Miller C. Itineraria Romana. Römische Reisewege an der Hand der Tabula Peutingeriana (1916)

March 5, 2017 | Author: serge57 | Category: N/A
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an edition of the tabula peutengeriana with commentary...

Description

ITINERARIA ROMANA RÖMISCHE REISEWEGE AN DER HAND DER TABULA PEUTINGERIANA DARGESTELLT VON

KONRAD MILLER MIT 317 KARTENSKIZZEN UND TEXTBILDERN

MDCCCCXVI VERLEGT VON STRECKER UND SCHRÖDER IN STUTTGART

ALLE RECHTE VORBEHALTEN

i Strecker und Schröder in Stuttgart auf hol/freiem Papier der Papierfabrik Bohnenberger and Co., Niefern (Baden) Die Klischees lieferte die Firma Weinwurni und Hafner in Stuttgart

Vorrede EB sind über 30 Jahre verflossen, seit ich zum erstenmal jj über die Tabula Peutingeriana geschrieben habe. Im Dezember 1887 folgte meine erste Ausgabe derselben mit Begleitworten | unter dem Titel „Die Weltkarte des Castoriusu, deren wesent- j licher Inhalt hier in der Einleitung wiedergegeben wird. Karte I und Text fanden viele Anerkennung, der letztere jedoch, soweit er herrschenden Anschauungen entgegentrat, stieß auf eine nicht große, aber schroffe und geschlossene Gegnerschaft. Der i| Kommentar zur Tabula war schon damals im Entwürfe fertig, jj Aber die Angriffe veranlaßten den Verfasser zum eingehenden Studium der alten Weltkarten, vom Mittelalter zurückgehend bis zu den römischen und griechischen Klassikern. So reiften als Frucht zehnjähriger Arbeit die Mappaemundi 1895/98. Die Grundzüge der römischen Weltkarte schienen als un­ anfechtbares Ergebnis festgelegt zu sein, insbesondere daß die römische Weltkarte geostet war, keine richtigen Ver­ hältnisse, keinen Maßstab, kein Gradnetz hatte, sondern nur eingeschriebene Größenangaben enthielt, aber schön gemalt und reich mit Bildern geschmückt war und darum trotz ihrer Un­ wissenschaftlichkeit viel bewundert wurde. Seit dem Erscheinen der Mappaemundi war meine Muße­ zeit lange anderweitigen Arbeiten gewidmet. Jene aber haben inzwischen in verschiedenen Ländern neue Arbeiten hervor­ gerufen. Nur in unsere Alt-Philologenkreise haben sie, wie die Tabula, nie richtigen Eingang gefunden. Wohl sind die Ergebnisse, welche wir im VI. Heft der Mm über die Ent­ wicklung des alten Erdbildes erzielt haben, nirgends und in keiner Weise zu entkräften versucht worden. Es handelt sich um ein« E n t w i c k l u n g bei den Griechen und bei den Römern, welche stufenweise fortschreitet, und eben deshalb ist jeder Versuch, darüber hinwegzukommen, vergeblich. Trotzdem sagt Schanz, in welchem ich die Verkörperung der gegnerischen Anschauungen erblicken kann: „Die Welt­ karte des^Agrippa war die großartigste Leistung der Römer aufdemGeb' t der Geographie"; „sie enthielt das ungeheure Material, welches die Römer im Lauf der Jahrhunderte an­ gesammelt hatten" (Litgsch. 1460). Zwischen dieser Auffassung und der unserigen ist eine unüberbrückbare Kluft. Auch in der Entwicklung des römischen Weltverkehrs bedeutet Augustus nicht den Höhepunkt, sondern den allerdings kräftigen Anfang. Wer auf dem Standpunkt von Schanz und Gleichgesinnten steht, den habe ich zum voraus als Gegner auch meines neuen Werkes zu betrachten. Mit einer gewissen Zurückhaltung sieht man da auf die vermeintlichen Zerrbilder von alten Weltkarten, aber ebenso auf die hier behandelten Produkte der spätrömischen Zeit herab, welchen man allen wissenschaftlichen Wert ab­ sprechen und welche man am liebsten in das christliche Mittel­ alter verweisen möchte (wie ja Elter tatsächlich versucht hat). Aber es sind unentbehrliche Glieder und notwendige Stufen in der Entwicklung der Erdkunde und des Weltverkehrs bei den Römern. Sie entsprechen nicht gewissen Phantasiegebilden, aber sie bringen der wissenschaftlichen Ehre der Römer keinen Eintrag und zeigen uns den römischen W e l t v e r k e h r erst in seiner ganzen Größe und W i r k l i c h k e i t .

Hier sind keine Nebelgebilde, hier sind 5000 römische Ruinen­ stätten als Zeugen, teils bekannt, teils noch aufzudecken, aber alle bis auf wenige Meilen im Umkreis lokalisiert, gleichmäßig verteilt über alle Länder von Cadiz bis zum Ganges, vom Romanwall in England bis zum Oued Djedi in der Sahara, alle durch noch vorhandene und nachweisbare Kunststraßen mit­ einander verbunden, durch viele Tausende von Inschriften mit Namen, Datum und Zahlen bestätigt. Das vorliegende Werk, in dem zum erstenmal dieses Material zusammengestellt ist, war ein Bedürfnis. Otto Hirschfeld hat vor einigen Jahren in einem Aufsatz über die römischen Meilensteine ausgesprochen: „Bei dem jetzigen Stande unserer Kenntnis des Orbis Romanus und nach fast erfolgtem Abschluß der lateinischen Inschriftensammlung wäre eine zusammen­ fassende Untersuchung und kartographische Darstellung der Wege des Römerreiches eine dringende und ohne große Schwierigkeit zu erfüllende Forderung der Wissenschaft. Erst dann wird man ganz ermessen können, eine wie großartige Kultur­ arbeit das Kaiserreich noch in den wirren und ver­ z w e i f e l t e n Z e i t e n des N i e d e r g a n g s und der Auf­ l ö s u n g der a l t e n W e l t für den Orient und den Occident durch Schaffung der Reichsstraßen geleistet hat, die im ganzen Mittelalter und vielfach noch heute die großen Adern des Verkehrs geblieben sind." Hier wird das Gewünschte geboten; ob es befriedigt, haben andere zu entscheiden. An Fleiß und gutem Willen hat es nicht gefehlt. Aber die Arbeit ist eine übergroße, und schon viele sind vor ihr zurückgeschreckt. Man denkt wohl an eine Teilung der Arbeit, aber die Einheitlichkeit und Übersichtlichkeit darf nicht darunter leiden. Auch ich habe mehrmals versucht, jüngere Kräfte beizuziehen. Aber selten hält einer so lange aus, bis ihm ein selbständiges Urteil zugetraut werden kann, und in allen Fällen mußte ich das Material selbst so durch­ arbeiten, daß ich die Ansetzungen vertreten kann. Dankbar gedenke ich der Mitarbeit der Herren Dr. Gebhard Steinhäuser, Dr. Hans Wülk sowie der zeichnerischen Beihilfe von Hans Vatter, Hermann Dengler und Fräulein Lydia Schäfer, welche sich mit Liebe in ihre Aufgabe eingearbeitet haben. In der allgemeinen Anlage und Übersichtlichkeit dürfte nicht gar vieles fehlen, und ich hoffe, daß der verständige Benutzer des Werkes die Zusammendrängung des Stoffes in einen handlichen Band mit den notwendigen Indices und den unentbehrlichen Quellen, sowie die kartographische Darstellung des ganzen Materials zu schätzen wissen wird, und daß darum kleine Ver­ stöße, welche nicht fehlen können, nicht allzu strenge Be­ urteilung finden. Um unser Bild des römischen Weltverkehrs vollständig zu machen, mußte auch das f e h l e n d e S e g m e n t der Tabula mitverarbeitet werden, und ebenso stellte sich heraus, daß das Itinerarium Antonini sowie die kleineren Itinerarien nicht entbehrt werden können. Wir haben uns bei diesen aber auf das Notwendigste beschränkt und wollen der längst in Aus­ sicht gestellten Neuausgabe und kritischen Verarbeitung der Itinerarien nicht hinderlich sein.

Vorrede — Abkürzungen

IV

Man verkenne nicht, daß unsere Hauptaufgabe nicht in der Feststellung der einzelnen Stationen liegt, in welcher jeder Tag neue Funde und Ergebnisse bringen kann und wirklich bringt, sondern in der Darstellung des ganzen Straßennetzes und in der Zusammenfassung des Ganzen. Diese wird dem Spezialforscher, welcher die Straße selbst und die einzelnen

Stationen festzustellen hat, die Arbeit erleichtern, nicht selten neue Gesichtspunkte eröffnen und ihn vor Irrgängen bewahren. Wir aber sind wiederum dem Spezialforscher für jede Richtig­ stellung oder Ergänzung sehr dankbar und würden dadurch vielleicht in nicht ferner Zeit in den Stand gesetzt, einen wertvollen Nachtrag bringen zu können.

S T U T T G A R T , den 18. Januar 1916. K.

MILLER

Abkürzungen o. N. ohne Namen u. a. und andere it. item j. jetzt a. anno MA Mittelalter mp milia passuum, röm. Meile (1480 m, l1/» km) 1 Lenge (2220 m, V/% Milien) st Stadium (180 m); 1 mp = 8 st. p, par Parasange (6 km, 4 mp) fl. flumen fl' fluvius

I,Iss Inschrift, Inschriften col. colonia mun. municipium civ. civitas [ ] Ergänzungen der Ta () Namen des It (besonders auf Karten) X Fundort von Meilensteinen auf den Karten im Index: Ergänzungen p. LXXV E

Abulf Abulfeda Am Ammianus Marcellinus, Karten Mm VI; ca. 365 n. Chr. Ar Arrian Periplus Ponti Euxini, ed. Müller Ggm. Au Ausonius Be Beatuskarte, Mm I Ca CastoriuB Call Pseudo-Callisthenes Co Karte der Cottoniana, Mm HI ColTong Columna Tongrensis Dm, Dv Dimensuratio und Divisio, ed. Biese Dn Dionysii Periegesis, Karte Mm VI Eb Ebstorfkarte, Mm V Edr Edrisi a. 1154, ed.Jaubert 1836; Geographus Nubiensis, Paris 1619 Eu Eusebius Hieronymus, Onomasticon Exp Expositio totius mundi et Gentium, ed. Riese Greg Gregor Gregorius TuronenBis Gu Guido Geographica, ed. Pinder et Parthey Gv Gervasius Tilburiensis, Otia imperialia, a. 1211 Hd Herodot

Hf Hi Hl Hn Ho

Herefordkarte, Mm IV 1. 2 Hieronymuskartcn, Mm ÜI Hierocles Synecdemus, ed. Parthey Karte des Heinrich von Mainz, Mm DU Julius Honorius Cosmographia, ed. Riese, Karte Mm VI Ig 1—4 Itineraria Gaditana 1—4, p. LXXI Jord od. Jörn Jordancs, Jornandes Is Isidor Hisp. Etymologiae (Origines) It Itinerarium Antonini, p. LV It ma Itinerarium Maritimum, p. LXVII It AI Itinerarium Alexandri Lb Karte des Lambert Audomariensis, Mm DU Hb Gen über Generationis, ed. Riese LV Latcrculus Veronensis, ed. Seeck (297 p. Chr.) Md Karte von Madaba, Mm VI Ml Pomponius Mela ND Notitia Dignitatum, ed. Seeck nc Notitiac episcocorum, ed. Parthey ng Notitia Galliarum, ed. Seeck Or Orosius Cosm., ed. Riese Paul D Paulus Diaconus

C I L Corpus Inscriptionum Latinarum CI G Corpus Inscriptionum Graecarum Kai Kaiinka, Antike Denkmäler in Bulgarien 1906 Forb Forbiger, Hdb. der alten Geographie, 3 Bde.

Garns Ggm Glm IR Kiep

Ausgaben der Tabula Peutlngerlana (nur in den Fußnoten zitiert):

Hu Bt Bg Ve Seh Pd Ma Kt Dj Mi

Kopie v. Hummelberg 1526 Bertius, Kupfer 1598 Bergier, Kupfer 1653 Weiser 1632 Scheyb 1753 Podocatharus 1809 Mannert 1824 Katancsich 1825 Desjardins 1869 Miller 1887

Alte Schriftsteller und Karten Per Periplus Maris Erythraei, ed. Müller PI Plinii Historia Naturalis Proc Erocopius PS, Pol Sil Latcrculus Polemii Silvii, ed. Seeck (ca. 385) Ps Psalterkarte, Mm ICE Pt Ptolemaus Text und Karten Ra Ravennatis Anonymi Cosmographia, ed. Pinder et Parthey So Solinus Memorabilia, cd. Mommsen St Strabo Stad Anonymi Stadiasmus maris Interni, ed. Müller Steph Stcphanus Byzantinus Ta Tabula Peutingeriana cd. Miller; die lat. Ziffern bedeuten das Segment (I—XV), die deutschen die 5 Abteilungen derselben. Außerdem werden zitiert Agath(emerus) Cae(sar) Dio(cassius) Cic(ero) (Diod)or Erat(osthenes) Eum(enius) Just(inus) Li v(ius) Lucan(us) Marc(ianus Capeila) Mart(ialis) Sid(onius ApollinariR) Sal(lustius) Suet(onius) Tac(itus) Vib(iua Sequester) Vop(iscus) u. a.

Neue Schriftsteller ser. epp Garns, Series Episcoporum 1873 I Müller, Geographi Graeci minores, 3 Bde. j Mm Geographie Latini minores, Riese 1878 I RKp Miller, Itineraria Romana Kiepert, Heinrich, Formae Orbis Antiqui |

1892, Forts, von R. Kiepert, unvollendet Miller, Mappae Mundi I—VI, 1895—98 Richard Kiepert, Atlas von Kleinasien u. a.

Wir geben hier eine Zusammenstellung, wo 1. die Übersichtskarten, sog. Fahrpläne, 2. die Wiedergabe der Ta in unserem Werk zu finden ist und 3. in welchem Band des C I L man die Inschriften findet.

1. Fahrpläne: Karte . . . 2. Abdruck der Ta: Karte. 3. Band des C 1 L

. . .

I Brit.

II Gall.

i n Hisp.

IV Ital.

V Illyr.

VI Balkan

VIII—IX Asia

X Orient

2 1

12 8/11

42 41/48

57/58 51/56

114 115/117

151 170 180 148/150

202 203/208

243 244 206/208 Paläst. 257

— 270/272

281 281 1/10 lMarokk.294

xni

n

V IX X und XI

ni

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XH(Narb.)

XI Ägypt. Xn Africa i

Beim Auftuohen der Wegstrecken halte man sich stets an den „ F a h r p l a n " des betreffenden Landes, suche hier die Nummer der Strecke und dann im Texte die Strecke selbst. Bei den großen Strecken, welche durch mehrere Diözesen verlaufen, mußte die Reihenfolge manchmal durchbrochen werden.

Inhalts -Verzeichnis Allgemeiner einleitender Teil Vorwort Abkürzungen Inhalte-Verzeichnis Einleitung: Geschichte deB römischen Straßenbaues, Meilensteine Entstehung der Itinerarien und deren Sammlung

Seite EU IV V—VII VHI XI

I. Die Weltkarte des Castorlus (Tabula Peutlngerlana): A. Die K o p i e in W i e n : 1. Geschichte der Ta, Celtes. Her­ kunft der Ta, Peutinger, Welser, Prinz Eugen, Hofbibliothek 2. Gegenwärtiger Erhaltungszustand 3. Charakter und Alter der Schrift (wahrscheinlich 11. Jahrhundert), Zusätze eines K o r r e k t o r s , Peutingers 4. Die Treue der Abschrift: a) Schreibfehler, falsche AbSetzungen, fehlende Namen, fehlende Bilder und Zahlen, Nachlässigkeiten, Wieder­ holungen, falsch. Verbindungen b) Interpolationen 5. Die Ausgaben: a) Die Kopie Hummelbergs b) Die 2 Fragmente, Schedae c) Vollständige Ausgaben

YTTT XVI XVII

XVm

Seite B. Das Original — Das Werk des Castorius: 1. Castorius, der Verfasser. Das XXVI I. Segm. (Titel fehlt, Zitate des Ravennas, dessen Karte w a r nicht rund, nicht vollständiger, w e r w a r Castorius? bisherige Namen der T a 2. Die Zeit der Abfassung c. 360 XXIX (365/366 n. Chr.?), die 3 Kaiser­ residenzen, die Bilder 2. Ranges, die übrigen Bilder und Namen, christliche Zeichen, die Reich sgrenzen am Rhein, an der Donau, in Dazien, im Orient; die Pro­ vinzeinteilung, Sprachweisc der Ta, das vollendetste Itinerarium 3. Quellen des Castorius: a) Weltkarte des Beatus und Gervasius XXXVI b) Die Itinerarien XXXVII

XIX

4. Zweck und Bedeutung der T a : Streifenform absichtlich — nicht offiziell — nicht vollständig — trotzdem wertvoll — Inhalt

XX YYTT XYTTT

C. A n h a l t s p u n k t e z u m V e r ­ s t ä n d n i s des I n h a l t s : 1. Die vermutliche Entstehung der Itinerarweltkarte

XXXIX

XL

2. Die Anlage der Karte im all­ gemeinen 3. Die bildliche Ausstattung: Städte­ bilder, Tempel, Bäder, Seehäfen, Leuchttürme, Altäre, Beisatz ad

4. Die Maße der Ta

XLI

XLHI

XLVm

5. Sonstige Eigentümlichkeiten Orbis tripartitus, Wiederholun­ gen ; verschiedene Einteilung der Ta, zuerst in 5, dann in 10 Abschnitte

L

6. Zum Verständnis der Schrift LH Kommentare, Literatur LEI II. Das Itinerarlum Antonlnl LIV Text desselben LV LXVH III. Das Itinerarlum Marltlmum IV. Itinerarlum tllerosolymltanum Lxvm V. Itlnerarla dadltana LXXI VI. Die kleineren Itinerarien: 1. 2. 3. 4. 6. 6. 7. 8.

Die Säule von Tongern Das Itinerarium Cappadociae Der Stein von Polla Die Steine von Antun Der Stein von Mainz Der Stein von Spalato Gefäß von Froxfield Die Wegsäule von Vatari Die Steine von Nimes u. Alichamps Ergänzungen Unsere Aufgabe

Lxxn Lxxm Lxxm LXXTV LXXTV LXXTV LXXV LXXV LXXV LXXV LXXVI

Spezieller Teil Spalt«

1. Britannien: DloecesJs Brltannlarum (Karte 1—7)

1—18

Quellen Rdmerstraßen, Meilensteine Strecke 1 Isca Dumnoniornm Caleba Clevo l8caAugustaClanoventaSerduno l a Regentium Isca Augusta Muriduno „ 2 Mediolano Seguntio „ 2 Lemanio Londinio Camborico Lindum Eburacum Lagubalio „ 2 a Caleba Londinio Lindum „ 2 b Utriconio Lectoceto „ 2 c Mancuni Eburacum Pretorio „ 2 d Cataractonio Bremenio Physische Geographie

1 4 8 14 15 15 20 21 22 22 21

II. (hüllen: Dloecesls Oalllarum (Karte S-40) 25—144 Gallische Civitates 25 Leugen- und Meilensteine 32 Alpenübergänge 82 Vergleichung des It 87 Strecke 8 Lugduno Noviomagi Colonia Bingium Argentorate Cambete Arbor felix 39 „ 4 Lugduno Noviomagi Atuaca 57

Spalte Strecke 5 Gesogiaco Bacaco Colonia 59 „ 6 Gesogiaco Castello Tervanna Camaraco Durocortoro Tullio Ar­ gentorate 62 „ 7 Gesogiaco Sammarobriva Duro­ cortoro Vesontine In Summo Pennino Augusta Pretoria 67 „ 9 Sammarobriva Camaraco Bacaco Durocortoro 76 „ 10 Agrippina Durocortoro 76 „ 11 Agrippina Augusta Tresvirorum Tullio Cabillione Lugduno Arelate Masilia 77 „ 12 Bingium Aug. Tresvirorum (Du­ rocortoro) 88 „ 14 Gesogiaco Tervanna Casaromago Calagum Agetincum Augustodunum Foro Segustavarum Segoduni Bibona Tolosa Benearnum Aquis Terebellicis 89 „ 15 Calagum Aug. Bona Autessio Duro 99 „ 16 Casaromago Luteci Cenabo Degetia Lugduno Vigenna Brigantione 99 „ 17 Gravinnum Brevoduro Subdinnum Casaroduno Burdegalo To­ losa Narbone 102

Spalte Strecke 18 Brevoduro Ratumagus Luteci Aug. Bona 110 „ 19 Alauna Subdinnum 110 „ 20 Coriallo Condate 111 „ 21 Reginca Casaroduno Avaricum Aug. Dunum 112 22 Gesocribate Portunamnetu Lemnno Aug. Nemetum 115 „ 23 Portunamnetu Juliomago Cenabo Aug. Bona 117 ., 24 Degetia Aquis Nisincii Aug. Dunum 117 „ 25 Aquis Terebellicis Burdegalo Ausrito Aug. Ncmeto Ariolica Cabillione Vesontine Cambete 117 „ 26 Pretorio Avaricum 120 „ 27 Avedonnaco Ausrito 120 „ 28 Mediolano Sancorum Vesonna 121 ., 29 Aginnum Diolindum Bibona 121 „ 30 Aquis Terebellicis Tolosa 121 „ 31 Segoduni Cesserone 122 „ 82 Vigenna Aventicum Augusta Ruracum 123 „ 38 Abiolica Aventicum Vivisco 126 „ 34 In summo Pyreneo Narbone Arelato Foro Julii Antipoli 127 „ 85 Masilia Aquis Sestis Reis Apollinaris Foro Julii 132

Inhal ts-Verzeichnis

VI Spalt«

Strecke 36 Arclato Brigantionc „ 37 Valentia Vapincum 38 Vigenna In Alpegraia Aug. Pre­ toria Physische Geographie: Provinz- und Volksnamcn Flüsse Gcbirgo Inseln I I I . Spanien: Dloecesls Hlspanlae

Spalte 133 Rätien: 135 Strecke 42 Vindonissa Samulocenis Kegino Castcllum Bolodurum 259 136 „ 43 Ad Lunam Augusta Vindclicum Vetonina Verona Hostilia Ra137 venna 269 141 Via Claudia 280 142 71 Brigantio Abodiaco Ivavo 281 144 .. 71 71a Camboduno Augusta Vindelicum 285 71b Vemania Navoe 285

(Karte 41-51) 146-188 Quellen 145 Meilensteine 146 Strecke 14 Olisipona Aug. Merita Toletum Complutum Caesaraugusta Benearno 149 „ 14a Asturica Brigicon Ocelodorum Aug. Merita Hispalis Bepsipon 152 „ 14b Biminatium Brigicon Caesar­ augusta Tarracona 156 „ 14 c Salatia Ebora Augusta Merita Corduba Malaca 158 161 „ 14 d Ebora Pace Onoba Italica „ 14 e Pace Italica Antigaria 161 14 f Aug. Merita Astigin 162 „ „ 14g Toleton Laminium Marimana und Lebinosa 163 ,, 25 Olisipona Aug. Bracaria Bergidum Asturica Palentia Pampelona Aquis Terebellicis 164 „ 25 a Aug. Bracaria Arae Bricantia Ossaron Pompelone 171 „ 25 b Ina Bergidon Interamnum Camala 172 „ 25 c Luco Astorum Legio Intercatia Titulcia Complutum Puteis Saltis 173 174 „ 25 d Virovesca Caesaraugusta „ 25 e Pompelone Caesaraugusta Contrebia Saguntum 174 176 „ 25 f Contrebia Intibili „ 34 Caditana (Gades) Hispalis Cor­ duba Castulone Saguntum Tarra­ cona In summo pyreneo 176 M 34a Olisipona Caditana Belone Ma­ laca Carthago Partaria Adaras 183 Physische Geographie: Flüsse 185 Gebirge 187 Inseln 188 IV. Italien: Dloecesls Itallae (Karte 52—113 a) 189-412 Fehlerhafte Darstellungen auf der Ta 190 Alter der Straßen 191 Alpenübergänge 193 Apenninenübergänge 194 Vergleichung des It 200 Strecke 3 ArborfelixClavennaMediolanum Placentia Arimino Fano Ancona Siponto Brindisi Portum Salentinum 201 ,, 7 Augusta Pretoria Ticeno Pla­ centia 224 16 Brigantione In Alpe Cottia Segusione Augusta Taurinorum Dertona Placentia 228 „ 84 Antipoli Vadis Sobates Genua Pisis Populonio Gravisca Roma 232 R o m a , Straßen und Brücken 248 „ 39 Vadis Sobates Aquis Tatelis Dertona Genua 252 „ 40 Augusta Taurinorum Polentia Aquis Tatelis 253 „ 41 Arbor felix Brigantio Como Ve­ rona Concordia 254 41a Vicentia Patavis Altino 259

44 Laude pompeia Cremona Hostilia 286 45 via Cassia v. Lunc Luca Florentia Adretio Roma 286 45 a Bituriza Ad novas 45 b Clusio Pirusio Vacanas — via Amerina 46 Luca Pisis Florentia 47 Vadis Volateris Velinis Aquac Populaniae Populonio 294 47 a Aquae Populaniae Sena Julia 295 48 Sena Julia Blera Roma — via Clodia 295 48a Saturnia Succosa 297 49 Tarquinis Bebiana Portum Augusti Roma 298 49 a Gravisca Tarquinis Castro novo 300 50 Roma Narnia Mevanie Fano Furtune Ravenna Aquileia Tarsatica — via Flaminia 300 51 Narnias Interamnio Foro Flamini Urbe Salvia Ancone 313 52 Roma Ereto Reate Interocrio Asclopiceno Urbesalvia Polentia — via Salaria 315 318 52 a Pausulas Castello Firmani 818 53 Interocrio Priferno Alba 819 53 a Priferno Amiternus 54 Via Nomentana Roma Ereto In­ teramnio 55 Via Tiburtina Valeria: Roma Tibori Carsulis Alba Corfinio Ostia Etemi 321 55 a Castro Novo Pinna Ostia Eterni 324 56 Via Praenestina: Roma Praeneste Treblis Sublacio 325 57 Via Lavicana: Roma Ad Birium 326 58 Via Latina: Roma Ad Flexum Teano Capuae Neapoli 327 59 Via Appia: Roma Terracina Menturnis Sinuessa Casilino Ca­ puae Benebento Aquilonia Venusie Tarento Brindisi 333 60 Via Laurentina Severiana Domitiana: Roma Laurento Puteolis Neapoli Salerno Vibona Balentia Scilatio Tarento Veretum 344 60 a Via Hostensis: Roma Hostis Laurento 60b Oplontis Templum Minervae 863 61 Menturnis Teano Adlcfas Calatie 364 61a Puteolis Capuae Gazatie Telesie 365 62 Via Popilia: Capuae Salerno Coscianum Nerulos Vibona Ba­ lentia 366 63 Corfinio Esernie Benebento Sa­ lerno 869 371 63a Esernie Ad Flexum 372 63 b Bobiano Larinum 64 Benebento Aequo Tutico Siponto 872 65 Aquilonia Erdonias Gnatie — via Traiana 378 376 66 Aquilonia Acerronia 67 Vcnusie Heraclea — via Hcrculia und Aurelia Aeclanensis 376 Vibona Balentia Annibali 378

Physische GeographieProvinz- und Völkernamen Flüsse Gebirge Inseln Sizilien (Strecke 69 und 70) Sardinien (Strecke 1—6) Corsica

Spalte 379 383 391 393 396 406 411

V.Die Donauprovinzen: Dloecesls lllyrlcum (Karte 114—147) 413—492 Strecke 42 Castellum Bolodurum Lauriaco Vindobona Carnuntum Aquinco Tittoburgo Singiduno 415 „ 71 Ivavo Viruno Celeia Petavione Mursa maior Sirmium Singiduno 437 „ 72 Ivavo Ovilia Marinianio Viruno Aquileia Emona Petavione Sabaria Carnunto 448 „ 73 Emona Siscia Servitio Sirmium 457 R e i s e s t r e c k e n in D a l m a t i e n : Strecke 50 Arsia fl Tarsatica Senia Burno Andretio Salona Narona Adzizio Scobre Dyrratio 462 73a Sirmium Salona 471 „ 73 b Salona Tragurio Sardona Jadera Burno 474 73 c Sardona Tragurio 476 „ 74 Cibale Marsonie Servitio Salona Epetio Narona 476 „ 75 Adzizio Epitauro Scobre 482 Physische Geographie: Provinznamen 483 Flüsse 486 Gebirge 488 Inseln 489 VI. Die Balkanhalbinsel: Die Diözesen Dada, Macedonla und Thraclarum (Karte 148—197) 493-610 Die 3 S t r a ß e n n a c h K o n s t a n t i n o p c l : Strecke 42 Singiduno Viminatio Ratiaris Esco Durostero Tomis Odcssos Ancialis Constantinopolis 495 50 Via Egnatia: Dyrratio Thesalonice Dymis Aenos Apris Con­ stantinopolis 516 71 Singiduno Viminatio Naisso Scrtica Phinipopoli Hadrianopoli Perintus Constantinopolis 528 R e i s e s t r e c k e n des t r a j a n i s c h e n Dazien: Strecke 76 Viminatio Tivisco 542 „ 77 Faliatis Tierva Tivisco Apula Porolisso 545 „ 78 EgetaDrubetisRomula Ad Novas 551 „ 78a Romula Apula 553 R e i s e s t r e c k e n der Diözese Mazedonien: Strecke 75a Lissum Viciano Naisso Ratiaris 555 „ 79 Dyiratio Apollonia Aulona Acta.nicopoli Mcgara Corintho Argos Megalopili Lacedemone Boas Cythera 559 80 Apollonia Actanicopoli Larissa 570 81 Naisso AdHerculem StopisTessalonice Pella Beroea Larissa Athenas Pyreo 571 Sertica Stopis Heraclea 578 83 Corintho Sicione Pathras Olym­ pia Lacedemone 581 84 Olympia Megalopili Argos Epi­ tauro 583 „ 84 a Argos Sicione 584 R e i s e s t r e c k e n der Diözese T h r a z i e n : Strecke 85' Amphipolis Heraclea santica Philippis 583 „ 86 Esco Mclta Phinipopolis 585

VII

Inhalts -Verzeichnis 8palte 8palto Strecke 86 a Melta Marcianopolis Odessos 587 Strecke 108 a [Amida] Tigranocarten 748 „ 108 b Sardebar Sitae 748 „ 87 Dnrostero Marcianopolis Ancialis Cenopurio Perintns Apris Sestos X. Der Orient: Dloecesls Orlentls Heradea 587 (Karte 243—269) 749—852 „ 88 Ancialis Cabilis Berone Ranilam 590 a) R e i s e s t r e c k e n in S y r i e n und „ 89 Hadrianopoli Plotinopoli Aenos 591 Mesopotamien: Physische Geographie: Strecke 92 Tarso Antiochia 749 Provinz- und Volksnamen 591 „ 98 Samosata Zengma Europas Sure 757 Flüsse 595 „ 100 Pompeiopolis Catabolo Alexan­ Gebirge 599 dria Seleucia Laudicie 759 Inseln 601 „ 109 Comana Cap. Samosata Dolica Insel C r e t a 607 Antiochia 761 „ 109 a Antiochia Heracome Dolica 764 VII. Die OrenzvOlker In Buropa und Asien „ 109 b Heracome AnazarboMompsistia 765 (Karte 198-201) 611—628 „ 109 c Anazarbo Epifania Alexandria Die germanischen Völker 611 catisson 766 Die sarmatischen Völker 615 „ HO Seleucia Antiochia Zeugma Das Königreich Bosforanien 617 Chams Ressaina Nisibi Singara Die Völker zwischen dem Schwarzen und Hatris Peloriarca Cesiphuu Kaspischen Meere 619 Spasinucara 766 Die Völker Asiens 628 „ 111 Antiochia Calcida Ceciliana VIII. Die Pontusprovlnsen: Dloecesls Pontl Edessa Nisibi 774 i (Karte 202—224) 629—684 „ 112 Vicus Tharrana Tigubis Alaina Strecke 91 Calcedonia Jovisurius Artane SiHatris Naharra Seleucia 777 nope Polemonio Trapezunte 8e„ 112 a Tharrana Edessa Charra Föns bastopolis Caspiae Artaxata Scabore 780 Sanora Teleda Lazo Sanora 631 780 „ 112 b Hatris Thelser „ 92 Calcedonia Nicomedia Nicea „ 113 Tigubis Föns Scabore Singara 780 Ancyra Tyana Tarso 655 „ 113a Lacus Beberaci Alaina 782 ., 98 Nicomedia ClaudiopolisGangaris b) D a s P a r t h e r r e i c h und I n d i e n : Amasia Neocaesaria Polemonio 667 „ 94 Nicomedia Artane Claudiopolis 669 Strecke 95 Artaxata Nicea Ecbatanis Persepolis Bestia deselutia Klymaide „ 94 a Gangaris Sinope 670 Pitinna 781 „ 94b Amasia Thomia 670 „ 114 Diotahi Velocesia Babilonia Se95 Ancyra Tavio Comana pontica leuciaEcbatanisNagaeAntiochia 790 Nicopoli Satala Andaga Raugo„ 114 a Nagae Aris 795 nia Artaxata 671 „ 115 Ecbatanis Tazora Aris Aspa96 Amasia Otresa Tavio Zela Neo­ cora Magaris 796 caesaria 678 ,, 115a Aspacora Carsania 798 ,, 97 Polemonio Nicopoli Zimara 679 „ 116 Bestia deselutia Alexandria „ 98 Trapezunte Bylae Satala Zimara Bucefalos Palibotra Elymaide 799 Melentenis Samosata 680 c) Coelesyrien P a l a e s t i n a und Cypern: IX. Das sudliche Kleinasien: Dloecesls Aslae Strecke 92 Antiochia Laudicie Cesaria As(Karte 225—242) 685-748 calone Rinocorura Pelusio 801 Die persische Königstraße 686 „ 98 Sure Palmyra Adarin Damaspo Die Bauten des Manius Aquilius 687 Bostris Rabatatora Haila BabyStrecke 99 Pronetios Nicea Dorileo lonia Strat. 814 Abrostola Salaberina 487 „ 117 Europus Apamia Raphanis An99a Abrostola Animurio Laudiciaca darado 821 Yconio Cybistra Tarso Aregea 691 823 „ 117 a Raphanis Ortosias „ 100 Pylae [Apameia] Cyzico Adri„ 118 Antiochia Apamia Epiphania mitios Ela Srnyma Ephe6um Laudicia Eliopoli Damaspo Miletum Cano Patras Sidi Ani­ Tyro 823 murio Selcucia Soloe 692 „ 118 a Eliopoli Berizto 826 „ 101 [Apamea] Prusa Miliopoli Per826 „ 118 b Laodicia Adarin gamo Ela Cyzico 712 „ H8c Apamia Epiphania Palmyra 826 „ 102 Adrimitios Pergamo Hierapolis I n s e l C y p e r n (Strecke 119—119b): Laudicium Sidi 715 „ 103 Smyma Tyatira Sardes Metro­ Strecke 119 Rundreise 828 polis Smyrna 718 „ 119 a Soloae Salamina 829 ,< 104 Ephesum Sardes Philadelphia „ 119 b Thremitus Cito 829 Dorileo Nacolca Synnada Lau­ „ 120 Bostris Tyberias Scytopoli Ce­ diciaca Yconio [Laranda] Pomsaria 830 peiopolis 719 „ 120 a Scytopoli Herichontc 831 „ 104 a Apamea eiboton Synnada 722 „ 121 Cesaria Neapoli Hclya Elusa „ 104 b Nacolea Pella 723 Haüa 832 „ 105 Ephesum Laudicium Apamea „ 121a Neapoli Herichonte 834 Apolloma Yconio Tyana Mazaca „ 122 Cesaria Luddis Helya Ascalone 834 Cesarea Sebastia Nieopoli 724 „ 122 a Luddis Lamnia 886 „ 106 Sidi Yconio Isaria Animurio 781 „ 123 Elusa Rababatora 836 „ 107 Tavio Mazaca Cesarea Comana Physische Geographie zu ganz Asien: capadocia Melentenis Amida Nisibi Ad II. Tigrim Thelser Provinz- und Volksnamen 835 Albania Peloriarca 732 Flüsse 838 „ 108 SardebarTigranocartenlsumbo Gebirge 848 Kaugonia 744 Inseln 850

Spalte XI. Aegypten mit Lyblen und CyrenaJca: Dloecesls Aegyptl (Karte 270—280) 858—884 Einleitung, It, ND 858 Nildelta 855 Strecke 124 Pelusio Babylonia Antino Copto Diospoli Syene Herasicamina 855 „ 124 a Copto Perenicide 862 „ 125 Alexandria Memphis Tyconpoli Hormn Spelci Herasicamina 868 „ 126 Pelusio Alexandria PretonioCatabathmo Cyrenis Ptolomaide Arephilenorum 869 Physische Geographie: Flttsse 879 Gebirge 882 XII. Das rOmische Afrika: Dloecesls Africae (Karte 281—295) 888-952 Einteilung, It, Meilensteine, Kolonien 883 Strecke 126 Arae Philenorum Leptimagna Tacape Lepteminus Hadrito Siagu AquasChartagine Ipponte diarito Hyppone Regio Rusicade Igilgili Saldas Tipasa Russadir 891 „ 127 Tacape Avibus Thusuros Ad Turres Thelepte Ad Maiores Gemellas Lambiridi Lamasbua Ad Capsum Juliani Tubonis Balasadais Sufasar Calama 915 „ 128 Veri Tacape Silesua Capsa Theleote Theveste Vico Anreli Ad Centenarium 921 „ 129 Avibus Silesua 924 „ 129 a Capsa Turres Cerva 924 „ 129 b VicoAureliThamUgadiLambese 925 „ 180 üsilla Thisdro Hadrito Onellana Maxula 925 „ 181 Pudput Clipeis Ad Aquas 927 „ 132 Sullecti Thisdro Aquas Regias A8sures Altuburos Ad Medera Theveste Ad Maiores 928 „ 133 Onellana Tignica 931 „ 138a TuburbomaiusSicilibbaChoreva 932 ,, 138b Drusiliana Altuburos 933 933 „ 133 c Theveste Vatari „ 134 Chartagine Sicilibba Mubsi Drusiliana Siccaveneria Cirta Culchul Monte Sitifi Tamascani Equizeto Auzu Sufasar 933 „ 135 Siguese Vatari Gasaupala Sigus Thadute Sitifi Monte Rusuccuro 939 „ 135 a Gasaupala Thibili 941 „ 136 Chartagine Simitu Hyppone Regio Rusicade Cirta 941 „ 137 Tipasa Hyppone Aquis Thibilitanis Cirta 943 „ 138 Culchul Mopti Choba 944 „ 138 a Ad Basilicam Igilgili Tucca Culchul 944 „ 139 Saldas Ad Olivam Lemelli Bala­ sadais 944 „ 140 Equezeto Auzu Tipasa 945 In M a u r i t a n i a T i n g i t a n a : Strecke 126 Russadir Tingi Babalaca „ 141 Tingi Volubilis Tocolosium Physische Geographie: Provinzen und Völker FlUsse Gebirge Inseln

945 946 947 949 950 952

XIII. Meere, Seen und Seehlfen 953-960 Meere 953 Seen 956 Seehäfen 959

Die Entwicklung des römischen Strassenwesens Unter den Mitteln, durch welche die Römer ihr Weltreich zu einem festen Gefüge ausgestaltet haben, ist nicht das ge­ ringste die Herstellung eines lückenlosen Netzes von Verkehrs­ wegen in einer Vollkommenheit, wie sie erst im Zeitalter der Eisenbahnen wiedererreicht worden ist. Wohl haben schon die alten Perser die Bedeutung der Verkehrswege eingesehen, aber sie sind über die ersten Anfänge der Organisation nicht hinausgekommen. Alexander d. Gr. und später die Araber haben die Herstellung dauernder Wege unterlassen und ihre Reiche sind bald der Auflösung entgegengegangen. Nur die Römer haben die Einheitlichkeit des größten Reiches durch Jahrhunderte aufrecht erhalten können dank ihres großartigen Verkehrsnetzes, welches bis in den fernsten Winkel des Reiches sich erstreckte. So ist es denn nicht zu verwundern, wenn die Entwicklung des Verkehrswesens mit der Aus­ breitung des Reiches Hand in Hand ging, von Jahrhundert zu Jahrhundert fortschreitet, bis am Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. der Höhepunkt in der Personenbeförderung durch die römische Reichspost erreicht war. Während bei den griechischen Kleinstaaten und ihrer gegenseitigen Befehdung der natürliche Drang nach Isolierung die Herstellung von Straßen ausschloß und einzig die Tempel­ wege eine Ausnahme bildeten, haben die Römer frühzeitig, ihrem Drang nach Ausdehnung folgend, auf gute Wege ihr Augenmerk gerichtet. Wohl erfolgte der Personenverkehr in die Ferne in der alten Zeit nur zu Fuß, zu Pferd und zu Schiff; Wagenfahren war in der republikanischen Zeit für Personen noch sehr eingeschränkt, führte sich aber in der Kaiserzeit allerdings sehr rasch ein. Aber auch schon der Verkehr der Lasttiere und Lastfuhrwerke erfuhr mit den er­ oberten Provinzen und Ländern in kurzer Zeit eine gewaltige Steigerung, so daß die Römer deshalb frühzeitig von der Be­ nützung der natürlichen Verkehrswege, mit welcher sich andere Völker begnügten, zur Anlage von Kunststraßen übergehen mußten, zur via publica, in deren Entwicklung wir folgende Stufen unterscheiden. 1. D i e Z e i t der b r e i t e n L a n d w e g e . Viam terminare war die erste Aufgabe des Straßenerbauers. In bergigen Gegenden handelte es sich zunächst um die Her­ stellung eines schmalen Pfades für Fußgänger, Reit- und Lasttiere, durch Wegräumung von Hindernissen und Her­ stellung eines gangbaren Weges, durch Einwerfen von Steinen, Sträuchern, Knüppeln und durch Vorkehrungen zur Über­ schreitung von Bächen und Flüssen. In der Ebene, in Flachländern, großen Flußtälern bilden sich von selbst jene oft zwei- bis dreihundert Fuß breiten Wege, welche man heute noch in kulturlosen Ländern findet, wo die Kara­ wanen immer wieder neue Wege neben den alten bilden, so­ bald diese, besonders zur Regenzeit, grundlos geworden sind. Mit dem Übergang zu einem geregelten Ackerbau und Ab­ grenzung des Grundeigentums entsteht die Notwendigkeit der Abgrenzung der Straße. Die abgegrenzte Straße wird ager publicus, und die römische Gesetzgebung hat eine

jl Reihe von Bestimmungen über die via p u b l i c a , von welchen I wir besonders hervorheben: viam publicam populus non utendo 1 amittere non potest; die Unveräußerlichkeit der öffentlichen lj Straßen hat sich in nicht wenigen Fällen bis auf den heutigen I, Tag erhalten1. ■i Die Abgrenzung erfolgte in der Weise, daß der mittlere i Teil, actus (der Triebweg für das Vieh), die Hälfte, die beiden Gangsteige (iter) die andere Hälfte einnehmen. Die Breite der via publica richtete sich nach den Bedürfnissen des Staates und betrug von 10—120 Fuß, in den augusteischen I Kolonien für die Hauptstraße 40 Fuß. Für Atella und Nola war die Breite der via publica auf 120, für Capua 100, Teanum 85, Neapolis 80, Nuceria 60 Fuß bestimmt (Grom. Lat. 361 und 349); bei Puteoli ex uno latere iter populo debetur ped. X X X . Diese breiten Landwege sind in ver­ schiedensten Ländern2 oft noch nachweisbar, und es bedarf bloß eines aufmerksamen Auges, um sie als solche zu er­ kennen. In späterer Zeit ist in vielen Fällen der mittlere Teil des Weges befestigt (gepflastert oder beschottert) worden. Wo der Boden wertvoll war, wie in der Nähe der großen Städte, wurde ein Teil der Straße für Gräber abgegrenzt, und die letzteren waren käuflich3. 2. Die weitere Entwicklung brachte die via munita. Hatte es sich ursprünglich vorherrschend um Wege für den Viehtrieb und die Militärbeförderung gehandelt, so erfordert jetzt die Masse der Lastfuhrwerke (in erster Linie Ochsen­ gespanne) eine feste Unterlage. Hier ist eine Breite von 3,5 bis 4 m, zwei Fuhrwerken zum Ausweichen, hinreichend. Dazu kommen bei wichtigen Straßen, zumal in der Nähe größerer Städte, noch die Gangsteige. Die Befestigung der Straße bestand teils in Pflasterung, teils in Beschotterung. Die erste Pflasterstraße wurde im Jahre 442 u. c. von dem Zensor Appius Claudius Caecus angelegt. Aber man denke | ja nicht an eine sofort durchgeführte Pflasterung, wie man |i aus Diod. schließen könnte. Diese erfolgte vielmehr sehr all|| mählich. Erst im Jahre 456 erhielten die Fußwege an derI selben eine Belegung von Quadern, und zwar die kleine Strecke von der Stadt (vom Capenischen Tore) an bis zum I Marstempel (Liv 10, 27); a. 461 ward der Fahrdamm vom Tempel des Mars bis Bovillae mit harten Steinen gepflastert, i wie es scheint als erster Versuch (Liv 10, 47). Dagegen eri hielt die Strecke vom Capenischen Tore bis zum Marsfeld | ' Verfasser hat von der großen Donaustraße, welche in Württera! berg von Mengen über Ristissen nach Qflnzburg führt and heute größten| teüs ganz verlassen ist, nachgewiesen, daß sie als ein Streifen von I 17,78 m = 60 römische Fuß Breite überall heute noch Gemeindeeigentum jl (Allmand) ist. Siehe Beschreibung des Oberamts Ehingen. 1893, S. 804. |; * Im südlichen Tunisien habe ich vor 2 Jahren auf der Fahrt von II Qabes nach Tatahuine den breiten abgegrenzten L a n d w e g neben der ii heutigen Straße auf große Strecken feststellen können. : * So in Pompeji die große Poststraße, welche ursprünglich ca. 18 m ij breit war und bei der Fuhrmannsherberge noch ist; unter Claudius I wurde sie gegen die Stadt hin verengert und ein Streifen von 9 m I Breite für Gräber abgegrenzt, rückwärts durch eine Mauer, vorn durch t eine Rampe abgeschlossen (Nissen, Pompeianische Studien 626—529).

Einleittang

erst im Jahre 665 ein Pflaster von harten Steinen (Liv 38, 28). Die Pflasterung erfolgte nur allmählich und stückweise; es ist also anzunehmen, daß die Appia ebenso wie die Aemilia und Flaminia ursprünglich nur Kiesstraße war. Erst die Zensoren Quintus Fulv. Flaccus und Aulus Postumius im Jahre 578 verordnen Basaltpflaster in der Stadt, Kiesbewerfung außer­ halb derselben, festen Grundbau und Fußwege1. Die Pflasterung war in dieser Zeit das Ideal, die Kies­ bewerfung das Gewöhnliche. Dieses Verhältnis blieb aber nur so lange, bis man es verstand, die Kiesstraße mit Steinvorlagen zu versehen, mit Schotter zu belegen und zu walzen (ingenti cylindro). In der späteren Kaiserzeit ist dieses die normale regelmäßige Straßenanlage. Wann ist dieser Wechsel und Umschwung erfolgt? Natürlich nicht plötzlich und nicht in allen Ländern gleichzeitig; es gab vielmehr eine wohl über ein paar Menschenalter sich er­ streckende Zeit, wo die Pflasterstraßen und Schotterstraßen nebeneinander üblich waren. Vielleicht gehören die Mörtelßtraßen, wie man sie in Gallien, am Rhein und auch im Dekumatenland (z. B. in Rottweil) noch dann und wann findet, dieser Zwischenperiode an, welche eine Versuchszeit war. Die Pflasterstraßen, welche vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. das Beste und Vollkommendste im Straßenbau darstellten, hatten doch auch ihre Mängel, deren größter die Zunahme des Widerstands mit der Schnelligkeit der Fortbewegung ist. Bei langsamer Fortbewegung (kleiner oder großer Schritt 1 — 17« m) bereiten Pflasterstraßen geringeren Widerstand; aber mit der Schnelligkeit wächst derselbe so, daß er bei starkem Trab (31/«—4 m) schon dreimal größer ist, während er bei Kiesstraßen gleichbleibt. Italien und Spanien sind wohl die Länder, wo diese Art von Straßen vorherrschend zur Anwendung kamen. In Campanien haben die Steine einen Durchmesser von ca. 60 cm, eine Höhe von 30—50 cm und ein Gewicht bis zu 10 Zentner. Als Material sind in Italien beliebt die harten Basaltsteine oder Lavablöcke des Albanergebirges. Ihre Bearbeitung, das Herbeischaffen auf große Entfernungen und das Setzen erforderten nicht geringen Aufwand, die Straßen schienen dann allerdings für die Ewigkeit bestimmt zu sein. Ihre Reparatur war schwierig, und man vermied sie, solange es möglich war. Besonders wenn die Unterlage nicht ganz fest war, wurden sie bald holperig, es entstanden tiefe Löcher, um von den Geleisen nicht zu reden. Pompeji mit dem entsetzlichen Zustand seiner Pflasterstraßen zur Zeit der Verschüttung dient als augenscheinlicher Beweis für das Gesagte. Vielen Ländern und Gegenden fehlte ein geeignetes Steinmaterial, und man begnügte sich mit weniger dauerhaften Kalkplatten u. a., welche von den Legionen in neueroberten Gegenden rasch gelegt werden konnten. An Steigen, welche in alter Zeit oft recht steil waren, wurde das PflaBterlegen nicht selten ganz unterlassen. Je mehr deshalb die Kiesstraße sich vervollkommnete, kamen die Pflasterstraßen in Abgang, wurden wenigstens nicht mehr neu angelegt. Bei den Kiesstraßen können wir den Übergang der Steinvorlage aus der horizontalen in die schiefe oder senkrechte Setzung verfolgen, und Randsteine, Prellsteine, bildeten seitlich den Abschluß. In Deutschland, besonders Süddeutschland, gibt es römische Pflasterstraßen, aber sie bilden weitaus die Minderzahl. Gepflastert sind hauptsächlich die Heerstraßen, jene geradlinigen, über Berg und Tal rück­ sichtslos stundenweit fortziehenden Plattenstraßen, welche fast alle dem 1. oder höchstens noch dem Anfang des 2. Jahr­ hunderts angehören, und vom Militär gleich nach der Be­ setzung des Landes flüchtig angelegt wurden; doch kann man 1 Censores vias sternendas silice in urbe, glarea extra urbem sternendas marginandasque prirao omnium locaverunt. Liv 41, 17.

IX

bei diesen oft streiten, ob sie noch den Namen Pflasterstraßen verdienen. Bei dieser allgemeinen Klassifizierung darf man nicht übersehen, daß die natürlichen Verhältnisse eines Landes häufig eine Abweichung von der Regel erforderten, so daß man z. B. in ganz Oberschwaben und im bayrischen Hügel­ land zwischen Donau und Alpen, wo anstehende Gesteine fehlen, nur Kiesstraßen findet, während die ausgedehnten Kalkhochflächen in Dalmatien und Bosnien nur Verebnung der felsigen Unterlage mit den tiefen nSpurrillenu zeigen. Als sicher betrachten wir, daß vom 2. Jahrhundert n. Chr. an reine Pflasterstraßen mindestens sehr selten, dagegen die Kiesstraßen allgemein geworden sind, wo das Material gut beigeschafft werden konnte. Während die Pflasterstraßen ursprünglich nur 3,5 bis 4 m breit waren, treffen wir später mit den beiden Gangsteigen auch Pflasterstraßen mit 6 m Breite an. Die Kiesstraßen dagegen sind von Anfang an breiter angelegt, und die Hauptstraßen haben ohne die Gangsteige 6—8 m Breite, später auch mehr (in Alexandrien wurde von Napoleon I. die römische Hauptstraße mit 12m Breite aufgedeckt). Über die Schotterstraßen sind einige Worte am Platze. Man lasse sich ja nicht verleiten durch das bekannte Vitruvsche Rezept der 4 Schichten (statumen, rudus, nucleus, summum dorsum), welches auf Mißverständnis beruht. Die römische Straße hat wie jede heutige moderne Straße einen Straßen­ körper, welcher im Durchschnitt 30 und nur in seltenen Fällen bis 40 cm stark ist 1 . Davon kommen 12—25 cm auf die Stein vorläge, 5 bis höchstens 10 auf die Schotterung, und es ist ganz sinnlos, wenn Techniker schreiben, daß es römische Straßenkörper von einem Meter und mehr Mächtigkeit gäbe, wie man in Frankreich, der Gegend von Metz u. a. beobachtet habe. In solchen Fällen handelt es sich nicht um eine Straßen­ anlage, sondern um mehrere übereinander und nacheinander folgende. Es gibt in dieser Hinsicht ein sicheres und nicht hinreichend beachtetes Unterscheidungsmerkmal, das ist die B l ä t t e r s c h i c h t in dem Straßenkörper. Die oberste Lage jeder verlassenen oder überwachsenen Straße bildet der ehe­ malige Straßenkot, welcher infolge der fortgesetzten Bearbeitung durch die Wagenräder beim Eintrocknen eine blättrige Struktur angenommen hat und sich wie die Blätter eines Buches abheben läßt. Diese Blätterschicht ist bei einer gutunter­ haltenen Straße, wo der Kot abgezogen wird, kaum ein paar Zentimeter stark, kann aber bei schlechter Unterhaltung der Straße auch ein paar Dezimeter stark werden, und man muß schon im Orient gewesen sein, um solche Straßenzustände zu begreifen. Bei wichtigen Verkehrsstraßen ist es nicht selten, daß man 3—4 Blätterschichten unterscheiden kann, welche durch Steinlagen getrennt sind. Hier handelt es sich dann natürlich um das Produkt von Jahrhunderten und besonders um Neuanlagen, von welchen die römischen Meilensteine so oft berichten. Wohl hatten die Römerstraßen ihre curatores viarum, und man sollte daraus auf eine gute Unterhaltung der Straßen schließen, aber es würde doch zu weit gehen, an ein jährliches Einwerfen der Straßen, an ein regelmäßiges Kot­ abziehen u. dgl. zu denken, wie es eine gutunterhaltene Straße nach unseren Begriffen fordert. Die Mächtigkeit der Blätterschichten zeigt, daß dies nicht geschehen ist. Es blieb 1 Geheimrat Bär in Karlsruhe, welcher die Geschichte des Straßen­ baues in Baden geschrieben hat, stellt als Resultat 30 jähriger Forschungen, in Übereinstimmung mit zahlreichen Ingenieuren fest, daß sich (in Baden) niemals und nirgends auch nur die geringste Spur römischer Anlagen gefunden hat. Sie seien vielmehr zugrundegegangen durch Witterungseinflüsse, mangelhafte Unterhaltung, anderweitige Benutzung der Steine. Die realistische Bildung hätte den verdienten Forscher vor dieser Verirrung schützen sollen. Natürlich hat er oft römische Straßenkörper ge­ sehen, aber da sie sich von den modernen nicht unterschieden, nicht als solche erkannt. 2

Einleitung

X

Es läge nahe, eine P a r a l l e l e zu ziehen zwischen den deshalb, wenn Kot und Staub zu mächtig geworden waren, nichts anderes übrig, als ein« Neuanlage der Straße, d. h. wenigstens Hauptverkehrsstraßen der Römer und den E i s e n b a h n e n neuer Steinsatz. Die Untersuchung der Blätterschichten gibt der Neuzeit. Die meisten Bahnlinien folgen unbewußt den also gewissermaßen eine Geschichte der Straße: der ersten Römerstraßen. Der moderne Verkehr wie die Kriegszüge Anlage, der Unterhaltung, der Neuanlagen und vielfach folgt entwickeln sich naturnotwendig auf den 1800jährigen Spuren. schließlich eine mächtige Blätterschicht, welche das Mittel­ Es ist eine sinnlose Forderung, daß nur diejenigen Straßen alter, die Benützung ohne Unterhaltung darstellt. In vielen anzuerkennen seien, welche überliefert sind. Eine unbefangene Fällen, namentlich bei von der Natur gebotenen wichtigen Betrachtung unserer Karten wird dem Leser zeigen, wieviel Verkehrswegen, trifft man unter der Steinlage noch eine mit­ hierbei der ZufaU uns erhalten sowie vorenthalten hat. Sind unter fußdicke Blätterschicht, welche zeigt, daß der Anlage es doch ganze Landesteile (z. B. das heutige Belgien), wo die der Kunststraße ein vorrömischer Verkehrsweg voraus­ Überlieferung fehlt und alle Quellen uns im Stiche lassen. gegangen ist. Gar viele Straßenstücke lassen sich aus den vorhandenen ohne 3. Die dritte Periode des römischen Straßenbaues ist die­ weiteres sicher ergänzen. Dann aber haben wir regelmäßig nur jenige de6 a u s g e g l i c h e n e n G e f ä l l e s . Die alten Straßen die viae publicae, und es ist doch gewiß nicht abzuleugnen, scheuten Hügel, kleine Erhöhungen, auch mäßige Berge nicht, daß die Römer bei dem großen Werte, den sie auf die Straßen sie führten einfach über dieselben hinweg; der Straßendamm legten, auch die kleineren Orte mit Straßen (vicinales und wurde auf der Höbe des Berges oder Hügels genau so hoch privatae) - versehen haben. Der Nachweis der Straßen ist nicht unsere Aufgabe, aber angelegt wie in der Niederung. Man vermied sorgfältig jeden Einschnitt in das Gelände. Die via Appia ist ein klassisches er ist überall möglich, denn die römischen Straßen, die kleinen Beispiel für diese Periode. In der Neuzeit haben wir die­ wie die großen, sind nicht verschwunden, höchstens einmal selbe Erscheinung. Am Ende des 17. Jahrhunderts beginnt, auf eine kleine Strecke herausgerissen, sonst aber überall in von Frankreich ausgehend, der neuzeitliche Straßenbau mit der Erde noch unversehrt, von einer nur unbedeutenden Hülle schönen breiten Chausseen und Avenuen. Auf stattlichem (gewöhnlich 25—40 cm) bedeckt durch Überwachsen und Staub­ Damm führen sie stundenweit geradlinig fort, bergauf, ansammlung, deshalb überall heute noch nachweisbar, sowohl bergab mit zahllosen Steigen, welche leicht hätten vermieden durch Ausgrabung als durch Beobachtung nach äußeren Merk­ werden können, und diese unsinnige, uns unbegreifliche Bau­ malen. Doch wird ihre Festlegung in Kulturländern immer art dauert mit immer größerem Luxus bis in das 19. Jahr­ schwieriger durch die modernen Bodenbewegungen. Der hundert herein fort. Erst der Bau der Eisenbahn hat die Straßenzug kann fast immer von einem aufmerksamen und Erkenntnis gezeitigt, daß auch bei den Landstraßen für Pferde geübten Auge schon äußerlich beobachtet werden, der Straßen­ und Lasttiere wie für den Menschen jede unnütze Steigung körper aber muß durch Ausgrabung festgestellt werden. In der Nähe der Wohnorte sind die römischen Straßen eine Kraftverschwendung ist. Oberbaurat Etzel, der Erbauer der SemnJringbahn, soll um das Jahr 1840 als einer der ersten meistens von Grabdenkmälern an ihren Seiten begleitet. In auch beim Straßenbau die Vergleichung des Gefälles verlangt Flußtälern und in jüngeren geologischen Formationen erkennt haben, welche wir seitdem als etwas Selbstverständliches an­ man in regelmäßigen Abständen häufig noch die e i n s t i g e n sehen. Die gleiche Entwicklung haben die Römer durch­ Kiesgruben, welche schon Bergier in Frankreich beobachtet gemacht. Um das Jahr 100 n. Chr., zur Zeit Trajans, scheint hat. Tiefeingeschnittene künstliche Hohlwege und verlassene der Umschwung erfolgt zu sein, und von da an treffen wir Einschnitte neben modernen Straßen sind meist zuverlässige Römerstraßen, welche wahre Meisterwerke in der Beherrschung Merkzeichen für Römerstraßen. Wer baute die r ö m i s c h e n S t r a ß e n ? Wir haben des Geländes darstellen; gewaltige Dämme und haustiefe Einschnitte sind jetzt etwas ganz Gewöhnliches. Auch die unter den viae publicae dreierlei Straßen zu unterscheiden. 1. Die S t a a t s - S t r a ß e n , welche in der älteren Zeit alten Straßen wurden verbessert, steile Steigen umgangen durch Einschnitte oder verglichen durch Verteilung auf eine größere von den Konsuln, nachher von den Kaisern durch Militär Strecke mit Auffüllung und Abtragung, wo die Bodenverhält­ auf ReichskoBten erstellt wurden. Sie stellten zunächst die nisse es gestatteten. Die römischen Gebirgsstraßen machen Verbindung mit Rom her, führten sodann durch die neu­ Umwege, Kurven, Zickzacklinien, Schleifen zur Ermäßigung besetzten Länder zu den Legionslagern und Grenzfestungen. der Steigung, und man wird bei römischen Anlagen wohl Diese Straßen gehören im allgemeinen der älteren Zeit an kaum über 8 Prozent Gefälle finden, während das Mittelalter und reichen wohl kaum über die Mitte des 2. Jahrhunderts (18. Jahrhundert) oft genug 16 und mehr Prozent aufweist. herauf. Ihrer Anlage nach sind sie geradlinig, soweit es So entstanden die zahllosen künstlichen Hohlwege in Italien ! , von Salona nach Vid bauen, der Herzog die Torre di Norino errichten. in Frankreich*, Süddeutschland usw., vorteilhaft wirkend so­ Sekul vollendete mit des Königs Unterstützung sein Werk, während der lange die Straßen unterhalten wurden, zur Landplage geworden Nebenbuhler erst die Fundamente legte." Die Untersuchung hat über im späten Mittelalter, wo sie halb verschüttet lagen und die den Charakter der Straße „völlig enttäuscht", sagt Patsch. Während man eine geradlinige schöne Pflasterstraße von einheitlicher Breite er­ Fuhrwerke stecken blieben8. 1

Im Priferncrgebict schon von Strabo geschildert. 1 Les creusees, evidcmment pratiquees pour adoacier des pentes trop rapides — von Bergier ebenso wie die 3 bis 6 m hohen Dämme noch sehr zahlreich beobachtet; gepflasterte Straßen dagegen seien sehr selten. 8 Wie sehr es noch am richtigen Verständnis der römischen Straßen­ technik fehlt, mag folgendes Beispiel zeigen. Die Straße von N a r o n a nach B i g e s t e ist von Carl P a t s c h (Schriften der Balkankommission V 1907 S. 28 ff.) genau untersucht worden. Sie führt den Namen rimski put oder häufiger „Sekulan". Die Volkssage hat folgende Erklärung: „Ein reicher König von Vid hatte eine Tochter. Um ihre Hand warben Sekul in Salona und ein Herzog von Norcnda. Sie wurde dem ver­ sprochen, welcher zuerst eine Aufgabe löse. Sekul sollte eine Straße

wartete, verläuft diese Straße in wechselnder Breite (14—23 römische Fuß), in einer dreimal gebrochenen Linie, und besteht lediglich aus Makadam. Patsch spricht von sehr primitiver Straßenbautechnik, sowie daß die Trassierung einen gegenwärtigen Techniker merkwürdig an­ mute. Patsch muß aber selbst gestehen und seine Profile beweisen es, daß die K o n s t r u k t i o n der S t r a ß e sehr g u t ist, und wir fügen gleich bei, daß die Trassierung der untersuchten Strecke eine ganz vor­ zügliche ist. Das Gefälle ist durch Einschnitte, Hohlwege und Aus­ biegungen so schön verglichen, daß die Steigung der römischen Straße 6 Prozent nie übersteigt, während der heutige Weg an denselben Stellen mehrmals bis gegen 20 Prozent Steigung aufweist. Dies zeigt die von Patsch beigegebene Höhenkurvenkartc. Als Erbauungszeit ergibt sich aus dem in dem Straßenkörper gemachten Fund einer Goldmünze Vespasians frühestens das Ende des 1. Jahrhunderts (während die Straße von Narona nach Serajevo schon unter Augustus angelegt worden ist).

Einleitung

möglich ist, ohne Rücksicht auf Ortschaften oder Städte zu nehmen, zwar solid gebaut, mit Damm versehen, aber trotz­ dem primitiv angelegt, in der Regel ursprünglich ohne größere Erdbewegungen. Letztere sind aber an diesen wichtigen Straßen bei den vielerlei Korrektionen später nachgeholt worden. 2. Die P r o v i n z e n und deren Statthalter haben besonders in früheren Perioden den Straßenbau in der Hand gehabt, wie wir in Spanien und Kleinasien sehen. Sie bauten von der Hauptstadt bis an die Grenzen der Provinz. 3. Frühzeitig wurde der Bau, besonders aber die Unter­ haltung der Straßen auf die Stadtgemeinden übertragen, die M u n i z i p i e n , die gallischen civitates. Schon der Tribun Cajus Gracchus traf 124 v. Chr. die gesetzliche Bestimmung, daß die Angrenzer an die Straßen die Unterhaltung zu be­ sorgen haben. Je nach der Bedeutung dieser großen Gemein­ wesen und dem fortschrittlichen Geist, welcher in ihnen lebte, treffen wir bei ihnen das Straßenwesen mehr oder weniger ausgebildet, und die von vielen derselben gesetzten Meilen­ steine zeugen für alle Zeiten von ihrer Blüte und muster­ haften Verwaltung. Es sind nicht bloß die Hauptstädte, wie z. B. in Afrika Cirta und Sitifi, sondern manchmal auch kleinere Munizipien, von welchen die alten Schriftsteller uns nicht einmal die Namen überliefert haben. Die Meilensteine1 sind eine eigentümliche Beigabe der römischen Straßenzüge. Es sind meist runde Steinsäulen von V/t—27» m Höhe und 40—50 cm Durchmesser (die End­ säule in Tebessa ist sogar 4 m hoch), meist mit den lang­ atmigen Kaiserinschriften versehen, gewöhnlich am Ende mit Angabe der Entfernung von den Hauptstädten. Ursprünglich waren es Denksteine für die Erbauer der Straße, und dieser Charakter ist mit dem Wesen der römischen Meilensteine immer mehr oder weniger verknüpft geblieben, aber sie wurden auch zu wirklichen Entfernungsanzeigern, und dadurch zu einer wahren Labung für die "Wanderer2. Man kennt etwa 4000 römische Meilensteine und kann aus denselben schließen, daß manche Straßen regelmäßig von Meile zu Meile Meilen­ steine aufwiesen, während sie auf anderen wichtigen Straßen und in manchen Landesteilen vollständig fehlen. Man hat deshalb ihre Bedeutung teils zu hoch, teils zu nieder ein­ geschätzt. Schanz spricht den großen Satz aus, den Griechen seien die Sterne, den Römern die Meilensteine die Führer gewesen, aus ihnen haben sie die Provinzen, aus diesen den Orbis konstruiert. Zur Zeit des Augustus, um welche es sich 1 Berger, Die Heerstraßen des röm. Reichs II. die Meilensteine. Pr. Berlin 1883. Hirschfeld, 0M Die röm. Meilensteine. Berliner Sitzungs­ berichte 1907. * Mit Recht sagen die von Hcliogabalus und Alexander Sevcrus in Lamasba in Afrika gesetzten Inschriften: „miliaria commeantibus innovavit" CIL VIDI 10 388—10401.

XI

| hier handelt, war aber die Zahl der Meilensteine immerhin i noch eine bescheidene, und viele der vorhandenen hatten eine ganz andere Bedeutung, als Meilenzeiger zu sein. Auf der anderen Seite leugnet Berger den Charakter als Meilenzeiger und das Vorkommen in lückenloser Reihenfolge. Zahlreiche Funde widerlegen diese Annahme. Schon Polyb berichtet, die älteste Straße der Römer in den Provinzen vor dem , 2. Punischen Kriege von Emporium (bei Gerona in Spanien, j von den Itinerarien nicht erwähnt) durch Aquitanien bis an | die Rhone, 1600 st lang, sei nach je 8 st mit einem miliare versehen gewesen. Ebenso Plut. G. Gracchus 7. Zahlreiche Stationen in der Nähe der Städte heißen Ad III, V, VI, I X , XTT usw., ohne daß man die Meilensteine gefunden hat; niemand bezweifelt aber, daß die Orte nach denselben be: nannt sind. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Sie sind nie! mals und in keinem Lande allgemein für alle öffentlichen I Straßen durchgeführt worden. Aber man kennt eine Anzahl großer Straßen, von welchen anzunehmen ist, daß sie teils in ihrer ganzen Erstreckung, teÜB nur in gewissen Provinzen I regelmäßig von Meile zu Meile mit Meilenzeigern besetzt 1 waren. Solche Straßen sind von Kadiz nach Rom, von Toulouse nach Narbonne, die Laplatastraße in Spanien, die Straßen von Braga nach Astorga, von Karthago nach Tebessa, I von Antiochia nach Jerusalem und Jla am Roten Meer. Ebenso sicher ist, daß von manchen Städten, auch wenn wir von Rom selbst absehen, z. B. von Cirta und Sitifi aus die Meilen­ zeiger an einer Anzahl Straßen lückenlos bis an die Grenze ihres Territoriums standen. Der Schluß ist auch gewiß nicht unberechtigt, daß an vielen Straßen Wegweiser von Holz die Steine teilweise wenigstens ersetzt haben. Diese hölzernen Wegweiser sind natürlich nicht auf uns gekommen, aber die Hoffnung ist nicht abzuweisen, daß es künftigen Forschern gelingen werde, auch hierfür Belege beizubringen. Eine Eigentümlichkeit ist die Häufung der Meilensteine an manchen Stellen, so daß oft 3 und 4, ja einmal 14 Steine beieinander standen, so daß der Wanderer einen angenehmen Ruhepunkt im Ablesen des Inhalts dieser Steine finden konnte. Für die Nachwelt sind die Meilensteine wichtige Zeugen der römischen Straßen besonders auch dadurch geworden, daß ihre Größe und ihr Gewicht eine Verschleuderung und Verschleppung so schwer gemacht hat. Man kann das Ge­ wicht eines Meilensteines immerhin auf 15—25 Zentner schätzen, und so ist es begreiflich, daß so viele derselben noch an ihrem ursprünglichen Standort und die meisten an­ deren in geringer Entfernung von demselben zu finden sind. Wo nicht ein Schloßherr, ein großer Gutsbesitzer, ein Kloster in der Nähe in Betracht kommt, sind die Steine höchstens in die nächste Ortschaft gewandert; selbstverständlich ist, daß sie an der Straße standen, auch wenn der heutige Auf| bewahrung8ort abseits von derselben liegt.

Die Entstehung von Itinerar-Sammlungen In Rom gab es in der Kaiserzeit zweifellos offizielle und || zelnen Provinzen; das Material derselben, welches massenhaft private R e i s e - A u s k u n f t s t e l l e n , wo man offiziell oder || vorlag, war jedoch für Reisezwecke meist unbrauchbar und gegen Bezahlung das gewünschte Itinerar, Reiseanweisung, II hätte besonders verarbeitet und ausgesucht werden müssen. erhalten oder abschreiben oder abschreiben lassen konnte. Weit näher lagen die besonders seit Diokletians Zeit gut­ Solche Auskunfteien waren ja unerläßlich für all die zahl­ organisierten P o s t a n s t a l t e n . Hier war das für Reisende losen Reisenden, welche als Beamte, Militärpersonen und notwendige Material bereits verarbeitet und gesammelt, aber Kauf leute in die Provinzen hinausreisen mußten. Diese Auskunft­ aus zwei Gründen möchten wir auch diese Quelle nicht als stellen konnten ihr Material aus verschiedenen Quellen beziehen. die Hauptquelle für Itinerare ansehen. Zunächst waren die Man denkt zunächst an die ausgedehnten Akten der S t r a ß e n ­ Postanstalten nur staatliche Institute und der Gebrauch der b a u v e r w a l t u n g e n . Diese befanden sich aber in den ein- Postkutschen nur Beamten gestattet. Jeder Private, welcher

XII

Einleitung

mit der Postkutsche reisen wollte, mußte sich einen Erlaubnis­ schein erwirken, so daß seine Reise einigermaßen als im Staats­ interesse erfolgt gelten konnte. Sodann pflegen sich die Post­ anstalten jeweils nur um die nächsten Stationen zu bekümmern, keineswegs aber um fremde Länder. Wer mit der Post reisen wollte, mußte sein Ziel und den Weg vorher genau kennen, wenn er nicht irregewiesen werden und oft große Umwege machen wollte. An L a n d k a r t e n , die dem direkten Reise­ zweck dienen konnten, ist natürlich gar nicht zu denken. Denn die Reisekarten sind ja umgekehrt erst aus den Itinerarien entstanden, sie sind stets lange und weit hinter dem prak­ tischen Bedürfnis zurückgeblieben, und es zeugt von wenig praktischem Sinn, wenn man die Itinerarien aus Karten ent­ standen wissen will. Die Hauptquelle für Itinerarien waren stets die Angaben und Aufzeichnungen derer, welche die Reise selbst gemacht hatten. Wir möchten die Itinerarien geradezu als die Auf­ zeichnungen von Reisenden über die durchreisten Städte, Ort­ schaften, Herbergen und Raststätten samt deren Entfernungen bezeichnen, gemacht, teils zur eigenen Erinnerung, hauptsäch­ lich aber, um nachfolgenden Reisenden als Anweisung und Richtschnur dienen zu können. Wenn also in Rom ein Be­ amter nach Kleinasien versetzt wurde, so war sein erstes, nach Vorgängern zu fragen, welche auch schon in Kleinasien ge­ wesen, und von diesen zu erfahren, wie man am besten und bequemsten diese Reise macht, ob zu Wasser oder zu Land, über welche bekannten Städte oder Seehäfen. An zweiter Stelle kamen die genannten Reiseauskunfteien. Handelte es sich um die Seereise, so kamen wieder besondere Schiffs­ agenturen in Betracht. Diese Auskunfteien wiederum konnten ihr Material, das brauchbarste und beste, stets nur von den Reisenden erhalten. Wenn man z. B. von Rom nach Köln reisen wollte, so waren viele Wege möglich, und aus dem in den einzelnen Provinzen vorhandenen Straßenmaterial konnte der beste und kürzeste Weg unmöglich gefunden werden; ebenso wenn man nach England oder nach Pannonien reisen mußte, was half da all das Straßenmaterial? Es war unmöglich, hieraus das richtige zu finden. Deshalb waren A u s k u n f t s s t e l l e n für R e i s e z w e c k e unentbehrlich, vor allem in Rom, aber auch an anderen wich­ tigen Verkehrsplätzen. Dieselben haben die Itinerarien ge­ sammelt, woher immer sie solche bekommen konnten, und haben solche ohne Zweifel auch bezahlt und gegen Bezahlung abgegeben. Wenn eine solche Stelle lange bestand, so häufte sich das Material. Für dasselbe Ziel gab es verschiedene Wege, die teils übereinstimmten, teils nicht, aus älterer und neuerer Zeit, mit verschiedenen Schreibarten der Orte und verschiedener Vollständigkeit, gerade und im Zickzack ver­ laufende, je nach dem Zweck, den der Reisende verfolgte. Der Beamte auf einer Visitationsreise und der Kaufmann mußten verschiedene seitlich gelegene Plätze besuchen, dadurch entstanden Itinerarien, welche im Zickzack verlaufen und die gerade Richtung auslassen, wofür wir viele Beispiele haben. Manche Itinerarien zählen die Stationen in Entfernungen von 10—14 Meilen, andere zählen je 18—24 Meilen und wieder andere von 30 zu 30 Meilen, letztere lassen also die Zwischen­ stationen aus und nennen nur die Hauptorte. Das Hi unter­ scheidet c i v i t a s , mansio und m u t a t i o , wie man im Orient

II heute noch an allen bedeutenderen Straßen unterscheiden kann. Wer kennt nicht die Mehana oder den Han, wo die Post die I Pferde wechselt, der gewöhnliche Kutscher den Pferden die Ohren streckt nach dem alten Aberglauben, jeder Fuhrmann aber eine kurze Rast macht; dann folgen die notdürftigen Nachtherbergen und endlich die besseren Städte, wo man Proviant mitnimmt. Einzelne Reisestrecken hat man schon in ältester Zeit zu­ sammengestellt und finden wir bei den Persern u. a. im Alter­ tum, dann bei Plinius und Strabo. Schon die Karten der Griechen sind vielfach auf diesem Wege entstanden und die Karten des Ptolemäus sind großenteils aus Itinerar-Angaben hergestellt. Einen ganz neuen und unerwarteten Aufschwung I aber erfuhren die Itinerarien infolge der römischen KunstI Straßenbauten und der Vermessung derselben und Versehung mit Meilensteinen. Diese Einrichtung erreichte von Augustus, besonders aber von Claudius an eine immer größere VerI breitung. Durch die Straßenbauten Trajans, Hadrians, der Antonine, Septimius Severus, Dezius, besonders wieder unter Diokletian und den Konstantinen wurde das Straßennetz über das ganze Reich immer vollständiger und besser. In dieser Hinsicht ist im 3. und 4. Jahrhundert durchaus kein RückI gang zu finden, sondern ein stetiger großartiger Fortschritt. | Man darf das Straßen- und Verkehrswesen durchaus nicht || mit dem Rückgang in der Literatur und dem Geistesleben || vergleichen. So erlangten die römischen Itinerarien einen hohen Grad von Sicherheit und Zuverlässigkeit. il Diokletians Einteilung des römischen Reiches in kleinere Provinzen (ca. 113) und 15 Diözesen brachte für den Ver­ kehr zweifellos einen großen Fortschritt. Der Zusammenhang i der einzelnen Teile des Reiches wurde ein weit innigerer und I die Ausführung großer Reisen innerhalb erstaunlich kurzer Zeit (wie die Reise Konstantins d. Gr. von Nikomedien in I Kleinasien nach York in England, oder die Reisen Julians f im Jahre 361 von Basel-Äugst nach Essek in Pannonien u. a.) I wurden immer häufiger. Aus dieser Zeit haben wir nun das erste Sammel-Itinerarium, das Itinerarium Antonini, welches noch die Mängel seiner Entstehung an sich trägt. Es ist | durchaus unrichtig, daß dasselbe ein annähernd vollständiges |l Verzeichnis der Straßen oder Reisewege des römischen Reichs ! enthalte. Von Straßen wollen wir gar nicht reden, denn da kann es sich nicht einmal um den zehnten Teil der Straßen des römischen Reiches handeln. Auch nicht einmal die mit Meilensteinen versehenen Staatsstraßen sind in einiger Vollständigkeit aufgeführt. Dazu kommt aber, daß das Itinerar manche Strecken drei- und vierfach, ganze Länder­ striche und Provinzen gar nicht enthält. Das Itinerarium | Antonini ist das S a m m e l m a t e r i a l eines R e i s e b ü r o s , I wie wir es oben geschildert haben, mit den unvermeidlichen I Mängeln der Entstehungsart. Der Sammler konnte aus diesem I Material unmöglich herausfinden, was ihm alles fehlte. Wenn I er eine Strecke doppelt hatte, so war in der Regel das AusI gangs- oder Endziel ein anderes oder eine schien vollständiger oder machte einen Umweg, beide waren gleichberechtigt und i wurden belassen und nebeneinander aufgeführt. il Jetzt erst, nachdem verschiedene solcher Sammlungen i existierten, konnte ein Castorius sich finden, welcher die Ver! arbeitung des Materials zu einer Karte und vollends zu einer , Weltkarte unternehmen konnte.

I. Die Tabula Peutingerian a: Weltkarte des Castorius Die K. K. Hofbibliothek in Wien verwahrt unter ihren kostbarsten Schätzen 11 Pergamentblätter, jedes in Passe­ partout eingelegt, welche unter dem Namen der Peutingerschen Tafel oder Tafeln bekannt sind. Bis zum Jahre 1863 bildeten die 11 Blätter eine zusammenhängende Rolle, auf Leinwand aufgezogen. Die Rolle hatte eine Länge von 6,82 m und eine Höhe von 34 cm1. Im Oktober und November jenes Jahres wurden von den Konservatoren der Hof bibliothek die 11 Per­ gamentblätter, welche je am Rande übereinander geklebt waren, getrennt und zur Verhütung der bei dem Auf- und Zurollen un­ vermeidlichen Beschädigungen auf Pappe mit erhöhten Rändern aufgezogen. Ursprünglich waren es offenbar 12 Blätter. Das erste derselben war in gerolltem Zustand der Abnützung am meisten ausgesetzt und ist infolgedessen zugrunde gegangen. Das nunmehrige erste, von uns aber stets als II. gezählte

|| Segment zeigt noch auf der linken Seite den vorstehenden leeren Rand, auf welchem das erste Segment angeklebt war. I Doch fehlte das erste Blatt nicht nur schon seit dem Jahre 1507, in welchem die sichere Geschichte dieser Pergamentrolle beI ginnt, sondern schon zur Zeit, wo diese jetzt allein übrig­ gebliebene Kopie hergestellt wurde. Wir behandeln: A. die einzige erhaltene Kopie in Wien: „Die Peutingersche i Tafel* (ihre Geschichte, den Erhaltungszustand, Alter und Treue der Schrift und die Ausgaben); B. das Original: das Werk des Castorius (Verfasser, Ab­ fassungszeit, Quellen und Zweck); C. den Inhalt (Erklärung der Zeichen und Eigentümlich­ keiten).

A. Die erhaltene Kopie, genannt lie Peutingersche Tafel, in Wien 1. I h r e G e s c h i c h t e II so ist die Identität jenes Itinerariums und unserer Rolle um Im Sommer 1607 ist der Wiener Humanist K o n r a d so weniger zweifelhaft, als Peutinger selbst in dem Katalog Celtes*, Bibliothekar Maximilians L, in Augsburg zu Besuch Beiner Bibliothek diese Rolle auch als „Itinerarium Antonini bei dem dortigen Ratsschreiber Konrad Peutinger. Bei dieser in charta longa a Celte nobis testamento legata" bezeichnet. Gelegenheit war es wohl, daß Celtes die in seinem Besitz be­ Die nächste Frage ist nun: Wie und wo ist Celtes in den findliche Pergamentrolle bei Peutinger hinterlegte. In dem Besitz dieser Pergamentrolle gelangt? In der Ausgabe der wenige Monate später abgefaßten Testamente des am 4. Februar Gedichte des Celtes von 1502 findet sich noch keine An­ 1508 gestorbenen Celtes, welches im Archiv der Wiener deutung bezüglich der Tabula, vielmehr fußen seine vielen Universität noch erhalten ist s , vermacht derselbe seine Bücher geographischen Notizen nur auf Ptolemäus; man darf also der Universität Wien; die bisher nicht gedruckten Werke annehmen, daß er damals die Ta noch nicht besaß. Die sollen von guten Freunden revidiert, dann dem Konrad Peu- einzige Nachricht darüber gibt Beatus Rhenanus \ welcher die tinger nach Augsburg zur Besorgung der Drucklegung zu- |! Karte bei Peutinger gesehen hat und Näheres über ihre Hergeschickt werden. „Ebenso vermache ich", heißt es weiter, |||| kunft wissen konnte, im Jahre 1531 in den lakonischen „dem Hrn. Dr. Konrad Peutinger das Itinerarium Antonini, I|j Worten, Celtes habe sie in einer Bibliothek gefunden (in welcher dasselbe jetzt schon besitzt, will aber und bitte, daß Ii bibliotheca quadam reperta). Celtes machte, zum Teil im dasselbe nach seinem Tode dem öffentlichen Gebrauch, be­ Auftrag Kaiser Maximilians, Reisen in Deutschland und Italien, ziehungsweise einer Bibliothek zugewendet werde.u Da Celtes um die alten historischen Dokumente aufzusuchen. Auf einer gleich nachher von einem zweiten, dem wahren Itinerarium I solchen Reise, vermutete man, habe er die Pergamentrolle Antonini spricht, welches gleichfalls im Besitze Peutingers sei, II aufgefunden, ja man beschuldigte ihn sogar der UndankbarI keit und Untreue gegen seinen kaiserlichen Gönner. Doch 1 Die Höhe der einzelnen Blätter variiert von 33,3 bis 35 cm; die fehlt hierfür jede feste Unterlage. Celtes war von einer un­ Länge zeigt größere Unterschiede und auch die Ränder sind keine ge­ ersättlichen Reiselust durchdrungen, welche ihn oft in Konflikt raden Linien. Die mittlere Länge der einzelnen Blätter ist ohne den mit seiner Residenzpflicht als Lehrer brachte, und hat zahlunbeschriebenen Rand II. 57,05 — III. 61,1 — IV. 66,2 — V. 60,85 — VI. 59,8 — VII. 58,95 — VIII. 64,0 — IX. 57,6 — X. 62,1 —"XL 67,36 — II reiche Bibliotheken in verschiedenen Ländern, in den letzten Jahren aber besonders in Franken und im südwestlichen XII. 65,8. Das gibt zusammen 6,808 m. Weiser gibt a. 1598 die Länge auf 22 Augsb. Fuß; Schöpflin a. 1751 auf 21 Pariser Fuß 10 Zoll gleich I Deutschland durchstöbert. 6,77 m an; die Breite ist nach beiden 1 Fuß. i!| Fünf Städte streiten sich um den ursprünglichen Besitz ■ Konrad Celtes, ursprünglich Pickel, in griechischer Übersetzung ii | der Peutingerschen Tafel. Protucius, geboren 1. Februar 1459 in Wipfeld, Winter 1486 bis Früh- I jähr 1487 in Italien, 1487 vom Kaiser selbst in Nürnberg als Dichter gekrönt, dann auf Reisen, 1492 Professor in Ingolstadt, 1493 Prinzen­ erzieher in Heidelberg, dann 1496 Ordinarius in Ingolstadt, 1497 nach Wien berufen, wo er MB zu seinem Tode (4. Februar 1508) angestellt blieb. Im Jahre 1500 liest er dort über die Geographie des Ptolcmäus, welche er durch Karten und Himmelskugeln veranschaulichte. Begraben liegt er bei St. Stephan in Wien, wo der Denkstein noch erhalten ist. Veröffentlicht im Wiener Jahrb. f. it. 182L9.

|I

1. Worms stützt seine Ansprüche auf einen Brief des Johannes Trithemius (Trittenheim), Abts von Sponheim, datiert vom 15. August 1507', worin es heißt: „Du schreibst, eine Weltkarte (orbem terrae i marisque et insularum), schön gemalt, sei in Worms verkäuflich; aber wer wird mir raten, 40 (Gold-) Gulden dafür auszugeben?41 | I

1 8

Rer. Germ. I 31. Epist. Kamill. 41.

I. Die Tabula Peutingeriana

XIV

2. In Speyer soll die Bibliothek sein, welcher Celtes die Pergament­ rolle entführt habe. Ein Zeitgenosse Hermannus Nuenarius1, Propst in Köln, f 1530, sagt, er habe in dem „Itinerarium Theodosianam in Spirensi Bibliotheca44 und nachher in einem sehr alten Itinerarium,

Weltkarte in 3 mal 4 oder 4 mal 3 Blättern, ähnlich wie die größte erhaltene Weltkarte jener Zeit, die Ebstorfkarte aus 5 mal 6 gleich 30 Pergamentblättern besteht. Über die Kolmarer Kart« cf. Mm ILT 151. 4. Der bayerische Lokalpatriotismus (Günthner, Westenrieder, See­ fried) vertritt die Ansprüche von T e g e r n s e e . Unter Abt Rupert (1155 bis 1186) wurde der Benediktinermönch Werinher (f 1197) in Tegernsee von einem Freunde gebeten, daß er ihm eine mappa mache. Dieses Wort (es heißt nicht einmal mappa mundi) ist aber so vieldeutig, daß es nichts beweist. Der zweite Grund, daß von Werinher geschriebene Bücher mit denselben Schriftzügen existieren, bedürfte wenigstens weiterer Bestätigung. Es wird ferner beigebracht, daß der Abt von Tegernsee nach des Celtes Tode von Peutinger zwei Bücher zurückverlangte, welche Celtes vom Kloster entlehnt habe und von welchen er wisse, daß Peu­ tinger sie aufbewahre. Dieser antwortet, er habe dieselben dem Testament zufolge mit zwei anderen Büchern an die Universität Wien geschickt. Es ist eine völlig unbegründete Verdächtigung, daß Celtes mit jenen zwei Büchern auch die Tabula „entwendet" habe. 5. Es hat sich herausgestellt, daß der Mönch, welcher die Annales Colmaricnses geschrieben hat, von 1265—1277 nicht in Kolmar, sondern im Prcdigerklostcr in B a s e l gelebt hat, und es müßte also Basel statt Kolmar gesetzt werden'. Diesen Mntmaßungen lassen sich aus noch früherer Z e i t ,

Conrad C e l t e s nach seinem Tode von Hans Burkmayr welches er bei Ronrad Peutinger in Augsburg durchmustert habe, gesehen, daß Asciburgum zwischen Novesium und Vetera castra liege. Da das Itinerarium Antonini diesen Ort nicht hat, und da ein drittes Itinerarium nicht bekannt ist, BO glaubte man beide Stellen auf unsere Tabula beziehen zu müssen, wo der Name Asciburgia in dieser Verbindung in der Tat vorkommt, und man nahm an, H. habe dasselbe Exemplar früher einmal in Speyer, später, ohne die Identität zu kennen, bei Peutinger gesehen. Doch die weiter aus jenem Itinerarium Theodosianum von Hermannus zitierten Orte (nämlich der Mons Brisiacus und Calone) fehlen in der Tabula, sind dagegen im Iti­ nerarium Antonini vorhanden; dadurch wird die ganze Beweisführung hinfällig. Noch unsicherer ist die Berufung auf eine Angabe von Felix Malieolus (Hämmerle oder Hemmerlin)*, 1421 Propst in Solothurn, 1428 Kantor in Zürich, welcher zwischen 1444 und 1450 schreibt: Er habe das „Itinerarium Urbis Romae" gesehen und durchgesehen, wo alle Berge, Provinzen, Städte, Flüsse. Völker, mit ihren Namen, dazu die Distanzen in Leugen und Meilen besonders bezeichnet seien. Die codd. des Ethicus enthalten meist 1. das Werk des Ethicus — phys. Geogr. —, 2. Cosmographia Anonymi, 3. Itinerarium Antonini — somit alles, was H. angibt. H. spricht außerdem von einem Itinerarium Julii Caesaris, auf welchem 7 Meere und 7 Berge und 22 berühmte Flüsse. Aber er sagt nicht, wo er dieses gesehen — man hat sogar aus dem Titel auf Rom schließen wollen —, und nichts berechtigt zu der Annahme, daß es in Speyer gewesen sei, selbst wenn die Identität mit unserer Tabula über jeden Zweifel erhaben wäre*. 3. Die meisten Verteidiger hat Kolmar gefunden, darunter Manncrt, VV. Teuffei4 and E. Dcsjardins. Der Dominikanermönch Conrad, welcher die Annalen von Kolmar schrieb, sagt zum Jahre 1265: „Ich habe die mappa mundi auf 12 Pergamentblättern abgeschrieben"; ferner 1277: mappam mnndi correxi circa margaretae. Es hat jedoch im 13. Jahrhundert viele mappae mundi gegeben, deren Form und Inhalt sehr verschieden war*; dazu kommt, daß die Schrift der Tabula viel älter ist als der Kolmarer Chronist. Die Tabula Peutingeriana ist hier vollständig aus­ geschlossen, nachdem wir sicher wissen, daß sie schon damals nur aus 11 Blättern bestanden hat. Wahrscheinlich war es eine gewöhnliche

weitere beifügen, welche von Weltkarten berichten, Ton der Herstellung von Mappaemundi, wie die Erzählung Eginhards über eine Weltkarte Karls d. Gr. auf einem silbernen Tische die Karte Hartmots von St. Gallen um das Jahr 870, des Papstes Zacharias im Lateran um 750, des Klosters Reichenau um 842, des Abtes Gerbert um 983, von Weihenstephan im 12. Jahrhundert, von London 3 Mappaemundi um 1250, von Albertus Magnus (f 1280) — vgl. Mappaemundi HI 151. Aber niemals ist von einer s t r e i f e n f ö r m i g e n Karte (Itinerarkarte) die Rede.

Chuourad Peutinger in seinem 78. Lebensjahr a. 1543 von Hans Burkmayr in der Augsburger Stadtbibliothek

1

Commcntariolus de Gallia Belgica p. 15. ■ Tractatus de nobilitate p 104, 6. — Vgl. Reber, Felix Hemmerlin 1846. * Aus dem „leucis et milliaribusu folgt die Identität nicht, wie Hotz folgert, denn dieser Unterschied ist auf der Tab. durchaus nicht so klar, daß Hemmerlin ihn sofort erfaßt hätte; das würde auf das It. Ant. viel besser passen. * Literaturgeschichte § 60. 5. 6 S. Jaffa in Monumenta Oermaniae B. AVIL p. 187. n. 10. Daselbst wird auch nachgewiesen, (p. 237, 15 und 238, 47), daß der Inhalt dieser mappa mundi ein ganz anderer gewesen ist. Vgl. Hotz p. 217.

K o n r a d P e u t i n g e r , dessen Namen die Karte gewöhn­ lich führt9, treffen wir im Anfang des 16. Jahrhunderts eifrig 1

S. Jaffe in der Vorrede zu d. Ann. Colm. in Mon. Germ. 17. Bd. Peutinger ist geboren in Augsburg am 15. Oktober 1465. Sein gleichnamiger Vorfahre hatte a. 1288 das Augsburger Bürgerrecht er­ halten. Er studierte die Rechtswissenschaft in Padua, Rom und Florenz; 1

Geschichte der Tabula Peutingeriana

XV

mit Altertumsstudien beschäftigt1. Noch in der Zeit des merkwürdige Tabula, wie Beatus Rhenanus a. 1630, Franc. frischen Sammeleifers besuchte ihn Celtes im Sommer 1507 Irenicus1, Hermann Graf von Nuenar (s.o.), Gerardus von zu Augsburg (im Jahre 1505 war K. Peutinger Zensor der Nymwegen (Hist. Batavica) bezeugen. Er fuhr fort, Altertümer, I^apsodie des Celtes gewesen) und ließ die jüngst erst von Inschriften, Statuen zu sammeln, aber er verwendete sie zur ihm aufgefundene Karte in seinen Händen zurück, offenbar Zierde seines Gartens, und so sind sie meist verloren ge­ in der Meinung, in Peutinger den richtigen Mann für die gangen. Die Tabula hat er nie herausgegeben. Außer den Veröffentlichung des wertvollen Fundes getroffen zu haben. genannten zwei fragmentarischen Kopien zeugen nur zwei Das bezeugen uns des Celtes eigene Worte in seinem Testa­ Worte auf der Tabula selbst, daß Peutinger sich für dieselbe mente. Wir zweifeln auch nicht, daß Peutinger ernstlich die interessierte. Er hat nämlich (wir werden uns in dieser An­ Veröffentlichung der Karte beabsichtigte; denn im Jahre 1511 nahme kaum täuschen) unter Regino und Juvavo die deutschen erwirkte er hierfür ein kaiserliches Privilegium impressorium2, Namen Regensburg und Salzburg eingeschrieben. Seinen Erben und er hatte bereits zwei kleine Versuche gemacht, die Karte war an allem mehr gelegen, als an der Tabula, die den Peuu kopieren. Beide Proben, welche Bruchstücke des ersten tingerschen Namen unsterblich gemacht hat; denn die Karte erhaltenen Segmentes wiedergeben, ist von da an 40 Jahre lang ver­ sind uns erhalten und von Welser schollen, bis ein Anverwandter der a. 1591 publiziert worden. Sie sind Familie, M a r c u s W e i s e r 1 , im allzu frei gehalten, und es ist kaum Jahre 1587 die zwei schon genannten zu bedauern, daß sie nicht zur Aus­ fragmentarischen Kopien (Schedae) führung gelangt sind. Lotter-Veith auffand und 1591 publizierte. erzählt in der Lebensbeschreibung Welser wurde von den hervor­ Peutingers, der französische Ge­ ragendsten Gelehrten seiner Zeit sandte, welcher an Kaiser Maxi­ (Kardinal Baronius, Merula, Lindenmilian geschickt war, habe Peutinger brog, Pancirolo, Pignorius) mit Lob­ 70 Kronen geboten, wenn er ihm sprüchen und Komplimenten über­ die Tafel abtreten wollte; dieser häuft und strengte neue Nachfor­ aber habe es um keinen Preis getan. schungen nach dem Original an. Michael Hummelberg erzählt in dem „Sieben Jahre später/ anläßlich der Brief an Beatus Rhenanus — 2. No­ Inventarisierung der Peutingerschen vember 1525 und 13. Januar 1526 — Bibliothek am 28. April 1597', wurde dieselbe Geschichte ähnlich. auch das Original wiedergefunden. Am 2. Juli 1597 teilt Markus Welaer Je mehr aber Peutinger in das die frohe Botschaft von der Ent­ öffentliche Leben verwickelt und je deckung der Tabula dem Ortelius mit. glänzender seine gesellschaftlichen Der Brief lautet: „Euangelia para, Beziehungen wurden, um so mehr mi Orteli, euangelia: debes certe. wurde die strenge Wissenschaft in Tabula illa sive itineraria, sive proden Hintergrund gedrängt. Wohl vincialis, sive euiuseunque illa nomisammelte er in Augsburg die ge­ nis, quam te per aliquot viginti annos lehrten Männer, deren bedeutendster opinor quaerere, cuiusque nos olim Johannes Baumgartner war, zu einer schidia tuo consilio magni adeo fecikleinen Gesellschaft, deren Mittel­ mus, ut aeri incisa publico dederimui punkt er blieb; wohl zeigte er gerne Marcus W e l s e r [1591], Deo bene iuvante tandem inseinen Freunden und Besuchern * die im Augsburger Kupferstichkabinett venta est, aliquo meo labore, nonnulla nach langer Abwesenheit mit den akademischen Graden in seine Vater­ etiam invidia, sed omnia tanti sunt. Autographum domi habeo" *• stadt zurückgekehrt, erhielt er das Amt eines Ratsschreibers. Er war vermählt mit der gelehrten Margaretha geb. Welser aus Memmingen, welche die lateinische Sprache vortrefflich verstand und ihn um 5 Jahre überlebte. Die Ehe war mit 10 Kindern gesegnet, welche zum Teil frühzeitig eine Rolle spielten; a, 1504 trägt sein 4jähriges Mädchen Juliana eine lateinische Anrede an den Kaiser Max vor; a. 1517 flicht eine andere Tochter den Lorbeerkranz zur Dichterkrönung Ulrichs v. Hütten. Wiederholt wurde P. als städtischer und als kaiserlicher Abgesandter mit den wichtigsten Aufträgen betraut. Im Jahre 1538 wurde er vom Kaiser unter die Patrizier der Stadt Augsburg eingetragen. Er starb 82 Jahre alt am 28. Dezember 1647, wie ein Zeitgenosse sagt, so ab­ genützt und geschwächt, daß er eigentlich längst aufgehört hatte zu leben. 1 1506 erschien sein antiquarisches Hauptwerk „Romanae vetustatis fragmenta in Augusta Vendelicorum et ejus dioecesi", auf 7 Foll. 22 In­ schriften enthaltend, a. 1520 in zweiter Auflage erschienen unter dem neuen Titel „Inscriptiones vetustae Romanae etc." und später wiederholt aufgelegt. 1506 gab er in Straßburg seine Sermones convivales heraus. Anno 1615 folgte die Ausgabe von Jornandes und Paulus Diaconus. * Abgedruckt in Lotter, Oesch. Peutingers, Leipzig 1729. ■ Am 27. Mai 1609 schreibt der Humanist Blasius Höltzl, Sekretär des Kaisers Maximilian, von Füssen aus an Peutinger, wann er „die Karte" bekommen könne, in gleicher Größe oder verkleinert. Er werde sie bald brauchen können beim Feldzug gegen Venedig. Es ist wohl anzunehmen, daß Höltzl die Tabula meint. Der Brief lautet: Lieber Her Pewtinger lasst mich wissen wann ich die kanten gehaben mag. Mag

sie nit so gTOs abkflntrafet werden, so lasst sie in minori forma abmachen. 1t main, ich werd ihr gar pald notturfftig, dann kay. M* eylt vasst auf Trient zum angriff etc. (Manch. Akad., Sitz.-Ber. 1888, 2. Bd., 448.) 1 I r e n i c u s , Excgesis historiae Germaniae, fol., Hagenowae 1518. 1. IX. e. 6 und 7, ist der erste, welcher von dem Itinerarium Augustanum (ubi repertum fuisse dixerunt) spricht und es unterscheidet von dem Itin. Antonini. 1 M. Welser, der reichen Handelsfamilie angehörend, welche ihre Kontore auch in Antwerpen hatte, geb. 20. Juni 1558, studierte in Rom, 1592 Ratsherr, 1600 Bürgermeister in Augsburg, ein gewiegter Kenner des Altertums, Polyhistor, bearbeitete hauptsächlich die Geschichte Bayerns, namentlich seiner Vaterstadt Augsburg. W. stand im Brief­ wechsel mit Galilei, welcher ihm zuerst seine Entdeckungen mitteilte; mit Just. Lipsius in Löwen wegen der Tabula, von 1591 bis 1605; mit dem Botaniker Clusius (Charles de 1'Ecluse) von 1598 an; mit dem Jesuiten Andreas Schott (in Rom, später in seiner Vaterstadt Antwerpen, 1552 bis 1629), dessen Werke er publizieren ließ; mit Joh. Grutcrus (Jean de Gruutere) von Antwerpen (1560—1627), dessen epigraphische Arbeiten in der Verbannung zu Heidelberg, von 1592 an, er unterstützte; mit Abraham Ortelius, dessen Vorfahren auch Augsburger Bürger waren; mit JOB. Scaliger (1540—1609) usw., + 23. Juni 1614. Seine Werke gab Arnold heraus, Nürnberg, foL, 1682. ' Nicht 1598 wie Ruelens angibt. 4 Epistolae Ortelianae, ed. Hesseis in the Cambridge Univ. Press 1887, Nr. 306, p. 719.

XVI

I. Die Tabula Feutingeriana

Welser ließ in Augsburg durch einen dortigen Künstler, 237 der seltensten und kostbarsten meist in Paris erkauften Johannes Moller, sofort eine Kopie herstellen und über­ Codices, und die Kupferstichsammlung 290 Großfoliobände. sandte dieselbe dem berühmtesten Geographen seiner Zeit, Die beiden wertvollsten Werke aber waren die tabula PeuOrtelius in Antwerpen, wo am 1. Dezember 1598 die erste tingeriana und der Atlas von J. Bleau in 46 Bänden, welcher Tollständige Ausgabe herauskam. Alle folgenden Ausgaben ihn selbst 30 000 Taler gekostet haben soll. Was er sammelte, bis zu dem Faksimile Ton Scheyb a. 1753 sind teils Abdrücke, kannte und benützte er auch. Nach seinem plötzlichen Tode teils Kopien jener ersten Ausgabe. Das Original blieb un­ 1737 erkaufte Kaiser Karl VI. die ganze Sammlung von beachtet, ja man glaubte dasselbe verloren, bis im Jahre 1714 dessen Erbin Viktoria von Savoyen gegen eine ihr lebenslang Wolfgang Jakob Sulz er filius, ein angesehener Augsburger zu zahlende Rente von 10000 Gulden, und die Wiener Hof­ Ratsherr, die staubbedeckte Rolle aus den Gewölben der bibliothek erlangte 1738 die größte und wertvollste Bereicherung, Peutingerschen Bibliothek aufs neue an das Tageslicht brachte. welche ihr jemals geworden ist. Dieser yeranlaßte den Buchhändler Paul Küz (Kuzius), den Schon im Jahre 1741 ließ der Custos derselben, Nicolaus Schatz von dem Eigentümer, de Forlosia, um der immer Ignaz Desideriu8 Peutinger, weiter um sich greifenden ZerStiftsdekan in Ellwangen, dem bröckelung des Pergamentes viertenNachkommenKonrads1, Einhalt zu tun, die Tabula auf zu erwerben, was um „ annehm­ Leinwand spannen und an baren" Preis gelang. Auch einen Zylinder befestigen, um Küz überlebte seinen Kauf nur welchen sie bequem auf- und kurze Zeit. Da seinen Erben zugerollt und, wie er meinte, daran gelegen war, das Werk ohne Schaden dem Gebrauch so teuer als möglich zu ver­ freigegeben werden konnte. So kaufen, so boten sie dasselbe hat Schöpflin sie oft gesehen öffentlich zum Verkauf aus8. und ein Stück unter Obhut des Es fehlte nicht an Liebhabern, Bibliothekars Gerhard van unter denen der Herzog von Swieten stechen lassen. Mosel Braunschweig - Wolfenbüttel, (Gesch. der Hofbibl. 1835) sagt, derSenatvonLeipzig, derNürnda die Tabula durch das Auf­ berger Rat H. W. Ebner von rollen jedesmal Schaden leide, Eschenbach, der Altdorfer Pro­ so werde sie nur besonders fessor Schwarz genannt wer­ rücksichtswerten Besuchern den; der Kardinal Passioneus, vorgezeigt. Maury (1862) be­ apostolischer Vikar in der schreibt sie noch als Bolle Schweiz, machte, aber zu spät, in einem eigenen Saale unter a. 1723 extra die Reise nach Glas. 1863 wurden die 11 Seg­ Augsburg um der Karte willen. mente getrennt und einzeln auf Schon 1717 hatte Prinz" Eugen Passepartout aufgezogen. von Savoyen durch seinen Bi­ 2. G e g e n w ä r t i g e r E r h a l ­ bliothekar Boyer, welchem in tungszustand der Tabula Wien das Angebot gemacht worden war, von der Sache ge­ Die Vergleichung mit den P r i n z E u g e n von S a v o y c n hört. In einem „au camp de zwei Peutingerschen Kopien (aus VV. v. Scydlitz Portraitwerk) Semlin 20. September 1717" zeigt nur so viel sicher, daß datierten, in der Hof bibliothek in Wien noch erhaltenen Schreiben schon damals das 1. Segment fehlte. Eine zuverlässige dankt Prinz Eugen dem Antiquar Heraeus für die Mitteilung, daß Vergleichung des Zustandes der Tabula ist durchführbar für in AugBburg das Original der „tabulae Peutingerianae de Theo­ die Jahre 1598 (1. Ausgabe), 1753 (Faksimile von Scheyb) dose" verkäuflich sei. Er werde suchen, jemand zufinden,der sie und die Gegenwart. Wir finden, daß seit Scheyb an den an Ort und Stelle prüfe und danach die Bestimmung des Preises Rändern viele Stücke abgebröckelt und daß auch im Innern treffen. Im Jahre 1720* ging die Karte um den Preis von einzelne Risse neu entstanden oder erweitert worden sind. 100 Dukaten in seinen Besitz über. Sicher „konnte jene Doch ist der wirkliche Schaden unbedeutend, und es sind Karte, welche eine neu wie Amerika entdeckte Welt enthielt, nur wenige einzelne Buchstaben verletzt worden; der Schaden keinen würdigeren Besitzer und Bewahrer finden", sagt Kar­ ist sogar geringer, als man nach der Angabe von Desjardins dinal Passioneus in der Leichenrede auf den Prinzen Eugen (1869) schließen könnte. Dagegen zeigen sich bedeutende am 10. Juli 1737. Der ausgezeichnete Feldherr war als ein Unterschiede gegenüber dem Jahre 1598. Es ist eine ziem­ ebenso großmütiger Beförderer der Künste und Wissenschaften lich bedeutende Zahl von Namen, welche zur Zeit der Weiserberühmt und besaß eine überaus kostbare und zierliche Bücher- sehen Aufnahme noch leserlich waren, dagegen in allen neueren und Kupferstichsammlung. Alles Ausgezeichnete aller Länder, Ausgaben (auch Desjardins) fehlen. Weitaus die meisten in rotem und blauem Saffian mit Goldschnitt gebunden, war verschwundenen oder unleserlich gewordenen Namen sind hier vorhanden. Die Bibliothek zählte 15 000 Druckwerke, Namen von Meeren, Seehäfen, Seen und Inseln. Die Schuld 1

Derselbe vermachte schon im folgenden Jahre 1715, sein nahendes Ende fühlend, die Peutingersche Bibliothek dem Jesuitenkollegium in Augsburg. ■ 8. Leipziger wöchentliche Post-Zeitung von gelehrten Neuigkeiten vom Jahre 1715, Nr. 29, p. 116. 1 Nach Lambecii comm. 2. Aufl. 1766. II 76 n.

liegt an der grünen (Kupfer-) Farbe, welche überall, wo die Luft längere Zeit einwirken konnte, in Schwarz übergegangen ist und einerseits das Pergament derart zerstört hat, daß es abbröckelt, anderseits die schwarze Schrift aufgezehrt hat. Letztere ließe sich ohne Zweifel auf chemischem Wege wieder herstellen. Es ist deshalb das 1. (II.) Segment weitaus am

Das Wiener Manuskript — Erhaltung, Sehrift

meisten beschädigt, weil es am meisten dem Luftzutritt aus­ gesetzt war; dann das 8. (IX.) Segment, welches viel Grün hat. Einzelne Stellen, besonders der aquitanische Meerbusen und die griechischen Inseln (IX 1) sind schwarz, wie angebrannt 1 . Wo dagegen die Ränder übereinander geklebt waren, ist die grüne Farbe noch am lebhaftesten. Aber auch von den für verschwunden geltenden Namen ist vieles einem für exakte Beobachtung eingeübten Auge noch erkennbar, wo Scheyb, Mannert und auch Desjardins nichts gesehen haben, z. B. Insula Antiochia (IX 1), Sinus Carmanius (XII 1) und vieles Ahnliche. In anderen Fällen reichen die erhaltenen Spuren gerade noch hin, um die Hummelbergsche Lesart von 1526 und die Welsersche von 1598 teils zu bestätigen, teils für möglich zu erklären. Die schwarze und die rote Schrift zeigen in der Erhaltung den großen Unterschied, daß die erstere vom Pergament angenommen wurde und deshalb wohl verblassen konnte, aber doch noch erkennbare Spuren hinterließ und in manchen Fällen durch eine leichte Anfeuchtung sichtbar wird; daß dagegen die rote Tinte nur äußerlich aufgelegt erscheint und, wo sie abbröckelte, keine Spur oder nur unzusammen­ hängende Atome hinterlassen hat 2 . 3. D e r C h a r a k t e r und d a s A l t e r d e r

Schrift

Im 16. Jahrhundert wurde von einzelnen (z. B. Moret) noch die ganze Tabula für ein mittelalterliches Fabrikat angesehen, und auch später noch (Heyrenbach) taucht diese Ansicht vereinzelt wieder auf; sogar G. Parthey (Berl. Ak. ph. h. Kl. 1858, 521) hält sie noch für ein Produkt des Dominikanermönchs von Kolmar im Jahre 1265! Wirkliche Kenner teilten freilich diese Ansicht niemals; aber einzelne fielen in den entgegengesetzten Irrtum, die Karte selbst für ganz alt zu halten (Beatus Rhenanus), und noch Scheyb glaubte die Originalschrift aus der Zeit des Theodosius vorliegend zu haben. Es steht nun längst fest, daß die vorliegende Tabula eine mittelalterliche Abschrift eines aus der römischen Kaiser­ zeit stammenden Originals ist. Dagegen ist man über die Zeit und den Wert der Abschrift keineswegs einig. Gewöhnlich wird die Schrift nach dem Vorgang von Mannert (1793 und 1824) in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts verlegt. DeBJardins hat die Kolmarer Hypothese und damit die An­ sicht von Mannert zu der seinigen gemacht. Die Schrift sei ein Mittelding zwischen lombardischen Buchstaben und der Schrift Ludwig d. Hl.; der Kopist suchte die alte Schrift möglichst nachzuahmen. Nach der von uns gewonnenen Ansicht ist die Schrift um vieles, wahrscheinlich um 200 Jahre älter, keinenfalls aber später als im 12. Jahrhundert anzusetzen. Unsere Gründe sind folgende: 1. Der allgemeine Charakter der Schrift weist auf eine frühe Zeit hin; die Schrift ist eine sehr sorgfältige, präzise und bestimmte und zeigt eine gewisse Eleganz und Schönheit, welche in späteren Zeiten selten ist. Wenn man die mehr als 1000 Varianten der verschiedenen Ausgaben ver­ gleicht, bei welchen auf je das fünfte oder sechste Wort eine abweichende Lesart kommt, würde man allerdings zu einem anderen Resultate kommen. Aber fast alle diese Varianten fallen den Herausgebern zur Last und nicht der Unsicherheit der Schrift. In Wirklichkeit bleiben in der ganzen Tabula kaum 20 Worte, von welchen ein Buchstabe so undeutlich ge­ schrieben ist, daß verschiedene Lesarten berechtigt sind. Wir sehen dabei allerdings von denjenigen, auch nicht zahlreichen Fällen ab, wo eine Ver­ letzung oder ein Riß einen Teil des Buchstabens weggenommen hat. 1 Von Brandflecken kann aber ebensowenig die Rede sein als von Würmern, welche nach Dj „glücklicherweise nur auf leeren Plätzen und ganz besonders auf der gummierten Oberfläche der Gewässer ihre Gänge gezogen haben". ■ Die letztere Erscheinung hat Desjardins auf die irrige Meinung gebracht, es sei hier radiert worden [z. B. fl. Arnv. (IV 2), fl. Sauvs (V1)], und sofort wurde eine kühne Hypothese aufgebaut über den Grund dieses Radierens.

XVII

2. Dio Uncial- und Minuskelschrift sind promiscue gebraucht, z. B. H und h (ersteres häufiger), R und r, M und m, das H ähnliche N und n, G und g. Mitten in kleingc9chricbenen Wörtern sind diese Uncialen sehr häufig, was auf das 11. und 12. Jahrhundert hinweist und im 13. nur noch vereinzelt vorkommt. Anderseits sieht man aber auch aus dem Vorkommen der Minuskel m und n, sowie aus dem unterschiedslosen Gebrauch von v und u und dem Vorkommen des w, daß man nicht über das 11. Jahrhundert hinaufgehen darf. 3. Als besonders charakteristisch für das 11. und 12. Jahrhundert gelten die Formen von Z, welche leicht mit h verwechselt werden; von y mit und ohne Punkt; von x; von t (in unserer Ausgabe nach Scheyb meist t geschrieben, weil r bei der kleinen Schrift oft zu Verwechslungen führt), nur einmal verkehrt in -nt in der alten Form am Ende (was nach dem Jahre 1000 selten sein soll); cc für a nur einmal in Abkürzung. Für s herrscht die lange Form, seltener ist s, öfters aber überschrieben . . . ■; groß S und f sind promiscue gebraucht; ferner die Form von n als geschwänztes H neben N und n; für F und f: f ohne Unterschied zwischen groß und klein; selten F und zweimal die alte, dem P ähn­ liche Form, welche in Flanaticus (V 1) und Falacrinus (V 4) von allen Herausgebern und vielleicht auch schon vom Abschreiber P gelesen worden ist; die Häufigkeit des geschwänzten e statt ae, doch fehlt auch oft der Strich nach unten, wo er zu erwarten wäre, weshalb das Verständnis dieser Abkürzung seitens des Abschreibers mitunter bezweifelt werden kann; die Seltenheit des i-Strichs, welcher nur zur Unterscheidung iui und ähnl., ferner am Ende bei ii, sonst aber nie gebraucht wird und selbst in den genannten Fällen teilweise so blaß ist, daß er vom Korrektor eingesetzt sein kann. Unter die Zeile verlängert ist « nur am Ende bei ii und der Zahl 2. Bei w, in, ni, mi, ui fehlt der Punkt oder Strich immer, weshalb auch bei diesen Buchstaben die meisten falschen Lesarten sich finden, stets durch die Schuld der Lesenden, da die Schrift hierin sehr präzis ist. Beachtenswert ist noch c (nie u) für die Zahl 6, und daß in den Ziffern je 2 Einer unten mit einander verbunden werden. 4. Die geringe Zahl der Abkürzungen (s. Zusammenstellung derselben in Abschnitt C). 5. Das Fehlen der Bindestriche zwischen gebrochenen Wörtern. Nur selten kommt ein vertikaler Strich vor, z. B. de| c r e g c u n t (VII4), Ptoloma|i^e (X 2), und in einzelnen Fällen ein Punkt als Trennungszeichen. Eine regelmäßige Worttrennung ist nicht vorhanden; oft werden Worte un­ richtig verbunden oder zerrissen. Nach alter Manier steht nach jedem Wort ein Punkt und ist mitunter für die Lesung von Wichtigkeit; so steht z. B. neben Cesaria (X 1) die Zahl III., deren Zugehörigkeit zweifel­ haft wäre, wenn nicht darunter bei der Zahl XXXI der Punkt fehlen würde. Die Präpositionen, besonders ad, sind meist mit ihrem Nomen verbunden und letzteres klein geschrieben.

Die Schrift trägt durchaus einheitlichen Charakter, ist von Anfang bis zu Ende von einer und derselben Hand geschrieben und gemalt, mit Ausnahme von zweierlei minutiösen Z u ­ sätzen: A. Von d e r H a n d e i n e s K o r r e k t o r s rühren folgende Korrekturen her, zu welchen sich möglicherweise noch eine oder die andere entgangene hinzugesellen mag. Diese Kor­ rekturen sind wohl charakterisiert a) durch die blassere Tinte, bzw. das dunklere Rot; b) durch die geringere Größe der Buchstaben; c) öfters durch andere Form derselben, z. B. a statt a. Es ist 1. in Nitiobroges (LT 4/5) ges später eingesetzt; 2. bei fl. Biger (II 6) L über R korrigiert; 3. in B I T U L I G E S (HI 1) R in L braunrot korrigiert; 4. bei Etrura ( V i , 2) zwischen R und A ein kleines i ergänzt; 5. in Spoletio (V 3) das p übergesetzt; 6. in Laconice (VILI 5—VIII1) c von einer anderen Hand und mit anderer Tinte eingesetzt; 7. auf dem Gebirge über Alexandria-troas (IX 2) ida hineinkorrigiert; 8. in Lacus Tiberis (X 2) ist über is ein gewöhnliches a übergesetzt; 9. bei Patras (X 2) ist zwischen t und r ein a mit der­ selben blassen Schrift übergesetzt;

xvni

I. Die Tabula Pcntingcriana

10. rechts von Antiochia Pisidia (X 2) scheint ein ganzes II hat richtig A Dertona. Viatri(u. oder)um. falis (V 3) ist Wort eingesetzt, ist jedoch so verblaßt, daß es nicht mehr natürlich Via triumfalis, Autessio. duro (II 4) ist als ein leserlich ist; j Wort zu lesen, und es ist komisch, wenn nicht nur Scheyb, 11. die Straße von Thelser nach Albania (XI 6) ist mit ■ sondern auch der gerühmte Kritiker Maunert in dem Index zur Tabula die Städte: Autessio, Duro, Falis, Viatrium, dunklerem Rot später eingetragen und verblaßt. B. V e r m u t l i c h von P e u t i n g e r s H a n d in altdeutscher I Nomarruci, Durimedio, Solympum usw. aufführen; und man Schrift stehen unter Regino und Jvavo (IV 4) die Worte | wird angesichts dessen wohl auch den Abschreiber milde beurteilen. Von Schreibfehlern, welche auch dem Korrektor Regensburg und Salzburg. entgangen zu sein scheinen, seien genannt: Auenticum 4. Die T r e u e der A b s c h r i f t j Heletiorum (III 2), Afesia (IV 4) statt Atesia, Tarteno (IV 2) statt Parteno, Theleote (IV 5) statt -pte, Cabraca (IV 5) Der Wert der Tabula ist wesentlich bedingt von der Treue ; statt Tabraca, Dlera (V 1) statt Blera, Capania (VI 2) statt der Abschrift. Wir haben zu unterscheiden zwischen absieht- I Campania, Jvavo (IV 4) statt Juvavo, Media (IV 2) statt liehen und unabsichtlichen Änderungen, Interpolationen oder Retia prov., Actia Nicopori (VII 4) statt Nicopoli, Firmo Fälschungen einerseits und Abschreibfehlern anderseits. |j viceno (V 4) statt piceno, Nemesa (X 4) statt Hemesa, Trhacia a) Abschreibfehler I (VIII 2/5), Damaspo (X 3), Phinipopolis (VHI1), Frigdarium Daß Schreibfehler vorliegen, unterliegt keinem Zweifel. (X 3/4), Flvmei Persi (XI 5) statt Elymaei; wahrscheinlich Wenn wir an dem Faksimile von Scheyb, bei welchem es an il soll es statt Blaboriciaco (IV 5) Lauriaco, statt Port. Calouitanus Fleiß gewiß nicht gefehlt hat, gegen 800 Korrekturen an- i (VI 3) Salohitanus und statt Diospoli Qvetibe (IX 2) Diospoli zubringen hatten und auch der anspruchsvollen französischen, j quae Tibe (Thebae) heißen. Von den angeblichen Schreib­ mit Napoleon III. Unterstützung hergestellten Ausgabe noch | fehlern fallen viele nur den Herausgebern zu: es heißt nicht ca. 70 zum Teil nicht unbedeutende falsche Lesarten nach- | Steifi, sondern Sitifi (D. 3), nicht Varuno, wie man allerdings weisbar sind, so kann bestimmt gesagt werden, daß auch dem ! lesen kann, sondern Viruno (V 2), und es ist nur die Schreib­ fleißigsten Abschreiber zahlreiche Schreibfehler werden begegnet ! feder an einer Unebenheit des Pergaments [unten etwas ab­ sein. Der Grund liegt in den eigentümlichen Schwierigkeiten h geirrt; es heißt nicht Thinforo, sondern Thisdro (VI 3), der Wiedergabe dieser Karte. Es kann sich somit nur um |j nicht Ragurio, sondern Tragurio (VI 2/3), an welchem aller­ relative Treue handeln, bzw. ob die Arbeit eine fleißige ist jj dings das T vom Grünspan zerfressen ist, nicht Sena Lulia, oder nicht. Die sorgfältige Handschrift spricht wohl zugunsten jj sondern Sena Julia (IV 3), nicht Oappadocia, sondern Cappades Abschreibers. Die Beurteilung der Frage selbst ist aus i| docia (X l/B), nicht Scunis, sondern Scupis (VII 4), wobei dem Grund so schwierig, weil selbst bei nachweisbar vor- u das p unten verletzt ist. liegenden Fehlern und Mängeln doch unentschieden bleibt, ob \> An zweiter Stelle kommt eine Anzahl fehlender Namen dieselben dem Abschreiber oder dem Verfasser oder früheren ', und Zahlen, wo die zugehörigen Figuren oder der Platz Abschreibern zur Last fallen. i: vorhanden sind. Wir haben diese vom Schreiber oder Ver­ Zunächst müssen wir den Abschreiber und den Verfasser jj fasser vergessenen 25 Namen von Hauptorten, deren Figuren gegen ein großes Unrecht in Schutz nehmen. Es ist vielfach jj vorhanden sind, in unserer Ausgabe unter der eigentlichen üblich geworden, jede sich ergebende Differenz gegenüber der jl Tabula in aufrechter Schrift beigesetzt. Es sind Aquae Conherkömmlichen und im Altertum üblichen Schreibweise der ij venarum (II 1), Lugdunum (II 1) in Gallien, Diana (IV 4) Namen als Schreibfehler zu bezeichnen. Am ausgedehntesten jj in Afrika, Flanona ( V i ) in Istrien, Narnia ( V 4 ) , Appii geschieht dies von dem sonst hochverdienten Forbiger in seinem !j Forum (VI 2), Caieta (VI 2), Baiae (VI 3), Canusium (VI 4), Handbuch der „Alten Geographie", wo sich immer und immer jj in Italien, Cibale (VI 3) in Pannonien, Thenae (VI 4) in wieder die Bemerkung findet: in der T. P. „offenbar verschrieben" jj Afrika, Catana (VII 2) in Sizilien, Claudiopolis (IX 3), so und so. Man übersieht hierbei vollständig die Transmutation, I Ancyra (IX 4), Sardes (IX 4), Colonia Arcilais (X 1) in welcher die Ortsnamen im Lauf der Jahrhunderte unterlegen I Kleinasien, Daphne (X 4), Aquis (XI 2) und Europus (XI 2) sind. Dem Sprachforscher entgeht um dieser Vorurteile willen j in Syrien, Amida (XI 3) in Mesopotamien, Cyropolis? (XII1) das wertvollste Material, welches sich ergeben würde, sobald in Armenien und Pitinna (XII 5) in Indien. Von diesen man die Schreibweise der Ortsnamen nach ihrer zeitlichen 25 Namen fehlen bei Ra nur 4: Flanona, Ancyra, Amida Aufeinanderfolge ordnete. I und Cyropolis. Dazu kommen noch die beiden großen See­ Die Zahl der wirklichen S c h r e i b f e h l e r ist keine gar | häfen Colonia maritima (H 5) und Portus Augusti (V 5), ferner große; aber es gibt allerdings drastische Beispiele solcher, Columna regia? (VH 2) in Unteritalien (alle 3 hat Ra). bei deren Beurteilung man freilich die Eigentümlichkeiten der jj Offenbar hat der Schreiber in diesen Fällen ob der Zeichnung Schrift, den unterschiedslosen Gebrauch von Uncialen und des Bildes die Schreibung des Namens vergessen. Bei Alexandria Minuskeln, das Fehlen der Interpunktion»- und Trennungs­ (IX 3) und Tarso Cilicie (X 4) hat er die Zeichnung des zeichen, bzw. die Ansetznng eines Punktes für dieselben und I Bildes verschoben, bis die Strecken geschrieben und gezeichnet die Setzung eines Punktes nach jedem Wort beachten muß. waren, und dann vergessen (oder sind Zeichner und Maler Am häufigsten kommt falsche Absetzung vor: Pontes, caldis verschiedene Personen?); der Platz für dieselbe ist beidemal (II 3) statt Ponte Scaldis; Baca conervio (II 4) statt Bacaco j vorhanden, im ersteren Fall fehlt aber auch der Name. Das Nervio; Divo. Durimedio. Matricorum (HI 1) statt Divoduro gleiche wiederholt sich bei den Namen einzelner Stationen; Mediomatricorum; Tea. Nomarruci (VI 1) statt Teano Marruci ! öfters sind Haken vorhanden, aber der Name fehlt, oder der (-norum); Dusepro. Solympum (IX 3) statt Druse pros Olym- | Name ist vorhanden und die Zahl fehlt. Eine oder mehrere pum; Prusad olympum (IX 3) statt Prus' ad Olympum; || Stationen fehlen zwischen Durocortoro und Andemantunno Persepoliscon. Mercium Persarum (XH 2) statt Persepolis II (H 5), zwischen Ruscinone und Narbone (II 3), zwischen conmercium Persarum; Otios. cythae, Sagaes. cythae und ! Aquileia und Viruno (IV 5 —V 1/2); zwischen Ferrentinum Abios. cythae (XH 1, 2, 3) statt und neben den richtigen j und Febrateria (VI 2) fehlen 2 ebenfalls mit F anfangende Absetzungen Otio Scythae. Sagae Scythae und Abio Scythae. | Kolonien Frusino und Fregellano; zwischen Flexum und Teano Dagegen ist die Lesart Ad Ertona ( i n 5) falsch, die Tabula [' (VI 3) fehlt Venafrum; zwischen Menturnis und Teano (VI 3)

Abschreibfchlor — Interpolationen

fehlt Suessa Arunca samt Entfernungen, der Haken aber ist vorhanden; von Palmyra nach Eraciza (X 1/2) fehlen Stationen, die Zahlen sind vorhanden. Von dem großen rotgeschriebenen Frovinznamen Numidia fehlt auf Segment III Numi, und steht nur -dia auf Segment IV; ebenso Media provi (V 2—VI 3), Rest fehlt. Das Fehlen der Zahlen kommt namentlich dann öfters vor, wenn die gleiche Zahl zweimal nacheinander folgt und der Abschreiber glaubte, sie schon geschrieben zu haben. In ähn­ licher Weise erklärt sich die Wiederholung einer Station und Entfernungszahl: Geminas 14, Geminas 14 (III2); 16 Alarante, 16 Alarante (III 1/2); Naharra 24, Naharre 24 (XI 4); daß die Verdoppelung der Namen hier falsch ist, ergibt sich im ersteren Falle aus Ra, im zweiten aus 4 Itinerarien. In Persien (XI 4/5) ist eine ganze Strecke (4 Namen und 6 Zahlen) falsch wiederholt worden, und es fehlt infolge dieses Versehens eine andere parallele Strecke. Bei dieser Gelegen­ heit fällt auf den Abschreiber ein ungünstiges Licht, denn es steht links Sorue, rechts Sorvae — was für den Abschreiber allerdings keinen Unterschied ausmacht; rechts läßt er die Zahl 24 aus, wie es bei Wiederholungen einer Zahl öfters vorkommt. In der S c h r e i b w e i s e kommt es dem Abschreiber nicht darauf an, ob er für ae: e, ae oder das geschwänzte e setzt; in dem Original war aber wohl letzteres ( = ae) von e unter­ schieden; ferner ist ihm v und u ganz gleichgültig. Ebenso kommt ihm auf große oder kleine Anfangsbuchstaben sehr wenig an; bei F, p, f liegt oft der ganze Unterschied darin, daß der Strich etwas dicker ist. Bei W i e d e r h o l u n g e n treffen wir öfters verschiedene Schreibweisen, z. B. Tigubis und A Tigubbi (XI 3), Föns Scabore und Ad fontem Scoborem (XI 4), Abamea und Apamea (X1). Doch müssen wir hier das Wort des Ra (V c. 1) beachten, daß er die Namen verschieden schreibe, während doch dieselben Orte gemeint seien, weil die Menschen sie verschieden aussprechen nach Landessitte und Sprach­ verschiedenheit. V e r s e t z u n g e n e i n z e l n e r W o r t e kommen einigemal vor, z. B.: „Villi. Ad Renum" (1H/IV) steht nach statt vor „X. Brigantiou; ferner „XX. Vicinium" (VH 1) ist nach „XV. Batua" einzusetzen (wie Guido es tut). Man beachte hier, wie in der Regel Zahl und Namen zusammengehören, bzw. zusammengeschrieben worden sind. F a l s c h e V e r b i n d u n g e n sind besonders dadurch ent­ standen, daß der rote Strich, welcher an einer zweitürmigen Kolonie vorbeiführen sollte, zu hoch oder zu tief gefuhrt und dadurch jene Kolonie in eine falsche Strecke hereingezogen und zum Kreuzungspunkt gemacht wurde. Dies ist geschehen bei Pinna (VI 1), welches falscherweise in die Meeresstrecke gezogen wurde; bei Aecas und Herculis Rani (VI 3/4); bei Tazora (XII 3). Falsch gezogen ist der rote Strich von Rudas (VI 4) nach links, statt an Canusio anzuschließen. Diese Art von Fehlern fallt jedenfalls nicht dem Autor, sondern der Abschrift zu; doch wissen wir nicht, die wievielte Abschrift vorliegt und wie anfangs unmerkliche Fehler groß geworden sind. Auch die älteren Ausgaben, insbesondere Scheyb-Mannert, haben solche falsche Verbindungen und damit fast unlösbare Schwierigkeiten geschaffen, z. B. bei Grumento (VII1), welches von der südlichen Straße nach Tarent nicht berührt wird; bei Sabatra (X 1); in Ägypten von Babilonia nach Pelusio und nach Ad Dianam (IX 4). Zu den auffallendsten Schreibfehlern gehört die falsche Zeichnung und Verbindung des Save-Flusses mit dem Drinus und die Ableitung des ersteren in das Adriatische Meer, wahrscheinlich infolge der verblaßten Farbe des Originals.

xrx

|| Ähnlich ist wohl die Verbindung von Ganges und Tigris (XII 1) I entstanden. I In der Umgebung von Konstantinopel (IX 1) sieht die Karte verdorben aus; zwischen Perintus und Melentiana j scheint eine Lücke zu sein; aber gerade diese Gegend hat ; der Ra getreu nach der Tabula wiedergegeben, und man braucht ! nur die wegen des Bildes ausgefallenen Linien zu ziehen, so I ist alles in Ordnung, und man sieht, daß diese Gegend schon im 7. Jahrhundert nicht viel anders ausgesehen hat als heute l| in der uns erhaltenen Kopie. Noch in vielen anderen Fällen i läßt sich die Treue der Abschrift aus dem Ra erweisen; so , fehlten die Namen Ancyra, Flanona und Amida (s. o.) schon II in dem Exemplar, welches dem Ra vorlag. I1

b) Interpolationen Je getreuer die Abschrift ist, um so weniger dürfen wir 1 absichtliche oder willkürliche Änderungen voraussetzen. Im : vorliegenden Fall fehlt jeder subjektive Grund. Durch Vor; nähme von Änderungen beraubt der Verfasser seine mühsame :; Arbeit allen Wertes. Die Gefahr, der Fälschung überwiesen ! zu werden, war unvermeidlich. Einschiebungen zu machen, 1 welche mit dem Geist und Stil des ganzen Werkes überein:, stimmen, wäre für einen Abschreiber des 11. oder 12. Jahr|i hunderte ein fast unmögliches Kunstwerk gewesen1. Man j: versuche einmal eines der Hauptbilder z. B. in Rom oder i, Konstantinopel zu ersetzen, ohne die Einheit des Ganzen zu ! stören! Wie genau ist der Raum ausgenützt durch die 12 I. von Rom ausgehenden Straßen; wie sinnreich ist die Kreis! figur hier angebracht, und wie sollte hier etwas anderes als I eine getreue Kopie denkbar sein, ohne die größte Verwirrung zu schaffen? Vorausgesetzt aber, daß der Abschreiber den Willen hatte, etwas einzusetzen, so war es sicher etwas Zeit­ gemäßes oder auf eine bestimmte Gegend (etwa seine Heimat) ! Bezügliches. Nun finden wir aber in der ganzen Tabula keine ! einzige Bemerkung, keinen Namen und keine Figur, welche | nicht am Ende der römischen Kaiserzeit geschrieben sein l! könnte. Man hat viel von Interpolationen der Tabula gesprochen, aber die als interpoliert erklärten Stellen können weder auf eine bestimmte Zeit, noch auf ein bestimmtes Land bezogen werden; sie verteilen sich auf die ganze Tabula vom ersten bis zum letzten Segment und sind ganz verschiedenen Inhalts, so daß schon hierdurch ein subjektiver Zweck ausgeschlossen ist2. Wenn der Abschreiber, wie man angenommen hat, ein Deutscher war, so mußte ihm am nächsten liegen, in seiner Heimat Zusätze zu machen; nun ist aber das ganze Rhein1 Mit Recht fragt Mannert T. P. p. 22 und 24: Putasne hanc... rationem hominem raedii aevi exeogitare sibi potuisse? . . . nee DOS, malto majore antiquitatis suffulti peritia, valeremus componere . . . — Phüippi d. tab. Peut. p.22 sagt: Difficillimum facta erat nominibus tabulae novum nomen — interponere. — Forbiger 1. c. p. 472 bemerkt: Daß der Kopist selbst etwas Wesentliches hinzugefügt habe, ist durchaus unwahrscheinlich. Trotzdem halten alle drei genannten Forscher an den Interpolationen durch den Mönch fest; gleichzeitig sind sie einig betreffs der Unwissenheit des fraglichen Mönchs. Labor parum eruditi monachi, sagt Mannert p. 23; „il füt d'une extreme ignorance en Geographie" — wiederholt sogar Desjardins p. II, welcher ihn aber wenigstens von absichtlichen Znsätzen bis auf die Vogesen- und Schwarzwaldbäume freispricht. Wie stimmen solche Urteile zu obigem „nee nos" von Mannert? Auch der Gescheiteste kann es nicht — der Mönch war dumm — und doch hat er es getan!? 1 Das zeigt sich am ausgeprägtesten bei Desjardins, welcher — ab­ gesehen davon, daß er dreimalige Redaktion oder Rezension der Karte schon im Altertum (1. unter Augustus, 2. unter Trajan, 3. im 4. Jahr­ hundert) annimmt — Zusätze aus 4 verschiedenen Perioden nachweisen will: 1. a. 436 abgeschrieben, und zwar nach den Worten der angeblichen Abschreiber „in melius reparemus opus" mit Zusätzen versehen, 2. unter Justinian sei das Bild von Ravenna eingesetzt worden, 3. im 13. Jahr­ hundert seien die Bäume in den Vogesen und auf dem Schwarzwald ein­ gesetzt worden, 4. Peutinger soll im 16. Jahrhundert die letzte Silbe von Nitiobroges eingesetzt haben! 3*

XX

I. Di« Tabula Peutingeriana

gebiet anerkanntermaßen völlig intakt. Jeder Erklärer hat I das, was seiner Hypothese zuwider war, für interpoliert be­ zeichnet. Die Interpolations-Hypothese ist ?on Mannert am weitesten ausgebildet worden, welchem der Mönch von Kolmar als Sündenbock gelten mußte. Mannert widmet demselben ein eigenes Kapitel: Vitia a monacho Tabulae infusa etc. Inter­ poliert sollen sein: 1. die drei H a u p t b i l d e r von Rom, Konstantinopel und Antiochia; diese soll der Mönch ein­ geschoben haben; Mannerts Erklärung wird heute niemand mehr vertreten wollen1. Fernerwerden 2. die sogenannten christ­ l i c h e n Z e i c h e n für interpoliert erklärt. Es sind dies Ad scm. Petrum (V 5), Desertum ubi quadraginta annis erraverunt filii Israelis ducente Moyse (IX 6), Hie legem aeeeperunt in monte Syna (IX 5), Antea dieta Herusalem, modo helya capitolina (X 1) und Mons oliueti (X 1); die 6. Stelle Cruci8 (III 5) auf Sardinien hat natürlich mit dem Kreuz nichts zu schaffen. Die älteren Autoren (Welser, Scaliger, Scheyb) haben aus diesen Stellen geschlossen, der Verfasser müsse Christ gewesen sein. Heyrenbach dagegen sagt (1768), es sei dies ein gar ungeschickter und drolliger Betrug des bibelkundigen Mönchs, mit welchem er der Karte ein höheres Alter habe geben wollen; Seefried glaubt um­ gekehrt, derselbe habe die Karte jünger machen wollen; das habe ihn auch veranlaßt, Konstantinopel statt Byzanz ein­ zusetzen. Wir können in den „christlichen ZeichenB keinen Widerspruch mit dem Geist und der Zeit der Abfassung finden. Das Itinerarium Hierosolymitanum ist älter und ent­ hält ähnliche Bemerkungen, welche in alle frühmittelalterlichen Karten übergegangen sind. Es sollen interpoliert sein 3. die Namen Francia und Constantinopolis. Nachdem wir nachweisen können, daß die Ta die erst von Konstantin fahrbar gemachte strata nova nach Konstantinopel kennt, wird wohl niemand mehr sich an Constantinopoli stoßen. Wenn Francia interpoliert wäre, müßte Sueyia und Alamannia ebenso beanstandet werden. Sie sind aber in der Ta unmöglich zu entbehren. Und was sollte an deren Stelle treten? Es soll ferner 4. der Kolmarer Mönch die Bäume in Vogesen und Schwarzwald, welche er von seinen Fenstern aus täglich vor Augen sah, „sorgfältig, aber mit schlecht geführter Hand" eingezeichnet haben, wie neuerdings Desjardins sich ausdrückte. Die Behauptung fällt mit der Kol­ marer Hypothese in sich zusammen; ihre Unhaltbarkeit er­ gibt sich am sichersten aus der Form und den Arten von Bäumen, worüber wir bei der Zeichenerklärung uns verbreiten werden. Da die behaupteten Interpolationen sich in erster Linie auf Bilder beziehen, so müssen wir darauf hinweisen, daß in denselben zwar der Stil des Schreibers sowohl in Schrift als Zeichnung sich verrät, daß aber der antike Inhalt überall unverkennbar ist. Das Urteil der Kunstverständigen geht ein­ stimmig dahin, daß eine alte Vorlage kopiert worden ist. Die Idee ist römisch, der Stil romanisch. Der Anstoß, den man an diesen Bildern genommen, hat seinen Hauptgrund darin, daß man die spätrömische Vorliebe für Bilder, wie sie be­ sonders das byzantinische Staatshandbuch vom Jahre 400, die „Notitia Dignitatum", und früher schon die römischen Feld­ messer (Gromatici latini), ferner das Büchlein De rebus bellicis, 1 In Rom sitze Kaiser Friedrich Barbarossa (ohne Bart!) auf dem Thron, der minderwertige in Konstantinopel sei Baldnin von Flandern, mit welchem der Mönch das lateinische Kaisertum angedeutet habe; in Antiochien habe der plumpe Mönch eine Mutter Gottes mit Zepter und Krone auf den Thron gesetzt, der neben ihr auf dem Boden kauernde nackte Knabe sei das Jesuskind. Mann. Tab. Peut. p. 10.

die Bestiarii, die Tierkreis-Darstellungen, bieten, nicht hin­ reichend kennt1. Wir müssen nach langem Studium erklären, das ganze Bild, welches die Ta bietet, ist ein einheitliches, ursprüngliches; es läßt sich kein Bild und kein Wort herausnehmen, ohne diesen einheitlichen Charakter zu stören; auch sind alle Be­ gründungen, welche man für Interpolationen vorgebracht hat, hinfällig. 5. D i e A u s g a b e n a) Die Kopie des Michael Hummelberg In dem 1886 publizierten Briefwechsel des Beatus Rhenanus durch Horawitz und Hartfelder finden sich Briefe von dem Ravensburger Humanisten Michael Hummelberg (1487—1527; fälschlich meist —ger geschrieben), in welchen dieser dem Beatus wichtige Aufschlüsse über die Tabula des Peutinger gibt. Der erste diesbezügliche Brief vom 2. November 1525 sagt, daß Peutinger das erste Blatt der Ta habe stechen lassen, aber, durch andere Geschäfte abgehalten, von dem angefangenen Werke abgestanden sei, so daß die 17 übrigen Blätter noch nicht unter die Presse gelangt seien2. In einem weiteren Brief vom 15. Januar 15 26 gibt Hummelberg eine Beschreibung der Tabula und berichtet dem Beatus, daß er hoffe, die Ta von Peutinger nach Ravensburg zu erhalten; er wolle sie ganz genau kopieren und die Kopie dem Beatus mitteilen3. In einem drittenBrief vom 6. April 1526 berichtet Hummelberg, daß er die Tabula in der Tat von Peutinger nach Ravensburg erhalten habe, um sie umzuschreiben und zu veröffentlichen *. 1 So hat z. B. der „Heiligenschein" der Figur in Antiochien nichts Auffälliges. Antoninus Pius war der erste Kaiser, welcher zu Lebzeiten auf Medaillen mit dem Nimbus dargestellt wurde; in der byzantinischen Zeit, schon im 5. Jahrhundert, sind die Kaiser regelmäßig mit demselben geziert zur Bezeichnung der maiestas impcrialis; wir treffen ihn auch schon auf der Konstantinssäule. * Est Peutingero Itinerarium in pergameno scriptum admodum vetustum, ei quondam a Conrado Celte testamento legatum, sed in multis locis urbium nominibus ob vetustatem, quae omnia tabefacit, abditis; huius primam chartam exeudi foeecrat, sed quum aliis negotiis districtus huic rei vacare non posset nee haberet, qui suam ei operam commodaret, ab incoepto destitit, sie XVII reliquae chartae sub praelum nondum vencre. Convenit autem huic in multis Antonini Itinerarium Lutetiae ab Henrico Stephano exensum non sine plusculis mendis. • Celticum 6döütoQixöv omnino non est quod Etgtjvixoc allegat. Unica tabclla est membranea longitudinis XVIII foliorum papyri. Civitates, flumina, montes et itinera non modo scriptura, sed etiam pictura habet designata. Superioribus annis praesente divo Maximiliano orator regis Gallorum pro hac tabella Peutingero obtulerat LX coronatos, cui ille: placerent quidem coronati nummi, sed vetustatis hoc monumentum magis placet quam illa peeunia, qua vel aestimari possit vel vendi. Collaudavit I Caesar responsum et Peutingerum munere donavit Caesareo. Vide nunc, mi Beate, quum ille tarn carum habet monumentum hocce, num speres me impetraturum. Profecto mihi res difficilis apparet. Non lubens illud viarum periculis committet; qua etiamnum causa, si vel ipse impetravero, non licebit tibi tarn longe dissito transmittere. Caeterum curabo modis omnibus, ut impetrem, impetratum longius non raittam, ne fidem meam labefactem, sed aecurate transscribere transpingereque enitar, nam videor artem nosse, qua id ita examussim efficiam, ut nc latum quidem pilum a linea aberrem; quod ut factum fuerit, tum eius exempli per me particeps fieri poteris. Cur autem tu non invisis semel Augustam, ut illorum antiquitates et Peutingerum ipsum tui adeo amantem vidcas et etiam de facie cognoscas? — 4 Celticum illud et vetustum militare Itinerarium a Peutingero impetravi et recoepi ea conditione, ut ipsum transscribam in publicum usum, quod et me facturum recoepi (?), licet interim huius promissionis me poenituerit, quod res sit maximi laboris et gravior pene, quam his humeris ferre possim. Adnitar tarnen pro viribus, ne quid temere videar spopondisse. Eius itineris extremam tabellam his adnexam tibi mitto, ut videas, qualis tota sit farrago. Tu eam mihi remittas velim per hunC tabellionem. In addita papyro depinxi tibi ex eadem Charta, quae tc referre putavi, ut scires: in medio vetustae chartae Roma est Caesare decorata, hinc per omnes eius urbis vias in totura orbem per rubras lineas designata sunt suis numeris itinera.

Kopie Hummelberg — Welten Sehedae

Am 20. Mai (Pfingstfest) 1526 berichtet Hummelberg dem Beatus, er werde mit seiner Arbeit bald fertig sein, dann werde das Werk nach Augsburg geschickt und zum Stich gelangen; schon seien 18 Tafeln aus Birnbaumholz hierfür bereitgestellt, und 2 Holzschneider warten auf seine Abschrift. Die Publikation sollte auf 18 Tafeln in der Größe der ge­ wöhnlichen Papierbogen, also auf Doppeltafeln in Folio er­ folgen; die Höhe von 34 cm entspricht ganz der Ta; die Länge derselben (6,82 m), auf 18 Tafeln verteilt, gibt 38 cm ohne Rand, entspricht also wieder der Angabe Hummelbergs. Er ist beinahe fertig mit der mühe vollen Arbeit nach 44 Tagen1. Was ist mit diesen Tafeln Hummelbergs weiter geschehen ? Obiger ist leider der letzte Brief Michaels an Beatus. Am 19. Mai 1527 ist Hummelberg am Schlagflasse gestorben. Zum Stich sind die Tafeln nicht gekommen, und aus einem Brief seines Bruders Gabriel, welcher als Humanist und Botaniker ebenfalls einen Namen hat, an Beatus im Juni 1531 ergibt sich, daß auch dieser über das Schicksal der Kopie nichts

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Güte des Herrn Spinazzola, welcher von seinem Inhalt allein wußte, im Museo Nazionale zu Gesicht bekommen und genau studieren konnte. Meine Vermutung wurde voll bestätigt. Ohne allen Zweifel haben wir hier die Kopie Michael Hummelbergs, leider nicht mehr vollständig. Der Kodex B 35 enthält: Tavoli geographiche delli due Regni di Napoli von Antonio Bulifon 1692, gestochen von Cassian de Silva 1691; ferner 2 andere Karten von Neape und Sizilien 1701; sodann folgen 5 Doppelblätter ohne jeden Titel, Papierbogen, welche die Kopien der Tabula enthalten. Rechte oben sind sie numeriert mit 3—7. Alles ist geschrieben in zierlicher schwarzer Federzeichnung, von einem geübten Schreiber sorgfältig ausgeführt, aber von keinem Künstler. Die vorhandenen 5 Blätter umfassen die Ta von IV 4 bis I X 5, nämlich Blatt 3, das erste vorhandene, beginnt mit Sorbioduro IV 4 und endet in V4 Mitte vor Aquinco; Blatt 4 schließt mit VI 4; Blatt 5 in VII 5; Blatt 6 in VIII5; das 7. und letzte Blatt schließt annähernd mit Segment IX. Die

Die 1. Kopie, welche Peutinger herstellen ließ, veröffentlicht von M. Weiser 1591

weiß. Sie ist w i e d e r g e f u n d e n , und zum erstenmal kann ich es hier verkünden: H u m m e l b e r g s K o p i e b e f i n d e t sich im Museum S a n M a r t i n o in N e a p e l in K o d e x R 35. Im Herbste 1912 beim Ausflug des Archäologen-Kongresses nach Cuma wurde Vf. dem Direktor Spinazzola vom Museo Nazionale Napoli vorgestellt, und dieser teilte mit, daß das Museo San Martino (Napoli), dessen Vorstand er früher war, eine Kopie der Tabula Peutingeriana besitze, welche mit keiner publizierten übereinstimme. Mein Wunsch, diese Kopie zu sehen, wurde auf eine lange Probe gestellt, bis ich endlich nach vielen vergeblichen Versuchen diesen Kodex durch die 1 Itinerarium Celticum tarn accurate döscribo, ut vetustae chartae ad amussim quadrent omnia et ex aeqao respondeant. Nee id molestom est quamquam laboriosam, nam modum inveni, quo id reote officio, et profecto, iam totum pene opus absolvL Nihil ex vetnsta Charta meto. Omnia nt in ea invenio ita in novam transfero. Si publicarum viarnm lineae perperam daetae sunt, apnd ipsum antorem maneat error. . . . Proinde sna cuique maneat aatoritas et fides. Tametsi fortassis vetusta haec Charta mnlta perperam habeat, habet tarnen interim multa et integriora et absolutio™ impressis autornm libris. Quam totum opus absolvero, quod brevi fiet, hoc eat ut primum ex balneis Rubricollis, id est loci nomen, quo Domino volente crastina luce abibo, rediero, mox Augustam missnm exculptoribus tradetur et exprimetur. Iam enim paratae sunt ex piro X V m tabulae quibus insculpatur. Sunt et exculptores duo expeetantes meam descriptionem. Sed de his satis.

2 letzten fehlenden Blätter umfassen also die 3 Segmente X—XII, welche sich leicht auf 2 Blätter zusammendrängen ließen. Die 2 ersten, gleichfalls fehlenden Blätter umfaßten Segment II1—IV 4 (Regino). Hummelberg sagt, daß er die Kopie auf 18 Folioblättern des gewöhnlichen Papiers hergestellt habe. Hier finden wir von 9 Doppelblättern des gewöhnlichen Papiers und Formats 5 erhalten und zum Glück auch numeriert. Die Länge der Blätter ist 71—72,4 cm, die Höhe 36,3—36,6. Die Blätter stimmen ihrem Inhalt, bzw. der Länge nach weder mit den Pergamentblättern, welche damals natürlich noch zusammengeklebt waren, noch mit denen einer späteren Aus­ gabe, und die Grenzen geben auf dem Faksimile Zickzacklinien, so daß man schon daraus auf eine gewisse Freiheit der Kopie schließen kann. Hummelberg sagt, er habe eine eigene Methode erfunden, so daß auch nicht das Tüpfchen auf dem i fehle. Pause ist es nicht, und die Treue würde unseren heutigen Anforderungen nicht genügen. Einzelne Strecken hat er zusammengezogen, andere gedehnt, auch die Zeichnungen sind zum Teil frei, die 2 Kaiserbilder in Rom und Konstantinopel fehlen, im allgemeinen wollen wir aber der Kopie Treue und Verständnis nicht absprechen. Der Text ist gut gelesen, doch sind manche Namen und Zahlen ausgelassen; h und z sind nicht immer unterschieden; das Meer ist hori­ zontal schraffiert. Die Inschriften im Meer sind gut und

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I. Die Tabula Peutingeriaua

offenbar viel vollständiger, als das heutige Original ist. Die Schrift hat manche charakteristische Formen, und wir haben den Eindruck, daß sie mit der in Hummelbergschen Briefen in München und Schlettstadt erhaltenen wohl stimme, konnten aber freilich keine direkte Vergleichung vornehmen. Das Papier ist sehr stark, pergamentartig; in einem Blatt konnten wir als Wasserzeichen einen Esel in einem Kreise, darüber B oder R feststellen, den Ravensburger Wasserzeichen jener Zeit wenigstens nahestehend. Der Wert der Kopie liegt jedenfalls in der Erhaltung der im Meere stehenden Namen von Inseln

vollendeter; aus den Kolonien mit den einfachen 2 Türmchen sind Burgen im Sinne der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts gemacht. Die 2. Scheda hat sich mehr an daß Original ge­ halten, ist aber weniger sorgfältig ausgeführt. Welcher Künstler dieselben hergestellt hat, ist nicht zu entscheiden. Sie wurden wohl auf Peutingers Wunsch oder Bestellung als Probezeichnungen gemacht. Zur Ausführung gelangten sie nicht. Hummelberg erwähnt eine solche, indem er 1525 von Peutinger sagt: „huius primam chartam exeudi fecerat." Der Stil, in welchem beide Schedae ausgeführt sind, weist auf diese Zeit hin: später

Die 2. Kopie, welche Peutinger herstellen ließ,, veröff

von M. Welser 1591

u. a., von denen ein großer Teil heute nicht mehr leserlich 1 können sie auch deshalb nicht verfertigt worden sein, weil die ist. Wie sie nach Neapel gekommen ist, dafür fehlt jeder j; Tabula nach seinem Tode verloren war. Die Wiedergabe der || Bilder wie auch des Textes ist so frei, daß ihr nur ein historischer, Anhaltspunkt. kein sachlicher Wert beizumessen ist. Zur Zeit ihres Erscheinens b) Die Fragmente Im Jahre 1591 erschienen zum ersten Male 2 Fragmente aber waren die 2 Schedae oder Fragmente ein literarisches der Tabula1. Beide Schedae behandeln zum größeren Teil I Ereignis. „Wenn wir so glücklich wären," schreibt Welser denselben Stoff — die linke obere Hälfte vom II. Segment; am 26. Februar 1591 an Justus Lipsius, „ein ähnliches beide sind offenbar Versuche der freien Wiedergabe des Monument für Germanien, für Rhätien, für unser Vindelizien Originals. Die 1. Scheda ist freier gehalten, aber künstlerisch aufzufinden ?" Die beiden Schedae sind wieder abgedruckt in den Opera 1 Fragraenta Tabulae antiquae in quis aliquot per lioiu. provincias Velseri 1682 (s. u.), die erste derselben ist auch in der Aus­ itinera. Ex Peutingerorum bibliotheca. Edente et explicante Marco gabe von Bertius (s. u.) der Tabula beigefügt worden. Der V e l s e r o Mathei F. Aug. Vind. Venetiis apud Aldum 1591. 60 pp. in 4°, 2 ff. für den Index und catalogus und 2 auf Holz geschnittene Karten Kommentar von Welser auf 60 pp. bezieht sich natürlich nur auf die Fragmente. (1 fl. 10 st. Crevenna).

Auegaben der Tabula c) Vollständige Ausgaben !| I. D i e Kupfer von A n t w e r p e n . Sofort nach der ,! Wiederauftindung der Pergamentrolle ließ Markus Weiser, !| wie uns P. Andreas Schott1 u. a. sagen, eine auf die Hälfte jj (vgl. u.) reduzierte Kopie durch einen Augsburger Künstler I J o h a n n e s M o l l e r 2 in sorgfältiger Ausführung herstellen i; und sandte sie nach Antwerpen an seinen Freund Ortelius, || den berühmten Geographen, dessen Großvater Örtel von i Augsburg nach Antwerpen übergesiedelt war (Breusing, Leitf. 17). Derselbe war nur Dilettant, aber die Karten, welche er herstellen ließ, sind vortrefflich. Ortelius legte sie j alsbald in die Hände eines sehr geschickten Graveurs. Schon waren 7 von den 8 Blättern, welche das Werk bilden sollten, in Kupfer gestochen, da mußte der dem Tode nahe Forscher die beinahe fertige Tafel in die allerdings zuverlässige Hand | des Joannes Moret (des Schwiegersohnes von Plantin, dem j| Besitzer der berühmten Offizin) niederlegen; testamentarisch || machte er ihm die Auflage, sie vollenden zu lassen und Welser ;! zuzuschicken. Ortelius starb am 28. Juni 1598. Zwei Tage jj vorher hatte er durch Moret einen Probeabdruck von einer !| Platte zur Vergleichung und Korrektur an Welser schicken jj lassen8. Es war offenbar das 7. Bla^t, welches drei Wochen .' später korrigiert zurückkommt, über dessen Empfang Moret i am 22. Juli berichtet. Am 8. Oktober sendet Moret die | Revision des 7. Blattes (es muß demnach ziemlich viele jj Korrekturen gegeben haben!) und zugleich den 1. Probe- ■! abdruck des 8. und letzten Blattes an Welser. Als Titel schlägt I Moret vor: Tabula chorographica sive Itinerarium plerasque || Romani Imperii partes provinciasque continens, ejusdemque !| medii a e v i n o m e n c l a t u r a s ex Bibliotheca Conradi jj Peutingeri Patricii Augustani beneficio V. Cl. M. Velseri nunc j primum edita. Dieser Titel wurde von Welser, welcher den | wirklichen Wert des Werkes richtig taxierte, natürlich nicht j angenommen. Am 31. Dezember sendet Moret das erste voll- jj ständige Exemplar der Tabula an Welser; am 9. Februar 1699 jj berichtet Moret, daß er dem Agenten des Hauses Welser in | Antwerpen die 24 gewünschten Freiexemplare, zur Hälfte | broschiert, zur Hälfte in Blättern, übergeben habe (l au * jl Faktura vom 30. Januar)4. ! Diese Kupfer von Antwerpen, bei welchen in erster Linie jj Welser, dann Moller, Ortelius und Moret beteiligt sind, wurden jj in den 3 ersten Ausgaben benützt. Die Ausführung ist meisterhaft und allen folgenden Ausgaben (bis Desjardins) überlegen. Von der Editio princeps gab Ruelens ein Faksi- i mile heraus; der Abdruck bei Bertius (s. u.) ist völlig un­ verändert; letzterer hat weniger gutes Papier, weshalb der | Stich nicht zu seiner ganzen Geltung kommt. Wie technisch | der vollendetste, so ist der Stich sachlich der korrekteste von allen und legt Zeugnis ab von der Sorgfalt und Liebe, mit j welcher kein Geringerer als Markus Welser die Korrektur 'i und Revision vollzogen hat. Die Moller-Moret-Welser sehen ,

xxm

Kupfer haben aber einen bleibenden sachlichen Wert vor­ nehmlich durch den Umstand gewonnen, daß viele Namen, besonders in dem Meere die Namen von Seehäfen, Inseln, Meerbusen u. dgl., heute im Original fast oder ganz unleser­ lich geworden sind, während sie zn Welsers Zeiten noch les­ bar waren. Verf. hat durch sorgfältigste Vergleichung noch vorhandener Spuren und Reste auf dem Original sich von der Glaubwürdigkeit der Welserschen Lesarten vielfach überzeugt, wie auch schon die durchgehends bewiesene peinliche Gewissen­ haftigkeit dieses Autors es nicht anders erwarten läßt. Der Text ist in gewöhnlicher Schrift gegeben, doch sind alle Eigen­ tümlichkeiten des Textes, Abkürzungen u. dgl. sorgfaltig wieder­ gegeben, die Bilder im allgemeinen gut ausgeführt, doch lassen die 3 Hauptbilder zu wünschen übrig, man weiß nicht, stellen sie Männer oder Frauen dar. Nur die h- förmigen z hat Welser nicht verstanden und stets als h gelesen, wie alle seine Nachfolger bis Scheyb. Die Tafel ist auf etwas weniger als a /s, genauer der Höhe nach auf ,9 /s4, der Länge nach auf 20 /u reduziert; sie ist ferner in 8 Blätter abgeteilt, welche mit den Buchstaben A—H bezeichnet sind und welche je 18, mit Einfassung 19 cm hoch, 51 cm lang sind; die Gesamtlänge mit Titel beträgt 4,08 m, ohne Titel 3,86. 1. Die E d i t i o p r i n c e p s 1 erschien in der Plantinschen Offizin in Antwerpen a. 1598 (nach obigem richtiger a. 1599) in nur 250 Exemplaren, ä 25 Sous, ist deshalb jetzt selten. Nach Ruelens 1. c. bildet dieselbe ein kleines Heft in 4 °; die 8 Blätter sind gefaltet und an Papierstreifen angeklebt2. 2. Die Ausgabe von O r t e l i u s in Beinern P a r e r g o n , A n t w e r p e n 1612 und 1624. Abraham Ortelius verfaßte eine zweibändige Geographie, deren 1. Teil die neue Geographie enthält, unter dem Titel Theatrum orbis terrarum. Dieses erschien 1570 mit 53 von Hogenberg gestochenen, a. 1595 aber mit 119 Karten. Der 2. Teil gibt die alte Geographie unter dem Titel Theatri orbis terrarum parergon. Das Parergon hatte ursprünglich 32 Karten, auch noch 1595; a. 1603 38 Karten, und enthält, wie es scheint zum erstenmal in der a. 1612 von Balth. Moret veranstalteten Neuausgabe, in den 4 neu hinzugekommenen Tafeln die Tab. Peut. Es sind ledig­ lich die alten Kupfer wiedergegeben. Die Überschrift der einzelnen Segmente lautet Tabulae itinerariae antiquae Segmentum. . . Der Kommentar von Welser fehlt, nur die Vor­ rede9 und die Welserschen Testimonia vom Jahre 1591 (von B. Rhenanus, Ger. Noviomagus und Irenicus) sind wieder­ gegeben, um 2 Blätter zu füllen. 3. Die Ausgabe von B e r t i u s in dem T h e a t r u m G e o g r a p h i a e v e t e r i s , L u g d u n i 1618/1619. Es ist dies eine von dem Graveur und Verleger Jodocus Hondius jun. (Josse de Hondt) — der alte starb 1611 — in Amsterdam ver­ anstaltete, schon von seinem Vater begonnene Sammlung von Karten4, unter Leitung des holländischen Geographen Pierre

1 Tabula itincraria ex illustri Peutingerorum bibliotheca, quae Augustae lüerouyini Suritae Itinerarium — Col. Agripp. 1609 — Praefatio. — ||Vindel. est, beneficio Marci Velseri septemviri Augustani in lueem edita, A. Schott war im Mai 1697 bei Welser (s. Velseri opp. 820). mit der Widmung Morots an Velser, datiert Antwerpen 1. Dezember 1598, " Freret (Hißt, de l'Acad. d. Inscr. XTV 1743; ferner Oevr. compl- | und Vorwort. L XVI p. 180) spricht von einer weniger korrekten Ausgabe der Tab. * Die Angabe von Oraesse und Grün, wonach die ed. princ. einen von dem Augsburger Buchdrucker Jean Moller a. 1605. Eine solche Bestandteil von Ortelius Parergon (s. u.) 1. Auflage 1598 bilden würde, Ausgabe existiert aber nicht, und die Angabe Frerets ist nur aus einem ist unhaltbar. Auch die Ausgabe des Parergon von J. B. Vrient, Ant­ Mißverständnis der Worte des P. Merula in seiner Kosmographic, a. 1606, werpen 1603, mit 38 Tafeln enthalt die Ta noch nicht. 1 hervorgegangen; Morula sagt nämlich in der Vorrede, er habe die Tab. Praefatio Velseri in Tabulae Fragment*, dann ein Judicium Velseri, itia. benutzt, quae duetu Johannis Molleri, diligentissimi Typographi welches er unter fremdem Namen Aber die Geschichte der ed. I. (integra) prodiit. Möller ist, wie wir oben gesehen, nur der Kopist, nicht der abgegeben und welehes auch Bergier in der 1. Auflage 1728 voraus­ Kupferstecher; trotzdem werden die Kupfer von Antwerpen öfters als geschickt hat 4 Mollersehe Tafeln bezeichnet. Die Sammlung enthält im 1. Teil die Geographie des Ptolem&us mit 1 »figuram hane tabulae, cuius apographum misit (sc. Velserus), cum seinen 27 Karten und dem Kommentar des Gerhard Mercator, im 2. Teil das autographo conferendam"; s. Ruelens, La premiere Edition de la Table Itinerarium Antonini, die Tabula Peuting., eine der Schedae (Soheda prior) de Peutinger, Bruz. 1884, p. 4. von Velser aus dem Jahre 1591 mit dessen Kommentar, und 14 Tafeln aus 4 Die aktenmfißigen Belege H. Kuclens I. c. || Orteis Geogr. vet Der 1. Teil erschien 1618, der 2. mit der Tab. 1619. 1

XXIV

I. Die Tabula Peutingeriana

Berts, gebürtig von Beveren bei Furnes. Das Werk ist j|ij Itinerarkarte von Peutinger, „korrigiert von Georg Hornius"; gewidmet Ludwig XIII., König von Frankreich, welcher den IIII sonst wurde nach Angabe des Verlegers in der neuen Aus­ Bertius zu seinem Hofgeographen ernannt hatte; bald nachher gabe nichts geändert. Die Ausgabe von 1728 in 2 Bänden verließ derselbe die Universität Leyden, wo das Werk bei ;j enthält die Tabula in 8 getrennten, gefalteten, je links an­ Isaak Elzevier gedruckt worden ist, und siedelte nach Paris gehefteten Blättern. Es sind nur einfache Abdrücke der über. Das Format des Theatrum ist gr. fol., die 8 Segmente Jansson-Horn8chen Kupfer, ohne jede Änderung. Die Aus­ sind auf 4 Doppelblättern, je 2 untereinander, gedruckt. Je gabe von 1736 enthält die 8 Segmente aneinander geklebt zu das obere Segment (1. 3. 5. und 7.) hat die neue Überschrift: einem langen Streifen, und gefaltet. Beigegeben, resp. vor­ Tabulae P e u t i n g e r i a n a e Segm , das untere nur ausgeschickt ist nur eine Seite Text, nämlich das oben ge­ Segm ; auf der Außenseite steht gleichfalls Tabulae nannte Judicium Velseri, welches schon Ortelius gegeben hat1. Peutingerianae Segm. usw. III. Der N ü r n b e r g e r S t i c h , in den Opera Velseri, cura II. Die Kupfer von A m s t e r d a m . Zum zweitenmal Arnoldi (Prof. in Nürnberg), Nürnberg 1682, kl. fol. Er gibt gestochen wurde die Tabula bei Johannes Janssonius (Jansson) j eine Kopie der Antwerpener Kupfer, dem kleinen Format ent­ in Amsterdam und erschien zuerst 1653. Der neue Stich sprechend auf 12 (resp. ll 1 /*) gebrochenen, in den Text einsteht dem ersten in der Ausführung nur wenig nach, und ist | gedruckten Segmenten, welche mit dem Buchstaben A—M im allgemeinen als eine treue Kopie des ersten anzusehen, in bezeichnet sind. Die Ausführung ist sowohl technisch als in­ gleicher Größe und Einteilung, in 8 Segmenten mit den Buch, haltlich die nachlässigste von allen; die Schrift ist von einer staben A—H bezeichnet. Der Stich ist schön und klar, die hierin ungeübten Hand, deshalb sind die Buchstaben oft so Schrift von einem Künstler, welcher darin Übung hatte, die ineinander gezogen, daß sie ohne Lupe kaum zu entziffern Bilder aber nicht so sorgfältig, wenn nicht schlecht behandelt. || sind; die Schreibfehler sind fast zahllos, oft Straßenlinien, Der Text weicht selten, aber dann nicht zu seinen Gunsten, ||j Entfernungszahlen, Namen, ja mehrmals ganze Strecken ausvon der Welserschen Wiedergabe ab, es ist deshalb eine II gelassen. Diese Kupfer, sind glücklicherweise nur einmal bedirekte Vergleichung mit dem Original nicht anzunehmen (trotz I nützt worden: in der 6. Ausgabe der Tabula, in den Opera der Angabe des Verlegers von Bergier: „ab Hornio correcta"!), I Velseri 1682 (s. o.). zumal dasselbe wieder verschollen war. Der vorgedruckte Text j|jl Neue weitere Ausgaben beabsichtigten Nicasius, Altingius, ist derselbe geblieben, die Widmung an Welser weggelassen. Relandus, Henninius (cf. Lotter-Veith p. 121), s. o. Die Kupfer von Amsterdam liegen den zwei folgenden Aus­ IV. Das S c h e y b 8 c h e Faksimile— WienerStich, 1753. — gaben zugrunde. i| Franz Christoph von Scheyb8 in Gaubickelheim, Constanzer 4. Ausgabe des Joannes J a n s s o n i u s in seinem Novus i Patrizier, ließ durch den Geometer und Architekten Salomon Atlas sive theatrum orbis terrarum t. VI: Orbis antiquus seu ||I Kleiner die Kopie dadurch herstellen, daß in Öl getränktes, Geographia vetus . . . Geographia vetus sacra et profana cum II somit durchsichtiges Papier auf das Original aufgelegt und tabb. Peutinger.; auch mit dem Titel Accuratissima orbis alle Striche auf das sorgfältigste nachgefahren wurden. In delineatio. Amst. 1653, ap. Joann. Janssonium, max. fol. Beziehung auf Ähnlichkeit der Größenverhältnisse läßt der Neuaufgelegt 1684 unter dem Titel: Accuratissima Orbis | Scheyb8che Stich nichts zu wünschen übrig; es muß ebenso Delinatio, sive Geographia Vetus, sacra et profana, auctore | anerkannt werden, daß es an Sorgfalt bei der Ausführung Georgio H o r n i o 1 . 1. Amstelodami a. 1684 ap. Jansonio- | nicht gefehlt hat, daß Zeit und Mühe nicht gespart worden Waesbergios. 2. Hagae ap. Petrum de Hondt 1740. max. fol- j sind. Vom technischen Standpunkt aus ist die Arbeit als Diese Ausgaben von Amsterdam 1653, 1684 und 17401 geben i eine sehr schöne und sorgfältige zu bezeichnen. Sachlich da­ die 8 Segmente auf 4 Tafeln, je 2 übereinander; die einzelnen I gegen hat der Scheybsche Stich zwei Mängel: erstens, daß Segmente sind vollkommen identisch mit Bergier, nur anders | der Schriftcharakter nicht in allweg getroffen ist, und zweitens, angeordnet; ohne Text. jl daß zu viele Lesefehler vorkommen. Die Buchstaben des 5. Die A u s g a b e von B e r g i e r 3 , B r u x e l l e s 1728 und J Originals sind allgemein viel voller, bestimmter, und ent­ 1736; 2 vol. in 4°. Nicolas Bergier war Advokat in Reims i behren der 8chnirkeligen Auswüchse, einzelne Buchstaben, (geb. 1557, -j-1623) und verfaßte mehrere Schriften, worunter | z. B. die t, C, L, J sind fast immer verfehlt. Aber trotzdem auch Gedichte. Sein Werk über die römischen Hauptstraßen | ist die Treue der Buchstabenformen viel größer als bei der war zuerst in Paris 1622 und 1628 in 4° erschienen. Der neuen Pariser Ausgabe. Schlimmer sind die falschen Les­ Verleger veranstaltete im Jahre 1728 eine neue Auflage des arten, deren Zahl weit größer ist als bei den ersten Stichen. sehr selten gewordenen Werkes3, wobei er Korrekturen und Scheyb hat die Tafel, welche damals eine fortlaufende Rolle Zusätze benützte, welche noch von dem längst verstorbenen bildete, in 12 ungleich lange, lediglich willkürliche Segmente Verfasser selbst herrührten und auf einem Exemplar der alten geteilt. Jedes Segment hat er am Rande in 3 vertikale und Auflage eingetragen waren. N e u beigegeben wurde nur die 2 horizontale Abteilungen gebracht, und die oberen mit A, B, C, die unteren mit D, E, F bezeichnet, um auf diese Weise 1 G. Hörn, 1627 zu Kemnath in der Ober-Pfalz geboren, war lange in England, dann Professor der Geschichte in Leyden, wo er 10. Nov. 1670 die Auffindung der Namen durch Angabe des Segmentes in starb. Derselbe gab eine Menge Schriften verschiedenen Inhaltes, ins­ besondere über die Geschichte von England, Holland, ferner über Kirchen­ geschichte, einen Orbis politicus (Verona 1688) u. a. heraus. 2 Nicolai B e r g i e r i i Commentarii de publicis et militaribus imperii Romaniviis, Brux. 1728, in Graevius, Thes. ant. Rom, t.X, 1, und Bergier, Histoire des grands chemins de Tempire romain, nouvelle edition. augmentSe de remarques historiques. 1736. 3 Schon ums Jahr 1700 wollte Heinrich Christian de Hennin in Duisburg der Ausgabe von Bergier die Tabula Peut. beifügen, unterließ es aber, als er hörte, daß Menso A l t i n g i u s eine neue Ausgabe mit Kommentar beabsichtige. Altingius starb 1712 in Groningen, seine fertige Arbeit wollte Hadrian Reland in Utrecht edieren, starb aber ebenfalls a. 1717. Jetzt nahm Henninius seinen Plan wieder auf und übersetzte das Werk von Bergier ins Lateinische für Graevius, s. o. |||

1 Die Ausgabe von 1728 wird antiquarisch zu 28 M. angeboten. — Nach Brunet wäre die neue Auflage wahrscheinlich durch Bourguignon d'Anville (geb. 1697 in Paris, f 1782) besorgt worden. d'Anville bediente sich dieser in Frankreich populärsten Ausgabe. — Desjardins redet von Cuivres de Bruxelles; solche gibt es aber nicht 9 v. Scheyb ist geboren am 26. Februar 1704 zu Emmingen (Amt Engen im badischen Seekreis), + 8. Oktober 1777 zu Wien. Er trat frühzeitig in Beziehungen zu der Graf Harrachschen Familie und blieb zeitlebens in deren Diensten, zuerst als Hauslehrer, dann als Reisegenosse des Vizekönigs von Neapel, dann Sekretär, und erhielt zuletzt noch den Titel eines K. K. Hofrats. cf. Mensel, Lexikon der Schriftsteller XII. 14617. Danzel, Gottsched u. s. Zeit, p. 298/800 (Selbstbiographie und mehrere Briefe). Scheyb als Dichter s. Goedecke p. 666.

Ausgaben der Tabola

lateinischen Ziffern und der Abteilung A—F zu ermöglichen. Ferner hat Scheyb die Farben durch die in der Sphragistik übliche Schraffierung erkennbar gemacht, während in den früheren Ausgaben nur die rote Schrift durch andere Schreib­ art teilweise erkennbar war. Freilich sind diese Angaben wenig zuverlässig, und es scheint fast dem Künstler an dem Farbensinn, wenigstens an der Gabe der Erkennung verblaßter Farben gefehlt zu haben. Die Scheybschen Kupfer mit seiner Einteilung sind zweimal zum Abdruck gekommen und haben außerdem bei dem folgenden 5. Stich als Vorlage gedient. 7. Ausgabe: Peutingeriana Tabula Itineraria, ed. Franz Christoph d e S c h e y b , V i n d o b o n a e , ex typographia Trattneriana. 1753. fol., mit XJV pp. Vorrede, 70 pp. Text und X u pp. Index aller Namen der Tabula. Die Scheybsche Abhandlung über die allgemeinen Verhältnisse, Geschichte usw. der Tafel ist eine fleißige und gediegene Arbeit, vollkommen auf der Höhe der Zeit, in einem für uns etwas schwulstigen rhetorischen Stil, durch dessen Schönheit Scheyb eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte. Zu einem Kommentar ist keinerlei Versuch gemacht; ein solcher wäre auch kaum in irgend be­ friedigender Weise möglich gewesen; aber dieser Mangel an Durcharbeitung des Stoffes macht sich in dem Texte der Ausgabe, wie besonders in dem Index sehr bemerklich. Wäre der Inhalt der Tafel wirklich verarbeitet worden, so hätten Ungereimtheiten wie die Städte Viatrium und Falis (statt via triumfalis), oder Tea Nomarruci, Salabe und Rina (statt Salaberina) und viele andere nicht vorkommen können1. 8. Ausgabe: Tabula Itineraria Peutingeriana, mit Ein­ leitung von Konrad Mann er t, herausgegeben von der Münchener Akademie der Wissensch., Leipzig, Hahn, 1824, VI und 63. K o n r a d M a n n e r t 2 schrieb a. 1793 seine erste Disser­ tation über die Entstehungszeit der Peutingerschen Tafel, welche in den Annales des Voyages par Malte-Brun A. I. Paris 1808, p. 345—360 ins Französische übersetzt wurde. Bekannt ist er hauptsächlich durch sein 14bandiges Werk: Die Geographie der Griechen und Römer, 1784—1825. Man hatte erkannt, daß die Scheybsche Ausgabe zahlreiche falsche Lesarten enthalte und wünschte außerdem eine nene und billigere Aus­ gabe. Die Münchener Akademie, in den Besitz der Scheybschen Kupfer gekommen, beauftragte den K. Mannert mit Veranstaltung einer solchen, da er wie kein anderer dieser Aufgabe gewachsen schien. Er machte sich die Aufgabe leicht. Der Gymnasialprofessor Valentin Vodnik aus Laibach hatte schon a. 1815 die Kollation mit dem Original in Wien vorgenommen; der Skriptor F. v. Bartsch verglich abermals, und J. B. v. Seitz führte die Verbesserungen auf den Scheybschen Kupfern aus. Diese gewöhnlich nach Mannert benannte Ausgabe hat allerdings eine Anzahl falscher Lesarten der Scheybschen Tafeln korrigiert, in vielen Fällen die richtige, alte Welsersche Lesart wiederhergestellt, aber es ist nicht einmal die Hälfte der wirklich vorhandenen falschen Lesarten aus­ gemerzt worden, oft gerade die sachlich bedeutendsten Fehler hat Mannert nicht gefunden, und alles in allem, namentlich hinsichtlich der Vollständig­ keit, steht textlich seine Ausgabe immer noch bedeutend hinter den älteren Ausgaben zurück. Mannert hat ja eigentlich auch bloß seinen Namen für die Ausgabe hergegeben. Die Scheybschen Kupfer wurden korrigiert und nach diesen der Druck vorgenommen. 1 Die Scheybsche Ausgabe kostete 18 Taler (jetzt antiqu. 30 M.), und es ist deshalb wohl begreiflich, daß vielfach geklagt wurde, daß sie zu teuer sei. Ein größerer Teil der Abzüge blieb unverkauft zum Schaden von Verleger und Verfasser. Scheyb wurde dadurch veranlaßt, die Kupferplatten an den Kurfürsten von der Pfalz zu verkaufen, welcher sie der Palatinischen Akademie, deren Mitglied auch Scheyb war, zur Aufbewahrung übergab. Nach Scheybs Tode kamen die Abzüge in den Besitz der Palat. Akad., dann — bei deren Verlegung nach München — mit den Kupfern unter den Hammer, und wurden endlich von der Münchener Akademie erworben. 1 Geboren 17. April 1756 zu Altdorf, 1784 Gymnasiallehrer in Nürn­ berg, 1706 Prof. der Geschichte in Altdorf, 1805 in Würzburg, 1807 in Landshut, 1826 in München, wo er am 27. September 1834 starb.

XXV

Der Mannertschc Text, bestehend aus 44 Seiten Text und dem Index, hat, was er Richtiges hat, von Scheyb entlehnt, ausgezogen und abgekürzt und dazu seine Phantastereien und seine vornehme Kritik beigefügt. Die oben genannten Ungereimtheiten im Scheybschen Index (die Städte Viatrium, Falis usw.) findet man in gleicher Weise wieder bei Mannert. Unbegreiflicherweise hat sich der Einfluß seiner Anschauungen über die Entstehungszeit, Abschriften, Vignetten, Interpolationen usw. in der Ge­ lehrtenwelt bis in unsere Zeit herein erhalten und ist vereinzelt noch immer da und dort bemerklich, obwohl er in Wirklichkeit unsere Kenntnis der Tafel kaum merklich weiter gefördert hat1. Die Ausgabe kostet antiquarisch ca. 30 Mark.

V. I t a l i e n i s c h e K u p f e r , 9. Ausgabe von Podocatharus Christianopulus, 0 . Praed'. Die Angaben von einer „neuen Zeichnung", von „Abdruck der Scheybschen Tafeln für Italien" usw. sind dahin richtigzustellen, daß ein neuer, vom Ver­ fasser eigenhändig ausgeführter Stich, aber getreu nach Vor­ lage der Scheybschen Tafeln, vorliegt. Die textlichen Diffe­ renzen sind wenige, es sind einzelne Verbesserungen, aber auch neue Fehler vorhanden; der Stich ist viel unreiner, ober­ flächlicher, die Schrift wackelig, hinter der sauberen Scheyb­ schen weit zurückstehend. Die Bilder sind mangelhaft; aus der Kaiserfigur in Rom hat Podocatharus eine Roma mit weib­ licher Brust gemacht (vielleicht mit Recht?!). Die Tafeln sind gefaltet und je mit dem linken Rande angeheftet. Der Text be­ schäftigt sich namentlich eingehend mit dem Schriftcharakter (13. Jahrhundert) und den Maßen der Tabula; doch ist sein Beweis, daß auch in Gallien nach Meilen und nicht nach Leugen gerechnet sei, unstichhaltig. Der Index ist sehr verbessert. VI. Der P e s t e r S t i c h , 10. Ausgabe von P. Math. Petr. Katancsich, 0 . M. S. P. F. Prov. Capistr8. — K. Professor in Pest, ist der erste und einzige, welcher einen Kommentar zur Tab. Peut. gewagt und durchgeführt hat — eine Leistung, welche zu jeder Zeit Anerkennung verdient. Leider ist die Ausstattung schlecht, der lateinische Text schwerfallig. Die 12 Tafeln sind in der Scheybschen Einteilung, aber nach neuer Vorlage bzw. Zeichnung gestochen; zum erstenmal ist die Wiedergabe der Farben hier versucht worden. Sie ist aber weder gelungen, noch getreu. Die Tafeln sind vielmehr bilder­ bogenmäßig angestrichen und die Farben ganz frei gewählt, schwarz was weiß, gelb was rot sein sollte. Der Stich, be­ sonders der Bilder, ist ganz schlecht ausgeführt; in Antiochien sitzt eine Dame mit gelbem Brustpanzer auf dem Thronsessel. Der Text ist etwas korrekter als der Scheybsche. Die von Literarhistorikern (Bahr, Bernhardy) zitierte Aus­ gabe von F o r t i a d'Urban, Paris 1845, nach Bahr „revi­ dierter Abdruck" (von Scheyb?) existiert nicht4. VII. Der P a r i s e r S t i c h , 11. Ausgabe von Ernest Desjardins6, La Table de Peutinger, Paris 1869—1874, in 1 Noch 1886 hat Hotz neben manchem, was er korrigiert, doch die Madonna mit dem Jesuskind zu ihren Füßen in Antiochien übernommen. 9 Tabula itineraria militaris, Aesii in Picenis, 1809. XVI. Ein!., 68 pp. XXXVI Index, fol. Die Ausgabe kostet antiqu. ca. 15 M., scheint in Frankreich und Deutschland selten; in Stuttgart vorhanden. 9 Orbis antiquus, ex tabula itineraria, quae Theodosii imp. et Peutingeri audit, —. Budae 1825. 2 vol. in 4* und Atlas in Fol. 4 Der Becucil des Itin6raires anciens comprenant l'itinlraire d'An­ tonin, la table de Peutinger et un choix de periples grecs, publik avec des cartes dress6es par le coloniel Lapie, par M. de Fortia d'Urban, Paris, impr. roy. (Puprat) 1846, 4 ° et tables in fol. — 50 fres., enthält tat­ sächlich nur den Text, in 246 Strecken abgeteilt, aber keine Ausgabe. 5 £. Desj., Mitglied des Instituts, ist geb. 30. September 1823 zu Noisy-sur-Oise; wurde 1875 Nachfolger von D'Avezac als Prot der In­ schriftenkunde am Coli, de France, Mitgl. d. Ak. d. Inschr. Er gab heraus: Atlas de geogr. ancienne de l'Italie 1852; Sur la topographie du Latium 1854; De tabulis alimentariis 1854; Geogr. histor. et administr. de la Gaule romaine t.1—IV, Paris 1876/95, 8*; Desiderate du CIL, 1874 bis 1875. Er machte Reisen in Italien, Ägypten (1852—1858) und Mösien, um neue Inschriften usw. zu sammeln. Gestorben 23. Oktober 1886. 4

XXVI

I. Die Tabula Peutingeriana

14 Lieferungen, Text unvollendet; 140 Fr. Vom französischen II Unterrichtsministerium, noch unter Napoleon III., mit Mitteln ausgerüstet, vom Kaiser selbst ermutigt, hat Desjardins sein Werk in großartigem Maßstab angelegt. Das Äußere ist in allweg bestechend. Er gibt die 11 Segmente nach 3jähriger Arbeit zum erstenmal in der richtigen und natürlichen Ab­ teilung, neu gestochen in 5 fächern Farbendruck, in gleichem i Maßstab wie das Original. 55 Steine waren dazu notwendig. Technisch wird die Ausgabe von Sachkundigen nicht hoch taxiert. Die Schrift ist stark modernisiert, viele Buchstaben Bind ganz frei gemacht (z. B. die z haben keine Ähnlichkeit mehr, die t hat er wie Scheyb). Wir geben in der Schrift j Scheyb entschieden den Vorzug, denn sein Kopist hat die I einzelnen Buchstaben formen jedes Wortes ängstlich und treu nachgezeichnet; daß er den Charakter der Schrift nicht immer | getroffen hat, ist nicht seine Schuld, diesen wird eben über- | haupt nur die Photographie wiederzugeben imstande sein. Bei Desjardins sind dagegen die Buchstaben schematisiert, wie ich mich in vielen Fällen überzeugt habe. Die Bäume sind sehr nachlässig gemacht. Sachlich ist die Ausgabe von Desjardins korrekter als die früheren, steht aber an Vollständigkeit der Welserschen viel nach. Fehlerlos ist sie durchaus nicht, ja sie entspricht nicht einmal den Anforderungen, welche an eine so prätentiöse Ausgabe billigerweise gestellt werden können1. Der Kommentar von Desj. — in gr. fol.! — p. I—VI Ein­ leitung und p. 1—260 behandelt Frankreich, Italien und weniges Allgemeine über das östliche Europa. Da der Verfasser mit seinem Sammelfleiß und Wissen eine lebhafte Phantasie ver­ bindet, so sind seine Angaben mit Vorsicht aufzunehmen. Außer den Würmern, welche im Pergament gewühlt haben sollen, hat er noch manches Nichtexistierende gesehen. Bei­ gegeben sind 3 Cartes de redressement, wovon eine Frank­ reich, die zwei anderen Italien enthalten. VTEL S t u t t g a r t e r P l a t t e n . Die Scheybschen Kupfer wurden photolitographisch auf a/» verkleinert auf Stein über­ tragen. Der Verfasser verglich sämtliche vorhandenen Aus- ||

gaben, stellte alle Lesarten fest, in welchen diese von einander abweichen. Mit diesem Material, Kartenabzügen und Text­ vergleichungen, begab er sich nach Wien, um nach dem Original festzustellen, was richtig ist. Wo alle Ausgaben übereinstimmen, konnte die Richtigkeit der Lesart angenommen werden. Auch wurden die Farben auf die mitgebrachten Abzüge eingetragen, dann erfolgten die Korrekturen auf den Steinen, wodurch die größtmögliche Korrektheit erreichbar schien. Fehlerlos ist auch diese Ausgabe noch nicht, doch reichen die Finger noch hin, um die bis heute aufgefundenen Fehler aufzuzählen. Im Zweifelsfall kann man die photographische Ausgabe zu Rate ziehen, muß aber bedenken, daß die alten Ausgaben und die Kopie Hummelberg v i e l e s enthalten, was auf dem heutigen Original seitdem verschwunden ist. Ein neuer Stich hätte solche Vollständigkeit und Korrektheit auch bei der größten Sorgfalt nicht erzielen können. 12. Ausgabe: Weltkarte des Castorius, genannt die Peutingersche Tafel, in den Farben des Originals von Konrad Miller, Ravensburg, 0 . Maier, Dezember 1887; 2. Abdruck 1888, mit einleitendem Texte (128 S.) 6 M. Der Text ist vergriffen, die Ausgabe der Ta noch zu haben (5 M.). IX. P h o t o g r a p h i s c h e A u s g a b e in 11 Blättern, Wien, Juli 1888, 165 M. d) Segmente einzelner Länder und Strecken sind sehr oft kopiert worden. Wir nennen z. B. Spruner-Menke Atlas ant. (auf K. 1. 26. 28. 29. 31), Sieglin (1893), T. 2; Schöpflin Alsat. ill. I. p. 149 (extra gestochen unter Obhut des Wiener Bibliothekars Gerhard van Swieten), Maury 1864 ganz Frankreich verkleinert und korrigiert, Leichtlen, Jaumann, Pauly, Paulus, Dahn, Schmidt 1833, Raiser 1830, Muchar 1825, Planta, Steininger G., Seefried, Sammlung röm. Denk­ male in Bayern 1808, Kanitz (Donau-Bulgarien), Romanelli 1815 (Unteritalien), Hirschfeld 1883 (Kleinasien), Campen Atlas ant.; Sammlung Göschen 30: Kartenkunde von Geleich und Sauter 1894 (so viele Linien so viele Fehler) und viele andere.

B. Das Original: Das Werk des Castorius 1. C a s t o r i u s a l s V e r f a s s e r II Das 1. Segment und mit demselben der Titel des ganzen Werkes sind uns nicht erhalten; sie fehlten schon zur Zeit der Auffindung durch Celtes im Jahre 1507, ja sogar schon zur Zeit der Herstellung der uns noch erhaltenen Abschrift im 11. oder 12. Jahrhundert8. Das II. Segment beginnt mit einem dicken

VertikalBtrich, welcher auf das Fehlen hinzuweisen scheint und auf den anderen Segmenten sich nicht findet; er wurde wohl schon an der Vorlage gemacht, als der äußerste Teil der Rolle durch das Alter schadhaft geworden und entfernt worden war1. Zweifellos hat der Kosmograph von Ravenna um das Jahr 670 die ganze Tabula mit dem 1. Segment und somit auch den Titel des Werkes vor sich gehabt. Da der Ravennate eine große Anzahl von ihm benutzter Quellen nennt und da er bekannter- und anerkanntermaßen den ausgiebigsten Ge­ brauch von unserer Tabula gemacht, ja ganze Kapitel aus derselben abgeschrieben hat, so müssen wir von ihm Auskunft über den Verfasser der Ta erwarten, zumal da er in der

1 Wir nennen folgende wichtigere f a l s c h e L e s a r t e n von Dj. Auf Segm. 3 (bei uns IV) Hippone statt -y-, Theleste (statt deutlich Theleote), Fabettianum st. -at-, Sunitu st. Simitu, Serniliana st. Seru-, Thibititanis st. -lit-, Vetomianis st. -n-, Soriuoduro st. Soruioduro. S. 4. Olera st. Dlera (der Abschreiber hat D statt B geschrieben), Varuno — a ist mindestens zweifelhaft —, saleros st. Fa-, fl. Sauv. (rot) fehlt, ist aber wohl erkennbar. S. 5. Ausidena st. -f-, pretorium st. -rum, inalverio st. inalperio, Noceio st. -o>, in Interpromium ist die Abkürzung im p für | pro weggelassen, die Straße von Sublacio soll nach Marrubium führen. fl und Baromaci, ersteres sollte ohne Zweifel Muriduno (It) oder Moriduno S. 6. Leucopetra» st. -a- ( = am ?), Gag st. deutlich Gaganis. S. 7. Bren- (nach Ra) heißen, das 2. Cacsaromagi, wobei B statt S gelesen wurde. dici st. Brenzici. S. 8. Bardano st. D., Maleopoli st. Mil-, Argelis st. Die Schreibweise beider Namen, die großen Anfangsbuchstaben und die Argesis, Tyatua st. Tyatira, Adrimitios unleserlich statt leserlich, Ins. schiefe Stellung kennzeichnet sie nicht als Fortsetzung und zeigt, daß Antiochia fehlt, die Spuren von Ins. Acritas, Sinus Nicomedicus, Sinus der Abschreiber keine Ahnung von dem Vorausgegangenen hatte. Der Heracl .., Ins. Hercalis seu Leuce dieta sind erkennbar! S. 9. C—pheni vorhandene leere linke Rand weist dagegen auf das Fehlende hin, wie st. Colopheni, Athenis ist ebenfalls ganz erkennbar, Sinus Cilicius st. das fehlende Aqu von (Aqu)itania. 1 zweifellos Aulon Cilicius. S. 10. Vereusso st. -so, Claudia st. G.; Cymiza II Anno 1836 wollte Wyttenbach in der Trierschen Bibliothek das und Dyzana sind vollkommen erhalten; der Name der Kolonie Nisibi fehlende erste Segment gefunden haben; es war aber eine Ptolemaischc fehlt ganz, ebenso die Zahl 60 bei Selcucia. S. 11. Die Spuren der öst­ Karte, wo die größeren Städte auch mit Doppeltürmen dargestellt sind, lichen Inselnamen Arcirse, Solar, Dorrados sind noch vorhanden, wenn die Zahlen aber sich auf die geographische Lage beziehen. auch nur noch teilweise lesbar; ebenso Sinus Carmanius. ünsern Versuch einer Rekonstruktion des 1. Segmentes s. Mappae1 In England stehen nahe am linken Rande (II 1) die Worte Riduno Hmundi VI 90 Tafel 5, sowie IR 1. 145.

