People who inspire us: G. I. Gurdjieff und Wing Tsun - Wing Tsun Universe, WTU Article 0-3 Dt.

March 1, 2018 | Author: WTU Wing Tsun Universe Fiz lez Lou | Category: Consciousness, Psychological Concepts, Psychology & Cognitive Science, Cognitive Science, Epistemology
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"People who inspire us": G. I. Gurdjieff und Wing Tsun...

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Artikel 3, 19.November 2011, AJN/RFB „People who inspire us“: G. I. Gurdjieff und Wing Tsun Wir haben in unseren zukünftigen Artikeln vor, kurze Geschichten von den Menschen, die uns inspirierten über ihre Arbeit, Philosophie und ihr Gedankengut – zu veröffentlichen. Unter den Menschen, die uns inspirieren findet man G. I. Gurdjieff. Manche werden sich fragen, was dieser „Weisheitslehrer“ mit Wing Tsun zu tun hat. Darauf zuerst eine grundsätzliche Antwort: Die Menschen die auf unserer Homepage unter „People who inspire us“ aufgeführt sind, haben natürlich nicht alle mit Kampfkunst oder Wing Tsun im Besonderen zu tun.

Es sind Menschen, die uns durch das was sie lehrten und durch die Art, wie sie es repräsentierten, wichtige Impulse für unser Leben gaben. Man kann sagen, das Folgendes allen gemeinsam ist: Jeder von ihnen ging seinen Weg, egal was man über ihn sagte und egal welche Schwierigkeiten für ihn daraus entstanden sind. Jeder suchte seine eigene Auslegung der dahinter liegenden Wahrheit. Keiner war ein Nachahmer. Und einige waren oder sind sehr umstritten, weil andere Menschen Kommentare abgeben, ohne je ein Wort von ihnen gelesen haben oder ohne ihr Werk überhaupt zu kennen. Das nennt man Respektlosigkeit. Diese Menschen plappern nur Gehörtes nach. Gleichzeitig sollte man berücksichtigen, dass wirkliche Lehrer oft ein Bild von sich geben, das stark konditionierte Menschen abschreckt und so eine Vorauswahl von geeigneten „Schülern“ stattfindet. Menschen die Form und Inhalt nicht unterscheiden können, sind für diese Wege nicht geeignet. G. I. Gurdjieff hat aber sehr wohl etwas mit Wing Tsun zu tun. Als er im frühen 20. Jahrhundert aus seiner kaukasischen Heimat zuerst nach Moskau, die Türkei, nach Deutschand und schließlich nach Frankreich (Fontainebleau in der Nähe von Paris, wo er auch begraben liegt) kam und sein „Institut zur harmonischen Entwicklung des Menschen“ gründete, hatte er das im Gepäck, was wir heute als Wing Tsun bezeichnen.

Die Prieuré in Fontainebleau von vorne

In Russland wurde es auch weiter geübt. In Frankreich wurde es nur präsentiert. Die Zeit war noch nicht reif und er begann stattdessen die „Gurdjieff-Movements“ zu unterrichten. Doch dazu mehr in späteren Artikeln.

Gurdjieff Movements Rückseite Prieuré

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich fragte: „Was sind die Beharrungskräfte im Menschen, die sich gegen jede Veränderung des Bewusstseins und der Lebensumstände sträuben?“ In dieser Zeit kam ich auf das Buch „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ von P. D. Ouspensky. Es ist kein einfaches Buch. Das „Wunderbare“ wird überraschender Weise sehr sachlich beschrieben, doch gerade dieser nüchterne Stil übte eine seltsame Faszination auf mich aus. Ouspensky beschreibt in dem Buch die Lehre eines kaukasischen Griechen, der durch eine Zeitungsnotiz über ein Ballettszenario mit dem Titel „Der Kampf der Magier“ in Moskau auf sich aufmerksam gemacht hatte. Man schrieb das Jahr 1915, der 1. Weltkrieg hatte gerade angefangen. Ouspensky, ein Journalist und Mathematiker, der bereits Indien bereist hatte und dort nach dem „Wunderbaren“ gesucht aber nicht gefunden hatte, war skeptisch. Auf Drängen von Freunden besuchte er diesen „Meister“. Die erste Begegnung änderte vollständig seine Meinung. Der Name des Meisters war: „Gurdjieff!“ „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ war für mich ein erster Türöffner für einen ernsthaften Weg der „Arbeit an sich selbst“. Mir war nun klar, dass ich einen Schlüssel zu einer Tür zu mir unbekannten Welten gefunden hatte. Völlig neue Ideenwelten taten sich auf. Die sachliche Sprache des Buches tat sein Übriges, da mir verschwommene Gedanken über die Welt widerstrebten und erst recht fromme Aussagen über Gott und die Welt. Ouspenskys Buch ist kein Übungsbuch, dennoch gibt es konkrete Hinweise, wie die Methode der „Selbstbeobachtung“.

