NVA in Wort und Bild / werde Unteroffizier der NVA / 1972

October 1, 2017 | Author: German History | Category: Military Service, Military Organization, Military, Defense Policy, Military Science
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DDR / Armeezeitschrift...

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Werde Unteroffizier der NVA

L

Berichtigung zum Heft .Werde Unteroffizier der NVA•

Im Abschnitt "Finanzielle Versorgung" auf Seite 30, rechte Spalte, muß es richtig heißen: Verheiratete Unteroffiziere erhalten monatlich 30 Mark Wohnungsgeld. (Siebente bis neunte Zeile von oben) Die Höhe der Obergangsgebührnisse . .. beträgt: bei sechs vollendeten Dienstjahren zwei mo-natliche Nettodienstbezüge. (Erste und zweite Zeile von unten)

Ag 117/1/72-45183-2

UnteroffiziersschDier Maatenschüler

Werde Unteroffizier der NVA Die verantwortungsvolle Tätigkeit des Unteroffiziers wird in der NVA ausgeübt von Berufsunteroffizieren,

Unteroffizier Maat

die mindestens zehn Jahre aktiven Wehrdienst leisten, und von Unteroffizieren auf Zeit, deren Mindestdienstzeit drei bzw. vier Jahre beträgt. Das vorliegende Heft informiert über die auf Zeit in der NVA

Unterfeldwebel Obermaat

dienenden Unteroffiziere.

Feldwebel Meister

Unteroffizier r Klaus

Klassenbewußt, sachlich, konsequent,

-

kameradschaftlich

K

laus besuchte die allgemeinbildende polytechnische Oberschule in seiner Heimatstadt. Seine berufliche Aus­ bildung als Dreher erhielt er im VEB Schwerarmaturenbau Magdeburg. Schon frühzeitig machte sich Klaus mit dem Gedanken vertraut, als Unteroffizier in der Nationalen Volksarmee zu dienen. ln der Schule, in seiner FDJ-Orgo­ nisation und auch später im Betrieb fand er die Antwort auf das Warum und Wofür des Wehrdienstes in unserem sozialistischen Staat. Klaus lernte schon als junger Mensch, Verantwortung zu übernehmen und zu trogen. Klassenbewußt, klug und konsequent im Denken und im Handeln, faßte Klaus einen richtigen Entschluß: Eine Er­ zieher- und Ausbilderfunktion in der NVA einzunehmen und auszufüllen - darin sah er eine wichtige Aufgabe von großem gesellschaftlichem und auch persönlichem Nutzen und Wert. Daneben bestimmte ausgeprägtes Interesse für die moderne Technik seinen Wunsch, als Unteroffizier zu dienen. Dem konnte entsprochen werden. An einer Unteroffiziersausbildungseinrichtung der Luft­

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streitkräfte/Luftverteidigung der NVA erhielt Klaus Röder eine Mechanikerausbildung. Sie dauerte 5 Monate. Ein Truppenpraktikum schloß sich an. Klaus machte seiner frei­ willigen Verpflichtung Ehre und gehörte zu den besten Unteroffiziersschülern des Lehrganges. Nachdem Klaus alle erforderlichen Prüfungen mit Erfolg absolviert hatte, wurde er zum Unteroffizier ernannt und in eine Flieger­ einheit der NVA versetzt. Es begann die eigentliche Zeit der Bewährung für Klaus. Der junge Unteroffizier wurde als Obermechaniker einge­ setzt. Ihm wurde das Kommando über einen Trupp von Mechanikern übergeben. Führer eines militärisc hen Kampfkollektivs - Ausbilder, Erzieher und Militärspezialist

in einer Person zu sein - darin bestand nunmehr seine Verantwortung und Aufgabe. Im täglichen Ringen um die Erfüllung dieser Aufgabe wurde Klaus ein vorbildlicher Unteroffizier unserer Natio­ nalen Volksarmee. Davon zeugen seine Auszeichnungen: das Klassifizierungsabzeichen für ingenieurtechnisches Personal Stufe 111 und Stufe II, das Bestenabzeichen der NVA, das Abzeichen Für gutes Wissen in Silber, das Sportabzeichen in Gold. Leutnant Bachmann, Vorgesetzter von Unteroffizier Röder, schätzt ihn wegen seines parteilichen Verhaltens und mili­ tärischen Könnens. Er bescheinigt Klaus ausgezeichnete Kenntnisse und eine gründliche Ausbildung der ihm unter­ stellten Armeeangehörigen. Einer seiner Unterstellten, Unteroffizier Angres, sagte: " Klaus ist Vorbild. Im sozialistischen Wettbewerb nimmt er den ersten Platz ein. Ihn zeichnen solche Kommandeurs­ eigenschaften aus wie Verantwortungsbewußtsein, Sach­ lichkeit, Strenge, Konsequenz und Kameradschaft." Unteroffizier Klaus Röder wirkt durch persönliches Beispiel unmittelbar auf seine Soldaten. Sein politisches und mili­ tärisches Wissen, sein militärisches Können, seine klaren Entscheidungen beeindrucken und überzeugen seine Sol­ daten und spornen sie an, ihm nachzueifern. Klaus be­ währt sich als Unteroffizier der NVA und Kandidat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands an seinem heutigen Platz. Nach Beendigung seines dreijährigen Ehrendienstes will er Motorenbau studieren. Der Dienst in der Nationalen Volksarmee wird ihm dafür nützlich sein und ihm im weiteren Leben in unserer sozialistischen Ge­ sellschaft in vielfältiger Hinsicht zugute kommen.

"Die Qualität des Unteroffizierskorps, sein

Unteroffiziere auf Zeit dienen

Kampfgeist und sein Ausbildungsstand,

entsprechend ihrer Tätigkeit als:

insbesondere aber seine militärischen und erzieherischen Fähigkeiten, sind entschei­ dende Grundlagen des Kampfwertes und der Gefechtsbereitschaft einer modernen Armee. Die Lösung der verantwortungsvollen Auf­ gaben, die dem Unteroffizier in der Natio­ nalen Volksarmee auferlegt sind, verlangt Persönlichkeiten, die sich durch Treue zur Arbeiterklasse und zur marxistisch-leninisti­ schen Partei, durch Prinzipienfestigkeit, Willens- und Charakterstärke sowie durch hohe militärfachliche Kenntnisse aus­ zeichnen." Armeegeneral Heinz Hoffmann

Ausbilder Sie sind führer und unmittelbare Vorgesetzte einer Gruppe, einer Bedienung, einer Besatzung oder eines Trupps. Ihnen ist die Erziehung und Ausbildung eines mili­ tärischen Kampfkollektivs übertragen. Sie müssen die Bewaffnung und Ausrüstung ihrer Gruppe, Bedienung, Besatzung bzw. ihres Trupps genau kennen, deren Einsatzgrundsätze beherrschen und die Angehöri­ gen ihres militärischen Kollektivs daran ausbilden. Darüber hinaus sind sie für die ordnungsgemäße Wartung und Pflege der Bewaffnung und Ausrüstung ihres militärischen Kollektivs verantwortlich. Sie führen ihre Gruppe, Bedienung, Besatzung oder ihren Trupp im Gefecht.

VERHÄLTNIS

Spezialisten Sie sind mit der Bedie n u ng, Wartung oder I n sta ndsetzung der modernen Militärtechnik, mit der die NVA a u sgerüstet ist, in den verschiedenen Waffengattungen, Spezialtrup­ pen oder Diensten betra ut. Ihre Funktionen verlangen in der Regel eine speziel le be­ rufliche Vorbild u n g . l n der NVA erh a lten sie die für ih re Verwend u ng erforderliche militärische u n d militä rtechni­ sche Spezia la usbildung. l n der praktischen Tätigkeit müssen sie, abhängig von ih rer Dienstste l l ung, die ihnen a nvertra ute Ka m pftech nik und Bewaffnung bedienen bzw. die waffentechnischen, mechanischen, elektrischen, elektronischen und hydrauli­ schen Geräte u n d Anlagen usw. warten u n d insta nd set­ zen kön nen.

UNTEROFFIZIER- SOLDAT Zu Beginn des J a h rh u nderts besta n d ein Verhä ltnis von 1: 10, wobei der U nteroffizier Ausbilder war. ln den d reißiger J a h ren besta nd ein Verhältnis von 1 : 6. Von den U nteroffizieren waren 20 bis 25 Prozent Spezia listen. Heute besteht ein Verhä ltnis von 1: 3.

