March 20, 2017 | Author: Darcco Fakafel | Category: N/A
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MIBA-Spezial 60
Mai 2004
B 10525 www.miba.de
Deutschland
10,
MODELLBAHN-LANDSCHAFT
Österreich 11,50 · Schweiz sFr 19,80 BeNeLux. 11,60 · Portugal (cont) 13,50 Italien 12,40 · Luxemburg 11,60
S P E Z I A L 60
Landschaft im Modell
Grundlagen: Die Farben der Natur . Vorteil fürs Vorbild: Alle Wetter die Bahn! . Landschaft im Modell: Jahreszeiten und Besonderheiten . Naturgewächse in 1:22,5: Grünzeug für die Gartenbahn .
ZUR SACHE
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st Ihnen das auch schon mal so gegangen? Sie fragen in einem Geschäft nach Dingen außerhalb des normalen Bedarfs und ernten fragende bis mitleidige Blicke. (Wohlgemerkt: Hier ist kein Modellbahngeschäft gemeint, denn dort ist man sowieso allerhand gewohnt.) Im Jargon des Handels waren Sie damit wieder einer der Kunden, die karierte Maiglöckchen suchten. Fritillaria meleagris heißen solche Pflanzen mit botanischem Namen, zu Deutsch Schachbrettblume. Die Blumen mit dem hängenden Kopf sind nicht wirklich Maiglöckchen, aber ihr kariertes Muster kommt unseren scheinbar sonderbaren Wünschen schon sehr entgegen. Die Natur sofern man bei solch neumodischen Züchtungen noch von Natur reden kann bietet also tatsächlich für jeden etwas. Ganz ähnlich der Modellbahnindustrie, die eine schier unübersehbare Vielfalt an Landschaftsbaumaterialien in ihren Programmen führt. Und dort ist längst nicht jeder Baum grün! OK., die meisten Fertiglaubbäume werden im Einheitsgrün des jeweiligen Herstellers mal froschiges Quietschgrün, mal sattes Dunkelgrün angeboten. Doch wer die Augen aufhält, kann in Natur wie Katalog die volle Bandbreite des Farbenspektrums entdecken. Falls Sie zu den Modellbahnern gehören, die statt einer Ökonische lieber noch ein weiteres Abstellgleis gestalten, reden wir hier ohnehin aneinander vorbei. Die wirklich faszinierenden Anlagen jedoch sind auf allen Ausstellungen kann man es besichtigen mit großzügiger Landschaft gestaltet. Eisenbahn und Landschaft ist nicht nur ein beliebtes Kalenderthema, sondern sollte auch in Modellbahnräumen entsprechende Würdigung erfahren. Großzügig und dabei noch vielfältig der Landschaftsbau auf Modellbahnanlagen ist keineswegs ein Nebengebiet. Während das Verhältnis der Flächen von Bahnanlagen zu umgebender Landschaft aus Platzgründen nicht so einfach zu
ändern ist, könnte jedoch eine Gestaltung außerhalb der üblichen Jahreszeit problemlos eigene Akzente setzen. Wir haben uns daher in dieser Ausgabe den vier Jahreszeiten und einigen Wetterkapriolen zugewandt. Schon in MIBA-Spezial 34 haben wir die Landschaft nach einem Sommergewitter dargestellt. Wer jedoch mit Lack und Gießharz seine komplette Landschaft in nass verwandeln will, muss schon eine gehörige Portion Mut aufbringen: Mangels Verdunstung solcher Anstriche ist so
Karierte Maiglöckchen
Frühling, Sommer, Herbst und Winter Modellbahnlandschaft kann enorm abwechslungsreich sein. Die Einzelbilder von Horst Meier wurden von Katja Raithel zusammengestellt.
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etwas irreversibel. Einfacher ist es da, stürmisches Wetter darzustellen: Aufgepeitschte Wellen, vom Wind niedergebogene Bäume und Kinder, die Drachen steigen lassen, genügen hier bereits für eine glaubwürdige Szenerie. Dräuende Wolken auf der Hintergrundtapete und eine effektvolle Beleuchtung tun ihr Übriges. Ebenfalls mit sparsamen Mitteln kann Winter suggeriert werden: Statt dicker Schneeschichten haben kahle Bäume und Felder vielleicht nur einen dünnen Überzug aus Pulverschnee. Das hat zudem den Vorteil, dass man sich sämtliche Betriebserschwernisse spart wir wollen dem Vorbild ja nicht zu sehr nacheifern Mein persönlicher Favorit ist der Frühherbst. Leuchtende Farben in allen Gelbund Rottönen zeigen den Altweibersommer von seiner schönsten Seite: Schon recht kalte Nächte werden ausgeglichen durch viele noch sehr warme Tage, aber die lähmende Hitze des Sommers ist bereits überstanden. Vor dem Winter noch mal Sonne tanken ohne Schweißausbrüche oder Hautschäden gibt es eine schönere Jahreszeit? Gärtnern Sie auf der Anlage also mal was anderes als immer nur Sommer, Sommer, Sommer! Karierte Kastanien gibts ja schließlich auch nicht, meint Ihr Martin Knaden 3
Hitze in der Kleinstadt. Die Preiserlein auf dieser Anlage stöhnen sozusagen unter den sommerlichen Temperaturen: Seite 46. Foto: Andrea Kalvari
Auch der Herbst hat schöne Tage. Die Farbenpracht des Herbstes nahm sich Bruno Kaiser zum Thema für seinen Beitrag auf Seite 76. Foto: bk
Canyons, Sand und Eisenbahn. Am Rande der Rocky Mountains ist dieser Zug der Union Pacific Eisenbahngesellschaft unterwegs. Der landschaftlich exotische Anlagenbericht beginnt auf Seite 36. Foto: gp
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Reif für die Insel. Ein herbstliches Thema in Bezug auf die Landschaftsgestaltung! Wind und Wellen spielen die wesentliche Rolle auf dieser Anlage, die Urlaubsstimmung aufkommen lässt: Seite 82. Foto: Andrea Kalvari
INHALT ZUR SACHE Karierte Maiglöckchen
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GRUNDLAGEN Mehr als nur Grasgrün
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VORBILD Die Bundesbahn im Jahreslauf Wir fahren immer
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ANLAGENPLAN Tauern-Potpourri
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MODELLBAHN-PRAXIS Frühling ist Blütezeit Nadelbäume im Eigenbau Es grünt so grün Noch ein Felsen im Wechsel der Jahreszeiten Auch der Herbst hat schöne Tage Und das nicht nur zur Weihnachtszeit
30 60 66 70 76 92
MODELLBAHN-ANLAGE Canyons, Sand und Eisenbahn Hitze in der Kleinstadt Reif für die Insel
36 46 82
MARKTÜBERSICHT Wasser ist nicht immer nass Vom Golfrasen zur Unkrautwiese Mit heißer Nadel
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NEUHEIT Und das nicht nur zur Weihnachtszeit Die stille Zeit des Winters schlägt Bruno Kaiser zur Nachbildung auf der Anlage vor. Die Vorgehensweise bei der Landschaftsgestaltung weicht allerdings deutlich vom Gewohnten ab Seite 92. Foto: bk MIBA-Spezial 60
Weite statt Wände
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ZUM SCHLUSS Vorschau/Impressum
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GRUNDLAGEN
Anlagengestaltung im Jahresablauf
Mehr als nur Grasgrün Gibt es eigentlich eine Modellbahn in vier Jahreszeiten? Reichen vielleicht nur Sommer und Winter? Und sind es draußen tatsächlich nur vier Jahreszeiten? Eigentlich nicht, denn man kann die Vegetationsphasen in der Natur durchaus differenzierter betrachten. Horst Meier gibt ein paar Tipps, wie man grobe Fehler bei der Landschaftsgestaltung vermeidet.
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stronomisch wird der Zeitraum zwischen jeweils einer Tagundnachtgleiche und einer Sonnenwende als Jahreszeit bezeichnet. So ergeben sich vier, mit der Zeit etwas veränderte und unter sich ungleich lange Zeiträume im Jahr mit unterschiedlichen Temperaturen und Vegetationsphasen.
Die Veränderungen beruhen hauptsächlich auf der Neigung der Erdachse zur Umlaufebene (Ekliptik) und die unterschiedliche Länge der Phasen ergibt sich aus der unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne, welche nur einen der beiden Brennpunkte der elliptischen Erdbahn dar-
Ende März erwacht die Vegetation, wie das erste Grün an den Bäumen zeigt, und die Feldarbeiten haben schon begonnen.
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stellt. Der astronomische Frühling hat gegenwärtig die Dauer von 92 Tagen und 19 Stunden, ein Sommer dauert 93 Tage und 15 Stunden, der Herbst 89 Tage und 19 Stunden und der Winter 89 Tage. Meteorologisch sind die Jahreszeiten in unseren Breiten dagegen als dreimonatige, kalendarische Zeiträume eingeteilt, sodass z.B. das Frühjahr grundsätzlich von März bis Mai dauert. Phänologisch wird der Beginn einer Jahreszeit auch durch den Eintritt von bestimmten Ereignissen in der Natur definiert. Interessant ist auch, dass es in den Tropen z.B. lediglich zwei Jahreszeiten gibt: Trockenzeit und Regenzeit.
Nachdem Anfang April das allgemeine Blattgrün eingesetzt hat, beginnen kaum zwei Wochen später die ersten Obstbäume zu blühen.
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Die Zeittafel gibt an, welche Gestaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen wann charakteristisch ist. Grafik: Horst Meier Die regelmäßige Wiederkehr der Jahreszeiten ergibt sich durch die Neigung der Erdrotationsachse um 23,45° zur Erdumlaufebene (Ekliptik). Die Sonnenstrahlen fallen im Juni steiler auf die Nordhalbkugel als im Dezember und die Tageslängen sind hier folglich im Sommer länger als im Winter. Im Bereich der Pole geht die Sonne sogar monatelang nicht unter bzw. auf. Am 21. März und 23. September besteht die Tagundnachtgleiche für den gesamten Globus. Grafik: Katja Raithel
Keine Betrachtung spielt in unserer Abhandlung die so genannte Fünfte Jahreszeit, die vorwiegend am Rhein auftritt und die sogar ziemlich schlagartig aufhört Für uns Modellbahner scheinen die Jahreszeiten zunächst nur eine grobe Rolle zu spielen. Winterlandschaften wechseln sich im Kleinen lediglich mit saftig grünen Wiesen und belaubten Bäumen ab. Ganz, ganz wenige Anlagengestalter pflanzen auch einmal ein paar herbstbunte Bäume auf ihre Anlage. Das wars meistens auch schon. Eigentlich sind aber die Jahreszeiten deutlich vielfältiger einzuschätzen, denn auch in der so genannten grünen Jahreszeit ist nicht alles grün, was
wächst. Unterschiedliche Pflanzen und Gegenden rufen unterschiedliche Vegetationsstufen hervor. So blühen zwar die Obstbäume und viele Ziersträucher reichlich im Frühjahr, aber die wahre Blumenpracht taucht erst im Sommer auf. Dann haben sich auch die Sträucher voll entwickelt und zeigen ihr ganzes Blattwerk. Von Baum zu Baum unterschiedlich ist das Grün der Blätter, es wirkt viel heller und frischer im Mai als im August. Die Blütezeit der Sträucher fängt mit der gelben Forsythie im März an. Fast gleichzeitig sind die Blutpflaumen mit einem rosa Blütenschmuck die frühesten Bäume, die sich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen ausgesucht
Ende April haben die Apfelbäume ihren Blütenschmuck schon abgeworfen. Dafür sorgt der blühende Raps für den nächsten Farbklecks.
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haben. Die Obstbäume folgen dann Anfang bis Mitte April zunächst mit Apfelund Kirschbäumen. Blühende Bäume findet man aber auch etwas später. So trägt die Kastanie z.B. ihr Blütenkleid erst ab Mitte/Ende Mai. Nun mag auf jeder Anlage über die Vegetationszeit ein unterschiedliches Klima geherrscht und die unterschiedlichsten Niederschläge (natürlich gedachtermaßen) heruntergekommen sein, aber trotzdem bekommt auch das im Mai noch saftig sprießende Gras in der Folgezeit erste Ausbleichungen und Farbänderungen. Zudem gibt es bei der künstlichen Begrasung einer Modelllandschaft auch nicht das Grün, im Sinne von Einheits-Grün.
Blühende Wiesen, hier mit Butterblumen, und ein sattes Grün des Grases sorgen Anfang Mai für intensive Farben.
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Sonnenstunden und Regenmengen im Jahreszyklus. Auffällig ist, dass einer besonders langen Einstrahlungsdauer der Sonne von Mai bis August durch intensive Verdunstung auch besonders hohe Niederschlagsmengen entsprechen. Grafik: Horst Meier Die Rispen der blühenden Wiesenpflanzen verleihen dem Bahndamm einen leichten, hellbeigen Schimmer, das eigentliche Gras darunter hat aber noch das volle Grün.
Mitte Mai stehen die Wiesen in vollem Saft, Gras, Wiesenkräuter und Wildblumen haben ihre volle Wuchshöhe erreicht.
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Man muss sich nur mal in der Natur richtig umsehen. Büsche wechseln vom zarten Hellgrün zunächst in ein satteres Blattgrün, dämpfen dann aber wieder zu einem matteren fahlen Grün ab. Gras wächst und sprießt und mag auch am Anfang noch den saftigen Ton der Silhouette-Matten haben. Aber gerade im Mai und Juni entwickeln sich aus der anfangs unter Umständen noch homogen wirkenden Grasfläche die einzelnen Sorten empor und die unterschiedlichen Gräser mit ihren differenzierten Wuchsformen und -höhen vermögen wir nicht annähernd so vielfältig nachzubilden. Aus der typischen Unkrautwiese eines Bahndammes streben die mannig-
Anfang Juni haben sich die Grüntöne des Grases schon wieder verändert, andere Wiesenstauden stehen nun in Blüte.
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faltigsten Pflanzen ihrem Licht entgegen. Licht, in Form von Sonneneinstrahlung, spielt eine große Rolle. Der zweite Hauptfaktor ist Wasser. In dichten Nadelwäldern mit wenig Lichteinfall gibt es z.B. kaum Unterholz, während man in einem Mischwald, je nach Wuchsdichte immer nachkommende Jungpflanzen und reichlich Bodenbewuchs findet. Gräser, Farne, Kräuter und Unterholz in Form junger Bäume und Büsche wachsen auf durchfeuchteten Böden auf, wo die Sonne keinen hohen Verdunstungsfaktor hat und sich auch sonst die Feuchtigkeit durch das Wurzelwerk gut hält. Hänge, die wegen ihrer Lage ständig der Sonne ausgesetzt sind und mögli-
cherweise auch noch sandigen Untergrund haben, speichern kaum Wasser, was den Pflanzen keinen guten Wuchsgrund bietet. Sie wachsen spröder und werden schneller dürr. So ist die berühmte Lage Bahndamm, Südseite durchaus kein Anbaugebiet für einen edlen Tropfen, sondern Charakteristikum für dürres, gelbliches Gras und niedrige Büsche. Klimatische Einflüsse, wie Wind, Meer und vor allem Niederschlag bestimmen zudem die Wuchsflächen. Sogar der Golfstrom übt hier seinen Einfluss aus. In den Mittelgebirgstälern und den Hochalmen der Alpen z.B. finden sich durch häufigere Niederschläge wesentliche sattere Wiesentöne als
Auf einer anderen, zum gleichen Zeitpunkt aufgenommenen Wiese beherrschen Rispen und ein paar blühende Wildkräuter das Bild.
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in den Ebenen der Lüneburger Heide oder der Rheinebene. Auch am Meer laden die Tiefdruckgebiete im Sommer eher einmal ihre nasse Ladung ab, was auch dort zu anderen Vegetationstönen führt. Nun muss man sicherlich nicht den Grünton seines Grases wissenschaftlich eruieren lassen um eine stimmige Anlagengestaltung zu erreichen. Aber ein bisschen Differenzierung darf schon sein. Wer z.B. ein blühendes Rapsfeld gestalten möchte, kann fette Wiesen in der Nachbarschaft durchaus gestalten. Für den Gestalter einer Kornernte sollte das umgebende Gras aber durchaus etwa bleicher wirken und von dürren Halmen durchsetzt sein.
Die erste Heuernte beginnt Anfang/Mitte Juni. Jetzt wird das hochgewachsene Gras dürrer und bekommt eine ausgeblichenere Farbe.
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Das Bild im vollen Hochsommer. Wo vorher einige wenige verdorrte Pflanzenstängel aus dem Grün herausragten, dominiert nun dürres Gras. Grüne Inseln von tiefer wurzelnder Stauden bilden die Ausnahme. Die landwirtschaftlichen Vegetationsflächen bilden zu dieser Zeit besonders aus der Luft ein wechselvolles Bild. Grünes Getreide, auf der Modellbahn bisher noch nirgends zu finden, ist in der Natur zu Beginn des Hochsommers ein ganz normales Bild.
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Die über das Jahr wechselnden Vegetationsstufen der Natur hängen also stark von der Sonneneinstrahlung und der Niederschlagsmenge ab. In der Grafik sind daher zur Verdeutlichung einmal die durchschnittlichen Mengen an Regen und Sonnenstunden nebeneinander dargestellt. So wird deutlich, dass eigentlich von Mai bis August die Hauptwachstumszeit ist, weil die beeinflussenden Faktoren hier ihre Spitzenwerte erreichen. Haben wir in einem Monat zu wenig Regen und zu viel Sonne man denke nur an den vergangenen Sommer , schlägt das Pendel natürlich in eine Richtung aus. Die aufgeführten Werte zeigen aber Durchschnittswerte über
Hochsommer: Die vormals grünen Kräuter sind verdorrt und bilden mit anderen Pflanzen nunmehr den für den Sommer typischen Eindruck.
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Am Ende des Hochsommers hat sich auch die Farbe des nunmehr reifen Getreides in ein fahles Gelb gewandelt. Es steht hier im Kontrast zu Schilfpflanzen an einem Bachlauf.
Die Blattverfärbung bei den Bäumen ist im Frühherbst noch etwas zaghaft, Grün geht über in Gelb.
mehrere Jahre in Deutschland, was für die Bau einer Anlage ausreichen mag. Unberücksichtigt blieben hier noch die Temperaturen, die für das Wachstum natürlich auch eine gewichtige Rolle spielen. So mögen zwar im März und April Sonne und Regen schon eine ausgewogene Kraft für Pflanzenwachstum bieten, die aber hin und wieder doch noch kalten Nächte treten hier noch als Dämpfer auf. Nach der Tabelle wird klar, warum im Mai das Hauptwachstum die Pflanzen sprießen lässt. Das hält etwa bis in den Juni hinein an, dann lassen steigende Temperaturen und stärkere Sonneneinstrahlung die Wasserverdunstung ansteigen und die flachwurzelnZu Beginn des Spätsommers, Anfang August, rücken die Bauern in nur wenigen Tagen mit ihren Mähdreschern zur Getreideernte aus.
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Erst ein paar Wochen später mischen sich dunklere Brauntöne dazwischen, das Laubbild der Bäume wird noch wechselhafter.
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Anfang Oktober ist die Verfärbung schon weiter fortgeschritten, als V 80 002 im Wiesenttal die Burg Neideck passiert.
den Naturgewächse, vor allem die Gräser spiegeln diese Einflüsse dann ganz deutlich in ihrem Aussehen wider, sie wechseln eben von den saftigen Tönen zu den eher mageren Farben. In den ausgesprochenen Sommermonaten haben wir in den letzten 25 Jahren zwar auch reichlich Niederschläge verzeichnen können, jedoch waren diese zeitweise recht ungleichmäßig verteilt. Ein Sommergewitter zeigt letztlich eine ganz andere Wirkung als ein lang andauernder Landregen im Mai. Für bestimmte Anlagenthemen mag es zudem eine Rolle spielen, ob es sich um eher regenreiche oder um regen-
ärmere Gebiete handelt. So kann man anhand der Niederschlagsstatistik in der Regel davon ausgehen, dass grundsätzlich in den Mittelgebirgen mehr Regen fällt. Im Westerwald, am Harz, im Thüringer Wald und in der Rhön sind recht hohe Niederschlagsmengen zu verzeichnen; Eifel, Hunsrück, Taunus und auch der Odenwald bieten etwas weniger Nass. Dafür ragen Schwarzwald, Schwäbische Alb und der bayerische Wald neben den Alpen noch bei den langjährigen Mittelwerten heraus. Dies sind auch gleichzeitig die Gebiete mit etwas niedrigeren Temperaturwerten. Dafür fällt die Rheinebene
Innerhalb nur weniger Tage je nach Witterung kann sich das Blattkleid weiter verfärben und bringt nun leuchtende Farbtöne heraus.
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hier stärker auf und auch die Norddeutsche Tiefebene hat durchaus konstantere und höhere Temperaturwerte zu vermelden. Für die Anlagengestaltung sind aber nicht nur die richtigen Naturtöne wichtig, sondern auch die vom Menschen geschaffenen Kultivierungsphasen, sprich die landwirtschaftlichen Abläufe. Da ja gerade auch die Landwirtschaft einen typischen Teil der Bahnumgebung ausmacht, sollte man sich auch hier an bestimmte zeitliche Eingrenzungen halten. So beißen sich Apfel- und Rapsblüte noch nicht unbedingt, aber die erste Heuernte sollte
Kahle Bäume, verdorrtes Gras und brachliegende Felder mit den letzten Stoppeln eines einstigen Maisfeldes kennzeichnen den November.
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Dicker Raureif hat die Winterlandschaft glaciert, Nebel steigen auf. Auch ein Wintermorgen Mitte Dezember kann seinen Reiz entfalten. Unten: Das typische Winterbild mit verschneiten Bäumen bietet sich im Januar und Februar. Für viele Wochen ändert sich das Bild der Landschaft jetzt nicht. Fotos: Horst Meier
nicht gleichzeitig dargestellt werden. Schließlich fallen trotz Sommer auch immer wieder landwirtschaftliche Flächen auf, die auch in der fortgeschrittenen Jahreszeit noch sattgrün sind. Häufig handelt es sich dann um Wiesen und Weiden, die sowohl gedüngt und gewässert, als auch öfter gemäht werden. Auch haben sich diesbezüglich regional sicherlich Unterschiede herausgebildet. Schließlich helfen dem vorbildorientierten Modellbahner auch weitergehende Recherchen für seine von ihm nachzubildende Gegend weiter. Horst Meier Anfang Dezember liegt frühmorgens vielfach Raureif, der aber im Lauf des Tages vollständig wieder wegtaut.
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Ende des Winters ist die Schneedecke oft nicht mehr durchgehend, unter Sonneneinstrahlung verschwindet der Schnee fast gänzlich.
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Von der alten Streckenführung aus hat man einen spektakulären Blick auf die neue Falkensteinbrücke, die die gleichnamige Burg umrahmt.
Kaffeepause im Gasteinertal
Tauern-Potpourri Die Tauernbahn der ÖBB führt durch spektakuläre Landschaft und ist für ihre unzähligen nicht minder spektakulären Kunstbauten berühmt. Eindrucksvolle Motive für die Nachstellung im Modell bieten sich an. Ivo Cordes hat mehrere davon in einem (auch in der Vertikalen) raumgreifenden Anlagenvorschlag zusammengeführt. Zuvor unternimmt Klaus Eckert jedoch einen Ausflug zum Vorbild, der ihn zunächst an die Nordrampe führt, wo schon die ersten herrlichen Brücken den Modellbahner zum Nachbau inspirieren.
I
n den Stationen Dorfgastein, Hofgastein und Angertal steigen, wenn Seine Majestät den Zug zu verlassen geruhen, nur die hierzu befohlenen Persönlichkeiten aus; den übrigen Festgästen ist das Verlassen der Wagen nicht gestattet. So streng war das Protokoll gefasst, welches für den 20. September 1905 galt. An diesem denkwürdigen Tag wurde die Nordrampe der Tauernbahn eröffnet. Die Südrampe folgte erst im Juli 1909. Allerhöchster Besuch aus dem fernen Wien gab sich die Ehre. Später weilten noch andere illustre Gäste im Gasteiner Tal, wie zum Beispiel der deutsche Reichskanzler Otto 14
von Bismarck, der hier öfters bei einem Spaziergang anzutreffen war. Doch bevor es so weit war, dass man vom Zug aus die spektakulären Ausblicke genießen konnte, stritten sich die Initiatoren einer Tauernbahn zunächst um die Wahl der richtigen Trasse. Neben der letztlich realisierten Route stand damals auch eine Variante via Zederhaus-Katschberg zur Debatte. Andere Strategen wollten eine schmalspurige Zahnradverbindung schaffen. Schließlich aber führten, wie so oft in der Geschichte der Eisenbahn, militärisch-strategische Überlegungen zu der Entscheidung für die heutige Trasse.
Freilich wäre auch eine Schmalspurbahn durchaus reizvoll gewesen, wenngleich sie mittlerweile sicherlich die Liste der stillgelegten Strecken bereichern würde. Denn die Verkehrsströme, die heute über die Tauernachse rollen, wären mit dieser Variante nie und nimmer zu meistern gewesen. Obwohl zahlreiche Abschnitte durch den zweigleisigen Ausbau (Schwarzach-Loifarn) und vor allem auf der Südrampe (Mallnitz-Kaponig-KolbnitzMühldorf-Möllbrücke) sich in einem nicht wiederzuerkennenden Gesicht zeigen, besticht die Tauernbahn immer noch durch zahlreiche außergewöhnliche Kunstbauten. MIBA-Spezial 60
ANLAGENPLAN
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Lokparade in Epoche IV Wer sich ein Stück Tauernbahn ins heimische Stübchen holen will, findet eine Vielzahl an charakteristischen Vorbildern. Gemeint sind hiermit die fantastischen Brückenbauten, deren Nachbau natürlich besonders reizt. Ist einmal die Entscheidung für die darzustellende Epoche getroffen, geht die Suche nach geeignetem Bastelmaterial los. Zum Thema Brücken finden sich auf den Katalogseiten der Hersteller leider nur wenige geeignete Elemente. Hier ist also Eigenbau angesagt. Dabei ist es sinnvoll, allein schon wegen des großen Sortiments an einsetzbaren Modellfahrzeugen, die Epoche IV darzustellen. In dieser Zeitspanne setzten die ÖBB auf der Tauernbahn noch eine große Palette an Triebfahrzeugen ein, die den Betrieb im Maßstab 1:87 bereichern: Neben der Reihe 1020, ähnlich der legendären E 94 der DB, sind die Reihen 1010, 1110, 1043, 1044 und 1042 auf einer Tauern-Anlage anzutreffen. Den 16
Fahrverschub wickeln die Loks der Reihe 1245 ab. Die 110 und 111 der DB, aber auch die 151 vor Güterzügen runden das Bild ab. Schließlich darf auch der ÖBB-4010 nicht fehlen. Dieser Triebzug rollt auch als Vorbild nach wie vor über den Tauern, wobei wir wieder bei der Gegenwart wären. Wer sich dem heutigen Stand der Einsätze widmen mag, wird wohl fast ausschließlich die Modelle des Taurus (Reihe 1016/ 1116) über seine Anlage schicken.
Die Brücken im Norden Zu den besonders sehenswerten, architektonisch interessanten und daher auch für die modellbahnerische Umsetzung empfohlenen Kunstbauten gehören folgende Brücken an der TauernNordrampe. Da wäre zunächst der Klammviadukt, zwischen dem Oberen und Unteren Klammsteintunnel gelegen. Er misst nur 49 m in der Länge und ist daher absolut modellbahngerecht. Zwischen Dorfgastein und An-
Die 1043 hat auf der Angertalbrücke ihren Regionalzug von Villach nach Salzburg mit Kurswagen nach Wien am Haken.
gerta finden sich darüber hinaus gleich fünf gemauerte Bauten: die Steinbachbrücke und der Pyrker-, Weitmoser-, Hundsdorfer- und Schlossbachviadukt. Dazu gleich ein Tipp für alle, die sich vor Ort dem Vorbildstudium widmen möchten: den Regionalzug in der Haltestelle Bad Hofgastein verlassen und in Richtung Berg marschieren. Das Ziel, das Gasthaus Pyrkerhöhe, ist schon nach rund 15 Minuten erreicht. Auf der Terrasse oder im Gastgarten, wie der Österreicher zu sagen pflegt, lässt man sich nieder und kann bei köstlichem Kaiserschmarrn und einem Großen Braunen (= doppelter Espresso), den Pyrkerviadukt und das traumhaft schöne Alpenpanorama im Blick, seinen Gedanken nachhängen. Ab dem frühen Nachmittag lassen sich dann, von einem roten Sonnenschirm gut behütet, MIBA-Spezial 60
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herrliche Fotos machen. Vielleicht entsteht hier aber auch schon der erste, skizzierte Entwurf für ein Anlagenthema „Tauernbahn“. Reichlich bekannt dürfte die Brücke über die Angerschlucht sein. Ein leicht zu bewältigender Fußmarsch auf einem Wanderweg führt den Bahnbegeisterten von der „Pyrkerhöhe“ zu der imposanten Stahlkonstruktion, die eine Weite von 137 m aufweist. Das denkmalgeschützte Objekt wird auch einen zweigleisigen Ausbau der Strecke unbeschadet überstehen, da das zweite Gleis über eine neue, benachbarte Brücke geführt werden muss.
