozart. ◆ -sbreite, -smöglichkeit Va·ri·e·tät die [vari̯etɛ:t] 1. BIOL. (≈ Abart) eine geringfügig vom Standardtyp abweichende Form eines Lebewesens 2. SPRACHWISS. eine besondere Eigenart innerhalb einer größeren Sprachlandschaft ◆ SprachVa·ri·e·tee , a. Va·ri·e·té das [vari̯e'te:] 1.

eine Art Theater, dessen Programm aus einer Abfolge von akrobatischen, künstlerischen, musikalischen und tänzerischen Darbietungen besteht 2. (≈ Revue) Vorführung in einem Varietee1 va·ri·ie·ren [vari'i:rən] I. mit OBJ ▪ jmd. variiert etwas (≈ abwandeln, modifizieren) leicht verändern Wir haben die Versuchsanordnung bereits einige Male variiert. II. ohne OBJ ▪ etwas variiert sich leicht voneinander unterscheiden Alle gemessenen Werte variieren. Va·sall der GESCH. Gefolgsmann, Lehensmann ◆ -endienst, -eneid, -enpflicht, -entum Va·sal·len·staat der POL. ein Staat, der von einem anderen Staat abhängig ist Va·se die ein Gefäß, in das man (Schnitt-)Blumen stellt eine bauchige/hohe/schlanke Vase aus Glas/Kristall/Ton. ◆ BlumenVa·se·lin/Va·se·li·ne die (kein Plur.) eine Substanz, die für die Herstellung von Salben und Schmiermitteln verwendet wird vas·ku·lär Adj. MED. zu den Blutgefäßen gehörend va·so·mo·to·risch Adj. MED. die Gefäßnerven betreffend Va·ter der 1. (↔ Mutter) ein Mann, der ein Kind gezeugt hat Unser Nachbar wurde zum zweiten Mal Vater., Er ist Vater von drei Kindern. ◆ -rolle 2. ein Mann, der sich in der Rolle eines Vaters1 um ein oder mehrere Kinder kümmert Als die Mutter wieder heiratete, bekamen die Kinder einen neuen Vater. ◆ -bild, -bindung, -figur, -haus, -liebe, -pflicht, Stief3. ein männliches Tier, das Junge gezeugt hat 4. (meist Plur.) (geh. ≈ Schöpfer) jmd., der etwas geschaffen oder erfunden hat Wer waren die Väter des Grundgesetzes? 5. (kein Plur.) REL. Gott ▪ der Vater im Himmel/der himmlische Vater : Gott ▪ Vater Staat (umg. scherzh.): der Staat (im Zusammenhang mit Finanzen und Steuern) ▪ Heiliger Vater REL.: der Papst Va·ter·freu·den ▪ Vaterfreuden entgegensehen (scherzh.): bald Vater1 werden Va·ter·land das (geh. ≈ Heimat) das Land, in dem man geboren ist und zu dessen Volk man gehört ◆ -sverräter Va·ter·lands·lie·be die (kein Plur.) (geh. ≈ Patriotismus) die positive Einstellung zum eigenen Vaterland vä·ter·lich Adj. (↔ mütterlich) 1. wie ein guter Vater (sorgend) Er war mir stets ein väterlicher Freund. 2. zum Vater gehörend Wer wird später das väterliche Geschäft übernehmen? vä·ter·li·cher·seits Adv. (in Bezug auf Verwandtschaftsbeziehungen ↔ mütterlicherseits ) von der Seite des Vaters Auf diesem Foto siehst du meine Großeltern väterlicherseits. Vä·ter·lich·keit die (meist Sing.) (↔ Mütterlichkeit) die väterliche1 Art va·ter·los Adj. (↔ mutterlos) ohne Vater Das Kind wächst vaterlos auf. Va·ter·mord der (kein Plur.) das Ermorden des eigenen Vaters Va·ter·mör·der, Va·ter·mör·de·rin der jmd., der Vatermord begangen hat Va·ter·recht das (meist Sing.) (≈ Patriarchat ↔ Matriarchat, Mutterrecht) die rechtliche Ordnung in Familie und Gesellschaft,

die durch Vormachtstellung des Mannes und Erbfolge in väterlicher Linie gekennzeichnet ist Va·ter·schaft die (kein Plur.) RECHTSW. der Umstand, Vater eines Kindes zu sein (und seine rechtlichen Konsequenzen) die Vaterschaft bestreiten ◆ -stest Va·ter·schafts·kla·ge die RECHTSW.

eine Klage, mit der festgestellt werden soll, ob ein Mann der leibliche Vater eines Kindes ist (und Unterhaltszahlungen leisten muss) Va·ter·stadt die (kein Plur.) (geh.) die Stadt, in der man geboren und/oder aufgewachsen ist Va·ter·tag der (kein Plur.) (umg.)

der Himmelfahrtstag, an dem viele Männer (ohne ihre Familien) gemeinsam Ausflüge machen und feiern Va·ter·un·ser das REL. Bittgebet aller christlichen Konfessionen Va·ti der (umg. ≈ Papa, Papi) (Koseform von) Vater Va·ti·kan der (kein Plur.) 1. die Residenz des Papstes in Rom 2. die oberste Instanz der römisch-katholischen Kirche va·ti·ka·nisch Adj. zum Vatikan1 2 gehörend oder von ihm ausgehend ein vatikanisches Konzil Va·ti·kan·stadt die (kein Plur.) der Stadtstaat, in dem der Vatikan1 liegt V-Aus·schnitt der v-förmiger Ausschnitt eines Kleidungsstückes ein Pullover/T-Shirt mit V-Ausschnitt v. Chr. (↔ n. Chr.) Abk. für „vor Christi Geburt“ Ve·ge·ta·ri·er, Ve·ge·ta·ri·e·rin der

jmd., der wenig oder gar keine Nahrung aus tierischen Stoffen und besonders kein Fleisch zu sich nimmt Sie ist aus Protest gegen die Massentierhaltung zur Vegetarierin geworden.

ve·ge·ta·risch Adj. so, dass man in seiner Ernährung auf tierische Stoffe und besonders auf Fleisch fast oder ganz verzichtet Er ernährt sich aus gesundheitlichen Gründen vegetarisch., vegetarische Küche, ein vegetarisches Restaurant ‣ Vegetarismus

Ve·ge·ta·ti·on die (fachspr.) 1. der Pflanzenbestand in einem bestimmten Gebiet ein Film über die Vegetation Madagaskars 2. Pflanzenwuchs In dieser unberührten Landschaft gibt es noch eine üppige Vegetation. ◆ -sgrenze, -sgürtel, -speriode ve·ge·ta·tiv Adj. 1. BIOL. ungeschlechtlich Diese Pflanzen vermehren sich vorwiegend vegetativ. 2. MED. BIOL. nicht dem Willen oder dem Bewusstsein unterliegend Welche Körperfunktionen werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert? ve·ge·tie·ren ohne OBJ ▪ jmd. vegetiert (abwert.) sehr ärmlich und unter sehr schlechten Bedingungen leben Die meisten der Slumbewohner vegetieren in einfachsten Behausungen. ve·he·ment Adj. (geh. ≈ heftig) Der Vorschlag wurde von allen Seiten vehement kritisiert. Ve·he·menz die (kein Plur.) (geh.) Heftigkeit, temperamentvolle Art Ve·hi·kel das 1. (umg. abwert.) altes, klappriges Fahrzeug 2. (geh. ≈ Medium) Mittel zu einem bestimmten Zweck Die Sprache ist das Vehikel aller geistigen Prozesse., Die Romane dieses Autors dienen stets auch als Vehikel der Bloßlegung gesellschaftlicher Missstände. Veil·chen das 1. eine kleine Blume mit duftenden, violetten Blüten, die im Frühjahr blüht ‣ veilchenblau 2. (umg. scherzh.) ein Bluterguss rund ums Auge Er hat sich bei einer Schlägerei ein Veilchen geholt. Veits·tanz der (kein Plur.) Nervenerkrankung mit Muskelzuckungen Vek·tor der MATH. eine Größe, die als Pfeil dargestellt wird und durch Angriffspunkt, Richtung und Betrag festgelegt ist ◆ -produkt, -raum, -rechnung

vek·to·ri·ell Adj. MATH. den Vektor betreffend, durch Vektoren berechnet Ve·lo das (schweiz.) Fahrrad ◆ Getrenntschreibung → R 4.8 Velo fahren Ve·lours der [və'lu:ɐ̯ / velu:ɐ̯] ein Stoff mit einer weichen, samtartigen Oberfläche Ve·lours·le·der das (kein Plur.) (≈ Wildleder) Leder mit einer samtähnlichen Oberfläche Ven·det·ta die Blutrache Ve·ne die eine Blutader, die zum Herzen führt ‣ intravenös ◆ -nentzündung, -nmittel Ve·ne·dig Stadt in Norditalien ve·ne·risch (nicht steig.) Adj. ▪ eine venerische Krankheit MED.: eine Geschlechtskranheit Ve·ne·zi·a·ner, Ve·ne·zi·a·ne·rin der Einwohner Venedigs ve·ne·zi·a·nisch Adj. auf Venedig bezogen, zu Venedig gehörend Ve·ne·zo·la·ner, Ve·ne·zo·la·ne·rin der jmd., der die venezolanische Staatsbürgerschaft hat ve·ne·zo·la·nisch Adj. auf Venezuela bezogen, zu Venezuela gehörend Ve·ne·zu·e·la Staat in Südamerika ve·nös Adj. die Venen betreffend ‣ intraVen·til das 1. eine mechanische Vorrichtung, mit der das Stauen oder Ablassen von Gasen und Flüssigkeiten reguliert wird Das Ventil ist undicht/schließt nicht/ist offen., Jemand muss nachts das Ventil des Autoreifens geöffnet und die Luft herausgelassen haben. ◆ -einstellung, -steuerung, Auslass-, Einlass-, Entlüftungs-, Fahrrad2. (umg.) eine Handlung, mit der jmd. seinen (negativen) Gefühlen freien Lauf lässt Er braucht ein Ventil für seine Aggressionen. Ven·ti·la·ti·on die 1. (fachspr. ≈ Belüftung) das Bewegen von Luft, um verbrauchte Luft zu beseitigen In Gewächshäusern ist es wichtig, für die richtige Ventilation zu sorgen. 2. eine Vorrichtung zum Belüften Ven·ti·la·tor der ein Gerät, das mit einem sich schnell drehenden Flügelrad für die Raumbelüftung und Kühlung sorgt ◆ Decken-, Zimmerven·ti·lie·ren mit OBJ ▪ jmd. ventiliert etwas (geh. fachspr.) jmd. überlegt etwas sorgfältig Ich muss deinen Vorschlag noch etwas ventilieren. Ve·nus die (kein Plur.) 1. ein Planet unseres Sonnensystems 2. die römische Liebesgöttin ver·ab·fol·gen mit OBJ ▪ jmd. verabfolgt etwas (veralt. ≈ verabreichen) jmdm. etwas in einer bestimmten Dosis geben Der Arzt verabfolgte ihm eine Spritze. ver·ab·re·den I. mit OBJ ▪ jmd. verabredet etwas mit jmdm. mit jmdm. die gemeinsame Entscheidung für etwas treffen Wir haben für nächste Woche einen Termin/ein Treffen verabredet. II. mit SICH ▪ jmd. verabredet sich mit jmdm. (von zwei oder mehr Personen) sich gegenseitig sagen, dass man sich zu einer

bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort treffen wird

Ich habe mich mit meinen Kollegen um 20 Uhr in einem Restaurant verabredet.

Ver·ab·re·dung die 1. (≈ Vereinbarung) das Verabreden Er hat sich nicht an die Verabredung gehalten. 2. ein Treffen, zu dem man sich mit jmdm. verabredet hat Ich habe am Samstag schon eine Verabredung. ver·ab·rei·chen mit OBJ ▪ jmd. verabreicht jmdm. etwas (geh.) in einer bestimmten Dosis geben Die Ärztin verabreicht dem Patienten ein starkes Beruhigungsmittel/eine Spritze. ‣ Verabreichung ver·ab·scheu·en mit OBJ ▪ jmd. verabscheut etwas (geh.) einen starken

Widerwillen gegen jmdn. oder etwas oder ein Tier empfinden Sie verabscheut Spinnen., Ich verabscheue ihre Intrigen. ‣

verabscheuenswert

ver·ab·schie·den I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verabschiedet jmdn. jmdm., der aufbricht, auf Wiedersehen sagen Er verabschiedete seine Gäste und dankte ihnen für ihr Kommen. 2. ▪ jmd. verabschiedet jmdn. jmdm., der aus dem Dienst ausscheidet, Dank und Anerkennung aussprechen Der Direktor hat ihn mit freundlichen Worten verabschiedet. 3. ▪ jmd. verabschiedet etwas POL. etwas per Beschluss rechtskräftig machen Nach langen Debatten verabschiedete der Bundesrat schließlich das Gesetz. II. mit SICH ▪ jmd. verabschiedet sich (von jmdm.) auf Wiedersehen sagen Sie verabschiedete sich mit einem Händedruck. ‣ Verabschiedung ver·ab·so·lu·tie·ren mit OBJ ▪ jmd. verabsolutiert etwas eine einzelne Erfahrung oder Erkenntnis als allgemein gültige Wahrheit betrachten Er verabsolutiert seine schlechten Erfahrungen. ‣ Verabsolutierung ver·ach·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. verachtet jmdn./etwas jmdn. oder etwas als schlecht oder unwürdig betrachten und deshalb ablehnen Sie verachtet ihn wegen seiner Feigheit. 2. ▪ jmd. verachtet etwas jmd. hält etwas für nicht wichtig Er hat die Gefahr/den Tod verachtet. ▪ nicht zu verachten sein (umg.): angenehm oder erstrebenswert sein Eine kleine Erfrischung wäre jetzt nicht zu verachten. ‣ verachtenswürdig ver·ach·tens·wert Adj. so, dass es Verachtung verdient ver·acht·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verachtfacht etwas auf die achtfache Anzahl, Menge oder Größe bringen II. mit SICH ▪ etwas verachtfacht sich achtmal so groß werden ver·ächt·lich Adj. 1. mit (zur Schau gestellter) Verachtung Er lachte verächtlich. 2. (≈ verachtenswert) so, dass jmd. von anderen verachtet wird Er hat seinen Gegner in den Augen der anderen verächtlich gemacht. Ver·ach·tung die (kein Plur.) (↔ Wertschätzung) das Gefühl, dass man jmdn. oder etwas verachtet ▪ jemand straft jemanden mit Verachtung (geh.): jmd. beachtet jmdn. nicht ‣ verachtungsvoll ver·al·bern mit OBJ ▪ jmd. veralbert jmdn. (umg.) necken, zum Narren halten ver·all·ge·mei·nern mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. verallgemeinert etwas (≈

generalisieren) für allgemein gültig erklären

Man kann eine solche Behauptung doch nicht verallgemeinern., Er hat von einem einzelnen Fall auf die Gesamtheit aller Fälle geschlossen und damit den Einzelfall verallgemeinert.

Ver·all·ge·mei·ne·rung die 1. (kein Plur.) das Verallgemeinern 2. eine verallgemeinernde Aussage Das ist unqualifiziertes Gerede – voller Verallgemeinerungen. ver·al·ten ohne OBJ ▪ etwas veraltet 1. unmodern werden eine veraltete Redeweise/Sichtweise 2. den Anschluss an den aktuellen (technischen) Entwicklungsstand verlieren Computersysteme veralten sehr schnell., Man arbeitet dort mit völlig veralteten Methoden. Ve·ran·da die ein überdachter Vorbau eines Wohnhauses An lauen Sommerabenden sitzen wir gerne auf der Veranda. ◆ Glas-, Holzver·än·der·lich Adj. 1. (≈ unbeständig ↔ beständig) so, dass es sich häufig ändert Das Wetter bleibt auch während der nächsten Tage veränderlich. 2. (≈ variabel) so, dass etwas verändert werden kann eine veränderliche Größe Ver·än·der·liche die MATH. (≈ Variable) eine mathematische Größe, deren Wert sich ändern kann ver·än·dern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verändert jmdn./etwas bewirken, dass etwas sich ändert Computer haben die Arbeitswelt völlig verändert., Die Erfahrungen des Krieges hatten ihn völlig verändert. II. mit SICH

1. ▪ jmd./etwas verändert sich anders werden Sie hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert. 2. ▪ jmd. verändert sich den Beruf wechseln Sie will sich noch in diesem Jahr verändern. Ver·än·de·rung die 1. (kein Plur.) das Verändern 2. Ergebnis einer Veränderung In der Unternehmensstruktur wurden deutliche Veränderungen sichtbar. ver·ängs·tigt Adj. voller Angst Die verängstigten Tiere wurden aus ihren engen Käfigen befreit. Ver·ängs·ti·gung die 1. (kein Plur.) das Verängstigen 2. der Zustand, dass jmd. verängstigt ist Nach dem Unfall war das Kind in seiner Verängstigung weggelaufen. ver·an·kern mit OBJ 1. ▪ jmd. verankert etwas ein Schiff mit einem Anker festmachen 2. ▪ jmd. verankert etwas irgendwo etwas gut befestigen Man verankerte die Pfosten fest im Boden. 3. ▪ jmd. verankert etwas in etwas Dat. (≈ festlegen) etwas per Gesetz zusichern Die Würde des Menschen ist im Grundgesetz verankert. ‣ Verankerung ver·an·la·gen mit OBJ ▪ jmd. veranlagt jmdn. zu etwas Dat. AMTSSPR. die zu zahlenden Steuern von jmdm. festsetzen Das Ehepaar wird gemeinsam zur Einkommenssteuer veranlagt. ‣ Veranlagung ver·an·lagt (Part. Perf. von „veranlagen“) Adj. 1. AMTSSPR. (≈ festgesetzt) Die veranlagten Steuern belaufen sich auf eine beträchtliche Summe. 2. mit bestimmten Begabungen oder Anlagen ausgestattet Der Schüler ist musisch veranlagt. Ver·an·la·gung die 1. AMTSSPR. (kein Plur.) die Festsetzung der Steuern durch das Finanzamt 2. angeborene (geistige oder körperliche) Eigenschaft, Fähigkeit oder Anfälligkeit Er besitzt eine gewisse Veranlagung zum Jähzorn., Sie hat eine Veranlagung zur Korpulenz., Der Junge malt sehr schön, ich glaube, er hat eine künstlerische Veranlagung. ver·an·las·sen mit OBJ ▪ jmd. veranlasst etwas 1. bewirken, dass jmd. etwas tut Er ließ sich nicht dazu veranlassen, seine Meinung zu ändern. 2. (≈ anordnen) Die Geschäftsleitung wird alles Weitere/das Nötigste veranlassen. Ver·an·las·sung die (meist Sing.) 1. (≈ Anlass, Beweggrund) etwas, das bewirkt, dass jmd. etwas tut Wir sehen/haben keine Veranlassung, unsere Meinung zu ändern. 2. Betreiben Auf Veranlassung der Geschäftsleitung wird alles Weitere/das Nötigste in die Wege geleitet. ver·an·schau·li·chen mit OBJ ▪ jmd. veranschaulicht etwas etwas zum

besseren Verständnis anschaulich machen

Der Referent veranschaulichte schwierige Sachverhalte stets durch Beispiele oder durch Grafiken. ‣ Veranschaulichung

ver·an·schla·gen mit OBJ ▪ jmd. veranschlagt etwas (für etwas Akk.) aufgrund einer Schätzung etwas (z.B. Anzahl, Summe, Kosten) vorausberechnen Für die Renovierung wurden 50.000 Euro veranschlagt. ver·an·stal·ten mit OBJ ▪ jmd. veranstaltet etwas 1. organisieren und durchführen ein Festival/einen Kongress/ein Konzert/eine Tagung veranstalten, Die Schule veranstaltet demnächst einen Tag der offenen Tür. 2. (umg. abwert.) machen Ihr habt ja einen ziemlichen Lärm/Zirkus veranstaltet. Ver·an·stal·ter, Ver·an·stal·te·rin der jmd., der etwas veranstaltet1 Der Veranstalter rechnet mit etwa 100.000 Zuschauern. ◆ KonzertVer·an·stal·tung die 1. (kein Plur.) das Organisieren und Durchführen von etwas Wer wurde mit der Veranstaltung der Tagung betraut? 2. etwas, das veranstaltet1 wird eine künstlerische/kulturelle/sportliche Veranstaltung, Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung nicht im Freien, sondern in der Halle statt. ◆ -sort, -stipp Ver·an·stal·tungs·ka·len·der der eine Art Kalender, in dem die geplanten Veranstaltungen2 in einer bestimmten Stadt oder

Region aufgelistet werden

Ver·an·stal·tungs·rei·he die eine (thematisch zusammenhängende) Serie von Veranstaltungen 2 In den Sommermonaten findet im Apothekergarten der Stadt eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Heilkräuter“ statt.

ver·ant·wor·ten I. mit OBJ ▪ jmd. verantwortet etwas eine Entscheidung vertreten (und deren mögliche negative Folgen tragen) Wer hat diese Maßnahme zu verantworten?, Ich kann es nicht verantworten, dass ... II. mit SICH ▪ jmd. verantwortet sich vor jmdm. (wegen etwas Gen.) (≈ rechtfertigen) Gründe nennen, die erklären, warum man in

einer bestimmten Weise gehandelt hat

Sie konnte sich vor dem Richter nicht gut verantworten., Er muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. ver·ant·wort·lich Adj. 1. so, dass man die Verantwortung1 für jmdn. oder etwas hat Die Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich., Wer ist hier der verantwortliche Redakteur? 2. so, dass man jmdm. Rechenschaft schuldet Er ist nur seinem Vorgesetzten gegenüber verantwortlich. 3. so, dass man für etwas (eine Tat, ein Ereignis) Verantwortung 2 trägt und Schuld daran hat Sie ist für den Unfall allein verantwortlich., Die starken Regenfälle der letzten Tage sind für das Ansteigen der Wasserstände verantwortlich., Wenn etwas passiert, mache ich dich (dafür) verantwortlich!

Ver·ant·wort·lich·keit die 1. (kein Plur.) das Verantwortlichsein 2. das, wofür jmd. verantwortlich ist Das fällt nicht in meine Verantwortlichkeit. 3. (kein Plur.) (≈ Verantwortungsbewusstsein) Ver·ant·wor·tung die 1. die Pflicht, dafür zu sorgen, dass (in bestimmten Situationen) das Notwendige und Richtige getan wird und kein Schaden entsteht Der neue Trainer hat eine große Verantwortung übernommen., Sie ist ihrer Verantwortung als Chefärztin immer gerecht geworden. ◆ -sbereich 2. (kein Plur.) die Verpflichtung, für seine Handlungen einzustehen und ihre Folgen zu tragen Sie trägt die volle/die alleinige Verantwortung für den Unfall. ▪ jemand zieht jemanden zur Verantwortung : jmd. sieht jmdn.

als verantwortlich für einen Schaden an und fordert Schadensersatz oder Strafe 3. (kein Plur.) (≈ Verantwortungsbewusstsein) das Bewusstsein, Verantwortung1 zu haben Er ist ein Mensch ohne jede Verantwortung. ◆ -sbereitschaft, -sgefühl

ver·ant·wor·tungs·be·wusst Adj. im Bewusstsein der Verantwortung1 Ver·ant·wor·tungs·be·wusst·sein das (kein Plur.) das Bewusstsein, Verantwortung1 zu tragen ver·ant·wor·tungs·los Adj. (≈ unverantwortlich, ↔ verantwortungsvoll ) ohne Verantwortung3 Es ist doch verantwortungslos, bei diesen schlechten Straßenverhältnissen so zu rasen. ‣ Verantwortungslosigkeit ver·ant·wor·tungs·voll Adj. 1. mit Verantwortung1 verbunden Er hat einen sehr verantwortungsvollen Beruf. 2. so, dass man Verantwortungsbewusstsein hat Er war stets ein verantwortungsvoller Familienvater. ver·äp·peln mit OBJ ▪ jmd. veräppelt jmdn. jmd. hält jmdn. zum Narren Das glaube ich dir nicht – du willst mich wohl veräppeln ! ver·ar·bei·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. verarbeitet etwas (zu etwas Dat. ) aus Rohstoffen Produkte herstellen In dieser Schreinerei verarbeitet man ausschließlich heimische Gehölze zu hochwertigen Möbeln., Sie verarbeitet Gold und Silber zu Schmuck. 2. ▪ jmd. verarbeitet etwas geistig und psychisch bewältigen Er muss die Trennung von seiner Freundin erst einmal verarbeiten. 3. ▪ jmd. verarbeitet etwas operativ bewältigen Der Computer verarbeitet Hunderttausende von Rechenschritten pro Sekunde. 4. etwas künstlerisch umsetzen Die Autorin hat in ihrem neuesten Buch auch zahlreiche Motive der antiken Mythologie verarbeitet. Ver·ar·bei·tung die 1. (kein Plur.) das Verarbeiten 2. die Art und Weise, wie etwas hergestellt ist eine Lederjacke in erstklassiger Verarbeitung, Die nachlässige Verarbeitung des Fahrrads konnte unsere Testfahrer nicht begeistern. ver·ar·gen mit OBJ ▪ jmd. verargt jmdm. etwas (geh.) jmd. nimmt jmdm. etwas übel Er hat es mir verargt, dass ich nicht zu seiner Geburtstagsfeier gekommen bin. ver·är·gern mit OBJ ▪ jmd. verärgert jmdn. (mit etwas Dat.) bewirken, dass jmd. ärgerlich wird Er verärgerte sie mit seinen Bemerkungen. ‣ Verärgerung ver·ar·men ohne OBJ ▪ jmd. verarmt immer mehr von seinem Vermögen verlieren, so dass man am Ende arm ist Der Landadel verarmte in jener Zeit., Wenn man keine Bücher liest, verarmt man geistig. ‣ Verarmung

ver·ar·schen mit OBJ ▪ jmd. verarscht jmdn. (vulg. ≈ veralbern) sich (in gemeiner Weise) über jmdn. lustig machen, indem man z.B. etwas Unwahres so erzählt, als wenn es wahr wäre ‣ Verarschung ver·arz·ten mit OBJ ▪ jmd. verarztet jmdn. (umg.) medizinische Hilfe leisten Sie verarztete ihren Sohn, der vom Rad gestürzt war., Er verarztet das aufgeschürfte Knie seiner Freundin. ver·äs·teln mit SICH ▪ etwas verästelt sich sich in einzelne Äste teilen Der Baum verästelt sich in viele Zweige. Ver·äs·te·lung die 1. das Sichverästeln 2. ein Teil, der sich verästelt hat ver·ät·zen mit OBJ ▪ etwas verätzt etwas etwas durch Säure beschädigen oder verletzen Die Säure verätzte ihm die Hand. Ver·ät·zung die 1. das Verätzen 2. durch Ätzen entstandene Verletzung ver·aus·ga·ben mit SICH ▪ jmd. verausgabt sich 1. sich bis zur (völligen) Erschöpfung anstrengen Die Marathonläufer hatten sich völlig verausgabt. 2. sein Geld völlig ausgeben Ich habe mich heute beim Einkaufen verausgabt. ‣ Verausgabung ver·äu·ßer·li·chen ohne OBJ ▪ jmd. veräußerlicht (geh.) jmd. wird oberflächlich Seit sie ihn kennt, ist sie sehr veräußerlicht. ver·äu·ßern mit OBJ ▪ jmd. veräußert etwas (geh.) jmd. verkauft etwas Er hat eins seiner Häuser veräußert. ‣ veräußerlich Ver·äu·ße·rung die (geh. ≈ Verkauf) die Veräußerung der Grundstücke Verb das SPRACHWISS. (≈ Zeitwort)

ein Wort, das konjugiert werden kann, das meist eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand bezeichnet und zentrales Element der Satzaussage ist

Verben werden konjugiert., Man kann zwischen transitiven, intransitiven und reflexiven Verben sowie zwischen schwachen, starken und unregelmäßigen Verben unterscheiden. ◆ -endung, -form, Hilfs-, Modal-, Vollver·bal Adj. 1. (geh.) mit Worten Es war ihr unmöglich, ihre Gefühle verbal zum Ausdruck zu bringen. 2. SPRACHWISS. auf einem Verb beruhend, wie ein Verb gebraucht ‣ Verbalabstraktum, Verbaladjektiv, Verbalsubstantiv ver·ba·li·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. verbalisiert etwas 1. (geh. ≈ artikulieren) mit Worten zum Ausdruck bringen Er kann seine Gefühle nur sehr schlecht verbalisieren. 2. SPRACHWISS. ein Verb (aus einem Wort einer anderen Wortart) bilden ‣ Verbalisierung ver·ba·li·ter Adj. (geh.) wörtlich, dem Wort nach

ver·ball·hor·nen mit OBJ ▪ jmd. verballhornt etwas Wörter oder sprachliche Wendungen aus Unkenntnis oder zu parodistischen Zwecken entstellen Sie hat in ihrem Aufsatz fast jedes Fremdwort verballhornt., Der Kabarettist verballhornt klassische Texte. ‣ Verballhornung

Ver·bal·phra·se die SPRACHWISS. die Wortgruppe eines Satzes, in der das Verb den Kern bildet Ver·band der 1. MED. eine Binde, die zum Schutz um ein verletztes Körperteil gewickelt wird Der Arzt legt dem Patienten einen Verband an. ◆ -smaterial, -swatte, Druck-, Gips-, Wund2. MILIT. ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Einheiten Gepanzerte Verbände drangen in feindliches Gebiet vor., Die Kampfflugzeuge flogen im Verband. ◆ Kampf3. z.B. von Vereinen, Klubs oder Angehörigen eines Berufes gebildeter größerer Zusammenschluss ein kultureller/politischer Verband, In einer Stellungnahme erklärte der Verband der Ärzte Deutschlands, dass ... ◆ Berufs-, Bundes-, Interessen-, Landesver·ban·delt Adj. (süddt.) ▪ mit jemandem verbandelt sein (umg.): mit jmdm. in einer bestimmten Beziehung stehen Ver·band·kas·ten/Ver·bands·kas·ten der Behälter zur Aufbewahrung von Verbandzeug Ver·band·stoff/Ver·bands·stoff der (≈ Verbandzeug)

Ver·band·zeug/Ver·bands·zeug das (kein Plur.) Utensilien zum Anlegen von Verbänden1, zum Beispiel Binden und Heftpflaster

u.Ä.

ver·ban·nen mit OBJ ▪ jmd. verbannt jmdn. (geh.) jmdn. (als Strafe) aus einem Land weisen und ihm einen Aufenthaltsort zuweisen Man verbannte den römischen Dichter Ovid nach Tomi. ‣ Verbannte Ver·bann·te der/die jmd., der in der Verbannung lebt Ver·ban·nung die 1. (kein Plur.) das Verbannen 2. (≈ Exil) der Ort, an den jmd. verbannt worden ist Viele Schriftsteller lebten damals in der Verbannung/wurden damals in die Verbannung geschickt. ver·bar·ri·ka·die·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verbarrikadiert etwas einen Bereich durch Barrikaden unzugänglich machen II. mit SICH ▪ jmd. verbarrikadiert sich sich selbst hinter Barrikaden vor Angriffen schützen ver·bau·en mit OBJ 1. ▪ jmd. verbaut etwas beim Bauen verbrauchen oder einsetzen Bei der Errichtung des neuen Hauses verbaute man auch viel Holz., Natürlich verbaut die Firma an einen derart edlen Rahmen nur die besten Teile. 2. ▪ jmd. verbaut etwas (abwert.) in hässlicher, verunstaltender Weise bauen Man hat das ganze Bergtal in den vergangenen Jahren verbaut. 3. ▪ jmd. verbaut jmdm. etwas etwas so bauen, dass es andere als störend empfinden Der Nachbar hat uns die ganze Sicht verbaut. 4. ▪ jmd. verbaut jmdm./sich etwas jmdm. oder sich eine Möglichkeit nehmen Durch diesen Fehler hatte er sich und seiner Familie die ganze Zukunft verbaut. ver·be·am·ten mit OBJ ▪ jmd. verbeamtet jmdn. (meist Passiv) zum Beamten auf Lebenszeit ernennen ver·bei·ßen mit SICH 1. ▪ jmd. verbeißt sich etwas Gefühle nicht zeigen Sie hat sich das Lachen/den Schmerz verbissen. 2. ▪ jmd. verbeißt sich in etwas Akk. an etwas hartnäckig festhalten Er hat sich in seine Arbeit verbissen. ver·ber·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verbirgt etwas 1. (≈ verstecken) etwas in einer verdeckten Position halten, damit andere es nicht sehen oder entdecken können Er verbarg eine Waffe unter seinem Mantel/hinter seinem Rücken. 2. (≈ verheimlichen) nicht zu erkennen geben Sie verbarg ihre wahren Gefühle vor ihm. II. mit SICH ▪ etwas verbirgt sich hinter etwas Dat. (geh.) sich den Blicken entziehen Die Gipfel der Berge verbargen sich hinter dicken Wolken. ver·bes·sern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verbessert etwas. (↔ verschlechtern) besser machen Die Programmierer haben das Computerspiel in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. 2. (≈ korrigieren) Fehler in etwas beseitigen Bevor ich meinen Aufsatz abgebe, muss ich ihn noch verbessern. 3. (≈ berichtigen) jmds. (fehlerhafte) Äußerungen berichtigen Du brauchst mich nicht ständig zu verbessern! II. mit SICH 1. ▪ jmd. verbessert sich (↔ verschlechtern) beruflich und sozial aufsteigen Mit diesem Posten würde er sich enorm verbessern. 2. (↔ zurückfallen) besser werden Der Radrennfahrer verbesserte sich nach dieser Etappe in der Gesamtwertung auf Rang sieben. 3. (≈ korrigieren) eine fehlerhafte Aussage korrigieren Ich muss mich verbessern: Die Fahrt wird drei Stunden dauern, nicht zwei. Ver·bes·se·rung, a. Ver·bess·rung die 1. eine (einzelne) Änderung, durch die etwas besser wurde Das neue Fahrzeugmodell weist eine Vielzahl von Verbesserungen auf. 2. (kein Plur. ≈ Korrektur) das Verbessern2 Nach der Verbesserung der Fehler kann man den Text drucken. 3. das Erhöhen der Qualität von etwas Die Ingenieure arbeiten an der Verbesserung des Motors. ‣ verbesserungsbedürftig ver·bes·se·rungs·fä·hig Adj. so, dass man es noch verbessern1 kann Der neu entwickelte Motor ist zweifelsohne noch verbesserungsfähig. Ver·bes·se·rungs·vor·schlag der ein Vorschlag, wie man etwas besser machen könnte verbes·se·rungs·wür·dig Adj. so unzureichend, dass es verbessert werden muss Ver·bess·rung die s. ‣ Verbesserung

ver·beu·gen mit SICH ▪ jmd. verbeugt sich (vor jmdm.) als Zeichen von Respekt zum Gruß das Haupt und den Oberkörper (leicht) nach vorn neigen ‣ Verbeugung ver·beu·len mit OBJ ▪ jmd./etwas verbeult etwas Beulen in etwas machen Du hast den Topf verbeult., Nach dem Hagelschauer war die Karosserie des Autos verbeult. ver·bie·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verbiegt etwas durch Ausüben einer Kraft bewirken, dass etwas Gerades krumm wird Er hat mehrere Nägel verbogen, bevor es ihm gelang, einen in die Wand zu schlagen. II. mit SICH ▪ etwas verbiegt sich verbogen werden Unter der Last der vielen Bücher haben sich die Regalbretter verbogen. ver·bies·tert Adj. (umg. abwert.) missmutig und böse Sie sieht so verbiestert aus. ver·bie·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verbietet jmdm. etwas (≈ untersagen ↔ erlauben) sagen, dass jmd. etwas nicht tun darf Ich habe dir das ausdrücklich verboten!, Betreten verboten!, Zutritt verboten! 2. ▪ jmd. verbietet etwas für unzulässig erklären Ein solches Verhalten müsste verboten werden! II. mit SICH ▪ etwas verbietet sich nicht in Betracht kommen Es verbietet sich von selbst, derartige Menschenrechtsverletzungen hinzunehmen. ▪ jemandem den Mund verbieten (umg.): jmdm. das Sprechen verbieten ▪ jemandem das Haus verbieten (umg.): jmdm. verbieten, dass er das Haus wieder betritt ver·bild·li·chen mit OBJ ▪ etwas verbildlicht etwas etwas bildlich darstellen ‣ Verbildlichung ver·bil·ligt Adj. so, dass etwas weniger kostet als normal Für Schüler, Studenten und Senioren gibt es verbilligte Eintrittskarten. ‣ Verbilligung ver·bin·den I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verbindet etwas MED. eine Wunde mit einem Verband1 versehen 2. ▪ jmd. verbindet etwas mit etwas zusammenfügen, verknüpfen Ich muss die beiden Bretter noch mit Leim/mit Schrauben miteinander verbinden., Hast du die beiden Kabel schon verbunden? 3. ▪ etwas verbindet etwas eine Verkehrsverbindung zwischen zwei Orten herstellen Die erste Eisenbahnstrecke Deutschlands verband die Städte Nürnberg und Fürth. 4. ▪ jmd. verbindet etwas mit etwas Dat. kombinieren Sie verbindet gerne das Angenehme mit dem Nützlichen. 5. ▪ jmd. verbindet etwas mit etwas Dat. (≈ assoziieren) gedanklich mit etwas in Verbindung bringen Was verbinden Sie mit diesem Begriff?, Ich verbinde mit diesem Urlaub viele schöne Erinnerungen. II. mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. verbindet jmdn. TELEKOMM. eine Leitung zwischen mindestens zwei Teilnehmern schalten „Könnten Sie mich mit dem Abteilungsleiter verbinden?“ „Moment, ich verbinde.“ 2. ▪ etwas verbindet jmdn. mit jmdm. Grundlage einer Beziehung zu jmdm. sein Mit ihr verbindet mich eine tiefe Freundschaft., Die lange gemeinsame Zeit verbindet. III. mit SICH ▪ etwas verbindet sich mit etwas Dat. (zu etwas Dat.) 1. CHEM. eine Verbindung4 bilden Wasserstoff und Sauerstoff verbinden sich zu Wasser. 2. ▪ jemand verbindet sich (ehelich) mit jemandem (geh.): heiraten ver·bind·lich Adj. 1. (≈ liebenswürdig) so, dass man freundlich ist (und keinen Konflikt aufkommen lässt) Die Bedienung lächelte verbindlich und entschuldigte sich dafür, dass das Essen etwas länger gedauert hatte. 2. (↔ unverbindlich) so, dass es zu etwas verpflichtet Er hat mir eine verbindliche Zusage gegeben. Ver·bind·lich·keit die 1. (kein Plur.) Entgegenkommen 2. (meist Plur.) Verpflichtungen, die sich aus einem Vertrag ergeben 3. (nur Plur.) WIRTSCH. (≈ Schulden) finanzielle Verpflichtungen Ver·bin·dung die 1. eine der Möglichkeiten, wie man zu einem bestimmten Ziel reisen kann Ich habe mir am Bahnhof alle Verbindungen von Stuttgart nach München ausdrucken lassen. ◆ Bahn-, Bus-, Flug2. TELEKOMM. der Zustand, dass zwei Personen per Telefon kommunizieren können Ich kann ihn nicht mehr verstehen, die Verbindung ist offenbar unterbrochen. 3. (≈ Zusammenhang) Es wird noch geprüft, ob eine Verbindung zwischen den Verbrechen besteht. 4. CHEM. eine Substanz, die aus einer Reaktion verschiedener Substanzen entsteht Wasser ist eine Verbindung aus Wasserstoff

und Sauerstoff. 5. (≈ Korporation) eine (traditionelle) Organisation von Studenten ◆ -sstudent, Studenten6. ▪ in Verbindung stehen : Kontakt haben Ich stehe seit Jahren mit ihr in Verbindung. ▪ sich mit jemandem in Verbindung setzen : mit jmdm. Kontakt aufnehmen Ver·bin·dungs·mann der (≈ Mittelsmann) jmd., der Kontakte herstellt oder

aufrechterhält

Ver·bin·dungs·stück das TECHN. ein Bauteil, das Elemente miteinander verbindet ver·bis·sen Adj. 1. (≈ hartnäckig) mit (über)großem Ehrgeiz Er kämpft verbissen für seine Ziele., Wir haben diese Arbeit nur mit verbissenem Fleiß schaffen können. 2. ärgerlich und voller innerer Spannung Er machte ein verbissenes Gesicht. ▪ etwas nicht so verbissen sehen : etwas nicht so genau nehmen ‣ Verbissenheit ver·bit·ten mit SICH ▪ jmd. verbittet sich etwas Dat. (geh.) verlangen, dass etwas unterbleibt Ich verbitte mir Ihre Zudringlichkeit!, Ich verbitte mir diesen Ton! siehe aber ‣ verbieten ver·bit·tern mit OBJ ▪ etwas verbittert jmdn. unzufrieden machen, weil jmd. viel Schlimmes erlebt hat Die vielen Enttäuschungen hatten ihn verbittert., Sie ist eine verbitterte Frau. ‣ Verbitterung ver·blas·sen ohne OBJ ▪ etwas verblasst 1. in den Farben blasser werden Die Fotos sind im Laufe der Jahre verblasst. 2. (übertr.) schwächer werden Ihre Erinnerungen verblassten allmählich. ver·bläu·en mit OBJ ▪ jmd. verbläut jmdn. (umg.) verprügeln Ver·bleib der (kein Plur.) (geh.) der Ort, an dem sich vermutlich etwas Gesuchtes befindet Über den Verbleib der Schmuggelware tappt die Polizei weiterhin im Dunkeln. ver·blei·ben ohne OBJ 1. ▪ etwas verbleibt ( jmdm.) noch da sein Nach Abzug der Zinsen verbleiben noch 700 Euro. 2. ▪ jmd. verbleibt irgendwie sich auf etwas einigen Wie seid ihr verblieben?, Wir sind so verblieben, dass ... ver·blei·chen ohne OBJ ▪ etwas verbleicht (stark) verblassen Die Farben verbleichen sehr schnell. ver·bleit Adj. so, dass Blei darin enthalten ist Heute werden kaum noch Fahrzeuge mit verbleitem Benzin betrieben. ver·blen·den mit OBJ 1. ▪ jmd. verblendet etwas mit etwas Dat. BAUW. mit einem Material verkleiden Die Maurer haben die Fassade mit Marmor verblendet. 2. ▪ etwas verblendet jmdn. bewirken, dass jmd. kein klares und vernünftiges Urteil mehr hat Seine frühen Erfolge haben ihn verblendet – er glaubt, dass er nichts mehr lernen muss. ‣ verblendet Ver·blen·dung die 1. BAUW. das Verblenden von Mauerwerk mit Ziersteinen 2. (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. von etwas verblendet2 ist ver·bli·chen (Part. Perf. von „verbleichen“) Adj. (veralt.) verstorben ver·blö·den ohne OBJ ▪ jmd. verblödet (vulg.) immer dümmer und stumpfsinniger werden Wenn man lange Zeit eine monotone Arbeit machen muss, verblödet man immer mehr. ‣ Verblödung ver·blüf·fen mit OBJ ▪ jmd./etwas verblüfft jmdn. bewirken, dass jmd. sehr überrascht ist Er verblüfft mich immer wieder., Wir haben eine verblüffend einfache Lösung des Problems gefunden. Ver·blüf·fung die (kein Plur.) das Verblüfftsein Man sah ihm seine Verblüffung an, als ... ver·blü·hen ohne OBJ ▪ etwas verblüht aufhören zu blühen und beginnen zu verwelken Die Blüte dieses Kaktusses verblüht schon nach wenigen Stunden. ver·blümt Adj. (geh.) so, dass man etwas Unangenehmes nur in Andeutungen sagt, weil man jmdn. nicht kränken will Sie hat ihr nur verblümt sagen können, dass dieses Kleid nicht gut zu ihrer Figur passt. ‣ unverblümt ver·blu·ten ohne OBJ ▪ jmd. verblutet viel Blut verlieren und daran sterben

ver·bo·cken mit OBJ ▪ jmd. verbockt etwas (umg. ≈ verpfuschen) etwas falsch machen und damit einen völligen Misserfolg auslösen Er hat alles gründlich verbockt. ver·bohrt Adj. (umg. abwert. ≈ starrsinnig) so, dass man sich durch nichts von seiner (falschen) Meinung abbringen lässt ‣ Verbohrtheit ver·bor·gen 1 mit OBJ ▪ jmd. verborgt etwas (≈ ausleihen) Er hat seine Bohrmaschine verborgt. ver·bor·gen 2 (Part. Perf. von „verbergen“) Adj. 1. weit abgelegen In diesen Bergtälern gibt es noch einige verborgene Dörfer. 2. (≈ versteckt) nicht leicht sichtbar Im Urwald lauern überall verborgene Gefahren. ◆ Großschreibung → R 3.4, R 3.7 im Verborgenen bleiben, das Verborgene und das Sichtbare ‣ Verborgenheit Ver·bot das der Befehl, etwas zu unterlassen Das Verbot wurde aufgehoben/beachtet/eingehalten. ◆ Park-, Rauch-, Redever·bo·ten Adj. (↔ erlaubt) nicht erlaubt eine verbotene Tat ▪ verboten aussehen (umg.): so aussehen, dass man unangenehm auffällt Er sieht ja verboten aus in dem Aufzug! Ver·bots·schild das ein Schild, das anzeigt, dass man etwas nicht tun soll ver·brä·men mit OBJ ▪ jmd. verbrämt etwas mit etwas Dat. (geh.) mit Worten verhüllen Er hat seine Ablehnung/seinen Vorwurf mit schönen Worten verbrämt. ver·brannt Part. Perf. ‣ verbrennen Ver·brauch der (kein Plur.) 1. (≈ Konsum) das Verbrauchen Die Konserve ist zum baldigen Verbrauch bestimmt. 2. die Menge, die von etwas verbraucht wird Der Verbrauch an/von Energie hat in den vergangenen Jahren beständig zugenommen., Unser Auto hat einen niedrigen/hohen Verbrauch an Kraftstoff., Wir haben im Büro einen hohen Verbrauch an Papier. ◆ Energie-, Strom-, Wasserver·brau·chen mit OBJ ▪ jmd. verbraucht etwas (≈ aufbrauchen) etwas (regelmäßig) für

einen bestimmten Zweck verwenden (bis nichts mehr vom Vorrat da ist)

Sie hatten alle Vorräte verbraucht., Wir haben im vergangenen Winter viel Heizöl verbraucht. ▪ alt und verbraucht : alt und von den Anstrengungen eines langen (Berufs)lebens kraftlos ▪ verbrauchte Luft : die sauerstoffarme Luft in einem Raum, in dem sich mehrere Personen längere Zeit aufgehalten haben

Ver·brau·cher, Ver·brau·che·rin der WIRTSCH. (≈ Konsument) jmd., der ein Produkt kauft und es benutzt oder der ein Lebensmittel kauft und es verbraucht Diese Produktinformationen dienen dem Schutz/ der Aufklärung des Verbrauchers. ◆ -befragung, -beratung, -schutz, -zentrale

Ver·brau·cher·ver·band der

ein Verband, dessen Aufgabe es ist, Verbraucher aufzuklären und zu beraten Ver·brauchs·gut das (meist Plur.) (≈ Konsumgut) etwas, das jeder Mensch gebraucht (wie Lebensmittel,

Kleidung usw.)

Ver·bre·chen das 1. (≈ Straftat) eine Handlung, die gegen das Gesetz verstößt Er wurde Opfer eines brutalen/grauenvollen/schweren Verbrechens. ◆ -sbekämpfung, -sverhütung, Gewalt-, Sexual2. (abwert.) eine verantwortungslose Handlung (die sich negativ auf Mensch und Natur auswirkt) Es ist ein Verbrechen, dass man ausgerechnet in dieser unberührten Bucht ein riesiges Hotel baut. ver·bre·chen mit OBJ ▪ jmd. verbricht etwas (umg. scherzh.) etwas Dummes, Unrechtes anstellen Was habe ich denn schon wieder (Schlimmes) verbrochen? Ver·bre·cher, Ver·bre·che·rin der jmd., der ein Verbrechen1 begangen hat ◆ -bande, -jagd, -organisation ver·bre·che·risch Adj. 1. so, dass etwas wie ein Verbrechen1 zu beurteilen ist 2. (≈ skrupellos) so, dass es die Moral nicht beachtet und sich zur Durchsetzung seiner Ziele auch Verbrechen bedient Seit dem gewaltsamen Umsturz steht ein verbrecherisches Regime an der Spitze dieses Landes. ver·brei·ten I. mit OBJ

1. ▪ jmd. verbreitet etwas dafür sorgen, dass etwas in einem größeren Gebiet bekannt wird Man verbreitete die Nachricht über Rundfunk und Fernsehen. 2. ▪ jmd. verbreitet etwas etwas in größerer Menge in ein größeres Gebiet gelangen lassen Der Wind verbreitet die Pollen der Gräser. 3. ▪ jmd./etwas verbreitet etwas in seiner Umgebung (bzw. in einem bestimmten Gebiet) etwas aufkommen lassen Sie verbreitet Gelassenheit/Heiterkeit., Der drohende Wirbelsturm verbreitet Angst und Schrecken. II. mit SICH 1. ▪ etwas verbreitet sich in Umlauf kommen und überall bekannt werden Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. 2. ▪ etwas verbreitet sich irgendwo sich an einem Ort ausbreiten Der Qualm verbreitete sich im gesamten Haus. ver·brei·tern I. mit OBJ ▪ jmd. verbreitert etwas breiter machen Man hat die schmale Straße verbreitert. II. mit SICH ▪ etwas verbreitert sich breiter werden Der Fluss verbreitert sich zu einem gewaltigen Strom. ‣ Verbreiterung ver·brei·tet (Part. Perf. von „verbreiten“) Adj. (↔ selten) so, dass es bei sehr vielen Menschen zu finden ist Diese Ansichten/solche Vorurteile sind sehr verbreitet. Ver·brei·tung die (kein Plur.) das Verbreiten Nicht nur die Herstellung, auch die Verbreitung von Falschgeld ist strafbar. Ver·brei·tungs·ge·biet das das Gebiet, in dem etwas verbreitet ist oder häufig vorkommt Durch ständige Eingriffe des Menschen in die Natur ist das Verbreitungsgebiet dieser Tiere stark zurückgegangen. ver·bren·nen I. ohne OBJ (sein) 1. ▪ jmd./etwas verbrennt durch Feuer vernichtet werden Alle Akten sind verbrannt., Das Unfallopfer ist im Wagen verbrannt. 2. ▪ etwas verbrennt durch zu lange Hitzeeinwirkung Schaden nehmen Der Braten ist leider verbrannt. 3. ▪ etwas verbrennt zu etwas Dat. chemisch umgewandelt werden Kohlehydrate verbrennen im Körper zu Wasser und Kohlensäure. II. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. verbrennt etwas durch Feuer zerstören Wir haben die Gartenabfälle verbrannt., Man hat den Verstorbenen im Krematorium verbrannt. 2. ▪ jmd. verbrennt sich etwas an etwas Dat. ein Körperteil an etwas Heißem verletzen Sie hat sich an der Herdplatte die Finger verbrannt. III. mit SICH ▪ jmd. verbrennt sich (haben) sich an etwas Heißem verletzen Er hat sich verbrannt. ▪ sich die Finger verbrennen (umg.): etwas Unvorsichtiges tun und dadurch zu Schaden kommen ▪ sich den Mund verbrennen (umg.): etwas unbedacht sagen, das unangenehme Folgen haben kann Ver·bren·nung die 1. (kein Plur.) das Verbrennen 2. MED. ein verbrannter Hautabschnitt Das Opfer wurde mit schweren Verbrennungen/mit Verbrennungen dritten Grades ins Krankenhaus eingeliefert Ver·bren·nungs·mo·tor der

ein Motor, bei dem die Energie durch Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches in einem Zylinder erzeugt wird Der Dieselmotor ist ein Verbrennungsmotor.

Ver·bren·nungs·wär·me die (kein Plur.) bei der Verbrennung von etwas entstehende Abwärme ver·brieft Adj. (geh. veralt. ≈ garantiert) durch Gesetz und Urkunde gesichert Er hat ein verbrieftes Recht darauf. ver·brin·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. verbringt etwas irgendwo irgendwo für eine bestimmte Zeit sein Wir verbrachten das Wochenende in den Bergen/am Meer. 2. ▪ jmd. verbringt etwas mit etwas Dat. etwas eine bestimmte Zeit tun Er verbrachte das ganze Wochenende mit Aufräumen/Faulenzen/Lernen. ver·brü·dern mit SICH ▪ jmd. verbrüdert sich mit jmdm. enge Freundschaft mit jmdm. schließen ‣ Verbrüderung ver·brü·hen mit OBJ ▪ jmd. verbrüht jmdn./sich jmdn. oder sich mit einer sehr heißen Flüssigkeit oder mit heißem Dampf Verbrennungen2 zufügen

Ich habe mir den Arm verbrüht., Er hat mir beim Ausgießen des heißen Wassers versehentlich die Hände verbrüht., Das Kind hat sich verbrüht. Ver·brü·hung die durch Verbrühen erlittene Brandverletzung ver·bu·chen mit OBJ

1. ▪ jmd. verbucht etwas WIRTSCH. BANKW. in die Geschäftsbücher oder auf einem Konto eintragen 2. ▪ jmd. verbucht etwas als etwas Akk. (übertr.) jmd. wertet oder beurteilt etwas als etwas Die Museumsleitung verbuchte die gestiegenen Besucherzahlen als Erfolg. ver·bud·deln mit OBJ ▪ jmd. verbuddelt etwas (umg.) vergraben Ver·bum das SPRACHWISS. (veralt. ≈ Verb) Verbum finitum/infinitum ver·bum·meln mit OBJ ▪ jmd. verbummelt etwas (umg. meist abwert.) 1. eine bestimmte Zeit ohne sinnvolle Beschäftigung verbringen Er verbummelte das ganze Wochenende 2. versäumen, vergessen Sie hat den Termin verbummelt. Ver·bund der 1. WIRTSCH. eine bestimmte Form des Zusammenschlusses von Unternehmen Verkehrsbetriebe arbeiten im Verbund. ◆ -system, -werbung, -wirtschaft, Verkehrs2. TECHN. eine feste Verbindung von Teilen zu einer Einheit ◆ -stein, -werkstoff ver·bun·den Adj. 1. ▪ etwas ist mit etwas Dat. verbunden etwas hat etwas als Folge Die Prüfungsvorbereitungen sind mit viel Stress verbunden. 2. ▪ jemand ist jemandem irgendwie verbunden : jmd. steht in einer irgendwie gearteten Beziehung zu jmdm. Wir waren ihm stets freundschaftlich verbunden. 3. ▪ jemand ist falsch verbunden TELEKOMM.: jmd. hat die falsche Telefonnummer gewählt Der Anrufer war offensichtlich falsch verbunden. 4. ▪ jemandem (sehr/zutiefst) verbunden sein : jmdm. sehr dankbar sein ver·bün·den mit SICH ▪ jmd. verbündet sich mit jmdm. ein Bündnis eingehen Seine Kollegen haben sich mit dem Chef gegen ihn verbündet., Die beiden Staaten haben sich verbündet. ‣ Verbündete Ver·bun·den·heit die (kein Plur.) das Gefühl der Zusammengehörigkeit Ver·bün·de·te der/die jmd., der einem Bündnis angehört Ver·bund·fahr·aus·weis der in einem Verbundnetz gültiger Fahrausweis Ver·bund·glas das TECHN. Glas, das aus mehreren verbundenen Schichten besteht und nicht splittert Ver·bund·netz das 1. Netz zur Versorgung einer Großstadt mit Elektrizität durch Kraftwerke 2. Nahverkehrsnetz einer Großstadt und ihres Einzugsbereichs, in dem verschiedene öffentliche Verkehrsmittel einander ergänzen S-Bahn, Busse und Straßenbahn sind ins Verbundnetz integriert. ver·bür·gen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verbürgt etwas (≈ garantieren) für etwas Sicherheit geben, etwas bestätigen Das Gesetz verbürgt diese Rechte. II. mit SICH ▪ jmd. verbürgt sich für jmdn./etwas persönlich für jmdn. oder etwas garantieren Ich verbürge mich dafür, dass ... ver·bü·ßen mit OBJ ▪ jmd. verbüßt etwas RECHTSW. als Strafe eine bestimmte Zeit im Gefängnis sein Der Verurteilte muss eine mehrjährige Freiheitsstrafe verbüßen. ‣ Verbüßung ver·chro·men mit OBJ ▪ jmd. verchromt etwas mit Chrom überziehen Ver·chro·mung die 1. (kein Plur.) das Verchromen 2. ein verchromtes Teil von etwas Die Verchromungen verleihen der Karosserie eine nostalgische Note. Ver·dacht der (kein Plur.) 1. die Vermutung, dass jmd. etwas Verbotenes getan hat oder tun will Ein Verdacht verdichtet sich/bestätigt sich/ steigt in jemandem auf/richtet sich gegen jemanden/fällt auf jemanden. 2. die Annahme, dass etwas zutrifft Bei dem Patienten besteht der Verdacht auf Tuberkulose. ▪ auf Verdacht: in der Annahme, dass etwas richtig ist Ich habe auf Verdacht ein paar Flaschen Saft mehr gekauft. ▪ Verdacht schöpfen : mißtrauisch werden ▪ jemand ist über allen Verdacht erhaben : jmd. ist so, dass man ihm nichts Schlechtes zutraut ver·däch·tig Adj.

1. so, dass es zu einem Verdacht Anlass gibt Er kam mir von Anfang an verdächtig vor., Der Dieb hat sich dadurch verdächtig gemacht, dass er plötzlich viel Geld ausgegeben hat. 2. fragwürdig, nicht geheuer Ich glaube, ich habe im Keller verdächtige Geräusche gehört. ‣ Verdächtige ver·däch·ti·gen mit OBJ ▪ jmd. verdächtigt jmdn. (einer Sache) gegen jmdn. einen bestimmten Verdacht haben Man verdächtigt ihn des Diebstahls/des Einbruchs/des Mordes. ‣ Verdächtigung Ver·dachts·mo·ment das (meist Plur.) RECHTSW. etwas, das Verdacht erregt Die Polizei hat ihn zum Verhör bestellt, weil es neue Verdachtsmomente gegen ihn gibt. ver·dam·men mit OBJ 1. ▪ jmd. verdammt jmdn./etwas hart kritisieren, verurteilen Sie hat sein Handeln verdammt. 2. ▪ jmd. verdammt jmdn./etwas REL. mit Verdammnis belegen Die Sünder werden verdammt. ‣ Verdammte 3. ▪ jmd. verdammt jmdn./etwas zu etwas Dat. zu etwas zwingen, verurteilen Wir waren zum Nichtstun verdammt., Die Sache war von vornherein zum Scheitern verdammt. ‣ Verdammung, verdammungswürdig ver·dam·mens·wert Adj. (≈ verwerflich) so, dass man es verdammen muss Ver·damm·nis die (kein Plur.) REL. Zustand schwerer Schuld Die Sünder leben in der ewigen Verdammnis. ver·dammt (Part. Perf. zu „verdammen“) I. Adj. (umg.) 1. sehr groß Wir hatten verdammtes Glück/Pech. 2. sehr, ganz bestimmt Es war verdammt kalt!, Die Sache ist verdammt dumm gelaufen., Es ist seine verdammte Pflicht, auf die Kinder aufzupassen. 3. (verwendet, um eine Abwertung zu verstärken ) Du verdammter Trottel!, So ein verdammter Mist! II. Interj. verwendet als Fluchwort Verdammt (noch mal)! ver·damp·fen I. mit OBJ ▪ jmd. verdampft etwas FACHSPR. (haben) eine Flüssigkeit in einen gasförmigen Zustand überführen II. ohne OBJ ▪ etwas verdampft (sein) sich in Dampf verwandeln Das ganze Wasser ist verdampft. ‣ Verdampfung ver·dan·ken mit OBJ ▪ jmd. verdankt jmdm./einer Sache etwas jmdn. oder etwas als Urheber

oder Ursache anerkennen

Ich verdanke ihr alles/viel., Das milde Klima hier verdanken wir dem Golfstrom., Wir verdanken es deiner Trödelei, dass wir den Zug verpasst haben. Verdankung die (schweiz.) Dank, Ausdruck des Dankes ver·darb Part. Perf. von ‣ verderben

ver·dat·tert Adj. (umg. ≈ verdutzt) völlig erschrocken und verwirrt Ich war ganz verdattert, dass er mich plötzlich anrief. ver·dau·en I. mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd./etwas verdaut etwas aufgenommene Nahrung im Körper verarbeiten Der Magen kann diese Stoffe nur schlecht verdauen., Der Kranke verdaut schlecht. II. mit OBJ ▪ jmd. verdaut etwas (übertr.) Eindrücke geistig verarbeiten Diesen Schock müssen wir erst einmal verdauen. ver·dau·lich Adj. ▪ etwas ist leicht/schwer verdaulich : man kann etwas leicht/schwer verdauen Das Essen war schwer/leicht verdaulich. ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.20 leicht verdaulich/leichtverdaulich, schwer verdaulich/schwerverdaulich Ver·dau·ung die (kein Plur.) Vorgang des Verdauens1 Seine Verdauung ist gestört/normal. ◆ -sbeschwerden, -sprobleme, -sspaziergang, -sstörung Ver·dau·ungs·or·gan das (meist Plur.) die Organe, die an der Verdauung von Nahrung beteiligt sind Zu den Verdauungsorganen gehören unter anderem der Magen, der Darm und die Leber. Ver·dau·ungs·trakt der (kein Plur.) ANAT. alle der Verdauung dienenden Organe (insbesondere der Magen und der Darm) Ver·deck das (faltbares) Dach eines Kraftfahrzeuges das Verdeck schließen/zurückklappen ver·de·cken mit OBJ ▪ etwas verdeckt etwas etwas zudecken, vor den Blicken verbergen Dicke Wolken verdeckten immer wieder die Sonne., verdeckte Ermittlungen der Polizei

ver·den·ken ▪ jemandem etwas nicht verdenken können : jmdm. etwas nicht übelnehmen können Ver·derb der (kein Plur.) das Verderben II Lebensmittel vor dem Verderb schützen ▪ Er handelt auf Gedeih und Verderb. : Er handelt, ohne darauf zu achten, ob es gut oder schlecht endet. Ver·der·ben das (kein Plur.) (geh. ≈ Untergang) völlige Zerstörung, die das Ende von etwas oder jmds. Tod bringt Sie sind offenen Auges ins/in ihr Verderben gerannt., Der Krieg brachte Tod und Verderben. ▪ ins Verderben rennen : in sein Unglück laufen ver·der·ben I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. verdirbt jmdm. etwas zunichtemachen, zerstören Er hat mir durch sein Verhalten die ganze Freude/den ganzen Spaß/die gute Laune verdorben., Das schlechte Wetter hat uns den Ausflug verdorben. 2. ▪ jmd. verdirbt etwas Schaden zufügen oder eine Störung verursachen Er hat sich in seiner Kindheit die Augen verdorben., Ich muss mir den Magen verdorben haben 3. ▪ etwas verdirbt jmdn. (geh.) einen schlechten Einfluss auf jmdn. ausüben und dadurch den Charakter schädigen Der Umgang mit diesen Menschen hat ihn verdorben. 4. ▪ jmd. verdirbt es sich mit jmdm. jmd. macht sich bei jmdm. unbeliebt ‣ Spielverderber II. ohne OBJ ▪ etwas verdirbt (sein) schlecht, ungenießbar werden Der Joghurt/Die Wurst ist verdorben. ver·derb·lich Adj. 1. (von Nahrungsmitteln) nicht lange haltbar Diese Lebensmittel sind leicht verderblich. ‣ Verderblichkeit 2. schädlich, sehr negativ Sein Einfluss wirkt verderblich. ver·derbt Adj. (geh. veralt.) moralisch schlecht, verdorben ein völlig verderbter Charakter ‣ Verderbnis, Verderbtheit ver·deut·li·chen mit OBJ ▪ jmd./etwas verdeutlicht etwas deutlicher und verständlicher machen mit vielen Beispielen den Sachverhalt verdeutlichen ver·deut·schen mit OBJ ▪ jmd. verdeutscht etwas 1. etwas in die deutsche Sprache übertragen ein Fremdwort verdeutschen ‣ Verdeutschung 2. (umg.) etwas, das unverständlich erscheint, erklären und verständlich machen Ich musste ihm den Gesetzestext erst einmal verdeutschen. ver·dich·ten I. mit OBJ ▪ jmd. verdichtet etwas PHYS. TECHN. (Gase, Flüssigkeiten) dichter machen, komprimieren ‣ Verdichtung II. mit SICH ▪ etwas verdichtet sich dichter werden, zunehmen Im Laufe der Nacht verdichtete sich der Nebel., Die Gerüchte verdichteten sich, dass ... ver·dick·en ohne OBJ etwas dicker machen eine verdickte Stelle/ Narbe ‣ Verdickung, Verdickungsmittel ver·die·nen mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. verdient etwas 1. Geld als Lohn für seine Arbeit bekommen Sie verdienen ihren Lebensunterhalt selbst., Er verdient 1.500 Euro brutto., Sie verdient durchschnittlich/gut. ‣ Verdiener 2. zu Recht bekommen Er hat ein Lob/seine Strafe verdient. Ver·dienst 1 das eine große Leistung zum Wohle anderer Menschen, die von allen anerkannt wird Wenn dieser Unternehmensbereich heute wieder große Gewinne macht, dann ist dies nicht zuletzt das Verdienst von Herrn Schulze., Er hat sich große Verdienste um den Sport/ seine Heimatstadt erworben. ‣ Bundesverdienstkreuz Ver·dienst 2 der 1. (≈ Einkommen) das Geld, das man mit seiner beruflichen Tätigkeit verdient ◆ -ausfall, -aussichten, -bescheinigung, Durchschnitts-, Spitzen2. Gewinn (aus dem Verkauf von Waren) Ver·dienst·aus·fall der durch bestimmte Umstände entgangener Verdienst2 ◆ -entschädigung ver·dienst·lich Adj. (≈ verdienstvoll) so, dass etwas dem Wohl anderer dient und anerkannt

werden sollte eine verdienstliche Tat

Ver·dienst·mög·lich·keit die (meist Plur.) die Möglichkeit, Geld zu verdienen Ver·dienst·span·ne die der Verdienst innerhalb einer oberen und unteren Grenze

ver·dienst·voll Adj. 1. so, dass es Anerkennung verdient 2. so, dass jmd. für etwas viel geleistet hat ver·dient (Part. Perf. zu „verdienen“) Adj. 1. verdienstvoll2 besonders verdiente Mitarbeiter der Firma 2. (umg.) so, dass es der guten Leistung angemessen ist Die Mannschaft wurde verdienter Sieger des Turniers. ▪ sich um etwas verdient machen (geh.): für eine wichtige Sache Bedeutendes leisten Er hat sich um den Sport verdient gemacht. ver·dien·ter·ma·ßen Adv. so, dass das Genannte verdient2 ist Die Mannschaft hat verdientermaßen gewonnen, sie war klar besser. Ver·dikt das (veralt.) negatives Urteil, Urteilsspruch ver·din·gen mit SICH ▪ jmd. verdingt sich als etwas (veralt.) gegen Entgelt eine Arbeit annehmen Er wollte sich als Söldner/als Knecht verdingen. ver·dol·met·schen mit OBJ ▪ jmd. verdolmetscht etwas 1. jmd. übersetzt etwas mündlich Kannst du mir das verdolmetschen, was der ausländische Gast gerade gesagt hat ? 2. jmd. erklärt etwas deutlich ver·don·nern mit OBJ ▪ jmd. verdonnert jmdn. zu etwas Dat. (umg.) jmdm. sagen, dass er etwas Unangenehmes tun muss. Der Verkehrssünder wurde zu einer Geldstrafe verdonnert. ▪ verdonnert sein (umg.): erschrocken und sprachlos sein Ich war ganz verdonnert, als ich diese Nachricht hörte. ver·dop·peln I. mit OBJ ▪ jmd. verdoppelt etwas auf die doppelte Menge, Anzahl oder Größe bringen Der Spieler verdoppelte seinen Einsatz., Das Unternehmen konnte seinen Umsatz im letzten Jahr verdoppeln. II. mit SICH ▪ etwas verdoppelt sich das doppelte Ausmaß annehmen Die Preise hierfür haben sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Ver·dop·pe·lung/Ver·dopp·lung die (kein Plur.) das Verdoppeln ver·dorben Part. Perf. von ‣ verderben Ver·dor·ben·heit die (kein Plur.) der Umstand, dass jmd. moralisch schlecht ist ver·dor·ren ohne OBJ ▪ etwas verdorrt (≈ vertrocknen) so trocken werden, dass es nicht weiter überleben kann Pflanzen verdorren in der Hitze. ver·dö·sen mit OBJ ▪ jmd. verdöst etwas (umg.) Zeit mit Dösen verbringen Ich habe neulich die ganze Zugfahrt verdöst. ver·drah·ten mit OBJ ▪ jmd. verdrahtet etwas 1. etwas durch elektrische Leitungen verbinden 2. mit (Stachel-)Draht unzugänglich machen, verschließen ver·drän·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. verdrängt jmdn. jmdn. zur Seite schieben oder drängen, um dessen Platz zu bekommen ‣ Verdrängungsstrategie 2. ▪ etwas verdrängt etwas (aus etwas Dat. ) ersetzen PCs verdrängen die Schreibmaschinen (aus den Büros). 3. ▪ jmd. verdrängt etwas PSYCH. ein unangenehmes Erlebnis oder Gefühl aus dem Bewusstsein drängen (zum Beispiel durch Vergessen) Er versuchte stets, seine Probleme zu verdrängen. ‣ Verdrängung, Verdrängungsmechanismus Ver·drän·gungs·wett·be·werb der (kein Plur.) WIRTSCH.

ein Wettbewerb, bei dem ein Konkurrent versucht, die anderen aus dem Markt zu drängen ver·dre·cken (umg. abwert.) I. mit OBJ ▪ jmd. verdreckt etwas (haben) sehr schmutzig machen Wer hat denn die Tischdecke so verdreckt? II. ohne OBJ ▪ etwas verdreckt (sein) sehr schmutzig werden Bei Fahrten in schwerem Gelände verdreckt das Mountainbike schnell.

ver·dre·hen mit OBJ ▪ jmd. verdreht etwas 1. etwas so drehen, dass es nicht mehr in seiner ursprünglichen Stellung ist Er hat mir den Arm verdreht., Sie verdrehte genervt die Augen, als sie das hörte. 2. (abwert. ≈ entstellen) etwas unrichtig darstellen oder behaupten Er hat doch die Tatsachen völlig verdreht. ▪ jemandem den Kopf verdrehen (umg.): bewirken, dass sich jmd. in einen verliebt ▪ jemand ist verdreht (umg.): jmd. ist ein bisschen verrückt ‣ Verdrehtheit

ver·drei·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verdreifacht etwas auf die dreifache Menge, Anzahl oder Größe erhöhen II. mit SICH ▪ etwas verdreifacht sich dreimal so groß werden In den letzten Jahren hat sich der Gewinn verdreifacht. ver·drie·ßen mit OBJ ▪ etwas verdrießt jmdn. (geh.) verärgern, missmutig machen Die monotone Arbeit verdross ihn. ▪ Er lässt es sich nicht verdrießen, ... : er lässt sich die gute Laune nicht verderben ver·drieß·lich Adj. missmutig, ein wenig ärgerlich Sie machte ein verdrießliches Gesicht, als er im letzten Moment die Einladung absagte. ver·dros·sen (Part. Perf. zu „verdrießen“) Adj. missmutig und lustlos Verdrossen mähte er den Rasen. ‣ unverdrossen, Verdrossenheit ver·drü·cken I. mit OBJ ▪ jmd. verdrückt etwas (umg. ≈ vertilgen) eine große Menge von etwas Essen Die Kinder haben den ganzen Pudding verdrückt. II. mit SICH ▪ jmd. verdrückt sich (umg.) unauffällig weggehen Er verdrückte sich ins Nebenzimmer, als die Gäste ankamen. Ver·druss der (kein Plur.) Unzufriedenheit, Missmut, Verdrossenheit Der ewige Streit mit den Nachbarn hat uns schon viel Verdruss bereitet. ver·duf·ten I. ohne OBJ ▪ jmd./etwas verduftet (umg. ≈ verschwinden) jmd. geht unauffällig weg Als die Polizei kam, ist er verduftet. II. ohne OBJ etwas verliert seinen Duft Das Parfum ist verduftet. ver·dum·men mit OBJ ▪ jmd./etwas verdummt jmdn. dumm machen Er behauptet, übermäßiges Fernsehen verdumme die Leute. ‣ Verdummung ver·dun·keln I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verdunkelt etwas 1. etwas dunkel machen Bevor ich die Dias zeigen kann, müssen wir den Raum verdunkeln., Dicke Wolken verdunkelten den Himmel. ‣ Verdunkelung 2. RECHTSW. etwas undeutlich machen Wer hat ein Interesse daran, die Umstände der Tat zu verdunkeln? ‣ Verdunkelungsgefahr II. mit SICH ▪ etwas verdunkelt sich dunkel werden Vor dem Gewitter verdunkelte sich der Himmel. ▪ Seine Miene hat sich verdunkelt. : Sein Gesichtsausdruck ist unfreundlicher geworden. ver·dün·nen mit OBJ ▪ jmd. verdünnt etwas zu einer Flüssigkeit Wasser hinzugießen Ich verdünne meinen Saft mit etwas Wasser. Ver·dün·ner der (≈ Lösungsmittel) Mittel zum Verdünnen konzentrierter Flüssigkeiten, ‣ Verdünnungsmittel ver·dün·ni·sie·ren mit SICH ▪ jmd. verdünnisiert sich (scherzh.) unauffällig

verschwinden

ver·duns·ten ohne OBJ ▪ etwas verdunstet von einem flüssigen in einen gasförmigen Zustand übergehen Alkohol verdunstet schneller als Wasser., An einem heißen Tag verdunstet der Regen schnell. ‣ Verdunster Ver·duns·tung die (kein Plur.) das Verdunsten ver·durs·ten ohne OBJ ▪ jmd./ etwas verdurstet aus Mangel an Flüssigkeit sterben Sie sind in der Wüste beinahe verdurstet., Diese Pflanze ist verdurstet. ver·düs·tern I. mit OBJ ▪ etwas verdüstert etwas düster machen, erscheinen lassen Graue Wolken verdüsterten den Himmel. II. mit SICH ▪ etwas verdüstert sich 1. dunkel werden Der Himmel verdüstert sich. 2. (geh. übertr.) unfreundlich erscheinen lassen Ihre Miene verdüsterte sich. ver·dutzt Adj. (≈ verblüfft) erstaunt und verwirrt Als ich ihm davon erzählte, sah er mich verdutzt an. ver·edeln mit OBJ ▪ jmd. veredelt etwas 1. (fachspr.) Rohstoffe oder Naturprodukte so behandeln, dass sie wertvoller oder qualitativ hochwertiger werden veredelte Baumwolle/Metalle 2. BOT.

den Spross eines wertvolleren, aber empfindlichen Gewächses auf ein weniger wertvolles, aber unempfindlicheres Gewächs aufsetzen Hier veredelt man Obstbäume und Rosen. ‣ Veredelung

ver·eh·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. verehrt jmdn. REL. jmdn. als höheres Wesen ansehen oder anbeten Welchen Heiligen verehrt man hier?, Diese Tiere werden als göttliche Wesen verehrt. 2. ▪ jmd. verehrt jmdn. (als etwas Akk. ) (≈ achten) jmdn. sehr hoch schätzen und bewundern Er verehrte seinen Lehrer., Man verehrt ihn als großen Künstler. 3. ▪ jmd. verehrt jmdm. etwas (scherzh.) jmdm. etwas schenken Jemand hat mir eine Rose verehrt. Ver·eh·rer, Ver·eh·re·rin der (veralt. oder scherzh.) Liebhaber Sie hat einen Verehrer, heute sagt man wohl eher: einen Freund. Ver·eh·rung die (kein Plur.) 1. das Verehren1 ◆ Gottes-, Marien2. Hochachtung Er hat seinem alten Lehrer seine tiefe Verehrung gezeigt. ver·eh·rungs·wür·dig Adj. (geh.) so, dass jmd. es wert ist, dass man ihn verehrt Er ist ein verehrungswürdiger Meister. ver·ei·di·gen mit OBJ ▪ jmd. vereidigt jmdn. (auf etwas Akk. ) jmdn. einen Eid auf etwas ablegen lassen und ihn dadurch verpflichten Der Bundespräsident wurde auf die Verfassung vereidigt. ‣ Vereidigung Ver·ein der 1. (≈ Vereinigung)

eine Organisation von Menschen, die ein gemeinsames Interesse haben, sich regelmäßig treffen und sich aus Beiträgen der Mitglieder finanzieren