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Wodurch zeichnet sich der Unteroffizier derNVA aus? Er zeichnet sich dadurch aus, daß er:

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ein überzeugter SoziQiist ist, dessen Handeln bestimmt ist durch die wissenschaftliche Weltanschauung des Marxismus-Leninismus, durch unerschütterliches Ver­ trauen in die Politik der Partei der Arbeiterklasse und des sozialistischen Staates, durch die Oberzeugung von der Siegheftigkeit des Sozialismus;

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ein bewußter militärischer Klassenkämpfer ist, der den imperialistischen Feind und seine Söldner aus tiefstem Herzen haßt und der bereit und fähig ist, an der Seite der Sowjetarmee und der anderen sozialistischen Bru­ derarmeen seinen internationalistischen militärischen Klassenauftrag unter allen Bedingungen konsequent zu erfüllen;

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Faktoren bestimmt:

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Die meisten Unteroffiziere sind Vorgesetzte, die stän­ dig und unmittelbar mit den Soldaten im militärischen Leben verbunden sind, ihre Liebe zur Waffengattung und zum Militärwesen auf ihre Unterstellten übertra­ gen, die Wehrpflichtigen erziehen und ausbilden und die Freuden und auch die Schwierigkeiten des Wehr­ dienstes unmittelbar mit ihnen teilen. Ihre Aufgabe ist es, sozialistische Soldatenpersönlichkeiten zu erziehen und festgefügte militärische Kampfkollektive zu for� men.

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Jeder Unteroffizier der NVA beeinflußt durch sein Ver­ halten und seine Dienstdurchführung, gleich, welche

ein ausgezeichneter Militärspezialist ist, der über ein

Dienststellung er ausübt, die Einstellung der Soldaten zu ihren Dienstpflichten und ihre Verhaltensweisen. Seine Stellung verlangt von jedem Unteroffizier der NVA, stets Vorbild in der militärischen Pflichterfüllung zu sein. Jeder Unteroffizier der NVA hat zugleich um­ fangreiche Möglichkeiten, wirksamen Einfluß auf die sozialistische Bewußtseinsbildung, das kampfbezogene

hohes Maß an militärischen und militärtechnischen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügt und ständig danach strebt, sein Wissen und Können zu ver­ vollkommnen.

Denken und Handeln der Soldaten, die militärische Disziplin, Ordnung und Organisiertheit und die Ge­ fechtsbereitschaft der militärischen Kampfkollektive zu nehmen.

seine Unterstellten zu eiserner militärischer Disziplin und Ordnung erzieht, sie gründlich ausbildet, zur best­ möglichen Erfüllung ihrer militärischen Pflichten führt und die ständige Einsatzbereitschaft der ihm anver­ trauten Kampftechnik und Bewaffnung gewährleistet;

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Das Persönlichkeitsbild des Unteroffiziers der NVA, seine gesamte Dienstdurchführung werden wesentlich von zwei

Unteroffizier auf Zeit der NVA kann jeder Bürger der DDR im wehrpflichtigen Alter werden, der sich freiwillig ver­ pflichtet, mindestens drei Jahre in der NVA zu dienen. Eine Ausnahme bilden Unteroffiziere auf Zeit in Unteroffi­ ziersverwendungen der maritimen Laufbahn der Volks­ marine. Für diese ist die Verpflichtung für eine mindestens vierjährige Gesamtdienstzeit erforderlich. Unteroffiziere auf Zeit haben wie jeder Wehrpflichtige der NVA die Möglichkeit, sich während des aktiven Dienstes als Berufsunteroffizier oder Berufsoffizier zu bewerben. Was wird vorausgesetzt� Vorausgesetzt wird in der Regel der Abschluß der allge­ meinbildenden polytechnischen Oberschule und einer Be­ rufsausbildung, die der jeweiligen Verwendung entspricht bzw. artverwandt ist, oder der Abschluß der erweiterten Oberschule. Der Bewerber muß sich durch enge Verbun­ denheit zur Arbeiter-und-Bauern-Macht der DDR sowie durch aktive gesellschaftliche Tätigkeit in der Schule, im Betrieb, in der FDJ-Organisation und der GST auszeichnen. Wesentliche Voraussetzungen sind neben der gesundheit­ lichen Tauglichkeit ferner die für die verantwortungsvollen Aufgaben eines Unteroffiziers erforderlichen Charakter­ eigenschaften wie Verantwortungsbewußtsein, Ehrlichkeit, Standhaftigkeit, Achtung vor dem Menschen und Prinzi­ pienfestigkeit. Der Wunsch, in einer bestimmten Teilstreitkraft, Waffen­ gattung, Spezialtruppe oder einem Dienst der NVA einge­ setzt zu werden, kann berücksichtigt werden, wenn die .er­ forderlichen politisch-moralischen, charakterlichen, bil8

dungsmäßigen, beruflichen und gesundheitlichen Voraus­ setzungen von dem Bewerber erfüllt sind und der Bedarf der NVA es zuläßt. Alle Teilstreitkräfte, Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste der NVA benötigen Unteroffiziere auf Zeit und bieten vielfältige, interessante Einsatz- und Entwicklungs­ möglichkeiten. Allen Bewerbern wird die Teilnahme an der vormilitäri­ schen Grundausbildung und einer entsprechenden Lauf­ bahnausbildung bei der GST vor ihrem Wehrdienst emp­ fohlen. Wie erfolgt die Verpflichtungf Alle Wehrpflichtigen, die Unteroffiziere auf Zeit werden möchten, geben ihre Verpflichtung bei dem zuständigen Wehrkreiskommando der NVA an ihrem Wohnsitz ab. Das kan� vor oder bei der Musterung geschehen. Die Bewer­ ber werden dann nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres zu einem vom Minister für Nationale Verteidigung festge­ legten Termin einberufen. Unteroffiziere auf Zeit der NVA dienen als Unteroffizier/ Maat, Unterfeldwebei/Obermaat, Feldwebel/Meister der NVA. Für Unteroffiziere auf Zeit beginnt das Dienstver­ hältnis mit dem Tag der Bestätigung, Ungediente Reservisten der NVA können auch nach Vollendung des 26. Lebensjahres, auf Grund ihrer frei­ willigen Meldung und Eignung, als Unteroffiziere auf Zeit in den aktiven Wehrdienst übernommen werden.

Stufen der Ausbildung von Unteroffizieren der NVA

Wie erfolgt die Ausbildung zum Unteroffizier� Die Ausbildung zum Unteroffizier erfolgt in der Regel in Lehrgängen an einer Unteroffiziersausbildungseinrichtung der NVA ( Unteroffiziersausbildungseinrichtungen sind Un­ teroffiziersschulen bzw. spezielle Unteroffiziersausbil­ dungseinheiten).

(vereinfachte Darsl:ellung)

A usbildung zum Unteroffizier an einer Unteroffiziersausbildungseinrichtung der NVA

Für einige Verwendungen erfolgt die Ausbildung zum Unteroffizier in der Dienststellung. In der Dienststellung werden zum Beispiel Unteroffiziersschüler für einige Ver­ wendungen im administrativen und rückwärtigen Dienst in den Truppenteilen, Einheiten und Einrichtungen der NVA bei gleichzeitiger Erfüllung der Dienstpflichten ausge­ bildet. ' Die Unteroffiziersausbildung beginnt n ach einer vier­ wöchigen militärischen Grundausbildung. Die Ausbil­ dungszeit beträgt 5 Monate, für Spezialverwendungen 10 Monate.

I Praktische Tätigkeil der D e stst ell u g

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praktis�he m der Diens s el l u ng

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Der Ausbildung zum Unteroffizier geht eine Eignungsprü­ fung voraus. Nach bestandener Eignungsprüfung wird der Bewerber zum Unteroffiziersschüler ernannt. Für ihre spätere Dienststellung erhalten die Unteroffiziers­ schüler eine Ausbildung, in der ihnen die notwendigen politischen, militärischen, militärtechnischen Kenntnisse vermittelt werden, sie sich pädagogisch-methodische Fä­ higkeiten aneignen und ihr physisches Leistungsvermögen gestählt wird. Am Schluß der Ausbildung zum Unteroffizier steht eine Prüfung, nach deren Bestehen der Unteroffi­ ziersschüler zum Unteroffizier ernannt wird.



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Wei erb ild u ng im Ausbildungsprofil für Berufsunteroffiziere Versetzung

in die Re se rve

I. Praktische Tätigkeit in

einer Dienstste ung eines Berufsunteroffiziers

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Warum Unteroffizier auf Zeit werden?

