February 14, 2017 | Author: Bogdan Tudor | Category: N/A
Kicker Sportmagazin - Nr.66_ 10 August 2015...
TORHÜTER-REPORT
Wie wichtig ist die Größe im Tor? FC BAYERN
Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr
Guardiola droht seinen Stars
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große Interviews
Vor dem Start
Titelfotos: imago
Kahn checkt die Brennpunkte der Bundesliga Warum es Reus nicht wichtig ist, ein Superstar zu sein Weinzierl erklärt seine Schalke-Absage
ALLOFS TRIFFT SCHAAF
HERTHANER IM PORTRÄT
RÜCKKEHRER WIE KURANYI
Gespräch über eine besondere Freundschaft
Darida: Die Lunge der Liga
Alter Glanz oder doch altes Eisen?
DER DFB-POKAL Traumstarts und böse Überraschungen
Nr.
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10. 8. 2015 33. Woche
€ 2,60 Deutschland
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kicker, 10. August 2015
In dieser Ausgabe
Der Fernvergleich mit England N
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Wie einst bei Werder: Hans-Günter Klemm mit Klaus Allofs und Thomas Schaaf
Foto: Baschin
ehmen wir mal an, Marketing-Experten machten den berühmten Hausfrauen-Test in, sagen wir Kuala Lumpur. Es geht um die Popularität von Premier League und Bundesliga, und im Detail werden die Fragen tückisch. Welche Klublegende fällt Ihnen zu Stoke City ein und welche zu Hannover 96? Die Wahrscheinlichkeit, dass Sir Stanley Matthews weitaus häufiger genannt wird als Dieter Schatzschneider, ist groß. So groß wie der historisch gewachsene Vorsprung gegenüber anderen Ligen, den die Premier League nicht nur ihrer Auslandsvermarktung und dem Pay-TV, sondern auch der alten First Division und dem BBC Worldservice verdankt. Dies ist nur ein Aspekt von vielen in der großen Debatte dieses Sommers, die sich um den bedrohlichen englischen Reichtum dreht. Auch in unserem Doppel-Interview mit Klaus Allofs und Thomas Schaaf ist das ein Thema. Abgerechnet wird auf alle Fälle erst später. Zunächst am Ende des Transferfensters 1 und dann im Frühjahr 2016 nach den Endspielen im Europapokal sowie bei der EM in Frankreich. Meine Vorfreude auf die Bundesliga-Saison wird mit dem Fernvergleich nur noch größer.
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Entspannte Atmosphäre: Mit Marco Reus sprach Thomas Hennecke über die Borussia.
Das Interview zum Saisonstart: Oliver Kahn analysiert kritisch die Brennpunkte der Bundesliga.
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Alter Glanz? Oder altes Eisen? Auch Schuster und Matthäus spielten lange im Ausland. Sie kehrten zurück – wie nun Kuranyi.
Wir wünschen Ihnen eine gute Woche!
Die Ligen. Die Rubriken. Jörg Jakob, kicker-Chefredaktion
Alles über die 1. Runde im DFB-Pokal Bundesliga Aktuelles aus den Vereinen Kolumnistenkreis, Scheinwerfer International Aktuelles aus aller Welt 2. Bundesliga Aktuelles aus den Vereinen
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3. Liga Aktuelles aus den Vereinen 4. Liga Aktuelles aus den Regionen Business Leserforum Nachspielzeit und Abpfiff
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Foto: imago
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WAS WAR DA LOS?
Die Jane Fonda vom Stadtfest A
ktuell fordern die Davids ihre Goliaths in der ersten Runde heraus – an diesem 11. Juni 1983 aber stand das große Endspiel an. Eine Stadt im Ausnahmezustand! Köln hatte die Nachwehen des Karnevals gerade verarbeitet, da kam es zum nächsten Highlight: Das DFB-Pokalfinale mutierte zum Stadtfest. Zum bis heute einzigen Mal trafen dort zwei Klubs aus einem Ort aufeinander – und das auch noch zu Hause: der große FC gegen die kleine Fortuna. 61 000 Zuschauer staunten, als der freche Zweitligist den Ton angab. Toni Schumacher war
mächtig gefordert. Auch wenn es nicht so aussah. Der FC-Keeper übte während der Partie keineswegs für ein Fitness-Video mit Jane Fonda, die im Jahr zuvor die Aerobic-Welle ausgelöst hatte. Nein, der Nationaltorhüter musste seiner Krämpfe Herr werden und dehnte die Muskulatur, was das Zeug hielt. Am Ende hielt er alles geschmeidig und dank des glücklichen 1:0-Sieges auch den Pokal in die Höhe. Der zuvor zeitweise vorgeführte FC musste sich aber ein gellendes Pfeifkonzert anhören, die Fortuna wurde mit Ovationen verabschiedet.
Im “ vor 35 Jahren
Ein Quartett bläst zur Bayern-Jagd
11. 8. 1980: So gut wie immer das Gleiche. Die Bayern gelten vor der Saison als Meisterfavorit. Wieder mal. Der HSV mit Kaltz, Köln mit Schuster, Stuttgart mit Förster sowie Lautern mit Briegel wollen Breitner und Co. aber die Schale abjagen. Am Ende bleibt alles beim Alten: München verteidigt den Titel.
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Vier Tage noch – dann geht die Bundesliga in ihre 53. Saison. Für den kicker analysiert OLIVER KAHN (46) kritisch die großen Brennpunkte 2015/16.
E
r hat alles erlebt in der Bundeliga. Er war Bayern-Keeper, Nationaltorwart, Welttorhüter. Er hat unter großen Trainern wie Ottmar Hitzfeld oder Giovanni Trapattoni gespielt. Als TV-Experte verfolgt Oliver Kahn auch heute noch intensiv den großen Fußball, national wie international. Distanziert, substanziell und kritisch analysiert er hier den Start in die neue Saison. Was erwartet die Aufsteiger? Wie groß ist das Risiko auf Schalke mit dem neuen Trainer André Breitenreiter? Wie wird sich Dortmund unter Thomas Tuchel entwickeln? Ist die vierte Meisterschaft der Bayern in Folge ein Selbstläufer? Was wird aus Pep Guardiola? Herr Kahn, Paderborn bezeichnete sich vor einem Jahr als größten Außenseiter der Bundesliga-Geschichte. Haben diese Rolle nun die Darmstädter? Gerade im ersten Jahr haben Aufsteiger nichts zu verlieren und können die positive Stimmung im Verein nutzen. Deshalb sehe ich Darmstadt 98 nicht als extremen Außenseiter. Kurzfristig kann ein Verein auch mit einem kleinen Budget in der Bundesliga für eine Überraschung sorgen. Ist der Abstieg für Darmstadt kein Automatismus? Die Paderborner starteten stark in die vergangene Saison, letztlich fehlte es aber an ausreichender spielerischer Qualität. Zudem werden Aufsteiger in der Rückrunde nicht mehr unterschätzt.
Sind solche Mannschaften wie der SV Darmstadt 98 eine Bereicherung für die Bundesliga und der sympathische Beweis, dass es auch ohne das große Geld geht? Es ist im Fußball immer möglich, durch eine besondere Trainer-Manager-Konstellation, eine optimale Kaderzusammenstellung oder eine starke Mentalität der Spieler finanzielle Nachteile kurzfristig auszugleichen. Die langfristige Etablierung in der Bundesliga erfordert allerdings eine dauerhafte Verbindung von sportlicher Kompetenz und klugen wirtschaftlichen Entscheidungen. Was erwarten Sie vom zweiten Aufsteiger, dem FC Ingolstadt? Eine Mannschaft, die derart souverän aufsteigt, hat alle Möglichkeiten, die Klasse zu halten. Wie wir in der vergangenen Saison gesehen haben, kann es jederzeit auch die sogenannten großen Traditionsvereine wie den VfB Stuttgart oder Hamburger SV erwischen. Das sollte Ingolstadt und Darmstadt Hoffnung machen. FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl sagt, er habe noch nie häufiger als zweimal hintereinander verloren, beim dritten Mal stand zumindest ein 0:0. Wird er diese Serie halten können? Die Bundesliga ist eine andere Hausnummer, da wird es Rückschläge geben, möglicherweise drei oder sogar vier Niederlagen in Serie. Dann zeigt sich die besondere Qualität eines Trainers. Dirk Schuster in Darmstadt, Hasenhüttl in Ingolstadt, Alexander Zorniger in Stuttgart sind neue Trainer in der Liga. Was erwarten Sie sich von ihnen? Es ist schwierig, die Fähigkeiten und Eigenschaften eines Trainers ohne Innensicht zu beurteilen. Mit Dirk Schuster habe ich noch beim Karlsruher SC zusammengespielt, Ralph Hasenhüttl war ein erfahrener Profi, auf seine Entwicklung bin ich gespannt. Generell würde ich mir wünschen, dass das
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„Er hat beim VfB hingeworfen. Veh muss sich bei der Eintracht neu beweisen.“
Kriterium „ehemaliger Profispieler“ wieder mehr Bedeutung bei der Trainerwahl erfährt. Aus welchen Gründen? Es gibt immer wieder kritische Situationen während einer Saison, die man als Trainer besser lösen kann, wenn man selbst den Profifußball in allen Facetten durchlebt hat. Im Profibereich
Das Interview zum Saisonstart
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„Mit Breitenreiter geht Schalke 04 ein großes Risiko ein.“
„Tuchel kann den BVB neu entzünden. Die Ergebnisse müssen sofort stimmen.“
„Neuer traue ich zwei weitere WM-Turniere zu, dann wäre er 36.“
bevorzugt auf Trainer zu setzen, die jahrelang im Juniorenbereich gearbeitet haben und ein Vokabulars bemühen, das sich nach hoher fachlicher Kompetenz anhört und letztlich doch nur profane Dinge auf eine andere Art ausdrückt, ist auch nicht die Lösung. Trainer, die immer nur auf Gleichmacherei und Systemgläubigkeit setzen, die jede Form von Individualität und wirklicher Verantwortung unterdrücken, müssen sich nicht wundern, wenn eine echte mannschaftliche Weiterentwicklung nicht stattfindet. In der vorigen Saison kam Roger Schmidt neu nach Leverkusen; André Breitenreiter war Liga-Neuling bei Paderborn; Viktor Skripnik übernahm in Bremen, Martin Schmidt in Mainz; Peter Stöger war mit Köln aufgestiegen, Pal Dardai übernahm Anfang Februar bei Hertha die Verantwortung, Michael Frontzeck stieg am 20. April in Hannover ein, Bruno Labbadia fünf Tage vorher in Hamburg. Welcher dieser Trainer hat Ihnen am meisten imponiert? Es war eine große Leistung von Bruno Labbadia, in dieser Art als Retter des Hamburger SV aufzutreten. In der Relegation setzte er sich gegen Ihren ehemaligen Klub Karlsruher SC durch. Haben Sie da sehr gelitten? Beim KSC liegen meine Wurzeln, klar habe ich mitgefiebert. Aber ganz wichtig ist für den KSC, sich nicht über irgendwelche Fehlentscheidungen oder Ungerechtigkeiten im Rückspiel der Relegation zu beklagen, sondern den Blick nach vorne zu richten und vielleicht noch besser zu sein als in der vorigen Saison. Haben Sie noch andere Trainer überzeugt? Mit welcher Ruhe Peter Stöger in Kombination mit Jörg Schmadtke den 1. FC Köln ohne große Probleme in der Klasse gehalten hat, war beeindruckend. Bei Leverkusen waren mir die Leistungsschwankungen auf hohem Niveau noch zu groß. Da gab es superstarke Spiele, die sich häufig mit bescheideneren Auftritten abwechselten.
Trotzdem gefällt mir die offensive Handschrift von Roger Schmidt. War es klug von Eintracht Frankfurt, den früheren Bundesliga-Profi und extrem erfahrenen Armin Veh nach einem Jahr zurückzuholen? Dass er in der Vergangenheit bei Frankfurt erfolgreich gearbeitet hat, ist keine Garantie für weitere Erfolge. Nachdem er in Stuttgart resignativ hingeworfen hat, muss sich Armin Veh bei der Eintracht neu beweisen. Bekommt Breitenreiter den FC Schalke 04 in den Griff? Einen unerfahrenen Trainer, der mit Paderborn abgestiegen ist, vor diese zum Teil sehr abgezockte Mannschaft zu stellen ist ein großes Risiko. Den Ansprüchen in Schalke, dem herrschenden Druck, wenn es nicht so läuft, muss André Breitenreiter gewachsen sein. Horst Heldt hat da eine sehr mutige Entscheidung getroffen. Andererseits bietet sich Breitenreiter die Chance, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Der spektakulärste Rückkehrer als Coach heißt Thomas Tuchel. Dirigiert er Dortmund zurück in die Erfolgsspur? Thomas Tuchel ist erfolgsbesessen, akribisch und achtet auf jedes Detail. Wenn er dem neuen Umfeld und dem damit verbundenen nervlichen Druck gewachsen ist, traue ich ihm zu, den BVB wieder ganz nach oben zu führen. Anders als in Mainz bleibt ihm in Dortmund allerdings nicht viel Zeit. Die Ergebnisse müssen sofort stimmen. Was erwarten die BVB-Spieler von Tuchel? Jürgen Klopp wirkte in der letzten Saison ziemlich ausgebrannt, was nach den vielen Erfolgen der Vorjahre verständlich ist. Deshalb werden Tuchels neue Art, seine Vorstellungen vom Fußball und die damit einhergehende positive Stimmung den Verein neu entzünden. Sollte Tuchel den Anti-Klopp geben? Tuchel braucht überhaupt niemand zu geben. Er bringt viele Fähigkeiten mit, die man für einen großen Trainer braucht. Wenn sich zu extremem
Ehrgeiz noch eine gewisse Souveränität und Abgeklärtheit mischen und die Erfolge kommen, sind die früheren Trainer oder Spieler schnell vergessen. Auffällig ist generell der immer größere Hype, der in den letzten Jahren um die Trainer gemacht wird. Bei allem Respekt vor den Fußballlehrern: Es geht auch immer um die Qualität und Mentalität der Spieler, die sie zur Verfügung haben. Sind die Dortmunder in der nun startenden Saison 2015/16 wieder so weit, um ganz oben anzugreifen? Die Dortmunder wollten vor nicht allzu langer Zeit die zweite Kraft neben dem FC Bayern werden. Durch den Einfluss von Tuchel sind Säulen wie Mats Hummels, Ilkay Gündogan oder Marco Reus geblieben. Deshalb sollte dieses Ziel nach der Konsolidierung in der vergangenen Saison wieder verfolgt werden. Ist Roman Weidenfeller die Nummer 1 in Dortmund oder Neuzugang Roman Bürki? Die letzte Saison lief für Weidenfeller nicht optimal, an ein paar Gegentoren war er beteiligt, also muss er sich bei Tuchel alles wieder neu erarbeiten. Jenseits der 30 – ich musste es selbst erleben – wird man immer häufiger infrage gestellt und muss sich der jungen Wölfe, die hinter einem lauern, erwehren. Mir erging es, als Felix Magath 2004 kam, ähnlich, nachdem mein Jahr zuvor nicht so gut gelaufen war. So lauten die Grundgesetze im Fußball. Sind beide Keeper gleich stark, bin ich immer dafür, den jüngeren spielen zu lassen. Begeistert Sie ein Torhüter – außer Manuel Neuer – ganz besonders? Neuer ist der absolute Ausnahmetorwart. MarcAndré ter Stegen kann jetzt auch in der Nationalmannschaft einen Schritt nach vorne machen. Weidenfeller muss hart kämpfen, Ron-Robert Lesen Sie weiter auf Seite 12
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„Ter Stegen gehört jetzt in die Nationalmannschaft.“
„Schweinsteiger kann in Manchester schnell Probleme bekommen.“
„Vidal passt nicht unbedingt ins Anforderungsprofil des Trainers.“
„Bei Guardiola sieht alles stressbelastet aus. Er wirkt unausgeglichen.“
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Zieler ist oft unauffällig, macht aber einen soliden, abgeklärten und guten Job; nicht zu vergessen Bernd Leno in Leverkusen und Timo Horn in Köln. Wir haben wie immer sehr gute Torhüter, aber diese Dekade wird von Manuel Neuer geprägt werden. Wie lange wird sich der jetzt 29-jährige Neuer als klare Nummer 1 behaupten? Gianluigi Buffon gelingt das in Italien seit mehr als 15 Jahren. Zwei weitere Weltmeisterschaften traue ich Neuer zu, dann wäre er 36. Wie sehen Sie die künftige Reihenfolge der Torhüter in der Nationalelf? Zunächst haben wir Neuer. Dann gehört jetzt ter Stegen in die Nationalelf, er ist mental enorm stark, so wie er die Situation bei einem Weltverein wie Barcelona gemeistert hat. Irgendwann muss er allerdings in Barcelona die Nummer 1 werden. Weidenfeller, Zieler und Leno nehmen sich nicht viel, und in Köln wächst mit Timo Horn ein interessanter Tormann nach. War es klug von Kevin Trapp, mit 25 Jahren von Frankfurt nach Paris zu wechseln? Natürlich. Dieses Angebot musste er annehmen. Neuer sagt, es könne dauern, bis beim FC Bayern alles abgestimmt sei – gerade nach Bastian Schweinsteigers Verkauf. Sehen Sie solche Probleme ebenfalls? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Integration der neuen Spieler Probleme bereitet. So viele Neuzugänge sind es nicht. Ein Problem kann beim FC Bayern das extreme Überangebot an hochwertigen Mittelfeldspielern werden. Hier die richtige Mischung zu finden wird wohl die größte Herausforderung. Ich bin gespannt, ob das ohne größere Unruhe gehandhabt werden kann. Was bedeutet Schweinsteigers Abschied für die Mannschaft? Bei Bayern München ist jeder Spieler ersetzbar. Basti hatte zuletzt immer mehr mit Verletzungen zu tun – völlig normal für einen Spieler, der seit Jahren durch die Tretmühle Verein und Nationalmannschaft läuft. Das System Bayern München kam seinem Spielstil entgegen. Bei Manchester United gibt es keinen Arjen Robben und Franck Ribery, der Ball wird also häufiger zu Bastian zurückkommen. Er wird extrem hohes Tempo gehen müssen, kann dort also relativ schnell Probleme bekommen, wenn er sich nicht in einen körperlichen Topzustand zurückversetzt. Wie stellt sich aus Bayern-Sicht die Personalie Schweinsteiger dar? Lassen wir mal das Kultur- und IdentifikationsPathos weg: Die Entscheidung des Vereins ist nachvollziehbar. Ein Verein kann keine Rücksicht darauf nehmen, was ein Spieler geleistet hat, sondern ist dafür verantwortlich, was geleistet wird. Fans brauchen zwar Identifikationsfiguren, genauso schnell wird eine Identifikationsfigur aber auch aus dem Stadion gepfiffen, wenn die Leistung nicht mehr stimmt. Hatte Schweinsteiger denn noch eine echte Chance in München? Die Konkurrenz in der Zentrale ist groß. Xabi Alonso muss sich auch gegen mehrere Mitbewerber behaupten. Als Einwechselspieler wäre Bastian sicher nicht geeignet. Aus diesem Blickwinkel war seine Entscheidung zu verstehen. Was bringt Arturo Vidal dem Bayern-Spiel? Vor allem Aggressivität und eine besondere Men-
kicker, 10. August 2015 talität. Allerdings passt er nicht unbedingt in das Anforderungsprofil von Pep Guardiola. Sind Sie dafür, dass der FC Bayern auch mal 100 Millionen Euro für einen Superstar ausgibt? Ich glaube, Guardiola kam unter anderem nach München, weil er davon ausging, dass der FC Bayern seine finanziellen Ressourcen auch auf der Ebene eines Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale einsetzt. Damit tut sich der FC Bayern noch schwer, weil man bei solchen Summen in Deutschland sofort in enorme Rechtfertigungszwänge gerät. Bei uns geht es vor allem um wirtschaftliche Solidität, auch wenn der Unterhaltungswert darunter leidet. Wen interessiert es schon in Asien oder Amerika, wer die solidesten Bilanzen hat? Diese Fans schauen sich die Ligen an, in denen die Superstars spielen. Also totales finanzielles Risiko? Das habe ich keineswegs behauptet! Ich frage mich nur, wie wir in Zukunft gegen die enormen finanziellen Mittelzuflüsse der englischen Vereine aus der TV-Vermarktung bestehen wollen. Die Status-quo-Verteidiger argumentieren, welch hohen Wert es darstelle, dass in der Bundesliga wegen der 50+1-Regel keine Investoren die Mehrheit an einem Verein erwerben können. Andererseits haben in Wolfsburg, Leverkusen, Leipzig oder Hoffenheim große Unternehmen mindestens genauso viel Einfluss wie jeder andere Mehrheitsaktionär in England. Droht der Bundesliga der Ausverkauf durch die Engländer, wie Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge befürchtet?
Die Topspieler dieser Welt versammeln sich immer dort, wo es das meiste Geld zu verdienen gibt. Und das wird in den kommenden Jahren in England sein. Aus globaler Sicht wird der Fußball dort der attraktivste sein. Matthias Sammer nennt die Ziffer 4 wegen der nun möglichen vierten Meisterschaft magisch. Sie erlebten mit dem FC Bayern ebenfalls den Hattrick zur Jahrtausendwende, wurden in der folgeden Saison 2001/02 Dritter. Haben Sie und Ihre Kollegen die historische Dimension des vierten Titels in Serie unterschätzt? Ich weiß nicht mehr, ob das bei uns ein Thema war. Aber es ist eine epochale Leistung, viermal in Folge Meister zu werden. Ist es nicht eher selbstverständlich, dass Bayern mit diesem Kader Meister wird? Der BVB und Wolfsburg wollen da sicher mitreden. Aber die Kaderkonstellation der Bayern macht die Meisterschaft jede Saison fast schon zur Pflicht. Was muss in dieser Saison erreicht werden, damit Guardiola seinen Auftrag in München erfüllt hat? Pep will natürlich die Champions League gewinnen. Wird die Diskussion über Guardiolas Zukunft die Bayern belasten? Sie ist nervig für Verein und Spieler. Wie bewerten Sie die jüngsten Äußerungen des Vereins und des Trainers zur Fortsetzung der Kooperation? Sie weisen auf Guardiolas Selbstzweifel hin. Wichtiger wäre, Selbstsicherheit und Souveränität auszustrahlen und der Mannschaft zu vertrauen. Bei Guardiola wird immer sehr viel über
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Taktik und Spielphilosophie geredet, dabei geht es beim FC Bayern vor allem um Atmosphäre und darum, 20 bis 25 toptalentierte junge Menschen so zu führen, dass ein erfolgsförderndes Klima entsteht. Momentan wirkt Guardiola sehr gereizt. Sein ständiges Gestikulieren am Spielfeldrand lässt ihn unzufrieden erscheinen. Alles sieht sehr stressbelastet aus. Pep wirkt unausgeglichen, als stehe er unter extremem Druck, den er sich zum größten Teil selbst macht. Wenn er diesen Schritt zu mehr Gelassenheit nicht schafft, wird er der Dauerbelastung irgendwann nicht mehr standhalten. Man kann nicht jeden Tag mit höchster Drehzahl fahren. Ich selbst habe erlebt, wohin das führt, gerade bei Bayern. Bayern gewann 2013 die Meisterschaft mit 25 Punkten Vorsprung, 2014 waren es 19, in diesem Jahr 10. Darf die Konkurrenz bei diesem Trend hoffen? Auf Trends gebe ich wenig. Zehn Punkte sind eine große Leistung, gerade nach einer WM. Deshalb ist 2015/16 ein großer Bayern-Vorsprung gut möglich, außer die Mannschaft reibt sich in der Zusammenarbeit mit Guardiola auf und findet nicht zusammen. Sind die Wolfsburger auf Strecke ein echter Konkurrent um den Titel? Oder wird sie die Champions League belasten? Sie müssen erst beide Wettbewerbe mental und körperlich bewältigen. Da braucht eine Mannschaft viel Qualität und Erfahrung, deshalb wird es für Wolfsburg in dieser Saison aufgrund dieser Doppelbelastung schwierig mit der Schale. I N T E RVI E W : K A R L H E I N Z W I L D ANZEIGE
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BUNDESLIGA
Es kommt nicht Mit 1,96 Metern die aktuell längste Nummer 1 in der Liga: Schalkes Ralf Fährmann
Auf keiner Position wird so sehr auf den Aspekt Körpergröße geachtet wie bei den TORHÜTERN . Doch was bedeuten „fehlende“ Zentimeter wirklich? Sind denn kleinere Keeper benachteiligt?