Der eingetragene Verein hat eine Satzung/einen Präsidenten/viele Mitglieder., Sie ist einem Verein beigetreten/aus einem Verein ausgetreten. ◆ -sgründung, -shaus, -smitglied, -smitgliedschaft, -spräsident, -ssatzung Gesangs-, Kunst-, Musik-, Sport2. ▪ im Verein mit: gemeinsam mit ver·ein·bar Adj. so, dass es zu etwas passt Sein Verhalten in der Öffentlichkeit ist mit unseren Unternehmensgrundsätzen nicht vereinbar., Diskothekenbesuche und Parties sind mit dem Leben eines Leistungssportlers nicht vereinbar. ver·ein·ba·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. vereinbart etwas (mit jmdm.) gemeinsam beschließen Wir haben regelmäßige Treffen vereinbart., Er hat mit ihm einen neuen Termin vereinbart. 2. ▪ jmd. vereinbart etwas mit etwas in Einklang bringen Ich kann mein Hobby gut mit Beruf und Familie vereinbaren. Ver·ein·ba·rung die 1. (kein Plur.) das Vereinbaren1 Es wurde die Vereinbarung getroffen, dass ... 2. (≈ Abmachung) das, was vereinbart wurde Halte dich an unsere Vereinbarung! ver·ei·nen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vereint etwas (zu/in etwas Dat.) (geh. ≈ vereinigen) zu einer Einheit machen, zusammenbringen Er vereinte die streitenden Splittergruppen zu einer Partei. 2. ▪ jmd./etwas vereint etwas (in etwas Dat.) zugleich besitzen Sie vereint alle Kompetenzen in einer Hand. II. mit SICH 1. ▪ jmd./etwas vereint sich (mit etwas Dat.) sich zusammenschließen Die Bürgerinitiativen vereinten sich zum gemeinsamen Protest. 2. ▪ etwas vereint sich (mit etwas Dat.) gemeinsam vorhanden sein In diesem Kunstwerk vereint sich handwerkliches Geschick mit künstlerischer Fantasie. ver·ein·fa·chen mit OBJ ▪ jmd. vereinfacht etwas einfacher machen ein vereinfachtes Verfahren/eine vereinfachte Methode Ver·ein·fa·chung die (kein Plur.) 1. (kein Plur.) das Vereinfachen 2. etwas, das vereinfacht worden ist Die Vereinfachungen in der Produktion ersparen uns viel Geld. ver·ein·heit·li·chen mit OBJ ▪ jmd. vereinheitlicht etwas Unterschiedliches in eine einheitliche Form bringen Der Redakteur muss die unterschiedlichen Beiträge seiner Mitarbeiter noch vereinheitlichen. Ver·ein·heit·li·chung die 1. (kein Plur.) das Vereinheitlichen 2. etwas, das vereinheitlicht worden ist Die Vereinheitlichung der Maße/Normen dient der besseren Orientierung des Kunden. ver·ei·ni·gen

I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vereinigt etwas zu etwas Dat. zu einer Einheit bzw. zu einem Ganzen zusammenfassen Er vereinigte die Firmen zu einem Großkonzern. 2. ▪ jmd. vereinigt etwas in jmdm. Dat. etwas gleichzeitig bei jmdm. sein lassen Alle Ämter sind in einer Person vereinigt. 3. ▪ jmd. vereinigt etwas auf sich Akk. etwas zusammenkommen lassen Der Kandidat konnte die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen. II. mit SICH 1. ▪ jmd. vereinigt sich zu etwas Dat. sich zu einer Einheit zusammenschließen Die Bürgerinitiativen vereinigten sich zum gemeinsamen Protest. 2. ▪ etwas vereinigt sich gemeinsam vorhanden sein In diesem Kunstwerk vereinigt sich handwerkliches Geschick und Genie. Ver·ei·ni·gung die 1. (kein Plur.) das Vereinigen 2. (≈ Verein) eine Organisation, die ein bestimmtes Ziel verfolgt eine politische/studentische Vereinigung ver·ein·nah·men mit OBJ ▪ jmd. vereinnahmt jmdn./etwas (für etwas Akk.) jmdn.

oder etwas völlig für sich beanspruchen

Die Mutter hat ihren erwachsenen Sohn vereinnahmt., Die Partei hat diese politischen Ideen für sich vereinnahmt. ‣ Vereinnahmung ver·ein·sa·men ohne OBJ ▪ jmd. vereinsamt zu viel allein sein und sich immer einsamer

fühlen Sie ist im Alter völlig vereinsamt. ‣ Vereinsamung

Ver·eins·bei·trag der Mitgliedsbeitrag in einem Verein Ver·eins·mei·er der (umg. abwert.) jmd., der sich übertrieben in einem oder mehreren Vereinen engagiert ‣ Vereinsmeierei Ver·eins·mit·glied das Mitglied eines Vereins ver·eint (Part. Perf. zu „vereinen“) Adj. (≈ vereinigt) so, dass Verschiedenes zu einer Einheit zusammengefasst ist Wir können die Probleme des Arbeitsmarktes nur mit vereinten Kräften lösen. ◆ Großschreibung → R 3.17 die Vereinten Nationen auch: UN(O) (United Nations Organization). Als Vertragsorganisation souveräner und gleichberechtigter Nationen wurden die Vereinten Nationen am 26.06.1945 auf der UN-Konferenz von San Francisco gegründet. Sie stehen allen friedliebenden Staaten offen, wenn diese einen Antrag stellen. Mitglied wurde die Bundesrepublik im Jahre 1973. Hauptziel ist die Sicherung des Weltfriedens. Dabei vermitteln sie in Konfliktsituationen. Sie entsenden UN-Streitkräfte oder verhängen diplomatische, wirtschaftliche und militärische Sanktionen. Den Vereinten Nationen steht ein Generalsekretär vor. Politisch wichtigstes Organ ist der Sicherheitsrat (Security Council), der auch Weltsicherheitsrat genannt wird. Er trägt vornehmlich zur Wahrung des Friedens bei. Ferner zu nennen sind der Wirtschafts- und Sozialrat (Economic and Social Council), der die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und Zusammenarbeit fördern soll, die Welthandelskonferenz, der Internationale Gerichtshof und als Sonderorganisation die UNESCO (übersetzt: „Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur“). ver·ein·zelt Adj. (≈ singulär) so, dass etwas einzeln oder in geringer Zahl vorkommt In der kommenden Nacht ist mit vereinzelten Schauern zu rechnen. ver·ei·sen I. ohne OBJ ▪ etwas vereist (sein) mit Eis überzogen werden Es ist damit zu rechnen, dass die Straßen vereisen., Der Gehweg war völlig vereist. II. mit OBJ ▪ jmd. vereist etwas MED. (haben)

eine (kleine) Stelle am Körper dadurch betäuben, dass ein Kältespray aufgesprüht wird Der Arzt hat den Finger vereist, bevor er die Warze entfernte. ‣ Vereisung

ver·ei·teln mit OBJ ▪ jmd./etwas vereitelt etwas (geh.) verhindern, dass etwas ausgeführt wird, das jmd. geplant hat Sondereinheiten konnten das Attentat gerade noch vereiteln. ver·ei·tert Adj. MED. so entzündet, dass sich Eiter gebildet hat Sie hatte vereiterte Mandeln/eine vereiterte Wunde am Bein. ‣ Vereiterung ver·ekeln mit OBJ ▪ jmd. verekelt jmdm. etwas jmd. bewirkt, dass jmd. die Freude an etwas

verliert und dann Widerwillen empfindet

Er hat ihr erzählt, dass eine Spinne über den Apfel gelaufen sei und ihr so den Apfel verekelt. ver·elen·den ohne OBJ ▪ jmd. verelendet immer mehr ins Elend geraten, völlig verarmen Seit Jahren verelenden viele Bauern in unterentwickelten Ländern. ‣ Verelendung ver·en·den ohne OBJ ▪ ein Tier verendet (geh.) (von Tieren) langsam sterben

ver·en·gen mit SICH ▪ etwas verengt sich (↔ verbreitern) enger werden Die Straße verengt sich zu einer schmalen Gasse. ‣ Verengung

ver·en·gern mit OBJ ▪ jmd. verengert etwas jmd. macht etwas enger Ich möchte den Rock gerne etwas verengern. ‣ Verengerung ver·erb·bar Adj. so, dass es vererbt II werden kann ver·er·ben I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vererbt jmdm. etwas (≈ umg. vermachen) als Erbe hinterlassen Sein Onkel soll ihm Millionen vererbt haben. 2. ▪ jmd. vererbt jmdm. etwas (scherzh.) schenken, überlassen Meine Tante hat mir einige Kleider vererbt, weil sie ihr nicht mehr passen. II. mit SICH ▪ etwas vererbt sich MED. BIOL. genetisch bedingte Eigenschaften, Anlagen werden auf die Nachkommen übertragen Die Krankheit/das Merkmal vererbt sich von einer Generation zur nächsten. Ver·er·bung die (kein Plur.) MED. BIOL. das Vererben II Die Vererbung wird durch die Erbanlagen gesteuert. Ver·er·bungs·le·hre die (kein Plur.) (≈ Genetik) Lehre von der Vererbung II ver·ewi·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verewigt jmdn. unvergesslich, unsterblich machen In diesem Roman hat der Autor seinen Sohn verewigt, nach dem er die Hauptfigur gestaltet hat., Der Künstler hat ihre Schönheit in seinem Gemälde verewigt. II. mit SICH ▪ jmd. verewigt sich irgendwo (umg.) seinen Namen irgendwo einschreiben, wo man ihn noch nach langer Zeit lesen kann Der Politiker hatte sich im Goldenen Buch der Stadt verewigt. Ver·fah·ren das 1. (≈ Methode, Technik) die Art und Weise, in der jmd. bei seiner Arbeit vorgeht technische/medizinische/wissenschaftliche/traditionelle Verfahren ◆ -sweise, Auswahl-, Herstellungs-, Therapie2. RECHTSW. ein Streitfall, der vor Gericht ausgetragen wird Das Verfahren wird eingeleitet/eingestellt/eröffnet. ◆ Ermittlungs-, Gerichtsver·fah·ren 1 I. ohne OBJ 1. ▪ jmd. verfährt irgendwie (mit etwas Dat. ) (sein)

eine Sache auf eine bestimmte Art bearbeiten, mit bestimmten Methoden vorgehen Wie sind Sie in dieser Angelegenheit verfahren?,

Der Einbrecher verfährt immer nach derselben Methode. 2. ▪ jmd. verfährt irgendwie mit jmdm. jmd. behandelt jmdn. irgendwie Er ist übel/rücksichtslos/grausam mit ihm verfahren. II. mit SICH ▪ jmd. verfährt sich (haben) in die falsche Richtung fahren Wir hatten uns völlig verfahren und mussten nach dem richtigen Weg fragen.

ver·fah·ren 2 (Part. Perf. zu „verfahren1“) so, dass etwas falsch durchgeführt worden ist und deshalb ausweglos erscheint Wir haben uns in eine ziemlich verfahrene Situation manövriert., Die Sache ist total verfahren!, Das ist eine verfahrene Geschichte! Ver·fah·rens·be·schleu·ni·gung die RECHTSW. (≈ Prozessbeschleunigung) der Vorgang, dass man sich bemüht, die Dauer

eines Prozesses zu verkürzen

Ver·fah·rens·fra·ge die (meist Plur.) Problem bezüglich der Verfahrensweise Wichtige Verfahrensfragen müssen erst noch geklärt werden. Ver·fah·rens·kos·ten die Plur. RECHTSW. Kosten für ein Verfahren2 Ver·fah·rens·tech·nik die TECHN. (↔ Fertigungstechnik)

das Teilgebiet der Technik, das sich mit der Herstellung fließfähiger Stoffe beschäftigt Ver·fah·rens·wei·se die bestimmte Art zu verfahren I Ver·fall der (kein Plur.) das Verfallen 1 2 3 4 ◆ Kräfte-, Kultur-, Wertver·fal·len ohne OBJ 1. baufällig werden und langsam zusammenfallen Das alte Fabrikgebäude verfällt zusehends., eine verfallene Burg/Ruine 2. ▪ etwas verfällt einen kulturellen, sittlichen und moralischen Niedergang erfahren Zu dieser Zeit begann das Römische Reich zu verfallen. 3. ▪ etwas verfällt ungültig werden Die Fahrkarte/Der Gutschein/Der Wechsel ist längst verfallen. 4. ▪ jmd. verfällt an körperlicher und geistiger Kraft verlieren Der alte Mann verfiel mehr und mehr. 5. ▪ jmd. verfällt (etwas/ jmdm.) von etwas oder jmdm. abhängig werden Sie ist dem Alkohol/der Spielleidenschaft verfallen., Er ist dieser Frau völlig verfallen. 6. ▪ jmd. verfällt auf etwas Akk. jmd. kommt auf einen ungewöhnlichen Gedanken Wie bist du denn auf die Idee verfallen?

7. ▪ jmd. verfällt in etwas Akk. jmd. gerät in einen bestimmten Zustand Er ist in Nachdenken/Schweigen/Trübsal verfallen. Ver·falls·da·tum das ein (aufgedrucktes) Datum, das angibt, wie lange Lebensmittel mindestens haltbar sind Das Verfallsdatum der Wurst ist überschritten. Ver·falls·er·schei·nung die Anzeichen des Verfallens2 4 Ver·falls·tag der (kein Plur.) der Tag, an dem etwas seine Gültigkeit verliert Der Verfallstag des Gutscheins ist bereits überschritten. ver·fäl·schen mit OBJ 1. ▪ jmd. verfälscht etwas (≈ entstellen) etwas falsch darstellen Er hat die Geschichte verfälscht. 2. ▪ jmd. verfälscht etwas (durch etwas Akk. ) etwas in seiner Qualität mindern Sie haben den Wein/die Speise durch Zucker/Aromastoffe verfälscht. Ver·fäl·schung die das Verfälschen ver·fan·gen mit SICH ▪ jmd./etwas verfängt sich in etwas Dat. sich in etwas verwickeln und hängen bleiben Die Drachenschnur hatte sich in einem Baum verfangen. ver·fäng·lich Adj. (≈ heikel) 1. (≈ peinlich) Man hat ihn in einer höchst verfänglichen Situation ertappt. 2. (≈ gefährlich) so, dass man in Schwierigkeiten kommen kann Das ist eine verfängliche Frage – wenn er ehrlich antwortet, kann er Probleme bekommen. ver·fär·ben I. mit OBJ ▪ etwas verfärbt etwas etwas bewirkt, dass etwas eine andere Farbe annimmt Die versehentlich mitgewaschenen schwarzen Socken hatten die ganze Kochwäsche verfärbt. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verfärbt sich (irgendwie) eine andere Farbe annehmen Der Himmel verfärbte sich blutrot. ‣ Verfärbung ver·fas·sen mit OBJ ▪ jmd. verfasst etwas einen Text schreiben Ich muss noch einen einen Artikel/einen Brief/einen Vortrag/ ein Vorwort für das Wörterbuch verfassen. Ver·fas·ser, Ver·fas·se·rin der (≈ Autor) die Person, die einen Text geschrieben hat Der Verfasser des Leserbriefes will anonym bleiben/ist der Redaktion bekannt. ‣ Verfasserschaft Ver·fas·sung die 1. POL.

die schriftlich niedergelegten Grundsätze über Form und Aufbau eines Staates, seiner eigenen Rechte und Pflichten und die seiner Bürger Das Land erhielt eine demokratische Verfassung. 2. (kein Plur.) (≈ Befinden) der körperliche und seelische Zustand, in dem man sich befindet Der Sportler ist momentan in

guter/hervorragender/miserabler Verfassung. ◆ Geistes-, Gemüts-

ver·fas·sung·ge·bend Adj. die Verfassung1 festlegend Die verfassunggebende Versammlung traf sich zu ersten Gesprächen. ◆ Zusammenschreibung → R 4.20 verfassunggebend/Verfassung gebend Ver·fas·sungs·än·de·rung die Änderung einer Verfassung1 Ver·fas·sungs·be·schwer·de die

eine Art Klage, die jeder Bürger beim Verfassungsgericht einreichen kann, wenn er glaubt, dass die Staatsgewalt Grundrechte verletzt hat Ver·fas·sungs·bruch der (kein Plur.) POL eine Handlung, mit der eine Regierung gegen die Verfassung1 verstößt Ver·fas·sungs·ge·richt das (meist Sing.) RECHTSW. das Gericht, bei dem man eine Verfassungsbeschwerde einreichen kann ◆ Bundesver·fas·sungs·mä·ßig Adj. der Verfassung1 entsprechend, auf die Verfassung1 gegründet ver·fas·sungs·recht·lich Adj. die in der Verfassung1 enthaltenen Rechtsnormen betreffend Ver·fas·sungs·re·form die Reform einer Verfassung1 Ver·fas·sungs·rich·ter, Ver·fas·sungs·rich·te·rin der Richter am Verfassungsgericht Ver·fas·sungs·schutz der (kein Plur.) Gesamtheit der Institutionen und Maßnahmen, die zum Schutz der Verfassung1 dienen

Ver·fas·sungs·schüt·zer, Ver·fas·sungs·schüt·ze·rin der Mitarbeiter des Verfassungsschutzes Ver·fas·sungs·treue die (kein Plur.) POL das Respektieren und Einhalten der Verfassung1, zu dem vor allem Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst verpflichtet sind ‣ verfassungstreu ver·fas·sungs·wid·rig Adj. gegen eine Verfassung1 verstoßend ver·fau·len ohne OBJ ▪ etwas verfault durch Fäulnis verderben Die Kirschen sind am Baum verfault. ver·fech·ten mit OBJ ▪ jmd. verficht etwas (geh.) energisch für etwas eintreten oder kämpfen Er hat bis zuletzt seine Meinung/Theorie verfochten. Ver·fech·ter, Ver·fech·te·rin der (geh.) jmd., der etwas verficht ver·feh·len mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verfehlt etwas ein Ziel nicht treffen oder erreichen Der Freistoß verfehlte das Tor nur knapp., Die Schülerin hat das Thema verfehlt., Die Sitzung hat ihren Zweck verfehlt., Wir halten eine solche Politik für verfehlt. 2. ▪ jmd. verfehlt jmdn. (≈ verpassen) jmdn. an dem Ort, wo man ihn treffen wollte, nicht finden Eigentlich wollten wir uns um vier Uhr treffen, wir haben uns aber leider verfehlt. ver·fehlt Adj. (≈ verkehrt) falsch, unpassend Ich halte es für verfehlt, so zu handeln., eine verfehlte Entscheidung Ver·feh·lung die (≈ Vergehen) ein Verstoß gegen bestehende Vorschriften eine Verfehlung im Amt ◆ Amtsver·fein·det Adj. so, dass man jmds. Feind geworden ist Der Film handelt von zwei verfeindeten Familien. ver·fei·nern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verfeinert etwas (mit etwas Dat.) feiner machen, im Geschmack verbessern Sie verfeinert die Soße stets mit etwas Sahne. 2. ▪ jmd. verfeinert etwas etwas durch bessere Technik exakter und präziser machen Wir haben unsere Methode verfeinert. II. mit SICH ▪ etwas verfeinert sich 1. bessere Qualität erlangen Ihr Benehmen hat sich verfeinert. 2. feiner oder präziser werden Die Produktionstechniken haben sich verfeinert. ver·feu·ern mit OBJ ▪ jmd. verfeuert etwas 1. (Holz oder Kohle) im Ofen verbrennen Wir haben unsere alten Stühle verfeuert. 2. Munition (durch Schießen) verbrauchen Sie schossen so lange, bis sie die ganze Munition verfeuert hatten. ver·fil·men mit OBJ ▪ jmd. verfilmt etwas eine Vorlage zu einem Film verarbeiten Der Roman wurde 1962 verfilmt. Ver·fil·mung die 1. (kein Plur.) das Verfilmen 2. ein Film auf der Vorlage eines Romans Die Verfilmung weicht in einigen Punkten vom Roman ab. ◆ Romanver·fil·zen ohne OBJ ▪ etwas verfilzt etwas ist so stark ineinander verschlungen, dass es sich nicht mehr lösen lässt Nach dem Waschen war der Wollpullover verfilzt., Er hat völlig verfilzte Haare.

ver·fins·tern I. mit OBJ ▪ etwas verfinstert etwas dunkel, finster machen Bei einer Sonnenfinsternis verfinstert der Mond die Sonne. II. mit SICH ▪ etwas verfinstert sich 1. dunkel werden Der Himmel verfinsterte sich. 2. (übertr.) einen unfreundlicheren Gesichtsausdruck annehmen Ihre Miene verfinsterte sich. ver·fla·chen ohne OBJ ▪ etwas verflacht (umg. abwert.) banal, langweilig werden Die Diskussion verflachte zunehmend. Ver·flech·tung die enge Beziehung, Verbindung Natürlich gibt es Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft. ver·flie·gen I. ohne OBJ ▪ etwas verfliegt (sein) 1. schnell vorübergehen Die wenigen Stunden verflogen im Nu., Die gute Stimmung war verflogen. 2. (≈ sich verflüchtigen) sich in der Luft auflösen Der Geruch/Der Nebel ist verflogen. II. mit SICH ▪ jmd. verfliegt sich (haben) in die falsche Richtung fliegen Der Pilot hat sich verflogen. ver·flie·ßen ohne OBJ ▪ etwas verfließt

1. (geh. ≈ verstreichen) (kontinuierlich) vergehen Die Urlaubstage verfließen. 2. (≈ verschwimmen) ineinander übergehen, so dass man keine Grenzen mehr erkennt Die Aquarellfarben verfließen. ver·flixt I. Adj. (umg.) 1. unangenehm, ärgerlich Das war eine verflixte Geschichte. 2. (verhüll.) verdammt Der verflixte Computer ist schon wieder abgestürzt., Dieser verflixte Kerl hat mich belogen. 3. sehr viel Er hat verflixtes Glück gehabt. 4. sehr Das war eine verflixt schwierige Prüfung. II. Interj. ▪ Verflixt (noch mal/noch eins/und zugenäht)! : Verflucht (noch mal)! ver·flos·sen (Part. Perf. zu „verfließen“) Adj. (umg.) ehemalig Dort drüben läuft ihr verflossener Freund. ver·flu·chen mit OBJ 1. ▪ jmd. verflucht jmdn./etwas (≈ verwünschen) jmdm. ein schlimmes Unheil wünschen Der Vater hat seinen Sohn verflucht. 2. ▪ jmd. verflucht etwas sich heftig über etwas ärgern Er verfluchte seinen Leichtsinn/sein Schicksal. ver·flucht (Part. Perf. zu „verfluchen“) I. Adj. (umg.) 1. (abwert.) als Ausdruck von Ärger (über etwas Lästiges) Verfluchter Mist!, Dieser verfluchte Idiot hat alles verraten., Diese verfluchten Mücken haben mich überall gestochen. 2. sehr viel Sie hat verfluchtes Pech gehabt. 3. (nur als Adverb in dieser Bedeutung) sehr Es war verflucht heiß. II. Interj. verwendet, um seinen starken Ärger über etwas auszudrücken Verflucht (noch mal)! ver·flüch·ti·gen mit SICH 1. ▪ etwas verflüchtigt sich in einen gasförmigen Zustand übergehen Die Flüssigkeit hat sich verflüchtigt. 2. ▪ etwas verflüchtigt sich aus der Luft verschwinden Der Rauch/Geruch verflüchtigt sich langsam. 3. ▪ jmd. verflüchtigt sich (umg. scherzh.) heimlich verschwinden ver·flüs·si·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verflüssigt etwas (fachspr. ≈ kondensieren) in den flüssigen Zustand überführen Gase verflüssigen II. mit SICH ▪ etwas verflüssigt sich (≈ kondensieren) flüssig werden, kondensieren Ver·flüs·si·gung die (kein Plur.) (fachspr.) das Verflüssigen I, II ver·fol·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. verfolgt jmdn./ein Tier jmdm. oder einem Tier (oder dessen Spuren) nachlaufen, nachfahren oder nachgehen (um jmdn./ein Tier) einzufangen Die Polizei verfolgte die Bankräuber., Die Tierfilmer verfolgen den Leoparden in sicherem Abstand. 2. ▪ jmd. verfolgt jmdn. jmdn. aufgrund politischer, rassischer oder religiöser Gründe diskriminieren und bedrohen Die Minderheiten in diesem Land werden verfolgt. 3. ▪ jmd. verfolgt jmdn. mit etwas Dat. dauernd mit etwas bedrängen Sie verfolgte ihn mit ihrer Eifersucht/ihrem Hass. 4. ▪ jmd. verfolgt etwas interessiert beobachten, zuhören Die Fans verfolgen mit Spannung das Fußballspiel., Ich habe diese Diskussion im Fernsehen verfolgt., In diesem Kriminalfall verfolgen wir mehrere Spuren. 5. ▪ jmd. verfolgt etwas versuchen, etwas zu erreichen, verwirklichen Er verfolgt seit Jahren diese Idee/dieses Ziel 6. ▪ jmd. verfolgt etwas RECHTSW. gegen jmdn. vorgehen Die Tat wird bereits polizeilich/strafrechtlich verfolgt. ‣ Strafverfolgung Ver·fol·ger, Ver·fol·ge·rin der jmd., der jmdn. oder ein Tier verfolgt1 Ver·folg·te der/die jmd., der verfolgt1 2 wird Ver·fol·gung die das Verfolgen1 2 5 Ver·fol·gungs·jagd die der Vorgang, dass jmd. intensiv verfolgt1 wird Die Bankräuber konnten nach einer wilden Verfolgungsjagd durch ganz Bayern schließlich von der Polizei gestellt werden. Ver·fol·gungs·wahn der (kein Plur.) PSYCH.

eine psychische Krankheit, bei der der Betroffene glaubt, beobachtet und verfolgt zu werden

ver·for·men I. mit OBJ ▪ jmd./ etwas verformt etwas verursachen, dass etwas seine ursprüngliche Form verliert Die Hitze hat die Wachskerzen verformt. II. mit SICH ▪ etwas verformt sich seine ursprüngliche Form verlieren ver·frach·ten mit OBJ ▪ jmd. verfrachtet jmdn./etwas irgendwohin etwas (Schweres)

verladen Ich verfrachte schon mal das Gepäck in den Kofferraum. ‣ Verfrachtung ver·fran·zen mit SICH ▪ jmd. verfranzt sich (umg.) sich (auf der Suche nach etwas) verirren In der fremden Stadt haben wir uns bei der Suche nach dem Museum mehrmals verfranzt. ver·frem·den mit OBJ ▪ jmd. verfremdet etwas etwas (Bekanntes) unter Verwendung ungewöhnlicher Mittel darstellen Der Künstler verfremdet Texte bekannter Autoren., die Sprache/den Stil verfremden Ver·frem·dung die (kein Plur.) das Verfremden ◆ -seffekt ver·fres·sen Adj. (umg. abwert. ≈ gefräßig) Sei nicht so verfressen – lass noch etwas von dem Kuchen übrig ! ver·früht Adj. zu früh, um etwas zu sagen oder zu tun Ich halte es für verfrüht, das zu behaupten. ver·füg·bar Adj. für den Gebrauch sofort vorhanden Man versuchte mit allen verfügbaren Mitteln gegen das Hochwasser anzukämpfen., Die Ersatzteile sind spätestens übermorgen verfügbar. ver·fü·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verfügt etwas (≈ anordnen) per Gesetz anordnen II. ohne OBJ ▪ jmd./etwas verfügt über etwas Akk. 1. bestimmen, was geschehen soll Ich kann frei über meine Zeit verfügen., Er darf selbst über sein Geld verfügen. 2. besitzen Er verfügt über viele gute Beziehungen., Das Hotel verfügt über fünfzig Einzel- und sechzig Doppelzimmer. Ver·fü·gung die 1. AMTSSPR. Erlass, Anordnung Es wurde bereits eine richterliche Verfügung erlassen., eine einstweilige Verfügung 2. (kein Plur.) die Möglichkeit, das Recht, etwas zu nutzen Er hatte das Auto zur Verfügung. ▪ jemandem steht etwas zur Verfügung : jmd. kann etwas einsetzen oder gebrauchen ▪ jemand stellt sich/etwas zur Verfügung : jmd. ist bereit, sich oder etwas für eine Aufgabe einzusetzen ▪ jemand stellt sein Amt zur Verfügung : jmd. tritt von seinem Amt zurück Ver·fü·gungs·ge·walt die (kein Plur.) RECHTSW. Gewalt, Recht über etwas zu verfügen I, II ver·füh·ren mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verführt jmdn. (≈ verleiten) jmdn. dazu bringen, etwas Unvernünftiges (gegen seine Absicht) zu tun Sie hat mich zu einem Glas Wein/zu einem Stück Kuchen verführt., Die Situation hat mich dazu verführt, mehr Wein zu trinken als ich wollte. 2. ▪ jmd. verführt jmdn. zu sexuellen Handlungen verleiten Ihm wurde klar, dass sie ihn verführen wollte. Ver·füh·rer, Ver·füh·re·rin der jmd., der jmdn. verführt2 ver·füh·re·risch Adj. 1. so, dass etwas verführt1 Der frische Kuchen duftet verführerisch. 2. so, dass etwas verführt2 Sie hatte ein verführerisches Kleid an/ warf ihm verführerische Blicke zu. Ver·füh·rung die 1. Verlockung Das Essen sieht sehr gut aus, einer solchen Verführung kann ich natürlich nicht widerstehen. 2. (kein Plur.) das Verführen2 ver·fünf·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verfünffacht etwas auf die fünffache Anzahl, Menge oder Größe bringen II. mit SICH ▪ etwas verfünffacht sich fünfmal so groß werden Ver·ga·be die (kein Plur.) das Vergeben2 In der Sitzung ging es um die Vergabe von Stipendien/von Subventionen. ◆ -kriterium, -richtlinie ver·gack·ei·ern mit OBJ ▪ jmd. vergackeiert jmdn. (umg. ≈ veräppeln) sich einen

Scherz mit jmdm. erlauben

ver·gäl·len mit OBJ ▪ jmd./etwas vergällt jmdm. etwas verderben Er hat ihr das Leben/die Freude an dem Ausflug vergällt. ver·ga·lop·pie·ren mit SICH ▪ jmd. vergaloppiert sich (umg.) einen Irrtum begehen, weil man nicht genug nachgedacht hat Bei diesem Projekt habe ich mich gründlich vergaloppiert. ver·gam·meln (umg.) I. ohne OBJ ▪ etwas vergammelt (sein) schlecht werden Das Brot/Der Käse/Die Wurst ist vergammelt. II. mit OBJ ▪ jmd. vergammelt etwas (haben ≈ verbummeln) vertrödeln Er hat seine ganze Zeit vergammelt.

ver·gam·melt (Part. Perf. von „vergammeln“) Adj. (≈ verwahrlost) Der alte Mann sieht ziemlich vergammelt aus. Ver·gan·gen·heit die (meist Sing.) 1. (kein Plur. ↔ Gegenwart, Zukunft) die Zeit, die der Gegenwart vorangeht die jüngste Vergangenheit, aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, Die Vergangenheit kehrt nicht mehr zurück. 2. die Existenz von etwas in der Vergangenheit1 Die Vergangenheit hatte sie eingeholt., Sie ließ in der Erinnerung die Vergangenheit wieder lebendig werden, Er hat eine bewegte/dunkle/ruhmreiche Vergangenheit. 3. (≈ Geschichte) das Geschehen in der Vergangenheit Als Historiker erforscht er die Vergangenheit. 4. SPRACHWISS. die Zeitform des Verbs, mit der sich ein vergangenes Geschehen ausdrücken lässt Perfekt und Präteritum sind Formen, die Vergangenheit ausdrücken. ◆ -szeitform Ver·gan·gen·heits·be·wäl·ti·gung die (kein Plur.)

die (kritische) Auseinandersetzung und (psychische) Bewältigung einer Nation mit einem problembeladenen Abschnitt ihrer Geschichte ver·gäng·lich Adj. (↔ ewig) nur von begrenzter Dauer vergänglicher Besitz, vergängliche Freuden, Alles Irdische ist vergänglich. ‣ Vergänglichkeit ver·ga·sen mit OBJ 1. ▪ jmd. vergast jmdn. jmdn. durch Giftgas töten 2. ▪ jmd. vergast etwas (fachspr.) Kohle in Gas umwandeln ‣ Vergasung Ver·ga·ser der KFZ der Teil eines Ottomotors, der Benzin mit Luft zu einem zündfähigen Gemisch aufbereitet Ver·ga·ser·ein·stel·lung die TECHN. 1. (kein Plur.) Regulierung des Vergasers 2. die Stufe, auf die der Vergaser eingestellt ist ver·gat·tern mit OBJ ▪ jmd. vergattert jmdn. (umg.) zu einer unangenehmen Aufgabe beauftragen oder verpflichten Ich wurde dazu vergattert, die Akten bis morgen durchzusehen. \\ ver·ge·ben 1 mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. vergibt jmdm. (etwas) (≈ verzeihen) jmdm. sagen, dass man wegen seines Fehlers nicht mehr böse ist Sie vergab ihm seinen Fehler., Er hat ihr schon längst vergeben. ▪ etwas ist vergeben und vergessen : etwas ist vollständig verziehen Mach dir keine Sorgen, dass du mich gekränkt hast – das ist doch längst vergeben und vergessen! ver·ge·ben 2 I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vergibt etwas etwas unentgeltlich weggeben Ich habe zwei Theaterkarten für heute abend zu vergeben. 2. ▪ jmd. vergibt etwas an jmdn. einem Bewerber etwas geben Man hat das Stipendium/den Auftrag/die Wohnung an ihn vergeben. 3. ▪ jmd. vergibt etwas SPORT eine Chance nicht nutzen oder umsetzen Der Schütze hat den Elfmeter vergeben. II. mit SICH ▪ jmd. vergibt sich etwas etwas tun, wodurch man dem eigenen Ansehen schadet Du vergibst dir doch nichts, wenn du mit deinen Angestellten gemeinsam feierst ! ▪ jemand ist schon vergeben (umg.): jmd. hat sich schon verabredet oder jmd. hat bereits einen festen Partner Heute abend bin ich leider schon vergeben – aber morgen abend habe ich Zeit. ver·ge·bens Adv. umsonst, ohne Erfolg Die Suche war vergebens. ver·geb·lich Adj. umsonst, ohne Erfolg eine vergebliche Anstrengung/Mühe/Suche, ein vergeblicher Versuch, Ich habe mich vergeblich um einen Auslandsstudienplatz beworben. Ver·geb·lich·keit die (kein Plur.) der Zustand, dass eine Bemühung vergeblich ist Ver·ge·bung die (kein Plur.) REL. das Vergeben1 durch Gott die Vergebung der Sünden ◆ Sündenver·ge·gen·wär·ti·gen mit SICH ▪ jmd. vergegenwärtigt sich etwas sich etwas deutlich vorstellen Vergegenwärtigen Sie sich doch einmal meine damalige Situation! ‣ Vergegenwärtigung Ver·ge·hen das RECHTSW. (≈ Delikt) Verstoß gegen ein bestehendes Gesetz ein leichtes/schweres Vergehen, Er hat sich schon mehrere Vergehen zuschulde kommen lassen. ◆ Steuer-, Verkehrs-, Wirtschaftsver·ge·hen I. ohne OBJ (sein) 1. ▪ etwas vergeht vorbeigehen im vergangenen Jahr, vergangene Woche, Die Zeit vergeht schnell/wie im Fluge. 2. ▪ etwas vergeht (≈ aufhören) als Wahrnehmung oder Gefühl verschwinden Das Kopfweh vergeht langsam., Mir ist der Appetit/die

Lust/die ganze Sache vergangen. 3. ▪ jmd. vergeht vor etwas Dat. etwas so stark empfinden, dass man glaubt, es nicht aushalten zu können Ich bin vor Hunger/Sehnsucht fast vergangen., Er vergeht fast vor Schmerzen. II. mit SICH 1. ▪ jmd. vergeht sich gegen etwas Akk. (geh.) gegen ein Gesetz oder eine Norm handeln Er hat sich gegen die Vorschriften vergangen. 2. ▪ jmd. vergeht sich an jmdm. (haben) jmdn. sexuell missbrauchen Er hat sich an der Schülerin vergangen. ▪ Unkraut vergeht nicht ! : (ironische Aussage, die man über sich selbst macht) Ich bin zäh und kann viel Schweres aushalten. Nach der schweren Grippe stehe ich schon wieder auf den Beinen – Unkraut vergeht nicht! ver·gei·gen mit OBJ ▪ jmd. vergeigt etwas (umg. ≈ vermurksen) zu einem Misserfolg machen Ich habe die Prüfung total vergeigt. ver·geis·tigt Adj. völlig in Gedanken und ohne Aufmerksamkeit für die Umwelt das vergeistigte Gesicht des Pianisten/des Professors, Sie ist ein vergeistigter Mensch. ver·gel·ten mit OBJ ▪ jmd. vergilt jmdm. etwas (geh.) 1. (≈ lohnen) jmdm. danken oder einen Dienst erweisen, weil er etwas Gutes getan hat Wie kann ich dir deine Hilfe vergelten?, Sie haben ihm seine Dienste übel vergolten., Vergelt's Gott! 2. (≈ heimzahlen) auf das böse Verhalten von jmdm. böse reagieren Er hat seinen Kollegen die Schikanen vergolten – er hat dem Chef von ihren schlechten Resultaten erzählt., Man soll nicht Böses mit Bösem vergelten. ▪ Gleiches mit Gleichem vergelten : auf böses Verhalten mit bösem Verhalten reagieren Eigentlich sollte ich ihn wegen seiner Schikanen bestrafen – aber ich will nicht Gleiches mit Gleichem vergelten! Ver·gel·tung die (kein Plur.) (geh. ≈ Rache) das Vergelten2 Rache und Vergeltung üben, blutige Vergeltung Ver·gel·tungs·maß·nah·me die eine Handlung, durch die jmd. Vergeltung übt Ver·gel·tungs·schlag der POL.

eine militärische Aktion, die als Strafe oder Rache für einen Angriff des Gegners eingesetzt wird Nach dem schweren Attentat hat

man in einem Vergeltungsschlag die Stadt bombardiert, aus der die Attentäter kamen.

ver·ges·sen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vergisst etwas aus dem Gedächtnis verlieren Ich habe ihre Telefonnummer vergessen., Er hat vergessen, wann unser Zug geht., Sie hat ihn in all den vielen Jahren nicht vergessen. 2. ▪ jmd. vergisst jmdn./etwas nicht mehr an jmdn. oder etwas denken Vergiss nicht, die Katze zu füttern!, Versuche zu vergessen! ▪ jmd. vergisst jmdm. etwas nie/nicht für alle Zeit dankbar/böse sein Das werde ich ihm nie vergessen, dass er mir so oft geholfen hat!, Das werde ich dir nie vergessen, dass du mir in dieser schwierigen Situation nicht geholfen hast! II. mit SICH ▪ jmd. vergisst sich die Kontrolle über die eigenen Handlungen verlieren Nachdem er über eine Stunde vergeblich auf sein Essen gewartet hatte, vergaß er sich und begann im Lokal zu toben. ▪ Vergiss es! (umg.): das hat keinen Sinn, das ist nicht so wichtig! Ver·ges·sen·heit ▪ in Vergessenheit geraten : den Zustand erreichen, dass etwas oder jmd. nicht mehr bekannt ist Dieser Schriftsteller war zu seiner Zeit bekannt, doch heute ist er in Vergessenheit geraten. ver·gess·lich Adj. so, dass man häufig etwas vergisst Viele Menschen werden im Alter vergesslich. Ver·gess·lich·keit die (kein Plur.) die Eigenschaft, leicht etwas zu vergessen Vor lauter Vergesslichkeit habe ich schon wieder meinen Schlüssel nicht eingesteckt. ver·geu·den mit OBJ ▪ jmd. vergeudet etwas (abwert. ≈ verschwenden) leichtsinnig etwas verbrauchen Energie/Geld/Kraft/Zeit vergeuden, Er hat im Studium viel Zeit mit seinen vielen Hobbys vergeudet. ‣ Vergeudung ver·ge·wal·ti·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. vergewaltigt jmdn. jmdn. mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr zwingen Der Täter soll das Opfer bedroht und dann vergewaltigt haben. 2. ▪ jmd. vergewaltigt etwas (übertr.) etwas (z.B. durch falschen Gebrauch) verschlechtern oder entstellen das Recht/die Sprache vergewaltigen Ver·ge·wal·ti·ger der ein Mann, der eine Frau vergewaltigt1 Ver·ge·wal·ti·gung die der Akt des Vergewaltigens1 Er ist wegen mehrfacher Vergewaltigung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

ver·ge·wis·sern mit SICH ▪ jmd. vergewissert sich etwas Gen. (≈ sich überzeugen) etwas noch einmal überprüfen, um sicher zu sein, dass es richtig ist Sie vergewisserte sich, dass/ob alle Unterlagen für den Vortrag in der Mappe waren., Wir vergewissern uns immer vor dem Weggehen, ob wir die Fenster geschlossen haben.

ver·gie·ßen mit OBJ ▪ jmd. vergießt etwas eine Flüssigkeit verschütten Ich habe wohl gerade etwas Tee vergossen – hier ist ein Fleck! ▪ Tränen vergießen (geh.): (heftig) weinen ▪ bei etwas Schweiß vergießen (geh.): sich bei etwas sehr anstrengen ▪ es wurde viel Blut vergossen (geh.): es kamen viele Menschen ums Leben ‣ Blutvergießen ver·gif·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vergiftet jmdn. mit Gift töten Man hat das Opfer vergiftet., Sie hat sich mit Tabletten vergiftet. 2. ▪ jmd. vergiftet etwas giftig machen Jemand muss das Essen vergiftet haben., Die vielen Abgase vergiften die Luft. II. mit SICH ▪ jmd. vergiftet sich an etwas Dat. eine Vergiftung bekommen Sie haben sich an Pilzen vergiftet., Das Kind hat von dem Reinigungsmittel getrunken und sich daran vergiftet. Ver·gif·tung die 1. (kein Plur.) das Vergiften Die Vergiftung der Luft durch Emissionen soll durch Filteranlagen vermindert werden. ◆ Luft2. durch Gift hervorgerufene Erkrankung Er starb an einer Vergiftung. ◆ Alkohol-, Fleisch-, Gas-, Lebensmittel-, Pilzver·gilbt Adj. so, dass Papier nach einiger Zeit gelblich geworden ist Die alten Urkunden sind völlig vergilbt., auf dem Dachboden einen Stapel vergilbter Zeitungen aus dem Jahre 1921 finden Ver·giss·mein·nicht das eine kleine Blume mit hellblauen Blüten, die als Symbol der Freundschaft und Erinnerung gilt ver·git·tern mit OBJ ▪ jmd. vergittert etwas mit einem Gitter versehen Wir haben die Kellerfenster vergittert. ver·gla·sen mit OBJ ▪ jmd. verglast etwas mit Glasscheiben versehen ‣ Verglasung Ver·gleich der 1. das Vergleichen I.1 Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten fallen beim Vergleich von A und B auf?, Das war ein gewagter/schiefer/treffender unfährer Vergleich., einen Vergleich anstellen/ziehen, Im Vergleich zu den anderen leiste ich sehr viel mehr. ▪ der Vergleich hinkt : der Vergleich1 passt nicht ◆ -spunkt, Leistungs-, Preis2. (feststehender) bildhafter, das Verständnis erleichternder sprachlicher Ausdruck, zum Beispiel „schwarz wie die Nacht“ etwas durch einen Vergleich anschaulich/verständlich machen 3. RECHTSW. gütliche Einigung in einem Streitfall einen Vergleich schließen/einem Vergleich zustimmen, Der Prozess endete schließlich mit einem Vergleich. ◆ -sverfahren 4. ▪ jemand/etwas hält einen Vergleich mit jemandem/etwas aus : jmd. oder etwas ist so gut wie ein anderer/etwas anderes ▪ das ist ja gar kein Vergleich! (umg.): das ist ja viel besser/schlechter als ... ver·gleich·bar Adj. so, dass man es miteinander vergleichen1 kann, weil es in der Qualität ähnlich ist In diesem Laden kostet eine vergleichbare Ware fast doppelt so viel wie im Kaufhaus. Ver·gleich·bar·keit die (kein Plur.) der Zustand, dass etwas vergleichbar ist ver·glei·chen I. mit OBJ ▪ jmd. vergleicht jmdn./etwas (mit jmdm./etwas) 1. etwas betrachten oder prüfen und dabei feststellen, was ähnlich ist und wo die Unterschiede liegen Man kann A und B nicht/kaum/nur schwer/durchaus/ in vielen Hinsichten miteinander vergleichen., Hast du die Preise verglichen?, Hier ist die Bahnhofsuhr – ich möchte eben noch die Uhrzeit vergleichen., Vergleiche mal die alten Passfotos mit den neuen! 2. durch einen Vergleich2 ein Beziehung herstellen Der große Dichter verglich sie stets mit einer Rose. II. mit SICH ▪ jmd. vergleicht sich mit jmdm. sich mit jmdm. (im Aussehen, in der Lebensform oder Leistung) messen Mit ihr kannst du dich doch nicht vergleichen! ▪ Äpfel mit Birnen vergleichen (umg.): Dinge miteinander vergleichen, die zu verschieden sind Ver·gleichs·maß·stab der eine Norm, an der etwas vergleichend gemessen wird Vergleichs·mie·te die der vergleichbare zulässige Mietpreis für Wohnungen an einem Ort Ver·gleichs·test der WIRTSCH. das Überprüfen von vergleichbaren Waren oder Leistungen Dieses Produkt ist im Vergleichstest besser bewertet worden als die anderen.

ver·gleichs·wei·se Adv. (≈ relativ) im Vergleich zu etwas Das ist vergleichsweise wenig/viel. Ver·gnü·gen das (kein Plur.) 1. (↔ Unbehagen) inneres Wohlbehagen und Freude, die jmd. bei einem Tun empfindet Die Kinder spielen mit sichtlichem Vergnügen., Er macht sich ein Vergnügen daraus, sie immer wieder zu necken., Viel Vergnügen bei der Party! 2. (≈ Vergnügung) etwas, das Vergnügen1 bereitet Es war kein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten. ▪ jemand tut etwas mit Vergnügen : jmd. tut etwas sehr gern „Darf ich Sie zu meinem Geburtstag einladen?“ –„Mit Vergnügen!“ ▪ etwas ist ein teures Vergnügen (umg.): etwas soll Vergnügen machen, ist aber unerwartet teuer Dieser Urlaub war ein teures Vergnügen. ▪ etwas ist ein zweifelhaftes Vergnügen (umg.): etwas ist nicht so angenehm, wie jmd. es erwartet hat Dieser Besuch war leider ein zweifelhaftes Vergnügen. ver·gnü·gen mit SICH ▪ jmd. vergnügt sich (mit etwas Dat.) (≈ amüsieren) sich (in

angenehmer Weise) beschäftigen

Die Kinder vergnügen sich schon seit Stunden im Freibad., Wir haben uns mit Ratespielen vergnügt.

ver·gnüg·lich Adj. 1. in netter Weise unterhaltsam Ich habe über seinen vergnüglichen Brief sehr gelacht. 2. heiter, fröhlich Wir hatten einen vergnüglichen Abend miteinander. ver·gnügt (Part. Perf. zu „vergnügen“) Adj. heiter, fröhlich Sie waren in sehr vergnügter Stimmung., Wir waren gestern abend in einer sehr vergnügten Gesellschaft. Ver·gnü·gung die (meist Plur.) angenehmer Zeitvertreib Am Wochenende geht sie ihren Vergnügungen nach. Ver·gnü·gungs·park der (≈ Freizeitpark) Ver·gnü·gungs·rei·se die (geh. ↔ Dienstreise)

eine Reise, die man nicht aus Pflicht, sondern nur zum eigenen Vergnügen unternimmt ver·gnü·gungs·süch·tig Adj. mit einem übergroßen Bedürfnis nach Vergnügungen Sie ist richtig vergnügungssüchtig geworden – sie eilt von einer Party zur nächsten.

ver·gol·den mit OBJ 1. ▪ jmd. vergoldet etwas mit einer Schicht Gold überziehen ‣ Vergoldung 2. ▪ etwas vergoldet etwas (übertr.) etwas als sehr schön oder angenehm erscheinen lassen Die Erinnerung vergoldete ihr manches Erlebnis ihrer Jugendzeit. ver·gönnt Adj. ▪ etwas ist jemandem (nicht) vergönnt (geh.): vom Schicksal (nicht) gegeben Es war ihm nicht vergönnt, diesen Tag noch zu erleben. ver·göt·tern mit OBJ ▪ jmd. vergöttert jmdn. (≈ anbeten) jmdn. in übertriebener Weise verehren oder lieben Er vergöttert seine Kinder., Solange er in diese Frau verliebt war, hat er sie geradezu vergöttert. ver·gra·ben I. mit OBJ ▪ jmd./ein Tier vergräbt etwas in der Erde eingraben Der Hund hat den Knochen vergraben. II. mit SICH 1. ▪ ein Tier vergräbt sich sich in der Erde verbergen Die Wühlmaus hat sich vergraben. 2. ▪ jmd. vergräbt sich (irgendwo) (übertr.)

sich sehr intensiv mit etwas beschäftigen, so dass andere Menschen einen kaum noch zu sehen bekommen Er vergrub sich in seiner Doktorarbeit.

ver·grämt Adj. (veralt.) volle Kummer und Besorgtheit das vergrämte Gesicht der alten Frau ver·grau·len mit OBJ ▪ jmd. vergrault jmdn. (umg.) jmd. verärgert jmdn. so, dass dieser keine Lust mehr hat, ihn zu treffen Mit seiner überheblichen Art vergraulte er alle Freunde. ver·grei·fen mit SICH 1. ▪ jmd. vergreift sich danebengreifen Der Pianist hatte sich einige Male vergriffen. 2. ▪ jmd. vergreift sich im Ausdruck etwas Unpassendes sagen Sie hat sich im Ton vergriffen. 3. ▪ jmd. vergreift sich an etwas Dat. (verhüll. geh.) stehlen Er vergriff sich an fremdem Eigentum. 4. ▪ jmd. vergreift sich an jmdm. (verhüll.) jmdn., der viel schwächer ist, angreifen Vergreif dich nicht an so einem kleinen Jungen!, Jugendliche Rowdies haben sich an dem Rollstuhlfahrer vergriffen. 5. ▪ jmd. vergreift sich an jmdm. (verhüll.) sexuell missbrauchen Niemand konnte glauben, dass sich der Erzieher an zwei kleinen Mädchen vergriffen hatte.

ver·grei·sen ohne OBJ ▪ jmd. vergreist 1. jmd. wird sehr alt und verfällt dabei körperlich immer mehr 2. (umg. abwert.) eine Gruppe hat immer mehr Mitglieder, die alt oder sehr alt sind Unsere Bevölkerung/Unser Kollegium vergreist immer mehr. ver·grif·fen (Part. Perf. zu „vergreifen“) Adj. (von Büchern) nicht mehr lieferbar Das Buch ist leider vergriffen, vielleicht finden Sie es noch in einem Antiquariat. ver·grö·ßern I. mit OBJ ▪ jmd. vergrößert etwas 1. etwas größer machen oder im Umfang erweitern Der Laden wird durch einen Anbau vergrößert. 2. etwas in der Menge steigern Wir wollen die Anzahl der Mitarbeiter vergrößern. 3. eine größere Reproduktion machen Sollen wir diese Fotos vergrößern? II. mit SICH ▪ etwas vergrößert sich anwachsen Der Betrieb hat sich noch vergrößert., Die Zahl der Studienanfänger in diesen Fächern hat sich vergrößert. Ver·grö·ße·rung die 1. (kein Plur.) das Vergrößern 2. vergrößertes Foto, vergrößerte Kopie Ver·grö·ße·rungs·glas das (≈ Lupe)

ein geschliffenes Glas, durch das man Dinge optisch vergrößert sehen kann Dieses Insekt möchte ich mir mit dem Vergrößerungsglas ansehen.

ver·gu·cken mit SICH 1. ▪ jmd. verguckt sich falsch gucken Der Zug fährt doch schon früher – da habe ich mich wohl im Fahrplan verguckt. 2. ▪ jmd. verguckt sich in jmdn. (umg.) sich verlieben ver·güns·tigt Adj. (≈ ermäßigt) so, dass etwas im Preis günstiger ist als sonst Durch vergünstigte Preise kann man Kunden anlocken. Ver·güns·ti·gung die (geh.) eine besonders günstige Bedingung Vergünstigungen einräumen/entziehen/gewähren, finanzielle/steuerliche Vergünstigungen ver·gü·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. vergütet jmdm. etwas als Ausgleich für einen Schaden oder finanziellen Nachteil zahlen Selbstverständlich vergüten wir Ihnen Ihre Unkosten. 2. ▪ jmd. vergütet etwas AMTSSPR. jmdn. für seine Arbeit bezahlen Die Leistungen werden nach dem Tarifvertrag vergütet. 3. ▪ jmd. vergütet etwas TECHN. die Oberfläche von Stahl oder Glas so bearbeiten, dass sie verbessert wird Ver·gü·tung die 1. (kein Plur.) das Vergüten 2. eine Geldsumme, mit der etwas vergütet1 wird ◆ -sanspruch ver·haf·ten mit OBJ ▪ jmd. verhaftet jmdn. jmdn. mit Polizeigewalt in Haft nehmen Die Polizei hat den Täter gefasst und gleich verhaftet., Viele gewalttätige Demonstranten wurden verhaftet. ver·haf·tet (Part. Perf. zu „verhaften“) Adj. stark beeinflusst durch etwas, woran man festhält Der Maler ist ganz in der Tradition/in seiner Zeit verhaftet. Ver·haf·te·te der/die jmd., der verhaftet wurde Ver·haf·tung die 1. das Verhaften Für eine Verhaftung braucht die Polizei einen Haftbefehl. ◆ -swelle 2. das Verhaftetsein Seine Verhaftung in der Tradition ist seine Stärke. ver·ha·geln ohne OBJ ▪ etwas verhagelt etwas etwas wird vom Hagel getroffen In diesem Jahr ist die Obsternte verhagelt worden. ▪ jemandem ist die Petersilie verhagelt (umg. scherzh.): jmdm. ist die Stimmung verdorben ver·ha·ken I. mit OBJ ▪ jmd. verhakt etwas (mit etwas Dat. ) etwas durch einen Haken verbinden Kannst du die Kettenglieder ineinander verhaken? II. mit SICH ▪ jmd. verhakt sich in etwas Dat. (übertr.) sich in eine komplizierte Situation verstricken In dem Gespräch verhakten sie sich total. ver·hal·len ohne OBJ ▪ etwas verhallt immer leiser werden und dann nicht mehr zu hören sein Ihre

Rufe/Schritte verhallten., Das Echo verhallte. Ver·hal·ten das (kein Plur.) die Art und Weise, wie sich jmd. oder ein Tier in bestimmten Situationen verhält1 Er zeigte ein seltsames/taktisch kluges Verhalten., Kannst du ihr Verhalten verstehen?, Konrad Lorenz studierte das Verhalten der Graugänse. ◆ Fahr-, Freizeit-, Konsum-, Lern-, Verbraucher-, Wähler-, -sauffälligkeit, -sforscher, -sforschung ver·hal·ten 1 mit SICH 1. ▪ jmd. verhält sich irgendwie in einer bestimmten Art und Weise in einer Situation handeln Er verhielt sich abwartend/distanziert/ reserviert/ruhig., Sie verhielt sich mir gegenüber völlig korrekt. 2. ▪ etwas verhält sich irgendwie in einer bestimmten Weise beschaffen sein Die Sache verhält sich nämlich nicht ganz so, wie du denkst. 3. ▪ etwas verhält sich zu etwas Dat. eine bestimmte Proportion aufweisen a verhält sich zu b wie x zu y (≈ das Verhältnis von a zu b ist gleich dem Verhältnis von x zu y). \\ ver·hal·ten 2 mit OBJ ▪ jmd. verhält etwas 1. zurückhalten, unterdrücken Sie konnte ihr Lachen/ihren Zorn nicht mehr verhalten. 2. abschwächen, mildern den Atem/Schritt/die Stimme verhalten ver·hal·ten 3 (Part. Perf. zu „verhalten“) Adj. 1. (≈ unterdrückt) so dezent, dass man es kaum merkt In seinen Worten lag verhaltener Spott. 2. (≈ gedämpft) sehr leise Sie sprach mit verhaltener Stimme. 3. (≈ defensiv) betont vorsichtig und ohne ein Risiko einzugehen Beide Mannschaften begannen die erste Halbzeit sehr verhalten., Die Aktienkurse an der Börse reagierten heute sehr verhalten. ver·hal·tens·auf·fäl·lig Adj. PSYCH. so, dass sich jmd. nicht immer normal verhält und dadurch auffällt Schon im Kindergarten gibt es heutzutage verhaltensauffällige Kinder. Ver·hal·tens·for·scher, Ver·hal·tens·for·sche·rin der (≈ Ethologe) Wissenschaftler auf dem Gebiet der Verhaltensforschung Ver·hal·tens·for·schung die (kein Plur.) (≈ Ethologie)

das Teilgebiet der Biologie, das sich mit dem Verhalten der Menschen und Tiere beschäftigt ver·hal·tens·ge·stört Adj. MED. PSYCH. so, dass jmds. Verhalten in einer bestimmten (krankhaften) Weise gestört ist Dieses verhaltensgestörte Kind ist mal aggressiv, mal ängstlich. Ver·hal·tens·ko·dex der (meist Sing.) (geh.) die Gesamtheit der Regeln, nach denen man sich gewöhnlich

verhält Höflichkeit gehört einfach zum Verhaltenskodex!

Ver·hal·tens·maß·re·gel die (meist Plur.) (≈ Verhaltensnorm) eine Regel, die vorgibt, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll Es gibt bestimmte Verhaltensmaßregeln, wie man sich

bei Gefahr an Bord eines Flugzeugs/Schiffes verhalten soll.

Ver·hal·tens·mus·ter das eine Verhaltensweise, die immer in der gleichen Form auftritt Wenn sie wütend ist, geht sie immer in teure Geschäfte zum Einkaufen – das ist ihr typisches Verhaltensmuster. Ver·hal·tens·stö·rung die PSYCH. MED. der Zustand, dass jmd. wegen einer Erkrankung sich nicht normal verhält Er geht wegen seiner Verhaltensstörung in eine Psychotherapie. Ver·hal·tens·the·ra·pie die PSYCH.

eine Form von Psychotherapie, die mit bestimmten Techniken und Selbstkontrolle Verhaltensstörungen behandelt Ver·hal·tens·wei·se die die Art, wie sich jmd. verhält eine aggressive/freundliche/kooperative/ unsoziale Verhaltensweise

Ver·hält·nis das 1. (≈ Relation) eine Beziehung zwischen Dingen, die man vergleichen oder messen kann Man sollte das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag nicht vergessen. ◆ -gleichung, Größen-, Kräfte-, Mengen2. die menschliche Beziehung zwischen Personen Die beiden verbindet ein freundschaftliches/ kollegiales Verhältnis. ◆ Abhängigkeits-, Freundschafts-, Vertrauens-, Verwandschafts3. eine intime Liebesbeziehung, die eine verheiratete Person zu jmdm. unterhält Er hat ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau. 4. (nur Plur.) (≈ Umstände) die Gesamtheit aller (Lebens-)Bedingungen Wir werden natürlich kommen, sofern es die Verhältnisse erlauben., Die politischen Verhältnisse in diesem Land haben sich wieder normalisiert. ◆ Lebens-, Licht5. (nur Plur.) die finanziellen Lebensbedingungen Sie leben in bescheidenen/gesicherten/gehobenen Verhältnissen. ▪ über seine Verhältnisse leben : mehr Geld ausgeben, als man sich finanziell leisten kann ◆ Besitz-, Einkommens-, Vermögensver·hält·nis·mä·ßig Adv. (≈ relativ) (im Vergleich mit etwas anderem) ziemlich ... verhältnismäßig groß/klein/langsam/schnell, Vergangene Nacht war es verhältnismäßig kalt., Mit einer Körpergröße von 195 Zentimentern ist er verhältnismäßig groß.

Ver·hält·nis·mä·ßig·keit die (kein Plur.) der Zustand, dass etwas im Verhältnis1 zu etwas anderem angemessen ist Man sollte die Verhältnismäßigkeit der Mittel wahren. Ver·hält·nis·mä·ßig·keits·prin·zip das (kein Plur.) POL.

die Regel, dass die öffentliche Gewalt in die Rechte der Bürger nur soweit eingreifen darf, wie es unbedingt notwendig ist Die

Bestrafung einer Straftat muss dem Verhältnismäßigkeitsprinzip folgen.

Ver·hält·nis·wahl·recht das (kein Plur.) POL. (↔ Mehrheitswahlrecht) die Art von Wahlrecht, bei der sich die Zahl der aus jeder Partei gewählten Abgeordneten danach richtet, in welchem Verhältnis die für jede Partei abgegebenen Stimmen zur Gesamtstimmenzahl stehen Ver·hält·nis·wort das SPRACHWISS. (≈ Präposition) eine Wortart, die die Glieder eines Satzes nach räumlichen, zeitlichen und logischen Verhältnissen verbindet „In“, „an“, „auf“, „während“, „mit“ sind Verhältniswörter. ver·han·deln I. mit OBJ ▪ jmd. verhandelt etwas 1. (≈ besprechen) über etwas sprechen oder diskutieren, um ein Problem zu lösen oder um sich zu einigen Wir sollten die betreffenden Punkte nochmals verhandeln 2. RECHTSW. in einem Gerichtsprozess behandeln Das Gericht verhandelte diesen Fall in zweiter Instanz. II. ohne OBJ 1. ▪ jmd. verhandelt (über etwas Akk.) (mit jmdm.) verhandeln I.1 Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelten stundenlang, ohne eine Einigung zu erzielen., Ich habe lange mit dem Sachbearbeiter über das Problem verhandelt. 2. ▪ ein Gericht verhandelt gegen jmdn. verhandeln I.2 Das Gericht verhandelt gegen ihn wegen Körperverletzung. Ver·hand·lung die (meist Plur.) 1. das Verhandeln I.1 Es waren eingehende/schwierige/wichtige Verhandlungen. ◆ -sgrundsatz, -smarathon, -sprotokoll, -srunde, Friedens-, Geschäfts-, Waffenstillstands2. (≈ Gerichtsverhandlung) die Behandlung eines Rechtsfalls vor Gericht die Verhandlung eröffnen/beschließen/unterbrechen, Am Ende der Verhandlung steht die Urteilsverkündung. Ver·hand·lungs·ba·sis die (kein Plur.) eine Voraussetzung, die erfüllt sein muss, damit verhandelt I.1 werden kann ver·hand·lungs·be·reit Adj. so, dass jmd. bereit ist, mit jmdm. über etwas zu verhandeln I.1 , um zu einer Lösung zu kommen Nach langem Streit sind beide Parteien endlich verhandlungsbereit. Ver·hand·lungs·be·reit·schaft die (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. verhandlungsbereit ist Die Flugzeugentführer signalisierten Verhandlungsbereitschaft. Ver·hand·lungs·füh·rer, Ver·hand·lungs·füh·re·rin der jmd., der in einer Verhandlung1 stellvertretend für einen

Verhandlungspartner spricht

Ver·hand·lungs·part·ner, Ver·hand·lungs·part·ne·rin der jmd., der an einer Verhandlung1 beteiligt ist Im Tarifstreit haben sich die Verhandlungspartner (die Arbeitgeber und die Gewerkschaft) endlich geeinigt. Ver·hand·lungs·sa·che ▪ etwas ist Verhandlungssache : etwas ist nicht festgelegt, sondern kann durch Verhandeln I.1 entschieden werden Ver·hand·lungs·tisch ▪ etwas am Verhandlungstisch entscheiden : etwas durch Verhandeln I.1 entscheiden Ver·hand·lungs·weg ▪ auf dem Verhandlungsweg : durch Verhandeln1 ver·han·gen Adj. ▪ ein verhangener Himmel : ein von Wolken und Nebel verdeckter Himmel ver·hän·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. verhängt etwas (mit etwas Dat.) etwas so vor etwas hängen, dass man nicht mehr hineinsehen kann Wir haben die Fenster mit Tüchern verhängt. 2. ▪ jmd. verhängt eine Strafe (über jmdn.) (≈ festsetzen) eine Strafe anordnen Der Richter verhängte eine Haftstrafe von fünf Jahren., Man hat die Todesstrafe über ihn verhängt. Ver·häng·nis das (geh.) ein (schicksalhaftes) Unglück, das jmds. Leben sehr negativ beeinflusst Dieser Mann wurde ihr zum Verhängnis., Seine Vorliebe für schnelle Motorräder wurde ihm zum Verhängnis – er starb bei einem Unfall., An diesem Tag brach das Verhängnis über uns herein.

ver·häng·nis·voll Adj. 1. voller Unheil eine verhängnisvolle Begegnung/Reise/Zeit 2. (≈ fatal) so, dass eine Handlung schlimme Folgen hat oder haben kann Er hatte einen verhängnisvollen Irrtum begangen., Das ist vielleicht eine verhängnisvolle Entscheidung. ver·harm·lo·sen mit OBJ ▪ jmd. verharmlost etwas (vor jmdm.) (≈ bagatellisieren)

etwas als harmlos darstellen, obwohl das nicht der Realität entspricht

Sie hat in ihrem Bericht über den Unfall ihre eigene Mitschuld verharmlost. ‣ Verharmlosung ver·härmt Adj. so, dass jmd. von Kummer, Sorgen und Elend gezeichnet ist Die alte Frau hat ein verhärmtes Gesicht. ver·har·ren ohne OBJ 1. ▪ jmd. verharrt irgendwo (≈ ausharren) (regungslos) an einem Platz bleiben Als er die Kirche betrat, verharrte er in andächtigem Schweigen. 2. ▪ jmd. verharrt irgendwie in einem psychischen Zustand bleiben Sie verharrte monatelang in tiefer Trauer. ver·har·schen ohne OBJ ▪ verharschter Schnee : Schnee, der an der Oberfläche hart und verkrustet ist ver·här·ten I. mit OBJ 1. ▪ etwas verhärtet etwas etwas besonders hart machen Das übertriebene Trainieren hat seine Muskeln verhärtet. 2. ▪ etwas verhärtet jmdn./etwas jmdn. verbittern Sein schweres Schicksal hat ihn/sein Herz verhärtet. II. mit SICH ▪ jmd. verhärtet sich (gegen jmdn.) sich gegen andere Menschen hart und abweisend verhalten Sein Herz/Charakter ist verhärtet. ver·has·peln mit SICH ▪ jmd. verhaspelt sich (umg.) so schnell sprechen, dass man sich verspricht Das Kind hat das Gedicht schnell aufgesagt und sich dabei mehrfach verhaspelt. ver·hasst Adj. so, dass jmd. oder etwas bei jmdm. großen Widerwillen erregt Durch sein böses Verhalten hat er sich überall verhasst gemacht., eine verhasste Arbeit/Situation ver·hät·scheln mit OBJ ▪ jmd. verhätschelt jmdn. (umg. oft abwert.) übertrieben verwöhnen Meinst du nicht auch, dass sie das Kind zu sehr verhätscheln? ‣ Verhätschelung Ver·hau der 1. ein Hindernis (aus Ästen und Draht) 2. (kein Plur.) (umg. abwert.) Unordnung ver·hau·en I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verhaut jmdn. (umg. ≈ verprügeln) Auf dem Schulweg haben mehrere Kinder meinen Sohn verhauen. 2. ▪ jmd. verhaut etwas (umg. ≈ verpatzen) schlecht oder völlig falsch machen Ich habe meine Klassenarbeit total verhauen. II. mit SICH ▪ jmd. verhaut sich (bei/mit etwas Dat.) sich verrechnen, sich verkalkulieren Bei deiner Prognose hast du dich ganz schön verhauen! ver·he·ben mit SICH ▪ jmd. verhebt sich durch Heben eines schweren Gegenstands einen körperlichen Schaden bekommen Beim Transportieren des schweren Kleiderschranks habe ich mich verhoben – jetzt habe ich Rückenschmerzen.

ver·hed·dern mit SICH (umg.) 1. ▪ etwas verheddert sich irgendwo hängen bleiben Die Angelschnur hat sich im Schilf verheddert. 2. ▪ jmd. verheddert sich sich beim Vorlesen mehrmals versprechen Der Nachrichtensprecher hatte sich verheddert und begann noch mal von vorn. ver·hee·ren mit OBJ ▪ jmd./etwas verheert etwas (veralt.) verwüsten Dieser Krieg/diese Katastrophe hat das Land verheert. ‣ Verheerung ver·hee·rend Adj. 1. sehr schlimm Der Waldbrand richtete verheerende Schäden an. 2. (umg. scherzh.) scheußlich, schlecht In diesem Anzug siehst du verheerend aus! ver·heh·len mit OBJ ▪ jmd. verhehlt etwas (vor jmdm.) (geh.) verheimlichen, verschweigen Sie konnte ihre Schadenfreude nicht verhehlen., Ich will dir meine Zweifel nicht verhehlen. ver·hei·len ohne OBJ ▪ etwas verheilt

als eine Stelle, die verletzt war, wieder heil werden und zusammenwachsen Die Wunde verheilt gut.

ver·heim·li·chen mit OBJ ▪ jmd. verheimlicht (jmdm.) etwas (≈ verschweigen) etwas

nicht sagen, obwohl man es sagen sollte oder müsste

Sie hat ihre Pläne lange verheimlicht., Er hat uns sein Alkoholproblem verheimlicht. ‣ Verheimlichung ver·hei·ra·tet Adj. (↔ ledig) so, dass man in einer Ehe lebt Sie sind seit knapp zwei Jahren verheiratet. ▪ jemand ist mit seinem Beruf/seinem Hobby/... verheiratet (umg.): jmd. widmet sich fast ausschließlich seinem Beruf/Hobby ... und

hat für nichts anderes Zeit

Der Hans ist doch mit seinem Fußballverein verheiratet, der hat am Wochenende für nichts anderes Zeit! ‣ Verheiratung ver·hei·ßen mit OBJ 1. ▪ jmd. verheißt (jmdm.) etwas (geh.) voraussagen, versprechen das verheißene Glück/Land/Paradies, Der Prophet verhieß ihnen göttliche Gnade. 2. ▪ etwas verheißt etwas (geh.) ankündigen Die Sache verheißt nichts Gutes., Allein die Vorspeisen verheißen bei diesem Sternekoch kulinarische Freuden. Ver·hei·ßung die (geh.) das Verheißen1 ver·hei·ßungs·voll Adj. so, dass etwas viel Gutes verheißt1 und große Hoffnungen weckt Das war ein verheißungsvoller Auftakt/ Beginn der Verhandlungen. ver·hel·fen mit OBJ ▪ jmd. verhilft jmdm. zu etwas Dat. helfen, dass jmd. das bekommt, was er

erreichen will

Der Anwalt verhalf ihm zu seinem Recht., Der Einsatz einer zweiten Endstufe verhalf dem Lautsprecher schließlich zu einem machtvollen, aber gut definierten Bassfundament. ver·herr·li·chen mit OBJ 1. ▪ jmd. verherrlicht etwas etwas (übertrieben) großartig darstellen Das Epos verherrlicht die Taten seiner Helden., Die selten gewordenen sportlichen Erfolge des Stars wurden von der Presse eher verherrlicht als nüchtern analysiert. 2. ▪ jmd./etwas verherrlicht jmdn. jmdn. (übertrieben) loben und verehren Der Diktator ließ sich vom Volk verherrlichen. Ver·herr·li·chung die das Verherrlichen ver·he·xen mit OBJ ▪ jmd. verhext jmdn./etwas mit magischen Mitteln jmdn. oder etwas verzaubern Die Hexe hatte die Kinder verhext, so dass sie sich nicht bewegen konnten. ▪ es ist wie verhext! (umg.): verwendet, um auszudrücken, dass merkwürdigerweise alles misslingt Es ist wie verhext – erst habe ich meine Brille verloren und jetzt kriege ich die Tür nicht auf! ver·hin·dern mit OBJ ▪ jmd. verhindert etwas bewirken, dass etwas nicht geschieht ein Unglück verhindern, Wir konnten gerade noch das Schlimmste verhindern. ver·hin·dert Adj. ▪ jemand ist verhindert : jmd. kann zu einem verabredeten Termin nicht kommen Ich bin morgen leider verhindert – können wir einen neuen Termin finden? Ver·hin·de·rung die das Verhindern ver·hoh·len Part.Perf. von ‣ verhehlen ver·höh·nen mit OBJ ▪ jmd. verhöhnt jmdn. auf herausfordernde Weise verspotten und vor anderen lächerlich machen Die Klassenkameraden haben ihn wegen seiner ärmlichen Kleidung verhöhnt. ver·hoh·ne·pi·peln mit OBJ ▪ jmd. verhohnepipelt jmdn. (umg.) jmdn. oder

etwas (auf harmlose Weise) verspotten

ver·hö·kern mit OBJ ▪ jmd. verhökert etwas (umg.) relativ wertlose Dinge billig verkaufen Er verhökert alte Dinge auf dem Flohmarkt. Ver·hör das die strenge (richterliche oder polizeiliche) Befragung einer Person, die dazu dient, eine Straftat aufzuklären Der Tatverdächtige wurde einem strengen Verhör unterzogen. ‣ Kreuzver·hö·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verhört jmdn. (≈ vernehmen) eingehend befragen, vernehmen Die Polizei verhörte den Zeugen, um nähere Aufschlüsse über den Tathergang zu erlangen. II. mit SICH ▪ jmd. verhört sich falsch hören und deshalb eine Äußerung missverstehen Das habe ich anders verstanden – ich muss mich wohl verhört haben!