Uberlegene sozialistische Militärmacht - zuverlässiger Schild des Sozialismus und des Friedens ln unseren Tagen ist sichtbarer denn je: Für den sicheren Schutz des Friedens und des sozialistischen Aufbauwerkes ist die moderne sozialistische Landesverteidigung, auf die sich die Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in ihrer Außen-, Sicherheits- und Militärpolitik stützen können, objektiv notwendig für die Gewährleistung günstiger äußerer Bedingungen beim Aufbau des Sozialismus/Kom­ munismus. Dank der zielgerichteten und konsequenten Militärpolitik der KPdSU und der anderen Bruderparteien der sozialisti­ schen Staatengemeinschaft wurde die Leninsche Lehre vom kollektiven bewaffneten Schutz des Sozialismus er­ folgreich in Gestalt des Warschauer Vertrages verwirk­ licht. Von den sozialistischen Bruderländern, mit der So­ wjetunion an der Spitze, im Jahre 1 955 zum Schutze des Sozialismus und des Friedens, gegen die Aggressionspoli­ tik des Imperialismus geschaffen, wurde dieses Militär­ bündnis neuen Typs immer mehr zu einem militärpoliti­

schen Faktor, der entscheidenden Einfluß auf die zuneh­ mende Veränderung des internationalen Kräfteverhältnis­ ses zugunsten des Sozialismus, auf den Verlauf der Klassenauseinandersetzung zwischen Sozialismus und Im­ perialismus ausübt. So konnte der Erste Sekretär des ZK der SED, Genosse Erich Honecker, feststellen, daß auf dem europäisc hen Kontinent die aggressiven imperialistischen Kreise schon lange nicht mehr schalten und walten können, wie sie wollen, da ihnen die Macht des Sozialismus Zügel anlegt. Trotz zahlreicher Versuche reaktionärer Kreise aller Schot-

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tierung . auch auf unserem Kontinent abermals die Waffen sprechen zu lassen, wurden in Europa seit der Zersch,lagung des Hitlerfaschismus alle Anschläge auf den Frieden vereitelt. Länger als ein Vierteljahrhundert konnte den Völkern Europas, trotz wiederheiter Versuche des Imperialismus, das Rad der Geschichte zurückzudre­ hen, der Frieden erhalten werden. Mehr noch: Es wurden günstige Bedingungen für Beziehungen der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten unterschiedlicher Gesell­ schaftsordnung, für ein System der europäischen Sicher­ heit geschaffen. Wenn heute die reale Möglichkeit und günstige Bedin­ gungen dafür bestehen, die unvermeidliche Klassenaus­ einandersetzung zwischen der sozialistischen Ordnung und dem imperialistischen System nicht mit den Mitteln des Krieges auszutragen, so liegt die Ursache dafür also ge­ wiß nicht in einem Sinneswandel des Imperialismus. Es wäre Wunderglaube, den Schluß zu ziehen, der Impe­ rialismus könne jemals sein aggressives Wesen ablegen und sei heute weniger gefährlich. Auch wenn sich der Im­ perialismus angesichts der Stärke des Sozialismus ge­ zwungen sieht, seine Politik dem veränderten Kräftever­ hältnis in der Weit anzupassen, so bleibt er doch heim­ tückisch und gefährlich. Aggressiv nach innen und außen, versucht er sein historisches Schicksal hinauszuzögern. Er wird auch nicht davor zurückschrecken, Vereinbarungen, die im Interesse der friedlichen Koexistenz abgeschlossen wurden, zu brechen, wenn er annimmt, seinen menschen­ feindlichen Zielen damit näher zu kommen. An unserem Feindbild gibt es somit nichts zu ändern, weil sich der Feind nicht geändert hat. 11

Die Sowjetarmee ist die Hauptkraft der sozialistischen Militärkoalition. Sie verlügt über mächtige Wallen zum gemeinsamen sicheren Schutz des friedlichen Aufbauwerkes der Völker der sozialistischen Staaten­ gemeinschaft. Unser Bild: Einheiten der operativ-taktisc hen Raketen bei einer Obung.

.Die zuverlässige militärische Absicherung des siegreichen Aufbaus des Sozia lismus erfordert von u ns, in der politi­ schen u n d militärischen Wachsamkeit nicht nachzu lassen, den Gegner u n u nterbrochen im Visier z u beha l ten u n d a l les zu unterneh men, u m den NATO - Block a n einer Agg ression zu hindern: Zur Erf ü l l ung ih res militärischen Klassena uftrages bra ucht unsere NVA auch in Zukunft klassenbewußte j u nge Men­ schen, die bereit sind, a l s U nteroffiziere auf Zeit i h re Kraft für die weitere militä rische Stärkung des Sozia lismus ein­ zusetzen - im eigenen u n d im gesel lschaftlichen I nteresse. Das moderne Militärwesen meistern

Es ist a lso weiterhin notwendig, die sozia listische Landes­ verteidig u ng zu vervo l l kommnen u n d unsere militä rische O berlegenheit a uszubauen. Die Festig ung und Stärkung der sozialistischen Militä r­ koa l ition i st eine revol utionäre Aufgabe u n d internatio­ n a l i sti sche Pflicht a l ler Staaten u nseres sozia listischen Ver­ teidig ungsbündnisses u nd a l ler ih rer B ü rger, vor a l lem der j u ngen Generation . F ü r unsere N V A g i l t es, d i e vom V I I I . Pa rteitag d e r S E D gestellte militärische H a u ptaufgabe jederzeit u n d unter a l len Beding u ngen zu erfül len, eingedenk der m a h nenden Worte des Genossen E rich Honecker: 1Z

Die militärische Macht der sozia listischen Sta atengemein­ schaft ist nur in dem M a ße sicherer Sch utz und Schild des Sozial ismus, wie die Verei nten Streitkräfte jederzeit ge­ fechtsbereit sin d . N u r wen n die Kampfkraft und Gefechts­ ' bereitschaft der Armeen des Warscha uer Vertrages a l s moderne sozialistische Koa l i tionsarmeen a ufdem Nivea u gehalten werden, das erforderlich ist, um jederzeit m i l i tä­ risch überlegen zu sein, jederzeit besser a uf einen Krieg vorbereitet zu sein a l s der Aggressor, können sie ih ren international i sti schen militärischen Klassena uftr€1g gemein : sam erfolgreich erfül le n .

I m I nteresse d e r militärischen O berlegen h eit d e r Verein ­ ten Streitkräfte über die imperia listischen Aggressions­ a rmeen werden die Ka mpfkraft u n d Gefechtsbereitschaft der sozia listischen Bruderarmeen a uf ei nem hohen Niveau geha lten. Dazu gehören sowoh l i h re zielgerichtete klas­ sen mäßige Erziehung, eine effektive Gefechtsa usbildung

Stete Fürsorge der Parteiführung umgibt die Nationale Volksarmee. Sie erwies sich erneut während des Truppenbesuches des Ersten Sekre­ tärs des ZK der SED, Erich Honecker, hier in Begleitung des Ministers für Nationale Verteidigung, Armeegeneral HoHmann, im Januar 1972.

gezeich neten Gefechtseigenschaften ihrer Waffen .vol l zur Wirkung zu bringen u n d den militärischen Klassena uftrag zu jeder Stunde ehrenvol l zu erfüllen. Desh a l b forderte der VIII. Pa rteitag der S ED: "Die Er­ höh ung der Ka m pfkraft und Gefechtsbereitschaft der Na­ tionalen Volksarmee verla ngt klassenbew u ßte Kä m pfer, die a uf der G rundlage der ma rxistisch - leninistischen Theo ­ rie die sozialistische Militärwissenschaft meistern, die mo­

dernen F ü h rungsmittel, Bewaffnung und Technik beherr­ schen." Diese Aufgabe kann ohne einen starken Sta m m qua lifi­ zierter Unteroffizierskader nicht erfü l lt werden, denn von der Qua lität, dem Kam pfgeist u n d dem Ausbi l d u ngssta n d der U nteroffiziere, besonders aber von ihren militärischen und erzieherischen Fähigkeiten, werden Ka m pfkraft u n d Gefechtsbereitschaft d e r Nationalen Volksa rmee entschei­ dend beeinfl u ßt. Die Verantwortung der Unteroffiziere a l s auch die fortsch reitende Ausstattung mit .verbesserter und neuer Militärtechnik. Trotz a l ler gewa ltigen technischen Fortschritte im sozialisti­ schen Militärwesen ist u n d bleibt letztlich der Mensch, der die moderne Mil itärtechnik bedient, einsetzt u n d meistert, die entscheidende Kraft u nserer Landes.verteidig ung. Ge­ rade wegen des· heute erreichten hohen Standes der Tech nisieru ng der Armee sind nicht in erster Linie die tech ­ nischen Ka mpfmittel, sondern die politisch bewußten, körperlich gestählten und militä risch g ut ausgebildeten Soldaten a u ssch laggebend für die Ka mpfkraft der militä­ rischen Kol lektive. Sie a llein sind in der Lage, die aus-