dass die Torhüter eine gewisse Länge mitbringen. Kurios dabei: Bei Königsblau setzt man gleich auf drei Torwart-Riesen: Ralf Fährmann, Fabian Giefer und Michael Gspurning sind jeweils 1,96 Meter groß. Die Zentimeter alleine machen es aber nicht. Stuttgarts Torwarttrainer Andreas Menger, der Talente wie den heutigen Leverkusener Bernd Leno formte, sieht es zwar gerne, wenn ein Torhüter die 1,90 Meter erreicht, stellt aber auch fest: „Größe relativiert sich, weil auch Geschmeieit 2008 spielte Benjamin Kirsten im Tor digkeit, Reaktionsschnelligkeit und das fußballevon Dynamo Dresden. Jetzt befindet sich rische Element, das in der heutigen Zeit immer der Keeper auf Vereinssuche. Seit Wochen, wichtiger wird, dazukommen.“ nachdem sein Vertrag in Dresden nicht verlänDas ist auch der Ansatz, der in Gladbach gert wurde. Doch dabei wird der 28-Jährige mit verfolgt wird, dem Mekka der Torhüter-Zwereinem Problem konfrontiert, das ihm bislang ge. Die Fähigkeit gut mitzuspielen steht bei in seiner Karriere nicht als ein solches erder Borussia deutlich vor dem Faktor Körperschien. Kirsten, 1,82 Meter groß, ist zu größe. Die dadurch ab und an auftretenden klein. Das hörte er zuletzt wiederholt, Nachteile nimmt man dafür in Kauf. So erklärwenn es um einen neuen Arbeitgete Sportdirektor Max Eberl vergangene Saison, ber ging – zumindest zwischen als Borussen-Keeper Yann Sommer in Leverkuden Sätzen. sen einen Distanzschuss von Hakan Calhanoglu Wie groß aber muss ein über sich ins Tor passieren ließ, ganz offen, dass Torhüter sein, damit er dem Schweizer National-Goalie in diesem Fall auch ein guter ist? Und mit seinen 183 Zentimetern eben ausnahmswelche Rolle spielt die weise „mal die entscheidenden Zentimeter geGröße wirklich für das fehlt“ hätten. Torwartspiel? Doch in Gladbach möchten sie eben nicht Alexander Bade hält nichts von der Längeneinen Torhüter haben, der in erster Linie eidiskussion: „Es gibt ja Leute, die sagen, ein Tornen oder zwei Distanzschüsse pro Saison noch hüter muss mindestens 1,90 Meter sein. Den aus dem Winkel kratzt, sondern vielmehr eine Ansatz haben wir nicht. Wir schauen darauf, wie spielende Nummer 1. Dafür gibt es gute Gründer Torwart sich mit seiner Größe verhält“, erde, hatte Sommer-Vorgänger klärt Kölns Torwarttrainer, der Marc-André ter Stegen doch Körpergröße nur bedingt für als Libero hinter der Gladbawichtig hält: „Natürlich gibt es „Ein Frank Rost musste sich cher Viererkette die meisten einen gewissen Mindestwert. nur umfallen lassen.“ Ballkontakte aller BundesUnter 1,80 wird es im SpitzenCL AUS REI T MAIER, Torwarttrainer liga-Torhüter. Dementsprebereich schon schwierig, aber chend suchte Eberl einen auch mit 1,79 kann man noch fußballerisch starken Nachfolger. Und koordiein guter Torwart sein.“ nativ sind „kleinere Sportler oft im Vorteil“, weiß Als Konsequenz daraus gibt es im Kölner An1,96-Meter-Mann Bade aus eigener Erfahrung. forderungsprofil für einen Torhüter auch keinen Eberl und Trainer Lucien Favre scherten sich Mindestwert. „Dagegen habe ich mich gewehrt“, nicht um Sommers Größe. Zumal „kleine“ Torerinnert sich der ehemalige Bundesliga-Profi an hüter in Gladbach Tradition haben: Der heutige die internen Diskussionen vor Jahren. Torwarttrainer Uwe Kamps, von 1988 bis 1998 Diesen klaren Standpunkt haben nicht alle die Nummer 1, war wie der von 2001 bis 2004 Verantwortlichen in der Branche, wie auch der für die Borussia zwischen den Pfosten stehende Fall Kirsten zeigt. „Man wird etliche Kollegen Schweizer Jörg Stiel gerade mal 1,80 Meter groß. oder Cheftrainer finden, die sagen: Ich brauTrotzdem wurden sie geschätzt. Obwohl sich che da hinten einen Großen“, weiß Bade. Beim rein biomechanisch betrachtet durch die fehlenFC Schalke 04 wird zumindest darauf geachtet, de Größe natürlich gewisse Nachteile ergeben, wie Claus Reitmaier in seiner Zeit als HSV-Torwartrainer beim Vergleich von Frank Rost (1,94) und Wolfgang Hesl (1,86) erklärte: „Hesl war von beiden der Schnellere, dennoch hat Rost platzierte Bälle gehalten, an die Hesl einfach nicht rankam. Entscheidend dafür war ganz einfach die Größe. Rost musste sich nur umfallen lassen und brachte so die Hand an den Ball. Hesl musste noch einen Schritt machen oder sprin-
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nur auf die Größe an … Mit 1,83 Metern als Kleinster einer der Besten in der Bundesliga: Gladbachs Yann Sommer
Fotos: imago
gen. Trotz größerer Schnelligkeit konnte er den Größe wirklich genügt hätte, bleibt unbeantGrößennachteil damit aber nicht wettmachen. wortet. Allerdings lässt ein Blick in die Statistik Bei der heutigen Schussgeschwindigkeit ist das erahnen, dass es wohl nicht zur ganz großen auch so gut wie unmöglich.“ DFB-Karriere gereicht hätte (siehe Infofläche Dennoch sieht auch Stiel die Länge nicht als Seite 17). Denn kleiner als der Schweinfurter und den wichtigsten Faktor: „Entscheidend ist, dass Bremer Günter Bernard, der 1968 sein letztes von Sprungkraft vorhanden ist, bei fünf Länderspielen bestritt und Flanken die Antizipation und nur 1,79 Meter maß, war kein das Timing stimmen. Das The- „Herberger hat mich in einen einziger deutscher Nationalma Körpergröße ist für Torhü- Türrahmen gestellt.“ torhüter. ter nebensächlich, sofern sie Selbst der mit 181 Zennicht nur 1,62 Meter groß sind.“ DR . P E T ER KUN T ER, 1,73 Meter timetern vergleichsweise Bei Paradiesvögeln wie dem große Andreas Köpke Kolumbianer René Higuita und dem Mexikaner hob sich nicht nur aufgrund seines TitelJorge Campos (beide 1,75), die zum Teil mehr gewinns bei der Europameisterschaft durch ihr Outfit und ihre Show auffielen, mag 1996 in England von vielen Stammman darüber noch streiten. Doch immerhin torhütern im DFB-Team ab: Betrachwurde Campos 1993 von der International Fetet man die Keeper, die seit 1980 die deration of Football History & Statistics (IFFHS) klare Nummer 1 im Nationaltrikot zum drittbesten Keeper des Jahres gewählt. waren, ist Köpke der einzige, der unUnbestrittene Spitzenklasse waren trotz fehter der Marke von 1,85 Metern liegt. lender Zentimeter einige Torhüter: So bewegte Seine drei dauerhaften Nachfolger sich der heutige DFB-Torwarttrainer Andreas überragten ihn deutlich: Oliver Köpke (1,81) in den 1990er Jahren genauso Kahn mit 188, Jens Lehmann mit auf Topniveau wie in den 1980er Jahren der in 190, Manuel Neuer mit 193 ZentiDuisburg durch den Strafraum fliegende Gerd metern. Heinze (1,77) oder in den 1970ern Sepp Maier. Einen gewissen Bonus stellt die Der Weltmeister von 1974 kam auch lediglich Körpergröße also offensichtlich doch dar. Auch auf 1,83 Meter. wenn es neben der größeren Reichweite kaum Und selbst 172 Zentimeter können ausreiLesen Sie weiter auf Seite 16 chen, um die größten Erfolge zu feiern. Giampiero Combi gewann 1934 den WM-Titel mit Italien, obwohl der Keeper heute einem Manuel Neuer (1,93) gerade einmal bis zum Kinn gehen würde. Von Riesen und Zwergen Den Minus-Rekord unter den Stammtorhütern in bislang 52 Jahren Bundesliga hält 29 Zentimeter liegen zwischen dem kleinsten und dem Dr. Peter Kunter (siehe Infofläche). Der Zahnarzt größten Stammkeeper der Bundesliga-Geschichte. Aufwar zwischen 1965 und 1974 die Nummer 1 bei fällig: Nationaltorhüter gibt es unter Extremisten nicht. Eintracht Frankfurt. Und das mit ganzen 1,73 laut Größe Torhüter von bis kicker-Datenbank. 173 Dr. Peter Kunter 1965/66 1973/74 Damals noch möglich, jetzt nicht mehr, glaubt 175 Bernhard Wessel 1967/68 Kunter. „Mit meiner Größe würde ich heute nicht Wolfgang Schnarr 1967/68 mehr im Tor spielen können“, bekannte er bereits 176 Reinhard Dittel 1975/76 2004, und dabei sprach er selbst immer von 1,76 – 177 Gerhard Heinze 1974/75 1981/82 also drei Zentimetern mehr. Armin Reichel 1981/82 1982/83 Dennoch hätte es fast für eine Nationalmann178 Roland Wabra 1963/64 1964/65 schaftskarriere im Land der Torhüter gereicht. Michael Serr 1987/88 „Sepp Herberger hat mich anfangs in einen Türrahmen gestellt, um abschätzen zu können, ob’s langt. Er hatte ein Faible für kleine Torhüter, Größe Torhüter von bis denn er war ja selbst nicht sehr groß“, erzählte 202 Stefan Brasas 1992/93 Kunter. Dass er letztlich nicht für Deutschland 199 Richard Golz 1988/89 2004/05 spielte, lag allerdings nicht in erster Linie an 198 Lars Unnerstall 2011/12 seiner geringen Größe, sondern an seiner großen 197 Koen Casteels 2012/13 2013/14 Klappe. Kunter gibt zu: „Ich habe einen Fehler Thomas Kessler 2010/11 gemacht. Bei einem Lehrgang habe ich einige 196 Wolfgang Kneib 1976/77 1984/85 Flanken unterlaufen, und Herr Herberger kritiHolger Gehrke 1994/95 sierte mich deswegen. Ich habe ihm daraufhin Simon Jentzsch 2002/03 2006/07 gesagt, er solle sich einen Torhüter suchen, der Kristian Nicht 2006/07 es besser macht. Das war mein Todesurteil. Im Heinz Müller 2009/10 Nachhinein wäre es besser gewesen, wenn ich Ralf Fährmann 2014/15 damals den Mund gehalten hätte.“ Ob Kunters
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BUNDESLIGA Fortsetzung von Seite 15
„Und DU willst 1,75 sein?“ 1,91-Meter-Mann Oliver Bierhoff im Gespräch mit Jorge Campos
kombiniert. Fußballerisch überdurchschnittlich mit beiden Füßen, ausgefeilte Torwarttechnik und hohes Tempo – nicht nur bei seinen Reaktieinen wirklichen physischen Vorteil für die lanonen. „Sein Vorteil ist, dass er einfach sauschnell gen Kerle gibt. Doch mit zunehmender Körperist, auch mit den Füßen, und das mit der entspregröße gewinnt ein psychologischer Aspekt an chenden Größe. Das macht ihn unter anderem Bedeutung. „Was wirklich ein gewisser Vorteil so einzigartig“, analysiert Bade. großer Torhüter ist, vielleicht auch klischeeDoch Neuer ist eine Ausnahmeerscheinung. bedingt, ist, dass die Gegner Respekt haben, Kleine Keeper können trotzdem große Torhüter wenn ein großer Torhüter rauskommt. Die sein. Doch als Makel wird es dennoch angepsychologische Wirkung ist bei einem großen sehen, wenn eine Nummer 1 Torhüter eher gegeben als bei kein Gardemaß besitzt. „Mit einem kleinen“, weiß Bade. Fakt ist: Die Torhüter wur- „Neuer ist trotz seiner Größe Casillas und Reina gibt es TopTorhüter, die sind deutlich unden insgesamt größer (siehe einfach sauschnell.“ ter 1,90 – egal, was sie offiziell Infofläche). Die Formel länger = ALE X ANDER BADE , Torwarttrainer als Größe angeben. Da werden besser geht dennoch nicht auf. ja manchmal gerne drei ZentiIst die Körpergröße, die beim meter draufgeschlagen“, weiß Bade. Real-Legendurchschnittlichen deutschen Mann im Alter de Casillas, laut kicker-Datenbank 1,85 und von zwischen 18 und 35 Jahren seit 1978 von gut 1,73 anderen Quellen mit 1,82 geführt, gibt 1,85 an, Meter auf knapp 1,81 Meter angestiegen ist, für Ex-Bayern-Profi Pepe Reina 1,88. Kein Einzelfall. die Karrierechancen eines Torhüters also absolut So musste sich Marc-André ter Stegen, als er unerheblich? Nein. Fehlende Zentimeter können in Gladbach in den Fokus rückte, Nachfragen sich laut Bade nämlich doch gravierend negativ gefallen lassen, ob er wirklich die offiziell anauswirken. Und zwar dann, wenn der Torhüter gegebenen 1,89 Meter groß sei. Und wenn man an den Nachteil der geringeren Länge glaubt. Düsseldorfs Michael Rensing gegenübersteht, „Leider wird kleinen Torhütern oft suggeriert: könnte man auch auf den Gedanken kommen, Du bist ja so klein, bei Flanken hast du sicher dessen 1,90 Meter anzuzweifeln. Probleme. Ähnlich wie den Langen gesagt wird: Über Jorge Campos kursieren sogar GrößenBei flachen Bällen kommst du nicht so schnell angaben, die um bis zu sieben Zentimeter differunter. Wenn sich das im Hirn von einem jungen rieren: 175 sind es offiziell, als wirklicher Wert Kerl festsetzt und er sich nicht wirklich traut, werden jedoch die 168 Zentimeter angesehen, rauszukommen oder in einen Luftzweikampf zu die mehrere Quellen nennen. Die englische Wigehen, dann wird es schwierig“, weiß der Kölner, kipedia-Seite formuliert dies sogar ganz offen: „aber wenn einer mutig ist, ist es überhaupt kein „Er wurde offiziell mit 1,75 angegeben, obwohl Problem. Denn mit den Armen und einer guten er in Wirklichkeit nur 1,68 groß ist.“ Sprungkraft wird er immer noch den längsten Doch bei aller Trickserei – am Ende zählt nur Feldspieler übertreffen können.“ das, was hinten rauskommt bzw. nicht reingeht, Es besteht Konsens darin, dass Länge allein wie Andreas Menger betont: „Das wichtigste nicht reicht, um ein Top-Torhüter zu werden. Merkmal eines guten Torhüters ist, dass er Bäl„Ich war selbst ein relativ groß gewachsener le hält.“ Eigentlich nicht mehr als ein Satz fürs Tormann, war aber kein Großer im Sechzehner“, Phrasenschwein, aber angesichts andauernder blickt Bade zurück. National- und Welttorhüter Größendiskussionen weit mehr als eine FußballManuel Neuer hat hingegen alle vermeintlichen Weisheit. S T E P H A N VO N N O C K S Eigenschaften großer und kleiner Torhüter ideal
Bunter kleiner Vogel: René Higuita hielt bei der WM 1990 – und maß nur 1,75 Zentimeter.
Bundesliga-Torhüter: Zehn Zentimeter größer in weniger als 40 Jahren Die Kurve zeigt, dass die Durchschnittsgröße der Stammkeeper seit 1973/74 sehr deutlich gestiegen ist. 191 190 189 188
183 182 181
2012/13
2010/11
2008/09
2006/07
2004/05
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2000/01
1998/99
1996/97
1994/95
1992/93
1990/91
1988/89
1986/87
1984/85
1982/83
1980/81
1978/79
1976/77
1974/75
1972/73
1970/71
1968/69
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2014/15
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kickerinfografik
Die kleinste und die größte Nummer 1 der Liga-Geschichte: Frankfurts Dr. Peter Kunter (1,73/links) und Saarbrückens Stefan Brasas (2,02) bewegten sich abseits der Norm.
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1966/67
Als die Keeper klein waren: Giampiero Combi (links, 1,73) gewann 1934 mit Italien die WM.
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1964/65
Fotos: imago (5), picture-alliance/dpa, GES/Giliar
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Rost, der deutsche Riese Die deutschen Torhüter mit A-Länderspielen, die auch in der Bundesliga aufliefen, geordnet nach ihrer Größe:
Überragend: Manuel Neuer ist zwölf Zentimeter größer als Andreas Köpke.
Bundestorwarttrainer Andreas Köpke gesteht
„Ich wäre gerne größer gewesen“
E
r war die Nummer 1 im Land. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke (53), selbst kein Riese und trotzdem 1996 Europameister mit dem DFB-Team, ist heute für das Wohl und Wehe der deutschen Spitzentorhüter verantwortlich und erklärt, welche Rolle deren Größe spielt. Es heißt: Ein Torhüter sollte am besten mindestens 1,90 Meter groß sein. Was sagen Sie dazu, Herr Köpke? Für mich ist es die völlig falsche Herangehensweise, die Qualität eines Torhüters auf die Körpergröße zu reduzieren. Das Anforderungsprofil eines Torwarts ist so vielseitig und komplex geworden, dass man den Torwart und sein Spiel in der Gesamtheit beurteilen muss. Es kann und darf keine Schablone geben, in die ein Torhüter reinpasst oder eben durchfällt. Welche Bedeutung hat die Größe für einen Torhüter? Welche Vor- und Nachteile haben kleine beziehungsweise große Torhüter? Es ist schon so, dass ein großer Torwart eine größere Reichweite hat und Flanken am höheren Punkt abfangen kann. Aber ist er so beweglich und explosiv wie ein kleinerer Torwart? Kommt er schnell auf den Boden und schnell wieder hoch? Geht der größere Torwart eher bei einer Flanke raus – was ich aus meiner Erfahrung heraus verneine –, und wie ist er fußballerisch ausgebildet? Wie liest und antizipiert er ein Spiel, wie dirigiert er seine Vorderleute, welche Ausstrahlung hat er? Dies alles sind Aspekte und Eigenschaften, die weniger mit der Größe zu tun haben, aber elementar wichtig sind. Es kommt auf das Gesamtbild an. Manuel Neuer zeigt mit seinen 1,93 Metern, dass ein großer Torwart das alles beherrschen kann. Yann Sommer ist aber
mit einer Größe von 1,82 Metern ebenfalls ein sehr guter Torwart. Gibt es im Bereich des DFB eine Mindestgröße, die ein Torhüter haben sollte? Nein, es gibt beim DFB keine Mindestgröße für einen Torwart, und das wäre auch falsch. Das Gesamtbild eines Torhüters macht es aus und nicht die Größe allein. Sie waren nie der Längste, aber verkörperten Weltklasse. Wurde dennoch Ihre Körpergröße irgendwann mal in Ihrer Karriere für Sie zum Nachteil? Zu meiner Zeit ist nie so über die Größe diskutiert worden, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Klar wäre ich gerne ein paar Zentimeter größer gewesen, aber ich konnte dies durch meine Sprungkraft, Beweglichkeit und auch durch mein Stellungsspiel kompensieren. Diese Eigenschaften haben auch heute noch ihre Gültigkeit für Torhüter, die nicht 1,90 Meter groß sind. Ich glaube nicht, dass ich damals mit 1,82 Metern bei einem Verein schlechtere Karten hatte. Bei einigen Klubs oder Trainern spielt die Größe eines Torwarts eine bedeutende Rolle. Sie waren laut kickerDatenbank nur 1,81 Meter groß. Wie oft wird bei den offiziellen Angaben vonseiten der Torhüter die wirkliche Größe etwas aufgepeppt? Wir reden hier sicher nicht um einen Zentimeter mehr oder weniger, generell glaube ich, dass bei den ganzen Untersuchungen, die heutzutage in den Vereinen durchgeführt werden, schnell rauskommen würde, wenn da jemand versuchen würde zu manipulieren. Ich kann das für meine aktive Zeit komplett ausschließen, sonst hätte auf meinen Autogrammkarten 1,85 Meter gestanden … (lacht) I N T E RVI E W : S T E P H A N VO N N O C K S
Nationalkeeper
LS
Frank Rost Volkmar Groß Manuel Neuer Oliver Reck Tim Wiese René Adler Jörg Butt Bodo Illgner Jens Lehmann Manfred Manglitz Roman Weidenfeller Marc-André ter Stegen Fritz Ewert Oliver Kahn Ron-Robert Zieler Eike Immel Robert Enke Timo Hildebrand Helmut Roleder Toni Schumacher Norbert Nigbur Uli Stein Bernd Franke Rudi Kargus Sepp Maier Hans Tilkowski Raimond Aumann Günter Sawitzki Horst Wolter Dieter Burdenski Wolfgang Fahrian Andreas Köpke Wolfgang Kleff Heinrich Kwiatkowski Günter Bernard
4 1 58 1 6 12 4 54 61 4 5 4 4 86 6 19 8 7 1 76 6 6 7 3 95 39 4 10 13 12 10 59 6 4 5
BL-Spiele
426 153 283 471 269 212 387 326 394 257 345 108 45 557 151 534 196 301 280 464 456 512 345 408 473 121 216 146 243 478 67 346 433 3 287
Größe
194 193 193 193 193 191 191 190 190 190 190 189 188 188 188 187 186 186 186 186 185 184 183 183 183 183 182 182 182 181 181 181 180 180 179
Der größte DFB-Keeper – zumindest nach Zentimetern: Frank Rost (1,94).
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Die Lunge der Liga
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Laufstärke statt Lautstärke: VLADIMIR DARIDA (25) soll bei seinem neuen Klub Hertha BSC Defensive und Offensive verzahnen – und will mit Tschechien zur EURO 2016.
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Antreiber und Passgeber: Vladimir Darida hat in Berlin einen Vertrag bis 2019.
er Umzugswagen rollte am Donnerstag an, die letzten Behördengänge sind auch erledigt. Vladimir Darida, der jeden Tag etwas mehr von der neuen Heimat erkundet, hat den Kopf frei für seinen Job. Hertha BSC, sein neuer Klub, startet an diesem Montag im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld ins Pflichtspiel-Jahr. „Ich bin froh, dass die Vorbereitung vorbei ist“, sagt Darida lakonisch. „Sie ist nicht meine Lieblingszeit.“ Dass der Tscheche schon zum Auftakt in der Startelf gesetzt ist, steht außer Frage. „Einen feinen Fußballer“ nennt ihn Hertha-Trainer Pal Dardai: „Er ist ein schlauer Spieler, technisch stark, sehr laufstark. Er kommt praktisch ohne Ballverluste aus.“ Sein erstes Spiel für die Berliner wird niemand vergessen, der es gesehen hat. Beim Test gegen den FC Fulham (2:2) im Trainingslager in Schladming trifft Darida nach fünf Minuten. Das Umschaltspiel, mit ihm als Schwungrad, funktioniert. Die ersten 45 Minuten gegen Fulham sind Herthas stärkste Halbzeit
in der gesamten Vorbereitung. Mitte des ersten Durchgangs kreisen zwei Gegenspieler Darida in Höhe der Mittellinie ein, ein dritter, der dazukommt, bringt Darida ins Straucheln. Er liegt schon fast, als er den Ball mit der Fußspitze doch noch erwischt und zu einem Mitspieler befördert. Es sind kleine Szenen wie diese, die Dardai in seinem Urteil bestätigen. „Er ist fußballerisch schon jetzt – nach drei Wochen bei uns – besser integriert als gedacht“, unterstreicht der Trainer. „Er muss den Pass in die Tiefe, also den vorletzten Pass, noch öfter spielen, aber das kommt mit der Zeit.“ Darida selbst, der das erste Trainingslager in diesem Sommer noch mit dem SC Freiburg in Schruns bestritt, ehe er am 19. Juli mit Hertha nach Schladming reiste, findet die Trainingseinheiten bei Hertha „kürzer, aber intensiver als in Freiburg – das ist schon eine Umstellung“. Er soll Herthas neuen Stil prägen. Mehr Ballbesitz, längere Passfolgen, früheres Pressing – und wahlweise eben auch: mehr Tempo, mehr Tiefe,
Fotos: GettyImages (2), O. Winter
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mehr Punch. „Für die Art von Fußball, die wir künftig spielen wollen, ist er die Idealbesetzung“, schwärmt Dardai. Auch Manager Michael Preetz sagt: „Er war unser absoluter Wunschspieler.“ Eine Sockelablöse von 3,8 Millionen Euro fließt in Raten nach Freiburg, mehrere Boni werden das Gesamtpaket in den nächsten Jahren noch deutlich teurer machen. Auch der FC Augsburg und der RSC Anderlecht warben um den passionierten Golfspieler und Kinogänger. „Vielleicht ist Berlin nur ein Zwischenschritt für mich“, sagt Darida, der zwei ältere Schwestern hat, „aber es ist für mich jetzt der richtige Schritt.“ So, wie vor zwei Jahren der SC Freiburg der richtige Schritt war, als er Viktoria Pilsen nach geglückter Champions-League-Qualifikation verließ. Es war eine gelungene Zeit im Breisgau,
„Die Premier League bleibt ein Traum von mir.“ mit dem Makel des Abstiegs im zweiten Jahr. Aber dass sie sich da einen Muster-Profi geangelt hatten, wurde ihnen schnell bewusst. „Es war erstaunlich, wie gut er von Anfang an zurechtkam, auch abseits des Fußballs“, sagt SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach. Sport-Vorstand Jochen Saier preist Daridas „Klarheit in der Persönlichkeit“ und nennt ihn „einen aufrichtigen Spieler, auf und neben dem Platz“. Schon 2013 lockten russische Klubs mit Millionen-Offerten, auch jetzt hätte es zahlungskräftigere Adressen als Hertha gebeben. „Er verfolgt einen klaren Plan. Und dabei steht das Geld nicht an erster Stelle“, sagt Saier. „Er hat damals den Weg über uns gewählt, da gab es kein Links und kein Rechts.“ Darida schwärmt seit Kindertagen vom englischen Fußball und bevorzugt Manchester United: „Beckham mit seinen Freistößen war mein Idol.“ Ein Wechsel in die Premier League „bleibt ein Traum von mir“, sagt er. Er bescheinigt sich selbst „abseits des Platzes ein Phlegma“. Auf dem Platz ist er anders, ein bisschen: „Ich kann im Spiel schon auch giftig werden, aber generell bin ich eher ruhig. Man kann im Fußball auch ohne Egoismus und Lautstärke Erfolg haben.“ Die Show sollen andere liefern, er arbeitet im Akkord. Er reißt – gleichsam als Lunge der Liga – mehr Kilometer ab als alle anderen BundesligaProfis (s. Übersicht). „Er läuft viel“, findet Hartenbach, „aber vor allem läuft er geschickt.“ Er kann auf der Sechs, der Acht, der Zehn spielen, aber „am stärksten“ sieht er sich selbst, „wenn ich das Spiel vor mir habe“. Von den Teams aus der unteren Tabellenhälfte kamen in der Vorsaison nur Lars Stindl (Hannover, jetzt Gladbach) mit 77 und Johannes Geis (Mainz, jetzt Schalke) mit 74 auf mehr Ballkontakte pro Spiel als Darida (73). Seit Samstag ist er 25, er will im Laufe dieser Woche seinen Einstand geben – und am Ende der Saison mit Tschechien zu seiner zweiten EM nach 2012. Hertha will er ins Mittelfeld führen und „künftig mehr Tore aus dem Spiel heraus erzielen“. Dardai hat ihm das gleich im ersten Gespräch in seiner unnachahmlich direkten Art als Auftrag mitgegeben. „Ich habe gesagt, Vladimir, du bist ein Top-Fußballer“, erzählt der Ungar. „Aber 25 Länderspiele ohne Tor – das geht nicht.“ STEFFEN ROHR/CARSTEN SCHRÖTER
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Vladimir Darida Geboren am 8. 8. 1990 in Pilsen/Tschechien, Größe 1,71 m, Gewicht 64 kg, spielte ab 1995 bei Viktoria Pilsen Saison
Verein
Liga
Spiele
09/10 Viktoria Pilsen CZE 1 3 10/11 Viktoria Pilsen CZE 1 1 Banik Sokolov CZE 2 13 11/12 Viktoria Pilsen CZE 1 22 12/13 Viktoria Pilsen CZE 1 29 13/14 Viktoria Pilsen CZE 1 6 SC Freiburg BL 23 14/15 SC Freiburg BL 31 15/16 Hertha BSC BL Gesamt 128 Weitere Einsätze und Tore 31 Europapokalspiele 25 A-Länderspiele für Tschechien 5 U-21-Länderspiele für Tschechien 1 U-20-Länderspiel für Tschechien Seine Erfolge Tschechischer Meister 2011, 2013; Supercupsieger 2011 Seine Turniere EM 2012
Tore
0 0 5 3 6 2 3 6 25 6 0 2 1
Nur er toppt die 13 Kilometer Aufgelistet sind die laufstärksten Profis 2014/15 mit der durchschnittlichen Strecke pro 90 Minuten und mindestens 17 Saisoneinsätzen. Spieler (Verein 2014/15)
Laufstrecke in km
Vladimir Darida (SC Freiburg) Christoph Kramer (Bor. Mönchengladbach) Zoltan Stieber (Hamburger SV) Lewis Holtby (Hamburger SV) Lukas Rupp (SC Paderborn) Lars Bender (Bayer Leverkusen) Marc Stendera (Eintracht Frankfurt) Valentin Stocker (Hertha BSC) Rafael van der Vaart (Hamburger SV) Yunus Malli (1. FSV Mainz 05)
13,02 12,70 12,55 12,51 12,46 12,39 12,33 12,24 12,19 12,18
EM-Debüt: Darida (re. Pepe) bestritt 2012 gegen Portugal das Viertelfinale (0:1).