ver·hül·len mit OBJ 1. ▪ jmd. verhüllt etwas (↔ enthüllen) etwas mit einem Tuch, einer Plane o.Ä. bedecken, um es vor Blicken zu schützen Das Denkmal ist heute noch verhüllt., Die Trauernde hatte das Gesicht mit einem Schleier verhüllt. 2. (übertr.) nicht direkt sagen oder ansprechen, sondern indirekt und abgemildert ausdrücken eine verhüllte Drohung, eine verhüllende Ausdrucksweise 3. so vor etwas sein, dass man es nicht sehen kann Wolken verhüllten die Berggipfel. ver·hun·gern ohne OBJ ▪ jmd./ein Tier verhungert aus Mangel an Nahrung sterben Täglich verhungern in der Welt viele Tausende von Menschen. ver·hun·zen mit OBJ ▪ jmd. verhunzt etwas (umg. abwert.) verunstalten, verderben Mit einem falschen Pinselstrich verhunzte er das ganze Gemälde., Sie haben diese schöne Arie zu einer Schnulze verhunzt! ver·hü·ten I. mit OBJ ▪ jmd. verhütet etwas (≈ verhindern) gerade noch bewirken können, dass etwas Schlimmes nicht geschieht Man konnte das Unglück/einen Krieg/eine Hungersnot gerade noch verhüten. II. ohne OBJ ▪ jmd. verhütet einer Schwangerschaft durch geeignete Maßnahmen vorbeugen Sie verhüten mit der Pille/mit Kondomen. Ver·hü·tung die (kein Plur.) das Verhüten I, II ◆ Empfängnis-, UnfallVer·hü·tungs·mit·tel das Mittel zur Empfängnisverhütung ver·hut·zelt Adj. 1. runzelig, fast vertrocknet verhutzelte Äpfel 2. durch das Altern zusammengeschrumpft eine verhutzelte alte Frau ve·ri·fi·zie·ren mit OBJ ▪ jmd. verifiziert etwas (geh. ↔ falsifizieren) mit wissenschaftlichen Mitteln nachweisen, dass eine Aussage richtig ist Wir sollten die Hypothese erst noch verifizieren. Ve·ri·fi·zie·rung die (≈ Verifikation) das Verifizieren ver·in·ner·li·chen mit OBJ ▪ jmd. verinnerlicht etwas (≈ internalisieren) jmd. prägt sich Normen und Überzeugungen anderer Menschen so ein, dass er sie wie eigene Normen und Überzeugungen erlebt ver·ir·ren mit SICH 1. ▪ jmd. verirrt sich (irgendwo) (≈ sich verlaufen) unterwegs die Orientierung verlieren, so dass man ratlos hin- und herläuft Ich glaube, jetzt haben wir uns verirrt!, Er hatte sich im Wald verirrt. 2. ▪ jmd. verirrt sich irgendwohin zufällig irgendwohin kommen Wir haben uns in dieses Gasthaus verirrt. ve·ri·ta·bel Adj. (geh.) wahrhaft, echt (so dass man staunt) Das ist ja ein veritables Prachtexemplar! ver·ja·gen mit OBJ ▪ jmd./etwas verjagt jmdn./etwas vertreiben, forttreiben Sie verjagte den streunenden Hund., Der Wind hatte die Wolken verjagt. ver·jäh·ren ohne OBJ ▪ etwas verjährt RECHTSW. 1. durch Ablauf einer zeitlichen Frist die Gültigkeit verlieren Der Rechtsanspruch ist verjährt., Die Schulden sind längst verjährt. 2. nach einer bestimmten Zeit nicht mehr strafbar sein Dieses Verbrechen ist noch lange nicht verjährt. Ver·jäh·rung die (kein Plur.) das Verjähren ver·ju·beln mit OBJ ▪ jmd. verjubelt etwas (umg. abwert.) Geld leichtsinnig für Vergnügungen ausgeben Er hat schon sein halbes Vermögen verjubelt. ver·jün·gen I. mit OBJ ▪ etwas verjüngt jmdn./etwas bewirken, dass jmd. oder etwas jünger aussieht Diese Creme verjüngt die Haut., Durch die neue Friseur sieht sie richtig verjüngt aus. ‣ Verjüngung II. mit SICH ▪ etwas verjüngt sich BAUW. an Durchmesser abnehmen Die Säulen verjüngen sich nach oben. ver·ka·beln mit OBJ ▪ jmd. verkabelt etwas 1. mit Kabeln verbinden Hast du die Stereoanlage korrekt verkabelt? 2. TV ans Kabelfernsehen anschließen Die ganze Siedlung wird verkabelt. Ver·ka·be·lung die (kein Plur.) das Verkabeln ver·kal·ken ohne OBJ 1. ▪ etwas verkalkt (↔ entkalken) Kalk ansetzen Die Kaffeemaschine verkalkt. 2. ▪ jmd. verkalkt (umg. abwert.) alt und senil werden

ver·kal·ku·lie·ren mit SICH ▪ jmd. verkalkuliert sich 1. WIRTSCH. künftig entstehende Kosten falsch oder unzureichend berechnen oder einschätzen Dieser Betrieb hat schließlich Konkurs gemacht, weil man sich jahrelang in der Berechnung der Nebenkosten verkalkuliert hat. 2. (umg.) etwas falsch berechnen oder einschätzen Wir haben uns bei der Vorbereitung des Festes verkalkuliert und zu wenig Getränke eingekauft. Ver·kal·kung die das Verkalken ver·kannt Adj. in seinen Fähigkeiten nicht von den anderen Menschen verstanden und anerkannt Er fühlt sich als verkanntes Genie. ver·kap·seln mit SICH 1. ▪ etwas verkapselt sich etwas schließt sich in eine Kapsel ein Die Samen der Pflanze haben sich verkapselt. 2. ▪ jmd. verkapselt sich (in sich) jmd. zieht sich vor anderen Menschen (in sich selbst) zurück Nach dem Tod seiner Frau hat er sich immer mehr in sich verkapselt. ver·ka·tert Adj. so, dass man an den Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss leidet Am Morgen nach der Party war er noch stark verkatert. Ver·kauf der 1. das Verkaufen Verkauf mit Gewinn oder Verlust, einen Verkauf abschließen/beginnen, etwas zum Verkauf anbieten, Das Haus steht zum Verkauf. 2. (kein Plur.) WIRTSCH. (↔ Einkauf) kurz für „Verkaufsabteilung“ Sie arbeitet im Verkauf. ver·kau·fen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verkauft (jmdm./an jmdn.) etwas etwas gegen Bezahlung jmdm. als Eigentum übergeben Sie verkauft Obst und Gemüse., Er hat seinen alten Wagen an seinen Nachbarn verkauft., Sie hat ihrer Freundin dieses schöne Kleid gerne verkauft. 2. ▪ jmd. verkauft (jmdm.) etwas/sich (umg. übertr.) etwas so anpreisen, dass es Interesse und Anklang findet Die Parteien wollen den Bürgern die Reform als großen Erfolg verkaufen., Im Bewerbungsgespräch mit dem Personalchef konnte sie sich gut verkaufen. II. ohne OBJ ▪ jmd. verkauft (≈ verkaufen I.1) Der Geschäftsinhaber sagt, er habe die letzten Wochen gut/schlecht verkauft. III. mit SICH 1. ▪ etwas verkauft sich irgendwie der Verkauf von etwas verläuft in der genannten Art Dieser Artikel verkauft sich gut/schlecht. 2. ▪ jmd. verkauft sich (mit etwas Dat.) (landsch.) etwas Falsches kaufen Mit dieser CD habe ich mich total verkauft, die Musik gefällt mir überhaupt nicht. 3. ▪ jmd. verkauft sich (umg.) sich prostituieren Dass sich minderjährige Mädchen an Männer verkaufen müssen, ist ein unhaltbarer Zustand. ▪ jemanden für dumm verkaufen (umg.): jmdn. für dumm halten Du willst mich wohl für dumm verkaufen? ▪ sich verraten und verkauft fühlen (umg.): sich ganz hilflos und verlassen fühlen Ver·käu·fer, Ver·käu·fe·rin der 1. jmd., der beruflich in einem Laden Kunden berät und den Verkauf abwickelt Sie ist Verkäuferin in einer Boutique., Der Verkäufer berät Kunden/holt weitere Waren aus dem Lager/ist beim Anprobieren behilflich/kann Ihnen diese Jacke gerne zurücklegen. ◆ Auto-, Möbel-, Schuh-, Zeitungs2. (↔ Käufer) jmd., der als Eigentümer etwas verkauft Käufer und Verkäufer des Hauses trafen sich, um den Vertrag zu unterschreiben., Beim Immobilienkauf müssen Käufer und Verkäufer vor dem Notar erscheinen. ver·käuf·lich Adj. 1. zum Verkauf angeboten Dieses Auto/Grundstück/Haus ist verkäuflich. 2. ▪ etwas ist irgendwie verkäuflich etwas ist auf die genannte Weise zum Verkauf geeignet Dieser Artikel ist gut verkäuflich., Dieses Medikament ist (nicht) frei verkäuflich. Ver·kaufs·ab·tei·lung die die Abteilung eines Unternehmens, die sich mit dem Verkauf beschäftigt Ver·kaufs·ar·gu·ment das

ein Argument, mit dem ein Verkäufer den Kunden von den Vorteilen eines Produkts zu überzeugen versucht Ver·kaufs·ar·ti·kel der eine verkäufliche Ware, die zu einer bestimmten Warengruppe gehört In der Kosmetikabteilung gibt es viele Verkaufsartikel zur Haarpflege: Shampoos, Kämme, Haarschmuck ..., Diese Lampe ist nur Dekoration, aber diese Kerzen sind Verkaufsartikel. Ver·kaufs·aus·stel·lung die Ausstellung von Gegenständen, die man betrachten und auch kaufen kann. In der Kunstgalerie gibt es zur Zeit eine Verkaufsausstellung mit zeitgenössischen Aquarellen. Ver·kaufs·druck der (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. etwas unbedingt verkaufen muss Er stand unter Verkaufsdruck und

zögerte deshalb nicht, den Preis um 20 Prozent nachzulassen. Ver·kaufs·er·lös der der Gewinn, den man bei einem Verkauf erzielt Ver·kaufs·ge·spräch das das Gespräch zwischen einem Verkäufer 1 und einem Kunden mit dem Ziel, den Kunden von der Qualität der Ware zu überzeugen und ihn zum Kauf zu bewegen Ver·kaufs·lei·ter, Ver·kaufs·lei·te·rin der Leiter des Verkaufs2 ver·kaufs·of·fen Adj. ▪ verkaufsoffener Sonntag : ein Sonntag, an dem die Geschäfte den ganzen Tag geöffnet sind Verkaufsrenner der eine Ware, die gerade auffallend häufig gekauft wird Ver·kaufs·schla·ger der (≈ Verkaufsrenner) Ver·kaufs·zah·len die Plur.

die Berechnungen darüber, wie häufig ein bestimmter Verkaufsartikel in einem bestimmten Zeitraum verkauft worden ist

Ver·kehr der (kein Plur.) 1. das Bewegen von Fahrzeugen und Personen auf festgelegten Wegen wie Straße und Schiene Auf den Straßen herrscht dichter/stockender/zähflüssiger Verkehr., Der Verkehr auf dieser Strecke ist seit einem Jahr eingestellt., Wegen dichten Schneetreibens und Eisglätte kam der Verkehr in den Abendstunden teilweise zum Erliegen. ◆ -sbericht, -smeldung, -splanung, -stechnik, -sweg, Auto-, Flug-, Fußgänger-, Schiffs-, Straßen2. (≈ Umgang) der Kontakt mit Menschen Ich habe den Verkehr mit ihm abgebrochen/wieder aufgenommen. ◆ Funk-, Publikums3. (verhüll.) Geschlechtsverkehr Er hatte mehrmals außerehelichen Verkehr. ▪ jemanden aus dem Verkehr ziehen (umg.): jmdn. nicht mehr in einer bestimmten Position tätig sein lassen, weil man ihm misstraut Sie haben den Kassierer wegen Verdacht auf Untreue aus dem Verkehr gezogen. ▪ etwas aus dem Verkehr ziehen (umg.): etwas nicht mehr für den Gebrauch zulassen Die alten Geldscheine und Münzen wurden aus dem Verkehr gezogen. ver·keh·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verkehrt mit jmdm./irgendwo (haben) 1. ▪ jmd. verkehrt mit jmdm. gesellschaftlichen Umgang miteinander pflegen Sie verkehren seit Jahren nicht mehr miteinander. 2. ▪ jmd. verkehrt irgendwo regelmäßig zu Gast sein Seit wann verkehren Sie in diesem Lokal? 3. ▪ jmd. verkehrt mit jmdm. (verhüll.) sexuellen Kontakt haben Er hat mit mehreren Frauen verkehrt. II. ohne OBJ ▪ etwas verkehrt irgendwo (≈ fahren (haben/sein)) als öffentliches Verkehrsmittel regelmäßig auf einer Strecke fahren Der Bus verkehrt zwischen beiden Orten im Stundentakt., Auf der stillgelegten Nebenstrecke verkehrte früher eine Regionalbahn. III. mit SICH ▪ etwas verkehrt sich in etwas Akk. (haben) sich ins Gegenteil verwandeln Der sicher geglaubte Sieg verkehrte sich in den letzten Spielminuten in eine Niederlage. Ver·kehrs·ader die viel benutzter Verkehrsweg Ver·kehrs·am·pel die eine Signalanlage, die den Straßenverkehr mit Lichtsignalen (rot, gelb, grün) regelt Ver·kehrs·auf·kom·men das (kein Plur.) die Zahl der Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr ▪ erhöhtes/geringes Verkehrsaufkommen : dichter/flüssiger Straßenverkehr ver·kehrs·be·ru·higt Adj. so, dass in einem bestimmten Gebiet der Straßenverkehr eingeschränkt ist In den Wohngebieten gibt es viele verkehrsberuhigte Zonen. Ver·kehrs·be·schrän·kung die (meist Plur.) Regulierung des Straßenverkehrs durch Verbotsschilder Ver·kehrs·be·trieb der (meist Plur.) Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs Ver·kehrs·cha·os das (kein Plur.) Stauungen und Durcheinander aufgrund einer sehr hohen Verkehrsdichte Die Schneefälle lösten ein Verkehrschaos aus., das alljährliche Verkehrschaos zu Ferienbeginn Ver·kehrs·de·likt das Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung Ver·kehrs·dich·te die (kein Plur.) (≈ Verkehrsaufkommen) Ver·kehrs·durch·sa·ge die den Straßenverkehr betreffende Rundfunkdurchsage Ver·kehrs·er·zie·hung die (kein Plur.) ein Unterricht, in dem vor allem Grundschulkinder die Regeln des Straßenverkehrs lernen Ver·kehrs·flug·zeug das (↔ Militärflugzeug, Privatflugzeug) Flugzeug für den öffentlichen Personenverkehr

Ver·kehrs·fluss der (kein Plur.) die gleichmäßig fließende Bewegung der Fahrzeuge im Straßenverkehr Ver·kehrs·funk der (kein Plur.) Verkehrsmeldungen, die regelmäßig im Rundfunk gesendet werden ver·kehrs·güns·tig Adj. so gelegen, dass man es leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann oder mit dem eigenen Auto günstige Verkehrswege hat

Ich suche eine Wohnung, die verkehrsgünstig gelegen ist., Trotz ihrer zentrumsnahen und verkehrsgünstigen Lage ist die Wohnung ruhig. Ver·kehrs·hin·weis der Verkehrsdurchsage im Rundfunk Ver·kehrs·in·sel die kleiner, erhöhter Platz für Fußgänger auf einer Straßenkreuzung Ver·kehrs·kno·ten·punkt der Kreuzungspunkt wichtiger Straßen, Autobahnen oder Eisenbahnhauptstrecken Ver·kehrs·kon·t·rol·le die polizeiliche Kontrolle von Straßenverkehrsteilnehmern

Ver·kehrs·la·ge die 1. eine bestimmte Situation im Straßenverkehr 2. die Lage einer Wohnung oder eines Geschäftes hinsichtlich der Verkehrsverbindungen Ver·kehrs·lärm der (kein Plur.) der Lärm, den man ständig an Straßen mit dichtem Straßenverkehr hört Ver·kehrs·leit·sys·tem das (kein Plur.)

Signale, die bei Bedarf eingeschaltet werden und dann helfen, den Straßenverkehr zu regulieren (beispielsweise durch die Anzeige von Geschwindigkeitsbegrenzungen) Ver·kehrs·mi·nis·ter, Ver·kehrs·mi·nis·te·rin der für den Verkehr1 zuständiger Bundesminister Ver·kehrs·mi·nis·te·ri·um das das Ministerium, das für den Verkehr1 zuständig ist Ver·kehrs·mit·tel das ein Fahrzeug, das am Verkehr1 teilnimmt Das eigene Auto ist ein privates Verkehrsmittel, Busse und Straßenbahnen sind öffentliche Verkehrsmittel. Deutschland verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Öffentlich gefahren wird mit den Zügen der Deutschen Bahn AG, der S-Bahn, der Straßenbahn, der U-Bahn und zahlreichen Linienbussen. Vor jeder Fahrt mit dem Zug muss man am Schalter eine Fahrkarte kaufen. Dabei muss beachtet werden, dass bei interregionalen Zügen wie dem IC (Intercity), EC (Eurocity) oder dem ICE (Intercity Express) ein Zuschlag entrichtet werden muss. Bei städtischen Verkehrsmitteln wird an den Fahrkartenautomaten ein Fahrschein gelöst. Mit Hilfe eines Liniennetzes oder einer Tabelle muss man zuerst zu berechnen, in welcher „Zone“ das Fahrziel liegt. Nach dem Kauf darf nicht vergessen werden, den Fahrschein auf dem Gleis oder in der Bahn zu entwerten, d.h. zu stempeln. Zu den weiteren Verkehrsmitteln zählen das Auto oder das Flugzeug. Deutschlands Autobahnsystem verbindet den Norden und Süden, Osten und Westen miteinander und stellt überdies den Anschluss an das übrige Westeuropa dar. Des weiteren bieten mehr als hundert internationale Fluggesellschaften Flüge nach Deutschland an, die insgesamt 14 Flughäfen innerhalb des Landes anfliegen. Der internationale Frankfurter Flughafen ist der größte in Deutschland und einer der größten in der Welt. Er ist vollständig an das Bahnsystem der Deutschen Bundesbahn angeschlossen. Ver·kehrs·netz das

der Zusammenhang der Verkehrswege auf Straße und Schiene, der von Verkehrsplanern ausgearbeitet wird und grafisch wie ein Netz aussieht Ver·kehrs·op·fer das jmd., der im Straßenverkehr verunglückt ist Ver·kehrs·ord·nung die die Gesamtheit aller Vorschriften für den Verkehr1 ◆ StraßenVer·kehrs·pla·ner, Ver·kehrs·pla·ne·rin der jmd., der in einer Region alle Bedingungen des öffentlichen Verkehrs1 plant und

koordiniert

Ver·kehrs·po·li·tik die (kein Plur.) alle Maßnahmen des Staates, die der Regulierung des Verkehrs 1 dienen ver·kehrs·po·li·tisch Adj. auf die Verkehrspolitik bezogen Ver·kehrs·po·li·zei die (kein Plur.) für die Überwachung und Regelung des Straßenverkehrs zuständige Abteilung der Polizei Ver·kehrs·po·li·zist, Ver·kehrs·po·li·zis·tin der Polizist der Verkehrspolizei Ver·kehrs·re·gel die (meist Plur.) im Straßenverkehr geltende Vorschrift

Ver·kehrs·re·ge·lung die (kein Plur.) Regelung des Verkehrs durch Ampeln oder durch Verkehrspolizisten ver·kehrs·reich Adj. mit starkem Verkehr Er wohnt an einer sehr verkehrsreichen Staße. Ver·kehrs·schild das den Straßenverkehr betreffendes Hinweisschild ver·kehrs·schwach Adj. mit wenig Verkehr ver·kehrs·sicher Adj. (≈ verkehrstüchtig)

technisch so beschaffen, dass es ohne Risiko im Straßenverkehr eingesetzt werden kann Dieses Fahrzeug ist doch nicht mehr verkehrssicher.

Ver·kehrs·si·cher·heit die (kein Plur.) Sicherheit im Straßenverkehr Ver·kehrs·sün·der, Ver·kehrs·sün·de·rin der (umg.) jmd., der gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen hat ver·kehrs·tech·nisch Adj. unter dem Aspekt des Verkehrs1 Ver·kehrs·teil·neh·mer, Ver·kehrs·teil·neh·me·rin der jmd., der am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt Ver·kehrs·to·te der/die (meist Plur.) bei einem Verkehrsunfall getötete Person ver·kehrs·tüch·tig Adj. (≈ verkehrssicher) so, dass es im Straßenverkehr sicher benutzt werden kann Ver·kehrs·un·fall der Unfall im Straßenverkehr Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen/gesunken., Er wurde letztes Jahr Opfer eines Verkehrsunfalls/kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben/ist seit einem Verkehrsunfall querschnittsgelähmt/sitzt seit einem Verkehrsunfall im Rollstuhl. Ver·kehrs·un·ter·richt der (kein Plur.) (≈ Verkehrserziehung) Ver·kehrs·ver·bin·dung die der Anschluss von Orten an Verkehrswege und (öffentliche) Verkehrsmittel Ver·kehrs·ver·bund der

zu einer Organisation zusammengeschlossene Betriebe des öffentlichen Personennahverkehrs einer Stadt Ver·kehrs·vor·schrift die (meist Plur.) (≈ Verkehrsregel) Ver·kehrs·we·sen das (kein Plur.) alle mit dem Verkehr1 zusammenhängenden Vorgänge und Einrichtungen ver·kehrs·wid·rig Adj. gegen die Verkehrsregeln verstoßend Das verkehrswidrige Verhalten des Autofahrers wurde zur Anzeige gebracht. Ver·kehrs·zäh·lung die Zählung der Kraftfahrzeuge, die einen bestimmten Verkehrsweg befahren Ver·kehrs·zei·chen das (≈ Verkehrsschild) ver·kehrt (Part. Perf. zu „verkehren“) Adj. (umg.) 1. (≈ falsch ↔ richtig) nicht richtig Sie hat die Zigarette am verkehrten Ende angezündet., Er ist versehentlich in den verkehrten Bus eingestiegen. 2. nicht sinnvoll verkehrte Ansichten, eine verkehrte Entscheidung ▪ jemand ist an den Verkehrten geraten (umg.): jmd. ist von jmdm. abgewiesen worden Diesmal war der Betrüger an den Verkehrten geraten, der alte Herr Meier holte kurzentschlossen die Polizei. ver·kei·len mit SICH ▪ etwas verkeilt sich in etwas Akk ein physisches Objekt schiebt sich in ein anderes so hinein, dass sich beide nicht mehr bewegen können Bei dem Zusammenprall hat sich der Lastwagen in den Zug verkeilt. ver·ken·nen mit OBJ 1. ▪ jmd. verkennt etwas etwas falsch beurteilen Wir hatten den Ernst der Lage völlig verkannt. 2. ▪ jmd. verkennt jmdn. jmdn. (in seinem Wert) unterschätzen Er verkannte ihn in seinen Fähigkeiten. ‣ verkannt Ver·ket·tung die eine Folge von Ereignissen, die zusammenwirken Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte zu diesem Unfall. ver·kit·schen mit OBJ ▪ jmd. verkitscht etwas jmd. macht etwas, das künstlerisch wertvoll ist, zu Kitsch In dem Film wird ein berühmter Roman verkitscht. ‣ Verkitschung ver·kit·ten mit OBJ ▪ jmd. verkittet etwas mit Kitt abdichten oder verschließen Löcher/Risse in der Mauer verkitten

ver·kla·gen mit OBJ ▪ jmd. verklagt jmdn. eine Klage beim Gericht einreichen Er hat die Firma auf Schadensersatz verklagt. ver·klap·pen mit OBJ ▪ jmd. verklappt etwas (verhüll.) Giftstoffe von einem Schiff ins offene Meer ablassen Greenpeace-Boote versuchten zu verhindern, dass weitere Giftmengen verklappt werden. ‣ Verklappung ver·klä ·ren I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verklärt etwas etwas schöner erscheinen lassen Du verklärst die Vergangenheit, statt sie realistisch zu sehen!, Die Freude verklärte ihr Gesicht. II. mit SICH ▪ etwas verklärt sich ein Gesicht oder Blick bekommt einen glücklichen Ausdruck Ihr Lächeln verklärte sich, als sie ihr Kind anschaute. ver·klärt Adj. beglückt, entrückt Sie sah ihn mit verklärtem Blick an. ver·klau·su·lie·ren mit OBJ ▪ jmd. verklausuliert etwas 1. etwas sehr kompliziert formulieren Er drückt sich immer so verklausuliert aus. 2. durch Klauseln und Vorbehalte einschränken Dieses Gesetz verklausuliert die Pflichten des Arbeitgebers. ver·kle·ben mit OBJ ▪ jmd./etwas verklebt ( jmdm.) etwas (≈ zukleben) Sie hat die Wunde mit einem Heftpflaster verklebt., Schweiß und Staub verklebten mir die Augenlider. ver·klei·den mit OBJ 1. ▪ jmd. verkleidet jmdn./sich (als jmd./etwas) (≈ kostümieren) jmdn.

oder sich so anziehen, dass man nicht erkannt wird (und in eine andere Rolle schlüpft) Sie hat ihren kleinen Sohn für den Karnevalsumzug als Pirat verkleidet., Ich werde mich als Indianer verkleiden. 2. ▪ jmd. verkleidet etwas mit einem Material bedecken Wir wollen die Wände mit Holz verkleiden.

Ver·klei·dung die 1. (kein Plur.) das Verkleiden1 2. (≈ Kostümierung) das Ergebnis des Verkleidens Ich habe ihn in seiner Verkleidung nicht erkannt. 3. (kein Plur.) das Verkleiden2 Die Handwerker sind mit der Verkleidung der Wand beschäftigt. 4. das Material, mit dem etwas verkleidet2 wird Wir haben uns für eine Verkleidung aus Holz entschieden. ver·klei·nern I. mit OBJ ▪ jmd. verkleinert etwas 1. (↔ vergrößern) (räumlich) kleiner machen Wir mussten den Betrieb verkleinern. 2. (≈ schmälern) (im Wert) geringer erscheinen lassen Sie versuchte, vor den Kollegen seine Leistung zu verkleinern. 3. als Reproduktion kleiner machen Können Sie die Kopie noch etwas verkleinern? II. mit SICH ▪ etwas verkleinert sich (im Umfang) kleiner werden Unser Bekanntenkreis hat sich verkleinert. Ver·klei·ne·rung die das Verkleinern Ver·klei·ne·rungs·form die SPRACHWISS. Diminutiv „Häuschen“ ist die Verkleinerungsform zu „Haus“. ver·klem·men mit SICH ▪ etwas verklemmt sich etwas hängt sich in etwas fest, so dass es sich nicht mehr bewegen lässt Das Garagentor hat sich verklemmt. ver·klemmt (Part. Perf. zu „verklemmen“) Adj. (umg. abwert. ↔ ungezwungen) so schüchtern und gehemmt, dass es irritierend ist ein verklemmtes Benehmen ver·kli·ckern mit OBJ ▪ jmd. verklickert jmdm. etwas (umg.) erklären, klar machen Ich konnte es ihm nicht verklickern, dass ... ver·klin·gen ohne OBJ ▪ etwas verklingt (≈ verhallen) als akustischer Eindruck schwächer werden und dann nicht mehr zu hören sein Das Lied verklang., Die Töne verklingen. ver·klop·pen mit OBJ 1. ▪ jmd. verkloppt jmdn. (umg. ≈ verhauen) verprügeln 2. ▪ jmd. verkloppt etwas (abwert.) (unter dem Wert) billig verkaufen Bei der Auktion wurde die alte Uhr leider verkloppt. ver·knack·sen mit OBJ ▪ jmd. verknackst sich etwas (umg. ≈ verstauchen) Ich habe mir den Knöchel verknackst. ver·knal·len mit SICH ▪ jmd. verknallt sich (in jmdn.) (umg.) sich verlieben Er hat sich schon wieder in ein anderes Mädchen verknallt., Mit siebzehn ist man ständig in irgendjemanden verknallt. Ver·knap·pung die (meist Sing.) das Knappwerden

Die Verknappung von Rohstoffen wird irgendwann zu einem ernsthaften Problem. ver·knaut·schen mit OBJ ▪ jmd. verknautscht etwas (umg.) knüllen oder so zusammendrücken, dass es Falten gibt Ich habe mir den Rock verknautscht. ver·knei·fen mit OBJ ▪ jmd. verkneift sich etwas etwas, das man gerne tun würde, unterdrücken Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen., Diese dumme Bemerkung hätte sie sich besser verkneifen sollen, der Chef war jedenfalls ganz schön sauer. ver·knif·fen (Part. Perf. zu „verkneifen“) Adj. (abwert.)

so, dass Gesichtszüge von ständiger (unterdrückter) Verärgerung und Verbitterung scharf geworden sind ein verkniffener Mund,

verkniffene Züge

ver·knö·chert Adj. (umg. abwert.) geistig unbeweglich, in den Ansichten und Gewohnheiten starr geworden verknöcherte Ansichten/Gewohnheiten, Er ist ein alter, verknöcherter Mann. ver·kno·ten I. mit OBJ ▪ jmd. verknotet etwas durch einen Knoten miteinander verbinden Wir verknoteten die beiden Seile miteinander. II. mit SICH ▪ etwas verknotet sich sich (unbeabsichtigt) zu einem Knoten verschlingen Die Seile haben sich verknotet. ver·knüp·fen mit OBJ ▪ jmd. verknüpft etwas (mit etwas Dat.) 1. mehrere Schnüre miteinander verknoten 2. in zeitlichen und logischen Zusammenhang bringen Ich verknüpfe den Ausflug mit einem Abstecher zu meinem ehemaligen Schulfreund., Wir sollten die beiden Gedankengänge einfach verknüpfen. ver·ko·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verkocht etwas (zu etwas Dat.) (haben)

eine Speise sehr lange kochen lassen (und so eine Art Brei daraus machen) Wir haben die Früchte zu Mus verkocht., Ihr seid so spät gekommen, dass das ganze Essen inzwischen verkocht ist. II. ohne OBJ ▪ etwas verkocht (sein) verdampfen Das Wasser ist inzwischen verkocht. ver·koh·len I. mit OBJ ▪ jmd. verkohlt jmdn. (umg. haben) aus Spaß etwas Falsches erzählen Er hat uns doch alle verkohlt. II. ohne OBJ ▪ etwas verkohlt (sein) durch Verbrennen sehr schwarz werden und wie Kohle aussehen Die Balken sind verkohlt. ver·kom·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. verkommt (≈ verwahrlosen) den inneren Halt verlieren und (körperlich und moralisch) ins Elend geraten Seit seine Frau ihn verlassen hat, verkommt er mehr und mehr., in Schmutz und Armut verkommen 2. ▪ etwas verkommt (≈ herunterkommen) aus Mangel an Pflege verfallen Die alte Fabrik/Der Park verkommt zusehends. 3. (≈ umkommen) verderben, schlecht werden Die Äpfel sind verkommen, weil niemand sie gegessen hat. Ver·kom·men·heit die (kein Plur.) das Verkommensein1 ver·kom·pli·zie·ren mit OBJ ▪ jmd. verkompliziert etwas jmd. macht etwas in

unnötiger Weise kompliziert

ver·kon·su·mie·ren mit OBJ ▪ jmd. verkonsumiert etwas (umg.) verbrauchen ver·kor·ken mit OBJ ▪ jmd. verkorkt eine Flasche (↔ entkorken) mit einem Korken verschließen ver·kork·sen mit OBJ ▪ jmd. verkorkst (jmdm./sich) etwas (umg.) verderben Er hat sich den Magen verkorkst., Sie hat uns die Stimmung gründlich verkorkst. ver·kör·pern mit OBJ ▪ jmd./etwas verkörpert jmdn./etwas 1. symbolisch zum Ausdruck bringen Die Taube verkörpert den Frieden. 2. in einer Rolle darstellen Der Schauspieler verkörpert meist den Typ des jugendlichen Liebhabers. Ver·kör·pe·rung die das Verkörpern ver·kös·ti·gen mit OBJ ▪ jmd. verköstigt jmdn./sich (mit etwas Dat.) (≈ verpflegen) etwas zu essen geben Die Kursteilnehmer müssen sich abends selbst verköstigen. ‣ Verköstigung ver·kra·chen mit SICH ▪ jmd. verkracht sich mit jmdm. (umg.) in Streit geraten Wir haben uns mit den Nachbarn verkracht. ver·kracht

▪ eine verkrachte Existenz (umg. abwert.): ein Mensch, der im Leben gescheitert ist ver·kraf·ten mit OBJ ▪ jmd. verkraftet etwas in der Lage sein, etwas zu bewältigen Er verkraftet die hohen Belastungen nicht., Sie hat den Tod ihres Mannes nie verkraftet. ver·krampft Adj. 1. körperlich sehr angespannt verkrampfte Muskeln, eine verkrampfte Haltung 2. im Verhalten gehemmt Sie lächelte verkrampft. ver·krie·chen mit SICH ▪ jmd./etwas verkriecht sich (irgendwo/irgendwohin) (umg.) 1. in etwas oder unter etwas kriechen Der Hund verkroch sich in seine Hütte. 2. (übertr.) sich vor Menschen zurückziehen Am Wochenende verkriecht sie sich in ihrem Haus. ver·krü·meln mit SICH ▪ jmd. verkrümelt sich (umg.) unauffällig und heimlich verschwinden Als der Nachbar zu schimpfen anfing, verkrümelten sich die Kinder endlich. ver·krümmt Adj. so, dass ein Körperglied durch Krankheit nicht mehr gerade, sondern krumm geworden ist Sie hat verkrümmte Finger/einen verkrümmten Rücken. Ver·krüm·mung die das Verkrümmtsein ver·krüp·pelt Adj. so, dass jmd. oder ein Körperglied nicht normal gewachsen oder durch einen Unfall beschädigt ist Er hat einen verkrüppelten Fuß. ver·krus·tet Adj. 1. mit einer Kruste bedeckt Der Arzt sah sich die verkrustete Wunde an. 2. (abwert.) veraltet und starr Die verkrusteten Strukturen beschleunigten den Niedergang des Unternehmens. ver·küh·len mit SICH ▪ jmd. verkühlt sich (österr.) sich erkälten Ver·küh·lung die (österr.) Erkältung ver·küm·mern ohne OBJ ▪ jmd./etwas verkümmert 1. (↔ gedeien) nicht mehr recht wachsen und in einen schlechten Zustand geraten Im Schatten verkümmert diese Pflanze., Er hat lange einsam gelebt und ist dabei regelrecht verkümmert. 2. ungenutzt bleiben und verloren gehen Du solltest deine Talente nicht verkümmern lassen. ver·kün·den mit OBJ ▪ jmd. verkündet (jmdm.) etwas 1. (≈ bekanntgeben) öffentlich mitteilen Auf der Party verkündete er, dass er auswandern wolle., ein Urteil verkünden 2. REL. (≈ verkündigen) predigen Er verkündete der Gemeinde das Wort Gottes. Ver·kün·dung 1 die das Verkünden Ver·kün·dung 2 die (schweiz.) Eheverkündung, Aufgebot ver·kup·peln mit OBJ ▪ jmd. verkuppelt jmdn. (mit jmdm.) (umg. oft abwert.) der Vorgang, dass jmd. versucht, zwei Menschen in eine Liebesbeziehung oder zu einer Heirat zu bringen ‣ Kuppelei, Kuppler(-in) ver·kür·zen I. mit OBJ ▪ jmd. verkürzt etwas 1. (↔ verlängern) in der Länge kürzer machen Sie sollten die Ärmel des Mantels verkürzen. 2. (↔ verlängern) in der zeitlichen Dauer kürzer machen Während ich auf dich wartete, habe ich mir mit der Lektüre einer Zeitschrift ein wenig die Zeit verkürzt., Arbeitszeiten verkürzen, Wir mussten den Urlaub leider verkürzen. II. ohne OBJ ▪ jmd. verkürzt SPORT in einem Ballspiel den Rückstand verringern Die Mannschaft verkürzte mit diesem Tor auf 4:3 und drängt nun auf den Ausgleich. III. mit SICH ▪ etwas verkürzt sich (↔ verlängern) kürzer werden Durch den Umzug verkürzt sich mein Schulweg. Ver·kür·zung die das Verkürzen I ver·la·chen mit OBJ ▪ jmd. verlacht jmdn. (geh.) spöttisch auslachen Von den Zeitgenossen verlacht, blieb dem Maler nur die Hoffnung auf späte Anerkennung. Verlad der (schweiz.) Verladung Ver·la·de·bahn·hof der ein Bahnhof, auf dem Güter verladen werden

Ver·la·de·brü·cke die Anlage zum Verladen1 ver·la·den mit OBJ 1. ▪ jmd. verlädt etwas etwas (in größerer Menge) auf ein Fahrzeug laden Container/Güter/Kisten/Paletten/ Waren auf einen Güterzug/LKW verladen 2. ▪ jmd. verlädt jmdn. (umg. abwert.) hereinlegen, betrügen Du willst mich wohl verladen? Ver·la·de·ram·pe die Rampe zum Verladen1 Ver·la·dung die das Verladen1 Ver·lag der

ein Unternehmen, das Manuskripte herstellt oder kauft, und dann in gedruckter Form als Bücher oder Zeitschriften wieder verkauft

Die Autorin hat ihr Manuskript an einen Verlag geschickt., Dieser Verlag veröffentlicht in erster Linie belletristische/wissenschaftliche Literatur., die Autoren/Lektoren/Mitarbeiter des Verlags, die Buchreihe/der Lizenzpartner/das Programm/der Vertrieb eines Verlags ◆ -sbranche, -sgruppe, -shaus, -shersteller, -sleiter, -smitarbeiter, -sprogramm, -sredakteur, Buch-, Fach-, Sachbuch-, Schulbuch-, Taschenbuch-, Wissenschafts-, Zeitungsver·la·gern I. mit OBJ ▪ jmd. verlagert etwas irgendwohin 1. jmd. verändert seine Körperhaltung Sie verlagerte das Gewicht auf das andere Bein. 2. jmd. bringt etwas an einen anderen Standort Die Firma hat ihre Produktion ins Ausland verlagert. II. mit SICH ▪ etwas verlagert sich (irgendwohin) etwas verändert seine Lage Das Tiefdruckgebiet hat sich inzwischen nach Osten verlagert. Ver·la·ge·rung die das Verlagern I Ver·lags·buch·han·del der (kein Plur.)

der Teil des Buchhandels, der sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern befasst ‣ Verlagsbuchhändler(in) Ver·lags·haus das ein (großer) Verlag Ver·lags·ka·ta·log der Verzeichnis aller Bücher eines Verlags Ver·lags·lei·ter, Ver·lags·lei·te·rin der jmd., der einen Verlag (kaufmännisch) leitet Ver·lags·re·dak·teur, Ver·lags·re·dak·teu·rin der (≈ Lektor) Redakteur in einem Verlag Ver·lan·gen das (kein Plur.) 1. starker Wunsch, Sehnsucht, Begierde Ich habe keinerlei Verlangen, ihn jemals wiederzusehen., Nach einer Woche Diät verspürte sie ein starkes Verlangen nach einem Wiener Schnitzel., Er sah sie voller Verlangen an. 2. Bitte, Forderung Die Ausweise sind auf Verlangen vorzuzeigen. ver·lan·gen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verlangt etwas (nachdrücklich) fordern oder haben wollen Die Arbeiter verlangen mehr Lohn., Ich verlange, dass du auf der Stelle gehst!, Der Schaffner verlangte unsere Fahrkarten., Er verlangte noch 150 Euro für den gebrauchten Fernseher. 2. ▪ jmd. verlangt jmdn. TELEKOMM. jmdn. (am Telefon) sprechen wollen Du wirst am Telefon verlangt! 3. ▪ etwas verlangt etwas (≈ erfordern) Ansprüche an jmdn. stellen Diese Tätigkeit verlangt viel Geduld von ihm., Bergsteigen verlangt sehr viel Mut und Ausdauer. II. ohne OBJ ▪ jmd. verlangt nach jmdm./etwas (geh.) ausdrücken, dass man jmdn. oder etwas braucht Der Patient verlangte nach einem Arzt/nach einem Glas Wasser., Der Fürst verlangte nach seinem Berater. ver·län·gern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verlängert etwas (↔ kürzen) in der physischen Ausdehnung länger machen Sie muss die Ärmel des Mantels verlängern. 2. ▪ jmd. verlängert etwas (um etwas Akk. ) (↔ verkürzen) zeitlich länger dauern lassen, als es geplant oder bestimmt war Ich sollte meinen Pass verlängern lassen(≈ am Pass die Eintragung vornehmen lassen, die den Zeitraum seiner Gültigkeit verlängert)., Wenn es uns dort gut gefällt, können wir den Urlaub um eine Woche verlängern. 3. ▪ jmd. verlängert etwas mit etwas Dat. (umg.) verdünnen, strecken Sie hat die Soße/die Suppe mit Wasser verlängert. II. mit SICH ▪ etwas verlängert sich (↔ verkürzen) länger gültig bleiben Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht gekündigt wird., Sein Studienaufenthalt verlängert sich um ein Semester.

Ver·län·ge·rung die 1. (kein Plur.) das Verlängern 2. SPORT das Verlängern der regulären Spielzeit um einen (definierten)zusätzlichen Zeitraum Wenn es nach neunzig Minuten immer noch 1:1 steht, geht das Finalspiel in die Verlängerung. Ver·län·ge·rungs·ka·bel das ein zusätzliches elektrisches Kabel, mit dem man ein anderes Kabel verlängert Zum Heckenschneiden brauchen wir ein Verlängerungskabel. ver·lang·sa·men I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verlangsamt etwas (↔ beschleunigen) bewirken, dass etwas langsamer wird Der Autofahrer/Der Zug verlangsamte vor der Baustelle das Tempo., Er verlangsamte seinen Schritt. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verlangsamt sich langsamer werden Kurz vor dem Ziel verlangsamte er sich. Ver·lass ▪ auf jemanden/etwas ist (kein) Verlass : man kann sich (nicht) auf jmdn. oder etwas verlassen ver·las·sen 1 I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verlässt etwas von etwas weggehen Warum habt ihr die Party so früh verlassen?, Ich habe heute um sieben Uhr das Haus verlassen. 2. ▪ jmd. verlässt jmdn. sich dauerhaft trennen Mit achtzehn hat sie das Elternhaus verlassen., Sie hat ihren Mann verlassen. II. mit SICH ▪ jmd. verlässt sich auf jmdn./etwas (vertrauen) sein Handeln auf die Annahme stützen, dass etwas der Fall der ist Auf dich kann man sich wenigstens verlassen!, Ich verlasse mich darauf, dass du mich anrufst! ▪ jemand ist von allen guten Geistern verlassen (umg. abwert.): jmd. ist plötzlich in seinem Benehmen sehr sonderbar und

unvernünftig

ver·las·sen 2 (Part. Perf. zu „verlassen1“) Adj. (öde, trostlos) so, dass dort keine oder nur sehr wenige Menschen sind In dieser verlassenen Gegend möchte ich nicht wohnen. Ver·las·sen·heit die (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. oder etwas verlassen 1 2 ist Ver·las·sen·schaft die (österr.) Nachlass ver·läss·lich Adj. (≈ zuverlässig) so, dass man sich auf jmdn. oder etwas verlassen II kann Er ist ein verlässlicher Mensch., Wir haben diese Informationen aus verlässlicher Quelle erfahren. Ver·laub der ▪ mit Verlaub (geh.): wenn es erlaubt ist Herr Graf, Sie haben hier - mit Verlaub (gesagt) - einen großen Fehler gemacht! Ver·lauf der 1. die Richtung, in die etwas führt Folgen Sie dem Verlauf der Straße. 2. (≈ Ablauf) zeitliche Entwicklung Die Ärzte beobachten den Verlauf der Krankheit. 3. (≈ Farbverlauf)

der (bewusst gestaltete) Effekt, dass (auf einer Fläche) eine Farbe immer mehr an Intensität und Deckungskraft verliert und ab einem gewissen Punkt dann in eine andere Farbe umschlägt der Verlauf von Grün nach Blau ▪ im Verlauf von: während ▪ einen guten/schlechten Verlauf nehmen (geh.): sich gut/schlecht entwickeln

ver·lau·fen I. ohne OBJ (sein) 1. ▪ etwas verläuft (irgendwo/irgendwohin) in eine Richtung führen, sich erstrecken Der Radweg verläuft entlang des Flusses. 2. ▪ etwas verläuft auseinanderfließen Die Tinte verläuft auf diesem Papier. 3. ▪ etwas verläuft irgendwie zeitlich ablaufen und dabei eine bestimmte Beschaffenheit oder Qualität haben Die Prüfung ist zu meiner vollsten Zufriedenheit verlaufen. II. mit SICH (haben) 1. ▪ jmd. verläuft sich (irgendwo) (≈ sich verirren) in einer unübersichtlichen Gegend laufen und dann den Weg nicht mehr wissen Wir hatten uns im Wald verlaufen. 2. ▪ eine Menge verläuft sich (irgendwie) in alle Richtungen auseinandergehen Nach dem Konzert hatte sich die Menschenmenge schnell verlaufen. ▪ etwas ist im Sande verlaufen : etwas hat ohne Erfolg oder Folgen aufgehört ver·laust Adj. von Läusen befallen ver·laut·ba·ren mit OBJ ▪ jmd. verlautbart etwas (geh. ≈ verkünden) öffentlich

bekanntmachen Ein Pressesprecher verlautbarte, dass ... ver·lau·ten (geh.)

I. mit OBJ ▪ jmd. lässt etwas verlauten (haben) bekanntgeben Ein Pressesprecher ließ verlauten, dass ... II. mit ES ▪ es verlautet (sein) bekannt werden Es verlautete, dass ... ver·le·ben mit OBJ ▪ jmd. verlebt etwas Zeit in einer bestimmten Weise verbringen Wir verlebten einige schöne Tage am Meer., Sie verlebten glückliche Wochen. ver·lebt (Part. Perf. zu „verleben“) Adj. durch einen ausschweifenden Lebensstil vorzeitig gealtert Er sieht völlig verlebt aus. ver·le·gen 1 I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verlegt etwas etwas weglegen und nicht mehr finden können Hast du schon wieder deine Brille verlegt? 2. ▪ jmd. verlegt jmdn./etwas (irgendwohin) jmdn. oder etwas an einen anderen Ort bringen oder legen Der Gefangene wurde in ein anderes Gefängnis verlegt., Der Konzern verlegte einen Produktionszweig/ein Werk ins Ausland. 3. ▪ jmd. verlegt etwas auf etwas Akk. einen Termin ändern Das Konzert wurde auf nächste Woche verlegt. 4. ▪ jmd. verlegt irgendwo etwas etwas anbringen, montieren Die Handwerker haben die Fliesen im Bad verlegt. 5. ▪ jmd. verlegt etwas (in etwas Dat. ) (literarische oder wissenschaftliche) Werke in einem Verlag veröffentlichen Dieses Buch ist in Frankfurt verlegt worden. II. mit SICH ▪ jmd. verlegt sich auf etwas Akk. seine Taktik ändern, etwas anderes tun Weil das Bitten nichts nutzte, verlegte er sich auf Drohungen. ver·le·gen 2 (Part. Perf. zu „verlegen“) Adj. unsicher, hilflos Ein verlegener Blick des Prüflings sagte dem Professor, dass er die Frage nicht beantworten konnte. ▪ um etwas verlegen sein (geh.): etwas benötigen ▪ jemand ist um eine Antwort/Ausrede nie/nicht verlegen (abwert.): jmd. weiß immer eine Antwort oder Ausrede Er ist nie um eine Antwort/Ausrede verlegen. Ver·le·gen·heit die 1. (kein Plur.) das Gefühl, dass man sich unsicher und hilflos fühlt, weil einem etwas sehr peinlich ist Er wurde rot vor Verlegenheit., Sie versuchte ihre Verlegenheit mit einem gekünstelten Lachen zu überspielen. 2. eine Lage, die schwierig und unangenehm ist Nur du kannst mir aus dieser Verlegenheit helfen!, Wenn du mir das Geld leihen könntest, würdest du mir aus einer großen Verlegenheit helfen. ▪ eine finanzielle Verlegenheit (verhüll.): der Umstand, dass es jmdm. zu einem bestimmten Zeitpunkt an Geld für etwas fehlt dem Freund aus einer finanziellen Verlegeneheit heraushelfen Ver·le·gen·heits·lö·sung die improvisierte (schlechte) Lösung eines Problems, Notlösung Ich halte meinen Mantel an der Stelle, wo er gerissen ist, mit einer Sicherheitsnadel zusammen – das ist erst einmal eine Verlegenheitslösung. Ver·le·ger, Ver·le·ge·rin der jmd., der einen Verlag führt oder besitzt Der Autor hat einen Verleger für seine neue Lyriksammlung gefunden. ver·le·ge·risch DRUCKW. I. Adj. so, dass es einen Verleger betrifft oder zu ihm gehört die verlegerischen Aufgaben II. Adv. so, dass es der Art eines Verlegers entspricht verlegerisches Handeln, verlegerische Weitsicht Ver·le·gung die das Verlegen ver·lei·den mit OBJ ▪ jmd. verleidet jmdm. etwas an etwas Dat. (geh.) bewirken, dass jmd. keine Freude mehr an etwas hat Mit seiner ewigen Nörgelei verleidet er mir noch die ganze Freude/den Spaß an unserem Urlaub. Ver·leih der 1. (kein Plur.) das Verleihen 2. ein Betrieb, der gegen Entgelt etwas verleiht ◆ Boots-, Fahrradver·lei·hen mit OBJ ▪ jmd. verleiht etwas (an jmdn.) 1. jmdm. etwas (gegen Gebühr) für eine bestimmte Zeit zum Gebrauch überlassen Das Geschäft verleiht Baumaschinen., Ich verleihe meine CDs nicht gerne., Er hat seine Kamera an einen Freund verliehen. 2. ▪ jmd./etwas verleiht jmdm./etwas etwas jmdm. oder etwas etwas geben Dieses Kleid verleiht dir einen verführerischen Charme., Sie verliehen ihrer Meinung Ausdruck. 3. ▪ jmd. verleiht jmdm. etwas jmdm. in einem feierlichen Akt einen Ehrentitel geben Ihm wurde in einer Feierstunde beim Präsidenten der Titel eines ... verliehen., Man verlieh ihm den Ehrendoktor. Ver·lei·hung die das Verleihen ver·lei·men mit OBJ ▪ jmd. verleimt etwas mit Leim (zusammen)kleben Hast du die beiden Bretter schon verleimt?

ver·lei·ten mit OBJ ▪ jmd. verleitet jmdn. (zu etwas Dat.) jmdn. dazu bringen, etwas zu tun, was er eigentlich nicht tun will Sie hat sie zu faulen Witzen verleitet., Er verleitet ihn zum Klauen. ver·ler·nen mit OBJ ▪ jmd. verlernt etwas (↔ erlernen) eine Fähigkeit durch Nichtgebrauch verlieren Ich habe das Klavierspielen inzwischen verlernt., Das Schwimmen kann man eigentlich nicht verlernen. ver·le·sen 1 I. mit OBJ ▪ jmd. verliest etwas etwas öffentlich laut vorlesen Der Richter verlas die Anklagepunkte. II. mit SICH ▪ jmd. verliest sich nicht richtig lesen Da musst du dich verlesen haben, das Konzert beginnt nicht um acht, sondern um neun Uhr. ver·le·sen 2 mit OBJ ▪ jmd. verliest etwas (Früchte) sortieren Hast du die Erbsen/Trauben schon verlesen? ‣ handverlesen ver·letz·bar Adj. so, dass man etwas leicht verletzt Bei bestimmten Sportarten sind die Gelenke leicht verletzbar. ver·let·zen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verletzt jmdn. , ▪ jmd. verletzt jmdm. etwas jmdm. oder sich körperlichen Schaden oder eine Wunde zufügen Er hat seinen Gegner am Arm verletzt., Er hat seinem Gegner den Arm verletzt., Ich habe mir den Fuß verletzt., Das Unfallopfer war lebensgefährlich/leicht/schwer verletzt. 2. ▪ jmd. verletzt jmdn. (≈ kränken) beleidigende Worte zu jmdm. sagen und ihn damit in seinem Stolz treffen Seine barschen Worte verletzten sie tief. ‣ verletzlich 3. ▪ jmd. verletzt etwas (≈ verstoßen) eine Regel, Vorschrift o.Ä. nicht befolgen, Sie hatte eine Vorschrift verletzt. ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.20 schwer verletzt/schwerverletzt, leicht verletzt/leichtverletzt II. mit SICH ▪ jmd. verletzt sich (an einem Körperteil) (an etwas Dat.) an sich selbst einen körperlichen Schaden erleiden Ich habe mich an der scharfen Kante verletzt., Sie hat sich am Arm verletzt. ver·letz·lich Adj. sensibel und daher leicht zu verletzen Ver·letz·te der/die jmd., der verletzt 1 ist Der Verletzte musste sofort ins Krankenhaus transportiert werden. Ver·let·zung die 1. Wunde Das Unfallopfer erlitt leichte/schwere Verletzungen. 2. das Verletzen I.2, I.3 ◆ -srisiko, Arm-, Gesichts-, Kopf-, Kriegsver·leug·nen I. mit OBJ ▪ jmd. verleugnet jmdn./etwas sich nicht (mehr) zu jmdm. oder etwas bekennen Er hat seine Ideale/seinen besten Freund verleugnet. II. mit SICH 1. ▪ sich (selbst) verleugnen nicht dem eigenen Wesen gemäß handeln Indem er so tat, als kenne er sie nicht, verleugnete er sich (selbst), 2. ▪ sich verleugnen lassen Besuchern sagen lassen, man sei nicht da Als der Besitzer an der Tür des Pächters klingelte, ließ sich dieser verleugnen, da er die Pacht nicht gezahlt hatte. ▪ etwas nicht verleugnen können/etwas lässt sich nicht verleugnen : etwas nicht verbergen können Er konnte seinen Geiz nicht verleugnen – er war ihm ins Gesicht geschrieben., Es lässt sich nicht verleugnen, dass die Welt sich seit der Erfindung des Computers stark verändert hat. ver·leum·den mit OBJ ▪ jmd. verleumdet jmdn. (≈ diffamieren) über jmdn. Unwahrheiten verbreiten, um seinem Ruf zu schaden, Man hat ihn böswillig/in übler Weise verleumdet. Ver·leum·der, Ver·leum·de·rin der jmd., der verleumdet ver·leum·de·risch Adj. wie ein Verleumder Ver·leum·dung die 1. (kein Plur.) das Verleumden 2. verleumdende Bemerkung Er hat in der Nachbarschaft Verleumdungen über uns verbreitet. ver·lie·ben mit SICH ▪ jmd. verliebt sich (in jmdn.) beginnen, für jmdn. heftige Zuneigung zu empfinden Sie hatte sich heftig/hoffnungslos/ unsterblich verliebt. Ver·liebt·heit die (kein Plur.) der Zustand, verliebt zu sein ver·lie·ren I. mit OBJ

1. ▪ jmd. verliert etwas (↔ finden) etwas plötzlich nicht mehr besitzen oder bei sich haben Ich habe meinen Schlüssel verloren., Auf dem Fundbüro kann man verlorene Sachen wiederbekommen., Wo ist mein Ausweis, ich werde ihn hoffentlich nicht verloren haben. 2. ▪ jmd. verliert etwas (≈ einbüßen) den Vorgang erleiden, dass einem etwas, das man gehabt hat, genommen wird Sie hat ihren Arbeitsplatz verloren., Der Patient verlor bei der Operation viel Blut. 3. ▪ jmd. verliert etwas (↔ behalten) durch eigene Schuld oder ungünstige Umstände etwas nicht behalten können Er hat die Beherrschung/die Freude/ die Geduld/die Hoffnung/das Vertrauen seiner Freunde verloren. 4. ▪ jmd. verliert jmdn. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. gestorben ist und daher nicht mehr bei jmdm. ist Er verlor seine Frau bei einem Unfall. 5. ▪ jmd. verliert jmdn. (↔ gewinnen) verwendet, um auszudrücken, dass jmd. wegen einer räumlichen Trennung nicht mehr bei jmdm. sein kann Als ich in eine andere Stadt zog, verlor ich viele Freunde. 6. ▪ zwei Personen verlieren sich in einer Menschenmenge voneinander getrennt werden Sollten wir uns im Kaufhaus verlieren, treffen wir uns in einer halben Stunde am Eingang wieder. 7. ▪ etwas verliert etwas undicht sein und deshalb etwas ausströmen lassen Das Schlauchbot verliert Luft. 8. ▪ etwas verliert etwas (↔ bekommen) abwerfen, loslassen Im Herbst verlieren die Bäume ihre Blätter. II. ohne OBJ ▪ jmd. verliert (↔ gewinnen) in einem Spiel oder Wettkampf unterliegen Der Favorit verlor überraschend., Die Mannschaft hat im Spiel klar/haushoch verloren. III. mit SICH 1. ▪ jmd. verliert sich in etwas Dat. vom Wesentlichen abschweifen Der Referent verlor sich bei seinem Vortrag in Nebensächlichkeiten. 2. ▪ mehrere Personen verlieren sich irgendwo mehrere Personen sind in einem großen Raum kaum zu erkennen Die Festgesellschaft verliert sich in der großen Gartenanlage. 3. ▪ jmd. verliert sich in etwas Dat. jmd. ist ganz in seinem inneren Erleben Er verliert sich in Erinnerungen/Fantasien/Grübeleien 4. ▪ etwas verliert sich etwas verschwindet Der Rauchgeruch im Mantel verliert sich, wenn du ihn über Nacht an die Luft hängst. Ver·lie·rer, Ver·lie·re·rin der (↔ Gewinner) jmd., der verliert II Die Verlierer bekamen einen Trostpreis. Ver·lies das GESCH. Kerker (in einer Burg) Verliese waren im Mittelalter ungefähr das, was heute Gefängnisse sind. ver·lo·ben mit SICH ▪ jmd. verlobt sich mit jmdm., ▪ zwei Personen verloben sich eine Verlobung vollziehen Sie verlobten sich drei Monate vor ihrer Hochzeit., Wir haben uns gestern verlobt. Ver·lob·te der/die Person, die mit einer anderen verlobt ist Sie ist meine Verlobte, ich bin ihr Verlobter. Ver·lo·bung die das offizielle Versprechen, einander zu heiraten Früher hieratete man nicht, ohne vorher Verlobung gefeiert zu haben. ◆ -sfeier, -sring ver·lo·cken mit OBJ ▪ etwas verlockt ( jmdn.)(zu etwas Dat. ) etwas übt auf jmdn. einen Reiz aus, so dass er etwas tun möchte Das klare Wasser verlockte ihn zum Schwimmen., Das günstige Angebot verlockte zum Kaufen. ver·lo·ckend Adj. so reizvoll, dass eine Situation, ein Angebot oder eine Vorstellung verführerisch wirkt Die Aussicht, nach Indien zu reisen, war (für sie) sehr verlockend., eine verlockende Aussicht/Idee/Vorstellung Ver·lo·ckung die 1. das Verlocken Er konnte der Verlockung nicht widerstehen. 2. etwas, das verlockt Die Verlockungen des Weihnachtsmarktes waren groß. ver·lo·gen Adj. (abwert.) 1. so, dass man immer wieder oder gewohnheitsmäßig lügt Er ist ein verlogener Kerl. 2. (≈ heuchlerisch) nicht aufrichtig, weil man nicht für alle Fälle oder Menschen die gleichen (moralischen) Maßstäbe anwendet Das ist die verlogene Moral eines Spießbürgers. Ver·lo·gen·heit die (kein Plur.) (abwert.) das Verlogensein ver·lo·ren (Part. Perf. zu „verlieren“) Adj. 1. einsam, verlassen Er fühlte sich in dieser Stadt sehr verloren., Das Kind wirkte irgendwie verloren. 2. nicht mehr zu retten Die Verschütteten waren verloren. 3. ▪ jmd. ist für jmdn./etwas verloren jmd. kommt für jmdn. oder etwas nicht mehr in Frage Sie ist für die Musik verloren – sie will nur noch malen., Er ist für unsere Sache verloren, er geht jetzt andere Wege. ▪ der verlorene Sohn (rel.): der reuig umkehrende Mensch 4. ▪ an jmdm./etwas ist alle Mühe verloren jede Bemühung ist zwecklos An diesem Kranken ist alle Mühe verloren. ver·lo·ren·ge·ben, a. ver·lo·ren ge·ben mit OBJ ▪ jmd. gibt jmdn./etwas verloren sich mit dem Verlust von jmdm. oder etwas abfinden ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.6 Vierzehn Tage nach dem Grubenunglück gab man die Bergleute verloren., Nach langem vergeblichen Suchen gab sie das Geld verloren. ver·lo·ren·ge·hen, a. ver·lo·ren ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas geht verloren wegkommen, unbemerkt abhandenkommen Auf dem Weg zum Bus ist meine Taschenuhr verloren

gegangen. 2. ▪ an jmdm. ist etwas verlorengegangen jmd. wäre in etwas (einer Tätigkeit oder einem Beruf) sehr erfolgreich gewesen ◆ Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.6 An ihm ist ein Schauspieler verloren gegangen. Ver·lo·ren·heit die (kein Plur.) die Einsamkeit, die man bei einer anderen Person wahrnimmt Mit seinem schüchternen Lächeln strahlte er eine gewisse Verlorenheit aus. ver·lo·sen mit OBJ ▪ jmd. verlost etwas per Los an jmdn. kommen lassen Unter den Einsendern werden wertvolle Preise verlost. Ver·lo·sung die ein Gewinnspiel, in dem man etwas per Los gewinnen kann ver·lö·ten mit OBJ ▪ jmd. verlötet etwas durch Löten verbinden Er hat die Drähte miteinander verlötet. ver·lot·tern ohne OBJ ▪ jmd./etwas verlottert (umg. abwert.) herunterkommen, verfallen Der Garten ist total verlottert. verludern (umg.) I. mit OBJ ▪ jmd. verludert etwas (umg. abwert.) etwas verkommen lassen Sie verluderte ihre Kleidung. II. ohne OBJ ▪ jmd. verludert (umg. abwert.) jmd. kommt herunter, jmd. verkommt Seit er trank, verluderte er immer mehr. Ver·lust der 1. (meist Sing.) das Verlieren II Der Verlust meines Geldbeutels hatte böse Folgen. 2. (↔ Gewinn) eine finanzielle Einbuße Die Verluste des Unternehmens sind erneut gestiegen. ◆ -abdeckung, -betrieb 3. (nur Plur.) Soldaten, die im Krieg sterben In dieser Schlacht gab es hohe Verluste auf beiden Seiten. Ver·lust·an·zeige die

die öffentliche Bekanntmachung (meist in einer Zeitung), dass man etwas verloren hat (mit der Bitte, das Verlorene zurückzugeben, wenn es gefunden wird) Ver·lust·ge·schäft das ein getätigtes Geschäft, das finanzielle Einbußen zur Folge hat

ver·lus·tig Adj. (geh.) ▪ einer Sache/eines Rechts/eines Vorteils verlustig gehen (geh.): etwas verlieren I.1 Nach diesem Verbrechen ging er seiner bürgerlichen Rechte verlustig. Ver·lust·mel·dung die eine Meldung, dass man etwas verloren I.1 hat ver·lust·reich Adj. mit viel Verlust2 3 verbunden ver·ma·chen mit OBJ ▪ jmd. vermacht jmdm. etwas vererben Mein Großvater hat mir seine Krawattennadel vermacht. Ver·mächt·nis das (geh.) 1. Erbe Dieses Haus ist das Vermächtnis meiner Eltern. 2. Letzter Wille, Testament Er hat mir die Weiterführung der Firma als Vermächtnis hinterlassen. 3. geistiges Erbe, bleibender Einfluß einer bedeutenden Persönlichkeit Das Vermächtnis Newtons wird in der klassischen Physik deutlich. ver·mäh·len mit SICH ▪ jmd. vermählt sich mit jmdm./Personen vermählen sich (geh.) heiraten Er hat sich mit mir vermählt., Wir haben uns vermählt. Ver·mäh·lung die (geh.) das (Sich-)Vermählen vermaledeit Adj. (umg.) verflucht, verdammt Wo ist das vermaledeite Etui geblieben? ver·ma·le·deit Interj. verflucht! (Ausdruck der Wut oder Verwünschung) Vermaledeit! Wo ist hier bloß der Ausgang?! ver·mark·ten mit OBJ ▪ jmd. vermarktet etwas WIRTSCH. ein Produkt oder eine Ware auf den Markt bringen und ein Geschäft damit machen Er will sein Patent vermarkten. Ver·mark·tung die (kein Plur.) das Vermarkten Die Vermarktung des neuen Produkts gestaltet sich schwierig. ◆ -sgesellschaft ver·mas·seln mit OBJ ▪ jmd. vermasselt etwas (umg.) 1. etwas durch seine Ungeschicklichkeit zum Scheitern bringen Durch seine Fehler hat er die Aufführung vermasselt. 2. ▪ jemandem die Tour vermasseln : jmdn. an etwas hindern oder jmdm. etwas verderben, was er gerne tun will Durch seine

Fehlinformationen hat er mir die Tour vermasselt ver·meh·ren I. mit OBJ ▪ jmd. vermehrt etwas Menge, Gewicht, Ausdehnung von etwas größer machen Sie hat ihr Geld geschickt angelegt und stetig vermehrt. II. mit SICH 1. ▪ jmd. vermehrt sich (von Menschen) Nachwuchs bekommen, sich fortpflanzen Die Bevölkerung Asiens vermehrt sich immer noch stark. 2. ▪ etwas vermehrt sich an Menge, Gewicht, Ausdehnung größer werden Die Zahl der Studienanfänger hat sich wieder vermehrt. 3. ▪ etwas vermehrt sich (von Tieren und Pflanzen) sich fortpflanzen, Nachkommen zeugen Die Population der Vögel auf dieser Insel hat sich vermehrt. Ver·meh·rung die (kein Plur.) das (Sich-)Vermehren ver·meid·bar Adv. so, dass es vermieden werden kann Der Zusammenstoß war nicht vermeidbar. ver·mei·den mit OBJ ▪ jmd. vermeidet etwas es nicht zu etwas kommen lassen, vor etwas ausweichen Sie versuchte, einen Streit zu vermeiden., Sie vermied die Begegnung mit ihm. ▪ Es lässt sich nicht vermeiden, dass ... : es lässt sich nich verhindern Der Zusammenstoß der Flugzeuge ließ sich nicht vermeiden. ver·meint·lich Adj. so, dass etwas irrtümlich als etwas anderes angesehen oder eingeschätzt wird, als es ist Die vermeintliche Giftschlange entpuppte sich als völlig harmlos. ver·men·gen mit OBJ ▪ jmd. vermengt etwas mit etwas 1. mischen Sie vermengt Mehl und Zucker mit Milch. 2. vermischen, verwechseln Er vermengte Wirtschaft mit Politik. Ver·merk der kurze schriftliche Notiz Ich mache mir einen Vermerk in meine Akten. ver·mer·ken mit OBJ ▪ jmd. vermerkt etwas irgendwo etwas irgendwo notieren Ich habe die Korrekturen im Manuskript vermerkt. ver·mes·sen 1 mit OBJ ▪ jmd. vermisst etwas GEOGR. etwas ausmessen Sie haben die Grundstücke neu vermessen. ver·mes·sen 2 Adj. überheblich, der Zustand, dass man sich/seine Kräfte/sein Glück überschätzt Es war sehr vermessen von ihm, zu glauben, er könne alles allein schaffen. Ver·mes·sen·heit die (kein Plur.) (geh.) Überheblichkeit, Anmaßung Ver·mes·sung die das Ausmessen von etwas Ver·mes·sungs·amt das Amt für das Vermessungswesen Ver·mes·sungs·in·ge·ni·eur, Ver·mes·sungs·in·ge·ni·eu·rin der Fachmann auf dem Gebiet der Landvermessung,

Landvermesser

ver·mie·sen mit OBJ ▪ jmd. vermiest jmdm. etwas Akk. (umg.) jmdm. die Freude an etwas nehmen Er hat uns den ganzen Ausflug vermiest. ver·mie·ten mit OBJ ▪ jmd. vermietet (an jmdn.) (etwas Akk.) gegen Miete überlassen Nachdem unser Sohn ausgezogen ist, wollen wir das Zimmer vermieten., Ich vermiete nur an Nichtraucher. Ver·mie·ter, Ver·mie·te·rin der jmd., der etwas vermietet Ver·mie·tung die das Vermieten ver·min·dern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas vermindert etwas abschwächen, verringern Der Einbau eines solchen Filters vermindert den Schadstoffausstoß., Bei der Einfahrt in die Ortschaft verminderte er die Geschwindigkeit. II. mit SICH ▪ etwas vermindert sich sich abschwächen, sich verringern In diesem Gremium hat sich sein Einfluss vermindert. ver·mi·nen mit OBJ ▪ jmd./etwas vermint etwas ein Gebiet mit Minen versehen Die Soldaten verminten das ganze Gelände., Die Armee verminte den Hafen. ver·mi·schen I. mit OBJ ▪ jmd. vermischt etwas mit etwas zwei Dinge zusammenbringen und gründlich mischen Wenn man rote und blaue Farbe

vermischt, erhält man Violett. II. mit SICH ▪ etwas vermischt sich mit etwas sich vermengen, ineinander aufgehen Als sie nach Jahren wieder in ihre Geburtsstadt kam, vermischte sich Freude mit Wehmut. ‣ Vermischung ver·mis·sen mit OBJ ▪ jmd. vermisst jmdn./etwas 1. fühlen, dass jmd. nicht mehr in der Nähe ist und Sehnsucht nach ihm haben Ich habe dich schmerzlich/heftig/kein bisschen vermisst 2. merken, dass jmd. oder etwas fehlt und es nicht finden können Das Kind wird seit zwei Tagen vermisst., Ich vermisse meinen Regenschirm. 3. ▪ jmd./etwas lässt etwas vermissen etwas nicht haben, was eigentlich da sein sollte Der neue Rechtsanwalt lässt jegliches Taktgefühl vermissen. ver·misst Adj. 1. so, dass jmd. verschwunden ist und man nicht weiß, wo er sich aufhält und man lange Zeit nichts von ihm gehört hat Das Kind gilt seit einem Monat als vermisst., Die Leiche des vermissten Forschers wurde im Urwald gefunden. 2. verschollen; so, dass ein Soldat aus dem Krieg nicht zurückkommt und man nichts über sein Schicksal weiß Der älteste Sohn gilt seit 10 Jahren als vermisst., Da man seit der gegnerischen Offensive nichts mehr von ihm wußte, wurde er als vermisst gemeldet. Ver·miss·te der/die jmd., der vermisst2 wird die Vermissten des 2. Weltkriegs ◆ -anzeige ver·mit·tel·bar Adj. so, dass jmd. oder etwas vermittelt I. 2 werden kann Er galt auf dem Arbeitsmakt durchaus als vermittelbar. ver·mit·teln I. mit OBJ ▪ jmd. vermittelt jmdn./etwas an jmdn./etwas 1. weitergeben Die Professorin kann ihr Wissen gut (an ihre Studenten) vermitteln., Die Agentur konnte die Künstler sehr leicht an die Theaterhäuser vermitteln. 2. jmdm. zu etwas verhelfen Das Arbeitsamt konnte ihm eine Stelle vermitteln., Meine Tante war es, die ihnen die Ehe vermittelte., Dieses Treffen hat uns mein Freund vermittelt. II. ohne OBJ ▪ jmd. vermittelt zwischen jmdm. und jmdm. schlichten, eine Einigung erzielen Er vermittelt zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern. ver·mit·tels(t) Präp. +Gen. durch, mit Hilfe von Vermittels eines Hebels brachen sie die Türe auf. Ver·mitt·ler, Ver·mitt·le·rin der jmd., der vermittelt II Ver·mitt·lung die 1. das Vermitteln 2. TELEKOMM. Telefonzentrale Um nach Übersee anrufen zu können, muss man sich bei der Vermittlung melden. ver·mö·beln mit OBJ ▪ jmd. vermöbelt jmdn. (umg. oft scherzh.) verprügeln Ich möchte nicht von deinen Kumpels vermöbelt werden. ver·mo·dern ohne OBJ ▪ etwas vermodert verfaulen Laub vermodert ver·mö·ge Präp. +Gen. (veralt.) durch, aufgrund von Vermöge seines Einflusses fand ich bald Zugang zur High Society. Ver·mö·gen das 1. materieller Besitz, Reichtum Sie haben ein großes Vermögen geerbt., Er hatte sich ein großes Vermögen erworben. 2. (kein Plur.) Fähigkeit, Kraft Sein Vermögen, sich an viele Dinge erinnern zu können, ist groß. ▪ Das kostet ja ein Vermögen! : das ist sehr teuer ver·mö·gen (mit Inf. und „zu“) mit OBJ ▪ jmd. vermag etwas 1. (geh.) können, beherrschen, die Fähigkeit haben, imstande sein zu Ich vermag diese Aufgabe nicht zu lösen., Die Hilfskräfte vermochten (es) nicht, ihn noch zu retten., Ich will so viel tun, wie ich vermag. 2. (schweiz.) sich etw. leisten können ver·mö·gend Adj. reich Er ist ein vermögender Mann. Ver·mö·gens·be·ra·ter, Ver·mö·gens·be·ra·te·rin der jmd., der Kunden in Fragen der Geldanlage berät Ver·mö·gens·bil·dung die (kein Plur.) (fachspr.) Bildung von Vermögen1 bei Arbeitnehmern durch langfristiges Sparen (wobei

auch vom Staat Steuervorteile und Prämien gewährt werden)

Ver·mö·gens·steu·er die Steuer auf Vermögen1 Ver·mö·gens·ver·hält·nis·se Plur. die Gesamtheit der Strukuren und Daten, die zu dem gesamten Vermögen von jmdm. gehören Als er finanzielle Hilfe beantragen wollte, musste er seine Vermögensverhältnisse aufdecken. Ver·mö·gens·ver·wal·ter, Ver·mö·gens·ver·wal·te·rin der (≈ Treuhänder) jmd., der für einen anderen in einem rechtlichen

Rahmen Vermögen verwaltet

ver·mö·gens·wirk·sam Adj. auf Vermögensbildung hinwirkend Ein Teil meiner Beiträge an die Bausparkasse wird direkt vom Arbeitgeber als vermögenswirksame Leistung überwiesen. ver·mum·men mit SICH ▪ jmd. vermummt sich 1. sich warm anziehen Bevor sie in die Kälte hinaus gingen, vermummten sie sich. 2. sich verkleiden und unkenntlich machen Die Demonstranten hatten sich vermummt. Ver·mum·mungs·ver·bot das (kein Plur.) gesetzliches Verbot, sich bei Demonstrationen zu vermummen 2 ver·murk·sen mit OBJ ▪ jmd. vermurkst etwas (umg. abwert) verderben, etwas durch ungeschicktes Arbeiten verpfuschen Er hat die Maschine total vermurkst – jetzt läuft sie gar nicht mehr. ver·mu·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. vermutet etwas glauben, annehmen, für möglich halten Man vermutet Brandstiftung als Ursache., Der bisherige Verlauf der Verhandlungen lässt vermuten, dass ... 2. ▪ jmd. vermutet jmdn./etwas irgendwo glauben, dass jmd. irgendwo ist Ich vermute ihn in seinem Arbeitszimmer. 3. ▪ es ist zu vermuten es ist wahrscheinlich Es ist zu vermuten, dass der Schlüssel auf dem Spaziergang verloren gegangen ist. ver·mut·lich Adv. wahrscheinlich Ver·mu·tung die Annahme, Mutmaßung, Verdacht Ich habe die Vermutung, dass ..., In diesem Falle sind wir auf Vermutungen angewiesen. ver·nach·läs·sig·bar Adv. so, das man es vernachlässigen kann In diesem Fall muss man nicht so genau messen – hier ist der Messfehler vernachlässigbar. ver·nach·läs·si·gen mit OBJ ▪ jmd. vernachlässigt jmdn./etwas 1. sich nicht (ausreichend) um jmdn. oder etwas kümmern, ausser Acht lassen, übergehen Er vernachlässigt seine Familie., Ich hatte die letzten Wochen so viel Arbeit, dass ich meinen Garten vernachlässigen musste. 2. etwas als unwichtig betrachten Die Geräusche der Maschine konnte man vernachlässigen – sie waren sehr gering. Ver·nach·läs·si·gung die das Vernachlässigen 1 ver·na·geln mit OBJ ▪ jmd. vernagelt etwas durch Zunageln verschließen Man vernagelte das eingeschlagene Schaufenster mit Brettern. ver·na·gelt (Part. Perf. zu „vernageln“) Adj. (umg. abwert.) 1. borniert, dumm, uneinsichtig Er versteht das nicht, er ist einfach vernagelt. 2. unfähig, etwas klar auszudrücken Als ich vor Gericht aussagen sollte, war ich plötzlich wie vernagelt. ver·nä·hen mit OBJ ▪ jmd. vernäht etwas 1. durch Nähen verbinden oder verschließen Sie hat den Riss in der Hose vernäht., Der Arzt vernäht die Wunde. 2. beim Nähen verbrauchen Ich habe eine ganze Rolle Zwirn vernäht. 3. das Ende des Fadens festnähen ver·nar·ben ohne OBJ ▪ etwas vernarbt unter Ausbildung einer Narbe verheilen ver·narrt Adj. (umg.) so, dass man jmdn. oder etwas sehr mag oder heftig in jmdn./etwas verliebt ist Die Großeltern sind in ihre Enkel ganz vernarrt., Sie ist in ihre Musik ganz vernarrt. ver·na·schen mit OBJ ▪ jmd. vernascht jmdn. 1. (umg.) ein sexuelles Abenteuer mit jmdm. haben Er hat sie nach der Party vernascht. 2. Süßigkeiten nebenher essen Ver·neh·men das (kein Plur.) (meist in den Fügungen „dem/allem/gutem/sicherem Vernehmen nach“) nach dem, was man aus sicherer Quelle weiß Dem Vernehmen nach stammt sie aus einer Professorenfamilie. ver·neh·men mit OBJ ▪ jmd. vernimmt jmdn./etwas 1. (geh.) hören Sie vernahm Schritte.