Die U nteroffiziere sind es, denen a l s unmittelbare Vorge­ setzte .von j ungen Weh rpflichtigen die Erzie h u ng u n d Aus­ bil d u ng sozialistischer Soldaten persön lichkeiten anver­ traut ist, die den Sin n des Soldatseins in u n serem sozia­ listischen Staat begriffen haben u n d zu .verwirklichen wis­ sen. U nteroffiziere der NVA sin d es, die ka mpfstarke so­ zialistische militärische Ka mpfkol lektive formen. Sie sind es, die in Spezia listendienstste i l u ngen und Sicher­ stel l u ngsfunktionen die moderne Bewaffnung und Ka m pf­ technik bedienen, warten u n d instan d h a l ten bzw. die Ein­ satz- und Gefechtsbereitschaft der leistungsfähigen Waf13

fen-, Führungs- und Sicherstellungssysteme der NVA unter allen Bedingungen gewährleisten helfen. ln Führungsfunktionen oder Spezialistendienststellungen, in den Einheiten, in Werkstätten und Parks, in den Zen­ tren der Nachrichtenverbindungen, an den Flugzeugen oder auf den Schiffen, in den Lagern und auf den Obungs­ plätzen sorgen sie dafür, daß die Nationale Volksarmee jederzeit gefechtsbereit ist und ihre Aufgaben Schulter an Schulter mit der Sowjetarmee und im engen Waffenbünd­ nis mit den anderen Armeen der sozialistischen M ilitär­ koalition erfüllen kann. UnsereNationale Volksarmee benötigt deshalb auch in Zu­ kunft in allen Teilstreitkräften, Waffengattungen, Spezial­ truppen und Diensten Unteroffiziere, die jederzeit und un­ ter allen Bedingungen in der Lage sind, die aus den revo­ lutionären Veränderungen im sozialistischen Militärwesen resultierenden neuen wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse und die sich daraus ergebenden wachsen­ den politisch-moralischen, militärischen und physischen Anforderungen an den Unteroffizier der NVA zu meistern. Folgende Beispiele sollen das verdeutlichen: Ein mot. Schützengruppenführer der NVA ist Vorgesetzter und Führer eines modern bewaffneten und mit hochlei-

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stungsfähiger Militärtechnik ausgerüsteten militärischen Kampfkollektivs. Er trägt die Verantwortung für die Erziehung und Ausbil­ dung seiner Soldaten und für die Einsatzbereitschaft der ihnen anvertrauten modernen Kampftechnik und Bewaff­ nung. Er muß die Waffen und technischen Kampfmittel sei­ ner Gruppe bedienen können und deren Einsatzprinzipien beherrschen und fähig sein, seine Gruppe in allen Ge­ fechtsarten und Gefechtslagen zu führen. Er muß die Ein­ satzmöglichkeiten eines mot. Schützenzuges kennen sowie weitgehend selbständig handeln können.

Von einem Lenkschützen für Panzerabwehrlenkraketenwird hohes militärisches Können verlangt. Er ist ein Spezialist, der das moderne Startfahrzeug und die Waffe entspre­ chend ihren Einsatzgrundsätzen sowie die Feuerleitung der Panzerabwehrlenkrakete im Zusammenwirken mit an­ deren Panzerabwehrmitteln beherrschen muß. Er bedient die Elemente der Rechenautomatik des Gerätes, lenkt die Rakete mit Hilfe eines Lenkpultes, hat das Lenktraining mit dem Kraftfahrer im Interesse der gegenseitigen Ersetz­ barkeit durchzuführen und muß selbst in der Lage sein, das Gefechtsfahrzeug zu fahren, zu warten und Hemmun­ gen am Fahrzeug zu beseitigen.

Die mot. Schützeneinheiten der NVA sind vo/lmotorisiert w;d mit leistungs­ fähigen WaHen und technischen Kampfmitteln ausgerüstet. Ihr wirkungsvoller Einsatz erfordert militärische Meisterschaft.

Die Panzerabwehrlenkrakete der NVA ist ein Beispiel für die ständige Vervo/1kommnung der Bewaffnung und die wachsenden Anforderungen an ihre Bedienung.

Um solche Unteroffizierspersönlichkeiten der NVA auszu­ bilden, ist verständlicherweise nicht nur eine gediegene Ausbildung, sondern auch ein bestimmter Aufwand an Zeit erforderlich. Alle Dienststellungen der NVA, die mit Unteroffizieren auf Zeit besetzt sind, sind Dienststellungen, für die eine gründlichere und umfangreichere Ausbildung notwendig ist, als das in 18 Monaten Grundwehrdienst möglich wäre. Andererseits ist die Besetzung solcher Dienststellungen mit Berufsunteroffizieren nicht zweck­ mäßig. Hinzu kommt, daß ein häufiger Wechsel von Aus­ bildern und Militärspezialisten in Unteroffiziersdienststei­ lungen sich in nicht vertretbarem Maße ungünstig auf die notwendige ständige Gefechtsbereitschaft der NVA aus­ wirken würde. Ohne Zweifel ist eine dreijährige Mindestdienstzeit für Unteroffiziere auf Zeit notwendig, um das Militärhandwerk meistern zu lernen, um· gute Ausbilder und Führer militä­ rischer Kampfkollektive bzw. fähige Militärspezialisten zu werden, die in der Lage sind, die ihnen übertragenen mili­ tärischen Aufgaben jederzeit und unter allen Bedingun­ gen selbständig zu erfüllen. Das sind objektive Erforder­ nisse, denen wir auch in Zukunft gerecht werden müssen. Die Unteroffiziere auf Zeit der NVA leisten einen notwen­ digen und bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag zur Stärkung und Vervollkommnung der sozialistischen Lan­ desverteidigung. Mit und durch ihren verantwortungsvollen Dienst, der von unserer sozialistischen Gesellschaft hoch geschätzt und gewürdigt wird, bestimmen die Unteroffi­ ziere auf Zeit als Ausbilder und Militärspezialisten das Profil und die Kampfkraft der NVA entscheidend mit.

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U nser Gesprächspa rtner ü ber die Erziehung und Ausb i l d ung künftiger U nteroffiziere der NVA ist Oberst Schei blich, Kom m a ndeur der U nteroffizierssch ule "Rudolf Egelhofer".

AUSBILDUN

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.Genosse Oberst, halten Sie den Dienst als Unteroffizier auf Zeit in der NVA für eine attraktive gesellschaftliche Aufgabef•

Ja, un bed i ngt, u n d das aus vielen G ründen. Z u m Beispiel a us dem G ru nd, d a ß d iese Aufgabe der Ver­ a ntwortungsfreudigkeit und dem Ehrgeiz j u nger Menschen g roße Entfaltungsmög l ichkeiten bietet. Es ist doch so: Der U nteroffizier ist zumeist u n m ittelbarer Vorgesetzter nahezu g leicha ltriger Sol daten .. I st es nicht eine begeisternde Aufgabe, a u s d i esen j u ngen Soldaten, gemei nsam mit i h nen und als i h r Vorgesetzter, ein sozia­ l i stisches Kampfko l l ektiv zu formen, in dem wah re Solda­ tenkameradschaft herrscht, das vereint d u rch d ick u n d d ünn d e � m i l itärischen Dienstes g e h t u n d i n d e r Lage ist, jeden Auftrag zum Sch utz des Sozi a l i s m u s zu erf ü l len?

O berst Scheiblieh ist 42 Jahre alt. Er hat die sowjetische M i l itäraka demie ,. M . W. Frunse" u n d d i e Akademie d e s Genera lstabes d e r sowjeti­ schen Streitkräfte a bsolviert. Zu seinem m i l itä­ rischen Dienstgrad f ü h rt er den a ka demischen G rad eines D i plom m i l i tärwissenschaftlers.

Welcher j u nge Mann w ünschte sich n icht, mit der moder­ nen Tech n i k u n serer sozi a l i stischen Armee a uf du und d u z u stehen, sich u nter komplizierten, gefechtsnahen Bedin ­ g ungen a l s i h r Herr u n d Meister zu erweisen u n d sein ga nzes Wissen u n d Kön nen in der Ausbi l d u ng an sei ne Soldaten weiterzuvermitteln? Die Ei nheit von pol itischem Erzieher und m i l itärischem Fach m a n n - das i st das Leitbi l d des U nteroffiziers, den w i r a n u nserer Schule hera n b i l den.

