null

May 11, 2018 | Author: api-20942097 | Category: Soul, Human, Consciousness, Materialism, Capital (Economics)
Share Embed Donate


Short Description

Download null...

Description

JOSEPH

BEUYS

AKTIVE NEUTRALITÄT

DIE ÜBERWINDUNG VON KAPITALISMUS UND KOMMUNISMUS EIN VORTRAG MIT DISKUSSION AM 20. JANUAR 1985

FREE

INT ER NAT ION AL

UNIVERSITY

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Beuys, Joseph: Aktive Neutralität: die Überwindung von Kapitalismus und Kommunismus; ein Vortrag mit Diskus D iskussion sion am Sonnta Sonntag, g, 20. Januar Januar 1985 im Stadthofsaal Stadthofsaal Rorschach/Schwelz im Rahmen der von der Initiative "Mitteleuropäisches Dialogforum" (Bodensee-Drelländereck) veranstalteten Tagung "Die Alter native 1st 1st machbar" machbar" / Joseph Beuys. (Freie (Frei e Volkshochsch. Argental Argental e. V., V. , Wangen. Niedersehr, nach e. Vldeo-Aufzelchn. von Hainer Rappmann, Uberarb. von von Johannes Stüttgen). Stüttgen) . - 3. Aufl. - Wangen Wangen:: FlU-Ve FlU -Versa rsand nd d. Freien Volkshochsch., 1989 ISBN 3-926673-01-X © 198 19899 Freie Volkshochschule Volkshochschule Argental e . V . , Wa Wang ngen en Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der photomechanischen Wiedergabe vorbehalten. Niederschrift nach einer Video-Aufzeichnung von Rainer Rappma Rappmann, nn, überarbeit übera rbeitet et von von Johannes Stüttgen. Umschlaggestaltun Umschlagg estaltung: g: Rappmann/Stü Rappmann/Stüttgen ttgen nach einem Zeltungs Zelt ungs photo von Peter Vlcek, Rorschach l.Auflage(198 l.Auf lage(1985) 5) 2.Auflage(1987) 2.Aufl age(1987) 3.Auflage(1989)

: 1000 1000 Expl. : 1000 Expl. : 2000 Expl.

Vertrieb

: FlU-Versand der Freien Volkshochschule Volkshochschule Argental, Engetswellerstr.24, D-7988 Wangen-4, Tel: 07528/7734

Joseph Beuys - AKTIVE NEUTRALITÄT Die Überwindung von Kapitalismus und Kommunismus Ein Vortrag mit Diskussion am Sonntag, 20. Januar 1985 im Stadthofsaal Rorschach/Schweiz im Rahmen der von der Initiative "Mitteleuropäisches Dialogforum" (Boden see-Dreiländereck) veranstalteten Tagung "Die Alterna tive ist machbar"

Wangen 1989 Düsseldorf/Wangen 1985

Sehr Sehr ve vere rehr hrte, te, liebe lieb e Anwesende und liebe lie be Freunde! Da es sich sic h hier hi er um eine Veranstaltung handelt, die dem eben gekennzeichneten Thema dient und unter dem The ma gewisse Absichten vo von n Mensc Menschen, hen, die hier versa ver sam m melt sind, ja auch auch im Programm beschriebe besch rieben n sind — daß im Programm auch ein Gottesdienst vorgesehen ist, deutet vielleicht schon auf eine Grenzüberschreitung der geis ge istig tigen en Gewal Gewaltt der Menschen Menschen hin, die sie s ie dennoch dennoch ha ha  ben inmitten der Macht Machtkräf kräfte te — , habe habe ich mir mi r gesagt gesa gt:: zu einer solchen Absicht eines ökumenischen Gottesdien stes st es würd würden en auch auch einige einig e Sinnsp Sinnsprüc rüche he vielle vie lleich ichtt pas p asse sen. n. Ich Ich habe habe mir deswegen desw egen zwei Sinnsprüche Sinnsprüche ausgedacht, ausgedach t, die eigent eig entlic lich h nicht verstanden verstande n werden können können,, sondern die ermedit erme ditiert iert werden werden müssen müs sen.. Und zwar zwar heiß heißtt der erste ers te Sinnspruch: Sinnspruch: "DER PRIMAT PRIMAT". ". Ich knüp knüpfe fe mit d ies ie s em B e  griff "der Primat" an einen Begriff von Niklas Luhmann an, der ja ein bekannter bekannter System Sys temfor forsch scher er ist, is t, und der mit Recht Recht - wie wie ich meine meine - fest fe stge gest stel ellt lt hat, daß die die Mensch Mensc h heit in ihrem ihrem gegenwär gegenwärtige tigen n Gestellt Gest elltsein sein,, in ihren gegen geg en wärtigen wärtigen Aktivitäten, Aktivitäten, nur nur zu kennzeich kennzeichnen nen ist als Zivi Zi vili li sationsbe satio nsbegriff griff oder als al s Kultur, Kultur, wenn wenn man man einmal ein mal diese di esen n Begriff Begriff bemü bemühe hen n will, will , unter unter dem Begriff des W i r t s c h a f t s l e b e n s . Also Also Ich lese dies diesen en Sinnspruch vor or:: "Stellen wir uns einmal vor, der Mensch, die Mensch heit würd ürde sich s ich in einen ga ganz nz reinen, seel se elisc ische hen n Zu-. Z u-. stand versetzen, d.h. sie würde sterben, so würde sie sich damit noch keineswegs außerhalb des Wirt schaftlichen befinden. Die Freiheit, die Gleichheit, die Brüderlichkeit - das Kapital - gelten auch im Übersinnlichen, ja - sie si e sind sind geradezu übersinnliche Substanzformen, sind Lebewesen, sind Wirklichkeiten, weil sie Ideen sind."

5

Vielleicht kann ich diesen Spruch am Ende noch einmal vorlesen. Jetzt kommt der zweite Sinnspruch, der sich bezieht bezi eht auf auf die Absicht, Absic ht, ein Forum Forum für für die aktive Neutra Neutra  lität zu gründen, d.h. einen Unternehmenszusammenhang rein im im Geistigen Geistigen zu bilden, der ausstrahlen ausstrah len soll, sol l, und der Einfluß nehmen soll auf möglichst viele Menschen. Also heißt der zweite Sinnspruch: "ZUR AKTIVEN NEU TRALITÄT". "Stellen wir uns einmal vor, vor , alle all e Menschen Menschen deutscher deutsch er Zung Zungee würde würden n sich si ch in einen eine n ganz seel se elis isch chen en,, aktiven aktiven Zust Zustan and d bringen, so wäre das Gewollte, d.h. d. h. die ak tive Neutralität, erreicht. Aber sie hätten es nach den Gesetzen eben dieses reinen Seelischen nicht et wa für für sich sic h selb se lbst st erre er reic icht ht,, sondern sondern für für alle andere anderen n Völker." Daran Daran i st anzuschl anzu schließe ießen, n, daß daß hier hie r etwas etwa s über über das Wesen Wesen des de s Mensch Menschen en ausgesagt ausge sagt wird, das in der allgemeinen Diskussion um das Gestelltsein des Menschen hier auf  der Erde innerhalb materialistischer Wissenschaftsvor stellungen ja gar nicht erscheint: die eigentliche Gewalt des de s Mensche Menschen n in seinem seine m Geist, der größer ist als die die gan ze Welt, Welt, der nicht mit seinem sei nem Körper Körper endet, der nicht e n  det mit seinem sein em Tode, der vor sei s eine nem m Leben Leben begonn begonnen en hat hat und nach seinem Leben weiterwirken wird. Wenn man ein solc so lche hess Bild vom Mensch Menschen en versucht, behutsam behutsam in das Gespräch einzuführen, so wird es von vielen vie len Menschen auf dies di eser er Erde, Erd e, vo von n vielen viel en Völkern Völkern au auf dies di eser er Erde mit Sicherheit Siche rheit aufgenom aufgenommen men werden, d.h. d. h. es wird zu einer ein er Resonanz kommen. Ein Substantielles, ein Substanzhaftes im Menschen Menschen wird berührt werden. werde n. Und sel se l bst bs t wenn wenn nicht Massen Mas sen von von Menschen, große Mehrheiten Mehrheiten von von Menschen Mensc hen einen solchen Standpunkt der menschlichen Arbeit - sage

6

ich jetzt jetzt scho schon n mal gleich gleic h - , also als o des menschlichen Wirt Wir t schaftens un und Wirkens vertrete vertr eten n werden, so wird wird eben eben auch eine genügend große Anzahl von Menschen genügen, die Welt zu verändern. Wie groß diese genügend große Anzahl Anzahl vo von n Menschen i s t, darüber wollen wir keine festen feste n Zahlenwert Zahlenwertee fest fe stst stel elle len, n, ich denk denkee aber, aber , daß daß die Wirk Wirkun ungg auf die Welt, Welt, auf auf dies di eses es Pla P lasma sma,, das sich sic h ga ganz nz im Ge Geis isti ti gen um den Erdball spannt und als "die Soziale Substanz", die soz s ozia iale le Substanz Substanz schlec sch lechth hthin, in, ge gena nann nntt werden kann kann,, daß diese Substanz auch impulsiert werden kann von drei Menschen oder von vier Menschen oder von sieben Men schen oder von von sechzehn sechze hn Menschen, einundzwanzig einundzwanzig Men schen, schen , dreiunddreißig dreiunddreißig Menschen Menschen u s w . . Daß diese Vorstellung nicht absurd absurd ist, is t, sondern sondern einer kon kreten Wirklichkeit entspr ent sprich icht, t, das beweis bew eistt ja auch, daß daß wir nicht mehr absolut auf dem Nullpunkt stehen in bezug auf auf die absolute Unmöglichkeit, U nmöglichkeit, etwas etw as zu bewirken; denn denn immerhin: markieren wir einmal die Zeit der Studenten rebellion, der Studentenbewegung, der außerparlamenta risch ris chen en Opposition! Sehen Sehen wir einmal einma l zurück zurück auf dies di esee Zeit, die wir mit der Feststellung versehen können, daß eine solche so lche Bewegu Bewegung ng ja auch auch ge gesch scheit eitert ert ist, is t, sie si e den denno noch ch aber weitergewirk weiterge wirktt hat in ganz ganz anderen Menschen, d.h d. h . daß dur durch ch wenige eine Übertragung Übertragung ge gewi wiss sser er Impulse Impulse sta s tatt tt gefund gefunden en hat, die sic si c h in ganz ganz anderer and erer Richtung Richtung ausge aus ge wirkt haben! Wir sehen sehe n ja, daß daß nach der Studentenbewe Stud entenbewe gung die Bewegung für eine demokratische Gesellschaft mehr in den den Vordergru Vordergrund nd gerückt i s t , wir sehen s ehen Organi sationsformen, sationsf ormen, die sic s ich h mit dem Begriff Begriff elemen ele mentar tarer er un und direkter Demokratie auseinandersetzen, wir sehen Bürger initiativen, initiativen , wir sehen Organisationsf Organisationsformen ormen in ganz ganz k l ei ei  nem Ra Rahm hmen en entstehen, entstehe n, wir sehen aber auch auch größere B e -