2. (geh.) erfahren Ich habe vernommen, dass ... 3. RECHTSW. verhören, befragen Die Polizei vernimmt den Verdächtigen/den Zeugen. Ver·nehm·las·sung die (schweiz.) Stellungnahme, Verlautbarung ver·nehm·lich Adj. (geh.) gut hörbar, deutlich hörbar Er räusperte sich vernehmlich., Sie sprach so leise am Telefon, dass ihre Stimme kaum vernehmlich war. Ver·neh·mung die (≈ Verhör) das Vernehmen3 ver·neh·mungs·fä·hig Adj. so, dass man jmdn. vernehmen3 kann Der Zeuge hat sich wieder erholt – er ist wieder vernehmungsfähig. ver·neh·mungs·un·fä·hig Adj. so, dass man jmdn. nicht vernehmen3 kann Der verletzte Zeuge ist vernehmungsunfähig. ver·nei·gen mit SICH ▪ jmd. verneigt sich (vor jmdm./etwas) sich verbeugen Aus Ehrfurcht vor ihrem Meister verneigten sich die Schüler vor ihm. Ver·nei·gung die das Sichverneigen ver·nei·nen mit OBJ ▪ jmd. verneint etwas 1. mit „nein“ antworten Als ich ihn fragte, ob er mit in das Konzert gehen könne, verneinte er., Er schüttelte verneinend den Kopf. 2. ablehnen Sie verneint die Anwendung von Gewalt. Ver·nei·nung die 1. das Verneinen1 2. SPRACHWISS. Wort, mit dem etwas verneint1 wird „nicht“ und „kein“ sind Verneinungen 3. SPRACHWISS. Satz oder Satzglied mit einer Verneinung2 ver·net·zen mit OBJ ▪ jmd. vernetzt jmdn./etwas mit jmdm./etwas 1.

relativ eigenständige Personen oder Elemente so untereinander verbinden, dass sie sich wechselseitig in einem effektiveren Ganzen unterstützen Alle Teilbereiche der Theorie sind miteinander vernetzt., Alle Mitarbeiter des Projekts sind miteinander vernetzt. 2. EDV einzelne PCs zu einem Netzwerk verbinden bzw. in ein vorhandenes Netzwerk integrieren Ver·net·zung die das Vernetzen Ver·net·zungs·ge·dan·ke der (kein Plur.) Idee der Vernetzung ver·neun·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verneunfacht etwas auf die neunfache Anzahl, Menge, Größe bringen Für die Bewältigung der neuen Arbeit müssen wir die Zahl der Mitarbeiter verneunfachen., Die Verunsicherungen der Leute hat die Wahrscheinlichkeit von Unfällen verneunfacht. II. mit SICH ▪ etwas verneunfacht sich neunmal so groß werden Durch eine neue Produktionsweise hat sich die Zahl der Produkte verneunfacht. ver·nich·ten mit OBJ ▪ jmd./etwas vernichtet jmdn./etwas 1. zerstören Die Explosion vernichtete viele Gebäude., Soldaten vernichteten jahrhundertealte Kunstwerke. 2. psychisch völlig niederdrücken Der Tadel vernichtet ihn völlig., Es traf ihn ein vernichtendes Urteil. Ver·nich·tung die (kein Plur.) Zerstörung Die Vernichtung der Akten ist strafbar. Ver·nich·tungs·waf·fe die Waffe mit einer verheerenden Zerstörungskraft Die Atombombe ist eine der gefürchtetsten Vernichtungswaffen. ver·ni·ckeln mit OBJ ▪ jmd./etwas vernickelt etwas mit Nickel überziehen ver·nied·li·chen mit OBJ ▪ jmd. verniedlicht jmdn./etwas verharmlosen Du verniedlichst sie, wenn du sie als Püppchen bezeichnest., Den Krieg als Abenteuer zu nehmen, heißt ihn verniedlichen. ver·nie·ten mit OBJ ▪ jmd. vernietet etwas mit Nieten befestigen oder verschließen Die Stahlplatten sind miteinander vernietet. Ver·nis·sa·ge die [vɛrnɪ'sa:ʒə] KUNST Eröffnung einer Kunstausstellung mit Werken noch lebender Künstler Ver·nunft die (kein Plur.) Einsicht, Besonnenheit Er hat gegen alle Regeln der Vernunft darauf bestanden., Endlich nimmt er wieder Vernunft an., Ich konnte sie gerade noch zur

Vernunft bringen. ◆ -ehe, -glaube, -heirat, -mensch ver·nünf·tig Adj. 1. einsichtig, besonnen Nun sei endlich vernünftig und ... 2. sinnvoll, einleuchtend Sie gab mir damals einen sehr vernünftigen Rat., Mit dir kann man kein vernünftiges Wort reden! 3. akzeptabel Das ist wirklich ein vernünftiger Preis. ◆ vernünftigerweise ver·nunft·ori·en·tiert Adj. mehr an der Vernunft als am Gefühl ausgerichtet Die Aufklärung war eine vernunftorientierte Epoche. ver·ö·den I. mit OBJ ▪ jmd. verödet etwas MED. (haben) Blutgefäße verschließen Der Arzt hat ihr die Krampfadern verödet. II. ohne OBJ ▪ etwas verödet (sein) 1. menschenleer Das Stadtviertel verödet allmählich. 2. unfruchtbar werden Der Landstrich verödet. ver·öf·fent·li·chen mit OBJ ▪ jmd. veröffentlicht etwas an die Öffentlichkeit bringen Der Autor hat einen neuen Roman veröffentlicht., Die Zeitung veröffentlicht am Mittwoch die Anzeigen. Ver·öf·fent·li·chung die 1. das Veröffentlichen 2. ein Druckwerk Der Wissenschaftler hat mehrere Veröffentlichungen zu diesem Thema geschrieben. ver·ord·nen mit OBJ ▪ jmd. verordnet jmdm. etwas 1. MED. ärztlich anordnen Der Arzt verordnete ihr strenge Bettruhe/eine Kur. 2. (selten) amtlich vorschreiben oder verfügen Der Bürgermeister verordnete, dass ... Ver·ord·nung die 1. das Verordnen Er hat die Verordnung des Arztes nicht ernst genommen. 2. verordnete Maßnahme Die städtische Verordnung sieht vor, dass die Gasthäuser um 23 Uhr schließen. verorten mit OBJ ▪ jmd. verortet jmdn./etwas (geh) jmdn. oder etwas einordnen Er verortete das Bild im Expressionismus. ver·pach·ten mit OBJ ▪ jmd. verpachtet (jmdm.) etwas gegen Pacht überlassen Die Gärten werden verpachtet., Der Besitzer verpachtet seinem Bekannten sein Haus. Ver·pach·tung die das Verpachten ver·pa·cken mit OBJ ▪ jmd. verpackt etwas (mit/in etwas) 1. etwas mit einer schützenden Hülle versehen, um es zu transportieren oder zu verkaufen Er hat die Gläser und das Geschirr für den Umzug sorgfältig verpackt. 2. unterbringen Die Kleider haben wir in Kleidersäcken verpackt. Ver·pa·ckung die 1. das Verpacken Der Fernseher ist bei der Verpackung beschädigt worden. 2. Material zum Verpacken Hast du die Verpackung des Computers aufgehoben? ver·pa·ckungs·arm Adj. so, dass nur wenig Verpackungsmaterial verbraucht wird Ver·pa·ckungs·ma·te·ri·al das zum Verpacken verwendetes Material Ver·pa·ckungs·müll der (kein Plur.) durch Warenverpackungen anfallender Müll ver·pas·sen mit OBJ ▪ jmd./etwas verpasst etwas 1. versäumen Ich habe den Zug/den Bus verpasst., Unser Zug verpasst den Anschlusszug., Der Musiker hat den Einsatz verpasst. 2. nicht zum richtigen Zeitpunkt nutzen Sie hatte auch diese Chance verpasst. 3. (umg.) geben Er hat ihm eine Ohrfeige/einen Denkzettel verpasst. ▪ jemand verpasst jemandem eine/eins : jmd. gibt jmdm. eine Ohrfeige oder einen Schlag ▪ eine verpasst kriegen : eine Ohrfeige kriegen ver·pat·zen mit OBJ ▪ jmd. verpatzt etwas (umg.) nicht erfolgreich ausführen Ich habe die Klassenarbeit völlig verpatzt. ver·pen·nen mit OBJ ▪ jmd. verpennt etwas (umg.) verschlafen Er verpennt die Gelegenheit, seinen Freund vor der Abfahrt noch anzurufen., Der Schüler verpennte den Unterricht. ver·pes·ten mit OBJ ▪ jmd./etwas verpestet etwas 1. (abwert.) die Luft mit übel riechenden, schädlichen Stoffen erfüllen Abgase verpesten die Luft.

2. (umg. abwert. übertr.) jmd. verdirbt die Stimmung in einer Gruppe Sie haben mit Streitereien die Atmosphäre verpestet. Ver·pes·tung die (kein Plur.) das Verpesten ver·pet·zen mit OBJ ▪ jmd. verpetzt jmdn. (umg.) jmdn. verraten und dadurch in Schwierigkeiten bringen Er hat seinen Mitschüler beim Lehrer verpetzt. ver·pfän·den mit OBJ ▪ jmd. verpfändet etwas beleihen lassen, gegen Pfand weggeben Sie verpfändete beim Pfandleiher ihren Schmuck. ▪ Dafür würde ich mein Wort verpfänden, dass ... : durch Ehrenwort erklären, dass ... ver·pfei·fen mit OBJ ▪ jmd. verpfeift jmdn. (umg. abwert.) verraten, denunzieren, anzeigen Einer der Gauner verpfiff seine Kumpel bei der Polizei. ver·pflan·zen mit OBJ ▪ jmd. verpflanzt etwas 1. eine Pflanze ausgraben und an einen neuen Ort einpflanzen Ich habe den Johannisbeerstrauch verpflanzt. 2. MED. (≈ transplantieren)

eine organische Einheit (Haut, Herz, Niere o.Ä.) von einem Menschen/Tier auf einen anderen Menschen/ein anderes Tier operativ übertragen Wann wurde das erste Herz verpflanzt? ▪ Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen. : Einen alten Menschen soll man nicht aus seiner vertrauten Umgebung reißen. Ver·pflan·zung die (kein Plur.) das Verpflanzen

ver·pfle·gen mit OBJ ▪ jmd. verpflegt jmdn./sich mit Nahrung versorgen Wir verpflegten uns nur mit Obst., Während ihrer Krankheit haben wir sie verpflegt. Ver·pfle·gung die (kein Plur.) 1. das Verpflegen, Verpflegtwerden Die Verpflegung durch das Hotelpersonal war ausgezeichnet. 2. Essen, Nahrung Die Verpflegung war reichlich. ▪ mit voller Verpflegung : mit Frühstück, Mittag- und Abendessen Ver·pfle·gungs·kos·ten Plur. die Gesamtkosten für die Verpflegung ver·pflich·ten I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verpflichtet jmdn. zu etwas 1. ein bestimmtes Verhalten erforderlich machen, eine Pflicht auferlegen Die Bestellung der Ware verpflichtet zu ihrem Kauf., Die Installation des Programms auf dem Computer verpflichtet Sie zur Lizensierung. 2. jmdn. dazu veranlassen, sich auf eine Aufgabe festzulegen/ einstellen/engagieren Man hat ihn für fünf Jahre zum Wehrdienst verpflichtet., Das Theater verpflichtete den Schauspieler für die nächste Spielzeit. II. mit SICH 1. ▪ jmd. verpflichtet sich zu etwas fest zusagen, eine Aufgabe zu übernehmen Er hat sich für zwei Jahre als Zeitsoldat verpflichtet. 2. ▪ jmd. ist/fühlt sich jmdm. zu etwas verpflichtet jmd. hat das Gefühl, jmdm. Dank oder eine Gegenleistung zu schulden Ich fühle mich verpflichtet, ihm das zu sagen. ▪ Ich bin ihm sehr verpflichtet. : Ich verdanke ihm viel. ▪ Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet! : Ich schulde Ihnen Dank. Ver·pflich·tung die 1. Tätigkeit, Aufgabe, die man tun muss Er hat berufliche/gesellschaftliche/vertragliche Verpflichtungen. 2. das Verpflichten II ver·pfu·schen mit OBJ ▪ jmd. verpfuscht etwas (umg.) durch Fehler/Nachlässigkeit/schlechte Arbeit etwas verderben Er hat seine Karriere verpfuscht. ▪ ein verpfuschtes Leben : ein vergeudetes oder missratenes Leben ver·pis·sen mit SICH ▪ jmd. verpisst sich (vulg.) entfernen, sich davonmachen Verpiss dich! ver·pla·nen mit OBJ ▪ jmd. verplant etwas 1. etwas in einen festen Zeitplan einsetzen Ich habe mein Geld für die kommenden Monate bereits verplant. 2. über das Geplante hinaus nichts mehr übrig sein Die Lebensmittel sind alle verplant. ▪ Ich bin in den nächsten Monaten verplant. : Ich habe in den nächsten Monaten keine Zeit. ver·plap·pern mit SICH ▪ jmd. verplappert sich (umg.) versehentlich etwas Vertrauliches, Geheimes erzählen Sie verplapperte sich, als sie „mein Mann“ sagte. ver·plem·pern mit OBJ ▪ jmd. verplempert etwas (umg. abwert.) sinnlos vergeuden In diesen Jahren haben sie viel Zeit/Geld verplempert.

ver·plom·ben mit OBJ ▪ jmd. verplombt etwas mit einer Plombe sichern Die Beamten verplombten die Eisenbahnwaggons. ver·pönt Adj. so, dass es nicht geschätzt wird Feigheit ist hier verpönt. ver·pras·sen mit OBJ ▪ jmd. verprasst etwas (umg. abwert.) in verschwenderischer Weise ausgeben Er hat sein gesamtes Erbe in einem Jahr verprasst. ver·prel·len mit OBJ ▪ jmd. verprellt jmdn. jmdn. so öffentlich verärgern oder beleidigen, dass er nicht wiederkommt Die Verkäuferin hat durch ihre Unfreundlickeit schon viele Kunden verprellt. ver·prü·geln mit OBJ ▪ jmd. verprügelt jmdn./einander verprügeln heftig schlagen Die Kinder verprügelten sich in der Pause auf dem Schulhof. ver·puf·fen ohne OBJ ▪ etwas verpufft 1. mit einem dunkel klingendem Knall schwach explodieren Das Gas ist verpufft. 2. keine Wirkung zeigen Der Protest/Die Aktion verpuffte. ver·pul·vern mit OBJ ▪ jmd. verpulvert etwas (umg. abwert. ≈ verschleudern) auf sinnlose Weise ausgeben Auf der Kirmes verpulverte er ein Monatseinkommen. ver·pup·pen mit SICH ▪ ein Tier verpuppt sich ZOOL. sich in eine Puppe3 verwandeln Eine Raupe verpuppt sich. Ver·putz der (kein Plur.) (aus Sand und Zement bestehender) Belag von Wänden Der Verputz blättert ab. ver·put·zen mit OBJ ▪ jmd. verputzt etwas 1. mit Verputz versehen Der Maurer hat die Wände verputzt. 2. (umg.) (schnell) aufessen Die Kinder haben eine ganze Torte verputzt. ver·qual·men mit OBJ ▪ jmd. verqualmt etwas mit Qualm oder Rauch erfüllen Der Ofen verqualmt das ganze Haus., Du hast mit deinen Zigarren das ganze Zimmer verqualmt. ver·qualmt Adj. (umg. abwert.) von (Zigaretten-)Rauch erfüllt Er kann stundenlang in dieser verqualmten Kneipe sitzen. ver·quer Adj. (abwert.) absonderlich, seltsam, merkwürdig Sie hat ziemlich verquere Ansichten/Ideen. ver·qui·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. verquickt etwas mit etwas Akk. (geh.) in einen festen Zusammenhang bringen Der Sprecher verquickte politische und wirtschaftliche Fragen. 2. ▪ etwas ist mit etwas Akk. verquickt in einem festen Zusammenhang stehen Diese Probleme sind eng miteinander verquickt. ‣ Verquickung ver·quol·len Adj. (von Augen) stark geschwollen Am Morgen hatte ich ganz verquollene Augen. ver·ram·meln mit OBJ ▪ jmd. verrammelt etwas (mit etwas Dat. ) (umg.) fest verschließen und mit schweren Gegenständen versperren Aus Angst vor Plünderern verrammelte man die Türen und Fenster. ver·ram·schen mit OBJ ▪ jmd. verramscht etwas (umg.) zu Billigpreisen verkaufen Ver·rat der (kein Plur.) das Verraten I.3 Er hat Verrat begangen. ◆ Hoch-, Landesver·ra·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verrät jmdm. etwas jmdm. etwas preisgeben, für den es nicht bestimmt ist Sie hat ein Geheimnis verraten., Irgendwann muss der Manager seinem Bekannten wichtige Details des Herstellungsverfahrens verraten haben., Stelle mir keine weiteren Fragen mehr, ich verrate nichts. 2. ▪ jmd. verrät jmdm. etwas (umg. oft scherzh.) sagen Kannst du mir vielleicht verraten, was wir falsch gemacht haben? 3. ▪ jmd. verrät jmdn./etwas durch Verrat jmdm. oder etwas schaden Er hat seinen Freund/sein Land verraten. II. mit SICH ▪ jmd. verrät sich jmdm. etwas über sich sagen oder preisgeben, ohne dies zu wollen Mit dieser Äußerung hat er sich verraten. ▪ verraten und verkauft sein (umg.): hilflos ausgeliefert, preisgegeben sein Ver·rä·ter, Ver·rä·te·rin der jmd., der Verrat begeht ver·rä·te·risch Adj. 1. so, dass es mit einem Verrat zu tun hat 2. so, dass es etwas erkennen lässt Ein verräterisches Zucken seiner Mundwinkel zeigte, dass er gelogen hatte., Die verräterischen Spuren führten die Polizei zu einem

neuen Verdächtigen. ver·rau·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verraucht etwas (haben) 1. rauchend aufbrauchen Er hat täglich zwei Schachteln Zigaretten verraucht. 2. für Tabakwaren vergeuden Er hat ein Vermögen verrraucht. II. ohne OBJ ▪ etwas verraucht (sein) vergehen Sein Zorn ist inzwischen verraucht. ver·raucht Adj. so, dass die Luft sehr schlecht ist, weil viel geraucht wird eine verrauchte Kneipe, die völlig verrauchte Kneipenluft ver·rech·nen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verrechnet etwas (mit etwas Dat. ) in die Rechnung mit einbeziehen Sie haben den Gutschein mit dem Kaufpreis verrechnet. 2. ▪ jmd. verrechnet etwas einen Scheck auf einem anderen Konto gutschreiben Dieser Scheck muss verrechnet werden. II. mit SICH ▪ jmd. verrechnet sich 1. fehlerhaft rechnen Die Bedienung muss sich verrechnet haben. 2. (umg.) sich täuschen Wenn du glaubst, ich helfe dir, hast du dich verrechnet. Ver·rech·nung die (kein Plur.) das Verrechnen I Ver·rech·nungs·scheck der BANKW. WIRTSCH.

ein Scheck, der nicht bar ausgezahlt, sondern auf einem anderen Konto gutgeschrieben wird ver·re·cken ohne OBJ ▪ jmd./ein Tier verreckt (vulg.) (von Tieren und Menschen) unwürdig sterben Auf der Flucht konnten wir ihm nicht mehr helfen – so ist er einfach verreckt., Die Tiere fanden kein Futter mehr und verreckten., der entsetzliche Anblick von jämmerlich verreckten Rindern ▪ nicht ums Verrecken (umg.): auf keinen Fall, unter keinen Umständen Er wollte ums Verrecken nicht mitkommen. ▪ Es ist zum Verrecken! (vulg.): (Ausdruck der Verzweiflung)etwas ist ganz besonders schlimm ver·reg·net Adj. durch viel Regen verdorben Was habt ihr an diesem verregneten Sonntag gemacht?, Die Ernte ist verregnet. ver·rei·sen ohne OBJ ▪ jmd. verreist eine Reise machen, auf Reisen gehen Wir wollen über die Feiertage verreisen. ver·rei·ßen mit OBJ ▪ jmd. verreißt etwas etwas sehr heftig kritisieren oder eine sehr schlechte Rezension von etwas anfertigen Die Kritiker haben das Buch/den Film/das Theaterstück verrissen. ‣ Verriss ver·ren·ken mit SICH ▪ jmd. verrenkt sich etwas 1. Gliedmaßen durch zu heftige Bewegung schmerzhaft verdrehen Sie verrenkte sich beim Turnen den Arm. 2. (übertr.) den Körper oder die Glieder in eine außergewöhnliche Stellung bringen Die Tänzer haben sich ihre Arme und Beine auf der Bühne verrenkt. ▪ jemand verrenkt sich den Hals nach jemandem/etwas (umg.): erwartungsvoll nach jmdm. oder etwas schauen Er verrenkte sich den Hals, ob er sie nicht doch noch irgendwo sehen könnte., So sind eben die Männer, nach einer hübschen Frau verrenken sie sich doch alle den Hals. Ver·ren·kung die das Verrenken Der Arzt konnte die Verrenkung wieder einrichten. ver·ren·nen mit SICH ▪ jmd. verrennt sich (in etwas Akk.) hartnäckig an etwas (Sinnlosem) festhalten und nicht mehr davon loskommen Er hatte sich in diesen Plan verrannt. ver·rich·ten mit OBJ ▪ jmd. verrichtet etwas tun, ausführen Sie verrichtete ihre Arbeit stets zur vollsten Zufriedenheit. ▪ sein Gebet verrichten : beten ▪ seine Notdurft verrichten (verhüll.): seinen Darm entleeren Ver·rich·tung die (kein Plur.) eine bestimmte Arbeit oder Tätigkeit Bei diesen Verrichtungen wird mir regelmäßig schlecht. ver·rie·geln mit OBJ ▪ jmd. verriegelt etwas (↔ entriegeln) mit einem Riegel absperren Hast du das Tor schon verriegelt? ‣ Verriegelung ver·rin·gern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verringert etwas (↔ steigern) reduzieren; geringer machen Der Einbau solcher Filteranlagen verringert den Schadstoffausstoß erheblich., Er verringerte sein Engagement.

II. mit SICH ▪ etwas verringert sich (↔ zunehmen) weniger werden; abnehmen Die Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft verringerten sich von Spieltag zu Spieltag. Ver·rin·ge·rung die (kein Plur.) das (Sich-)Verringern (↔ Vergrößerung) Die Verringerung des Einkommens veranlasst uns zur Sparsamkeit. ver·rin·nen ohne OBJ ▪ etwas verrinnt (geh.) vorbeigehen Die Zeit verrinnt. Ver·riss der eine sehr schlechte Kritik Zu der Uraufführung ist im Feuilleton ein Verriss erschienen. ‣ verreißen ver·ro·hen ohne OBJ ▪ jmd./etwas verroht brutal werden Die Sitten in diesem Land sind nach vielen Kriegsjahren verroht. ver·ros·ten ohne OBJ 1. ▪ etwas verrostet Rost ansetzen 2. ▪ jmd. verrostet (umg. übertr.) alt werden, unbeweglich werden Ich behalte nichts mehr – ich bin schon ganz verrostet. ▪ eine verrostete Stimme : eine tiefe, heisere Stimme Sie sang mit einer verrosteten Stimme. ver·rot·ten ohne OBJ ▪ etwas verrottet 1. durch Mangel an Pflege und an erhaltenden Maßnahmen zerfallen Der verlassene Bauernhof verrottet. 2. zu Kompost werden In einem Jahr sind die Gemüseabfälle verrottet. ‣ Verrottung ver·rucht Adj. (oft scherzh.) lasterhaft, sündig Das ist ein ziemlich verruchtes Lokal. ver·rü·cken mit OBJ ▪ jmd. verrückt etwas an einen anderen Ort schieben Wir wollen die Kommode verrücken. ver·rückt Adj. 1. (umg. abwert.) geistesgestört, nicht bei Sinnen Wenn du das tust, wird man dich für verrückt erklären. 2. nervlich überbelastet, nervös Seine ewige Fragerei macht mich verrückt., Sie war verrückt vor Angst. 3. ungewöhnlich, ausgefallen, überspannt Du mit deinen verrückten Ideen! ▪ wie verrückt (umg.): außerordentlich viel, stark, schnell Wir rannten wie verrückt. ▪ verrückt auf etwas sein (umg.): etwas unbedingt haben wollen Bei dieser Hitze sind die Kinder ganz verrückt auf Eis. ▪ verrückt auf jemanden/nach jemandem sein (umg.): sehr verliebt in jmdn. sein Ver·rück·te der/die jmd., der verrückt ist Sie fahren auf der Autobahn wie die Verrückten. Ver·rückt·heit die 1. (kein Plur.) das Verrücktsein 2. eine Handlung, die verrückt3 ist Solche Verrücktheiten erweckten natürlich das Misstrauen der braven Bürger. ver·rückt·spie·len ohne OBJ ▪ jmd./etwas spielt verrückt (umg.) (von Menschen) die Beherrschung verlieren oder (von Maschinen) nicht mehr richtig funktionieren ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 Heute morgen spielt der Computer verrückt und es geht nichts mehr.

Ver·rückt·wer·den ▪ Das/Es ist (ja) zum Verrücktwerden! (umg.): es ist zum Verzweifeln Die ständigen Steuererhöhungen – das ist zum Verrücktwerden! Ver·ruf der (kein Plur.) (meist in den Verbindungen „in Verruf kommen/geraten/ bringen“) schlechter Ruf ver·ru·fen Adj. einen schlechten Ruf habend Er wohnt in einem verrufenen Viertel. ver·rüh·ren mit OBJ ▪ jmd. verrührt etwas mit etwas Dat. eine Masse so in eine andere Masse durch Rühren hineinmischen, dass man sie nicht mehr unterscheiden kann Als Nächstes soll man Eigelb mit Zucker verrühren. ver·ru·ßen ohne OBJ ▪ etwas verrußt Ruß ansetzen Nach dem Winter ist der Schornstein verrußt. ver·rut·schen ohne OBJ ▪ etwas verrutscht aus der korrekten Position rutschen Der Träger des Kleides ist verrutscht., Die Ladung auf dem Laster ist verrutscht. Vers der 1. durch Metrum, Rhythmus, Zäsuren gegliederte, oft einen Reim aufweisende Zeile in einem Gedicht Der erste Vers des Gedichtes umfaßt fünf Wörter. 2. (umg.) Lied-, Gedichtstrophe Wir singen Vers 3 des ersten Liedes. 3. REL. kleinster Abschnitt eines Bibeltextes (Stellenangabe aus der Bibel) Johannesbrief Kapitel 2, Vers 15 ▪ sich keinen Vers auf etwas machen können : sich etwas nicht erklären können Auf die Ursachen dieses Unglücks konnte sich niemand einen Vers machen.

ver·sach·li·chen mit OBJ ▪ jmd. versachlicht etwas sachlicher machen Könnten wir die Diskussion bitte versachlichen! Ver·sa·gen das (kein Plur.) das Versagen II Der Unfall wird auf menschliches/technisches Versagen zurückgeführt. ver·sa·gen I. mit OBJ ▪ jmd. versagt jmdm. etwas (geh.) verweigern Sie versagte (mir) ihre Hilfe/die Zustimmung., Ich konnte ihm meine Bewunderung nicht versagen. II. ohne OBJ 1. ▪ jmd. versagt das Geforderte, Erwartete nicht tun, nicht leisten können, scheitern Er hat in der Schule/im Studium/beim Wettkampf versagt. 2. ▪ etwas versagt plötzlich nicht mehr normal funktionieren Das Herz versagte., Die Bremsen versagten. III. mit SICH 1. ▪ jmd. versagt sich etwas jmd. verzichtet auf etwas, jmd. gönnt sich etwas nicht Er versagte sich das Vergnügen. 2. ▪ jmd. versagt sich jmdm. jmd. ist nicht bereit, auf jmdn. und auf jmds. Wünsche einzugehen Sie versagte sich ihm (als Frau). ▪ ich kann es mir nicht versagen, darauf hinzuweisen, dass ... : ich muss darauf hinweisen, dass ... Ver·sa·gens·angst die die Angst, zu versagen Ver·sa·ger, Ver·sa·ge·rin der (abwert.) jmd., der häufig versagt I.1 Ver·sa·gung die das Versagen I Die Versagung seines Anliegens kränkte ihn sehr. Ver·sal der (meist Plur.) (≈ Majuskel) großer Anfangsbuchstabe eines Wortes; Großbuchstabe Das Wort „WORT“ ist in Versalien geschrieben., Der Name „Johann“ beginnt mit dem Versal „J“. ver·sal·zen mit OBJ 1. ▪ jmd. versalzt etwas mit zu viel Salz würzen Ich glaube, ich habe die Suppe versalzen. 2. ▪ jmd. versalzt jmdm. etwas Akk. (umg.) zunichtemachen Er hat uns die Überraschung/den Plan gründlich versalzen. ▪ jmdm. die Suppe versalzen (umg.): jmdm. die Freude an etwas verderben; seine Pläne durchkreuzen ver·sam·meln I. mit OBJ ▪ jmd. versammelt jmdn. (irgendwo) mehrere Personen an einem Ort zusammenkommen lassen Der Direktor versammelte Schüler und Lehrer in der Pausenhalle. II. mit SICH ▪ jmd. versammelt sich (von mehreren Personen) an einem Ort zusammenkommen Zur verabredeten Zeit versammelten sich alle Mitarbeiter zu einer Besprechung. Ver·samm·lung die 1. (kein Plur.) das Versammeln 2. eine versammelte Menschenmenge Die Versammlung wurde aufgelöst. ◆ -sort, -sraum, Betriebs-, Jahres-, UnternehmensVer·samm·lungs·frei·heit die (kein Plur.) das Recht, sich zu (politischen Zwecken) versammeln zu dürfen Ver·sand der (kein Plur.) 1. (kein Plur.) das Versenden bestellter Waren an Kunden Der Versand erfolgt in der Regel innerhalb von zwei Tagen nach Bestellung. 2. kurz für „Versandabteilung“ oder „Versandhaus“ im Versand arbeiten, etwas bei einem Versand bestellen Ver·sand·ab·tei·lung die die Abteilung einer Firma, die bestellte Ware an Kunden verschickt ver·san·den ohne OBJ ▪ etwas versandet 1. sich allmählich mit Sand füllen Das Hafenbecken versandet. 2. (übertr.) allmählich langweilig werden und aufhören Das Gespräch versandete., Er ließ den Briefwechsel versanden. Ver·sand·han·del der (kein Plur.)

der Handel durch den Versand von Waren, die der Kunde in einem Prospekt aussucht, bestellt und zugeschickt bekommt Der Versandhandel ist eine starke Konkurrenz des Einzelhandels.

Ver·sand·haus das ein (großer) Betrieb des Versandhandels Ver·sand·haus·ka·ta·log der ein Verzeichnis von Waren, die man in einem Versandhaus bestellen kann Ver·sand·kos·ten die < -> Plur. für den Versand anfallende Kosten Ver·sand·ta·sche die ein gepolsterter Briefumschlag, den man zum Versenden empfindlicher Dinge benutzt ver·sau·en mit OBJ 1. ▪ jmd. versaut etwas (umg.) sehr schmutzig machen

Die Kinder haben beim Essen die Tischdecke versaut., Die Gäste haben uns unser Tischtuch versaut. 2. ▪ jmd. versaut (jmdm.) jmdn./etwas verderben Sie hat ihre Prüfung total versaut., Der Lehrer hat diesen Schüler durch ständiges Nörgeln versaut., Das Mistwetter hat mir den Tag versaut. ver·sau·ern ohne OBJ ▪ jmd. versauert (umg. abwert.) geistig verkümmern/geistige Interessen verlieren/den inneren Schwung verlieren Hier in diesem verschlafenen Dorf versauere ich noch! ver·sau·fen mit OBJ ▪ jmd. versäuft etwas (vulg. abwert.) so viel Geld für Alkohol ausgeben, dass man dabei sehr viel verliert Er hat ein Vermögen versoffen. ver·säu·men mit OBJ 1. ▪ jmd. versäumt etwas verpassen Ich habe den Zug versäumt. 2. ▪ jmd. versäumt etwas nicht teilnehmen Er versäumte den Unterricht wegen einer Krankheit. 3. ▪ jmd. versäumt plus Inf. nicht tun Er versäumte, ihr zum Geburtstag zu gratulieren. ▪ jemand hat nichts versäumt (umg.): jmd. hat an etwas nicht teilgenommen, aber deswegen auch nichts Wichtiges verpasst Du warst nicht da, aber du hast auch nichts versäumt. Ver·säum·nis das (≈ Unterlassung) das Versäumen 2 3 ◆ -klage, -urteil ver·scha·chern mit OBJ ▪ jmd. verschachert etwas (an jmdn.) (umg. abwert.) (feilschend) verkaufen; so teuer wie möglich verkaufen Er verschacherte den Teppich auf dem schwarzen Markt. ver·schaf·fen I. mit OBJ ▪ jmd. verschafft jmdm./sich etwas jmdm. etwas besorgen, das er haben will Ich kann deinem Sohn ein Auto verschaffen., Ich verschaffe mir bald eine neue Arbeit. II. mit SICH ▪ jmd. verschafft sich etwas jmd. veranlasst andere Menschen, ihm etwas zu geben, worauf er ein Anrecht hat Du musst dir mehr Respekt verschaffen!, Der Lehrer versuchte, sich bei den Schülern Gehör zu verschaffen., Die Geschädigten versuchten, sich Recht zu verschaffen. ▪ Was verschafft mir die Ehre/das Vergnügen Ihres Besuches? (geh.): (aus Höflichkeit) Was ist der Grund Ihres Kommens? ver·schämt Adj. voller Scham, schüchtern Als ich sie anschaute, schlug sie verschämt die Augen nieder. ver·schan·deln mit OBJ ▪ jmd. verschandelt etwas (umg. abwert.) hässlich machen, verunstalten Der Anbau verschandelt das Haus. ‣ Verschandelung ver·schan·zen mit SICH ▪ jmd. verschanzt sich (hinter/in etwas Dat. ) sich vor Angreifern

hinter einem Schutz in Deckung bringen

Die flüchtenden Bankräuber verschanzten sich in einem leer stehenden Haus., Er wollte mir nicht antworten und verschanzte sich hinter einer Ausrede. ‣ Verschanzung

ver·schär·fen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verschärft etwas steigern, strenger werden lassen Wir müssen die Anstrengungen verschärfen., Die Kontrollen wurden verschärft, nachdem zwei Häftlingen die Flucht aus dem Gefängnis gelungen war., Der Favorit verschärft nun das Tempo. 2. ▪ etwas verschärft etwas verschlimmern Der anhaltende Regen verschärft die Situation in den Hochwassergebieten. II. mit SICH ▪ etwas verschärft sich 1. sich steigern, stärker werden Der Wettbewerb verschärft sich gegen Ende. 2. sich verschlimmern Die Lage verschärfte sich nach dem zweiten Erdbeben. ‣ Verschärfung ver·schar·ren mit OBJ ▪ jmd. verscharrt etwas oberflächlich vergraben Sie waren auf der Flucht und mussten die Toten verscharren. ver·schät·zen mit SICH ▪ jmd. verschätzt sich (in etwas Dat.) (um etwas Akk.) falsch einschätzen Wir haben uns in der Entfernung verschätzt., Sie verschätzten sich um zehn Minuten. ver·schau·keln mit OBJ ▪ jmd. verschaukelt jmdn. (umg. ≈ hereinlegen) täuschen

und hintergehen Ich lasse mich von ihm doch nicht verschaukeln!

ver·schei·den ohne OBJ ▪ jmd. verscheidet (geh.) sterben Der Patient verschied noch in de Nacht. ver·schei·ßern mit OBJ ▪ jmd. verscheißert jmdn. (vulg.) veralbern Ich lasse mich von dir nicht verscheißern. ver·schen·ken mit OBJ ▪ jmd. verschenkt etwas

1. als Geschenk weggeben Für die Möbel wollte er nichts haben, er hat sie verschenkt. 2. unnötigerweise abgeben Im Kampf um die Meisterschaft verschenkte der Tabellenführer heute drei wichtige Punkte. ver·scher·beln mit OBJ ▪ jmd. verscherbelt etwas (umg. abwert.) um jeden Preis

verkaufen wollen und daher für viel zu wenig Geld verkaufen

Sie hat nur noch einen Bruchteil des Neupreises verlangt und das Gerät regelrecht verscherbelt. ver·scher·zen I. mit SICH ▪ jmd. verscherzt sich etwas (geh.) leichtfertig einbüßen, verlieren Sie verscherzt sich durch ihre Unaufmerksamkeit seine Zuneigung. II. mit ES ▪ es sich mit jmdm. verscherzen durch leichtsinniges Handeln oder Verhalten bei jmdm. an Sympathie verlieren Sie hat es sich mit ihm total verscherzt – die Beziehung ist zu Ende. ver·scheu·chen mit OBJ 1. ▪ jmd. verscheucht jmdn./ein Tier/etwas vertreiben, fortjagen Durch ihre Radiomusik verscheuchten sie die Rehe., Der alte Mann verscheuchte die Straßenkinder., Mit Musik versuchte sie, ihre trüben Gedanken zu verscheuchen. 2. ▪ etwas verscheucht jmdn./etwas etwas Unangenehmes forttreiben Aktivität verscheucht die Müdigkeit., Die Rufe verscheuchten die Einbrecher. ver·scheu·ern mit OBJ ▪ jmd. verscheuert etwas (umg. ≈ verscherbeln) auf einfache Weise zu Geld machen Wir haben unsere Sachen auf dem Flohmarkt verscheuert. ver·schi·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. verschickt etwas (≈ versenden) Die Koffer können wir per Post verschicken. 2. ▪ jmd. verschickt jmdn. jmdn. zur Erholung oder Kur an einen anderen Ort reisen lassen ▪ Kinder verschicken : Kinder aufs Land bringen lassen zur Erholung Nach dem Krieg sollen die Kinder verschickt werden. ver·schieb·bar Adj. so, dass etwas verschoben werden kann ver·schie·ben I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verschiebt etwas , ▪ jmd. verschiebt etwas an eine andere Stelle rücken Wir müssen den Schrank verschieben. 2. ▪ jmd. verschiebt etwas (auf etwas Akk.) auf einen späteren Zeitpunkt festlegen Der Prüfungstermin wurde verschoben. 3. ▪ jmd. verschiebt etwas irgendwohin (umg.) in unerlaubter Weise Handel treiben Die Bande hat gestohlene Autos über die Grenze verschoben. II. mit SICH ▪ etwas verschiebt sich (um etwas Akk./auf etwas Akk. ) an einem späteren Zeitpunkt stattfinden Unser Treffen verschiebt sich um zwei Tage., Die Besitzverhältnisse haben sich inzwischen verschoben. Ver·schie·bung die das (Sich-)Verschieben ver·schie·den Adj. 1. (↔ gleich) nicht gleich, unterschiedlich Wir sind offensichtlich verschiedener Meinung., Die beiden Bauteile sind (deutlich) verschieden, die kann man eigentlich nicht verwechseln. 2. einige Wir haben verschiedene Teesorten im Angebot., Verschiedene Fragen sollten vorher noch geklärt werden. ◆ Getrenntschreibung → R 4.3 verschiedene Mal(e) ◆ Großschreibung → R 3.4, R 3.7 Mir ist Verschiedenes noch nicht ganz klar. ver·schie·den·ar·tig Adj. unterschiedlich beschaffen Das Geschäft führt eine große Auswahl verschiedenartiger Stoffe für jeden Bedarf. ‣ Verschiedenartigkeit ver·schie·de·ner·lei Adj. (≈ mancherlei) Die Niederlage der Mannschaft bei dem heutigen Spiel hat verschiedenerlei Ursachen. Ver·schie·den·heit die (↔ Gleichheit) unterschiedliche Art, Beschaffenheit ver·schie·dent·lich Adv. (≈ mehrmals) zu verschiedenen Zeitpunkten oder Gelegenheiten Ich habe schon verschiedentlich versucht, Sie zu erreichen. ver·schie·ßen I. mit OBJ 1. als Munition verbrauchen Wir haben unsere ganze Munition verschossen. 2. ▪ jmd. verschießt etwas SPORT danebenschießen Der Schütze hat den Elfmeter verschossen. 3. ▪ etwas verschießt etwas verbleichen Die bunten Tücher lagen in der Sonne – jetzt sind ihre Farben ganz verschossen. II. mit SICH ▪ jmd. verschießt sich in jmdn. (umg.) sich heftig in jmdn. verlieben Er hat sich in die Mitschülerin verschossen. ver·schif·fen mit OBJ ▪ jmd. verschifft etwas mit einem Schiff transportieren Die Firma

verschifft alle ihre Waren nach Übersee. ver·schim·meln ohne OBJ ▪ etwas verschimmelt Schimmel ansetzen und

verderben Die Küche ist so feucht, dass das Brot verschimmelt.

ver·schla·fen 1 I. mit OBJ ▪ jmd. verschläft etwas 1. Zeit schlafend verbringen Er verschläft die schönste Zeit des Tages. 2. (umg.) einen Termin versäumen Ich habe die Besprechung total verschlafen. II. ohne OBJ ▪ jmd. verschläft zu lange schlafen Sie hat verschlafen und kam zu spät ins Büro. ‣ Verschlafenheit ver·schla·fen 2 (Part. Perf. zu „verschlafen1“) Adj. 1. (≈ schlaftrunken) noch vom Schlaf benommen und noch nicht wach Er kam ganz verschlafen an die Haustüre. 2. langweilig, temperamentlos Er sprach immer so langsam – er wirkte ganz verschlafen. 3. (abwertr.) auf eine als reizlos empfundene Weise ruhig Sie wohnen in einem kleinen, verschlafenen Städtchen., So etwas hatte das verschlafene Provinzstädtchen noch nicht gesehen. Ver·schlag der ein einfacher kleiner Raum mit Bretterwänden ◆ Bretter-, Kohlenver·schla·gen 1 I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verschlägt etwas verrühren Zuerst verschlägt man Eier und Zucker. 2. ▪ jmd. verschlägt etwas SPORT danebenschlagen; den Ball falsch ins Spiel bringen Der Tennisspieler hat den ersten Matchball verschlagen. 3. ▪ jmd. verschlägt jmdn. (landsch.) verhauen Früher hat sie ihre Kinder verschlagen. 4. ▪ etwas verschlägt jmdn. irgendwohin irgenwohin getrieben werden Das Schiff wurde an eine fremde Insel verschlagen., Das Schicksal hat uns hierher verschlagen. II. mit ES 1. ▪ es verschlägt jmdm. etwas Akk. plötzlich eine Fähigkeit oder ein Gefühl nehmen Als er sie sah, verschlug es ihm die Sprache., Als sie das Fleisch rochen, verschlug es ihnen den Appetit. 2. ▪ es verschlägt jmdn. irgendwohin durch äußere Umstände irgendwohin kommen Es hat ihn beruflich ins Ausland verschlagen. ver·schla·gen 2 Adj. (abwert.) falsch, hinterhältig Er ist ein verschlagener Mensch. Ver·schla·gen·heit die (kein Plur.) (abwert.) die Art, verschlagen2 zu sein ver·schlam·pen mit OBJ 1. ▪ jmd. verschlampt etwas (umg. abwert.) verlegen, verlieren 2. ▪ jmd. lässt etwas verschlampen jmd. lässt etwas verkommen oder in Unordnung geraten Er pflegte seine Sachen nicht und ließ sie verschlampen. ver·schlech·tern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verschlechtert etwas schlechter machen Durch sein Verhalten hat er seine Lage verschlechtert., Das Wetter hat die Chance stark verschlechtert, in diesem Jahr eine gute Weinernte zu bekommen. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verschlechtert sich jmd. oder etwas wird schlechter Das Wetter soll sich angeblich verschlechtern., Er verschlechterte sich in der Schule von Jahr zu Jahr. Ver·schlech·te·rung die (kein Plur.) das Verschlechtern ver·schlei·ern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verschleiert etwas mit einem Schleier bedecken Die Trauernde verschleiert ihr Gesicht. 2. ▪ jmd./etwas verschleiert etwas verbergen, tarnen Der Skandal wurde verschleiert., Die Händler verschleierten ihre wahren Absichten., Mit gezielten Falschnachrichten wurde die wahre Sachlage verschleiert. II. mit SICH ▪ jmd. verschleiert sich einen Schleier tragen, um damit das Gesicht zu bedecken Die Trauernde verschleierte sich. ‣ Verschleierung Ver·schlei·e·rungs·tak·tik die der systematische Versuch, etwas zu verschleiern I. 2 ver·schleimt Adj. voll Schleim verschleimte Bronchien Ver·schleiß der (kein Plur) 1. Abnutzung Die starken Schmerzen sind auf den Verschleiß des Gelenks zurückzuführen. 2. Verbrauch Sie hat einen großen Verschleiß an Schuhen. ◆ -erscheinung, Kräfte-, Material-

ver·schlei·ßen I. mit OBJ ▪ jmd. verschleißt etwas (haben) 1. durch langen, häufigen Gebrauch stark abnutzen Er verschliss alle zwei Monate ein Paar Schuhe. 2. vorzeitig verbrauchen Sie hat ihre Nerven in diesem Job verschlissen. II. ohne OBJ ▪ etwas verschleißt (sein) sich durch langen, häufigen Gebrauch stark abnutzen Diese Geräte verschleißen schnell. Ver·schleiß·er·schei·nung die Anzeichen von Verschleiß1 Ver·schleiß·teil das TECHN. ein Bauteil, das verschleißt II und in bestimmten Abständen ausgetauscht werden muss ver·schlep·pen mit OBJ 1. ▪ jmd. verschleppt jmdn./etwas mit Gewalt irgendwohin bringen Die Geiseln wurden verschleppt. 2. ▪ jmd. verschleppt etwas eine Krankheit nicht richtig ausheilen lassen und immer weiter mit sich herumtragen Er hat seine Grippe verschleppt. 3. ▪ ein Tier verschleppt etwas etwas Unangenehmes weiterverbreiten Verschleppten Ratten diese Seuche? 4. ▪ jmd. verschleppt etwas verzögern Es hat den Anschein, als wolle er das Projekt/den Prozess verschleppen. Ver·schlep·pung die das Verschleppen ver·schleu·dern mit OBJ ▪ jmd. verschleudert etwas 1. etwas sehr billig verkaufen Im Schlußverkauf wurden die Artikel nur so verschleudert. 2. (abwert.) viel Geld sinnlos ausgeben Man hört immer wieder, dass Steuergelder verschleudert werden. ver·schließ·bar Adj. so, dass es abgeschlossen werden kann Das Tagebuch ist nicht verschließbar. ver·schlie·ßen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verschließt etwas abschließen Wer hat das Haus verschlossen? 2. ▪ jmd. verschließt etwas (mit etwas Dat. ) fest zuschließen Ich habe die Weinflasche mit einem Korken verschlossen., Vor dieser Katastrophe verschloß er Augen und Ohren. 3. ▪ jmd. verschließt etwas (≈ wegschließen) Sie verschließt stets ihr Geld und ihre Papiere. II. mit SICH 1. ▪ jmd. verschließt sich sich niemandem anvertrauen Er verschließt sich mehr und mehr. 2. ▪ jmd. verschließt sich (etwas Dat.) etwas nicht länger ignorieren können Ich kann mich der Tatsache nicht mehr verschließen, dass ... ver·schlim·mern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verschlimmert etwas schlimmer machen Die Operation verschlimmerte seinen Zustand wesentlich., Er hat die Situation verschlimmert, nicht verbessert. II. mit SICH ▪ etwas verschlimmert sich schlimmer werden Die Verhältnisse in dem Krisengebiet haben sich noch verschlimmert. Ver·schlim·me·rung die (kein Plur.) das Verschlimmern ver·schlin·gen mit OBJ 1. ▪ jmd./ein Tier verschlingt etwas in großen Bissen essen oder fressen Er hat das ganze Essen verschlungen., Die Schlange verschlang ein ganzes Kaninchen. 2. ▪ etwas verschlingt etwas viel Geld verbrauchen Das Projekt verschlang Millionen. 3. ▪ jmd. verschlingt etwas schnell lesen, weil es sehr spannend ist Ich habe den Krimi in einer Nacht verschlungen. ver·schlos·sen (Part. Perf. zu „verschließen“) Adj. 1. (≈ reserviert ↔ offen) so zurückhaltend und in sich gekehrt, dass man anderen keinen Hinweis auf seine Gefühle gibt 2. ▪ etwas bleibt jmdm. verschlossen für jmd. (geistig) nicht erreichbar sein Die höhere Mathematik blieb ihm verschlossen., Dieser Beruf blieb ihm verschlossen. Ver·schlos·sen·heit die (kein Plur.) (≈ Reserviertheit ↔ Offenheit) die Art, verschlossen1 zu sein ver·schlu·cken I. mit OBJ ▪ jmd. verschluckt etwas 1. (versehentlich) hinunterschlucken Ich habe eine Fischgräte verschluckt. 2. etwas unvollständig aussprechen Man konnte ihn sehr schlecht verstehen – er verschluckte fast alle Endsilben. II. mit SICH ▪ jmd. verschluckt sich (an etwas Dat. ) etwas in die Luftröhre bekommen und husten müssen Ich habe mich an dem letzten Bissen verschluckt, ich kriege gerade keine Luft. ver·schlu·dern mit OBJ ▪ jmd. verschludert etwas (umg. abwert.) durch Unachtsamkeit verlieren Ich habe schon wieder einen Regenschirm verschludert. Ver·schluss der eine Vorrichtung oder ein Gegenstand, mit dem man etwas verschließen kann Der Verschluss

meiner Halskette ist kaputt., Die Flasche mit dem Reinigungsmittel besitzt einen kindersicheren Verschluss. ◆ Flaschen-, Magnet-, Reiß-, TürVer·schluss·de·ckel der ein Deckel, mit dem man etwas verschließen kann ver·schlüs·seln mit OBJ ▪ jmd. verschlüsselt etwas (≈ kodieren) eine Zeichenfolge eines Textes nach einem bestimmten (maschinellen) Programm verändern, damit Unbefugte den Text nicht verstehen können Hast du die Nachricht/die Daten verschlüsselt? Ver·schlüs·se·lung die das Verschlüsseln Ver·schlüs·se·lungs·tech·nik die EDV eine technische Möglichkeit, Nachrichten zu verschlüsseln Ver·schluss·sache die AMTSSPR. eine geheime Angelegenheit ver·schmach·ten ohne OBJ ▪ jmd. verschmachtet (geh.) vor Hunger und

Durst sterben In diesem Kerker verschmachteten einst viele Gefangene.

ver·schmä·hen mit OBJ ▪ jmd. verschmäht etwas (geh. ≈ zurückweisen) nicht wollen,

ablehnen Sie verschmähte seine Liebe.

ver·schmä·lern I. mit OBJ ▪ jmd. verschmälert etwas (↔ verbreitern) schmaler machen Der Durchgang wurde an dieser Stelle verschmälert. II. ohne OBJ ▪ etwas verschmälert sich (↔ verbreitern) schmaler werden Am Ausgang des Dorfes verschmälert sich das Tal. ver·schmel·zen I. mit OBJ ▪ jmd. (lässt) etwas mit etwas Dat. (zu etwas Dat. ) verschmelzen (haben) verschiedene Materialien schmelzen und

zusammenfließen lassen, so dass sie sich miteinander verbinden

Man hat diese beiden Metalle (miteinander) zu einer harten Legierung verschmolzen. II. ohne OBJ ▪ etwas verschmilzt mit etwas Dat. (sein) ineinander übergehen, in einer Verbindung aufgehen Sie sind so eng befreundet, dass sie fast miteinander verschmelzen.

ver·schmer·zen mit OBJ ▪ jmd. verschmerzt etwas über etwas Unangenehmes hinwegkommen Er hat diesen Verlust bis heute nicht verschmerzt. ver·schmie·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. verschmiert etwas Oberfläche glätten Ich habe die Löcher in der Wand mit Gips verschmiert. 2. ▪ jmd. verschmiert etwas (auf etwas Dat. ) verteilen Hast du die Salbe gut verschmiert? 3. ▪ jmd. verschmiert etwas durch Verschmieren verwischen Ich habe versehentlich die Farben auf dem frisch gemalten Bild verschmiert., Sie verschmierte mit dem Ärmel die noch nicht getrocknete Tinte auf dem Papier. 4. ▪ jmd. verschmiert etwas (abwert.) beschmieren Die Kinder haben die ganze Tapete verschmiert. ver·schmitzt Adj. (in harmloser Weise) listig, pfiffig Sie betrat mit einem verschmitzten Lächeln den Raum. Ver·schmitzt·heit die (kein Plur.) das Verschmitztsein ver·schmust Adj. (umg.) sehr daran gewöhnt, zu schmusen Das kleine Kätzchen ist sehr verschmust. ver·schmut·zen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verschmutzt etwas (haben) schmutzig machen Du hast den Teppich verschmutzt., Du hast bei der Gartenarbeit deine Kleidung verschmutzt. II. ohne OBJ ▪ etwas verschmutzt (sein) schmutzig werden Der Teppich ist im Laufe der Zeit verschmutzt. ver·schnau·fen ohne OBJ ▪ jmd. verschnauft (umg.) sich bei einer kleinen Pause erholen Ich muss eine Weile verschnaufen, bevor wir weitergehen. ver·schneit Adj. mit Schnee bedeckt die verschneiten Wiesen Ver·schnitt der 1. ein mit anderem Alkohol vermischtes (billiges) alkoholisches Getränk ◆ Rum2. beim Zuschneiden von Materialien anfallender Abfall Beim Zuschneiden des Holzes hatten sie viel Verschnitt. ver·schnör·kelt Adj. (über)reich verziert; mit Schnörkeln versehen Sie hat eine sehr verschnörkelte Schrift. ver·schnupft Adj. 1. (≈ erkältet) einen Schnupfen habend So verschnupft kann ich nicht zur Arbeit gehen. 2. (umg.) beleidigt; gekränkt Auf meine Frage hin reagierte sie verschnupft.

ver·schnü·ren mit OBJ ▪ jmd. verschnürt etwas mit einer Schnur zusammenbinden Ich habe das Paket fest verschnürt. Ver·schnü·rung die das Verschnüren ver·schol·len Adj. unauffindbar; ohne Nachricht über das Weiterleben von jmdm. Das Sportflugzeug ist verschollen., Die Handschrift galt lange Zeit als verschollen., Viele Soldaten gelten zwanzig Jahre nach Kriegsende als verschollen. ver·scho·nen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verschont jmdn./etwas keinen Schaden zufügen Das Hochwasser hatte nur wenige Häuser verschont., Sie sind von Krankheiten verschont geblieben. 2. ▪ jmd. verschont jmdn. mit etwas Dat. in Ruhe lassen, nicht stören Verschone mich mit deinen Fragen! ver·schö·nern mit OBJ ▪ jmd. verschönert etwas schöner machen Die Kurverwaltung hat den Kurpark wesentlich verschönert. ver·schos·sen (Part. Perf. zu „verschießen“) Adj. (umg.) sehr verliebt Sie ist total in ihn verschossen. ver·schrän·ken mit OBJ ▪ jmd. verschränkt etwas überkreuzen; kreuzweise legen Sie setzte sich hin und verschränkte die Hände hinter dem Kopf/die Arme auf der Brust. ver·schrei·ben I. mit OBJ ▪ jmd. verschreibt jmdm. etwas MED. (≈ verordnen)

als Arzt sagen, dass ein Patient ein bestimmtes Medikament oder eine bestimmte Therapie erhalten soll und dies auf ein Rezept schreiben Der Arzt hat mir ein Medikament/eine Kur/Massagen verschrieben. II. mit SICH 1. ▪ jmd. verschreibt sich etwas falsch schreiben Das Wort schreibt man anders – da muss er sich wohl verschrieben haben. 2. ▪ jmd. verschreibt sich etwas Dat. (≈ sich widmen) etwas zum absoluten und beherrschenden Ziel seines Lebens machen Er hat sich ganz der Kunst/Wissenschaft verschrieben.

ver·schrei·bungs·pflich·tig Adj. MED. so, dass ein Medikament verschrieben I werden muss ver·schrien Adj. (abwert.) mit sehr schlechtem Ruf Er ist als Leuteschinder verschrien. ver·schro·ben Adj. (abwert. ≈ absonderlich) mit einem seltsamen Verhalten, das oft aus Einsamkeit resultiert und auf andere Menschen befremdend wirkt Der alte Mann war ein

verschrobener Kauz. ‣ Verschrobenheit

ver·schrot·ten mit OBJ ▪ jmd. verschrottet etwas zu Schrott machen Mein altes Auto habe ich längst schon verschrotten lassen. Ver·schrot·tung die (kein Plur.) das Verschrotten ver·schüch·tert Adj. durch etwas schüchtern und ängstlich gemacht Ver·schul·den das (kein Plur.) (≈ Schuld) Das geschah ohne mein Verschulden. ver·schul·den I. mit OBJ ▪ jmd. verschuldet etwas die Schuld an etwas haben Er hatte den Unfall selbst verschuldet. II. mit SICH ▪ jmd. verschuldet sich (für etwas Akk. ) Schulden machen Für den Hausbau musste ich mich hoch verschulden. ver·schul·det (Part. Perf. zu „verschulden“) Adj. Schulden habend Das hoch verschuldete Unternehmen ist kaum noch zu retten., Er ist nur geringfügig verschuldet. ver·schus·seln mit OBJ ▪ jmd. verschusselt etwas (umg.) 1. verlieren Sie hat ihre Uhr verschusselt. 2. vergessen Er hat gleich zwei Termine auf einmal verschusselt. ver·schütt·ge·hen ohne OBJ ▪ jmd./etwas geht verschütt (umg.) abhandenkommen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5, 4.6 Bei unserem Besuch im Zirkus ist meine Handtasche verschüttgegangen. ver·schüt·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. verschüttet etwas versehentlich irgendwohin schütten Ich habe versehentlich etwas Mehl verschüttet. 2. ▪ etwas verschüttet jmdn. (meist im Pass.) große Mengen von Erde oder Schnee begraben etwas/jmdn. unter sich Bei dem Lawinenunglück wurden mehrere Skifahrer verschüttet. ver·schwä·gert Adj. durch Heirat verwandt ver·schwei·gen mit OBJ ▪ jmd. verschweigt ( jmdm.) etwas (≈ verheimlichen) etwas

absichtlich nicht sagen Er hat es mir lange Zeit verschwiegen, dass ..., Sie hat die Wahrheit lange verschwiegen. ver·schwei·ßen mit OBJ ▪ jmd. verschweißt etwas (mit etwas Dat. ) durch Schweißen

zusammenfügen Die Teile werden verschweißt.

ver·schwen·den mit OBJ 1. ▪ jmd. verschwendet etwas an etwas Akk. (geh.) viel Geld, Mühe oder Arbeit für etwas aufwenden An diesen Garten hat er sehr viel Mühe verschwendet. 2. ▪ jmd. verschwendet etwas (≈ vergeuden) sinnlos Zeit oder Energie investieren Jeden Abend saß er in der Kneipe und hat so viel Zeit verschwendet. Ver·schwen·der, Ver·schwen·de·rin der (abwert.) jmd., der häufig etwas verschwendet2 ver·schwen·de·risch Adj. 1. (↔ geizig) in der Art eines Verschwenders Er ist ein sehr verschwenderischer Mensch. 2. (↔ karg) sehr reichhaltig Ich war überwältigt von der verschwenderischen Ausschmückung des Saales. Ver·schwen·dung die der Zustand, dass viel mehr verbraucht wird als nötig ist Die Heizung Tag und Nacht laufen zu lassen ist Verschwendung!, Undichte Rohre führen zur Verschwendung der Ressource Wasser/Gas ... Ver·schwen·dungs·sucht die (kein Plur.) (abwert.) die krankhafte Neigung zur Verschwendung ver·schwie·gen (Part. Perf. zu „verschweigen“) Adj. 1. (≈ schweigsam) mit der Neigung, nicht viel zu sprechen 2. mit der Fähigkeit, ein Geheimnis für sich behalten zu können Ihm kann man das Geheimnis anvertrauen – er ist verschwiegen wie ein Grab. 3. einsam, abgelegen Sie trafen sich an einem verschwiegenen Ort. Ver·schwie·gen·heit die (kein Plur.) die Art, verschwiegen1 zu sein ver·schwim·men ohne OBJ ▪ etwas verschwimmt undeutlich werden Alles verschwamm vor seinen Augen. Ver·schwin·den das (kein Plur.) der Vorgang, dass etwas verschwindet ver·schwin·den I. ohne OBJ ▪ jmd./etwas verschwindet sich entfernen, plötzlich nicht mehr da sein Er ging zur Tür hinaus und verschwand., Gestern war der Schlüssel noch in dieser Tasche – jetzt ist er spurlos verschwunden. II. mit OBJ ▪ jmd. lässt jmdn./etwas verschwinden bewirken, dass jmd. oder etwas plötzlich nicht mehr da ist; zerstören; (von Personen)jmdn. umbringen Beweismittel verschwinden lassen, Die Diktatur ließ Hunderte ihrer Gegner auf Nimmerwiedersehen verschwinden. ▪ „Ich muss mal verschwinden.“ (verhüll.): Ich muss die Toilette aufsuchen. ▪ „Verschwinde!“ (umg.): Ich will dich nicht mehr sehen, geh weg! ver·schwit·zen mit OBJ ▪ jmd. verschwitzt etwas 1. (umg.) vergessen Ich habe den Termin total verschwitzt. 2. nass schwitzen Der Sportler hat sein Trikot verschwitzt. ver·schwom·men (Part. Perf. zu „verschwimmen“) Adj. (↔ deutlich) vage, unklar Er scheint nur eine sehr verschwommene Vorstellung von alledem zu haben. ‣ Verschwommenheit ver·schwö·ren mit SICH ▪ jmd. verschwört sich (mit jmdm.) (gegen jmdn./etwas) sich

heimlich mit jmdn. gegen jmdn. verbünden

Sie hatten sich gegen den Diktator verschworen., Die politischen Gegner hatten sich verschworen. ▪ Es hat sich alles gegen mich verschworen. (geh.): alles fällt zu meinen Ungunsten aus Ver·schwo·re·ne der/die (Verschwörer) jmd., der sich verschworen hat Ver·schwö·rer, Ver·schwö·re·rin der ein Teilnehmer an einer Veschwörung Ver·schwö·rung die

ein heimliches Verbünden von Personen, um ein bestimmtes Ziel, vor allem den Sturz eines Herrschenden, zu erreichen eine Verschwörung anzetteln/aufdecken, die Verschwörung gegen den Zar

ver·sechs·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas versechsfacht etwas auf die sechsfache Anzahl, Menge, Größe bringen II. mit SICH ▪ etwas versechsfacht sich sechsmal so groß werden

Ver·se·hen das ein Irrtum oder ein Fehler, die durch Unachtsamkeit verursacht werden „Entschuldigung, das war ein Versehen!“ ver·se·hen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. versieht jmdn./etwas mit etwas Dat. versorgen Die Lehrerin muss sich und ihre Schüler mit Fahrausweisen versehen., „Vielen Dank, ich bin mit allem reichlich versehen.“ 2. ▪ jmd. versieht etwas mit etwas Dat. etwas irgendwo anbringen Ich habe den Text korrigiert und mit Anmerkungen versehen., Der Vermieter versah die Räume mit neuen Tapeten. 3. ▪ jmd. versieht etwas erfüllen, ausüben Er hat seinen Dienst stets gewissenhaft versehen. II. mit SICH ▪ jmd. versieht sich 1. einen Fehler beim Hinsehen machen 2. ▪ ehe man sich's versieht : schneller, als man es erwartet Ehe man sich's versieht, sind zehn Jahre vorüber. ver·se·hent·lich Adv. aus Versehen; unabsichtlich Ich habe die schwarzen Socken versehentlich bei der Weißwäsche mitgewaschen. Ver·sehr·te der/die jmd., der körperlich beschädigt oder verletzt ist In diesem Krieg gab es viele Versehrte. ◆ Kriegs-, Sportver·sen·den mit OBJ ▪ jmd. versendet etwas (an jmdn.) (in größerer Anzahl) verschicken Todesanzeigen/Heiratsanzeigen/Waren versenden, Wir haben an alle Interessenten Prospekte versandt. ver·sen·gen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas versengt ( jmdm.) etwas durch Anbrennen oberflächlich beschädigen Die Sonne versengt die Wiesen., Sie hatte beim Bügeln den Stoff versengt. II. mit SICH ▪ jmd./ein Tier versengt sich etwas sich durch Anbrennen oberflächlich beschädigen Sie hatte sich beim Kochen die Haut versengt., Das Pferd hatte sich beim Brand im Stall das Fell versengt., Er hat sich beim Anzünden der Kerze die Augenwimpern versengt. ver·sen·ken I. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas versenkt etwas bewirken, dass etwas untergeht oder dass etwas versinkt Während eines Seegefechtes versenkte die Flotte mehrere feindliche Schiffe. 2. ▪ jmd. versenkt etwas in etwas Akk. etwas in etwas einlassen den Toten in der Erde versenken, den Kopf einer Schraube/eines Nagels in dem Material versenken II. mit SICH ▪ jmd. versenkt sich in etwas Akk. sich auf etwas konzentrieren Sie versenkte sich in ihre Lektüre. Ver·sen·kung die 1. das Versenken I.1, 1.2 2. die ausschließliche (meditative) Konzentration auf eine Sache 3. THEAT. der Teil eines Bühnenbodens, der nach unten und oben bewegt werden kann ▪ in der Versenkung verschwinden (umg.): von der Öffentlichkeit vergessen werden ver·ses·sen Adj. ▪ versessen auf etwas so, dass man etwas unbedingt haben will Das Kind ist ganz versessen auf Schokolade. Ver·ses·sen·heit die (kein Plur.) das Versessensein ver·set·zen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. versetzt jmdn./etwas (≈ umsetzen) von einer Stelle zu einer anderen bringen Man musste die Grenzsteine/die Rosen versetzen. 2. ▪ jmd. versetzt jmdn. (irgendwohin) an einen anderen Arbeitsplatz beordern Man hatte ihn ins Ausland/in eine andere Abteilung versetzt., Er ist neulich in den Ruhestand versetzt worden. 3. ▪ jmd. versetzt jmdn. SCHUL. erlauben, dass ein Schüler eine höhere Klasse besucht Der Schüler wurde nicht versetzt und musste die Klasse deshalb wiederholen. 4. ▪ jmd. versetzt jmdn. (umg.) jmdn. umsonst warten lassen Sie hat mich gestern versetzt. 5. ▪ jmd./etwas versetzt jmdn. in etwas Akk. in den genannten Zustand bringen Die Mitteilung versetzte uns in Aufregung/in Begeisterung. 6. ▪ jmd. versetzt etwas (umg.) verpfänden Ich musste meine wertvolle Uhr versetzen. 7. ▪ jmd. versetzt etwas mit etwas Dat. vermischen Jemand muss den Wein mit Wasser versetzt haben. II. mit SICH ▪ jmd. versetzt sich in etwas Akk. (zurück) sich in etwas Vergangenes einfühlen, sich vorstellen Sie fühlte sich in alte Zeiten versetzt. ▪ jemand versetzt jemandem einen Schlag/Stoß/Tritt : jmd. schlägt/stößt/tritt jmdn. ▪ jemand versetzt jemanden in die Lage, etwas zu tun : jmd. befähigt jmdn., etwas zu tun ▪ jemand versetzt sich in jemands Lage : jmd. stellt sich vor, er wäre in der Lage des anderen Können Sie sich überhaupt in meine Lage versetzen?

Ver·set·zung die das Versetzen 1 2 3 ver·seu·chen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verseucht etwas mit Krankheitserregern oder giftigen Stoffen durchsetzen Bakterien verseuchen das Trinkwasser. 2. ▪ etwas verseucht etwas (übertr.) durch schlechten Einfluss verderben Ideologische Propaganda verseuchte die politische Kultur. Ver·seu·chung die (kein Plur.) das Verseuchen Vers·fuß der LIT. die kleinste rhythmische Einheit eines Verses Der Jambus ist ein zweihebiger Versfuß. Ver·si·che·rer der (≈ Versicherungsgesellschaft) ver·si·chern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. versichert jmdn. etwas Gen. , ▪ jmd. versichert jmdm., dass ... (≈ beteuern, bestätigen) entschieden und glaubwürdig sagen, dass etwas, das für jmdn. sehr wichtig ist, wirklich der Fall, wirklich gegeben ist Er versicherte mir hoch und heilig, dass ... 2. ▪ jmd. versichert etwas (bei jmdm.) für etwas eine Versicherung abschließen Wir haben das Haus gegen Feuer versichert., Er hat sich und seine Familie bestens versichert., Alle Familienmitglieder sind bei der XYZ versichert. II. mit SICH ▪ jmd. versichert sich etwas Gen. (≈ sich vergewissern) jmd. überzeugt sich, dass ... Er versichert sich jedesmal vor dem Verlassen des Hauses, dass die Fenster geschlossen sind. Ver·si·cher·te der/die jmd., der sich gegen etwas versichert I.2 hat Ver·si·che·rung die 1. (≈ Beteuerung) der Vorgang oder die Worte, mit denen jmd. jmdm. etwas versichert I.1 Ich gebe dir die Versicherung, dass ich zurückkommen werde. 2. RECHTSW. schriftliche Bestätigung Ich musste eine eidesstattliche Versicherung abgeben. 3.

ein Vertrag darüber, dass eine Firma gegen einen regelmäßig zu zahlenden Betrag in einem bestimmten Schadensfall die Unkosten trägt Wir haben eine Versicherung abgeschlossen/gekündigt. ◆ Berufsunfähigkeits-, Feuer-, Glas-, Haftpflicht-, Hausrat-, Lebens-,

Risikolebens-, Unfall4. kurz für „Versicherungsgesellschaft“ 5. kurz für „Versicherungsbeitrag“ 6. das Versichern I.2

Ver·si·che·rungs·an·spruch der

Anspruch eines Versicherten auf die finanzielle Leistung der Versicherungsgesellschaft Ver·si·che·rungs·bei·trag der

der Beitrag, den ein Versicherter für einen bestimmten Versicherungsschutz zu zahlen hat Ver·si·che·rungs·be·trug der (kein Plur.) die Vortäuschung eines Versicherungsfalls, um eine Versicherungsleistung zu erhalten Ver·si·che·rungs·dau·er die (kein Plur.) die Zeitdauer, über die eine Versicherung2 abgeschlossen wird ver·si·che·rungs·fä·hig Adj. so, dass es versichert I.2 werden kann Ver·si·che·rungs·fall der

ein Schadensfall, bei dem eine Versicherungsgesellschaft die Kosten übernehmen muss Ver·si·che·rungs·ge·sell·schaft die ein Unternehmen, das Kunden versichert I.2 Ver·si·che·rungs·kauf·frau die s. ‣ Versicherungskaufmann Ver·si·che·rungs·kauf·mann der jmd., der bei einer Versicherungsgesellschaft arbeitet Ver·si·che·rungs·pflicht die (kein Plur.) die gesetzliche Pflicht, eine Versicherung3 für etwas abzuschließen Ver·si·che·rungs·po·li·ce die

von der Versicherungsgesellschaft ausgefertigte Urkunde über den Abschluss einer Versicherung Ver·si·che·rungs·prä·mie die (fachspr. ≈ Versicherungsbeitrag) Ver·si·che·rungs·schutz der (kein Plur.) aufgrund einer Versicherung 3 bestehender Schutz im Schadensfall Ver·si·che·rungs·sum·me die der Betrag, den eine Versicherungsgesellschaft im Versicherungsfall zahlen muss

Ver·si·che·rungs·ver·tre·ter, Ver·si·che·rungs·ver·tre·te·rin der ein Vertreter, der für eine Versicherungsgesellschaft arbeitet Ver·si·che·rungs·wert der der Wert eines versicherten Objektes, beispielsweise eines Kunstgegenstandes ver·si·ckern ohne OBJ 1. ▪ etwas versickert (in etwas Dat.) (als Flüssigkeit) langsam in den Boden eindringen Das Wasser ist im Boden versickert. 2. ▪ etwas versickert (übertr.) Geld verschwindet irgendwo unbemerkt Die Spendengelder sind irgendwo versickert. 3. ▪ etwas versickert eine Mitteilung geht verloren Eine Nachricht/ein Gerücht versickert. ver·sie·ben mit OBJ ▪ jmd. versiebt etwas (umg.) 1. verlieren, verlegen, vergessen Ich habe den Brief versiebt., Du hast den Termin versiebt. 2. erfolglos beenden, zunichtemachen Wir sind zu spät gekommen und haben dadurch den Ausflug versiebt. ver·sie·ben·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas versiebenfacht etwas auf die siebenfache Anzahl, Menge, Größe bringen II. mit SICH ▪ etwas versiebenfacht sich siebenmal so groß werden ver·sie·geln mit OBJ ▪ jmd. versiegelt etwas mit einem Siegel verschließen Man versiegelte den Briefumschlag. ver·sie·gen ohne OBJ ▪ etwas versiegt 1. kein Wasser mehr abgeben Die Quelle ist versiegt. 2. (von Menschen) keine Energie mehr haben Seine Schaffenskraft versiegte immer mehr. ver·siert Adj. fachmännisch und erfahren Sie ist eine versierte Geschäftsfrau., Er ist sehr versiert im Umgang mit Kunden. ver·sifft Adj. (umg. ≈ verdreckt) eine versiffte Toilette ver·sil·bern mit OBJ ▪ jmd. versilbert etwas 1. mit einer Silberschicht überziehen 2. (umg.) verkaufen Er hat seine Weihnachtsgeschenke versilbert, um sein Taschengeld aufzubessern. Ver·sil·be·rung die 1. eine Silberschicht, die auf die Oberfläche von etwas aufgebracht ist 2. (kein Plur.) das Versilbern ver·sin·ken ohne OBJ 1. ▪ etwas versinkt (im Wasser) untergehen Das Schiff versank., Die Sonne versinkt im Meer. 2. ▪ jmd./etwas versinkt in etwas Dat. einsinken Die Kinder versanken bis zu den Knien im Schnee. 3. ▪ jmd. versinkt in etwas Dat. sich einer Haltung oder einem Gefühl ganz hingeben Sie versanken in Grübeln/Schweigen/Depression/Trauer., Der Staat versinkt in einem Chaos. ver·sinn·bild·li·chen mit OBJ ▪ jmd./etwas versinnbildlicht jmdn./etwas (≈ symbolisieren) ein Symbol für etwas sein Justitia mit der Waage versinnbildlicht das Recht. Ver·si·on die 1. (≈ Fassung) eine von mehreren Varianten eines geschriebenen Textes, die sich in Details unterscheiden Es existieren verschiedene Versionen dieses Liedes/dieses Gedichtes. 2. (≈ Deutung, Interpretation) eine von mehreren möglichen Arten, ein Ereignis zu deuten Über den Unfallhergang gibt es mehrere Versionen. 3. (≈ Modell) Produktvariante Das Automodell gibt es in verschiedenen Versionen., Von der Software kommt demnächst eine verbesserte Version/die Version 4.1 auf den Markt. ver·skla·ven mit OBJ ▪ jmd. versklavt jmdn. zum Sklaven machen Menschen aus Afrika sind in großer Zahl von Europäern und Amerikanern versklavt worden. ver·slu·men [fɛɐ̯'slamən] ohne OBJ ▪ etwas verslumt zu einem Slum werden In New Yorck hat es immer wieder Stadtteile gegeben, die verslumt waren. Vers·maß das (≈ Metrum) In griechischen Dramen wird oft das Versmaß des Hexameter benutzt. ver·snobt Adj. (abwert.) zum Snob geworden/wie ein Snob ver·sof·fen Adj. (umg. abwert.) trunksüchtig ver·soh·len mit OBJ ▪ jmd. versohlt jmdn. (umg.) verhauen, verprügeln Ich versohle dir gleich den Hintern!

ver·söh·nen I. mit OBJ ▪ jmd. versöhnt jmdn. mit jmdm. veranlassen, dass sich zwei zerstrittene Parteien wieder vertragen Der Vater versöhnte seine zerstrittenen Söhne wieder miteinander. II. mit SICH 1. ▪ jmd. versöhnt sich mit jmdm. sich nach einem Streit wieder vertragen Nachdem sich beide voreinander entschuldigt hatten, konnten sie sich wieder miteinander versöhnen. 2. ▪ jmd. versöhnt sich mit etwas Dat. eine schwere Zeit für sich akzeptieren Am Ende seines Lebens versöhnte er sich mit seinem schweren Schicksal. ver·söhn·lich Adj. 1. (↔ nachtragend) bereit, sich zu versöhnen Er ist doch ein versöhnlicher Mensch., Er fand versöhnliche Worte. 2. (≈ verstörend) erfreulich, tröstlich erscheinend Der Film hat ein versöhnliches Ende. Ver·söh·nung die das (Sich-)Versöhnen; das Aussöhnen Das Fest der Versöhnung ist im Judentum neben dem Sabbat das wichtigste Fest. ◆ -sfest, -stag ver·son·nen Adj. gedankenverloren, träumerisch Versonnen blickten sie zu den Sternen. ‣ Versonnenheit ver·sor·gen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas versorgt jmdn./ein Tier/etwas (mit etwas Dat.) bewirken, dass jmd./ein Tier/etwas das bekommt, was er oder es

braucht

Hilfsorganisationen versorgen die Hungernden mit Lebensmitteln., Das Unternehmen versorgt die Stadt mit Strom., Das Fersehen versorgt uns jeden Abend mit Unterhaltung. 2. ▪ jmd. versorgt jmdn./ein Tier sich um jmdn. kümmern Die Krankenschwester versorgt den Patienten., Die Nachbarn versorgen unseren Kater, während wir im Urlaub sind. Ver·sor·gung die (kein Plur.) das Versorgen ◆ -sanstalt, -sausgleich, -swirtschaft

ver·spach·teln mit OBJ ▪ jmd. verspachtelt etwas 1. Löcher, Fugen oder Risse mit einem Füllmaterial schließen Wenn wir das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern wollen, müssen wir die Risse im Mauerwerk verspachteln. 2. (umg.) aufessen Er ist ein guter Esser, er verspachtelt an einem Abend drei volle Teller. ver·span·nen mit SICH ▪ jmd. verspannt sich einen verkrampften und angespannten Zustand der Muskulatur annehmen Immer wenn er Stress hat, verspannt er sich. Ver·span·nung die der Zustand, dass Muskeln verspannt sind ver·spä·ten mit SICH ▪ jmd./etwas verspätet sich zu spät oder später als geplant kommen Wenn du weiter so langsam gehst, verspätest du dich., Der Zug ist fünf Minuten verspätet. Ver·spä·tung die die Zeitspanne, die jmd. oder etwas zu spät ist Der Zug hat leider dreißig Minuten Verspätung., Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung., Der Frühling kommt diesmal mit Verspätung. ver·spei·sen mit OBJ ▪ jmd. verspeist etwas (geh.) genüsslich essen Den Nachtisch habe ich mit Genuss verspeist. ver·spe·ku·lie·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verspekuliert etwas durch Spekulationsgeschäfte verlieren Er hat sein gesamtes Geld an der Börse verspekuliert. II. mit SICH ▪ jmd. verspekuliert sich (umg.) sich täuschen, sich verrechnen Wenn du das von mir erwartest hast, hast du dich verspekuliert. ver·sper·ren mit OBJ ▪ jmd./etwas versperrt ( jmdm.) etwas blockieren; den Durchgang oder

Durchfluss durch etwas verhindern

Ein parkendes Auto versperrte die Einfahrt., Er stand da und versperrte mir den Weg., Das Gebäude versperrt die Aussicht. ver·spie·len I. mit OBJ ▪ jmd. verspielt etwas 1. im Glücksspiel verlieren Er hat sein ganzes Geld beim Roulette verspielt. 2. verlieren Er hat seine Chancen/sein Glück verspielt. II. ohne OBJ ▪ jmd. verspielt bei jmdm. jmd. verscherzt sich das Wohlwollen von jmdm. Seit dieser Frechheit mir gegenüber hat er bei mir verspielt. III. mit SICH ▪ jmd. verspielt sich falsch spielen Der Pianist hat sich einige Male verspielt. ver·spielt (Part. Perf. zu „verspielen“) Adj. so, dass jmd. oder ein Tier nur spielen möchte Der junge Hund/Das Kätzchen ist verspielt., Auch im Alter von zehn Jahren war er immer noch verspielt.

ver·spot·ten mit OBJ ▪ jmd. verspottet jmdn./etwas (≈ verhöhnen) boshaft über jmdn. lachen Er vespottete seine Schwester, weil sie nicht so stark war wie er. ver·spre·chen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verspricht jmdm. etwas Akk. etwas verbindlich zusichern oder erklären Sie hat mir versprochen zu kommen., Er hat seiner Freundin die Ehe versprochen., Versprich nicht, was du nicht halten kannst! 2. ▪ etwas verspricht etwas (mit Inf. und „zu“) zu der Hoffnung oder der Befürchtung Anlass geben Das verspricht eine tolle Party zu werden., Die Ernte verspricht dieses Jahr gut zu werden., Sein Auftreten versprach nichts Gutes. II. mit SICH 1. ▪ jmd. verspricht sich beim Sprechen irrtümlich etwas falsch sagen, aussprechen, vertauschen o.Ä. Bei der Prüfung war ich so nervös, dass ich mich ständig versprach. 2. ▪ jmd. verspricht sich etwas von etwas Dat. sich erhoffen, erwarten Von der Kur versprach er sich eine baldige Besserung., Von dem Autor habe ich mir mehr versprochen. Ver·spre·chen das (meist Sing.) eine Erklärung, mit der man etwas verspricht I.1 Sie hat ihr Versprechen eingehalten/gebrochen. Ver·spre·cher der die Handlung, dass sich jmd. verspricht II ▪ ein Freudscher Versprecher : ein Fehler beim Sprechen, der so interpretiert werden kann, dass jmd. unbewusst anders denkt als er

bewusst ausdrückt (z.B. wenn jmd. „Triebe“ an einer Stelle sagt, wo er „Liebe“ meint)

Ver·spre·chung die (meist Plur.) ein Versprechen, das im Verdacht steht, nicht gehalten zu werden Das sind doch alles nur leere Versprechungen. ver·sprit·zen mit OBJ ▪ jmd. verspritzt etwas durch Spritzen im Raum verteilen Sie verspritzt ein Parfüm im Zimmer. ver·sprü·hen mit OBJ ▪ jmd. versprüht etwas 1. TECHN. etwas in Form von feinen Tropfen verteilen Der Bauer versprüht Pflanzenschutzmittel. 2. ein intensives Gefühl mitteilen Sie versprühte in ihrem Tanz die hellste Lebensfreude. ver·spü·ren mit OBJ ▪ jmd. verspürt etwas (geh.) empfinden, fühlen Beim Anblick des Palastes verspürte er einen leisen Schauer. ver·staat·li·chen mit OBJ ▪ jmd. verstaatlicht etwas (↔ privatisieren) zum Eigentum des Staates machen Die ehemalige DDR hatte auch das gesamte Gesundheitswesen verstaatlicht. Ver·staat·li·chung die (kein Plur.) (↔ Privatisierung) Überführung in Staatseigentum Die sozialistischen Staaten haben mit der Verstaatlichung ihrer Wirtschaftsbetriebe die Planwirtschaft durchgesetzt. Ver·städ·te·rung die der Vorgang, dass Städte sich immer weiter in das ländliche Umland ausbreiten Ver·stand der (kein Plur.) (≈ Intellekt) die Fähigkeit des Menschen, zu denken und zu urteilen; Sie hat einen scharfen/wachen Verstand. ▪ den Verstand verlieren (umg.): wegen eines schlimmen Ereignisses geistig verwirrt werden ▪ mit Verstand (essen/trinken) : etwas Gutes besonnen genießen Iss doch die Sahnetorte mit Verstand und schlinge die Stücke nicht einfach hinunter! ▪ etwas bringt jemanden um den Verstand (umg.): wegen sehr belastender Ereignisse nervös und wütend werden Deine Rederei bringt mich noch um den Verstand! ▪ etwas bringt jemanden um den Verstand : etwas ist die Ursache, dass jmd. verrückt wird, sich geistig verwirrt Die Trunksucht brachte ihn um seinen Verstand. ver·stan·des·mä·ßig Adj. (≈ rational ↔ emotional, gefühlsmäßig) mit dem Verstand erfassbar Ver·stan·des·mensch der (↔ Gefühlsmensch)

ein Mensch, der sich in seinem Handeln vor allem vom Verstand, nicht vom Gefühl leiten lässt Als Verstandesmensch kalkulierte er alle Schritte genau durch.

ver·stän·dig Adj. einsichtig, vernünftig Sie ist bereits ein sehr verständiges Kind. ‣ Verständigkeit ver·stän·di·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verständigt jmdn. (≈ benachrichtigen) jmdm. sagen, dass sich etwas ereignet hat Wir sollten die Polizei verständigen. II. mit SICH 1. ▪ jmd. verständigt sich mit jmdm., ▪ mehrere Personen verständigen sich kommunizieren Da keiner die Sprache des anderen konnte, verständigten wir uns mit Gebärden., Über E-Mail konnte ich mich nicht gut mit dir verständigen.