Castorius der Verfasser

Angabe über die von ihm benützten Quellen sehr mitteilsam ist. Da stellt sich aber leider ein schweres Hindernis ent­ gegen. Schon im Jahre 1738 hat Wesseling in unzweideutigen Worten ausgesprochen, daß der Ravennate ein Betrüger sei; unter denen, welche ihm nachgesprochen haben, nenne ich Mannert 1793, Th. Mommsen 1851, de Rossi 1851, Schweder (dieser allerdings reserviert) 1886, Kubitschek 1887, 1902 und 1906; dazu kamen 1888 im Kampfe gegen die „Weltkarte des Castorius" Tomaschek, Partsch, Rüge, G. Hirschfeld1. Mannert hat 30 Jahre später3 sein Urteil voll und ganz zurückgenommen und ausgesprochen, daß er an der Ehrlich­ keit in keiner Weise mehr zweifle, dagegen hat er die Stupi­ dität und Ingoranz des Anonymus nach wie vor festgehalten. Für uns handelt es sich hier lediglich um seine Ehrlichkeit: Ob die Autoren, die er zitiert, wirklich gelebt und ihre Schriften existiert haben, oder ob er Namen erfunden hat? Wir haben die Frage im VI. Hefte der Mm eingehend behan­ delt und beschränken uns hier auf folgende Bemerkungen. 1. A l l e Z i t a t e von Schrift­ stellern, deren Schriften auf uns gekommen sind, sind richtig3. 2. Wir haben in Mappaemundi VT eingehend nachgewiesen, daß Ra weitere Quellen hatte und daß er unmöglich sein ganzes Material einer antiken Quelle entnehmen konnte. Es ist rein unverständ­ lich, wenn Kubitschek wiederholt (S. 51 n.21, ferner S. 60) erklärt, daß Ra keine anderen Quellen habe als die Ta. Er nennt rund 5000 Ortsnamen; etwa 800 der­ selben kommen doppelt vor; gegen 2000 Namen hat er nach eigener Angabe, die wir bestätigen können, Der römische Kosmograph aus der Tabula abgeschrieben, Castorius in dem Guido-Codex es bleiben also rund 2200 Orts­ von Brüssel. namen übrig, deren Herkunft wir zum großen Teil nicht kennen, für welche Ra seine Quellen angibt, und welche größtenteils frühmittelalterlicher Zeit (5. bis 7. Jahrhundert) angehören4. Die Herren Kubitschek, Philippi, Groß, welche jede andere Quelle des Ravennaten leugnen, 1 Mannert, commcnt. 1793; Mommsen in den Berichten der sächs. Ges. Leipzig: 1851 p. 106 h\; Schweder, Über die Weltkarte des Kosm. v. Rav. 1886 p. 8; Kubitschek in Jahresh. d. Osten-. Archäol. Inst. V 1902. (T. Hirschfelds Aufsatz in Berl. Phil. Wochschr. 1888 624 ff. ist ein Tendenz­ stück, welches direkt gegen die Wahrheit verstößt, wie ich ihm schon in Mm VI 37 nachgewiesen habe. Wenn er aufrichtig sein wollte, hätten seine Forschungen ihn in verschiedenen Punkten zu dem gleichen Er­ gebnis geführt wie die meinigen. " Mannert, Tab. Pcut. 1824 p. 41/44. • Beweis s. Mm. 24—29. Da sagt nun freilich Kubitschek: „In der Bibel und der patristischen Literatur Quellen zu sehen, ist ein Mißbrauch dieses Terminus." Dann sind aber noch 8 Zitate aus Jordanis, 4 aus Ptolemäus, 2 aus Orosius, 1 aus Isidor, mehrere aus dem Liber Alexandri (Pscudo-Callisthcncs) da, welche alle stimmen. Zu den Zitaten aus Ptolemäus erklärt Kub., er verstehe nicht, wie Miller zu der Überzeugung gekommen sei, daß Ra „die ptolemäischc Karte" eingesehen habe. Ich habe aber nicht von einer Karte des Pt gesprochen, sondern habe die 3 Karten des Pt, um welche es sich handelt, genau angegeben. Der Atlas des Ptolemäus steht doch Herrn Kubitschek leicht zur Verfügung, warum vergleicht er ihn nicht? 4 Es wird wohl, sollte man meinen, niemand im Ernste darauf be­ stehen wollen, daß die vielen Hunderte frühmittelalterlicher Namen und Namensformen aus der Agrippakarte oder einer Karte des 2. oder 3. Jahr­ hunderts entnommen sein können. Ich will nur 2 Seiten aus dem Ra-

XXVII

Bollten nun doch angeben, woher diese 2200 Namen stammen. Erfunden oder entlehnt — ein drittes gibt es nicht! Alle Forscher sind darin einig, daß diese Ortsnamen nicht erfunden sind; Ravennas nennt seine Quellen: für Armenien Armenier, für Alemannien Burgund und die Bretagne 2 Goten, für Kärnten und Krain einen Slawen, für die griechischen Länder Griechen, für Afrika Afrikaner — und auch diese Angaben stimmen. Trotzdem erklären die Herren alles für Schwindel. 3. Es ist ein großer W i d e r s p r u c h , wenn die gleichen Forscher die Angaben des Ra in den verschiedenen Ländern unbedenklich verwerten (z. B. Mommsen in Unter-Italien, To­ maschek auf dem Balkan und in Persien, G. Hirschfeld in Kleinasien) und gleichzeitig ihn für einen Betrüger erklären. 4. Wir können absolut k e i n e n B e w e g g r u n d erkennen für einen Anonymus (!), daß er statt eines von ihm benützten Buches ein anderes nenne. So wie wir ihn kennen gelernt haben, ist er ein überaus fleißiger (die 5000 Namen bezeugen es) und gewissenhafter Mann, welcher alles getreu berichtet, was man nach seiner Ansicht zu wissen braucht, berichtet in seiner uns naiv kindlich erscheinenden Redeweise, oft mit frommen Einleitungen versehen, welche ihm bei gewissen Herren zur Klippe geworden sind. 5. Die Art und Weise, wie seine Gegner über ihn zu Gericht sitzen, spricht nicht zu deren Gunsten x. Wir wollen die Gegner, unter welchen Mommsen und de Rossi sind, nicht unterschätzen, dürfen aber doch sagen, daß die Mehrzahl der Forscher, nicht bloß gezählt, sondern auch gewogen, auch heute noch auf Seiten des Ravennaten Bind und ihn für durchaus ehrlich und jedes Betruges unfähig haltena. Tatsächlich fehlt jeder Beweis irgendeiner Fälschung und merkwürdigerweise ist der sachliche Inhalt seines Buches nie der Gegenstand ernstlicher Anfechtung gewesen, ja die Erweiterung unserer geographischen Kenntnisse bringt immer neue Bestätigung seiner über die Tabula hinausgehenden An­ gaben. Das dürfte hinreichend sein, um die gegen seine Person erhobenen unbewiesenen Beschuldigungen hinfällig zu vennaten herausgreifen, S. 231 und 232: Hier nennt der Ra in wenig veränderter Form und gut kenntlich die Namen Worms A l t r i p S p e i e r S t r a ß b u r g (Stratisburgo) B r e i s a c h B a s e l Ä u g s t K a i s t e n Z u r z a c h K o n s t a n z Arbon B r e g e n z ; Ehl H o r b u r g Zabern; L ä g e r n A l b i s Zürich DUben S t ä f a B r e m g a r t e n . Ra behauptet, diese Namen von dem Goten Athanarid erhalten zu haben; ein Bischof dieses Namens existierte im 7. Jahrhundert in Speicr und war im Jahre 616 bei der Bischofswahl in Konstanz anwesend. Warum soll diese Angabe nicht glaubwürdig sein? Trotzdem sagt Philippi noch im Jahre 1913 (S. 52): die Quellenangaben des Ra beruhen auf g l a t t e r E r f i n d u n g , am sichersten ist dies von den 3 Ooten zu behaupten! Alles habe Ra von der alten Karte, „nur sehr stark verballhornt". Aber wie heißen denn die klassischen Formen, aus welchen der „beschränkte4* Kopf Zürich Zurzach Düben Bremgarten usw. herausverballhorncn konnte ? Mit den 2 anderen „Goten" verhält es sich ähnlich. Mit ihrer Leugnung kommt man auf dieselben Absurditäten; trotzdem lautet die Antwort immer wieder: „Ra hat nichts als die alte Karte". 1 Erlogen, Schwindel, frommer Betrug, glatte Erfindung, Dürftigkeit seines Materials (Philippi), er tilgte die Legionen (Kub. 85), Spiegel­ fechterei, rhetorischer Aufputz (Philippi), plündert seine Quelle aus, ver­ ballhornt die Namen, läßt die heidnischen Tempelnamen absichtlich fort (Groß 29 — dies ist unwahr!), arbeitete ganz mechanisch (Groß 11 — deshalb genüge auch eine rein mechanische Vergleichung zu seiner Wider­ legung!), bewundernswerte Geschicklichkeit bei sonstiger Stupidität (Groß 7) u. a. a Unter den Verteidigern sind Eckard, Maltc-Brun, Mannert (früher Gegner), Buache, Eckcrmann, Zeuß, Jakob Grimm, Bock, Lelewel, Hitzinger, Kurz, Forbigcr, Karl Müller 1857, Pallraann, Müllenhoff, W. Ressel, Marinelli, D'Avezac, Parthey, Jacobs, F. v. Richthofen, A. Kirch­ hoff. L. Schmidt in Sieglins Quellen VII „schließt sich der Ehrenrettung durch Miller durchaus an". Dieses Urteil eines gründlichen Forschers wiegt die Schmähungen durch junge Doktoranden, welche das große Material unmöglich schon beherrschen können, reichlich auf. 4*

XXVIII

I. Die Tabula Peutingcriana

machen. Mit Buache, welcher ihn einen rohen Diamanten I! juxta hanc civitatem sunt. . .; er kehrt abermals zurück und nennt, den man schleifen muß, und all den genannten Forschern, i nimmt jetzt die nach oben folgende Strecke: desuper hanc civiist uns, nachdem wir das ganze Buch des Ravennaten wieder­ tatem sunt. . . . Die Bezeichnungen in ipsa regione, conhnatur holt durchgearbeitet haben, seine Ehrlichkeit über jeden Zweifel I territorio, juxta, desuper u. ä. sind beim Ra in der Regel erhaben; die Quellen, welche er zitiert, haben existiert, und auf die Karte zu beziehen und nur ausnahmsweise zeitlich zu er hat sie tatsächlich benützt, und wir glauben, auch wenigstens verstehen. Es kann nicht Zufall sein, daß diese Bezeichnung einiges Historische Über dieselben in Mm VI beigebracht zu stets mit der Tabula harmoniert und daß die Aufzählung der haben, dessen Widerlegung noch keiner der Gegner versucht Städte und Orte durch ganze Seiten fort die Reihenfolge der hat. Wenn über andere dieser Namen, welche alle dem 4. bis ■ Tabula einhält, um so weniger, als der Ravennate immer an7. Jahrhundert angehören, nichts weiter bekannt ist, so finden | kündigt, er werde sie aufzählen „ut ait ipse Castorius", oder wir das nicht verwunderlich, sofern wir über viele Länder ego ut Castorius ait eiusdem patriae civitates designare volo, aus jener Zeit überhaupt nichts weiter wissen, als was der I oder „secundum Castorium cosmographum" u. dgl. Die Über­ Ravennate uns mitteilt. einstimmung ist so auffallend, daß, wenn auf der Tafel zuAbgesehen von vielen speziellen Quellen für einzelne Länder, I fällig der Name einer großen Stadt fehlt [wie bei Ancyra wie der Ravennate solche nachweislich benützt hat, nennt uns (IX 4), wo die Tabula ein schönes Bild ohne Namen hat] derselbe zwei römische Hauptquellen, welchen er den Titel I auch der Ravennate sie nicht hat, während die kleinsten Orte Kosmographen gibt: Castorius und L o l l i a n u s . Letzterer ist II aufgeführt werden. Ancyra bildet beim Ravennaten (II 17) als historische Person und als Geograph nachweisbar und I den Mittelpunkt der ganzen Beschreibung und wird doch lebte ums Jahr 340 n. Chr. Aus den 11 Zitaten des Raven­ I nicht genannt. Ebenso liest der Ravennate die Bilder der naten entnehmen wir speziell, daß er fast das ganze römische | Tabula ab: Antiochia famosissima, Ravenna nobilissima, Roma Europa, ferner Ägypten, Mauretanien und Bosforanien be­ insignis famosissima, Aquileja nobilis et olim inclyta (Gu), schrieben hat; durch einen besonders glücklichen Zufall j Constantinopolis nobilissima, Thessalonici ampla nobilis. Aus können wir betreffs Ägyptens und Siziliens nachweisen, daß ! der Nähe von Ancyra kommt der Kosmograph in großem Lollianus dorther spezielles Material hatte. Castorius hat den I Sprung über Conni nach Sardes; diese drei Orte liegen auf ganzen römischen Erdkreis beschrieben und wird nicht weniger der Tabula untereinander, nur durch je einen Namen getrennt, als 36 mal vom Ravennaten, lmal (für Italien) von Guido als i sind aber in Wirklichkeit über 300 römische Meilen entfernt. Quelle zitiert, oft mit dem Ehrentitel Romanorum Cosmo- |l Ebenso folgen Philadelfia, Tripoli, Eucarpia (IX 4) auf der graphuB, multotiens dictus Castorius, ipse Castorius u. dgl- j Tabula in einer Linie nebeneinander, gehören aber zu verDie Zitate erfolgen stets beim Beginn des Kapitels, er gilt I schiedenen Strecken und sind vom Ravennaten einfach absomit als Quelle je für ein ganzes Land oder für eine ganze I gelesen. In der Umgebung von Konstantinopel hat der RaProvinz. Wir können nun folgende zwei Sätze beweisen: I vennate das doppelte Heraclea, die Strecke über Ad statuas 1. Bei seiner ganzen Arbeit liegt dem Ravennaten die | bis Cenopurio, die direkte Strecke von Perintus nach MelenTabula als eine der wichtigsten Quellen vor. Aber sie ist tiana, ganz wie die Tabula. Augustodunum ist auf der Ta für ihn I II 5 abgekürzt und sehr klein geschrieben: Aug. Dunum; Ra a) unbrauchbar in denjenigen Ländern, in welchen bar­ ,, liest Augunum. Das Bezeichnendste aber, wenn die Deutung barische Völker die früher bestandene Kultur vernichtet haben |l richtig ist, bildet die patria Campi Campinidon des Ravennaten. und in welchen die alten Städte verschwunden oder neue ent­ I Die Tabula hat nämlich zwei Flüsse mit der Bezeichnung standen sind, wie in Kärnten, im Franken- und Alemannen­ i] Cäp. fl. und Cäp. anis paludis (VIEL 4); statt caput fluminis reich, in Thüringen und Sachsen, in Ägypten, in England; • und caput Anis hat Porcheron Campus und Campanis gelesen, b) teilweise brauchbar in den Ländern, wo zwar eine neue I! und es liegt nahe, beim Ravennaten ein ähnliches MißverOrdnung geschaffen war, aber die alten Kultursitze geblieben j ständnis zu vermuten. sind: in Gallien, in den Ländern an der unteren Donau und jj Diese Übereinstimmung ist schon von vielen Forschern im Orient; I beobachtet worden, doch wurden zwei Einwände gegen die c) als Grundlage konnte sie dienen für ganz Südeuropa I Identität erhoben: Die Karte, welche dem Ravennaten vorlag, Kleinasien, Syrien und Afrika, und sie ist hier als solche sei rund gewesen. Richtig ist, daß die Weltkarte, welche benutzt worden, soweit nicht zufällig (wie bei Sizilien) noch I der Erdbeschreibung des Ravennaten im 1. Buch zugrunde | liegt, eine runde Karte war1. In den drei folgenden Büchern, genauere Quellen vorlagen. 2. Die Zitate des Castorius und die Benützungen der I welche der Beschreibung der einzelnen Länder und Völker Tabula decken sich. 36 mal stimmt das Zitat mit der Tabula, I gewidmet sind, kommt er zwar manchmal auf jene seine nur einmal nicht — bei Arabien, welches auf der Tabula II Anschauung über die Verteilung der Länder nach den fehlt, während andererseits überall, wo der Ravennate andere I 12 Tages- und Nachtstunden zurück, aber die Detailkarten, Quellen nennt, die Darstellung mehr oder weniger abweicht. || welche er vor sich hatte, haben damit nichts zu schaffen. Daraus ziehen wir den Schluß, daß mit Castorius stets unsere j Auch wenn wir nicht mit bestimmten Gründen die Identität Tabula, welche in der Neuzeit den Namen Peutingeriana er­ mit unserer Karte aufweisen könnten, würde die Wahrscheinhalten hat, gemeint sei. I lichkeit gegen die runde Form sprechen. Eine runde Karte, Daß Castorius nicht ein gewöhnliches Buch, sondern eine I welche eine 60 enorme Masse von Namen enthält und den gemalte Karte war, geht aus Ra I 18 (Einleitung zum spe­ || ganzen Erdkreis umfaßt, müßte schwerfällig und unhandlich ziellen Teil) und V 34 (Schlußsatz) hervor. An ersterer Stelle II werden; vollends auf eine Wand, in einer Porticus gemalt, sagt er: Potuissemus . . . subtilius dicere totius mundi portus L müßte sie haushoch werden und könnte ohne Leiter nicht et promuntoria atque inter ipsas urbes miliaria, vel quomodo |l mehr lesbar sein. Die 27 ptolemäischen Karten zeigen uns, cunctae patriae aut qualiter ponuntur mirifice depingendo | daß man schon im Altertum (wie im MA Edrisi mit seinen designare. Am Schlüsse wiederholt er denselben Gedanken. | 72 Karten) diesen Mißstand durch Verteilung des Stoßes auf Die Identität folgt ferner aus der Art, wie die Tabula vom 1 Siehe die Rokonstruktionsversuche von Kiepert, Schweder, D'Avczac Ravennaten benützt wird: Er liest eine Strecke der Tafel ab, I und Miller in Mm VI Taf. I. Diese Karte hat mit der Ta gar nichts zu dann kehrt er an den Ausgangspunkt zurück und fährt weiter: '! schaffen.

Verfasser — Abfassungszeit

viele kleine viereckige Karten vermieden hat. Entweder hatte der Ravennate viele viereckige Einzelkarten vor sich oder eine Itinerarkarte in Rollenform, auf keinen Fall eine runde Welt­ karte, wie Mommsen u. a. annehmen. Der andere Einwand lautet, der vom Ravennaten benützte orbis pictus sei viel v o l l s t ä n d i g e r gewesen als die Tabula1. Auch Mommsen spricht davon, daß der Ravennate den Unter­ italien betreffenden Abschnitt einfach aus einem b e s s e r e n Exemplar der Karte abgeschrieben habe. Diese Behauptung stützt sich auf die falsche, schon oben zurückgewiesene An­ nahme, daß der Ravennate keine andere Quelle benützt habe als die Tabula. Es läßt sich im Gegenteil an manchen Bei­ spielen nachweisen, daß das dem Ravennaten vorliegende Exemplar, abgesehen von dem Vorhandensein des 1. Segments, vielfach d i e s e l b e n L ü c k e n und F e h l e r hatte wie unser Exemplar [bei Konstantinopel, Ancyra, nach Sure in der syrischen Wüste (XI2), Pompeiopolis neben Soloe]. Daß der Ravennate noch andere, und zwar zeitgemäße, gotische u. dgl. Quellen hatte, leuchtet dem vorurteilsfreien Leser ohne weiteres ein; daß er auch aus dem Altertum namentlich für Asien noch weitere, uns unbekannte Quellen hatte, ist mit Evidenz aus seiner Beschreibung des Orients zu entnehmen. Nachdem er anfangs (II c. 1—8) dem Castorius zugleich mit einer un­ bekannten Quelle 'gefolgt ist, bringt er von II c. 9 an auf einmal eine neue, von der ersten ganz abweichende und völlig originelle Einteilung der Länder, 60 daß die Grenzen über­ einander greifen und vieles wiederholt wird mit anderer Schreib­ weise und abweichender Benennung derselben Länder und Orte. Siehe unsere kartographische Darstellung in Mm VI p. 30 und 31, Karte 8 und 9. Es ist ganz ausgeschlossen, daß die 2 so verschiedenen Darstellungen aus einer Karte entnommen sein können! Man sollte glauben, daß unsere Gegner zu dieser Tatsache Stellung nehmen mtissten! Nachdem so viele Forscher die Beziehungen zwischen der Karte, welche dem Ravennaten vorlag und welche er unter dem Namen Castorius zu nennen pflegt, einerseits und der Tab. Peut. anderseits erkannt habena, ist es auffallend, daß keiner den so naheliegenden, ja mit Notwendigkeit sich er­ gebenden Schluß gezogen hat: Castorius ist der Verfasser der Tabula! Und doch ist der Schluß schon einmal gezogen worden; Wesseling 1. c. (1738) erwähnt, ohne die Angabe einer Wider­ legung wert zu halten — denn für ihn ist der Ravennate ein unverschämter Lügner —: Der Verfasser der Historia naturalis Provinciae Narbonensis3 habe „ justa conclusione uti videbatur" (!) bewiesen: Castorium, unde Ravennas Anonymus haud pauca deprompsit et pro suis usus est, Tabulae Peutingerianae conditorem fuisse. Es berührt eigentümlich, wenn man liest: „Der Ravennate zitiert gerne, nennt allerhand Quellen, aber die gemalte Land­ karte zitiert er nie!" Wie hätte er sie denn zitieren sollen? Doch wohl nicht als Peutingersche Tafel? Ohne den Titel der Karte zu kennen, kann man nicht sagen, er habe sie nicht zitiert. 36 mal sagt er, er folge dem Castorius, die Zitate decken sich mit der Karte, und wir wollen ihn doch nicht verstehen, gleich als erwarteten wir, den Namen „Peutinger" aus seinem prophetischen Munde zu vernehmen. 1 Eckermann in Ersch und Gruber, Peutingeriana p. 31. » So Wesseling, Diatribe 1738. Schöpflin (1751) sagt, Ra habe ein Exemplar der Ta vor sich gehabt. Scheyb, Tab. p. 28 und 31. Letronne 1814, Mannert, Tab. p. 41. Bock, Ann. Belg. Xu 1851 p. 51, Mommsen, sächs. Akad. 1861. Pinder und Parthey 1860, Forbiger, Hdb. d. Geogr. I, 1842, p. 464, Philippi usw. Pinder und Parthey sagen p. 147: Ravennatem nostrum (nisi maus Castorium) hoc loco tabulam aliquam Peutinge­ rianae simillimam exscripsisse, infra autem alios secutum esse auetores. 8 Memoire» pour Thist. nat. de Languedoc Paris 1837 p. 117.

XXIX

Wer war nun aber Castorius? Wir wissen bis jetzt eine befriedigende Antwort auf diese Frage nicht zu geben. Doch existierte dieses Geschlecht in Rom. Die christlichen Martyrologien nennen unter dem 8. November einen S. Castorius martyr in Rom unter Diokletian. Cassiodor Varia III20 nennt einen Brief im Namen Theodorichs an einen Castorius. Zur Zeit Gregors d. Gr. lebte daselbst ein Castorius notarius et responsalis, welcher Diakon war und in den Briefen dieses Papstes öfters genannt wird, war Bischof 419/431. Ein anderer Castorius war Bischof von Rimini 592/5. Ein S. Castor, Bischof von Apt, gebürtig aus Nemausus, aus edler Familie stammend, starb im Jahre 431. Wahrscheinlich aus Aquitanien stammt S. Castor presb., welcher unter Bischof Maximin in Trier lebte und sich in eine Einöde an der Mosel (Carden) zurückzog, Ende des 4. Jahrhunderts starb und dessen Gebeine a. 837 nach Koblenz übertragen wurden. In Nicomedien und in Tarsus Ciliciae kam das Geschlecht in dieser Zeit ebenfalls vor. Doch zeigen uns diese Daten weiter nichts, als daß in der fraglichen Zeit dieser Name existierte. Über die Heimat können wir nur eine Vermutung aussprechen. Aus der Bezeichnung als Romanorum Cosmographus, ferner aus Guido c. 56 (p. 494,3) „iuxta i p s i u s philosophum Castoriumu, nachdem unmittelbar vorher Rom und wenige Linien früher Italien genannt worden war, läßt sich als wahrscheinlich entnehmen, daß er aus Italien, ja wahrscheinlich aus Rom selbst stammte. Wir sind eben in der mißlichen Lage, aus der nächstfolgenden Zeit, mit Aus­ nahme der kirchlichen, fast aller Geschichtsquellen zu ent­ behren. Am ehesten dürfen wir hoffen, etwa in dem Katalog einer mittelalterlichen Klosterbibliothek unserm Castorius zu begegnen *. Wir haben keinen Anstand genommen, auf obige Begründung hin der Tabula den, wie wir glauben, richtigen Namen wieder­ zugeben, nachdem dieselbe seit vier Jahrhunderten so mannig­ faltige, mit ihren zufälligen Schicksalen zusammenhängende Titel geführt hat; ja wir erkennen es als eine Forderung der Billigkeit, daß der Verfasser in seine Rechte wieder eingesetzt werde *. 2. D i e Z e i t der A b f a s s u n g Über den Verfasser wissen wir außer dem Namen nichts, doch ist es von Wert, daß eine Person als Verfasser genannt wird. Denn man hat öfters mit Unrecht versucht, das Werk als die Arbeit vieler oder als eine offizielle Zusammenstellung, als das Werk eines Kaisers auszugeben. Scheyb (p. 30) sagt, die Karte (und zwar nach seiner Anschauung das Wiener Exemplar selbst) sei a. 393 n. Chr. auf Befehl des Kaisers 1 Die bisherigen Vermutungen über den wahrscheinlichen Verfasser der Tabula verdienen kaum erwähnt zu werden; so nennt z. B. Scheyb die Feldmesser Innocens (c. 359 n. Chr.) und Acholius (c. 255 n. Chr.), an welche man „außer den vom Ra zitierten unbekannten Autoren" (!) denken könne. Ein Chronist Lucius, welcher die Geschichte von Tragrurio geschrieben hat (a. 1674), meinte, der Verfasser der Tabula müsse in Salona zu Hause sein, weil er die dortige Umgegend so genau kenne. Mannert vermutete den Acthicus, aber ohne einen haltbaren Qrund. 2 Die Namen, welche die Tabula in der Zwischenzeit geführt hat, sind : Itinerarium Antonini (Celtes in s. Test, Peutinger im Katalog seiner Bibl.); Itinerarium Augustanum (Irenicus 1518); Tabula Augustana (Holstenius 1662); Hodoiporicum Celticum (Mich. Hummelberg epist. ad Beat. Rhen.); Charta provincialis et militaris (Beatus Rhcn. 1531); Tab. antiqna (Welser, Fragm. 1591); Tab. chorographica (Moret 1598); Tab. Velseriana (Scaliger 1668); Tab. itineraria ex Peutingerorum bibl. (ed. prineeps 1598); Tab. it. 80us le nom de Peut. (Fröret 1743); Tab. it. militaris (Podocatharus 1809); Tabula Peutingeriana (zuerst als Überschrift der einzelnen Segmente bei Bertius 1618); Tabulae Peutingerianae (Prinz Eugen 1717); Peut. tab. itin. (Scheyb 1753); Tab. it. Peut. (Mannert 1824); Orbis antiquus (Katancich 1825); Tab. Theodosiana (Beatus Rhen., Schöpflin 1761); It. Theodosii (Häffelin 1783); Tab. geographica dieta Theodosiana (Saxius 1775); Tab. Probiana (Jordan 1745).

XXX

I. Die Tabula Peutingeriana

Theodosius hergestellt worden; wer die Verfasser seien, sei gleichgültig, denn es seien ja nur Schreiber und Maler um Geld gewesen. Die Karte ist jedoch ein so eigentümliches,

originelles und geistreiches Werk, daß jeder Gedanke an die Vielheit der Verfasser oder an offizielle Arbeit ausgeschlossen werden muß. Wenn aber einer der Verfasser ist, dann fragen wir nach der Abfassungszeit. Äußere Nachrichten liegen nicht vor, wir sind deshalb ganz auf innere Kennzeichen an­ gewiesen. Glücklicherweise sind solche vorhanden. 1. Sobald wir den einheitlichen Charakter der Karte anerkennen, leuch­ ten uns die drei großen Bilder: R o m , K o n s t a n t i n o p e l und A n t i o c h i e n so klar und bestimmt entgegen, daß wir staunen, warum dieselben so lange unbeachtet geblieben sind. D'Avezac (1852) hat zuerst sie als Kaiserresi­ denzen aufgefaßt und sagt ganz richtig: die Frage nach der Entstehungszeit der Karte reduziert sich auf die andere Frage: Wann sind diese drei Städte gemeinsam Residenzen gewesen? Es ist sofort klar, daß wir in das 4. Jahrhundert versetzt werden, und daß für die Zeit des Probus oder Diokletian eine ungezwungene Erklärung nicht möglich ist Die Königin des Morgenlandes, Antiochia, in dem Glänze, in welchem sie hier dargestellt ist, paßt kaum für die Söhne Konstantins, sondern vollständig nur für die Zeit des Julian oder Valens, nicht früher und nicht später. So viel auch frühere Herrscher für Antiochien getan haben: Julian ist der Begründer des höchsten Ruhmes und Glanzes dieser Stadt, und Valens hat ihn erhalten. Bezüglich der drei Bilder sind zwei verschiedene Auf­ fassungen möglich. Entweder erkennt man in denselben, wie D'Avezac, Desjardins und der Verfasser getan haben, die drei K a i s e r r e s i d e n z e n zur Zeit der Abfassung des Werkes und in diesem Falle die Sinnbilder der drei Kaiser. Dafür spricht, daß in allen drei Bildern männliche Personen dargestellt sind1. Oder man sieht in den Bildern die P e r s o n i f i k a t i o n . 1 In den alten Ausgaben ist freilich die Darstellung so, daß man besonders in Antiochien leicht eine weibliche Person erkennen kann, wie Philippi und Seefried getan haben. Hotz sah in allen drei Bildern weib­ liche Personen; Grün sah in Rom eine weibliche Figur, sagt aber nachher, beide Figuren (in Rom und Konstantinopel) seien ganz androgyn gehalten. Rom ist tatsächlich zweifelhaft.

der drei H a u p t s t ä d t e des R e i c h e s . Diese Auffassung wird begünstigt durch eine ganz ähnliche Darstellung der Hauptstädte des Reiches, welche der Chronographie vom Jahre 354 n. Chr. in dem Codex Barberini in Rom beigefügt ist. Der Codex stammt aus dem 8. oder 9. Jahrhundert und gibt zuerst einen Kalender, in welchem nach dem Titelblatt die vier hier abgebildeten Figuren der vier Hauptstädte des Reiches folgen. Am Schluß folgen noch zwei Kaiserbilder, Kon­ stantins II. (337—361) und Constans (350) darstellend, also nicht später als 350 geschrieben. Diese vier Städtebilder zeigen in der ganzen Auffassung und Darstellung so nahe Verwandtschaft, daß wir glaubten, sie beiziehen zu sollen. In diesen sind es ja wirklich Genien oder Tychen, deren weiblicher Charakter nicht zweifelhaft ist. An Stelle von Antiochien haben wir hier T r i e r , welches von Diokletian oder Konstantin an bis zum Jahre 350 in der Tat die dritte Hauptstadt des Reiches war. Die Alexandria hat kein Herrschersymbol (Speer, Helm, Lorbeer) wie die drei anderen, sondern nur die Ähren in den Haaren1. Wenn man an den Kaiserresidenzen festhalten will, so würde das J a h r 365 die Bedingung erfüllen, daß die drei Städte gleichzeitig Residenzen waren. Es wird aber keines­ wegs notwendig sein, die gleichzeitige Besetzung in so strengem Sinne aufzufassen, sondern es dürfte genügen, daß die drei Städte zur Zeit der Abfassung die ihnen hier sinnbildlich zugesprochene Bedeutung gehabt haben. Auch in diesem Falle kommt man zu der gleichen Zeitbestimmung, nämlich der Zeit vor oder nach Julian (361 bis 363). D ' A v e z a c sieht in den drei Herrschern die Söhne Konstantins, welche nach Konstan­ tins Tode 837/38 nenn Monate lang obige Resi­ denzen gehabt haben sollen. Es stimmt dies aber nicht mit der Geschichte, nach welcher Konstantin nnd Konstans im Abendland, Kon­ stantins im Orient herrschten. D e s j a r d i n s glaubt in der Zeit 350/53 eine günstigere Konstellation zu finden, nach­ dem Konstantins Alleinherrscher geworden und als Imperator Konstan­ tinopel zur Residenz hatte. Sein Gegenkaiser Magnentius beanspruchte das Abendland und war sogar „eine Zeitlang" in Rom; Oallus wurde 851 von Konstantins zum Cäsar erhoben mit der Residenz in Anti-

ochien. Abgesehen davon, daß die hier behaupteten Residenzen mehr hypothetische als wirkliche waren (Konstantins residierte in Nikomedien, ■ Man kann einwenden, daß auf der Ta in Alexandria und Tarsus die Bilder fehlen; doch handelt es sich bei beiden nur um die festungs­ artigen Bilder zweiten Ranges, denn zu einer Personendarstellung wäre der Raum in Alexandria unzureichend.

Die drei Hanptstadtc

XXXI

Magnentius war in Gallien), so entspricht das Verhältnis der drei Residenzen sein. Die dritte Residenz, Konstantinopel, muß den Ausschlag auf der Karte durchaus nicht dem Verhältnis dieser Herrscher. Antiochien, geben. Dort treffen wir vom September 365 bis Mai 366 wo doch nach Desjardins nur ein Caesar war, wird am meisten verherrlicht, in Rom thront ein vollburtiger Kaiser, in Konstantinopel dagegen ein P r o c o p , ein Geschwisterkind Julians, als Gegenkaiser. Nur minderwertiger (ohne Krone und Zepter). So durfte Konstantins nicht a. 378 wäre noch eine Möglichkeit gegeben in dem Feldherrn dargestellt werden; wenn der Verfasser dem Magnentius mit Rom Theodosius, welcher von Gratian gegen die Goten gesandt schmeicheln will, so darf er den Qallus nicht Aber ihn stellen. Es mußte wurde, aber noch nicht anerkannter Regent war. Unter Procop mindestens in Antiochien Konstantins selbst gesucht werden, welcher 365/6 erblicken wir die einzige Verkettung aller derjenigen auch wirklich viel dort residierte (a. 349, 350, 853; cf. Expos, tot mundi), 'j Umstände, welche in den drei Bildern dargestellt sind. aber dann fehlen die Beziehungen der zwei anderen Residenzen.

Die 4 Stadtebilder Rom, Konstantinopel, Alexandrien und Trier im Kalender von 354 n. Chr. (Rom, Bibl. Barberina)

Ganz anders verhält es sich zur Zeit des V a l e n s (364 bis 378) und V a l e n t i n i a n I. (364—375). Ersterer, Be­ herrscher des Orients, residiert meistens, ja von 373 an ständig in Antiochien. Valentinian herrscht im Abendland und residiert faktisch fiel in Mailand, aber die nominelle Residenz, mindestens am Anfang seiner Regierung, ist Rom. Anno 367 nahm er seinen achtjährigen Sohn Gratian zum Mitregenten an, welcher aber auch abwechselnd in Gallien und Italien residierte und nach seines Vaters Tode Alleinherrscher im Abendland wurde; Gratian kann deshalb nicht als der dritte Herrscher gemeint

Der Herrscher in Ro m hat die Krone auf dem Haupt, Zepter und Weltkugel (Sinnbild der Weltherrschaft — s. Am 21, 14) in den Händen, den Schild hinter sich zur Linken ruhend und regiert im Frieden. Zur Seite steht die Basilica Ad scm. Petrum, von Konstantin d. Gr. im Jahre 324 erbaut, wegen ihrer riesigen Dimensionen und der Pracht im Innern von den Zeitgenossen bewundert. Valentinian regiert im Frieden, ist der orthodoxen Religion aufrichtig zugetan und Beschützer der Christen. In K o n s t a n t i n o p e l sehen wir das Bild eines Feldherm, den buschigen Helm auf dem Haupte, die Linke auf den

XXXII

1. Die Tabula Pcutingcriana

Schild gestützt und die Lanze zur Seite, die Rechte ausgestreckt, um seinen Willen kundzugeben. Daneben erhebt sich eine Säule mit dem Standbild eines Herrschers, welcher die Lanze in der Linken und die Erdkugel in der Rechten hält. Ob­ wohl Eonstantinopel durch seine vielen Säulen berühmt ist, so ist es doch kaum möglich, hier an eine andere Säule zu denken als an die Konstantins-Säule, jene 40 m hohe PorphyrSäule, Columna purpurea genannt, welche Konstantin aus Rom kommen ließ und auf dem nach ihm benannten, mit Säulen­ gängen und Statuen reichgeschmückten Forum errichtete und zum 25jährigen Regierungsjubiläum im Jahre 331 mit seiner Statue schmückte. An dieser Statue, ursprünglich einer ehernen, aus Ilium stammenden Apollo-Figur, war der Kopf neu und ein Porträt des Kaisers. In einer für Konstantin und seine Zeit charakteristischen Weise war hier Heid­ nisches und Christliches vermengt. Unter der marmornen Basis, ging die Sage, sei das heimlich entführte Palladium der Stadt Rom, jenes alte trojanische Bild der Pallas Athene, als schützendes Wahrzeichen für die neue Hauptstadt verborgen worden. Das Innere der Säule umschloß einen Teil des Kreuzes Christi; das Haupt war von einem Nimbus umgeben, dessen Strahlen die sieben Kreuzesnägel bildeten. Über die Erdkugel und die Lanze ist zwar in den Berichten nichts gesagt; aber Thcophanes berichtet von einem Erdbeben in Konstantinopel im September 470: globus quoque e manu statuae, quae est in foro, statua pariter magni Theodosii coneiderunt. Bei dem Erdbeben von 542 aber stürzte die Lanze auf dem Forum Konstantins von der Säule herunter. Es ist somit sehr wahr­ scheinlich, daß wirklich die Konstantins-Säulc, für welche alle Einzel­ heiten unseres Bildes passen, hier gemeint ist. Nach mancherlei Schick­ salen am 6. April 1081 vom Blitz getroffen, trägt sie heute noch den Namen „Die Verbrannte". 7 von den 9 Trommeln derselben sind noch erhalten.

Als Valens nach Syrien abgereist war, ließ Procop im September 365 sich in Konstantinopel als Kaiser anerkennen. Valentinian erhielt die Nachricht Ende Oktober in Paris. Es kam zum Krieg mit Valens, welcher, in Caesarea weilend, flüchten mußte; doch in der Schlacht bei Nacoleä wurde Procop verraten und besiegt und nach achtmonatlicher Usur­ pation im Mai 366 von Valens auf ausgesuchte Weise hin­ gerichtet. Auf Münzen erscheint Procop mit dem Helm oder Lorbeerkranz. In A n t i o c h i e n sind die Symbole des Krieges und des Friedens gepaart. Auf reichem Thronsessel sitzt der Herrscher, das Haupt mit der Krone und dem Nimbus geziert, wie es in dieser Zeit im Orient üblich geworden war; in der Rechten führt er die Lanze; die Linke stützt er auf das Haupt eines Flußgenius, welcher aus einem Schöpfgefäß Wasser über einen lang ausgedehnten Aquädukt gießt. Zur Seite steht ein hervor­ ragender Tempel, von Bäumen umgeben und von Wasser durchflössen: der Apollotempel mit dem berühmten Lorbeer­ hain, in dem 5 mp entfernten Daphne, von welchem Antiochien den Beinamen Epidaphnes hatte. In diesem Tempel, welcher schon von Antiochus Epiphanes gegründet, von Julian neu hergestellt und mit neuen Reizen versehen worden war, stand eine Apollo-Statue, welche an Größe mit dem 17 m hohen, olympischen Jupiter wetteiferte (Am 22, 13). Valens, welcher auch auf Münzen mit dem Nimbus und dem nackten Jüngling zur Seite erscheint, wird von den byzantinischen Annalisten um seiner Prachtbauten willen gepriesen. Konstantinopel und Antiochien sind gleichmäßig von ihm durch großartige Werke verschönert worden. Von dem großen Aquädukt über den Parmenio sind noch Reste vorhanden. An sich schon ist ein Aquädukt als Wahrzeichen für Antiochien zutreffender als für irgendeine andere Stadt; Libanius und andere rühmen den Wasserreichtum von Antiochien, welches darin alle Städte übertreffe. Schon Cäsar, Trajan und Hadrian hatten sich um die Wasserwerke von Antiochien verdient gemacht. Trajan verwendete zuerst die vorher unbenutzten daphneischen Quellen, Hadrian stellte in dem höher gelegenen Daphne ein

Wasserwerk her, von welchem die gesammelten Quellen über einen Aquädukt nach Antiochien geleitet wurden. Das Wasser­ werk war mit einem den Nymphen geweihten Tempel in Ver­ bindung. Die Leitung ging per valles confragosas, welche Agriae hießen und durch Pfeiler überbrückt waren (cf. Malalas p. 278). Der Glanz von Antiochien dauerte nicht mehr lange; der große Aufstand in Antiochien (im 6. Jahr der Regierung Theodosius' d. Gr. [387]) hatte zur Folge, daß der Vorrang ala Metropole ihr genommen und — was sie am empfindlichsten traf — an Laodicea übertragen wurde; der alte Glanz kehrte nie wieder, und bald verheerten große Erdbeben die Stadt. Der A p o l l o - T e m p e l in D a p h n e hat durch Julian seine größte Berühmtheit erlangt, und der Brand desselben in der Nacht des 22. Oktober 362, bei welchem die Holz­ verkleidung des Apollo-Kolosses ausbrannte, war ein Welt­ ereignis, welches für die der Urheberschaft beschuldigten Christen verhängnisvoll wurde. Noch unter Valens drückt der Apollo-Tempel die Signatur von Antiochien aus, welche eine heidnische war (cf. Müller 108/9) und einerseits in dem Philo­ sophen Libanius, andererseits in dem Historiker Ammianus Marcellinu8 verkörpert ist. Chrysostomus schätzt die Zahl der Einwohner, Kinder und Sklaven nicht gerechnet, auf 200000, wovon die Hälfte orthodoxer Christen. Noch ist Valens Heide; erst im 4. oder 5. Jahre seiner Regierung ließ er sich taufen, blieb aber zeitlebens Arianer. Für die Zeit des Procopius vom September 365 bis Mai 366 würden somit alle Anzeichen stimmen. Das Bild von Konstantinopel fuhrt jedenfalls in die Zeit nach Konstantin d. Gr., das von Antiochia läßt nur einen Spielraum von wenigen Jahren vor oder nach Julian und Valens. Es bleibt zu prüfen, wie dieses Resultat zu dem übrigen Inhalt der Tab. stimmt. Wir schicken voraus, daß die älteren Autoren in überwiegender Mehrzahl die Abfassung in die Zeit der letzten römischen Kaiser versetzten (sub ultimis imperatoribus — Beatus Rhen.), nicht früher als 350 n. Chr. und nicht später als Theodosius d. Gr. Erst dem 19. Jahrhundert war jener Wirrwarr vorbehalten, wo fast jeder Autor eine andere Ansicht vertritt1. 2. Neben den drei Residenzen des Reiches sehen wir auf der Tabula eine Anzahl B i l d e r z w e i t e n R a n g e s , in der Form von Festungswerken, deren Mauern mit Zinnen und einer größeren Anzahl von Türmen versehen sind, ähnlich den in der Not. Dign. und den Gromatici Latini vorkommenden. Die Echtheit dieser Bilder ist merkwürdigerweise auch von denjenigen Forschern nicht bestritten worden, welche die 1 Eckermann setzt die erste Rezension der Tab. unter Augustus, Philippi die Abfassung unter Antoninus zwischen 130 und 150, Katancsich unter Marc. Aurel (161—180), Mannert (a. 1793) unter Septimius Serverus (zwischen 202 und 211), Mannert (1824), Eckermann, Kiepert, Bachr, Zeuss, Bender und viele andere unter Alex. Sever. (222—235), Wietersheim zwischen 230 und 270, Dahn (Urgesch. II p. 494) um das Jahr 250, derselbe (I p. 452) um 280, Siegert unter Aurelian (c. 270), Jordan unter Probus (ca. 280), Seefried und Bernhardy unter Diokletian (nach Her­ stellung des ewigen Friedens 291—296), Müllenhoff zwischen 270 und 370, Schmidt zwischen 330 und 370, D'Avezac 337—338, Desjardins 353, Eichhorn nicht vor der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts, Sachse lange Zeit nach Konstantin — von einem Christen verfaßt, Cluver unter Valentinian, Beatus Rhen. unter den letzten Kaisern, Welser Lotter Schcyb Fröret Burmann v. Jaumann („offenbar Ende des 4. Jahrhunderts"), Schoepflin, Häffelin unter Theodosius d. Gr., Saxius und andere unter Theodosius d. J. im Jahre 435, Heyrenbach in der Zeit der Exarchen in Ravenna, Meermann um das Jahr 800 (in Rom, sagt er, residiere Karl d. Gr., in Konstantinopel Irene, welche Karl heiraten wollte, in Antiochien ein Bischof). Begreiflicherweise wird von diesen Autoren je nach Be­ dürfnis eine größere oder kleinere Anzahl von Bildern und Namen, welche unbequem sind, als interpoliert erklärt. Am offensten sagt Philippi (p. 16, V): da die Tafel zu Hadrians Zeit geschrieben worden ist, so ist klar, daß die Namen, welche in diese Zeit nicht passen, von Späteren eingefügt worden sind.

AbfassnngRzeit

xxxm

Hauptbilder für interpoliert erklärten. Nur bei Ravenna i abspiegelt: die herrschende Orthodoxie im Abendland, Mischung macht Desjardins eine Ausnahme, indem er vermöge seiner von Heidnischem und Christlichem in Konstantinopel, heidnischer lebhaften Phantasie hier San Vitale erkennen will und dieses Geist herrschend in Antiochien. Bild deshalb in die Zeit Justinians versetzt; andere Menschen­ 4. D i e R e i c h s g r e n z e n führen uns zum gleichen Er­ kinder vermögen eine Ähnlichkeit nicht zu finden. Ravenna gebnis. und A q u i l e i a ( V i und IV 6) haben als Reichsfestungen erst a) Der R h e i n bildet die Grenze von dem Zurzacher im 4. Jahrhundert eine hervorragende Bedeutung erlangt gegen Übergang bis zu seiner Mündung. D a s r e c h t e R h e i n u f e r die vordrängenden barbarischen Stämme1. Auf der Balkan- fehlt. Solange eine Hoffnung auf Erhaltung oder Wieder­ Halbinsel ist T e s s a l o n i c a e (VIII 2) durch seine Lage an gewinnung dieses Gebietes bestand, hätte ein römischer Kosmoder via Egnatia wichtig geworden; dasselbe wurde um die graph das rechte Rheinufer, soweit es römisch war, sicher Mitte des 3. Jahrhunderts zur Kolonie erhoben, erlangte aber nicht weggelassen. Hier aber ist der Rhein mit seinen Festungen erst seit der Verlegung der Residenz nach Konstantinopel eine so konsequent als Grenzstrom bezeichnet, daß ein Irrtum hervorragende Bedeutung und wird von Kaiser Julian in seiner nicht denkbar ist. Es fehlt jede Spur von dem Limes, dem ca. 356 geschriebenen dritten Rede Metropolis von Mazedonien Neckar und Main. Keine Brücke und keine Straße führt genannt. In Kleinasien ist N i c o m e d i a (IX 2), seit Diokletian, hinüber, und die jenseitigen Völkernamen sagen uns klar genug welcher ihr erst die Rechte einer Kolonie verlieh, oftmalige den Grund. Residenz der Kaiser, N i c a e a (IX 2) überhaupt erst im Die Namen „Francia, Suevia, Alamannia" deuten einen 4. Jahrhundert bedeutend und A n c y r a (1X4). — Mittelpunkt bleibenden und von den Römern anerkannten Besitzstand an. der Hauptstraße nach dem Orient zwischen Konstantinopel Es würde nichts helfen, das Wort Francia als später unter­ und Antiochien, nach Ammianus oftmals Aufenthaltsort der schoben zu erklären, wofür kein Grund vorliegt; man müßte Kaiser, namentlich Julians und Jovians. Mailand und Trier, vielmehr der ganzen Völkerliste andere Wohnplätze anweisen. ersteres unter Valentinian, Gratian und Theodosius, letzteres Die Sueven und Alamannen am Oberrhein, die Franken am besonders unter Gratian wichtig, sind nicht unter diesen Unterrhein, aber keine Chatten und Hermunduren mehr! Diese Hauptbildern. Stellungen sind vor der Mitte des 4. Jahrhunderts nicht mög­ Was die übrigen B i l d e r und N a m e n betrifft, so ist lich. Erst da ist der Zustand ein solcher geworden, daß für Schlußfolgerungen aus deren Vorhandensein oder Fehlen die Römer wohl zufrieden gewesen wären, wenn diese Volks­ die größte Vorsicht notwendig. Namentlich folgt aus dem stämme mit dem Rhein als Grenze sich begnügt und ihre Fehlen eines Ortes durchaus nicht, daß derselbe zur Zeit der Verheerungszüge nicht auf das jenseitige Ufer ausgedehnt Abfassung nicht existiert hat, wie man so vielfach gefolgert hätten. Zwanzig Jahre später wäre aber auch diese Stellung hat. Auch aus der Namensveränderung von Orten und dem nicht mehr zutreffend. Fehlen der jüngeren Benennung hat man zu weit gehende b) Anders an der Donau; im allgemeinen bildet sie die Schlüsse gezogen; der alte Name hat sich häufig neben dem Grenze, aber es bestehen zwei auffallige Ausnahmen, nämlich neuen erhalten und hat denselben nicht selten sogar überlebt. die Oberdonaustraße und das transdanubianische Dazien. An 3. Das V e r h ä l t n i s der T a b u l a zum C h r i s t e n t u m der oberen Donau besteht der Widerspruch, daß scheinbar weist auf nachkonstantinische Entstehung hin. Die Tabula die Donau Grenze ist und jenseits die Armalausi, welche von zeigt Kenntnis des Christentums und Rücksichtnahme auf Diokletian im Jahre 290 von Rätien aus angegriffen wurden, dasselbe, aber durchaus nicht christlichen Geist, sondern die Vanduli und Juthugi, welche unter Aurelian zuerst hier höchstens die Gleichberechtigung des Heidentums und Christen­ erschienen, als Grenzvölker stehen, während doch die Ober­ tums. Neben vielen heidnischen Tempeln erscheint auch ein donaustraße von Vindonissa bis Regensburg weit über die christlicher in St. Peter; die wichtigsten Kultstätten des Donau übergreift. Dieser Widerspruch ist wohl nur dadurch Christentums und Judentums, die auch jedem Heiden bekannt zu erklären, daß ein altes Itinerar einer längst den Barbaren sein mußten (Herusalem, der Olberg, der Berg Syna, die überlassenen Gegend, wahrscheinlich dem Verfasser unbewußt, Wüste Pharan, das durch die Kirchenversammlung von 325 hier Aufnahme gefunden hat. Weiter unten sind die Sarmaten berühmt gewordene Nicea) sind genannt, neben einer großen (Vagi und Amaxobii), von Ptolemäus noch am Kaukasus an­ Menge heidnischer Kultstätten. Die Bezeichnung „Ad* Sem. gesetzt, bis in das Theißgebiet und das Temesvarer Banat Petrum" ist völlig der heidnischen Form „Ad Mercurium, vorgedrungen. Nach diesen kommt ein Teil des alten Dazien Ad Dianam etc." nachgebildet8. Die Bezeichnungen „Antea jenseits der Donau. Ehemals, von Trajan bis Galienus bzw. dieta Herusalem modo helya capitolina", ebenso „Desertum Aurelian (107—274) umfaßte Dazien das Land vom Theiß ubi etc.", „Hie legem aeeeperunt in monte Syna" sind so bis zum Pruth, einen Teil der Moldau und Walachei; so be­ altertümlich und mit dem Geiste dieser Zeit und der ganzen schreiben es Ptolemäus, Eutrop u. a. Die Ta hat nur die Karte übereinstimmend, daß an ihrer Echtheit nicht zu zweifeln westliche Hälfte von Siebenbürgen und die kleine Walachei ist. Man vergleiche nur die Bezeichnungen „Hie cenocephali festgehalten. In den übrigen Gebieten befinden sich barbarische naseuntur" (1X5), „In his locis . . . . u und „Hie Alexander etc.u Völker, in der Moldau und Walachei die Picti, Getae (unter (XII4/6) usw. Es entsprechen diese Bemerkungen auch voll­ diesen sind jedenfalls die Goten gemeint') u. a. Gewöhnlich ständig dem Zeitcharakter, der sich in den drei Hauptbildern nimmt man an, daß Dazien von Aurelian aufgegeben und den Römern für immer verloren geblieben sei. Dem widerspricht 1 Aquileia war Reichsfestung seit Marc. Aurel; in Ausons „Clarae die Lobrede des Eumenius auf Konstantius Chlorus im Jahre urbes" steht dasselbe an 7. Stelle, „merito recenti aueta moenibus et portu 296: „Partho ultra Tigrim redacto, D a c i a r e s t i t u t a , porceleberima"; a. 452 wurde die Stadt von Attila eingenommen nnd gänzlich rectis usque adDanubii caput Germaniae Raetiaeque limitibus." zerstört. * Die Bezeichnung Sanctus für die Apostel und Märtyrer ist am Ende | Es bleibt aber immer noch die Annahme möglich, welche des 4. Jahrhunderts sicher nachgewiesen, unter anderem in den Inschriften I auch für die Oberdonaustraße gilt, daß die preisgegebenen von Papst Damasus öfters wiederkehrend, hätte aber früher nachgesetzt römischen Plätze unter fremder Herrschaft fortbestanden, eine oder durch dominus ersetzt sein müssen; die Sigla Sem. ist im 4. Jahr­ hundert zweifelhaft, im 5. aber sicher nachgewiesen (cf. de Rossi, Roma sott. I. tav. IV 4), die Abkürzung kann deshalb auch vom Abschreiber herrühren.

1 Daß die Goten auch Getae genannt wurden, sagt Spartianus von Garac. c. 10. — Nur die Hunnen (erst 376!) fehlen noch, sonst ist die Völkerwanderung- in vollem Anzug. 5

XXXIV

t. Die Tabnla Peutingeriana: B) Das Werk des Caitoriai

gewisse Kultur bewahrten und daß in Friedenszeiten selbst ein Verkehr dahin nicht ausgeschlossen war. c) Im Orient ist die Reichsgrenze schon schwieriger auf­ zufinden als am Rhein und an der Donau. Das XI. und XII. Segment geben uns Mesopotamien, Persien und Indien; ersteres war wohl eine Zeitlang römische Provinz, die beiden anderen aber niemals. Die Reichsgrenze bildet der Tigris. Ganz Mesopotamien bis Spasinucaraiströmisch.DannfolgtPERSIDA, als Reich groß und hervorragend geschrieben, und es ist nicht denkbar, daß und warum und von wem dieser Name inter­ poliert sein sollte. Es existiert somit das im Jahre 226 ge­ gründete neupersische Reich der Sassaniden, und Parria (d. i. Parthia) ist zum Überfluß noch als untergeordnete Provinz dieses Reiches genannt. Die Grenze gegen dieses große Reich ist auf XI 2 südlich vom Euphrat ausdrücklich an­ gegeben in den Worten: A r e a e fines Romanorum, d.h. Grenze gegen das arische Reich, das Reich von Iran, mit welchem Namen schon im Altertum zunächst die östlichen Provinzen des Perserreichs, aber auch das ganze Reich zu­ sammengefaßt wurde. Besondere Beachtung verdient, daß der offizielle Titel der Sassaniden lautete: „König der Könige der Arianer44, und daß erst von den Sassaniden an die Be­ zeichnung „arisches Reichu für das ganze Perserreich üblich geworden zu sein scheint1. In Mesopotamien werden die Ent­ fernungen nach römischen Meilen angegeben, in Persien da­ gegen nach Parasangen (s. u.). Zu beachten ist, daß unter Jovian im Jahre 364 ein Teil von Mesopotamien mit seiner Hauptstadt Nisibis den Persern überlassen worden ist (Am 25, 9, Zos 3, 33). Die ausführliche Behandlung des Orients legt nahe, daß zur Zeit der Abfassung besondere Gründe hierfür obgewaltet haben, was für die Zeit des Julian und Valens, wo große Perserkriege vorausgegangen waren und vorbereitet wurden, gewiß zutrifft. d) In Ägypten hat It und Ta übereinstimmend den Dodecaschoenus bis Hierasicamina eingeschlossen, während die Be­ satzungen in der ND nur bis Philae reichen. In Libyen und ganz Nordafrika haben die römischen Grenzen die größte Aus­ dehnung gegen die Wüste, welche sie jemals erreicht haben. Der Limes Tripolitanus, welchen das It gibt, fehlt zwar in der Ta, aber die Straßen, welche zu ihm führen, sind vor­ handen. 5. Die E i n t e i l u n g der P r o v i n z e n ist vielfach zu Schlüssen auf die Abfassungszeit verwendet worden. So hat Desjardins eine vergleichende Zusammenstellung der Provinz­ listen gegeben, aus welcher hervorgehen soll, daß in Italien die 11 Regionen des Augustus zugrunde gelegt seien. Sowohl seine Zusammenstellung wie seine Folgerungen sind anfecht­ bar. Tatsache ist, daß die ganze Karte Spuren der alten Provinzeinteilungen aus der Zeit des Augustus, Trajan u. a. aufweist, aber ebenso unbestreitbar sind die Spuren der diokletianischen Provinzeinteilung, wenn sie auch in keinem Lande streng durchgeführt ist. Wir haben die Einteilung in den einzelnen Diözesen besprochen und beschränken uns hier in Italien auf die Ausdehnung von Italia und Campania so­ wie den Namen Tuscia, in Pannonien auf die Media Provincia, in Moesien auf die merkwürdige Ansetzung von Inferior und Superior, in Illyricum auf Epirum Novum, im Orient auf die 3 Syriae, in Afrika auf die Tripolitana hinzuweisen. 6. Auch in den Reisestrecken sind manche Beweise später Abfassung nachweisbar; wir verweisen nur auf den Verkehr über die Alpen nach England, sodann auf die Strata nova nach Konstantinopel. Sodann ist hinzuweisen auf die erst im 3. Jahrhundert aufgekommene Verwendung des L e u g e n 1

Vgl. Mommsen, Rom. Gesch. V 414.

maßes in Gallien. Noch im 3. Jahrhundert findet man Milienund Leugenmaß gemischt (auch im It), auf der Ta aber ist ausschließlich das Leugenmaß benutzt. 7. D i e S p r a c h e und S c h r e i b w e i s e der N a m e n weist uns auf eine relativ späte Zeit hin. Wir haben schon auf den Irrtum hingewiesen, welchen Forbiger und andere begehen, wenn sie die abweichende Schreibweise der Tabula meist als Schreibfehler erklären. Nachdem in unserem Kom­ mentar die Parallelstellen gesammelt sind, ergibt sich bei der Anordnung nach dem Alter eine wahre Fundgrube der Trans­ mutation der Sprache. Es ist ein besonders glücklicher Um­ stand, daß unsere Hauptquellen für Parallelstellen so weit auseinanderliegen, und daß Ravennas und Guido der Sprache ihrer Zeit gefolgt sind, d. h. uns die Namen so geben, wie man je zu ihrer Zeit dieselben ausgesprochen hat. Dieser glückliche Umstand ermöglicht es, die Benennung einer und derselben Stadt 1. in der Augusteischen Zeit (aus den KlasB.), 2. dem 4. Jahrhundert (Itinerarien und Tabula), 3. im 7. Jahrhundert (Ra), 4. im 11. Jahrhundert (Gu), 5. in der Gegenwart nebeneinander zu stellen. Wir kommen dabei zu dem Ergebnis, daß die Sprachweise der Tabula den Itine­ rarien zur Seite zu stellen und zu den spätesten Quellen des Altertums zu zählen ist. Wir greifen aus den Hunderten von Namen ein paar Beispiele heraus: Tilaventum (PI), Tiliabinte (Ta), Tiliamentum (Paul Diac), Taliamentum (Ra), j . Taliamento. Sapis (Flüßchen bei Ravenna) (class.), Sabis (Ta V I), j . Savio. Clusius (class.), Cleusis (Ta IV 3), Clesus (Ra), j . Chiese. Tergeste (class., Ta), Tregeste (Ra), Treiesta (Gu), j . Triest. Aesernia (class.), Esernie (Ta), Isernia (Gu), j . Isernia. Cottia (It, Hi), Cutiae (Ta), Costiae (Ra), Cociae (Gu), j. Cozzo. Tibur (class.), Tiburi (It), Tibori (Ta), Tiburis (Gu, Steph B), j . Tivoli. Brentesium (griech. autt.), Brundisium (lat. class., auch It), Brendisium (Pt), Brindisi (Hi, Ta), Brindice (Ra), j. Brindisi. Massilia (class., It), Masilia (Ta), Marsilia (Ra), j. Marseille. Mona Vogesu8 (class.), Vosegus (ISB), Silva Vosagus (Ta, Veuantius Fort, Greg Turon), j . les Vosges (vgl. Wasgau) oder Vogesen. Valdasus (PI, Nebenfluß der Save), Basante (Ta), j . Bosna. Sehr viele Worte zeigen, wie weit die Tabula von der klassischen Benennung und Sprache entfernt ist. Wir nennen als Beispiele: Vesontine (Hl 1), Fano Furtunae (V 2), Vibona (so heute noch) Balentia (VH 2), Lamasco (statt Lampsaco — IX 2), Nemuso (114 — sonst Nemausus), Igaeum mare (VII 1, 2 statt Agaeum), Isteria (V 1 statt Istria), usque hie legas (H 5), Helya, Herusalem und Herichonte (X 1), Laudiciae (X 4), Persida (XI—XH), Elumei Persi (XI 5), Herasicamina (IX 1), Pompeis (VI 5), Cesiphun (XII1 statt Ctesiphon) usw. 8. Die Tabula ist das f o r t g e s c h r i t t e n s t e und voll­ e n d e t s t e I t i n e r a r i u m . Von den erhaltenen römischen Itinerarien ist vielleicht kein einziges vor dem Ende des 3. Jahr­ hunderts abgefaßt. Nicht einmal der Name itinerarium hat existiert. Wohl gab es frühe Wegverzeichnisse im Orient; für die großen Karawanenwege waren sie sehr früh ein Bedürfnis. In Indien waren schon Dach Strabo und Arrian (Ind. c. 3) Heerstraßen gezogen und alle 10 Stadien Wegsäulen mit An­ gabe des Namens und Abstandes der Stationen errichtet. Von Persien haben wir ähnliche Nachrichten. Im Römerreiche treffen wir wohl bei PI und St Straßen und Wegverzeichnisse, sie sind aber noch recht selten und vereinzelt; weitaus in den meisten Fällen sind es nur Entfernungeangaben.

Abfassung im 4. Jahrhundert

XXXV

Die Itinerarien sind aus den Aufschreibungen von Reisenden II Zeugnissen, welche sicher auf Itineraria picta zu beziehen verschiedener Art (Kaufleuten, Beamten, Militärs), somit aus sind: dem praktischen Bedürfnis hervorgegangen; sie wurden von 1. V e g e t i u s schreibt nach Gratians Tode, auf Befehl des solchen gesucht, welche eine größere Reise antreten wollten Kaisers (wohl Theodosius) zur Instruktion für den 15jährigen oder mußten. Wir zweifeln durchaus nicht, daß es in den Valentinian II. in der Epitome de re militari, der sorgsamere beteiligten Volkskreisen schon sehr frühe, fast zu jeder Zeit Feldherr müsse die Itinerarien der Provinzen non tantum ad­ vorkam, daß der, welcher eine Reise zu machen hatte, Vor­ notata sed etiam picta bei sich haben, und den Abmarschierenden gänger suchte, und sich von solchen die Orte, Entfernungen, sichtbar vor Augen zeigen können. Herbergen angeben ließ und notierte x. Aus dem lokalen Be­ 2. S. A m b r o s i u s (f 397) schildert in dem Kommentar dürfnis der größeren Städte ergab sich dann die Aufstellung zum 118. PS. V. 5 den Marsch des Soldaten nach der An­ der von einer Stadt ausgehenden Reisestrecken an öffentlichen weisung des Feldherrn, welcher ihm das Itinerarium in die Säulen, lapides tabellarii (Quint.), wie man solche auf den Hand gegeben und bestimmt hat, wo er jeden Tag sein muß Marktplätzen von Tongres, Bavaj, Autun und Saiud in Afrika I und in welcher Stadt er je am vierten Tag zu rasten hat. kennt. Auch solche kennt man nicht aus früher Zeit. Jetzt erst 3. S. H i l a r i u 8 Pictaviensis (f 368) hatte ebenfalls die folgen Sammlungen von Reisestrecken auch nach fernen Ländern Itinerarien vor Augen. und vom ganzen römischen Reiche. Die erste S a m m l u n g 4. J o r n a n d e s (Jordanes) de reb. get. spricht gleich im solcher Aufzeichnungen, welche auf uns gekommen ist, ist das Eingang von Erdbeschreibungen, wo man jetzt sogar die Meilen­ Itinerarium Antonini, zur Zeit Diokletians ca. 300 verfaßt; das­ zahl abmesse, was wohl auch hierher bezogen werden kann. selbe zeigt noch allzudeutlich die Mängel seiner Entstehung *: viele ji Dagegen kann nicht hierher bezogen werden jene Karte in der Strecken sind doppelt, ja manche drei- und vierfach vorhanden j Säulenhalle des Schulhauses von Augustodunum (Autun), von welcher in (besonders am Rhein, in Rätien und in Pannonien). Wenn die ' dem Panegyricus des E u m e n i u s im Jahre 298 n. Chr. die Rede ist, und welche zur Instruktion für die Schuljugend diente, denn von dieser Zahlen und die Namen der Zwischenstationen nicht Überein- J hätte er nicht sagen können „nihil in orbe videmus alienumu, und auch stimmten, konnte der Sammler nichts Besseres tun, als beide ji die connexa Rheni cornua zeigt sie nicht. Wohl aber paßt alles, was Aufzeichnungen unverkürzt wiedergeben und den Leser selbst j über jene Karte gesagt wird, auch auf jede andere Wandkarte, und es wählen lassen. Andererseits bleiben trotz des sichtlichen ist anzunehmen, daß zum Unterricht in der Geographie nicht eine ReiseStrebens nach Vollständigkeit große Länderstrecken und ganze j kartc, sondern eine richtige geographische Karte — solche existierten ja — verwendet worden ist. Es ist beachtenswert, daß in Autun ums Provinzen völlig unberücksichtigt. Der Grund dieser Lücken- Jahr 1705 ein Marmorpilaster aufgefunden worden ist, welcher eine Itinerarhaftigkeit mag zum Teil in dem Mangel an Material liegen, j strecke (Mailand-Rimini) und die Provinzen Italiens enthielt Leider ist aber noch mehr darin, daß die Übersicht fehlte und deshalb derselbe bald nachher in das Fundament einer Klostermauer daselbst die Lücken nicht fühlbar waren. Beide Mängel konnten und ji verwendet worden, ohne daß sein Inhalt zuverlässiger bekannt geworden mußten gehoben werden, sobald man angefangen hatte, die J ist. Zur fraglichen Weltkarte selbst kann der Pilaster seiner Form nach Strecken zu zeichnen und dadurch eine Übersicht herzustellen. nicht gehört haben; seine Existenz neben der Karte spricht deshalb dafür, daß die Weltkarte nicht so eingehend war, daß spezielle Strecken neben So entstanden die I t i n e r a r i a p i c t a , von welchen bei den ihr unnötig gewesen wären. alten Schriftstellern zum erstenmal am Ende des 4. Jahr­ Man pflegt L a m p r i d i u s 1 als den ersten zu nennen, welcher von hunderts die Rede ist, und welchen naturgemäß die Itineraria einem durch Alex. Severus hergestellten, das ganze Reich umfassenden scripta oder adnotata hatten vorhergehen müssen8. Von diesen Itinerarium rede. Diese Deutung seiner Worte geht aber viel zu weit; gemalten Itinerarien ist nur ein einziges erhalten, zugleich das richtig ist nur so viel, daß die Äußerung des Lampridius die Kenntnis von Itinerarien voraussetzt; aber wir dürfen nicht vergessen, daß die­ vollendetste von allen: unsere Tabula. Hier sind alle doppelten selbe hundert Jahre nach Alexander, unter Konstantin d. Gr. nach dem Strecken ausgemerzt, und kein größerer Distrikt im ganzen Jahre 324 geschrieben worden ist, somit in einer Zeit, wo die Itinerarien römischen Reich ist leer geblieben. Offenbar war ein größerer gesammelt und Gemeingut waren. Die ganze Vita Alexandri von Zeitabschnitt — mindestens ein paar Menschenalter — not­ Lampridius ist eine übertriebene Lobrede. Wir dürfen deshalb auch seine wendig, bis eine solche Vollendung erreicht sein konnte. Im Angabe, daß Alex. Sev. die Reisemärsche für seine Feldzüge schon zweif Monate vor der Abreise öffentlich bekanntgegeben und ausgehängt habe , Zusammenhang mit diesem Fortschritt steht der große Auf­ nicht wörtlich nehmen, sondern in einen nüchternen Satz übersetzt nur schwung, welchen das römische Postwesen im 4. Jahrhundert festhalten, daß Alexander sein Reise- und Kriegsprogramm möglichst n. Chr. genommen hat, bis zu seiner höchsten Entwicklung, früh entworfen und den Beteiligten mitgeteilt habe. die im codex Theodos. gipfelt. Für eine noch spätere Abfassungszeit der Ta pflegt man 8 Wir befinden uns mit diesen Sätzen in voller Überein­ das vielgenannte Epigramm d e s S e d u l i u s oder vielmehr der missi Theodosii, welches wir aus Dicuil kennen, anzuführen. stimmung mit den Nachrichten der alten Schriftsteller. E r s t am E n d e des 4. J a h r h u n d e r t s begegnen wir | Es läßt sich aber keinenfalls auf unsere Tabula beziehen. Die 12 Verse „de divisione orbis terrae imperante Theodosio 1 So war es vor der Zeit der Eisenbahnen bei dem katholischen conscripti anno XV" sind aus dem liber missorum Theodosii Landvolk allgemein üblich (wovon dem Verf. zahlreiche Beispiele bekannt durch Dicuil erhalten. Danach gab der Kaiser Theodosius im sind), daß Wallfahrer „Itinerarien" auf die Reise mitnahmen, aber anch 15. Jahr seiner Regierung den Auftrag, die Provinzen des solche anlegten, und für nachfolgende zurückbrachten; aber in die Öffent­ Erdkreises nach Länge und Breite zu vermessen. Irrtüm­ lichkeit ist von dieser Art von Itinerarien sehr wenig gelangt, weil sie (abgesehen von den Itineraria terrae sanetae, nach Rom u. &g\.) kein all­ licherweise wurde dieser Befehl Theodosius dem Großen zu­ geschrieben und in das Jahr 393 angesetzt, während er gemeines Interesse darboten. ■ Ein solcher Sammler war auch Marcianus Heraclcota, welcher um auf Theodosius den Jüngeren und das Jahr 435, als er 330 n. Chr. die Itinerarien des Orients und Occidents sammelte und Itine­ zum fünfzehntenmal Konsul war, zu beziehen ist. Die hier raria pedestria et maritima zusammenschrieb. S. Vet. Geogr. Script. fragliche Reichsvermessung hat mit unserer Tabula so wenig Oraeci ed Dodw. t. 2 p. 143. zu schaffen, als die dem Augustus zugeschriebene; sie beruht * Grün sagt (p. 346) ganz richtig über die Beziehungen des Itin. Ant. und der Tabula: „Eines weist auf das andere hin, oder besser, eines postuliert das andere. Jedenfalls jedoch war unsere Tafel, als ihre Existenz noch etwas ganz Unbekanntes war, ein viel entschiedeneres logisches Postulat zum Itin. Ant., als dies umgekehrt je hätte der Fall sein können." Dann aber muß die Tafel als „logisches Postulat" zum Itin. Ant. not­ wendig jünger sein als dieses.

1

Vgl. Alex. Severi c. 46 (Hist. Aug. I p. 282 ed. Teubn.). „lila die, illa hora ab urbe sum exiturus et in prima mansione mansuru8, deinde per ordinem mansiones, deinde stativac, deinde ubi annona esset aeeipienda." • Anthclogia vet. lat. — ed. Burmann 1773 II p. 391 sq. — ed. Meyer Lipsiae 1836 I p. 108. 6* 9

XXXVI

I. Die Tabula Peutingeriana: B) Da» Werk de» Castorius

man ins einzelne eingeht, findet man die Übereinstimmung und die gemeinsame Abstammung, z. B. bei den Flüssen von Syrien und Palästina, dem Fluß von Damaskus, dem Bild vom Euphrat, dem Bild vom Triton in den Karten des Ptolemäus1. Bei den Gebirgen bietet die Ta das herkömmliche Bild der Pyrenäen, der Alpen, des Mons Taurus, wie es von Eratosthenes an auch in die römische Weltkarte übergegangen ist, und auch in den Einzelheiten können wir oft genug, be­ sonders in Asien und Afrika die Karten des Pt zur Vergleichung herbeiziehen. Das gleiche gilt von den Inseln, welche der Weltkarte entnommen sind. Hier weisen wir besonders auf die doppelte Nennung der Inseln Corcyra und Cephalenia hin, welche in gleicher Weise auf Weltkarten überliefert ist, und dadurch entstanden ist, daß die Seehäfen dieser Inseln im Meere an­ geschrieben, verwechselt und als besondere Inseln angesehen wurden. Auf die auffällige Verwandtschaft zwischen den Bildern Creta und Cyprus bei Pt und in der Ta haben wir 3. D i e Q u e l l e n des C a s t o r i u s im speziellen Teil hingewiesen, glauben aber keineswegs etwa Bezüglich der Quellen gehen die Anschauungen sehr weit an eine Benützung des Pt, sondern nur an gemeinsame Ab­ auseinander. Wir vertreten die Ansicht, daß der Verfasser die stammung. Besonders müssen wir noch hinweisen auf die Ta so verfaßt hat, wie sie vorliegt; eine Reihe von Gelehrten I naturgeschichtlichen Bemerkungen: hie sal . . hie elephanti — dagegen hält die Ta für eine Verzerrung aus einer besseren scorpiones — cenocephali naseuntur — Saline inmense . . ., und viel reichhaltigeren Weltkarte in unverzerrter Gestalt, welche alle aus der alten Karte stammen. Wenn wir fragen, welcher alten Karte Castorius dies alles welche den ganzen Inhalt der jetzigen Ta, des Ravennas und des Itinerarium Antonini enthalten habe. Wir haben diesen entnommen hat, so kommt natürlich die Agrippakarte als monströsen Gedanken als in allen Teilen unhaltbar mehrfach letzte Quelle zuerst in Frage und die Ta trägt manche Spuren abgewiesen und geben hier unsere Anschauung. I jenes Alters, welche besonders bei den Provinzeinteilungen Die Ta besteht aus 2 ihrer Herkunft und Entstehungsart hervortreten, weil diese sich inzwischen geändert haben, aber nach wesentlich verschiedenen Bestandteilen, nämlich der es ist natürlich ausgeschlossen, daß diese Karte direkt be­ Kartenunterlage oder physischen Geographie und dem Itinerar- | nützt wurde; diese war vielmehr inzwischen oft verbessert und inhalt. I überarbeitet worden, und jeder Geograph gestaltete sich die A. Die W e l t k a r t e , welche der Karte zugrunde gelegt Karte in seinem Sinne um. Wir haben in den Mm wieder­ worden ist, ist die gewöhnliche römische Weltkarte, welche holt auf eine revidierte Karte des 4. Jahrhunderts hingewiesen, in verschiedenen Formen überliefert ist, welche Formen aber auf welcher von da an die meisten Weltkarten fußen. Diese alle auf eine überall leicht durchsichtige Grundform zurück­ Karte enthält die Provinzeinteilung Diokletians, jede Provinz zuführen sind. Der Widerspruch, welchen unsere Anschauung mit ein paar Hauptstädten, und wir haben sie in besonders bei der ersten Auflage der „Weltkarte des Castorius" 1888 reiner Form bei Ammianus Marcellinus; leider sind von seiner gefunden hat, hat zu unserem Werke Mappaemundi den An­ klaren Erdbeschreibung nur 4 Diözesen erhalten geblieben, stoß gegeben, auf welche wir hier Bezug nehmen müssen. s. Mm VI 85—88. Wir kennen aber noch sichere Spuren Wir haben gefunden, daß alle mittelalterlichen Weltkarten einer Weltkarte aus derselben Zeit, der Mitte des 4. Jahr­ auf der römischen Weltkarte beruhen und haben von dem hunderts, v i e l l e i c h t von C a s t o r i u s s e l b s t v e r f a ß t , Zeitalter des Augustus eine fortlaufende Reihe und Kette welche die Grundlage seiner Itinerarkarte gebildet hat. Diese bis zu den Weltkarten des 13. und 14. Jahrhunderts gefunden. Karte kennen wir 1. in der Abschrift des Beatus a. 776, 2. des Auch nicht die geringste Spur eines Itinerarinhalts ist in der Gervasius von Tilbury im Jahre 1211. 1. Die W e l t k a r t e des B e a t u s , abgefaßt im Jahre 776 ganzen großen Kartenfamilie nachweisbar, und wir schließen daraus, daß auch die Augustuskarte keine Straßenverzeich­ n. Chr. Mm I S. 66. Die auffälligsten Konkordanzen mit nisse enthalten habe. Dagegen teilt die Ta des Castorius | der Ta sind: mit allen römischen Karten die Grundanschauungen: der I a) Von Volksnamen F r a n c i a , genau wie auf der Ta Ozean umkreist die ganze Erde (auch in Afrika ist im Süden entsprechend dem Stand des 4. Jahrhunderts (kann also nicht des großen Gebirges noch der Meeressaum unten erkennbar, interpoliert sein wie Dj u. a. wollen); B a c t r i a n i , G a n d a r i obwohl das Pergament hier mehrfach verletzt ist); die drei und K i r r i b e in Indien; V a g i G e t u l i , B o s f o r i a n i ; in Erdteile sind in der herkömmlichen Form gegeben, nur daß ! Gallien sind dieselben Provinzen genannt, dieselben fehlend. der Osten nicht oben ist, worüber wir später handeln. Die j b) Flußnamen Fl. L a s t e t A c u l i a C r a t e r C a l t r o in Namen der Meere weisen auf die alte Weltkarte hin und Italien; Apo T a p s o und B o r a auf der Balkanhalbinsel; stimmen mit den Mappaemundi, auch mit Ptolemäus in auf­ C i n i b i s in Afrika; dazu die Zeichnung des Rhodanus und fälliger Weise überein. Die Bezeichnung Pelagus Adriaticum, : seiner Nebenflüsse, der Flüsse in Phönizien und Palästina, Milascolpos, Aulon Cilicius usw. sind alle alter Karteninhalt. des Nilsees, der Flüsse in das Kaspische Meer. Die großen Flüsse und die Anschauungen über deren Verlauf I c) Von Gebirgen Montes c i r e n e i ; die Zeichnung des sind aus der alten Karte übertragen, und die Zusammen­ Nilgebirges, des E m o d u s mons in Indien, des A t l a s . stellung, welche wir bei den Flüssen des Orients (Karte 267), 1 Endlich scheint auch bezüglich der Karten des Ptolemaeus das Eis bei den sich ins KaspischeMeer ergießenden Flüssen (Karte 268) und beim Nilfluß (Karte 280) und beim Girin gegeben haben, gebrochen zu sein, und man beginnt einzusehen, daß Ptolemaeus seine Geographie ohne die Karten nicht schreiben konnte; vgl. J. Fischer, zeigen die große Übereinstimmung des Bildes. Auch wenn ! Dinse, Schutte. überdies auf einer irrtümlichen Annahme und hat nie statt­ gefunden, hätte aber auch unserer Tabula in keiner Weise ah Grundlage dienen können, weil das hierfür nötige Material ganz anderer Art war. Wenn daher das Epigramm schildert, wie die beiden famuli Theodosii eine herrliche Weltkarte her­ stellen — dum scribit, pingit et alter | Mensibus exiguis, veterum monumenta secuti, | In melius reparemus opus —, so liegt darin doch kein Beweis, daß sie eine Itinerarkarte ge­ malt haben. Man kommt auf verschiedenen Wegen stets zu dem gleichen Resultat der Abfassung nach Konstantin, vor Theodosius, in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts, übereinstimmend mit dem aus den 3 Hauptbildern erschlossenen Jahr 365; Castorius ist ein Zeitgenosse des Ausonius, Ammianus Marcellinus, Eutropius, Sextus Rufus Avienus, Marcianus, Vegetius, Vibius Sequester, Julius Valerius, Julius Honorius, Innocens und AJypius, der Expositio tot. mundi und der Veroneser Völkerliste; er ist einer der letzten römischen Profanschriftsteller.

Qaellen: Weltkarte — Be&tu6 — Gervasias

X X X VII

d) Von Legenden sind besonders merkwürdig: in Indien || weisbar. Seine Weltkarte zeigt, wie die des Be, sehr auf­ In his l o c i s e l e f a n t i n a s c u n t u r und In his loci6 fällige Konkordanzen mit der Ta. Es sind folgende: s c o r p i o n e s nascuntur. In Palästina die 2 wörtlich gleich­ ! a) India . . . habens in fine I n d i a e , ubi e l e p h a n t e s lautenden Legenden über den Mons S i n a y und D e s e r t u m I n a s c u n t u r , civitatem E l m a c i d a m in confinio Taproubi filii i s r a e l i s X L annis erraverunt. In Afrika I banae . . .; India ad Subsolanum oriens oceano Indico clauS a l i n e i n m e n s e . . . und hii montes s u b i a c e n t . . . l| ditur, in quo sunt ab Oriente insula maior et insula Escolaria. (bis auf die Abkürzungen gleich). | India a parte Vulturni habet montem Innabum, cui jungitur e) Hierzu kommen nun noch die Städtenamen der Beatus- || mons Caspius, sub quorum radicibus Tirabeni et Bactriani, karte; von 133 Namen, welche sie enthält, sind 11 Namen l| porro inter montes illos et oceanum late spatiantur civitates jünger, 9 biblisch, 18 in Gallien (von Beatus neu bearbeitet). | istae: P i t e m n i a A n t i o c a T r a m a t a M a g a r i s Carsania Die übrigen 95 S t ä d t e sind auf der Ta ü b e r e i n ­ e t A n t i o c h i o n . Die Ta hat die Stadt Elimaide genau wie von s t i m m e n d , alle mit Bildern mit Ausnahme von 2 Namen I Gv angegeben; im Osten die „insula solar. .'•; mons Imeus; jj Diabene bariani; Pitemnia ist auf der Ta das namenlose (Veretum und Comagena, wo das Bild auf der Ta fehlt). In der Provinz Achaia gibt Be die 7 Städte C o r i n t h o | Städtebild, wie Ra bestätigt, Antiochia Tarmata (auch Ra A r g o s Motone O l i m p i a P a t r a s Megara und Athenas. und Be), Carsania, Magaris und nochmals Antiochia, alle 5 Athen Korinth und Patras sind Metropolen, Argos ist hervor­ auf der Ta als Hauptstädte mit Bildern in einer Reihe liegend. ragend, aber statt Megara und Methone (j. Modon) konnten | Auch hier möchte man an direkte Abschrift aus der Ta wichtigere Namen genannt werden. Die Ta hat nicht nur ! denken, wenn nicht der weitere Inhalt auf eine runde Welt­ dieselben Namensformen, sondern auch dieselbe Reihenfolge, I karte hinweisen würde. b) Im Partherreich P e r s i d a nennt Gervasius die Städte aber verdreht. In Mazedonien sind die beiden Metropolen T h e s s a l o n i c a und P h i l i p p i genannt. In Kleinasien und j A l b e n i a A s p a c o r a A b a t h a n i s P a r t h o r u m (Ecbatanis Syrien sind fast durchweg die Metropolen und einzelne der Partiorum Ta 12, 1), A l e x a n d r i a (Alexandria Bucefalos wichtigsten Städte genannt; darunter sind Namen, welche auf Ta 12, 3), Cazoras (Tazora Ta 12, 3) et Hectesifori den mittelalterlichen Karten sich nicht mehr finden, wie (Cesiphun Ta 12, 1, Ectesiphon Hi). c) In Syrien P a n e a s N e a p o l i s A s c a l o n H e l i a ; dann L a o d i c e a , F i l a d e l f i a , Tiatira. Nur Hieronymus, dessen | Karte dieselbe Tendenz zeigt, hat dieselben Namen. Im j die Städtegruppe A l e x a n d r i a que respicit Cyprum, Seeigentlichen Orient sind besonders die 2 indischen Städte j l e u c i a T h a r s i s und L a o d i c i a (Ta 10, 4); ferner Mare E l i m a i d e und A n t i o c h i a T a r m a t a wichtig, weil sie genau |! Mortuum circumdant P e t r a B o s t r i s P h i l a d e l p h i a (Ta in derselben Lage wie auf der Ta gezeichnet sind und außer jj 9,5. 10, 1); endlich S o l i t u d o in qua fuerunt quadradem Ravennaten, welcher die Ta ausgeschrieben hat, von jj g i n t a annis filii I s r a e l . d) In Kleinasien die Städte A m a s i a H e r a c l e a L a o ­ keinem Schriftsteller genannt werden. Von den Inseln ist besonders Britannien bemerkenswert, | d i c e a , S a r d u s , E,phesus, Pergamum und P h i l a ­ wegen des durchaus antiken Inhalts. Es werden hier 5 Städte li d e l p h i a , welche alle auch Be hat, ferner T y a t i r a , N e o genannt, welche, nach dem Ravennaten zu schließen, auch auf c a e s a r e a , dann die Gruppe A r t h a n e N i c o m e d i a Chaldem 1. verloren gegangenen Segmente der Ta standen und c e d o n i a N i c a e a und J u l i o p o l i s . e) Auf der Balkanhalbinsel stimmen zahlreiche Städte in hier durch Bilder bezeichnet waren. Alle späteren Karten der Schreibart mit der Ta überein und Gervasius kann sie haben in England moderne Namen. keiner der Quellen, welche seinen Grundstock bieten, ent­ Unter den Städtenamen ist bemerkenswert, daß auch 4 von nommen haben; so P h i l i p p o p o l i s , A d r i a n o p o l i s , D u denjenigen Namen genannt werden, welche auf der uns über­ r o s t o r u m , P h i l i p p i T e s s a l o n i c a Corintus A t h e n a s lieferten Kopie der Ta durch Versehen des Abschreibers P a t r a s S a l o n a S c y t h i a (soll Siscia heißen Ta 5, 1). Auf­ fehlen, während die Bilder vorhanden 6ind, nämlich die Namen fällig ist der Satz, daß von dem Adriatischen Meere nördlich Catena Cibale Sardes und Canusium. die griechischen Städte L i g n i d o (Ta 7, 5, sonst bei keinem Die Beziehungen zwischen Beatus und Ta sind so nahe, Schriftsteller in dieser Form), A r a t i c a (Tarsatica Ta 5, 1) daß es sich nur darum handeln kann, ob Be die Ta benützt und L a c e d e m o n e liegen, ferner a Vulturno L a r i s s a , hat oder ob beide dieselbe Weltkarte benützten. Ersteres a Circio A q u i 1 e i a. Diese Angaben weisen bestimmt auf die möchten wir ausschließen, weil die Entnahme aus der Ta für Weltkarte hin, welche die Provinzen je mit einigen Haupt­ die Zeit des Beatus zu schwierig gewesen wäre, besonders städten enthielt, und sie können nicht aus der Ta entnommen aber weil wir in Gervasius noch einen 2. Schriftsteller haben, i| sein. Bei Konstantinopel sind noch genannt eine Insel Archadia welcher dieselbe Vorlage benützt hat, sich aber immer auf (auf der Ta 9, 1 ist der Name beinahe zerstört und man las die Himmelsrichtungen bezieht, welche in der Ta fehlen. Antiochia) und insula P r a c i n e n s i s (Proconessus Ta). Beatus hat also diese Konkordanzen aus derselben Weltkarte, f) Auf Cypern sagt Gv: in hac sunt S a l a m i n i a Cirrium welche der Ta zugrunde liegt, und es ist zu vermuten, daß (Ta hat Cito) L a p i t h a (Lapheto Ta) e t P a p h u s , also alle Castorius, ehe er die Itinerarkarte anfertigte, eine Weltkarte 4 mit Ta stimmend. verfaßte, und daß letztere die Vorlage von Beatus und Ger­ Außer der allgemeinen Kartenverwandtschaft treffen wir vasius war. bei den V ö l k e r n a m e n nähere Beziehungen zwischen der 2. G e r v a s i u s von T i l b u r y , der weltkundige Kanzler Kosmographie des J u l i u s H o n o r i u s , dem L a t e r c u l u s des Kaisers Otto IV., diktierte im Jahre 1211 das dem Kaiser V e r o n e n s i s und dem Liber Generationis und der Tabula in Otto für seine Mußestunden gewidmete Werk Otia Imperialia, der Art, daß wir sagen können, alle vier haben die Völkernamen in dessen 2. Teil er eine eingehende Erdbeschreibung gibt, aus einer Karte, welche natürlich nur dem 4. Jahrhundert nach einer von ihm selbst gemalten mappa mundi1. Gervasius angehören kann. Bei den germanischen Volksnamen ist dieser ist Kompilator. Seine Quellen (Orosius, Imago mundi des Nachweis für Ho, LV und Ta im speziellen Teil Spalte 613 Honorius Augustodunensis, Isidor, Abdias) sind leicht nach- erbracht. Muller Henzen hat das Original (Urbild) mit 1 MUler, Zur Geschichte der Tab. Peut. in der Jubilfiuma-Festschrift 36 Namen germanischer Völker wiederhergestellt, von welchen des deutschen Campo Santo in Rom, Freiburg 1897. || Ta 20, LV 30, Ho 22 wiedergibt. Für die übrigen Völker

XXXVIII

I. Die Tabula Peutingeriana: B) Das Werk des Castorius

kommt der Liber G e n e r a t i o n i s in Betracht, welcher Donau (Strecke 42) nach, am Nil (Strecke 124 und 125) und folgende Namen mit der Ta gemeinsam hat: „Marcomanni jj am Limes Tripolitanus sucht das It alle Kastelle auf, während Vanduli Quadi", Amaxobii Sarmatae, Bastarnae, Colchi, die Ta die Städte möglichst direkt verbindet und sich um die Bosforani, Amazones, Meotes, Sannices (Sanigae Ta 9, 6), j einzelnen kleineren Garnisonen nichts kümmert. In anderen Pontici mit den Ortsnamen Absanis, Sebastopolis, Hyssüimen Fällen sind die Wege ganz verschieden, z. B. in Strecke 107 und Trapezonto; Hiberi Birranae (Hiberia Bariani Ta 12, 1. 3), I von Tavio nach Mazaca und von Comana nach Melentenis; Adiabenici et Tadeni (Diabene Atrapatene Ta 12, 2), Madiani Strecke 128 von Theveste nach Lambese; Strecke 67 von Adiabenici (Mardiane Diabene Ta 12, 2), Ichthyophagi, Getuli j Venosa nach Nerulos; Strecke 50 von Erekli nach Kon­ stantinopel; Strecke 71 von Philippopel nach Adrianopel; Garamantes (Ta 7, 2/4), Nasamones, Musulani. 1 Für diesen allgemeinen Teil der Ta kommt ferner noch höchst auffällig bei Strecke 81 von Larissa nach Athen . in Betracht: P s e u d o c a l l i s t h e n e s und das Itinerarium 2. A r r i a n s P e r i p l u s des Schwarzen Meeres scheint der Alexandri, wo man folgende Namen wiederfindet: Abu Scythae, Verfasser der Ta oder noch wahrscheinlicher der Urheber der dracones et elephanti in Indien, Ariana, Muzins, Taprobane, Strecke 91 direkt oder indirekt benützt und die Zahlen in Columnae Alexandri, responsum Alexandri. römisches Maß übertragen zu haben, aber nur als Neben­ Auch die E x p o s i t i o t o t i u s mundi et g e n t i u m , quelle, s. IR 631. ursprünglich griechisch, zwischen 350 und 353 in Antiochien 3. Für Strecke 100 an der kleinasiatischen Küste kommt geschrieben, hat ein sehr ähnliches Erdbild, genordet, und ist der S t a d i a 8 m u s eines Anonymus in Betracht, wir konnten auch mit Julius Honorius verwandt (schöpfte aus demselben I aber eine direkte Benützung nicht nachweisen. Ahnliches Vorbild); der dominus orbis terrarum residiert in Antiochien; I gilt für Strecke 126, die Nordküste von Afrika, welche der auch in Trier sei immer ein Kaiser. Aber direkte Beziehungen | S t a d i a s m u s Maris Magni behandelt, aber sehr gegen­ sind nicht vorhanden. sätzlich ; er ist auch um ca. 400 Jahre älter, für die Schiffahrt B. Der I t i n e r a r i n h a l t der Ta ist von Castorius in !' bestimmt und deshalb für den Landreisenden kaum brauchbar seine Weltkarte übertragen worden. Jeder Gedanke der Ent- | (s. IR 869). nähme aus einer Weltkarte muß hier ausgeschlossen bleiben. || 4. Die Mansiones Parthicae des I s i d o r C h a r a c e n u s , Man kennt bis jetzt außer der Ta keine Spur einer Itinerar- j, welcher auch 300 Jahre früher geschrieben hat, sind für karte. Wie Castorius zu dem Gedanken einer solchen Karte Strecke 114 zu vergleichen, aber auch wesentlich anderer kam und er denselben ausführte, werden wir besonders be­ Natur als die Itinerarien, mehr eine Länder- als Straßen­ handeln. Hier handelt es sich nur um die Quellen und solche :! beschreibung. können nur Itineraria adnotata sein, geschriebene Weg­ Auch das I t i n e r a r i u m Maritimum bietet keine verzeichnisse und das It Antonini zeigt, wie man solche , gesammelt hat. Hier ist die Frage, welche in der Lite- I direkten Berührungen, obwohl die Ta in einzelnen Fällen ratur bekannten Itinerarien Castorius benützt hat oder haben auch auf Meeresentfernungen übergreift. Eine B e n ü t z u n g des P t o l e m a e u s (Text und Karten) k.inn. 1. In dem I t i n e r a r i u m A n t o n i n i , der einzigen großen ist a u s g e s c h l o s s e n , obwohl es an Berührungen nicht fehlt. Sammlung, welche auf uns gekommen ist, wird man zuerst I Wir haben schon auf die Übereinstimmung der Meeresnamen, nach Konkordanzen suchen. Solche sind nun gegen alles jj Gebirge und Flüsse und besonders der beiden Inseln Kreta und Erwarten auffallend wenige. Bis jetzt kennen wir nur die jj Cypern hingewiesen, glauben aber stets nur eine gemeinsame folgenden: Auf der Insel Sizilien ist Itinerar 89/90 von II Kartenquelle annehmen zu dürfen. Für die Itinerarien ist eine 8 Lilibaeum nach Mesana identisch mit Ta Strecke 89 (IR 396) Benützung ausgeschlossen . Es bleibt noch ein Wort zu sagen über die von älteren und ebenso It 93 von Thermis bis Catina Strecke 70, wo die Zahlen sich ergänzen. In Afrika hat die Küstenstrecke von Autoren behauptete Benützung der R e i c h s v e r m e s s u n g , Karthago bis zur Grenze von Marokko mehrfach dieselben welche zuerst unter Julius Cäsar und Augustus, später unter Fehler und Lücken wie It 2 bis 24, aber bald ist Ta, bald Theodosius d. J. erfolgt sein soll, und von welcher die Welt­ It vollständiger, so daß eine gemeinsame Quelle angenommen karten (Ho, Is, Ra, Die, Marc Cap, Hf, Eb) berichten. werden muß. Ferner in It 108 auf der Strecke Terracina Nachdem aber feststeht, daß eine solche Vermessung nicht Sinuessa (via Appia) sind 5 Stationen mit der Ta überein­ 1 Daß Ta und It aus e i n e r Quelle (Karte) Abkömmlinge seien, stimmend Strecke 59, aber vorher und nachher stimmen sie nicht. Ferner It 325 Aulona bis Eveno, Ta Strecke 79 widerspricht so sehr allen Tatsachen, daß wir unbegreiflich finden, wie ein Kenner der Verhältnisse wie Kubitschek daran festhalten kann. Bei (IR 579), haben beide Quellen höchst auffällige Fehler ge­ einer nur oberflächlichen oder, wie Groß selbBt sagt, rein mechanischen meinsam, ergänzen sich gegenseitig und sind aus einer älteren, Betrachtung mag man ja zu einer solchen Ansicht kommen. Sobald man wohl griechischen Quelle geflossen. In Strecke 24 (IR 117) die einzelnen Strecken vergleicht, kommt man — einige Fälle aus­ machen beide, Ta und It, von Autun den Umweg über genommen — Überall zu der gegenteiligen Ansicht, nämlich daß beide Bourbon Lancy nach Decize. In Strecke 49 bei Aquis || selbständig sind und in den meisten Fällen einander ergänzen. ■ In der neueren Literatur ist zweimal versucht worden, eine Be­ Apollinaris XII Tarquinis haben Ta und It denselben jj nützung des Pt durch den Verfasser der Ta nachzuweisen: von O. Cnntz Fehler, daß Ad Novas samt der Zahl 8 ausgelassen (bzw. in , im Hermes XXIX 586; Erwiderung von Miller in Hermes XXX 141. derTa versetzt) ist. In Strecke 125 von Pelusio nach Babilonia j Ferner von Thoinsen in ZDPV 1906, 29, S. 116 und 33, 1, S. 53. fehlt beiden die Station Heracleo. |! Thomsen versucht es, in Palästina aus der Darstellung des Pt Itinerarien zu konstruieren. Zuzugeben ist, daß viele Einträge in das Ptolemäische Damit sind die uns bis jetzt bekannten Fälle gemeinsamen Gradnetz auf Grund von Entfernungsangaben, wie wir sie bei den alten Ursprungs erschöpft. Wir könnten aber eine große Anzahl von Geographen (besonders PI, St) so vielfach treffen, und in manchen, aber Fällen entgegensetzen, wo die beiden selbständigen Quellen sich . schon mehr vereinzelten Fällen auch auf Grund von Wegverzeichnissen ergänzen oder auseinandergehen. Sehr zahlreich sind die Fälle, gemacht worden sind; aber es ist gefährlich und unsicher, diese Zahlen wo It und Ta dieselbe Strecke beschreiben, aber mit ver- | wieder herstellen zu wollen. In einem verhältnismäßig gut gekannten Lande wie Palästina mag man es versuchen, weil man die Entfernungen schiedenen Stationen und Entfernungen. Es hängt dies z. T. anderwärts schon kennt. In anderen Fällen wird es vergebliche Mühe mit dem verschiedenen Zweck, welchen die Verfasser hatten, zu- j sein. Eine Kenntnis des Pt durch den Verfasser der Ta nachzuweisen, sammen. Dem ganzen Rhein entlang (Strecke 3), ferner der ganzen |j wird Herrn Thomsen so wenig als dem Herrn Cuutz gelingen.

Intinerarquellen. Was will Castorius?

XXXIX

stattgefunden hat, kann auch von einer Benützung derselben j geschriebenes Itinerar konnte dem Reisenden die Bequemlichkeit keine Rede mehr sein1. bieten wie die von beiden Seiten her aufgerollte Karte des Castorius. Man wird in erster Linie an die Feldherrn, 4. Z w e c k und B e d e u t u n g d e r T a Offiziere denken, denen die Karte beim Ausmarsch in die < Es gilt hier zunächst festzustellen, daß der Verfasser > Provinzen die trefflichsten Dienste leistete, denn die Rollen­ n i c h t eine w i r k l i c h e K a r t e hat geben wollen. Noch j form ermöglichte ihre Benützung während der Reise selbst zu Philippi (1880) wollte in der Ta wenigstens eine rohe Pro­ Pferde, ohne abzusteigen. Nicht minder dienlich war sie dem jektion erkennen. D'Avezac 1863 lehnt mit Recht die Aben­ Beamten, dem Statthalter, welcher zum erstenmal in seine teuerer ab, welche an eine solche Projektion glauben. Buache I Provinz ausreiste oder Visitation zu halten hatte, wie dem glaubte, sie sei mittels zweierlei Maßstäben hergestellt, einem Kaufmann und Privaten, welcher zu irgendwelchen Zwecken sehr großen für die Länge und einem kleineren für die Breite. eine größere Reise zu unternehmen hatte. Nicht zuletzt Die Ta hat tatsächlich keinerlei Projektion oder Maßstab, kommen die Bedürfnisse der römischen Posteinrichtung von macht aber auch auf beides keinen Anspruch. Daher die j Diokletian an, und es ist nicht zu verwundern, wenn man die harten Urteile über die römischen Weltkarten der späteren I Ta direkt als ein römisches Postbuch ansehen wollte und ge­ Zeit; hier sei alles verzerrt, barbarisch, ohne Eleganz 3 . Aber schlossen hat: auf all diesen Straßen ist ein6t die römische man glaube ja nicht, daß die Karten der früheren Zeit wissen- || Post gefahren. Dieser Schluß ginge natürlich zu weit und schaftlich höher gestanden haben. Die Agrippakarte selbst würde zu einem neuen Irrtum führen, nämlich zu der Annahme, würde von jenen Kritikern kaum ein besseres Lob ernten 8 . daß die Ta aus amtlichen Akten entstanden sei. Wir sagen Mit Befriedigung stellen wir fest, daß auch Detlefsen, der große vielmehr, sie ist k e i n e o f f i z i e l l e A r b e i t , weil wir auch Pliniu8kenner, die römische Kartographie sehr niedrig einschätzt. nicht glauben, daß die Auskunftsstellen, welche die Itinerarien Weiter müssen wir feststellen, daß die Ta n i c h t d u r c h zum allgemeinen Gebrauche sammelten, staatliche gewesen V e r z e r r u n g aus der Kreisform in die Streifenform gebracht seien. Der römische Staat kümmerte sich so wenig als der worden ist, wie Mommsen und Müllenhoff annehmen. Es wäre | moderne Staat um die Reisen der einzelnen, und auch bei dies nahezu ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Auch nicht I amtlichen Reisen waren die Auskunftsbedürfnisse so verschieden, in der Bestimmung für eine Säulenhalle läßt sich der Grund daß man diese Sorge einfach dem einzelnen selbst überließ. für eine streifenförmige Darstellung finden, wie Eckermann Darum ist auch der Wert der Ta in den einzelnen Bestand­ und Desjardins glauben, jedenfalls wäre dieser Zweck erst an teilen ein sehr verschiedener und hängt ab von den einzelnen zweiter Stelle gestanden. Denn unter allen Umständen mußte Itinerarien, welche zugrunde gelegt sind. Manche derselben die Ta zuerst auf Papier oder Pergament in der vorliegenden behandeln Straßen, welche vermessen und mit Meilensteinen Gestalt ausgeführt werden, ehe sie auf eine Wand in großem versehen und deren Zahlen deshalb, wenn richtig überliefert, zu­ Maßstab übertragen werden konnte. Man wird vielmehr der verlässig waren, aber ebensooft waren die Straßen nicht vermessen Ta nur dann gerecht werden können, wenn man die || und die Entfernungsangaben einfache Angaben von Reisenden S t r e i f e n - o d e r R o l l e n f o r m a l s die von A n f a n g oder von Eingeborenen, deshalb sehr schwankend (so z. B. die m i t A b s i c h t und B e w u ß t s e i n g e w ä h l t e F o r m an­ meisten Küstenstrecken des Mittelmeeres). Aus diesem Grunde erkennt. Diese Form hat der Verfasser gewählt wegen ihrer ist auch an k e i n e V o l l s t ä n d i g k e i t , sei es in der Aus­ außerordentlichen Vorzüge für Reisezwecke, ihrer Übersicht­ dehnung der Straßen, sei es in der Nennung der Stationen, lichkeit und ihrer bequemen Benützung sowohl in der Studier­ zu denken, und die Ta selbst wiederum bestätigt diese An­ stube als auf der Reise. Es gibt keine andere Form, welche nahme in allen Ländern, wie schon der Umstand zeigt, daß auch nur annähernd gleiche Vorzüge darbieten würde. Keine die Entfernungen von 1 bis 625 mp variieren. Der Zweck des andere Karte, soweit sie damals herstellbar war, noch ein Castorius ist also, ein Straßenverzeichnis zu geben, soweit seine Hilfsmittel es erlauben, und die graphische Darstellung ist sein 1 Von der Vermessung zu unterscheiden ist der census populi (Steuer- eigenstes Werk, seine Erfindung und sein geistiges Verdienst. einschätzung), welcher a. 28 und 8 v. und 14 n. Chr. vorgenommen wurde, Daß er daneben auch ein Bild des römischen Reiches gibt, dessen Zweck ein fiskalischer war. Zu dem sog. Vermessungsbericht die verschiedenen Länder, Provinzen, Flüsse, Gebirge zur mögen die Aufnahmen, welche Agrippa für seine Weltkarte hat machen lassen, den Anlaß gegeben haben. Bei diesen Aufnahmen handelte es Anschauung bringt, ist eine Beigabe, keineswegs so wertlos, sich immer nur um die Länge und Breite der einzelnen Länder und wie gewisse Forscher es hinstellen wollten, aber immerhin nur größeren Inseln. Daß diese nicht mit Meßstangen, sondern durch Nebensache. Es ist traurig, daß man aus der neueren Literatur Wegmessungen (sei es durch spezielle Bereisung, Abschreiten, sei es den Eindruck erhalten könnte, als liege fast die einzige Be­ durch die Benützung der bekannten Weglängen) bestimmt wurde, leuchtet deutung der Ta in der Beziehung zur Wiederherstellung der ein. Wenn Partsch u. a. dorch Zusammenzählung der Itinerarstrecken ' ähnliche Summen herausfindet, so ist dies ganz naturlich und noch kein ] Agrippakarte. Die betreffenden Herren können nicht lebhaft Beweis, daß die große Masse der Itinerarien schon damals bekannt war. J genug ihrem Bedauern Ausdruck geben, daß der Verfasser Wenn Partsch ausfuhrt, wie notwendig die Itinerarien für die Leiter des I oder Abschreiber der Ta jene kostbare Karte so sehr entstellt Staates schon in der republikanischen Zeit gewesen seien, so wird er ( habe. Tatsächlich liegt nach dem Willen des Autors die Be­ die Schwäche dieses Beweises selbst zugeben. Die 62 Zahlen des Agrippa j deutung in dem Itinerarinhalt. Mit Recht sagt Heyrenbach, haben mit den Itinerarien nichts zu tun. die Wißbegierde werde durch die Ta, m wenn das Werk echt a Eine so fehlerhafte Karte mit so schauderhaften Verhältnissen und solcher Konfusion hätte für einen Heerführer gar keinen praktischen Wert sei", mehr als durch tausend griechisch-lateinische Scholiasten gehabt (so sagt auch neuestens Elter); wenn die Karte durch einen er­ gefördert; es hat uns eine neu wie Amerika entdeckte Welt fahrenen Geographen wieder in das richtige Verhältnis zurückgebracht erschlossen, urteilt Passioneus; es ist die detaillierteste und würde, so könnten wir sie vielleicht doch noch gebrauchen (Meermann). allgemeinste Karte des Altertums, sagt Häffelin, eine General­ Der Mathematiker und Astronom Böse wendet auf die Ta den Virgilschen karte dieses weiten und immensen Reiches, mehr umfassend Vers an: Monstrum horrendum informe ingens cui lumen ademptum. 1 Ganz das Gegenteü behauptet Elter in seinen Itinerarstudien 1908. als hundert Fürsten und Herrscher der Gegenwart, deren Die Römer haben infolge oftmaliger großer Reichsvennessungen (welche geringster sich ebenso viel oder mehr dünkt als ein römischer wir in Abrede stellen) „Generalstabskarten" der Provinzen gehabt, den Diktator oder Konsul. unserigen ähnlich, überaus vollkommen. Die Ta wäre für römisches Militär gänzlich unbrauchbar gewesen, sie sei nur eine Überarbeitung durch einen Stümper für Pilgerzwecke nach Rom und Jerusalem.

Wir nehmen keinen Anstand, auszusprechen, daß die Karte des Castorius für die alte Geographie wichtiger ist als die

XL

T. Die Tabula Pentingeriana

wissenschaftlich bedeutendste Leistung des Altertums auf geographischem Gebiete: die Geographie des Ptolemaeus; denn die Zahlen des Castorius sind unabhängig von den Fehlern und Mängeln der astronomischen und geophysikalischen Kennt­ nisse des Altertums, sie sind nur abhängig von der richtigen Überlieferung, und einzeln zwar dem Irrtum zugänglich, wie die Zahlen des Ftolemaeus, aber sie sind voneinander un­ abhängig und von keinen allgemeinen Fehlern betroffen, wie es die Zahlen des Ptolemaeus sind. Der H a u p t w e r t der Tabula liegt in dem Material, welches sie als Itinerarium bietet, in den Entfernungszahlen, den Namen, der Schreibweise und der Bedeutung der Orte. Die physische und politische Geographie kommt erst in zweiter Linie, doch enthält die Karte auch für diese wertvolles Material, welches noch nicht genügend erkannt ist. Um einen Überblick über den Inhalt der Ta zu erhalten, bemerken wir, daß sie ungefähr 3500 Ortsnamen enthält und die zwischen den Stationen angegebenen Entfernungen für Europa sich auf 26 675 (davon auf Gallia 6585 Leugen gleich ca. 9700 mp, England 228, Spanien 55, Italien 7685, die Donauländer und Balkan 10 907) für Asien 31 899, für Afrika 7977, somit zusammen 68 651 mp berechnen lassen. Zu diesen Zahlen kommen noch zahlreiche Lücken, welche ergänzt werden können, und es fehlt der größte Teil von England, Spanien und Mauretanien. Dieser ganze Inhalt beruht aber nicht auf phantastischen oder unkontrollierbaren Werten, sondern auf gemessenen Zahlen, und von den Stationen der Ta können vielleicht 70 % heute schon festgelegt werden, mindestens bis

auf wenige Kilometer genau, und bei den Unbekannten ist großenteils nur der Mangel an sachkundiger Erforschung schuld, daß wir sie nicht kennen. Pt nennt wohl über 7000 Namen, aber wir kennen kaum den dritten Teil der­ selben und verdanken auch bei diesen unsere Kenntnis oft den anderweitigen (besonders Itinerar-) Angaben. Fragen wir noch, welche Länder Castorius auf seiner Karte zur Darstellung bringen wollte. In erster Linie soll seine Karte das ganze r ö m i s c h e R e i c h umfassen und die hauptsäch­ lichsten Verkehrslinien geben, welche in demselben bestanden haben. An zweiter Stelle kommen die dem römischen Reich befreundeten oder tributpflichtigen Reiche und Staaten, wobei wir auf den Gegensatz des Itinerars hinweisen, welches streng mit der Grenze abschließt. Als solche b e f r e u n d e t e S t a a t e n nennen wir P a t a v i a , F r a n c i a , S u e v i a ? A l a m a n n i a ; D a c i a , B o s f o r a n i a , das bosforanische Königreich und die benachbarten Königreiche bis Trapezunt oder Polemonio reichend; A r m e n i a maior bis an das Kaspische Meer reichend. An dritter Stelle haben wir das Perserreich, P e r s i d a und India als zwei anerkannte Kulturreiche mit Städten, welche den römischen Kulturstätten ver­ glichen werden können. Das Perserreich in seiner ganzen Ausdehnung ist der einzige neben dem Römerreich anerkannte Großstaat, daher die Aree fines romanorum (XI 2). Im Perserreich gelten ausschließlich Parasangen. Diesem unter­ geordnet folgt noch I n d i a und S c y t i a D y m i r i c e (Indoscythien) mit einer kleinen Anzahl von Kulturstätten, aber nicht mehr in der bestimmten Itinerarform wie im Perserreich.

C. Allgemeine Anhaltspunkte zum Verständnis des Inhalts 1. D i e v e r m u t l i c h e E n t s t e h u n g der I t i n e r a r Weltkarte Wie ist Castorius zu dem Gedanken einer solchen Straßenkarte gekommen und warum hat er sie nicht in eine richtige Länderkarte eingetragen? Die Antwort lautet zunächst, weil er ein Römer und kein Grieche war. Ein Grieche konnte wohl eine Landkarte mit annähernd richtigen Entfernungen herstellen aus den Itinerarien, wie es Ptolemäus und andere getan haben; aber so oft er die Probe machen will aus der Triangulation, stimmen die Zahlen nicht, und deshalb läßt er die Entfernungszahlen weg und gleicht still­ schweigend aus, so gut es geht mit dem Zirkel. Die Folge ist, daß wir bei den wunderbaren Karten des Ptolemäus, die wir anstaunen, doch fast nie imstande sind, eine Stadt im Zweifelsfalle richtig zu bestimmen, das heißt, ihre Lage fest­ zustellen. Nach Ptolemäus kann man auf 30 oder 50 Meilen mehr oder weniger keinen Wert legen! Wir haben in Mm VI 122. 139. 140 bei Hipparch den Gegensatz zwischen den hochgespannten Forderungen des Gelehrten und den armseligen Leistungen samt den Selbsttäuschungen in der Wirklichkeit nachgewiesen. Was kann man anders sagen, wenn eine Stadt wie Karthago um 500 km zu weit südlich, eine andere 1000 km zu weit östlich angesetzt wird? Wie ganz anders Castorius! Hier sind unbeugsame Zahlen in römischen Meilen, d. h. l1/« Kilometer oder eine '/'-Stunde Wegmaß. So genau, bis auf eine Viertelstunde, kann man bei der römischen Karte einen Ort festlegen. Fehlerhafte Überlieferung ist bei Pt so wenig ausgeschlossen als bei der Ta. Der Römer verzichtet grundsätzlich in all seinen Karten auf die Größenverhältnisse. Schon die Agrippa-Karte schreibt dieselben nur in Zahlen ein, und so blieb es in allen römischen Karten. Castorius konnte sich von dieser Art der Darstellung

nicht freimachen, er hält an dem schulgemäß überlieferten Erdbild fest. Aber in dieses konnte er seine Straßennetze unmöglich eintragen, vor allem wegen der Form, wo Höhe und Breite gleich waren. Wir glauben übrigens nicht, daß Castorius gleich von An­ fang beabsichtigt hat, die Welt darzustellen. Vielmehr hat er wohl einen Versuch gemacht mit der D a r s t e l l u n g I t a l i e n s , indem er die Straßen von Rom ausgehen ließ, ein sehr naheliegender Gedanke. Die langgestreckte Gestalt Italiens eignete sich sehr zu der Darstellung in Streifenform. Daß hierbei das Adriatische Meer, Mare Superum, oben zu liegen kam, das Tyrrhenische — Inferum — aber unten, ent­ spricht vollständig der römischen Weltkarte. So ergab sich ein Streifen von 2 Meter Länge, bei welchem statt Osten Nordosten oben war. j Oberitalien ergab sich als die natürliche Fortsetzung nach links. Dalmatien kehrt von dem Winkel des Adriatischen | Meeres an wieder nach rechts zurück und begleitet Italien ; seiner ganzen Länge nach. Da der bisherige Streifen kaum ; eine Handbreite hoch ist, so lag es nahe, das Adriatische | Meer als oberen Streifen, das Tyrrhenische und Mittelländische Meer (Mare Nostrum) als unteren Streifen Italien begleiten zu lassen. Dann konnte unten noch Afrika, Rom gegenüber || Karthago zur Darstellung gelangen. Wenn Castorius nun den Blick auf die Weltkarte warf, und ihm der Gedanke auf­ dämmerte, das ganze Reich ähnlich wie Italien zur Darstellung zu bringen, so war ihm der Weg jetzt gewiesen. Er mußte von der Ostung zu der Nordung der Karte übergehen oder wenigstens von der Himmelsrichtung absehen. — Vor allem bietet Afrika von Tanger bis Alexandrien einen zur Straßen­ darstellung vorzüglich geeigneten Landstreifen, welchem die Tiefe fehlt. Sodann führten die italienischen Strecken natur­ gemäß auf der linken Seite dem Meer entlang fort in gerader

Entstehung und allgemeine Anlage der Tabula

XU

Linie bis Gades, das heißt bis an das Ende der Welt im sich an der Form und übersehen den überaus wertvollen In­ Westen und ebenso naturgemäß von der Po-Mündung ab über halt1. Triest nach Salona und Durrachium über die Via Egnatia Was für eine Weltkarte konnte Castorius haben und zu­ nach Konstantinopel und durch Kleinasien bis in den fernsten grunde legen? Einfach die r ö m i s c h e und keine andere, Orient. So war die Linie von Gades über Rom, den Winkel die römische mit all ihren Mängeln und Irrtümern und all ihrer des Issischen Meerbusens bei Antiochien und bis Indien als Unwi88enschaftlichkeit, aber keinen Kiepert und keinen Andree Abszisse gegeben. Hätte Castorius anders wählen wollen, und keinen Merkator, auch keinen Ptolemäus. Ich habe das heißt der römischen Weltkarte entsprechend, die Nord­ wiederholt ausgesprochen, und bis zur Stunde hat niemand südlinie von der Rhein-Mündung über Köln, Rom, Südspitze einen Gegenbeweis gebracht, daß außer Ammian, dem Ano­ von Italien, Karthago, Gabes, Atlas zur Abszisse wählen nymus, welcher die Geographia Compendiaria verfaßt hat2, wollen, dann wären die Säulen des Herkules unter Rom und und vielleicht Julius Africanus von allen bekannten römischen Indien oder die Altäre Alexanders oberhalb Rom zu liegen Schriftstellern und Geographen keiner den Ptolemäus gekannt gekommen und er hätte ungleich größere Schwierigkeit gehabt, oder benützt hat. Ammian aber hat ihn schlimm mißverstanden. sein Material unterzubringen. Indessen war ja nach der all­ Die römische Weltkarte liegt tatsächlich der Tabula zugrunde, gemeinen, auch römischen Ansicht die Länge der Habitabilis sowohl in den Bildern, der Form der Länder, Berge, Flüsse, weitaus größer als die Breite, und nicht bloß die griechischen Meere, wie dem Inhalt nach, Boweit es sich nicht um Reise­ Kartographen, sondern auch Mela u. a. gaben der Erde die strecken handelt, in ihrer ganzen Ursprünglichkeit, ohne Maß­ Form einer Ellipse oder eines langgestreckten Rechtecks. Es verhältnisse und ohne Gradnetz. Oder wo sind denn die Spuren ist deshalb kein Zweifel, daß es durchaus nicht wissenschaft­ jener Wissenschaftlichkeit der römischen Weltkarte? jener liche Gründe waren, sondern lediglich praktische, welche den Meridiane und Gradeinteilung, die man an ihr hat entdecken Castorius veranlaßten, seine Karte zu „nordenu, soweit dieses wollen ? überhaupt der Fall ist, denn viele Teile (Italien, Dalmatien, Wage aber trotzdem niemand die römische Weltkarte, vor Britannien haben Nordosten bzw. Osten oben, Syrien und allem aber nicht die Karte deB Castorius herabzusetzen oder Palästina haben sogar Westen oben, alles lediglich aus prak­ gering zu schätzen, weil ihr Meridiane und Gradeinteilung tischen Rücksichten. Es muß dabei besonders berücksichtigt fehlen. Der praktische Sinn der Römer hat die Welt erobert, werden, daß das ganze Römerreich sich an das Mittelmeer nicht die Gelehrtheit der Griechen. Die Karte des Castorius, 'anschließt, dessen Längenachse weit überwiegt. Nach Agrippa entstanden auf dem Höhepunkt der nach 400 jähriger Dauer beträgt die Länge des Mittelmeers 3440 mp die Breite nach dem Ende zustrebenden Weltherrschaft, führt als eines der Polybius nur 375 (also 9mal länger als breit!), nach anderen glänzendsten Zeugnisse nochmal alles vor Augen, was die zwischen 600—700 mp. Also war das Mittelmeer für den Römer in diesen 400 Jahren geleistet haben: die Kolonien, Römer mindestens 5 mal länger als breit. Dieser Umstand die glänzendsten Provinzhauptstädte und Verwaltungsbezirke, allein schon mußte Castorius dahin führen, die Längenachse all die Städte und Stationen und das unglaublich großartige des Mittelmeers als Grundlinie zu nehmen; dazu kommt, daß Straßennetz, die 100 000 Meilen von Kunststraßen, vielfach der ganze Norden Europas und Asiens wie das Innere von mit Meilensteinen versehen, bis zu den Säulen des Herkules Afrika aus der Darstellung ausscheiden. und den Altären Alexanders im äußersten Osten und Norden, Wenn Castorius in der genannten Art von der Darstellung bis weit in die Sahara hinein, bis zu den bekannten Grenzen des Straßennetzes von Italien zu der Darstellung des ganzen der Erde. Erdbildes fortgeschritten ist, so ist es leicht, das allmäh­ liche Werden seiner Karte Schritt für Schritt zu verfolgen, 2. Die A n l a g e der K a r t e im a l l g e m e i n e n und man könnte auf diesem Wege das Bild herstellen, so Castorius ging bei der Abfassung seines Werkes ohne daß es von dem vorliegenden nur unwesentlich verschieden wäre. So haben wir ja auch das erste Segment der Tabula Zweifel von Rom aus, von wo die Straßen nach 12 Rich­ rekonstruiert, und wenn ein zweiter es uns nachmachen will, tungen auseinandergehen. Es gibt jedoch für ihn kein Nord so kann und wird sein Bild sich von dem unseligen nicht und Süd, kein Ost und West, sondern nur rechts und links. wesentlich unterscheiden. Wir glauben darin die beste Für den Reisenden — für diesen ist ja die Karte in erster Bürgschaft zu besitzen, daß unsere Erklärung die richtige Linie bestimmt — genügt es, sein Ziel und die Entfernung zu wissen; so oft ein Kreuzweg kommt, hat er zu wählen zwischen ist 1 . Das Werk, welches Castorius durchgeführt hat, ist ein geist­ rechts oder links, und darüber erhält er Auskunft auf der reiches und praktisch von unschätzbarem Werte, einzig in seiner Karte. Die 12 von Rom auslaufenden Straßen verteilen sich Art, ohne Vorbild und ohne Nachfolger, und wird angestaunt deshalb alsbald nach den zwei einzigen Richtungen, welche und bewundert werden zu allen Zeiten. Freilich fehlt es auch für Castorius existieren. Sowenig als es auf der Karte eine Himmelsrichtung an Spöttern nicht, welchen bei aller Gelehrtheit das Ver­ ständnis für die Bedeutung des Werkes abgeht; sie stoßen gibt, ebensowenig gibt es bei der Zeichnung der Orte geo­ metrische Verhältnisse. Es ist vielmehr hierbei lediglich das 1 Warum liefern denn unsere Herren Gegner nicht einmal die Gegen­ Raumbedürfnis des Schreibers maßgebend. Es existiert weder probe? Warum liefern sie nicht endlich einmal irgendein Bruchstück von jener vollkommenen und wissenschaftlichen römischen Land- und ein Bedürfnis noch die Möglichkeit, richtige Verhältnisse Weltkarte, von der sie immer phantasieren? Wenn wir in den Mappae- einzuzeichnen. Dem Bedürfnis ist dadurch vollständig Gemundi behaupten, nachgewiesen zu haben, daß alle römischen Schrift­ steller von Cäsar und Sallust bis zum letzten Epigonen auf dem von uns erwiesenen römischen Erdbüd fußen, warum bringt keiner der Herren aus der weitschweifigen römischen Literatur den Gegenbeweis, daß die römischen Karten oder eine einzige derselben Norden oben hatten oder daß irgendwo einmal ein Maßstab in der Karte mit dem Zirkel einge­ tragen wäre ? 1 — Als Kuriosität mag erwähnt werden, daß ein H. Philipp in seiner Berliner Doktorschrift 1912 u. a. die Ansicht vertritt, die Ostung der Weltkarten sei von den Christen eingeführt. Das VI. Heft der Mm kennt er wohl nicht.

1 Diese Kritiker stellen sich vor, Castorius (wenn sie den Namen nicht anerkennen wollen, möge er Protopeutinger heißen) habe eine Art Spruner - Eiepertschen Atlas antiquus vor sich gehabt und verbessern wollen, ohne die Quelle merken zu lassen, und so sei er auf der miserablen Schülerarbeit angekommen, welche wir vor uns haben, die schöne voll­ kommene und exakte Weltkarte aber, sagen sie, hat der beschränkte Mensch auf so erbärmliche Weise verhunzt! * Auch Hypotyposis Geographiae genannt, früher dem Agatlieinenu zugeschrieben, ed. Müller, Ggm. II p 494—509. 6

XLII

T. Die Tabnla Peutingcriana

nüge geschehen, daß die Entfernungen in Zahlen angegeben werden. Die Möglichkeit richtiger Verhältnisse ist ausge­ schlossen durch die Wahl der Rollenform für die Karte. Nachdem der Verfasser sich einmal für die letztere als die eminent praktische Form entschieden hatte, gab es nur zwei Wege der Ausführung: entweder die Aneinanderreihung einzelner unzusammenhängender, abgerissener Karten, auf welchen dann allerdings richtigere Verhältnisse möglich waren, oder eine zu­ sammenhängende Weltkarte mit Verzicht auf geometrische Verhältnisse. Auch dann noch erfordert die Ausfuhrung mancherlei Kunstgriffe, um das enorme Material in einheit­ lichen Zusammenhang zu bringen und annähernd gleich zu verteilen. Wo das Material sich drängte, mußte der Maßstab verlängert werden. Aber in gewissen Hauptpunkten mußte alles wieder zusammentreffen. Der Verfasser mußte deshalb, um ein Weltbild zu bekommen, gewisse R i c h t p u n k t e der Karte zum voraus wählen, in welchen die Straßen sich wieder­ vereinigten. Linkerseits war der Richtpunkt in den S ä u l e n des H e r k u l e s oder Gades gegeben, wo an dem fretum Gaditanum alle europäischen und afrikanischen Straßen zu­ sammentreffen müssen. Das trennende Mittelmeer gewährt dem Castorius für die nördliche und südliche Abteilung freie Be­ handlung bis zu den von ihm gewählten Richtpunkten Rom und K a r t h a g o , welche in sinniger Weise einander un­ mittelbar gegenübergestellt sind. Auf der rechten Seite bildet den Richtpunkt der ganzen Auffassung A n t i o c h i e n i n Syrien, wo abermals die durch das Mittelmeer getrennten und bis dahin selbständigen Abteilungen zusammentreffen müssen. Es ist deshalb nicht Zufall, daß Rom (V 5) genau in der Mitte liegt zwischen Gades, welches auf I 1 liegen muß und Antiochien (X 5). Der weiterfolgende Orient unterliegt freier, unabhängiger Behandlung. Von Gades bis Rom ist der obere Raum in vier ungefähr gleich große Unterabteilungen gebracht. Die erste, größten­ teils verloren gegangen, umfaßt Spanien und England, die zweite Gallien mit den Seealpen als Grenze, die dritte Ober­ italien (Gallia cisalpina, die Po-Ebene), die vierte den nörd­ lichen Teil der Halbinsel Italiens (Tuscia und Picenum). Der Raum von Rom bis Antiochien ist dreigeteilt, nämlich Unteritalien, griechische Halbinsel von Acta Nicopoli bis Konstantinopel und Kleinasien. In Afrika ist auf der linken Hälfte eine Gliederung nicht so sicher auffindbar, rechts von Karthago dagegen haben wir vier gleich große Abteilungen bis zur Insel Girba (VII 1), kleine Syrte, Alexandria und Antiochien. Der Orient findet seine Gliederung durch die großen Ströme: Euphrat, Tigris, Indus und Ganges. Nachdem auf solche Weise der ganze Stoff in Abteilungen gebracht und hierdurch eine Anzahl fester Richtpunkte ge­ wonnen war, folgte die Einzeichnung der Hauptverkehrswege, Es liegt in der eigentümlichen natürlichen Beschaffenheit des römischen Weltreiches begründet, daß die von Rom aus­ strahlenden, vorherrschend in westöstlicher oder ostwestlicher Richtung verlaufenden Wege zuerst und in geradlinigem Verlauf eingetragen wurden (z. B. von Rom bis Gades, von Rom— Mailand—Bregenz und dem Rhein entlang bis Lugduno [Leyden], von Aquileia bis Konstantinopel, die Donaustrecke, von Konstantinopel nach Antiochien Zeugma Nisibis, von Kon­ stantinopel Trapezunt Artaxata und ähnliche). Die übrigen Strecken mußten sich diesen unterordnen. So kam es in un­ vermeidlicher Folge, daß für die zu den Radialstrecken senk­ recht, zu Rom konzentrisch verlaufenden Straßen nur wenig Raum übrig blieb. Diesem Mißstand hilft Castorius ab, indem er die letzteren Straßen im Zickzack verlaufen läßt1.

II

Es leuchtet ein, daß bei solchen gegebenen Verhältnissen die physische Geographie sehr in den Hintergrund treten muß; der Raum muß aufs äußerste ausgespart werden für die Straßenstrecken, und die Meere müssen auf den kleinsten Raum eingeschränkt werden. So kommt es, daß das Mittel, meer einen meist nur daumenbreiten Streifen von I bis X 4, das Adriatische desgleichen von IV 5 bis VII 2, das Schwarze Meer von VIII4 bis X 3 einnehmen, während der Ozean nach alter Vorstellung auch auf unserer Karte den ganzen Erdkreis umsäumt. Für Angabe der Länder und Provinzen fehlt es, soweit die Verkehrswege gehen, nicht an Raum; wo keine Straßen mehr einzuzeichnen sind, ist auch der Raum beschränkt, gerade noch ausreichend, um die Namen der Grenzvölker auf­ zunehmen (z. B. jenseits von Rhein und Donau). Alles, was darüber hinausgeht, ist vernachlässigt, da die Kenntnis des­ selben keinen praktischen Zweck erfüllt und selbst für den ideellen Zweck, das imperium Romanum zur Darstellung zu bringen, nicht in Betracht kommt. Ganz Nordeuropa, das östliche Asien, Arabien, das südliche Afrika, die ozeanischen Inseln sind auf wenige Andeutungen zusammengeschrumpft. Doch dürfen wir nicht übersehen, daß zweifellos auf dem I. Segment linkerseits im Ozean noch einige Inseln des Atlantischen Ozeans (die Insulae Fortunatae, Ibernia, Orcades, die ultima Thule u. a.) angesetzt waren. Die Inseln, auf I welchen Straßen namhaft zu machen sind, finden genauere Darstellung: Sardinien, Sizilien, Kreta und Cypern. Bei allen anderen ist die Form vernachlässigt, und es wollen nur ihre Namen gegeben werden. Die Flüsse können bei dieser Art von Kartenzeichnung unmöglich richtig gegeben werden, doch können wir einen I graduellen Unterschied der Richtigkeit annehmen zwischen j längs- und quergezeichneten Flüssen. Bei den enteren, zum Teil sehr langgestreckten, konnte die dem Fluß entlang ver­ laufende Strecke samt Übergängen richtig gezeichnet werden (Rhein I I 1 bis IV 1, Donau IV 1 bis VIII6, Save V 1 bis VI 4 [sollte bis Confluentibus VI 5 gehen], Po III 3 bis V 1, Tiber IV 4 bis V 1, Nil IX 1—4, Euphrat X I 2—4). Bei j Querflüs8en kann dagegen nur ein Punkt — die Mündung I oder ein bestimmter Übergang — richtig sein, alle anderen I Strecken werden vom Flusse durchschnitten, obwohl derselbe I gar nichts mit ihnen zu schaffen hat und unter Umständen i 50 oder 100 Meilen von der Strecke entfernt bleibt. Ist die | Mündung berücksichtigt, so kann eine Station am oberen Lauf | weit von dem Flusse weggerückt erscheinen (z. B. Arnum fl. ! IV 2, Ad drinum VI 5). Man erkennt aber leicht, daß sich ' Castorius gar keine große Mühe gegeben hat, hier die mögliche I Übereinstimmung herzustellen. || Er hat die Flüsse aus der ihm vorliegenden Weltkarte entnommen. Am meisten wird man noch bei der Mündung I der Flüsse auf einige Treue in der Lage rechnen dürfen; dagegen die Länge eines Flusses, die Richtung und der Ursprung sowie die Lage der Städte an den Flüssen haben II keine Bedeutung1. Wer die Städte in Beziehung zu den |! Flüssen setzen wollte, der kommt auf die wahnwitzigsten Auf|| |j i I: : i '

vorhanden, und es war unmöglich, auf der Verbindungslinie die 36 ZwischenStationen samt Entfernungen einzuschreiben. Castorius führt die Straße von Agrippina (Köln) zuerst rechts nach Trier, dann links nach Tullio (Toul) und Andemantunno, dann wieder rechts bis Lugduno (Lyon), Vigenna und Valentia, abermals links bis Arelato (Arles) und wieder rechts bis Masilia, und er findet auf diese Weise Raum für alle Namen und Zahlen. 1 Dies zeigt am besten die Betrachtung von Gallien. Gleich der unterste lange gerade Fluß, den Adour darstellend, hat mit seiner ganzen Umgebung gar nichts zu schaffen; dann folgt die Garonne, die Loire 1 So ist z. B. für die Strecke von Köln bis Marseille (beide Städte (kurz und gerade, an derselben liegt Paris!), dann die Seine, alle in liegen am Aufang des III. Segments) wenig mehr als spannenlanger Raum I! schrecklichster Entstellung.

Richtpunkte — Flüsse — Gebirge — Städtebildcr

XLIII

Stellungen. Man muß sich bei den Flüssen der Ta stets be- II so wie er es ohne großes Studium findet. Sogar die Provinzen, wüßt sein, daß das Zutreffen der Lage einer Stadt an dem welche er wohl hätte vollständig darstellen können, faßt er rechten oder linken Ufer lediglich Zufall ist und nicht Be­ vielfach in älteren Kollektivnamen zusammen, da ihm die rechnung. Die dargestellten Flüsse sind zunächst die in den Spezifizierung zu große Schwierigkeiten macht. Man hat daraus Mappae mundi allgemein üblichen; in manchen Ländern be­ schließen wollen, daß er die älteste Einteilung — der Zeit des schränkt sich Castorius auf diese, in andern, wie in Italien, Augustus — zugrunde gelegt habe; man übersieht aber dabei, gibt er eine große Anzahl Küstenflüsse sowie zahlreiche daß diese Kollektivnamen neben der wechselnden und ver­ Nebenflüsse des Po. Eine stattliche Bereicherung unserer änderlichen Einteilung der Provinzen in kleinere Distrikte im Kenntnis der alten Flußnamen ist deshalb aus den Itinerarien Volke stets üblich geblieben sind. Die Nichtübereinstimmung der physischen Geographie mit zu eutnehmen. Nicht nur tragen viele Stationen den Namen des Flusses, sondern sie sind auch durch ihre Lage am Fluß­ den Strecken gehört zu den am frühesten beobachteten und geschilderten Eigentümlichkeiten der Tabula, und man hat übergang gut bestimmbar. Der Ursprung der Flüsse wird in der Ta fast immer deshalb auch oft die Frage aufgeworfen: Woher kommt diese in einem Gebirge (selten in einem See) angenommen, und das Nichtübereinstimmung? Desjardins hat in scheinbar bestechender Gebirge wird zu diesem Zweck extra gezeichnet. Ein nicht Weise die Erklärung darin gefunden, daß der Verfasser z u e r s t kleiner Teil dieser Gebirge ist deshalb rein schematisch ein- || die Namen der Provinzen, Völker, Flüsse, Berge gezeichnet gefugt, und man braucht sich mit der Erklärung den Kopf I und dann die Strecken eingetragen habe; letztere konnte er nicht zu zerbrechen. Soweit sie erklärbar sind, kann dies aus natürlich nicht anpassen, da er durch das Raumbedürfnis den Angaben der alten Geographen und Vergleichung mit den gebunden war. So steht jetzt z. B. Parisi auf II 5 bei Veteribus, Bildern des Pt und der alten Weltkarten versucht werden. ! Luteci dagegen I I 4 weit davon entfernt an der Loire; Rauraci Wir haben in den alten Karten zwei Arten, den Flußursprung an der Rhone III3, Augusta Ruracum III4/5 weit entfernt usw.; zu bezeichnen, entweder aus einem Gebirge wie bei Ca oder, ebenso bei den Flüssen und den nach ihnen benannten Stationen. wie bei Ptolemaeus, mit einem kleinen Ring, der die Quelle | Ich halte diese Annahme von Desjardins durchaus nicht für bedeutet; aus diesem kleinen Ring ist dann in den späteren notwendig, finde vielmehr die ■ existierenden Inkonvenienzen Karten ein See geworden, dessen Erklärung in diesem Falle |i hinreichend erklärt durch die nebensächliche Behandlung und auch unmöglich ist. In der Ta haben wir weitaus vorherrschend !j mangelnde Genauigkeit des Römers, welcher von den Völker­ den Ursprung aus einem Gebirge. Wer sich von der Richtigkeit II stämmen, kleineren Flüssen u. dgl. eigentlich nur eine Liste dieser Angaben überzeugen will, vergleiche z. B. in Gallien: | geben will, ohne den genauen geographischen Wohnsitz oder den Ursprung des Adour findet er im Herzen von Frankreich, die geographische Lage zu fixieren. Doch kommt auch die den der Garonne findet er in der Nähe von Lyon, den der Verschiebung der Provinz- und Volksnamen durch mehrmalige Seine im heutigen Belgien, den der Maas bei Toul oder Abschrift vor. Metz usw. | 3. D i e b i l d l i c h e A u s s t a t t u n g der Ta C a s t o r i Die Gebirge dürfen ähnlich wie die Flüsse nur in beschränkter a) Die Städtebilder Weise als richtig aufgefaßt werden. Die großen Gebirgszüge: Einen besonderen Reiz erhält die Karte des Castorius Pyrenäen (I bis II2), Alpen (von III 2 zusammenhängend nur bis IV 2), Appenninen (von III 3 bis VII 2, der Südspitze durch die Mannigfaltigkeit der verschiedenen bildlichen Be­ Italiens, sich erstreckend), Mons Taurus und Imeus (von X 1 zeichnungsarten, von welchen der Mehrzahl eine bestimmte bis XTT 5, Asien halbierend), der Atlas (als Südgrenze von Bedeutung zukommt, manche aber auch nur malerischen oder Afrika von I bis X 1 sich fortsetzend), sind teils als Länder dekorativen Zwecken dienen. Wir zählen in Europa 311, in und Provinzen scheidend, teils zur Charakterisierung der Afrika 62, in Asien 161, zusammen 534 Bilder. Dieselben wichtigeren Pässe in hervorragender Weise behandelt; fast haben zum Zweck, den Rang und die Bedeutung der wichtigeren alle anderen Gebirge sind nur der Aufzählung wegen und oft Städte des Reiches, nach gewissen Klassen eingeteilt, durch nur als Bezeichnung des Ursprunges der Flüsse angegeben. ein einfaches, leicht zu zeichnendes Sinnbild zur Anschauung Doch zeigt die Vergleichung mit den Karten des Ptolemäus zu bringen. Wir unterscheiden auf der Karte nachfolgende in vielen Fällen, daß sie der in der alten Weltkarte her­ Zeichen von allgemeiner Bedeutung. kömmlichen Zeichnung entsprechen. 1. Wir haben in dem Artikel über die Abfassungszeit aut Sobald man den umgekehrten Weg macht, als den wir die 3 Reichshauptstädte oder K a i s e r r e s i d e n z e n Rom, hier gegangen sind, sobald man also die Karte des Castorius || Konstantinopel und Antiochien aufmerksam gemacht und die durch Verzerrung aus einer richtigen Karte entstehen läßt, Erklärung der Bilder gegeben. wird man niemals das volle Verständnis für die Tabula, ins­ 2. An zweiter Stelle kommen 6 Bilder zweiten Ranges, besondere nicht für die physische Geographie erlangen können, i zugleich H a u p t f e s t u n g e n des Reiches: Aquileia IV 5 mit Man unterschiebt dann dem Verfasser Absichten und Hand­ 7 Türmen, wovon 2 rund, 1 großes Gebäude innen; Ravenna lungen, an die er nie gedacht hat, und'schließlich beschuldigt || V 1 (mit 5 Türmen); Tessalonicae VIII 2 (5 Türme); Nico­ man ihn der Unkenntnis und Unwissenheit, oder man findet I media IX 2 (8 Türme); Nicea IX 2 (6 Türme und 1 Tempel zahllose Irrtümer und Ungeheuerlichkeiten. Die physische oder Basilika im Innern); [Ancyra] IX 4 (7 Türme, 1 offen). Geographie der Tabula ist gewiß nicht wertlos, aber sie muß I Hierzu kämen die vom Zeichner vergessenen Bilder von Tarso richtig verstanden werden. Sie gibt uns eine populäre Dar­ X 4 und Alexandria IX 3, für welche der Platz freigelassen stellung der Anschauungen des praktischen Römers und steht ist. Wir haben schon oben bemerkt, daß alle diese Städte im vollen Gegensatz zum gelehrten, exakteren Griechen, ob- | ihre Bedeutung und Blütezeit erst im 4. Jahrhundert erlangt wohl auch der letztere von richtigen Verhältnissen noch weit || haben. Es fragt sich hier hauptsächlich noch, ob diese Bilder entfernt war. Die ganze Tabula ist ein ganz spezifisch lokale Eigentümlichkeiten der betreffenden Städte darstellen r ö m i s c h e s Erzeugnis, sowohl in der praktisch brauchbaren j sollen, wie Desjardins annimmt und besonders von Ravenna Darstellung der Itinerarien als in der Vernachlässigung alles jl nachweisen wollte. Derselbe glaubt nämlich in dem Bilde von darüber Hinausgehenden. Castorius gibt, was er von der j Ravenna die Kirche San Vitale, deren Bau 526 begonnen physischen Geographie braucht, nach der vulgären Anschauung, „ wurde, nachweisen zu können. Uns ist es nicht möglich, eine

XLIV

T. Die Tabula Peutingeriana

solche Ähnlichkeit herauszufinden. San Vitale stellt ein regel­ mäßiges Achteck mit Umgängen dar, über den Hauptbau ragt der Zentralbau kuppelartig hervor, die Front hat zwei, die Rückseite einen Turm, das Ganze hat symmetrische Verhältnisse. Die Ta dagegen zeigt keine Spur von einem Zentralbau, viel­ mehr ein Oblongum mit zwei Türmen an der Front, zwei hohen Türmen an der Rückseite und einem unsymmetrisch gestellten Turm in der linken hinteren Ecke. Ahnlich könnte man in Tessalonicae die siebentürmige Burg (Heptapyrgion) suchen, aber das Bild hat tatsächlich nur fünf Türme. Wir können bei dieser wie den anderen genannten Städten nichts anderes finden als schematische Festungswerke mit Umfassungs­ mauern, mit Zinnen und Türmen, in deren Darstellung eine gewisse Freiheit obwaltete und welche zugleich die sonstige hervorragende Bedeutung dieser Städte bezeichnen sollte. Außer den genannten sind durch ihren Festungscharakter und eigentümliche Darstellung besonders noch Ad pretorium V 5 und Ad matricem VI 5 hervorragend. 3. Am zahlreichsten unter den Bildern sind die durch zwei Türme bezeichneten Städte. Es sind die Hauptstädte der Provinzen, außer den Metropolen noch meistens ein paar weitere. Die Mehrzahl derselben wird auf der Weltkarte ge­ standen haben. Man denkt zunächst, daß durch dieses Zeichen die K o l o n i e n dargestellt werden sollen. Doch hat die Tabula zahlreiche Städte, welche, soweit wir wissen, niemals Kolonien gewesen sind1, während manche wirkliche Kolonien hier als einfache Stationen ohne Bild dargestellt sind2 oder ganz fehlen. Auf den älteren Weltkarten mögen wohl die Kolonien so bezeichnet gewesen sein, wie sich in Afrika nahelegt, wo der Charakter als colonia fast immer beigesetzt ist. Meistens deckt sich dieses Bild mit der „civitas" des It (z. B. in Italien 99—102, 129—131) und des Hi. Die zweitürmigen Bilder zeigen jedoch noch mancherlei Unterschiede: a) Eine Anzahl derselben sind durch eine Umwallung (eine bogenförmige Einfassungslinie an der Basis) zum Teil auch durch Zinnen und oben erbreiterte Türme, zugleich als F e s t u n g e n gekennzeichnet; so in Gallien: C o s e d i a 112, S a m m a r o b r i v a , Juliomago und Narbone 113, Nemuso 114, Mogontiaco III2, Argentorate III4; in Italien: Luca, Mediolanum IV1, P l a c e n t i a IV2, A l t i n o IV4, Antium, Ostia Eterni IV 1, Castra Mincrvae VII2; in Rätien: T r e d e n t e und R e g i n o IV4; in Dazien: Sarmategte VII6; in Afrika: T a c a p e VI 5. Außerdem haben Z i n n e n : Aquis Thibilitanis IV 1 in Afrika, Ad taberna frigida IV 1 in Italien, Ad horrea VI 2 in Afrika. Runde, offene Türme haben Curva cesena V I , Aquileia IVB, Ad matricem VI 6; NaronaVI4/5 hat einen runden Turm in der Mitte. Viereckige, offene Türme haben Juliomago und Subdinnum 113, [Ancyra] IX 4; fünfeckig sind die Türme von Cosedia PI 2; oben erweitert die Türme von Bacaco Nemo II 4, Verona IV 4. Drei Türme haben: Augusta Taurinorum III5, Foro Julii III2, Vadis Sobates DI 4, Luca IV 1, Tomis VIII4, Cydonia VTII6. Rote M i t t e l w a n d haben: Argentorate I H 4 , Puteolis VI4, Heraclea santica VIII2. Ganz rot ist: Salerno VIB; rot eingefaßt sind: Theleote IVB, Indenea VI 2, Depanis VI B, Scobre VII2, Faliatis VII3. Auch die Zahl der Tore zeigt einige Unterschiede, z. B. Augusta Vindelicorum IV1 hat 3 , Hypponc Regio IV 2 sogar 4 Öffnungen in jedem Turme.

hierin infolge der Abschriften mancherlei Veränderungen er­ folgt sein, indem die Zeichnung der gleichförmigen Bilder mechanisch ausgeführt und hierbei solche kleine Differenzen leicht übersehen wurden. Kuppeln und Knöpfe haben: in Afrika: Aquis Thibilitanis IV 1 und Gurra VI 2; in Italien: [Narnia] V4 an der via Flaminia, Castro novo VB; ohne Knöpfe Mevanie V 3 an der wichtigen via Flaminia, Interocrio V4, Regio VII2 (Überfahrt nach Sizilien, bedeutender Handel); in lllyrien: Tragurio VI 3 (mit Kn.) und Narona VI 4/S (ohne Kn.), beides bedeutende Handelsplätze; in Griechenland: Megara VH B (mit Knöpfen), wichtiger Paß, Pathras VQ B, durch seine Lage wichtig als Landungsplatz und Durchzugs­ ort für Flotten und Heere, und Elatia VTII1 (ohne Kn.); in Mazedonien: Tessalonicae VIII2 (B Kuppeln, wovon 1 mit Kn.); in Thrazien: Föns bei Neapolis VIII3, an der via Egnatia; in Mösien: Tomis VIII4, an der Donaumündung; auf Kreta die mächtige Cydonia VIII6 mit trefflichem Hafen. Gewöhnliche Türme, mit Knöpfen verschen, haben: in England: Ratupis II1 am Meere; in Gallien: Foro Julii DU2 (Flottenstation); in Italien: Luca (Endpunkt der via Claudia) und Pisis IV 1, Castronovo V3, Hostis VB; auf Sardinien: Turribus IV 1; in Dalmatien: die Hafenstadt Aulona VII3, Ad matricem VIB; in Mösien: Tauruno VIB, Sertica VIIB, an einer wichtigen Straße; in Afrika: Mileu DZ 3, Theleote IV 6, Ad horrea VI 2, HadritoVI2, (Stapelplatz der Früchte des nördlichen Byzacium), Thisdro VI 3 (wo 6 Straßen zusammenlaufen), [Thenae] VI 4 (als Fruchtkammer wichtig), Tacape VIS; in Arabien: Petris IX B; in Kleinasien: Amasia X I ; in Syrien: [Europus] XI2. Weiter östlich und außerhalb des Römer­ reichs fehlt diese Auszeichnung überhaupt. Nur Persepolis XII 2 wird durch den Beisatz conmercium Persarum ausgezeichnet, welches als Übersetzung des Ptolemäischen i/mogiov betrachtet werden kann; doch will der Beisatz den Hauptplatz der Perser in Gegensatz zur Hauptstadt des vorhergegangenen parthischen Reiches — Ecbatanis Partiorum XO 1 — stellen. 4. Durch T e m p e l 1 sind eine größere Anzahl Orte von verschiedener Wichtigkeit — im ganzen 33 — hervorgehoben. Viele derselben sind Kolonien und sonstige wichtige Städte, welche als Hauptsitz eines Nationalkultus hervorgehoben werden sollen. So in Gallien: Durocortoro und Cabillione IIB, Aventicum Heletiorum DZI2, Augusta Ruracum III4/B; in Italien: Fano Furtunae V 2 , Jovis Penninus V 3 , Fano Fugitivi V3/4, Addiana VI 3, Jovis tifatinus VI4, Templum Minervae VIB; in Noricum: Ivavo IV 4; in Dalmatien: Addiana VI3; auf der Balkanhalbinsel: Addianam VII3 und VII4, Ad herculem VII4 und Templo Jovis VDH4; in Afrika: Saldas DZ4, Ad Dianam TU 1, [Diana] IV4, Ad Mercurium IV 6 und V B, Tempi. Veneris VI B, Balacris. Hoc est templ. Asclepii VIHS; im Mittelmeer: auf einer Insel 113, Insel Jovis I V 3 , Insel ohne Namen V I , Cephalania VII3 (Tempel des Zeus); in Ägypten sind im Nildelta 8 Serapeum und 3 Iseum 1X4. Sie scheinen paarweise zufammenzugehören: 2 zu Alexandrien (wo der berühmteste Serapistempel war, welcher zur Zeit der Tabula noch stand und erst a. 389 zerstört wurde), 2 zu Memphis (wo der älteste dieser Tempel stand) und 2 zu Iscopolis ( = Iseopolis bei

1 Schweder (in Fleckeisens N. Jb. Bd. 147 1893 S. 498) beobachtet, daß alle perspektivisch gezeichneten Bilder der Ta ihre Front nach links kehren, was für die Bäder ganz, die Tempel und Häuser meistens zutrifft. b) Durch 2 K u p p e l n und K n ö p f e auf den Türmen Von den Tempeln sind 2 — Daphne und St. Peter — gegen die Stadt scheinen die E m p o r i a , wichtige Verkehrsplätze, Handels­ (Antiochia und Rom) gerichtet. Die übrigen Bilder sind weder nach plätze und Seehäfen hervorgehoben zu werden, doch mögen rechts noch nach links, sondern nach vorn gerichtet. Dies soll ein Grund sein, sie für unecht zu halten. Unseres Erachtens sind dies Dinge, welche 1 So figurieren Arbor felix und Brigantio IIIB und Samulocenis IV 1 lediglich von der Bequemlichkeit oder Laune des Schreibers abhingen. mit zwei Türmen, sind aber niemals Kolonien gewesen. Übrigens sind die großen Bilder nachträglich eingefügt (Tarsus und * In Afrika werden z. B. Cabraca (sonst Tabraca IVB), Avitta V4, Alexandrien sogar vergessen worden). So wurden auch die Initialen Tuburbomaius V4/B, Assures V 3 , Uthica VB nur als Stationen (ohne vielfach erst nachträglich, sogar von anderer Hand eingesetzt, was nicht Türme) aufgeführt, obwohl dieselben Kolonien gewesen sind. In Gallien berechtigt, sie für spätere Einschiebsel zu halten; vielmehr zeigt der leergelassene Platz, daß sie ursprünglich hergehören. sind 9 Kolonien ohne Bilder aufgeführt (IR 31).

Bildliche Darstellungen Basiris, wo Rainen des berühmten Isistempels noch existieren); in Arabien: Ad Dianam 1X5; in Klcinasien: Jovis urius1 1X2 (gegenüber Konstantinopcl an der Einfahrt in das Schwarze Meer, wo der Tempel des Poseidon und Jupp. Urios stand), Amurio 1X4, „Insula Achillis scu Lcuce dieta" 1X3; in Indien: Templum Augusti XII5.

Außer den durch Bilder bezeichneten Tempelorten enthält die Tabula noch viele einfache Stationen, welche nach Tempeln benannt sind. Zu diesen heidnischen Tempeln kommt als der einzige christliche Ad Sem. Petrum V 4/5 auf einem Berg (M. Vaticanus), von Konstantin und Helena auf dem Platz des Zirkus Neronianus erbaut und eingeweiht am 18. November 326 a . 5. In ganz hervorragender Weise sind die wichtigeren B a d e o r t e ausgezeichnet, durch quadratische Bauten, die Front durch eine Mauer abgeschlossen, mit einem Bassin in der Mitte. Von diesen Bädern kommen auf Gallien 8, auf Italien 15, auf die Balkanhalbinsel 5, Kleinasien 1, Syrien 1, auf Afrika 8. Außerhalb des Römerreiches, somit im ganzen Orient, gibt es keine mehr. Die auffällige Behandlung der Badeorte auf der Karte zeigt, welch hohen Wert die Römer auf das Badeleben legten, und würde allein schon hinreichen, den rein militärischen Zweck der Ta zu verneinen. 6. Durch h e r v o r r a g e n d e G e b ä u d e , großenteils von e i g e n t ü m l i c h e r B a u a r t , sind gekennzeichnet: a) Einige P r a e t o r i a , doch ist das Bild für dieselben nicht konsequent durchgeführt, vielmehr einzelne derselben von den Bädern, andere von den Horrea nicht zu unterscheiden. Solche sind in Gallien: Pretorium AgTippine 112, als Bad gezeichnet; in Italien: Pretorium Laverianum VI3; in Pannonien: Ad Pretorium V5 bei Siscia; in Dalmatien: Ad Pretorium VI 1 (als Bad). Die Tab. enthält außerdem als Kol. gezeichnet Ad protorium V 2 in Liburnien; vgl. ferner Augusta Pretoria III4 in Oberitalien; ferner ohne Bild Pretorio II2/3 in Gallia aquit., zweimal in Dazien (VIT 4 und VIII1) und in Afrika VII5; Ad pretorium V 1/2 in Afrika.

b) H o r r e a p u b l i c a , wie sie Lampridius (H. A. I p. 277) in der Vita seines vergötterten Alexander Severus berichtet: horrea in omnibus regionibus publica fecit, ad quae conferrent bona i, qui privatas custodias non haberent. Solche Vorratshäuser, Fruchtschütten sehen wir in Afrika Ad horrea VI 2 und ohne Bild in Gallien III 2. Das gleiche Bild kehrt öfters wieder, aber ohne daß wir bestimmte Anhaltspunkte hätten, darin horrea zu erkennen. c) Mehrere parallel laufende Gebäude haben Centumcellis V 2 in Italien, wo offenbar der Name illustriert werden soll, Bobellas VI 1, wo das Sacrarium der gens Julia stand, Sublanubio VI 1 und Aquaviva V 4 in Italien, Quaeri IV/V in Istrien, Epetio VI 3 in Dalmatien, Livissa und Eribulo IX 2 in Kleinasien und ohne Namen bei Antiochia in Syrien X 4. Als Ziegelei ist gekennzeichnet: AdteglanumVI6 in Italien; als taberna: Ad taberna frigida IV 1 in Etrurien; als Quelle Föns bei Neapolis VIII 3. Eigentümlich sind noch Vacanas V 3, 5 Gebäude bei Capua und Neapel, mehrere bei Salona VI 3/4, wo man freilich ver­ geblich den Palast Diokletians sucht, und einige Bäder, be­ sonders AquiB TateliB LH 4/5 in Oberitalien, Thibilitanis IV1 in Afrika. 1 Beachtenswert ist hier die in der Tab. und den Itinerarien festgehaltene altlateinische Nominativform Jovis — Penninus, tifatinus, urius —, zu­ gleich ein Beispiel, wie einmal eingebürgerte Namen und Namensformeii im Volke festgehalten werden (Vulgärformen). 1 Desj. sucht in diesem Tcmpelbilde eine Nachbildung, aber nicht der konstantinischen Basilika, sondern der früheren Confessio Petri nach­ zuweisen ; der Tempel ist jedoch schematisch gezeichnet wie alle anderen.

XLV

7. Als S e e h ä f e n sind ausgezeichnet: Portus Augusti, der Hafen von Rom. Es ist kein Zweifel, daß Oastoriu8 in diesem Bilde den Portus Claudii und den Portus Traiani unterscheiden will. Der erstere, äußere Hafen, welcher später nur noch als Vorhafen diente, war von dem inneren durch eine Halbinsel mit dem kaiserlichen Palast, Theater, Thermen und Forum geschieden. Der Binnenhafen war von den Magazinen, wo die Schiffe umgeladen wurden, dem Proviantmarkt, verschiedenen Porticus begrenzt, welche namentlich durch Konstantin vergrößert und verschönert wurden. Der Turm vor dem Hafen ist der von Claudius auf einer Insel angelegte Leuchtturm von gewaltiger Höhe (Suet. Claud. 20). — Ein ähnliches Bild, aber einfacher, treffen wir an der Rhonemündung, Fossis Marianis II 5 umschrieben. Einfachere Bilder haben die Überfahrtsplätze zwischen Europa und Asien: Sycas, Chrisoppolis und Sestos IX 1. Dazu kommen 18 ins Meer geschriebene Portus ohne besondere Bilder. Bei Inseln ist der Hafen mehrmals durch eine Ein­ buchtung angedeutet, z. B. bei Elba III 5, Crocira VII 2 und Cephalania VII 3. 8. Als L e u c h t t ü r m e sind gekennzeichnet: Der Pharus auf der Insel bei Alexandrien IX 3 (in der Tabula auf dem Festland) und ein zweiter bei Chrisoppolis und Jovi8urius (urius = günstigen Wind verleihend) an der Einfahrt in das Schwarze Meer IX 1. Beide werden von den alten Schriftstellern öfters erwähnt. Im Hafen von Rom fehlt wohl nur zufällig die Flamme. 9. Als A l t ä r e sind gezeichnet: Die Arae philenorum V I I I 2 , zugleich als Grenzsteine zwischen Africa propria und Cyrenaica; die Ära Alexandri XII 3, sowie die zwei im äußersten Osten gezeichneten Altäre mit der Umschrift „Hie Alexander responsum aeeepit: Usque quo Alexander?" sollen offenbar die Grenzen der bekannten Welt kennzeichnen1. Ein ähnliches Bild befand sich ohne Zweifel auf dem I. Segment bei den Säulen des Herkules. Über die Zeichnung der Bilder bemerken wir im allgemeinen noch, daß die P e r s p e k t i v e der Gebäude eine auffallend fehlerhafte ist, am schlimmsten auf dem I. Segment. Nicht nur nimmt die Seitenansicht nach rückwärts an Größe zu statt ab, sondern der Zeichner macht noch auf der rechten Seite eine eigentümliche Ausbiegung. Wir treffen den gleichen Fehler auch in der Notitia und in den Gromatici latini; die spätrömische Zeit hat überhaupt eine sehr mangelhafte Per­ spektive, und wir glauben deshalb, diesen Fehler nicht dem Abschreiber zuschreiben zu dürfen, welcher vielmehr schablonen­ haft kopiert hat. Es müssen ferner die s t e i l e n D ä c h e r der G e b ä u d e insofern auffallen, als man von dem Südländer flache Dächer oder horizontalen Abschluß erwarten sollte. Dieser Umstand hat zu der Vermutung geführt, die vorhandene Abschrift sei von einem Nordländer, vielleicht in einem deutschen Kloster hergestellt worden, und sie ist nicht ganz abzuweisen; denn ein Südländer hätte unter den Hunderten von Bildern schon der Abwechslung wegen wenigstens dann und wann einen horizontalen Abschluß der Gebäude gegeben. Die Weltkarte soll als Ganzes ein für die Augen angenehmes Bild darbieten und ist zu diesem Zwecke illustriert. Manche Einzelheiten in der Farbenwahl mögen von den Abschreibern herrühren, denn man nahm es hierin nicht genau; doch ist kein Zweifel, daß schon das Original farbig war, und bei der sonstigen Treue der Abschrift dürfen wir auch die Farben im allgemeinen als dem Original entnommen betrachten. Es ist 1 Die Form der Altäre im Osten (S. XII) ist von der der afrikanischen verschieden; man könnte bei den ersteren eine Ähnlichkeit finden mit dem uralten symbolischen Zeichen des Segens und des Feuers, somit eine Hinweisung auf den persischen Feuerdienst.

XLVI

I. Die Tabula Peutingeriana

ja hinlänglich bekannt, welch ausgesprochene Vorliebe die Römer der Kaiserzeit für lebhafte Farben gehabt haben und der Südländer heute noch hat. Im ganzen sind 7 Farben auf der Tabula angewendet worden: 1. schwarz, 2. rot, 3. fleisch­ rot (leicht rot — auf dem Original meist sehr verblaßt und schwer erkennbar), 4. gelb (ein schmutziges Gelb), 5. grün (für alles Wasser), 6. blau (für die Bassins der Bäder und bei den Hauptbildern, aber auf den letzten 2 1 /! Segmenten gar nicht mehr), 7. grau (für manche Gebirge und die Bäume, aber auf dem Original nur als dicker Einfassungsstrich, in unserer Ausgabe schraffiert ohne Farbe). Die bei der Farbenwahl beobachteten Grundsätze sind folgende: Die Namen der 3 Residenzen sind rot geschrieben, alle anderen Städte- und Ortsnamen sind schwarz. Die Namen der Provinzen und Völker sind abwechselnd rot und schwarz geschrieben. Die Namen der F l ü s s e sind — mit wenigen Ausnahmen, wo in der Schwarzschrift Schreibfehler vorzuliegen scheinen — rot geschrieben. Die Flußnamen haben außerdem das Eigentümliche, daß die Bezeichnung fl. (selten flum.) stets dem Namen des Flusses vorgestellt ist, zur Unterscheidung von Stationen, welche nach Flüssen benannt sind, und bei

ji oben und unten. Einzelne Inseln sind rot gezeichnet (so auf IV 1 und IX 1); das Rot ist aber von der grünen Farbe derart zerfressen, daß nur noch Spuren vorhanden sind und die Möglichkeit vorliegt, daß ursprünglich ein viel größerer Teil der Inseln rot bemalt war. Eine Insel auf V 1 mit einem Tempel und ein Stück von Sizilien sind rot eingefaßt Sämtliche Straßen sind rot gezeichnet. I Die G e b i r g e zeigen verschiedene Färbung. Doch ist die II Vermutung, daß diesen Farben eine tiefergehende Bedeutung zugrunde liege und daß sie etwa die vorherrschenden Gesteins­ arten oder gar geologische Formationen bedeuten könnten, entschieden abzuweisen. Nur in ganz seltenen Fällen kommt der Zeichnung oder Farbe eine bestimmte Bedeutung zu. Es ist dies der Fall bei den Seealpen, in Alpe Maritima III 3 und bei dem Karstgebirge, In alpe iulia IV 5, wo die Felszacken durch Form und Farbe auffallen; bei dem Mons Vaticanus V 6 und dem mit 2 Tunnel gezeichneten Posilipo VI 4. Der Vesuv und Äthna (VH 2) sind — vom ersteren fehlt sogar der Name — nicht hervorgehoben, wie man erwarten könnte. Dagegen sind durch ganz rote Färbung auffällig der Mons Oliveti X 1 und Mons Catacas XII 2. Vier andere Gebirge sind rot eingefaßt, ohne daß wir einen bestimmten Grund an[' zugeben wissen. Außerdem sehen wir hei den Gebirgen folgende Farben

Die Vogesen mit ihren sttdeuroplischen Bäumen

welchen fl. stets nachgesetzt ist (fl. Arnnm bedeutet den Floß, Arnam fl. die Station). Wenn Flußnamen an der Mündung ins Meer geschrieben sind, so sind sie schwarz, wie alle im Wasser stehenden Namen. Die G e b ä u d e haben vorherrschend rote Dächer und gelbe Giebelseiten, doch mit vielerlei Variationen, ohne daß ein besonderer Grund hierfür vorliegt. Das W a s s e r ist durchgehend* grün gezeichnet (Meere, Seen, Flüsse). Auffallend ist die rote E i n f a s s u n g e i n ­ z e l n e r F l ü s s e , welche aber nur von III bis V i vorkommt und zuerst von Desjardins beobachtet und von ihm anfänglich als Begrenzung der Regionen oder „um die Frontieren zu bezeichnen" bezeichnet worden ist Die Unnahbarkeit dieser Aufstellung hat Desjardins später selbst eingesehen. Unsere Ausgabe gibt diese Einfassungen vollständiger, als es von Desjardins geschehen ist. Der Leser wird bald herausfinden, daß hier nichts anderes als ein malerischer Versuch vorliegt. Desjardins glaubt, diese Einfassung sei ursprünglich auf der ganzen Karte vorhanden gewesen, aber vom Kopisten weg­ gelassen worden; wir glauben, die ungleiche Behandlung ein­ zelner Partien der Karte im allgemeinen auf den Verfasser zurückführen zu müssen (s. u.). Die I n s e l n sind meist ohne bestimmte Farbe l ; in einzelnen Fällen ist das Pergament unter dem Einfluß der Kupferfarbe so nachgedunkelt, daß kaum mehr zu entscheiden ist, ob eine Insel oder ein Flecken im Pergament vorliegt — so auf XTT 5 1 Daß die weißen Flecken im Meere Beschädigungen des Pergamentes darstellen, wird der Leser leicht herausfinden. Manche runden Löcher waren von Anfang an im Pergamente vorhanden. An drei Stellen — V2 and zweimal auf XI — war das Pergament genaht, und sind die Nadelstiche noch sichtbar.

verwendet: 1. nur durch dicke zackige Umrisse in grauen Pinselstrichen sind der Atlas, welcher von U bis X, die Sfldgrenze von Afrika bildet, und viele andere Gebirge gegeben; in unserer Ausgabe sind dieselben einfach schraffiert, ohne besondere Farbe; 2. gelb; 8.fleischfarbig(ein sehr leichtes und stark verblaßtes Rot, dessen Unterscheidung in manchen Fällen schwierig und unsicher ist). Daß diese Farbenunterschiede keine tiefere Bedeutung haben, sieht man am besten an der regelmäßigen Abwechslung im Apenninen-Gebirge auf dem vom Verfasser zuerst gezeichneten Blatt von Italien; später ist er in der Farbenwahl mehr willkürlich verfahren.

Zwei Gebirge, Silva Vosagus und Silva Marciana auf dem III. S., V o g e s e n und S c h w a r z w a l d , sind als bewaldete Gebirge — silva — durch B ä u m e illustriert. Befangen von dem Vorurteil, daß der Eolmarer Mönch der Abschreiber sei und „die Tannenbäume, welche er täglich von den Fenstern seines Klosters aus sah", habe auf der Karte anbringen wollen, fanden die meisten Autoren es kaum der Mühe wert, die Form dieser Bäume einer näheren Prüfung zu unterziehen. Diese Prüfung hätte zeigen müssen, 1. daß dieselben Bäume auf X 4 bei Antiochia auch vorkommen, wo doch der Kolmarer Mönch kein besonderes Interesse haben konnte, und 2. daß die Bäume jedenfalls keine Tannen sind. Seefried scheint von den Neueren der einzige zu sein, welcher die Bäume dem Altertum vindiziert, allerdings nur, um über den Holzreichtum und die tausendjährigen Eichen, Buchen und Tannen obiger Gebirge und deren Bedeutung für die Römer zum Schiffsbau, ja eben zur Ausrüstung einer Flotte gegen England — seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Wir sehen in den Bäumen lediglich nur eine Illustration des Wortes silva; wenn man will, kann man ungezwungen auch noch die Absicht des Ver­ fassers annehmen, diese beiden Gebirge besonders kenntlich zu machen. Dazu hatte er — zur Zeit der Schlacht bei Straßburg und der Feldzüge Julians und Valentinians — ge-

Bildliche Darstellungen — südliche BAnme?

XLVIT

wiß hinreichenden Grund. Aber es ist zu beachten, daß die || größere Freiheit bewahrt; er richtet sich hierbei, wie deutlich Bäume nicht die Bäume des Schwarzwaldes und der Vogesen, ji zu erkennen ist, nach den ihm zu Gebote stehenden Quellen. nämlich Tannen, Eichen, Buchen darstellen (an Föhren könnte :| Was jener Wallfahrer von Bordeaux, welcher im It Hieros man bei einzelnen noch denken), sondern südlichen Typus die von ihm selbst gemachte Reise beschreibt, durchführen zeigen. So zeichnet kein mittelalterlicher Schreiber, so zeichnet konnte, das war für den Sammler Castorius, welcher fremde überhaupt niemand Tannenbäume. Die Zeichnungen geben Notizen verarbeitet, nicht in gleicher Weise möglich. Afrika nicht die Einzelheiten — Blätter u. ä. — wie es im Mittal- und Moesia sind die beiden einzigen Länder, wo die Unter­ alter üblich war, sondern den Charakter der Bäume in der scheidung mit einer gewissen Konsequenz hervortritt. Der gleichen Weise wie die Gromatici latini. Die Vergleichung Verfasser hatte die Absicht, jeder Station ihren Charakter mit den Baumzeichnungen des Altertums einerseits, mit den II beizufügen, hat dies aber nur auf Segment II in Mauretania südeuropäischen Baumtypen andererseits zeigt die unzweifel­ getan; auf den folgenden Segmenten werden die Beisätze hafte Tatsache, daß wir auch hier eine schablonenmäßige immer seltener. Wir vermuten, daß dieselben ihn bald er. Kopie des Originals vor uns haben, wenn auch Einzelheiten müdet haben, und daß er sie, zumal da ihm auch oft der der Zeichnung nachzumachen nicht überall gelungen ist. In Raum für dieselben mangelte, nachher weggelassen hat 1 . den Vogesen sieht man sofort, daß ein Baum von der Form Mit Sicherheit läßt sich aus dem Obigen folgern, daß des 1., 4., 8., 10. von links in unserem Klima nicht einheimisch durchaus nicht alle Stationen als castra stativa aufgefaßt ist — denn die Pyramidenpappel ist ja erst Ende des 16. Jahr­ werden dürfen, wie man öfters hat tun wollen1. Ebensowenig hunderts in Europa eingeführt worden —, und daß hier nur darf man in allen Stationen bedeutende Orte suchen wollen, die Z y p r e s s e gemeint sein kann. Unter den übrigen großen oder von der Annahme ausgehen, daß die Karte alle wich­ Bäumen sind solche mit schirmförmiger Krone, wie sie der 3., tigen Plätze eines Landes enthalten müsse. Dem Zweck der

Der Schwarzwald mit seinen Pinien, Zypressen nnd Palmen

5., 8., 9. Baum des Schwarzwaldes zeigen, in welchen die || P i n i e deutlich zu erkennen ist; sodann folgen die Palmen, sowohl Fächer- als Dattelpalmen, ferner die Bäume mit hohem knorrigem Stamm, erst in bedeutender Höhe belaubt, wie sie der Süden in seinen alten Kastanienbäumen und immergrünen l Eichen zeigt. Endlich sehen wir in den Vogesen rechts niedrige | Bäume mit runder Krone und Gebüsch dargestellt, in welchen Obst-, Mandel- und Ölbäume erkannt werden können. Der j Südländer zeichnet den Wald so, wie er denselben kennt und I sich vorstellt, mehr als Park denn als Wald; mag auch die Form im einzelnen durch die Abschrift etwas entstellt sein, l so ist doch so viel deutlich erkennbar, daß der Autor ver- |j Bchiedene Baumarten zur Darstellung bringen wollte, und daß II diese Baumtypen nicht nord-, sondern südeuropäische sind. In Antiochien handelt es sich um einen Lorbeerhain, was durch die niedrigen Formen gut zum Ausdruck kommt.

Karte gemäß dürfen wir vielmehr nichts anderes erwarten, als die an den Hauptverkehrswegen liegenden Stationen, deren Größe und Bedeutung oft im nächsten Zusammenhang steht mit der Bedeutung der Straße. Oft wird sogar eine größere Station übergangen und eine kleinere aufgeführt In betreff der Bezeichnung der Stationen macht man leicht die Beobachtung, daß die meisten Ortsnamen im A b l a t i v stehen. Der Grund ist zunächst der, daß immer das Ziel angegeben wird, wie wir aus der öfters vorkommenden Wieder­ holung der Namen und Entfernungen in Buchstaben uns

1 In Afrika und Mösien werden außer den Kolonien unterschieden: M u n i e i p i u m , auf Segment II regelmäßig beigesetzt, dann nur noch Ziza VI/VII, Pisida VII 1, Tubactis VII 4 und Digdida VIII 1/2. Femer Municipio in Mösien VII 2. P r e s i d i u m dreimal auf Segment II (ohne Beinamen) und Lemelli P. II1, Swaddurusi P. H 4, Presidi Diolele V 1, Presidio Silvani VI 4/6, ohne Beinamen VII1 und VEH 1, Anabueis P. VIT! 2; in Moesia inf. P. dasmini VII 8, P. Pompei VII 4 und ohne Namen VII 4/6. 3. D i e B e d e u t u n g der e i n f a c h e n S t a t i o n e n | C a s t e l l u m in Afrika: Tamannuna II 2, Fabatianum IV 1 and Das It Ant unterscheidet bei den Landstationen colonia, Ubaaa IV 6. V i c u s in Afrika: Valeriani IV 4, OemeUas V 1, Augnsti V 2; in munieipium, civitas, oastellum, praesidium, vicus und villa1, Mösien: Vico Cuppe VII 3. bei den Seestationen — welche jedoch in der Tabula gar P a g u s in Mösien: Jovis pago VII 8. nicht berücksichtigt sind — refugium und plagia. It mar Taberna in Afrika: Ruflni VQ 1, cypsaria VII 2, Flacci VII 8, unterscheidet portus, positio und plagia. Das It Hieros unter­ Prisen V m 8, Zau V m 4. V i l l a in Afrika: Selae i n 8, Serviliana IV 1/2; in Pannonien: scheidet civitas, mansio und mutatio; eine Einteilung, welche Gai V 2. heute noch im Orient vielfach, besonders an allen bedeuten­ Capsus (Kutschkasten), offenbar Posthaltereien bezeichnend; in deren Karawanenstraßen zutreffend, aber durchaus nicht all­ Afrika: Ad c Juliani II 2/8 und Ad c. ultimum V m 1. Außerdem trifft gemein — namentlich nicht in gut bevölkerten Gegenden — man auf Segment II in Afrika noch Stabulum und Horreta (auch in Mösien — durchfuhrbar ist. Castorius hat sich in dieser Beziehung eine Horrea Margi VII 8). Dagegen verwendet Castorius die Unterscheidung zwischen mansio 1 Der üb. col. 268 (lex Manilia) unterscheidet colonia, munieipium, und mutatio, welche überhaupt mehr willkürlich ist, nicht. praefectura, forum und conciliabulum. II ■ So Tomaschek, Zeitsehr. f. österr. Gymn. 1867 p. 709.

XLVIII

I. Die Tabula Peutingeriana

überzeugen können, z. B. a Dertona Ina — von D nach I —. Doch ist dieser Ablativ der Itinerarien sehr häufig als in­ deklinabel anzusehen (z. B. Ad Quintodecimo, Ad Octavo); die Nominativform bleibt oft zweifelhaft, sofern nicht die alten Schriftsteller Auskunft über dieselbe geben. Man wird des­ halb sachlich am richtigsten verfahren, wenn man in Zitaten den Kasus der Tabula (Locativ) beibehält, da wenigstens in vielen Fällen der Nominativ in der Volkssprache gar nicht existiert hat und die Eigennamen der Orte monoptota waren. Vereinzelt trifft man auch den Nominativ, z. B. Vinavicus VI 1, Lepteminus, Aviduvicus, Sassuravicus und Bararus VI 3; wo offenbar auch der Nominativ indeklinabel ist. Der Akkusativ ist auch nicht selten und hat seinen Grund teils in der An­ gabe des Ziels, teils darin, daß ursprünglich ad beigesetzt war. Die Namen der Provinzen und Völker stehen dagegen gewöhnlich im Nominativ, nur ausnahmsweise kommt der Genitiv vor: Musoniorum II 2/3, Numidarum und Musulamiorum II 5/EH 1 sc. regio; cf. Natio Selorum VII 6. Auch der Genitiv kommt manchmal vor (Segoduni II 3; Minoduni i n 2). Der B e i s a t z ad bezeichnet im allgemeinen solche Stationen, welche erst neu entstanden sind, insbesondere an den großen Verkehrsstraßen, weshalb fast immer der Ursprung des Namens noch nachweisbar ist 1 . 1 Die Gruppierung der mit ad zusammengesetzten Ortsnamen der Itinerarien, welche wir nachstehend versucht haben, dürfte sprachlich und kulturhistorisch interessant sein. Wir finden ad in Beziehung zu: 1. F l ü s s e n , Quellen und Brunnen; im Zweifelsfalle spricht die Wahrscheinlichkeit in erster Linie für einen Flußnamen, und wir lernen auf diese Weise aus der Tabula die Namen vieler Flüsse kennen, die uns sonst aus dem Altertum nicht bekannt sind. Da der Flußübergang bei Straßen immer einen bemerkenswerten Ziel­ punkt bildet und die Ortschaften an demselben oft erst später entstanden sind, so kehrt die Bezeichnung Ad pontem und pontes, ponte und pontibus in den Itinerarien sehr oft -vriedei Ähnlich wiederholt sich.die Bezeichnung des Flußursprunges: Ad radiees und Sub radice VIH 1/2, Redicibus (It), Caput bubali VH 4, Cap. fl. Selliani und Cap. Anis VED 4, Cap. fl. Nusacus VHI 5; ferner der Richtungsänderung bei einem Flusse: Ad flexum (Hi 688; VI 3 am Liris; V 3 an der Donau), Ad labores VI 2 (zweimal); der Einmündung von Nebenflüssen Ad confluentes und Confluentibus (oft); Quellen Föns, Fönte, Ad fontem (oft); Brunnen Ad puteum und Ad putea (oft), Centum Putea VH 3 und X 5, Puteo VI 2/3, Putea nigra VHI 1, Ad cisternas VH 6, Cenonydxoma 1X4, „Neuenbrunnenu; Ad piscinam IV 2, Ad Pisinas IV 3, Aqua amara VH 5, Ad aquas (sehr oft — Bäder). 2. B e r g e n und F e l s e n : Inalpe oft bei Gebirgspässen, Inmonte, In summo pyrenaeo, Ad Promontorium, Ad pirum, Ad pirum summas Alpes (Uieros — auf dem „Bimbaumerwald"); Ad intercisa V 2 — sonst Petra pertusa —, Ad pertusa V 5 in Afrika, Ad rubras IV 1 und V 5, Ad lapidem Baium IV 2, Ad scrofulas VH 8, Leucopetram VII 2, Altaripa (It am Rhein; V 6 an der Donau). 8. M e i l e n s t e i n e n , Miliaria: Ad seztum, oetavum, nonum, vieesimum usw. Solche trifft man in der Nähe größerer Städte (Rom, Capua, Siena, Aquileia, Metz, Nymwegen, Pettau, Wien u. a.). 4. B i l d s ä u l e n und D e n k s t e i n e n : Ad statuas und Pictas (It; hier Pacta«) VI 1, Ad Dracones, Ad Novai (sc. statuas — acht­ mal), Ad Rubras (It), Ad Albulas, Regia« (It) und Ad Columnam (It), Ad Equum tuticum oder magnum (It und Hi; hier Aequo tutico VI 4), Ad titulos, aras, septem aras, Dianam, Jovem, Mereurios, Ad Veneria (sc. simulacrum oder templum) VI 5, Ad Martis V 4, Ad Mensulas (Tragsteine) IV 4. 5. Hervorragenden G e b ä u d e n : Horrea, Praetorium, Villa, Ad Basilicam II 5 und Ad B. Diadumene DJ 3, Ad molas V 8 (Afrika), Ad Rotam und Rotas, Casa Rimoniana VH 6, Ad templum, Dianam (oft), Fano Martis, Fugitivi; Ziegeleien und Töpfereien in: Ad Fornulos (It), Ad Teglanum VI 5, Tegulicio VHI 2, Figlinis m 1; militärische Werke Ad Castra, Quadratis (Öfters), Ad Turrem, Turres und Turribus (oft), Speculum V 8 (Afrika); außerdem Capraria IV 8, Ad stabulum olearum H 4, Ad Solana DZ 6 und und IV 2 (Sonnenuhren) und Solariana (Ra). 6. P o s t - und Z o l l s t a t i o n e n : Ad capsum ultimum (bei der letzten Postkutsche) VHI 1 und Juliani DI 2/8 in Afrika, Ad Centenarium (Oberpostmeister) II 5 und II 2/3, Ad Stabulum (Poststall ?) zwei-

Die gewöhnlichen Stationen bezeichnet Castorius durch Brechung der Weglinien, durch die sogenannten H a k e n . Man hat in der Form und Größe dieser Haken eine Bedeutung finden wollen, welche ihnen sicher nicht zukommt1. Der Haken hat ganz die gleiche Bedeutung, welche bei modernen Karten dem Punkt oder kleinen Kreis zur Bezeichnung des Ortes zu­ kommt, nur mit dem Unterschiede, daß auf der Itinerarkarte nicht die Lage des Ortes, sondern nur die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Strecke fixiert werden soll. Der Winkel oder Haken hat hier einfach den Namen des Ortes aufzunehmen. Normalerweise steht immer der Name rechts in dem Winkel, soweit nicht der Mangel an Baum eine andere Schreibweise veranlaßte. Rechts Ton dem Namen folgt die Entfernungs­ zahl, welche zugleich die Verbindung zu dem nächsten Namen herstellt. Begreiflicherweise muß diese Schreibweise sich an­ ders gestalten, wenn zwischen zwei horizontal verlaufenden Strecken eine Yerbindungsstrecke eingeschoben wird; entweder muß die lelztere im Zickzack verlaufen und die Haken werden stumpfwinkelig und kürzer, oder die Strecke verläuft gerade nach unten und die Haken sind zinnenförmig, die Namen stehen untereinander und die Entfernungszahlen zwischen denselben, wie am deutlichsten auf X I 5 zu sehen ist. Für den Schreiber war keine einfachere und zugleich klarere Darstellung mög­ lich, als mittelst der gebrochenen Linien; die Unterschiede erklären sich, wie wir gesehen haben, vollständig und einzig aus äußeren Gründen. 4. D i e Maße der T a b u l a Der größte Wert der Karte des Castorius beruht in den Zahlen. Da die Länge der Linien, somit die Entfernung der einzelnen Orte auf der Karte durchaus willkürlich ist und nur davon abhing, wie viel Raum dem Schreiber im einzelnen Falle zur Verfügung stand, so kann die Entfernung nur aus den angeschriebenen Zahlen entnommen werden. Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, das Einheitsmaß dieser Zahlen zu kennen. Die Tabula selbst gibt uns folgende Auskunft: a) Auf II 5 lesen wir bei Lugduno caput Galliarum (Lyon) angeschrieben „usque hie legas" (ebenso Am: Lugdunum exordium Galliarum hinc leugae). Die Bezeichnung bezieht sich zunächst auf die von Oabillione herkommende Strecke; doch legt der Beisatz „caput Galliarum" es nahe, die Be­ merkung von der Hauptstadt auf ganz Gallien zu beziehen und somit für Gallien die Leuge als Einheitsmaß anzunehmen. mal X 2, Catabolo X 4 (wo Vorspann geleistet wurde), Ad Publieanos m 2 und V 2 (bei der Zollstation), Ad flnes, Finibus (oft, Provinz-, Volks-, Gebietsgrenzen verschiedener Art und Zeit — flnes ist in der Tabula merkwürdigerweise stets als femininum [s. XI2] gebraucht, was im Plur. selten ist). Standquartiere von Legionen kommen in den Itinerarien Öfters vor, hier aber nicht 7. G a s t h ä u s e r n : Ad Tabernaa, Ad tres Tabernas, Tabernis, Tribus tabernis (mehrmals, besonders It), Nivirgi-, Flacci-, Buflni taberna in Afrika, Bona Mansio (Hi). Wirtshausschilder bezeichnen wohl die Namen Ad calceum Herculis DU 6, Ad Gallum Gallinaeium V 4, Nigropullo K 2/8, Ad septem fratres, Ad sorores, Ad fratres (It), Ad Malliaa (Hexen) (It). 8. Auffallenden B ä u m e n und T i e r e n (vielleicht aber auch den Wirtschaftsschildern beizuzählen): Ad olivam, Ad palmam (fünf­ mal), Ad fleum, Piro torto V 1 (beim „krummen Birnbaum"; merk­ würdigerweise besteht in Niederösterreich heute noch bei Pöchlarn ein ähnlichlautender Ort „Krummnußbaum''), Ad salices, Ad joglandem, oleastrum, Ad Morum, terebintho und Tuea terebinthina (It), Ad malum (zweimal), Ad pirum und Ad pir oder pyr kommt oft vor, ist aber nicht auf den Birnbaum, sondern pir = Berg­ spitze, höchsten Punkt eines Gebirgsflberganges zu beziehen; Ad Sturnos II 6, Avibus VI 4, Perdicibus (It). 1 Nach Paulus soll die Größe der Haken die Schwierigkeiten und Hindernisse des Weges bei Gebirgsflbergängen darstellen. Man kann sieh aber an jeder beliebigen Strecke überzeugen, daß diese Aufstellung gänzlich unhaltbar ist.

Lokativ — „adu — Haken — Maße

XLIX

Dies ist trotzdem nicht so ganz selbstverständlich, weil die n ist nicht die altgallische Leuge (lieue = 2,426 km), sondern beiden anderen wichtigeren Itinerarien (It und Hi) nur für die gallorömische Meile ( = 2,222 km) zu verstehen. einzelne Strecken nach Leugen rechnen, sonst aber auch in I 2. Im ganzen übrigen R ö m e r r e i c h e mit Einschluß Gallien ausdrücklich oft mpm l angeben. Die Frage ist aber I von A r m e n i a maior und ganz M e s o p o t a m i e n gilt die von der Archäologie dahin gelöst, daß die Beischrift der Ta |, r ö m i s c h e M e i l e = milia passus (Doppelschritt k 6 Fuß) und Ammians vollständig im Recht ist: bis Lyon gelten I = 1,4815 km. Nur die Strecke 109 Comana Samosata macht vom 3. Jahrhundert ab in ganz Gallien Leugen, in der prov. i eine Ausnahme, wo von Catara ab plötzlich Parasangen er­ Narbonensis aber gelten Milien'4. Die Leugenrechnung ist scheinen bis Samsat, vorher und nachher nur Milien. In wahrscheinlich im Jahre 202 in Gallien eingeführt worden; P Ä g y p t e n wurde sonst nach Schoenus = 7 römischen die älteren Meilensteine zählen auch in Gallien nach Milien, I Meilen = 60 Stadien gerechnet; in der Tabula haben wir die späteren nach Leugen3. In It und Hi ist trotz gegen­ I jedoch an den römischen Meilen festzuhalten. Dieselben teiliger Angabe ebenfalls mit Leugen zu rechnen. Nur It 359/363 I stimmen für einzelne Strecken, z. B. von Alexandria nach macht eine Ausnahme, wo beide Maße angegeben sind. | Memphis, von Copto nach Berenice, sehr gut, während für b) Wo Castorius übrigen Raum zur Verfügung hat und | die verworrene Nilstrecke auch eine Veränderung des Maßdie Ortsnamen weit auseinander stehen, wiederholt er in einigen || Stabes nicht hilft (er müßte bald 17s fach, bald doppelt, bald Füllen den Ausgangspunkt und das Ziel samt Entfernung in 1 3 fach genommen werden), sondern nur durch Interpolationen Worten und sagt ausdrücklich Milia oder Milia passus4. So­ i Übereinstimmung hergestellt werden kann. weit diese Angaben reichen, gelten römische Meilen: von : 3. Für P e r s i e n ist sicher, besonders durch Tomaschek, Gallia Narbonensis bis an den Tigris und in ganz Afrika. I nachgewiesen, daß durch Annahme von P a r a s a n g e n Überc) Nur in einem einzigen Fall treffen wir die Entfernungs­ I; einstimmung mit den persischen Itinerarien und den geographi­ angabe in dem älteren griechischen Maße der Stadien, welches schen Entfernungen hergestellt wird. Es genügt durchweg, im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. sehr verbreitet war, in späterer : wenn man die Parasange gleich 4 römische Meilen = 6 km Zeit nur noch für die Itineraria maritima beibehalten wurde, | rechnet. Tomaschek will die Parasange im Osten und Nordhier VIII 1: Traiectus Stadiorum . cc. Es ist dies zugleich | osten von Persien etwas größer, zu ca. 5 römischen Meilen = I 7 km setzen, welche Unterscheidung kaum nötig ist. Bedie einzige Angabe einer Entfernung zur See. Außer diesen sich aus der Tabula selbst ergebenden An­ I merkenswert ist, daß mit dem Verlassen der Reichsgrenzen gaben für das Einheitsmaß haben die archäologischen For­ auoh das Maß gewechselt wird, und zwar ohne besondere schungen noch weitere Maßeinheiten für den Orient ergeben, über Angabe. Parasangen gelten deshalb (außer der schon ge­ welchen in der Tabula nähere Angaben fehlen. Wir haben nannten Strecke 109) für die Strecke 96 von Täbris ab (Pro­ danach folgende Maßeinheiten in der Tabula zugrunde zu legen: vinz Media) bis an den Indus, und für die Strecke 114 von 1. F ü r ganz G a l l i e n mit Ausnahme der Narbonensis Hammadan ab, Strecke 115 und 116 ganz (s. Karte 244). bedeuten die Zahlen Leu gen. Die Grenzen für diese Maß­ 4. Für I n d i e n tritt wieder ein kleinerer Maßstab ein, und einheit fallen mit den Frovinzgrenzen zusammen. Wenn man zwar von der Station Alcon an X I I 4. Der Maßstab ist ge­ die Übersichtskarte von Gallien, IR 34 Karte 12, zur geben durch einige Positionen, welche nach ihrer ungefähren Hand nimmt, so gelten Milien für die ganze Uferstrecke 34 I Lage als sicher gelten können: Elymaide kann nicht viel vervon der spanischen Grenze ab über Narbonne nach Marseille; II rückt werden; Ad fl. Ganges muß Delhi oder etwas weiter für die Strecke 31 (Segoduni Cesserone) von Condatomagus, unten sein; Palibotra und Colcis Indorum sind bekannt. Wir j. Millau, ab; für die Strecke 11 von Lyon ab, für Strecke 16 setzen 1 ° = 35 Maßeinheiten, somit die Maßeinheit = ca. 2 rö­ ebenso; für Strecke 17 von Tolosa ab nach Narbonne; für mische Meilen oder 3 km. Dann stimmen die Angaben mit Strecke 32 von Genf ab nach Vienne (dagegen Leugen von den geographischen Verhältnissen überein, vorausgesetzt, daß Genf nach Äugst); für die Strecke 7 von Lausanne ab nach wir Tazora aus der indischen Strecke tilgen, wohin es nur Aosta; für Strecke 3 von Ad fines, j . Pfyn, ab; für Streoke42 durch falsche Zeichnung des Abschreibers gekommen ist, und von Ad lunam, j . an der Lone, ab nach Regino. Die Alpen­ die Zahlen CCL und D ( = 500) vor und nach Palibotra ver­ straßen haben selbstverständlich nur Milien. Unter Leuge tauschen, was ja wohl einmal geschehen darf. Für die Berechnung der Entfernung ist noch die L e x a 1 D. i. milia passuum; die Lesart „milia plus minus" ist natürlich Macro data von Wichtigkeit, wonach die Meilen nicht von falsch trotz ihres Alters. * Roth, Gesch. der Leuge (B. J. 1860). Mommsen in Hermes 1881 dem goldenen Meilenstein in Rom und nicht von der Mitte | der Städte aus, sondern von den Toren an (a continentibus p. 491. Zangemeister in West. Z. HI 1884 p. 237 und 807 ff. * A u s n a h m e n machen die Meüensteine von Poitiers vom Jahre 140 ! aedificiis) gezählt werden (in Pand. lex 154 de V. S.). In der und der von Biozat vom Jahre 121, welche in Leugen rechnen; umgekehrt ! Zeit der Abfassung der Tabula, dürfen wir wohl annehmen, rechnet der Stein von Pregübert im Jahre 259 von Antun aus noch in Milien. war der alte Streit über die Zählung durch dieses Gesetz * Es geschieht dies in folgenden Fällen: endgültig entschieden. Dertona. A dertona. iria. — Iria. Ab iria. Cameliomagus. Milia XVI. Bei den Wegmaßen kommt noch eine weitere Frage, welche Comeli. magus. (HI 6—IV 2). Verona. A verona. Hostilia. Milia passus. XXXHL Hostüia. (IV 4). nicht auf theoretischem, sondern praktischem Wege gelöst werden kann, nämlich wie die Wegmaße zu der wirklichen Hadre ab Hadre. Burno milia Xm. Burno. (V 4—VI 1). Veresuos. A Veresuos Thasarte mil. XIX Thasarte. A thasartho. Si- Entfernung sich verhalten, d. h. ob die Zahlen genau sind lesua. Milia passus XU. Silesua. A Silesua. ad aquas. Mil. xix. Ad und ob man sich auf dieselben verlassen kann; wenn sie nicht aquas. Ab aquis Tacapa. Milia. XVI. Tacape. col. — A Silesua. Avibus stimmen, ob man eher etwas zugeben oder abziehen darf. Milia. XVm. Avibus. (V 8—VI 4). Acta nicopoli. Ab actia nicopori. Larissa. vsq. Milia LXX. Larissa. Wenn die Zahlen mit der Entfernung nicht stimmen, so wird zunächst festzustellen sein, ob ein Verderbnis der Zahlen vor­ (VH 4/6). Synnada. A synnadeuforbio. Mil. XXXVII. Euforbio. ab euforbio. liegt oder vorliegen kann. In dieser Beziehung wird man un­ Abamea. Mil. XXXVI. Apamea (IX 4—X 1). bedenklich eine Zahl als verdorben ansehen dürfen, nicht und Comana pontica. A comana pontica. Gagonda XVI Gagonda. (X 2/3). niemals aber eine Reihe von Zahlen. Verdorbene Zahlen sind Hierapoli. Ab Hierapoli. Zeuma. Mil. päs. xxmi.«Zeugma. — Ab besonders häufig, wenn 2 gleiche Zahlen aufeinander folgen Herapoli. ceciliana. Mil. päs. XXIHL Ceciliana. (XI 1/2). Tigubis, A tigubbi, Ad fontem. Scoborem. XVI. Föns Scabore. (X 3/4). || oder an Kreuzungspunkten stehen, wo die eine der beiden

1. Die Tabtda Pentingeriana

L

gleichen Zahlen ausgefallen ist. Sobald mehrere Zahlen nicht stimmen, muß der Grund anderswo gesucht werden. Wir können nun aus langer Erfahrung folgende Regeln geben. Bei allen v e r m e s s e n e n S t r a ß e n , also besonders auch bei allen mit Meilensteinen versehenen Straßen sind die Zahlen als genau anzunehmen (Ausnahmen gibt es freilich auch hier, z. B. bei der Strecke 107 von Comana nach Melentenis). In a l l e n anderen F ä l l e n , besonders bei den Küsten­ straßen, wo Seefahrt mit in Betracht kommt, ist der Maß­ stab k l e i n e r zu nehmen, 1 Meile etwa gleich l1/* km, nicht selten nur etwa 1 km; hier handelt es sich dann häufig um sogenannte kleine oder große Tagmärsche, welche nur nach der Zeit gemessen sind. Die Tagmärsche sind keineswegs überall gleich zu nehmen, bei den Alten galten 200 st gleich 20—25 mp für einen Tagemarsch; in Strecke 71 haben wir lange lauter 18 mp, im Hi je nach 9 mp eine mutatio, dann wieder nach 9 eine mansio. Bei der Wüstenstrecke 124 a von Coptos nach Berenice sind 12 Tagemärsche ä 24 mp, eigentlich für die Nacht und für Kamele gerechnet. Ein Ü b e r m a ß ist im allgemeinen ausgeschlossen. Wenn die angegebene Entfernung unzureichend ist, wird in den meisten Fällen auf das Fehlen von ausgefallenen Zwischen-

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deren Spuren auch alt sind, ist von Orosius übernommen und mit Isidor und Hf in die meisten mittelalterlichen Karten übergegangen. Afrika ist im Süden in seiner ganzen Erstreckung vom Atlasgebirge begrenzt. Die Apenninen ziehen durch ganz Italien bis zur Südspitze. Die Moeotis ist vom Schwarzen Meere getrennt dargestellt (der Abschreiber hat den Bosporus zwischen Chimerium und Hermeca übersehen); das Kaspische Meer in seiner Pilzform nach der Anschauung des Erato8thenes, welche von Ptolemäus verworfen, aber auch von Orosius und Jordanis noch festgehalten wird, ist mit dem Nordmeer verbunden; der Aralsee mit dem in ihn mündenden Jaxartes (welcher hier unter dem fl. Araxes XII 5 gemeint ist) ist vielleicht in dem großen See XII 3 zu erkennen. Der Rha (Wolga) fehlt ganz. Der Nil kommt aus einem großen ! Gebirgssee in Abessinien (Quelle des Blauen Nil), welcher zwei I Namen trägt (Nusapius und Nilodicus VIII 5). Der Fluß Griu, I welcher nach deralten Anschauung mit dem Nil zusammenhängen [I sollte, ist hier richtig gezeichnet (entgegen der Anschauung des ' Plinius), aber mit entsprechender Bemerkung über den ver­ meintlichen Zusammenhang mit dem Nil. China mit seiner Haupt| stadt Sera Maior X U 5 ist richtiger angedeutet, als es sonst auf den Karten des Altertums zu geschehen pflegte. Ganz richtig

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d

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Die ehemalige Einteilung der Ta in 5 Segmente (bei A, B, C, D) und die spätere Einteilung in 10 Segmente (bei a, b, c, d, e, ferner bei f, g, h nnd i> Stationen zu schließen sein, was sich in nicht wenigen Fällen

aus der Yergleichung der Itinerarien erweisen läßt. Ganz verwerflich und falsch ist das besonders seitens der Spezialfbrscher so beliebte S t r e c k e n der Zahlen, wodurch alle Positionen falsch werden. Man hat gerade auf diese Weise der Ta und dem It oft schweres Unrecht angetan. Es sind nicht wenige Fälle, wo Castorius oder ein Abschreiber des­ selben infolge mangelnden Raumes eine Reihe von Stationen ausgelassen hat, wie wir im speziellen Teil nachweisen. I n t e r p o l i e r e n von Z w i s c h e n s t a t i o n e n ist deshalb das unbedenklichste und meist das einzig richtige Mittel, wenn die Zahlen für die wirkliche Entfernung nicht ausreichen. 5. S o n s t i g e E i g e n t ü m l i c h k e i t e n der D a r s t e l l u n g a) Es ist von Interesse, zunächst die a l l g e m e i n e Erd­ a n s c h a u u n g des Castorius in einigen Hauptzügen ins Auge zu fassen. Den Ozean und die 3 Erdteile haben wir schon erwähnt. Der Fluß Tanais scheidet Europa und Asien, der Nil scheidet Asien und Afrika. Asien wird zweigeteilt durch den MonB Taurus und dessen Fortsetzung, den M. Imaeus. Die Einteilung der 3 Erdteile ist die des O r b i s t r i p a r t i t u s (Mm VI 146), wonach die 3 Erdteile an Größe einander un­ gefähr gleich waren und Europa mindestens ein Drittel der ganzen Ökumene einnahm. Die Ta zeigt ferner das Mittel­ meer in die südliche Hälfte gerückt und den Mons Taurus in die nördliche Hälfte, nicht mehr eine Linie bildend wie bei dem Diaphragma des Dikäarch, welchem noch St folgte. Die Verteilung, wie sie die Ta hat, darf man wohl auf die AgrippaKarte zurückiühren, sie findet sich auch bei Ml, Ho, Ra und Eb. Die Ta steht also im Gegensatz zu dem Orbis quadripartitus, bei welchem das Mittelmeer und der Taurus westöstlich, Tanais und Nil nordsüdlich die Erde halbieren und Europa nur den 4. Teil der Erde einnimmt; letztere Einteilung,

gibt Castorius die Heimat der hundsköpfigen Affen (Paviane) in Äthiopien (Hie cenocephali naseuntur IX 5), der Skorpione und der Elefanten in Indien an (In bis locis Scorpiones — Elephanti naseuntur XII 4/5). Auffallend ist das Fehlen der arabischen Halbinsel. Der Persische Meerbusen ist doppelt gezeichnet (XI 4 ohne Namen mit 5 Inseln und X u 1 als Sinus Carmanius). Die erstere Darstellung erinnert an de Schilderung von Mela und Plinius, nach welchen er die Ge­ stalt eines Menschenkopfes hat, dessen Hals die Meerenge bildet; die zweite Darstellung entspricht der herrschenden römischen Anschauung, daß der Persische Meerbusen dem Kaspischen Meere gerade gegenüber südlich liege. Der runde Euphrat-See mit 3 Kanälen und einer Insel X I 3, wie et scheint mehr Sumpf als See (vgl. die Lacus Chaldaici), ist ähnlich bei Pt dargestellt Der Lacus Tritonum in zwei­ maliger Wiederholung VEH 4 in und bei der Großen Syrte (statt bei der Kleinen Syrte) als Meerbusen und als Binnen­ see ist hier irrtümlich mit dem See der Hesperiden ver­ wechselt. Der Lago Maggiore und der Corner-See (Lacus Verbanus und Comacenus) sind auf der Tabula in einen großen See ohne Namen, welcher zunächst den enteren — vom Tessin durchflössen — darstellen sollte, verschmolzen. Mancherlei einzelne, interessante Darstellungen ließen sich zusammenstellen, so die D e l t a b i l d u n g e n von Nil (hier || 8 Arme mit 19 Inseln und 3 Seen), Donau (mit 6 — jetzt 3 — Armen) und Rhone (mit 3 Armen), die höchst interessanten Po-Mündungen IV 6—VI, der getrennte Lauf von Rhein und Maas (fl. Patabus), die Kanäle zur Verbindung von Euphrat und Tigris, die Fossa Mariana II 2, papiriana IV 1; die künstliche Insel von Siscia V 5, die Halbinsel, auf welcher Tragurio liegt, VI 2/3, die Krimkanäle an der Landenge von Perekop (fossa facta per servos Scutarum IX 1); ferner die S a l i n e n , unter anderen Salinae immense quae cum luna

Erdanschauung des.Ca — Wiederholungen — Frohere Einteilang in 5 and 10 Segmente

crescunt et decrescunt VII 4 in Afrika und die treffliche Bezeichnung für die Salzsümpfe im Kalmückenland „Lacos Salinaram. hie sal per se conficitur" IX 4; ferner die Geb i r g s ü b e r g ä n g e (die Pässe über die Alpen1, Pyrenäen, Apenninen, den Taurus u. a.). Doch müssen wir hierfür auf den speziellen Teil verweisen. Von den F a b e l n der alten Weltkarte hat Castorius wie auch der vielgeschmähte Ba sich in kritischer Strenge fern­ gehalten; kaum daß er die Amazones, Arae Alezandri und die Stelle der weissagenden Bäume erwähnt, um seiner Karte damit einen formellen Abschluß zu geben: Hier hört unser Wissen auf! Usque quo Alezander?! b) Die größte Schwierigkeit bei der Herstellung eines Itinerarium pictum bestand darin, die verschiedenen Strecken so miteinander zu verbinden, daß keine W i e d e r h o l u n g e n vor­ kamen und daß bei allen Kreuzungspunkten die Strecken gegen­ einander die richtige Lage zeigten. Nicht die absolute, aber die relative Lage der von einem Orte auslaufenden Straßen muß richtig sein. Wir müssen gestehen, daß Castorius diese Schwierigkeiten meisterhaft überwunden hat; aber es gab doch Fälle, in welchen er das richtige Bild nicht zustande brachte und in welchen er denselben Ort zweimal in verschiedener

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Kreuzungspunkt sein; die Strecke von Augsburg über Camboduno bis Abodiaco sollte links stehen. 4. Tivisco in Dacien VTI4 ist zweimal in zwei verschiedenen Strecken statt als Kreuzungspunkt aufgeführt. Dieser Fehler lag um so näher, als auch Ptolemäus Tiviscum und Tibiscum unterscheidet. 5. Pompeiopolis doppelt und Soloe X 8 sind alle 8 identisch. 6. Amaaia in Pontus ist zweimal mit Bild gegeben — IX 6 und X 1 — statt als Kreuzungspunkt. 7. Ressaina sollte unterhalb statt über Edessa stehen XI 3/4. 8. Charra XI 4, gleich Charris XI 3 und Tharrana ib. sind identisch und alle 3 sollten Kreuzungspankt sein; ein Übersehen hat hier eine ganze Reihe von Verwicklungen und sonderbaren Kreuzungen der Straßen zur Folge gehabt. 9. In Mesopotamien wird Nisibi zweimal — XI 4 und 5 — auf­ geführt, es ist aber beidemal derselbe Ort gemeint. 10. Seleucia und Cesiphun (Ctesiphon) XI 4 und Xu 1 sind weit voneinander getrennt und liegen an verschiedenen Strecken, obwohl sie als Ausgangspunkt dieser Strecken nahezu identisch genommen werden dürfen. 11. Uana und Rhana Xu 3/4, beide 20 (persische) M. von Bcstia deselutia entfernt, sind nicht verschieden.

c) Eine interessante und von uns zuerst beachtete Merk­ würdigkeit ist noch hervorzuheben in der v e r s c h i e d e n e n B e h a n d l u n g g e w i s s e r A b s c h n i t t e der Tabula durch den Verfasser, welche wir hier in der verkleinerten Wiedergabe der

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Lage auffuhrt, sei es aus Versehen, sei es aus Unkenntnis. Gleichnamige Orte kamen im Römerreich so häufig — bald nahe bei, bald weit entfernt von einander — vor, daß er bei gleichlautenden Namen, selbst bei geringer Entfernung der­ selben, nicht ohne weiteres die Identität der betreffenden Orte annehmen durfte. Der Fehler, wenn er im Zweifelsfall einen Ort zweimal ansetzte, war jedenfalls geringer als wenn er verschiedene Orte zusammenfallen ließ. Wenn vollends ein Ort zwei verschiedene Namen führte, so war die Erkenntnis der Identität noch schwieriger.