Die Tauern-Südrampe Bis auf den Anlaufbachviadukt, heute aus Beton, früher eine filigrane Stahlkonstruktion, verläuft die Strecke bis zum Tauerntunnel relativ unspektakulär. Der Durchschlag des Tauerntunnels gelang am 21. Juli 1907. Bei seiner Eröffnung maß er 6164 m, heute ist er aufgrund von Streckenertüchtigungen bei Böckstein einige Meter länger. Auf der Südseite der Alpen, in Mallnitz angekommen, folgt der Abstieg nach Villach mit grandiosen Ausblicken. Bis November 1999 gehörte auch der Abschnitt hinter Kaponig, einem damals noch wichtigen Kreuzungsbahnhof, zu den reizvollen Strecken. Die damals noch eingleisige Bahntrasse wies allein bis Kaponig Noch im Juli 1993 waren DB-111er den Autoreisezügen vorgespannt, hier im inzwischen aufgelassenen Bh Kaponig. Heute fahren hier diesen Dienst Lokomotiven der Baureihe 101.
Die Triebwagen der Reihe 4010 fuhren im Langlauf von Salzburg über Villach nach Wien via Semmering. Hier 4010 003 im August 1994 beim ehemaligen Wärterhaus vor dem Dösentunnel kurz vor Malnitz. MIBA-Spezial 60
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Tolle Kombination: Der Regionalzug mit Zuglok der Reihe 1043 befährt das Waldmanngrabenviadukt, nachdem er das Dösenbachviadukt und den Dösentunnel passiert hat (Juli 1994).
Im größeren räumlichen Bezug gilt die Verbindung SalzburgVillach als die kursbuchmäßige Tauern-Magistrale. Der Abschnitt Schwarzach-St.VeitSpittal-Millstätterse bildet darin die bautechnisch als Einheit entstandene Tauernbahn im engeren Sinn. Mittelbar spricht aus der Karte auch die große Bedeutung dieser Verbindung für das deutsche Bahnnetz mit dem Balkan. Hervorgehoben sind die szenischen Höhepunkte, die im Modellvorschlag verarbeitet wurden. Linz
SALZBURG
Freilassing (München)
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TENNENGEBIRGE
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Wörgl (Innsbruck)
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Zell am See S a l z a c h
Gutes aus Beton In aller Munde war die Tauernbahn einst auch durch ihre spektakulären Betonbauten. Als beeindruckendes Beispiel sei hier die Falkensteinbrücke mit einer Länge von 410 m genannt. Kaum kürzer (377 m) ist die PfaffenbergZwenbergbrücke. Es gibt allerdings noch weitere, auf den ersten Blick eventuell recht unscheinbare Merkmale der Tauernbahn. Dazu gehören die schon 18
AngertalBrücke
Bhf. Angertal
Badgastein
T A U E R N
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Lienz
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Bhf. Kaponig Falkenstein
Tauern-Tunnel 8550 m
PfaffenbergZwenbergBrücke
l l Spittal Millstättersee
Im Zentrum Falkenstein Welcher Modellbahner kennt nicht Kibris H0-Bausatzmodell Burg Falkenstein. Allerdings dürfte weniger bekannt sein, wie das Vorbild des Baus sich zusammen mit der Bahn in die Umgebung einfügt. So viel vorab: Dort in Kärnten am Fuße der Tauern bildet die Burganlage den Dreh- und Angelpunkt in einer prächtig zur modellmäßigen Nachbildung geeigneten Gesamtsituation. Dass diese Vorlage bis-
i ne r Ac he
angesprochenen Wärterhäuschen, die heute zum Teil als Ferienwohnungen dienen. Diese gemauerten Gebäude sollten auch auf der Modellanlage keinesfalls fehlen. Stoff genug also für ausgedehnte Bastelarbeiten und reichliche Pausen um Mehlspeisen zu genießen und Kaffeeduft zu schnuppern, wie beim Berggasthof im Gasteinertal. Klaus Eckert
te Gas
schon fünf gemauerte Viadukte auf. Nach dem Bahnhof kamen nochmals zwei hinzu. Vor allem die Kombination aus Dösentunnel und direkt anschließendem Dösenbach- sowie Waldmanngrabenviadukt bildete ein traumhaftes Ensemble, ergänzt durch ein kleines Wärterhaus. Leider hat ein zweigleisiger Tunnel dieser Idylle ein jähes Ende bereitet. Auch der Bahnhof Kaponig ist längst verwaist.
Klammstein
Drau
Fortezza (Brenner, Bozen)
Villach
K A R N I S C H E
Ita. 0
5
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Maßstab 1: 1.000.000
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A L P E N
40
50 km
Udine
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Von hier aus gleitet der Blick über den Bahnhof Kaponig. Auch in natura schwebte dieser wie ein Schwalbennest auf einem Felsabhang über dem Tal. Zum tiefer gelegenen Ort Obervellach bestand eine Verbindung per Schwebe-Seilbahn. An der entgegengesetzten Kante des Gangs erblickt man auch gleich die jedem Modellbahner wohlbekannte Burg Nieder-Falkenstein in ihrer vorbildgegebenen Position. Gleich dahinter erhebt sich der Felssporn mit der Ruine Ober-Falkenstein. MIBA-Spezial 60
Die Gleise des hier unmittelbar links angeordneten Bahnhofs Angertal und des anschließend den Durchgang überbrückenden Angerschlucht-Viadukts kommen überkopfhoch zu liegen. Auch den über die Pfaffenberg-Zwenberg-Stahlträgerbrücke fahrenden Güterzug, geführt von der ÖBB-Reihe 1020, würde man noch in dramatischer Untersicht erblicken. Auf der den linken Anlagenteil fast gänzlich überspannenden Beton-Bogenbrücke (der neuen Falkenberg-Trasse nachempfunden) begegnen die Zügen dem Betrachter dann bereits auf Augenhöhe.
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Der Betreiber dieser Anlage sieht sich weitgehend von einer Gesamtszenerie umschlossen, die sich aus etlichen dem zentralen Abschnitt der Tauernbahn entlehnten Motiven zusammensetzt. Dabei tritt allerdings die korrekte Abfolge entlang der Modellstrecke berührter Vorbildszenen zugunsten einer organischen landschaftlichen Durchbildung zurück. Die Größe des angenommenen Kellerraums ist 6,0 x 5,0 m bei 2,2 m Deckenhöhe, die Gangbreite beträgt an der schmalsten Stelle 0,8 m. Das untergelegte Rasternetz hat einen Linienabstand von 0,5 m. Der Abbildungsmaßstab ist rund 1:20.
Die wesentlichen Planungsparameter in der bildlichen Darstellung. Als maximale Steigung wird 3,0 Prozent erreicht das Vorbild müht sich immerhin auch über 2,9-prozentige Rampen!
verwendete Minimalradien - sichtbar : Betrachter außerhalb Kurve
r = 1100 mm
r = 900 mm Betrachter innerhalb Kurve
r = 604,4mm r = 542,8mm
- verdeckt: verdeckte Parallelgleise mit den Roco-line-Standardradien R 5, R 6
Weichenformen im sichtbaren Bereich Abzw.Radius 1962 mm
Gerade Weichen in Durchgangsgleisen (entsprechend Roco-Line 10°-Weiche) gebogenes Herzstück. Ggf. auch gekürzt
Abzw.Radius 1100 mm
Gerade Weichen in Nebengleisen 10°-Abzweig Gerades Herzstück
Radius innen 1100 mm Radius außen 2800 mm
Innenbogenweichen sichtbar. Außengleis beschreibt 6°- Abzweig. Innengleis beschreibt 15,5°- Abzweig. (Ca. Maße)
Weichen im verdeckten Bereich (Roco-Line) Radius 888 mm
Gerade Weichen verdeckt. 15°-Abzweig
Radien 542,8 mm
Innenbogenweichen verdeckt. Entsprechend Roco-Line R-5-IBW. In Wendelabschnitten verwendet.
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unterer Schattenbahnhof Burg Falkenstein
Bhf. Klammstein
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jeweils eine Wendelumdrehung mehrfache Gleisverbindungen ergeben Überholabschnitte
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Durchgang Bhf Angertal
90
Klammtunnel
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Pfaffenberg-Zwenberg-Brücke
Angerschlucht
Tauerntunnel
neue Falkenstein Brücke
95
oberer Schattenbahnhof
MIBA-Spezial 60
acher Brücke
80
Seil- u. Feldbahn
85
Bhf. Kaponig
100 m
jeweils eine Wendelumdrehung
lang nicht gar so oft ihren Niederschlag auf Anlagen fand, liegt offenbar daran, dass der Gesamtzusammenhang sich mit einem einzelnen vor Ort geschossenen Foto nur schwer vermitteln lässt. Für die Modellbahn ließe sich hiervon ein in allen drei Dimensionen recht lebhaft gegliederter Landschaftsbezirk gleichsam herauspräparieren und je nach Raumgröße auch noch hinlänglich zurechtstauchen, ohne dass die Wirkung gleich allzu sehr leidet. Solch landschaftliches Modellhighlight bräuchte den Vergleich mit so häufig nachgestellten Szenen wie dem Landwasser-Viadukt oder der TehachapiLoop sicher nicht zu scheuen. Im Schaubild ist dieses zentral gestellte Motiv deutlich zu erkennen. Gleich hinter dem auf relativ niedriger Geländehöhe angeordneten Nieder-Falkenstein (der Kibri-Burg) erhebt sich eine Felsnase, auf der die verfallenen Reste der Wehranlagen von Ober-Falkenstein und eine Kapelle thronen. Die Flanken des Felsvorsprungs fallen seitlich steil zu klammartigen Schluchten ab. Insbesondere der unvermittelte Durchstich der alten Bahntrasse nach Querung der Gratschacher Klamm konnte es an Dramatik mit der schon genannten Landwasser-Szene durchaus aufnehmen und diente auch schon entsprechend häufig als Postkartenmotiv. Über die Ästhetik der mit zwei Betonbögen durchs Bild schneidenden neuen Trassenführung mögen sich die Geister scheiden. Was der eine möglicherweise als bautechnische Vergewaltigung der Idylle empfindet, könnte der andere durchaus als kontrapunktische Überhöhung der Landschaft durch Menschenwerk deuten. Auf der Modellanlage wird mit dem jüngeren Brücken-
alte Gratsch-
Umgerechnet auf das Vorbild würde die hier als Streckenband wiedergegebene Modellfahrstrecke rund neun Kilometer ergeben.
schlag jedoch unbestreitbar mehr Bahn ins Bild gerückt. Für die weitere Entfaltung der auf diesem szenischen Hauptmotiv aufbauenden Anlagenidee ging ich von den Maßen eines Kellerraums aus, für den ich bereits einmal konkret ein Anlagenkonzept entwickelt hatte.
Langlauf-Kontrolle Im Normalfall sollte der Planungsprozess wohl besser andersherum laufen. Diesmal war es aber so, dass aus der Zusammenstellung weiterer interessanter Motive von der Tauernstrecke sich erst nach und nach das betriebliche Prinzip verfestigte. Zwar wäre auch der Platz für eine größere Bahnstation vorhanden gewesen, um vermehrt rangiertechnische Momente einfangen zu können. Stattdessen wurde der Vorzug drei eher kleineren in den Modellstreckenverlauf einbezogenen Stationen eingeräumt. So wird dem Charakter des Vorbildverkehrs wohl besser Rechnung getragen, wie er sich zwischen Spittal und Schwarzach-St.Veit abspielt. Es gilt in der Hauptsache durchgehende Zugverbindungen in recht dichter Folge über abwechselnde ein- und zweigleisige Abschnitte zu schleusen. Demgegenüber muss das zumeist von lokalen Bedürfnissen bedingte Rangieren deutlich zurückstehen. Hieraus bestimmt sich auch die empfohlene Betriebsdurchführung auf dieser Anlage. Sie sollte sich an die Prinzipien der zentralen Strecken-Fahrdienstleitung anlehnen. Die Stellung aller wesentlichen Weichen und Signale erfolgt von einer einzigen Zentrale aus. Sollten keine weiteren Betreiber dazutreten, die die Zugfahrten per Regler
steuern, hätten die Züge selbsttätig den angezeigten Signalbildern zu gehorchen. Auf den sichtbaren Blockabschnitten sollten dann grundsätzlich auch Bremsbausteine ihr segensreiches Werk tun. Die technische Umsetzung dieses Prinzips erfordert zwar einigen Aufwand. Mit heute zur Verfügung stehenden Mitteln sollte das aber allemal realisierbar sein. Die Schaltzentrale wird am besten in der Nische beim Pfaffenberg-Viadukt eingerichtet. Es sei auf das aufgezeichnete Streckenband verwiesen, aus dem sich bereits ein erster Anhalt für die Ausbildung eines Stelltischs, besser noch einer Monitoranzeige für die PC-gestützte Modellbahnsteuerung ableiten lässt. Im Diagramm und in den Plänen erscheinen hier übrigens die Signalsymbole, wie sie für deutsche Bahnen gebräuchlich sind; ÖBB-intern mögen sie etwas anders gezeichnet werden.
Sprünge in Höhe und Zeit Der mit der alpinen Thematik gegebene Spielraum in der Vertikalen wird konsequent für den Längengewinn der Streckenführung genutzt. Da die Bahn hier mehrere Runden absolviert, erscheint der Schienenbesatz gegenüber dem Vorbild freilich deutlich angedickt. Falls sich jemand daran stößt, bietet die Vorlage noch genügend Spielraum, Abschnitte zu streichen oder unter Tage zu verbannen wenn man angesichts des dann reduzierten Fahrspektakels damit glücklicher ist. Für die zugestandenermaßen tatsächlich rein erfundene Streckenführung unmittelbar unter der Zugbrücke von Burg Falkenstein hindurch mag diese verlegene Ausrede genügen: Einst war unterhalb der am Hang em23
porkletternden Tauernbahn-Südrampe eine weitere Bahnstrecke zur besseren Anbindung der Gemeinden im Tal angedacht worden. Es könnte doch sein, dass die Trasse dann genau wie hier gezeigt verlaufen wäre... Als ungefährer Zeitrahmen wird ca. 1990 angenommen, da hier ein Wechsel des Verkehrs von alter zu neuer Falkenstein-Trasse stattfand, die bei uns gleichzeitig in Betrieb gezeigt werden. Doch weisen einige beibehaltene Motive, wie Seilbahn und alte PfaffenbergBrücke, weiter zurück in die Vergangenheit, da sie zu besagtem Zeitpunkt bereits abgerissen waren.
Modell der Angerschlucht-Brücke geleitet werden. Ebenfalls in dramatischer Untersicht lassen sich die Züge auch noch bei der nachfolgenden Talquerung verfolgen. Das an der einstigen Pfaffenberg-Zwenberg-Brücke orientierte Modell (ergänzt um ein paar Viaduktbögen, wie man sie in der Nachbarschaft häufig trifft) ist, wie auch die Angertal-Brücke, mit maßstäblich richtigen Spannweiten eingeplant. Die Betonbögen des Falkenberg-Brückenschlags hingegen wurden trotz der augenscheinlichen Mächtigkeit im Maßstab erheblich reduziert (Originallänge 396 m). Die inneren Proportionen des gestauchten Bauwerks lassen sich jedoch relativ leicht anhand Stationen jener Brücken gleicher Manier festmaDie in den Streckenverlauf eingefügten chen, wie sie bei den jüngeren BegradiBahnstationen wurden in ersgungs-Vorhaben mehrfach, ter Linie für die betriebstechauch mit geringeren Spannnischen Erfordernisse von weiten, ausgeführt worden Zugüberholung und -kreusind. zung dimensioniert. Darüber In diesem Bereich geht die hinaus hatte dann eine mögAnlagenfläche erheblich in lichst harmonische Verdie Tiefe, zumal in der hinteschmelzung der Szenen Vorren Ecke ein mächtiger Wenrang vor einer konsequent delturm eingefügt werden vorbildgemäßen Reihenfolge musste. Insbesondere um die der durchfahrenen Stationen. zuhinterst gelegenen WeiDie Modellstation Klammchen erreichen zu können, ist stein hat mit der im Großen dort ein Kriechgang vorgeseheute ohnehin geschlossenen hen. Aus der bezeichneten Haltestelle gleichen Namens Durchstiegsöffnung heraus nur wenig gemein. Für die könnte auch der wohl draNamensgebung ausschlaggematischste Blick genossen bend war die notwendig aufwerden, der sich auf dieser zuziehende Felswand, die Anlage bietet: Entlang der hier ähnlich wie der KlammGratschacher Klamm, durch stein in natura aufragt. Die die markanten BrückenGleisausstattung folgt aller- Heute ist die Kaponiggrabenbrücke zwischen dem Bf Kaponig und schläge hindurch, herab auf dings dem Schema, das viele dem dahinterliegenden zweigleisigen Streckenstück stillgelegt. Nieder-Falkenstein in der Stationen entlang der TauTiefe, während oben am ernbahn auszeichnet. Die Stumpfgleise gewählter Periode gleich auf dieses in- Felsrand die Gemäuer von Ober-Falin der Anlagenecke böten übrigens die teressante Moment verzichten? Außer kenstein dräuen. Gelegenheit, eine Autoverladung in Sze- einer Fahrgastkabine wurden hier auch Damit auch beim Blick aus der Gene zu setzen, wie sie für den Straßen- unterschiedliche Transportloren gelif- genrichtung die Wirkung nicht Schaden verkehr als Tauernschleuse beim tet. Im Tal wie auch in der Bergstation erleidet, wird vorgeschlagen, den Scheiteltunnel angeboten wird. wurden diese dann auf Feldbahnglei- Durchstiegsschacht nach vorne durch Ein architektonisch herausgehobenes sen zu den Ladestellen verschoben. einen Spiegel unterhalb der eingefügten Portal à la Tauerntunnel wurde an den Straßenbrücke abzugrenzen. Während hier hoch gelegenen Bhf. Angertal he- Sichtschneisen die reflektierten Felsflanken sich weiter rangerückt. Während die Station anin die Tiefe fortzusetzen scheinen, besonsten ihrem Vorbild optisch recht na- Ein selten auf Anlagen verwirklichtes steht keine Notwendigkeit, den Schacht he kommt, wurde etwas Gleiskapazität Feature ist die Streckenführung in wei- nach oben abzudeckeln, da die Öffnung eingespart. Angesichts der Höhenlage ten Bereichen oberhalb Augenhöhe. Bei bereits über dem normalen Sichthoriist ohnehin von größeren Rangierakti- Gebirgsbahnen ist es ja aber nichts zont liegt. Aber man stecke besser nicht vitäten abzuraten. Zum Ausgleich kön- Außergewöhnliches, die Züge vermehrt den Kopf dort oben heraus, während nen dann auf der anschließenden Wen- aus dieser Perspektive wahrzunehmen. sich nichts ahnende Besucher im Raum del dank mehrfacher Überleitungen Diese Anordnung erlaubt letztlich einen aufhalten die könnte beim Anblick des vermehrt Zugüberholungen angeordnet freien Durchgang vom Eingang zum in- scheinbar frei schwebenden Haupts werden. Im Modellbetrieb erfüllt dieser neren Bedienungsbereich, während sonst glatt der Schlag treffen. gewissermaßen auf halber Strecke überkopfhoch die Schienen über das Ivo Cordes 24
angeordnete Tunnel-Abschnitt eine gewisse Pufferfunktion für die Zugfolgen, die sonst eine größere Station, etwa Badgastein oder Mallnitz böte. Die Herausforderung an den Strecken-Fahrdienstleiter liegt dabei darin, diese Vorgänge ohne direkte Einsicht kontrollieren zu müssen und die Übersicht zu behalten. Auch das kann spannend sein. Eine rechte Kuriosität stellt schließlich der Bahnhof Kaponig dar, der heutigentags allerdings in Folge einer Streckenverlegung geschlossen ist. Wie ein Schwalbennest kleben die Betriebsgebäude über einem steilen Felshang. Vom im Tal gelegenen Ort Obervellach führte eine Seilschwebebahn herauf. Deren Betrieb wurde zwar Mitte der 70er-Jahre eingestellt, aber muss man deswegen im Modell bei generell jünger
MIBA-Spezial 60
86
150
100 96
unterer Schattenbahnhof
78
93 91
150
100 96
78
106
78
Teildarstellung kommt hier unterhalb zu liegen
106
oberer Schattenbahnhof
93 91
115
106
Schnittlinie der Profilansicht
109
Profunde Informationen und weitere tolle Bilder zum Thema liefert die Special-Ausgabe Tauernbahn des Eisenbahn-Journals (Best.Nr. 540002, 11,60), welche im Fachhandel, direkt beim VGB-Bestellservice unter 08141/ 5348134 oder mit der Bestellkarte ganz hinten in dieser Spezial-Ausgabe erhältlich ist. Die Querschnitt-Ansicht durch die Anlage (unten) entlang der im Plan rechts angegebenen Linie verdeutlicht die recht kräftige Entwicklung des Modellgeländes in der Vertikalen. Zur Wartung der Weichen und verdeckten Gleise ist an der rechten Kante ein Kriechgang vorgesehen. Von der Durchstiegsöffnung ergibt sich eine besonders spektakuläre Aussicht auf Burg Falkenstein im Tal mit den kühnen Brückenschlägen von alter und neuer Trasse dazwischen. oberer Schattenbahnhof Strecke und Trassenbrett
Bedienungsausschnitt
unterer Schattenbahnhof Bahnhof Kaponig
105
sichtbare Strecken
100
90
105 90
121 111
126
120
Wendel
143
150
154 96 120
98
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Kriechgang ca. 1,40 hoch
149
Durchstieg
195
Wendel
185 175 165 155 145 135 125 115
190
Als durchgezogene Linien erscheinen hier die verdeckten Strecken. Zahlen geben die empfohlene Höhenlage der Gleise und Talsohlen über Fußboden in Zentimetern an. Ein groß gewachsener Betreiber sollte die Entwicklung in der Höhe an seine Maße ausrichten. Die Werte werden maßgeblich von der Lage der Gleise über dem Angerschlucht-Durchgang bestimmt. Ruine Oberfalkenstein neue Falkenstein-Brücke
Spiegel unterhalb Straßenbrücke
Wartungsgang und Durchstieg mit Sichtöffnung
alter Gratschacher Viadukt
Burg Niederfalkenstein
Tauern-Tunnel-Portal
2,0 m
1,5 m
1,0 m
0,5 m
MIBA-Spezial 60
25
VORBILD
Eisenbahn und Landschaft in DB-Kalenderbildern
Die Bundesbahn im Jahreslauf Die schönsten Eisenbahn-Landschaften der DB wurden einst, lange vor der Bildband-Inflation späterer Jahre, auf prachtvollen Farbaufnahmen stimmungsvoll im Wechsel der Jahreszeiten in Szene gesetzt. Michael Meinhold zeigt uns typische Motive aus seiner Sammlung der berühmten Bundesbahn-Kalender.
H
eute sind sie viel gesuchte Sammlerstücke, die Bundesbahn-Kalender vor allem jene aus den Fünfzigerund Sechzigerjahren, in denen die Deutsche Bundesbahn sich als modernes Verkehrsunternehmen im Herzen Europas präsentiert. So ist es denn auch die für diese Epoche und ihre neuen Fahrzeuge typische Farbe Rot, die immer wieder ganz bewusst als deutlicher Akzent in die umgebende Landschaft gesetzt wird wie überhaupt die Aufnahmen, deren fototechnische Qua-
26
lität samt in den frühen Jahren deutlich erkennbaren Retuschen hier ganz bewusst nicht digital aufgepeppt wurde, höchst sorgfältig inszeniert sind. Die Bundesbahn im Jahreslauf zieht sich dabei, hierin einer Tradition der vorangegangenen Reichsbahn-Kalender folgend, als Motto durch zahlreiche Jahrgänge, in denen uns oft der rote Schienenbus als Symbol für Bahnreisen mit schöner Aussicht begegnet. Das Motiv Frühling am Neckar mit dem kleinen VT 95 unter dem blühenden MIBA-Spezial 60
Nur wenig mehr als hundert Meter von dem Schienenweg bei Bebra auf der Nord-Süd-Strecke entfernt, über die der elegante TEE Helvetia fährt, liegt der Todesstreifen des Eisernen Vorhangs mit Stacheldraht, Betonpfählen und Minenfeldern steht unter diesem Bild vom August 1964. Es zeigt den mit acht (!) Mittelwagen verkehrenden Triebzug um 1962 während der Elektrifizierung der Nord-Süd-Strecke beim Bahnhof Oberrieden zwischen Eschwege West und Eichenberg, wo die Eisenbahn den deutsch/deutschen Grenzfluss Werra begleitet. Harmonisch fügt sich der Ravenna-Viadukt der Höllentalbahn in die Landschaft des Schwarzwaldes ein: Mit einer ebenso knappen wie zutreffenden Beschreibung schmückt dieses klassische Motiv das Kalenderblatt für die erste Novemberhälfte 1963. Soeben hat die E 40 mit der für diese Strecke typischen Garnitur aus Schürzen-Eilzugwagen der Gruppe 44 das noch Hp 1 zeigende Signal vor dem Ravenna-Tunnel passiert und nähert sich jetzt dem Haltepunkt Höllsteig. An der Mosel wie im Harz oder an der Ostseeküste überall haben die Schienenomnibusse der Bundesbahn im Berufs- und Ausflugsverkehr ihre Freunde wobei sich wie hier im Hochsommer die Freude über die schöne Aussicht von der Pündericher Hanggalerie in den auch als Schwitzkästen verrufenen Schienenbussen in Grenzen gehalten haben dürfte (November 1963). Linke Seite, oben: Frühling am Neckar vom März 1960. Der Schienenbus mag zum schon früh mit VT 95 ausgestatteten Bw Heilbronn gehören. Unten: Wendezugbetrieb eine neue Form des Eisenbahnbetriebs, im Weichbild von Frankfurt/M stimmungsvoll inszeniert für das Kalenderblatt vom Mai 1959.
Baum steht dafür ebenso wie die sommerliche Aufnahme vom Pündericher Hangviadukt, der Schienenbus im nebeligen Herbstwald oder die winterliche Doppelausfahrt aus Zwiesel nach Bodenmais und Grafenau. Die Namen der Fotografen, häufig nicht oder nur mit der Anzahl der Aufnahmen im Impressum genannt, haben heute noch einen guten Klang: Ernst Below, Helmut Först, Reinhold Palm oder Helmut Säuberlich seien hier stellvertretend und respektvoll genannt. mm MIBA-Spezial 60
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Bei der Eisenbahn beginnt der Urlaub schon während der Fahrt: Triebwagenzug zwischen Berchtesgaden und Königssee Erinnerung an eine landschaftlich reizvolle Strecke, die drei Jahre nach dem Abdruck dieses Bildes (Juni 1963) stillgelegt und abgebaut wurde. Die farblich einheitliche und typenmäßig bunte Fuhre bespannt der ET 90 01.
Güterzug mit elektrischer Lokomotive der Baureihe E 40 auf der Rheinstrecke zwischen Bingen und Koblenz: Stolz präsentiert der DB-Kalender im Juni 1959 die kurz zuvor elektrifizierte linke Rheinstrecke mit einem Güterzug, dessen neue E 40 die Lastkähne mühelos zu überholen scheint. Nach der Elektrifizierung der rechten Rheinstrecke, an der wir hier Kaub liegen sehen, wird der Güterverkehr dorthin verlegt.
Im Herbst leuchten noch einmal die Farben: D-Zug bei Bad Hersfeld in Nordhessen. Auch dieses eher spätsommerliche Kalenderbild vom September 1963 entstand 1962 während der Elektrifizierung der Nord-SüdStrecke. Vorbei an den noch nicht verdrahteten Betonmasten zieht die V 200 einen langen D-Zug aus Neubauwagen, an dessen Spitze ein Post4-a/20,4 zu laufen scheint.
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MIBA-Spezial 60
Oben links: Zum Bild Spätherbst vom November 1959 heißt es auf der Rückseite Der Schienenbus führt seine Fahrgäste auf vertrautem Weg durch eine Landschaft, die nicht mehr den Glanz des Frühlings widerstrahlt, die nicht mehr in die reife Pracht des Sommers getaucht ist, die nicht mehr in den lodernden Farben des jungen Herbstes glüht. Aber auch die Tage zwischen Herbst und Winter haben ihre stille Schönheit und spenden Trost. Denn wir wissen, dass hinter dem Sterben die Gewissheit neuen Lebens steht. Oben: Bahnhof im Nebel ein meisterhaftes Stimmungsbild, unter Nennung des MIBA-Lesern wohl vertrauten Fotografen Helmut Säuberlich gezeigt im November 1960.