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„Ich habe das Vertrauen Er sagte Schalke ab und bleibt Augsburg treu. MARKUS WEINZIERL (40) spricht über den Wert von Verträgen, begehrte Spieler und die Gefahr eines Absturzes.
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Was fehlt Ihnen noch zum Sprung auf Platz eins, Herr Weinzierl? Ich bin zufrieden, wenn ich hinter einem Weltmeistertrainer oder einem Vizemeister und Pokalsieger Zweiter werde. Noch dazu weil es sehr knapp war … Hecking bekam 203 Stimmen, Sie 191. Schon 2013 waren Sie Vierter. Kein anderer Trainer landete in den zurückliegenden drei Jahren konstant so weit vorne. Macht Sie das stolz? Es freut mich, dass ich mit 40 Jahren bei einer Abstimmung unter Fachjournalisten dreimal ganz oben dabei bin. Ich empfinde es als Wertschätzung, die zeigt, dass die Arbeit des FC Augsburg positiv auffällt und wie der Verein inzwischen wahrgenommen wird. Dies wäre aber ohne mein Trainerteam und die Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen nicht möglich. Bis 2012 waren Sie Trainer in der 3. Liga. Hätten Sie sich eine so steile Karriere vorstellen können? Nein, es ist sensationell gelaufen. Wir haben im ersten Jahr nach neun Punkten in der Hinrunde noch den Klassenerhalt geschafft, sind dann Achter geworden, jetzt Fünfter vor Dortmund und Schalke. Wir haben immer noch eins draufgesetzt. So etwas kann man nicht voraussehen oder planen. Vor ein paar Wochen hatten Sie die Chance, den nächsten Karriereschritt zu gehen. Schalke 04 wollte Sie. Warum sind Sie noch in Augsburg? Weil ich mit dieser Mannschaft international spielen und Erfahrungen im Europapokal sammeln will. 2012 führten Sie Jahn Regensburg überraschend in die 2. Liga. Ihren Abschied
Foto: imago
iner der erfolgreichsten und gefragtesten Fußballlehrer des Landes arbeitet beim kleinen FC Augsburg. Bei der Wahl zum Trainer des Jahres landete Markus Weinzierl zuletzt zweimal auf Rang zwei – 2014 hinter Joachim Löw, 2015 hinter Dieter Hecking.
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x-fach zurückgezahlt“ damals bezeichneten Sie als „logischen Schritt“, weil der Höhepunkt erreicht war. Das könnte man jetzt in Augsburg auch so sehen. Was ist diesmal anders? Die Überlegung war da, das Kapitel am relativen Höhepunkt abzuschließen und eine neue Herausforderung zu suchen. Es wird ganz schwer, das noch zu toppen. Aber es ist reizvoll, es zu bestätigen, die Dreifachbelastung anzugehen. Nachdem ich die Vor- und Nachteile gegenübergestellt hatte, stand für mich fest, dass ich bleibe. War es knapp bei der Gegenüberstellung? Nein, ich habe mich aus voller Überzeugung für den FC Augsburg entschieden. Haben Sie nicht die Befürchtung, dass Sie nur noch verlieren können? Natürlich sind Sensationen für kleine Vereine nicht jährlich zu wiederholen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die Aufgabe, den Verein zu stabilisieren und fest in der Bundesliga zu verankern. Wenn wir die Klasse halten, haben wir einen guten Job gemacht. Diese bodenständige Herangehensweise tut der Mannschaft gut, denn die Saison wird mit drei Wettbewerben unheimlich schwierig. Aber davor hat der Verein keine Angst und ich auch nicht. Ich fühle mich nicht in einer Situation, in der ich etwas verlieren könnte. Sie verlängerten im April um zwei Jahre bis 2019. Nur ein paar Wochen später dachten Sie konkret über einen Wechsel nach, Ihnen lag sogar ein unterschriftsreifer Vertrag vor. Wie passt das zusammen? Ich habe verlängert, weil ich eine hohe Jobzufriedenheit habe und meine Aufgabe nicht als beendet sehe. Es ist ein normaler Vorgang, dass man sich Gedanken macht, wenn ein internationaler Top-Verein wie Schalke anfragt. Ich habe mir das angehört und dann gemerkt, dass die Entscheidung vom April die richtige ist. Das widerspricht sich in keiner Weise. Aber zeigt allein dieses Überlegen nicht, dass langfristige Verträge im Profifußball nicht viel zählen? Das sehe ich anders. Ich habe meinen Vertrag nicht gebrochen und gehe mit voller Überzeugung meiner Arbeit nach. Man schließt Verträge immer mit der Absicht, sie einzuhalten. Wenn man andere Auffassungen oder Vorstellungen hat, dann gibt es Regularien mit Ablösesummen, oder man muss Gespräche führen.
Gibt es solche Regularien in Ihrem Vertrag? Präsident Klaus Hofmann betont, dass Sie keine Ausstiegsklausel haben. Der Verein und ich pflegen ein sehr gutes Verhältnis, deshalb rede ich nicht über Vertragsinhalte. Haben Trainer eine höhere Verantwortung, Verträge einzuhalten, als Spieler? Ich denke, dass für beide das Gleiche gilt. Ein Verein sagt auch häufig, dass er den Trainer nicht mehr will. Deswegen ist es legitim, wenn ein Trainer zu der Erkenntnis kommt, dass es von seiner Seite nicht mehr passt. Siehe Jürgen Klopp. Der FCA schenkte Ihnen trotz einer langen Krise zu Beginn viel Vertrauen. War
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele kleine Vereine Probleme bekommen haben. Das ist kein Gesetz, aber die Gefahr besteht. Die vielen Spiele können unserem kleinen Kader wehtun. Wir werden versuchen, die Probleme so gering wie möglich zu halten und sie zu lösen. Wir sind darauf vorbereitet, dass es auch zähe Phasen geben kann. Kann man etwas lernen, wenn man sich ein Beispiel wie Freiburg anschaut? Der Sportclub rutschte 2013/14 als Europacupstarter in den Abstiegskampf. In Freiburg sind damals einige wichtige Spieler gegangen. Wir haben den Vorteil, dass unsere
„Es ist auffällig, dass nach Ostrzolek wieder unser Linksverteidiger für einen anderen Klub interessant ist.“ das von Bedeutung für Ihre Entscheidung in diesem Jahr? Nein, das spielte keine Rolle. Ich denke, dass ich dieses Vertrauen mit dem Erfolg x-fach zurückgezahlt habe. Trotzdem werde ich das nicht vergessen. Manche bezeichneten Sie als FußballRomantiker, weil Sie ein gut dotiertes Angebot ablehnten. Haben diese Leute recht? Das hat nichts mit Romantik zu tun, sondern mit Fakten. Mit den Jungs hier ist etwas zusammengewachsen, das ich weiterführen will. Ich wollte das zu diesem Zeitpunkt nicht kurzfristig aufgrund besserer Verdienstmöglichkeiten, der längeren Tradition oder der größeren Aufgabe verlassen. Mein Weg hier ist noch nicht zu Ende. Wollen Sie irgendwann einen Top-Klub trainieren? Ich bin immer darauf aus, größtmöglichen Erfolg zu haben. Momentan mit Augsburg. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Oder können Sie den FC Augsburg zu einem Top-Klub machen? Platz fünf ist top. Der Verein hat sich in den vergangenen drei Jahren herausragend entwickelt. Es ist meine Aufgabe, die Mannschaft stetig voranzubringen. Aber klar ist, dass uns viele Klubs mit mehr Tradition und anderen finanziellen und strukturellen Möglichkeiten voraus sind. Diese Lücke wird noch eine Zeit lang bestehen. Nun steht eine kraftraubende Saison mit vielen englischen Wochen an. Droht der große Absturz?
Mannschaft zusammengeblieben ist. Trotzdem bleibt die große Anzahl der Spiele die Problematik, die uns genauso treffen wird. Da hilft es nicht, wenn wir zurückschauen. Ist der Kader dafür gerüstet? Wir haben einen guten Kern und können in die Saison starten. Aber es gilt weiterhin, Spieler zu finden, die uns verstärken. Wir wollen unseren Kader noch optimieren. Es gibt nicht so viele Spieler, die uns besser machen und für uns bezahlbar sind. Andere Vereine kennen die vor diesem Hintergrund interessanten Spieler häufig auch. Wir hatten und haben viele Ideen, die bis jetzt leider nicht geklappt haben. Also schauen wir weiter und treffen hoffentlich gute Entscheidungen. Zehn Spieler sind über 30. Ein Problem? Ich bin froh, dass viele Spieler über 30 sind. Wenn sie um die 20 wären, hätten sie uns die alle schon weggekauft. Wären Verhaegh, Baier oder Altintop sechs bis acht Jahre jünger, dann hätten andere Vereine sie geholt, da bin ich mir sicher. Der Altersschnitt ist ein riesiger Vorteil, nur so konnten wir uns in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich entwickeln. Wie können Sie die Mannschaft weiter voranbringen? Es gilt, unsere Leistung konstant abzurufen, immer am oberen Limit zu agieren. In der Rückrunde hatten wir zu viele Aufs und Abs. Auffällig waren Probleme bei Ballbesitz und viele Gegentore durch Konter. Es ist Fakt, dass wir uns gegen tiefstehende Mannschaften gerade zu
Hause schwergetan haben. Für solche Spiele brauchst du zum einen individuelle Fähigkeiten. Mit Piotr Trochowski haben wir jemanden geholt, der auf engem Raum Lösungen finden kann. Leider fällt er nun aus, aber er wird wiederkommen. Zum anderen geht es um saubere Abläufe, um die Balance, damit wir weniger ausgekontert werden. Daran arbeiten wir. Ist der typische Augsburger Konterfußball überhaupt noch möglich? Oder lassen das die Gegner nicht mehr zu? Ich sehe das als Anerkennung. Wir haben uns Respekt erarbeitet und treffen deshalb immer häufiger auf tiefe Gegner. Da ist das Umschaltspiel, unsere größte Stärke, natürlich schwieriger. Aber wir sind dabei, immer bessere Lösungen gegen einen geordneten Gegner zu finden. André Hahn und Raul Bobadilla stiegen in Augsburg zu Nationalspielern auf, Abdul Rahman Baba ist Chelsea 25 Millionen Euro wert. Warum entwickeln sich Spieler beim FCA so erstaunlich? Die Mannschaft funktioniert, das Umfeld ist gut für junge Spieler und für solche, die in der Vergangenheit Probleme hatten. Wichtig ist das Team als Ganzes. Wie haben Sie mit Baba gearbeitet? Es ist auffällig, dass nach Matthias Ostrzolek im zweiten Jahr in Folge unser Linksverteidiger für einen anderen Klub interessant ist. Das ist der Spielanlage geschuldet: Wir sind sehr aktiv über die Außenverteidiger, der linke profitiert davon, dass er mit Werner, Altintop und Baier auf seiner Seite gute Mitspieler hat. Baba hat unseren Plan gut umgesetzt, sich in Szene gesetzt. Natürlich haben wir auch individuell viel mit ihm gearbeitet – aber das versuchen wir mit allen. Ist es nicht frustrierend, wenn man einen Spieler vorangebracht hat und dann gleich ein großer Klub um die Ecke kommt? Ich möchte natürlich sehr gerne mit allen Spielern weiterarbeiten. Aber wenn wir jemanden wie Baba aus der 2. Liga verpflichten und er nach einem Jahr für einen Klub wie Chelsea interessant ist, dann macht uns das im Trainerstab eher stolz. Ist der FC Augsburg für einen Trainer auch so ein gutes Sprungbrett? Der FCA ist ein sehr guter Arbeitgeber. Ich habe viel Spaß daran, das Ganze weiterzuentwickeln und denke gerade definitiv nicht darüber nach abzuspringen. I N T E RVI E W : DAVI D B E R N R E U T H E R
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Aber manche lernen es nie
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ger, vor einem Jahr vom Regionalligisten Magdeburg mit 1:0 in der Auftaktrunde besiegt, hatten zwar 30 Zusatzminuten gebraucht, um 3:1 bei der viertklassigen SV Elversberg zu gewinnen, aber die damalige Lektion verstanden; ebenso die Bremer, die in den vergangenen fünf Jahren dreimal in der ersten Runde rausflogen. Nach 120 Minuten hatten sie sich beim Drittligisten in Würzburg (2:0) durchgesetzt. Rekordpokalgewinner FC Bayern (3:1 beim Oberligisten Nöttingen) und Borussia Dortmund (2:0 beim
nd dann kam doch das dicke Ende. In der vierten Minute der Nachspielzeit hatten die Hamburger in Jena den 2:2-Gleichstand erzwungen, nach der zusätzlichen halben Stunde war der Bundesligist jedoch aus dem DFB-Pokal 2015/16 geflogen, 2:3. Mehr als das Resultat löste das Entstehen der Pleite die Alarmsirenen aus. Die Frage beim Dino in der Dauerkrise: Schrillen sie schon wieder? Oder noch immer? Gegen den Viertligisten war der HSV nur dank des Schiedsrichters, der wie einige seiner Kollegen (z. B. in Unterhaching) seltsame Entscheidungen fällte, in die Verlängerung gelangt – es half nichts. Und nun geht es zum FC Bayern München, Liga-Start am Freitag. Bruno Labbadia hatte während der Vorbereitung gebetsmühlenartig um Geduld gebeten, das Auftreten seiner Profis konterkariert alle seine Bemühungen. „Erste Liga, keiner weiß warum“, hallte es schon nach wenigen Minuten durch das Jenaer „Paradies“, verabschiedet wurden die HSV-Profis mit beißenden „Absteiger“-Rufen. Sie sind schon wieder in der Hölle angekommen, weil kein Neuzugang die zugedachte Rolle einnahm und die bekannten Probleme nicht bewältigt sind. So lahmt etwa das Spiel nach vorne auch im 4-3-3-System.
Gisdol unaufgeregt: „Die Welt bricht jetzt nicht zusammen.“
In der ersten Runde im DFB-POKAL scheiterten erneut mehrere Bundesligisten gegen wackere Außenseiter. Diesmal erwischte es Ingolstadt sowie den Hamburger SV und Hoffenheim.
Labbadia geschockt: Es war mehr als eine Pokal-Blamage. … und raus bist du: Bruno Labbadia, Ralph Hasenhüttl und Markus Gisdol blieben in der ersten Runde des DFB-Pokals auf der Strecke.
Fotos: imago (2), Müller
Der Trainer wirkte geschockt, es war auch für ihn mehr als eine Pokalblamage. „Eine große Enttäuschung, die nicht abzusehen war“, hatte Labbadia erlebt. „Die Vorbereitung lief gut, wir sind immer wieder an Grenzen gegangen.“ Nicht aber in Jena. Eher im negativen Sinne, spielerisch wie läuferisch. Dieser Sonntag in Thüringen war für den HSV ein böser Rückfall in Zeiten, die unter diesem Trainer beendet schienen. „Die Körpersprache war selbst nach unserem 2:2 nicht, wie sie sein sollte“, sagte Labbadia. „Wir haben uns nicht gepuscht wie am Ende der vorigen Saison, jeder war mit sich selbst beschäftigt.“ Darüber war des Trainers Enttäuschung „am größten“. Weil dieses Defizit deutlich stärker erschrecken muss als das schon schlimme Ergebnis.
In Ingolstadt ist die Stimmung eine Woche vor der Bundesliga-Uraufführung in Mainz genauso mies. „Einfach zu wenig und eines Bundesligisten nicht würdig“, fand Trainer Ralph Hasenhüttl an seinem 48. Geburtstag das 1:2 beim Regionalligisten Unterhaching, seinem Ex-Klub und an seinem Wohnort. „Wir sind selbst schuld“, bekannte Kapitän Marvin Matip: „Die
Hachinger haben alles getan. Wir nicht.“ Eigentlich ist den Profis der Ehrgeiz der Herausforderer aus den unteren Ligen bekannt – und dass Leichtsinn schnell bestraft wird. Aber manche lernen es offenbar nie. Dabei hatten die frei- und samstäglichen Ergebnisse den Anschein erweckt, die Bundesligisten hätten es begriffen. Die Augsbur-
Drittligisten Chemnitz) erfüllten ihre Pflicht – ohne große Show. Die Hoffenheimer sind dagegen gestolpert. Anscheinend hat man dort schnell vergessen, denn erst drei Jahre sind vergangen, seit sich die Bundesliga-Abordnung der TSG 1899 beim Regionalligisten Berliner AK eine 0:4-Blamage geleistet hatte. Dieses Mal gönnten sich die Kraichgauer eine 0:2-Peinlichkeit gegen den nach zwei ZweitligaSpieltagen punkt- und torlosen TSV München 1860. Dennoch wies TSG-Coach Markus Gisdol in einem Nebensatz auf den schon vorhandenen LigaRhythmus des Gegners hin. Und wegen des Knock-outs bei einem eher unterrangigen Zweitligisten, so Gisdol, „bricht jetzt nicht die Welt zusammen“. Wohl dem, der so unaufgeregt auf die 268 000 Euro Garantiesumme, die die zweite Pokalrunde verheißt, verzichten kann! Für die Amateure sind solche Beträge ein Goldregen, ob für den Fünftligisten SSV Reutlingen oder den Regionalligisten Viktoria Kön. Sie dürfen sich nun auf das nächste große Fußballfest freuen – und erneut zu beweisen versuchen, was Bremens Thomas Eichin so zusammenfasste: Weil die Amateure auf diesem Niveau nahezu allesamt unter professionellen Bedingungen arbeiteten und taktisch wie konditionell eine gute Ausbildung hätten, seien die Schwierigkeiten der Eliteteams aus dem Oberhaus logisch. Alles andere „wäre fürchterlich für diesen Wettbewerb“, so Eichin, „das ist es, was den Pokal so interessant macht“. K. WILD/S. WOLFF
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DFB-POKAL
Es ist
angerichtet MAX KRUSE
Von wegen: Mögliche Anlaufschwierigkeiten oder so … Zahlreiche Neuzugänge machen im DFBPokal gleich mal APPETIT AUF MEHR . Die Bundesliga kann kommen.
Debüt in der De-Bruyne-Rolle 1Als sein Name fällt, wird’s
laut. Beim Wolfsburger Fanfest am Sonntag steht er im Mittelpunkt. Max Kruse, der VfLKönigstransfer dieses Sommers, kommt an beim Anhang. Und bei seinem Trainer. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobt Dieter Hecking den Zwölf-Millionen-Euro-Einkauf aus Mönchengladbach. Kruse, zuletzt beim Supercupsieg gegen Bayern noch Joker, stand beim 4:1 gegen die Stuttgarter Kickers erstmals in einem VfL-Pflichtspiel in der Startelf und überzeugte bei seinem Debüt gleich auf ganzer Linie. „Es hätte schlechter laufen können“, freute sich der 27-Jährige über sein erstes Tor und zwei Vorlagen im neuen Trikot.
KKruse überzeugt und gibt dem
VfL noch mehr Möglichkeiten. „Mit ihm haben wir unsere Flexibilität im Offensivspiel noch einmal erhöht“, erklärt Hecking. In Stuttgart agierte der Nationalspieler formal auf der Zehn – Stammregisseur Kevin De Bruyne wich auf den Flügel aus –, veränderte im Wechsel mit seinen Kollegen aber stets die Position. Kruse: „Das ist das, was der Trainerstab möchte, damit wir noch schwerer auszurechnen sind.“ Der Neuzugang hinter der Spitze, vorne drin, links, rechts – es funktioniert. „Wir sollen Eigeninitiative ergreifen“, erklärt die Offensivkraft und kündigt an: „Wir haben noch Steigerungspotenzial.“ THOMAS HIETE
FRANCO DI SANTO
ARTURO VIDAL
1Natürlich war Franco di Santos
1Thomas Müller sah von der Ersatzbank aus, wie Bayern den ersten Elfmeter in einem Pflichtspiel in dieser Saison zugesprochen bekamen. Er als Schütze Nummer eins kam nicht infrage, aber wer dann? „Ich glaube, Robert Lewandowski und Arturo waren eingeteilt, ganz sicher bin ich mir aber nicht“, sagte Kapitän Philipp Lahm nach dem Schlusspfiff. Sehr sicher muss sich dagegen Vidal gewesen sein, der sich den Ball schnappte und souverän verwandelte. Drei Minuten später sah er nach einem rüden Einsteigen Gelb. Insgesamt gehörte der Chilene, der im Vierermittelfeld defensiver agierte als beim Audi-Cup, zu den auffälligsten Bayern. Trainer Pep Guardiola hatte zuletzt betont, bei Vidal gelte es abzuwägen zwischen Rückstand aufholen und Spielpraxis. Nach 45 Minuten nahm er ihn deshalb vom Feld. Es waren die besseren der Bayern. FRANK LINKESCH
Kurz schütteln, weiter Souveräner Schütze
sonst so prächtige Laune nach diesem vergebenen Foulelfmeter getrübt, besser als bei einem Strafstoß hätte die Chance auf ein Debüttor schließlich kaum sein können. Doch betrachteten di Santo und seine Teamkollegen nach dem 5:0 im Pokal in Duisburg lieber das große Ganze – und kamen zu dem Schluss, dass der Pflichtspieleinstand des Stürmers ein durchaus gelungener war. Der Argentinier hatte einige gute Szenen, er war an mehreren Angriffen beteiligt. Vor allem aber trug sein späteres Tor zum 4:0 zur heiteren Stimmung bei. „Schön, dass es doch noch geklappt hat“, freute sich etwa Klaas Jan Huntelaar, der als Stamm-Strafstoßschütze seinem Sturmpartner die Ausführung des Elfmeters freundlicherweise überlassen hatte – und nach dessen misslungenem Versuch erst recht StammStrafstoßschütze bleiben will. TONI LIETO
kicker, 10. August 2015
JOHANNES GEIS
„Ich trainiere das“ 1Schon bei der Saisoner-
öffnung gegen Twente Enschede traf Johannes Geis per Freistoß aus zentraler Position, beim 5:0 gegen den MSV Duisburg gelang ihm das nun erneut.