7

wegungen wegungen entste ent stehen hen,, die man man dann dann die "Ökologische Bew Be w e gung" genannt hat. Wir sehen, daß aus dieser Ökologi schen Bewegung heraus sich sogar eine Gruppierung ge bildet hat, die heut heutee in vielen Parlamenten der Bundesre Bund esre publik vertreten ist - ich meine die "Grüne Partei". Wie immer es mit der Grünen Partei bestellt sein mag und welche Widersprüche und welche inneren Kämpfe inner halb der Grü Grünen nen Parte Pa rteii auch auch bestehen beste hen mögen, so ist is t sie dennoc dennoch h ein Bewe B eweis is für für das, das , was ich gesag ges agtt habe: habe: daß daß we we  nige nig e Menschen Mensche n im Anfan Anfangg etwas etw as bewirken können, können, das nach einer gewissen Zeit sich weithin sichtbar und be merkbar macht. Das Phänomen der Bundesrepublik Deutschland ist für die Welt zum Rätsel geworden. Man kann sagen: das, was hier hie r entstanden ist is t unter den den Menschen, die die deutsche Sprach Sprachee sprech sp rechen, en, das ist is t für für viele vie le Menschen Menschen sowohl sowohl ein Magn Magnet et wie ein Diskussion Disku ssionsthem sthemaa größten größten Stiles Sti les ge gewo wor r den. Wenn also heute Menschen nach Deutschland kommen und sich sic h irgendetwas anschauen, anschauen, sei se i e s , sie schauen sich sic h einen Dom an, eine Kirche, eine romanische oder eine gotische goti sche Architektur, oder sie si e besuchen eine große große inte in ter r nationale Kunstausstellu Kunsta usstellung, ng, so ka kann der wirklich wirkl ich gena genau u beobac beobachte htende nde Blick fest fe stst stel elle len, n, daß diese die se Mensche Menschen n sich si ch eigentl eige ntlich ich diesen dies en Dom Dom nicht allein alle in anschauen, sondern sondern da daß sie eigentlich heute diesen Dom anschauen mit der Neu gierde gierd e auf auf das hin, hin, was denn denn in dies di esem em westlichen westlic hen Teil T eil von vo n Deutschland Deutschland entstanden ist, ist , das si s i e nicht deut deuten en kön nen, das sie so und so beurteilen, das sie aber immerhin fasziniert, daß sie Fragen stellen: Was wird aus so einer Bewegung, aus so einem eine m Impuls Impuls werden werden ? Ich Ich hatt hattee nach nach diese die sem m zweiten Sinnspruch, Sinnspruch, der ja doch doch eigentlich den Menschen als ein ganz vergeistigtes Wesen

8

sieht, sieh t, das mit seinem seine m Leibe in den Erdenverhäl Erden verhältnissen tnissen nicht mehr darinnensteht, darinnensteht, das seine s eine Leiblichkeit in dies di esem em vor gegriffenen Modell abgelegt hat, und zwar generell, um dadu dadurc rch h in in Verhäl Ver hältni tnisse sse hineinzukommen, hineinzukommen, die objekti obje kti ven Charakter haben, und die aus diesem objektiven Cha rakter die volle Quali Qualität tät dess de ssen en,, was zu schaffe schaffen n ist, is t, b e  wirken - ich hatte an dieser Stelle eigentlich das Bedürf nis gehabt, die Frage zu stellen: Aber warum pflanzen wir dann noch Bäume ? Wenn es dem Menschen gegeben ist, is t, diese die se Erde Erde au auf dem ge geist istig igen en Wege Wege zu zu ve verl rlas asse sen, n, und in den physischen, körperlichen, fürchterlichen Schwierig keiten und den den schlimmen schlimme n Leiden, die ganz ganz besonders besond ers un un  sere Zeit über die Menschheit hingeworfen hat - wofür hat es denn denn dann dann eine ei nen n Sinn, die äußers äuß ersten ten Bemühungen auf  auf  das hinzulenken, was doch ganz ganz un und gar dem physisc phy sischen hen Teil des Menschenwesens zugehört? Ich wollte diesen Punk Punktt nur nur andeuten, um dann dann zu sagen, sage n, daß daß es gerade für die spirituelle Zukunft des Menschen ja gar keine andere Möglichkeit Möglichkeit gibt, als al s das Phys Ph ysis isch chee aufzubereiten, sodaß sodaß das eigentliche Geistige entstehen kann kann.. Also waren waren eigentlich eigen tlich meine Spr Sprüc üche he - sie waren sehr se hr,, sehr seh r weit v or or gegriffen in die mensch men schlic liche he Zukunft hinein hin ein!! - deswegen desw egen gebracht gebracht worden, worden, um klarzu kla rzuste stelle llen, n, wie wichtig wichtig die phy sisc si sche he Wel Weltt ist is t mit all al l ihren Schwierigkeiten, mit all ihren Leiden, an denen denen die Menschen sich si ch stoßen, mit all al l ihren wirklichen wirkliche n Bemühung Bemühungen, en, aus dem, was schon w e it it  gehend gehend dem Lebe Leben n entzogen und zer z erst stör örtt i s t, denno dennoch ch w i e  der etwas aufzu aufzubau bauen, en, was den Ga Gang der Evolution d i e s e s Planeten Planeten fortsetz forts etzt, t, damit damit vo von der Erde aus dasjenige ent  wickelt wicke lt werden kan kann, n, was nur nur von von der Erde aus entwickelt entwick elt werden kann. kann. Das heißt aber zur zur gleiche gle ichen n Zeit, Zeit , daß a l l e s , was in der Zukunft geschehen wird durch die Menschen auf der Erde - denn durch wen sollte es sonst geschehen? -

9

eine ein e Schöp Schöpfu fung ng des de s Menschen i s t . Alle All e zukünft zukünftige ige Natur, Natur,   jede je derr von von nun an an gepflanzte Baum, trägt trä gt die Merkmale des de s Menschen an sich si ch.. Jedes Jed es zukünf zukünfti tigg getane Wer Werk k ist in viel weiterem Maße eine Schöpfung des Menschen als in   jeder Vergangenheit. Denn jede Vergangenheit vor diesem Zeit Zeitpu punk nktt ist i st doch weitgehend noch eine ge gewe wese sen, n, die durch durch inspirierende Führungskräfte den Menschen dorthin ge bracht hat, wo er selbstä selb ständi ndigg werden mußte, mußte, und wo er selbständig selbst ändig wurde, wurde, etwa etwa vor 2o 2ooo Jahren, Jahren, wo er sich also al so eigentlich erst richtig in diese Erde inkarniert hat und selbst mit seinen Füßen diesen Planeten erreicht hat. An dieser Stelle entsteht der Materialismus als Denkgesin nung, nung, als al s Wissenschaf Wissen schaftsges tsgesinnu innung, ng, um ganz ganz und gar gar und gottverlassen den Menschen auf seine eigenen Füße zu stel st elle len, n, damit damit er mit der Rätselfrage Rätselfra ge der Materi Materiee zu eine ei nem m Ende Ende kommt kommt aus eigene eig enen n Kräften. Auf dies di esen en Punkt unkt hin hin müssen wir verstehen, welche welche eine ei ners rsei eits ts fürchterli chen Ergebnisse der Materialismus durch die Methodik des exakten naturwissenschaftlichen Denkens dem Men schen gebracht gebra cht hat. Aber auf auf der anderen Seite müssen mü ssen wir sehen, seh en, welche ungeheueren Fähigkeiten Fähigkeiten durch durch dies di esee Diszip Dis ziplin linier ierung ung im im Menschen entstanden sind, die vor vor allen Dingen in ihm etwas bewußt haben werden lassen, was man das Selbstbewußtsein nennt, nennt, was man man das IchIch Bewußtsein des de s Menschen nennt. nennt. Also Al so habe haben n wir es beim Materialismus wahrhaftig mit einer großen und gewaltigen Sache Sache zu tun, die wir durchaus durchaus von zwei verschie vers chieden denen en Gesich Gesichtsp tspunk unkten ten aus aus beurteilen lernen müssen müss en.. Wir müs mü s sen wirklich das Geheimnis dieses Materialismus lüften. Denn innerhalb dieser Phase, die man auch charakterisieren kann als die Phase der "Moderne", er scheinen schein en Persönlich Persö nlichkeite keiten, n, Mensch Menscheng engrup ruppen pen,, Zeitströ -

10

mutigen, Stile, Symbole, die als große Rätsel empfunden werden werden könn können en,, z . B . in der Kunst Kunst.. Es sind in der sog so g e  nannte nannten n Moderne, also al so in der modernen Kunst, eine ein e Fülle Fü lle geheim geh eimni nisvo svolle llerr Rätsel Räts el zu finden. Man brauch brauchtt nur an Mondrian, Picasso, den Surrealismus, den Kubismus, den Suprematismus Supremat ismus in Rußl Rußlan and d zu denken, dann ann sie s ieht ht man, daß eine Erneuerung in Bezug auf ein Signal-Geben statt findet findet,, also als o Symbol Symbolee ersch er schein einen en,, die auf etwas hinweisen, hinweis en, das noch noch der Lösung bedarf. Dies Di esee Symbole Symbole sind nicht nicht ge  meint meint als al s platte, modische Innov Innovat atio ione nen n irgende irge ndeines ines Sti S tile les. s. Wenngleich die Moderne in vielen ihrer Findungen zu einer ein er stili sti list stis isch chen en Innov Innovat atio ion n allein all ein nur nur fähig fähig ist, is t, so hat hat sie si e denno dennoch ch einen großen großen Mehrwert, der sich si ch etwa in einem eine m Sat Satzz von von Pica Pi cass so so äußert, daß daß er sagt über die Kunst: Kunst: "Die "Die Kunst i s t nicht nic ht dazu da, um unser uns eree Wohn Wohnun unge gen n und und Schlafzimmer Schlafzi mmer zu schm s chmück ücken. en. Die Kunst Kunst ist is t eine ein e Wa Wafffe gegen den Feind." Wer ist der Feind? Hier findet innerhalb der Moderne eine Aussage über die menschliche Kunstfähigkeit statt, die ernstgenommen werden werden will. will . Hier wird wird etwas etw as über den den Menschen Menschen a usge us ge sagt, sagt , das ihn ihn darste dar stellt llt als al s einen, der große große Mittel Mittel hat. Wenn ich einma ein mall vo von n mir spre sp rech chen en darf darf,, so habe habe ich i ch an einer bestimmten Stelle meines Lebens von komplizierten Spekulationen einen großen Abstand genommen und habe viel vi eles es,, was in wissenschaftlichen wissenscha ftlichen Terminologien Terminologien und in gewissen Wissenschaftspraktiken mir als ein intellektu elle el lerr Hoc och hmut mut erschi ers chiene enen n ist, ist , einmal ga ganz nz einfach zurück gefragt, gefra gt, wie es sic s ich h denn denn auf mein Leben, auf auf das Leben Leben meiner meine r Mitschüler Mitschül er au auf der Schule, Sch ule, auf das Leben Leben meiner mein er Mitkame Mitkamerade raden n währen während d des de s Krie Kr iege ges, s, auf das Leben Leben mei me i  ner Mitstudierenden auf der Universität ausgewirkt hat. Ich Ich hab habee doc doch h ge gese sehe hen, n, daß diese die se Menschen Menschen von von irge ir gend nd--

11

etwas etwa s bewegt waren, was sic s ich h schon in ihrer Kindhe Kindheit it be merkbar gemacht hat. Ich habe gesehen, daß sich etwas entwickelt hat hat zu unterschiedl unters chiedlichen ichen,, aber zu immer wach wach senden Fähigkeiten. Fähigkeite n. Ich habe habe sehr tüchtige tüch tige,, ich habe habe g e  niale Menschen kennengelernt. Und ich denke, daran muß sich die Frage anschließen, daß sich soetwas selbstver ständlich niemals niema ls abschließ abs chließen en läßt, daß also als o in den den Men schen grundsätzlich etwas lebt, was sich entwickelt. Bis wohi wo hin n es sich si ch entwickelt entwi ckelt,, dafü dafürr kan kann n man man doch doch naturge natu rge mäß, d.h. aus der Sache heraus, nach einer solchen Be obacht obachtung ung keine Grenzen Grenzen stecke ste cken. n. Ich Ich habe habe also als o alle di die   jenigen jenigen Vorstellungen, Vorstellungen , die als a ls Ideologien Ideologien auch auch in der Mo derne vorhan vorhanden den sind, gesehe ges ehen n a ls das Ende Ende diese die serr Epo che, da diese Ideologien nicht in der Lage waren, den Entwicklungsge Entwicklungsgedanken danken zu fass fa ssen en,, d.h. d. h. über überha haup uptt einen Begriff vom menschlichen Wesen und seine biologische Gestelltheit zwischen Geburt und Tod zu fassen - also, daß das doch darauf hinweisen muß in Bezug auf die den noch in der Moderne vorhandene Signal- und Symbolwelt und eine solche Äußerung von Pablo Picasso: daß diese eine Schwelle ist zu einer anderen Kunstfertigkeit des Menschen schlechthin. Wenn ich auch in der Moderne noch die Unterscheidun Unterscheidungg fest fe stst stel elle le,, daß daß Kun Kunst st etwas ist, is t, was mit dem Leben eigentlich insofern nichts zu tun hat, als es nicht einwirken kann auf diese Lebensverhältnisse, da ja auch exakt in dieser Phase der Moderne das entstan den den ist i st,, was unseren u nseren neuen neuen Staatsbegrif Staatsbegrifff formiert formi ert hat, hat, den den Parteienb Part eienbegrif egrifff formie for miert rt hat, die modernen modernen Naturwis senschaften gebracht gebracht hat, die Persönli Pers önlichke chkeiten iten gebracht gebracht hat, die zwar ungeheuer interessante Experimente anstel len konnten an dieser Schwellensituation - einer Schwel lensituation, lensituati on, die aber aus der Lage Lage heraus her aus,, in welcher eben das Gestelltsein - ich sage jetzt gleich: - des Kunst -