2. ▪ jmd. verständigt sich mit jmdm. auf etwas Akk. sich einigen Die beiden Verhandlungspartner verständigten sich auf einen Kompromiss. Ver·stän·di·gung die (kein Plur.) 1. (≈ Benachrichtigung) das Verständigen I Wenn jemand in Lebensgefahr schwebt, ist die Verständigung eines Arztes unbedingt erforderlich. 2. (≈ Kommunikation) Die Verständigung mit der Jugend fällt vielen Politikern schwer. der Vorgang, dass man mit jmdm. geistige Inhalte austauscht und sich gegenseitig versteht ◆ -sbereitschaft, -sschwierigkeiten 3. Übereinkunft, Einigung Das Gespräch führte zu einer Verständigung der Partner. ver·ständ·lich Adj. 1. (gut) hörbar Bei dem Lärm im Hintergrund war die Stimme des Reporters nur schwer verständlich. 2. (≈ nachvollziehbar) so, dass man es dem Sinn nach gut erfassen kann Das Fachbuch ist auch für die Allgemeinheit gut verständlich., Bei allen Erklärungen konnte er seine Situation doch nicht richtig verständlich machen. 3. (≈ begreifbar) so, dass man ein zwischenmenschliches Verständnis für etwas hat Das ist doch eine verständliche Reaktion!, Er konnte sich seinem Publikum gut verständlich machen. ver·ständ·li·cher·wei·se Adv. so, dass es verständlich ist Er ist verständlicherweise beleidigt. Ver·ständ·lich·keit die (kein Plur.) das Verständlichsein Ver·ständ·nis das (kein Plur.) 1. die Erfassung des Sinnes von etwas Die vielen Fremdwörter und der komplizierte Satzbau erschweren das Verständnis des Textes., Wie können wir heute ein Verständnis der antiken Kulturen haben? 2. (≈ Einfühlungsvermögen) die Fähigkeit, jmdn. oder etwas zu akzeptieren; Der Professor bringt seinen Studenten viel Verständnis entgegen., Dafür habe ich volles/kein Verständnis. 3. (≈ Auffassung) Was ich hier sehe, entspricht nicht ganz meinem Verständnis von Kunst. ◆ Kunst-, Wissenschaftsver·ständ·nis·los Adj. (↔ verständnisvoll) ohne Verständnis2 ver·ständ·nis·voll Adj. (↔ verständnislos) voller Verständnis2 ver·stär·ken I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verstärkt etwas stärker und stabiler machen Man verstärkte den Damm., das Dach mit Stützbalken verstärken 2. ▪ jmd. verstärkt etwas die Anzahl vergrößern Die Mannschaft wurde um zwei neue Spieler verstärkt. 3. ▪ etwas verstärkt etwas intensivieren Eine gewaltige Lautsprecheranlage verstärkte die Musik., Dieser Eindruck wurde dadurch verstärkt, dass ... II. mit SICH ▪ etwas verstärkt sich (↔ abschwächen) stärker, intensiver werden Meine Schmerzen hatten sich wieder verstärkt., Es verstärkte sich der Eindruck, dass ... Ver·stär·ker der ELEKTROTECHN. ein Gerät, das Ströme, Spannungen, Leistungen stärker macht Ich habe mir einen neuen Verstärker für meine Stereoanlage gekauft., die Lautsprecherterminals/ der Lautstärkeregler/die Leistung/die Leistungsaufnahme/ der Quellenwahlschalter des Verstärkers ◆ -schaltung, End-, Phono-, Röhren-, Transistor-, Voll-, VorVer·stär·kung die (meist Sing.) 1. (kein Plur.) das Verstärken die Verstärkung des Akzents auf der ersten Silbe 2. die Personen, die etwas verstärken Ich hole Verstärkung, um den Angreifern entgegenzutreten. 3. etwas, das der Verstärkung1 dient Dieser Träger dient der Verstärkung der Deckenkonstruktion. ver·stau·ben ohne OBJ ▪ etwas verstaubt von Staub bedeckt werden ver·stau·chen mit SICH ▪ jmd. verstaucht sich etwas Akk. Ich habe mir den Knöchel verstaucht. Ver·stau·chung die der Vorgang, dass ein Gelenk durch eine plötzliche, zu starke Belastung überbeansprucht wird Beim Umknicken des Fußes habe ich mir den Knöchel verstaucht. ver·stau·en mit OBJ ▪ jmd. verstaut etwas (in etwas Dat.) etwas gedrängt zusammenpacken Ich verstaue das Gepäck im Kofferraum. Ver·steck das ein Ort, an dem man sich oder jmdn. oder etwas versteckt hat oder verstecken kann In Zeiten der Verfolgung ist es wichtig, ein sicheres Versteck zu haben. ver·ste·cken I. mit OBJ ▪ jmd. versteckt jmdn./etwas (vor jmdm.) verbergen Er versteckte seinen Freund bei sich, weil die politische Polizei ihn suchte.

II. mit SICH ▪ jmd. versteckt sich sich verbergen Die Jungen versteckten sich im Heu., Das Kind versteckte sich hinter seiner Mutter. ▪ sich vor/neben jemandem nicht zu verstecken brauchen (umg.): ebenbürtig sein Ver·steck·spiel das (meist Sing.) 1. ein (Kinder-)Spiel, bei dem ein Teilnehmer seine Mitspieler (in ihren Verstecken) suchen muss 2. (abwert.) (unter Erwachsenen) Täuschungsmanöver, Heimlichtuerei Er spricht nie offen zu mir, ständig habe ich den Eindruck von einem Versteckspiel. ver·steckt (Part. Perf. zu „verstecken“) Adj. (↔ offen) nicht offen, nicht direkt Sie hörte aus seinen Worten einen versteckten Vorwurf/eine versteckte Drohung heraus. ver·ste·hen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. versteht jmdn./etwas geistig, intuitiv erfassen, durchdringen Ich habe die Frage/das Problem nicht verstanden., Ich glaube, ich kann dich verstehen. 2. ▪ jmd. versteht etwas deutlich und gut hören können Sprich bitte etwas lauter, ich kann dich kaum verstehen. 3. ▪ jmd. versteht etwas akzeptieren, nachvollziehen Ich kann deine Angst/Bedenken/Reaktion gut/halbwegs/nur teilweise/überhaupt nicht verstehen. 4. ▪ jmd. versteht etwas gut können Sie versteht ihr Handwerk. 5. ▪ jmd. versteht etwas von etwas Dat. Kenntnisse über etwas haben Sie versteht viel von klassischer Musik. II. mit SICH 1. ▪ jmd. versteht sich mit jmdm., ▪ mehrere Personen verstehen sich eine gute, von gegenseitigem Verständnis getragene Beziehung haben Ich habe mich immer gut mit ihm verstanden., Sie waren schon lange befreundet und verstanden sich gut. 2. ▪ jmd. versteht sich auf etwas Akk. etwas beherrschen; gut können Sie verstand sich hervorragend auf das Cellospiel. ver·stei·fen I. mit OBJ ▪ jmd. versteift etwas (haben) steifer, fester machen Der Schneider versteift den Hemdkragen. II. ohne OBJ (sein) steif werden Das Gelenk versteifte. III. mit SICH ▪ jmd. versteift sich auf etwas Akk. (haben) auf etwas beharren Er hatte sich auf diesen Gedanken versteift. ver·stei·gen mit SICH ▪ jmd. versteigt sich (zu etwas Dat.) 1. sich anmaßen Sie hatte sich zu der ungeheuerlichen Behauptung verstiegen, dass ... ‣ Verstiegenheit 2. sich beim Bergsteigen verirren Sie hatten sich in der Felswand verstiegen und fanden den Pfad nicht mehr. Ver·stei·ge·rer der (≈ Auktionator) jmd., der eine Versteigerung leitet Der Versteigerer darf selbst nicht etwas ersteigern. ver·stei·gern mit OBJ ▪ jmd. versteigert etwas bei einer Versteigerung anbieten Man kann nur die Dinge versteigern, die der Versteigerer zur Versteigerung akzeptiert. Ver·stei·ge·rung die (≈ Auktion)

eine Veranstaltung, bei der eine Ware an den Kunden verkauft wird, der am meisten Geld dafür bietet ◆ Zwangs-

ver·stei·nern ohne OBJ 1. ▪ etwas/ein Tier versteinert zu Stein werden Tiere und Pflanzen können versteinern. 2. ▪ jmd./etwas versteinert (geh. übertr.) erstarren Sein Gesichtsausdruck versteinerte., wie versteinert dastehen Ver·stei·ne·rung die 1. das Versteinern Die Versteinerung seines Charakters war erschreckend. 2. ein versteinertes Lebewesen, Fossil Im Museum betrachteten wir Versteinerungen, die über eine Million Jahre alt waren. ver·stell·bar Adj. in der Position ode rLage veränderbar Die Sitze des Autos sind stufenlos verstellbar. ver·stel·len I. mit OBJ ▪ jmd. verstellt etwas 1. die Stellung verändern Lässt sich der Sitz auch verstellen? 2. versperren Einkaufswagen verstellten den Eingang. 3. verändern, um nicht erkannt zu werden Er verstellte am Telefon seine Stimme. 4. an einen anderen, falschen Ort stellen Er verstellte in der Bibliothek die Bücher, so dass sie von anderen nicht mehr gefunden werden konnten. II. mit SICH ▪ jmd. verstellt sich sich anders geben, als man ist (um jmdn. zu täuschen) Sie hatte sich die ganze Zeit über verstellt, um nicht erkannt zu werden. Ver·stel·lung die 1. (meist Sing.) das Verstellen I.1 Das Verstellen der Schraube ist nicht schwer. 2. (kein Plur.) das Verstellen II Die Verstellung des Kranken war so perfekt, dass der Arzt zu einer Fehldiagnose kam.

Ver·stel·lungs·künst·ler, Ver·stel·lungs·künst·le·rin der jmd., der sich gut verstellen II kann ver·step·pen ohne OBJ ▪ etwas versteppt zu Steppe werden Bei zu großer Trockenheit versteppt das Grasland. Ver·step·pung die das Versteppen ver·ster·ben ohne OBJ ▪ jmd. verstirbt (geh.) (eines natürlichen Todes) sterben Vor zwei Jahren ist mein Onkel verstorben. ver·steu·ern mit OBJ ▪ jmd. versteuert etwas Steuern für etwas bezahlen Selbstverständlich musst du dein Einkommen versteuern. Ver·steu·e·rung die das Versteuern ver·stim·men I. mit OBJ ▪ jmd. verstimmt jmdn. verärgern Sie hat ihn mit dieser Bemerkung sichtlich verstimmt. II. mit SICH ▪ etwas verstimmt sich ein Musikinstrument verliert die Stimmung Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit hat sich das Klavier stark verstimmt. ver·stimmt (Part. Perf. zu „verstimmen“) Adj. 1. verärgert, übel gelaunt Nach diesen Misserfolgen bin ich richtig verstimmt. 2. MUS. so, dass es die richtige Stimmung verloren hat Die Geige/Das Klavier ist völlig verstimmt. Ver·stim·mung die das Verstimmtsein Die Verstimmung der Leute drückte sich in ihren Protestrufen aus. ver·stockt Adj. (abwert.) starrsinnig, uneinsichtig, nicht bereit zur Reue ▪ ein verstockter Sünder : ein zur Buße nicht bereiter Sünder Ver·stockt·heit die (kein Plur.) Trotz, Uneinsichtigkeit, Verstocktsein Seine Verstocktheit hinderte ihn daran, einen Rat anzunehmen. ver·stoh·len Adj. (geh.) heimlich, unbeobachtet, unauffällig seine verstohlenen Blicke zu ihr hin, Sie schaute sich verstohlen um. ver·stop·fen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verstopft etwas jmd. verschließt etwas Sie hat das Schlüsselloch mit Papier verstopft. 2. ▪ etwas verstopft etwas etwas verhindert den Durchgang (durch ein Rohr/eine Straße) Die vielen Haare haben den Abfluss verstopft., Die vielen Autos verstopfen die Straßen. Ver·stop·fung die (kein Plur.) 1. das Verstopfen; der Zustand, dass etwas verstopft ist 2. MED. das Ausbleiben des Stuhlgangs Ver·stor·be·ne der/die (geh.) jmd., der verstorben ist Der Verstorbene wird aufgebahrt., Die Erinnerung an den Verstorbenen wird niemals verblassen. ver·stört Adj. seelisch und geistig verwirrt Er macht noch immer einen sehr verstörten Eindruck. Ver·stoß der das Verstoßen II Der Verstoß gegen das Gesetz wird mit Gefängnisstrafe geahndet. ver·sto·ßen I. mit OBJ ▪ jmd. verstößt jmdn. aus einer Gemeinschaft ausschließen Der Vater verstieß seine Tochter. II. ohne OBJ ▪ jmd. verstößt gegen etwas Akk. ein Gesetz, eine Bestimmung, eine Vorschrift verletzen, zuwiderhandeln Sie hat schon mehrmals gegen das Gesetz verstoßen., Der Fußballspieler verstieß mehrfach gegen die Regeln. ver·strahlt Adj. mit Strahlen verseucht Nach dem Reaktorunfall waren sämtliche Organismen in der Umgebung verstrahlt. Ver·stre·bung die TECHN. eine stützende Querverbindung zwischen zwei Balken ◆ Längs-, Querver·strei·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verstreicht etwas (haben) 1. Farbe, Salbe o.Ä, auftragen und verbrauchen Er hat die gesamte Farbe verstrichen. 2. ▪ jmd. verstreicht etwas auf etwas Dat. gleichmäßig durch Streichen auf etwas verteilen die Marmelade auf dem Tortenboden verstreichen II. ohne OBJ ▪ etwas verstreicht (geh. sein) ungenutzt vergehen Seit dem Unfall war viel Zeit verstrichen., Er ließ die Gelegenheit ungenutzt verstreichen. ver·streu·en mit OBJ 1. ▪ jmd. verstreut etwas auf etwas Dat. durch Streuen auf einer Fläche verbreiten Wir haben die Düngerkörner gleichmäßig auf

dem Rasen verstreut. 2. ▪ jmd. verstreut etwas (≈ verschütten) Ich habe etwas Mehl verstreut. 3. da und dort hinlegen, hinsetzen oder hinstellen und dortlassen Das Kind hatte seine Spielsachen im ganzen Zimmer verstreut., Die Häuser lagen weit verstreut in der Landschaft. ver·stri·cken I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verstrickt jmdn. in etwas Akk. jmdn. in eine unangenehme, unübersichtliche Situation bringen Diese Verschwendungen verstrickten schließlich seine ganze Familie in eine schwierige finanzielle Situation. II. mit SICH ▪ jmd. verstrickt sich (in etwas Akk. ) sich in eine unangenehme Lage bringen Der Angeklagte hatte sich in Widersprüche verstrickt. ‣ Verstrickung ver·stüm·meln mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verstümmelt jmdn./sich/etwas jmdn.

oder sich durch Abtrennen einzelner Körperteile schwer verletzen und entstellen Er verstümmelte sich durch Abschneiden eines Fingers, um vom Kriegsdienst befreit zu werden 2. ▪ etwas verstümmelt etwas (meist im Passiv) durch Unachtsamkeit oder Missverständnis entstellen Durch die unvollständige Datenübertragung wurde der Text der E-Mail völlig verstümmelt.

Ver·stüm·me·lung die 1. das Verstümmeln, Verstümmeltwerden Viele erlitten im Krieg eine Verstümmelung., die Verstümmmelung vieler Menschen jährlich durch Landminen 2. das Verstümmeltsein Die Verstümmelung seines Körpers ertrug er jahrelang mit Geduld., Die Verstümmelung des Textes war so groß, dass man ihn nicht mehr verstehen konnte. ver·stum·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. verstummt jmd. hört auf zu sprechen oder zu singen Sie verstummte plötzlich/jäh. 2. ▪ etwas verstummt (geh.; von Gesprächen, Musik, Lauten, Geräuschen, Lärm ) etwas hört auf Als er den Raum betrat, verstummte die Unterhaltung. Ver·such der 1. eine Handlung, mit der etwas versucht I.1, I.2 wird ein aussichtsloser/geglückter/ kühner/letzter/verzweifelter Versuch ◆ Flucht-, Mord-, Schreib2. ein (naturwissenschaftliches oder psychologisches) Experiment Wir haben im Labor einige Versuche durchgeführt. ◆ -sabteilung, -sgelände, -slabor, Labor-, Tier-, 3. SPORT in einem sportlichen Wettkampf das Ausführen einer Übung Die Weitspringer haben drei Versuche. ver·su·chen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. versucht etwas sich bemühen, etwas Schwieriges zu tun Die Bergsteiger versuchten, den Gipfel über eine neue Route zu erreichen. 2. ▪ jmd. versucht etwas (aus)probieren Ich habe schon einige Salben versucht, aber keine hat bisher geholfen., Ich möchte auch einmal versuchen, ob ich das schon kann. 3. ▪ jmd. versucht etwas (≈ kosten) eine Speise oder ein Getränk probieren Habt ihr diese Früchte schon versucht?, Kann ich auch einmal von dem Wein versuchen? 4. ▪ jmd. versucht es mit jmdm./etwas jmd. probiert aus, ob jmd. oder etwas geeignet ist, eine bestimmte Aufgabe oder Funktion zu erfüllen Der eine Schlüssel passt nicht – ich versuche es mal mit dem anderen. 5. ▪ jmd. versucht jmdn. (veralt.) jmd. bringt jmdn. in Versuchung Der Teufel versucht den Menschen. II. mit SICH ▪ jmd. versucht sich an/in etwas Dat. jmd. tut etwas zur Probe, um festzustellen, ob er es kann Sie versucht sich jetzt in der Malerei., Ich habe mich an der Reparatur des Fahrrads versucht. ▪ jemand versucht es noch einmal mit jemandem : jmd. gibt jmdm., der einen Fehler gemacht hat, noch einmal eine Chance Obwohl Sie viele Fehler gemacht haben, will ich es noch einmal mit Ihnen versuchen. Ver·suchs·an·la·ge die eine Anlage, mit deren Hilfe Versuche durchgeführt werden Die Atomphysik kommt ohne die Versuchsanlage eines Teilchenbeschleunigers nicht aus. Ver·suchs·an·ord·nung die alle für einen wissenschaftlichen Versuch geschaffenen Bedingungen Die Versuchsanordnung verlangt, dass alle Messgeräte neu justiert werden. Ver·suchs·boh·rung die (≈ Probebohrung) eine Testbohrung, die zeigen soll, ob irgendwo bestimmte Bodenschätze lagern Ver·suchs·er·geb·nis das das Ergebnis eines Versuchs2 Die Versuchsergebnisse wurden in einem Diagramm dargestellt. Ver·suchs·ka·nin·chen das (umg. abwert.) eine Person, mit der man einen Versuch2 durchführt oder etwas ausprobiert „Wenn

ich so von dir ausgefragt werde, fühle ich mich wie ein Versuchskaninchen“ Ver·suchs·per·son die (≈ Proband) eine Person, mit der man einen Versuch2 durchführt Ver·suchs·rei·he die eine Serie von Versuchen2 ver·suchs·wei·se Adv. (≈ probeweise) so, dass eine Lösung noch nicht endgültig ist und sich erst in einem Versuch bewähren muss Wir haben versuchsweise eine neue Regelung eingeführt. Ver·su·chung die (≈ Verlockung) der starke Wunsch, etwas zu tun, das man nicht tun sollte Trotz der Warnungen erlag er der Versuchung., „Führe uns nicht in Versuchung“ (aus dem christlichen Gebet „Vaterunser“) ver·sump·fen ohne OBJ 1. ▪ etwas versumpft zu Sumpflandschaft werden Der See ist versumpft. 2. ▪ jmd. versumpft (umg.) lange feiern und viel trinken Ich bin letzte Nacht in einer Kneipe versumpft. ver·sün·di·gen mit SICH ▪ jmd. versündigt sich (an jmdm./etwas) (geh.) unrecht und schlecht handeln und jmdm. oder etwas schaden Mit solchen Bauprojekten versündigt man sich an der Natur. ▪ Versündige dich nicht! : verwendet, um eine religiös verstandene Warnung vor einer Verfehlung auszusprechen ver·sun·ken (Part. Perf. zu „versinken“) Adj. 1. verschwunden, ausgelöscht Ich habe mir ein Buch über die versunkene Kultur der Azteken gekauft. 2. so vertieft, dass man nichts anderes mehr bemerkt Er war ganz in Gedanken versunken. ver·sü·ßen mit OBJ ▪ jmd. versüßt sich/jmdm. etwas etwas für sich oder jmdn. angenehmer machen Sie wollten sich/den Kindern das Leben versüßen. Ver·tä·fe·lung die (≈ Täfelung) Die Vertäfelung in diesem historischen Saal ist aus Eiche. ver·ta·gen I. mit OBJ ▪ jmd. vertagt etwas (≈ verschieben)

eine Sache bis auf weiteres ohne Ergebnis oder Beschluss beenden und einen neuen Termin dafür ansetzen Man vertagte die Sitzung aufgrund von Terminschwierigkeiten., Die Entscheidung wurde bis auf weiteres vertagt. II. mit SICH ▪ jmd. vertagt sich eine Sitzung abbrechen und später fortsetzen Das Gericht vertagte sich.

Ver·ta·gung die das (Sich-)Vertagen Die Vertagung des Termins scheint hier das einzig Sinnvolle. ver·tau·schen mit OBJ ▪ jmd. vertauscht etwas (mit etwas Dat.) 1. gegen etwas tauschen Der Professor hat seinen Lehrstuhl mit einem Sitz im Parlament vertauscht., Mein Kollege und ich, wir haben unsere Büros vertauscht. 2. verwechseln; irrtümlich das eine für das andere nehmen Sie hat unsere Tennisschläger vertauscht und nicht gemerkt, dass sie meinen genommen hat. ver·tei·di·gen mit OBJ ▪ jmd. verteidigt etwas/ jmdn. 1. einen Angriff von sich oder jmdm. oder etwas abwehren Die Soldaten verteidigen die Stadt gegen die Angreifer., Ich verteidigte mich mit bloßen Fäusten. 2. ▪ jmd. verteidigt etwas/ jmdn. für eine kritisierte Person, Sache argumentieren Sie verteidigte ihre Thesen. 3. ▪ jmd. verteidigt jmdn. RECHTSW. für einen Klienten vor Gericht eintreten Wer verteidigt den Angeklagten? 4. SPORT sich bemühen, einen Spielstand zu halten Die Mannschaft verteidigte ihr Unentschieden bis zum Schlusspfiff. Ver·tei·di·ger, Ver·tei·di·ge·rin der 1. jmd., der jmdn. oder etwas verteidigt Nicht nur Feministinnen sind Verteidigerinnen der Chancengleichheit. 2. RECHTSW. (↔ Staatsanwalt) Rechtsanwalt, Strafverteidiger Im Strafprozess vertritt der Verteidiger die Rechte des Angeklagten. 3. SPORT (≈ Stürmer) ein Spieler, dessen Aufgabe es ist, Tore der Gegenmannschaft zu verhindern Ver·tei·di·gung die 1. (≈ Selbstverteidigung) das (Sich-)Verteidigen (mit Taten) Zu meiner Verteidigung gegen Raubüberfälle werde ich Boxen/Karate lernen. 2. das (Sich-)Verteidigen (mit Worten) „Wenn Sie mich in ihrer Rede so attackieren, was soll ich da zu meiner Verteidigung sagen?“ 3. (kein Plur.) MILIT. das Militärwesen (in Friedenszeiten) Für die Verteidigung wird in diesem Jahr weniger ausgegeben. 4. RECHTSW. der oder die Verteidiger2 Die Verteidigung zieht ihren Antrag zurück. 5. SPORT (↔ Sturm) alle Spieler einer Mannschaft, die als Verteidiger spielen Ver·tei·di·gungs·krieg der (≈ Defensivkrieg ↔ Angriffskrieg)

ein Krieg, den ein Land führt, um sich vor einem gegnerischen Angriff zu verteidigen

Ver·tei·di·gungs·mi·nis·ter, Ver·tei·di·gungs·mi·nis·te·rin der der für das Militärwesen zuständige Minister Ver·tei·di·gungs·mi·nis·te·rium das

das Ministerium, das mit den Fragen der (militärischen) Verteidigung des eigenen Landes beschäftigt ist ver·tei·len I. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verteilt etwas (an jmdn./etwas)

Dinge gleicher oder ähnlicher Art an mehrere Personen/an etwas geben oder austeilen Sie verteilt den Kuchen an die Kinder., Wir verteilten Prospekte in der Fußgängerzone (an die Passanten). 2. ▪ jmd. verteilt etwas auf etwas Dat. aufteilen und ausgewogen an verschiedene Stellen bringen Wir sollten die Ladung gleichmäßig auf dem Anhänger verteilen., Die Flüsse verteilen das Wasser über das ganze Land. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verteilt sich jmd. oder etwas breitet sich in einer Umgebung aus Die Studenten verteilten sich bei der Examensarbeit über den ganzen Hörsaal., Der Brandgeruch verteilt sich im ganzen Haus.

Ver·tei·ler der 1. jmd., der etwas verteilt1 2. WIRTSCH. jmd., der als (Einzel-)Händler Waren vertreibt 3. eine Liste von Personen, an die Rundschreiben geschickt werden jemanden in den Verteiler aufnehmen/aus dem Verteiler streichen Ver·tei·ler·do·se die ELEKTROTECHN. ein kleines Gehäuse, von dem aus verschiedene elektrische Leitungen abzweigen Ver·tei·ler·kas·ten der ELEKTROTECHN.

ein Kasten, von dem aus Elektrizität in verschiedene Leitungen verteilt wird Ver·tei·lung die (kein Plur.) das Verteilen Ver·tei·lungs·kampf der ▪ einen Verteilungskampf um etwas führen : einen Streit unter denjenigen austragen, die sich etwas teilen müssen Als Nahrungsmittel in die Hungergebiete gebracht wurden, kam es unter den Einheimischen zu Verteilungskämpfen. ver·te·le·fo·nie·ren mit OBJ ▪ jmd. vertelefoniert etwas Geld für Telefongespräche ausgeben Seit ich in eine andere Stadt ziehen musste, vertelefoniere ich jeden Monat ziemlich viel Geld mit meiner Freundin. ver·teu·ern I. mit OBJ ▪ etwas verteuert etwas teurer machen (↔ verbilligen) Der längere Transportweg verteuert den Endpreis der Waren. II. mit SICH ▪ etwas verteuert sich teurer werden (↔ verbilligen) Im letzten Jahr haben sich die Lebensmittel um 10% verteuert. Ver·teu·e·rung die (kein Plur.) das Verteuern ver·teu·feln mit OBJ ▪ jmd. verteufelt jmdn./etwas als etwas Akk. (abwert.) als sehr schlecht, gefährlich oder böse darstellen Die Kirche verteufelte ihn als Ketzer., Man hat auch diese Erfindung zunächst verteufelt. ver·teu·felt (Part. Perf. zu „verteufeln“) Adj. (umg.) 1. (≈ verflixt) schwierig, unangenehm Wie kommen wir aus dieser verteufelten Situation bloß wieder heraus? 2. sehr groß oder stark Ich habe einen ganz verteufelten Hunger. 3. (≈ verflucht) sehr Wir steckten damals in einer verteufelt schwierigen Lage. Ver·teu·fe·lung die das Verteufeln ver·ti·cken mit OBJ ▪ jmd. vertickt etwas (Jargon) verkaufen; mit etwas (illegal) Handel treiben Er hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und soll gelegentlich in Technoclubs Ecstasypillen vertickt haben. ver·tie·fen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vertieft etwas tiefer machen Wir mussten den Brunnenschacht vertiefen. 2. gedanklich tiefer in ein Thema eindringen, Wissen erweitern Im zweiten Teil des Seminars werden wir den behandelten Stoff vertiefen. II. mit SICH 1. ▪ jmd./etwas vertieft sich tiefer werden Im Laufe der Jahre haben sich die Falten in seinem Gesicht vertieft. 2. ▪ jmd. vertieft sich in etwas Akk. sich mit etwas intensiv beschäftigen, so dass man seine Umgebung vergisst Er vertiefte sich in seine Zeitung/in die Lektüre seines Romans. Ver·tie·fung die 1. das gedankliche Vertiefen; die Wissenserweiterung Der Aufbaukurs dient der Vertiefung des Stoffes. 2. (↔ Erhebung) tiefer gelegener Teil einer Fläche Auf der Unterseite der Platte sind Vertiefungen.

ver·ti·kal Adj. (≈ senkrecht ↔ horizontal) so, dass etwas entlang einer senkrechten (gedachten) Linie ausgerichtet ist Ver·ti·ka·le die (↔ Horizontale) eine senkrechte Gerade Die Mauerkante bildet eine Vertikale. ver·til·gen mit OBJ ▪ jmd. vertilgt etwas 1. (≈ ausrotten) (Ungeziefer oder Unkraut) mit geeigneten Mitteln vernichten 2. (umg. scherzh.) restlos aufessen Bereits auf den ersten Kilometern habe ich meinen ganzen Proviant vertilgt. Ver·til·gung die (kein Plur.) das Vertilgen1 Ver·til·gungs·mit·tel das ein Mittel, das zur Vernichtung von Unkraut oder Ungeziefer eingesetzt wird Unkraut wird häufig mit chemischen Vertilgungsmitteln bekämpft. ◆ Unkrautver·tip·pen mit SICH (umg.) ▪ jmd. vertippt sich beim Schreiben mit einer Schreibmaschine oder am Computer einen Fehler machen Aus Eile habe ich mich bei dem Wort „Mänsch“ vertippt, es muss natürlich „Mensch“ heißen. ver·to·nen mit OBJ ▪ jmd. vertont etwas eine Melodie zu einem Text oder Film komponieren Eisler vertonte einige Stücke von Brecht. Ver·to·nung die das Vertonen Schuberts Vertonungen einiger Schillerschen Balladen sind noch heute ziemlich unbekannt. ver·trackt Adj. (umg.) schwierig, verworren, ärgerlich Wir hatten uns in eine vertrackte Situation manövriert. ‣ Vertracktheit Ver·trag der RECHTSW. 1. eine (schriftliche) Vereinbarung, in der eine bestimmte Sache rechtsgültig zwischen zwei Parteien geregelt wird Er hat den Vertrag erfüllt/gebrochen/gekündigt/ gelöst/verletzt., Die Laufzeit des Vertrages beträgt drei Jahre., Das Theater nahm eine neue Schauspielerin unter Vertrag. 2. das Dokument, in dem ein Vertrag1 ausgearbeitet ist Sie hat den Vertrag unterschrieben., Der Vertrag trägt das Siegel des Notars. ◆ -sbruch, -text, -verletzung, Arbeits-, Ehe-, Kauf-, Leasing-, Miet-, Pacht-, Werkver·tra·gen I. mit OBJ ▪ jmd. verträgt etwas 1. ohne Schaden etwas aushalten können Ich kann die Hitze/das Klima gut vertragen. 2. gesundheitlich nicht schaden Sie verträgt keinen Kaffee/keinen Rauch., Sie vertragen nur warme Speisen. 3. ertragen, akzeptieren Er verträgt keine Kritik. 4. (schweiz.) etwas austragen (z.B. Zeitungen) II. mit SICH 1. ▪ jmd. verträgt sich mit jmdm. gut miteinander auskommen Wir haben uns vom ersten Tag gut an vertragen. 2. ▪ jmd. verträgt sich wieder mit jmdm. versöhnen Wollen wir uns nicht wieder vertragen? 3. ▪ etwas verträgt sich mit etwas vereinbar sein Alkohol und Tabletten vertragen sich nicht. ver·trag·lich Adj. durch einen Vertrag bestimmt Wir haben das vertraglich festgelegt/geregelt., Ehepartner sind vertraglich gebunden., Wie bewerten Sie als Jurist die vertragliche Seite der Angelegenheit? ver·träg·lich Adj. 1. (≈ umgänglich) so, dass Menschen keine Schwierigkeiten haben, sich mit jmdm. gut zu vertragen Er ist ein verträglicher Mensch. 2. (≈ bekömmlich) so, dass die Einnahme von etwas nicht zu Problemen oder Unwohlsein führt Das Medikament ist gut verträglich. Ver·trags·ab·schluss der das Abschließen eines Vertrags Die erste Rate wird bei Vertragsabschluss gezahlt. Ver·trags·be·din·gung die eine in einem Vertrag genannte Bedingung Ver·trags·bruch der die Nichteinhaltung eines Vertrags ver·trags·brü·chig Adj. so, dass man Vertragsbruch begangen hat Mit der Einstellung seiner Zahlungen wurde er vertragsbrüchig. Ver·trags·dau·er die (kein Plur.) die Laufzeit eines Vetrags Ver·trags·ent·wurf der einem Vertrag vorausgehender Entwurf ver·trags·ge·mäß Adj. (↔ vetragswidrig) dem Vertrag entsprechend Ver·trags·part·ner, Ver·trags·part·ne·rin der einer der beiden Partner, die einen Vertrag schließen

Ver·trags·stra·fe die (≈ Konventionalstrafe) eine Strafe, die jmd. bezahlen muss, wenn er eine vertragliche zugesicherte Leistung nicht wie vereinbart erbringt Nachem die Lieferung entgegen dem Vertrag ein halbes Jahr später kam, wurde die Vertragsstrafe fällig. Ver·trags·ver·hand·lung die

eine Verhandlung, die in der Absicht geführt wird, eine vertragliche Einigung zwischen den Partnern herbeizuführen Ver·trags·werk·statt die

eine Werkstatt, die solche Autos, Geräte oder Maschinen repariert, für die sie vom Hersteller autorisiert ist Ich habe meinen Wagen in die Vertragswerkstatt zur Reparatur gebracht.

ver·trags·wid·rig Adj. (↔ vertragsgemäß) einem Vertrag nicht entsprechend, nicht vertragsgemäß Sie haben den Vertrag unterschrieben, und wenn Sie ihn nicht einhalten, so handeln Sie vertragswidrig. Ver·trau·en das (kein Plur.)

das Gefühl, der feste Glaube, dass man einer Person oder einer Macht persönliche Dinge und Gefühle ohne Risiko sagen kann und dass diese Person oder Macht absolut verlässlich ist Was sie betrifft, so habe ich blindes/grenzenloses/unerschütterliches Vertrauen., Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Gott., Nichts konnte sein Vertrauen zu seinem Freund erschüttern., Sie hat sein Vertrauen enttäuscht/gewonnen/verdient. ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.16 Vertrauen erweckend/vertrauenerweckend, großes Vertrauen erweckend, äußerst/sehr vertrauenerweckend, noch vertrauenerweckender

ver·trau·en ohne OBJ 1. ▪ jmd. vertraut REL. Vertrauen empfinden Vertraue doch, das Leben hat einen Sinn! 2. ▪ jmd. vertraut jmdm. sich auf jmdn. verlassen; jmdn. für zuverlässig halten Geschäftspartner sollten einander vertrauen können., Du kannst ihm blind vertrauen. 3. ▪ jmd. vertraut auf jmdn./etwas glauben, dass jmd. oder etwas in der Lage ist, ein Problem zu lösen Er vertraut auf seine Fähigkeiten/auf seine Kraft., Ich vertraue auf mein Glück. ver·trau·en·er·we·ckend Adj. so, dass man zu jmdm. oder etwas Vertrauen haben kann Seine Ausstrahlung war nicht besonders/ sehr vertrauenerweckend. siehe aber auch ‣ Vertrauen Ver·trau·ens·arzt, Ver·trau·ens·ärz·tin der

ein Arzt, der im Auftrag einer Krankenkasse Krankheitsfälle von Versicherten (im Hinblick auf Arbeitsunfähigkeit) zu begutachten hat Nach dem Betriebsunfall wurde ich vom Vertrauensarzt für vier Wochen krank geschrieben.

ver·trau·ens·bil·dend Adj. POL. eine Handlung, die dazu führen soll, dass das Vertrauen (wieder) wachsen kann Die Hilfsaktion der Regierung war eine vertrauensbildende Maßnahme. Ver·trau·ens·bruch der ein Missbrauch des Vertrauens Nachdem er die private Post seiner Frau geöffnet hatte, machte sie ihm den Vorwurf des Vertrauensbruchs. Ver·trau·ens·fra·ge die 1. (meist Sing.) eine Angelegenheit, bei der das Vertrauen einer Person zu einer anderen entscheidend ist Ob man ihr diese Arbeit geben soll, ist eine Vertrauensfrage. 2. POL. eine Anfrage der Regierung oder des Regierungschefs an die Mitglieder des Parlaments, ob sie noch deren Vertrauen genießen Der Kanzler stellte die Vertrauensfrage. Ver·trau·ens·frau die s. ‣ Vertrauensmann Ver·trau·ens·leh·rer, Ver·trau·ens·leh·re·rin der SCHULE

ein Lehrer an einer Schule, der Schüler bei persönlichen Problemen berät Nachdem ein Schüler in der Schule gestohlen hatte,

wandten sich die Mitschüler an den Vertrauenslehrer.

Ver·trau·ens·mann der 1. (Plur.: ) jmd., der die Interessen einer Gruppe gegenüber übergeordneten Instanzen vertritt Die Verhandlungen mit unseren Auslandsfilialen führen unsere Vertrauensleute. 2. (Plur.: ) jmd., der bei schwierigen oder geheimen Geschäften oder Verhandlungen vermittelt Geheimdiplomatie betrieb man nur mit Vertrauensmännern. Ver·trau·ens·per·son die jmd., der großes Vertrauen genießt Für sie war der Beichtvater zugleich auch eine Vertrauensperson. Ver·trau·ens·sa·che die 1. (meist Sing.) eine Frage des Vertrauens Es ist Vertrauenssache, ob du ihr das sagst.

2. eine vertraulich zu behandelnde Angelegenheit Vertrauenssachen werden nur schriftlich behandelt. Ver·trau·ens·schwund der (kein Plur.) das Nachlassen des Vertrauens in jmdn. Nach der sehr oberflächlichen Behandlung des Arztes empfinde ich einen Vertrauensschwund ihm gegenüber. ver·trau·ens·se·lig Adj. schnell und kritiklos bereit, anderen zu vertrauen Er hat ein vertrauensseligen Wesen und erzählt alles über sein privates Leben. Ver·trau·ens·stel·lung die (kein Plur.) eine (berufliche) Stellung, die Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit erfordert Er hat seine Vertrauensstellung missbraucht. Ver·trau·ens·ver·lust der (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. sein Vertrauen verloren hat Nach dem Streit litt ihre Beziehung unter dem Vertrauensverlust von beiden Seiten. ver·trau·ens·voll Adj. 1. voller Vertrauen Sie können sich jederzeit vertrauensvoll an mich wenden. 2. hoffnungsvoll Sie blickte vertrauensvoll in die Zukunft. ver·trau·ens·wür·dig Adj. so, dass man jmdm. vertrauen kann ver·trau·lich Adj. 1. (≈ geheim) so, dass es nicht an Unbefugte weitergegeben werden darf Er erhielt streng vertrauliche Informationen. 2. (≈ freundschaftlich) so, dass man spürt, dass Menschen schon länger eine enge Beziehung haben Sie sprachen in vertraulichem Ton miteinander. 3. (≈ aufdringlich, zudringlich) so, dass jmd. in übertriebener Weise die Nähe zu jmdm. sucht Wenn man ihn nur freundlich grüßt, wird er sofort plump vertraulich. Ver·trau·lich·keit die 1. (kein Plur.) die Eigenschaft, vertraulich1 zu sein Sie behandelten die Mitteilung mit aller Vertraulichkeit. 2. Aufdringlichkeit, Zudringlichkeit Während der Kinovorstellung bitte keine Vertraulichkeiten! ver·träu·men mit OBJ ▪ jmd. verträumt etwas nichts tun und seine Zeit bewusst mit

Träumereien verbringen

Den ersten Urlaubstag habe ich im Garten auf einem Liegestuhl verträumt., Ich glaube, ich habe meine halbe Jugend(zeit) verträumt.

ver·träumt (Part. Perf. zu „verträumen“) Adj. 1. (≈ versonnen) in Gedanken verloren Sie blickte verträumt übers Meer. 2. einsam gelegen, idyllisch Wir haben in einem verträumten Städtchen gewohnt. ver·traut (Part. Perf. zu „vertrauen“) Adj. 1. sehr eng befreundet Die beiden scheinen sehr vertraut miteinander zu sein. 2. so gut bekannt, dass man es nicht als fremd empfindet Auf der großen Party sah ich viele vertraute Gesichter. 3. so, dass man etwas gut kennt und beherrscht Sie ist mit diesem Computerprogramm bestens vertraut. Ver·trau·te der/die ein sehr guter Freund, eine sehr enge Freundin Seine Geheimnisse konnte er nur einem Vertrauten sagen., Seine Mutter war seine einzige Vertraute, ihr konnte er alles sagen. Ver·traut·heit die (kein Plur.) das Vertrautsein Die Vertrautheit mit dem Thema gab ihr große Sicherheit. ver·trei·ben mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas vertreibt jmdn./ein Tier (aus etwas Dat. ) Menschen oder Tiere zwingen, einen Ort zu verlassen Nach dem Krieg vertrieb man viele Menschen aus ihrer Heimat., Der aufkommende Sturm hat nun auch die letzten Badegäste aus dem Schwimmbad vertrieben. 2. ▪ jmd./etwas vertreibt jmdn./ein Tier verjagen, verscheuchen Vertreib doch mal die Wespen!, Die Abholzung des Waldes hat viele Tiere vertrieben. 3. ▪ jmd. vertreibt etwas (in großem Stil) verkaufen Die Firma vertreibt dieses Produkt in alle Welt. ‣ Vertrieb Ver·trei·bung die das Vertreiben1 die Vertreibung aus dem Paradies ver·tret·bar Adj. so, dass man es vertreten I.4 kann Ich halte einen solchen Standpunkt nicht für vertretbar. ver·tre·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. vertritt jmdn. jmdn. zeitweilig ersetzen Wer vertritt die erkrankte Lehrerin? 2. ▪ jmd. vertritt jmdn. jmds. Interessen, Rechte wahrnehmen Die Gewerkschaften sollen die Arbeitnehmer vertreten., Vor Gericht vertritt mich selbstverständlich mein Anwalt. 3. ▪ jmd. vertritt etwas als Handelsvertreter arbeiten Er vertritt die Produkte der Firma XY.

4. ▪ jmd. vertritt etwas sich zu etwas bekennen und es verteidigen Er vertritt den Grundsatz/den Standpunkt, dass ... II. mit SICH ▪ jmd. vertritt sich etwas 1. unglücklich auftreten und sich das Fußgelenk verletzen oder verstauchen Auf der Treppe bin ich ausgerutscht und habe mir das Fußgelenk vertreten. 2. umherlaufen, um sich wieder Bewegung zu verschaffen Ich muss nach diesem langen Stillsitzen unbedingt raus und mir die Beine vertreten. ▪ sich die Beine vertreten (umg.): nach längerem Sitzen ein wenig laufen, um wieder frisch und gelenkig zu werden Ver·tre·ter, Ver·tre·te·rin der 1. (≈ Handelsverterter)

jmd., der im Namen einer Firma Kunden besucht, neue Produkte vorstellt, Reklamationen entgegennimmt und Bestellungen aufnimmt Er ist Vertreter für Staubsauger. 2. (≈ Stellvertreter) jmd., der jmdn. vertritt I.1 3. (≈ Repräsentant) Die Abgeordneten sind die Vertreter des Volkes. 4. (≈ Exponent) jmd., der für eine bestimmte (Kunst-/Denk-)Richtung typisch ist Franz Marc ist ein typischer Vertreter des Expressionismus.

Ver·tre·tung die 1. das Vertreten I.1., I.2 Er übernimmt die Vertretung der erkrankten Lehrerin. 2. jmd., der jmdn. vertritt I.1 Während des Urlaubes hat der Arzt eine Vertretung. 3. (≈ Delegation) eine Abordnung von Bevollmächtigten Die Mitglieder der UNO sind Vertretungen der einzelnen Staaten. Ver·trieb der (kein Plur.) 1. (kein Plur.) das Vertreiben3 2. eine Firma oder Unternehmensabteilung, die Produkte vertreibt 3 Auf der Messe werden Vertreter der jeweiligen Vertriebe anwesend sein. Ver·trie·be·ne der/die eine Person, die (durch einen Krieg aus der Heimat) vertrieben 1 worden ist Ver·triebs·ab·tei·lung die eine Unternehmensabteilung, die den Vertrieb1 abwickelt Ver·triebs·ge·sell·schaft die eine Firma, die den Vertrieb1 eines oder mehrerer Unternehmen vornimmt Ver·triebs·lei·ter, Ver·triebs·lei·te·rin der Leiter eines Vertriebs2 Ver·triebs·weg der WIRTSCH. der Weg, auf dem ein Wirtschaftsgut vom Hersteller zum Verbraucher gelangt Für viele Kunden ist der Vertriebsweg über die Zwischenhändler einfach zu lang. ver·trim·men mit OBJ ▪ jmd. vertrimmt jmdn. (umg.) verprügeln Früher konnte ein Vater seinen Sohn vertrimmen und glauben, das sei Erziehung. ver·trin·ken mit OBJ ▪ jmd. vertrinkt etwas (umg. abwert. ≈ versaufen) für alkoholische Getränke vergeuden Er hat seine ganzen Ersparnisse/ein Vermögen vertrunken. ver·trock·nen ohne OBJ ▪ etwas vertrocknet an Wassermangel eingehen Im Blumenkasten sind alle Pflanzen vertrocknet. ver·trö·deln mit OBJ ▪ jmd. vertrödelt etwas (umg. abwert. ≈ verbummeln) Zeit sinnlos verstreichen lassen Er hat den ganzen Vormittag vertrödelt. ver·trös·ten mit OBJ ▪ jmd. veröstet jmdn. (auf etwas Akk. ) jmdn. hinhalten, auf später

hoffen lassen

Sie hat unser Treffen abgesagt und mich auf nächste Woche vertröstet., Die Ärzte haben mich mit ihrem „Es wird schon besser werden“ immer wieder vertröstet, statt mir die Wahrheit zu sagen. ver·trot·telt Adj. (umg. abwert.) dumm, einfältig, ungeschickt Er erscheint oft ein wenig vertrottelt, weil er nicht sehr schnell arbeitet.

ver·tun I. mit OBJ ▪ jmd. vertut etwas (abwert. ≈ vergeuden, verschwenden) auf sinnlose Art verbrauchen Mit Spielen vertat er viel Zeit. II. mit SICH ▪ jmd. vertut sich (umg.) sich irren Ich habe mich beim Rechnen/in der Zeit vertan., „Ich bin zu früh?! Oh, entschuldigen Sie bitte, ich habe mich in der Zeit vertan!“ ver·tu·schen mit OBJ ▪ jmd. vertuscht etwas verbergen, verheimlichen Man versuchte, den Skandal zu vertuschen., Lange Zeit versuchte er, seine Trunksucht zu vertuschen. ver·ü·beln mit OBJ ▪ jmd. verübelt jmdm. etwas übel nehmen Er hat es mir sehr verübelt, dass ich vergessen habe, ihn einzuladen., Diesen Scherz hat er mir sehr verübelt.

ver·ü·ben mit OBJ ▪ jmd. verübt etwas (≈ begehen) ausführen Unbekannte Täter verübten einen Anschlag auf den Politiker., Nach dem Mord verübte der Täter Selbstmord. ver·ul·ken mit OBJ ▪ jmd. verulkt jmdn./etwas (umg.) sich über jmdn. oder etwas lustig machen ‣ Verulkung ver·un·fal·len ohne OBJ ▪ jmd. verunfallt (schweiz.) verunglücken ver·un·glimp·fen mit OBJ ▪ jmd. verunglimpft jmdn. (geh.) schmähen, beleidigen Er hatte seinen politischen Gegner verunglimpft. ‣ Verunglimpfung ver·un·glü·cken ohne OBJ 1. ▪ jmd. verunglückt einen Unfall erleiden Bei einem schweren Autounfall verunglückten drei Menschen tödlich., Ihr Mann ist bereits vor zwanzig Jahren mit dem Motorrad verunglückt. 2. ▪ etwas verunglückt ( jmdm.) (scherzh.) misslingen Der Kuchen ist leider ein wenig verunglückt. Ver·un·glück·te der/die jmd., der einen Unfall erlitten hat ver·un·mög·li·chen mit OBJ (schweiz.) ▪ jmd./etwas verunmöglicht etwas

unmöglich machen, verhindern

ver·un·rei·ni·gen mit OBJ (geh.) 1. ▪ jmd./etwas/ein Tier verunreinigt etwas beschmutzen Der Hund hat den Teppich verunreinigt. 2. ▪ etwas verunreinigt etwas unrein machen Die vielen Abgase verunreinigen die Luft. Ver·un·rei·ni·gung die das Verunreinigen ver·un·si·chern mit OBJ ▪ jmd./etwas verunsichert jmdn. unsicher werden lassen Durch solche Aussagen wollte der Trainer die gegnerische Mannschaft verunsichern., Du verunsicherst mich durch dein Lachen., Ich lasse mich von einer dummen Bemerkung nicht gleich verunsichern. Ver·un·si·che·rung die (meist Sing.) das Verunsichern ver·un·stal·ten mit OBJ ▪ jmd./etwas verunstaltet jmdn./etwas entstellen; hässlich machen Der Anbau verunstaltet das ganze Haus., Die Narbe verunstaltet ihr Gesicht. ver·un·treu·en mit OBJ ▪ jmd. veruntreut etwas RECHTSW. unterschlagen; sich etwas unrechtmäßig aneignen, was einem anvertraut worden ist Der Prokurist soll hohe Summen veruntreut haben. Ver·un·treu·ung die RECHTSW.

die unberechtigte Aneignunung einer Sache, die einem anvertraut worden ist; das Veruntreuen ver·ur·sa·chen mit OBJ ▪ jmd./etwas verursacht etwas der Urheber oder die Ursache von etwas Negativem sein Wer hat den Unfall verursacht?, Eine defekte Gasleitung verursachte die Explosion. Ver·ur·sa·cher, Ver·ur·sa·che·rin der jmd., der etwas verursacht (hat) ver·ur·tei·len mit OBJ 1. ▪ jmd. veruteilt jmdn./etwas (zu etwas Dat. ) RECHTSW. ein Gerichtsurteil sprechen Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. 2. ▪ jmd. veruteilt jmdn. missbilligen, ablehnen Sie verurteilte sein Verhalten aufs Schärfste., Wer wollte ihn wegen eines einzigen Fehlers verurteilen? Ver·ur·tei·lung die das Verurteilen Ver·ve die ['vɛrvə] (kein Plur.) (geh.) Begeisterung, Elan, Schwung Sie sind mit Verve an die neue Herausforderung herangegangen. ver·viel·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas vervielfacht etwas stark vermehren Wir haben unser Warenangebot seit Geschäftseröffnung vervielfacht. II. mit SICH ▪ etwas vervielfacht sich größer werden Die Zahl der Ausstellungsbesucher hat sich nach den positiven Zeitungsberichten verfielfacht. Ver·viel·fa·chung die das Vervielfachen I ver·viel·fäl·ti·gen mit OBJ ▪ jmd./etwas vervielfältigt etwas viele Exemplare von

etwas herstellen oder kopieren

Kannst du mit dem Kopierer bitte diesen Text vervielfältigen?, Früher wurden Bücher durch Abschreiben vervielfältigt. Ver·viel·fäl·ti·gung die das Vervielfältigen ◆ -smaschine ver·vier·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas vervierfacht etwas auf die vierfache Anzahl, Menge, Größe bringen Für die Bewältigung der neuen Aufgaben müssen wir die Zahl der Mitarbeiter vervierfachen., Die Verunsicherungen der Leute hat die Wahrscheinlichkeit von Unfällen vervierfacht. II. mit SICH ▪ etwas vervierfacht sich viermal so groß werden Durch eine neue Produktionsweise hat sich die Zahl der Produkte vervierfacht. ver·voll·komm·nen mit OBJ ▪ jmd. vervollkommnet etwas vollkommen,

perfekt machen Sie versucht, ihre Italienischkenntnisse zu vervollkommnen. Ver·voll·komm·nung die (kein Plur.) das Vervollkommnen

ver·voll·stän·di·gen I. mit OBJ ▪ jmd. vervollständigt etwas vollständig machen Er konnte seine Briefmarkensammlung endlich vervollständigen. II. mit SICH ▪ etwas vervollständigt sich etwas wird aus sich selbst vollständig Mit dem Eintritt von Herrn A vervollständigte sich das Team. Ver·voll·stän·di·gung die das Vervollständigen I ver·wach·sen 1 ohne OBJ 1. ▪ etwas verwächst heilen und zunehmend unsichtbar werden Die Wunde verwächst in ein paar Wochen. 2. ▪ jmd./etwas verwächst mit jmdm./etwas zu einer Einheit zusammenwachsen Er ist mit seiner Arbeit/Firma fest verwachsen., Die beiden Stämme sind miteinander verwachsen. ver·wach·sen 2 (Part. Perf. zu „verwachsen“) Adj. (von Menschen und Bäumen) verkrüppelt ver·wa·ckeln mit OBJ ▪ jmd. verwackelt etwas (umg.) ein Foto durch Wackeln bei der

Aufnahme unscharf werden lassen

Ich habe mich gerade beim Fotografieren bewegt und so das Bild verwackelt., Du hast dich gerade bewegt, jetzt ist das Foto verwackelt. ver·wäh·len mit SICH ▪ jmd. verwählt sich (umg.) irrtümlich die falsche Telefonnummer wählen

ver·wah·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verwahrt etwas etwas an einen sicheren Ort legen, um es dort aufzubewahren Sie verwahrt ihren Schmuck im Tresor. II. mit SICH ▪ jmd. verwahrt sich gegen etwas Akk. scharf zurückweisen Gegen diese Anschuldigung möchte ich mich entschieden verwahren!, Damit habe ich nichts zu tun, dagegen verwahre ich mich! ver·wahr·lo·sen ohne OBJ ▪ jmd./etwas verwahrlost 1. als Mensch schmutzig und ungepflegt werden oder geistig-psychisch verkommen Die Bewohner des Elendsviertels verwahrlosen., Die Jugendlichen waren moralisch völlig verwahrlost. 2. als Sache in einen schlechten und ungepflegten Zustand kommen Der Garten verwahrlost immer mehr, da niemand das Unkraut jätet. Ver·wahr·lo·sung die (kein Plur.) 1. (kein Plur.) das Verwahrlosen 2. ein verwahrloster Zustand Ver·wah·rung die (kein Plur.) 1. das Verwahren I Ich habe die Dokumente meinem Sohn in Verwahrung gegeben. 2. sichere Unterbringung, Obhut Mein Pelzmantel ist während meines Theaterbesuchs bei der Garderobe in sicherer Verwahrung., Nach der Morddrohung wurde der Schüler zur Verwahrung in eine Erziehungsanstalt gegeben. 3. RECHTSW. Protest, Einspruch Gegen diesen Vorwurf legte er Verwahrung ein. ver·waist Adj. 1. ohne Eltern 2. (≈ verlassen) In dieser Gegend gibt es viele verwaiste Bauernhöfe. ver·wal·ten mit OBJ ▪ jmd. verwaltet etwas 1. im Auftrag des Besitzers betreuen Er verwaltet ein ein Haus/einen Nachlass/ein Vermögen.

2. verantwortlich leiten, (ein Amt) innehaben Sie verwaltet die Finanzen. Ver·wal·ter, Ver·wal·te·rin der jmd., der etwas verwaltet Ver·wal·tung die 1. (meist Sing.)

alle Vorgänge, die zur Planung, Steuerung, Dokumentation und Kostenrechnung einer öffentlichen Institution oder einer Firma gehören 2. alle Ämter und Behörden in einer Stadt, in einem Bundesland oder in einem Staat 3. die Abteilung, die die Verwaltung1 von etwas durchführt 4. Gebäude oder Räume, in denen die Verwaltung3 untergebracht ist 5. das funktionelle Organisieren; das Verwalten 1 Die Verwaltung seiner vier Häuser übertrug der Besitzer seinen Kindern. Ver·wal·tungs·ap·pa·rat der (≈ Verwaltung2 ) Ver·wal·tungs·auf·ga·ben Plur. Pflichten einer Verwaltung3 Ver·wal·tungs·be·am·te, Ver·wal·tungs·be·am·tin der Beamter in einer Verwaltung Ver·wal·tungs·be·zirk der einer behördlichen Verwaltung1 unterstellter Bezirk Ver·wal·tungs·ge·richt das RECHTSW.

ein Gericht, das über Streitigkeiten im Bereich des öffentlichen Rechts zu entscheiden hat Ver·wal·tungs·ge·richts·hof der

Oberverwaltungsgericht; erste Instanz von Gerichten der allgemeinen Verwaltungsgerichtsbarkeit Ver·wal·tungs·kos·ten Plur. Gebühren und Auslagen, die für die öffentlich-rechtlichen Verwaltungstätigkeiten erhoben werden Für die Ausstellung eines Personalausweises müssen Verwaltungskosten bezahlt werden. Ver·wal·tungs·re·form die Neuordnung der Aufgaben und Zuständigkeiten einer Verwaltung Im Vordergrund der modernen Verwaltungsreformen steht ihre Leistungsfähigkeit. ver·wal·tungs·tech·nisch Adj. in der Art, wie eine Verwaltung arbeitet ver·wan·del·bar Adj. so, dass man es verwandeln I kann ver·wan·deln I. mit OBJ ▪ etwas verwandelt jmdn./etwas 1. völlig verändern Die langwierige Krankheit hatte ihn verwandelt., Der Umbau hat das Haus völlig verwandelt. 2. ▪ jmd./etwas verwandelt etwas in etwas Akk. etwas völlig anders werden lassen, etwas stark verändern Im Frühjahr verwandeln unzählige blühende Krokusse die Wiese in ein Blumenmeer., Der Zauberer verwandelte den Prinz in einen Vogel., Der General verwandelte die Niederlage noch in einen Sieg. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verwandelt sich (zu etwas Dat. /in jmdn./etwas) zu etwas anderem werden, die Gestalt von etwas

annehmen

Sie hat sich von einem Mauerblümchen zu einer selbstbewussten jungen Frau verwandelt., Berlin hat sich nach dem Fall der Mauer total verwandelt. Ver·wand·lung die das (Sich-)Verwandeln ver·wandt Adj. 1. im Verhältnis der Verwandtschaft1 stehend 2. BIOL. (von Tieren, Pflanzen) zur gleichen Gattung, Ordnung gehörig 3. von ähnlicher Art Sie sind sich geistig verwandt., Die beiden haben verwandte Anschauungen., verwandte Kunstrichtungen

Ver·wand·te der/die jmd., mit dem man verwandt1 ist Ver·wandt·schaft die 1.

der Zustand, mit einem anderen Menschen durch gleiche Herkunft, durch Familienbeziehungen verbunden zu sein; das Verwandtsein Durch die Verwandtschaft mit meiner Schwägerin bin ich in der glücklichen Lage, dass ... 2. eine Ähnlichkeit in der Art; eine verbindende Ähnlichkeit auf seelischem oder geistigem Gebiet Die Musik von A hat große

Verwandtschaft mit der von B., Mit ihm verbindet mich eine starke geistige Verwandtschaft. ◆ Geistes-, Seelen3. (kein Plur.) die Gesamtheit der Verwandten An Weihnachten versammelt sich die ganze Verwandtschaft.

ver·wandt·schaft·lich Adj. die Verwandtschaft1 betreffend, auf ihr beruhend Uns verbindet ein verwandtschaftliches

Verhältnis. ver·wanzt Adj. voller Wanzen ver·war·nen mit OBJ ▪ jmd. verwarnt jmdn. jmds. Verhalten offiziell und unter Androhung von Konsequenzen tadeln Der Verkehrsteilnehmer wurde polizeilich verwarnt. Ver·war·nung die 1. (kein Plur.) das Verwarnen 2. eine Mitteilung über ein zu zahlendes Bußgeld Weil ich falsch geparkt hatte, bekam ich eine schriftliche Verwarnung. ver·wa·schen Adj. 1. durch häufiges Waschen ausgebleicht Sie hatte eine verwaschene Jeans an. 2. (≈ unbestimmt ↔ deutlich, exakt) so unklar, dass man es nicht verstehen kann Er gebrauchte einen so verwaschenen Ausdruck, dass ich ihn nicht verstehen konnte., Seine Ausprache war so verwaschen, dass ich nachfragen musste. 3. (≈ blass, wässrig ↔ strahlend, intensiv, stark leuchtend ) so, dass eine Farbe nicht mehr ihre Strahlkraft hat Die rote Farbe ihres Rocks wirkte verwaschen. ver·wäs·sern mit OBJ ▪ jmd. verwässert etwas 1. mit zu viel Wasser verdünnen Wer hat den Wein verwässert? 2. (abwert.) den ursprünglichen Gehalt abschwächen Er verwässerte den Text/die Darstellung. ver·wech·seln mit OBJ 1. ▪ jmd. verwechselt jmdn./etwas mit jmdm./etwas in dem Glauben sein, dass jmd. oder etwas eine andere Person oder Sache ist Er verwechselte sie mit ihrer Zwillingsschwester., Die beiden Begriffe kann man nun wirklich leicht verwechseln. 2. ▪ jmd. verwechselt etwas mit etwas Dat. vertauschen Mein Freund hat gestern versehentlich seine Jacke mit meiner verwechselt. Ver·wechs·lung die das Verwechseln ver·we·gen Adj. (geh.) draufgängerisch, kühn, sehr mutig Er spielt in dem Film einen verwegenen Helden. Ver·we·gen·heit die (kein Plur.) verwegene Art ver·we·hen I. mit OBJ ▪ etwas verweht etwas (haben) durch Wind wegtreiben oder durch Schnee zuschütten Der Wind verwehte die Spuren im Sand., Der Herbstwind verweht die Blätter der Bäume. II. ohne OBJ ▪ etwas verweht (geh. sein) sich verlieren Die Rufe verwehten im Wind. ver·weh·ren mit OBJ ▪ jmd. verwehrt jmdm. etwas (geh.) verweigern, nicht erlauben, verbieten Man verwehrte mir den Zutritt. Ver·we·hung die das Verwehen ver·weich·li·chen I. mit OBJ ▪ etwas verweichlicht jmdn. (haben) bewirken, dass man die (körperliche, seelische) Widerstandskraft verliert Seine Lebensweise hat ihn völlig verweichlicht., Als ehemaliger Offizier glaubt er, alle seine Enkel seien einfach völllig verweichlicht. II. ohne OBJ ▪ jmd. verweichlicht (sein) seine (körperliche) Widerstandskraft verlieren Mein einst durchtrainierter und abgehärteter Freund ist inzwischen ziemlich verweichlicht. Ver·weich·li·chung die (kein Plur.) das Verweichlichen Ver·wei·ge·rer der jmd., der etwas verweigert ◆ Kriegsdienstver·wei·gern I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verweigert etwas (≈ ablehnen) mit Entschiedenheit sagen, dass man etwas nicht tun will Er will den Wehrdienst verweigern., Er verweigerte den Befehl/die Zustimmung., Der Kranke verweigert die Nahrung (≈ will nicht essen). 2. ▪ jmdm. etwas verweigern (↔ gewähren) nicht erlauben Ihm wurde die Einreise verweigert. II. ohne OBJ ▪ jmd. verweigert den Wehrdienst verweigern Er hat verweigert. III. mit SICH ▪ jmd. verweigert sich jmdm. in einer bestehenden Beziehung den sexuellen Kontakt ablehnen Weil sie das Vertrauen verloren hatte, verweigerte sie sich ihrem Mann. Ver·wei·ge·rung die das Verweigern ◆ Befehls-, Wehrdienstver·wei·len ohne OBJ ▪ jmd. verweilt irgendwo (geh.) bleiben, sich aufhalten Beim Anblick des Kunstwerks verweilte er davor in Schweigen. ‣ Verweildauer ver·weint Adj. durch Weinen gerötet und verschwollen Sie hatte verweinte Augen.