ANTHONY MODESTE
ANTHONY UJAH
schon mal den Geißbock bei den Hörnern. Anthony Ujahs Abschied nach Bremen missriet gründlich, mit seinem hastigen Abgang brachte er Kölns Fans gegen sich auf – doch die haben schon einen neuen Torjäger in ihr Herz geschlossen. Keiner traf in der Pokalgesichte des FC schneller als Anthony Modeste (nach 45 Sekunden in Meppen), und sein Dreierpack beim 4:0-Erfolg macht Appetit auf mehr. In Hoffenheim wurde er vor allem als Auswärtsstürmer geschätzt, dank seiner Schnelligkeit und Explosivität. Fünf der sieben Saisontore erzielte der Franzose auswärts; zu Hause blieb er oft auf der Bank. In Köln hat sich Modeste schnell durchgesetzt: Zoller, in den Tests treffsicher, blieb zunächst auf der Bank, Hosiner, einer der Knipser der Vorbereitung, musste gar 90 Minuten draußen sitzen. Und was sagt Modeste nach dem Blitzstart? „Ganz zufrieden bin ich nicht, ich wollte noch mehr Tore machen – das ist schließlich mein Job.“ O L I VE R B I T T E R
MICHAEL PFEIFER
kicker-Redakteur und Hoffenheim-Experte
1Das Timing stimmte ex-
Aus 20 bis 25 Metern in mittiger Position zu treffen ist eine Kunst. Kann ein Torwart da nur schlecht aussehen, Herr Geis? Ich trainiere das, und wenn die Bälle gut kommen, ist es für einen Torwart ungeheuer schwer. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Gegen den MSV Duisburg habe ich versucht, den Ball gezielt reinzuhämmern und zudem hat der Torwart den Ball, glaube ich, erst ziemlich spät gesehen. Fühlen Sie sich bereits als neuer Chef im Schalker Mittelfeld? Ich will mir durch Leistung erst einmal das Vertrauen der Mitspieler erarbeiten. Ich finde, dass wir da auf einem sehr guten Weg sind. Aber dass ich jetzt schon der Chef bin – na ja, ich denke, da sind eher andere für zuständig. Dennoch geben Sie bereits auffällig viele Kommandos. Das war in Mainz schon so, es ist mein Naturell. Außerdem spiele ich auf einer Position, auf der es wichtig ist, viel zu sprechen. I N T E RVI E W : T O N I L I E T O
1Sein Vorgänger packte beim Torjubel
Die Meinung
Perfektes Timing akt. Luc Castaignos fackelte nicht lange, als der Ball in der 31. Minute über Stefan Reinartz vor ihm auftauchte, er zog sofort mit rechts ab, die Kugel landete erst am Innenpfosten und dann im Tor. Der Abwehrriegel des Bremer SV war geknackt, der Grundstein für den 3:0-Erfolg gelegt. Trainer Armin Veh fühlt sich bestätigt in seiner Entscheidung, auf eine Doppelspitze zu setzen. Diese Variante ließ er in der Vorbereitung als Alternative zum gewohnten 4-2-3-1 einüben. Von Vehs Wahl ist der Holländer mit französischem Vater begeistert, was nicht wundert. Ansonsten wäre „Platzhirsch“ Haris Seferovic vorne alleine aufgelaufen. „Ich liebe es, mit einem Stürmer mehr zu spielen“, sinniert Castaignos, der allerdings auch über links kommen kann. Diese Rolle wird vielleicht auf ihn zukommen, wenn Bundesligatorschützenkönig Alex Meier wieder fit ist nach einer Patellasehnenoperation. Bis dahin werden noch ein paar Wochen ins Land gehen. Deshalb ist der 2,5-Millionen-Euro-Einkauf von Twente Enschede pünktlich zum Bundesligastart die neue Nummer 2 in der Stürmer-Hierarchie der Eintracht. Perfektes Timing eben. M I C H A E L E B E RT
Blitzstart in die Herzen
Fotos: imago (2), firo, Huebner (2), AP Photo, Bopp
LUC CASTAIGNOS
Comeback dank Oliseh
1Den Extra-Motivationskick erhielt Werders
neuer Stürmer kurz vor der Pflichtspielpremiere. Nigerias frischgebackener Nationaltrainer Sunday Oliseh klingelte durch und teilte mit: Anthony Ujah ist beim Aufbau des Teams als tragende Säule fest eingeplant, soll schon am 5. September in Tansania (Afrika-Cup-Quali) sein Comeback geben. Unter Olisehs Vorgänger hatte er 2013 bereits fünf Partien absolviert, wurde dann aber zwei Jahre lang nicht mehr für Pflichtspiele berücksichtigt. Die neue Entwicklung „macht mich sehr glücklich“, strahlte Ujah am Sonntag – für ihn das i-Tüpfelchen des gelungenen Einstands. Dass der 4,5-MillionenEuro-Einkauf aus Köln beim 2:0 in Würzburg den Bann brach, passt perfekt ins Bild. „Mir war klar: Wenn in dem Spiel einer ein Ding macht, dann Ujah“, sagt Sportchef Thomas Eichin. Nach di Santos Abschied ist Ujah der Offensiv-Fixpunkt schlechthin. „Ich spüre das Vertrauen“, sagt er selbst. „Das bedeutet für mich keinen Druck, sondern ein gutes Gefühl.“ T H I E M O M Ü L L E R
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TSG droht der Staat im Staate E
ine runderneuerte und auf ihre Kernkompetenz rückbesinnte TSG Hoffenheim soll in der neuen Saison präsentiert werden. Und wieder den attraktiven, aggressiven Angriffs- und Spektakelfußball zeigen, den sich Verein und Trainer Markus Gisdol auf die Fahnen geschrieben haben. Der Auftakt im DFB-Pokal ging schon mal gehörig in die Hose. Beim 0:2 bei Zweitligist TSV München 1860 wurden die Löwen nur gekrault statt gejagt. Eine Rückbesinnung auf alte Werte sollte auch im Transfergebahren der Kraichgauer erreicht werden. Noch immer kämpft Manager Alexander Rosen damit, die schließlich in der „Trainingsgruppe 2“ eskalierten Auswüchse zu korrigieren, die den Klub in Verruf und in ärgste Abstiegsnot manövriert hatten. Sportlich wie finanziell befindet sich die TSG unter der neuen sportlichen Führung bislang auf einem stabilen Weg der Konsolidierung. Trotz der jüngsten Pokalpleite. Das neue Geschäftsmodell von Gesellschafter Dietmar Hopp (siehe Seite 40) ist an sich nichts Verwerfliches und kann dem Verein durchaus unter dem Strich finanzielle Gewinne einbringen. Bei einer allzu starken Konzentration der Kräfte aber bleibt stets ein „Geschmäckle“. Es wächst die Gefahr externer Einflussnahme. Die von der sportlichen Leitung mit Skepsis beäugte erneuerte Allianz mit der Beratungsagentur von Roger Wittmann birgt Zündstoff und gefährdet den Betriebsfrieden. Da kann es schnell zu Interessenskonflikten kommen. Bei der Besetzung des geplanten neuen Postens, der die Leitung der aktuell überwiegend mit WittmannKlientel besetzten Abteilung vorsieht, ist der TSG eine sensible Wahl anzuraten. Sonst könnte der Verein in eine unangenehme Konstellation schlittern. Dann droht der TSG der Staat im Staate.
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DFB-POKAL
DFB-POKAL
Die 1. Runde im Überblick:
Schachmatt in drei Zügen: Reutlingens Giuseppe Ricciardi versetzte dem KSC mit drei verwandelten Elfern den K. o.
TuS Erndtebrück – SV Darmstadt 98
0:5
(0:2)
Erndtebrück: Bäcker – Tuysuz, Kröner, Saglam, Miyazawa – Ziegler, Campagna (67. Treude) – Jaeschke (46. Wassinger), Nakai – Schmidt (73. Böhmer), Andrijanic – Trainer: Schnorrenberg Darmstadt: Mathenia – Jungwirth, Sulu, Caldirola, Holland – Niemeyer, Vrancic (60. Gondorf) – Heller (71. Kempe), Rausch – Sailer (65. Rosenthal) – Stroh-Engel – Trainer: Schuster Tore: 0:1 Sailer (9.), 0:2 Stroh-Engel (10.), 0:3 Heller (57.), 0:4 Stroh-Engel (66.), 0:5 Rausch (84.) – Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen) – Zuschauer: 7857 – Gelbe Karten: Campagna, Kröner, Böhmer – Holland – Spielnote: 3, weil Darmstadt nach dem frühen Doppelschlag nachließ und der TuS mutig seine Chance suchte, entwickelte sich eine unterhaltsame Partie mit teils schönen Toren der Lilien. BFC Dynamo – FSV Frankfurt
0:2
(0:2)
Berlin: Hendl – Mannsfeld, Brendel, Haarstrup, Zurawsky – Weidlich, Putze, Güntner (46. Pröger), Preiss – Rockenbach da Silva (69. Rehbein), N’Diaye (46. Muhovic) – Tr.: Stratos
Fotos: Ulmer, foto2press, Schlichter
Frankfurt: Weis – Huber, Gugganig, Oumari, Bittroff – Konrad, Perdedaj – Golley (90. Halimi), Epstein – Dedic (66. Kruska), Kapllani (88. Park) – Trainer: Oral Tore: 0:1 Kapllani (3., Foulelfmeter), 0:2 Dedic (42.) – Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg) – Zuschauer: 6 198 – Gelbe Karten: Weidlich, Putze, Muhovic – Epstein, Weis – Besonderes Vorkommnis: Rockenbach da Silva schießt Foulelfmeter an den Pfosten (63.) – Spielnote: 4, das frühe Gegentor schockte den BFC. Ein Anschlusstreffer in der stärksten Phase der Berliner hätte für Spannung sorgen können, doch nach Rockenbachs Fehlschuss war die Partie entschieden. MSV Duisburg – FC Schalke 04
0:5
(0:3)
Duisburg: Ratajczak – Bohl, Bomheuer, Bajic, Feltscher – Bröker, Wolze, Holland (60. Albutat), Grote (34. Meißner) – Janjic, Brandstetter (71. Iljutcenko) – Trainer: Lettieri Schalke: Fährmann – Junior Caicara, Matip, Nastasic, Aogo – Choupo-Moting (61. Sané), Goretzka, Geis (75. Neustädter), Draxler – di Santo (64. Meyer), Huntelaar – Trainer: Breitenreiter Tore: 0:1 Huntelaar (3.), 0:2 Nastasic (39.), 0:3 Geis (45./+2), 0:4 di Santo (62.), 0:5 Goretzka (85.) – Schiedsrichter: Stark (Ergolding) – Zuschauer: 30 600 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Grote, Wolze – Gelb-Rot: Bajic – Besonderes Vorkommnis: Ratajczak hält Foulelfmeter von di Santo (33.) – Spielnote: 2,5, die enttäuschende Duisburger Leistung kompensierten die Schalker mit erfrischendem und ansehnlichem Fußball.
FC Viktoria Köln – 1. FC Union Berlin
2:1
(0:1)
Köln: Pellatz – Malura (42. Dias), Brzenska, Haitz, Guirino – Schwarz, Wunderlich – Koronkiewicz, Nottbeck (60. Kreyer), Reimerink – Schwadorf (88. van Santen) – Trainer: Kaczmarek Berlin: Haas – Trimmel, Kessel, Parensen – Skrzybski, Kreilach, Fürstner, Thiel (57. Redondo) – Wood (76. Korte), Brandy, Quaner – Trainer: Düwel Tore: 0:1 Quaner (41.), 1:1 Wunderlich (68.), 2:1 Reimerink (74.) – Schiedsrichter: Gerach (Landau) – Zuschauer: 4540 – Gelbe Karten: Schwadorf, Koronkiewicz, Schwarz, Kreyer – Besonderes Vorkommnis: Kreilach schießt Foulelfmeter neben das Tor (48.) – Spielnote: 3, die Viktoria setzte sich verdient gegen streckenweise schwache Berliner durch, die nach der Führung die Entscheidung verpassten.
SV Meppen – 1. FC Köln
0:4
(0:2)
Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Geiger, Wigger, Schepers – Kremer (67. Ahillen), Schnier (56. Maier), Strompen, Wagner – Born (26. Huxsohl) – Alawie – Trainer: Neidhart Köln: Horn – Olkowski (46. Vogt), Sörensen, Heintz, Hector – Lehmann (69. Gerhardt) – Risse, Osako, Jojic (58. Zoller), Bittencourt – Modeste – Trainer: Stöger Tore: 0:1 Modeste (1.), 0:2 Modeste (27., Foulelfmeter), 0:3 Modeste (79.), 0:4 Zoller (87.) – Schiedsrichter: Dietz (München) – Zuschauer: 13 815 (ausverkauft) – Gelbe Karte: Olkowski – Rote Karte: Gommert (24., Notbremse) – Spielnote: 4, die Spannung war aufgrund der Kölner Führung und des unberechtigten Meppener Platzverweises früh raus, der klar überlegene FC agierte vor allem in der zweiten Halbzeit zu ungenau.
kicker, 10. August 2015
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Alle Spiele, alle Tore, alle Aufstellungen SSV Reutlingen – Karlsruher SC
3:1
(2:0)
Reutlingen: Grgic – Wiesner (70. Frölich), Haas, Hartmann, Schiffel – Ricciardi – Golinski, Maier, Gleißner (73. Heim), Ubabuike (85. Seemann) – Schachtschneider – Trainer: Donkov Karlsruhe: Vollath – Dehm, Gordon, Gulde, Kempe – Krebs (56. Peitz), Meffert – Torres (39. Hoffer), Yamada, Nazarov (14. Thoelke) – Hennings – Trainer: Kauczinski Tore: 1:0 Ricciardi (13., Foulelfmeter), 2:0 Ricciardi (33., Foulelfmeter), 2:1 Kempe (63.), 3:1 Ricciardi (90./+1, Foulelfmeter) – Schiedsrichter: R. Kempter (Stockach) – Zuschauer: 8166 – Gelbe Karten: Ubabuike, Maier, Ricciardi – Thoelke, Meffert, Peitz, Vollath – Rote Karten: Gulde (12., Notbremse), Gordon (51., Tätlichkeit), Dehm (90., Notbremse) – Besonderes Vorkommnis: KSC-Trainer Markus Kauczinski wurde von Schiedsrichter Robert Kempter auf die Tribüne verwiesen (53.) – Spielnote: 2,5, Außenseiter Reutlingen zeigte in der ersten Hälfte eine taktisch disziplinierte und auch spielerisch gute Leistung. Für die Dramatik sorgten unter anderem die drei Karlsruher Platzverweise und die drei Elfmeter, die Ricciardi alle verwandeln konnte.
Hansa Rostock – 1. FC Kaiserslautern
i.E.
4:5
(0:0)
Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Erdmann, Dorda – Gardawski (101. Ziemer), Kofler (82. Grupe), Ikeng, Bickel – Jänicke, Perstaller (74. Gottschling) – Trainer: Baumann Kaiserslautern: Müller – Mockenhaupt, Vucur, Heubach, Löwe – Ring, Ziegler (119. Zimmer), Klich (85. Karl) – Halfar, Przybylko, Thommy (65. Colak) – Trainer: Runjaic Elfmeterschießen: 1:0 Jänicke, 1:1 Löwe, 2:1 Ahlschwede, 2:2 Halfar, Ziemer verschießt, 2:3 Przybylko, 3:3 Bickel, 3:4 Vucur, 4:4 Ikeng, 4:5 Karl – Schiedsrichter: Jablonski (Bremen) – Zuschauer: 20 100 – Gelbe Karten: Jänicke, Gardawski, Kofler, Erdmann, Dorda, Ziemer – Löwe, Thommy, Klich, Ziegler – Spielnote: 3, einfallslose Lauterer zeigten sich beeindruckt von Rostocks aggressiver Spielweise. Der Drittligist verpasste aber beste Chancen.
DFB-POKAL 2015/16: 1. RUNDE BUNDESLIGA GEGEN 2. BUNDESLIGA MSV Duisburg – FC Schalke 04 ..................................0:5 1860 München – TSG Hoffenheim ..............................2:0 Arminia Bielefeld – Hertha BSC ...........Mo., 10. 8., 18.30 FC St. Pauli – Borussia M’gladbach .....Mo., 10. 8., 20.30 BUNDESLIGA GEGEN 3. LIGA Stuttgarter Kickers – VfL Wolfsburg ..............................1:4 Würzburger Kickers – Werder Bremen ...................n. V. 0:2 Holstein Kiel – VfB Stuttgart ........................................1:2 Chemnitzer FC – Borussia Dortmund ..........................0:2 Energie Cottbus – 1. FSV Mainz 05 .............................0:3 B U N D E S L I G A G E G E N A M AT E U R E TuS Erndtebrück – SV Darmstadt 98 (in Siegen) .............0:5 SV Elversberg – FC Augsburg................................n. V. 1:3 SV Meppen – 1. FC Köln .............................................0:4 Sportfreunde Lotte – Bayer 04 Leverkusen ..................0:3 Bremer SV – Eintracht Frankfurt ..................................0:3 Carl Zeiss Jena – Hamburger SV ..........................n. V. 3:2 SpVgg Unterhaching – FC Ingolstadt ...........................2:1 FC Nöttingen – Bayern München (in Karlsruhe) ................1:3 Hessen Kassel – Hannover 96 ....................................0:2 2.BUNDESLIGA GEGEN 3. LIGA Hallescher FC – Eintracht Braunschweig .....................0:1 Erzgebirge Aue – SpVgg Greuther Fürth .......................1:0 Hansa Rostock – 1. FC Kaiserslautern ..n. V. 0:0, Elfm. 4:5 VfL Osnabrück – RB Leipzig .................Mo., 10. 8., 18.30 VfR Aalen – 1. FC Nürnberg..................Mo., 10. 8., 18.30
Sportfreunde Lotte – Bayer 04 Leverkusen
0:3
(0:1)
Lotte: Fernandez – Langlitz, Nauber, Hazaimeh, Latkowski – Wendel (73. Brock), Hettich (53. Dej), Gorschlüter – Granatowski, Daglar (46. Rosinger), Freiberger – Trainer: Atalan Leverkusen: Leno (86. Kresic) – Hilbert, Tah, Papadopoulos, Wendell – Bender, Kramer – Bellarabi, Calhanoglu (74. Kruse) - Mehmedi (63. Brandt), Kießling – Trainer: Schmidt Tore: 0:1 Kießling (15.), 0:2 Calhanoglu (55., Foulelfmeter), 0:3 Bender (77., Foulelfmeter) – Schiedsrichter: Thomsen (Kleve) – Zuschauer: 5466 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Hettich, Freiberger, Langlitz, Latkowski – Hilbert, Kramer – Rote Karte: Gorschlüter (76., Notbremse) – Spielnote: 2,5, den Zuschauern bot sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem sich Lotte nicht versteckte. Leverkusen agierte abgebrühter und gewann verdient. Hallescher FC – Eintracht Braunschweig
0:1
(0:0)
Halle: Bredlow – Rau, Engelhardt, Kleineheismann, Brügmann – Banovic (75. Kruse), Diring (75. Jansen) – Ziegenbein (75. Bertram), Furuholm, Pfeffer – Osawe – Trainer: Köhler Braunschweig: Gikiewicz – Decarli, Correira, Reichel – Ofosu-Ayeh, Schönfeld – Boland, Matuschyk – Khelifi (58. Zuck), Hvilsom (58. Berggreen), Hochscheidt (86. Omladic) – Trainer: Lieberknecht Tor: 0:1 Zuck (67.) – Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach/Pegnitz) – Zuschauer: 9549 – Gelbe Karten: Kleineheismann – Ofosu-Ayeh, Decarli – Spielnote: 3, bei einer effektiven Chancenverwertung des HFC wäre der Zweitligist ins Straucheln gekommen. Doch dazu kam es nicht. So blieb eine Überraschung aus, die durchaus möglich war.
1:0
Erzgebirge Aue – SpVgg Greuther Fürth
(0:0)
Aue: Männel – Rizzuto, Breitkreuz, Susac, Hertner – Skarlatidis (89. Krug), Riese, Samson, Handle – Kluft (72. Könnecke), Adler (79. Yildiz) – Trainer: Dotchev Fürth: Flekken (13. Mielitz) – Wurtz, Franke, Röcker, Gießelmann – Gjasula, Hofmann, Zulj (66. Sukalo) – Weilandt, Berisha (72. Freis), Tripic – Trainer: Ruthenbeck Tor: 1:0 Skarlatidis (68.) – Schiedsrichter: Schröder (Hannover) – Zuschauer: 6000 – Gelbe Karten: Handle, Samson – Wurtz, Tripic, Hofmann – Spielnote: 3, eine Topnote für die läuferisch und kämpferisch überzeugenden Auer, die Fürther enttäuschten schwer. Die Hitze drückte der Partie den Stempel auf, das hemmte in der ersten Halbzeit. Erzgebirge spielte in Hälfte zwei Vollgas, während die Kleeblätter vergaßen, sich zu wehren.
SV Elversberg – FC Augsburg
n. V.
1:3
(1:1, 0:0)
2 . B U N D E S L I G A G E G E N A M AT E U R E Berliner FC Dynamo – FSV Frankfurt ...........................0:2 FC Viktoria Köln – 1. FC Union Berlin ..........................2:1 SSV Reutlingen – Karlsruher SC ..................................3:1 Bahlinger SC – SV Sandhausen ...........n. V. 0:0, Elfm. 3:5 HSV Barmbek-Uhlenhorst –SC Freiburg (in Norderstedt) ...0:5 FSV Salmrohr – VfL Bochum .......................................0:5 VfB Lübeck – SC Paderborn 07...................................1:2 RW Essen – Fortuna Düsseldorf ...........n. V. 0:0, Elfm. 1:3 FK Pirmasens – 1. FC Heidenheim ..............................1:4 WEITERE TERMINE 2. Runde: 27./28. Oktober 2015 (Auslosung am Freitag, 14. August, im Anschluss an das Bundesligaspiel Bayern München – Hamburger SV, Anstoß 20.30 Uhr, auf Sky) – Achtelfinale: 15./16. Dezember 2015 – Viertelfinale: 9./10. Februar 2016 – Halbfinale: 19./20. April 2016 – Endspiel: 21. Mai 2016 in Berlin Energie Cottbus – 1. FSV Mainz 05
0:3
(0:2)
Elversberg: Jensen – Gross, Maek, Feisthammel, Birk – Leandro (102. Pflügler), Cuntz (79. Washausen) – Nagel (69. Kohler), Obernosterer, Nicu – Tunjic – Trainer: Wiesinger
Cottbus: Lück – Mimbala, Hübener, Möhrle, Szarka – Djengoue (75. Zeitz), Kauko – Kaufmann (89. Holz), Garbuschewski (46. Bouziane), Michel – Breitkreuz – Trainer: Krämer
Augsburg: Hitz – Verhaegh, Hong, Klavan, Baba – Baier – Esswein (57. Bobadilla), Feulner (73. Mölders), Altintop, Caiuby (46. Werner) – Matavz – Trainer: Weinzierl
Mainz: Karius – Brosinski, Bungert, Bell, Park – Baumgartlinger, Frei – Clemens (80. Balogun), Malli (83. Latza), Jairo – Niederlechner (70. Muto) – Trainer: Schmidt
Tore: 1:0 Maek (52.), 1:1 Bobadilla (83.), 1:2 Mölders (101.), 1:3 Werner (109.) – Schiedsrichter: Storks (Velen) – Zuschauer: 5434 – Gelbe Karten: Kohler – Feulner, Hitz – Gelb-Rot: Obernosterer (90./+3). Spielnote: 2, in einem packenden Kampf wurde den Zuschauern alles geboten, was Pokalspiele ausmacht. Elversberg hatte den Bundesligisten dabei am Rande einer Niederlage.
Tore: 0:1 Frei (30.), 0:2 Jairo (33.), 0:3 Clemens (62.) – Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) – Zuschauer: 11 123 – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3, Mainz bot gegen anfangs leidenschaftliche, aber lange Zeit zu harmlose Cottbusser eine sehr souveräne und effiziente Vorstellung.
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DFB-POKAL
DFB-POKAL
Die 1. Runde im Überblick:
Am Boden zerstört: Bahlingens Torhüter Dennis Müller nach dem Aus gegen Sandhausen im Elfmeterschießen.
1860 München – TSG Hoffenheim
2:0
(0:0)
Carl Zeiss Jena – Hamburger SV
n. V.
Partytime in Jena: Auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld geht nach dem Coup gegen den Hamburger SV die Post ab.
3:2
(2:2, 1:0)
FSV Salmrohr – VfL Bochum
0:5
(0:1)
München: Ortega – Kagelmacher, Schindler, Bülow, Wittek – Degenek, Adlung – Claasen, Wolf (89. Vollmann) – Okotie (82. Mvibudulu), Hain (66. Mulic) – Trainer: Fröhling
Jena: Koczor – Eismann, Klingbeil, Gerlach, Krstic – Bär (68. Vojvoda), Eckardt, Krauße, Schlegel (90./+ 2 Wolfram) – Starke – Jovanovic (88. Pieles) – Trainer: Uluc
Salmrohr: Ternes – Kohns, Schäfer, Schraps, Meschak (58. Ting), Braun – Heinz, Bartsch, Hartmann – Siga (69. Inhestern), Helbig (60. Saim) – Trainer: Linz
Hoffenheim: Baumann – Kaderabek, Schär (59. Bicakcic), Süle, Toljan – Schwegler, Strobl – Schmid, Rudy (74. Szalai), Elyounoussi (62. Kuranyi) – Volland – Trainer: Gisdol
Hamburg: Adler – Sakai, Cleber, Spahic, Ostrzolek – Ekdal (61. Schipplock), Diaz, Holtby (71. Jung) – Olic, Lasogga (77. Gregoritsch), Ilicevic – Trainer: Labbadia
Bochum: Riemann – Celozzi, Fabian, Bastians (65. Weis), Perthel (46. Wijnaldum) – Losilla, Hoogland – Bulut (65. Simunek), Haberer, Terrazzino – Terrode – Trainer: Verbeek
Tore: 1:0 Claasen (51.), 2:0 Mulic (90./+3) – Schiedsrichter: Osmers (Hannover) – Zuschauer: 17 800 – Gelbe Karten: Degenek, Mulic – Toljan, Volland – Spielnote: 2,5, 1860, taktisch und spielerisch überlegen, hatte gegen ideenlose und fehlerhafte Hoffenheimer keine wirklich großen Probleme.
Tore: 1:0 Gerlach (15.), 1:1 Olic (48.), 2:1 Jovanovic (58.), 2:2 Gregoritsch (90./+4), 3:2 Pieles (106.) – Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück) – Zuschauer: 13 800 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Krstic, Bär, Koczor, Wolfram – Spahic – Spielnote: 2, ein großartiger Pokalfight des Regionalligisten, der bei der Entstehung von Hamburgs Toren vom Referee benachteiligt wurde, trotzdem dreimal in Führung ging. Ein absolut verdienter Erfolg von Carl Zeiss gegen enttäuschende Hamburger.
Tore: 0:1 Terodde (40.), 0:2 Terodde (49.), 0:3 Terodde (59.), 0:4 Terrazzino (64.), 0:5 Terrazzino (90./+1) – Schiedsrichter: Schult (Hamburg) – Zuschauer: 4000 – Gelbe Karten: Siga, Bartsch – Fabian – Spielnote: 3, nur in den ersten 30 Minuten war die Partie weitgehend offen. Dann zeigte der Favorit Bochum seine individuelle Klasse und siegte am Ende hochverdient gegen den überforderten Oberligisten.
Stuttgarter Kickers – VfL Wolfsburg
1:4
(0:2)
Bahlinger SC – SV Sandhausen
i.E.