12

begriffes selbst, des Verständnisses der menschlichen Fähigkeit, der Kreativität , einfach nicht weiterkam weite rkam als al s bis bi s an einen bestimmt besti mmten en Punkt, Punkt, der gebun gebunden den war in einer Kulturvorstellung, die der Moderne, d.h. dem Ma teria te riali lismu smus, s, der Zeit Zeit des einsei ein seitig tig wirken wirkenden den,, exakten exakten naturwisse natur wissensch nschaftlic aftlichen hen Denkens angehört, und also al so das Leben in seinem größeren Bezüge - nach dem Leben: die Seele Seel e - , in dem noch viel vi el größeren Bezüge - nach der Seele: See le: den Geist - , in einem ein em immer größer werden werdenden den Bezüge - nach dem Geist: die höheren Stufen dieses Geist es - , über überha haup uptt nicht fass fa ssen en konnte. konnte. Und deswegen desweg en wur wur  de für für mich mich erlebb erl ebbar, ar, daß daß diese die se Modern Modernee mit ihren Sig Si g nalen nichts anderes bedeutet als eine Schwelle zu einer ganz anderen Macht, Macht, die den den Menschen gegeben ist is t , zu einem ein em ganz ganz anderen anderen Kunstb Kunstbegri egriff ff also al so,, der au auf den den so ge ge arteten Menschen mit seiner geistigen Gewalt stimmen muß. Das wäre ein a n t r o p o l o g i s c h e r K u n s t b e griff. Also die Logik des historischen Prozesses in Be zug auf die Fähigkeit des Menschen läßt sich fassen aus einem Verständnis innerhalb der Moderne mit ihren Ideo logien und Einseit Ein seitigke igkeiten iten,, und sie si e läßt läßt sich logisch logis ch über übe r führen in die darauffolgende Metamorphose dieses Kunstund Fähigkeitsbegriffes im anthropologischen Rahmen. "Im anthropologischen Rahmen" heißt aber dann: bezogen auf alle Parameter Para meter d ies ie s es anthropologisc anthropologischen hen Feld Fe ldes es.. Und es heißt ganz besonders konkret und real, daß jeder M e n s c h e i n K ü n s t l e r ist. Beschreibbar ist ist der Mensch nur als der Träger der Fähigkeiten. Dies Di eser er Logik Logik bin ich - man man ka kann sagen sage n - ruhig gefolgt, gefol gt, habe viele Experimente angestellt und habe viele Men sehen provoz pro vozier iert. t. Ich Ich habe habe provozierende provozieren de Formen Formen d e s  wegen benötigen müssen, um überhaupt eine Auf merksam-

13

keit, d.h. eine Wachheit, eine Reaktion von den Menschen zurückzu zurückzubeko bekomme mmen. n. Ich Ich den denke ke in diese die serr Weise - ich g r e i  fe einmal vor auf unser gemeinsames Vorhaben eines sol chen kontinuierlichen Forums hier in der Dreiländereckedaß wir dieses künstlerische Mittel nicht unterschätzen dürfen dürfen und und uns also al so auch nicht scheu s cheuen en dürfen, andere Menschen Menschen mit Fragen, Fra gen, Bildern un und Gestalten zu konfron konfron tieren, die sie provozieren, d.h. die etwas in ihnen her vorrufen - denn denn Provoz Pro vozier ieren en heißt ja nach dem late la tein ini i schen sch en Wor Wortt "Hervorrufen". Man ruft ruft etwas etw as her h ervo vor, r, mit dem Ergebni Erg ebnis, s, daß etwas sehr seh r Einfaches geschieht: geschie ht: man man kommt kommt in ein Gespräch. Gespräch . Dabei ist is t es ganz ganz uninter uni nteressa essant, nt, ob man in diesem Gespräch durch seine Provokation unter liegt, lie gt, obsiegt oder irgend irgendwo wo im Gleich Gleichgewich gewichtt bleibt, s o daß dieser ganze Vorgang des Gesprächs zunächst unent schieden ausläuft. ausläuft. Aber Aber mit Sicherheit ist is t eines ein es zu beach bea ch ten: daß dieses in Kontinuität, in einem ständigen Üben mit nie nie nachlassender, nachlassende r, ja bess be sser er - mit steigender Inten Inten sität sich durch keinerlei Schwierigkeiten entmutigen läßt, daß daß man man sich si ch also als o nicht entmutigen läßt, dies di esee s Gespräch zu führen. Ich Ich denke, daß daß das eine ei ness der wichtigsten wichti gsten Er  gebnisse eines erweiterten Kunstbegriffes ist: den Men schen als Künstler zu bezeichnen, weil er einer ist - je den den Menschen Menschen als al s einen Künstler zu bezeichn beze ichnen, en, weil er einer eine r ist, ist , weil er ja doch doch nichts anderes ist als derjenige, der in die Verhäl Ver hältni tnisse sse,, z. B. in die Stoffeswel Stoffesweltt so e i n  greift, daß irgendein Produkt zustande kommt, daß irgend eine Gestalt zustandekommt — daß also dieser Mensch als Träger von Fähigkeiten begriffen wird, und daß mit diesem Komplex der Ausgangspunkt bezeichnet ist: der Primat — "Primat" zwar jetzt nicht im Sinne von Luhmann mann (wen (wenn n es auch auch sehr se hr richtig rich tig ist, is t, daß das Wirtschafts leben lebe n das Wichtigste Wicht igste i s t für für unsere unse re Kultur, und daß daß wir

14

uns dort ausein aus einand anders ersetz etzen en müss mü ssen en), ), aber dennoc dennoch h häng hängtt ein anthropologisch verstandener Wirtschaftsbegriff ja organisch mit dies di esem em Ausg Ausgan angs gspu punk nktt zusammen. Dies Di eser er Ausgangspunkt findet statt in dem Wirken menschlicher Kreativität. D iese ie sess Wor Wortt enthält enthält wieder eine latein la teinisch ischee Wurzel und ist is t von von Gott Gott genommen. geno mmen. Hier wird vom Men schen etwas behauptet, als al s wäre er ein Go Gott tt.. Ich Ich glaube, das entspricht einer objektiven Realität in bezug auf den Werdegang des Menschen: heraus nämlich aus seinem Ge führtwerden durch Götter hin zu seinem Sich-Selbst-Finden und selbst ein göttliches Wesen zumindest in sich zu bemerken. Er wird sich vielleicht gerade durch ein solches Erleben, das er heute nur durch Schwierigkeiten in sein Bewußtsein bekommt - denn so einfach wird es ihm ja nicht mehr ge geben! - zurückerinnern, zurückerinnern, daß dies di eses es eigentlich eigent lich ja die christlich chris tlichee Wa Wahr hrhe heit it nich nichtt nur gewesen ist, is t, sonder sondern n ist, daß sie aber in der Zwischenzeit - zwischen gewesen und i s t - völlig völli g aus aus dem Bewußtsein Bewußtsein verschw verschwunde unden n ist: is t: daß ja ein Gott Go tt in den den Mensc Menschen hen eingezogen ist. is t. Also wird wird dies di eses es KreatorKrea tor-Prin Prinzip zip vo von dies di esem em Got Gott, t, der sagt: ICH WERDE EUCH FREI MACHEN! nichts anderes bedeu ten, als al s daß gesagt werden werden muß: muß: Kreativität Kreativität ist is t Frei Fr eihe heit itsswissens wis senscha chaft. ft. Kreativität ist is t eben nicht nicht eine modische Er Er scheinung. Sie wird, wie in allen Machtsystemen, die kein Interesse an der menschlichen Bewußtwerdung haben, durch die Medien, durch die Mittel also, die solche Macht Machtst struk ruktur turen en besitz bes itzen, en, heruntergewirtschaftet zu einem ein em "fas "fashona honable ble creativ crea tivity ity". ". Da wird den den Menschen Menschen ge  sagt: "Ja "Ja gut, gut, du hast doch doch dein Hobb Hobby!" y!",, da wird d i e s e s Ganze, das der allerhöchsten Menschenwürde entspricht, he runter manipuliert in einen Hobbycharakter. Beim Auf-

15

tauchen eines solchen Begriffes wird der Mensch sofort derges der gestal taltt bearbeitet, bearb eitet, daß daß kein kein Bewußts Bewußtsein ein übe überr ihn ihn selbst selb st entstehen kann. Also ist wieder wieder dieser Anfang die die F ä h i g k e i t — die die Fähigkeit, etwas etw as zu gestal gest alte ten, n, es auch auch den den Menschen Menschen ganz ganz handfest klarzumachen einfach im Experiment des Ge sprä spräch chs, s, daß die e r s t e G e s t a l t u n g , die dies dieser er Mensch als Bildhauer ja vo voll llzi zieh eht, t, d i e F o r m e n s e i n e s D e n k e n s sind. Da Daß die die For Forme men n seines sei nes Denk Denken enss durc durch h das Zusammenwirken der Formen seiner Gefühle mit den Formen seines Denkens zur Sprache impulsiert werden, kennzeichnet ihn als einen Bildhauer des sprachlichen Be reic re iche hes. s. Alleine durc durch h diese die se Feststellung Feststellu ng ist doch doch in sich selb se lbst st gegründet gegründet,, daß der Mensc Mensch h ein gestalten gest altendes des Wesen Wesen ist. Wenn dieses dem Menschen bewußt ist, wird ihm auch etwas weiteres bewußt: daß er dadurch ein sich selbst be stimmendes stimm endes Wesen ist. is t. Denn Denn aus dem Freiheitsbegriff Freiheits begriff und aus dem dem Kreativitätsbegriff geht ja hervor, herv or, daß diese die sess s e i  ne Kra Kraft ft ist is t , die ihn ihn sich si ch selbs sel bstt bestimmen best immen läßt, wodurc wodurch h er sich sic h selbs sel bstt bestimmen kan kann. n. Mit diesem dies em Begriff Begriff ist is t or or  gani ga nisc sch h verbunden der der des S o u v e r ä n s . Flug Flugss wird ihm klar, kla r, daß daß nichts nich ts mehr an dem, was überkom überkommen men ist is t an Staatslehren, an Staatsphilosophien, an Wirrwarr soge nannter staatsrechtlicher Vorstellungen noch eine elemen tare ta re Bedeut Bedeutung ung hat, sondern daß das staatlich staat lichee Wesen, d.h. d. h. die letzt le tztee Instanz, die zur Entscheidung gerufen gerufen wird, e r s e l b s t a l s M e n s c h ist, mi mit sein seinen en Menschenbrüdern und Menschenschwestern zusammen selbstverständlich. Denn der Freiheitsbegriff führt in der Konsequenz ja auf  das hin, daß nur das Freiheit genannt werden kann, was das Gegenteil von Willkür ist (auch von sogenannter "Wahl freiheit", freiheit" , die ja auch auch dem Willkürbereich angehört), angehört), sonso n-