Ver·weis der 1. eine strenge Rüge Sein Zuspätkommen trug ihm einen (scharfen) Verweis ein. 2. (≈ Hinweis)

eine Angabe, die besagt, dass man an einer genannten anderen Stelle (in der Literatur) zu einem Thema passende oder dafür wichtige weiterere Informationen findet Das Buch enthält zahlreiche Verweise auf andere Textstellen/auf weiterführende Literatur. ver·wei·sen I. mit OBJ ▪ jmd. verweist (jmdn.) auf etwas Akk. hinweisen, aufmerksam machen Der Professor verwies seine Studenten auf eine vertiefende Übung im nächsten Semester., Ich verweise in diesem Zusammenhang nur auf die frühen Romane dieses Autors. II. mit OBJ 1. ▪ jmd. verweist jmdn. an jmdn./etwas veranlassen, dass man sich an eine andere Person oder Abteilung wenden soll Man verwies mich an die Geschäftsleitung. 2. ▪ jmd. verweist jmdn. etwas Gen. den Aufenthalt an einem bestimmten Ort verbieten Man verwies ihn des Landes., Der Spieler wurde des Platzes/vom Platz verwiesen. ver·wel·ken ohne OBJ ▪ etwas verwelkt welk werden Die Tulpen in der Vase sind schnell verwelkt. ver·wend·bar Adj. so, dass man es zu einem bestimmten Zweck verwenden kann Das Gerät ist vielseitig verwendbar. ver·wen·den I. mit OBJ 1. ▪ jmd. verwendet etwas (für/zu etwas Akk. ) benutzen Ich verwende zum Kochen nur die besten Zutaten., Welches Lehrbuch haben Sie verwendet? 2. ▪ jmd. verwendet etwas (aus etwas Dat. ) verwerten Er verwendete Daten aus früheren Untersuchungen. 3. ▪ jmd. verwendet etwas (für etwas Akk. ) gebrauchen, verbrauchen Wir haben unsere Ersparnisse für den Kauf neuer Möbel verwendet. II. mit SICH ▪ jmd. verwendet sich für jmdn. (geh. ≈ fürsprechen) für jmdn. eintreten Er verwendete sich für ihn bei der Parteiführung, um ihm die Karriere zu sichern. Ver·wen·dung die (kein Plur.) das Verwenden I Ver·wen·dungs·zweck der das, wofür etwas verwendet werden soll ver·wer·fen mit OBJ ▪ jmd. verwirft etwas (nach vorausgegangenem Abwägen) für unbrauchbar befinden Ich habe die Idee/den Plan wieder verworfen. ver·werf·lich Adj. (geh.) moralisch schlecht, verdammenswert Dieses Verbrechen ist eine verwerfliche Tat. Ver·wer·fung die 1. (kein Plur.) das Verwerfen Die Verwerfung dieser Pläne hat Konsequenzen. 2. GEOGR. die Verschiebung von Gesteinslagerungen, die in Schollen zerbrechen ver·wer·ten mit OBJ ▪ jmd./etwas verwertet etwas (noch für etwas) verwenden, gebrauchen,

benutzen

Die Kinder verwerten Wollreste bei Bastelarbeiten., Die Kompostieranlage verwertet Gartenabfälle., Für seinen Vortrag verwertete er Aufzeichnungen seiner letzten Veröffentlichung. Ver·wer·tung die das Verwerten ◆ Abfallver·we·sen ohne OBJ ▪ jmd./etwas verwest (als Leiche, Tierkadaver) durch Verwesung zerstört

werden

Ver·we·sung die (kein Plur.) der Abbau organischer Substanzen durch Bakterien unter Luftzufuhr ver·wet·ten mit OBJ ▪ jmd. verwettet etwas beim Wetten verlieren Er hat seine gesamten Ersparnisse verwettet. ver·wi·ckeln I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verwickelt jmdn. (in etwas Akk. ) jmdn. in eine (unangenehme) Sache hineinziehen Er wurde in eine Affäre/in einen Unfall verwickelt., Sie verwickelte ihn in ein langes Gespräch. II. mit SICH ▪ jmd./etwas verwickelt sich (in etwas Akk. ) 1. völlig durcheinandergeraten, ineinanderschlingen Die Wolle/Das Seil hat sich verwickelt. 2. sich verhaken und hängen bleiben Die Angelschnur hat sich im Schilf verwickelt. 3. (übertr.) sich in etwas verstricken Der Angeklagte verwickelte sich in Widersprüchen. Ver·wick·lung die (meist Plur.) Schwierigkeit, unangenehme Situation Es kam zu diplomatischen Verwicklungen.

ver·wil·dern ohne OBJ 1. ▪ etwas verwildert von Unkraut überwuchert werden Seitdem der Garten nicht mehr gepflegt wird, verwildert er. 2. ▪ jmd. verwildert als Person aus einem gepflegten Zustand geraten und schlechte Eigenschaften annehmen Die Kinder sind durch Vernachlässigung richtig verwildert. 3. ▪ ein Tier verwildert als Haustier wieder wild in der freien Natur zu leben beginnen Die entlaufene Katze verwilderte. ver·win·den mit OBJ ▪ jmd. verwindet etwas (geh. ≈ verkraften) über etwas hinwegkommen Sie hat seinen Tod nie verwunden. ver·win·kelt Adj. mit vielen Winkeln Wir liefen durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. ver·wir·ken mit OBJ ▪ jmd. verwirkt etwas (geh.) verlieren, einbüßen Er hatte endgültig sein Recht verwirkt., Damit hatten sie ihr Leben verwirkt. ver·wirk·li·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verwirklicht etwas (≈ realisieren) bewirken, dass etwas Wirklichkeit wird Sie konnten ihren Traum vom eigenen Haus verwirklichen. II. mit SICH 1. ▪ etwas verwirklicht sich wirklich werden Seine Pläne/Seine Befürchtungen haben sich verwirklicht. 2. ▪ jmd. verwirklicht sich seine Persönlichkeit und sein Können im Zusammenhang mit einer Aufgabe in einer bestimmten Umgebung entfalten Sie kann sich in ihrer neuen Position endlich verwirklichen. Ver·wirk·li·chung die das Verwirklichen ver·wir·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. verwirrt jmdn. unsicher machen, aus der Fassung bringen Jetzt hast du mich mit deinen Fragen total verwirrt! 2. ▪ jmd. verwirrt etwas in Unordnung bringen, durcheinanderbringen Du hast die Fäden/das Garn völlig verwirrt. Ver·wirr·spiel das das absichtliche Stiften von Verwirrung Ver·wir·rung die 1. (≈ Durcheinander) ein chaotischer Zustand, in dem keine klaren Verhältnisse herrschen Am Morgen herrschte allgemeine Verwirrung, denn es gab noch keine Informationen über die Sachlage. ▪ Verwirrung stiften : bewusst dafür sorgen, dass Unklarheit entsteht 2. ein Zustand geistig-psychischer Undeutlichkeit und Haltlosigkeit Nach der Operation fiel sie in den Zustand geistiger Verwirrung. ver·wi·schen I. mit OBJ ▪ jmd. verwischt etwas 1. über etwas wischen und es dadurch undeutlich werden lassen Er verwischte mit der Hand versehentlich seine Unterschrift. 2. (≈ die Zeichen von etwas beseitigen) Die Einbrecher hatten alle Spuren verwischt. II. mit SICH ▪ etwas verwischt sich undeutlich werden Allmählich verwischten sich meine Eindrücke/die Unterschiede zwischen ... ver·wit·tern ohne OBJ ▪ etwas verwittert etwas ist dem Prozess der Verwitterung ausgesetzt Die Mauern der alten Burg verwittern seit Jahrhunderten. Ver·wit·te·rung die (meist Plur.)

der durch äußere Einflüsse bewirkte Zerfall von Gesteinen und Mineralien nahe der Erdoberfläche ver·wit·wet Adj. so, dass man Witwe oder Witwer ist Seit zwei Jahren ist sie verwitwet. ◆ der/die Verwitwete ver·wöh·nen mit OBJ ▪ jmd. verwöhnt jmdn. 1. jmdm. übermäßig viel Gutes zukommen lassen Die Großmutter verwöhnt ihre Enkel. 2. es jmdm. besonders gut gehen lassen Es war sein größter Wunsch, seine Freundin zum Geburtstag einmal richtig zu verwöhnen. ver·wor·fen Adj. (geh.) moralisch minderwertig, lasterhaft Er ist ein verworfener Mensch. ver·wor·ren Adj. (geh.) konfus, kompliziert, unübersichtlich Die Lage ist nach wie vor sehr verworren., Nach dem Genuss von so viel Alkohol sprach er verworren. ‣ Verworrenheit ver·wund·bar Adj. 1. leicht zu verwunden 2. leicht zu kränken, empfindlich Er verträgt keine Kritik, er ist leicht verwundbar. ver·wun·den mit OBJ ▪ jmd. verwundet jmdn./ein Lebewesen jmdm. (mit etwas) eine

Wunde zufügen

Der Soldat wurde im Krieg sehr schwer/nur leicht verwundet., Der Jäger traf das Tier nicht tödlich, sondern verwundete es nur.

ver·wun·der·lich Adj. sonderbar, erstaunlich Es ist schon verwunderlich, dass ... ver·wun·dern mit OBJ ▪ etwas verwundert jmdn. bewirken, dass jmd. erstaunt ist Der Anruf verwunderte sie., Es verwundert mich nicht, dass ... Ver·wun·de·rung die (kein Plur.) das Verwundern, Erstauntsein Zu meiner großen Verwunderung hat er sein Studium abgebrochen. Ver·wun·de·te der/die jmd., der verwundet ist Ver·wun·dung die 1. (kein Plur.) das Verwundetwerden 2. Wunde, Verletzung ver·wun·schen Adj. (veralt.) verzaubert Man sagt, dies sei ein verwunschenes Schloss., in einem verwunschenen Garten ver·wün·schen mit OBJ ▪ jmd. verwünscht jmdn./etwas 1. (≈ verfluchen) Er verwünschte sein Auto, als es nicht ansprang. 2. (veralt.) verzaubern ▪ verwünscht!: verflucht! ver·wur·zelt Adj. 1. mit den Wurzeln im Erdreich verankert Die gepflanzten Bäume sind bereits gut verwurzelt. 2. (übertr.) mit etwas tief verbunden Der Maler ist tief in der Tradition/in seiner Heimat verwurzelt. ver·wüs·ten mit OBJ ▪ jmd./etwas verwüstet etwas Verwüstung anrichten Der Wirbelsturm hat weite Teile des Landes verwüstet. Ver·wüs·tung die (völlige) Zerstörung ver·za·gen ohne OBJ ▪ jmd. verzagt (geh.) an etwas oder sich so sehr zweifeln, dass man den Mut verliert Als sie sahen, welche Anforderungen an sie gestellt wurden, verzagten sie. ‣ Verzagtheit ver·zäh·len mit SICH ▪ jmd. verzählt sich falsch zählen Beim Herausgeben des Wechselgeldes hat sie sich verzählt. ver·zap·fen mit OBJ ▪ jmd.verzapft etwas (umg. abwert. ≈ reden) in Verbindung mit einem Substantiv, das etwas Negatives bezeichnet, wie „Blödsinn“, „Mist“, „Schwachsinn“ Hat er wieder Unsinn/Blödsinn verzapft? ver·zau·bern mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verzaubert jmdn./etwas durch Zauberei zu etwas anderem machen Die Hexe verzauberte den Prinzen in einen Frosch. 2. ▪ etwas verzaubert jmdn. tief beeindrucken und beglücken Ihr Gesang hat das Publikum verzaubert. ver·zehn·fa·chen I. mit OBJ ▪ jmd. verzehnfacht etwas auf die zehnfache Anzahl, Menge, Größe bringen In den letzten Jahren hat er den Umsatz verzehnfacht. II. mit SICH ▪ etwas verzehnfacht sich zehnmal so groß werden Die Zahl der Hilfswilligen hat sich verzehnfacht. Ver·zehr der (kein Plur.) das Verzehren I Ver·zehr·bon der eine Essensmarke oder -gutschein, gegen deren Vorlage man Speisen und Getränke erhält ver·zeh·ren I. mit OBJ ▪ jmd. verzehrt etwas (geh.) essen (und trinken) Auf der Reise verzehrte er seinen Proviant. II. mit SICH ▪ jmd. verzehrt sich (geh.) sich so sehnen, dass man darunter leidet Er verzehrte sich in Liebe zu ihr. ver·zeich·nen mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verzeichnet ( jmdn./etwas) schriftlich anführen, erfassen Das Buch verzeichnet alle Olympiasieger., Die Statistik verzeichnet 1500 Fälle. 2. ▪ jmd. verzeichnet etwas (etwas Positives) bemerken oder festellen Der Verein konnte im letzten Jahr einen Anstieg der Mitgliederzahl verzeichnen. 3. falsch zeichnen und damit künstlerisch wertlos machen Er hat die Porträts alle verzeichnet. Ver·zeich·nis das eine Liste oder Aufstellung von etwas Am Ende des Kataloges finden sie ein alphabetisches Verzeichnis der lieferbaren Bücher.

ver·zei·gen mit OBJ ▪ jmd. verzeigt jmdn. (wegen etwas Dat. ) (schweiz.) anzeigen Wegen des Ladendiebstahls hat man ihn bei der Polizei verzeigt. Ver·zei·gung die (schweiz.) Anzeige ver·zei·hen mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. verzeiht (jmdm.) (etwas) (≈ entschuldigen, vergeben ↔ nachtragen) sagen, dass man jmds. Fehler, Schuld oder Vergehen vergessen und nicht mehr erwähnen will, weil man seine Entschuldigiung angenommen hat Sie hat

ihm seinen Fehltritt verziehen., Sie hat ihm nie verziehen, dass ..., Er kann einfach nicht verzeihen. ▪ Verzeihen Sie bitte (die Störung)! : als Höflichkeitsfloskel verwendet, um eine Frage an jmdn. einzuleiten ▪ Verzeihen Sie bitte! : als Höflichkeitsfloskel verwendet, wenn man im Gedränge sich an jmdm. vorbeischieben muss

ver·zeih·lich Adj. (↔ unverzeihlich) so (harmlos), dass man es verzeihen kann Das war ein verzeihlicher Fehler. Ver·zei·hung die (kein Plur.) (≈ Vergebung, Entschuldigung) das Verzeihen Er hat mich um Verzeihung gebeten. ver·zer·ren I. mit OBJ TECHN. ▪ etwas verzerrt (etwas) nicht richtig wiedergeben, verändern Der Lautsprecher verzerrt den Klang der Musik., Die neuen Lautsprecher verzerren ein wenig. II. mit OBJ 1. ▪ jmd./etwas verzerrt etwas entstellen, nicht objektiv wiedergeben Eine solche Darstellung verzerrt die wirklichen Verhältnisse. 2. ▪ jmd. verzerrt etwas überdehnen und verletzen Er verzerrte sich beim Sport einen Muskel. 3. ▪ jmd. verzerrt etwas in entstellender Weise anspannen, verziehen Sie verzerrte ihr Gesicht vor Zorn. III. mit SICH ▪ etwas verzerrt sich aufgrund eines Gefühls zu einer bestimmten Form verzogen werden Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen. Ver·zer·rung die 1. (kein Plur.) das Verzerren 2. etwas Verzerrtes ver·zet·teln mit SICH ▪ jmd. verzettelt sich nicht vorankommen, weil man zu viele Dinge zugleich tun möchte und so keines richtig machen kann Ich habe mich bei den vielen Arbeiten neben meiner Doktorarbeit verzettelt. Ver·zicht der (kein Plur.) das Verzichten Er hatte seinen Verzicht auf das Haus erklärt. ver·zich·ten ohne OBJ ▪ jmd. verzichtet (auf etwas Akk. ) sich enthalten, nicht in Anspruch

nehmen, nicht benutzen

Da er in einem Benefizkonzert spielte, verzichtete er auf die Gage., Auf die Frage, ob er auf einer Belohnung bestehe, sagte er nur: „Ich verzichte.“ Ver·zicht·er·klä·rung die eine offizielle Erklärung, dass man auf etwas verzichtet

ver·zie·hen I. mit OBJ (haben) 1. ▪ jmd. verzieht jmdn. (abwert.) falsch erziehen, verwöhnen Die Eltern verziehen ihr einziges Kind. 2. ▪ jmd. verzieht etwas (zu etwas Dat. ) anspannen und in eine andere Form bringen Sie hat das Gesicht vor Abscheu zu einer Grimasse verzogen., Selbst als ich ihm das sagte, verzog er keine Miene. II. ohne OBJ ▪ jmd. verzieht (sein ≈ umziehen) an einen anderen Ort ziehen Er ist in eine andere Stadt verzogen. III. mit SICH (haben) 1. ▪ jmd./etwas verzieht sich irgendwohin an einen anderen Ort bewegen (und verschwinden) Das Gewitter hat sich verzogen. 2. ▪ etwas verzieht sich aus der Form geraten, sich werfen Das Holz hat sich verzogen. 3. ▪ jmd. verzieht sich irgendwohin (umg.) verschwinden Er verzog sich beleidigt in sein Zimmer. ver·zie·ren mit OBJ ▪ jmd. verziert etwas (mit etwas Dat. ) mit Zierrat versehen, (aus)schmücken Sie verzierte ihre Bluse mit Stickereien., Wer hat die Torte so schön verziert? Ver·zie·rung die 1. (kein Plur.) das Verzieren 2. (≈ Ornament) das, womit etwas verziert wird ver·zin·sen I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verzinst etwas BANKW. (von Banken) Zinsen zahlen Mit wie viel Prozent verzinst die Bank das Sparbuch? II. mit SICH ▪ etwas verzinst sich BANKW. Zinsen abwerfen Das Guthaben verzinst sich in zehn Jahren um das Doppelte. ver·zö·gern I. mit OBJ ▪ jmd./etwas verzögert etwas 1. bewirken, dass etwas später als erwartet oder geplant eintritt

Technische Probleme mit der Musikanlage verzögerten den Beginn des Konzerts. 2. verlangsamen Eine Reihe von Pannen verzögert die Entwicklung des neuen Autos. II. mit SICH ▪ etwas verzögert sich später als vorgesehen eintreten Der Anpfiff des Spiels verzögerte sich um wenige Minuten. Ver·zö·ge·rung die das (Sich-)Verzögern Ver·zö·ge·rungs·tak·tik die (kein Plur.)

der Versuch, eine Entwicklung durch bestimmte Manöver zum eigenen Vorteil zu verlangsamen ver·zol·len mit OBJ ▪ jmd. verzollt etwas für etwas Zoll zahlen Bei der Einfuhr aus Übersee müssen die Waren verzollt werden. ver·zückt Adj. (geh.) hingerissen, voller Begeisterung Ver·zü·ckung die (kein Plur.) das Verzücktsein Ver·zug der (kein Plur.) (≈ Rückstand) Er ist mit seiner Arbeit/mit der Rückzahlung des Kredits im Verzug. Ver·zugs·zin·sen Plur. vom Schuldner bei verspäteter Zahlung zu zahlende Zinsen ver·zwei·feln ohne OBJ ▪ jmd. verzweifelt (an jmdm./etwas) alle Hoffnung auf Besserung verlieren Viele der Erdbebenopfer, deren Hab und Gut zerstört worden war, verzweifelten., Sie verzweifelte an ihrer Ehe. ver·zwei·felt (Part. Perf. zu „verzweifeln“) Adj. 1. so verbissen, dass man auf nichts mehr Rücksicht nimmt Am Ende des Buches liefern sich die beiden Ritter einen verzweifelten Kampf auf Leben und Tod. 2. so aussichtslos, dass es überhaupt keine Hoffnung gibt Die Hungernden in dieser Region befinden sich in einer verzweifelten Lage. Ver·zweif·lung die (kein Plur.) ein Zustand großer Hoffnungslosigkeit und Depression Aufgrund der Ausweglosigkeit der Situation geriet er in große Verzweiflung. Ver·zweif·lungs·tat die eine aus Verzweiflung begangene Tat Der Selbstmord war eine reine Verzweiflungstat. ver·zwei·gen mit SICH ▪ etwas verzweigt sich sich teilen und in verschiedene Richtungen auseinandergehen, sich gabeln In einem Meter Höhe verzweigen sich an diesem Baum die Äste zum ersten Mal. Ver·zwei·gung die 1. (kein Plur.) das Verzweigen 2. die Stelle, an der sich etwas verzweigt 3. (schweiz.) Autobahndreieck, Abzweigung, Kreuzung ver·zwickt Adj. (umg. ≈ vertrackt) schwierig, kompliziert Das ist eine verzwickte Lage. Ves·per die 1. REL. Abendgottesdienst 2. (süddt.) eine kleine, kalte Zwischenmahlzeit Ves·ti·bül das (geh.) Eingangshalle (zum Beispiel in einem Hotel oder einem Theater) Ve·suv der (kein Plur.) ein Vulkan bei Neapel Ve·te·ran der 1. MILIT. ein entlassener Soldat, der eine lange Dienstzeit hinter sich hat 2. (umg.) jmd., der in einem bestimmten Bereich schon lange arbeitet und sehr erfahren ist Ve·te·ri·när, Ve·te·ri·nä·rin der (≈ Tierarzt) Ve·te·ri·när·me·di·zin die (kein Plur.) (≈ Tiermedizin) ve·te·ri·när·me·di·zi·nisch Adj. (≈ tiermedizinisch) Ve·to das offizieller Einspruch Mehrere Abgeordnete haben bereits ihr Veto gegen diesen Beschluss eingelegt. Ve·to·recht das das Recht, ein Veto einlegen zu können Er hat von seinem Vetorecht Gebrauch gemacht. Vet·ter der (≈ Cousin) Sohn des Onkels oder der Tante

Vet·tern·wirt·schaft die (kein Plur.) (abwert.)

der Zustand, dass nicht Können und Leistung, sondern verwandtschaftliche Beziehungen ausschlaggebend für den beruflichen Aufstieg sind v-för·mig/V-för·mig Adj. wie der Buchstabe V geformt VHS die (kein Plur.) 1. Abkürzung von „Volkshochschule“ 2. eine bestimmte Form von Videotechnik ◆ VHS-Kassette via Präp. +Akk. 1. (auf dem Weg) über Er fliegt via Dallas nach San Francisco. 2. durch Sie können auch via Barscheck bezahlen. Vi·a·dukt der/das über größere Talabschnitte führende Brücke Vi·a·g·ra® das ein Medikament gegen Potenzstörungen für Männer Vi·b·ra·phon, a. Vi·b·ra·fon das ein Schlaginstrument (Metallstäbe werden mit Hämmerchen geschlagen) Vi·b·ra·ti·on die Schwingung, feine Erschütterung Trotz des Fluglärms gab es in den umliegenden Wohnhäusern keine Vibrationen. vi·b·ra·ti·ons·frei Adj. ohne Vibrationen Vi·b·ra·tor der ein Gerät, mit dessen Hilfe mechanische Schwingungen erzeugt werden vi·b·rie·ren ohne OBJ ▪ etwas vibriert schwingen, erzittern, beben Die Gitarrensaite vibriert., Der Fußboden vibrierte, als der schwere Lastwagen am Haus vorbeifuhr. Vi·deo das 1. ein System zur magnetischen Filmaufzeichnung und zur Wiedergabe über ein Fernsehgerät 2. kurz für „Videoband“, „Videoclip“, „Videogerät“, „Videokassette“, „Videorekorder“ Vi·deo·auf·zeich·nung die Bild-, Filmaufzeichnung auf einem Videoband Vi·deo·band das ein Magnetband zur Speicherung und Wiedergabe von Videoaufzeichnungen Vi·deo·clip der ein kurzer Videofilm, der zu einem bestimmten Musikstück gedreht wird Video·disc die eine schallplattenähnliche Speicherplatte für Videoaufzeichnungen Vi·deo·ge·rät das (≈ Videorekorder) Vi·deo·ka·me·ra die eine kleine Kamera zum Aufnehmen von Videofilmen Vi·deo·kas·set·te die

eine Kassette zum Einlegen in einen Videorekorder, die das Speichern und Abspielen von Videofilmen ermöglicht Vi·deo·kon·fe·renz die

eine virtuelle Konferenz, bei der sich die Teilnehmer auf Videobildschirmen sehen können, ohne an einem realen Ort versammelt zu sein Vi·deo·künst·ler, Vi·deo·künst·le·rin der

jmd., der sich mit der künstlerischen Gestaltung von Videofilmen und deren Präsentation als Kunstwerk beschäftigt Vi·deo·re·kor·der, a. Vi·deo·re·cor·der der ein Gerät zum Aufzeichnen von Fernsehsendungen und zum Abspielen von Videofilmen Vi·deo·spiel das

ein Spiel, das mithilfe eines an einen Fernseher angeschlossenen Zusatzgeräts gespielt wird, wobei die Spieler in das auf dem Bildschirm dargestellte Spielgeschehen eingreifen können Vi·deo·text der

von Fernsehsendern angebotene Zusatzinformationen, die man abrufen und auf dem Bildschirm lesen kann Vi·deo·thek die ein Geschäft, das gegen Entgelt Videofilme verleiht

Vi·deo·ü·ber·wa·chung die die Überwachung öffentlicher Orte und Plätze mit Videokameras vi·die·ren mit OBJ ▪ jmd. vidiert etwas (österr.) unterschreiben, beglaubigen Vie·che·rei die (umg.) 1. große Anstrengung, Strapaze 2. Gemeinheit, Rohheit, Niedertracht Vieh das (kein Plur.) 1. Sammelbegriff für alle Nutz-, Schlacht- und Zuchttiere, die in der Landwirtschaft eine Rolle spielen 2. Sammelbegriff für Rinder Im Frühjahr wird das Vieh auf die Alm getrieben. 3. (umg.) Rohling; roher, brutaler Mensch Dummes Vieh! ▪ jemanden wie ein Stück Vieh behandeln : jmdn. nicht so behandeln, wie man normalerweise mit einem Menschen umgeht Vieh·be·stand der das gesamte Vieh1, das z.B. zu einem Bauernhof oder einer größeren ökonomischen Einheit gehört Der Viehbestand Bayerns ist erheblich. Vieh·fut·ter das (kein Plur.) das Futter, das an Vieh verfüttert wird Vieh·han·del der (kein Plur.) der Handel mit allen Arten von Nutz-, Schlacht- und Zuchttieren Vieh·händ·ler, Vieh·händ·le·rin der jmd., der Viehhandel betreibt Vieh·her·de die eine Herde von Großvieh (Rinder, Schweine, Pferde, Esel) oder Kleinvieh (Ziegen, Schafe) vie·hisch Adj. (abwert. ≈ bestialisch) sehr roh und primitiv im Verhalten Vieh·seu·che die Infektionskrankheiten von Nutz- und Zuchttieren Vieh·trän·ke die eine Wasserstelle, an der das Vieh trinken kann Vieh·zeug das (kein Plur.) (umg.) 1. (abwert.) Kleinvieh; in der Wohnung gehaltene Tiere 2. Tiere, die man als lästig empfindet, zum Beispiel Fliegen Vieh·zucht die (kein Plur.) die Zucht von Nutzvieh viel I. Pron. 1. (Plur.) eine große Menge oder Anzahl von einzelnen Dingen Wir haben nicht mehr viele Freunde., Bei dem Unglück gab es viele Verletzte., Wir haben viel Schönes im Urlaub erlebt., viele Wochen lang, viele Kilometer entfernt, in vielen Fällen 2. (Sing.) (≈ wenig) eine große Menge einer Gesamtheit Sie trinkt viel Kaffee., Er hat viel Blut verloren., Ich habe momentan sehr viel Arbeit., In vielem gebe ich dir Recht., Er kann vieles nicht verstehen. 3. verwendet in einer formelhaften Redeweise viel Glück!, viel Spaß!, vielen Dank! II. Adv. 1. häufig, wiederholt Wir sind früher viel ins Theater gegangen., Warst du auch schon in der viel besuchten/diskutierten/gerühmten Ausstellung?, Sie ist eine viel umworbene/beschäftigte Schauspielerin., Er schläft viel. 2. verwendet, um ein Adjektiv im Komparativ zu verstärken Dem Patienten geht es jetzt schon viel besser. 3. verwendet, um ein Adjektiv mit „zu“ zu verstärken Der Mantel ist mir viel zu groß. III. Partikel (umg.) verwendet, um rhetorische Fragen zu verstärken Was soll ich dir noch viel erzählen ... ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.16 eine viel befahrene/vielbefahrene Straße, ein viel beschäftigter/vielbeschäftigter Schauspieler, ein viel gefragter/vielgefragter Autor, ein viel gepriesenes/vielgepriesenes Werk, ein viel diskutierter/vieldiskutierter Film, ein viel erörtertes/vielerörtertes Thema, ein viel gelesenes/vielgelesenes Buch, ein viel gereister/vielgereister Mann, eine viel gekaufte/vielgekaufte CD, ein viel sagender/vielsagender Blick, ein viel versprechendes/vielversprechendes Projekt, ein viel zitierter/vielzitierter Artikel, viel zu viel, zu viel Regen, zu viele Menschen, so viel arbeiten, dass ..., wir haben gleich viel ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 soviel ich weiß, ..., gleichviel, ob er kommt oder nicht, vielmal(s), sehr vielsagend, vielsagender, am vielsagendsten, sehr vielversprechend, vielversprechend, am vielversprechendsten ◆ Kleinschreibung → R 3.15 die vielen, in vielem, mit vielem, um vieles, vieles erlebt haben ◆ Klein- oder Großschreibung → R 3.15 das Lob der vielen/Vielen viel·deu·tig Adj. mehrere Bedeutungen habend Was mag sie mit dieser vieldeutigen Bemerkung gemeint haben? Viel·eck das geometrische Figur mit mindestens drei Eckpunkten Das Dreieck, Viereck ... das n-Eck sind Beispiele für das Vieleck.

vie·ler·lei Adj. von vielen verschiedenen Arten Du kannst zwischen vielerlei Wurst und Käse wählen. vie·ler·orts Adv. an vielen Orten Die anhaltenden Schneefälle haben die Lawinengefahr vielerorts wieder erhöht. viel·fach Adj. mehrfach Sie ist vielfache Millionärin., Der Film wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Viel·falt die (kein Plur.) Fülle verschiedener Dinge Im Frühjahr blüht in unserem Garten eine erstaunliche Vielfalt an/von Blumen. viel·fäl·tig Adj. vielseitig Das Lokal bietet ein vielfältiges Angebot kalter und warmer Speisen. Viel·fraß der 1. eine Marderart 2. (umg. abwert.) gefräßiger Mensch viel·leicht I. Adv. 1. so, dass es möglich oder wahrscheinlich, aber nicht gewiss ist Vielleicht komme ich mit, vielleicht auch nicht. 2. ungefähr Der Bankräuber war vielleicht 30 Jahre alt. II. Partikel 1. etwa Glaubst du vielleicht, dass ich mit dieser Lösung zufrieden bin? 2. bitte Könnten Sie mir vielleicht sagen, wie ich von hier zum Bahnhof komme? 3. verwendet, um auszudrücken, dass man die Geduld verliert Würdest du jetzt vielleicht kommen? 4. verwendet, um eine Aussage zu intensivieren Du hast vielleicht Nerven! viel·mals Adv. (als Ausdruck der Höflichkeit besonders in Dankes-, Entschuldigungs- oder Grußformeln) sehr, besonders Ich danke Ihnen vielmals!, Entschuldigen Sie vielmals! viel·mehr Adv. genauer gesagt, im Gegenteil Und dann gingen wir noch auf sein Boot, vielmehr auf seine Jacht., Ich sehe das nicht so, vielmehr glaube ich, dass ... viel·schich·tig Adj. komplex Wir standen vor einem äußerst vielschichtigen Problem. viel·sei·tig Adj. 1. mit vielen Fähigkeiten und Talenten Sie ist ein sehr vielseitig begabter Mensch. 2. in verschiedene Richtungen gehend Unser vielseitiges Angebot findet hoffentlich Ihr Interesse., Sein vielseitiges Wissen war immer neu verblüffend. ‣ Vielseitigkeit Viel·völ·ker·staat der (≈ Nationalitätenstaat ↔ Nationalstaat) ein Staat, in dem mehrere kulturell und genetisch verschiedene Völker zusammen leben Die Sowjetunion war ein Vielvölkerstaat. Viel·zahl die (kein Plur.) große Anzahl, Menge Er hat sich mit einer Vielzahl von Themen beschäftigt. Vier die die Ziffer oder das Zahlzeichen „4“ Bei der letzten Prüfung hat er eine Vier geschrieben. vier Num. die Zahl „4“ Zwei mal zwei gibt vier., Damals war ich erst vier Jahre alt., Das Spiel endete vier zu null., die vier Jahreszeiten, Wir sind zu vieren/viert. ▪ in seinen vier Wänden (umg.): zu Hause ▪ sich auf seine vier Buchstaben setzen (umg. scherzh.): sich hinsetzen ▪ etwas unter vier Augen besprechen : etwas im Zwiegespräch besprechen ▪ alle viere von sich strecken : sich hinlegen und entspannen siehe auch ‣ acht Vier·ach·tel·takt der MUS. eine Taktart, in der die Länge einer Achtelnote die grundlegende Zähleinheit ausmacht Vier·au·gen·ge·spräch ein ungestörtes Gespräch zwischen zwei Personen, bei dem keine dritte Person anwesend ist vier·bän·dig Adj. als Buchausgabe so, dass sie sich aus vier zusammengehörigen Bänden zusammensetzt ein vierbändiges Nachschlagewerk Vier·bei·ner der (umg. scherzh. ≈ Hund) vier·di·men·si·o·nal Adj. MATH. PHYS. vier Dimensionen aufweisend Die Relativitätstheorie benutzt die Konstruktion des vierdimensionalen Raumes. Vier·eck das eine geometrische Figur mit vier Eckpunkten vier·eckig Adj. mit vier Eckpunkten

vier·ein·halb Num. die Zahl „4 1/2“ Vie·rer der 1. SPORT ein Ruderboot mit vier Ruderern 2. ((in einer Lotterie o.Ä.)) vier richtige Zahlen Sie hatte einen Vierer im Lotto. 3. (umg.) Bezeichnung für eine Buslinie mit der Nummer vier „Mit welchem Bus seid ihr gefahren?“ „Mit dem Vierer“ 4. (umg.) die Schulnote 4 Er hatte zwei Vieren/Vierer im Zeugnis. Vie·rer·bob der SPORT ein Bobschlitten mit vier Piloten vie·rer·lei Adj. von vier Sorten Es gab viererlei Kuchen. vier·fach Adj. (≈ viermal) Der vierfach ausgezeichnete Film kommt morgen in unsere Kinos. ◆ Schreibung mit Ziffer 4-fach, das 4-fache Vier·far·ben·druck der 1. eine Drucktechnik, bei der farbige Bilder aus vier (Grund-)Farben aufgebaut werden 2. ein einzelnes Bild, das im Vierfarbendruck1 erstellt wurde Vier·gang·ge·trie·be das KFZ ein Getriebe mit vier Gängen vier·ge·schos·sig Adj. (Gebäude) von der Bauart, dass es vier Geschosse oder Stockwerke hat ein viergeschossiges Wohnhaus vier·hän·dig Adj. MUS. so, dass zwei Personen gleichzeitig (mit vier Händen) spielen Sie spielen vierhändig Klavier. vier·hun·dert Num. die Zahl „400“ vier·jäh·rig Adj. 1. vier Jahre alt das vierjährige Kind 2. vier Jahre dauernd Die vierjährige Amtszeit endet nächste Woche. ◆ Vierjähriger Vier·kant·schlüs·sel der ein Werkzeug, das aus einem vierkantigen Metallstück besteht und als Steckschlüssel gebraucht wird Vier·ling der (↔ Drilling, Zwilling) eines von vier gleichzeitig geborenen Kindern Vier·mäch·te·ab·kom·men das (kein Plur.) GESCH.

das 1972 getroffene Abkommen zwischen den Vertretern Großbritanniens, Frankreichs, der USA und der UdSSR über Berlin vier·mal Adv. (≈ vierfach) den Grundwert mit vier multipliziert viermal so groß/lang/viel siehe auch ‣ achtmal vier·ma·lig Adj. vier·mo·na·tig Adj. 1. vier Monate alt ein viermonatiger Säugling 2. vier Monate dauernd ein viermonatiger Urlaub vier·mo·to·rig Adj. (als Flugzeug) mit vier Motoren Vier·rad·an·trieb der KFZ (≈ Allradantrieb) ein Antrieb eines Kraftfahrzeugs, bei dem alle vier Räder angetrieben werden vier·rä·de·rig/vier·rä·d·rig Adj. mit vier Rädern vier·spu·rig Adj. mit vier Fahrspuren Die Autobahn wird vierspurig ausgebaut. vier·stel·lig Adj. (als Zahl) mit vier Stellen Der Schaden beläuft sich auf eine vierstellige Summe., Die Zahl „4000“ ist eine vierstellige Zahl. Vier·ster·ne·ho·tel das ein Luxushotel einer hohen Komfortkategorie, die durch vier Sterne gekennzeichnet ist Vier·takt·mo·tor der KFZ (≈ Viertakter)

in vier Arbeitstakten (Ansaugen, Verdichten, Arbeiten, Ausschieben) arbeitender Verbrennungsmotor vier·tau·send Num. die Zahl „4000“ vier·te Num. die Nummer vier in der Reihe der abgezählten Gegenstände die vierte Station ◆ Großschreibung → R 3.4 Du bist heute schon die Vierte, die mich das fragt. siehe auch ‣ achte

vier·tei·lig Adj. aus vier Teilen bestehend vier·tel Num. der vierte Teil von etwas Er kommt um drei viertel acht/viertel vor acht., Sie hat eine viertel Million gewonnen. ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.19 in drei viertel Stunden/drei Viertelstunden Vier·tel das 1. der vierte Teil von etwas Es ist Viertel vor sieben., Ein Viertel aller Teilnehmer sagte ab., Ein Viertel des Kuchens ist übrig. 2. (≈ Stadtviertel) ein Stadtteil Wir wohnen in einem ruhigen Viertel., Das ganze Viertel beteiligte sich an dem Fest. ◆ Bahnhofs-, Geschäfts-, Wohn3. MUS. eine Viertelnotel Das Horn setzte eine Viertel zu spät ein. 4. (↔ Achtel) ein Viertelliter Wein Soll ich mir noch ein Viertel bestellen? ◆ Großschreibung Es ist (ein) Viertel vor/nach acht., Es ist fünf Minuten vor drei Viertel. Vier·tel·fi·na·le das SPORT

ein Ausscheidungswettkampf, in dem in vier parallelen Wettkämpfen die Teilnehmer des Halbfinales ermittelt werden. Vier·tel·jahr das die Dauer von drei Monaten Vier·tel·jah·res·schrift die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift vier·tel·jähr·lich Adj. jedes Vierteljahr erfolgend Vier·tel·li·ter der Der vierte Teil eines Liters Bitte füllen Sie mir in diese Flasche einen Viertelliter Sahne. vier·teln mit OBJ ▪ jmd. viertelt etwas in vier gleiche Teile teilen Um sie besser schälen zu können, viertelte er die Apfelsine. Vier·tel·no·te die MUS. ein Notenwert, der den vierten Teil einer ganzen Note ausmacht Vier·tel·pau·se die MUS. eine Pause von der Länge einer Viertelnote Vier·tel·stun·de die der vierte Teil einer Stunde; fünfzehn Minuten vier·tel·stünd·lich Adj. jede Viertelstunde erfolgend vier·tens Adv. Ordnungszahl zu „vier“ (als Zahl „4.“), die die Stelle „Nummer 4“ in einer Aufzählung (1, 2, 3,...) bezeichnet Vier·tü·rer der ein Auto mit vier Türen Vier·vier·tel·takt der MUS.

eine Taktart, in der die Länge einer Viertelnote die grundlegende Zähleinheit ausmacht, vier dieser Noten ergeben einen ganzen Takt vier·wö·chig Adj. vier Wochen dauernd Wir haben einen vierwöchigen Urlaub gebucht. vier·zehn Num. die Zahl „14“ s. ‣ acht vier·zehn·tä·gig Adj. vierzehn Tage dauernd vier·zehn·täg·lich Adj. sich alle zwei Wochen wiederholend ◆ Schreibung mit Ziffer und Bindestrich → R 4.21 14-täglich vier·zehn·te Num. Ordnungszahl zu „vierzehn“ (als Zahlzeichen „14.“), die die Stelle „Nummer 14“ in einer Aufzählung (1, 2, 3,...) bezeichnet der vierzehnte Dalai Lama

Vier·zehn·tel Num. Bruchzahl, mit der vier Teile von einer Grundmenge von zehn Teilen bezeichnet werden (als Zahlzeichen „4/10“) vier·zig Num. Grundzahl (als Zahlzeichen „40“) ‣ Vierzigstundenwoche s. ‣ achtzig vier·zigs·te Num. Ordnungszahl vierzig (als Zahlzeichen „40.“), die die Stelle „Nummer 40“ in einer Aufzählung (1, 2, 3,...) bezeichnet s. ‣ achtzigste Vier·zim·mer·woh·nung die eine Wohnung, die außer Küche und Bad vier Zimmer zum Wohnen hat ◆ Schreibung mit Ziffer und Bindestrich → R 4.21 4-Zimmer-Wohnung Vi·et·nam Staat in Südostasien

Vi·et·na·me·se, Vi·et·na·me·sin der jmd., der die vietnamesische Staatsbürgerschaft hat vi·et·na·me·sisch Adj. zu Vietnam oder den Vietnamesen gehörend oder von ihnen stammend Vi·et·na·me·si·sche das (kein Plur.) die vietnamesische Sprache Vi·g·net·te die [vɪn'jɛtə] ein Gebührenmarke für die Benutzung der Autobahnen in der Schweiz Vi·kar, Vi·ka·rin der REL. 1. (nur männliche Form) Stellvertreter eines katholischen Pfarrers 2. noch in der Ausbildung befindlicher evangelischer Pfarrer Vil·la die ein luxuriöses Wohnhaus mit großem Garten ◆ LuxusVil·len·vier·tel das eine Wohngegend mit vielen Villen Vi·ny̱l das (kein Plur.) CHEM. ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe; wichtiger Bestandteil bei der Herstellung vieler Kunststoffe Vi·o·la die MUS. (≈ Bratsche) Vi·o·lett das von der blau-roten Farbe der Aubergine vi·o·lett Adj. blaurot Vi·o·li·ne die MUS. (≈ Geige) Vi·o·li·nist, Vi·o·li·nis·tin der MUS. jmd., der Geige spielt Vi·o·lin·schlüs·sel der MUS. ein Notenschlüssel, der G-Schlüssel, der auf der zweiten Notenlinie liegt Vi·o·lon·cel·lo das MUS.

ein Cello (Kurzform von „Violoncello“), das Tenor-Bass-Instrument der Violinfamilie, das man beim Spielen zwischen den Knien hält Vi·per die ZOOL. eine Giftschlange VIP-Lounge die (kein Plur.) ein Gesellschaftsraum (in einem Hotel) für wichtige Persönlichkeiten VIP/V.I.P. der [vɪp / vi:aɪ'pi:] Abkürzung von „very important person“, sehr wichtige Persönlichkeit Vi·ren Plur. von „Virus“ Vir·en·prüf·pro·gramm das EDV (≈ Antivirenprogramm)

zu den Abwehrmaßnahmen gegenüber Computerviren gehörende Einzelprogramme wie „Viren-Scanner“, „Prüfsummen-Programme“ und „Viren-Cleaner“, die es ermöglichen, Dateien, die mit einem Computervirus infiziert sind, zu entdecken und die Viren zu identifizieren vi·ril Adj. (≈ männlich) mit stark ausgeprägten männlichen Eigenschaften ‣ Virilität vir·tu·ell Adj. 1. PHILOS. der Möglichkeit nach vorhanden Der Erwachsene ist virtuell im Baby schon enthalten. 2. PHYS. nicht beobachtbar, aber erschließbar Bei virtuellen Prozessen in mikrophysikalischen Systemen kann man die virtuellen Teilchen nur an ihren Auswirkungen erkennen. 3. EDV künstlich, durch Computer erzeugt (Gegenstände, Landschaften, Abläufe, Welten) Ein anderer Begriff für „virtuelle Realität“ ist „Cyberspace“. vir·tu·os Adj. in Bezug auf eine (musikalische) Technik meisterhaft, vollkommen Sein Geigenspiel war einfach virtuos., Sie ist eine virtuose Lügnerin. Vir·tu·o·se, Vir·tu·o·sin der MUS. jmd., der eine (künstlerische) Technik oder ein Instrument meisterhaft beherrscht ◆ Geigenvi·ru·lent Adj. MED. ansteckend, krankheitserregend Vi·ru·lenz die (kein Plur.) das Virulentsein Vi·rus das/der 1. MED. ein kleinster Krankheitserreger ‣ Virologe, Virologie 2. EDV kurz für „Computervirus“

Vi·rus·er·kran·kung die eine durch Viren1 hervorgerufene Infektionskrankheit Vi·sa Plur. von „Visum“ Vi·sa·ge die [vi'za:ʒə] (umg. abwert.) Gesicht Er hat eine hässliche Visage. Vi·sa·gist, Vi·sa·gis·tin der [viza'ʒɪst] Spezialist für kosmetische Verschönerung des Gesichtes vis-a-vis, a. vis-à-vis [viza'vi:] I. Präp. +Dat. gegenüber Vis-a-vis dem Krankenhaus ist eine Apotheke. II. Adv. gegenüber Sie wohnt gleich vis-a-vis. Vi·sa·vis das [viza'vi:] das Gegenüber Vi·sen Plur. von „Visum“ Vi·sier das 1. ein beweglicher, mit Sehschlitzen versehener Gesichtsschutz am Helm einer Ritterrüstung ◆ das Visier hochklappen 2. ein beweglicher, aus einem stabilen, durchsichtigen Material gefertigter Gesichtsschutz an einem Schutzhelm Das Visier des Integralhelms ist aus einem kratzfesten und bruchsicheren Material gefertigt. 3. die Zielvorrichtung an einem Gewehr ▪ jemanden ins Visier nehmen (umg.): seine Aufmerksamkeit auf jmdn. richten oder jmdn. kritisieren vi·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. visiert etwas (schweiz.) abzeichnen; als gesehen kennzeichnen Vi·si·on die 1. REL. eine übernatürliche Erscheinung (als religiöse Erfahrung) 2. (übertr.) eine richtungweisende, erneuernde Zukunftsvorstellung Was wir jetzt brauchen, sind Visionen!, Er konnte seine künstlerische/ politische Vision verwirklichen. 3. PSYCH. Halluzination Vi·si·o·när, Vi·si·o·nä·rin der eine Person mit Visionen2 , besonders ein Künstler Das Bauhaus war eine Leistung von Visionären. vi·si·o·när Adj. (geh.) 1. zu einer Vision gehörend, in der Art einer Vision 2. in einer Vision zum Ausdruck kommend; seherisch eine visionäre Künstlerin Vi·si·te die 1. MED. (in der Klinik) regelmäßiger Besuch des Arztes bei den Patienten ◆ Morgen2. (geh. veralt.) Höflichkeitsbesuch Vi·si·ten·kar·te die 1. eine kleine Karte mit Name, Adresse und Berufsbezeichnung, die man bei sich trägt, um sie jmdm. geben zu können, dessen Bekanntschaft man macht Der Handelsvertreter überreichte/gab mir seine Visitenkarte. 2. UMG. SCHERZH. eine Leistung, mit der man sich bei anderen einführt Diese Arbeit ist eine sehr gute Visitenkarte, damit kann man sich überall sehen lassen. Vis·ko·se die (kein Plur.) eine Chemiefaser aus Zellulose Vis·ko·si·tät die (kein Plur.) CHEM. TECHN. Zähflüssigkeit Die Viskoskität von Honig ist erheblich höher als die von Milch. vis·kos/vis·kös Adj. zähflüssig vi·su·ell Adj. (geh.) das Sehen betreffend, durch Sehen hervorgerufen Da er ein visueller Typ war, konnte er den Text vor seinem inneren Auge sehen und „ablesen“., Die visuelle Dichtung ist eine Form der konkreten Poesie. ◆ audioVi·sum 1 das

eine Genehmigung in Form eines Sichtvermerks in einem Pass, (für eine bestimmte Zeit) in ein Land einreisen oder aus einem Land ausreisen zu dürfen ein Visum beantragen ◆ -kontrolle, -pflicht, -zwang, EinreiseVi·sum 2 das (schweiz.) Namenszeichen, Unterschrift vi·tal Adj. lebensfroh; voller Lebenskraft auch im Alter vital bleiben Vi·ta·li·tät die (kein Plur.) (≈ Lebensfreude, Lebenskraft) das Vitalsein

Vi·ta·min das MED.

ein für den Organismus lebensnotwendiger Stoff, der vorwiegend in Obst und Gemüse vorkommt und vom (menschlichen) Körper selbst nicht hergestellt werden kann ▪ Vitamin B (umg. scherzh.; „B“ für Beziehungen): (hilfreiche) Beziehungen (zu einflussreichen Personen) Ohne Vitamin B wirst du

keinen Erfolg haben. ◆ -gabe, -präparat, -spritze

Vi·ta·min·ge·halt der die Menge an Vitaminen, die in etwas enthalten ist Vi·ta·min·man·gel der (kein Plur.) Mangel an Vitaminen Vitaminmangel führt zu Erkrankungen. vi·ta·min·reich Adj. (↔ vitaminarm) reich an Vitaminen Der Sportler nimmt vitaminreiche Kost zu sich. Vi·ta·min·ta·b·let·te die MED. eine Tablette, die ein oder mehrere Vitamine in konzentrierter Form enthält Vi·t·ri·ne die 1. ein Schaukasten (in einem Museum) Die Ausstellungsobjekte standen alle in Vitrinen und waren so dem direkten Zugriff der Besucher entzogen. 2. ein Glasschrank Hol doch bitte die Gläser aus der Vitrine! vi·va·ce [vi'va:ʧə] Adj. MUS. munter, lebhaft Die Vortragsbezeichnung des letzten Satzes war „vivace“. Vi·ze der (umg.) Stellvertreter Vi·ze·kö·nig, Vi·ze·kö·ni·gin der Stellvertreter des Königs Vi·ze·prä·si·dent, Vi·ze·prä·si·den·tin der POL. Stellvertreter des Präsidenten Vlies das 1. die zusammenhängende Wolle des Schafes 2. eine Schicht dicht zusammenhängender Fäden ◆ Vliesstoffe V-Mann der

(„V“ als Abkürzung von „Vertrauens-“) Vertrauensmann, geheimer Informant (der Polizei, des Geheimdienstes) V-Mo·tor der ein Verbrennungsmotor, bei dem die Zylinder paarweise in ihrer Anordnung ein V bilden Vo·gel der 1.

eines der Tiere, die über zwei Flügel und einen Schnabel verfügen, die (meist) fliegen können, mit Krallen bewehrte Zehen haben und deren Körper mit Federn bedeckt sind Im Herbst sammeln sich die Vögel für ihre Reise in den Süden., Vögel bauen Nester/brüten/fliegen/ legen Eier/picken. ◆ -art, -ei, -fänger, -flug, -käfig, -ruf, -schar, -schnabel, -stimme, -zug, Enten-, Hühner-, Wasser-, Zug2. (umg. scherzh.) ein auffälliger Mensch Er ist ein komischer/lustiger/schräger Vogel. ▪ einen Vogel haben (umg. abwert.): nicht ganz richtig im Kopf sein, verrückte Ideen haben ▪ den Vogel abschießen (umg.): sich mit einer Handlung oder Bemerkung besonders hervortun ▪ jemandem den/einen Vogel zeigen : sich mit dem Zeigefinger an die Stirn tippen, um jmdm. zu zeigen, dass man ihn für dumm

oder verrückt hält

Vo·gel·bau·er das/der (≈ Vogelkäfig) Vo·gel·beer·baum der (≈ Eberesche)

ein in Europa und Asien verbreitetes Rosengewächs, das strauchartig oder als Baum vorkommt Vo·gel·bee·re die die (giftige) Frucht des Vogelbeerbaumes Vö·gel·chen das kleiner Vogel Vo·gel·ei das Ei eines Vogels

vo·gel·frei Adj. GESCH. (im alten deutschen Recht) rechtlos und geächtet Wer für vogelfrei erklärt wurde, durfte von jedermann straflos umgebracht werden. Vo·gel·fut·ter das (kein Plur.) (meist im Winter, um das Überleben der Tiere zu sichern, gegebenes) Futter für Vögel Vo·gel·haus das ein Gebäude in einem Zoo, in dem Vögel untergebracht sind Vo·gel·häus·chen das ein kleines offenes Häuschen im Freien, in das man im Winter Vogelfutter streut Im Winter tun wir meist Sonnenblumenkerne in ein Vogelhäuschen, um damit Vögel füttern zu können.

Vo·gel·kir·sche die 1. (≈ Süßkirsche) 2. die Frucht der Eberesche Vo·gel·kun·de die (kein Plur.) (≈ Ornithologie) das Teilgebiet der Zoologie, das sich mit den verschiedenen Vogelarten befasst Vo·gel·kund·ler, Vo·gel·kund·le·rin der (≈ Ornithologe) ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Vogelkunde vö·geln I. mit OBJ ▪ jmd. vögelt jmdn. (vulg.) Geschlechtsverkehr haben Er hat sie gevögelt. II. ohne OBJ ▪ jmd. vögelt (vulg.) miteinander Geschlechtsverkehr haben Sie vögelten mehrmals (miteinander). Vo·gel·nest das ein Wohn- und Brutplatz, den sich Vögel aus Zweigen und Gras selbst gebaut haben Vo·gel·per·s·pek·ti·ve die (kein Plur.) (↔ Froschperspektive) die Sicht von hoch oben auf etwas Bei einem Rundflug sah ich die Stadt erstmals aus der Vogelperspektive. Vo·gel·scheu·che die 1.

ein Holzgestell, dessen Form an die Gestalt eines Menschen erinnert und das mit alten Kleidern behängt wird, um auf Feldern die Vögel abzuschrecken 2. (umg. abwert.) eine abstoßend hässliche, geschmacklos gekleidete Frau Vo·gel·schutz·gebiet das

ein besonders ausgezeichnetes Gebiet, in dem seltene oder bedrohte Vogelarten Schutz für sich und ihre Brut finden Vo·gel·spin·ne die in vielen Arten vorkommende große, behaarte, tropische Spinne Vo·gel-Strauß-Po·li·tik die (kein Plur.)

die Verhaltensart, vorhandene Probleme und Gefahren möglichst zu ignorieren (nach der angeblichen Eigenart des Straußes, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn Gefahr droht) Vo·gel·war·te die ein Institut für Vogelkunde, das sich insbesondere mit dem Vogelzug beschäftigt Vo·gel·zug der

der Vorgang, dass manche Vögel in bestimmten Jahreszeiten wegfliegen (z.B. in eine wärmere Region) bzw. in ihre angestammte Region zurückkehren Vo·gerl·sa·lat der (kein Plur.) (österr.) Feldsalat Vo·ge·sen Plur. ein Mittelgebirge im Osten Frankreichs Vogt der GESCH. ein mittelalterlicher Verwaltungsbeamter ‣ Vogtei ◆ LandVo·ka·bel die ein einzelnes Wort einer Fremdsprache die neuen Vokabeln lernen ◆ -heft Vo·ka·bu·lar das (geh. ≈ Wortschatz) Vo·kal der SPRACHWISS. (≈ Selbstlaut ↔ Konsonant)

ein Sprachlaut, bei dessen Artikulation der Luftstrom ungehindert den Mundraum passiert (im Gegensatz zum Konsonanten, bei dem es durch Reibung oder Verschluss zu einer Modifikation des Lautes kommt) „a“, „e“, „i“, „o“ und „u“ sind Vokale. Vo·lant der/das [vo'lã:] ein Stoffbesatz auf Rocksäumen, der gekräuselt ist Vo·li·e·re die [vo'li̯ɛ:rə] ein großer Vogelkäfig (als Teil einer Gartenanlage) Volk das 1.

eine durch dieselbe Geschichte, Sprache und Kultur verbundene Gemeinschaft von Menschen (die in einem politischen System zusammenleben) Ich mag die Mentalität der südeuropäischen Völker. ◆ -saufstand, -sauflauf, - sdichtung, -sgruppe, Berg-, Insel2. (kein Plur.) die Bevölkerung eines Landes Politiker sind die gewählten Vertreter des Volkes. 3. (kein Plur.) die unteren Schichten der Bevölkerung Er ist ein Mann aus dem Volk. 4. (kein Plur.) Menschenmenge Sie mischte sich unters Volk 5. (kein Plur.) (oft abwert.) eine bestimmte Gruppe oder Sorte von Menschen, denen ein weiterreichendes Verstehen abgesprochen wird Das dumme Volk hat natürlich nichts von dem verstanden, was ich gesagt habe. ▪ das auserwählte Volk : die Juden

▪ fahrendes Volk : Spielleute Völ·ker·ball der (kein Plur.) ein Ballspiel Völ·ker·bund der (kein Plur.) GESCH. POL. (1920-1946) eine internationale Organisation zur Sicherung des Weltfriedens Völ·ker·ge·mein·schaft die (kein Plur.) die Gesamtheit der Völker der Welt Völ·ker·kun·de die (kein Plur.) (≈ Ethnologie) die Wissenschaft von den Kulturen der schriftlosen, außereuropäischen Völker ‣ völkerkundlich Völ·ker·kun·de·mu·se·um das ein Museum, in dem völkerkundliche Ausstellungsstücke gesammelt sind Völ·ker·mord der (kein Plur.)

Maßnahmen, die die (physische, ethnische, rassische und kulturelle) Existenz oder Identität einer Volksgruppe in Frage stellen Völ·ker·recht das (kein Plur.)

die international verbindlichen Rechtsvorschriften (die das Zusammenleben verschiedener Staaten regeln) Das Völkerrecht umspannt mittlerweile alle Bereiche der zwischenstaatlichen Beziehungen.

völ·ker·recht·lich Adj. 1. das Völkerrecht betreffend völkerrechtliche Delikte/Verträge 2. dem Völkerrecht unterliegend Angriffskriege sind völkerrechtlich nicht legitim. Völ·ker·ver·stän·di·gung die (kein Plur.)

der politisch-kultureller Austausch zwischen Nationen, um das Verständnis der jeweils anderen Kultur(-geschichte) zu fördern Auch der Schüleraustausch soll der Völkerverständigung dienen.

Völ·ker·wan·de·rung die GESCH. (im 4.-6. Jahrhundert nach Christus) die Wanderung germanischer Völker nach Südeuropa Volks·ab·stim·mung die (≈ Plebiszit) eine Abstimmung der wahlberechtigten Bürger über eine wichtige politische Frage Volks·be·fra·gung die

eine im Rahmen einer Abstimmung zu einer wichtigen politischen Frage vorgenommene Befragung der Bürger Volks·be·geh·ren das POL. ein Antrag auf Abstimmung der Bürger über einen Gesetzentwurf volks·ei·gen Adj. (in der ehemaligen DDR und anderen kommunistischen Staaten ) dem Volke gehörend Die private Schuhfabrik ist in einen volkseigenen Betrieb (Abkürzung: VEB) umgewandelt worden. Volks·emp·fän·ger® der GESCH. ein einfaches und billiges Rundfunkgerät, das in Deutschland ab 1933 sehr verbreitet war Volks·emp·fin·den das (kein Plur.) die Art und Weise, wie breite Bevölkerungsschichten etwas beurteilen Volks·ent·scheid der POL. die Entscheidung von Gesetzgebungsfragen durch Volksabstimmung Volks·ety·mo·lo·gie die siehe auch ‣ Deutsch, Etymologie Als Volksetymologie bezeichnet man den Vorgang, dass ein in seiner Herkunft unbekanntes Wort durch Anlehnung an ein klangähnliches Wort so (um)gedeutet wird, dass es verständlich ist. Beispiel: Hängematte. Das Wort wurde aus dem Niederländischen entlehnt und geht ursprünglich auf arawakisch (Indianersprache der Antillen) [h]amaca zurück. Das nicht verstandene fremde Wort wurde fälschlich als Zusammensetzung von hängen und Matte gedeutet. Aus althochdeutsch muwerf (= Haufenwerfer) wurde neuhochdeutsch Maulwurf (= Tier, das die Erde mit dem Maul wirft), aus niederrheinisch rasen[d]montag (= rasender, wilder, toller Montag) neuhochdeutsch Rosenmontag. Volks·fest das

ein Fest für die Bevölkerung einer Stadt oder Gemeinde, bei dem man sich in einem Bierzelt und an zahlreichen Unterhaltungsbetrieben vergnügen kann Die Kirmes/Kirchweih ist ein weit verbreitetes Volksfest.

Volks·front die (kein Plur.) POL.

Bezeichnung für eine Koalition zwischen bürgerlichen Linken, Sozialdemokraten (Sozialisten) und Kommunisten Volks·ge·sund·heit die (kein Plur.) der Zustand der durchschnittlichen Gesundheit eines Volkes Volks·held der (≈ Nationalheld) jmd., der von einem ganzen Volk als Held verehrt wird Volks·hoch·schu·le die eine öffentliche Einrichtung, die der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung dient Volkshochschulen bieten sehr viele Kurse zu sehr unterschiedlichen Themenbereichen an, die von Fremdsprachen über technische Themen wie Fotografie und Autoreparatur bis hin zu musischen Themen wie Kunst, Musik und Tanz reichen.

Volks·ini·ti·a·ti·ve die (schweiz.) Volksbegehren Volks·krank·heit die eine in der Bevölkerung weit verbreitete Krankheit Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema „Volkskrankheit Bluthochdruck“. Volks·kun·de die (kein Plur.) (≈ empirische Kulturwissenschaft) die Wissenschaft von den Lebens- und Kulturformen eines Volkes oder einer Volksgruppe Volks·kund·ler, Volks·kund·le·rin der (≈ empirischer Kulturwissenschaftler ) Wissenschaftler auf dem Gebiet der Volkskunde volks·kund·lich Adj. die Volkskunde betreffend, auf ihr beruhend Volks·lauf der

ein sportlicher Wettbewerb für jedermann mit den Disziplinen Laufen, Gehen, Marschieren, Wandern (seit 1971 innerhalb der „Trimmspiele“ des deutschen Sportbundes) Volks·lied das ein einfaches, im Volk überliefertes Lied Volks·mär·chen das ein mündlich überliefertes Märchen Volks·mehr das (schweiz.) die Mehrheit der Abstimmenden Volks·mu·sik die (meist Sing.) die Musik, die für bestimmte ethnische und soziale Gruppen typisch ist Die ungarische Volksmusik ist stark von den Zigeunern beeinflusst. volks·nah Adj. so, dass jmd. in engem Kontakt zur Bevölkerung steht Im Wahlkampf geben sich die Politiker stets sehr volksnah. ‣ Volksnähe Volks·par·tei die eine große Partei mit Mitgliedern und Wählern aus allen Bevölkerungsschichten Volks·po·li·zei die (kein Plur.) GESCH. die Polizei der DDR Volks·re·pu·b·lik die (abgekürzt „VR“) Bezeichnung für meist sozialistische Staaten die Volksrepublik China Volks·schu·le die 1. (veralt.) Grund- und Hauptschule 2. (österr.) Grundschule Volks·sport der (kein Plur.) eine von vielen Menschen betriebene Sportart; Breiten-, Massensport Fußball ist ein typischer Volkssport. Volks·stamm der

eine größere Gruppe von Menschen, die eine gemeinsame Sprache, Kultur oder auch ein gemeinsames Siedlungsgebiet hat und sich dadurch von anderen Gruppen unterscheidet die indianischen Volksstämme Südamerikas

Volks·stück das ein humoristisches Bühnenstück (in dem Dialekt gesprochen wird) Volks·tanz der ein Tanz, der für eine bestimmte Region typisch ist ◆ -gruppe Volks·tracht die eine Tracht, die für eine bestimmte Region typisch ist Volks·trau·er·tag der (kein Plur.) (in Deutschland)

der Sonntag vor dem 1. Advent als nationaler Trauertag zum Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege und an die Opfer des Nationalsozialismus Volks·tum das (kein Plur.) alles (an Sitten und Bräuchen), was die kulturelle Eigenart eines Volkes ausmacht volks·tüm·lich Adj. 1. der Art des Volkes entsprechend ein volkstümlicher Brauch 2. beim Volk beliebt ein volkstümlicher Schauspieler 3. allgemein verständlich Im Rahmen dieser Veranstaltung wird sie natürlich keinen wissenschaftlichen, sondern einen volkstümlichen Vortrag halten. ◆ Volkstümlichkeit Volks·ver·dum·mung die (kein Plur.) (umg. abwert.)

(der Versuch der) Irreführung der Bevölkerung, indem man Probleme stark vereinfacht oder falsch darstellt Der Politiker betreibt

doch Volksverdummung.

Volks·ver·het·zung die (kein Plur.)

das Aufstacheln (mittels demagogischer Reden) zum Hass gegen Teile der Bevölkerung mit der Aufforderung zu Gewalt- und Willkürmaßnahmen gegen sie Volks·ver·tre·ter, Volks·ver·tre·te·rin der vom Volk gewählter Politiker Volks·ver·tre·tung die (≈ Parlament) Volks·wirt, Volks·wir·tin der (≈ Nationalökonom) jmd., der Volkswirtschaftslehre studiert hat Volks·wirt·schaft die 1. (≈ Nationalökonomie) die gesamte Wirtschaft eines Staates 2. (kein Plur.) Volkswirtschaftslehre Volks·wirt·schaft·ler, Volks·wirt·schaft·le·rin der Fachmann auf dem Gebiet der Volkswirtschaftslehre Volks·wirt·schafts·lehre die (kein Plur.) (↔ Betriebswirtschaftslehre) Wissenschaft, die sich mit (dem Funktionieren) der

Wirtschaft eines Landes beschäftigt

Volks·zäh·lung die eine Zählung der Bürger eines Staates voll Adj. 1. (↔ leer) so gefüllt, dass nichts mehr in etwas hineinpasst Sie brachte die vollen Tassen vorsichtig an den Tisch., Er hat zwei volle Bücherregale in seinem Zimmer., Ich quetschte mich in die volle Straßenbahn., Der Saal war brechend voll., Das Stadion war voll Menschen., Jedes Kind bekam eine Hand voll Süßigkeiten., Ich aß einen Teller voll Suppe. 2. (mit Gen.) voller (= voll der/des)

verwendet, um auszudrücken, dass etwas mit vielen Exemplaren oder einer großen Menge der genannten Sache gefüllt oder bedeckt ist

ein Schrank voller Staub, eine Straße voller Laub, eine Tasche voller Bücher, ein Aufsatz voller Fehler, ein Stoff voller Flecken 3. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. innerlich von der genannten Sache erfüllt oder mit der genannten Sache beschäftigt ist Er war voll des Lobes/des Lobes voll., Ihr Herz war voll Sehnsucht., voll Freude/Hoffnung/Sorge/Spannung/Unruhe 4. (≈ füllig ↔ schmal) rundlich, dick Er hat ein volles Gesicht., Sie ist in den letzten Jahren voller geworden. 5. (↔ schütter) dicht gewachsen Damals hatte ich noch volles Haar. 6. kräftig, reichlich der volle Geschmack einer Speise, mit vollem Klang 7. (≈ völlig) vollständig, komplett, ganz, uneingeschränkt In zwei Wochen kann ich die volle Summe zurückzahlen., Sie unterschrieb mit ihrem vollen Namen., Die Rosen stehen in voller Blüte., Das ist die volle Wahrheit!, mit voller Wucht, in voller Fahrt, Die Uhr schlägt zur vollen Stunde., in vollem Umfang ▪ jemanden/etwas nicht für voll nehmen (können) (umg. abwert.): jmdn. oder etwas nicht ernst nehmen (können) ▪ aus dem Vollen schöpfen (umg.): etwas, das in großer Menge vorhanden ist, sorglos aufbrauchen ▪ in die Vollen gehen : alle verfügbaren Mittel oder Kräfte reichlich einsetzen ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.16, 4.5 voll besetzt/vollbesetzt, voll entwickelt/vollentwickelt, eine Hand voll/Handvoll, einen Mund voll/Mundvoll, eine Hand voll Reis ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 volltrunken ◆ Großschreibung → R 3.4, R 3.7 aus dem Vollen schöpfen, in die Vollen gehen voll·auf Adv. (≈ ganz) Sie war mit ihrem Zeugnis vollauf zufrieden. voll·au·to·ma·tisch Adj. (↔ halbautomatisch) ganz automatisch (funktionierend oder gesteuert) Diese Maschine läuft vollautomatisch. voll·au·to·ma·ti·siert Adj. so organisiert, dass es vollautomatisch funktioniert Manche Fabriken der Autoindustrie arbeiten bereits vollautomatisiert. Voll·bad das (≈ Wannenbad) ein Bad für den ganzen Körper in einer Badewanne Als ich nach Hause kam, nahm ich als Erstes ein Vollbad. Voll·bart der (↔ Kinnbart, Schnurrbart) Kinn und Wangen bedeckender Bart Voll·be·schäf·ti·gung die (kein Plur.) der Zustand, dass alle erwerbsfähigen Personen eines Staates einen Arbeitsplatz haben Voll·be·sitz ▪ im Vollbesitz seiner (geistigen) Kräfte sein : ein ungetrübtes Bewusstsein haben Er war nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, als er das tat. Voll·blut das BIOL. ein reinrassiges Pferd aus einer besonderen Zucht Voll·blut-

in zusammengesetzten Substantiven als Erstglied verwendet, um auszudrücken, dass die genannte Person die genannte Sache mit

größter Leidenschaft und in ganz typischer Weise verkörpert Vollblutmusiker, Vollblutjournalist Voll·brem·sung die eine scharfe Bremsung, die ein Fahrzeug zum völligen Stillstand bringt voll·brin·gen mit OBJ ▪ jmd. vollbringt etwas etwas (Außergewöhnliches) tun, schaffen „Es ist vollbracht!“ (Ein Kreuzeswort Jesu) voll·bu·sig Adj. mit einem großen Busen Voll·dampf ▪ mit Volldampf: mit höchstem Tempo, mit aller Energie Völ·le·ge·fühl das (kein Plur.)

ein unangenehmes Gefühl im Magen oder im Bauch, das man bekommt, wenn man zu viel gegessen hat voll·elek·t·ro·nisch Adj. ganz elektronisch gesteuert und daher vollautomatisch funktionierend Diese Waschmaschine ist vollelektronisch. voll·en·den mit OBJ ▪ jmd. vollendet etwas (≈ abschließen) ein Werk zum Anschluss bringen Mit diesem Buch vollendete der Autor seinen Romanzyklus. voll·en·det (Part. Perf. zu „vollenden“) Adj. (≈ perfekt) Sie ist eine vollendete Gastgeberin. voll·ends Adv. gänzlich Das Nachbeben zerstörte das Haus vollends. Voll·en·dung die 1. (kein Plur.) das Vollenden Der Autor steht kurz vor der Vollendung seiner Romantrilogie. 2. (kein Plur.) Perfektion Das Spiel des Pianisten zeugt von höchster Vollendung. Völ·le·rei die (abwert.) übermäßig reichhaltiges Essen und Trinken voll·es·sen mit SICH ▪ jmd. isst sich voll so viel essen, dass man nicht mehr kann und voll ist ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Er hat sich am Büffet vollgegessen. Vol·ley·ball der ['vɔlibal] 1. (kein Plur.)

ein Ballsport, bei dem sich zwei Mannschaften auf einem Spielfeld gegenüberstehen, das durch ein relativ hoch angebrachtes Netz quer über das Spielfeld geteilt wird; die Spieler spielen den Ball mit verschiedenen Schlagtechniken über das Netz und erzielen Punkte, wenn der Ball innerhalb der gegnerischen Hälfte den Boden berührt 2. der Ball, mit dem Volleyball1 gespielt wird voll·fres·sen mit SICH ▪ jmd. frisst sich voll (umg.) essen bis man nicht mehr kann ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Dass du dich immer so vollfressen musst! voll·füh·ren mit OBJ ▪ jmd. vollführt etwas ausführen, machen Der Artist vollführte die tollsten Kunststücke. voll·fül·len mit OBJ ▪ jmd. füllt etwas Akk. voll etwas so weit füllen, dass nichts mehr hineinpasst ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Du kannst den Tank vollfüllen. Voll·gas 1. KFZ der Vorgang, dass der Fahrer das Gaspedal durchtritt, um so schnell wie möglich zu fahren 2. ▪ Vollgas geben (umg.): sich sehr beeilen, sich davonmachen Gib Vollgas, sonst schnappt dich die Poizei! Voll·idi·ot der (abwert.) vollkommener Idiot völ·lig Adj. gänzlich, total voll·jäh·rig Adj. RECHTSW. (≈ mündig ↔ minderjährig) vor dem Gesetz erwachsen Voll·jäh·rig·keit die (kein Plur.) (≈ Mündigkeit ↔ Minderjährigkeit) der Zustand, volljährig zu sein Voll·ju·rist, Voll·ju·ris·tin der

ein Jurist, der nach einer Referendarzeit durch Ablegen des zweiten Staatsexamens die Befähigung zum Richteramt erworben hat voll·kas·ko·ver·si·chern meist im Infinitiv/Part. Perf. mit OBJ ▪ etwas (muss man) vollkaskoversichern/ist vollkaskoversichert eine Vollkaskoversicherung abschließen Ich muss vor dem Urlaub meinen Wagen noch vollkaskoversichern.

Voll·kas·ko·ver·si·ch·e·rung die KFZ

eine Versicherungsform, bei der man vor allem Autos gegen alle möglichen Unfallschäden versichert voll·kli·ma·ti·siert Adj. so, dass der Luftzustand in einem Raum oder Gebäude vollständig durch eine Klimaanlage reguliert wird und von äußeren Wetterbedingungen ganz unabhängig ist voll·kom·men Adj. 1. (≈ perfekt) Ich bewunderte das vollkommene Kunstwerk. 2. völlig, vollständig Du hast vollkommen Recht. Voll·kom·men·heit die (kein Plur.) (≈ Perfektion) Voll·korn-

in zusammengesetzten Substantiven als Erstglied verwendet, um auszudrücken, dass Getreide nicht (wie bei der Herstellung von Weißmehl) auf den Mehlkörper reduziert wird, sondern andere nährstoffreiche Schichten behält und darum so dunkel ist ◆ -biskuits, -kuchen, -nudeln,-waffeln

Voll·korn·brot das dunkles, aus Vollkornmehl hergestelltes Brot Voll·korn·mehl das (meist Sing.) dunkles Mehl, das alle Bestandteile des ganzen Getreidekorns (Vollkorn) enthält voll·kot·zen mit OBJ ▪ jmd. kotzt etwas Akk. voll (umg.) sich über etwas erbrechen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Er hat mein ganzes Auto innen vollgekotzt., Er hat sein Hemd vollgekotzt. voll·krie·gen mit OBJ ▪ jmd. kriegt etwas Akk. voll (umg.) vollbekommen, komplett füllen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Die Veranstalter haben die Halle vollgekriegt. voll·lau·fen ohne OBJ ▪ etwas läuft voll etwas nimmt Flüssigkeit auf bis nichts mehr hineinpasst ▪ sich volllaufen lassen (umg.): sich betrinken ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Die Badewanne ist vollgelaufen. voll·ma·chen mit OBJ ▪ jmd. macht etwas Akk. voll jemand füllt/legt/stellt so viel in etwas hinein bis es voll ist ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Hast du den Tank vollgemacht?, Ich habe die Kiste ganz vollgemacht. Voll·macht die 1. RECHTSW. ein Ermächtigung, die eine Person A einer Person B erteilt, damit die Person B anstelle der Person A etwas tun darf Mit der Vollmacht kannst du Geld von meinem Konto abheben. 2. ein Dokument, durch das eine Vollmacht1 erteilt wird. Voll·milch die (kein Plur.) (↔ fettarme Milch) Milch mit vollem Fettgehalt Voll·mond der (kein Plur.) (↔ Neumond) der Mond, wenn er als kreisrunde, leuchtende Scheibe erscheint ◆ -nacht Voll·nar·ko·se die MED. (↔ örtliche Betäubung) eine (medizinisch realisierte) Betäubung, durch die jmd. für die begrenzte Zeit eines operativen Eingriffs sein Bewusstsein vollständig verliert Voll·pen·si·on die (kein Plur.)

eine Hotelunterbringung, bei der der Gast außer dem Frühstück auch Mittag- und Abendessen erhält Voll·rausch der ein Zustand völliger Betrunkenheit voll·schla·gen mit SICH ▪ jmd. schlägt sich den Magen/Bauch/Ranzen voll (umg.) sehr viel essen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 voll·schlank Adj. (umg. verhüll.) korpulent voll·schmie·ren mit OBJ ▪ jmd. schmiert etwas Akk. voll (umg. abwert.) einen Gegenstand vollmalen, -schreiben, -kritzeln ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Die Tafel ist schon wieder vollgeschmiert., Du hast dein Schulbuch ja ganz vollgeschmiert!, Manche schmieren einfach eine Leinwand voll und nennen es Kunst.

voll·stän·dig Adj. 1. ganz, total Nach dem Computerabsturz waren einige Dateien vollständig gelöscht. 2. (≈ vollzählig) ohne, dass etwas fehlt Er besitzt eine vollständige Sammlung aller bundesdeutschen Briefmarken seit 1949. Voll·stän·dig·keit die (kein Plur.) der Zustand, dass etwas vollständig1 ist

voll·stre·cken mit OBJ ▪ jmd. vollstreckt etwas RECHTSW. ein Gerichtsurteil oder eine gerichtliche Entscheidung (zwangsweise) in die Tat umsetzen Die Todesstrafe wurde früh am Morgen vollstreckt. Voll·stre·ckung die das Vollstrecken ◆ -sbefehl, -smittel, -surteil, Zwangsvoll·tan·ken I. mit OBJ ▪ jmd. tankt etwas Akk. voll den Tank eines Fahrzeugs vollständig füllen Das vollgetankte Fahrzeug fing Feuer., Kannst du das Auto noch volltanken? II. ohne OBJ ▪ jmd. tankt voll ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Volltanken, bitte! Voll·tref·fer der 1. ein Schlag, der genau ins Ziel trifft Der Boxer landete einen Volltreffer. 2. (umg. ≈ Hit, Renner) etwas, das ein sehr großer Erfolg ist Die neue CD ist ein Volltreffer. voll·trun·ken Adj. (↔ angetrunken) völlig betrunken voll·um·fäng·lich Adj. (schweiz.) in vollem Umfang Voll·verb das SPRACHWISS. (↔ Hilfsverb)

ein Verb, das allein (ohne Verbindung mit anderen Verben) das Prädikat bilden kann „Singen“ ist ein Vollverb. voll·ver·chromt Adj. ganz mit Chrom überzogen Voll·ver·samm·lung die eine Versammlung, an der alle Mitglieder teilnehmen können Voll·wai·se die ein Kind, das beide Eltern verloren hat Voll·wasch·mit·tel das ein für alle Temperaturbereiche taugliches Waschmittel voll·wer·tig Adj. 1. den vollen Wert, alle erwarteten Eigenschaften besitzend Ich erwarte einen vollwertigen Ersatz., Das Programmpaket enthält unter anderem eine vollwertige Textverarbeitung. 2. KOCH den Prinzipien der Vollwertkost entsprechen die knappe, aber vollwertige Ernährung der Sportler Voll·wert·kost die (kein Plur.) KOCH.

eine Ernährung, die sich aus naturbelassenen, sehr gesunden und vitaminreichen Nahrungsmitteln zusammensetzt voll·zäh·lig Adj. (≈ komplett) so, dass alle fraglichen Personen oder Gegenstände da sind Die Belegschaft ist vollzählig erschienen., Diese Münzsammlung ist noch nicht vollzählig. ‣ Vollzähligkeit voll·zie·hen I. mit OBJ ▪ jmd. vollzieht etwas AMTSSPR. eine offizielle Handlung ausführen Der Standesbeamte vollzog die Trauung. II. mit SICH ▪ etwas vollzieht sich nach und nach geschehen In mir vollzog sich nach diesem Erlebnis ein Wandel. Voll·zug der (kein Plur.) 1. (kein Plur.) das Vollziehen, das Ausführen Der Vollzug der Taufe macht einen Menschen zum Mitglied der der christlichen Kirche. 2. die Durchsetzung einer Haftstrafe 3. kurz für „Strafvollzug“ geschlossener Vollzug Voll·zugs·an·stalt die ein Gefängnis Vo·lon·tär, Vo·lon·tä·rin der

jmd., der zur Vorbereitung auf seinen späteren Beruf gegen geringe Bezahlung in einem Betrieb arbeitet ‣ Volontariat ◆ -sstelle Vo·lon·ta·ri·at das 1. die Zeit, in der jmd. als Volontär arbeitet 2. Stelle eines Volontärs vo·lon·tie·ren ohne OBJ ▪ jmd. volontiert als Volontär arbeiten Volt das PHYS. ELEKTROTECHN. (Maß-)Einheit der elektrischen Spannung ◆ -meter Vo·lu·men das 1. (≈ Rauminhalt) Der Tank hat ein Volumen von 500 Kubikmetern. 2. Umfang, Gesamtmenge Wie ein Sprecher des Unternehmens betonte, sei das Volumen der Auftragseingänge im vergangenen halben Jahr deutlich gestiegen. ◆ -gewicht, -prozent, -zähler

vo·lu·mi·nös Adj. (geh.) umfangreich, groß Er hat eine voluminöse Doktorarbeit geschrieben. vom Präp. 1. („von“ + „dem“, meist nicht auflösbar) zur Angabe eines räumlichen oder zeitlichen Ausgangspunktes Wir sind zu Fuß vom Bahnhof in die Stadt gelaufen., Wir haben vom 1.8. bis zum 21.8. geschlossen. 2. („vom“ (nicht auflösbar) + substantivierter Inf.) Angabe einer Ursache Mir schmerzen die Augen vom Lesen., Sie ist müde vom Wandern. von I. Präp. +Dat. 1.

verwendet zur Angabe eines räumlichen Ausgangspunktes oder der Richtung, aus der sich eine Bewegung zum Sprecher hin vollzieht

Wir radelten von Köln nach Paris., Der Wind kommt von Norden., Von der Tür bis zum Fenster sind es fünf Meter., Von hier aus kannst du den Ort liegen sehen., Von der Straße her konnten wir schon den Hund bellen hören. 2. verwendet, um einen Vorgang des Loslösens oder Trennens zu bezeichnen Hast du die Wäsche schon von der Leine genommen?, Die Briefmarke löste sich leicht von dem Umschlag. 3. verwendet, um die Menge zu nennen, von der der genannte Teil stammt Keine von diesen CDs gefällt mir., Jeder von uns hat so einen Brief bekommen., Eins von diesen Büchern möchte ich kaufen., Die Hälfte von der Schokolade gehört dir. 4. verwendet zur Angabe eines zeitlichen Ausgangspunktes Ich kenne sie von früher., Die Tat geschah in der Nacht von Montag auf Dienstag., von Anfang/Geburt/Jugend an, Von Montag ab bin ich verreist. 5. verwendet zur Angabe einer Ursache oder eines Urhebers Ich war müde von der Arbeit., Wir haben eine Urlaubskarte von unseren Bekannten bekommen., Dieser Vorschlag stammt von ihm., Grüßen Sie ihn bitte von mir! 6. verwendet zur Angabe des Urhebers in Passivsätzen Er wurde von seiner Lehrerin ermahnt. 7. verwendet zur Angabe des Bereichs, für den das Gesagte gilt Er ist Buchhändler von Beruf., Das ist ein Prachtexemplar von Schmetterling! 8. verwendet zur Angabe einer Eigenschaft Er war ein Mann von Prinzipien., Sie ist eine Frau von fünfzig Jahren., ein Kunstwerk von großer Schönheit, Diese Arbeit ist von großer Dringlichkeit. 9. (umg.)

anstelle eines Genitivattributes oder Possessivpronomens verwendet, um eine Zusammengehörigkeit oder ein Besitzverhältnis auszudrücken

die Königin von Schweden, der Vertrag von Versailles, die Umgebung von Berlin, ein Vater von vier Kindern, Das ist sicher der Mantel von deinem Freund., Ist das Buch von dir? 10. verwendet zur Angabe von Maßen, Entfernungen und Größenordnungen Nach einem Flug von 12 Stunden kamen wir endlich an., eine Entfernung von dreißig Kilometern 11. verwendet als Adelsprädikat bei Namen Über Johann Wolfgang von Goethe wird erzählt, dass ... 12. verwendet in Verbindung mit bestimmten Verben oder Adjektiven Er berichtete von seinen Urlaubserlebnissen., Wir sprachen von diesem und jenem., abhängig/frei von II. Adv. (umg. norddt.) kurz für „davon“ Da habe ich nichts von gewusst., Da hat er mir nichts von gesagt. von·ei·n·an·der Adv. einer oder eines vom anderen; einen gegenseitigen Bezug ausdrückend Am Bahnhof haben sie voneinander Abschied genommen., Es war schwierig, die zusammengeleimten Teile voneinander zu lösen. von·nö·ten Adv. ▪ vonnöten sein: notwendig sein Hier ist schnelle Hilfe vonnöten. von·sei·ten/von Sei·ten Adv. (geh.) von der Seite der/des ... Dem Vorschlag wurde auch vonseiten der Geschäftsleitung zugestimmt. von·stat·ten·ge·hen ohne OBJ ▪ etwas geht vonstatten ablaufen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Der Umzug ging schneller vonstatten, als er dachte.

vor I. Präp. +Dat. 1. (↔ hinter) verwendet, um auszudrücken, dass etwas auf der vorderen Seite und dem Betrachter zugewandt ist „Wo wartest du auf mich?“ „Ich warte auf dich direkt vor der Schule.“, Er stand vor seinem Auto und fand den Autoschlüssel nicht mehr. 2. (↔ nach) verwendet, um auszudrücken, dass etwas dem genannten Zeitpunkt oder Vorgang vorausgeht Sie ist erst vor wenigen Augenblicken gegangen., Wir sind erst vor zwei Wochen aus dem Urlaub zurückgekommen. 3. (ohne nachfolgenden Artikel) verwendet, um eine Ursache auszudrücken Sie zitterte vor Kälte., Er war bleich vor Wut. 4. (mit oder ohne nachfolgenden Artikel) verwendet, um auszudrücken, dass etwas in jmds. Gegenwart geschieht Er hat das vor Zeugen behauptet., Sie hat Angst, vor Publikum zu sprechen., Wir sollten vor den Gästen nicht streiten! 5. verwendet, um auszudrücken, dass jmd. oder etwas in einer Reihenfolge oder Rangfolge zuerst kommt Ich glaube, ich komme vor Ihnen an die Reihe., Der Außenseiter ging vor dem Favoriten durchs Ziel., Ich gebe dem zweiten Redner den Vorzug vor dem ersten.