3:5
(0:0)
Chemnitzer FC – Borussia Dortmund
0:2
(0:1)
Stuttgart: Klaus – Leutenecker, Gaiser, Starostzik, Baumgärtel – Bahn, Marchese, Braun – Mendler (71. Badiane), Müller (58. Fischer), Berko (57. Ivan) – Trainer: Steffen
Bahlingen: Müller – Nopper, Adam, Gleichauf – Wiesler, Häringer, Klein, Bührer – Fiand (76. Göppert), Sautner – Schlegel (88. Fellanxa) – Trainer: Pilipovic
Chemnitz: Kunz – Stenzel, Endres, Röseler, Conrad – Dem (83. Steinmann), Danneberg – Ofosu (83. König), Nandzik (73. Cappek) – Fink – Löning – Trainer: Heine
Wolfsburg: Casteels – Vieirinha, Naldo, Klose, R. Rodriguez (77. Schäfer) – Guilavogui, Arnold – De Bruyne, Kruse, Perisic (63. Caligiuri) – Dost (71. Bendtner) – Trainer: Hecking
Sandhausen: Knaller – Klingmann (102. Hammann), Kister, Hübner, Paqarada – Kulovits, Linsmayer, Wooten, Kratz (79. Thiede), Kosecki (46. Zillner) – Bouhaddouz – Trainer: Schwartz
Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer – Bender (72. Weigl) – Gündogan, Castro (63. Hofmann) – Reus (83. Ginter), Aubameyang, Mkhitaryan – Trainer: Tuchel
Tore: 0:1 Kruse (4.), 0:2 Dost (45.), 0:3 De Bruyne (47.), 1:3 Badiane (79.), 1:4 Bendtner (86.) – Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel) – Zuschauer: 9760 – Gelbe Karten: Bahn, Gaiser – Spielnote: 2,5, schöne Spielanlage des Drittligisten aus Stuttgart und individuelle Klasse der Wolfsburger, lediglich die Spannung fehlte.
Holstein Kiel – VfB Stuttgart
1:2
(1:1)
Elfmeterschießen: 0:1 Bouhaddouz, 1:1 Bührer, 1:2 Paqarada, 2:2 Nopper, 2:3 Linsmayer, 3:3 Adam, 3:4 Kister, Göppert schießt an die Latte, 3:5 Wooten – SR: Badstübner (Windsbach) – Zuschauer: 3890 – Gelbe Karten: Wiesler, Häringer, Bührer, Sautner, Göppert – Kister, Linsmayer, Bouhaddouz, Zillner, Hammann – Gelb-Rot: Kulovits (54.) – Spielnote: 3,5, eine ausgeglichene Partie, die weniger von spielerischer Klasse als von der Spannung lebte. HSV Barmbek-Uhlenhorst – SC Freiburg
0:5
(0:2)
Kiel: Jakusch – Herrmann, Krause, Wahl, Czichos – Weidlich, Kegel (72. Schäffler) – Siedschlag, Lewerenz (79. Sané) – Heider (87. Wirlmann), Schnellhardt – Trainer: Neitzel
Barmbek: Tholen – Carlson (80.Wiedemann), Dammann, Clausen, Lange – El Nemr (77. Korczanowski), Hoeft, Merkle, Odabas – Sa Borges, Labiadh (66. Bober) – Trainer: Pieper von Valtier
Stuttgart: Tyton – Klein, Baumgartl, Hlousek, Insua – Gruezo, Gentner – Didavi, (81. Rupp), Kostic – Werner, Ginczek – Trainer: Zorniger
Freiburg: Klandt – Mujdza (79. Stanko), Höhn, Föhrenbach, Günter – Schuster, Höfler – Hedestad, Frantz (74. Guedé) – Philipp (79. Hufnagel) – Petersen – Trainer: Streich
Tore: 1:0 Czichos (37.), 1:1 Didavi (41.), 1:2 Ginczek (60.) – Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) – Zuschauer: 9916 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Herrmann – Gruezo, Rupp – Spielnote: 3, Drittligist Kiel war eine Hälfte lang mehr als ebenbürtig, dann aber übernahm der VfB – dennoch herrschte Spannung bis zur letzten Sekunde, als Czichos das 2:2 vergab.
Tore: 0:1 Petersen (2.), 0:2 Petersen (45./+1), 0:3 Petersen (61.), 0:4 Petersen (64.), 0:5 Schuster (71.) – Schiedsrichter: Mix (Abtswind) – Zuschauer: 4607 – Spielnote: 4, nach schwungvollem Beginn fehlten Freiburg zunächst die spielerischen Mittel, um die chancenlosen Hamburger zu deklassieren. Später gaben die größeren Kraftreserven sowie Nils Petersen den Ausschlag für den klaren Sieg.
Tore: 0:1 Aubameyang (25.), 0:2 Mkhitaryan (82.) – Schiedsrichter: Sippel (München) – Zuschauer: 12 500 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Danneberg – Piszczek – Spielnote: 3, Chemnitz kampfstark und mit einem ordentlichen Auftritt, Dortmund tat nur das Nötigste.
VfB Lübeck – SC Paderborn 07
1:2
(1:0)
Lübeck: Toboll – Bohnsack, Wehrendt, Marheineke, Sirmais (46. Knechtel) – Sievers, Lange (75. Maletzki), Nogovic (68. Meyer), Senger – Richter, Kramer – Trainer: Skwierczynski Paderborn: Kruse – Heinloth, Hünemeier, Ruck, Brückner (73. Hartherz) – Ndjeng, Bakalorz, Wydra (71. Koc), Ouali (88. Stoppelkamp) – Saglik, Proschwitz – Trainer: Gellhaus Tore: 1:0 Richter (44.) 1:1 Bakalorz (54.), 1:2 Saglik (59., Foulelfmeter) – Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn) – Zuschauer: 7558 – Gelbe Karten: Nogovic, Marheineke, Lange, Wehrendt – Brückner, Proschwitz, Ouali – Spielnote: 3, der VfB ging mutig in die Partie und erspielte sich zu Beginn und vor der Halbzeit Vorteile, sodass die Führung zur Pause nicht unverdient war. Nach dem Wechsel spielte Paderborn dann seine Cleverness aus.
kicker, 10. August 2015
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Alle Spiele, alle Tore, alle Aufstellungen Und dann die Hände zum Himmel: Nach dem Abstieg aus der 3. Liga haben Unterhachings Spieler mal wieder Grund zum Feiern; der Ingolstädter Block ist da schon längst leer.
Würzburger Kickers – Werder Bremen
n. V.
0:2
(0:0)
Fotos: picture-alliance/dpa, imago/Wells, Rauchensteiner
Würzburg: Brunnhübner – Thomik, Weil, Schoppenhauer, Kurzweg (71. Nothnagel) – Haller (78. Gutjahr), Karsanidis, Fennell, Russ – Nagy (97. Jabiri), Shapourzadeh – Trainer: Hollerbach
Bremen: Wiedwald – Gebre Selassie, Lukimya, Vestergaard, Garcia (96. Sternberg) – Bargfrede (90./+3 Galvez) – Grillitsch, Junuzovic – Eggestein (56. Öztunali) – Bartels, Ujah – Trainer: Skripnik Tore: 0:1 Ujah (102.), 0:2 Bartels (108.) – Schiedsrichter: Rohde (Rostock) – Zuschauer: 9706 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Fennell, Russ, Shapourzadeh – Bargfrede, Ujah, Galvez – Spielnote: 3, eine Hitzeschlacht mit entsprechenden Längen, aber spannend und am Ende ein offener Schlagabtausch. Rot-Weiss Essen – Fortuna Düsseldorf
i.E.
1:3
(0:0)
Essen: Heller – Al Khalaf, Windmüller, Weber, Cokkosan – Rabihic, Fritz – Soukou (73. Grund), Baier, Studtrucker (86. Cekic) – Platzek (111. Behrens)– Trainer: Siewert Düsseldorf: Unnerstall – Schauerte, Haggui, Strohdiek, Schmitz – Koch, Liendl – Bolly (75. van Duinen), Sararer (106. Bebou) – Ya Konan, Pohjanpalo (73. Bellinghausen) Trainer: Kramer Elfmeterschießen: Heller hält gegen Ya Konan, Baier schießt über das Tor, 0:1 Haggui, Weber schießt über das Tor, Heller hält gegen van Duinen, Unnerstall hält gegen Cekic, 0:2 Strohdiek, 1:2 Fritz, 1:3 Liendl – Schiedsrichter: Siebert (Berlin) – Zuschauer: 17 500 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Al Khalaf, Baier – Haggui, Koch, Strohdiek – GelbRot: Schmitz (83.) – Spielnote: 2, eine unterhaltsame, spannende Partie mit viel Feuer und zahlreichen Chancen. FK Pirmasens – 1. FC Heidenheim
1:4
(0:2)
Pirmasens: Kläs – Hammann (56. Schmieden), Steil, Heinze, Schug (73. Henn) – Becker – Grimm (68. Bürger), Reinert, Bouzid, Freyer – Auer – Trainer: Tretter Heidenheim: Müller – Strauß (4. Scioscia), Beermann, Kraus (60. Reinhardt), Feick – Griesbeck – Halloran, Morabit (81. Skarke), Leipertz, Schnatterer – Frahn Trainer: Schmidt Tore: 0:1 Halloran (28.), 0:2 Morabit (32.), 0:3 Leipertz (51.), 0:4 Leipertz (80.), 1:4 Schmieden (82.) – Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen) – Zuschauer: 2320 – Gelbe Karten: Reinert, Steil – Feick – Spielnote: 3,5, der Regionalligist agierte viel zu defensiv und mutlos und überließ den Gästen die Spielkontrolle, die diese effizient ausnutzten.
SpVgg Unterhaching – FC Ingolstadt 04
2:1
(1:0)
Unterhaching: Marinovic – Bauer, Hummels, Welzmüller, Winkler – Kiomourtzoglou, Taffertshofer – Piller (79. Marseiler), Sieghart (90./+4 Krabler), Reisner (57. Dombrowka) – Einsiedler – Trainer: Schromm Ingolstadt: Nyland – da Costa, Matip, Hübner, Suttner – Roger (57. Morales) – Groß, Christiansen – Hinterseer (54. Bregerie), Hartmann, Lex (64. Pekhart) – Trainer: Hasenhüttl Tore: 1:0 Einsiedler (30.), 2:0 Einsiedler (48.), 2:1 Hartmann (83.) – Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg) – Zuschauer: 6500 – Gelbe Karten: Hummels – Christiansen, Pekhart – Spielnote: 2, kein hochklassiger, aber bis zum Schluss packender Pokalfight, in dem leidenschaftliche Hachinger gegen ideenlose Ingolstädter die Oberhand behielten.
FC Nöttingen – Bayern München
1:3
(1:3)
Hessen Kassel – Hannover 96
0:2
(0:1)
Kassel: Rauhut – Schmik, Perrey, Welker, Giese (83. Lorenzoni) – Brill (61. Evljuskin) – Damm, Pepic, Becker, Bektasi (83. Feigenspan) – Comvalius – Trainer: Mink Hannover: Zieler – Sakai, Schulz, Felipe, Albornoz – Schmiedebach (74. Andreasen), Sané – Prib, Karaman, Klaus (64. Saint-Maximin) – Erdinc (82. Sobiech) – Trainer: Frontzeck Tore: 0:1 Sané (16.), 0:2 Karaman (90. /+ 2) – Schiedsrichter: Alt (Heusweiler) – Zuschauer: 18 482 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Schmik, Perrey, Bektasi – Spielnote: 3, spannend bis weit in die Schlussphase, was vor allem an Hannovers dürftiger Leistung lag. Kassel hielt lange dagegen, bis die Kräfte schwanden.
Bremer SV – Eintracht Frankfurt
0:3
(0:1)
Nöttingen: Kraski – S. Walter, Brenner, Fuchs, Schmidt – Schneckenberger, Zachmann (82. Neziraj) – Gür (77. Schenker), Hecht-Zirpel (70. Bitzer), Bilger – Schürg – Trainer: Wittwer
Bremen: Ahlers-Ceglarek – Waldau (46. Muharemi), Rathjen, Kwiatkowski, Nukic, Kmiec – Aziri (46. Kurkiewicz), Laabs, Koweschnikow (62. Kaiser), Schwarz – Cakir – Trainer: Gelsdorf
Bayern München: Ulreich – Rafinha, Boateng, Alaba – Lahm (55. Robben), Vidal (46. Höjbjerg), Kimmich (74. Dante), Juan Bernat – Götze, Douglas Costa – Lewandowski – Trainer: Guardiola
Frankfurt: Lindner – Hasebe, Zambrano, Russ, Oczipka – Reinartz – Aigner, Stendera (60. Flum), Inui (62. Waldschmidt) – Seferovic, Castaignos (78. Gerezgiher) – Trainer: Veh
Tore: 0:1 Vidal (5., Handelfmeter), 1:1 Hecht-Zirpel (16.), 1:2 Götze (17.), 1:3 Lewandowski (26.) – Schiedsrichter: Kampka (Mainz) – Zuschauer: 29 486 (ausverkauft) – Gelb: Zachmann – Vidal, Boateng, Juan Bernat – Spielnote: 3, der Klassenunterschied war nicht so groß wie zu erwarten. Nöttingen wehrte sich tapfer, Bayern investierte wenig.
Tore: 0:1 Castaignos (31.), 0:2 Aigner (51.), 0:3 Waldschmidt (71.) – Schiedsrichter: Schriever (Wurster Nordseeküste) – Zuschauer: 3400 – Gelbe Karten: Koweschnikow – Spielnote: 3,5, eine anfangs ausgeglichene Begegnung, weil die Amateure gut verteidigten, später dann aber klare Vorteile für die Profis aus Frankfurt.
30
DFB-POKAL
„Wie in einer neuen Welt“ Wiedersehen mit seinen Ex-Klubs hat EWALD LIENEN (61) regelmäßig – das mit Gladbach aber ist ein besonderes. Weil der St.-Pauli-Coach dort lebt und drei Leben bei der Borussia hatte.
G
efragt ist Ewald Lienen bereits seit seiner Ankunft auf St. Pauli. Insbesondere in der heißen Phase des Abstiegskampfes, so Sportdirektor Thomas Meggle, habe es der Routinier in der vergangenen Saison verstanden, den Druck von seinen Spielern zu nehmen, da er gezielt sich selbst in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt habe. In diesen Tagen ist das nicht nötig. Mönchengladbach kommt. Sein Mönchengladbach. Und Lienen ist ganz automatisch im Mittelpunkt. Die Woche vor dem Wiedersehen im Pokal war vollgepackt mit Medienterminen und Christoph Pieper mehr Bodyguard als Pressesprecher. Treffen mit Ex-Klubs sind längst Routine für den Fußballlehrer, allein in dieser Zweitligasaison kehrt er in München, Duisburg und Bielefeld an drei ehemalige Wirkungsstätten zurück. „Zu jedem meiner früheren Vereine“, beteuert der 61-Jährige, „habe ich eine Beziehung.“ Zu Mön-
Außenbahn-Experte: Ewald Lienen erzielte für die Borussia 36 Bundesligatore.
chengladbach aber hat er mehr. „Dieses Spiel am Montag“, sagt er, „ist etwas Besonderes.“ Weil es das Aufeinandertreffen zwischen jenem Klub ist, für den er schon in aktiven Zeiten ein Faible hatte („Ich dachte immer, dass ich zu St. Pauli passen würde, und meine Freunde haben früher immer halb im Spaß gesagt, da müsse ich hin, da würden sich meine politischen Botschaften auch besser präsentieren lassen“) und eben dem Verein, der seine Heimat geworden ist. Drei Leben hatte Lienen bei der Borussia, zwei als Spieler mit insgesamt acht Spielzeiten und 36 Toren in 244 Bundesligaspielen, eines als Trainer. Sein Lebensmittelpunkt als gebürtiger Westfale ist noch immer am Niederrhein, das Auto hat nach wie vor das Kennzeichen MG. „Ich habe in Mönchengladbach Freundschaften geschlossen, die bis heute halten.“ Und er hat Erinnerungen gesammelt, die bis heute lebendig
Fotos: Witters (2), imago
kicker, 10. August 2015
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es indes nicht nachhaltig geschadet. „Zum Leben gehören Höhen und Tiefen dazu“, sagt er heute. Auch der Alltag im Wohnort Mönchengladbach, beteuert er, sei ihm nicht schwergefallen. „Ich halte mich damit nicht lange auf, das war kein Problem.“ In Zeiten ohne Job ging er weiter zur Borussia. Und lernte Lucien Favre kennen. Auch mit seinem Gegenüber von diesem Montag verbindet ihn etwas. „Ich schätze Lucien und seine Arbeit sehr. Wir haben uns seit unserem KenAusgerechnet das „dritte nenlernen vor einigen Jahren immer Leben“ endet unschön. mal wieder getroffen. Er hat die Borussia gemeinsam mit Max Eberl toll entwickelt.“ Als Gladbacher freut ihn diese Entwicklung. Als St.-Pauli-Trainer will er sie zumindest kurzzeitig stoppen. Lienen freut sich auf ein „besonderes Spiel“. Erzielen er und seine Profis auch ein besonderes Ergebnis gegen den großen Favoriten, wird der Trainer wieder im Fokus stehen. So viel ist sicher. S E BA S T I A N W O L F F
sind. „Am Anfang“, sagt er, „war es für mich ein Kulturschock, von einem kleinen Verein wie Arminia Bielefeld in die große Fußballwelt zu kommen.“ Das war 1977 und die Fohlenelf eine nationale wie internationale Topadresse. „Mönchengladbach war eine der absoluten europäischen Spitzenmannschaften, das war für mich wie das Tor zu einer neuen Welt.“ Lienen kann ein fesselnder Erzähler sein und ist jetzt tief in diese eingetaucht. „Wir haben die Welt bereist, sind zum Weltpokalspiel nach Argentinien geflogen, waren in Hongkong und Japan. Gerade das erste Jahr war für mich unglaublich. Es hat mich sehr weitergebracht, in jeder Beziehung.“ Auch hinsichtlich der späteren Trainerkarriere. Lienen hatte Weltklasse-Lehrmeister am Bökelberg, zunächst Udo Lattek, später seinen Ex-Teamkollegen Jupp Heynckes. „Natürlich“, sagt er, „waren sie prägend für meinen späteren Weg. Aber es waren nicht nur die Trainer, sondern auch Mitspieler wie Hacki Wimmer, Alan Simonsen, Rainer Bonhof oder Berti Vogts.“ Doch es gibt auch Narben. Eine ist aus dem Jahr 2003. Im März hatte er die Borussia, unter anderem mit dem heutigen Sportdirektor Max Eberl im Kader, am 24. Spieltag auf Rang 16 übernommen und in einem beachtlichen Finish auf Platz 12 geführt. Dennoch war in der Saison darauf nach nur sechs Spielen für ihn Schluss. „Ich bin noch nie unter solchen Umständen entlassen worden“, Eine prägende Zeit unter hatte Lienen seiner- Lattek und Heynckes zeit gewettert und den damaligen Sportdirektor Christian Hochstätter angeklagt. Hintergrund: Der holte für Lienen seinen Wunschkandidaten Holger Fach, der erst unmittelbar zuvor in Essen eingestiegen war, pikanterweise jedoch auf einer Ausstiegsklausel explizit für die Borussia bestanden hatte. Medial hatte der erst gefeierte und plötzlich gefeuerte Retter zum Gegenschlag ausgeholt. „Ich werde nicht zulassen, dass meine Reputation als Trainer beschädigt wird, um die wahren Hintergründe dieser Aktion zu verschleiern. Mein Vertrauen ist von Hochstätter über Wochen systematisch missbraucht worden.“ Ausgerechnet das dritte Leben bei der Borussia endete also unschön, seiner Beziehung zu Stadt und Klub hat
Die Stars lesen das %-Sonderheft Bundesliga 2015/16
Robert Lewandowski: „Kenn ich und hab ich. Eine gute Vorbereitung auf die neue Saison.“ Das neue kicker-Sonderheft Im Handel – oder gleich bestellen: Telefon 0911-216-2222
DFB-POKAL: Wer spielt, wer fehlt – die vier Montagsspiele Arminia Bielefeld – Hertha BSC
Montag, 18.30 Uhr
Bielefeld: Hesl – Dick, Börner, Salger, Schuppan – Schütz, Junglas – Hemlein, C. Müller, Görlitz (Mast) – Klos – Es fehlen: Davari (Verletzung an der Syndesmose), Kluge, van der Biezen, Jopek, Benamar (alle Aufbautraining), Strifler (Reha) Berlin: Kraft – Pekarik, Langkamp, Lustenberger, Plattenhardt – Skjelbred – Beerens, Darida, Stocker – Hegeler – Kalou – Es fehlen: Allagui (Kreuzbandzerrung), Weiser (Innenbandanriss im Knie), Schieber (Aufbautraining nach Knorpeloperation), Cigerci, Baumjohann (beide Trainingsrückstand), Ben-Hatira (Zehoperation)
VfR Aalen – 1. FC Nürnberg
Montag, 18.30 Uhr
Aalen: Bernhardt – Schulz, Barth, Menig, Chessa – Schwabl – Drexler, R. Müller, Welzmüller, Klauß – Morys – Es fehlt: – Nürnberg: Kirschbaum – Brecko, Petrak, Hovland, Stark – Behrens, Polak – Gislason, Schöpf – Sylvestr, Burgstaller – Es fehlen: Blum (grippaler Infekt), Sepsi (Oberschenkelverletzung), Kerk (Rückstand), Mössmer (Reha), Schäfer (Meniskus-OP)
VfL Osnabrück – RB Leipzig
Montag, 18.30 Uhr
Osnabrück: Schwäbe – Pisot, Willers, Grassi – Ornatelli, Groß, Chahed, Dercho – Alvarez, Savran, Menga – Es fehlen: Eiter (Syndesmose gedehnt), Merkens (Trainingsrückstand) Leipzig: Coltorti – Teigl (Klostermann), Orban, Nukan, Jung – Ilsanker – Kaiser – Sabitzer, Forsberg – Selke, Poulsen (Bruno) – Es fehlen: Boyd (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Compper (Knieprobleme), Gulacsi (gesperrt)
FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach
Montag, 20.30 Uhr
St. Pauli: Himmelmann – Nehrig, Fiereis, Gonther, Buballa – Alushi, Rzatkowski – Kalla, Maier, Sobota – Thy – Es fehlen: Miyaichi (Kreuzbandriss), Sobiech (Einblutung in der Wade); Halstenberg (Probleme mit dem Hüftbeuger) Gladbach: Sommer – Jantschke, Christensen, Brouwers (Schulz), Wendt – Dahoud (Stindl), Xhaka – Traoré, Herrmann – Stindl (Drmic), Raffael – Es fehlt: Stranzl (Trainingsrückstand)
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BUNDESLIGA
Guardiola droht den Stars BUNDESLIGA
A
m vergangenen Freitag wartete man bei der allwöchentlichen Pressekonferenz vergebens auf Pep Guardiola. Der Bayern-Trainer ließ sich am trainingsfreien Tag von Sportvorstand Matthias Sammer vertreten. Wer die letzten öffentlichen Auftritte des Katalanen beobachtete, muss feststellen: Ungelegen wird ihm das nicht gekommen
Schon 16 Abgänge Seit 1. 7. 2013 ist Guardiola BayernTrainer. Aufgeführt sind die Abgänge in den Sommertransferperioden. 2013 Spieler
Leverkusen AC Florenz VfL Wolfsburg Werder * Zenit
Diego Contento Julian Green Toni Kroos Mario Mandzukic Lukas Raeder Daniel van Buyten 2015
Bordeaux Hamburger SV Real Madrid Atletico Madrid Vitoria Setubal Karriereende
Claudio Pizarro José Manuel Reina Bastian Schweinsteiger Xherdan Shaqiri Mitchell Weiser
Ziel unbekannt SSC Neapel ManUnited Inter * Hertha BSC
Spieler
Spieler
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_bl_li
neuer Verein
Emre Can Mario Gomez Luiz Gustavo Nils Petersen Anatoliy Tymoshchuk 2014
neuer Verein
neuer Verein
* war bereits ausgeliehen
1. SPIELTAG Freitag, 14. August (20.30 Uhr): Bayern München – Hamburger SV Samstag, 15. August (15.30 Uhr): Bayer Leverkusen – TSG Hoffenheim FC Augsburg – Hertha BSC Werder Bremen – FC Schalke 04 1. FSV Mainz 05 – FC Ingolstadt 04 SV Darmstadt 98 – Hannover 96 Samstag, 15. August (18.30 Uhr): Bor. Dortmund – Bor. M’gladbach Sonntag, 16. August (15.30 Uhr): VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt Sonntag, 16. August (17.30 Uhr): VfB Stuttgart – 1. FC Köln
Der Bayern-Trainer hat intern klare Worte an die Spieler gerichtet. Die Botschaft: Wer den KONKURRENZKAMPF nicht akzeptiert, kann wechseln. sein. Guardiola wirkt zu Beginn dieser Saison angespannt. Die Nachfragen zu seiner Zukunft, vor allem die fehlende öffentliche Wertschätzung für seine bis hierhin geleistete Arbeit nerven ihn – und daraus macht Guardiola keinen Hehl. Sammer verteidigt seinen Coach: „Ich brauche einen Trainer, der kämpft und manchmal auch ein bisschen gereizt ist. Das ist mir sehr recht und zeigt mir, wie fokussiert Pep ist“, sagt der Sportvorstand. Natürlich ist er fokussiert. Schließlich geht Guardiola in seine dritte Saison bei den Bayern, die auch seine letzte sein könnte. Noch ist das nicht klar. Zwei nationale Meisterschaften, ein Pokalsieg, der europäische Supercup und der Weltpokalerfolg in Marokko 2013 sind bisher die Ausbeute. Doch das zweimalige klare Scheitern in der Vorschlussrunde der Champions League gegen Real Madrid und Barcelona hat Spuren hinterlassen. Guardiola will es in diesem Jahr unbedingt wissen und lässt dies seine Spieler spüren. Einen Tag vor dem Supercup in Wolfsburg richtete er ernste Worte an das Team. Er kündigte an, dass
Aber der erhöhte Konkurrenzkampf soll auch für eine Leistungssteigerung sorgen. „Der Trainer hat gesagt, es gilt für jeden, auf dem Platz Leistung zu bringen. Dabei kann es die eine oder andere Situation geben, bei einige Stars in Wolfsburg wie der auch ein Superstar mal auf auch im Pokal gegen Nöttingen der Bank sitzen wird. Er will eiauf der Bank sitzen werden. Wem nen Konkurrenzkampf“, betont das nicht gefalle, der könne „bis Sebastian Rode. zum 31. August den Verein wechGuardiola erhöht den Druck seln“, so der Trainer drastisch. und gibt sich motivierter als in Guardiola droht den Stars. den letzten beiden Spielzeiten. Auf Einzelschicksale, so die Bot- Die Spieler haben das registriert. schaft, wird er keine Rücksicht „Der Trainer hat noch mal eine mehr nehmen. Schippe draufgeDazu sagt Jerome legt. Man merkt Boateng: „Der „Jeder Spieler muss die das in jedem TraiTrainer hat schon Situation annehmen.“ ning, gerade auch mehrmals gesagt: nach der letzten P HILIP P L AHM, Kapitän Saison, die nicht Wenn einer die Situation nicht einfach war, aber akzeptiert, ist er falsch hier und auch in der Vorbereitung, wo es kann gehen.“ Der Nationalspie- schon wieder viel Kritik gab“, hat ler findet das genau richtig. „Es Boateng festgestellt. Und auch ist egal, um wen es da geht. Wir Rode merkt, dass „der Trainer arbeiten als Team und haben noch mal ehrgeiziger und akriviele Weltklassespieler im Team, bischer geworden ist. Statt 110 aber wir müssen alle an einem Prozent gibt er nun 130 Prozent. Strang ziehen, sonst geht es Er verlangt uns alles ab.“ Umso nicht.“ Kapitän Philipp Lahm mehr, nachdem gegen Wolfsburg denkt genauso: „Es ist richtig so, zum dritten Mal in Folge der Sudass der Trainer das gesagt hat. percup verloren wurde. Doch es Jeder Spieler muss diese Situa- gibt wichtigere Titel für Trainer, tion annehmen und dann kann Mannschaft und Verein. Die man sich auch gegenseitig an- Spieler müssen wachsam sein. treiben. Dass nicht alle Spieler Mit dem Pokalsieg in Nöttingen zufrieden sein können, ist doch haben sie zunächst nur die erste, ganz normal. Der Trainer kann kleine von vielen, vielen Hürden immer nur elf Spieler aufstellen.“ gemeistert. MOUNIR ZITOUNI
MÖNCHENGLADBACH: Der Mittelfeldspieler könnte den
Stindl – vom Zulieferer zum 1Erst heute, am Spieltag, lüftet
Lucien Favre sein Geheimnis. Es sind vor dem DFB-Pokalspiel beim FC St. Pauli viele Fragen, die der Schweizer hinsichtlich der Startaufstellung unbeantwortet ließ. Zum Beispiel, ob er mit dem 19-jährigen Andreas Christensen und dem nur ein Jahr älteren Marvin Schulz eine „Bubi“Innenverteidigung aufbietet? Ob er Mahmoud Dahoud, ebenfalls 19, in der Doppelsechs die Plan-
stelle neben Granit Xhaka zuteilt? Und vor allem: Ob er Zehn-Millionen-Einkauf Josip Drmic erst mal auf die Bank setzt? Eine Sensation wäre es nach dem Vorbereitungsverlauf nicht mehr. Denn da kristallisierte sich heraus: Favre hat auch Lars Stindl für einen der beiden Sturmplätze ganz dick auf der Rechnung. Stindl, aus Hannover geholt, für die Position von Christoph Kramer und Drmic als Ersatz
für Max Kruse – soweit die Theorie, wie die Borussen den Verlust ihrer zwei Leistungsträger auffangen werden. Nach den Eindrücken der Tests könnte es aber auch anders kommen. Stindl wird nicht Zulieferer für Drmic, sondern dessen Konkurrent, zumindest zum Start. Favre scheint Gefallen gefunden zu haben an der Konstellation mit Raffael und Stindl, die mehr noch als die Variante mit Raffael/
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kicker, 10. August 2015
Mario Götze
Die Tendenz geht zum Bleiben
Foto: Getty Images
1Dreimal Startelf
Zehn-Millionen-Stürmer verdrängen
Drmic-Konkurrenten Kruse eine Lösung ohne echte Nummer neun bedeutet. Die würde Drmic verkörpern, der die Tiefe sucht, in die Räume startet und mit seinen Abschlussqualitäten beeindruckt. Doch beim Angreifer hat Favre offenbar noch Startschwierigkeiten ausgemacht; an der Abstimmung zu den Kollegen, an den Laufwegen muss weiter gefeilt werden. „Er muss sich noch an unser System und die Bewegungen gewöhnen, defensiv wie offensiv.