Januar 1966: Bei Zwiesel im Bayerischen Wald wie in anderen Landschaften Deutschlands erfreut die weiße Pracht des Winters zwar viele Urlauber und Sportler. Wer aber auf der Straße lange Wege zurückzulegen hat, betrachtet Eis und Schnee mit sorgenvollen Gefühlen. Für die Zeit der winterlichen Verkehrsbehinderungen hat die Deutsche Bundesbahn umfangreiche Vorkehrungen getroffen. So halten Schneeschleudern und -pflüge Haupt- und Nebenstrecken frei und sichern den unbehelligten Transport von Reisenden und Gütern. Abklingender Schnee in den bayerischen Alpen das Kalendermotiv vom Februar 1960 schließt unseren Bilderreigen Die Bundesbahn im Jahreslauf. Die 1245 führt einen ÖBB-Korridorzug InnsbruckReutte in Tirol bei Klais in Richtung Garmisch. Im Hintergrund grüßen (von links) Wörner, Tiefkarspitze und Westliche Karwendelspitze. Bilder: Archiv Michael Meinhold MIBA-Spezial 60
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MODELLBAHN-PRAXIS
Nach einem langen kalten Winter freut man sich nicht nur über steigende Temperaturen, sondern auch über prächtig blühende Wiesen, Büsche und Bäume. Wie kann man diese Farbenpracht ohne kitschige Wirkung umsetzen? Birgit und Stefan Hörth zeigen an einfachen Beispielen die Möglichkeiten blühender Gestaltung.
E
s erscheint jedes Mal wie ein Wunder, wenn nach einem harten Winter die Bäume ausschlagen und die Vegetation wieder wächst und blüht. Auch dieses Jahr lädt der Frühling erneut ein, die Natur in ihrer Blütenpracht zu erleben und sich des Lebens wieder in einem erhöhten Maße zu erfreuen. Der Artikel soll Sie dazu animieren, auch auf Ihrer Anlage das Wiederaufleben der Natur mit Wachstum, Farbe und Leuchtkraft darzustellen. Vielleicht gestaltet man nur eine Ecke der Modellbahnanlage oder setzt auch nur mit wenigen blühenden Bäumen und Büschen Akzente. Man wird bald entdecken, wie die Farbenpracht auch im Modell eine ungewöhnliche Atmosphäre in die Landschaft bringt. Einige Regeln, die wir auf den folgenden Seiten andeuten werden, sind aber zu beherzigen, soll der Reichtum an Farben und Formen nicht an Kitsch erinnern. Ein Zuviel der bunten Flocken tut der Anlage überhaupt nicht gut und so muss abgewogen werden, welches Blühen wir einsetzen, und vor allem, wieviel. Da wir den frischen Überzug über manches Anlagensegment aber finanziell nicht ins Uferlose ausarten lassen wollten, entschieden wir uns für kostenfreundliches Material und sind bei Faller und Heki fündig geworden. Vom Weg aus der Packung bis auf die Anlage haben wir aber manches Bäumchen und einige Hecken ein wenig in die Pflicht genommen. Zum einen war die Farbkraft zu intensiv, sodass diese gemildert werden musste, und zum anderen war es notwendig, den 30
Statt Sommergrün frische farbige Blütenpracht
Frühling ist Blütezeit einheitlichen Bäumen einer Packung eine jeweils individuelle Note zu verleihen. All dies in recht einfachen und leicht nachvollziehbaren Methoden. Die Bilder sollen das verdeutlichen. Vielleicht regt Sie das an, eine Ecke ihrer Anlage nun doch aufzufrischen, denn es gibt auch die Möglichkeit, dies unverbindlich zu machen, und die bunten Flocken nur lose aufzutragen. Später könnte man sie wieder entfernen. Gleiches gilt für Bäume, die man austauschbar aufstellen kann. Aber nicht nur die Vegetation soll ihrer Bedeutung in dieser so charakteri-
stischen Jahreszeit gerecht werden, sondern auch die dazugehörigen Figuren: In frühlingstypischen Szenen haben wir die kleinen Personen in den passenden Momentaufnahmen festgehalten. Nicht nur, dass die Biker rauswollen, auch Liegestühle werden bereits aufgestellt und auf dem Spielplatz tummeln sich die Kleinen. Auch findet wieder der beliebte Bauernmarkt statt und man sucht sich die ersten Orte, um ein schönes gemeinsames Picknick zu veranstalten. Einfache, beschauliche Szenen, wie im großen Leben eben auch. Birgit und Stefan Hörth MIBA-Spezial 60
Lose Flocken wurden an der Faller-Kastanie entfernt, vor allem die am Stamm und an den Ästen haftenden. Um die strenge Geometrie des Astwerks ein wenig aufzulösen, sollte man die Astspritzlinge leicht um die Achse drehen. Fotos: Stefan Hörth
Stamm, Wurzelwerk und die starken Äste wurden sorgfältig von Nähten befreit und mit brauner Dispersionsfarbe überzogen. Das Granieren mit hellem Ocker ziemlich trockener Pinsel gab dem Stamm die schöne Rindenstruktur.
Links: Der Griff zum Sprühkleber muss sparsam und sorgfältig erfolgen. Zur Vermeidung glänzender Stellen im Trägerwerk sprühten wir das Laub nur partiell ein. Rechts: Die weißen Flocken sind zuerst in einer Kaffeemühle etwas zerkleinert worden, was ihre Farbintensität ins Pastellartige abgemildert hat. Gemischt mit gelben Fasern wurden sie gleichmäßig über den Baum verteilt und zum Schluss zum Fixieren nochmals mit Sprühkleber hauchfein besprüht.
Edelkastanie Hersteller
Art.-Nr.
Bezeichnung
Busch
7550
Faller
181463
Edelkastanie
6,95
Faller
170717
Decor Flock (Basis für Mischung, weiß, gelb)
6,95
Faller
181391
Beflockungsvlies, dunkelgrün
6,95
Heki
3353
Grasfaser, gelb
2,20
Eigenkreation
Modelliersand
Preis/ 3,90
Blütenflocken (Kaffemühle)
Weitere Ausstattung Faller
150501
Reisende 1
Preiser
10430
Ruhende auf Terrasse
8,50 13,75
Zum Schluss sollten mit dem Borstenpinsel die Flocken von den dickeren Ästen entfernt werden. Zum Setzen klebten wir das Wurzelwerk in das Gelände und verdeckten es teilweise mit Sandboden. Die Abbildung auf der linken Seite zeigt die Kastanie in voller Blüte.
MIBA-Spezial 60
31
Für eine Löwenzahnwiese wurde eine zuvor sommerlich beflockte Wiese umgestaltet. In den Weißleimauftrag sind gelbe Grasfasern mit einer Plastikflasche unregelmäßig eingebracht.
Wenn Hecken über ihre Aufgaben, Areale wie hier den Kinderspielplatz einzufrieden, hinaus so schön blühen und daneben eine kleine Kirschbaumkolonie sich in schönster Farbenpracht zeigt, dann dürfte man eine solche Parzelle sinnvoll gestaltet haben. Eine Sekundärbahn umfährt in einer Kurve diese Szenerie.
Kirschgarten mit Spielplatz Hersteller
Art.-Nr.
Busch
7550
Faller
Bezeichnung
Preis/
Modelliersand
3,90
181406
Zierkirschen, blühend
5,95
Faller
181391
Belaubungsvlies, dunkel
6,95
Faller
181475
Forsythien
5,95
Faller
181478
Büsche, weißblühend
5,95
Faller
180506
Straßenfarbe
6,
Heki
3353
Grasfaser, gelb
2,20
Heki
3384
Flocken, hellgrün, fein
1,80
Heki
3385
Flocken, dunkelgrün, fein
1,80
Eigenkreation
Blütenflocken (Kaffeemühle)
Weitere Ausstattung
32
Im direkten Anschluss daran wurde eine Mischung feiner, heller und dunkler Flocken eingestreut ohne diese jedoch anzudrücken.
Faller
151026
Gartenarbeiter
Faller
180576
Spielplatz
Preiser
10024
Weibliche Passanten
Preiser
10126
Mokickfahrer
8,50 11, 8,20 13,75
Die noch unbearbeiteten Kirschbäume von Faller werden auf optimalen Stand und Abstand zueinander geprüft. Neun Stück aus drei Packungen von Faller ergaben für die Szenerie ein optimales Bild (siehe links oben). Bearbeitet wurden die Kirschbäume wie die zuvor beschriebene Kastanie.
MIBA-Spezial 60
Beim botanischen Lehrausflug verrät die Lehrerin den Schülern interessante Details eines Apfelgartens zur Zeit der vollen Blüte. Während auf der unteren Geländeterrasse eine junge Apfelbaumkolonie steht, befindet sich in der Terrasse darüber eine ältere.
und mit einer Mischung aus hellgrünen Flocken und braunem Sand er erhöht die natürliche Wirkung bestreut. Nach dem Trocknen die losen Teile ausschütteln.
Nachdem die blühenden Fertigbäume von Faller ein wenig in Form gebracht waren, wurde Heki-Superbeflockungsleim stellenweise aufgetragen
Apfelgarten am Burghang Hersteller
Art.-Nr.
Modelliermasse, ocker
5,50
Heki
3359
Grasfasern, Frühlingswiese
6,50
Heki
1595
Super-Beflockungsleim, 200 ml
5,
Heki
1181
Büsche
5,40
Heki
3359
Grasfaser Frühlingswiese
6,50
Heki
1554
Heki-flor, maigrün
5,90
1555
Heki-flor, blühend
Heki
MIBA-Spezial 60
Preise/
3346
Heki
Der Vergleich zwischen dem überarbeiteten Bäumchen (links) und dem Originalprodukt zeigt, wie mit einfachsten Mitteln ein etwas natürlicheres Aussehen gewonnen werden kann.
Bezeichnung
Heki
3384/3385 Flocken, fein, hell- und dunkelgrün
5,90 je 1,80
Heki
1163
Apfelbäume, blühend, 4 cm
5,40
Heki
1167
Obstbäume, blühend, 12 cm
5,40
heki
1168
Obstbäume, blühend, 8,5 cm
5,40
Eigenkreation
Blütenflocken (Kaffeemühle)
33
Wird mit farbigen Flocken und Foliagen sparsam dekoriert, kommen blühende Hecken und Bäume besser zur Geltung.
Heki-flor maigrün bildet die Basis der Hecke, worauf Heki-flor blühend luftig und etwas sparsam aufgebracht wurde.
Während der GmP sich bergwärts müht, fährt Bauer Brandmüller mit seinem Deutz und dem angehängten Kunstdüngerstreuer durch die Furchen und düngt die hier noch zarten Kartoffelpflänzchen. Nebenan sprießt Wintergetreide. Oft sind solche Felder mit Hecken eingefriedet.
Äcker und Hecken Hersteller
Art.-Nr.
Bastelgeschäft
Preise/ 1,50
7550
Modelliersand
3,90
Faller
181391
Belaubungsvlies, dunkel
6,95
Faller
181475
Forsythien
5,95
Faller
181476
Büsche, rot blühend
5,95
Faller
181478
Büsche, weiß blühend
5,95
3384/3385 Flocken, fein, hell- und dunkelgrün
1,80
Heki
34
Wellpappe (oder Verpackungsmaterial)
Busch
Heki Eine fein blühende Hecke gestalteten wir mit Heki-flor maigrün und bestreuten sie mit zerkleinertem Streu (Mixer) von Faller (Art.-Nr. 170707). Vorsichtig auf das Flor aufgebrachter Weißleim fixiert das Streumaterial.
Bezeichnung
3347
Eigenkreation
Modelliermasse
5,50
Blütenflocken
Weitere Ausstattung Preiser
17917
Einachsanhänger mit Ladepritsche und Fass
10,10
Preiser
17919
Egge, Walze, Kunstdüngerstreuer
11,30
MIBA-Spezial 60
Für die Ackerfurchen eines Kartoffelfeldes gibt es übrigens feste Abstände: 75 cm sind die Regel, die unsere Wellpappe als Basis in etwa wiedergibt. Mit braun gefärbter Modelliermasse von Heki wurde die Pappe bestrichen und der Beginn der Furchen zur Ebene nivelliert.
Die schmalen Furchen für das Getreidefeld, die beim Vorbild von einer Sämaschine stammen um den Boden zu drillen, zogen wir mit einem Maserprägestempel aus dem Bastlerbedarf. Die Furchen dürften sogar noch etwas schmaler sein (Originalbreite 1213 cm), kommen aber so am Besten zur Geltung.
Mit den Hinterrädern des Preiser-Traktors wurden die Spuren behutsam im sogenannten Vorgewende eingefahren. Die Reifen stets in Wasser mit Spülmittel tauchen, damit keine Spachtelmasse daran kleben bleibt. Die Halbbögen regelmäßig, wenn auch nur partiell darstellen, damit ein gleichmäßiges Erscheinungsbild erreicht wird.
Damit es nur auf den Kämmen der Furchen grünt, tupft man den Leim behutsam mit einem Schwamm auf. Dieser sollte nicht zu dünn, aber auch nicht zu sämig sein. Denn es soll ja nur oben auf dem Kamm sprießen. Ein gutes Ergebnis dieser Arbeit erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl.
Für die Darstellung der treibenden Kartoffelpflanzen wurden feine hellgrüne Flocken aus dem Heki-Programm dicht verteilt aufgestreut und ganz leicht angedrückt. Der Rest wird nach dem Abbinden des Leims abgesaugt.
Das Wintergetreide trugen wir mit einem normalen Küchensieb auf. Dadurch erreicht man eine Darstellung mit gleichmäßig feinen Flocken. Um ein vorbildgerechtes und mustergültiges Getreidefeld zu erreichen, ist ein gleichmäßiges Bestreuen unabdingbar.
MIBA-Spezial 60
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Die Eisenbahn in der Landschaft
Canyons, Sand und Eisenbahn Einer der Hingucker auf der Faszination Modellbau in Sinsheim war zweifellos die Anlage nach amerikanischem Vorbild von Lucien Wiss und Daniel Roth aus dem Elsass. Eine Landschaft wie die des Monument Valley bzw. des Abo Canyon wurde in gekonnter Weise so spektakulär ins Modell umgesetzt, dass sich die Frage nach der Baugröße gar nicht erst stellt. 36
B
au und Gestaltung dieser Modelllandschaft gehen auf Reiseeindrücke der Siebziger- und Achtzigerjahre zurück. Das Monument Valley beeindruckte mich zu tiefst, zumal man bei genauerem Hinsehen die Entstehung dieser Art von Felsformationen nachvollziehen kann. Später gab mir ein Geologe viele Informationen zu dieser Landschaft, die mir die realistische Umsetzung erleichterten. Mein Freund Daniel Roth wollte unbedingt eine Anlage besitzen, auf der US-typische lange Züge mit zwei und mehr Lokomotiven langsam verkehren können und wo das Betrachten auf fast Augenhöhe möglich ist. Eine schmale und lange Segmentanlage bei einer
Gleishöhe von 1,45 m über Fußboden war die optimale Lösung. Auch wenn es nicht beabsichtigt war, schien alles an dieser Anlage für Ausstellungen gedacht zu sein. Für die folgende Planung der Anlage dienten Fotos als hilfreiche Informationsquelle. Sie ermöglichten unter anderem den Nachbau der typischen Brückenpfeiler, die im Abo Canyon in New Mexico Brücken über den Abo Arroyo tragen. Es wurde speziell ein Handmuster hergestellt, von dem eine Form zum Abgießen von fünf Pfeilern angefertigt wurde. Diese Pfeiler mit Bugform vorn und hinten erinnern ohne Zweifel an die Santa-Fe-Strecke durch den Abo Canyon. MIBA-Spezial 60
MODELLBAHN-ANLAGE
Schön hier in Colorado! Wie ein Schnitt quer durch einen Canyon trennt die Anlagenkante den Betrachter von der scheinbar unendlichen Weite der Modelllandschaft. Sie zieht magisch die Blicke an. Und man fragt sich unwillkürlich, ob der Zug die Stille stört oder ob er eher eine willkommene akustische Abwechslung ist. Modellfotos: gp Linke Seite kleines Bild: In Utah aufgenommen zeigt das Bild Canyonlands im Umfeld von Moab, wo heute noch schwere Potash Union Pacific Züge verkehren. Sie werden in Crescent Junction auf die Hauptstrecke nach Denver einfahren. Foto: Marc Lanners Auf dem kurzen Schenkel der Anlage verlässt gerade ein Zug vor einer steilen Felswand den Tunnel.
Die geologische Entstehung der Felsformationen Die Felsschichten bildeten sich aus sedimentären Ablagerungen eines großen Meeres. Felsen entstanden aus Sandschichten und Schlamm. Wasser drang später durch Spalten und Risse ein und erodierte die verschiedenen Felsplatten unterschiedlich tief ein. Auf riesigen Flächen lösten sich die Felsschichten auf und wurden durch das Wasser weggeschwemmt. An den Stellen, wo der Fels härter war, schützte er die unteren Schichten. Als Folge blieben diese stehen. Die Ebene der Landschaft ist quasi die oberste Felsschicht als Platte. Wasser und WitteMIBA-Spezial 60
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Rechts: Das linke Ende der Anlage wird von einem Canyon geprägt, den die Eisenbahn auf zwei großen Brücken überquert. Die Loks im Hintergrund befahren die unten auf dieser Seite gezeigte Brücke. Am Fuß einer der Brückenpfeiler ist der alte aufgelassene Stolleneingang einer Silbermine zu erkennen. Im Canyon legen einige kleine Teiche Zeugnis von den letzten Wassermassen des Abo Arroyo ab.
Aus dem Tunnel kommend durchfährt der Güterzug einen Einschnitt um dann den Abo Arroyo zu überqueren. Die Pfeiler sind Gipsabgüsse eines speziell angefertigten Urmodells. Der gelegentlich Wasser führende Abo Arroyo ermöglicht im Canyon eine spärliche Vegetation.
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rungseinflüsse fraßen sich ins Gelände hinein und bildeten dabei langsam eine Art negatives Gebirge.
Modellierung Dieses Plattengebirge wollte ich schon lange auf einer großzügigen Modellbahnanlage nachbilden. Als ich meinen Freund Daniel Roth kennen lernte, bot sich die Gelegenheit, meinen Traum zu verwirklichen. Fast überall liegt nur ein Gleis, was der Darstellung der Landschaft zuträglich ist. Die Baugröße N führte zudem zu einer sehr schlanken Gleisführung auf relativ schmalen Segmenten. Viel Wert wurde auf ein gewachsenes Gelände gelegt, wo die Streckenführung meisterlich und die Tunnel glaubwürdig sind. Der Eindruck durchlöcherter Maulwurfshügel sollte bei keinem Betrachter aufkommen. MIBA-Spezial 60
Die Formen und Strukturen des Geländes, die sich quer durch die Module ziehen, müssen konsequent bis zum Geländeschnitt, der viele Male sehr große Höhendifferenzen hat, ausgeführt werden. Die Canyon-Module erhalten ihren schroffen und zerklüfteten Charakter durch folgende Merkmale: Waagerechte Felsplatten mit großen Geröllhalden, die manchmal ganze Felstreppen verdecken Hohe und steile Felswände, die von dem Fluss Arroyo herausgewaschen wurden (Modul auf der linken Seite mit der gebogenen Brücke) Die Herstellung einer Landschaft aus Felsplatten erfordert neben den handwerklichen Techniken und den benötigten Materialien auch eine Portion künstlerisches Einfühlungsvermögen für Formen und Farben. Interessierten Lesern möchte ich nun kurz beschrei-
ben, wie so eine halb wüstenartige Felslandschaft gestaltet wird. Ein Rahmen aus geleimten und geschraubten Latten und Sperrholz bildet die Basis eines jeden Moduls. Die Gleistrasse wird auf die durch das Gelände bestimmte Höhe festgelegt. Das Geländeprofil kann dann ausgesägt und anschließend fest geschraubt werden. Das Auffüllen der Hohlräume erfolgt zum Schluss mit Hartschaum- bzw. Styroporplatten. Für den Geländeunterbau verwendete ich 20 bis 40 mm dicke Dämmplatten. Mit einem Cutter schnitt ich sie mit geradem oder abgeschrägtem Rand in Form. Die Verklebung erfolgte mit dünn aufgetragenem Weißleim. Die Gipsplatten mit Felsstruktur, etwa 7 bis 8 cm hoch, werden zuerst mit Wasser und wenig Farbpigmenten eingefärbt. Wenn sie trocken sind, können 39
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Das rechte Ende der Anlage wird ebenfalls durch einen Tunnel begrenzt. Das Gelände ist hier etwas zahmer bzw. weniger spektakulär. Trotz gigantischer Felsformationen und tiefer Schluchten wurden Kleinigkeiten wie der Kanalausgang nicht vergessen. Unmaßstäblicher Gleisplan: Abmessungen: 7,5 x 5,2 m Hinter der Kulisse ist der mehrgleisige Schattenbahnhof untergebracht. Der Bahnhof ist noch in Arbeit.
sie an die aufgetürmten Hartschaumplatten geklebt werden. Die abgeschrägten Platten dienen der Gestaltung der Geröllhänge als Untergrund. Die Felsstruktur stammt aus Hartschaumfelsplatten von Feather Lite. Die Arbeit mit dem Produkt war für uns aber sehr enttäuschend. Es ist nicht flexibel bzw. biegbar um an die Geländeform angepasst werden zu können und lässt sich sehr schlecht mit dünner Wasserfarbe einfärben. Auch die Fugen aus Gips oder Moltofill zwischen den vielen Hartschaumsegmenten zeigten unterschiedliche Reaktionen bei der Färbung der verschiedenen Stoffe. Die Hartschaumfelsen wurden später entfernt und dienten als Vorlage zur Herstellung von Abgüssen aus LatexNaturgummi. Latex ist nicht teuer und lässt sich gut anwenden. So erhielt ich MIBA-Spezial 60
dasselbe Felsmuster aus Gips mit sehr vielen Vorteilen für die Gestaltung: Keine Probleme beim Einfärben und die Latexformen kann man vor dem Erhärten des Gipses biegen. Die steile Wand, die durch das Wasser des Abo Arroyo entstand, wurde mit diesen Gipsplatten hergestellt. Für die Gestaltung der kleineren Felstreppen mit kürzeren und sehr geschwungenen Felsvorsprüngen wählte ich eine andere Methode: Dickbreiigen Gips drückte ich auf den schrägen Hängen in Form. Nach dem Trocknen durchnässte ich ihn wieder, um dann mit dem Stechbeitel die Felsschichten mit den Überhängen herauszuarbeiten. Viele diese kleineren Felstreppen wurden teilweise von Sand und Geröll überdeckt, was der Wirklichkeit gut entspricht. Der Sand besteht aus drei
ausgesiebten Sorten: grober Sand, etwas feinerer und ganz feiner Sand. Das Geröll kommt aus einem PorphyrSteinbruch. Mehrere Sorten Steinsplitt wurden aussortiert und mit verschiedenen Sieben in etwa vier Größen verfeinert. Der feinere Splitt fand am Fuß der Geröllhänge seinen Platz. Um den Sand ganz genau in bestimmten Bereichen platzieren zu können, fertigte ich mir eine Dosierschütte aus einem etwa 15 cm langen Kartonstreifen, der 41
Rechts: Lange Züge schlängeln sich in gemächlichem Tempo über die schmale Segmentanlage. Die eingesetzten Dieselloks stammen zum überwiegenden Teil von Kato. Erstklassige Fahreigenschaften auch im unteren Geschwindigkeitsbereich lassen die Beobachtung der langen Züge zu einem Genuss werden. Gesteuert wird übrigens digital.
Eindrucksvoll steigen die ungewohnten Hänge aus Felstreppen mit dazwischen liegenden Sand- und Geröllhängen hinter den Lokomotiven auf. Sie durchfahren einen kleinen Einschnitt, der in dem großen Bild aus der Gegenrichtung zu sehen ist.
in der Länge zusammengefaltet ist und eine schräge Spitze besitzt. Mit seiner Hilfe lasse ich den trockenen Sand auf die Geröllhänge rieseln, sodass er fast von selbst an seinen Ort rutscht. Sand und Geröll wurden danach angefeuchtet und mit Weißleim, den ich 1 zu 1 mit Wasser und mit zwei bis drei Tropfen Spülmittel mische, festgeklebt. Dafür benutze ich eine Einwegspritze mit Kanüle um den Sand mit dem Gemisch zu tränken. Dazu wird die Mischung Tropfen für Tropfen aus etwa 5 mm Höhe auf den zuvor nass gesprühten Sand aufgeträufelt. Nur eine Schicht von etwa 3 mm wird dabei getränkt, die nach dem Trocknen hart wie Beton wird. 42
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Farbgebung Durch meine fünfjährige Arbeit an der Modellfassade des Straßburger Münsters sind mir die Farben des roten Sandsteins ziemlich gut bekannt. Ich arbeite mit drei Farben, genauer gesagt mit Gouache-Farben von Lynel: Marsrot, Karminrot, Sepia dunkel und viel Wasser. Beim Mischen der Farben wird mehr oder weniger Marsrot gebraucht, aber sehr wenig Karmin. Alle Gipsfelsen wurden auf dem Arbeitstisch gut mit Wasser getränkt und dann gefärbt. Die stark verdünnte Farbe trug ich mit einem Pinsel mit langen Borsten auf. Diese erlauben es, die Farbe fast wie bei der Aquarelltechnik MIBA-Spezial 60
beim Auftragen zu ziehen. Zuerst wird die helle Farbe, fast bloß gefärbtes Wasser, aufgebracht. Danach folgt ein satterer Tonstreifen für dunkleren Sandstein sowie einer für rötlichen Buntsandstein. Um die Mischung der Farbtöne besser zu beherrschen, lässt man die Gouache-Farben am besten in dem Mischdeckel mehrere Tage trocknen. Wer keine Erfahrung mit Farben hat, sollte an kleinen Felsabgüssen die ersten Erfahrungen sammeln. Sand und Geröll wurden mit der Spritzpistole eingefärbt. Die trockenen Felsen aus Gips jedoch nicht, weil sie die zerstäubte Farbe zu sehr einsaugen und mehlig aussehen.
Das Nichtalltägliche Der Bau und die Gestaltung der Anlage war eine Herausforderung. Es muss etwas Besonderes, etwas Charakteristisches sein, damit die Umsetzung beim Betrachter Assoziationen oder Erinnerungen über die Herkunft weckt. Manchmal hört man auf Ausstellungen von den Zuschauern Kommentare wie: Es ist halt amerikanisch, so ein Gelände gibt es bei uns nicht! Da kann ich nur widersprechen. Fahren Sie mal in die Berge bei Dahn in der Pfalz oder in die Nordvogesen in Frankreich und denken sich all die Vegetation weg. Sie werden sehen, dass die Felslandschaft dort ähnlich ist. Lucien Wiss 43
Rechts: Rohbau des Canyon-Segments. Wie sollte es jedoch mit der Geländegestaltung weitergehen? Viele Felsen und tiefe Einschnitte sollten eine spektakuläre Landschaft bilden.
Die ersten Schichten der Landschaft sind aus Hartschaum aufgetragen. Der rechte Sperrholzrahmen muss noch für den Abo Arroyo ausgesägt werden.
Einer der aus Gips abgegossenen Brückenpfeiler, die die beiden Blechträgeruntergurtbrücken tragen.
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In die aufgeschichteten Platten sind die Konturen der Gesteinsschichten und Felswände hineingearbeitet.
Erste Eindrücke der Geländedimension erhielten wir, nachdem wir einen Zug auf die Brücke stellten.
Felsstreifen aus Gips bilden die kleinen Stufen der plattenartigen Geländestruktur. Die größeren Treppen werden in gleicher Weise gestaltet.
Sand und Splitt werden wie im Text beschrieben mit einer Schütte auf die Hänge gerieselt und rutschen dort in eine natürliche Position.