6. verwendet in Verbindung mit bestimmten Verben Er fürchtet sich vor Hunden., Schützen Sie sich vor Erkältungen!, Sie schämte sich vor ihren Freundinnen., Ich habe großen Respekt/Widerwillen vor ihm. II. Präp. +Akk. (↔ hinter) (räumlich) drückt aus, dass etwas an die vordere Seite, die dem Betrachter zugewandt ist, gebracht ist „Wohin hast du dein Fahrrad gestellt?“ „Ich habe mein Fahrrad vor das Haus gestellt.“ III. Adv. 1. (umg.) nach vorn Freiwillige vor! 2. (umg. norddt.) kurz für „davor“ Da habe ich Angst vor. vor·ab Adv. im Voraus Die Presse wurde vorab informiert. Vor·abend der (kein Plur.) der Abend vor einem Ereignis am Vorabend der Hochzeit Vor·abend·se·rie die TV eine Serie, die zwischen sechs und acht Uhr im Fernsehen läuft Vor·ah·nung die das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren wird Ich wurde von schlimmen Vohrahnungen geplagt. vo·r·an Adv. vor jmdm. oder etwas her vo·r·an·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd. geht jmdm. voran an der Spitze von etwas gehen Als der Zug von Menschen sich in Bewegung setzte, ging er allen voran. 2. ▪ etwas geht irgendwie voran (≈ vorankommen) in bestimmter Weise Fortschritte machen Die Arbeit geht gut/langsam/nur zäh voran. 3. (zeitlich) vor etwas liegen Dem Vertragsabschluss gingen lange Verhandlungen voran., Der Krisenstab suchte an den vorangegangenen Tagen fieberhaft nach Lösungen. ◆ Großschreibung → R 3.7 Vorangehendes, im Vorangehenden vo·r·an·kom·men ohne OBJ 1. ▪ jmd. kommt voran sich auf ein Ziel hin bewegen Wir sind mit dem Fahrrad gut vorangekommen. 2. ▪ etwas kommt irgendwie voran (≈ vorangehen) in bestimmter Weise Fortschritte machen Die Arbeit kam nur sehr mühsam voran. Vor·an·mel·dung die vorherige Anmeldung Eine Teilnahme an dem Kurs ist nur mit Voranmeldung möglich. vo·r·an·schrei·ten ohne OBJ ▪ jmd. schreitet voran (geh.) feierlich vorangehen1 In der Prozession schritt der Kardinal den Priestern voran. vo·r·an·stel·len mit OBJ ▪ jmd. stellt etwas voran als erstes mitteilen, sagen oder schreiben Ich möchte meiner Rede zunächst einige Worte des Dankes voranstellen. vo·r·an·trei·ben mit OBJ ▪ jmd. treibt etwas voran beschleunigen Die Verantwortlichen trieben das Projekt energisch voran. Vor·an·zei·ge die die Ankündigung eines neuen Buches, Films oder Theaterstücks Vor·ar·beit die die vorbereitende Arbeit, die vor einer eigentlichen Arbeit erfolgt Mit den Vorarbeiten für meine schriftliche Hausarbeit dürfte ich nächste Woche fertig sein. vor·ar·bei·ten I. ohne OBJ ▪ jmd. arbeitet vor (↔ nacharbeiten) mehr als üblich arbeiten, so dass man später mehr freie Zeit hat Ich habe einen Tag vorgearbeitet. II. mit SICH ▪ jmd. arbeitet sich vor mit viel Mühe einen Ort oder eine bessere Position erreichen Der Radrennfahrer hatte sich bis zur Spitzengruppe vorgearbeitet. Vor·ar·bei·ter, Vor·ar·bei·te·rin der ein Arbeiter, der eine Gruppe leitet Vor·arl·berg westlichstes Bundesland von Österreich vo·r·aus Adv. 1. vor jmdm. oder etwas her Er ist 10 Meter voraus, aber wir kommen schon hinterher. 2. besser, weiter (als andere) Sie ist ihm im Rechnen voraus., Er war schon immer seiner Zeit voraus. 3. ▪ im Voraus: schon vorher, früher, als es sein müsste Er zahlte im Voraus. ◆ Großschreibung → R 3.4 Mit bestem Dank im Voraus. vo·r·aus·ah·nen mit OBJ ▪ jmd. ahnt etwas voraus eine Vorahnung haben Er ahnte voraus, dass es einen Krieg geben würde.

vo·r·aus·be·rech·nen mit OBJ ▪ jmd. berechnet etwas voraus

berechnen, wie sich etwas entwickeln oder wie etwas verlaufen wird

Um kein Risiko einzugehen, berechnete die Universität die Zahl der möglichen Studienbewerber voraus. vo·r·aus·ei·len ohne OBJ ▪ jmd. eilt jmdm. voraus schnell vorangehen Eile bitte voraus, um den Bus noch anzuhalten; ich kann nicht so schnell. vo·raus·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd. geht jmdm./etwas voraus an der Spitze von etwas gehen 2. ▪ jmd. geht jmdm. voraus (↔ nachkommen) schon früher vor den anderen irgendwohin gehen Ihr könnt ja nachkommen, ich gehe schon voraus. 3. ▪ etwas geht etwas voraus (↔ nachfolgen) sich vor anderen Dingen ereignen Dem Vertrag sind lange Verhandlungen vorausgegangen. vo·r·aus·ge·setzt (Part. Perf. zu „voraussetzen“) Konj. unter der Voraussetzung, dass ... Wir fahren am Wochenende zum Skifahren, vorausgesetzt, dass das Tauwetter nicht anhält. vo·r·aus·ha·ben mit OBJ ▪ jmd. hat jmdm. etwas voraus in einer bestimmten Hinsicht

besser oder überlegen sein Sie hat mir diese Erfahrung voraus.

Vo·r·aus·sa·ge die (≈ Prognose) eine Aussage über die Zukunft Die Voraussage trat ein/erfüllte sich. vo·r·aus·sa·gen mit OBJ ▪ jmd. sagt etwas voraus eine Voraussage oder Prognose machen Seine Ankunft konnte man uns nicht voraussagen. vo·r·aus·schau·end Adj. (↔ kurzsichtig) mit Blick auf die Zukunft sorgfältig bedenkend Sie handelt/plant vorausschauend. vo·r·aus·schi·cken mit OBJ ▪ jmd. schickt etwas voraus 1. etwas zeitlich früher schicken Ich werde den Koffer mit der Bahn vorausschicken. 2. etwas einleitend sagen Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, sollte ich vorausschicken, dass ... vo·r·aus·seh·bar Adj. so, dass man es voraussehen kann vo·r·aus·se·hen mit OBJ ▪ jmd. sieht etwas voraus eine zukünftige Entwicklung bereits in der Gegenwart erkennen oder ahnen Eine solche Entwicklung konnte man nicht voraussehen. vo·r·aus·set·zen mit OBJ ▪ jmd. setzt (etwas) voraus 1. als sicher oder vorhanden annehmen Wir setzen voraus, dass Sie Kenntnisse in einem Textverarbeitungsprogramm besitzen. 2. als notwendige Bedingung haben oder verlangen Ein solcher Beruf setzt viel Flexibilität voraus. Vo·r·aus·set·zung die 1. (≈ Annahme) eine feste Vorstellung, die das weitere Tun oder Denken leitet Ich fürchte, Sie gehen von der irrigen Voraussetzung aus, dass ..., Wir sind damals von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen. 2. (≈ Vorbedingung) etwas, das gegeben oder garantiert sein muss, damit etwas geschehen kann Er erfüllt alle Voraussetzungen für diesen Posten., Ich werde dir das Geld leihen, aber nur unter der Voraussetzung, dass du es mir in einem Monat zurückgibst. Vo·r·aus·sicht die (kein Plur.) Vermutung, Ahnung, Wahrscheinlichkeit In der Voraussicht, dass der Winter kalt wird, habe ich diesmal mehr Heizöl bestellt. ▪ aller Voraussicht nach : wahrscheinlich vo·r·aus·sicht·lich Adj. sehr wahrscheinlich Der Zug hat voraussichtlich 10 Minuten Verspätung. Vor·aus·wahl die (kein Plur.) eine erste Auswahl Nachdem der Personalchef eine Vorauswahl getroffen hatte, wurden fünf Kandidaten zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. vo·r·aus·zah·len mit OBJ ▪ jmd. zahlt (etwas) voraus im Voraus, vor Warenlieferung bezahlen Wenn Sie vorauszahlen, liefern wir die Ware 10 Tage früher. Vo·r·aus·zah·lung die das Vorauszahlen Vor·bau der 1. ein Anbau an der Vorderseite eines Gebäudes 2. (umg.) der große Busen einer Frau Vor·be·dacht der (kein Plur.) (meist in den Verbindungen „aus/mit/voll Vorbedacht“) nach genauer Überlegung, mit einer bestimmten Absicht Aus Vorbedacht haben wir die Veranstaltung nicht angekündigt.

Vor·be·halt der (≈ Einschränkung) Ich werde es euch erlauben, aber nur unter dem Vorbehalt, dass ... vor·be·hal·ten mit SICH ▪ jmd. behält sich etwas vor die Möglichkeit für bestimmte Schritte offen lassen Ich behalte mir das Recht vor, dagegen Einspruch einlegen zu können. vor·be·halt·los Adj. ohne Vorbehalte Die Neuankömmlinge wurden in der Gruppe vorbehaltlos akzeptiert. vor·bei Adv. 1. (≈ vorüber) Der Zug ist schon an Frankfurt vorbei. 2. vergangen, zu Ende Endlich ist der Winter vorbei. ◆ Getrenntschreibung → R 4.8 vorbei sein vor·bei·brin·gen mit OBJ ▪ jmdm. bringt jmdm. etwas vorbei (umg.) jmdm. etwas bringen Ich bringe dir die CD morgen vorbei. ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Kannst du mir das Buch heute Abend noch vorbeibringen? vor·bei·fah·ren ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas fährt vorbei an etwas vorüber fahren/etwas passieren Hier fährt die Straßenbahn täglich fünf mal vorbei. 2. ▪ jmd./etwas fährt an etwas vorbei irrtümlich zu weit fahren oder an etwas vorüberfahren, was man suchte Die Radrennfahrer sind am Verpflegungswagen vorbeigefahren, ohne es zu merken., Wir sind zu weit gefahren, wir müssen an der Haltestelle schon vorbeigefahren sein. 3. ▪ jmd. fährt an etwas Dat. /bei jmdm. vorbei kurz zu jmdm. oder etwas fahren (um etwas zu erledigen) Können wir noch an der Post vorbeifahren? vor·bei·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd. geht (an jmdm.) vorbei etwas oder jmdn. passieren Sie ging ohne zu grüßen an mir vorbei. 2. ▪ jmd. geht (bei jmdm.) vorbei kurz zu jmdm. gehen (um etwas zu erledigen) Ich muss noch beim Bäcker vorbeigehen und ein Brot kaufen. 3. ▪ etwas geht vorbei aufhören Der Liebeskummer wird schon wieder vorbeigehen! vor·bei·kom·men ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas kommt (an etwas Dat. ) vorbei an etwas vorbeifahren oder vorbeikommen; passieren Wenn man diese Straße nimmt, kommt man an vielen alten Burgen vorbei. 2. ▪ jmd./etwas kommt (an etwas Dat. ) vorbei kaum Platz haben, um vorbeizufahren oder vorbeizugehen Die Rettungsmannschaften kamen an den Schaulustigen kaum vorbei., Die Straße war so eng, dass der Laster kaum an den parkenden Wagen vorbeikam. 3. ▪ jmd. kommt (bei jmdm.) vorbei (umg.) zwanglos besuchen Kommt doch mal vorbei, wenn ihr in der Gegend seid. vor·bei·las·sen mit OBJ ▪ jmd. lässt jmdn. vorbei (umg.) jmdm. Platz machen, damit er vorbeigehen kann Würden Sie bitte die Frau mit dem Kinderwagen vorbeilassen? vor·bei·mar·schie·ren ohne OBJ ▪ jmd. marschiert (an jmdm./etwas) vorbei im Marschierschritt an jmdm. oder etwas vorbeigehen Die Leibgarde marschierte an der Tribüne des Königs vorbei. vor·bei·re·den ohne OBJ 1. ▪ jmd. redet an etwas Akk. vorbei miteinander sprechen, ohne auf den Kern der Sache zu kommen Wir haben am eigentlichen Problem vorbeigeredet. 2. ▪ Personen reden aneinander vorbei miteinander sprechen und sich missverstehen, sich nicht verstehen Die beiden redeten aneinander vorbei. vor·bei·schau·en ohne OBJ ▪ jmd. schaut (bei jmdm.) vorbei (umg.) vorbeikommen3 Wenn du mal nach Zürich kommst, schau doch einfach (bei mir) vorbei. vor·bei·schie·ßen ohne OBJ 1. ▪ jmd. schießt vorbei (haben) das Ziel verfehlen Der Jäger hatte vorbeigeschossen und das Wild nicht getroffen. 2. ▪ etwas schießt an jmdm./etwas vorbei (sein) sehr schnell an jmdm. oder etwas vorbeigehen oder vorbeifahren Das Auto ist blitzschnell an mir vorbeigeschossen. vor·bei·schleu·sen mit OBJ ▪ jmd. schleust etwas an jmdm./etwas vorbei (umg.) etwas an jmdm. oder etwas heimlich vorbeigehen lassen Er schleuste beim Verlassen der Bibliothek eine Reihe Bücher an der Aufsicht vorbei., Gelder am Finanzamt vorbeischleusen vor·bei·schram·men ohne OBJ ▪ jmd./etwas schrammt an etwas Dat. vorbei (umg.) 1. etwas streift an etwas so vorbei, dass Schrammen entstehen Ein Fahrradfahrer schrammte an dem parkenden Auto vorbei. 2. es kommt beinahe zu einem sehr negativen Resultat oder Unglück Der Einbruch des Aktienkurses schrammte an einem Börsencrash vorbei., knapp an einer Niederlage vorbeischrammen vor·be·las·tet Adj. bereits durch eine negative Anlage oder Eigenschaft belastet Sie ist erblich vorbelastet.

Vor·be·mer·kung die einleitende, erläuternde Sätze, die man vor dem eigentlichen Text sagt oder schreibt vor·be·rei·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. bereitet sich/jmdn./etwas (auf etwas Akk. )vor jmdn.

oder sich durch gezielte Maßnahmen auf etwas einstellen und in die Lage bringen, eine Aufgabe zu lösen oder eine Situation zu meistern

Wie der Spielverlauf zeigt, hat der Trainer seine Spieler optimal auf dieses Finale vorbereitet., Ich bereite mich gerade auf mein Examen vor. 2. notwendige Arbeiten im Voraus erledigen Habt ihr die Geburtstagsparty schon vorbereitet? Vor·be·rei·tung die das Vorbereiten Vor·be·sit·zer, Vor·be·sit·ze·rin der der frühere Besitzer einer Sache

Vor·be·spre·chung die eine Besprechung, die vor der eigentlichen Besprechung stattfindet Bevor wir in die Verhandlungen gehen, sollten wir eine Vorbesprechung abhalten. vor·be·stel·len mit OBJ ▪ jmd. bestellt etwas vor (≈ reservieren) eine Vorbestellung machen Wir haben für heute Abend im Lokal einen Tisch vorbestellt. Vor·be·stel·lung die (≈ Reservierung) eine im Voraus gemachte Bestellung vor·be·straft Adj. AMTSSPR. früher schon einmal gerichtlich verurteilt Vor·be·straf·te der/die AMTSSPR. jmd., der vorbestraft ist vor·beu·gen I. mit OBJ ▪ jmd. beugt sich/etwas vor sich oder einen Körperteil nach vorne beugen Er beugte sich/seinen Kopf/seinen Oberkörper nach vorne. II. ohne OBJ ▪ jmd. beugt etwas Dat. vor Maßnahmen treffen, damit etwas Negatives nicht eintritt Er wollte sich impfen lassen, um einer Grippe/einer Infektion vorzubeugen. Vor·beu·gung die (kein Plur.) das Vorbeugen II Vor·bild das jmd., der von anderen als mustergültiges Beispiel angesehen wird, Ideal Dieser Musiker ist ihm (ein) Vorbild/dient ihm als Vorbild. Vor·bild·funk·ti·on die (kein Plur.) die Rolle eines Vorbildes vor·bild·lich Adj. so, dass es als Vorbild dienen kann; mustergültig, beispielhaft Vor·bil·dung die (kein Plur.) (≈ Vorwissen)

bereits früher erworbene Kenntnisse oder erworbenes Wissen, die man hat, bevor man einen offiziellen Ausbildungsgang oder Bildungsgang durchläuft Vor·bo·te der (≈ Anzeichen) etwas, das etwas ankündigt Die Schneeglöckchen, die Vorboten des Frühlings, blühen bereits. vor·brin·gen mit OBJ ▪ jmd. bringt etwas vor (nachdrücklich) sagen, äußern Zur eigenen Verteidigung brachte er vor, dass ... vor·christ·lich Adj. (↔ nachchristlich) die Zeit vor Christi Geburt betreffend Vor·dach das ein Dach als Vorbau über der Eingangstüre vor·da·tie·ren mit OBJ ▪ jmd. datiert etwas vor (≈ rückdatieren) mit einem zukünftigen

Datum versehen Sie hatte den Brief vordatiert. Vor·den·ker, Vor·den·ke·rin der

ein (fortschrittlicher) Mensch, der bestimmte zukünftige Entwicklungstendenzen erkennt und durch eigene Pläne zu beeinflussen oder voranzubringen versucht Vor·der·ach·se die KFZ. (↔ Hinterachse) die Achse am vorderen Teil eines Fahrzeugs Vor·der·an·sicht die (kein Plur.) (≈ Rückansicht) die Ansicht der Vorderseite von etwas Vor·der·asi·en

das südwestliche Asien; zusammenfassende Bezeichnung für die Türkei, Zypern, Libanon, Israel, Jordanien, Syrien, Irak, Iran und

die Länder auf der Arabischen Halbinsel Vor·der·bein das (↔ Hinterbein) eines der vorderen Beine eines vierbeinigen Tieres Vor·der·deck das SEEW. (↔ Achterdeck) vorderer Schiffsteil vor·de·re Adj. (↔ hintere) der Teil von der Mitte aus bis ganz vorne Die vorderen Plätze waren schon belegt., Der vordere Teil des Schiffes ist schöner als der hintere. Vor·der·front die (↔ Rückseite) Vorderseite eines Gebäudes Vor·der·grund der (kein Plur.) (↔ Hintergrund) der Teil eines Bildes, der dem Betrachter zugewandt ist ▪ im Vordergrund stehen (übertr.): Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein ▪ etwas in den Vordergrund stellen/rücken (übertr.): besondere Bedeutung zukommen lassen ▪ jemanden/sich in den Vordergrund drängen/ rücken/schieben : jmdn. oder sich in den Mittelpunkt stellen vor·der·grün·dig Adj. (≈ oberflächlich) ohne tiefere Bedeutung; offensichtlich Vor·der·mann der jmd., der (in einer Reihe) direkt vor jmdm. steht oder sitzt ▪ etwas auf Vordermann bringen (umg.): etwas wieder so herrichten, dass es wieder ordentlich und sauber ist oder funktioniert Vor·der·rad das (↔ Hinterrad) ein Rad, das an einem Fahrzeug vorne montiert ist Vor·der·rad·an·trieb der (kein Plur.) KFZ (↔ Hinterradantrieb) der Antrieb eines Fahrzeugs über die Vorderräder Vor·der·schin·ken der (↔ Hinterschinken) Schinken von der Schulter eines Schweins Vor·der·sei·te die (↔ Rückseite) die Seite, die zum Betrachter hin zeigt Vor·der·sitz der (↔ Rücksitz) einer der vorderen Sitze eines Fahrzeugs vor·ders·te- Adj. (↔ hinterste-) ganz vorne Wir bekamen für das Konzert Plätze in der vordersten Reihe. Vor·der·teil das/der (↔ Hinterteil) vordere Teil Vor·di·p·lom das (↔ Diplom)

ein Zeugnis, das man für die bestandene akademische Zwischenprüfung in einem Diplomstudiengang erhält vor·drän·gen mit SICH ▪ jmd. drängt sich vor 1. sich in einer Menge energisch (und rücksichtslos) nach vorn arbeiten 2. (abwert.) sich vor anderen wichtig machen vor·drin·gen ohne OBJ ▪ jmd./etwas dringt in etwas Akk. vor 1. (unter Mühen) irgendwohin gelangen, eindringen Lange Zeit hatte man es nicht für möglich gehalten, einmal in den Weltraum/die Antarktis vorzudringen. 2. ▪ etwas dringt in etwas Akk. vor ausbreiten Die Virusgrippe ist bereits bis in unsere Breiten vorgedrungen. vor·dring·lich Adj. (≈ prioritär ↔ nachrangig) sehr dringend und deshalb vor allem anderen zu behandeln Vor·druck der (≈ Formular) ein Formblatt zum Ausfüllen vor·ehe·lich Adj. vor der Ehe erfolgend Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist seit der sexuellen Revolution nichts Außergewöhnliches mehr. vor·ei·lig Adj. (≈ vorschnell) zu schnell und unüberlegt Ich habe es längst bereut, dass ich damals diesen voreiligen Entschluss gefasst habe. vor·ei·n·an·der Adv. 1. einer vor dem anderen; einer gegenüber dem anderen Die beiden Preisträger haben großen Respekt voreinander. 2. so, dass zwei Menschen oder Tiere sich begegnen und ihre Vorderseiten einander zugewandt haben Sie standen voreinander und konnten sich doch nicht in die Augen sehen. vor·ein·ge·nom·men Adj. (↔ neutral, objektiv) mit Vorurteilen behaftet Anfangs war sie mir gegenüber sehr voreingenommen. Vor·ein·stel·lung die TECHN. die Einstellung von etwas an einem technischen Gerät bei der Auslieferung vorent·hal·ten mit OBJ ▪ jmd. enthält jmdm. etwas vor jmdm. etwas nicht geben,

obwohl es ihm zusteht Man hatte ihm wichtige Informationen/sein Erbe vorenthalten. Vor·ent·schei·dung die SPORT das vorläufige Ergebnis eines Wettkampfs Mit dem Treffer zum 3:1 dürfte hier im Stadion bereits die Vorentscheidung gefallen sein. vor·erst Adv. zunächst einmal Sie kann vorerst bei uns wohnen. vor·ex·er·zie·ren mit OBJ ▪ jmd. exerziert (jmdm.) etwas vor (umg. ≈ vormachen) jmdm. genau zeigen, wie etwas geht Ich glaube nicht, dass er das wirklich kann, bis er uns das vorexerziert hat. vor·fah·ren ohne OBJ 1. ▪ jmd. fährt vor vor den Eingang eines Hauses fahren Das Taxi ist vorgefahren 2. ▪ jmd. fährt bis zu etwas Dat. vor (eine bestimmte Strecke) nach vorn fahren Würden Sie bitte noch einen Meter vorfahren, damit ich auch parken kann?, Bitte fahren Sie bis zum diesem Hauseingang dort vor. 3. ▪ jmd. fährt vor schon früher fahren Wir sind spät dran, darum sind die anderen schon vorgefahren. Vor·fahrt die (kein Plur.)

das Recht, mit seinem Fahrzeug vor den von rechts oder links kommenden Fahrzeugen über eine Kreuzung zu fahren Der Unfall

passierte, weil ein Autofahrer die Vorfahrt nicht beachtet hatte. vor·fahrts·be·rech·tigt Adj. Vorfahrt habend

Vor·fahrts·stra·ße die eine Straße, auf der man Vorfahrt hat Vor·fahrts·zei·chen das ein Verkehrszeichen, das die Vorfahrt regelt Vor·fahr/Vor·fah·re der (↔ Nachfahr(e)) ein Verwandter, der einer früheren Generation angehört; Ahn Vor·fall der (oft als negativ empfundenes) Ereignis, Geschehnis Der Politiker erklärte, von den Vorfällen nichts gewusst zu haben. vor·fal·len ohne OBJ ▪ etwas fällt vor sich ereignen, geschehen, passieren Ist etwas Besonderes vorgefallen, während ich weg war? vor·fin·den mit OBJ ▪ jmd. findet jmdn./etwas (irgendwie) vor an einem bestimmten Ort (in

einem bestimmten Zustand) finden

Nach dem Urlaub habe ich jede Menge Arbeit auf meinem Schreibtisch vorgefunden., Bei meinem letzten Besuch fand ich ihn in sehr gutem Zustand vor. vor·flun·kern mit OBJ ▪ jmd. flunkert jmdm. etwas vor (umg.) (auf harmlose Art)

vorlügen

Vor·freu·de die die freudige Erwartung eines zukünftigen Ereignisses Vor·früh·ling der (kein Plur.) dem eigentlichen Frühling vorangehende milde Tage des Spätwinters vor·füh·len ohne OBJ ▪ jmd. fühlt (bei jmdm.) vor sich vorsichtig nach jmds. Meinung erkundigen Hast du schon beim Chef vorgefühlt, wie es mit deiner Gehaltserhöhung aussieht? Vor·führ·ef·fekt die Erfahrung, dass gerade das nicht funktioniert, was man vorführen will vor·füh·ren mit OBJ 1. ▪ jmd. führt jmdm. etwas vor einem Publikum etwas zeigen Die Artisten führten ein atemberaubendes Programm vor. 2. ▪ jmd. führt jmdm. etwas vor (≈ demonstrieren) die Handhabung und Funktionsweise erklären Darf ich Ihnen das neueste Modell unseres Staubsaugers vorführen? 3. ▪ jmd. führt jmdn. jmdm. vor RECHTSW. jmd. (auch mit Gewalt) einem öffentlichen Funktionsträger zuführen Der Verbrecher wurde dem Richter in Handschellen vorgeführt., Die Polizei führte den alkoholisierten Fahrer dem Arzt vor. 4. ▪ jmd. führt jmdn. vor (abwert.) jmdn. lächerlich machen; jmdn. in eine peinliche Situation bringen Vor·führ·ge·rät das ein neues Gerät, das in einem Laden Kunden vorgeführt2 wird Vor·füh·rung die das Vorführen Vor·führ·wa·gen der ein neues Auto, das ein Händler seinen Kunden zeigt und zum Probefahren überlässt Vor·ga·be die eine Bestimmung oder Richtlinie zur Festlegung bestimmter Grenzen, Mengen oder Maße Bei der Entwicklung des Autos musste das Team eine Reihe von Vorgaben beachten., sich an bestimmte Vorgaben halten

Vor·gang der 1. ein Ereignis, Hergang, Geschehnis Können Sie die Vorgänge in jener Nacht beschreiben/schildern? 2. Prozess, Entwicklung Der Lehrer erläutert die chemischen Vorgänge bei der alkoholischen Gärung. 3. AMTSSPR. alle über eine bestimmte Person oder Sache angelegten Akten Bitte reichen Sie mir den Vorgang „Müller“. Vor·gän·ger, Vor·gän·ge·rin der (↔ Nachfolger) jmd., der in einer bestimmten Stellung früher dasselbe getan hat Meine Vorgängerin arbeitete mich noch ein, bevor sie in Rente ging. Ich bin ihr Nachfolger. vor·gän·gig Adj. (schweiz.) vorangegangen, vorausgehend, vorherig, vorher vorhanden; vorher, zuvor; vor (zeitlich) Vor·gangs·wei·se die (österr.) Vorgehensweise Vor·gar·ten der ein kleiner, vor dem Haus gelegener Garten vor·ge·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. gibt etwas vor etwas Unwahres als Entschuldigung behaupten Sie gab vor, krank gewesen zu sein. 2. ▪ jmd. gibt etwas vor (umg.) nach vorne reichen 3. ▪ jmd. gibt jmdm. etwas vor Akk. jmdm. einen Maßstab, eine Richtlinie geben, woran er sich zu halten hat Für dieses Training wurden uns strikte Regeln vorgegeben., Für die Erledigung dieser Aufgabe gab man ihm zwei Stunden vor. Vor·ge·bir·ge das die niedrigeren Berge vor einem Gebirge vor·geb·lich Adj. (≈ angeblich) vor·ge·fasst Adj. von vornherein feststehend, sich auf Vorurteilen gründend Es wird auch dir nicht gelingen, ihn von seiner vorgefassten Meinung abzubringen. Vor·ge·fühl das (kein Plur.) (≈ Vorahnung) Vor·ge·hen das (kein Plur.) eine bestimmte Art zu handeln vor·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd. geht vor (umg.) nach vorn gehen Er stand auf und ging vor. 2. ▪ jmd. geht vor (umg.) früher gehen Ich gehe vor, du kommst dann nach. 3. ▪ jmd. geht irgendwie vor (irgendwie) handeln, verfahren Wie wollen wir vorgehen?, Die Täter gingen mit äußerster Brutalität vor. 4. ▪ jmd. geht gegen etwas/ jmdn. vor gegen jmdn. einschreiten Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. 5. ▪ etwas geht vor wichtiger sein Sicherheit geht vor. 6. ▪ etwas geht irgendwo vor geschehen, sich ereignen Was geht hier vor? 7. ▪ eine Uhr geht (um etwas Akk. ) vor (↔ nachgehen) eine falsche Zeit anzeigen, die der tatsächlichen Zeit voraus ist Die Uhr geht (um fünf Minuten) vor. Vor·ge·hens·wei·se die eine bestimmte Art des Vorgehens3 4 Vor·ge·schich·te die (kein Plur.) 1. die früheste Menschheitsgeschichte (ohne schriftliche Überlieferungen) ‣ vorgeschichtlich 2.

alles in der Vergangenheit Geschehene, was im Hinblick auf eine bestimmte Sache, Angelegenheit zu einem jetzigen Zustand, zu einer jetzigen Situation geführt hat Der Arzt fragte auch nach der Vorgeschichte meiner Krankheit.

Vor·ge·schmack der (kein Plur.) ein erster Eindruck, eine Kostprobe von etwas Kommendem oder Bevorstehendem Dieser warme Winter gibt uns einen Vorgeschmack auf die Klimaveränderung. vor·ge·se·hen Adj. geplant oder beabsichtigt Für diesen Fall sind folgende Möglichkeiten vorgesehen., Wir haben die vorgesehenen Schritte eingeleitet. Vor·ge·setz·te der/die eine (beim Militär oder in beruflicher Hinsicht) hierarchisch höhergestellte Person vor·ges·tern Adv. (↔ übermorgen) am Tag vor gestern vorgestern früh, vorgestern Morgen/Mittag/Nachmittag/Abend/Nacht vor·gest·rig Adj. (umg. abwert.) altmodisch, rückständig vor·grei·fen ohne OBJ 1. ▪ jmd. greift jmdm./etwas vor zuvorkommen Ich möchte Ihnen nicht vorgreifen, aber ... 2. ▪ jmd. greift etwas Dat. vor schnell handeln, ohne etwas abzuwarten Er hatte der offiziellen Stellungnahme vorgegriffen und behauptet, dass ... 3. ▪ jmd. greift vor das Ende einer Geschichte vorwegnehmen Bevor ich Sie langweile, will ich vorgreifen und erzählen, wie die Sache endete.

Vor·griff der das Vorgreifen2 3 Vor·ha·ben das Plan, Absicht vor·ha·ben mit OBJ ▪ jmd. hat etwas vor planen, etwas zu tun gedenken Habt ihr am Wochenende schon etwas vor? Vor·hal·le die Vestibül vor·hal·ten I. mit OBJ 1. ▪ jmd. hält jmdm./sich etwas vor etwas vor jmdn. oder sich halten Der Friseur hält seinen Kunden den Spiegel vor., Kannst du dir beim Niesen nicht die Hand vorhalten? 2. ▪ jmd. hält jmdm. etwas vor vorwerfen Sie hat mir vorgehalten, dass ... II. ohne OBJ ▪ etwas hält vor ausreichen Die Vorräte halten nicht mehr lange vor. Vor·hal·tung die (meist Plur.) (≈ Vorwurf) Ständig macht sie mir Vorhaltungen. Vor·hand die (kein Plur.) 1. SPORT (↔ Rückhand) eine Schlagart im Tennis 2. RECHTSW. Vorkaufsrecht 3. FACHSPR. das Recht zum Ausspielen der ersten Karte (beim Kartenspiel) vor·han·den Adj. existierend, verfügbar Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich vorhanden., Die vorhandenen Hilfsgüter waren schnell aufgebraucht. Vor·han·den·sein das (kein Plur.) Existenz Das Vorhandensein von Problemen ist nicht zu leugnen. Vor·hang der 1. (≈ Gardine) an einer Schiene oder Stange befestigte Stoffbahn, die man vor ein Fenster ziehen kann ◆ -stange, -stoff, Baumwoll-, Seiden2. ▪ der Eiserne Vorhang :

ein von Churchill 1946 geprägtes Wort, um die Abriegelung der sozialistischen Sowjetunion gegenüber dem kapitalistischen Westen in der Zeit des Kalten Krieges zu bezeichnen ◆ Großschreibung → R 3.18 Vor·hän·ge·schloss das ein Sicherheitschloss, das außen an der Tür angebracht ist. Vor·haut die ANAT. die bewegliche Haut, die die Eichel des Penis bedeckt Bei der Beschneidung wird die Vorhaut oder ein Teil der Vorhaut abgetrennt.

vor·her Adv. 1. (≈ zuvor) bevor etwas geschehen ist Am Abend vorher habe ich sie noch kurz gesehen. 2. (≈ davor) bevor etwas geschieht Ich gehe vorher noch zum Einkaufen. 3. (≈ früher) zu einem früheren Zeitpunkt ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 Das hättest du uns auch schon vorher sagen können, nicht erst jetzt., Du hättest das Haus einmal vorher sehen sollen!, Ein Wahrsager kann die Zukunft vorhersagen., Den heutigen Stand der Dinge konnte man damals nicht vorhersehen. vor·her·be·stimmt Adj. im Voraus (durch das Schicksal) festgelegt Es war ihm vorherbestimmt, dass ... ‣ Vorherbestimmung vor·her·ge·hen ohne OBJ ▪ etwas geht etwas Dat. vorher etwas findet vorher statt

oder kommt in der Reihenfolge früher als etwas anderes

Langwierige Verhandlungen sind dem Vertragsabschluss vorhergegangen. ◆ Großschreibung → R 3.4 das Vorhergehende, im Vorhergehenden vor·he·rig Adj. so, dass es früher stattfindet oder stattgefunden hat Wir treffen uns dann nach vorheriger telefonischer Rücksprache., Das Fest findet nach vorheriger Bekanntmachung statt. Vor·herr·schaft die (kein Plur.) (≈ Hegemonie) eine politische, wirtschaftliche oder kulturelle Macht, die so groß ist, dass andere davon abhängig sind

vor·herr·schen ohne OBJ ▪ etwas herrscht irgendwo vor der überwiegende Einfluss sein Einer repräsentativen Umfrage zufolge herrscht in der Bevölkerung die Meinung vor, dass ... Vor·her·sa·ge die (≈ Prognose) eine Aussage über zukünftige Ereignisse ◆ Wetter-

vor·her·sa·gen mit OBJ ▪ jmd. sagt etwas vorher eine Vorhersage machen Man hat schwere Unwetter vorhergesagt. vor·her·seh·bar Adj. (↔ unvorhersehbar) so, dass etwas vorhergesehen werden kann Eine derart rasante Entwicklung war nicht vorhersehbar. vor·her·se·hen mit OBJ ▪ jmd. sieht etwas vorher im Voraus erkennen Er hatte die positive Entwicklung dieser Aktie vorhergesehen, investiert und so einen großen Gewinn gemacht. vor·heu·cheln mit OBJ ▪ jmd. heuchelt jmdm. etwas vor (umg. abwert. ≈ vorlügen) durch sein Verhalten bewusst den Eindruck erzeugen, man habe Gefühle, die man in Wirklichkeit gar nicht hat Er

heuchelte ihr große Dankbarkeit vor.

vor·hin Adv. gerade eben Vorhin habe ich noch mit ihm gesprochen. Vor·hi·n·ein ▪ im Vorhinein (≈ im Voraus): Manches kann man im Vorhinein nicht wissen, man muss es selbst erfahren haben. Vor·hof der 1. der vor einem Gebäude gelegene Hof Die Burg besitzt einen großen Vorhof. 2. ANAT. (≈ Atrium) der Teil des Herzens, in den das Blut einfließt Vor·hut die (kein Plur.) MILIT. (↔ Nachhut) der Truppenteil, der vorausgeschickt wird, um den Weg zu sichern vo·rig- Adj. (↔ nächste(r,s)) vorhergehend Vorige Woche habe ich mit ihr telefoniert. ◆ Großschreibung → R 3.4, R 3.7 der/die/das Vorige, im Vorigen Vor·in·for·ma·ti·on die eine Information, die man hat, bevor man auf den eigentlichen Informanten trifft Bevor ich den Chefredakteur vom Daily Mirror traf, hatte ich wenig Vorinformation über diese Zeitung. vor·in·s·tal·lie·ren mit OBJ ▪ jmd. installiert etwas vor EDV ein Betriebssystem oder Programme vor der Auslieferung oder dem Verkauf eines Computers installieren Der Händler hat das Betriebssystem und einige Anwendungsprogramme bereits vorinstalliert.

Vor·jahr das (↔ Folgejahr) das vergangene Jahr, das Jahr zuvor Vor·jah·res·sie·ger, Vor·jah·res·sie·ge·rin der jmd., der im Vorjahr Sieger geworden ist vor·jäh·rig Adj. (↔ nächstjährig) im Vorjahr Alle Beschlüsse der vorjährigen Konferenz wurden mittlerweile in die Tat umgesetzt. vor·jam·mern mit OBJ ▪ jmd. jammert jmdm. etwas vor (umg. abwert.) jmdm. seinen Jammer in langen Wiederholungen und sehr ausführlich erzählen Er hat mir stundenlang etwas vorgejammert. vor·kämp·fen mit SICH ▪ jmd. kämpft sich irgendwohin vor sich gegen große Schwierigkeiten bis zu einer bestimmten Stelle vorarbeiten Der Katastrophenschutz kämpfte sich bis zum Zentrum des Brandes vor. Vor·kämp·fer, Vor·kämp·fe·rin der jmd., der sich stark für eine neue Idee oder Sache engagiert Vor·kas·se die (kein Plur.) WIRTSCH. die Bezahlung vor Erhalt der Ware Der Versand liefert nur gegen Vorkasse. vor·kau·en mit OBJ ▪ jmd. kaut jmdm. etwas vor (umg. abwert.) etwas langatmig und in allen Details erklären Wäre er selbstständiger, müsste man ihm nicht immer alles vorkauen. Vor·kaufs·recht das RECHTSW. das Recht, als Erster etwas zum Verkauf angeboten zu bekommen Vor·keh·rung die (meist Plur.) (≈ Schutzmaßnahme) In den vom Hochwasser bedrohten Gebieten hatte man erste Vorkehrungen für den Notfall getroffen. Vor·kennt·nis die (meist Plur.)

(auf einem bestimmten Gebiet) bereits erworbenes Wissen, das als Voraussetzung für weiteres Wissen gilt Die Kurse der Mittelstufe können Sie nur belegen, wenn Sie die Vorkenntnisse der Grundstufe haben.

vor·knöp·fen mit SICH (umg.) 1. ▪ jmd. knöpft sich jmdn./etwas vor zurechtweisen, zur Rechenschaft ziehen Wenn das so weitergeht, muss ich mir unseren Sohn einmal vorknöpfen! 2. ▪ jmd. knöpft sich etwas vor sich energisch einer Sache zuwenden Am Wochenende werde ich mir meine Briefmarkensammlung/ die Einkommenssteuererklärung vorknöpfen.

vor·ko·chen mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. kocht (etwas) vor Speisen durch Kochen so weit vorbereiten, dass man sie später nur wieder aufwärmen muss Ich habe vor meiner Reise für die Familie vorgekocht., Sie hat fürs Wochenende vorgekocht.

Vor·kom·men das 1. das Vorhandensein von Bodenschätzen Die Vorkommen von Erz sind hier sehr reichlich. ◆ Erz-, Gold-, Kupfer-, Silber2. (kein Plur.) das Vorhandensein Das Vorkommen dieser Krankheit/dieser Tiere beschränkt sich auf tropische Regionen. vor·kom·men I. ohne OBJ 1. ▪ jmd. kommt vor (umg.) nach vorne kommen Der Lehrer forderte den Schüler auf vorzukommen. 2. ▪ etwas/ein Tier kommt irgendwo vor existieren, vorhanden sein Pinguine kommen nur in der Antarktis, Eisbären nur in der Arktis vor. 3. ▪ etwas kommt vor geschehen, passieren So etwas ist mir noch nie vorgekommen! 4. ▪ etwas kommt jmdm. irgendwie vor den Anschein haben, den Eindruck erwecken Die Sache kam ihnen komisch/seltsam/merkwürdig vor. ▪ Das kommt in den besten Familien vor. (umg.): dafür muss man sich nicht schämen, das passiert auch anderen II. mit SICH ▪ jmd. kommt sich vor wie ... sich fühlen wie ... Sie kam sich vor wie eine Prinzessin. Vor·komm·nis das (≈ Vorfall) ein störendes, unangenehmes oder ärgerliches Ereignis Besondere Vorkommnisse müssen der Polizei umgehend gemeldet werden., Die Reise verlief ohne besondere Vorkommnisse. Vor·kriegs·zeit die (kein Plur.) (↔ Nachkriegszeit) der Zeitraum vor Kriegsausbruch (besonders vor dem 2. Wetkrieg) vor·la·den mit OBJ ▪ jmdn. vorladen AMTSSPR. jmdn. dazu auffordern, vor Gericht oder bei der Polizei zu erscheinen Sie wurde vom Gericht/von der Polizei als Zeugin vorgeladen. Vor·la·dung die RECHTSW. die Aufforderung, vor Gericht zu erscheinen Für die nächste Woche erhielt er eine Vorladung vor Gericht. Vor·la·ge die 1. (kein Plur.) das Vorlegen1 (≈ Einreichen) Ich benötige die Rechnungen zur Vorlage beim Finanzamt. 2. ein Muster oder ein Plan, der etwas als Vorbild dienen kann Ich habe die Jacke genau nach Vorlage gestrickt. 3. POL. Entwurf (eines Gesetzes) ◆ Gesetzes4. SPORT (Fußball) ein Pass, der ein Tor vorbereitet Der Verteidiger gab eine Vorlage, worauf der Stürmer ein Tor schoss. 5. (schweiz.) kurz für „Abstimmungsvorlage“ vor·las·sen I. mit OBJ ▪ jmd. lässt jmdn. vor (umg.) vorgehen lassen, den Vortritt lassen Könnten Sie die Mutter mit dem Kinderwagen bitte vorlassen? II. ohne OBJ ▪ jmd. (bei jmdm.) vorlassen Zutritt gewähren Der Botschafter aus Zaire wurde beim belgischen König vorgelassen. Vor·lauf 1 der SPORT

ein Lauf oder eine Reihe von Läufen als Qualifizierung für die nächste Runde der (Zwischen-)Läufe bei einem Wettkampf In den

Vorläufen können sich acht Sprinter fürs Finale qualifizieren. Vor·lauf 2 der (kein Plur.) TECHN. (↔ Rücklauf)

die Möglichkeit beim Gebrauch eines Video- oder Kassettengerätes, das eingelegte Band, ohne es abzuspielen, schnell vorlaufen zu lassen Vor·läu·fer, Vor·läu·fe·rin der 1.

jmd., der in seinem Denken und Tun erstmals die Grundzüge einer neuen Kunstrichtung oder Weltanschauung erkennen lässt, die sich erst später (auch unter seinem Einfluss) voll entfaltet und allgemein bekannt wird Er ist ein Vorläufer des Expressionismus. 2. ein einfaches Gerät, das am Anfang einer technischen Entwicklung steht Die Rechenmaschine ist ein Vorläufer des Computers. vor·läu·fig I. Adj. vorübergehend, nicht endgültig, provisorisch Diese Lösung ist nur vorläufig und muss noch einmal bearbeitet werden. II. Adv. einstweilen, zunächst, fürs Erste Das kann vorläufig so bleiben. vor·laut Adj. (abwert.) so, dass man sich überall einmischt und redet, ohne gefragt zu werden Vorlaute Kinder gelten als unerzogen., Sei nicht so vorlaut! Vor·le·ben das (kein Plur.) die Vergangenheit, das bisherige Leben eines Menschen Das Gericht zog genaue Erkundigungen über das Vorleben des Angeklagten ein.

vor·le·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. legt (jmdm.) etwas vor (jmdm.) etwas zur Ansicht, Begutachtung, Bearbeitung o.Ä. zeigen oder geben Um vom Sport befreit zu werden, musste ich dem Sportlehrer ein ärztliches Attest vorlegen., Darf ich Ihnen den Brief zur Unterschrift vorlegen? 2. ▪ jmd. legt etwas vor etwas der (literarischen) Öffentlichkeit präsentieren Die Autorin hat einen neuen Gedichtband vorgelegt., Mit ... legt der Autor seinen dritten Roman vor. ▪ Tempo vorlegen (umg.): etwas mit großem Tempo tun, sich beeilen Bei der Fertigstellung seines Manuskripts legte der Autor ein enormes Tempo vor. vor·le·sen mit OBJ ▪ jmd. liest jmdm. (etwas) vor jmd. liest in der Gegenwart einer Person etwas laut Die Mutter liest den Kindern (ein Märchen) vor. ‣ Vorleser, Vorleserin, Vorlesewettbewerb Vor·le·sung die

eine Unterrichtsform an der Universität: ein Dozent trägt in einer Reihe von Vorträgen den Stoff den Studenten vor Der Professor hält

im Wintersemester eine sehr interessante Vorlesung zum Thema ...

Vor·le·sungs·ver·zeich·nis das Verzeichnis der Lehrveranstaltungen einer Universität vor·letz·te Adj. 1. die Stelle oder Sache, die in einer Reihenfolge direkt vor der letzten Stelle oder Sache ist Der Krimi blieb bis zur vorletzten Seite spannend. 2. (in der zeitlichen Reihenfolge) direkt vor der oder dem letzten; zweitletzt Ich habe vorletzte Woche mit ihm telefoniert. ◆ Großschreibung → R 3.7 Du kommst als Vorletzte dran. vor·lieb·neh·men mit OBJ ▪ jmd. nimmt mit etwas + Dat. vorlieb (geh.) sich mit etwas begnügen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Ich musste mit einem Platz in den hinteren Reihen vorliebnehmen. Vor·lie·be die (↔ Abneigung) Neigung, besonderes Interesse Er hat eine Vorliebe für schnelle Autos. vor·lie·gen ohne OBJ 1. ▪ etwas liegt (jmdm.) vor zur Prüfung, Bearbeitung o.Ä. bei jmdm. eingereicht sein Dem Finanzamt liegen alle Unterlagen vor. 2. ▪ etwas liegt vor veröffentlicht sein Der neue Roman des Bestsellerautors liegt jetzt vor. 3. ▪ etwas liegt vor für die Berurteilung von etwas vorhanden sein, als zu berücksichtigende Tatsache für etwas bestehen Ein Verschulden liegt nicht vor. 4. ▪ etwas liegt vor sich handeln Offensichtlich liegt hier ein Missverständnis vor. vor·lü·gen mit OBJ ▪ jmd. lügt jmdm. etwas vor (umg.) Lügen erzählen; belügen vor·ma·chen mit OBJ ▪ jmd. macht jmdm. etwas vor (umg.) 1. zeigen, wie etwas gemacht wird Er machte seinen Kindern vor, wie man einen Knoten bindet, damit sie es nachmachen konnten. 2. einen falschen Eindruck erwecken, um so jmdn. zu täuschen Mir kannst du doch nichts vormachen! Vor·macht·stel·lung die (kein Plur.) (≈ Hegemonie, Vorherrschaft) Seit dem Ende der Sowjetunion scheint die Vormachtstellung der USA unangefochten. vor·ma·lig Adj. ehemalig, vorherig Der vormalige Besitzer unseres Hauses hat angerufen. vor·mals Adv. (≈ ehemals) früher Vormals waren hier nur Wiesen und Felder. Vor·marsch der (kein Plur.) 1. MILIT. das Vorrücken von Truppen auf ein Ziel hin Die feindlichen Truppen sind auf dem Vormarsch., der Vormarsch feindlicher Panzerverbände 2. (übertr.) die Ausbreitung und wachsende Bekanntheit von etwas Dieses Computerspiel ist auf dem Vormarsch. Vor·merk·da·tei die EDV ein (elektronisches) Verzeichnis, in das Vormerkungen eingetragen werden vor·mer·ken I. mit OBJ ▪ jmd. merkt jmdn./etwas (als/für etwas Akk. ) vor (schriftlich) festhalten, dass jmd. für etwas (eine Aufgabe, eine Rolle, als Interessent) in Frage kommt Ich werde ihren Namen für die Rolle des Lehrers in diesem Theaterstück vormerken. II. mit SICH ▪ jmd. merkt sich jmdn./etwas vor jmd. hält für sich jmdn. oder etwas Wichtiges fest, um sich später besser daran erinnern zu können Moment, ich werde mir den Termin vormerken. Vor·mer·kung die eine Notiz, die etwas vormerkt; das Vormerken oder die Entgegennahme einer Vorbestellung Alle unsere Vormerkungen sind in unserem Vormerkbuch eingetragen. ‣ Vormerkbuch Vor·mit·tag der (↔ Nachmittag) die Stunden des Tages vom Morgen bis Mittag Am Samstag Vormittag möchte ich mit dir einkaufen gehen. ‣ vormittägig, vormittäglich ◆ -sstunde, -svorstellung

vor·mit·tags Adv. (↔ nachmittags) morgens, am Vormittag Vor·mo·nat der (↔ Folgemonat) der vorangehende Monat Vor·mund der RECHTSW.

jmd., der ein Kind, einen geistig kranken Menschen oder einen entmündigten Erwachsenen rechtlich vertritt Vor·mund·schaft die RECHTSW.

die Wahrnehmung der rechtlichen Vertretung von Kindern, geistig kranken Menschen und entmündigten Erwachsenen Die

Vormundschaft für seine an der Alzheimer-Krankheit erkrankte Mutter übernahm der jüngste Sohn. vorn Adv. 1. die (Blick-)Richtung, aus der etwas kommt oder in die etwas geht Der Gegner kam von vorn. 2. (↔ hinten) auf der Vorderseite Das Kleid wird vorn zugeknöpft. 3. auf den ersten Plätzen in einer Reihenfolge Der Radrennfahrer liegt nach der ersten Etappe vorn., Ich stand bei dem Konzert ganz vorn. ▪ von vorn bis hinten (umg.): komplett, völlig Das ist von vorn bis hinten falsch. 4. ▪ von vorn (umg.): von neuem Dann musst du eben wieder von vorn anfangen.

Vor·na·me der (↔ Nachname) der erste Name (vor dem Nachnamen) eines Menschen, mit dem man ihn oder sie im vertraulichen Kontakt anspricht Vorname: Erik,

Nachname: Zabel.

vor·ne Adv. s. ‣ vorn vor·nehm Adj. 1. edel, nobel, hochherzig Er ist ein Mensch mit vornehmer Gesinnung. 2. adlig, sozial hochgestellt Sie kommt aus einer vornehmen Familie. 3. elegant, geschmackvoll Das ist ein sehr vornehmes Lokal. vor·neh·men I. mit OBJ ▪ jmd. nimmt etwas vor etwas Offizielles durchführen Der Standesbeamte nahm die Trauung vor. II. mit SICH 1. ▪ jmd. nimmt sich etwas vor einen Beschluss fassen, etwas zu tun Sie nahm sich vor, die Arbeit noch heute zu erledigen. 2. ▪ jmd. nimmt sich etwas vor mit etwas beginnen, etwas in Angriff nehmen Nach dem Frühstück nahmen sie sich zuerst die Gartenarbeit vor. 3. ▪ jmd. nimmt sich jmdn. vor streng tadeln Sie nahm sich ihre Tochter vor, weil sie gelogen hatte. vor·nehm·lich Adv. (geh.) hauptsächlich, vor allem vor·nei·gen mit SICH ▪ jmd. neigt sich vor (≈ sich vorbeugen) sich nach vorn neigen vorn·he·rein Adv. ▪ von vornherein : von Anfang an Das hatte ich von vornherein gewusst. vorn·ü·ber Adv. nach vorne Vor·ort der ein Ort, der einer größeren Stadt vorgelagert ist Wir wohnen in einem Vorort von München. Vor·platz der ein freier Platz vor einem Gebäude Vor·pos·ten der MILIT. ein vorgeschobener Beobachtungsposten vor·pre·schen ohne OBJ ▪ jmd. prescht vor (umg.) 1. sich schnell nach vorn bewegen Die Soldaten preschten vor. 2. voreilig oder als Erster handeln Sie preschte bei den Verhandlungen zu weit vor. vor·pro·gram·miert Adj. gezielt vorbereitet, so dass es mit großer Sicherheit eintritt Der Erfolg dieser Kampagne war vorprogrammiert. Vor·rang der (kein Plur.) (≈ Priorität) die höhere, wichtigere Stellung, der höhere Stellenwert Er gab seiner Familie (vor seiner Arbeit) den Vorrang., Ihm gebührt der Vorrang vor allen anderen!, Ich lasse Ihnen den Vorrang. ▪ etwas hat Vorrang : etwas ist wichtiger vor·ran·gig Adj. 1. (≈ prioritär) wichtiger Wir sollten uns zunächst der vorrangigen Arbeit zuwenden. 2. zuerst Der Lehrer will dieses Thema vorrangig behandeln.

Vor·rang·stel·lung die (kein Plur.) eine größere Bedeutung oder eine wichtigere Position als jmd./etwas anderes In den traditionellen Gesellschaften haben meist die Männer eine Vorrangstellung vor der Frau. Vor·rat der (≈ Reserve) für spätere Verwendung aufbewahrte Dinge Unser Vorrat an Lebensmitteln geht langsam zu Ende. vor·rä·tig Adj. verfügbar; als Vorrat im Lager vorhanden Es sind noch ausreichend viele Krawatten vorrätig. Vor·rats·be·häl·ter der Behälter für Vorräte Vor·rats·kam·mer die eine Kammer, ein kleiner Raum, worin Vorräte aufbewahrt werden Zu dieser Küche gehört auch eine Vorratskammer. Vor·rats·raum der ein Raum, in dem Vorräte gelagert werden Vor·raum der der Raum vor einem (größeren) anderen Raum Ich wartete im Vorraum, bis der Chef sein Telefonat beendet hatte. vor·rech·nen mit OBJ ▪ jmd. rechnet jmdm. etwas vor 1. jmd. führt jmdm. eine Rechnung vor, damit dieser sie besser verstehen oder nachprüfen kann Kannst du uns diese Aufgabe noch einmal langsam vorrechnen, damit wir sie alle verstehen? 2. jmdm. seine Fehler oder seine Verfehlungen vorhalten Soll ich dir etwa vorrechnen, wie oft du vergangene Woche abends zu spät nach Hause gekommen bist? Vor·recht das Privileg, Sonderrecht Hat er dir irgendwelche Vorrechte eingeräumt, die dir etwas zu tun erlauben, was anderen nicht erlaubt ist? Vor·re·de die (≈ Vorwort) einleitende Worte (in Büchern oder vor der eigentlichen Rede) Vor·red·ner, Vor·red·ne·rin der ein Redner, der vor einem anderen gesprochen hat vor·rei·ten I. mit OBJ ▪ jmd. reitet etwas vor ein Pferd reitend vorführen II. ohne OBJ ▪ jmd. reitet vor jmd. reitet voran/an der Spitze/als erster Vor·rei·ter, Vor·rei·terin der (≈ Pionier) jmd., der als Erster etwas Neues tut Die Gebrüder Wright waren Vorreiter auf dem Gebiet des Motorflugs. Vor·rich·tung die ein Apparat oder Gerät für einen bestimmten Zweck vor·rü·cken I. mit OBJ ▪ jmd. rückt etwas vor (haben) nach vorn schieben Wir müssen die Kommode noch ein Stück vorrücken. II. ohne OBJ ▪ jmd./etwas rückt vor (sein) 1. sich nach vorne bewegen Langsam rückten die Zeiger der Uhr vor., Die Mannschaft ist auf den vierten Tabellenplatz vorgerückt. 2. MILIT. sich einem Ziel nähern Die feindlichen Truppen rückten unaufhaltsam vor. Vor·ru·he·stand der (kein Plur.) Ruhestand bei freiwilligem, vorzeitigem Ausscheiden aus Erwerbsleben Vor·ru·he·stands·re·ge·lung die gesetzliche Bestimmung, die den Vorruhestand regelt Vor·run·de die SPORT eine Serie von Spielen zur Ermittlung der Teilnehmer für die Zwischenrunde Die Spiele der Vorrunde werden morgen ausgelost. vors Präp. +Akk. (umg.) Kurzform für „vor das“ vor·sa·gen I. mit OBJ ▪ jmd. sagt (jmdm.) etwas vor 1. einem anderen (Schüler) die Antwort auf eine Frage heimlich zuflüstern Er hat seinem Mitschüler die Lösung vorgesagt., Du sollst nicht vorsagen! 2. jmdm. etwas zum Nachsprechen vorsprechen Der Lehrer sagte den Liedtext so oft vor, bis alle ihn auswendig nachsprechen konnten. II. mit SICH ▪ jmd. sagt sich etwas vor etwas leise vor sich hinsprechen, um es nicht zu vergessen Sie sagte sich die Telefonnummer immer wieder vor. Vor·sai·son die (↔ Hauptsaison, Nachsaison) vor der Hauptsaison liegender Zeitraum Vor·satz der fester Entschluss

Hast du auch gute Vorsätze fürs neue Jahr gefasst?, einen Vorsatz brechen/einhalten vor·sätz·lich Adj. (≈ absichtlich) Er hat mich vorsätzlich beleidigt. Vor·schau die (kein Plur.) die Ankündigung von Fernseh-, Kino- Theaterprogrammen und Veranstaltungen Vor·schein ▪ zum Vorschein kommen : aus dem Verborgenen hervorkommen Beim Aufräumen der Schubladen kamen auch alte Fotos zum Vorschein. ▪ zum Vorschein bringen : bewirken, dass etwas Verborgenes sichtbar wird Das Aufräumen des Dachbodens brachte auch die alten Briefe zum Vorschein. vor·schi·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. schickt jmdn. vor jmdn. beauftragen, etwas Unangenehmes zu erkunden oder zu erledigen Ich lasse mich nicht vorschicken in dieser Sache. 2. ▪ jmd. schickt etwas vor vorausschicken Ich werde den Koffer mit der Bahn vorschicken. vor·schie·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. schiebt etwas vor nach vorn schieben Sie schob die Unterlippe vor. 2. ▪ jmd. schiebt etwas vor etwas Akk. vor vor etwas schieben Hast du den Riegel vor das Tor geschoben? 3. ▪ jmd. schiebt etwas vor (≈ vorschützen) etwas als Grund angeben, das gar nicht der Grund ist Sie schob Kopfschmerzen vor, um nicht mitgehen zu müssen. vor·schie·ßen (umg.) I. mit OBJ ▪ jmd. schießt jmdm. etwas vor (haben) jmdm. eine Geldsumme im Voraus geben Der Chef hat seinen Angestellten etwas Geld vorgeschossen. II. ohne OBJ ▪ jmd./etwas schießt irgendwo vor (sein) sich schnell nach vorne bewegen Plötzlich schoss ein Radfahrer auf die Straße vor. Vor·schlag der 1. eine Aussage, wie man etwas machen könnte; Rat, Empfehlung Darf ich einen Vorschlag machen?, auf einen Vorschlag eingehen ◆ -srecht, -swesen 2. MUS. Verzierung, die aus dem Einschub von einem oder mehreren Tönen zwischen zwei Melodietönen besteht vor·schla·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. schlägt (jmdm.) etwas vor einen Plan empfehlen Er schlug (uns) vor, nächstes Jahr nach Panama zu fliegen. 2. ▪ jmd. schlägt jmdn. (als etwas Akk. /für etwas Akk.) vor jmdn. als Kandidat für ein Amt empfehlen Man schlug Bill Clinton als Kandidaten für die Präsidentschaft vor. Vor·schlag·ham·mer der ein schwerer Hammer vor·schnell Adj. (≈ voreilig) zu schnell oder zu früh und unbedacht Sie hat vorschnell gehandelt., Das war eine vorschnelle Antwort. vor·schrei·ben mit OBJ 1. ▪ jmd. schreibt etwas vor jmd.

schreibt etwas als Entwurf oder Muster auf, um es in einer zweiten Fassung oder Abschrift endgültig zu formulieren Er schrieb den Brief vor, um ihn dann in eine Reinschrift zu bringen 2. ▪ jmd. schreibt jmdm. etwas vor (≈ anordnene, befehlen) jmd. gibt jmdm. eine Anordnung oder einen Befehl, wie oder was er zu

tun habe

Das Gesetz schreibt vor, dass ..., Ich lasse mir von dir nichts vorschreiben!, Ich halte mich an die vorgeschriebene Dosis Medikamente! Vor·schrift die Anordnung, Bestimmung, Anweisung Er hat gegen die Vorschriften verstoßen., Sie hat gemäß den Vorschriften gehändelt. vor·schrifts·mä·ßig Adj. (↔ vorschriftswidrig) der Vorschrift entsprechend vor·schrifts·wid·rig Adj. (↔ vorschriftsmäßig) dem Sinn von bestimmten Vorschriften entgegen Vor·schub ▪ jemandem/einer Sache Vorschub leisten : Hilfe dafür geben, dass sich etwas (Negatives) entwickelt Unsauberkeit leistet der Ausbreitung von Krankheit Vorschub. Vor·schul·al·ter das (kein Plur.) das Alter von Kindern, die noch nicht schulpflichtig sind (das Alter zwischen 3 und 6 Jahren) Sie haben zwei Kinder im Vorschulalter.

Vor·schu·le die eine Art Schule für Kinder vor Beginn der Schulpflicht ◆ -erziehung, -kind Vor·schuss der (↔ Nachzahlung) im Voraus bezahltes Gehalt Vor·schuss·lor·beeren Plur. im Voraus erhaltenes Lob Noch vor Fertigstellung der Komposition erhielt er Vorschusslorbeeren dafür. vor·schüt·zen mit OBJ ▪ jmd. schützt etwas vor (geh.) als Ausrede angeben Sie schützte Kopfweh vor, um nicht an der Besprechung teilnehmen zu müssen., Nur keine Müdigkeit vorschützen! vor·schwe·ben ohne OBJ ▪ etwas schwebt jmdm. vor etwas ist als Idee oder Ziel in jmds. Vorstellung Mir schwebt eine andere Lösung vor. vor·schwin·deln mit OBJ ▪ jmd. schwindelt (jmdm.) etwas vor (umg.) vortäuschen Sie haben uns etwas von einem großen Gewinn vorgeschwindelt. vor·se·hen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. sieht etwas vor (haben) planen oder beabsichtigen Für diesen Fall haben wir die folgende Maßnahme vorgesehen. 2. ▪ jmd. sieht etwas für jmdn. vor jmdm. eine bestimmte Funktion geben wollen Dieses Amt ist für ihn vorgesehen. II. ohne OBJ ▪ jmd./etwas sieht hinter etwas Dat. vor hinter etwas hervorschauen Er sah hinter dem Baum vor. III. mit SICH ▪ jmd. sieht sich (vor jmdm./etwas) vor aufpassen Aber vor dem Hund sieh dich vor! Vor·se·hung die (kein Plur.) die höhere unpersönliche Macht, von der man glaubt, dass sie das Leben der Menschen lenkt Die Vorsehung hat es so gelenkt, dass ich noch lebe. vor·set·zen mit OBJ 1. ▪ jmd. setzt jmdn. vor veranlassen, dass jmd. weiter vorn sitzt Der Lehrer setzte die Schülerin vor. 2. ▪ jmd. setzt jmdm. etwas vor jmdm. etwas zu essen oder trinken anbieten Der Gastgeber setzte uns ein köstliches Gericht vor. Vor·sicht die (kein Plur.) achtsames Verhalten in Bezug auf die Verhütung eines Unfalles oder Schadens Bei dieser Bergtour ist äußerste Vorsicht geboten., Vorsicht Stufe/bissiger Hund! vor·sich·tig Adj. mit Vorsicht Sei vorsichtig beim Überqueren der Straße! vor·sichts·hal·ber Adv. aus Vorsicht Ich habe vorsichtshalber einen Regenschirm mitgenommen. Vor·sichts·maß·nah·me die etwas, das man aus Vorsicht tut Vor·sil·be die SPRACHWISS. (≈ Präfix ↔ Nachsilbe, Suffix)

eine Silbe, die vor ein Wort gesetzt wird, so dass ein neues Wort entsteht Setzt man das Wort „Vor“ vor das Wort „Silbe„, entsteht

das neue Wort „Vorsilbe“.

vor·sin·gen I. mit OBJ ▪ jmd. singt (jmdm.) (etwas) vor (↔ nachsingen)

für andere etwas singen, damit sie es nachmachen oder nachsingen können Kannst du mir die Melodie vorsingen?, Die Lehrerin

sang das Lied vor und die Schüler sangen es nach. II. ohne OBJ ▪ jmd. singt vor seine Fähigkeiten im Gesang unter Beweis stellen Ich muss heute Nachmittag im Theater vorsingen.

vor·sint·flut·lich Adj. (umg. scherzh.) sehr altmodisch Woher hast du denn dieses vorsintflutliche Motorrad? Vor·sitz der die Leitung einer Konferenz, Versammlung oder Sitzung Sie hat den Vorsitz niedergelegt/übernommen. Vor·sit·zen·de der/die (≈ Konferenzleiter, Versammlungsleiter) jmd., der den Vorsitz hat Vor·so·kra·ti·ker der PHILOS.

jeder der griechischen Philosophen, die zeitlich dem Sokrates und der Blütezeit der griechischen Philosophie (mit Platon und Aristoteles) vorausgingen Vor·sor·ge die (kein Plur.) alle Maßnahmen, mit denen man unangenehme Situationen verhindern will Habt ihr auch für den Fall des Stromausfalls Fall Vorsorge getroffen? ◆ Alters-, Gesundheitsvor·sor·gen ohne OBJ ▪ jmd. sorgt für etwas Akk. vor etwas vorsorglich tun; etwas als Vorsorge tun Er hatte schon in der Jugend begonnen, fürs Alter vorzusorgen. Vor·sor·ge·un·ter·su·chung die MED. eine Untersuchung zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten vor·sorg·lich Adj. (≈ vorsichtshalber) einer vorhersehbaren Schwierigkeit vorbeugend Du solltest vorsorglich zum Arzt

gehen. Vor·spann der FILM TV

einem Film oder einer Sendung vorangestellte Angaben über beteiligte Personen, Institutionen (Produzent(en), Verleih usw.); Einleitung eines Presseartikels Hast du im Vorspann des Films gesehen, welche Schauspieler mitspielen? Vor·spei·se die (↔ Dessert, Nachspeise) vor dem Hauptgericht servierte kleinere Speise Wir nehmen die Suppe als Vorspeise. Vor·spie·ge·lung die (≈ Vortäuschen) Lügnerische Behauptung(en), um sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen Sie verschaffte sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Zutritt. Vor·spiel das 1. MUS. einleitendes Stück 2. THEAT. Prolog 3. der Austausch von Zärtlichkeiten vor dem Geschlechtsakt vor·spie·len I. mit OBJ ▪ jmd. spielt jmdm. (etwas) vor 1. Musik aufführen Bitte spielen Sie uns ein Stück auf dem Klavier vor., Sie sollte den Gästen vorspielen. 2. aufführen, darbieten Sie wollen uns einen Sketch vorspielen. 3. etwas vortäuschen Sie hat uns die ganze Zeit vorgespielt, dass sie reich/arm sei. II. ohne OBJ ▪ jmd. spielt vor ein Musikstück darbieten, um in einer Art Prüfung zu zeigen, wie gut man spielt Ich muss heute im Musikunterricht vorspielen. vor·spre·chen I. mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. spricht (jmdm.) (etwas) vor etwas vortragen und seine Fähigkeiten überprüfen lassen Ich möchte einen Monolog vorsprechen., Er muss morgen für die Aufnahmeprüfung vorsprechen. 2. ▪ jmd. spricht jmdm. etwas vor (↔ nachsprechen) etwas laut sagen, damit es jmd. wiederholen kann Die Französischlehrerin sprach den Satz vor und die Schüler sprachen ihn nach. II. ohne OBJ ▪ jmd. spricht bei jmdm. vor bei jmdm. vorstellig werden Er soll bei seinem Chef vorsprechen. vor·sprin·gen ohne OBJ 1. ▪ jmd. springt vor nach vorne springen Zwischen den parkenden Autos sprang plötzlich ein Kind hervor. 2. ▪ etwas springt vor herausragen Das Hausdach springt vor., Sie hat ein vorspringendes Kinn. Vor·sprung der 1. ein Teil, der aus einer senkrechten Fläche heraussteht ◆ Fels-, Mauer2. SPORT der zeitliche oder räumliche Abstand eines Athleten zu seinem Gegner Der Radrennfahrer hat einen Vorsprung von 12 Sekunden auf das Hauptfeld., Der Vorsprung schrumpft/vergrößert sich. 3. der höhere Entwicklungsstand, den jmd. oder etwas verglichen mit der Konkurrenz hat Der technische Vorsprung dieses Unternehmens scheint kleiner zu werden. Vor·stadt die einer Großstadt vorgelagerte Stadt Vor·städ·ter, Vor·städ·te·rin der jmd., der in einer Vorstadt lebt vor·städ·tisch Adj. für eine Vorstadt typisch Vor·stand der 1. ein Gremium, das ein Unternehmen oder einen Verein leitet 2. jmd., der einem Vorstand1 angehört Vor·stands·chef, Vor·stands·che·fin der Chef eines Vorstands1 Vor·stands·eta·ge die 1. das Stockwerk, in dem die Firmenleitung ihre Büros hat 2. (übertr. ≈ Firmenleitung) Die Vorstandsetage sieht das aber anders. Vor·stands·mit·glied das Mitglied eines Vorstands1 Vor·stands·sit·zung die Sitzung der Mitglieder eines Vorstands1 Vor·stands·spre·cher, Vor·stands·spre·che·rin der diejenige Person in einem Vorstand1, die die Meinung und Vorstellungen

des Vorstands1 anderen Personen oder Personengruppen mitteilt

Vor·stands·vor·sit·zen·de der/die Leiter oder Leiterin eines Vorstands1 vor·ste·hen I. mit OBJ ▪ jmd. steht etwas Dat. vor als Leiter an der Spitze von etwas stehen Er steht einem Institut vor. II. ohne OBJ ▪ etwas steht vor hervorragen Der Dachgiebel steht etwas vor., Er hat vorstehende Zähne. Vor·ste·her, Vor·ste·he·rin der (≈ Leiter) jmd., der etwas vorsteht I ◆ GemeindeVor·ste·her·drü·se die ANAT. (≈ Prostata) vor·stel·len I. mit OBJ 1. ▪ jmd. stellt jmdn./sich vor jmdn. oder sich (mit dem Namen) bekanntmachen; jmdm. den Namen von jmdm./sich nennen Darf ich Ihnen Herrn Müller vorstellen?, Der neue Firmenchef stellte sich seinen Angestellten vor., Sie stellte sich und ihren Mann vor. 2. ▪ jmd. stellt (jmdm.) etwas vor einem Kunden oder einem Publikum zeigen oder vorführen Die Autorin hat gestern bei einer Lesung ihr neues Buch vorgestellt. 3. ▪ jmd. stellt etwas vor (↔ nachstellen) auf eine spätere Zeit einstellen Heute werden die Uhren auf die Sommerzeit vorgestellt. II. mit SICH ▪ jmd. stellt sich etwas vor sich etwas denken, ausdenken So hatte ich mir das nicht vorgestellt., Ich kann es mir nicht vorstellen, zu dir zu ziehen. vor·stel·lig Adj. ▪ bei jemandem vorstellig werden AMTSSPR.: persönlich bei jmdm. oder einer Behörde erscheinen Vor·stel·lung die 1. das Bekanntmachen, das Einführen einer Person 2. ein gedankliches Bild, das man von jmdm. oder etwas gewonnen hat Ich habe keine Vorstellung davon, wie das aussehen soll. ◆ Gehalts-, Ideal-, Preis3. (kein Plur.) Einbildung, Fantasie Das existiert doch nur in deiner Vorstellung! ◆ -swelt 4. FILM THEAT. Aufführung ◆ Theater-, ZirkusVor·stel·lungs·ge·spräch das ein Gespräch zwischen einem Personalchef und einem Bewerber um eine Stelle Vor·stel·lungs·kraft die (kein Plur.)

die Fähigkeit und Gabe, sich von etwas in bestimmter Weise ein Fantasiebild machen zu können Vor·stel·lungs·ver·mö·gen das (kein Plur.) die Fähigkeit des Menschen, sich etwas vorzustellen Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen! Vor·stoß der 1. das Vorstoßen I, II 2. der Versuch, sich für etwas einzusetzen Er will bei seinem Chef einen Vorstoß wegen einer Gehaltserhöhung machen. vor·sto·ßen I. mit OBJ ▪ jmd. stößt etwas vor (haben) in Stößen nach vorne bewegen II. ohne OBJ ▪ jmd. stößt irgendwohin vor (sein) unter Schwierigkeiten nach vorne dringen Die Expedition ist immer tiefer in den Urwald vorgestoßen. Vor·stra·fe die RECHTSW. eine bereits früher verhängte (gerichtliche) Strafe Vor·stra·fen·re·gis·ter das RECHTSW. das amtliche Verzeichnis aller Vorstrafen einer Person vor·stre·cken mit OBJ 1. ▪ jmd. streckt etwas vor ein Körperteil nach vorne strecken Sie streckten bei der Ankunft des Ministers die Köpfe vor. 2. ▪ jmd. streckt jmdm. etwas vor (umg.) Geld auslegen; an jmdn. kurzfristig verleihen Er streckte mir so viel Geld vor, dass ich noch nach Hause fahren konnte. Vor·stu·fe die 1. ein Entwicklungsstadium vor einem bestimmten späteren Stadium Dieser Prototyp stellt die Vorstufe des serienreifen Automodells dar., Die Vorstufe des Aufstands war ein heftiger Protest. 2. (≈ Vorverstärker) Vor·tag der vorangehender/vorangegangener Tag Am Vortag der Prüfung machte ich einen langen Spaziergang. vor·tas·ten mit SICH 1. ▪ jmd. tastet sich in etwas Akk. vor sich vorsichtig tastend irgendwohin bewegen Er tastete sich langsam in den dunklen Raum vor. 2. ▪ jmd. tastet sich vor in einem Gespräch vorsichtig prüfen, ob man ein Anliegen offen ansprechen kann Sie tastete sich in dem

Gespräch mit ihrem Chef vor, wie weit sie mit ihren Forderungen vielleicht gehen könnte. vor·täu·schen mit OBJ ▪ jmd. täuscht etwas vor (≈ vorspiegeln) (um jmdn. irrezuführen) so tun, als ob etwas der Fall wäre Er täuschte lebhaftes Interesse/einen Unfall vor. Vor·täu·schung die das Vortäuschen Vor·teil der (↔ Nachteil)

etwas, das jmdm. oder einer Sache zuträglich ist oder einen größeren Nutzen bringt; günstiger Umstand, positive Eigenschaft

Sprachgefühl ist in diesem Beruf zweifellos von Vorteil., Wir haben die Vorteile und die Nachteile abgewogen und entschieden, dass ..., Dieser Plan hat den Vorteil, dass ... vor·teil·haft Adj. (↔ nachteilhaft) Nutzen bringend, günstig Es ist vorteilhafter für Sie, wenn Sie den Eurocity nehmen; so sind Sie schneller am Ziel. Vor·trag der 1. eine längere Rede über ein bestimmtes (wissenschaftliches) Thema vor einem Publikum ◆ -sabend, -sreise, -thema 2. (kein Plur.) Art und Weise der Darstellung Der Redner/Schauspieler bestach auch durch seinen flüssigen/lebendigen/temperamentvollen Vortrag. ◆ -sanweisung, -skunst, -stechnik vor·tra·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. trägt etwas vor darbieten Der Sänger wird Lieder von Franz Schubert vortragen., Die Eiskunstläuferin hat ihre Kür fehlerlos vorgetragen. 2. ▪ jmd. trägt jmdm. etwas vor offiziell darlegen, berichten Hast du dem Chef deine Bedenken nicht vorgetragen? 3. ▪ jmd. trägt etwas vor (umg.) nach vorn tragen Vor·trags·abend der eine Abendveranstaltung, bei der ein Vortrag1 gehalten wird Vor·trags·rei·he die eine Serie von Vorträgen1 zu einem bestimmten Thema vor·treff·lich Adj. (geh.) sehr gut, hervorragend, von überragender Qualität Sie ist eine vortreffliche Autofahrerin. Vor·treff·lich·keit die (kein Plur.) (geh.) vortreffliche Beschaffenheit vor·tre·ten ohne OBJ ▪ jmd. tritt vor 1. (ein Stück) nach vorne gehen Er trat einen Schritt vor, um besser sehen zu können. 2. aus einer Menge heraustreten Wer etwas dazu zu sagen hat, soll bitte vortreten., Die Jüngste trat vor und sang ein Lied. Vor·tritt der (kein Plur.) 1. ▪ jemandem den Vortritt gewähren/lassen : aus Höflichkeit jmdn. zuerst an die Reihe kommen lassen Der höfliche Herr hat der Dame den Vortritt gelassen, so dass sie sich vor ihm ein Glas Sekt nehmen konnte. 2. (schweiz.) Vorfahrt vo·rü·ber Adv. (geh. ≈ vorbei) vo·rü·ber·ge·hen ohne OBJ 1. ▪ jmd. geht vorüber vorbeigehen Sie ging grußlos an mir vorüber. 2. ▪ etwas geht vorüber aufhören Die Schmerzen gingen schnell vorüber. vo·rü·ber·ge·hend Adj. für kurze Zeit, zeitweilig, momentan Das Lokal ist vorübergehend geschlossen. Vor·ü·bung die einer Sache vorausgehende, vorbereitende Übung Vor·ur·teil das eine vor dem Bekanntwerden mit etwas gebildete, meist negative Meinung oder Haltung Man sollte versuchen, durch Aufklärung die Vorurteile in der Bevölkerung abzubauen vor·ur·teils·frei Adj. ohne Vorurteile Sie ging völlig vorurteilsfrei an die Sache heran. Vor·vä·ter Plur. Ahnen, Vorfahren Vor·ver·kauf der (kein Plur.) der Verkauf von Eintrittskarten mehrere Tage oder Wochen vor einer Veranstaltung ◆ KartenVor·ver·kaufs·stel·le die eine Verkaufsstelle, an der man Eintrittskarten für eine Veranstaltung im Vorverkauf erwerben kann vor·ver·le·gen mit OBJ ▪ jmd. verlegt etwas vor 1. auf eine Stelle weiter vorne platzieren Die Haltestelle wurde um 200 Meter vorverlegt.