16

dern daß die Freiheit eigentlich nur dann eine richtige Tä tigkeit tigke it ist, is t, wenn wenn sie si e Einsic Ein sicht ht in alle all e Zusamm Zusammenhä enhänge nge der Mitmenschen und der Natur herstellen kann. Wenn sie aus Einsicht in alle Zusammenhänge zur gestalterischen Ak tion schreite schre itet, t, dann handel handeltt es sich sic h um Freihei Frei heit. t. Ich Ich will noch einmal einm al zurück, daß daß es als a lsoo der Kuns Kunstt ge ge lungen ist - da sind gewisse Anfänge durchaus gut gera ten - , an der Schwelle der Mode Modern rnee an die Schwelle an  thropologischen Bewußtseins, eines anthropologischen Kreativitätsbegriffes, eines ein es vom Menschenw Menschenwesen esen her b e  gründeten Freiheitsbegriffes zu stoßen — "Kunst" jetzt aber nicht so gefaßt, wie s i e ja in der Sphäre Sphäre der Moder Moderne ne durchaus noch - man sieht es ja an den Tageszeitungen bis in unsere Zeit hinein hinein weiterwir weit erwirkt. kt. Dort, in dies di eser er Sphäre, Sphäre, ist is t die Kun Kunst st abgedräng abgedrängtt in eine Nis N isch chen enex exis iste tenz nz.. Sie hat keinerlei Bedeutung für die großen Tagesfragen, vor die die Menschh Menschheit eit ge gest stel ellt lt ist, ist , sondern wird ebenfal ebe nfalls, ls, wie der Kreativitätsbegr Kreativi tätsbegriff, iff, zur Dekoration der Systeme benutzt benutzt auf dies di esee oder jene jene Art, Art , so, so , daß etwa etwa im privaten Kapitalismus, in der Wel Weltt der der privatkapitali privatk apitalistische stischen n Wirt Wir t schaftswei schaf tsweise, se, von Seiten Seiten dies di eses es Systems un und seiner sein er Macht Macht haber gesagt ges agt werden kann kann:: "Da, "D a, schaut einma ei nmal,l, wie frei fr ei wir sind! Die Künstler können machen, was sie wollen!" Sie sehen, wie schlimm das ist: die Künstler dürfen ma chen, was sie wollen - was sie si e ja eigentli eige ntlich ch gar nicht dür dür  fen fen aus aus dem dem herau he raus, s, was wir vorhin vorhin gesagt ges agt haben. So sieh si ehtt man, wie wiede wie derr von von Seiten Seite n der Machtmanip Machtmanipulatio ulation n der Gesellschaftss Gesellsch aftssystem ystemee im Westen Westen wie im Osten, Osten, d.h. d. h. innerhalb des staatszentralistischen wie innerhalb des privatwirtschaftlichen Kapitalismus, die eigentlichen, sich aus dem Menschen herausringen wollenden Gewalten und geisti gei stigen gen Kräft Kräftee heruntermanipuliert herunterman ipuliert werden, an den den Ra Rand

17

gerückt werden. Besten Bes tenfal falls ls läßt läßt man ihn ihnen en Na Narr rren enfr frei ei heit he it,, aber dann sind dies di esee Künstler auch auch Narren Nar ren!! Man läßt ihne ihnen n eine Spi S pielw elwie iese, se, wo sie si e sich si ch austobe austoben n dürfen, dürfen, um keinen Einfluß nehmen zu können auf das Geschehen etwa des nächsten Bere Be reic iche hes, s, den den der Mens Mensch ch vorf vorfin indet det als ein zu gestaltendes Feld aus seiner Stellung als der Souverän einer Menschengemeinschaft. Wir - der denken de und erkennende Mensch , der Mensch, der die Freiheit versteht als die Einsicht in die Zusammenhänge - müssen doch als das nächste Feld selbstverständlich das Feld der Rechtsregelungen aller MenschenbeZiehungen in dieser gestalterischen Tätigkeit, d.h. in dieser Arbeit sehen. Dieses ist der zunächst zu gestaltende Urstoff. Das Rechts feld mu muß vom Menschen, vom Souver Souverän än neu ge gesta stalte ltett w e r  den. Dieses Feld muß eine Form finden, wie Michelangelo eine Form gefunden hat für seine verschiedenen Figuren, die die Menschen ja kennen, weil we il eine ei ne große Wirk Wirkung ung durch die Zeit vo von n einem solchen solch en Giga Gigant nten en ausgegangen i st. st . So wird auch auch der Mensc Mensch h d iese ie sess Rechtsfeld, so wie wie Michel Michel  angelo, in eine gewaltige Figur hineinformen müssen. Es ist is t dann eigentlic eige ntlich h ga ganz nz selbst sel bstver verstä ständl ndlich ich,, daß in diesem die sem Formengebilde die Formen in Form von Rechten erschei nen, die die Formen Formen für für das menschlich mensc hlichee Wirtschaft Wirtschaften en im dritten Gestaltungsfelde herstellen, die richtigen Rechts formen über das Wie, Wer, Wann, Wo dessen, was zu produzieren ist im Rahmen des menschlichen Arbeitsfel des und im Rahmen des menschlichen Konsumtionsfeldes. Aus all dem, was jetzt gesprochen ist , ge geht ht zunä zunächs chstt nicht nicht herv he rvor or,, daß wir einen Begriff wie "Politik" brauchen, brauchen, was bis bi s jetzt gesch ges chil ilde dert rt wurd wurdee von von mir. mi r. Und ich lege großen großen Wert dara darauf uf,, ich insis ins isti tier eree dara darauf uf,, daß daß der Mensc Mensch h zu zu  nächst sich einmal ein Bild von sich als einem gestalten den Wesen verschafft, daß das alles, was den Sozialen

18

Organismus in eine menschliche Figuration bringen kann, nicht das geringste zu tun hat zunächst mit Politik - es sei se i de denn - aber darüber darüber wollen wir später reden. reden . Sie Sie s e  hen also - auch ein Beweis für die Notwendigkeit eines anthropologischen, neuzei neu zeitli tliche chen, n, auf der Höhe der Zeit befind befindlic lichen hen Kunstbegriffes, Kreativitä Kreat ivitätsbeg tsbegriffe riffes, s, Fähig Fähig  keitsbegriffes, keitsbeg riffes, Freiheitsbegrif Freiheit sbegriffes fes - , man muß verstehen lernen, daß das, was der Mensch zu vollziehen hat, ist: nach Formen Formen zu suchen, seinen sei nen Produk Produkten ten eine Form ab ab  zuringen, die der Form dadurc dadurch h würdig würdig sind, sind , daß daß er sie si e den anderen zeigt, daß die Form also veröffentlicht wird und nicht für für sich si ch behalten wird, wird , so daß daß sie si e alle al le Menschen sehen können können.. Nehmen Nehmen wir einen großen Platz Plat z oder einen großen großen Tisch Tis ch,, da wird die Form daraufge dara ufgestell stelltt und alle Menschen schauen sich diese Form an und sprechen über diese Form! Sie haben unter Umständen sehr viel an die ser se r Form Form auszus ausz uset etze zen. n. Wiederum Wiederum komm kommtt es nicht darauf  darauf  an, daß der erst er stee Gestaltungsversuch Gestaltu ngsversuch gelingt. gelin gt. Aber Aber es kommt kommt darauf darauf an, daß daß er veröffentlic veröffe ntlicht ht wird, daß daß sich si ch der Mensch seinen Mitmenschen gegenüber so offen darstellt mit all al l seinen sei nen Schwäc Schwächen hen - ja, indem er gerade sein s einee Wun Wun de nach nach auße außen n kehrt, die jeder jed er Mensch hat, um dies di esee Wun Wun de den den anderen anderen Mensch Menschen en zu zeige zei gen, n, aus der heraus er die Gestaltung der Zukunft bewirken will wi ll mit Hilfe der ande an de ren. re n. Also Als o tritt tri tt hier durch durch das, da s, was ich durch durch Worte Worte un und Begriffe aneinandergereiht habe, habe, doch doch organisc orga nisch h das in Erscheinung, was wir sehen wollen. Wir wollen wollen also zu diesem die sem groß großen en Tisch, zu dieser die ser Platt Plat t form kommen, wo die Fragen Mitteleur Mitte leuropa opass un und damit selbstverständlich die Fragen der ganzen Welt nach all diesen die sen Richtu Richtung ngen en hin hin diskutier disk utiertt werden, die ich versucht versuch t hab habe aufzure aufzureißen ißen,, die also weit über über die materi mate rial alist istisc ische he

19

Verengung Verengung hinaus hinaus alle Erweiterun Erwe iterungen, gen, die Erweiterung des Kunstbegriffes Kunstbegriffes,, die Erweiterung Erweiterung des Wissensc Wiss enschafts hafts begriffes, die Erweiterung des religiösen Begriffes zu sammenfassen dann schließlich wieder in einen erweiter ten ten Kuns unstbe tbegr griiff, der der klar klarma mach cht, t, daß da ß d i e s e s d a s K a p i t a l de r M e n s c h h e i t i s t . Daß Marx ein dickes Buch ge gesc schr hrie iebe ben n hat hat mit dem Titel Tit el "Das Kapital", Kapital", daß daß dieser große, wollende und strebende Mensch allerdings eine gigantische Kritik des kapitalistischen Systems ge liefert lief ert hat hat und garnichts garnichts über über das K a p i t a l ausgesagt hat, wird dann eine Wahrh Wahrheit eit sein se in,, die au auf dies di eser er Pla P latt tt form, d.h. d. h. bei dies di eser er permanenten Konfer Konferenz enz vo von n spre chenden un und denkenden denkenden Menschen Mens chen,, die nach außen außen wirken woll wo llen en,, dann ann offenb offenbar ar wird. wir d. Marx Marx wird dadurc dadurch h nicht k l e i  ner, ne r, sondern sondern viellei viel leicht cht sogar soga r größer. größ er. Bei solchen Figure Figuren n verhüllt man gewisse Dinge. Daß sie in der Moderne ge wiss wi ssee Experimente Experiment e gemacht haben, haben, habe habe ich eingangs schon gesagt gesa gt.. Das gilt auch auch für für die Frage der National ökonomie ; denn Marx ist ja aus irgendeinem unklaren Wol len in ein pragmatisches Feld aus der Philosophie ausge stie st iege gen n un und wollte woll te Nationalökonom Nationalökonom werden. wer den. Da Daß ß er das wollte wol lte,, war schon ganz ganz folger fol gerich ichtig tig,, aber dann hat hat er ein Experiment angestellt, das - so wichtig wie es ist - in der Menschheit zu ganz großen Katastrophen geführt hat trotz seiner sein er genialen genialen und innerlich gigantisch gigantisch impulsie impu lsierenrenden Moralität eines alttestamentarischen Propheten. Es ist durch Sigmund Freud ein Experiment gemacht worden mit dem Versuch, die menschliche Seele Seel e in den den Mittel punkt des menschlichen men schlichen Bewußtseins zu rücken. Trotz se i  ner interessanten Dispositionen und Literaturen und psy chologischen, experimentellen Systeme ist ihm durchaus nicht gelungen, etwas über über die Seele See le auszus aus zusage agen, n, sondern es ist is t ihm ihm gelungen, über über das Leibliche Lei bliche des Menschen Menschen e t -

20

was auszusagen, auszusag en, über über das biologis biol ogisch ch Leibli Lei bliche, che, haupt haupt sächlich übe überr das sexu se xuel elle le Leibliche, Leiblic he, insoweit es unte unterr Umständen mit dem Seelischen zusammenhängt. Also die se eigentliche Seelenwissenschaft müssen wir im Rahmen des ökonomisc ökonomischen hen Wollens, Wollens , d.h. d. h. des wirtschaftlich wirtscha ftlich Ha Han n delnde delnden n entwickeln; den denn n jetzt jetz t merken wir doch, der er er  weiterte weiter te Kunst Kunstbe begri griff ff ist fähig, in das Herz Herz der Ge Gese sell ll schaft schaft einzudringen. Wenn der erwe er weit iter erte te Kunstbeg Kunstbegriff  riff  klar kl arst stel ellt lt,, daß die die Fähigkeiten der Menschen Menschen das Kapita Kapitall sind sind - einer ein erse seit itss - un und das, da s, was aus den den Fähigkeite Fähigkeiten n der Menschen Menschen entsteht entste ht als Gestalt, Gestalt , daß daß dies di esee beiden zusam mengenommen das Kapital sind, dann dann ist is t die Sache ja eigentlich in einem Felde, wo sie die Frage der menschli chen Seele gerade auf dem sehr anspruchsvollen Niveau berührt. Denn Denn in diese die serr Bearbeitung Bearbeitung des menschlich me nschlichen en Kapitals als dem wesentlichen Stoff der Entwicklung in alle Menschenzukunft hinein und über das Schicksal der Erde hinweg hinweg,, dort wird sich sic h das menschlic mensc hliche he Wirtschaften, Wirtschaft en, integrie inte griert rt mit dem erweite erw eiterten rten Kunst Kunstbeg begrif riff, f, eben eben erw er w ei ei  sen als al s eines ein es,, das den den materie mate rielle llen n Bedar Bedarff der Mens Mensche chen n auf dies di eser er Erde befriedigen ka kann - einmal - , das den den s e e  lischen Bedarf der Menschen befriedigen kann - weiter - , das den Lebensbedarf der Natur befriedigen kann - drit tens ten s - , das die Stof Stoffe fe und Kräfte Kräfte d ies ie s er Erde schützen schüt zen und organisie orga nisieren ren kann kann,, s o , daß dies di eser er Planet bis zu se sei  ner Transformation durch das sich transformierende und metamorphisierende Menschenwesen hindurch reicht, bis die Transformation an diesem Planeten selbst stattgefun den hat, so daß daß die Sozial Soz ialee Substanz Substanz selb se lbst st der de r Sonnenstaat Sonnenstaat wird, d.h. d. h. der zukü zukünf nfti tige ge Planet i st, st , auf dem die Menschen unter anderen, höheren Lebensbedingungen arbeite arb eiten n und wirtschaften werden.