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Sommer, Sonne, Freibadzeit
Hitze in der Kleinstadt
Details auf einer Modellbahn sind wie das Salz in der Suppe. Jedoch gibt es Szenerien wie Freibad oder Zoo, die nicht auf jeder Anlage anzutreffen sind. Andrea und Jürgen Kalvari nahmen sich dieser Themen und anderer interessanter Details auf ihrer H0-Anlage an. Denn es ist Summer in the City
D
ie Sonne steht hoch über der Stadt. Seit Tagen prallen ihre Strahlen ungeschützt auf den kleinen Vorort und verursachen dort eine regelrechte Hitzewelle. Fast 30° C im Schatten sind ohne entsprechende Abkühlung kaum zu ertragen. Das Freibad am Stadtrand kann sich in diesem Sommer nicht beklagen, die Besucherzahlen explodieren geradezu. Überwiegend Kinder und Senioren, aber auch junge Mütter verbringen die freien Nachmittage im kühlen Nass. Der angrenzende Park sowie der kleine Zoo am anderen Ende der Stadt haben ebenso Hochsaison. Die arbeitende Bevölkerung hingegen kann sich lediglich den Schweiß abwischen und auf das seit Tagen angesagte Gewitter hoffen. Bis dahin lockt die Sonne gut gelaunte Menschen mit fröhlichen Gesichtern, egal ob groß oder klein, hinaus an die frische Luft. Kurz gesagt: Outdoor-Aktivitäten stehen auf dem Programm. Sämtliche Freizeiteinrichtungen sind überfüllt und eine an Urlaub erinnernde Atmosphäre liegt über der Stadt. Wir haben versucht diese maßstäblich verkleinert einzufangen. 46
Freibad-Bausatz als Basis Das Freibad entstammt einem Bausatz von Faller. Er enthielt lediglich Spritzlinge in Blau, Weiß und Grau. Mülleimer, Bänke, Duschen, Geländer, Sonnenschirme u.v.m. waren ebenso blau, wie Teile des Gebäudes. Zudem wirkte der weiße Kunststoff sehr kitschig. Daher haben wir die ursprüngliche Farbgebung erheblich verändert. Wir schafften Abhilfe, indem wir sämtliche Teile farblich überarbeiteten. Das Kunststoffmauerwerk des einfachen Gebäudes haben wir mit grobem Putz überzogen. Die aus Sand und Acrylfarbe angerührte Masse ließ sich mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auftragen. Mischt man hin und wieder etwas Braun oder Schwarz unter den hellen Grundton, erhält die Fläche eine verwitterte Optik. Das Dach wurde ebenfalls nachträglich gealtert. Ein unregelmäßiger Anstrich mit unterschiedlichen Grautönen und das Einstreuen von etwas Begrünungspulver in der Nähe der Dachrinne lässt das nagelneue Kunststoffdach alt und verwittert wirken.
Selbstverständlich ist bei der Darstellung eines Freibades die Ausschmückung ganz besonders wichtig. Mit Hecken können z.B. bestimmte Bereiche abgegrenzt oder markiert werden. Wir haben auf diese Weise das gesamte Becken eingeschlossen, sodass der Zugang lediglich durch die Duschbecken oder an der Sprungseite möglich ist. Die Liegewiese bietet ausreichend Platz für eine große Besucherzahl. Die bunten Handtücher, per Computer gedruckt und entsprechend der Figurengröße ausgeschnitten, bedecken an einem heißen Sommertag fast 2/3 der Rasenfläche. Wir haben mit Accessoires und Personen nicht gegeizt. Die selbst bemalten Preiserlinge wurden realistisch in Szene gesetzt. Herr und Frau Krause sind mit dem Enkelkind im Bad. Während Oma den Kleinen im Planschbecken beobachtet, wischt Opa Krause sich den Schweiß von der Stirn. Schwitzt er, weil die Sonne brennt oder ist es vielleicht der Blick auf die junge Frau, die sich neben ihm entblößt? Nackte Haut wird viel gezeigt, wenn auch nicht immer ganz freiwillig. Ein kleiner Lausbub rennt, gejagt von seiner großen Schwester, mit deren Bikinioberteil als Trophäe kreuz und quer über den Rasen. Gefährlich auf den Rand des Schwimmerbeckens steuert ein Kleinkind mit Schwimmflügeln zu. Die Mutter ist ihm aber schon hurtig auf den Fersen. MIBA-Spezial 60
MODELLBAHN-ANLAGE
So könnten wir nun Szene für Szene aufzählen. Besser ist es aber, wenn Sie die kleinen versteckten Nettigkeiten selbst entdecken. Die Schwimmer ziehen übrigens gesteuert per Gummiband und Magnet eigenständig ihre Kreise im echten Wasser.
Renovieren und Sanieren Ins kühle Nass springen würde sicher auch gern die Malerkolonne, die auf der anderen Seite der Bahnlinie die Fassade des alten Postgebäudes streicht. Während die Gesellen auf dem nicht allzu vertrauenswürdig aufgebauten Ge-
Ein Blick von außen auf das Freibadgeschehen. Die Bäume versperren die freie Sicht, doch einige typische Szenen sind erkennbar. Links Seite oben: Die Ludmilla passiert die Trasse zwischen Freibad und Park. Der Lokführer hat die Jalousien herabgelassen, denn die Sonne blendet beim Fahren. Freibadszenen am Beckenrand Ein Teil des Bades aus der Vogelperspektive
rüst den ersten nicht deckenden Anstrich vornehmen, lackiert der Meister bequem vom Boden aus die Fenster im Erdgeschoss. Da der Autor selbst gelernter Malermeister ist, lag es nahe, den Firmennamen entsprechend zu wählen. Malerbetrieb Jürgen Kalvari steht auf dem Werbebanner des Farbenherstellers Brillux und natürlich auch am weißen Firmen-Bully der Computer machte diese individuelle Gestaltung möglich. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen unserer ersten Bausätze. Etliche Anlagenab- und umbauten hat es erlebt und entsprechend darunter gelitten. Teile waren abgebrochen, die Mauerplatten mit Farbe und Kleber verschmiert. Der Staub gab dem maroden MIBA-Spezial 60
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Eine junge Familie nutzt das tolle Wetter um den Garten zu pflegen. Die Kinder spielen im Sandkasten oder schaukeln im Schatten des Baumes.
Gebäude den Rest. Doch denkmalgeschützte Gebäude werden bekanntlich nicht abgerissen, sondern restauriert. Auf dem großen Grundstück der Villa hat die Stadt einen kleinen Park angelegt. Hier können sich Groß und Klein beim Gang durch den Irrgarten, beim Skaten in der Halfpipe und beim Überqueren der großen Hängebrücke austoben oder in der Sonne sitzend entspannen. Brücke und Halfpipe haben wir aus Holz- und Kunststoffresten sowie Furnierholz selbst gefertigt. Die Glocke des Bahnübergangs signalisiert, dass in Kürze ein Zug die Trasse zwischen Freibad und Park passieren wird. Der Lokführer läge jetzt sicher auch viel lieber auf der grünen Wiese, denn was des einen Freud, ist des anderen Leid. Erbarmungslos scheint die Sonne auf die Frontpartie der Ludmilla und heizt den Führerstand fast unerträglich auf. Selbst die Jalousien der Frontscheiben dienen lediglich als Sonnen-, nicht aber als Hitzeschutz. Den Sonnenschutz haben wir für unseren Lokführer selbst eingebaut. Es handelt sich um passend zurechtgeschnittene selbst klebende Etiketten.
Heiße Hochzeit Richtig ins Schwitzen kommen aber auch Braut und Bräutigam, die gerade vor das Rathaus der Stadt treten und von ihren Freunden mit den Klängen einer Dudelsack-Band überrascht werden. Für einen Dudelsack spielenden Modelleisenbahner ist die Darstellung 48
Das denkmalgeschützte Postgebäude wird aufwändig restauriert. Derzeit tragen die Malergesellen den ersten Fassadenanstrich auf, während der Meister die Fensterrahmen im Erdgeschoss lackiert.
einer derartigen Szene selbstverständlich Pflicht. Allerdings werden die Herren im Rock nicht serienmäßig angeboten. Eigenbau war angesagt. Wir haben vier Preiser-Frauen mit Rock und vier Preiser-Herren mit entsprechender Haltung und Kopfbedeckung halbiert und deren Unterleib getauscht. Die beiden Bagpipes wurden
aus Fimomasse geformt und mit dünnen Messingdrähten gespickt. Die Drums stammen aus dem Fundus selbst zu bemalender Figuren. Alle Teile sinnvoll kombiniert und aufwändig farblich gestaltet ergeben eine einzigartige Pipe and Drum Band.
Ein Besuch im Zoo Unsere Kleinstadt hat ihren Bürgern wirklich viel zu bieten, auch der kleine Zoo am Stadtrand ist gerade bei Sonnenschein ein beliebtes Ausflugsziel. Den für größere Bauvorhaben nicht ausreichenden Platz eines Eckmoduls haben wir mit der Darstellung dieses Tiergartens sinnvoll genutzt. Die Abmessungen der einzelnen Gehege ist aus heutiger Sicht nicht gerade tierfreundlich, die Haltung aber dennoch artgerecht. Da Bären gerne baden und spielen, befindet sich im sichtbaren
Teil des Freilaufs ein Wassergraben, ein künstlich angelegter Fels zum Klettern und Holzstämme als Spielzeug. Bei schlechtem Wetter und auch nachts findet Meister Petz Unterschlupf im Bärenhaus. Eine hohe Mauer mit Elektrozaun gesichert, gewährleistet die Sicherheit der Zoobesucher. Gut gesichert ist auch das Gehege der Löwen. Allerdings haben wir hier auf den Wassergraben verzichtet, da Löwen schlechte Schwimmer sind und die Gefahr des Ertrinkens besteht. Wichtig ist nur ein schattiges Plätzchen. Wir haben dazu einen künstlichen Felsen mit Höhle angelegt und einen Baum platziert. Die Nachtruhe verbringt der Löwe ebenfalls in einer Hütte. Tiger lieben das Wasser und daher haben wir ihnen ebenfalls einen Wassergraben gegönnt. Ansonsten ähnelt das Gehege dem der Löwen. Giraffen sind genügsam. Viel Auslauf und den Futterplatz auf entsprechender Höhe reichen den Langhälsen. Ebenso sieht es bei den Kamelen aus. Ein Gehege mit etwas Grün und ein Holzunterstand mit Stroh sind durchaus artgerecht. Die Darstellung ist allerdings kaum erwähnenswert. Ein ganz wichtiger Bereich innerhalb eines Zoos ist jedoch der Spielplatz mit Kiosk. Zentral gelegen ist er besonders für Kinder die Hauptanlaufstelle und daher entsprechend mit Figuren auszuschmücken. Die Gestaltung eines Zoos ist weder schwierig noch teuer. Wir haben vom Kern ausgehend die Gehege zugeteilt und diese individuell, zum Teil mit Naturmaterialien, gestaltet. Die Hütten haMIBA-Spezial 60
ben wir alle aus Holzresten selbst gefertigt, die Mauern aus Kunststoffplatten zurechtgeschnitten, den Elektrozaun mit feinem Draht verlegt, die Wassergräben farblich imitiert und klar lackiert. Fußwege sind mit Gipsplatten angelegt, der Sandkasten mit Echtsand gefüllt und viele kleine Details aus Restmaterial konstruiert. Die Tiere stammen aus einer preisgünstigen Packung selbst zu bemalender Preiser-Figuren. Der Geräteschuppen der Zooverwaltung ist das Gebäude eines kleinen Bauernhofs von Vollmer, Kasse und Kiosk eine Einheit der Firma Faller. Mit passenden Bildern aus dem Internet haben wir die schlichten Gebäude etwas aufgewertet.
Die Bärenfamilie ist die Hauptattraktion in diesem Sommer. Papa Bär achtet ständig auf seinen verspielten Nachwuchs. Wittert er Gefahr, bäumt er sich in voller Größe auf. Bei dieser Hitze sind allerdings auch die Kleinen ein wenig träge.
Der kleine Zoo am Stadtrand im Stil der Fünfziger- und Sechzigerjahre
Aber nicht alle Kleinstädter nutzen die vielfältigen Freizeitangebote. Die Eigentümer des denkmalgeschützten Hauses innerhalb der Stadt verbringen die Zeit z.B. lieber sinnvoll mit der Pflege ihres Gartens. Während der Mann die Hecke schneidet, mäht die Frau den Rasen und die kleinen Kinder spielen im Sandkasten oder schwingen auf der Schaukel im Schatten des Baumes. Auch die Schwiegermutter hilft bei der Gartenpflege und nimmt sich des Blumenbeetes an. Andrea und Jürgen Kalvari MIBA-Spezial 60
Die Kamele fühlen sich sichtlich wohl. Ständig kommen Kinder mit gut gefüllten Futtertüten vorbei. Auch dem Streicheln sind die Wüstentiere nicht gerade abgeneigt. In diesem zahmen Bereich des Zoos befindet sich auch der Streichelzoo mit Kleintieren.
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MARKTÜBERSICHT
Gießharze im Vergleichstest
Wasser ist nicht immer nass Gießharze haben sich für die Darstellung von Modellgewässern bestens bewährt. Früher ein schwer zu beschaffender Geheimtipp, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von handelsüblich erhältlichen Produkten. Stephan Rieche hat für uns die gängigsten Harze miteinander verglichen und bewertet.
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iele Modellbahner, die schon mal einen Bach oder einen Fluss mit Gießharz gestaltet haben, kennen dies: Ein neugieriger Besucher kommt vorbei und mit einem staunend-bewundernden Ist das wirklich kein echtes Wasser? wird ein neuerlicher Fingerabdruck auf die so unschuldig glänzende Gießharz-Oberfläche gesetzt. Der Vorteil des gelungenen Effektes erweist sich so mitunter als Nachteil Seis drum. Gießharze und ähnliche Materialien sind unübertroffen für die Darstellung von Flüssen und Bächen; lediglich für größere stehende Gewäs50
ser wie Seen, Teiche oder auch Hafenbecken sind Glas- oder Plexiplatten eine sinnvolle Alternative. Die Industrie hat das erkannt und entsprechende Produkte in ihr Sortiment aufgenommen. Daher muss der Modellbahner nicht mehr von Pontius zu Pilatus laufen, sondern kann die hier vorgestellten Materialien bei seinem Fachhändler kaufen. Die meisten dieser Produkte sind zweikomponentige Epoxidharze. Bei diesen Materialien werden ein so genannter Binder und ein so genannter Härter zusammengebracht und in die-
sem Moment beginnt eine chemische Reaktion, die die beiden flüssigen Ausgangsstoffe zu einem festen Stoff verändert. Auf diesem Prinzip basieren die vorgestellten Produkte von Heki, Faller und Greven. Eine Alternative zu Epoxidharz ist Polyesterharz, bei dem im Prinzip eine ähnliche Reaktion abläuft (wobei das Endprodukt aber chemisch beständiger ist). Nachteilig an Polyester sind einige unangenehme Begleiterscheinungen wie strengere Gerüche sowie eine höhere Aggressivität gegen bestimmte Materialien, weshalb es im Eisenbahn-Modellbau lediglich eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Trotzdem wurde ein Harz von Hobbytime in diesen Test aufgenommen um das Verhalten von Polyesterharzen zu illustrieren. Auf einem komplett anderen Prinzip basiert das ebenfalls betrachtete Modellwasser von Woodland Scenics. Hier handelt es sich um ein einkomponentiges Material auf Acrylbasis, das im Prinzip ähnlich wie Lackfarbe trocknet. Und so wurde getestet: Zum einen wurde mit jedem Harz ein kleines Muster-Bachbett ausgegossen. Anhand dieser Ergebnisse wurden Fließund Kriechverhalten bewertet unter Letzterem soll die Neigung des MateriMIBA-Spezial 60
Linke Seite: Dieser Bach auf der Anlage des Verfassers wurde vor einigen Jahren, als die heutigen Epoxidharze noch nicht erhältlich waren, mit Polyesterharz gegossen. Rechts: Überblick über die getesteten Gussmaterialien. Bis auf das Modellwasser auf Acrylbasis von Woodland Scenics müssen bei den anderen Binder und Härter gemischt werden. Alle Fotos: Stephan Rieche
als verstanden werden, wegen der von kleinen Ritzen und Spalten ausgehenden Kapillarwirkung in diese hineinzukriechen. Aufgrund dieses Effektes können bestimmte Harze selbst nahezu senkrechte Bachränder hochklettern, was zu unschönen Ergebnissen führen kann. Das ist besonders deshalb unangenehm, weil man nie weiß, wie weit dieser Effekt geht. Abhilfe schafft nur ein zweiter Gießvorgang, der aber keinesfalls über das schon bestehende Kapillarniveau hinausgehen darf. Außerdem wurde ein Verträglichkeitstest mit Styropor und Styrodur vorgenommen um zu schauen, ob die Gießmaterialien diese oft bei der Untergrundgestaltung verwendeten Materialien angreifen. Schließlich wurden die in den Mischbechern verbliebenen Harzreste bezüglich ihrer Eigenfarbe bewertet. Ideal wäre ja, wenn die Gießharze zu vollkommen klaren Kunststoffen aushärten würden, aber das ist leider nicht in allen Fällen so. Auffällig ist, dass das Material von Faller etwas und das von Greven stark ins Gelbliche tendiert. Das sieht zugegebenermaßen in den Mischbechern schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Insbesondere bei der Verwendung von farblich warmen, wie unseren bräunlichen Flusskieseln sind die Unterschiede im Modell kaum wahrnehmbar. Dieses kann aber dann auffallen, wenn man farblich kältere, zum Beispiel graue Kiesel verwendet.
Die Materialien weisen zum Teil einen mehr oder weniger starken Gelbstich auf: Von links nach rechts: Heki, Faller, Greven, Hobbytechnik, Woodland/ Noch.
Oben: Härtetest bis auf das Polyesterharz von Hobbytime sind alle getesteten Vergussmaterialien mit Styropor (weiß) und Styrodur (blau) verträglich. Nichts wäre ärgerlicher, als wenn sich der Untergrund der sorgfältig gestalteten Landschaft in nichts auflösen würde Das Bachbett wurde hier mit Sand und kleinen Kieseln gestaltet. Es einfach nur blau anmalen würde höchst unnatürlich wirken schließlich ist Wasser nicht wirklich blau! Hier spiegelt sich denn auch nur das Blau der Hintergrundkulisse in der glänzenden Oberfläche. MIBA-Spezial 60
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Modell-Wasser im Vergleich Hersteller Produkt Art.-Nr. Material Mischverhältnis Geruch (subjektiv ) Farbe Fließverhalten Schwundverhalten Verträglichkeit mit Styropor Gebindegröße Preis ca.
Heki
Faller
Greven
Glorex Hobbytime
Woodland Scenics
Heki-aqua 3550
Gießmasse 180 508
Poxan-622 5400
Poly-Gießharz 6 2101 1
Modellwasser 96145
2K-Epoxidharz 2:1
2K-Epoxidharz 1:1
2K-Epoxidharz 2:1
2K-Polyesterharz Härter 4 % der Bindermenge
Acryl
kaum klar dünnflüssig, kriecht nur durch Kriechen
kaum leicht gelblich dünnflüssig, kriecht nur durch Kriechen
Härter riecht gelblich dickflüssig gering
stark klar dickflüssig gering
kaum klar dickflüssig hoch
ja
ja
ja
nein
ja
600 g 35,
500 g 40,
300 g 11,
250 g 10,
470 ml 20,
Bei der Bewertung der Mischverhältnisse führen einfach zu messende Verhältnisse zu besseren Noten als schwierig zu ermittelnde. Für die 1:1 oder 1:3Verhältnisse der Epoxi-Harze reicht in der Regel eine relativ einfache Küchenoder Briefwaage aus. Um die Prozentbereiche des Polyesters abzumessen, muss man schon relativ viel Material ansetzen. Das ist bei dem ursprünglichen Anwendungsfall des HobbytimeMaterials dem Einbetten von Objekten in durchsichtigen Harzblöcken kein Problem. Das Treffen des Mischverhältnisses ist nämlich Voraussetzung für eine richtig ablaufende chemische Reaktion: Hat man entweder Härter oder Binder zu viel, kann dieser nicht mehr reagieren und es bleibt eine Restklebrigkeit. Für Modellgewässer ist dieses besonders problematisch, weil dann hier der unweigerlich auftretende Staub festklebt und die Oberfläche nach kurzer Zeit matt aussieht. Sowohl dick- wie auch dünnflüssige Materialien haben ihre Vorteile. Die dickflüssigen können nur mit viel Nacharbeit dazu bewegt werden, Fugen und Ritzen auszufüllen. Allerdings hat man hier jederzeit die volle Kontrolle über den Ablauf. Dünnflüssige Materialien fließen von sich aus in jede noch so kleine Ritze, man hat aber keinen Einfluss darauf, wie weit das Zeug nun wirklich kriecht. Was im Einzelfall nun besser oder schlechter ist, hängt von der Gestaltung des Bach- oder Flussbettes ab. Erwähnenswert ist die Wasserverdünnbarkeit des Woodland-Modellwassers, mit dem sich die Konsistenz herabsetzen lässt. In allen Gießharzen hat Wasser sonst nichts zu suchen! Ein weiterer interessanter Punkt ist das Schwundverhalten, also die Verrin52
gerung des Volumens während des Aushärtens. Es ist unbefriedigend, wenn man mit viel Mühe das flüssige Material verteilt und nach dem Aushärten sieht alles ganz anders aus. Hier sticht das Modellwasser von Woodland hervor: Das Muster-Bachbett wurde mit einer 3 mm hohen Schicht aufgefüllt nach dem Aushärten war gerade noch eine Schicht von einem halben Millimeter übrig. Einen ähnlichen Effekt hätte man wohl erreichen können, wenn man das Bachbett dick mit Klarlack eingestrichen hätte. Um mit diesem Material befriedigende Ergebnisse zu erzielen, muss man es in einer Vielzahl von Arbeitsgängen Schicht für Schicht auftragen. Beim Faller- und Heki-Material ist ebenfalls ein leichtes Absinken des ursprünglichen Wasserstandes zu beobachten, bei diesen beiden Harzen dürfte der Effekt aber auf die kriechbedingten Verluste an Material in den Steinspalten zurückzuführen sein; bei den auf das Styropor aufgetragenen Proben war jedenfalls keine nennens-
werte Volumensabnahme zu erkennen. Die Ergebnisse der Verträglichkeit der Gießmaterialien mit Styropor und Styrodur bestätigten schließlich, was wir ohnehin erwartet hatten: Die Epoxide von Heki, Faller und Greven greifen diese Untergrundmaterialien ebenso wenig an wie das Woodland-Modellwasser; lediglich gegen das Polyesterharz haben Styropor und ähnliche Schaumstoffe keine Chance.
Fazit Welche Gießmasse ist nun die beste? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Das Greven-Harz ist für Modellgewässer wegen seiner sehr gelblichen Farbe relativ ungeeignet und gegen das Woodland-Modellwasser spricht der hohe Volumensschwund. Die drei anderen Materialien von Heki, Faller und Hobbytechnik haben aber alle ihre Vor- und Nachteile, die für den Anwendungsfall abgewogen werden müssen. Für die Harze von Heki und Faller sprechen die leicht zu ermitteln-
Ein paar Tipps zum Schluss Die Nachbildung von Wellen: Alle getesteten Gussmassen haben die Eigenschaft, dass sie eine brettebene Oberfläche bilden. Wellen lassen sich zwar prinzipiell während der Abbindephase einmodellieren, aber dazu muss man exakt den richtigen Zeitpunkt abpassen. Einfacher geht es, wenn man die Wellen nach dem Aushärten des Gießharzes mit klarer Fenstermalfarbe (etwa von Marabu) modelliert. Die anfangs milchige Fenstermalfarbe trocknet glasklar auf, ähnlich funktionieren auch die Wasser-Effekte von Woodland Scenics. Langfristige Haltbarkeit: Leider reagiert die Oberfläche mancher Harze im Lauf der Zeit mit der Luft zusammen mit dem allgegenwärtigen Staub ist das Resultat dann eine unschöne Mattierung. Dem kann man vorbeugen, wenn die Oberfläche nach dem vollständigen Aushärten mit hochglänzendem Klarlack überstrichen wird sie wird so deutlich haltbarer. In Anbetracht der vielen erhältlichen Lacke sollte man aber vorab einen Testanstrich machen!
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Ganz links: Das Muster-Bachbett mit dem Heki-Gießharz. Wenn man genau hinschaut, erkennt man an den glitzernden Stellen, dass das Gießharz bis in alle Winkel des Feldes gekrochen ist. Die kleine Holzleiste unterhalb des Preiserleins markiert die ursprüngliche Füllhöhe man sieht, dass der Wasserspiegel während des Abbindens gesunken ist. Positiv anzumerken ist, dass das Gießharz gut in alle Fugen hineingelaufen ist. Links: Ein ganz ähnliches Bild stellt sich bei Verwendung des Faller-Gießharzes ein auch hier ein Funkeln in allen Ritzen.
den Mischverhältnisse sowie die Verträglichkeit mit Styropor. Bei Polyesterharz gefällt mir die fehlende Kriechneigung, aber ob dies relevant ist, hängt von der Ufergestaltung ab. Ideal wäre jedoch ein glasklares Epoxidharz, das von der Konsistenz zwischen denen von Heki und Faller und dem von Greven angesiedelt ist. Stephan Rieche
Rechts: Ein ähnliches Bild beim Polyester-Gießharz von Hobbytime. Allerdings löst sich hier das Harz in der Bildmitte wieder vom Bachboden; dieser Effekt dürfte jedoch nur auf die relativ glatte Holzoberfläche zurückzuführen sein.
Oben: Kein Kriechen, eher leichte Aufwulstungen an den Gussgrenzen beim GrevenGießharz. Hier steht der Wasserstand noch auf der ursprünglichen Einfüllhöhe. Rechts das Woodland-Resultat, das mehr an einen Lackauftrag erinnert sogar die Maserung des Holzes vom Bachboden scheint durch. Hier assoziiert es zwar Wellen, aber das war nun mal nicht die Absicht. Hier muss Schicht für Schicht aufgetragen werden, bis die gewünschte Füllhöhe erreicht ist. MIBA-Spezial 60
Noch einmal der kleine Bachlauf. Besonders hervorzuheben ist hier auch die vorbildgerechte Gestaltung des ausgewaschenen Bachrandes mit der überhängenden Grasnarbe.
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Grasfasern und -matten
Vom Golfrasen zur Unkrautwiese
Die Möglichkeiten, Landschaften zu gestalten, standen schon immer im Mittelpunkt unseres Hobbys. Angefangen vom eingefärbten Sägemehl bis hin zu fertigen Grasmatten ist die Auswahl noch nie so groß gewesen wie heute. Unser kleiner Überblick soll Ihnen Schützenhilfe bei der Auswahl des richtigen Materials sein.
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ie Zeiten, als man mit eingefärbtem Sägemehl seine Landschaften gestaltete, scheinen eigentlich vorbei zu sein. Trotzdem findet man ab und an noch eine Anlage, die auf diese Weise verschönt wurde. Dies mag vielleicht daran liegen, dass dieses einfache Streumaterial immer noch angeboten wird. Aber im Zeitalter elektrostatischer Beflockungsgeräte und langer Grasfasern mag ich eigentlich auf diese Komponenten zur Darstellung von Vegetationsflächen gar nicht mehr eingehen.
Kunstrasen So beginnt unser Überblick zunächst mit den handelsüblichen Grasfasermatten, als der Methode, bei der die Ansprüche an die Annäherung zum Vorbild noch keine allzu große Rolle spielen und der einfache Gestaltungsgedanke an eine leicht und trotzdem schön 54
wirkende Modelllandschaft im Vordergrund steht. Solche Grasteppiche hat jeder Hersteller von Landschaftszubehör im Sortiment. Verschiedene Grüntöne und unterschiedlich große Matten machen die Auswahl doch schon einigermaßen schwer. Die Basis bildet in der Regel Krepppapier, auf das die synthetischen Grasfasern wie bei einem Kunstrasen aufgebracht sind. Durch den Produktionsvorgang stehen die kurzen Grasfasern allerdings so schön aufrecht, wie es der Anwender im Normalfall mit losen Grasfasern gar nicht hinbekommen würde. Dies erklärt sicherlich auch die Beliebtheit solcher Grasteppiche. Trotzdem wirken sie im Grunde genommen sehr einheitlich und sind in den meisten Darreichungsformen recht kräftig in der Farbe. Einige Firmen lockern ihre Matten mit integrierten Geröllstückchen oder eingearbeiteten Flocken als Blumenwiese auf.
Mit den großen Teppichen lassen sich wirklich große Flächen einfach und schnell begrünen, doch wird es dann schon komplizierter, sobald hügeliges und unebenes Gelände hinzukommt. Man kann allerdings diese Matten sehr einfach mit der Schere bearbeiten, sich passende Stücke zurechtschneiden und in die Landschaft einfügen. Dabei müssen allerdings aneinander stoßende Übergänge gut kaschiert werden.
Mainstream Hauptsächlich verwenden Modellbahner in Deutschland für die Begrünung ihrer Anlagen lose Synthetikfasern. Diese in Beuteln erhältlichen Grasfasern bieten eine große Palette von Grüntönen, vielfach kommen Braun- oder Naturtöne hinzu. Das Prinzip des Aufbringens besteht darin, dass die Fasern auf dem Landschaftsuntergrund in ein Leimbett unterschiedlicher Konsistenz eingebettet werden. Auf diese Weise lassen sich abgrenzbare und unterschiedlich große Flächen nacheinander ohne sichtbare Übergänge gestalten. Sowohl der dabei verwendete Leim, der vorzubereitende Untergrund, aber auch die Hilfsmittel, die dafür verwendet werden, sind sehr unterschiedlich. MIBA-Spezial 60
MARKTÜBERSICHT
Mit großen Grasfasermatten, ja fast Teppichen lassen sich schnell große Flächen bekleben. Das Gras ist kurz und wirkt ziemlich einheitlich. Sie scheinen für einen Golfplatz oder eine Kuhweide und insbesondere für Anfängeranlagen gut geeignet.