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Ta veranschaulichen. Wenn man die Tafel ausbreitet, fällt zu­ nächst auf dem dritten Segment zwischen dem 1. und 2. Abschnitt auf, daß die Schrift links von dieser Grenzlinie eng gedrängt ist und eine Menge Völkernamen enthält, daß dagegen rechts davon die Namen weit auseinander gerückt sind, und daß oben und unten die Provinz- und Volksnamen fast ganz fehlen. Oben fehlt u. a. Germania superior, in Afrika Numi . . ., während auf IV . . . . dia als Schluß von Numidia vorhanden ist. Ferner beginnt hier die rote Einfassung der Flüsse, welche vorher nicht vorkommt; in Afrika stehen die Volks­ stämme auf I I — m 1 teilweise im Genitiv, was später nicht Auf diese Weise sind die folgenden Fehler entstanden: 1. Arialbinam and Arialbinnum DI 4, beide 6 mp von Äugst, beim mehr vorkommt. Von dem letzten Abschreiber kann diese heutigen Basel, sind identisch. Verschiedenheit nicht herrühren, weil sie mit den Segmenten 2. [L?]vria and Caria (j. Chor) IV 1 ist identisch and sollte Kreuzungs- der jetzigen Tabula nicht zusammenfällt; sie müßte auf einen pankt sein. früheren Abschreiber zurückgehen; aber sie zeigt offenbar 8. Aaodiaco and Abodiaco IV 2 sind identisch, and dieser Ort sollte eine verschiedene Konzeption des Verfassers, welcher öfters 1 Versuche gemacht, aber nicht durchgeführt hat. Die Ta kennt folgende 9 Alpenpasse: So beginnt in der Mitte des V. Segments (2/3) in Afrika Von Italien nach Frankreich führen: 1. die Straße am Rand des Ligurischen Meeres — in alpe Maritima die Schreibung der Entfernungen in Buchstaben mit Wieder­ holung der Anfangs- und Endstationen und reicht nur bis VI 5. m 8 —, jetzt k Corniche oder Riviera genannt; 2. über den Mont Gene vre — in alpe cottia; Innerhalb derselben Grenzen treffen wir dieselbe Schreibweise 8. über den Kleinen St. Bernhard — In alpe graia; in Liburnia V 4/5.- Dieser Abschnitt bezeichnet dasjenige Segment, welches Rom enthielt und wohl zuerst geschrieben von Italien in die Schweiz führen: 4. die Straße über den Großen St. Bernhard — In sommo Pennino wurde, und wir dürfen daraus schließen, daß der Verfasser diese Schreibweise für das ganze Werk beabsichtigte, aber m 8/4; 5. über den Splügen — Co na aareu IV 1; bald die Schwierigkeiten der Durchführung erkannte und des­ 6. über den Septimer — hier nar sammarisch, von Curia an den halb sich fernerhin mit den einfachen Zahlen begnügte. Wir Corner See, and links anstatt rechts vom Splügen, ausführlicher treffen ferner auf diesem Abschnitt Afrika rot geschrieben, im It. Ant; während das zugehörige Provincia III 5 bis V 2 schwarz ist. von Italien nach Österreich führen: Die größten Unterschiede in der Behandlung findet man 7. die Straße über den Brenner — Matreio-Vepiteno (Sterling) IV 2/8; zwischen dem VI. und VII. Segment. Bis hierher fehlen die 8. von Aquileia nach Klagenfurt (Viruno) IV 5—V 2; von da einer­ Namen der Meere fast ganz; von jetzt an sind die Meere und seits nach Salzbarg, andererseits nach Wels; 9. von Aquileia über den Birnbaumerwald — in alpe iulia IV 5 nach Meerbusen sorgfältig angegeben: Igeum mare, Hadriaticum Pelagus usw. Die Insel Sizilien ist auf VI rot eingefaßt, Laibach. 7*

I. Die Tabula Peatingeriana

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die Fortsetzung auf VII nicht mehr, Luc— ist rot, — cania schwarz geschrieben. Ein weiterer großer Abschnitt beginnt auf X 5 rechts von Antiochien und fällt annähernd mit der Segmentgrenze zusammen. Der Unterschied ist an dieser Stelle darin begründet, daß der Verfasser von hier ab freier ist und weniger mehr dem Zwang der Richtpunkte unterliegt; doch scheint Babylonia noch einen Richtpunkt zu bezeichnen, und es mußten bis dorthin aus Mangel an Raum Zickzacklinien zu Hilfe genommen werden. Außer diesen großen Abschnitten, wo die verschiedene Behandlung ganz augenfällig ist und welche von der jetzigen Einteilung selbst dann unabhängig sind, wenn sie mit derselben zusammenfallen, existieren noch mehrere weniger augenfällige, der erste durch den aquitanischen Meerbusen (II 1), der dritte auf IV 2 (zwischen Regi und Otraspa, Med!ia), der sechste auf VIII 2, wo auf der Balkan­ halbinsel die Völkerschaften beginnen, der siebente auf IX 2, der neunte zwischen X I und XII (wo auffallende Verstöße vorliegen: die falsche Verbindung von Ganges und Tigris, Caspi | fehlt, Flumei verschrieben, (Cyropolis?) fehlt, Straße von Thelser nach Albania fehlt). Es läßt sich hieraus schließen, daß das Original aus fünf Stücken von ungleicher Länge (nach den genannten sehr augenfälligen Abschnitten) oder aus zehn Segmenten von an­ nähernd gleicher Länge bestanden hat; die ersteren Abschnitte gehen zweifellos auf den Verfasser zurück, die anderen mögen die Folge einer Abschrift sein. Die Mitte des Ganzen (VI/VII) und die zwei letzten Segmente sind dieselben geblieben; aus den 5 ersten Segmenten hat der Abschreiber 6, aus dem 6., 7. und 8. hat er 4 (VII—X) gemacht. 6. Zum V e r s t ä n d n i s der S c h r i f t Die in der Tabula sich vorfindenden Kapitalen sind leicht verständlich. Die übrigen Buchstaben, Uncialen und Minuskeln, welche in der Tabula vorkommen, sind auf folgender Spalte zu­ sammengestellt. Zur richtigen Lesung ist es unbedingt not­ wendig, die h-förmigen z und die H - ä h n l i c h e n N zu Vennen. Ferner können leicht verwechselt werden: D mit V und B (ist auch beim Ra oft verwechselt) J „ L T mit c

G „ S P ■ F C „ E

c „ e v „ b cl „ d

t ist wegen seines langen Querstriches in Verbindung mit i, u im Original oft falsch gelesen worden (tt statt it und ti, ut statt itt). In den Zahlen kann II mit V, III mit VI, IIH mit VII leicht verwechselt werden. IV kommt nicht vor, sondern nur UTI, wobei je 2 Striche unten etwas verbunden sind. IX, ebenso X I X , X X I X kommt vor, aber häufiger ist VIIH, X V E H usw. Wir bemerken noch, daß zwar in unserer Ausgabe auf die richtige Wiedergabe der Unterschiede zwischen großen und kleinen Anfangsbuchstaben und zwischen v und u sorg­ fältig geachtet worden ist, daß es aber bei Zitaten durchaus wertlos, ja oft störend erscheint, nichtssagende und rein will­ kürliche Schreibarten zu unterscheiden. Bei f, f, p, t, o, a ist in der Form des Buchstabens zwischen Majuskel und Minuskel in der Regel kein Unterschied, und es kommt nur auf die Dicke des Strichs und die Größe des Buchstabens an, die Grenze zwischen Groß und Klein ist deshalb oft will­ kürlich. Auf den ersten Anblick ist man auch versucht, Wert darauf zu legen, wenn einzelne Worte (bedeutende Städte) ganz in Uncialen (Majuskeln) geschrieben sind, findet aber bald, daß auch hierin keine Konsequenz herrscht.

a- & (M()di & 4uff &»3 -tudr A r $& H insulaJWG

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Eigentümlich ist die Abkürzung . co . oder . cö., durch welche die Zusammengehörigkeit von 2 Orten bezeichnet wird, und welche wahrscheinlich bloß con, oder auch connexum, conjunetum, compitum, nach Desjardins compendium zu lesen, nach Cuntz das vom Abschreiber nicht verstandene Abkürzungs­ zeichen oo = mille, eine Meile, was in den meisten Fällen zu­ trifft; oft falsch gedeutet; sie kommt vor: Cosa .cö. Succosa. I V 4 , Tabellaria .co. Gravisca. V 1/2, Ad Sem. Petrum .cö. Roma V 5» Foro Clodo . co . Sabate V 2/3, In vinias . co . Puteolis VI 3/4, Föns . c ö . Neapolis VIII 3, Confluentibus . co . Singiduno VI/VH. Literatur a) Kommentare 1. Marcus Welser gibt zu seiner Ausgabe der Fragmente von 1591 die Erklärung des Inhalts derselben, welche in den Opera Velsert 1682 wieder abgedruckt ist. 2. Die editio prineeps erschien ohne Kommentar, aber Weiser suchte den Paul Merula in Lcydcn am 18. November 1598 in einem eindringlichen Brief zu gewinnen, sandte ihm bald darauf ein Dcdikationsexemplar der Tabula und stellte ihm seine und der bedeutendsten Gelehrten Mitarbeit in Aussicht. Merula entschuldigt sich mit anderen Arbeiten; 1605 edierte er in Leyden sein großes Werk — die Cosmographia generalis —, worin er die Tabula benützt, aber sagt, ein Kommentar derselben strotze von so vielen Schwierigkeiten und Abgründen, daß er davor zurückgeschreckt Rci. Bertiu8 de reb. Gcrman. c. 23 erklärt eine kloine Anzahl Namen und Strecken der Tabula; ebenso Cellarius und Cluverius (f 1623). 3. Der gelehrte Niederländer Mensonius A l t i n g i u s ist der erste, welcher einen Kommentar zur Tabula als Manuskript fertiggestellt hatte, als er a. 1718 starb. Der Druck kam nicht zustande; das Manuskript kam in die Hände von Relandus, dann Wcsseling (welcher in seinen Vetera Romanorum Itineraria Altings Kommentar ausgenützt haben soll), van Goes und ist verschollen. 4. Schcy b verspricht in den Nova Acte Erud. Lipsiae 1766 p.76—80 einen Kommentar zur Tab. P. Bald nachdem die Kupfer in den Besitz der Palatinischen Akademie übergegangen waren, sandte Schcyb der Akademie einen Kommentar zur Tabula in alphabetischer Form, welcher im Druck einen großen Folioband ausgemacht hätte. Die Akademie lehnte den Druck ab — Scheyb lud 1767 zur Subskription ein (a 6 fl.), der Druck kam aber nicht zur Ausführung. 5. Der einzige, welcher einen Kommentar zur ganzen Tabula heraus­ gegeben hat, ist K a t a n c s i c h mit seiner Ausgabe: Orbis antiquus, 2 Bände 4°, 1824 und 1825. Der Gang und die Anlage des Kommentars ist richtig, der lateinische Text schwerfällig, der Druck und die Form entbehrt jeder Übersichtlichkeit, der Inhalt ist jetzt größtenteils veraltet.

Schrift — Kommentare — Literatur 6. D e s j a r d i n s hat zu seiner Ausgabe einen Kommentar in der umfassendsten Weise angefangen, aber bis zum Jahre 1874 (14. Lief.) nur Frankreich und Italien (p. 1—260) behandelt und mit den entsprechenden Karten versehen. Bis zu seinem 1886 erfolgten Tode erschien keine Fort­ setzung mehr. Die Schwerfälligkeit wird den Kommentar von Desjardins so wenig als den von Katancsich praktisch nützlich werden lassen; er bildet ein Magazin, aus dem der Spezialist dann und wann schöpfen wird. In kartographischer Darstellung haben Beichard (Atlas der Alten Welt, Nürnberg 1830), Lapie (Orbis Romanus, Paris 1884), Heinrich und Richard Kiepert sich Verdienste erworben. b) A l l g e m e i n e L i t e r a t u r (die Ausgaben der Ta s. o.) Acad. d. inscr., t. XVm, Paris 1758, 254—266. Airenti, Observation! int. sopra la tav. Peut. Roma 1809. Andres, delTorigine d'ogni Letteratura Parma, IQ, 1887, 429—481. d'Anville, Bourguignon, G6ogr. anc. abregne. Paris 1768. — Danvillius, Notice de l'ancienne Gaule. Archiv f. sicbcnb. Landeskunde. Hermannstadt 1845. I. Bd. 3. H. 12—44. Asbach, Gesch. d. Univ. Wien. 1866. H. 267—270. D'Avczac, in den M£moires de TAc. d. Inscript I. se>. t. 2. Paris 1852. Baehr, Gesch. d. röm. Literatur, m . B. Karlsruhe 1870. p. 216—219. Ballif, Röm. Straßen in Bosnien. Wien 1893. Rernhardy, Grundriß d. röm. Lit. Braunschweig 1857. p. 655. Bertius, Petrus, De reb. German. c. 23 (in Velseri Op. p. 776—784). Böse, G. M., Otia Wittenbergensia critico physica. Wittenberg 1735. 11/12. Brunet, Manuel du Libraire. Paris 1863. (Peuting. — mangelhaft.) Brutii, Edm., Angli de Tab. Itin. Peuting. Structura et usu 1659 in Recueil. Buache, Nicolas in Memoires de l'Institut sc. mor. et polit. t. V. Paris a X (1801). 62—62. Bd. Buat in Milin Mag. Enc. an. X. Nr. 18 253 und Mem. de l'Inst Nat sc. V. Burmann, Anthologia latina. Amstel. II. 1773. p. 391—397. (ed. Meyer, Lipsiae 1835. I. p. 108. Nr. 274.) Bursians Jahresbericht IV. 1876. 3. Abt. 806 ff. Ccllarius, Not. orbis antiqui. Lipsiae 1701. t 1 . praef. Cluverius, Germania ant. Lugd. Bat. 1616, Sicilia 1619, Italia ant. 1624. Correspondcnz, Monatl. August 1811. Cuntz, Otto, die Grundlagen der Peutingertafel in Hermes 29 B. 1894 S. 598/96. Beitrage zur Textkritik des IL Ant. in Wiener Studien XV 1893 260/98. Topographische Studien in Österr. Jahrh. II1899 80/103. V m (1904) 42—70. Dahn, Urgeschichte d. germ. u. röm. Völker (in Onkens Allg. Gesch.). II. p. 452—465. Berlin 1881; anders ib. p. 494. Desjardins, Revue hist I. 1876. p. 184ff.(„Les onze regions d'Auguste" — separat als Br. 1876. 8*); ferner Comptes rendus de l'Acd. Inscr. 1874, p. 189 (Aber seine Ausgabe). — Geographie de la Gaule Rom. 4 Bde. Dctlefsen, Ausgabe der geographischen Bücher des Plinius in Sieglin, Qu. u. Forsch. IX. Bd. 1904. Quellen derselben XVIQ. Bd. 1909. Agrippakartc XTIT. Bd. 1906. Ebert, Adolf, Gesch. d. Literatur des Mittelalters, n. Bd. Eckermann in Ersch u. Gruber, Allg. Enc. HL 20. Leipzig 1846. (Pentinger.) Eichhorn, Deutsche Staats- u. Rechtsgesch. 4. A. Göttingen 1834. I. 114. Elter, Itinerarstudien. I u. II. Bonn 1908. Ephemeriden, Geographische. April 1802. Fabricius, Bibl. Lat. in Indice. 1.1 et II. voc. Tab. Peut. Hamburg 1697. Forbiger, Handb. d. alten Geographie. 3 Bde. 2. Aufl. 1877. Fortia d'Urban, Recueil des itineraires anciens. Paris 1846. 49. Fröret in Hist. de l'Acad. des Inscr. XIV. Paris 1748. p. 174—178 und Snppl. in: Hist. Ac. Reg. Inscr. t XVHL 1753. p. 249—256. Gatterer, Diplomatik. Göttingen 1799 (Über d. Schrift). Gori, Symb. litt ab a. 1751. vol. VL 1—58 (gibt den Artikel von Bertius). Graesse, Lehrb. d. allg. Litgesch. Dresden 1837 ff. I. 2. p. 1269—1271. Gross, Zur Entstehungsgesch. d. Tab. Peut Diss. Berlin 1913. Grotefend in Seebode, Krit. Bibl. 1898. Grün, Dionys, Die Peut Taf. in den Mitt d. geogr. Ges. in Wien. 17. Bd. 1874. p. 289—308. 337—363. 466-471. 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II. Das Itinerarium Antonini Die einzige große Sammlung von Weg Verzeichnissen, welche auf uns gekommen ist (außer der Ta), ist das Itinerarium Antonini. Dasselbe stammt aus der Zeit Diokletians, wie man aus den Städtenamen Diocletianopolis (an der via Egnatia It 330), Maximianopolis (321 und 331), Perinthus Heraclea (323) und Heraclea allein (230), sowie den Beinamen der beiden Legionen: Trosmis Leg. I Jovia und Novioduno Leg. II Herculia (It 225 und 226) erschließt. Es kann deshalb dem Beinamen „ Antonini Augusti" welchen man auf Caracalla beziehen wollte, keine Bedeutung zukommen, was um so eher anzunehmen ist, als die besten Manuskripte „Antonii" lesen. Damit fällt auch der schwere Irrtum, welcher von Wesseling an von der Mehrzahl der Forscher festgehalten wurde, daß das Itinerarium Antonini aus den offiziellen Verzeichnissen der StraßenzügeJ entstanden sei, und daß die erste Fassung auf den Kaiser Caracalla zurückgehe. Auf dieser falschen Auffassung beruhen auch z. T. die harten Urteile über den Inhalt. Kubitschek2 hat überzeugend und eingehend nachgewiesen, daß das Itinerarium privater Natur ist und unmöglich von den staatlichen Straßenbauämtern her­ rühren kann, weil die ganze Einteilung des It sich weder an die Provinzgrenzen noch an die der Straßenbauämter in Italien hält. Ein aus amtlichen Akten entnommenes Verzeichnis hätte die Strecken der via Appia Flaminia usw. nicht so willkürlich verlassen und auf andere Straßen überspringen dürfen. Ferner wären die vielen Wiederholungen unmöglich bei einem offiziellen Verzeichnis. Leider hat man nicht den naheliegenden Schluß gezogen, daß das Itinerarium eine Privatsammlung von Wegverzeichnungen ist, welche mit den Straßenbau-, Militär-, Post- und anderen Amtern nichts zu tun hat, sondern lediglich für die praktischen Bedürfhisse der Reisenden von einer Reiseauskunftei gesammelt wurden, wie wir es in der Einleitung dargelegt haben. Mommsen (Ber. Sachs. Ges. Leipzig 1851 101) spricht die Ansicht aus, die Itinerarien seien nur Abschriften der Straßen­ züge aus den Karten; Kubitschek hat in der erwähnten Ab­ handlung diese Annahme aufgegriffen und will beweisen, daß die beiden Itinerarsammlungen, welche wir haben, Ta und It sowie der ganze Ravennas aus einer Urkarte stammen. Man be­ findet sich damit natürlich nur in einem Zirkel, denn es bliebe immer die Frage zu untersuchen, wie und wann und durch wen das Material in jene Urkarte gekommen ist. Das Wunderding Agrippakarte konnte doch nicht die Züge der Straßen geben, welche zum größten Teil erst in den folgenden Jahrhunderten erbaut worden sind. Auch eine Karte aus der Zeit Oaracallas kann unmöglich weder beim It, noch bei der Ta, noch bei Ra in Frage kommen, weil alle 3 eine Menge späteres, jüngeres Material enthalten; aber es ist auch gänzlich ausgeschlossen, daß It und Ta aus einer Karte oder Buchquelle abstammen 1 „Aus dem Reichsitinerar", sagt Elter, welcher oftmalige große Reichsvermessungen annimmt und glaubt, daß die Römer „Generalstabs­ karten" der einzelnen Provinzen mit allen Straßenzügen, Angaben über Beschaffenheit der Wege, baulichen Zustand, Steigung, Krümmung, Deckung besessen haben. S. Elter, Itinerarstudien, Bonn 1908. 1 Jahreshefte des Ost. Arch. Inst. V 1902.

|| können, weil ihr Inhalt, wie wir schon oben gezeigt haben, I fast durchweg selbständig und verschieden ist. Dasselbe ist || Ton Ra und It zu sagen, zwischen welchen nähere Beziehungen i ganz fehlen. Insbesondere ist auch die Hypothese von Kubitschek, | daß die Urkarte die Standorte der Legionen enthalten habe, I und diese von den Abschreibern willkürlich ausgelassen worden l| seien, gänzlich unhaltbarl. Wenn das Itinerar aus einer Karte |; abgeschrieben wäre, so sind all die zahlreichen Wiederholungen | unerklärbar. Der Abschreiber hätte doch merken müssen, I wenn er dieselben Strecken wieder abliest, zum 4., 5., ja sogar i 6. Male dieselbe Strecke! Wenn die Originalkarte aus Akten i stammte, so konnte auch das Itinerar selbst bei leichtfertigem ji Abschreiben nicht so fehlerhaft sein. Ferner wenn das Itinerar I aus einer Karte abgeschrieben wäre, so müßte eine gewisse Reihenfolge der Reisestrecken wahrnehmbar sein, und es könnten dieselben nicht so rein willkürlich aufeinander folgen, wie es tatsächlich der Fall ist. Dagegen erklären sich alle diese Ver­ hältnisse einfach und ungezwungen bei unserer Annahme, daß die Sammlung der Wegverzeichnisse durch Privatpersonen, aber geschäftsmäßig zum Zweck der Verbreitung und der Benützung I durch die Reisenden gemacht worden sei. Wir können bei dem |! Itinerarium Antonini den Zweck der Sammlung noch näher n bezeichnen, als in erster Linie für militärische Reisen berechnet. II Wir haben schon bei den einzelnen Ländern — Gallien, Spanien und Britannien — gesehen, daß die Hauptziele der Straßen des It zu den Legionen, zu der VJi. in Gallaecien, zu den Legionen am Rhein und in Britannien führen. Ebenso haben wir die Straßen nach Raetien, nach Noricum und Pannonien sowie an der unteren Donau zu den Grenzkastellen führend. In Asien zielen alle Straßen zu den Legionen in : Satala Melitene und Samosata, ferner nach Bostra und zu |! den Grenzkastellen bis Aila am Roten Meere. In Ägypten j * Kubitschek S. 72 gibt zwei Beispiele, aus welchen sich ergeben ji soll, daß die angenommene „Vorlage* für Ta, Ra und It korrekter | gewesen sei als die Ta. Beide Beispiele sind nicht zutreffend. || Bei E o n s t a n t i n o p e l liest Kubitschek in der Ta: Syrallo 10 I Cenopurio 29 Perintus. Im Gegensatz dazu haben It und Ra die Station | Cenofrurio erst nach Perintus, zwischen diesem und Byzantio. Obige | Lesart ist aber nicht nur willkürlich, sondern irrig; man muß vielmehr i| in der Ta lesen: Syrallo 10 Perintus 29 Cenopurio. Somit existiert der |i Gegensatz zwischen Ta und It mit Ra überhaupt nicht. Das zweite Beispiel bezieht sich auf die Wüstenstraße von K o p t o s I nach B e r e n i c e , wo die Ta gibt: Phenice 24 Affrodites 20 Dydymos, während Ra und It die Reihenfolge Phiuice — Didimus — Afroditis geben, | welche letztere ohne Zweifel richtig ist. Es läßt sich aber nicht beweisen, I daß Ra für Ägypten keine weitere Quelle als die Kartenvorlage gehabt | hat, denn er konnte die Variation in den Namen, die er gibt, nicht aus Ij dem Kopf ziehen, und er zählt in Ägypten 282 Städte und Stationen auf, L von welchen in Ta und It nur 67 nachweisbar sind. Mit welchem Recht !i kann man da die Angabe des Ra, daß er zwei ägyptische und eine ji lateinische Quelle für diese Liste benutzt habe, bestreiten? In beiden || Fällen ist die vorliegende Ta in Verbindung mit den anderen Quellen des I Ra ausreichend und die behauptete Kartenvorlage unnötig. Der im It mehrfach gebrauchte Ausdruck in inedio (It 242—248 u. a.) bedeutet II einfach „dazwischen" und hat mit einer Kartenvorlage gar nichts zu || schaffen.

Einleitung — Afrika

sind die Kastelle einzeln aufgeführt wie in der ND. Der Limes Tripolitanus ist mit allen Kastellen aufgeführt. Im übrigen Afrika ist der militärische Charakter nicht mehr so auffällig. Das It schließt seine Straßen immer streng an der Grenze des römischen Reiches ab; Dazien, das Dekumatenland sowie der Limes Raeticus fehlen ganz. Interessant ist in dieser Beziehung besonders der Weg von Belgrad bis Xanten am Rhein, welcher im It 241—256 beschrieben wird und genau der Reichsgrenze an der Donau und dem Rheine folgt. Man könnte meinen, es sei die Visitationsreise eines hohen Offiziers, welcher die Grenzkastelle an der Donau und dem Rhein zu inspizieren hatte. Er kommt über Passau Regensburg Eining Schrobenhausen Augsburg G ü n z b u r g K e l l m ü n z K e m p t e n B r e g e n z A r b o n P f y n W i n d i s c h B a s e l usw. Es ist genau die Grenze, wie sie die N D 100 Jahre später gibt, und diese Strecke allein würde genügen, um die Abfassungs­ zeit nicht yor Diokletian anzusetzen, d. h. einige Zeit nach der endgültigen Aufgabe des Rhein-Donau-Grenzwafles durch Probus. Der Mensch, welcher diese Reisestrecke aus einer alten Karte (von Caracalla oder Agrippa?) herausgeschrieben hätte, könnte keineswegs der stupide Idiot sein, als welchen Kubitschek den Verfasser hinstellt. Mag man, wenn es Freude macht, die Stupidität des Kompilators nach allen Seiten breittreten, so bleibt doch unbestreitbar, daß der Verfasser des I t der g e o g r a p h i s c h e n Wisseuschaft u n e r m e ß l i c h e D i e n s t e geleistet hat, gleich seinen beiden stupiden Kollegen Castorius und Ravennas, welche um den Rang streiten. Wie doch die Nachwelt so dankbar ist! Der Verfasser hat besonders gerne große Strecken zusammengestellt, gleichgültig, ob sie sich nun direkt zum Bereisen eignen oder nicht. So spielt bei ihm eine wichtige Rolle die Straße von Rom nach Konstantinopel auf dem Landweg, dann nach Antiochia, Alexandria bis Hierasicaminos (Südgrenze des Römerreichs am Nil); diese Strecke umfaßt 4082 Milien, ist aber, wie leicht zu erkennen ist, aus mehreren, ursprünglich selbständigen Strecken zusammengesetzt. Rom Mailand ist mitverwoben; aber nur fakultativ, denn man kann auch direkt von Rimini nach Aquileja reisen. Rom Konstantinopel war natürlich um 300 eine vielbegehrte Reisestrecke; Kon­ stantinopel— Antiochien ist gleichfalls erstklassig, Antiochien nach Alexandrien wie nach Assuan für Militärpersonen sehr wichtig. Von Rom zu den Schififsüberfahrtsplätzen Italiens findet 1

Itlneraiium Provloclarum Antonlnl August!

2 Provinciae Africae

3 4 5

6

7

A Tingi Mauretania, id est nbi Baecavates et Macenites Barbari raorantur, per maritima loca Carthaginem nsqae Ab Explorationen qnod Mercurius dicitur, Tingi usque müia passuum'174* Rusadder mpm 318 Caesarea Mauretaniae 493 Saldis 218 Rusiccade 217 Hippone regio 115 Carthagine 193 litoraria, mansionibus his: A Mercurius Sala 16 Thamusida 32 1

Die Abkürzung mpm heißt natürlich müia passum, nicht, wie verschiedene edd. haben, müia plus minus. • Wir geben die Zahlen der Einfacheit wegen in arabischen Ziffern, und lassen mpm weg, behalten aber leugae und stadia bei.

Banasa Frigidis Lix colonia 8 Tabernis Zili Ad Mercurios Tingi colonia

32 24 16 16 14 6 18

9 (a Tingi litoribus navigatur usque ad Portus divinos) Ad Septem fratres 60 Ad Abilem Ad Aquilam minorem 10 Ad Aquilam maiorem Ad promuntorium Barbari Tenia longa Cobuola Parietina Promuntorium 11 Ad Sex insulas Promuntorio Cannar Promuntorio Rusaddi Rusadder colonia Ad Tres insulas 65 Flumen Malva 12 12 (flumen Malva dirimit Mauretanias duas: ineipit Caesariensis)

LV

man gute Auskunft. Nach Gallien, an den Rhein, nach England, nach Spanien (immer in erster Linie zu den Legionen), nach Rätien, nach Pannonien, nach der unteren Donau, zu den Armenischen Legionen und bis Mesopotamien wie nach Syrien und Palästina — überall vorzügliche und meist direkte Ver­ bindungen, welche nicht erst zusammengesucht werden müssen. Man sieht deutlich, hier ist dem Bedürfnis Rechnung getragen, diese Strecken waren die gesuchtesten und am meisten begehrten. Das Ganze macht nicht den Eindruck, daß der Verfasser mit wissenschaftlichem Sinne oder Verständnis gesammelt habe, sondern er erscheint uns als ein einfacher Praktiker, Kauf­ mann, Büro - Inhaber, welcher die Strecken ohne tiefere Kenntnis aneinanderreiht, zum praktischen Gebrauch oder vom kaufmännischen Standpunkt aus. Unklar ist, was der Beisatz p r o v i n c i a r u m in dem Titel besagen will, denn das It schreitet nicht nach Provinzen fort; es kann also nur etwa bedeuten, daß es die Reisen in die Provinzen hinaus gebe oder daß es alle Provinzen des Reiches umfasse. Wir geben in folgendem einen Überblick des Inhalts, soweit dies bei dem Mangel an System möglich ist. Afrika 1—78 Sardinia Korsika Sizilien 78. 98 Italia 9 8 - 1 2 9 Von Rom nach Ägypten 124. 162 Ägypten 152 — 173 Asien 176—217 Balkan 175. 176. 217-231 A Syrmio Treveros 231—240 Von Belgrad nach Xanten 241 bis 256

Noricum und Raetia 256. 259. 275—280 Pannonia 259—268 Dalmatia 269—274 Oberitalien 281—317 Macedonia, via Egnatia 317 bis 339 Alpenstraßen 339—358 Gallia 359—397 Hispania 390—455 Gallia 455—463 Britania 463—487

Eine Vergleichung des Inhalts des Itinerars mit der Ta findet man kartographisch dargestellt und besprochen: Britannien J R 3 Karte 2; Gallien 37 Karte 13; Spanien 145 Karte 42 i Italien 200 Karte 59 und 60); Illyricum 414 Karte 114;

Balkan 494 Karte 151 u. 180; Asien 835 Karte 265 und 258; Ägypten 853; Afrika 892 Karte 281; Marokko 946.

Siga munieipium 13 Portu Sigensi Camarata Ad Salum flumen Ad Crispas Gilva colonia Castra puerum Portus divinos

22 30 6 25 12 15 3 12 12 25 6 26 18

Portus magnos Quiza munieipium 14 Arsenaria Cartenna colonia Lar eastellum Cartili 15 Gunucus Caesarea colonia

36 40 40 • 18 24 12 12 (12) 22

Tipasa colonia Casae Calbenti Icosium colonia 16 Rusguniae colonia Rusubbicari

16 15 33 15 24

Lemnis Popleto flumen Ad fratres Artisica Portu Caecili

Cisi munieipium Rusuccuro colonia 17 Jomnium munieipium Rusazis munieipium Saldis colonia

12 12 18 38 35

18 Muslubio Coba munieipium Igügili colonia Paccianis Matidiae 19 Chulli munieipium Rusiccade

27 28 (38) 28 (35) 24 60 50

Paratianis Cullicitanis 20 Tacatua Sullucco Hippone regio colonia

25 18 18 22 (18) 32

21 Ad Dianam Tuniza (Nalpotes 40) Tabraca Hippone Zarito 22 Tuna (Tuniza) Membro Utica Ad Gallum gallinacium Carthagine

32 16 24 60 20 10 6 12 15

II. Das Itinerarium Antonini

LVI 28 Item ab Tocolosida Tingi 148 sie Yolnbilis colonia 4 Aqnis Dacicis 16 Gilda 12 Vopiscianifl 23 24 Tremulis 19 Oppido novo 12 Ad novas 32 Ad Mercurios 12 Tingi colonia 18 A Carthagine Cirta Sitifi 25 Caesarea A Carthagine Unuca Sicilibra Vallis 26 Coreba Mnsti Laribus colonia Altieuros' Admedera colonia 27 Theveste colonia Altaba Justi Marcimeni Macomadibus 28 Sigus Cirta colonia Mileum Idicra 29 Cuiculi Sitifi Perdiccs JO Cellas Macri Zabi Aras Tatilti Auza, Rapidi 31 Tiranadi Caput Cilani Sufasar Aquis Caesarea Item a Sitifi Saldas Horrea Lesbi 32 Tubusuptus Saldas Item a Lambese Sitifi Tadutti Nova Sparsa Qemellas Sitifi

Item a Tamugadi Lamasba 62 sie Tadutti 28 Diana veteranorum 16 Lamasba 18 Item a Lamasba Sitifi Zarai 36 Perdicibus Sitifi

l sie 25 12

44 Tuburbo minus Cigisa Carthagine

15 28 18

Item alio itinere ab Hippone regio Carthagine 22t Tagaste Naraggara 46 Sicca Veneria Musti Membressa Sicilibba Unuca Pertusa 46 Carthagine

Item a Calama Kusuccuro 394 sie 20 Ad Rubras 80 Ad Albnlas 14 Ad Dracones 24 Ad Regias 22 25 Item a Thenis Theveste 176 sie 7 37 Tasaccora 18 Castra nova Oviscae 25 15 20 Ballene praesidio Amudarsa 25 (15) 20 16 Mina Antenti 25 28 25 Cadaum castra Sufetula 30 30 18 Vagal Vegesela 30 16 18 Castellnm Tingitanum 47 Menegesem 20 32 Theveste 20 25 38 Tigava munieipio Oppido novo colonia 18 Item abAquis regiis Sufibus 48 sie 2 Tigava castra 18 Marazanis 16 16 Malliana 24 Sufibus 28 18 Sufasar 24 15 Velisci 28 Item ab Assuras Thenis 192 sie 16 Taranamnsa castra 25 16 Tucca Terebentina 16 Tamariceto praesidio 25 48 Sufibus 16 Rapida castra 25 25 Sufetula (16) 12 25 39 Rnsuccuro colonia 15 Nara 25 25 Madarsuma Item a Rusuccuro Saldis 97 sie 25 25 • Septiminicia Tigisi 12 20 Tabalta Bidil munieipium 27 25 15 Macomadibus Tubusuptus 40 (28) 18 17 Thenis Saldis colonia 18 25

321 100 301 sie

30 (80) 18 18 44 16 25 25 16 16 25 79 sie 18 18 25 18

102 sie 18 32 27 25

Item a Theveste per Lambesem Sitifi 212 sie Tinfadi 22 Vegesela 20 Mascala 18 Clandi 22 34 Tamugadi 22 Lambese 14 33 Diana 14 Nova Petra 22 Oemellas 25 Sitifi Item a Turri Caesaris Cirta 40 sie Sigus 15 35 Cirta 25

Item a Saldis Igilgili Ad Olivam Ad Sava munieipium 40 Sitifi colonia Satafi Ad Basilicam Ad Fi cum Igilgili

159 sie 80 26 24 16 16 16

Item a Lambese Cirta Tamugadi Ad Rotam 41 Ad Lacum regium Cirta colonia

84 sie 14 80 20 20

Item a Musti Cirta Sicca Naraggara Thagura Tipasa 42 Gasaufula Sigus Cirta

30 20 (84) 24 86 (23) 33 25

Item a Cirta Hippone regio 94 sie Aquis Tibilitanis 54 Ad Villam Servilianam 15 Hippone regio 25 Item ab Hippone regio Carthagine 218 48 Onellaba Ad Aquas Simittu colonia Bulla regia Novis Aquilianis Vico Augusti Cluacaria

sie 50 25 7 5 24 16 30

Item a Tuburbo per Vallos Tacapas 308 49 Vallis Coreva Muati Assuras Tucca Terebentina Sufibus Sufetula Nara Madarsuma 60 Septiminicia Tabalta Cellis Picentinis Tacapis

sie 18 20 26 30 12 25 25 16 32 25 20 30 30

Item a Carthagine in Bizacio Sufetula usque 172 sie Unuca 22 51 Vallis 22 Coreva 20 Musti 26 Assuras 20 Tucca Terebentina 12 Sufibus 25 Sufetula 25 52 Item a Carthagine per Hadrumetum Sufetula us­ 190 que Vina Putput Horrea Caelia Hadrumetum 53 Vico Augusti Aquis regiis Masclianis Sufetula

Item a Tusdro Theveste 195 sie 54 Vico Augusti 31 Aquis regiis 35 Masclianis 18 Sufetula 36 Cilio 25 Menegere Theveste 25 Item alio itinere a Theveste Tusdro 185 sie Menegere 25 Cilio 25 Sufetula 25 55 Masclianis 36 Aquis regiis 18 Germaniciana Eliae 16 Tusdro 18 A Sufibus Hadrumetum 108 sie Marazanis 28 Aquis regiis 20 Vico Augusti 35 Hadrumetum 26 A Sufetula Clipea 56 Masclianis Aquis regiis Vico Augusti Hadrumetum Horrea Putput Curubi Neapoli 57 Clipeis A Carthagine Clipeis Maxula Prates Ca8ula Curubi Clipeis

85 sie 10 20 25 30

Item a Carthagine Thenis 217 422 inde Lepti magna 902 in Alexandria 58 A Carthagine Maxula vitate Vina civitate Putput vicus Horrea Caelia vicus Hadrumetum colonia Lepti minus civitate 59 Tusdro colonia Usula civitas Thenis colonia

60

61

62 sie 33 10 33 10 25 25 18 36

216 sie 36 17 32 25 18 30 26 12 20

63

Macomadibus munieipium Cellas vicus Tacapas colonia Agma sive Fulgurita villa Giti munieipium Ponte Zita munieipium Villa magna, Villa privata Fisida vicus Casas villa Aniciorum Sabrata colonia Vax villa Repentina Ocea colonia Megradi villa Aniciorum (35) Minna villa Marsi Lepti magna colonia

Seggera 64 Berge Base Thebunte Auziqua Annesel

18 28 12 30 18 18 33 32 28

28 26 30 25 25 35 30 31 26 28 27 28 25 29 29 20 24 25 30 30 30

Afrika Sardinien Korsika Sizilien Italien Auzui 18 Astiagi 25 Macomadibns Syrtis (30) 20 65 Iscina (30) 34 Traraaricio 31 Aubereo 25 Digdica 24 Tugulus 24 Banadedari 25 Anabncis 25 Tiniodiri 25 66 Boreo 12 Tinci Ausari 24 Attici 25 Chorotns 25 Chaminos 22 67 Beronice 30 Adriane 28 Teucira 18 Ptolomais 26 Semeros 32 Lasamices 26 68 Cyrene 25 Limniade 21 Darnis 24 Hippon 29 69 Mecira sive Helem 30 Badrin 25 Ausufal 20 Catabathmon 25 70 [Alexandria 9] Item alio itinere a Ptolomaida in Alexandriam Semeros 32 Lasamices 26 Cyrene 25 (fines Marmariae) Limniade 21 Darnis 24 71 Hippon 29 Papi 24 Paninros 30 Mecira 20 Jucundiu 40 Gereatis 82 Catabathmon 35 (fines Alexandriae) Geras 18 72 Zacüis 82 Aristen 20 Thabrasta 32 Paraetonio 26 73 Enthicu 40 Pedone 26 Caportis 16 Iter qnod limitem Tripolitanum per Tnrrem Tamalleni a Tacapis Lepti magna dncit 605 sie 74 A Tacapis ad Aquas 18 Agariabas 30 Tnrre Tamalleni 80 Ad Templum 12 Bezereos 80 Ansilimdi 82 75 Agma 80 Anzemmi 30 Tabalati 30 Thebelami 25 Tillibari 20 Ad Amadnm 30 76 Tabuinati 25 Thramusdnsim 25 Thamascaltin 30 Thenteos 30 Aura 30 Vinaza 85 Talalati 16

77 Thenadassa Mesphe Lepti magna

26 30 40

Item a Telepte Tacapas 142 sie 22 Gemellas 25 Gremellas 24 Capse 35 78 Thasarte 18 Aqnas Tacapitanas 18 Tacapas

78

her Sardiniae

A portn Tibnlas Caralis 252 sie 79 Turublo minore 18 Elefantaria 15 12 Longone Ulbia 88 15 Coclearia 12 Portn Lignidonis 80 Fano Carisi 15 Viniolis 15 Sulcis 35 Portienses 24 Sarcapos 20 Ferraria 20 13 Caralis Alio itinere ab Ulbia Ca­ ralis 173 sie 81 Caput Tyrsi 40 Sorabile 46 Biora 45 Caralis 42 A Tibulas Caralis 213 sie Gemellas 25 Lugudunec 25 82 Hafa 24 Molaria 24 12 Ad Medias Foro Traiani 15 Othoca 16 Aquis Neapolitanis 36 Caralis 36 A portu Tibulas per com16 pendinm Ulbia 83 Item a Tibulas Sulcis Viniolis Erucio Ad Herculem Ad Turrem Nure Carbia Bosa 84 CornoB Tharros Othoca Neapolis MetaUa Sulcis Item a Sulcis Nura 85 Tegula Nura Item a Caralis Nura

260 sie 12 24 22 18 17 16 25 18 18 12 18 30 80 69 sie 34 35 32

Corsicae A Mariana Pallas Aleria Praesidio Portu Favoni 86 PaUas

126 sie 40 80 30 25

Siciliae A Traiecto Lilybaeo Messana

257 sie 12

LVII

87 Tamaricio sive Palma Per Tauromenium Naxo Acio Catina 88 Capitonianis Gelasium Philosophianis Petilianis Agrigentum (28) Cena Allava Ad Aquas Ad fluvium Lanarium 89 Mazaris Lilybaeum

20 15 24 9 24 21 27 18 18 12 12 23 10 12

Alio itinere a Lilybaeo Messana 3[36] Aquis Larodis Agrigento Calvisiana Hyble Agris 90 Syracusis Catina Tauromenio Messana

sie 46 40 40 24 18 24 44 32 32

A Messana Tindaride Item a Libybaeo per maritima loca Tindaride usque 208 sie 91 Drepanis 18 Aquis Segestanis sive Pincianis 14 Parthenico 12 Hyccara 8 Panormo 16 Solunto 12 92 Thermis 12 Cephalodo 24 Haieso 28 Caleacte 26 (a Caleacte Solusapre 9) Agatinno 20 93 Tindaride 28 Item a Thermis Catina Enna Agurio Centuripa Aethna 94 Catina

91 sie 52 3 12 12 12

Item a Catina Agrigentnm mansionibus nunc institutis 91 Capitonianis Philosophianis Callonianis Corconianis 95 Agrigentum

sie 24 21 21 12 13

Item ab Agrigento per ma­ ritima loca Syracusis 187 sie Daedalio 18 Plintis 5 (refugium) Chalis 18 (plagia) Calvisianis 8 (plagia) 96 Mesopotamio 12 (plagia) Hereo siveCymbe 24 (refugium) Apolline 20 (plagia) Syracusis 32 Item ab Agrigento Lily­ baeo 175 Pitinianis Comitianis Petrinae 97 Pirama

sie 9 24 4 24

Panormo Hyccaris Longarico Ad Olivam Lilybaeum

24 IE 24 24 24

Item ab Hyccaris per ma­ ritima loca Drepanis usque 46 Parthenico Ad aquas Perticianenses 98 Drepanis

sie 12 16 18

Italiae Iter quod a Mediolano per Picenum etCampaniam ad Columnam, id est Traiectum Siciliae ducit 956 sie A Mediolano Laude civitas 16 Placentia civitas 24 99 Fidentiola vicus 24 Parma civitas 15 Regio civitas 18 Mutina civitas 17 Bononia civitas 25 100 Foro Corneli civitas 24 Faventia civitas 10 Caesena civitas 24 Ariminum civitas 20 Pisauro civitas 24 Senogallia civitas 26 Ultra Anconam railia plus minus quattuor 26 101 Potentia civitas 16 Castello Firmano 20 Troento civitas 26 Castro civitas 12 Aterno civitas 24 102 Interpromium vicus 26 Sulmone civitas 29 Aufidena civitas 24 Serni civitas 28 Boviano civitas 18 103 Super Thamari fluvium 16 Ad Equum tuticum 21 Ad Matrem magnam 16 In Honoratianum 20 104 Venusium civitas 28 Opino 15 Ad fluvium Bradanum 29 Potentia 24 Acidios 24 Grumento 28 Semuncla 27 105 Nerulo 16 Summurano 16 Caprasis 21 Consentia 28 Ad fluvium Sabatum 18 Ad Turris 18 106 Ad fluvium Angitulam 13 Nicotera 25 Ad Mallias 24 Ad Columnam 14 Item ab Urbe Appia via recto itinere ad Co­ lumnam 455 Aricia Tribus tabernis Appi foro Terracina 108 Fundis Formis Minturnis Sinuessa 109 Capua Nola 8 107

sie 16 17 10 18 16 13 9 9 16 21

Lvin Nneeria In medio Salerno Ad Tanarnm 110 Ad Calorem In Marcelliana Caesariana Nernlo Summurano Caprasis Consentia Ad Sabatum floviam 111 Ad Turres Vibona Nicotera Ad Mallias Ad Colnmnam

n. Das Itinerariom Antonini 16 25 24 25 21 (86) 23 14 21 28 18 18 21 18 24 14

A Capua Benevento Item a Oapia Eqoo tu53 sie tieo (ubi Campania limitem hab«t) Candio 21 11 112 Benevento 21 Eqno tatieo Item ab Equo tatieo per RoBcianum fiegio 474 sie 38 Sentianum 24 Baleiannm 12 118 Venusia (22) 12 Ad Pinnm (32) 12 Tpinum Caelianum 40 28 Heraelia 24 Ad Vieensimnm 114 Turios 20 Roscianum 12 27 Paternum Meto 32 24 Tacina 22 Seylacio Cocinto 22 115 Suceeiano 20 2l Subsieivo 20 Altanum 24 Hipporum Decastadinm 22 20 Regio

Sub Lupatia Canales Tarento Item a Terracina Bene­ vento 113 Fundis Formis Minturnis Teano 122 Alifas Telesia Benevento

sie 13 13 9 18 17 25 18

Item a Terracina Nea poli 87 sie Sinuessa 44 Literno 24 Cumis 6 3 123 Puteolis 10 Neapoli A Neapoli Nuceria Constantia A Literno Miseno Cumis Bais Miseno

12 sie

Ab Urbe Mediolano 124 inde Aquileia inde Sirmio inde Nicomedia inde Antiochia inde Alexandria inde in Aegypto Hiera Sycaminos usque

483 270 401 782

762

119 A Brundiiio Tarentum ad latus A Varia per compendium Tarentum

24 Ab Urbe Rostrata villa 21 125 Utriculi civitas 12 Narnia civitas 8 Interamnia civitas 18 Spolitio civitas 18 Foro Flamini vicus Helvillo vicus Calle vicus 126 Foro Semproni Fano Fortunae Pisauro Arimino (Ab Arimino recto itinere Ravenna inde navigantur septem maria Altinum asque inde Concordia 31 Aquileia 31) Ab Arimino Caesena civitas 20 Faventia civitas 24 127 Foro Corneli civitas 10 Bonönia civitas 24 Mutina civitas 25 Regio civitas 17 Parma civitas 18 Fidentiola vicus (20) 15 Placentia civitas 24 Laude civitas 24 Mediolanum civitas 16

120 Item a Benevento Tarentum 157 sie Eelano (25) 15 Sub Romula 21 121 Ponte Aufidi 22 Venusia 19 Silvium 20 Blera 13

Bergame civitas Brixia civitas Sermione mansio 128 Verona civitas Vicentia civitas Patavis civitas Altinum civitas Concordia civitas

Item ab Equo tutieo Hydrunto ad Traiectnm 285 sie 116 Aecas Erdonias Canusio Rubos 117 Butruntus 11 Varia 12 Turribus 21 Egnatiae 16 118 Spelunea* 20 Brundisium 19 Lupias 25 Hydrunto 25

33 38 22 (33) 22 33 27 38 31

31 1 143 Ancyra 36 Corbeunca 22 Rosolaciaco 18 Aspona 25 144 Parnasso 24 Ozzala 18 Nitazi 18 Coloniam Arcilai 20 Nantianulus 18 Sasima 32 145 Andabalis Tiana 31 Faustinopolim 20 Podando 22 Nampsucrone 26 Aegeas 23 22 146 Catabolo Bais 26 Alexandria PagTis Bassianis civitas 18 Tauruno elassis 30 147 Antiochia 182 Singiduno castra 4 Platanos Aureo monte 24 Catela (Ab Aureo monte Vinceia 6 Laudicia Margo 8 148 Oabala 133 et leg. VHI Balanea inde Viminacio 10) Antarado Viminacio 24 Areas 184 Municipio 18 Tripoli Idimo 27 Biblo Horreo Margi (21) 16 149 Berito Pompeis 33 Sidona Naisso 24 Tyro 25 135 Remisiana Ptolomaida Turribus (28) 18 Sycamina Meldia 80 150 Caesarea Serdica 24 Betaro Bagaraca 18 Diospoli 186 Heiice 21 Jamnia Lissas 21 151 Ascalona Bessapara 22 Gaza Philippopoli 22 Rafia Cillis 30 Rinocorura Opizo 20 152 Ostracena Arso 18 Cassio 137 Subzupara 18 Pentascino Burdipta 22 Pelusio Hadrianopoli 24 Heracleus Ostudizo 18 153 Tanis Burtudizo 18 Thumuis Bergule 18 Cyno Drizipara 14 Taba 188 Izirallo 16 154 Andro Heraclia 18 Nithine Cenofrurio 18 Hermupoli Melantiada 28 Chereu Byzantio [qui et Constan­ Alexandria tinopoli] 18 189 [a Constantinopoli usque 155 Chereu Antiochia 736] Hermupoli Calcedonia (traiectus in Andro Bithyniam) 4 Niciu Panticio 15 156 Letus 140 Libissa 24 Memphi 22 Nicomedia PAITIA Aquileia civitas Fluvio frigido 129 Longatico mansio Hemona civitas Adrante mansio Celeia civitas Ragundone Patavione civitas 180 Aqua viva Jovia Lentulis Serota Marinianis Vereis 131 Mursa civitas Cibalas civitas Ulmos vicus Sirmi civitas

Libo 141 Nicia Moedo Orientis Tottaio Dablis Cenon Gallicanon 142 Dabastana Jnliopolim Laganeos Minizo Manegordo

21 23 16 (18) 28 28 (24) 18 21 26 24

Isiu Cene 157 Tacona Oxirincho Ibiu Hermupoli Chusis Lyco 158 Apollonos minoris Hisopis Ptolomaida Abydo

Italien Aegypten Asien 159 Diospoli Tentira Contra Copto Papa 160 Hermunti Lato Apollonos snperioris Contra Thumuis Contra Ombos 161 Contra Syene Parcmbole Tzitzi Tafis Talmis 162 Tutzis Pselcis Corte Hiera Sycamino

28 27 12 8 30 24 32 24 24 24 16 2 14 8 20 12 4 4

163 Item a Pelusio Memphi 122 sie Daphno 16 Tacasarta 18 Thou (24) 14 Scenas veteranorum 26 Heliu (14) 24 Memphi 24 164 Item per partem Arabicam Trans Nilum, Contra Pselcis 10 Contra Talmis 24 Contra Tafis 10 Philas 24 Syene 3 165 Ombos 30 Contra Apollonos 40 Contra Lato 40 Thebas 40 22 Vico Apollonos 22 Copton 40 166 Cenoboscio 60 Thomu Pano 4 Selino 16 Anten 16 Muthi 8 167 Isiu 24 Hieracon 20 Pesla 28 Antenou 24 Peos Artemidos 8 168 Mnsae 34 Hipponon 30 Alyi 16 16 Thimonepsi 24 Afrodito 20 169 Scenas Mandras 12 Babylonia 12 Heliu (18) 22 Scenas veteranorum 12 Vico Judaeorum 12 170 Thou 24 Hero 18 Serapiu 50 Clysmo Item a Serapiu Pelusio 171 Thaubasio Sile Magdolo Pelusio

) sie 8 28 12 12

Item a Copto Beronicen usque 258 sie 172 PoenicoDon 24 Didime 24 Afrodito 20 Compasi 22 Jovis (33) 23

Aristonis Falacro 173 Apollonos Cabalsi Cenon hydreuma Beronicen 175

(30) 25 (30) 26 23

(24) 27 27 18

Iter Thraciae A Cabile per compendium Hadrianopolim usque 79 sie Orudisza ad Burgum 30 In raedio 25 Hadrianopoli 24

A Plotinopoli Heraclea 92 sie Traianopoli 22 Apris 23 176 Resisto 22 Heraclea 25 A Sebastia Cocuso per 294 sie Melitenam 24 Blandos 28 177 Euspoena Aranis 24 Ad Praetorium 28 Pisonos 32 Melitena (32) 22 178 Areas 26 Dandaxina 24 Osdara 24 Ptandari 24 Cocuso 38

LIX

186 Item a Germanicia per Samosatam Edissa 70 sie In Catabana 15 Nisus 16 Tharse 14 Samosata leg. VII 13 187 Edissa 12 Item ab Antiochia Emesa 133 sie Niaccaba 25 Caperturi 24 Apamia 20 Larissa 16 188 Epiphania 16 Arethusa 16 Emesa 16 Item ab Arabisso Muzana 48 sie In medio Muzana Item a GermaniciaEdissa 84 sie Sicos Basilisses 15 189 Dolicha 15 Zeugma 14 Cannaba 13 In medio 12 Edissa 15

Item a Sebastia Cocuso per Caesaream 257 sie 179 Scanatu 28

92 sie Item a CyTro Edissa Ciliza sive Urmagigant L 12 10 190 Abarara 22 Zeugma 40 Bemmari Canna 8 Bathnas Mari 10 Edissa

Malandara Armaxa Eulepa Caesarea 180 Artaxata Coduzalaba Comana Ptandari Cocuso

30 28 24 16 24 19 24 24 38

Item a Nicopoli Edissa 137 sie 13 Aliaria Gerbedi 880 15 191 Dolicha 20 Zeugma 24 Canaba 25 In medio 22 Edissa 18

Item a Sebastia Cocuso per compendium 206 181 Tonosa Ariarathia Coduzalaba Comana Ptandari Cocuso

sie 50 50 20 24 24 38

Item ab Arabisso per com­ pendium Satalam 268 182 Tonosa Zoana Gundusa Eumeis Zara Dagalasso 183 Nicopoli Olotoedariza Ad Dracones Haza Satala leg. XV Apollinaris 184 A Germanicia per Dolicham et Zcugma Edissam usque 87 Sicos Basilisses Dolicha 186 Zeugma Bemmaris Edissa

Item a Callicome Edissa 85 sie Bathnas 24 Hierapoli 21 192 Thilaticomum 10 Bathnas (Bathas) 15 Edissa 15 Item a Carris Hierapoli 83 sie Bathnas (Bathas) 30 Thilaticomum 22 193 Hierapoli 31 Item a Cyrro Emesa Minnicam Beroa 194 Calcida Arra Capareas Epiphania Arethusa Emesa

sie 20 10 12 20 25

151 sie 20 22 18 20 23 16 16 16

Item a Dolicha Seriane 138 sie Hanunea 25 Cyrro 24 Minnica 24 Beroa 20 195 Calcida 15 Androna 27 Seriane 18 Item a Callicome Larissa 79 sie Calcida 18

Temmeliso Apamia Larissa Item ab Eumari Ne*227 polim 196 Geroda Thelseae Damasco Aere Neve Capitoliada 197 Gadara Scytopoli In medio Neapoli

25 16 sie 40 16 24 32 SO 36 16 16 10 7

Item a Seriane Scyto318 sie poli 82 Salaminiada 18 198 Emesa 18 Laudicia 32 Libo 32 Heliupoli 38 Abila 18 Damasco 32 Aere 80 Neve 86 Capitoliada 16 Gadara 16 Scytopoli 199 Item a Caesarea Eleutheropolim 77 Betaro Diospoli Eleutheropoli

sie 31 28 18

Item a Damasco Emesa 152 sie Abila 38 Heliupoli 32 Conna 32 Laudicia 82 Emesa 18 Item a Neapoli Asealona 74 sie 200 Aelia 30 Eleutheropoli 20 Asealona 24 Item a Claudiopoli Ancyra 134 Cratia Carus vicus Legna 201 Crentius Ancyra

sie 24 30 24 32 24

Item aPessinunto Ancyra 99 sie Germa 16 Vinda 24 Papira 32 Ancyra 27 Item a Tavia Caesaream usque 108 202 Therma Soanda Sacoena Ochras Caesarea

sie 18 18 32 16 24

Item a Dorileo Ancyra 141 sie Arcelaio 30 20 Germa 32 Vinda 32 203 Papira 27 Ancyra

LX

II. Das Itinerarium Antonini Item ab Ancyra Taviam 116 sie Bolegasgus 24 Sarmalius 24 Ecobrogis 20 Adapera 24 Tavia 24

Item a Tavia Sebastiam 161 sie 204 Corniaspa 21 Parbosena 25 Sibora 25 Agriane 20 Simos 80 Sebastia 40 Item a Tayia per Sebasto polim Sebastiam usque 166 205 Mogaro Dorano Sebastopoli Verisa Fiarasi Sebastia

sie 30 24 40 24 12 36

It«m ab Ancyra per Nysam Caesaream usque 198 sie Gorbeus 24 206 Orsologiaco 18 Aspona 20 Parnasso 22 Nysa 24 Osiana Saccasena Caesarea Item a Caesarea Satala 324 sie Eulepa 16 Armaxa 24 Marandara 28 Scanatus 39 207 Sebastia 28 Camisa 27 Zara 18 Dagalasso 20 Nicopoli 24 Olotoedariza 24 Dracontes 26 Haza 24 Satala 26 Item a Satala Melitena per ripam Samosatam 841 usque Suissa 208 Arauracos Carsagis Sinervas Analiba Zimara 209 Teueila Sabus Dascusa Ciaca Melitena 210 Maisena Lacotena Perre Samosata Caesarea MeliItem tena 228 Artaxata Coduzalaba Comana (16) Siricis Ptandaris Arabisso

211 Osdara Dandexena Areas Melitena

28 (34) 24

Item a Caesarea Anazarbo 211 Arassaxa Coduzalaba Comana Siricis Cocuso Laranda 212 Badimo Praetorio Flaviada Anazarbo Item a Sebastia cuso In medio Tonosa In medio Ariarathia Coduzalaba Comana Ptandari 213 Cocuso

sie 24 24 24 16 25 18 18 22

Item a Nicopoli Arabisso 226 sie Dagalasso 24 Zara 20 Camisa 18 Sebastia 24 In medio 25 Ariarathia 25 Coduzalaba 20 Comana 24 Ptandari 24 Arabisso 22 sie 24 12 36 28 39 28 24 26

Item a Cocuso Arabisso 52 sie Ptandari 28 Arabisso 24

24

16 16 28 16 32 18 12 28 26 24

sie 24 24 26 24 16 12

218

219

18

Co­ 206 sie 25 25 25 25 20 24 24 38

214 Item a Sebastopoli Cae­ 217 saream UBque Verisa Siara Sebastia Scanatus Malandara Armaxa Eulepa Caesarea

Ad Vicensimum Zigana 217 Thia Sedissa (fines Ponti) Domana Satala

Item a Cocuso Melitenam 153 sie 215 Ptandari 28 Arabisso 22 Asdara 28 Dandexena 24 Areas 22 Melitena 28 Item a Melitena Samo­ sata 91 sie Mesena 12 Lacotena 27 Perre 24 Samosata Item a Nicopoli Satalam 122 sie Olotoedariza 24 Carsat 24 216 Arauracos 24 Suissa 24 Satala 26 Item a Trapezunta Sa­ talam 135 sie

220

221

222

223

224

225

20 32 24 17 24 18

Item per ripam a Viminacio Nicomediam 1162 sie Cnppe 24 Novas 24 Talia 12 Egeta 21 Aquis 16 Dortico 10 Bononia 17 Ratiaria leg. XTTIT gemina 18 Almo 18 Cebro 18 Augustis 18 Variana 12 Valeriana 12 Oesco leg. V Mac. 12 Uto 14 Securisca 12 Dimo 12 Novas leg. I Ital. 16 Scaidava 18 Trimammio 7 Sexantapristis 7 Tigra 9 Appiaria 13 Transmarisca 16 Candidiana 13 Teglicio 12 Dorostoro leg. XI Cl. 12 Sucidava 18 Axiupoli 12 Capidava 18 Carso 18 Cio 10 Beroe 18 Trosmis leg. I Jovia 18 (Scytica)

226

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228

229

230

281

Arrubio Diniguttia Novioduno leg. II Herealea Aegyso Salsovia Salmorude Valle Domitiana Ad Salices Historio Tomos Callacis Timogittia Dionysopoli Odisso Marcianopoli Soatris Anchialis Debelco Sadame Tarpodizo Ostodizo Burtudizo Bergule Drizipara Izirallo Heraclea Cenofrurio Melantiada Byzantio Pantecio Libissa Nicomedia

9 9 20 24 17 9 17 26 25 36 30 18 24 24 18 26 24 24 18 18 32 18 18 14 16 18 18 28 18 15 24 22

A Beroa Hadrianopolim 87 sie

Castra Jarba Burdipta Hadrianopolim

30 25 32

Item d e P a n n o n i i s in G a 11 i a s per mediterranea loca, id est a Sirmi per Sopianas Treveros usque ASirrai Lauriaco 232 Augusta Vindelicum Ad Fines Ad Treveros (leugas) Ulmos Cibalis Mursa Antianis Suppianis 233 Limusa Silacenis Valco Mogetiana Sabaria Scarabantia Muteno Vindobona 234 Comagenis Cetio Arlape Loco felicis 235 Lauriaco Ovilavis Laciaco Jovavi 236 Bidaio Ponte Aeni Isinisca Ambre Augusta Vindelicum 237 Rostro Nemaviae Campodano Vemania Brigantia Arbore felice 238 Ad Fines Vindonissa (leugas) Arialbinno 239 Monte Brisiaco Argentorato 240 Tabernis Decem pagis Divodoro

241

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244

437 216 136 221

26 24 22 24 30 22 16 (28) 23 30 86 34 12 22 24 24 22 26 20 26 32 28 33 18 20 82 27 25 (35) 32 15 24 20 20

23 30 38 14 20 (20) 38 12 16 Treveros Item per ripam Pannoniae a Tauruno in Gallias ad leg. XXX usque. 587 A Tauruno Lauriaco inde Augusta Vindelicum 222 322 Argentorato Ad leg. XXX A Tauruno Ritti in medio 36 Aciminci 83 Cusi 16 Bononia 16 Cucci 16 Cornaco 16 Teutiburgio 16 Mursa Ad Novas et Aureo monte 24 24 Antianis Altino in medio 25 Lugione Ad Statuas in medio

Asien Balkan — naeh Trier nnd Xanten — Ulyriknm

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248

249

Alisca ad latns Ripa alta 29 Lussunio 18 Annamatia in medio Intercisa 24 Vetus salina in medio Matrica 26 Campona in medio Acinquo leg. II adiut. 23 Ad Lacnm felicis in medio Crumero 26 Azao in medio Bregetione leg. I adiut 18 Ad Mures et Ad Stataas in medio Arrabona 80 Quadratis in medio Flexo 22 Gerulata in medio Carnunto 30 leg. XTTTI gemina AequinoctioetAIanovainmedio Vindobonna 28 leg. X gemina Comagenis 20 Cetio 80 Arlape 20 Loco felicis 26 Lauriaco 20 leg. m

Ovilavis Joviaco Stanaeo Boiodoro Quintianis Augustis 250 Regino Abusina Vallato Snmmuntorio Augusta Vindelicum

251

252

253

254

255

256

16 27 18 20 24 20 24 18 16 20

Laeiaeo Jovavi 257 Bidaio Ponte Aeni Isinisco Ambro Ad pontes Tessenios Parthano 258 Veldidena

18 20 32 40 20

Item a Lauriaco per me­ dium Augusta Vinde­ licum usque Brigantia 311 sie 26 Ovilavis 32 Laciaco 28 Jovavi 33 Bidaio 18 Ponte Aeni 20 Isinisco 32 Ambre 27 Augusta Vindelicum 25 Rostro Nemaviae 32 Campoduno 16 259 Vemania 24 Brigantia Item a Ponte Aeni ad 150 Castra Turo Jovisura Ad Castra

sie 44 64 62

Item a Ponte Aeni Veldi­ dena 90 sie Albiano 38 Masciaco 26 Veldidena 26 Item ab Hemona per Sisciam Sirmi usque 325 Praetorio Latovicorum Novioduno (31) 260 Quadrate Siscia Varianis Menneianis Incero (sed mansio Augusti praetorio est) Picentino Leucono Cirtisa 261 Cibalis Ulmo8 Sirmi 26

Guntia 22 Celio monte 16 Gampoduno 14 Vemania 15 Brigantia 24 Arbore felice 20 Finibus 20 Vituduro mp 22 leugas 1[5?] Vindonissa 22 leugas . . Rauracis 27 leugas . . Arialbinno 17 leugas . . Urincis „ 22 leugas 1[5?] Monte Brisiaco 23 leugas 15 Heiveto 28 leugas 19 Item a Vindobona PoetoArgentorato 28 leugas 19 184 sie vione Brocomago 20 28 Aquis Coneordia 18 31 Scarabantia Noviomago 20 34 Sabaria Vingio 25 Arrabone 20 17 Antunnaco Alicano 40 19 Baudobriga 22 262 In medio Curta Bonna Poetovione 31 Colonia Agrippina leugas Durnomago leugas 7, ala Item a Poetovione Car­ Burungo leugas 5, ala nunto 164 sie Novesio lcugas 5, ala Halieano 81 Gelduba leugas 9, ala Salle 30 Calone leugas 9, ala Sabaria 31 Veteris leugas 7, Scarabantia 34 Castra leg. XXX Ulpia Carnunto 88 Burginatio Harenatio

leugas 6, ala leugas 10, ala

Item a Lauriaco Veldidena 266 sie Ovilavis 26

A Sabaria Bregetione 102 sie Bassiana 18 Mursella 34 263 Arrabona 20 Bregetione 80

A Sabaria Acinquo Mestrianis Mogentianis Caesariana Osonibus Floriana Acinquo 264 A Sopianas Acinquo Ponte sociorum Valle Cariniana Gorsio sive Hercule Jasulonibus Acinquo

LXI 169 sie 30 25 80 28 26 30 135 sie 25 30 30 25 25

Item a Sopianas Brege­ tione 100 sie Jovia 32 Fortiana 25 265 Herculia 20 Floriana 15 Bregetione 8 Item a Siscia Mursa Varianis Aquis Balissis Incero Stravianis Mursa

184 sie 24 31 25 24 30

A Poetovione Siscia Aqua viva 266 Pyrri Dautonia Siscia

100 sie 19 80 24 27

A Sabaria Vindobona Scarabantia Muteno Vindobona

88 sie 84 18 86

Item ab Acinquo Crumero quae castra constituta sunt 42 Ulcisia castra Cirpi mansio Ad Herculem castra Salva mansio

sie 9 12 12 9

Item a Sirmio Carnunto 311 sie 26 267 ülmo 24 Cibalis 22 Mursa 24 Antianis 30 Sopianis 26 Ponte Mansuetina 80 Tricciana 25 Cimbrianis 25 Crispiana 25 Arrabona 25 Flexo 80 Carnunto Item a Sirmio Salonas 276 sie 8 268 Budalia 8 Spaneta 10 ülmo 22 Cibalis 24 Cirtisia 25 ürbate 24 Servitti 24 Ad Ladios 19 269 Aemate 13 Leusaba 18 Sarnade 24 Silviae (Salvia) 18 Pelva 17 Aequo 21 Salonas

[De I t a l i a per I s t r i a m in Dalmatias 270 Item ab Aquileia per Istriam (extra mare) Salonas 199 sie Fönte Timavi 12 Tergeste 12 271 Ningum 28 Parentium 18 Pola 31 272 (Traiectus sinus Liburnici Jader usque stadia 450) Blandona 20 Arausa 20 Praetorio 30 Tragurio 16 Salonas 12 Ab Aquileia per Liburniam 213 sie Sisciam 12 273 Fönte Timavi 12 Avesica 18 Ad Malum 17 Ad Titulos 17 Tharsatico 20 Ad Turres 20 Senia 18 274 Avendone 10 Arupio 10 Bibium 10 Romula 14 Quadrata 14 Ad Fines 21 Siscia Item ab Augusta Vinde­ 272 licum Verona 275 Abuzaco Parthano Veldidena Vipiteno Sublavione Endidae Tridento Ad Palatium Verona

sie 36 30 30 36 82 24 24 24 36

276 Item ab Aquileia Lau­ 272 sie riaco 30 Viam Beloio 24 Larice 24 Santico 30 Viruno 20 Candalicas 30 Monate 18 Sabatinca 30 Gabromago 20 277 Tutatione 20 Ovilavis 26 Lauriaco A Brigantia per lacum Mediolanum usque 138 sie Curia 60 Tinnetione 20 Muro 15 Summo lacu 278 Como 15 Mediolano 18 Alio itinere a Brigantia Comum 195 sie Curia 50 Tarvesede 60 Clavenna 15 Ad lacum Comaeenum 10 279 Per lacum Comum usque 6Q

LXII

IL Das Itinerarium Antonini

Item ab Aquileia per compendium Veldidena 215 Ad Tricensimnm Julia Carnico Loncio Agunto 280 Littamo Sebato Vipiteno Veldidena

sie 30 30 22 18 23 23 33 36

Ab Opitergio Tridento 110 sie Ad Cepasias 28 Feltria 28 Ausngo 30 281 Tridento 24 Item ab Aquileia Bononiam 217 Concordia Altino Patavis Ateste Anneiano Vico Variano Vico Sernino 282 Mutina Bononia A Verona Bononia Hostilia Colicaria Mutina Bononia

Claterna Bononia Mutina Regio Tannetum Parma i Fidentia Florentia Placentia Comilloraago Iria Dertona 289 Item a Luca Pisis Item a Luca Lune

sie 31 31 32 25 20 17 20 23 18

290

291

292

293 70 sie 25 22 23 294 A Cremona Bononia Brixello Regio Mutina Bononia

112 sie SO 40 17 25

Item a Faventia Lueam 120 sie In Castello 25 25 284 Anneiano Florentia 20 Pistoris 25 25 Luea Item a Parma Lucam

100

295

296

Via Clodia Item a Luca Romam per Clodiam 289 285 Pistoris Florentia Ad Fines sive Gasas Caesarianas Arretio Ad Statuas Clusio 286 Vulsinis Foro Cassi Sutrio Baccanas Roma Item a Roma Foro Clodio Item ab Arimino Dertonam 229 Curva Caesena 287 Foro Livi Faventia Foro Corneli

12 33

Via Aurelia

105 sie 30 26 25 25

A Vercellis Laude Laumello 283 Ticino Laude

13 10 25 18 10 9 15 10 15 25 16 10

sie 25 25 25 25 25 12 30 28 11 12 21 32

sie 20 13 10 10

297

298

299

A Roma per Tusciam et Alpes maritimas Arelatum usque 796 sie Loria 12 Ad Turres 10 Pyrgos 12 Castro novo 8 Centum cellis (5) 8 Martha 10 Forum Aureli (14) 24 Cosam 25 Ad lacnm Aprilem 22 Salebrone 12 Manliana 9 Populonio 12 Vadis Volaterranis 25 Ad Herculem 18 Pisae 12 Papiriana 11 Lune (12) 24 Boaceas 12 Bodetia 27 Tegulata 12 Delphinis 21 Genua 12 Libarium 36 Dertona 85 Aquis 28 Crixia (20) 30 Canalico 10 Vadis Sabatis 12 Pullopice 12 Albingauno 8 Luco Bormani 15 Costa Balenae 16 Albintimilio 16 Lumone 10 Alpe summa 6 (huc usque Italia, abhinc Gallia) Cemenelo 9 Varum Flumen 6 Antipoli 10 Ad Horrea 12 Forum Juli 18 Forum Voconi 12 Matavonio 12 Ad Turrem 14 Tegulata 16 Aquis Sextis 16 Massilia 18 Calcaria 14 Fossis Marianis 34 Arelate 38

300 Aliter a Roma Cosa Careias Aquis Apollinaribus Tarquinios Cosa

61 sie 15 19 12 15

Item a Roma per Portum Centum cellis 69 In Portum Fregenas 301 Alsio Ad Turres Pyrgos Castro novo Centum cellis

sie 19 9 9 4 12 8 8

Flaminia

311

312 Ab Urbe Ostis Laurento n „ „ Lanuvio

16 16 16

Praenestina Ab Urbe Benevento usque 188 sie Gabios Praeneste Sub Anagniae Ferentino 303 Frusinone Fregellano Fabrateria Aquino Casino Venafro 304 Teano Alifas Telesia Benevento

313

314

Lavicana Ab Urbe Benevento usque 170 sie Ad Quintanas 15 Ad Pictas 10 305 Compitum 15 Ferentino 8 Frusinone 7 Fregellano 14 Benevento, mansionibus quibus et in Praenes­ tina 101

Latin a Ab Urbe ad Decimum Roboraria Ad Pictas 806 Compitum intrat in Lavicanam.

10 3 17 15

Salaria Ab Urbe Hadriae usque 156 sie Ereto 18 Vico novo 14 Reate 16 307 Cutilias 8 Interocrio 6 Falacrino 16 Vico Badies 9 Ad Centesimum 10 Asclo 12 308 Castro Truentino 20 Castro novo 12 Hadriae 15

Valeria Ab Urbe Hadriae usque 148 sie 20 309 Tiburi 22 Carsiolis 25 Alba Fucentia 23 Cerfennia 16 310 Corfinio 11 Interbromio 17 Teate Marrucino 14 Hadriae

315

Ab Urbe per Picenum An­ conam et inde Brundisium 627 Utriculi Narniae Ad Martis Mevaniae Nuceriae Dubios Prolaquc Septempeda Trca Auximum Ancona Numana Potentia Castello Firmano Castro Truentino Castro novo Hadriae Ostia Aterni Angelum Ortona Anxano Histonios Uscosio Arenio Corneli Ponte longo Sipunto Salinis Aufidena Respa Barium Arnesto Gnatiae Speluncis Brundisium

Ab Helvillo Anconam 316 Ad Calem Ad Pirum Senogallia Ad Aesira Ancona

sie 47 12 16 16 18 8 8 15 9 18 12 8 10 22 24 12 15 16 10 11 13 25 15 14 26 30 30 15 40 23 13 22 15 21 18

50 sie 14 8 8 12 8

A Septempeda Castro Tru­ entino 72 sie Urbe Salvia 12 Firmum 18 817 Asclo 24 Castro Truentino 20

318

319

320

321

Iter quod ducit a D y r r a c h i o per Macedoniam et Thraciam Byzantium usque A Brundisio traiectus DVTrachium usque stadia num. 1400 A Dyrrachio Byzantium 754 sie Clodiana 33 Scampis 20 Tres tabernas 28 Lignido 27 Nicia 32 Heraclea 11 Cellis 34 Edessa 28 Pella 28 Thessalonica 28 Mellissurgin 20 Apollonia 17 Amphipoli 30 Philippis 13 Neapoli 12 Acontisma 9

Lxin

Italien Egnatia Alpenstraßen Gallien Topiro Cosinto Porsulis [quod modo Maximianopolis] 322 Brendice Milolito Timpiro Traianopoli Dymis Zervis Plotinopolim Hadrianopolira Ostidizo 323 Burdidizo Bergule Dniziparo Tirallo Perintho Herac. Cenofrurio Melantiada Byzantio [quae Constantinopoli]

324

325

326

327

328

17 13 23 21 12 16 9 16 24 24 21 18 18 17 16 16 18 18 28 19

Item a Brundisio sive ab Hydrunto traiectus Aulonam stadia num. 1000 Inde per loca maritima in Epirum et Thessaliam et in Maeedoniam, sie Ad Acroceraunia 33 Phoenice 41 Buthroto 56 Clycis limen 30 Actia Nicopoli 20 Achelou fluvium 25 Evenno 20 Delphis 40 Phocide 40 Thespias 40 Megara 40 Eleusina 13 Athenis 13 Oropo 44 Thebis 36 Calcide 24 Opunte 48 Demetriade 14 Larissa 44 Dio 24 Pydna 19 Beroea 17 Thessalonica 51 Mellissurgin 20

329 Item recto itinere ab Hy­ drunto Aulonam stadia mille Inde per Maeedoniam [usqueConstantinopolim 756sic] Apollonia 25 Ad Novas 24 Clodianis 25 Scampis 22 Tribus tabernis 30 Lignido 27 330 Scirtiana 27 Castra 15 Heraclea 12 Cellis 33 Edessa 33 Diocletianopolis 30 Thessalonica 29 Apollonia 36 331 Amphipoli 32 Philippis 32 Acontisma 21 Otopiso 18 Stabulo Diomedis 22

Impara sive Pyrsoali [nunc MaximianopoliJ 18 Brizice 20 332 Traianopoli 37 Gypsala 29 Syracella (30) 25 Apris 21 Resisto 26 Heraclia 26 Cenofrurio 24 Melantiada 28 Byzantio 19 [Ab Aulona usque Constantinopolim 756] 333 D e T h r a c i a i n Asiam. A Traianopoli Callipoli ad traiectum Asiae 129 A Traianopoli Dymis Syrascele Apris Afrodisiade Callipoli A Callipoli traieetus in Asiam Lampsacum us­ que stadia numero inde Abydo Dardano Dio Troas 335 Antandro Adramitio Pergamo Germe 336 Thyatira Sardis Philadelphia Tripoli 337 Uierapoli Laudicia Item de Dalmatia in Maee­ doniam, id est a Salonis Dyrrachium 303 Ponte Tiluri 338 Trono Bilubio Aufustianis Narona Dallunto Lcusinio Andarba Sallunto 339 Alata Birziminio Cinna Scodra Dyrrachio

sie 12 88 21 34 24

60 24 9 12 16 35 31 58 25 83 36 28 33 12 6

sie 16 12 13 18 25 25 40 29 18 17 10 18 12 50

De I t a l i a in G a l l i a s A Mediolano Arelate per Alpes Cottias 411 sie 340 Ticinum 22 Laumellum 22 Cottiae 12 Carbantia 12 Rigomago 12 Quadratis 15 341 Taurinis 23 Fines 18 Segusione 33 Ad Martis 16 Brigantione (24) 18 Ramae 18 342 Eburoduno 18 Caturrigas 17 Vapincum 12

Alabonte Segusterone 343 Alaunio Catuiaca Apta Julia Fines Cabellione Glano 344 Ernagino Arelate

Item a Mediolano ner Alpes GraiasVienna 308 sie Novaria 83 Vercellas 16 345 Eporedia 33 Vitricium 21 Augusta Praetoria 25 Arebrigium 25 Bergintrum 24 346 Darantasia 19 Obilinnum 13 Ad Publicanos 3 Mantala 16 Lemincum 16 Labiscone 14 Augustum 14 Bergusia 16 Vienna 20

347

348

349

350

Item a Mediolano per Alpes Graias Argen­ torato 550 sie Ticinum 22 Laumellum 22 Vercellas 26 Eporedia 33 Vitricium (21) 31 Augusta praetoria 25 Arebrigium 25 Bergintrum 24 Darantasia 19 Casuaria 24 Bautas 17 Genava (Cenabum) 25 Equestribus 16 Lacu Lausonio 20 Urba 18 Ariorica 24 Visontione 16 Velatudoro 22 Epamantuduro 12 Gramato 19 Larga 25 Orincis (üruncis) (18) 25 Monte Brisiaco (24) 15 Heiveto (Elcebo) 25 Argentorato 30

Item a Mediolano per Alpes Penninas Mogontia­ cum 419 Novaria Vercellas 851 Eporedia Vitricio Augusta praetoria Summo Pennino Octoduro Tarnaias Pennelocos 352 Vibisco Bromago Minnodunum Aventiculum Helvetiorum 353 Petinesca Salodurum Augusta Rauracum

12 6 18 16 12 7 13 11 14 13 11

18 1 854 Cambete Stabulis 16 24 Argentovaria Helvetum 16 Argentorato 12 Saletione 10 12 355 Tabernis Noviomago 16 Borbitomago 12 Bauconica 7 Mogontiacum

sie 83 16 83 21 25 25 25 12 13 9 9 6 14 13 10 22

356 A Mediolano per Alpes Cottias Viennam 409 inde Durocortoro 330 quae fiunt leugae 220 inde Gessoriaco 173 quae fiunt leugae 116 sie Ticinum 22 Laumello 22 Rigomago 36 Quadratis 16 Taurinis 21 Ad Fines 16 357 Segusione 24 Ad Martis 16 Brigantione 19 Ramae 18 Eburoduno 17 Caturrigas 16 Vapinco (21) 12 Monte Seleuco 23 Luco 26 Dea Bocontiomm 12 858 Auguste 23 Valentia 22 ürsolis 22 Vienna 26 Lugduno 23 359 (aut per compendium 16) Asa Paulini 15 leugas 10 Lunna 15 leugas 10 Matiscone 15 leugas 10 Tinurtium 19 leugas 13 860 Cavilunno 21 leugas 14 Augustodunum 33 leugas 22 Sidoloucum 27 leugas 18 Aballoue 24 leugas 16 361 Autesiodonim 33 leugas 22 Eburobriga 18 leugas 12 Tricasis 33 leugas 22 Artiaca 18 leugas 12 Durocatelaunos 33 leugas 22 362 Durocortoro 27 leugas 18 Sucssonas Noviomago Ambianis 363 Pontibus Gessoriaco

37 27 34 36 39

leugas leugas leugas leugas leugas

25 18 23 24 26

Item a Cavilunno Treveros Item a Durocortoro Divodurum usque 62 sie 364 Basilia 10 Axuena 12 Virodunum 17 Fines 9 Ibliodurum 6 Divodurum 8 Alio itinere a Durocortoro Divodurum usque 86 Fano Minervae 365 Ariola Caturrigis Nasium

sie 14 16 9 9

LXIV

II. Das Itinerarium Antonini

Tallum Scarponna Divodurum Item a Durocortoro Treveros usque leugas 99 Vungo vicus leugas 366 Epoisso vicus leugas Orolauno vicus leugas Andethannale vicus leugas Treveros civitas leugas Ab Augustoduno Luticia 187 Parisiorum Alisincum 367 Decetia Nevirnum Coudate Brivodurum Belca Cenabum 368 Salioclita Luticia Caput 369

870

371

372

sie 22 22 20 20 15

sie 22 24 16 24 16 15 22 24 24

Germaniarum

A Lugduno Argentorato 325 sie Albinianis 10 Traiccto 17 Mannaritio 15 Carvone 22 Harenatio 22 Burginatio 6 Colonia Traiana 5 Veteribus 1 Calone 18 Novesiae 18 Colonia Agrippina 16 Bonna 11 Antunnaco 17 Confluentibus 9 Vinco 26 Noviomago 37 Treveros 13 Divodorum 34 Ponte Sarvix 24 Argentorato 22

A Treveris Agrippinam leugas 66 Beda vicus leugas Ausava vicus leugas 373 Egorigio vicus leugas Marcomago vicus leugas Belgica vicus leugas Tolbiaco vicus Supenorum leugas Agrippina civitas leugas

sie 12 12 12 8 8 10 16

374 Item a Treveris Argento­ rato mpm 129 Baudobriga Salissone Vingio Mogontiaco Borbitomago Noviomago Argentorato

sie 18 22 28 12 18 18 18

375 Item a Colonia Traiana Coloniam Agrippinam 71 Mediolano Sablonibus Mederiacum Theudurum Coriovallum Juliacum Tiberiacum 376 Colonia Agrippina

sie 8 8 10 8 7 12 8 10

Uggate Mediolano Aulercorum Duroeasis Dioduro Luticia Item a Caesaromago Lu­ ticiam usque mp 46 Petromantalium Briva Isarae Luticia

Item aportuGessoriacensl 83 sie Bagacum usque Tarvenna 18 Castello 9 Viroviacum 16 Turnacura 16 Ponte Scaldis 12 377 Bagacum 12 A Castello per compendium Turnacum usque 38 sie Minariacum 11 Turnacum 27 A Castello Colonia Minariacum Nemetacum Camaracum 378 Bagacum Vodgoriacum Geminiacum Perniciacum Aduaca Tongrorum Coriovallum Juliacum Colonia

172 sie 11 19 14 18 12 10 22 14 16 18 18

Item a Tarvenna Turna­ cum 49 sie Nemetacum 22 Turnacum 27 379 Item a Tarvenna Duro­ cortoro 103 sie Nemetacum 22 Camaracum 14 Augusta Veromandorum 18 Contra Aginnum 13 Augusta Suessonum 12 Fines 13 Durocortoro 12 Item per compendium a Nemetaco Samarabrivas

885 Item a Juliobona Duro­ easis 68 Breviodorum Noviomago Condate Duroeasis

Item a Bagaco Nerviorum Durocortoro Remorum usque 53 381 Duronum Verbinum Catusiacum Minatiacum Muenna Durocortoro

sie 12 10 6 7 8 10

Item a Caracotino Augustobonam usque 153 sie 382 Juliobonna 10 Loium 6 Ratomago 14 Ritumago 9 Petromantalum 16 383 Luticia 19 Mecleto 18 Condate 15 Agedincum 13 Clanum 17 Augustobona 16 384 Item a Ratomago Luticiam usque 77 sie

sie 17 17 24 10

Item ab Andemantunno TulloLeucorum usque 43 sie Mosa 12 Solimariaca 16 Tullum 15 386 Item ab Andemantunno Cambatem 102 sie Varcia 16 Vesontione 24 Epamanduoduro 31 Cambate 31 Item ab Alauna Condate 87 sie Cosediae 20 387 Fauo Martis 32 Ad Fines 17 Condate 18

De Italia in Hispanlas

888 sie 12 13 18 4 22

sie 17 14 15

Item a Juüobona Mediolanum mpm 34

16

380 ASamarabrivasSuessonas usque 89 Curmiliaca Caesaromago Litanobriga Augustomago Suessonas

9 14 17 22 15

389

890

891

892 893 894

A Mediolano Vapinco trans Alpes Cottias mansionibus supra scriptis 255 inde ad Galleciam ad leg. Y U geminam 1002 Alamonte 17 Segustorone 16 Alaunio 24 Apta Julia 28 Cavellione 22 Arelate 30 Nemausum 19 Ambrussum 15 Sextatione 15 Foro Domiti 15 Araura sive Cesserone 18 Beterras 12 Narbone 16 Salsulis SO Ad Stabulum 48 Ad Pyreneum 16 Juncaria 16 Gerunda 27 Barcenone 66 Stabulo novo 61 Tarracone 24 nerda 62 Tolous 32 Pertusa 18 Osea 19 Caesaraugusta 46 Cascanto 50 Calagurra 29 Verela 28 Tritio 18 Libia 18 Segasamunclo 7 Verovesca 11 Sagesamone 47

395 Lacobriga Camala Lance Ad leg. VH geminam

30 24 29

396 Item ab Arelato Narbone 101 inde Tarracone 284 inde Charthagine Spartaria 360 inde Castulone 203 sie Nemausum 14 Ambrussum 15 Sextantione 15 Foro Domiti 15 Cesserone 18 397 Beterris 12 Narbone 12 Ad Vicensimum Combusta Ruscione Ad Centuriones Summo Pyreneo Juncaria Cinniana 398 Aquis Voconis Seterras Praetorio Barcenone Fines Antistiana Palfuriana 399 Tarracone

20 14 6 20 5 16 15 24 15 15 17 20 17 13 17

Oleastrum Traia capita Dertosa Intibili Ildum 400 Sepelaci Saguntum Valentia Sucronem Ad Statuas Ad Turres 401 Adello Aspis Dici Thiar Carthagine Spartaria

21 24 17 27 24 24 22 16 20 32 9 24 24 24 27 25

Eliocroca Ad Morum Basti 402 Acci Acatucci Viniolis Mentesa Bastia Castulone

44 24 16 25 28 24 20 22

Item a Corduba Castu 99 sie lone 25 Calpurniana 403 Vircaone 20 34 Diturgis Castulone 20 Alio itinere a Corduba Castulone 78 Epora Uciense 404 Castulone

sie 28 18 32

Item a Castulone Malacam 291 Tugia Fraxinum Hactara Acci Alba ürci

sie 35 16 24 32 32 24

Gallien Spanien 405 Turaniana Murgi Saxetanum Caviclum Menova Malaca Item a Malaca Qadis Suel

16 12 38 16 34 12 145 sie 21

406 Cilniana Barbariana Calpe Carteiam 407 Portu albo Mellaria Belonc Claudia 408 Besippone Mercablo Ad Herculem Gadis

24 24 10 6 12 6 12 6 12 12

409 Item a Gadis Corduba 294 sie Ad Pontem 12 Portu Gaditano 14 Hasta 16 410 Ugia 27 Orippo 24 Hispali 9 Basilippo 21 411 Carula 24 Hipa 18 Ostippo 14 412 Barba 20 Anticaria 24 Angellas 23 Ipagro 20 Ulia 10 Corduba 18 413 Item ab Hispali Cordubam 94 sie Obucula 42 Astigi 16 Ad Aras 12 Corduba 24 Ab Hispali Italicam 414 Item ab Hispali Emeritam 162 Carmone Obucula Astigi Celti 415 Regiana Eraerita

6 sie 22 20 15 37 44 24

Item a Corduba Emeritam 144 sie Mellaria 52 416 Artigi 36 Metellinum 32 Eraerita 24 Item ab Olisipone Emeri­ tam 161 Equabona 417 Catobriga Caeciliana Malececa Salacia 418 Ebora Ad Adrum flumen Dipone Evandriana Emerita A Salacia Ossonoba

sie 12 12 8 26 12 44 9 12 17 9 16

Alio itinere ab Olisipone Emeritam 145 sie Aritio praetorio 38

419 Abelterio Matusaro Ad Septem aras Budua Plagiaria Emerita

28 24 8 12 8 80

Item alio itinere ab Olisipone Emeritam 220 sie Ierabriga 30 420 Scalabin 32 Tubucci 32 Fraxinum 32 Montobriga 30 Ad Septem aras 14 Plagiaria 20 Emerita 30 Item ab Olisipone Bracaram Augustam 244 sie 421 Jerabriga 30 Scalabin 32 Sellium 32 Conembriga 34 Eminio 10 Talabriga 40 Langobriga 18 Calem 13 422 Bracara 35 Item a Bracara Asturicam 247 Salacia Praesidio Caladuno 422 Ad Aquas Pinetum Roboretum 423 Compleutica Veniatia Petavonium Argentiolum Asturica

sie 20 26 16 18 20 36 29 25 28 15 14

Item alio itinere a Bracara Asturicam Salaniana 428 Aquis Originis Aquis Querquennis Geminas Salientibus Praesidio Nemetobriga Foro 429 Gemestario Bergido Interamnio Flavio Asturica

215 sie 21 18 14 16 14 18 13 19 18 13 20 80'

Item a Bracara Asturi­ cam 299 Limia Tude 480 Burbida Turoqua Aquis Celenis Pria Asseconia Brevis Marciae Luco Augusti Timalino Ponte Neviae Uttaris 481 Bergido Interamnio Flavio Asturica

sie 19 24 16 16 94 12 23 12 20 13 22 12 20 16 20 30

LXV

Alio itinere ab Emerita 423 Item per loca maritima Caesaraugustam 348 sie a Bracara Asturicam 207 sie Lacipea 20 Aquis Celenis stadia 165 Leuciana 24 424 Vico Spacorum stadia 195 Ad Duos pontes stadia 150 Augustobriga 12 Grandimiro stadia 180 Toletum 55 Trigundo mpm 22 Titulciam 24 Brigantium Complutum 30 30 • Caranico Arriaca 22 18 Luco Augusti Caesada 24 17 425 Timalino Segontia 23 22 Ponte Neviae Arcobriga 23 12 Aquae Bilbitanorum 16 Uttari 20 Bergido 24 16 439 Bilbili Asturica Nertobriga 21 50 Segontia 14 Caesaraugusta 16 Item de Esuri Pace Julia 267 sie Balsa 24 Item ab Asturica Caesar­ 426 Ossonoba 16 augustam 497 sie 60 Aranni Bedunia 20 Salacia 85 Brigeco 20 Eboram 44 Vico aquario 32 Serpa 13 Ocelo Duri 16 427 Fines 20 Titulciam mansionibus 25 supra scriptis 194 Pace Julia 30 Caesaraugusta mansioni­ bus supra scriptis 215 431 Item ab Esuri per eompendium Pace Julia 7( sie Item ab Asturica per CanMyrtili 40 tabriam Pace Julia 36 Caesaraugustam 301 sie 440 Brigeco 40 Item ab Ostio fluminis Intercatia 20 Anae Emeritam usque 813 sie Tela 22 2 4 Praesidio Pintiam 24 Ad Rubras 28 Raudam . . Onoba 28 441 Cluniam 26 432 Hipa 80 Vasamam 24 Tucci 22 442 Voluce 25 Italica 18 Numantia 25 Monte Mariorum 46 Augustobriga 28 Curiga 49 Turiasone 17 24 448 Caravi Contributa 18 Perceiana 20 Caesaraugusta 37 24 Emerita Item a Turiasone Caesar­ 433 Item ab Emerita Caesaraugustam 56 augustam 632 sie Balsione 20 Ad Sorores 26 444 AUobone 20 Castris Caecili 20 Caesaraugusta 16 Xurmulos 20 Per Lusitaniam ab Emerita Rusticiana 22 Caesaraugustam 458 sie 22 Capara Contosolia 12 434 Caecilio vico 22 Mirobriga 36 Ad Lippos 12 Sentice Sisalone 18 15 Salmatice 24 445 Carcuvium 20 Ad Turres 26 Sibariam 21 Ocelo Duri Mariana 24 21 Lamini 80 22 AJbocela 435 Amallobriga Alces 40 27 Septimanca Vico Cuminario 24 24 Nivaria 18 22 446 Titulciam Caesaraugusta mansionibus 22 Cauca Segovia supra scriptis 215 29 Miaccum 24 Item a Laminio Toletum 95 sie 436 Titulciam 24 Murum 27 Coraplutum 80 Consabro 28 Arriaca 22 Toletum 44 Caesada 24 Segontia 23 Item a Laminio alio itinere 487 Arcobriga 23 Caesaraugustam 249 sie Aquae Bilbitanorum 16 Caput fluminis Anae 7 Bilbili 24 Libisosia 14 Nertobriga 21 22 Segontia 14 447 Parietinis Saltici 16 488 Caesaraugusta 16 Ad Putea 32 9

Q. Das Itinerarinm Antonini

LXVI

Coequosa 40 ! Telonoum 20 25 457 Salomaco Burdigala 6 10 Item ab Aquis Terebellicis 29 Tolosam 130 28 Beneamum Oppido novo Item ab Asturica TarraAquis convenaruin cone 482 sie Lugdunum Vallata 16 Calagorris Interamnio 13 Palantia 14 458 Aquis siccis Verno sole Viminacio 31 10 Tolosa Lacobriga Dessobriga 15 De A q u i t a n i a in 15 Segisamone Gallias 15 Deobrignla Item a Burdigala Augusto21 Tritium dunum 274 11 Virovesca Blauto 30 Atiliana 32 459 Tamnuni Barbariana Novioregum 32 Graccuris Mediolannm Santonum 28 Bellisone Aunedonnacum 36 Caesaraugusta Rauranum 15 Gallicum Lomounum 18 Bortinae 12 460 Fines Oscam Argantomago 29 Caam Ernodornm 19 Mendienleia Avaricum 22 Ilerda Tincontiani 18 Ad Novaa Deccidae 13 Ad Septimum deeimum Alisincum 17 Tarracone AugUBtodunum

Valebonga Urbiaca Albonica Agiria Carae Sermone 448 Caesaraugusta

449

450

451

452

Item a Caesaraugusta Benearno 112 Foro Galloruni Ebelino Summo Pyreneo Foro Ligneo 453 Aspalluga Ilurone Beneamum

sie 30 22 24 5 7 12 12

De H i s p a n i a in Aquitaniam Ab Asturica Burdigalam 421 sie Vallata 16 Interamnio 13 Palantia 14 Viminacio 31 15 454 Lacobrigam Segisamone 15 Deobrigula 15 Tritium 21 Virovesca 11 12 Vindeleia Deobriga 14 Beleia 15 Suessatio 7 455 Tullonio 6 Alba 12 Araceli 21 Alantone 16 Pompelone 8 Turissa 22 Summo Pyreneo 18 Imo Pyreneo 5 Carasa 12 Aquis Terebellicis 39 456 Mosconnum 16 Segosa 12 12 Losa 7 Boios Burdigalam 16 Item ab Aquis Terebellicis Burdigalam 64 sie

16 18 i 12 18 468 sie 19 18 8 16 26 16 12 15

sie 19 16 12 15 16 20 21 21 21 27 13 20 22 14 22

461

Item de A q u i t a n i a in Gall i a s Item a Burdigala Argan­ tomago 197 sie Sirione 15 Us8ubium 20 Fines 24 Aginnum 15 Excisuni 13 Traiectus 21 Vesunna 18 562 Fines 21 Augustoritum 28 Argantomago 21 Item ab Aginno Lugdu­ num 65 sie Lactura 15 Climberruni 15 463 Belsino 12 Lugdunum 23

Iter Britanniarum A Gessoriaco de Galliis Kitupis in portu Bri­ tanniarum stadia numero 464 A limite, id est a vallo, Praetorio usque mpm A Bremenio Corstopitum Vindomora 465 Vinovia Cataractoni Isurium 466 Eburacum, leg. VI vietrix Derventione 1 Delgovicia Praetorio

450 156 20 9 19 22 24 17 7 13 25

469

470

471

472

473

Luguvallo Voreda Brovonacis Verteris Lavatris Cataractone Isurium Eburacum Calcaria Camboduno Mamucio Condate Deva, leg. XX vict. Bovio Mediolano Rutunio Urioconio Uxacona Pennocrucio Etoceto Manduesedo Venonis Bannaventa Lactodoro Magiovinto Durocobrivis Verolamio Sulloniacis Londinio Noviomago Vagniacis Durobrivis Durolevo Duroverno Ad portum Ritupis

12 14 13 13 14 16 24 17 9 20 18 18 20

' i i ! , : i i

Hatas Verometo Margiduno Ad Pontem Crococalana Lindo

12 13 12 7 7 12

Item a Regno Londinio 96 sie 478 Clauscntum 20 Venta Belgarum 10 Galleva Atrebatum 22 1 Pontibus 22 1 Londinio 22

10 1

Item ab Eburaeo Londi20 nium 227 sie 12 Lagecio 21 11 1 Dano 16 11 Ageloco 21 12 Lindo 14 12 Crococalana 14 16 14 12 479 Margiduno Vernemeto 12 17 Ratis 12 12 Venonis 12 17 Bannavento 18 12 Magiovinio 28 12 Durocobrivis 12 9 Verolamo 12 12 Londinio 21 10 18 Item a Venta Icinorum 9 Londinio 128 sie 13 32 12 480 Sitomago Combretonio 22 12 Ad Ansam 15 Camoloduno 6 Item a Londinio ad porCanonio 9 66 sie tum Dubris Caesaromago 12 27 Durobrivis Durolito 16 25 Duroverno Londinio 15 14 Ad portum Dubris Item a Londinio ad por68 sie tum Lemanis 27 Durobrivis 25 Duroverno 16 Ad portum Lemanis

474 Item a Londinio Luguvalio ad vallum 443 sie Caesaromago 28 Colonia 24 Villa Faustini 35 Icinos 18 Camborico 35 Duroliponte 25 475 Durobrivas 35 Causennis 30 Lindo 26 Segeloci 14 Dano 21 Legeolio 16 Eburaeo 21 476 Isubrigantum 17 Cataractone 24 Levatris 18 Verteris 14 Brocavo 20 Luguvalio 22

Item a Londinio Lio do 156 sie Verolami 21 Durocobrivis 12 Magiovinio 12 Item a vallo ad portu ni Lactodoro 16 1 Rltupis 461 sie 477 Isannavantia 12 1 467 A Blato Bulgio Castra ex1 Tripontio 12 1 ploratorum 12 i 8 Venonis

481 Item a Clanoventa Me­ diolano 150 sie Galava 18 AJone 12 Calacum 19 Bremetonaci 27 482 Coccio 20 Mancunio 17 Condate 18 Mediolano 19 Item a Segontio Devam 74 sie Conovio 24 Varis 18 Deva 32 Item a Muriduno Viroconium 186 sie 488' 484 Leucaro Nido Bomio Iscae leg. EI Augusta Burrio Gobannio Magnis Bravonio Viroconio

15 15 15 27 9 12 22 24 27

Item ab Isca Calleva 109 sie 485 Burrio 9 Blestio 11 Ariconio 11 Clevo 15 Durocornovio 14 1 Hier sind irrttlmlich 8 Verse aus 487 eingeschoben.

Britannien — Itincrarium Maritimam Spinis Callcva

15 15

Item alio itinere ab Isca Calleva 108 sie Venta Silurum 9

486 Abone Traiectns Aquis Solis Verlucione Cunetione Spinis

14 9 6 15 20 15

Calleva

LXV1I 15

Item a Calleva Isca Dumnunioram 136 sie 487 Vindomi 15 Venta Belgarum 21

Brige Sorbiodoni Vindogladia Darnonovaria Mnridimo Isca Damnuniorum

11 8 12 8 36 15

III. Das Itinerarium Maritimum Dieses gilt gewöhnlich, auch seiner Überschrift nach, als ausgeschifft wird). Die gleiche Unterscheidung (refugium und zweiter Teil des Itinerarium Antonini, ist aber demselben plagia) und Meilenangabe hat auch die Strecke It 95/96 von keineswegs ebenbürtig, sein Inhalt entbehrt der Einheitlichkeit Girgenti nach Syrakus, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß und ist lückenhaft. Auch hier kann von einer offiziellen Arbeit beides Bestandteile, bzw. Überreste eines lateinischen Periplus keine Rede sein; es ist eine Privatarbeit, und sie ist unvollendet. Maris Mediterranei sind. Die Sammlung besteht aus 3 Abteilungen. Die erste, A, 488—497, Der dritte Teil, C, 508—529, gibt die Inseln und deren gibt die Schiffahrtsstationen von Korinth bis Valona, dann Entfernungen unter sich und von den Küsten und gleicht Unteritalien und Sizilien bis Marsala, dann die Küste von einem angefangenen Konzept, wo die Zahlen oft erst einzusetzen Afrika bis Susa und noch einige zerstreute Angaben, alles in wären. Das Verzeichnis der Inseln ist offensichtlich aus der Stadien, dem*für die Seefahrt seit Alters üblichen Wegmaße. Weltkarte entnommen und hat mit der Ta u. a. Karten das Der zweite Teil, B , 498—508, gibt die Schiffsstationen doppelte Cefalenia und Insula Sasonis gemeinsam. Beigegeben von Rom bis Arles in Milien (mpm) mit Unterscheidung von I sind, vielleicht aus späterer Zeit stammend, wertlose mythoportus, positio (Anlegeplatz) und plagia (wo man mit Nachen i| logische Notizen. lmperatoris Antonini Augusti a Syracusis Pachyno provinciae st 400 supra scriptae Itinerarium Maritimum a Pachyno Agrigentum civitas A) Quae loca tangere debeas cum provinciae supra scriptae navigare coeperis ex provinciaAchaia st 400 per Siciliam ad Africam usque ab Agrigento Lilybaeum civitas 488 Ab Isthmo Naupactum usque provinciae supra scriptae provinciae Achaiae st 750 st 750 Naupacto Oxeas provinciae Epiri a Lilybaeo insula quae appellatur st 400 . veteris Maritima provinciae supra ab Oxeis Nicopoli provinciae st 300 scriptae st 700 supra scriptae a Maritima insula traiectus in a Nicopoli Buthroto provinciae Africam, id est [stadia 900] st 500 supra scriptae si Aegimurum insulam volueris 489 a Buthroto Sasonis insula pro­ provinciae supra scriptae vinciae supra scriptae super st 900 Acroceraunia, et relinquit 493 si Missuani civitatem provinciae Aulonam in dextro interius st 1000 supra scriptae st 600? , a Missua Carpos st 300 a Sasonis insula traiectus Hya Carpos Carthagine st 150 drunto provinciae Calabriae si autem non Carthagine sed st 400 superius ad Libyam versus ab Hydrunto litoraria Leucas volueris adplicare, debes ve­ provinciae supra scriptae nire de Sicilia ab insula st 300 Maritima in Promontorium a Leucis Crotona provinciae st 700 Mercuri st 800 supra scriptae si Clipea st 700 490 a Crotona Naus provinciae supra si Curubi st 900 st 100 scriptae si Neapoli st 1100 a Naus Stilida provinciae supra si Hadrumetum st 1540 st 600 scriptae Item a portu Augusti Urbis ab Stilida Zephyrio provinciae traiectus in Africam Carthast 400 supra scriptae st 5250 ginem a Zephyrio Regio civitas pro­ 494 a Lilybaeo de Sicilia in Carthavinciae supra scriptae st 420 st 1500 ginem 491 a Regio traiectus in Siciliam, a Caralis de Sardinia traiectus st 70 civitas Messana in portum Augusti st 3000 a Messana Tauromenio civitas a Caralis traiectus in Africam provinciae supra scriptae st 1500 Carthaginem st 250 a Caralis Oalatam usque insulam a Tauromenio Catina civitas st 990 provinciae supra scriptae 495 a Galata Tabracam in Africam st 300 st 800 492 a Catina Syracusas civitas pro­ inter Corsicam et Sardiniam vinciae supra scriptae st 800 st 90 fretum Gallicum 1 st . . . C, wahrscheinlich fehlt D, also 600.

De H i s p a n i i s A Belone traiectus in Tingi st 220 Mauretaniam 496 a Carthagine Spartaria traiectus Caesarea Mauretaniae st 3000 De G a l l i i s A portu Gessoriacensi ad por­ st 450 tum Ritupium De I s t r i a A Pola Jader in Dalmatia st 450 De I t a l i a Ab Ancona Jader in Dalmatia st 850 497 ab Aterno Salonas in Dalmatia st 1500 a Brundisio de Calabria sive ab st 1000 Hydrunte Aulona a Brundisio Dyrrachium in Mast 1000 cedonia"; a Salona Sipunte st 1500 B) I t i n e r a r i u m portuum vel positionum navium a b Urbe Arelato usque 498 A portu Augusti Pyrgos, mpm 28 positio a Pyrgis Panapione, positio 3 a Panapione Castro novo, 7 positio a Castro novo Centum cellis 5 positio a Centum Cellis Algas, po­ sitio 3 ab Algis Rapinio, positio 3 a Rapinio Graviscas, positio 6 499 a Graviscis Maltano, positio 3 a Maltano Quintiano, positio 3 a Quintiano Regas, positio 6 a Regis Amine,fluviushabet 3 positionem ab Amine, portu Herculis 25 a portu Herculis Incitaria, 9 portus ab Incitaria Domitiaoa, po­ sitio 3

500 a Domitiana Alminia, flu­ 9 vius habet positionem ab Alminia portu Talamonis . . a portu Talamonis fluvium 12 Umbronis a fluvio Umbronis Lacu 18 Aprile, positio a Lacu Aprile in Alma flumen, habet positionem 18 ab Alma flumine Scabris, 6 portus 501 ab Scabris Faleiia, portus 18 a Falesia Populonio, portus 12 a Populonio Vadis, portus 80 a Vadis portu Pisano 18 a portu Pisano Pisis, fluvius 9 a Pisis Lune, fluvius Macra 80 a Lune Segesta, positio 80 502 a Segesta portu Veneris 30 a portu Veneris portu Delphini 18 a portu Delphini Genua, 16 portus a Genua Vadis Savadis, 30 portus a Vadis Savadis Albingauno, 18 portus 503 ab Albingauno portu Maurici 25 a portu Maurici Tavia, flu­ 12 vius a Tavia Vintimilio, plagia 12 a Vintimilio Hercle Manico, 16 portus ab Hercle Manico Avisione, 22 portus 504 ab Avisione Anaone, portus 4 ab Anaone ad Olivulam, portus 12 ab Olivula Nicia, plagia 5 a Nicia Antipoli, portus 16 ab Antipoli Lero et Lerino, insulae 11 505 a Lero et Lerino Foro Juli, 24 portus a Foro Juli sinus Sambra25 citanus, plagia a sinu Sambracitano Heraelia 16 Caccabaria, portus 9*

III. Das Itinerariam Maritimam.

LXVIII ab Heraclia Caccabaria Alconis 12 ab Alconis Pomponianis, 30 portus a Pomponianis Telone Martio, portas 15 506 a Telone Martio Taurento, 12 portas a Taurento Carsicis, portas 12 a Carsicis Citharista, portus 18 a Citharista portu Aemines, positio 6 a portu Aemines Immadras, 12 positio 507 ab Immadris Massilia Grae12 corura, portus a Massilia Graecorum Incaro, positio 12 ab Incaro Dilis, positio 8 a Dilis Fossis Marianis, por­ 20 tus a Fossis ad Gradum Massilitanorum, fluvius Rhodanus 16 608 a Gradu perttuviumRhodanum Arclatum 30

C) In mari Oceano quod Gallias et Britannias interluit insulae Orcades num. 3 509 insula Clota in Hiverione. Vecta Riduna Sarmia Caesarea Barsa Lisia Andium Sicdelis Uxantis Sina 510 Vindilis Siata Arica

Inter Hispanias et Tingi Mauretaniam insula Diana, Lesbos, Ebusos 511 ab hac insula Carthagine Spar­ st 400 taria et a supra scripta insula ad Baleares st 300 insula Columba, Balearis inaior;

512 insula Nura, Balearis minor inter sc habent Baleares st 600 Item inter Carthaginem Spartariam et Caesaream Maure­ taniam insula Erroris et Tauria: st 75 inter se habent 513 ad has supra scriptas insulas a Calama de Mauretania st 75 Amecas insula Crinis, et Stoechadis Item inter Sardiniam et Italiam insula Ilva: de Tuscia a Populonio stadia st 600 insula Planasia: 514 inter Ilvain et Planasiam sunt st 90 insula Igilium: a Cosa st 90 Item inter Sardiniam et Africam insula Galata: a Caralis de Sardinia st 780 a Tabraca ex Africa st 300 insula Palmaria: inter hanc et Galatam st 45 insula Phalans, insula Vulturia 515 ante Promontorium Apollinis Aegimurum insula: a Cartha­ st 230 gine Inter Italiam et Siciliam insulae numero 3 Pontiae: st 800 a Terracina insula Pandateria: a Terracina st 300 insula Aegina insula Acnaria: a Cumis de Campania st 45 insula Procita: a Miseno de Campania st 30 516 insula Capraria: a Puteolis st 300 Egira et Celsina item insulae numero 3 Aegina, Heracleotcs et Didyma

IV. Itinerariam Hierosolymitanum insula Strongilos: a Messana st 320 insula Liparos: a Strongilos Liparis sunt st 300 517 insula Heraclea insulae Arethusa et Tapsus: distat ab oppido Megera, id est castello Syracusanomm st 11 Item inter Siciliam et Africam insula Cossura: a Lilybaeo de Sicilia sunt st 180 518 a Clipea ex Africa st 590 insulae Malta, Hefaesta et Falacron insula Cercenna: haec a Tacapis distat st 622 insula Girba: a Giti de Tripoli st 90 519 Insula Tragrcia Strota Cephalania Asteris Ithaca Paxos Propaxos Oxia Inter Dalmatiam et Istriam insulae Apsoros BrattiaSolentia Issa Lissa 520 Corcyra Melta: st 200 a Melta Epidauros insula Saso: a Dyrrachio st 300 insula Cassiope, insula Goreiro: 521 ab Hydrunte Cassiope insula st 1000 hae supra scriptae duae insulae st . . Epiri distant In mari quod Thraciam et Cretam interluit insulae Erithra Delessa Euboea Carsa Calchis 522 Lemnos Sigeos Samothraca Anacole Calippia Cea Andros Hios Tenedos Tenos Boia 523 Balesos Andros Icos Cale Calchia Scyros Jcaria.

Insulae Strophades, quae ante Plotae dietae sunt, in Jonio mari, quo Graecia adluitur: 524 in his Harpyiae morabantur. insulae Cephalaniae Zacinthos et Dulichia: hie est mons Ithacus, ubi est patria Ulixis. [insulae Paranassi montis Dryopes]. insula Sarao in mari Aegeo: in in hac Juno nata est. 525 insula Boeotiae Aulis: in hac Graeci adversum Troianos conspiraverunt. insula Pallcne in Thracia: in hac Minerva nutrita est 526 insula Cyprus sive Paphon, Veneri consecrata, in Carpathio mari.

Item in Hellesponto insulae Cyclades, inter Aegcum et Mallieum mare constitutae, circumdantur etiam pelago Myrtoo. 527 Delos Myconos: a Delo distat stadia . . Icasia: a Mycono distat stadia 300 Dionysa Edenedia Syros. insula Paros: in hac lapis candidissimus nascitur, 528 qui dicitur Parius. Naxos: in hac Ariadne aTheseo rclieta a Libero patre adamata est. Focae Leuce Cythnos Ascaphos 529 Seriphos Siphnos Cimelos Coos Olearos Andros Gyaros. supra scriptae insulae in mari vagari solitac erant: has Apollo conligavit et stabiles fecit. Explicit.

IV. Itinerarium Hierosolymitanum (Burdigalense) Ausgaben von Wesseling 1736, Pinder Parthey 1848, Geyer 1898 Der früheste der im Mittelalter zahlreichen Pilgerführer nach dem Hl. Land. Der unbekannte Pilger von Bordeaux ist, wie er p. 571 bei Eonstantinopel angibt, im Jahre 333 n. Chr. (Dalmatio et Zenofilo com.) gereist und hat alle Stationen Ton Bordeaux bis Jerusalem und wieder zurück bis Mailand samt den Entfernungen aufgeschrieben. Er unter­ scheidet zwischen civitas, mansio (wo man übernachtet) und mutatio (Pferdewechsel, bzw. wo man rastet). Sein Itinerar ist überaus wertvoll, in den meisten Fällen eingehender als Ta und It. Die Entfernungen sind Halbtagsreisen. Er reist 549 Itinerarium A Burdigala Hierusalem Usquc et ab Heraclea per Aulonam et per Urbem Romam Mediolanum usque sie Civitas Burdigala, ubi est fluvius Garonna, per quem facit mare

Oceanum acecssa et recessa per leugas plus minus centum. mutatio Stomatas leug. 7 550 mutatio Sirione „ 9 civitas Vasatas „ 9 mutatio Tres Arbores „ 6 mutatio Oscineio „ 8 mutatio Scittio „ 8

von Bordeaux über Narbonne Mont Genevre Mailand Aquileia Pettau Mitrovic Belgrad Nisch Sofia Konstantinopel Angora Tarsus Antiochia Kaisarie bis Jerusalem. Nach einer kleinen Rundreise im Hl. Lande kehrt er von Kaisarie auf demselben Wege nach Konstantinopel zurück. Von Konstantinopel reist er auf der via Egnatia bis Valona am Adriatischen Meere, Betzt nach Otranto über und wandert über Brindisi auf der via Traiana nach Benevent und auf der Appia nach Rom; von Rom auf der Flaminia über Rimini und die via Aemilia nach Milano, wo er abschließt. civitas Elusa mutatio Vanesia civitas Auscius mutatio ad Scxtum mutatio Hungunverro mutatio Bucconis 551 mutatio Ad Jovem civitas Tholosa

leug. 8 „ 12 • 8 „ 6 „ 7 „ 7 „ 7 „ 7

mutatio Ad Nonura leug. 9 mutatio Ad Vicesimum mil. 11 mansio Elusione n * „ 9 mutatio Sostomago vicus Hebromago - 10 6 mutatio Cedros n castellum Carcassone - 8 mutatio Tricensimum „ 8

Von Bordeaux bis Thanoi 552 mutatio Hosverbas leug. 15 civitas Narbone „ 15 civitas Biterris „ 16 mansio Gessarone „ 12 mutatio Foro Domiti „ 18 mutatio Sostantione n 17 mutatio Ambrosio „ 15 15 civitas Nemauso n mutatio Ponte Aerarium „ 12 civitas Arellate „ 8 553 fit a B u r d i g a l a A r i l l a t e usque milia 371 mutationes 30, mansiones 11. mutatio Arnagine milia 8 mutatio Bellinto w 10 civitas Avenione „ 5 mutatio Cypresseta „ 5 civitas Arausione „ 15 mutatio Ad Letoce „ 13 mutatio Novem Craris „ 10 mansio Acuno „ 15 12 554 mutatio Vacianis n mutatio Umbenno „ 12 civitas Valentia „ 9 mutatio Cerebelliaca „ 12 mansio Augnsta „ 10 mutatio Darentiaca „ 12 civitas Dea Vocontiorum „ 16 mansio Luco „ 12 mutatio Vologatis „ 9 555 inde ascenditur Gaura mons mutatio Cambono milia 8 mansio Monte Seleuci „ 8 mutatio Daviano „ 8 mutatio Ad Fine mil. 12 mansio Vapinco „ 11 mansio Catorigas „ 12 mansio Hebriduno „ 16 inde incipiunt Alpes Cottiae. mutatio Ramae „ 17 mansio Byrigantum „ 17 556 inde ascendis Matronam. mutatio Gesdaone „ 10 mansio Ad Marte „ 9 civitas Secussione „ 16 inde incipit Italia mutatio Ad Duodecimum „ 12 mutatio Ad Fines „ 12 mutatio Ad Octavum „ 8 civitas Taurinis „ 8 mutatio Ad Decimum „ 10 557 mansio Quadratis „ 12 mutatio Ceste n 11 mansio Rigomago „ 8 mutatio Ad Medias „ 10 mutatio Ad Cottias „ 13 mansio Laumello „ 12 mutatio Duriis „ 9 civitas Ticeno „ 12 mutatio Ad Decimum „ 10 civitas Mediolanum „ 10 [mansio Fluvio Frigido „ 121] 558 fit ab A r i l l a t o Medio­ lanum usque „ 375 mutationes 63, mansiones 22. mutatio Argentia milia 10 mutatio Ponte Aurioli „ 10 civitas Vergamo „ 13 mutatio Tellegatae „ 12 mutatio Tetellus mil. 10 civitas Brixa „ 10 mansio Ad Flexum n 11 mutatio Beneventum „ 10 civitas Verona _ 10 1 Steht hier irrtümlich, sollte 560, 2 statt mut Castro stehen.

civitas Viminatio 10 mutatio Gadiano mil. 10 ubi Diocletianus oeeidit mutatio Auracos „ 10 Carninum 559 civitas Vincentia „ 11 mutatio Ad Nonum 9 mutatio Ad Finem „ 11 9 civitas Patavi „ 10 565 mansio Municipio mutatio Jovis pago 10 mutatio Ad Duodecimum „ 12 mutatio Bao 7 mutatio Ad Nonum „ 11 mansio Idomo 9 civitas Altino „ 9 mutatio Ad Octavum 9 mutatio Sanos „ 10 mansio Oromago 8 civitas Goncordia „ 9 finis Myssiae et Daciac mutatio Apicilia „ 9 mutatio Ad Undecimum n 10 mutatio Sarmatorum 12 civitas Aquileia „ 11 mutatio Cametas 11 fit a Mediolanum 566 mansio Ipompeis 9 mutatio Rappiana 12 A q u i l e i a usque „251 civitas Naisso 12 mutationes 24, mansiones 9. mutatio Redicibus 12 mutatio Ad Undecimum mil. 11 mutatio Ulmo 7 560 mutatio Ad Fornolus „ 12 mansio Romansiana 9 [mutatio Castro „ 12 *] mutatio Latina 9 inde sunt Alpes Juliae mansio Turribus 9 ad Pirum summas Alpes „ 9 mutatio Translitis 12 mansio Longatico n 10 mutatio Ballanstro 10 mutatio Ad Nonum „ 9 mansio Meldia 9 civitas Emona „ 14 mutatio Scretisca 12 mutatio Ad Quartodecimo n 10 11 mansio Hadrante „ 13 567 civitas Serdica fit a Syrmium S e r d i c a ftnes Italiae et Norci usque milia 314 mutatio Ad Medias „ 13 mutationes 24, mansiones 13. civitas Geleia 13 mutatio Extuomne 8 561 mutatio Lotodos 12 mansio Buragara 9 mansio Ragindone 12 mutatio Sparata 8 mutatio Pultovia 12 mansio Iliga 10 civitas Petovione 12 mutatio Soneio 9 transis pontem, intras Panfinis Daciae et Traciae noniam inferiorem, mutatio Ponte Ucasi 6 mutatio Ramista 9 mansio Bona Mansio 6 mansio Aqua viva 9 9 mutatio Popolis 10 568 mutatio Alusore mansio Basapare 12 civitas Jovia 9 mutatio Tugugero 9 mutatio Sunista 9 civitas Filopopuli 12 562 mutatio Peritur 12 mutatio Syrnota 10 mansio Lentolis 12 mutatio Paramvole 8 mutatio Cardono 10 mansio Cillio 12 mutatio Cocconis 12 mutatio Carassura 9 mansio Serota 10 mansio Arzo 11 mutatio Bolenta 10 mutatio Palae 7 mansio Maurianis 9 mansio Gastozobra 11 intras Pannoniam mutatio Rhamis 7 superiorem. 11 mutatio Serena 8 569 mansio Burdista mutatio Daphabac 11 mansio Vereis 10 mansio Nicae 9 mutatio Jovalia 8 mutatio Tarpodizo 10 mutatio Mersella 8 mutatio Urisio 7 civitas Mursa 10 mansio Virgolis 7 563 mutatio Leutuoano 12 mutatio Narco 8 civitas Cibali8 12 mansio Drizupara 9 mutatio Celena 11 mutatio Tipso 10 mansio Ulmo 11 mansio Tunorullo 11 mutatio Spaneta 10 8 mutatio Vedulia 8 570 mutatio Beodizo civitas Heroelia 9 civitas Sirmium 8 mutatio Baunne 12 fit ab A q u i l e i a mansio Salamembria 10 S i r m i u m usque 412 mutatio Gallum 10 mansiones 14, mutationes 39 mansio Atyra 10 mutatio Fossis 9 mansio Regio 12 civitas Bassianis 10 civitas Constantinopoli 12 mutatio Noviciani 12 mutatio Altina 11 571 fit a S e r d i c a Constantinopolim milia 413 civitas Singiduno 8 mutationes 12, mansiones 20. 564 finis Pannoniae et Misiae fit omnis summa a Burdigala mutatio Ad Sextum 6 Constantinopolim vicies bis mutatio Tricornia castra 6 centena viginti unum milia, mutatio Ad Sextum miliare 7 mutationes 230, mansiones civitas Aureo Monte 6 112. mutatio Vingeio 6 Item ambulavimus Dalmatico et civitas Margo 9 Zneefilo cons.1 III. kal. Iun. 1 1 Siehe oben 567, 11 Note. Die Konsuln des Jahres 333 p.Chr.

LXIX a Calcidonia, etreversisumus ConstantinopolimVII kal.Ian. Cons. suprascript. A Constantinopoli transis Pontum, venis Calcedoniam, ambulas provintiam Bithiniam. mutatio Nassete 7 572 mansio Pandicia 7 mutatio Pontamus 13 mansio Libissa 9 ibi positus est rex Anibalianus, qui fuit Afrorum mutatio Brunga 12 civitas Nicomedia 13 fitaConstantinopoliNic o m e d i a usque milia..8 mutationes 7, mansiones 3. 573 mutatio Hyribolum 10 mansio Libum 11 mutatio Liada 12 civitas Nicia 8 mutatio Schinae 8 mansio Mido 7 mutatio Ghogeac 6 mutatio Thateso 10 mutatio Tutaio 9 mutatio Protunica 11 mutatio Artemis 12 574 mansio Dablae 6 mansio Ceratae 6 finis Bithiniae et Galatiae. mutatio Finis 10 mansio Dadastan 6 mutatio Trans monte 6 mutatio Milia 11 civitas Juliopolis 8 mutatio Hycronpotamum 13 mansio Agannia 11 mutatio Ipetobrogen 6 575 mansio Mnizos 10 mutatio Prasmon 12 mansio Managordis 9 mutatio Cenaxem palidem 13 civitas Anchira Galatia . . fit a N i c o m e d i a A n c h i r a G a l a t i a usque milia 258 mutationes 26, mansiones 12. mutatio Delemna 10 mansio Curveunta 11 mutatio Rosolodiaco 12 mutatio Aliassum IS civitas Aspona 18 576 mutatio Galea 13 mutatio Andrapa 9 finis Galatiae et Cappadociae. mansio Parnasso 13 mansio Iogola 16 mansio Nitalis 18 mutatio Argustana 13 civitas Colonia 16 577 mutatio Momoasson 12 mansio Anathiango 12 mutatio Chusa 12 mansio Sasima 12 mansio Andavilis 16 ibi est villa Pampati, undc veniunt equi curules. civitas Thiana 16 578 inde fuit Appollonius magna, civitas Faustinopoli 12 mutatio Caena 13 mansio Opodanda 12 mutatio Pilas 14 579 finis Cappadociae et Ciliciae. mansio Mansucrinae 12 civitas Tharso 12

IV. Itinerarium Hierosolymitanum

LXX inde fnit apostolus Paulas, fit ab A n c h i r a G a l a t i a T h a r s o usque milia 348 580 mutationes 25, mansiones 18. mutatio Pargais 18 eivitas Adana 14 civitas Mansista 18 mutatio Tardequeia 15 mansio Catavolo 16 mansio Baiae 17 mansio Alexandria Scabiosa 16 581 mutatio Pictanus 9 finis Ciliciae et Syriae. mansio PangTios 8 civitas Antiochia 16 fit a T h a r s o C i l i e i a Antiochiam milia 141 mutationes 10, mansiones 7. ad palatium Dafne 5 582 mutatio Hysdata 11 mansio Platanus 8 mutatio Bachaias 8 mansio Cattelas 16 civitas Ladica 16 civitas Gavala 14 civitas Balaneas 13 finis Syriae Coelis et Foenicis. mutatio Maraccas 10 mansio Antaradus 16 (est civitas in mare a ripa mil. 2) mutatio Spiclin 12 583 mutatio Basiliscum 12 mansio Areas 8 mutatio Bruttas 4 civitas Tripoli 12 mutatio Tridis 12 mutatio Bruttos alia 12 mutatio Alcobile 12 civitas Birito 12 mutatio Heldua 12 mutatio Porphirion 8 civitas Sidona 8 ibi Helias ad viduam ascendit et petit sibi cybum. mutatio Ad Nonum 4 684 civitas Tyro 12 fit ab A n t i o c h i a T y r o usque milia 174 mutationes 20, mansiones 11. mutatio Alexandroschene 12 mutatio Ecdeppa 12 civitas Ptolomaida 8 mutatio Calamon 12 mansio Sicamenos 3 585 ibi est mons Carmelus, ibi Helias sacrificium faciebat mutatio Certha 8 fines Syriae et Palestinae. civitas Caesarea Palestina, id est Iudaea 8 fit a Tyro C a e s a r e a Pal es ti na milia 78 mutationes 2, mansiones S. civitas Maxianopoli civitas Stradela civitas Sciopoli 587 Äser, ubi fuit villa lob civitas Neapoli

12 6 15

inde milia 28 euntibus Hieru-

11 605 mansio Appollonia mutatio Heracleustibus 11 14 mutatio Duodea 13 civitas Thessalonica 10 mutatio Ad Decimum 10 mutatio Gephira 606 civitas Pelli unde fuit Alexarider Magnus Macedo 10 696 item ab Hierusalem in Hie15 mutatio Scurio richo . . 18 15 civitas Edissa 697 item ab Hiericho ad Mare mutatio Ad Duodecimum 12 Mortuo milia 9 16 mansio Cellis 14 mutatio Grande 598 inde ad Iordanem, ubi dominus 14 mutatio Melitonus a Johanne'** baptizatus est 13 civitas Heraclea milia 5 12 607'mutatio Parambole 599 inde Bethasora 14 19 mutatio Brucida ubi est fons in quo Philippus finis Macedoniae et Epiri. eunuchum baptizavit inde 13 civitas Cledo Therebinto 9 12 mutatio Patras 4 mansio Claudanon inde Therebintho Cebron 2 9 mutatio In Tabernas 9 mansio Grandavia 600 Item ab Hierusolyma sie 9 608 mutatio Treiecto civitas Nicopoli 22 j 9 mansio Hiscampis civitas Lidda 10 6 mutatio Ad Qu int um mutatio Antipatrida 10 15 mansio Coladiana mutatio Betthar 10 13 mansio Marusio civitas Caesarea 16 14 mansio Absos 601 fit omnis summa a Constanti12 mutatio Stefanaphana nopoli usque Hierusalem 18 civitas Apoll onia milia undecies centena 64 12 mutatio Stefana ( = 1164), mutationes 69, mansio Aulona, treiectum 12 mansiones 58. 609 fit omnis summa ab He­ item per Nicopolim Caesaream r a c l e a per Macedo­ milia 73, mutationes 5, man­ niam A u l o n a usq ue siones 8. milia 688 mutationes 68, mansiones 26 Item ab Heraclea per trans mare stadia mille, quod Macedoniam facit milia centum, mutatio Aerea 16 et venis Odronto, mansio, mille mansio Registo 12 passus. mutatio Bedizo 12 mutatio Ad Duodecimum 13 civitas Apris 12 12 mans*io Clipeas 602 mutatio Zesutera 12 mutatio Valentia 13 finis Europae et Rhodopeae. 11 civitas Brindisi mansio Sirogellis 10 mansio Spilenaes 14 mutatio Drippa 14 11 mutatio Ad Decimum mansio Gipsila 12 10 civitas Leonatiae mutatio Demas 12 mutatio Turres Aurilianas 15 civitas Traianopoli 13 9 mutatio Turres Juliana mutatio Ad Unimpara 8 11 civitas Beroes mutatio Salei 7 mutatio Butontones 11 mutatio Melalico 8 11 mansio Beroiicha 15 610 civitas Rubos mutatio Ad Quintodecimo 15 603 mutatio Breierophara 10 civitas Canusio 15 civitas Mazimianopoli 10 11 mutatio Undecimum mutatio Ad Stabulo Dio . . . 12 15 civitas Serdonis mutatio Rumbodona 10 18 civitas Aecas civitas Epyrura 10 mutatio Aquilonis 10 mutatio Purdis 8 finis Apuliae etCampaniac finis Rhodopeae et mansio Ad Equum magnum 8 Macedoniae. mutatio vicus Forno novo 12 mansio Hercontroma 9 10 civitas Beneveuto mutatio Neapolim 9 civitas et mansio Claudiis 12 civitas Philippis 10 9 mutatio Novas 604 ubi Paulus et Sileas in 12 civitas Capua carcere fuerunt. mutatio Ad Duodecimum 12 611 fit summa ab Aulona usque Capua milia 289, mutatio Domeros 7 civitas Amphipolim 18 mutationes 25, mansiones 13. 8 mutatio Pennana 10 mutatio Ad Octavum 9 mutatio Ponte Campano mutatio Euripidis 10 9 civitas Sonuessa ibi positus est Euripidis poeta. civitas Menturnas 9 salem in parte sinistra est villa quae decitur Bethar. . . . inde Hierusalem 12 fit a Caesarea Palestina Hieru­ salem usque milia 116 mansiones 4, mutationes 4.

civitas Förmig 9 civitas Fundis 12 civitas Tarracina 18 mutatio Ad Medias 10 mutatio Appi Foro 9 612 mutatio Sponsas 7 civitas Aricia et Albona 14 mutatio Ad Nono 7 in urbe Roma 9 fit a Capua usque ad urbem Romam 136 mutationes 14, mansiones 9. fit ab H e r a c l e a per Aulonam in urbe Roma usque milia undecies centena 13 ( = 1113), mutationes 17, mansiones 46. Ab Urbe Medio1anium mutatio Rubras 9 613 mutatio Ad Vicensimum 11 mutatio Aqua Viva 12 civitas Ucriculo 12 civitas Narniae 12 civitas Interamna 9 mutatio Tribus Tabernis 3 mutatio Fani Fugitivi 10 civitas Spolitio 7 mutatio Sacraria 8 civitas Trevis 4 civitas Fulginis 5 614 civitas Foro Flamini 3 civitas Noceria 12 civitas Ptanias 8 mansio Herbelloni 7 mutatio Ad Hesis 10 mutatio Ad Cale 14 mutatio Intercisa 9 615 civitas Foro Simproni 9 mutatio Ad Octavo 9 eivitas Fano Fortunae 8 civitas Pi8auro . . 24 usque Ariminum . . mutatio Conpetu 12 civitas Cesena 6 616 civitas Foro Populi 6 civitas Foro Livi 6 civitas Faventia 5 civitas Foro Corncli 10 civitas Claterno 13 civitas Bononia 10 mutatio Ad Medias 15 mutatio Victuriolas 10 civitas Mutena 3 mutatio Ponte Secics 5 8 civitas Regio m mutatio^Canncto 10 eivitas Parme 8 mutatio Ad Tarum 7 mansio Fidentiae 8 mutatio Ad Fonteclos 8 civitas Placentia 13 617 mutatio Ad Rota 11 mutatio Tribus Tabernis 5 civitas\Laude 9 mutatio Ad Nonum 7 civitas Mediolanum 7 fit omnis summa ab urbe Roma Mediolaniura usque milia 416 mutationes 42, mansiones 24. Explicit itinerarium.

LXXI

V. Itineraria Gaditana

V. Itineraria Gaditana v. mnerana uaaiiana Die 4 Silberbecher von Vicarello (IG Im Januar 1852 fand man in Bagni di Vicarello am Lago di Bracciano (Lacus Sahatinus) bei Ausgrabungen in den heißen Quellen, welche heute noch yorhanden sind, eine große Menge Weihgeschenke aus dem Altertum. E s waren dabei 1200 Pfund aes crude (das gewogene Geld der ältesten Zeiten),

I - I V ; C I L IV p. 496 ff. 3281—3284) in den Entfernungen am meisten a b , das dritte scheint das korrekteste zu sein. Zeitliche Differenzen aus denselben ab­ zuleiten, heißt die Itinerarien verkennen. Aus dem Fehlen läßt sich nicht schließen, daß eine Station noch nicht bestanden hat (wie Henzen glaubte).

Silberbecher 1 von Vicarello, aalgerollt (nach Desjardins) ca. 1400 gegossene Münzen und viele Tausende von geprägten Münzen; außerdem eine große Menge goldener, silberner und bronzener Gefäße (1863 wurden wieder 3 goldene, 9 silberne, 1 ehernes Gefäß aufgefunden), lauter Weihgeschenke an Apollo, die Nymphen u. a. Gottheiten, darunter 3 silberne Becher mit dem Itinerarium „a Gades Rom am u , zu welchen später noch ein vierter Becher dazukam. I R 297. Man glaubte in den Bädern von Vicarello die Aquae Apollinares ansetzen zu sollen, was aber irrig ist, denn letztere entsprechen dem heutigen Stigliano. Die Bäder gehören heute dem Collegium Germanicum in Rom, und die Funde befinden sich im Museo Kircheriano. Die Becher haben die hier abgebildete Gestalt (Becher Nr. 2 von vorn gesehen, Nr. 1 aufgerollt), in Form einer Meilensäule? Alle 4 Becher geben die 106 Stationen von Gades bis Rom (die Numerierung ist von uns beigefügt) in 4 Reihen, mit un­ bedeutenden Abänderungen. Das erste der 4 Itineraria Gaditana ( I G 1—4) hat die Stationen meist im Akkusativ, die andern im Ablativ; das erste ist z. T. abgekürzt, das zweite weicht Itinerarium a Gades Romam: 84. 1 Ad Portom, -n (IV). 16. 2 Hasta, -am (I). 27. 8 Ugia, -am (I), -ae (IV). 24. 4 Orippo, -nm (I). 9. 5 Hispalim, -i (IV); ab Hispali Cordybae (IV). 22. 6 Carmone, -em (!)■ 20.

7 Obucla, -am (I), -ae (IV). 15. 8 Astigi, -im (I). 12; ab Astigi Cordnba 85 (IV). 9 Ad Aras (I. II. EU). 28. 10 Cordnba, -am (I), -ae (IV); Ab Cordnba Tarracone (IV). 10. 11 Ad X (I. HI), Ad Decumo (II), Ad Decom (TV). 18, 17 (I). 12 Epora (IV), -am (I); Ad Lucos

(n. ni), 18.

Silberbecher 2 von Vicarello (nach Desjardins)

L i t e r a t u r : P. M a r c h i S. J . , L a stipe tributata alle divinatä delle Acque Apollinari, Roma 1852, 4 ° , mit 4 Kupfer­ tafeln; H e n z e n im Rhein. Museum N . F . 9. B a n d , 1854; O r e l l i , I n s c r . I I I 1 8 5 6 ; Revue Archeol. 1862, 254(Garrucci); D e s j a r d i n s , La Gaule I V . Bd. Der Weg, welchen die 4 I G machen, stimmt mit unserer Strecke 34 von Gades bis Olano, I R 178 und 127, Strecke 36 bis Alpes Cottias, I R 134, Strecke 16 bis Taurinis, I R 229, Strecke 7 von Cottias bis Placentia, I R 226, Strecke 3 bis Fano Fortunae, I R 205, Strecke 50 und 51 bis Rom, I R 303—306. Dem Nichteingeweihten mag es auffallen, daß die Reisen­ den von Spanien her über den Mont Genevre nach Piacenza und über Rimini nach Rom reisen. E s ist dies aber der nor­ male Reiseweg — vgl. I. R. 204 (über die via Aemilia) und 300 (über die via Flaminia). 18 Uciese (L II), em (I); Uciense (IV). 18. 14 Ad Novlas, Ad Novolas (IV). 19 (L m ) ; 24 (IV), 19 (II) nach Ad Aras (IL IV), inde 19 (II. IV) Ad Mornm. 15 Castnlone (HI), -em (I) 24 (L HI). 16 Ad Mornm. 19. 17 Ad dno aolaria (IV), Ad solaria (II), solaria (L TU). 20. 18 Mariana.

20. 19 Mentesa, -am (I). 24, 28 (II). 20 Libisosa, -am (I). 22. 21 Parietinis. 16. 22 Saltigi, -im (I). 82. 28 Ad Palem (I), -en (II), -6 (III) -ae (IV). 22 (I. H). 25 (HI. IV) bis Ad Tnrres (HI), Tnrres Saetab (IV), inde 25 (Ol. IV) bis Saetabi.

V. Die Itineraria Gaditana

LXXII 24 Ad Aras (I- H)28 (L H). 26 Saetabi, -im (I). 16, 15 (II). 26 Sucrone, -em (I). 20. 27 Valentia, -am (I). 16. 28 Sagunto, Sagynto (II), Sagyntum (I). 24 (I. n . IV), 22 (HI). 29 Ad Novlas (I. II); Ad Nova (IV), Sebelaci (HI). 22 (I- n . IV), 24 (HI). 30 Idum, -u (IV). 24. 31 Intibili, -im (I), Intilibi (IE). 27. 82 Dertosa, -am (I). 37 (I. n . IV); Tria Capita 17, Subsaltu 20 (III). 33 Sub Saltu, -um (I). 25, 21 (II). 34 Tarracone, -em (I). A Tarracone Narbone (IV). 16. 36 Palfuriana, -am (I). 13, 16 (II). 36 Atitisiana, -am (I), Antestiana (IV). 17. 87 Ad Fines. 20. 38 Arragone, -em (I, Abragone (IV). 17 (IL III. IV); Semproniana 9, Seterras 24 (I). 39 Praetorio (II. III), Ad Prae­ torium (IV). 15 (IL HI), 16 (IV); von Sem­ proniana bis Seterras 24 (I). 40 Seterras (I), Siteras (II), Saeterras (HI), Baeterras (IV). 15. 41 Aquis Voconis (HI), — Voconi (ü), — Vocontis (I), Aqnas Voconias (TV). 12. 42 Gerunda, -am (I). 12, 11 (II), 10 (IV). 43 Cinniana, Cilniana (II), Cilnianam (I). 16, 12 (IV).

44 JuQcaria, -am (I). 16. 45 In Pyrenaeo (HI), In Pyreneo (II), In Pyraeneum (I), Summo Pyrenae (IV). 25. 46 Rascinone, -em (1), Ruscinne (II). 6. 47 Combusta, Ad Commusta (IV). 34 (HL IV), 32 (I. n ) . 48 Narbone, -em (I) (A Narbone Taurinos IV). 16. 49 Baeterras, -a (DI). 12 (H. IV, 13: I. III). 60 Cesserone, -em (I), Cessirone (IV). 18 (I. II. HI); 10 bis Frontiana, 8 bis Foro (IV). 51 Foro, -um (I), Domiti. 15. 52 Sextantione, -em (I), Sextantio

(n). 53 54 55 56

57 58 59

60 61 62 63 64

15. Ambrussum, Ambrusio (IV). 16. Nemauso, -um (I). 15 (L III), 16 (IL IV). Ugerno, -um (I). 9 (I. III, fehlt H). Arelata (I. HL fehlt II); Traiectum (IV). 8 (II), 7 (HI), 46 (I), Rhodani (IV). Ernagino (III), -um (I), -i (II). 8, 7 (II). Clano (IV), -um (I. IL HT). 12. Cabellione, -em (I). 12 (IL III, it. I, wo Ad Fines fehlt. 22 (IV). Ad Fines (IL IH). 10 (IL HI). Apta Julia, -am (I). 12. Catuiacia,-am(I),Catulacia(n). 16. Alaunio, -um (I. IV). 24. Segusterone, -em (I). 16.

65 Alabonte, -em (I). 18. 66 Vapinco (HI), -quo (IL IV), -cum (I). 12. 67 Caturigomago (IV), -um (I), -i (H), Caturigomagi (DI). 17, 18 (I). 68 Eburoduno, -um (I), Eboroduno (TV). 17. 69 Rama, -am (I). 18. 70 Brigantione (TV), -tio (II. HI), -tium (I). 6, 11 (I). 71 Summas Alpes (HI), Druantio (TV), -um (I), Gruentia ? (II). 5. 72 Gaesaeme (HT), Goesao (TT), fehlt I, Tyrio (IV). 24 (I. HI), 23 (II); In Alpe Cottia 24, Ad Martis 23, Ocelo 17, Ad Fines XXXX(?), Taurinis 23 (errore prol8)(IV). 73 Segusione {TU), -em (I), Segusio OD. 20 (IL HI), 27 (I). 74 Ocelo (H. HI. IV), -um (I); 20. 75 Taurinis, Augusta Taurin. (IV). 23 (III. IV), 24 (H), 20 (I). 76 Quadrata, -is (II). 16, 13 (n. IV). 77 Rigomago, -um (I), -i (II). 24, 15 (I). 78 Cuttias, -ae (HI). 12 (H, IV), 13 (I. n i ) . 79 Laumellum, -o (IH). 21, 20 01). 80 Ticinum, -o (HI). 20. 81 Lambrum, Lumbroflumen(IV). 16, 17 (IV). 82 Placentia, -am (I). 16, 16 (H). 83 Florentia, -am (I). 25; 15 (fehlt Fidentia 10) (IV). 84 Parma, -am (I). 18. 85 Lepido Regio (HT), -um (I), Re­ gio Lepidi (H), Regio (TV).

17. 86 Mutina, -am (I). 25. 87 Bononia. -am (I). 10, 11 (TV). 88 Claterno, -um (I), -as (TV). 18. 89 Foro Corneli, Forum (I). 10. 90 Faventia, -am (I). 10, 13 (n). 91 Foro (-um I) Livi, Juli (IV). 13, 15 (II). 92 Caesena (HI), Cesenam (I), Caesana (II), Curva Caesena (TV). 20, 24 (H). 93 Arimino, -um (I), -i (IV). 24, 16 (IT). 94 Pisauro, -um (I), 8. 95 Fano (-um I) Fortunae. 16, 18 (H). 96 Foro (-um I) Semproni. 18, 13 (H). 97 Ad Cale, -em (I). 14 (HL IV), 13 (I. H). 98 Haesim (H. IV), Hesim (I. n i ) . 10, 16 (n). 99 Helvillum (I), -u (IH), -o (IV), Helvilium (H). 15, 18 (H). 100 Nuceria. 19, 15 (H). 101 Mevania (H), -am (I). Maevania (HI. IV). 16, 17 01). 102 Ad Martis. 18, 12 (H). 103 Narnia, -am (I). 12. 104 Ocriclo, Ocriculo (II). 24. 105 Ad XX, Ad Vicesumo (TT). 20. 106 Roma, -am (I), -ae (IV). Summa millia passus MDCCCXXXXI = 1841 (I. HI), 1835, 1842 (n. IV).

VI. Der Itinerarinhalt auf Steinen und einem Bronzegefäss 1. Die Wegsäule von Tongern (Columna Tongrensis) Im Jahre 1817 wurde am Weg von Tongern nach St.Trond ine Säule aufgefunden, welche an der Basis 8seitig ist und on welcher nach oben 3 Seiten erhalten sind. Die Säule lesteht aus blauem Kalkstein der Gegend von Namur. Die > von 8 Seiten, welche erhalten sind (s. nebenstehende Abtildung), geben folgende Reisestrecken, wobei die Entfernung mmer in Leugen ausgedrückt ist. 1. Seite von Tongern nach Straßburg: [a Tungris Cortoallio; Juliaco; Colonia Agripina; Bonna] L. 11; fRigomjagus J. 9; [Anto]nnacum L. 8; [Confjluentes L. 8; [Bojdobrica J. 8; [Vojsolria L. 8; [B]ingium L. 8 ; [Mojgontiac L. 12; Bau]conica L. 8; [Borbjitomac L. 1 1 ; [Noviomagus . . ?abernis . . Saletione . . Argentorato . . ] . Näheres s. unsere Itrecke 5 und 3. Die zweite Seite gibt eine Strecke von Noyiomagus Duro-

Die Säule von Tongern

Säule von Tongern — Itinerarium Capadociac

cortoro nach Boulogne s. M. Wir hatten zuerst an eine Rundreise von Tongern nach Straßburg Metz Reims Boulogne und zurück nach Tongern gedacht, dann wären die Stationen Virodunum Auxerna 15, Noviomagus 15, Durocorter. 12 zu ergänzen. Es dürfte sich aber mehr empfehlen, die zweite Strecke ebenfalls von Tongern ausgehen zu lassen über Neufchateau Itzel (die Stationen bis hierher sind nicht be­ kannt), dann folgt: [Epoissum j . Carignan bis j . Chesne] L. 15; [Novjiomag L. 15; Durocorter L. 12; Ad Fines L. 12; Aug.

Lxxm

sein soll, welche die 7 Hauptstraßen von Bavai aus enthielt. Man nannte dies ein Septemvium und gab sich Mühe, solche Septemvia (Straßensterne) in zahlreichen weiteren Städten auf­ zufinden, was natürlich nicht schwer fallt. 2. Das Itinerarium Cappadociae Im Jahre 1847 veröffentlichte Märklin aus Dorpat im Archäol. Anz. p. 192 eine von ihm in dem größeren Campana­ schen Columbarium an der via Sebastiana gefundene Inschrift

Die 3 Wegstrecken dcir Säule von Tongern

Suessionum L. 12; Isara L. 16; Roudium L. 9; Seeviae L. 8; Samarabriva [. .; Ad Jullia . .; Gesogiaco . .]. Dieser Weg entspricht unserer Strecke 10 (Karte 21) und 7 (Karte 20). Die dritte Seite deutet man für die Strecke von Tongern nach Bavay und Gesoriaco, welche fehlt, mit Abzweigung von Castello Menapiorum nach Fines Atrebatum L . . . (j. Bethune); Nemetaco L. . . (j. Arras); ferner mit einer 2. Abzweigung a B[acaco] nach [Camaraco . .] j . Cambray und [Aug. Veromand. L. . .] j . St. Quentin. Auf der Säule von Tongern 6ind also auf diese Weise 3 von Tongern auslaufende Straßen gegeben; die 5 weiteren Seiten der Säule konnten enthalten 4. von Tongern nach Trier und Mainz; 6. von Tongern nach Trier und Metz Straßburg; 6. von Tongern nach Nimwegen und Leyden; 7. von Tongern nach Xanten; die 8. Seite dürfte eine Wid­ mung enthalten haben. Unter den Steinen ähnlichen Inhalts ist die Säule von Tongern die reichhaltigste. L i t e r a t u r : Bull, de TAkad. Bruxelles a. 1837 T. IV 21—29 mit Abbildung; D e s j a r d i n s , La Gaule IV 1893 gibt einen Abklatsch, nach welchem unsere Abbildung. C I L XTTT 9158. Ahnliche Steine sind zusammengestellt im Annuaitre de la Societe des Antiqu. de France, 1850, 226—238. Die Entstehungszeit setzt Brambach zwischen 220 und 271, Roulez in der Zeit Diokletians an, Bergk (Gesch. d. Rh. 168) in der Zeit Diokletians oder seiner Nachfolger; Zangemeister (W. Z. I I I 319) beweist aus einer Straßenkorrektion nach 282/283 die Richtigkeit dieser Annahme. Erinuert wird an eine 7seitige Säule, welche bis 1815 auf dem Marktplatz in B a v a i stand und im Jahre 1716 an die Stelle einer älteren (aber auch nicht alten) Säule gekommen

auf einem Bruchstück von Marmor, klein, aber sauber ge­ schrieben. Sollte hier zum erstenmal, meinte der Entdecker, ein zur Reichsvermessung des Augustus gehöriges Aktenstück ans Licht getreten sein ? Dies war wohl nicht der Fall, aber interessant ist das Bruchstück trotzdem. Es behandelt eine Reise von Antiochia in Syrien nach Tarsus und Tyana, von da nach Andaval, welches an der Straße nach Kaisarieh liegt, von wo man aber auch nach Ak Serai und Angora abbiegen konnte. Wir geben hier die Inschrift samt deren Deutung. In diesem Tempo reisend, würde man von Antiochia bis Konstantinopel etwa 54 Tage brauchen. ll.Oct. 12.0ct. 13. Oct. 14. Oct. 15. Oct. 16. Oct. 17. Oct. 18. Oct. 19. Oct.

[V-] I[D.] IIII.ID III.ID.MOPSV.CREN PR • ID • PANHORMO ID . OCT • ADAQ. CALIDA XVII.K.NOV-TYNNAM XVI • K . TYANA X V • K • NOV. ANDAD X l i n . K • NOV

Tarso Mopsucrene Panhormo AdaquasCalidas Tynnam Tjana Andabalis (Tracias ?)

12mp 23 mp 17mp 14mp 16 mp 16 mp

3. Der Stein von Polla (Lapis Pollae) In Polla, dem ehemaligen Forum Popili, befindet sich an der Wand einer an der Hauptstraße gelegenen Wirtschaft eine Steininschrift ( C I L I 551; I R N a. 1852 S. 342 Nr. 6276; C I L X 6950), welche in einer nahen Villa S. Petri gefunden sein soll. Die Inschrift, voll von Provinzialismen (Viam fecei Regio ad Capuam . . .), berichtet vom Bau der 321 Milien langen Straße von Reggio nach Capua, gibt die Entfernung 10

LXXIV

VI. Der Itinerarinhalt auf Steinen und einem Bronzegefäß

von den Hauptplätzen der Straße an und ist allem Anschein nach von dem Erbauer der Straße selbst, P. Popolius1, im Jahre 622 u. c. gesetzt. Wir haben den Inhalt und die Er­ klärung dieser Inschrift in I R 366 gegeben und mit Hilfe dieses Steines die via Popilia in Übereinstimmung gebracht. 4. Die beiden ltinerarsteine von Autun (lapides Augustodunenses I und 2) 1. Noch im Jahre 1706 existierte in Autun eine Marmor­ säule oder ein Pilaster, welcher die Stationen der via Aemilia samt den Entfernungen enthielt. Die einzige Nachricht über diesen Stein enthält der Brief eines Jesuitenpaters an seinen Ordensgenossen vom Dezember 1706 in den Memoriae Trivultienses, abgedruckt bei Scheyb p. 26: die weiße Marmorsäule habe auf einer der 4 Seiten die Provinzen Italiens und viele Städte samt den Entfernungen enthalten; einen kleinen Teil

des Inhalts habe die Straße von Rimini nach Mailand aus­ gemacht mit den Stationen Bononia, Forum-Gallorum, Mutina, Forum Lepedi, Parma, Fines Gallorum. Daraus hat man den keineswegs unberechtigten Schluß gezogen, daß dieser Stein zu den Hallen im Schulhaus von Autun gehört habe, dessen Einweihung Eumenius im Jahre 298 n. Chr. schildert: Jetzt könne die Jugend in jenen Hallen alle Länder und Meere, Städte und Völker sowie die Lage und Entfernungen der Orte betrachten. Leider ist dieser Stein spurlos verschwunden, und die Nachforschungen Schöpf lins konnten (45 Jahre später) bloß noch feststellen, daß der Stein in das Fundament des Abteigebäudes zu St. Johannes in Autun verwendet worden sei. 2. Im Jahre 1848 wurde ein zweites Steinfragment in Autun gefunden, jetzt im Museum daselbst befindlich. Dieser Stein enthält nach unserer Auffassung das nachfolgende Itinerarium, wobei die Entfernungen immer in dem doppelten Maße, links in Leugen, rechts in mp, angegeben sind: Siduo Autessioduro [. .]XVI L - mp X[. . . .]. Die Leugen­ zahl kann 16 oder 26 heißen, dann 24 oder 39 mp. Siduo mit Sidotoca, j . Saulieu, gleichzustellen, läßt sich mit den vorhandenen Zahlenresten nicht vereinigen; aber j. Joux la ville würde mit 16 Leugen gut passen; Autessioduro Intaranum [XX]II L — mp XX(XIII]; j. Entrains; 1 Es ist kaum als Zufall zu betrachten, daß den Erbauern der großen Heerstraßen besonders in Italien zu Ehren die Plätze Forum Aureli Cassi Clodi Domiti Flamini Lcpidi Popili — je nach ihren Straßen — benannt worden sind.

Sic (d. h. dazwischen) Odouna. Intaranum; j . Ouanne; Ab lntar[ano Nevirno L. X]XX — [mp X X X X Y ] ; j . N e v e r s. Nach der Auffassung von Desjardins würde es sich nicht um ein Itinerar, sondern um sternförmig von Auxerre aus­ laufende Straßen handeln, da Desjardins die Gleichstellung von Siduo mit Sidotoco für unannehmbar hält und deshalb 2 verschiedene Itinerarien annimmt. Die Leugenangabe weist auf frühestens das 3. Jahr­ hundert hin. 5. Der Laterculus Station um von Mainz In C I L XIII p. 301 werden 3 Säulen genannt, welche Stationen von Mainz nach Trier und nach Andernach geben. Die erste Säule gibt Mogontiaci Beigini Noviomagi; die zweite Säule von Junglinster nennt Mogon. Buconic. Magione vetere Mog. Die dritte Säule enthält Mog. ad Navam Vosolviae

Bondobrigae Confluentibus Antunnaci. das meiste ist ergänzt.

Zahlen fehlen, und

6. Der Cippus von Spalato B Am Glockenturm des Domes von Spalato sind 29 Stein­ bruchstücke eingemauert, welche demselben Monument angehört haben. Dasselbe hatte nach den Untersuchungen von Jelic eine quadratische Basis 2,1 m breit; auf jeder Seite waren wahrscheinlich 2 Inschriften, von welchen 4 teilweise erhalten sind. Eine derselben trägt oben die Ziffer V, war also ver­ mutlich die 6. von den 8 Inschriften. Die 4 erhaltenen In­ schriften berichten von 4 von Salona ausgehenden Straßen, welche der Legat Dolabella im Anfang der Regierung des Tiberius hat bauen lassen. Die 1. führt von Salona „ad montem D i t i o n u m Ulcirum" 67 Meilen weit. Es ist dies allem Anschein nach die Wegstrecke von Salona über Aequo Pelva Salvia bis in die Gegend von Risanovci, wo der Mons Ulcirus zwischen den Flüssen Kerka und Unar vermutet wird. Die Straße hat die Richtung gegen Sissek. C I L LH 3198 = 10156. 2. I 3200 spricht von einer via Gambiniana und „vias per mp 117 munit per vexillarios". Man vermutet die Straße nach Andretio (Muc) und von da vielleicht unsere Strecke 50 über Burno bis in die Nähe von Epidotio, wohin schon eine ältere Straße von Senia aus führt. 3. Die I 3201 = 10159 berichtet von 2 Straßen, zunächst „a Salonis ad He . . astel . . Daesitiatium per mp 156". Die Daesitiates sind auch I 9739 genannt; letzterer Stein, der

Kleine Itincrarien — Ergänzungen Grabstein eines Reiters exploratoris Desitia6, ist in Gardun bei Trilj gefunden. Das Castellum H e . . . könnte Heronas (Pt) sein. Mit den 156 Milien käme man bis an die Grenze von Epirus. 4. Die ebengenannte I 3201 nennt eine 2. Straße: „idem viam ad Ba men quod dividit bis ibus a Salonis munit per mp 158." Diese Entfernung würde bis zur Mündung des Basante flumen stimmen. Als Volksstämme hat man vermutet Bistuates a Ditionibus oder Savensibus. Fest steht nur die Tatsache, daß Dolabella bedeutende Straßen nach verschiedenen Richtungen von Salona aus in Dalmatien angelegt hat, und es ist wahrscheinlich, daß die genaunte (Grab-?) Säule noch von weiteren von Salona aus­ gehenden Straßen berichtet bat. 7. Ehernes Qefäss von Froxfield (CIL VII 1291) Ein im Jahre 1725 aufgefundenes ehernes Gefäß enthält am oberen äußeren Rand die Namen Mais Aballana Uxelodum ( 0 d e r — UQO) Amboglanis Banna. Das Gefäß soll aus dem 3. Jahrhundert stammen. Ra 432, 20 bis 433, 3 nennt nacheinander Banna Uxelludamo Avalana Maia. Maia gleich Magis (N D — Num. Pacensium); Venatores Banuienses nennt I 83U in Birdoswald (Station), Vicani Bannenses I 620 in Carrawbourgh; Avallana, j. Papcastle, IR 12. Die genannteu Stationen sind in der Nähe des Hadrianswalles uud wieder ein Beweis für die Zuverlässigkeit des Ravennaten. 8. Die Wegsäule von Vatari, j . Siud in Afrika C I L VIII 10118 gibt eine Wegsäule von 2,33 m Höhe und 0,41 m Durchmesser, gefunden in Fedj Siud, vom Jahre

LXXV

224 n. Chr., unter Aur. Severo Alexandro gesetzt. Der Fundort entspricht der Station Vatari, welche offenbar ein bedeutender Kreuzungspunkt war. Die Säule gibt die Entfernungen von den bedeutendsten Städten Karthago Bona Constantine Lambaese und Tebessa. Leider ist nur eine einzige Zahl erhalten und diese nicht vollständig, nämlich Cirta LX . .; es sind 66. C I L bezweifelt die Existenz besonderer Straßen und meint, dieselben seien große Strecken gemeinsam gegangen. Wir können diese Ansicht durchaus nicht teilen, denn vier von diesen Straßen sind bekannt, die fünfte durch Meilensteine glaubwürdig gemacht. Die Straße nach Karthago (Strecke 135) führt über Sicca Veneria in einer Länge von 184 mp (68 -f- 116); die Straße nach Hipporegius führt bis Tipasa 12, von dort nach Bona 50 mp bekannt, hat somit 62 mp. Nach Konstantine 8. Strecke 135. Nach Lambaese ist keine Straße bekannt, aber 1 Meilenstein in Amara; die Straße muß also über Marcimeni, j . Ain Beida, dann Amara und Bagai fuhren mit 92 mp. Die Straße nach Theveste entspricht unserer Strecke 133 c. Der Stein von Nimes (Anduse). In der Maison carrce zu Nimes befindet sich ein Inschrift-Fxagment Nr. 40 von Anduse, beschrieben von Merimce, Voyage dans le mide de France, p. 385, welches die Kollektivspendc mehrerer Städte enthält: Andusi j . Anduse, Brugetia j . Broncet, Fedusia, Vatrute, Ugerni j . Beaucaire, Sextant j . Substantion, Br ige sin j . Brignon, Statumac j . 8umene\ Virinu, Ucetiae j . Uz6s, Seguston. Von einem Itinerar kann aber hier keine Rede sein. Der Stein von Allchamps. C I L XIII 8922 gibt 3 Entfernungen an: 13 ab Av[arico] 12 a Me[diolano] 25 ab AN (Aquis Neri), s. IR Karte 31. Dieser Stein ist seit 1881 von der Commission de la carte des Gaules als falsch erkannt (Desjardins 1893 p. 25), dann aber allerdings mit großer Raffiniertheit gefälscht.

Ergänzungen In dem speziellen Teil der I R sind zu e r g ä n z e n : 1. Spalte 20 in Strecke 1 fehlt zwischen Lagubalio und Blato: C a s t r a E x p l o r a t o r u m 12, inde Blato 12 ([t). 2. Spalte 65. Von Reims nach Barleduc fehlt die direkte Straße It 365, welche auf Karte 20 leicht eingefügt werden kann. Diese geradlinige Straße ist heute noch erhalten und in allen besseren Karten eingetragen. Die Zahlen reichen nicht, und es fehlt wohl eine Station mit ca. 10 L. Durocortoro fa no M i n e r v a e 14; j . bei St. Hilairc au Tcmplc oder Vadenay. j . bei Revigny oder Noyers. A r i o l a 1«; j . Barleduc. inde Caturrigis 9; 3. Spalte 131 fehlt die KUstenstrecke von Frejus nach Marseille in It ma 505/506. Von F o r o J u l i sinus Sarabra- Telone Martio 15; citanus 25; j . Toulon; j . St. Tropez; Taurcnto 12; j . le Brusq; Carsicis 12; j . Bandol; Heraclia Caccabaria 16; j . Bai de Cavalaire; Citharista 18; j . Ceyreste; Aemincs 6; j . Ciotat; Alconis 12; j . Bormcs; Immadras 12; j . bei C. Morgin; Pomponianis 30; j . Ruinen bei Hyeres; Massilia 12; j . Marseille. 4. Spalte 157. Zwischen Osca und Ilerda sind aus It 451/52 auf Karte 47 2 Stationen einzuschalten: Ca um zwischen Pcrtusa und Toloum und M e n d i c u l e i a zwischen Toloum und Jlerda. 5. Spalte 169 bei Ambinon fehlt D c s s o b r i g a It 449. 6. Spalte 171 und 172, Karte 48. Von Itinerar 423 und 424 fehlt die Schiffahrt von Brnga nach La Corufla, welche in Stadien angegeben, aber jedenfalls lückenhaft und fehlerhaft ist; die 2 Stationen Vico Spacorum und Ad Duos Pontes sind unbestimmt. 7. Spalte 198 und 199 über die Apenninenstraßen und speziell Spalte 239 vgl. Cuntz VII 46. Cuntz versucht die Stationen des Ra zwischen Luna und Sestri zu lokalisieren, und zwar 3 am Meere: Corniglia Bulnetia (j. Vernazza) und Cebula (j. San Siro), 3 von Luna nördlich gegen Aulla und an der Straße nach Pontremoli: Pullion (j. Pulica), Bibola (j. Bibola) und Rubra (j. Terrarossa», ferner 3 weitere (Bexum Turre Staticc) sehr problematisch. Aber mit der Strecke 34 haben diese Stationen doch nichts zu schaffen I 8. Spalte 208 statt Victoribus soll es Victoriolas heißen. 9. Spalte 245. Cuntz VIT 57 verlegt die Straße von Populonia nach Cosa östlich vom Lacus Aprile; wir möchten eher glauben, daß beide Straßen « bestanden.

10. Die Station L e u c c r i s I R 257 wird von Cuntz VE 42 in Trescore angesetzt. 11. Die Strecke Helvillo Ancona I R 306 It 315 erklärt Cuntz VDI 60 sehr einfach als zusammengesetzt aus Helvillo ad Calem 14 und ad Pirum bis Ancona, der Küstenstraße, so daß man die Strecke von Ad Calem bis Ad Pirum gar nicht mehr braucht. Die Station Ad Pirum versetzt derselbe landeinwärts nach S. Gervasio. Beides verdient Be­ achtung. 12. Spalte 315. Zu Strecke 52 (via Salaria) ist zu bemerken, daß der Stein CIL VI 3824, besprochen von Hülsen 1896, auf die via Caecilia bezogen wird. Nach den Untersuchungen von Pcrsichetti in den römischen Mitteilungen XHI1898 und XVII 1902 führt die via Cae­ cilia von Ad Novas und dem Meilenstein 35 bei der Brücke über den Farfar Fl. (s. unsere Karte 93) an direkt über Cliternia nach Forulos und Amiternus, dann über den Appennin in das Tal des Vomanoflusses, wohl nach Hadria, mit einer Seitenstraße nach Interamnia (Terano). Der Stein von S. Omero (Spalte 317), obwohl von Caecilius Mctellus herrührend, gehört nicht zur via Caecilia. 13. P i t i n u m , Spalte 319, vgl. Cuntz 765 (die Lokalisierung wird nicht wesentlich geändert); P r i f e r n u m sei jetzt Aquila. 14. A e q u o F a l s i c o , Spalte 320, vgl. Cuntz U 87. S u b l a c i o , Spalte 322, will Cuntz II 94 in jetzt Capistrcllo ansetzen; T r e b l i s , Spalte 326, gleich Trebula Suffcnas in jetzt Ciciliano; die 3 Stationen in Monte Grani Carbonario und Vignas verlegt Cuntz völlig über­ einstimmend gegen Alba hin, und es gebührt ihm die Priorität, 15. Spalte 331. Strecke 55 ff. hat auch Cuntz II 97—100 schon Heilungs­ versuche gemacht. Wir sind in vielem einverstanden, nur die Ein­ setzung von Trcbla (Trebula) statt Tclcsie halten wir für unnötig. 16. Spalte 367. In Itinerar 109/110 ist eine Seitenstraße (Abkürzung zu Str. 60) gegeben, welche in Karte 105 eingetragen ist, aber im Text fehlt: j . Battipaglia Salerno T a n a r u m tt. 25; j . S. Lorenzo; ad C a l o r c m 24; j . Laurito; in M a r c e l i a na 25; C a e s a r i a n a 21, Ccsernia Strecke 60; j . Sapri; inde Nerulo 23. 17. Spalte 408 in Sizilien macht Cuntz n 101 wahrscheinlich, daß P h i l o s o p h i a n i s am Meere liegt und gleich Gela zu setzen sei, dann müßten auch die 2 Stationen gegen Girgenti verlegt werden. 18. Spalte 744,746 u.748 steht 3 mal Tigranocarten, dieTa hat aber Triganoc. 19. Spalte 765 Hcraconc j . „Ruinen von Sendschirli" muß gestrichen werden, da diese Ruinen schon ca. 600 v. Chr. verlassen wurden und außer einer mazedonischen Münze keine jüngeren Funde gemacht wurden.

Unsere Aufgabe Wir haben uns zum Ziel gesetzt, alle Namen der Ta und sämtliche Stationen der Itinerarien in der Weise zu kommen­ tieren, daß wir auf der linken Seite alles zusammenstellen, was man aus dem Altertum über dieselben weiß, auf der rechten Seite, immer beginnend mit dem Schlagwort „j." (jetzt), was man in der Gegenwart darüber weiß. Auf der linken Seite sind also die Parallelstellen aus den alten Schriftstellern und die Angaben der gefundenen Inschriften über den alten Namen zu behandeln. Bei den größeren Städten haben wir eine kleine Geschichte gegeben, die Namensformen, die Be­ deutung und die Rechtsqualität im Altertum (colonia, municipium, Garnison). Wir hätten uns hier öfters kürzer fassen dürfen, zumal eine Vollständigkeit bei den wichtigen Plätzen ausgeschlossen ist. Genaue Zitate werden hier nur ausnahms­ weise gegeben; man findet sie im Bedürfnisfalle in Forbigers Alter Geographie, auf welche wir verweisen müssen. Anders ist es bei allen selten genannten Plätzen, wo wir nach Voll­ ständigkeit trachten müssen. Von alten Schriftstellern kommen hier hauptsächlich die späteren (3. und 4 Jahrh. n. Chr.) in Betracht. Unsere Listen sollen auf der linken Seite enthalten: 1. Die abweichenden L e s a r t e n d e r f r ü h e r e n A u s ­ g a b e n d e r T a , welche wir in die Fußnoten gestellt haben. Wo alle Ausgaben übereinstimmen, kann die Lesung als ßicher gelten; wo sie aber auseinandergehen, ist die Angabe aus dem Grunde von Wichtigkeit, weil die älteren Ausgaben vieles noch lesen konnten, was heute in der Ta unleser­ lich geworden oder ganz verschwunden ist. Deshalb sind besonders die Lesarten von Hummelberg (1526) uud die 3 Abkömmlinge der ed. princeps von 1598, nämlich Bt, Bg und Ve, beachtenswert. Die Unterscheidung von u und v ist zwar in unserer Ausgabe streng durchgeführt, im Text aber über­ gangen, weil sie rein willkürlich ist; das gleiche gilt von den großen und kleinen Anfangsbuchstaben, zwischen welchen die Grenze ebenfalls oft nicht bestimmbar ist. 2. A l l e I t i n e r a r i e n (Ortsnamen und Entfernungszahlen) sind verglichen. Was die Zahlen anlangt, so haben wir die Zahlen der Ta immer in Zwischenstellung gegeben, um die Vergleichsstellen beifügen zu können, die Entfernungen des It sind dagegen nachgestellt, wie es im Itinerarium selbst üblich ist. Man verwechsle also nicht z. B. Nola 16 Nuceria in Ta, welches gleich Nola Nuceria 16 (It) ist, während „Nola 21" im It sich auf die vorhergehende Station Capua bezieht. 3. Die Angaben 4es R a v e n n a s und des von ihm abhängigen Guido sind stets angegeben, weil seine Lesart in den meisten Fällen aus einem verlorengegangenen Exemplar der Ta, oft aber auch aus andern, meist jüngeren, alten Quellen stammt, und weil in sehr vielen Fällen Ra der einzige Autor ist, welcher die Namen außer der Ta noch erhalten hat. 4. Die I n s c h r i f t e n in C I L und C I G, soweit sie über die Namen und die Qualität der alten Orte Auskunft geben, werden hier genannt, ebenso die Meilensteine (als einfache Funde dagegen sind sie rechts aufzuführen).

5. Die s p ä t r ö m i s c h e n G e o g r a p h e n , vor allem die N o t i t i a D i g n i t a t u m (ed. Seeck 1876), welche die Ver­ teilung der römischen Garnisonen um das Jahr 400 gibt; ferner die N o t i t i a G a l l i a r u m (ed. Seeck); ferner Hierocles Synecdemus 534 und die Notitiae Episcoporum (ed. Parthey 1866) (Hl und ne), welche die Bischofssitze der byzantinischen Zeit geben; die römischen Provinzverzeichnisse: Laterculus Veronensis 297, Polemius Silvius 385/6; die spätrömischen geographischen Texte von Ammianus Marcellinus, Julius Honorius, Orosius, Isidor Hispalensis (s. Riese, Geogr. Latini minores), ferner die Gromatici Latini (ed. Lachmann 1848) mit den libri coloniarum (4. Jahrhundert); ferner Jordanis (Jornandes), StephanusByzantinus, Procopius, Paulus Diaconus, sind alle von Wichtigkeit; ferner die Stadiasmen und andere kleinere griechische Geographen, welche von C. Müller, Geographi Graeci minores (2 Bände Text u. Atlas 1858) zusammen­ gestellt sind. 6. An letzter Stelle kommen die übrigen alten Geographen, besonders Mela, Plinius, Strabo, Ptolemäus, Dionysius und die Klassiker. Es sind vorherrschend die wichtigeren, auch sonst bekannten Plätze, für welche 6ie angeführt werden können. Auf der rechten Seite unter dem Zeichen j . geben wir die heutigen Namen, soweit sie bekannt sind und die Beweise oder Anhaltspunkte für deren Gleichstellung. Der Leser muß den Grad der Zuverlässigkeit einer Position selbst beurteilen. Von der Sicherheit bis zum Nichtwissen sind zahllose Stufen. Die niederste Stufe ist 1. wenn die Position e i n z i g a u s d e r E n t f e r n u n g und der Lage abgeleitet ist, ohne daß Funde bekannt sind oder angegeben werden. In solchen Fällen hat man mindestens die Wahl zwischen naheliegenden Plätzen, welche vielleicht ebenso gut passen würden, und es ist Aufgabe der Lokalforschung, das Richtige herauszufinden; 2. wenn F u n d e dazukommen, ist die Wahrscheinlichkeit größer und wenn die Zahlen vollständig passen würden, dürfte man den Platz als nahezu sicher ansehen. Aber in sehr vielen Fällen wird eben nicht beides genau zusammenstimmen; vielleicht liegt der Fund­ ort abseits der Straße. Es kommt auch auf die Art der Funde an: Inschriften, Meilensteine, tegulae — vielleicht mit Stempeln —, Scherben u. a. Kleinfunde. An 3. Stelle kommen R u i n e n , sodann 4. die N a m e n s ä h n l i c h k e i t (welche für sich allein gar nichts beweisen würde), endlich 5. I n s c h r i f t e n , welche den Namen des Ortes geben. Von Wichtigkeit ist natürlich immer das Zusammentreffen mehrerer dieser Beweis­ mittel. Wir haben im allgemeinen auf die Beisetzung des Fragezeichens verzichtet; die Tatsachen müssen reden, und diese haben wir beigefugt, wo wir konnten. Vollständigkeit können wir aber hier nicht beanspruchen, und es steht der Ergänzung und der Lokalforschung ein weites Feld offen. Auch die Literatur bei jeder Strecke und jedem Ort aufzu­ führen, war in dem Rahmen dieses Werkes nicht möglich. Wir verweisen auf das C I L , wo die Literatur bei den einzelnen Orten möglichst vollständig zusammengetragen ist. Einzelne monographische Arbeiten haben wir genannt.

Der Oang der ganzen Beschreibung beginnt auf Ta II 1 links oben mit Britannia und schreitet nach unten und rechts fort, so daß immer die dazwischen liegenden Strecken nachgeholt werden. Die großen Strecken gehen bis Rom (Strecke 3 bis zur Südspitze Italiens). Von Rom beginnen neue Nummern, ebenso bei neuen Erdteilen; die Beschreibung schreitet für Europa und Asien von links nach rechts fort und kehrt über Afrika von rechts nach links (also von Ägypten nach Marokko) wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Einteilung folgt soweit als möglich den diokletianischen Diözesen.

I. Britannien Dioecesis Britanniarum Einleitung: Auf der Ta sind von Britannien nur Bruchstücke von zwei Strecken erhalten geblieben. Dieselben enthalten die Ver­ bindung der drei Seehäfen Lemanis, Dubris und Rutupis (j. Lymne, Dover und Richborough) mit Londinium, welches schon außerhalb des Randes liegt, sodann die Strecke von London nach Venta Icenorum (Caster bei Norwich), welches ebenfalls außerhalb liegt, während Ad Taum (am Flusse Waveney) noch vorhanden ist; endlich die zwei südwestlichen Stationen (Mu-) Riduno und Isca Dumnoniorum (Exeter). Die meisten am Rande stehenden Namen sind verdorben, indem die erste Silbe fehlt (sie stand auf dem ersten Segment), und der Rest des Namens ist fast aufrecht geschrieben und hat große Anfangsbuchstaben. Man sieht hieraus, daß der Ab­ schreiber der Ta von den vollen Namen keine Ahnung mehr hatte. Diese Namen sind (Mu-) Riduno, (Du-) Roribis, (Novio-) Madus, (Ce-) Saromaci. Der erhaltene Teil dieser zwei Strecken ist außerordentlich wertvoll, denn er gestattet, mit großer Wahrscheinlichkeit den fehlenden Teil von Britannien zu er­ gänzen. Für die alte Geographie Britanniens stehen zu Gebot: 1. P t o l e m ä u s . Dieser hat Britannien ähnlich wie Gallien abgeteilt in die Völkerschaften und deren Hauptorte; er gibt ferner die Standlager der drei Legionen, welche von Hadrian an die ständige Besatzung der Insel bildeten: Leg. II. Aug. in Isca (hier verwechselt aber Pt Isca Dumnoniorum an der Südküste mit Isca Silurum, welches er nicht kennt); Leg. XX. in Deva (j. Chester) und Leg. VI. in Eburaco (j. York). Für uns kommt Pt wenig in Betracht. 2. R a v e n n a s behandelt Britannien sehr ausführlich; er ist weitaus die reichhaltigste Quelle. Ra gibt in England 246 Ortsnamen (ohne die Flüsse und Inseln), von welchen etwa 114 belegt und lokalisiert werden können; das It hat nur 112 Namen, deren generelle Lokalisierung keine Schwierig­ keit bildet. Dem Ra verdanken wir auch die vollständige Liste der Kastelle am Hadrianswall und am Piuswall. Aber überall tritt der Gegensatz zur Ta, die Verschiedenheit der Darstellung des Ra klar zutage. Er folgt in England einer ganz verschiedenen Hauptquelle, nämlich einer systematischen Beschreibung des Landes, nicht einem Itinerarium, und er hat nur selten Strecken (wie S. 428 Lemanis bis Tamese und S. 431 von Lindum bis Aquis). Wir haben schon in Mm VI S. 91 und Fig. 35 nach­ gewiesen, daß die systematische Beschreibung Britanniens durch den Ra nach Provinzen fortschreitet, und haben die 6 Ab­ schnitte, welche deutlich unterscheidbar sind, gekennzeichnet: 1. das südwestliche Gebiet — wir haben es Britannia Prima ge­ nannt — doch ist ja die Einteilung Britanniens zur Römerzeit noch sehr strittig — von p. 424, 4 bis 426, 17, mit Isca Dumn. als Hauptstadt;

2. den größeren Teil des heutigen Wales, Britannia Sccunda mit den Hauptstädten Isca Augusta und Utriconion, von p. 426, 18 bis 427, 10; 3. die Flavia Caesariensis, das größte Gebiet umfassend, wohl mit Londinium als Hauptstadt, von 427, 11 bis 430, 9. Eine weitere Unter­ abteilung läßt sich hier nicht machen, da die Beschreibung bald da bald dort fortsetzt; 4. die Provinz Maxima Caesariensis mit der Hauptstadt EburacumYork, bis zum Romanwall (Hadrianswall, Piktenwall), an welchem sämt­ liche Kastelle aufgeführt werden, von 430, 10 bis 433, 3. Das gleiche Gebiet gibt die XD als unter dem Dux Britanniarum stehend an; 5. die Provinz Valentia vom Romanwall bis zum Graham Dike (Piuswall), p. 433, 4 bis 435, 12, wobei am Schlüsse die 10 Stationen oder Kastelle am Graham Dike aufgeführt werden, welche wir von keinem anderen Schriftsteller kennen; 6. von 435, 14 bis 436, 16 folgen Orte aus der Britannia Barbara, jenseits des Piuswall es. Von 436, 20 an läßt Ra noch 8 Namen (diversa loca) folgen, unter welchen Volksnamen und Flüsse gemischt erscheinen, was ^wieder auf seine Karte hinweist. Für die 36 Elußnamen p. 437 bis 439 läßt sich kaum eine Reihenfolge herausfinden; aus der Ta stammen sie sicher nicht, erfunden sind sie auch nicht.

Was die Q u e l l e anbelangt, aus welcher der Ra die Be­ schreibung Britanniens geschöpft hat, so müssen wir Kiepert1 entschieden widersprechen, wenn er meint, der Ra habe sein Material über Britannien von der Ta übernommen. Im Gegen­ teil, für die Ergänzung der Ta läßt uns Ra hier ganz im Stich, denn seine Hauptquelle war eine g r i e c h i s c h e . Der Beweis hierfür läßt kaum etwas zu wünschen übrig. Wir haben 1. des Ra eigenes Wort, auf das wir doch auch etwas geben müssen, wenn er ausdrücklich griechische Geographen als seine Vor­ lage bezeichnet (S. 423); 2. weisen auf eine griechische Vor­ lage die vielen griechischen Endungen auf on hin, namentlich bei vielen sonst unbekannten Namen, sowie die Endungen Ardaoneon p. 426, 12, Juliocenon p. 430, 15, Alitacenon p. 433, 13; 3. unwiderleglich folgt die Benützung einer g r i e ­ c h i s c h e n K a r t e durch den Ra aus der Verwechslung der Himmelsrichtungen (S. 439). Ra hatte eine genordete, also griechische Spezialkarte von Britannien, ähnlich der des Ptolemäus, vor sich liegen, liest sie aber ab, als wäre sie geostet (vgl. Miller Mm VI S. 54). Denselben Fehler macht Ammian zweimal aus demselben Grunde (s. Mm VI 84 und 88). Es ist schwer, festzustellen, welcher Zeit die Quelle des Ra für Britannien angehört. Daß er die beiden Wälle hat und wie Ptolemäus auch das kaledonißche Britannien beschreibt, könnte man auf den Anfang des 3. Jahrhunderts beziehen, aber die durchgeführte Gliederung der Provinzen, welche mit­ unter treffliche Kenntnisse zeigt, manchmal aber auch starke Bedenken erregt, kann vor Diocletian oder dem 4. Jahrhundert nicht angenommen werden. Später aber, als im 4. Jahrhundert, 1

Formac orbis antiqui ßl. XXVI Spalte 1.

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I. Brittannien

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dürfen wir die ausschließlich alten Namen und besonders die || Völker verschont geblieben ist. Wie die Archive Englands Kastelle an beiden Wällen nicht ansetzen. Mit Sicherheit | einen unvergleichlichen Reichtum an Überlieferungen des ergibt sich jedoch aus der Betrachtung der Darstellung des |I Mittelalters aufweisen, so zeigt das Land auch trotz des Ra, daß an eine Entlehnung aus der Ta oder einem It nicht jl|| nordischen Himmels und der zerstörenden Feuchtigkeit der zu denken ist. I Atmosphäre noch fast zahllose Reste von Ansiedlungen, Für unseren Zweck können wir höchstens einzelne Parallel­ Befestigungen, Grab- und Kultusstätten, Ruinen aus römischer stellen entnehmen, aber nicht die zusammenhängenden Strecken Zeit, ferner Inschriften, Münzen; insbesondere auch die oder vollends das ganze Bild. jI berühmten megalithischen Denkmäler aus vorrömischer Zeit. 3. Die N o t i t i a D i g n i t a t u m gibt Britannien in der ge­ I Auch nicht wenige N a m e n haben sich bis auf den wohnten Weise, Provinzen und Kastelle, für unseren Zweck heutigen Tag erhalten, darunter insbesondere die Flußnamen, kaum brauchbar; die Lokalisierung dieser Kastelle ist sehr welche auch anderwärts weniger einem Wechsel unterworfen schwierig und vielfach unsicher. ,, waren. Auffällig sind auch die vielen Namen auf -ehester, 4. Nun ist noch die B e a t u s k a r t e von St. Sever vor- |lI! -cester, ferner -caer, z. B. Caerleon (Lager der Leg. H), handen, welche in der Aufzählung der Hauptstädte sehr oft I sowie die Aufnahme von colonia in den heutigen Namen bei mit der Ta übereinstimmt, und es ist nahezu sicher, daß die ij Colchester und Lincoln. von Beatus genannten fünf Städte Londino, Lindo, Uirigonio, || Eine Anzahl großartig angelegter S t r a ß e n , welche die Moriduno, Gondeaco (s. Miller Mm I 59) auch auf der Ta i;ji Insel von einem Ende zum anderen in geradlinigem Lauf durchmit Vignetten versehen waren. II ziehen und im frühen Mittelalter, wo man ihre Herkunft nicht 5. Das Itinerarium Antonini ist für Britannien, wie auch |!|! mehr kannte, mit romanhaften Namen vom Volke belegt Kiepert sagt und allgemein anerkannt ist, die Vertrauens- || wurden, sind in den Hauptzügen aus der Römerzeit bis auf im

1. England auf der Ta, links der ergänzte, rechts der crhaltengebliebcne Teil.

würdigste, sicherste und vollständigste, das ganze römische Britannien umfassende H a u p t q u e l l e , ohne die uns Ptolemäus und Ra in den meisten Fällen dunkel bleiben würden. Das It ist deshalb auch von den britischen Forschern (vor allen Camden und Gale) frühzeitig eingehend bearbeitet worden. Bei der R e k o n s t r u k t i o n des 1. Segments der Ta ist das It die einzige feste Handhabe, und wir dürfen wohl mit einiger Zuversicht aussprechen, daß das Bild von England nicht viel anders ausgesehen haben kann, als das von uns nach dem It hergestellte. Wir geben hier das wiederhergestellte Bild und das Übersichtskärtchen für die Strecken Britanniens nebeneinander. Wie man sieht, ist die Insel bis zum Hadrianswall ziemlich gleichmäßig mit Straßen bedacht, und kein größerer Landesteil fehlt; dagegen ist auch hier, wie bei anderen Ländern, an eine vollständige Wiedergabe des rö­ mischen Straßennetzes nicht zu denken. Es fehlt z. B. die Verbindung von London nach Cambridge, von Exeter nach Bath, von Chichester nach London, von Lincoln nach Man­ chester usw. Wenn man das Bild überblickt, so kann man hier nicht sagen, daß die militärische Bedeutung zu sehr überwiegend sei. Es ist ja selbstverständlich, daß die Wege zu den Legions­ lagern führen, ebenso zu dem Wall und seinen Hauptplätzen. Doch sind die bürgerlichen Niederlassungen nicht vernach­ lässigt, auch finden wir die bedeutenden Seeplätze und Über­ fahrtsstellen in wohlbefriedigender Vollständigkeit. England hat vor anderen europäischen Ländern den großen Vorzug, daß es im Mittelalter und in der neueren Zeit von Bürgerkriegen sowie von verheerenden Kriegszügen fremder

den heutigen Tag erhalten. Die vier größten dieser Straßen führt M a t t h a e u s P a r i s i u s um das Jahr 1250 in einem schematischen Kärtchen auf, welches wir in Mm III 83 ab­ gebildet haben; wir geben dasselbe auf richtige Verhältnisse übertragen Spalte 7 wieder. Die erste und längste von Süd­ west nach Nordost heißt Fossa, bis auf den heutigen Tag F o s s e - S t r e e t ; die zweite von Südost nach Nordwest — von Richborough nach Chester und Carlisle — heißt W a t l i n g S t r e e t ; die dritte von Süd nach Nord heißt E r m i n - S t r e e t ; die vierte von West nach Ost heißt I c k n i e l d - S t r e e t . Alle vier sollen sich nach Matthaeus in Dunstable kreuzen, was freilich nicht ganz zutrifft. Diese vier Hauptstraßen sind heute noch erkennbar und auf besseren Karten eingezeichnet. Wir finden aber in unseren Strecken nur einen Teil derselben, kaum die Hälfte, aufgeführt, dagegen viele andere Straßen; aber auch mit diesen sind die wirklich vorhandenen römischen Straßen Englands weitaus nicht erschöpft. Es sind zahlreiche Straßen nachgewiesen, die in keinem It stehen, und auch Meilensteine sind gefunden, welche auf weitere Straßen hin­ weisen. Die M e i l e n s t e i n e spielen in England keine so große Rolle wie in Gallien. Die ganze Kultur ist in England viel langsamer und später vorgeschritten als in Gallien, wie auch schon die Eroberung um mehr als ein Jahrhundert später er­ folgt ist. Die Inschriften deB 2. Jahrhunderts sind noch recht spärlich, von Meilensteinen ist nur ein einziger datiert aus dem Jahre 120, alle anderen gehören dem 3. und mehrere sogar dem 4. Jahrhundert an. Aber von allen bekannten Meilensteinen — über 40 — geben nur vier eine Entfernung

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Einleitung

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an, und nur zwei nennen einen bekannten Ort (a Ratis und !!| der Synode von Arles 314 anwohnten, die Bischöfe von London a Navione) und ein dritter einen unbekannten Ort als Aus­ [I und von York. In London werden schon vor dieser Zeit gangspunkt. Man könnte hier mit Berger1 zu der nichtbe­ jj mehrere Namen genannt. Sodann waren mehrere Bischöfe rechtigten Ansicht kommen, daß die Meilensteine nicht Ent­ I anwesend bei dem concilium Ariminense 359; Namen sind fernungsmesser, sondern nur Denksteine seien. Die Straßen, jedoch nicht bekannt. an denen Meilensteine gefunden sind, sind Strecke 1, von Isca I Als Seehäfen Englands kommen in Betracht zunächst die bis Lagubalio; Strecke 2 von Camborico bis Oataractonio drei H a u p t h ä f e n in Kent: Lemanis, Dubris und Ratupis und von da sowohl nach Lagubalio als Bremenio, ferner von I (j. Lyme, Dover und Richborough) als die nächsten Überfahrts-

2. Übcrsichtsblatt der Strecken von England.

II platze vom Festland. Sodann an der O s t k ü s t e : Ad ansam und Venta, an Bedeutung dem heutigen Harwich und Yarmouth entsprechend; ferner Pretorio, j. inFiley (Seebad) nachgewiesen, II und Segoduni an der Mündung des Tyne (j. Tynemouth und II Shields). An der Westküste: Clanoventa am Wallende, BremeI tonaci (j. Lancaster), Deva, an Bedeutung etwa dem heutigen I Liverpool entsprechend, Seguntio an der Überfahrt nach den Inseln Anglesey und Irland, Isca Augusta für das heutige Newport und CardifF, Nido und Muriduno (j. Neath und Honiton). An der S ü d k ü s t e : Isca Dumnoniorum (j. Exeter), 1 Die Heerstraßen des Römischen Reiches, Pr. 1882; II Die Meilen­ I Clausentum (j. Southampton) und Regentium mit Magnus || Portu8 (j. Portmouth). steine 1883.