2. auf einen früheren Zeitpunkt legen Wir mussten den Besprechungstermin vorverlegen. Vor·ver·stär·ker der ELEKTROTECHN. (↔ Endstufe)

ein Verstärker, der die Signale des Quellgeräts in geringem Maße verstärkt, das Einstellen der Lautstärke und die Quellgerätewahl ermöglicht und das Signal dann an den Endverstärker weiterreicht vor·vor·ges·tern Adv. der Tag vor vorgestern, vor drei Tagen vorvorgestern früh, vorvorgestern Morgen/Mittag/Nachmittag/Abend/Nacht vor·wa·gen mit SICH ▪ jmd. wagt sich vor den Mut haben, sich auf etwas Neues einzulassen Nie zuvor hatte sich eine Expedition so weit in den Urwald vorgewagt. Vor·wahl die 1. POL. Wahl, durch die bestimmt wird, wer an der zweiten Wahl/Hauptwahl teilnehmen soll 2. TELEKOMM. Ortskennzahl der Telefonnummer Vor·wand der (≈ Ausrede) nicht den Tatsachen entsprechender, als Ausrede benutzter Grund Unter dem Vorwand, er hätte noch einen Arzttermin, verließ er vor Dienstschluss sein Büro. vor·wär·men mit OBJ ▪ jmd. wärmt etwas vor etwas wärmen, bevor es benutzt wird Hast du die Teller vorgewärmt?, Vor dem Anlassen muss der Dieselmotor vorgewärmt werden. vor·war·nen mit OBJ ▪ jmd. warnt jmdn. vor jmdn. vorher vor etwas warnen Ich habe diesen Fehler begangen, obwohl er mich eindringlich vorgewarnt hat. vor·wärts Adv. 1. (↔ rückwärts) nach vorn Das Kind machte einige Schritte vorwärts und blieb stehen. 2. weiter in Richtung einer bestimmten Entwicklung, eines Ziels Das Internet entwickelt sich rasant vorwärts. vor·wärts·brin·gen mit OBJ ▪ jmd./etwas bringt jmdn./etwas vorwärts zu

Fortschritten verhelfen, verbessern ◆ Zusammenschreibung → R

4.5 Diese Erfahrung hat mich mental vorwärtsgebracht., Durch deine Hilfe hast du die Studenten vorwärtsgebracht. Vor·wärts·gang der KFZ (↔ Rückwärtsgang) einer der Gänge eines Straßenfahrzeugs für die Fahrt vorwärts

vor·wärts·ge·hen I. ohne OBJ ▪ jmd./etwas geht vorwärts 1. sich mit der Vorderseite nach vorne bewegen 2. weitergehen Geh vorwärts! II. mit ES ▪ es geht vorwärts mit etwas + Dat. etwas macht Fortschritte, etwas entwickelt sich ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 Mit dem Projekt geht es vorwärts. vor·wärts·kom·men ohne OBJ ▪ jmd./etwas kommt vorwärts vorankommen, weiterkommen ◆ Zusammenschreibung → R 4.5 In diesem Schnee sind wir nicht vorwärtsgekommen. vor·wa·schen mit OBJ ▪ jmd. wäscht etwas vor vor der Hauptwäsche waschen Die Hose ist so schmutzig, dass ich sie vorwaschen muss, bevor ich sie in die Waschmaschine gebe. vor·weg Adv. 1. zuvor Lassen Sie mich bitte etwas vorweg erklären. 2. an der Spitze Die Hochzeitsgesellschaft fuhr von der Kirche in ein Lokal, vorweg der Wagen des Brautpaares. vor·weg·neh·men mit OBJ ▪ jmd. nimmt etwas vorweg etwas, das eigentlich erst später zu sagen oder zu tun wäre, schon sagen oder tun Um Sie nicht zu langweilen, will ich das Ende der Geschichte gleich vorwegnehmen. vor·weg·schi·cken mit OBJ ▪ jmd. schickt etwas vorweg (≈

vorausschicken) etwas vor etwas anderem sagen

Um es gleich vorwegzuschicken: der heutige Abend wurde von Dr. Meier unterstützt. Vor·weih·nachts·zeit die (kein Plur.) (≈ Adventszeit) etwa die letzten vier Wochen vor Weihnachten

vor·wei·sen mit OBJ ▪ jmd. weist etwas vor 1. zeigen, dass man etwas hat Können Sie eine Vollmacht vorweisen? 2. zeigen, dass man etwas kann Welche Fähigkeiten/Kenntnisse sollte der Bewerber vorweisen können? vor·wer·fen mit OBJ 1. ▪ jmd. wirft jmdm. etwas vor jmdm. sagen, dass er Fehler gemacht oder sich nicht richtig verhalten hat Er hat mir vorgeworfen,

dass ..., Ich habe mir nichts vorzuwerfen. 2. ▪ jmd. wirft einem Tier etwas vor Tieren als Futter hinwerfen etwas den Löwen zum Fraß vorwerfen vor·wie·gend Adv. (≈ hauptsächlich) Im Urlaub hatten wir vorwiegend schönes Wetter. Vor·wis·sen das (kein Plur.) (≈ Vorkenntnisse) Wissen, das jmd. vor dem Beginn eines Ereignisses oder einer bestimmten Lernphase hat Mit diesem Vorwissen kannst du an dem Kurs teilnehmen. vor·wit·zig Adj. (≈ besserwisserisch, naseweis ) so, dass jmd. so tut, als wüsste er alles besser (meist von Kindern oder Schülern gesagt) Ihr Kind ist ziemlich vorwitzig. ‣ Vorwitzigkeit Vor·wo·che die (↔ Folgewoche) vergangene/vorangegangene Woche Vor·wort 1 das (↔ Nachwort) ein kurzer, einem Buch als Einleitung vorangestellter Text Vor·wort 2 das (österr.) Präposition Vor·wurf der 1. eine Äußerung, mit der man jmdm. sagt, dass er Fehler gemacht oder sich nicht richtig verhalten hat Er hat einen ernsten/schwerwiegenden Vorwurf gegen sie erhoben., einen Vorwurf scharf zurückweisen 2. eine Art Vorbild für das eigene kreative Schaffen Er nahm sich das Werk seines Kollegen als Vorwurf. vor·wurfs·voll Adj. so, dass ein Vorwur1 ausgedrückt wird Sie blickte mich mit vorwurfsvoller Miene an. Vor·zei·chen das 1. (≈ Omen) ein Anzeichen, das auf ein zukünftiges Geschehen hindeutet Das ist ein böses/gutes/untrügliches Vorzeichen. 2. MATH. das vor einer Zahl stehende Pluszeichen (+) oder Minuszeichen (-), so dass diese Zahl positiv oder negativ ist 3. MUS. ein Zeichen, das anzeigt, ob die folgende Note einen halben Ton höher oder tiefer gespielt/gesungen werden soll vor·zeich·nen mit OBJ 1. ▪ jmd. zeichnet etwas vor die Umrisse einer Zeichnung oder eines Bildes (z.B. mit Bleistift) skizzieren Ich zeichne das Bild erst mit Bleistift vor, dann male ich es mit Farben aus. 2. ▪ jmd. zeichnet jmdm. etwas vor etwas zeichnen, damit jmd. es nachzeichnen kann Der Lehrer hat mir die Blume vorgezeichnet, weil ich nicht wusste, wie ich sie malen soll. 3. ▪ jmd. zeichnet jmdm. etwas vor jmd. gibt jmdm. etwas als Richtlinie, an die er sich halten soll Dieses Buch kann dir deinen Lebensweg vorzeichnen. ‣ Vorzeichnung vor·zeig·bar Adj. als Ergebnis so (gut), dass man es anderen stolz zeigen kann vor·zei·gen mit OBJ ▪ jmd. zeigt etwas vor jmdm. etwas zeigen, damit es geprüft oder beurteilt werden kann Würden Sie bitte Ihren Ausweis/Ihren Führerschein/Ihre Fahrkarte vorzeigen?, Zeig dein Zeugnis vor! Vor·zeit die (kein Plur.) (≈ Urzeit) früheste, vorgeschichtliche Zeit in der Entwicklung der Menschheit in grauer Vorzeit ‣ vorzeitlich vor·zei·tig Adj. früher als geplant oder erwartet Wir mussten unseren Urlaub vorzeitig abbrechen. vor·zie·hen mit OBJ 1. ▪ jmd. zieht etwas vor vor etwas ziehen Kannst du den Vorhang bitte vorziehen? 2. ▪ jmd. zieht etwas/jmdn. (etwas/jmdm. Dat.) vor lieber mögen, bevorzugen Ziehen Sie Tee oder Kaffee zum Frühstück vor?, Ich ziehe die neuen Freunde den alten Bekannten vor. 3. ▪ jmd. zieht etwas vor früher als geplant stattfinden lassen Wir müssen die Sitzung vorziehen. Vor·zim·mer das das Zimmer vor dem Büro des Chefs oder der Chefin, in dem die Sekretärin arbeitet Vor·zim·mer·da·me die (veralt.) Sekretärin Vor·zug der 1. (kein Plur.) die größere Bedeutung oder der Vorrang, die oder der jmdm. oder etwas gegeben wird Ich gebe seiner Idee den Vorzug. 2. (↔ Nachteil) Vorteil Dieser Plan hat den Vorzug, dass ... 3. (österr.) Schulauszeichnung bei sehr guten Noten vor·züg·lich Adj. sehr gut, hervorragend Ich bedankte mich für das vorzügliche Essen/für den vorzüglichen Wein. Vor·zugs·ak·tie die (meist Plur.) WIRTSCH. Aktie, deren Inhaber besondere Vorrechte hat

Vor·zugs·preis der besonders günstiger Preis vor·zugs·wei·se Adv. (geh.) vor allem, besonders Ich höre vorzugsweise klassische Musik. vo·tie·ren ohne OBJ ▪ jmd. votiert für/gegen etwas (geh.) für oder gegen jmdn. oder etwas stimmen Die Abgeordneten votierten gegen den Gesetzentwurf. Vo·tiv·bild das REL. ein Bild, das einem Heiligen zum Dank geweiht ist Vo·tum das (geh.) 1. Entscheidung Die Wahl war ein Votum gegen die Regierungsparteien. 2. Stimme (bei einer Wahl) Die Stimmberechtigten haben ihr Votum abgegeben. Vo·yeur der [vo̯a'jø:ɐ̯] jmd., der Lust empfindet, wenn er andere bei sexuellen Handlungen beobachtet ‣ Voyeurismus, voyeuristisch vul·gär Adj. (≈ ordinär) so, dass es dem guten Geschmack und dem Gefühl für Anstand widerspricht eine vulgäre Person, ein vulgärer Ausdruck, Sein Benehmen war so vulgär, dass er nicht mehr eingeladen wurde. ‣ Vulgarität Vul·kan der 1. Berg, aus dem an seinem Gipfel sehr heiße Gase, Gesteinsbrocken oder Flüssigkeiten (Lava) kommen können ein aktiver/erloschener Vulkan ◆ -ausbruch, -gestein, -krater, -landschaft 2. (übertr.) ein sehr temperamentvoller Mensch Sie begeisterte die Massen, sie war ein richtiger Vulkan. ▪ ein Tanz auf dem Vulkan : ein gefährliches Spiel treiben vul·ka·nisch Adj. von einem Vulkan herrührend vulkanisches Gestein, vulkanische Aktivitäten, vulkanische Landschaft vul·ka·ni·sie·ren mit OBJ ▪ jmd. vulkanisiert etwas 1. Rohkautschuk in Gummi umwandeln 2. Gummiteile miteinander verbinden (z.B. bei der Reparatur eines Reifens) vul·ne·ra·bel Adj. (geh.) verletzbar, verletzlich Der Mensch ist in vielfältiger Hinsicht vulnerabel. Vul·va die (≈ Scham) die äusseren weiblichen Geschlechtsorgane W, w das der dreiundzwanzigste Buchstabe des Alphabets ein großes W, ein kleines w WAA die [ve:ʔa'ʔa:] Abkürzung von „Wiederaufbereitungsanlage“ Waadt Kanton im Südwesten der Schweiz mit dem französischen amtlichen Namen „Canton de Vaud“ Waa·ge die 1. ein Gerät, mit dem man Sachen oder Personen wiegen kann, um das genaue Gewicht festzustellen Waagen in Geschäften sind amtlich geeicht., Stellen Sie sich auf die Waage, um zu sehen, ob Sie zugenommen haben. ◆ Balken-, Brief-, Küchen-, Personen2. (kein Plur.) Name eines Sternzeichens, das für die Zeit vom 23. September bis zum 22. Oktober gilt im Zeichen der Waage geboren sein 3. jmd., der in der Zeit des Sternzeichens der Waage2 geboren ist Sie ist Waage. ▪ die Vor- und Nachteile halten sich die Waage (umg.): Vor- und Nachteile von etwas sind im Gleichgewicht oder in einem ausgewogenen Verhältnis Die Vor- und Nachteile bei dieser Aktion halten sich die Waage. Waa·ge·bal·ken der TECHN. der Balken einer Waage1, der in der Mitte eine Achse hat und an dessen beiden Enden

Waagschalen befestigt sind

waa·ge·recht/waag·recht Adj. (≈ horizontal ↔ senkrecht) so, dass es parallel zum Boden und rechtwinklig zum Lot ist das Brett waagerecht halten, eine waagerechte Linie ziehen Waag·scha·le die

eine der beiden Schalen, die am Ende auf jeder Seite eines Waagebalkens befestigt sind und auf die man etwas legt, um es zu wiegen Die beiden Waagschalen befinden sich im Gleichgewicht. ▪ etwas in die Waagschale werfen (umg.): etwas Wichtiges tun oder sagen, um eine Entscheidung zu beeinflussen Der Kanzler warf seine ganze Autorität in die Waagschale.

wab·be·lig/wabb·lig Adj. (umg.) so, dass es sehr weich ist und sich leicht hin und her bewegt Die Sülze ist ganz wabbelig., ein wabbeliger Bauch Wa·be die eine Zelle, die sechs Ecken hat, aus Wachs ist und in die Bienen Honig füllen Der Imker schleudert den Honig aus

den Waben. wa·bern ohne OBJ ▪ etwas wabert (veralt.) sich als etwas, das keine bestimmte Form besitzt, hin und her bewegen Der Nebel wabert über dem Land., eine wabernde Lavamasse wach Adj. 1. nicht schlafend Ist er noch wach oder schläft er schon?, Wie lange willst du noch wach bleiben? 2. intelligent und geistig sehr beweglich ein wacher Geist/Verstand, das Geschehen mit wachen Augen verfolgen ◆ Getrenntschreibung → R 4.8 wach sein ◆ Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.16 Sie konnte sich nur mit Mühe wach halten/wachhalten. siehe auch ‣ wachhalten, wachrufen, wachrütteln Wach·ab·lö·sung die 1. die Ablösung einer Wache3 Die Wachablösung vor dem Palast zieht immer viele Schaulustige an. 2. (übertr.) Vorgang, dass besonders die Spitze einer Regierung wechselt Nach den letzten Wahlen kam es endlich zu einer Wachablösung. Wa·che die 1. (kein Plur.) das Kontrollieren und Sichern von Gebäuden oder Personen, um eventuelle Gefahren abzuwehren Vor der WAA halten Polizisten und Bundesgrenzschutz Wache., Vor dem Büro des Präsidenten steht immer ein Soldat Wache., auf Wache sein 2. ein Gebäude, in dem die Polizei eine Dienststelle hat Sie brachten den Betrunkenen auf die Wache., Er musste die Nacht auf der Wache verbringen. 3. eine Person oder eine Gruppe, die Wache1 halten Vor dem Tor ging eine Wache auf und ab., Mehrere Wachen patrouillieren an der Grenze. wa·chen ohne OBJ 1. ▪ jmd. wacht (geh. ↔ schlafen) nicht schlafen und wach sein Er hat bis spät in die Nacht gewacht und auf sie gewartet. 2. ▪ jmd. wacht über etwas Akk. kontrollieren, dass Regeln, Verordnungen o.Ä. eingehalten und befolgt werden Das Finanzamt wacht über die vorschriftsmäßige Abführung der Steuern., über den Straßenverkehr wachen 3. ▪ jmd. wacht bei jmdm./an jmds. Bett auf jmdn. aufpassen, der krank ist Sie wachte die ganze Nacht bei ihrem Kind., Er wachte an ihrem Krankenbett. 4. ▪ jmd. wacht über jmdn./etwas/irgendwo etwas kontrollieren und beschützen Der Bundesgrenzschutz wacht über die Flughäfen und Bahnhöfe., Die Posten wachen am Haupteingang. wach·ha·bend (nur attr.) Adj. MILIT. so, dass jmd. gerade Wache1 hat der wachhabende Offizier wach·hal·ten, a. wach hal·ten mit OBJ 1. ▪ jmd. hält etwas wach dafür sorgen, dass etwas nicht vergessen wird die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten 2. ▪ jmd. hält sich/jmdn. wach dafür sorgen, dass man selbst oder jmd. anderes nicht einschläft Er hat sich die ganze Nacht mit Kaffee wachgehalten. Wach·mann der 1. jmd., der beruflich Gebäude bewacht Der Wachmann macht seine Runde durch das Haus. 2. (österr.) Polizist Wa·chol·der der BOT. 1. ein Strauch oder Baum, der zu den Nadelhözern gehört und dunkle Beeren hat, die auch als Gewürz verwendet werden 2. ein Schnaps aus den Beeren des Wacholders 1 Wa·chol·der·schnaps der (kein Plur.) Wacholder2 Wach·pos·ten der jmd., der Wache1 hält Es werden Wachposten an jeder Tür aufgestellt. wach·ru·fen mit OBJ 1. ▪ etwas ruft etwas in jmdm. wach etwas bewirkt, dass sich jmd. wieder an etwas erinnert oder wieder daran denkt Diese alten Filme rufen immer Kindheitserinnerungen in mir wach. 2. ▪ etwas ruft etwas wach (≈ wecken2 ) etwas bewirkt, dass jmd. etwas stark spürt Das hat ihren Ehrgeiz wachgerufen! wach·rüt·teln, a. wach rüt·teln mit OBJ 1. ▪ jmd. rüttelt jmdn. wach jmdn. aufwecken, indem man ihn rüttelt Als er um 11 Uhr immer noch schlafend im Bett lag, rüttelte sie ihn wach. 2. ▪ etwas rüttelt jmdn./etwas wach etwas weckt das Gewissen von jmdm. oder sensibilisiert jmdn. Die erschreckenden Ereignisse haben die ganze Stadt wachgerüttelt. Wachs das [vaks] 1.

eine Masse, die von Bienen stammt (oder künstlich) hergestellt ist und die man formen oder kneten kann und aus der vor allem Kerzen hergestellt werden Das Wachs schmilzt., eine Kerze aus Wachs ◆ -figur, -kerze, Bienen-, Kerzen2. eine Art Creme, die wie Wachs1 ist und mit der man Holz oder Leder einreibt, um es zu schützen ▪ weich wie Wachs sein : keinen festen Charakter haben ◆ -politur wach·sam Adj. sehr aufmerksam und alles beobachtend, um Gefahren zu erkennen ein wachsamer Blick, Der Hund ist sehr wachsam. ▪ ein wachsames Auge auf jemanden/etwas haben : jmdn. oder etwas gut kontrollieren Wach·sam·keit die (kein Plur.) der Zustand, dass jmd. oder ein Tier wachsam ist in seiner Wachsamkeit nicht nachlassen wachs·ar·tig [vaks-] Adj. wie Wachs eine wachsartige Schuhcreme wachs·bleich [vaks-] Adj. (≈ kreidebleich) sehr blass Als er die Nachricht hörte, wurde er wachsbleich. \\ wach·sen 1 ['vaksen] ohne OBJ 1. ▪ jmd./etwas wächst größer und stärker werden Unser Sohn ist um drei Zentimeter gewachsen., Das Getreide wächst gut., Die Ferkel müssen noch etwas wachsen, dann kann man sie schlachten. 2. ▪ etwas wächst länger werden Der Bart wächst., Die Haare wachsen. 3. ▪ jmd./etwas wächst irgendwie in eine bestimmte Form wachsen1 Er ist schlank gewachsen., Die Tanne ist völlig krumm gewachsen. 4. ▪ etwas wächst irgendwo an einer bestimmten Stelle vorkommen Auf dem Heideboden wächst Wacholder., Auf diesem kargen Boden wächst kaum noch etwas. 5. ▪ etwas wächst (↔ abnehmen) zunehmen Die Produktion von Elektrogräten wächst dieses Jahr um 6 Prozent., Die Gefahr wächst. 6. ▪ etwas wächst (↔ abnehmen) stärker oder intensiver werden Das Interesse an Geschichte wächst in der Bevölkerung., Die Begeisterung wächst. ▪ jemandem nicht gewachsen sein : jmdm. nicht Widerstand leisten können, weil er stärker oder besser ist Er war ihm in der Diskussion nicht gewachsen. ▪ etwas nicht gewachsen sein : etwas nicht bewältigen können Dieser Aufgabe ist sie nicht gewachsen. wach·sen 2 ['vaksen] mit OBJ ▪ jmd. wachst etwas etwas mit Wachs2 einreiben, um es zu schützen oder zu pflegen Sie wachst den Fußboden., gewachstes Holz, Skier wachsen wäch·sern ['vɛksern] Adj. (geh.) 1. aus Wachs eine wächserne Schicht/Kerze 2. so blass und farblos wie Wachs eine wächserne Haut haben Wachs·fi·gur der [vaks-] eine Figur aus Wachs1 Wachs·fi·gu·ren·ka·bi·nett das [vaks-] Ausstellung von Figuren berühmter Personen, die aus Wachs 1 gemacht sind Wachs·tuch das [vaks-] ein fester Stoff, der auf einer Seite mit einer wasserdichten Schicht versehen ist Auf dem Gartentisch liegt eine Tischdecke aus Wachstuch. Wachs·tum das [vaks-] (kein Plur.) Vorgang des Wachsens1 Mit 15 Jahren befindet sich ein Jugendlicher noch im Wachstum., Rauchen behindert das Wachstum bei Jugendlichen., Das wirtschaftliche Wachstum blieb hinter der Erwartungen zurück., Die neue Industrieanlage fördert das Wachstum der Produktion. Wachs·tums·bran·che die [vaks-] WIRTSCH. ein Bereich der Wirtschaft, der sich gut entwickelt und stetig größer wird Die Telekommunikationsindustrie zählt man immer noch zu den Wachstumsbranchen. wachs·tums·för·dernd [vaks-] Adj. so, dass Wachstum unterstützt und gefördert wird wachstumsfördernde Mittel/Präparate wachs·tums·hem·mend [vaks-] Adj. so, dass Wachstum vermindert und gebremst wird die wachstumshemmenden Nebenwirkungen eines Medikaments Wachs·tums·hor·mon das [vaks-] Hormon, das das Wachstum fördert jemanden mit Wachstumshormonen behandeln Wachs·tums·in·dus·t·rie die [vaks-] WIRTSCH. ein Industriezweig, der sich gut entwickelt und stetig größer wird die Wachstumsindustrien stärker fördern Wachs·tums·markt der [vaks-] WIRTSCH.

eine Wirtschaftsbranche oder eine Wirtschaftsregion, die sich gut entwickelt

Asien war lange Zeit ein Wachstumsmarkt., Die Informationstechnologie bleibt ein Wachstumsmarkt.

Wachs·tums·prog·no·se die [vaks-] WIRTSCH. Vorhersage, wie groß das wirtschaftliche Wachstum sein wird Die Wachstumsprognose des Instituts liegt bei 0,2 Prozent für das kommende Jahr. Wachs·tums·ra·te die [vaks-] WIRTSCH.

ein bestimmter Prozentbetrag, der angibt, wie die gesamte Produktion einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum wächst Für das erste Quartal dieses Jahres wurde eine Wachstumsrate von 1,5 Prozent angegeben.

Wachs·tums·tem·po das [vaks-] (kein Plur.) WIRTSCH. Geschwindigkeit des Wachstums hohes/vermindertes Wachstumstempo wachs·weich [vaks-] Adj. 1. so weich wie Wachs 2. (übertr. abwert. ≈ vage) so, dass eine Äußerung oder ein Verhalten nicht erkennen lässt, welche Einstellung jmd. hat Wacht die (veralt.) das Wachen bei jemandem/etwas Wacht halten, auf Wacht stehen Wach·tel die ZOOL. ein kleiner Hühnervogel, der in der Natur lebt Wäch·ter, Wäch·te·rin der 1. jmd., der jmdn. oder etwas bewacht der Wächter in einem Park/Museum ◆ Nacht-, Park2. (≈ Hüter) jmd. oder eine Institution, die auf die Einhaltung und Bewahrung bestimmter Werte achtet Für viele Menschen ist Amnesty International ein Wächter der Menschenrechte. Wacht·meis·ter, Wacht·meis·te·rin der 1. Polizist mit einem niederen Dienstrang 2. MILIT. (schweiz. österr.) Soldat im Rang eines Feldwebels Wacht·pos·ten der s. ‣ Wachposten Wach·traum der PSYCH. Traum, den man im wachen Zustand hat einen Wachtraum haben Wach·turm, a. Wacht·turm der Turm, von dem aus ein Gebiet überwacht wird an allen vier Ecken des Lagers standen Wachtürme. Wach·wech·sel der (≈ Wachablösung1 ) wa·cke·lig Adj. 1. nicht fest (stehend) ein wackeliger Stuhl/Tisch, Die Brücke ist mir zu wackelig. 2. (umg.) schwach nach einer langen Krankheit noch etwas wackelig (auf den Beinen) sein, Das neugeborene Rehkitz war noch etwas wackelig auf den Beinen. 3. (umg.) nicht überzeugend oder verlässlich Unser Plan war ziemlich wackelig., eine wackeliges Argument Wa·ckel·kon·takt der ELEKTROTECHN.

eine Verbindung in einem Stromkreis, die beschädigt ist und der Grund für eine Unterbrechung des Stromflusses ist Das Radio hat einen Wackelkontakt.

wa·ckeln ohne OBJ 1. ▪ etwas wackelt (haben) nicht fest oder stabil sein Der Tisch hat gewackelt. 2. ▪ etwas wackelt (haben) sich leicht hin und her bewegen, weil es eine Erschütterung gab Die Wand/Das ganze Haus/Die Deckenlampe hat gewackelt. 3. ▪ jmd./etwas wackelt mit etwas Dat. (haben) etwas leicht hin und her bewegen Sie hat mit dem Kopf gewackelt., Der Hund wackelt mit dem Schwanz. 4. ▪ etwas wackelt (umg.) etwas ist nicht sicher oder zuverlässig oder in Gefahr, verloren zu gehen Der Plan wackelt., Deine Argumente wackeln ganz schön!, In der Firma wackeln viele Arbeitsplätze 5. ▪ jmd. wackelt irgendwohin ((sein) umg. abwert.) unsicher irgendwohin gehen Sie ist über die Straße gewackelt. Wa·ckel·pe·ter der KOCH (umg.) Wackelpudding Wa·ckel·pud·ding der (kein Plur.) KOCH (≈ Götterspeise) ein süßer Pudding aus farbiger Gelatine wa·cker Adj. (veralt.) 1. (≈ tapfer) Sie haben sich wacker geschlagen. 2. (≈ ehrbar) ein wackerer Bürger wack·lig Adj. s. ‣ wackelig Wa·de die ANAT. der hintere Teil des Unterschenkels eines Menschen kräftige/stramme Waden haben

Wa·den·bein das ANAT. der Knochen, der sich unter dem Schienbein im Unterschenkel befindet Wa·den·krampf MED. ein Krampf der Wadenmuskeln einen Wadenkrampf haben wa·den·lang Adj. so, dass es die Waden bedeckt wadenlange Strümpfe Wa·den·wi·ckel der MED. ein Tuch, das kalt und feucht ist und das um die Waden gewickelt wird, um ein Fieber zu senken Wa·fer der [weɪfə] TECHN. dünne Scheibe aus Silicium, die für die Herstellung von Chips verwendet wird Waf·fe die ein Gerät oder ein Instrument zum Kampf oder zur Verteidigung Schwerter, Lanzen und Dolche waren die Waffen der Ritter., Polizisten tragen eine Waffe., eine gefährliche/mittelalterliche/moderne Waffe ▪ die Waffen niederlegen/ruhenlassen : aufhören zu kämpfen ▪ die Waffen strecken : den Kampf aufgeben ▪ die Waffen ruhen : die Kämpfe sind unterbrochen ▪ jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen : jmdn. mit dessen eigenen Mitteln bekämpfen oder widerlegen ◆ Atom-, Feuer-, Schuss-, StichWaf·fel die

ein dünnes Gebäck, das ein auf der Außenseite eingeprägtes Muster hat, das an Waben erinnert, und das meist mit einer süßen Füllung gegessen wird Waf·fel·ei·sen das ein Gerät, mit dem man Waffeln backt Waf·fen·be·sitz der (kein Plur.) das Besitzen von einer oder mehreren Schusswaffen unerlaubter Waffenbesitz Waf·fen·em·bar·go das MILIT. POL. ein staatliches Verbot, an einen bestimmten Staat Waffen zu verkaufen oder zu liefern Waf·fen·gat·tung die MILIT. der Teil einer Armee, der eine bestimmte Ausrüstung und Bewaffnung hat Soldaten aller Waffengattungen Waf·fen·ge·setz das (kein Plur.) RECHTSW. Gesetz, das den Besitz und den Gebrauch von Waffen regelt Waf·fen·ge·walt die (kein Plur.) die Anwendung von Waffen einen Aufstand mit Waffengewalt niederschlagen Waf·fen·han·del der (kein Plur.) der Handel mit Waffen illegaler Waffenhandel Waf·fen·kam·mer die ein gesicherter Raum, in dem Polizei oder Militär ihre Feuerwaffen aufbewahren Waf·fen·la·ger das ein Ort, an dem Waffen gelagert sind waf·fen·los Adj. ohne Waffen Waf·fen·narr der (umg. abwert.) jmd., der sich übertrieben für Waffen interessiert (und sie auch illegal erwirbt) Im Keller des als Waffennarr bekannten Mannes fand die Polizei sogar ein Maschinengewehr sowie mehrere Samuraischwerter. Waf·fen·ru·he die (kein Plur.) MILIT. POL. zeitweilige Unterbrechung der Kämpfe Zurzeit herrscht Waffenruhe zwischen den Krieg führenden Parteien. Waf·fen·schein der RECHTSW. Dokument, das zum Besitz einer Waffe berechtigt einen/keinen Waffenschein haben Waf·fen·schmied der ein Schmied, der Hieb- und Stichwaffen wie Schwerter oder Dolche herstellt Waf·fen·schmug·gel der (kein Plur.) RECHTSW. der Schmuggel von Waffen Waf·fen·schrank der ein gesicherter Schrank, in dem Schusswaffen aufbewahrt werden Waf·fen·still·stand der (kein Plur.) MILIT. POL.

eine Vereinbarung, mit der Kämpfe unterbrochen werden, um dann zu versuchen, Frieden zu schließen Die Gegner handelten einen Waffenstillstand aus., Schon nach einer Woche wurde der Waffenstillstand gebrochen und die Kämpfe begannen erneut. Waf·fen·sys·tem das MILIT. die verschiedenen Einzelteile und Einheiten aus denen eine militärische (Raketen)Waffe besteht Die Regierung plante den Kauf eines neuartige Waffensystems. wa·ge·hal·sig s. ‣ waghalsig Wa·ge·mut der (kein Plur.) Bereitschaft zum Risiko Das ist ein Unternehmen, das großen Wagemut erfordert.

wa·ge·mu·tig Adj. bereit, ein Risiko einzugehen ein wagemutiger Kletterer, eine wagemutige Unternehmung Wa·gen der 1. (umg. ≈ Auto) ein schneller/neuer Wagen, den Wagen in die Garage fahren, Wir sind mit dem Wagen gekommen. 2. ein Fahrzeug mit Rädern, das man zieht oder das von Tieren gezogen wird die Pferde vor den Wagen spannen, das Kind in einem kleinen Wagen hinter sich herziehen ◆ Hand-, Leiter3. ein Fahrzeug, das von einer Lokomotive gezogen wird oder Teil einer Straßenbahn oder U-Bahn ist Die Wagen der ersten Klasse halten im Abschnitt C. 4. ASTRON. ▪ der Große Wagen : ▪ der Kleine Wagen :

der Große Wagen und der Kleine Wagen sind Sternbilder am nördlichen Himmel und bestehen aus sieben Sternen

▪ sich (nicht) vor jemandes Wagen spannen lassen (umg.): sich (nicht) von jmdm. für dessen Ziele ausnutzen lassen ▪ jemandem an den Wagen fahren (umg.): jmdn. mit Worten angreifen oder beleidigen wa·gen I. mit OBJ 1. ▪ jmd. wagt etwas den Mut zu etwas haben einen Blick/ein Spiel/einen Versuch wagen, Er wagte (es) nicht zu widersprechen., ein ziemlich gewagtes Unternehmen, eine sehr gewagte Behauptung 2. ▪ jmd. wagt (für jmdn./etwas) etwas ein Risiko eingehen, um etwas zu erreichen für jemanden/etwas sein Leben wagen, Sie hat viel/alles gewagt, um so weit zu kommen. II. mit SICH 1. ▪ jmd. wagt sich an etwas Akk. sich trauen, etwas Schwieriges zu tun sich an eine schwierige Aufgabe wagen 2. ▪ jmd. wagt sich irgendwohin sich trauen, irgendwohin zu gehen sich nicht aus dem Haus wagen, Er wagt sich sogar in das Gehege der Bären. ▪ Frisch gewagt ist halb gewonnen. (Sprichwort): man sollte optimistisch an eine schwere Aufgabe herangehen ▪ Wer nichts wagt, der nichts gewinnt! (Sprichwort): wenn man jedes Risiko vermeiden will, kann man auch nichts erreichen wä·gen mit OBJ 1. ▪ jmd. wägt etwas (veralt.) etwas wiegen die Substanzen für ein chemisches Experiment genau wägen 2. ▪ jmd. wägt etwas (geh.) etwas sorgfältig bedenken seine Worte/eine Entscheidung genau wägen ▪ Erst wäg es, dann wag es! (geh.): bevor man handelt, sollte man alles genau bedenken Wa·gen·dach das (≈ Autodach) das Wagendach zurückschlagen Wa·gen·fens·ter das KFZ (≈ Autofenster) Wa·gen·füh·rer der jmd., der den Triebwagen eines Zuges oder einer Straßenbahn lenkt und fährt Wa·gen·he·ber der KFZ

Gerät, mit dem man ein Auto anheben kann, um die Reifen zu wechseln oder Reparaturen an der Unterseite vorzunehmen Wa·gen·ko·lon·ne die mehrere Autos, die hintereinander herfahren Dem Sarg folgte eine Wagenkolonne von Luxusautos. Wa·gen·la·dung die die Ladung, die ein Lastwagen aufnehmen kann drei Wagenladungen Sand Wa·gen·pa·pie·re Plur. KFZ Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief eines Autos Man sollte die Wagenpapiere nicht im Handschuhfach liegen lassen. Wa·gen·park der alle Fahrzeuge, die einem Unternehmen, einer Firma, einer Behörde o.Ä. gehören Die städtischen Verkehrsbetriebe erneuern ihren Wagenpark. Wa·gen·rad das das Rad eines Pferdewagens Die Speichen des Wagenrades waren gebrochen. ▪ Augen, so groß wie Wagenräder (umg.): weit aufgerissene Augen Sie machte Augen, so groß wie Wagenräder . Wa·gen·schlag der (veralt.) Tür eines Autos oder einer Kutsche Wa·gen·tür die die Tür eines Wagens1 2 3 Wa·gen·wä·sche die KFZ (≈ Autowäsche) Wag·gon, a. Wa·gon der [va'gõ: / va'gɔŋ / va'go:n] 1. (≈ Eisenbahnwagen) Das Bistro befindet sich im letzten Waggon., ein Waggon erster Klasse 2. (≈ Güterzugwagen) einen Waggon mit Kohle beladen Wag·gon·la·dung die die Ladung eines Waggons2

wag·gon·wei·se, a. wa·gon·wei·se Adv. 1. Waggon für Waggon einen Zug waggonweise entladen 2. (abwert.) in übertrieben großen Mengen Die Werbegeschenke wurden gleich waggonweise an die Besucher verteilt. wag·hal·sig Adj. mutig und so, dass man ein großes Risiko eingeht Einige waghalsige Kletterer wagten sich bis zum Gipfel vor., ein waghalsiges Unternehmen Wag·ner der (veralt. österr. schweiz. ≈ Stellmacher) jmd., der früher Wagen2 herstellte Wag·nis das (≈ Risiko) eine Handlung, die unsicher und gefährlich ist ein Wagnis eingehen/bestehen, Die Überquerung des Atlantiks in einem kleinen Boot ist ein großes Wagnis. Wa·gon der s. ‣ Waggon wa·gon·wei·se Adv. s. ‣ waggonweise Wah·ha·bit der REL. jmd., der einer Reformsekte des Islams angehört, die besonders in Saudi Arabien verbreitet ist Wahl 1 die (kein Plur.) 1. die Entscheidung zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten Eine gute/schlechte Wahl treffen., Sie haben die Wahl/keine Wahl., vor eine Wahl gestellt sein, ein Getränk nach ihrer Wahl 2. etwas Gewähltes Das war eine erstklassige/gute/schlechte Wahl. ▪ erste/zweite/dritte Wahl : sehr gute/befriedigende/schlechte Qualität ▪ Wer die Wahl hat, hat die Qual. : verwendet, um auszudrücken, dass jmd. sich nur für eine von verschiedenen Möglichkeiten

entscheiden kann und dies ohne Hilfe tun muss

▪ die Qual der Wahl haben (scherzh.):

verschiedene Möglichkeiten haben, die alle gut sind, aber von denen man nur eine wählen kann ▪ keine andere Wahl haben : etwas Bestimmtes machen müssen, ohne eine Alternative zu haben ▪ jemanden/etwas in die engere Wahl ziehen : jmdn. oder etwas in den engeren Kreis direkt vor der endgültigen Auswahl nehmen Wahl 2 1. POL. eine Abstimmung, um Personen zu bestimmen, die bestimmte Ämter oder Funktionen bekleiden sollen freie und demokratische Wahlen, die Wahlen zum Landtag/zum Bundestag 2. (meist Sing.) das Abgeben der Stimme für eine Person oder Partei Bist du schon heute zur Wahl gegangen? 3. (meist Sing.) Vorgang, dass jmd. durch eine Wahl1 zu einem Amt, einer Funktion o.Ä. berufen wird die Wahl zum Ministerpräsidenten/Vorsitzenden annehmen Wahl·al·ter das (kein Plur.) das Alter, ab dem jmd. wählen2 darf Das Wahlalter in Deutschland liegt bei 18 Jahren. Wahl·amt das POL. ein politisches Amt, das durch eine Wahl vergeben wird Wahl·auf·ruf der eine Aufforderung zur Wahl Alle Parteien versandten einen Wahlaufruf an ihre Mitglieder. Wahl·aus·schuss der ein Ausschuss, der eine Wahl vorbereitet und die korrekte Durchführung kontrolliert Wähl·au·to·ma·tik die (kein Plur.) TELEKOMM. EDV

das automatische Anwählen über eine Telefonverbindung, ohne dass die Ziffern von Hand gedrückt werden ein Modem mit Wählautomatik

wähl·bar Adj. 1. POL. berechtigt, in ein Amt oder eine Funktion gewählt2 zu werden Das Gesetz bestimmt, in welchem Alter man wählbar ist. 2. so, dass etwas zur Auswahl steht Die Farbe/Das Muster des Bezuges ist frei wählbar. ‣ Wählbarkeit Wahl·be·ob·ach·tung die POL.

der Vorgang, dass eine politische Wahl von unabhängigen Personen oder Institutionen kontrolliert wird, um festzustellen, ob es zu Verfälschungen oder Betrug kommt Die Opposition forderte von der UNO eine Wahlbeobachtung für die kommenden Präsidentenwahlen.

wahl·be·rech·tigt Adj. berechtigt, an Wahlen teilzunehmen Mit 18 Jahren ist man in Deutschland wahlberechtigt., Wahlberechtigt sind nur Mitglieder des Vereins. ‣ Wahlberechtigte Wahl·be·rech·ti·gung die Berechtigung zu wählen2 Auf dem Kongress wurde nur den eingetragenen Mitgliedern eine Wahlberechtigung erteilt Wahl·be·tei·li·gung die (kein Plur.) das Ausmaß, in dem sich Wahlberechtigte an einer Wahl beteiligen eine hohe/geringe Wahlbeteiligung

Wahl·be·zirk der POL. ein bestimmtes Gebiet, das für eine politische Wahl2 als Teil eines größeren Gebiets bestimmt wird und dem ein Wahllokal zugeordnet ist Für den Wahlbezirk der Innenstadt befindet sich das Wahllokal im Gymnasium am Marktplatz. Wahl·boy·kott der POL Vorgang, dass eine Wahl absichtlich boykottiert wird Die Opposition rief zu einem Wahlboykott auf. Wahl·bünd·nis das

ein Bündnis von Personen, Parteien, Institutionen o.Ä. mit ähnlichen Interessen oder Zielen, die sich gemeinsam zu einer Wahl2 stellen Das Wahlbündnis der wichtigsten Oppositionsparteien konnte die Wiederwahl des Präsidenten nicht verhindern.

wäh·len 1 mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. wählt etwas sich zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten für eine entscheiden Er wählt die Freiheit., Es gibt nur zwei Möglichkeiten, aber ihr könnt wählen!, Ihr könnt unter mehreren Möglichkeiten wählen. 2. ▪ jmd. wählt etwas (geh.) sich für ein Essen auf einer Speisekarte entscheiden Haben Sie schon (ein Gericht von der Speisekarte) gewählt? 3. ▪ jmd. wählt (sich) jmdn. zu etwas Dat. jmdn. zu einem bestimmten Zweck bestimmen Der Kanzler wählte sich den Vorstandsvorsitzenden des Konzerns zu seinem wirtschaftlichen Berater. wäh·len 2 mit OBJ/ohne OBJ 1. ▪ jmd. wählt jmdn. POL. jmdm. bei einer Wahl seine Stimme geben Welchen Kandidaten haben Sie gewählt? 2. ▪ jmd. wählt an einer Wahl teilnehmen Wir wollen morgen wählen gehen., Wie werden die Bürger wählen? wäh·len 3 mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. wählt (eine Telefonnummer) eine Reihe von Ziffern an einem Telefon durch Drücken der Tasten oder durch Drehen der Wählscheibe markieren, um eine Telefonverbindung herzustellen Wenn Sie die angegebene Nummer wählen, erhalten Sie die entsprechende Auskunft. Wäh·ler, Wäh·le·rin der POL. jmd., der an einer Wahl teilnimmt, indem er seine Stimme abgibt Die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler muss akzeptiert werden., Ein Großteil der Wähler hat vom Wahlrecht Gebrauch gemacht. Wäh·ler·auf·trag der (kein Plur.) POL.

die Verpflichtung einer Regierung etwas zu tun, was im Interesse derjenigen liegt, die diese Regierung gewählt2 haben Für die neue

Regierung lautet der Wählerauftrag, die Arbeitslosigkeit energisch zu bekämpfen. Wahl·er·folg der der Sieg bei einer Wahl2 1 einen Wahlerfolg erzielen

Wahl·er·geb·nis das POL. das, was bei einer Wahl2 1 am Ende als Resultat herauskommt Wahlergebnisse können aufgrund der Größe des Landes erst gegen Mitte der Woche bekanntgegeben werden. Wäh·ler·gunst die (kein Plur.) POL die zustimmende positive Haltung von Wählern gegenüber einer Partei sich um die Wählergunst bemühen ▪ wieder in der Wählergunst steigen : wieder mehr Zustimmung bei den Wählern haben wäh·le·risch Adj. (≈ anspruchsvoll)

so, dass man sehr bestimmte Vorstellungen darüber hat, was einem schmeckt oder gefällt, und nur dieses akzeptiert im Essen sehr

wählerisch sein, Ich weiß nicht, was ich ihr schenken/anbieten soll, sie ist doch so wählerisch!

Wäh·ler·po·ten·ti·al, a. Wäh·ler·po·ten·zi·al das POL. alle die Wähler, die eventuell für eine bestimmte Partei stimmen würden Die Partei versuchte, das Wählerpotential in den Gewerkschaften zu aktivieren. Wäh·ler·schaft die die Gesamtheit der Wähler (einer Partei) Die Wählerschaft dieser Partei kommt aus der Landbevölkerung. Wäh·ler·schicht die POL. alle Wähler, die zu einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht gehören die Wählerschicht der Beamten Wäh·ler·wil·le der (kein Plur.) die Entscheidung der Wähler für oder gegen eine Partei sich dem Wählerwillen beugen Wahl·fach das (↔ Pflichtfach) ein Fach, das Schüler oder Studierende freiwillig belegen können Spanisch oder Russisch sind in der 12. Klasse Wahlfächer. Wahl·fäl·schung die POL. die Fälschung eines Wahlergebnisses wahlfrei Adj. so, dass es frei gewählt werden kann Diese Fächer sind für die Studenten wahlfrei. Wahl·gang der eine von mehrern Abstimmungen bei einer Wahl im ersten/zweiten Wahlgang Wahl·ge·heim·nis das (kein Plur.) POL. das garantierte Recht auf geheime Stimmabgabe bei einer Wahl das Wahlgeheimnis

verletzen/wahren Wahl·ge·setz das RECHTSW. POL. Gesetz, das die Durchführung und den Verlauf einer Wahl regelt Wahl·hei·mat die (kein Plur.) die Gegend oder Stadt, in der jmd. freiwillig lebt Er ist geborener Hamburger, aber München wurde später seine Wahlheimat. Wahl·hel·fer, Wahl·hel·fe·rin der POL. Person, die ehrenamtlich bei einer Wahl hilft Wahl·ka·bi·ne die POL. Kabine, in der man einen Stimmzettel bei einer Wahl ausfüllt, ohne dass jmd. dies sehen kann Wahl·kampf der

Gesamtheit der Werbung und der Aktionen, die die Parteien vor einer Wahl betreiben, um gewählt zu werden Der Wahlkampf wurde durch eine große Kundgebung mit den Spitzenkandidaten beendet. Wahl·kampf·kos·ten·er·stat·tung die

Geld, das den Parteien, die zu einer Wahl antreten, nach der Wahl gezahlt wird, um damit einen Teil des Wahlkampfes zu finanzieren Wahl·kampf·the·ma das POL. ein Thema, das in einem Wahlkampf eine zentrale Rolle spielt Die wirtschaftliche Entwicklung war das Wahlkampfthema aller Parteien. Wahl·kom·mis·sion die eine Kommision, die eine Wahl vorbereitet und beaufsichtigt Wahl·kreis der POL.

eines von mehreren Gebieten, in die ein Land für Wahlen unterteilt wird und in dem die Wahlberechtigten eine bestimmte Zahl von Abgeordneten ins Parlament wählen ein Land in Wahlkreise einteilen, der Wahlkreis des Abgeordneten Schulze Wahl·lei·ter, Wahl·lei·te·rin der jmd., der eine Wahl beaufsichtigt und die Ergebnisse bekannt gibt Wahl·lo·kal das POL. Ort, wo die Bürger bei einer Wahl ihre Stimme abgeben können Die Wahllokale schließen um achtzehn Uhr. wahl·los Adj. nicht planvoll einige Personen wahllos aus der Menge herausgreifen, in wahlloser Reihenfolge Wahl·mann der POL.

jmd., der in einem System der indirekten Wahl in ein Gremium gewählt wird, das den Zweck hat, den eigentlichen Vertreter oder Träger eines Amtes zu wählen Der amerikanische Präsident wird von Wahlmännern gewählt. Wahl·pa·ro·le die eine kurze Aussage, mit der eine Partei im Wahlkampf antritt Wahl·pe·ri·o·de die POL. der Zeitraum, für den jmd. in ein Amt oder eine Funktion gewählt ist Wahl·pflicht·fach das

eines von mehreren angebotenen Fächern, das Schüler/Studierende pflichtgemäß belegen müssen Wahl·pla·kat das POL. Plakat, mit dem eine politische Partei oder Gruppierung vor einer Wahl Werbung für sich macht Wahlplakate kleben gehen Wahl·pro·gramm das POL. politisches Programm, das eine politische Partei oder Gruppierung vor einer Wahl vorlegt Wahl·recht das (kein Plur.) 1. POL. RECHTSW. das Recht einer Person, an Wahlen teilzunehmen von seinem Wahlrecht Gebrauch machen 2. RECHTSW. die gesamten gesetzlichen Regelungen, die Wahlen2 1 betreffen ein demokratisches Wahlrecht, eine Reform des Wahlrechts ▪ aktives Wahlrecht POL.: das Recht zu wählen ▪ passives Wahlrecht POL.: das Recht, in bestimmte Ämter und Funktionen gewählt zu werden Wahl·re·de die Rede, die normalerweise der Kandidat einer Partei zu Beginn des Wahlkampfs auf einem Parteitag hält eine mitreißende Wahlrede Wähl·schei·be die die Scheibe, die auf einem Telefon befestigt ist und die man dreht, um eine Nummer zu wählen3 Wahl·schein der POL. Schein, der zur Teilnahme an einer Wahl berechtigt Wahl·sieg der POL. Sieg bei einer Wahl Die überlegene Partei feierte ihren Wahlsieg ausgiebig. Wahl·spot der eine kurze Sendung im Fernsehen oder Radio, mit der Parteien im Wahlkampf für sich Werbung machen

Wahl·spren·gel der (österr.) Wahlkreis Wahl·spruch der (≈ Motto)

die (als ein Satz formulierte) Grundhaltung, von der man sich in seinem Handeln leiten lässt „Nur nicht den Mut verlieren!“ war ihr

Wahlspruch in der schwierigen Zeit.

Wahl·sys·tem das POL. die Art und Weise wie in einer Demokratie die politischen Repräsentanten gewählt2 werden Bei einem indirekten Wahlsystem wird der Präsident von Wahlmännern gewählt. Wahl·tag der POL. der Tag, an dem eine Wahl2 1 stattfindet Wahl·ter·min der der Termin, an dem eine Wahl2 1 stattfindet Wähl·ton der TELEKOMM. Ton, der ertönt, wenn man eine Nummer wählt3 Wahl·ur·ne die POL. ein Behälter, in den die Wähler die ausgefüllten Stimmzettel bei einer Wahl einwerfen Nach Schließung der Wahllokale werden die Wahlurnen geöffnet. ▪ an die Wahlurne treten : wählen gehen Wahl·ver·samm·lung die

eine Veranstaltung, die eine Partei im Wahlkampf organisiert und bei der Reden gehalten werden und Werbung für diese Partei gemacht wird Wahl·ver·spre·chen das POL. ein Versprechen, das Politiker im Wahlkampf machen, um gewählt zu werden Sie erinnerten den gewählten Politiker an die Einhaltung seiner Wahlversprechen. wahl·wei·se Adv. je nach Wunsch Das Gericht erhalten Sie wahlweise mit Kartoffeln oder mit Reis. Wahl·zet·tel der POL.

eine Art Formular, auf dem man bei einer Wahl die Partei oder die Person, für die man stimmt, durch ein Zeichen markiert Wahn der (kein Plur.) 1. (abwert.) eine falsche und unrealistische Vorstellung Sie lebt in dem Wahn, eine große Schauspielerin zu sein., von einem religiösen Wahn ergriffen sein 2. MED. eine zwanghafte Einbildung, die pathologisch ist der Wahn, von allen beobachtet/verfolgt zu werden, Der Patient war völlig dem Wahn verfallen., Die Grenzen zwischen Normalität und Wahn sind fließend. ◆ Verfolgungswäh·nen I. mit OBJ ▪ jmd. wähnt jmdn. irgendwo (geh.) glauben, dass jmd. irgendwo sei Ich wähnte dich im Urlaub, dabei bist du im Büro! II. mit SICH ▪ jmd. wähnt sich irgendwie (geh.) glauben, dass ein Sachverhalt für einen zutreffe Er wähnte sich im Recht, doch die Tatsachen sprachen gegen ihn. Wahn·sinn 1 der (kein Plur.) 1. (veralt.) eine geistige Verwirrung, die krankhaft ist Später verfiel die Künstlerin dem Wahnsinn., jemanden in den Wahnsinn treiben 2. (umg. abwert.) eine sehr unvernünftige oder unverständliche Sache Was ihr vorhabt, ist doch der reine Wahnsinn!, Schon wieder ein teures neues Auto, so ein Wahnsinn!, Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode! Wahn·sinn 2 Interj. (umg. ≈ toll) verwendet, um Bewunderung auszudrücken Wahnsinn, wie der Gitarre spielen kann! wahn·sin·nig 1 Adj. 1. (≈ geisteskrank) krankhaft geistig verwirrt In seinen späten Lebensjahren wurde er wahnsinnig. 2. (umg. abwert.) völlig unvernünftig oder gefährlich Du bist ja wohl komplett wahnsinnig., Bei einem solchen wahnsinnigen Unternehmen willst du mitmachen? 3. (nur attr.) (umg.) sehr groß Ich habe wahnsinnigen Durst., Was für eine wahnsinnige Hitze! ▪ Jemand/etwas macht mich (noch) wahnsinnig! : verwendet, um auszudrücken, dass man jmdn. oder etwas nicht mehr aushalten kann Du machst mich noch wahnsinnig mit deiner ewigen Fragerei! wahn·sin·nig 2 Adv. (umg.) sehr; in extrem hohem Maße wahnsinnig viele Menschen, wahnsinnig schnell/schön/stark/schwer Wahn·sin·ni·ge der/die Person, die krankhaft geistig verwirrt ist Es gab viele Wahnsinnige unter seinen Vorfahren. ▪ wie ein Wahnsinniger/eine Wahnsinnige (umg.): sehr intensiv und stark übertrieben Er schrie/rannte herum wie ein Wahnsinniger. Wahn·sinns- (umg.)

in Substantiven als Erstglied verwendet, um auszudrücken, dass die im Zweitglied genannte Sache ungewöhnlich gut oder groß ist Wahnsinnsfilm, Wahnsinnshitze, Wahnsinnslautstärke, Wahnsinnsmusik, Wahnsinnspreise, Wahnsinnstempo

Wahn·vor·stel·lung die eine völlig unrealistische Annahme, die pathologisch ist Er litt unter der Wahnvorstellung, seine Nachbarn wären Außerirdische. Wahn·witz der (kein Plur.) (abwert.) völlige Unvernunft oder völliger Blödsinn Euer Vorhaben ist der absolute Wahnwitz! wahr Adj. 1. so, dass es den Tatsachen oder der Wirklichkeit entspricht eine wahre Behauptung/Geschichte, Ist das auch wirklich wahr?, Wenn unsere Befürchtungen wahr werden, ... 2. (geh. ≈ echt) so, wie es sein muss und man sich es wünscht wahre Freundschaft/Großmut/Liebe 3. regelrecht ein wahres Glück/Wunder, ein wahrer Sturm der Entrüstung ▪ ..., nicht wahr? : verwendet am Ende eines Satzes, um auszudrücken, dass man Zustimmung erwartet oder erhofft Die Arbeitslosigkeit ist das größte Problem, nicht wahr? ▪ etwas wahr machen/wahrmachen : etwas in die Realität umsetzen seine Drohungen wahr machen ▪ So wahr ich hier stehe! (umg.): verwendet, um eine Aussage zu bekräftigen Ich habe das Ufo mit eigenen Augen gesehen, so wahr ich hier stehe! ▪ Das ist schon nicht mehr wahr. (umg.): das ist schon so lange her, dass man es nicht mehr glauben kann ▪ Das darf/kann doch nicht wahr sein! (umg.): verwendet, um Bestürzung oder große Verwunderung auszudrücken ◆ Getrenntschreibung → R 4.8 Was wahr ist, muss auch wahr bleiben., All ihre Träume sind wahr geworden. wah·ren mit OBJ ▪ jmd. wahrt etwas 1. ein bestimmtes Verhalten oder einen Zustand nicht verändern den Anstand/die guten Sitten/den Schein wahren 2. (≈ verteidigen) etwas schützen oder verteidigen seine Rechte/Interessen wahren wäh·ren ohne OBJ ▪ etwas währt eine bestimmte Zeit (geh.) eine bestimmte Zeit dauern Das Fest währte drei Tage., eine viele Jahre währende Freundschaft ▪ Was lange währt, wird endlich gut. : wenn etwas lange dauert, kann man (wenigstens) hoffen, dass es (sehr) gut wird ▪ Ehrlich währt am längsten. (Sprichwort): Ehrlichkeit zahlt sich am Ende aus wäh·rend 1 Präp. 1. +Gen. benennt eine Zeitspanne, in der etwas stattfindet während der Vorstellung, während des Schlafens 2. +Dat. (umg.) benennt eine Zeitspanne, in der etwas stattfindet während dem Essen ..., während dem Vortrag ... wäh·rend 2 Konj. 1. verwendet, um auszudrücken, dass die Handlung im Nebensatz zur gleichen Zeit stattfindet wie die Handlung im Hauptsatz Sie hängte die Wäsche auf, während er das Essen kochte., Während sie schlief, träumte sie., Während du Brot schneidest, kann ich den Tisch decken. 2. verwendet, um auszudrücken, dass die Handlung im Nebensatz im Gegensatz zur Handlung im Hauptsatz steht Während der eine lacht, weint der andere. wäh·rend·des·sen Adv. während dieser Zeit Du kannst die Koffer schon hinuntertragen, ich rufe währenddessen ein Taxi. wahr·ha·ben mit OBJ ▪ etwas nicht wahrhaben wollen : etwas nicht als richtig oder wahr anerkennen oder verstehen wollen Er wollte es nicht wahrhaben, dass er schwer krank war. wahr·haft Adj. 1. (≈ wahr2 ) Das ist ein wahrhafter Freund! 2. (≈ wirklich) eine wahrhaft große Tat, Sie ist wahrhaft fleißig., Das hat mich wahrhaft erschüttert. wahr·haf·tig 1 Adj. (geh. ≈ aufrichtig) so, dass man immer ehrlich ist und die Wahrheit sagt ein wahrhaftiger Mensch wahr·haf·tig 2 Adv. so, dass es wirklich so ist Er hatte wahrhaftig gelogen., Ich weiß wahrhaftig nicht, wie ich das schaffen soll. Wahr·heit die 1. (kein Plur.) das Übereinstimmen einer Aussage oder Behauptung mit der Wirklichkeit die Wahrheit einer Behauptung/Aussage, Die Wahrheit dessen, was er sagt, lässt sich schwer überprüfen. 2. (kein Plur.) eine wahre1 Aussage Das ist die reine Wahrheit., Hast du wirklich die Wahrheit gesagt?, die nackte/ungeschminkte Wahrheit sagen 3. eine als allgemein richtig anerkannte Erkenntnis geschichtliche/philosophische Wahrheiten ▪ in Wahrheit: in Wirklichkeit ▪ bei der Wahrheit bleiben : nicht lügen ▪ jemandem die Wahrheit sagen : jmdm. deutlich seine Meinung über ihn sagen ▪ etwas schlägt der Wahrheit ins Gesicht : etwas widerspricht offensichtlich dem wirklichen Sachverhalt

▪ jemand nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau : jmd. lügt oft ▪ um die Wahrheit zu sagen : verwendet, um eine Aussage einzuleiten, mit der man etwas als wahr1 darstellt Um die Wahrheit zu sagen, gefällt mir dein Kleid eigentlich nicht. wahr·heits·ge·mäß Adj. den Tatsachen entsprechend wahr·heits·ge·treu Adj. (≈ wahrheitsgemäß) einen Vorgang wahrheitsgetreu wiedergeben Wahr·heits·lie·be die (kein Plur.) die Eigenschaft, dass man immer bemüht ist, die Wahrheit zu sagen wahr·lich Adv. (geh.) wirklich, in der Tat Das ist wahrlich kein Vergnügen! wahr·nehm·bar Adj. so, dass man es mit den Sinnen bemerken kann eine deutliche/kaum wahrnehmbare Veränderung, ein kaum wahrnehmbares Geräusch wahr·neh·men mit OBJ 1. ▪ jmd. nimmt etwas wahr etwas mit den Sinnen bemerken ein Geräusch/einen Lichtschein wahrnehmen 2. ▪ jmd. nimmt jmdn. wahr jmdn. zur Kenntnis nehmen Kaum ein Passant nahm den Bettler auf der Straße wahr. 3. ▪ jmd. nimmt etwas wahr von etwas Gebrauch machen eine Chance/eine Gelegenheit wahrnehmen, sein Recht wahrnehmen, Ich kann den Termin leider nicht wahrnehmen. 4. ▪ jmd. nimmt etwas wahr übernehmen Endlich nimmt er seine Verantwortung wahr. 5. ▪ jmd. nimmt etwas wahr (geh.) vertreten Der Betriebsrat nimmt die Interessen der Angestellten wahr. Wahr·neh·mung die 1. das, was man mit den Sinnen bemerkt Könnten Sie uns Ihre Wahrnehmungen genauer beschreiben? 2. (kein Plur.) die Fähigkeit, etwas mit den Sinnen zu bemerken eine gestörte Wahrnehmung haben, Die Wahrnehmung mit der Nase ist beim Hund besser ausgeprägt als beim Menschen. 3. (kein Plur.) das Ergreifen oder das Einhalten von etwas die Wahrnehmung einer Chance/eines Termins 4. (kein Plur.) (geh.) das Vertreten von etwas die Wahrnehmung der eigenen Interessen wahr·sa·gen mit OBJ/ohne OBJ ▪ jmd. sagt (jmdm.)

(etwas) wahr die Zukunft vorhersagen

Sie kann aus den Karten wahrsagen., Das Orakel hat ihm eine erfolgreiche Zukunft wahrgesagt., sich wahrsagen lassen Wahr·sa·ger, Wahr·sa·ge·rin der Person, die die Zukunft vorhersagt Wahr·sa·ge·rei die (abwert.) 1. (ohne Plur.) das Wahrsagen sein Geld mit Wahrsagerei verdienen 2. eine Bemerkung, mit der jmd. etwas wahrsagt Ich glaube nicht an solche Wahrsagereien. Wahr·sa·gung die 1. (ohne Plur.) das Wahrsagen die Wahrsagung der Zukunft 2. (≈ Prophezeihung) das Vorhergesagte Ich glaube nicht, dass die Wahrsagungen wirklich eintreffen werden. währ·schaft Adj. (schweiz.) 1. solide ein währschafter Stoff 2. tüchtig ein währschafter Bauer/Handwerker wahr·schein·lich Adj. so, dass etwas ziemlich sicher oder wahr 1 ist Es ist sehr wahrscheinlich, dass er die Prüfung bestanden hat., Sie hat wahrscheinlich verschlafen., der wahrscheinliche Täter, die wahrscheinliche Ursache Wahr·schein·lich·keit die (Plur. selten) die mehr oder weniger große Möglichkeit, dass etwas der Fall ist mit hoher/großer/an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit so eintreffen. Wahr·schein·lich·keits·grad der das Maß, in dem etwas wahrscheinlich ist Wahr·schein·lich·keits·rech·nung die (kein Plur.) MATH. die Untersuchung der Gesetzmäßigkeiten zufälliger Ereignisse Wah·rung die (kein Plur.) 1. die Aufrechterhaltung die Wahrung der guten Sitten/des Scheins 2. der Schutz in Wahrung ihrer/seiner Rechte Wäh·rung die 1. die Münzen und Banknoten, die in einer Wirtschaftsregion gültig sind Die europäische Währung ist der Euro., Hier können Sie auch mit deutscher Währung zahlen. 2. das Währungssystem einer Wirtschaftsregion

Wäh·rungs·ein·heit die die Währung1 in einer Wirtschaftsregion Der Dollar ist die Währungseinheit in den USA. Wäh·rungs·fonds der ▪ der Internationale Währungsfonds WIRTSCH.:

ein Fonds, mit dessen Hilfe Kursschwankungen von Wechselkursen ausgeglichen und Währungen stabilisiert werden können Wäh·rungs·ge·biet das WIRTSCH. ein Gebiet, in dem es eine einheitliche Währung1 gibt Wäh·rungs·po·li·tik die (kein Plur.) alle staatlichen Maßnahmen, die die Währung1 betreffen Wäh·rungs·re·form die WIRTSCH. der Vorgang, dass ein Währungssystem neu geordnet wird Wäh·rungs·sys·tem das WIRTSCH. das System der Währung in einem Wirtschaftsgebiet Wäh·rungs·uni·on die WIRTSCH.

die Vereinigung der Währungssysteme verschiedener Länder zu einem gemeinsamen Währungssystem die Europäische Währungsunion, Mitglied der (Europäischen) Währungsunion sein

Wäh·rungs·ver·fall der (kein Plur.) WIRTSCH. die allmähliche Entwertung einer Währung Wahr·zei·chen das etwas, das für ein Land, eine Stadt, ein Unternehmen als ein typisches Kennzeichen gilt Big Ben ist das Wahrzeichen von London. Wai·se die ein Kind, dessen Eltern gestorben sind Sie ist seit frühester Kindheit (eine) Waise. ◆ Halb-, VollWai·sen·haus das (veralt.) Heim für Waisen Wai·sen·kna·be ▪ im Vergleich zu jemand ist jemand der reinste Waisenknabe (umg. scherzh.): verwendet, um auszudrücken, dass im Vergleich mit

einer anderen Person die eigenen Fehler, Vergehen o.Ä. immer noch harmlos sind Wai·sen·ren·te die Rente, die eine Waise erhält

Wal der ein großes Säugetier, das im Meer lebt Moby Dick, der weiße Wal ◆ -fang, -fänger, -fisch, Blau-, PottWald der ein großes Gebiet, auf dem viele Bäume relativ dicht beieinander wachsen ein dichter/dunkler Wald, einen Wald abholzen/wieder aufforsten, im Wald spazieren gehen ▪ ein Wald von ... (umg.): eine riesige Menge ein Wald von Fahnen ▪ den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen (umg.): aufgrund zu vieler Einzelheiten das Wesen einer Sache nicht mehr erkennen Wald·be·stand der AMTSSPR. der gesamte Wald in einem Gebiet Der Waldbestand in dieser Region ist stark geschädigt. Wald·brand der ein großes Feuer, bei dem ein Wald brennt einen Waldbrand auslösen/verhindern/bekämpfen Wald·erd·bee·re die eine Erdbeere, die wild im Wald wächst Wald·horn das MUS. ein Blasinstrument aus Metall mit einem runden gebogenen Rohr wal·dig Adj. mit viel Wald waldige Hügel/Berge Wald·lauf der das als Sport betriebene Laufen im Wald einen Waldlauf machen Wald·lehr·pfad der

ein Waldweg, auf dem in Abständen Tafeln angebracht sind, auf denen Informationen über Tiere, Pflanzen und den Boden stehen Wald·meis·ter der (kein Plur.) BOT.

eine Pflanze, die im Wald wächst, sehr würzig ist, weiße Blüten hat und als Aroma für Lebensmittel oder Getränke verwendet wird Waldorf·schu·le die Die Waldorfschulen sind freie, autonome und private Schulen. Sie arbeiten mit dem pädagogischen Konzept von Rudolf Steiner, der 1919 die erste Schule dieser Art gründete. Unabhängig von sozialer Herkunft, Begabung und späterem Beruf erwerben die Schüler eine gemeinsame Bildung, die neben der fachlich-sachbezogenen Ausbildung den künstlerischen und handwerklichen Unterricht miteinschließt. Er soll idealerweise auf die Weite der seelischen und geistigen Veranlagungen und Begabungen der Kinder ausgerichtet sein. In der Waldorfschule wird nicht nach dem üblichen Zensurensystem unterrichtet, denn die Zeugnisse bestehen aus detaillierten Charakterisierungen, die nicht nur die einzelne Leistung sondern auch den Lernfortschritt, die Begabung und das Bemühen beschreiben. Die Schüler haben die Möglichkeit, mit der Mittleren Reife, der Fachhochschulreife oder dem Abitur abzuschließen.

Wald·rand ▪ am Waldrand: am Rand eines Waldes Wald·re·be die BOT. ein Strauch, der oft weiße Blüten hat und dessen Zweige an Bäumen oder Felsen im Wald hochklettern wald·reich Adj. so, dass viel Wald vorhanden ist eine waldreiche Gegend Wald·scha·den der der Schaden, den ein Sturm einem Wald zugefügt hat Der Orkan richtete erhebliche Waldschäden an. Wald·ster·ben das (kein Plur.) das allmähliche Absterben von Bäumen, das durch Luftschadstoffe verursacht wird Wald·weg der ein Weg durch einen Wald Wald·wie·se die eine Lichtung im Wald, auf der Gras und Kräuter wachsen Wald·wirt·schaft die (kein Plur.) die Pflege und wirtschaftliche Nutzung vor allem der Bäume als Holzlieferant Wales ['weɪlz]
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