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AUF HOHEM

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.Genosse Oberst, sind die Unteroffiziersschü­ ler nach ihrer Ausbildung und nach der Ab­ schlußprüfung fertige Unteroffizieret•

Aufgabe der Unteroffiziersschule ist es, die Schüler mit dem theoretischen Wissen und den praktischen Fertigkei­ ten auszurüsten, die sie benötigen, um ihre Laufbahn als Unteroffiziere zu beginnen. Ich kann versicher�. daß sich das Stamm- und Lehrpersonal unserer Schule bei der Lö­ sung dieser Aufgabe alle erdenkliche Mühe gibt. Aber ich möchte auch betonen, daß wir die Schüler gewis­ sermaßen für ihren Start als Unteroffiziere vorbereiten; denn praktische Erfahrungen, die bekanntlich für den Er­ zieher und Ausbilder von großer Bedeutung sind, können sie erst im Truppendienst sammeln. Nach Abschluß der Unteroffiziersschule werden die jungen Unteroffiziere in die Truppe versetzt. Dort werden sie ohne Ausnahme mit verantwortlichen Funktionen betraut. Dort helfen ihnen auch ihre Vorgesetzten, die Zugführer und Kompaniechefs, damit ihnen nicht nur die ersten Schritte in der Praxis leichterfallen. Sie helfen den jun­ gen Unteroffizieren während ihrer gesamten Dienstzeit, sich zu erfahrenen Erziehern zu entwickeln, die an der Spitze der Kampfkollektive ihren Mann stehen.

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N IVEAU .Genosse Oberst, welche Ratschläge geben Sie einem jungen Mann, der sich entschlossen hat, Unteroffizier der NVA zu werdent•

Die Anforderungen an unserer Schule sind hoch, die Aus­ bildungszeit ist relativ kurz, das Programm konzentriert und intensiv. Unter diesen Bedingungen haben wir mit den Schülern die besten Erfahrungen gemacht, die bereits die vormilitärische Ausbildung der GST hinter sich haben. Sie dringen leichter und gründlicher in die vielfältige Aus­ bildungsproblematik ein, gewöhnen sich schneller an die Besonderheiten des militärischen Lebens und schli�ßen bei den Prüfunge·n in der Regel mit guten Ergebnissen ab. Also: Früh übe sich, wer ein Meister werden will! Darüber hinaus möchte ich allen zukünftigen Unteroffizieren empfehlen: Stählen Sie Ihren Körper im Sport, härten Sie sich ab, bereiten Sie sich auf physische Belastungen vor! Als Unteroffizier können Sie Ihrem Kollektiv nur Vorbild sein, wenn Sie körperlich fit sind, wenn Sie jede Obung selbst vormachen können. Erweitern Sie Ihre naturwissen­ schaftlichen und technischen Kenntnisse! Unsere Armee ist mit moderner Technik a1:1sgerüstet, die Sie leichter und präziser beherrschen lernen,· wenn Sie ausreichende Vor­ kenntnisse besitzen. Halten. Sie Ihre russischen Sprach­ kenntnisse frisch! Für den Unteroffizier sind Grundkennt­ nisse in der Sprache unserer Waffenbrüder unedäßlich.

Weckpfiff des UvD. Die Hände werfen die Zud ecke zu rück. N u r wenige Minu �

ten später steht die ga nze Kom pa nie im Trainingsanzug auf der Betonstraße. Einer von ih nen, ein U nteroffiziers­ schüler (besten s vorbereitet, sogar mit H a ndzettel, was ein ha rtes 20Min uten- Progra m m verspricht), kom ­ mandiert : .Zum Frühsport- i m La uf­ sch ritt - morsch I " Interva l ltraining bei den einen, 3000- m - La uf bei den a nderen. Kraftkomplex, Klimmziehen bei den nächsten. U n d siehe da, die Lücke, die die N acht ließ, ist gefü l lt: mit Klim mzügen beim Frühsport, mit Brötchen, B utter, Wu rst, M a rmelade und Ei beim Frühstück. Jetzt sind sie hel lwach, die künftigen U nteroffi­ ziere, beim Kompa niea ppe l l hinter dem zweistöckigen Neuba u b l ock. Dienstausgabe für heute. U n d Kon ­ trolle. Diesm a l ist das Lederzeug d ran, u n d der H a u ptfeldwebel zeigt sich wieder m a l unerbittlich gegen die kleinste Sch l u d rigkeit. Endlich: Abrücken zum Dienst . . . I

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"Gruppe hört auf mein Kommando !H Sechsmal in dieser Ausbildungsstunde tritt ein anderer Unteroffi­ ziersschüler vor die Front und handelt in der Funk­ tion, auf die er sich vorbereitet - als Führer einer mot. Schützengruppe. Das Thema der Ausbildung sind Wendungen auf der Stelle und in der Bewegung mit Waffe. Es ist nicht schwer, die Wendungen auszuführen als einer unter vielen. Aber schon das Vormachen, allein vor der Front der Gruppe, bedeutet für manchen eine Oberwindung. Und dann die laute, exakte Kommandosprache, ohne "mit den Händen zu reden", in Grundstel­ lung stehend, zu kommandieren. Und dabei jeden Fehler zu erkennen, den einzelnen wie die Gruppe knapp und treffsicher zu korrigieren - zu fordern . . . Feldwebel Grabosch, der Ausbilder: .,Wie hat Unteroffiziersschüler Peters die Gruppe geführt?" Drei, vier linke Arme aus der Gruppe heben sich zur Meldung in die Waagerechte . .,Fehler; Kommandosprache keine Pausen zwischen Ankündigungs- und Ausführungskommando." Der nächste! " Fehler: Er hätte ,Ganze Abteilung - kehrt!' befehlen müssen. Die Gruppe steht mit Blickrichtung Sonne." Sie sind hart und sachlich in der Kritik untereinander. Sie wis­ sen, daß sie nur so gute Ausbilder werden. 20

Batteriechef Oberleutnant Heß meldet dem Lehroffizier Bereit­ schaft für die Oberprüfung in der Schutznorm 8 : in vorgegebener Zeit Schutzmaske und vollstän­ dige Schutzbekleidung anlegen. Wie viele Stunden eisernen Troinings, wieviel per­ sönliche Leistung stehen hinter diesen Worten? Letzte Hinweise: .,Auf keinen Fall vorher einen Schluck aus der Feldflasche! Denken Sie doron­ immer den Rücken zur Windrichtung . . . "Es geht los. ln die zweite Runde des Laufschritts hinein {die Schüler in voller Felddienstuniform, mit Stahlhelm und Waffe) erfolgt das Kommando: .,Gas!", knacken die Stoppuhren der Offiziere. Der Lehroffizier unterscheidet eingespielte von unsicheren Bewegungen, registriert gegenseitige Hilfe {die erlaubt ist), und er hört auch das Flot.... tern der Atemventile, das Keuchen unter den Masken. Er kann - Blick auf die Stoppuhr- den Genossen seine Hochachtung nicht versagen. Bei 2:50 löst sich der erste von Kopf bis Fuß in Schutz­ bekleidung gehüllte Unteroffiziersschüler aus der Formation, tritt vor und meldet unter der Maske sein " .Fertig! . Der zweite folgt, dann ganze Gruppen. Noch 20 Sekunden für Note 1! Nur drei schaffen "lediglich" ein Gut. Aber insgesamt: "Ein ausge­ zeichnetes Ergebnis für die Batterie", schätzt Ob�rstleutnont Kopp ein, bevor die Schüler wie­ def abmarschieren, einer anderen Ausbildung entgegen.

Unterleutnant Hänsel und die Unteroffiziers­ schüler der Einheit Schmidt machen sich mit der Strategie und Taktik der Sozialistischen Ein­ heitspartei Deutschlands, mit aktuellen politischen, wirtschaftlichen und militär­ politischen Problemen der gesellschaft­ lichen Entwicklung vertraut. Die Diskussion ist offen, porteilich und proxisverbunden. Fragen des täglichen Dienstes, Probleme der Ausbildung, der Gefechtsbereitschaft und der Führung des sozialistischen Wettbewerbs im Kollektiv stehen dabei mit zur Debatte. Derartige Gespräche fördern das aktive, selbständige Denken der Unteroffiziers­ schüler. ln der politischen Schulung und in politischen Gesprächen entwickeln die Unteroffiziersschüler ihr politisches Wis­ sen und ihre methodischen Fertigkeiten für die vertrauensvolle politische Arbeit, die sie später regelmäßig mit ihren Unterstellten durchführen werden.