Venonis bis Lindum, von Muriduno bis Isca Silurum und von Deva bis Seguntio, endlich noch von Regentium bis Venta. Mehrere Meilensteine gehören Strecken an, welche von den Itinerarien nicht genannt werden. Die Zahl der Kolonien ist in England nicht groß. Man kennt nur drei mit Sicherheit: Camulodunum, Lindum und Eboracum. Nicht sicher sind Deva und Clevum. B i s c h o f s s i t z e bestanden in römischer Zeit ohne Zweifel mehrere in England; sicher nachweisbar sind zwei, welche

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I. Britaunicn

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a) Reisestrecken Wir geben die in der Ta vorhandenen Reißestrecken Eng­ lands (ebenso in Gallien und Spanien) in Normaldruck und lassen die aus It und den Iss ergänzten Reisewege in Klein­ druck folgen. Denn wir haben den Eindruck gewonnen, daß ein richtiges Bild der vorhandenen Teile ohne die Ergänzung nicht gewonnen werden kann. Aber der Unterschied des in der Ta Überlieferten und des Ergänzten soll überall augen­ fällig sein. Die Numerierung der R e i s e s t r e c k e n beginnt auf Segment II 1 der Ta links oben und setzt nach unten und

Strecke 1 Von Exeter über Si Ichester, Qloucester.Caerleon, Carlisle und dem vallum tladriani entlang bis Wallsend (Karten 4. 5 und 6)

Von Caerleon bis Old Carlisle finden sich Meilensteine. Von Exeter geht auch die Fosse-Street nach Bath aus, welche hier fehlt. Die Straße beginnt an der Westspitze bei St. Hilary, in der Nähe von Marazion, wo ein Meilenstein gefunden wurde. Iscadumnoniorü.1, Isca Dumnuniorum (It), Isca Dumnaniorum (Ra), Isca im Gebiet der Dumnoni bei Pt, welcher durch Verwechslung mit dem von ihm nicht genannten Isca Silurum die Leg. II. Augusta hierher verlegt; letztere hatte aber ihren Sitz bei den Siluren; j . E x e t e r , am Flusse Exe = Isca, deshalb gesichert, obwohl Funde unsicher oder unbedeutend. Vgl. C I L VII p. 12. 15; it. (It). [Mu]Ridumo, Muri dun o (It), Moriduno (Ra), Mariduno (Be). Die erste Silbe Mu stand auf dem ersten, verloren ge­ gangenen Segment. Der Abschreiber übersah diese Tat­ sache und schreibt daher Ridumo (ebenso [Novio] Madus, [Cae] Baromaci) mit großen Anfangsbuchstaben und schief; j . H o n i t o n , nicht Dorchester. Die Strecke über Scaton oder Axmouth(= Muri dunum) wäre nach Dorchester (Durnon.) zu kurz. 36 (It).

Ournovaria oder Durnonovaria [It], Duriarnum (Ra); j. D o r c h e s t e r . Alte Mauern. Amphitheater und andere Altertümer, cf. CIL VII p. 13; Stukeley. of the Roman amphiteatre at Dorchester 1723. rechts fort, indem die eingeschlossenen Strecken immer wieder 8 (It). —; es fehlt eine Station samt Entfernnng bei j . Blandford. nachgeholt werden. In Rom, Konstantinopel und Alexandrien 116]. sowie am Meere endigen die Strecken, bzw. beginnt eine neue Vindogladia (lt), Bindogladio (Ra); j . bei R u s h m o r e, 8 km süd­ Strecke. In jeder Diözese wird zu Beginn eine Übersicht der lich von Shaftesbury, 2 km südwestlich in Farnham Museum mit den Ausgrabungen von zwei römisch-britischen Dörfern Reisestrecken gegeben, nach welcher sich die Beschreibung und von Vindogladia. richtet. 12 (It). In England haben wir nur die Strecken 1 und 2 samt Sorblodoni, Sorbiodunum (It); j.OldSarum mit altrömischen Ergänzungen. Mauern, 2 km nördlich von Salisbury. Die Gegend ist durch ihre keltischen Überreste — Stonehenge — weltberühmt. Literatur 8 (It). Die zwei wichtigsten alten Bearbeiter des It sind: Brige (It); j . S t o c k b r i d g e oder etwas südlicher. C a m d e n , Britannia sive florentissimorum regnorum Angliae Scotiae et Hiberniae et insularnm adiacentium ex intima antiqnitate choro- 11 dt). graphica descriptio. London 1B86 [das Werk erlebte sechs Auf­ Venta Belgarum (It), Venta Velgarom (Ra), Venta (Pt); Hauptstadt der lagen, die letzte London 1607]. Belgae (Pt); j . W i n c h e s t e r mit Ruinen, römischen Bädern und anderen Altertümern. I: 5. G a l e , Antonini iter Britanniarnm 1709. Einmündung der Strecke l a von Regentium. Die Inschriften Britanniens im CIL VII bearbeitet von E. Hübner 21 (It). 1873 (mit einer Karte), mit Nachtragen Eph. epigr. LTI 1877. j . bei B a s i n g s t o k e . Vindoml (It); Zusammenfassende Darstellungen aus neuerer Zeit: 15 (It) — zu viel; die Zahl oder die Zahlen von Venta bis Caleba müssen K i e p e r t , Formac Orbis antiqui XXVI 1893. verdorben sein, da die Gesamtentfernung nur 26 mp beträgt — es sei denn, daß Vindomi seitwärts liegen würde. M a c - L a u g h l i n , Watling Street 1852. W a t k i n , Roman Cheshire, or, a description of Roman remains in the Caleba, Caleba Atrebatium (Ra), Calleva (It), Caleva (Pt); Hauptstadt der Atrebatii (Pt), Atrebates (Ra); j. Silchester. Iss: 6—9. County of Cheshire 1886. Überreste von Mauern, ein Amphitheater und andere Gebäude. — Roman Lancashire, or a description of Roman remains in the County 15 (It). Palatine of Lancester 1883. Ausgangspunkt der Strecke 2 b nach Londinium, Venonis und H o o p p e 11, Roman remains in Durham County, in Journal of the Brit. Lindum. Archaeol. Association vol. 43 (1887). Spinis, Spinae; j . östlich von Hungerford, bei B o y i e , Lost towns of the Humber 1889. Kintbury. Überreste des Kastells und andere Altertümer. B a b i n g t o n , Ancient Cambridgeshire 1853. Fortsetzung der Strecke 1 a nach Isca Aug. P a y n e , Archaeological Survey of Kent, in Archaeologia vol. 51 (1888). 15 (It). —; es fehlt eine Station bei j . Swindon. F o x , Roman Norfolk, in Archaeol. Journ. vol. 46. [10]. L e w i n , Castles of the Litus Saxonicum, in Archaeologia vol. 41. 3. Die vier größten Römerstraßen Englands nach Matthaeus Parisius.

Warne, Ancient Dorset, in Archaeologia vol. 41 (1872).

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Irrig: Iscadiumo mory (Ve).

a) Reisestrecken — Strecke 1

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(It), Dnrocoronavis (Ra); identisch mit dem nur von Pt ge­ nannten Coriniam, Hauptstadt der Dobuni, worauf auch der Name Cirencester am Flusse Cham (=Corin) hinweist; j. C i r e n c e s t e r . Iss: 65—72. Deutliche Spuren der alten Römerstadt: Überreste von Mauern, Spuren verschiedener Gebäude, Mosaikböden und sonstige Bau­ reste und viele Altertümer. Wohlerhaltene Spuren der römischen Straßen. Vgl. Buckmann und Newmarch, Romains of Roman art at Cirencester 1860. 14 (It). Clevo colonia, Clevum (It), Glevam, Glebon Colonia (Ra), Dec. col. Glev. (I: Orelli 207); nicht unbedeutende colonia; j. G l o u c e s t e r , i m Alt-Briti­ schen : Caer Glovi, mit sehr vielen Altertümern verschiedenster

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s.o.; j . B r u b e g e bei Usk. 12 (It). GobtMio (It); j . A b e r g a v e n n y am Usk, wo römische Reste gefunden wurden. 22 (It). Magait, Magna (It); j . Ruinen von Kenehester amWye (oberhalb Hereford). In Kenchester Meilenstein. I: 1145.

24 at). Bravooio (It), Brannogcnium (Ra, Pt); j . B r o m f i c l d bei Ludlow; oder Lentwardine. 27 (It). Virioonio, Urioconio (It), Viriconium (It), Viroconium (It, Pt), Utrieonion Cornoviorum (Ra); j . W r o x e t e r , 6 Meilen süd­ östlich Shrewsbary. Iss: 154—162. Überreste von Geb&udcn,

4. Der Südwesten von England — Strecken 1 und 1 a. Art Vgl. Lysons, The Romans in Gloucestershire 1868. Way, Gloucester and Gloucestershire antiquities 1860. 11 dt). j. M i t c h e l l D e a n ; nach anderen A r c h i n f i e l d bei Ross.

Mauer- und Brflckenüberreste und sonstige Altertümer. Die alte Stadt hatte 8 Meilen im Umfang. Funde im Museum in Shrewsbary. In der Nfthe 2 Meilensteine. Iss: 1166 und 1167. Ausgangspunkt der Strecke 2 c nach Venonis.

ii at).

ii at).

at);

j. Monmouth.

i i at). j. bei B r u b e g e am Usk. Bnrrio at), Bullaeum (Pt); 9 (It). loci Anjutta (Ra), Isca (It); Garnison der Legio II. Augusta (Isca Augusta: Ra); Stadt der Silures. cf. Venta Silurum; j. C a e r l e o n oder L h e i o n on Usk. Iss: 95—136. Legionsziegel und andere Altertümer. Vgl. Lee, Delincations of Roman antiquities at Caerleon 1850. Kreuzungspunkt mit der Strecke 1 a Caleba—Muriduno. 9 (It).

Rutunio (It); j . am Fluß Rodin, n. a. Roudon bei High-Ercok. Fehlt (ca. 6 mp). ■edlolino (It, Pt); j . Whitechureh. A b z w e i g u n g nach Seguntio (Strecke lb). 19 (It). Condato at, Ra, I); j . K i n d e r t o n , nach Watkin, welcher in Northwich das römische Salinae ansetzt. Beide Orte haben römische Baureste. 18 (It).

I. Britannien

II

Manounio (It), Mamacio (It); j . M a n c h e s t e r mit Ruinen III des alten Kastells. Iss: 211—216. | Ausgangspunkt der Strecke 2d nach Eburacum und Pretorio. Die folgende Strecke bis an den Wall entbehrt jedes festen Punktes, 27 (It). obwohl römische Altertümer und Meilensteine oft den Weg weisen. Calacum 17 (It). |||

12 Longovicium der ND jetzt Lancaster sei, beruht lediglich auf der Namensähnlichkeit; jedoch ist auch diese eine sehr ent­ fernte. Vgl. Long . . und Lan . . (It), Calatum (Pt); j . H a w s k h e a d a m Windermere-See, mit römischen Altertümern, Iss: 291. 292.

5. Der Nordwesten von England — Strecken 1. Ib. 2b. 2c. 2d und der Rest von 2. —; wahrscheinlich fehlt eine Station mit 10 mp bei j . Haslingdcn. [10].

Cocoio (It); j . Ribble • e h e s t e r oder Ribchester. Iss: 218—230. Ruinen und Altertümer. In R.-Ch. und in Ashton bei R.-Ch. 2 Meilensteine, Iss: 1171—1172. 20 (It). Bremetonaci, Brementonacum (It), Brcmetenracam (ND), Brcsnetenacum Veteranorum (Ra); Garnison eines euneus Sarmatarum (ND); j. L a n c a s t e r . Iss: 284 bis 289, 1336 SM. Hier und in der Nähe (Castlehill und Caton) 3 Meilensteine, Iss: 1173—1175. Nach anderen Overborugh am Flusse Lon, I: 290. Die weitverbreitete Annahme, daß das

19 (It). Alauna (Ra, Pt), Alone (It), Alione (ND — tribunus cohortis HI. Nerviorum); j. bei K e s w i c k . 12 (It). Avalana (Ra), Galava (It), Frisiones Aballavenses (Iss: 415. 416); j. P a p c a s t l e am Derwent gegenüber Cockermouth. Siehe Eph. ep. m (1877) p. 130. Bei Öldcarlisle und Hungingshouse 2 Meilensteine v. d. J. 244/249 gefunden, Iss: 1178—1179. 18 (It). Clanoventa (It), Standquartier der Cohors prima Morinoram (ND — Glannibanta); j . bei B o w n e s s am Solway

13

a) Reisestrecken — Strecke 1.1a

Firth, Ende des Walls? Nach anderen bei Wigton, Oldcarlislc oder Cockermonth. LagubaHo, Luguvallo nnd Luguvalium (It), Lagubalium (Ra), Lugubalia (Beda); am römischen Grcnzwall gelegren; j. C a r 1 i s 1 e mit mannigfachen römischen Resten, Iss: 923—933. (Iss in Oldcarlisle: 336—358.) Vgl. Jefferson, The history and antiqnities of Carlisle 1838. Endpunkt der Strecke 2 von Londinium nach dem römischen Grenz­ wall. Stationen des Walls vor der Strecke in der Richtung zum Meer: G a b r o s e n t u m , j . Burgh-upon-Sands, Iss: 934 bis 946; T u n n o c e l u m , j . Drumburgh, Iss: 946—948a; Glannibanta, j . Bowness, Iss: 949—952 s.o. Von hier ab folgen die Stationen und Garnisonen am Hadrianswall. Congavata mit der cohors IL Lingonum (ND); j. S t a n w i x . Iss: 914-922. Vindolande (Ra), Vindolana (ND); Standort der cohors IV. Gallorum; j. L i t t l e c h e s t c r 8 oder Chesterholm. Petrianae, praefectus alae Petrianae (ND); j . C a s t l e s t e a d s sive Cam­ beckfort. Iss: 873—913. Gabaglanda (Ra), Amboglanna (It); Standort der cohors I. Aelia Dacorum (ND, I); j . B i r d o s w a l d . Iss: 800 bis 872. Mauerrestc und Portale der alten Stadt Magills (Ra), mit der cohors II. Dalmatarum (ND), cohors II. Delmatarum — cohors I. Hamiorum sagittariornm (Iss). Nicht Magnis (It), s. o.; j . Carvoran. Iss: 744—799. Reste des Römerkastells.

14

Strecke l a Von Cbichester Ober Sllchester, Bath, Caerleon nach Carmathen (Karte 4) Die Strecke ist im ersten und letzten Teil mit Meilensteinen versehen. Repentlum (Ra), Regno (It), Regni (Pt, It, Ra), wohl identisch mit Noiomagus (Pt), der Stadt der Regner. 96 mp von London (It); j. C h i c h e s t e r . Iss: 10—15. Die römische Herkunft bezeugt die rechteckige Form der heu­ tigen Stadt, deren Mauern vielfach auf römischen Fundamenten ruhen, und die beiden sich kreuzenden Hauptstraßen, sowie viele römische Baureste und andere Altertümer. 20 (It). Claussntum (It); j. B i 11 c r n c bei Southampton. Bei Bittem 5 Meilensteine, Iss: 1148-1152. 10 (It). Vcnta Belgarum, Strecke 1; j. W i n c h e s t e r . 22 (It). Caleba Atrebatum (It), Strecke 1; j.Si ehester. 15 (It). Spinis, Strecke 1; j. östlich von Hungerford gegen Shaw, bei Kintbury. 15 (It). j.Froxfield bei Marlborough. Cunetlone; 20 (It). j. zwischen Chippenham und Verluolone; Calme. 15 (It).

6. Der Hadrianswall (Romanwall). Esica (Ra), Aesica mit der cohors I. Asturum (ND), cohors H. Asturum — cohors VI. Nerviorum (Iss); j . G r c a t c h e s t e r s . Iss: 725 bis 743. Visdolande (Ra), Vindolana mit der cohors IV. Gallorum (ND), cohors IV. Gallorum — cohors I. et DX Nerviorum (Iss); j. L i t t l e c h e s t e r s sive Chesterholm. Iss: 701-724a. Velurtion (Ra), Borcovicium (?) mit cohors I. Tungrorum (ND), cohors I. Tungrorum — cohors . . . Pannoniorum? (Iss); j. H o u s e s t e a d s . Iss: 632 bis 700. Broeollti (Ra), Procotitia mit der cohors I. Batavorum (ND — Procolitia), eohors I. Batavorum — cohors I. Aquitanorum (Iss); j. C a r r a w b u r g h . Iss: 617 bis 631a. Celunno (Ra), Cilumum mit der Ala U. Asturum (ND, Iss); j. e h e s t e r s . Iss: 577—616. Onno (Ra), Hunnum mit der Ala Saviniana (ND, Iss); j. Hai ton e h e s t e r s, nörd­ lich von Aydon Castle. Iss: 558—573. Vindovala (Ra), Vindobala mit der cohors I. Frixagorum (Frisiavonum?) (ND). Zwischen Vindobala und Condecor liegt nach dem It: Corstopitum (It), der Kreuzungspunkt mit Strecke 2d; j. R u t c h c s t e r. Iss: 541 bis 553. 557. Condecor oder Conderco (Ra), Condeaco (Be; vgl. Miller Mm I 59), Condercum mit der Ala I. Asturum (ND, Iss); j. Ben w e l l , westlich von Newcastle. Iss: 503—540. Ponts Aeli, cohors I. Cornoviorum (ND), cohors I. Thracum (I); j. N e w c a s t l e - upon - Tync. Iss: 499—502 (— 502i). Serduno (Ra), Segedunum mit der cohors IV. Lingonum (ND, I); j. Wall send. Iss: 486-492 ( - 498).

i, Aquae Sulis (It, I), Aquis (Ra), Aquac Solis (It), Aqua« Calidae (Pt); j . Bath. Iss: 36—«0. Über­ reste der Tempel und der Thermen und sonstige Altertümer. Vgl. Scarth, On Roman Bath. Die Strecke von hier nach Venta macht Schwierigkeiten; Abon — an der Mündung des Avon — muß vor Trajectus kommen, dann müssen aber auch die Zahlen vertauscht werden: 14 — 9 — 6 statt 6 — 9 — 14, wie folgt: irrtümlich: soll heißen: 6. 14. [Trajectus] Abone; j . an der Mündung des Avon. 9 (It). 9. Abone Traiectus; j . Überfahrt über den Bristol14 (It). 6. kanal, bei Rcdwick oder Northwick. Ventasilurum, Venta (It, Ra); Stadt der Silures (Tac, PI, Pt), einer mäch­ tigen und streitbaren Völkerschaft, denen neben Venta Isca an­ gehörte; j . Caerwend. Die Überreste der alten Mauern zeigen den Umfang der Stadt. 9 (It). Isca Augusts. Strecke 1; j . C a e r l e o n , nördlich von Newport. 27 (It). Dazwischen liegt j . Cardiff. Bomio (It); j . B r i d g e n d. Südöstlich bei Llantwit Major wurde 1889 eine römische Villa ausgegraben, in welcher man Bomium vermutet hat. Die Entfernung von Caerleon würde stimmen, nach Ncath ist sie aber zu groß. 15 (It). Nido (It); j . Ncath. cf. CIL Vn p.43. In P o r t T a l b o t wurden 2, in P y l e 1 Meilenstein gefunden. Iss: 1158—1160. 15 (It). Leucaro, Leucarum (It); j . bei L1 a n c 11 y. 16 (It). Muriduno (It); j . Carmathen am Towy.

I. Britannien

15 Strecke l b Von Whltechurch nach Caraarvon (Karte 6)

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j Ratupit, Ritupis in portu Britanniarum (It), Ad portum Ritupis

oder Ritupas oder Ritupium (It), Rutupis (Ra, ND — praef. leg. seeundae Augusto — castellum), Rutupiae (Pt), Sie bildet von Claybrook herkoranicnd bis Chester ein Stück der ;j Überfahrt a portu Gessoriacensi ad portum Ritupium Watling-Street und ist mit Meilensteinen versehen. ,j (It ma), Rutupiae (Am — Überfahrtsort von Bononia, j . bei W h i t e c h u r e h . :j Mediolano, Strecke 1; ex adverso sita, von da nach Lundinium), Rutupina litora 20 (It — reicht bis Dcva!). i (Lucan), Rutupi (Or, Aus); nach Ta auf einem Vor­ Bovio (It); j.[Boverton;oderbeiHarthill M sprung ins Meer, welcher natürlich ohne Bedeutung ist; oder Bangor?J. j durch seine Austern berühmt (Juvenal); 10 (It). || Deva (It), Devana (Pt); au der Mündung der das Acstuarium Seteia I j . bei R i c h b o r o u g h , bildenden Mündung des Dce, und wohl danach benannt; Garnison I beim Hafen S a n d w i c h , mit Trümmern des römischen der Legio XX. Victrix (Pt, It, Ra), Deva Victrix daher bei Ra ge- | Kastells, des Amphitheaters. Bately Antiquitates nannt; Stadt der Cornavii (Pt); j . C h e s t e r . Iss: 164—175. I Rutupinae. Ed. 3. Lond. 1774. Smith, Hist. and antiLegionsziegcl und sonstige Altertümer. \ quities of Richborough Reculver and Lymne. London 32 (It). Von hier führte eine Verbindungsstraße zur Strecke 1 nacli ; Condate 20 (It). !| 1850. j.Rhyl. I| Keine Entfernung; 12 (It). Yarit; 18 (It). | DuroaueniS, Duroverno (It), Duroaverno Cantiacorum oder Conobio, Conovium (It), Conubium (Ra); j . C o u w a y . j Cantuariorum (Ra), Darovernum (Pt); nebst Londinium Bei Llandiniolcn und Bangor Meilensteine, Iss: 1163—1164. j der bedeutendste Ort der Cantuarii, später nach diesen Seguntio, Segontium (It, Ra); j . C a e r n a r v o n , am Fluß j Seiont. I: 142. | Cantuaria genannt (Beda, H. E. 1, 28); j.Canterbury miteinigen Altertümern. Strecke 2 Bis Ad portum Dubris 14 (It), Lemano 16 (It). Von Dover über London, Caster (Norwich), Lincoln, j York, Catterick nach Carlisle | 7, richtig1 12 (It); bis Durobrivis 25 (It). Durolevo , Durolevum (It); j.beiTeynham. Lenham Von den drei großen Seehäfen des Ostens (gegenüber den j liegt zu weit südlich von der Straße. Belgae, Morini und Batavi), die bis auf den heutigen Tag j| 7, richtig 13 (It). ihre große Bedeutung bewahrt haben, führt die eine große j| [Du] Roribisa, statt Duroribis D u r o b r i v i s (It), Durobravis Heerstraße von Canterbury bis London, bis hierher den An- \\ (Ra); der Abschreiber übersah, daß die erste Silbe (Du-) fang der WatÜing-Street bildend. Die genannten drei Seehäfen, j auf dem verloren gegangenen Segment stand, und schrieb Lemanio, Dubris und Ratupis, dürften alle schon früher Zeit an­ daher Roribis mit großem Anfangsbuchstaben und schief; gehören — glaubt man doch, nicht ohne Grund, Cäsar habe bei jl s. [Mujriduno, Strecke 1; j . R o c h e s t e r , im M. A. Dover gelandet. Doch wird merkwürdigerweise nur Ratupis im Roffa, mit Altertümern. 1. Jahrhundert genannt, und zwar von Iuvenal, wegen seiner guten | M u t u a n t o n i s (Ra). Austern. Auch Ptolemäus kennt diesen Seehafen. Um so hau- || Südlich von Rochester liegt in j . M a i d s t o n e eine große figer werden alle drei von den späteren Schriftstellern genannt. ! römische Ruinenstätte; wahrscheinlich das von Ra ge­ Von London verfolgen wir die Straße in nordöstlicher | nannte Mutuantonis. Richtung zunächst bis Norwich. Dieselbe stellt die Verbindung !j 17; von Durobrivis bis Londinio 27 (It); von Durobrivis bis mit den entsprechenden Seehäfen her, an deren Stelle das ;| V a g n i a n i s 9; j . bei Gravesend? heutige Harwich und Great Yarmouth getreten sind. Von | Von hier bis Noviomagus 18 (It). Letztere Entfernungs­ Norwich kehren wir gegen Südwest zurück nach Cambridge. ! angabe läßt sich aber mit der Wirklichkeit schwer Merkwürdigerweise fehlt die gerade Verbindung von London i vereinbaren; man müßte Vagnianis weit nach Süd mit Cambridge, deren Fortsetzung nach Lincoln die Ermin- j oder Nord verlegen, was der wichtigen Strecke nicht Street heißt. Denn auch Strecke It 474, welche scheinbar j entspricht. Viel einfacher würde sich alles gestalten, auf einem ganz anderen Weg von London nach Cambridge ! wenn wir statt 18 nur 8 setzen bzw. die Zahl in die führt, gibt bei näherer Betrachtung keineswegs etwa den j zwei Entfernungen 8 + 10 zerlegen wollten. direkten Weg, sondern denselben Umweg über Norwich, nur [Novio] Madus, Noviomago (It), Noviomagus (Pt, Ra); mit anderen Stationen und anderen Namensformen. j . zwischen Woolwich und Von Camborico nach Lindum und Eboraco sind Meilen­ Crayford, bei Bexley Heath. steine vorhanden; ebenso in der Fortsetzung bis Laguballio. 10 (It). Lemanio, Ad portum Lemanis (It), Lemanis (Ra), Lemanna [Londinio] (It), Landini und Londini (Ra), Londinium Augusti und flumen (id.), Lemannis (ND), Portus Lemanae (CJL VII Augusta (id.), Lundinium (Pt, Am), oppidum Londiniense 1226), praepos. numeri Turnacensium, Lemannis (ND); | (Eumen. Paneg. Const. 17), Lindonium (Steph B), Lunpraef. classis Britannicae (CJL VII 18; cf. 1226). Der donia (Beda H. E. 2, 3. 4), eine der bedeutendsten Städte halbinselförmige Vorsprang ins Meer ist natürlich ohne der Insel, blühende Handelsstadt (Diod, Dio Cass, Tac A); Bedeutung; j.Lymne bei West-Hythe. i im Aufstand der Britannier unter Bradicca hart mitge­ 1:18. An dessenStelletrat j.Folkestone als Seeplatz. nommen, erholte es sich erst wieder unter Antoninus Pius; —; bis Duroaverus 16 (It). von Constantius Chlorus bzw. Constantin an, der die Stadt Dubrit1, it. (Ra, ND — praef. mil. Tungrecanoram), Ad portum befestigte, bildete sie den Ausgangspunkt aller Operationen Dubris (It), nach Ta auf einem — natürlich bedeutungs­ der Römer in späterer Zeit (Am). Bischofssitz lange vor losen— Vorsprung ins Meer; j . D o v e r , mit einigen 314; j . L o n d o n . Iss: 20—35. Altertümern. Iss der legio II, VI, X X . Das römische London —; bis Duroavero 14 (It); bis Gesoriaco über den Kanal war vom Tower bis Ludgate ungefähr 1 englische 450 Stad. (It). 1 1

Irrig Bubris (Seh, Kt).

i|

||

(Ma, Dj), irrig Burolevo (Bt, Bg, Ve, Kt). " Irrig Rotibus (Ma, Kt, Dj), Raribis (Bt, Bg, Vc).

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a) Reisestrecken — Strecke 2

Meile lang und von der Themse bis zum London Wall eine halbe Meile breit. Die erste römische Kolonie (vor Konstantin) war von kleinerem Umfang; die römischen Gräber, die in Moorgate-Street, Bischops-

16

[CejBaromioi, C a e s a r o m a g o (It, Ra). Der Abschreiber übersah auch hier die auf dem verlorenen ersten Segment stehende Silbe Ce- und schrieb statt Saromagi „Baromaci", ß. o. j. Chelmsford.

7. Ost-England — Strecken 2. 2a. 2c.

gate und Smithfield gefunden wurden, lagen außer­ halb der ersten Kolonie. Reste römischer Bauten, Bruchstücke der römischen Stadtmauer. Viele tegulae. Sehr viele Altertümer jeder Art. 28 (It); A b z w e i g u n g bis Caesaromago 28 (It); bis D u r o l i t o (It) 15; j . östlich von Romford; inde Caesaromago 16 (It).

S c h e i n b a r andere S t r e c k e n a c h C a m b o r i c o (in It 474), welche aber mit der hier folgenden zusammen­ fällt, nämlich: bis Colonia 24 = Camulodunum V i l l a F a u s t i n i 35; es fehlt Sitomagus 35, inde Villa Faustini 14. Icinos 18 = Venta Icinorum. 2

I. Britannien

19

20

In Ancastcr wurde 1 Meilenstein gefunden v. J. 306/337, I : 1170. 36 (It). Lindura colonia (Ra), Lindum (Pt, It). Hauptstadt der Coritani (Pt); j . L i n c o l n . Iss: 179—197. Überreste von Manern und Gebäuden des alten Lindum; viele Militärinschriften. Legionsstempel sind nicht gefunden. A b z w e i g u n g nach Venonis (Strecke 2a), ferner nach Ra und In­ CamulodiMO, Camoloduno und Colonia (It), Manulodulo (Camuloschriftfunden nach Banovallum Navione; von da 10 mp bis dnlo?) colonia (Ra), colonia Camulodunum (Tac), CamudoAquis, j.Buxton. Eph. Ep. 111(1877) p. 139. InBuxton I: Aquae lanum (Pt), Camulodunum (Dio Cass), Camalodunum BriX mp a Navione. tanniae oppidum (PI), Cam. colonia victrix (I), früher 14 (It). j. Littleborough. Camalodunum die ältere einheimische Namensform (CIL Segeloci (It) und Agcloco (It); 21 (It). VII S.33; Tac), col. der Veteranen a. 59, aber unbefestigt Dano, Danum (It), praefectus cquitum Crispianorum (ND); (Tac), wahrscheinlich ursprünglich Standlager der X I V . j . D o n c a s t e r mit Alter­ Leg.; hier war die Königsburg des CunobeUinus (Dio L X 21), tümern. I: 198. welche von dem Heer des Claudius a.42 eingenommen wurde, 16 (It). Legeolio, Legeolium und Lagecio (It); j . C a s t l e f o r d ; alte Mauer­ worauf der Kaiser nach Italien zurückkehrte. Durch den reste. Übermut der Veteranen veranlaßter Aufstand der Königin 21 (It). Bondicia. Im M A Colneceaster, woraus sich ergibt, daß Eburacum (Ra, It, I), Eboracuni (Pt, Eutr., Iss: col. Eboracensis); nächst das Beiwort Colonia wie im It im Volksmund den Namen Londinium die wichtigste Stadt der ganzen Insel und der Stütz­ punkt der Römer; Standquartier der Legio VI. Victrix (Pt, It), vor­ Camulodunum verdrängt hat; j . C o l c h e s t e r . Iss: 87 her der Legio IX. Hispana, und öfterer Aufenthaltsort der römischen bis 93. Mauerreste des alten Camulodunum; Münzj . Y o r k mit vielen römischen Kaiser; und andere Funde. Vgl. Cromwell, History and deÜberresten. Iss: 231—259. scription of the ancient town and borough of Colchester ii Kreuzungspunkt mit der Strecke 2 c Mancunio nach Pretorio. 17 (It). in Essex 1825. Isurlum (Pt, It), Isubrigantum (It); j . A l d b o r o u g h — Borough6, 6 (It). I bridge. Iss: 260—263. Überreste eines römischen Lagers. Ad anstm, it. (It); j . M a n i n g t r e e am Riv. j Römische Baureste und andere Altertümer. S t o u r , gegenüber Harwich. In Aldb. 2 Meilensteine v. J. 250 gefunden, Iss: 1180—1181; desDer VerbindungsBtrich geht auf einer Seite bis ans Meer, || gleichen in Gretebridge und Stanemore v. J. 251—253, Iss: 1182 u. 1182 a. wo j . Harwich. | 24 (It). 16; it. (It). i Cataracten! (oder -e, It), Caturactonium (Pt), Cactabactonion (Ra); Conuet'ni1, Combretonio (It); cf. Cantiventi (Ka); I j . C a t t e r i c k und T h o r n j . nordöstlich Tonlps wich. i b o r o u g h . Iss: 271 und 272. Ruinen des Kastells, Münzfunde. 15, 22 (It). I A b z w e i g u n g nach Condecor Bremenio (Strecke 2). Zur Strecke Lavatris Luguballo vgl. C J L VH p. 73. SJnomagi, Sitomago (It), Wohnsitz der Simeni (Simeni: P t ) ; j 16 und 18 (It). j . S h a p e am R. Aide. Lavatris oder Levatris (It, Ra — Lavaris), Lauatres (ND — praef. numcri V i l l a F a u ß t i n i (It, 35 a Colonia, 18 ab Icinos) ist j . B o w e s . Iss: 273—275. exploratorum); hier einzuschalten, 14 von Sinomagi, 8 von Taum; Ruinen des Kastells. 14 (It). j . bei Halesworth. Verterls (It, ND — praef. numeri directorum); 22; nach Venta Icinorum 32 (It). j.bei Bro ugh mit Altertümern. Ad taum, Tanaum aestuarium (Tac Agric. 22); I 13 (It). j . B u n g a y am Waveney. Brovonaois (It), Ravonia (Ra), Braboniacum (ND — praef. numeri defen10 (lt). j . K i rk b y T h o r e. Iss: 294. sorum); Der Strich geht ans Meer. 296. 296 a. 298. 301a. 303 a. Venia, Venta Icenorum (It), Venta Cenomam (Ra), Venta (Pt), Icinos (It); In der Nähe wurde 1 Meilenstein gefunden v. J. 306/337, I : 1176. j . C a s t e r, südlich von Nor- 13 (It). wich am Fluß Wentsum. Mauern des alten Kastells und Alter­ Dazwischen B r o c a v o , 20 von Vert. und 22 von Lug.; tümer. j . Brougham Castle. IHS : 295. 35 bis Camborieo (It — ist zu wenig). Es ist die Station Dnrolipons 301. hier statt nach Camborieo einzuschalten. Bereda (Ra), Voreda (It); j . 01 d- Pe n ri t h , jedenfalls j . bei M i l d e n h a l l an dem Duroli ponte (It); nördlich von Penrith. Iss: 314—331. Lark; [— nach Babington aber die Trümmerstätte von GoodBei Penrith wurde 1 Meilenstein gefunden v. J. 306/337, I : 1177. manchester an der Brücke der Ouse; oder Ramsey], 14 u. 12 (It). 25 (It). Laouballo, Strecke 1; j . C a r l i sie. Camborieo (It), besser Camboritum (Furt des Cam); Bis Blato 12 (It). j . ohne Zweifel C a m b r i d g e ;

Camborieo 35 (It) — es fehlt Duroli pons 35, inde Camborieo. 12; it. (It); nach Colonia 24 (It). Caunonio, Canonio (It); j . bei W i t h a m . 8, 9 (It).

vgl. Cardalc Babington, Antt. of Cambridge 1853. 3 mp von Cambridge 2 Meilensteine von a. 317—336, Iss: 1154 bis 1155; desgleichen ein solcher bei Connington, I : 1153. [26 (It — sollte vor Camb. stehen). Duroliponte (It), wohl irrtümlich hier statt vor Camborieo angesetzt.] S. o. 36 (It). | Ourobrlvas (It), Durobrabae (Ra); j . C a s t o r an der Brücke des Nen, bei Peterborough. In C h e s t e r t o n wurde 1 Meilenstein gefunden v. J. 276 mit der ii Entfernung mp I . . . ., I : 1156. 80 (It). Cautenes, Causennis (It); j . zwischen B o u r n und F o l k i n g h a m zu suchen. Die Entfernungen sind etwas reichlich, I was zur Ansbiegung an die Mündung des Wcliand führen würde. I 1

(Bt, Ma, Dj), irrig Conuetm (Kt), Conuetoni (Bg, Ve).

Strecke 2 a Von Silchester Aber London nach Claybrook and Lincoln

Die Strecke von Silchester nach London ist zugleich ein Teil der großen westöstlichen Straße, welche die Insel fast geradlinig in der ganzen Breite durchstreicht. Von London bis Claybrook haben wir wieder ein Stück der Watling-Strcct. Die Fortsetzung von Claybrook nach Lincoln ist ein Stück der großen Fosse-Street, welche von Exeter über Bath nach Claybrook führt, aber hier fehlt. Nur dieser Teil hat Meilensteine, von denen einer schon aus dem Jahre 120 von Ratis (j. Leicester) ab zählt. j . Silchester. Caleba, Strecke 1; Tamese, Pontibus (It); j . W i n d s o r am Übergang über die Themse; mehrere Brücken nacheinander über Colne und Thamcs notwendig; daher Pontibus. II 22 (It).

SS

b) Physische Geographie — 1. Provinz- und Volksnamen

21

j. London, Lottdinio, Strecke 2; 12; bis Verulamo 21 (It). Sullonlaois; j. bei Edgware. 9 (It).. Verolawio, Verolamium oder Ycrulamium (Tac, It), Verolanium (Pt), Yirolanium (Ra), röm. man. (Tac); vor der römischen Invasion viel­ leicht die Residenz des Königs Cassivelaunus, welche C&sar eroberte; später verwüstet und durch Londininm verdrängt. Hauptstadt der Catuellani (Dio Cass, I); j . Ruinen und Altertümer bei St. Albans in Hartfordshire, unter dem Namen Old Verulam. 12 (It). Dnrocobrivis, (It); j . Ruinen alter Mauern südlich von Dunstable. Dunestable ist nach Matthaeus Parisius (+ 1259) der Kreuzungspunkt der 4 römischen Hauptstraßen Britanniens — s. o. 12 (It). Magiovinio oder Magiovintum (It); j . Fcnny S t r a t f o r d in Buckinghamshire. Altertümer. Bis Bannaventa 28 (It). 16 und 17 at). Lactodoro (It), Lactocetum (Ra); j. Towcester i.Northamptonshire. 12 (It). Bannaventa und Isannavantia (It); j . Daventry in Northamptonshire. 12 (It), bis Venonis 18 und 17 (It). Tripoitio (It); j. Lilbourn. 8(It). Venoait, Vennonac oder Venonae (It); j . C1 a y b r o o k. Endpunkt der Strecke 2 b von Vtriconio. 12 (It). Ratat, Rate (Pt), Ratac (It), Rate Corion (Ra); j. Leicester. In T h u r m a s t o n wurde 1 Meilenstein gefunden v. J. 120 mit: a Ratis II, I: 1169. 12 und 13 (It). Verometo, Vcrometum und Vernemetum (It); j. beim Dorfe W i l l o u g h b y an der Südgrenze von Nottinghamshire, wo sich eine Menge von Altertümern gefunden hat. 12 (It). ■argMuno (It); j . bei O s t b r i d g e f o r t Alte Mauern und viele Altertümer. 7 (It); bis Crococalana 14 (It). Ad Ponte« (It); j . beim Dorfe Farndon beim Übergang Über den kleinen Fluß Dean.

Maidvesedo, Manduessedum (It); von Atherston. 12 at). Venoiils, Strecke 2a;

j. Claybrook.

Strecke 2 c Von Manchester Ober York an das Meer Der erste Teil gehört zur Watling-Street, der zweite Teil ist in seinem Endpunkt erst neuerdings festgelegt in Filey. Mancunio, Strecke 1; j . Manchester.

i8 at). Camboduno (It), Camonlodanum (Pt), Camulodonam (Ra), westlich von Huddersfield. 20 (It). —; es fehlt eine Station mit 12 mp — bei j . L e e d s am Aire. Fehlt 12 mp. Calcaria (It); j . T a d e a s t e r mit alten Trümmern. I: 207. 9 (It). Eburacum, Strecke 2; j . York.

7 ao. Derventiooe (ND — praef. numeri superuenientium Petueriensium); j. Derby (oder Derwent am Fluß Derwent). 13 (It). Delgovloia; j . B u r d a t e (Richtung Bridlington) oder W c i g h t o n (Richtung Hüll). 25 (It). Protorio; j. F i 1 e y mit römischen Resten, s. Boyle's Lost towns of the Humber 1889; früher südlicher bei Bridlington oder Flamborough am Meer, oder bei Kingston upon Hüll gesucht. Strecke 2d Von Catterlck nach Corbrldge nnd Rochester Diese Straße, mit Meilensteinen versehen, durchbricht den Wall in der Nähe der Station Hunnum und gehört zur Fosse-Street Cataractonio, Strecke 2; j . Catterick. 22 at)> Beim Übergang über den Tees: Mansio; j. bei Piers Bridge und Gainford. Iss: 419—420. Vlnovia (It, Ra), Vinnovium (Pt), Morbio (ND — praef. equitum catafraetariorum). c. Fris(iavonum) Vinovie (L: 427), cf. Hermes IX 231; j. Dorf Binchester bei Bishop Aukland mit Trümmern der alten Mauern und Iss: 423—430. 19 (It). Dazwischen eine Station mit Inschriftfunden; Name unbekannt; j. L an ehester. Iss: 431—449. Hier und bei Sunderland wurde je 1 Meilenstein gefunden v.J. 238/244, Iss: 1183—1184. Vindomora (It); j . E b c h e s t e r. Überreste des römischen Kastells. Iss: 457—470.

7 ao. Crococalana (It); Newark. 14 und 12 (It). Uaduai colonla, Strecke 2;

j. Dorf M a n e a s t e r , östlich

j . Collingham, nördlich von

j . Lincoln.

Strecke 2 b Von Wroxeter nach Claybrook Auch diese Strecke gehört wenigstens teilweise der Watling-Street an, die von Claybrook nach ehester führt. Steine sind nicht vorhanden. Vtriconio, Strecke 1; j. Wroxeter. 11 (It). Uxacoaa (It); j. Oconyatc. 12 at). Peanocrucio (It); j. Penkridge. 12 (It). Lectoceto (Ra), Etoceto (It); j . W a l l , nach anderen Lichfield; hier altes römisches Mauerwerk und Üben-este der alten Straße. 16 (It).

9at). Corstopitum (It); j . Corbridge. Spuren der • römischen Brücke. Münzen. Iss: 471—479. Hier Kreuzung mit der Wallstraße (Strecke 1). Bis Bremenio 20 (It). Condecor at), Strecke 1; j . B e n w e l l , westlich von Newcastle. Habitanoium; j.Risingham. Iss:980-1028a. Bremenio (It, Ra, Iss); j . High R o c h e s t e r sive Riechester in Northumberland. Iss: 1030—1060.

b) Physische Geographie (ergänzt) I. Provinz- und Volksnamen Britaanla (Cacs, Ml, PI, St, Dio C. u. v. a). Der Name umfaßte nur das heutige England und Schottland, auch Albion (PI, Pt u. a.) genannt. Mit Hibernia zusammen: Insulae Britanniae. Unter diesem Namen waren dann aber auch die kleineren, umliegenden Inseln mit in­ begriffen. Nach dem erhaltenen Rest ist es nicht wahrscheinlich, daß Castorius in Britannien sich auf die Provinzeinteilung eingelassen

II

habe. Es würde sich um die vier Provinzen Britannia I, II, Flavia und Maxima handeln. Nördlich vom Wall waren wohl, wie in Germanien, einige barbarische Völker angegeben, etwa: Caledonii (Caes, Tac, Pt u. a., Latero Ver), bei den Alteren Autoren den ganzen nördlichen Teil einnehmend, welcher Caledonia heißt (PI, Tac, Dio C, So). Pioti (Laterc Ver, Eumen, Am), nach Beda eingewandert, zwischen Caledonii und Britannia eingeschoben. 2*

I. Britannien

23

Meates, Maeatae (Dio C), ein großes, den Kaledoniern ähnlichen, bis an den Grenzwall reichendes Volk; vielleicht Mertae bei Pt — ver­ schrieben. Vielleicht noch Scoti (Am, Beda, Laterc Ver), ursprünglich in Hibernia. 2. Isoa Dnmnoniorum, Strecke 1; Abone, Strecke l a ; Isoa Silornm, Strecke 1; Rutunio, Strecke 1; Segnntio, Strecke 1 b; Deva, Strecke 2;

Flüsse

Derventione, Strecke 2c: Camborico, Strecke 2; Daroliponte, Strecke 2; Ad taum, Strecke 2; Ad ansam, Strecke 2; Tamese, Strecke 2a it. (Dio, Pt); Conobio, Strecke 16;

j. j. j. j. j. j. j. j. j. j. j. j. j.

am Fluß Exe. am Fluß Avon. am Fluß Usk. am Fluß Rodin. am Fluß Seiont. Fluß Dec, der wohl der Stadt den Namen gab. am Fluß Dervent. am Fluß Cam. am Übergang über den Lark. am Fluß Waveney. am Fluß Stour. Themse. Conway.

3. Gebirge Ursprung der Theraese (Tamesa); Gebirge in Caledonia: Caledonia Silva;

j . Cotswood Hills in Gloucester. j . das Schottische Hochgebirge.

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4. Inseln [Insulae B r i t a n n i a c (PI, It, Pt)] [Thyle Ins.] (Isid Orig, Ra — auch Thile, Jornand Gct); Thulae, als der nördlichste Punkt der damals bekannten Erde angenommen (It, Ml, PI, Tac, Verg etc.); j . Island. [Oroades Insulae] (Pt, Ml, Tac, PI, It, Or), eine Gruppe von 80 (Pt, Ml) oder 40 (PI) kleinen Inseln; j . die Orkney- oder Shetlandinseln. [Ebudae Insulae] (Pt, PI — Haebudcs), eine Gruppe von 5 Inseln, von denen 2 den allgemeinen Namen Ebuda führen, die übrigen aber Ricina, Maleus und Epidium heißen; j . die Hebriden. [Ibernia Insula], durch das Mare Hibernium von Britannien getrennt; die Römer eroberten sie nicht, trieben aber Tauschhandel mit ihren Bewohnern (Tac); sie galt als heilige Insel, als Haupt­ sitz des Druidentums. Als Gebirge erscheinen: Sacrum Prom., die Südostspitze der Insel (j. Carusore Point); Isamnium Prom.. in der nördlichen Hälfte der Ostküste (j. St. Johns Point); Robogdium Pr., die nordöstlichste Spitze der Insel (j. Fair Head); Vennienium Pr., die nördlichste Spitze der Insel (j. Malin Hcad): Boreum Pr., die Nordwestspitze der Insel (j. North Cap); Notima Pr., die Südwestspitze der Insel (j. Miren Head); j. Irland.

II. Gallien Dioeceses Galliarum Vorbemerkungen 1. Die Einteilung in Provinzen und Völkerschaften

Aventicum Helvetiorum, Mediolano Aulercorum, Augusta Rauracorum; Foro Segu8tavorum, Augusta Treverorum, | auf der Ta getrennt, aber beides vorhanden: || Volcae Tectosages — Tolosa, Bituriges — Burdigala, Ausci — Elimberre (bei Pt Cavares — Avenio, weit getrennt), Cadurci — Bibona(DueonaPt), Parisii — Lutetia, Nitiobroges — Aginnum, Ruteni — Segodunum, Bocontii — Addeam (? VasioBeturige8 — Avaricum, rum col. Pt). Bei Pt fehlt Grecia und Grecorum bei Masilia, Lactoratea und Lactora und ein paar andere. Eine Benützung des Ptolemäus ist ausgeschlossen. Die Lesarten sind oft sehr verschieden; Namen fehlen bald hier, bald dort; auch hätte ja die Benützung des Ptolemäus, wenn sie vorhanden wäre, in den anderen Teilen der Karte un­ möglich verborgen bleiben können. Dagegen ist eine gemein­ same Vorlage wie in der ganzen Tabula so auch in Gallien unzweifelhaft. Es ist dies die alte Karte des Römerreiches, auf deren Spuren wir bei allen römischen Karten und Karten­ texten stoßen. Von den alten Völkerschaften finden wir auf der Ta folgende 33 aufgeführt:

Gallien zerfiel von Cäsars Zeiten an in die 4 Provinzen Belgica (mit Germania und Maxima Sequanorum), Lugdunensis, Aquitania und Narbonensis. Dazu kamen die schon von Tacitus aufgeführten beiden Germanien. Von Diocletian erfolgte die Einteilung in die Dioecesis Galliarum und Viennensis, erstere mit 8, letztere mit 6 Provinzen. Zu diesen kamen gegen Ende des 4. Jahrhunderts noch Lugdunensis tertia und Senonia und Narbonensis secunda; diese drei kommen hier nicht in Betracht. Wir haben in Mm VI S. 89 nachgewiesen, daß zur Zeit Ammians und auch schon zur Zeit des Castorius eine revi­ d i e r t e r ö m i s c h e R e i c h s k a r t e bestand, wo in die alte von Augustus her überlieferte Karte die diocletianische Ein­ teilung in Diözesen und Provinzen eingetragen war und welche von jeder Provinz ein paar der wichtigsten Städte enthielt. So zeigt es die Karte Ammians, welche wir ib. S. 85 rekon­ struiert haben, so zeigt es ferner die Beatuskarte und neben vielen anderen Kartenresten besonders der Kartenauszug des Gervasius von Tilbury in seinen Otia Imperialia 1 . Die a l t e Reichskarte hatte natürlich auch die alten Städte­ namen, ähnlich wie wir sie in der Karte des Ptolemäus treffen. Um das Ende des 3. und den Anfang des 4. Jahrhunderts ging jedoch in Gallien eine merkwürdige, tiefgreifende Änderung in der Benennung der Städte vor sich. Bis dahin trugen Nervii (Rerviges), Aulerci, nämlich diese Städte ihre eigenen Namen, nicht selten zu­ Nitiobroges, Ausci, sammen mit dem Namen der Völkerschaft als Doppelnamen, Osismi, Bituriges (Cubi), oft nur als Augusta, Mediolanum, Noviomagus u. dgl. Um die Parisi, Beturiges (Vivisci), genannte Zeit aber trat an die Stelle des Stadtnamens der Rauraci, Bocontii, Name der Völkerschaft, welcher bis heute noch gilt. Castorius Remi, Bononienses, konnte und wollte in seiner Itinerarkarte die neue Provinz­ Ruteni, Cadurci, einteilung nicht durchfuhren, ebensowenig als er seine ItinerarSantones, Cambiovicenses, strecken, welche großenteils altes Material enthalten, umändern Segustavi (-iani Pt), Caturige8, und die neuen Namen an die Stelle der alten setzen konnte. Selteri, Cavares, It und Hi haben ebenso durchweg die alten Namen beibehalten. Suessones, Cottii regnum, Castorius ist seiner Karten vorläge dadurch einigermaßen gerecht Treveri, Greci, geworden, daß er einen großen Teil der Städtenamen als Umbranici, Helvetii, Doppelnamen gibt. Veneti, Lactorates, Plinius zählt von diesen Völkerschaften über 100 auf, Viromandui, Mediomatrici, Ptolemäus hat 81 gentes (er selbst zählt nur 74). Mit Ptole­ Volcae Tectosages. Menapii, mäus hat Castorius besonders die Doppelnamen gemeinsam, Namnetes, welche auf eine gemeinsame Kartenvorlage hinweisen. Wir Die Zahl dieser gentes ließe sich vermehren, wenn wir bei nennen besonders folgende Namen: den civitates, welche nur mit den alten Namen aufgeführt sind, Aug. Viromuduorum, Divoduro Mediomatricorum, auch noch die Volksnamen beisetzen wollten. Bacaco Nerviorum, Augusta Suessonum, Wenn nun auch das Material dieser Namen in den alten Mediolano Santonum, Castello Menapiorum, Karten und Verzeichnissen zum größten Teil gegeben war, so 1 ist doch die Zusammenstellung des Castorius keine zufällige, S. Miller, Zur Geschichte der Tabula Pcutingeriana in der Festschrift sondern er gibt, wenige Fälle ausgenommen, die Hauptstädte , 16 (It); letzteres richtig. Varoia, it. (It); j . Larret. 6; bis Vesontione 24 (It). Segobodiv, Sefui (Sig); j . Seveux od. Savoyeux (d6p. de la Haute Saöne). Dazwischen C u s c e y (Sig); j . Cussey-sur-rOgnon. 18. Vetoittine, Visontione (It), Vesontione (It), Bizantia (Ra — in Alamannia), Busuntius (Ra — zu Burgund), Metropolis civ.Uesontiensium (ND in Maxima Sequanorum), Vesontes, legio Comiatensis (ND), civ., ecd. Vesuntinensis, Vesontionensis (MA), Bisontii, Hauptstadt der Sequaner (Am),

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TL Gallien

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Vesontio (Caes), Visontium (Pt), Besontium (Cass Dio), Visonticornm civitas (Greg); j . B e s a n g o n . Iss: 5365 bis 5407. Münzenfunde; ferner Trümmer eines Amphi­ theaters, einer Wasserleitung und anderer Gebäude, ror allem des Kapitels; hierüber vgl. Oastan, Le Oapitole de Vesontio et les Capitoles provinciaux du monde Romain 1868 und les capitoles provinciaux du monde Romain 1886. Kreusungspunkt mit Strecke 25.

Der Stein von Pandez um das Jahr 140 und ?on La Sarraz um 130 zählen in Meilen, der von Chavornay vom Jahr 202 in Leugen. Von Lausanne an setzt auch Ra ein. Von Besancon ab ergänzen sich Ta und It, indem zuerst im It Pilo Musiaco und dann in der Ta Urba samt zugehörigen Entfernungen ausgelassen ist. Lausanne ist die letzte Station von Gallien (Maxima Sequanorum), wie Vivisco die erste Station der Alpes Poe-

26. Besancon. Basel — Strecken 7. 25.

c) Von ResangoD über den Großen B e r n h a r d bis Aosta (Karten 25 nnd 26)

Nach Pontarlier führen zwei Wege, entweder Über OrnanB, Lods, Mouthier, oder über Etalans und Nods. Sigeric reiste über Nods, und wir möchten deshalb hier die Hauptstraße erkennen. Zur Vergleichung haben wir das It und Sigeric. Ein Meilenstein bei Pontarlier zählt von Vesontine. Weiter be­ gegnen wir auf dieser Strecke Meilensteinen, welche von A v e n t i c u m aus zählen, in La Sarraz und in Paudex, weiterhin vor und nach Vevey folgen Steine, welche von O c t o d u r o zählen, letztere natürlich alle in Meilen, während bei den enteren die Zeit ihrer Entstehung maßgebend ist.

ninae. Bis Lausanne gelten Leugen, von da an ausschließlich Meilen. Von Lausanne an vgl. C I L X u p. 651. Vesontine, s. o. 15'; nach Ariorica 16 (It). Im It fehlt die Zwischenstation Filo Musiaco, in der Ta fehlt Urba. Filo Musiaco; j . vielleicht M o u t h i e r , doch könnte man die Straße auch über Etalons, Falterans, Nods, Gorgon führen. Dann würde die Station etwa bei Falterans zu liegen kommen. Letz­ teren Weg machte Sigeric a. 990, welcher in Nos (j. Nods) Station machte. Fehlt bei Bg.

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a) Reisestrecken — Strecke 7

14. Bei F o n t a i n e , Ronde (Pontarlier) wurde 1 Meilenstein gefanden: [vesont. mp XJLII. 1: 9078. Abiolica, Ariorica (It), Pons Arecii (MA); j . P o n t - A r l i e r (Haller, Helvetien unter den Römern II 225). Die A b z w e i g u n g nach Aventicum (Strecke 33) kann erst von der hier fehlenden Station ürba aus erfolgen.

Friedhof, 1874 ausgegraben; ebenso fränkischer Fried­ hof. Iss: 5025—5034. In P a u d e x wurde 1 Meilenstein gefunden: Avent. M. P. 38. I: 9062. Kreuzungspunkt mit der Strecke 32. Von hier die Provinz Alpes Poeninae — bis hierher Leugen, Ton h i e r M e i l e n !

26. Großer St. Bernhard -

16; Ton Ariorica bis Urba 24 mp; Ton Urba bis Lacu Laus. 18 mp (It). [Urba]. Es fehlt Urba (It) mit der folgenden Zahl 12, welche darunter steht und deshalb doppelt gelten kann; j. Orbe. Von hier die A b z w e i g u n g nach Aventicum (Strecke 33). [12], 18 mp (It). Lacum Losonne, Lacu Lausonio (It), Lausonna (Ra), cavo territorio fixa Lemanno (Lucan.), Vikanorum Lousonnensium (I: 5026); j . Vidy bei Lausanne. Auf dem Felde von Bois de Vaux: großer römischer

74

Strecken 7. 32. 33.

Von hier ab C I L XII p. 651. 13 (mp). Vivisco, Vibisco (It), Bitiscon (Ra), Vicus (?) (Pt); j. Vevey am Genfer See. Iss: 163 und 164. A b z w e i g u n g nach Aventicum, Strecke 33« 9; it. (It). In St. S a p h o r i n bei Vevey wurde 1 Meilenstein mit Entfernung 37 (ab Octoduro) gefunden: 5528. Pennolucos1, Penne locos (It), Penne locus (Ra); Irrig Penno lucos (Bt, Bg, Vol.

n . Gallien

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j . V i l l e n e u v e . I : 162. Hier 1 Meilenstein mit der Entfernung 26 ab Octoduro. I : 5625. 14, 13 (It). In St. T r y p h o n wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 17 (ab Octoduro). I : 5523. Tarnaias 1 , it. (It), Tarnias oder Tarovas (Ra), Stadt der Nantuates; j . S t. M a u r i c e, cf. Eucherius Martyr. Agaunens. hist. I I I und Monachus An. von der Abtei St. Maurice, im Jahre 432 bzw. 524 schreibend. Iss: 144—161. In M a r t i g n y wurden Meilensteine gefunden mit den Entfernungen 1 und 150. Iss: 5520 und 5521. In M a u r i c e 1 Meilenstein mit Entfernung 12 (ab Octoduro) gefunden. I : 5522 b. 12; it. (It). Octoduro, i t (It), Octodorum (Ra), civitas Valensium Octodorum (ng), forum Claudii Valiensium, vicus der Veragri, später Hauptstadt der civitas Vallensium (Caes), EpiBcopus Octodurensis regio, pagus Martiniacum (MA), Octodurenses (PI); sive Forum Claudii Augusti (Meilen­ steine); j . Martigny. M. de Sauley, Revue Archeol. I I I (1861) 9. Iss: 141 und 142. In B o u r g St. P i e r r e wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 24 a F(oro) Cl(audii) Va(lensium — Octoduro). I : 5519. Von hier ab C I L V. Bd. 25; it. (It). In summo Pennino, Summo Pennino (It), cf. Jupiter Poeninus; j . L e P l a n de J o u x , zwischen dem See und dem Hospiz. G r o ß e r S a n k t B e r n h a r d (Hospiz). G r e n z e z w i s c h e n G a l l i e n u n d I t a l i e n . Viele Iss, s. Revue archeol. IV (1862) 79. Iss: 6863—6896. Suppl. I 921. Zahlreiche Weih­ inschriften auf Erztäfelchen (eine aus Silber), welche zeigen, wie schwierig und gefährlich der Übergang war, gesetzt von den am Rhein und in Rätien stationierten Legionen (4. Mac, 6. v., 14. gem., 22., 30., 3. Ital.), von einem Sequanus, Ambianensis, Agrippinensis. Reste des Tempels und anderer Gebäude wurden ausgegraben. 13; bis Aug. Praetoria 25 (It). Eudracinum; j . E t r o u b l e s ? — sonst St. Remy. In R o i s a n 2 Iss (V 6861 und 6862). 26, nach It 12 — letzteres richtig. Augusta Pretoria, Augusta Predula (Ra), A. Preduria (Gu), A. Praetoria (It ter, Pt, Dio C), nur Augusta (St), in einem Bergkessel am Durius im nordwestlichen Winkel von Gallia Cisalpina gelegen, von Augustus zum Schutze der Heerstraße aus einem befestigten Lager zur Kolonie erhoben und mit 3000 Prätorianern bevölkert (St, Dio Cass); j . A o s t a . Iss: 6828 bis 6860, 8945. Suppl. I 908, 911, 9 1 3 - 9 1 5 , 920. Von allen alten Römerstädten hat Aosta die antike Form noch heute am besten bewahrt. Die Anlage der Stadt war quadratisch. Es sind noch Mauerüberreste vor­ handen von 572 X 724 m. Ferner steht noch das östliche Tor mit einem eingebauten Altar. Die Über­ reste des westlichen wurden erst 1810 zerstört. Vor der Stadt steht noch ein Triumphbogen. Überreste eines alten Theaters und Amphitheaters. Abzweigung nach Augustum, Strecke 38, zum Kleinen St. Bernhard. 1

Strecke 8 — fällt aus. Irrig Tarnaias (Ve).

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Strecke 9 Von Amiens Cambray über Bavay bis Reims (Karte 20) Zu vergleichen It 381. Das It setzt diese Strecke nach Troyes fort. — CIL X m , II 688

Meilenstein vor und nach Reims, in Brimont und St. Marcel. Sammarobriva, Strecke 7. 31. Der Verbindungsstrich ist einem Pergamentriß entlang sehr verblaßt und von allen Herausgebern der Ta über­ sehen worden. Camaraco, Strecke 6; j . Cambray. 40; soll 11 heißen — X L statt XI, bis Bacaco 18 (It). Hermomacum; j . Bermerain. 8. Baca conervio, Strecke 5; j . Bavai. Von Bacaco bis Vironum, welch letzteres sichersteht, sind die Entfernungen etwas zu kurz; vielleicht fehlt eine Station, so daß Duronum in oder bei Avesnes anzu­ setzen ist und dann eine Station fehlt mit der Ent­ fernung 8 — 10. 11, 12 (It). Duronum, it. (It); j.Etroeungt oder Avesnes. 10; it. (It). Vironum, Verbinum (It); j . V e r v i n s . (It.gallo-rom. dans le dep. de l'Aisne S. 66/67.) 13; it. (It). Dazwischen C a t u s i a c u m 6, j . Chaource bei Montcornet, am Flüßchen Serre, bis Minatiacum 7. Ninittaci1, Minatiacum (It); j . Nizy-le-Comte. 9, 8 (It) — zu viel. Auxenna, Muenna (It); j . E v e r g n i c o u r t ander Aisne = Auxenna. In B r i m o n t wurde 1 Meilenstein gefunden: Cpvitas] Rem[orum] Lfeugae] 4. 1: 9040 (Brimont bis Reims 9 km). 10. Durocortoro, Strecke 6 und 7; j . Reims. Fortsetzung im I t n a c h T r o y e s : D u r e c a t a l a u n o 19; j . Chalons s. S. A r t i a c u m 22; j . Arcis. Aug. B o n a 12; j . Troyes. Strecke 10 Von Köln bis Reims (Karte 21) Die Strecke ist von Köln ab durch den Abschreiber ver­ dorben. Mionerica, oder wie die Station heißt, 6 1. von Köln, gehört der Strecke nach Reims und nach Trier gemeinsam an, ebenso das nachfolgende Tolbiaco, welch beide Namen rechts unter Bonn stehen sollten. Dann folgt das etwas rätsel­ hafte „Lindesina XVI", welches man zu dem darunter ge­ zeichneten Bad und in Strecke 6 einfügen möchte, wie es meistens geschehen ist. Indessen sind die Deutungsversuche dieses Bades — als j . Commercy oder Bourbonne les Bains — beide gleich unannehmbar, während andererseits unserer Strecke gegen 70 Leugen fehlen würden. Alles klärt sich auf, wenn wir Lindesina zerlegen in L. und Indesina, die Bäder-Vignette aber als zu Toul gehörend annehmen. Der Rest der Strecke, etwa von Mose ab, findet sich auch auf der Tongrer Säule, doch führte diese von Tongern her geradlinig nach Süden und vereinigte sich mit unserer Strecke wahrscheinlich in NeufOhateau im Luxemburgischen. 1 (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj); irrig Ninttcaci (Bt), Ninitcaci (Ve) and Nintteaci (Bg).

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a) Reisestrecken — Strecke 11

In dem hier nicht genannten Epoissum (It) mündet die in Strecke 12 von Trier ab behandelte Straße Trier bis Reims ein und führt mit einer anderen Zwischenstation (Vouck) nach Reims. Agrippina, Strecke 3; j. Köln. 6. Minerica, vielleicht auch Mionerica zu lesen, deutlich nur M . . nerica; j . bei Brühl. Nach an­ deren Kerpen, Metternich, Moderath. [10]; es fehlt die Entfernung und die Station Tolbiaco. [Tolbiaco]; j . Zülpich. 16. Indesina'; j . bei B ü 11 i n g e n, Über­ gang Über die Marge. 50 9 , stimmt. Meduanto; j. bei I z e 1 am Semoy, von wo die geradlinige Straße bis Reims feststeht. Dazwischen liegt E p o i s s u m (It), Strecke 12; j. Cavignan. 9». Mose; j . zweifellos Mouzon an der Maas = Mosa (nicht Mezieres, Meuvy). 25; 15 1. (Col Tongr, unbekannt woher). Nouiomagus, it. (Col Tongr, vorher zwei Stationen, je 15 1. entfernt); j . bei J u n e v i l l e (nicht Neufchätel a. d. Aitne, La Neuville, St. Loup, Roisy). 12; it. (Col Tongr). Durocortoro, Streck« 6 und 7; j . Reims. Strecke 11 Von Köln nach Marseille Wir lassen diese ausgezeichnete, wunderbar zielbewußt ge­ führte Straße bis Arles und Marseille gehen. Der Zickzack­ verlauf auf derTa zeigt, wie eine weite nordsüdliche Strecke in der Zeichnung des Castorius dargestellt wird: bis Trier rechts, dann bis Andern, (hier fehlt zwischen Mose und Andern, ein kleiner Verbindungsstrich durch Versehen des Abschreibers) links, bis Valentia wieder rechts, bis Arelato nach links, bis Ma8Üia und Aquis Sestis nach rechts. a) Von K ö l n bis T r i e r (Karte 16) Zur Vcrgleichung stehen zu Gebote: Das It (372/3), das mit der Tabula hier übereinstimmt. Die Summierung, 66 1. (It), stimmt nicht ganz mit den einzelnen Angaben (76)

4 Meilensteine. Der erste 19 1. von Köln, über Tolbiaco gehend, vom Jahre 202. 2 weitere von demselben Jahre, 39 mp, wohl über Belgica gehend, der letzte 22 mp. von Trier, vom Jahre 120. jLlteratur: V e i t h , Die Römerstraßen von Trier nach Köln, in B. J. 78, mit Karte; 79, 1—28. S c h m i d t , B. J. 31, mit Karte; 71 S. 157; Karte von Kriegert B. J. 63. CIL Xffl, I p. 587 und II.

Es führt ein Doppelweg von Köln nach Marmagen, über Tolbiacum und Belgica. Diese beiden Orte sind so ziemlich gleich weit von Köln entfernt. Die Entfernung von diesen beiden Orten nach Marmagen ist zu kurz; es fehlt j.Keldenich. 1 So Bt, Ve; Lindesina (Dj, Mi) [irrig andesina (Seh, Ma, Pd, Kt), fehlt (Bg). Indesina ist deutlich, vorher ein halbzerstörtes L. Das Per­ gament hat eine vertikale Falte, in der auch Mi. nerica gelitten hat]. 1 Wir nehmen das halbverwischtc L vor indesina als Zahl, vor dem­ selben ist ein Punkt erkennbar. Irrig 8 (Bt, Bg, Vc).

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Die Straße scheint wiederholt versteint worden zu sein, i. J. 120 mit Meilensteinen, i. J. 202 mit Leugensäulen. Agripina, Strecke 3. 5. 10; j . Köln. Bis Minerica 6, j . vielleicht Brühl, von da 10 bis Tolbiaco, bis Belgica ebensoviel; bis Trier 66 (It). 6; 16 L bis Tolbiaco (It); es fehlt also in der Ta jedenfalls [Mionerica] und die Zahl 10. Vgl. Strecke 10. [10J. —; der Name der Station fehlt, entweder Tolbiacum (Tolbiaco vicus Supenorum: It); j . Zülpich. Iss: 7919 bis 7932. 17« Stunde von Zülpich wurde 1 Meilenstein gefunden: A Colonia Ag[ripp] Leugae 10, I: 9137. oder Belgica vicus (It); j . B i l l i g . B. hat ein kleines Lager für 1—2 coh., viele Münzen aus dem 4. Jahrhundert; in Heingerath, Kreis Bernkastei, Überreste einer I der Epona von den Vicani. Belg. P. (Br. 864). Bei K e l d e n i c h 2 römische Sommer­ lager von je 300—500 m Seitenlänge, das eine von der Straße von Zülpich, das andere von Billig bis Trier durchschnitten. Bei Nettersheim (oderDalbanden — nach Veith) 1 Meilenstein 39 M. von Col. Agripina. Iss: 7966—7968. 10; von Belgica 8 (It). Die Entfernung von Belgica bis Marcomagus betragt 13 1., und es scheint eine Station zu fehlen, j . dem Lager von K e l d e n i c h entsprechend. [5]. Marcomagus, Marcomago vicus (It); j. M a r m a g e n ; beherr­ schende Lage, ein Viereck von 375 m Seitenlänge mit der alten Umfassung, Wall und Graben wohl er­ kennbar ; römische Graburnen und Münzen, aher wenig bekannt (Veith, a. a. O. S. 5). 8, it. (It). In Üchtersheim bei Schleippach wurde 1 Meilen­ stein gefunden: A Col. Agripp. M. P. 39. I: 9136. Icorigium, Egorigio vicus (It); j.Jünkerath;im4.Jahr­ hundert befestigte mansio, von der Straße durchzogen, 1,52 ha fassend, durch Hettner ausgegraben, mit 13 Türmen. I: 4148. W. Z. X. 1891. 12; it. (It). Ausaua, Ausava vicus (It); j . B ü d e s h e i m a m Flüßchen Oo8. 12; it. (It). Zwischen Bittburg und Prüm wurde 1 Meilen­ stein gefunden: A Col. Aug. Mil. 22. I: 9133; ebenda: A C. Aug. Tr. M. P. 22: ib. 9134. Beda, Beda vicus (It), Bedensis, Bedoniens. pagus (Valois ng 77); j. B i t t b u r g ; im 4. Jahr­ hundert befestigte mansio, 2 ha umfassend, mit 14 Türmen. Viele römische Münzen. Auf einer I wird ein Theater erwähnt, das von einem Privatmann ge­ stiftet wurde. Römische Gräber. Iss: 4129—4133. An der Straße nach Trier liegt Welschbillig. Iss: 4121 und 4122. 12; it. (It); von Cavilunno nach Treveros s. It 363. Aug. Tresvirorum, Treveros civitas (It), Treoris (Ra), Treviri domicilium prineipum darum (Am), civ. Treverorum, territorium T. (Caes), col. Treverorum (St, PI, Dio C, Ml, Tac), Trevirorum curia (Vopisc), Augusta Trevirorum (Pt), Metropolis ciuitas Treuerorum (ng), Belgica prima, in qua est Treueris (Pol Silv), Triberorum scutaria — Triberorum balistaria — praep. thesaurorum Triberorum — procurator monetae Triberorum — procurator gynaecii Triberorum, Belgicae primae — praep. branbaricariorum sine argentariorum Triberorum — procurator rei prinatae

IL Gallien

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gynaeciorum Triberorum (ND); Bischofssitz jedenfalls seit dem 4. Jahrhundert. Im 3. und 4. Jahrhundert öfters Residenz der Kaiser; j . Trier. Porta nigra. Amphitheater. Thermen. Dom aus einem römischen Bau. Basilika unter Konstantin erbaut. Römische Moselbrücke. Iss: 3633—3967; auch sehr viele christ­ liche Iss. Abzweigung in der Ta nach B i n g i u m , Strecke 12. Im It andere A b z w e i g u n g nach Bingen: N o v i o m a g o 13; j . Neumagen; inde Vinco 37, Strecke 3; ferner nach B a u d o b r i g a l 8 ; j . bei Birkenfeld?; inde SaliBsone 22; j . bei Sobernheim?; inde V i n g i o 23; j . bei Bingen.

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identisch sein. Nun kennt man 2 Straßen von Trier nach Metz, die nähere auf dem rechten Ufer der Mosel, die andere über Igel, Wasserbillig, Dalheim, Bust, Diedenhofen auf dem linken Ufer der Mosel. An letzterer Straße, welche wir für die des It ansehen, ist jüngst ein M e i l e n s t e i n aus den Jahren 247/49 veröffentlicht worden, welcher bei Dalheim gefunden wurde und wahrscheinlich 19 1. von Trier zählt (Röm.-germ. Korr.-Bl. 1914 S. 57). Die Strecke des It ergibt 2 ungenannte Stationen: Von Trier bis . . . 16, der Name fehlt; j . bei R ö d t , gegenüber Reinich. In D a l h e i m 1 Meilenstein 19 a Trev., s. o. inde . . . [11 oder 12], Name und Zahl fehlen, müssen ergänzt werden; j . bei D i e d e n h o f e n . inde D i v i d u r o 12. Aug. Tresvirorum, s. o. 10; bis — (der Name fehlt) 16 (It); bis Divodorum 34 (It). Ricciaco; j. bei Po rz.N.a. Ritzingen, Remich u. a. 10. Caranusca = Gannia? (Ra — zwischen Trier und Metz); j. bei M o n t e n a c h , an dem bei Sierck in die Mosel mündenden Bache. N. a. Garsch, bei Schüttringen, bei Ehingen oder bei Thionville. 42; diese Zahl ist unmöglich, es muß vielleicht 17 (XVII statt XLII) heißen. Diuo. Durimedio. Matricorum, Strecke 6; j, Metz. c) Von Metz bis L y o n (Karten 22 und 24) Vgl. CIL XIII, II 688 (Andern, bis Cabülione); 681 Cabülione bis Lugduno

27. Trier Metz — Strecke 11.

Ferner A b z w e i g u n g nach Reims: nach A n d e t h a n n a l e vicus 15; j. Nieder-Au wen; inde Orolauno 20; j . Arlon; E p o i s s o 20; j . Carignan; Vungo 22; j. Voucq; D u r o c o r t o r o 22; (It) 8. Strecke 12. b) Von Trier nach Metz (Karte 27)

haben wir außer der Ta noch 2 Angaben des It 240 und 371. Die letztere gibt nur die summarische Entfernung mit 34; die erstere nennt 16 + 12, wobei unglücklicherweise der Namen der Zwischenstation ausgefallen ist. Die Ta hat die Ent­ fernungen 10+10-f-42, wobei die letzte Zahl ein offenbares Versehen deß Abschreibers ist; vermutlich hat derselbe XLII statt XVII geschrieben. Dann reichen die Zahlen der Ta 10-)-10+17 = 37 aus, dagegen sind die Angaben des It un­ zureichend. Statt 34 gibt ein Cod. 36 und dies würde aus­ reichen; die Stationen aber können mit denen der Ta nicht

Nach Tullio fehlt „15 Solimariaca" (It). Dagegen im It fehlt die Station Mose. Mose ist in der Ta irrig mit Nasie statt Andern, verbunden. Von Andern, bis Chälons fehlt It. Meilensteine kennt man von Metz aus (a Mediom.) gegen Toul in Sablon und Dieulouard, ferner von Andern, in Choilley, Sacquenay, Norges und Dijon; ferner von Autun (Aug.) aus zählend in Beaune. Diuo. Durimedio. Matricorum, s. o. 14. Scarponna, Strecke 6; j . S c a r p o n n e bei Dieu­ louard, Übergang über die Mosel. 10. Tullio, Strecke 6; j . Toul. Vgl. zur Strecke Tullio bis Andemantunno C I L XIII, II p. 690. 15; bis Andemantunno 43 (It), bis Solimariaca 15 (It) richtig. [Solimariaca] 15 (It), Vicus Soliciae (CIL); j. S o u l o s s e (am Vair). Iss: 4678—4703. [7 (It)]. Nouiomagus1; j . bei Pompierre am Flüßchen Mouzon. 9*; von Solimariaca bis Mosa 16 (It). Mose, Mosa (It); j . Meuvy, wohl nicht Vaucouleurs. 11, 12 (It). Der Verbindungsstrich fehlt (sollte zwischen den 2 „XI" stehen und nicht zu Nasie führen). 1 1

Irrig Noniniagus (Bt, Bg, Ve). Irrig 8 (Ve).

a) Reisestrecken — Strecke 11

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Andemantunno, Strecke 7; j . Lang res. 28, es soll 18 heißen. In S a c q u e n a y wurde 1 Meilenstein gefunden: And. M. P. 22 Milien, a. 43 „an der Straße nach Genf". I: 9044; 2 Meilensteine in C h o i l l e y , ge­ funden bei Prauthoy, mit den Entfernungen 13 und 12 von Langres: ib. 9046. 9046. Filena1, wohl statt Tilena, Tile castrum (Anville, acta saec. XI); j . T h i l - l e - C h ä t e l sive Til-Chätel, bei Dijon, Iss: 5621—5636; ebenso Säulen mit Inschriften. 19. Bei D i j o n wurde 1 Meilenstein gefunden: And[e]m[antunno] L[eugae] 25: I: 9041; desgleichen mit Entfernung XX[?]: ib. 9042; in N o r g e s ein solcher mit Entfernung (15, Zahl unvollständig): ib. 9043. Vidubia; j. Saint-Bernard-lesCiteaux. Spur eines römischen Weges und römische Altertümer. 20. In B e a u n e , Iss: 2639—2650, wurde 1 Meilenstein ge­ funden mit der Entfernung: L[eugae] 23 (vielleicht von Autun aus zu rechnen), 1: 9022. Cabillione3, Cavilunno (It), Gabilona (Ra), castrum Cabillonense (ng in Lugd. I), Cabillonus (Am); j. Chälon-sur-Saöne. Iss: 2603—2626. 12, 14 1. oder 21 mp (It). Tenurcio, Tinurtium (It), castrum Trihorciense (MA); j . Tournus (dep. Saone et Loire). I: 2597. 12, 13 (oder 19: It). Matiscone3, it. (It), Matiscum (Ra — zwischen Bidana und Lucdonon), castrum Matisconense (ng in Lugd. I), oppidum Aeduorum (Caes), Matiscum (ND, Greg, Ra), urbs Matiscensis — Matascensis (Greg); j. Mäcon (dep. Saone et Loire). Iss: 2581—2595. 14, 10 (It). Ludnam, Lunna (It); j.zwischenVillefranche und St. G e o r g e s de R e n e i n s , 37 km von Lyon ent­ fernt, wo beim Eisenbahnbau „aux Tournelles de Fl andres" die Ruinen einer römischen Villa auf­ gedeckt wurden. Die Stadt, glaubte man, sei am Ende des 3. Jahrhunderts zerstört und nach dem heutigen B e l l e v i l l e (weiter oben an der Saone gelegen) über­ tragen worden. 16, 20 (It: dazwischen A s a P a u l i n i 10 — Ansa [MA]; j. Anse; inde Lugduno 10). Lugduno \ caput Galliarum usque hie legas. Die Kol. war 711 u. c. von L. Manatius Plancus gegründet (Dio C, St, PI, Tac, Cic, Pt). Lugdunus (Am), Lugduno (It), Lucdonon (Scatianorum: Ra), Metropolis civ. Lugdunensium (ng in Lugd. I), — illustris martyrum sanguine (Greg); cf. ND. „Exordium Galliarum, exindeque non millenis passibus, sed leugis itinera metiuntur" (Am); j. Lyon. Nach Dj sind immer zu unterscheiden die römische Kolonie und die Priesterstadt. Die ursprüngliche Bevölkerung bildete eine civ. der Segunari. Viele Iss. Die Kolonie lag in Fourvieres in dem Stadtviertel von St. Jean et de St. Irenee, auf der rechten Seite der Saone. — Die Priesterstadt lag zwischen Saone- und Rhönetiuß, in 1

(Seh, Ma, Pd, Kt), irrig Filem (Bt, Bg, Vc, Dj). C—ienc (Ve). • (Bt, Bg, Ve, Dj), M . . . scone (Seh, Ma, Kt). 4 Nicht Lugdune (Seh, Ma, Pd, Kt).

1

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den Stadtteilen von Perrache, Bellecour et Terreaux und hieß „ad confluentum" oder „pagus Condatensis". Iss: 1664—1725. Die sich hier versammelnden De­ putierten hatten nicht nur das Recht, die Kultus­ beziehungen zwischen Rom und Gallien festzusetzen, sondern auch das Benehmen der legati Augusti zu prüfen, Beschwerde zu erheben u. a. cf. Otto Hirsch­ feld, Lyon in der Römerzeit, Wien 1878. Iss: 1726 bis 2445. Überreste des Forums, der Tempel, des TheaterB, des Amphitheaters bei dem Hügel de Fourviere. Ebenso Überreste von Wasserleitungen; alte Grabstätten. A b z w e i g u n g nach Foro Segustavarum, Strecke 14. d) Von Lyon bis A r l e s (Karte 28)

Von hier beginnt die Zählung der Entfernungen nach Milien. Vgl. C I L XII p. 656 (Lyon bis Arles); p. 205 (Valence bis Orange). Bis Valencia haben wir das It, in welchem die weitere Strecke fehlt; von Vienne an Ra; von Valencia Hi. Meilensteine zählen: a Lugd. in Solaise. a V i g e n n a in Gerbolle, Chanas, Beausemblant, S. Vallier, Eröme. a V a l e n c i a in Valence und La Paillaise. Lugduno, s. o. 16, 23 (It), XVI ist zu wenig, X X I würde stimmen. In S o l a i s e wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Ent­ fernung 7 : 5542. Vigenna, Vienna (It, Am, St, Pt, Dio — Hauptstadt der Viennenser), metropolis ciuitas Uiennensium (ng in Vienn.), colonia (Ta, PI), cf. Caes, St, Dio C, Mart, Ml, Pt. Bienna (Joseph, antiqu., Plut, Eusebius, Steph); quattuorviri, duumviri juri dieundo und 2 aerarii im Senat (Iss v. J. 74 n.Chr.). Verband von Schiffern und Weinhändlern; seit Diokletian Diözese mit 7 Provinzen; Hauptstadt der Provinz (ND), praef. classis tiuminis Rhodani, Viennae sive Arelati (ND), provincia Viennensis (Am, ng). Bischofs­ sitz vor 314; j . V i e n n e . Wohl erhal­ tener Tempel des Augustus und der Livia, 27X15 m. 2römischeArkaden.DieberühmtePyramide„rAiguilleu. Museelapidaire. Iss: 1809—2178.5864.5865.6034c-e. CIG III 6781—6783. Von Vienna bis Ernagina s.Ra IV 26 S. 239 (zu Burgund). Abzweigung nach Augustum Strecke 32, nach In alpe Cottia Strecke 16. 17; bis U r s o l i s 26, von da bis Valentia 22 (It). Bei Gerbolle 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 3 (a Vigenna): I: 5541; in Chanas mit 14 (a Vigenna): ib. 5544. Figlinis, Ficlinis (Ra); j . Saint Rambert a.Rh. cf. CIL XII p. 656 not. 2. 16. Bei B e a u s e m b l a n t wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 28 (a Vigenna), in St. V a l l i e r mit 25 (a Vigenna), in E r ö m e mit 30 (a Vigenna). Iss: 5545. 5646. 5547. Tegna, Genua (Ra), Tinctum (MA); j. T a i n a.Rh. Iss: 1782 bis 1784. Berühmter taurobolischer Altar. Von Valentia bis Arelate cf. Hi 553/4 in mp. 13. Bei T a i n 1 Meilenstein mit Entfernung 39 (a Vigenna): I: 5548. G

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IL Gallien

Valentia, it. (It, Ra, Pt), civitas — (Hi), ciy. Valentinonim (ng in Vienn.), in agro Cavarum (PI), cf. Am, V. nobilissima Galliarum ciritas (M A); j . V a l e n c e . Iss: 1744 bis 1781. 5858. 5568 a. An römischen Bauresten nichts Nennenswertes. Musenm.

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j . L o r i o l oder Baix, bei Coucourde?. 12, it. (Hi). Aounum, mansio Acnno (Hi), Acnnon (Ra); j . A n c o n n e pres de Montelimar. I: 1742.

28. Alpenstraßen: Kleiner St. Bernhard, Mont Genevre; Lyon — Frejus — Strecken 11. 88. 16. 37. 36. 34 and 36.

A b z w e i g u n g nach Vapincum Strecke 37. 19, 21 (Hi). Dazwischen mut. Umbenno 9; j . La Paillasse; inde B a t i a n a 12 (Hi). In Valence wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ fernung 3?, bei La P a i l l a s s e mit 6 (a Valentia): Iss: 5549. 5551. Batiana, mut Vacianis oder Bautianis (Hi), Untiana (Ra);

18; bis mutatio N o y e m Craris 15, von da bis mut. A d L e t o c e 10, yon da bis Arausione 13 (Hi). Senomago, Bonomago (Ra), Noiomagus (Pt), ciyitas Tricastinorum (ng), urbs Tricastina (Sid.), episcopus Tricastinorum (concilia a. 517); j . St. P a u l T r o i s Chateaux oder La Palud. Iss: 1730—1736. 5701 IT. 5855. 5856. 15.

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a) Reisestrecken — Strecke 11

Arusione, civitas Arausione (Hi), Arasione (Ra), civ. Arausicorum (ng in Vienn.), oppidum der Cavares, mit dem ▼ollen Namen Colonia Firma Julia Secundanorum; der Beiname Secundanorum von der 2. Legion, Ton der oder der zu Ehren Arausio gegründet wurde (PI, Ml); der zweite: Firma in einer I bezeugt (Pt); der dritte Name „Julia" deutet darauf hin, daß es unter dem Triumvirat entstand (Anton., Octavian und Lepidus); hier wurden die Römer 105 n. Chr. von den Cimbern geschlagen (Liv, Dio G, St); j . Orange. Altertümer. Bogen des 1. Jahrhunderts, Theater, Triumphbogen u. a. Iss: 1216—1275. 6666. 5835—6840. 15, 20 (Hi: dazwischen C y p r e s s e t a 15, inde bis Avenione 5).

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Ernagina, mut. Arnagine (Hi), Ernagino (It, IG 3), Ernaginum und -ini (IG 1. 2), corp. Ernaginensium (I: 982); j. S a i n t G a b r i e l . Iss: 982—984. 5487. A b z w e i g u n g nach Clano Strecke 34. 6, 8 (Hi). Arelato, Arelate (It, Am), civ. Arellate (Hi), civ. Arelatenaium (ng inVienn.), Arelaton civ. prov. Septimaniae (Ra), Arelata (IG 1. 3); cf. Hirtius, St, Suet, PI, Ml; coL Seztanorum, zu Ehren der 6. Legion gegründet (Pt), col. Julia Paterna Arelatensis (I), Sitz eines corpus utriclariorum; Residenz des praef. Praetorio Galliarum unter Honorius, früher in Trier (ND), praef. classis fluminis Rhodani, Uiennae sive Arelati (ND), aufgebaut auf dem linken Ufer, seit Kon­

29. Arles — Apt — Marseille — Strecken 11. »4. »0.

Auennione, civitas Avenione (Hi), Abicinione (Ra), Avenio (St, Steph B, Hi), civ. Auennicorum (ng in Vienn.); Colonia Avenio Cavarum (Ml, PI, Pt), zuerst von den Massilienses (Steph) abhängiges oppidum, hernach col. Julia Hadriana (I: 1120), zur Prov. Narbonnensis, endlich civitas der Pr. Yiennensis. Die Stadt war in die tribus Voltiniari in Rom eingeschrieben und durch einen aus quattuorviri (gen. praetores) bestehenden Magistrat regiert. Ein dem Vulcan geweihter Tempel stand daselbst; j . Avignon. Iss: 1023 bis 1046. 5827a. Museum mit glänzenden und reichen Funden. Dazwischen T a r u s c o (It, Pt), Taruscononienses (PI); j . T a r a s c o n . Iss: 985 bis 990. 15, i t (Hi: dazwischen mut. B e l l i n t o 5, inde bis Ernagina 10).

stantin d. Gr. auch auf dem rechten Ufer des Rhodanus. Häufig Eonzilsstadt; j . A r l e s . Amphitheater, Theater, Tempel, Forum, Obelisk, Aquädukt, Palast des Kaisers Konstantin. Funde besonders zahlreich in Aliscamps und auf dem rechten Rhoneufer. Iss: 654—977. 5804—6824. Kreuzung der Straße nach Cesserone und Aix, Strecke 34. Ferner A b z w e i g u n g einer direkten Strecke nach Mar­ seille über Vicesimum. e) Von A r l e s bis M a r s e i l l e (Karte 29) Zu vgl. It, It ma mit vielen Stationen, nnd Ra

Der Raum ist zu klein und alles zusammengedrängt Die Ent­ fernungen zwischen Arles und Marseille sind zu groß, offenbar schematisiert; es sind 3 mal 33 und daneben 3 mal 18 mp; die letzteren lassen sich leidlich unterbringen, aber die 33 sind 6*

II. Gallien

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alle zu hoch, von Arles 33 Foz 33 Calas können zur Not noch angenommen werden, aber die 33 nach Masilia sind un­ möglich, doch weiß man auch nicht recht, wohin sie gelten sollen; an Tericias ist kaum zu denken, eher an die ausge­ fallene Stadt Vicesimum, welche Ra hat an einer Straße, deren Existenz sicher ist, von Arles direkt nach Miramas, Oalcaria oder Solarium nach Masilia. Arelato, s. o. 33, it. (It); 1 8 b i 8 G r a d u m , dem weiten Meerbusen, in welchen der Rhodanus einmündet (Am), von Arelate per fluviuni Rhodanum ad Gradum Massilitanorum 30, von da bis F o s s i s 16 (It ma). Fossis Marianis, mit Bild des Seehafens, it. (It, Ra) — portas (It ma); Fossae Marianae (Pt); oppidum et portus der prov. Narbonensis, im 4. Jahrhundert der prov. Viennensis; nach Plut entstand der Hafen, nachdem der Feldherr Marius im Kriege gegen die Cimbern und Teutonen von Arelatum aus einen Kanal zur Verbindung der öfters austretenden Rhone mit dem Meere gebaut. Dieser be­ stand nach dem Feldzuge von 102 v.Chr. Marius überließ seine Benützung den Massiliensern (St); Kanal und Hafen (Ml, PI) waren wenigstens noch bis ins 4. Jahr­ hundert vorhanden; j . Fos-les-Martigues, westlich von l'Etang de Berre. Spuren römischer Wege an der Küste 1 km südlich von FOB und ge­ waltige Ruinen im Meer. Fos: Iss: 6686, 447. 837. Am Wege nach Marseille folgt nach 6 mp: (Colonia Maritima), hier fehlend (Ra — bis), Avaticorum mari­ tima urbs colonia (Pt), Maritima Avaticorum (Ml), Avatiliorum urbs (Pt); j . L e s M a r t i g u e s , a . 1581 durch Vereinigung von 3 Städten: St. Geniez, Ferneres und Jonquieres gebildet. Iss: 651. 652. 5682ne. Ferner fehlt: Ad vicesimum (Ra), Vicensimum (Ra u. Gu — am Meer), nur von diesen genannt. Man sollte diese Station zwischen Marseille und Foz suchen und die Entfernung von Masilia messen, findet aber keinen passenden Ort. Deshalb ist die Annahme von j . M a r i e s bei Miramas keineswegs abzuweisen. Wir haben dann die 20 mp von Arelate zu messen, und in der Nähe, 4 mp weiter, folgt bei St. Chamas die römische Brücke Pont Flavien über die Touloubre. 33, 34 (It); am Meere folgen: bis D i l i s positio 20, bis I n c a r o positio 8, bis Messilia 12 (It ma). Calcaria1, it. (Ra — bis); der Name kommt von „a calcariis fornacibus" (PI); j . C a l a s ; die alte römische (Aureliansche) Straße besteht noch in Spuren zwischen Calas und Septemes, letzteres 7 mp von Massilia ent­ fernt. 33 (soll wohl 13 oder 14 heißen; die Zahl 33 ist entweder vom Abschreiber irrtümlich wiederholt, oder in X X nach Pisavis und X I I I Masilia zu zerlegen); 14 (It, richtig); dazwischen S o l a r i u m (Ra — Solarianum am Meer); j . Septemes (7 von Mar­ seille). Masilia Grecorum*, Massilia (It, Ra, Am), Massilia Graecorum portus (It ma), Marsilia (Ra), civitas Massiliensium (ng in Vienn.); griechische Kolonie, gegründet von den Phokaiern (600 v. Chr.), hernach civitas libera foederata der Pr. Narbonnensis, im 4. Jahrhundert der prov. Viennensis (It, St); nach Polyb waren es 9000 Stadien von M. bis zu den Säulen des Herkules (Timaios, Fragm. 39; PI, Ml, Pt, Am, Just, Arist). Kämpfe der Stadt mit Karthago 1 Irrig Calcoria (Bg). * Irrig Masilio (Bg).

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(Thuc); viele (18) Kolonien und Erwerbungen von Massilia aus; im Krieg gegen Hannibal mit Rom verbündet. Erst im Bürgerkrieg schlug sich M. auf Pomp. Seite, wurde aber von Cäsar besiegt, und ihr blieb nur noch der Name der Freiheit; ihre frühere Bedeutung erreichte sie aber nicht mehr. — Demokratische Verfassung der Stadt; praef. militum musculariorum. Massiliae Graecorum (ND). Bischofssitz vor 314; j . M a r s e i l l e . Iss: 400. 493. 5761. 5764. 5766. 5768—5770. 5789. Archäolog. Museum. Nur sehr wenig Altertümer. Die heutige Stadt hat noch die Lage der alten. Von hier nach Aquis Sestis Strecke 35. Der Seeweg von hier nach Foro Juli fehlt; cf. It ma 505/6. Strecke 12 Von (Mainz) Bingen bis Trier (Karte 16) Zar Verglcichung stehen zu Gebot: Das It S. 374. — CIL XIII, 2 p. 300. — Schmidt, in B. J. 31, mit Karte.

2 Meilensteine: in Mainz bzw. Dalheim wurde 1 Meilen­ stein aus dem Jahre 139 gefunden: A Col. Aug. Tr. (Trier) mp 88. I : 9131 — man vermutet, der letzte Stein vor der Stadt. Ein zweiter Meilenstein wurde gefunden bei dem Dorfe Pollich aus dem Jahre 212: Ab. Aug. Trev. Leug. 6. Also auch hier doppelte Versteinung, in Leugen und Meilen. Ausonius gibt eine Strecke von Bingen über Dumno, 8 Tabernas, 11 Noviomagus. Diese Strecke stimmt, wenn wir von Dumno 8 Belginum ergänzen. Eine dritte Strecke gibt das I t : von Vingio bis Salissone 23 mp, bis Bandobriga 22 mp, bis Treveris 18 mp. Diese Strecke kann unseres Erachtens unmöglich über Bandobriga = Boppard nach Trier fuhren. Wenn man Salissone in Salzig am Rhein suchen würde (CIL), so liegt dies nur 6 km von Boppard entfernt, und es würde keine Zahl mehr stimmen, während man tatsächlich mit den drei Zahlen: 23, 22 und 18 1. leicht nach Trier gelangen kann. Will man der Nahe folgen, so würde Salissone etwa nach Sobernheim und Bandobriga ins Birkenfeldsche fallen. Es sind aber noch andere Möglichkeiten vorhanden. Das It setzt diese Strecke bis Reims fort, s. u. Bingiü, Strecke 3 ; j . Bingen. 16; bis Novimago 37 (It). Dumno, Dumnissum (Aus); j . der Entfernung nach S i m m e r n . Denzen bei Kirchberg stimmt nicht; Namensähnlichkeit liegt zu ferne. 8. Belginum, it. (It); primis Belgarum conspicor oris Noviomagum, divi castra inclyta Constantini (Aus — Grenze zwischen Germania und Belgica), vicani Belginenses (vel Belginates) cura quae8toris, I : 7555; j . der Entfernung nach bei O b e r - S o h r e n zu suchen. Nicht Bälden au, noch Stumpfer Turm bei Hinzerath, welcher zu nahe bei Neumagen. Bei Stumpfer Turm Iss: 7555a—c. 20. Nouiomag0, Noviomago (It), Nobia (Ra IV, 26 — von Conbulantia über C a r d e n a , j . Karden, P r i n c a s t e l l u m , j.Bernkastei, nach Nobia: Strecke nach Koblenz), Numagus (M.A.); cf. Novomagum divi castra inclyta Constantini (Aus. Mosella 11); unter Konstantin befestigte mansio; j . N e u m a g e n ; a. 1877 sehr zahlreiche und bedeutende Fragmente von Relief­ skulpturen zutage gefördert — in Trier drei Säle füllend —. Picks M. IV 350/352. Iss: 4162—4187. Kastell 1,28 ha fassend, mit 14 Türmen. 8; dazwischen Hegt R i g o d u l u m (Tac); j . wahrscheinlich Riol an der Mosel.

a) Reisestrecken — Strecke 14

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Aüg.Tresvirorum, Strecke 11; j . Trier. Im It folgen nach Reims, s. Karte 2 1 : A n d e t h a n n a l e 15 (an dieser Straße liegt Igel, durch seine Säule bekannt); j . Nieder-An wen. O r o l a u n u m 15; j . Arlon, mit Altertümern. Die Straße mündet bei Izel in die yon Köln her­ kommende Strecke 10 ein, hat aber andere Stationen. E p o i s s u m 20; j . Carignan, hieß früher Ivoy oder Ipsch. V u n g u m 22; j . V o u c q s. Aisne. D u r o c o r t o r o 22; j . Reims.

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die eine Richtung direkt nach Autun, die andere (Strecke 16) mit kleinem Umweg über Paris und Orleans zum gleichen Ziel führt. Ein Stein, yon Autun aus zählend gegen Sens, in Cote d'Yonne 72 ab Aug., a. 259, merkwürdigerweise trotz der späten Zeit in Milien zählend. Vor Lyon schiebt sich unangenehm eine seitliche Station „Mediolano" zwischen Roanne und Feurs ein, mit welcher man vorerst über Vermutungen nicht hinauskommt. Doch muß die Stadt, dem Anschein nach ein Hauptort der Segusiani — denn das deutet »Mediolano" an —, bestimmbar sein.

30. Paris — Tours — Troyes — Strecken 14-18. !

Strecke 14 Von (Boulogne) T h e r o u a n n e nach Lyon und von da nach Dax und N o r d s p a n i e n Diese Strecke besteht aus zwei Teilen; der erste Teil, bis Lyon reichend, stellt einen alten Englandweg dar, die geradeste Strecke yon dem Portus Itius oder Gesogiaco nach Tervanne, Autun und Lyon; der zweite Teil führt von Lyon nach Spanien. a) V o n T e r v a n n a b i s L u g d u n o (Karten 20. 30. 31)

Das I t hat nur zwei kleine Bruchstücke dieses Weges; es fehlt bis Amien8, ebenso fehlt die ganze Strecke von Beauvais bis Auxerre. Die Strecke von Therouanne bis Beauvais ist ein prachtvoll gerader Weg; in Beauvais teilt sich derselbe, indem

Gesogiaco, Strecke 5. —, 18 (It); fehlt der Ta. Tervanna, Strecke 6; j. Therouanne. [14]. —; es fehlt eine Station in der Gegend von St. Pol, mit ca. 141. 13. Teucera; j . T i e v r e s bei Douliens, aber an der Straße nach Arras (Nemetacum). 12. Sammarobriva, Strecke 7; j . Amiens. —, 25 (It); die Entfernung fehlt in der Ta. Dazwischen C u r m i l i a c a 12; j . Cormeilles; von da bis C a s . 13.

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n . Gallien

Casaromago', Caesaromagus (Pt), civ. Bellovacorum (ng in Belgica II), Belevagus (Valois, ng, 113/4); j . B e a u v a i s . Museum mit römischen Altertümern. Das Palais de justice steht auf römischen Fundamenten. A b z w e i g u n g Petrum uiaco, Strecke 16. 22, it. (It: bis L i t a n o b r i g a , j . am Übergang über dieOise bei Creü. 18, inde bis Augustomago 4). Avg. Magus., Augustomago (It), Hauptstadt der Silvanecti (Greg), Subanecti — Ubanecti (Pt); episcopus de Silva-

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Calagum; j . C h a i l l i oder Coulommiers. A b z w e i g u n g Augustobona, Strecke 15. —, es ist keine Entfernung angegeben; bis Provins wären es 16 1. Riobe; j . wahrscheinlich P r o ­ v i n s ; n. a. Jaulnes-les-Bray a. Seine. S. Corrard de Bräban, M6m. sur les voies romaines, S. 46. Spuren von Römerstraßen. Kreuzungspunkt mit Strecke 18.

31. Strecke 14 — Aaxerre Fears; Strecke 16 — a. d. Loire; Strecke 21 — Tours Autan; Strecke 26 — Limoges Bourges; Strecke 24 — Decize Autan; Strecke 25 — Lauriere Chalons; Strecke 22 — Argenton Feurs.

nectis (auf dem concilium Aurelianense a. 611: cf. Maassen concilia aevi Merov. p. 10 88.); j . S e n l i s . Die römischen Umfassungsmauern stehen noch zum Teil. I : 3459. Zwischen Beauvais und Senlis fand man die Spuren des Weges. Dieser überschritt die Oise und erreichte Crony. Hier in der Nähe stand ein Meilenstein (noch 1760 aufbewahrt). Von Crony ging er über Se. Genevieve, der Abtei des hl. Symphorianus, und kam so nach Beauvais durch das St.-Joh.-Tor (Dj). 16. Fixtuinuma, civ. Melduorum (ng in Lugd. III), Jatinum (Pt); j . M e a u x . Iss: 3023 und 3024. 12. 1 s

Irrig Casororaago (Bg). (Bt, Bg, Ve), irrig Fixtinnam (Dj).

26 — (von Provins nur etwa 20, von Jaulnes höchstens 12 1.). Dagegen würde die Zahl 26 nach Troyes passen. Agetincum \ Agedincum (It), metropolis civ. Senonum (ng in Lugd. Senonia), Senones (Am); a. 356 bezieht Julian, von Köln über Trier kommend, Winterlager apud Senonas oppidum tunc opportunum und wurde hier 30 Tage lang von den Alamannen belagert (Am); j . S e n s . Im musle lapidaire Reste vieler antiker Denkmäler. IBS: 2940—3009. A b z w e i g u n g nach Cenabo, Strecke 23. 25. Baudritum, cf. das Testament des hl. Vigilius, Bischof von Auzerre, f a. 684: in pago Senonico in villa Bonarto, quae est sita super flu vi o Icaunae (Yonne). Im 9. und 1

Irrig Agetineura (Bg, Bt, Seh, Ma, Pd, Kt), Agetine VIII (Ve).

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a) Reisestrecken — Strecke 14

10. Jahrhundert wurde daraus Bonus Hortus und Bonarditum; j . B a s so n. (Pasumot, Rech, sur la voie rom. d'Autricum ä Agendicum in den Diss. et Memoires publies par C. M. Grivaud [1810/13] S. 74—95.) 8l. Autessio. Duro = Autessioduro, Autesiodorum (lt), Etifidorum (Ra — an der Egona), civ. Autisioderum (ng in Lugd. III), Autosidorum(Am); oppidum, hernach munieipium et civitas. a. 356 Julians Zug von Augustodunum auf dem schwierigen nächsten Weg nach Autosidurum; j . A u x e r r e . Museum mit Altertümern. Auch fand man hier einen alten Schmelz­ ofen und Münzstempel. Iss: 2920—2939. 1 Meilenstein im Museum von Autun, von Auxerre. A b z w e i g u n g nach Aug. Bona, Strecke 15. Zwischen Auxerre und Avallon eine römische Straße. 22, it. oder 33 mp (lt). InPregilbert wurde 1 Meilenstein gefunden: Aed[uorum] [Fini]b[us] ab Augfustoduno] LXXII Vos[agomonte]: I: 9023 — Tom Jahre 259. Es sind 72 mp, was von Autun stimmt. Aballo, Aballone (lt), ad Avellonam castrum (MA); j . A v a l l o n . Museum mit Altertümern. Iss: 2889—3891. 16, it. oder 24 (lt). Sidotoco, Sidoloucum (lt); j . Saulieu. 18, it. oder 27 (lt). Avg. Dunum2, Augustodunum (lt, Am), Augunum (Ra — zu Burgund), civitas Aeduorum (ng in Lugd. I), moenium Augustoduni magnitudo vetusta (Am), — urbs opulentissima (Ml, cf. Tac, Pt), Augustodunensis (urbs) — loricaria, balistaria et clibanaria — proc. gynaecii Augustoduno translati Mettis ( N D ) , Augustodunum Aeduorum und am Ende des 3. Jahrhunderts mit vollem Namen Colonia Flavia Aeduorum, von Const. Chlorus 294—296 wieder aufgebaut als römische Kolonie. S. Eum. Panegyr. in Const. 21; j . Autun. Die römischen Mauern existieren zum Teil noch. Museum mit Alter­ tümern. Iss: 2651—2680. 12. Telonno3; j . Toulon-sur-Arroux. 12. Pocrinio; j. P6rigny-sur-Loire. N. a. Paray le Monial, Digoin, la Brosse. Abzweigung nach Sitilia, Strecke 16. Der Verbindungs­ strich sollte weiter rechts von Ariolica zu Pocrinio fuhren. Die Entfernung nach Ariolica fehlt, doch kann XII doppelt genommen werden. (12?). Ariolica, Arigilia (Ra); j.wohlArilly-sur-Loire. 12. Roidomna, Rhodumna (Pt), pagus Rodonensis (MA); j . Roanne. I: 1649. 22. Mediolano; j . A r b r e s l e . Nach an­ deren : Meys oder Bressieux (cf. Aug. Bernard, Descr. du pays des Segnoians, S. 54, und Comm. de la Carte des Gaules) oder „Malain, das in einer Urkunde vom Jahre 1149 Mediolanum heißt". Wir finden nur 1 (Bt, Bg, Ve, Dj), 7 (Seh, Ma, Pd, Kt). * Falsch Dunm (Seh, Ma, Pd, Kt). • t.lonno (Sch,Pd,Kt), irrig- ticlonno (Ma) und Tcionno (Bt, Bg,Vc).

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nördlich von Dijon einen solchen Ort, welcher hier unmöglich ist. 14". Foro. Segustauarv.*, Forum Segusianorum (Pt), — Scatianorum? (Ra); j.Feurs. Iss: 1640-1645. 16. Lugduno, Strecke 11; j . Lyon. b) Von Lyon nach T o u l o u s e . (Karten 32. 33)

Diese Strecke fehlt im It. Vgl. C I L XIII, II 646. Ra allein nennt noch die Stationen bis an die Grenze von Aquitanien, dann folgt er einer anderen Quelle und nennt nur die civitates. Zahlreiche Leugensteine, wohl alle aus dem 3. Jahrhundert, zählen: 1. a Foro Seg. in Feurs, Poucins und Moingt; 2. a Revessione (c. Vellav.) viele; 3. a Gaball. (Ander.) in St. Sever — 5 1. von Javols; 4. wahrscheinlich von Rodez (Segod.) — in Epalion 18 1. Lugduno; j . Lyon. 16.

Foro. Segustauarv., s. o. Von Scatianorum bis Anderitum s. Ra IV 26, S. 238 (zu Burgund). 9 1. Bei F e u r s wurden Meilensteine mit den Entfernungen Leugae 1. 2. 3. 4. von Civit(as) Seg. gefunden: Iss: 8861—8864; in P o u c i n s ein solcher mit civ. Seg. libera L. II: ib. 8865; in Moingt ein solcher von 237—239 n. Chr. mit Entfernung: L. 9: ib. 8866. Aquis Segete, Aquis oder Aque (Ra). — Eine Gottheit Segetia oder Segesta (PI, Macrob, Saturnin, August, de Civ. Dei IV 8). Segete = Segustavorum ? j. Moingt (1 km südlich von Montbrison). Bad, kalte Mineralquellen. Nach anderen: St. Galmier (Greppo, Etudes archeol. sur les eaux thermales etc. S. 85). 17, die Zahl ist zu hoch, es sind ca. 12. Bei U s s o n - e n - F o r e z wurde 1 Meilenstein mit Ent­ fernung M. 14 (es sind Leugen) von Reuessione ge­ funden. I: 8867. Icidmago, Icutmageon oder Sicutmageon (Ra); j. südlich von U s s o n , St. Pal. I: 1622. Bei St. Jean d'Aubrigoux wurde 1 Meilenstein mit Ent­ fernung M.P. 12 (es sind Leugen!) von [civit]as [Vellavorum] gefunden: I: 8868; in Mondouilloux mit Ent­ fernung M.P. 12 (von civ. Vell.): I: 8871; bei St.Paulien mit Entfernung Civit. Vel. M.P. 3: 1: 8873. 14 [die zweite Zahl kann 1 oder 10 sein, man könnte also 14 oder 23 lesen, nicht 17, erstere Zahl stimmt]. Reuessione, Ribision (Ra); voller Name: R. Vellaviorum, Hauptstadt der Vell. (Caes, St, Greg, Pt, Not. Prov. Guer. 26 no 10); später, in nicht genau bestimmbarer Zeit, wurde Anicium (heute Le Puy) Hauptstadt der Vell. civ. (Greg X 25, wo auch an pagus Velaunus er­ innert wird); j . St. P a u l i e n . Hier wurden Altertümer gefunden. Meilenstein 2 km von St. Paulien entfernt. 1: 8874; andere ib. 8773, 8775 und 8776. Meilensteine in Beaune aufgefunden 8869 und 8870, cf. 8871 und 8872. Iss: 1589—1600. 1 Fehlt bei Bg, irrig 9 (Dj). • Irrig Turo (Bg), Fvro (Bt), -o (Pd

For — fehlt ganz).

IL Gallien

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12. In S a n s a c (Kanton Londes) wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: Civit Vela M. P. 6, I: 3878 (es sind Leugen); 1 zweiter Meilenstein C. Vell M. P. 8 (in Saint Jean de Nay) gefunden: ib. 8879; in L. Thiolent: C. Vel. M. P. 4 (vielleicht fehlt [V]IIII): ib. 8880. Condate, it. (Ra); j . S a u g u e s oder Condres (an der Kreuzung der beiden großen Straßen Lyon— Toulouse und Nimes—Auvergne). 22. In finibus Arvernoruni Gabalorumque (St. L£ger) wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: M. P. Gaball 5. I: 8882. Anderitum, Andereton (Ra), Auderetum (Pt), civ. Gabalum (ng in Aquit.1); voller Name: And.Gaballorum; Gaball. — civit. Gab. (Iss: 8882 und 8883.) Andere[ni]tiani — praef.

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Rutenorum (ng in Aquit. I) = Rodingis? (Ra). Bischofssitz vom 5. Jahrhundert ab; j . Rodez in der Land­ schaft Rouergue. Meilenstein. I: 8885. Iss: 1549 bis 1556. Von Rodez nach Cahors ist die Entfernungsangabe 15 bis Villefranche etwas zu klein, es sollten wenigstens 18 1. sein. Die Namen Carentan und Varaire sind sehr verlockend. Wenn man die beiden Stationen Carantomagus und Varadeto etwas östlicher ansetzen dürfte, würden die Zahlen trefflich stimmen. A b z w e i g u n g nach Cesserone, Strecke 31. 15 — es sollte 20 (XX statt XV) heißen? Carantomagus; j . C a r e n t a n bei Ville­ franche.

32. Strecke 14 — Cahors Lyon.

mil. Anteretianorum, uico Julio — praef. classis Anderetianorum, Parisius (ND); j . J a v o l s (CIL XIIIi p. 209), aber nach den Entfernungen etwas nördlicher anzusetzen. Iss: 1557—1560. Nicht Antärieux oder Anterrieuz (Walckenaer, M6m. sur l'ätendue et les limites du territoire des Gabali, V S. 386 ff.) pres de Chaudes— Aigues, wie früher angenommen wurde. Fast nirgends Altertümer vorhanden, deshalb die Feststellung des Ortes sehr schwer, doch gesichert durch den Meilen­ stein bei St. Läger. 18. Adsilanum1; j . St. Cosme (zu nahe an Rodez), S t Germain, Fluß Coulogne? 24. In Espalion wurde 1 Meilenstein mit der Entfernungszahl L. 18 gefunden. I: 8884. Segoduni', Segodunum (Pt — aber an falscher Stelle), civitas 1

Ad Itlanam (Seh). Man kann Segodnm (Dj) oder -duni (Ma) lesen, letzteres jedenfalls richtig. 1

11.

Varadeto;

j. Varaire.

15. Bibona, Caturcium (Ra), civitas Cadurconim (ng in Aquit I), Divona, clara urbs (Aus), Cadurci (Pt); j . Cahors. Museum mit römischen Resten (römischer Sarkophag, gefunden 1903 in der Rue de la libertä). Reste einer römischen Brücke erst Beit 1868 verschwunden. In der Rue Ste. Ciaire noch ein Portal der römischen Thermen, genannt „Ponte de Diane", Reste eines römischen Theaters erst seit 1861 zerstört. Iss: 1541—1643. A b z w e i g u n g nach Aginnum, Strecke 29. 20. Cosa; j . Cos-sur-l'Aveyron. 7. Fines; j . M o n t a u b a n (soll zur Römerzeit Mons Albanus geheißen haben). Museum mit römischen Inschriften. 28.

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a) Reisestrecken — Strecke 14

Tolosa, it. (It, Am), civitas Tholosa (Hi), Tholosa (Ra), civitas Tolosatium (ng in prov. Narb. I). Im Jahre 105 v. Chr. wurde Tolosa zum erstenmal von den Römern eingenommen (Dio C, Caes); kolossale Reichtümer dort im Tempel auf­ gehäuft (St, Cic. de natur. Deorum III 30: aurum Tolosanum, Cic. pro Fonteio, PI, Ml, Pt); T. war in die tribus Voltinia aufgenommen ; col. mit Beinamen Palladia (Aus); Hauptstadt der Westgoten, dann von Aquitanien (Greg), eingenommen von Chlodwig 507; j . T o u l o u s e . Museum

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Der Verbindungsstrich fehlt, sowie die Zahlen und Namen, welche wohl nicht mehr leserlich waren. Ein Riß und starke Beschädigung im Pergament. It bringt: b i s V e r n o s o l e 15; j . Vernose; inde A q u i s s i c c i s 12; j . Ayguas See; inde C a l a g o r r i s 16; j . Martres — viele Alter­ tümer; inde Lugdunum 26 mp. Bei L a b r o q u e r e wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: M. P. 2 (es sind Leugen!): I: 8890.

33. Bordeaux Toulouse — Strecken 14. 17. 25. 29 und 30.

mit reichen römischen Altertümern. Amphitheater. [Lugdunum Convenarum], Lugdunum (It, St, Pt, Hi), civitas Iss: 5379—5410. 6025. La Danrade ist eine an der Convenarum (ng in pr. Novempop.), col. (Pt), auf einem Stelle eines römischen Gebäudes aufgebaute Kirche. isolierten Berge (Greg), wohin von Aginnum eine Straße Kreuzung mit Strecke 17 nach Bordeaux und Narbonne. i| führte; j . St. B e r t r a n d de Comminge8. Viele Altertümer. Iss: 222—300. c) Von T o u l o u s e nach Pau —; 16 (It). (Karte 33) Aquis Convenarum, it. (It, ng, I), rd 'Chijoidiv ^egjud (St), Agae Diese Strecke ist im Pergament stark beschädigt und Convenarum (Ra) und Aquae Converantia (Ra, Gu), nach lückenhaft, Namen und Zahlen fehlen, glücklicherweise aus­ Iss vicus Aquensis; j.Bagneres-de-Bigorre. führlich im It 457 und 458; sie kann deshalb vollständig Von den 10 Quellen trägt noch eine den Namen: hergestellt werden. Ein Leugenstein bei Lugdunum Convenarum. Source romaine. Im Gebiet der Convenae gefundene Die Station (j. Orthez) fehlt; It zählt für die ganze Strecke Iss: 20—178. 130 1., wie auch die Einzelzahlen ergeben, es müßten aber - ; 8 (It). 145 sein. Oppido novo, Tarba ubi castrum Bigorre (ng); Tolosa; j . Tarbes. Kleines Museum \ Toulouse. mit Altertümern. A b z w e i g u n g nach Elusa, Aquis Terebellicis, Strecke 30. 18.

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n . (Galllien

Benearnum, civ. Benarnensiam, id est Benarnas (ng in prov. Novempop.), Vestianum? (Ra), Benarna-Benarno (Greg), Benarnum — ecclesia Benarnensiam (acta conc. a. 506 et 585); j. Lesear bei Pan (Hauptstadt des Bcarner Landes). I (Lescar): 408. Oder bei Maslacq. Im It Fortsetzung bis Dax. 19. —; es fehlt eine Station; j . O r t h e z , inde 15 Aqu. Ter. Aquis Terebelliois, Strecke 25; j . Dax.

Strecke 15 Von Coulommiers über Troyes nach Auxerre (Karte 30)

Calagum, Strecke 14; j . Coulommiers. 31. Bibe; j . jedenfalls in der Nähe von Nogent, Obergang über die Seine oder etwas weiter östlich, bei St. Aubin. 22. Aug. Bona1, it. (Pt), civ. Tricassium (ng in Lugd. Sen.), Tricassis (It), Tricassae — Stadt der Tricassini (Am), Trecas civitas (Münzen); j . T r o y e s . Im Museum Altertümer. Iss: 3020—3022. A b z w e i g u n g nach Durecatalauno und Durocortoro im It, s. Strecke 7. 18 a , 22 (It). Eburobriga3, Eburobricca (It); j . A v r o l l e s , nordöstlich von Brienon, am Armangon bei St. Florentin. —; 12 1. oder 18 mp (It). Autessio. Duro, Strecke 14; j . Auxerre. Strecke 16 Von Beauvais über Paris und Orleans nach Lyon und Mont-Qenevre (Karte 20. 30. 31. 28)

Diese Strecke stellt einen weiteren Weg von Italien nach England dar, entweder zur Seinemündung (Strecke 18) oder nach Boulogne (Strecke 5). a) Von B e a u v a i s ü b e r P a r i s n a c h L y o n (Karte 20. 30. 31)

Bis Decize ebenso im I t , die Fortsetzung eigentümlich. Paris ist auf der Ta sehr untergeordnet behandelt, nach dem It aber immerhin bedeutend. Von Orleans an folgt der Weg ganz dem Lauf der Loire bis in die Nähe von Lyon, was man auf der Ta absolut nicht erkennen kann. Die Partie mit D e c e t i a u n d S i t i l l i a macht große Schwierigkeiten. Wir nehmen an, der Verbindungsstrich von Strecke 14 zu Strecke 16 solle nicht Sitillia, sondern Pocrinio mit Ariolica verbinden; beide Strecken werden gekreuzt von Strecke 21 in Decetia und Augustodunum. In diese vorhandenen Strecken sind die beiden Abzweigungen zu den Bädern, nämlich nach Bourbon—PArchambault (Strecke 16) und Bourbon— Lancy (Strecke 21), eingefugt worden, die eine von Decetia nach Autun, die andere von Decetia nach Sitillia. Ebenso ist M e d i o l a n o bei Lyon wahrscheinlich später zwischen Roidonna und Foro Segust. eingefugt worden. Merk­ würdigerweise macht auch das It von Autun aus nach Decize 1 Verbindungsstrich nach Aug. Bona im Original zwar undeutlich, vielleicht spätere Korrektur, aber vorhanden, fehlt in unserer Ausgabe; nach Dj sowohl nach Aug. Bona als nach Durocortoro; bei Seh, Ma, Pd, Kt fehlt der Verbindungsstrich nach Durocortoro, und unvollständig nach Aug. Bona; bei Bt, Bg, Ve ist der Strich nach Durocortoro vorhanden, aber nicht nach Aug. Bona. 1 Der Verbindungsstrich fehlt bei Bt, Bg, Ve. • Irrig Eburobrige (Bg).

loo

den Umweg über Bourbon—Lancy Einschiebung doch schon ziemlich Casaromago, Strecke 14; 15, 17 (It), nach Luticia 46 (It). Petrum. uiaco, Petromantalum und

mit, ein Beweis, daß diese frühe erfolgt ist. j . Beauvais.

s

-ium (It); j . zwischen St. Clair-sur-

Epte und Magny. A b z w e i g u n g nach Brevodurum, Strecke 18. —; 14; bis Luticia 19 (It), letzteres soll 29 heißen. Brunsara1, Briva Isarae (It); im MA nannte man teilweise die Oise Esia, also die Stadt Pontesia, teilweise — Isara und — Sontisera; j . Pontoise. 15; it. (It). Luteci, Luticia (It), civ. Parisiorum (ng in Lugd. Senonia), praef. classis Anderetianorum, Parisius — praef. Sanna­ tarum gentilium, a Chora Parisios usque (ND), Matrona et Sequana, amnes magnitudinis geminae, qui fluentes per Lugdunensem, post circumclausum ambitu insulari Pari­ siorum castellum, Lutetiam nomine, — (Am); Kaiser Julian hat den Winter 357/8 in dem lieben Lutetia ver­ lebt, wie er schreibt, denn so nennen die Gallier das Städtchen der Pariser, eine kleine Insel, im Flusse gelegen und rings ummauert; j . P a r i s . Zwischen den Straßen Rue Monge und Rue de Navarre 1870 — 1883 kleinere Hälfte eines Amphitheaters aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. freigelegt. Das Palais des Therme8 BOII auf Constantius Chlorus zurückgehen. Uralte Katakomben. Iss: 3026—3055. A b z w e i g u n g nach Riobe, Strecke 18. 47; von L.* bis Salioclita (j. Saclas) 24, von hier nach Cenabo 24 (It). Cenabo, Cenabum (It), Genabum (Caes); die Bewohner hießen später Aureliani, danach die Stadt im 5. Jahrhundert und später civ. Aurelianorum (ng in Lugd. Senonia), urbs Aurelianensis (Sidon.), urbs Aureliana (Greg) = Aurelia, Aureliani, Aurelianenses (ng); soll von Kaiser Aurelian seine neue Benennung haben, was aber nicht zu beweisen ist, da die Endung auch auf irgendeinen Aurelius stimmen würde; lag im Gebiet der Carnutes; j . O r l e a n s . Im Musäe historique römische Reste. Iss: 3063—3069. Kreuzungspunkt mit Strecke 23. 22; it. (It); dazwischen liegt nach Ra Arculla. Belca8, it. (It); j . bei S u l l y oderSt.Pere oder östlich von diesen bei Ouzouer. Die meisten Autoren setzen Bouzy, dieses soll noch im MA Belciacum geheißen haben; aber die Entfernungen stimmen nicht. 15; it. (It). Briuoduro4, Brivodurum (It), wahrscheinlich = Heliodorum (Ra), Brioderu8, -um (MA); j . B r i a r e . 16; bis C o n d a t e 16 (It — etwas zu viel); j . Cosne; inde N e v i r n u m 24. Massava; im MA Masua vicus in pago Antissiodorensi (Contin. de Fredeg.), Massua in den Akten der Bischöfe von Nevers (Valois ng), vicani Masavenses (Iss); j . M e v e s sive Mesve mit Iss: 2895—2897. Entfernung von Briare 23, nach Nevers 13 1. Sancerre würde besser passen. 16; I t : von Condate nach Nevirnum 24. 1 it. (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj), irrig Brinisura (Bt, Bg, Ve). * Der Verbindungsstrich fehlt irrig bei Bt, Bg, Ve. » So oder Belea (Seh, Ma). 4 Irrig Bruloduro (Seh, Pd, Kt).

a) Reisestrecken — Strecke 17

101

Ebirno, Nevirnum (It), In ibernis (Ra), Noviodunum erat oppidum Aeduorum ad ripas Ligeris opportuno loco positum (Caes); j . N e v e r s . Iss: 2821 bis 2826. Im Palais de justice Museum mit Altertümern, ebenso im Musäe lapidaire. 16; it. (It). Degetia1, Decetia (It, Caes), Deccidae (It), Disezeia (Ra), Decesia, Decisa (ng); j . D e c i z e . Iss: 2814 bis 2816. 16 nach Sitillia ist wohl mit Umgehung des Bades Aquis Bormonis zu setzen für die direkte Strecke, von welcher die Einschiebung 30 Aquis Bormonis 16 Sitillia eine Abzweigung darstellt. A b z w e i g u n g e n : 1. nach Avaricum (Strecke 21), 2. nach Aquis Nisincii (Strecke 24) und 3. direkt nach Augustodunum (Strecke 21). 30 — es sind 20. Aqvis Bormonis, Borbonium, Archembaudus princeps Borbonensis (Yalois ng) (zurückzuführen auf eine gallische Gottheit Borvo oderBormo?); j . Bourbon-l'Archambault. Römische Altertümer. 16. Sitillia3, cf. Ort, wo Alexander Seyerus ermordet wurde: in vico cui Sicilia nomen est (Lampridius Alex I S. 293), als er gegen die Germanen ziehen wollte; j. T i e l oder Thiel. 14. Pocrinio, Strecke 14; j . bei D u p o i n a. Loire. 12. Ariolica, Strecke 14; j. Artaix. 12. Roidomna, Strecke 14; j . Roanne. [22.] [Mediolano]; j . unbekannt, ist wohl aus­ zuschalten. 14. Foro Segustavarum, Strecke 14; j . Feurs. 16. Lugduno, Strecke 11; j . Lyon. b) V o n Lyon über V i e n n e bis Gap (Karte 28) Die Alpenstraße von Vienne nach Alpe Cottia findet sich nur noch bei Ra. Es sind hier mehrfach Orte mit Iss. Vgl. C I L XII p. 649. 6 Meilensteine ohne Zahl. Der Weg von Grenoble bis Briangon durch das Tal der Romanche über den Col du Lautaret gilt als sehr schwierig. Leichter wäre die Strecke längs des Drac über den Col Bayard nach Gap. Im D r a c - T a l e (cf. Osiander, Der Hannibalsweg, Berlin 1900, S. 22) wären die Stationen zu setzen etwa: Catori88ium; j . Vizille; Mellosecto; j . Laffrey, 600 m höher; Durotinco; j . bei La Mure am Drac; Stabatione; j . bei La Salle. Dann 8 mp bis j . Corps, und es fehlen bis Vapincum noch 22 mp. Nach der Ta aber sollte man mit diesen Entfernungen nach Brigantione kommen. Deshalb ist diese Strecke durch das Drac-Tal ohne den größten Zwang in der Ta nicht mög­ lich, und wir müssen am Romanche-Tal festhalten. 1

it. (Dj), Degcna (rel.); • Irrig Suillia (Kt).

der Buchstabe „g" ist Majuskel.

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j. Lyon. Lugduno, Strecke 11; 16. Vigenna, Strecke 11; j. V i e n n e . 15. Turecionno1, Urdonno (Ra); j . Tourdan (M. Mac6, M£m. sur la g£ographie du Dauphine* et de la Savoie pendant la domination rom. S. 43, mit Karte). Iss: 2185—2188. 14. —; es fehlt eine Station mit ca. 16 mp; j . etwa La cöte St. Andre\ [16]. Morginno, Maurogena (Ra); j . M o i r a n s am Flüßchen Morges. Iss: 2304. 2113. 2314. 14. Culabone, Curarore (Ra), mit ganzem Namen Cularo Allobrogum, später Gratianopolis, civ. Gratianopolitana (ng in Vienn.); Zollstation für die quadragesima Galliarum, „tribunus cohortis primae Flauiae Sapaudicae, Calaronae" (ND); j. Grenoble. Iss aus der Zeit Diokletians. Altertumskabinett. Iss: 2215—2314. 12. [Fines] (Ra) fehlt hier; j . Vizille. [16 fehlenl. Catorissium, Cantourisa (Ra); j . Le Bourg d'Oisans. Nach anderen Vizille. 5. Mellosecto3, Metroseion (Ra); j . M o n t d e L a n s . Unter dem dazu gehörenden Weiler de la Rivoire finden sich Überreste einer römischen Straße, im Volksmund la Porte romaine genannt. 10. Durotinco, Durotingo (Ra); j . Les V e r n o i s . Nach anderen La Grave. Von hier über den Col du Lautaret. 7. Stabatione; j . Le M o n e s t i e r . Es ist einzuschalten: Brigantione, Brigantio Segusianorum, mansio Brigantum — inde ascendis Matronam (Hi), Brigantium (IG 1), Brigantio (IG 2.3), Brincatione (Ra), Brigantium (St), Virgantia (Am); j . Brian^on. Iss: 93 bis 97. Meereshöhe 1204 m. Fortsetzung in Italien. Strecke 17 Von Le Havre (Harfleur) nach Bordeaux und Narbonne Der Anfang dieser Strecke ist verdorben durch Mangel an Raum. Die Anfangsstation (der Seehafen) war wohl Caroc o t i n u m (It). Die Verbindung von Gravinum mit Gesogiacum ist durchaus irrig und irrexührend. Die Strecke beginnt an der Seine-Mündung, rechtes Ufer, geht gleich auf das linke über und zurück auf das rechte in Rouen; weiter aber darf man auf die Lage zum Flusse keinen Wert mehr legen. Der erste Teil der Strecke stellt die Verbindung gegen Eng­ land her. Die Seine-Mündung hat auch It sehr eingehend, dagegen fehlt dort die Provinz Lugdunensis III. vollständig; das It setzt erst wieder in Poitiers (Lemuno) mit Aquitanien ein. Dann folgen wir demselben bis Burdigala und Aginnum; die Strecke bis Tolosa fehlt; dann bis Narbonne wieder vorhanden. 1 Irrig Turedonno (Dj) und Turccionico (Bt, Bg, Ve). • Nicht -cio (IIa), Mcllosedo (Bt, Bg, Ve, Dj).

7*

103

n.4 allien

104 1

a) Von G r a v i n u m bis L e m u n o

j . X i l i e b o n n e mit Alter­ II Juliobona , it. (It, Pt); tümern. Hier sind die schönsten römischen Ruinen Vgl. CIL XIII, II 671 (Autrico bis Sabdinnam); 666 (Cäsar, bis Lim.); Nordfrankreichs, bes. eines Theaters. Iss: 3220—3249. 676 (Juliob. bis Brev.) A b z w e i g u n g nach Loium 6; j . b. Caudebec. In Brevoduro hat das It eine westliche Abzweigung nach Von da bis Ratomago 14 (It). N o T i o m a g u s — jetzt Lisieux, einer civitas, welche Meilen­ | 18, 17 (It), direkt nach Mediolanum 34 (It). (Karten 20. 80. 86. 84)

84. Nantes Tours Limoges Bordeaux — Strecken 17. 22. 27. 28. 25.

steine setzte, durch welche- die Verbindung bis Caen bzw. Aregenue, Strecke 19, hergestellt wird. [Caroootinum] (It) fehlt; j . H a r f l e u r , mit ver­ sandetem Hafen, Vorläufer von Le Havre. Ausgangs­ punkt am Meer fehlt, es ist wohl F e camp. 10. Grauinum1, wahrscheinlich=Grannona(ND) in litoreSaxonico; j . Grainville bei Godeville. (Überreste einer alten Stadt zwischen Braquemont und Grainecurt in der Richtung von Dieppe liegen zu ferne.) 10 a.

1

Irrig Graumum (Kt).

■ Fehlt bei Bg, Ve.

Brevoduro, Breviodorum (It); j.Brionne, nicht Bourne­ ville, dieses nur 7 von Juliobona, deshalb unmöglich; nicht Pont Audomer oder Pont Anthon (liegen zu nahe an Jul.). A b z w e i g u n g nach Petrumuiaco, Strecke 18. [20], nach N o v i o m a g o 17 (It), Noviomagus (Pt), Hanptort der civitas der Lezovii (Caes, St, PI), civitas Lexoviorum (ng); j . Lisieux, auf dessen Felde les Tourrettes man die Reste einer alten Stadt findet, Münzen und Altertümer. 1

Lnliobona (Bt, Bg, Ve: J oder L kaum za unterscheiden).

a

105

) Heisestrecken — Strecke 17

106

Von hier nach Araegenue (Strecke 19), siehe I 8990 in b) Von L e m u n o bis B u r d i g a l a (Karte 34) Frenouville (südöstlich von Caen) 25 mp a Noviomago. Vgl. CIL H ü , II 655. 662 Von da bis Condate 24 (It). Mediolano Autercorum, M. Aulercorum (It), civ. Ebroicomm Steine wurden gesetzt: (ng in Lugd. II — Eburovices: PI), Mediolanum (3. Stat. von 1. a L e m u n o c . Pict., viele und mannigfaltige, auch an Strecke 22. Die 8 Steine von Cenon, alle nach dem nördlichen Fines Lugd. II: Am), castellum Ebroas, Ebroicietc.(MA); Haupt­ oder Finibus, welches 16 Leugen von Lemuno liegt, sind stadt der Aulerci (It), Mediolanium (Pt); alle mit Doppelzeichnuug versehen: Lim. VI, Fin. X, ferner j. Evreux. Museum mit Lim. V I I , V n i I , X , X I I - Fin. V i l l i , VII, VI, IV. Ferner römischen Altertümern. Iss: 3197—3209. in Rom zwei gleichlautende Steine: a Lern. XVI, Fin. XX, 12; bis Durocasis 17 (It). Die Entfernung von 17 1. nach It d. h. von Rom bis Poitiers 16, von da bis Fin. 20 (wie Ta), reicht bis Dreux für die direkte Linie; dann würde Con­ letzteres Fines oder Finibus liegt östlich von Lemuno, date auf einer östlichen oder westlichen Ausbiegung zu Strecke 22. suchen sein, im ersteren Fall im Tale der Eure, etwa bei 2. a R a r a u n a in Brioux, 14 1. a Rar. Ivry-la-Bataille, oder westlich zwischen Moisville und 3. a M e d i o l a n o zwei Steine, aber seitlich. Marcilly. Dagegen liegt Conde bei Breteuil doch wohl 4. a B u r d i g a l a 27 1. in St. Ciers. zu weit westlich. j. Poitiers. Lemuno; Condate, it. (It), im Gebiet der Eburovices; Kreuzungspunkt mit der Strecke 22. j. etwa bei M a r c i l l y la Campagne zu suchen; nicht Conde, liegt zu weit 16. Hier wurde ein Meilenstein gefunden: c[ivitas] P[ictonum] L. 16, Fin[ibus] L. 20: I: 8927; desgleichen c[iritas] westlich. P[ictonum] Lfimono] l[eugae] 16, F[inibus] l[eugae] 20: 10; it. (It). ib. 8928. Durocassio, Durocasis (It), vielleicht die civ. Carnotum (ng in Rarauna, Rauranum (It.), Raraunum (Paulinus ad Ausonium Lugd. Sen.), cf. Tricassini (Am), Tricassium (ng); X v. 249 ff.); j . Rom oder Raum — j. Dreux. östlich von Melle, am Flüßchen Di ve. Iss: 1175 und 1176. Im It Abzweigung nach D i o d u r o 22; j . bei Neauphle le vieux 12; 20 bis Aunedonnacum (It). In Brioux wurde ein Meilen­ stein gefunden mit Entfernung 14 (wahrscheinlich weder und Neauphle le chtx. s. Maudre; gewöhnlich Dourdan von Saintes noch von Poitiers, sondern von Rom aus ge­ angenommen, für welches die Entfernungen zu klein rechnet): I: 8928. sind; von da Luticia 15 (It). Brigiosum, Briosso vico (Merov. Münzen: Pon n. 2285), Brioseio [17]. ( A S F 13 Aug. I. 5); j . Brioux. I: 1159. Autricum 1 , civitas Autricum (ng in Lugd. Sen.) id est Niver8. num (ib. cod. c ) ; oppidum et metropolis der Carnutes j. Chartres. KleinesMu- Auedonnaco, Aunedonnacum (It), Audenacum (MA); (ng) s. o.; j. Aulnay. Iss: 1121 Beum mit Altertümern. Iss: 3056—3061. bis 1123. 50. A b z w e i g u n g nach Ausrito. Strecke 27. Subdinnum, civ. Cenomannorum (ng in Lugd. III), praef. lae16, it. (It). torum gentilium Suevorum, . . . et Ceromannos Lugd. III Mediolano^Sancorum8, Mediolanum Santonum (It), Mediolano (ND); nach Dj für Suindinum (Cenomanorum), Vindinum Santinis (Ra), civitas Santonum (ng in Aquit. II), Santones (Pt); j . Le Mans. Iss: 3190 (Am), „genus absinthii . . . a Galliae civitate" (PI), Sanbis 3196. tonicum (Dioscoris III, 28), „herba Santonica" (Columella A b z w e i g u n g nach Alauna, Strecke 19. VI), Santoni (Münzen, St); j . S a i n t e s a.d.Charente. 16. Iss: 1031—1111. Römischer Triumphbogen zu Ehren 2 Fines ; j. wahrscheinlich Chateau des Germanikus. Reste eines römischen Amphitheaters. du Loir. A b z w e i g u n g nach Vesonna, Strecke 28. —; es fehlt wahrscheinlich die Zahl 16 oder 18. 1 3 s ; 15 bis N o v i o r e g u m , von da 12 bis Tamnum (It). Casaroduno, it. (Pt), Toronis (Ra), Metropolis civ. Turonorum Lamnü., Tamnum (It); j . Tallemont. (ng in Lugd. III), Turones (2. Stadt d. Lugd. II: Am); 22, 16 (It). Bei St. Ciers wurde ein Meilenstein gefunden mit wurde von den Römern vom linken aufs rechte Ufer ver­ Entfernung 27 (von Mediolano? oder vielleicht von Bur­ legt; j . Tour8. Antike Skulp­ digala). I: 8898. turen im Museum. Iss: 3073—3086. Blavia*; Blanto (It), Blavia (Ra), Blabia (ND), Blavia (Aas. Kreuzungspunkt mit den Strecken 21 bzw. 23. ep. X 16; Greg. glor. conf. 46); j . B l a y e . 42; von Lomounum bis Burdigala cf. It 458/9. 9, 19 (It) richtig. In Cenon wurden 8 Meilensteine gefunden, Iss: 8942/9: Burdegalo6, Burdigala (It, — civitas, mutatio Hi), Bordicalon Lim. 6; desgl. Lim. 7, Fin. 2; Lim. 9, Fin. 7; Lim. 10, (Ra), metropolis civitas Burd egalen ei um (ng metropolis Fin.2; desgl.C[iv]L[im]L[eugae] 10; P[ict] L[eugae] 12. Aquit. II), zuerst eine freie Stadt, oppidum und civitas der Biturige8 Vivisci, dann metropolis (Am) der (röm.) Lemuno, Lomounum (It), Pictavis in Guasconia (Ra), civ. Provinz Aquitania II (Dj), an der Garumna bzw. deren Pictavorum (ng in Aquit.II), Pictavi (Am), „praef. SarmaAusfluß ins Meer gelegen. Geburtsort des Dichters taruin et Taifalorum gentilium, Pictavis [in Gallia]u (ND). Ausonius, nach dessen Beschreibung eine schöne feste Limonum (Pt, Caes), Hauptstadt der Pictones in Aquitanien; j . P o i t i e r s . Museum mit 1 Irrig Mediolano (Seh, Kt). römischen Altertümern. Iss: 1124—1168. 1

Irrig Mitricum (Seh, Ma, Pd, Kt); 2 Türme vorhanden, aber der Name fehlt bei Bt, Bg, Ve. ■ Irrig Fiues (Ma).

■ (Dj), irrig Saneorum (Seh, Ma, Pd, Kt) und Saneon (Bt, Bg, Ve). • Irrig 23 (Bg, Ve). 4 it. (Bt, Bg, Ve, Dj), irrig Blania (Seh, Ma, Pd, Kt). 6 it. (Bt, Bg, Ve), irrig Burdigalo (rel.).

IL Galiläa

107

Stadt, das wichtigste Emporium im südwestlichen Gallien. Residenz mehrerer Kaiser. 407 wurde die Stadt von den Vandalen Terbrannt; j . Bordeaux. Museum mit römischen Altertümern. Überreste eines Amphi­ theaters aus spätrömischer Zeit. Der letzte Bogen, welcher noch steht, bildet eine Art Portikus (j. Palais Gallien). Iss: 566—908. c) Von B u r d i g a l a bis T o l o s a (Karte 33) Zur Vgl. 11 bis Lactora. In Bordeaux setzt H i ein, zweigt aber in Serione nach Elusa nnd Tolosa ab zu Strecke 30

108 j . L e ctoare oder Castera Lectourois. Iss: 502—540. Im It A b z w e i g u n g (Eliberre 15, Strecke 30) nach Lugdunum 50 mp (Strecke 14).

16. Sa . . . ali l ; j. nach der Entfernung bei Mauvesin; Castel Sarrasim s. Garonne — liegt ab­ seits. 20. Tolota, Strecke 14; j . Toulouse. d) Von T o l o s a bis N a r b o n n e (Karte 35)

Burdegalo; j . Bordeaux. Vgl. CIL Xn 680 Kreuzungspunkt mit der Strecke 25. Von Tolosa an wird mit Milien gerechnet. Es ist dies 10, 15 (It); bis S t o m a t a s (j. bei Labrede 7, Ton da bis die bestbekannte Wegstrecke, wo T a , I t , H i u n d M e i l e n S i r i o n e 9 1. (Hi); bis A s t u r i c a 421 mp, bis A. Tere- s t e i n e z u s a m m e n s t i m m e n , eine Strecke, wo die Orts­ bellicis 64, bis Salomocam 18, bis Augustodunum 274, bis bestimmung geometrisch genau auf den Kilometer möglich ist. Argantomago 197 (It), bis Constantinopolis 2221 mp (Hi). Meilensteine zählen a T o l o s a 15 und 19; Stationen Ad Nonum und Ad Vicesimum; ferner Serione, mutatio Sirione (Hi), Sirione (It), Saceroni? (Ra); a C a r c a s s i o n e 1; ferner j. wahrscheinlich B a r 8 a c,

35. Von Tonlonse bis Narbonne — Strecke 17.

auf dem linken Ufer der Garonne — am Zufluß des Ciron in die Garonne. 20; i t (It); A b z w e i g u n g nach Elusa (und Tolosa) im Hi: bis V a s a t a s 9 1. = Vasatis (Ra), ciy. Vasatica (ng); . Baza8; inde T r e s a r b o r e s s ; Castelnau oder Captieux; . Losse bei Flaisance; inde O sein eis 8; bei Gabarret; inde S c i t t i o 8; Eauze, Strecke 30. inde E l u s a 8; wahrscheinlich S t e. B a • Vesnbio, Ussubium (It); z e i l l e , rechts der Garonne« 20, 24 (It). Fines, it. (It); j.wahrscheinl.Aiguillon. 15; it. (It —1.). Übergang über den Fluß — erst nach Agen! Aginnum, it. (It), Aginnis(Ra),civ.Agennensium(nginAquit.II), Ag. Nitiobrigum. Aginnum (Pt), Aginnensis (con. Valentinum a. 374), ep. Agennensis (concilia); j. Agen. Iss: 913—938. Museum mit Altertümern. A b z w e i g u n g nach Diolindum und Bibona (Strecke 14) Strecke 29. - , 15 1. (It). Laotera, Lactura (It), Lacora (Ha), civitaa Lactoratium (ng in pro?. Novempop.), Lactoratfes] — ciy. Lactora[tium] (Iss: 526, 520, 511), Lactorensis ipiscopus (concilia 506, 541);

a Narbona die Station Ad Tricensimum und ein Stein 20 a Narb. Tolosa; j . Toulouse. 15; bis A d N o n u m 9 (Hi). Das It hat bis Carcassone folgende Stationen und Entfernungen: mut. Ad Nonum 9, mut. Ad Vicesimum 11, mansio Elusione9, mut. Sostomago9, ▼icus Hebromago 10, mut. Cedros 6, Castellum CarcasBone 9, zusammen 63. In F o u r q u e v a u x , etwas abseits von der Straße, wurde ein Meilenstein mit der Entfernung 15 (a Tolosa) gefunden. I: 5676. Bad[era] *; j. wahrscheinlichBaziege. I: 5676. Dazwischen Ad V i c e s i m u m (Hi) 5; j . bei Villenouyelle; inde E l u s i o n e (Hi) 9; j . Arignonet; inde F i n e s 5. 19; Ton Ad Nonum bis Ad Vicesimum 11 (Hi); bis mansio Elusione 9, inde Sostomago 9 (Hi). In V i l l e n o u y e l l e wurden 2 Meilensteine gefunden mit Entfernung 19 (a Tolosa). Iss: 5673—5674. 1 Lücke: (it. Seh, Ma, Pd, Kt), Sarali (Dj-r deutlich), Sartali (Bt, Bg, Ve), vielleicht Sarnali zn lesen. " (it. Seh, Ma, Pd, Kt), Bad.. (Dj.: Lücke im Pergament), Badera (Bt, Bg, Ve).

a) Reisestrecken — Strecken 18. 19

109

Dazwischen 4 bis S o s t o m a g o (Hi); j. Castelnaudary, eine der ältesten Städte des südlichen Galliens. Es wurde im 5. Jahrhundert von den arianischen Westgoten zerstört und unter dem Namen Castrum novum Arianorum (daher der jetzige Name) wieder aufgebaut. Fines ! , später die Grenze der DiözesenNarbonne und Toulouse; j . P e c h b u s q u e oder Pesquiers oder Segala. —, 14 (Hi). Eburomagi2, vicus Hebromago (Hi); j . Bram. 17 s , 14 (Hi); dazwischen mut. C e d r o s , j. bei Pezens (bis C. 6, von C. nach Carcassione 8: Hi). In S a i n t o s e wurde 1 Meilenstein mit Entfernung 1 (a Carcassione), I: 5672, gefunden. Carcassione, Castellum Carcassone (Hi), Carcassona (Ra — Grenze der prov. Septimana (Greg); Carcasso (Pt), civitas (eigene Stadtverfassung); unter den Triumvirn (wohl Cäsar, Pompeius, Crassus) eine römische Kolonie, der tribusVoltinia zugeteilt, an ihrer Spitze standen dann praetores (I), Carcasum Volcarum Tectosagum (PI); im Jahre 507 von Chlodwig belagert; j . C a r c a s s o n n e . Reste der römischen Befestigungsmauern in der Cite. I: 5372. 12; bis Narbone (bis Tricens. 8, inde 30) 38, dazwischen: bis Tricensimum(j.bei Trebes) 8, inde bis Hosverbas 15 (Hi). Liuiana4; j . bei Capendu oder Douzens. 11. In St. Couat wurde 1 Meilenstein gefunden 20 (a Nar­ bone) [per Forum] Julli[i] 921—902. I: 5671. Vsuerua6, Hosverbas (Hi); j. westlich von Lezignan — am Fluß Orbieu. 16, 15 (Hi). Narbone, it. (It), civitas Narbone (Hi), Narbona (2. Stadt der Narbonensis: Am), it. (IG 2. 3), Narbonem (IG 1), Nar­ bone und Narbona (Ra); römische Kolonie i. J. 634 und unter dem Konsulat von M. Porcius Cato und Q. Marcius Rex; von letzterem ist übrigens der Zuname Martius nicht genommen, sondern vom Kriegsgott Mars; gegründet von vollberechtigten Bürgern, unter anderen dem nachmals be­ rühmten Redner L. Licinius Crassus, von Cäsar neu er­ richtet, daher der Name Julia Paterna (Caes, Suet, I); colonia Decumanorum, nach der berühmten 10. Legion so benannt (PI, „mädailles", I), zum drittenmal von Clau­ dius kolonisiert (I; cf. Aus, Märt, Epigr. Pt II); zu­ erst Hauptstadt der dem römischen Senat unterstehenden prov. Narb., bis unter Maximus und Balbinus (Jul. Capit.), nach Teilung der Narb. in die Provinzen Biennensis, Narb. Ia, Narb. IIa Hauptstadt der Narb. Ia und im 4. Jahrhundert Residenz des Präses (ND, ng, Not. Prov., Am, Aus); Hafenstadt noch unter Sulp. Sev., „Narbona" litus Maris Gallici (Ra, Gu); sehr bedeutend im 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. (Hecataeus, Pytheas [280 v. Chr.], Diod. Sicul., St, Steph, Byzant); in der Kaiserzeit durch 6 magistratus verwaltet; Industrie, Handel etc.; episcopus (I: 5336 sexies); j. N a r b o n n e . Museum mit römischen Altertümern. Römisches Mosaik, das bei Narbonne ausgegraben wurde. Im J. 1251 bestand das Kapitol noch. Iss: 4314—5359. 5959—6023. 6037a. 6038. In Narbonne Einmündung in die Strecke 34. 1 1 8 4 4

Irrig Finei (Bt, Bg, Ve). it. Bt, Bg, Ve; irrig Eburomago (rel). 14 (Bt, Bg, Ve). it. (Bt, Bg, Ma, Pd, Dj), irrig Luvaria (Seh, Kt) und Liviana (Ve). it. (Bt, Ve, Pd, Dj), irrig Vsuerna (Seh, Ma, Kt).

110 Strecke 18. Von Brionne nach Troyes (Karte 20 and 30)

Die ganze Strecke hat auch It. Brevoduro, Strecke 17; j . B r i o n n e , wo römische Reste gefunden wurden. 20; a Juliobona 20 (It). Ratumagus1, Ratomago (It), metropolis ciy. Rotomagensium (ng in Lugd. II.), Rotomago (praef. militum Ursariensium — ND), Ratumacos (Eckhel, Münzen), Ratomagus (Pt), Ro­ tomagus und Rothomagi (Am), Hauptstadt der Lugd. II. (Am); j . Ronen. Iss: 3211 bis 3232. Mus6e d'antiquitäs mit vielen römischen Resten. A b z w e i g u n g nach U g g a t e 9 (It); j . Pont de l'Arche; inde M e d i o l a n u m Aut. 14 (It), s. Strecke 17. 8, 9 (It). Ritumagus, -o (It); j.Radepontsurl'Audelle. 12, 16 (It). Petrvm. uiaco, Strecke 16; j . zwischen S t . C l a i r sur E p t e und Magny (n. a. Mautes a. Seine, unmöglich). (14 It). Brunsara, Strecke 16; j . Pontoise. 15. Luteci, Strecke 16; j . Paris. 17, 18 (It). Meteglo, Mecleto (It), Miglidunum castrum, Miglidunensis pagus (Greg), Melodunum Senonum, Mecledonense castrum (Greg), Mecledone — Mecledoninsis episcopus (Leo ad Cbildebertum a. 540: M. G. epp. III p. 437); j.Melun.Iss:3010—3018. 15; it. (It). Condate, it. (It), Monasteriolum Scti Martini, ubi Yona et Sequana confluunt, in pago Senonico (MA); j. Montereau-Canne, am Zusammenfluß der Yonne und der Seine. Nach A g e t i n c u m 13, Strecke 23; j. Sens; inde Clan um 17; j . bei Paisy, an der Ein­ mündung des Nosle in die Vanne; inde Aug. bona 16 (It). 14. Riobe, Strecke 14; j . etwa Prov ins (oder Jaulnes-les-Bray). Schöne römische Straße von Prorins über Nogent nach Troyes (26 1.). Aug. Bona, Strecke 16; j . Troyes. Strecke 19 Von Alauna bis Le Mans (Subdinnum) (Karte 36) Vgl. CIL Xm, II 671

Diese Strecke ist eigentümlich, nur in der Ta. Meilensteine existieren, gesetzt 1. von A u g u s t o d u r o , j. Bayern, 4, 6, 6 und 71. a. 165; 2. von N o v i o m a g u s in Frenouville 20 1., fehlt der Ta, Verbindung zu Strecke 17. 3. Ton N u d i o n n u m 5 1. Diese Strecke macht den Eindruck, von einem Reisenden aus dem Gedächtnis mit teils falschen, teils fehlenden Zahlen Irrig Rattnmagus (Bt, Bg, Ve).

111

n . Gallien

ben zu sein. Die Orte kennt er, der Entfernungszahlen kann er sich nicht mehr sicher erinnern. Von Bayeux an stimmt die Zahl nicht oder fehlt. Der Strich geht vom Meere aus. Alauna, it. (It); j.Aleaumebzw.Moitiersd'Alonne, an der Westküste; kaum möglich. Der Ausgangspunkt der Strecke sollte am Meer gesucht werden in der Richtung gegen La Hague. Im It A b z w e i g u n g nach Cosediae 20 (It), Strecke 20. 7. Crouciaconnum1, Crociatonum (Pt); j.Carentau(Belley,Ukert II 2 S. 487; M6m. de l'Acad. des Inscript. et Beiles Lettres, XXVIII S. 476. Nicht Volognes). 21. Augustoduro, civ. Baiocassium (ng in Lugd. II.); j. B a y e u x . An der Vire oberhalb Nef du Pas Spuren einer Brücke im alten Flußbette. I: 3161. 24. In Manoir wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: M. P. 5 (offenbar von Bayeux). I: 8976; in Bayeux des­ gleichen : L. 1; ab Augustodur[o] L[eugae] 4; desgleichen L. 6, L. 4: ib. 8977. 8979. 8980. 8983. Araegenue, Arigenus Biducassium (Pt) = Viducasses (PI); j . V i e u x s u r O r n e , süd­ lich von Caen. Beträchtliche römische Ruinen, epigraph. Denkmäler, besonders der in St. Lo aufbewahrte Marmorstein von Thorigny hier gefunden. Iss: 3162 bis 3176. Vieux ist von Bayeux höchstens 14 (über Caen) entfernt und liegt sehr abseits. F l e r s de l'Orne würde weit besser in die Strecke sich einfügen. Flers wäre von Bayeux 24, von Jublains ca. 26 1. entfernt. A b z w e i g u n g nach Noviomagus und Brevoduro siehe Strecke 17 — nach Meilenstein und It. — Keine Entfernung. Im Verbindungsstrich ein Haken, aber keine Station verzeichnet. Im Bett der Mayenne (bei St. Bernhard) wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Ent­ fernungszahl: L[eugae] 6. I: 8975. Nu Dionnum (mit Majuskeln geschrieben); civ. Diablintum (ng in Lugd. III.), opp. Diablintis (7. Jahrhundert) = Noviodunum (Pt), Diablintes (Caes, PI); j. J u b l a i n s (im 13. Jahr­ hundert Jubleut). Bedeutende römische Ruinen. Reste eines Theaters, von Bädern, eines Tempels. Aus­ grabungen bei der 5 1. von Jublains entfernten Furt i| St. Leonhard in der Mayenne, Rev. aecheol., N.F. X S. 365-368. Iss: 3184—3188. Fl' Riger. — Die Entfernung fehlt, es sind 27. Svb.dinnum, Strecke 17; j . Le Mans.

112

wohl aber in Rennes. Militärisch wichtig wurde die Gegend im 4. Jahrhundert gegen Britannien — s. N D . Der Strich fehlt vom Meer über Coriallo nach Cosedia. Coriallo; j . etwa bei Cherbourg zu suchen. Nach anderen: Gonsy, Brest oder Crozion, Los Pieux, Port-Bail, Giraule, Foncemagne; Bucht von S t Martin de la Hague. Bei Cherbourg bestand noch im 11. Jahrhundert ein alter Hafen; es liegt aber von Coutances zu weit entfernt. Coriallo (Cher­ bourg) wird von Dj (S. 333 ff.) in Beziehung gebracht zu dem keltischen Wall, welcher die nordwestliche Spitze der Halbinsel von Manche durchzieht. 29. Cosedia — civitas Constantia (ng in Lugd. II), Constantia (ND — praef. mil. primae Flauiae — praef. laetorum Batavorum et gentilium Suevorum, Baiocas et Constantiae Lugdunensis seeundae), so genannt nach Constantius Chlorus, in Neustria gelegen, castra Constantia (Am), pagus Constantinus (MA); j . C o u t a n c e s . Iss (in der Umgebung): 3155—3160. A b z w e i g u n g e n nach Alauna (Strecke 19) 20, nach Fano Martis (Strecke 21) 32 (It) — bei letzterer Ent­ fernung fehlt die Zwischenstation Avranches! 19. Legedia, nach Dj = Ingena Abrincatuorum, später Abrincatui, Abrincatum (ng in Lugd. II), Abrincateni und Abrincatis (ND — praef. militum Dalmatarum); j. Avranches (keine Iss). 49, nach Dj statt 29 (XXVIIII statt XL V i l l i ) . In Rennes wurden 3 Meilensteine gefunden. C[iv.] R[edonum] L[eugae] 4. Iss: 8958. 8959. 8968 und ein solcher: Lfeugae] 11: ib. 8965. Condate = civ. Redonum (ng in Lugd. III), Redones, praef. laetorum Francorum, Redonas Lugdunensis tertiae (ND), comes Redonensis (Greg). Am Zusammenfluß (Condate) von Villaine und Ille; j . Rennes. Archäologi­ sches Museum mit vielen Altertümern. (L. Renier, Itine>aires romains, S. 84, in Annuaire des ant. 1848.) Iss: 3148—3154. In der römischen Stadtmauer von Rennes wurden a. 1890 17 Leugensäulen gefunden, von welchen 2 die Zahl a CRL. IUI ( = a civ. Redonum), 1 die Zahl 11 enthält — 2 sind vom Jahre 237. Einmündung in die Strecke 21. Strecke 21 Von Erquy (Reginca) bis Autun (Karte 36 und 31)

Diese Strecke führt vom Meer, von der Bretagne in fast gerader Richtung bis Autun, dem alten Zentrum Galliens. Besonders von Reginca nach Rennes existiert eine schöne alte Heerstraße mit Meilensteinen, von welchen die ersten von den Strecke 20 Coriosolites, die weiteren von Rennes (mehrere Steine mit Von Coriallo bis Condate, von Cherbourg bis Rennes L 4 und 11) gesetzt sind. (Karte 36) Von D e c i z e nach A u t u n ist Aquis Nisincii eingeschoben (Strecke 24) und jedenfalls von der direkten Strecke zu trennen; Die Halbinsel Manche mit ihren Seehäfen Coriallo, Crou­ es wären also zwei Strecken, welche beim Abschreiben zusammen­ ciaconnum und Alauna ist einerseits gegen Osten zur Seine geflossen sind. und nach Le Mans, andererseits gegen Süden mit Rennes, der 1 j. Erquy. Hier sog. Lager heutigen Hauptstadt der Bretagne, verbunden. Die Städte und Reginca ; Cäsars, alte Befestigungen, Römerstraße von Rennes Häfen weisen auf einen lebhaften Verkehr hin. Ein Bruchstück ij her. Guter Hafen, Seebad. Ruffeiet, Geschichte des ist auch im It erhalten. Meilensteine sind hier nicht bekannt, Bistums von St. Brieuc. 1 (it. Bt, Bg, Ve, Dj), irrig Croncia (Seh, Ma, Pd, Kt), getrennt bei Bt, Bg, Ve.

it. Dj, irrig Reginca (rel.).

a) Reisestrecken — Strecke 21

113

In St. Lormel bei Pluduno und am Weg gegen Corseuil 5 Meilensteine der Coriosolites gefunden mit den Ent­ fernungszahlen 6,7 und 3 (Deutung unsicher) aC(iyitate) Corioßolitum. 14. Fanomartis \ wohl die Hauptstadt der Coriosolitae, auf las zwischen Plancoet und Dinan; j . Corseuil. Altertümer (s. Rev. arch. 1866 XIII S. 293). In St. M e l o i r , 2 1. von Cor., 1 Meilenstein an der Straße nach Vannes—Dartoritum. Iss: 3143—3147. In der Nähe liegt am Meere bei St. Malo das alte Aletum (ND); j . St. Servan.

36. Strecke 19 Allone bis Le Mans.

20 Cherburg Rennes.

A b z w e i g u n g nach Cosedia (Strecke 20) 32 (It); sollte heißen Lesedia 32, inde Cosedia 19. — Die Station Lesedia 19 Cosedia ist im It ausgefallen. Dazwischen Ad F i n e s , j . bei Evran, wenn man statt 17 — 7 liest (wie ein cod. hat), inde Condate 18 (It). Die Gesamtentfernung ist nur 25, wie Ta richtig hat. Fines — Grenze zwischen Lugdunensis secunda und tertia oder wahrscheinlicher der 2 civitates (Coriosolitae und Redones). 25. Condate, Strecke 20; 16. Sipia; Gyerche. 16.

j . Rennes. j . Vis sei che

Undeutlich getrennt bei Seh, Ma, Dj.

bei

La

114

Conbaristum; j . Combrle. 16. Juliomago, Juliomagas (Pt), civ. Andecavorum (ng in Lugd.IET), MA: Guillaume le Breton, Philippid X.; j. A n g e r s . Archäolog. Museum, aber wenig Altertümer. Iss: 3087—3098. Einmündung der Strecke 23. 17. Robrica; j . wahrscheinlich Saumur oder Bagneux-les-Saumur, wo römische Bäder auf­ gefunden wurden und sich ein berühmtes druidisches Denkmal erhebt.

21 Erquy Tours.

22 Brest Nantes.

23 Nantes Tours.

29. Casaroduno, Strecke 17; j . Tours. — Entfernung 22—24 1. Vielleicht gehört die folgende Zahl hierher, und es fehlt dann 14. Tasciaca, eine Stadt der Bituriger; j . T h e z e e , T6s£e oder Tez£e. Spuren römischer Altertümer. 24, es sind etwa 14 1. Gabris, Stadt der Bituriger; j . Chabris. Nach einigen j . Gievres. 24. Avaricum, it. (It, Pt), metropolis civitas Biturigum (ng in Aquit. I), Biturigae (Stadt der Lugd. I: Am), Buturicas oder Bituricas (Ka), Biturigenses (equites catafraetarii — ND), Betorica, caput Aquitaniae (Fred. Epit. 12, 3.Forts.); j . B o u r g e s . Museum mit römischen Altertümern. Iss: 1189—1315. 8

115

IL Gallien

A b z w e i g u n g nach j . Alichamps, wo 2 Meilensteine 13 und 14 1 Avar. — Iss: 8923 und 8922, letzterer zugleich mit der Entfernung 12 1. von Mediolano, 25 1. von Neris. Dagegen hat der Stein von Trouy mit Avaric. nichts zu schaffen, sondern gehört nach Argentomagus, Strecke 22. Der Verbindungsstrich fehlt von Avaricum bis Degetia in unserer Ausgabe wie bei Seh, Ma, Pd, Kt, ist aber im Original vorhanden. 20, it. (It). Tincollo, Tincontium (It); j. Sancoins. 33, 22 (It bis), letztes richtig. Degetia, Strecke 16; j. Decize. 14. —; es fehlt eine Station, wohl das Bad; j. St. H o n o r e - d e s B a i n s . Vgl. C I L XIII, I p. 430. I: 2813. [10] fehlt. Boxum; j . St. Leger. 8. Aüg. Ounum, Strecke 14; j . Autun.

Duretie;

116 j . R i e u x (Biseul, Voies rom. de Bret. 1843 S. 30; d'Anville).

29. Portunamnetu1, civitas Namnetum (ng in Lugd. III), Namnetes (Caes, PI, Pt), Namnitum (St), Namnis (I), Mannatias (ND — praef. militum superuentorum), Hauptstadt der Namnetes; j . N a n t e s , wo Museum mit Altertümern. (Nach Biseul, M. s. 1. voies rom. de 1. Br.) Iss: 3101—3139. In Nantes mehrere Meilensteine ohne Zahl. A b z w e i g u n g nach Juliomago, Strecke 23. 18 (kann nach Juliomago gehen oder doppelt gelten). —; es fehlt eine Station mit 18 1. [18].' Segora; j . Secondigny. 33. Lemuno, Strecke 17; j. Poitiers. 20, 21 (It). In Chauvigny wurde 1 Meilenstein gefunden: Fin[ibus] 11, [Lim(ono) 10]: I: 8931. In Antigny, südlich von Sauvrin Stein Lim. L. 14, Fin. 7 vom Jahre 140. Hier ist vielleicht der Herstellungsort der Steine, oder der Stein ist verschleppt. Desgl.: F[in 11], [Li]m[ono] 10: I: 8932; in Civeaux desgl.: Lim[ono] L. 11, Fin. 10: Strecke 22 I : 8937; desgl. in Antigny: Fin. 7, Lim. 14: ib. 8938. Von Brest nach Clermont (bzw. Lyon) Fines, it. (It); j . St. S a v i n - l e - M o n t . (Karte 36. 34. 31) Spuren römischer Straßen. Meist eigentümlich; im It nur die kleine Strecke von In Trouy wurde 1 Meilenstein gefunden: Ar[gent] 19, Lemuno bis Argentomago. Vgl. CIL XIII, I p. 1 und II F. L. 4. Er kann wohl nur hierher bezogen werden. p. 677 (Gesogr.—Namn.), 966 (Namnetum—Lemuno). - , 21 (It). Meilensteine: Argantomago, it. (It), Argentine (Ra), Argentomagus (Argentoma1. von Vorgio 5 1. gegen Reginca, Strecke 21; gensisarmorumomnium—ND); j . A r g e n t o n . 2. von Dartoritum—Vannes 111. gegen Condate, Strecke 20; Kreuzungspunkt mit Strecke 26. 3. von Namnetum—Nantes, mehrere, ohne Zahl; 28. 4. von Lemuno 10 1. in Chauvigny 3 Steine, 14 1. in Antigny Mediolano, Mediolanense castrum (Greg) in territorio Biturico, v. J. 140, ferner seitlich bei Civaux 111. Castro Mediolano, natale S. Genesii martyris (Martene, Ampi. coli. VI S. 24); der hl. Genesius war Schutzpatron 5. von Argentomago 19 Fin. 4; der Kirche daselbst; j . Chäteau-Meillant. 6. von Finibus, Mediolano und Aquis Neri zählen' Steine, sind aber nicht von diesen Orten, sondern von Lemuno A b z w e i g u n g nach Alichamps 12 1. — I: 8922 — der und Avaricum gesetzt; merkwürdige Meilenstein, welcher drei Entfernungen angibt. 7. von Augusta Nemetum—Clermont in Aigueperse 15 mp, 12, es sind 20—22 1. in Enval 7 mp a. 46; ferner in der Fortsetzung gegen Aqvis. Neri, Neriomagus, Nereensis, vicus urbis Biturigae (Greg), Osten nach Lyon in Billom 21 mp vom Jahre 46 und in vicani Neriomagienses. I: 1374; Vollore—Ville 31 mp. Weitere Steine von Clermont j . Neris, südlich von MontB. Strecke 25. lucon, mit Resten eines römischen Theaters und sonstigen römischen Ruinen. Legionsziegel. Iss: 1370—1388. Gesocribate, cf. civ. Ossismorum (ng in Lugd. III), Osismis Nach Alichamps 25 1. — Meilenstein 8922. (ND — praef. militum Osismiacorum), cf. Ebris (Ra — in Britania in paludibus); j . Brest. Römische Mauer­ 16. Cantilia, it. (Ra); j . Chantelle, östlich von reste am Schlosse. vorigem, nördlich von Gannat. 45. 24. In A i g u e p e r s e wurde 1 Meilenstein gefunden: 15 mp Vorgium, Vorganium, Stadt der Osismii (Pt); von Aug. Nem.; in Enval ein solcher: Avg. [m. p.] V[II] j. C a r h a i x. Spuren alter vom Jahre 46. Straßen in der Richtung nach Landernan. Aug. Nemeto2, Augustonemetum (Pt), civ. Arvernorum (ng in 6 1. vor Vorgio gegen Reginca 1 Meilenstein. Aquit. I), Arivernis oder Arvernis (Ra), Arverni (zweite 24. Stadt der Aquitanica — Am), „praef. laetorum gentilium Sulim; j . bei Pontivy mit einer Suevorum, Arumbernos Aquitanicae primae" (ND), Averno Sammlung von Altertümern im Schlosse. (I), Arverna urbs, civitas (Greg), Clarus mons castrum in Fl. Riger. pago Alvernico; castellum Clarmontis (ng); Stadt der 20. Arverner, die einen Priester am Altare der Roma und Dartoritum, civitas Venetum (ng in Lugd. III), Venetis (Ra), des Augustus zu Lyon hatte (I); Benetis (ND), Venetia (Caes, Pt, Greg), Darioritum — j . Clermont - Ferrand. Dariorigum (Pt); j . Vannes. Museum mit Bei Clermont römische Bäder in Rogat. Museum mit römischen Altertümern. Iss: 3140 und 3141. römischen Altertümern. Iss: 1460—1493. In St. Christophe bei Elven 1 Meilenstein 111. a D(artorito) 1 in der Richtung von Rennes (Condate). Irrig Partum (Bg, Ve). 1 20. (Bt, Bg, Ma, Dj), -e (Seh, Pd, Kt).

a) Reisestrecken — Strecken 23. 24. 25

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Einmündung in die Strecke 26. Fortsetzung direkt nach Feurs und Lyon durch Meilen­ steine gesichert: 14 1. nach j . B i l l o m , 21 mp ab A.N. I vom Jahre 46; 7 1. nach j . V o l l o r e - V i l l e mit römischen Altertümern, 31 mp ab A.N. (I). 25 1. bis j . F e u r s . Strecke 23 Von Nantes über Orleans nach Troyes (Karte 36 und 30) Vgl. CIL X m p. 677

Ganz eigentümlich bis auf die zwei Schlußstationen, welche im It sind; der Loire folgend bis Orleans, dann geradlinig bis Troyes. Keine Meilensteine bekannt. Portunamnetu, Strecke 22; j. Nantes. —, vielleicht 18 zu verdoppeln, oder fehlt eine Station. Jvliomago, Strecke 21. 17. Robrica, Strecke 21. 29. Casaroduno, Strecke 17. 51; dazwischen B o d o n i a s (Ra); j . bei Amboise. B l e z i s (Ra; j . Blois. Cenabo, Strecke 16. Weg Cäsars von Genabum nach Agetincum, aber über Trigueres (Velaunodurum). 15. Fines; j . vielleicht S u r y - a u x Bois. 22. Aqvis. Segeste; j. Ferrieres. Nach Greppo (Etudes arch£ol. sur les eaux therm, ou mineral. de la Gaule, S. 71ff.)befinden sich in Montbruis zwischen Montargis und Chatillion-sur-Loing wichtige Altertümer. 22; von Condate 13. Agetincum, Strecke 14; j . Sens. 26; nach Clanum 17, inde Aüg. Bona 16 mp (It). Riobe, Strecke 14 und 18; j. Provins. Die direkte Verbindung von Agetincum mit Aug. Bona fehlt in der Ta, ist aber im It gegeben. Aüg. Bona, Strecke 15. Strecke 24 Von Decize über Bourbon-Lancy nach Autun (Karte 30) Vgl. hierzu die Einleitung zu Strecke 16

Degetia, Strecke 16; 14, 24 und 14 (It). Aqvis. Nisincij, Alisincum (It); Bäder stammen noch aus bis 2811. 22, it. (It), der Verbindungsstrich Aüg. Dunvm, Strecke 14, s. o.;

j . Decize. j . Bourbon-Lancy. Die der Römerzeit. Iss: 2804 fehlt. j . Autun.

Strecke 25 Von Dax bis Kembs, von Nordspanien zum Rhein (Karte 33. 34. 31. 24. 25) Vgl. CIL XIII, II p. 661, 656 und 654

Das It folgt bis Bordeaux, dann von Vesonna bis Pretorio, dann von Autun bis Chalons-s.-S. und wieder von Besangon bis Cambes. Letztere Strecke stellt die Verbindung von der Rhone zum Rhein her. Eine alte, schon im 1. Jahrhundert versteinte Strecke. Meilensteine sind gesetzt 1. von A u s r i t o 34 (Pret. 20) in Moutier d'Ahun a. 243; St. Leger 25 1., Strecke 26;

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2. von A u g u s t a N e m e t u m einerseits Fortsetzung nach Feurs B. Strecke 22, andererseits nach Vichy in Enval 7, Aigueperse 15 mp a. 46, in Biozat 17 1., Vichy 21 1.; dann Fortsetzung nach Decetia (hier fehlend) inTreteau bei Jaligny 36 1.; 3. von V e s o n t i e 4 6 und 48 mp in Mathay und Mandeure. Aquig Terebellicie, it. (It), Aquae Tarbellicae (Aus), — Tarbellae (Vib. Sequ.), A. Augustae (Pt), Aquensis civitas (Anth. Lat.), civitaa Aquensium (ng), Aquisla (Ra); j . Dax am Adour. Keine be­ deutenden römischen Reste. Dax hatte noch bis in die letzte Zeit römische Ringmauern. Jetzt der größte Teil zerstört Iss: 410—419.

Im I t 455 ff., wahrscheinlich am Meer: Von A q u i s Tereb. bis Mosconnum 16; Me88anges; unsicher; S e g o s a 12; unsicher; L o s a 12; unsicher; B o i o s 7: B u r d i g a l a 16, Strecke 17, zusammen 64. (16). (Coequosa). (18). (Telonnum). (12). (Salomaco); j . S a l i es. 18 (XV)IH. Burdigala, Strecke 17. —; die Entfernung fehlt, 10 1. V[ar]ateaV; j . V a y r e s a. Dordogne (s. d'Anville, Not. d. 1. Gaule S. 67, und Valois, Not. Gall. S. 186). 18, von Bordeaux ab würde 18 stimmen. Corterate; j . Coutras. 19*. L os; j . M u s s i d a n oder Douzillac. 10. — ; es folgt ein Zacken; es fehlt eine Station bei j. St. Astier; dann Vesonna, Vesunna (It), Periagoris (Ra), civ. Petrocoriorum (ng); scheint in der Tribus Quirina eingeschrieben gewesen zu sein. Duumviri (I). Bischofssitz (a. 361 Absetzung eines Bischofs: Sulp. Severus); j . P £ r i g u e u x . Museum mit römischen Altertümern. Reste eines römischen Amphitheaters. La tour Vesone, ebenfalls römisch. Iss: 939—1030. A b z w e i g u n g nach Mediolano Strecke 28 und im It nach Traiectus 18 und Aginnum. 14, 21 (It). I: 8926. Fines, it. (It); j . Thiviers. Wahrscheinlich fehlt eine Station bei Chalus oder Bussieres mit 10—12 1., oder Fines müßte näher bei Limoges angesetzt werden mit 24 1. von Perig. 14. Ausrito4, Augu8toritum (It), Limodicas vel Lemovices (Ra), civ. Lemovicum (ng in Aquit. I.), Lemovices (PI, St, Pt), Lemovix (Münzen), Lemovicina urbs (Greg); j . L i m o g e s . Nur noch wenige römische Reste. IBS: 1389—1420. A b z w e i g u n g nach Avedonnacum (Strecke 27). 14; nach Argantomago 21 (It), ist zu wenig. 1

(Seh, Ma, Td, Kt), Va[rc]tcdo (Bt, Bg, Dj), irrig aratredo (Ve). Fehlt bei Bt, Bg. » (Seh, Pd, Kt — Anfangsbuchstabe L oder C?), Ca—o (Bt, Bg, Ve), -do (Dj), Crinaco Calonzelo (Ma). 4 Irrig Ausritv (Ve). 1

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II. Gallien

Pretorio; j . Lage sehr unsicher. Die Entfernungen weisen auf L a u r i e r e , von wo nach allen 3 Richtungen stimmend. 18. In Moutier-d' Ahun wurde 1 Meilenstein gefunden: Prfaetorio] 20, L[emoviribus] 34. I: 8911. Acitodonum, Agidunum (MA); j . Ahun. In der Um­ gebung Altertümer. Iss: 1427—1434. 20. Fines; j . wahrscheinlich S a i n t Avit. 10. Vb[riu]um (sehr undeutlich); j . wahrscheinlich P o n t G i b a u d (Belley, Mem. de l'Acad. des Inscr. X I X S. 717. 9. Aüg. Nemeto, Strecke 22; j . Clermont Ferrand. Museum mit römischen Altertümern. — (keine Entfernung). Es sind 21 1. In Vichy wurde 1 Meilenstein gefunden: Civitas Arvern[orum] L[eugae] 21. I: 8905; in Biozat desgleichen: Arvernofrum] L[eugae] 17: ib. 8906; beiAigueperse desgleichen: M. P. X[V] ib. 8908; bei B i l h o m des­ gleichen: Aug[u8tonemeto] M. P. 21: ib. 8909 östlich. Aqvis. Calidis; j . V i c h y , Iss: 1495 bis 1507, das am meisten für sich hat: Spuren alter Wege, Altertümer, zwei römische Straßen noch er­ kennbar. Die Temperatur der Hauptquellen ist 44 bis 45 ° C. [Tudot, Carte des voies rom. du ddp. de l'Allier S. 4. 5; Greppo, Etudes archäol. sur les eaux therm, de la Gaule (1846) S.31—38. Nach anderen: Chaudes Aigues — Les eaux de St. Marguerite — Les Bains de Melagues . . ] . 8. Vorogio; j . S t . G e r a n d ; nach an­ deren Varennes oder Vourroux sur l'Allier oder Vollore-Ville. 19*. In Trdteau, canton Jaligny, wurde 1 Meilenstein ge­ funden: ci[vita8] Ar[vernorum] L[eugae] 36. I: 8994. Dadurch wird die Straße oder Verbindung zwischen Vorogio und Sitillia hergestellt. Ariolica, Strecke 14; j. Arilly-sur-Loire. Sitillia, Strecke 14; j. T i e l oder Thiel. 14. Pocrinio, Strecke 14; j. P e r i g n i oder Digoinsur-Loire. 12. Telonno, Strecke 14; j. Toulon. 12. Aüg. Dvnvm, Strecke 14; j . Au tun. (10). Es fehlt eine Station in Couche-les-Mines, 10 1. 12, 22 1. oder 33 mp (It). Cabillione, Strecke 11; j . Chalons-sur-Saöne. 14. Ponte. Dubris (weit getrennt); j. Übergang über den Doubs bei N a v i l l y , 3 km östlich von Ponthoux, wo Spuren eines römischen Weges und einer Brücke; 8. Dunod, Hist. des Sequanais, preface S. 18. 19. Crusinie; j . Orchamps. 15. Vesontine, Strecke 7; j . Besan^on. 13; bis Epam. 31 (It); bis Velatudoro 22 (It). 1

Irrig: U (Bt, Bg, Ve).

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Loposagio; j. vielleicht Be au me-lesDames. 18; dazwischen Velatudoro (It — von Velatudoro bis Epom. 12). In M a t h a y und Mandeure wurde je 1 Meilenstein ge­ funden: Vesont. M. P. XXX[XVI] und Vesant. M. P. 48. Iss: 9079. 9081. Von Mandeure bis Besangon nach It 33 oder 34 1., nach Ta 31 1., nach Meilen­ stein 48 mp. Epomanduo, Epamantuduro (It), Epamanduoduro (It), Mandroda (Ra — in Alamannia et in Burgundia); j . Mandeure. Ruinen eines Amphitheaters und viele Altertümer. Iss: 5408 bis 5423. 16, 44 (It nämlich nach G r a m a t o 19 [j. Giromagny, in der Nähe Grosmagny, nach den Entfernungen am besten passend. Die Zahlen nötigen zu einer starken Ausbiegung über Beifort hinaus], inde L a r g e 25 — It 349). Von Epamanduo nach Cambate 31 (It 386). Large, Larga (It); j . L a r g i t z e u a. Large. 12; A b z w e i g u n g nach Orincis 25 und Monte Brisiaco 15 (It 349). Cambete, Strecke 3; j . Kembs. Strecke 26 Von Pretorio bis Avaricum (Bourges) (Karte 31)

Diese Strecke stellt eine Verbindung von Limoges nach Bourges oder von Aquitanien nach Gallien dar, welche sich ebenso im It findet. Ein Meilenstein 25 1. von Limoges in St. Leger. Pretorio, Strecke 25; j. Pontorion. In St. Leger-Magnazeix 1 Meilenstein gefunden: Aug. c. L(emovicorum) L. X (XV). 24 *; von Aüg. rito 21 bis Arg. (It — zu wenig). Argantomago, Strecke 22; j . A r g e n ton. 14; bis Ernod. 27 (It). Alerta3; j . C h a t e a u r o u x oder St. Vincent d'Ardentes oder Etrechet sur l'Indre (d'Anville, Not. d. 1. Gaule S. 48; Walckenaer III S. 97; Lapie S. 234; Comm. d. 1. carte des Gaules). (13 E r n o d o r u m [It]; j . Issoudun oder in dessen Nähe. 15). 28; von E r n o d o r u m bis Avaricvm 13 (It). Avaricvm, Strecke 21; j . Bourges. Strecke 27 Von Aulnay nach Limoges (Karte 34)

Durch die neuerdings erfolgte Entdeckung von Ruinen in Chassenon ist die annähernd gerade Richtung der Straße festgelegt. Auedonnaco, Strecke 17; j . Aulnay de Saintonge. Fl' Garunna. — Keine Entfernung angegeben. Es fehlen ca. 30 1. und mindestens eine Station. Sermanicomagos; j . C h a s s e n e u i l , dep. Charente? 13 4 . 1

Die Entfernung fehlt bei Bt, Bg, Ve. (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj), irrig Alcrca (Bt, Bg, Ve). " it. (Bt, Bg, Ve), Ser-anicomago (rcl.). * (Bt, Bg, Ve)4 XIII (Dj), X. II. (Schr Ma, Pd, Kt), könnte schließlich auch XVII heißen. 1

a) Reisestrecken — Strecken 28. 29. 30. 31

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1 Cassinomago; j . C h a s s e n o n , canton i Elusa , it. (Ra), civitas Elusa (Hi), Elusates (PI), Elosates (I: 503), Elosensis (conc. Arelat. II 533. IV 541), civ. de Chabanais, mit römischen Ruinen (Caves de Longea), Elosatium (ng in prov. Novempop.); nach Am eine Stadt 1913 entdeckt. der Narbonensis (aber vielleicht Verwechslung mit dem 17. Ausrito, Strecke 25; j . Limoges. fehlenden Nemuso!), Mamertinus episc. (B. Valois, Not. Gall. 188). Hauptstadt der Novempopulana. Vollständig Strecke 28 zerstört gegen das Jahr 910; j . C i u t a t pres d'Eauze, oder Eauze selbst. Iss: 541—563. Die alte Stadt Von Saintes nach Perigueux war 1 km westlich, auf einer Anhöhe des linken (Karte 34) Ufers der Gelise, an der Ciutat, wo man viele Alter­ Vgl. CIL XIII, II p. 655 tümer fand. Ganzer Weg sehr unsicher und lückenhaft. Eine andere Strecke von Elusa nach Tolosa s. Hi 550/1: Mediolano Sancorum, Strecke 17; j . S a i n t e s . Bedeutende ( V a n e s i a 12 1.; j . St. Jean Poutge; römische Reste und Denkmäler. Der Triumphbogen, civ. A u s c i u s 8 1.; j . Auch; der 1843 zerstört wurde, stand auf einer Römerbrücke; Ad S e x t u m 6 1.; j . unbekannt; er wurde unter Tiberius zu Ehren des Germanikus H u g u n v e r o 7 1.; j . unbekannt; errichtet. Museum mit römischen Resten, besonders Bucconi87l.; j . L'Isle Jourdain; Münzen. Ad Jovem 7, civ. Tolosa 7 1.). — (Keine Entfernung angegeben; vielleicht ist 16 von oben zu wiederholen.) Betr. Meilenstein s. Strecke 17 bei 10. Besino, Vestianum (Ra). [Nicht Belsino (It), welches südlich Lamnum. von Eliberre liegt]; j . bei Vic F e z e n s a c . Es sind 111. bis Cognac. a Condate; j . C o g n a c a. Charente? 13 ; 128 (It). Bei Chadenac wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ Eliberre , Climberrum (It, Ml), wohl identisch mit der civ. Auscius (Hi), Autis (Ra), Augusta (Pt), civitas Ausciorum fernung 24, offenbar von Mediolano. I: 8900. (ng — metropolis prov. Novempop., Am), Stadt der Ausci. 10, mindestens 22, oder es fehlt eine Station. Zur Zeit des Constantiüs war S. Gregorius cliberitanus Sarrum1; j . Charmant? episc. (s. Isid. de vir. ill.); j . Auch. Iss: 432—501. Der Entfernung nach Übergang über die Lisonne. Im It A b z w e i g u n g nach Lactora (Strecke 17) 15, inde 20. Aginnum (Strecke 17) 15. Vesonna, Strecke 26. j . Perigueux. Ferner im It A b z w e i g u n g nach B e l s i n u m 12 oder 15; j . südlich von Masseube Strecke 29 am Gers Von Agen nach Cahors inde Lugdunum 24 — Strecke 14. (Karte 33) 15 1. Diese sonderbare Strecke in spitzem Winkel besteht eigent­ Casinomago; j.LombezoderSamatan. lich aus mindestens zwei Straßen, von Agen nach Perigueux 19 1. und von Perigueux nach Cahors, und die Zahl 21 paßt auch Tolosa, Strecke 14. 17. auf die Strecke von Excisum nach Bibona. Erstere Strecke hat auch einen Meilenstein von Aginnum aus und findet sich Strecke 31 im It. Von Rodez bis St. Thiblry Aginnum, Strecke 17; j . Agen. Museum mit (Karte 35) Altertümern. 13, it. (It). In Roudoulons wurde 1 Meilenstein gefunden: Die Straße führt von Aquitanien in die Narbonensis (I), ci[vitas] N[itiobrigum] L 6. I: 8886. bis Condatomagus sind deshalb Leugen, von da Milien zu Excisum, it. (It); j . E y s s e s (Valois, Not. zählen. Gall. S. 376 und Villeneuve d'Anville, Not. d. 1. Gaule Segoduni, Strecke 14; j . Rodez. S. 295: Notre-Dame d'Eysses, monasterium Excieux). 30 mp, 50 km in gerader Linie, also wohl Leugen. 21, it. bis Traiectus an der Dordogne (It, von wo Fortsetzung Condatomago, zu Aquitanien gehörend; nach Vesunna 18 mp). j. Mi 11 au, unterhalb der Diolindum, wohl identisch mit Trajectus (It); Vereinigung der Flüsse Tarn und Dourbie. j. La Linde. (12). 24. —; es fehlt eine Station bei j . Hospitalet oder La Cavalerie Bibona, Strecke 14; j . Cahors. mit der Entfernung 12; dann stimmt 23. 23. Strecke 30 Loteva, civ. Lutevensium (ng in Narb. I), Lutebani qui et Von Dax nach Toulouse Foroneronien8es (PI), zur Narbonensis prima; (Karte 33) j . Lodeve. Bis Elusa eigen; dann Hi, aber eigentümlich, mit anderen 28. Stationen. Cesse Rone4, Araura sive Cesserone (It), mansio Cessarone [Aqvis Terebellicis], s. Strecke 25; j . Dax. (Hi), Cesseronem (IG 1) und Cesserone (IG 2. 3); im (30 1.). frühesten MA Kloster, z. Z. Karls des Kahlen a. 867: [Atura (Vicus Julii)?]; j . Aire a. Adour. 1 Irrig Clusa (Bt, Bg). 15a. 1

Irrig Sarrym (Ve). • Irrig 20 (Bt, Bg, Ve).

• (it. Bt, Bg, Vc), irrig 12 (rel.). • (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj), irrig Cliberrc (Bt, Bg Ve). 4 Undeutlich, ob C oder L, bei Seh, Ma, Dj.

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n. ( llien in territorio Agathensi (Agde?) in Caesarione natalis 88. Tiherii, Modestü etc. (Martyrol); j. S t Thib6ry-surl'He>aut. Meilenstein vom Jahre 30 n. Chr. Hier Einmündung in die Strecke 34. Strecke 32 Von Vienne über Genf nach Basel-Augst

(Karte 28. 38. 26. 25) Vgl. CIL XII 660 (Vienne bis Genf); Xffl, II 693 sq; XII p. 32 (Genf bis Nyon). Keller, Archfiol. Karte der Ostschweiz 1874

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16 *, it. (It). Augustum, it. (It), Auguston (Ra), pagus — vicani Augustani. 1:2395; j . A o s t e . Römische Reste. Iss: 2386—2409. A b z w e i g u n g nach Aug. Praetoria, Strecke 38. 12. Etanna, Tennsilay (Ra); j . E t e i n südlich von Yenne-8.-Rh. beim Lac du Bourget und St. Blaise bei Yenne. Iss: 2438. 670127. 21. Condate, it. (Ra); j . bei Seyssel am Einfluß der Tier in d. Rh. Iss: 2561—2564.

I 37. Toulouse Narbonne Nimes — Strecken 17. 31 nnd 34.

Von Genf bis Lausanne haben wir das It. Meilensteine sind vorhanden: 1. Ton Genava 7 mp; 2. von Nyon, Novioduno, 3 vor, 6, 7 und 12 mp nach Nyon; 3. von Aventico 26 und 28 1. in Solothum; seitlich in Baden 85 mp a. 99 und 56 1. (3. Jahrhundert). Weitere Strecke 7. Von Vienne bis Genf gelten Milien, von Genf bis Äugst Leugen; das It 346/7. 352/3 aber rechnet auch von Genf an noch mit Milien. — Offenbar führte auch von Lyon aus eine Straße nach Genf, wie der zwischen Montluel und Meximieux gefundene Meilenstein zeigt, mit der Entfernungszahl 119 (wohl von Alpe Graia aus gerechnet). I : 9055. Vigenna, Strecke 1 1 ; j . Vienne. 21, 20 (It). Bergusium, Bergusia (It), Birgusta oder Birgusia (Ra), Bergusitanus. I: 4529; j . Bourgoin. Iss: 2352. 2353. 5682. 5685. 5686. 5688. 5693.

30. Bis hierher mp. Gennaua, Genava (It), Genua (Ra), civ. Genauensium (ng in Vienn.), Jenuba, Jenuva(Greg); j . Genf. Museum mit Altertümern. Iss: 2586—2649. 5878. Von hier Leugen, im I t Milien. Im I t A b z w e i g u n g nach Darantasia, Strecke 38; bis Bautas 25. Zwischen Coppet und Mies 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 7 (a Genava), in Preuessin mit 3 (gehört zu Nouioduno), inVersoix mit 8 (a Novioduno). CIL X I I 5535. 5534. 5536. 12 1.; 16 mp (It). Die in Duli (7 km von Noyon) gefundenen Meilensteine tragen die Entfernungszahlen 6 und 7. Col. Equ.M.P.7. Iss: C I L X I I I 9057. 9058; der in Colovray (20 mp von Noyon) gefundene die Zahl 1: C I L X I I 5531. 1

Irrig 12 (Bt, Bg, Ve).

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a) Reisestrecken — Strecke 33

Colonia equestris1, it. (Iss: C I L XIII 2606/7. 5534 etc.), Julia E. (PI, It, CIL XIII 2614. 5003. 5005), Equestribus (Ra), civitas Equestrium — Noiodunus (ng in prov. Maxima Sequ.), Nugdunense municipium, Episc. eccl. col. Equestr. aut Noiodunensis Tel Nividunensis (ng); die Einwohner waren in die 2 Tribus Voltinia und Cornelia eingeschrieben, wurden regiert durch Duumviri (höchste Verwaltungs- und Justizbeamte), es existierte 1 Flamen (Eigenpriester) und Beviri (6 oberste Priester), Augustales und ein praef. arcendis latrociniis; j . Nyon. Der Name d'Equestre existiert heute noch. Iss: XII 5001 bis 5024. Müller, Nyon zur Römerzeit in Mitt. d. antiqu. Ges. Zürich, 18. Bd., 1885. 12 1.; 20 mp (It). Bei L a v i g n y wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernungszahl 12: I: C I L XIII 9159. Lacum Losonne, Strecke 7; j . Vidy bei Lausanne. — Entfernung und direkte Verbindung fehlt hier und im It; es sind nur 9 1. Minodum, Minnoduni (It); j . Moudon. 18 1. Auenticum Heletiorum, Aventiculum Helvetiorum (It), Avanticum (Pt), civitas Eluitiorum Auenticus (ng in Max. Sequ.), Aventicum, desertam quidem civitatem sed non ignobilem quondam ut edificia semiruta nunc quoque demonstrant (Am, in den Alpes Graiae et Poeninae), incolae oder coloni Aventicenses (IH 154. 157. 149 und Nachtrag 20), Vorort der civitas (caput gentis: Tac), 4 Gaue (pagi), später statt dessen die vici mit relativer Selbständig­ keit (Lousonna, Minnodunum, Eburodunum, Salodurus, Vindonissa, Aquae) gehörten hierher; von Vespasian zur Kolonie erhoben: Colonia pia Flavia constans emerita Helvetiorum foederata (IH 175. 179), 8. auch ng 55; der Tempel, inschriftlich kon­ statiert (Deae Aventicae), galt als Nationalheiligtum der Helvetier; j . A v e n c h e s . Iss: C I L X i n 6069—5149. Bursian in Mitt. d. ant. Ges. Zürich, 16. Bd. Meilensteine s. Mommsen, I H 332. 333—335. Von Avent. Steinsetzung schon im 1. Jahrhundert in Milien — Baden, Sarraz, Paudex — und im 3. Jahrhundert in Leugen in Chavornay, Baden und Solothurn. Kreuzungspunkt mit der Strecke 33. 14, 13 (It). Petenisca, Petinesca (It); j . Worben oderBütingen. Eine Backsteinstraße mündet von Jensberg her in die von Avenches gegen Solothurn führende Hauptstraße ein. Gegenüber links von der Aar Bind zwischen Bürgten (5165) und Jensberg (Haller, Helvetien unter den Römern II S. 283/7) oberhalb Biel (Bienne) (5166) Inschriften gefunden worden, in Büren, Aarberg, Jensberg, Brück (Brugg), Studenberg B. C I L XIII, S. 31, ib. Iss: 5164—6168. 10, it. (It). Saloduruma, Soloduro und Solodoro (s. Valois, ng), vico Salod... (1:5170); j . S o l o t h u r n (Soleure). Iss: 6169—5189. In S o l o t h u r n wurden 2 Meilensteine gefunden: Avent. 26 und 28. Iss: 9072 und 9073. Die A b z w e i g u n g nach Vindonissa (Strecke 3) fehlt. 22, i t (It). Augusta. Rvracum, Strecke 3; j. Kaiser-Augst. 1

Irrig — egestris (Bg, Ve). • Irrig Soladaram (Bg).