21

Ich möchte jetzt schließen und es zu einer ersten Diskus sionsrunde kommen lassen, nachdem ich jetzt versucht habe, es so anzufassen. Es ist ja immer so: ich hatte ge dacht, dacht, ich fass fa ssee es vielleicht viellei cht ein bißc bißche hen n anders anders an, an, aber aber dann dann habe habe ich Sie geseh ge sehen en,, und Sie habe haben n mich insp in spir irie iert rt,, es so zu äußern, äußern, wie ich es jetzt jet zt getan getan habe. - Beifall -

22

DISKUSSION

Ein Zuhörer fragt nach dem Beginn der Aufklärung und danach, welchen welch en Einflu Einfluß ß die d iese se gehabt gehabt habe habe auf auf das Kom men von Marx, Marx, schl sc hließ ießlic lich, h, welche Gegensätze zur zur Mon archie und zum Kaiserreich dadurch entstanden seien. Beuys: "Zun "Zunäc ächs hstt einmal ist is t es ein ries ri esig iges es Paket, das man man in sehr ruhigen und langen Gesprächen durcharbeiten müßte. Aber zur Aufk Aufklä läru rung ng ist is t doch doch eigent eig entlic lich h zu sagen sa gen,, daß daß sich si ch durch sie nichts aufgeklärt hat in bezug auf den Menschen, daß sich in ihr nur etwas aufgeklärt hat in einem Felde, das sich sic h durch durch sich sic h selbs sel bstt aufklärt, aufklärt, wenn wenn man man logi lo gisch sch un und folgerichtig in ihm verfährt. Wenn man einmal anfängt zu messen, wie groß eine Sache ist, wieviel sie wiegt, und in welchen Zahleneinheiten man sie bestimmen kann etwa innerha innerhalb lb physikali phys ikalischer scher Gesetzmäßigkeiten, dann sch sc h r e i tet man man in diese die serr Logik Logik fort und klärt etwas auf auf, was sich si ch notgedrunge notgedrungen n durch sich si ch sel s elbs bstt aufklärt. aufklä rt. Wenn man man das tut und sich sic h ga ganz nz enthält, enthält, d.h d. h . als al s denken denkender der Mensch Mensch ganz ganz passiv wird und nur in diesen logischen Schritten weiter schreitet - was ja die Methode des exakten, naturwissen schaftlichen Denkens Denkens is i s t , daß daß der Mensch Mensch als denkendes Wesen Wesen ganz ganz passi pa ssivv wird wird und nur nur ein gan ganzz äußerl äu ßerliche iches, s, l o  gisches System vor sich wirken läßt und er ganz unbetei ligt ist (er muß es auch auch sein sei n in dies di esem em Felde Fel de!) !) - , dann klärt sich sic h da das auf, auf, was wir die bisher bish er erworbene KenntKennt-

23

nis der materiellen Naturgesetzzusammenhänge innerhalb der Physik, Chemie Chemie usw. usw . nennen. Ich habe habe jetzt nicht v e r  standen, standen, was Sie mit dem Kaiser Kai serrei reich ch meinten. " Der Zuhö Zuhöre rerr ergänzt, daß Bismarck gegen gegen sozialis sozia listis tisch chee Ideen eingestellt gewesen sei, und daß der 1. Weltkrieg wieder alles übertüncht habe. Beuys: "Hier "Hier genüg genügtt es vie v iell llei eich chtt zu sagen, sag en, daß daß ich nicht versucht versuch t habe, von diesen die sen sozial sozi alis isti tisc sche hen n Idee Ideen n zu sprechen spre chen.. Denn gerade sie s ie habe haben n ja in d ies ie s es Chaos, Chaos, in das Dilemma hin hin  eingeführt, in dem wir heute heute stehen mit der Zerstörung der äußeren äußeren Natur, Natur, mit der Zerstörung der seeli see lisc sche hen n Natu Na turr des Menschen. Damit Damit hat hat es geendet. Dies Di eses es Ver V er ständnis von Sozialismus, also man könnte das die Ge schichte schich te der Sozialen Sozialen Bewegun Bewegungg nennen nennen,, ist is t eine sich s icher er sehr interessante und wahrzunehmende Geschichte. Aber es habe haben n sich si ch seh s ehrr frü früh h in ihr durch durch Denkirrtümer, durch durch Erkenntnisfehle Erkenntnisfehler, r, weil sie si e aus materi mat eriali alisti stisch scher er Selbstbe schrän schränkung kung entstande entstanden n sind, ve verze rzerrt rrtee Bilder Bi lder des Sozialen ergeben, erge ben, die zum zum sowjetischen sowjetisc hen Zentralismus Zentralis mus ge gefü führ hrtt ha ha  ben mit seiner völligen Ausschaltung des menschlichen Freiheits Freih eitsimpu impulses lses in der menschlichen Arbeit. Was Was B i s  marck hier soll so ll,, weiß ich jetzt nicht. Der wußte sicher sic her auch nicht genau Bescheid! Jeder Mensch heute hier im Saal weiß besser Bescheid als Bismarck!" - Lachen "Natürlich muß muß man man sagen sag en,, daß daß den den Leuten auch viel vi elee s über den Kopf gewachse gewa chsen n is i s t . Die Entwicklung hat hat sich si ch seit der Französischen Revolution so rapide vollzogen, daß man ja heute sagen kann: Der Abstand, der etwa

24

Goethe Goethe,, Schille Sch illerr oder Novalis von von der Antike, vo von n SokraSokra tes te s trennt, der ist is t ja viel kleiner als a ls der Abs Absta tand nd vo von Goet Go ethe he bis zur Je Jetz tztz tzei eit. t. Goethe, Goethe, Novalis Novali s und Schill Sch iller er wa wa ren doch doch im Grunde unde noch in einer ein er Welt, die der de r antiken Welt Welt sehrähnlich war. Da hat hatte te sich sic h eigentlich eigen tlich kau kaum m etwas verändert. Während Goethes und Schillers Zeiten lebten die Menschen Menschen noch in Verhält Verh ältnis nissen sen,, die ja fast haargena haargenau u dies di essel selbe ben n waren. waren . Es gab Pferde mit Wa Wage gen, n, wo Räder Räder dran waren, da wurde eine Kutsche davor gespannt, da war ein Kutscher drauf. drauf. Das hatte man man schon in der römi rö misc sche hen n Arena Arena oder bei den den Termophylen Ter mophylen.. Es muß muß einem eine m ja mal klar werden, in welcher gewaltigen Explosion diese die se Be wußtseinse wußts einserweit rweiterun erungg durch die exakte Meth Method odik ik,, durch durch das Stoßen an der Materie - ich nenne es den vollen Inkar nationsprozes nation sprozesss des Mens Mensche chen n - , wie wie explosionsartig explosionsar tig sich si ch die Entwicklung Entwicklung dann dann vollzog voll zogen en hat, und wie seh s ehrr wir da aufpassen müsse mü ssen, n, daß daß das jetzt jet zt gut gut weitergeh weit ergehtt - ganz ganz naiv: gut weitergeht!" Zwischenfrage einer Zuhörerin, warum er, Beuys, diese Situation die "volle Inkarnation" nenne. Beuys: "Weil dort zum ersten Mal der Mensch ganz mit sich al leine lei ne ist. is t. Die alten Kr Kräf äfte te habe haben n ve vers rsag agt. t. Schließlic Schli eßlich h sind   ja auch auch noch Deutsche Deut sche Kai K aise ser, r, etwa Ott Ottoo III. III. oder die Hohenstauffer partiell echte eingesetzte Führer von Gottes Gnaden gewesen. Die Führung des Menschen durch Einzel figuren figuren in der Gesel G esellsch lschaft aft hat hat sich sic h ja vollzoge vollz ogen. n. Man ka kann das deutlicher deu tlicher sehe se hen, n, wenn wenn man man zurüc zurück k zu den den Pyramiden geht, wo alleine allei ne noch noch der Inspirator bek bekan annt nt ist, is t, wo vom vom Volke ja nichts mehr übriggeblieben ist in den Dokumenten der Pyramiden. Pyra miden. Man sieht sie ht nur nur noch den den Inspirator, Inspira tor, den den Führer Führer selb se lbst st.. Alle Al less andere andere ist is t verschwunde verschwunden. n. Man sieht

25

es aber auch bei Moses. Wenn man die Geschichte des menschlichen menschl ichen Bewußtseins Bewußtseins zu lese le sen n lernt, lernt , sieht man, man, daß dieser Moses auch schon etwas in Richtung Materialismus vollzogen vollzo gen hatte, einfach die Geschichte des Judentums, Judentums, eine Art Art Selbstständig Selbsts tändigkeitsp keitsprozess, rozess, allerdings in diesem diese m Dialog Dial og au auf dem Berge Berg e Sinai, wo er von von oben oben gesagt ges agt bekam, bekam, wie der Soziale Organismus auszusehen hat. " EineZuhörerin EineZuhörerin möchte wiss wi ssen en,, was man man heute über über die See S ee le weiß, weiß , wenn wenn Freud - wie behaupt behauptet et - nichts nich ts darüber darüber a u s  gesagt habe. Beuys: "Ja, man weiß wenig über die Seele, das gebe ich zu. Es gibt allerd alle rdin ings gs Menschen und Strömun Strömungen gen in der Zeit, die über die Seele doch Umfassenderes wissen, die also eine Seelenforschung Seelenfor schung betrieben betr ieben haben haben,, die sic s ich h durch durch die Zeit Zeit wie ein Roter Faden, der verborgen verbo rgen im Unter Untergrun grund d läuft, läuft, zieht un und eine gew g ewis isse se Tradition gehabt gehabt hat. Go Goet ethe he z. z.B. wußt wußtee viel vi el vo von n der Seel Se ele, e, obschon da nicht unbe unbedi dingt ngt dau dau  ernd von Psychologie geredet wird - von einem Ismus. Sein ganzes Werk ist doch zu gleicher Zeit die Beschrei bung bung des menschlichen mensch lichen Seelen Seel enwes wesens ens.. Goe oeth thee war eing ei nge e weiht in diese dies e Fragen Fragen der Seele See le.. Er hat hat sich sic h dar darum um b e  müht, müht, er hat hat darum darum in in umfass umf assend ender er Weise gekämp gekämpft ft - un und Novalis auch. Wir sehen auch Novalis als großen Psycho logen und Seele Se elenf nfor orsc sche her. r. Und wir sehen se hen den den größt größten en in unse un serer rer eigenen Zeit, das ist Rud Rudoolf Steiner, Steiner , der etwas über die menschliche Seele aussagt in dieser umfassenden Weise Wei se,, die hineinreicht in alle all e Bereiche Bereic he der der menschlichen Arbeit. Arb eit. Man mu muß natürlich natürl ich einmal einma l hinhören! Ich Ich glaube, um über die mensch men schlich lichee Seele Seel e etwas zu erfahren, erfah ren, denk denken en viel vi elee Leute, Leut e, sie si e müß müßte ten n in in sich si ch hineingrübeln. Aber Johan ohann n