Es ist klar, dass so etwas seine Zeit braucht“, so der Trainer. Perfektionist Favre ist bekannt dafür, die einzelnen Puzzleteile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen zu können. Der Einbau des laufstarken und kombinationssicheren Stindl könnte eine größere Kompaktheit des Teams gewährleisten. Und torgefährlich ist der 26-Jährige (vergangene Saison zehn Treffer bei 21 Einsätzen) schließlich auch. JA N LU S T I G
in einer Woche. Nach den beiden Testspielen gegen Milan und Real Madrid stand Mario Götze nun auch beim 3:1 in Nöttingen in der Anfangsformation. Für den 23-Jährigen war diese Woche also eine ganz besondere, aber das lag auch seinen Sätzen bzw. an dem, was der Nationalspieler nicht gesagt hatte. Ein öffentliches Bekenntnis, in dieser Saison definitiv beim FC Bayern zu spielen, bleibt weiter aus, doch nach kicker-Informationen geht die Tendenz beim Weltmeister dahin, zu bleiben und sich der Konkurrenzsituation zu stellen. In Karlsruhe war Götze in einer sehr durchschnittlich agierenden Bayern-Mannschaft der auffälligste Akteur, alles andere als zufällig traf er nach dem zwischenzeitlichen, völlig überraschenden 1:1 postwendend zum 2:1. Trainer Pep Guardiola hatte Götze auf dessen Lieblingsposition ins zentrale offensive Mittelfeld beordert, von dort aus holte er sich tief im Mittelfeld immer wieder Bälle, wich bei Bedarf auf die Flügel aus und hatte neben seinem Treffer zwei weitere gute Möglichkeiten. In der zwölften Minute spitzelte er den Ball nach einem starken KimmichZuspiel am langen Pfosten vorbei, nach 64 Minuten scheiterte Götze frei vor dem Tor an Nöttingens Schlussmann Robin Kraski. Abwarten, ob er nun auch zum Ligastart gegen den HSV ran darf. Dann wird allerdings der zuletzt kranke Thiago zurückerwartet, der bei Guardiola als gesetzt gilt. moz/lin ANZEIGE
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BUNDESLIGA
Foto: APF
Hopp und das delikate Investment
Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit der TSG HOFFENHEIM setzt der Gesellschafter auf ein neues Modell. Und eine heikle Konstellation.
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as frühzeitige Pokal-Aus durch die peinliche 0:2-Niederlage beim Zweitligisten 1860 München wird Dietmar Hopp gar nicht gefallen haben. Schließlich bietet dieser Wettbewerb für zusätzliche Einnahmen reichlich Gelegenheiten. Nach zuletzt zwei Viertelfinalteilnahmen unter Trainer Markus Gisdol ist diese Quelle für die Kraichgauer in dieser Saison nun allerdings bereits nach der ersten Runde versiegt. Hoffenheims Gesellschafter, mit dessen Millionen das Projekt 1899 aus dem Boden gestampft und in Gang gebracht wurde, möchte zukünftig nicht weitere Subventionen zuschießen müssen, sondern den Verein in absehbarer Zeit in einer finanziellen Eigenständigkeit sehen. Die TSG soll sich zeitnah selber tragen. Auf diesem Weg sind die Macher in diesem Sommer einen großen Schritt weitergekommen. Vor allem dank des Mega-Transfers von Roberto Firmino für 41 Millionen Euro zum FC Liverpool verbucht Hoffenheim seine monetär bislang
erfolgreichste Wechselperiode. Weitere Transfers und -beteiligungen schrauben die Einnahmen auf rund 55 Millionen Euro. Investiert wurden für Verstärkungen vergleichsweise zurückhaltende gut 15 Millionen, es bleibt ein satter Überschuss von rund 40 Millionen. Hin und wieder Leistungsträger meistbietend abzugeben, das ist
Eine Ergänzung zur Ausbildung in der klubeigenen Akademie. eine Variante. Andere, keineswegs zufällige Hoffenheimer Aktivitäten auf dem Transfermarkt summieren sich derweil zu einem neuen Modell, das künftig ebenfalls zur finanziellen Unabhängigkeit von Geldgeber Hopp beitragen soll. So verkündete die TSG am 30. Juni die Verpflichtung dreier internationaler Talente: Torhüter Marko Maric (19), Linksverteidiger Christoph Martschinko (21) und Stürmer In-Hyeok Park (19). Alle drei wurden umgehend wei-
terverliehen, Maric nach Danzig, Martschinko zu Austria Wien, Park zum FSV Frankfurt. „Um ihre Entwicklung voranzutreiben“, hieß es auf der Vereins-Homepage, „diese Transfers sind Teil eines Förderprogramms internationaler Talente. Dieses Modell stellt eine Ergänzung zur Ausbildung der klubeigenen Akademie dar.“ Im Grunde handelt es sich um ein neues Investmentprogramm. Junge Talente mit Perspektive werden gebunden, gefördert und später mit Gewinn weiterverkauft, im Idealfall in den eigenen Profikader integriert. Eine Strategie, die von vielen international tätigen Klubs seit Jahren praktiziert wird. Das Besondere in diesem Fall: Die drei Kandidaten haben noch eine weitere Gemeinsamkeit, sie werden alle von derselben Agentur beraten. Von Rogon. Und hinter der steckt Roger Wittmann. Das macht die Sache in Hoffenheim zumindest delikat. Denn die aktuelle sportliche Leitung mit Trainer Markus Gisdol und Manager Alexander Rosen hatte sich in den vergangenen Jahren bemüht,
den Einfluss des Beraters im Klub zurückzufahren. Das hindert Gesellschafter Hopp nicht daran, eine neue Allianz mit Wittmann zu schmieden. Dem Vernehmen nach plant 1899 Hoffenheim sogar, dafür eigens einen neuen Arbeitsplatz zu schaffen. Der derzeit offenbar gesuchte neue Mitarbeiter soll sich um die Abwicklung, die Betreuung und Perspektivplanung dieser Spieler kümmern. Demnach kämen Rosen und Gisdol nur dann ins Spiel, wenn ein für den Profikader interessanter Kandidat dabei sein sollte. Eine heikle Konstellation, die beiden kaum gefallen kann. Übrigens ist einer bereits ins Aufgebot integriert worden. Der erst 18 Jahre alte Stürmer Joelinton wurde vom brasilianischen Erstligisten Sport Recife für zwei Millionen Euro verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet. Beraten wird der junge Mann – von Wittmann. Ebenso wie dessen Landsmann Roberto Firmino. Der wurde im Winter 2011 für vier Millionen Euro nach Hoffenheim geholt. In viereinhalb Jahren verzehnfachte sich der Marktwert des brasilianischen Nationalspielers. Eine überragende Investition und beste Argumente für Wittmann, dessen Geschäftsmodell bei Hopp auf offene Ohren stößt. MICHAEL PFEIFER Die Stars lesen das %-Sonderheft Bundesliga 2015/16
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KICKER-KULISSE
Foto: objectivo
NOTIERT VON
Torschützen unter sich: Stuttgarts Daniel Didavi (links) egalisierte im Pokal in Kiel die 1:0-Führung von Holsteins Rafael Czichos.
STUTTGART: Das neue System und die Tücken
Didavi: „Wir sind nicht entschlüsselt“ 1Natürlich war es nicht so,
als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl die Torschützen beim 2:1-Pflichtspielstart in Kiel mit Daniel Didavi und Daniel Ginczek die gleichen waren wie beim Saisonkehraus in Paderborn. Und obwohl das Spiel des VfB ähnlich zähflüssig war wie in der abgelaufenen Zitter-Spielzeit. Vom Vorbereitungs-Spektakel gegen Manchester City (4:2) war nur wenig zu sehen an der Förde, weil der Drittligist die passende Formel gegen das System von Coach Alexander Zorniger parat hatte. Entschlüsselt, versichern die Schwaben hingegen, sei ihr Spiel aber nicht. „Kiel war wichtig“, sagt der Coach, „weil wir eine Runde weiter sind, und uns das Spiel Aufschlüsse gibt, wie gegen uns gespielt wird.“ Lange Bälle erwiesen sich als probates Mittel gegen das von Zorniger propagierte Pressing und auch Didavi räumt ein: „So wie ManCity letzte Woche gegen uns spielte, war es prädestiniert für unser System. Weil wir viel die Arbeit gegen den Ball trainiert haben. In Kiel aber hatten wir die Spielanteile, und unser Spiel mit Ball muss besser werden. Daran müssen wir arbeiten.“ Dass sich nun auch die Bundesligagegner, etwa Köln zum Auftakt, ähnlich positionieren, glaubt der Schütze des wichtigen Ausgleichs nicht. „Lange Bälle sind natürlich ein Mittel gegen uns, aber ich wür-
de nicht sagen, dass wir jetzt entschlüsselt sind. Viele Erstligisten werden nicht so auftreten.“ Das sieht sein Trainer ähnlich: „Wir sind nicht die Bayern, wir dürfen nicht so arrogant sein und denken, dass die Gegner gegen uns jetzt nur auf lange Bälle setzen.“ Und dennoch: Kiel war ein Vorgeschmack nach der Gala bei der Generalprobe. „Natürlich“, räumt Ginczek ein, „haben wir einiges gelesen nach dem Spiel gegen ManCity, wir waren schon sehr zufrieden mit uns. Vielleicht lief es zu gut. Kiel war ein ganz anderes Spiel.“ Und Köln, im Vorjahr die 0:0-Könige der Liga? „Uns könnte ein Mix aus beiden Spielen erwarten“, glaubt Ginczek – und setzt neben dem neuen System auf Bewährtes: die individuelle Qualität. Wieder haben er und Didavi aus wenig viel gemacht. „Diese Stärke haben wir einfach.“ Auch Zorniger ist sich dieser bewusst. „Es ist beruhigend zu wissen, dass wir Spieler mit dieser Abschlussstärke haben.“ Außerdem hat er in Kiel mentale Qualitäten ausgemacht. „Ich hatte mir in der vergangenen Saison das Erstrunden-Aus des VfB in Bochum angesehen. Am Samstag hatten wir auch nach dem Rückstand eine komplett andere Körpersprache. Das macht mich sehr zufrieden.“ Und ist noch ein weiterer Aufschluss aus dem Trip in den Norden. S E BA S T I A N W O L F F
THIEMO MÜLLER
Als logischer Bayern-Jäger wird Wolfsburg längst wahrgenommen, „politische“ Spannungen wie etwa die Diskussion um den Austragungsort des jüngsten Supercups gibt’s inklusive. Könnte sich zwischen VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge also sogar eine Rivalität in der Tradition von Uli Hoeneß und Werders Willi Lemke entwickeln? Im Interview mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung gibt Allofs darauf eine klare Antwort: „Diesen Vergleich würde ich als Beleidigung auffassen.“ Und zwar „wegen beiden“. In puncto Umgangsformen will sich Allofs ausdrücklich weder mit Lemke noch mit Hoeneß in einen Topf schmeißen lassen: „Sie werden von mir keine persönlichen Beleidigungen oder Angriffe hören.“
Allgäuer Schiri-Brüder geht dieser 8. August mit Sicherheit ein.
Einen denkwürdigen Auftritt beim Reutlinger 3:1 gegen Karlsruhe erlebte am Samstag Referee Robert Kempter. Der 27-Jährige aus Sauldorf verhängte nicht nur drei Strafstöße, sondern zeigte auch zehn Karten (davon drei Rote) und schickte zudem KSC-Coach Markus Kauczinski auf die Tribüne. Kurios, dass sein großer Bruder Michael Kempter (32) am Nachmittag in der Regionalligapartie Offenbach gegen Homburg (2:2) ähnliche Schwerstarbeit hatte verrichten müssen: Sogar elf Karten (wenn auch alle „nur“ Gelb) und immerhin ein Elfer. 22 Karten und vier Strafstöße in 180 Minuten – in die Familienchronik der
Die Geschmacklosigkeit des Wochenendes leisteten sich Duisburger Fans beim Schalke-Spiel mit diesem Transparent: „2011? Selbst Rudi kann sich nicht erinnern.“ Eine Anspielung auf das damals 0:5 verlorene Finale und die Alzheimer-Erkrankung von Ex-Schalke Manager Rudi Assauer. „Beschämend“ findet diese Aktion nicht nur Schalke-Vorstand Horst Heldt. Auch beim MSV ist das nicht genehmigte Transparent allen hochnotpeinlich. Geschäftsführer Bernd Maas: „Es spiegelt nicht wider, wofür der MSV steht. Es tut mir sehr leid.“ Am Sonntag schließlich postete der Klub ein Teamfoto, auf dem auch die Profis den Schriftzug präsentierten: „Sorry, Rudi.“
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Überraschungsgast bei Eintracht Frankfurt: Am Sonntagmorgen nach dem 3:0 beim Bremer SV fuhr Kevin Trapp am Trainingsgelände vor, gratulierte den alten Kumpels in der Kabine zum Einzug in die zweite Pokalrunde. Dabei durfte sich der Keeper auch selbst auf die Schulter klopfen lassen: Beim Ligastart mit Paris St. Germain in Lille (1:0) hielt er am Freitagabend seinen Kasten sauber. Das freie Wochenende nutzte er dann zur Stippvisite in der Heimat und berichtete von seinen neuen Eindrücken. Klar, dass die früheren Mitspieler vor allem eines brennend interessierte: Wie läuft der tägliche Umgang mit Zlatan Ibrahimovic ? Trapps prägnante Botschaft: „Der ist ein super Typ.“
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BUNDESLIGA
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Hoffnung auf Aranguiz groß wie nie E
s ist keine leichte Entscheidung für die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen. Soll nach den Verletzungen von Ömer Toprak (der möglicherweise wegen eines Sehnenrisses die gesamte Hinrunde ausfällt) und Tin Jedvaj (der auf jeden Fall aufgrund einer Einblutung im Oberschenkel noch ein paar Wochen fehlen wird) noch ein Innenverteidiger geholt werden? Oder versucht Trainer Roger Schmidt mit dem zu arbeiten, was da ist? „Wir haben die Pflicht, uns umzusehen“, sagt Sportchef Rudi Völler, „dabei diskutieren wir aber
auch die Frage, ob wir es mit dem eigenen Kader hinkriegen.“ Jonathan Tah und Kyriakos Papadopoulos hieß das Duo im Zentrum der Kette beim 3:0-Sieg in Lotte. Als Ersatz stand André Ramalho bereit. Der Neue aus Salzburg sieht sich zwar selbst eher im defensiven Mittelfeld, spielte aber bei Red Bull unter Schmidt in der Abwehr. Auch Lars Bender, der neue Kapitän, ist in der Lage, diese Position zu spielen, tat dies bereits in der Endphase der vergangenen Saison. Er denkt defensiv, ist zweikampfstark, ein brauchbarer Kopfballspieler und
in der Lage, sauber hinten raus zu spielen. Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass Bayer im Falle einer erfolgreichen Qualifikation für die Champions League gegen Lazio Rom auf jeden Fall auf dem Transfermarkt tätig wird. Man geht davon aus, dass der Markt sich nach den Playoffs finanziell beruhigen
und personell vergrößern wird, weil gescheiterte Klubs Personal einsparen wollen oder müssen, aus dem man sich dann möglicherweise bedienen kann. Ein weiterer Besuch von Manager Jonas Boldt bei den Kollegen von Internacional Porto Alegre deutet darauf hin, dass die Personalie Charles Aranguiz bald geklärt wird. „Leider gibt es noch keine Einigung. Wir geben alles, aber wir brauchen Geduld“, betont Völler. Dennoch war die Hoffnung nie so groß, dass der Chilene bald für Bayer Leverkusen am Ball sein wird. Geschäftsführer Michael Schade machte anlässlich der Saisoneröffnung am Sonntag den Tausenden Fans auf jeden Fall weiter Hoffnung auf diese Wunsch-Verstärkung: „Ich glaube fest daran, dass er nächste Saison in Leverkusen spielen wird. Wir kämpfen weiter.“ Während am Kader also fleißig und ohne Pause gebastelt wird, ist der neue Mannschaftsrat nunmehr komplett. Neben Kapitän Lars Bender gehören auch Ömer Toprak, Bernd Leno sowie Stefan Kießling und Roberto Hilbert – die beiden ältesten Spieler im Kader – dem Gremium an. F R A N K LU ß E M
KÖLN: Der neue Innenverteidiger mit Traumeinstand – Keine Angst vor Lewandowski und Co.
Heintz: „Ich will mich mit den Besten messen“ 1So konzentriert er auf dem Rasen agiert,
so locker präsentiert er sich außerhalb des Spielfeldes. „Ihr könnte alle Heintzi zu mir sagen“, rief Dominique Heintz am Sonntag bei der Kölner Saisoneröffnung den FCFans zu, „das ist ein cooler Spitzname.“ Cool ist auch der Spieler selbst, das demonstrierte er am Tag zuvor in seinem ersten Pflichtspiel für den neuen Arbeitgeber. 45 Sekunden waren in Meppen absolviert, da hatte der Innenverteidiger bereits seinen ersten Assist im neuen Trikot verbucht. Langer Ball von Heintz, Abschluss Anthony Modeste, der Weg in die zweite Pokalrunde war früh geebnet. „Besser geht es nicht“, freute sich Heintz, „besser kann ich nicht starten.“ Sein Wunsch: So soll’s weitergehen.
Seinen Platz hat der Neuzugang erst einmal sicher. Wenn Köln am Sonntag in Stuttgart in die Bundesligasaison startet, wird Heintz, wenn er fit ist, gemeinsam mit dem zweiten Abwehreinkauf Frederik Sörensen die Innenverteidigung bilden. Dominic Maroh (Oberschenkel) und Mergim Mavraj (nach Knie-OP) sind weiter außer Gefecht. Für Heintz wäre es das zweite Bundesligaspiel, vor drei Jahren hatte der damals 18-Jährige im Trikot des 1. FC Kaiserslautern in Hannover (1:2) als Einwechselspieler sein Debüt gefeiert. Jetzt will er sich im Oberhaus festbeißen. „Erst die U-21-EM, dann das hohe Trainingsniveau beim FC: Ich merke, dass ich schon einen Schritt gemacht habe.“ Angst vor großen Namen wie Lewandowski und
Co. hat der junge Pfälzer nicht. „Ich bin gut vorbereitet und will mich mit den Besten messen.“ Qualitäten hat der 1,89-Meter-Hüne dabei nicht nur im Zweikampf vorzuweisen, sondern auch im Spielaufbau. „Das ist eine meiner Stärken“, sagt der Linksfuß, der versucht, auf Befreiungsschläge zu verzichten. Präzise Anspiele auf den Flügel oder ins Zentrum sind für ihn normal. „Ich habe ein gutes Auge dafür.“ Doch auch die langen Bälle, wie gegen Meppen demonstriert, beherrscht er. „Die werden auch in der Liga wichtig sein.“ Priorität genießt für den Verteidiger aber die Abwehrarbeit. 13-mal spielte der FC in der Vorsaison zu null. Ist das wieder drin? „Wir sind bereit“, sagt Heintz. „Das erste Zu-null-Spiel haben wir ja schon mal“, scherzt er. Meppen soll der Anfang gewesen sein. THOMAS HIETE
Foto: GettyImages
Die avisierte Verstärkung für das defensive Mittelfeld von BAYER LEVERKUSEN ist noch immer nicht da. Derweil ist Kapitän Lars Bender (26) Gegenstand von Planspielen als Aushilfe in der Abwehr.
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BUNDESLIGA
„Ich habe mit dem BVB noch viel vor“ Zum Saisonstart trifft MARCO REUS (26) auf Gladbach, seinen Ex-Klub. Hinter ihm liegt das schwierigste Jahr seiner Karriere.
Herr Reus, kann es sein, dass Sie in jedem Sommer die gleichen Schlagzeilen über sich lesen? Welche meinen Sie? Je nach Medium stehen Sie mal wieder vor einem wichtigen oder dem wichtigsten Jahr Ihrer Karriere mit der Europameisterschaft als ultimativem Höhepunkt. Es geht in jedem Jahr von vorne los. Diesmal ist anders, dass wir in Dortmund einen neuen Trainer haben. Generell gilt, dass jede Saison ultrawichtig ist. Für mich persönlich, für das Team ohnehin. Denken Sie überhaupt zu Beginn einer langen Saison an mögliche Titel und ein großes Turnier? Ehrlich gesagt, nein. In erster Linie ist es für mich wichtig, dass ich mir in der Vorbereitung eine vernünftige körperliche Basis schaffen konnte, nachdem ich im Sommer 2014 verletzt war. Die EURO spielt in meinen Überlegungen jetzt noch keine große Rolle; das kommt im Verlauf der Saison automatisch. Dann sprechen wir nicht über die Zukunft, sondern über die Gegenwart. Sehr gern. Hat sich Borussia Dortmund komplett von einer enttäuschenden Spielzeit erholt? Sieht so aus. Auch wenn zu Saisonbeginn noch nicht alles hundertprozentig funktionieren wird – wir haben das vergangene Jahr abgehakt und sehr viel daraus gelernt. Diese Negativerlebnisse können auch etwas Positives haben und einen Schritt nach vorn bedeuten. Wie das? Wir haben gelernt, dass uns die Gegner nichts schenken. Und dass wir immer hart an uns arbeiten müssen.