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Strecke 33 Von Pontarlier (Orbe) nach Avenches und Vevey (Karte 26)

Der 1. Teil Verbindung von Gallien mit Avenches, der civitas Helvetiorum, der 2. Teil — auch im It — nächster Weg vom Großen Bernhard nach dem Rhein. Bis Viromagus — zur Maxima Sequanorum gehörend — gelten Leugen, dann Milien. Abiolica, Strecke 7. Die Kreuzung sollte in dem fehlenden Urba (j. Orbe) sein! j. Pont-Arlier. 6. Eburoduno, castrum Ebrodunense (ng in prov. Maxima Sequ.), Ebroduni Sapaudiae (N D — Sitz der classis Barcariorum), vicani Eburodunenses (ND), Ebodurum (Pt); j. Y v e r d o n (Herten). S. Anzeiger für schweizerische Altertumskunde 1885

38. Genf Kleiner St. Bernhard Aosta — Strecken 32. 38 und 7.

2. Jahrgang; Mitteilung der antiquarischen Gesell­ schaft in Zürich, 14. Bd. (1861/3) enthält Röchet, Altertümer von Yverdon 1862. Etwa 900 m südlicher vom jetzigen Seeufer existiert das alte Yverdon (Eburodunum), parallel dem heutigen, in einem Gürtel von 100—150 m Breite dem Ufer entlang, ca. 900 m lange Umfassungsmauern des castrum begrenzen 18600 qm (Seitenlänge 120—150 m). IBB: 5053 bis 5068. Bei La S a r r a z wurde 1 Meilenstein gefunden: Aven­ ticum M. P. 41; desgl. in C h a v o r n a y : Aventicum 23; desgl. in T r e y c o v a g n e s : Avent. Leug. 21. Iss: 9065. 9066. 9067. Auenticum Heletiorum, Strecke 32; j . A v e n c h e s . 18 1., 14 1. (It). Minodum, Minnodunum (It); j . Moudon. 6 1., it. 1. (It). Viromagus, Bromago; j . Oron oder Promasens. Von hier ab Milien. 9 mp, it. (It). Vivisco, Strecke 7; j. Vevey.

n . Gallien

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II [6], it. (It) fehlt. [Combusta] fehlt, it. (IG 1. 2. 3, Ra — am Meere); j. R i v e s a l t e s , Vgl. CIL XII 679 (bis Narb.), 674 (bis Nimes), 668 (bis Arelato) —; 32 (IG 1. 2) und 34 (IG 3), fehlt hier. a) Von den P y r e n ä e n bis A r l e s Im Iti'bis S a l s a l i s 4, 30 von Narb.; j . Leucate; (Karte 37) bis Ad V i c e n s i m u m 14; DieViaDomitia von der spanischen Grenze bis Arles wurde bis N a r b o n e 20. von Cn. Domitius Ahenobarbus (Konsul 632), der die Allobroges In La C l o t t e wurden Meilensteine gefunden mit Ent­ und Arverni siegreich bekämpfte, erbaut, ca. 122 n. Chr. (Cic. i fernung 16 (a Narbone) [per Forum] Julli 917—898 Font. 4, 8). Ihm zu Ehren ist wohl das Forum Domitii be­ (ab urbe). I: 5668; desgl. mit Entfernung 16: ib. 5969. nannt (8. u.), welches nur von den Itinerarien erwähnt wird, i Zur Strecke Narbone bis Nemusum vgl. CIL XII p. 674. Wir haben das It auf der ganzen Strecke; ebenso die Narbone, Strecke 17; j . Narbonne. Becher von Vicarello (IG 1. 2. 3. 4); ferner Hi von Narbonne 21, 16 (It — und 12, Hi), 16 (IG 1. 3) und 15 (IG 2); bis bis Arles, ferner Ra, welcher am Meere viele weitere und ent­ Nemauso 88 (It), hier 95! legene Orte auffuhrt. Beteris, Beterras (It), Beterris (It, Ra), civitas Biterris (Hi), Meilensteine: Biterris Septimanorum (PI), Baetera (St), Baeterre[nses] 1. a Narb. (Narbonne) 16 und 8 vor, ferner 61, 62, 63, 72, (I: 4255), Baeterras (IG 1. 2), Baeterra (IG 3), Beteroris 73, 84, 85 und 87 mp jenseits Narbonne; (Ra), civ. Beterrensium (ng), arianischer Synodus Biter2. von Nem. (Nimes) 8, 3, 2, 1 vor, ferner nach Nimes 2, rensis a. 356 (wo Hilarius Pictaviensis nach Phrygien 4, 5, 6, 7 und 14. || exiliert wurde); gallischen (keltischen)Ursprungs (Münzen), Die Strecke bis Summo Pyreneo gehört zu Spanien, von II erste Kolonie Cäsars, der ihr den Beinamen der VII. Legion Ad Centenarium zur Provinz Narbonensis. gab; war eingeschrieben in die Tribus Pupinia und hatte ein In summo pyreneo, Ad Pyreneum (It), Summo Pyreneo (It), Kollegium von seviri Augustales (1: 4253); In Pyraeneum (IG 1), In Pyreneo und In Pyrenaeo j. B e z i e r s . S. Mionnet I (IG 2. 3), Pyreneum (Ra), Grenzstation zwischen Spanien S. 66, Saussaye S. 183 p. X X I . W. Christ in Abh. und Gallien, in der Nähe der T r o p a e a P o m p e i i (It), d. K. Bayer. Akad. X X I S. 115—187. Maffei, d. h. der Siegessäule, welche Pompeius nach Besiegung I Mus.-Ver. S. 418 no 5. Grut. S. 272 no 10, cf. S. 534 Hispaniens auf einem hohen Punkte der Pyrenäen an der j no 6. Iss: 4216—4309. Heerstraße errichtete (cf. Pt); j . Col. du P e r t h u s au Bei Ra folgen am Meere: Rusino, Buget, Burret, Aquae pied de B e l l e g a r d e . Übergang Hasdrubals a. 207 Converantia, Sextantione (s. u.). v. Chr. 12, it. (It, Hi, I G 2), 13 (IG 1. 3). Im It: bis Ad Stabulum 16, von da Salsulis 48, von da Cesse Rone, Strecke 31; j . St. T h i b e r y - s u r Narbone 30. l'Heraut, zwischen Agde und Pezenas. 5; bis Ruscinone 25 (IG 1. 2. 3). Nach Ra folgen am Meere I A q u a e c a l i d a e oder Agae calidae zwischen Pyr. und 18, it. (It, Hi, IG 1. 2. 3). 1 Ruscinone; j . Le Boulou, wo Mineral­ Foro Domitii , Foro Domiti (It, — mutatio: Hi, IG 2. 3), Forum Domiti (IG 1); j . F r o n t i g n a n . [Valois, quellen. Cellarius I S. 185, Aufl. 1731; Kt, Ukert, Forbiger, Ad centenarium, Ad Centuriones (It), war vielleicht eine Zoll- j Lapie. N. a: S. Sulpice de Thoron (Walckenaer — Station; entweder mit Aquae calidae identisch oder nahe j hier eine Kirche in Ruinen zwischen Pompau und beisammen; j . B o u l o u ; an den Ufern II GigBau), Montbazin (Comm. de la Carte des Gaules). des Tech römische Spuren. jj S. auch Aures II. Tafel.] 12. Bis R u s c i o n e 20 (It). jj 15, it. (It bis), 17 (Hi), 15 (IG 1. 2. 3). Miberre; wie der Name sagt, von Iberen gegründet, scheint || Zur Strecke Sextantione bis Arelatum vgl. CIL XII p. 346. die Stadt in vorchristlicher Zeit sehr bedeutend gewesen zu sein, sank aber im 1. Jahrhundert zum vicus herunter Sextatione \ Sextatione (It) und Sextantione (IG 3, It, Ra — am Meere), Sestantione (Ra), Sextantiona (Gu); im (Liv, Polyb, St, Ml — der es den Sordones zuteilt, Pt — 1. Jahrhundert vicus der Kolonie von Memausus und als Stadt der Volcae Tectosages, Eutr, Aurel V., Zos, wohl eines der 24 ignobilia oppida, die PI als dieser Stadt Paul, Or); wurde später von Konstantin zu Ehren seiner zugehörig anfuhrt; j . S o u s t a n c i o n . Galli­ Mutter Helena wiederhergestellt, deren Niime sie heute I sche Bauten. S. Merim^e, Notes d'un voyage archeol. noch trägt; wird in keinem Itinerar erwähnt, dafür ComS. 361; cf. Herzog, G. N. S. 35; cf. auch Maffei, busta mit anderen Entfernungen; j . Eine. Mevers, Die Gallia Ant. S. 72; Dumege, Hist. du Languedoc Phönizierll IS.644/54. Saussaye,Numism.S. 193/197. S. 637 no 28; d'Anville, Not. d. 1. G. S. 603. Iss: Herzog, G. N. S. 93. 4209. 4212. 4213. 7. I Am Meere folgen bei Ra L a t a r a (castellum Latera: Ruscione, it. (It), Ruscinonem (IG 1), Ruscinne (IG 2), Ml — j . L a t t e s - s u r - l e - L e z , südlich von Mont­ Ruscinone (IG 3, Ra — am Meere), SuBcilone (Ra); pellier), Calum (j. Carry), A g a t e (oder Agathe, phönizischen Ursprungs und Namens, die Umgegend aber civ. Agaten6ium: ng, Agathepolis [Pt]; hier Synode von Kelten und Iberen besetzt (Polyb, St, Liv, Ml — col. a. 505: j . A g d e ) . M e g a l o n a (civ. Megalonensium: und den Sordones zugeteilt, PI — ebenfalls den Sardones ng), Concilium Tolet. 589, j . M a g u e l o n e (südlich zugeteilt und mit ius latinum ausgestattet, Pt — Stadt II von Montpellier am Meere), der Volcae Tectosages); j . C a s t e l Roussillion, i i, 15 (It, Hi, IG 1. 2. 3). östlich von Perpignan, wo I: 5360. Vgl. Saussaye, Numism. S. 193/197. Herzog, G. N. S. 93. 1 So Dj; irrig Domitij — rcl. In P e y r i a c de Mer wurde 1 Meilenstein gefunden mit | * (Dj), irrig Scrtatione (Ma), Serrationc (Bt, Bg, Ve), Scr . . . one Entfernung 8 (a Narbone): I: 5667. Il :h, Pd, Kt). Strecke 34 Von Gades nach Rom

a) Reisestrecken — Strecke 34

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Bei S o u s t a n c i o n wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung [L]XI 61 (a Narbone), in Crez mit 62, in A u r o u x mit 63, bei L u n d - v i e i l mit 72 (a Narbone). Iss: 5652—6657. Ambrusium, Ambrussum (It, I G 1. 2. 3), mut. Ambrosio (Hi); j. wohl P o n t - A m b r u i s . Ruinen einer römischen Brücke zu St. Ambrois. S. d'Anville, Not. de la Gaule S. 64. Iss: 5648. 5886, 721 und 2842. Meilensteine mit Entfernung 3. 2. 1 außerhalb Nimes gefunden: Iss: 5625. 5626. 5629; ferner bei bzw. in B e r n i s solche mit 85 bzw. 87 (a Narbone), in Tei 11 an mit 73 bzw. 84 (a Narbone): Iss: 6638. 5649; in U c h a u d mit 8 (a Nemauso): ib. 5639. Zur Strecke Nemauso bis Arelatum vgl. CIL XII p. 668. Nemuso1, Nemausum (It, I G 1), civitas Nemauso (Hi), Nemauso (IG 2. 3), Nemaus und Nemausus (Ra), civitas Nemausensium (ng), nach dem Gott Nemausus benannt (Denkmale), col. unter Cäsar, nach Herzog Ableger von Massilia, später zur Zeit des Augustus wurde sie ver­ größert und erneuert, deshalb colonia Augusta genannt, eingeschrieben in die Tribus Voltinia; hatte quattuorviri, von denen 2 den titulus juridicundo hatten, die beiden anderen den ab aerario, 2 Quaestores, 2 Aediles und 1 praef. vigilum et armorum, 1 pontifex, seviri augustales und 1 flaminica Augustae; unter Hadrian oder Antoninus mit dem Bürgerrecht begabt (s. Jul. Capitol., Ant. Pius, I.); Bischofssitz; im Append. Fredegarii: urbs famosissima; später entstand aus den Trümmern dieser Diözese die von Alais; der nördliche Teil wurde aber der Diözese Rodez zugeteilt; j . N i m e s . An antiken Denkmälern reichste Stadt Südfrankreichs. Be­ rühmtes Amphitheater. Maison-carree-Tempel in grie­ chischem Stil. Altertumsmuseum, berühmte Quelle, Dianatempel. Der große Turm (Grabdenkmal). Augustustor. Iss: 3042—4059. 5890—5944. 6036. Bei Nimes wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Ent­ fernung 2 (a Nemauso), in Quart mit 4, in Manduel mit 5, 6 und 7, in Redessan desgl. mit 7, bei Cuaboussot 14 (a Nemauso). Iss: 5596, cf. 5598. 5600. 5603 bis 5606. 5616. 15; bis Arelate 19 und 14 (It), 15 (IG 1. 3), 16 (IG 2); bis mutatio Ponte Aerarium 12, von da bis Arelate 8 (Hi); über Ugernum und Tarasco bis Aquae Sextiae 53 (It). Zur Strecke Ugerno bisClanum vgl. C I L XII p. 647. Y6ERN0, it. (IG 2. 3), Ugernum (IG 1), Ugerni (I.-Or. 5230), Ugernon (Ra), Bellum Cadrum oder Quadrum, auch „insula Gernica inter Belcaire et Tarasconem (M A); j. Beaucaire. Iss: 2821 bis 2838. 5586 und 5587 (Meilensteine ohne Entfernungszahl). Von hier nach Tarusco, von da A b z w e i g u n g zu den Kottischen Alpen, nach Druentia und Caballio 63 mp (It). 9 2 , it. (IG 1. 3). Arelato, Strecke 11; j . A rl e s.

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| Zensor L. Aurelius Cotta im Jahre 241 v. Chr. erbauten Straße, indem der Name auf den ganzen Küstenweg ausgedehnt wurde. Die Fortsetzung über Genua wurde a. 199 v. Chr. von Aemilius Scaurus ausgeführt, die ganze Eüstenstraße bis Spanien von Cäsar und Augustus — Via Julia und Julia Augusta. Daß unsere Strecke bis Arles schon früher (vor Cäsar) bestanden hat, auch als Kunststraße, wird niemand bezweifeln; daß sie aber schon im 3. Jahrhundert v. Chr., um 241, von dem genannten Aurelius angelegt worden sei, ist kaum an­ nehmbar, selbst wenn man die Zwischenstrecke als Schiffs­ verbindung sich denkt. Meilensteine zählen von: 1. ab A r e l . (Arles) 1. 8. 10. 11. mp; 2. ab T e r i c i a s 4; 3. ab A q u i s 18 und 1; 4. ab F o r o J u l i o 34 vor, in Estrel 13 nach Frejus; I 5. ab Urbe (Rom) 608. 607. 606. 605. 604. 603. 602. 601. 553. 1 Meilenstein auf der Straße von Aix nach Frejus zeigt an, daß die Via Aurelia unter Tiberius wiederhergestellt wurde. Von Frejus führt ein Doppelweg mit Meilensteinen auf beiden Seiten bis La N a p o u l e ; j . Figueras. Zur Strecke Arelate bis Aquae Sextias vgl. C I L XTT p. 642, zur Strecke Arelate bis Varo ebenda p. 634. Arelato, Strecke 11. 6; 7 (It), 6, 7 und 8 (IG 1. 3. 2); bis Cabellione 30 (It). In A r l e s wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Ent­ fernung 1 (ab Arelate): I: 5494. Ernagina, Strecke 11; j.St.Gabrielb.Tarascon. 8, 12 (It), 8 (IG 1. 3), 7 (IG 2). Clano, Glano (It), Clanum (IG 1), Glanum (IG 2. 3), Glannm Li vi (PI); mindestens zu Cäsars Zeit bestehend (Iss am dortigen Mausoleum) und in die Trib. Voltinia eingeschr. I curator peculi rei publicae Glanicorum (I: 1005); j. St. R6my; s. Cabellio, Stat. des Bouches du Rhone I S. 311. R£vue archäol. I 1884 S. 121. Iss: 991—1022. 5682». 6683m. 5 6 8 6 8 1 . 86. 940. 906. 5 6 9 1 4 .

Abzweigung nach In alpe Cottia, Strecke 36. I n P a r a d o n l Meilenstein mit Entfernung 10 (ab Arelate): ib. 5487; unweit davon ein solcher mit 8: ib. 5488. Bei Le mas del B r a n nahe an der Straße wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 11 (ab Arelate) I: 5483. In Coin de la Calanque 11 (ab Arelate) I: 5484. Tefrjicias1; im Volksmund führt die Strecke noch heute den Namen Camin Ourelian; j . Aureille. Rom. Funde s. Statist, du dep. des Bouches du Rhone II S. 449. Iss: 5480 und 5482. 18. In Archimbaud wurde 1 Meilenstein mit Entfernung | 4* (von Tericias) gefunden. 1: 5482. Pisauis; an den Grenzen der Prov. Viennensis und Narbonnensis II; j . C h a p e l l e de St. Jean de Bernasse. Überreste eines römischen Weges um j Pelissanne und Altertümer (Statist, des Bouches du Rhone II S. 310, Ukert E 2 S . 436, Walckenaer LEI S. 104, Lapie S. 221); nach anderen aux Pinnes bzw. aux R£carsiers. b) Von A r l e s bis A n t i b e s ( i t a l i e n i s c h e Grenze), 18. Bei P i s a vis wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 18 (ab Aquis). Iss: 5477. 5480. cf. 5479. Bei Via Aurelia I A i x ein solcher mit Entfernung 1. (Karte 28. 29 und 39) j . Aix. Über die Eröffnung und Befestigung dieser Straße wissen Aquis Sestis, Strecke 11; wir nichts Sicheres. Den Namen Via Aurelia führt sie wohl Zur Strecke Aquae Sextiae bis Forum Julium vgl. C I L nur als Fortsetzung der von Rom bis Vadis Volateris von dem X I I p. 637. 1 1

(Bt, Bg, Ve), irrig Nenniso (Seh, IIa, Pt, Kt, Dj). Irrig 8 (Bt, Bg, Ve).

1 r verblaßt, noch vollständig Tericias (Bt, Bg, Ve), T . . icias (Dj), II irrig T . . isias (Seh, Pd, Kt) und Tuicias (Ma).

9

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IL Gallien

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15, it. oder 16 (It); bis Antipolis und Varum fl 73 (St). Tegulata, it. (It), Tegulicia (Ra); j . b e i G r a n d e - P e i g i ä r e . las: 562.531.532. Nach anderen: Pugere, Tretz, Auriol. 16, it. (It). Ad turrem, it. (It); j . T o u r v e s (d'Anville, Bouche, Stat. des Bouches du Rhone II 309, Rabon). Iss: 338. 339. 5475. Nach anderen j . St. Maximin, woselbst Iss: 337. 5748. 5749. 17, 14 (It). In C a b a s s e wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 34 (a Foro Juli). I : 5470. Matauone, Matavonio (It), Pataum und Patavi (Ra — am Meere), Pagus Matavonicus (I: 342 in Cabasse gefunden); j . C a b a s s e ; Rabon, M£m. sur l'ancienne voie Aurelienne entre Antibes et Aix, Revue arch«§ol., Neue Serie 1861 I Q S. 122. Herzog, M. Aube, Etudes sur les yoies romaines du Var S. 13f.) [Nach anderen V i n s , R o u c h o n s des Saliens, P i g n a u s , pres deBrignoles, Montfort und Umgebung.] Iss: 341—346. 6470. 6472.

Juliensis, Forum Julium Pacatum; die col. war in die Tribus Aniensis eingeschrieben und wurde von Duumviri verwaltet (I), Sitz des episcopus Forojuliensis, 3. Suffiragan des E. B. von Aix (Valois, N. G. S. 199 f.); j . F r e\j u s. Überreste römi­ scher Mauern, eines römischen Hafens, einer römischen Brücke, eines Amphitheaters, Theater, von Thermen, eines Aquädukts. Vgl. C. Jullian, Frejus Romain 1886. Iss: 247—315. 6456—5463. 5733 bis 5746. 6032a. Zur Strecke Foro Julii bis Antipoli vgl. C I L X u p. 635. 17, 18 (It). Seeweg bis Lero et Lerino ins. 24, von da bis Antipoli 11 (It ma). Beim Cap Roux wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ fernung 9, von Foro Juli zu zählen. I : 5444. In Esterei wurden 7 Meilensteine gefunden (las: 5457 5463), wovon einer die Entfernung 13 hat (I: 5462), offenbar von Foro Julio ab gerechnet. Ad Horrea, it. (It), Orea (Ra, bis); j . bei L a N a p o u l e am Fluß Slagne.

9. Strecke 34 — Marseille Ventimiglia; Strecke 35 Aix Riez Frejus.

Meilenstein 5470 in C a h a s s e a F. Julio 34 mp. Seitlich, aber weit entlegen, T e l o n i (Ra), Telone Martio portus ( I t m a ) ; j . T o u l o n . Iss: 392 bis 394. 5757—5761. Unter der Römerherrschaft von keiner größeren Bedeutung. Kleines Museum. 22, 12 (It), letzteres wohl richtig. Foro. Voconi, Forum V. (It), Foro Boconi (Ra). cf. Brief des Plancius an Cicero (Ad Familiäres X 17, 34); j . L e C a n e t . Iss: 256. 282. 301. 5468 (aus d. J . 58) oder in dessen Nähe. An der Via Aurelia überall römische Reste: In L e L u c Iss: 287. 5469. 5679, 18 und 92. 5686, 85, 447, 523, 668, 871, 967, 1231. In V i d a u b a n Iss: 250. 5466. In L e s A r e s sur Argens Iss: 307. 5464. 5465. In C h & t e a u n e u f Überreste einer römischen Brücke über den Argens. 17, 12 (It), 24 (Planci ep. ad Cic. X 17). Es fehlt wohl eine Zwischenstation, etwa bei Les Ares. Ganze Entfernung 24 dürfte richtig sein. In Roquebrune und in Le Puget wurden Meilensteine ge­ funden mit den Entfernungen 5 und 4 (a Foro Juli). I i s : 5454. 5455. Foro. iulii, it. (Ra), Forum Juli (It), Foro Juli portus (It ma)» Foro Divi Julii (Ra), civitas Foroiuliensiüm (ng), mit vollem Namen F . J . colonia classica Pacensis Octavanorum Foro

An der Straße in Cannes I : 181, in Grasse: 179. 12, it. (It); von der spanischen Grenze bis Antipoli 277 (It). Antipoli, i t — portus (It ma), Anthopolis (Ra), civitas Antipolitana (ng), Antipolis (St, Pt, Ml, PI, It, Am, Ra, Iss, Münzen); von den Massiliensern gegründet (St, Liv, Polyb), munieipium (Tac), oppidum Latinum (PI); letzte Stadt der Ligures im Osten von Marseille (Pol, Liv, St, Ml, PI, Mart, Pt, Tac); sie hatte einen Flamen, duumviri und ein collegium utricularorum (I: 187); j . A n t i b e s , Antibus, im Volksmund Antiboul. Aquädukt und Zirkus. las: 165—246. 6440. 5721. 5723. 5724. 6726. 6728. 5732. Zwischen Ant. und Nizza zweigt eine römische Straße nach V i n t i u m (Yence) und Salinae ab, welche mit Meilensteinen versehen, aber von keinem It erwähnt ist. Strecke 35 Von Marseille nach Riez und von Riez nach Frejus (Karte 28) Vgl. CIL XII p. 632

Von Riez nach Frejus sind Meilensteine — a Foro Julio 36 und 20 mp. Masilia Grecorum, Strecke 11; j . Marseille. 18, it. (It).

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a) Reisestrecken — Strecke 35. 36

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Aquis Sestis (Bad), A. Sextis (It, Ra bis), civitas Aquensium — il Cavalline1, Caballio (St), Cabellione (It, IG 2. 3), Cavellione (It), Cabellionem (IG 1), civitas Cabellicorum (ng in metropolis prov. Narb. II (ng), Sextias Baias (Apoll. Sidon.); ! Vienn.), Cabellium (Steph, Byzant), col. schon zu Cäsars der ganze Name: Colonia Julia Augusta Aquis Sextiis j Zeiten oder doch kurz nach seinem Tode (Münzen), ge­ Salluviorum vel Salyum, oppidum der Salyi, später der | hört zur Tribus Vol[tinia], wurde von Quattuorviri regiert Provincia Narbonensis, gegründet von C. Sextus nach | und besaß ein collegium Vtrijculariorum] Cab[illensium]; seinem Siege über die Salluvianer (Liv. Epitome) 122 !| j. C a v a i l l o n . Münzen; v. Chr. (bestritten von Dj; cf. dazu Cic, pro Fonteio fragm., s. de la Saussaye, Numism., S. 142. cf. Herzog, Prov. St, PI, Pt), colonia unter Augustus und im 4. Jahrhundert j Narb. S. 86. Iss: 1047—1059. 568669t. ee«. metropolis der Prov. Narbonnens. IIa (ng); ep[iscopus] ] a (I: 591). 731 von den Sarazenen zerstört. Im MA | 11 , it. (IG 2. 3), 12 (oder 15 oder 16 — It), bis Apta Julia 22 (It). Sitz der Grafen von Provence und der provenzalischen j Bis Tarusco (s. Strecke 34) 63 mp über Druentia (St), Poesie; j . Aix. Iss: 494—592. j über die Montes Vocontii zur Kottischen Straße bis 5477. 5478. 5773—6782. Archäol. Museum. Alle Ebrodunum 89 (St). antiken Bauwerke sind verschwunden. I 44; der Verbindungsstrich fehlt. j. Ad Fines, Fines (It), Ad Fines (IG 2. 3), Grenze zwischen Vienn. und Narbon. II, der Cavari und der Volgientes; Reis Apollinaris, civitas Reiensium (ng), Alebece Reiorum | j . Gr an do B e g u d o ; Apollinarium (PI), territorium Regense (Paul Lombard.), I Altertümer, Spuren römischer Brückenpfeiler. colonia Julia Augusta Apollinaris Reiorum, Iss: 358. 367; I die Stadt war in die Tribus Fabia eingeschrieben, wurde | 10», it. (It — oder 16), 10 (IG 2. 3), 12 (IG 1). von Quattuorviri regiert, besaß ein Kollegium von seviri I Apta iulia, it. (It, I G 2. 3), Aptam Juliam (IG 1), civitas Aptensium (ng); war der Tribus Voltinia zugeteilt, hatte augustales und einen besonderen Kult der Mutter der ! quattuorviri, zudem noch seviri Augustales (Augurn), Götter, des Sylvanus und des Aesculap (Is). Der Bischof I 1 Flamen Augusti; es hatte von ihm abhängige pagi, deren von R. war der 2. Suffraganbischof des Erzbistums von I einer Gordensis hieß (Iss); j . Apt. Iss: 1060—1166. Aix; j . Riez; B. Henry, Rech. 5686, 801 und 1067. 5831. sur la g£ogr. ancienne et les antiqu. du d£p. des Basses || Alpes (2. Ausg.) S. 180—226. Papon, H. de Provence | 12, it. (IG 1. 2. 3), it. oder 15 (It); bis Alaunio 28 (It). Catuiacia, it. (IG 2. 3), Catuiaca (It), Catuiaciam (IG 1); I S. 60. Iss: 354—380. 5679 10 . 5752. j . wohl C e r e s t e ; nach In B a u d u a n wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent- | anderen C a r l u e ; s.Papon, Hist. Prov.I S.66. Henry, fernung 36 (von Foro Julio). I: 6453. , Rech. s. 1. geogr. ancienne du de'p. des Baßses Alpes, 3 km von Plan d'Ampus 1 Meilenstein mit Entfernung S. 141/2 und Karte. M. Long, Ant. romain. du pays X X (wohl auch von Foro Julio). I: 5459. | des Vocontiens S. 450. Iss: 1126. 1138. 1140. Somit weisen d i r e k t n a c h F r e j u s 2 Meilensteine, der || Zur Strecke Alaunio Vapincum vgl. C I L XII p. 184. erste 36, der zweite 20 a Foro Julio (nicht Salinis ! und nicht Reis); ganze Entfernung nach den Meilen- \\ 16, it. (It, I G 1. 2. 3). steinen etwa 44, auf der Ta wohl etwas mehr. Hier i, Alaunio, it. (It, IG 2. 3), Alaunium (IG 1); j. A l a u n ; s. Papon I Umweg über Anteis und Foro Voconi 32-j-19-|-24. | S. 66; Henry, S. 131 f. oder N. Dame des Anges bei 32. il Brillanne, wo Aquädukte sein sollen und jetzt ver­ Anteis, Station der prov. Narbon. II; ,. schwundene Iss — Fragmente (s. Antiqu. romain. du j . wohl D r a g u i g n a n . ! pays des Vocontiens S. 448). Museum mit römischen Altertümern. Iss: 292. 305. j| 5447. il 14, 24 (It, I G 1. 2. 3). 19 — die Zahl würde besser nach Foro Julii passen, hier Segusterone, it. (It, I G 2. 3), Segusteronem (IG 1), civitas SegeBtericorum (ng); j . S i s t e r o n . Altertümer; etwas zu groß. B.Henry S. 125. Iss: 1521—1524. 5686. 5692. Foro Voconi, Strecke 34; j.LeCannet;s.Sivan,M., 16, it. (It, IG 1. 2. 3). Un village en Provence — Forum Voconii, castrum Alarante, Alabonte (It, IG 2. 3), Alamonte (It), Alabontem de Caneto, Paris Champion 1885, (IG 1), castrum, monasterium Alamonis (MA); oder von Anteis (19) Foro Julii, Strecke 34; ; j. Le Monestier d'AUej. Frejus. !| mont, sur la Durance; s. Honore Bouche, Chorogr. de Provence III S. 3. Iss: 1525—1628. Strecke 36 } [16]. Von Arles bis Briancon (Mont-Qenevre) || [Alarante]. Daß Alarante zweimal nacheinander folgt, kann nur ein Abschreibfehler sein. Die Iss auf den Bechern (Karte 28) II von Vicarello bringen Alabons nur einmal mit der Ent­ Vgl. CIL XII 646 !| fernung 16, ebenso It. Die Strecke hat keinen Platz Sehr alter Weg von Italien nach Spanien. Ebenso im It für nochmals 16 Alarante. (von Arles bis Mailand 411 Meilen nach It), teilweise Hi, 18, it. (It, IG 1. 2. 3). 17 (It). ferner die vier Becher IG. Keine Meilensteine. | Von Vapinco bis Brigantio cf. Ra IV 27 ; Hi 355 6. in mp. Vapincum, it. (It), Bapinco (Ra), civ. Vappencensium (ng), Durch das Tal der Durance. Vapinco (It), mansio V. (Hi), Vappincum und Vappinquo Arelato, Ernagina, Strecke 11; j . A r l e s — St. Gabriel. und Vappinco (IG 1. 2. 3), civitas im 4. Jahrhundert, nach Clano, Strecke 34; j . S a i n t Remy. j 12, 16 (It), 12 (IG 1. 2. 3). I 1 (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj), Caballine (Bt, Bg, Ve). 1 Abseits von der Straße, in O r g o n, wurde 1 Meilenstein | Dj irrig 12 (rel.), aber die Zahl ist sehr verdorben und es kann gefunden mit Entfernung 4 (a Cavalline), außerdem 1 ausgefallen sein, also 12 geheißen haben. 8 Irrig 12 (Bt, Bg, Ve). ein solcher mit Entfernung 7. Iss: 5499. 5500. !

II. Gallien

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Hi nur mansio. Bis hierher prov. Narbon., von hier Alpium Maritim, (ng); episcopi Vapincenses (acta conc.); j. Gap. Iss: 1533. 1549. Ra bringt nach Bapinco: Bocconi, Bricantinomagus, Forantes, Gemina, s. Strecke 37. Im It A b z w e i g u n g nach Monte S e l e u c o (j. La Batie Mont Saigon) 23, von da bis Luco (Strecke 37) 26; s. ausführlicher Hi — s. Strecke 37. 6 l ; bis Caturigas 12 (It, Hi, I G 1. 2. 3). Ictodurü., Idodimu8 (Ra); cf. civ. Diniensium (ng); j . La B a s t i e v i e i l l e , 7 km von Gap; mit Vieux-Manse bei La Rochette. I s s : 2318. 5686194. 6.

Catorigomag0, Caturigas (It), mansio Catorigas (Hi), Caturigomagum, -magi, -mag (IG 1. 2. 3), Canduribagus (Ra), civitas Rigomagensium (ng), identisch mit den Tricastini und Ad Saltus Tricorios (Am); j. Chorges mit Alter­ tümern. Iss: 75—78. 5707. 7, 17 (It, I G 2. 3), 16 (Hi), 18 (IG 1). Eburuno, Eburoduno (It, IG 2. 3), mansio Hebriduno (Hi — inde incipiunt Alpes Cottiae), Eburodunum (IG 1), Ebruduno (Ra), „metropolis civitas Ebrodunensium" in der Prov. Alpium Maritimarum (ng), praef. classis barcariorum, Ebruduni Sapaudiae (ND, civ. et metropolis), früher vicus (St) der Caturiges; j . Embrun. Iss: 76. 77. 81. 84. 85. 87. 89. 91. Von hier über Brigantium nach S c i n g o m a g u s bis Ocelon 99 mp, von da an Italien (St). 17, 18 (It), 17 (Hi). Rama, it. (IG 2. 3; Ra), Ramae (It), mutatio Ramae (Hi), Ramam (IG 1); j . Casse-Rom. 19, 18 (It), 17 (Hi), 18 (IG 1. 2. 3). Brigantione, in Strecke 16 einzuschalten, s. d.; j . Brianc.on. Strecke 37 Von Valence bis Gap und Mont-Qenevre (Karte 28)

Diese Alpenstraße scheint der in alter Zeit am meisten benützte Übergang von Italien nach Gallien zu sein, über den Col de Cabre. Ebenso im It und Hi. Als Pompeius im Jahre 77 gegen Sertorius nach Spanien zog, benützte er diesen Weg als den kürzesten; Cäsar folgte ihm a.58 v.Chr., Fabius Valens, der Legat des Vitellius, zog a. 69 n. Chr. ebenfalls über die Cottiae und Lucus Vocontiorum (nach Tac). Im It der Haupt­ weg nach England. 2 Meilensteine 16 und 9 mp vor Die, a Dea. Valentia, Strecke 11; j. Valence. 22, it. (It, Hi — dazwischen bis mut. C e r e b e l l i a c a , j . La Preilasse, 12; von da Augusta 10 (Hi). Augustum, Augusta (It), mansio Augusta (Hi), Auguston (Ra), Tricassini (Am prov. Lugd. II), vicus der civ. Vocontiorum, früher prov. Narbonensis; j . A o u s t e . Bedeutende Altertümer. Iss: 1721—1725. In S a i l l a n 8 wurden 2 Meilensteine mit 16 mp a Dea gefunden. Iss: 5504. 5504a. In Vercheny wurde 1 Meilenstein mit der Entfernung 9 a Dea gefunden. I: 6502. 13, 12 (Hi); bis Dea 23 (It), 28 (Hi). 1

Fehlt bei Bt, Bg, Ve.

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[Daventiaca (Hi) fehlt.] 16 (Hi). AD DEAM Bocontiorum (Ad Deam steht in Majuskeln oberhalb Bocontiorum), Dea Becontioram (It), civitas Dea Vocon­ tiorum (Hi), Bocconi und Bococilon (Ra), civ. Deensium (ng in prov. Vienn.), ad Deam Augustam Vocontiorum (I: 1529); j . Die. Römische Alter­ tümer. Iss: 1557—1696. 12, it. (It, Hi). Luco, it. (It, Ra), mansio Luco (Hi), „Vocontiorum civitatis foederatae duo capitales: Vasio (Vaison) et Lucus Augusti" (PI); municipium, von Valens, dem Statthalter des Vitelliusf schlecht behandelt (Tac); Luco war offenbar eine der 2 Hauptstädte der Civitas Voc, wurde später zerstört und durch die Colonia: Ad Deam . . . ersetzt, so daß es im 4. Jahrhundert n. Chr. nur eine einfache Poststelle war. j . Luc en D i o i s . Iss: 1570. 1578. 1579. 1622. 1650. 1692. 5679ia. 44. 6*. Bis Monte Seleuco 25 (It). Im It 357 und ausführlicher 554ff. A b z w e i g u n g nach V o l o g a t i 8 9 (Hi) — inde ascenditur Gaura mons —; j . Mont-Toussieres; mut. Cambono 8 (Hi); j . La Beaume; mut. Monte S e l e u c i 8 (Hi), Monte Seleuco (It); j.La Batie — MontSaleon, wo Iss: 1531—1548. 5686, 1160, 1188, 1148, 1251. 5696, 20 und andere Altertümer; bis V a p i n c o 23 (It 357); oder mut. D a v i a n o 8 (Hi); j. Veynes; mut. Ad F i n e 12 (Hi); j . La Roche des Arnauds; m a n s i o V a p i n c o 11 (Hi); j. Gap. 18. Geminas, Gemina (Ra); dem Monte Seleuci (It, Hi) etwa ent­ sprechend, aber nicht identisch; — Mont Saleon liegt weiter südlich und scheint einen Umweg (bessere Straße) zu bedeuten, während Geminas den kürzeren Weg an­ gibt; j . bei St. P i e r r e d'Arg e n t o n (Bahnstation). Bei Aspromonte im Tal des le Buoch kommen 2 Flüßchen zusammen. Gerainas1. Die Station liegt in der Mitte zwischen Geminas und Vapincum, somit kurz vor ad Fioe (Hi). Hi teilt die Entfernung zwischen Mont Saleon und Gap in 8, 12 und 11, hier wird sie in zweimal 14 zerlegt; j . bei Eisenbahnstation Montmaur. 14. Die Zahl weist richtig auf Vapincum hin, während der Verbindungsstrich nach Brigantione führt. Es ist zu be­ merken, daß in der Photographie des Originals deutliche Korrekturen und eine Unsicherheit der Strichführung er­ kennbar sind. Was aber auf der Vorlage hier noch ge­ standen haben mag, darüber läßt sich nichts sagen. Vapincum, Strecke 36; j . Gap. Strecke 38 Von Vienne zum Kleinen St. Bernhard (Karte 38) Vgl. CI L Xn p. 650

Die ganze Strecke fast gleichlautend im It 344—348 und Ra 26 S. 230. Diesen Weg machte die 14. Legion des Otho, um nach Britannien zu gelangen. 1 So lesen Bt, Bg, Ve; teilweise in Majuskeln geschrieben; in allen späteren Ausgaben, auch in der unserigen, falsch Geminas; die Photo­ graphie gibt ra deutlicher als das Original.

b) Physische Geographie — 1. Provinz- und Volksnamcn

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Im It A b z w e i g u n g , welche richtiger von Ad Publicanos Vigenna, Strecke 32; j . Vienne. abgehen würde, aber von der Hauptstadt gezählt wird, j . Aoste. Augustum, Strecke 32; nach Genf: 14, it. (It). nach C a s u a r i a 24; j . Faverges; Lauiscone1, Labiscone (It), Laviscone (Ra); nach B a u t a s 17; j . Annecy; j. L e s E s c h e l l e s (in der 25. nach G e n a v a Nähe der Grande Chartreux). Iss: 2424—2426. Die noch trefflich erhaltene römische Straße geht über 10; nach Bergintrum 19 (It). den Col de l'Epine. Der Paß des Mons Catus er­ Aximam \ Amimam oder Aximan (Ra), Axima, die Hauptstadt der Centrones (Pt) (Mommsen, Inscr. Helv. n. 314); scheint erst im MA. j . Ayme en Tarentaise. 14, it. (It). ' Iss: 98. 101—106. 108—112. 114. 116. 117. 120 bis Leminco, Lemincum (It), Lenicium oder Leminum (Ra), „villa 124. 127—129. 5711—5716. 5719. 5721. Lemensis" (Iss); j.Lernens und Chambery 9. (Lapie S. 224 und Comm. de la Carte des Gaules). Bergintrum, it. (It), Breniton? (Ra — dann folgt Catabolon); I : 5695 le. j. Bourg St. Maurice. 16, it. (It). Iss: 99. 107. 119. Mantala, it. (It, Ra); j.Saint Pierre d'Albigny 12; nach Arebrigium 24 (It). (Lapie S. 224 und Comm. de la Carte des Gaules). In alpegraia, Graia (Ra), cius loco Catabolon (Ra); I: 2332. j . D e s c e n t e du Petit 16, it. (It). St. Bernard, Kleiner St. Bernhard. Iss: 6896—6899. Ad Publicanos, it. (It), Publicanos (Ra); die „mansio" hatte Suppl. I 922—925. ihren Namen von den Publicani (Zöllner, welche hier den Auf dem höchsten Punkt (2188 m) die antike Colonne Brücken- und Durchgangszoll erhoben); de Joux; 160 m nördlich von derselben ist ein Kelten­ j. A l b e r t v i l l e . denkmal (Kromlech), Zirkus Hannibals genannt, aus A b z w e i g u n g nach Genf im It s. bei Darantasia. 29 ca. 5 m von einander abstehenden unbehauenen 3, it. (It). Steinen bestehend; dieses ovale Denkmal ist von der Obilonna, Obilinnum (It), Obelonon (Ra — bis); Straße der Länge nach durchschnitten. j. C o n f l a n s . I : 2344. 6. Diese und die folgenden Orte gehören zum Gebiet der Ariolica; j . La T u i l e , Thuille Centrones. (1441 m). 13, it. (It). 16. Darantasia, it. (It), Daratatia (Ra), metropolis civitas Centro- Arebrigivm, it. (It), Arebribium (Ra, Gu); n[i]um (cf. die Grenzbestimmung der Centrones durch den j. Morgex a. Doria oder Kommandanten des obergermanischen Heeres a. 74), I : l'Art Derby. 5256, Darantasia (ng in prov. Alpium Grai. et Poen.); 25, it. (It). j . Moütier8 en Taran- Augusta Pretoria, Strecke 7; j . Aosta. taise. Iss: 115. 126. 5717. 5718. 5720. Es folgen die Engpässe von Montjovet und Bard.

b) Physische Geographie i. Provinz- und Volksnamen Die Ta hat einzelne, vorherrschend alte Provinznamen Galliens, aber weder in Gallien noch in einem anderen Lande ist die Provinzeinteilung regelrecht durchgeführt. Patavia ist vollständig wie eine römische Provinz behandelt, dann folgen Belgica, Lugdunenses, (Aqu)itania. Dagegen Narbonensis und Vienensis fehlen ganz. In der Aufzählung der Volksnamen ist Castorius sorgfältiger, aber macht auf Vollständigkeit eben­ sowenig Anspruch. I. Patavia, it. (Ho), Batavi (Or), sonst Batavia (Dio Cass, Zosim 3, 6 — von den Saliern bewohnt, a. 358 werden diese von den Saxones vertrieben, aber restituiert. Julians Brief. Paneg a. 305. Franken überfallen Batavia, von Constantius geschlagen. Eumenius a. 296; Paneg a. 297). Späterer Name. Früher Insula Batavorum (Caes, Plin, Tac, Dio Cass), deren Grenzen der Rhenus, die Vahalis, die Mosa und der Ozean bildeten. Ihre Bewohner sind die Batavi (Caes etc.). Ihr Land war nie einer römischen Provinz zugeteilt, es hatte eine eigentümliche Stellung im römischen Reich — wie hier dargestellt —. Die Bataver waren Freunde und Bundesgenossen der Römer, stellten Truppen, besonders Matrosen und Reiterei. 1

(Bt, Bg, Ma, Pd, Dj), irrig Laiuscone (Seh, Kt).

II. Belgica': umfaßt hier beide Germanien (beide schon bei Tac) und die Maxima Sequanorum. Rerviges. Man kennt diesen Namen nicht. Wahrscheinlich statt Nervii (Caes, Tac, Plin, St, Pt), tapferer, kriegs­ lustiger Stamm im Gebiete der Sambre und des Ardennenwaldes. Hauptstadt Bagaco, Strecke 5. Treveri, it. (Ml, PI, Tac), Treviri (Caes, St, P t ) , der mäch­ tigste und berühmteste Stamm der Beiger, mit den Römern bloß verbündet. Treffliche Reiterei. Ardennenwald Grenze zwischen den Treviri und Nervii. Hauptstadt Augusta Trevirorum, j . Trier. Medio. Matrici, Mediomatrici (St, Caes, Tac, PI — Bundes­ genossen der Römer), (Pt); Hauptstadt Divodurum, j.Metz.

(In Maxima Sequanorum): Rauraci, it. (Caes, Am), Raurici (PI, P t ) ; ihre Städte Augusta Rauracorum, j . Äugst, und Arialbinnum. III. Lugdunenses (die Mehrzahl ist zu beachten): Osisini 9 , Osismii (St, Ml, Plin, Oros), Ostimii (St); wohnten in der äußersten Nordwestspitze der Provinz auf einer 1 (So Ma, Pd, Kt, Dj), Axunam (Bt, Bg, Ve — möglicherweise richtig). ■ Diesen und die folgenden Volksnamen schreiben die alten Ausgaben (Bt, Bg, Ve) teils ganz in Majuskeln teils nur mit großen Anfangsbuchstaben, während sie im Original ganz in Majuskeln, teils rot, teils schwarz geschrie­ ben sind. Irgend ein Wert ist diesen Unterscheidungen nicht beizumessen. " (Seh, Pd, Ma); irrig Osisim (Kt), Osisiui (Dj, Bg, Bt, Ve).

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n. (GalHien

weit ins Meer vorspringenden Halbinsel. In ihrem Ge­ biete lagen u. a. die Städte Vorginum, j . Carhaix, Gesocribate, j . Brest. Veneti (St, Pt, Dio Oass, Caes); das Land: Venetia (Caes), ohne bedeutende Stadt, südöstlich von den Osisini, an der Westküste. Die Veneti waren bedeutende Seefahrer. Ihre Hauptstadt Dartoritum, j . Yannes. Pariti, Parisii (St, Pt, Caes, PI, Am), wohnten am Flusse Sequana und auf einer Insel desselben; Hauptstadt Lutetia, meist mit dem Zusatz Parisiorum (Caes, Am, Pt, Zosim), ohne größere Bedeutung.

HO

Stammesverwandten (deshalb liberi: PI). Hauptstadt: Avaricum, j . Bourges. Bei Am zur Lugdunensis I. Cadurci, it. (St, Pt, Caes, PI). Ein durch seine Leinenweberei, sowie durch Herstellung von Polstern und Matratzen be­ kanntes Volk. Hauptstadt Divona (Ta: Bibona, Ra: Caturcium), j . Cahors. Ruteni, i t (St, Caes, PI, Lucan), Rutani (Pt), an der Nord­ grenze von Narbonensis. Silberbergwerke und Leinen­ weberei. Hauptstadt Segodunum, j . Rodez. Gallia oomata (Cic, Tac, Ml, PI, Dio Cass, Diod.) [im Gegensatz zu Gallia Togata, d. i. Oberitalien, andererseits zu

40. Physische Geographie von Gallien nach der Taa: gentes (mit Andeutung ihrer Vororte), Flüsse und Gel ( ebirge.

Cambiovioenset [cf. Camactulici, Cambolectri, qui Atlantici cognominantur PI] — unbekannt. IV. [Aqulitania: Nftiobro[ges]v Nitiobriges (St, Pt, Caes) mit der Stadt Aginnum (j. Agen) (Pt, Aus), civitas Aginnensium (ND), bedeutende Völkerschaft zwischen der Garunna und dem Liger. Beturiget1 (Vivisci) (St, Pt, PI), ein Zweig des großen keltischen Volksstammes der Bituriges, die einzige keltischeVölkerschaft im alten, eigentlichen Aquitanien, mitten unter iberischen Volksstämmen. Hauptstadt: Burdigala, j . Bordeaux. Bituriges9 (Cubi) (St, Pt, PI), der mächtige Hauptstamm des großen keltischen Volksstammes (vgl. Bituriges Vivisci in Aquitania). Große Eisengruben. Im Bergbau sehr er­ fahren. Sie bezahlten nicht dieselben Abgaben wie ihre 1 Irrig -ces (Kt). * Es hieß zuerst Bituliges, dann wurde in das rote L ein braun­ rotes R hineinkorrigiert, das R auffallend groß geschrieben.

Gallia Braccata (dessen Einwohner Beinkleider tragen), dem zuerst unterjochten, südöstlichen'Teil des Landes oder der Provincia Narbonensis] wird oft für das übrige Gallien genommen, mit Ausschluß von Gallia Braccata, wegen der Sitte der Einwohner, sich das Haar lang wachsen zu lassen. Hier jedoch in beschränktem Sinne — offen­ bar eine alte Kartenlegende. Laotorates1 mit der Stadt Lactora (Strecke 17). Der Volks­ stamm scheint sonst nirgends genannt zu sein, außer in Dg die civitas Lactoratium (Novempopulana). Auci, wahrscheinlich = Ausci (Caes, Ml, PI, Am, St, Pt); nach Ml das berühmteste Volk unter den Aquitaniern. Hauptstadt Augusta oder civ. Auscius — hier Elimberrum, j . Auch. Voloetectoti * — Volcae Tectosages (St, Pt, Steph, Caes, Liv, PI, Ml, Justin u. a.), der eine Teil des mächtigen keltischen 1 1

L ist stark verletzt, das a noch -wohl erkennbar. Irrig Voleetecucsi (Seh).

b) Physische Geographie — 2. Flüsse; 3. Gebirge

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Volksstammes der Volcae (der andere: — Arecomici); I Isara, Station der Strecke 7, verschrieben Lura 6tatt Isara, Briva Isarae (It); „Esia Galliae in Sequanam fluitu (Vib. war dem Statthalter der römischen Provinz nicht unter- | Sequ.); Esia wird allmählich der vorherrschende Name worfen, sondern lebte nach eigenen Gesetzen. Das Land , statt Isara; j . Oise. sehr goldreich. Hauptstadt Tolosa, j . Toulouse. ! Umbranicia, Umbranici (PI). Sonst nicht bekannt. j Ponte Scaldis, Station der Strecke 5, Caldea (Ra); j. S c h e i d e . V. In den (Viennenses) inkl. (Narbonensis) — beide Namen ji fehlen in der Ta — i| Ad Lull Ja, Station der Strecke 7; j . A u t h i e , ins Meer fließend. Addeam, welches in Majuskeln in der Mitte steht, ist als Station ' zu Strecke 37 zu ziehen. I! Fl' Patabus, statt Batavus. Dieser Name kommt sonst nirgends vor; es ist die untere Maas; der Name der oberen Maas Bocontii, Vocontii (St, Pt, Caes, Ml, PI, Tac etc.). Mächtiger l| fehlt, ist aber in zwei Stationen gegeben als Mose. Der Volksstamm. Bloß Verbündete der Römer. Weinbau. || Patabus hat eine eigene Mündung in das Meer und ist Ihre Städte ohne besondere Bedeutung, dagegen sehr ii der Grenzfluß zwischen Patavia und Belgica. Ein In­ reich: Dea Vocontiorum (Strecke 36), j . Die; Lucus, !| einandergreifen des Vahalis, j . Waal, und der Maas ist j. Luc. Vgl. C I L XII p. 160ss. nicht ausgeschlossen; j . Maas (Unterlauf). Gretia, Hauptstadt Masilia Grecorum. j. Cavares (Ml, PI), Cavari (St, Pt). Städte: Arusione, j. Orange, j Mose, Strecken 10 und 11, zwei Stationen am Oberlauf der Maas, Mosa (Caes, PI, Tac, Am, It), Mosas (Dio Cass); und Avenione, j . Avignon (Strecke 11). || j . Maas (Oberlauf). Caturiges (Caes, PI), -origes (St), -gides (Pt), auf dem Tro- '. paeum Augusti genannt, mit den Städten: Ebrodunum, ' Fl* Renus, doppelt geschrieben, im Meer, sehr verdorben, und j . Embrun, und Catorimagus, j . Chorges. : an der Mündung und Station Ad Renum in Rätien, Cotii Regnum (St, Suet. u. a.). Mehrere der kleinen, in den | Strecke 3; j . der R h e i n , in der Ta Alpen versteckt wohnenden Völker bildeten das bis auf | Grenzfluß des Römerreichs von Tenedone bis zur Neros Zeiten hin den Römern nicht unterworfene, sondern j Mündung, entspringt in den Alpen. bloß mit ihnen verbündete Reich des Cottius (M. Julius ! Fl'Musalla, Moseila (Ra); j . M o s e l , mündet richtig Cottius; vgl. Alpes Cottiae). Durch Kaiser Claudius | bei Confluentes. wurde dem Sohn oder Enkel des Cottius der Königstitel Ponte Saravi) Station der Strecke 6, Saravus (Aus), Saruba verliehen. Nero machte das Land zur römischen Provinz. (Ra — in Gallia); j . S a a r , Nebenfluß der Hauptbestandteil der Provinz Alpes Maritimae. Städte: Mosel. Ramae und Brigantium (Strecke 36). Ausava, Station der Strecke 11; j . Oos, kleines FlUßchen Selten, Suelteri (PI). Sonst nicht bekannt. in der Eifel, in die Kill. Helello, Station der Strecke 3; j . 111; der alte keltische Name derselben war wohl Argentum, woher Argen2. Flüsse tuaria und Argentoratum. [Fl' Aturius], der Name stand wohl auf dem Segment I. Der namen­ In das Mittelmeer ergießen sich: lose Fluß scheint zuerst der Lot (wegen der Stadt Anteritum, Userva, Station der Strecke 17; j . Orbieu, Nebenfluß des j.'Anterieux, und Bibona, j . Cahors); von Aginnum an | Aude. aber die Garonne, an welcher Aginnum liegt. Der Autor Ostia fl' Rodani. Der Name ist groß in das Meer geschrieben; wollte den Flußübergang anzeigen und setzt deshalb die es sind 3 Mündungen gezeichnet. Die Angaben der Alten ganze Straße auf das rechte statt auf das linke Ufer; schwanken zwischen 2 und 6 Mündungen, von denen eine Burdigale steht fälschlich rechts. Doch ist ja auf die Lage künstlich war, die Fossae Marianae. Rodanus und Rodanus der Städte an den Flüssen im allgemeinen kein Gewicht Lausonensis (Ra). Von Lugduno bis Arelato, welches zu legen; j . Adour. eigentlich links stehen sollte, ziemlich richtig, die anderen Fl* Garunna' (steht an der Quelle), Garunna (Ra). Große an der Rhone liegenden Städte aber weit verschoben, wie Verwirrung; im ersten Verlauf Stellvertreter für die es in der Itinerarkarte von Nord nach Süd nicht anders Nebenflüsse der Loire (Allier, Indre, Vienne), dann für sein kann; j . Rhone. die Charente; j . Garonne. ! Nebenflüsse der Rhone: (Cosa), Station Strecke 14, wohl der Name des j . Caude, ! 1 j . Saone. Nebenfluß des Aveyron (Garonne). jj FI'Arar ; Fl* Riger, verschrieben statt Liger, doppelt bezeichnet, am Ur- j Ponte Dubris, Station der Strecke 25, fluvius Duba Burgundia (Ra); j. Doubs. sprung Liger (korrigiert), Lega oder Lege (Ra); „Ligeris | qui dividit inter Gallias et Aquitaniam" (Ra). Die Quelle [Fl* Druentia], Name fehlt (Liv, St, Pt), linker Nebenfluß der Rhone, bei Avignon in die letztere mündend; ist ihm auf demselben Berge angewiesen wie der Saöne; : j. D u r a n c e . er wäre also bis Lutetia die Seine, dann aber hat er den i Lauf der Loire; die Städte, welche südlich von der Seine j Fl' Yarum, sonst Varus (St, App, Ml, PI), galt als Grenzfluß zwischen Gallia Transalpina und Italien; liegen, sind nördlich von ihm; j . Loire. j. V a r o , Var. Fl' . . . . 8 mnens. Der Name ist sehr verdorben, man könnte l| etwa innen8is herausbringen, Sigunna, Siguna oder Sigugna | ! (Ra); es ist zweifellos die Sequana gemeint; 3. Gebirge j . Seine. 1. Die Pyrenäen: Auxenna, Station der Strecke 9, Axona (Caes, Aus, Dio Cass, i, [In summo Pyreneo], Station der Strecke 34; Mons Pyrene It), südlicher Nebenfluß der Oise; | oder Pyrenaei Montes oder Pyrenaeus Mons (autt.). j. Aisne. j Promontorium] Pyreneü; ins Meer hineinragend; im Meere schwarz geschrieben. 1 Nicht Carunna (Seh. etc.). So Dj, Ma, Seh; Scheda 2 liest a . . . Alame; Bt, Bg, Ve lesen | Flamen. || 1

1

Bt, Bg, Vc lesen jedenfalls irrig Flumen.

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2. 3.

4.

5.

6.

7. 8. 9.

10.

II. Gallien

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Übergänge: aber sicher und deutlich wenigstens 3 Pinien (der 1. Von Ad centenarium bis Declana: in summo Py- j 3., 5. und 8. Baum von links) an ihrer schirm­ reneo (Strecke 34); j . Col du Perthus. j förmigen Krone zu erkennen sind. 2. Von Caesaraugnsta nach Benearnum: summo Py- |! 11. Ursprung des Danubius, die A l b (mit den Alpen zusammen­ j.Port deCanfranc, Colde j reneo (Strecke 14); hängend gezeichnet), Alpii, qui supra caput Danubii 6unt Somport. (Pt), bei Pt ganz richtig gezeichnet in nordöstlichem Ver­ 3. Von Aquis Tarbellicis nach Pampelona: summo j lauf, hier dagegen verdreht. Alba mons (Vopiscus, Vita Pyreneo (Strecke 25); j . Col de Roncevaux. I Probi 13, 7), von St 4, 6, 9 beschrieben, ferner St 7, 1, 3 Vorberge bei Tolosa — ohne Bedeutung. — bei den Suevi und den Quellen der Donau; Ursprung des Aturus (Adour) — wäre in den Pyrenäen, j . die Alb, Schwäbische das Gebirge bei Condate könnte aber etwa als Cemmenus Alb, auch Schwäbischer Jura. mons gedeutet werden; j . Cevennes, Sevennen. 12. Die (West-) Alpen [Alpes (cf.: Polyb., St, Ael.), Alpici Ursprung der Garunna (Garonne) bei Foro Segustavorum: montes (Iss)], als Ursprung der Flüsse nördlich: des tatsächlich in den Pyrenäen, der Zeichnung nach aber Rodanus und der Druentia (j. Durance), des Rhenus auch zu den Cevennen zu zählen. ! vom M. Adula (PI, It); im Süden: des Padus (am Monte [Mons Cebenna], Ursprung des L i g e r (Loire) (St), hier I Viso), VeBulus (in den Kottischen Alpen), Orsus irrig auch des Arar; Cebenna (Caes) oder Gebenna (Ostabhang des Mont Iseran), (Lacus Nenus), fl' Be(PI, Lucan.), Cebennici montes (Ml), Cemmenus mons tuetelö (Lacus Clisius), fl'Victium (Monte Rosa), Nouaria, (Pt, It), ein rauhes Gebirge (Caes), südwestlich mit Ticenum (St. Gotthard). den Pyrenäen zusammenhängend, zum Teil die Grenze 4. Inseln bildend zwischen Aquitanien und Gallia Narbonensis; II Atlantischer Ozean: mit bedeutenden Goldgruben (St); 1 j . Cevennen oder Sevennen. 1. NS L. lenur , offenbar verdorben. Der Lage nach zu England gehörig: vielleicht Venta Ins (It, Beda), Vectis Ursprung der Siguna (Seine) bei Aug. Suessonum; tatsäch- I (Pt, Ra, PI, Suet.), j . Insel Wight; vielleicht ist zu setzen lieh am Westabhang der Cöte d'or, hier aber etwa den Silurum insulae, Sylina insula (Sulp. Sev.), j . Scilly-In­ Ardennen entsprechend. seln ; cf. Ollarione (Ra), j . Oleron. Ursprung des Patabu8 (Maas), tatsächlich bei Langres, auf i Oberhalb der Insel das gewöhnliche Inselzeichen NS dem Plateau von Langres; hier aber zwischen Toul und | oder NS, oder INS, insula. Metz angesetzt. jl Nach Dj steht neben Duroaverus im Meer: „hie Ursprung der Musalla (Mosel) (zwischen Divoduri und ij na8citur", it. (Bt, Bg, Ve), offenbar unrichtig, s. o. Vesontine) — Vogesen. Im Sinus Aquitanicus hat Dj»eine Insel ohne Namen, Darüber Gebirge zwischen Mosel und Maas — (Arduenna I die bei den anderen fehlt. Auch nebenfl*Patabus könnte silva); j . Ardennen. man Spuren von 3 Inseln sehen, aber ebenso unsicher. Silva. Vosagus (in Majuskeln rot geschrieben), it. (Venantius l| Mittelmeer: Fort, Greg); Mons Vogesus (Caes, PI, Lucan.), Vo- j1 lös. Sucron a . Da die Lerinschen Inseln bis in die Nähe von segus (Caes codd, I), Silva Vasius (Eb); Narbonne nach Westen gerückt sind, so könnten die zwei j . die Vogesen (Ursprung | weiter westlich liegenden die S t o e c h a d e n bedeuten; der Mosel, welche auf der Ta zu weit westlich j j. Hyeres? angesetzt ist). Der „Wald" ist dargestellt durch 3. Insel ohne Namen mit Tempel; ohne Zweifel identisch mit Bäume und Gesträuch, in welchen man Zypressen || Veneris (Ra — juxta litus provinciae Septim.), statt des (1. und 3. links), Laubholz- und Obstbäume, viel- |j P r o m o n t o r i u m V e n e r i s oder Pyrenes (St), templum leicht Oliven und ähnliches, aber keinenfalls II Pyrenaeae Veneris (Pt, PI); j . C a b o C r e u s , der süd­ Tannen erkennen kann. ! östlichste Ausläufer der Pyrenäen ins Meer, einst mit Silva Maroiana (in Majuskeln rot geschrieben), it. (Am), Mar- | einem Venustempel, Grenze von Spanien und Gallien. ciane (Ho), EremusHelvetiorum (Pt), sonst wohl Abnoba I 4. Insula (INSVL) Lero 3 ; cf. Tertenia (Ra), Lero et Lerino (Tac, PI, Is8), Adnoba (Pt). Ursprung der Donau: J j . I. S. H o n o r a t — Le(It ma); „Danubius molli et clementer edito montio Abnobae iugo rinsche Inseln. effusus" (Tac Germ); „ortus hie (Danubius) in Ger- J 5. Ins. Lerone *; cf. Steronsdeca (Ra), Lerone (Pt, It ma). Daß mania e jugis montis Abnobae, ex adverso Raurici die beiden Inseln Lero und Lerone gemeint sind, ist Galliae oppidi" (PI). Vgl. Hercynia silva (Caes, Ml, I trotz der starken Verdorbenheit der Schrift kaum zu PI, Flor., Claud.), Hercynius Saltus (Liv., PI, Tac), bezweifeln; j . I. S. M a r g u e r i t e . Die Hercynium iugum (PI) u. a. I beiden Inseln, die noch diesen Namen tragen; nahe j . der Schwarzwald, „von I der Küste gelegen. Beide sind auf der Ta viel den schwarzen Tannen und auch, wie etliche wollen zu weit westlich, bei Narbone eingezeichnet. ausMarcellinoprobieren, Martianasylva, d.i.Mars­ 1 So Dj; L? Seh, Ma, Pd, S Lenur (Kt); Bt, Bg und Vc lesen jeden­ wald" sagt Seb. Münster in seiner Kosmographie falls irrig hie nascitur; Scheda 2 hat nasenur. 1546. Der Name harrt wohl noch einer endgültigenEr- | • Sv . . . ron (Seh, Pd, Kt), Suoron (Bt, Bg, Ve); IHS (Ma, Dj), HS (Seh), klärung. Ob ein Zusammenhang zwischen „ Schwarz" | X8. (Pd, Kt), Ins. (Bt, Bg, Ve). und .März"? Wie die Vogesen durch Bäume aus- || • Man kann Insula Lero herausfinden, deutlich insul . . Le . . .; fehlt gezeichnet, unter welchen wiederum keine Tannen, ;' bei Bt, Bg, Ve. 4 auch keine deutschen Buchen und Eichen, wohl || H8 (Seh, Ma, fehlt Dj), s Lanio (Seh), ohne Namen (Ve), Le .. no (Dj).

III. Sf anien Dioecesis liispaniae Auf der Ta sind von Spanien nur wenige Stationen der I 4. Von allergrößter Wichtigkeit sind — besonders für von Narbonne nach Barcelona führenden Straße erhalten. Die Spanien — die ungemein zahlreichen I n s c h r i f t e n f u n d e Ta hatte drei Pyrenäenübergänge, von welchen der mittlere u n d M e i l e n s t e i n e . Spanien ist wohl das konservativste von Pau nach Zaragoza, der westliche von Dax nach Pamplona Land in bezug auf die Erhaltung der Altertümer. Vor 200 führte. Alle drei Übergänge lassen sich leicht und sicher her­ bis 300 Jahren standen an manchen Straßen die römischen stellen bzw. ergänzen. Meilensteine noch wie die Soldaten fast lückenlos in Reih und Für die F e s t s t e l l u n g der S t r a ß e n und S t a t i o n e n Glied, waren die römischen Brücken noch vollständig erhalten, in S p a n i e n müssen wir von den älteren Quellen wie Plinius, und bis zur Stunde sind in Spanien noch zahlreiche Städte Strabo, Mela und Ptolemäus absehen. Es kommen haupt­ und Stationen als Ruinen sichtbar, des Entdeckers oder Er­ forschers harrend. Auch ein großer Teil der Namen hat sich sächlich in Betracht: 1. Das I t i n e r a r i u m A n t o n i n i , welches für Spanien bis auf den heutigen Tag erhalten. Die Iss haben im II. Bande sehr reichhaltig ist und dessen Material über das ganze Land des C I L durch Hübner eine treffliche Bearbeitung gefunden, ziemlich gleichmäßig sich verbreitet. Auch das It hat die freilich schon im Jahre 1869, Ergänzungsband 1892. Die zu­ gleichen drei Pyrenäenübergänge wie die Ta, wenn auch in gehörigen Karten sind in gewohnter Meisterschaft von Heinrich etwas anderer Gestalt. Aus diesen Tatsachen ergibt sich als Kiepert bearbeitet worden, und wir haben dazu eine neue wahrscheinlich, daß zwischen der Ta und dem It in Spanien ebenso vorzügliche Arbeit in dem Blatt 27 der „Formae Orbis eine größere Übereinstimmung bestehe, als wir sie in anderen Antiqui" von Kiepert-Sieglin 1894. Spanien tritt zwar frühe in die römische Geschichte ein, Ländern wahrnehmen. Doch sind wir diesmal glücklicher das Kunststraßenwesen können wir jedoch erst kurz vor dem daran als in England, sofern die zweite Quelle, 2. der R a v e n n a t e , ausdrücklich sagt, daß er die Städte Beginn der christlichen Ära ansetzen. Was Cäsar begonnen, und Flüsse Spaniens nach Castorius nenne, und tatsächlich wurde unter Augustus vollendet, und wenige Jahrzehnte ge­ sein Inhalt an der Grenze fast buchstäblich mit der Ta über­ nügten, so war Spanien nach allen Seiten von Kunststraßen einstimmt. Der ganze Inhalt seiner Beschreibung ist Itinerar- durchzogen, so daß den späteren Zeiten hauptsächlich noch inhalt, wie namentlich auch Kiepert voll anerkennt. Nachdem die Unterhaltung, Verbesserung und Neuinstandsetzung von Ra zuerst die Küstenstraße am Mittelmeer bis zur Meerenge Brücken und Straßen oblag. Wir ersehen aus den Denkmälern, verfolgt hat, nimmt er den Uferweg am äußeren Ozean über wie die ersten Straßen von Narbonne aus nach Barcelona, von Cadiz, Lissabon, La Corunna bis Ossaron, dann folgen sechs hier als Via Augusta nach Zaragoza und von da nach Toledo Straßen, welche sich um Zaragoza gruppieren, dann die vier und Merida, andererseits über Tarracona nach Carthago und sich in Complutum kreuzenden Straßen, von welcher Stadt von hier nach Gades geführt wurden. Rasch folgte eine zweite Ra sagt, daß sie in der Mitte von Spanien liege. Dann folgen BiDnenlandstraße von Valentia aus über Corduba und Hispalis, die von Merida ausgehenden sieben Straßen, endlich die fünf von da nach Gades einerseits und Lissabon andererseits. Die von Sevilla ausgehenden. Er kehrt nach Nordosten (Ossaron) kriegerischen Verhältnisse in den nördlichen Gebirgsländern zurück und verfolgt die Hauptstraße, welche ganz Spanien von (Cantabrien, Asturien und Galaecien) machten hier eine mili­ den Pyrenäen und Pampelona an bis Merida durchzieht, und tärische Besetzung und die Verbindung mit dem Legionslager endlich holt er die Straßen von Braga nach Astorga und Lugo in Leon, mit Lugo und Bracara notwendig, und damit sind in Galaecien nach. Wir müssen höchstens ein paar Namen an die Hauptadern gegeben. Die Meilensteine geben uns die der Meeresküste ausschalten, welche nicht in das Itinerarium Geschichte der Straßen, die Ta und die Itinerarien dagegen passen, wie Ra auch anderwärts an den Meeresküsten manche geben das ganze Straßennetz in seinem Ausbau und in seiner Namen einschaltet. Unter diesen Umständen ist es zweifellos, Vollendung, man möchte fast sagen kurz vor dem Niedergang. Werfen wir noch einen allgemeinen Blick auf die Ver­ daß der g e s a m t e I n h a l t des R a , höchstens einige Namen der Meeresküste ausgenommen, w ö r t l i c h aus der Ta ab­ breitung der M e i l e n s t e i n e in Spanien, so zeigt uns diese g e s c h r i e b e n ist. Wir haben deshalb bei der Rekonstruktion wesentlich andere Verhältnisse als in Gallien. Während in uns ausschließlich an Ra gehalten. Wir wollen aber die Mög­ Gallien die Meilensteine fast alle von den Städten (oder besser lichkeit nicht ausschließen, daß noch die eine oder andere Gemeinden, civitates) gesetzt wurden und an der Grenze des Gemeindebezirkes aufhören, bzw. von der Nachbargemeinde Strecke auf der Ta könnte vertreten gewesen sein. 3. Sehr willkommen ist für die Strecke von Gades nach aus weitergezählt wurden, haben wir hier an den ältesten Rom das I t i n e r a r i u m G a d i t a n u m auf den vier Bechern Straßen die Kaiser oder deren Legaten als die Setzenden von Vicarello. Es füllt ganz wesentliche Lücken aus, welche anzusehen und deshalb auch viel weitere Gesichtspunkte. Man man anders kaum hätte sicher ergänzen können. | zählt nicht von der nächsten Stadt, sondern von der Landes10

41. Spanien anf der Tabula, ergänzt.

42. Übersichtskarte der Strecken Spaniens (14. 14 a—g; 25. 26 a—f; 34 und 34 a).

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a) Reisestrecken — Strecke 14

grenze, Provinzgrenze, Provinzhauptstadt, aber auch von Narbonne aus und selbst von Rom ausgehend. Das Setzen der Meilensteine ist in Spanien S a c h e der

8. Rest von Spanien.

P r o v i n z und geht von der Provinzhauptstadt aus. Hier sehen wir über jeden Zweifel erhaben, daß die Meilensteine nicht bloß Denksteine sind, sondern wirkliche Meilenzeiger, und es gibt eine Anzahl Strecken, wo man bestimmt sagen kann, daß die Meilenzeiger lückenlos aufeinanderfolgten. In bezug auf die kaiserlichen Straßen verweisen wir auf Strecke 34 (Gades— Romam) und die gleichnamige Via Augusta von Barcelona nach Zaragoza. Daß die Straßen provinziale Einrichtungen waren, sehen wir am besten an der berühmten Silberstraße von Merida nach Salamanka, wo die Straßensteine so zahlreich

150

und lückenlos standen, von der Brücke über den Anas mit ihren 80 Bogen in Merida an bis Salamanka, soweit die Provinz Lusitanien reicht. Die Fortsetzung von Merida nach Hispalis hat keinen Stein mehr, und ebenso steinlos ist dieselbe Straße gegen Norden. In der Baetica haben wir die große Kaiser­ straße von Gades bis zur bauschen Grenze mit einer Unmasse von Steinen besetzt, dann auf weite Strecken in der Tarraconensis nichts mehr. Bei der Provinzhauptstadt Corduba ist Stein an Stein, mit der Entfernung von derselben werden sie seltener. In der Pro­ vinz Galaecien und Asturien spielt die Haupt­ rolle Bracara Augusta, die Provinzhauptstadt, und sie hat in den drei oder vier Wegen nach Asturica für alle Zeiten Denkwürdiges geleistet. Von Asturica selbst ist fast nichts geschehen. Von L u c u s A u g u s t i , der zweiten Provinz­ stadt, werden Meilen gezählt bis zur Grenze von Bracara, wo die Zählung von letzterer Stadt beginnt (von Tuy). Man könnte hier glauben, es seien die Stadt- oder Gerichtsbezirke (wie in Gallien) maßgebend, doch steht dieser Fall ziemlich vereinzelt da. Man kann es in Spanien fast als Regel ansehen, daß der Ausgangspunkt der Zählung nicht genannt ist, sondern erst durch Kombination erraten werden muß, zumal wenn die Steine verschleppt sind.

a) Reisestrecken In Spanien kommen nur die drei Hauptstrecken 14, 25 und 34 in Betracht, welche in Segment II über die Pyrenäen an Frankreich anschließen. Alle anderen Strecken sind als Abzweigungen von diesen behandelt. Strecke 14 Von Lissabon Ober Merida, Toledo, Zaragoza nach Pau (Karte 43. 44. 45. 47) Diese ganze Strecke hat auch das It, von Merida bis Toledo aller­ dings sehr lückenhaft, von Toledo bis Zaragoza sogar doppelt. Meilen­ steine sind im allgemeinen nicht vorhanden, denn der bei Titnlcia gefundene (a Comp]. 14) gehört zur Strecke 25 e, und der kurz vor Zaragoza in Luzena gefundene ist ein außerordentliches geschichtlich-geographisches Denkmal, welches uns verkündet: bis hierher, nämlich 1289 mp von Rom, hat Kaiser Domitian die Straßen und Brücken wiederhergestellt Literatur C o e l l o , Bollet. Acad. XV 1889 5—42. Ollalpona, Olisipon (St, Varro, It, Iss, Ml, Sol, Mart), ülyssippo (Ra); am rechten Ufer des Tagus, mun. (Felicitas Julia: PI, Iss: L76. 185. 186). Bischofssitz seit 357; j . L i s b o a oder Lissabon. Ruinen des Theaters. Iss: 173—257 (-324). 4970M«. 4975U.M. 4991—6026. 5099. 5100. 5217—6228. 6270. Vgl. die P a r a l l e l s t r e c k e n nach Merida, nämlich südlich Olisipona bis Salatia und Butua, Strecke 14 c, und nördlich im It von Sealabis nach Septem aras s. u. 30 (It), Aritio praetorio 38 (It). Perbrigam, Jerabriga (It), Arabriga (Pt), identisch mit Terebrica,Strecke 26; j . A l a n g u e r , Strecke 26. Bei Alverqua Meilenstein 23 mp ab Olisip. 8 (It). Aretio praetorlon, Aritio Praetorio (It) [nicht identisch mit Aritium (Pt) j. Alvega bei Abrantes. I: 172; letzteres zu weit nördlich]; j. Coruche am Fluß Erra. 28 (It). Abellerion, Abelterio (It); j . bei A v i z am Rib. de Seda. 24. Mastutaria, Matusaro (It); j . bei Monforte. I: 168. 8. Septem aras (It); j. Assumar.

Von S e p t e m a r a s im It 420 A b z w e i g u n g nach S e a l a b i s , S t r e c k e 26: M o n t o b r i g a 14; j . Alter Pedros. I: 169; F r a x i n u m 30; j . bei Ponte de Sor; T u b u c c i 32; j . östlich von Alpiarca, wo Meilensteine. Iss: 4636. 4636. Von da noch ca. 12 mp bis Scalabim, was wohl statt 32 zu setzen ist. S e a l ab in 32, Strecke 25. 8. Plagearia, Plagiaria (It); j. Arronches. Im It werden allem Anschein nach Budua und Plagiaria verwechselt. Da beide fast sicher festgelegt sind, so ist zu setzen Septem aras 8 Plagiaria 12 Budua 30 Merita. 12. Budua (It); j . B o t o a am Fluß Botoa. 30 (It). — Diese Entfernungszahl kann nur von Budua, nicht von Plagiaria gelten, obwohl das It diese Angabe zweimal hat. Augusta Marita, Augusta Emerita (St, Pt, Ml, PI, It), col. — Emeritensis (CIL II p. 32) am rechten Ufer des Anas, in welcher Augustus römische Veteranen ansiedelte (Dio C); in fruchtbarer Gegend ge­ legen, Sitz eines Obergerichtshofs (PI, Aus), eine der schönsten und blühendsten Städte Spaniens. Erzbischofssitz seit 252 (bis 693 bzw. 862); j . Merida, Der an Alter­ tümern reichste Platz Spaniens: die große Brücke, einst von 81 Bogen, die beiden Aquädukte, Theater, Amphitheater, Naumachie und Zirkus, der zur Kirche verbaute Marstempel, Triumphbogen, Forum, Thermen usw. Iss: 461—604. 4970ei. 5101. 5258—5273. 6266i. •. it. is. n. u. 46. u. M. er. 6257». MO. 20 (It). Zwischen Merida und Augustabria sind die Zahlen des It weit nicht zureichend. Ra schiebt Namen ein, aber es fehlen die Ent­ fernungen. Laoipea, it. (It); j . S. A m a l i a . I: 651. [12], nach Leuciana 24 (It). Rodaols; j . E1 E s c o r i a 1 bei Miajadas. Iss: 659. 660. [12]. j. Sta. Cruz del P u e r t o . Leuoiana; Iss: 671—674. 12 bis Augustobrica, was unmöglich ist, aber stimmt nach Turcalion. Turoalion; j . T r u j i l l o . Iss: 618—660. 5029. 5030. 6274—6296. [42 mp] bis Augustobrica fehlen. Lomundo. 10*

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HI. Spanien

Auguatabrla, Augustobriga (Pt, It 438)1; j . T a l a v e r a la vieja. Iss: 926—940. 6343—5348. Bis Toleton 65 (It). Lebura, Libora (Pt), Aebura (Liv), Aibura (Steph), Ebura (St); Caesarobriga (Iss: 896. 897), Caesarobricenscs (PI); j . T a l a v e r a de la B e i na. Iss: 893—925. 5315—5342. Toleton (Pt, Liv, It), Toletani (PI, I), am Tagus, nar mittle, e, aber feste (Liv) und durch ihre Waffen und Stahlarbeiten berühmte Stadt! Sieg der Cettiberer aber die Bömer bei T. (Liv). Metropole; j . T o l e d o . Römische Alter­ tümer, Überreste des Zirkus. Iss: 3073—3077. 5873. 24 (It). Titultit, Titulcium (It), Titulcia (Pt); j . B a y o n a m de Tajufla. I: 8069. Hat die Bedeutung des heutigen A r a n j u e z als Knotenpunkt; die Entfernungen stimmen auch hierher am besten. Meilenstein A. Corapl. 14 (4914). 30 (It). Complutum, it. (It, Pt), Complutenses (Pt), zum Gerichtsbezirk von Carthago nova gehörig. Bischofssitz bis zum Jahre 693; j . Anhöhe Zulema, südwestlich von A l c a l a de H e n a r e s . Nach anderen: die Ruinen el Paredon del Milagro bei Alcola. Iss: 3026—3046. 4912. (4913). 6855-6857. 6805—6307. 22 (It). Arentia, Arriaca (It); j . Guadalaxara. 24 (It). Cesaram, Caesada (It, Pt), 26 mp westlich von Seguntia; j . nördlich von H i t a ; nach anderen Cereza. 23 (It). Seguntia, Segontia (It, PI) oder Saguntia (App, Plut), zum Gerichtsbezirk von Clunia gehörig; bekannt durch die Schlacht zwischen Sertorius und Metellus. Bischofssitz seit 589; j . S i g ü e n z a . I: 5788. 23 (It). Aroobrioa, Arcobriga (It, Pt, PI), 40 mp westlich von Bilbilis; j . A r c o s de M e d i n a c e l i , östlich von Medinaceli, wo noch römische Überreste. I: 5789. 16 (It). Aquae Bilbilitanorum; j . A l h a m a ; berühmtes Bad mit warmen Quellen. I: 3021. 24. Belblll, Bilbili (It), Bilbilis (St, PI, Just, Mart, It), Bilbis (Pt), mun. mit dem Beinamen Augusta (Mart, Münzen bei Sestini p. 111), in rauher Gegend auf einem Felsen (Paulin. Nol. carm. 10,223), am Zusammen­ fluß des Salo und Bilbilis, Vaterstadt des Dichters Martialis, be­ rühmt durch Pferde, Waffen, Gold und Eisen (Mart, PI); j . Ruinen 2 km nördlich von C a l a t a y n d , am Zusammenfluß des Rambla de Ribota mit dem Jalon (Salo). Iss: 3022. 4970m. 6862. 21 (It). Nertobrioa, Nertobriga (It, Pt), Nergobriga (App), Nergobriges (Suidas), 21 mp östlich von Bilbilis; j . C a l a t o r a o bei La Almunia, eine maurische Festung auf römischer Grundlage. In L u c e n a (4 km nördlich von Calatorao) wurde der merkwürdige Meilenstein 1: 4918 gefunden: (XX)VII mp von Caesar., 169 von Barcelona und 1289 von Rom. 14. Segontia (It); j . La Muela. 16. Caesaraufluatt, Caesarea Augusta (St, Pt, Ml, PI, Aus, It), Cesarea Augustana (Gu), früher Salduba (PI) genannt, i. J. 727 a. u. c. durch Augustus zur römischen col. erhoben (Dio C, PI, Is, Orig), Sitz eines Obergerichts­ hofs, zu welchem 152 Gemeinden gehörten (PI). Bischofssitz seit 254 (Metropole erst 1314); j . S a r a g o s s a , Zaragoza« Iss: 2991—3001. 49764.1». cf. Lopez, Tropheos y antiguedades de la imperial ciudad de Zaragoza, Barcin. 1639. Von hier im It A b z w e i g u n g nach Ad P u t e a . Caes: S e r m o n e 28; j . bei Belchite; C a r a c 29, Carenses (PI, I: 2962), zum conventus juridicus von Caesaraugusta gehörend; j . bei Vivel, am Fluß Martin; A g i r i a 10; A i b o n i c a 6; j . Teruel. I: 3170; 1 Zu unterscheiden: Augustobriga (It 442) 23 mp östlich von Numantia, j . Muro de Agreda mit Iss: 2848 und 2849.

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U r b i a c a 25; j . bei Adamuz; Valebonga20; j . Mira; Ad p u t e a 40, Strecke 25c; j . Casas Ibanez. Die von Ra gegebene Reihenfolge der Stationen von Caesaraugusta bis Summo Pyreneo läßt sich nicht festhalten. Pacca muß unmittelbar vor Summo Pireneo kommen. Ebellino ist durch das It nicht sicher, aber doch wahrscheinlich lokalisiert (jedenfalls nicht das bisher vermutete Baylo am Flusse Aragon). Julia ist keinesfalls Julia Calagurris, kann aber so wenig wie Anabere und Salam festgelegt werden. Die von uns nach dem It angegebene Reihenfolge der Stationen dürfte die richtige sein. Von C a e s a r a u g u s t a 15; bis Foro Gallorum 30 (It). Gallloum (It); j . St. M a t e o de G a l e g a , am Fluß Galliens. 12. A b z w e i g u n g nach Osca, Strecke 14b. Foro Gallorum, it. (It); j . Gurrca. Bis Ebellino 22 (It). 1 Julia . Ebellino, it. (It); j . südlich von M u r i l l o de Gallego. Bis Summo Pyreneo 24 (It), stimmt nicht, a b e r b i s J a c a . Salam. Anabere, Anabis (Pt)? Paooa, Jacca (Pt); j . J a c a . I: 2982. [ca. 12]. j . C o l d e S o m p o r t (1649 m). Summo Pireneo, it. (It); 5(It). Foro Ligneo (It); j . bei U r d o s . 7(It). Aepalluga; j . Accous. 12 (It). j . Oleron. Ilurone, it. (It); 12 (It). j . P a u . Fortsetzung siehe in Benearno; Gallien. Strecke 14 a Von Astorga bis Benevente, Merida, Sevilla nach Porto Barbato (Karte 48. 43. 49) Diese Straße, welche ganz Spanien von Nord nach Süd durchschneidet, ist mit Ausnahme des letzten Abschnittes auch im It vertreten. Der An­ fang von Astorga bis Brigeco ist zugleich ein Teil der durchgehenden Strecke von Brigantio nach Caesaraugusta. Die Straße bildet deshalb die Verbindung von Merida sowohl mit Galäcien und Asturien, als auch nach Zaragoza. Die Strecke von Benevente bis Merida ist eine der wichtigsten und zugleich vornehmsten Straßen von ganz Spanien. Von Brigeco ab zählen vereinzelte Steine, aber mit dem Betreten der Provinz Lusitania beginnt der großzügige Charakter dieser Straße, hauptsächlich von S a l a m a n k a bis M e r i d a , im Volksmund El c a m i n o de la P1 a t a, der Silberweg genannt, wegen seiner soliden Pracht, der unver­ sehrten monumentalen Brücken, der sehr zahlreichen Meilensteine, welche bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts sich erhalten haben. Im 16. Jahr­ hundert wurde der Silberweg von mehreren Schriftstellern beschrieben, um 1760 von Joseph Velaquez mit Hilfe des Architekten Rodriguez aufs eingehendste erforscht. Jene Autoren sahen noch 5 und mehr Steine an ein und demselben Orte; seitdem sind die Steine von ihren Standorten verschwunden, die Brücken zerfallen, doch immerhin noch alle Stationen genau bekannt. Jenseits von Merida folgt die großartige Brücke über den Anas mit einstens 80 Bogen, viel bewundert. Mit der Grenze von Lusitanien hören auch die Meilenzeiger auf, und die Straße führt in ein­ facherer Gestalt nach Sevilla und ans Meer weiter. Literatur: It 431—438. CIL n p.

712. 991. 1045.

Aaturioa, Asturica Augusta (Pt, PI, It); prächtige Stadt und Sitz eines Obergerichtshofs (PI: Conventus Asturicensis). An einem gleich­ namigen Flusse gelegen. Bischofssitz; j . A s t o r g a . Altertümer. Iss.: 2633—2659 a. 5076—6082. 4866. 6124. 5662—5668. Hier treffen 3 Strecken von Braga her zusammen, Strecke 25, 25 b und die südliche Itinerarstrecke; ferner führt Strecke 25 b nach Leon und Strecke 25 nach Valencia und Viminatium. 40 (It); bis B e d u n i a 20 (It); j . bei Cebrones del Rio; inde B r i g i c o n 20 (It). 1 Nicht = Julia Calaguris; es gibt 2 Calaguris, — Julia, am Ebro, j . Calahorra und j . Loarre, südlich von Jaca; hier paßt keines.

153

a

) Reisestrecken — Strecke 14 a

Brigioon, Brigecium (It), Brigiaecino (I: 6094, Duumvir), Brigaecium (Pt); j . B e n e v e n t e. Bis Vico aquario 32 (It). Von hier zählen Meilensteine: in Salamanka 76 mp. A b z w e i g u n g nach Ra nach V i m i n a t i u m — Verbindung mit Strecke 25 — über C o m e n i a c a , A n t i a , cf. Antiaca(Pt) und

154 j.Zamora.

und 2 falsche: 227a*. 228a*. 21 bis Sibaria (It). Comeniaca. Sebarium, Sibariam (It); T i e r r a del Vino.

Iss: 2628. 5649

j . südlich von E l C u b o d c l a

43. Strecke 14 Lissabon Merida. 14 a Sevilla Salamanka. 14 c Salatia Merida. 14 d Evora Besurin. 14 e Face Sevilla. 34 a KUstenweg Lissabon Huelva. G e l a , Gella (Pt). Alle 3 Orte sind unbekannt und vorerst nicht zu lokalisieren. Pretorion, it. (It, Qu); j . vielleicht B r e t o ? Nach anderen La Roca und Hostalvic, diese befinden sich aber in weit von hier entfernten Gebieten. j . 8. Cebrian (Castro Torafe); Vioo aquarum, Vico aquario (It); nach anderen Villa Fasila, Carvajales, Villa de Pera. 16. Ocelodorum, Ocelo Duri (It), Ocelloduri (It);

21 (It). Salmantica, it. (Pt, Front, Iss), Salmatice (Plut, It), Salmatis (Polyaen), bedeutende (Plut, Polyaen) Stadt der Vettonen (Pt); j . S a l a m a n k a mit alten Überresten, unter andern einer römischen Brücke. Iss: 870 bis 892. 3027—3029. 6033—5036. 5312—5314. In und bei Salamanka Meilensteine 4682—4685 mit den folgenden Entfernungen: 2 [A Salamanca], 76 [a Brigico] und 168 [ab Emerita],

165

m . Spanien

Kurz vor Fuente Roblc wurde 1 Meilenstein, I: 4681, gefunden mit der Entfernung 148 [ab Emerita]; ein zweiter befindet sich in Salamanka, 1: 4682, gefunden bei Sicte Carrera, verschleppt, mit der Entfernung 149 [ab Emerita]. 24 (It). Sentloe, it. (It, Pt); j. Fuenterroble. 15 (It). Appo8, Ad Lippos (It); j . Calzada. Bei Calzada wurden 2 Meilensteine, Iss: 4676 und 4677, gefunden mit den Entfernungen 136 und 149 [ab Emerita]. 12 (ft). j. bei A l d e a n u e v a d e l Ca­ Colorioum, Caecilio vico (It); mino. I: 862. Hier 1 Meilenstein gefunden. I: 4672. In Oliva wurde 1 Meilenstein, 1: 4662, gefunden mit der Entfernung 112 [ab Emerita]. 22 (It). Cappara, Capara (It, Pt), Caperenses (PI); j . V e n t a s de C a p a r r a , nördlich von Plasencia. Iss: 804—862. 4658—4667. Hier wurden 2Meilensteine, Iss: 4658 und 4659, gefunden mit der Entfernung 102 und 103 [ab Emerita], ferner 3 — 4663 bis 4665 — ohne Entfernungsangabe. In Galisteo 6202. 22 (It). Bustiana, Rusticiana (It, Pt); j . nördlich von Grimaldo. 22 (It). Turmulum, Turmulos (It), Turmogon (Pt); j . G a r r o v i l l a s a m Tajo. Hier wurde 1 Meilenstein gefunden, I: 4662, mit der Entfernung 62 [ab Emerita]. In Alconetar: 4651. 6204. 6205. In El Cäsar: 6203. 20 (It). Cattris, Castris Caecili (It), Castra Caecilia (PI). Die eigentliche Stadt war wohl Norba Caesarea (Pt), col. Norbensis Caesariana cognomine (PI), richtiger Caesarina (cf. CIL II 694); j. Cazeres. Iss: 692—718. 5295-5304. 6260io. In und bei Aldea de Cano ein Meilenstein gefunden, I: 4648, mit der Entfernung 30 [ab Emerita]; 4649 [ab Emerita] 38; in Trasquilon 6201 [ab Emerita] 38; in Santiago Vencaliz: 4646 [ab Emerita] 18; 4653. 4654. 20 (It). Sorores (— quae confinatur cum civitate Augusta Merita), Ad Sorores (It); j. Montanches. In und vor Merida wurden die Meilensteine: 4655 mit 72 mp, 4656 mit 101 mp, 4667 mit 102 mp, 4667 mit 116 mp gefunden. 26 (It). Augusta Merita, Strecke 14; j . Merida. 24 (It). Pergelana, Perceiana (It); j . bei V i l l a f r a n c a de l o s B a r r o s , wo Iss: 6355. 6366, 17. 6257,68, 190,216. 6260,20. 24 (It). Contrlbuta, it. (It, Pt, Iss: 1029. 1030), nach PI mit dem Beinamen Julia (Ugultuniacum); j . F u e n t e de Carito8. Iss: 1030. 1033. (6337); nach anderen Medina de los Turres. Iss: 1025. 1026. Llerena. Iss: 1027. 1028. 24 (It) bis Curicas. Lacunis; j . unbestimmt. Curie*, Curiga (It, PI, I: 1040), Curgia (Pt), Stadt der Celtici; j. beim heutigen Monasterio: CIL H p. 134. Iss: 1040—1042. Dazwischen der P a g u s Mar mo rar i n s ; j. Almaden de la Plata. 1:1043. Bis Monte Mariorum 49; j . unbestimmt; inde I t a l i c a 46 (It). Hilipa, Ilipa (St, It), Ilipa Hia (PI), ülipamegalae (Pt), am rechten Ufer des von hier an für kleine Schiffe befahrbaren Baetis (St), zum Gerichtssprengel von Hispalis gehörig; j. A l c a l a del Rio. Iss: 1082—1107. 4967M. 5362-6364. Italica, it. (St, Pt, Caes, PI, Iss: 1106. 1162); im 2. Pun. Krieg von Scipio gegründet und mit Veteranen bevölkert (App.), mun. (Münzen: Eckhel I p. 23), wahrscheinlich seit Hadrian col.; Vaterstadt des Trajan und Hadrian. Bischofssitz (Talca) bis 693; j.Ruinen (Amphitheater) Sevilla la vieja bei S a n t i p o n c e in der Gegend La Talca. Iss: 1108 bis 1162. 4962t. 4967. 4968,t-w. 4970tot. 497290. 5032—5040. 5102—5116. 5365-5386. 6247s. 6249t-io. 6252,t-i«. 6254.6256. 6257 ie. «•.„•. 6278. 6282.

•dt).

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Hispalis. it. (St, Pt, Caes, PI, Aus, It, IG), Hispal (Ml, Sil), Hispalienses (PI); berühmte Handelsstadt der Turdetaner, galt als Seestadt (am Ufer des Bätis), 3. Stadt der Provinz nach Corduba und Gades (St), seit Caes col. (Julia Romula oder Romulensis: PI, Is, Iss), Sitz eines conv. iuridicus (Ml, PI); Spali(ne) Erzbischofssitz. 472 Sitz des Vicarius Hispaniarum! (vicarius papae in Hispania); j. S e v i l l a . Iss: 1163—1253. 49621. 4963 s. 4967 st. 4969 t. M. st. 4970 SM. 5387—5401. 6248 s-s. 6253t-t. 6256. 6257 ,te. in. (6259it). 6260«. t«. 6283. 6286. 9 (It, IG). Oripon, Orippo (It, PI); in weinreicher Gegend gelegen; j. V i l l a de dos Hcrmaflos. 24 (It), 24 und 28 (IG). Ugium, Ugia (It, Pt), it. und Ugiam (IG), wahrscheinlich identisch mit Urgia ( = Castrum Julium oder Caesaris Salutariensis: PI), Stadt der Turde­ taner (Pt) mit lat. Rechte (PI); j . Las C a b e z a s mit Alter­ tümern. Iss: 1301. 1302. Von Ugium oder schon Oripon im It und IG direckte Strecke nach Gades, Strecke 34. Nach H a s t a 27. Dazwischen östlich Siarum; j . TorTe de Alocaz. cf. CIL p. 170. Cappa, Cappacum (PI)? Saudone. Burdoga. Carisa; j . S i e r r a C a r i j a , nördlich von Bornos. Iss: 1367 und 1368. Laelia; j . Ar cos de la F r o n t e r a . Iss: 1362—1366. Saguntia, it. (PI, Pt, Liv); j . X i g o n z a oder Gigonza, nordöstlich von Medina Sidonia. Ruinen. Assidone, Asido quae Caesarina (PI), Asindum (Pt), munieipium Cacsarinum (I: 1305), nach Pt Stadt der Turdetaner; Asidona (ne); j. Medina S i d o n i a . Iss: 1312—1329. 5117. 5118. 5407. 6408. Bepsipon, Besippone (It), Baisippo (Pt), Besippo (Ml, PI), Hafenstadt der Turdetaner (Pt), portus Vaesippo (PI); j . P o r t o B a r b a t o mit rö­ mischen Ruinen. Iss: 1924 und 1925. Strecke 14 b Von Benevente Aber Numantla und Zaragoza nach Tarragona (Karte 48 und 47) Diese Straße bildet die Fortsetzung der vorigen sowohl von Astorga als von Merida her, denn der Weg von und nach Merida von Zaragoza aus wurde gerne über Brigecon, j . Benevente, genommen, trotz des be­ deutenden Umweges, und ist mit Meilensteinen besetzt, welche von Brigecum, besonders aber von Augustabriga, Caesaraugusta und Taracone aus zählen. Von Zaragoza zweigt die Via A u g u s t a ab, a. 746/47 u. c. über Celsa nach Lcrida und von da einerseits direkt nach Barcelona, andererseits nach Taracona führend, unter Kaiser Augustus vollendet. Vgl. Iss: 4887. 4920—4927. Ra und die Tabula geben von Zaragoza ab die, wie es scheint, von Claudius a. 44/45 erbaute oder vollendete Straße Über Osca nach Lerida, und von da direkt nach Narbonne (mit Umgehung von Barcelona). Dieses schließen wir aus den Steinen 4929 und 6324, welche die Entfernungen 218 und 238 a Narbone angeben. Biminatium, Strecke 25. Gela (Ra), Gella (Pt); j . bei Maznecos. Antia (Ra); j . unbekannt. Comeniaoa (Ra). Kreuzung mit Strecke 25 c? j . B e n c v e n t e. Brigioon, Strecke 14 a; Von Brigicon A b z w e i g u n g nach Occlodorum, Strecke 14a. Für unsere Strecke bis Bauda haben wir zunächst die Stationen des It 400, nämlich: Intercatia20; j . Villannera del Campo; T e l a 22; j . Medina de.Rioseco. Dazwischen fehlt eine Station mit ca. 35 mp, wohl am Flusse Pisoraca, vielleicht das etwas nördlich von der Linie ge­ legene Pallantia, j . Palcnzia. j . Ruinen in Alto de la Pineas; P i n t i a 24; Bauda fehlt (11?); j . Roa. Zwischen diese sind die folgenden 2 Stationen nach Ra und ver­ mutlich der Ta einzureihen: Mancellus; j . unbekannt. Turbes, mit Termes verglichen — j . Tiermes —, jedoch ohne Grund, lediglich wegen der Namensähnlichkeit; j. unbekannt

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a) Reisestrecken — Strecke 14 c

Es ist anklar, wo die beiden letzten Stationen anzusetzen sind, ob sie demselben oder einem Parallelweg angehören und ob im letzten Falle Stationen fehlen. 26 von Randa nach Clania (It). Glunia, Clunia (Pt, Dio C, Plut, Suet, PI), col. (Pt, MUnzen) mit dem Bei­ namen Sulpicia (It), Sitz eines Obergerichtshofs (PI), die westlichste Stadt der Celtibercr (Finis Celtiberiac: PI); j . Ruinen auf einem isolierten Hügel zwischen Corufia del Conde und Tennalba de Castro. Iss: 2772—2813. 5791—5793. Hier wurde 1 Meilenstein, I: 4849, gefanden. 24 (bis Vasama = Uxama) It. Uxama, it. (PI, Flor, Sil, It, Or), Uxama Argellae (Pt), Vasama (It), wohl identisch mit Axinium (App), 60 mp westlich von Numantia; Oxuma (ne); Bischofssitz; j . Osma. Iss: 2818—5819. 26 (It). Voluce (It); j . C a l a t a f i a z o r . I: 2844. In Tordesilla 1 Meilenstein 39 von Augustobriga (6237). In der Nähe von Numantia 1 Meilenstein Augustobrigam rap 26 (4901). 25. Numaniam, Numantia (Pt, App, Ml, PI, Liv etc.), Nomantia (St, Steph), Hauptstadt der Arevaker und die berühmteste in ganz Celtiberien (St), auf einer steilen Anhöhe (App, Flor, Or) am Durius (St, App, Dio C) gelegen; Umfang von 24 stad. (App, Or); ohne Mauern (Flor); be­ lagert und zerstört von Scipio Africanus (App, St, Eutr); j . Ruinen bei Puentc de Don Guarray und Ventosilla. Iss: 2832—2839. Vgl. A. Schulten, Numantia, in Abhandlungen der K. Gesellschaft der Wissen­ schaften zu Göttingen. N. F. VTH, 1905. Bei Garrejo 1 Meilenstein, 23 mp, gefunden (Schulten, Numantia S. 11). In der Nähe wurden die Meilensteine 4889—4900 mit den Ent­ fernungen 2, 3, 7, 8, 9, 10 mp ab Augustobriga gefunden. 23 (It). Augu8tabrica, Augustobriga (It, Pt), 23 mp östlich von Numantia; j . Muro de A g r e d a , süd­ westlich von Agreda. Ausgedehnte Ruinen. Iss: 2848. 2849. (6797). 17 (It). Turriasson, Turiasone (It), Turiasso (Pt, It), Turiaso (Münzen), Turiasnenses (PI), zum Gcrichtsbezirk von Clunia gehörige civitas Romana (PI); Tirassona (ne); Bischofssitz; j . T a r a z o n a . Iss: 2985. 2986. 5833. Anderer Weg: C a r a v i 18; j . unbekannt; inde Ca es. 87 (It). 20 (It). Belsionem, Bclsinum (Pt) oder Balsio and Belliso (It); j.Mallcna.Ebro. 1:4970,103. 20. Allobone (It); j . Alagon. 16. Cesarauguota, Strecke 14; j . Saragossa. Ra, welcher nur die 2 Stationen Occani und Nobas nach Tarracona nennt, hat hier offenbar eine große Lücke; wir haben entweder die Strecke Über Celsa mit den Fundorten Peflaloa, Candasnos und S. Salvador (Meilenstein) nach Herda, oder über Osca mit dem It die Stationen: G a l l i c u m 15; j . Gurrea; B o r t i n a e 18; j . Almudcbar; Ose am 12 (St, Pt, Plut, Caes, Liv, PI, It) mit Silbergruben (Liv); j . Huesca. Iss: 3002—3007. 4967, 16, 26, 27. 4968, 9, 16. 4970, 378, 483. 4971, 6. 5834 bis 5836; P c r t u s a 19 (It); j . Pertusa. I: 5839; j . Monzon. Iss: 5839. 6257,30. T o 1 o u m 18 (It); In Monte Valvona, 4 km von Almacclas, wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 238 [a Narbone]. I: 6324. ♦I1 e r d a 32 (It, St, Pt, App, Steph, Dio Cass, Caes, PI), zur Kolonie erhobenes munieipium. Bischofssitz; j . Lerida. Iss: 3009—3014. 4924. 4926—4948. 5848. Die 6 Meilensteine 4920—4926 sind alle an der via Augusta bei Candasnos und Fraga gefunden und im Kloster S. Salvador gesammelt worden, mit der Zahl 92 und 94 [a Tarracona]. A b z w e i g u n g der via Augusta nach Barcelona bzw. Narbone — in keinem Itinerar, aber Meilensteine. Die Steine 4926 und 4927, in Lerida und jedenfalls auch in der Nähe gefunden, nennen die Via Augusta, mp 100, von Barcelona gezählt.

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In Vallfogona 1 Meilenstein v. J. 44 n. Chr., 218 mp, von Narbone gezählt. 18 (It). Nobas, Ad novas (It); j . bei V i n a i x a . Hier -wurde 1 Meilenstein mit der Entfernung 100 von Barcelona gefunden. Ad s e p t i m u m d e e i m u m 13 (It); j . bei Montblanch, wo Überreste; T a r r a c o n c m 17 (It). Ooeanl; jetzige Lage unbestimmbar. Tarraoona — Tarraconem — Tarsagona — Tarsagonam (Ra), Terragona (Gu), Tarraco (Polyb, "St, Pt, Steph, Ml, PI, Liv, It), als röm. col. (Taraconcnsis col.: Tac), Col. Victrix Togata und Julia Victrix Tarrac. (Sol, Iss: 4071—4451); alte, von den Massiliensern gegründete (It), von den Scipionen aber vergrößerte und befestigte Stadt (PI: Scipionum opus); auch später noch feste Stadt (Mart, Aus), so stark bevölkert wie Carthago (St), die reichste Seestadt an dieser Küste (Ml), an einem Meerbusen, der als Hafen diente (St); seit Augustus Sitz eines Obergerichtshofes (PI) und Residenz des Statt­ halters der Provinz. Erzbischofssitz; j . T a r r a g o n a . Reste ver­ schiedener Tempel, eines Zirkus, eines Theaters, von Thermen und anderen Bauten. Berühmter römischer Viadukt. Iss 4071—4471. 4962 e. 4963. 4966 t... 10. 4967—4974. 4976 ts. 6071—6143. 6240. 62491. 6256. 6257 m. 6258t. 4. 6260t. Strecke 14 c Von Alcacer (Saiatia) nach Merida, Cordova und Malaga (Karte 43. 44. 49) Diese Strecke ist zum größeren Teil auch im It vorhanden, nur die 2 letzten Stationen fehlen daselbst. Von Ebora bis Bipone sind die Angaben lückenhaft, lassen sich aber ergänzen. Von Anticaria bis Malaga (wo It fehlt) sind Meilensteine vorhanden. Das It hat von Merida eine hübsche gerade Verbindung nach Marimana der Strecke 34. Saiatia, Salacia (Pt, Marc, Ml, PI, It) mit dem Beinamen Urbs Imperatoria (CIL p. 7), Salacienses (CIL p. 7), munieipium der Turdetaner j . A l c a c e r do Sa 1. Iss: 32 (mun. Salaciense: 1: 32); bis 39. 5182. 5183. Im Jahre 1874 wurde bei Alcacer eine Nekropole entdeckt. Spuren des Wegs Salacia bis Ebora sind nicht vorhanden. Die genaue Lage der Stadt ist noch nicht bekannt. Geringe römische Reste. 44. Ebora (hier irrig zwischen Saiatia und Malabistc), it. (Ml, PI, It), Ebura (Pt), mun. mit dem Beinamen Liberalitas Julia (PI). Bischofssitz schon 306; j . E v o r a mit Ruinen. Der sog. Aquädukt des Sertorius, Tempel, Torbogen. Iss: 108—126. 4966 s. 4969«. st. «t. 5098. 6189—5200. 6263. 6264. A b z w e i g u n g nach Pax Julia (Strecke 14d). 9 (It). Die Zahl reicht nicht, zwischen Ebora und j . Elvas ist jedenfalls eine Station einzuschieben. Aturnea; j . unbestimmt. [12]. Ad Adnim flumen (It?); j . am Rib. de Tera; n. a . j . Fluß Albaragcna, Nebenfluß des Anas. Iss in Villa Vic,osa: 127—151. 5130. 5131. 6201—5211. 6265—6269. [32 mp]. —; es fehlt eine Station; j . E l v a s (cf. CIL LT p. 809). Iss: 152—157. 5212—5216. 12 (It). j . B a d a j o z . Iss: 1015. 1017. Bipone, Dipone (It); 4968,6. 5357. 17. Evandria, it. (Pt), Evandriana (It); j . Moutijo. 9. Augusta Merita, Strecke 14; j . Merida. 24. Metilinon, Metellinura (It) oder Metallinum (colonia Mctallinensis: PI), j . M e d e 11 i n (am linken Ufer Metellina (Pt). Kolonie; des Anas; die alte Stadt lag auf dem rechten; man nahm da­ her eine Veränderung des Flußlaufs an). Iss: 605—617. Von hier bzw. Merita im It 444/5 A b z w e i g u n g nach Mariana, Strecke 34. Diese Straße führt in ziemlich gerader Richtung weiter nach jetzt Murcia, und es dürfte der Stein von Montizon „a Cont" zu derselben in Beziehung stehen.

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HL Spanien

Augmti Emeriti, Karte 44. 24. j. Med e l l i n . [Metellinum] 24 (It), Strecke 14 c; 12. j. M a g a c e l a . I: 2364. Contosolia; 36. Mirobriga, i t (Pt, PI), municipium im Gebiete der Turdnler (Pt); j. C a p i 11 a. Iss: 2365—2367. 13. Sisalone, im It verschrieben statt Sisapon (St, Cic, PI, Vitono), Sisaponae (Pt — aber nicht am rechten Platz). Sisipo (Münzen). Berühmt durch Silberbergwerke und Quecksilber, cf. PI 33, 118; j. Almaden. 20; fehlt eine Station (Lacipea); j. Fontanosas.

160 Stadt der Provinz (Sitz eines Conventus iuridicus: PI) und des römischen Praetors. Geburtsort der beiden Seneca und des Lucanus (Sen, Mart). Metropolis Baeticae bis ca. 888; j . C o r d o v a; geringe Über­ reste des Altertums, cf. Mifiano Diccion. m p. 170. Mallebrun Precis VHI p. 129. Iss: 2191—2321. 4701—4733. 4962*. 4963.. 4967 sr. M. 4976 u. «o. 5521—5538. 6208. 6245.. 6252». 3 it-i4). 6257 iw.

18. Uria, Ulia (It, Pt, St), mnn. auf einem Berge, Julia (PI); j. M o n t e m a y o r . Ruinen. Iss: 1524r-1550. 5463. 10 (It). Ipagios, Ipagro (It, Iss: 1515.1520.1521); j . bei A gu i 1 a r d e 1 a F r o n tera. Iss: 1515—1523. 5055.

44. Strecke 14 Merida Alcala. 14g Toledo Kocafria. 14a Camino de la Plata. Zu 14c Merida — Marimana über Almaden. ca. 26 fehlt. Carcuvium; j. Caracuel. 26; fehlt Oretum (Pt, PI) 20 mp; j. Gr a n a t u 1 a. Iss: 1047.6340. Ad turres; j. bei Torre nueva. 24. Mariana, Strecke 34; j. V i l l a m a n r i q u e . 32. Artibon, Artigi (It), Artigi Julienses (PI), Artigis (Pt); eine Stadt der Turduler; j . Castuera. An der Straße Artibon bis Mellaria liegt J u l i p a , municipium Julipense (I: 2352); j . Zalamea de la Sercna. Iss: 2352—2361. 36. Mellaria, it. (It, PI), ordo Mellaricnsis — Mellarienses (Iss: 2344—2346); j. F u e n t e O v e j u n a mit Ruinen und Iss: 2334—2351. 52. Corduba, it. (Polyb, St, Pt, Dio C, App, Mi, PI, It), nach Gades die be­ deutendste und reichste Handelsstadt Baeticas (St) und eine der größten Spaniens überhaupt, im Gebiete der Turduler gelegen (Pt), erste in Spanien angelegte col. (St; — Patricia: Ml, PI), galt als Haupt-

20 (It). Ad Gemella, Ad Gemellas und Angelas (It); j. beim Fluß Genil. 23 (It). Antigaria, Anticaria (It), municipium (I: 2034); j. A n t e q u e r a . Iss: 2013—2015. 2021—2026. (2029—2032). 2034—2053. Ferner 1 Meilenstein ohne Entfernungsangabe. I: 4694. Bis Malaca fehlt It und Entfernungen. j . Cerrode Leon, wo Iss: 2029 Dazwischen liegt OB qua; bis 2033. Rataspen, Aratispi — res publ. Aratispitana — Aratispitanorum (Iss: 2054. 2055); j . V i l l a v i e j a del Cauche. Iss: 2054—2057. Malaoa, it. (St, Pt, Steph, Ml, PI, It), Macala (verschrieben: Gu); an einem gleichnamigen Flusse (Avien Or. Mar. 426; PI), j . Guadalmedina), 79 mp nordöstlich von Calpe und 18 mp westlich von Menoba, zum Gerichtssprengel von Gades gehörige urbs foederata (PI), lebhafter Handelsplatz. Bischofssitz; j. M a 1 a g a. Altertümer. Iss: 1963—1977. (4967 n).

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a) Reisestrecken — Strecke 14 d—f

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Fines, it. (It), Grenze von Lusitania und Turdetania; j. bei F i c a l h o . 26 (It). Arucoi, Aruci (Pt), Arunci (PI), Stadt der Celtici; j. Aroche; zwischen Aroche und Moura: Iss: 962—970. Fortsetzung nach Onoba zweifelhaft. Urion kann bei Ra zwischen Arucci und Onoba angenommen werden, könnte aber auch nach Onoba angesetzt werden — als identisch mit Esuris. Urion, it. (Pt), vielleicht ein Fluß Urion, wenn nicht identisch mit Esuris; Strecke 14 d j. am Fluß Odiel. Von Ebora nach Besurfn und Italic« Dazwischen oder seitlich (nach Osten) — vielleicht die F o d i n a e (Karte 43) Aerariae; j . De Rio Tinto. Alte Ruinen Diese Strecke ist im It nur teilweise vorhanden. Die drei aufeinander­ und Spuren einer römischen Straße. Iss: 956 und 957. folgenden Städte Ebora, Pace, Myrtilis tragen alle den Beinamen Julia. Verbindung wohl auch mit Hispalis. Dazwischen O s s e t mit dem Vermutlich ist deshalb auch die Straße auf Julius Cäsar zurückzuführen. Beinamen Julia Constantia (It); j . Saiteras? Iss: 1254—1256. Ebora, Strecke 14 c; j . E v o ra. Onoba, Strecke 14d; j . I r i g u e r o s , nördlich von Huelva. Pace Julia, Pax Julia (Pt, It, Iss: 15—20), col. Pacensis (PI), wahrscheinlich Die Straße führt weiter nach Italica. nicht verschieden von Pax Augusta (St), nach St Stadt der Celtici, j. Santiponce. nach Pt der Turdetani; col. (St, PI, Iss), Sitz eines conventus iuridicus Italica, Strecke 14a; Hispalis, Strecke 34; j. Sevilla. (PI), auf einem Hügel gelegen. Bischofssitz; j. Beja. Römischer Torbogen. 21 (It). Iss: 46—70. 107. 5185—5188. j. El Arahal (cf. CIL H Balsilippa, Basilippo (It, I: 1373); 36 (It). p. 187). Iss: 1373—1377. Mirtilin, Myrtilis oder Julia Myrtilis (Pt, Ml, PI, It), Stadt der Turdetaner j. La Lantejuela; 24 bis Carula; (Pt) mit Jus Latii (PI); j . M e r t o 1 a. Iss: 5178-6180. inde I l i p a 18 (It). cf. 15—20. Cirsone, vielleicht = Urso (Urson St, App), nach PI zum Gerichtssprengel 40 (It). von Astigi gehörige col. mit dem Beinamen Genua Urbanorum und Beiurin, Esuris (It), Aesuri (Münzen). Ob auch Urion (Ra) identisch ist, feste Burgstadt, die letzte Zuflucht der Pompejaner, Urbonae (Pt); j . C a s t r o m a r i m . I: 5176. ist fraglich1; j. 0 s ufla mit Ruinen und Iss: Onoba, Onoba Aestuaria (St, Pt, Marc, Ml, PI), Onuba (Münzen), Stadt der 1403—1422. 49651. 4967 ••. 4970 ei«, u: 5439 (lex Vrsonensis) Turdetaner (Pt), an einem vom Fluß Luxia gebildeten Aestuarium; bis 5449. 6254. 6255 t. 6256 w. ... 6257 io. u.M. m. 6260 u. j. H u c l v a mit vielen römi­ schen Ruinen, darunter ein römischer Aquädukt, und Funden, Olipium, vielleicht = Illipula (Pt, I: 954), Ilipa (It 411), den Turduli gehörig; Ilipula minor.; j . Los cortijos de Repla? cf. CIL p. 121. Iss: 951—953. (Liegt seitlich, nicht an dieser Strecke.) Iss: 1469 und 1470. Das drei Stunden nördlich gelegene Trigueros kann hier nicht in 14 (It). Betracht kommen. Von Onoba führte jedenfalls eine römische Straße direkt nach Hasta, Osipon, vielleicht = Ostippo (PI, It), Astapa (Arian, Liv), von den Römern niedergebrannt; j . E s t e p a mit Ruinen und Strecke 34 und 34 a. 30 (It). Iss: 1435—1466 (1469). 5048—6050. 5463. Hilpula, Ilipa (It 432), Illipula maior (Pt, I: CIL 954), den Turdetanern 20. gehörig, Elepla (nc), Bischofssitz [zu unterscheiden Ilipa (It — 411), Urgapa, Barba (It), Urgao quae est Alba ? (PI); nach It zwischen Ostippo Strecke 14e]; j . N i e b l a . Iss: 954. 955. und Anticaria, Singilia Barba, mun. Flavium (Iss: 2015—2026); 4963, 1. j. El Castillon bei Anticaria. 22 (It). Iss: 2012. 2027. 2028. Tuaci, Tucci (It) [zu unterscheiden von der colonia Tucci (PI, Pt), Tuccis 24 (It). (St), mit dem Beinamen Augusta Gemella (PI), bei App schlechthin Antigtria, Strecke 14c; j. Antequera. Gemella, die Einwohner Tuccetani (Iss), zum conv. iurid. von Astigi gehörig, j . Martos]; j . T e j a d a, wo Ruinen und Strecke 14 f I: 1258. Die Entfernungen stimmen gut — dagegen schlecht bei Sanlucar. Von Merlda nach Ecclja (Astigi) Bis Italica 18 (It). (Karte 43 und 49) Tema; cf. j . S a i t e r a s , Iss: 1254 Die Strecke ist auch im It 414/5 vorhanden, aber lückenhaft. und 1255, wo man das oppidum Osset vermutet. Zweifelhaft ist die Verbindung Aruci bis M e r i t a , welche sich im It Halioa, Strecke 14a; j. Santiponce. nicht findet und auch aus Ra nicht hervorzugehen scheint; jedenfalls dürfte der Anschluß an die Straße Merita nach Hispalis nicht in Contributa, j. S e v i l l a . Hitpalie, Strecke 34; sondern weiter nördlich erfolgen. Augusta Merita, Strecke 14; j . Merida. Strecke 14 e 24 (It). Diese Zahl gilt wahrscheinlich nicht von Merida, von wo sie viel Von Beja (Pace) nach Sevilla und Antequera zu klein wäre, sondern von Contributa, Strecke 14 a. (Karte 43 und 49) Regina, it. (Pt, PI, Iss: 1037 und 1038), Regiana (It); Diese Strecke ist auch im It vorhanden, aber nicht immer klar, j. V i l l a de Rayna mit Ruinen. Iss: 1036—1039. z. T. offenbar fehlerhaft und harrt noch besserer Aufklärung. 44 (It — 24 würde stimmen). Pace Julia, Strecke 14d; j . Beja. Celtum, Celti (It); j . C a z a l l a de la Sierra. Bis Arucci 30 (It). I: 1048. Seria und Serpa, Serpa (It), Seria (Pt), nach PI mit dem Beinamen Fama Julia, Stadt der Turdetaner. [Strittig ist, ob Seria identisch mit [10]. es fehlt eine Station, wahrscheinlich das nur auf I 1046 vorkommende j . Constantina. Iss: 1046 und [I p o r c a]; Serpa. Ist dies nicht der Fall, wäre eine Verbindung von Ebora 1047. nach Arucci zu ziehen. Fraglich ist auch, wo Fines lag (cf. Kiepert, Formae orbis ant. mit Karte des CIL n Suppl.)]; [I p o r c a.] j. am linken Ufer des Anas, 37 (It). Astigin, Astigi (Ml, PI, It), Astigis (St, Pt, CIL p. 201), col. (Astigitana: Serpa? I: 971. 20 (It); von Ebora 13 (It — unmöglich). CI L p. 201) mit dem Beinamen Augusta Firma (PI), an dem von hier an schiffbaren Fluß Suigulis, eine der bedeutendsten Städte Baeticas 1 Man kann bei Ra 317 Urion als Schluß der Strecke Hispalis bis und Sitz eines conventus iuridicus (PI). Bischofssitz (ne); Onoba (317, 11—15) auffassen, dann wäre es identisch mit Esuris, oder j. Eccija. Iss: 1471—1514. als zwischen Onoba und Arucci liegend. 4967. 5053. 5454—5462. 6254. 6257. 6260. 6284. 6326. 6327. 11 Ferner 4 Meilensteine — ohne Entfernung — Iss: 4688—4691. Eine 2. V e r b i n d u n g von A n t i c a r i a nach M a l a g a weist nach Rp die Stationen auf: Nescania; j . Escafia. Iss: 2004—2011. 4693. 5491. 5492; 11 u r o; j. Alora. Iss: 1947. 1948. 5486; Cartima; j . Cartama. Iss: 1949—1962. 4692. 5488.

163

nL Spanien

Streeke 14 g Von Toledo nach Rocafria (Lamini), von da einerseits nach Llblsosa, anderseits nach Marimana (Karte 44) Toleton, Strecke 14; j. Toledo. 44. Consabron, civitas (Ra), Consabro (It), Consabrnm (PI — Consabarrenses), Front, Iss: 2166 and 2166; Consobrinus and Consabarensis, Condabora (Pt); man. (I: 4211); j . C o n s u e g r a . Iss: 8220. 4070 m. Die Entfernung Consuegra (Consabron) bis Rocafria (Lamini) ist in

164 Libisosana (PI, 1:8234), col. mit dem Beinamen Forum Augustanum (PI), Handelsplatz, zu Carthago gehörig; }• L e z u z a. 1: 8284.

2. Von L a m i n i nach Mariana: 30. MtrhMM, Mariana (It, IG); j . Villamanrique, cf. CIL H p.485. Strecke 26 Von Lissabon Ober Braga, Astorga, Pamplona nach Dax In Prankreich (Karte 43. 48. 47) Mit A b z w e i g u n g imlt von Santarem Merida and von Braga nach Astorga aber Chaves.

46. Strecke 14 Toledo Bilbili. 14g Toledo Chinchilla. 26c Segovia Ibanez. 26e Saragossa Sagunt und Chinchilla. 84 Marimana Tortosa. Wirklichkeit einige Milien großer. Vielleicht fehlt eine Station mit ca. 10 mp. 28. ■orois, Mumm (It); j . nördlich von Argamasilla de Alba, d. h. etwa in der Mitte des Weges Consabron nach Lamini 27. Lasilii, Laminium (It, Pt), Tjaminitani (PI), von Pt den Carpetanern zu­ gewiesen, an der Straße von Emerita nach Caesaraugosta; civ. stipend., zu Carthago nova gehörig; in ihrem Gebiet (ager Laminitanus: PI), 7 mp östlich von der Stadt, lag die Quelle des Anas. Eigene Verbindungsstraße; j . R o c a f r i a , beim heutigen Fuenllana zwischen Montiel und Alcaraz. I: 8228. Von h i e r 1. nach L e b i n o s a : (Karte 46) 7. j. am Ursprung des Oaadiana. Caput flualsls Aste (It); 14. Lebinosa, Libisosia (It), Libisoca (Pt), Libisona (Münzen: Sestini p. 168),

Das It hat die ganze Strecke, nur von Asturica bis Valentia etwas abweichend, ferner von Viminatio bis Virovesca dreifach, als Weg zur Legio VII. Der ganze Weg — mit Ausnahme der letzten Strecke von Pamplona ab — ist mit Meilensteinen versehen, besonders viele von Bracara ausgehend. a) Von L i s s a b o n b i s B r a g a (Karte 48 und 47) Diese Strecke ist im Ra sehr lückenhaft und muß aus It ergänzt werden. Vgl. CIL II p. 682. Die Kolonie Sealabis and das Munieipium Olisipa sind Gründungen Cftsars. OHelposa, Strecke 14; j . L i s b o a oder Lissabon. In Alverca Meilenstein, 4632, gefunden mit der Entfernung 28 mp [ab Olisipone]. 80. Terabriot, Jerabriga (It), Arabriga — Araricenses (Pt, PI), identisch mit Perbrica, Streeke 14; j . Alemquer. las: 271. 276 (808). 816. 4683. 6220. 6226. 6249 t.

165

a) Reisestrecken — Strecke 25

Hier wurde 1 Meilenstein gefunden aus dem Jahre 135 n. Chr. ohne Entfernungsangabe. I: 4633. 32. Ra hat hier eine große Lücke; es sind wohl einzuschalten: Soalabin (It, Pt, PI); nach PI römische Kolonie (Praesidium Julium; colonia Salabitana: I: 35) und Sitz eines Obergerichtshofs; j. S a n t a r e m. Iss: 325—336. 5026. 6229. 6271. Wenige römische Spuren. A b z w e i g u n g im It nach Septemaras, Strecke 14. 32. Sellium (It) oder Selium (Pt); cf. Beselga (j. Torres novas; I: 331); j. S e i j o oder Ceice, Ceissa. Seitlich liegt gegen Osten: Nabaotia; j . Thomar. Iss: 832. 334. 4959. 5026. 6197. 6198. 34. Conembrica (PI, It). Bischofssitz nach Acminium verlegt, das zu Ausgang des 9. Jahrhunderts (zwischen 873 und 883) den Namen Coimbra annahm; j . Condeixa a velha. Iss: 365—395. 5239—5244. 6275. 6275 a, b (mit Coimbra zusammen). 10. Aeminium (Pt, PI), Eminium (It), an einem gleichnamigem Flusse gelegen (PI); j . Coimbra. Bei Coimbra 1 Meilenstein, I 4639, gefunden mit der Zahl 4; ferner in Mealhada, 4640, mit der Entfernung 12 [a Coimbra]. 40. Talabriga (App, Pt, PI, It); j . am Fl. Vouga, beim Ort V o u g a [n. a. j . Aveira, Talavera de la Reyna]. 18. Langobrica (It), die Einwohner Laggobritae (Plut); j. beim heutigen Feira. Bis Calem 13 (It). Ceno opido (Ra); j . unbestimmt. Calo, Calem (It, Sali); Hafenstadt an der Mündung des Durius. Portus Cale, Portucale (ne). Bischofssitz. Hierher gehört wohl die etwas verdächtige I 4748 a Brac. I [portum C]ale mp 35; j. Oporto. Iss: 2370—2372. Auf dieser Wegstrecke standen die Meilensteine a Brac. mp 31, 23 in Carrica, 21, 14, 12 und 8. Iss: 4735—4745 und 6209. 35. Aufl. Bracarla, Bracara Augusta (It, PI, Aus, Pt), Bracarum oppidum Augusta (PI), Braicas Augusta (Pt), Bracaraugustani (Iss), Conv. Bracarensis (Iss), Sitz eines Obergerichtshofs. Metropole bis zu seiner Zerstörung dnreh die Sarazenen. Ein Bischofssitz war auch in dem nahegelegenen Dumio seit 556, an dessen Stelle später Mondonedo (seit 841), ursprünglich Mindonia genannt, trat; j. Braga, Ruinen eines Amphi­ theaters, einer Wasserleitung. (Morales Ant. p. 2 f.) Iss: 2411 2461. 5123. 5609. 5610. In Dume gefundene Iss: 2414. 2426. 2427. 2433. 2444. 2456. b) Von B r a c a r a nach A s t u r i c a (Karte 48) Die Itinerarien haben drei verschiedene Strecken, die interessanteste und direkteste, aber allem Anscheine nach schwierigste, ist unsere Strecke 25. Nach 6 Iss (4799. 4802. 4803. 4838. 4847. 4854), alle 6 unter Domitian im Jahre 80 n. Chr., erbaut von dem kaiserlichen Legaten Calpetanus Rantius Q. Val.Festus, heißt sie Via nova; im Mittelalter heißt sie caminho da G e i r a , wie es scheint wegen der verschiedenen Windungen (gyri), also Zickzackstraße. Die erste eingehende Beschreibung ist im Jahre 1738 in Lissabon von de A r g o t e gedruckt worden. Eine neue Unter­ suchung des ganzen Straßenlaufes, von welchem der kleinere, aber inter­ essanteste Teil zu Portugal, der Rest zu Spanien gehört, ist im Jahre 1862 von Raimundus B a r r o s S i b e l o , einem Spanier, ausgeführt worden, aber weder Hübner (im CIL) noch ein anderer Altertumsforscher der neueren Zeit kennt diese Straße aus eigener Anschauung. Zwischen den Meilenzahlen 10 und 74 hat Hübner noch 22 Stellen mit Steinen versehen nachweisen können; die Zahl der Steine ist 36, indem verschiedene zweibis fünffach vorhanden sind. Die Alten aber schildern das alte Pflaster noch überall mehr oder weniger gut erhalten und die Meilensteine oft an ein und demselben Platz bis zu 14 an der Zahl noch stehend. So viele waren zur Zeit des Argote an einer Stelle zwischen S. Joäo do Campo und a Portella de Hörnern, dem spanischen Porteladome (d. h. Bergspitze oder Wegpforte), an der Qrenze zwischen Portugal und Spanien. Die Maultiertreiber pflegten die unzähligen Windungen, in welchen die alte Straße die Höhen der Berge erklimmt, auf kürzeren Fußwegen zu um­ gehen. Infolgedessen wurde das ganze Pflaster im 17. und 18. Jahr­ hundert, teilweise durch Gemeindebeschluß, herausgerissen, die römischen Brücken zerstört, die Pflaster- und Meilensteine gestohlen, so daß jetzt wahrscheinlich nur wenige der letzteren noch an ihrer Stelle stehen.

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Aug. Bracaria, s. o.; j. Braga. 1 Meilenstein 4747 (a Brac—Asturicam 215 mp) a. 134/5. Ferner zählen von hier ab die Meilensteine 4747—4765: A Bracara Augusta mp 1, 2, 4, 6, 13, 35. A b z w e i g u n g 1. nach B r i c a n t i a , Strecke 25a; ferner 2. nach Meilensteinen A b z w e i g u n g nach A u g u s t a Merita. Ferner 3. hat das It 422,1—423,5 von Bracara naoh Asturioa folgende Abzweigung: Die Entfernungen von Braga bis Chaves, welch letzteres feststeht, sind etwas reichlich gemessen. Von Chaves bis Petavonium, welch letzteres wiederum als sicher erscheint, sind die Zahlen zu hoch, und es fehlen auch die genaueren Anhaltspunkte. In der Nähe von Bracara wurden die Meilensteine, Iss: 4766 bis 4769, mit den Entfernungen 1 und 3 gefunden. S a 1 a c i a 20 (It) [zu unterscheiden Salatia, Strecke 14 c, j . Alcacer j . Guimaraes. Iss: 2406.2408. do Sal. (Iss: 32—39)]; 2409. 4967, 30. 5554. 5569. Dazwischen die Meilenstein-Iss: 4771: Brac. Aug. 85. 4772. Die Meilensteine 4771—4774 und 4777 mit den Zahlen 33, 35 und 38 gehören hierher. 2 mit der Zahl 20 ( + ?) sind unsicher. P r a e s i d i o 26; j . Basto. Iss: 2381 und 2382.

46. Ergänzung zu Karte 45, wo die Strecke des It von Titulcia nach Lamini fehlt (zn Spalte 173 gehörend). Caladnno 16, it. (Pt); j. Cordesoso. Hier Meilenstein 43. Ad Aquas 18, Aquae Flaviae (cf. CIL p. 344), Aquae Laiae (Pt); j. Chaves am Tamega, über den noch die alte römische Brücke führt. Iss: 2468—2497. Hier die Meilensteine 4779—4783, welche ab Aquis Flavis 2,4,6 sowie 42 und 43 zählen. Letztere fanden sich in Codesosa und Boticas, ca. 25 km westlich von Chaves, und es ist uns anerklärlich, wie diese 2 Steine — der nähere 43, der fernere 42 mp — von Aquis Flavis zählen sollen. Eine so weite Verschleppung ist hier auch schwer verständlich. j. Valdetelhas. Iss: 2466. 4788. P i n e t u m 20, it. (Pt); Ferner 2 Meilensteine, Iss 4793 und 4794, ohne Entfernungsangabe. j. Rebordafies, südlich von BraR o b o r e t u m 36; ganca oder dieses selbst. Iss: 2498—2514. 5619 und 5620. Bei S. Sebastiano Meilenstein, I: 5613. C o m p l e u t i c a 2 9 , Comblutica (Pt); j . Moldones. V e n i a t i a 25; j . S. Pietro de los Herrerias. P e t a v o n i u m 28; j.CiudadejabeiFuenteEncalada deVidriales. Iss: 2629-2681. 6292. Argentioluml5; j . nördlich von Castro Calbon. A s t u r i c a 14; j . Astorga. 21. j. bei C o v i d e , wo Iss: 4809 Salanlana, it. (It); bis 4813. 4816. 6219. 18. Aquis Ooerensis, Aquis Originis (It); j . V a l l e de Rio C a l d o , wo Spuren eines römischen Weges. Hier 2 Meilensteine gefunden, Iss: 4849. 4850, mit den Entfernungen A Bracara Aug. 28. 11*

DX Spanien

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Aquis Ceroenls, Aquis Qaerqnennis (It), Aqaae Qaacernornm (Pt); im Gebiet der Qnacerner oder Querqnerner; j . S. Comba de Bande, mit römischen Rainen. Iss: 2529. 2530/2. Hier ein Meilenstein, I: 4851, gefunden, in Bande mit I: 4851b. 16. Gemlna, Gemines (It); j . S. Juan de V i l a n de S a n t o s . I: 4815. In Sandias 1 Meilenstein gefunden. I: 4859. 14. Salieotibus, i t (It); j . bei F o n c o a b e r t a . 18.

Prtesidlum, Praesidio (It); 18.

j . S. Juan de Camba. 1:2524.

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Amnion, Interamnio Flavio (It, Pt); Stadt der Lanciati; j. Castro M a r i e l a s bei Almaczara, östlich von Ponferrada — hier 1: 5669 —, zwischen zwei Flüssen. In Almazcara 1 Meilenstein gefanden. I: 6236.

sa Asturlca, Strecke 14a; j . Astorga. Hier 1 Meilenstein gefanden. I: 4866. e) Von A s t a r i c a nach P a m p e l o n e and A q a i s T e r e b e l l i c i s (Karte 48 and 47) Diese Strecke fahrt von Astorga direkt nach Palentia, während das It den Umweg über Interamnnm macht (s. Strecke 25 b). Palentia, ein

47. Strecke 14 Hita Pau. 14 b (Zamora) Saragossa. 25 Sasamon — Dax. 25 d Briviesca Saragossa. 25 e Pampelona Marviedro. Memetobrloa, Nemetobriga (It, Pt); Stadt der Tiburi; j. Mendoyo. 19. Foro Glgumlon, Forum (It), Foros Gigurron (Pt); auf I 2610: Fabro Gigurro Calubrigen; j . La Rua S. Estevan. Nach der Sage soll hier eine Stadt Gingurra gestanden haben. I: 2610, gefunden bei der Brücke von Cigarosa über den Sil. S. Estevan liegt im Valle de Valdeorres, letzterer Ort 10 km weiter Östlich, im CIL verwechselt mit S. Estevan. Hier 1 Meilenstein gefunden. I: 4854. 18. Ginisttria, Gemestario (It); j . östlich von Lusio. 18. Berflldon, Bergido (It), Bergidum Flavium (Pt); Stadt der Lanciati; ob identisch mitVergium (Liv)? j . El Castro de l a V e n t o s a bei Pieros; cf. CIL n Suppl. p. 996 — nicht Villafranco de Vierzo. Kreuzung mit Strecke 25 b. 20; bis Asturica 50 (It).

nicht unwichtiger Kreuzungspunkt, ist vielfach verkannt und mit dem j. Palentia verwechselt worden. In Sahagun mündet die Straße von Leon her ein, dem Standquartier der 7. Legion, der einzigen, welche stAndig in Spanien garnisonierte. Das It gibt die Strecke von Milano bis Leon, aber über Zaragoza; das It gibt aber auch die Strecke von Astorga nach Zaragoza noch extra und ebenso von Astorga bis Dax, einen Teil unserer Strecke somit dreifach. Auch Meilensteine fehlen nicht bis Pampelona. Asturioa, s. o.; j. Astorga. Belietrium. Diese und die zwei folgenden Stationen (nach Ra) sind un­ bekannt Cougion, it. (Pt). Equoeera, cf. Fluß Esola. Palentia, Palantia (It) [nicht = Pallantia (Pt, St, App, Liv, Ml, PI), j. Palencia, Iss: 2716—2726; letzteres liegt seitlich und ist in den Itinerarien nicht genannt]; j . Valencia de Don Juan. Iss: 5073. 5725. Keinenfalls Palencia, welches gewöhnlich dafür angenommen wird, aber nach den Entfernungen unmöglich ist. Kreuzung mit Strecke 25 c. 22; 31 bisViminatio (It).

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a) Reisestrecken — Strecke 26

CiMtla; j . Sahagnn. A b z w e i g u n g nach Leon: bis Lance 29 (It); j. Cerro de Lancia; inde Legio VII Gem. 9 (Strecke 26 b); j. Leon. 9; 24 bis Lacobrica (It). Biminatium, Viminacio (It), Viminacium (Pt — den Vaccäern zugeteilt), Viminaciensis (I: 6116); j . Rainen östlich von Sahagnn bei T e r r a d i l l o s . A b z w e i g u n g nach Brigicon, Strecke 14b. 16. Laoobrloa, Lacobriga (It, PI), Laccobriga (Pt);

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j. Rainen südwestlich von Trftiua (It); Monasterio de R o d i l l a s . 11. Blrobeaoa, Virovesca (PI, It, Pt); j . Hügel S. Juan, südlich von B r i v i e s c a . Inschrift außer einer falschen — 241* — nicht bekannt Die Stadt hat vollständig die Form eines alten römi­ schen Lagers, ein Rechteck von ca. 400 x 8 6 0 m bildend. A b z w e i g u n g nach Caesaraugusta, Strecke 26d. 12. Anteqvia, Anteconia (Pt), Vindeleia (It); j . R i v a r r e d o n d a . 14. Sobobrioa, Deobriga (It); j . Mir an da. I: 2924 (4902).

48. Strecke 14 Astorga Zamora. 14 b Benavente Roa. 26 Aveiro Braga, Camino da Geira bis Astorga, dann bis Sasamon. 26 a Kttstenweg. 26 b el Padron Astorga Segovia. j . C a r r i o n de l o s C o n d e s , am Fluß Carrion. 16; bis Segesamone 30 (It). j. Osorno. (7). Piatoraoa (fl.) [nicht identisch Pisoraga. Iss: 4883. 4884. 2 Meilensteine, j. bei Herrera, 20 km nördlich von unserer Station]; j. bei Melgar amRioPisuerga. (8). Seglaanone, i t und Segesamone (It), Segisama mit dem Beinamen Julia (Pt), Segisamonenses — Segisamoiulienses (PI), Segesama (Polyb, Flor); j . S a s a m o n , westlich von Briviesca, Iss: 2916. 6812. 16; nach Verovesca 47 (It). Tonobriot, Deobrignba (It); j . T a r d a j o s , westlich und bei Burgos. Hier I: 6800. Dazwischen liegt j . Burgos. 21.

16. Belegia, Beleia (It), Veleia (Pt, PI), cf.Belia; j . bei de la Oca? 7. Sauatatio, Suessatio (It), Suestasium (Pt), Ortschaft der Caristi; j. V i t t o r i a , vgl. CIL II Supplementum p. 934 s. 6. Tullonio (It); j . etwa bei Matauco. 12. Alba, it. (It Pt, PI), zum Gerichtsbezirk von Clunia gehörig; j. S a l v a t i e r r a . Iss: 2942 bis 2949. 21. Araoeli (It); j . A r a q u i l bei Arbizu. 16. Alantune, Alantone (It); j . Atondo. 8.

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m . Spanien

Ponpelone, Pompilona(ne), Pompelon (St, Pt, PI, It); nach St die Haupt­ stadt des Volkes, nach PI eine zum Gerichtssprengel von Caesaraugusta gehörende civitas stipend. Bischofssitz; j. P a m p e l o n a . Iss: 2958 bis 2961. A b z w e i g u n g nach Caesaraugusta, Strecke 26e. 22 (It). Ituriea, it. (Pt, Ml), Turissa (It). 18 (It). Summo Pireneo, Summo Pyrenaeo (It); j . R o n c e s v a l l e s . 1570 m. 5. —; es fehlt eine Station, etwa bei Luzaide 8 mp. [ca. 8]. Imo Pyreneo (It); j . S. Jean P i e d de Port. 12. Carasa; j . Garris. 89 (It). Aquio Terebllllola; j . Dax. Fortsetzung siehe in Gallien. Strecke 25 a Von Braga nach El Padron (Iria), Corona, dann am Meere bis Oyarzun und Pampelona (Karte 48 und 47) Diese Strecke kann nur zum kleinen Teil nach Ra konstruiert werden. Zunächst bringt derselbe 6 unbestimmbare Namen, welche wir ausscheiden müssen. Ebenso können wir von der ganzen Nordküste Spaniens keinen Ort feststellen. Avg. Brtoarla, Strecke 25; j . Braga. Fl. Minivs. Die 6 folgenden Namen des Ra, nämlich C a n e b r i , O d e i o , Rub r i a r i , C a b r i c a n t i u m (Cabricantinum), S a m a r i u m und C a r a n t i u m [Caranico (It), Caronium (Pt)] scheinen un­ bestimmbar zu sein. Linea, Limia (It), am Fluß Liraia; j . P o n t e de Lima. Hier 1 Meilenstein 18 a Brac (4870) gefunden. Dann 20 a Brac (4871). Ferner bei Coura 2 Meilensteine 31 und 36 (a Brac.) — Nr. 6235. 6236. Tude, i t (It), Tyde (PI, Sil), Tudae (Pt), Kastell (PI) der Gruii oder Gravii. Bistum seit 572; j.Tuy. Iss: 6612—6614. 6229. Eine römische Niederlassung befand sich auch in dem jenseits des Flusses Minho liegenden Valenga. I: 2465. Bei Tuy, am Ufer des Minho, 1680 1 Meilenstein gefunden: Braca[ra] 42, aus dem Jahre 44/45. I: 4875. Hierher, weiter nördlich, gehört auch der bei Pontevedra gefundene Stein 6230 „a Bracara Augusta mp 45" v. J. 134. Bonleina, Burbida (It)?; j . Borben. Nach anderen: Borrinho. 16? Turaqua, Turoqua (It); j . T o u r e , Touron — oder Pontevedra. In A1 m u n i a bei P. 1 Meilenstein 95 mp (4877) a L. Aug. — Luco Augusti; ebenso 6231 Ab. Aug., Zahl fehlt, vom gleichen Jahre 134. Bis Aquis Celens 24 (It). Seitlich am Meere: Arae Augusti, Arae Sestianae „Augusti nomine sacrac" (Ml), Arae Sestianae (PI, Pt); „in Asturum litore Noega est oppidum et tres arae, quas Sestianas vocant, in paene insula sedent et sunt Augusti nomine sacrae illustrantque terras autea ignobiles" (Ml), „regio Asturum, Noega oppidum, in paeninsula Paesici, et deinde conventus Lucensis . . . " (PI), Celtici cognomine Neri et super Tamarici, quorura in paeninsula tres arae Sestianae Augusto dicatae, Capori, oppidum Noela . . . (PI); j . wahrscheinlich Cabo Villano de T o r r e s , wo 3 dem Augustus geweihte Altäre standen; ein Vorgebirge in Gallaecia, am Cap Finistcrrc. cf. CIL II p.374. Quecelenis und Aquis Cclcnis, it. (It), Aquac Therma (Pt — den Cilini zugewiesen), demnach wohl besser Aquis Cilenis; j. Caldas del Rey. Iss: 2543—2545. 5635. 5686. Caldas de Cuntis. I: 2546. Von B r a c a r a A q u i s C e l e n i s s t a d i a 165 (It) bis Iria 12 (It). Irin Flavia (Pt), Pria (It), Iria (Ra). Bischofssitz seit ca. 400; später nach Santiago verlegt (12. Jahrhundert). Stadt der Capori; concilium Iriense; j . El Padron. Iss: 2539 bis 2541. 5629-5632. 6232.

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Hier 1 Meilenstein, 6232, gefunden. A b z w e i g u n g nach Luco, Strecke 25b. Glandimarium, Grandimiro (It), Glandomirum (Pt); j. wahrscheinlich Muros. Bis T r i g u n d o 22 (It); j . Ordenes? inde B r i g a n t i u m 30 (It). Medioga. Brlcantla, i t und Brigantia (Or), Brigantium (It, Dio C), Flavium Bri­ gantium (Pt); Seestadt mit einem großen Leuchtturm (Or, Aeth), nach Pt „am großen Hafen", d. h. wohl am M B der Artabrer; j. Corufla. Ruinen und der alte, 1791 reparierte Leuchtturm, j . der Herkules. Iss: 2558 bis 2561 (die Iss des Leuchtturms: 2559. 5639). Abzweigung: Nach Caranico 18; j . bei Trasporga, wo noch ausgedehnte Spuren des römischen Weges vorhanden sind; inde Luco A u g u s t i 17 (It). Am Meere folgen, alle unbestimmt: Ontonia, Cistonia, Castra Manuaria, Arragina, Saramon,Morodon,Cambrim,Dracina,Tenobrica, Cambracum, S a n d a q u i t u m . Ossären, Oeaso (Ml), Oiason (St) oder Oiasso (Pt, Marc), Oeasuna (Iss), Olarso (PI), Seestadt beim gleichnamigen Vorgebirge der Pyrenäen (Pt), am Flusse Magrada (Ml); j . Oyargo oder Oyarzun bei Fuente Rabia. Vgl. CIL p. 934. N. Soraluce, memoria acerea del promontorio, del salto y de la ciudad de Oiasso (Olarso) 1868. Keine Iss. Alaatune, Strecke 25; j . Atondo. Pompelone, Strecke 25; j. Pampelona. Strecke 25 b Von El Padron nach Lugo, Astorga, Leon bla Sahagun (Karte 48) Die Strecke ist auch im It vorhanden und hat von Iria aus Meilen­ steine, später nicht mehr, abgesehen von der mit 25 gemeinsamen Strecke. Iria, Strecke 25a; j . El Padron. Entfernungen stimmen bis Luco. In El Padron, Felix de Salas und Sergude Meilensteine. Iss: 6232. 6234. 6333. j. westlich von Arzua. Astegonion, Asseconia (It); 12. j. am Rio de la Brea, östlich Brevls, it. (It); von Arzua. 20. Ponte Nartlae, Marciae (It); j. bei M e i j a b o y , am Fluß Fereira. 13. Lugo Augusti, Lucus Augusti (Pt, It), Sitz eines conventus iuridicus (PI), Stadt der Callaici Lucenses, nach Pt der Capori. Bischofssitz; a. 561 Metropole, später nochmals im 8. Jahrhundert; j. Lugo. Iss: 2570—2596. 5644—5648. Fast der einzige sicher fixierte römische Ort Gallaeciens. Im It nach T i m a l i n o 22; j . Aranza. Iss: 2537. 2538; inde P o n t e N e v i a e 12. Ponte Abel, Nabius (Pt), Ponte Neviae (It); j. am Fluß Na via. Im It haben wir von hier die Fortsetzung nach Bergidon. j. Ruitelany Vegade Valcarce; U t t a v i s 20; inde B e r g i d o 16 (It). Bei Ra 320, 16—321, 2 muß man auf eine Verbindung von Ponte Abei nach Luco Asturum schließen, aber von den 3 genannten Stationen wissen wir nichts, und da die Entfernungen fehlen, sind sie unbestimmbar. Lugisonis; j . nicht bestimmbar. j . nicht bestimmbar. Amneni [Ammienses (PI)]; P a s s i e i n [Paesici (PI); j . nicht bestimmbar. Bergidon, Strecke 25; j . El castro de la Ventosa prope P i e r o [non Villafranca del Vierzo]. Annion, Strecke 25; j . C a s t r o - M u r i e l a s bei Almazcara. Aeturlca, Strecke 14a; j. Astorga. 16. j. östlich von Orbega oder Balsata, Vallata (lt); Villoria. 13.

a) Reisestrecken — Strecke 25 c—e

173 Interamnum, Strecke 25 c; Legio VII Gemina, Strecke 25 c; Lance, Strecke 25; Carnala, Strecke 25;

j. j. j. j.

Ardon. Leon. Cerro de Lancia. bei Sahagun.

Strecke 25 c Von Oviedo Aber Leon, Slmancas, Bayona, Alcala nach Chinchilla. (Karte 48 und 45) j. vielleicht Oviedo oder Lugo, Luco Astorum, Lucus Asturum (Pt); nördlich von Oviedo. Memoriana; j . unbestimmbar. Legio VII Gemina (It, Pt), fehlt bei Ra (ob auch auf der Ta?); hervor­ gegangen aus dem Standlager dieser Legion; j. Leon. Iss: 2660—2691. (4966B). 4970US. 5674—5705. 6252i.ti.is. 6257T. 79. 6260». tt. Interamnum [nicht Interamnio Flavio (Pt, It)]; j . bei Ardon. A b z w e i g u n g nach Asturica, Strecke 25b. 14. Palentia, Strecke 25; j. Valencia deDonJuan. Kreuzung nach Asturica und Lacobriga — Strecke 25. Intercatia, it. (It, Is, Pt, St, App, Liv), Intercatienses (PI); j. V i l l a n u e v a . Iss: 2711. 5737. Von Brigeco 20 (It). Kreuzung der Straße von Brigicon nach Clunia — Strecke 14 b. Abulobrlca, Amallobriga (It); j. Torrelobaton. A b z w e i g u n g nach A1 b0ce 1 a 27; j. Toro inde Ocelo 22 — Strecke 14 a. 24. Septimanca; j . Siraancas. Von Septimanca führt eine in den Itinerarien nicht genannte, große geradlinige Römerstraße nach B i l b a o — Karte 46: Pisoraca; j . Herrera; Juliobriga; j . Retortillo an den Ozean und dann der Küste entlang nach Flaviobriga; j . Bilbao. Sie war mit Meilen­ steinen besetzt, welche von Pisoraca aus zählen — bis Castro Urdiales 180 mp a Pisoraca. 22. Nibaria, Nivaria (It); j . nach den Entfernungen etwas seitlich zu suchen, in M e d i n a d e l Campo, oder j . 01 m e d 0, dann ist die folgende Zahl 22 in 10 abzuändern. 22. Cauca, it. (It, Pt), zum Gerichtsbezirk von Clunia gehörig; j. C 0 c a. Iss: 2727 und 2728. Hier sind aus dem It einzuschieben die Stationen: Segovia 29, it. (Pt, PI); j . S e g o v i a . Hier befindet sich das größte erhaltene Römerwerk in Spanien, der römische Aquädukt, cl Puente genannt, und sonstige Altertümer. Iss: 2729—2762. 4967, 6. 4970, 536. 5773—5787. Miacum 24; j . bei Collado Villalba. Iss: 3061 und 3062. Dazwischen j . Madrid. Die jetzige Hauptstadt von Spanien, an welcher unsere Strecke vorbeiführt, scheint zur Römerzeit noch nicht vorhanden oder jedenfalls von ganz untergeordneter Be­ deutung gewesen zu sein, inde Complutum 30. Titulcia 24, Strecke 14; j . Bayona de Tajuna. Zwischen Titulcia und Complutum, in Valtierra 1 Meilenstein, 4914, gefunden, A Compl. 14. Im It 446 Verbindung nach Laminio. Da die Zahlen nicht aus­ reichen, so ist wahrscheinlich, daß der Anschluß nicht in Laminio, sondern eine Station früher in Moroin(Murum) erfolgt; s. Karte 45a. Vico Cuminario 18; j . bei Villatobas. A l c e s 24; j . Villacaüas. [M u r u m] 40; j . Argamasilla. L a m i n i o [27]; j . Rocafria. Albecela, Albocella (Pt)? Piraecon. Complutum, Strecke 14; j . bei A l c a l a . In der Nähe Meilensteine. Caraca, Caracca (Pt); j . vielleicht am Tajo. Sigobrioa, Segobriga (Pt, St, Liv, PI — Segobrigenses), zu Neu-Carthago gehörig, Hauptort der Celtiberer (PI); Fundort von trefflichem Maricnglas (PI); j . Cabeza del Griego.

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Überreste des Amphitheaters, Aquädukts, von Mauern und Türmen. Iss: 3090—3163. Es fehlen wohl Stationen für die verhältnismäßig großen Ent­ fernungen zwischen C o m p l u t u m und Ad Putea. Puteie, Ad putea (It); j . Casas Ibafiez. Im It A b z w e i g u n g nach Caesaraugusta. Saltie, Saltici (It), Saltiga (Pt); Kreuzungspunkt mit Strecke 34.

j. C h i n c h i l l a .

Strecke 25d Von Brlviesca bis Saragossa (Karte 47) Vlroveeca, Strecke 25; j. Briviesca. Nach Ra die Strecke zu konstruieren, ist unmöglich; er hat zunächst — und zwar ohne Entfernungsangabe — die 3 Namen: Beturri, Bituris (Pt). Erguti, Ergavia (Pt). Beldalin. Dagegen ist mit Hilfe des It eine Rekonstruktion der Strecke leicht möglich; es hat die Stationen: j . südlich von Haro oder dieses a) A t i 1 i a n a 30; selbst. B a r b a r i a n a 32; j . bei Agoncillo, östlich von Logrono, wo noch römische Ruinen. Hier 3 Meilensteine gefunden, Iss: 4880—4882, aus den Jahren 276-282 und 283/4. G r a c u s e 32; j . Arcua. j . Mallen. B e l l i s o n e 28, Strecke 14 b; b) S e g a s a m u n d o 11; j . Cerezo. L i b i a 7; j . Leiba mit römischen Ruinen; die römische Straße — via Aureliana — ist noch sichtbar. T r i t i o 18, Tritium (PI, It), Tritium Metallum (Pt); j. Tricio mit römischen Mauer­ resten. Iss: 2887—2899. 4879. 5804—5806. 1 Meilenstein aus dem Jahre 276 n. Chr. 1: 4879. j . Alto de Veraillo bei Logrono. V e r e 1 a 18; C a l a g u r r i s 28, it. (St, App, Caes, Liv, Flor, Oros), Calagurris Julia (Iss), C. Nasica (PI), Calagurina (Pt), Calagurra (It) Bischofssitz; j . Calahorra mit Ruinen eines römischen Zirkus und eines Amphitheaters. Iss: 2983 und 2984. C a s c a n t o 29. C a e s a r a u g u s t a 50. Die Kombination dieser beiden Strecken ergibt folgendes Bild: Virovesca bis Atiliana 30. S e g a s a m u n c l o 11. L i b i a 7. T r i t i o 18. V e r e l a 18. B a r b a r i a n a 11. C a l a g u r r i s 17. G r a c u r r i s 15, die einzige Station, welche Ra hat, it. (Liv, Pt), Gracuse (Ra), Gracurritani (PI), früher Ilurcis, mun.; j. Arone bei Alfaro. C a s c a n t o 14. B e l l i s o n e 14. Caesaraugusta 36 — Strecke 14; j. Saragossa. Strecke 25 e Von Pamplona nach Saragossa Allga Sagunt (Karte 47 und 45) Pampelone, Strecke 25; j. Pampelona. Carte, Carenses (PI); j . S a n t a c a r a bei Puente de la Reyna. Iss: 2962—2964. 5832. Hier wurden die Meilensteine 4904—4909 mit den Entfernungen A Cara 1, 2, 3 gefunden. Terraoha, Tarraga (Pt, PI), Tarragenses (PI), zum Gerichtssprengel von Caesaraugusta gehörig; j . Larraga. Seglam, Segienses (PI), Setia (Pt); j . Ejea. Caesaraugusta, Strecke 14; j. Saragossa. Contrebia, it. (Liv, Flor, Aur. Viet), Hauptort der Celtiberer; j. bei Aliga. Die Strecke nach Saguntum fehlt im It.

LH. Spanien

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Dagegen hat It 447 eine Verbindung in südlicher Richtung n a c h C h i n c h i l l a , welche eine Strecke weit mit 26e gemeinsam geht, aber nicht bis Contrebia — mit den Stationen: j . Belchite. S e r m o n e 28; j . Vivel oder weiter nördlich. C a r a e 29; j . unsicher. Es fehlen jedenA g i r i a 10; falls ca. 30 mp. j . Teruel. Von hier ab würden A l b o n i c a 6; die Entfernungen stimmen. j . Adamuz oder etwas südlicher. U r b i a c a 26; j . Mira. V a l e b o n g a 20; j . Casas Ibafiez. Ad P u t e a 40;

49. Strecke 14 a Merida Barbate. 14 c Merida Antequera. S a 11 i c i 32, Strecke 84; j . Chinchilla. Zwischen Caesaraugusta und Contrebia fehlen wohl Stationen, da Contrebia mit Rücksicht auf Strecke 26 f ziemlich weit südlich von Caesaraugusta anzusetzen ist. Vielleicht sind hier Stationen der Itinerarstrecke einzusetzen. Genaue Anhaltspunkte fehlen. Auoi, Avsi (Pt)? [nicht Ansa-Vich]; j . unbestimmbar. Leonica, it. (Pt), Leonicensis (PI); j . unbestimmbar. Gergium; j . unbestimmbar. Articabe; j . unbestimmbar. Preoorium; j . unbestimmbar. Dazwischen S e g o b r i g a , j . Segorbe. Iss: 3986. 8987. Saguntum, i t (Polyb, St, App, Pt, PI, Liv, It, Gu, Steph B), Saguntus (Ml, Steph B), nach Polyb 7 stad., nach PI 3 mp von der Küste; in äußerst fruchtbarer Gegend gelegen (Polyb), von Zakynthus aus gegründet (St, App, Liv, PI), bedeutender Land- und Seehandel; die von Hannibal zerstörte Stadt wurde als römische col. wiederhergestellt (Liv, PI); j . Ruinen bei Murviedro. Iss: 3819—3957. 4969,16. 4970. 4972. 6018. 6063. 6248,10. 6266,33. 6267.

176 Strecke 26 f Von Alls« nach La Jama (Karte 46)

Contrebia; j . Aliga. Die Strecke weist ans Meer hin, da Intibilia auch in Strecke 34 vor­ kommt Sie dürfte an Foreall, wo eine römische I sich findet, und an Morella, den bei uns nicht genannten castra Aelia, vorbei­ führen. Jologum; j . nicht bestimmbar. Intibili, Strecke 34; j . La J a m a .

14 e Beja Antequera. 34 Gades Cazlona. 34 a Küstenweg. Strecke 84 Von Cadlz nach Rom: Via Augosta Die Via Augusta (in umgekehrter Richtung, als sie bei uns behandelt ist) nahm ihren Anfang als Fortsetzung der von Rom bis Narbonne führenden Straße in den Ostpyrenäen. Ursprünglich führte sie dem Meer entlang über Tarracona nach Carthago. Zuerst wurde von dieser Straße eine Abzweigung von Barcelona nach Caesaraugusta geführt, 746/47 vollendet mit dem Namen Via Augusta 1 . 6 Jahre später ist die ganz Spanien durchquerende Straße von Valentia (Cnllera) bis Gades vollendet und führt ebenfalls den Namen Via Augusta. Die Via Augusta wurde von Valentia ins Binnenland über die Stationen Castulo, Corduba, Astigi, Hispalis bis ans Meer nach Gades geführt. Diese Straße wurde zwar von Cäsar begonnen, aber erst unter Augustus voll­ endet daher ihr Name. Der Ravennate hat dieselbe nahezu vollständig, und nach ihm haben wir sie auch auf der Ta rekonstruiert Auf der hier gegebenen Rekonstruktion der Ta ist die Via Augusta vollständig; auf der 1. Ausgabe (Mm VI tab. 5) fehlte die direkte Verbindung von Lamini mit Lebinosa und von Saltis mit Turres (Ad aras). » Iss: 4920—4927.

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a) Reisestrecken — Strecke 84

Noch eine 3. Straße — von Tarracona nach Lerida — führt eben­ falls den Namen einer Via Augnsta (I: 4887). Ganz vollständig- gibt die Via Augnsta das Itinerarinm Gaditanum, und ihm verdanken wir eigentlich die vollständige Kenntnis und Be­ deutung dieser Strecke. Das I t Antonini hat zwei kleine Unterbrechungen bei Castulone und Saltigi, wodurch der ganze großartige Straßenzug verdunkelt wird. Die Straße zerfällt in folgende drei Abschnitte: 1. Von Gades bis zur Grenze der Baetica bis J a n a s Augusti, auch Arcus genannt, von wo die zahlreichen (besonders bis Hispalis) Meilensteine zählen. 2. Von der bauschen Grenze bis A d a r a s, wo sie mit der alten, von Valentia nach Carthago führenden Straße zusammentrifft,

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a) Von Cadiz bis C a z l o n a (Karte 49) Cadftana, Gades (Scyl, St, Pt, Steph B, Ml, PI, Liv, Flor, Just), Gadir (PI), uralte Stadt, frühzeitig im Besitz der Phönizier (St, Diod, Scymn, Ml, PI, Vell), reiehe Handelsstadt auf einer kleinen Insel, nach It durch eine Brücke mit dem Festland verbunden (j. Puente de Suazo), kleine Stadt mit nicht über 20 stad. Umfang (St). Der Hafen war auf dem ebenfalls bewohnten gegenüberliegenden Festland (j. Puerto Real); sehr reich und Üppig (luven, Mart); sie schloß sich frühzeitig an die Römer an und erhielt schon von Cäsar das Bürgerrecht; mun. (Augusta urbs Julia Gaditana: PI, Golum.) und Sitz eines Obergerichtshof s; j . Cadiz. Das heutige Cadiz auf der Insel Leon nimmt die Lage der alten Stadt ein. Iss:

60. Strecke 34 Cordova Valencia. 34 a KUstenweg Malaga Valencia. und von wo auch Steine zählen (sicher allerdings nur in süd­ licher Richtung). 3. Von Ad a r a s bis zur s p a n i s c h e n G r e n z e , auf welcher Strecke Steine zählen: a) von Dertona 70 (unsicher), b) von Tarracona 119, c) von Narbonne 210 und 180 (letzterer ver­ schleppt). In der provincia Baetica zählen alle Steine — Iss 4697 bis 4743 — von der Provinzgrenze am Baetis: a Jano oder ab Arcu, „a Baete et Jano Augusti usque ad Oceanum". In der Provinzhauptstadt Corduba sind etwa 30 dieser Meilensteine, teils in der Nähe gefunden, teils von den Arabern verschleppt. Dieselben sind von Jano 62, 64, 66, 71, 73, 77, 81, 82 und 222 mp entfernt. Letzterer Stein ist in Jerez de la Frontera gefunden. Vgl. CIL II p. 627—632, 992 und 993. Weiter zählen Steine in der provincia Carthaginensis einer a Cont (unbekannte Stadt) — 4986, einer a Castulone 4932, 2 von Valentia 6238 und 6239, letzterer mehrzielig. Ferner in der provincia Tarraconensis 1 Meilenstein a Dertosa 70 mp 4951, einer a Tarracona 119 mp 4949, einer a finibus Hispaniae 180 mp 4953, ferner a Narbone 210 mp. Diese Meilensteine zeigen wohl am besten die Großzügigkeit dieser Straßenstrecke.

1724—1922. 4970 ie. 140. ss. 4972 M. M. M. 5062. 6096. 5121. 6477 bis 6483. 12. Ad pontem (It); j . P u e n t e Z u a z o , östlich bei San Fernando; alte Römerbrücke, von den Arabern zerstört, im 15. Jahrhundert wieder erneut, führt über den jetzigen Canal de Santi Petri. 14 (It). Portum, Portus Gaditanus (It), Portus Menesthei (St, Pt); nach Pt bei den Turdulern; j . P u e r t o S. Maria. Iss: 1793. 1829. 1901. 16. Dazwischen bei Jerez de la Frontera (S. Julian) 1 Meilenstein 222 (ab Jano) 4734. Atta oder Haste (St, Marc, Pt, Ml, PI, It), an einem Aestuarium (Pt), col. (Regia — Versammlungsort der Turduler: Ml, PI, Liv, Münzen); j. M e s a d e A s t a , Hügel mit Ruinen zwischen Xcrez und Tribugena. Iss: 1308—1311. 5041. 5403—5406. 12

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ULI Oberhalb von Asta lag N a b r i s s a (Veneria), j . Lebrija. Iss: 1294 bis 1300. 4907 it.

27. Ugium, Strecke 14a; j . Las Cabezas. 24 (It), 24 und 28 (IG). Oripon, Strecke 14a; j. DosUermanos. 9. Hiapallt, Strecke 14a, d, e; j. Sevilla. 22 (It, IG); nach Obucula 42 (Lt). Carmone, it. (It, IG), Charmonia (Pt), Carmon (St, Caes), Carbonae (App), Carmelis (Liv), ein fester Platz; j . Carmona. Iss: 1378 bis 1388. 4970,396. 5120. 6412—5436. 6252, 11,18. 6256, 3, 21, 29, 39. 6257, 25, 165, 196. 20 (It, IG). Obuoula, it. (It), Obucola (Pt), Obulenla (PI), Obolcola (App); j. Moncloa mit Rainen. 15 und 16 (It), 15 (IG). j . E c c i j a. Aatlgln, Strecke 14 f; 12 (It, IG).

inien

180

Andere S t r e c k e von Corduba bis Castulone im It 403: C a 1 p u r n i a n a 25; J« Bujalance. Iss: 2160—2153. V i r i a v o n e 20, Urgavo, Urgao, quae Alba (PI), 14 mp von Diturgi (It), munieipii Albensis Urgavonensis (Iss: 2105. 2111. 2112); j. Ar Jona. Iss: 3362. 3363. [ I l i t u r g i s 14], vielleicht hier auszuschalten samt der Zahl. Dazwischen das in den Itinerarien nicht genannte O s s i g i Latonium (PI), j . Maquiz. Iss: 2100—2102. C a s t u l o n e 20, von Viriavone 34 (irrig bis Iliturgis) (It). Zunächst der bätischen Grenze, wo auch das inschriftlich vielgenannte J a n u s A u g u s t i mit dem berühmten Torbogen am Baetis, wo die Provinz ihren Anfang nimmt. In Maquiz 1 Meilenstein gefunden. I: 4698. Castulone, Castalon (Polyb, St, Steph B, Plut, Sert), Castulon (Pt, Caes, Liv, PI, It, Iss), Castolon (App); die Einwohner Caesari Venales (PI), mun. mit lat. Rechte; Gerichtsbezirk von Carthago nova, Vaterstadt der Gemahlin des Hannibal (Liv); in der Nähe die Silberbergwerke und Bleigruben (St) des nach ihr benannten Saltus Castulonensis (Liv, Caes) und des Mons Argentarius (Polyb, St). Bischofssitz seit

51. Strecke 34 Tortosa bis Pcrthus. 14 b Lcrida Tarragona. Ad aras (It, IG); j . bei La Carlota. In und bei Mangonegro 2 Meilensteine 82 und 81 (ab Jano). Iss: 4714. 4716. In Villarijo 2 Meilensteine 77 (ab Jano) 4713; in Puente Vieja 73 und 71. I: 4717. 24, 23 (IG). Corduba, Strecke 14c; j . Cordova. In und bei Corduba die Meilensteine 66, 65, 64, 62 — alle ab Jano an der bätischen Grenze. Iss: 4697—4734; und etwa 20 weitere ohne Zahlen. 10 (IG), 28 bis Epora (It). Ad X (IG 1. 3). Ad Decumo (IG 2); j . Casablanca. I: 2347. 17 (IG 1, 4), 18 bis Ad Lucos (IG 2, 3). Epora, it. (PI, It, Pt), respubliea Eporensis (I: 2163); statt dessen Ad Lucos (IG 2, 3), dessen Lage unsicher; j. Montoro. Iss: 2155 bis 2180. 4699. 4968. 4970. 6248. 18. Uloiese, Uciense (It, IG 2. 3. 4), Ucicnsem (IG 1), wohl identisch mit N o c l e n s i s (Ra). 13 (IG), 32 bis Castulone (It). Nobiam, Ad Novlas (IG); j . bei B a u e n . 19 (IG 1, 3), 18 bis Ad aras (IG 2). In Linares 1 Meilenstein. Castulone. Nach IG 2 muß Ad aras wohl gleichbedeutend mit Castu­ lone bzw. bei Castulone an der Straße zu suchen sein.

ca. 660; j . nach Jacn flbertrageu ; j . C a z l o n a , 7 km südöstlich von Linares, am rechten Ufer des Guadalimar mit Ruinen. Iss: 3264—3319. 5907—6910. 6247; dieselben weisen auf die große Bedeutung von Castulone hin. b) Von C a z l o n a bis Caudete (Karte 50) Castulone, s.o.; j . Cazlona. Von hier führen nach It 404 und 402 zwei Wege nach Acci, einer­ seits über: T u g i a 35, munieipium Flavium Tugiense (Iss: 3251. 3252); j. Toya. Iss: 3327—3333. F r a x i n u m 16; j . nördlich von Hinojares. H a c t a r a 24, es sind ca. 14; j . Frcila. Acci 32, Strecke 34a; j . Guadix. Andererseits: M e n t e s a B a s t i a 22, Mentesaniqui et Bastuli (PI); j. La Guardia. Iss: 3377—3385. In der Nähe ist Aurgi; j . I a e n . Iss: 2105.2109.2111. 3358-3375. 3380. V i n i o l i s 20; j . Campotejar. A c a t u c c i 24, es sind ca. 12; j . bei Znalloz. Acci 28, es sind ca. 22, Strecke 34 a; j. Guadix. Bei Linares 1 Meilenstein, 4932, a Castulone mp 1, v. J. 44. 24 (IG)-

a) Reisestrecken — Strecke 34

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n, Ad Moroni (IG)1; j . Las Navas. Hier 1 Meilenstein gefunden ans dem Jahre 98/99. I: 4934. 19 (IG 1. 3), 23 (IG 2). Dazwischen: Hugo, Dunum (Pt), Ilncia (Liv), munieipium; j . S a n t i s t e b a n del Puerto. Iss: 1239-3242. SoJaria, ad duo Solaria (IG); j . bei Montizon. cf. CIL p. 435. Hier 1 Meilenstein gefunden aus dem Jahre 32/38. I: 4935, von der gänzlich unbekannten Stadt a Cont. zählend. An Contrebia kann nicht gedacht werden, wohl aber an Contestanea. 20 (It, IG). ■ariaana, Strecke 14g; j. Villamanrique. Von hier A b z w e i g u n g nach Laminium und Tolosa, ferner Um­ weg Aber Laminium nach Libinosa. 20. ■ealett (IG), Mentisa (Pt), Mentissa (Liv). Bischofssitz; j.VillanuevadelaFuente. Iss: 3285—3238. 24 (IG 1. 8, It), 28 (IG 2). Ubiaota, Strecke 14g; j. Lezuza. Kreuzung mit Strecke 14 g. 22 (IG, It); j. südwestlich von A l b a c e t e . Parietiaia; 16 (IG, It). Sattit, Saltici (It), Saltiga (Pt); j. Chinchilla. A b z w e i g u n g nach Ad Putea, Strecke 25c. 32 (IG). Ad Palem (IG 1), Palen, -le und -lae (IG 2—4); j. M o n t e a l e g r e . 22 (IG 1. 3), Ad Turres 25 (IG 3. 4). Ad trat; j . Caudete. Einmündung der Strecke 34 a von Kartagena her. c) Von C a u d e t e bis zur Grenze von G a l l i e n (Karte 45 und 51) 3 (IG 3), bis Saetabim 28 (IG 1. 3). Turret, Ad Turres (It, IG 3); j . Loma de los Villares. Ad s t a t u a s 9 (It); j . bei Fuente de la Higuera; inde P o r t u m S u c r o n e m 32. 26 (IG 3). Settvim, Setabis (St, PI, Gu), Saetabis (IG, Pt, Sil, Iss), Saitabicula (Pt), Setabini, qui Augustani (PI), mun., durch Flachsbau und feine Linnen­ gewebe berühmt (PI, Cat, Sil), Setabi (ne). Bischofssitz 598—693; j. J a t i v a . Iss: 3618—8649. (4998). 5976—5982. 16 (IG 1. 3), 13 (IG 2). Portun Suerune, Sucronem (It), Sucron (St, App, Plut, Pomp, Cic, Liv, Flor, PI), am gleichnamigen Flusse (j. Jucar), zu PI Zeiten schon zerstört („Sucro fluvius et quondam oppidura-); cf. Pt; j. vielleicht Callera [evtl. lag Sucron selbst weiter östlich am Sucro]. 20 (It, IG). Valeatia, it. (Pt, Liv, Ml, PI, It, IG, Gu, Is), col., 3 mp vom Meere am Flusse Turiura (PI, Vib Sequ), von Pompeius zerstört (Sali), aber offenbar bald wiederhergestellt. Bischofssitz seit ca. 531; j. V a l e n t i a . Wenige Alter­ tümer. Iss: 3725—3775. 496946. 4970(*•. tu.) sn. (m. 404. «0. i»i. 4M. it«. M4). ML M>. 4971 s. 49721. s. 5127. 6004. 6005. 62451. Hier 2 Meilensteine gefunden: 6238. 6239. 16 (It, IG). Stguntum, Strecke 25c; j. Sagunto-Murviedro. 22 bis S e p e l a c i (It), Scbelaci 22 (IG 8); j. Villarreal; inde ad N o v l a s 24 (IG 1. 2); j . Castellon de la Plana; inde I l d u m 22. In Cabanes 2 Meilensteine gefunden, Iss: 4950 und 4951, mit der Entfernung 70. Ferner Borriol, 1: 4949, mit der Entfernung 119. 24 (IG 3). HiMun, ndura (It, IG); j. Torrcblanca. 24 bis I n t i b i l i (It, IG); inde 27 D e r t o s a (It, IG). [Rubricttura, Rubricata (Pt), am gleichnamigen Flusse gelegen; j. O l e s a , nordwestlich von Barcelona im Binnenland. I: 4485? ist hier auszuschalten, da 1

Nicht Ad morum It 401, zwischen Eliocroca und Basti.

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der Fluß Rubricatus, j. Llobregat, weiter nördlich, bei Barcelona, zu suchen ist] Dertutt, i t (St, Pt, Ml, Suet, It, IG, Iss), Dertosani celeberrimi civium Roman. (PI), col. Julia Augusta. Bischofssitz seit ca. 500; j . T o r t o s a . Iss: 4064—4070. 5128. 6070. 37 bis Sub S a l t u m (IG 1. 2); j . Cast de Bolaguer; inde T a r r a c o n e m 26 (IG 1. 3), 21 (IG 2). 17 (It, IG 3). Oret otpitt, Traia capita (It); j . C a s t r e s Cerros. 20 bis Sub S a l t u m (IG 3); bis O l e a s t r u m 24 (It), s.u.; j . am Fluß Estane Salat, inde 21 bis T a r r a g o n a (It). Saltum, Sub Saltum und Saltu (IG). 25 (IG 1. 3), 21 (IG 2); bis O l e a s t r u m 4 (It); inde T a r r a c 21. In Cambrils wurde 1 Meilenstein gefunden, 4952, mit der Entfernung . 210 [ab Narbone]. Zwischen Cambrils und Mombrio 4954, mit der Entfernung 111 oder 119. In j . Villaseca merkwürdiger Meilenstein, 1: 4953, welcher 180 mp zählt, nämlich von der spanischen Grenze (bis Tarracona 6, Barcelona 67, Juncaria 86, Summo Pyreneo 16, ad centuriones 5 — gibt 180 bis zur Zollstation). Tarracona, Strecke 14b; j. Tarragona. 17 (It), 16 (IG); bis S t a b u l o novo 24; inde B a r c e n o n e 51 (It). Ptlturit, Palfuriana (It, IG); j . bei S.VicentedeCalders. In der Nähe der Arco de Bara ein 12 m hoher Bogen, durch den eine römische Straße führte, cf. Inschrift auf demselben. 13 (It, IG 1. 3), 16 (IG 2). Antlstiana, i t (It, IG); j.Villafranca delPanades. I: 4602. 17 (It, IG). Finet, i t (It}, Ad fines (IG); j . Martorell. 20 (IG, It). Barcelona, Barcino (Pt, Ml, PI, Aus, It, Or), coloniaBurcino (Ra), bei Späteren Barcelona (Aeth, Ist); Anlage der Panier (Pauli, Or), später col. (Faventia: PI; col. Faventia Julia Augusta Pia Barcino: Iss) mit trefflichem Hafen (Avien); Stadt der Laletani (PI). Bischofssitz; J.Barcelona. Da das Meer zurückgewichen ist steht die Stadt zum Teil auf neuem Grund. Der alte Hafen war nach Marca, Hisp. II 13 bei der Ermita S. Scfiora de Port Ruinen: cf. unter anderen Avelino y Arimon, Barcelona antigua y moderna. Bare. 1860—1864 2 Bde. Iss: 4496—4602. 5129. 6145—6179. 6264M. 6260«. u. i». 6321. 6324a. Von Barcelona nach Vieh 3 Meilensteine, 4966—4968, einer mit der Entfernung 21. Bis Gerunda 66 (It). Arrtgont, Arragone (IG); j . bei M o n t m c l o . Bis S e m p r o n i a n a 9; j . Granollers; a Sempron. bis S e t e r r a s 24 (IG 1). 17 (IG 2. 3). Praetorium, it (Gu), Praetorio (It); j . La Nala. 15 (IG 2. 3). [Sterts], Secerrae, Seterras (It IG); j . H o s t a l rieh.

15 (It, IG). [Aquis] Voconi \ Aquis Voconis (IG 3, Ra, It), Aquis Bocconis (Ra — am Meer), Aquis Buconis (Gu), Aquis Vocontis (IG 1. 2); j . Caldes de M a l a v e i l a (I: 6181) oder Bagnoles. 12; it. ( I G ) ; 24 bis Cinniana (It). Ce[ru]ndaa, Gerunda (It, I G 2. 3, PI, Ra, Prudent), Gerundia (Gu), eine civitas latina (PI), Gerundam (IG 1). Bischofs­ sitz; j . auf einem Berg bei G e r o na. Iss: 4620—4622. 6180. 12; it. ( I G 1. 3), 10 (IG 2), bis Gerunda 27 (It). Cemuana*, Cinniana (It, Ra, I G 3), Cilniana(IG 2), Cilnianam (IG 1); cf. F l ü ß c h e n j . C i n g a n a . 15; it. (It, I G ) . 1

Irrig Vocom (Bt, Bg, Ma, Pd, Kt) und Vocam (Seh). (Ma, Dj), Ce.. nda (Seh, Kt), irrig Ceinda (Pd) und Gerunda (Bt, Bg, Ve). » (Bt Bg, Ve, Seh, Kt), Cenuiana (Ma, Pd, Dj). 12* 1

m . Spanien

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Juncaria 1 , Juncaria (IG 2. 3, It, Pt, Ra, Gu), Juncariam (IG 1), wohl in dem Jancarium (St) genannten Gefilde gelegen; j . F i g u e r a s . I : 4624. 12 f , bis Ad Pyreneum 16 (It, I G 1. 2. 3), 5 (It: bis Summo Pyreneo, offenbar fehlerhaft). Declana, Diciana (Ra), Deciana (Pt, Ra — letzte spanische Station); j . bei J u n q u e r a . Übergang über die Pyrenäen. 4; von der spanischen Grenze bis Narbone 63 mp und bis Antipoli 277 mp (It). In summo pyreneo; j . Col du P e r t h u s . Fortsetzung siehe in Gallien. Strecke 34 a Von Lissabon Ober Cadtz, Olbraltar, Cartagena, Elche nach Caudete oder Cullera zum Anschlass an Strecke 84 ,7. - . (Karte 43. 49 und 50) Dieser Küstenweg: ist wohl nicht in seinem ganzen Verlauf als Fahr­ straße anzunehmen, weil die Seefahrt und die Verbindung- zur See am Meere immer Ersatz bietet, wo die Landverbindung schwierig ist. Daß es sich um eine alte Straße handelt, zeigen die von Cfisar gegründeten Kolonien Salaria Acci und Carthago und die von Augustus deduzierte Hilice. Der eigentliche Küstenweg hat hier nirgends Meilensteine. Dagegen wendet sich unsere Strecke von der bfitischen Grenze an, von Almeria landeinwfirts nach Ouadix und hat von hier an Über Lorca, Murcia, Elche bis Caudete, wo sie in Strecke 34 einmündet, Meilensteine. Wir müssen allerdings diese letztere Strecke als einen alten Zweig der Via Augusta ansehen. Die Meilensteine (einer vom Jahre 7 v. Chr.) zählen von M u r c i a a u s , dessen alter Name unbekannt ist, 22, 28 (60) Milien; ferner einer, bei Murcia gefunden, von Ad A r a s 58 mp. Bei 4 weiteren ist der Ausgangspunkt unsicher. Die (60) Meilen in Velez Rubio können von Murcia oder von Acci (j. Guadix) aus zählen. Oliaipona, Strecke 25; j . Lissabon. 12 (It). Abona, Equabona (It); j . Coina Velha. 12 dt). Cetobrica, Catobriga (It), Caitobrix (Pt), Castobrix (Marc), den Tardetanern gehörig (Pt), östlich von der Mündung des Tagus; j . bei S e t u v a 1, auf der Land­ spitze Troje, oder Setuval selbst (geringe Überreste). Iss: 41. 4969, 55. 4075, 54. 4976, 39. 5184. 8 (It). Celiana, Caeciliana (It); j . Marateca. 26 (It). Malabiste, Malececa (It); j . Palmas. 12. Salatia, Strecke 14c; j . A l c a c e r do Sal. Bis Ebora 44. Die Angabe: a Salacia bis Ossonoba 16 (It) ist natürlich sinnlos. 35. Arani, Aranni (It), Arandis (Pt), Aranditani (PI), Stadt der Celtici (Pt), 60 mp nördlich von Ossonoba (It). In der Nähe liegt das Metallum Vipaeense, j . Aljustrel. cf. CIL II p. 788 ff.; j . O u r i q u e . cf. CIL II Suppl. p. 1025. Bis Ossonoba 60 (It). Jedenfalls seitlich am Meere, nur für Schiffe erreichbar, liegen die beiden folgenden Stationen: Merobrica (PI); j . S a n t i a g o de C a c e m . Iss: 21—29. Statio sacra, vielleicht = Prom. Sacrura (vgl. St, Ml), westlichster Punkt Spaniens und ganz Europas, nicht ganz 2000 (St), nach anderen 3000 stad. westlich von Gades; der sogenannte Cuneus (St); j . C a b o St. V i n c e n t Oaaonoba, it. (It, Pt, St, Marc, Ml, PI), nach Pt Stadt der Turdetaner. j . E s t o y , nördlich von Faro. Bischofssitz, später verlegt; Ruinen. Iss: 1—12. 5133—6160. 16 '(It). Balsa, it. (It, Pt, Marc, Ml, PI), nach Pt Stadt der Turdetani, munieipium j . T a v i r a . Iss: 13. 14. 5161 Felix (römische Münzen); bis 6177. 24 (It). 1 1

(Bt, Bg, Ve, Dj), nicht Luncaria (Seh, Ma, Pd, Kt). Irrig 4 (Bt, Bg, Ve).

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Beturin oder Esuris (It), Strecke 14 d. Identisch mit Ostio Hominis Anae, welches allenfalls am anderen Ufer liegen könnte; j. Castromarim. Von hier A b z w e i g u n g nach Ebora, Strecke 14d. Ferner im It A b z w e i g u n g über Ad Rnbras nach Onoba: Ab Ostio fl. Anae bis P r a e s i d i 0 24; j . Villanueva de los Castillejos; j . El Cerro. Iss: 958. 959; bis Ad R u b r a s 28; inde O n o b a 28 (It). Onoba, Strecke 14d; j . Huelva. Von Onoba nach Hasta bestand jedenfalls eine direkte, nicht weiter als notwendig ins Land zurücktretende Verbindung. Näheres nicht bekannt Entfernung ca. 60 mp. Hasta, Strecke 34; j . Mesa de A s t a . Caditana, Strecke 34; j . Cadiz. Es ist einzuschalten: Bis Ad p 0 n t e m 18 (Strecke 34); j . bei S. Fernando; inde Ad H e r c u l e m 5; j . bei Chiclana. Iss: 1725. 1737. 1750. 1801. 1805. 1838. 1852. 1865. 1860. 1874. 1883. 1917; G a d e s bis Ad H e r c u l e m 12 (It); inde M e r c a b l o 12. Bei PI folgen: Promontorium Iunonis, portus Vaesippo, oppidum Baelo, Mellaria, fretum ex Atlantico mare, Carteia. Merifabion, Mercablo (It); j . V e j e r de la Miel. Iss: 1924. 1926 [nicht Conil, mit I: 4687]. 6 (It). j . P o r t o B a r b a t o , w o noch Bepsipon, Strecke 14 a; Ruinen. 12 (It). Belone, Belone Claudia (It), Baiion (Pt, Marc), Belona (Gu), oppidum Baelo (PI); an einem gleichnamigen Flüßchen (Pt, Steph: j . Barbate), See- und Handelsstadt der Turduler (Pt); am fretum Herculeum; gewöhnlicher Überfahrtsort nach Tingis in Mauretanien; j . Ruinen in der Gegend Bol o n i a , westlich von Tarifa. cf. CIL II p. 241. 875. 6 (It). Melaria, MeUaria (It, St, Plut, Ml, PI, Gu), Menvalia (Pt), Stadt der Bastuler (Pt); j . zwischen T a r i f a und Val de Vacca oder Val de Vacca selbst; nach anderen Torre de la Penna. Bis P o r t u s A l b u s 12; j . Algeciras; inde C a l p e C a r t e i a m 6 (It). Cetraria, gehört wohl zum folgenden Transducta, it. (Pt, Münzen, Marc, Gu), Julia Joza (St), wohin die Römer die Einwohner von Zelis in Mauret. Tingit. verpflanzten; j . wahrscheinlich T a r i f a, oder in der Nähe davon Villavieja. Dazwischen nach It: P o r t u s A l b u s (It); j . wahrscheinlich Algeciras. Nach anderen Alcarria. Cartagia, Calpe Carteia (It) [Calpe (St, It), Calpeia (Steph B), Calpia (Nicol Damasc), ist nicht identisch, sondern die angeblich von Her­ cules gegründete und früher Heraclea genannte Stadt, j . Gibraltar], Crataeia (St, Pt, Ml, PI, Liv), Cartheia (App, Steph B), Cartegia und Cartetia (Ra), Gartecia (Gu); berühmte Handels- und Seestadt der Bastuler (Pt), nach It 10 mp nördlich von Calpe und 170 mp von Corduba, seit 583 a. u. c. römische col.; beim heutigen El Rocadillo. Iss: 1927—1933. 5485. 10. Bamaliana, Barbariana (It). cf. Barbesula (Pt, Marc, Ml, PI, Gu), Stadt der Bastuler (Pt), an einem gleichnamigen Flusse; j . Ruinen La T o r r e y c o r t i j o s de G u a d i a r o . Iss: 1938—1942. Bis C i l n i a n a 24 (It); j . etwa am Fluß Guadalmina; inde S u e l 24. Saltum, Salduba (Pt, MI, PI), nach PI an einem gleichnamigen Flusse; j . am Ausfluß des Rio Verde, in der Nähe von M i r a b e l l a . Sabeaola; j . unbekannt. Suel, it. (Pt, Ml, PI, It, Gu), mun. Svelitanum (I: 1944); j . F u e n g i r o l a . Iss: 1943. 1944. 21 (It). Malaca, Strecke 14c; j . Malaca. 12 (It). Lenubar, Menova (It), Manoba (Pt), Menoba (St, Ml, PI); j . Velez Malaga.

b) Physische Geographie — 1. Flosse

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Bis C a v i e l u m 84 (It); j . Almunecar. I: 2003; inde S a x e t a n u m l 6 , Sex (Pt), Sexiflrmumcognomine Julium (PI); j . östlich von Motril; bis Murgi 88. Caesarea; j . unbekannt; in der Nähe von Sex zu vermuten. Abdara, i t (St, Ml, PI, Gu), Abdara (Pt), von den Phöniziern gegründete Stadt (St), im Gebiete der Bastuler (Pt); j . A d r a , am Flusse Adra. Iss: 1978—3008. Margl, Murgi Baeticae flnis (PI; a flne Murgitano — a Murgi Maritima), Murgis (Pt); j . Campo de D a l i a s . Iss: 5489—6490. 18. Toraniass; j . L a s V e n t a s de A g u a d u l e e bei Almeria. 16. Uroi; j . nördlich von A l m e r i a , zwischen Huercal und Pechina. Die Straße führt von hier ab ins Binnenland bis Carthago mit folgenden Stationen: 34. Alka; j . Abla. Iss: 3401-8408. (83); es sind 33. Aeoi, colonia Aceitana (PI), Acci (Pt), Col. Acci, col. gem. Acci, col. Jul. Gem. Acci (Münzen), colonia Julia Gemella (Iss: 8891. 8898. 8394); Standquartier der leg. I und II; j . Guadix. Sehr wenige Spuren der alten Stadt Iss: 8886—8898. Von Acei 8 A b z w e i g u n g e n bzw. Verbindungen mit Castulone, s. Strecke 84. Basti; j . Baza. Iss: 8404. 8406. 16. —; dazwischen fehlt eine Station mit ca. 84 mp bei j . Venta Quemada. In Las Yertientes und Venta Quemada wurden die Meilensteine 4940 und 4941 gefunden. (84). Ad Bona; j . bei V e l e z R u b i o , wo ein altes Kupferbergwerk. Hier wurden 8 Meilensteine 4988 und 4989 gefunden, einer mit der Entfernung L X . . . 34. Eltooroea; j . Lorca — 1 Meilenstein, I: 4937, s.u., I: 8680. Von Lorca A b s w e i g u n g in gerader Linie über j . Murcia (88 mp). Murcia hat 8 Iss: 8681-8688. 8641 und 5945; inde I l i c e (87 mp), s. u. Diese Straße ist mit Steinen versehen; einer bei Lorca mit 28, dann ein zweiter in Totana mit 22 mp, 8936. Die Zählung kann nur von Mureia ausgehen, nicht von Carthago. Bei Murcia 1 Meilen­ stein, 4945, mit 58 Milien, welche nur von Ad aras gerechnet sein können. Alles weist auf Murcia als bedeutende Stadt hin, aber der Name ist unbekannt. Kiepert vermutet Arcilacis (Pt). 44. Carthago Partaria. Am Meere folgt von Urci (j. Almeria) ab: Barria, Bareia (Pt, PI), Varia (Gu), naeh PI zu Baetica gerechnet, ob­ wohl außerhalb gelegen, desgleichen Pt; res publica Bariensium (I: 6947); j.Vera, cf. CIL p.966. I in Villarieos: 5947.

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CarUgo ParUria, Carthago nova (Polyb, St, Pt, Liv, Ml, PI, Steph B), Hispana Carthago (Flor); von den Carthaginiensern i. J. 348 v. Chr. erbant (St, Polyb, Diod, Ml, Sol), von den Römern erobert und kolonisiert (eol. Carthaginiensis nova), coL Victrix Julia Nova Carthago (Iss, Münzen); in einer an Spartnm (Pfriemengras für Korbflechterei) reichen Gegend (Campus Spartarias: St, PI) gelegen, daher anch C. Spartaria (PI, It, Is, Ba), C. SpartageneB (App) genannt, berühmte Stadt, durch ihren Hafen (Polyb), durch Schiffahrt und Handel und durch Betrieb der benachbarten Silbergruben (St, Polyb) reich und machtig (Liv etc.); daher stark bevölkert (Umfang von 20 stad.) und befestigt; unter römischer Herrschaft Hauptstadt eines Gerichtssprengeis und ab­ wechselnd mit Tarraco Residenz des Praetors der prov. Tarraeonensis (St). Bischofssitz seit ca. 400, mit Unterbrechung bis 688; j. C a r t h a g e n a . Iss: 8408 bis 8630. 4867,11,18. 4975,53. 5135. 6136. 6927-5940. 6247, 8,4, 6. 6264, 29. 6255, 6. 6257, 5,11 ss. 6258, 8, 6. 25 (It). Das It hat dazwischen: Thtar; j . El c a s t i l l o de Tiar bei San Gines. 27 (It). Hilioe, nici (It, PI — oder Illici), Ilice (Ra, Gu), Uidas sive Illicis (Pt), Elice (Diod), nach PI colonia immunis, nach Münzen und Iss col. Caesarea, Julia und AugusU; Hafenstadt (Pt). cf. ülicitanus Sinus (Ml, PI). Bischofssitz; j . E l c h e . Iss: 8564—8560. (8567). 4969». 4970ti«. sw. ««. 4972IT. IM. 6950-6957. 6245«. 6252 is. 6256 it. u. M. 6257 IT. IM. in. 6260«. 6384. 6836. 6837. Wahrscheinlich lag die Stadt niherhin in La Alcudia (CIL DL Suppl. p. 957). Von hier aus A b z w e i g u n g dem Meere entlang nach Portum Sucrune (Strecke 84): L u c e n t e s , Lucentum (PI — Latinorum), Lucentia (Ml), Lucenti sive Lucentum (Pt), nach PI Stadt mit lat. Rechte. Leucae acra (Polyb), Castrum Album (Liv), der berühmte Lagerplatz Hamilcars (Liv); j . Alicante. Iss: 3561—8569. 4968 M. 4970. 4972. 4975. Auf dem Hügel el Tusal de Manises lag die alte Stadt, wie Ausgrabungen zeigten, im Westen der Stadt, Dici zu; das castellum S. Barbarae viel­ leicht die acra Leucae. A l l o n , Alonae (Pt), Alonis (Steph); j. Benidorum. Leones; j . unbekannt, ohne Zweifel am Meere. D i o n i o , Dianium (Pt, Cic, PI), nach PI civ. stipend., kann zu Avienus1 Zeiten nicht bereits verödet gewesen sein, Dianio (ne). Bischofssitz bis 893; j . Denis. Iss: 3580—8595. 5959—6971. 6252 M.

A s t e r um, Alternia (Pt); j . vielleicht Gaudia. Iss: 3601 bis 3605. 5972-5975. Portum S u c r u n e , Strecke 84; j . Cullera. Die Strecke 34 a wendet sich von Hilice landeinwürts zur Vereinigung mit Strecke 34 in Ad aras mit den Stationen: Celeret; j . unbekannt. Atpia, 24 von Hilice (It) — es sind aber nur ca. 8; j. Aspe. 24 (It); es sind aber nur ca. 10. Eloe, AdeUo (It); j . Elda. —; es sind ca. 18. Ad aras, Strecke 84; j . Caudete. Von hier zählt der Meilenstein in j . Murcia, s. o.

b) Physische Geographie Da das echte Bild Spaniens auf der Ta verloren gegangen I] [USJM], Station der Strecke 25 a, Limius (Pt) oder Limea, Limaea (Ml PI, St), bei PI auch Aeminius genannt; Limaiaa (St — b tifs ArjOqe), ist und wir somit über Provinz- und Volksnamen, welche etwa Lethe (App), flumen oblivionis (Ml, PI); er führte Gold mit sich auf dem 1. Segment gestanden haben, nichts wissen, so bleiben (SU); j . Limea. Die Station: Ponte nur einige Fluß-, Gebirgs- und Inselnamen des rekonstruierten de Lima. Bildes zur kurzen Besprechung übrig. Fl. Dorivs, Durius oder Durias (St, Ml, PI, Sil, Oros), Dorius (App, Dio), i. Flüsse In den Atlantischen Ozean münden: [Porte Abel], Station der Strecke 25b, Ivia (Ml), Nablus (Pt); j. J u v i a . [Polte Nartlae], Station der Strecke 25 b, Ponte Neviae (It), Navilubio (PI), Navülovion (Pt); j . Na via. FL MftlM, it. (St, Pt, App, Ml, PI); j . Minho. |

Dorias (Pt), Duria (Claud); fast 800 stad. von der Mündung aufwärt« schiffbar (St); 1870 stad. lang (Marc); j . D u e r o. Fl. Tagus (St, Ml, PI); fahrt Goldsand (Ml, PI, Catull, Verg, Ov, Sil), ja nach Ml sogar Edelsteine mit sich; j . Tajo. Fl. Ast (St, Ml, PI, Marc); j . Guadiana. [Ad Adrum flumen] (It), Station der Strecke 14 e; j . Rib. de Tera. Aretio, Station Strecke 14; j . Fluß Erras.

m . Spanien

187

[Urion], Station der Strecke 14e, nach Kp hier ein Fluß Urins; j. Odiel. Fl. Betio, Baetis (It, Liv, PI, Marc, Luc, Sil, Ra), nach Steph B. bei den Eingeborenen Perces, nach Liv Certis genannt, nach St ursprünglich Tartessns genannt; j. Gnadalqnivir. [Belooe], Station der Strecke 34, Belon (It, Marc, Steph); j. B a r b a t e . Ins Mittelmeer münden: [Baaatiaaa], Station der Strecke 34, Barbesnla oder Barbesola (PI, Pt, Marc); j . Guadiaro. [SaKua], Station der Strecke 34, vielleicht zusammenhangend mit dem Flnß Saldnba des PI; vielleicht ist die Station Sabesola damit in Znsammenhang zu bringen; j . Rio verde. [Malaoa], Station der Strecke 34, Malaca (PI, Avien), in der Nähe der gleichnamigen Stadt; j. Guadalmedina. [Monova] (It), Sution der Strecke 34 (Lennba?), Maenoba (PI); j. Velcz. [Portum Suoruae], Sution der Strecke 34, Sncro, Socron (It, Pt, Ml, PI), fällt in den Sinns Sncronensis (Ml); j . Jucar. [Setavum], Sution der Strecke 34, SaeUbis (Ml); vielleicht ein Nebenfluß des Sncro; j . A1 b i d a oder dessen Neben­ fluß Cafiolas. [Robrioatum], Sution der Strecke 34, Rubricatus (Pt, Ml, PI). Die Sution bei Ra liegt aber südlich des Iberus, während der gleichnamige Fluß nördlich gesucht wird; j . Llobregat. Fl. Iberut, it (Polyb, Steph, Ml, Caes, Iust, PI), Iber (It, Scyl, Agathem.); j. Ebro. [Bilbillt], SUtion der Strecke 34, Nebenfluß des Salo (Mart), der nach last selbst Bilbilis heißt; er mündet bei Allobon in den Ebro; j. Jalon.

2. Gebirge und Vorgebirge 1. Ursprung des Iberus, das Kantabrische Gebirge, näherhin die Sierras de Isar bei Reinosa. 2. Vlndlua Mono (Pt) oder Vinnius (Flor), der westlichste Teil des KanUbrischen Gebirges, Ursprung des Fl. Minius (Minho); j. westliche Ausläufer der Cordillera. 3. Ursprung des Dorius (Duero), Muboda (St, Pt), Indubalda (Agath). Ursprung des Dorius (Duero); j . Sierra de Oca und Sierra de Lorenzo. Der Ursprung des Duero ist am Pico de Urbion. 4. Gebirge zwischen Duero und Tajo, Iuga CarpeUna; j. Sierra de GaU, Sierra de Gredos, Sierra de Guadarrama. 6. Ursprung des Tagus (Tajo); j . Sierra de Albarracin. 6. Ursprung des Anas (Guadiana), nach PI das LamiUnische Gebirge; j. Altos de Cabreias und La Obispalia. 7. Ursprung des Baetis (Guadalquivir), Orospeda (St), Octospeda (Pt); sehr silberreich, daher eben der Teil, an dem der Baetis entspringt, Mons ArgentariuR (Avien Or. mar., St) hieß. Nach PI entspringt

188 der Baetis am Saltus Tugiensis; j . Gebirgskette Sierra del Mundo bis Sierra de Alcarez; der Ursprung des Gnadalqnivir liegt am Fuße der Sierra de Pozo Alcon.