26

Wolfgan Wolf gangg Goeth Goethee war es schon klar, kla r, daß daß das gar nicht geht, daß daß die Seele des de s Menschen Menschen nicht zu trennen trennen ist i st von allen anderen anderen Seele Se elen! n! Er wußte, wußte, daß der Mensch Mensch sich si ch in sich si ch selbs sel bstt gar nicht mehr erkennen erkennen kan kann. n. In der Zeit, in der er lebte, leb te, war ihm das schon klar. Ihm war klar, klar , daß daß der Mensch sich sic h nur im anderen erkennen kann. kann. Nicht nur nur im anderen, anderen, d.h. d.h . im sozialen sozia len Bezug oder oder im Lieb Li ebes es bezug, sondern auc auch h im Liebes Lie besbezu bezugg zu allen anderen anderen Ge gebenheiten der Welt, zu den den Mineralien, Minera lien, zu den den Pflanzen, zu den den Sternen, zu den Tier Ti eren en,, zu der Natur: Natur: daß, daß, wenn wenn sich sic h der der Mens Mensch ch in diese dies e Natur Natur hineinversenkt, er sich sic h dann selbst sieht. Das ist ja wohl Novalis gewesen, der das gesagt gesa gt hat, das Geheimnis von von Sais: Sai s: Ich bin die Ver gangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Kein Sterbli cher hat hat jemals jem als meinen Schleier gel g elüf üfte tet. t.'' Und da gibt gibt es ein Ge Gedi dicht cht über einen ein en Menschen, der einen eine n Weg der Übung besc be schr hrei eite tet, t, der zieht den den Schlei Sch leier er weg - un und da dann heißt es im Gedicht: Wa Wass sah er, er , oh Wun Wunder der ? - sich sic h s e l b s t . ' Also das das ist eine eine Sac Sache he des Erwerbens, des Übens. Üben s. Und dann dann kann kann man man natürlich natürlic h auch das wieder wie der mit hineinn hineinnehm ehmen, en, was bei Freud Freud interes int eressant sant ist. is t. Es sind ja solche solch e Einseitigkeite Einseit igkeiten n nie so verkehrt, daß nicht nicht ein biß biß  chen davon auch richtig wäre!" v

v

- Lachen Ein Zuhörer fragt nach dem Verhältnis von Kreativität, Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft. Beuys: "Sie gehen ineinander über. Wer die Methoden der Natur wissenschaft wissensc haft au auf das Seelengebiet verlängert, verlä ngert, der ist im Gebiete der Geisteswissenschaft. Er muß es aber mit

27

eine ei nem m ge gewi wiss ssen en Bewußtsein tun, tun, damit er sic s ich h dann aus aus dem Zwang der rein materiellen Diktate einer sogenann ten naturwissenschaftlichen naturwissenschaftlic hen Denk Denkme meth thod odee erweite erwe itert. rt. D e s  wegen ist der Begriff  erwe er weit iter ert' t' ja wichtig. Dort Dort gibt gibt es   ja einen Übergang. Überg ang. Wilfried Wilfrie d Heidt Heidt hat vorhin von von der Brükkenf kenfun unkt ktio ion n gesprochen gespro chen,, die der Mitteleuropäer zu leiste leis ten n hätte. hätte . Dies Di esee Brücke Brückenfu nfunkt nktion ion hat hat er an allen möglichen Punkten fast jedes einzelnen Begriffes zu leisten. Es gibt nämlich nämli ch kau kaum m noch einen Begriff, der nicht nicht einer ein er Inter Int er pretation un und eine ei ness Brückens Brü ckenschlag chlages es bedarf bedarf,, um in ein ein für den Menschen gedeihliches Momentum einzufließen. Also Al so ist is t das gar kein Gegensatz, sondern es ist is t einfach einfach nur die Erwei Er weiter terun ung. g. Wie Wie schade wäre es auch, wenn wenn die ungeheuren ungeheuren Fähigkeiten, die der Mensch Mensch durch durch die D i s  ziplinierun zipli nierungg erworben hat, in exakten, mathematischen, mathematisch en, logis lo gisch chen en,, strengen stren gen Begriffen im im Äußere Äußeren n zu den denke ken n wenn wenn das für die die Katz' Ka tz' wäre, und er nicht mit dersel der selben ben Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsbereitschaft weiter in dasjenige Gebiet hineinarbeiten könnte und müßte, was ja das nächst näc hste, e, zukü zukünf nfti tige ge Feld ist is t , was der Mensch lösen muß: die Frage der Freiheit zu lösen, die Überwindung von Kommunismus und Kapitalismus als zweier zwe ier Systeme Sys teme,, die den den Menschen Menschen versklaven versk laven,, sich zu befreien, befrei en, d.h. d. h. die Befreiung Befreiung der menschlichen Arbeit Arbeit zu vollziehen. Wie schade wäre es, wenn der Mensch nicht aufmerksam würd würdee auf auf das, da s, was da schon schon gel g elei eist stet et word worden en ist - einerseits, und - andererseits - dadurch auch zer stört stö rt worden worden i s t. Ich Ich sage, sage , dies di eses es janu janush shaf afte te Gebi Gebild ldee der der exakten Naturwissenschaft mit der damit verbundenen Technolo Tech nologie gie muß muß man man ve vers rste tehe hen n lern le rnen en.. Und man man muß auch einen Humor Humor für dies di esee Sachen haben, ich glaube, das ist is t wichtig. wicht ig. Es ist is t wichtig, wichtig , daß man man in humorvollen humorvollen For Fo r men den den Menschen Menschen erzähl erz ählen en kann kann,, wie das Gan Ganzze tran tr anss v

28

formierbar ist. Das ist jaeigentlich gar nicht so schwie rig. ri g. Es bedar bedarff einer ein er gewi ge wiss ssen en Metho Methodik dik.. Aber es ist is t nicht so, als müßte man in sich hineingrübeln. Nein! Das ein fache Gespräch bringt die Menschen in die ungeheure Stei gerung ihrer schöpferischen Kapazität - das einfache Ge spräch, das Vorzeigen dessen, gerade was ich nicht kann. Ich brauche nicht immer etwas vorzeigen, was ich kann ann: vor allen Dinge Dingen n auch auch vorzeig vorz eigen en,, was ich nicht kann!" Ein Zuhörer meint, daß es verwirrend sei, wenn man dem alten einen neuen Kapitalbegriff gegenüberstellt. Beuys: "Es ist aber aber viellei vie lleicht cht nur nur verwirrend, verwirre nd, weil Du es nicht nicht gewohn gewohntt bist bis t zu denken. Denn Denn Du bist bi st gewohnt gewohnt zu denken, denken, daß daß Gel Geld d Kapit Kapital al i s t . Aber gerade die di e s e s Geld, Geld, das ja heu he u te die Mac Macht ht übe überr die die Menschen Menschen besi be sitz tzt, t, was man man in so so  genannten Nationalökonomischen Wissenschaftsbestre bung bungen en zum zum Kapita Kapitall rechnet, rechne t, gerade die d iess es is i s t kein Kapi tal. Wenn das aber aus dem Wirtschaftsleben 'raus ist und in sein se inee Funkt Funktio ion, n, die es objektiv hat hat als al s Steuerungsmo ment ment aller all er kreativen kreativen Proz Pr ozee sse, ss e, dann ist is t dies di eses es Geld eld ein Steuerungsmoment, ein Gestaltungsmoment für für Kapital. Kapital. Was bleibt denn dann noch übrig? Im Wirtschaftsleben ver bleibt das Kapit Kapital al i'i'n zweifacher zweifach er Gestalt, Gest alt, die eigen ei gentlic tlich h eine einzige ist i st.. Denn der Mensch, der sich in der Arbeit durc durch h seine Fähigke Fähigkeit it eins ei nset etzt zt,, der bringt bringt es ja zu einem Ergeb Erg ebnis nis,, zu einem eine m Produkt. Produkt. Da habe haben n wir es doch! Marx Marx war ja nicht fähig, das zu denken. Wa Waru rum m war er nicht fähig? Weil Weil er sehr seh r stolz stol z dara darauf uf war, ein Materialist Materi alist zu sein! Er bekannte sich ja regelrecht zum Materialismus. Kein Kein Wunder, Wunder, daß daß er an dem Geldwese Geldw esen, n, das Adam Adam Smith Smith und Ricardo als moderne Geld-Tausch-Wirtschaft ent -

29

wickelt hatten, hatten, garnichts auszusetz auszu setzen en hatte! Er hat g e  meint mei nt,, durch den den Klassenkampf und durch die Tendenzen Tendenzen des Kapitalismus selb st wird sich sic h die Sach Sachee lösen. löse n. Das hat er ja geglaubt. Dezidi Dez idiert ert über das Wesen Wesen des Kapitals findet man da nichts - vielleicht in gespiegelter Form: man sieht, wie er auf dieses hinstrebt. Man findet z.B. bei Marx etwas von dem echten Kapitalbegriff in seiner Wärme Wärme als al s Denker Denker und als Wollender. In sein se iner er Wärme, Wärme, die er hat, ist is t der Kapi Kapital talbeg begrif rifff erlebba erle bbar, r, in seinen Be  griffen nicht." Der Zuhöre Zuhörerr möchte möchte weite we iterr dara darauf uf hinweisen hinw eisen,, daß bei Marx der Zusammenhang von Fähigkeit und Solidarität als Kapital bezeichnet wird. Beuys: "Das mag er hie un und da auch auch gesagt gesa gt haben, das gebe ich ic h gerne gern e zu. Aber dennoch dennoch hat hat er nich ni chts ts über die Stellung des de s Kapitals Kapitals in seine sei nerr Evolution auf eine moderne, zu zu  künf künfti tige ge Gesells Ges ellscha chaft ft gebilde geb ildet. t. Laß Laß uns darüber darüber nicht nicht streiten! Ich will ja auch nicht rechtbehalten! Ich habe nur Ergebn Erg ebnisse isse aus meiner Werkst Werkstatt att vorges vor gestel tellt, lt, aus dem, was ich erarbeit erar beitet et habe. habe. Ich Ich brau brauche che nicht nicht rechtzu rech tzu haben - das wird sich an anderer Stelle entscheiden! Dieses Material muß aber bewegt werden." Ein Zuhörer Zuhörer sieht einen Gegensatz darin, wenn wenn einmal be be  hauptet hauptet wird, wir d, dem Menschen s e i die Natürlichkeit Natürlic hkeit vor 200 Jahren Jahre n abhand abhanden en gekomm gek ommen, en, aber dann, dann, der Mensch habe habe damals dama ls e r s t gelern gel ernt, t, auf den den Füße Füßen n zu stehen. stehe n. Beuys: "Es ist i st ja gut, gut, was Du gesagt ges agt hast. hast . Ich Ich mu muß es natürlich

30

von inn von innen en her begründen, begründen, daß der Mensch in in dies di eser er Zeit, die markiert markier t wurde, gelernt gele rnt hat, ganz ganz selbst sel bständ ändig ig zu werden und wirklich sein Denken an der Materie zu sto ßen ßen - mit dem Erle Er lebn bnis is,, dies di esee Materie zum Mitt Mittel elpu punkt nkt sein se ines es Forschens Forsch ens zu machen. Das habe haben n die Griechen Griechen und Römer ja nicht gemach gem acht. t. Die Griechen und und Römer habe haben n sich sic h z . B . Verdienste errungen, indem indem sie si e eine Rechtskultur begründet haben. Es war kein Zusammen hang hang da, der einen zusammen zusammenhänge hängenden nden Kreis schließ sch ließtt zwischen dem erwachenden Selbstbewußtsein des Men schen als einem Analytiker der Stoffeswelt (das ist ein wichtiger Begriff!). In dem Augenblick, wo der Begriff  der Analyse auftau auftaucht cht,, ist is t der Mensch Mensch voll inkarnie inka rniert. rt. Er erlebt sich als au* der Materie gelandet. Derjenige, der in der der Rechtssphäre Rechts sphäre eine Kult Kultur ur begründet, begründet, ist is t in einem ein em anderen Bereich, es sind Herzkräfte drin. Derjenige, der sich si ch mit der Kuns Kunstt befaßt, wie alte alt e Kulture Kulturen n wie die Gri G rie e chen, der ist in eine ei nerr anderen anderen Sphäre, Sphäre, der schwebt in der Natur, und vielleicht kann er sich gerade deswegen mit der Na Natu turr viel bess be sser er verbinden. verbinden. Diese Die se ste s teil ilee Typ Typ eine ei ness exakten, naturwissenschaftlichen Denkers, der ja selbst zur Materie geworden ist und die Sklerose, die Kristal lisation der toten Materie selbst in sich aufgenommen hat, wodurch er aber ganz besonders stark logische und fein gearte gea rtete te Meßbegriffe Meßbegriffe lief li efer ern n kan kann wie ein Computer, der ist is t dann wirkli wir klich ch so verstof vers toffli flich cht, t, daß daß man man sagen sage n kan kann: n: er ist inkarniert. Er ist voll in der Materie Materie da. Er hat hat sein Golgat Golgathaha-Erl Erlebn ebnis is j e t z t . Und das muß er ent rätse rä tseln. ln. Dies Di eses es Bild muß er enträts entr ätseln. eln. Da muß er die Auferstehung vollziehen; denn das ist das Urbild - - das Urbild. Es ist ja überhaupt zu sagen, daß vieles rätsel haf haft ist, is t, also al so daß daß man man sich si ch in die Bilde Bi lder, r, Formen und Ge stalten hineinbe hineinbegebe geben n muß. Die liegen l iegen ja überall vor, vo r, dies di esee