Links: Scheinanfahrt des Fotogüterzuges die Preiserlein haben sich für den jeweils besten Fotostandpunkt in der Botanik verteilt. Synthetische Grasfasern in kurzer Ausführung gibt es von jedem Zubehörhersteller. Dabei variieren die Farben und Mischungen. Auch sollte man beim Kauf auf die Verpackungsgröße achten. Die Methoden des Begrasens sind sehr unterschiedlich. Für kleinere Flächen eignen sich die handelsüblichen Streuflaschen gut, für größere Abschnitte sind schon eher Haushaltssiebe empfehlenswert. Allen Aufbringungsarten ist gemeinsam: Die Fasern liegen zumeist flach auf der Klebung. Der föhnartige Turbostat von Noch ist hier eine empfehlenswerte Alternative: Durch leichte elektrostatische Aufladung stoßen sich die Fasern gegenseitig voneinander ab und stehen somit aufrecht im Leim.
Längere Grasfasern gibt es lose und in kleineren Matten. Rechts im Bild sind die langen Fasern von Heki auf ein Trägergewebe aufkaschiert.
MIBA-Spezial 60
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Die kürzeren Synthetikfasern eignen sich ganz besonders für die Nenngröße N. Zum Aufbringen genügt das Gerät von Noch. Bei der Verwendung der langen Grasfasern, wie hier auf einem Diorama der Baugröße H0, ist aber ein echtes elektrostatisches Begrasungsgerät unerlässlich, da nur dessen Hochspannung (bis zu 70 000 Volt!) die Härchen wirklich aufrecht stehen lässt.
So kann man die Fasern direkt auf die Landschaftshaut aus Gips aufkleben, muss dann aber damit rechnen, dass der weiße Untergrund durchschimmert. Einen Schritt weiter binden fortgeschrittenere Bastler die Gipsschicht zunächst noch mit einem Anstrich mittels wasserlöslicher Dispersionsfarben. Der Gips verliert so seine enorme Saugfähigkeit und der Untergrund erhält schon ein natürlicheres Aussehen. Schon bei diesem Schritt scheiden sich aber die Geister. Während ein Teil der Hobbygemeinde das Gras erst im nächsten Schritt mit Leim aufträgt, streuen manche die Grasfasern nun schon in die noch feuchte Farbe. Wer mit einer Extraportion Kleber arbeitet, kommt ebenfalls wieder an einen Scheideweg: Tapetenkleister oder verdünnter Weißleim oder gar eine Mischung 56
aus beidem? Und wenn Weißleim, unter Umständen noch einmal eingefärbt und wie stark verdünnt? Jeder hat hier so seine eigene Philosophie und letztlich muss man die Methode anwenden, mit der man am besten zurechtkommt. Ich gehe aber einen Schritt weiter und streue den eingefärbten Gipsuntergrund noch mit feinem Schwemmsand ab, um einen wirklich natürlichen Untergrund zu erhalten. Außerdem: gerade bei größeren Flächen neigt der Weißleim dazu, schnell aufzutrocknen. Die Folge davon sind oft kahle Flächen. Die Kapillarwirkung der feinen Sandkörnchen hält jedoch den Leim viel länger feucht, was eine längere Verarbeitungszeit nach sich zieht. Der Mix der Arbeitsmethoden geht noch weiter. Jeder benutzt unterschiedliche Werkzeuge. Diese reichen von einfach gefalteten Papierbögen als Auf-
streuersatz über Streuflaschen und selbst angefertigte Hilfsmittel über Haushaltssiebe bis hin zu professionellen Begrasungsgeräten. Die optimale Empfehlung liegt mittendrin: Für kleine Flächen zwischen Gebäuden oder Felsen hilft mir eine Streuflasche am besten weiter. Bei einer größeren Fläche leistet ein Haushaltssieb mit entsprechend großen Öffnungen gute Dienste. Es verteilt die Fasern schön gleichmäßig und großflächig, lässt aber einen gezielten Auftrag der Grasfasern kaum zu. Dafür ist das föhnartige Begrasungsgerät Turbostat von Noch viel besser geeignet. Hiermit kann man den Strom der austretenden Grasfasern immerhin so gut steuern und dosieren, dass sich leicht auch Schattierungen in den Grasflächen anlegen lassen. Gräben und Mulden kann man so mit einer weiteMIBA-Spezial 60
Auch größere Flächen lassen sich so als Unkrautwiese mit richtig hohem Wuchs darstellen. Bei der Verwendung der Mattenstücke empfiehlt es sich allerdings, diese vorher etwas auseinander zu ziehen.
Rechts: Verfeinert man solch hohe Wiesen noch mit ein paar Flocken oder sonstigem Landschaftszubehör, wird der Eindruck noch besser.
ren Fasermischung dunkler darstellen, Hügelkuppen, Bahndämme und ähnlich exponiert liegende Flächen bekommen mit einem zusätzlichen Naturton einen ausgebleichteren Touch. Zusätzlicher Nebeneffekt des Gerätes: die Fasern laden sich in der Dose und im Luftstrom leicht elektrostatisch auf, was ein aufrechtes Stehen auf dem Untergrund begünstigt. Noch ein Tipp am Rande: Wer eine komplette Anlage in Teilabschnitten zu begrasen hat oder im Laufe von Jahren mehrere zusammenpassende Segmente oder Module bauen möchte, sollte sich zum Zeitpunkt der ersten Begrünung einen ausreichenden Vorrat seiner ausgewählten Fasermischung kaufen. Ich habe es immer wieder erlebt, dass Hersteller trotz gleicher Produktbezeichnung innerhalb weniger Jahre unterschiedliche Farbtöne herausMIBA-Spezial 60
brachten und man dann beim Nachkauf seines Grases einen komplett anderen Grünton in den Händen hielt, der sich doch erheblich von dem bisher aufgetragenen unterschied. Dies ging mir z.B. mit dem Heki-Sommergras so, das sich über Jahre hinweg eher zur grüneren Frühlingswiese wandelte.
Die hohe Schule Die hohe Schule der Geländegestaltung fing nicht etwa schon in den Zeiten an, als Preiser bereits Anfang der Achtzigerjahre längere Grasfasern im Sortiment führte, sondern im Grunde erst, als Heki Mitte der 90er mit langfaserigen Grasmatten und nachfolgend langen Grasfasern einen Trend in Gang setzte, der sich bis heute wohltuend erweiterte und fortsetzte. Erst hiermit haben sich wirklich hoch wachsende
Graswiesen und verunkrautete Wildflächen deutlich durchgesetzt. Immer mehr sieht man Anlagen mit wohltuenden Grüntönen und naturähnlichem Bewuchs. Auch die Münchner Firma Silhouette hatte schon früh mit höher gestalteten Grasmatten (auf ein Textilgewebe kaschierte lange Grasfasern) versucht, einen solchen Trend in Gang zu setzen, doch schienen das Preisniveau und recht lange Lieferzeiten (in meinem Fall bis zu einem Jahr) den Modellbahnern nicht recht in den Kram zu passen. Auch liegen diese Grasfasermatten, trotz ihre lobenswerten Darstellung unterschiedlicher Jahreszeiten und der zusätzlichen, durchaus gelungenen Verfeinerung mit weiteren Vegetationselementen, in ihrem Grundton bei einem zu satten und zu uni wirkenden Grünton. Auch ist die Verarbeitung der et57
Von Silhouette gibt es Matten auf einem größeren Trägergewebe, die Gras zu unterschiedlichen Jahreszeiten darstellen und mit verschiedenen zusätzlichen Verfeinerungen ausgestattet sind. Trotzdem wirken diese Grasmatten fast zu einheitlich grün. Der satte Grünton steht eher für Frühjahr, allenfalls noch Frühsommer. Als so genanntes Pflanzenvlies liefert Busch eine teddyfellähnliche Grasmatte, die vom Farbeindruck recht gut wirkt. Sie ist teilweise schon mit weiterem Flockenauftrag vorbehandelt. Sie lässt sich z.B. für Blumenwiesen oder auch andere hoch wachsende Unkrautwiesen einsetzen, muss aber bei der Verarbeitung besonders bearbeitet werden, da sie auf einem durchgehenden Textilgewebe aufgebaut ist. Fotos: Horst Meier
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MIBA-Spezial 60
Hersteller
Auhagen
Busch
Faller
Heki
Noch
Kurze Grasfasern
3 div. Grüntöne
3 div. Grüntöne 1 Naturton
4 div. Grüntöne
9 1 1 1
3 div. Grüntöne 4 weitere Fasern mit unterschiedlichen Beimischungen
Begrasungshilfsmittel
Streuflasche
Streumaterial in einer praktischen Streudose
Industriebeflockungsgerät
Gras-Spritzdose föhnartiges Begrasungsgerät
3 Grüntöne
2 Grüntöne 1 Kornfeldton
5 verschiedene Grüntöne, in 3 unterschiedlichen Mattengrößen
6 verschiedene Grüntöne, teilweise in 4 unterschiedlichen Mattengrößen
Lange Grasfasern
Grasfaserteppiche mit festem Untergund
2 Grüntöne 1 Kornfeldton
7 verschiedene, mittel- 8 div. Grüntöne, große Geländematten teilweise in 3 unterschiedlichen Mattengrößen
4 div. Grüntöne, in 3 unterschiedlichen Mattengrößen
div. Grüntöne Braunton Naturton Gelbton
Silhouette
4 div. Grüntöne 1 Naturton 1 Kornfeldton
2 Grüntöne 1 Kornfeldton 1 Naturton (nicht zum großflächigen Begrasen geeignet)
Grasfasermatten, langfaserig, auf Trägernetz kaschiert
6 unterschiedliche 2 unterschiedliche Grüntöne, 28 x 14 cm Grüntöne, 27 x 13 cm großen Matten großen Matten, zusätzlich 1 Kornfeld, 2 Blumenwiesen
als Wiese bezeichn. 63 x 50 cm große Matten in jahreszeitlich unterschiedlichen Grüntönen
Grasfasermatten, kurzfaserig, auf Trägernetz kaschiert
4 unterschiedliche Grüntöne, 28 x 14 cm großen Matten zusätzlich 5 mit Blumendekor
als Rasen bezeichn. 63 x 50 cm große Matten in jahreszeitlich unterschiedlichen Grüntönen
Sonstige Grasfasermatten
Pflanzenflora (teddyfellartige Grasmatte) Pflanzenvlies (faserartige Bodenmatte)
was steifer (und stabiler) geratenen Grasmatten noch etwas diffiziler als bei den übrigen Grasmatten der drei anderen Hauptlieferanten für Landschaftszubehör Busch, Heki und Noch. Zwar sieht man bei vielen der so genannten Superanlagen die dort verarbeiteten Silhouette-Grasmatten, doch wenden deren Profi-Erbauer weitere zusätzliche Verarbeitungstricks an, um die gezeigten und durchaus sehr überzeugend wirkenden Grünflächen so natürlich wirken zu lassen. Ein fast unentbehrlicher Schritt ist unter anderem der Einsatz einer Spritzpistole, mit der man das satte Grün etwas abmildern und den Glanz der Kunststofffasern beseitigen kann. Gerade aber für fortgeschrittene Bastler, die insbesondere ihre Kunst in kleinen und feinen Dioramen austoben, sind die Silhouette-Materialien sicherlich allererste Wahl. Für die langen Grasfasern, die heute von fast allen namhaften Herstellern erhältlich sind, ist aber im Grunde genommen ein richtiges elektrostatisches Begrasungsgerät unerlässlich. Hinweise der Hersteller, die statische Aufladung bei der Benutzung von Plastikstreuflaschen oder mit dem schon angesprochenen Turbostaten erzeugen zu können, führen zu unbefriedigenden Ergebnissen. Erst ein Elektrogerät mit einer echten Hochspannung erlaubt es den Fasern, sich richtig aufzurichten. MIBA-Spezial 60
Minigrasmatten für kleine Szenen
Bisher hat nur Heki ein solches Profigerät im Sortiment. Doch der sehr hohe Preis machte es für den reinen Privatanwender nahezu unerschwinglich. Im Internet kursieren Baupläne für ähnliche Vorrichtungen, die zwar prinzipiell funktionieren, aber mit großer Vorsicht zu genießen sind, weil bei den dort benutzen hohen Spannungswerten oft eine minimalste Stromstärke und eine wirklich sehr schnelle Abschaltung vermisst werden. Hier wären die einschlägigen Hersteller nun wirklich einmal gefordert, ein sicheres und bezahlbares Gerät quasi einen Volkswagen unter den Begrasungsgeräten anzubieten.
Geschmacksfrage Noch eine Anmerkung zu den langen Grasfasern von Woodland: Es handelt sich um Stränge langer Fasern, aus denen man sich Stücke herausschneidet und einzeln als Solitärgrasbüschel pflanzt. Woodland hat als amerikanischer Hersteller sowieso eine etwas andere Philosophie der Grasgestaltung. Traditionsgemäß benutzen die amerikanischen Landschaftsbauer nämlich eher Flocken (so genannten Turf) oder Flockengewebe (so genanntes Foliage) zur Nachbildung des Bodenbewuchses. Die Diskussion darüber, welche Methode die bessere sei, geht nun schon einige Jahre und es mag dahingestellt bleiben, was letztlich einen besseren
Woodland*
verschiedene Blühpflanzen in unterschiedlichen Größen als Ergänzung
Blütenfoliage als Ergänzung für begraste Flächen
Eindruck hinterlässt. Aber schließlich kommt es auch ganz entscheidend darauf an, wie der jeweilige Landschaftsbauer damit umgeht und welchen Eindruck das Ganze zum Schluss macht. So mag eine mit Flocken gestaltete Landschaft des einen unter Umständen besser wirken als die begraste Fläche des anderen. Von den reinen Grasfasern oder Grasfasermatten entfernt, gibt es noch einige weitere Produkte, die zur Darstellung von hohen Wildwiesen geeignet erscheinen (sollen). Zwar kann man mit der teddyfellähnlichen Pflanzenflora von Busch wachsende Wiesen nachstellen, insbesondere, wenn es sich um Blumenwiesen handelt, doch lässt sich das Material kaum glaubwürdig mit einer herkömmlichen Begrasung kombinieren. Auch ist die Verarbeitung wegen des durchgehenden textilen Untergrundes etwas komplexer als bei einem luftigen Fasergewebe. Bei Silhouette gibt es verschiedene Blühpflanzen wie z.B. Goldrute zum Einfügen in wilde Wiesen. Sie bilden eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen Kleinpflanzen wie Schachtelhalmen o.ä. und lassen sich hervorragend mit anderen Produkten kombinieren. Auch Woodland hat ein Blütenfoliage im Programm, das als Ergänzung herkömmlich begraster Flächen den Farb- und Vegetationseindruck verbessern soll. Horst Meier 59
* im Vertrieb von Noch und Bachmann
MARKTÜBERSICHT GRÄSER UND GRASMATTEN
MODELLBAHN-PRAXIS
Feine Fichten als Blickfang
Nadelbäume im Eigenbau Die meisten Nadelbäume sehen über das Jahr (fast) immer gleich aus und so kann man sie unabhängig von der im Modell gewählten Jahreszeit einsetzen. Allerdings entweder sind sie preiswert, aber optisch nicht befriedigend, oder sie sehen gut aus und sind dafür kaum noch bezahlbar. Als praktikable Lösung dieses Problems bietet sich an, das Material der Edel-Baumschulen zu nehmen und den Rest selbst zu machen Die meisten Modell-Nadelbäume entstehen auch heute noch nach dem Flaschenreinigerprinzip: Zwischen zwei Drähten werden Borsten gelegt und die Drähte anschließend verdrillt. Die so entstandenen Gebilde werden konisch zugeschnitten, grün gefärbt und schon ist die Modell-Fichte fertig. Eine rationelle Vorgehensweise, die sich übrigens auch für die Eigenanferti60
gung anbietet, nur besonders vorbildgerecht sehen die entstandenen Bäume nicht aus. Wesentlich bessere Ergebnisse erzielt man bei der Verwendung von feinen moosähnlichen Materialien für die Äste. Dies ist beispielsweise bei den Fichten und Kiefern von Silhouette, Silflor, Dr. Schroll und bei Haberl & Partner der Fall. Allerdings ist diese Herstellung sehr arbeitsintensiv und
hat daher ihren Preis. So kostet eine zirka 20 Zentimeter hohe SilhouetteFichte um die 37, , auch für einen Bausatz legt man immerhin noch ungefähr 24, hin. Da Silhouette und Silflor ihr hervorragendes Benadelungsmaterial aber auch einzeln anbieten, kann man sich als halbwegs versierter Bastler an einem kompletten Selbstbau versuchen. Das Material für einen solchen Baum kostet nämlich gerade einen knappen Zehner!
Was braucht man? Außer dem Nadelmaterial benötigt man dazu keine weiteren exklusiven Materialien: Der Stamm wird aus ein Millimeter starkem Messing- oder Kupferdraht hergestellt, der sich gut verlöten lässt. Für die Äste benötigt man dünneren Draht, etwa 0,6 Millimeter stark. Ferner braucht man Lötzinn mit Flussmittel, ein Streumaterial und Abtönfarbe. Für den Fuß verwendete ich einen Elektronik-Stecker mit vier Millimeter Durchmesser. Durch diesen Stecker ist der mit viel Aufwand erstellte Baum jederzeit von seinem Platz entfernbar und kann an anderer Stelle platziert MIBA-Spezial 60
werden. Dazu sind nur eingegipste 4mm-Röhrchen notwendig. Alternativ kann man das Prinzip der Silhouette-Bäume kopieren und eine Gewindestange am Ende des Stammes anlöten. Der so eingepflanzte Baum sitzt zwar fester als ein lediglich eingesteckter, dazu muss aber der Standort von unten zugänglich sein, was etwa bei Verwendung von dicken Hartschaumplatten für die Landschaft nicht immer möglich ist. An Werkzeugen benötigt man für die Stammherstellung außer der Hilfsvorrichtung noch einen 40-Watt-Lötkolben, einen Seitenschneider sowie Holzleim, Sand und geeignete Farbe zum Bemalen des Stammes. Für das Begrünen braucht man nur noch eine scharfe Haushalts- oder Papierschere sowie eine Nagelschere, schnell abbindenden Holzleim oder flüssigen Alleskleber, einige Haarklipse, gegebenenfalls eine Pinzette.
Außer dem Belaubungsmaterial (oder besser Benadelungsmaterial ) werden keine ausgefallenen Materialien benötigt: Kupfer- oder Messingdraht, 4-mm-Bananenstecker, Lötzinn mit Flussmittel, beliebiges Streumaterial und Abtönfarbe sind allesamt keine Zaubermittel aus der modellbahnerischen Alchimistenküche Bewährt beim Fichtenselbstbau hat sich ein Fakirbrett als Hilfsvorrichtung, auf dem die Baumrohlinge zusammengelötet werden. Dabei handelt es sich um ein Brett mit einer Wäscheklammer zur Fixierung des Fußes und einer Reihe von Nägeln, um die die Astdrähte herumgefädelt werden.
Die Herstellung des Rohlings Der Stamm wird zunächst zusammengelötet. Zwei ein Millimeter starke Drähte bilden den Kern des Stammes; dazwischen werden die dünnere Drähte gelegt, die später die Äste darstellen sollen. Gute Dienste beim Zusammenlöten leistet dabei ein Fakir-Brett, das die verschiedenen Drähte zueinander in Position hält, während sie verlötet werden. Das Löten findet in zwei Schritten statt: Erst werden die Drähte im Abstand von etwa fünf bis sechs Zentimetern punktuell fixiert, dann wird im zweiten Schritt der Stamm durchgehend verlötet. Beim Löten ist der Schlüssel zum Erfolg das ausreichende Erwärmen der Drähte. Die flache Seite der Lötkolbenspitze muss flächig an den Draht gehalten werden, sodass möglichst viel Wärme vom Kolben in den Draht gebracht wird. Das Lötzinn wird an den Draht gehalten (nicht an den Kolben) und beginnt zu fließen, wenn der Draht ausreichend warm ist. Beim durchgehenden Verlöten wird immer zum Lötzinn hin gearbeitet, auf diese Weise wird das Lot immer gut durchgewärmt und zerfließt sauber. Auch der Stecker wird verlötet; hier ist es wichtig, dass der Stecker erst gut erwärmt wird, bevor das Lötzinn zugesetzt wird. Nachdem der Rohling verlötet worden ist, kann er aus der Vorrichtung entnommen und die Äste auf die notwendige Länge gekürzt werden. Dann geht es daran, dem Stamm ein natürliMIBA-Spezial 60
Als Erstes wird einer der 1 Millimeter starken beiden Stammdrähte in die Hilfsvorrichtung für den Bau des Stammes eingelegt. Fußseitig wird er in einen 4-mmStecker gesteckt. Dann werden aus 0,6 Millimeter starkem Draht die Äste um die Nägel gewickelt. Die Gummibänder verhindern dabei, dass die Astschlingen wieder aus der Vorrichtung herausspringen.
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cheres Aussehen zu geben. Ich mache dieses durch ein Aufkleben von Streumaterial als Rindenimitation. Dazu kann man jedes Material nehmen, was halbwegs nach Rinde aussieht, billiger Vogelsand geht ebenso wie Woodland Turf. Viel bleibt ohnehin nicht hängen und damit spielt der Preis nur eine untergeordnete Rolle. Ist der Leim durchgetrocknet, wird der Rohling mit unverdünnter Abtönfarbe angestrichen, was gegebenenfalls ein- bis zweimal wiederholt werden muss. Dann kann die bislang noch recht platte Konstruktion durch Wegbiegen der Äste dreidimensionale Gestalt annehmen und ist fertig zum Begrünen.
Die Benadelung Dazu schneidet man sich aus den Nadelmaterialmatten ausreichend große Stücke heraus das heißt Stücke, die ungefähr so lang sind wie der Ast, auf den sie später geklebt werden sollen, und die doppelt so breit sind wie die Querzweige. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fasern des Nadelmaterials auch quer zu den Ästen des Stammes vorgesehen werden. Diese Nadelmaterial-Stückchen werden dann in der Mitte geknickt, und zwar so, dass in der sich bildenden Fuge der aufnehmende Ast eingebettet werden kann. Um sich das Einkleben der zum Wieder-Aufklappen neigenden Stücke zu erleichtern, kann man die Knickung vor dem Einkleben einige Zeit mit einem Haarklips fixieren. Es ist ratsam, eine ganze Reihe von Nadelmaterial-Stücken auf diese Art und Weise vorzubereiten. An der zum Stamm zeigenden Seite schneide ich auf der Unterseite der Stücke kleine Dreiecke ab, damit der Baum innen nicht zu dicht wird. Die Äste werden beim eigentlichen Kleben mit Haar-Klipsen fixiert. Wenn die Nadeln nach unten hängen sollen, müssen die festgeklemmten Klipse deshalb nach oben zeigen. Hat man nun eine Bestückungsrunde um den Stamm herum hinter sich, behindern einen die Klipse zwangsläufig. Deshalb ist es notwendig, den Baum bis zum Trocknen des Klebers ruhen zu lassen. Wer jetzt meint, dieses Problem hätte er nicht, wenn er die Klipse nach unten ragen lässt, muss sich sagen lassen, dass er in diesem Fall riskiert von der Nadelmaterial-Begrünung eine deutlich größere Menge platt zu quetschen. Also müssen wir den Baum erst einmal beiseite legen. Eine gute Hilfe ist dabei der abgebildete Ständer, in den 62
Nachdem ein zweiter Stammdraht so auf den ersten gelegt worden ist, dass die beiden Stammdrähte die Astdrähte umfassen, kann der Stamm zusammengelötet werden. Dieses geschieht zunächst mit punktuellen Heftlötungen alle fünf bis sechs Zentimeter. Dann erfolgt das Verlöten des Gesamtstammes. Dazu wird der Stamm ausreichend erwärmt, sodass das zugeführte Lötzinn sauber schmilzt so wandern Lötkolben und Zinn langsam weiter, bis der gesamte Stamm gleichmäßig verlötet ist. Wichtig ist, dass alle Äste ausreichend vom Lot umschlossen werden, denn sonst können sie sich um ihre eigene Achse drehen. Nach dem Verlöten kann der entstandene Rohling aus der Vorrichtung entnommen werden. Dazu werden die Drahtschlaufen mit dem Seitenschneider aufgetrennt. Mithilfe eines Seitenschneiders werden die Äste nun nach oben spitz zulaufend abgetrennt. Unten links: Um dem Stamm das Aussehen von Rinde zu geben, wird er mit Weißleim eingestrichen und mit Streumaterial überstreut. Unten rechts: Nach dem Anmalen des Stammes mit grau-brauner Abtönfarbe wird er durch das Umbiegen der Äste zu einem dreidimensionalen Gebilde.
zwei im Bau befindliche Bäume eingehängt werden können. Die Bäume hängen hier über Kopf, was den Vorteil gegenüber einer stehenden Aufbewahrung hat, dass die Klipse senkrecht nach unten hängen. Sie neigen somit nicht mehr zum Verdrehen, was sonst zu besagten Quetschungen des Nadelmaterials führen würde. Auf diese Art
und Weise arbeitet man sich langsam, aber sicher den Baum bis zur Spitze hoch. Bei der Spitze sollte man sich besondere Mühe für ein sauberes Arbeiten geben, denn eine gut aussehende Baumspitze ist für einen perfekten Eindruck sehr wichtig. Fichten laufen dabei oben sehr spitz zu, Tannen sind eher rund. MIBA-Spezial 60
Vor dem eigentlichen Begrünen muss das Nadelmaterial ausgeschnitten und vorgefaltet werden. Dieses Vorfalten dient dazu, dass das Flormaterial nach dem Aufkleben auf die Äste nicht einfach platt auf diesen klebt, sondern rechts und links von dem Ast herunterhängt. Dazu werden die Äste mittels Haarklipsen oder den hier gezeigten Mini-Zwingen vorgefaltet und einige Minuten in dieser Form gehalten. Links: Vor dem Einkleben des Flors in den Baum wird an der Innenseite noch eine dreieckige Fläche herausgeschnitten.So wird die Fichte innen nicht allzu dicht. Unten: Nun können die Nadelmaterial-Stücke von unten beginnend in den Rohling eingeklebt werden. Hierbei werden sie mit den Haarklipsen fixiert. Wichtig ist, die Klipse nur sehr knapp aufzustecken, damit von dem Nadelmaterial nicht zu viel platt gedrückt wird. Zweitens sollte man nicht zu viel Kleber auf den Ast auftragen, da überschüssiger Kleber unter der Oberfläche der Haarklipse glatte, unschön glänzende Flächen bildet.
Unten links: Bewährt hat sich ein selbst angefertigter Ständer, in den die Bäume über Kopf (oder besser über Spitze) hineingehängt werden können. Die eingeklebten Flor-Stückchen werden mit Klipsen während des Trocknens festgehalten, die aufgrund ihres höheren Eigengewichtes nach unten hängen sollen. Unten rechts: Die noch mehr oder weniger rechteckigen Nadelmaterial-Stücke werden mit einer Nagelschere in die für Fichten typische Form geschnitten. Dabei können die bislang noch geraden Äste durch leichtes Biegen in die leicht nach unten durchhängende Form gebracht werden. Dazu sind die Fasern des Trägermaterials zum Teil mit einer Nagelschere zu durchtrennen, da sich die Äste sonst nicht richtig biegen lassen.
Nach dem Einkleben der Äste müssen sie nur noch mit einer Nagelschere etwas getrimmt werden nach diesem Schritt ist man ohne große Zauberei und ohne allzu viel Geldaufwand Besitzer einiger Modell-Fichten geworden, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen können! Stephan Rieche MIBA-Spezial 60
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Nadelbäume aus Industrieproduktion
Mit heißer Nadel Vorbildgerechte Laubbäume bietet die Industrie seit einigen Jahren an, doch wie sieht es mit Nadelbäumen aus? Stephan Rieche hat sich das aktuelle Angebot einmal angeschaut.
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ie Auswahl umfasst eine enorme Bandbreite, die sich nicht zuletzt in den Preisen niederschlägt: Bekommt man kleine Einfachbäume schon für wenig Geld, so muss man für eine ausgewachsene Silhouette-Fichte schon circa 40, Euro auf den Tisch legen. Das hat natürlich seine Gründe, die im Wesentlichen im Aufbau des Stammes sowie in der Art des verwendeten Beflockungsmaterials liegen.
Traditionelle Flaschenputzer Quasi traditionell basieren die meisten industriell hergestellten Nadelbaummodelle immer noch auf dem Flaschenbürsten-Prinzip: Das sind die Konstruktionen, bei denen der Stamm aus zwei verdrillten Drähten besteht, zwischen die Borsten gelegt sind ähnlich wie bei Flaschenputzern. Diese Flaschenputzer werden dann in Ke64
gelform gebracht, gegebenenfalls etwas ausgelichtet, um einen unregelmäßigeren Wuchs anzudeuten, und anschließend mit Streumaterial überzogen. Die Gesamtwirkung hängt nun sehr stark von diesem Material ab, das zur Imitation der Nadeln auf die Flaschenputzerborsten aufgeklebt wird. Meist sind das Fasern oder Sägespäne, denen man eine Ähnlichkeit zu Nadeln unterstellt. Die Wirkung ist allerdings in der Regel eher mau, weil sich ein recht weicher Gesamteindruck ergibt. Mir gefallen von den Flaschenputzern noch am ehesten die so genannten Nordischen Fichten von Heki, bei denen das dunkle Heki-Laub quasi als Nadelersatz zum Einsatz kommt. Es wirkt einfach scharfkantiger als die weichen Fasern und trifft daher meiner Meinung nach den Eindruck eines mehr oder weniger stacheligen Nadelbaumes besser.