Gilt das auch für Sie – nach diversen Rückschlägen, nur 20 Ligaspielen … Nur 20? Es kommen noch fünf im DFB-Pokal und vier in der Champions League hinzu. Aber in der Meisterschaft waren es nicht mehr. Wie lange war ich raus? Zweimal zwei Monate? Nach Ihrem Außenbandteilriss gegen Schottland dauerte es sechs Wochen, nach dem Außenbandriss in Paderborn gut acht Wochen bis zu Ihrem Comeback. Aber zurück zur Frage: Haben auch Sie die Vergangenheit mit einem verlorenen Finale und der leidigen Führerscheinaffäre, die für Wirbel sorgte, abgehakt? Für mich war das eine extrem schwierige Zeit: Ich liebe nichts mehr als Fußball zu spielen. Die Jungs nicht auf dem Platz unterstützen zu können und machtlos auf der Tribüne zu sitzen – das ist nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich habe einen Strich darunter gezogen. Die vergangene Saison war das erste Jahr in meiner Karriere, in dem es nicht nach Wunsch gelaufen ist. Momentan arbeite ich sehr hart dafür, dass die kommende Saison besser verläuft. Am 10. Februar verlängerten Sie Ihren Vertrag bis 2019. Was haben Sie noch vor mit dem BVB? Seitdem ich in Dortmund bin, standen wir in jedem Jahr in einem Finale und haben es leider verloren. Da haben wir noch Nachholbedarf. Zu verlieren fühlte sich immer schlecht an und war auch nicht immer gerecht. Nur das Po-
kalendspiel gegen Wolfsburg haben wir uns selbst anzukreiden. Ich mir persönlich auch, da gehe ich sehr selbstkritisch mit mir um. Wegen Ihrer vergebenen Chance, die das 2:0 bedeutet hätte? So etwas kann passieren. Meine Leistung an sich lag deutlich unter dem, was ich bringen kann. Aber: Was ich mit dem BVB noch vorhabe? Natürlich viel! Dafür steht schon Thomas Tuchel als neuer Trainer, der etliche neue Dinge eingebaut hat. Bis alles sitzt und wir alles verstehen, was er uns vorgibt, wird es seine Zeit brauchen. Trotzdem bin ich optimistisch, dass wir schon am 1. Spieltag dort stehen werden, wo uns der Trainer bis dahin sehen will.
„Ich will den jungen Spielern ein Vorbild sein.“ Sie beginnen die Saison ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach. Hätte es unangenehmer fast gar nicht kommen können? Ich finde es super. Nicht nur, weil es mein Ex-Klub ist, sondern weil uns die Gladbacher sofort zeigen werden, auf welchem Level wir uns befinden. Es gibt keinen besseren Start. Ich freue mich richtig drauf. Wir sollten nur alle versuchen, unsere Auftaktpartie konzentrierter anzugehen als vor einem Jahr gegen Leverkusen, als wir nach
Fotos: DeFodi, Simoes
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arco Reus wusste, dass er einer der populärsten deutschen Fußballer ist. Was er vor einem Monat mit Borussia Dortmund in Asien erlebte, hat dann aber seine Vorstellungskraft gesprengt. Wie er sich als Superstar in Fernost fühlt, was er von der Bundesliga-Auftaktpartie gegen seinen Exklub hält – und was er sich von der neuen Saison verspricht, verrät er im exklusiven Interview mit dem kicker.
„Es war echt krass, was auf dem Flughafen, in den Stadien oder vor den Hotels los war“: In Asien ist der Hype um Marco Reus extrem groß.
neun Sekunden schon in Rückstand lagen. Im Frühjahr drohte noch der Weggang von Mats Hummels und Ilkay Gündogan. Die beiden sind geblieben. Hatte Ihre Unterschrift tatsächlich eine große Signalwirkung auf Ihre Mitspieler? Vielleicht. Man möchte doch immer mit den Besten zusammenspielen. Dann ist es schade, wenn ein Leistungsträger den Verein verlässt. Dass nun aber alle geblieben sind und vergangene Woche auch Pierre-Emerick Aubameyang bis 2020 verlängert hat, ist ein schönes Signal: Wir haben immer noch eine überragende Mannschaft. Nur müssen wir unsere Qualität in der neuen Saison wirklich auch auf den Platz bringen. Erstmals seit 2011 hat die Borussia keinen ihrer Superstars verloren. Was bedeutet das für den Klub? Grundsätzlich: Ob Sie Nuri Sahin, Shinji Kagawa, Mario Götze oder Robert Lewandowski nehmen – jeder hatte Träume, die er woanders verwirklichen wollte. Das halte ich für legitim, das funktioniert in anderen Jobs nicht anders. Sahin und Kagawa sind längst zurück. Sie haben gemerkt, dass sie sich in Dortmund am wohlsten fühlen. Das trifft heute auch auf Mats, Ilkay oder Auba zu. Sie weiter an meiner Seite zu haben bestärkt mich in der Ansicht, dass der BVB in die Champions League gehört. Mit Sebastian Kehl hat eine große Persönlichkeit ihre Karriere beendet. Besteht bei der Borussia die Gefahr eines Führungsvakuums? (lacht) Das glaube ich nicht. Wir haben so viele erfahrene Profis mit mehr als 200 Ligaspielen in unseren Reihen, Profis, die auch in ihren Nationalteams Verantwortung übernehmen: Über einen Mangel an Führungsqualität mache ich mir bei uns überhaupt keine Gedanken. Auch für mich ist es wichtig, in dieser Hinsicht den nächsten Schritt zu machen. Ich will den jungen Spielern ein Vorbild sein und ihnen Hilfestellung geben, im Training oder auch privat. Im Jahr 2014 verletzten Sie sich gleich dreimal schwer, im Juni, September und
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November. Rechnen Sie mittlerweile jedes Mal mit dem Schlimmsten, wenn Sie in einen harten Zweikampf verwickelt werden? Es ist ganz normal, dass du in den ersten Trainingszweikämpfen anfangs etwas vorsichtiger rangehst. Da spielt der Kopf auch eine Rolle. Im Laufe der Zeit gewinnst du aber wieder Vertrauen zu dir selbst. Wenn ich Zweifel hätte, würde ich nicht mehr das Niveau erreichen, auf dem ich schon einmal war. Ich weiß, dass ich dort wieder hinkomme, dass ich noch mehr kann, aber dazu gehört einfach Konstanz, in Training und Spiel. Unter Thomas Tuchel vollzieht sich gerade ein Neuanfang. Fällt die Umstellung auf andere Trainingsmethoden und strategische Veränderungen schwer?
Mir persönlich nicht. Ich hatte schon ein paar Trainer in meiner Karriere und bin mit ihren unterschiedlichen Methoden jeweils gut klargekommen. Tuchel bringt viel Neues rein, viel Kreatives, er hat wirklich einen eigenen Stil.
Seine Popularität in Asien: „Es hat mich überrascht.“ Wie drückt sich dieser Stil aus? Er möchte, dass wir mehr Ballbesitz haben und viel kombinieren. Bleibt die Grundidee, möglichst schnell vors gegnerische Tor zu kommen? Das wird ein Teil seiner Philosophie sein: viel in Ballbesitz zu sein, aber wenn man den Ball verliert, sofort
wieder Druck auszuüben, Bälle zu erobern und genauso schnell umzuschalten wie früher. Diese Spielweise haben wir in den vergangenen Jahren verinnerlicht. In Tests nominierte Tuchel Sie als falsche Neun. Wäre das etwas auf Dauer für Sie? Ich kenne das aus meiner Gladbacher Zeit und fühle mich wohl in dieser Rolle. Ich halte es aber für nicht so entscheidend, wo ich zum Einsatz komme. Wir müssen als Team funktionieren. Wie eine Kette, deren Glieder miteinander verbunden sind. Wünsche und Vorlieben des Einzelnen sind uninteressant. Ihr Teamkollege und Freund Pierre-Emerick Aubameyang hat sich im kicker-Interview selbstbewusst schon einmal „mindestens 20 Tore“ vorgenommen. Wie viele Treffer stehen auf Ihrem Wunschzettel?
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Es ist nicht meine Art, derlei Prognosen im Vorfeld einer Saison abzugeben. Natürlich wünsche ich mir Tore und Vorlagen fürs Selbstvertrauen. Und ich habe mir auch vorgenommen, gegenüber der vergangenen Saison (sieben Liga-Tore und fünf Assists, die Red.) einiges draufzupacken. Aber Vorrang hat der mannschaftliche Erfolg. Bei der Asienreise der Borussia wurden Sie von Begeisterung und Sympathie der Fans fast erdrückt. Waren Sie darauf vorbereitet, wie populär Sie in Japan, Singapur oder Malaysia sind? Vorbereitet nicht, es hat mich überrascht. Was schon auf dem Flughafen, in den Stadien oder vor den Hotels los war, war echt krass. Es waren immer Hunderte Fans da – egal, wohin wir fuhren. Wir haben schnell gemerkt: Der Klub ist super beliebt in Asien. Und egal wie groß der Ansturm auch war: Die Menschen dort sind sehr höflich. Worauf führen Sie zurück, dass Sie in Asien fast wie ein Weltstar gefeiert werden, während Ihnen in Deutschland häufig vorgehalten wird, noch keinen großen Titel gewonnen zu haben? Ganz ehrlich: Ich mache mir über meinen Status wenig Gedanken. Es beschäftigt mich nicht, ob ich ein Weltstar bin oder einer werden könnte. Ich mache diesen Sport, weil ich ihn liebe und nicht, um unbedingt in die Kategorie der Superstars aufzusteigen. Das passiert sowieso, wenn die Leistung stimmt. In Tokio musste vor Ihrer und Kagawas Autogrammstunde eine Straße gesperrt werden. In Singapur schirmte Sicherheitspersonal Sie ab, als Sie von der Toilette kamen. Wann wird der Hype lästig? Jeder, der professionell Fußball spielt, weiß, dass so etwas dazugehört. Ich meckere darüber auch nicht. Im Gegenteil: Das sind Fans, die den Verein und mich leidenschaftlich unterstützen und Autogramme oder Fotos wollen. Wenn ich ein Idol für diese Menschen bin, weiß ich das sehr zu schätzen. Ein bisschen Privatsphäre und Momente, in denen ich sage‚ heute mal keine Fotos oder Autogramme, müssen aber auch mal sein. Der Verkauf von Reus-Trikots explodiert in Asien. Bringt Ihnen Kagawa für zukünftige Medien- oder Werbetermine schon heimlich Japanisch bei? Japanisch ist eine brutal schwere Sprache, auch wenn Shinjis Dolmetscher Jumpei Yamamori tatsächlich behauptet, man könne das in ein, zwei Monaten lernen. Tut mir leid, Shinji: Du bist ein Supertyp, ich mag die Menschen in deiner Heimat sehr – aber das mit der Sprache, das lassen wir besser. I N T E RVI E W : THOMAS HENNECKE
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DORTMUND: Torwartfrage noch ungeklärt
Tuchel wartet weiter 1Neun Stunden bevor die ARD am
Claudio Bravo und Marc-André ter Stegen nach Wettbewerben sortierte Tätigkeitsfelder haben. Dortmunds Trainer hat in den zurückliegenden Wochen Gefallen an beiden Keepern gefunden. Erst am vergangenen Mittwoch sagte er: „Ich nehme mir mit meiner Entscheidung nicht so lange Zeit, um die beiden zu triezen, sondern weil es Spaß macht, mit ihnen zu arbeiten.“ Bürki wie Weidenfeller spendierte er schon häufiger ein „Riesenkompliment“; beide, so betonte er, „machen es herausragend gut, auch was ihre unterschiedlichen Rollen in der Mannschaft angeht“. Bürki vollbrachte gegen frecher werdende Chemnitzer seine größte Tat in der 74. Minute, als er Anton Finks scharfen Linksschuss reaktionsschnell noch um den Pfosten drehte. Auch gegen Alexander Nandzik war der Schweizer „Goalie“ kurz nach der Pause auf dem Posten. Glück hatte er freilich nach einer halben Stunde, als Tim Danneberg den Ball um ihn herum – aber auch neben das Tor schlenzte. T H O M A S H E N N E C K E
Sonntag ihr Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ sendete, startete die Dortmunder Version von „TTT“. Aber „Tuchels Torhüter-Thema“, wie das mit Spannung erwartete Format der Borussia hieß, brachte auch in Chemnitz noch keine Aufklärung, wer in Zukunft die Dortmunder Nummer 1 ist. Die unendliche Geschichte über die Zuständigkeiten im BVB-Tor geht noch ein paar Tage weiter. Es sei weiterhin keine Entscheidung gefallen, erklärte Tuchel am Sonntagnachmittag nach der mit 2:0 gewonnenen Partie. Erst in dieser Woche will sich der Dortmunder Coach in Absprache mit seinem Trainerteam festlegen. Auf Nachfrage versicherte Tuchel erneut, dass in der T-Frage weiter „alles vorstellbar“ sei. Keinen Gedanken verschwendet er offenbar daran, seinen Keeper von Woche zu Woche zu wechseln. „Torhüter brauchen Sicherheit“, betonte Tuchel in Chemnitz, „das ist eine sensible Position.“ Eher vorstellbar ist eine Rotation à la Barcelona, wo
HANNOVER: Neue Verträge für Sané und Marcelo ohne Ausstiegsklausel – Kind vertraut dem Coach
Dufner-Nachfolger: Frontzecks Meinung zählt
Foto: imago/Eibner Europa
1Am Sonntag in Kassel war alles
Sein Wort bekam zuletzt mehr Gewicht: Michael Frontzeck
so wie immer. Dirk Dufner nahm auf der Bank von Hannover 96 Platz, verfolgte von dort aus das Pokalspiel seiner Mannschaft. Oder besser gesagt: seiner Noch-Mannschaft. Denn spätestens nach der Transferperiode, so die bisherige Absprache, legt der Sportdirektor Anfang September seine Arbeit offiziell nieder. „Erst einmal aber macht er weiter“, sagt Martin Kind, der sich in den vergangenen Tagen intensiv mit seinem scheidenden Sportchef ausgetauscht hat. Das Lob des Präsidenten an Dufner: „Er macht das sehr loyal und professionell. Es gibt keinerlei Irritationen, ich habe volles Vertrauen.“ Das sich bereits auszahlt. Dufner hat wie erwartet den Vertrag mit Leistungsträger Salif Sané verlängert, der nächste ist Innenverteidiger Marcelo – beide binden sich bis 2018 an die Niedersachsen. Jeweils ohne Ausstiegsklausel. „Das ist so“, bestätigt Kind. Verträge mit
einem neuen Sportdirektor sowie einem Geschäftsführer Sport, die geplante Doppellösung, sind hingegen noch in weiter Ferne. „Es hat noch keine Gespräche gegeben“, betont der Präsident, „wir haben keinen Druck und gehen die Sache sehr gelassen an.“ Kind will nicht die schnellsten, sondern die besten Lösungen für seinen Verein. Und setzt dabei auch auf die Meinung seines Trainers Michael Frontzeck. „Ich werde ihn natürlich umfassend informieren“, so der Vereinsboss, der großes Vertrauen in den „Retter“ der vergangenen Saison hat. „Er arbeitet sehr ruhig, konsequent und zielorientiert.“ Und müsste in Zukunft mit seinen neuen direkten Vorgesetzten harmonieren. Deswegen räumt der Präsident dem Fußballlehrer ein Mitspracherecht bei der Neubesetzung der sportlichen Führung ein. „Er wird seine Meinung einbringen können. Das ist mir wichtig.“
Auch jetzt, nach dem bekannt gegebenen Aus von Manager Dufner, hat Frontzecks Wort bereits an Gewicht gewonnen. Geld für einen weiteren Transfer wäre zwar noch vorhanden, der Trainer aber lehnt zusätzliche Verstärkungen zumindest erst einmal ab. „Wenn wir etwas machen würden, dann in der Offensive“, erklärt Kind, „Michael Frontzeck aber ist der Auffassung, dass wir keine weitere Verpflichtung benötigen.“ Eine nur logische Reaktion des Trainers, der ansonsten die bereits getätigten Sturmtransfers Mevlüt Erdinc (kam für 3,5 Millionen Euro aus St. Etienne) und Charlison Benschop (1,5 Millionen Euro, Düsseldorf) noch vor dem ersten Bundesligaspieltag schwer infrage stellen würde. Der Coach aber stärkt seinen Angreifern demonstrativ den Rücken, benötigt jedoch deren Gegenleistung, um nicht bald schon seine Meinung ändern zu müssen. THOMAS HIETE
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Der Freischwimmer Für seine Sommertransfers erntet HORST HELDT (45) Lob. Zugänge wie di Santo und Geis verhelfen dem oft kritisierten Manager aus der Schusslinie.
burg gelang auch dem serbischen Nationalverteidiger sein erstes Pflichtspieltor für Schalke 04. So sehr sich Heldt insbesondere während und nach der missratenen Vorsaison Kritik gefallen lassen musste – eines kann man dem Sportvorstand nicht absprechen: Mut zum Risiko. Ein solches ist er mit der Verpflichtung des zwar fast schon besessen-akribisch arbeitenden, aber dennoch vergleichsweise unerfahrenen Bundesligatrainers André Breitenreiter eingegangen. Bereits nach wenigen Wochen scheint sich die Bindung auszuzahlen. „Wir wollten einen Neustart, er war dringend notwendig“, betonte Heldt nach dem ersten Pflichtspiel der Saison in Duisburg erneut. Seine Entscheidung zugunsten Breitenreiters war nur der Beginn des Neustarts. Zu diesem gehört nämlich auch die weitere Bereinigung des Kaders. Alle Versuche, KevinPrince Boateng woanders unterzubringen, scheiterten bislang. Heldts einstiger Star-Einkauf, der seit dem Frühjahr nicht mehr im königsblauen Kollektiv erwünscht ist, scheint schwer vermittelbar: Die Verantwortlichen von Sporting Lissabon haben verraten, dass der Mittelfeldspieler nun doch wegen Knieproblemen durch den Medizincheck gerasselt sein soll. Nicht nur Heldt bleibt somit unter besonderer Beobachtung, sondern auch die weitere Entwicklung in der Personalie Boateng. TONI LIETO
AUGSBURG: Babas Wechsel zu Chelsea geht wohl diese Woche über die Bühne – Starke Joker
Bobadilla: 88 Kilo und ein Schuss Wahnsinn 1Raul Bobadilla war noch keine
zwei Minuten im Spiel, da ging zum ersten Mal die Post ab. Nahe der Mittellinie rannte der 28-Jährige mit dem Ball am Fuß los, vorbei an drei Gegenspielern, und legte ab auf Tim Matavz, der aus 15 Metern vorbeischoss. Es war die erste Aktion seit Langem, die Lücken in die Defensive der SV Elversberg riss. Und auch den Ausgleich in der 83. Minute hatte der FC Augsburg dem Mann mit der Nummer 25 zu verdanken. Es war eine Szene, die viele Vorzüge Bobadillas zusammenfasste: Technik, Durchsetzungsvermögen, Abschlussstärke und ein Schuss Wahnsinn, sich in Situationen zu schmeißen, die eigentlich aussichtslos erscheinen. Ein Kontakt mit dem linken Fuß, einer mit dem rechten Knie, einer mit dem Kopf, dann ein Schuss im Fallen – und ganz nebenbei hatte Bobadilla seine 88 Kilo so geschickt eingesetzt, dass er Elversbergs Tobias Feist-
hammel vom Ball fernhielt. Schon stand es 1:1, und der FCA konnte die Blamage gegen den Viertligisten doch noch abwenden. Bobadilla, das zeigte das Pokalspiel am Freitag einmal mehr, verleiht der Augsburger Offensive das gewisse Etwas. Dabei war lange unklar, in welcher Verfassung der bullige Offensivmann zum Saisonstart sein würde. Nach der Teilnahme an der Copa America mit Paraguay hatte er den ersten Teil der Vorbereitung verpasst. Mit seiner freiwillig um zwei Tage vorgezogenen Rückkehr aus dem Urlaub setzte der Publikumsliebling ein erstes Signal, sein Auftritt im Pokal war nun ein weiteres: Bobadilla ist fit und hungrig. In der Verlängerung trafen mit Sascha Mölders und Tobias Werner (der wegen einer Platzwunde an der Schläfe mit Kopfverband spielte) auch die beiden anderen Einwechselspieler. Mit sieben Jokertoren zählte der FCA schon in der vergan-
genen Saison zu den Top-Teams der Liga (nur Leverkusen hatte eines mehr), auch in Elversberg spielte Markus Weinzierl diese Stärke aus: „Wir konnten Spieler einwechseln, die Qualität haben. Deshalb ist es für mich nicht überraschend, dass diese Spieler die Tore geschossen haben“, urteilte der Trainer. Abdul Rahman Baba stand noch einmal über 120 Minuten auf dem Platz. Es war aller Voraussicht nach sein letztes Spiel für Augsburg. Der FCA und der FC Chelsea kamen sich in den Verhandlungen deutlich näher, der Wechsel soll im Laufe dieser Woche über die Bühne gehen. Die Ablösesumme für Baba liegt wohl sogar noch etwas höher als die 25 Millionen Euro, die Chelsea zuletzt geboten hatte. Babas Nachfolger Philipp Max gehörte in Elversberg noch nicht zum Aufgebot. Bis zum Ligastart gegen Hertha bleibt ihm noch eine Woche, um sich an die neuen Kollegen zu gewöhnen. DAVID BERNREUTHER
Foto: imago/Krieger
Foto: Revierfoto
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orst Heldt ist und bleibt ein Manager unter besonderer Beobachtung. Seine mitunter teuren Transfers schieden in der Vergangenheit nicht selten die Geister, immer wieder gab es Anlass zu Kritik. Die Liaison zwischen ihm und Schalke schien zum Ende der abgelaufenen Saison bereits vor der Trennung, Clemens Tönnies fühlte bei der Suche nach einem etwaigen Nachfolger bereits bei Gladbachs Manager Max Eberl vor, blitzte aber ab. Auf der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 betonte der Klubboss noch Ende Juni mit mahnendem Zeigefinger, dass sich Heldt an der Entwicklung der nächsten Monate messen lassen müsse. Heldt widersetzte sich allen Rücktrittsforderungen aus dem emotionalen Schalker Umfeld mit dem Hinweis, als verantwortungsbewusster Manager nicht die Flucht antreten zu wollen – und jetzt? Sitzt der Sportvorstand zufrieden lächelnd beim Pokalspiel des FC Schalke in Duisburg auf der
Tribüne der MSV-Arena und schaut sich an, wie die Rädchen auf dem Platz bemerkenswert geschmeidig ineinandergreifen. Nach Monaten der andauernden Kritik hat sich Horst Heldt freigeschwommen. Wie? In erster Linie dadurch, dass er dicke Fische aus dem Transferteich angeln konnte. Allen voran Johannes Geis. Der bestätigt mit jedem Auftritt mehr, welch herausragendes Talent er besitzt und wie wertvoll der 10,5 Millionen Euro teure Zugang aus Mainz für das Schalker Gefüge ist. Der 21-jährige Mittelfeldspieler ist Heldts Königscoup dieses Sommers, in dem die Bilanz des Sportdirektors durchaus achtbar daherkommt. Denn nicht nur Geis zündet. Beim Pokalspiel in Duisburg standen drei Zugänge in Schalkes Startelf, die allesamt Heldt aus der Schusslinie verhelfen. Freistoß-Spezialist Geis erzielte sein erstes Pflichtspieltor für S 04 und war neben Julian Draxler bester Mann auf dem Platz, Franco di Santo gelang trotz seines vergebenen Strafstoßes der Debüttreffer als Königsblauer, und Junior Caicara hatte als Abwehrspieler nicht nur die rechte Defensivseite im Griff, sondern immer auch den offensiven Drang. Der im März für 9,5 Millionen Euro fest verpflichtete Matija Nastasic (war zur Rückrunde von Manchester City ausgeliehen) hübscht Heldts jüngste Transferbilanz weiter auf – gegen Duis-
Austrainiertes Kraftpaket mit dem gewissen Etwas: Raul Bobadilla
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Zehn Jahre Vertrag mit Infront. Manager CHRISTIAN HEIDEL (52) erklärt die Hintergründe, seine Zukunftspläne mit dem Klub und warum andere über die Mainzer Einnahmen lachen.
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m Freitag folgte die finale Bestätigung: Der 1. FSV Mainz 05 geht eine Partnerschaft mit Vermarkter Infront ein. Die kolportierte Garantiesumme für den Zehnjahresvertrag von 250 Millionen Euro ist nach kicker-Informationen korrekt. Zusätzlich gibt es einen Bonus von zehn Millionen für den Vertragsabschluss. Darüber spricht Manager Christian Heidel im Interview. Rund 25 Millionen Euro Transfereinnahmen, nun der Deal mit Infront – planen Sie den Bau eines Geldspeichers neben der Coface-Arena, Christian Heidel? Ganz sicher nicht. Wir wollen uns mit diesem Vermarktungsvertrag besser für die Zukunft aufstellen. Das hat nichts mit Liquidität zu tun, obwohl auch die verbessert wird. Die Vermarktung ist auch in Mainz vom Lokalen zum Regionalen, dann zum Bundesweiten und nun zum Internationalen übergegangen. Mit einem Partner, der über mehr Erfahrung verfügt, ist das einfacher. Sie haben betont, dass der Klub wirtschaftlich gut dasteht und diese Partnerschaft deshalb nicht eingehen musste, aber um der Planungssicherheit willen wollte. Hat es sich auch ausgewirkt, dass mit Sportfive neben Infront eine weitere Agentur um Mainz 05 buhlte?
