Lexi Ko Logie

September 23, 2017 | Author: Desing Cables | Category: Semantics, Language Mechanics, Philology, Vocabulary, Grammar
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Dr. phil. Jürgen Beyer Homepage

Lexikologie der deutschen Sprache der Gegenwart Ausbildungsziele: Da die Ausbildung vordergründig auf zukünftige DeutschlehrerInnen (DaF) für die 1. und 2. Sekundarstufe orientiert ist, die an einer Pädagogischen Fakultät, nicht aber auf künftige Germanisten, die an einer Philosophischen Fakultät studieren, gewinnt auch im Fach Lexikologie (wie in allen sprachwissenschaftlich orientierten Lehrveranstaltungen) der pädagogische Aspekt an Priorität. Der zu vermittelnde Gesamtüberblick über den Gegenstand der Lexikologie - den sich in ständiger Veränderung befindenden Wortschatz - und über die Wechselbeziehungen lexikalischer Zeichen (Morpheme, Wörter, feste Wortgruppen) im Kontext von Wortbildung, Wortbedeutung und Bedeutungswandel sowie Übergänge zur Phraseologie und Onomastik erfolgt daher unter ständiger Beachtung der Dialektik von linguistisch-theoretischer und sprachpraktischer Ausbildung. In den Lehrveranstaltungen in der linguistischen Disziplin Lexikologie wird permanent auf eine Vermittlung des Sprachwissens (Systemkenntnisse) unter dem Aspekt der Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten und damit der Vervollständigung der sprachlichen Kompetenz gezielt. Sprachsystemwissen und Sprachtätigkeitswissen werden wechselseitig in Hinsicht auf die kommunikative Gesamtzielsetzung der Ausbildung zu einem höheren Niveau geführt. Dabei erfolgt die Darstellung der integrativen Rolle des Wortschatzes (basale Komponente für jegliche Art von Sprachausübung und demzufolge auch von Sprachausbildung) unter ständiger Berücksichtigung der fließenden Grenzen zu anderen Beschreibungsebenen, insbesondere zu den Nachbarwissenschaften Morphologie, Phonetik / Phonologie und Syntax. Unter diesem Aspekt besitzen die Studenten am Ende der Ausbildung fundierte Kenntnisse über Zusammenhänge der Entstehung und Erweiterung des Lexikons der deutschen Sprache. Sie begreifen das Lexikon, den Wortschatz, als strukturiertes Inventar von Lexemen (Benennungseinheiten, Wörter, feste Wortverbindungen), die als Zuordnungen von Formativ und Bedeutung reproduzierbar sind, gespeichert werden und Basiselemente für die Bildung von Sätzen und Texten sind. Sie werden befähigt, mittels der Regularitäten der Wortbildung und anderer Mittel der Wortschatzerweiterung ihr Wissen und Können selbstständig zu erweitern, lexiko-grammatische Strukturen zu bilden und diese später den Schülern zu vermitteln. Sie sind am Ende der Ausbildung in der Lage, Entwicklungstendenzen in der deutschen Sprache der Gegenwart zu erkennen und selbstständig weiter zu verfolgen.

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Thematische Aufgliederung der Lehrveranstaltungen - Lehrprogramm: Vorlesungen - 15 Stunden (ein Themenbereich = 1 Unterrichtsstunde) 1. Gegenstand, Aufgaben und Teildisziplinen der Lexikologie (Wortschatz als integrative Komponente des Sprachsystems; Onomasiologie - Semasiologie - Etymologie) 2. Lexikographie, Arten von Wörterbüchern 3. Das Wort als sprachliche Grundeinheit I (Sprache als Zeichensystem; das Wort als sprachliches Zeichen; Morphem und Wort) 4. Das Wort als sprachliche Grundeinheit II (Lexem und Wort; Motivation - Idiomati sierung - Lexikalisierung) 5 .Wortbildung (Methoden der Wortbildungsanalyse; Arten der Wortbildung: Komposition, Derivation, Präfigierung, Kurzwortbildung usw.) 6. Wortbedeutung I (langue und parole; denotative Bedeutung des Lexems; konnotative Bedeutungskomponenten) 7. Wortbedeutung II ( Sememe und Seme - Semstruktur; Monosemierungsprozeß) 8. Lexisch-semantische Beziehungen im deutschen Wortschatz I (Paradigmatik Syntagmatik) 9. Lexisch-semantische Beziehungen im deutschen Wortschatz II (Polysemie; Homonymie Synonymie - Antonymie; Wortfelder) 10. Bereicherung des deutschen Wortschatzes I (Entlehnung fremden Wortgutes; Bedeutungsveränderung / Bezeichnungsübertragung - Metapher, Metonymie, Synekdoche, Hyperbel, Euphemismus; Bildung von Phraseologismen) 11. Bereicherung des deutschen Wortschatzes II (Erneuerung und Erweiterung des Wortschatzes - Archaismen, Neologismen, Fachwörter) 12. Phraseologie (Phraseologismen und syntaktisch freie Wortgruppen - Unterscheidungskriterien; Einteilung der Phraseologismen) 13. Soziale und territoriale Gliederung des deutschen Wortschatzes (Berufs- und Fachwortschätze; Termini und Terminologien; gruppenspezifische Wortschätze; Jargonismen, Dialektismen, Dubletten) 14. Onomastik (Appellativa - nomina propria; Personennamen, Ortsnamen) 15. Entwicklungstendenzen im Wortschatz der deutschen Sprache (Neologismen; Entlehnungen; Wortbildung; Fachsprachen - Gemeinsprache)