Ein ideales Motiv für die Nachbildung im Modell, nicht wahr? Beachtung finden sollen innerhalb dieses Berichtes aber vor allem die beiden Fichten an den Bildrändern, die hier quasi stellvertretend als Vorbilder für Nadelbäume dienen.
Kunststoff-Konstruktionen Schon früher gab es Bäume auf der Basis von Kunststoffspritzlingen. Der Baum wird dabei von unten nach oben aus verschiedenen Spritzteilen aufgebaut, daher gehen die Äste sehr in die Horizontale. Bleiben die Kunststoffoberflächen unbehandelt, glänzen sie unnatürlich. Noch geht daher bei seinen Modellfichten einen anderen Weg und beflockt die Bäume mit Fasern. Der Ansatz ist sicher löblich, das Resultat möchte ich als Geschmackssache bezeichnen. Heki hat zur letzten Nürnberger Messe ebenfalls auf Kunststoffspritzlingen basierende Fichten auf den Markt gebracht, die allerdings anders aufgebaut sind als die von Noch. Sie bestehen nämlich ähnlich den Laubbäumen aus einem einzigen, zunächst platten Spritzling, dessen Äste dann ins DreidiMIBA-Spezial 60
MARKTÜBERSICHT
Nadelbäume im Modell: Links zwei Fichtenmodelle auf Bürstenbasis von Busch und Heki. Während das Modell von Busch mit sägespanähnlichem Material benadelt ist, ist die Nordische Fichte von Heki mit dunklem Schaumstoff belaubt. Dann folgt ein Noch-Modell mit Kunststoffästen und Faser-Nadeln und eine 2004 erschienene Heki-Fichte. Ganz rechts eine Fichte von Silhouette. Fotos: Stephan Rieche
mensionale gebogen werden. Weil auf diese Art nicht allzu viele Äste an einen Baum zu bekommen sind, sind diese Fichten relativ durchsichtig. Durch geeignetes Biegen der Äste kann man aber gute Halbreliefbäume erstellen, wo die wenigen Äste von Vorteil sind. Mir persönlich gefällt allerdings das vom Artline-Laubbaum-Programm übernommene Beflockungsmaterial weniger, weil es für mich nicht sehr nadelig aussieht. Man könnte jedoch diese Bäume mit Heki-Laub nachbe-
arbeiten und dabei gleich ein weiteres Manko beseitigen: nämlich den recht plastikhaft glänzenden Stamm.
Handarbeitsmodelle Und so führt kein Weg um Handarbeitsmodelle von H&P, Schroll, Silflor, Silhouette oder Viessmann herum, wenn man wirklich vorbildgerechte Nadelbäume einsetzen will. Die Bäume von Silhouette erhält man übrigens mittlerweile unter der Marke MiniNa-
tur; Silflor ist ein separates Unternehmen, das seine Produkte unter der Marke Silflor anbietet. Diese Handarbeitsmodelle sind in ihrer Wirkung unübertroffen. Aber Nadelbäume sind in der Regel keine Solitärbäume, sondern treten als Wald auf, und da fällt das Manko dieser Produkte, nämlich der Preis, schon sehr ins Gewicht. Angesichts dessen lassen sich aber Nadelbäume auch preiswert selbst herstellen, wie der vorherige Artikel zeigt. Stephan Rieche
Ein sehr verdichteter Überblick über das Angebot an Nadelbäumen. Simpelbäume auf Borstenbasis sowie andere Einfachmodelle haben wir überwiegend weggelassen, weil sie für den Modellbahner mit gehobenen Ansprüchen wenig geeignet sind.
MARKTÜBERSICHT Nadelbäume Hersteller
Heki
Programm/Bestellnummer
Farben
Größen in mm Bemerkungen
Nadelbäume nach Bürstenprinzip mit Flocken (1665) Nadelbäume aus Kunststoffspritzlingen (2122 und 2123)
dunkelgrün Nordische Fichte mittelgrün
Kiefern mit florartigem Material Fichten und Lärchen mit Fasern auf Trägermaterial
verschiedene Grüntöne
Noch
Nadelbäume aus Kunststoffspritzlingen mit Fasern versehen
mittel- (Fichte) und dunkelgrün (Nordmanntanne)
150 255
in Gruppen zu mehreren Bäumen recht akzeptabler Eindruck
Dr. Schroll
Nadelbäume aus Naturmaterial
verschiedene Grüntöne
keine Angabe
Handarbeitsmodelle
Silflor
Fichten mit unübertroffen echt wirkendem Material mit Fasern auf Trägermaterial
dunkelgrün
80 250
Handarbeitsmodelle in sehr filigraner und natürlicher Ausführung
Silhouette
Kiefern, Fichten, Tannen und Lärchen mit unübertroffen echt wirkendem Material
verschiedene Grüntöne (für Lärchen in versch. Jahreszeiten)
80 250
Handarbeitsmodelle in sehr filigraner und natürlicher Ausführung
Viessmann
Kiefern, Fichten und Eiben aus Naturmaterialien
verschiedene Grüntöne
130 250
Handarbeitsmodelle zum günstigen Preis, filigrane Ausführung
H&P
MIBA-Spezial 60
80 150 180
Bürstenmodell mit halbwegs gutem Eindruck gut als Halfreliefbäume geeignet
120 220
Handarbeitsmodelle
40 280
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MODELLBAHNPRAXIS
Bäumchen und Bodendecker für die Gartenbahn
Es grünt so grün Wer für Aufbau und Gestaltung einer Gartenbahn natürliche Pflanzen einsetzen will, benötigt möglichst fein strukturiertes, kleinblättriges Grünzeug, das im Verhältnis zu Gleisen, Gebäuden und Fahrzeugen ganze Wälder, einzelne Bäume oder mannshohe Büsche darstellen kann. Was Franz Rittig im Gartencenter fand, sehen Sie hier.
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Blauer Kegelwacholder
Hahnenkammzypresse
Der Blaue Kegelwacholder liebt von der Sonne abgewandte, so genannte absonnige Lagen. Seine schmale Wuchsform ist von keglig anmutender, dicht und regelmäßig verzweigter Natur. Dem Gartenbahner kommt dieses Erscheinungsbild insofern entgegen, weil der junge Kegelwacholder als Gruppengehölz große Ähnlichkeit mit Buschwerk zeigt, wie man es an Bahndämmen sieht. Wächst der Kegelwacholder über Jahre hinweg bis 3,0 m Höhe und 1,5 m Breite auf, wirkt er wie ein stattlicher Baum. Die blaugrünen Nadeln erscheinen im Winter stahlblau.
Die Hahnenkammzypresse mag sonnige Lagen, akzeptiert jedoch auch absonnige Standorte. Das Bild zeigt eine locker wachsende Zwergform, bei der die aufstrebenden Äste leicht überhängen. Mit dieser Erscheinung empfiehlt sich die Hahnenkammzypresse all jenen Gartenbahnern, die an ihren Strecken gern junge Nadelbäume sehen möchten. Hahnenkammzypressen wachsen sehr langsam (was zweifellos einen weiteren Vorteil darstellt) bis zu einer Höhe von nahezu 3,0 m und einer Breite von 2,0 m auf.
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Linke Seite: Ausnahmsweise liegt im doppelten Wortsinn der Focus unserer Betrachtungen nicht auf den Fahrzeugen, sondern auf der Hintergrundbepflanzung. Hier ein kleines Fichtenwäldchen aus Kegelwacholder. Fotos: MK
Scheinzypresse Wie viele andere Ziergehölze gedeiht die Scheinzypresse vor allem in sonnigen Lagen, akzeptiert aber auch absonnige Standorte. Ihre schmale bis keglige, dicht geschlossene Wuchsform mit straff aufrecht stehenden Ästchen verleiht ihr für die Gartenbahn den Charakter von Buschwerk. Man kann sie auch als Wacholder in kleinbahntypischer Heidelandschaft sehen. Als Heckengewächs ist die winterharte Scheinzypresse schnittverträglich.
Raketenwacholder Wer in seinem Bahngarten Pappelalleen imitieren will, sollte zum schlanken Raketenwacholder greifen. Mit seinen dicht am Stamm anliegenden, nahezu senkrecht aufstrebenden Zweigen benötigt das überaus filigran anmutende Ziergehölz nur wenig Platz. Man sollte den Raketenwacholder jedoch bevorzugt an sonnige Standorte verpflanzen. Er gedeiht zwar auch in halbschattigen Lagen, gerät dann aber unter Unständen weniger dicht. In seiner Jugend eher grün, legt sich der Raketenwacholder mit zunehmendem Alter einen bläulichen Farbton zu, wie er manchen Pappelarten durchaus nahe kommt.
Kugellebensbaum In sonnigen und nicht allzu schattigen Lagen wächst der buschig anmutende Kugellebensbaum. Er gilt als recht anspruchslos, zeigt eine erstaunliche Winterhärte und gedeiht nicht nur im Garten, sondern auch auf Terrassen und Balkonen. Durch seine nahezu kugelige Form eignet er sich vor allem zur Darstellung von niedrigen Laubbäumen.
Muschelzypresse Mit ihren muschelartig gedrehten Zweigen, die in ihrer dichten Wuchsform der Krone eines Laubbaumes durchaus ähnlich erscheinen, hat die Muschelzypresse (mit ein wenig Fantasie) das Zeug zu einer Art Chausseebaum, wie er an den Rändern der Modellstraßen wachsen könnte. Der Bahngärtner muss dabei allerdings beachten, dass dieses kleine Gehölz (ursprünglich japanischer Herkunft) eine recht langsam wachsende Zwergform darstellt. Die Muschelzypresse mag vor allem sonnige Lagen. An absonnigen Standorten gedeiht sie weniger gut.
Bergkiefer Die Bergkiefer ist so klein, dass sie auch im Weichbild des Bahngartens als Kiefer wirken kann. Das erfreulich stabile, aber sehr langsam wachsende Ziergehölz gilt im Hinblick auf den Pflanzboden als anspruchslos. Wer nordamerikanische Motive mit Felsgebirgen bevorzugt, ist mit der Bergkiefer bestens beraten, gedeiht sie doch gerade an Abhängen und Böschungen sehr gut.
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Schmale Kegelzypresse
Teppichwacholder Der breit und buschig wachsende Teppichwacholder ist trotz einzelner, bisweilen sehr weit abstehender Seitenästchen ein dichtes und kompaktes, in sich stabiles Ziergewächs. Mit seinem dekorativen Grün lässt er sich daher im Gartenbahngelände auch als zuverlässiger Bodendecker verwenden.
Mit ihrem extrem dicht verzweigten, außerordentlich straffen Wuchs vermittelt die säulenähnliche, schmale Kegelzypresse im Zusammenspiel mit Gebäuden und Fahrzeugen der Gartenbahn den Eindruck dichten Buschwerks. Um jedoch diesen Effekt uneingeschränkt nutzen zu können, sollte man sie nach Möglichkeit nicht vereinzelt, sondern als Gruppengehölz verpflanzen. Äste und Zweige der blaugrün benadelten Schmalform wirken durch ihren Hochstand bisweilen etwas starr. Die schmale Kegelzypresse braucht sonnige bis absonnige, auf jeden Fall geschützte Lagen. Sie kann, obwohl nicht allzu schnellwüchsig, nach und nach eine Höhe von immerhin 2,0 m erreichen.
Zwerg-Wacholder Bonsai Was ist dieses eigenwillig anmutende Ziergehölz wirklich? Wacholder, Bonsai oder Zwerg? Auf jeden Falle erscheint es als ein für Gartenbahnzwecke sichtlich gut geeignetes Gewächs, das durch den frei sichtbaren Stamm dem Erscheinungsbild eines Baumes von Hause aus entspricht. Es kann so geschnitten und gestutzt werden, wie es nach Meinung des Gartenbahners die für ihn günstigste Gestalt entfaltet. Das auf dem Foto abgebildete Exemplar wirkt durch seine dicht stehenden Internodien und die ausladende Doppelkrone wie eine windflüchtende Kiefer, die an der Nord- oder Ostseeküste stehen könnte. Dazu trägt auch die hellgrüne Benadelung bei. Der Jahrestrieb des recht langsam wachsenden Zwerg-Wacholder Bonsais beträgt (sicher sehr zur Freude des Gartenbahners) nur etwa 10 bis 15 cm. Das originelle Gehölz braucht wenig Zuwendung und Pflege, möchte allerdings einen geschützten Standort haben, an dem es durch geschickten Schnitt nach und nach die gewünschte Gestalt erhält.
Zuckerhutfichte
Zwergfichte Die Zwergfichte ist ein ungewöhnlich kleiner, kugliger und breitbuschiger, doch stabiler und widerstandsfähiger Nadelbaum, der sehr langsam wächst. Im Bahngarten eignet sie sich gut zur Darstellung kleiner Büsche.
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Diese sehr kleine, fast spielerisch wirkende Fichte regt mit ihrer kegeligen Gestalt sowie sehr feinen und ebenso dicht benadelten Zweigen dazu an, eine gebirgige, nadelwaldreiche Gartenbahnlandschaft zu gestalten. Derartigen Planungen kommt entgegen, dass die Zuckerhutfichte nur sehr langsam wächst. Wer keine Gebirgslandschaft bevorzugt, kann mit dem malerischen Bäumchen auch eine kleine, wirklichkeitsnahe Fichtenschonung nachbilden. Eine bereits herangewachsene Zuckerhutfichte gibt mit kleinen Elektrokerzen bestückt den idealen Weihnachtsbaum ab.
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Gemskresse
Laubschöne
Für das dichte Abdecken von größeren Flächen eignet sich diese winterharte Staude. Sie benötigt bevorzugt sonnige Lagen, wächst jedoch auch an halbschattigen Pflanzorten zu einer Höhe von 10 cm heran. Ihre weißen Blüten (die Gemskresse blüht in den Monaten Mai und Juni) erwecken links und rechts der Gartenbahnstrecken den Eindruck von Blumenwiesen.
Der kompakte, bodendeckende Wuchs der stabilen Laubschöne eignet sich in der grünen Version bevorzugt zur Darstellung von Grasflächen. Die rote Laubschöne bietet sich mit ihrer dem Heidekraut ähnlichen, attraktiven Laubfärbung überall dort an, wo der Gartenbahner ein romantisches Kleinbahnmotiv (beispielsweise in norddeutscher Heidelandschaft) nachgestaltet.
Hebe Die Hebe wächst gedrungen und kompakt an sonnigen bis schattigen Plätzen. Die kleinblättrige, recht dichte Grünpflanze lässt sich neben ihrer Funktion als Bodendecker auch als niedriges bis mittleres Gebüsch einsetzen.
Mauerpfeffer Sein dichter, kompakter Wuchs qualifiziert den Mauerpfeffer auf den ersten Blick zu einem ausgezeichneten Bodendecker. Wie schon der Name verrät, gedeiht er auch bei wenig Pflanzbodenmasse an altem Gemäuer und zwischen einzelnen größeren Steinen. Wer die Gestaltung felsigen Geländes plant, findet deshalb im Mauerpfeffer eine dankbare Grünpflanze, deren kleinblättrige Struktur niedriges Buschwerk imitiert.
Zitronenthymian
Winterharte Polsterstaude Ein stabiler Bodendecker für Böschungen und Bahndämme in sonniger Lage. Aus nördlichen, eher kalten Regionen Europas stammend, wintert die Polsterstaude auch bei sehr niedrigen Temperaturen nicht aus, sondern meldet sich mit Eintritt der Vegetationsperiode zurück. Mit ihrer dicht wuchernden, polsterähnlichen Wuchsform und ihren weißen Blüten eignet sich die Staude sehr gut zur Darstellung von Blumenwiesen.
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In sonniger Lage mit 10 cm Wuchshöhe ein idealer Bodendecker, dicht wachsend und kräftig duftend. Wer auf eine Mehrfachnutzung aus ist, findet im Zitronenthymian auch ein Gewürz für Fleisch und Gemüse.
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MODELLBAHN-PRAXIS
Landschaftsbau nach Saison
Noch ein Felsen im Wechsel der Jahreszeiten Eine Landschaft kann zu jeder Jahreszeit ihr Bild völlig wechseln so bietet selbst ein Felsen etwa im Herbst einen ganz anderen Anblick als im Frühling. Wie man diese Unterschiede auch mit ganz normalen Landschaftsbau-Materialien gestalten kann, zeigt Lutz Kuhl am Beispiel von vier kleinen Dioramen.
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ass die Vegetation im Lauf der Jahreszeiten ihr Erscheinungsbild ändert, ist jedem bekannt. Doch auch ein scheinbar toter Felsen aus jahrmillionen altem Gestein unterliegt einem gewissen Wandel. In Ritzen und Spalten siedeln sich Pflanzen an, die im Winter nicht zu sehen sind und im Sommer dafür umso stärker hervortreten. Auch Feuchtigkeit und Lichteinfall beeinflussen das Aussehen einer Felswand. Dies lässt sich beispielsweise bei Fahrten auf der Rheinstrecke an den markanten Schieferfelsen gut beobachten. In Herbst und Winter erscheinen sie aufgrund der Feuchtigkeit oft dunkel und schwärzlich-braun, bei Trockenheit im Sommer reichen die Farben dann von einem hellen Ockergrau zu Hellbraun. Solche Farbstimmungen lassen sich auch auf der Modellbahn nachempfinden, die erforderlichen Materialien sind alle in den Sortimenten der einschlägigen Hersteller zu finden.
Grundlage für den Hintergrund der vier kleinen Dioramen bildete eine Felswand von Noch aus Hartschaum. Sie weist bereits eine sehr natürlich wirkende Struktur und Farbgebung auf; außerdem wiegt sie nicht viel. Falls die Farbe nicht gefällt oder nicht zum Anlagenthema passt, kann der Hartschaum auch leicht mit Acryl- oder Abtönfarben bemalt werden. Die Originalfarben der NochFelsen wirken ziemlich kühl. Mit verschiedenen Puderfarben aus dem Sortiment von Rainershagener Naturals erhielten sie für das Frühlings- und das SommerDiorama eine wärmere Farbgebung.
Eine Felswand im Frühling Für den Hintergrund meiner Dioramen wählte ich eine Felswand von Noch. Sie besteht aus Hartschaum und wiegt nur wenig; zudem wirkt ihre Farbgebung sehr natürlich und lässt sich leicht den individuellen Erfordernissen anpassen. Damit ihr Erscheinungsbild besser zu einem schönen warmen Frühlingstag passt, behandelte ich sie mit verschiedenen Farbpudern aus dem Sortiment von Rainershagener Naturals. Der Grundanstrich erfolgte mit Ackergrund (Art.-Nr. 2000B), der mit einem breiten Pinsel großzügig aufgetragen wurde; die weitere Farbgebung erfolgte mit den Pudern Nr. 6 (Holz) und Nr. 2 (Schmutz). Die Vegetation erscheint im Frühling oft in geradezu schreienden Farbtönen, vor allem im hellen Sonnenlicht beinahe traut man sich nicht dies auch nachzubilden Gemäß dem Grundsatz weniger ist mehr wählte ich daher vor allem kräftige dunklere Farbtöne; für das Gras ist das mittelgrüne Decovlies Wiesengras von Heki eine gute Wahl, das auch gut zu dem ebenfalls mittelgrünen Heki-Laub für Bodendecker und andere Pflanzen passt. Die Belaubung der kleinen Baumgruppe erLinke Seite: Die Felswand im Frühling. Der kleine Baum neben dem Bahngleis blüht und die übrige Vegetation weist ein kräftiges frisches Grün auf. Auch auf den Felsen selbst zeigen sich die ersten, noch etwas zaghaften Spuren von Pflanzenwuchs. MIBA-Spezial 60
Es wird Frühling Im Heki-Sortiment finden sich unter der Bezeichnung decovlies Grasmatten mit 3 mm ( Wiesengras) und 6 mm hohem Flor ( Wildgras) in verschiedenen Farben. Für das Frühlings-Diorama kam vor allem das mittelgrüne Wiesengras zur Verwendung, dazu Heki-flor im gleichen Farbton.
Die Vegetation auf den Felsen wurde mit Schaumstoff-Flocken verschiedener Hersteller in möglichst frischen Grüntönen nachgebildet. Nicht ganz beabsichtigt, aber wirkungsvoll: Beim Tränken der Flocken mit stark verdünntem Weißleim lief ein Teil des Klebers die Felsen hinunter und wusch dabei die Puderfarbe ab. Durch diesen Effekt machen die Felsen jetzt einen feuchten Eindruck.
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Endlich Sommer! In dieser Jahreszeit ist das Gras am Bahndamm deutlich gewachsen, seine Farbe ist zwar immer noch frisch, aber wesentlich heller als im Frühjahr. Um diesen Eindruck nachzubilden, bietet sich das langflorige Decovlies in den Farbtönen Waldboden und Savanne an.
Auch auf den Felsbänken zeigt sich jetzt ein üppiger Pflanzenwuchs. Kleine passend zurechtgeschnittene Stücke Wiesengras bilden die Grasbüschel, mit etwas auseinander gezupften Stücken Hekiflor lassen sich kleine Büsche andeuten.
Löwenzahn und ähnliche Blüten kann man folgendermaßen andeuten: Die Spitzen des Heki-Wildgrases werden ganz leicht mit verdünntem Weißleim eingestrichen und dann mit feinen gelben Flocken bestreut.
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folgte mit dem Heki-Laub in den Farben Hellgrün und Maigrün, ein kleiner blühender Baum aus dem Noch-Sortiment rundete das Bild ab.
Die Felswand im Sommer Um der Felswand ein möglichst trockenes Aussehen wie an einem heißen Sommertag zu geben, kamen wieder die Farbpuder zum Einsatz, diesmal jedoch in etwas helleren Farbtönen. Sie wurden dazu mit Puder Nr. 1 Bleiche aufgehellt; dabei darf man jedoch nicht übertreiben, damit das Ganze nicht zu kalkig wirkt. Das Gras ist mittlerweile kräftig gewachsen, daher pflanzte ich vor allem das langflorige Wildgras von Heki entlang dem Bahndamm und auf den Felsabsätzen. Die Farben sind deutlich heller als im Frühjahr, für ein stimmiges Bild bieten sich die Farben Savanne, Waldboden und Bergwiese an, die in kleinen Büscheln nebeneinander gesetzt werden. Leuchtende gelbe Blüten wie etwa von Löwenzahn sorgen für weitere Abwechslung; dazu strich ich die Grasspitzen vorsichtig mit ganz wenig verdünntem Weißleim ein (schließlich soll das Gras ja nicht zugekleistert werden ) und streute feine gelbe Flocken aus dem Woodland-Sortiment darüber. Auch die Felswand selbst zeigt jetzt einen deutlich üppigeren Bewuchs, der vor allem mit hellgrünem Heki-flor nachgebildet wurde.
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Die Felswand im Herbst
Auch wenn es im Herbst normalerweise viel regnet die Pflanzenwelt macht in dieser Zeit oft einen ziemlich vertrockneten Eindruck. Um dies nachzubilden, dient als Grundlage für die weitere Vegetation eine Schicht aus feinen Woodland-Flocken in den Farben Burnt Grass und Yellow Grass.
Hier habe den Noch-Felsen farblich nicht weiter behandelt. Da es im Herbst normalerweise eher nass und feucht ist, passt der dunkle Farbton ganz gut. Die Pflanzenwelt am Bahndamm macht nun einen eher vertrockneten Eindruck. Um dies wiederzugeben, verwendete ich als Grundlage feine Woodland-Flocken Burnt Grass und Yellow Grass, darauf kam dann wieder
Die verwendeten Materialien Noch Art.-Nr. 58445 Felswand Rotwand Art.-Nr. 28012 blühender Obstbaum Art.-Nr. 28011 blühender Kirschbaum Heki Art.-Nr. 1574 Art.-Nr. 1575 Art.-Nr. 1576 Art.-Nr. 1590 Art.-Nr. 1590 Art.-Nr. 1550 Art.-Nr. 1551 Art.-Nr. 1554
Wildgras Savanne Wildgras Wiesengrün Wildgras Waldboden Wiesengras Mittelgrün Wiesengras Mittelgrün Heki-flor hellgrün Heki-flor mittelgrün Heki-flor maigrün
Woodland Scenics Art.-Nr. F55 Foliage Early Fall Art.-Nr. F56 Foliage Late Fall Erhältlich im Fachhandel Rainershagen Naturals Art.-Nr. 2000B Ackergrund Art.-Nr. 100P Puder-Set Nr.1-9 Erhältlich direkt (Lipp-Design, D-32425 Minden, Graßhoffstr. 40A)
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Der kleine Obstbaum trägt jetzt leuchtend gelbes Laub dazu wurde der blühende Kirschbaum von Noch kurzerhand mit der Spritzpistole umgefärbt.
Im Herbst färbt sich das Laub Die andere Baumgruppe zeigt sich in rotbraunen Farbtönen. Bei Woodland Scenics gibt es passendes Belaubungsmaterial unter der Bezeichnung Late Fall (Spätherbst), bei Heki-flor sogar drei verschiedene Farbvarianten (Herbstgelb, Herbstbraun und Herbstrot); es wurde auch auf den Felsen großzügig verteilt.
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das Decovlies in den Farben Wiesengrün und Herbst. Das Laub der Bäume zeigt nun Braun- und leuchtende Rottöne, passendes Material findet sich bei Woodland Scenics und bei Heki.
Zum Schluss der Winter Ein plötzlicher Wintereinbruch verändert das Bild der Landschaft völlig alles verschwindet unter einer dicken Schneedecke. Sie wurde mit Spachtelmasse modelliert; nach dem Trocknen erhielt sie noch einen dicken Anstrich mit weißer Dispersionsfarbe. Damit der Schnee auch frostig glitzert, streute ich noch reichlich Glasdiamantin von Auhagen in die noch feuchte Farbe. Um den frisch gefallenen Schnee nachzubilden, fuhr ich mit fast trockener weißer Farbe und einem breiten Pinsel vorsichtig von oben nach unten über die Felsen. Jetzt sah es auf dem Diorama richtig schön kalt aus dabei war man doch gerade froh, dass der Winter endlich vorbei war lk
Wintereinbruch mit Eis und Schnee. Bei der offensichtlichen Kälte möchte wohl nicht nur ein Reisender im Schienenbus lieber in eine wärmere Weltgegend fliehen so soll es in Mexiko oder Südafrika ja auch recht schön sein Alle Fotos: Lutz Kuhl
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Die Schneeschicht wurde mit der Spachtelmasse von Heki modelliert. Nach dem Trocknen erhielt sie einen Anstrich mit weißer Abtönfarbe.
Damit der Schnee schön glitzert und frostig aussieht, wurde Glasdiamantin von Auhagen über die noch feuchte Farbe gestreut
Winter mit Eis und Schnee Die Äste der kahlen Bäume erhielten ebenfalls einen Anstrich mit weißer Abtönfarbe. Um eine dicke Schicht frisch gefallenen Schnees zu imitieren, muss dieser Schritt gegebenenfalls zwei- bis dreimal wiederholt werden.
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MODELLBAHN-PRAXIS
Modellbahn in der bunten Jahreszeit
Auch der Herbst hat schöne Tage
Die weitaus meisten Modellbahnanlagen werden, was die Jahreszeit betrifft, im Sommer dargestellt. Bruno Kaiser zeigt, mit welchen Mitteln man sich auch den farbenfrohen Herbst auf die Anlage holen kann.
O
bwohl die Natur im Herbst, in prächtigen Farben schwelgend, bunte Landschaftsbilder produziert und damit das abwechslungsreichste Outfit aller Jahreszeiten an den Tag legt, gehört die Übertragung der dritten Jahreszeit ins Modell zu den eher selten anzutreffenden Landschaftsdarstellungen in der Modellbahnwelt. Woran mag das liegen? Bringt man die Gedanken an den Herbst etwa mit Sturm, Regen, Kälte und dem nahenden Winter mit kurzen Tagen, langen Nächten und damit mit eingeschränktem Wohlbefinden in Verbindung?
Psychologische Gedanken Sicher spielt nicht zuletzt auch das Unterbewusstsein hier eine Rolle, aber die exakte Antwort kann ich leider auch nicht geben. Hier wäre wohl ein Tiefenpsychologe gefordert. Würde ich allerdings gefragt, für welche Jahreszeit ich mich bei der Gestaltung meiner eigenen Anlage spontan entscheiden sollte, so würde ich mit großer Wahrscheinlichkeit eher den Sommer als den Herbst wählen! Mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein. Die psychologischen Zusammenhänge sind wohl auch den Herstellern von Landschaftsgestaltungsmitteln bewusst. Schaut man nämlich in deren Kataloge, sind Materialien zur herbstlichen Gestaltung gegenüber dem Sommer klar in der Minderheit, wenn überhaupt vertreten.