Die U nteroffiziere h a ben das Wissen überprüft: ,.Ziel der Sch u l ü bu ng?" .Ausbilden im Schießen bei Nacht auf u n beweg liche Ziele. " - ,.Art der Ziele?" ­ ,.Ziel 1: M G - Scheibe mit M ü n d u ng sfeuer­ imitation; Ziel 2.: laufender Schütze a l s Sil houette. "- Entfernung . . . Patronen . . . Ansch lag . . . Bed i n g u ngen .. . ? - .,Aufsitzen I" - Die Kolonne verläßt die Kaserne. 40 M i n uten gefechtsmä ßige Fah rt zum Schießplatz. Absitzen! M unition zum B u n ker! Sch ießen a uf 10 Bah nen. Lä ufe d u rchziehen! Die Dämmerung hat sich zur D u n kel­ heit gesen kt. Der leitende des Sch ießens verliest den Schießbefe h l . letzte Hinwei se: ,. . . . u n d denken Sie an unsere Wettbewerbsverpflichtungen !" M u n i tionsausgabe beim B l i n ken der Taschenlampen. Magazine werden ge­ füllt. ,.Zur Feuerlinie - morsch!" Grün schimmern die Punkte der Nach tvisiere a uf den Waffen. Die ersten Schüsse . . . Drei Stu nden später: Stabsfeldwebel F l i n ker zieht die Bi lanz i n der Schießklad de. 42 haben d i e N ote geschossen, 8 d i e 2, und n u r 2 die 3 - das ist seh r g ut für die Kompanie. Wieder ist eines der Wettbewerbsziele erreicht. Rückfa h rt i n die Sch u le. Der UvD (schon mit einem Bl ick auf den morgi gen D ienstplan) resümiert: ein Tag, a n dem wir vora ngekommen sind . E i n weiterer Sch ritt z u m Z i e l ist getan, zum Ziel: U nter­ offizier. Ein Dienstgrad? Gew i ß ! Aber U nteroffizier werden u n d sein, sch ließt auch hohe Forderungen an eine j u nge Erzieh erpersön l ichkeit ein, ein hoh es Maß an pol itischem und m i l itärischem Wissen und Kön nen. 23

Perspektive: Mot. Schützengruppenführer

Perspektive: Panzerkommandant

Im Kom pa nief l u r, g l eich neben dem Tisch des UvD, h ä ng t eine O bersicht, a n d e r jeder U nteroffiziersschüler ablesen ka n n , welche Leistu ngen er in den einzelne n Ausbi l d u ngs­ fächern erreicht hat u n d welchen Platz er im sozi a l i sti ­ schen Wettbewerb belegt. Bei Peter M i chels ste l lt sich das so d a r : Im ersten Ausbi l d u ngsmonat w u rde er der Viert­ beste der Kompa nie, im zweiten rutschte er a uf die sie­ bente Ste l l e ab. - .,Da hatte ich im Sport eine kleine Hänge und hab' mal die Sch utznorm verpatzt." - I m d ritten M onat jedoch schaffte er mit e i nem leistungsd u rch schnitt von 1,34 den hart u m kä m pften ersten Platz. Peter Michels ist FDJ-Sekretär seines Zuges und findet überd ies noch die Zeit, sich in der Singegruppe und bei m J udotra i n ing zu betätigen.

Z u m erstenmal Sonderurl a u b für den künftigen Panzer­ kom mandante n . Wofür? Bestleistung in der Panzersch ieß­ a us b i l d ung, e i nem der H a u ptausbi l d u ngsfächer. Theore­ tisch steht Klaus D utschke a uf .,seh r g ut", und n u n hat er sich beim letzten Schießen auch in der Praxi s bestätigt Volltreffer m it der ersten Granate ! Klaus D utschke hat eine Laufba h na usbi l d u ng als mot. Sch ütze bei der GST h i nter sich . Er meint, das za h lt s i ch jetzt in jeder Bezieh u ng a us . Zum Beispiel hat er bisher noch keine O bung m i t H a ndfeuerwaffen u nter d e r Bestnote geschossen. O h ne Zweifel ein Beweis dafür, daß er recht hat. M it Wärme und Hochachtung spricht der U nteroffizi ers­ sch ü ler von seinen u n m i ttelbaren Vorgesetzten, den U nter­ feldwebe l n Blechsch m i dt und Rössler. Was i m pon iert i h m an d e n beiden v o r allem? I h r u mfassendes Wissen und wie sie es an den M a n n bringen; daß sie h a rt fordern und zugleich helfen, die Forderungen z u erfül len . .,Meine Vor­ bilder für später", bekennt der Panzerkom mandant von morgen.

.,Mein Vater, der seit 1928 Pa rtei m itg lied ist und m ic h z u m Komm u nisten erzogen hat, sagte immer: J u nge, was du auch im leben beginnst, f ü h re es g ründ lich zu Ende und sei mit dem Herzen da bei! Das ist mein Wa h l spruch", erklä rte der kü nftige mot. Sch ützeng ruppenf ü h rer.

Ausbildung von Militärspezialisten Sie d rücken wieder die Schu l ba n k, sch reiben Formeln und Merksätze in die Hefte, plagen sich mit K l a u s u ra rbeiten a b, werden z u r Tafel gerufen. Das Studium politischer, militä ri­ scher sowie naturwissenschaftlich -technischer Probleme ist ih re wichtigste Aufgabe. Sie, d a s sind die Genossen mit dem B a l ken in der Fa rbe i h rer Waffengattung a uf den S ch ulterstücken, die Schüler der Technischen U nteroffiziers­ sch u l e ,.Erich H a bersaath". Das Gebä ude unterscheidet sich in nichts von einem normalen Kasernen ba u . Lange F l u re mit vielen Türen, hohe Fenster und breite steinerne

Treppena ufgä nge; und doch birgt es meh r als Soldaten ­ stuben, Dienstzimmer u n d Waffenka m mern. Die Besch rif­ t u ngen an den h e l l gestrichenen Türen verraten es. ,.Lehr­ klasse Optik", "Artillerieklasse", ,.Panzerkabinett" steht a uf den Schildern. Diese und viele a n dere Rä u m lich keiten sind die Klassenzimmer der künftigen waffentechnischen U nteroffiziere. Das Pa nzerka binett war u n s mit den vie l ­ sagenden Worten dort steht ein Tan kett" offeriert worden. Leutna nt Bam berg, Fachlehrer und Zugfüh rer der Panzer­ wa rte, u nterwies gerade einige U nteroffizierssch ü le r zum Thema " Motora n l age und Kraftübertrag u ng". Sie stehen mit •.

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i h ren Notizblöcken a n einem technisch sezierten mittleren Pa nzer, dessen I n nenein richtung bis ins letzte Detail sicht­ b a r u n d zugäng lich ist. Nicht ein Sch rä u bchen feh lt, a l les ist funktionstüchtig. N u r, d a ß die Besatzung gewisser­ m a ßen im Freien sitzt, weil der g rößte Teil der Bordwä nde entfernt w u rde. Keine technische Zeichn ung, kein noch so g uter Aufriß können ein solches Lehrmittel ersetzen .

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Von bewährten, erfahrenen Lehroffizieren ausgebildet, erwirbt der Unteroffiziersschüler das politische, militärische und technische Rüstzeug, um als Ausbilder oder Spezialist in der NVA seine Aufgaben erfolgreich erfüllen zu können. Eine solide Schul- und Facharbeiter­ ausbildung sind dafür wichtige Vorbedingungen.

U nteroffizierss ch ü ler Pfl ügner schwingt s i ch i n den F a h rer­ sitz, bed ient die Lenkk n ü p pel und beobachtet d a bei d i e Beweg ung der Gestä nge. Er w i rd assistiert von d e n U nter­ offizierssch ü lern G raw, H a n i sch u n d H ebestreit. N i chts ver­ b i rgt s i ch den S ch ü lern, d i e F u n ktion der M ech a n i s men l ä ßt sich ei nwa ndfrei beobachten. So macht Lernen Spaß - sel bst p robieren kön nen, a nfassen d ü rfen, da festigt

s i ch d i e Theorie, da i st man a uf den Werkstattd ienst vor­ bereitet. Kei ne Fa ch richtung verzichtet a uf d i ese U nter­ richtsmethode. ln der Leh rklasse für Arti l lerietech n i k befi ndet sich e i n

Sch n ittmodell d e r 1 22- m m - Ha u b i tze. Gesch ützmei ster i n s p e sitzen ü b e r ei ner Kurza rbeit. Gesch ütre s i n d Wä rme­ kraftmasch i nen, a l so spielen Phys i k und M athemati k jetzt e i ne Rolle . . . D i e Zeit i st u m , Abga be ! N u n rückt d i e H a u bitze i n den M ittel p u n kt des Geschehens. N U nteroffizierss ch ü ler Slavi k, erlä utern Sie den a l lgemeinen Aufbau des Gesch ützes !" J ü rgen Slavi k n i m mt den Zeigestock u n d beg i n nt : " Erstens das Roh r, zweitens Roh rwiege m i t Roh rbremse, d rittens . . . " 14 H a u ptteile s i n d es, d a n n i h re U nterg ruppen, d ie Zweck­ besti m m u n g . Der Zeigestock fä h rt h i n u n d her . . . " Verwa ndte" der Gesch ützmeister s i n d d i e Feuerwerker. I h r Hei l ig t u m ist das M u n i tionska b i nett Granaten u n d