Vorgebirge [Oosaron-Oeatto], Sution der Strecke 25a, Oeasso (Pt), das nördliche Ende der Pyrenäen; j . Cabo de Higuera bei Fuente Rabia. [Arae Sottianae], nach It Sution der Strecke 25b (Ra: Arae Augusti), it. (Ml, PI), Sestion arae Promontorium (Pt), ein Vorgebirge in Galläcia mit drei dem Augustus geweihten Altären; j. wahrscheinlich Cabo Villano. [Statio Saora], Sution der Strecke 34 a, Promontorium Sacrum (It, Ml), der westlichste Punkt Europas, am sog. Cuneus gelegen (It), von Artemidor bei St seiner Gestalt nach mit einem Schiffsvorderteil verglichen; j . Cabo St. Vincent. [Calpe Carteia], nach It Sution (Strecke 34 a), Calpe (It, Ml, PI), hoher und steiler Berg am fretum GadiUnum; er bildet nebst dem ihm gegenüberliegenden Vorgebirge Abyla an der Küste Afrikas die sog. Säulen det Herkules; j . PunU de Europa. [Olonlo], SUtion der Strecke 34; Dianium (St, Cic) oder Tenebrium (Pt, Steph, B), mit einem Tempel der Diana und Eisengruben, weshalb es Ml auch Ferraria nennt; j . Cabo St. Martin.

3. Inseln Ebutoa (St, Pt — 'Eßvaoos, Liv, It, Iss), EbusiUna [ins.] (PI), gebirgige Insel mit gleichnamiger Stadt (St, Pt, Ml), dem man. Flavium (I: CIL II 3663); von vielen Fremden besuchte Stadt mit trefflichem Hafen; den Namen trug auch die zweite Insel (St, Diod, Ml, PI) der Pityusae Insulae (It, Pt, Steph), wie sie gewöhnlich heißen; 700 sUd. vom Promontorium Dionium entfernt (PI; nach Liv fast 100 mp); nur durch einen schmalen Kanal getrennt und zusammen 46 Mill. groß (PI); die kleinere Insel wird durch Verwechslung von St und Pt Ophiusa genannt; j . Iviza und Formentera. Iss von Iviza: CIL II 3659—3668. 6984—6986. Baleares (autt), von den Griechen auch Gymnesiae (St, Diod, Liv, PI, Steph) genannt. Frühzeitig waren hier Handelsniederlassungen der Phönizier; sehr fruchtbar, mit großem Viehstand; die Einwohner, Baleares, Balearici, wurden von Hannibal und den Römern in das leichte Fußvolk eingestellt (als geübte Schleuderer) (Polyb, Diod); wegen ihrer Seeräuberei durch Q. Caecilius Metellus (Balearicus) unter­ jocht. Die Inseln werden unterschieden als B. Maior und B. Minor (Ml, P I . . . ) ; erstere mit den Städten Palma (St, Ml, PI, Is) und Pollentia (Iss) wurde durch Metellus kolonisiert; letztere mit den Städten Jamna (Pt; Jamno: Ml, PI), Sanisera (PI) und Mago (Pt, Ml, PI), einem munieipium Flavium (Iss), nach Ml ebenso wie Jamna ein Kastell. Nach den Inseln hieß das sie umgebende Meer Mare Balearicum; j . Die Balearen; Mallorca mit den Städten Palma (Iss: CIL II 8669—3694. 6987—5989. 6246.) und Pollcnza (ib. 3695—3705. 6990) und Minorca mit den Städten Ciudadela (Jamna: I ib.3717), Alajor (Sanisera: I ib.6003) und Mahon (Mago: I ib. 3706-3716. [3718-3724]. 496941. 5991-6002).

IV. Italien Dioecesis Italiae mit der Praefectura urbis Romae Diese umfaßt zur Zeit der Abfassung der Ta die 14 (oder 15) Prorinzen Italiens, unter welchen die drei Inselprovinzen und die beiden Baetiae. Wir würden Rätien lieber im Zusammenhang mit den Donauprovinzen (Illyricum) behandeln, sind aber durch die Reihenfolge der Strecken genötigt, Rätien an Italien anzuschließen. An Reisestrecken kommen in Betracht in Rätien Strecke 3. 41. 42. 43 und 71, im eigentlichen Italien die Strecken 3. 7. 16. 34. 41—68, in Sizilien 69 und 70.

Vorbemerkungen i. Die Darstellung Italiens auf der Ta Es ist anzunehmen, daß der Verfasser der Ta mit der Darstellung Italiens sein Werk begonnen habe und daß diese Darstellung ihn zu dem weiteren Plane geführt habe, das ganze römische Reich auf die gleiche Weise darzustellen. Denn Italien eignet sich wie kein zweites Land der Erde zu der streifenförmigen Darstellung seiner Straßen. 52.

IV2

Verbindungen in Zickzacklinien hergestellt werden mußten. Auf diese Weise entstanden einige Häufungen von Namen, wie bei Mevanie V 3, Marubio VI 1, Capua VI 4, Venusie VI 5, Grumento VII 1, bei welchen der Abschreiber sich nicht mehr zurechtfand, den Verbindungsstrich anders ansetzte, Namen und Zahlen eine Zeile höher oder niederer schrieb. Auf solche Weise sind in der Darstellung Italiens auf der Ta f e h l e r -

3

Anfang in Gallien Spalte 27 bis 30 (Karte 10 und 11).

Der Streifen ist begrenzt oben durch das Adriatische, unten durch das Tyrrhenische Meer. Eine Himmelsrichtung gibt es hier natürlich nicht. Der Apennin halbiert den ganzen Streifen. Es war mühelos, die ersten Hauptstraßen nach links und nach rechts einzutragen und zu verfolgen. Die wichtigsten Kreuzungspunkte mußten festgelegt und zwischen diesen die Stationen verteilt werden. Naturgemäß drängte sich das Material aber an einzelnen Stellen, wo ein weiteres Auseinanderrücken nicht mehr möglich war und deshalb die

Das übrige Italien Karte 62—56.

hafte P a r t i e n entstanden, wie sie in solcher Häufung sich in keinem anderen Lande finden. Das erste, vom Verfasser Castorius hergestellte Exemplar des Karten Streifens mag ein wenig angenehmes Bild dargeboten haben wegen der vielen nachträglichen Einschaltungen. Durch die Abschrift wurde das Bild wohl verbessert, aber neue Fehler waren unvermeid­ lich, sogar dann nicht ausgeschlossen, wenn die Abschrift durch den Autor selbst erfolgte. Wir verweisen auf unsere Sanierungsversuche in Strecke 3 für Pinna und Umgebung;

IV. Italien

191 68.

192

iV6

auf Strecke 34 für Velinis und später Gravisca; Strecke 50 für Mevania Spoleto; Strecke 55 für Carsulis Corfinio; Strecke 58—63 für die Umgebung Ton Capua; Strecke 59 folgende von Benevent bis Tarent; Strecke 63 bei Salerno. 2. Das Alter der italienischen Strassen Es ist wohl als selbstverständlich zu betrachten, daß Italien nicht bloß die ältesten guten Eunstfahrstraßen besitzt, sondern auch den anderen Ländern um Jahrhunderte in der Ent­ wicklung des Straßenwesens voraus ist. Den Anfang macht, wie allbekannt, 442 u. c. 312 v. Chr. die via Appia, Strecke 59; sie war zu­ nächst nur bis Capua geführt. Es folgen: 613 „ n 241 ., „ via Aurelia, Strecke 34, von Rom bis Vadis Volaterris; 534 n „ 220 ., ., via Flaminia, von Rom nach Rimini, Strecke 50;

544 u. c. 210 v. Chr. via Valeria auf Sizilien; via Aemilia Lepidi, Strecke 3, von 567 187 Piacenza nach Rimini; via Postumia, von Genua nach Dertona, 148 606 Strecke 39, und zunächst nach Cremona, sodann über Verona nach Concordia und Aquileia, als Verbindung des Ligurischen und Adriatischen Meerbusens; 622 132 via Popilia, Strecke 62, von Capua bis Reggio; [632 122 via Domitia, Strecke 34, in Gallien]; 645 109 via Aemilia Scauri, Strecke 34, von Vadis Volaterris bis Genua, Strecke 34, und von Vadis Sobatis bis Aquis Tatelis, Strecke 39; via Cassia, Strecke 45, von Luca nach 650/700 u. c. Florenz, Arrezzo und Rom;

3. Die Alpenübergänge von Italien nach Kfitien and Noricain; 4. ApcnninenUbcrg&ngc

193

c. 711 n. c. 43 y. Chr. yia Clodia, Strecke 48, yon Luni nach Luca, Siena und Rom. Ans der Kaiserzeit sind noch folgende Straßen zu nennen: yia Julia Augusta, die Küstenstraße, Strecke 34, yon Vadis Sobates nach Antibes; ferner yon Acqui nach Tortona und Piacenza, Strecke 39; „ Claudia und Claudia Nova, s. Strecke 53; , Traiana, yon Benevent bis Brindisi, Strecke 65; „ Domitiana, Strecke 60, yon Sinuessa bis Salerno; 54.

V4

via Severiana, Strecke 60, von Ostia bis Terracina; „ Valeria, Strecke 55, nach Corfinio und Clodia Valeria, Strecke 53, von Corfinio bis zum Meere; „ Herculia, Strecke 67, von Esernie nach Aequo tutico, Venosa, Potenza und Rotonda. 3. Die AlpenübergBnge von Italien nach Rfitien und Noricum Die Ta hat die 4 Pässe nach Rätien, den Splügen, 2117 m, Strecke 41; den Septimer, 2311 m, Strecke 3; den Scharnitzpaß von Augsburg nach Innsbruck; den Brennerpaß von Inns­ bruck nach Tirol, 1362 m, Strecke 43; ferner 2 Pässe nach Noricum von Aquileia nach Klagenfurt, Strecke 72, über den Predilpaß, 970 m, ferner von Aquileia nach Cilli über den Birnbaumerwald, 883 m, Strecke 72. 56. VI 5

194

Außer den von der Ta angegebenen Pässen sind ?on den Römern benützt worden der Fernpaß yon Landeck nach Kempten, ferner der Reschen scheideck, 1492 m, und der Finster­ münzpaß durch die yia Claudia von Bozen nach Landeck, endlich der Pleckenpaß, 1360 m, yon Aquileia ins Gailtal1. 4. Apenninenüberg&nge Auf der Ta haben wir folgende Ü b e r g ä n g e über die Apenninen: VII

b

1. Der S e e w e g von Vado—Savona nach Genua ist erst spät fahrbar gemacht worden und wurde in der repu­ blikanischen Zeit immer gemieden; statt dessen bildet den ältesten und bequemsten Apenninenübergang die 109 v. Chr. von Aemilius Scaurus erbaute Straße von T o r t o n a (114 m) bis A c q u i (164 m), im Bormidatal steigend bis 340 m, dann folgt nach V a d o ein Paß, welcher kaum 440 m Meereshöhe erreicht. Man vgl. hierzu die heutige Bahnlinie, welche nicht in Vado, sondern Savona endet. Wenig jünger ist der Über­ gang von T o r t o n a nach G e n u a , im Scriviatal aufwärts bis 472 m, dann im Tal der Polcevera nach S. Pierdarena und Genua, Strecke 39. 2. Der nächste Apenninenübergang auf der Ta ist der der F l a m i n i a über den F u r l o p a ß . Bei Schieggia (598 m) ist die Wasserscheide. Die via Flaminia benützt also den 1

Vgl. Dnbi, Die Kömerstraßcn in den Alpen (Jahrb. d. S. A. C. XIX 1881.

195

IV. Italien

196

l'--«"\

57. Übersichtsblatt der Strecken Italiens, nördlicher Teil: 3. 7. 16. 34. 39—55.

59. 60. Die Strecken des It aasgezogen

-, der Ta allein gestrichelt

198

197

58. Übersichtsblatt der Strecken Italiens, südlicher Teil: 3. 56—68. SizUien 69 und 70.

der IG 1—4 punktiert

, des Hi strichpunktiert — . _ . _ . _ . _

199

IV. Italien

200

weitaus günstigsten Übergang über den Hauptzug der Apenninen b) die Strecke 53 erreicht zwischen Antrodoco und Civita (bei den anderen handelt es sich immer um ca. 1000 m Meeres­ Tomassa (Forulos) 1000 m, die Fortsetzung nach Alba höhe), und dadurch wird es begreiflich, warum diese Straße sogar 1375 m; jene ungeheuere Wichtigkeit erlangt hat, so daß sie nicht bloß c) die Fortsetzung in Strecke 55 in Mons Imeus 1150 m; die wichtigste Straße nach Norden, sowohl nach Germanien d) die Verbindung von Amiternus, Strecke 53, nach als auch nach den Donauprovinzen und dem Orient geworden Terano und Giulia Nova, welche nur durch Iss er­ ist, sondern auch einen großen Teil des Verkehrs nach Gallien wiesen ist, erreicht im Passo Campanelle 1283 m. und nach Spanien aufgenommen hat. Wenn der Paß von Cagli überwunden und der Metauro bzw. einer seiner Neben­ 5. Vergleichung von It und Ta in der Darstellung flüsse erreicht war, so gab es für den Fuhrmann dem Meer Italiens entlang von Fano bis Rimini, dann auf der Aemilia bis (Karte 59. 60) Piacenza kein Hindernis mehr, und von Piacenza konnte er In Italien ist das It großzügig und hat alle die großen nach Milano Aosta Turino oder Vado an der Riviera gleich durchgehenden Expreßverbindungen, welche in die Provinzen hindernislos gelangen, dagegen boten alle westlicheren Straßen hinausführten und dem Reisenden vor allem notwendig von Rom nach Genua fortgesetzt kleinere und größere Hinder­ waren, während die kleinen Verbindungen nebensächlich be­ nisse an zahllosen Steigen, welche der Fuhrmann ohne Vor­ handelt sind. spann und Kosten und Zeitverlust nicht nehmen konnte. Zuerst gibt das It 2 Strecken von Mailand bzw. Rom bis Dadurch wird es begreiflich, warum für alle großen Transporte, zur Südspitze Italiens (Reggio); nämlich von Milano an die auch bei Heeren, wenn sie nicht große Eile hatten, der große Adriatische Küste, bis Pescara, dann über Solmona, Esernie, Umweg bis zur Adriatischen Küste nicht gescheut wurde. Venosa bis Reggio; sodann von Rom nach Reggio und eine 3. Der S e e w e g von G e n u a n a c h L u n a , heutzutage dritte Straße von Capua zum gleichen Ziel (Reggio). den Reisenden durch die vielen Tunnels bekannt, verläßt von Sodann folgen die Verbindungen von Rom zu den Über­ Sestri an die Küste und steigt bis In Alpe Pennino und fällt fahrtsplätzen Otranto, Brindisi und Tarent. Ferner von Rom dann wieder nach Spezzia und Luni, Strecke 34. nach Napoli, Capua und Benevent und für Sommerfrischler 4. Von der via Aemilia oder der Po-Ebene aus sind im nach Misenum. Dann folgen die Verbindungen nach Norden: It zwei Apenninenübergänge, nämlich von Faventia nach Luca die via Flaminia, aber über Sploleto, und von dieser einerund von Parma über Luna nach Luca gegeben, während der | seits nach Aquileia und von da nach Noricum Pannonien, dritte Übergang von Bologna nach Florenz, welcher heutzu­ andererseits nach Piacenza, Tortona. Ferner die via Cassia tage die größte Bedeutung erlangt hat, nicht erwähnt wird. j! von Luca an; die Clodia (wird genannt, aber nicht gegeben); die Der erste dieser 3 Übergänge im It 283/84 von F a e n z a I Aurelia über Genua, Tortona, Vado (ein alter Rest, der die n a c h F l o r e n z (Pistoia Luca) führt nach In Castello 25, |1 Straße von Genua nach Vado noch nicht kennt!). Dann j . Maradi; Anneiano 25, j . Borgo S. Lorenzo, Paßhöhe bei li folgen die Alpenwege nach Augsburg, ferner über den Sep­ il Muraglione 967 m; dann folgt der Übergang über die timer und Splügen an den Bodensee. Diesen folgen noch Apenninen mit 922 m bei Casaglia; inde Florentia 20, verschiedene Kreuzungen und Verbindungen in Oberitalien, j . Florenz. Die heutige Bahnlinie fuhrt einerseits nach Florenz, besonders die wichtige Strecke von Mediolano nach Bergamo andererseits nach Forli Pontassieve. und Concordia. 5. Der 2. Übergang im It 284 von P a r m a n a c h L u n a Was will man weiter? Von Rom nach Oberitalien vier und Luca wird nur kursorisch mit 100 Milien angegeben. Wir durchgehende, nach der Donau die besten Verbindungen, können diese Zahl genau nachweisen: bis Fornovo di Taro nach Frankreich, Spanien und zu den Überfahrtsplätzen nach 14 mp, Berzeto (841 m) 14, dann folgt der Passo la Cisa dem Orient tadellose Verbindung. Wie kleinlich sind da die (1041 m), der Mons Bardonis des Mittelalters, bis Pontremoli Vorwürfe, daß der Sammler die Hauptstraßen nicht kenne, (237 m) 14, Aulla 13, San Stefano 5, Luna 8, zusammen 68 mp nicht richtig benenne und von einer in der Überschrift gedazu die Entfernung bis Luca 32 — gibt genau die 100 Milien ll nannten Straße beliebig auf eine andere Straße überspringe. des It. Dieser Paß wurde im Mittelalter von nordischen Warum soll er das nicht dürfen? Auch die Mannigfaltigkeit Reisenden viel benützt, so von dem Erzbischof Sigeric von ist anzuerkennen. Von Rimini nach der Donau und dem Canterbury (Miller, Mm III 157) im Jahre 990 n.Chr., ferner Balkan läßt das It die Wahl zwischen dem Küetenweg und von einem Isländer im Jahre 1189, von dänischen Pilgern im der Benützung des Schiffes, es rät aber, gleich von Ravenna 12. und 13. Jahrhundert. Neuerdings hat die Eisenbahnlinie II aus die Reise zu Schiff bis Altinum zu machen — aus guten Parma—Fornovo —Sarzana im Expreßverkehr als die kürzeste II Gründen; oder der Reisende kann den großen Umweg machen, Linie von Mailand nach Rom Bedeutung erlangt. welchen wir heute mit der Bahn zurücklegen: über Bologna, 6. Der 3. (moderne) Übergang von B o 1 o g n a n a c h F l o r e n z Modena, Ostiglia, Padua nach Altino. (107 km) führt über Lojano 32, Pietramala (Erdfeuer) 14 Nahezu alles, was das It bietet, hat auch Castorius, aber (901 m), La Futa 21 (911 m), Wasserscheide, Cafaggiolo 13, noch vieles mehr, besonders an kleineren Verbindungen. Es Florenz 27. Diesen Weg hat Papst Alexander V. im Jahre kommt uns besonders zugute, daß das It und die Ta zwei 1410 benützt, nur mit dem Unterschied, daß er statt Florenz selbständige Sammlungen sind und deshalb vielfach einander Pistoia zum Ziel hatte. ergänzen. 7. Im 18. Jahrhundert ist noch ein weiterer ApenninenEine weitere Ergänzung bilden die Becher von Vicarello übergang durch eine im Jahre 1770 erbaute Straße v o n M o d e n a (IG 1—4), welche die Strecke vom Mont Gene vre über Turin, (36 m) n a c h P i s t o i a (65 m) eröffnet worden über: Paullo Piacenza, Rimini nach Rom geben, ferner das Hi, welches 682 m (Paßhöhe 1224), Pievepelago 761, Fiumalbo 943 etc. die Strecke von Mont Gene vre bis Aquileia und Cilli, ferner Aber diese Straße hat mehrere Pässe. von Otranto nach Rom und Mailand gibt. Dazu kommt noch der Lapis Pollae für die Strecke 62 8. Südlich von der Flaminia haben wir über die Zentralund die Säule von Autun für die via Aemilia. Apenninen folgende Übergänge: Wir sind infolgedessen über die Hauptverkehrswege Italiens a) von Antrodoco erreicht die Strecke 52 nach der Station Falacrinis 1003 m Meereshöhe und tällt dann nach Ascoli; II im Altertum recht befriedigend orientiert.

Strecke 3 (Kfitien)

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Die Inschriften findet man im C I L in folgenden Bänden: Raetiae, in Band III Abt. 7. Suppl. 1902; Gallia cisalpina, Band V, 1 1872; 2 1877; Calabria Apulia Picenum, Band IX 1883;

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Bruttium Lucania Campania, Band X, 1 1883; Siciüa Sardinia, Band X, 2 1883; Aemilia Umbria Etruria, Band X I p. 1 und 2, (2, 2 fehlt noch).

a) Reisestrecken I t a l i e n mit Rätien umfaßt die Fortsetzung der Strecken 3. 7. 16 und 34; sodann die Strecken 39—68; zu R ä t i e n gehört noch der Anfang von Strecke 71, welchen wir des Zusammenhangs wegen vorgreifend geben müssen. In Sizilien trifft man die Strecken 69 und 70. Strecke 3 (Fortsetzung) Von Arbon nach Chur, Septimerpass, Chiavenna, Como, Mailand, Lodi, Piacenza, Modcna, Rimini, Ancona, Brindisi und Capo di Leuca (Karte 61—69)

f) Von A r b o n nach Chur, S e p t i m e r p a ß , Chiavenna, Como und Milano (Karte 61. 62) Vgl. CIL V p. 558

Das I t 277 hat diese Strecke ebenfalls und dient Öfters zur Ergänzung. Es ist in diesem Falle nicht ausgeschlossen, daß It und Ta aus derselben Quelle schöpfen, aber beide ver­ dorben sind (im It ist z. B. Clavenna samt Zahl ausgefallen). Von Meilensteinen ist nur ein einziger vorhanden in Agliate, zwischen Como und Milano, abseits von der Straße mit der Entfernung 2. Von Arbon schlägt diese Strecke einen direkten Weg nach Chur ein über St. Gallen, Trogen und Altstätten, entweder nach Rank weil, wo sie sich mit der Bregenzer Straße (Strecke 41) vereinigt, oder auf dem linken Rheinufer bleibend bis Magia, dann gemeinsam bis Chur. Von Chur führt unser Weg über den S e p t i m e r nach Chiavenna, während Strecke 41 über den Splügen führt. Die Ta ist etwas verdorben, Chur ist zweimal genannt, einmal als Curia und das andere Mal un­ deutlich, als Luria lesbar. Bei der unteren Strecke über den Septimer hat die Ta eine große Lücke, welche glücklicher­ weise durch das It ergänzt wird. Die Zahl LX, welche nach Curia steht, ist mit Clavenna zu verbinden. Der große See ist nach den Itinerarien als der Corner See (Lacus Larius) aufzufassen, nach den Flußläufen aber ist es der Lacus Ver­ banus, j . Lago Maggiore. Arbor felix; j. Arbon. A b z w e i g u n g nach Brigantio, Strecke 41. Von Arbon entweder über St. Gallen, Appenzell, Weiß­ bad, Brüllisau nach Lienz (nicht zum Fahren) 23 mp, von da bis Balzers 16 oder bis Sargans 18, inde Chur 16, zusammen 55 oder 57 mp — oder besser über St. G a l l e n , T r o g e n , A l t s t ä t t e n 17, bis Magia 26, zusammen 43 mp. 43 —; es sollten bis Chur etwa 60 sein; es fehlt also eine Station, wohl Magia, Strecke 41, von da 16 bis Curia. [Magia], Strecke 41; j . bei B a l z e r s . Von Brigantio bis Curia 50 (It). - (16). Curia, it. (It, Paul), Curia Raetorum civitas (Paul); j.Chur, Kt.Graubünden. Kastell (Keller 1874). Iss: C I L XIII 5221—5253. Aus dem I t 277 zu ergänzen: Bis T i n n e t i o 20; j. Tinzen. Von hier über den Septimerpaß nach j. Casaccia bei Maloja; Muro 15; jedenfalls einzuschieben: j. Chiavenna; | C l a v e n n a 20; j. die Spitze des Corner | inde Summo L a c u 20;

Sees, Schiffsstation bei j . Colico, wo man sich nach Como und Milano einschiffte (nicht Samolaco, welches viel zu nahe bei Clavenna liegt). Von Chur führt der Weg über Tiefenkastei, Tinzen. Roffna nach Bivio (Stalla) über den Septimer (2311 m) nach Casaccia bei Maloja, durch das Mairatal nach Clavenna: römische, noch vorhandene, aber wenig benützte Straße alter Überlieferung. — Von Bivio A b z w e i g u n g über den Julierpaß, wo 2 römische Porphyrsäulen hergeschleppt sind (2287 m) nach Silvaplana, Maloja. Die Straße über den Julier ist neugebaut und daher jetzt vorgezogen. Über den Septimer führt jetzt nur ein Saumpfad, welcher aber von römischen und deutschen Kaisern im Altertum und Mittelalter viel benützt wurde. Der Strich führt an den Como See, sollte aber nach C l a v e n n a geführt sein. 60 l . Clauenna, it. (It, Paul D), oberhalb des Lacus Larius; noch j . Chiavenna oder Claeven. I: V 5243. 18, 20 (It 278, wo Clavenna fehlt); „bis Ad lacum Comacensem 10, per lacum Comum usque 60" (It 278, erstere Zahl zu klein, letztere viel zu hoch, 30 würde genügen). [Summo Lacu] ist jedenfalls hier einzuschalten; j. bei Co 1 i c o, der Schiffs­ station am nördlichen Ende des Corner Sees. Entweder sind 2 Stationen einzuschalten oder wahrschein­ lich muß es heißen per lacum Comum usque wie im It. Como, Comum (It, Ra etc.), Cumo (Gu), Comenses (Iss), Comum (St), an der Westküste des Lacus Larius, durch Cornelius Scipio — col., durch Cäsar vergrößert, Novum Comum (Catull, Suet), Neocomum (Appian, Plut) genannt, mit bedeutenden Eisenwerken (PI), Geburtsort des jung. Plinius (PI, Cassiod); j . Como (cf. Cantu 1829). Iss: CIL V 5245—5440. 8900-8914. Suppl. I 733 bis 830. 1068 ff. Etwas abseits von der Straße, in A g l i a t e , wurde ein Meilenstein gefunden mit Entfernung 2 (a. ?): C I L V 8056. 35 (zu viel, 25 wäre recht), 18 (It, reicht etwa bis Monza — es fehlt also eine Station). Mediolanum, it. — civitas — (It, Hi, Ra), Mediolanium (St, Pt), zwischen Ticinus und Addua am Fluß Olonna, frühgegründete Hauptstadt derlnsubrer,8päter stark befestigtes munieipium (Tac, Iss), später col. Aelia Augusta Felix (3 Iss), eine der bedeutendsten und größten Städte, Sitz der Künste und Wissenschaften (PI, Aus de clar. nrb.), oft Aufenthalt der späteren Kaiser (Eutr), Hauptmünz­ stätte (Aus), später Residenz der ostgotischen Könige (Procop); j . Milano oder Mailand Irrig 40 (Bir, Ve).

IV. Italien

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(cf. Puricelli 1819 und Amati 1822). Die Bedeutung der Stadt für den Verkehr ergibt sich aus dem Be­ stehen von Innungen der jumentarii (des Verceller Tores, des Jupitertores etc). Iss: C I L V 5762 bis 6343 b. 8921—8926. Suppl. I 852. 854 cum add. 1293. 855. 856 cum add. 1294; 1077 us. 1292. 1295 bis

61. Strecke 3 Arbon über den Septiraerpaß Mailand. Strecke 41 Bregenz SplQgen Mailand.

1297. Antike Säulenhalle mit 16 korinthischen Säulen, sonst wenige alte Monumente erhalten. g) Von M i l a n o nach L o d i , P i a c e n z a , M o d e n a , R i m i n i und F a n o (Karte 62. 63. 64) Vgl. CIL XI p. 1001 ff.

Im I t 126/127 und 286—288, ferner 98—100; ferner die ganze Strecke in H i , von Piacenza ab in den IG. Die Via Aemilia ist auch auf der S ä u l e von A u t u n behandelt. Meilensteine kennt man auf der Via Aemilia in Martigniano 86 ab Arimino, in Bologna 77 ab Ar. Ferner wurde in Borgo

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Panigale ein Meilenstein gefunden Tßit 3 Entfernungen, 4 a Bononia, 21 a Mutina und 286 ab urbe (I: X I 6645). Ferner Meilensteine in Castel S. Pietro mit 268 ab urbe und 15 a Bononia; zwischen Cesena und Bonzona 15 ab Arimino; bei Parma ein Stein mit Entfernung 1, ein anderer mit Ent­ fernung 2 (a Parma). Die Steine zählen somit: a Parma 1, 2 — mp; a Mutina 21; a Bononia 4 und 15; ab Arimino 86, 77, 15; ab urbe 286, 268 und auf der Flaminia 211, 191 und 187 mp. M a i l a n d bis P i a c e n z a ist eine vielgenannte Strecke (It und Hi). In Piacenza beginnt die V i a A e m i l i a , welche geradlinig nach Rimini fuhrt. Die Aemilia ist im Jahre 567 u. c oder 187 v. Chr. ron M. Aemilius Lepidus gebaut worden (Liv 39, 2. Iss: X I 6645. 6642. 6641) als Fortsetzung der V i a F l a m i n i a — s. Strecke 50; diese hier von Rimini bis Fano gemeinsam. Im Jahre 564 u. c. sind die 2 Kolonien Placentia und Cremona, im Jahre 565 Bononia gegründet worden, und der Bau der Straße, welche das Po-Gebiet erschließen sollte, folgte alsbald nach. Aemilius Lepidus ahnte bei seinem großen Werke wohl kaum dessen weltgeschichtliche Bedeutung. Die Via Aemilia erschloß nicht nur die fruchtbare Po-Ebene, sondern öffnete den Legionen die Bahn über die Alpen und Pyrenäen nach Gallien, Spanien, Germanien und dem fernen England. Eine nahezu geradlinige und dazu ebene Straße von 177 mp oder 265 km Länge (Cesena bis Bologna 80 km ist ganz gerade, Cesena bis Modena 125 km, beinahe gerade, und der Endpunkt Placentia liegt wieder in der geradlinigen Fortsetzung) ist bis heute wohl einzigdastehend in der Welt; sie folgt als Tangente am Fuß des Apennins dessen hügeligen Ausläufern und setzt sich von Placentia nach Dertona und Aquis im Bormidatal noch 110 km weit in großem flachem Bogen, ebenfalls eben, fort, so daß der Fuhrmann von Fano am Adriatischen Meer bis Aqui über 400 km weit keine Steige zu überwinden und keinerlei Vorspann notwendig hatte. Von Aqui durchbricht dann die Straße den Apennin im Bormidatal mittels eines kleinen Gebirgssattels, welcher kaum 440 m hoch liegt, und gelangt in Vadi bei Savona an die Riviera di Ponente. Warum man von Rom nach der Provence und nach Spanien nicht der ligurischen Küste folgte, sondern den Umweg über Rimini und Piacenza wählte, scheint nicht allen Forschern1 verständlich zu sein. Hier ist der Schlüssel zum Verständnis. Mediolanum, s.o.; j . Milano. 16; it. (It). Bis m u t a t i o ad N o n u m 7; j . nördlich von Melegnano; inde bis L a u d e 7 (Hi). A b z w e i g u n g nach Novaria 33 (j.Novara), V e r c e l l a s 16 (It) (j. Vercelli). A b z w e i g u n g nach Ticinum 22 (It) (j. Pavia). Laude pompeia, Laude Pompeii (Ra), Laude civitas (It, Hi), Laus Pompeii (PI, Gu), Laudensis civitas (Paul), von den Boiern angelegte (PI), von Pompeius in ein municipium verwandelte und ihm zu Ehren benannte Stadt (Ascon. zu Cic. in Pis. 1); j . Lodi V e c c h i o . 8 km westlich von Lodi. Iss: C I L V 6344—6405 a. Suppl. I 857—860. 862—867. 1079*f. ti. «i. MO. 1088 s. 20, 24 (It). 1 Knbitschek, Eine römische Straßenkarte 1902 p. 40a sagt: nWelche UtilitfitsgTÜnde daza führten, auf den Wegen nach Nordwesten die längere Strecke über Rimini vorzuziehen, erkenne ich nicht."

Strecke 3

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Dazwischen nach dem Hi: j. südlich von Secugnago; Tribus T a b e r n i s 9; j. westlich von Casal Ad Rota 6; Pusterlengo; inde P l a c . 11. Von Placentia bis Fano Fortunae cf. IG. Via Placentia, IG 1, Steph

A e m i l i a (von P l a c e n t i a bis Arimino) it. — civitas (It, Ra, Gu, I G 2. 3 — Placenti viele, besonders spätere — Hier, Paul, Jornand, B, 2 Iss, ferner auf dem ehemaligen Stein von

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Fidentia, it. (It, Ra, Liv, Velleins, Pt), mansio Fidentiae (Hi), Fidena (Gu), Fidentiola vicus (It — bis), Fidentini (PI). Sieg des Sulla in Carbo a. 82 v. Chr.; j . B o r g o S. D o m i n o . Iss: CIL X I 1136—1139. 15; it. (It bis). Dazwischen F i n e s G a l l o r u m (Säule von Autun), viel­ leicht identisch mit Fidentia. Dazwischen nach dem Hi: mutatio Ad Tarum 8; j . Taro; inde P a r m a 7.

2. Strecke 3 Mailand Rcggio; 41 Bergamo Verona; 16 und 44 Broni Piacenza Mantua.

Autun); cohors Piacentina (Liv); a. 219 v. Chr. gegründet, col. (Polyb), am Padus, nahe der Mündung der Trebia (St), a. 200 von den Galliern erobert und niedergebrannt, wiederhergestellt ein bedeutender Handelsplatz mit einem befestigten Emporium (Liv), mit den Rechten eines municipium (Cic, Tac, Paul); j . P i a c e n z a . Iss: C I L XI 1211—1291. 16; it. (It, IG 1, 3), 16 (IG 2); bis Fidentiola 24 (It); bis mutatio ad Fonteclos 13, wahrscheinlich identisch mit Florentia; von da bis Fidentia 8 (Hi). Florentia, it. (IG 2. 3), Florentiam (IG 1), it. (It, Hi), Florentiola (Ra, Gu), Florentia (JG 2/4); mut. ad Fonteclos (Hi); j . F l o r e n z u o l a . Iss: CIL X I 1140(—1142). 10; it. (It), 8 (Hi); bis Parmam 25 (IG).

Pama, Parma civitas (It, multi), Parmam (IG 1), Julia Chrisopolis, quae dicitur Parma (Ra), civitas Panne (Hi), Populus Parmensis (Iss); am gleichnamigen Flusse (Paala) und den Galliern entgegen, an der Via Aemilia, 183 v. Chr. zur colonia erhoben (Liv, col. Parmensis, I: C I L V 8659), bald bedeutender Handelsplatz, von Augustus vergrößert — Colonia Julia Augusta ( C I L X I 1059), Umgegend sumpfig, von Konsul Scaurus durch Anlegung von schiff­ baren Kanälen ausgetrocknet und fruchtbar gemacht (St), lieferte feine Wolle. Parmensis episcopus (acta conc. Romani a. 378); j . Parma. Iss: C I L X I 1048—1128. 2, 8 (Hi), 9 (It). Bis Regio 18 (It, IG). Bei Parma wurden 2 Meilensteine gefunden mit Ent­ fernung 1. Iss: C I L X I 6656. 6657, desgleichen ein solcher mit Entfernung 2: ibid. 6659.

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IV. Italien

Tannetum, it. (It, Ra, Qu, Paul, Liv), Tanetos (Polyb), Tanetani (PI), Tanetum (Pt, Li?) (alte Schreibweise mit einem n), mutatio Canneto (Hi); j . T a n e t o bei S. Ilario. In S. Hilario gefunden. Iss: C I L X 1018—1021. 11, 10 (It, Hi). Lepidoregio, Regio civitas (It ter, Hi, Paul, Am), Lepidum Regium (Ra, I Q 1), Regio Lepidi (IQ 2), Regium Lepidi (Cic), Regium Lepidum (Tac, ISB, St), -ion (Pt), Regienses a Lepido (PI), Forum Lepidi (angeblich auf der ehemaligen Inschrift von Autun); yon den Boiern angelegter, wohl von Konsul M. Aemilius Lepidus bei Anlegung seiner

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bis V i c t o r i b u s 3 (Hi); j . bei Gaggio. Von hier A b z w e i g u n g nach Patavis mit 4 Zwischen­ stationen (It 281), s. Strecke 41 a. Foro Gallorum, Forum Gallorum (Ra, ehemalige Säule von Autun, Cic, Frontin, Qu), östlich vom Fluß Scultenna (Kampf zwischen Antonius, Hirtius und Pansa [App]); j. C a s t e l F r an co. cf. C I L X I p. 161. Von M u t i n a bis V i c t o r i b u s 3; mut. Ad M e d i a s 10; B o n o n i a 16 (Hi).

63. Strecke 3 Rcggio Rimini; 50 Rimini Ariane

Straße zur Col. erhoben (Pt); j . R e g g i o . Iss: C I L XI 965—1008. 17; it. (IG), 18 (It). Bis P o n t e S e c i e s 8; j . bei Rubiera, am Flusse Secchia; inde M u t e n a 6 (Hi — statt 8). A b z w e i g u n g nach Cremona (It). Mutina, it. — civitas (Jt, Ra, IG 2. 3, Pt, viele Iss), Mutena (Hi), Tutena (Gu), Mutine (St, App), Motina (Polyb — ursprünglich ältester Name), Mutinam (IG 1); sehr alte keltische Stadt (der Boii), von den Römern schon zu Hannibals Zeiten befestigt, 183 v. Chr. col., sehr wohl­ habende feste und schöne Stadt (App, Cic), an der Via Aemilia; bellum Mutinense (Suet, App), berühmt durch Wolle, Wein und Tonarbeiten (St, PI); j . Modena (cf. Vedriani 1666, Tiraboschi 1793). Iss: C I L X I 816—964. 8; bis Bononia 26 (It bis, IG 1. 2. 3) oder 18 (It — 282);

Bei Bologna wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ fernung 77 (ab Arimino); in Borgo Panigale mit 4 (a Bononia), 286 (ab urbe), 21 (a Mutina); in Martignano ein solcher mit 86 (ab Arimino): CIL X I 6644—6646. Bononia liegt ab urbe 290, ab Arimino 76. 17. Bononia, it. (IG 2. 3), it. — civitas (It, Ra), Bononiam (IG 1), Bobeonia (Steph B), der älteste bekannte Ort in Gallia cispadana; von den Tuskern unter dem Namen Felsina gegründet (PI, Liv), dann von den Bojern besetzt (Liv), 190 v. Chr. col. (Liv, PI, Velei.), und mit den Rechten eines munieipium (Paul), von Augustus erweitert, stets ein blühender Ort; j . B o l o g n a . Iss: C I L X I 693—816. 4; bis Foro Corneli 4 (It), bis Claterna 10 (It, Hi, IG 1. 2. 3). Isex fl., Idex; • j . Fl. I d i c e , östlich von S. Lazzaro. 6.

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Strecke 3

Claterna, it. (St — TiöXio/ia, Cic, PI, It 287), Claterno (IG 2.3), Claternum (IG 1, Ra, Gu), civitas Claterno (Hi), Claternae (Pt); fester Ort in der Gegend von Maggio; cf. j. noch Plüßchen Qua­ dern a. S. Maria di Quaderna. I: C I L X I 683. Fl. Silarum. 7; 13 bis Foro Corneli (It, Hi, I G 1. 2. 3). Bei Castel S. Pietro gefundener Meilenstein: 268 (ab urbe), 15 (a Bononia): C I L X I 6642. Silarum flM; j . bei Castel S. Pietro, am Silarus, gefundene Iss: C I L X I 684. 686. 692. 6. Foro corneli, it. (IG 2. 3), it. — civitas (It ter, Hi), Fori Cornelii (Gu), Forum Corneli (IG 1), it. und Forum Cornelii (Pt, PI, Mart, Paul, Iss), Foro Cerili (Ra), Foron Cornelion (St), Forum Cornelium (Cic), Forocornelius(Proc); von L. Com. Sulla erbaut (Prudent), Handelsplatz am Fluß Vatrenus; dessen Zitadelle hieß schon unter den Langobarden Imolo; Coraeliique Foro, cuius castrum Imolas appellatur (Paul, Agnellus); j. Imola. Iss: C I L X I 667—682. 6; bis Faventia 10 (It, Hi, I G 1. 2. 3). j . Castel Bolognese Sinnum fl.a; am Senio. I: C I L X I 655a. 3. Fauentia, it. — civitas (It, Hi, I G 2. 3, Ra, St, Pt), Faventiam (IG 1), Fabentia (Steph, Proc, PI), Faventinum (Jornand), castra Faventina (Agnellus, lib. de S. Feiice), respublica Faventinorum (I: C I L VI 1450), nicht unbedeutend, am Fluß Anemo, durch Leinwand berühmt (PI); j. F a e n z a (cf. Tonduzzi 1675). Iss: C I L X I 628—655. 656. Von hier A b z w e i g u n g nach I n C a s t e l l o 25; j . Portico; A n n e i a n o 25; j . Dicomano; F l o r e n t i a 20 (It). 10; it. (It), 5 (Hi), 10 (IG 1. 3), 13 (IG 2); bis Caesena 24 (It). Foro Liui5, it. (It, Hi), — civitas (IG 2. 3), Forum Livi (Ra, IG 1), F. Livii (Gu, PI, I), Livienses aecolae (Agnellus, de S. Feiice); später berühmt durch die Vermählung des Goten Ataulf mit der Galla Placentia (Jornand); j. F o r l i (cf.Bonolil661). Iss: CIL X I 595-618. 7, 6 (Hi); bis Curva. Caes. 13 (It, IG 1. 3), 20 (IG 2). Foro populi4, it. — civitas (Hi), Forum Populi (Ra, Paul), Forum Popilii (PI, Gu), Pipilienses (Agnellus, lib. pont. de S. Feiice); j . F o r l i m p o p o l i . Iss: CIL XI 571-591. Ra setzt ein B e f a n i a , j . Bevana, Dorf zwischen Fori, und Cervia. 7, 6 (Hi). Curua cesena, C. Caesena civitas (It), civ. CeBena (Hi), Cesenam (IG 1), Caesana (IG 2, Pt), Cesina (Ra, Gu), Caesena (IG 3, Cic, PI, St), unweit des Rubico. Caesenatia vina (PI), Caesenatis furni potius quam oppidi (Sidon. Apoll.), Cesenatense castrum (Anastasius, V. S. Zachariae); j. Cesena. Iss: C I L X I 554—570. 8, 6 Hi; bis Arimino 20 (It, I G 1. 3), 24 (IG 2). 1

Falsch Salarum (Dj). So Ve, Bg, Bt; falsch Sinnium (rel.). Irrig: Lttu (Ve). « Falsch pvpuli (Bg, Ve). 1

8

210

Zwischen Cesena und Bonzona wurde 1 Meilenstein ge­ funden mit Entfernung 15 (ab Arimino): C I L X I 6638. Ad confluentes1, mutatio Conpetu (Hi); j . G a m b e t t o l a bei Savignano am Fl. Fiumicino. f. Rubicü. 12; it. (Hi). Arimino, it. (It, IG 2. 3), Ariminum civitas (It, Ra, I G 1, Liv, Zos, viele Iss), Ariminenses (Cic), col. Aug[usta] Ariminfensis] (Iss: C I L X I 408. 414), uralte Seestadt zwischen der Mündung des gleichnamigen Flüßchens, a. 269 v. Chr. kolonisiert. Bischofssitz. Konzil im Jahre 368 gegen die Arianer. Der Hafen bei St. erwähnt. Splendidissima civitas Ariminensium (I: C I L X I I 405); j. R i m i n i (cf. Battaglini 1741). Iss: C I L X I 3 6 3 - 5 5 3 . Von Rimini bis Fano — v i a F l a m i n i a , s. Strecke 50. A b z w e i g u n g nach Ravenna (Strecke 50). 23, 24 (It, I G 1.3), 16 (IG 2). 1 Meilenstein mit Entfernung 211 (ab urbe) in Acquista: C I L X I 6635. Pisauro, it. — civitas (It, IG 2. 3), Pensaurum und Pensarum (Ra), Pesarum (Gu), Pisaurum (IG 1, Gu, Pt, Caes, Cic, Liv, Ml, PI, Vell), IleiaavQa (Plut), Pisaurenses (Iss: C I L X I 6325. 6326), an der Mündung des Pesaurus, alte umbri8che Stadt, seit 186 v. Chr. col. (Liv.), Julia Felix (Iss: CIL X I 6335. 6377), col. Pisaur[um] oder Pisaur[ensium] (Iss), res publica Pisaurensium (Iss), aber ohne Bedeutung; j . P e s a r o (Giordiani, Marmora Pis. — 1738). Iss: C I L X I 6290—6475. 8; it. (IG 1. 2. 3); bis Senogallia 26 (It). 1 Meilenstein bei S. A g o s t i n o gefunden mit Entfernung 187 (ab urbe): CIL X I 6632; desgleichen in Fano 1 (ab vr[be]): 191 (ib. 6633). Fano Furtuno, Fano Fortunae (IG 2. 3, It, Hi), Fanum (Ra, Gu, Claud, Sid. Ap.), Fanestris Fortuna (1. col.), Fanum Fortunae (IG 1, Caes, PI, Tac, AurVict, 3 Iss), XO'IEQÖV TTJS Tvxrjs (St), Fanestres (Iss: C I L X I 6230. 6248), Fanester (ib. 6232), anfangs ohne Tempelanlage an der Mündung des Metaurus, an der Via Fl am., später an­ sehnliche Stadt und col. (Ml, PI, Vitr, I: 6235), Julia Fanum Fortunae (I: CIL XI 6238) oder Julia Fanestris (I: ib. 6232), mit einem schönen Triumphbogen des Augustus (Claud., I: ib. 6218) und einer von Vitruv er­ bauten Basilica (Vitr); j . F a n o (cf. Ammiani 1751). Iss: CIL X I 6218-6289. A b z w e i g u n g der Via Flaminia nach Rom, s. Strecke 50. h) Von F a n o nach A n c o n a , B r i n d i s i und Capo di Leuca (Karte 64-69)

Im I t 100/101 bis Aterno, 312—315 von Ancona bis Brindisi, 118 von Bari bis Otranto. Sonderbar ist, daß im It 100/101 von Faventia bis Troento fast alle Zahlen zu hoch sind, meist auch auf der Ta. Näheres siehe in der Einzel­ beschreibung. Durch Ausbiegungen ins Binnenland (bei Ad pirum, Aesin) läßt sich nur teilweise und unbefriedigend ab­ helfen. In C I L IX p. 204 (Ostia Aterni—Larinum), IX p. 25 (Istonium—Gnatia). Von Ancona bis zur Mündung des Tronto sind etwas ver­ wirrte Anschlüsse gegeben (Strecken 52 und 52 a). 3 Meilen­ steine ohne Zahl 6938—5940. Falsch conslucntes (Seh, Mo, Kt).

211

IV.

Schwierig, weil mehrfach verdorben, ist die Gegend von C a s t r o n o v o bis O s t i a E t e r n i mit der Abzweigung nach Hadria und Pinna. „Pinna VI" ist durch einen Irrtum des Abschreibers in den Küstenweg hereingekommen und muß jedenfalls herausgenommen werden. Näheres s. u. Von V a s t o bis S i p o n t o heißt die Straße wohl irrtümlich auf Kieperts Karten im C I L via T r a i a n a . Wir haben

dien

212

Von Bari bis B r i n d i s i fällt die Straße mit der via T r a i a n a , Strecke 65, zusammen. In Bari sind 2 Meilen­ steine, einer zählt 128 mp von Benevent, der andere 37 von Gnatia. In Brindisi, dem Endpunkt der via Traiana, ist dem Kaiser Traian im Jahre 110 von der Gemeinde eine Statue errichtet worden (I: VTUI n. 37). In Gnatie, Brindisi und Ydronte waren die bedeutendsten

64. Strecke 3 Bimini Giulianova; 50 Bevagna 1 no; 51 Foligno Ancona; 52 Urbisaglia Potenza.

keinen Beleg dafür finden können. Die Halbinsel des Monte Gargano wird ganz abgeschnitten. In Vasto ist 1 Meilenstein 4 mp ab Istonio (IX 8386). Dann fehlen die Meilensteine auf der ganzen Strecke bis Bari. Wohl sind in Trani eine große Anzahl Meilensteine teils noch vorhanden, teils in Mauern verwendet; im Jahre 1791 waren noch 13 vorhanden, welche die Entfernungszahlen 82—113 (a Benev.) tragen. Es wird aber berichtet, daß es wohl 40 Steine gewesen seien. Es ist deshalb glaubwürdig, daß diese Meilensteine zur Erbauung der Stadt Trani weit aus der Umgegend, von Canosa bis in die Nähe von Bitonto, zusammengetragen wurden und nicht vom Küsten­ weg, sondern aus der via Traiana (Strecke 65) herstammen.

Uberfahrtsplätze nach Griechenland, Konstantinopel und dem Orient. Fano Fortune; j. Fano. Fl. Matava. 2. Matavrum, fl.; j . am Fluß Metauro. 8. Ad pirum Filumeni, Ad Pirum (It); j . bei M o n t e r a d o am Fluß Cesano, östlich von Mondavio. Von hier im It 316 A b z w e i g u n g nach Helvillo: Von Ad Pirum bis Ad Calem 8, von da bis Helvillo 14 m (It). Sowohl diese als insbesondere die Gesamt-

Strecke 3

213

entfernungszahl L von Helvillo nach Ancona (It 315) sind unmöglich; es sind von Helvillo über Calem, Senegallia nach Ancona mindestens 68—70 mp; es sind nach Pirum vielleicht zu ergänzen: 8; j . Ca8telleone di Saafa. Dazwischen wurde in Corinaldo 1 Meilenstein gefunden mit Entfernungszahl 184 (a. u.). I: C I L XI 6631. 8; j . Pergola. Ad Calem (Calle vicus) 12 Strecke 50. Ad E n s e m 14 H e l v i l l o 10 ) 8 1 , it. (It). Sena Galli, Senogallia civ. (It, PI), Sinogalliensis ager (1. col. II zu Picenum), Senogallia oder Sinogalias (Ra), Senecalia, quae et Senogallia (Gu), Sena, lr\va (Pol, St, Steph B, Liv, Eutr, Sil), S. Gallica (Pt), an der Mündung des Flüßchens Sena, eine Stadt der keltischen Senones, seit 273 v. Chr. col. (Polyb), Hauptquartier der Römer vor der Schlacht am Metaurus (proelium Senense: Cic); j . S i n i g a g l i a . Iss: CIL XI 6211—6217. 12, bis Ad A e s i m 12; j . bei Falconara am Fluß Esino. Von da bis Ancona 8 (It), bis „Ultra Anconam milia plus minus quattuor" 26 (It). Das It läßt Ancona seitlich liegen und rechnet mit einer 4 mp jenseits Ancona liegenden Station. Sestias, Sextia und Sextias (Ra, Gu); j. östlich von J e s i . J 14». Ancone, Ancona (It, Ra, Cic, Caes, Liv, Ml, PI), Anchona (Gu), ager Anconitanus (1. col. zu Picenum), eigentlich Ancon (Scyl, St, Pt, Steph, Procop), Anconitani (2 Iss), die einzige griechische Stadt in Mittelitalien, von Syrakusanern ca. 394 v. Chr. gegründet, südöstlich von der Mündung des Asis, zwischen zwei gegeneinander gekrümmten Vorgebirgen, deshalb „Ellenbogen"; col.; trefflicher Hafen, von Traian vollendet, von da blühende See- und Handels­ stadt, große Purpurfärbereien (Sil); Überfahrt nach Jader in Dalmatien (It ma); j . A n c o n a (cf. Saracini 1678 u. a.). Triumphbogen Traian6. Iss: CIL IX 5890—5953. 6386. A b z w e i g u n g nach Nuceriae und Mevania (It 311). Im It: U l t r a A n c o n a m 4 mp. Hier mündet die Straße von Mailand ein, von da bis Potentia 16. 9, 8 (It). Fl. Aspia. Numana, it. (It, Gu, Pt, Ml, PI, Sil), Humana (Ra, Gu cdd), Numanates (3 Iss), von den Sikulern gegründet (PI), man. (I), nahe der Mündung des Miscus; cf. Nomatis ager (1. col. zu Picenum); j . Umania, vulgo Umana vicus; Ruinen Umana distrutta. I: C I L IX 5889. 9, bis Potentia 10 (It). Misco fl. j . am Fluß Musone. Fl. Flosis. 5. Polentia, Potentia civitas (It, Ra, Gu, St, Pt, Cic, Liv, Ml, I: CIL IX 5810), Potensia (Ra), Potentinus ager (Frontin., 1. col. zu Pisaurus), am Fluß Flosis, a. 186 v. Chr. als col. gegründet (Vell); cf. Pollentini (Plin. 3, 111); bei Liv in einigen codd. Pollentia (statt Potentia); noch j. Potenza Pisena; S. Maria a Potenza bei Porto di Recanati. Iss: CIL 1 2

Irrig 7 (Seh, Pd, Kt). Irrig 13 (Ve).

214

IX 5808—5813. 6382. Der Fluß trägt heute noch den Namen Potensa. Bis Castello Firmano 22 (It), 20 (It). Sacrata, it. Sacria (Ra), Sacraria (Gu); j . M o n t e S a n t o bei Civitanova. 6. Flusor fl., Floxo und Flosor (Ra), Floxora und Floxor (Gu). Ra schiebt Pausulas hier ein (Strecke 52), welches nicht am Meer liegt.

65. Strecke 3 Giulianova Ortona; 65 a Atri und Pinna.

Tinna1, Pinna und Tinna (Ra), Pensas und Inna (Gu), Pinnes (Frontin); j . am Fluß Tenna. Fl. Tinna 2 ; j . Tenna. Von hier bei Gu S. 462: Sabinis, Asculum, Brutum, Pinnis. 2. Castello Firmani, Castello Firmano (It — bis), Castrum Firmanum (Ml, Vell), C. Firmanorum (PI), C. Epinium Firmum (St); j . P o r t o di F e r m o

66. Richtigstellung der Ta bei Pinna.

(3 mp von Firmum entfernt). Iss: C I L IX 5349 bis 5419. 12, bis Castro Truentino 24 (It), bis Troento civitas 26 (It). Cupra Maritima, it. (Pt, Ml, PI, Sü, I), Cupra (Ra, Gu, St), Cyprensis oder Cuprensis ager (1. col.), Cuprenses (I); alte pelasgische Stadt, mit altem, schon von den Pelasgern erbauten, von Hadrian wiederhergestellten (I) Tempel der Cypra (so hieß bei den Pelasgern die Juno); j. beim heutigen C i v i t a di Marano an der Mündung der Monecchia (cf. Colucci 1779). Iss: C I L IX 5286—5348. 12. Von Asclo bis Castro Truent. 20 (It). 1 Falsch Tunna (Bt, Bg, Ve). " Irrig Tuma (Bg, Bt, Ve).

14*

17. Italien

215

Castro trentino, Troentino (Ra), Troento (Gromat.), Troento civitas (It), Castro Troentino (It), Troentina (Gu), ager Truentinus und Troento (1. col.), Castrum Truentinum (Cic, Ml, I), das Hafenkastell von Truentum, jedenfalls an der Mündung des Truentus (j. Tronto); j . an der Mündung des Flusses Tronto „la civita ad Colonnella vicum". Iss: C I L IX 6165-6176. Abzweigung nach Ascolo—Septempeda (It), Strecke 62. FL Herninum, an dessen Stelle bei Ra als Station: Perturno, Peturnum (Gu). 12 (It bis). Castro novo, i t (It bis), CastronoYum (Ra), Castrum novum (Gu, PI, Vell, St), Castro civitas (It); Castranus ager (1. col.), Oastrum (Pt), col. 265 v. Chr. gegründet (Vell),

216

7 [Pinna VI Saunas V sind in Strecke 55 a einzusetzen, s. d.]. Ostia Eterni, Aderno (Ra bis), Aterno — civitas (vicus) und Ostia Aterni (It), Aternensis ager (1. col. zu Picenum), Adernum (Gu), Aternum (St, Liv); mit Hafen, welcher den Vestini und Marrucini gemeinschaftlich. Nach Satona 1500 stad. (It ma); j . P e s c a r a . Iss: C I L IX 3336—3S41. 16, bis A n g e l u m (j. Spottore; Iss: C I L IX 3342—3346) 10, inde Ortona 11 (It — zusammen 21). Ortona, it. (Ra, It, Gu, PI), Ortrum u. Ortum (St, Pt), der Seehafen der Fretani (St); j . Ortona a mare. Iss: C I L IX 3011. 6315. 11, 13 (It). Anxano, it (It), Anximum (Ra), Anxinum (Gu), Ansianum (Ra und Gu), Anxanum (Pt, I), Einwohner Anxani (PI —

67. Strecke 8 Ortona Siponto.

an der Küste (cf. gleichnamige Stadt Etruriens, Strecke 34); j. Giulianova. las: C I L IX 5143—6154. Folgende Doppelstrecke s. C I L IX p. 479. Die folgende Doppelstrecke ist verdorben. Die Stadt Pinna liegt von der Eüstenstrecke weit entfernt im Binnen­ land und ist durch ein Versehen des Abschreibers in . die Küstenstrecke hereingekommen. Die direkte Ent® fernung von Castro Novo bis Ostia Eterni ist nach . | dem It 24 mp. Daraus ergibt sich, daß entweder die oo Station „Macrinum VII u oder „Salinas V" zugleich g mit Pinna aus der Küstenstrecke herauszunehmen ist. * Wir ziehen letzteres vor, streichen also hier Pinna VI Salinas V, welche man in der Strecke 55 a wiederfindet, und verbinden Macrinum VII direkt mit Ostia Eterni. 18; bis Aterno 24 direkt, 31 über Hadria (It). Macrinum1, i t (Ra, Gu), Matrinos (St, Pt); j . am Fluß Macrinus, j. Fluß Piomba. Falsch MaeriO (Bg).

cognomine Frentani), Anxates Frentani (I: C I L IX 3314), Handelsplatz. Tribu Arniensi; j. L a n c i a n o Vecchio. Iss: C I L IX 2925—3010. Brücke über den Fluß Foldrino aus der Zeit Diokletians. Ra schiebt ein: Teadem oder Teade, Teate (Gu), j . Chieti, zu Strecke 65. 3; bis Histonios 25 (It). Annum, it. (Ra, Gu); cf. Ager Antianus (1. col. zu reg. Samnii) = fl. Sannum; j. Fluß Sangro. Pallanum, it. (Gu), Pallannum und Palanum (Ra), Pallannum (Gu); j. Paglieta; n. a. Pollutri. 12. Istonium, it. (Gu), Istonio (Ra), Istoniis colonia (Gromat lat.), Histonii (Frontin), Histonios (It), Istonion (Pt), Histonium (Ml — inter Frentanos, PI), Histonienses (Iss), mun. Iss: C I L IX 2853. 2855. 2860. Tribu Arniensi: j . il V a s t o d'Aimone. Iss: C I L EX 2835—2948. 3313.

217

Strecke 3

Meilenstein gefunden: 1 km von Punta della Penna, 4 mp Ton Histonium. C I L IX 6386 a. Dazwischen V s c o s i u m 16 (It); j. bei Guglionesi. CIL IX p. 265; inde Arenio 14 (It).

218

j. Larino. IBS: C I L IX 724—781. 6243—6251. A b z w e i g u n g hier (nicht in Tene) nach Bobiano, Strecke 63 b.' Am Meere Buca. CIL IX S. 263. 676;

68. Strecke 3 Siponto Egnazia; Strecke 59 Venosa Tarent; Strecke 65 Canosa Egnazia.

Larinum, it. (Pt, Ml, Cic), Larinus (1. col.), Larium (Ra, Gu), Larinapolis, Lannion (Steph B), Larinas — Larinates (PI, Caes, Sil, 2 Iss); wahrscheinlich identisch mit Arenio (It), am Tifernus, Mun. (Cic, I) [cf. Joris Larene, Strecke 63]. Tribu Crustumina, Quattuomri etc. (Iss), Priester Matris Deum, Augustales, Augustalis iterum honoratus bisellio (I: C I L IX 741);

j. Termoli, der Hafen zu Larino. Von L a r i n o nach S i p u n t o hat It 314 (wenn wir Arenio mit Larino identisch nehmen), C o r n e l i 26, P o n t e l o n g o 30, S i p u n t o 30. Für unsere Strecke sind die Zahlen zu groß; dem Meere entlang fehlen Anhalts­ punkte.

IV. Italien

219

220

12, nach Cic 18 mp, letzteres richtig. 9051); sie stammen aber alle von Strecke 65 (via Traiana) her. Teneapulo, Teanopolon, Teanopilon (Ra), Teanum Polonium und Teanopolum (Gu), est Teanum Apulum (St, Pt, Cic, 9. Ml), Tennenses Apuli (I), Teanus Apulus (1. col.), Teate Turenum, Tire'num (Ra), Tirhenium vel Thirrenium quae et (ib.), Tiati (Münzen), Teavov (St, Pt), civitas Theanensis Trannis et Interamnem, nunc vero Trane dicitur (Gu); (I: CIL IX 703); Grenzstadt gegen die Frentanen am j. Trani. Iss: C I L IX Frento, j. Fluß Fortore (zu unterscheiden von Teano Sidic, 309—310. 6180-6181. Strecke 58), Tribu Cornelia; j . beim heutigen P o n t e Gu schiebt ein Melfis, quae et dieta prius Turris (Gu). R o t t o , passo di Civitä prope S. Paolo. Iss: C I L [10]. IX 702—723. Friedländer, Osk. Münzen S. 49 ff. [Respa] (It), j . Molfetta, ist einzuschalten. 6. Sambon S. 217 f. Natiolum, it. und Naciolum (Ra), Natiolum quae nunc Raven18. nacium vel Iunatium vocatur, dictum autem antiquitus Ergitium, it. und Egritium (Ra), Ergicum (Gu); Iuvenatium, quaBi Jovis navigatio (Gu); j. westlich von Rignano j. Giovenazzo. I: CIL Garganico. IX 307. Ra schiebt hier ein: T a t i n i e , Ocinia (Gu); P o r d o n a , Parthona (Gu), A t r e , Attie (Gu) — alle 3 am Meer. 9, es sind 12. Barium, it. (Ra, It), Beroes (Hi), Sibaris quae nunc Baris 25. (Gu), Varia (It 117), Barium, Baretium? (Steph); nach Siponto, Sepontos und Sipontos (Ra), Sipontus (Gu), ager Tac, Mun, starker Fischfang (Hör), territorium Varinum Sipontinus (1. col. zu Apul.), Sipunto und Sipunte (It), (1. col. I in Calabria), ager Varinus (1. col. II); Sipontum oder Sipuntum (Liv, Ml, PI), Sipus (St, Pt, j. Bari. Iss: C I L IX Steph), Sepius (Cic); am südlichen Fuß des M. Garganus, 282—300; cf. 273—274. Hier 1 Meilenstein mit der Sage nach von Diomedes gegründet (St), von den Entfernungszahl 128 (a Benev.). Römern kolonisiert (Liv), Col. Sipontina (Iss), ein wichtiger Bei Gu folgt Celia oder Cecilia oppidum, 3 mp vom Ufer. Hafen und Handelsplatz, Überfahrt nach Salona (It ma, Von hier im It 117: Butruntus 12 (Strecke 66). 1500 Stadien); j . unbedeutende Ruinen Via Traiana von Barium nach Brindisi. beim Dorfe S. Maria di Siponto (Iss: CIL IX 697 Von Turris Caesaris bis Ydrunte s. Hi 609. bis 701. 6242), 3 km südwestlich von Manfredonia. 20, 21 (It); bis A r n e s t o 22, j . östlich von Polignano (viel­ 9; bis Salinis 15 (It); 140 stad. bis Salabia (St), ager Salpinus leicht zu identifizieren mit Dertum); inde Gnatie 15 (1. col.). (It 315 via Flaminia). Auxano, Auxanum (Ra und Gu); cf. ager Ausculinus (1. col. in Apul.); j . nordöstlich von Torre Turris cesaris, mutatio Turres Juliana (Hi; von wo Abzweigung nach Butontones, Strecke 65), Turribus (It), Turris Cae­ Rivolo. saris (Ra, bis), Turris Cesaris quae nunc Poliuianum 12. (Gu bis, auch Polimanum); Gu erwähnt hier die eccl. Salinis, it. (It, Ra), ager Salpinus, Salpis colonia (1. col.), S. Viti m. (iuxta portum parva Polinianum), j . noch Salinis quae et Salapis vel Salpia (Gu), Salapia (St, Liv, PI), S. Vito bei Pol.; j. Polignano. Salpiae (Pt); in einer sumpfigen, ungesunden Gegend (Cic), Gu schiebt ein: Cupersanum (5 mp entfernt). an einem nach ihr benannten Sumpfsee, sehr alt, wichtiger Handelsplatz und Hafen für Argi (St), wurde im Bundes­ 9; bis Turres Aurilianas 9 (Hi), bis Egnatiae 16 (It). genossenkrieg verbrannt (App); j . das Dorf (Saline di) Dertum, Diriam und Dixium (Ra), Dirium quae nunc MonoS a l p i , mit Ruinen, welches aber nicht an der Küste, polis (Gu bis: das zweitemal statt dessen Barium ver­ sondern im Innern liegt, wo zuerst die Stadt gestanden schrieben), statt dessen mut. Turres Aurilianas (Hi); haben soll, ehe sie auf Bitten der Einwohner ans Meer j. Monopoli. gerückt wurde (Vitr). Die Späteren (It, Ra, Gu, Ta) 9; von Turres Auril. bis Leonatiae 15 (Hi). kennen auch noch an dessen Stelle den Ort Salinis, Gnatie, Ignatiae und Gnatia (Ra), Augnatium (Gu), Gnatiae j. Torre delle Sallinae. und Egnatiae (It), civitas Leonatiae (Hi), ager Ignatinus 12 1 ; bis Aufidena 40 (It). (1. col. H), Egnatia (St, Pt, PI, It), Gnatia (Ml, Hör.: Aufinum, Aufidum und Ausidum (Ra), Aufidena (It), Aufidiena „Nymphis ingratis exstrueta" — schlechtes Wasser?); pro qua nunc Canne (Gu); an der Mündung des Aufidus; nach ihr heißt die Fortsetzung der Via Appia jenseits cf. bei St das Emporium von Canusium — 6, 283; des Adriatischen Meeres Via Egnatia — nach Byzantium; j. Torre d e l l ' O f a n t o ? j. Torre d'Egnazia (cf. C I L IX 308—311) bei Ospedale. oder Agnazzo bei Fasano. Iss: C I L IX 261—272. 2 Fl. Aufidus ; j . Ofanto. 6174-6178. Ruinen. 6; bis R e s p a (j. Molfetta) 23, von da bis Barium 13 (It). Im Meere: Port. Pediae — vielleicht zu Brindisi? Bardulos, it. (Ra), Bardulos quae et Barulos vel Baruldes (Gu); 21, it. (It), 20 (It); der Verbindungsstrich fehlt bis Brindisi. j. B a r l e t t a . Von hier Verbindung mit Canusio (Strecke 65) über Spelunis, Speluncas (Ra, It), Speluncis (It), mansio Spilenaees (Hi), Spelunca (Gu); j . Torre S. Sabina. Cannae, jetzt Canne. Iss: CIL IX 317—323. Gu schiebt ein: S a u n i u m ; j.? In Canne 1 Meilenstein mit Entfernungszahl 88 (a Benev.). V a l e t u m vel Valentium quae et Carbonium vel CarI: 6030. pinium (Gu); j . Carovigno. Fl. Aueldium. In Trani 15 Meilensteine mit Entfernungen 82—113 28 \ 18 (It), 19 (It), 14 (Hi). (einzelne fehlen) von Benevento (CIL IX 6023 bis Brindisi, it. — civitas (Hi), Brindice und Brendesium (Ra), ager Brondisinus (1. col. II), Brundisini decuriones et 1 a

Irrig 8 (Kt, Seh, Pd). Irrig Ausidus (Ve).

1

Falsch 29 (Seh).

221

Strecke 3

munieipes (I: CIL IX 37), Pintisi (CIL IX 43), Brundisium (It, Gu, Klassiker, Iss), Brundusium (Ml, Gu), Brentesium (Polyb, Scym, St, App, Steph, Iss), Brendisium (Pt); Gründung der Kreter am Knossus (Lucan) oder der Atolier unter Diomedes (Justin), wahrscheinlicher aber Anlage der Japygen; nächst Tarent die größte Stadt Calabriens (St), mit trefflichem Hafen an einer kleinen Bucht des Adriatischen Meeres, gewöhnlicher Einschiffungs­ platz nach Griechenland und dem Orient (St, PI, It), Endpunkt der verlängerten Via Appia (St, Hör, PI),

222

Strandweg von Brundisium nach Tarent. Fl. Pastium (schwarz geschrieben). 10, 11 Hi; bis Lupias 25 (It); nach Galat. von Rom 360, von Dyrrachium 220 mp. Balentium, Baletium (Ra), Valentium (Gu), mutatio Valentia (Hi), Balesium (PI) [zu unterscheiden von obigem Valetum vor Brindisi]. A Brundisio Luppias pedestri itinere oecurrit Balesus diruta ac penitus deleta; der Umfang der verfallenen Mauern war 7—8 Stadien. Man zeigt noch die Stelle der Burg (durch größere Steinhaufen

, Strecke 3 Egnazia Capo di Leaca; Strecke 60 Tarent Pata; Strecke 59 Tarent Brindisi.

246 v. Chr. col. (Liv, Vell, Cic), nach Gu zerstört von Romuald, prineeps Beneventanorum, zugleich mit Tarent, während der langobardischen Invasion in Italien; Todesort Yergils, Vaterstadt des Pacuvius; Handel mit Wolle und Honig der Umgegend; j. Brindisi. WenigAltertümer, aber Iss: C I L IX 32—214. 6096—6150. 6391 bis 6396? Auf einer Anhöhe stehen 2 Säulen, die eine 19 m hoch, von der anderen nur die Basis. Auf ersterer eine mittelalterliche I. Die Säulen werden gewöhnlich als Endpunkt der Via Appia—Traiana angesehen. I IX 37 berichtet von einer Trajan zu Ehren von der Stadt a. 110 errichteten Säule. Insel dem Hafen gegenüber Barra oder Pharos, wo eben­ falls eine Trajanssäule.

erkenntlich); urbs tota aratris vertitur. Die Via Traiana führt mitten durch die Stadt und heißt jetzt noch so (Galat. de situ Jap.); die Stadt war 3 mp vom Meere entfernt; es finden sich viele Gräber und Denkmale aus weißem Marmor; zerstört von König Wilhelm a. 1147; j . beim heutigen T o r r e di Gennaro. 5 mp entfernt ist das einstige Basilianerkloster de Ceratis; dann 7 mp bis Lupiae et Rudiae, zwischen welchen die Entfernung nur 13 Stadien ( = l'/a Meilen) beträgt. 15; bis Clipeas 13 (Hi). Luppia, Lupias (Ra, It), Lupia (Ra), Aovmtiai (Pt), Clipias (Hi), urbs Lictia und Liccia (Gu), territorium Lyppiense (1. col. zu Calabria), Lupienses (2 Iss); nur Ruinen, darunter ein Theater, seien noch vorhanden und auf dem

223

IV. Italien

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Berg ein kleines neues Städtchen, unten aber liegen zahl- II das letzte Haus untergegangen; j . 1 km westlich von P a t u , lose Inschriftsteine umher (Gu S. 468), die Stadt des i bei der Kirche Madonna Vereto, wo Ruinen. Iss: Königs Idomeneus (Verg) mit einem Hafen (j. P o r t o C I L I X 1—6. 6093. S. C a t a l d o ) an der Küste, von der sie ungefähr l| Im Meer steht (sehr verblaßt, aber wohl richtig): 1 geogr. Meile entfernt war. Col. (I). Pt versetzt die I Port. Salentinum [cf. Salentinum Promontorium] — Sallentinum Stadt ans Meer, falsch; oder er meint Roccha (Galat), (Ml, PI); bei früheren Japygium Prom. (PI, St, Pt), bei 8 mp vom Meer. Namen derselben: Lypiae,Lopiae,Lupium, | den Griechen Akra Japygia genannt (Galat., It, PI), sonst Lypia, nach anderen Aletium, Licium, Lictium oderLicca; I L e u c a s ; an der südöstlich verlaufenden Klippe in Calabrien, sehr alt und einst sehr bedeutend; sehr viele Überreste jl bei welcher der Sin. Tarentinus endigt; unter der Erde (Galat); j . Lecce. Iss: C I L I X ,! j . C a p o di L e u c a oder Finisterre. ■ 17—28 (6096). Überfahrt nach Hydrunto (300 stad.) undCrotona (800 stad.— Gu schiebt ein: R ü g e , ßhodeate, Rudiae (Ml 2, 4 7 ; It ma). PI 3 , 102), Rhadae oder Rui (Steph), Rudia (Pt), Rhodiorum civ. (St), Rudini (I), Mun (I), Vaterstadt des Ennius (St, Ml); die Pforte oder ein Stadtviertel von Lupiae. Beide Städte sind gänzlich untergegangen Strecke 7 (Fortsetzung) [zu unterscheiden von Rudae, Strecke 65, zwischen Von Boulogne über den Grossen St. Bernhard Canusium und Butuntos]; j . Rugge. Iss: C I L I X bis Piacenza 29—31. 25, it. (It); bis Mutatio A d D u o d e c i m u m , von da bis d) V o n A o s t a b i s P i a c e n z a Otronto 13 (Hi). (Karte 70. 71. 62) Turris Stagna im Meere bei Brindisi gehört vielleicht hierher. Vgl. CIL V 715-960 4 Milien vor Hydrunto ist ein See — Limne von den Das It gibt diese Strecke bis Cozzo zweimal; hier mündet Griechen genannt, oder nach Galen limnethalassa —, die wichtige Straße von Turin her ein, welche in der Ta fehlt. 12 Milien im Umfang; dieser See, wo er sich in einen Die Strecke Cozzo bis Pavia hat das It vierfach, und sie ist Busen verengt, wurde von der via Traiana durchschnitten; auch im Hi. Von Pavia führen aber alle Itinerarien über der Platz heißt j.Fenestrae oder Limini grandi und Limini || Mailand und Lodi nach Piacenza, und nur das I G führt wie piccoli. il Ta direkt nach Piacenza; auch der Ra ist zu vergleichen. Ydrunte, Ydrontum (Ra), Hydrunte und Hydrunto (St), || Meilensteine sind 12 bekannt (von 8063—8074), einer 36 Odronto mansio (Hi), Ydrontus (Gu), ager Ydrontinus | ab Aug. Pret. in Donnaz, der andere in Cozzo an der Ein(1. col.), Hydruntum (Liv, PI), ursprünglich Hydrus (Cic, ! mündung der wichtigen Turiner Straße, 58 ab Aug. Taur.; Lucan, Scyl, St, P t , Steph), Hydrentini (I); eine der I weitere Meilensteine in Baizola, Trino, Chivasso, Turin ohne ältesten Städte Campaniens, an der Südostspitze Italiens Entfernung. Der Ort Settimo vor Ivrea deutet auf einen von und einem gleichnamigen Berg (Ml), mit einem guten I Eporedia zählenden Stein hin. Ein weiterer Stein folgt 3 mp Hafen (Liv: 1 mp entfernt [Hi]), Mun (I), aber früh vor Pavia (a Ticeno 3). Von Aosta nach Milano gab es noch herabgekommen; trotz der wichtigen Lage am Eingang eine kürzere Strecke nach dem I t , welche von Vercelli über ins Adriatische Meer ist sie jetzt keine bedeutende Stadt; Novara führte. Überfahrt zur Sasonis insula und von da Buthroto In Trino sollen einst 6 Meilensäulen gewesen sein, eine (Strecke 79) in Epirus; ferner nach Leucas, nach Aulona | mit der Inschrift 80, was auf die Zählung a Placentia passen und nach Cassiope (It ma); j . O t r a n t o . Iss: C I L würde (von Cozzo bis Piacenza sind es 67 oder 69 mp, von I X 16/16. Cozzo bis Trino etwa 16). In der Nähe die Ruinenstädte V a s t a und M u r u s , deren Der Stein von Cozzo, welcher sich auf die Turiner Straße Namen unbekannt; Vasta ist von Hydr. 7 Milien bezieht, stammt von Antoninus Pius, alle anderen aus konstanentfernt, die Stadt lag teils in der Ebene, teils auf tinischer und späterer Zeit. Wir dürfen wohl daraus schließen, sanftem Hügel; in der Nähe waren zahllose Gräber daß die volle Erschließung des Großen Sankt Bernhard erst mit eleganten Gefäßen, ehernen Waffen, goldenen in dieser späteren Zeit erfolgt ist. Ringen (Galat). Schwierigkeiten bereitet die Deutung des letzten Stückes 8. von Lambrum (Graffignano) bis Placentia, wo jedenfalls mehrere Castra Minerue, — Mineruae (Verg), Minervium (Gu), 'A&tjväg Wege bestanden, und merkwürdigerweise wurde diese Strecke (pgovQiov mit dem Portus Veneris (Dion, Verg); seit 126 von den Reisenden gerne umgangen. v. Chr. Col., mit einem reichen Tempel der Minerva Augusta Pretoria, s. o. j . Aosta. (Verg, St); j . C a s t r o mit dem Porto 28, 25 (It — ter). Badisco. Die Bischofsstadt Castrum soll 450 n. Chr. Utricio, Vitricio und Vitricium (It), Bitricium (Ra, Gu); erbaut worden sein, wurde a. 1537 verbrannt von den j. Verres. Türken, der Bischofssitz dann nach lo Toggiardo ver­ 2 1 l , it. 21 (It bis), 31 (It). legt. In der Nähe waren Heilquellen und Tempel, In Donnaz wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernungs­ 2 mp von Castro, dann 6 mp nach Hydrunto. zahl 36 (ab Aug. Pretoria). I : 8074. Östlich von 12. Donnaz, in Pont St. Martin, eine über den Fluß Lys Veretum, it. und Beretum (Ra), Beretos quae nunc Leuca (Gu), führende Römerbrücke. Hier ist der sogenannte Ovtjgerov (St, Pt), Veretini (PI), ager Veretinus (1. col.); Transitus Hannibalis, ein 4,7 m hoher und ebenso früher Baris genannt und 80 Stadien von Leuca entfernt; I langer, 2,98 m breiter Felsentunnel, im Tale der wegen der weißen Felsen (Galat) Leuca (St, Lucan) I Großen Dora beim 36. Meilenstein zwischen Bard und genannt; am Prom. Japygium, unweit einer stinkenden, Donnaz. Hier ist die letzte Enge des Salassertals, um die ganze Umgegend verpestenden Quelle (St, Aristot); „parva moenia Leucae" (Lucanus); nach Galat. bis auf II > Irrig 25 (Ve).

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Strecke 7

deren Besitz die Römer so lange kämpften. Hier läßt die Tradition Hannibal den Felsen mit Feuer und Essig sprengen, um den Elefanten den Durchgang zu ermöglichen. Es folgt —; j.Settimo, 7mpvorIvrea. Eporedia, it. (It, St, Pt, Cic, PI, Tac, Vell., Iss), Eporcia (Ra), Eporegia (Gu), a. 100 v. Chr. gegen die Salasser angelegte

I : 6494; bis 6757, 8939—8941.

j. V e r c e l l i . Iss: 6652 Suppl. I 898—800.

A b z w e i g u n g e n nach: N o v a r i a 16 (Pt, PI, Tac u. a.), Novania (Ra), municipium, praefectus Sannatarum gentilium Novariae (ND); j . Novara. Iss: 6502 bis 6562, 8928.

70. Strecke 7 Aosta Vercelli.

Kolonie; j . Ivrea. Iss: 6777 bis 6818 (8943 und 8944). Suppl. I 905 und 906. 33, it. (It — ter). Vergellis, Vercellis (It, Ra), Vercellas (It), Hauptstadt der Libici, westlich vom Fluß Sessites, zu Strabos Zeiten noch ein offener Flecken, später befestigtes municipium und nicht unbedeutend; schon im 5. Jahrhundert halb verfallen (Hier. Ep. 17); fßamini] civitatis Vercellensps],

Mediolano 33, Strecke 3; j . Mailand. 13; bis Laumello 25 und 26 (It). In Cozzo wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 58 (ab Aug. Taurin.): I: 8063. Cutias, Cottiae (It), mut. Ad Cottias (Hi), Costias (Ra), Cociae (Gu), Cuttias (IG 1), Cuttiae (IG 2. 3); j. C oz z o. Keine Iss, aber Meilensteine gefunden.

71. Strecke 7 Ivrea Pavia Piaccnza; Strecke 16 Turin Tortona Broni.

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IV. Italien

Abzweigungen in It 340 und 354, Hi 557, Ra nach Aug. Taurinorum: j . Baizola, wo 1 MeilenC a r b a n t i a 12; stein gefunden wurde. R i g o m a g o 12, es sind ca. 6; J- Trino. Q u a d r a t i s 15; j- an der Mündung der Dora Baltea in den Po. T a u r i n i s 23, 20 ( I G 1); j - Turin, Strecke 16. 12, it. (It, Hi, I G 2), 13 ( I G 1. 3). Laumellum, it. ( I G 1. 2, It, Pt), mansio Laumello (It, Hi, I G 3), Laumedon (Gu), eine Stadt der Libici (Pt); j . L a u m e l l o oderLomello. Iss: 6471—6476. 8927. 21, 22 (It bis), 21 ( I G 1. 3), 20 ( I G 2). Dazwischen nach dem H i : mut. DurÜB (Am) 9; j . Domo inde 12. Vielleicht gehört hierher der Meilenstein aus Casteggio mit der Entfemungszahl 3 (a Ticeno). I : 8062. Ticeno, it. — civitas (Hi), Ticino (It, I G 3), Ticinum (It, I G 1. 2), Ticinu8 (Steph B), Papia, quae et Ticinus (Ra), Ticinus, quae alio nomine Papia appellatur (Paul), Hauptstadt der Laevi (nach Pt der Insubrer, was allein jl

Placentia, Strecke 3 ; j . Piacenza. Der andere Weg mündet in die Strecke Laude bis Placentia ein, und zwar in A d R o t a (Hi); vielleicht identisch mit Quadrata der Ta (vielleicht aus VII ad Rotam — Quadratam ge­ lesen ?); j . Casalpusterlengo inde P l a c e n t i a (11 mp). In Placentia großer Kreuzungspunkt mit Strecken 3 und 16.

Strecke 16 (Fortsetzung) Von Brian9on über den Mont Genevre nach Turin und Piacenza (Karte 72)

c) Von B r i a n g o n ü b e r d e n M o n t G e n e v r e b i s S u s a Ammianu8 XV, 10 schildert den selbsterlebten Übergang über die Kottischen Alpen (der Weg wurde von König Cottius hergestellt) in umgekehrter Richtung. Der Aufstieg von Segusione (Susa) wird als sehr schwierig angegeben; auf der Höhe des Passes ist eine Ebene bis zur Station Martis, 7 Meilen weit, dann folgt eine zweite steilere, schwer zu über­ steigende Höhe bis zur Spitze der Matrona, dann abwärts bis

72. Strecke IC Brian^on Mont Genevre Tarin.

hier stimmen würde), am linken Ufer des Ticinus unweit seiner Mündung, später munieipium, von den Hunnen zerstört (Jornand.), wurde unter den Ostgoten ein sehr bedeutender und fester Ort (Proc, Paul); j . P a v i a . Iss: 6406 bis 6470. Suppl. I 869. 871. 107Ö95Abzweigungen nach: L a u d e 23 (It), es sind ca. 16, Strecke 3, j . Lodi. M e d i o l a n u m 22 (It), 20 (Hi), Strecke 3. —, 20 (IG), es sind ca. 16; 36 mp bis Placentia (St), nach Ocelum zu den Kottischen Alpen 160 mp (St). Lambrum, it. (IG), it. (Ra, Gu), die Einwohner Lambrani (Suet); j . C a s t e l l L a m b r o bei Graffignano am Fluß Lambrus (j. Lambro). —; bis Placentia 16 (IG). Von hier können wir 2 Wege nach Placentia annehmen. Sofern wir den Zahlen der Ta Glauben schenken, ist Ad Padum 20 mp westlich von Placentia anzunehmen, also: Quadrata1, Quadratam (Ra), [zu unterscheiden von Quadrata munieipium (Ra, It, Hi) zwischen Turin und Cutias]; j . St. Colombano, wenige Kilometer südlich von Lambrum. Einzuschalten: Olonna (Paul Diac); j . Corteolona, liegt seitlich. Ad Padum2, Padam (Ra); 20.

j . P i e v e t t a am Po.

1 Irrig Oudrata (Bg, Ve). • (Seh, Ma, Pd, Kt, Dj), irrig Padum (Bt, Vc).

zum Ca8tellum Virgantia (Briangon). Der von Hi und Am genannte Berg M a t r o n a (Name einer Gottheit), später Janus oder Janua ist der jetzige Mont Genevre. Unsere Strecke mündet von Stabatione mit 8 Leugen in Brigantione ein, wo sie sich mit dem von Arles herkommenden ältesten Alpenweg verbindet. In Brigantione fehlt offenbar in der Ta eine Vignette mit 2 Türmchen, weshalb die Ver­ bindung unklar geworden ist. Der Mont Genevre ist einer der niedrigsten Hauptüber­ gänge der Alpen (1860 m; außer dem Seeweg — 622 m — sind alle Pässe höher, Agentiere 2031, Mont Cenis 2118, Kleiner Bernhard 2188, Großer Bernhard 2472) und wurde deshalb am häufigsten von Heereskolonnen benützt. Pompeius rühmt sich, einen bequemeren und kürzeren Weg, als Hannibal gehabt hat, nach Spanien gefunden zu haben. Es ist der Weg über den Mont Genevre mit dem Abstieg nach Gap und von da über Luc und Die nach Valence (unsere Strecke 37). Wenn Pompeius im Jahre 77 v. Chr. diesen Weg eröffnet, Cäsar im Jahre 57 ihn benützt hat, so war es König Cottius, welcher um das Jahr 14 v. Ohr. ihn als Kunststraße anlegte. Augustus, Claudius, Galba, Valens — der Legat des Vitellius a. 69 —, Konstantin a. 312, Konstantius a. 360, Theodosius, Karl d. Gr. a. 773 (über den Mons Geminus sive Janua), Karl X I H . von Frankreich — dieser mit schwerer Artillerie a. 1494 — zogen über diesen Paß. Ennodius (ca. 500) schildert in dem Gedicht „Itinerarium Brigantionis Castelli - den Weg über die Matronas scopulos. Brigantione, s.o.; j . Brian$on. 6; it. (IG 3), bis Ad Martis 18 oder 22 oder 24 (It).

Strecke 16

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In Alpe Cottia, Alpedia oder Alpedina (Ra), Summas Alpes ( I G 3), eius loco: Gruentia (IG 2), Gruantia und Druantinu8 (IG 1 und 4), Alcacothin (Ra), wohl indentisch Matrona (Hi, Am); j . Dorf M o n t G e n e v r e auf der Paßhöhe (1860 m über dem Meere). 5; it. ( I G 2. 3). Gadaone1. Nach den Entfernungen des I G (nach Hi ist mutatdo Gesdaone 10 mp von Brigantum und 9 von Ad Marte entfernt) ist G. identisch mit Gesdaone, Gessabone (Ra) oder Gesdaone (Hi — Zwischenstation zwischen Alpecottia und Segusio) und mit Caesaeone und Caesao (IG 3. 2 — ad Segusione 24 und 23, a Gruentia 6, a Brigantio 11); j . C e s a n n e . Meeres­ höhe 1358 in.

li I;

jj j

230

Alpibus Cottiis, quaruni initium a Segusione est oppido . . . tt (Am XV 10); zunächst den Mauern ist das Grab des Cottius (ib.); j . S u s a . Iss: C I L V 7231—7337. Suppl. I 942. 1072. 1305-1307. Be­ rühmter Triumphbogen, im Jahre 8 v. Chr. von König Cottius dem Augustus errichtet. d) Von Susa über Turin nach Piacenza (Karte 72 und 73) Vgl. CIL V p. 952 und 827

Diese alle aus S. Giorio Dazu die

Straße ist bis Turin mit M e i l e n s t e i n e n versehen, späterer Zeit. Entfernungen geben der Stein von 13 ab Ocelo und Rivoli 8 ab Augusta Taurinorum. Stationen Ad VJLLI (a Torino) und Ad "XTT Von Susa.

73. Strecke 16 Turin Piacenza; Strecke 39 Vado Tortona Genua.

8; bis Segusio 24 (IG 1. 3. 4) und 23 (IG 2). Martis, it. (Am), Ad Martis (It), mansio Ad Marte (Hi); „civitate Poenorum Marte deleta" (von Hannibal oder Scipio?: Am XV 10); j . Oulx. Meereshöhe 1163 m. In Oulx 1 Meilenstein ohne Entfernung. Bis S u m m i t a 8 I t a l i c i c l i v i 7 (Am); bis S c i n c o m a g u s 8 (St), der erste Ort Italiens; j . Exilles; nach anderen identisch mit Segusione (Osiander S. 181); inde O c e l o 27 oder 28 (St) [Eburodunum bis Ocelum müssen 99 sein]. 17, 16 (It, Hi), nach Brigantione 18 mp (It, soll 34 sein), bis Ad fines 17 (IG 4 — stark verdorben). Segusione, it. (IG 3, It), civitas Secussione (Hi — „inde incipit Italia"), Segatione (Ra), Secutionam (Gu), Segusio (IG 2, entstellt Tyrio — 4), Segusionem (IG 1), „in Irrig Gacisone (Seh, Ma, Pd, Kt).

Von T u r i n ab führen die Itinerarien nach Cozzo und über Milano nach Piacenza, während auf der Ta ein näherer Weg über Tortona nach Piacenza gegeben wird. Diese Straße muß allerdings an ein paar Stellen ergänzt werden. Sie zer­ fällt in die zwei Strecken: 1. Von T o r i n o n a c h T o r t o n a . Diese Strecke hat die Ta allein. Ihre Deutung hängt von der Position von Foro Fulvi ab, welche man gewöhnlich in Valenza ansetzt, während wir nur dann einen befriedigenden Verlauf der Straße er­ halten, wenn wir diese Station in der Gegend von Alexandria (Fori) ansetzen. 2. Die Straße von T o r t o n a n a c h P i a c e n z a ist ein Teil der großen alten Apenninen - Umgehungsstraße, hier via Julia Augusta oder auch Emilia genannt, zugleich ein Stück der alten via Postumia. Vgl. C I L V p. 953. 827 und St. Die v i a P o s t u m i a wurde im Jahre 606 u. c. vom Konsul S. P. Postumius Albinus (I: V 8045) angelegt und führte von Genua nach Dertona (Strecke 39), Placentia, Cremona, 15*

IV. IUilien

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Betriacum und von da einerseits nach Verona zu den Alpen, andererseits zum Adriatischen Meer (Strecke 41) (I: V 8045 — Genua Placentiam Cremonam ad Alpes et Mare Hadriaticum); sie verbindet das Adriatische und Tyrrhenische Meer. Die Strecke bzw. Fortsetzung von Placentia nach Cremona fehlt sowohl auf der Ta als in den Itinerarien, was man daraus erklären mag, daß wenigstens von Augustus ab die Bedeutung der via Postumia nicht mehr in der nördlichen Fortsetzung lag, sondern in ihrer Zugehörigkeit zum großen Spanienweg von Rom nach Gades. Segustione, s.o.; j . Susa. In S. G i o r i o wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 13 [ab Ocelo]. I: 8076. Von hier nach Ocelo 27 (IG 1), richtig 20 (IG 2. 3). Bis A d D u o d e c i m u m 12 (Hi); j. bei Borgone; inde A d F i n e s 12 (Hi); j . bei Avigliana. Dazwischen demnach (2 oder 4 mp vor Fines): O c e l o , Ocellio (Ra), Ocelum (Oaes, St); j. La Chiusa. Iss: 7219 bis 7230; inde T a u r i n i s 20 mp (IG); nach T i c e n u m 160 mp; inde P l a c e n t i a 36 mp (It). 22, 33 und 24 (It). Finibus, Fines (It, Ra), Ad Fines (It), mansio Ad Fines (Hi, vgl. St); j . bei A v i g l i a n o . Iss: 7209—7218. 18; it. (It), 16 (It), 23 (IG 4 — stark verdorben). Dazwischen nach dem Hi: A d Octavum 8; j . bei Rivoli; inde Aug. 8. Augusta Taurinorum, it. (PI, Tac, Pt, Iss), civitas Taurinis (It, Hi, IG), Staurinis (Ra), Taurasia (Pol und App), die starkbefestigte Hauptstadt des Volkes am Padus, an der Hauptheerstraße von Mediolanum nach Gallien, col. seit Aug. (Tac): colonia Julia Augusti (Grom. lat. — mit Plan); Julia Augusta (Iss); 218 v. Chr. von Hannibal erobert; im Bürgerkrieg zwischen Otho und Vitellius zum Teil niedergebrannt (Tac); j . T o r i n o , Turin, cf. Pingonii Aug. Taur. 1755, Paroletti 1819. Das alte Kastell heute noch erhalten in der Ausdehnung von 720 m Länge und 670 m Breite; durch die beiden Hauptstraßen (via di Dora Grossa, j . Garibaldi, und via della Consolata in 4 Teile geteilt. Das Kastell hatte 4 Tore, von denen das nördliche, die Porta Palatina (j. im Palazzo delle Torri) noch erhalten ist. Iss: C I L V 6949—7141. Suppl. I 936. 937. 940. 107796. »7. 1079 39. 1301. 1302.

16. —; es fehlt eine Station bei j . Villanova d'Asti. [—]; die Zahl 16 zu wiederholen. Hasia, Asta (PI, Ra, Gu, Pt), civitas Astensis (Paul), col. (Pt), am Zufluß des Urbis in den Tanarus; collegium fabrum Hastensium (I: 7555); j . A s t i . Iss: 7556—7584. 8959. Suppl. I 969—971. 22. Foro Fulvi1, Forum Fulvii mit dem Beinamen Valentinum (PI 3, 49), am Padus gelegen; praef. Sarmatarum gentilium Forofulviensi (ND); j . F o r i , villa del Foro bei Alessandria. Iss: 7532—7536, p. 842 und 853. Nach gewöhnlicher Ansicht wäre Foro Fulvi in Valenza zu suchen, was mit der Straßenstrecke und der Ent­ fernung nicht in Einklang zu bringen ist. Valenza 1

it. (Bt, Bg, Vc), irrig Foro sului (Seh, Mn. IM, Kt, Dj).

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hat nur eine I (7443) und zwingt daher keineswegs zur Gleichstellung mit Foro Fulvi. Der Beiname Valentinum (nach PI) hat wohl zu der Identifizierung mit Valenza Anlaß gegeben. Der Zusammenhang ist aber keineswegs nachgewiesen. Die Straße und die Entfernungen weisen uns unter allen Umständen in die Nähe von Alessandria und somit nach Fori (Villa del Foro). Von hier ist wohl eine Verbindung nach Valenza und Lomello anzunehmen, in den Itinerarien aber nicht Überliefert. Alessandria selbst ist mittelalterlichen Ursprungs, benannt nach Papst Alexander HL —; es fehlen ca. 13. Oertona \ it. (It, Ra, multi), bedeutende Stadt, röm. col. Julia (Iss), Julia Augusta (Münzen), in der Mitte der Straße von Genua nach Placentia (St), praef. Sarmatarum gentilium Aquis sive Tertona (ND), Horrei Dertonenses(Cas8); j. Tortona. Iss: 7362 bis 7422. Suppl. 947. 948. Im Dom (16. Jahrhundert) schöner antiker Sarkophag. A b z w e i g u n g nach Aqui, Strecke 39. Von hier die alte V i a J u l i a A u g u s t a nach Piacenza. [ca. 12]. — [10 It]. A Dertona Iria*. Die Meilenzahl fehlt beidemal. [Fl. Tigtila, j . Bisagno bei Genua, hat hier nichts zu tun.] Iria, it. (PI, It), Eiria (Pt), ansehnlicher Ort am gleichnamigen Flüßchen, colonia, auch Forum Julii Iriensium genannt; j. Vo g h e r a am Flüßchen Staffora. I: 7360. Dazwischen C l a s t i d i u m (St, Polyb, Cic etc.); j. Casteggio. I: 7357. 16. Abiria Cameliomagus Milia XVI. Comeli. maguss, Cameliomagus (s. o. an erster Stelle), Comillomago (It); j . bei Broni. — , 2 5 (It). Der Verbindungsstrich nach Placentia fehlt von G. an bis Placentia, ebenso die Entfemungszahl. Placentia, Strecke 3; j. Piacenza.

Strecke 34 (Fortsetzung — den Anfang siehe in Spanien) Küstenweg von Antibes bis Rom (Karte 74-78)

Von A n t i b e s oder vom F l u ß Varo bei N i z z a nach V a d o , L u n a , P i e t r a s a n t a , P i s a , V a d o (Aquis P o pulanis), M o n t e r o t o n d o , M o n l i o n i , Corneto (Gravisca), C a s t r o n o v o , B e b i a n a und Rom Wir haben zur Vergleichung das It für die ganze Strecke mit Ausnahme von Vado bis Genua, wo das It den Umweg über Tortona macht (wieder ein Beispiel für die oft alten Quellen, welchen das It folgt). Vgl. CIL V p. 953 (bisVado) und 885; X I p. 1099 und 1010. Wir haben ferner zur Vergleichung das It ma 498—504 von Rom bis Antibes (und fortgesetzt bis Arles), welches zwar die Schiffsstationen gibt, aber auch in Milien, oft sehr eingehend, mit Unterscheidung von portus, positio (Anlegeplatz) und plagia (wo man ausgeschifft wird), wohl einer der Ab­ fassung der Ta nicht fernen Zeit angehörend, und sehr er­ wünscht zur Feststellung vieler Plätze. Die Straße besteht aus drei Stücken, welche wir geschicht­ lich in umgekehrter Folge von Rom ab betrachten müssen. 1 Irrig Dertena (Ve). * Adcrtona (Bt, Bg, Ve). Es stand Dertona, aber D ist radiert oder verblaßt und d eingeschrieben. — Irrig Ad ertona (rel.). 8 Nicht Comeliomagus (Dj), ein langgestreckter Punkt, aber kein o.

Strecke 34

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234

1. Der älteste Teil ist die via A u r e l i a , in Rom gekenn­ zeichnet durch den pons Aurelius und die porta Aurelia, ferner das Forum Aureli bei Corneto. Die Aurelia verdankt ihre Anlage dem Censor L. Aurelius Cotta im Jahre 241 v. Chr. Ihren Endpunkt kennt man nicht genau. Sie dürfte etwa bis Vada Volaterra geführt haben (Volaterra selbst, wie in C I L p. 827 angenommen wird, liegt zu weit im Binnenland). Wir haben schon oben gesehen, daß derselbe Censor auch in Gallien um dieselbe Zeit die Straße von Arles bis Antibes gebaut hat. Es ist dies merkwürdig, weil die Zwischenstrecke über Genua noch so lange Zeit fehlte und jene Straße gleich« sam in der Luft hing. Doch werden wir eben die Verbindung uns auf dem Seeweg denken müssen. Wir bemerken noch, daß der Name Via Aurelia manch­ mal für die ganze Küstenstraße verwendet wird. 2. Im Jahre 645 (und 109 v. Chr.) wurde diese Straße von dem Zensor A e m i l i u s S c a u r u s bis Genua und Vado ausgeführt (nach St 5, 1, 11). Diese Fortsetzung heißt via A e m i l i a . So war der Stand noch zu Ciceros Zeit, wo die via munita in Vadis Sobates ihren Endpunkt hatte. Die via Aemilia wird genannt auf einer Meilensäule in Rimazzano, 18 mp südlich von Pisa (I: X I , 6644). Das Werk des Aemilius Scaurus bleibt immer eines der größten in der Geschichte des römischen Straßenbaues wegen der ungeheueren Schwierigkeiten, welche zu überwinden waren über den Apennin wie über die Seealpen. 3. Erst Augustus hat die Fortsetzung, zuerst bis zum Fluß Varo und nachher weiter nach Spanien bis Gades als fahrbare Kunststraße mit allem, was dazu gehört, ausgeführt, und sie trägt deshalb seinen Namen via J u l i a A u g u s t a . Um diese Entwicklung zu verstehen, muß man bedenken, daß in der älteren Zeit der große Verkehr von Rom bis Genua oder bis Antibes sich zu Schiff vollzog. An dieser Straße haben ferner gearbeitet Hadrian, welcher vom Fl. Trebia (Piacenza) die Straße wieder­ herstellte, ferner Antoninus Pius (Stein in Ponti und viele an der Küste bei Ventimiglia) und Konstantin.

bis A v i s i o n e p o r t u s 4, bis H e r c l e M a n i c o p o r t u s 22, bis V i n t i m i l i o 16; zusammen 73. Nach Ra dazwischen: M e l a c o n d i t i a (Micala colonia Dicaeorum — am Meere, oppidum Deciatum: Ml); M o l a statt Cemela; j . Cimiez; j . La Colle bei Villeneuve, C o n d i t i a; an der Mündung des Var. 10; it. (It). Fl. Varum. Varum, Varum flumen (It); Grenze zwischen Gallien und Italien (St); j . V a r o bei Nizza. In Turbia und der Umgebung wurden Meilensteine ge­ funden mit den Entfernungen 608 (zweimal). 607. 606. 605 (zweimal). 604. 603 (zweimal) (ab urbe über Placentia): C I L V 8098—8103. 8105—8107. 3 bis 4 Meilen östlich lag N i c a e a (Am, autores), Nicea (Ra), Nicca (Gu); massiliensische Kolonie und zu dem

a) D i e via J u l i a A u g u s t a , von V a r o b i s V a d o

Gerichtsbezirk gehörig, j . Nizza (Nice). Iss: C I L V, s. u. 6; it. (It); 608 bis Roma (Meilenstein bei Nizza gefunden), Revue arch£ol. 1845 p. 173 f. — M&n. d. Ant. de France 1850 p. 135.

(Karte 39. 74)

Die Strecke von Vadis bis zur Grenze Italiens (Fluß Varo) hatte den doppelten Verkehr aufzunehmen, von Piacenza bis Tortona her einerseits und von Genua her andererseits. An Meilensteinen haben wir auf der Strecke von Antibes (Varo) bis Vado folgende, alle von Rom über Piacenza zählend (bis Rimini 221, Piacenza 168, zusammen 389): 1. In und bei Monaco sind die Meilensteine gefunden mit 608 (zweimal), 607, 606, 605 (zweimal), 604, 603 (zweimal), 602 mp. cf. Iss: V 8097 — 8107. Der Meilen­ stein 8102 hat 2 Entfernungen; die erste verdorben, 216 a Placentia, die andere 605 mp. 2. 3 Meilensteine am Berg Ricart (bei Monaco) 601, 8094—8096; von letzteren 3 Steinen hat 8095 ebenfalls 2 Entfernungen, 212 ab Placentia und 601 a. R. 3. 2 Meilensteine in Ventimiglia gefunden, 590 mp (8088 und 8089). 4. 1 Meilenstein in Ventimiglia vom Jahre 740, 589 mp a Roma (V 8087). Antipoli, 8. o.; j . Antibes. Im It ma bis Nicia plagia 16, von da bis O l i v u l a m p o r t u m 5, bis A n a o n e p o r t u s 12,

74. Strecke 34 Ventimiglia Vado.

Gemenello, Cemenelion (PI, Pt, Ml,Ra, Iss), Cemenelo (It), munic. (Iss), civitas Cemelensium (ng — Prov. Seealpen); nörd­ lich von Nicaea, später völlig verödet; j . C i m i e z , s. o. 2 bis 4 km nördlich und nordöstlich von Nizza, mit Ruinen des Amphitheaters, Apollotempel, Bad, Aquädukt. Man schließt auf etwa 23000 Einwohner. Iss: I C L V 7870—7981 (dabei auch die Iss für Nicaea), Suppl. I 1016. 1017. 1020. 1021. 1022. 1040—1053. 1079«. 1080 118. 166.

T r o p a e a A u g u s t i ; vgl. folgende Station; j . La Turbia mit den noch gewaltigen Resten des Triumphdenkmals des Augustus wegen Besiegung der ligurischen Stämme a. 12 n. Chr. Iss: 7817—7821. Meilensteine s. o. Suppl. I 1009. 1010. Nach Nicea bringt Ra: S c a r p i a n a (und Scapiana — am Meere), j . Scarena, 13 km nordöstlich von Nizza

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IV. Italien

und P o mime = portus Muneci, Herculis Monoeci Portus (PI), Herdes Manicus (It, St, Pt); j.Monaco. Iss: 7822—7830. Meilenstein in Monaco mit Entfernungszahl 602 (ab urbe über Placentia): 8097. 9, it. (It — abhinc Italia). In alpe Maritima, Alpe summa (It), Alpe maritima und maritana (Ra, wo Italien beginnt), Alpis maritima (Gu), wo das von Augustus errichtete Denkmal mit merkwürdiger Inschrift stand (PI 3, 196), daher Tropaea Augusti, Sebastu Tropaea (Pt), Tropaea Alpium (PI); auf dem höchsten Punkte der Seealpen (vgl. oben La Turbia); j . R o c c a b r u n a (zwischen Monaco und Mentone). 9; bis Lumone 6; j . Lumone; bis A l b i n t i m i l i o 10 (It). In R i c a r t wurden 3 Meilensteine gefunden mit der Entfernungszahl 601 (ab urbe über Placentia): 8094 bis 8096. Der Meilenstein 8095 trägt oben die Zahl 212 (sc. von Placentia), so daß auf die Strecke Rom bis Placentia 389 mp entfallen (cf. C I L V 8102). Albentimillo, Albintimilio und Vintimilio (It), V. plagia (It ma),

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ab urbe gerechnet die Aemilia entlang über Placentia nach Chiappa): C I L V 8085. Albingauno \ Albingauno (It — portus It ma), Albinganis (Ra), Albingani (Gu), Albingaunum (St, Ml), Albingaunon (Pt)f Albium Ingaunum (PI, Tac), municipium (Tac), an der j. A l b e n g a ; römische Mündung der Merula (PI); Brücke noch vorhanden. Iss: 7780—7795. 29. j. Pietra Lig.; Bis P u l l o p i c e 8; von da bis V a d i s 12 (It); von A l b i n g a u n o bis Vadis Savadis portus zur See 18 (Ituia). Vadis. Sobates', Vadis Sabatis und Savadis (It — portus It ma), Batis Sabatis (Ra), Vadis Sabbatis (Gu), Vadum Sabatium (PI), Sabbaton vada (St); ist eigentlich nur die Reede (nach It fälschlich der Hafen) von der eine mp entfernten Stadt Sabbata (PI) oder Sabbatia (Ml, Steph B) oder Savo (Liv), Savona (Paul D — noch j.), wo Mago landete (PI), die Seealpen aufhören und der Apennin beginnt; j . V a d o oder Porto di Vado. cf. P. Rocca, Giustificatibne de la Tab. Pent. circa l'andamento della via litorana che da Genova

75. Strecke 34 Vado Genua ltapallo.

Avinctimilio (Ra), Avigintimilium und Vigintimilium (Gu), civitas Vintiensium (ng — zu den Seealpen), Albion Intermelion (St), Albintemelion (Pt), Albium Intemelium (PI); an der Mündung des Rutuba, municipium (Tac); j. V i n t i m i g l i a . Iss:

mettava ai Vadi Sebazii, costrutta dal console Emilio Scauro 100 anni a. G. C. Neue Ausgabe mit Appendix 1884. Iss: 7775—7776a; in insula Bergeggi bei Vado: ib. 7777—7779. Suppl. I 981.

C I L V 7810—7816. Suppl. I 1004. 1073. 1075»9. 10..

b) D i e via A e m i l i a , von Vado bis T o r r e di Vada.

1079 1«. 19.88. 43.66. 74. 1080 65. H6. 110. Ml. 1311. 1313.

1323 a—c. In Ventimiglia wurden 3 Meilensteine gefunden, einer mit 589, die andern mit 590 (ab urbe über Placentia): Iss: 8187—8089. 16, it. (It). Bis T a v i a f l u v i u s 12; j . Taggia; von da bis p o r t u Maurici 12; bis A l b i n g a u n o 25 (It ma). Costa Bellene, Costa Balenae (It), Costa Ballenis (Ra, Gu) = Walfischrippe; j . L a c o s t a — San Remo, Kirche Madonna della Costa über der Altstadt. —; die Entfernung fehlt. 16 (It). Dazwischen P o r t u s Maurici (It); j. Porto Mauricio. Luco Boramni, Luco Bormani (It), Luco Vermanis (Ra), Loco Vermanis und Germinis (Gu); j . O n e g l i a oder Cervo oder Bregagno. Ersteres paßt am besten. 15; it. (It). In Chiappa (S. Bartholomeo del Cervo) wurde 1 Meilen­ stein gefunden mit der Entfernungszahl 553 (offenbar

(Karte 75. 76. 77)

Von Vado bis Genua sind keine Meilensteine vorhanden. Nach Genua haben wir Quarto, Quinto, sonst aber auf der ganzen Strecke bis Lucca keinen Stein. Von Luna bis Roma sind folgende Steine: 1. In Lago di Porta mit der Entfernung 118. Die Zahl kann nur von Piacenza über Parma gerechnet sein, näm­ lich von Piacenza bis Parma 40, von da bis Luna 68, von da bis zum Fundort 10 mp, d. h. die ganze Ent­ fernung 118 mp. Die Zahl ist ferner ein Beleg für die im It 284 nur summarisch genannte Strecke Parma bis Lucca 100 mp, bzw. Parma bis Luna 68, von da bia Lucca 32. 2. 1 Meilenstein, von Pisa zählend, in S. Piero in Grado (bei Pisa), mit der Entfernung 4 (XI 6665) vom Jahre 376/378. 3. In Rimazzano, 18 mp südlich von Pisa, mit der Ent­ fernung 188 ab urbe, von Anton. Pius (XI, 6664). * (Dj) oder auch Albincauno (Seh, Ma, Pd, Kt); g ist sehr verwischt; irrig Albingano (Bg, Bt, Ve). ■ (Seh, Ma, Pd, Kt, D j \ irrig — Sabatcs (Bt, Bg, Ve).

237

238

Strecke 34

4. In Civitavecchia befindet sich 1 Meilenstein mit der Ent­ fernung 34 (XI 6663). Da Civitavecchia 40 mp von Rom entfernt ist, muß der Stein südlich davon, etwa bei Marinella gestanden haben. Von Vado (Vadis Sobates) bis Genua sind die Entfernungen zu groß; auch nicht durch den von uns angenommenen Um­ weg ins Binnenland bei Vado fügen 6ich die Zahlen ganz restlos ein. An der Übergangsstraße über den Apennin von Rapallo bis Luni fehlen zu den Stationen die näheren Anhaltspunkte. Jedenfalls mußte dieselbe, die unmögliche Küstenpartie um­ gehend, über das Binnenland führen. Auf der Ta ist die Zahl 16 über Turrita in dieser Form unbrauchbar und, zumal da bei Piscinas die Entfernung fehlt, zu zerlegen in Pisis — X — Turrita — VI — Piscinas.

machen mußte, wodurch die viel zu großen Entfernungen sich erklären würden. 9; 30 bis Genua zur See (It ma). Vico. Virginis, it. (Ra), Vicus Virginis (Gu); j . nach den Entfernungen etwa bei A l t a r e ; oder beiSavona? I : 7774. S.Maria di Castello ist an der Stelle des römischen Kastells; am Portal ein antiker Architrav. 10. Alba Docilia, Alba Decelia und Decilia(Ra), Alba Delicia (Gu); i. Albissola(Marina und Superiore). 13; es siod ca. 4 mp. Ad navalia (durch den Fluß getrennt), Nabalia (Ra), Navalia

76. Sirccko .'54 Rapallo Lima.

Ferner muß auf der Ta nach ad fines das Stück „XTTI VelinisX" ausgeschaltet und mit Einfügung vonCelsilon (Ra) der Seitenstrecke nach Aquas Volaterras zugeteilt werden. Dann fehlt für die jedenfalls notwendige Verbindung Vadis Volateris bis Populonio eine Station samt Entfernung. Statt Velinis Velitris zu lesen, dürfte wohl allgemein einleuchten. Vadis Sobates, s.o. A b z w e i g u n g der Strecke 39. Die Ta hat von Vadis bis Genua 59 mp (auch nach Aus­ scheidung der falschen Lesart unmittelbar vor Genua), während die Entfernungen wenig über die Hälfte dieser Zahl betragen, zur See richtig 30 mp. Von Navalia, j . Varazze, bis Genua lassen sich die Zahlen leidlich unterbringen. Dagegen von Vadis bis Varazze gibt die Ta 32 mp bei nur 15 km Entfernung. Entweder muß man stark landeinwärts gehen, oder die Zahlen als verdorben ansehen. Im ersten Fall wäre Vico Virginis etwa bei j . Altare zu suchen. Der Straßenbau Vado—Savona—Albissola war jedenfalls sehr schwierig, und es ist wohl möglich, daß man Umwege

(Gu); am Fluß Labonia; j . V a r a z z e . Hier heute noch Schiffswerft für den Barkenbau. 7. Hasta, Asta (Ra); j . (Arenzano oder) Cogoleto. 13. Ad figlinas, Ficlinis (Gu), Falinis (Ra), Ficclinis (Ra — am Meere); j . P e g l i . In dem nahen Sestri Ponente eine I : 7773. 7 (die danebenstehenden X X gehören zu Libarnum!). Via Aurelia (It 294). Genua, it. (It, Ra), portus (It ma); im innersten Winkel des Ligurischen Meerbusens, Hauptmarktplatz der Liguren (St), municipium, aber im Altertum doch nur mittelmäßiger Ort; j . G e n o v a oder Genua. Iss: 7749—7772. Suppl. I 980. Einmündung der Strecke 39. Das It (293/294) hat bis Lune folgende Stationen bzw. Entfernungen:

IV. Italien

239

D e l p h i n i s 12 (zu wenig, es fehlt Ricinis [Ta]); j. Rapallo; T e g u l a t a 21 (zu viel, es sind ca. 15); j . östlich von Sestri Levante, Erniito; B o d e t i a 12; j- bei Carrodano; B o a c e a s 27; j- bei Areola; Luna. Lune 12 (es sind ca. 8); Das It ma 501: P o r t u D e l p h i n i 16; j- Portofino; beide P o r t u V e n e r i s 18; j- Portovenere 1 8indNamen o6 8 t r i• \ vertauscht; 0 J S e g e s t a 30; jLune 30; j- Luna. Die Entfernungen stimmen im allgemeinen; nähere An­ haltspunkte fehlen. Die beschwerliche Anlage der Straße erforderte Umwege ins Binnenland. )■

7. Nach Genua folgen die Stationen Quarto und Quinto beim 4. und 5. Meilenstein. [Name fehlt.] Zwischen dem 6. und 7. Stein liegt das heutige N e r v i , welches hier ausgefallen ist, mit 5 mp nach (5). Ricina1, it. (Ra), Recima (Gu); j . Recco. 15. Ad Solaria, it. (Ra, Gu); j . zwischen Lavagna und Sestri Levante. Die Straße führt bergan, sich vom Meere abwendend, nach Osteria Baracca (682 m), s. u. 6. Ad monilia, Ad Muniala und Munialia (Ra), Ammonilia (Gu); j. M o n e g l i a — unten am Meere; die Station jedenfalls oben an der Straße, j. das Dorf Bracco. 13. In Alpe pennino, Apennina (Ra), Apennina (Gu); j. etwa Osteria Baracca, der höchste Punkt (682 m), oder wahrscheinlich nach der 2. kleinen Steigung, westlich von Borghetto di Vara. Hier die Grenze zwischen Etrurien und Ligurien. 2; nach Ra dazwischen Stacile, Turres, Bexum. Die Zwischen­ orte des Ra liegen oft am Meere oder seitlich von der Straße. Boron, it. (Ra, Gu), Biron (Gu) ; j . westlich von B e v e r i n o am Fluß Vara-Boron. — (ca. 20 mp bis Luna). Ra läßt hier folgen: B u l n e t i a , Munetia (Gu); Cornelium; j. Corniglio am Meere; Rubra; B i b o l a , Bibonio und Vigola (Gu); Pullion; Lune. Fluß ohne Namen, Macra — hier bei Pisa. Via Aemilia von Luna bis Pisa (St) (cf. It 230 ff.). Lune (kann Lunae gelesen werden), Lune (It, Ra), Luna (St, Pt, Liv, Ml, PI — primum oppidum Etrurie . . portu nobile, Iss), Ager Lunensis (1. col.); früher zu Ligurien (St, Ml), seit Augustus aber, der die Grenze Etruriens bis Macra ausdehnte, die äußerste Stadt von Etrurien, am rechten Ufer des Macrus (It ma, Lucan), an der Via Aemilia (St), seit 179 v. Chr. col. (Liv, Vell), mit großem und schönem Hafen an der Flußmündung; in der Nähe Irrig Iti.. na (Seh, Ma, Pd, Kt).

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große Marmorbrüche (deshalb: candentia moenia Lunae: Sil); dabei Lunae promonturium. cf. Pt. Bischofssitz, nach Sarzana verlegt 1465; j. Ruinen Luni bei Sarzana, das seinen Hafen bildete. Reste eines Amphitheaters und Zirkus, cf. Promis. 1838. Iss: CIL X I 1315 bis 1412. A b z w e i g u n g nach Florentia Tuscorum, Strecke 45. Bis Papiriana 24 (It), bis Pisis 30 (It ma). 10. Ad taberna. frigida1, Tuverna und Taverna frigida (Ra), Taberna frigida und strigida (Gu); j. am Fluß F r i g i d o bei Massa ferrata. Dazwischen liegt Foro Clodi, Strecke 45; j. Pietra Santa — wo die via Clodia abzweigt; auf der Ta gehen die beiden Straßen schon in Lunae auseinander. 12. Der Verbindungsstrich fehlt bis Pisis. In Lago di P o r t a wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 118: CIL XI 6665a — a Plac. ge­ rechnet, deshalb interessant und wichtig. Fossis papirianis, Papiriana (It), Fossis Paparianis (Ra), Fossici papirianis (Gu), Papirianae Fossae (Pt); j. V i a r e g g i o . 11 a ; it. (It). Pisis, Pisae (Ra, It), Pisa (Ra, Gu, Iss), Pisae (It, Polyb), Pissae (Pt); Einwohner Pisani: 2 Iss, Pisatai (St); eine der ältesten und bedeutendsten der 12 Bundesstädte Etruriens, seit 182 v. Chr. col. (Liv, PI, Iss: CIL XI 1420. 1421), Julia (I: ib. 1420), mit den Rechten eines munieipium, am Zusammenfluß des Auser und Arno (St, PI, Rutil), jetzt nur noch am Arnu6, da der Auser seine eigene Mündung in die See hat, mit gutem Hafen (portus Pisanus, 9 mp entfernt — It ma), welcher jetzt völlig versumpft ist; j. Pisa. Altstadt beim Camposanto, wo die mittelalterlichen Monumental­ bauten Pisas auf engem Räume beisammenstehen. Am Dome viele römische Inschriftsteine eingemauert. Iss: C I L XI 1413—1473 (—1613). Eine Stunde davon waren die heißen Mineralquellen: Aquae Pisanae (PI, I: CIL X I 1418), j . Bagni a S. Giugliano. Bei Pisa wurde ein Meilenstein gefunden mit der Ent­ fernung 4 (a Pisis): CIL XI 6665. Das It hat bis Vadis: Pisis — Ad H e r c u l e m 12, Erculis (Ra), Herculis (Gu); j . Livorno. CIL X I 1513 bis 1521; inde V a d i s 18. Die Zahlen stimmen genau, wenn wir die Küstenstrecke wählen. Die Ta hat für die Strecke Pisis bis Vadis 47 mp, während die Entfernung auf der im Binnenland laufenden Straße nur 40 km beträgt, und noch vor Piscinas eine Zahl fehlt. Letzteren Mangel heben wir durch Teilung der Zahl XVI in -X-vi. Wir müssen aber unter allen Umständen „XIII Velinis" ausschalten. Für fines erhalten wir eine gewisse Wahrscheinlich­ keit durch die Lage am Fluß Fines, noch j . Fino. XIII Velinis muß also wohl höher gestanden haben und gehört zu der Abzweigung von Vadis Volat. nach Aquis Volat., wo Zwischenstationen und Entfernungen fehlen. Ra hat statt Velinis — einer Stadt mit 1 Irrig- srigida (Kt). » Irrig 15 (Ht, Bg, Vc).

241

Streeke 34

2 Türmen! — Bullia, und dann die Stationen Celsilon Badis Volatianis. A b z w e i g u n g nach Lucca (Strecke 49) und nach Florentia Tuscorvm (Strecke 46). 16. — Die Zahl steht über Turrita so, daß deren Beziehung

242 Fl. A u e n t i a . Von Pisis fluTius bis portu P i s a n o 9; j . bei S. Piero a Grado, wo früher die Mündung des Flusses Arno war; von da bis Y a d i s 18 (It ma).

77. Strecke 34 Lnna Alberese; Strecke 45 und 46 Pisa Florenz; Strecke 47 Volaterra Siena.

zweifelhaft ist, zumal die Zahl nach Piscinas fehlt; nach Piscinas kann sie nach der Sachlage nicht bezogen werden, nach Turrita ist die Zahl zu groß. Die Schwierigkeit wäre behoben, wenn wir X zu Turritas, VI zu Piscinas verteilen. Turrita, Turrida (Ra), Triturrita (Rutilius Num.), Turrita (Gu); j. S t a g n o bei Colle Salvetti am Fluß Tora.

18 mp von Pisa in der Richtung nach Rom wurde ein Meilenstein gefunden mit Entfernung 188: C I L X I 6664. 16. Piscinas, Possinis (Ra), Piscinis (Gu), Pisines (Gu — am Meer); j. nördlich von M a r migliaio. 8. 16

IV. Italien

243

Ad fines, Fines (Ra); j . am Flusse Fine bei Rosignano. Beim Ra folgen auf Erculis (nach Fines kommend!) Bullia = Velinis, Celsilon, Badis Volatianis. Von Ad Herculem bis Vadis Volat. 18 (It). Velinis samt der Zahl XTTT ist hier auszuschalten und in Strecke 47 einzusetzen. 10. Vadis Volateris, Badis (It, Ra, Gu), Volaterranis (It), Vola­ tianis (Ra), Vadis portus (It ma), Vada Voliterna (Gu);

244

Der Sachlage nach ist ferner auf der Ta zu lesen JL Gravisca cö Tarquinis, und das dazwischenliegende Tabellariä -V- ist nach­ her einzuschalten, so daß das beigefügte Bild entsteht (s. K.). Die Station Aquas Apollinaris, die durch Verzeichnung auf dem Verbindungsstrich Castro novo—Punicum steht, ist hier auszuschalten. Vadis Volateris, B. O. A b z w e i g u n g nach Volterra, Strecke 47. 10; diese Zahl kann zum fehlenden Celsilon, Strecke 47, ge­ hören, ist jedenfalls hier ungenügend. Es fehlen 1 oder

78. Strecke 34 Alberese Rom; 45 Bolscna Rom; 48 Saturnia Rom; 49 Tarchio Rom.

j. MarennaVolterrana, T o r r e di V a d a , nahe der Mündung des Cecina. Viele Münzen und Iss in Vada: C I L XI 1740. 1767—1783. c) Von Torre di V a d a b i s Rom, via A u r e l i a Über die via Aurelia s. o. in der Einleitung zu dieser Strecke. Der Meilenstein von Civitavecchia ist schon oben erwähnt. Auf der Strecke Cosa bis Centumcellis hat die Ta etwas verwirrte und teilweise lückenhafte Angaben. Einzuschalten ist in unsere Strecke einmal nach ad Noras die Zahl 8 (mit fehlender Station), die auf der Ta zu hoch geschrieben ist und wohl irrtümlich Succosa mit Saturnia ver­ bindet (vgl. übrigens Strecke 48 a).

2 Stationen; etwa 20 bis j. S. Vincenzo, inde 10 Populonio, zusammen 30 mp; 25 (It — stimmt von Caecina bis Populonio), 30 (It ma — richtig). Populonio, it. (It), Populeon und Populoni (Ra), Populonio portus (It ma), Populo (Ra), Populonia (Gu, Ml, Verg, Rutil), Popionion (St, Pt, Steph B), Populonium (Lir); alter Ort auf der Anhöhe des Prom. [daher Populonium Promonturium (Pt), der Insel Dva schräg gegenüber], mit gutem Hafen, im Bürgerkrieg zugrunde gegangen. — Der Hafen, von den Römern verbessert, ist mit Schiffs­ werften und Magazinen versehen, später allein noch wichtig. — In Pop. wurde alles Eisen von Dva, die zu dessen Gebiet gehörte, geschmolzen, aber hier ist diese Zugehörigkeit nicht berücksichtigt, beide liegen fern von-

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Strecke 84

einander. — Bedeutender Thunfiscbfang. Mineralquellen in dessen Gebiet, s. Strecke 47; j. Ruinen der Stadt bei P i o m b i n o . Etruskische Mauerreste. Reste eines Amphitheaters? Mosaikböden. Der Hafen, j . Porto Baratto. I: CIL X I 2605. Hva: Iss: C I L XI 2606—2616. Das It ma bringt bis fl. Umbronis folgende Strecke bzw. Entfernungen: von Populonis portus bis F a l e s i a 12; j. Piombino; bis S c a b r i s portus 18; j . Pollonica, früher bei Scarlino; bis A l m a flumen 6; j . Fl. Alma; bis L a c u A p r i l e 18; j . Castiglione, s.u.; bis fluvium U m b r o n i s 18. 12; it. (It). Maniliana, Manliana (It), Malliana (Ra); j. bei Montioni vecchio. A b z w e i g u n g nach Monterotonda und Siena, Strecken 47 und 47 a. 9; it. (It). Dazwischen A r d e a (Gu). Saleborna, Salebrone (It), Salembro (Ra), Salembrum (Gu); cf. Cic. Ad Quintum fr. 2,6: Labrone, woWessel. Salebrone lesen will; j . Scarlino. 12. —; Ad lacum Aprilem 12 (It), Lacu Aprile (It ma); lacus Prelius (Cic); j . östlich von Castiglione, westlich von Grosseto, palude Castiglione, jetzt durch Anschwemmung ausgefüllt. [12], 12 (It); bis Cosa 26, It — aber vorher ist im It Umbro 12 einzuschalten. Vmbro, fl., Umbrone (Ra), Umbrona (Gu), fluvio Umbronis (Itma); j . Fl. Ombrone, süd­ westlich von Grosseto, bei Trappola. 9; bis Cosa 26 (It); bis portu T a l a m o n i s 12 (Itma). Hasta, AsU (Ra); j. (Staz. A l b e r e s e ) Collecchio. 8. Telamone, it. (Ra), Telamona (Gu), Telamon (Polyb, Steph, Ml, PI — portus Telamo), portu Talamonis (It ma); wichtiger alter Hafenplatz (von Pt als Vorgebirge be­ zeichnet; j . Telamone. Iss: C I L X I 2641. 2642. Schlacht gegen die Gallier a.226 v.Chr.; Landung des Marius a. 87 v. Chr. 4. Albinia fl., Albilia (Ra), Albinia (Ra, Gu), Almina (It), Alminia fluvius (It ma); j . bei Staz. A l b e g n a , am Fluß Albegna. Fl. Albinia. 9. Bis D o m i t i a n a 9; j . P. S. Stefano; bis I n c i t a r i a portus 3; j . Torre Calamoresca; bis portu H e r c u l i s 9 (Itma); j. Port d'Ercole. Cosa, it. (St, Cic, Caes, Ml, PI, Tac, Vergil, Rutil), Cosa (Ra, Gu), Cosam (It), Cossa (Münzen), Cosae, Cosai (St, Iss), Cossae (Pt); sehr alte Stadt (Verg) der Volcientes (PI), wahrscheinlich zu den 12 Bundesstädten, seit 275 v. Chr. col., später verstärkt (Liv) — Julia (Münzen), mit Rechten eines munic. (Cic), am gleichnamigen Vorgebirge (Cosa Promontorium — Tac) oder Mons Argentarius. Nach Rutilius sei die Stadt wegen einer großen Menge von

Mäusen von den Einwohnern verlassen worden; wahr­ scheinlich von Alarich zerstört; j . Ruinen auf einem Hügel bei A n s e d o n i a . I: C I L X I 2630. Orbitello: ib. 2631—2640. 20. Eine Seitenstraße ans Meer verbindet —Cosa1 mit Port. Heroul'., Ad portum Cossam (Ra: Succosa, Cosa, Ad portum Cossam) und Portum (Ra), Ad portum Cose (Gu), Portus Co8anus (Cic, Liv), Herculis Portus (It, Rutil), portu Herculis (It ma); in der Nähe eine Thunfisch­ warte (St); j . Porto d'Ercole. Von hier bis Armine (Armenita fl.) 26 (It ma). cö\ Succosa, it (Ra); j . östlich von Cosa, unten an der Straße liegend. A b z w e i g u n g nach Saturnia, Strecke 48a. 2; von Cosa bis Forum Aureli 26 (It). Ad nonas, Ad novas (Ra — am Meere), Nova (Gu); j . am L a g o di B u r a n o , wo noch Bäderreste. Seitlich, am rechten Ufer des Fiora, lag V o l c i (Polyb, Pt, Steph, Iss), die Stadt der Volcientes, welchen Cosa angehörte, früher nicht unbedeutend;

79. Richtigstellung der Ta bei Gravisca,

j . Piano de Volci; die Nekropole ist ein wichtiger Fundort für Altertümer. (8). —; eine Station, j . Fosso Tafone, fehlt. 3. Armenita fl., Armenta (Ra), Amine oder Arminefluvius(It ma); j. Fluß F i o r a . 4; bis R e g e s 3, von da bis Q u i n t i a n o 6, bis M a t t a n o 3, bis G r a v i s c a s 3 (It ma; zusammen 16). Foro Aureli, Forum Aureli (It), F. Aurelii (Ra, Gu, Cic); zwischen den Flüssen Armine und Marta; j . südöstlich von Montalto, am Fluß Arrone. 3; 24 (It — soll wohl 4 heißen) bis Marta fl., Martha (It, Ra); j . an der nördlichen Seite des Flusses M a r t a , Gravisca gegenüber. 2; bis Ceutumcellis 10 (It). [Tabellariav- ist irrtümlich hier statt nach Gravisca eingesetzt.] co. — bezieht sich auf das eine Stunde entfernte T a r q u i n i s , es heißt also Tarquinis con Gravisca oder vic. Strecke 49. Grauisca, it. (Ra, Gu, Vell), Grauiscae (It, Liv, Ml, Pt, Verg, Sil, Rutil, Pt), Gravisci (St, Front), Einwohner Graviscani (Iss: C I L X I 3367 und 3368); alte etruskische Stadt der Tarquinii (Liv), seit 183 col. (Liv), unter Augustus ver­ stärkt (Colonia Grauiscos ab Augusto deducta: 1. col.), aber nie zu rechter Blüte gelangt, nach Rutil, wegen der schädlichen Ausdünstungen der sumpfigen Gegend ver­ schwunden; j . bei C o r n e t o , eine halbe Stunde von der Küste, ehemals Hafen von Tarquinii. Reste des Endbogens eines Kanals, il Pontone, von 4 m Spannung, und Säulenfragmente, cf. C I L X I 3372 p. 511. I>.r Strich fehlt bei Bt, Bg, Ve. 16*

IV. Italien

247

In Portu Clementino I: C I L XI 3378. 6. Tabellaria, Tuvelari (Ra, Gu — nach Gravisca!), Tuvellaria (Ra); j . am Mignone. —; bis R a p i n i o 6 (j. Torre Bertolda), bis A l g i s 3 (j. Torre Valdaliga), bis Centumcellis 3 (Itma: zusammen 12). Mindo fl., Minio fluvius (al.), Minium (Ra), Manium (Gu) — j. Mignone — ist wahrscheinlich als Fluß, nicht als Station aufzufassen. 5; der Verbindungsstrich bis C. fehlt. Centü cellis1, Centum cellis (It, Ra, Gu), Centum Cellae (PI, Rutil, Proc); ursprünglich unbedeutender Flecken; Traian ließ hier eine Villa erbauen und einen sicheren Hafen anlegen — Portus Traianus (Pt) —, aus welchem später eine lebhafte Seestadt erwuchs (Procop); cf. Claudii Rutilii Itinerarium über I 237; j . Civita Vecchia. Iss: CIL X I 3517—3571. 36 km langer antiker Aquädukt. 4, 8 (It), 6 (It ma). Castro nouo, it. (It, Ra), Castrum Novum (Gu, PI, Liv, Ml, 3 Iss), Castronovani (3 Iss), col. (Liv) Julia (I), Castrum Inui (Rutil, zerfallen); j . Torre C h i a r u c c i a am Cap Linaro. Iss: C I L 3572—3591. 9; es sind 2 (nach It); bis Pyrgos 8 (It); bis P a n o p i o n e 7 — j. Rio Fiume oder Carcara, inde P y r g i s 3 (It ma). Der Verbindungsstrich geht wegen Verzeichnung irrig durch Aquas Apollinaris. Punicum, it. (Ra), Panopione (It ma); j. M a r i n e l l a . 6*. Pyrgos, it. (It), Pyrgis (It ma), Purgos (Ra), Pyrga (Ra), Pirgo und Purgus (Gu), Pyrgi (St, Diod, Cic, Liv, Ml, PI, Suet, Mart, Rutil), Pyrgessa (Steph), Pyrgenses (2 Iss); die altpelasgische befestigte Hafenstadt von Caere (St), früher sehr lebhaft und wohlhabend; j. merkwürdige Ruinen beim Hafen S. Severa. Iss: CIL XI 3710—3715. 10; zu Schiff bis P o r t u A u g u s t i 28 mp (It ma); nach It dazwischen bis Turres 12, von da bis Loria 10 (It). Etwas abseits liegt C a e r e , j . Cerveteri. Iss: C I L X I 3592—3715. Alsium, it. (St, Dion, Pt, PI, Sil, Rutil, I), Alsio (It), Astium (Ra, Gu); uralte Stadt, seit dem 1. Punißchen Krieg col. (Liv, Vell), Col. Alsiensis (I: C I L X I 3710), bei der Pompeius ein Landgut, seine Villa Alsiensis, hatte; j. das Seebad P a l o mit Ruinen bei der Porta di Monteroni, nicht weit von der Hafenstadt Palo; am Strand Bautrümmer aus der Kaiserzeit — Pompeiusvilla genannt. Iss: CIL X I 3716—3718. 3721—3723. 3725. 3726 (cf. 3719. 3720. 3724). Nach 2 mp folgt Turres (It). 6. Bebiana, it. (Gu), Bebeina oder Bebenia (Ra); j. P a l i d o r o , bei der Brücke di tre denari. Iss: C I L 3749—3751. Einmündung bzw. Kreuzung der Strecke 49. —, ca. 7. Lorio, Lorion (Ra, Gu), Loria (It), Lorium (Capitol), Lorii (Eutr, Aur Vict); mit einer kaiserlichen Villa, wo der Kaiser Antoninus Pius erzogen wurde (Capitol) und starb jj (Eutr, Aur Vict); j . bei B o t t a c c i a und C a s t e l di Guido. Iss: C I L X I 3730—4741. 3743—3746. 3748. 3752-3757. 1

Irrig Ccntunicellis (Bg, Ve, Pd). ■ Irrig 5 (Seh, Pd, Kt).

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12; it. (Ra). Via Aurelia. 4 km vor Rom teilt sich die via Aurelia in die Aurelia nova und vetus. Die nova führt gegen St. Peter und die Porta Angelica; sie bestand schon im 2. Jahr­ hundert und mündete in die via triumphalis ein. Die alte Aurelia (Cic, It, Iss) führt in die Porta Aurelia, welche heute nicht mehr existiert, in der Nähe der jetzigen Porta S. Pancrazio war und 1644 verlegt wurde. Von diesem Tor an teilte sich die Straße in drei Richtungen; die Hauptstraße führte zum Pons Aurelius (j. Ponte Sisto), die zweite zur Tiberinsel und dem Pons Fabricius (j. Quatro Capi), die dritte zum Pons Aemilius (j. Ponte Rotto). ROMA, insignis nobilisima (Ra). Mit der Vignette eines Kaisers mit Erdkugel und Zepter. Von Rom aus sind 12 S t r a ß e n gezeichnet, von der 13. (Portuensis) fehlt der Strich und die Zahl. Keine wichtigere Straße ist ausgelassen. B r ü c k e n über den Tevere kommen nur bei 3 Straßen in Betracht, nämlich bei der Aurelia 8. o., triumphalis — Pons Adriani und der Flaminia — Pons Milvi. Viatriumfalis1 (Iss: Orelli 3307, 6501, 6929) diente ursprünglich gar nicht dem Verkehr, sondern wurde nur zu Triumph­ zügen benützt. Jetzt noch die antike Straße, welche die Basilica Julia vom eigentlichen Forum trennt, an welcher 8 große Backsteinpostamente von Säulen, wohl aus der Zeit Konstantins d. Gr., die Phokassäule, und die 2 a. 1872 ausgegrabenen Marmor-Reliefschranken mit Ver­ herrlichung Traians stehen; aber die ganze Fortsetzung gegen den Tiber scheint unbekannt. Doch soll sie über den Campus Martius führen. Man streitet über die Brücke, welche als Pons triumphalis anzusehen ist. Ursprünglich war es wohl der P o n s V a t i c a n u s oder Neronianus (Lib. de Mirab. Romae ed. Nibby). Diese Brücke war südlich von der Hadriansbrücke gerade in der Krümmung des Tiber und führte direkt in der Richtung auf St. Peter zu. Bei niederem Wasserstand sind hier im Bett des Tiber Pfeilerreste einer Brücke sichtbar. Diese Brücke verband den Campus Martius mit den Kaiserlichen Gärten des Caligula und Nero. Sie existierte in den Gotenkriegen nach Procop nicht mehr. Es ist beachtenswert, daß sie auch in der Ta nicht mehr genannt ist, sondern daß hier die Triumphstraße über den Ponte Adriani führt. Die Fortsetzung der Via Triumphalis, von welcher Spuren in der Nähe der Porta Angelica bekannt sind, führt an den Mons Vaticanus hin, über den Clivus Cinnae oder Monte Mario und mündet 8 mp vor der Stadt in die Via Cassia ein. Ponte Adriani, über welche die triumphalis hier führt, ist die bedeutendste der noch vorhandenen Brücken Roms, in einer Zentrallinie auf die Engelsburg hinführend, aus schöngefugten Travertinquadern, auf 6 Pfeilern ruhend, mit 7 Bogen, von denen die 2 äußeren jetzt verschüttet, 5 jetzt noch sichtbar sind. Sie wurde von Hadrian gleich­ zeitig mit seinem Mausoleum erbaut (Spartian. Hadr. 19), nach einer noch im 9. Jahrhundert lesbaren I (nach dem Anon. Einsiedl.) a. 135/136 n. Chr. erbaut. Bei Erzählung der feierlichen Bestattung Hadrians heißt die Brücke P o n s A e l i u s (Dio Cass), im 9. Jahrhundert Pons S. Petri (Anon. Eins.), seit Arcadius und Honorius die einzige Brücke, welche vom Marsfelde zum vatikanischen Gebiet führte; im 15. Jahrhundert zum erstenmal Ponte S. Angelo. 1 Auch Haramelberg liest: Viatrium. Falis (Bt, Bg, Ve), von Seh und Ma im Index als zwei Orte aufgeführt; der Zusammenhang ist von den meisten Herausgebern verkannt worden.

Strecke 34

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cö. Ad Sem1 Petrum. Die alte ria triumphalis über den Pons Neronianus hat den heutigen Petersplatz jedenfalls nicht berührt, sondern führte rechts an ihm vorüber den Monte Mario hinauf. Es scheint aber nach Erbauung des Pons Aelius die Triumphbrücke bald in Verfall geraten zu sein, so daß die Via triumphalis über den Pons Aelius verlegt wurde, und dann mußte sie sich dem Petersplatz mehr nähern.

250 55 m breites Atrium. Der Außenbau war der gesunkenen Bauzeit entsprechend roher Ziegelbau, die Hauptfassade mit Mosaiken reich verziert und mit dem Kreuz geschmückt. 1452 wurde die Restaurierung der zum Teil baufälligen alten Basilika begonnen, welche bald in einen Neubau überging. Jetzt ist sie ganz bedeckt von der 1626 auch am 18. November eingeweihten Peterskirche. Noch ist in

80. Die von Rom aasgehenden Straßen.

An Stelle der Peterskirche war einst eine Rennbahn für Wagenrennen, von Caligula begonnen, von Nero voll­ endet, C i r c u s N e r o n i a n u s ; zu beiden Seiten lagen die Gärten Neros. An der Nordseite dieser Rennbahn baute Konstantin die alte Basilika „Ad Sem. Petrum", eingeweiht am 18. November 326. Sie war fiinfschiffig, hatte 96 korinthische Säulen, das Mittelschiff war 88 m lang, somit von riesigen Dimensionen, wenn sie auch mit der heutigen Peterskirche (187 m lang) sich nicht messen konnte. Vor dem Eingang war ein 67 m langes und 1

Falsch Stm. (Seh, Kt, Pd).

den unterirdischen Räumen der Fußboden der alten Basilika 31/* m unter den Fliesen der Oberkirche erhalten. Desjardins will in dem Tempel Ad S. Petrum das Bild der ältesten über dem Grab Petri erbauten Kapelle er­ kennen. Es ist aber hier so wenig als in Ravenna oder bei den heidnischen Tempeln an wirkliche Nachbildung, sondern vielmehr nur an Sinnbilder zu denken. über die Basilika Konstantins große Literatur: Paulinus von Nola (353—431), Aurelius Prudentius ca. 399, Hieronymus um 400 (Petrus — sepultus est Romae in Vaticano juxta viam triumphalem) und andere geben Beschreibungen. Der lib. Pont vom Jahre 534 sagt:

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IV. Italien

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Petrus sepultus est via Aurelia, in templum Apollinis, II zur via Praenestina, nach Labicum (unweit Gabii) und juxta palatium Neronianum, in Vaticanum juxta terribeim 26. Meilenstein sich mit der Latina vereinigend. torium triumphalem. Via Asinaria, eine Nebenstraße, fehlt. Via Flaminia, Strecke 50. Die bedeutendste Straße nach Via Latina, Strecke 58, oft genannt, die älteste südliche Haupt­ straße, von der Porta Latina aus über Ferentinum bis Norden ist die flaminische Heerstraße. An die via Lata Casilinum, dem heutigen Capua, wo sie sich an die via des Marsfeldes sich anschließend, lief sie nordwärts über Appia anschloß. Beim 9. Meilenstein trennt sich die via die mulvische Brücke. Vorher kam die Porta Flaminia, i Tusculana von ihr und läuft bis Anagnia — in der Ta nach Procop an einer steilen Stelle liegend, also nicht nicht genannt. An der Latina sind die Coemeterien die heutige Porta del populo, sondern östlich ab Abhang S. Aproniani, Gordiani, Simplicii, Quarti et Quinti, des Pincio. Die Straße ist nach Livius vom Censor Tertulliani. Flaminius a. 222 v. Chr. angelegt worden (nach Strabo von dem Konsul des Jahres 187 v. Chr., wohl irrig); sie |: Via Appia, Strecke 59, oft genannt die älteste, schönste, freführt über den Pons Mulvius am rechten Tiberufer weiter, I quenteste, von der P. Appia j . S. Sebastiano (wegen der ihren Verlauf s. Strecke 60. einst wichtigsten Katakomben von S. Sebastiano) aus bis Capua und später bis Brundusium. Sie wurde von Appius Ad Pontem Julii, verschrieben statt Milvi, sonst Pons Mulvius, II Claudius 312 v. Chr. angelegt; beschrieben von Proc. berühmt durch die Konstantinsschlacht über Maxentius; |j b. G. 1, 14. An derselben die Coemeterien S. Calüsti, 3 mp nördlich vom Kapitol; die Brücke wurde spätestens S. Balbinae, Praetextati, Sebastiani. Seit 1574 wurde 222 v. Chr. mit der Via Flaminia als Holzbau errichtet, die neue via Appia mit der via S. Giovanni verbunden. im Jahr 109/110 v. Chr. von M. Aemilius Scaurus aus (Via Ardeatina), westlich von der Appia, nach Ardea Stein hergestellt; j . P o n t e M o l l e ; von führend, mit bedeutenden Katakomben (Doniitillae, Marci den 6 Bogen sind die mittleren 4 noch antik (aus et Marcelliani, Nicomedis) fehlt hier. Travertin und Peperin). Vom Ponte Molle führt die F l a m i n i a rechts entlang dem rechten Tiberufer, die Laurentina, Strecke 60, it. (PI, Val, Max, I) nach Laurento, Seitenstraße, in die via Severiana einmündend. CaBssia aber, Strecke 45, geradeaus nordwestlich, und beim 10. Meilenstein, bei der Osteria la Storta, geht Via Hostensis, Strecke 60a, Ostiensis (Iss), von dem gleich­ namigen Tor auf dem linken Tiberufer, j . (seit dem die Clodia links ab. Die Cassia führt nach Arezzo 5. Jahrhundert) Porta Paolo genannt, mit mehreren und Firenze, die Clodia nach Siena und Luna. Coemeterien, westlich von der Cestius - Pyramide, wo Via Clodia, Strecke 48, steht in der Ta beim 6. Meilenstein, Pflasterreste gefunden wurden, in Roms Hafenstadt Ostia ad Sextum, während man gewöhnlich die gemeinsame führend und von da als via Severiana nach Laurentum Straße bis zum 12. Stein gegenüber Veios als Cassia und Terracina. bezeichnet, wie sie heute noch „Gassia" heißt. Man kann (Via P o r t u e n s i s ) vom Tore gleichen Namens auf diesen gemeinsamen Teil aber mit dem gleichen Recht II dem rechten Tiberufer nach Portus, Strecke 49, fehlt. Clodia wie Cassia heißen. Via Salaria, Strecke 52. Die Salzstraße hat ihren Namen daher, daß die Sabiner hier auf dem linken Tiberufer Strecke 39 ihr Salz stromaufwärts zu führen pflegten (Varro). Sie Von Vado bis Tortona (via Julia Augusta) und von führt von der Porta Salaria zum Ponte Salaro, der Brücke Tortona bis Genua (via Postumia) über den Anio, nach Fidenis. An der Salaria vetus sind (Karte 73) die Coemeterien in der Vigna Galli, ad Clivum Cucumeris, Vgl. CIL V p. 827 Basillae, Proti et Hyacinthe. Via Salaria Nuova mit Das It hat diese Strecke ebenfalls. Ein Meilenstein, der Coemeterium S. Pamphili, Maximi, Hilariae, Jordanorum, einzige, ist auf der ersteren Strecke in Ponti bei Spigno vor­ Thrasonis et Saturnini, Novellae, Priscilae. handen. Die Strecke von Vado bis T o r t o n a ist nach St Via Numentana, Strecke 54, Nomentana (Liv, St, Ov, Suet, I), von M. A e m i l i u s S c a u r u s im Jahre 645 u. c. zuerst an­ von der gleichnamigen Porta über den Anio nachNomentum gelegt worden, zu gleicher Zeit mit der Uferstraße von Vadis und dann bei Eretum mit der Salaria vereinigt. Vor der Volaterris über Genua bis Vada. Dann hat Augustus diese jetzigen Porta Pia mit Coemeterium Ostriani, S. Agnetis, Straße a. 740 zeitgemäß erneuert (strata — a Placentia ad Nicomedis (in Villa Patrizi), Alexandri Papae. Varum), weshalb sie seinen Namen trägt. Hadrian hat die Via Tyburtina, Strecke 65, Tiburtina (Hör, PI, I), vom gleich- I Straße vom Fl. Trebia, also von Piacenza an wieder instand namigen Tore aus über Medullia nach Tibur; von da als II gesetzt, Antoninus Pius desgleichen (s. Stein v. Ponti). Valeria über Corfinium bis Hadria. A b z w e i g u n g die Alter noch ist die Straße von T o r t o n a nach G e n u a , Via S u b l a c e n s i s (Front), welche beim 34. Meilenstein welche von P o s t u m i u s im Jahre 606 u. c. angelegt worden rechts ab nach Sublaqueum führte; vor der jetzigen Porta ist als ein Teil der Straße von Genua nach Cremona und S. Lorenzo mit Coemeterium S. Hippolyti und Cyriacae. I Verona (CIL V 2045), von Postumius selbst a. 606 C(X)XH Jetzt gelangt man auf die Via Tiburtina von Rom aus il Genua Cremonam. Diese Straße fällt also in jene frühe Zeit, durch die Porta S. Lorenzo erst bei der Villa Torlonia, | wo der Verkehr von Rom nach Genua fast nur zur See be­ wo die heutige Straße in die alte Straße einmündet. ji stand und erst von Genua die Verbindung mit den Kolonien Via Prentina, Strecke 56, Praenestina (St, PI, It, Front, Iss), | im Po-Gebiet hergestellt wurde. Die Straße hieß im Jahre j. ein Nebenweg vom gleichnamigen Tore aus über Prae- 1537 nach Giustiniani (annales Gen.) noch via Costuma oder neste und Gabii (auch bis dahin Via Gabinia genannt), || Costumia. bis Anagni (Liv), wo sie mit der via Latina zusammen­ Die Zahlen sind von Vado bis Acqui ziemlich hoch, viel­ traf, auf der Ta aber nur bis Treblis. j| leicht durch die im Gebirge notwendigen Umwege zu erklären. Via Lavicana, Strecke 67, Labicana (Liv, St, It, I), von der |j Zwischen Libarnum und Genua ist die Zahl X X von dem Porta Lavicana aus durch die j . Porta Maggiore (über Rest XVI getrennt, so daß leicht ein Mißverständnis entstehen zwei Wasserleitungen), von welcher links A b z w e i g u n g I! kann; es muß aber zweifellos 36 gelesen werden.

Strecke 40. 41 (RÄtien)

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Vadis Sobates, Strecke 34; j . Vado oder Porto di Vado. Die Straße führt ins Bormidatal. 12, it. (It). Calanico, Canalico (It); j . Carcare. 20, etwas zuviel, es sind ca. 15, 10 (It). Crixia1, it. (It); j . R o c h e t t a di Cairo. Dazwischen in Ponti bei Spigno Meilenstein. 22, 30 (It), zuviel, es sind ca. 15. Fr Labonia. Aquis. Tatelis, Aquis Statiellorum und Statyellae (PI), Aquae Statiellae (Cic, St, Iss), Aquae (It), durch seine Mineral­ quellen blühender Ort. Bischofsstadt (I: C I L V 7515); j. Acqui. Iss: C I L V 7504—7531. 27, 28 (It). Dertona, Strecke 16; j . Tortona. Von hier via Postumia. (ca. 14), 35 (It — vielleicht statt 15). Libarnum, Libarium (It), Libama (PI, Pt), Levarnae, Levarnis und Lavarie (Ra), Levarnis (Gu), AiߣQ&v[a] (Sozom.), nicht unbedeutender Ort; j . S e r r a v a l l e . Iss: CIL V 7423—7442. 36*, it. (It). Die Entfernung 36 über den Apennin entspricht der Wirklichkeit, wenn auch die gerade Linie bedeutend kürzer ist. Genua, Strecke 34; j . Genua.

Strecke 40 Von Turin nach Acqui (Karte 73)

Diese Straße hat die Ta allein. Augusta Taurinorum, Strecke 16. 35 8 . Die A b z w e i g u n g nach Cutias (s. Strecke 7), welche It 340 und ausführlicher Hi 657 und die 4 Itinerarien a Gades Romam geben, fehlt auf der Ta, s. Strecke 7. Polentia, it. (Ra, Gu), Pollentia (Cic, PI, Sil, Pt, Iss), Pol­ lentina plebs (Suet), munic. (Suet), im Gebiet der Statielli, an der Mündung der Stura in den Tanarus; die Gegend ist reich an Wolle; Sieg des Stilicho über Alarich; j. Dorf P o l e n z a . Reste der alten Römerstadt. Iss: 7614—7628. —; fehlt, es sind 8. Alba Pompeia, it. (Pt, PI, Iss), Albenses Pompeiani (PI, Iss), il Albis (Ra — „iuxta fines Albius seu Albiliaeu), angeblich ,! eine von Pompeius wiederhergestellte Kolonie, aber wahr- ij Bcheinlich erst vom Vater des Pomp. Magnus zum muni- I cipium erhoben; Vaterstadt des Kaisers Pertinax (Dio ! Cass, Capitol.); collegium centonariorum Alb[ensium] ij Pomp[eianorum] (I: 7595); j. Alba. Iss: 7595—7613. j, —; es fehlt eine Station samt der Zahl (ca. 16) bei j . Canelli. i Iss: CIL V, 7538—7540. 10. Aquis Tatelis, Strecke 39; i. Acqui. 1 Irrig Orixia (Vc). ■ Irrig 26 (Bt, Bg, Ve); die XX neben Figlinas könnte man auch zu der darunter stehenden Zahl 7 zählen. Sic wäre aber dort zu viel, während sie hier fehlen. | • Irrig 30 (Vc). il

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Strecke 41 Von Arbon über Bregenz, Chur, Splügen, Como, Verona nach Concordia (Karte 61. 62. 81)

Diese Strecke führt von Arbon nach Bregenz und dann das Rheintal hinauf bis Chur, eine Strecke weit (mindestens von Magia) jedenfalls mit Strecke 3 zusammen. Auffallend ist die Versetzung der Station Ad Renum östlich statt west­ lich von Bregenz. Daß Ad Renum am Rhein in der Gegend von Rheineck zu suchen ist, kann ja nicht zweifelhaft sein. Wie gewöhnlich ist die zugehörige Zahl mitzuversetzen. Es muß also heißen: Arbor Felix. 9 . Ad Renum • 10 • Brigantio. Von Chur folgt in Strecke 41 der Weg über den Splügen, entsprechend It 278, bis Chiavenna. Von Chiavenna ist der Weg wohl wieder derselbe bis Como, und zwar von Colico bis Como zu Schiff. Die nächste Station Leuceris ist vom Ab­ schreiber der Ta viel zu weit nach rechts gerückt oder, wenn man will, mit Bergomum vertauscht. Von Bergomum haben wir die Straße bis Vicentia mit I t and Hi gemeinsam. Von Vicentia geht Hi direkt nach Concordia weiter, während It den Weg über Padua und Altino macht. Von Verona bis Concordia haben wir wieder die alte im Jahre 606 u. c. von Konsul Postumius angelegte via P o s t u m i a (vgl. Strecken 39, 16 und 44), welche von Genua bis Concordia führt und somit das Tyrrhenische und Adriatische Meer verbindet. Diese Straße kommt von Betriacum geradlinig auf Verona zu und wird bei der Schlacht von Betriacum von Tacitus hist. (in agro viae Postumiae) erwähnt. Der Meilenstein CIL V 8045 in Verona, gefunden 5 mp östlich oder nordöstlich von Bedriaco, gibt die 2 Entfernungen 122 mp Genua bis Cremonam und 27 Cremona bis Fundort. Von Castelfranco bis Oderzo sind heute noch die Reste der alten via Postumia erkennbar, und vielleicht ist der Name der Straße in dem heutigen Ortsnamen Postioma erhalten (bei Treviso). Meilensteine sind: 1. 17 a B r i x i a in Erbusco. I: V 8042; 2. a V e r o n a 3, 4, 6, 8, 11, 19, 20, 23, 26, 32. cf. Iss: 8014—8032; 3. 7 a V i c e n t i a in Montecchio. I: 8013; 4. 1 ab O p i t e r g i o in Mazzara. Literatur für Vorarlberg: D o u g l a s , Die Römer in Vorarlberg im 12. Rechenschaftsbericht des Vorarlbcrger AI. V. in Bregenz 1870. P l a n t a , Das alte Räticn, 1872. M e y e r , Die römischen Alpenstraßen. S a l i s - S c e w i s , Im N.-Sammler VII S. 305.

Arbor Felix, Strecke 3. j . Arbon. 9 mp; bis Brigantio 20 (It). Ad Renum. Der Rhein ist nicht richtig eingezeichnet, und vielleicht ist deswegen der Ort gewechselt, nach, statt vor Bregenz, noch wahrscheinlicher aber lediglich durch Versehen des Abschreibers; j . R h e i n e c k. Nach Keller: Staad. 10 l mp. Brigantio, Brigantium (St, Pt), Bicantium (St), Brigantia (It), Brigantinus lacus (PI), „Confluentibus sive Brecantia — praef. numeri barcariorum (ND), Bracantia (Ra); Haupt­ stadt der Briganti (St); an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen; j . Bregenz. Iss: C I L X U ! 5768. 5769. 6007 ss. Das Kastell war in der Oberstadt, die bürgerliche Niederlassung auf dem Plateau des Ölraines, 6üdlich von dem heutigen 1

Irrig: 8 (Ve).

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IV. Italien

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Bregenz, wo das Forum, Basilika, ein Tempel, ein großer Begräbnisplatz u. a. ausgegraben wurden. Museum. Veröffentlichungen von S. Jenny in den Mitt der Zentralkommission Wien 1880 ff. In B r e g e n z A b z w e i g u n g nach Kempten, Strecke 71. Ferner nach I n n s b r u c k , erwiesen durch 2Meilensteine in Zirl 98 mp vom Jahre 249, und Schönberg 112 mp a B(rigantio) vom Jahre 250 — CIL III 5988 und 5989. Diese Straße wurde also erst unter Dezius gebaut. Die Entfernung Zirl bis Schönberg mit 14 mp entspricht der Wirklichkeit. Mit 98 mp können wir von Zirl weder über Kempten (66 + 40) noch über den Arl-

Das alte Rätien 1872 S. 93). Für Magia — Maienfeld als Zollstation wurde eine I — C I L V 5090 — von Schloß Knillenburg an der Yintschgauer Straße vom Jahre 180: statio Maiensis quadragesimae Galliarum angeführt, dieselbe bezieht sich aber auf Mais bei Meran. Seh an oderSchaan, Fürstentum Lichtenstein, Kastell (8. Keller, Stat. d. röm. Ans. in den Mitt. d. Züricher antiqu. Ges. X V 1874). Hier wurden ca. 1887 2 eherne römische Helme mit Inschriften gefunden. Sowohl Maienfeld als Schan sind nach den Entfernungen nicht annehmbar. Bei Ragatz im Mittelalter 2 Zollbrücken über den Rhein, die obere über den Landquart. „Es

81. Strecke 41 Verona Concordia; 41a Viccnza Padua Altino; 50 Adria Concordia.

berg (106—108 Milien) nach Bregenz kommen, wohl aber entspricht die Zahl vollständig dem Weg yon Bregenz über Schwarzach Alberschwende 717, Egg 554, Lingenau 684, Hüttisau 828, Aach 582, Oberstaufen 789, Immenstadt 731, Sonthofen, Hindelang 841, Steige 1199, Vils- oder Thannheimertal, Nesselwängle 1134, Gacht 1193, Weißenbach 882 im Lechtal, südlich von der Ehrenberger Klause 1018, Heiterwang, Lahn 1100, Lermoo8 989, über den Fernpaß 1027 nach Nassereit, über Oberstraß, Obsteig nach Tels und Zirl. 17; bis Curia 50 (It). Clunia; j . bei Rank weil, gegen Altenstadt. Nach anderen Feldkirch. 18. Magia; j . bei B a 1 z e r s zu suchen. Nach anderen am Flöscherberg, im Hörn südlich yon Balzers, gegenüber von Sargans, j . Maienfeld (cf. Planta,

ist daselbst ein starker Paß aus Pündten in Deutsch­ land und in die Schweiz1*, sagt Scheuchzer im Jahre 1746. 16. Curia1, identisch mit Curia, Strecke 3, welches also doppelt geschrieben ist; j . Chur. Von hier hat auch das It 2 Strecken nach Como, ent­ sprechend unseren Strecken 3 und 41. 32; bis Tarvesede 60 (It). Lapidaria; j . bei Z i l l i s - A n d e e r , oberhalb der Via mala. Nach anderen j . Splügen, oberhalb Thusis, Kt. Bünden. Im Dorf Splügen vor dem Posthaus gabeln sich die beiden Straßen über den Splügen. 17. Cunuaureu; 1

j. auf dem S p l ü g e n .

Das C ist undeutlich, Juria (Bt, Bg, Ve), Luria (Ma, Dj), turia (Kt.)

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Strecke 41 (Rätien, Oberitalicn)

Die Gegend der italienischen Mauth heißt im Volks- | mund bis in die neuere Zeit Cuueo d'oro (Planta S. 79, unter Berufung auf Marca, Compendio storico | della valle Mesolcina S. 42), j . Calmo d'orso. ! 10. Tarvessedo, Tarvesede (It), auf dem Splügener Berge oder dem Rücken des Hochgebirges; j. M a d e s i m o oder Pianazza. 20, 15 (It). Clavenna, Strecke 3; j . Chiavenna. 18. —; es fehlt eine Station, Ad lacum Comacenum 10 (It 278, offenbar irrtümlich), Summo lacu 20 (It 277), j . Colico. (60) per lacum Comum usque (It). Como, Strecke 3; j . Como. —; es sind 16 mp; oder von Colico zu Schiff bis Leuceris, it. (Ra, Gu), an der östlichen Südspitze des Sees, in der Ta verdorben, steht nach Bergomum statt vor demselben; j . Lecco. Von Vergamo bis Altino ausführlicher Hi 558/9 — wo aber 2 Stationen fehlen. 20. Bergomum, civitas Vergamo (Hi), Bergomon (Pt, Proc, PI, 3 Iss), Pergamum (Ra, Gu), Bergomates (PI, Iss), Ber­ gami civitas (It), Vergomum (Just), Pergamus (Paul D), eine der ältesten keltischen Städte, Hauptsitz der Orobier, nach Iss später municipium; j . Bergamo. Iss: CIL V 6112—5195. 8893—8895. Suppl. I 720. 1077. Im Hi A b z w e i g u n g nach Milano: P o n t e A u r i o l i 13; j . Pontirolo; A r g e n t i a 10; j . Vignate; MediolanumlO; j . Mailand. 35, 38 (It). Zwischen B e r g a m o und B r i x i a nach dem Hi: T e l l e g a t a e 12; j . Telgate; TetelluslO; j. westlich von Ospitaletto; inde B r i x i a 10. In Erbuscum, etwas abseits von der Straße, wurde ein Meilenstein gefunden mit der Entfernung 17 (a Brixia): CIL V 8042. Brixia, it. — civitas (It, Ra, St, PI, Liv, Tac, Just, mehrere las), civitas Brixa (Hi), Brexia (Paul D), wahrscheinlich uralte tuskische Stadt (Liv), wurde die Hauptstadt der Cenomanen (Liv), später municipium (Iss), mit den Rechten einer colonia (cevica Augusta — Iss), von der Mella durchflössen (Catull; wenn die Stelle richtig ist — eigent­ lich an einem Nebenfluß derselben, Garza); j. B r e s c i a . Das Museo Patrio ist in einem 1822 ausgegrabenen Tempel ko­ rinthischen Stils aufgestellt. Dazwischen: Ad F l e x u m 11; j . bei Desenzano oder Lonato; inde S e r m i o n e i l ; j . Sermione. Iss: 4022 bis 4027. Von Ad flexum nach mut. B e n e v e n t u m 10; j. Castelnuovo; inde V e r o n a 10 (Hi — zusammen 31). Die Zahlen sind etwas zu klein, vielleicht ist eine Station ein­ zuschieben. Bei R i v o l t e l l a wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ fernung 20 (a Verona). 1: 8026. In R i v o l t e l l a ein solcher mit M. P. 23 (a Verona). I: 8027.

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In Magguzani 2 mit Entfernung 23 und 26 (a Verona). Iss: 8028 und 8029. In B e d i z z o l e 1 Meilenstein mit der Entfernung 32 (a Verona). 1: 8032. In B o t t o n a g h i ein solcher mit Entfernung 6 (a Brixia). I: 8030. Ariolica, Ariolita (Ra), Arilica und Arelica (Iss: CIL V 4016. 4016), Arelicensium; collegium nautarum Arilicensium; j . P e s c h i e r a . Iss: C I L V 4014—4021. In Peschiera wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ fernung 19 (a Verona): C I L V 8023. 13. VERONA, it. — civitas (Hi, It, multi, Iss), Verona quae et Beronia dicebatur (Ra), Verona (Pt), Veron (St), Berone (Proc), von den Euganei gegründete, dann von den Cenomanern in Besitz genommene Stadt (Liv), am Athesis, später röm. col. Augusta (Tac, Iss), eine der schönsten und blühendsten Städte Italiens, Geburtsort des Catullus (Ovid, Mart), Sieg des Maurius über die Cimbern auf den Campis Raudiis (Vel und Flor); j. Verona. Vollständig erhaltenes großes Amphitheater (vgl. Paurini 1668; Maffei, Verona illustrata 1731 und 1749, Verona — 1819). Iss: 3217—3897. 8841—8874. In Verona befinden sich — und wurden jedenfalls auch in der Nähe gefunden — die Meilensteine Iss: 8033 bis 8038 mit den Entfernungen 5, 10, 14, 15, 17 (a Verona). 33 l. Dazwischen nach dem Hi: mut. Cadiano 10; j, Caldiero; mut. A u r a e o s 10; j . Soria bei Gambellara; inde V i n c e n t i a 11. In S. Michele wurde 1 Meilenstein gefunden mit M.P. 3 (a Verona). I: 8022. In I l l a s i mit 4 bzw. 6 (a Verona). I: 8021. Etwas abseits von der Straße in C o l i g n o l a Meilensteine mit M. P. 8, 9, 11 (a Verona). Iss: 8018—8015. In M o n t e c c h i o M a g g i o r e ein solcher mit der Ent­ fernung 7 (a Vicentia). I: 8013. Vicetia, Vicentia civitas (Ra, It, Gu), Vincentia (Hi, Paul D), Vicetia (PI, Cic, Tac, Suet, Just, Pt, St, Iss), Ein­ wohner Vicetini (Cic, 2 Iss) und Vincentini (Suet, PI), am Fluß Togisonus, mun. (Tac); j. V i c e n z a . Iss: CIL V 3101—3216. Suppl. I 608. 612. 613 cum add. 1247. 33. Fl. Meduacum. —; es fehlt eine Station, j . das Dörfchen Postioma, an der Kreuzung der Via Postumia mit der von Feltre über Treviso nach Altino führenden Straße. (22); von hier würde die Zahl 40 nach Concordia stimmen (8. U.).

Opitergio3, it. (It), Opitergium (Ra, St, Pt, PI, Tac, Am, Paul D), Opitergini (Liv, Flor, Lucan, Ra, Iss), col. am Fluß Liquentia, unweit seiner Quellen (PI); j . Oderzo. Iss: 1963 bis 2033. 8782—8794. Suppl. I 390. 431. 434 usw. In M a g g e r a wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernungszahl 1 (offenbar von Opitergium). I: 8000. Von hier im It 280 eine Straße, z. T. die Via Claudia nach Trient: Ad C e p a s i a s 28; j . Cavaso. I: 2096; 1 Irrig 32 (Vc). ■ Irrig Opttcrgio (Bt, Bg, Vc).

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IV. Italien

P e l t r i a 28 (It — zu viel, sollte 12 heißen), Filtrio (Ra), Feltriae (Iss); j.Feltre. Iss:2066—2085; A n s u g o 30; j.Borgo diValSugan. Iss: 5048 und 5049; T r i d e n to 24, Strecke 43; j . Trient. 40; es sind 20; 40 gilt von Postioma ab, s. o. Concordia, it. — civitas (Ra, It, Hi), am Fluß Romantinus, col. (Pt, PI, Iss), Julia (I); j . C o n c o r d i a . Iss: 1866 bis 1955. 8654-8781. Suppl. I 390—427 ff.

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geführt Über ihren Verlauf herrscht seit mehr als 100 Jahren ein lebhafter Streit, und weit über 100 Schriftsteller haben über diese Straße Abhandlungen veröffentlicht. Die meisten Namen werden von keinem anderen Schriftsteller und keiner Inschrift genannt. Unter diesen Namen fehlen die 4 Ptolomäischen oberen Donaustädte, ebenso wie die in der N D autgeführten Garnisonsplätze. Castorius setzt Samulocenis auf dem rechten Ufer der Donau an und ebenso alle weiteren Stationen bis Regino. Die alten Forscher haben deshalb diese Stationen am rechten Donauufer gesucht, wie es nach der vorliegenden Zeichnung der Ta den Anschein hat. Westenrieder hat im Jahre 1775 zuerst den Gedanken ausgesprochen, Strecke 41a Von Vicenza über Padua nach Ad Portum (bzw. Altino) daß diese Stationen am Limes zu suchen seien, weil auf dem rechten Donauufer der Milien und der Städte zu viel seien. (Karte 81) Von da an teilen sich die Forscher in zwei Lager, indem die Im It 127/128. Von Padua nach Altino mit Meilensteinen, einen den südlichen, die anderen den nördlichen Lauf befür­ wie die Stationen Ad X u und Ad I X beweisen. worten, um aber alsbald wieder in ihren Meinungen über die Vicentia, Strecke 4 1 ; j . Vicenza. einzelnen Stationen sich weiter zu spalten. 22, 27 (It). Die Forscher der letzten Jahrzehnte haben in erster Linie Dazwischen: zur vollen Klarheit dargetan, daß S a m u l o c e n i s in Rotten­ 11. burg a. N. anzusetzen sei. An zweiter Stelle kommt A r i s A d F i n e m (Hi); j . bei Grisignano. F l a v i s , die flavischen Altäre, dessen Namen in Rottweil 10. zwar durch keine Iss, aber durch massenhafte und großartige Patavis, it. (It), Patavium (Ra), multi, Iss), civitas Patavi (Hi), römische Funde verschiedenster Art festgelegt ist. B r i g o alte, der Sage nach von Antenor angelegte Stadt (Liv, b a n n e muß unter diesen Umständen mit dem Quellfluß der Ml), am Fluß Medoacus minor (St), an der (hier fehlenden) Donau in Beziehung gebracht werden. So steht die Linie von Straße von Mutina nach Altinum, später munic, Geburts­ Windisch bis Rottenburg in der Hauptsache fest. Dagegen ort des Li vi us; nach einer Empörung unter langobardischer herrschte lange noch viel Dunkel über den zweiten Abschnitt Herrschaft völlig zerstört (Paul); ihre warmen Bäder R o t t e n b u r g b i s R e g e n s b u r g . Dieses Dunkel wurde Aquis Aponi (PI, Lucan, Sil, Sueton etc.) [j. Abano]; plötzlich und unerwartet erhellt durch einen Doppelfund, j . P a d o v a oder Padua welcher am Neujahr 1900 in Köngen gemacht wurde: 2 In­ mit sehr wenig Altertümern. Iss: C I L V 2781. 2782schriften, 1 Meilenstein vom Jahre 129 n. Chr. und 1 Bau­ 8837—8840. inschrift, welch beiden wenige Wochen später noch 1 dritter Im It 281 A b z w e i g u n g n a c h M o d e n a : Stein folgte. Der Meilenstein gibt die Entfernung 29 Meilen A t e s t e 25, col.; j . Este. Iss: 2471—2479. a Sumelocenis, der zweite Stein aber den Namen des Ortes G r i ­ A n n ei an o 20; j . am Übergang über den nario. Eine Menge von Hypothesen war damit verschwunden. Adige, j . Badia. Iss: 2466. Auf der anderen Seite ist von Regensburg her die erste Station V i c o V a r i a n o 17; j . bei Massa Superiore; A r u s e n a auf dem rechten Ufer entweder in Eining oder an daneben ist Castelnuovo B a r i a n o . dem nahegelegenen Flüßchen Abens festgelegt. Die Station, Vico S e r n i n o 20; j . bei S. Feiice. welche noch am meisten Licht zu geben imstande ist, ist M u t i n a 23, Strecke 3. jedenfalls Ad L u n a m , einerseits weil von hier eine Straße 30, 33 und 32 (It). nach Augsburg abzweigt, andererseits weil nach dem herrschen­ Dazwischen nach dem Hi: den Sprachgebrauch der Ta Luna beinahe sicher als Flußname A d D u o d e c i m u m 12; j . nördlich von Dolo. anzunehmen ist. Die Flüsse aber haben, wie bekannt, den Zwischen beiden liegt Ad p o r t u m , Strecke 50. Namen bis auf den heutigen Tag beibehalten, während bei Ad N o n u m 11; j . östlich von Mestre; den Ortsnamen jeder Anklang verschwunden ist. Unter Luna inde 9. können nur 2 Flüsse in Betracht kommen, 1. die Lein, welcher Altino; j . Altino. der Limes eine Strecke weit folgt, und wo die Station Welzheim (nach der Entfernung aber Alfdorf, wo nichts Römisches ist) in Betracht kommt, und 2. die Lone. Sprachlich und Strecke 42 geographisch werden wir der Lone weitaus den Vorzug geben. Von Windisch bis Regensburg, dann der Donau folgend An der Lone wird wegen des dort gefundenen Kastells das bis zu deren Mündung, dann der Küste des Schwarzen auf der Schwäbischen Alb und am Ursprung der Lone gelegene Meeres entlang bis Konstantinopel Pfarrdörfchen U r s p r i n g festgehalten werden müssen. Von Urspring haben wir zwei große Römerstraßen gegen Regens­ a) D i e O b e r - D o n a u s t r a ß e . Von "Windisch burg; die eine führt nach Faimingen und folgt dann dem bis RegenBburg linken Donauufer über Donauwörth, Steppberg, Nassenfels, (Karte 82-85) Man hat für diese Strecke gar keine weiteren Quellen, kein Kösching, Eining. Diese Straße ist durch Meilensteine be­ It, keine ND, nur ein paar Namen von Pt, welche nicht zu zeichnet, leider aber fehlt denselben das für uns Wesentlichste, verwenden sind, ein paar Flußnamensähnlichkeiten (Brigobane, nämlich die Ortsbezeichnung. Von Regensburg her würden wir ad Lunam, Abusina), 2 durch Iss festgestellte Orte (Samu­ Celeuso in Pföring, Germanico in Kösching ansetzen; Vetonianis locenis, Grinario), 2 Meilensteine (Tübingen und Köngen, a ließe sich in Nassenfels sehr passend unterbringen. Aber den Samul. zählend) — dies ist alles für die ganze lange Strecke. weiteren Stationen müßte doch einiger Zwang angetan werden. Die Straße der Ta von Vindonissa bis Regino wird ge­ Nun ist durch die Untersuchung der letzten Jahre nach­ wöhnlich unter dem Namen „ O b e r - D o n a u s t r a ß e u auf­ gewiesen worden, daß hinter den Limeskastellen eine zweite

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Strecke 42 (Bitien)

j . Rheinheim, gegenüber Kette von Kastellen, welche durch eine sehr alte Straße ver­ Tenedone, am Rhein; Zurzach, wo Fundamente, Münzen, Scherben; oder bunden sind, dem ganzen Limes entlang durchzieht. Man hat , Zurzach selbst. diese Straße wohl mit Recht als eine Grenzschutzstraße oder 7 km nordöstlich folgt G e i ß l i n g e n , mit vielen römischen als eine frühere Abgrenzung des römischen Reiches bezeichnet, Resten, Ziegeln der XI. und XXI. Leg. u. a. Der deren Anlage wenigstens zum Teil noch in das Ende des Entfernung nach muß aber Tenedo am Rheinübergang 1. Jahrhunderts, in die Zeit Traians und Hadrians hinaufreicht, gesucht werden. und es ist nicht zu leugnen, daß an dieser alten Grenzstraße A b z w e i g u n g nach Constantia, j . Konstanz, Rugium, sich die S t a t i o n e n mit den E n t f e r n u n g e n r e c h t Bodungo, Arbor felix (Strecke 3) (Ra). p a s s e n d u n t e r b r i n g e n l a s s e n . Freilich dürfen wir nie vergessen, daß es eben doch bloß Hypothesen sind und ein I Steinfund wie in Köngen die ganze Hypothese vernichten kann. Wir wollen hier insbesondere auf den beachtenswerten ji Umstand hinweisen, daß einerseits in Tübingen und Köngen J auf germanischer Seite, andererseits in Kösching, Wolkertshofen, Iggstädten und Burgmannshofen auf ratischem Gebiet Meilensteine gefunden sind. Wenn wir auf diese Wert legen wollten, so würden wir von Bopfingen über Nördlingen, Wem ding, Steppberg, Nassenfels, Kösching gewiesen, wo es II überall an römischen Spuren nicht fehlt Freilich stammt der Meilenstein von Köngen aus Hadrians Zeit (vom Jahre 129), || die um Nassenfels gefundenen sind von Septimius Severus aus j| dem Jahre 201. Auch wäre die Meilenzahl von Bopfingen bis ,1 Nassenfels zu groß. ! Die Provinzgrenze ist nunmehr zweifellos zwischen Ciarena J und Ad Lunam anzusetzen, so daß Ciarena noch zu Germanien ■ bzw. dem Dekumatenland gehört, Ad Lunam aber die erste i rätische Station ist Damit ist dann gegeben, daß wir bis i Ciarena, wahrscheinlich aber bis A d L u n a m mit Leugen, von Ad Lnnam aber mit Meilen zu rechnen haben. | Bitter ist, daß von Grinario bis Clarenna die Zahl fehlt; I: man möchte durch Verdoppelung 12 setzen. Clarenna = Cann- | statt und Aquileia = Aalen zu setzen, würde sehr einleuchten; I beide Plätze sind wichtig genug. Nur Ad Lunam kommt wieder I quer dazwischen; in Welzheim müßten die Zahlen vergewaltigt II werden, bzw. man müßte „ad Lunamtt an der Lein in Pfahl- ;| bronn oder Alfdorf ansetzen. Dies sind keine Plätze, von j welchen aus man eine direkte Straße nach Augsburg führt j Bleiben wir im Remstal, an welchem man doch unter allen I Umständen für die Hauptstraße festhalten muß, setzen wir ii dann Ad Lunam in S c h i e r e n h o f bei Gmünd an, wo die SJtraße zur Lein von der Hauptstraße abzweigt, so ist von da allerdings eine Verbindung nach Augsburg sogar notwendig, sofern das Kastell Schierenhof selbstverständlich sowohl mit dem Kastell Urspring als Heidenheim verbunden sein mußte, und man müßte eben in diesem Fall eine Station mit 20 mp einschieben, entweder Ad Lunam (20 Urspring) 40 Pomone 12 Augusta, oder Ad Lunam 40 (Guntia20) Pomone 12 Augusta. Wenn wir aber Urspring = Ad Lunam setzen, brauchen wir keine Interpolation. Durch Württemberg haben wir somit I zwei Möglichkeiten, entweder Köngen, Weilheim, Urspring, ii Heidenheim, Oberdorf oder Köngen, Cannstatt, Schierenhof, Aalen, Oberdorf. I 82. Strecke 42 Windisch Rottenburg a. N. Neueste Literatur 14 L H a a g and S i x t , Die römischen Inschriften Württembergs. 2. Auflage. Juliomago; j . Schieitheim, Kanton 1912/15. Schaffhausen. Keller, Inscr. Helv. 274 und 275. D e r O b e r g e r m a n i s c h e L i m e s : die Kastelle Sulz, Köngen, Urspring, Alamann. Totenfeld. Wanner, Geschichte des KlettHeidenheim, Gnotzheim, Weißenbarg, Pfönz, Pföring. Noch nicht I I gaus, 1851. Wanner, Der Kanton Schaffhausen S. 21 erschienen sind Rottweil, Rottenburg and Kösching. (1861). C I L , Germanien im XIIL, Rätien im III. B. Suppl. 1802. I In S t ü h l i n g e n sind ebenfalls römische Fundamente, Vindonissa, s. Strecke 3; j. Windisch. Mosaikboden, Münzfunde. Dazwischen: W r z a c h a (Ra); j . Zurzach am Übergang ||

8 1.

über den Rhein, nahe dem Einfluß der Aar, mit 1 11 1j . Hü fingen. Bad 1820 Kastell, Brücke, Legionsziegel. Iss: 5239-5242. || Brigobanne; 3 km nordwestlich liegt das ebenfalls alte Coblenz I von Büchner ausgegraben; ein Gebäude auf dem 1 am Einfluß der Aare in den Rhein. Galgenberg und Mühlöschle (s. Näher, B.J. 71 Ig. S. 25). Ziegel der Leg. 11. Mosaik. Münzen vom 17*

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IV. Italien

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Iss: 6358—6373. Haug-Sixt, Rom.Inschr. Württem­ bergs, 2. Aufl., S. 199—271. Mettler, Oberamts­ beschreibung. Viele und ausgedehnte römische Reste. Die Stadtmauer in beträchtlich größerem Umfang als 14 l l . die heutige Stadt nachgewiesen. An der Stelle des ehe­ Aris flauis, Biofioi QXavioi (Pt), — Flav. (I: 6360); mals Hohenbergschen Schlosses war eine Art Kapitol mit j. R o t t w e i l . Altstadt Tempeln und Jupitersäule; Bäder, zahlreiche Gräber, und Hochmauern. Seit Vespasian bedeutend. Die bedeutende Wasserleitungsanlagen. Altertumsmuseum. flavi8chen Altäre wohl von Domitian herrührend. Unter In Tübingen 1 Meilenstein, verloren. denflavischenKaisern kurze Zeit vorgeschobener Posten von Vindonissa und Lager der 11. Legion. Ausgedehnte 22; 29 mp (Meilenstein). Letztere Zahl knapp, annehmbar, 22 1. dem Neckar entlang ebenfalls. Funde auf Hochmauern und Altstadt. BerühmterMosaikIn K ö n g e n wurde 1 Meilenstein gefunden: A Sumel boden (Orpheus). Kaiserinschrift von Traian vom m. p. 29. I: 9084. Jahre 74. Iss: 6350—6353 a; cf. 6353 b bis 6357. Haug, Römische Inschriften Württembergs, 2. Auflage, Grinarione, vici Grinar[ionis] (I: Haug-Sixt 491), Yicani Grinarionenses (Haug-Sixt 498); 1912, S. 143—173. Museum mit reichen Funden. j . Köngen. Nicht Sindel­ Sehr großes, ursprünglich wohl keltisches Lager mit fingen, Cannstatt, Metzingen, Nürtingen, Zwiefalten, Wall von 900X^00 m unsicherer Deutung, in dem1.—4. Jahrh. In der Nähe 2 Grabfelder. Die Lage an der Brege, Quellfluß der Donau, sichert den Namen und die Lage.

83. »trecke 42 Kottenburg Heidenheim.

Emerkingen usw. Viele Funde auf der Burg südöstlich selben ein kleineres Kastell, noch nicht allseitig be­ vom heutigen Orte; Kastell einer Kohorte. Begräbnis­ friedigend festgelegt. platz. Zahlreiche Steindenkmäler. Iss: C I L XIII 14 — es sind 40 km Luftlinie, also 18 1., und sollte dann 6383—6386. Mettler in Obergerm. Limes, 30. Lief., wohl XVIII statt X i m heißen; oder die Straße folgt Das Kastell Köngen, 1907. Haug-Sixt S. 298—325. wenigstens bis Sulz dem Neckar, und es fehlt die Station S u l z , wohin man mit 12 1. kommt, dann 14 1. nach — fehlt; vielleicht ist X u doppelt zu nehmen. Rottenburg, zumal wenn man dem linken Ufer folgen Clarenna; j. W e i l h e i m oder Kirch­ würde, wofür die Verhältnisse sprechen. In Sulz römisches heim unter Teck. Iss: 6437—6444. In Weilheim Kastell. spricht man von römischen Grundmauern unter der Samulocenis, saltus Sumelocennensis (I: 6365), pro iuventute Kirche; Kirchheim hat einen reichen alamannischen c. Sum. (ib. 6358), civ. Suma- (ib. 6384), in Köngen Reihengräberfriedhof beim Bahnhof. — Nach bisheriger Annahme j . C a n n s t a t t , eine der wichtigsten Römer­ civ. Sumelo- (ib. 6669), civ. Summeloceunesi (ib. 2506); ursprünglich eine keltisch-helvetische Stadt, wurde von stätten Schwabens, Garnison einer ala. Großer rö­ den Römern wohl unter Domitian besetzt, etwas später mischer Begräbnisplatz; viele Funde. Vgl. Kapf, Das als Rottweil. Inschriftlich bezeugt sind die 22. Legion Kastell C. im Obergenn. Lim. 1907. Haug-Sixt S. 3. und die ala Vallensium; war der Hauptort eines saltus Nach Cannstatt käme man mit den 12 L. Aber die Fort­ und später einer civitas, aber niemals Kolonie. Sitz setzung, besonders Ad Lunam mit seinen Entfernungen, eines procurator. Flamen, ordo decurionum, Seviri ist nicht befriedigend unterzubringen, da Welzheim Augustales. I: [InvzQonov Ztßaax\ov X tum der Fortuna Equestris (Hör) und des Aeskulap; die Station Rostianum XII ist ausgelassen, nach Turis fehlt i j. das bedeutende P o r t o wieder die Zahl, nach Heraclea folgt Turiosto 25, welches i d ' A n z i o ; antike Mauerreste auf der felsigen Höhe, ganz auszuschalten ist und in die Strecke 67 gehört. Dafür j Spuren der kaiserlichen Villa gegen N e t t u n o ; Neros fehlt zur Verbindung nach Tarent die Station Metapontum | Hafen ist versandet, aber 2 Tuff dämme (der südliche mit beiden Entfernungen. Tadellos ist wieder die Darstellung ; 800 m lang) noch sichtbar. Fundort des Apollo di von Tarent bis zum Cap Leuca, nur daß die Entfernung vor | Belvedere (im Vatikan) und vieler vortrefflich erhaltener Manduri8 25 statt 20 heißen soll. Altertümer, besonders solcher aus Marmor. Antikes Roma. Auf der Via Laurentina nach Laurentum, dann Via I Theater. Fortunatempel (1734 überbaut). Die Fahr­ Severiana. j straße nach Nettuno auf dem Felsen zeigt links über­ all Spuren antiker Bauten; desgleichen nach Astura 12. ! überall Villen, Marmor- und Mosaiktrümmer. Iss: Laurento, Laurentum (Ra, Gu, Dion und Spätere), Laureus j C I L X 6659—6062. 6675. 6676. 6698. 6702. 6715. Castrum (Tibull), Laurum Lauinia ager eius (1. col.), Ur- j 6716. 6723. 6724. 6727. 6730. 6731. 6733. 6736. sitz der Latini, Residenz des Latinus auf einem Hügel | 6740. 6742. 6744. 6750. 6754. 8043104. 8294. nahe der Küste; früher ein wichtiger Handelsplatz, später | gesunken. Villa PI d. j . , des Kaisers Commodus etc. j 7 (fehlt bei Ve). Viele Eber in der Umgegend. Laurentes (ISB: CIL XIV Astura, it. (Ra, Gu, PI, Plut), Isturas (Ra), Istura (Gu); auf 126. 127. 2065. 2052. 359) mit dem Beisatz vico Augustano einer vor der Mündung des gleichnamigen Flüßchens ge­ oder Augu8tanorum; j . gli S c a v i bei Grotta di bildeten Insel, mit einem guten Landungsplatz (Plut, Cic, piastra. C I L XIV 2040—2956. Suet) und einem Landgut Ciceros; Unglücksstätte für Die meisten halten T o r P a t e r n o ( 9 k m von Castel Fusaro, i Cicero, Octavian, Caligula, im MA für Konradin, welcher 12 von Ostia), einen einsamen, unweit vom Meere ■ hier von dem Herrn von Astura, Frangipani, verraten gelegenen j . zerstörten Turm für die Stätte von Laur. wurde. Bei Gu folgt nach Istura „Satur quae et NepReste einer großen Villa des 2. Jahrhunderts (viel­ tunus", Saturae palus (Verg), dann Plostris; leicht des Commodus), aber keine Spur von einer j . Torre d'Asturo auf Stadt der Kaiserzeit, oder vollends vom alten Königs­ der Isoletta; auf dem alten Kastell sind noch Wohn­ palast Latiums. Nibby hält Casale di Capocotta räume vorhanden; unter dem Wasserspiegel noch an­ (l'/i km östlich) auf einer kleinen Anhöhe für die tike Baureste; unter dem Flugsand kommen MosaikStätte von L.; von Lorbeerbäumen, welche der Stadt böden zum Vorschein; das Ganze ragt rechteckig ins den Namen gaben, keine Spur mehr, vom Meeres- I Meer hinein. Isoletta: Iss: C I L X 5600. 5621. säum eine Strecke landeinwärts Sand, das Ufer öde 9. und flach, cf. C I L XIV p. 183f. Clostris, it. (Gu), Colostris und Plostris (Ra, Gu); Verbindung nach Ostia, Strecke 60 a. j. Archi di S. D o n a t o , 6, im It irrtümlich 16. | Reste.

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IV. Italien

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Von Astura gegen das Vorgebirge Circeo führt jetzt der | Literno, it. (It), Litemum (Ra, Gu, St, Liv, PI), Laternum (Ra), Uturnum (Gu), Litemum (Pt), Lintcrnum (Ml, Ov, Sil), Weg nicht weiter: eine Menge kleiner Flüsse ver- ! Litemum, muro ductum, colonia ab Augusto deducta hindert das Vordringen. (1. col.); an der Mündung des im unteren Lauf auch 3. Litemus, sonst Clanius oder Glanis genannten Flusses Ad turres. albas, Turres albas (Gu), Turris albas (Ra — bis), und der Lintema Palus, in sehr ungesunder Gegend, zu­ Turris alba (Gu); j.amLago diCaprolace. \ erst Präfektur, 196 v. Chr. col., durch Augustus verstärkt 12 1 . I (Liv, Front), Exil (Seneca) und Todesort (Grab) des älteren Circeios, Carcellis und Circeii (Cic, Liy, Ml, PI), Circeienses Scipio Afr. — ignobilis vicus (Valerius Max.). Bis gegen (Cic, Liv, I), Circaei (Dion), Circaeitae (Polyb), Cerellos Ende des 8. Jahrhunderts Bischofssitz; (Ra), Circeius (Gu — Circeia und Cerellos erwähnt er als verschiedene Stationen zwischen Clostris und Turres); j . beim Dorf P a t r i a am eine schon von Tarquinius Superbus auf dem gleich­ Lago di Patria. Iss: C I L X 3714—3721. namigen Vorgebirge (Circaeum Prom. oder jugum: St, Pt, 6, it. (It). Verg; Circaeum dorsum: Sil; promonturium Veneris: I : Cumas, it. und Cubias (Ra), Cume (Gu), Cumis (It), Cumae C I L X 6430) angelegte col. (Liv, Dion), im 1. col. nicht (Pt, autores), griechisch gewöhnlich Cyme; Cumis muro mehr genannt, früher Handelsplatz (Polyb), hatte aber ducta colonia, ab Augusto deducta (1. col.); die älteste keinen sicheren Hafen, sondern nur einen Landungsplatz : griech. col. in Italien und Sizilien, von Kymäern und (St); der Zugang war erschwert durch die Pomptinischen j Chalcidensera angeblich a. 1050 v. Chr. gegründet auf Sümpfe, deshalb „nur mittelmäßiger Ort" und hier ledig­ einer steilen Anhöhe, früher eine reiche, blühende Seelich als einfache Station gekennzeichnet; nach der Sage und Handelsstadt, Mutterstadt von Puteoli, Neapolis und einst die Insel der Circe (PI); j . Circe 11 o mit den Ruinen Messana, mit bedeutendem Gebiet, fester Burg (Agathias), Citta vecchia, mit polygonen Mauerresten; auf dem 417 v. Chr. den Campanera übergeben und ständig ge­ Monte Circello (dem Vorgebirge) der antike Landungs­ sunken; 215 v. Chr. mun. (I), unter Augustus col. (Front), platz, j . P o r t o di P a o l a . Iss: CIL X 6423. 6424. col. Julia (Iss); Wohnort einer berühmten Sibylle (Verg); 6431. 80431. Jos. Capponi, II promontorio Circeo Villen von Cicero, Pompeius u. v. a. Die via Domitiana (Veletris 1856). | fuhrt durch den herrlichen Torbogen Arco Feiice, der *• ! vielleicht schon unter Agrippa angelegt wurde, in einem Ad turres, Turres und Turris (Ra, Gu); j tiefen Einschnitt über den Monte Grillo gegen Pozzuoli. j. östlich von S. F e i i c e Ein Tunnel, j . Grotta di Pace genannt, führt durch den­ C i r c e o , Torre Olevola. selben Berg an den Avemer See. Ein zweiter Tunnel 11. führt dann vom Averner See zum Portus Julius (am Terracina, Strecke 59; j . Terracina. Lucriner See), ist aber größtenteils verschüttet. Der Von hier ab die Via Appia, verläßt die Küste. Tunnel ist von Cocceius angefertigt (St), wohl unter Agrippa. 13. Der Avemer und Lucriner See waren für die römische Fundis, Strecke 59; j . Fondi. Flotte bestimmt, welche aber nach St frühzeitig (nach 13. Überwindung des Pompeius) nach dem Portus Misenus Formis, Strecke 59; j . Ruinen zwischen der verlegt wurde; j . Ruinen an und auf dem Mola di G a e t a und dem Dorfe C a s t i l l o n e . M o n t e d i C u m a ; erhalten sind Reste des sogenannten 9. Giganten-Tempels (in demselben eine Riesenstatue des Menturnis, Strecke 59; j . Ruinen bei T r a j e t t a . Jupiter, j . in Neapel), sog. Amphitheater mit vielen 9. I Bogen (doch eigentlich nur ein Zirkus); ausgegraben Sinuessa, Strecke 59; j . Ruinen bei C a s t e l l auf dem Berge der Apollotempel. Große griechischR o c c a di M o n d r a g o n e . etruskische Nekropole mit vielen Funden. Iss: C I L Via Domitiana (Not. urb. Romae, Cur.), Seitenstraße der X 3682—3713. 8214. 8367. 8375; vide Recensus Appia, von Sinuessa bis Puteoli: „via a Sinoessa locorum recentiorum p. 1222: 67 Iss. Puteolos lapidibus strata (Dio, Stat). Nach PI von hier wie von Puteoli Verbindung nach Capua; 7; bis_Literno 24 (It). die Straßen (via Domitiana und Campana) vereinigten Safo fl, Safon (Ra), Safum und Sason (Gu), Savo fluvius (PI); sich kurz vor Puteoli, oberhalb der Stadt. j. R i o R i c c i o oder Fl. | Zwischen der Straße und dem Meere liegt: Savone. j L a c u s A c e r u s i u s (St, PI — Acherusia palus); 12, die Zahl gilt bis Literno, es sind ca. 3 mp bis Vulturno, warme Quellen an demselben (St); von da 9 bis Literno. | j. L. del Fusaro, berühmte Yultumo, Bulturnum und Vulturium (Ra), Vulturnum sc. casAusterazucht. tellum (Gu, Ml, PI), OVÖXTOVQVOV (Dio C), Volturnum 3. muro ductum — colonia imp. Caesaris deducta (1. col.)- [Baiae], Bild vorhanden, Name fehlt; BaiaB (Ra), Bias (Ra), befestigter Ort an der Mündung des Volturnus (Liv), von Baie (Gu), Bais (It), Baiae (autores); sehr alte, später den Römern 196 v. Chr. angelegt (Liv, Varro), Präfektur, große und mächtige Stadt in reizender Gegend, mit dem seit Augustus col. (Front); j . CaBtel Voltorno. Iss: von Augustus angelegten Hafen (Portus Julius: Suet), C I L X 3722—3730. 8215. 8216. Einige Reste der trefflichen Heil-, besonders Schwefelquellen, früher Aquae Brücke Domitians am Südufer des Flusses, eingemauert Cumanae (Liv, Ov, Lucr); stärkstbesuchter Badeort der in der Wand des Kastells (unter Antoninus Pius Welt (St), durch Sittenlosigkeit berüchtigt (Varro, Seneca); restauriert?: I). die Umgegend ein mit Villen (Nero etc — Suet, Tac) be­ Fluß Vulturnus. säter Küstenstrich bis Puteoli, einer großen Stadt gleichend 12, irrtümlich wiederholt — 2 mal 12 statt 3 + 9. (St). Unterirdischer Gang von Pozzuoli, j . Grotta di Pace, 1 8. o., von Cumae zunächst zum Averner See führend, die Irrig 19 (Bt, Bg, Ve). I

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Strecke 60

Fortsetzung nach Baiae (St) an der Sibyllengrotte yorüber ist verschüttet und heute kaum noch 100 m weit zu­ gänglich; j . B a i a ; lag etwas nörd­ lich vom Castell Baia; ist jetzt teilweise vom Meere verschlungen. Erhalten sind der sog. Merkur- und Dianatempel, große Badehallen, der prächtige Venus­ tempel. Iss: CIL X 3698—3700, s. Iss in Cumae. Von Baiae führte ein dem Herkules(ViaHerculanea) zugeschriebener, aber wohl nur teilweise künstlicher Damm, 8 Stad. weit nordöstlich bis zur gegenüber­ liegenden Küste (Puteoli), j . durch den Ausbruch des Monte Nuovo wieder verschwunden. Berühmtes Glasgefäß mit einer Darstellung der baianischen Küste hier gefunden mit der Inschrift: Memoriae felicissimae filiae faros (in Baia) stagnu (j. bei Locanda Vittoria: künstlich angelegte Bassins) Neronis ostriaria (vor den Stagna an der Küste) stagnu silva (oberhalb Baiae) Baiae (Beloch, Campanien p. 184. v. Recensus p. 1220). [Von Bais bis Miseno 3 (1t)]. [Miseum] und Misenon (Ra), Misenum (Gu, autt), mit gutem Hafen; auf dem Misenum Prom. (St, PI, Liv); die Landspitze, wo Misenus, der Gefährte des Aeneas, begraben sein soll. Augustus machte die dortige Meeresbucht zur Flottenstation, wodurch das Städtchen entstand (Tac, Suet, Flor) und sich sehr schnell hob; Hauptstation der römischen Flotte auf dem Tyrrhenischen Meer (durch Agrippa). Caligula ließ den nord­ westlichen Teil des M.B. von Misenum (eigent­ lich Bauli, j . Bacoli) bis Puteoli, 30 Stad. (Suet, Joseph) oder 26 Stad. (Dio Cass) weit zur Kurzweil durch eine Schiffsbrücke über­ brücken, die wohl nur von kurzer Dauer war (cf. St). Der sehr alte Bischofssitz wurde von Gregor d. Gr. mit dem von Cuma vereinigt (Greg. Ep. H 41). Viele Villen, Bäder, Theater; j . P u n t a di Miseno. Ruinen des ehemaligen Städt­ chens, n. a. der Villa des Marius. Iss: C I L X 3334—3681. 8208-8213. 8374. 8374 a. Grotta Dragonara. Recensus p. 1225. Hier endigt die Straße (in der Ta nur bis Baiae ge­ zeichnet); ihre Fortsetzung findet sie von Cumae aus; sie führt vorbei am Lacus Avernvs. Von hier aus führte ein von Cocceius unter Agrippa angelegter unterirdischer Gang bis Cumae einer­ seits, Baiae andererseits — s. o. Die Umgebung durch Agrippa entwaldet und mit Häusern besetzt (St); hier be­ fand sich das Totenorakel (St); j . L a g o A v e r n o. 3. Inuinias, In viniis (Ra); berühmte Weingegend um Puteoli und Baiae am Mons Gaurus (PI); j . ein Vorort von Pozzuoli, die Gegend zwischen dem Amphitheater und der Solfatara, wo noch jetzt eine Straße von Pozzuoli gegen die Solfatara Strada Vigna heißt. Die Straße bleibt auf der Höhe, woraus sich die Zeichnung der Ta erklärt. In vineas ist der auf der Höhe liegende Stadtteil (co) von Puteoli, welcher allein von der DurchgangBstraße berührt wird. Doch führte wohl • auch ein Weg der Küste entlang. Von der Kirche Annunziata, wo die beiden Straßen sich vereinigen, führt die alte via Campana nach der Alt­ stadt und ans Meer herunter, während die Domitiana auf gleicher Höhe zwischen dem sog. Diana- und

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Neptuntempel und an dem Amphitheater vorbei in die Nähe der Solfatara nach S. G e n n a r o über die Höhe weiter führt, hier (am Monte Olibano) 1 km weit von Columbarien und einem Aquädukt begleitet. Das alte Polygonpflaster ist immer wieder nachweisbar. CO. Der Verbindungsstrich fehlt bis Neapolis. Puteolis, it. (It, Gu), Puteoli (Ra, autores), Potioli (St, Steph), Puteolis colonia Augusta (1. col.); von den Cumanern ge­ gründet als Dicaearchia (St, Diod, Paus), im 2. Punischen Krieg von den Römern besetzt, 195 v. Chr. unter neuem Namen col. (Liv, Iss), unter Augustus und Vespasian verstärkt — Col. Flavia Augusta (Iss). Blühende Handels­ stadt, stark benutzter Hafen, durch einen weit in die See hinausreichenden Damm, von welchem noch jetzt 17 Pfeiler herausragen, geschützt; Landgut Ciceros, wo Hadrian beigesetzt wurde; Villa des Lucullus; am Sinus Puteolanus (Ml, Suet, PI) oder früher Cumanus (St), auf einer Land­ spitze an der Ostseite des Sinus. Unterirdischer, von Cocceius angelegter Gang von hier nach Neapolis (St); [civitas splendidi8si]ma Puteolana (I: CIL X 1819); colonia

104. Bei Pozzuoli.

Puteolana (Iss) — Puteolanorum (Iss), colonia Neronensis Claudia Augusta Puteoli (I: ib. 5369), colonia Flavia Augusta Puteoli — Puteolana (Iss); episcopus: (ib. 3298. 3299); j . P o z z u o 1 i; viele Alter­ tümer (Serapistempel, Amphitheater). Iss: C I L X 1544—3333. 8177—8207. 8366—8373. v. Recensus p. 1227, wo die tegulae verzeichnet. Verbindung mit Capua (Strecke 61): „iiniuntur Laboriae via ab utroque latere consulari quae a Puteolis et quae a Cumis Capuam ducit" (PI). 5; bis Neapoli 10 (It). Zwischen Puteoli und Neapolis wurden Meilensteine ge­ funden mit Entfernung 5, 8, 10 (a Puteolis): CIL X 6926—6928; in Gaiola mit Entfernung 7: ib. 6930 (cf. 6932). Via Antiniana — Puteolana. [Cripta], Berg mit 2 Tunnels gezeichnet, ohne Namen; Cripta (Ra, Gu — am Meer), Tunnel durch den Posilyp — dtQv$ xQvjiTrj (St), Crypta Neapolitana (Petron, Sen., welcher über den Staub und die schlechte Beleuchtung klagt); die Grotte entstand dadurch, daß der Baumeister Cocceius auf Befehl des Agrippa einen Tunnel als Fahr­ straße durch die sogenannten colles Leugari brechen ließ (St). Der große runde Bogen von gelber Farbe (Berg­ bezeichnung) mit 2 Eingängen bezeichnet die Grotte oder die Grotten des Posilyp. In der Nähe war das Grab des

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IV.