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Bevor ich mich an die Bearbeitung dieses Beitrags über die Modellbahn im Herbst machte, habe ich zuerst einmal zusammengetragen, was es für die Nachbildung der Vegetation bei den einzelnen Firmen zu kaufen gibt. Auch wenn die Tabelle am Ende des Beitrags recht umfangreich erscheint, ist das Ergebnis eher mager, da sich hinter den aufgeführten Artikeln öfter als einmal Parallelprodukte der einzelnen Anbieter verstecken. Aber davon lässt sich ein findiger Modellbahner und Landschaftsgestalter natürlich nicht beeinflussen. Unter den genannten Artikeln sind z.T. Materialien aufgeführt, die für die Herbstgestaltung gut geeignet, wenn auch in den Katalogen nicht unbedingt für diesen speziellen Verwendungszweck gekennzeichnet sind.
Gestaltungsgrundlagen Die Gestaltung der herbstlichen Anlage unterscheidet sich von der einer sommerlichen Szenerie zunächst nicht wesentlich. Lediglich bei der Farbwahl,
beispielsweise der Gräser, greift man auf gedecktere, bräunlichere Tönungen zurück, wobei man aber auch nicht dem Irrtum verfallen sollte, im Herbst gäbe es kein Grün. Die von Noch und Bachmann vertretene Firma Woodland hat hierfür unterschiedlich eingefärbte Turfs im Angebot. Hierauf lässt sich sehr gut die weitere Vegetationsgestaltung aufbauen. Die Hauptunterscheidungsmerkmale zum Sommer zeigen sich in den Farben der Bäume und Sträucher, von Nadelhölzern und immergrünen Gewächsen einmal abgesehen. Laubbäume und Büsche verfärben bekanntlich ihr Blätterkleid, Gräser vergilben und Stauden verlieren ihre Farben um zum Winter hin völlig einzugehen. Zur Darstellung einer solchen Herbststimmung bei Strauch und Baum stehen dem Modellbauer leider nur wenige fertige Produkte zur Verfügung. Wer sich aber Zeit lässt, keine Mühen scheut und zu Bausätzen, Seemoos, Turf, Flocken oder Einzelblättern greift, kann sich den Herbst in seinen schönsten Farben auf die Anlage zaubern.
Baumbausätze und bunt eingefärbte Flocken von Busch (oben), Materialien und Kleber zur Baumgestaltung, ebenfalls von Busch (unten links), Naturborsten, Feldgräser unterschiedlich eingefärbt, Pferdehaar-Pad, Flocken und Naturmoos von Noch, Heki und Green Scene (unten).
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deutlichen, seien einige Beispiele abgewandelter Bausatzbäume vorgestellt.
Baum in bunter Herbstpracht
Bausatzbestandteile Bäume mit Superbelaubung von Busch: Plastik-Stämme und -Äste, Watte, verschiedenfarbige Flocken.
Herstellung eines Superbaums von Busch: Nach dem Zusammensetzen der Astteile folgt das Aufkleben kleiner Wattebällchen.
Individuelle Baumgestaltung
parat angebotene Seemoosrispen, meist als Naturbäume und Büsche deklariert, in naturbelassenem oder beflocktem Zustand. Aus den einzelnen Bestandteilen oder deren Kombinationen lassen sich sehr schöne, filigrane Bäume und Büsche herstellen, die dann abschließend mit herbstlich eingefärbten Flocken beklebt oder ggf. mit der Airbrush eingefärbt werden müssen. Um diese allgemeinen, mehr theoretischen Hinweise zu ver-
Wenn auch nicht speziell für den Herbst gedacht, bieten insbesondere die Baumbausätze brauchbare Ausgangsmaterialien. In der Regel beinhalten sie Stamm- und Astmaterial aus Plastik, ggf. sogar ergänzt mit Seemooszweigen und grünen Flocken. Des Weiteren zu nennen sind Naturstoffe wie White Bush (Blumengroßhandel) oder Dry Tree (Busch Art.-Nr. 6802) sowie se-
Aus dem Busch-Bausatz (6803) und herbstlich eingefärbtem Laub (Busch 7324, 7325, 7326) lassen sich prächtige Bäume im noch vollen, aber bereits herbstlich eingefärbten Laub herstellen. Der Bausatz mit der Superbelaubung, wie Busch es nennt, beinhaltet neben dem Stamm- und Astwerk aus Plastik feine Wattebällchen und grüne Flocken zur Laubdarstellung. Nach dem Zusammenkleben der Stamm- und Astteile und der vorbildgerechten Formung der Zweige klebt man die kleinen Wattebällchen an die Zweigenden. Busch bietet hierzu einen speziellen Haftkleber (7598) an, dessen gute und auch relativ schnelle Klebeeigenschaften bei nachlässiger Handhabung auch schon mal die Finger beim Aufbringen der Watte mit einbeziehen. Hier ist also achtsames Arbeiten geboten, andernfalls sei die ebenfalls in der Bauanleitung genannte Verwendung des langsamer abbindenden Weißleims empfohlen. Durch das Auftragen der Watte bekommt der Baum ein recht üppiges Volumen. Nun können die Blätter aufgebracht werden. Die hierzu geeigneten, feinen Flocken habe ich bereits genannt. Als Fixierung dient Sprühkleber (Busch 7000 oder andere). Um dem Baum das leuchtende Rot des frühen Herbstes zu geben, habe ich ihn abschließend mit der Airbrush in gedecktem Rot übernebelt.
Kombinationsgewächse
Hier der fertig mit Watte beklebte Baum auf Busch-Bausatzbasis. Die gewünschte Farbgebung erhält der Baum dann mit der Airbrush.
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Der mit rotbraunen Flocken versehene und abschließend noch mit roter Farbe übersprühte Herbstbaum (früher Herbst).
Luftigere Varianten lassen sich aus Astund Stammmaterial in Verbindung mit Seemoosrispen und herbstbunten Flocken erstellen. Bäume dieser Art sind filigraner und in der Intensität der Belaubung variierbar. Vom vollen Laub bis zum herbststurmzerzausten Aussehen sind alle Versionen realisierbar. Als Grundmaterialien seien hier wiederum Baumbausätze diverser Firmen genannt, soweit sie Kunststoffäste mit Moos beinhalten. Darüber hinaus können aber auch Naturmaterialien wie das bereits genannte White Bush oder Dry Tree sowie Wurzeln und fein gegliedertes Material aus Wald, Feld und Garten als Basis herangezogen werden. In allen Fällen dient das filigrane Moos als Zweignachbildung und Basis für mehr oder weniger aufzubringendes MIBA-Spezial 60
Ausflug an einem noch warmen Spätsommer- oder Frühherbsttag. Der große Solitärbaum prangt in herrlichem Rotbraun.
Ein aus Naturmaterialien und orangefarbenen Flocken entstandener Frühherbstbaum
Aus entsprechend eingefärbtem Seemoos und blutroten Blättern entsteht letztlich ein filigraner Herbstbaum.
Unterschiedlich eingefärbte Filigranbäumchen und abgefallenes Laub zeugen von der bereits fortgeschrittenen Jahreszeit.
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Materialien für die Herbstgestaltung Hersteller
Art.-Nr.
Bezeichnung
Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Faller Faller Faller Heki Heki Heki Heki Heki Heki Heki Noch Noch Noch Noch Noch Noch Noch
53520 75117 76664 76665 70927 7056 7324 7325 7326 7375 6803 6806 6801 6802 7598 7000 170705 170510 170497 1700 1701 1703 1704 1505 1630 1634 06224 23800 23820 95550 95770 95700 95710
Sprühkleber Herbstwiese Flockenbraun Flocken orangefarben Laubbaumbausatz braunes Streupulver Micro-Flocken gelbbraun Micro-Flocken orangebraun Micro-Flocken rotbraun Naturborsten Baumbausatz mit Superbelaubung Superlaubbaumbausatz Naturbäume (Seemoos) Naturbäume (Dry Tree) Haftkleber Sprühkleber braunes Streumaterial Heißkleber Sprühkleber Linde (ockerfarbig) Linde (rotbraun) Bäume in verschiedenen Herbstfarben dito Baumrohlinge-Bausatz Seemoos Büsche herbstlich beflockt lange Grasfasern, beige Seemoos (große Packung) Seemoos (kleine Packung) Clump Foliage, herbstfarben Gransfaser, herbstfarben Feldgras, strohgelb Feldgras, erntegold
uvP ( ) 7,30 3,30 2,50 2,50 9,90 1,09 1,95 1,95 1,95 4,99 11,79 12,49 9,99 12,99 5,49 7,49 o.A.* 7,50 12,95 7,70 7,70 5,60 5,80 10,50 17,00 17,00 4,95 21,95 13,75 17,25 4,10 4,80 4,80
Anmerkung: * keine Preisempfehlung genannt
Herbstlaub. Hinsichtlich spezieller Basteltipps verweise ich auf meinen Winterbeitrag auf den Seiten 92-97 in dieser Ausgabe.
Bäume und Büsche aus Seemoos Die sicherlich einfachste Methode dürfte die Verwendung von größeren ausgesuchten und ggf. überarbeiteten Seemooszweigen darstellen. Zur Herstellung von Bäumen sollte man sich große, möglichst gerade gewachsene Rispen aussuchen, für Büsche tun es auch die kleineren. Zuerst einmal bringt man die Bäume in Form. Verbogene Zweige können nach der Wässerung vorsichtig gerade gebogen werden. Bis zum Trocknen müssen verbogene Stammteile allerdings noch in der gewünschten Lage fixiert werden. Im zweiten Schritt emp80
fiehlt sich eine Einfärbung in Farbtönen von Braun, Grau bis Schwarz. Nach dem Trocknen können die Blätter in den gewünschten Farbtönen aufgebracht werden. Auch hierbei erscheint mir die Verwendung von Sprühkleber als das geeignetste Mittel. Zum Abschluss dient Haarspray als endgültiger Blattfixierer.
Herbstliche Gräser Langhalmige Gräser werden von Noch als Feldgras in verschiedenen Farben (siehe Tabelle) angeboten. Die Fasern schneidet man in kleinen Bündeln ab, taucht sie am unteren Ende in Weißleim und verankert sie in einer Bohrung im Gelände. Eine gekröpfte Pinzette leistet dabei gute Dienste. Solange der Leim noch nicht ganz abgebunden hat, sollte man die Fasern zu natürlichen
Grasbüscheln drapieren. Statt der genannten Gräser können auch Naturborsten verarbeitet werden, die sowohl Heki als auch Busch anbieten. Zur Nachbildung größerer Büschel oder gar Polster lassen sich verschiedene Polstermaterialien verwenden. Die Stoffe kann man manchmal auf großen Modellbauveranstaltungen wie Intermodellbau Dortmund als braune, zusammengepresste, filzähnliche Streifen erwerben. Hieraus lassen sich mit der Pinzette einzelne Büschel herausziehen, die mittels Kleber auf Anlage oder Diorama arrangiert werden. Leichter zu beschaffen, da im Angebot von Green Scene (ebenfalls auf Ausstellungen zu erwerben) dürften Pferdehaar-Pads sein. Aus den zusammengewirkten und offenbar leicht mit Klebstoff fixierten Pferdehaaren lassen sich ebenfalls kleinere oder größere Büschel herauszupfen, die dann ebenfalls als vertrocknete Büsche oder Wildgrasimitationen dienen.
Gefallenes Laub stellen braun eingefärbte Blätter, entsprechend getönte, feine Flocken oder Turf (Woodland/Noch) dar. Zur Auflockerung kann man den Boden sodann noch mit braun eingefärbtem Holzschliff (Faller, Heki) bestreuen. Die Intensität einer solchen Bodenbehandlung ist natürlich von einem mehr oder weniger fortgeschrittenen Zeitpunkt im Herbst abhängig. Dies gilt für die gesamte Gestaltung. Wenn sich im Frühherbst bei vollem Laub die ersten Blätter färben, ist noch ein Kunterbunt von Grün, Gelb, Orange und Rot zu beobachten. Das Gras ist dabei nicht abgestorben und der Boden weitgehend laubfrei. Das Bild ändert sich bekanntlich mit fortschreitender Jahreszeit. Die Farbvielfalt tendiert dann mehr und mehr zur Brauntönung, das Laub wird an den Zweigen dürftig um irgendwann ganz abzufallen und den Boden vollends als brauner Teppich zu belegen. Wie zu sehen ist, bietet der Herbst die größte Farbenvielfalt in Feld und Flur, von der ich hier nur einen kleinen Ausschnitt auf meinem Zahnradbahnmodul der Schafberg- bzw. Schneebergbahn zeigen konnte. Vielleicht regt der Beitrag ja den einen oder anderen an, auch einmal eine andere Jahreszeit als den Sommer auf seiner Modelbahn einziehen zu lassen. Welche Jahreszeit Sie auch im Modell gestalten wollen die Natur ist, wie immer, die beste Lehrmeisterin. Bruno Kaiser MIBA-Spezial 60
Vertrocknete Gräser, brauner Boden und nur noch wenig Laub lassen den nahenden Winter erahnen (links). Kleine Büschel aus Polstermaterial eignen sich hervorragend zur Nachbildung vertrockneter Gräser (unten). Fotos: Bruno Kaiser
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Eine kräftige Brise frische Seeluft
Reif für die Insel Manchmal hat man das Gefühl reif für die Insel zu sein. So erging es Andrea und Jürgen Kalvari nach einem Besuch der Intermodellbau Dortmund. Angeregt durch eine niederländische Modellbahnanlage mit Küstenthema wurde der Traum von der eigenen Insel Wirklichkeit.
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er Herbstwind peitscht über das Meer. Ein eher ungemütlicher Tag, doch allen Wettern zum Trotz tummeln sich die Urlauber am Strand. Baden verboten signalisiert die rote Flagge der DLRG. Doch baden möchte heute sowieso niemand. Der Wind ist geradezu ideal um Drachen steigen zu lassen. Kräftig, fast unhaltbar greifen die Böen in das Tuch. Die Leinen spannen, und nur mit sehr großem Kraftaufwand kann der sonst so friedliche Drache gebändigt werden. Während einige Leute auf diese Weise gegen die Kräfte der Natur ankämpfen, absolvieren andere, den Kragen hoch geschlossen und die Hand schützend am Hut, ihren alltäglichen Strandspaziergang. Der Wind 82
pustet in die Gesichter und färbt die Wangen rot. Und was gibt es nach all den Aktivitäten an der frischen Seeluft Schöneres, als anschließend eine Tasse Tee zu trinken und eine heiße Waffel mit Kirschen im nahe gelegenen Café zu genießen. So ein Herbsttag an der See ist kurz gesagt sehr erholsam. Inspiriert, gut informiert und mit einer Menge guter Ideen im Kopf fuhren wir im vergangenen Jahr zufrieden von der Intermodellbau Dortmund Richtung heimischen Bastelkeller. Eine von niederländischen Modellbaufreunden sehr gut gestaltete Seelandschaft hatte uns unbeschreiblich fasziniert. Strand, Meer, urige Häuser und plattes Land was will der Freund des Nordens mehr.
Noch unterwegs auf der Landstraße fiel bereits die Entscheidung, dass schon sehr bald auch auf unserer Anlage die Züge bis zur Küste fahren. Der Platz für diese ungeplante Ergänzung war vorhanden. Lediglich der zwischen bestehender Anlage und Seelandschaft befindliche Durchgang zum Nachbarraum durfte nicht zugebaut werden. Aber das Inselthema ist geradezu prädestiniert für derartige Raffinessen und bauliche Herausforderungen. Denken Sie nur an den Hindenburgdamm, der Sylt mit dem Festland verbindet. Lediglich ein schmales Fundament für die Schienen durchtrennt das Meer. Auch bei uns fährt der Zug über einen schmalen Damm aus Naturstein. Als leicht demontierbares Modul gefertigt, ermöglicht er uns im Handumdrehen den Zugang zu den Nachbarräumen und bahnt den Weg zu einer sonst eisenbahntechnisch nicht nutzbaren Fläche von 3,2 m2. Das ist ausreichend Platz für eine weitläufige und damit realistische Küstenlandschaft. Wir waren begeistert von der Lösung und so wurde kurzerhand das Holz für den Rahmen gekauft und pausenlos an dessen Konstruktion gewerkelt, um möglichst schnell eine solide GrundlaMIBA-Spezial 60
MODELLLBAHN-ANLAGE
Die Vorderansicht des Bahnhofsgebäudes, daneben ein kleiner Dorfladen. Eine historische Zuggarnitur bringt Besucher und Urlauber auf die Insel.
ge für die anstehende landschaftliche Gestaltung zu schaffen. Die Planung der Landschaft fand ausschließlich im Kopf statt. Wir diskutierten unsere Ideen, stellten uns das Beschriebene bildlich vor und verwirklichten unsere gemeinsamen Vorstellungen. Im Zentrum des Geschehens sollte ein kleiner Bahnhof stehen. Und mit dieser Entscheidung begann eine schwierige Suche nach geeigneten Bausätzen. Nur wenige kamen in die engere Auswahl, entschieden haben wir uns letztendlich für den Bahnhof Krakow von Auhagen. Das Gebäude aus rotem Ziegelstein wurde von uns farblich und baulich ein wenig verändert und auf diese Weise dem typisch norddeutschen Stil angepasst.
Leuchtturm
Baden verboten signalisiert die rote Fahne der DLRG. Die Urlauber vertreiben sich die Zeit mit dem Steuern ihrer Lenkdrachen. Im Vordergrund ist die Markierung der Hafeneinfahrt gut zu erkennen.
Ein Arbeitstag neigt sich dem Ende zu und die letzten Iglo-Kisten werden auf den Güterwagen geladen. Der Triebzug passiert heute zum letzten Mal den Damm in Richtung Festland. MIBA-Spezial 60
Die Suche nach einem adäquaten Leuchtturm erwies sich ebenfalls als sehr schwierig. Die Kataloge der gängigen Hersteller für Modellbausätze enthielten keinen Turm, der unseren Vorstellungen entsprach. Beim sonntäglichen Blick durch verschiedene Bildbände der Küstenregion wurden wir hingegen schnell fündig. Der Leuchtturm Westerheversand, allerdings ohne die beiden Anbauten, gefiel uns auf Anhieb. Umgehend setzten wir die Fotovorlagen in Skizzen im Maßstab 1:87 um. Da uns die genauen Maße fehlten, konnten wir lediglich mit groben Schätzungen arbeiten. Der eckige Betonsockel sowie das Skelett des Turms bestehen aus 2 mm dickem Sperrholz. Fünf unterschiedlich große Holzscheiben, die in bestimmten Abständen auf ein Messingrohr gesteckt und mit Stabilit Express befestigt wurden, geben dem Leuchtturm Stabilität. Die gusseiserne Außenhaut besteht bei uns aus Pappe, die ganz einfach um die Holzscheiben gewickelt und mit Klebstoff befestigt wurde. Um die Naht zu kaschieren und das Aussehen dem einer gusseisernen Platte anzunähern, haben wir den kompletten Turm mit Spachtelmasse abgezogen. Der Farbauftrag und die Anordnung der Fenster gingen recht einfach und schnell. Etwas komplizierter hingegen war die Konstruktion des Leuchtfeuers. Die 83
achteckige Kabine besteht aus acht gleich großen Kunststoffscheiben, acht spitz zulaufenden Dachplatten (ebenfalls aus Kunststoff), Aluminiumfolie zum Darstellen des Reflexionsspiegels, einer Stecknadel für die Antenne und dünnen Messingdrähten für Geländer und Treppe. Abschließend wurden alle Teile farblich angepasst und die landeinwärts gerichtete Seite der Kabine mit reinem Schwarz verdunkelt. In die Fensteröffnungen des Sockels haben wir Rahmen gesetzt und auch an die Tür wurde gedacht. Damit war der Bau des Leuchtturms abgeschlossen. Doch das Wichtigste, nämlich das Blinklicht, fehlte noch. Die Firma Kibri hat ein Leuchtturmblinken im Programm und somit war auch dieses Problem schnell gelöst. Der Kabelsalat wird unsichtbar durch das im Inneren des Turms befindliche Messingrohr bis unter die Anlagenplatte geführt. Was sichtbar bleibt, ist ganz allein die blinkende Glühbirne.
Die Nordsee auf der Platte Nun aber etwas zur Gestaltung des Meeres. Wir hatten Glück, dass die niederländischen Modellbaukollegen bereitwillig allen Interessierten Auskunft über den schichtweisen Aufbau der Wasseroberfläche gaben. Und nicht nur wir waren erstaunt, auf welch simple Weise eine grandiose Optik erzielt werden kann. Wer hätte je gedacht, dass man mit Raufasertapete Wasser imitieren kann? Die auf die Platte geklebte Tapete bildet die Basis für weitere Gestaltungen. Die Wellen bestehen aus Heißkleber, der mittels einer Pistole schlangenförmig und mit kleinen Unterbrechungen aufgetragen werden kann. Nach dem Trocknen von Heißkleber und Kleister folgt die Farbgebung. Flächen, die natürlich wirken sollen, dürfen bekanntlich nicht einfarbig sein. In der Natur sind die Farben vielfältiger, als wir sie jemals im Modell nachstellen können. Versuchen sollten wir 84
es aber dennoch. Wasser z.B. schimmert blau, grün und sehr oft auch braun, Glanzlichter der Sonne beleben die Fläche. Übertragen bedeutet dies, in das noch frische Ultramarinblau werden Akzente in den Farben Umbra,
Braun, sowie Ocker getupft und mit dem Basisblau leicht verrieben. Die Glanzlichter und auch die Gischt der Wellen am Strand werden nachträglich mit reinem Weiß gesetzt. Zwei bis drei Schichten Klarlack bilden den Abschluss und sorgen für eine spiegelnde Wasseroberfläche.
Dünen und Strand Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist die Gestaltung der Dünen- und Strandlandschaft. Angelegt wurden die kleinen Hügel ebenso wie Gebirgslandschaften mit Fliegendraht, Zeitung und Kleister. Die Höhe wird allerdings leicht überschätzt. Es handelt sich weder um die Alpen noch um Sanddünen der Sahara. Als das Gerüst aus Fliegendraht und Pappmaschee stand, wurde mit
dazu flächig, aber ungleichmäßig aufgetragen. Während die Masse andickte, konnten Felsvorsprünge, Rundungen und natürliche Gesteinsformen modelliert werden. Die markanten gerade abfallenden Hänge einer Steilklippe erzielten wir durch den Abrieb dünner Schichten des getrockneten Gipses. Farblich sollte der Stein nicht zu dunkel angelegt werden. An der Küste gibt es häufig Kalksandstein, dessen Farbe im Sonnenlicht weißgrau schimmert. Der Sand für die Dünen ist feiner Pudersand aus dem Sandkasten. Die groben Partikel sowie Schmutz wurden vorab herausgesiebt. Zum naturgetreuen Gestalten der Dünenlandschaft gehören selbstverständlich auch Grasmatten und Schilf in den unterschiedlichsten Farbtönen. Zunächst wurde die gesamte Dünenfläche mit Ovalit-Dispersionskleber dünn eingestrichen, dann die in kleine ungleichmäßige Stücke gerissene Grasmatte sowie etwas Schilf aufgelegt und abschließend der feine Sand vorsichtig und ganz gleichmäßig auf die Fläche gestreut. Damit später nichts rieselt, erfolgte das Verfahren wie beim Einschottern. Zunächst wird die Sandfläche mit Spülmittel-Wasser eingesprüht und anschließend folgt der Auftrag von verdünntem Holzleim. Fertig ist die Dünenlandschaft.
Inselleben
Dispersionsfarbe, Ton Ocker, die bunt bedruckte Zeitung neutralisiert und somit die farbliche Basis für den nachfolgenden Sandauftrag geschaffen. Die Zeit, während der die Farbe trocknete, haben wir sinnvoll für das Anlegen der Klippen genutzt. Mit leicht angezogenem Gips lassen sich Gesteine jeglicher Art formen. Der Gips wurde
Was gibt es sonst noch für Highlights auf unserer Insel? Z.B. die alte Fischfabrik Kuddel & Sohn direkt am Hafenbecken, dort wo die Kutter anlegen. Ursprünglich gehörte das Gebäude zu einem Galvanisierbetrieb. Nicht mehr als solcher benötigt, weggestellt und dabei die Rückwand verloren, sollte der Bausatz bereits entsorgt werden. Doch diese kleine alte Fabrik passte optisch hervorragend zur restlichen Inselbebauung und so wurde sie kurzerhand restauriert. Und die fehlende Rückwand? Was solls, wir gewähren den Zuschauern ganz einfach einen Einblick in die Produktion. Dort stehen Fässer, Kisten, GaMIBA-Spezial 60
Fisch- und Krabbenkutter sind an der Küste gut vertreten. Der eine verlässt den Hafen, während der andere gerade einläuft. Vor der Hafeneinfahrt wurde ein künstlicher Damm aufgeschüttet um dort die Wellen zu brechen. Das Ende des Wellenbrechers wird durch drei Holzpfähle und ein elektronisches Lichtsignal gekennzeichnet.
belstapler, Kartonagen der Firma Iglo u. v. m. Die Arbeiter sind fleißig und das schwache Licht der alten Deckenlampen verleiht der Szenerie Atmosphäre. Vor der Fabrik wird zeitgleich ein Güterwagen beladen, den eine V 100 wenig später auf das Festland ziehen wird. Auf unserer kleinen Insel gibt es nur ein Gleis, welches direkt zum Bahnhof führt. Dort aber liegen ein zusätzliches Gleis und eine Verlängerung der Strecke in Form eines hölzernen Steges zum Umsetzen der Loks. Die Lok wird im Bahnhof abgekuppelt, fährt auf den Steg, die Weiche wird umgestellt und die Lok fährt rückwärts über das Umfahrgleis ans andere Ende des Zuges. Der Steg ist vielleicht für manch einen nicht realistisch, aber zweckmäßig und ausdrucksstark. Wir haben ihn aus MIBA-Spezial 60
Eine Luftaufnahme der Umgebung zwischen Leuchtturm und Bahnhof Eine Luftaufnahme von der alten Fischfabrik Kuddel & Sohn, optimal am Hafenbecken gelegen und mit eigenem Gleisanschluss. Fotos: Andrea Kalvari
Holzstangen, -leisten und Furnier selbst konstruiert und zusammengeklebt. Ansonsten beleben jede Menge Figuren die Landschaft. Die Urlauber vertreiben sich die Zeit mit dem Steuern ihrer Lenkdrachen oder mit langen erholsamen Spaziergängen. Auf dem Steg testet ein Junge, ob die Fische auch bei starkem Wind anbeißen und der Leuchtturmwärter blickt kritisch die Klippen hinab zu seinem Sohn, der trotz des schlechten Wetters das Boot ins Wasser setzt. Der Leuchtturm selbst ist und bleibt der Besuchermagnet der Insel. Fahrradfahrer, Familien mit Hund und sogar Künstler mit Staffelei und Pinsel pilgern zu dem rot-weißen Riesen. Während sich Herrchen mit dem Fotoapparat beschäftigt, schnüffelt die Deutsche Dogge im Gras oder jagt,
wie der Hund des Künstlers, die Hasen durch die Dünen. Einige Urlauber tragen ihre Einkäufe zur nahe gelegenen Ferienhaussiedlung, andere fahren mit dem Rad zum Kliffend um dort gemütlich eine Tasse Tee zu trinken. Auf dem Bahnsteig warten die Fahrgäste auf den nächsten Zug und auf der holprigen Dorfstraße vor dem Bahnhofsgebäude sind Pferdefuhrwerke und Radfahrer unterwegs. Auf der Bank am Hafenbecken sitzen zwei alte Seebären, die einem Fischer beim Abladen und Reinigen seines Kutters zusehen. Der detaillierte blaue Kutter war ein Bausatz der Firma Artitec, der nicht bis ins Detail maßstabsgerechte rote Kutter stammt aus einem Souvenirgeschäft an der Nordsee. Andrea und Jürgen Kalvari 85
NEUHEIT
Hintergrundgestaltung jetzt auch für Herbst und Winter
Weite statt Wände Mit dem jahreszeitlich passenden Abschluss in Form eines fotorealistischen Hintergrundes von Busch erhalten Anlagen, Module und Dioramen eine enorme Tiefenwirkung und zudem wirken sie dann wie echte Szenen, nur im Miniaturformat. Die Firma JoWi, Entwickler der hintergründigen Ideen, bietet nun saisonal passende Motive zum Selbstausdruck an.