31

Rätsel! Wer weiß denn, was ein Stiefmütterchen ist ! " Ein Zuhörer Zuhörer fragt, frag t, wie Beuys Beu ys denn denn zu der Möglichkeit des de s Irrtums stehe. Beuys: "Natürli "Natürlich ch ist is t der Irrtu Irrtum m immer möglich, möglich , das ist is t klar. Aber wir sind ja nicht nur ein Mensch mit seiner Möglich keit zu irr ir r en. en . Wir sind ja ein Teil Te il der Menschheit. Und ich denke, denke, daß daß diese die se Menschheit Menschheit sehr seh r hoch entwickelt ist in bezug auf ihr Vermögen, beurteilen zu können, wenn sie einmal einen ernsthaften Anfang damit macht und nicht nachläßt in dies di esem em konsequenten, konsequenten, folgeric folg erichtig htigen en Fortgehen dies di esee s Urte U rteile ilens, ns, wenn wenn sie si e da mal einen Anf Anfang ang macht. Ich glaube, glau be, wenn wenn sie si e einma ei nmall einen ein en Anf Anfan angg damit macht, könnte man ganz großen Erfolg in der Sowjetunion haben und und das ganze Syste Sy stem m über den Hau Haufe fen n werf we rfen en.. Ich Ich bin bin nicht nich t der Meinung, Meinung, daß daß man man in der Sowjetu Sowjetunion, nion, also al so im Russischen Volke oder in den Völkern dieses gewaltigen Steppensta Stepp enstaates, ates, keinen keinen Erfolg damit hätte. Ich Ich glaube, im stetigen und ständigen Herstellen dieser Vorstellungen werden werden die Leute Leute sehr se hr schnell schn ell erkennen. Sie Sie wissen wis sen es ja im Gr Grunde heute schon. Die lügen sich ja in die Tasc Ta sche he!! Die warten doch geradezu auf uns! So muß man es vor bringen. bringen . Also nicht immer imm er die Angst vor den den Russen ha ha  ben! Die letzte Frage, vor die der Mensch Mensch gestel ges tellt lt ist, is t, ist   ja eigentlich eigen tlich die: Ist es eigentlich eige ntlich so wichtig, daß wir wir hier am Bodensee Bodensee-Leute haben? Hier könnten doch genausogut genausogu t auch auch Russen Ru ssen wohnen! Und die Leute vom Bo dens de nsee ee könnte könnten n doch auch in Moska Moskau u sei s ein n . Ist das den denn n nicht vollkomm vollkommen en gleichgültig, gleichgült ig, ob hier Russen oder Ame Am e rikaner durchmarschieren? Wäre das nicht vielleicht über haup hauptt eine intens in tensive ive Möglichkeit, wenn wenn die alle hier rei re i n -

32

spazie spa zierte rten, n, die Russ Ru ssen en?? Daß Daß man man mal mit ihnen ihnen in ein Gespräch käme ?" - Beifall - Lachen Ein Zuhör Zuhörer, er, der sich als Arbeiter zu erkennen erkennen gibt, gibt, miß mi ß traut den den mitteleuro mittel europäis päischen chen Kräften, Kräften, weil wei l vo von n hier aus schon sehr seh r viel Unheil, Unheil, sowohl Kapitalismus Kapitalismu s als al s auch auch Kommunismus ausgegangen sei. Er möchte wissen, ob Beuys an eine neue deutsche Führungsrolle glaubt. Beuys: "Nein - davon habe ich auch nicht gesprochen! Aber viel leicht eine Schweizer Führungsrolle? - " - heftiges Ge lächter läch ter - " - Ja, aber die Schweiz hatte hatte doch doch eine groß gr oßar ar tige Idee der Eidgenossenschaft! Wo ist sie denn geblie ben? Versteht Euch doch mal als Eidgenossen!" Ein Zuhörer Zuhörer glau glaubt bt nicht, nicht , daß sich sic h der Mensch selb se lbst st ent en t wickelt wicke lt hab habee in den letzten 20 2000 Jahren, als al s er die die techni sehen Errungenschaften hervorbrachte. Beuys: "Das glaube ich wohl! Aus dem menschlichen Denken ist in der Notwendigkeit, Notwendigkeit, in exakten Bezügen zu denken, etwa et wass Groß Gr oßes es geworden. geworden. Natürlich Natürlich nicht auf mate ma teri riel eller ler Ba B asis. Da ist alles all es versaut worde worden. n. Aber Aber auf geisti gei stiger ger Basis Ba sis ist i st etwas errungen worden. Es braucht braucht ja nur nur noch das hinz hi nzu u gefügt gefügt zu werden, was währe während nd dies di eser er Epoche Epoche so total ve ver nachlässigt worden ist: daß der Mensch in Bezug auf sein logisches Denken innerhalb technologischer Dinge unend lich weit weit entwickelt entwickelt ist, ist , aber daß er im Sozialen ein tota to ta ler Versager geblieben ist. Dieses Mißverhältnis muß aus-

33

geglichen werden. Es muß also in dieser Richtung über brückt, erweitert, nachgeholt werden. Aber das ist eine Frage des menschlichen mensc hlichen Bewußtseins, und es ist is t gar nicht nicht einfach, einfa ch, es den den Mensch Menschen en im Bewußtsein klarzumachen. Der eine erfährt es durch irgendwelche Lebensumstände früher, der andere später. Es kommt aber sehr darauf  an, daß daß wir es möglich mögl ichst st bald bald alle all e erfahren. erfahr en. Da Dafü fürr sollte soll te ein solches Mitteleuropäisches Forum da sein. Schließlich sollte sol lte ein solch so lches es Mitteleuropäisches Mitteleuropäisches Forum Forum als Prin Prinzip zip auch auch fähig fähig sein se in,, eines ein es Tages T ages ein Frei F reies es Außenpolitis Außenpolitisches ches Amt zu betreiben - also zu sagen: Was die Parteien ma chen, das kann kann für uns nicht nicht mehr verbindlich sei se i n! Wir Wir werden aufgrund des viel interessanteren Begriffes von Produktion vielleicht sehr anziehend wirken auf Menschen, die großen Einfluß haben in Ost und West, Wes t, Nord Nord un und Süd. Süd. Wir werden sie vielleicht an einen Tisch bringen können. Wir werden unter Umständen auch ein Schattenkabinett bil den müssen. Das sind alles Möglichkeiten, die daraus gene ge nerie riere ren n können. können. Vielle Vie lleich ichtt käme käme man man heute heute mit einem eine m Schattenkabinett sehr viel weiter als mit dem augenblick lichen Zustand innerhalb der Parlamente!" Ein Zuhörer Zuhörer fragt fragt nach den den Produktionsformen, in die sic s ich h menschliche Kreativität einbringen könne. Beuys: "Ja, das fehlt hier hi er noch. Man müß müßte te ganz ganz genau genau beze be zeic ich h nen, wie das Kapital, die menschliche Fähigkeit mit sei nem Produk Produkt, t, im Arbeitsfeld ge gest stel ellt lt ist, is t, also als o was dort dort notwendig wird von der Geldseite. Wenn dieses Geld er kannt ist als ein Störenfried im Wirtschaftsleben und er kannt ist als der Rechte bewirkende Urquell für alle Rech Re chts tspr proz ozes esse se,, dann wird es zu einem demokratischen demokratischen

34

Kreditsystem kommen. Das wird nicht verständlich, wenn man es nicht in einem Seminar immer wieder durchspielt. Ich nenne nur mal den Begriff! Dann wird es sich um Unter nehme nehmen n handel handeln, n, die frei fre i sind, wo die menschliche Krea Kr ea tivität die Hauptsache ist! Denn aus ihr erfließt ja das Kunstw Kunstwerk erk.. Und wir fordern fordern ja schlie schl ießl ßlic ich h vo von n unsere uns eren n Produ Produkt kten en die Kunstfähigkeit! Kunstfähigkeit! Wir wiss wi ssen en,, daß daß heute heute di die s e s Wirtschaftss Wirtsch aftssystem ystem,, das vom vom Profit getrieben getrieb en ist is t und an die Rentabilität des investierten Kapitals denkt und nur an das denkt: 90% der Produkte sind Schund! Wenn wir mit einem etwas wachen Auge durch die Straßen laufen und in die Schaufenster schauen: 90% aller Produkte brauchen wir nicht, und sie sind uns sogar schädlich. Das wird heute produz pro duzier iert! t! Das wäre anders and ers,, wenn wenn der Geldbegrif Geldbegrifff und der Kapitalbegriff auf auf der Höhe Höhe der Zeit e r s t einma ei nmall ge d a c h t würde, dann durch durch eine genüg genügend end große Anzahl Anzahl von Menschen d u r c h g e s e t z t , so daß er Best Bestan andt dtei eill und Regulativ einer Menschengemeinschaft würde. Ich glaube, ich muß muß jetzt jet zt schl sc hlie ieße ßen n und beda bedanke nke mich ganz herzlich für Ihr Zuhören und - das habe ich gespürt - für Ihr Beteil Bet eiligt igtsei sein n an dem, was ich versucht hab habee vorzu vo rzutra tra gen. Ganz herzli her zliche chen n Dank!" Dank!" - Beifall -

35

Photo: Peter Vlcek, 20. Januar 1985

Nachwort zur 3. Auflage "Aktive Neutralität" ist die einzigste unserer Beuys-Publikation lika tionen, en, die der Autor noch geseh ges ehen en un und für für gut gut befun den den hat. Wir Wir bela be lass ssen en sie s ie deshalb desh alb in der 3. Auflag Auflagee - auch auch formal - in ihrer ersten Gestalt. Der Vortrag, den den Joseph Beuys ein Jahr Jahr vor vor seinem sei nem Tod in unserer unser er Nachba Nachbarsc rschaf haftt am schwe s chweizer izer Bodenseeuf Bodenseeufer er g e  halten hat, hat, fand fand in einer eine r sehr se hr dichten, dichte n, man kann kann schon fast sagen meditativen Atmosphäre an einem Sonntagmor gen vor vor ca. 60 6000 aufmerksamen Zuhöre Zuhörern rn statt. sta tt. Dies Di esee In tensität tens ität hat hat sicher sich er dazu dazu beigetrage beige tragen, n, daß der Vortrag Vortrag zu einem Kleinod unter den Beuys-Vorträgen geriet. Wenn man sich mit Beuys beschäftigt - und dazu wollen wir möglichst gutes Material zur Verfügung stellen legt man sich u. U. die Frage vor, wie man im Sinne dieser Ansätze Ans ätze un und Ideen Ideen tätig tä tig werden kann. kann. Sicher Sich er wird jeder für für sich sic h eine eigen ei genee Antwo Antwort rt finden. Wa Wass uns betrifft betrifft also die Freie Volkshochschule Argental als FIU-Zweig stelle - so haben wir die Veranstaltungsreihe "Studien gang Soziale Sozia le Skulp Skulptu tur" r" einge ein geric richt htet, et, um das angedeutete angedeutete Arbeitsfel Arbei tsfeld d möglichs mögl ichstt vielfäl vie lfältig tig bearbeiten zu könn können en.. Darüberhinaus ist seit 1987 der "Omnibus für Direkte Demokratie" als fahrende Plastik der Freien Internatio nalen Universitär FIU) unterwegs, um der Idee der direk ten Mitgestaltung in Rechtsfragen auf gesamtgesellschaft licher Ebene zu mehr Bewußtsein zu verhelfen. Im Sinne von Beuys weiterzuarbeiten heißt nicht (platt und verkürzt verkürzt gesagt): gesagt) : Fettecken Fettecken machen. Vielmehr Vielmehr gilt e s , diejenigen ideellen Kraftquellen aufzuspüren und zu er forsch for schen, en, aus denen denen auch er geschöpft hat, um daraus daraus die jeweils eigenen Gestaltungen zu entfalten. Rainer Rappmann, Winter 1989