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Vergil. Weiter westlich lag die Villa Pausilypana des Vedius Pollio ([pro]montorium [villaje Pausilypi: C I L X

ersterer wird in römischer Zeit nichts mehr erwähnt In der Nähe warme Heilquellen, die von Pollio dem Augustus vermachte Villa Pausilypum (PI) und die berühmte Felsen­ grotte (St, Sen. cp. 57), auf welche der Name jener Villa übergegangen ist und an deren Eingang man das angeb­ liche Grab Vergils zeigt. Bischofssitz (I: CIL X 1538); j . N a p o l i oder Neapel; mit wenigen Resten der Altertümer. Katakomben bei S. Gennaro. I: C I L X 1478—1543. 8169—8176.

1488), die (TO UavoiXvnov xb xayqiov TO jueragv rrjg re Neag jzöXecog xal x&v IIOVTE6XÜ)V ÖV xaxaXmcov: D i o ; cf. PI) dieser

dem Kaiser Augustus überließ. Um sie mit Puteoli zu verbinden, wurde hier ein 2. Tunnel durch den Posilyp getrieben. Daher weist die Ta 2 Eingänge auf; j . G r o t t a di Posilipo und Grotta di Sejano (I hier gefunden: C I L X 1488),

105. Strecke 60 Neapoli Maratea; Strecke 60 b Porapei Sorrent; Strecke 62 via Popilia; Strecke 67 Lagopesole Saponara.

beide seit dem Altertum mehrfach restauriert. Letztere seit 1840 ausgegraben und gangbar gemacht. Doch blieb hier die Straße unvollendet und schließt sofort nach Passieren der Grotte ab. Posilipo (grotta del —) n. 1488. 6929. 8053106., monte e piaggia 1479. 2568, 2623. Neapoli, it. (It), Neapolis (Ra, autores), Neapolim muro ducta, ager eius (1. col.), Parthenopis quae et Neapolis (Gu), Neapolitani (Iss); an der Mündung des Sebethus in dem Sinus Put. und am nordwestlichen Abhang des VesuT, Ton den Cumanern gegründet, 427 T. Chr. von den Samnitern erobert; mun. (Cic), erst unter den Antoninen oder erst unter Commodus col., mit griechischen Eigentümlich­ keiten, in herrlicher Gegend; bestand ursprünglich aus 2 Teilen, einer Palaeopolis und einer Neapolis; von

2220. 6934. 6940. 8042 t. 4. IT. 4t. 6i. »t. 64.76. s». st. iot. 80518. t4. 8053 io. iot. los. 8337 t. Verbindung mit Capua (Strecke 61b). 11; es sind 6, nach Nuceria 24 (It). Herclanium1, Merclanium (Ra, Gu), Merdanium (Gu), Herculanum (Cic, Sen, Flor), -neum (Ml), -nium (PI, Vell), Herculanense oppidum(Sen), Herculea urbs(Ov), Heraclium (St, Theophr); sehr alte oskische, dann tyrrhenische Stadt, einst von den Griechen bewohnt, von Römern kolonisiert (Vell); in der Nähe waren Salinen; a. 63 n. Chr. teilweise durch Erdbeben verwüstet (Sen), 79 zugleich mitPompei und Stabiae vom Vesuv verschüttet; j . die Stadt P o r t i c i nebst einem Teil v o n R e s i n a darüber. Der seit 1738 aus­ gegrabene Teil bei Torre del Greco heißt Ercolano. 1

Irrig Herelanium (Bt, Bg, Vc).

Strecke 60

353

Bayardi 1752. Mazzochi 1764, Antiqu. d'Herc. par II David 1780, par Piranesi — 6 Bde. 4° 1804. Winckelmann 1762/4 u. a. cf. Recensus p. 1227. Iss: C I L X 1401—1477.8167.8168; verkohlte Bücherrollen etc. 6. In Resina wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 6 (a Neapoli): CIL X 6937. Oplont[i]s, it. (Gu), Eplontis und Opolontis (Ra); j . bei Torre dell' A n n u n z i a t a , w o d i e Straßen nach Salerno und Stabiae i! (Sorrento) auseinandergehen. Iss: C I L X 926. 1074. I 1075. 8042io9. 8063105. IM.

A b z w e i g u n g nach Templum Minerve (Strecke 61c).

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Neptunia (Vell) genannt; Paestum von den Lukanern genannt; 624 v. Chr. von den Sybariten an der Küste des nach ihr benannten Meerbusens (Sinus Paestanus oder Poseidoniates); einige Milien nördlich vom Vorgebirge Posidium gegründet, später wegen schlechten Wassers und sumpfiger Gegend weiter ins Innere gerückt (St), nach der Zerstörung von Sybaris sehr blühend, dann den Lukanern unterworfen, seit 274 v. Chr. col. (Liv, Vell, Iss), — Flavia (I), aber später sehr gesunken, nur noch durch Rosen berühmt; j. Pesto. Großartige Ruinen in der Nähe von Capaccio, seit 1750 genauer bekannt und beschrieben; cf. Sei Vedute 1756, Souflot 1760, Mayer 1767, Paoli 1784, Delagardette 1799, Bamonti 1819 u. a. Iss: CIL X 472—500. 8042«e. i»o. 8061 it. Dazwischen E r c u l a m (Ra am Meer); V e l i a (Cic, Verg, Vell, Ml, PI), Elea, Hyele (St), Belia (Steph), Veliae (Pt). Sitz der Eleatenschule; j. Casal Velino. Hier noch Reste. N. a. j.CastellamaredellaBruca bei Pisciotta. Iss: CIL X 462—466. 8342a. b. B u x e n t u m (Pt), Buxantium (Ml), Pyxus (St, Diod, PI); j . am Fluß Busento.

'! 3. Pompeis, it. und Pompei (Ra, Gu), Pompeii (Ml, Tac, PI, fl Sen, l6s), nofjjirjia (St, Dion), IlofAnrfioi (Dio C), alte jj oskische, dann tyrrhenische Stadt (St), an der Mündung || des schiffbaren Sarnus, mun. (PI), col. Ven[eria] Cor[nelia] i (I: ib. 787), als gemeinschaftlicher Hafen für Nuceria, Nola und andere nahegelegene Städte (St), blühend und wohlhabend, a. 63 n. Chr. teilweise durch Erdbeben zer- . stört (Sen, Tac), beim großen Ausbruch des Vesuv a. 79 j gänzlich verschüttet (Sen, Dio C); dieser hat übrigens eine totale Veränderung der Küste bewirkt und selbst dem Sarno eine andere Richtung gegeben; j . das seit 1721 wieder- | erstandene P o m p e i befindet sich, wie auch auf der Ta, nicht mehr am Meer und am Sarno, sondern tiefer im Inneren, lj% Stunde östlich vom Flecken Torre Annunziata. Über dessen imposante Reste s. | Mazzois 1818, Gell and Gaudy 1819 und 1835, Roux und Bouchet 1838 (6 Bde.), Zahn 1828. 1827/59, Overbeck 1868. 1875, Le pitture antiche d'Ercolano I (5 Bde.) fol. 1757/79. Ternite Wandgemälde 1839 fl. || Iss: C I L X 787—1079. 8143—8157. 8348—8361. j| 106. Richtigstellung der Ta bei Salerno. S. Recensus p. 1226. A b z w e i g u n g e n nach Stabiae etc., Strecke 61c. i V e n e r i 8 (Ra am Meer); j . Policastro. Iss: C I L 12 *; zu viel, es sind ca. 8. I X 459-461. Nuceria, it. (Ra, Gu, Liv, Iss), Nuceria Constantia (Ra, Gu, j ~ ! 36 . Der Verbindungsstrich fehlt. E6 sind 60—64; es fehlt It, 1. col. — muro ducta colonia), Noceria (Hi, Steph, ■ wohl V e l i a 20, s. o., inde Cesernia 36. Byz, St, Pt, Diod, Polyb), N. Alfaterna (Liv); am Fluß | ß Cesernia1, Cessernia und Ceraenia (Ra), Cesernia (Gu); Sarnus; im Samniterkrieg zerstört, später wiederhergestellt, j . Sapri. unter Augustus col., durch Nero verstärkt (PI, Front, I 77. Tac, I); j . N o c e r a . Iss: C I L Blanda, g it. (Ml, Pt, Liv, PI), Blandas (Ra, Gu), nach Ml. X 1080—1110. 8362. 8362a. zwischen Clampetia und Buxentum, von Pt. nach Bruttium Verbindung mit Capua durch die Via Popilia, Strecke 62. versetzt; in der Nähe der Küste, früher wohl nicht ganz 8; von Neapel 24 (It); bis Foro Popili 61 (Lapis Pollae). ' unbedeutend; episcopus (I: C I L X 458); Salerno, Salernum (Ra, Gu, Hör, Luc, PI, It, I), — urbs ; j. Maratea. Iss: C I L principalis quae prius Scorpius dicta est (Gu), Selernum | X 456—458. l! (St, Pt), wahrscheinlich sehr alte tyrrhenische Stadt, im j 16. innersten Winkel des Sin. Put., mit Hafen und einer in I Lauinium, *-' Laminium und Lavimnnium (Ra, Gu); an der Grenze kleiner Entfernung von der Küste gelegenen Burg (castrum von Bruttium; fraglich, ob identisch mit dem an der Salerni: Liv), 195 v. Chr. col. (Liv, Vell); Mündung des gleichnamigen Flusses Laus gelegenen (Pt), von den vertriebenen Sybariten gegründeten, aber zu PI. j. S a l e r n o ; cf. Mazza I Zeiten schon verschwundenen L a u s (St, Herod, Scyl, 1681, Ventimiglia 1788. Iss: C I L X 510—674. Steph); j . bei S c a l e a , am Fluß 8121—8127. 8343-8345. 8042s5. 8069io6. sei. sei. 897. Lao. A b z w e i g u n g nach B e n e b e n t o , Strecke 64. 9 — gehört nicht hieher, sondern zu Strecke 63; es sind ca. 8.' 24 mp. Der Verbindungsstrich fehlt bis Cesernia. Es sind Cerelis, Cerellis (Ra, Gu), Cerilli (St, Sil); schon im 2. Pun. Krieg sehr gesunken; j . C i r e l l a Vecchia. 18 mp bis Fluß Silarus und von da 6 mp bis Pestum. 4< 40, es sind ca. 70 km, vielleicht fehlt eine Station mit ca. 7 mp; Fluß Silarus (fehlt bei Ort). nach Gu dazwischen Erculis (Herculis). Pestü, it. (Ra, Gu), Pestum quae est destructa nunc (Gu), Clampetia (Ra, Gu, Liv, Ml, PI), ager Clampetinus Paestus (St), Paestum (Liv, Ml, PI, Cic, Verg, Pt, Iss); Clampeia, £ früher Posidonia (Scyl, St, Steph, Herod, Liv, PI), auch _ (1. col. zu Britt), Lampetia (Polyb, Steph), Lampites 1

Irrig 3 (Vo).

fl

^Fehlt bei Bt, Bg, Ve. • So Dj, irrig Cescrma (cet.). 23

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IV. It (Lycoph); die einzige bedeutendere Küstenstadt der Bruttier am Sinus Terinaeus; nach PI (locus Clampetiae) bereits zerfallen; j . Amantea.

10. Terusa, Terisa (Ra) — verschrieben statt T e r i n a ; j. P i a n o di T i r r e n a , bei Nocera-Terinese, mit Ruinen; am Golf Ton S. Eufemia, dem alten Sinus Terinaeus.

Hipponium (Scyl, Scym, St, Diod), bedeutende Hafenstadt an der Südküste des Sin. Vibonensis, Endpunkt der Via Po­ pilia, in einer reizenden Gegend, von Locri aus gegründet oder wiederhergestellt, 356 v. Chr. im Besitz der Bruttier, dann römisch, 193 v. Chr. col. (Liv, Vell) und Vibona Va­ lentia genannt (PI, I), Vibon Valentia (Pt),Vibona — (St); wurde mit Schiffswerften versehen: wichtiger Platz für die römische Flotte (App); j . Monteleone am

107. Strecke 60 Küstenstreckc beiderseits; Strecke 62 Popilia von Lagoneg-ro Cosenza; Strecke 67 Saponara Policoro.

I 14. Tanno fl., Tanum und Tenna (Ra — am Meere), Tenno (Gu); j . Torre A m a t o . 11. [Angitula] oder Annicia, Strecke 62, einzuschieben.

Monteleone; ohne Ruinen, aber mit lss: C I L 2L 38—102. 8041. 8053««. 49. 106. 154. 805664. 99. «•». s?s.

805914. lss. m . aet. tso. 418. 8338a 1. 8339e. N. a. Bivona bei S. Leone. Einmündung und Endpunkt der Via Popilia (Strecke 62.) A b z w e i g u n g nach Scilatio-Annibali (Strecke 68). 81. Vibona. Balentia, Vibona (It), Bibona Balentia und Virona 23; n a c h N i c o t e r a 18 (j.Nicotera: I: C I L X 8041i. 19.11. 805366.8066i48.8075. 8330.83334.8336s. 9.10.8421s), von Valentia (Ra), Bibona Valentia (Gu), Hippo (Ml, PI), da Ad Mallias 24 (j. bei Ceramida), bis Ad Columnam Vibo (Ml, PI, Cic, Caes, Liv), ursprünglich griechisches I 14 (S. Domenica bei Gallico, westlich Ton Calanna) (It). 1 | Bis Ad F r e t u m , ad S t a t u a m 51 (lapis Pollae). Der Verbindnngsstrich fehlt z. T. bei Bt, Bg, Ve.

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Strecke 60

Dazwischen das einst bedeutende, aber vom It nicht mehr erwähnte Medma oder Mesma, von Zankliern gegründete Stadt, nur noch ein Ankerplati: St, jetit verschwunden, j . am Floß Mesima. Tauriana, i t (Ra, Gu), Tanriannm (Ml, PI — oder Tanrentnm?), Tanrania (Steph), „civitatis Tanritanae qnae est in litore maris Gallici" (Ghi); j . T o r e t t o . Gioja Tauro am Floß Metaurus, jetst Marro.

17; die Entfernung 17 kann nur von Arciade-Bagnara gelten. Doch ist die Entfernung 12 von Arciade bis zu dem fehlenden Colomna bereits gegeben, und es fehlt noch die Zahl 5 oder 6; 6 (lapis Pollae). In S. D o m e n i c a l Meilenstein gefunden mit Entfernung 6 (a Regio): C I L X 6956. Regio, i t (It), Regio Julis — Julia — Juki (Ra), Regium Julium (Pt), Regium (Gu, lapis Pollae), Rhegini

108. Strecke 60 Küstenweg; Strecke 62 Marti ran o Monteleone; Strecke 68 Monteleone Sqnillace.

12. Arciade, Aroiadis (Ra), Amadea (Ra, Gu); j . B a g n a r a Calabra. 12. Es folgt ein Bad ohne Namen, wahrscheinlich: [Columna Regia] (Ra, Gu — quae nunc Stilos), Stilis (It), Stylis (St), Ad Columnam (It), Columna Rhegina (MI, PI), Reginon Stelis (St, App), „Ad Fretum, ad Statuam" (lapis Pollae); Überfahrtsort nach Messana; j . S. D o m e n i c a bei Catona. Iss: C I L X 6956—6958. An Bedeutung dem heutigen S. Giovanni entsprechend, aber 4—5 km südlicher.

Julienses (3 Iss: C I L X 6. 6. 228), Rhegium — 7%«>v (aotores), Regini (I: C I L X 4); der Name deutet an, daß das Meer Sizilien vom Festland trennte; 744 v. Chr. von den Chalcidensern, Eub&ern und dorischen Metseniern gegründet, bald blühende und mächtige Handelsstadt, von Dionysius d. A. geplündert, dann gesunken; Augustus verstärkte sie durch Flottenmannschaft (App), daher von da an Regium Julium (I) genannt; j . R e g g i o . Iss: C I L X 1—15. 80511. 8056i». i o . BIS. 411. 670. 83367. 11. 8337t. 8 3 3 9 a — c . 8421 •. 4.1. %.

A Regio trajectus in Siciliam Messana (It ma).

IV. Italien

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Das It 115 ff. hat von hier die Strecke mit den Stationen: || (I), am Sinus Scylacius (Ml, PI) oder Scylleticus (Arist, A R e g i o D e c a s t a d i u m 20; J St), hieß ursprünglich Scyletium (St, Steph, PI), auf j . Melito. Iss: CIL X 2 Hügeln 1 Meile von der Küste des nach ihr benannten 1. 6950. 6951. |j Meerbusens zwischen dem Flüßchen Caecinus undCarcines, Hipporum22; j . beim Cap Spartivento. i von Atheniensern gegründet (St, PI), später zum Gebiet = Zephyrium pm. von Croton gehörend, auch noch unter römischer Herr­ AI tan um 24; j . bei Bovalino. schaft lebhafte Mittelstadt, jedoch ohne Hafen; col. S u b s i c i v o 20; j . bei Giojosa Jonica. | (Minervia Nervia Aug.: I: C I L X 103); cf. Verg: „naviReste eines Amphitheaters. fragum Scylaceum -; j . S q u i l l a c e am gleich­ [Succeiano 24 ist Wiederholung und zu streichen.] | namigen Golf der Ostküste. C o c i n t o 20, Gocineon (Ra), Coccinium (Gu), Cocinto I 30; die Zahl 30 ist durch Versehen des Abschreibers ver­ (It) und Stilida (It ma); cf. Cocinthum Prom. | doppelt, es sind 4; nach PI ganze Entfernung von Caulon (PI), Cocinthos (id.), C. acroterion (Polyb), j nach Lacin. prom. 70 mp. 600 Stadien von Lacinium entfernt; | Das It (114) hat von hier die Stationen: j . P. di Stilo am Fluß T a c i n a 22; j . am Fluß Tacina. Assi, von da ! Meto 24; j . am Fluß Neto. S c y l a c i o 22; j . Squillace. P a t e r n u m 32 (zu viel, es sind nur 24); 6. j. südöstlich von Cariati, Leucopetram1, Lencopetra (Ra, Gu), Leucopetia (Gu); cf. | am Fluß Patia. Iss: C I L X 1. 120. Leucopetra (It, Pt, Cic, Liv) oder Bruttium Prom. (Serv), R o s c i a n u m 27; j. nordöstlich vonRossano. ad Leucopetram? (1. col. — an falschem Orte); die Süd- n Annibali1, Aniaba und Anival (Ra) Hannibal und Annibal westendspitze der Appenninen (St), von den weißen Felsen , (Gu), — portus, qui vocatur Castra Hannibalis (PI); von so genannt; — cui navigantes temporis nostri a disHannibal angelegter fester Hafenplatz am Sin. Scylacius crimine ventomm nomen indiderunt (Galat); (nach PI auf der Halbinsel zwischen diesem und dem Sin. j . P e l l a r o bei der Punta | Terinaeu8, da wo Italien am schmälsten ist — 20 mp — di Pellaro. Hier bricht die Apenninenkette steil gegen ;! Mart 6, 649); j . Ruinen beim Flecken das Meer ab. il So verato oder Torre di C a t a n z a r o , letzterespaßt nach PI besser. In M e l i t o wurden 2 Meilensteine gefunden mit Ent- | 36. fernung 20 und 21 (a Regio): C I L X 6959. 6960. Lacenium, Facenio (Ra), Facenium (Gu), est Lacinium proScyle, Sileon (Ra), Sileum und Scilleum (Gu), Scyllaeum (PI, montarium (St, Pt, PI, Ml), die südwestlichste Spitze des St); am Prom. Scyllaeum; mit einem befestigten Hafen (St); !l Sinus Tarentinus (St) am gleichnamigen Prom., auch j. Torre Mozza. | Naus (It ma: Entfernung 110 Stad. von Crotona); 60; es sind 27 mp; auch die Korrektur IX statt LX hilft I j. Cap Colonne o Nau. nicht, es müßte dann eine Station eingesetzt werden. | Reste, eine über 8 m hohe dorische Säule, von dem Luc's*, also Lucris, Locris (Ra, Gu), Aoxool 'Emt-NpvQtoi (St), berühmten Heratempel stammend (Kult der Juno wozu das Prom. Zephyrium (St, Pt, PI, Ml, It) zu ver- i Lacinia). gleichen, welches der Südostspitze und der Stadt Locri (autores) den Beinamen Epizephyrii verschaffte; schon I1 40 (zu viel), 150 Stad. (St), 100 Stad. (It ma); es sind ca. 6 mp. 683 v. Chr. von Lokrern nordöstlich von den Prom. Zeph, i| Crontona, Crotona (It ma, Ra, Gu, I, Front), Croton (autores), gegründet, durch ihren Gesetzgeber Zalenius bekannt; II berühmt durch seinen alten reichen, weithin sichtbaren ohne Hafen (cf. die Hafenstadt Zephyrio im It ma), aber | Tempel der Juno Lacinia (Scyl, St, Diod, Liv, Cic, Val doch blühende Handelsstadt; von Dionysus d. J. zerstört, Max); von Achäern mit Spartanern a. 710 v. Chr. in wiederhergestellt, im 2. Pun. Krieg von den Römern er- I sehr gesunder Gegend, am Fluß Aesarus, 150 Stad. obert, behielt Freiheit und Verfassung; es hatte 2 Burgen | nördlich vom Vorgebirge Lacinium gegründet, ohne sicheren (Liv); Kult des delphin. Apollo; Hafen, durch lebhaften Handel, treffliche Einrichtungen, j . R o v i n e C e n t o Ca­ insbesondere die Schule des Pythagoras bekannt, die mer e i l e bei Torre di Gerace. Iss in Gerace ge- | reichste und blühendste Stadt Unteritaliens von 12 Milien funden: CIL X 16—37. 8041ss. 8053ios (8339d). Umfang (Liv), stürzte 510 v. Chr. das mächtige Sybaris; Dazwischen liegt C o n s i l i n u m , j . Stilo, am Fuß des | Hauptsitz der Athletik und Gymnastik; durch die Lokrer Berges Consolino. !| am Fluß Sagras besiegt, dann gesunken, zu Hannibals 30. |j Zeiten schon ziemlich entvölkert (Liv), a. 395 v. Chr. Caulon, it. (Ra, Gu, Verg, Ov, PI), Caulonia (St, Scymn, Diod, durch eine col. verstärkt; j . noch Crotona, Cotrone. Steph, Ml, Liv); soll ursprünglich in einem Tal gelegen ji Reste des berühmten Tempels sind noch vorhanden und Aulon oder Aulonia geheißen haben, von Crotoniaten I (daher Colonne von den weißen Marmorsäulen genannt). oder n. a. von Achäern gegründet; dreimal zerstört, zu­ Iss: C I L X 105—111. letzt nach dem 2. Pun. Krieg, aber nicht wiederhergestellt; j . nordöstlich von Cau- || —, fehlt, es sind ca. 14. l o n i a , bei Monasterace am Fluß Allaro, dem antiken ,: Petelia, it. (St, Pt, Steph, Ml, Liv), Pelia (Ra), Pellia (Gu) oder Petilia (Pt, Verg, Val Max, Front), oppidum intus Sagras. jj Petilia (PI — im Binnenland); sehr alte griechische Stadt, 30. Caulon ist mit Scilatio samt der Zahl XXX zu verbinden, j nach der Sage von Philoklet gegründet, dann zum Gebiet Scilatio, Silaceon (Ra), Scillaceum oder Squillaceum (Gu), jj von Croton gehörig, später von den Lukanern erobert und Scylacio (It), Scylaceum (It, Pt, Ml, PI, Vell), Scolacura ,; stark befestigt (St), auf einer steilen Anhöhe, 3 g. M. 1 Irrig Leucopetra (Bt, Bg, Ve). " Irrig Jucis (Bt, Bg, Ve).

J

« Irrig Anibali (Bt, Bg, Ve).

Strecke 60 a

361

nördlich von Croton; die Stadt hat im Kampf gegen Hannibal schwer gelitten; j . S t r o n g o l i mit Rainen und Iss: CIL X 112—119. 8084-8087. 8340. 8051i. 805381. 8056187. 109. t«s. sos. S«B. 441.

363 durch den Sieg der Messapier über den spartanischen König Archidamus (Plut); von Quintus Fabius erobert (Liv); 547 von Totila eingenommen, 924 von den Sara­ zenen entvölkert, a. 977 von den Agarenen dem Erdboden gleichgemacht; berühmt ist die von PI. erwähnte Quelle; j . noch Manduria. Auf der Westseite entstand nach der endgültigen Zerstörung Casalnuovo aus den alten Ruinen, mit großartigen MauerreBten: doppelte Mauern (30 Schritt voneinander abstehend) und Gräben (Galat de situ Jap).

38, es fehlt [Roscianum], It; j . nordöstlich von R o s - | sano. Ruinen. [12 (It)]. Turis, Turris (Ra, Gu), Turios (It), Thurii (St, Scymn, Aelian, Steph, Varro, Cic), Thurium (Pt, Cic, Ml), Thuria (Thuc), Thuriae (Liv); der neuere Namen des alten berühmten 29. SybariB, zwischen den Flüssen und Crathis (St, Diod); Neretum, it. (Ra), Nrjgijjov (Pt), Nerotini (PI), Neritini (2 Iss), letzteres von Griechen 720 v. Chr. gegründet; durch PatronuB Neretinorum (Orelli 3108); Handel bedeutend, mächtig, üppig, wurde 510 v. Chr. j.Nardo. I: CIL IX 10. zerstört, dann in der Nähe die neue, nach der nahen Gu schiebt nach Tarent ein: Saturum, Lubias ubi nunc Quelle Thurias benannte Stadt gegründet, durch Hannibal est Calipolis (wohl verwechselt), Valentium. CIL IX hart bedrängt, dann von den Römern kolonisiert, eine 7—9. Zeit Copiae (St, I) genannt; von Pompeius belagert, aber 10. es war zu fest; später mun. (Caes); hatte nach Diodor Biletium1, it. (Ra), Valentium (Gu), Aletium (Pt), Aletini (PI), 4 lange und 3 Querstraßen, deren Namen er nennt; Aletia (It); j . Alezio. j. östlich von S p e z z a n o 10. und nördlich von Terranova. Der Ort liegt etwas seitlich Vzintum*, Mirtum (Ra), Yentos quae nunc Augentum (Gu), Uxentum (Pt, PI, Münzen), n. a. Hyencos. Bischofssitz von der Straße. N. a. bei San Mauro. Iss: CIL X (Galat), üzentini (Liv, PI), Ulentini (Pt); 123—125. 8088. j . Ogento. Auf einem — [40?]; bis Ad V i c e n s i m u m 20, von da bis Heraclia 24 steilen Hügel, während die alte, viel größere Stadt (It: zusammen 44); j. Amendolara. in der Ebene lag (Galat). Semnum (Seninum), Scinasium (Ra), Senasum (Gu); am oberen Lauf liegt Semuncla (It); j . am Fluß Sinno, östlich 10. Veretum, Strecke 3; j . S. Maria di Leuca. von Rotondella. 1 km westlich von Patu, bei der Kirche Madonna 4. Vereto noch die Ruinen von Veretum. Heraclea, it. (Ra, Gu, St, Cic, Liv, Ml, Justin), Eraclia (Ra), Im Meere steht: Heraclia (It, PI), Heracleum (Scyl), eine col. der Tarentiner j . C a p o d i L e u c a oder an Stelle einer uralten griechischen (trojanischen) Stadt Port. Salentinum, Strecke 3; Finisterre. Siris (St u. a.) an der Mündung des Siris, aber 24 Stad. von der ungesunden Stelle der alten Stadt entfernt (It, PI), später nur noch Hafen; Kongreßort der griechischen Strecke 60 a Städte Unteritaliens, Vaterstadt des Zeuxis, berühmt Von Rom Aber Ostia nach Paterno durch die Schlacht gegen Pyrrhus; (Karte 99) j . P o l i c o r o . Iss: CIG III 5576; cf. CIL VI 3884 (darunter die merkwürdigen Roma. Via Hostensis — Ostiensis (Iss). 2 tabulae Heracleenses). An Stelle von Siris j . Torre Die Straße verläßt die di Senna. Stadt durch die Porta S. Paolo (Porta Hostiensis), [ca. 16 — fehlt]. um dem Tiber zu folgen. Abzweigung nach Tre 25. fontane (Einladung der Puzzolanerde). Dann folgt [Tvriostv] ist hier samt der Zahl 25 auszuschalten und gehört der Vicus Alexandra Bei 15 km Ost. Malafede, dann in Strecke 67. Dafür fehlt: eine antike Peperinbrücke, Ponte della Refolta, zu [Metapontum] (Ra), Metapontus (Gu — die Mauern von zwei den Hügeln von Decima, wo Reste alten Pflasters, Flüssen umflossen u. a.), ager Metapontinus (1. col. zu dann durch den Wald, auf einem Damm neben den Calabrien); am Fluß Casuentus; bedeutende griechische (uralten) Salzgruben. Handelsstadt, obgleich ohne Hafen; später wohl weniger 16, it. (It), nach Laurento 16 (It), nach Gu 12 mp. bedeutend; j . Stazione Metaponto, Hostis, Ostia Tiberina und Hostia Tiberiana (Ra), Ostia Ruinen nördlich von der Mündung des Busiento (wie Fiberina (Gu), Ostis (It), Ostensis ager (1. col.), Ostia der eine Fluß j . heißt; der andere: Bradano) in einiger (autores); die von Ancus Marcius an der Tibermündung Entfernung von der Küste. I: C I L X 8089. gegründete (Liv) Hafenstadt Roms, Flottenstation, im [ca. 28 mp fehlt]. Bürgerkrieg zwischen Sulla und Marius zerstört, erholte Die Verbindung von Heraclea mit Tarent fehlt, indem es sich durch Sulla wieder rasch und soll zu dessen Zeit die Straße von Crumento nach Heraclea irrtümlich 80000 Einwohner gezählt haben, col. (PI, Iss, splendiTarento berührt. dissima: C I L XIV 341), aber sank nach der Gründung Tarento, Strecke 59. von Portus Augusti am rechten Ufer, dem es durch Verbindung mit Venosa und Brindisi, Strecke 59. Claudius und Trajan noch scharfe Konkurrenz machte, 20 (sollte 25 heißen). und versandete immer mehr, wichtig nur noch durch seine Manduris, it. (Ra), Mandunium (Plut), Mandurium (Steph), alten Salinen (Meersalzteiche: Liv). Schon St. schreibt: Manduria (Liv, PI); Amandrinum (Gu — zwischen Tarent Ostia ist ohne Hafen wegen des Schlammes, den der 1 und Gallipoli — am Meere); an einem kleinen See (PI) Irrig Baletam (Kt) and Baletaim (Seh, Ma). in der Ebene und in sumpfiger Gegend gelegen, bekannt • Irrig Vhintam (Bt, Bg, Vc).

IV. Italien

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Tiber absetzt. Die Schiffe müssen auf hoher See ankern; Hilfsbarken führen die Waren hin und her; doch war Ostia noch unter den Kaisern volkreich und beliebter Badeort geblieben. Aurelian hatte angefangen, ein Forum seines Namens hier zu gründen. Kaiser Tacitus schenkte den Ostiensern 100 numidische Marmorsäulen. Die Iss gehen nicht über das 3. Jahrhundert hinaus. Die Dioskuren (Schützer der Seefahrt) wurden hier besonders verehrt. Durch Konstantin erstand hier eine Basilika. Von den Gotenzügen an zerfiel es vollends; Procop sagt: Ostia ist ohne Mauern, die Straßen nach Rom unwegsam, am linken Ufer keine Anstalt zum Ziehen der Barken; Meersand vergrub später die Trümmer; j . Ruinen beim Städtchen O s t i a (cf. Fea 1802 u. a.), das j . ein armseliger Ort in öder Niederung, 1 km von der antiken Stadt landeinwärts. Im 9. Jahrhundert neugegründet, während des Exils der Päpste in Avignon ganz entvölkert; die Burg 1486 von Sangallo vollendet. Erste Bischofsstadt der Campagnia nach Rom. Von 1783 an Ausgrabungen durch den portugiesischen Gesandten Norogna; seit 1855 systematisch durch Pius IX unter Viscontis Leitung und durch die italienische Regierung. Das meiste ist aus Hadrians Zeiten: Von Rom her Gräberstraße (meist aus der Zeit der Antonine), Porta Romana, Theater, der alles überragende Jupitertempel (die area 60 m lang, 27 m breit), Heiligtum der Magna Mater; verschiedene Thermenanlagen, Mithräum, Hafenwerke, 2. Gräberreihe an der via Laurentina. Iss: C I L XTV 1—2039. 4089. 4093. 4125. 4127 bis 4175. Von Ostia an Via Severiana, aus Lavapoljgonen — jetzt mitunter neue Wege von diesen Ruinen hergestellt. Bis Antium war das Ufer mit römischen Lusthäusern bekränzt; bei Antium ragen die Grundlagen derselben noch ins Meer hinein. 16, die Zahl ist von Rom aus gerechnet (s. It); es sind ca. 6. Laurento, Strecke 60; j . Tor P a t e r n o . Strecke 60 b Von Torre Annunziata nach Sorrent und Cap Campanella (Karte 105) Vgl. CIL X p. 704 und 58

Oplontis, Strecke 60, bzw. Pompei; j . T o r r e d e 11' A n ­ nunziata. Dazwischen S a m u m (Ra, Gu); j. Sarno am Fl. Sarno. 3. Die gleiche Entfernung trägt der Verbindungsstrich mit Pompei. In C a s t e l l a m a r e di S t a b i a wurde 1 Meilenstein ge­ funden mit Entfernung 11 (a Nuceria) vom Jahre 121 n.Chr.: CIL X 6939. Stabios, it. (Ra), Stabium (Ra, Gu), Stabi (Gu), Stabiae (PI, Ov, Col, I); unweit des Mons Lactarius gelegen, von den Campanern erbaut, von Sulla zerstört, als kleiner Ort wieder aufgebaut, zugleich mit Pompei und Herculanum verschüttet, wobei Plin. d. A. hier den Tod fand; j. C a s t e l l a m a r e di S t a b i a . cf. Milante 1740. Iss: CIL X 769—786. 6939. 8042 s. eo. 6«. »7. 119. iss. 80531. t«. 8056 ns. eu. 8059i96. 8131—8142. 8331t. 8333i. 8347. A b z w e i g u n g nach P o m p e i s 3; j. Ruinen von Pompei. Verbindungsstrich mit Nuceria mit der Entfernungs­ zahl XII.

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Dazwischen A e q u a n a (Silius); j.VicoEquense. Iss: CIL X 763—768. 8346. - [9]. Surrento, Syrrentum (St, Ra, Diod, Dio C), Surentum (Ra, Pt, Steph), Siratum oder Sirrentum (Gu), Surrentum (Ml, PI, Sil), Surrentum oppidum (1. col.); uralte Stadt nahe der Landspitze (dem Prom. Minervae); col. (Front), welche aber wenig bekannt ist; in der Nähe wächst guter Wein und werden gute Weingefäße aus Ton verfertigt; j . S o r r e n t o . Iss: CIL X

6 7 5 - 7 6 2 . 8 0 4 2 s . 46. 68. 98. 805115. 8128—8130.

—, es sind 4; nach Ra folgen: Silarum, Pestum. Templum Minervae, Minerba (Ra), Minerva (Gu); auf dem Prom. Minervae (autores), Athenaeum (St) — der Tempel der Minerva (St), ein der Sage nach von Odysseus selbst erbauter Tempel der Athene, der an der Meerenge selbst Bteht (St), dann folgen die 3 Sireneninseln. Halbinsel und Stadt Sorrent waren der Minerva geweiht (Stat); wer in den Golf einfuhr, pflegte der Göttin eine Spende darzubringen (Stat); j . am Cap Campanella. Auf der Halbinsel befanden sich noch mehrere Tempel, wie der der Juno und der der Sirenen. Statt dessen schiebt Gu ein: Amalfi (am Meer zwischen Surrento und Salermo), es führt aber keine Straße nach Salerno über Amalfi.

Strecke 61 Von Trajetta über Teano, Allife, Cajazzo nach Galazze (Karte 99. 102)

Menturnis, Strecke 59; j . Ruinen bei T r a / e t t a . Der rote Strich fuhrt direkt nach Teano scedicino, aber es ist ein Haken vorhanden und wohl einzusetzen [ca. 9]. [Suessa] (Cic, Liv, PI, St, Pt), Suessa Aurunca (Vell), Suessa Aurunca muro ducta, ager eius (1. col.), Suessaruntia (Ra), Suessa Irunca (Gu); an der Grenze Campaniens, am Abhang des M. Massicus, in dem reizenden Vescinus ager, eine Stadt der Aurunci, seit dem Samniterkrieg col. (Julia Felix classica: I); j . S e s s a . Iss. —, ca. 7. Nach Kiepert von hier direkte Straße nach Casilino, die aber in der Ta nicht eingezeichnet ist, wohl aber, was Kiepert nicht hat, Verbindung nach: Teano scedicino, Strecke 58; j . Teano. 9; bis Alifas 17 (It). Ebutiana; j . bei R o c c a r o m a n a . 9. Adlefas1, Olifas (Ra), Aliphas (Gu), Alifas (It), sonst Allifae (St, Diod, Liv, Iss) — oppidum muro ductum, ager eius (1. col.), Allifa (Pt), Allife (Sil), Allifani (PI, Iss); unweit des linken Ufers des Volturnus, in einem reizenden Tale (Cic). Tribu Teretina; j . A l l i f e . Iss (CIL IX 2318—2437. 6304—6306). Altertümer; siehe Trutta 1776 u. a. Der Strich von Adlefas fuhrt weiter nach Sepinum, ist aber offenbar falsch gezeichnet; er hat wohl direkt nach Benevento zu führen und nicht in Sepinum an die weiter östlich liegende Strecke 63 b Larinum—Bene­ vento anzuschließen — s. 0. Skizze 100. Es fehlt Adlefas T e l e sie ca. 14 — dies ist an ganz falscher Stelle eingetragen—, s. Strecke 61a. 1

Ad lefas (Bt, Bg, Ve), irrig Ad Lefas (rel.).

Strecke 61 a. 62

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inde B e n e v e n t o 18 (It). —, fehlt — ca. 11 mp. Gazatie1, Galatea (Gu), Galatia (Ra), Calatiae (PI), Caiatia (Liv, Diod), Hannibals Marsch „per Allifanum Calatinumque et Calenum agrumu (Liv), Caiatia oppidum; muro ducta (1. col.), mun. (las: C I L X 4670. 4680. 4684. 4590); j . Cajazzo. Hier las: C I L X 4570—4614. 8042B». 8235—8237. 9. Calatie, it. (PI), Caiatia (St, Cic, Liv, Vell), — oppidum muro ducta (1. col.), Calatini (Liv, I), am M. Tifata, verstärkt durch die hierher verpflanzten Einwohner von Atella (Liv), seit Cäsar a. u. c. 695 col. (Front, Cic, Caes, App, Liv, Vell), parvis Caiatia muris (Sil), KaAXartQia — raXaria (St); die Stadt teilte Glück und Unglück mit Capua. Oskische Kupfermünzen mit dem Namen Kalati. Häufig mit Caiatia verwechselt; j . G a l a z z e , zwischen Nicola laStrada und Maddaloni. I: C I L X 6909. Strecke 61a Von Pozzuoli nach Santa Maria, Cajazzo und Telese (Karte 101)

Puteolis, Strecke 60. V i a Campana (Cur, Not. urb.). Von Pozzuoli aus mit Tausenden von Gräbern, massen­ haften Kolumbarien, besonders bis und bei San Vito. Dann folgt Montagna spaccata mit künstlichem Durch­ bruch der Felsen. 21; der Verbindungsstrich fehlt. In Aversa wnrden Meilensteine gefunden mit den Ent­ fernungen 4 (von Atella?) und 19 (a Cumis?): C I L X 6944. 6947. Capuae, Strecke 59. 6. Addiana (Bt), Ad diana; cf. Salmona (Gu), Salmatia (Ra). Der Tempel war Bundesheiligtum Campaniens, erscheint verflochten mit der Gründungsgeschichte Capuas (Verg, Sil). Der Tempelbesirk bildete seit Sulla eine eigene Präfektur; j . bei St. A n g e l o in F o r m i s , wo Ruinen des alten Orts und spärliche Reste des Tempels, cf. Minervinus, Comm. di Caserta 1877. Iss: C I L X 3781 (am Fuß des Tifata ge­ funden). 3796. 3861. 3898. 3914. 3924. 3933. 3935. 4006. 4027. 4040. 4053. 4073. 4114. 4135. 4149. 4151. 4193. 4319. 4427. 4434. 4467. 4482. 4483. 4528. 8056. 8217—8232. Diana Tifat. (Iss: C I L X 3828. 3924. 4564), Diana Tifatina Trivia (ib. 3795). Der Ort durch den Magistrat von Capua mit Capua verbunden. Iss: CIL X 3792. 3913. 3918. 3924. 4564. 8071. In der Nähe liegt 3. iovil tifatinus; j . auf dem Berg T i f a t a . Monte Tifata: C I L X 3811. 3874. 3911. 3946. 3983. 4018. 4035. 4057. 4070. 4172. 4290. 4317. 4353. 8042. 8054-8056. Castra Aniba, Castra Anibal (Ra); j . P o n t e A n n i b a l e . Lager Hannibals während der Belagerung Capuas durch die Römer (Sil, Liv). Bei P i a na wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 6 (a Capua): C I L X 8307. 6. Gazatie, Strecke 58 a. 6. 1

Irrig Gahatie (Bt, Bg, Vc).

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Syllas, Syla (Gu), Sila (Ra); j . Squille. 6. Telesie, Telesia (Pt, Liv, It, Gu, Ra, I ) ; im 2. Panischen Krieg von den Römern erobert (Liv), seit Augustus mit Veteranen bevölkerte col. (Front, I). Tribu Falerna; j . T e l e s e . Iss: C I L EX 2194—2317. 6295—6303. Die Verbindung sowohl mit Benebento als mit Adlefas fehlt in der Ta, das It 122 ergänzt von A l i f a s (Strecke 58a) nach T e l e s i a 25 bzw. 17 (edd.) — zu viel, 14 wäre recht; inde B e n e v e n t o 18, Strecke 59.

Strecke 62 Von S. Maria di Capua über Galazze, Nocera, Salerno, Auletta, Rotonda, Angitola, Monteleone nach Reggio. Via Popllia (Karte 102. 106. 107. 108) Vgrl. CIL X p. 707

Die via Popilia oder Popillia ist in der Ta sehr verdorben, im It nicht zusammenhängend (nur von Capua bis Nuceria 109 und dann wieder von Salerno bis Vibo 110/1 und von Nerulos bis Vibo 105/6 vorhanden. Erwähnt wird sie von St. (6, 3, 7 p. 283), welcher sagt, daß die von Asien und Griechenland kommenden und in Beggio landenden Reisenden von da den Landweg nach Born über Bruttium, Lukanien und Campanien einschlagen. M e i l e n s t e i n e sind vorhanden in Boccarajuola zwischen Nola und Suessula mit der Entfernung 25 a Capua, welche nicht stimmt, ferner in Nola (1 von Nola), ferner in Salerno (2 a Salerno) vom Jahre 242 p. Chr., endlich in S. Domenica (6 a Regio). Diese Meilensteine helfen uns aber nichts für die Feststellung der Via Popilia. Glücklicherweise existiert eine Inschrift, kurz als L a p i s P o l l a e bezeichnet, in dem ehemaligen Forum Popili, dem jetzigen Polla, gefunden. Dieser Stein ( C I L X 6950) ist vom Erbauer der Straße selbst gesetzt im Jahre 622 u. c. und lautet: P. Popiliu8 C. f. cos. viam feci a Regio ad Capuam et in ea via pontes omnes müiarios tabellariosque posui. hinc sunt Nuceriam milia 51 Capuam 84 Muranum 74 Cosentiam 123 Valentiam 181 Ad fretum ad statuam 231 Regium 237 summa a Capua Regium milia 321. Wir erhalten somit folgende Zahlen, welchen wir in Klammern die Zahlen der Ta beifügen: Capua Nuceria 33 (9 + 9 + 5 + 9 = 32), Nuceria Popili 51 (8 + 9 + 1 2 + 9 + 9 + 6 = 52), Popili Muranum 74 (10 + 25 + 26 + 14 = 76), Muranum Cosentia 49 (13 + 8 + 28 = 49), Cosentia Valentia 58 (18 + 11 + 20 + 8 = 67), Valentia Fretum 50 (23 + 12 + 12 = 47), Fretum Regium 6 Capua Regium 321; Capua Popili 84, Popili Regium 237. Mit Hilfe dieses Steines sind wir somit imstande, die in der Ta vollständig vorhandene, aber sehr verdorbene Straße nahezu einwandfrei wiederherstellen und nachweisen zu können. Cosilianum kommt nach Foro Popili, dann folgt Vico Mendicoleo. Nach Caprasia folgt nicht Crater fl., sondern Contentia, denn die Zahl vor Contentia ist bereits voll, dagegen fehlen nach Contentia die 18 Meilen, hier kann aber der Fluß nicht

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IV. Italien

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mehr Crater, sondern muß Sabato heißen, wie im It. Eine Nares. Lucanas, Nares Lucanis (Ra); j. bei P o 8 t i g l i o n e . weitere Verwirrung izt zwischen Aque Ange und Annicia und j den danebenstehenden Zahlen. Wir lesen „Temsa cö Aque 9. Ange. XX. Annicia. VIII. Vibona — dann haben wir volle Acerronia, it. (Gu), Aceronia (Ra). cf. Acerentia (Gu); j. westlich von A u l e t t a . Übereinstimmung mit dem Lapis Pollae und mit der Wirk­ Reste. lichkeit. Abzweigung. Capuae, Strecke 58; j . S. Maria. 5. Der Verbindungsstrich fehlt bis Nerulos (ein kleiner An­ 9; bis Nola 21 (It); bis Nuceria 33 (lapis Pollae). satz ist vorhanden). Suessula, it. (Gu, St, Liv, Iss), Suesula (Ra), Suessulani (PI, Iss), zuerst Präfektur (Fest), dann mun. (I) — oppidum, Foro popili, Foro Populi (Ra), Forum Populi (Gu, Gromat), Forum Poplii (Pt — zu Campanien gerechnet, Dion H), muro ducta (1. col.). Castra Claudianas Super uessulam am Tanager und der Via Popilia; (Liv). Bischofssitz; j.Cancello(Kiep.); Torre j. P o 11 a ; merkwürdig di Sessola? Arienzo. Iss: C I L X 3760—3771. durch das an der Wand einer Wirtschaft noch vor­ 6910—6912. Castellone del Bosco d'Acerra (Beloch) handene Steinmonument des Prätors Popilius, das die 3767—3769. Entfernung einiger Orte von Capua bis Regium an­ 4 Meilen von Nola entfernt, in R o c c a r a j u o l a , 1 Meilen­ gibt: C I L I 551. ISB: X 373. 374. 6950. I. R. stein gefunden mit Entfernung 25 (a Capua oder N. 342. besser Renev.?): C I L X 6951. 16 — es sollte 10 heißen; bis Muranum 74 (lapis Pollae). In N o l a ein solcher mit Entfernung 1: ib. 6952. Die Zeichnung der Ta ist hier sehr verwirrt. 9. Cosilianum; j . Sala Consilina. Nola, it. (It, Ra, autores) — muro ducta colonia, a Vespasiano j 25. deducta (1. col.), Nc7>Xa (Hecat, Polyb, St, Pt); eine der Yico Mendicoleo, Vico Mendilegio (Ra), Vico Mendileio (Gu); ältesten Städte Kampaniens, von den Ausoniern gegründet, j. L a g o n e g r o . dann tyrrhenisch (nach Cato — bei Vell. und Sol. 26. tuskische Stadt), dann römisch und treu zu Rom stehend, behielt ihre Freiheit und Verfassung, durch Vespasian col. Nerulos, Nerulo (It), Nerulum (Liv — fester Ort), Nerbulos (Front, PI), Todesort des Augustus. Templum Augusti (Ra), Herbulum (Gu); j . Rotonda. „apud Nolam" (Tac), episcopus (Iss); Im It 105 Verbindung mit Strecke 67. j. noch N o l a (wo nach S e m u n c l a 16; j . bei Francavilla, am Walafried Strabo die Kirchenglocken — campanae — Fluß Sinni; erfunden worden sein sollen). Fundort vieler schöner Grumento 27, Strecke 67. (griechischer) Vasen. Iss: CIL X 1233—1400d. 28; bis Summurano 14 (oder 16 [It]); 8053ioi. 8016m. 8163—8166. (8365). Muranum (I: X 118), auf einem Berge; 5; bis Nuceria 16 (It). j. Murano; u Adteglanum, „Zur Ziegelhütte ; j . vielleicht Talma. I: von da bis C a p r a s i s 21 (It). C I L X 1332. Nteramnio1, Interamnium (Ra), Intemamnium (Gu); Station Sarnum (Ra) über den Sarno; j. an der Mündung des j . Sarno. Iss: CIL X Esaro in die Coseile, nördlich von S p e z z a n o . 1111—1112. 8363. 8; von Murano bis Cosentiam 49 (lapis Pollae). 9. Caprasia, Capratia (Ra), Capracia (Gu), Caprasis (It — oder Nuceria, Strecke 60; j . Nocera. Caprasia); am Crathis? j . Tarsi? 26; bis Consentia 28 (It), letzteres richtig. 8; bis Foro Popili 51 (lapis Pollae). Crater fl. 18, paßt hier nicht; nach dem It ist zu ver­ In S a l e r n o wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfer­ muten, daß der schon 2 mal vorher genannte Crater nung 2 (a Salerno): C I L X 6954. mit Fl. Sabatus verwechselt ist, welcher mit derselben Salerno, Strecke 60; j. Salerno. Zahl nach Consentia folgt. Die Karte führt unsere Strecke zuerst nach Icentie, 3 worauf sie sich teilt nach Silarum fl. und nach Abellino. Consentia , Consentia (It, St, Pt, App, Liv, Ml, PI), Conscentia (Ra), ager Consentinus (1. col. zu Britt.), Cosentia (Gu, In Wirklichkeit aber hätte die Straße nach Abellino Jörn, I), Consentini (Varro, Cic, Liv); die alte feste (Strecke 64) von Salerno selbst auszugehen. cf.Mommsen. Hauptstadt der Bruttier am Fl. Crathis, später gesunken; 9 (es ist die neben Salerno stehende Zahl IX). berühmt als Todesort des Alarich (Jörn); Icentiae1, Picentia (Ra, St, Steph, Ml, Sil), Picensia (Gu), j. Consenza. ager Picentinus (PI); Stadt der Picentini; die Einwohner mußten nach ihrem Abfall zu Hannibal die Stadt ver­ 18; Ad fluvium Sabatum 18 (It); bis Valentia 57 (lapisPollae). Crater fl., Cratia (Ra) — statt dessen ist Sabatum fl. (It) ein­ lassen, diese selbst aber wurde bevölkert; zusetzen, 8. o.; j . M a r t i r a n o , am Fluß j. V i c e n z a am Flüßchen Savuto. Vicentino. Iss: C I L X 508. 509. 8119. It 105 und 11: 12 — die Zahl steht links unter Icentie, ist aber mit der Ad T u r r e s 18; j . Torre Sacco; darüberstehenden V i l l i zu versetzen, letztere gehört zur Ad fluvium A n g i t u l a m 13; Straße von Benev. nach Salerno, Strecke 63. j . am Fl. Angitola; Silarvm fl., Silaron (Ra); Übergang über den Fluß ferner von Sele, 5 km östlich von Eboli P o n t e S e l e ; in Eboli Ad Turres 21 V i b o n a , somit Angitula—Vibona 8. Iss: 8042. 8053. 11. 9. 1 1

Icentie (Bt, Bg, Vc).

Intcramnio (Bt, Bg, Ve). * Irrig Contentia (Seh, Ma, Pd, Kt) und fehlt bei Bg.

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Strecke 68

370

7; bis Aufidena 24 (It — stimmt). Nach Interpromium 29 (It — zu viel). Jouis Larene1, Larene (Ra), Larinum (Gu); ager Jobanus? (1. col.); j . P e t t o r a n o . Funde. 25 — stimmt von Sulmone, vgl. It; von Jovis L. sollte es 18 heißen. Aufidena', Aufidia (Gu), Ausidia (Ra), Aufidena civitas (It, Liv, Pt), Afidena muro dueta (1. col.); cf. Aufinates Cismontani (PI); am westlichen Abhang des Apennin [ver­ schieden Aufidena Apuliae, Strecke 3]; j . C a s t e l di S a n g r o ; wo Ruinen. Auch das 5 km südwestlich liegende Alfidena hat Iss (CIL IX 2796—2822). 9; 28 (It) — es sind ca. 16 mp. Esernie, Serni civitas (It), Esernia (Ra, Gromat), Isernia (Gu), Aesernia (Cic, St, Pt, Liv, Sil, Vell), Aesernini (Liv, I), Esernini (PI), ager Aserninus (Liv); in Samnium (1. col, wo 2 Eser.), nahe den Quellen des Volturnus, am Ab­ hang der Apenninen, seit 263 v. Chr. col. (Liv, Front, Vell), im Bandesgenossenkrieg zerstört, aber von Aug. wieder­ hergestellt und mit Veteranen bevölkert (Front). Tribu Tromentina; j . I s e r n i a (cf. Garuzci 1848). Iss ( C I L ' I X 2628—2769). A b z w e i g u n g nach Ad Flexum (Strecke 63a). 8; bis Boviano 18 (It). In Carpinone 1 Meilenstein mit Entfernung 119 von Rom (CIL IX 5979). Cluturno*, Cleturnon (Ra), Cleturcium (Gu); j . bei C a n t a l u p o del Strecke 63 Sannio. Von Corfinio (j. Pentima) nach Eaernie und Benevent —, ca, 8 mp, fehlt. Die Verbindung nach Bobiano fehlt, geht mit Abzweigung nach ad Flexum aber irrig weiter nach dem in Strecke 60 liegenden (Karte 98. 99. 10») Ebutiana. 4 Bobiano , Bobianum (Ra), Boviano civitas (It), Bovianum (Cic, Diese Strecke entspricht auch in der Gegenwart einer Pt, Liv, PI, Sil), ager Bobianus, oppidum (1. coL), Boianum nicht unbedeutenden Eisenbahnverbindung vom Adriatischen (St), Bovanum (App), Bovianenses (2 Iss); in Samnium, Meer nach der ehemaligen Campania. Hauptstadt der Samnites Pentri (Liv), von Sulla a. 90 Die Strecke ist auch im It vorhanden, doch führt dieses n. Chr. erobert, seit Augustus mit Veteranen bevölkerte nicht nach Benevent, sondern von Bobiano Equum Tuticum, col. (PI, Front, I). PI unterscheidet Bovianum UndeciVenosa auf der via Herculia. manorum von Bov. Vetus. Tribu Voltinia; M e i l e n s t e i n e sind bis Esernie nicht vorhanden, dann j. Bajano Undecimaaber in Carpinone ein Stein C I L IX 5979 — 119 mp von norum. Iss (CIL IX 2562—2584) — vetus, jetzt Rom —, somit Fortsetzung der von der via Latina her Pietrabbondante bei Agnone. CIL I X 2770—2794. zählenden Steine. 12; bis Super Thamari fluvium 16, dann bis Equum Tuticum In Aufidena beginnt die große Verwirrung (cf. Skizze 100). 21 (It). Der Verbindungsstrich fehlt Der Hakenstrich nach ad Pyr ist zu streichen. Von CluH e r c u l i s . R a n i , Rani (Ra) = Venafrani, ist samt der turno ist die Verbindung nach Bobiano zu ziehen, von Bobiano folgenden Zahl hier auszuschalten und in Strecke 63 a nach Sepinum. Das dazwischenliegende Herculia Rani ist hier einzusetzen. auszuschalten und gehört in Strecke 63 a. S. Skizze 100. 6. Von Benevent nach Salerno fehlt eine Station, wahr­ Sepinum, i t (Liv), Saepinum (Pt), Saepinates (PI, Iss); mun. — scheinlich Samum fl., für welche die Entfernung vorhanden, oppidum muro duetum (L col.). Tribu Voltinia. Augustales, aber mißverständlich angeschrieben ist. collegium canoforarum puellarum, cultores Flaminiani, Corfinio, Strecke 55; j . 2 km südlich vom heutigen collegium Lamm Marcellini (Iss); Pentima. j . A l t i l i a bei Sepino.

Temsa, it. (Ghi, Cic, Liv, PI), Tempsa (Ra, Gn, St, Pt), Temesa I (St, Steph, Ml, Ov, PI); eine der ältesten ausonischen Städte Italiens, von St., Steph. u. a. irrig für das kupfer­ reiche Temesae (Homer Od. 1, 184) gehalten; 196 v. Chr. col. (St, Liv); gute Weingegend; j. T e r r a v e c c h i a , west­ lich von Nicastro, wo Ruinen. Wohl mit folgendem zusammenhängend: Aque. Ange, Aquae Anatiae (Ra), Aqueancie (Gu); j . N i c a s t r o , wo warme Quellen; hier als Bad gekennzeichnet. 20. Die Zahl 8 bezieht sich wohl auf die Entfernung von Annicia nach Vibona, dagegen dürfte XX neben Temsa hier einzusetzen sein. Annicia, Angila (Ra), Angitula (Gu), AdfluviumAngitulam (It); j. am Fl. A n g i t o l a . Wenn Annicia mit Angitula identisch ist, woran wir nicht zweifeln, so ist Aque eine Zugabe, entweder zu Annicia, wo kein Badeort bekannt ist, oder wohl besser zu Temsa. Eine Entfernung ist nach dem lapis Pollae und It nicht übrig, bzw. sie könnte höchstens 1 mp betragen. 8. Von Angitula bis Nicotera 25 (It), somit nach It bis Vibona 7. Vibona Balentia, Strecke 60; j. Monteleone. Fortsetzung nach R e g i o , Strecke 60.

7.

Svlmone, Sulmone (Bg), Sulmone (It, Ra), Sulmona (Gu), Solmona (1. col. — in Samnium), Sulmon (St, Pt, Liv, Ov, Sil), Sulmonenses (Caes, PI, I); an Gebirgsbächen mit sehr kaltem Wasser gelegen — gelidus Sulmo (Ov, Sil), von Sulla zerstört (Flor), aber als col. wiederhergestellt, col. Sulmonitana (Front) oder Solomontina (1. col. I), Vaterstadt Ovids. Tribu Sergia, u. a. sacerdotes Isidis, Cereris et Veneris (Iss: CIL I X 3091. 3087.3089. 3090); j. S o l m o n a (cf. Ignazio di S. Pietro 1807). Iss (CIL IX 3074—3136. 6319 bis 6321. 6408a).

Ruinen bei Altilia. Iss ( C I L IX 2438—2552. 6307 bis 6309). 12. Sirpium, it. (Ra — zwischen Foro novo und Telasia, Gu); j . bei C i r c e l l o . 18. Benebento, Strecke 59; j. Benevent 16. 1 Irrig ■ Irrig • Irrig * Irrig

Latene (Ve). Ausidena (8ch, Ma, Dj). Clittnrno (Bt, Bg, Ve). Babiana (Bg, Ve) und Babiano (Bt). 34

IV. Italien

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Abellino, Abellinum (Pt, PI, Ra, Gu), Abellinates (Iss), an den Quellen des Sabatus, später col. (Front, I ) ; PI unter­ scheidet 2 Abellinates — cognomine Protropi und cogn. Marsi. episcopus (I: C I L X 1195); j.AtripaldabeiAvellino. Iss: C I L X 1113—1195. 8159—8162. 8364. Die Verbindung von Abellino mit Nuceria, welche C I L X S. 58 annimmt, ist sowohl wegen der Entfernungen als der Richtung der Straße unhaltbar. Es fehlt viel­ mehr eine Station, für welche die Zahl vorhanden ist; der ohne Namen eingezeichnete Fluß Sarnus läßt eine Station dieses Namens vermuten: 12. [Samum II.?]; j . Mercato S. Severino am Fluß Sarno. 9, die Zahl ist zu hoch geschrieben und sollte mit der darunterstehenden X I I vertauscht werden (vgl. Strecke 62). Salerno, Strecke 60.

Strecke 63 a Von Isernia nach ad Flexum (Karte 99)

Diese Strecke ist eine Abzweigung der via Latina und mit Meilensteinen versehen, welche von Rom her zählen. Gleich nach der Station ad Flexum haben wir in S. Pietro in Fine einen Meilenstein mit 96 a. u.; dann folgt in Ponte Reale der Stein mit 103 mp, von welchem nicht sicher ist, ob er dieser Strecke angehört. Dazwischen liegt der Ort Centesimo. Nach Venafro folgt ein Stein mit 106 und dann einer mit 110 mp a.u. Die Strecke ist lückenhaft, wie auch die Zeichnung bei ad Rotas andeutet. Es fehlt V e n a f r o . Ein glücklicher Um­ stand setzt uns in die Lage, die Lücke zu ergänzen. Beim Suchen nach Herkules - Heiligtümern im C I L fanden wir folgende Iss, welche alle in den Ruinen eines untergegangenen Vicus, s. Maria Oliveti, jetzt s.MariaVecchia, gefunden wurden: C I L I X 4850 n M. Antonius Cresces locum mille pedum amicitiae Herculaniorum Herviani" ; 4851 amicitiae Herculis Neriani; 4858 statuam Antonio Justiniano praesidi prov. Samnitium; 4859 Mariani — Pio Maximo rectori provinciae populus Venafranae urbis Patrono statuam; ebenso 4865 und 4863; 4842 u. a. Venafrani. Aus diesen Iss wird zu entnehmen sein, daß Herculis Rani entweder die Stadt Venafro selbst oder das dabei gelegene Heiligtum auf dem Berge bedeutet: summa montium jure templi Idaeae ( = mater magna) ab Augusto sunt concessa (1. col. p. 238). Wir begegnen in den Iss den cultores Bonae Deae, Jovis celestis, Saturni, Fabrorum. Da wir nun in Strecke 63 gesehen haben, daß Herculis Rani samt der Zahl 6 auszuschalten ist, so können wir un­ bedenklich dasselbe hier einschalten, zumal auch die Zahl 6 genau paßt und die Zahl 9 nach Flexum für Venafro zu groß wäre. Möglich oder wahrscheinlich ist, das ursprünglich Venafro cö Herculis Rani, letzteres mit einem Tempelbild, hier stand. Esernie, Strecke 63; j . Isernia. Bei Monte Roduni 1 Meilenstein mit Entfernung 110 von Rom gefunden ( C I L I X 5977). 7. Ad Rotas, Rotas (Ra), Ratam (Gu); j . M o n t e R o d u n i. Iss: C I L X 4846. 4899. 4914. 4962. 5030. Bei S. Maria dell' Oliveto 1 Meilenstein 106 von Rom ( C I L I X 5976). 6.

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[Venafro con] Herculis Rani, col. Julia Augusta, splendidisima. Venafrum scheint der religiöse Mittelpunkt von Samnium zu sein; 4 praesides bzw. rectores provinciae Samnitium werden laut Iss als Patrone mit Statuen — einer zu Lebzeiten — geehrt. Zahlreiche Tempel, Collegien; für eine Wasserleitung danken Interamnates Lirenates Casinatii (I: 4860); Venafro (It), Benafron (Ra — nach Flexon); j . V e n a f r o . Iss: C I L X 4842—5043. 8380. 8381. 5 km nordöstlich auf dem Berge S. Maria Oliveto (550) sind die Ruinen des Samniterheiligtums mit den schon genannten Iss. A b z w e i g u n g nach T e a n o 18 (It); j . Tiano. Bei Ponte Reale östlich von der Straße 1 Meilenstein 103 mp 6905. In S. Pietro in Fine 1 Meilenstein 96 a. u. X 6901. 6. Ad Flexum, Strecke 58; j . bei S. P i e t r o in F i n e . Strecke 63 b Von Bojano (Strecke 63) nach Larino (Strecke 3) (Karte 103)

Diese Strecke ist nur aus der Ta bekannt. Bobiano, Strecke 63; j . bei B o j a n o . 11. Adeanales1; j . bei C a m p o b a s s o . 8*. Ad Pyr[um] s ; j . bei C a m p o l i e t o . Der Yerbindungs8trich nach Aufidena ist zu streichen, statt dessen von Bobiano nach Cluturno zu ziehen. 9. Geronum, Geronium (Liv), Gerunium (Polyb, Steph); alte, seit dem 2. Punischen Krieg verfallene Stadt; j . bei C a s a c a l e n d a . 8. Larinum, Strecke 3; j . Larino. Strecke 64 Von Benevent über Troja nach Siponto (Karte 103)

Die Straße ist von Benevent bis Troja ein Stück der via Traiana (s. Strecke 65), gehört aber wegen der Kolonien Nuceria und Siponto schon früher Zeit an (6. saeculo u. c). Das It hat die beiden Strecken bis Equo Tutico, so weit Campanien reicht, und dann bis Aecas, wo die Traiana ab­ zweigt (112 und 116). Meilensteine sind nur in Campanien vorhanden und zählen 5, 6, 13 und 16 a Benevento. Die Verbindung in der Ta von Foro Novo nach dem fehlenden Canusio, dessen zwei Türmchen vorhanden sind, ist zu streichen. Benebento, Strecke 59; j . Benevent. Via T r a i a n a , von Benevent bis Troja. 10, it. (Hi). Benevent bis Aecas s. Hi 610. Ra 4, 35. 2 Meilensteine mit Entfernung 5 und 6 von Benevent ( C I L I X 6003. 6004). Foro novo, it. (Ra), Fornonovo (Hi); j . M o n t e m a l e oder S. Arcangelo Trimonti. Iss: 6357. 6358, ferner die Iss von Ariano und Umgebung, s. o. 12, it. (Hi); es sind ca. 8. 1 So Bt, Bg, Ve, Dj, irrig Ad canalcs (Seh, Ma, Pd, Kt); das e ist deutlich; ein Wort. • Fehlt irrig bei Bt, Bg, Ve. • Ad pyrvm.; vm ist als Zahl anzusehen, deshalb irrig Adpyrum (Bt, Bg, Ve); aber VIEL sollte wohl doppelt stehen.

stre

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Bei Buonalbergo 1 Meilenstein mit Entfernung 13, bei Casalbore ein solcher mit Entfernung 16 von Benevent gefunden (CIL IX 6008. 6009). Aequo tutico, Egotantico (Ra), Egotanticum (Gu), Equo tutico (It), mansio Ad Equum magnum (Hi), Ad Equum tuticum (It), Equus Tuticus (Cic), Tuticum (Pt), Tuxium metropoli8 Samnitum (Pseudoplutarch). Ob Aequo oder Equo richtiger ist, weiß man nicht. Straßenknotenpunkt (Mommsen sagt „ Angelpunkt des ital. Straßenwesensu IX 592); j. C a v e di S. Eleuterio westlich von Castelfranco, j . bei Ariano. Iss von Ariano und der Umgebung (CIL IX 1418—1454). Von Aequo tutico Verbindung an die Via Appia (Strecke 69) über Trevicum, j . Trevico. Meilensteine gefunden bei S. Sossio mit II (ab Aequo tut), in Petrolli bei Trevico mit 15 (ab Aequo tut.). Via Herculia s. Strecke 67. 18, it. (It); bis mut. Aquilonis — finis Apuliae et Campaniae 8, von da bis Aecas 10 (Hi — zusammen 18). Seitenstraße der Traiana. Aecas1, it. — civitas (It, Hi), Ecas (Ba), Ecana quae nunc Troia vocatur . . . (Gu), Aecani (PI, I), ager Aecanus (1. col. zu Apulien), xegl rag Atxag (Polyb); vom Ab­ schreiber mit Herculis Rani zusammengeworfen wie die beiden folgenden Stationen. Augustalis (I: C I L IX 953) Curator rei publicae Aecanorum; j . Troja. Iss (CIL IX 947—967). Im It A b z w e i g u n g an die Via Traiana: E r d o n i a s 18, 19 (Hi); j . Ordona, Strecke 65. —, es sind 10 mp. Pretorium. Lauerianum. Nuceri[a]e. Apul[a]e.', Luceria Apuliae (Ra), Luceria nobilie opulenta (Gu), ager Lucerinus (1. col. zu Apulia), Aovxegia (Polyb, St), Luceria (Caes, Cic, Liv, PI, I), Lucaria (Steph), Nuceria (Pt, App, Liv), im M A gewöhnlich Nocera genannt, in der Ebene gelegen (Liv), von den Samnitern, dann von den Römern erobert, 316 v. Chr. col. (Liv, Diod, Vell), zu Augustus Zeiten sehr ge­ sunken (St), hier der Sitz des Prätors von Apulien?, im 7. Jahrhundert von Constans zerstört (Paul). Tribu Claudia; j . L u c e r a , von Fried­ rich II. wiederhergestellt. Viele Iss (CIL IX 782 bis 933). 9. Arpos, it. (Ra), Arpi (St, Pt, Liv, PI, Verg), ager Arpanus (1. col. zu Apulia), früher Argos Hippium oder Argyrippa genannt (St, Lycophr, Steph, Verg) und angeblich von Diomedes gegründet; lag in der Ebene, dem campus Diomedis; blühende Handelsstadt (mit dem Hafen Salapia), seit dem 2. Panischen Krieg verfallen; j . wenige Ruinen unter dem Namen A r p e bei Foggia. Iss (CIL IX 934. 936). S. Nicola d'Arpe. 21. Siponto, Strecke 3; j . Siponto. Strecke 65 Von Lacedonia über Ordona, Bitonto nach Egnatia (Karte 103 und 68) Vgl. CIL IX p. 692it. 26

Diese Straße ist der nächste Weg zur Überfahrt nach Griechenland und dem Orient. Von Benevent folgte man der Appia bis Aquilonia; von da zweigt die apulische Straße, 1

Irrig Aeras (Bt, Bg, Ve). Nncerie Apule — beide c am Ende mit Haken, was nicht alle Ausgaben haben. 1

• 66

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welche schon St als die nähere bezeichnet, über Ordona nach Egnatia ab. St sagt, daß die Via Appia zum Fahren be­ quemer, der apulische Weg aber kürzer und als Reitweg an­ zusehen sei. Diesen Weg hat Horaz benützt, welcher von Aquilonia über Erdona und Canusio reiste, doch klagt er, nachdem er die Appia in Aquilonia verlassen hat, über schlechten Fahrweg. Cicero reiste von Benevent über Aequum Tuticum bis Erdonia und dann auf unserer Straße weiter nach Brindisi. Von Bitonto aus hatte man die Wahl, nach Bari und dem Meer entlang weiter Strecke 3 zu benützen oder auf der Höhe zu bleiben und über Celia und Netium (Ezetium) nach Gnatie zu reisen. Auch diese Strecke ist alt und schon von St benützt worden. Ein ganz anderes Gesicht erhält aber diese Strecke durch die von Traian erbaute, im Jahre 110 n. Chr. vollendete Via T r a i a n a von Benevent bis Brindisi. Zahl­ reiche Iss auf der ganzen Strecke kennzeichnen diese Straße immer mit der Bezeichnung „Viam a Benevento Brundisium p. s. f. — trib. pot. Xffl" (CIL IX 6003—6005 [viam et pontes], 6012 und viele andere). Auf der Ta fehlt die Ver­ bindung von Aecas nach Erdonias, sonst ist die Traiana von Erdonias bis Gnatie tadellos vorhanden, nur daß von Canusium der Name fehlt, während das Bild vorhanden ist Das It 116—117 gibt die Via Traiana von Equo Tutico ab bis Butuntos, itthrt aber dann über Bari dem Meer entlang weiter. Meilensteine sind außer den in Strecke 64 schon genannten noch an der Traiana mit der Entfernung von Benevento 79, 81 (Cerignola, Canosa), 82—113 (diese alle von ihren Fundorten verschleppt in Trani), 103—105 (Corato). Außerdem sind mehrere Steine mit Entfernung 62—64 bei Ascoli-Satriano gefunden, welche von der Appia her zählen und mit den Steinen der Via Traiana nichts zu schaffen haben, ferner ein Stein mit Entfernung 88 in Canne, welcher der Abzweigung nach Bardulos angehört, und ein Stein mit 128 mp in Bari am Meer, der Endpunkt der von Butuntos nach Bari ab­ zweigenden Straße. Dieser und ein zweiter, die Bauinschrift Traians tragender Stein 37 mp a Gnathia (CIL IX 6052. 6054) zeigen, daß die Via Traiana am Meer weiter führte bis Brindisi, wo die Statue Traians stand, welche von der Stadt im Jahre 110 anläßlich der Vollendung der Straße ihm er­ richtet wurde (CIL I X 37). Bei Ruvo und Terlizzi heißt die Straße heute noch Via Traiana. Die Marmortafel in Neritum ist der Grabstein eines curator viae Traianae. In Auiimum ist die I eines curator viarum trium Traianarum CIL EX 5833. In Trani sind im Jahre 1791 mehr als 40 Meilensteine verschiedene Stunden weit her zum Bau der Kirche angesammelt worden; sie tragen die Entfernungszahlen 82—113 a Benevento CIL I X 6023—6051. Aquilonia, Strecke 59; j . Lacedonia. Die Strecke geht aus von A q u i l o n i a . —, fehlt, es sind ca. 8 mp. ad pirvm; j . Font« P i r r o , 3 km südlich von Candela. Dazwischen A u s c u l u m (Hör Sat 1,5), 24 mp von Trevico, eine Tagreise von Canusio; j . Ascoli-Satriano. In Ascoli Meilensteine gefunden mit den Entfernungen 62. 63. 64 (a Benev.). C I L IX 6016—6018. Via T r a i a n a von Erdoniae bis Barium. 12. Erdonias1, it. (It, Ra), civ. Serdonis (Hi), Heredoniae (It), Herdonia — Erdonia (App, St, Pt, Liv), Ardaneae (Liv), Ardona (1. col.), Cerdonia (St), Herdonienses (PI); früher bedeutend, von Hannibal zerstört, wiederhergestellt, 1

Irrig Edonias (Ve). 24*

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aber herabgesunken. Tribu Cornelia, Praetores — aedi- Celia, it. (St, Pt, Ra — iuxta Butuntos), it. und Cecilia vastissima atque antiqua civ. (Gu), Celia oder Caelia (St, les — quinquennales — quattuorviri iuri dicundo, aediles Pt), ager Caelinus (1. col. II), Caelinorum (Münzen: iuri dicundo, quaestores, augustales, curator muneris, Römisches Münzwesen S. 357; Sambon, Monn. de la collegium mancipum (Iss); j . Ordona mit Ruinen. presqu'ile Italique S. 201), Tribu Claudia; Iss: CIL IX 686—696. j. Ceglia. Iss: C I L IX Bei Hi A b z w e i g u n g nach Aecas (18 oder 19 mp). 275—281. 18; bis Undecimum 16, von da bis Canusio 11 (Hi); bis 9. Canusio 26 (It). 1 In Cervignola wurde 1 Meilenstein gefunden mit Ent­ Ezetiü , it. (Ra), Esetium (Gu), Netium (St), Netini (PI); j. R u t i g l i a n o . fernung 81 von Benevent (CIL IX 6022). —, fehlt, ca. 6 oder 7? Furfane1; statt dessen mut. Undecimum (Hi); j. C e r i g n o l a . Iss: CIL Norue, Norbe (Ra), sonst Norba; j . Conversano. 8. IX 684. 586. 12; 11 (It von Undecimum). Ad ueneris, Veneris (Ra); j . östlich von Ca Stella na. Außerhalb Canusium 1 Meilenstein mit Entfernung 90 von 8. Benevent gefunden (CIL IX 6032), j . im Trani. Gnatie, Strecke 3; j . Ruinen bei Torre [Canusio], civitas Canusio (It, Hi, Ra), ager Canusinus (1. col.), d'Egnazia. Canusium (St, Pt, Steph, Proc, Ml, PI, Varro, Caes, Fortsetzung der Via Appia jenseits des Adriatischen Liv, Hör), emporium Canusitorum (St, Münzen); am Meeres als Via Egnatia nach Byzanz, Strecke 50. Aufidus, alte griechische, der Sage nach von Diomedes gegründete Stadt (Einwohner bilingues: Hör), früher blühender Handelsplatz, später herabgesunken (St), aber Strecke 66 Col. Aurelia Aug. Pia (I: CIL IX 344), bekannt durch Von Lacedonia nach Auletta ihre trefflichen Maultiere, Maultiertreiber und Wollen­ (Karte 103. 105) fabrikate. Tribu Onfentina. Quattuorviri iuri dicundo — Verbindung der Via Appia mit der Via Popilia. Quattuorviris aedilibus — Quaestoribus (Iss: C I L IX Große Verderbnis der Ta: 415; cf. 326. 327. 342); j . Canosa mit ansehn­ Der Anschluß an die Via Appia ist nicht in Silutum, lichen Ruinen. Iss: CIL IX 324—413. 6186—6192. Von hier Verbindung mit Bardulos (Strecke 3) über sondern in Venusie. Pisandes 12 Potentia ist direkt zu ver­ binden (Strecke 67). Cannae (j. Canne). Iss: CIL IX 317—323. 24 Lucos ist darunter anzusetzen und stellt die Verbindung In Canne 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 88 Eclano (oder besser erst Aquilonia, von wo ein direkter Weg (a Benev.). I: 6030. Ferner A b z w e i g u n g nach Venusie 23 mp, Strecke 59. geht) nach Mons Balabo—Acerronia her. j . Lacedonia. Zwischen Canusium und Venusia lag G a u d i a n o (cf. CIL Aquilonia, Strecke 59; 24. IX 414. 416). [18] oder 14; bis mut. Ad Quintodecimo 15, von da bis Lucos, bei Ra mit Pisandes verbunden; Rubos 15 (Hi); bis Rubos 23 (It). Verbindungsstrich j. Muro L u c a n o . und Entfernungszahl fehlen. —, fehlt, ca. 8. Rudas, Budas (Ra), Sudas (Gu), ager Rodinus? (lat. col. II) Mons Balabo2, cf. Balarum (Ra), Balarus portus (App), [cf. Rudiae (Ml, PI), nicht identisch, westlich von Lecce]; Balarum id est Billari (Gu), wahrscheinlich der Mons j. bei Andria. Billari; j . B a l v a n o , am Berg La In der Umgebung von Corato Meilensteine mit den Rotonda. Entfernungen 103/106 gefunden (CIL IX 6041 bis —, fehlt, ca. 8. 6044). Acerronia, Strecke 62; j. Auletta. 12. Rubos, it. — civitas (Ra, It, Hi), Rubus (Gu), Rubi (Hör), Rubustini (PI), ager Rubustinus (1. col. II), Rups, RubaStrecke 67 stinorum (Sambon S. 214); j . Ruvo. Iss: C I L IX Von Venosa nach Saponara und Heraclea 312—316. 6182—6185. (Karte [103]. 105. 68. 107) 14, 11 (Hi), 11 (It). In ihrer ersten Hälfte bildet diese Strecke einen Teil der In Giovenazzo und Bisceglie Meilensteine mit Entfernung 110 und 111 von Benevent (CIL IX 6047. 6049); Via H e r c u l i a , welche wir hier näher besprechen müssen. Diese via Herculia ist ausschließlich durch Iss bekannt. cf. Trani (CIL IX 6050/51). Butuntos, it. (Ra), Butruntus (It), mut. Butontones (Hi), urbs Sie ist unter Diocletianus und Maximianus, welcher den Bei­ Butuntum, olim nobilis atque opulenta (Gu — per con- namen Herculius führte, erbaut worden. Vgl. CIL IX p. 599 stratam verbunden mit Barium), Butuntinenses (PI), ager und X p. 709. Im C I L wird die im It 103—106 gegebene Strecke direkt als via Herculia angenommen. Es wird dies Botontinus (Front); j. Bitonto. im allgemeinen stimmen, aber im einzelnen nicht, und die Ta Von hier im It (117) Verbindung mit darf hier keineswegs beiseitegesetzt werden. Als Ausgangs­ B a r i u m , Beroes (Hi), Varia 12 (It), 11 (Hi); punkt der Straße betrachten wir nach CIL IX 6056 und j. Bari. In Bari 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 128 6057, den 2 Steinen von Ariani, die Stadt Aufidena. Der eine Stein ist Diokletian und Maximian, der andere Joviano a Benev. I: C I L IX 6052. | gewidmet. Sie geben die Entfernung ab Aufidena 77, ab 9». 1 Irrig Fursane (Seh, Ma, Pd, Kt). » Irrig 8 (Vc).

1

Irrig Ehetiu (Seh, Ma, Pd, Kt) und Ehetium (Bt, Bg, Vc). Irrig — Balado (Bg, Seh, Pd, Kt).

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Strocke 68

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Auf der Ta haben wir die via Herculia erst von Venusie Aequo 7 mp. Der Fundort ist von Aequo tatsächlich 7 mp, I dieses von Aufidena 70 mp entfernt (nämlich Aufidena Serni 16, 1 an, aber richtiger als im It, denn It macht von Venosa ab Boviano 16, Aequo 38, zusammen 70). Von Ariani weist j i einen großen Umweg nach Potentia, dann abermals einen die I den Weg nach Grottaminarda, wo der Stein 6071, 3 mp i großen Umweg nach Grumento, während die Ta den nächsten ab Eclano, wieder auf Diokletian und Maximian hinweist. Bei I Weg von Venosa bis Grumento gibt Eclano stand der Tempel der Dea Magna und ist die Station Wir lassen allerdings von Potenza an die Ta über Anzi des It „Ad Matrem Magnam" anzusetzen. 3 Steine in Melfi, gehen, während die Herculia über Marsico Nuovo zu führen 6062—6064, von denselben Kaisern, 10 oder 11 Meilen a ist; jedenfalls sind aber die Entfernungen des It über Acidios Venosa, und der Stein 6066 am Flusse Reale bei Venosa, mit der Herculia unvereinbar. nach welchem Maxentius die via Herculia wiederherstellt, Die Herculia mündet bei Nerulos in die via Popilia; in­ weisen den Weg bis Venosa. In Lagopesele, der Station schriftlich nachgewiesen ist sie bis Grumento. Auf der Ta Pisandes der Ta, ist der Stein 6067 gefunden, welcher die fehlt die Verbindung von Grumento bis Nerulos. In Nerulos Wiederherstellung der Via Herculia durch Maxentius berichtet. sehen wir den Endpunkt der via Herculia. In Marsizi Novi ist wieder ein Stein von Diokletian und Maxi­ Auf der Ta ist der Verbindungsstrich von Venusie direkt mian 6070. nach Pisandes zu führen, nicht von Silutum aus, ferner muß Von Equo Tutico bzw. Ariano an haben wir eine Gabelung, nach Pisandes XXITTI. Lucos herausgenommen und mit 2 Straßen, welche beide von Diokletian und Maximian gebaut Aquilonia verbunden werden. S. Skizze 103. worden sind. Als via Herculia ist die direkt über Trevico Von Grumento wendet sich unsere Straße nach Osten, nach Aquilonia führende Straße zu betrachten, welche Meilen­ nach Heraclea am Jonischen Meer. In der Ta muß der Strich steine hat, welche von Aequo Tutico zählen; der eine in von Grumento statt nach Tarento nach Turiostu geführt werden. Sansossio XI . . (vielleicht XIQ?), der andere bei Trevico, Venusie, Strecke 59. 15 mp von Aequo. Die Steine dieser Straße berichten, daß 16. Maxentius im Jahre 311 die via Herculia wiederhergestellt hat. Pisandes, Pisandas (Gu), Locupissandas (Ra — mit vorher­ Das It gibt die Verbindung zwischen Aequo und Venosa gehendem Orte verbunden), Pissandas (Gu); in der doppelten Weise: 1. Aequo — Ad Matrem Magnam j. C a s t e l l o di L a g o 16 — In Honoratianum 22 — Venusia 28, 2. Aequo p e s o l e , beim Monte Peloso. Sentianum 33 — Baleianum 24 — Venusia 12. Hier 1 Meilenstein gefunden. Iss: CIL IX 6067. Beide Verbindungen machen scheinbar große Schwierigkeiten. 12. Vor allem sind die Zahlen zu hoch, und man muß nach Um­ Potentia, it. (It, Pt, Ra — folgt auf Eclano, dann Concilas wegen suchen; die 33 mp nach Sentianum sind kaum haltbar, und Flegenum), Potentini (PI), praefectura Potentina denn eine Ausbiegung nach Norden ist nahezu undenkbar; (1- col-); j* P o t e n z a . Iss: C I L nach Süden verlegen wir die erste, und finden auch da für X 129-179. 8069 M i. 8091. 8340a—d. die 33 mp keine Verwendung. Wenn wir statt 33 nur 13 Von hier im It (104) ein anderer Weg nach Grumento setzen, ergäbe sich folgende Lösung: Die erste Verbindung über A c i d i o s 24; j . Accetturo. folgt von Aequo aus der Straße nach Eclano, welche, wie 15, Grumento 28. schon berichtet, von denselben Kaisern erbaut worden ist und Anxia, it. (Ra, Gu); j . Anzi. Fundort vieler in welcher man die inschriftlich zweimal genannte via gemalter Gefäße. C I L X p. 25. A a r e l i a A e c l a n e n s i s vermutet. C I L m 1426, in 18 (von Anxia). Dacien gefunden, nennt einen curator viarum Traianae et Grumento', Grumentium (Ra), Grumentum (Gu, St, Pt, Liv, Anreliae Aeclanensis; IX 1126, in Grottaminarda gefunden, PI), Grumento (It), Grumentini (PI), praefectura Gruebenso einen curator viarum Traianae et Aurel. Wir haben mentina (1. col.), an der Straße von Benevent nach auf dieser Straße die 2 Steine von Ariano 7 mp von Aequo, Heraclea, am Zusammenfluß des Sora und Aciris (Acta ferner in Grottaminarda 6071 3 mp ab Aeclano. S. Laberii), im 2. Pun. Krieg öfters genannt, bedeutendste Ad Matrem Magnam 16; j . G r o t t a m i n a r d a oder Stadt im Innern von Lucania; j . S a p o n a r a . Iss: CIL zwischen diesem Ort und Aeclanum. C I L IX 1153 X 201—283. 8068. 8093. 8094. ist der Grabstein: Cantiae Longinae sacerd. flam. Das It hat die Fortsetzung an die Via Popilia, divae Juliae et matris Deum med. et Isidis reginae. S e m u n c l o 27; j . Francavilla; 1100: sacerdos matris Deum magnae. Es ist deshalb N e r u l o 16, Strecke 62. anzunehmen, daß in Aeclano wie in verschiedenen 26. unteritalienischen größeren Städten (Benevent, Teramo, Turiostu, cf. Strecke 60; j . S. A r c a n g e l o . Pentima, Brindisi) ein Tempel oder ein großes Bild —, es sind 25. der Mater Magna gestanden habe. Die Mater Magna Der Anschluß an Strecke 60 ist nicht in Tarent, sondern in dürfen wir als Friedhofgöttin betrachten; die Friedhöfe Heraclea, Strecke 60; j. Policoro. waren an den großen Straßen, und so glauben wir, zwischen Aeclano und Grottaminarda, an der Kreuzung der alten Appia, diese Station vermuten zu dürfen. Strecke 68 In Honoratianu^n 20; j . B i s a c c i a ; von hier Von Monteleone nach Squillace folgen wir der via Appia bis Venosa 28 mp (4 bis (Karte 108) Aquilonia, inde 24 bis Venusie). Vibona Balentia, Strecke 60; j . Monteleone. Die zweite Straße des It können wir mit der Korrektur 25. 13 statt 33 direkt als die Herculia betrachten: Sentia­ Soilatio, Strecke 60; j . Squillace. num 13; j . Sansossio CIL IX 1406 [30], es sind 4; cf. Strecke 60. (Grabstein) und 6060 (Meilenstein). Annibali, Strecke 60; j . T o r r e di Catanzaro. B a l e i a n u m 24; j . westlich oder nordwest­ 1 lich von M e l f i , inde Venusia 12. Irrig Crumento (Seh, Ma, Pd, Kt).

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IV. Italien

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b) Physische Geographie 1. Provinz- und Landschaftsnamen Media Provtncia, statt R e t i a , ohne Zweifel verschrieben. Eine Unterscheidung von Raetia prima und secunda ist wie in allen ähnlichen Fällen unterlassen. Liguria, in dem alten geographischen Begriff mit der Haupt­ stadt Genua, ohne die Aemilia.

Benevent (die samnitischen Städte Allifae, Evernia, Sepinum, Telesia und Beneventum sind übereinstimmend mit dem liber coloniarum — 4. Jahrhundert — zu Campanien gezogen, Bovianum dagegen zu Apulien). Ein Festus Hymetius war um 368 „con solaris Campaniae cum Samnio".

109. Die Völker und Flüsse der Ta in Italien — nördlicher Teil.

Tusci, ohne Zweifel statt Tuscia, it. (Be, Am, Iss). Der Name kommt erst vom 3. Jahrhundert an vor. Etruria, kleiner geschrieben, i ist nachkorrigiert, der ältere Name für Tuscien (bei St, Ml, PI). Picenum, die 5. Region des Augustus, ebenso in allen späteren Provinzverzeichnissen, aber in engerem Sinn nach Ab­ trennung der Flaminia und Annonaria. Italia, von den Alpen bis Rom reichend, ganz Oberitalien um­ fassend. Wenn man der Ausdehnung, die der Zeichner der Ta dem Namen gegeben hat, Wert beimißt, so muß man hierin die Diözese Italien nach der Diokletianischen Einteilung erkennen, ähnlich wie in Dm, ferner Expos, tot. mundi, Be. Ca(m)pania1, ebenfalls in einem weiteren Umfang als sonst, nämlich 1. Latium, 2. Campania (aut.), 3. Samnium mit 1

Von m fehlt jede Spnr; der Platz ist vorhanden.

Apulia und Calabria, it. (Pol Sil, LV, N D ) , entspricht der Diokletianischen Einteilung; die 2. Region des Augustus enthielt die Hirpini mit Apulien und Kalabrien. Luccania und Brittius, Luccania et Britta (ND), Brittia cum Luccania (Pol Sil), Luccania et Bruttium (3. Region nach PI). Isteria, Histria bildet mit der Transpadana die 10. Region des Augustus; nach Diokletian mit Venetia zusammen als Doppelprovinz. Regio Transp., Transpadana 11. Region des Augustus, später die Aemilia und Alpes Cottiae, welche hier fehlen. Eine richtige Einteilung in Provinzen kann man in diesen Ländernamen nicht sehen, sie stimmen weder mit der des Augustus, noch mit der Diokletians. Aber von beiden Ein­ teilungen sind unzweifelhafte Spuren vorhanden. Wir erklären

1. Provinz- und Landschaftsnamen

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dies daraus, daß die Weltkarte des Augustus zugrundegelegt, aber, wie wir in den Mm. mehrfach nachgewiesen haben, im 4. Jahrhundert überarbeitet worden ist, wobei die Diokletianische Einteilung des Reiches ganz oder teilweise eingetragen wurde. Ob diese Arbeit von Castorius selbst besorgt wurde, oder ob er nur die .revidierte römische ReichskarteM benützt hat, kann hier unentschieden bleiben. Die Schreibart der Mehrzahl der Namen spricht für die Zeit nach Diokletian. Das fehlende

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Naburni, an den Po-Quellen, jedenfalls identisch mit Foro▼ibienses (PI), am obersten Po, welcher in deren Gebiet nach unterirdischem Lauf hervortritt. Die Stadt derselben, Caburrum, Forum Vibii Caburrum (CIL V p. 825); Iss (CIL V 7814 und 7314) beweisen die Gemeindeverfassung (respublica, munieipium), j . Cayorre oder Cavour. Tauriani, Taurini (Pol, St, Pt, Li?, Tac, PI, Iss), Taurisci (Pol, cf. PI), ein ligurischer Volksstamm (St), am ersten

110. Die Volker and Flüsse der Ta in Italien — südlicher Teil.

Lauf des Padus wohnend, frühzeitig unterworfen, mit großer Waldung — Taurinorum saltus (Liv), Hauptstadt Augusta Taurinorum, j . Torino. Cenomani, it. (Liv, Pt, PI, Pol, St), ein mächtiger kel­ tischer Stamm in der Gegend von Brizia, Verona, Mantua; weit ausgedehnt, östliche Nachbarn der Insubres, aber mit diesen und den Boiern in beständigem Kampf; der Fluß Clusius (Clesius) bildet die Grenze zwischen Cenomani und Insubres; auf der Ta riel zu weit westlich. Die Cenomani haben die Stadt Verona gegründet (Just, C I L V p. 327, 413, 439); sie wohnten, wo jetzt die Städte Brixia und Verona sind (PI). Die Hauptstadt war Brixia, die Mutterstadt ?on Verona (Catull). |

Samnium ist in Campania enthalten; die Flaminia, Aemilia I und Venetia stecken in Italia. Völkernamen (Karte 109)

Solche sind nur in Oberitalien, hier aber nicht ohne Sorg­ falt eingezeichnet. Von dem ganzen übrigen Italien sind bloß noch die zwei Namen der Mauruceni und Salentini angegeben. Bagitenni, Bagienni (Pt), Vagienni (PI und I: C I L V 7604) zwischen Seealpen und Apenninen. Hauptstadt Augusta Baginnorum, j . Bene Vagienna; cf. C I L V 873. Nantuani, Nantuatae (St), Nantuates (Caes, PI, Tropaeum Augu8ti, CIL V 7819). Hauptstadt Octoduro, j.Martigny, oder Tarnias, j . S. Maurice.

IV. Italien

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Mesiates, um den Lacus Verbanus (j. Lagomaggiore) herum; cf. Fluß Moesa, welcher bei Bellinzona in den Ticino fließt; Tal Mesocco. Städte Oscela und Comum? Insubres, zweimal, it. (Liv oft, PI), Insubri (St, Pt), Isombres (Pol öfters), das bedeutendste Volk in Transpadana (Pol), sie gründeten die Stadt Mediolanum, j. Mailand, leisteten den Römern hartnäckigen Widerstand, wurden aber bald sehr gute Römer, zwischen Ticinus und Sarius, auf der Ta zu weit westlich. Veliatae, Veleiates (PI, I: C I L XI 1205), die berühmtesten unter den Ligurern, auf den Hügeln um Placentia wohnend, durch die um 1760 ausgegrabenen Erztafeln berühmt. Velleiatium oppidum (PI). Städtchen Velleia südlich von Placentia am Fluß Mure, ausgegraben beim Dorfe Villoe bei Macinesso. Sengauni, Inganni (St, PI, Jörn), um Albenga herum; cf. Caenaunes Trop. Aug. Hauptstadt Albingaunum, j. Albenga. Trumpli, Triumpilini (PI); auf Iss: CIL V 4310 Canuini et Trumplini, 4313 Trumplini et Benacenses, 4910. Ihre Orte Genanum und Vobenum. Noch jetzt Val. Trompia; am Fluß Melfa, nördlich von Brixia. Die 2 folgenden Namen auf Karte 110: Mauruceni, Marrucini (Liv, Sil, App, St). Ihre Hauptstadt Teate Marrucinorum (Ta, It, Ra) metropolis Teate (St), j . Chieti. Salentini, it. oder Sallentini (St, Pt, Cic, PI, Liv). Sie wohnten an der Südspitze Calabriens, um das nach ihnen benannte Promontorium Salentinum (Ta, Pt, PI, Sali), j . Capo di Leuca. 2. Flügge (Karte 109 und 110)

Flv Vulpis, Nebenfluß des Varus, cf. [V]esubiani; j . V e s u b i a , Nebenfluß des Yaro, oder P a g l i o n e , bei Nizza (Cemenello) mündend. In das Mittelmeer mündend: In Oberitalien: Fl' Lvcvs bei Albingauno, wo sonst die Morula (PI) genannt ist, die bei Albingaunum mündet; j. Arroscia. Fl* Labonia1; j. Lavanestro, an Lavagnola vorbeifließend. Fl' Tigtila', ganz in Majuskeln geschrieben und bei Savona ins Lig. Meer mündend; cf. Enteila (Pt); j. B i s a g n o , östlich von Genua. [Iria], Station am gleichnamigen Flüßchen; j. Staffora. In Etrurien: 2 kleine, unbedeutende Bäche ohne Namen. Die folgenden Flüsse scheinen alle verschoben zu sein, so daß der zweite (statt der dritte) der Macra ist, welcher bei Luna mündet, der dritte der Auentia, der vierte der Arno. [Ad taberna frigida], Station am Frigido, Strecke 34; j. F r i g i d o . Fl* Macra8, it. (Liv, PI, Flor, Lucan, It, Vib Sequ), Macres (St), Macralla (Pt); Grenzfluß zwischen Etrurien und 1 Irrig Jabonia (Bt, Bg, Ve). " Irrig Tigtilia (Bt, Bg, Ve) und Figtila (rel.). 8 Irrig Marca (Seh, Pd, Kt).

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Ligurien; fließt bei Luna vorbei, mündet 1 Stunde südlich von Luna; vor seiner Mündung nimmt er den Boactus (Pt), j . Vara, auf; j . Magra. [Turrita], vielleicht Station am Tora, Strecke 34; j . Tora. Fl' Auentia, sonst Auser (PI), Ausur (Rut), Ausar (St); im Altertum ein Nebenfluß des Arno; am Zusammenfluß lag Pisa (St, PI, Rut), jetzt aber mündet er direkt in das Meer. Ein durch Pisa fließender Graben heißt heute noch Oseretto; j . Serchio. [Ad fines], wohl am Fluß Fine, Strecke 34; j. F i n e . Fl' Arnum1. Der Name ist verdorben, Fl ARNTJ. Arnus (Tac, St, Liv, PI, Rut), der Hauptfluß Etruriens. Er entspringt auf dem Appennin, nicht weit von Arretinum wie der Tiber und mündet unterhalb Pisa ins Meer; j. Arno. Die Station Arnum Fl' heißt heute noch Arno. Die ganze Strecke Pisa—Florenz sollte am Arno hinziehen, da findet sich aber kein Raum, und so zieht sich dieselbe von dem Fluß abseits nach rechts. Fl* Umbro (steht über Florentia Tuscorum) und Station [Umbro fl.] (zwischen Bituriza und Adretio, Strecke 46), fl. Ambro, Umbrone (Ra und Gu), Nebenfluß des Arno; j. Ambra. Fl* Yesidia, zwischen Velinis und Vadis Volateris; j . V e r s i g l i a (j. Era, Nebenfluß des Arno?). [Cecina] (PI), Celsilon (Ra), in der Ta einzusetzen Strecke 47; j. Cecina. Fl' Umbro, it. (PI, Rut); zweimal bezeichnet, am Ursprung und an der Mündung. 3 Stationen Umbro fl., Strecke 34, 46, 48. Von diesen gehören aber nur der Flußname an der Mündung und die 2 Stationen, Strecken 34 und 48, hierher. Ist nächst dem Arno der größte Fluß Etruriens; er ist schiffbar und mündet bei dem gleichnamigen Hafen­ ort; j . Ombrone. Fl* Albinia und Station Albinia fl., Strecke 34, Almina (It). An seinem Ursprung der Quellenberg (Mons Argentarius), mündet 2 Stunden südlich vom Hafen Telamon; j. A l b e g n a . [Armenita fl'], zugleich Station der Strecke 34 (j. La Fiore), Armenta? (Ra), Armine (It); j. Fiora. [FC Marta], gezeichnet, aber nicht geschrieben, Martha (It), entspringt aus dem Lacus Volsiniensis und mündet nördlich von Graviscae; j . Marta. [Mindo fl'], zugleich Station der Strecke 34, Fluß Minio (Ml, Verg, Rut, Ra) fällt bei Graviscae ins Meer; j. Mignone. Fl' Pallia, hier fälschlich ins Meer geleitet; s. Nebenfluß des Tiber. [FC Tiberis], gezeichnet, aber nicht geschrieben, Tibris (Verg, Aus), amnis Tiberinus (Liv), flumen Tiberinum (Verg). Früher Albula, Hauptfluß Latiums. Er entspringt auf dem Appennin, im Gebiet von Arretium, bildet die Ostund Südgrenze Etruriens und ist von Rom an schiffbar. An seiner Mündung teilt er sich in zwei Arme und bildet die Insula sacra, die hier fehlt; j . T i b e r oder Tevere. 1 Der Name soll nach Desjardins absichtlich vom Mönch herausradiert sein, da der Flußlauf mit der Station Arnum, die rechts jenseits des Fl* Vesidia eingezeichnet ist, nicht stimmte. Es sind tatsächlich Farben­ reste vorhanden; links ist Fl1 erkennbar, rechts Arnv; Radierspuren sind keine erweisbar, daher wohl einfach verdorben. Aus der Lage der Station wollte man beweisen, daß der Verfasser der physischen Geographie nicht der Autor der Straßenstrecke ist.

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2. Flüsse

Fl* Pallia, zugleich Station, rechter Nebenfluß i** Glanit (j. Chiano), rechten Nebenflusses des Tiberis; hier fälschlich ins Meer geleitet; j . P a g l i a . [Ad Tine], (Strecke 50), (PI, Sil); Teneas (St), kommt von Spoletum, vereinigt sich mit dem Clasis (Sil) oder Clasia, j . Chiascia, einem linksseitigen Nebenfluß des Tiberis; j . Timia. Recine, Station Strecke 50, fließt entgegengesetzt, mündet in den Nar (j. Nera) bei Interamnio; j. Tescina. [Interamnio], Station der Strecke 50, zwischen der Mündung des Recine in den Nar, unterhalb und westlich von der Mündung des Velinus in den Nar. Der Nar mündet bei Ocriculum in den Tiberis; j . Nera. [Fl* Farfar], zugleich Station der Strecke 50, gezeichnet, aber ohne Namen, Fabaris (Verg, Aus), Farfarus (Ov M, Serv zu Verg), Flüßchen zwischen Reate und Cures; j. F a r f a . [Fl* Anio], rechter Nebenfluß des Tiberis, Anion (St, Hör, Liv, Silv, PI u. a.), früher Anien; gezeichnet, aber ohne Namen. Er entspringt auf dem Hernikergebirge (PI), hat bei Tibur berühmte Wasserfalle und mündet 3 mp nördlich von Rom; j. Teverone oder Aniene. [Fl* Amasenus] (Verg, Vib, Sequ), gezeichnet, aber nicht ge­ nannt, kommt vom Volskergebirge herab und ergießt sich zwischen Anxur oder Terracina und den Pontinischen Sümpfen ins Meer; j . A m a s e n o . Kurz vor seiner Mündung vereinigt er sich mit dem von Setia kommenden Uffeus (Verg A, Sil, PI, Vib Sequ), Aufidus (St), j . Uffente. [Fl* Liris], gezeichnet, aber nicht genannt, it. und Leiris (St, Pt, Hör, Liv, Ml, Tac, Flor), früher Clanie (St), Glanie (Liv, PI); er entspringt westlich vom Lacus Fucinus auf dem Appennin, hat erst einen südöstlichen Lauf, wendet sich aber dann bei Sora gegen Südwesten, nimmt bei Fregellae rechts den Trerus auf, bei Interamna links den Casinus (St — noch j. Casino) und mündet als Grenzfluß Latiums und Campaniens bei Mintumae in den Sinus Cajetanus; j . Garigliano. [Casinum], Station der Strecke 58, Casinus (St), linker Neben­ fluß des Liris; j . Casino. [Melfel], Station der Strecke 58, am Fluß Melpa, einem Nebenfluß des Liris; j . Melfa. [Ad Birium], Station der Strecke 58; sonst Trerus (St), rechter Nebenfluß des Liris; j . S a c c o oder Fiume di campagna. [Astura], Station der Strecke 60 (Liv, PI, Plut); Stura (Fest), Storas (St) bildet durch seine doppelte Mündung eine TuffsteininBel; j . Astura. [Safo fP], Station der Strecke 61, Savo (PI, Station Silv), mündet 7 mp südlich von Sinuessa; j. Savone. [Ad Ponte Campanu], Station der Strecke 59, scheint die Brücke über den Safo zu bedeuten, wenigstens ist ein Fluß Campanus nicht bekannt [Flv Yultorno], zugleich Station der Strecke 60, gezeichnet, aber nicht geschrieben, Bulturnus (Ra), Vultumus oder Volturnus (Ml, Verg, Liv, PI u. a.), der bedeutendste Fluß Campaniens. Sein Oberlauf fehlt. Er kommt vom Apennin herab, vereinigt sich in der Nähe von Beneventum mit dem Calor, berührt Capua und ergießt sich bei der Stadt Volturaum ins Tyrrhenische Meer; j . Volturno. [Literno], it. (St, Liv, Flor), Station der Strecke 61, an der Küste; Fluß und See fehlen ganz. Der Unterlauf des

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Flusses Clanras (Verg, Sil) oder Glanis (Dion Hai, Lycophr, Steph) — Name fehlt ganz —, welcher kurx vor seiner Mündung die Literna Palus bildet; j . C l a n i o , an der Mün­ dung: Patria. [Flv Calor], it. (Liv), Station der Strecke 59, gezeichnet, nicht geschrieben, linker Nebenfluß des Volturnus; hier als Ober­ lauf des Volturnus gezeichnet; j . C a 1 o r e. [Fl' Sarnus] (St, Pt, Verg, Sil, PI, Stat, Süv, Vib Sequ), gezeichnet, nicht geschrieben, Ursprung mit dem Silarui gemeinsam. Der linke Arm fließt bei Nuceria vorbei und mündet bei Pompei in den Sinus Puteolanus; j. Sarno. [Fl' Silarus], it. (Pt, PI, Verg, Sil), Station der Strecke 62, gezeichnet, nicht geschrieben, erscheint hier als Mündungs­ arm des Sarnus; Silerus (Ml), Silaris (St), Siler (Luc, Paul Di, Vib); ein bedeutender Fluß mit zwei Neben­ flüssen: Tanager (j. Negro), welcher sich bei Polla unter der Erde verliert und einige Meilen nördlicher wieder zum Vorschein kommt, und Calor (It) (j. Calore), von Obigem zu unterscheiden; er mündet beim Mona Alburnus in den Sinus Paestanus; beide fehlen; j. S i l a r o oder Sele. Fl' Crater, der Name am Ursprung und an der Mündung, scheinbar in den Sinus Pestanus [nebst einer Station dieses Namens: Crater, Station der Strecke 62, ver­ schrieben; es muß heißen Sabatum fl', j . Savuto], sonst Crathis; j . Crati (Nebenfluß des Sybaris, j . Coscile). Die Zeichnung ist ganz verkehrt, in entgegengesetzter Richtung gegeben. Der Fluß sollte in den Meerbusen von Tarent münden. [Laus], nicht genannt, Laos (Herod, St, Pt, PI, Steph), Station Lauinium der Strecke 60, an der Mündung, Grenzfluß von Bruttium und Lucanien; j . Lao. Fl' Tanno, schwarz geschrieben, Station der Strecke 60; der Lametus (Steph B); j . Lamato. [Fl* Metaurus] ist angedeutet durch Tauriana (Strecke 60); er mündet unweit Medama, den äolischen Inseln gegenüber; j . Marro. In die Adria: Fl' Padus, it. (Polyb, St, Plut, Caes, Diod, Ml, PI, Tac), bei den Griechen früher Eridanus, von welchem der Bernstein kam, ligurisch Bodencus (Polyb) oder Bodincus (PI), ent­ springt auf den Alpen (Polyb), und zwar auf dem Mons Vesula, j . Monte Viso (Ml, PI, Mart) und hat mehrere Quellen (Ml etc.); er verliert sich bald wieder unter die Erde und erscheint erst wieder im Ager Vibianus (PI). Nach St. ist er von der Stadt Placentia, nach PI. aber schon von Aug. Taurinorum an schiffbar; er teilt Gallia Cisalpina in Cispadana und Transpadana. Gewöhnlich zählen die Alten 30 Nebenflüsse (PI, Sol), auf der Ta sind es 32. Der Hauptfluß ist hier nicht der Padus, sondern die Dora Riparia, welche der ganzen Strecke 37 auf die Alpe Cottda folgt; Turin liegt deshalb rechts. Fl* Fevos, rechter Nebenfluß des Padus bei Susa, vom Mont Cenis her kommend, soll aber links sein. Fl' Orsus, Orgus (Pa, PI, Enod), linker Nebenfluß; j . Orco. Fl' Latis b. Segusione, linker Nebenfluß des Po, rechter Neben­ fluß der Dora Riparia; j . Clusone. [Fl* Duria], Duria (Enod), Duria Maior (PI — er nennt „Durias duasu), Duria Bautica (Ra), Durias (St); aus dem Lacus Nenus kommend, fließt durch Augusta Pretoria, j . Aosta, und mündet bei dieser Stadt. Sie war goldführend; j. Dora Baltea. 25

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IV. Italien

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Fl' Afesia1, Athesis (Verg, Sil, Claud, Flor, PI), 'Anjaivog (St), Fl' Jalal bei Finibus. 'ATIOCÜV (Plut); entspringt auf den Rätischen Alpen, der Fl' Betvctelv; j . L e s s o ? , Nebenfluß der Hauptfluß von Rätia I, ergießt sich in mehreren Mündungen Dora Baltea, vom Monte Rosa herkommend, an ihm ins Adriatische Meer. Auf der Karte ist er ein linker Gressoney. Nebenfluß des Padus; j . Ad ige oder Etsch. Fl' Varvsa bei Aug. Taurinorum mündend; 9 j . Lamone. j . V a r v a , vom Monte Fl'Animo , Anemo (PI); Viso herkommend. [Fl' Rhenus] (PI, Sil) gezeichnet, ohne Namen, an Bononia Lacus Clisivs (mit gleichnamigem Fluß?). Zwischen Ivrea und vorbeifließend, daher Bononiensis (PI), berühmt durch Santhia liegt rechts an der Straße ein See, welcher hier das auf einer kleinen Insel desselben im Jahre 43 v. Chr. gemeint ist. Wohl gleich Sessis torrens (Ennod — p. 506); von Octavian, Antonius und Lepidus abgeschlossene Triumvirat; j . Reno mit dem Neben­ j. L a g o di V i v e r o n e . Gegenüber mündet bei Ivrea der T. Chusella. Der flusse Laviniu8 (App), j . Lavino (cf. Ort Lavino, west­ südlich liegende Clnsone kann nicht gemeint sein. lich von Bologna). Fl' Bersvla, Stura (Enod, It, Bregantionis); Fl' Meduacum und 2 Stationen, Mino Meduaco und Maio j. S t u r a oder Bormida. Meduaco (Strecke 50), Medoacus (St, PI, Liv), ein größerer [Fl* Iria], Station der Strecke 16, identisch mit dem folgenden Fluß, der aus der Vereinigung zweier Flüsse, des Medoacus Fluß. maior und M. minor (Stationen der Strecke 50), entsteht Fl* Odubria bei der Stadt Iria, also identisch mit der Ira i und bei Edro, Ebrone, dem Hafen von Patavium, in das (Jörn); j . Staffora. Meer fließt. Auf der Karte linker Nebenfluß des Padus; Fl* Victivm, nördlich von Vergellis in die Sesia mündend I! j . B r e n t a (maior) mit [cf. Sisido (Ra), Sessites (PI)]; j. wohl C e r v o, der Neben- I; dem Bacchiglione (minor). fluß der Sesia, an welchem Victumulae lag. | Fl' Licenna, auf der Karte linker Nebenfluß des Padus, LiFl' Hadra. quentia (PI, Serv. z. Aen. Paul, Ra); entspringt bei OpiFl' Nouaria, an welchem Novara; j . A g o g n a . i tergium, bildet die Grenze zwischen Venetia und Carnia Fl' Ticenum, Ticinus (Polyb, St, Liv, PI), einer der größten und hat an seiner Mündung einen Hafen (Portus Liquentiae Nebenflüsse, hat seine Quellen auf dem M. Adula, durch­ bei Caorle: C I L V 1956—1962); fließt den Lacus Verbanus, j . Lago Maggiore (St, PI), j j. L i v e n z a — hat mit mündet unterhalb der Stadt Ticinum (St), berühmt durch j dem Po nichts mehr zu tun. 3 die Schlacht mit Hannibal im Jahre 218; j FC Isex , nach Station gleichen Namens, wohl Verschreibung j . Tessino. statt Idex; j . Idice. Fl' Ambrum, Lambrus (PI, Sidon, Ra), zugleich Station (Strecke 7), I [Claterna], Station der Strecke 3; j . Qu ad er na, östlich von durchfließt den See Eupilis (PI), j . Lago di Pusiano, j Bologna. zwischen Como und Lecco; j . Lambro. j Fl' Silarvm, Silarum fl., Station der Strecke 3; Fl' Nigella am rechten Ufer; j . Tidone. || j. S i l l a r o bei Castel Fluß ohne Namen, am rechten Ufer, vielleicht T r e b i a (Liv, j S. Pietro. PI, Sil, St u. a.), bei Placentia mündend (St); Fl' Brintesia, im Meer schwarz, Brinta (Ra), auf der Karte j . Trebbia. als der nördlichste Arm der Po-Mündungen gezeichnet; Fluß ohne Namen, am rechten Ufer, bei Placentia in den Po : j. Brenta. fließend, Nura; j . Nure. || [Sinnum fl.], Station der Strecke 3; [Fl' Addua] (PI, Tac, Sidon), Adduas (St), am linken Ufer, lj j. Senio. mündet zwischen Placentia und Cremona in den Padus, j Der Po teilt sich vor seiner Mündung in zwei Haupt­ gezeichnet ohne Namen; j . Adda. arme, den nördlichen Padoa und den südlichen Olana Fl'Vbartum9, linker Nebenfluß der Addua; j (Polyb), nach Späteren aber überhaupt in sieben Arme j. B r e m b o , nordwestlich [ mit siebenfacher Mündung ins Meer (Ml, PI); vgl. von Treviglio in die Adda mündend. j hiezu Karte 95: Fl' Rigonü, westlicher Nebenfluß des Tarus (PI), Taron (Ra), I a) der südlichste Augusta, Station der Strecke 50. j. Taro. cf. Riglio, an Carpaneto vorbeifließend; ' b) Ad Padum, Station der Strecke 50. j. Rigozzo? i c) (Caprassia) fehlt, j . Capre. Fl' Vmatia3, bei Cremona mündend; |; d) Sacis, Station der Strecke 50, sonst Sagis. j.Naviglio di Cremona i; e) (Volane), cf. Neronia, Strecke 50. oder Oglio? j f) (Ostia plena — Hauptarm, Carbonaria und mehrere FC Paala, am rechten Ufer, Parma (Ra), bei Parma; |; andere Arme), Brintesia, Corniculani, Septem Maria, j. Parma. J! Strecke 50. 4 Fl' Cleusis , am linken Ufer, Clusius (Polyb), Clesus (Ra); lj g) Fos8ae, Fossis, Strecke 50. j. C h i e s e , Nebenfluß des | Dann folgen die Mündungen der nördlichen, sich mit dem Ollius, j . Oglio. Po teilweise vereinigenden Flüsse Fl' Brintesia (ins 5 Fl' Saternum , Vatrenus (PI), kommt nach PI. aus dem Gefilde | Meer geschrieben) und die 2 Stationen Mino und Maio von Forum Cornelii herab; j . S a n t e r n o bei Imola \ Meduaco (j. Brenta und Bacchigliano). vorbeifließend. lj I' Tiliabinte4, Tilaventum (PI), Tilasuemptus (Pt), Tiliamentus 1 Ganz groß geschrieben. I (Paul); j. T a g l i a m e n t o . • Irrig Vbarlum (Seh, Ma). | • Irrig Vmana (Seh, Ma, Pd, Ct). j 4 Zwischen u und dem langen s ist ein Balken, wonach man Cleursis lesen könnte; es scheint aber bloß ein falscher Ansatz des Schreibers zn sein. • Irrig Staternum (Dj). ||

1 Irrig Atesia und Afefia (Bt, Bg). ' Irrig Ammo (Dj). 3 Nicht Hex (Ve) und ilex (Bt, Kt). * Geschrieben, aber nicht gezeichnet (Seh, Pd, Ma, Ct); gezeichnet ;i den anderen, nicht Tiliabntte (Ve, Bt, Bg).

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2. Flüsse

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[Sabis], Station der Strecke 50, Sapis (St, PI, Lucan, Sil, Ra, || Fl' Cumara1, im Meere schwarz, zwischen Pinna und Salinas, Jörn), mündet südlich von Ravenna; j! ? = Vomanus (Plin, Sil); j . noch Vom an o. j . Savio. I Fl' Sannum, im Meere schwarz, statt Salinum und Station Fl' Rubicü und Station Ruhico fl' der Strecke 50, Rubico und I Salinas (Strecke 3); j . noch S a l i n o . Rubicon (St, Pt, Cic, Liv, PI, Suet, Lucan), durch Cäsars I [Ostia Eterni], Station der Strecke 3; Aternus (St, Pt, Varro, Übergang berühmt gewordenes Grenzflüßchen zwischen I Cic, PI, Ml, Paul), entspringt auf dem Apennin in der Gallia Cisalpina und Italia, „quondam finis Italiae" (PI); j Nähe von Triferaum, fließt zuerst südöstlich, dann nord­ j . P i s c i a t e l l o , am Ober­ östlich, trennt nachher das Gebiet der Vestini und Marrulauf noch j . Rubicone, an der alten Mündung j . Foce cini (St), mündet bei der Stadt Aternum. Im Mittelalter Rubicone. | Piscarius (Paul); j. Pescara. Fl' Rustunü, Crustunium (PI, Lucan); || [Annum], Station der Strecke 3, Sagrus (St), Sarus (Pt); j. C o n c a, zwischen Rimini j. F. S a n g r o . und Pesaro. I Fl' Clocoris, bei Ortona, einer der kleineren Küstenflüsse; Fl' Nelurü1, das Flüßchen bei j . Novilara zwischen Pesaro und l j . F. A r i e l l i . Fano; j. Arzilla. Fluß ohne Namen, zwischen Pallanum und Istonium, ent[Pisauro], Station der Strecke 3 am Pisaurus (PI, Catull, Vib), ! weder j . Sinello oder Trinium (PI); Isaurus (Lucan), Folia (Ra), bei Pisaurum, j . Pesaro, ■j j . T r i g n o mit schiffbarer mündend; j. Foglia. j Mündung. Fl' Matava und Station Matavrum der Strecke 3, Metaurus | Der T i f e r n u s (Ml, PI), Nicht Frgid' (Bt, Bg, Dj). 25*

TV. Italien

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springt aus 7 Quellen und einem See (Li?), fällt zwischen Terge8te und Aquileia in den Sinus Tergestinus; j. Timavo. Fl* Arsiax und Station Arsia fl' der Strecke 50, it. (Ra, Liv, Flor, PI), Grenzfluß zwischen Illyrien und Italien (Istrien); j . Area. 3. Gebirge D i e A l p e n ziehen sich auf der Ta von III 3 bis IV 2 in dem auf den alten Weltkarten üblichen Kreisbogen als Grenze von Italien und Gallien, dann mitten durch Rätien ununterbrochen, dann aber in 3 oder 4 Einzelgruppen bis an den Adriatischen Meerbusen in die Gegend von Aquileia. D i e Ta gibt f o l g e n d e A l p e n ü b e r g ä n g e : 1. Von Gemenello (Cimiez) nach Antipoli (Antibes), am Rand des Ligurischen Meeres. Der älteste Paß, nach Am. von dem Thebäischen Herkules angelegt, samt Burg und Hafen Monoeci, welches seinem Andenken geweiht wurde; nach Am. Graiische Alpen! Am. schildert nach Mommsen den Seealpenpaß nach Timagenes, den kottischen nach eigener Anschauung, den poeninischen nach Livius, Strecke 34; j . La C o m ich e. 2. Der Paß des Mont Genevre von Segusione (Susa) nach Brigantione (Brianc,on) in das Tal der Durance: in a 1 pe c o t t i a , AlpeB Cottiae oder Cottianae (Tac, Am, It, Iss), der mittlere und kürzeste Paß: media et compendiaria magisque celebris (Am); bei Am. (der das Gebirge irrig als Poeninische Alpen, Ad martern als Poenorum civitas bezeichnet) und Hi führt der Weg über die Matrona. Der Weg trennte sich in Brigantione (nach Luco — Valentia; nach Vapincum über den Gaura mons). Der Paß wurde zuerst von Hannibal benützt, der Felsen sprengen ließ; er kam zunächst in das Gebiet der Taurici, deshalb soll er nach Livius über den Mons Poeninus, welcher das iugum Alpium heiße, nach Coelius aber per Cremonis jugum gegangen sein, Strecke 16. 3. Der Paß über den Kleinen S. Bernhard von Augusta Praetoria (Aosta) nach Bergintrum und dem Tal der Tarentaise: in alpe graia, Alpes Graiae (Tac, PI, Nep Hann, It), Fgaiai (Pt), oder Graecae (Varro), wozu das Iugum Cremonis (s. 0. Liv, j . Le Cramont) und die Centronicae Alpes (PI) gehörten, Strecke 38. 4. Der Paß über den Großen S. Bernhard von Aug. Praetoria (Aosta) nach Octodurum (Martigny) und dem Rhonetal: in summo P e n n i n 0 , Alpes Penninae (Liv, Tac, PI, It, Iss, Or 3888), Iloivivov ögog (St), \4. üoivivai (Zos); Tempel des Jupiter Poeninus (Ruinen und Iss), Strecke 7. 5. Von Comum über den (Splflgen) Cuneus aureus nach Chur, Strecke 41. 6. Von Chiavenna über den Septimer nach Chur und dem Rheintal, Strecke 3. 7. Von Verona, Tredente, Ponte drusi (Bozen), Vipiteno (Sterzing) im oberen Eisacktal über den Brenner nach Matreio (Matrey), Innsbruck im Inntal, dann über den Schamitzpaß Scarbia nach Mittenwald und Partenkirchen, Augsburg, Strecke 42. 8. Von Aquileia, ad Silanos über den Predilpafi nach Tasinemeti und Virunum im Drautal (bei Klagenfurt), Strecke 72. 9. Von Aquileia über Ponte Sonti (Izonzo) — fl. frigido (Wippach) — über den Birnbaumerwald (in alpe iulia) nach Longaticum (Loitsch) — Nauporto (Ober-Laibach) und Emona (Laibach). 1

Irrig Arasia (Vc), Zeichnung fehlt (Seh, Ma, IM, Kt).

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D i e 4 ö s t l i c h e n A u s l ä u f e r der A l p e n , auf der Ta rein schematisch als Ursprungsgebiet von Flüssen: 1. Ursprung der Flüsse Ubarlum und Umana (zum Po), ein Zweig der Alpen; j . etwa die Bergamasker Alpen. 2. Ursprung des Cleusis (Chiese) (zum Po); j. die Tiroler Alpen. 3. Ursprung der Atesia, die Rätischen Alpen — Alpes Raeticae (Hör, Tac), n. a. auf den Alpes Tridentinae (Dio C, PI, Hör, Claud, Flor); j . die Ötztaler Alpen. 4. Ein langgestreckter Gebirgszug zwischen Juvavo und Aquileia, wo südlich Meduacus (Brenta), Licenna (Livenza) und Tiliabinte (Tagliamento), nördlich die Salzach ent­ springen; j.Südtiroli8che(Dolomiten), Karnische Alpen und Hohe Tauern. In alpe Maritima (im Meere schwarz geschrieben), Alpes Maritimae (Tac, PI, Vopisc, Aurel, Iss [203], Pt u. a.); j . das Kalkgebirge bei Nizza, welches schroff ins Meer abfällt, zu den Seealpen gehörend. Als südlicher Ausläufer der Alpen (bei den Seealpen beginnend) stellen sich dar: Apennini montes (Pt), Apenninus (autores); sie ziehen sich durch ganz Italien hindurch, ununterbrochen bis zur Südspitze, das Land halbierend. Ursprung der Flüsse (nördlich): Fevos, Latis, Jala, Varusa, Bersula, Odubria, Hadra, Nigella, 2 ohne Namen, Rigonum, Paala, Saternum, Animo, 2 ohne Namen etc.; südlich: Varum (am M. Cema: PI j . La Caillole), Lucus, Labonia, Tigtila, Macra, Auentia, Arnu, Vesidia, Umbro etc. und fast alle italienischen Flüsse. Südlicher Ausläufer der Appenninen mit der Station: in Alpe pennino, Strecke 34; die einen lassen die Apenninen schon von Ligurien, die andern erst bei Genua be­ ginnen. Hier ein in das Meer vorspringender Aus­ läufer der Apenninen an der Riviera di Levante; Ursprung zweier Flüsse ohne Namen bei Luna und Foro Clodi. Weitere Gebirge: [Mons Argentarius] (Rut, It), Ursprung des Albinia, eine kleine felsige Halbinsel an der Westküste Etruriens beim Portus Hercolis und der Stadt Cosa; j . Monte Argentario. Ur­ sprung des Albinia, j . Monte Labio. Ursprung des fl. Marta bei Tarquinis (die Marta fließt aus dem Bolsener See, nur die Nebenflüsse aus dem Mons Ciminus). Lacus et mons ciminus1, links davon die Zeichnung des Berges, it. (Verg, Sil, Vib Sequ) oder Ciminius (Liv) auch saltus Ciminius (Liv, Flor), Silva Ciminia (Liv), ein dicht be­ waldeter Berg am gleichnamigen See in Etrurien, nord­ westlich von Tarquini, zwischen dem Lacus Vulsiniensis und dem Soracte; j . Monte Cimino (1056 m), östlich von Viterbo. Ad Stm. Petrvm; j . der Vatikan. [Mons imeusj, Station der Strecke 55 zwischen Marrubio und Corfinio; j . Monte Ventrino, Paß Forca Carusa. [In monte carbonario], Station der Strecke 55, und [In monte grani], ebenfalls Station der Strecke 55, beide zu den Abruzzi gehörig. Ursprung des Flüßchens bei Terracina, wohl des Amasenus oder Ufeus: Montes Lepini; j. Volskergebirge, Monti Lepini. Nicht ciniunis (Bt. Hg, Vc).

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- Gebirge -— 4. Inseln

[Mons Albanus] fehlt; j . das Albanergebirge. |||| Langgestrecktes Gebirge bei Sublacio; P j . — existiert ohne be- | sonderen Namen. !|!| Ursprung des Liris (j. Garigliano); j . beim Monte Arunzo und | Monte Faviglione. || Ursprung des Safo (ad ponte Campanv): Mons Massicus (Cic, PI, Sil), galt als Grenze zwischen Latium novum und Cam- I pania (hier nicht Grenze!), auf der Ostseite des Liris, vom Gebiet der Arunci an die Küste ziehend, durch seinen Wein (wozu der Falerner) berühmt; j . Monte Dragone, Monte 9. Massico. Der Savone entspringt am Monte Lucro. I ! Bei Capua ein Gebirge mit dem Tempel: Jovis tifatinus, der ; t M. Tifata (als Neutr. plur. — Liv, Sil, Vell, Dio Cass); j . noch M. Tifata. [Promunturium Misenum] bei Cumas, gezeichnet, aber nicht 10. || 11. geschrieben; j . C. Miseno. [M. Posilypus], die Grotten di Posilipo und di Sejano sind hier II| gezeichnet, aber ohne Namen; noch j . Posilipo. [Mons Balabo]', zu den Apenninen gehörend, hier Station der 12. Strecke 66; j . Monte Billari? Gebirge zwischen Oplontis und Pompeis: [Vesuvius] (Ml, PI, I| Liv, Flor, Column), Vesevus etc. (autores), isoliert aus der Ebene Campaniens aufsteigend; erster Ausbruch a. 79; j. M. Vesuvio. Gebirge nördlich von Ad teglanum, zwischen Nuceria, Salerno, 16. Benebento und Capua: fTaburnus M.] (Polyb, Verg, Grat, 16. Cyneg), auf der Nordseite rauh, auf der Südseite sehr fruchtbar an Südfrüchten, halb zu Campanien, halb zu Samnium gehörend, auf der Südseite die Caudinischen Pässe umgebend; j . noch Monte Taburno oder Rocca Rainola, östliche Fortsetzung Monte Vergine. Beim Tcmplum Minerrae: P r o m o n t o r i u m M i n e r r a e I 17. (Liv,

Ml,

PI, Ov), T6 'A&TJVCUOV (St),

bei

nach diesem verschiedene Inseln); mit unerschöpflichen Eisengruben (St, Sil, Rut), gegenüber von Populonia, 10 mp entfernt (It ma); der Name Naxos für Elba ist unbekannt; j . P o r t o L o n g o n e auf der Insel Elba. Iss: X I 2606—2614. Ango portvs, Argons Portus (Diod, St), der schönste Hafen; hier soll der Sage nach schon Jason gelandet haben (St); j . P o r t o Ferrajo auf der Nordseite. Zwischen Corsica und Sardinien 4 Inseln: Hsvla Herculis, Erculis (Ra), Herculis insula (Pt); PI erwähnt 2 Inseln Herc.; j . A s in ara an der Nordwestspitze von Sardinien. 3 nordöstlich von Sardinien: SS. Boaris, it. (Ra). HS Bertula, Pertum (Ra), Berelida (PI), Hennea (Pt); j . M a d d a l e n a , nordöst­ lich von Sardinien, oder n. a. Tavolara. NS Boüena1, Bobenia (Ra); j.Capreraodersüdlicher Molara. Asice Sardinia', in Majuskeln, wohl Entfernungsangabe A Sic[ilia] oder A [Cor]sice Sardiniam, die Entfernung in Stadien fehlt. Im Süden von Sardinien: NS Rvra . . s , cf. Plumbea (Pt); j . S. A n t i o c h o . Ins. Cunicularia4. Das promonturium Cunicularium (Cuniocharium) (Pt); PI. und St. haben hier die Insel Ficaria; j . Capo Garbonare an der Südostspitze von Sardinien. 2 rote Inseln: NS Corsica, gegenüber von Pisa; deshalb vielleicht = Gorgona (Ra), Gorgonia; j . G o r g o n i a ; vielleicht auch Capraia. NS Pauasta, cf. Planasia (It); j . P i a n o s a . NS Monsis5 [cf. Pontia (PI, Suet), Ilortia (St, Pt, Ml), Pontias (Ra); felsige, aber gut angebaute Insel; Ver­ bannungsort anter den Kaisern (Suet); j . Isola di Ponza], j . vielleicht Oglasa, j . Montechristo. Ins. Jovisfl mit Tempel, Jobus oder Jobis (Ra), Igilium; j. Giglia. IrisY Hercvlis; 3 Inseln sind eingezeichnet; j . ?Formiche di Gros­ se to, unbedeutend; am wahrscheinlichsten die S i r e n u s a e (St, Arist., Pt), 3 kleine unbewohnte Inseln an der Südküste des Prom. Misenum; die größte davon j . Lunga, aber dann weit entfernt gezeichnet, in keiner Gemeinschaft mehr mit Campanien, wozu sie gehört. Ins. Poraus7, cf. Prochyta (St, Pt, Ml, PI, Verg, Ov etc.); j . P r o c i d a . Der Lage nach könnte es auch die Insel Formica sein, viel­ leicht auch die Insel Giannuta (Igilium: It — 90 Stad. von Cosa). Insel ohne Namen, m i t T e m p e l , der ein Polygon (6- oder 8-Eck) bildet, rot umrahmt, gegenüber von Ippo diarito und Cabraca; cf. Aegimurus (St, Liv, PI) im Golf

Surrentum in

Campanien, der Insel Capreae gegenüber, trennt den Sinus Surrentinus Tom Sinus Paestanus, mit einem Tempel der 18. Minerva (St), einstiger Sitz der Sirenen (PI); 19. j . Punta di Campanella. | Ursprung des Crater fl. (hier jenseits der Apenninen gezeichnet, sollte in den Golf von Tarent münden!); j . am Monte Cocuzzo, 20. südlich von Cosenza. Ursprung des Aveldium, bei Trani mündend; 21. j. Costa di Nelia. Ursprung des Fl. Pastius und eines Flusses ohne Namen bei Luppia; j . Terra d'Otranto. In Bruttius: der Apennin, von Contentia bis zur Spitze Sila Silva genannt, gezeichnet, ohne besonderen Namen. Übergänge über die Apenninen s. Einleitung zu Italien. I I 22. 4. Inseln a) Die k l e i n e n I n s e l n (Karte 59 und 60) 1

6. Ins. Arenaria , cf. insula Palmaria, gegenüber von Lima. 7. MS. Galliata, Galata (It, Ra, PI), Calathe (Pt); von Caralis 730, von Tabraca 300 stad. entfernt (It ma); j. Galita. 8. Portus longus in Naxo. insulas („Insula" statt Hluda (Ha)?, "üova (Pt, St, Arist, Diod), Dva (Ml, Liv, PI, Verg., Sil, Rut, Solin), Aethalia(gewöhnlich bei den Griechen: Scyl, St, Arist, Diod), AlddXrj (Hecat, Pt — aber 1 Nicht Balado (Bg). • So Bt, Bg, Ve. NS. . r . . aria (Seh, Ma), NS. . . . iariia (Dj). * Irrig Porto longo (Ve), Porto longo (Bt, Bg), Longo (Pd, Dj).

894

23.

1

Also wohl Bovenna zu lesen, nicht Bovena (Bg, Ve). So richtig (Bt, Bg, Ve), Asce . . . nia (Dj), fehlt den anderen. Seh, Pd, Kt, irrig Rvias (Ma), Rnraria (Ve), Ins. Rnraria (Bt, Bg), R v r a s a (Dj); letzteres scheint richtig zu sein. 4 So Bt, Bg, Ve, Sä laria (Seh, Ma, Dj). ■ So Bt, Bg, Ve, m . o . . . (rel.). • So Bt, Bg, Ve, undeutlich Jouis (Dj), Sä Jo . . (rel.). T III So Bt, Bg, Ve, Ins . . . (unleserlich: Seh), SS . . . con (Dj). 1

1

396

IV. Italien

395

von Carthago, 30 mp davon entfernt, identisch mit Corsura (St) und von Vergil (Aen. 1, 108) mit seinen Arae gemeint; j.AlDjamuroderZimbra [als Zwischenstation für die Schiffe bei der Über­ fahrt von Sizilien (Lilybaeum) nach Afrika (cf. It ma)]. l 24. NS Siranna , cf. Pithecusa (autores), von den Römern ge­ wöhnlich Aenaria genannt; j . I s c h i a ? Der Name würde eher auf die Sirenusae hinweisen. Iss: CIL X 6786—6805. CIG 5461 c. add. p. 1269. cf. Sinonia, eine der Pontischen Inseln. 2 25. 2 Inseln ohne Namen gegenüber von Oplontis ; entweder Corsura, j . Pantellaria, oder Capreae dem Prom. Minervae gegen­ überliegend, j . Capri, und nach It von diesem durch ein Erdbeben losgerissen; Insel von 40 Stad. Umfang vor dem Sinus Puteolanus, 8 mp von Surrento (PI, Tac), 3 mp vom Prom. Minervae, mit 2 Flecken. 26. Insel ohne Namen zwischen Surrento (Italien) und Tacape col. (in Afrika); scheint zu Afrika zu gehören; in der kleinen Syrte an derWestspitze (gegenüber demTemplum

31. NS frincodes1, Enicodes (Ra), Phoenicodes (Pt), Phoenicussa (St, PI, alei); j. Felicudi. 32. NS Dyme3, Didimi (Ra), Ai&vfit] (Pt, alii), Didyma (It)i Didymi (ne). Bischofssitz; j . S a l i na. 33. jus Wlcani3, Vulcana (Ra), Hephaesti ins. (Pt), Vulcania (Verg), sonst meist Hiera genannt, welche am häufigsten vulkanische Erscheinungen zeigte, die als Hauptsitz Vulcans galt. Bovgxdvog (ne). Bischofs­ sitz; j . noch V u l c a n o oder Vulcanello. 34. NS HercuP — Herculis, Erculis (Ra), Heracleotes (It), Heraclea (Ml); soll j . Basiluzzo sein; aber Ra nennt beide: Erculis und Basilidin. Es bleibt nur L i s c a B i a n c a übrig oder eine der kleinen Inseln in der Nähe. 35. NS Lipara, so gewöhnlich bei den Griechen, Lipparis (Ra), LiparoB (It), die größte der Liparischen Inseln. Bischofssitz (ne); j . noch Li pari. Dazwischen P a g n a r e a (Ra); j . Panarea. 36. NS Strongile, Stroile (Ra), Strongilos (It), Strongyle, galt als Sitz des Aeolus und hatte noch in historischen Zeiten oft Feuerausbrüche; Trocaleon, Trocalis (ne); j. S t r o m b o l i . Auffallend ist, d a ß M e l i t a (ne) (Melete: Ra; unter den Römern sehr vernachlässigt und berüchtigte Seeräuber­ station: Cic), j.Malta, G a u l o s , j.Gozzo, und Cosyra, j. Causara, sowie die vielen kleinen Inseln südlich von Sizilien alle fehlen. 37. NS. Sor.omaia 4 , statt Septemmaria, zur italienischen Küste; j . entsprechend dem L i d o oder seiner südlichen Fortsetzung. b) D i e I n s e l S i z i l i e n

111. Die Liparischen Inseln.

27. 28.

29.

30.

Veneris) wohl Cercinna oder Cercina (autores), 25 mp lang und 12 mp breit (PI), mit gutem Hafen, von Cäsar erobert (Hirt) (zu Tripolitanien gerechnet); j. K e r k e i n oder Kerkeni. Die große Insel Girba; j . D s c h e r b a , s. Afrika. NS Ostodis, Ostodes (Ra), Osteodes (Pt, Diod), Osteodes (PI), der Stadt Soli gegenüberliegende Inseln (von Ml zu den Liparischen Inseln gerechnet, nach PI da­ von verschieden), Ustica (ne), Bischofssitz; j . U s t i c a mit Stadt. NS Egilta8, Gilia (Ra), Igilium, s. o. Nach Dj = Ustica (Pt, PI) (mit gleichnamiger Stadt nach PI); wohl irrtümlich hierher geraten, sollte bei Mittelitalien stehen. Nr. 30—36. Die 7 L i p a r i s c h e n I n s e l n . Ml und Ra nennen darunter die Ins. Herculis, an deren Stelle St, Diod, Pt, PI als 7. Euonymus nennen. Der Ra zählt alle 9 auf, außer den genannten Pagnarea und Basilidin (ne), aber ohne Euonymus. Also muß Herculis die einzige namenlose Lisca Bianca (oder Vaccaluce bei Dj) sein. Euonymus dürfte synonym mit Pagnarea sein. Der Autor der Ta will offenbar die Zahl 7 festhalten. — Siehe Karte 111. NS Brigades, Erigodes (Ra), Ericodes (Pt), Ericusa oder Ericussa (PI, St, Diod); j . A l i c u d i . 1

Irrig Ins. Biranna (Bt, Bg, Ve), bei Dj irrig rot umrandet. • Fehlt Bt, Bg, Ve. » Irrig Egitta (Kt).

(Übersicht der Strecken der Ta auf Karte 68 und nochmals Spalte 399, des It auf Karte 60.)

SICILIA. Die Insel ist zum Teil (auf der linken Seite) rot eingefaßt. Sizilien ist schon im Jahre 513 a. u. c. römische Provinz geworden. Augustus hat 6 Kolonien deduziert, von welchen nur 3 auf der Ta mit Bildern versehen sind (Panormus Tauromenio und Tindareo sind ohne Bilder). PI zählt 67 Städte auf. Auch P t ist reichhaltig, wiewohl bei ihm vieles dunkel bleibt. Der Ta und dem It verdanken wir reichhaltige An­ gaben für die Kenntnis von Sizilien. Die Ta gibt die KüstenBtationen um die ganze Insel und außerdem noch die Ver­ bindung von Catania mit Termini (Palermo). Das I t ist auf den Inseln Sizilien und Sardinien besonders reichhaltig. In Sizilien gibt das It, was uns in erster Linie interessiert: zwei Strecken aus derselben Quelle, aus welcher die Ta geschöpft hat, ein sehr seltener Fall. Es sind dies 1. die Strecke von Lilibaeo Messana Tindaride; 2. von Thermis bis Catina; vielleicht entstammt auch die Fortsetzung von Tindaride bis Panormo derselben Vorlage; sie ist aber im It fehlerhaft überliefert und deshalb nicht so sicher. Ferner hat das It die Strecke von Messina über Catania nach Girgenti dreifach, die von Girgenti nach Marsala zweifach, außerdem die Landstrecken von Girgenti nach Palermo und von Palermo nach Marsala. Dann folgen im It noch zwei Schiffs-Itinerarien, nämlich von Girgenti nach Syrakus und von Carini nach Trapani, mit Unterscheidung von refugium und plagia. 1 fi . . . codes (Seh, Ma), NS Funicodes (Bt, Bg, Ve, Dj). ■ Seh, Dj, Dirne (Bt, Bg, Ve). » Vulcani (Bt, Bg, Ve). 4 Ins. Sepomaia (Bt, Bg, Ve).

&' löscln: Sizilien (Strecke 69)

397

Beim Ra V 23 sind fast alle Stationen der Ta (inkl. Catina), zum Teil in anderer Schreibart, sowie eine Anzahl weiterer Orte und 21 Flußnamen aufgeführt; möglicherweise sind sie der von ihm öfters erwähnten Kosmographie des Lollianus entnommen und von dem Sizilianer Mathematiker Firmicus Maternus (um 335) geliefert — s. Miller, Mm VI 38. Merkwürdig ist, daß von der ganzen Insel k e i n e i n z i g e r M e i l e n s t e i n erhalten ist, im Gegensatz zu Sardinien, wo die Meilensteine zahlreich sind. Es ist kein Zweifel, daß die Insel Sizilien von den Kaisern vernachlässigt worden ist. Ein einziger Stein (CIL X 7200), in Sciacca (Thermis Seluntinis) gefunden, berichtet von der Wiederherstellung der (Post-) Station im 4. Jahrhundert. Strabo berichtet von einer V i a V a l e r i a von Messana nach Lilybaeum, welche vermutlich von M. Valerius Laevinus, welcher a. u. 544 Konsul war, er­ baut worden ist. Noch erwähnen wir die Bemerkung im It 94 bei der Strecke Catania Girgenti: „mansionibus nunc institutis", woraus zu entnehmen ist, daß diese Stationen eben erst er­ richtet worden sind. Im übrigen liegt die alte und neue Geographie von Sizilien noch gar sehr im argen, und die überaus spärlichen Inschriften­ funde stehen in keinem Verhältnis zu der großen und lange­ dauernden einstigen Kulturhöhe dieser Insel.

Strecke 69 (Küstenstrecke rings um Sizilien) Von Messina über Palermo, Marsala, Girgenti, Syrakus bis Messina zurück (Karte 111) Übereinstimmend diese Strecke im It 91/92 bis Lilybaeo, dann 89/90 bis Catina, dann 93 bis Thermis; cf. zu Sizilien die frgm. Agrippae bei Riese p. 2 — St. 6, 266. A T r a i e c t o M e s s a n a 12 (It). Messana, it. (It, Gu, . .), Mesciana (Ra), Messene (Herodot), in siculischer Zeit Zancle (ZdyxXij = Sichel — wegen der sichelförmigen Gestalt der Halbinsel: Hecat, Her, Diod, St, Sil); von den Griechen vergrößert, nach den Messeniern benannt (Thuc), 396 von den Karthagern eroberte feste Stadt mit trefflichem Hafen (Diod); seit dem 1. Punischen Krieg römisch (PI); Überfahrt von Rhegium (70 St.: It). Bei Messina j . 2 Leuchttürme, der größere südlich, der kleinere nördlich von der Spitze (j. Garofalo — Nelke genannt), wo man die Charybdis zu suchen pflegt; aber die Szylla bei dem gleichnamigen Städtchen ist 2x/% Stunden davon entfernt, weshalb nicht stimmt: Incidit in Scyllam, qui vult vitare Charybdim (so: Kerckhoff, Reiseerinnerungen aus Sizilien, Berlin 1894). Beim Fischerdorf Faro, nörd­ lich von der Nordostspitze von Sizilien, dem prom. Pelorum, ist derselbe Wirbel wie beim Garofalo ( = F a r o piecolo); j. MesBina. Iss: C I L X 6976—6988. 806346. u«. IBT. 8056IT7. CIG 5615 bis 5637 cum add. p. 1250. Dazwischen Dianae (Ra, Gu), nahe dem Phacelinus fluvius. 36, it. (It) (45 km). Tyndareo, Tindareon (Ra), Tindareum (Gu, Liv), Tindaride (It), Tyndaris (Cic, PI, Sil, It), Tyndarium (Liv), Tyndarium (Pt), Tyndaritae (griech.), Tyndaritani (Cic), von Griechen 396 v. Chr. gegründete Stadt mit gutem Hafen, nach PI. zur Hälfte vom Meer verschlungen und dann sehr gesunken; colonia Augusta Tyndaritanorum (Iss). Tyndarium und ecclesia Tyndaritana (episc. 501. 594. 649); j.beim heutigenTindaro, beim Berge Tindari. Iss: C I L X 7472—7487. 8045ie. 8420. C I G 5613 et add. p. 1250.

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Wohl etwas abseits von der Straße auf der Höhe lag H a l u n t i u m (Cic), Aluntium (Dion, PI), 'AXovriov (Pt, Münzen); j . S. Marco. Iss: C I L X 7463—7471. C I G 5602—6612. 29, 28 (It), 30 (St) (36 km). Agatinno, it. (It), Agathinon (Ra), Agathyrnum (St, Pt, Diod), Agathyrna (alii), Agathyrsa (Steph), Agathyrium (Pt); alte Stadt der Siculi; j . St. A g a t h a di M i l i tello. I : C I L X 7469. 12, 20 (It), ersteres richtig (15 km). Calacte, it. (Sil), Caleacte (It), Calao (Ra), Calacta (Pt, Cic), xaXtj Axrt] (Diod, Herodot); Calactini (Cic); von den Siculi 447 v. Chr. angelegte Stadt (Diod), östlich von Haiesa; j . Trümmer nördlich von Coronia. 12, 26 (It), ersteres richtig (15 km); 30 von Agathyrnum (St). Nach S o l u s a p r e 9 (It); j . unbekannt. Haiesa, it. (Cic, Sil), Haieso (It), Alesa (Ra, Diod), "AXaioa (St, Pt); griechische Gründung am Fluß Halesus, 8 Stadien von der Küste, mit Quellen; freies munieipium (I: CIL X 7458), in der Kaiserzeit gesunken; j . Ruinen auf dem Hügel Torre di T u s a oder Torre di Pittineo. Iss: CIL X 7458—7460. 18, 28 (It), 30 (St), es sind nur ca. 15 mp. Cephaledo1, Cephalodo (It), Capaiodo (Ra), Cephaloideum (St, Diod, Sil), Cephaloidis (Pt,Pl), Cephaloedis (It), Kefaludin (Gu); kleine Festung mit sicherem Hafen; j . C e f a l i oder Cefalu. Iss: C I L X 7456. 7467. cf. CIG 5592. 5593. 8045 s». 24, it. (It) (29 km). Fl. Nimera, Himera (St — 18 m von Cephaloedium, 35 von Panormus entfernt, .fließt mitten durch Sizilien"); j . Grande oder Imera sett. Thermis, it. (It, Gu), Termis (Ra), Thermae Himeraeae (Polyb, Pt); Himera (Thuc, St, Diod, Cic, Ml, PI, Ov); von Chalkidizensern aus Zaukle 648 v. Chr. gegründet, von den Karthagern 480 zerstört und 407 am anderen Ufer des Himera Thermae (Cic, Ml, PI) erbaut; von Augustus zur col. erhoben (colonia Augusta Himereorum Thermitanorum: I : C I L X 7346, Münzen); von den Römern sehr bevorzugt (Cic); berühmt durch seine Mineralquellen. ep. 461. 649—787; j . T e r m i n i . Iss: C I L 7337—7455. 8053oe. ns. 8066IOT. 109. 174. 186. 1*7. 490. 8317. C I G 5578—65916 cum add. p. 1250. —, 12 (It), stimmt. Solunto, it. (It), Solantum (Ra), Solentos, Solentini (Cic, Diod), ZoXoets (Thuc), Solus (Steph, Diod, PI, Pt); altes festes Städtchen mit gutem Hafen; j.Castello diSolanto. Iss: C I L X 7336. 804511. 8056. CIG 5676. 55776. 12, it. (It), stimmt Panormo*, Panunnon (Ra), Panormum (Gu), sonst Panormus (Pt, alii), .territorium Panormitanorum imp. Yespasianus adsignavit militibus veteranis et familiae suae" (1. col.); uralte phönizische Stadt mit trefflichem Landungsplatze, freie Stadt, dann col. seit Augustus, cot Augusta Panormus — Panhormitana (I: C I L X 7279), colonia Panhormitanorum (I: ib. 7286); ep. c. 125, c. 447, 480 sequ. Auffallend ist, daß Panormo als einfache Station ohne Bild ist; aber der Mangel an bedeutenden römischen Altertümern erklärt es einigermaßen. Die Bedeutung von Palermo 1 Irrig Cephalecto (Bt, Bg) and Cephslato (Vc). * Pd, Dj, irrig Panorino (rel.).

IV. Italien

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gehört einer viel früheren Zeit an. Das gleiche gilt von Agrigenti obwohl letzteres großartige Altertümer aufweist; j. P a l e r m o ; ohne be­ deutende Altertümer. Iss: CIL X 7265—7335. 805113. 8053e*. 8316. CIG 5561—5675 cum add. p. 1249. Im It 96/7 A b z w e i g u n g von Palermo nach Girgenti: P i r a m a 24; j . unbekannt, etwa bei

400

wo ein vielbesuchter Herkulestempel stand (CIL X 2. 7197; P i t i n i a n i s 24; j . etwa Aragona; A g r i g e n t o 9. Im It haben wir ferner von Palermo nach Marsala eine Binnenland-Strecke mit folgenden Stationen: Hycaris 18 und 16 (It 91); j . Carini;

112. Sizilien — die Strecken der Ta ausgezogen, die des It gestrichelt. Übersicht siehe Karte 58 (Ta) und 60 (It).

feife

Übersicht der Strecken von Sizilien.

Mezzojuso. In Corleone und Vicari sind unbe­ deutende römische Funde (CIL X 7197. 7199); Petrinae24; j . südlich von Filaga; C o m i t i a n i s 4; j. S. Stefano di Bibona,

L o n g a r i c o 24; Alcamo; Ad Olivam 24; Salemi, vielleicht nach dem Fluß Delia (?); inde L i l y b a e u m 24. 36, it. (It), 32 (St). Es sind 45 km. Im It 91 anderer Weg mit den Stationen: H y c c a r a 16; j . Carini; inde P a r t h e n i c o 8 (I: 7264); j . Partinico; Aquis S e g e s t a n i s 12; j . südlich von Castellammare. Beim Übergang über das Flüßchen Caldo an der von Castellammare nach Segesta führenden Straße befinden sich noch jetzt 6 heiße Quellen. Segesta, it. (Ra, Pt, Cic, PI) [verschieden Egestia (Ra — zwischen Mutaca und Caripa, Gu)], Aquis Segestanis sive Pincianis (cf. j . Monte Inici) (It); Emporium Segestanum (Pt), j . Castellammare; territorium Segestanorum (1. col.), früher Egesta (Thuc, alii) oder Aegesta (St, Diod, alii); von den Römern erst Segesta genannt, alte griechische Stadt, unter den Römern mit Hafen und Stapelplatz (j. Castell a Mare) und Thermen (Aquae Segestanae: It, St, Diod); j . Überreste auf einem Berge (Monte Varvaro), 15 km westlich von Alcamo-

401

oisuien (Strecke 68. 70)

402

Iss: C I L X 7192—7195. 8044. 8074i. C I G 5491. bei Calatafimi. Iss: C I L X 7263. C / I ß 5542 5492 cum add. p. 1248. bis 5548 cum add. p. 1249. Berühmter griechischer Am Meere lagen Tempel vorzüglich erhalten; großartige Ruinen des P h i n t i a; j . Licato oder Alicato. Iss: Theaters. C I L X 7191. 8046i». 7061n. 8059es. 7t. uo; Die Thermen halbwegs zum Hafen s. o. Das Emporium G e l a am Fluß Gela, Campi Geloi (Verg), 280 v. Chr. des Pt ist der Hafen j . Castellammare. j . Terranova. Iss: C I L zerstört; 13, 14 (It von Aquis Seg.). Es sollten 20 mp sein, es fehlt also X 8045i6. 8059si. TS. ISO. 8062io-is. Griech. wohl eine Station: Eryx mons mit dem berühmten Tempel, Dor. Säule, Nekropolis mit vielen Venustempel auf dem Berge, welcher, wie es scheint, Funden. nach 188 den Segestanern zugehörte; j. Monte S.Giuliano(751 m) 44, 40 (It). mit Iss: X 7253—7260. Caluisiana, it. (It, Ra, Gu); j. westlich von Terranova. Depanis, Drepanis (It, Ra), Drepanum und Drepana (alii); Im It am Meer folgende Stationen: Hafenstadt an einer sichelförmigen Landspitze, daher der M e s o p o t a m i o 12; j . bei Staz. Biscari zwischen Name; von den Karthagern angelegter, noch unter den den Flüssen Ficuzza und Dirillo; Römern durch Schiffahrt und Handel blühender Ort; am H e r e o s i v e Cymbe 24; j . Donna Lucata; Eryx Mons; j . T r a p a n i . cf. C I L X j . östlich von Pozzallo, A p o l l i n e 20; p. 747. Iss: C I L X 7256. 7261. 7263. 8051. 8056. südlich von Spaccaforno; CIG 5498—5541. inde S y r a c u s i s 32. 18, it. (It), 38 von Segeste (It stimmt über Trapani). 24 \ it. (It). Von Lilybaeum bis Catina gleichlautend in Namen und Nible1, Hyble (It), Hyle (Ra), Hylen (Gu), est Hybla minor Entfernungen (offenbar gleiche Quelle) im It 89—90. oder Heraea, unstreitig an den Heraei montes; ülybeo, Lilybeon und Lilibeon (Gu), Libibeon (Ra), Lilybaeum j . vgl. C h i a r a m o n t e , (It — civitas und Promontorium — Seeplatz: It ma, Pt, ist zu nahe bei Acris; nach den Entfernungen würde alii); von den Karthagern 397 v. Chr. gegründet, stark Comiso besser passen, oder besser zwischen Chiara­ befestigt, auch unter den Römern noch blühender Ort monte und Biscari an der alten Straße nach Gela, (colonia Helvia Augusta Lilybitanorum — colonia Augusta etwa bei Bastonaco. Lilybitanorum: Iss). ep. 125?, 2 mart, 449, 451—787; Dazwischen nach Ra: C a r i p a , E g i s t i a , M u t a c a j . M a r s a l a mit einigen (MÖTvxa: Pt, j . Modica). Überresten. Noch heute Cap Bo6o oder Lilibäo. Iss: 18, it. (It). C I L X 7222—7252. 7206. 8045s. C I G 5496 bis Agris, it. (It), Acris (Ra, Gu), Acrae (Thuc, alii), Acraeae 54976 cum add. p. 1249. (Pt), Acrae (Liv, alii), Acra (Steph), 665 von den SyraDazwischen kusanern auf einer steilen Anhöhe (Sil) gegründete Feste M a z a r i s 12 (It), Mazara (Diod, PI, Pt); (Thuc), 10 Stadien vom Fluß Anapus (Plut, Dion); j. Mazara. Iss: C I L X j . Ruinen auf einem Berg 7202-7221. 7240. C I G 6493. 6494; (noch Acremon8 genannt) bei P a l a z z o l o — Acreide. Ad fluvium L a n a r i u m 10 (It); Iss: C I L X 7188. 805147. 8056STO. 8 0 6 9 M . 8068t. j . bei Castelvetrano am CIG 6424-5465 cum add. p. 1243—1248. Fluß Modione, an dessen Mündung Selinunt liegt; Von Agrigentum nach C a t i n a im It 88 folgende Strecke: inde A d aquas 23. — Dazwischen am Meere P i t i l i a n i s 18; j . Canicati; j . Selinunte bei Castel S e l i n u s (It, PI, Pt); G e l a s i u m P h i l o s o p h i a n i s 27; Vetrano. Iss: CIL X 7201. 806l4..4t. 8053TO. j. San Micheli di Ganiaria; 8268 s. j . Palagonia; C a p i t o n i a n i s 21; 45, 46 (It). Seeweg nach Agrigent 750 Stad. (It ma). Über­ C a t i n a 24; j . Catania. fahrt über die Insula Maritima (j. Salina) nach Afrika Femer von A g r i g e n t u m nach C a t a n i a im It 94 eine oder nach Aegimurus insula (94 mp) (j. Zembra). Strecke, von der das It sagt „mansionibus nunc inAquas labodes, Aquis Larodis (It), Labodes (Ra, Gu), (xd Btitutis", also in neuester Zeit eingerichtet. Wir ver­ öiQßia tidara) rä ZeXivovvrta (St), Thermae Selinuntinae muten hier eine direkte Strecke, dann hat allerdings (Ml, PI), onrjkaLov xaxa rijv Zehvovvriav ^copav (Diod); Gelasium mit Gela nichts zu schaffen. Die Strecke ist mit der obigen (It 88) beinahe zusammenfallend: j. S c i a c c a. I : C I L j . bei Naro; C o r c o n i a n i s 13; X 7200. C a l l o n i a n i s 12; j . bei Riesi; 40, it. (It) (52 km). Im It dazwischen P h i l o s o p h i a n i s 21; j.SanMichelediGanzaria; A l l a v a 12; j . Ribera; C a p i t o n i a n i s 21; j . Ruinen bei Palagonia; Cena 12; j . Montallegro; inde C a t i n a 24. A g r i g e n t u m 18. Ferner am Meer nach It 95 von Agrigentum: Agrigento, it. und Agrigentum (It, Gu, alii), Agrietum (Ra), D a e d a l i o 18; j . Castellazzo oder Marina AxQ&yaq, Acragantinum emporium (Polyb, St); eine der di Palma; größten und reichsten Städte der Alten Welt, blühender P l i n t i s 5; j . Torre Gaffe; Handel, 405 von den Karthagern zerstört, 210 römisch, C h a l u s 18; j . zwischen Staz. Falconara aber ohne die alte Bedeutung. Seeplatz (It ma). Zita­ und Torre Manfria; delle, ep. c. 90. 262, 544 sequ.; C a l v i s i a n i s 8. j . G i r g e n t i . Großartige Überreste, Jupitertempel, Tempel der Juno Lacinia, Concordia, des Herkules etc. S. Hitdorf, Serradifalco,

1 Falsch 84 (Bg, Ve). * Irrig Hyble, wie Parth. P. lesen.

IV. Italien

403

404

Nach Ra Verbindungsstraße nach Palermo (5 Stationen). II —, 32 (It), 30 (St); Überfahrt 250 Stad. (It ma). Dazwischen im It: 24, it. (It). T a m a r i c i o sive P a l m a 15; Fluß Nirannus. j j. Roccalumera, landein­ Siracusis, Siracusa (Ra), Syracusae civitas (It ma), Syracusis wärts Pagliara; (It), sonst Syracusae, gegründet 735 v. Chr., 212 y. Ohr. j inde M e s s a n a 20. römisch, col. (PI, Pt, Iss: C I L X 7131. 7132) des Augustus, aber ohne die alte Bedeutung; großer und Messana, s. 0. kleiner Hafen. Der Umfang größer als der Roms. ep. (saec. I, II, a. 304, 314, 465 sequ.); Strecke 70 j. S i r a c u s a , nur einen kleinen Teil der alten Stadt einnehmend. Iss: C I L i Von Catina nach Thermis X 7120-7187. 8045i. 8O6l4.se. 8053m. 168. 8056. |; (Karte 111) 8314. 8315. CIG 5367—5423b cum add. p. 1242. |j Vgl. It 93 1243. Mit vielen und großartigen Überresten. I j . Catania. Im Meere steht schwarz geschrieben und vor Catina, j1 [Catina], Strecke 69; aber vielleicht nicht hierher, sondern zu Syracus ge- II 12 (It). hörig: Aethna, it. (It), Ethna (Gu), sonst Aetna, Aethne; Bergfeste Port. Tragecynus, in diesem Falle = Trogilus portus nördlich || am Südabhang des Ätna, von wo man gewöhnlich den von Syrakus. || Ätna zu besteigen pflegte (St); j . S. Maria di Licodia. Dazwischen: Megara (Herod, Thuc, St, Diod, Pt, Liv), I C I L X p. 719: Iss: n. 6999—7003. Megaris (Scyl, Steph, Cic, Ml, Pl), im Sinus Megarus | 12, it. (It). gelegen, an Stelle von Hybla gegründet (Megara j Centurippa, Centurica (Gu), Centuripa (It), Centuripae (PI, I Hybla — Megarenses Hyblaei: St); Pt, Sil), Centuripinum (Ml), Kevroguia (Thuc etc.); alte j . beim heutigen Caltaro. j Stadt der Siculi am Fuß des Ätna, unter den Römern Bahnstation: Megara Iblea. mit bedeutendem Getreidehandel — „locupletissima* (Cic); Etwas seitlich L e o n t i u m (Pt), Leontini (Herod, Scyl, | j . Centuripe oder CenScymn, Xen, Thuc, St, Ml, PI); von geringer Be- |: torbi. Alte Stadtmauer sehr ausgedehnt. Viele Stein­ deutung unter den Römern, ep.c. 258. 6 Aeoyrivijg (ne); | funde. Iss: C I L X 7004—7012. 80531«. ni. j. Lentini. 8056iT6. «1. 594. C I G 6742—5742b. 44 (korrigiert aus 18), it. (It), 60 (St). Überfahrt 800 Stad. jj 12, it. (It).

(It ma).

jj

Syracus—Catania über Augusta und Lentini 89 km || (Eisenbahn). I [Catina] (It und bei den Römern gewöhnlich), Kardvrj (griech. — eigentlich „Stadt unterhalb des Aetna"), Catina civitas ji (It ma), Catena (Ra), Cataniam (Gu), 730 v. Chr. ge­ gründet; zu St. Zeiten die volkreichste Stadt der Insel nach Messana (Auson d. clar. urb.). ep. 46, 260, 431 etc.; j . C a t a n i a . Amphi­ theater, Theater, Bäder. Iss: C I L X 7014—7119. 8045i7. »7. 8053. 8056«. »0. 8059i6. iso. iss. le». CIG 0 5649 d—6733 cum add. p. 1250. 1251. Portus Tragecynus, s. 0. A b z w e i g u n g nach T h e r m i s , Strecke 70; Catina—Messana cf. It 90. —, 32 (It), 33 (St); Überfahrt 300 Stad. (It ma). Der Ver­ bindungsstrich fehlt bis Messana. Dazwischen im It: || A c i o 9; j . Acireale; |j inde T a u r o m e n i u m N a s e o 24; |l j . beim C. Schiso. Fl. Simetus. I| Tauromenio1, it. (It) — civitas (It ma), Tauromoeni (Ra)f ! Tauromenia (Gu), meist Tauromenium (Münzen, Iss), li auch Taurominium, 394 v. Chr. gegründet; trat an Stelle :| des alten N a x o s , als col. Augusta Tauromenitana jj (Münzen) zuletzt unter eine Mittelstadt herabgesunken || ! (St). Bischofssitz I. saec, 447—903; | j. T a o r m i n a . Noch er­ halten das herrliche Theater, welches 40000 Menschen , faßte, u. a. Bauwerke. Iss: C I L X 6989—6998. . 805lii. 8059m. 576. C I G 5638—5649c cum add. i p. 1250. 1 Fehlt bei Bg, Kt; steht bei Vc zwischen Catina und Aetuna, hier !; zwischen Tindareo and Actana). II

Agurio, it. (It), Agyrium Agurion (Gu); eine Flusse Cyamosurus, Syracus das schönste

(Diod, Pt, Cic, alii), Agurio (Ra), der ältesten Städte der Insel am Vaterstadt Diodors; hatte nächst Theater. Herakleskult; j. San P h i l i p p o d'Argiro = Agira. Normannisches Kastell. (Eisenbahn­ station Agira ist 3 Stunden entfernt.) 18, 3 (It irrig). Enna, it. (Gu, Ra, It, alii), auf einer steilen Anhöhe am See Pergus im Mittelpunkt Siziliens, an der Hauptstraße von Agrigent nach Catana gelegen; uralte feste Stadt; Haupt­ sitz des Cere8kult8; unter den Römern gesunken. Be­ rühmter Demeter- und Persephonetempel — soll auf dem Monte Salos gestanden haben. Unter den Sarazenen Ca8r-Janni genannt; j . Castro G i o v a n n i . Funde kleinerer Altertümer — römische Schleuder­ kugeln vom Jahre 601 u. c , Altar, Kandelaber mit Bacchanal etc. Gräber. —, 52 (It). Thermis, Strecke 69; j . Termini. Flüsse Ra kennt 21 Flüsse, von denen 6 auch sonst noch bekannt sind. Die Ta nennt nur 3. Nimera1 (schwan geschrieben). Es gibt 2 Flüsse dieses Namens; der südliche Himera (Pind, Polyb, St, Pt, Diod, Ml, PI, Liv, Sil), Imera (Ra), an der Südküste, j . Fiume Salso, fehlt hier. Der nördliche Himera (St, Pt, Liv, Ml, PI) an der Nordküste zwischen den Städten Himera und Thermae, der eine und dieselbe Quelle mit dem südlichen Himera haben sollte (Ml, Vitr, Sil, Solin, Vib), mündet hier bei Thermi; — nach St. 18 mp von Cephaledo und 1

Irrig Himera (Ve, Dj).

405

4. Inseln: Sardinien

35 von Palermo entfernt; j . F. G r a n d e oderlmera settentrionale. Simetus (rot gezeichnet zwischen Tauromenio und Siracusis), sonst Symaethus (Scyl, Thuc, St, Pt, Verg, Ov, Sil), Symaethum sc. flumen (PI), an der Ostküste zwischen Leontini und Catana (Thuc), auf der Ta demnach zu weit nördlich gezeichnet; cf. Sisma (Ra); j . G i a r e t t a oder Simeto.

406 c) D i e I n s e l S a r d i n i e n

Vgl. Ra V 26, Gu 64. 65; CIL X p. 777; Corsiea und Sardinien, Führer für Tonristen, mit Karten und Illnstrationen. Würzbnrg, Wörl, 1884, 12*.

INS Sardinia (rot gezeichnet); fj Zägdm bei den Griechen und auf IBB, Sardonia, am häufigsten Sardinia; sie bildete, mit Korsika vereint, eine prätorische Provinz des römischen Reichs (Liv, St, Tac). Hier fehlt der ganze östliche und nordöstliche Teil der Insel, deshalb auch Tibula, der Landungsplatz von

113. Die Insel Sardinien — mit iden Strecken der Ta und des It.

Niränvs = Nirannus (rot gezeichnet), westlich von Syracus || mündend. Bei Syracus mündet der Anapus, wie hier gezeichnet. Der Name Nirannus sonst nicht belegt; cf. j . Ciani bei Siracusa; j . Anapo oder ein Neben­ fluß desselben, j . Ciani? Die 3 Gebirge: 1. Ur8pruDg des Nimera — Heraei Montes (Diod); I j . Monte Sori. 2. Ursprung des Simetus — nach Pt der Ätna, richtig ji S* Caginia. 3. Ursprung des Nirannus —? ||| j. Monte Lauro.

Korsika her, woraus jedoch nicht auf deren geringe Bedeutung geschlossen werden darf. Endlich ist kein Fluß und kein Gebirge angegeben. Die Ta weist keine Verbindungsstriche der einzelnen Städte und keine Entfernungszahlen auf. Immerhin stellen sich die 7 hier angegebenen Orte als Strecke dar, wenn Uttea als Station aufgefaßt wird zwischen Sulci und Nura und Crucis statt Corni steht. Ra hat 3 von Caralis ausgehende Strecken. Das It erwähnt portus Tibula (Pt) neben Caralis als Haupt­ punkt, von wo ebenfalls 3 Straßen ausgingen, nicht j . Castel Sardo (I: CIL X 7948), sondern nahe der Nordspitze, da sonst die 76 mp des It nicht stimmen (j. Capo della Tosta. 26*

IV. Italien

407

I : C I L X 7973). Ra weist 21 weitere Städte auf neben der Ta und 4 Flusse. Im It unterscheiden wir auf Sardinien — siehe Über­ sicht der Strecken auf Karte 59 — folgende 6 Strecken: 1. die EüstenBtrecke der Ta Ton Turribus bis Carali, It 83/6, und dann die Fortsetzung yon Carali über Tibulas zurück nach Turribus; 2. von Turribus Othoca im Binnenland bis Oaralis; diese Strecke ist bis Hafa nur durch Meilensteine gegeben, dann setzt It 82 ein; 3. Ton Tibulas nach Hafa in It 8 1 ; 4. von ülbia nach Hafa, nur durch Meilensteine erwiesen; 5. von ülbia nach Caralis in It 8 1 ; 6. von Caralis im Binnenland nach Sulci, nur durch Meilensteine bekannt. M e i l e n s t e i n e zählen in Sardinien: a Nora 2, 5, 6, 11 mp; a Garali 166 und 131 mp (Strecke 4); a Turre 16, 34, 56 (Strecke 2), 79 mp.

Strecke 1 Kflstenweg (Kart« 113)

Turribus 1 , Turris (Meilensteine), Turris Librisonis colonia Julia (Ra), Turris Libisonis — colonia autem una quae Yocatur ad Turrem Libisonis (PI. — nach ihm ist T. die

408

Zufluchtsort im Gebirge; [cf. Erucio (It), Erucinum (Pt), j . in der Gegend von Oastel Sardo an der Nordküste]; j . noch C o r n u s . S. Catterina de Pitinnuri mit vielen Inschriften. T h a r r o s 18, Tarn (Ra), Tarrae (Pt), j . Tharras; j . Torre de S. Giov. de Sinis. Spuren der alten Stadt O t h o c a 12, i t (Ra, Gu); j . Oristano. N e a p o l i s 18. Neapoli, Neapolis (It, Ra, Gu, P t , PI); in der Nähe heiße Mineralquellen: aquae calidae Neapolitanae (Ra, P t ) ; j . S . M a r i a di Nabui(Nebuli). Iss: C I L X 7540. 8008 beim Stagno di Marceddi. Hier 1 Meilenstein gefunden. Iss: C I L X 8008. Bis M e t a l l a 30; j . Antas, antike Häuser­ reste. 1: 7639. Schon im Altertum berühmter Berg­ werkdistrikt an Stelle des j . Iglesias, zwischen Flumini Maggiore und Iglesias; inde S u l c i s 30 (It). Sulci, it. (Ra, Gu), Sulcis (It); Fluß gleichen Namens Sulcis (Ra, Pt), 26Xxoi XtfAijv (Pt), Hovbeoi (St), Sulcitani (PI), mun., eine alte, von den Karthagern angelegte und an­ sehnliche Hafenstadt, der Insel Plumberia gegenüber. Bistum saec. 5.—15., dann nach Iglesias übertragen; j . I s o l a di S. A n t i o c o (Sulci). Iss: C I L X 7513-7534. 8035ns. IM. m . 8056417. eis. 8 0 5 9 m . 8320.

Die Strecken von Sardinien in Ta und It.

einzige römische Kolonie der Insel) (Pt), ad Turrem (It); j . P o r t o TorresfParthy). C I L X 7946. 7950—7954. 7966. 7967. 7961 bis 7971. 8053m. 8069IM. sso. 8326. 8327. Beim Hafen eine als Endpunkt der Straße yon Cagliari errichtete antike Säule gefunden, Brücke mit 7 Bogen, Tempel der Fortuna. Im It 83 genauer: N u r e 17; j . Tanuro? Die Gegend heißt La Nurra, bei j . Porto Ferro. C a r b i a 16; j . S . Maria di Carbia, nord­ östlich TOXI Alghero. B o s a 25, i t (Pt, Ra Gu), Bosenses (PI); j . Bosa. Seitlich liegt C o r n o s 18. G u r u l i s (It), Ogryle oder Gryle (Paus); i. Cuglieri. Iss: 7930/5. Crvois1, wahrscheinlich verschrieben statt Cornis, Corni (Ra), Cornos (It, Pt); zwischen Bosa und Tharri, die alte und feste Hauptstadt der Sardinier und ihr gewöhnlicher 1 1

Die Türme fehlen bei Ve. Seh — fehlt bei Ve und den folgenden bis Seh.

Bis T e g u l a 34; j . CapoTeulada; es sind ca. 20 mp; inde N u r a 35 mp (It); es sind ca. 25 mp. Vttea, verschrieben statt Bitia, i t (PI, Paus), Bithia (Pt); j . zwischen OapMalfattano und Cap Spartivento. Iss: C I L X 7836. 8059sit. In N u r a c h e d d a s wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 6 (a Nora): C I L X 7998. Nura, Nora (Ra, Gu, P t , alii), Nura und Nure (It); nach Ra und Gu „iuxta Caralis" est „Nora praesidium", Nora civitas (Pt), Norenses (PI); nach dem It ein anderes Nura (bei Turribus). Angeblich die älteste Stadt Sardiniens (Paus); j . N u r r i . S. Effisio ad Pulam ( C I L X 7541—7551. Antikes Theater, Reste einer Wasserleitung. - , 32 (It). In P u l a wurden 2 Meilensteine gefunden mit Entfernung 2 (a Nora) und 6 ( C I L X 7999. 8000); in O r r i mit 11 (a Nora): C I L X 8001. Caralis, it. (It, Ra, Gu, St, Pt), Carales (Liv, Iss), Caralitani civium Romanorum (PI); von den Karthagern gegründete bedeutendste Stadt der ganzen Insel (Paus, Claud); unter den Römern Hauptstadt Sardiniens und Sitz des Prätors, mit römischem Bürgerrecht ausgestattet (PI); nach dem It ma Uberfahrtsort nach Portum Augusti, Karthago und Tabraca in Afrika, auf die Insel Galata. Erzbistum (Gv 993); j . Cagliari. CIL X 7562—7807. 80464-«. 8061T. 8053. 8056. 8322.

Fortsetzung des Küstenwegs im It 80 Von Cagliari Ober Capo della T e s t a nach Porto Torre* zurück F e r r a r i a 13; S a r c a p o s 20; Resten. P o r t i e n s e s 20;

j . bei S. Isidoro. j . bei Muravera. j . bei Ma8onedili.

Mit

4. Inseln: Sardinien

409

S u l c i s 24; j . bei Tortoli. I : 7855. V i n i o l i s 35; j.Galtelli. Iss:8056.8059. F a n o C a r i s i 15, Tgl. Carensii (Pt), am Fluß Caedris (Pt); j . beim Cap Comino, nörd­ lich von der Mündung des Flusses Caedris (Pt), j . Cedrino. P o r t u L i g u i d o n i s 15, Lucuidonensii (Pt); j . Posada am Fluß Po­ sada. Coclearial2; j . S. Teodoro d'Ovidde. ü l b i a 15, Olbia (Pt, Paus, Cic, Liv, Claud, Flor), reiche und blühende Stadt, eine der ältesten der Insel, mit Hafen, Landungsplatz von Rom her; j . Terranova und Porto. Eine direkte Verbindung mit Tibula scheint der Küste entlang kaum möglich zu sein, auch die Zahlen lassen sich dabei nicht unterbringen; letztere be­ tragen zusammen 83 mp, während die direkte Linie kaum 50 mp beträgt. Von Ulbia L o n g o n e 3 8 ; j . Oschiri. Der in der Nähe von Oschiri gefundene Meilenstein mit der Entfernung 165 (a Car) gehört zu dem anderen bei Telti mit der Entfernung 166 (a Car) gefundenen Stein. I : 8027. Elefantarial2; j . südöstlich von Tempio. Dazwischen Gemellas, Strecke 3 , von Longone 25, von Tibulas ebenso (It). T u r u b l o m i n o r e 26; j . Luogo Santo. P o r t u T i b u l a s 18, Tibula (Pt); j . Capo della Testa mit dem Hafen Longosardo oder Sta. Teresa. I : C I L X 7973 (mulier Tibullesia). V i n i o l i s 12; j . P . di li Francesci am Fluß Vignola. E r u c i o 24; j . südwestlich von Tempio, am Fluß Coghinas. Ruinen. A d H e r c u l e m 22; j . Osilo. Ad T u r r e m 18; j . Porto Torres.

410

F o r o T r a i a n i 16; j.Fordongianus. Iss:7859 bis 7866. 8012. 8013. Viele antike Baureste, große Thermen, in der Nähe Amphitheater. Meilenstein 79 (a Turre). I : 8011. O t h o c a 16, Strecke 1. A q u i s N e a p o l i t a n i s 36; j . Bagni di Sardara. Dazwischen in Monastir 1 Meilenstein gefunden. I : 8010 p. C. 208? C a r a l i s 36.

Strecke 3 Von Tibulas nach Hafa (bis Lugedunec schon in Strecke 1 mit anderen Zwischen­ stationen) T i b u l a s , Strecke 1. Dazwischen Turublo minore 18, Strecke 1. G e m e l l a s 25; j . bei Luras. Dazwischen Elefantaria, von Turublo 15, von Longone 12 (It). L u g e d u n e c 25, Luguido, Strecke 1; j . Oschiri. H a f a 24, Strecke 2.

Strecke 4 Von Ulbia bis Hafa Nur durch Meilensteine festgestellt. U l b i a , Strecke 21. An dieser Straße wurden Meilensteine gefunden; in Nuracheddus 166 (a Car.). I : 8028. L u g u i d o , es sind ca. 27 mp, Strecke 3; j . Oschiri. Meilenstein in S. Antioco di Bisarcio mit Entfernung 131 (a Car.). I : 8016. H a f a , es sind ca. 25 mp, Strecke 2.

Strecke 5 Strecke 2 Landweg ron Turribus nach Caralis Bis Hafa nur durch Meilensteine gegeben, die Fortsetzung in It 82. T u r r i b u s , Strecke 1. Dazwischen in Seala di Ciocca 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 16 (a Turre). I : 8014 vom Jahre 67/68 p. C. Hafa; j . bei Torralba. In der Nähe, in Cabuabbas, 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung (a) Turre 34 (so wahrscheinlich zu lesen, Zahl verdorben). I : X 8016. Bei Bonorva 1 Meilenstein 42 (a Turre). I : 8017. M o l a r i a 24; j . Macomer. Iss: 7879 bis 7882. Hier Meilenstein 56 (a Turre) von Sept. Severus. Iss: 8025. 8023 und 8024 (p. C. 74). Reste der römischen Straße. Zwischen Macomer und Bonorva Meilenstein CVIIII (a Caralis) 8020. A d M e d i a s 12; j . Ghilarza. Iss: 8056. 8072.

Von Ulbia nach Caralis Vgl. It 81.

ü l b i a , Strecke 1. C a p u t T h y r s i 40, Thyrous (Pt), Thorsos (Paus); j . bei Osidda am Oberlauf des Flusses Tirso. S o r a b i l e 46, cf. Saralapis (Pt), Sariapis (Ra, Gu); j . Fonni. I : 7889. Dazwischen Valentia (PI, Pt); j . S. Maria di Valenza. B i o r a 45; j . Sern. I : 7868. C a r a l i s 42.

Strecke 6 Von Caralis nach Sulcis (Landweg) Nur durch Meilensteine festgestellt. Solche wurden gefunden in Elinas, Assemini, Flumen Tepido; cf. Iss: 8002—8007. Der Meilenstein (I: 8006) in Flumen Tepido gibt die Straße selbst an (Earalibus Sul.). 8005 stammt vom Jahre 70 p. C.

411

TV. Italien

d) D i e I n s e l

Korsika

Vgl. CIL X p. 838

412 j . Aleria, an der Mündung des Flusses Tavignano, wo sich ansehnliche Ruinen befinden.

INS Corsica (rot geschrieben), meistens Corsica, doch auch Corsice (Paus, Agathem, Steph), KOQOU; (Dion, Per, Steph B, Prise), Cursice (Procop), von den Griechen gewöhnlicher 6 KVQVOS genannt, von Pt beschrieben, galt als eine der 7 größten Inseln des Mittelmeeres (St); die Einwohner, Corsi, Kdgvtoi — Cyrnaei (Steph); nach PI bestanden 33 Städte, Pt nennt 31, darunter sind die bedeutendsten (beide römische Kolonien) Mariana und Aleria (Iss: C I L X 8034—8036), letzteres die bedeutendste. Das It hat 5 Stationen, darunter zuerst Mariana. Ra und Gu zählen neben Marianis noch 4 Städte auf. Die Ta hat nur Marianis, it. (Gu), Mariana (It, PI, alii), MaQtavrj (Pt — civitas) [verschieden Magiavov Pt an der Südspitze mit promont.], Marinianis (Ra); von Marius angelegte col. an der Ost­ küste nahe der Mündung des Flusses Govola (j. Golo); j. noch Ruinen zwischen der Kirche La C a n o n i c a und dem Fluß Golo; die Gegend heißt die Ebene von Mariana. I: C I L X 8038 9 ; cf. ib. p. 996. Iss in Korsika: CIL X 8034—8040; cf. ib. p. 838—840. Das It (85) hat folgende Strecke: Von Mari ana nach A l e r i a 40, die Entfernungen sind allgemein zu hoch; it. (Ml, Ra, Gu, Fl), Aleria col. (Pt), Valeria (Zon), im 1. Pun. Krieg zerstört, römische Kolonie durch Sulla (PI, Sen), die erste Stadt der Insel. Ra und Gu nennen an erster Stelle auf Korsika Marianis wie Ta, an zweiter Stelle Colonia Julii;

113a. Itinerarstrecke auf Korsika.

P r a e s i d i o 30; j . Zicavo. P o r t u F a v o n i 30; j. Porto di Favone. P a l l a s 25; Palla (Pt, der südlichste Punkt der Ostseite); j . Porto Nuovo.

V. Die Donauprovinzen Dioecesis Illyricum umfaßt N o r i c u m , P a n n o n i a e und D a l m a t i e n ; diesen würde sich naturgemäß B a t i e n anschließen, dessen Straßen wir im Abschnitt IV. Italien unter Strecke 3. 41—43. 71. 71a und b behandelt haben. In N o r i c u m und P a n n o n i e n kommen in Betracht Strecke 42 Ton Passau bis Belgrad, „ 71 von Salzburg bis Belgrad,

Strecke 75 von Trebinje nach Skutari. [„ 75 a von Alessio nach Arzer an der Donau folgenden Abschnitt (Mazedonien).]

114. Übersichtsblatt der Strecken von Illyricum.

Strecke 72 von Salzburg nach Wels, von Wels nach Aquileia und von Aquileia nach Petronell an der Donau, „ 73 Ton Laibach nach Mitrovic. In D a l m a t i e n haben wir die Strecke 73 a yon Mitrovic nach Salona, Zara und Archi, , 50 Ton Arsia bis Durazzo, „ 74 von VincoYce nach Salona und Narona,

Die Strecken des I t , welche nicht mit solchen der Ta zusammenfallen, sind in unserem Obersichtsblatt durch Strichelung erkennbar. In Noricum hat das It wenig Besonderes, dagegen ist OB ziemlich reich in Batien und Pannonien. Der Donau entlang ist zwischen It und Ta der Unterschied, daß das It der Donau in alle Biegungen zu den Kastellen folgt, während die Ta die größeren Plätze durch möglichst gerade

V. Die Donauprovinzen

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416

6

115. niyricum auf der Ta. Den Anfang siehe in Italien Karte 52 und 58 (Spalte 189 und 191).

Straßen verbindet In der Ta herrscht an der Donan In Dalmatien stammt die erste Anlage der Küstenstraße große Übereinstimmung mit den Angaben der N D , welch jedenfalls aus der Zeit der Republik. Augustus Tiberius hatte letztere öfters die Kastelle in der Reihenfolge ihrer natürlichen die Schwierigkeit der Kriegführung im Innern dieses Landes Lage aufzählt, wodurch die Fixierung derselben in mehreren erkannt und baute deshalb gleich nach seinem Regierungs­ antritt durch seinen Legaten L. Cornelius Dolabella von Salona Fällen ermöglicht, immer aber willkommen bestätigt wird. Die Donaustraße (Strecke 42) ist wohl alt, aber Meilen­ aus mehrere Straßen bis an die Grenzen der Provinz, wie uns 4 Is8 von einem Denkmal in Spalato belehren. steine sind erst von SeTerus an häufiger. Claudius legte eine herrliche Straße von Tragurio Über In Noricum geht die Straße von Aquileia Virunum (8trecke 72) auf Claudius, die von Cilli nach Pettau auf Trajan zurück, Magno nach Siscia an (nicht von Burno an den Sanafluß, wie aber regeres Leben im Straßenbau setzt erst von Severus an C I L u. a. annehmen), eine wahrhaft großzügige Verbindung, und dauert hier bis ins 4. Jahrhundert herab. Auch in Pan- von welcher das It eine Strecke, die Ta aber nichts hat; nonien werden die Straßendenkmäler yon Severus an zahlreich. s. Näheres bei Strecke 74.

a) Reisestrecken Donaustrasse.

Strecke 42 (Fortsetzung) Von Windisch bis Konstantinopel

c) Von P a s s a u bis B e l g r a d (Karte 118—127)

Dieser Abschnitt führt durch 4 Provinzen: a) Von B o i o d o r o bis C o m a g e n i s (oder Citiumj, Karte 118/119, vor Wien haben wir die Provinz Noricum Ripense. Das It 234 und 248 gibt die Strecke Lauriaco bis Vindobona doppelt, die Zahlen wohl teilweise verdorben. Die N D Oc. 34, 31—46 gibt Noricum in einem Anhang an Pannonien mit der Eigentümlichkeit, daß hier wie bei den drei Provinzen Pannoniens die K a s t e l l e in der g e o ­ graphischen Reihenfolge stromabwärts a u f e i n a n d e r folgend, fast alle mit Equites Dalmatae besetzt, aufgeführt werden. In Noricum sind es die Kastelle 31—36 (Ad Mauros, Lentiae, Lacufelicis, Arlape, Augustianis, Comagenis). Daraus folgt, daß das sonst unbekannte Ad Mauros zuoberst, also wohl in Eiferding, wo römische Reste sind, anzusetzen ist. Bei L o r c h hat die Ta eine Lücke, welche nach dem It sich ausfüllen läßt, aber das It folgt der Donau, während die Ta wahrscheinlich der Landstraße abseits der Donau gefolgt ist. Das Zusammenfallen der Stationen von Ta und It ist deshalb doppelt unsicher. b) Von W i e n bis R a a b (Karte 120. 121) gehört die Strecke der P a n n o n i a I, Superior, an. N D Oc. 34 gibt wieder die Kastelle 6—12 in ihrer natürlichen Reihenfolge, weshalb das sonst unbekannte Quadriburgio oberhalb Wien ver­ mutlich in Klosterneuburg, wo so viele Iss sind, anzusetzen ist. c) Von B r i g a n t i o b i s A n t i a n a (Karte 122—125) gehört die Strecke der Provinz V a l e r i a an, und in der

N D Oc. 33, 8—22 werden die 15 Donaukastelle von Odiabo bis Florentia wieder genau in der Reihenfolge donauabwärts aufgeführt. Constantia, sonst unbekannt, muß deshalb bei Ofen angesetzt werden. M e i l e n s t e i n e sind in der Provinz Valeria in großer Anzahl vorhanden. Sie zählen von B r i g e t i o ab bis an die Grenze des Gebietes dieser Stadt, d. h. die alte Provinzgrenze zwischen beiden Pannonien, von dieser Grenze ab aber ab A q u i n c o . Die letzten Steine ab Aquinco unterhalb Essek sind 160 mp von Ofen, in Nestin 209 und kurz vor Mitrovic 225 mp. d) Von D o n a t i a n i s (Ta), ad Novas und Aureomonte (It) bis T a u r u n o (Karte 126/127) haben wir die Provinz Pan­ n o n i a II (inferior). N D Oc. 32, 9—19 gibt 11 Donau­ kastelle von Novas bis Tauruno in ihrer richtigen Folge. Für die ganze Donaustrecke kommt C I L B a n d l l l mit seinen Supplementen in Betracht, die Kiepertschen Karten in dem letzten Supplementband, welcher 1902 erschienen ist. Vgl. ferner Groller, Der römische Limes in Osterreich fasc. I, Wien 1899. Wichtig, aber nicht ganz sicher, ist die Ansetzung von A n t i a n a , welches im C I L in Baan angenommen wird. Der Platz ist wichtig, weil von hier die große, im It sich findende, in der Ta fehlende Straße nach Wien abgeht. Nach den Entfernungen sind wir genötigt, Antiana in dem vorgeschobenen Donauwinkel bei Batina anzusetzen, beim 137. Meilenstein, welcher von der Hauptstraße 6—8 Meilen abseits liegt. Die Hauptstraße von Ofen nach Essek zählt die Ausbiegung nicht, wie der 160. Meilenstein deutlich zeigt. Die Abzweigung nach Sopiana kann auch wohl von dem Kreuzungspunkt der Hauptstraße, Dalyok, gezählt haben.

Strecke 42

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116.

Castellum Bolodurum, s. o. E s folgt eine große Lücke; sowohl die Verbindung nach Linz als nach Wels fehlt. Das It (das ganz der Donau folgt) bringt folgende Zwischenstationen: Von Boiodoro bis S t a n a c o 20; j . bei Engelhardszell: St. Ägidi (cf. C I L i n 5755 = 11846 — Meilen­ stein: a Boiiodoro saloato mp 15); inde J o v i a c o 18 (CasteUum [ND — praef. leg. secundae Italicae militum liburnariorum], oppidum, „quod Joviaco vocabatur** [Eugipp], leg. II Italica [tegula: C I L i n 6757i]); j . bei Schlögen in der Nähe von Hailbach (Gaisberger). Iss: C I L III 5757i. 6010». 12014; inde O v i l a v i s 27 (statt 17). Im It 249 ist wahrscheinlich zu korrigieren: L a u r i a c o O v i l a b i s 26 statt 16; 0 vi lab is J o v i a c o 17 statt 27, dort sind 10 zu wenig und hier 10 zu viel. Das It folgt bis Joviaco der Donau, die Ta dürfte im Binnenland dem direkten Weg nach Wels gefolgt sein, mit 40 mp und vielleicht einer Zwischenstation, vielleicht bei j . Waitzenkirchen oder Efferding, wo die Donaustraße als „Ochsenstraße" über Efferding und Straß nach Lorch weiterführt, und die Straße

nach Wels abzweigt. Noch besser bis Marinianis und hier nur Abzweigung nach O v i l i a . 14. Ouilia, Ovilavis (It), Colonia Aurelia Antoniniana Ovilaba (I: C I L HI 5630), Aelia Ovilava (ib. 11785), Colonia Ovilava (ib. 5606); blühende Schafzucht; mit Duumvirn, Aedilen und pontifices (Iss: C I L m 5606. 5630); j . W e l s am Traunfluß. Iss: C I L m 6629—6634. 6010.6012.11784-11790. 12012. 12014. 12031. 13447. 13529. 13552. 14110. 14115. 14371. 14373. Militärdiplom C I L HI 2328 ,T. Gaisberger in der Denkschrift der Wiener Ak. ffist. Kl. HE 2 S. 12 f. 1852. Über römische Gräber: 17. Bericht über das Museum Francisco Carolinum. Linz 1854. 14 bis Mar., 26 bis Lauriaco (It 258), irrig 16 (It 249, s. o.). j . bei St. M a r t i n , vor Marinianio1; der Kreuzung der von Wels nach Linz führenden Straße mit der „ Ochsenstraße u , etwa 4 km westlich von Klein-München. Seitlich an der Donau liegt L e n t i a (ND — equites sagittarii — praef. leg. [secundae] Italicae partis inferioris); j . Linz. Iss: C I L HE 5688. 5689. 6010ie. 4t. »s. s». io». ns. in. i»i. i«i.

m

1

16S. tlf. 164. 1 2 0 1 4 1 8 . 40S. 461. 4SI. ( 1 4 3 6 8 " ) .