Bei der Selbstbeobachtung geht es darum, sich seiner drei „Hauptzentren“ (Bewegungszentrum, Gefühlszentrum und Denkzentrum) bewusst zu werden, mit dem Ziel, diese drei Zentren miteinander zu synchronisieren. Diese Idee war mir völlig neu und kein mir bekannter Philosoph, Psychologe und keine Geheimgesellschaft sprachen davon. Gurdjieff bezeichnete den Menschen als „dreihirniges Wesen“ – doch nur als Möglichkeit – denn normalerweise sind diese Gehirne weder entwickelt noch ausreichend miteinander verknüpft. Nun übte ich mich in Selbstbeobachtung der drei Gehirne und versuchte natürlich sie miteinander in Einklang zu bringen. Nach einer Weile hatte ich tatsächlich das „Gefühl“, dass ich mir meiner drei

Zentren, wie sie Ouspensky beschrieb, bewusster wurde. Ich dachte sogar, dass sie durch meine Übungsversuche besser miteinander verbunden wären, genauso wie es in der Theorie als grundlegende Notwendigkeit für ein echtes Aufwachen oder Bewusstwerden beschrieben wurde. Tatsächlich war dieses „Bewusstwerden“ nur gedanklicher Art. Ich vertiefe nur die Vorstellung, dass sich die Zentren nun synchronisieren und ich bewusster sei, doch ich war weiterhin ausschließlich in einem Zentrum bewusst: im Denkzentrum – und auch nur dann, wenn ich die Anstrengung unternahm, „bewusst zu sein“. Also beschäftigte ich mich weiter mit Grudjieff und seinen Wurzeln. Doch dazu in der Zukunft mehr.

Prieuré Rückseite

„Leader of the Groups“ – Bezeichungen und Titel in der WTU Die Bezeichnungen und Titel sind eine Form, die bei uns einen ganz anderen Inhalt repräsentieren, als er bei anderen gebräuchlich ist. Aus der asiatischen Tradition sind bei uns die folgende Bezeichnungen geblieben: Wing Tsun, Si-Fu, Si-Mo, Sifu, Sihing, Sije. WTU Wing Tsun: steht für die Naturgesetze, mit denen wir an uns arbeiten und uns entwickeln und unsere Bewegung (die WTU) formen. Die Gründer/Founder der WTU: AJN & RFB. Grossmeister/Grandmaster: Es gibt nur einen in der WTU. SiGung: Auch in der WTU die Bezeichnung für den Sifu des eigenen Sifu. Si-Mo: Es gibt in der WTU nur eine Si-Mo, und das ist die Gründerin der Bewegung: RFB. Hier unterscheiden wir auch zwischen Form und Inhalt. Es geht für uns um die Funktion und nicht um einen nutzlosen Titel. Titel in der WTU sind mit einer Funktion verbunden. Unter Funktion verstehen wir Folgendes – erklärt am Beispiel der Si-Mo: Herkömmlich und früher wurde die Ehefrau des Si-Fu automatisch zur Si-Mo, unabhängig davon, ob sie Wing Tsun ausübt, oder damit gar nichts zu tun hat, ja sogar es vielleicht nicht einmal buchstabieren kann. Wir denken, dass im 21. Jahrhundert andere Formen der Partnerschaft gebräuchlich sind als ein Ehevertrag, und schon gar nicht, dass aus einem solchen Vertrag irgendein Status abgeleitet werden kann. „Status“ bedeutet in unserer Bewegung, das Übernehmen der damit verbunden Verantwortung und Pflichten, also ein Leben des Inhaltes. Und damit werden wir auch einen anderen Aspekt unserer Ansichten gerecht: Man sollte und kann nicht Gebräuchlichkeiten aus anderen Zeiten und anderen Kulturen unangepasst in die heutige Zeit übertragen.

Si-Fu: Der eigene Sifu. WTU Wing Tsun Meister/Master: Voraussetzung ist Level IX und Sifu. Sifu: Sifu + Vorname gilt für alles WTU Sifu`s. Sihing, Sije: Lehrer Titel in der WTU ab Level IV; Anrede Sihing/Sije + Vorname. Leader: Assistenzlehrer in der WTU ab Level II. Secret Member: Ist der innere Kreis der WTU, auf Einladung. Member: Level I – XII. Elite Member: Bewegungszentrum, Denkzentrum, Gefühlszentrum. I. S. Member: Keine Graduierung. Movements: In Erinnerung an G. I. Gurdjieff, der die Wing Tsun Prinzipien und die dahinter stehende Philosophie in den Westen brachte. • Solo Movements: 13 • Partner Movements: 9 Serien • Fight Movements Weitere Bezeichnungen werden wir aus unserer eigenen europäischen Kultur wählen. Für uns ist die Philosophie der Bewegung des Wing Tsun Universe (WTU) der Zusammenfluss der Essenz und des Erbes der asiatischen Tradition und der dieser um nichts nachstehenden westlichen und europäischen Kultur.

AJN + RFB

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