38

Freie Volkshochschule Argentai Eigene Publikationen: Johannes Stüttgen PROFESSOR LAG DER LÄNGE NACH IN MARGARINE Über den Erweiterten Kunstbegriff und Filz und Fett von Joseph Beuys, ein Vortrag am 14. März 1983 in Bregenz, DIN A4-Broschüre, 40 Seiten, 14 Zeich nungen vom Verfasser, 7 Photos, ISBN 3-926673-00-1, vergriffen Joseph Beuys AKTjVE NEUTRALITÄT Die Überwindung von Kapitalismus und Kommunismus Ein Vortrag mit Diskussion am 20. Januar 1985 in Rohrschach/Schweiz, DIN A5-Taschenbuch mit zwei Photos, 40 Seiten, 3. Auflage, Fadenheftung ISBN 3-9 2667 3-0 1 -X 8,— DM Joseph Beuys EIN KURZES ERSTES BILD VON DEM KONKRETEN WIRKUNGSFELDE DER SOZIALEN KUNST Rede gehalten in Wangen/Allg. am 10.2.1985, DIN A5-Taschenbuch mit zwei doppel seitigen Abbildungen, 32 Seiten, Fadenheftung, 2. Auflage, ISBN 3-92 6673 -02- 8 10,80 10,80 DM Johannes Stüttgen DAS WARHOL-BEUYS-EREIGNIS drei Kapitel aus: Der ganze Riemen 2. Auflage (original reprint mit einem Vierfarbnachdruck des Beuys-Multiples Nr. 235), DIN A4-Broschüre, zwei Abbildungen, 25 Seiten ISBN 3-92 6673 -03 -6

10,— DM

Johannes Stüttgen FREIE INTERNATIONALE UNIVERSITÄT Organ des Erweiterten Kunstbegriffs für die Soziale Skulptur eine Darstellung der Idee, Geschichte und Tätigkeit der FIU, 2. erweiterte und auf den aktuellen Stand gebrachte Auflage, DIN A5-Taschenbuch, 51 Seiten, eine farbige Ab bildung auf dem Umschlag ISBN 3-92 6673 -04- 4 12,— DM Joseph Beuys.Bernhard Blume.Rainer Rappmann ZWEI GESPRÄCHE ÜBER BÄUME vom 24.4.1982 in Bonn und vom 26.8.1982 in Kempten/Allgäu, Herausgabe anläßl. der Pflanzung der letzten von 7000 Eichen in Kassel, 60 Seiten, 20 Abbildungen, DIN AS-Taschenbuch, Fadenheftung ISBN 3-9 266 73-0 5-2

17,80 17,80 DM

Wilhelm Schmundt ZWEI GRUNDPROBLEME DES 20. JAHRHUNDERTS Die Materie und ihr Ursprung — Der soziale Organismus und sein Krankheitszu stand —biographischer Teil DIN A5-Taschenbuch, Bildskizzen und 3 Photos, 80 Seiten, Fadenheftung ISBN 3-92 6673 -06 -0 16,— DM Weitere Publikationen in Vorbereitung Bezugsquelle: FlU-Versand der Freien Volkshochschule Argental e.V. Engetsweiler Str. 24, D-7988 Wangen-4, Tel. (0 75 28) 77 34

FlU-Versand Volker Harlan, Rainer Rappmann, Peter Schata SOZIALE PLASTIK — Materialien zu Joseph Beuys 3. erw. Aufl., Achberg 1984, 160 S., viele Photos u. Zeichnungen, Werk- und Stichwortverzeich nis, nis, zwei Aufsätze und ein Vortrag von Joseph Beuys 29 , — DM DOCUMENTE NR. 1 Abendunterhaltung mit Joseph Beuys am 5. März 1977 in Hamburg mit Wissenschaftlern, Jour nalisten, Künstlern, Aufmachung in Zeitungsart, gefalzt, 24 Seiten, 17 Abbildungen, zwei Aufsät ze von Peter Schata 7,— DM Joseph Beuys AUFRUF ZUR ALTERNATIVE Erstveröffentlichung in der Frankfurter Rundschau vom 23. Dezember 1978, DIN A5-Format, ge falzt, 12 Seiten 2, — DM Johannes Stüttgen ÜBER JOSEPH BEUYS UND JEDEN MENSCHEN, das Erdtelephon und zwei Wolkenkratzer; über 7000 Eichen, 7000 Steine und ein schwarzes Loch ein Vortrag am 5. Juni 1982 in Hamburg, 2. Auflage, DIN A5-Broschüre mit Zeichnungen vom Verfasser Verfasser und und der Originalgraphik-Postkarte Originalgraphik-Postkarte „Cosmos und D ami an" von Joseph Beuys sowie sowie zwei Abbildungen, Abbildungen, 12, — DM Volker Harlan WAS IST KUNST? — Werkstattgespräch mit Beuys (vom 23. April April 1979), 1979 ), 50 Abbildu ngen, 124 Seiten, Seite n, vier Aufsätze von V. Harlan Harla n

29, 80

Fernando Groener u. Rose-Maria Kandier (Hrsg.) 7000 EICHEN — JOSEPH BEUYS mit Beiträgen von J. Beuys, J. Stüttgen, R.Thönges-Stringaris, K.H. Hülbusch, N. Scholz, S. San der, F. Dahlem u.a., viele Photos, Abb. u. Zeitungsausschnitte, Chronologie 1982—1987, 263 Sei ten 34 — DM Johannes Matthiessen, Ingo Nussbaumer, Rainer Rappmann, Bernd Volk HOMMAGE Ä JOSEPH BEUYS Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie N, Wien vom 20.Okt. - 19.Nov. 87, 32 Sei ten, 28 Abb., Format: 21,2 x 21,2 cm , brosch., Auslieferung auch für Buchhandlungen 11,80 DM Johannes Stüttgen ZEITSTAU — Im Kraftfeld des Erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys 7 Vorträge, Vorträge, 75 Abb., 54 Figuren Figuren (Zeichnungen), 192 Seiten, kart. kart. DIN A4-B uch 48 ,— DM Dickhoff, Stüttgen JOSEPH BEUYS — Zeichnungen, Skulpturen, Objekte Katalog Katalog zur gleichnamigen Ausstel Ausstellung lung in Düsseldorf Düsseldorf (25.9. (25. 9. - 22.1 2 2.1 2.88), 2.8 8), J. Stüttgen: Gespräch ("Im Zentrum der Installation") sowie ein Aufsatz ("Die Stempel von J. Beuys"), größtenteils farbige Abb. aller 102 Ausstellungsobjekte, Ausstellungsobjekte, 21 4 Seite n, Leinen 78 ,— DM Wilhelm Schmundt ERKENNTNISÜBUNGEN ZUR DREIGLIEDERUNG DES SOZIALEN ORGANISMUS Durch Revolution der Begriffe zur Evolution der Gesellschaft 2. erw. Aufl. 1982, vierfarb. Titelillustration von J. Beuys: „Die Wärmezeitmaschine in der Ökono mie ", 252 Seiten, tb, Zeichnungen von W. Schmundt 17,50 DM Wilhelm Schmundt ZEITGEMÄSSE WIRTSCHAFTSGESETZE Über die Rechtsgrundlagen einer nachkapitalistischen, freien Unternehmensordnung Taschenbuch, Taschen buch, 70 Seiten, Seite n, Bildskizzen 6,— DM Und viele weitere Produktionen, z.B. Original Beuys-Multiples, Postkarten, Plakate, Aufkleber, Stem pel, Kassetten Kassetten . . . Fordern Sie für 2, — DM in Briefmarken unseren Gesamtkatalog an!

Bezugsquelle: FlU-Versand der Freien Volkshochschule Argental e.V. Engetsweiler Str. 24, D-7988 Wangen-4, Tel. (0 75 28) 77 34

Rhea Thönges-Stringaris

Letzter Raum Joseph Beuys: dernier espace avec introspecteur

.Mit Fotos von Mathias Bendau. 64 Seiten, mit 42 Fotos, kart. DM 29,ISBN 3-7725-0864-2

Letzter Raum

Joseph Joseph Beuys: Beuys: dernier d ernier espace avec av ec introspecteur introspecteur Vertag Freies Geistesleben 

Die große Rauminstallation «dernier espace avec avec in trospecteur» (entstanden 1964-1982) fordert den Betrachter heraus: Gelingt es, an diesem Kunstwerk unsere Gedan ken so in Bewegung zu bringen, daß das Befremdliche, das Unverständliche sich zu Sinn, zu Einsicht Einsicht verwande lt? Rhea Thönges-Stringaris nähert sich diesem zentralen Werk von Joseph Beuys mit unvoreinge nommenem Blick: sorgfältig be schreibt sie, was sie sieht; feinsin nig folgt sie sie den Kräftelinien Kräftelinien un d Bewegungsrichtungen, die an den Gegenständen zum Ausdruck kommen. Stück für Stück er schließt sich ihr - und damit dem Leser, der diesen Gedankenpro zeß miterlebt - ein Werk, das sich sowohl auf ästhetischer als auch auf gedanklicher Ebene zu einer einheitlichen, in sich ge schlossenen, aber ste stets ts nach voll ziehbaren Wirkung zusammen fügt. Aus diesen Erkundungen im «Letzten Raum» eröffnet Rhea Thönges-Stringaris eine grund sätzliche Einsicht In das Beuys-

sche Kunstschaffen und stellt an hand einiger beispielhafter Werke und Projekte seine Absichten und Wirkrichtungen dar. Das «Orga nische» des Gesamtkunstwerkes vo n Joseph Joseph Beuys Beuys wir d so unmit telbar anschaulich.

VERLAG FREIES

GEISTES LEBEN





















JOHANNES STÜTTGEN

ZEITSTAU IM KRAFTFELD DES TEN KUNSTBEGRIFFS VON

JOSEPH BEUYS URACHHAUS

192 Seiten, 75 Abbildungen, 54 Figuren, kartoniert DM 48,—   Johannes Stüttgen,

Beuys' Assistent und engster

  re, spricht in diesen sieben

Vorträgen aus dem

Vertrauter durch fast 20 JahTodesjahr von Joseph Beuys

über ihn nicht nur als Kenner, sondern als jemand, der uns auf präzise Beob  achtungen

und auf die notwendige eigene Gedankenbildung aufmerksam macht,

  die allein die scheinbar unüberwindbare Kluft zwischen  

brücken

kann.

  Es ist unbestritten,   zen,

Werken und Ideen über-

daß sich Beuys'

den Erwartungen an Schönheit,

Werke der leichten Aneignung widersetTrost und bergenden Schein,

denn der

  Hinweis auf die Häßlichkeit und den Tod ist ihnen allen gemein. Aber erst die   Begegnung mit dem

Tod,

der

Vorblick auf das sichere eigene Lebensende mit

  seinen Verlusten und seiner Einsamkeit können aus freien Stücken den Wunsch entstehen lassen,   blicken zu

auf das gelebte Leben als auf eine vollendete Gestalt zurück-

wollen

wie auf die Skulptur eines Künstlers.

Urachnaus TT

T V VE E RL AG "|

1

DER PRIMAT Stellen wir uns einmal vor, der Mensch, die Menschheit wür de sich in einen ganz reinen, seelischen Zustand versetzen, d.h. sie würde sterben, so würde sie sich damit noch keines wegs außerhalb des Wirtschaftlichen befinden. Die Freiheit, die Gleichheit, die Brüderlichkeit -das Kapital- gelten auch im Übersinnlichen, ja - sie sind geradezu übersinnliche Substanz formen, sind Lebewesen, sind Wirklichkeiten, weil sie Ideen sind.

ZUR AKTIVEN NEUTRALITÄT Stellen wir uns einmal vor, alle Menschen deutscher Zunge würden sich in einen ganz seelischen, aktiven Zustand brin gen, so wäre das Gewollte, d.h. die aktive Neutralität, er reicht. Aber sie hätten es nach den Gesetzen eben dieses rei nen Seelischen nicht etwa für sich selbst erreicht, sondern für alle anderen Völker.

Joseph Beuys, 20. Januar 1985, Rorschach/Schweiz



FREE INTERNATIONAL UNIVERSITY

View more...

Comments

Copyright ©2017 KUPDF Inc.
SUPPORT KUPDF