Z ü n d e r a l ler Art - e s g i bt a l l e i n e i n D u tzend Gefechts­ g ra naten zu u nterscheiden, 50 verschiedene Zünder - zer­ legbar, im Schn itt, a l s F u n ktionsmode l L Lenkra keten ver­ vol l stä n d i gen das Sort i ment. D i e M ä n ner m i t dem F a uf dem D ienstla ufba h na bzeichen m üssen den Verwendungs­ zweck, d i e Wi rku ng, d i e spezielle Ken nze i ch n ung so­ wie die Entsch ärfung im Schlaf beherrschen. Mehr noch,

die Physik der Ra ketentech n i k, Sprengstoffku nde, die La ­ gerung u n d der Tra nsport von M u n ition a l ler Art fa l len i n den Arbeitsbereich des Feuerwerkers. S i e tragen i m Frie­ den die g leiche g ro ße Verantwortung wie im Kriege. Spreng stoff bleibt a l lzeit S preng stoff ! Wen n der Ruf " Feuerwerke r ! " ertönt, d a n n h e i ßt es für s ie, 'ran a n d ie Gefa h r. U n teroffizierssch üler Wo lfg a n g Ka m mer u n d sei ne Genossen wissen, daß sie e i ne verantwortungsvol le Auf­ g a be ü berneh men. Meister der Militärtechnik werden I st es a ber von Neunzeh nj ä h rigen n icht zuviel verla n gt, Spez i a l i st für d i e I n sta ndsetz u n g von Arti l leriesystemen, von N a ch ri chten m itte l n , tech n i scher Pion ier oder Fl ugze u g ­ mech a n i ker zu sei n u n d für kom pl izierte Ka m pftech n i k g roße Verantwortung zu tragen ? Gewi ß, es i st n i cht leicht, a l s U n teroffizier u n d Spezia l i st m i t j u ngen J a h ren i m täg l i chen D ienst i m mer wieder a ufs neue zu bestehen . D ra u ßen beg i n nt das Lernen noch e i n m a l . Ta usend E i nd rücke stürzen d a n n a uf den frisch ge­ b�ckenen U n teroffizier ein, Schwieri g keiten u n d u n be­ ka n nte Probleme treten a uf. ln i m mer kü rzeren Zeitabstä n ­ d e n w i rd d i e Ka m pftech n i k erneuert, ko m p l iziertere Typen treffen e i n . Der waffentech n i sch e U nteroffizier m u ß sie a u s dem Stegreif kennen. Verantwortungsbewu ßtes H a n de l n steht für a l l e Waffentech n i ker i m Vorderg ru n d . I h re oft­ mals schwere Arbeit, ob m i t der L u pe, wie bei m Optik­ mei ster, oder m i t dem Kreuzsch l üssel i n der Kfz-Werkstatt, verlangt ei nen festen Klassensta n d p u n kt u n d m i l itä ri sches Können.

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Mach mit im Unteroffiziersbewerberkol lektiv

Die Teilnahme an der Arbeit eines Unteroffiziersbewerberkollektivs gewährt interessierten lugendliehen Einblick in die Ausrüstung und Ausbildung der NVA sowie in die Aufgaben ihrer Unteroffiziere.

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Al le wehrpflichtigen J ugend lichen u n serer Republik, die sich mit den Anforderungen an den Dienst a l s U nteroffi ­ zier der NVA rechtzeitig vertra u t machen möchten, haben die Möglichkeit, pa ra l lel zur Teil nahme a n der OST-Aus­ bild u ng , in U nteroffiziersbewerberkol lektiven m itzua rbei­ ten, die u nter An leitung der Wehrkreiskom ma ndos u nd mit U nterstützung von Truppenteilen der NVA in G roßbe­ trieben und in den Kreisen tätig sin d . J ugendliche, die sich f ü r d e n Dienst a l s U nteroffizier a uf Zeit der NVA interessieren, sol lten mindestens ein Jahr vor ih rer Einberufung in einem solchen Kol lektiv mita rbeiten. Für die Gestaltung der Zusammenkünfte ka n n jeder Teil­ nehmer Vo rschläge u nterbreiten und schöpferisch a n ihrer Verwirklichu n g . teilha ben. Das Ziel besteht d a rin, rea le Vorste l l u ngen über den Wehrdienst u n d die Aufgaben von U nteroffizieren a uf Zeit der NVA zu erhalten. Dazu dienen Aussprachen, Foren, Zusa m menkünfte mit Re­ servisten, Exkursionen in NVA-Truppenteile, Besuche von m i l itä rpolitischen Kabinetten, des Armeem useums sowie militärischer Ausste l l u ngen, Filmveransta ltungen, Sport­ wettkä mpfe usw. Außerdem bieten die Publikationen der NVA a l len interessierten J ugend lichen reichha ltige I nfor­ mationen über das Leben in der NVA. speziel l a uch über den Dienst a l s U nte roffizier. Die Wochenzeitung .,Volks­ armee", das Soldatenmagazin .,Armee - R u ndscha u", die Zeitung .. Sport u n d Tech nik", die Sch riften reihe .. NVA in Wort und Bild" u. a. informieren vielseitig da rüber.

Urlaub

Dienstgrad und Beförderung U nteroffiziere auf Zeit können bei einer d rei- bzw. vierjäh­ rigen Verpfl ichtung zum Unterfeldwebei/Obermaat, bei ei ner Verpfl ichtung für eine sechsj ä h rige Gesa mtdienstzeit bis zum Dienstgrad Feldwebel /Meister befördert werden. Eine O berna h me in das Dienstverh ä ltnis des Berufsu nter­ offiziers, die eine Verpflichtung für eine m i ndestens 10jäh­ rige Gesamtd ienstzeit vora Ussetzt, g i bt d i e M ög l ich keit der Beförderung bis z u rri Dienstgrad O berfeldwebel bzw. zum Stabsfeldwebel.

U nteroffiziere a uf Zeit erhalten E rh o lungsurlaub vom Zeit­ punkt der Bestäti g u ng an wie folgt :

24 Tage

25 Tage

31 Tag e

30 Tage

26 Tage

32 Tage

Mindestdienstzeiten für die Ernennung bzw. Beförderung �

Nach abgeschlossener Unteroffiziersausbildung

• vom Unteroffiziers sch ül e r

• zum

Unteroffizier/ Maat

Nach 18monatiger Gesamtdienstzeit

Noch dreijähriger Gesamtdienstzeit





vom Unteroffi z i e r / Maat (mit Oienststellu� ab Feldwebel / Meister)

vom Unteroffizie rI Maat: Unte rfe l d w ebe ll Obermaat

• zum Unterfeldwebel I Obermaat

• zum Feld webel / Meister

.

1. Dienstjahr 2.01ens�jahr 3.DJenstJahr 4.01enst)ahr 5.0JenslJ ahr 6.DienstJahr .

An Wochenenden (Sa./So.) können U nteroffiziere a uf Zeit, d i e i h re Dienstpflichten vorbi l d l ich e rfül len, u nter Berück­ sichti g u ng der täg l ichen Gefechtsei ntei l ung, Kurzu rla u b erhalten, d e r n icht auf den Erh o l u ngsurlaub angerech net wird .

Ausgang Bei ausgezeichneten und überd u rchsch n ittl ichen Leistun­ gen ist eine vorzeitige Beförderung i m Dienstgrad mögl i ch .

U nteroffizieren a uf Zeit der NVA ka n n u nter Berücksichti ­ g u ng der Gefechtsei nteil ung täg lich nach Dienst Ausgang bis zum Wecken gewä h rt werden.

Finanzielle Versorgung Die fina nziel len Verg ütungen für die Angehörigen der Nationalen Volksa rmee, so a uch für d ie U nteroffiziere a uf Zeit, regeln die Besti m m ungen über die finanzielle Ver­ sorg ung der NVA - Besol d u ngsord n u ng der NVA - . Danach erhalten U nteroffiziere der NVA, d i e a l s U nter­ offizier a uf Zeit d ienen, monatliche fi nanzielle Verg ütun­ gen entsprechend dem erreichten Dienstgrad (U nteroffi ­ zierI Maat, U nterfeldwebel / Obermaat, Feldwebel / Mei ster) sowie der Dienstste l l u n g , die sie a usüben (d . h . D ieost­ stell ungsverg ütungen entsprechend der jeweil igen Ver­ wend u n g). Die monatlichen B ruttoverg ütungen für U nteroffiziere set­ zen sich a lso zusa m men a u s der Verg ütung für den erreich­ ten Dienstgrad und der Dienstste l l u ngsverg ütung. Ein mot. Sch ützengruppenfüh rer der NVA m it dem Dienstgrad U n ­ teroffizier erhä lt beispielsweise eine monatliche Brutto­ verg ütung von 575 Ma rk. Au ßerdem können an Unteroffiziere a uf Zeit zu den monatlichen Dienstbezügen a uch Z u lagen, Erschwern is­ zuschläge, Woh n u ngsgeld u n d U nterhaltszuschüsse ge­ za h lt werden, wen n die dafür erforderl ichen Bedi n g u ngen erfül l t s i n d . Zudem ist a l len U nteroffizieren auf Zeit wä h ­ rend i h res aktiven Weh rdienstes entsprechend d e r Ver­ sorg u ngsord n u ng der NVA e i n u mfassender Versiche­ rungssch utz gewä h rleistet. Zulagen werden für besti mmte Dienstste l l u ngen a uf G ru n d besonderer Bed i n g u ngen bei der A u s ü b u n g d e s Dienstes geza h lt.