Irrig Merinianio (Bg).

117. Sehlaß von Pannonien. Anfang von Mösien. 27

V. Die Donanprovinzen

419

Blaboriciaco, statt Laureacum (Am, IBB), Lauriacum (It quater, ND — praefectus legionis secundae Italicae, Lauriaco), am Einfluß des Anisius in den Danubius und zugleich am Flüßchen Lauro (j. Lorch), Hauptquartier der leg. II Italica (seit Marc Aurel: tegula: leg. II italica: C I L III 5757i), Lanciarii Lauriacenses — classis Lauria-

420

11363. 11847. 11873. N. a. bei Mautern (Kiep, Kenner, Berichte des "Wiener Altert.-Vereins 17 p. 377 — leg. I Ital. — cf. C I L HI p. 2707 Not. 1). Mautern liegt an der Donau, was bei Mauer nicht zutrifft, dagegen stimmt die Ent­ fernung von 100 Milien von Passau nur auf Mauer.

118. Strecke 42. Von Passau bis Lorch.

censiB — ND); Schildfabrik; militesauxiliaresLauriacenses (I: C I L HI 5670a), collegium iuvenum, 2 aedileB (ib. 6678); j . Lorch und St. Lorenz beiEnns. Iss: 5677. 5678. 5680. 5757. 5671. 6008. 6010. 6016. 11849. 11853. 12012. 15208. Iss in Enns: ib. 5671. 6679. 5681—6687. 5767. 5764 (cf. p. 2328). 6008. 6010. 11825. 11826. 11849. 11870.

Ad ponte ises; j . I p s oder Yps (Ybbs), am gleichnamigen Flusse (I: CIL III 5670a); die Brücke muß südlich davon, zwischen Neumarkt und Kemmelbach, über die Ybbs gesetzt haben. 8; nach It bleibt nur 3 oder 4, was besser stimmt. Arelate, Arlape (It bis, ND), Arelate (Pt), Sitz der classis Arlapensis et Maginensis (ND) und Reitergarnison (Equites

119. Strecke 42. Von Lorch bis Wien.

11874—11877. 12012. 12014. 12030. 13444. 13535. 13552. (15208). 15216. cf. p. 963. 964io-i.. (2328*00). 13*; bis L o c o f e l i c i s 20 (It — bis). Elegio; j . bei S t r e n z b e r g (I: C I L III 13536). Dazwischen an der Donau: Loco F e l i c i s (It), Lacufelicis (ND — Equites sagittarii); j . Bruch zwischen Wallsee und Ardacker a. d. Donau, wo ein großer See (Altwasser) ist, und die Entfernungen stimmen. 23; von Loco Felicis bis Arelapis 25 und 26 (It). In dieser Gegend liegt: F a f i a n a (ND — praefectus legionis libumariorum primorum Noricorum Fafianae), Favianis (Eugipp. — civitaß, oppidum), an der Donau gelegen (nach Severin), ca. 100 mp yon Boiodorum (Sev); j. Mauer bei Oeling. Iss in Mauer: CIL III 6673. 5674. 5756. 11352. > 14 (Bg, Ye).

Dalmatae); an der Mündung des gleichnamigen Flusses. Arelate (I: CIL DI 4464 — gef. in Petronell); j. P ö c h l a r n (Iss: CIL 5670. 13531). In E r l a u f ist der Name noch er­ halten, am Fluß Erlaf. Bechelaren Sitz des Rüdiger im Nibelungenlied. 7. Bis Cetio 20 und 22 (It — 22 stimmt), municipium Aelium (Iss: C I L IH 5668. 5663) — Cetium (ib. 11799. 11806), colonia (ib. 5652); mit Duumvirn, Aedilen, Augurn, Flamines (Iss); nicht identisch mit der unten folgenden Station Citium bei Wien; j. Mautern. Iss: CIL III 4668. 5656. 5765. 6567—6569. 11797. 13538. 13539. 13540. 13552 st. 69. so. es. in. ns. its. 13553i. 1«. 169. 15209. N. a. wäre hier Faviana, s. o. inde C o m a g e n i s 24 und 30 (It). Namare (Namara); j . Molk mit Altertümern und Iss: CIL III 5667. 5668; cf. ib. p. 686. 16.

422

Strecke 42

421

j . St. P o l t e n ; Übergang II Trigisamo1; über die Traisen. Iss: C I L IH 5659. 13630. 13637. 13538. 13541. An der Mündung der Traisen liegt: A u g u s t i a n i s (ND — Equites Dalmatae), um das Jahr 141 Garnison der Ala I Augusta Thracum I (welche um 107 in Augustis in Rätien lag); j . Traismaur. Iss: CIL m 5654. 5656. 11795. 11796. 12014. 15216. 8. Piro torto („Zum krummen Birnbaum"?); j. P e r s c h l i n g am Perschling. N. a. j . Schönbichl: (Kulnigg), an der Mündung des Perschling. 8 — es sollten 13 sein nach Tulln, deshalb wohl eine Station mit 5 einzusetzen bei j . Michelsen. Comagenis2, it. (It bis, ND, Eugipp V. Severini), Reiter­ garnison (ND — equites promoti), Comacie et Co[macienses] (I: C I L III 5650); j. T u 11 n am Wiener Berge (Iss: CIL III 5650—5652. 6010«). Schanzen der Avaren auf dem Cumeo-Berg nahe bei der Stadt Comagene. Im Nibelungenlied. | 7; bis Vindobona 20 und 24 (It); das It folgt der Donau, wo 24 stimmt, 20 für den direkten Weg. Die Tabula nimmt den nächsten Weg über den Wiener Berg — der I Tullner Straße, aber entweder ist hier statt 7 — 12 zu | setzen, oder es fehlt eine Station mit 6. j Citium, einfache Station, nicht zu verwechseln mit Cetio (It), s.o.; j . E x e l b e r g auf dem Wiener Wald. Cetius mons (Pt, nur als Gebirge, zwei­ mal, keine Stadt), mag als Wiener Wald gedeutet I werden. Nördlich an dem Weg des It an der Donau liegt: i A s t u r a , ABturae (ND — tribunus cohortis), Asturis (Eugipp.), im 3. Jahrhundert hier das Lager der cohors I Aelia sagittariorum (I: CIL III 5646); i j . Klosterneuburg. Iss: j C I L III4668. 4669. 5645—5753. 10685. 11376. 11791. 11857. Privilegium veteranorum hier ge- ! funden ib. p. 854. N. a. Zeiselmauer, cf. CIL III 5650. 5652. Hier wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung 5 a V[indobona]: CIL III 5753. 6. Vindobona, it. leg. X gemina (It), Juliobona leg. X germanica i (Pt — verschrieben), Vindobona (I: C I L III 710), sonst auf Iss meist nur Vind., Vendobona (Aur. Vict), Ovtvöoßovva (Agathem), Vindomara (ND — praefectus leg. X geminae — praefectus classis Histricae, Arrunto sive Uindomanae, a Carnunto translata), Vindomina (Jörn); ursprünglich keltische Stadt, dann röm. munieipium (I: CIL III 4557); hier die stärkste der 3 Donauflottillen, Hauptwaffenplatz, Garnison (nacheinander) der Leg. VII, VIII (teg.: C I L III 4660) und XIV (teg. ib. 4661), alle gemina; leg. X X X Vlpia Victrix (teg. ib. 4663); Todesort I des Kaisers Antoninus Philos. (Aur. Vict); j. Wien. Vgl. Domascewski in Gesch. der Stadt Wien 1897. Iss: C I L III 4566 bis 4586. 4659—4664. 4668. 4670. 4698. 4699. 4709 bis 4711. 6008. 6010. 6485a. 11306—11310. 11344. 11350. 11353—11369. 11361.11362.11373.11376. 11456—11458. 22014. 13495—13497. 14100. 14369. 1 1

Irrig Trigisano (Ve). Irrig Comagems (Dj).

14360. 14371 6 \ ,0 . 14372 6 . 14373 6 6 -". (143761). 16196 4 . 15197. 15204 8 '. 15212. 15213. 15214. 15216. Im It 233, 266 und 261 A b z w e i g u n g nach O e d e n burg auf zwei verschiedenen Wegen, an den zwei erstgenannten Stellen über Muteno, in 261 über Aquis. In allen 3 Fällen sind die Zahlen verdorben — i. Karte 120. A Vindobona Muteno 22, 32 (cd.) und 36. Wenn wir 32 als richtig annehmen, so ist M. j. Eieenstadt. Iss: C I L III 10962. 13427. 13430. S c a r a b a n t i a 12, 18, erstere Zahl für Eisenstadt zu­ treffend. Ferner a Vindobona A q u i s 28 und 18 (ed.), letztere Zahl richtig; j . Baden. Iss: C I L III 4659—4661. 11352. 12010—12014; inde S c a r a b a n t i a 31. In K l e i n - S c h w e c h a t wurden 3 Meilensteine gefunden a K[arnunto] mp 21 (CIL III 4642. 4644—4646);

120. Strecke 42 Wien—Dcutsch-Altcnburg. Strecke 72 Ödenburg— Deatsch-Altenburg und Ödenburg—Wien.

in E b e r s d o r f 1 Meilenstein mit Entfernung 12 (CIL III 4640). 10; 28 bis Carnunto (It), dazwischen (in medio) Ala nova und Aequinoctio — 8. folg. uillagai, sive A l a nova (It, ND — Reitergarnison); Villa des Gaius; j . zwischen G r o ß S c h w e c h a t ( I s s : CIL III 4448. 4449. 4467.4519. 4521. 4655a. 4666. 4659. 4660i. 4661». 4664. 13494. 13501. 13552i. es. 13560) und Fischament; in Schwechat tegulae: leg. I Nor (CIL III 4665a); leg. X Ge P F (teg. ib. 4659f.), leg. XIII [gemina](teg. ib. 4660 a). 4. Aequinoctio, it. (It), Aequinoctiae (ND — Reitergarnison); j. F i s c h a m e n t . I-.CIL III 4546. 14. Carnunto, leg. XIII gemina (It, Iss: C I L III 4407a. 4416. 4439. 4464. 4467. 4480), praef. leg. XIV geminae militum liburnariorum cohortis V. partis superioris (ND — teg.: C I L H I 4661), Carnuntum (Vell, PI, Eutr, Spartian, ND, Iss), Kagvoug (Pt); alte keltische Stadt, früher wie Vind. bedeutender Waffenplatz; munieipium Aelium 27*

423

V. Die Donauprovinzen

(I: CIL III 4554), municipiumCarnuntum(ib.4495), später col. (Iss: CIL III 4236. 4639. 4567. 11139. 11255), Sergia Karnuntum (ib. 11019), civis Romanus Carnuntiensis provinciae Pannoniae superioris (ib. 6493), Ort der Donauflottille (classis Histrica), welche später nach Vind. verlegt wurde (ND), Winterquartier einer Leg. (PI); höchste BlQte im Markomannenkrieg, wo Kaiser Mark Aurel 3 Jahre in ihr verweilte (Eutr), Mittelpunkt seiner Unternehmungen gegen Quaden und Markomannen; Waffenfabrik (ND); hier Severus zum Kaiser ausgerufen (Spart); im 4. Jahrhundert von Germanen geplündert und zerstört (Am 30, 6); wiederhergestellt, aber ohne die frühere Wichtigkeit; leg. X g. (I: CIL III 4419, teg. ib. 4659), praef. leg. III Aug. (I: C I L HI 4426), leg. XV Apoll, (ib. 4462. 4476—4479. 11367—11369), corniculari commentariens speculatores legionum III Antoninianarum Pannoniae superioris [X gem. Vindob., XIV gem. Carnuntina, I adi. Brigetionensis] (ib. 4452), leg. X X X Vlpia Victrix (teg. ib. 4663), leg. XIV G M[artiae victricis] (teg. ib. 11363c"'); j . ausgedehnte Trümmer

424

(11295). 13443. 13444 (cf. p. 2328193). 14359 1 7 -". 14373 69 . 13; 22 und 25 bis Arrabone (It). In der Nähe von Stailuco: Q u a d r a t i s (It — in medio inter Flexo et Arrabona), Quadrato (ND — equites Mauri); j. bei Baratföld (coh. III Alpinorum: CIL E I 4665 — teg.). Stailuco; j. bei der Leydener Zucker­ fabrik. Hochstraß ist zu nahe bei Raab. 12. Arrabo fl., Arrabona (It, ND — Reitergarnison — 2 Abtlg. und praef. leg. X [teg.: leg. X G. P. F: CIL III 4659w] etXIVgeminarum militum liburnariorum); an der Mündung des Flusses Arrabo; leg. I adi. (Iss: C I L I U 4363.4364. 4375), ala Augusta Ituraiorum (ib. 4367. 4368), praef. alae I Ulpiae contariorum (ib. 4369—4362. 4369—4370. 4378), equ. ala Aug. Ituraeorum (ib. 4371), equ. ala Pannoniorum (ib. 4372. 4376. 4377), ala I Aravacorum (ib. 4373). Im MA Jaurinum; j . Raab. Iss: CIL III

121. Strecke 42. Von Petronell bis Komorn.

zwischen D e u t s c h - A l t e n b u r g und P e t r o n e l l ; Reste eines Triumphbogens, Mithrasdenkmal (Kubitsch., Führer durch C. Wien 1891, Bilderatlas Carn. Alt. Wien 1900). Iss: C I L III 4393—4532. 4546. 4659. 4661.4698—4705. 6008. 6010. 11086—11293. 11345. 11350. 11352. 11353. 11360. 11362—11371.11426 bis 11455. 12010to u. ff. 13363 u. ff. 14071 bis 14096 u. ff. 14356—14359 u. ff. 15189—16192. 16204. 15215 — 15218. Militärdiplome (ib. p. 869. 1963. 1995). A b z w e i g u n g von Strecke 72. Ad H e r c u l e m (ND — equites Dalmatae) muß in unmittelbarer Nähe von Carnunto folgen, vielleicht war dieses Lager in Hainburg. 14; bis Flexo 30 (It). Gerulatis, Gerulata (It), Gerolate (ND — equites sagittarii), equ. ala I canninefatum (I: C I L III 4391); j. Karlburg od. Oroszvar. Iss: CIL III 4391. 13445. 13446 (cf. p. 2328 1M ). 16. Ad flexum, Flexo (It, ND — cuneus equitum Dalmatarum — equites promoti), otiov oder (It bis); j . Tovarnik. 'lovßoXov (Pt); j . Marktflecken Valpovo. [10] (Hi). I: C I L III 6485. Spaneta, irrtümlich mit Ulmo zusammengezogen, die Ent­ 9, 8 (Hi). fernung 10 fehlt; Spaneta (It), Spaneatis (Ra), mutatio Mursa. minor, it. (Ra), Mursella (Pt), mutatio Mirselia (Hi), Spaneta (Hi); j. B a c i n c e bei Kukojevce. mun.: „M. Murselensium" (I: CIL III 10243); leg. XIIII „ 10. gem. (teg. C I L III 3755); zu unterscheiden von Mursella I| 1

Irrig Louia (Bt, Bg, Ve).

ji ■i

1

Irrig Poutulcae (Ve), Pont. Vscae (Seh, Ma, Pd). » Fehlt irrig Bt, Bg, Ve.

447

448

V. Die Donauprovinzen

In L a d j a r a k 1 Meilenstein: Ab Aquinco m. p. 226 ( C I L D I 6466 = 10652); 1 anderer (in Mitrovica) zeigt die Entfernung 15 (ib. 3704), 1 letzter (ebenda) am Kopfe m. p. 15, am Fuße: Ab Atrante ad flumen Savvm milia passus 346 (ib. 3705). 13 1

Dazwischen mutatio V e d u l i a (Hi), Budalia (It — von Spaneta 8, ad Sirmium 8); j . Martince. Sirmium, it. (Ra, Pt, multi), Sirmi civitas (It), civitas Sirmium (Hi), Sirmio (It), civitas Sinniensium von allen Späteren genannt, mit Königspalast (Julian wird in regiam geführt — Am 21,10); am Einfluß des Bacuntius (j. Bosset) in die Sau; Sitz des praef. militum Calcariensium, des praef. classis I. Flaviae Augustae, der Ala Sirmensis (ND); [co]l(onia) Flavia Sirmiatium (I: C I L E I 7429), Flavia Sirmium (ib. 3320), colonia Sirmiensium (ib. 3230. 3243. 6441. 10249), col(onia) Sir(miensis) (ib. 12 740), Sirmium (ib. 2006. 8080 B 3); exer. Pan. inf. (tegula ib. 3749 e), leg VI h (teg. ib. 5754 p. 1043), leg VII Cl P F . (teg. ib. 10666), leg. I U I Fl. P C (ib. 10664), coh. VII Br.

Bassianensis (I: C I L III 3336), civitas Bacensis (novella Justiniani 11), procurator gynaecii Bassianensis Pannoniae j . bei P e t r o vce. Ruinen, secundae (ND); las: C I L I I I 3220—3227. 10197—10214. 11377. 15133—15135. Die Ta scheint den direkten Weg nach Semlin zu führen, doch ist die 1. Entfernung 8 zu klein — es sollten mindestens 12 sein. Hi aber folgt der bequemen, jederzeit sicheren Landstraße. 8; bis Tauruno 30 (It); Hi nach mut. N o v i c i a n i 12; j . Stava Pazua — I : HI 15138,5 (coh. I. Thracum). A l t i n a t e 11; j . Batainika. S i n g i d u n o 8, zusammen 31. idiminio, Idominio (Ra); j . Ugrinovce. 9. j . Semlin. Tauruno; 3.

Confluentibus co. Singiduno;

j. Belgrad.

132. Strecke 72 Salzburg Wels St. Pankraz.

(ib. 10668); j . M i t r o v i c a . Iss: C I L Strecke 72 I I I 3228—3251. 3704. 3781. 6008«. 6015i. 6019i. Von Salzburg über Wels, Zollfeld, Aquileia, Laibach, 6438—6449. 6473. 10215—10240. 10664 u. ff. 10698 Cilli, Pettau, Stein a. A., Ö d e n b u r g nach Deutschbis 10712. 10717. 11349. 11377. 12016. 12031a. Altenburg 13353. 13354. 14340 2 " 7 . 15136 —15136 1 . 15175 1 . fl 65 a) Von S a l z b u r g n a c h W e l s 3 Militärdiplome: C I L m p.1987. 2328 \ . „Sirfy" (Seb. Münster) — cf. Bulletino di arch. christ. 4. Serie (Karte 132) I I I nr 4 p. 144—148: de Rossi cimeterio di San Die Straße ist auch im It enthalten und mit Meilensteinen Sinerote mart. in Sirmium. Bei Edrisi Afrank-bila, bei den Kreuzfahrern Francavilla, . Napoca8, it. (Ra, I s s : C I L I U 1100. (1627), Napuca (Pt), früher mun. (Iss: C I L U I 860. 1100. 6254. 7664), später colonia Aurelia Napoca (ib. 7726, V I 269), colonia Napoca (ib. 862. 1141. 7633. 7657. 7665. 7804. 8075ie teg.); coloniae Sa[rmiz]egetusa et Napu[ce]nsium (ib. 7996), colonia (ib. 858. 865. 867); j. Koloszvar sive Klausenburg. 43 Iss im C I L H L 16; dazwischen M a c e d o n i c a (Ra), Standquartier des 1. Teils der leg. V Maced.; j.RuinebeiSzucsag (8 km von Klausenburg entfernt). I s s : C I L m 852. 7652—7654. 80761. Doch ist viel­ leicht besser nicht an eine Zwischenstation zu denken, sondern Macedonica ist als Zusatz zu dem vorhergehenden Optatiana oder dem nach­ folgenden Napoca aufzufassen und von Ra mißverstanden worden. Allein die leg. V Macedonica hatte, soviel wir wissen, nicht in Napoca, sondern in Patavissa ihr Hauptquartier. Optatiana, it. (Ra, wo Optatiana — Macedonica — Napoca folgen, sc. leg. V Macedonica); j . M a g y a r - G o r b ö oder Gyalu (Iss: C I L U I 844. 850. 851)? bei Qernyesseg. 16. 1 1

Irrig 20 (Ve). Irrig; Napoca (Kt).

55a

1

Largiana , Lagiana (Ra — in Mysia inf.), nfumerus] m[ilitum] 0[srhoenorum], alae miliariae duplicarius (I: CIL I H 7644); j . Z u t o r . Iss: C I L H I 16336. 7644. 807417. Nach Kurz nördlich von Saß­ regen zu suchen.

172. Strecke 77. Von Varhely bis Mojgrad. 17. Cersi[a]e, Certie (Ra — in Dardania und in Mysia inf.) (cf. Crisia fl., j . Koeroes), coh. I Battavorum ( I : C I L H I 839); j .Romlot (IBB:CIL U I 839. 6249. 7643. 8074n) bei Remeteszy (Kz). 1

Irrig Cargiana (Seh?, Kt).

VI. Die Balkanhalbinsel

551

Porolisso, PorolliBüm (Pt, Ra — in Dardania), Porolissos (in Mysia [Zam bei Noptsa] inf. —: Ra), provinciae Daciae, Civ. Paralisensium (I: C I L I I I 2866 — gefunden in Nadrul), mun. Porol[issense] (Iss: C I L I I I 1486. 1495 — VarheUy), [municipjium Porolis. et Tibisc. (ib. 7962 — VarheUy), Porolissensis provinciae Daciae (ib. 3556 — in Buda gefunden), [P]orolisu[m] (ib. 7986 — Varhely), Porolpssensis] (D. XC p. 2001), ex[ercitus] D[aciae] Porolissensis] (ib. 8063 — in Klausenburg); nördlicher Endpunkt der römischen Straße, teg. X I I I gem. ( C I L m 16291), numerus Palmyrenorum (ib. 837), leg. I I adiutrix Porolissensis (teg. der Legio "VH Claudia); j . M o j g r a d . Sitz des Prokurators. Iss: C I L m 836. 837. 1629i. 16354.

559

N D verteilt in Egeta, Transdrobeta, Burgo Novo, Zernis und Ratiaris. 21. Drubetis, it. (Ra), Drobeta (ND — castellum; Garnison dalmatinischer Reiter und Hilfstruppen; dabei eine Garnison der 13. Leg. in Transdrobeta), AQovtprjyig (Pt); res publica mun[icipii] Fl[avii] Hadriani Drobet[ae] (I; C I L m 8017), mun. Drobeta (Iss ib. 1679. 8009), colonia Drobeta (ib. 1209), coloniaDrobetensium(ib.2679), colonia 8plen[didissi]maDrob[eten8ium] (ib. 8019), colonia (ib. 1580); j . T u r n u - S e v e r i n u bei Cernez. C I L i n 1681—1587. 6279. 6280. 8014 bis 8021. 8066. 8072. 8076i. n. ie. 12600. 13792. 14216. Zwischen Kladova und Turn-Severin teg. gefunden

173. Strecke 78. Von Brza Palanka bis Reska. Strecke 78 a. Von Reska bis Rimnik.

7638. 7639. 7642. 8065i. 8071. 8075ts. 8076ie. 80778.4; teg. der leg. VII Claudia (ib. 8071). Nach Kz nördlich von Udvarhely (Iss: C I L H I 807615. 80791).

Strecke 78 Von B r z a - P a l a n k a nach Resca und Ad Novas (Karte 173)

Egeta, Strecke 42; j . B r z a - P a l a n k a . Die Straße führte wahrscheinlich über die steinerne Brücke, welche Trajan an einer schmalen Stelle des Flusses über den Danubius bauen ließ (Dio Cass, Just, PI, Aur Vict, Proc, columna Traiani Nr. 260), auf 20 Pfeilern mit Schwibbogen, 49 m voneinander entfernt. Man kennt aber Reste von Brückenpfeilern bei Tzernetz und östlicher bei Thschelleh; letzteres ist wahrscheinlich die von Konstantin bei seinem Angriff der Goten er­ baute hölzerne Brücke, aber Dio's Angaben passen auf keine vollständig. — Die Leg. X H I gemina ist nach

der coh. I I Hisp., coh. I cfivium] Rfomanorum] e[quitata], coh. I I I Brit. ( C I L I I I 1703), in TurnSeverin der leg. V Macedonica ( C I L I H 8066a), der leg. I Italica (ib. 8072). N. a. Tschernez gegenüber von Kraiowa oder j . Drivicza.

36. Amutria, Amutrium (Pt); d.h. ad Mutriam, an der Motra; j .M 01 r u am gleichnamigen Flusse (Gura Motrului). In R e c a r i C I L I I I 14216, 24 und 1 Kastell; in B r a d e s c i 1 Kastell. 35 (30). Pelendova; j . bei K r a j o v a . [N. a. bei Pellesci und Rubanesci.] (cf. C I L I I I 1589. 8026.) Castris nouis; j . Ruinen bei D r a g o n e s c h t i . [Nach Brosteanu j . bei Slatina am Alt.] [ca. 15] fehlen. Die Zahl 70 s. u. Romula, Romulas (Ra), colonia Romula (I: C I L I I I 8031), cop(onia)] (I: C I L I H 8023), municipium Romulensium (ib. 7429 — gefunden bei Gigen), mun. (ib. 8033); j . R e s c a . 22 Iss im

CIL m,

Strecke 78 a (Das traianische Dazien)

653

70. Diese Zahl steht zwischen Castris novis und Romula, wo sie nicht paßt. [Brost, nimmt die 70 mp nach Romula ernstlich und kommt an die Einmündung der Latru in die Aluta, was natürlich unannehmbar ist.] Es sind aber 70 mp bis Novas an der Donau (Strecke 42) von Resca ab, und es liegt nahe, daß der Verfasser oder Abschreiber der Ta „novis" und Ad novas an der Donau verwechselt hat. Die Straße nach Novas hat Meilensteine. Auch Ra 188 führt die Aluta-Strecke von Karlsburg her bis Romulas und bricht dann plötzlich ab, was als ein Be­ weis gelten kann, daß die Aluta-Straße mit der bis­ herigen Strecke nichts zu tun hat. Meilensteine in G o s t a n e t i bei Slaveni ( C I L 1H 14216, 18), ferner in Babes de sus (13802)—8. Karte 173. In S l a v e n i großes Kastell (Iss: 1591. 8074, 28. 14216, 16. 13799—13801); Lager der Ala I Hisp., von Sept. Sev. a. 205 erbaut (13800). Ad novas, Strecke 42; j . Sistrov.

654

1

Ponte Aluti , Aluti (Ra); j . bei J o n e s t i [nach Brost, j . Kolini]. Bis hierher war die Straße auf dem rechten Ufer, fluß­ aufwärts ist sie auf dem linken Ufer des Oltu. 13. Burridava, Volksstamm Burridensii (Pt); j . zwischen K r e m e n a r e und N e w e s c h t i [nach Brost, j . Besimbak], In Boroneasa I : C I L m 14216, 25. 12. Castra tragana, Castra Traiana; j . bei Rymnik; gegen­ über am linken Ufer Ragan [nach Brost, j . Fogaras]. 9a. Arutela; j.in B i v o l a r i , wo großes Kastell und viele Funde am linken Ufer des Oltu

Strecke 78 a. Von Resca bis Karlsburg (Karte 173. 174)

Diese Strecke, dem Olt entlang, ist eine Grenzschutz­ straße und hat nicht nur Meilensteine, sondern auch Kastelle in gewissen Entfernungen und in zwei Reihen, eine vorgeschobene im Osten des Olt und eine zweite Reihe am Olt selbst. Dabei macht man die merkwürdige Be­ obachtung, daß je 2 Kastelle zusammengehören und wie bei der Mümling-Neckarlinie des obergermanischen Limes denselben Truppenkörper aufweisen. In Bivolari am linken Ufer des Olt ist ein großes Kastell mit vielen Funden, 2 Kaiserinschriften von Hadrian, 12601 und 12 602, an den Toren des Kastells ge­ funden, gesetzt von den Suri Sagittarii. Etwa 10 km östlich, in Radacinesci, sind ebenfalls die Ruinen eines Kastells mit den 2 Inschriften 12 604 und 12605, ebenfalls von den Suri Sagittarii, dem Hadrian gewidmet. Zwischen Racovitza und Copaceni ist ein Kastell mit den Inschriften 13 795 vom Jahre 138 und 13 796 vom Jahre 140; in der ersteren ist genannt Fl. Constans proc[urator] Aug[usti] und nfumerus] bürg, et veredariorum Daciae inf. Nach der zweiten hat unter Hadrian „Aquila Fidus proc. Aug. castra n. burgjariorum] et vered[arionim] quod anguste tenderet duplicato valli pede et inpositis turribus ampliavit". Östlich davon ist das Kastell Titesti, von welchem leider noch keine Inschriften bekannt sind. Es ist nach diesen Daten wohl kaum zu bezweifeln, daß der Parallelismus der Kastelle in der Walachei bis zur Donau herunter sich fortsetzt, also vom Roteturmpaß wohl bis Ad Novas. Diese Straße, die der Aluta entlang führt, weist in B a b e s de s u s , in Gostaveti und in Kopaceni (aus dem Jahre 236, 3 mp[aPretorio?]) Meilensteine auf ( C I L I I I 13802. 14216 18 . 14216 l9 ). Romula, Strecke 78; j . Resca. 13. Acidava; j . P i a t r a (Ruinen) [nach BroBt. Malaia im Lotrutale]. I: C I L I I I 8074, 14. 24. Rusidava1; j . D r a g a s a n i (Ruinen) [nach Brost, j . Porosesti]. 14. 1

Irrig Rufidana (Dj — f zweifelhaft).

174. Strecke 78 a. Von Rimnik bis Karlsburg.

2 Iss (CIL LH p. 2113). [Nach Tom. j . bei der Mündung des Lotra in die Aluta, nach Brost, j . an der Ausmündung des Sikaflusses.] 15. Pretorio; j . zwischen R a k o v i t z a und K o p a c e n i . Ruinen und Iss: C I L HE 13793 bis 13796 [nach Brost, j . an der Vereinigung der beiden Homoroden und des Mühlflusses]. 16. Ponte uetere, Betere (Ra); j . am Flußübergang bei K i n e s c h t i , gegenüber von Straßburg [bei Reps (Kurz); nach Brost. Ujfalu im Klein-Homorodtale]. Dazwischen der Roteturmpaß (Enge des Altflusses). 44; soll vielleicht 14 heißen; 10 würden auch genügen. Stenarum, Caput Stenarum (Ra — in Mysia inf.); j . an dem Eingang des Roteturmpasses bei T a l m e s c h [nach Brost, jetzt Elisabethstadt]. 1 Irrig -alitti (Seh, Pd, Kt). • Irrig 8 (Ve).

555

VI. Die Bi

Cedoni[a]e, Cedonia (Ra — in Mysia inf.); j. nach Tom. am Sibinhach bei H a m e r s d o r f (Iss: C I L HE 1633n. 1636». 8076«) und H e r m a n n s t a d t (Iss: C I L EU 1613 bis 1617). 6286. 6287. 7899) [j. bei Mediasch (Kurz); nach Brost, j . Medias].

anhalbinsel

55g

Dazwischen in Vizakna (Salzburg) I: C I L m 8075,41. 24. Acidava, Sacidava (Ra); j.beiReußmarkt(cf.CIL m [971]) [nach Tom. bei Klein-Schelken und Absdorf]. 15. Apula, Strecke 7; K a r l s bürg.

Die Reisestrecken der Diözese Mazedonien Strecke 75 a Von Alessio nach Nisch und Arzerpalanka (Karte 175-178)

Von A l e s s i o bis N i s c h hat der Abschreiber schweres Unheil angerichtet, indem er den Verbindungsstrich ?on Hammeo nach Scupis zog statt Ton Viciano nach Scupis, ferner die Strecke 81 von Nisch nach Scupis mit der von Scupis nach Stopis in einer Linie zusammenschrieb statt untereinander,

Von N i s c h bis A r z e r haben wir die 2 Stationen im Timoktal, Timaco Maiori und Minori. Eine Beziehung dieser beiden Stationen auf den Großen und Kleinen Timok, welche sich unterhalb von Saitschar vereinigen, ist hier nicht mög­ lich, da beide Orte am Kleinen Timok anzusetzen sind. Die Position von Timaco Maiori bei Gurgusovac scheint durch die Inschriften und die Lage sicher. Von hier führt eine in regelmäßigen Abständen yon 10—13 km mit Kastellen be­

175. Strecke 75 a. Von Alessio bis Liplian.

ferner die beiden ad Herculem trennte oder den Verbindungs­ strich Ton ad Hercule nach Naissus wegließ (letzterer Fehler, die Unterscheidung von 2 Stationen ad Herculem, kann aller­ dings sehr wohl schon auf den Verfasser zurückgehen). Auch die nachlässige Schreibung: Viciano statt Ulciano und Scunis

setzte Straße im Timoktal direkt nach Norden an die Donau. Von Vrbica (Timaco Minori) nach Arzer sind die Zahlen so hoch, daß man wohl an eine Ausbiegung denkt; da man aber ftir die ganze Strecke 75 a von Alessio an die mp nur zu l1/« km rechnen darf, so möchten wir doch an der gerad­

176. Richtigstellung der Ta in der Gegend von Hammeo bis Stopis.

(allerdings undeutlich) statt Scupis mag auch damit zusammen­ hängen. Für die Strecke 75a hat der Irrtum noch wenige Be­ deutung, und es kommt nur in Betracht, daß nach Viciano die Station Veclano 19 fehlt und nach Hammeo wahrschein­ lich 16 statt 6 zu setzen ist. Nachdem durch die Inschrift von Zukovac ein besonderer Kult des Hercules yon Nisch nachgewiesen ist, dürfte in unserer Station ad Herculem der Sitz dieses Nationalkultus anzunehmen sein. Von Alessio an muß man mit Tagemärschen rechnen, 1 mp e t w a = l1/« km«

linigen Strecke festhalten, weil sie Funde aufweist und die natür­ lichste ist. Die 27 mp bedeuten eben einfach einen Tagemarsch. Vgl. Z. f. ö. G. 1874 p. 660/1. Evans, Antiqu. Researches in niyricum. Soobre, Strecke 50; j . Scutari. 30. Lissum, Strecke 50; j. Alessio. 30. Adpicaria \ „zu den Pechhütten" ?; j. Fort P u k a in Dukadän 1

Ein kleines Stück des Verbindung-sstriches fehlt bei Seh, Pd).

Strecke 75 a (Die Diözese Mazedonien)

557

(Jirecek); s. Hahn, Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar, Wien 1869, p. 75. Beim Han Araps. 30. Creueni, Crebenis (Ra), Chlebena (Const Porph), = Caravantis (Li? 44, 30 — nach Safafik); j. S p a s , nach Jir. bei Spc&am Drin unter dem Krabi-Gebirge. 17. Gabules, Gebulion (Ra); j . bei K u s n e n i , n. a. Guilhan oder Gkolhan (Golani) bei Kalatschin, vielleicht näher bei Plantsch. 30. Theranda, it. (Ra), Thermidava (Pt); j . D u 1 j e (Trenovitza, Trenofdsche). Seitlich liegt das heutige Prizzen. Iss: C I L D I 8239 (legio 4 Flavia). 8246. N. a. bei O r a t o v a c . Iss: CIL m 8241. 8242. Dazwischen Theclana (Ra). 25. Viciano, Beclano und Theclana (Ra); in der Nähe von Gracanica am Ufer der Sitesca, ein altberühmter Ort, Vor­ ort der Lypljan, dessen Wortlaut dem alten Ulpiana entsprechen soll, verschrieben statt VLCIANO, Corruptel oder Nebenform vonUlpiano, Ulpiana (Hl, Jörn), Ulpianum (Pt), später Justiniana Secunda (Proc), R[es] p[ublica] Ulpiana der Iss: C I L EU 1685. 1686 — gefunden bei Remesiana, dem heutigen MustaphaPasa Palanka; Mommsen warnte, den Ort da zu suchen, wo die Iss gefunden wurden, denn Ulpiana lag in Dardanien. Legio pseudocomitatensis der Ulpianenses (ND), statio vectigalis Ulyrici (ib. 8170). An der Straße von Scodra nach Naissus muß Ulp. liegen. (Reichard hielt j . Giustendil für Ulpiana, aber es ist ehem. Pautalia in Mazedonien); j. L i p l j a n . Iss: C I L D I 8174—8176. 8182. 12664; s.-W. Tomaschek, Z. f. ö. G. 1874 p. 661. In einem Briefe des Athanasius ist statt Ulpiana Lypiana geschrieben (Mansi 3, 49). Es bestand offenbar eine Verbindung von hier nach Scupi. In K a c a n i k 1 Meilenstein: a Viminatio mp C C . . . (CIL LH 8270); in E l e s h a n 1 Stein aus dem Jahre 177 p. Chr.: mp 12 (von Scupi) (ib. 8271); in S k u p i 3 Steine, einer [a] col. [Scupis] mp 1 (ib. 8272-8274). [12]. [Veclanum] (Ra); j, Ruinen bei PlemetinaP r i s t i n a . Iss: 8175. 8181. 19. Vindenis, Vindinis (Ra), Vendenis (Pt — in Moesia sup. oder in Dardanien gelegen); j . P o d u j e v o gegen Dubnica. Ruinen nach CIL. 20. Ad ffines. An der Pusta reka beim Ort Zlata wurden be­ deutende Überreste, angeblich eines praetoriums, gefunden. Hier, wo der Übergangspunkt des Dardanischen Berg­ landes in die Margusebene liegt, sucht Tom. die Abgrenzung von Dacia mediterrania gegen Dardania; j.Kursumlj e, wo 1 Meilen­ stein, s.u., und in B a n j a Iss: 8167. 8168. 14548. In Kuräumlje 1 Meilenstein (verloren) mit Entfernung 9: C I L i n 14595 — offenbar schlechte Lesung, viel­ leicht 39 von Naissus. 20. Hammeo \ Acmeon (Ra — Verbindung nach Scupis), schein­ barer Kreuzungspunkt der beiden Straßen (von Scupis und 1

Irrig Hammeno (Bt, Bg, Ve).

658

vonLissum) — Korrektur s.o.; j . bei P r o k u p l j e . I: C I L i n 14664. Die A b z w e i g u n g nach Stopis ist in Viciano anzusetzen, s. Einleitung. 6 (vielleicht statt 16). Ad herculem, durch einen Tempel mit 2 Flankierungstürmen gekennzeichnet; cf. castrum Herculis zwischen Naissus und

177. Strecke 75. Von Lipljan bis Nisch. Strecke 81. Von Brestovac* bis Voisan.

Ulpiana(Jord.Get.66und480); j . bei K u r v i n g r a d Clis u r a — I: C I L m 1684 — oder etwas südlicher zwischen der Mündung der Toplika und der Pustareka in die Morawa. In Zukovac (s. u. Timaco maiori) wurde 1 Votivstein (Herculi N a i s a t i Claudia Plotina ex voto) ge­ funden — CIL III 14672 —, welcher auf einen be­ sonderen Kult des Hercules von Naissus hinweist, vermutlich hierherzubeziehen. Vgl. einen ähnlichen Stein in Kazelj — 14673. 14 1 . Irrig 13 (Seh, Pd, Kt), fehlt (Bt, Ve).

559

VI. Die Balkanhalbinsel

560

NaJSSO, Strecke 71; i. N i s c h . I Acheloum—Evenös 20, 19 (Ta) mit Umsetzung von 27. Calydon. Timaco. Maiori1, Thamacon (Ra — zwischen Turribus und Die gemeinsamen groben Fehler weisen deutlich auf die Romesiana), Gebiet der Timachi (PI); Vorlage hin, vielleicht eine griechische Quelle, vielleicht eine j.beiKnjazevac(=Gur- eingehendere Beschreibung. gusovac). Iss: C I L m 8264. (12674. 14578). In Von Evenos an hat das It auf einmal einen ganz anderen der Nähe (südöstlich) liegt Zukovac mit einem Votiv- Charakter, die Zahlen sind nur annähernd, oberflächlich, es stein (Herculi Naisati) (14572). folgen 4 mal 40 Meilen, also etwa Eilbotenstationen, während Von hier fuhrt eine römische Straße direkt nach Ratiaris; die wirkliche Entfernung nach Delphi 55, Phocida 15, Thespias 28, mehrere Orte mit Iss. Megara 28 beträgt. Die Fortsetzung des It von Athen bis Zwischen beiden liegt j . Rayna. CIL III 8261—8263. Larissa, welche wir in Strecke 81 besprechen, ist ähnlich zu 14575—14587. 14589—14591; acht Grabsteine, mit beurteilen. Kastell. Ein einziger M e i l e n s t e i n — 5 mp ab Apollonia — ist 10. bekannt, von Aulona an aber auf der ganzen Strecke keiner Timaco. Minori, Timagon (Ra), Timacum (Pt); mehr. j . V r b i c a — 8266.14574 Die ganze Strecke ist durch mehrmalige Auslassungen — mit Kastell. In Vratarnica Grabstein 14594. charakterisiert, wie wir schon oben dargelegt haben. Schwierig­ 27. — Diese und die folgende Entfernung ist etwas hoch keit machen die 3 Flüsse Achelous, Evenos und Calydon; gemessen, die mp gleich 1 km. einen Fluß des letzteren Namens kennt man nicht, dagegen liegen die Ruinen der alten Stadt Calydon am rechten Ufer des Evenus, also zwischen dem Achelous und Evenus. Wir haben wohl vermutet, das bei Cbalcis mündende Flüßchen könnte Calydon geheißen haben, aber wir können es nicht beweisen, und immer bleibt die Stadt Calydon westlich vom Evenus. Es bleibt also nichts übrig, als bei Calydon das „fl" zu streichen und die beiden Namen „Calidon IX" und „Evvenos fl. X u zu vertauschen. Dann setzen wir die Station Evenos weiter oben am Flusse an und haben den Zahlen Ge­ nüge getan. Vor den 3 folgenden Stationen fehlt jedesmal eine Zwischenstation samt der Entfernung.

178. Strecke 75 a. Von Nisch nach Arzer Palanka.

Conbustica, Combusticia (Ra); 6296. 27., Ratiaris, Strecke 42;

j . in R a b i s — CIL III

j . Arzer P a l a n k a .

Strecke 79 Von Durazzo nach Prevyza, dann dem Meere entlang bis Corinth, Argos, Sparta und bis zur Südspitze des Peloponnes (Cap Malia) und auf die Insel Cerigo (Karte 179—182)

Zur Begleitung haben wir nur I t 3 2 4 — 3 2 8 von Aulona bis Eveno, von wo das It sich landeinwärts wendet. Die Be­ ziehungen zwischen It und Ta sind zwischen Aulona und Eveno beachtenswert, weil beide aus derselben Quelle schöpfen. Es ist dies einer der wenigen Fälle, wo man es mit voller Be­ stimmtheit nachweisen kann. Das It gibt Aulona—Acroceraunia 33, it. (Ta), es sind tatsächlich nur ca. 20. Acroc.—Phoenice 41, it. (Ta). Phoenice—Buthroto 56, it. (Ta); es sollte 15 heißen; 56 ist durch Aufzählung der vorhergehenden 41 ent­ standen. Buthroto—Ciclis limen 30 statt 45; Ta hat 21 statt 45; beide haben Zwischenstationen ausgelassen. Ciclis—Actia Nicopolis 20, it. (Ta), es sollten aber 25 sein. Actia—Acheloum 25 statt 69 (Ta), es sind Stationen ausgelassen. 1

Irrig Tunaco Maiori (Ve).

In der U m g e b u n g von A r g o s ist einige Verwirrung vorhanden. Tegeas ist rechts statt links von Argos zu setzen. Die Zahl nach Tegeas fehlt, Melena ist doppelt geschrieben und muß rechts gestrichen werden, aber die Zahl 22 nach Megalopoli bleibt geltend. Die Zahlen VII und X X können getrennt oder zusammengehörig als 27 genommen werden, letzteres gälte nach Epitauro; wir ziehen aber ersteres vor und ergänzen VII. [Nauplia. XX.] Epitauro, und nehmen X X zu Tegeas—Megalopili. Der Verbindungsstrich von Nemea X soll nach Micenis führen, nicht nach Argos. Die Straße führt zielbewußt bis zur Südspitze des Peloponnes, dem Hafen von Boas, nahe dem Cap Malea, hat aber hier noch nicht ihr Endziel, sondern erst auf der Insel Cythera, wofür freilich der Zeichner der Karte kaum ein Verständnis hatte. Denn die Insel „Cythera" liegt wohl in einiger Entfernung im Meere, aber eine Be­ ziehung zur Überfahrt ist nicht zu ersehen. Die Fortführung der Strecke bis auf die Insel Cythera wird gefordert durch die wörtliche und naheliegende Übersetzung des „Traiectus Stadiorum CC". Es war natürlich eine starke Entgleisung, wenn neuere Erklärer der Itinerarien in dieser Bezeichnung die Entfernungen der beiden Vorgebirge erblicken wollten. Eine solche Erklärung widerspricht ganz dem Geiste unserer Karte, welche nur Entfernungen von Station zu Station an­ gibt, aber keine geographischen Begriffe. Dyrratio, Strecke 50; j . Durazzo. Fluß. 15. Genesis fl., Genesis oppidum (Ra — und als Fluß); j.Übergangüber den alten Genesis (Schkumbi) in K a v a i a — C I L E H 602. 603. Etwas weiter bei B i s c h d z u k e z a I: CIL III 7328. Dazwischen M a r u s i o (14 von Absos) (Hi); j. bei Bastova.

561

Strecke 79 (Die Diöszese Mazedonien)

552

20 l . Von Marusio nach Coladiana 13 (Hi) — Clodiana, Strecke 50. A b z w e i g u n g der Strecke 80 über Hadrianopoli bis Hapsum fl., Absura und Apsum (Ra, Gu), als Fluß Apsis (Ra), Acta Nicopoli (Strecke 79). In Levani wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfer­ "Ay>ov jiarafwv ixßoXat (Pt), mansio Absos (Hi, aber wahr­ nung 5 [ab Apollonia!]: C I L IH 7365. scheinlich weiter oben an demselben Fluß); Von Aulona bis Megara cf. It 324/325. j . Übergang über den Schemeni (Beratino) bei K r a v a s i a (am Meere) oder 16, 25 (It), 24 (Hi — 12 bis mut. S t e p h a n a , j . Stefani am Meere, 12 bis Aulona). Ein kleines Stück des Ver­ Dol (etwas landeinwärts). bindungsstriches fehlt. 18 [30 (Hi, 12 bis Stephanapha, 18 bis Ap.)]. Apollonia, it. (Ra, It — ciritas: Hi, Hd, viele griech. und Aulona, it. (Ra, Gu, alii), Alona (Ra), Aulona: hanc sanctus

179. Strecke 79. Von Pojani bis Neochorion. Stre

lat. Klass.), Appollonia (Gu), Apolloniatae (Gic, Li?); am rechten Ufer des Aous, unweit seiner Mündung; korinthischcercyräische Kolonie, bald Behr bedeutend; unter den Römern Hauptsitz der griech. Wissenschaft, zu Cäsars Zeit Festung mit starker Zitadelle, blühende Handels­ stadt, in der Nähe ergiebige Erdpechgruben (St); von 431/451 werden 3 Bischöfe: episcopi Apollonienses ge­ nannt; i. P o l l i n i a , Pojani oder Pollona. CIG II p. 984. C I L m 601. Von Ap. VerbindungB8traße zur Via Egnatia — nach Clodiana (bis Ad N o u a s 24, j . Fjeri; von da bis Clodiana 25: It), Strecke 50; s. Hi 608, It 329. 1

Der Verbindangsstrich fehlt teilweise bei Bg, Ve.

80. Von Pojani über Jannina nach PalSoprevyza.

martir Danax sanctificat (Gu), mansio Aulona trejectum (Hi), Aulon (Pt, Hl); Hafenstadt östlich vom Vorgebirge Acrocerannium, Überfahrt nach Brundisium und Hydruntum (It); im Gebiet der Taulantii (PI); j . A u l o n a , Valona. Ostlich davon liegt die röm. col. B u l l i s (Caes, Cic, Pt), im Gebiet der Bullienses, welches von Apollonia bis zum Ceraunischen Ge­ birge reicht, im 5. Jahrhundert (431/451) Bischofs­ sitz; hier fehlt der Ort, wird von den Klassikern öfters erwähnt, später von Steph., Byllis colonia (I: C I L EH 600 — gefunden in Gradista); j . bei Gradista Ruinen. I: C I L HI 600 = 14203"; cf. Jahreshefte d. österr. archäol. Instituts 3 p. 23 seq. 86

VI. Die Balkanhalbinsel

563

564

erst bei Katochi zu nehmen, nicht, wie Kiepert u. a., weiter 33, it. (It). Es sind ca. 20 mp. Die direkte Entfernung von oben. Aulona nach Phoenice ist ca. 50 mp, das Gebirge ein­ Acelovm. fl. („e" verblaßt), Achelois (Fluß bei Ra), Acielousfl. gerechnet mag die Entfernung zutreffen. und Acheloum (Ra, als civ.), Achelous (Gu), Achelou Ocrocenaurio, Acroceaurion (Ra), Ad Acroceraunia (It), Acrofluvium (It); j . Übergang über den Aspro ceraunium quae et Butrehntos (Gu); Potamos, wohl bei C a t o ch i oder gegenüber Neochorion j . Übergang über das (Parachelous). Longaria-Gebirge, nördlich von Paleassa, unterhalb Fluß. Dukati; Logara-Paß 607 m. 10, 20 (It). Die Entfernung des It stimmt. Die Stationen 41, it. (It). Evvenos und Calydon müssen vertauscht werden, die Stadt Phenice, Ponice und Penice (Ra, Gu), Phoenice — om'xi] Calydon kommt zuerst, dann erst der Fluß Evenus. (Pt, It, alii), reiche und ansehnliche Handelsstadt; 1 j . F e n i k i mit Ruinen. Calidon fl. , Calidon (Gu — am Meer, Ra — als Fluß); [ge­ meint könnte nur der bei Chalcis mündende kleine Fluß I8S (s. Archäol. Zeitung 1855 Nr. 75). sein und der Ort Chalcis (Hom, St, Pt), eine Hafenstadt; 56, it. (It). Die wirkliche Entfernung von Feniki nach Butrinto doch setzt Pt Chalcis ins Innere des Landes]; wohl die beträgt 15 mp, die 56 sind also wohl durch Addition mit Stadt Calydon (Hom, Thuc, St, Pt, Ml, PI u. a.); den vorhergehenden 41 zu erklären. j . Ruinen von K u r t a g a . Rutharoto, Rotaroto und Butaroton (Ra), Buthroto (It), ButaI : C I L i n 7305 = 13 698. mtan (Gu), Buthrotum (St, Pt, alii), blühende Seestadt a und röm. Kol., auf einer wie eine große Lagune hinein­ Evvenos. fl. , Evenus (Ra, als civ.) und Evenos (Ra — als Fluß), Ebenos (Gu); j . Übergang über Evenos ragenden Halbinsel mit dem Hafen PelodeB; (j. Fidaris), oberhalb Kurtaga bei G a u r o l i m e n i . j . B u t r i n t o mit ansehn­ Im It 325/6 Nebenstrecke (s. o. Einleitung): lichen Ruinen. Iss: C I G 1823. C I L 580. 581. [24]. Eveno D e l p h i 40; —; es fehlt eine Station; j . bei G u m e n i t s a . bis P h o c i d e 40, cf. Phocicum, Versammlungsort der 8; von Buthroto bis Clycis limen 30 (It). Die Entfernungen Phocenser (Paus); j . westlich von Levadia; hier wie im It sind zu klein, weshalb die Ansetzung bis T h e s p i a e 40; j . Ruinen Thespiä; der Station Ad Dianam sehr erschwert ist; es fehlen bis M e g a r a 40. wohl Stationen. 10; bis Delphis 40 (It). Fluß. Ad dianam (mit Tempel gez.), Diana (Ra); 9. j . südlich von N i s t a . 13. Fluß. Ciclis limen, Glicisme (Ra), Slicisme (Gu), Clycis limen (It); Naupactos3, it. (Gu, Ra), Naupatas (Ra — unweit Naupastores j . Hafen St. J o h a n n , S. 378 durch Wiederholung) = Naupactus (autores), feste nördlich von der Mündung des Acheron (j. Glykis) Stadt der Korinther, in Lokris, aber zu Atolien gerechnet, bei Fanari. Hauptstützpunkt der attischen Seemacht im Korinthischen 20, it. (It). Es sind 24. Meerbusen; j . E p a k t o oder Lepanto Acta nicopoli1, it. (It), Actia Nicopölis und Acianiapolis (Ra), (ital.). Iss: C I L I I I 570. C I G 1756—1758. Actia Nicopölis (I: C I L I I I 7334 — gefunden in Seres), IIX, 8 (statt 34 mp Entfernung zwischen Naupactus und Actra Nicopölis (Gu) = Nicopölis (autores); am Eingang Oeanthia!). des Sinus Ambracicus, gegenüber dem Vorgebirge Actium, Evanthia4, Isantia und Evantia (Ra), Oeanthia, Otdv&eia (Paus), von Augustus zum Andenken an den Sieg über Antonius Oeanthe (PI, Steph), Evavdia (Pt), am Sinus Crissaeus; und Cleopatra gegründete röm. Kol. und freie Stadt (cf. j . beim heutig. G a l a x i d h i Arrian); j . ansehnliche Ruinen (1821 neu erstanden). P a l e o p r e v y z a , etwas nördlich von Prevyza selbst. [8] samt folgender Station muß eingeschaltet werden. Iss: C I G 1810—1821 cum add. p. 983. 984. [Cirra], Cirrha, die Hafenstadt von Delphi; 15 a , bis Achelou fl. 25 (It, offenbar mit Auslassung einer j . bei I t e a oder Skliri. 15. Station). Perdioricto, Perdoriptum (Ra, Gu); der Kanal (MQVXTOS: Anticirra, Anticara und Anticera (Ra), 'AvrixvQa oder griech. häufiger *Avrixi$$a (Pt, autores), Hafenstadt auf einer Polyb, PI), der die Insel Leucas vom Festlande schied, Halbinsel (nach PI und Gell, irrig auf einer InBel), an nach PI 500 Schritte lang und 120 Schritte breit (PI), der "Westseite des Sinus Anticyranus; aber zur Schiffahrt ungenügend (Thuc, Polyb). Pt nennt j . beim heutigen A s p r a an dieser Stelle: Leucas extrema; s p i t i a (unbedeutende Mauerreste); die Dampf bootj . am Kanal (an der engsten station heißt heute wieder Antikyra. Stelle desselben) zwischen Fort Alexander und Fort 12. Die wirkliche Entfernung beträgt 32 mp: es fehlt näm­ St. Georg, P a l e o k h a l i a . lich eine Station [Ra nennt Antheton, welches aber am 20'. Euböischen Meere liegt und von wo die Entfernung nach Halisso, Alosum (Ra), Aiofus (Gu), Alosus fl. (Ra) = Alyzia Creusa 20 mp beträgt]. (Scyl, St), 15 Stadien vom Meere; j . Z a l i t s a . Ruinen. j . Ruinen auf einem Hügel [Bulis] (Paus, Plut, PI); beim Dorfe Kandila. 34. Die Entfernung 34 nötigt, den Übergang über den Achelous 1

m

1

Irrig Actia (Ta: -oloco), irrig Actia (2 mal — Kt), Actanicopoli(Ve). * Irrig 20 (Ma). » Irrig 15 (Seh, Pd, Kt).

Fl. ist irrtümlich beigesetzt und zu streichen. Irrig Euvcnus (Bt, Bg, Ve; fehlt ganz bei Kt). Irrig Naupaclos (Kt). 4 Falsch Evamzia (Dj), doch ist t verwischt und die Lesung — Evamhia berechtigt. 8

8

565

Strecke 79 (Die Diözese Mazedonien)

Crusa1, Cerusa und Creusa (Ra), Creusis oder Creusa (St, | Pt, alii), Hafenstadt von Thespiae, 3 Stunden südlich davon; j . bei L i v a d h o s t r o . 20. Pache, it. (Ra) = Pagae (dorisch) oder Pegae, IJrjyai (autores), Festung und Hafenstadt, nächst Megara der bedeutendste Ort der Landschaft Megaris; j . Ruinen beim Dorfe Alupochori(Bur8ian) oder Porto Psatho, wo Ruinen (nach Leake). 15. Megara, it. (Ra, It, I auf Meilenstein: C I L HI 7308), rä Miyaga (St, multi), die uralte Hauptstadt der gleich­ namigen Landschaft (Megaris), stark bevölkert, mit 2 Akropolen und prächtigen Gebäuden; 8 Stadien vom Meere, 26 mp von Athen (It). Dazu der Hafenplatz Nisaea, auch Minoa genannt, nach der davorliegenden und den Hafen schützenden Insel, später Halbinsel; I j. Flecken M e g a r a mit Ruinen (Wasserleitung des Theagenes). C I L III 546. Hier wurde das sogenannte Exemplum Megarense gefunden (CIL HI p. 813. 1056). 1 A b z w e i g u n g nach Eieusina—Athenas (Strecke 81). 23 2 . istamo, Stomis (Ra) = Isthmus, I. Corinthiacus (autores), zwischen dem Korinthischen und Saronischen Meerbusen auf welchem sich das Poseidion und der Platz der Isthmischen Spiele befand, war an seiner schmälsten Stelle, dem sogenannten AioXxog, ungefähr 40 Stadien oder nach anderen 5 oder 4 mp breit; 6 mal (zuletzt Caligula, Nero und Herod. Atticus) wurden Versuche gemacht, ihn zu durchstechen; j . Ruinen der alten Mauer, G e r m e h i s s a r genannt. 88. Corintho, Corinthon und civitas Corinthion (Ra), Corinthos (Gu), n Corinthus — rj KÖQivdog (autores), früher Ephyra ge­ nannt, mit der Burg Acrocorinthus auf einem steilen | Felsen im Süden der Stadt, 146 v. Chr. zerstört, 44 v. Chr. | durch Jul. Cäsar als röm. Kol. (Col. Laus Julia Cor.) I wiederhergestellt und in der Kaiserzeit wieder neben ' Athen die bedeutendste Stadt Griechenlands (Dio Chrys. j 37, 36), colonia (I: C I L III 538 — hier gefunden); j j. noch K o r i n t h o , ge- I wohnlich aber Gortho. las: CIG 1102—1107. C I L I' HI 534—544. 6098-6100. 7268—7277. 13 692 bis 13 696. 14405 a. | 6 — von Akrokorinth gerechnet. I Cleonas = Cleonae (St, Pt), am gleichnamigen Flusse im j Apesasgebirge; j . Ruinen bei K u r t e ei.

10 4 .

einer großen Ebene, nahe dem Zufluß des Inachus und Charadra8; j . noch Argo. Ruinen. Iss: CIG 1118—1160. C I L HI 531. 632. 7266. Abzweigung nach Epitauro und nach Nemea—Sicione, Strecke 84. Hier folgt scheinbar nach 20 mp Melena (Ra), dann nach 22 mp Megalopili. Melena ist doppelt geschrieben und gehört samt Entfernung zur Strecke Olympia Megalopili, die damit hier vollständig ausgeführt ist. Die Station „tegeas" ist nach Argos anzusetzen. Die Zahl 20 dürfte nicht etwa die Entfernung Argos—tegeas, sondern (was mit der Wirklichkeit übereinstimmt) die Entfernung tegeas — Megalopili anzeigen. Es gibt übrigens noch zwei weitere Möglichkeiten; es ist

180. Übersicht der Strecken der griechischen Halbinsel.

I

Micenis, it. (Ra — bis) und Micena (Ra), Mycenae (autores), II 50 Stadien nordöstlich von Argos; j. merkwürdige Ruinen beim Dorfe K h a r v a t i ; Schatzkammer, Löwentor. — Heraeum am Weg nach Argos. Hier (statt von Argos) A b z w e i g u n g nach Nemea und Sicione, Strecke 84 a. 12. Die Entfernung dürfte in Wirklichkeit 7 mp betragen. Argos (— in derselben Linie wie Micenis geschrieben — die Türme gehören wohl hierher), it. (Ra), T6VAQYOC;, bei den Römern gewöhnlich Argi (Iss: CIL UI 631. 7265 — hier gefunden), mit den Burgen Larissa und Aspis, in

566

—.

* gß

rechts Melena verschrieben statt Mantinea, dann paßt Argos X X Mantinea X X I I ; oder es würde statt Midea stehen, dann paßt: Argos VH Midea X X n Epitauro (damit würde der Haken zwischen Argos und Epitauro sich erklären). Wir halten uns jedoch an die erstere Annahme. Es sind ca. 25 mp.

tegeas, it. (Ra — aber erst nach Megalopolis erwähnt) = Tegea, V Tryia (autores); j . beiPiali. Ausgedehnte Ruinen: Theater, Marmortempel der Athena Al6a. I: CIL HI 7251 (das fragmentum Tegeaticum: ib. p. 2209). 20. Megalopili1, Megalopolis (Ra), an beiden Ufern des Flusses Helisson, unweit der Quellen des Alpheus — civitas (I: CIL HI 496 — hier gefunden), [porticus Mega]lopolitanis = orod Meya\onofo'aai7ioXig (Hl), *Ao(onog (Pt, St), 60 Stadien von Acriae; j. bei P l i t r a an der Ost­ seite des Vorgebirges Hyli (Leake) oder weiter nörd­ lich bei Posa (Boblaye). 25 (steht nach Boas). Boas, it (Ra, Gu), sonst Boeae, Botai (St, Pt), Bota (Scyl); an dem nach ihr benannten Meerbusen (Paus), östlich vom Vorgebirge Onugnathos; j . wenige Ruinen bei Dorfe P h a r a k l o oder Neapolis (westlich davon die Bucht von Vatica = Boeatica). [25].

669

Strecke 80 (Die DUzese

Mazedonien)

570

In dem hier eingezeichneten buchtartigen Abschluß des II Strecke 80 Peloponneses steht (schwarz — im Meere): Von Poliani nach Prevyza und von da nach Larissa Traiectvs Stadiorum cc = 25 mp — nämlich auf die Insel (Karte 179 und 183) Cythera (Cerigo). Der L a n d u n g s p l a t z auf C y t h e r a Der erste Teil ist eine Parallelstrecke zu 79 und führt ziemlich weit ins Binnenland. Wir rechnen die Küstenstrecke auf 162 und die im Binnenland auf 186 mp. Für die Fest­ stellung haben wir von Apollonia aus die Ruinen von A m a t r i a , von Süden her die von Dodona (dessen Name fehlt, während die Entfernungen vorhanden sind). Etwas weiter nördlich finden wir die Ruinen von Vela bei Zagarian, und wir werden kaum fehlgehen, wenn wir hier unser „Hiott (Elaeus) ansetzen. Dann kommt Hadrianopoli südlich von Neopravista, am Fluß Argrykastrau, zu liegen, und die Entfernungen stimmen nach allen Seiten. Die nicht unbedeutende Straße von Prevyza nach Larissa ist hier nur summarisch angegeben; sie durchquert ganz Epirus und Thessalien. Sie führt über Arta in das Tal des oberen Aspropotamo und dann über das Pindusgebirge bei Tyba und Porta und erreicht das Tal des alten Peneus bei Trikkala und folgt diesem bis Larissa. Die Zahl 70 reicht aber nur bis Tricca, und diese Station mit ca. 40 mp ist deshalb einzusetzen. Apollonia, Strecke 79; j . Poliani. Fluß. 30. 182. Strecke 79. Überfahrt nach der Insel Cythera. Amatria, Amantia (Cic, Caes, Scyl, Pt, Hl), Hamantia (Proc), die alte Stadt der Amantini, Amantiani oder Amantes war bei P a l a i o p o l i (südlich von Hagios Nikolaos, dem (Pt, Caes, PI), im Distrikt Amantia (Steph), in einiger heutigen Landungsplatz). Nach PI 4, 56 ist Cythera Entfernung von der Küste; a. 343/344 Bischof Eulalius von Maleae nur 5 mp entfernt (offenbar unrichtig); die „ab Amantias" (der einzige); j . Ruinen bei Nivitza nächste Entfernung beträgt 25 km, nach Kapsali (ganz

183. Strecke 80. Von Prevyza nach Larisi L. Strecke 81. Von Larissa nach Kaprena.

im Süden der Insel) 38 km, von Boas nach Palaeopoli 35 km, es stimmt demnach genau die Entfernung von 25 mp für die Überfahrt von Boas nach Palaeopoli. Ganz falsch deutet Schweder (in Fleckeisens N. Jahrb. 147. B. 1893 p. 493) Traiectus Stadiorum CC als den geradlinigen Abstand der beiden den Meerbusen be­ grenzenden Vorgebirge; ähnlich Kubitschek (Eine römische Straßenkarte, p. 55). Eine solche rein theoretische Frage liegt dem Zweck der Itinerarien gänzlich ferne.

an einem Nebenfluß der Vojuza, dem alten Polyanthes, j . Suschitza. 55. Hadrianopoli, Adrianupolis (Proc, Hl), im Ceraunischen Ge­ birge; von Hadrian gegründet, später von Justinian wiederhergestellt und Justinianopolis genannt; j . südlich von N e o p r a ­ vista, am Fluß Argrykastrau. 24.

571

VI. Die Balkanhalbinsel

672

j . L e p e n i c a (oder Dzep ilio, Elaeus (Pt), im Elaeus campus (Liv) [zu unterscheiden | Ad fines, Fines (Ra); [258 m]), Gebirgsdurchbruch der Morawa, Grenze von Elaea, 'EXaia portus (Pt) = j . Porto Fanari]; von Dardanien und Mösien. j . Ruinen von V e l a bei Zagarian. 35». [20]. Anausaro, Nausaron (Ra); j . Kl.-Bukovze oder Han [—] [j. Joannina?] am See Kukarka. Pambotis. 12. 12 [Aquas], Bad ohne Namen, bei Ra. übergangen; nach Tom. Gebirge — das Ceraunische; j . Übergang über den Berg = praetorio; j . K u m a n o v a a.d.GoleVlachoritico. mar — C I L H I n. 1697. 8243. [Oodona], Zahlen und Haken in Ta vorhanden — Namen 21. fehlt; am Oropus (Hom, Her etc.) in Molossia, mit be­ Scvpis, Scupis (Ra, dann folgt Hammeo), Scupi ( P t , Hl, rühmtem Zeustempel und Orakel, j . Ruinen östlich von Niceph. Bryenn.), Scupia (Anna. Comn.), am Arius Zarakovista. (Niceph.), Hauptstadt von Dardanien (Hl), colonia Scu45. porum (Iss: C I L D I 8189. 8194. 8197. 8203. 8204. Acta nicopoli, Strecke 79; j. Prevyza. 8272 — hier gefunden), . . . colonia (ib. 8206 — desgl.), 70. Ab actia nicopori. Larissa Vsqu. Milia LXX. Die Ent­ res publica (ib. 8193 — hier gefunden), domo Quirin[a fernung 70 reicht nur bis Tricca (75 mp), von Tricca S]cupo8 (ib. 8289 — gefunden in Athen); hieß später bis Larissa sind es 36—40 mp. Statt L X X sollte es Ju6tiniana (Proc); legionem pseudocomitatensem Scupenses vielleicht C X X heißen — oder es fehlt Tricca 40. (ND). Bei Scupis ist der Flecken T a u r e s i u m (Proc), [Tricca] (schon Hom, St, Pt, PI, Hl); Geburtsort Justinians, j . Isgöfla; j. Trikkala. j . noch (Zlokucan bei —) 40. Ü s k ü b mit der alten Wasserleitung. Iss: C I L HI Larissa, it. (Ra, It, Caes, alii), Larisa (Gu — Mirmidonen1696. 6323. 8186—8236. 8272—8274. [Es lohne sich stadt, wo ehemals Achilles, j . S. mart. Achilleus), Adgioan nicht der Mühe, diese Ansicht zu widerlegen, meint (St, Pt), berühmte Stadt in der pelasgiotischen Ebene am Tom. und weist Justiniana I in der Nähe von Kurrechten Ufer des Peneus — civitas (I: C I L III 7362: I sumlje im Gebiet der Toplica nach.] Meilenstein), Hauptstadt der Provinz Thessalia; In Üsküb 1 Meilenstein a col. (Scupis) mp. 1 von Hadrian. j . L a r i s s a , türk. Jeni­ V o n S c u p i s A b z w e i g u n g n a c h V i c i a n o — irr­ scheher (d. i. Neustadt) mit Ruinen. Iss: C I L III tümlich ist der Verbindungsstrich in der Ta nach 7314. 7315. 14206 56 . Hammeo gezogen, s. Einleitung. Die Straße ist durch Meilensteine und Iss festgelegt. Zwischenstationen und Strecke 81 Entfernungen fehlen. In E l l e s h a n 1 Meilenstein — C I L III 8271, 12 mp Von Nisch b i s Pireo von Scupis — von Konstantin. a) V o n N i s c h n a c h Ü s k ü b , m i t A b z w e i g u n g n a c h 23. Lipljan, dann Sistovo bis Saloniki —, eine fehlende Station; j . Kacanik — C I L III (Karte 177. 162) 8124. 8270 (Meilenstein a Vi[minacio] mp. CC...). Die Strecke ist durch die Schuld des Abschreibers sehr In dem nahenRunjevo— C I L III 7318. 14203,36. entstellt. Die Abzweigung erfolgt von der Strecke 75 in 20. Hammeo und führt nach Scupis. Nun ist aber die Verbindung V i c i a n o , Strecke 75; j . Lipljan. von Hammeo mit Scupis soviel als unmöglich, während die 9. natürliche und notwendige Verbindung mit Viciano (j. Lipljan) i —; es fehlt eine Station; j . b e i l b r a h i m o v c e , im fehlt. Es ist deshalb als sicher anzunehmen, daß d e r S t r i c h Vardartal. C I L I H 8189. n i c h t von H a m m e o , s o n d e r n von V i c i a n o a u s g e h e n ; [8]. s o l l . Dann folgt die Strecke von S c u p i s b i s S t o p i s mit i Presidio, Praesidium (Ra); j . K o z l j e oder Blace — 7 Zwischenstationen und 115 mp Entfernung. Die tatsächliche C I L III p. 1465. Entfernung im Vardartal, in ziemlich gerader Linie verlaufend, 9. beträgt aber nur 70 km; es ist deshalb sofort klar, daß etwas Adcephalon, Ceflon (Ra); j . bei K j o p r ü l u (griech. nicht in Ordnung ist, und man findet leicht, daß die Verbindung Veleza), am Einfluß der Topolka in den Vardar. zwischen Nisch und Skoplje fehlt. Es liegt deshalb sehr nahe, 13. die 4 ersten Stationen bis ad Hercule dieser Strecke zuzuweisen Gurbita, Cubita (Ra); j . N a g a j e v c i . C I L III und nur die 3 letzten für die Strecke Scupis—Stopis gelten zu 12316. lassen. Das doppelte „ad Herculem" wird deshalb zusammen­ 8. fallen, und wir erhalten nachstehende Verteilung. A n d e r e l| Stopis, Stobi — Zxoßoi (St, Pt, Liv, PI), eine der bedeutenderen V e r s u c h e siehe Evans, Archaeologie vol. 49, 153; Hahn i Städte der Landschaft Paeonia, später Hauptstadt Ton 1861, Tomaschek 1881, Kiepert, Formae Bl. 17 Note 47 (1894). Macedonia Salutaris, am Erigon; Stobi (I: C I L HI Naisso, Strecke 71; j. Nisch. 12409 — gefunden in Nedau; D. 48 — gefunden in Mantua), Aemilia StoboB (ib. 8203 — gefunden bei Üsküb), Stob[?] (Meilenstein 710 a gefunden in Demir Kapu); Ad Herculem, Strecke 75, und Ad Hercule (eine Linie tiefer, | municipes Stobenses (ib. 629 — gefunden in Stobi); wohin der Verbindungsstrich fehlt — s. Einl.); j . Ruinen östlich von j . bei B r e s t o v a c . I S i r k o v o , südlich von Gradsko, am Zusammenfluß 8. des Tzerna und Vardar, — Gradiste, links an der —; es fehlt eine Station mit 30; j . nördlich von Leskovac, || bei S t o p a n j e . | 1

[30].

I

Irrig 32 (Kt), zweifelhaft, ob 2 oder 6 (Seh).

573

Strecke 81 (Die Dii Jzese Mazedonien) Einmündung des Tzerna oder des Erigon in den Vardar, II von Leon Henzey und von Hahn aufgefunden. Iss: C I L i n 629—631. 7325. 12309. 3 griech. Iss. Der Straßenzug von S t o b i n a c h T h e s s . schon von Polyb. gekannt (St.).

574

kommen Meilensteine, in Vurlami 27, in Baba 19 Meilen von Larissa, aus dem Jahre 125 unter Hadrian. Larissa hat aber noch nach 2 anderen Richtungen Meilensteine; die schon genannte nordwestliche hat Meilensteine in Tyrnavos und Konitzi, 23 a Larissa; ferner in östlicher Richtung sind 2 Meilensteine aus der Zeit des Konstantius und Maximin, einer in Larissa selbst, der andere in Turkochori. Nach Larissa folgt die alte Stadt Crannon, nach dieser fehlt X V Farsalos, wobei dahin­ gestellt bleibt, ob die Straße Farsalos berührte oder dieses östlich abseits blieb. Die Straße führt an den Sinus Maliacus, j . Golf von Zituni, welcher jetzt zur Hälfte ausgetrocknet ist. Der Name Thapedon an Stelle von Heraclea Trachinea ist unerklärt (vielleicht Flußname); die folgende Zahl 27 statt 7 ist durch Wiederholung entstanden. Aber gleich in den fol­ genden Zahlen sind wieder Irrtümer (25 statt 12, 7 statt 10, 40 statt 25 vor Eleusina).

12. Antigonia, Asigonia (Ra); j . Y o i s a n . N. a. bei Nigotin im Distrikt Tikewes (seitlich liegt Eafadar: I: C I L m 631). 11. 1 Stenas , it. (Ra). Die Felsklause des Axios, von Barth (Reise durch das Innere der europäischen Türkei, 1864 S. 117, 126/7) zuerst beschrieben; j . D e m i r - E a p ü (Ruinen einer alten Stadt von Hahn hier gefunden). Hier wurde 1 Meilenstein gefunden ohne Entfernungsziffer ( C I L m 710a). 12. Von P h a r s a l u s zählen Meilensteine, einer bei Neapatra Idomenia, it. (Ra), Idomene (Thuc, Pt, Hl); | (Hypata), seitlich von unserer Straße 31 Meilen a Pharsalo. j . D a v i d o v o . N. a. Gra- I Kurz vor A t h e n kommen wieder Meilensteine, von Athen detz. zählend — einer in Mandra bei Eleusis, einer in Kalyvia und 20. Tauriana, it. (Ra); j . S i n o j a n . N. a. Kum- einer in Daphni 6 mp ab Athenis. Tessalonice, s. 0.; j. Saloniki. leköi, Kumlik gegenüber Majadag. 17. 27; bis Beroea 51 (It). Gallicum, Callicum (Ra); j . K e f a l o v o am Südende pella, Strecke 50; j. Alaklisi. des Amatovo-Sees ( C I L EH 598). Die Entfernungs­ 30. zahlen sind knapp. Man ist versucht, eine Station Beroea1, it. (It, Ra), Borea (Gu — am Meere), Beroea oder einzuschieben und Gallicum an dem heute noch Berroea (autores, Act. App), am östlichen Abhang des Gallico heißenden Flusse (alt Echidorus) anzunehmen. Bermius und am Astraeus [Potidaea quae nunc Berroea 16. (Not. App 2, 66)]; cf. Bireum (Ra 197, 5 — unter Tessalonice, Strecke 50; j . Saloniki. den Städten Mazedoniens, welche nach Jord. den Goten überlassen wurden). Im 12. Jahrhundert Metropolis; j . V e r i a oderVerria mit b) V o n S a l o n i k i n a c h L a r i s s a , A t h e n und P i r e o Ruinen. Iss: C I L IH 596. 597; cf. C I G H p. 989 (Karte 184. 183. 185) nro. 1957 d. e. f. Nach P y d n a 17, it. (Scyl, Thuc, St, Diod, PI, Steph), Diese sehr wichtige Straße ist vom It 327 und 328 ebenfalls Tlvöva tb vvv Kirgog (Nott. app.), 6 KITQOVS (n. e. 3); gegeben, aber zum Teil summarisch (bis Larissa), zum anderen j . Ruinen Paleskitros, Teil Land- und Wasserweg miteinander verbunden, die Ent­ nördlich von Kitros; fernungen zur See ausgelassen und mit unbegründeten Um­ inde Dio 19 (It). wegen. Die Ta aber gibt den ununterbrochenen Landweg von Die Entfernungen der Ta von hier bis Dium sind zu groß; Saloniki bis Athen. Daß die Straße über Pella und Beroea J es dürften in Wirklichkeit ca. 40 mp sein, während führt, ist naturgemäß, obwohl ein näherer Weg der Küste sich hier 78 mp ergeben. Die Festlegung der Stationen entlang möglich wäre und sicher auch existiert hat. Von ist daher sehr erschwert. Beroea existierten 2 Straßen nach Larissa, welche beide mit Meilensteinen versehen waren. Die eine führt im Binnenland 12. von Veria im Tal des Haliakmon bzw. der Vistrica aufwärts Acerdos, it. (Ra — bis), Archelos (Gu — am Meere); j . bei S a d i n a oderMalihi. bis Servia und dann Über Konici, Tyrnavos nach Larissa. 15. Die andere kehrt ans Meer zurück und führt an der Küste Arulos, it. (Ra, Gu), est A l o r u s (Scyl, St, Steph, Ml, PI), bis an die Mündung des Peneios und dann durch das Tal am Haliacmon; j . P a l e a k o r a bei KapTempe dem Peneios entlang nach Larissa. sokori. Diese Straße geben uns sowohl die Ta als It, letzteres 20 — diese Zahl ist kaum unterzubringen; mit 5—7 käme auf dem nächsten Wege schiebt nur die Stadt Pydna ein und man nach Libanoyon, mit 10 nach Kolyndros. Dio. Diese beiden Plätze sind fest und durch Ruinen ge­ Bada, it. (Ra, Gu) und Bata (Ra); j . K o l y n d r o s oder Liba­ geben. Dagegen hat die Ta zwischen Beroea und Dium noyon. 5 Zwischenstationen mit der doppelten Meilenzahl des It (78 Dazwischen oder nach folgender Station C i t r u m (St), gegen 36). Wir müssen also dem Haliacmon entlang eine j . Kitro. starke Ausbiegung nach Nordost machen und werden doch 7. noch die größte Zahl verringern müssen. Wir werden kaum Anamo, Anamon (Ra); j . bei E l e v t e r o k o r i , fehlgehen, wenn wir die Station Arulos in der Stadt Alorus wo sonst Methone angesetzt wird. der alten Schriftsteller Buchen, deren Ruinen bei Capsuhor Dazwischen: Pydna, s. 0. am Haliacmon liegen, dann können wir mit der einzigen n 12. Änderung der Zahl 20 alle Stationen unterbringen. Von Dium Hatera, Imera (Ra, Gu); j. Mikro-Ajani bei nach Larissa ist das merkwürdige Tal Tempe, die Stationen Katerini. C I L LH 595. sind gut unterzubringen. Wenn wir uns Larissa nähern, so 12. 1

Irrig Stonaa (Bt, Bg, Ve).

1

Irrig Beroia (Bt).

VL Die Balkanhalbinsel

67B

Diurn1, it. (Ra, Gu, Thuc, Pol, St), Diume (Ra), Dio (It); an der Mündung des Flusses Baphyras (cf. Sium — Ra S. 197, 6 — Jordan, de reb. Get. c. 56 — welches den Goten mit anderen Städten überlassen wurde); — colonia Julia Augusta Diensium (I: C I L III 7281 — gefunden in Athen), AUarat (ib. 7281), fines derecti inter Dienses et 01ossonio8 (ib. 591 — gefunden auf dem Olymp in der Mitte zwischen den Städten Malathria und AlaBsona); j . bei M a l a t h r i a . Iss : CIG n p. 989, nro. 1963b; cf. C I L IH p. 115. Ruinen bei Kanitza und Sphigi. Iss: C I L IH 592. 593. 594. 12; bis Larissa 24 (It — jedoch zu kurz).

184. Strecke 81. Von Saloniki nach Larissa.

Sabatium, Sabatum und Sabation (Ra), Sabacium (Gu); j . nördlich vonPlatamona bei Pole. In Vurlami am Ausgang des Tempetals wurde 1 Meilen­ stein von Hadrian gefunden, 27 mp (von Larissa). C I L m 14206, 32. 15. Stenas, it. (Ra — bis), Senas (Gu); j . in der etwa l1/« Std. langen Gebirgsschlucht des Peneus (Salamyria), dem T e m p e t a l (cf. C I L III p. 115), am Eingang vielleicht da zu suchen, wo j . das mittelalterliche, den Paß beherrschende Bergschloß Kastro tes Oräas steht. Die Straße führt durch das im Altertum vielgepriesene T e m p e t a l ; Tempe (Hd, I: C I L III 588 — hier gefunden aus dem Jahre 125, 589 in Buruvari). In B a b a wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: a civitate [Larissa!] 19 (CIL D I 7362). 10; Ra und Gu ergänzen: ThuriB oder Turiste, Thurista (Gu), Tenos (Gu — am Meere), Lumbion (Gu — am Meere). Olympü, Olimpius und Olimpium (Ra), Olipyon (Gu); j. zwischen B a b a und und Bakrina. Antike Ruinen finden sich bei Bakrina, in dessen Nähe antike Steinbrüche des sog. Marmors von Atrax. 15. Irrig Binin (Ve) und Biain (Bt, Bg).

576

Larissa, Strecke 80; j . Larissa. Im It 327 ist eine S t r e c k e nach A t h e n folgender Weise: Larissa D e m e t r i a d e 44, Demetrias (Pol, St, Pt, Liv, PI); j . Ruinen von Goritza, beim heutigen Volos am Golf von Volos. Opunto 14 (zur See 80 mp, 640 Stad.), Opus (Hom, Orph, Ml, Thuc etc., Hl), die Hauptstadt der Lokrer, eine halbe Stunde von der KüBte; j. Ruinen östlich von Atalanti. C a l c i de 48 (zur See; zu Lande nur 48 km), Chalcis (autt.), die bedeutendste Stadt von Euboea, an der schmälsten Stelle des Euripus, durch eine Zugbrücke mit dem Festland verbunden; j. Chalkis, Ruinen bei Kaliskala. Von hier direkt nach Oropus zu Lande 18 mp, zur See 15 mp. T h e b i s 24 (30 km), Thebae (autt.), die älteste und berühmteste Stadt des böotischen Bundes; j. Thiva. Oropo 36 (42 km), Oropus (autt.), am rechten Ufer des A8opus, unweit seiner Mündung; j. Oropo; inde A t h e n i s 44 (37 km). Die Zahlen sind von Anfang nur schätzungsweise gegeben (oder sehr verdorben), vielleicht von einem Reisenden aus dem Gedächtnis oder nach Angaben der Land­ bewohner. Es handelt sich in der Hauptsache um die kürzeste Reise von Larissa nach Athen, nämlich zu Lande bis Volos, zu Schiff bis Oropos, wieder zu Lande bis Athen bzw. Pireo. Das übrige sind Variationen. 15. Grannona, it. (Ra, Gu), Granona (Ra), Crannon (Civ, Liv, PI, Hd, Thuc, St), früher Ephyra genannt (St), die bedeutendste Stadt der Landschaft Pelasgiotis; j . bei B a g ö r k i k oder Palea Larissa bei Hadjilar, mit Iss. [15]. [Farsalos] oder Falsarivum, Pharsalium (Gu, viele), durch die dort gelieferte Schlacht hochberühmt, bedeutende und mächtige Stadt; j . noch F e r s a l a mit bedeutenden Ruinen. 38; die hier angegebene Entfernung von Grannona bis Falera wäre zu klein, die anderen bis Thermopylas sind viel zu groß. Falera, Palfari und Falaphari (Ra), Phalaris (Gu), Phalara (autt.), am Sinus Maliacus; der Hafen von Lamia 50 Stad. weiter östlich gelegen; j . beim heutigen S t i l i s , am Golf von Zituni. 27. Thapedon, Tapedon (Ra, Gu), Tapidon (Ra), in der Nähe von Heraclea Trachinea; j . am Übergang über den Sperchiü. 27 *; die Zahl durch irrtümliche Wiederholung entstanden — es soll wohl 7 heißen. Thermopylas, it. und Thermopilae (Ra), Thermopila (Gu), Thermopylae (autt.), Pylae (St), OEQ}IO7IVX. j . M o n u h i (südlich vom Trinlo2, Trillon (Ra); Tachino-Göl) [n. a. Pirauschta (Pravista) — Iss: CIL H I 664. 670. 675. 14207 —, welches jedoch an der Strecke 50 liegt und rückwärts fuhren würde]. 17 8 . Graero, Greron (Ra); j . D z a n i m a h = JeniM. (am Tachino-Göl) (bei Nigrita); n. a. Anghista. 8; Ra schiebt ein Arason. j.Orljak, an der Kreuzung Euporea4, Euporia (Ra, Pt); der Straße nach Saloniki und der dem Strymon entlang­ ziehenden. 17. Heraclea santica 6 , Eraclia Hantica, — Sintice (Pt, Steph), Heraclea Sintica (Caes, Liv), H. Strymni (Hl), — Sintica (Pt, Liv) — der Gau der thrazischen Sinti (Thuc, Steph), östlich von Crestonia und nördlich von Bysalta bis zum Strymon und den See Prasias hinauf —, später Sidero* 1 Fehlt bei Ve. " So Bt, Bg, Ve, Dj; irrig Truilo (rcl.). 8 Fehlt bei Ve. 4 Irrig Euporea (Seh, Pd, Kt). 5 Fast ein Wort, getrennt Bt, Bg, Ve.

Strecke 86 (Die Diözese Thrazien)

585

castrum, türk.Demir-hisär genannt, bulg.Walowifcte (Tom.); j.Timurhi8sar,Demirh. Diese Annahme läßt die Entfernungen der Ta als zu gering erscheinen. Von Philippi aus gerechnet fällt Scotusa in die Nähe von Seres. Ließe sich nicht annehmen, daß Serrhae fehlt? In diesem Falle würde „18" die Entfernung von Sana nach Sirrhae be­ deuten, Scotusa 4 mp südlich von Timurhissar zu suchen und als Entfernung von Scotusa nach Sirrhae etwa die Zahl 10 zu ergänzen sein.

586

Dorionibus; j . Slatina. Iss: CIL HI 12 398. 14207, 40 (Grabstein). Abseite liegt Giridava j . Pelisat laut I: CIL IH 12399. 10. Melta, it. (Ra); j . Lovec oder Lovca — CIL III 6141. Abzweigung nach Marcianopolis, Strecke86a. 13». Sostra8; j . römisches Kastell, ge­ nannt Trojanhissar bei Lomec — CIL IH 14428.

4.

Scotusa, Scotussaei (Pt), am Strymon; j. Savek. [10]. —. Vielleicht einzusetzen: Serrhae (Hl, Conc. Chalced.); j. Serres (Consine>y I p. 157ff., 204ff.). 7336. (7334).

Iss: C I L LEI 6 6 4 = 7 3 3 5 . 680 =

18.

Sarxa; j . bei Zig na. 13. Strymon, it. [Strymon (autores, Pt, cf. Ra), nächst dem Axius der größte Strom des Landes Mazedonien, der alte Grenzfluß gegen Osten, welcher auf dem Scomius bei Pautalea (j. Gustendil) entspringt, durch den See Parsias geht etc.]. Hier aber ist ein anderer Fluß gemeint, der ebenfalls Strymon hieß (j. Nbfl. der Angista); j. am Übergang über die Mutnitza bei Kadin Köprüssü, wo Iss (CIL III 662. 702) gefunden auf der alten Römerbrücke. 8. Darauescos, sonst Drabescus (Thuc, St, Steph); j. Dhrama. 25 Iss im CIL HI 633—707. 6113-6119. 12. Philippis, B. o.; j . Filibah.

Strecke 86 Von Gigen nach Philippopel (Karte 188)

Ein in Mahele (Mihilci) gefundener Meilenstein aus dem Jahre 61 n. Chr. berichtet von der Errichtung von tabernae und praetoria durch T. Julius Ustus, den procurator der Pro­ vinz Thrazien (tabernas et praetoria per vias militares fieri jussit — CIL i n 6123; Kai. n. 19). Die Zahlen der Ta reichen nicht aus bis Melta; man hilft sich aber einfach, in­ dem man die Zahl 14 neben EBCO doppelt nimmt. Von Melta zweigt die militärisch jedenfalls wichtige Straße nach Marcianopolis und in die Dobrutscha ab, Strecke 86 a. Der Übergang über den Haemus, welcher ohne Zweifel durch die Station Montemno (Monte Emo?) angegeben wird, erfolgte über den TrojanBpaß mit ca. 1500 m. Gegen Philippopel fehlen 2 Stationen. Kein It erwähnt diese Straße. Esco, Strecke 42; j . Gigen. Fl. Escus. [14]. Die Zahl 14 neben Esco sollte doppelt stehen. Ad putea; j . Ryben — CIL HI 14421, 1. 7. Storgosla1; j . bei Plevna. 11». 1 1

Irrig -fia (Pd). Irrig 10 (Ve).

188. Strecke 86. Von Gigen nach Philippopel.

14 430 (Kaiserinschriften von Coh. H Matt., Coh. I Cispad. und Coh. I Hisp.). 10. Ad radices; j . am (nördlichen) Fuße des Veliki - Balkangebirges bei Marko vo Kapi (I: CIL HI 13 724). 8. Montemno8; cf. Haemimontus; j . auf der Paßhöhe des Veliki- oder Kodza-Balkangebirges bei Karkare oder Teke; Trojan-Paß (1502, daneben 1648 m). 1

Irrig 10 (Ve), fehlt (Kt). Bt, Bg, Vc; Sos/tra (Ma, Dj); irriff So/tra (Seh, Pd, Kt). * Oder Montcnino, Lesart zweifelhaft. * Irrig 7 (Seh, Pd, Kt). 1

VI. Die Balkanhalbinsel

587

588

j . am (südlichen) Fuße des II Inschriften in Pannisso. Wiederholt fehlen Stationen, gleich Sub radice *; Yeliki-Balkangebirge8, im Strjamatal, bei I g a n ovo. nach Palmatis eine mit 20, nach Ancialis 2 Stationen mit 24 und 18 mp, welche durch I t ergänzt werden. Von Apris —. Es fehlt eine oder wahrscheinlich 2 Stationen; haben wir eine Abzweigung nach Gallipoli und Sestos zur j . H i s s a r b a n j a = Kyzil- Überfahrt nach Kleinasien; vgl. I t 333. Neben Aprodisia hissar — C I L I I I 6122; H i s s a r , südöstlich von sind 2 Stationen, wo der Verbindungsstrich fehlt, Heraclea Karlovo, 3 griech. Iss, s. Kai. n. 50. 100. 364. und Macrontecos. Sie müssen als Abzweigung von Aprodisia In M a h a l e — Mihilci — 1 Meilenstein gefunden, ohne gelten und sind an der Propontis zu suchen. Man könnte Zahl, etwa 20 mp vor Filibe. versucht sein, in Heraclea eine Wiederholung von Perinthus zu [10]. —; j . H a m b a r l i — grie­ sehen, bei näherer Prüfung aber handelt es sich um die auch von Pt. und Cedr. genannte, von Perinthus weitentfernte chische I — s. Kai. n. 339. Stadt. [16]. Phinipopolis, Strecke 7 1 ; j . Filibe. Dvrostero, Strecke 4 2 ; j . Silistria. 14. Strecke 86 a Von Lovca nach Devna und Scythien

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(Karte 188. 189. 157)

I

Diese offenbar militärisch wichtige Straße ist nur summarisch gegeben durch die zwei Hauptplätze Nicopolis und Marcianopolis. I Die Entfernungen (60 und 130) stimmen vortrefflich. Diese Straße Ij führt aber weiter über Abrittus und das Tropaeum Trajani, j . Adamklissi, durch ganz Scythien an die Donaumündung, auf !j letzterer Strecke durch Meilensteine gekennzeichnet. ■

189. Strecke 86 a.

Malta; j . L o v c a , Lovec. 60. Nicopolistro, hier verwechselt mit Nicopolis ad Istrum, sollte vielmehr heißen: Nicopoliatro, Nicopolis ad Jatrum (Jörn.), N.TISQI Äifxov (Pt), Nicopolis in Mysien (Hl). Von Jörn, ebenfalls verwechselt; der Sieg Trajans und die Münzen be­ ziehen sich auf N. an der Donau; j . S t a r i N i k u b . Iss: CIL i n 6146. 6147. 7461. 7462. 12432. 12433. 14427 1 . 130. Marcianopolis, it. — civitas (Ra I V 6 und 7), Marcianopoli (It), it. (Am, Trebell. Poll., Jörn), Marcianupolis (Hl, Proc, Zos, Theoph, griech. Iss), nach Jordanis von Trajan seiner SchwesterMarcia zulieb erbaut oder benannt; mitten durch fließt der Fl. Potami(a); zu Mysien (j. aber Bulgarien); früher Parthenopolis, Beterni (Ed); j . D e v n a . Ruinen (Iss: C I L I H 761. 7471. 12445. 14211 1 2 . 14212. 14213) bei Provadia. Verbindung nach O d i s s o 18 (It).

Strecke 87 Von Silistria nach Achiolu und von da nach Sineklü—Sestos (Karte 157. 158. 159. 165)

Diese Straße ist teilweise auch im It 229/30 und 333 ge­ geben. Sie führt von der Propontis (Heraclia) an die untere Donau. Nur 1 Meilenstein, 11 von Marcianopolis, ist von dieser Straße bekannt, dazu 3 Bruchstücke von Kaiser1

Seh, Ma, Subradice (Pd, Kt, Dj), Su-bradice (Bt, Bg, ohne Strich Ve).

Palmatis, it. (Proc), Paratis (Ra); j . K o t s c h u l a r — grie­ chische I, s. Kai. n. 288 (Grabstein eines Reiters mit Relief). [20]. —. Es fehlt eine Station mit ca. 20 mp; j. Sodzak. Bei A s a r d z i k wurde 1 Meilenstein gefunden mit der Entfernung 11 (von M a r c : C I L H I 14215 K 13768); ferner eine griech. Dankinschrift an Apollo — siehe Kai. n. 53.

Lovca, nach Devna.

45. Marcianopolis, Strecke 8 6 a ; j . Devna. Nach Odisso 18 (It). 12; bis Scatris 26 (It). Dazwischen in Avren eine griech. I — Kai. n. 221. Pannisso, Pannsion (Ra), Panisus (Hf); am Fluß Pany6U6 (j. Kamcik); j . Übergang über den Kamcik bei K a i im a h ; etwas südlich davon bei Gorni Öiflik Iss: C I L I H 14432x-s (3 Kaiserinschriften Bruchstücke, Meilenstein ?). 12. Scatras, it. (Ra), Soatris und Scatris (It); j . S u d z u l u k , nahe dem Übergang über den Haemus. 1 1 8 ; bis Ancialis 24 (It). Die Gesamtentfernung mit 24 ist etwas zu wenig, 36 zu viel. Will man die Zahlen der Ta gelten lassen, so muß man den Umweg über Arnautkiöj nehmen. i. in der Gegend von Cazalet1, Carsaleon (Ra); K o p e r a n oder Barakli; Kazanli. 18. Ancialis, Strecke 4 2 ; j . Achiolu. 17. Die Entfernung ist viel zu gering, nach I t 60. Nach I t 229/30 liegt dazwischen: D e b e l c o 24, Dibelto, Dibaltum (Am), deoveho; xoXcovia (Pt, Hl, Theoph), Develton (PI), Debellion 1 Der Verbindungsstrich mit Haken ist bis Cazalet bei Bt, Bg, Ve vorhanden, aber nicht die Zahl 18. ■ Irrig Cazatet (Seh, Pd, Kt).

589

Strecke 88 (Die Diözese Thrazien)

(Ra), colonia Flavia Pacis Deultensium (I: C I L VI aus dem Jahre 82), nach Zon. später Zagora; j . Jakasli. I: C I L i n 12329 = 14207; nicht Zagora, welches nicht existiert, inde S a d a m e l 8 ; j . Hodschabük, wo eine Stunde östlich vom Ort in einer Kapelle 1 griech. Grabstein (mit Relief des Toten­ mahles) — s. Kai. n. 273; inde T a r p o d i z o 18, hier 17. Es fehlen offenbar hier die im It gegebenen Stationen. 1 Pudizo , Trupudison und Tarpudison (Ra), Tarpodizo (It); j . K o i o v a (13 km nörd­ lich von Kirkkilissa). A b z w e i g u n g nach H o s t i z o (Strecke 71) 32 (It); j . Hafsa. 42. Vt surgas*, üsurdas (Ra); j . Öakli. Nach Kiepert, Formae Taf. 17 — j . Bunarhissar, wegen seines Quellenreichtums bekannt. Aber die Lage von Cenofrurio nach Kiep, ist unannehmbar. 30. Cenopurio, Strecke 71; j.wohlanderAthanasischen Wand bei S i n e k l ü . 29, s. u. Perintvs—Apris, Strecke 50; i. E r e k l i — A i n a d z i k . 33. Aprodisia, Afrodisia (Ra — bis), Afrodisia quae nunc Redesto territorium (Gu), est Aphrodisias (autores), Afrodisiade (It), an der Straße von Apri nach Cardia, in einiger Entfernung von der Küste, vielleicht das alte Agora; kann mit Rhaedestus nicht gleichgestellt werden; j. Kavak. 24, it. (It).

590

1

Heraclea , Eraclia (Ra), Heraclea (Gu), auch bei Pt in der­ selben Lage fleraclia — unterschieden von „Perinthus aut Heracleatt (Pt) —, it. (Cedr); j . E r i k l i d z a am Meer. Bei Ra folgt nach Eraclia — Gothis, vielleicht Beisatz zur Unterscheidung von Perinthus, dann Macrontichos, Leuce, Sestos.

Strecke 88 Von Achialu nach Derbend (und Philippopel) Mit 2 Abzweigungen n a c h H a d r i a n o p e l (Karte 158 und 169)

Diese Straße hat die Ta allein; 1 Meilenstein unweit Ancialis vom Jahre 124 bestätigt dieselbe, das It aber hat 2 interessante Verbindungen nach Adrianopel (von Cabilis und Beroe). Ancialis, Strecke 42; j. Achiolu. 12*. In Bas Kumar 1 Meilenstein vom Jahre 124 p. Chr. — C I L H I 14207, 35 (gefunden zwischen Ladzaköi und Hodzalare). Aqvis calidis (Bad) it. (Ra); j . etwa D z a m a l , am Atanskoa-See; n. a. Urum-Jeniköi. I: ( C I L III p. 1335, n. 7408), welches aber 20 mp von Achiolu liegt. Dazwischen B e r s a m i s (Ra). L (50), zwischen den Wörtern: Petel und letica stehend. Cabilis, Gavilis (Ra), Cabile (It), Cabyle (PI, Festi brev. — von Marcus Lucullus unterjocht, somit einst bedeutend!), Calybe (Pest, Eutr), Kabyle (Pt, Steph), am Fluß Tonsus; j . J a m b o l , Iss (Kai. n. 104 und 437), oder in dessen Nähe A l a s c h l i , I (Kai. n. 164) und die Ruinen von D i o s p o l i s , nunc Rampelum (Not. app.), j . Tausantepe. Nicht Sliven (CIL i n T. IV), wohin die Entfernungen beiderseits un­ Callipol[i]8, Calipolis und Callipolis (Ra, alii), vermutlich das zureichend sind. Auch Alaschli wäre wohl annehm­ frühere Crithote, Lampsacus gegenüber; bar; vielleicht ist Cabilis identisch mit Diospolis. j.G a 11 i p o 1 i. Bruchstücke I m l t 175 A b z w e i g u n g von C a b i l e , „per compendium" antiker Bauten. las: C I G 2011—2016. C I L III nach Adrianopel: 726. 7381—7383. nach O r u d i s s a ad B u r g u m 30; A Callipoli traiectus Lampsacum 60 Stadien (It). j . vielleicht bei Bujuk Der Ra schiebt ein C e l a , it. (Gu — am Meere, Pt); Monastir, wo ein griech. Altar (Kai. n. 165) ge­ j.Kilia. I: C I L HE 7380. funden wurde; [8]. in M e d i o 25; j . Tatarkioi a. Tundza. —. Es fehlt eine Station; j . Galata. Zwischen Monastir und Tatarkjoj liegt K a p a k l i , 12. wo nach Kai. n. 119 der Grenzstein eines vicus Sestos 4 , i t (Ra), Seston (It), Sextus (Ra, Gu), est Sestus gefunden wurde; (autores), an der schmälsten Stelle des Hellesponts, Abydus inde H a d r i a n o p o l i m 23, Strecke 71. gegenüber, wo Xerxes seine Schiffsbrücke schlug; Berone, Beroe (Ra, Const Porph, Anna Com, Hl, Soz), Beroea j. A k - B a s c h i - L i m a n (Am, Nicet); später eine Zeitlang Irenopolis (Nicet, bei Boghalij. Gegenüber ist die Landspitze von Nagara. Theoph); auf Isa: ?) TgaiavEcjv xo/jg (Kaiinka, Sehr, der Von A p r o d i s i a A b z w e i g u n g ohne Verbindungsstrich Balkankommission IV 1906 n. 33. 43. 64; Dumont, und ohne Zahl: Mel d'Arch. 1892 p. 349). Traiana Augusta hat Meilen­ [8]. steine gesetzt in Rupki und Akbunar (s. o. Kai. n. 33. 43 Macrontecos5, Macroticos und Machron Ticos (Ra), Maground 64); j.StaraZagora=Eski tichoB (Gu), oppidum Macron Tichos dictum (PI), MacronS a g r a ; cf. C I L EU p. 2085; besuchte Mineralbäder. tichos (Pt), [Neontichos haben Scyl, Xen, Ml, PI]. Von 1881 Reste eines Apollotempels mit Statue aufgedeckt. hier führte nach Plinius eine Mauer von der Propontis Eine griech. Inschrift nennt die Stadt Brankanitza zum Melas Sinus (Golf von Xeros), Hexamilion; (altslawisch?); s. Kaiinka, wo zahlreiche griech. Iss. j. Kisildzadere. Im It 231 A b z w e i g u n g von Beroe nach Adrianopel: 10. nach C a s t r a Z a r b a 30; j . Trk Sejmen — etwas 1 Irrig Padiho (Bt, Bg, Ve). nördlich, wo Ruinen (angeblich von Arzus) 1 Irrig ut Surgas (Ve), Vt Surgas (Bt, Bg). in C I L m angegeben werden. 8 Noch unversehrt Callipoli (Bt, Bg, Ve). * So Bt, Bg, Ve, Dj; nicht Sestis (rel.). * Irrig -tcros (Bt, Bg, Ve).

1

Nicht Heraelca (Mi) oder Heraelea (Seh, Ma). ' Fehlt (Ve).

VI. Die Balkanhalbinsel

591

B u r d i p t a 25, muß wohl mit Burdenis (Strecke 71) als identisch angesehen werden; i. Dsjeso MuBtapha. H a d r i a n o p o l i 32, muß entweder 22 heißen, oder besser die Zahlen 25 und 32 werden vertauscht, dann annehmbar, s. Strecke 71. 36. Ranilum, Strecke 71;

j. D e r b e n d .

Strecke 89 Von Adrianopel nach Enos (Karte 165)

Ähnlich im It 322; cf. 175 — 8. u. In dieser Strecke ist der Verbindungsstrich am Schlüsse irrtümlich nach Apris ge­ zogen worden, es muß aber Zirinis 20 Dymis verbunden werden, dann folgt Dymis 20 Aenos, und alle Entfernungen stimmen, was ohne dies nicht möglich ist. Beachtenswert ist die Itinerarstrecke 175, scheinbar sinnlos und unentwirrbar. Denn mit Traianopolis läßt sich hier absolut nicht operieren. Die türkische Stadt Ajrobol weist hier den Weg, und sofort stimmt alles. Wir hatten jedoch Plotinopolis nach Dimotica verlegen wollen, was jetzt mit Rücksicht auf Chairanopoli 22 nicht mehr möglich ist; Plotinopolis muß somit weiter östlich am linken Ufer der Marica gesucht werden. Hadrianopoli, Strecke 71; j . Adrianopel.

592

A b z w e i g u n g nach C a b i l e (It 175) — s. Strecke 88. 24, 21 (It). Plotinopoli, it. (It), -im (It), Plutinopolis (Ra), Plotinopolis (Pt, Proc, Hl), am Einfluß des Ergina in den Hebrus; j. an der alten Mündung des Erkene in die Marica, E s k i k, oder Dsjisr-Erkene ? Im It 175 merkwürdige A b z w e i g u n g von P l o t i n o ­ poli nach A p r i s und H e r a c l e a (Strecke 60): bis T r a i a n o p o l i 22; offenbar verschrieben statt Chaira­ nopoli — denn Traianopolis ist in dieser Verbindung unmöglich; 6 XagiovTiökecog (ne 3,68. 10, 189. 13, 61); j. Hajraboli, Ajrobol; inde A p r i s 23 — Strecke 50, Resisto 22, Heraclea 25. Fluß. 24, it. (It). Zirinis, Zirinis (Dj); Zurbis (Ra), Zirenia (Steph), Zervis (It); am Hebrus; j . bei K a r a b u n a an der Marica; n. a. Zernitz, Termalitza, oder Vakuf. 20, 24 (It — bis nach Dymis). Der Verbindungestrich sollte nach Dymis statt nach Aenos führen. Dymis, Strecke 50; j . F e r e d s j i k , Ruinen einer römischen Wasserleitung. A b z w e i g u n g nach T r a i a n o p o l i s 16 und 12 (It), Strecke 50; j . im Lydschaktal Ruinen mit warmen Schwefelquellen. 20. Aenos, Strecke 50; j . Enos.

Physische Geographie i. Provinz- und Völkernamen a) der D i o e c e s i s D a c i a Diese Diözese wird gewöhnlich mit der Dioecesis Macedonia zusammengenommen. Sie umfaßt nur die beiden Dacien, Moesia Superior und Dardania. Da die Dardania, von Diokletian gegründet, Hauptstadt Scupis, hier nicht genannt ist, so handelt es eich um die Deutung der 3 anderen Provinzen, welche fast von jedem Schriftsteller anders benannt werden. Ursprünglich, z. B. bei Ptolemäus, und wohl bis Aurelian gehörte das ganze Gebiet von Singidunum ab bis zum Ciabrus-Fluß zu Moesia Superior. Von Aurelian an aber haben wir die Dreiteilung von Obermö8ien, nämlich 1. Moesia prima (ND), Misia Superior Margensis (LV, Pol, Silv), Mesia Superior (Sextus Rufus); 2. Dacia Ripensis (ND), Scitia Superior (LV, Pol, Silv), eine der Daciae Duae (Sextus Rufus), Dacia Aureliani (Vopisc. Aur. 39 und Eutr. 9, 15). Diese Provinz er­ streckt sich vom heutigen Orsova (Tsierna) bis zum Utus; 3. Dacia Interior, Dacia Mediterranea, auch Dacia schlecht­ weg (LV, Pol Sil, Sextus Rufus). Wie man hier sieht, ist auf die Unterscheidung von Dacia Moesia (oder griechisch Mysia) und Scitia kein Wert zu legen. Gehen wir nun zur Ta über, so unterscheidet diese Mesia Superior, von der Savemündung (Confluentibus) bis Viminatio, ganz korrekt mit Moesia prima oder Margensis stimmend. Mesia Inferior, von Viminatio bis etwa Ratiaris und Naisso reichend und nicht streng an die Donau sich haltend. Man wird kaum anders können, als in der Inferior der Ta einen Schreibfehler statt I n t e r i o r zu sehen. Die Mesia Interior reicht allerdings noch etwas weiter und

umfaßt auch Sardica. Von der wirklichen alten Provinz Moesia Inferior kann hier gar nicht die Rede sein. Volkstämme sind hier und in der folgenden Diözese keine genannt. b) der D i o e c e s i s M a c e d o n i a Diese zerfällt in die Provinzen: 1. Praevalitana oder Praevalis mit der Hauptstadt Scodra, hier nicht abgeteilt. 2. Jepirum Novum Epirus Nova (ND, LV, Pol Silv, Sextus Rufus), mit der Hauptstadt Dyrrachium, ferner Apollonia und Aulona. 3. Epirus Vetus (ND, LV, Pol Silv, Sextus Rufus), mit der Hauptstadt Actia Nicopolis. 4. Macedonia (aut.), hier nicht geteilt. Die Teilung erfolgte erst im 4. Jahrhundert, LV a. 297 hat sie noch nicht, wohl aber Pol Silv (385). 5. Thessalia, der Name fehlt auf der Ta, Hauptstadt Larissa. 6. Achaia proconsularis, Hellas und den Peloponnes um­ fassend, hier als Provinz nicht genannt, aber mit den 3 Landschaftsnamen (es sind im ganzen 6): Achaia, it. (autt.), Achaia proprio dicta (Pt). Hauptstadt Patras. Arcadia1, it. (autt.), mit Tegea und Megalopolis. Laconicef, it. (Hd, Pol, St, Ml), Laconica (Ml, PI), mit den Städten Lacedemone und Boas. Es fehlen die weiteren 3 Landschaften, deren Städte vor­ handen sind: Argolis (mit Argos, Corintho, Epitauro); Elia (mit Olympia, Netide); Messenia (mit Mothone und Messene). 1 Das d ist mit anderer Farbe hincinkorrigicrt. ' Das c von Lac. ist am Pergamentrand in blasser Farbe eingeflickt.

Provinz- and Volkernamen

593

c) der Dioecesis Thraciarum Die Diözese Tracia zerfällt nach Diokletian in 6 Pro­ vinzen (Karte 191): 1. TRHACIA ist der einzige Provinzname auf der Ta, sehr groß geschrieben, und man könnte den Namen

190. Die Diözesen D

594

ein thracischer Volksstamm (Steph Byz), zum erstenmal von Augustus durch Crassus gedemütigt. Araei Sarmatae, quos Areatas vocant (PI — auf der Nordseite des Haemus gegen den Ister). Locide Regi, s. o.

und Mazedonien.

für die Diözese gelten lassen, zumal der Name bis Petelletica (unterbrochen durch die Zahl L = 50), im östlichen Haemus. Man lese Pete (gleich 4) Celaletica, das Gebiet Konstantinopel reicht; man kann ihn aber auch für der Celaletae maiores (PI), in 4 Kantone geteilt, nach die ungeteilte alte Provinz Thracia annehmen, die 3 späteren Provinzen: 1. prima mit Philippopel, 2. secunda gleich Haemimontus mit Adrianopel und3.tertia gleich Europa mit der Hauptstadt Heraclea Perintus zusammenfassend. Dann bleibt noch 4. Rhodope mit Traianopolis, auf der Ta beides nicht genannt. 5. Moesia secunda (ND), Misia Inferior (LV, Pol Silv), mit Marcianopolis und Durostero. 6. Scythia (ND, LV, Am), Scythia Inferior (Pol Silv), mit Tomis. Die Ta hat hier wohl statt der Provinz Scythia, der heutigen Dobrudscha: Locid[a]e Regi', Tomaschek liest „Loci derelicti" und deutet es für die von Nomaden durchstreifte Gegend der Dobru­ dscha. Man kann aber auch an Locidae (Scythae?), Regii denken; vgl. Basilides (Pt), Scythae Basileii (Hd), nach Hd am Gerrhus längs der Moeotis bis zum Tanais wohnend, Basilidae (PI — der Gerrhus scheidet sie von den Nomadae). Völkerschaften in Thracien (Karte 192) cf. T o m a s c h e k , Ztschr. f. österr. Gymn. 18. Jahrg. 1867. S. 705.

Pyrogen, it. (PI IV 11, 40 — am Hebrus, neben den Cabyleti). Ariacta. Aria ist eine alte Benennung des thracischen Landes, aber es paßt hierher nicht. Artacia (Cass Dio 51), Artaci 1 Im Original als 2 Worte geschrieben, was in den Aasgaben nicht zn erkennen ist, Locideregi (6t, Bg, Ve).

191. Die Provinzen der Dioecesis Thraciarum.

Tac unter Tiberius zweimal gebändigt; Cololeticus eques coh. III Thracum kommt a. 86 im Militärdiplom Hadrians vor; cf. Caeletica, Dantheletica und Selletica (Pt). Rimesica, ein von keltischen Rimesii bewohnter Landstrich 88

595

TC-

Die Bai inhalbinsel

(Strategia); dieser Stamm hatte sich zwischen Naissus und Sardica ausgedehnte Wohnsitze erworben, mit dem Vorort Remesiana, s. Strecke 71. Episc. Remesianensis (a. 398 und 449). Bettegerri, ein Volk zwischen dem unteren Hebrüs und dem Gebirgszug Asticus (in der Gegend yon Burtudizus, Bizye und Tzurulum). Sonst Vettiogeri, wohl ein keltisches Volk. Penastii, Piastae, ein Volk am Pontus (Herodian); Astae, ein keltischer Stamm, dessen Vorort Bizye (Steph Byz); Penastii nach Tom soviel als „Hoch-Asten". Dieses Volk bewohnte das Stromgebiet des Tonzus und den Bergrücken Asticus. Die Kelten hatten im 3. Jahrhundert y. Chr. die Hämushalbinsel überschwemmt und waren jetzt mit den Autochthonen yerwachsen.

596

Timachus (PI), fließt durch das Gebiet der Timachi, mündet zwischen Dorticum und Florentiana; j. Timok. [Ad malum], Strecke 42 — der Fluß bei Vidin — j . Topoloyica — scheint Malus geheißen zu haben. [Fl' Almus], gezeichnet ohne Namen mit Almo, Station der Strecke 42; die Station an seiner Mündung deutet an, daß derselbe im Altertum Almas geheißen habe; j. Lom. [Canistro], Station der Strecke 42, Cebrus, Cerbus (Dio Cass, It, Not), Ciabrus oder Ciambrus (Pt), bei der gleichnamigen Stadt mündend, Grenzfluß zwischen Moesia Superior und Inferior; j . Czibru oder Zibru. [Augustis], Station der Strecke 42; j . Ogosto. Fl' Escus, sonst Oescus (PI), Oscius (Thuc), Scius (Her),

192. Die Volksstfimme, FlQsse und ( ebirg« der Balkanländer anf der Ta.

Byzantini, sonst als Volksstamm nicht genannt, mit dem Vor­ ort Byzantium. Ceronesus, Chersonesus Thracica (Her, Xen, Diod, Pt, Ml, Pl)> durch eine Mauer befestigter Isthmus und zur Römerzeit ein eigener Verwaltungsbezirk. Nach der Zeichnung eigentlich nur der äußerste Ausläufer mit Callipoli und Sestos. Brusdorciani, unter Hadrianopolis stehend; cf. Drosica (Pt — westlich vom Hebrus). Unbekannt.

entspringt nach Thuc. auf dem Scomius, nach PL auf dem Rhodope, eigentlich aber auf dem westlichen Abhänge des Haemus, mündet bei der gleichnamigen Stadt; j . I s k e r oder Esker. [VIO], Station der Strecke 42, Bion (Ra), Uto (It, ND), ütus (PI), bei der gleichnamigen Stadt mündend, Ostgrenze von Dacia Ripensis; j . Vid.

2. Flüsse

[Fl* Jatrus], gezeichnet, ohne Namen mit Latro, Station def Strecke 42 (PI — vulgo Jeterus, Jörn, Ra), "A&QVS (Her), bei Nicopolis vorbeifließend, bei der Stadt Jantrus mün­ dend; j . Jantra.

(Karte 192)

In die Donau: Margum fl'], Station der Strecke 42, und Horrea Margi, Station der Strecke 71; Margis (PI), Margus (St) und Bargus (Eutr, It), Brongos (Her), Moschus (Pt), hat seine Quellen auf dem Orbelus; j . Morava. [Punieum], Station der Strecke 42, Pincus (Not), Pingus (PI), bei Punieum oder Pincum mündend; j. Ipek. ffimaco Maiori und T. Minori], 2 Stationen der Strecke 75;

[Anasamo], Station der Strecke 86, Escamus (PI), bei Nicopolis mündend; j . Osme.

[Trans mar isca], Station der Strecke 42, gegenüber der Mündung des Mari8cus; j . Ardzis. Auf dem linken Ufer der Donau in Dazien [die Theiß — Tisia (Pt) — ist nicht genannt]: [Tiuisco], 2 Stationen, und Ponte Augusti, Station der Strecken 76 und 77, Tibiscus (Pt), Tibissus (Inscr), Tivisia (Ra, Jörn); j.Temesz mit Nebenfluß

597

Flüsse

598

[Bersouia], Station der Strecke 76; j . B e r s o v a und Caput Bubali, Station der Strecke 76, Bubalus; j.Valje-bul od. Bogonicz. [TiernaJ, Station der Strecke 77, Zerna und Trans Dierna (ND); j . Tzerna. [Ad Mediam], Station der Strecke 57, Nebenfluß der Tzerna; j. B e l a . [Ponte aluti], Station der Strecke 78, Alutus, 'AXowag (Pt); j. A l u t a , Alt oder Olt. [Apo fl'], Station der Strecke 76, Appion fl' als Nebenfluß der Donau in der Patria Sannatorum (Ra IV 11); j. K a r a s . [Amutria], Station der Strecke 78, = Ad Mutriam, Nebenfluß des Rabo oder Gilfil, j . Schyl; j . Motra. In V i n 2—3 sind 4 von den Karpathen herunter in die Donau fließende Flüsse gezeichnet, welche man nach der Lage zu den Ortschaften als Nebenflüsse der Tisia denken könnte, nämlich: 1. [Fl' Marisus], Marisius, gezeichnet ohne Namen, nach Apula und zwischen Brucla und Salinis, obwohl er etwas früher stehen sollte; j . Marös mit rechtem Nebenfluß 2. (unmittelbar vor Napoca muß der Aranyos passiert werden); j. A r a n y o s . 3. (ohne Namen) nach Optatiana — hier wird der Szamos zweimal überschritten (Samus CIL III 827); j. Szamos. 4. (ohne Namen) wäre abermals der Szamos. Aber wir sind überzeugt, daß diese 4 gezeichneten Flüsse mit den Strecken gar nichts zu schaffen haben, sondern der Weltkarte entnommen sind und 4 Nebenflüsse der Donau aus den Karpathen in der Walachei bedeuten sollen. 1. Gifil (Jörn), Gilpit (Ra), Rhabon (Pt), j. Schyll oder Schiul (mit Mutra, s. o.). 2. A l u t u s oder Alutas, j . Aluta, Alt oder Olt. 3. M a r i s c u s (cf. Trasmarisca), j . Argisch. 4. H i e r a s u s , j . Sereth. Bei Pt. ganz ähnlich vom Carpathus Mons die 4 Flüsse: Tibiscus, Rhabon, Alyta, Hierassus. In den Pontus Euxinus: [Pannisso], Station der Strecke 87, Panysus (Pt, PI), bei Const. Porph. schon Barnas, an der Stadt Pannisus vorbeifließend, bei Ode8sos mündend; j . Varna. In das Schwarze Meer und in die Moeotis: Mehrere der folgenden Flüsse fließen scheinbar aus dem Nordischen Meer ins Schwarze Meer und in die Moeotis, aber nur durch die Schuld des Abschreibers oder un­ geschickten Zeichners. Cäp = caput, Ursprung des Flusses1. Das Bild bei Pt. (Europae 8) ist ähnlich, die Namen verschieden. Fl' Agalingus1, schwarz geschrieben (Galinde als Volk Pt Eur. 8), sonst Tyras (autt.), entspringt aus einem großen See (Hd), nach Pt aber wie hier auf den Karpathen (Alpes Bastar­ nice = M. Carpates [Pt]), fließt parallel mit dem Ister, bildet die Grenze zwischen Sarmatien und Dazien (Pt, auch hier); später Danastris (Am, Jörn); j. D n i e s t e r , türkisch auch Tunal.

Cap fl. Selliani1, schwarz geschrieben, Nebenfluß des folgenden; cf. Mianus fluv. (Hf. an derselben Stelle); cf. Selliantes (Cosmogr. Riese S. 75); cf. Gerrus fl. (PI, Ml, Pt in die Moeotis). Cap a||nis paludis, schwarz geschrieben; H y p a n i s (autt.) entspringt nach Hd aus einem großen See, nach Pt auf den Amadoci M., fließt parallel mit dem Borysthenes, hat anfangs süßes, später sehr bitteres Wasser durch Aufnahme einer bitteren Quelle; später hieß er Bogus. Er hat 2 Hauptarme, aber der südliche ist der Hypanis; j . Bug. Cap fl. Nusacus, schwarz, (statt Nusapris?), B o r y s t h e n e s (autt.), später Danapris; entspringt aus einem kleinen See (cf. Amadoce palus [Pt]); nach Pt hat er zwei Hauptquellen, deren südlichere (westlich) einem See Amadoca am Südabhang des Gebirges Peuce(St) entspringt; die nordöstliche Hauptquelle ist auf dem Mons Budinus. Auf der Weltkarte von 1346 als Fl' Lussom, vom Munt Lus8um entspringend; j . Dnieper oder Dnjepr.

1 Porcheron las Campus fluvius und Campanis paludis and bezieht hierauf patha Campi Campanidon (Ra IV 5). Es scheint, wie schon Pinder und Parthey vermuten, beiden der gleiche Irrtum begegnet zu sein, Campus statt Caput zu lesen. 1 Schwarz bei Dj; rot bei Ct, Seh, Pd; fehlt bei Bt, Ve, Bg.

1 Nicht Selliam (Ve, Bt, Bg, Pd). ' Im It AI ist der Jaxartes mit ihm verwechselt und auch gesagt: Qui dispertit Asiam Europamque, ein Teil fließt ins Kaspische Meer, ein Arm in die Moeotis. Der Ra sagt: recte dieunt, quod . . . ipse Tanais inter Asiam et Europam dividat. 38*

Tanasis. Galatie (rot) und fluni tanais, qui diuidit asiam et Europam (schwarz), Grenzfluß zwischen Europa und Asien *, eine Ansicht, welche erst seit dem 4. Jahrhundert (Skylax § 69 und 70) feststand, bei Hd noch nicht; sonst Tanais (Ra und viele), Fl' Tanay (Mappa mundi 1346), nach den Alten einem großen See entspringend, kommt er aus den R i p a e i m o n t e s , durch das oben­ genannte Gebirge angedeutet, nach Mela, PI, Pt, montes Rimphaei (Ra), Riphei (Gu), Riphai montes (Oros), 'PmaTa ÖOTJ (St) (wie hier richtiger als nach Am, St u. a. auf dem Kaukasus) und fließt größtenteils in den Sinus paludis Moeotides (Ra, ebenso Am 22, 8) in zwei Mün­ dungen (Hd, St, PI); j.Don(skythisch = Fluß). In Ulyricus: [Drilo], gezeichnet ohne Namen, Grenzfluß von Illyris Graeca und Mazedonien, entspringt im See Lychnitis, mündet bei Lissus. Der Oberlauf in den See ist hier getrennt, der Unterlauf, welcher bei Lissus mündet, fällt mit der bei Scobre mündenden Bojana (s. o.) zusammen; j. Drino negro und Drin. [Pons Servili], Station der Strecke 50, beim Lacus Lychnitis; j. Nebenflüßchen des Scumbi. [Genesis fl'], 2 Stationen der Strecken 79 und 50, it. (Ra), Bonst Genusus (Caes, Liv, Lucan, Vib Sequ), hat seine Quellen bei dem See Lychnitis und mündet bei Bulis; j. Skumbi oder Tjerma. [Hapsum fl'], Station der Strecke 79, nicht gezeichnet; Apsis (Ra), Apsos (Pt, St, Dio Cass), entspringt auf dem Kandavischen Gebirge und mündet bei dem gleichnamigen Städtchen; j . B e r a t i n o , Oberlauf Uzumi. Aous (autt.) oder Aeas, der Hauptfluß von Epirus nova, ge­ zeichnet ohne Namen, mündet bei Apollonia; j . Vojuza. In Epirus Pelagonica: [Aceloum fl'], Station der Strecke 79, Achelois (Ra), Achelous, 'AxFläog (autt.), der größte Fluß Griechenlands, kommt

699

VI. Die Ba

anhalbinsel

600

vom Pindu8, genauer vom Lacmon (Thuc, St, Arist), an der Ursprung des Acelous und Ewenos (Calidon kommt nicht in Betracht): [Pindus] (Hd, St, Pt, PI), südlich die Mündung Delta, mehrere Arme; j . Aspropotamo. Cerceti montes (PI), Cercetius (Liv), Cercitesius mons [Ewenos fl'], Station der Strecke 79, Evenos (Ra), Evenus (Pt), Cercitius mons (Steph B); (PI), Evrjvog oder Evrjvog (autt), entspringt auf dem Oeta (St), nach Dicaearch ix IJlvdov (die Stadt gemeint), hieß j. Pindus oder Pindos. früher Lycormas (St), kommt vom Berg Tymphrestus; [Olympum], Station der Strecke 81 am Südfuß des Berges Olympus (St, Pt, Ml, PI etc.), östlicher Ausläufer der j.Fidhari oderFidharo. Cambuni montes (Liv), Berg zwischen Thessalien und [Calidon fl'], Station der Strecke 79, it. (Ra). Man kennt Mazedonien, höchster Berg Griechenlands, ca. 2000 m hoch; eine Stadt Calydon am linken Ufer des Evenus, 8 mp j. noch Elymbo. von der Mündung entfernt (Scyl), aber keinen Fluß dieses Berg zwischen Lignido und Stopis, vielleicht nochmals der Namens, fl' ist zu streichen. Mons Scardus (Pt, Polyb) oder Scordus (Liv), Ursprung Im Peloponnes: des Haliacmon; hier entspringt nach Pt auch der Drilon, welcher durch den See Lignido fließt, welcher demnach Fl' Burotas, verschrieben statt Eurotas; Eurotis (Ra); Fluß hier gemeint zu sein scheint, Mons Barnuntus oder Barnus der Laconica, an Sparta vorüber nicht schiffbar, mündet (Pol); j . Neresca pl. in den Lakonischen Meerbusen; j. Vasilipotamo, Unter­ lauf Iri. Ursprung des Strymon: der Mons Scomius (PI, Thuc), bei Gemeint ist jedoch der nicht genannte [Alpheios]; der Ursprung Pautalia, südlich von Sardica, wie die Ta richtig angibt; beider ist gleich, aber sie fließen in entgegengesetzter j. Vitosh. Richtung, daher wohl der Name des westlichen übertragen. Ursprung der Flüsse Escus und Ebrus; letzterer entspringt Ra nennt unmittelbar vor Eurotis den Alfos; auf dem Gebirgsknoten des Scomius und der Rhodope j. Ryfo, Rufea oder Alfo. (Her, Thuc, Polyb, St, Ml, PI, Am), im nordwestlichsten Fl' Pamisus1, it (St, Paus), Pictis (Ra), Pamisum (Ml), der Winkel Thraziens; j . der Rilo Dagh und größte Fluß Mes8eniens, entspringt 40 Stadien östlich Rhodope planina. von Ithome (Paus), 10 Stadien vor seiner Mündung Ursprung des Alfeios, hier fälschlich Burotas genannt, und schiffbar; j . Pirnatza, an der Ursprung des Eurotas, hier fälschlich Pamisus genannt: Mündung Dhipotamo. wohl der Taygeta, Taygetus mons gemeint (Hom, Her, Als Pamisos gezeichnet, der Lage nach der Eurotas Polyb, St, Pt, Paus, Steph B, Liv, Ml, PI, Verg); (cf. Ra p. 401). Es waren also im Peloponnes ur­ j. Pentedaktylon-Gebirge. sprünglich die 3 Flüsse Alfeios, Pamisos und Eurotas Östlich von der Mündung des Eurotas (Pamisus) der Parnon angegeben. Mons (Paus); j . Malevo-Gebirge. Ursprung des Almus, auf dem Haemus Mons (s. u.); In Mazedonien: j. Stara planina. Ohne Namen, scheinbar bei Nicaea mündend, entweder: Gebirge südlich vom Ebrus: M. Rhodope (s. o.); a) der Haliacmon (autt.); j . Y i s t r i t z a , türkisch j. Despoto oder TurgauIndje Kara; Dag. oder b) der Axius, der Hauptstrom Mazedoniens; Großes Gebirge nördlich vom Ebrus: Haemus (autores); j. Vardari oder Wardar. j. Großer Balkan, Hodza[Strymon], jedenfalls ganz falsch eingetragen, östlich von Balkan. Thessalonice, der alte Grenzfluß Mazedoniens gegen Ursprung des Tontus: Haemus; dann doppelt gezeichnet oder Osten; j . Struma oder Earasu. Ursprung des Agrianes — Ergene, hier fälschlich Tontus ge­ schrieben: Asticus (mons fehlt), s. folg. In Thracia: Asticus, rot überschriebenes Gebirge, Landschaft Astica am Fl' Ebrus, Hebrus, Ebrus (PI, Verg, Her, St, Pt), entspringt Schwarzen Meer bei Pt; ein Volksstamm Astae; im nordwestlichsten Winkel Thraziens, wird bei Philippoj. StrandscheaDag, Istranpoli8 für kleinere, von Hadrianopolis für größere Fahr­ dscha-Gebirge. zeuge schiffbar, fallt als großer Strom (Hd) in 2 Armen Gebirge bei Macrontecos auf der Halbinsel Ceronesos (Hieron, bei Aenos ins Meer; j . Maritza. Or); j . Tekir Dag. Mit Nebenfluß: Fl' Tontus, Tonsus (cf. Lampr 1, 1 und Zos 2, 22, 8); Alpes. Bastarnice (groß und rot geschrieben), langgestreckter Bergrücken, auf welchem 4 Nebenflüsse der Donau und mündet bei Hadrianopolis; j . Tuncza. Aber die der Agalingue (Dniester) entspringen. Richtig als Fort­ Zeichnung entspricht dem südlicheren Ergines oder setzung der Alpen aufgefaßt. Hier hatten auch wirk­ Agriane8. lich die germanischen Völkerschaften der Bastaraae (zwischen March und Theiß) ursprünglich gewohnt (cf. 3. Gebirge Tac. Germ.), sonst Carpates mons (Pt öfters), zugleich (Karte 192) die Sarmatici Montes des Pt umfassend; Ursprung des Genesis: [Candavii montes] in der Landschaft j. Karpathen. Candavia (St, Cic, Caes, PI, Luc), Station Incandabia, [Montes Rimphaei], sonst Rhipaei Montes, Ripaei (multi); am Strecke 50, westlich vom SeeLychnitis (See von Achrida); nördlichen Ozean, Ursprung des Tanais (Ra, Pt, PI, j. Odonischta. Marcian, cf. Lucan), in deren Norden die Hyperborei Ursprung des Aous (nicht Hapsus) zwischen Nicopolis und Ilio wohnen, apud quos axis torquetur (Gerv. Tilb.); auf dem Berge Lacmus; j . kleinere Gebirgszüge in j. die westlichsten Aus­ läufer des Ural (öfters den Ural im allgemeinen be­ der Gegend von Janina. 1 zeichnend). Nicht Panus (Ve, Bt, Bg).

In8esin

601 4. Inseln (Karte 193—195) Zu E p i r u s gehörend:

6 4 . NS. Acrocer 0 , das Promonturium Acroceraunium, Ceraunia (St) und Acroceraunia juga (Pt), fälschlich als Insel be­ zeichnet; j . Tschikagebirge mit Cap G l o s s a oder Linguetta. 56. NS. Sasonis, Sasonis insula super Acroceraunia (Itma), Saso (It), Saxona (Ra), nördlich vom Prom. Aroceraunium, it. (PI), gewöhnlich Sason, Seeräuberstation (PI), kleine felsige Insel, nach St. und It ma für die Schiffahrt wichtig als Zwischenstation zwischen Epirus und Brundusium und zwischen den Häfen Buthroto und Hydrunto (It ma), am Eingang des Jonischen Meeres (Polyb); j . noch S a s e n o . 56. Insel ohne Namen zwischen Sasonis und Corcyra: Othronos; j . F a n o oder Othoni. 67. NS. Crocira mit Port., Corcyra, Cercyra (autores), bei Homer Scherie, die Phäakerinsel; mit fanum Joris Cassii (Suet); j . noch K e r k y r a oder Korphus. Portus: Corcyra hat 3 Seehäfen, von welchen einer sehr schön ist, bei der gleichnamigen Stadt (Scyl), an der dem Festland zugekehrten Einbuchtung; j . Korfu. Iss: C I G 1838 bis 1917. C I L H I 576—679 = 7312. 58. NS. cephalania1 mit Tempel, it. (Itma), sonst Cephalonia und Cephalenia, früher Same (Homer) oder Samos, vor dem Eingang des Korinthischen Meerbusens, nur durch eine kleine Meerenge von Ithaka getrennt (nach Homer); sie enthielt im Süden den hohen Berg Aenus (Alvog — St, j . Elatovuno oder Montenegro) mit einem Tempel des Zeus (Jovis Ainesii templum: St). An der Stelle des Tempels ist j . Borgo. Außerdem hatte die Insel 4 Städte; j. Kefalonia. 59. NS. Zachintv», Jacintus (Ra), Zacinthos (It, alii); j . Z a n t e , Zakynthos.

602 eine der beiden H a u p t s t ä d t e , civitas et Promontorium ( P t ) der Insel Corcyra ( P t ) , irrtümlich als Insel a n g e g e b e n ;

j . C a s s o p o auf Korfu, an der Nordspitze. 1 64. NS. Leucadia , Leucada (Ra), bei den Griechen Aevxag oder selten Aevxadia, ursprünglich Halbinsel; von den Ko­ rinthern wurde die Landenge durchstochen (St), nach PI. früher Neritumgenannt;cf.StationPer-Diorycto(Strecke79). AiÖQvxxog hieß der Kanal, der die Insel vom Festlande schied (Polyb, PI); j . L e f k h a d a oder Santa Maura. Iss: CIG 1919—1924. C I L H I 574. 65. NS. I t a c e 9 , Ithacim (Ra), I t h a c a (It, H o m e r , alii); j . T h i a k i oder Ithaka.

60. NS. S a s o n i s , verschrieben, aber merkwürdigerweise auch von R a a n dieser Stelle eingefügt; Antipaxos.

wohl neben P a x o s statt

61. NS. paxvs, Paxon (Ra), Paxos (It), Paxoe (PI), Paxi (Polyb), 2 kleine Inseln; j . P a x o s und Antipaxos. Es folgt die W i e d e r h o l u n g der H a u p t s t ä d t e von Korfu und K e f a l o n i a als b e s o n d e r e Inseln, ein alter Kartenfehler, vermutlich von der Agrippakarte herrührend, welcher sich wiederfindet bei Or (Cephaleniam et Cassiopam insulas), Is (Cassiopas insulas), It ma, Ra und Hf. Mit Recht haben Schweder und Sieglin (Festschr. Kiepert 329, n. 3) darauf hin­ gewiesen, das die Insel (Cassiope) „nur einer undeutlich gezeichneten Karte, auf der das korzyräische Cassiope als besondere Insel zu lesen war, ihren Ursprung ver­ dankt". Besonders leicht begreift man den Irrtum, wenn die Städtenamen im Meer standen. Pt hat beide Inseln und beide Städte richtig, Cassiope imMeere stehend. 62. NS. Cephalena, s. o. ( R a hat nur eine I n s e l dieses N a m e n s ) ; ist die H a u p t s t a d t der I n s e l Cephalonia, Cephalenia ( P t ) , P a l a e o r u m civitas (Polyb), P a l e (Schol Thuc), auf einer A n h ö h e an der schmälsten S t e l l e , der Insel Zakynthos gegenüber. D e r N a m e stand im Meer und wurde deshalb a l s eigene I n s e l a n g e s e h e n ; j . R u i n e n bei L i x u r i . 63. NS. Calliopa", Cassiape (It), Cassiope (Ra, Cic, Suet, PI, P t ) ; 1 Falsch Cephalamia (Ve). • Canopa (Dj — auch diese Lesart ist möglich).

193. Die jonischen Inseln auf der Ta. 66. NS. Cynura. ) B e i d e Inseln, deren N a m e n unbekannt, sind 67. NS- Cyrona. J zusammenzunehmen, und es bestehen 3 Mög­ lichkeiten der Erklärung: 1. am wahrscheinlichsten sind sie östlich von der I n s e l

Leucadia

anzusetzen

als

die

beiden I n s e l n T a p h o s , Taphiusa, j . Meganisi, und C a r n o s , j . K a l a m o s ; oder 2. man sucht sie unter den Echinaden, wo PI eine Insel Cyrnus, j . Caudello, nennt und noch Dulichium, j . Curzolari, in B e t r a c h t k ä m e ; 3. kämen die Oenussae insulae bei Modoni an der südwestlichen Spitze d e s P e l o p o n n e s in B e t r a c h t , j . S a p i e n z a und Schiza. V o n den jonischen

I n s e l n fehlen: T a p h o s (? s. o.) und

A n t i p a x o s (statt S a s o n i s zu lesen?), E c h i n a d e s ,

dar­

unter Dulichium, Strophades, P r o t e , Sphacteria. Griechische

Inseln

Z u e r s t 5 I n s e l n vor dem P e l o p o n n e s : 68. NS- Cytera = Cybera (Ra), Cythera, xä Kv^tjga daigata

(Hom),

Kv-

vijoos (alii), durch ihre Purpurschnecken b e r ü h m t ;

1 Nor Leuca noch erkennbar, NS und . . dia ganz verschwunden. * So Bt, Bg, Ve; Itaca (Seh, Ma), letzter Buchstabe unsicher.

603

VL Die Balkanhalbinsel

Tgl. Ceriie (Ra). Von hier (Hafen an der Ostkttste bei der Stadt Cythera) 25 mp nach Boas (Traiectus Stadiorum cc); s. Strecke 79; j . Cerigo. Die Ruinen der Stadt Cythera, j . Palaeopoli, südlich ?on Hagios Nikolaos. 69. S5. Diabate1, Diabate (Ra), Diabete (Steph); der Lage nach j. Ogylos. 70. ff§. Dioaris, Olfaris (Ra), Oliarus (St, Pt), Olearos (It); j. Antiparo. 71. IN$. Stira, Thera (antt.); [Ra hat eine Insel Stira mit Arados an der syrischen Küste, Stiria (PI)]; j. Santorin. 72. N§. Kilos, Melos — MijXos (autores), die südwestlichste Insel des Ag. Meeres, eine der bedeutenderen, von angeblich völlig runder Gestalt, ol Mrjktot (I: CIL m 12277 — gefunden auf Dolos); j . Milo. Iss: CIL III 490. 14203 , 0 . n . CIG 2424—2441. 73. Insula Cretica, siehe besonders am Schlüsse. 74. Carisia', Carsa (It ma), Cyrise (Ra); cf. Stadt Coressia,

604 1

80. Zerrios , Seriphos (It), Serien (Ra); cf. Thera, Therania; j. Seriphos. 81. Lesbos1, Lesbos, qui et Metilini (Ra); j.Mitylini (Hauptstadt); cf. Conze, Reise auf Lesbos, Hannover 1865. 4° (mit Karten und Iss). Iss: CIL m 450. 453—455. 7159 bis 7171. 14198. 14199. CIG 2166-2213. 82. Thas', est Thasus — mit edlem Wein, reich (Hd etc.), BaXaooia (Pt); j . noch Thaso8. 83. Micale4, „ngö -tfjs MvxdXrjg Idfxog ictl vijoog" (Scyl); cf.Micavelos (Ra), Mycale Promontorium (Scyl) — entweder Vor­ gebirge als Insel oder statt der Insel Samos. 84. Dionisa, Dionissa (Ra), Dionysa (It, Verg, Ml), Donusa (Tac, Amp, PI), Donusia (Steph), die Insel, auf welche Dionysius die Ariadne, von Minos verfolgt, aus Naxos verbrachte [cf. Aiowoiddeg vfjaoi (Diod. — 2 Inseln nord­ östlich von Kreta, s. u.)]. Nach PI. heißt die Insel Naxos erst Strongyle, dann Dia, bald Dionysias wegen der Fruchtbarkeit der Weinberge, bald Kl ein-Sizilien, bald Calli-

194. Die griechischen Inseln,nach der ersten Ausgabe der Ta vom Jahre 1598.

Caressus (Pt) auf der Insel Ceos (Cea: Pt) = Chrysa. j. G-aidaro, südlich von Kreta. 75. Insel ohne Namen. 76. Diabate', Diabete (Steph); j . Dia = Standia bei Kreta, gegenüber Cnossus. 77. Parpaton*, Carphatos (Ra), Insula Carpathos magna (Jul Honor), Crapathus (Hom), Carpathus (It) quaernarinomen dedit (PI) [cf. Peparettus? (fehlt aber bei Ra)]; j. Scarpanto. 78. Icaria (rot gezeichnet), it. (autores), Ixagog dbioXiq (Scyl), Icaros quae nomen mari dedit (PI), deserta (St); j. Nicaria. 79. Zephice6, Zaphire (Ra), Zephyre (Ml, PI), ferner Zephyra[cf. Ephyra, j . Antimilos]; j . Saphrana. 1 Dianaie (Hamm), Dianate (Bg), Dianate (Bt, Ve). " So Ha, Bt, Bg, Ve (rot gezeichnet), Sprisi (Dj), nicht mehr sicher lesbar. ■ So Bt, Bg, Ve; Diabata (Ha); jetzt ist an der Stelle der Insel ein Loch im Pergament, darunter Sparen von Buchstaben; die neueren Aas­ gaben haben nichts davon. * So Bt, Bg, Ve; P a . . tton (Seh, Ma, Pd), P a . . . lton (Dj). ■ So Hu, Bt, Bg, Ve; falsch ins. (Seh, Ma, Dj). Spuren von . . hice erkennbar.

polis; um die Hälfte kleiner als Paros; auf einem Berge Reste eines Bacchustempels. Nach Solinus war die Insel Naxos: Libero patri hospita; j . Denusa. 85. Synas5, Syros (It ma), Syron (Ra) = Siphnus (j. Siphante: Kt); j. Syra (südlich von Tinos). 86. Dionis6, s. o., Dionysiades insulae, 2 Inseln nordöstlich TOD Kreta (Diod); j . Gianitsades. 87. Coria7, insulae Corasiae (PI) [cf. Syros]; j. Keros (neben Naxos). 88. Insel ohne Namen8. 88a. Lemnos', neben Leuce, Limnos (Ra), vielleicht statt [Ca]limnos, Calymna (autt.); j . Kalymnos. 1

Bt, Bg, Ve; unleserlich (Seh, Ma, Dj). • Bt, Bg, Ve; Lislos (Pd, Dj), Lisbos (Seh, Ma, Kt). • Bt, Bg, Ve; Thaas (Kt). « So Bt, Bg, Ve; M . . lo (Seh, Ma, Pd, Kt), Ma'lo (Dj). • So Bt, Bg, Ve; Sinas (Hu), S / / / s (rel.). • So Hu, Bt, Bg, Ve; Dion /// (Seh, Ma, Pd, Kt), DioniO (Dj). 7 So Hu, Bt, Bg, Ve; Co?a (Seh, Ma). 8 Nur Hu, Bt, Bg, Ve; fehlt bei den anderen ganz, nichts mehr n sehen, steht gegenüber Macrontecos. Daneben hat Hammelberg and die ed. 1598 2 Inseln, von denen jetzt nichts mehr sichtbar ist, die westlich« ohne Namen, die Ostliche neben Leuce: Lemnos. • Hu, Ve, Bt, Bg; fehlt ganz bei den anderen, auch in unserer Aus­ gabe, keine Spar mehr vorhanden.

605

Inseln.

606 1

88b. Lemnos, Lembni (Ra), Lemnos (Homer etc., Pt, alii), eine 99. Insel ohne Namen ) . , ,. ~ , ± . .. ,. der größten Inseln des Ägäischen Meeres; 100.Insel ohne Namen« / eS 8 m d w o h l C "P h a t o » (»Uerdmg. j. Lemno. zum zweitenmal) und Casos? 89. Leuce, it. (Ra, It), Leucae V insulae (PI), neben Lesbos; im Es fehlen Naxos, Paros (CIG 2374—2415. CIL HI It ist Leuce neben Cythnos gemeint; PI. nennt auch 487. 488. 142038. M, Andros, Tenos, Keos. Die noch 2, eine gegenüber Cydona Cretae (j. Kupho) — oder 12 Cykladen s. Ampel, p. 6. Stalimene (efc xa Arjfivov), j . Musconisi. Im Schwarzen Meer 90. Nicaria! (entweder Nicariae neben Naxos oder) Nicuria bei Amorgos; j . noch Nicuria. Hier sind 2 Inseln verzeichnet; Ra erwähnt neben Achillis 91. Chiosa, Chios (autores), ebenbürtig mit Samos (PI), durch im südlichen Teil Cafunsia und Cerasus. seinen Marmor berühmt; j.Chiooder Chios. Iss: CIL III 456. CIG 2214 bis 2244 (cf. D. XV). 92. Delo, Delos (Ra), AijXog (autores von Homer an), kleine, aber hochberühmte Insel, durch seinen Apollotempel und den Handel be­ rühmt (cf. Iss: CIL HI 7237. 7240: p[opulus Athe]niensis et Italici et Graece[i que i] insula negotiantur — Italicei et Graecei quei [Deli consistunt]); j. D h i 1 e s oderDili. 67IssimCILIII. CIG 2265 bis 2324; cf. Theoph. Homolle, Bull, de corr. Helljbuov Tgane^covrog . . . Fallmerayer, Fragmente aus dem Orient I p. 49 f. Hamilton, Reisen I (deutsche Übers.) p. 154. Finlay (1851). Iss: CIL EU 236 = 6746. 6745. 6747. Zur leg. I Pontica cf. Pericles Triantaphyllides, jj hv IJovrcp 'EXATJVIXT} (pvXrj TJTOI rd

IJovzixd (Athenis 1866). A b z w e i g u n g nach Satala — Draconis — Zimara — Samosata — Antiochia (Strecke 98). Von hier führt die relativ leichteste Straße nach Hocharmenien (wie­ wohl unmittelbar südlich von der Stadt zu einer Paß­ höhe von 2600 m aufsteigend). Die Strecke, die auf der Ta bereits seit Polemonio dem (nord-)östlichen Ufer scheinbar folgte, verläßt jetzt nach der Ta das Schwarze Meer und wendet sich östlich, aber nur aus Mangel an Raum, da die vielen Stationen am Schwarzen Meer nicht mehr angebracht werden konnten. Alle folgenden Orte bis Sebastopol liegen am Schwarzen Meer. 24, 180 st (Arr), es sind ca. 30 km. Nyssillime, Ysilime und Ysulime (Ra), Hyssi portus (Pt, Arr — Kohortenlager, Anon), Isulyne (Gu), YBiporto (ND — cohors Apuleia C. R.); an der Mündung des gleichnamigen Flusses; nach Arr. 180 st östlich von Trapezus und 90 st vom Schiangenflus8e (Ophis); befestigt. Forb. liest irrig Hyssilime; später Susarmia (Anon), Susurmaena (Proc.) genannt; j . S ü r m e n e h (Eshet, cf. Ma VI 2 p. 376). 18. Es sind kaum so viele km; 90 st (Arr). opiunte1, Ofeunte und Offitiunte (Ra), Ofiunte (Gu), 'Omovg (Pt); entspricht der Lage nach dem Pithyus des Pt., it. (Am), 120 st westlich vom Rhigius fl. Grenze zwischen Thianni (Sanni) und Colchici; j . Of. Ra schiebt statt der folgenden Station ein: M e d o c i n a (it. Gu) und S o l o d o c i n a (Solacina: Gu) als am Schwarzen Meer gelegen; s. Strecke 98. 15 — es sind etwa 22 km; 180 st (Arr). Reila, wohl verunstaltet aus Rhizus, nach Procop 'Pitalov, 6 Tttalov (ne 3 — eparchia 13); an der Mündung des Rhizus; j . Rizeh. 18. Die Entfernung ist etwas groß — es sind 20 km. Arr. und An. haben bis Adienus 90 st, inde Athenis 180 st. Ardinco', wohl nicht Adienus, am gleichnamigen Flusse, 60 st östlich von Ascurus, sondern weiter östlich; cf. Gadinio und Gudiono (Ra), Gadimon (Gu); j . B a z a r D e r e s s i am Fluß Sennes Dere (nach Kieperts Karte). 16 — es sind ca. 17 km. Athenis8, Athenas (Ra), Athenae (Arr, Anon, Steph B, Proc), 'A&rjvai — KoXxidig (Arr, Steph B), Athina (Gu); Kastell 1 Irrig Opiunte (Bt, Bg, Ve). * it. Bt, Bg, Ve, Dj; irrig Ardineo (Seh, Ma, Pd, Kt). ■ it. Bt, Bg, Ve, vom letzten Buchstaben noch ein kleiner Rest übrig (Seh, Dj): B erkennbar.

Stre e 91

946

650

(Ra), Arrabis (Gu), aber vor Cessa]; j . Archavis; inde A p s a r u m 60 st (Arr). Dazwischen R n z i o n — Rizion (Ra), Rithion (Gu). 16. Von Trapezunt bis Absarus 140 mp (PI), nach Arr. 1000 st. Apsaro, Apsaron oder Absanon (Ra — in Armenien bei den

and Sommerhafen, Tempel der Athene, zu Procops Zeiten stark befestigt; j . Atenah. 9; 40 st bis P r y t a n i s fl., wo die Residenz des Königs der Machelones et Heniochi (Arr), vielleicht identisch mit folgender Station: Abgabes *; cf. Archavis und Arcavis — Arcabis (Ra), Arrabis (Gu); j . Artaschin.

213. Strecke 91. Von Artaschin bii Iskuriah, von da gegen Artaschat.

11.

Von Artaschin bis Armene 24, inde Pyxites fl. 66 st i (Arr), zusammen 90 st [Pyxites fl.]; j . Wizeb. [16]. Ci88a, Cessa (Ra, Gu); Völkerschaft der Gissii; I j. Kisseh. Den Apsarus fl., welchen Müller und Kp. hier ansetzen (bei Choppa), suchen wir erst in der Nähe von Batum, indem wir bei Arr. die fehlende Zahl vor- I her einsetzen und die 15 st nach Atampis bestehen lassen. Dazwischen liegt A r c h a b i s — 90 it — [cf. Arcabis * Irrig Abgaboi (Ve).

Lazi), Apsaron (Gu), hieß früher Apsyrtos (Proc, Arr), Kastell für 5 Kohorten (Arr); j . a m A d s c h a r a S u , D s c h o r o e h , welcher bei Müller und Kp. Acampsis heißt. Hier wohnten wohl die Apsilae, deren König von Trajan eingesetzt wurde (Arr). Von Apsarus an endet die Länge des Pontus, führt nun nördlich bis Siganabis, dann links nach Hippus (Arr). Also muß Apsarus bei Batum liegen.

Dazwischen B o s p h o r o n (Gu); dann folgt A c o m a s oder Camasin (Ra), Acomasin (Gu), vielleicht A c a m p s i s , die nördliche Mündung des Apsarus, von diesem nur 15 st = 2 mp entfernt (Arr). II 6; 75 st von Acampsis (Arr).

Vm. Die Pontnsprovinzen

651

Portualtu, Bathyi portus (Arr?), Bathys als Fluß (PI), jetzt Tzulchuda Su; j . Batum. 1 2 \ 90 st (Arr). Apasidam, Apisidem (Ra — bei den Lazii), Apiside (Ra — am Schwarzen Meere, Gu) [vielleicht = ad leidem, am Fluß Isis], Acinasis fl. (Arr). Hier wohl die Abasci, deren König von Hadrian eingesetzt wurde (Arr); j . Tschuruk. [12], 90 st (Arr). [Ad Isidem], Isis fl. (Arr), vgl. vorige Station; j. Chefkatil. 3, 90 st; es sollte wohl auch 12 mp heißen. Nigro, it. (Ra — Nigron, Gu), richtiger Nogrus und Mogrus, am gleichnamigen Fluß (Arr); j . etwas nördlich vom Fl. K e g o l i . Die Karten versagen an dieser Stelle.

652

Cariente, Charientis (Ra — Charientos, Gu); Ra nennt im Lande der Lazii einen Fluß Chariuntas; Charien (Fl), Xagtovarov Ixßokal (Pt); am Charisis (Am), bei St. Charis; bei Pt. Charistos. 16, 90 st (Arr). ChobtJS (C und h sind Majuskeln), it. (Ra), Xd>ßog (Arr), Xögaog (Scyl), im Gebiet der Inani; Fluß Cobus (PI), Cohibus (Tac), Aeapolis (Pt); j . Khopi. Nach Ma j . Schijani oder Kelenhol, an dessen Mündung noch ein Flecken Kopi liegen soll. Nach unserer Ver­ mutung an der Mündung des Chopi-Flusses, wo Re­ doute Kaie liegt. Der Ort Chopi liegt su weit im Innern. Bei ersterer Annahme ist die Entfernung 16 zu groß (etwa 10). 19, 210 st (Arr).

214. Strecke 91. Von Oaolita (Ejörogla) bis Artaschat. Strecke 96. Von Erzernm bis Artaschat. Die folgenden Flüsse — Phasis bis Stempeo — cf. Aman p. 10 ff. 6 — es sollten etwa 15 mp sein. Phasin, Fasin und Fasis Lazonun (Ra — nennt auch einen Fluß Fasis bei den Lazii), Fasin (Gu), Phasis (Scyl, St, Ml, PI, Am, Zos), von Milesiern am südlichen Ufer des gleichnamigen Flusses (nach St. zwischen ihm, einem Landsee und dem Meere), des nördlichsten (schiffbaren) Grenzflusses Kleinasiens gegen Kolchis, gegründete Faktorei (zu Arrians Zeiten Kastell) mit Tempel der phasian. Göttin Cybele, wo man den Anker des ArgonautenSchiffes zeigte (Arr. bezweifelt seine Echtheit, weil er von Eisen war); Hauptstadt der provincia Lazica (ne — 6 in. Iss: 1172/6. 10551. 14288. 16, 15 oder 16 (It); von da auf der linken Seite des Bagradas; Dammspuren noch sichtbar bei Hr. Smidia (Gue>in). Clucar, Chulcar (Ra), Cluacaria (It); j . Hr. el H a m i r a . 10, bis Vico Augusti 30 (It). Die Entfernung 10 ist zu gering, es sind 15; 10 paßt auf die Zwischenstation Sidi Nasar. Elefantaria, it. (Ra); j . Ahmed Djedidi. Von hier A b z w e i g u n g nach Tichilla über eine noch sichtbare Bagfadas-Brücke bei der Stadt Testur. 13 Toglata, Theh t i e ^ ^ RIIa); a) j . El Mtarif, Hr. Mzura. I:-C^ H 10563. 7. Vico Augusti, Vico Augusti.(It, Ra — oder Austi); j . S i d i Bu E a h i l a mit der Trajansbrücke über den Beja (Vicus?). 7, bis Novis 16 (It). Picus, Picom (Ra); j.Hammäm Said, Zehili. 9. Iss: C I L 10571—10574. Novis Aquilanis, Novis Aquilanis (It), Novis aquis (Ra); j. Sidi Ali Djebin. 6, bis Bulla 24 oder richtiger mit den meisten codd. 33 (It). Armascla fl., Armasdum (Ra); Fluß j . 0 . bu Heurtma, linker Nebenfluß des Medjerda bei Suk el Kemis; j . Hr. el K h m i s . I: C I L VIII 10570. Ad Silma, Silma (Ra); j . Hr. el K a r i a (?). I: C I L V n i 10575. 10576. 12; von Novis 24 oder richtiger mit den meisten codd. 33 (It). Bulla. Regia, (zum Unterschied von Bulla Mensa, südlich von Karthago — Pt), it. (Ra, It, Pt, PI, Proc), BovXXagia, BovXka Pqyia (Pt), BovXXa (Proc); 4 Tagereisen von Karthago, an einem Nebenfluß des Bagradas, in einer Ebene (TO Bovkrjg 7iidiov) und an der östlichen Grenze, unter den Römern ein bedeutender Ort. Bischöfe werden genannt: a. 256 (Bulla, BovXiafuov), a. 390. 411, a. 484 (Bullensium regiorum), a. 525 (Vullensis), a. 649 (Bulleriensis); j. Hammäm Deradj, 7 km nordwestlich von Suk el Arba; Bul oder Bull (deren Existenz bezweifelt Pellinier). [Das Flüßchen, an dem Bul und Simitu liegen, heißt noch jetzt Oued el Bull.] Sehr viele Iss im C I L V m . Über die Ruinen im Bull. d. antiqu. afric. Winckler III mit Plan. 7 (It). Simitu. Colonia., Semitum (Ra), Simittu colonia (It), ±\/uo&(n> (Pt), Colonia Julia Augusta Numidica Simithu (I: C I L V m 1261 — hier gefunden), Simittuense oppidum (PI), auf der Straße von Cirta nach Karthago, in der Nähe Mineralquellen. Bischöfe werden genannt: a. 411 (Simittensis), a. 419 (Simidico, Hifirjdixtr^ a. 484 (Simmiensis), a. 649 (Semitensis); j . Hr. S c h e m t ü . Viele Iss im C I L V m .

XII. Dioecesis Africae

943

A b z w e i g u n g nach Tabraca a. 129 von Hadrian erbaut (10960 a Simitu 1). 5, it. (It). Ad Aquas (Et, Dj), aquas (rel.); j . Hamm am; 5 km nord­ östlich liegt Thuburnica; j . Sidi Ali bei Kassem. Iss: CIL VIII 14686-14725. (10602—10607.) 25, it. (It). Odiana, Onellaba (It); j . H a d j a r ; n. a. Sidi bu Trab (Mesnage); Bordj Meksenna (?). I: CIL VIII 5197. 50, it. (It). Hyppone Regio. (Strecke 126); j . Bona. 15. Ad plumbaria; j. bei A i n D a l i a — große Eisenerzlager in dieser Gegend, eine Zeitlang von einer französischen Gesellschaft abgebaut. 17, Nedibus;

j . bei Bu Maiz.i

am

Ostende des See Fetzara.

Strecke 138 Von Djemila nach Ziama (Karte 290)

j. Djemila. :! Culchul. Colonia (Strecke 134); | 11. Mopti. Municipium, Mopta, Mocta, Mazota (aact. ant.). Bischöfe werden genannt: a. 411. 419. 484; j. El Uarcha mit Ruinen. 27; im It sind Ad Ficum und Basilicam verstellt mit den­ selben Zahlen. ! Ad ficum, it. (It — von Igilgili 33), Vicum (Ra). Bischöfe werden genannt: a. 411. 484; j . El K s a r am Wed Arbaün. I: 8388. j lr>j M Basilicam1, it. (It), Balicin (Ra); j . A z e r a t s a . I: 8352. 1;> i Choba. Municipium (Strecke 126); j . Ziama. t

■ '

44. Rusicade. Colonia. (Strecke 126); j . P h i l i p p e v i l h . Stora. Die Straße von hier nach Cirta heißt via nova Rusicu- ! densis (CIL VIII 10296). 30. Ad uillam Sole 1 ;

944

Strecke 138 a Von Azeratsa nach Djidjelli und Djemila (Karte 290)

j. wahrscheinlich bei dem Einige Iss im CIL VIII.

Die Entfernungszahlen sind kaum weiter als 1 km zu nehmen. heutigen E l - A r ö s c h . Ad Basilicam (Strecke 138); j. Azeratsa. 25. 33. Ad palmam, Palimam (Ra); j. vielleicht B e r e g l i oder |j llgilgili. Col'. (Strecke 126); j. Djidjelli. Biz0t ' 46. 12. Tucca fines affrice et mauritaniae', Tucca — auch nach dem Cirta Colonia (Strecke 134); j. K o n s t a n t i n e . Ra III 7 scheidend, zwischen Numidia und Mauritania Sitifensis, aber „iuxta mare magnum"; j. H. el Abi od (nicht Strecke 137 H. Merdja am Meere). Von Tifeh über Bona nach Konstantine 60 (kaum 60 km). (Knrto 290) Culchul. Colonia (Strecke 134); j . Djemila. Tipasa (Strecke 134); j . Tifeh. 18; bis Gasaufula (Strecke 135) 35 (It). Einzuschalten [Zattara], municipium Zattarense (I: C I L VDI 5178 — hier Strecke 139 gefunden). Bischöfe werden genannt: a. 411 (Zattarensis), Von Bougie in die Sahara nach Balasadais a. 487 (Jactarensis), a. 525 (Zactarensis), a. 534 (munieipii (Kartr 290) Zattarensis provinciae Numidiae); j. Bu Ziün. Einige Iss Saldas. Colonia (Strecke 126); j . Bougie. im C I L VIII. 26. [Iß]. Vico. Juliani1; j. Ruinen KasrelA schür; Ruzai Municipium (Strecke 135); j . Kebbuch. Dazwischen fehlt Tubusuptu. n. a. Duvivier. [25]. 2.">, in Wirklichkeit 30. Ad olivam (Strecke 135); j . Drah el Arba. Hyppone. Regio (Strecke 126); j. Bona. 25, it. (It). 30, 25 (It). Ad saua. Municipium, Ad Sava Municipium (It — von Sitifi Ad uillam Seruilianam8; j. N e s c h m a , Nechmeya. 24 mp); j . Suli I s a h , westlich Iss: C I L VIII 5364. 5385—5387. 6395. 5398. 5401. von den Quellen des Ajebby. 5421. 5428. 5429. 5434. 5440. 5441. 5444. 5446. 25. 6453. 5455. 5458. 5459. 5471. 5485. 5487. Tamannuna. Municipium et castellum [Ganz verschieden ist 15, it. (It). Taranamusa castra (It). Tanaramusanus (I: C I L VIII Aquis Thibilitanis4, Aquis Tibilitanis (It); 9235 — gefunden in Beruagia). Bischöfe werden genannt: j . die heißen Quellen episc. Ternamusensis (act. conc), episc. Ternamanensis (ne); Hamam M a s k u t i n (im Gebirge, nahe bei dem j . Mouzaiaville mit Iss und Meilensteinen]; Flusse Seibouse [Shaw]) oder die nordöstlich gelegenen j . A r e r i d j . Iss: 8812 Bäder Hamaum Berda. Iss: C I L VIII 5495—5504. bis 8814, Meilensteine 10427—10429. 54. 6. j. Konstantine. Cirta. colonia (Strecke 134); Lemelli. presidium, Lecmelli (Ra), Colonorum Lamellefensium 1 Nicht villam Sezc (Bt, Bg, Ve). (I: CIL VIEL 8808 — hier gefunden), municipium (I: 8 Bei Dj zweifelhaft, ob „J" oder „L", jedenfalls „J-. • Irrig Sernilianam (Dj). * Irrig ThibititaniB (Dj).

1 Irrig nur Basilica (Bt, Bg, Ve). • —ie (Seh, Kt), maurianie (Bg).

Strecke 139. 140. 126 (Schluß). 141

945

ib. 8809 — hier gefunden), Lemellefenses (I: ib. 8808). Bischöfe werden a. 362. 484 genannt; j . Eherbet Zembia mit Ruinen. Iss: CIL VIII 8807—8809. 100. Ralasadais (Ra); 100 mp von Leraelli).

j. Ruinen von T u t a (genau

Strecke 140 Von Lekurb oder Mansura nach Tipasa (Karte 290. 291)

Equezeto, Strecke 134; oder Mansura.

j . Lecourbe,

Lekurb

fca. 25]. Zabi, Zäßiv (Proc), Sabi (It}. Ein Bischof wird erwähnt 484; limes Zabensis (ND); civitas nova Justiniana Zabi (I: 8806); j . B e s c h i l g a . Iss: CIL VIII 8805. 8806. Im It 30 A b z w e i g u n g nach M a c r i 30; j . am W. Magra; Gel l a s 25, castellum Cellense (I: 8777 im Jahre 243); j. Ruinen Kh. Zcrga;

Perdices inde S i t i f i Dazwischen 30 (It). Arat, Aras (It).

946 18; 25. mehrere Meilensteine.

j . Fraira — Strecke 1 3 4 ;

Vielleicht identisch mit Arena; j . Tarmunt; mil: CIL VIII 10431—10438. A b z w e i g u n g in westlicher Richtung nach j . Raga, wo 1 Meilen­ stein 25 (ab Arae). 18 (It). Titllll, Tatilti (It); j . Suk el K h e m i s . I: CIL VIII 10 570. 44 (It — 24 wäre genügend). Auzu Castra, Strecke 134; j. Aumale. Repetiniana (Ra), Reperitana (Bischofssitz) und Castellum, Castellum (Ra); es gab in Afrika mehrere Bischofssitze mit dem Namen Castellum; vielleicht zusammengehörend. Helefantine, Helepantaria (Ra). Bischof wird erwähnt a. 484; j . in der Ebene der Mitidja, vielleicht B l i d a ? Aquls Caldla, Aquis Calidis (Ra), 'Y&axa 6eßfta xoXtoria (Pt). Mehrere Bischöfe werden erwähnt, einer 484; j . H a m m a m - R i g h a . Iss: CIL VUl 9599-9605. j. T i p a s a . Tipasa, Strecke 126;

In Mauritania Sitifensis — j. Marokko ?ind die 2 Reisestrecken 126 und 141 — Karte 294 (Ta) und 295 Strecke 126 (Schluß) Von Melllla Ober Tanger bis Casablanca (Karte 294) Russadlr s. 0.; j. Dazwischen liegen nach It: P r o m u n t o r i u m Russadi 15; j . Promuntorium Cannarü50; j . adsc7insulas30; j.

M c 1 i 11 a.

Cap Tres Forcas; Abdun; Mzamma, Bahia di Alhucemas j . Cap Bosicu;

294. Mauritania Tingitana auf dem rekonstruierten 1. Segm. der Ta, P r o m u n t o r i u m 12; inde P a r i e t i n a m 25. Ranast, it. (Ra, Pt, PI), Panasam (It), röm. col. seit Augustus Valentia Parletina, Parietinam (It), Parietina, Parcntina, Paretina (Ra); (PI), am Subur; j . Si. A l i b. D j e n ü n . j. B a d i s . Gipantes, it. (Ra); j . am W. Sebu. Dazwischen liegen nach It: 32 von Panasa nach Tamusida (It). C o b u c l a 24; j . Pt. Pescadorcs; Tamusida, Thamusida (It), Tamasida (Ra); T a e n i a l o n g a 24; j . bei Tetuan; j . Si. A l i b e n Ahmed. P r o m u n t o r i u m B a r b i t i 24; j . bei Ustrak; 32 (It). A q u i l a m a i o r 12; j . Alaiuos B.; |j Salt, it. (Ra, Ml, PI, Pt, ND), Salaconiam (It — als col. nicht bekannt); zur A q u i l a m i n o r 14; j . Cap Negro; Zeit des PI. und Dio. Cassius der südlichste von den Römern besetzte inde A b i l a m 14. Ort, Grenzstadt der Provinz, am Fluß Sala, an wüste, nur von Abila, Ad Abilem (It), Abenna (Or, Os); j . im Norden von Cap N e g r o ; Elefanten bevölkerte und von den Autololes durchstreifte Gegenden der Berg dieses Namens gilt als eine der Säulen des Herkules. angrenzend; j . R a b a t oder Sallea. 14 (It). Gentiano, i t (Ra), Gontiana (Pt); j. Septem fratres, it. (Ra), Ad s. f. (It), Septa (Is, Uf), Ccptis (Eb); Exploratio, Explorazio (Ra), Exploratio, quae ad Mercuri dicitur (It); j. C e u t a . j. K a s b a D j e d i d a . 60 (It). Raballaca, Boballica und Bovalica (Ra); j . C a s a b l a n c a ? Tingl, Tingi colonia (Ra, PI), Tingin Coloniam (It), Tingis (Dio C, St, Pt — Caesarea), uralt, seit Claudius col., Hauptstadt der Provinz, Haupthandelsplatz; j . T a n g e r . Iss: CIL VIDI Strecke 141 9988-9990. Von Tanger nach Kassr Farafin mit unbestimmbarem Endziel Dazwischen nach It: adMercuril8; j . Dar ben Mersut; (Karte 295) inde Z i l i n 6. Über die Abweichungen des It von Ra in der Ergänzung s. Miller, Zilis, it. (It), Zili (Ra), ZTJMC (St), Züys und Zelaci (Pt), Zilia (MI, PI), „Die ältesten Weltkarten" VI p. 93. alte punischc Stadt, seit Augustus col. Julia Constantia (PI); Tlnql, Strecke 126; j. Tanger. j . A r z i l l a , Azila. 18 (It). 14 (It). Ad Msrourios, Ad Mercuri (It); j . el G h a r b i a , Tabernis, it. (Ra), Tabernas (It, N D — coli. IH Ast.); j . zwischen S i d i B u m r e t z 44. und L a u n s u r . Dazwischen nach It: Ad N o v a s 12, inde Oppidum Novum 32. 16 (It). Oppldo Novo, it. (Ra), Oppidum Novum (It); Lix col'., it. (Ra, Ml, Pt, Steph — Linx), Lixon coloniam (It), Lixus (Scyl, j. Ks. el K e b i r . St), seit Claudius col.; j . La räche. 12 (It). 16 (It). Trsmulas (It, Ra); j . S h e m m aha. 19 (It). Frigidls, it. (Ra), Prigidas (It); Friglas und Frigias (ND — coh. Friglensis); RoMsolanlS (Ra), Vopiscianas (It); j . bei A i n el A r b a , j . Souei'r. 28 (It). 24 (It). 60

XII. Dioecesis Africae

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948

Da von hier die Entfcrnungsangaben aufhören, ist eine Bestimmung Gilda (Ra), GUdam (It); j . B i. M e z g u i 1 d a, am Fluß der weiteren Namen nicht mehr möglich. Zweifellos ist, daß d.N. am Schlüsse V o l k s n a m e n an Stelle der Ortsnamen treten, 12 (It). ähnlich wie beim Stadiasmus des Isidor Characenus in Asien. Aquia Datloit, it. (Ra), Aquaa Dacicas (It); j. A i n L a r m i s (westlich von Bonjuriols (Ra), Bariurae — ein Volk (PI 6, 17). Volubilis). Gudda (Ra), Gilda (It)?. Bati (Ra). 16 bis Volubilis (It). Argentl (Ra). Seitlich (nordöstlich) liegt Baba (Ra), Babba (PI) mit dem Beinamen Julia Campestris (PI, Bartuuli (Ra). Pt), Babae (Steph), schon von Augustus gegründete colM Sidilium (Ra). 40 mp vom Lixus; j . M o u l a i , Mula oder Bani Egolin (Ra). Teude, am Guarga (Nebenfluß des Subur), wo Leo Lampica (Ra). Afr. noch alte Mauern, Gräber und Zisternen kennt. Föns Asper (Ra).

295. Strecke 126. Von rakembrit bis Casablanca. Strecke 141. Von ranger nach Farauo. || Nabia (Ra). Maura (Ra). Getuli (Ra), Gaetuli (autt.), der allgemeine Name der Noraadenvülker im II Süden von Mauretanien und Numidien. Selitha (Ra). ! Getutisofl (Ra). Getulidtre (Ra), Oetuli Darae (PI 5, 10), an dem Steppenfluß Dara (Or, Leo Afr). I Turris Buoonit (Ra). 1 Toooloiion (Ra), Tocolosida (It, Pt), der Bildlichste Ort im Innern, Paurisi (Ra), Pharusii (Ml, St, Pt, PI), auch Gymnetes Ph. (PI - wohl j wegen ihrer Nacktheit), westliche Nachbarn der Autolole». Sflddann folgen nur noch Völkerstämme; angrenzer von Mauritania. j. M e k n e s (sildlich von Volu­ I! Perora (Ra); cf. Perorsi (PI), Mauritania Perosis (Ra). bilis).

Volubilis, it. (Ml, PI, Pt), Volubilim Col. (It), Bolubili (Ra), erst im It als Kolonie genannt; Umwohner Volubilitani (Pt); j . K a s s r F a r a d n (Schloß Pharaos), prachtvolle ausgedehnte Trümmer bei der Stadt Zanitat-Mula-DrisB am Berge Zarhon. Iss: CIL VIII 9993 bis 9996. Nicht verödete Stadt Walili oder Gualili, zwischen Fez und Mequinez in der Ebene gelegen. Von Volubilis A b z w e i g u n g nach

b) Physische Geographie 1. Provinzen und Völker Wir haben schon darauf hingewiesen, daß in Afrika ur­ sprünglich nur Afrika und Mauretanien als Provinzen unter­ schieden waren. Die Provincia Africa ist nach der Schreib­ weise und den Grenzangaben in der Ausdehnung von T u c c a fines affrice e t m a u r i t a n i e b i s A r e p h i l e n o r u m f i n e s a f f r i c e et c y r e n e n s i u m [Terminus Asie et Affrice (Hn) Fines . . . (Or)] aufzufassen wie bei Tac und Dio Cass. Wohl erst durch Diokletian oder Konstantin erfolgte die Vierteilung der Provinz Africa in Tripolitana Byzacena Zeugitana und Numidia. In der Ta sind nun auch die Namen Syrtites gleich Tripolitana und Numidia eingetragen (von letzterem Namen fehlen allerdings durch die Schuld des Abschreibers die ersten 4 Buchstaben und es ist bloß dia geblieben, aber in der richtigen Ausdehnung). 1. Syrtites, sonst Tripolitana (ND, Proc, Sol), von den drei Städten Sabrata, Osa, Leptimagna benannt; zu dieser Provinz gehört: Natio Selorum und die Station Macomades Selorum und Digdida munieipium Selorum, somit an der Großen Syrte anzusetzen, sonst nicht bekannt.

GaramantOS, it. (Eb, Hf, Lb, Ho, Or, Is), ist ein allge­ meiner Name für die Nomadenvölker im Süden Ton Tripolitanien, hauptsächlich in der Oase Phazania (PI), j . Fezzan, mit der Hauptstadt Garama (Pt, PI), j . Germa. 2. Provincia Africa hat keine besonderen Volksnamen. 3. Numidia: Numidarum (sc. regio), Nomades (St, Sal, PI, Virg, Tac), auch Maurusii Nomades von den alten Schriftstellern an der Grenze von Mauretanien angesetzt, wie die Ta angibt. Thubursicum Numidarum, j . Kemissa, bat von ihnen den Namen erhalten. Musulamiorum, Misulani (Pt), Musulani (lib gen, Tac an 2, 52, 4, 24 fl.), maurischer Volksstamm im östlichen Teil der Caesariensis und bis Numidien reichend in den Gegenden südlich und südöstlich von Setif. Zimises; cf. Cimithii am Triton (Pt); Sidamusii (Pt); Zimizii C I L VIII 8369; in der Gegend ron Igilgili. 4. Mauritania, der Name ist nur in der Grenzbestimmung bei Tucca genannt. In der späteren Zeit zerfällt Maure­ tanien in:

Provinzen und Völker. Flüsse. Gebirge

049

a) M a u r i t a n i a S i t i f e n s i s , it. (Hf, Hn, Or), hier sind die Volksstämme: Gedalusium, Cedamusii (Pt), j . westlich von der Mündung des Ampsaga anzusetzen. Musoniorum, Musonei (Ho), Musuni (Pt), Musones (Am 29, 5), maurischer Volksstamm im östlichen Teil der Caesariensis. Nababes, Nabatae (Hon, Cosm), Nabatrae (Pt), Natabres (Or, Hf, Ps). Icampenses; cf. Issaflenses (Am 29, 5), Ifansenses (Ho Cosm B Riese S. 54), j . südlich von Dellys und Tigzirt. Nagmus, Nacmusii (Pt — am Ursprung des Malvaflusses). b) M a u r i t a n i a C a e s a r i e n s i s (Eb, Hf, Lb, Hu, Or, Is, Im), in dem ergänzten ersten Segment; hier sind anzusetzen: Bacuatea (Ho) oder Hacuatac {It, Pt), zu den Berbern gehörend, am Kleinen Atlas. Barbari (Pt, Co, Hf), Barbarcs (Ho), j . Berbern. Isaflenses, vielleicht identisch mit dem obigen Icampenses.

c) M a u r i t a n i a T i n g i t a n a (Eb, Hf, Lb, Hu, Or, Is, Im). Hier sind anzusetzen: M a s s y l i (Sil, Ho, Is), Massylii (Pol, St, Dion), Massyla gens (Liv), zu den nomadischen Numidern gehörend, Getuli S o f i , Getuli D a r a e , P e r o r s i , P a u r i s i (Pharusii Ml), siehe Strecke 140. Als Nomadenvölker, welche den Süden des ganzen römischen Afrika einnehmen, sind im Westen die GETULI (wie im Osten die Garamantes) maßgebend, it. (Hf, Co, Or, Is, Be), Gaetulia (Ho, Is, Hf, Lb, Ps); ferner BAGI GETULI, Vagi Getuli (Be), wohl als Nomaden zu deuten. 2. Flüsse

Fl' Ginn1 und „hoc ftumen quidam grin vocant, alii nilum appellant dicitur enim sub terra Etyopum' in nylum ire

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östlich von Leptis zwischen den beiden Syrten. Berühmt die Ziegen aus seiner Umgebung (Verg Georg 3 , 312; Mart 7, 94; 13, 8; 61, 11); j . noch C i n i f o oder Wady Quahane, mit Resten von Brückenpfeilern in die Sümpfe des Stromes (St). Fl' Ausere, schwarz am Ursprung angeschrieben, mit Station A u s e r e fl. (Strecke 128); cf. Ausuriani, libyscher Volksstamm (Am); j . O. F e s s i , im Lande der Trogodyten; an demselben liegt Tatahuine. Fl' Bagamada, schwarz im Meer, B ist unleserlich, nicht ge­ zeichnet, Bagrada (Ra — in Numidien), sonst Bagradas (Pol — wo eigentlich Baxünac steht —, St, Agath, Pt, Caes B C, Liv, Ml, PI, Luc, Sil), entspringt nach P t auf dem M. Mampsarus, mündet zwischen Karthago und Utica; Eutrop (18, 21) vermutet, daß der Bagr. in zwei Armen geflossen sei und Delta gebildet habe, rechts durch die heutigen Manuba- und Tunisischen Seen und links durch den Meerbusen von Utica; j. 0. Medjerda. Mit zwei Nebenflüssen: [Ad Arvalla] (Station der Strecke 136), rechter Nebenfluß des Mellegue; j . Horrhirir. [Armascla fl'] (Station der Strecke 136), linker Nebenfluß des Bagradas; j . O. bu H e u r t m a . [FT A m p s a g a ] (Pt), Grenzfluß zwischen Numidien und Mauretanien, welcher bei Tucca mündet, j . Wad el Kibbir oder Kebir, ist nicht genannt, aber seine Zuflüsse: FC Chulcul, nicht gezeichnet, nur der Name [nicht der bei Hippo Diaritos mündende, durch zwei Seen fließende Fluß, welcher Ubus heißt (s. u.), sondern der bei der Stadt Chulchul entspringende Nebenfluß des Ampsaga]; cf. Muthul fl. (Sali J u g c 48), welcher die Gebiete des Jugurtha und Adherbal trennte; j . 0. Endja. Mit den zwei Nebenflüssen: [Caput Budelli] (Station der Strecke 134); j . ein rechter Nebenfluß des Endja. [Fons camerata] (Station der Strecke 134), rechter Neben­ fluß des Chulchul; j . rechter Nebenfluß des Endja. [Armoniacum fl'], zwischen Tabraca und Hippo (Station der Strecke 126), Armoniacus (Eb, Ra — in Numidien), Annua (PI); j . M a f r a g g , im Oberlauf 0 . el Kebir. [Ubus flumen] (Station der Strecke 126), Ubus (Ra — in Numidien), bei P t ohne Namen, mit 2 Seen, östlich von Bona mündend; j . Seibüs. [Ad duo flumina] (Station der Strecke 127), 2 Nebenflüsse des Nigir, südlich fließend; j . 0 . F e d a l a und Oued K s u r (auch 0 . Tilatu). [FC Nasabath], gezeichnet ohne Namen, it (Pt), östlich von Saldas mündend, westlich davon Nababes; j . S a h e l (an welchem Aumale liegt).

lacum; A />/o (Pt, Agath 2 , 10, Ger, PI B, 1, 1), Giris (Die 6, 26) [von welchem der westliche Arm Nigir, XfyeiQ, Nigris (Sol, Die) heißt und in dem See Nigritis am Westabhange des M. Mandrus endigt, also nordwestlich fließt]; s. Vitruv 8, 2, 6 ff. (bei Riese, Geogr. 1. m. proleg p. 13). Der Ger des P t (Afr. tab. IV) hat viele Neben­ flüsse, verbindet die Gebirge Usargala im Westen und Pharanz Garamantica im Osten, durchzieht südlich von der Wüste fast ganz Afrika und bat einen Lauf von mehr als 300 mp, endigt im Lacus Chelonides, nachdem er des öfteren sich unter der Erde verloren hat, aber später wieder hervorkommt und sich endlich in dem Nuba-See (j. Tsad-See?) verliert; j . W a d i D j e d i , ist aber auf der Ta viel zu weit östlich gezeichnet. Torrens, mit zwei Mündungen, it. (Ra); j . W a d i T a m m e t oder Tamot, der bedeutendste Fluß an der großen Syrte; oder es sind 2 Flüsse: der bei Macomades (j. Safran) [Malvt fl'], auf allen Weltkarten (Be, Is, Or, Ho, Hf, Co), der Grenzfluß gegen Mauritania Tingitana; j . Wed Muluia. mündende W. G a b e i b a h und der östlich von Scharfah (Ad palmam) mündende Wadi es Schegga. Fl' Be, Te (Ra), bei der Station Ad Ficum mündend; 3. Gebirge j . noch W. B e i oder Bey. 1. Südlich von der Mündung des fl. Torrens; Fl' Cynips, schwarz, Cepsi (Ra — Fluß in der Provinz Afrika), -, . j . D j . S u d a h (Schwarze Khxp (Hd, Sil), Ciniphus (St), entspringt auf dem Xagirov j . Ausläufer der S c h w a r ­ X6j avkdjv — eigentlich Tal, Engpaß, für i —, See ohne Namen; Lacus Brigantinus (PI, Sol), Lacus Meerenge öfters gebraucht {TTOVZICU avXoreg), speziell für die j Brigantiae (Am), Lacus Venetus und L. Acronius (Ml); Meerenge zwischen Cyprus und Zilizien bei Luc. navig. 7, I; j. der B o d e n s e e . PI 5, 26, AvXmr Kehxiog (Pt), Mare Cilicium (St), jj —, großer See ohne Namen, kann mit gleichem Recht für nfXayog ru xaxä rijv Kihxiav (Acta App), Ciliciae fretum den Lacus Verbanus (St, PI), j . Lago Maggiore, ange­ (Pt), Cilici[n]us sinus (Hi 2, Or, Is), Cilicius Aulon (Or); || sprochen werden, sofern der Tessin durch denselben fließt, j. z.T. MB von Tarsus, |i als auch für den Lacus Larius (St, Verg, PI), Lacus eigentlich die Meerenge zwischen Cypern und dem jj Comacenus (It), j . Comersee; j . Lago Maggiore oder Festland. !J L a g o di Como. 20. Der A r a b i s c h e M e e r b u s e n , hier ohne Namen, Sinus jj [Lacus Eupilis], aus welchem hier der fl. Ambrum entspringt; ArabicuB (6 'Aoaßixög xoXjtog: Pt, Dion, Ml, PI), 6 Aodßiog x. j. L a g o di P u s i a n o . (Hd, Diod, Theophr, St, Pt, Agath), mit dem Sinus Elanites Der größte der oberitalienischen Seen, Lacus Beuacus, (Pt: Aelanitischer MB), auch Mare Rubrum (tj egvöga j. Garda-See, fehlt. OdXaaaa: Hd, Diod, St, Aelian, Jos Antiqu, Eb, Is, Ho, —, See ohne Namen zwischen Aquas Volaternas und Aquo Or, Ha, Rf); j . noch der A r a b i s c h e Populanie; j . die L a g o n i zwischen MB. Bagno al Morbo und Lago Sulfureo (Zolforeo) oder 21. Der P e r s i s c h e M e e r b u s e n ist doppelt gezeichnet, wahrscheinlich letzterer selbst. das erstemal ohne Namen, mit Inseln, das zweitemal Lacus et Mons eiminus (nicht gezeichnet), it. (Verg, Colum, 6 Sinvs Carmanivs , benannt nach Carmania; Mare Persicum Sil, Vib Sequ), i) Kifuvia kipvr) (St), ein kleiner See; (PI, Ho), Sinus Persicus (St, Pt, Eb, Hi 2, Hu, Or, Be); j . L. di V i c o , am Süd­ j.noch der Persische MB« ende liegt Ronciglione. Im Meere vor Spasinucara_ stand nach den alten Aus­ Lacus Avernvs4, // "AOQVOS U/uvt] (autt.); tiefer, den Krater gaben (Bt, Bg, Ve): P o r t , jetzt nichts mehr sichtbar. eines alten Vulkans ausfüllender, von steilen, dicht­ 22. [Mare Caspi]um6, Mare Hyrcanium. „Hyrcanum quod et bewaldeten Felsen umgebener See zwischen Cumae und Caspium mare, lunato flexu sinuatum, et ut aliis placet Puteoli, nach der Sage mephitische Dünste aushauchend, oblongum" (Agath). Das Kaspische Meer war dem Herodot daß nicht einmal ein Vogel darüber fliege, daher der wohlbekannt mit seinen vielen Flüssen und den 40 Mün­ griechische Name; hier war die Höhle der kumanischen dungen der Wolga, aber St, Ml, PI gaben ihm eine Sibylle, durch welche Aeneas in die Unterwelt hinabstieg ganz falsche Gestalt, von West nach Ost, statt von Nord (Verg); von Agrippa mit dem Portus Julius durch einen nach Süd. St und Diod sehen es als Meerbusen an, Kanal, mit Cumae durch einen Tunnel (j. Grotta di Pace) Arrian verbindet es mit dem Schwarzen Meer. Diese verbunden; j . L a g o Averno. Vorstellung vom Kaspischen Meer als Busen des Ozeans Lacus Acerusius, Acherusia Palus (PI, St, Lycophr); von den­ von pilzförmiger Gestalt ist von Eratosthenes auf die selben Mythen umgeben wie der vorhergehende; römische Weltkarte übergegangen und bleibt durch das j. L a g o di F n s a r o . ganze Mittelalter, obgleich Pt das Kaspische Meer als —, See bei Aquileia und Fönte timavi: Mündung des Flusses Binnensee darstellte. Der Rha (j. Wolga) fehlt außer Frigidu8 (j. Wippach); j . es können nur die La­ Pt auf allen Karten; j . das Kaspische Meer, gunen zwischen Aquileia und Monfalcone gemeint sein. dessen ganze nördliche Hälfte im Altertum (abgesehen Lignido, See in Epirus, Lacus Lychnitis — Avxvmg (Scymm, Diod, St), rj Avxviöia Xifivr) (Polyb), nach der an der von Hd) nur sehr wenig und erst spät (Pt, Am) be­ Nordspitze gelegenen Stadt Lychnidus genannt, fischreich kannt war. Man begreift dies, wenn man bedenkt, (St), aus welchem der Fluß Drilo entspringt; daß der nördliche Teil dieses Sees alljährlich während j. See von Ochrida oder 6 oder mehr Monaten zugefroren und unzugänglich ist. Achrida. 1 So Bt, Bg, Ve, Dj; nur Po undeutlich (Seh, Ma . .) — ueus un­ In Tripolis nördlich von Garamantes: leserlich (Seh, Ma, Pd, Kt); nur cu ist verwischt, aber ganz erkennbar. Saline inmense que cü luna crescunt et decrescunt; in Tripolis • So Bt, Bg, Ve; [Pa]mphilicvm P . . . vs (Seh, Ma, Pd, Kt — Pelagvs sind längs der Küste große Salzseen und Sümpfe (s. St ganz bei Dj). p. 835), welche auf den heutigen Karten westlich von ■ So richtig Bt, Bg, Ve; irrig Finicvs SI PC . . Q (Seh, Ma . .), Zaphran erscheinen. In Cosmographia legitur quod SaliFinicvs. et Svriacvs Pelag . . (Dj). 4 So Bt, Bg, Ve; j. nur noch erkennbar Au . . n . Cilicivs (Seh, Ma, narum lacus in Africa, qui est in Tripolitana provincia 3

Pd, Kt); irrig Sinvs Cilicivs (Dj). • So Bt, Bg, Ve; bei Seh, Ma etc. keine Spur mehr, bei Dj Spuren; Spuren der Buchstaben sind vorhanden, besonders im Mittelalter noch deutlich, die Richtigkeit der Lesung ist nicht zu bezweifeln. • So Bt, Bg, Ve; alle andern nur . . . um; auf Segm. X ist nichts mehr erkennbar, auf XI deutlich |vm.

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-s[isj (Dj), Losahe (Bt, Bg, Ve), -ei (rcl.). Irrig Ncnvs (Kt). 8 Irrig Cusius (Bt, Bg, Ve). 4 Bei Kt irrig mit einer Insel, er ist innen grün, also ein See, gran eingefaßt. 8

Seen

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man hat an die wirklichen, unter Nero erforschten et in regione Byzatio, in lonari mense crescit et decrescit | Nilquellen zu denken, und da der Nil wiederholt mit (Dicuil 8, 7); Lacus Salinarum (Aeth). Dieser Salzsee er- !| dem Astapus, j . Blauen Nil, Bahr el Azrek gleich­ streckt sich von Mesrata Sooleb in einer Länge von ] gesetzt wird, so kann dieser See nur j . T z a n a - S e e 120 km, d. h. an der ganzen OstkUste der Tripolitana, j sein, in Abessinien, 1755 oder 1859 m ü. M. So weit und heißt j . G r a n S e b c h a oder jj sind ja die Abgesandten des Nero wirklich gekommen. Sebchar Taurgia. In der Mitte dieser Küste liegt j Gebel Melfa oder Mellafa, wo das alte Taricbia an­ Cap. fl. Nusacus, wohl der Borysthenes, j . Dnieper, dessen süd­ liche Quelle einem S e e A m a d o c a p a l u s (Pt) am gesetzt wird. I Südabhang des Gebirges Peuce entspringt (St); Lacvs. Trithonvm, in der Großen Syrte; im Innern des Landes j. Rokitno-Sümpfe? steht rot noch einmal: Hie Lacvs Tritonvm; wahrschein­ lich eine Verwechslung mit dem See, in welchem der I Meote (außerhalb des Sees), im See: Lacvs Meotidis'; Maeotis palus, aspera et inviabilis prae rigore (Jul Val), Mcuünt^ Fluß Lathon mündete, von welchem nur noch kleine I /Juvij // vrv FaXaiiu (ne, app 35), palus Maeotides und Lagunen übrig sind; nach Forb. identisch mit ÄI/OJV (oder |! paludes M. (Ra — als Grenzen von Asien), Maeotis liuvt), wie einige setzen wollen) 'Eoxegidcov (St), xal rropalus (Pt), Meotides (paludes) (Eb, Hf, B, Is, Or, Ra, ra^og Ifißäkkei A6da>v (Aä&cov) (St p. 647); an einer an- i Hi, Co), Meotida palus (Gu 1), Meotides fl. (Hf), -tae deren Stelle heißt St den Fluß Lethaeus im Lande der !; (Hon), Maeotis fl. (Eb); hier mit 3 nördlichen Flüssen, Hesperiden in Lybien. ij besonders dem Tanais (auch Ra); Die Gärten der Hesperiden suchte man gerne in den j . das Assoffsche Meer. fruchtbaren Gefilden der Cyrenaica und sprach deshalb Dabei steht in roter Schrift: von einem Volk der Hesperiden — Euesperidai (Hd) und nannte das spätere Berenice — Hesperis. Die Umgebung | Fossa facta per seruos scutarum; der Isthmus, welcher die Halbinsel Krim (Chersonesns Taurica) mit dem Festland von Bengasi ist aber sandig und unfruchtbar. Ij verbindet, beim heutigen Perecop durch Wall und Graben Der alte fabelhafte Triton (Aesch, Eum 289, Pind durchschnitten; diese Stelle hieß Taphros (Hd, Ml, Steph, P 4, 36, Hd 4, 178, Scyl 79 u. a.) wurde von St vom || Const Porph, Pt etc.); j.Landenge von Perecop. See der Hesperiden unterschieden; der Logograph Dionysios || von Milet erwähnt ihn im Lande der lybischen Amazonen II Lacus Dor\ Der Lage und dem Fluß nach: Lacus Corocondametis — KoQoxovöaf.ii]uq (St), der Fluß ist der Anti(cf. Diod). Bei Hd und Erat ist er bei der Kleinen cites (j. Kuban), der nach St mit einem Arm in die Syrte angesetzt. Maeotis, mit dem andern Arm in den Pontus Euxinus Andere nennen einen Fluß Triton (Pt, Ml, PI), j . El I fällt, und durch letzteren einen großen mit dem Meer Hammah, den westlichen Grenzfluß der Tripolitana, j zusammenhängenden und nach der an ihm liegenden Stadt welcher in nördlicher Richtung durch 3 Seen fließt, Corocondane (It, Pt, Ml, Steph) benannt ist (j. Taman); Libya palus, Pallas und Tritonitis lacus, Tgtromrig M/ivt], i Tcf. Lacus Byce (Pt, PI), das Faule Meer, paßt nicht]; und in dem innersten Winkel der Kleinen Syrte münden | j . die große Bucht, welche der soll; die meisten der Alten nahmen diesen großen See Fluß Kuban bildet: L i m a n K u b a n s k o i . Oder der als L. Tritonis an, welcher (nach Scyl p. 49) mit der­ Manytsch mit seinen Salzsümpfen. selben durch eine schmale Öffnung zusammenhänge und In Kleinasien: eine kleine Insel umschließe; cf. Hd 4, 179 und Diod 3, | 63. 66, wo der See mit der Syrte selbst verwechselt Lacus Asson8, Ascania palus (Pt), Sunonensis lacus (Am — wo Valens im Feldzug gegen Prokop beinahe gefangen wurde. Ein Zusammenhang besteht nicht. Die Zeich­ genommen worden wäre) et fluminis Galli sinuosi anfractus, nung des Pt läßt keinen Zweifel, daß unter dem See der in den Kreuzzügen genannte Askanische See; und Fluß Triton j . die 3 großen Schotts j . See von I s n i k . im Dattellande, zwischen Toseur und Gabes: Garsa, —, 3* Seen ohne Namen im Nildelta, am Meere; D j e r i d und F e d j e d j zu verstehen sind. Unterhalb des Montes Cyrenei steht: j . die 3 großen Seen

Hij montes subiacent paludi simili meotidi per quem nilus transit. Q

M e n z a l e h , B o r o l l o s und E d k u . Im See steht: Lacvs. ; Lacus salinarum hie sal per se eonfieitur. Im See unleserNvsaptis. vel Lacvs. Nilvdicvs ; cf. Nigritis — Nr/ging | liehe Spur; kann Lacvs 6 heißen. Salzsümpfe im Kal­ Xifivrj (Pt — in welchen der Niger fließt); „in Aethiopum mückenland, zwischen Astrachan und Stawropol; Auximitanorum . . . patria — non longe ab Oceano — j . B u r u k s c h u n , großer maximu8 lacus invenitur Nusaclis, per quem transit fluvius Salzsee nördlich von Stawropol. u Nilus (Ra); [nach Ml 3, 9. 8 heißt die Nilquelle an der Lacus Aspaltidis8, L. Asphaltites (Vlo^axm^s oder -mi; (Arist, Grenze der Aethiopes Hesperii bei den Einwohnern [ St, Galen, Diod, Pt, Hesych, Suid, Jos, PI, Tac, Sol, Nuchul; nach Or 1, 2 aber auch Dara (letztere in Maure­ | Steph), mare Mortuum — ddAaooa ?/ vexgd (Just, Paus), tanien zu suchen!). Nilides lacus (PI, Sol, Dicuil — in i/ Zo6ofihi
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