D
ie fotorealistisch gestalteten Eisenbahn-Panoramen auf CD-Rom zum Selbstausdruck für die Baugrößen H0, TT, N und Z wurden speziell für die Hintergrundgestaltung von Modelleisenbahnen, den Dioramenbau sowie für den Einsatz in Vitrinen entworfen. Mit den Panoramen lassen sich unterschiedliche eisenbahntypische Industrie- und Wohnlandschaften bzw. Landschaftshintergründe eindrucksvoll in Szene setzen und untereinander kombinieren. Jede CD-Rom enthält Dateien für jeweils ein Hintergrund-Panorama. Für alle Modellbahn-Baugrößen von H0 bis Z sind Dateien mit folgenden Abmessungen gespeichert:
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H0: 200 x 28 cm/32 cm/40 cm TT: 144 x 28 cm N: 108 x 17 cm Z: 78 x 15 cm Alle Dateien sind im qualitativ hochwertigen TIFF- wie auch im komprimierten und somit Platz sparenden JPEG-Format auf dem Datenträger enthalten. Ausgewählt wurde als Farbmodus RGB (Rot-Grün-Blau), die Auflösung erreicht mit 150 dpi (Druckpunkte pro Zoll) einen guten Mittelwert zwischen bewältigbarer Dateigröße und ansprechender Druckqualität. Für den Selbstausdruck mit dem eigenen PC-Drucker wurden darüber hinaus die Eisenbahn-Panoramen für alle Baugrößen in Druckabschnitte unter-
teilt, sodass die einzelnen Ausdrucke auf DIN-A4-Papier erfolgen und anschließend zu einem kompletten Hintergrund zusammengeklebt werden können. Allerdings ist zum Selbstausdruck der Dateien ein Programm erforderlich, mit dem Foto-Dateien bearbeitet werden können (beispielsweise Fotobearbeitungsprogramme wie Corel Photo Paint, Adobe Photoshop u.a.). Mit einem solchen PC- bzw. Mac-Programm können die Dateien beispielsweise in Größe, Farbe oder Kontrast noch individuell bearbeitet und ganz auf den Bedarf des Anwenders abgestimmt werden. Soweit der Ausdruck der großformatigen Dateien (200 cm bzw. 144 cm) an einem Stück erfolgen soll und hierfür kein geeigneter Drucker für den Druck auf Endlospapier zur Verfügung steht, empfiehlt sich der Ausdruck der Dateien in einem Druckshop bzw. einer Fachdruckerei. Über die Homepage www.modellbahn-hintergrund.com erhält man hierzu unter Produktinformationen weitere praktische Hinweise. Nach dem Grundprogramm an Hintergründen, das nach wie vor bei Busch erhältlich ist, bietet JoWi jetzt erstmals jahreszeitbezogene Hintergründe an
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und auch weitere individuelle Motive. Wer ganz spezielle, anlagenbezogene Hintergründe wünscht, kann sich an den Hersteller selbst wenden (Blankensteiner Str. 104, 45527 Hattingen). Der Selbstdruck mit einem einfachen Tintenstrahldrucker sollte jedem PCAnwender, der schon einmal mit Bildbearbeitungsprogrammen gearbeitet hat, nicht schwer fallen. Für alle übrigen nachfolgend ein paar grundsätzliche Hinweise zur Vorgehensweise: Man benötigt also ein Bildbearbeitungsprogramm, mit dem TIFF- bzw. JPEG-Bilddateien geöffnet werden können. Das Öffnen der richtigen Datei ist insofern narrensicher, weil alle einzelnen Dateien in der jeweiligen Blattgröße genau mit der jeweiligen Modellbahnbaugröße und dem Ausdruckformat gekennzeichnet sind. Jede CD enthält auch ein Musterpanorama im Längenformat 27 cm, das zunächst auf normalem DIN-A4-Papier ausgedruckt werden kann. Man kann jedoch schon mit jedem normalen Drucker, der Bilder in Fotoqualität drucken kann, recht beeindruckende Ergebnisse erzielen. Daher wurden zusätzlich alle Großpanoramen für den Selbstausdruck auf normalem DIN-A4-Papier in einzelne Teilbilder unterteilt. Horst Meier
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Zusammensetzung Die Dateien H0 1 bis H0 11 ergeben z.B. ein aus elf Teilbildern zusammengesetztes Panorama im Gesamtformat 200 x 28 cm für H0. Man ruft die einzelnen Bildelemente auf und druckt sie gemäß der Betriebsanleitung des Druckers aus. Beim Ausdruck ist nicht unbedingt der Einsatz von beschichtetem Fotopapier erforderlich. Schon auf normalem 100g/qm-Papier oder besser noch auf hochweißem 120 g/qm-Karton, den es preiswert in jedem besseren Schreibwarengeschäft gibt, lassen sich bei optimaler Druckereinstellung sehr ansprechende Druckergebnisse erzielen. Die je nach Drucker unvermeidlichen weißen Papierränder sollten unbedingt mit einem Papierschneider geschnitten werden, damit die Stoßkanten fugenfrei aneinander passen. Aufgeklebt wird zweckmäßigerweise mit Sprühkleber auf weißen Karton.
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Winterdienst bei der Bahn
Wir fahren immer Alle reden vom Wetter. Wir nicht. ist als genialer Werbespruch der DB in die Geschichte eingegangen. Zu Recht, meint Michael Meinhold und wirft einen Blick zurück auf frühere Eis-Zeiten.
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V
or einiger Zeit stellte die Deutsche Bahn überrascht fest, dass Schnee und Eis nicht nur plötzlich auftreten, sondern auch den Bahnbetrieb behindern können. Das war nicht immer so. Wir fahren immer, das DB-Motto der Epoche III, hatte sich vor allem dann zu bewähren, wenn wie in den Wintern 1955/56 oder 1962/63 die ohnehin angespannte Betriebslage durch den Ausfall der Binnenschifffahrt zusätzlich verschärft wurde. So mussten im Januar 1963 auf den beiden Rheinstrecken statt täglich rund 200 Güterzügen plötzlich 340 gefahren werden. Und da muß der Bundesbahn bestätigt werden, daß sie im Gegensatz zu anderen öffentlichen Institutionen, die sich vom Winter regelrecht überrollen ließen mit Geistesgegenwart und Improvisationskunst operierte und die zornigsten Kältetage überwand, ohne daß auch nur im entferntesten die Gefahr einer umfangreicheren Betriebsstörung aufkam, würdigte der Rheinische Merkur am 22. Februar 1963 eine nicht nur für jene Jahre beispielhafte Leistung aller Eisenbahner, deren hier mit einem Bilderbogen anerkennend gedacht sei. mm MIBA-Spezial 60
VORBILD
Im Februar 1956 geht auf dem Rhein außer Eis nichts mehr. Scheinbar ungerührt dampft eine 23 des Bw Mainz bei Niederheimbach mit ihrem D-Zug stromabwärts in Richtung Koblenz. Zwei Kilometer stromaufwärts zeichnet der Fotograf am selben Tag ein nicht minder eindrucksvolles Bild von der Verkehrslage am Rhein: Freie Fahrt für die Mainzer 23 unter der Verladebrücke bei Trechtingshausen. Linke Seite: Winterbetrieb bei der Deutschen Bundesbahn in Kalenderbildern. Oben Kampf dem Schnee und Eis im Eisenbahnbetrieb vom Dezember 1959, unten DBStraßenrollerverkehr im bayerischen Grenzland vom Januar 1959. Der mit Kohlen beladene Güterwagen wird vom Bahnhof Steinbach zu den Industriebetrieben nach Tettau transportiert. Die Zugzahl erhöht sich zwangsläufig, sobald die Rheinschiffahrt durch Niedrigwasser, Hochwasser oder Eisgang ausfällt und ihre Transporte von dem Schienenweg zusätzlich übernommen werden müssen (Betriebsaufgaben bei der BD Mainz, November 1956): Winterliches Rheintal bei St. Goarshausen. Fotos: Archiv Michael Meinhold
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Schrecksekunde für den Lokführer im Februar 1996: 216 102 bremst vor dem umgestürzten Baum und fährt mit Üg 68652 zurück nach Arolsen um Hilfe zu holen. Die von dort abgeholten Männer beseitigen das Hindernis und mit plus 90 geht die Fahrt weiter. Fotos: Jürgen A. Bock, Arolsen
Winterdienst in München Hbf: Mit dem Unimog wird im Winter 1962/63 der Schnee von den Bahnsteigen geräumt. Ein Jahrzehnt früher läuft 23 004 des Bw Kempten ein. Unten Bahnhof Minden mit 01-bespanntem DZug am 15.2.1955. Archiv Michael Meinhold
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Blick auf den zugewehten Einschnitt in Richtung Ober Seemen. Nichts geht mehr: Die 50er hat sich hinter Ober Seemen in einem Einschnitt festgefahren. Der Hilfszug aus Fulda wird angefordert. Fotos: Stahlfänger/Slg. K.Weihe
In jenem Winter fuhr sich auf der z.T. wie eine Gebirgsbahn trassierten Vogelsbergstrecke Stockheim Gedern Ober Seemen Hartmannshain Lauterbach eine Dampflok fest, die nur höchst aufwändig befreit werden konnte. mm Der Hilfszug ist eingetroffen. Mittels Feldtelefon wird Kontakt mit dem Fahrdienstleiter im Bahnhof Gedern aufgenommen.
Mit großem personellen Aufwand wird der gesamte Einschnitt vom Hilfszug bis
zur stecken gebliebenen 50er in stundenlanger Arbeit freigeschaufelt.
Die 50er ist wieder frei und wird von zwei aus Lauterbach angeforderten 86ern in den Bahnhof Gedern geschoben.
Die Dampfschneeschleuder muss nun zum Räumen der gesamten Strecke ran,
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da man den Schneepflug offensichtlich überschätzt hatte: Anlass genug für ein Erinnerungsfoto.
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Wintergestaltung im Modell
Und das nicht nur z u r We i h n a c h t s z e i t Wer sich ein Wintermärchen auf die Anlage holen will, sollte die praxisgerechten Anleitungen von Bruno Kaiser genau studieren! Solange die Stromaufnahme der Triebfahrzeuge nicht beeinträchtigt wird, kann einem angesichts der klirrenden Kälte so richtig warm ums Herz werden
S
o manchem Leser dürfte die in der Titelzeile genannte Satire von Heinrich Böll bekannt sein. Spontan fällt mir jedenfalls diese Geschichte ein, wenn ich über den verschneiten Hügel mit Altschnee schaue oder den Kindern beim Schneemannbauen zusehe. Bei all dem winterlichen Getümmel auf meinem Diorama ist draußen das Thermometer inzwischen auf stolze 23° Celsius gestiegen und lässt endlich ein Gefühl von Frühling zu. Aber nichtsdestoweniger, es ist Wintergestaltung statt Frühlingserwachen angesagt, denn unser MIBA-Spezial widmet sich diesmal den vier Jahreszeiten und das eben nicht nur zur Weihnachtszeit. Der Griff in die Literaturkiste macht mir den Einstieg in diesen Beitrag leichter, denn nach landläufiger Ansicht passt die Behandlung des Themas Winter nur zu einer Weihnachtsanlage?! Oder etwa doch nicht? Ob nun Ganzjahresweihnachtsfeierer oder nicht, ein Anlagenbau der vierten Jahreszeit kann zu jedem Zeitpunkt Spaß machen.
Tiefschnee oder Pulverschnee? Eigentlich macht es viel weniger Mühe, eine verschneite Winteranlage zu bauen, denn die vielen Details von der filigranen Bodengestaltung angefangen bis zur Vegetation sind im alles überdeckenden Weiß verschwunden und zeigen kaum noch Konturenschärfe. Wenn man bei Frau Holle Tiefschnee bestellt, liegt man mit dieser Aussage nicht falsch, wer sich jedoch auf die Darstellung einer nur leicht verscheiten Landschaft einlässt, hat schon deutlich mehr zu tun. Und damit wollen wir uns hier beschäftigen. Wer eine Anlage oder ein Diorama mit hoher Schneelage plant, kann sich 92
die Nachbildung von Bodenkrume, Gras- und Bodendeckerbewuchs und vielen weiteren Details weitgehend sparen oder sie nur andeuten. Die Landschaftsform wird in herkömmlicher Weise erstellt und Oberflächen weich in Gips geformt. Nur da, wo später kein alles einhüllender Schnee liegen soll, sind entsprechende Gestaltungselemente wie Felsformationen, Straßen, Gleisanlagen und natürlich die Gebäude vorzusehen und zu gestalten. Wer dagegen nur wenig Schnee wünscht, wird Wälder, Wiesen, Äcker, Gärten mit der gesamten Botanik wenn auch in winterlicher Reduktion nachbilden müssen. Als Unterscheidungsmerkmal zu den drei anderen Jahreszeiten spielt dabei die Vegetation (und hier speziell Bäume und Sträucher) die entscheidende Rolle. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die saisonbedingten Veränderungen in der Natur, sondern auch auf das deutlich reduzierte Angebot des Zubehörs. Bis auf verschneite Tannen und einige wenige weiß eingefärbte Baumrohlinge wird kaum etwas Fertiges angeboten. Wie auch schon bei der Herbstgestaltung gezeigt, stehen zwar Bausätze, Materialien und Hilfsmittel speziell für die Wintergestaltung zur Verfügung, die eigentliche Arbeit ist jedoch vom Modellbauer selbst auszuführen.
Methoden zur Schneegestaltung Zur Darstellung von Schnee werden unterschiedliche Stoffe offeriert, die differierende Baumethoden erfordern. Man muss sich entscheiden, ob man Anlagen mit fest verarbeitetem Dauerschnee oder solche, auf die loser Pulverschnee niedergegangen ist, darstellen möchte. MIBA-Spezial 60
MODELLBAHN-PRAXIS
Materialien zur Schneegestaltung: Farben, Spray, Schneepulver, Glasdiamantin (Auhagen, Busch, Noch). Nützliches für die Wintergestaltung beinhaltet auch das Winter-Set von Faller.
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Die Geländegrundlage entsteht auf Hartschaumbasis. Weiße Leimfarbe und Glasdiamantin sorgen für den glitzernden Schnee-Effekt.
Gelände mit Tiefschnee lässt sich ganz einfach aus normalem Gips modellieren.
Fotos: Bruno Kaiser
Aus dem Schneepulver von Busch lassen sich u.a. leicht Schneewehen und Schneehaufen gestalten.
Der Dauerschnee wird mit Gips oder speziellen Schneespachtelmassen, wie beispielsweise von Busch als glitzernder Schnee (7171) bezeichnet, imitiert. Des Weiteren stehen zu diesem Zweck Farben (Auhagen, Heki, Faller) zur Verfügung, die, wie im Beispiel von Auhagen, bereits Leimanteile beinhalten. Zur Nachbildung des Glitzereffekts streut man so genanntes Glasdiamantin oder silbrig glänzende Partikel in die zuvor aufgebrachte, noch frische Schneemasse. Die genannten Materialien sind z.T. einzeln oder in Sets zusammengefasst erhältlich. Wer es sich ganz einfach machen will, bedient sich weißer Sprühdosenfarbe, die es bei Busch mit spezieller Raureifwirkung (Geländespray 7001) gibt. Diese Sprühfarben sollten schon aus Gesundheits- und Umweltgründen eher partiell z.B. zur Verschönerung eines Baumes als flächendeckend bei der Landschaftsgestaltung eingesetzt werden. Nicht zuletzt die störende Geruchsbelästigung hält davon ab. Für nicht dauerhaftes Einschneien bietet Noch so genannten Pulverschnee (08750) an. Das sehr feine, weiße Pulver wird mit einem Teesieb über die 94
vorher fertig gestaltete Anlage gestreut. Durch die dem Material eigene Adhäsion bleibt das Pulver relativ beständig, so wie real gefallener Schnee, an den Modellen haften. Stärkere Zugluft führt auch im Kleinen zu Verwehungen, Erschütterungen sorgen für das Abfallen des Pulvers. Beides kann durchaus unerwünscht sein! Für den realen Fahrbetrieb muss der Schnee auf den Gleisen entfernt werden, da ansonsten Beeinträchtigungen von Mechanik und Antrieben nicht ausgeschlossen werden können. Hierbei meine ich nicht nur die Schienenprofile und Weichenantriebe, sondern das gesamte Gleisbett. Auch lediglich durch den Fahrbetrieb aufgewirbeltes Pulver kann sich in Getriebe und Motoren schädigend festsetzen! Mit dem Staubsauger lässt sich der Kunstschnee im Frühling (weitgehend) rückstandslos entfernen, wobei allerdings ein weißer Schleier immer zurückbleibt. Resümee: So schön eine solcherart luftig beschneite Anlage auch aussehen mag wer eine Winteranlage mit Fahrzeugen betreiben will, sollte auf diese Beschneiungsmethode tunlichst verzichten!
Vegetation im Winter Neben der Schneegestaltung ist die Wirkung einer Winteranlage ganz entscheidend von der Darstellung der Vegetation abhängig. Hier gibt es, wie schon angedeutet, außer einigen Bürstentannen von Auhagen und Heki und ebenfalls weiß übersprühten, einfach gehaltenen Baumrohlingen von Auhagen nichts Fertiges zu kaufen. Allerdings werden Winterbaumbausätze von verschiedenen Herstellern, teils als Kunststoffgerippe oder Naturmaterialbaumrohlinge, und beispielsweise ein Winter-Set von Faller angeboten. Letzteres beinhaltet neben den obligatorischen einfachen Baumrohlingen Farben, Leim, Spachtelmittel, Glasdiamantin und Eiszapfen. Wer jedoch die filigrane Struktur von Winterbäumen nachbilden möchte, wird die genannten Materialien eher nur als Basis verwenden und sie verfeinern wollen. Wie dies vonstatten geht, möchte ich etwas genauer schildern und mich dabei, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, z.T. auf den Herbstbeitrag (Seite 76-81) in dieser Ausgabe beziehen. MIBA-Spezial 60
Materialien zur Baumgestaltung Wie bereits in meinem Beitrag zur Herbstgestaltung geschildert, stehen verschiedene Bausätze in Kunststoff und Naturmaterialien zur Verfügung, aus denen sich mehr oder weniger individuell Büsche und Bäume gestalten lassen. Um das grazile Erscheinungsbild blattloser Büsche und Laubbäume nachzubilden, kommen von den für den Herbst gezeigten Bausätzen nur solche infrage, die aufgrund ihrer fein verästelten Struktur ihren Vorbildern auch wirklich nahe kommen. Aufgrund der naturgegebenen feinen Verzweigung halte ich Seemoos, auch Meerschaum genannt, für besonders gut zur Darstellung von Büschen geeignet. Für diesen Zweck ist auch die Zweig- und Astdicke völlig ausreichend. Für größere und große Bäume ist dies dagegen nicht der Fall. Hier sollte man Stamm- und Astwerk durch andere Komponenten ersetzen.
Kombinationsbäume Eine gute Kombination bilden Kunststoffbaumrohlinge, an deren Äste Zweignachbildungen aus Seemoos geklebt werden. Die Frage ist nur, wie verbinde ich die unterschiedlichen Materialien schonend, dauerhaft und schnell? Nach mehreren Fehlversuchen mit Sekundenkleber, Weißleim, Plastikund Kontaktklebern habe ich eine simple Befestigungsmethode gefunden Heißkleber! Voraussetzung für rationelles und sauberes Arbeiten ist dabei dessen richtige Anwendung! Nachdem der Kunststoffbaumstamm auf einem Arbeitsbrettchen fixiert wurde und die Äste in eine vorbildgerechte Position gebogen sind, werden geeignete Zweige aus den Seemoosrispen gelöst. Nun steckt man die Enden der Mooszweige in die Spitze der Heißklebepistole und benetzt sie auf diese Weise minimal mit Klebstoff. Ein kurzer, leichter Druck an die Kunststoffäste reicht aus, um die Naturzweige am Baum anzuheften. Eventuell sich bildende Kleberfäden sind sofort zu entfernen. Am besten verlängert man die Plastikastteile von unten nach oben mit Moos. Hierbei ist unbedingt auf die natürliche Wuchsrichtung von Ast und Zweig zu achten. Aufgrund der nicht ins Gewicht fallenden Abbindezeiten des Klebers geht die Arbeit schnell vonstatten. Machen Sie keinesfalls den Fehler, mit der PisMIBA-Spezial 60
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Materialübersicht
Hersteller
Art.-Nr.
Bezeichnung
Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Auhagen Busch Busch Busch Busch Busch Busch Busch Faller Heki Heki Heki Heki Heki Heki Heki Heki Noch Noch Noch Noch Noch
77033 77921 10155 77920 77594 77035 77034 5410 7171 6004 7001 6465 6466 6802 170735 1507 1505 1630 2160 2161 3112 3343 7104 11910 08750 26328 23800 23820
Winterzauber (Schneeglimmer) 3 Winterbäume 4 Wintertannen 5 Wintertannen Eiszapfen Leimfarbe weiß Trockenfarbe weiß beschneiter Weihnachtsbaum Schneepulver glitzernder Schnee Winter-Set (Ausgestaltungsmittel) Schneespray 10 Wintertannen 20 Wintertannen Trockenbäume Winter-Set (Komplett-Set) Baumrohlinge Baumrohlinge Realistic-Serie Seemoos Schneetannen Schneetannen Naturborsten Glasdiamantin Schneefarbe Weihnachtsbaum, beleuchtet Pulverschnee 25 Schneetannen Naturmaterial Bausatz (Seemoos) groß Naturmaterial Bausatz (Seemoos) klein
uvP ( ) 3,10 10,20 13,50 6,50 1,30 7,90 4,20 20,99 4,79 5,79 8,99 10,99 12,99 12,99 32,00 6,80 10,50 17,00 6,80 6,80 7,50 5,00 6,00 15,95 5,10 17,95 21,95 13,75 Rohlinge und bereits in Form gebrachte Dry-Tree-Bäume von Busch. Raureif produziert man mit Geländespray Schnee von Busch. Plastikbaumrohlinge, hier von Busch, lassen sich mit Seemoos verfeinern.
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Links der noch relativ kahle, rechts der schon fertig bezweigte Baum, der allerdings noch bemalt werden muss.
tole Kleber an die Astenden zu geben um dann die Filigranzweige anzudrücken. Sie laufen nicht nur Gefahr, mit dem heißen Kleber die aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Äste aufzulösen, oder zumindest ungewollt zu verbiegen, sondern können auch nicht richtig dosieren. Die Verklebungen fallen garantiert klobig aus, wodurch die Optik des Baumes später erheblich gestört ist!
Naturbäume Wem der zugegeben nicht unerhebliche Aufwand zu viel ist, kann auf die neuen Dry-Tree-Bäume von Busch zurückgreifen. Es handelt sich hierbei um verzweigte Wurzelstände, wie bereits im Beitrag zur Herbstgestaltung beschrieben. Der schirmartige Wuchs der Pflanzenteile entspricht in etwa dem Erscheinungsbild von Pinien, beschnitten und ggf. mit Astteilen ergänzt können daraus aber mit etwas Geschick auch einheimische Laubbäume gebastelt werden. Der Blick in den Garten oder auf das Sortiment des Floristen bietet weitere Arbeitsmittel, die uns die Natur als Samenstände, Wurzeln oder getrocknetes Geäst liefert. Auch daraus lassen sich Modellgewächse herstellen! 96
Farbgebung Woraus auch die erstellten Baummodelle gefertigt sind, fast immer erscheint eine farbliche Überarbeitung angeraten. Dies trifft besonders auf unsere Kombinationsbäume zu, um eine natürliche, einheitliche Farbgebung zu präsentieren. Wegen der feinen Verzweigung ist hierzu nach meinen Erfahrungen nur eine Spritzpistole geeignet. Je nach Baumart sind braune und graue Farbtöne von hell bis dunkel geeignet. Wer es ganz genau nimmt, überzieht die Wetterseite des Stammes noch mit Algen- bzw. Moosgrün.
Sträucher Für die Busch- und Strauchdarstellung bieten sich die schon mehrfach erwähnten Seemooszweige an. In der Regel können größere oder kleinere Gewächse aus den Rispen gezupft und ohne weitere Behandlung einzeln oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt in der Anlage eingepflanzt werden. Je nach Lieferzustand ist auch hier eine farbliche Überarbeitung anzuraten. Kleine Sträucher und auch Bodendecker lassen sich aus Polstermaterial herstellen. Gräulich oder bräunlich ein-
gefärbte Pads aus gewirktem Pferdehaar bietet Green Scene an. Hieraus kann man Büschel zupfen und in der Landschaft eingraben. Nach anschließendem Beschneiden entsteht trockenes Gezweig.
Gräser Interessante Effekte lassen sich bei wenig verschneiten Landschaften durch vorheriges Aufbringen von Wildgras erzielen. Entsprechende Fasern liefern Busch, Heki und Noch. Um die langen Grashalme schnell und mühelos zum aufrechten Stehen zu veranlassen, ist ein elektrostatisches Begrasungsgerät hilfreich, wahrscheinlich sogar erforderlich. Zur sonstigen Gras- und hier insbesondere Langgrasgestaltung stehen Wildgrashalme bei Noch sowie Schweineborsten (verschiedene Anbieter) zur Verfügung. Ebenfalls geeignet sind zerkleinerte Hanfstränge aus dem Installationssektor.
Winterliche Gestaltungsmittel Tauwetter gemischt mit Frost produziert Eiszapfen. Eine Kollektion aus glasklarem Kunststoff liefert Faller in seinem Winter-Set sowie Auhagen aus Karton zum Ausschneiden. An DachMIBA-Spezial 60
Ob als Kombination aus Kunststoff und Seemoos oder Naturmaterialien aus dem Garten oder Laden, als bestes Bindemittel hat sich Heißkleber herausgestellt.
kanten oder Mauervorsprüngen realistisch angebracht, lassen sie beim Betrachten den Zuschauer frösteln. Und wer den Straßenbenutzern etwas Gutes tun will, sollte am Straßenrand Streugutkisten und Begrenzungsstangen aufstellen.
Das beschneite Schuppendach erhält eine Prise Glasdiamantin. Die Eiszapfen, die an den Dachrändern montiert werden, stammen aus dem Faller-Winter-Set.
Raureif und Schnee zaubert am einfachsten, wie schon angedeutet, Schneespray aus der Dose. Bei entsprechendem Abstand und in kurzen Stößen gesprüht, lässt sich mit dem Geländespray von Busch sogar Raureif auf der Vegetation erzielen. Auf die einhergehende Geruchsbelästigung wurde schon hingewiesen. Das Hantieren mit den Sprühdosen sollte deshalb möglichst im Freien stattfinden. Zum Beschneien von Gebäuden, aber auch Bäumen und Sträuchern ist alternativ eine umwelt- und nasenfreundlichere Methode nachzutragen. Die mit Schnee zu verschönernden Objekte werden mit entspanntem Wasser eingesprüht. Darüber rieselt man mithilfe eines Teesiebs Buschs glitzernden Schnee und ergänzt das Ganze mit einer Prise Glasdiamantin. Auf diese Weise lassen sich auch die Gleise einschneien. Ganz wichtig ist dabei allerdings, dass vor dem Beschneien alle MIBA-Spezial 60
Teile des Gleissystems wie Schienenköpfe, Weichenbauteile und Antriebselemente abgedeckt oder zumindest so trocken gehalten werden, dass sich kein Schnee daran festsetzen kann. Selbstverständlich ist nach dem Schneefall das gesamte Gleissystem auf Verunreinigungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu reinigen. Auch wenn manchem dieser Hinweis ganz selbstverständlich erscheint, eine Missachtung führt bei demjenigen, der es vielleicht nicht wusste, garantiert zu Fahr-
zeug- und Antriebsschäden! Damit wären wohl die wesentlichen Arbeitsgänge zur Erstellung einer Winteranlage angesprochen. Um alle Facetten der Wintergestaltung im Detail auszuführen, reichte der Platz an dieser Stelle einfach nicht. Wer sich einmal intensiv mit dem Thema beschäftigt, wird sicher noch eigene Ideen und zusätzliche, brauchbare Materialien finden, die ihm bei der individuellen Gestaltung helfen. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit! Bruno Kaiser 97
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Alternativer Kessel könnte man diese Aufnahme vom Kessel eines 24-Modells in H0 betiteln. Nicht dass der Fleischmann-Kessel nicht detailliert wäre, aber Lutz Kuhl wollte einfach frei stehende Leiungen haben. Foto: lk
Details der Damp ok Warum hat die Öl-Lok keinen Aschkasten? Was unterscheidet Ober ächen- von Mischvorwärmern? An welche Lok gehört welche Lampe? Diese und andere Fragen zu frei stehenden Kesselarmaturen, den richtigen Pumpen für Ihre Lok oder zur korrekten Bestückung eines Pufferträgers beantwortet Ihnen das kommende Spezial 61. Wir berichten über die unterschiedlichen Lokbauarten Meyer-, Mallet- und Garrat, wir erklären die Funktionsweise einer Kondenslok und programmieren deren abweichenden Sound in einen Digitaldecoder! Kohlenstaubfeuerungen bedingten eine erheblich andere Tenderbauart, wir zählen die Umbaumöglichkeiten im Modell auf. Wenn also Dampf zu Ihren bevorzugten Traktionsarten zählt, verpassen Sie auf keinen Fall unsere nächste Spezial-Ausgabe.
MIBA-Spezial 61 erscheint Mitte August 2004
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