Für besondere physische und psychische Belastu n ­ g e n bei d e r D iensta usübung kommen Erschwerniszu­ sch läge i n Anwendung. So erha lten z. B . Panzerbesatz u n ­ g e n ei nen monatlichen Zuschlag v o n 20 M a rk und Panzer­ fahrer eine nach Leistungsklassen gestaffelte Zu lage, die bis z u 50 M a rk monatlich betragen ka n n . Woh n u ngsgeld erhalten verhei ratete U nteroffiziere. Je nach dem erreichten Dienstgrad beträgt es monatlich 25 bzw. 30 M a rk. Für U nteroffizierssch üler beträgt vom ersten bis z u m sechs­ ten M onat der U nteroffiziersa usbi l d u n g die monatliche B ruttoverg ütu ng 180 M a rk. Ab siebenten M onat der Aus­ bild ung wird i h nen eine monatliche Bruttoverg ütung von 250 M a rk gezah lt. Der tägl iche Verpflegungssatz von 4 M a rk wird jedem Armeea ngehörigen für d i e Anza h l der Tage a u sgezah lt, a n denen e r n icht an der Gemeinschaftsverpfleg ung tei l ­ n i m mt. Unteroffiziere a uf Zeit, die i n Ehren aus dem aktiven Weh r­ dienst entlassen werden, erha lten zum Zeitpunkt i h rer Versetzung i n die Reserve O bergangsgebührn i sse. Die Höhe der O berga ngsgebüh rn i sse richtet s i ch nach den monatl ichen Nettodienstbezügen und den vollendeten Dienstjahren u n d beträgt : bei unter d rei vollendeten D ienstjah ren einen h a l ben monatl ichen Nettod ienstbezug, bei drei vol lendeten Dienstjah ren ei nen monatl ichen Nettodienstbezug, bei vier vol lendeten Dienstjahren zwei monatliche Nettodienstbezüge.

Bekleidung U nteroffiziere a uf Zeit erha lten wie a l le a nderen Ange­ hörigen der NVA die Bekl e i d u n g kostenlos. E i ne spezie l le Vorsch rift regelt d i e Ausstattungsno rmen und d ie Trage­ zei t sowie die E rg ä nzung der Bekle i d u ng und Ausrüstung. Ist ein U nteroffizierssch üler U n teroffizier geworden, so er­ h ä lt er zusätzl ich zur G r u n d norm eine U n iformgarn itur.

Förderung Die vom M i n isterrat der D D R erlassene Verord n u ng über die Förderung der a u s dem a ktiven Weh rd ienst entlasse­ nen Angehörigen der NVA, die - Förderungsord n u n g vom 24. November 1 966 und i h re D u rchfüh ru ng s besti m ­ m u ngen legen fü r a l l e Soldaten d e r NVA g roßzüg ige För­ derungsma ß n a h men fest. Die Förderu ngsord n u ng enth ä lt so a uch spezie l l e Fest­ legu ngen z u r Förderung der Armeea ngehörigen, d i e meh­ rere J a h re frei w i l l i g a ktiven Weh rd ie n st versa h e n . Das be­ trifft d ie besondere Förderung d i eser Reservisten der NVA in i h rer berufl ichen Entw ickl u n g , i h re vorra ng ige Z u l a s ­ s u n g z u e i n e m Stud i u m, d ie Anrech n u n g der Dauer des a ktiven Weh rd ienstes auf d a s erste Arbeitsrechtsverhältn i s b e i Aufn a h me ei nes Stu d i u m s usw. U nteroffizieren a uf Zeit w i rd a uch bei Aufn a h me ei nes Stu d i u m s ein zu sätzl iches Sti pend i um gesichert. Die

Sti pend ienord n u n g vo m 4. Nove m ber 1968 u n d vom 4. 1969 sieht vor, d a ß i h ne n e i n G ru nd st i pen d i u m 1 90 M a rk bei Hochsch u l stud i u m und von 1 60 M a rk Fachsch u l stud i u m , u n a b h ä n g i g vom Bruttoei nkommen Eltern, und d a rüber h i n a u s ein Zusatzsti pend i u m monatlich 80 M a rk gewä h rt wird.

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Juli von bei der von

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Die soz i a l i stische Gese l l sch aft strebt da nach, d ie Arbeits­ und Lebensbed i n g u ngen a l ler i h rer B ü rger stä n d i g zu ver­ bessern. Das trifft a uch für die NVA zu. Die obengen a n n ­ ten g roßzügigen Regelu ngen tragen d e n h o h e n Anforde­ rungen an den Weh rd ienst in der NVA und den m i l itä r i ­ schen Lei stungen d e r Armeea ngehörigen Redm u n g . Die Pa rtei d e r Arbeiterkla sse u n d d i e Reg ierung d e r D D R sorgen s i ch a uch künftig i m I nteresse d e r sozial istischen Landesvertei d ig u n g um d ie Belange der Armeea ngehöri ­ gen, u m die Vervo l l kom m n u n g der Dienstverh ältni sse, d i e die Soldaten, U nteroffiziere und Offiziere d e r NVA wä h ­ rend i h res a ktiven Weh rd i enstes eingehen. Im Ra h men des vorl iegenden Heftes wa r es nicht mög l ich , a l l e F ragen z u m Dien stverhä l t n i s d e r U nteroffiziere a uf Zeit der NVA u n d zu den da m it zusa mmenh ä ngenden Re­ g e l u ngen zu bea ntworte n . Weitergehende Auskü nfte erte i ­ l e n jedem i nteressierten J ugendl ichen d ie Wehrkreis­ kommandos der Nationa len Vol ksa rmee.

V

iele j u nge Staatsb ü rger der D D R h a ben bereits a l s U nteroffizier d e r NVA gedient. S i e wi ssen a u s eigenem Erleben und persö n l i cher Erfa h rung : Der D i enst als Erzie­ her und Ausbilder oder M i l itärspezial i st n ützt der Kam pf­ kraft und Gefechtsbereitschaft der NVA und d ient g le i ch ­ zeitig i n hohem M a ße der Persön lich keitsentwickl ung j u n ­ ger Menschen, denn der Weh rd ienst in der NVA i st e i n e echte Sch u l e sozi a l i stischer B i l d ung und Erzieh u n g . D e r Entsch l u ß d e s Weh rpfl ichtigen, eine verantwortungs­ volle Tätigkeit a l s Ausbilder und Erzieher j u nger Sol daten bzw. a l s Spezial i st an der modernen Ka m pftech n i k und Bewaffnung i n u n serer ka m pfstarken sozi a l i stischen Armee z u überneh men, i st eine g ute, richtige und n ützl i che Ent­ sch e i d u n g . Sie l i egt im persönl ichen I nteresse jedes j u ngen M enschen wie a uch im I nteresse u n seres sozi a l i stischen Staates und der sozia l i sti schen Staatengemeinschaft, für deren a l lseitige Stä rku ng w i r u n sere ganze Kraft ein setzen .

Militä"erlag der Deutschen Demokratischen Republik Hauptredaktion Propaganda· und Agitationsschriften WISSEN UND KÄMPFEN Redaktion Agitationsschriften • Chefredakteur': Oberstleutnant Hans Luft Postanschrift : 1055 Berlin, Storkower Straße 158 · Lizenz-Nr.: 5 (2/012-3) Grafiken : Werner Grönwald (5), Fritz Klein (1) Fotos: MV/Zühlsdorf (Titelfoto) , MV/Frilbus (1), MV/Gebauer (1), MV/Hoepner (1), MV/Kiilppel (5), MV/Patzet (9), MV/Walzel (1) ; ZB (.C) Gesamtherstellung : Druckerei des Ministeriums fDr Nationale Verteidigung NadldNck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Hauptredaktion ·

.C 51 83-2 Redaktionsschluß 20. September 1972

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