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Seminare / Übungen - 15 Stunden I. (ein Themenbereich = 1 Unterrichtsstunde) 1. Sprachliche Ebenen, Morphemstrukturen und -arten 2. Charakteristik der Wörterbücher 3. Übungen und Aufgaben in der praktischen Handhabung von Wörterbüchern 4. Territoriale Gliederung des Wortschatzes, Dialekte 5. Aufgaben und Übungen zur Wortbedeutung (Sememe - Seme, Semstrukturen u.a.) 6. Arten der Wortbildungsanalyse 7. Aufgaben und Übungen zur Komposition, Arten der Komposita 8. Aufgaben und Übungen zur Derivation 9. Praktische Übungen zur Suffigierung und Präfigierung 10. Praktische Übungen zu den Affixoiden 11. Aufgaben und Übungen zu den Bedeutungsbeziehungen I (paradigmatische Bed.-bez.) 12. Aufgaben und Übungen zu den Bedeutungsbeziehungen II (syntagmatische Bed.-bez.) 13. Denotative Bedeutung des Lexems, konnotative Bedeutungskomponenten 14. Praktische Übungen zur Polysemie und Homonymie 15. Praktische Übungen zur Synonymie - Antonymie Seminare / Übungen - 15 Stunden II. (ein Themenbereich = 1 Unterrichtsstunde) 1. Wiederholung und Systematisierung des Stoffes des 4. Semesters - Bedeutungsproblematik, lexisch-semantische Beziehungen 2. Übungen und Aufgaben zur regulären Mehrdeutigkeit und zur Monosemierung 3. Aufgaben und Übungen zur Syntagmatik (Semstrukturen - Kompatibilität) 4. Bezeichnungsübertragung (Metapher, Metonymie, Synekdoche u.a.) 5. Praktische Übungen zum Bedeutungswandel 6. Aufgaben und Übungen zur Phraseologie 7. Aufgaben und Übungen zur Polysemie und Homonymie 8. Aufgaben und Übungen zur Onomastik 9. Textanalysen - Wortbildung (Schwerpunkt: Komposition) 10.Textanalysen - Wortbildung (Schwerpunkt: Derivation, Kurzwortbildung) 11. Textanalysen - Phraseologie 12. Textanalysen - Gliederung des Wortschatzes 13. Textanalysen - Synonyme, Antonyme 14. Allgemeine lexikologische Textanalyse - Schwerpunkt: Bedeutungsbeziehungen 15. Abschluss-Seminar: Entwicklungstendenzen im Wortschatz der deutschen Sprache

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Literatur zur Lexikologie (Auswahl): 1. Primärliteratur für die Gestaltung der Seminare / Übungen 1.1. Buscha, A./ Friedrich, K.: Deutsches Übungsbuch. Übungen zum Wortschatz der deutschen Sprache, Langenscheidt 1997 1.2. Fleischer,W.: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache, Leipzig 1982 1.3. Schippan, Th.: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache, Tübingen 1992 1.4. Schippan, Th. (Hrsg.): Übungstexte zur deutschen Gegenwartssprache, Leipzig 1970 1.5. Fleischer, W.: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, Tübingen 1992 1.6. Autorenkollektiv: Deutsch für Germanisten, Teil 1, Leipzig 1988 1.7. Kühn, J./Wiktorowicz,J.: Lexikologie, Halle 1991 2. Sekundärliteratur zum weiterführenden Selbststudium (Vorbereitung von KV o.ä.) 2.1. Braun, P.: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache, Stuttgart 1993 2.2. Conrad, R.: Lexikon sprachwissenschaftlicher Termin, Leipzig 1988 2.3. Bünting, K.-G.: Einführung in die Linguistik, Frankfurt a.M. 1980 2.4. Bräuer,R./Bartels, G.: Wörterbuch lexikologischer Termini, Greifswald 1979 2.5. Baloun, J.: Deutsche Lexikologie, Teil 1 - Praha 1971, Teil 2 - Praha 1979 2.6. Deutsche Sprache. Kleine Enzyklopädie. Hrsg. von W. Fleischer, W. Hartung, J. Schildt, P. Suchsland, Leipzig 1983 2.7. Häussermann, J.: Phraseologie, Tübingen 1977 2.8. Handbuch der Lexikologie, hrsg. von Ch. Schwarze, D. Wunderlich, Königsstein 1985 2.9. Iskos, A./Lenkowa, A.: Deutsche Lexikologie, Leningrad 1970 2.10.Lewandowski, Th.: Linguistisches Wörterbuch, 3 Bde., Heidelberg 1976 2.11. Schippan, Th.: Einführung in die Semasiologie, Leipzig 1975 2.12. Sommerfeldt, K.-E.: Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache 2.13. Stepanova, N.D./Cernyseva, I.I.: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache, Moskau 1986 2.14. Wiegand, H.-E. u.a.:Lexikon der germanistischen Linguistik, Mannheim 1980 2.15. Gross, H.: Einführung in die germanistische Linguistik, München 1990 2.16. Bausch, K.-R./Christ, H./Königs, F.G./Krumm, H.-J. (Hrsg.):Erwerb und Vermittlung von Wortschatz im FU, Tübingen 1995 2.17. Wilss, W.: Wortbildungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache, Tübingen 1986 2.18. Pohl, I./Bartels, G. (Hrsg.): Sprachsystem und sprachliche Tätigkeit, Frankfurt a. M. 1997 2.19. Lutzeier, P.R.: Lexikologie, Tübingen 1995 Anforderungen an das Studium und Leistungskontrollen: Regelmäßige Präsenz und aktive Teilnahme an den Seminaren und Übungen (jeder Student bzw. jede Studentin hält mindestens einen Kurzvortrag zu einem wissenschaftlichen Thema). Am Semesterende jeweils Testatklausur (Theorieteil und sprachpraktische lexikologische Textanalyse) als eine der Voraussetzungen für die Teilnahme an der Abschlussprüfung.

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