BREMEN: Eggestein, Bartels, Johannsson liefern sich einen Dreikampf
BERLIN: Hertha will die
Hegeler und
Jugendstil: Wofür Skripnik Lob verdient in Würzburg sah Werders Sportchef Thomas Eichin die Gelegenheit zu einem dicken Sonderlob für Trainer Viktor Skripnik. Mit Maximilian Eggestein (18) und Florian Grillitsch (20) durften gleich zwei absolute Grünschnäbel ihr Startelfdebüt bei den Profis feiern. Also sprach Eichin: „Viktor hatte den Mut, in einem so wichtigen Spiel zwei Youngster zu bringen und ihnen die Verantwortung zu geben. Das finde ich toll.“ Es so zu verkaufen, ist gewiss legitim. Freilich besaß Skripnik, selbst wenn er gewollt hätte, praktisch gar keine andere Wahl. Clemens Fritz fehlte gesperrt, in Felix Kroos (Fieber) und Cedrick Makiadi (Rückstand nach Faserriss) fielen zwei weitere relativ gestandene Mittelfeld-Akteure aus. Auf der Bank blieben neben Flügelspieler Izet Hajrovic, der nicht ins System passt, als Optionen nur noch die ebenfalls unerfahrenen Öztunali, Zander und Aycicek. So gesehen war die Aufstellung am Samstag eher Ausdruck beschränkter Mög-
lichkeiten als übermäßiger Courage. Etwaige Komplimente für den Jugendstil wehrte Skripnik deshalb schon während der Vorbereitung ab: „Haben wir eine Alternative?“ Zweifellos Anerkennung verdient der Fußballlehrer aber für die Haltung, mit der er auf dem alternativlosen Werder-Weg mit vorangeht: mit ehrlichem Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit seiner Jungprofis, ohne deren Talent zu überhöhen. Und ohne nach Alibis zu suchen. Auf die Frage nach Verstärkungen entgegnet Skripnik nur: „Ich habe keine Wünsche.“ Diese realistische Bedingungslosigkeit, mit der sich die komplette sportliche Leitung den bekannten Sparzwängen unterwirft, liefert immerhin eine optimale Arbeitsbasis angesichts limitierter Mittel. Den Beweis für die von Skripnik stets angekündigten Formschwankungen lieferte Eggestein schon in Würzburg mit einer schwachen Vorstellung als Zehner. Nach einer Stunde übernahm Allrounder Fin Bartels, der dort auch gegen Schalke auflaufen könnte – wenn
der diesmal noch geschonte Aron Johannsson in den Sturm rückt. Eggestein, Bartels und Johannsson liefern sich wohl bis auf Weiteres einen Dreikampf um zwei Plätze, der je nach aktueller Form entschieden wird. „Erfahrung kann ein Vorteil sein“, sagt Routinier Bartels dazu, „Unbekümmertheit aber auch.“ Im Saisonverlauf dürfte Werder beides brauchen. THIEMO MÜLLER
1„Mit großem Respekt“ reist Ma-
Foto: nordphoto
1Nach dem hart erkämpften Sieg
Ist realistisch und konsequent: Werder-Coach Viktor Skripnik
nager Michael Preetz „auf die Alm“ – zu Herthas erstem Pflichtspiel der Saison am Montag. Die Erinnerung ans Vorjahr, als Armina Bielefeld den Hauptstadt-Klub in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal warf, sind noch frisch. Nach 120 Minuten stand es seinerzeit 0:0, im Elfmeterschießen scheiterten Julian Schieber und Sandro Wagner an Arminen-Keeper Alexander Schwolow. Beide sind diesmal nicht dabei. Schieber kämpft nach seiner Knorpel-Operation im Aufbautraining um den Anschluss, Wagner wurde ablösefrei an Darmstadt abgegeben. Voraussichtlich sieben aus der vorjährigen Startelf werden auch diesmal beim Anpfiff auf dem Platz stehen (Kraft, Lustenberger, Pekarik, Hegeler, Beerens, Stocker, Kalou). „Wir haben gegen Bielefeld etwas gutzumachen“, sagt Verteidiger Sebastian Langkamp. Es wird der erste Belastungstest für diese Mannschaft, die in der Vorbereitung streckenweise gute Ansätze zeigte, aber auch altbekannte Defizite im letzten Drittel – und von der nie-
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Ich kann nur darauf hinweisen, dass die Verhandlungen fast ein Jahr gedauert haben. Daran erkennt man, dass wir keinen wirtschaftlichen Druck hatten. Wir haben uns die Zeit genommen, um das abzuschließen, was für Mainz 05 das Beste ist. Was passiert im Abstiegsfall? Der Vertrag gilt auch für die 2. Liga, die Garantiebeträge sind dann aber auf Zweitliga-Niveau. Auch das war Thema bei uns, weil wir immer mal mit einem Abstieg rechnen müssen. Aktuell liegen die Werbeeinnahmen bei gut 20 Millionen Euro. Limitieren Sie die Entwicklung des Klubs nicht mit den kolportierten 25 Millionen pro Jahr? Wir kommentieren weder Vertragsinhalte noch Zahlen. Wir hätten auch einen Fünfjahresvertrag machen können. Wenn Sie international spielen, wäre doch mehr möglich? Wo steht geschrieben, dass wir – wenn Infront höhere Verträge abschließt – davon nichts bekommen? Wenn Infront und unsere Marketingabteilung 50 Millionen erlösen und wir davon nicht richtig profitieren, hätten wir aber schlecht verhandelt.
Ist der Deal auch eine Reaktion auf die Finanzkraft anderer Klubs wie Leipzig, die in die Bundesliga drängen? Es hat mit dem Wettbewerb insgesamt zu tun. Wir werden den Rückstand auf Klubs wie Leipzig nicht verringern, denn im Zweifelsfall legen die mehr drauf. Man muss bedenken, in welchem Konzert wir als 200 000-Einwohner-Stadt mitspielen. Andere werden immer über unsere Einnahmen lachen, aber wir steigern sie stetig. Wir werden dieses Jahr, wenn alles gut läuft, erstmals an der 100-Millionen-Umsatzgrenze kratzen. Das ist für einen Verein wie Mainz 05 eine exorbitante Entwicklung.
„Wir kratzen erstmals an der 100-Millionen-Grenze.“ Kommt angesichts der finanziellen Reserven und des Lochs, das der Abgang von Shinji Okazaki hinterlässt, definitiv noch ein Angreifer? Ich gehe davon aus, dass wir noch einen Neuner verpflichten, aber keinen Druck haben, diesen morgen zu präsentieren. Es gibt eine Anzahl von
Revanche für das Vorjahres-Aus in Bielefeld
Spielern, die in der engen Auswahl sind. Grundsätzlich möchte ich sagen: Wir werden durch den Infront-Vertrag nicht plötzlich Investments in neuen Größenordnungen tätigen. Mit dem 18-jährigen Suat Serdar hat der Klub ein Riesentalent auf der Sechs bis 2018 an sich gebunden. Ist er in dieser Saison schon reif für die Bundesliga? Das ist unser Pfund: Unsere 2. Mannschaft spielt in der 3. Liga auf Profiniveau. Suat hat die Schule beendet, trainiert mit den Profis und wird, solange er oben noch kein Thema ist, in der 3. Liga spielen. Ich bin mir sicher, dass Suat in diesem Jahr noch mal eine Entwicklung nehmen wird. Er kann ein Spieler sein, der verhältnismäßig kurzfristig oben reinstößt. Nächstes Jahr läuft unter den Leistungsträgern im Kader von Martin Schmidt einzig der Vertrag von Niko Bungert aus. Sie erklärten zuletzt, verlängern zu wollen. Haben die Gespräche bereits begonnen? Wir werden die Kaderplanung abschließen und das allererste, was wir danach angehen, sind Gespräche mit Niko Bungert. I N T E RVI E W : B E N N I H O F M A N N
FRANKFURT: Nach Kampfansage von Hradecky
Kalou: Hilfe oder Bremse? Lindner bleibt gelassen mand weiß, wie stark und wehrhaft sie wirklich ist. „Die Mannschaft hat in der Vorbereitung gut gearbeitet“, sagt Trainer Pal Dardai. „Uns fehlt nur die Torquote. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass das in Bielefeld gut aussehen wird.“ Zwei, die spielen, müssen zeigen, dass sie eine Hilfe sind: Stürmer Salomon Kalou, der nach mäßiger Vorbereitung und schwacher Rückrunde (nur ein Tor) in der Bringschuld ist – und Jens Hegeler, der in Dardais neuem System zwischen der vordersten Linie und dem Mittelfeld pendelt. „Für Jens“, glaubt Dardai, „passt diese Rolle.“ Das Spiel in Bielefeld wird gleich Atmosphäre und Richtung der ersten Saisonwochen vorgeben. Dardai gibt als eines seiner Saisonziele „das Pokalfinale“ aus. Er wird seinen Kader bis Ende August weiter verändern. Im Sturm, auf dem linken Flügel und in der Innenverteidigung will Hertha nachjustieren – und einige Profis noch abgeben. Mit Ronny und Nico Schulz, der seinen 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will, will Hertha Kasse
machen. Auch Johannes van den Bergh und Hajime Hosogai, die derzeit ohne Chance auf einen Stammplatz sind, dürften die Signale zu deuten wissen. Als Dardai am Sonntag den 18er-Kader fürs Pokalspiel nominierte, fehlten beide Namen. Die beiden Youngster Maximilian Mittelstädt (18) und Florian Kohls (20) sind hingegen dabei. S T E F F E N R O H R
1Im DFB-Pokal absolvierte Tor-
Foto: Winter
Fotos: sportfoto-zink
„Wir werden den Rückstand auf Leipzig nicht verringern“
Neues System und neue Rolle im Spiel der Berliner: Jens Hegeler
wart Heinz Lindner (25) sein erstes Pflichtspiel für Eintracht Frankfurt. In der Woche vor dem Bundesligastart wird sich die Frage klären, ob es zugleich sein vorerst letztes war. Denn vor dem Auftritt am Sonntag in Wolfsburg konkurrieren erstmals zwei profierfahrene Torhüter um die Nachfolge von Kevin Trapp. Und der finnische Nationalkeeper, Lukas Hradecky, formulierte bei seiner Vorstellung sofort die Kampfansage: „Ich bin gekommen, um die Nummer 1 zu werden.“ Lindner nimmt es gelassen. „Für mich hat sich nichts verändert. Es wurde von Anfang an kommuniziert, dass noch ein Torhüter kommt. Das wurde jetzt vollzogen“, sagte der Österreicher am Sonntag. Wer Stammkeeper wird, „wurde noch nicht besprochen“. Hradecky wird erstmals am Dienstag mit der Mannschaft trainieren. „Die Bundesliga war schon immer mein Ziel. Es ist nach der dänischen Liga der nächste Schritt“, betont Hradecky. Früher liebäugel-
te er auch mit der Premier League. Bereits 2010 absolvierte er ein Probetraining bei Manchester United und Alex Ferguson. „Es war eine gute Erfahrung“, erklärt Hradecky. 2015 war nun das Angebot aus Frankfurt am attraktivsten. „Ich gehe nur zu einem Verein, wo die Chance zu spielen, mindestens 50 Prozent beträgt“, sagte der 25-Jährige, der von Bröndby IF kommt. „Hradecky verkörpert, was ich gerne sehe: Er spielt gut von hinten raus und ist auch noch ein guter Torhüter. Wenn wir nicht voll überzeugt gewesen wären, hätten wir nicht so lange auf ihn gewartet“, äußert Trainer Armin Veh. Das Mitspielen Lindners war von Veh im ersten Trainingslager kritisiert worden. Inzwischen hat sich der ehemalige Schlussmann von Austria Wien umgestellt. Er absolvierte eine gute Vorbereitung, leistete sich im Test gegen den FC Tokio aber auch zwei Fehler. Lindner dazu: „Es war ein Ausrutscher. Besser, so etwas passiert in der Vorbereitung als in einem Pflichtspiel.“ M I C H A E L E B E RT
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„Die Vereine haben De Bruyne den Kopf verdreht“ R
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eden will er zunächst einmal nicht mehr, im Grunde hat er ja auch alles gesagt. Kevin De Bruyne weiß drei Wochen vor dem Ablauf der Transferfrist noch immer nicht, wo er in Zukunft spielen wird. Und auch seine Chefs in Wolfsburg wollen sich weiterhin nicht festlegen, wenngleich sie nicht müde werden zu betonen, dass sie davon ausgehen, dass der umworbene Mittelfeldspieler bleibt. Aber, so sagt es Dieter He-
Würde De Bruyne am allerliebsten behalten: Manager Klaus Allofs
cking: „Du weißt nie, was passiert.“ Und obwohl offiziell noch keine Bewegung in die brisante Personalie gekommen ist, hat sich schon ein bisschen was getan. Klaus Allofs unterstreicht: „Ich denke, dass die Vereine Kevin den Kopf verdreht haben.“ Immerhin, das zeigte sich auch am Samstag beim Pokalspiel: Die Leistung des Belgiers leidet nicht darunter. De Bruyne aber sitzt weiter zwischen den Stühlen. Der Spieler hat seine Vorstellungen, würde bevorzugt in Deutschland bleiben wollen und einen Wechsel zum FC Bayern München präferieren, kann sich aber auch ein Engagement bei Manchester City vorstellen. De Bruynes Berater haben ihre Pläne und könnten das meiste Geld in England verdienen. Und auch der VfL Wolfsburg hat sein Interesse. „Wir prüfen jedes Angebot“, betont Hecking, „Kevin darf aber nur bei außergewöhnlichen Dingen diesen Verein verlassen.“ Angeblich bevorzugt nach England, um mit den Bayern nicht einen direkten Konkurrenten zu stärken. Angebote werden kommen, das weiß Klaus Allofs. „Es sind nur noch
Foto: imago/Perenyi
Beim VFL WOLFSBURG dreht sich weiter alles um Kevin De Bruyne. Manager Allofs spricht über seinen Star und verlängert mit Trainer Hecking.
Sitzt weiterhin zwischen den Stühlen: Mittelfeldspieler Kevin De Bruyne ist heiß begehrt, noch liegt dem VfL Wolfsburg aber kein Angebot vor. drei Wochen, wer sich noch Chancen ausrechnet, der wird sich bemühen.“ Eine Deadline gäbe es für ihn nicht, so der Manager, gleichwohl sagt er: „Es kann sein, dass der Zeitpunkt kommt, an dem Feierabend ist.“ Für seinen Spieler, dem er beim Verbleib „eine Gehaltsaufbesserung“ ohne zeitgleiche Vertragsverlängerung in Aussicht stellt, bringt Allofs Verständnis auf. „Da werden wirtschaftliche Größenordnungen kolportiert, ich verstehe es, dass Kevin es sich offenhält. Er muss sich die Angebote anhören, ich kann nicht erwarten, dass er sagt, er will davon nichts hören.“ Auch Hecking hat Verständnis für De Bruyne, muss aber einschränken: „Bei aller Wertschätzung für
Drei Wolfsburger Sorgenkinder – Torwart Benaglio fühlt sich besser
Rückschlag für Hunt, Rätsel um Schürrle 1Zwischen all die positiven Nach-
richten rund um den VfL mischen sich auch Problemfälle. Die Wolfsburger Sorgenkinder im Überblick: Diego Benaglio: Seit zehn Tagen wurde der Torwart nun schon nicht mehr auf dem Trainingsplatz gesichtet, eine offizielle Diagnose gibt der Verein nicht raus, redet lediglich von einer „Rückenproblematik“. Am Sonntag deutete Trainer Dieter Hecking immerhin an, dass es aufwärts geht. „Diego hat gesagt, dass
es sich deutlich besser anfühlt. Es scheint so, als würden wir es wieder in den Griff bekommen.“ Aaron Hunt: Im Pokal sollte der Mittelfeldspieler im Kader stehen, allerdings musste er wegen erneuter Knieprobleme passen. Seit seinem Innenbandteilabriss im Februar ist Hunt noch nicht wieder so richtig auf die Beine gekommen. „Irgendwas kann nicht stimmen“, sagte der Ex-Bremer am Sonntag zum kicker, „jetzt habe ich schon ein halbes Jahr
damit Probleme.“ Aufschluss könnte es am heutigen Montag geben, Hunt reist nach Augsburg und wird vom Kniespezialisten Dr. Ulrich Boenisch untersucht. André Schürrle: Es klingt rätselhaft. Offiziell laboriert der Nationalspieler an einer Oberschenkelzerrung, Schürrle selbst sagt aber: „Das ist nicht das einzige Problem. Ich habe schon länger Probleme – in beiden hinteren Oberschenkeln.“ Weitere Untersuchungen stehen an. h i e
Manchester City: Es wäre etwas anderes für mich, wenn Real Madrid, Bayern München oder Barcelona kommen würden, dann würde ich auch alles verstehen.“ Das hören die Bayern sicher gerne ... Hecking selbst hat auf jeden Fall das abgegeben, was sich die VfLFans von De Bruyne wünschen: ein klares Bekenntnis. Der Trainer verlängerte seinen Vertrag bis 2018. „Wenn Gutes zusammengefunden hat, sollte man es nicht auseinanderreißen“, so der Coach. Das gilt auch für seinen Trainerstab: Nach kicker-Informationen werden die Verträge der Assistenten Dirk Bremser, Ton Lokhoff und von Torwarttrainer Andreas Hilfiker ebenfalls verlängert. THOMAS HIETE
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kicker, 10. August 2015
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HAMBURG: Keiner ist unantastbar, Demirbay zieht es weg – macht er Platz für ein Barca-Juwel?
1Die Premiere als frischgekürter
Kapitän fiel kurzfristig aus. Samstag hatte Bruno Labbadia Johan Djourou zum Nachfolger von Rafael van der Vaart erklärt, Sonntag nach dem Warmmachen in Jena musste der Schweizer passen. Muskuläre Probleme im Oberschenkel verhinderten seinen Einsatz, die dadurch nötigen Rochaden stürzten die Hanseaten ins Unglück. Die Spielführerbinde war weiter zu Stellvertreter René Adler gewandert, der Keeper griff beim ersten Tor, einem Freistoß aus 30 Metern, daneben und machte auch sonst eine schlechte Figur. Doch eine Folge des fehlenden Rhythmus? Adler hatte während der Vorbereitung wegen eines gezogenen Zahnes nur 180 Minuten im Tor gestanden. „Um René mache ich mir gar keine Sorgen“, hatte Bruno Labbadia beschwichtigt, „er hat gut gearbeitet, das ist überhaupt kein Problem.“ Der Auftritt vom Sonntag sagt das Gegenteil aus. Auch der für Djourou in die Startelf gerückte Cleber hatte großen Anteil am peinlichen Pokal-Aus. Tölpelhaft hatte er vor der Entstehung des Freistoßes zum ersten Gegentor gepatzt, die totale Verunsicherung in der Folgezeit nicht mehr aus seinem Spiel bekommen. Labba-
dia freilich will den Umbau in der Innenverteidigung nicht anführen. „Das darf keine Ausrede sein. Ein kurzfristiger Ausfall darf keine so große Rolle spielen.“ Dass er dies doch tat, zeigt ein Dilemma: Der Kader ist doch nicht so gleichwertig besetzt, wie es während der Vorbereitung den Anschein hatte. Gotoku Sakai konnte über 120 Minuten nicht den Nachweis erbringen, weshalb er Dennis Diekmeier vorgezogen wurde. Und Albin Ekdal fand praktisch nicht statt. Hinzu kamen altbekannte Probleme: Es fehlt nicht nur Kreativität, sondern der zentralen Dreierreihe mit Ekdal, Marcelo Diaz und Lewis Holtby auch das Tempo. Pierre-Michel Lasogga sucht seit einem Jahr nach Form und Durchsetzungsfähigkeit. Auch deshalb will (und muss) der HSV nachrüsten – mit einem Mittelfeldjuwel vom FC Barcelona. Alen Halilovic (19, kleines Foto), vor einem Jahr für fünf Millionen Euro von Dinamo Zagreb verpflichtet und bis 2019 gebunden, soll ausgeliehen werden. „Er ist auf unserem Radar“, bestätigt Peter Knäbel das Interesse, wohl wissend, dass der HSV nicht allein ist. Der Direktor Profifußball aber beteuert: „Das stört uns nicht.“ Das Problem: Das Pokal-Aus von Jena reißt auch
Foto: imago/Hübner
Der Pokal-Schock und die Folgen
Peinliches Pokal-Aus: Ivica Olic und Co. schleichen nach der Schmach des HSV gegen Viertligist Jena mit gesenktem Haupt vom Feld. wieder ein Loch in die chronisch leere Kasse. In den Etatplanungen hatten die Hanseaten das Erreichen der dritten Runde eingeplant, der K.o. vom Sonntag verbaut den Weg zu dringend benötigten Zusatzeinnahmen. „Leichtfertig“, schimpft Labbadia, „haben wir diese Chance hergegeben.“ Also müssen wohl
wieder Verkäufe Mittel bringen, der Umbau geht in die nächste Runde. Neuer Kandidat: Kerem Demirbay, in Jena 120 Minuten auf der Bank. Der Youngster ist unzufrieden mit der sich abzeichnenden Reservistenrolle. Dabei ist spätestens seit Sonntag kein HSV-Profi mehr unantastbar. S E BA S T I A N W O L F F
DARMSTADT: Drei Härtefälle in Sachen Startelf – Neuer Rechtsverteidiger soll bis Samstag kommen
„Wandstürmer“ Wagner muss erst fit werden 1 Die
Stimmung könnte schlechter sein bei Darmstadt 98 eine knappe Woche vor dem ersten Bundesligaspiel nach dann 33 Jahren und 78 Tagen. Die zweite Runde des DFBPokals haben die Lilien durch ein 5:0 über Regionalligist Erndtebrück souverän erreicht und mit Sandro Wagner (Vertrag bis 2017) die lange gesuchte Angriffsalternative zu Dominik Stroh-Engel verpflichtet. Dieser habe im Sommer „total überzeugt“, Trainer Dirk Schuster erwartet nun aber eine förderliche Konkurrenzsituation der beiden „Wandstürmer“. Schuster hat sich vorige Woche persönlich mit Wagner in Darmstadt getroffen. Man habe schnell festgestellt, dass es
„für beide Parteien Sinn macht“. Für Wagner lief es zuletzt nicht rund, seine BundesligaBilanz fällt mit sieben Toren in 85 Spielen insgesamt schwach aus. „Beide Seiten haben großes Interesse daran, dass er sein Potenzial schnell ausschöpft und zeigt, dass er die Klasse für die 1. Liga mitbringt“, sagte Schuster dem kicker. Wagners erstes Ziel: fit werden für das intensive Spielsystem der 98er. Wirklich forderndes Training genoss der 27-Jährige zuletzt nicht. Bei Hertha BSC seit Längerem aussortiert und von Trainer Pal Dardai heftig für fußballerische Mängel kritisiert, musste Wagner als Höhepunkt der Ausgrenzung am vorigen Donnerstag 45 Minuten lang
allein auf ein leeres Tor schießen, während das Team trainierte. Zuvor „durfte“ er immerhin noch mit Leidensgenosse Peter Niemeyer lange Bälle schlagen. Diesen trifft er nun in Darmstadt wieder. Niemeyer ist körperlich jedoch schon einen Schritt weiter. Der Sechser spielte beim Pokalerfolg 90 Minuten durch. Insgesamt lieferte der Auftritt im Cup einige Erkenntnisse im Hinblick auf die Startelf gegen Hannover. Fabian Holland hat links hinten aufgrund einer „sehr guten Vorbereitung“ (Schuster) fürs Erste die Nase vor Neuzugang Junior Diaz, der erst seit gut einer Woche dabei ist, mittelfristig aber Ansprüche anmelden wird. Ansonsten gibt es laut Schuster „drei Härtefälle“. Sechser
Jerome Gondorf (kam für Mario Vrancic) blieb wegen der Praxismaßnahme für Niemeyer zunächst ebenso draußen wie Offensivmann Jan Rosenthal (Marco Sailer) und Rechtsaußen Tobias Kempe (Marcel Heller). „Die drei sind am nächsten an der Startelf dran“, so Schuster. Viel spricht allerdings dafür, dass sie weiterhin zunächst auf die Bank müssen. Niemeyer und Gondorf liefern sich wohl das engste Duell. Rechts in der Viererkette hat sich Aushilfslösung Florian Jungwirth in Abwesenheit der gelernten Alternative Sandro Sirigu (Trainingsrückstand) erneut bewährt. Der Transfer eines erfahrenen Rechtsverteidigers soll möglichst bis Samstag realisiert werden. C A R S T E N S C H R Ö T E R
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kicker, 10. August 2015
Euphoriebremse vor der Premiere Foto: imago/Eibner
Wie Fürth 2012 und Paderborn 2014 scheitert auch der FC INGOLSTADT als Bundesliga-Neuling in der ersten Pokalrunde. Mit welchen Folgen?
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igentlich klingt es recht Ingolstadt seine beiden Voreinfach: Noch einmal gängern auf keinen Fall nachSelbstvertrauen tanken ahmen. Marvin Matip erinnert gegen einen unterklassigen an das Erstrunden-Aus in OfGegner und eine Woche später fenbach (2:4 n.E.) vor einem Jahr: mit breiter Brust in die erste Bun„Vielleicht ist das ein gutes Omen“, desligasaison der Vereinsgeschichte hofft der Kapitän. „Aber wir wissen, starten. Aber so einfach ist es nicht. dass wir fünf, sechs Schippen draufIm Gegenteil. Die erste Runde des legen müssen.“ Auch Trainer Ralph DFB-Pokals wird für BundesligaHasenhüttl sagt: „Diese Mannschaft Neulinge regelmäßig zur Euphowurde in den vergangenen Monariebremse: 2012 flog Greuther Fürth ten immer daran gemessen, wie sie gegen Kickers Offenbach (0:2) raus. auf Rückschläge reagiert hat – das Vor einem Jahr ging Paderborn bei hat sie bemerkenswert gemacht. RB Leipzig k. o. Diese Niederlage (1:2 n.V.). Der kann also auch FC Ingolstadt ist „Wir müssen fünf, sechs eine Chance sein. nun der dritte Wir müssen die Erstliga-Neuling Schippen drauflegen.“ richtigen Schlüsin Folge, der im se ziehen.“ Pokal ein böses Zum Beispiel Erwachen erlebt. Das 1:2 bei Viertden, dass man sich so gravierende ligist Unterhaching versaute den Nachlässigkeiten, wie sie Markus Schanzern eine Woche vor der BunSuttner, Benjamin Hübner und Madesliga-Premiere die Stimmung. tip vor beiden Gegentoren zeigten, Mit welchen Folgen für die Liga? in der Bundesliga erst recht nicht Was mit dem Pokal-Aus begann, erlauben darf. Oder den, dass die endete in Fürth und Paderborn mit Offensive bis auf ein paar Chandem Abstieg. In dieser Hinsicht will cen nach Standards kaum etwas zustande brachte. „Das war nicht der FC Ingolstadt, den alle geliebt Die Stars lesen das haben und der für Euphorie sorgte“, %-Sonderheft gibt Hasenhüttl zu. Bundesliga 2015/16 Im Tor entschied sich der Trainer im Pokal für Örjan Nyland. Der Neuzugang war bei den Gegentoren machtlos, kann sich seines Platzes aber nicht sicher sein. Hasenhüttl will sich nicht auf eine dauerhafte Nummer 1 festlegen, sondern je nach Form und taktischen Anforderungen entscheiden. Die größte personelle Überraschung war sicherlich die, dass der 1,5 Millionen Euro teure Rekordtransfer Elias Kachunga am Sonntag überhaupt nicht berücksichtigt wurde – weder in der Startelf noch als Joker. Mit Henrikh Mkhitaryan: Innenverteidiger Romain Bregerie, „Immer, wenn ich treffe, der vorübergehend als Mittelstürgewinnt der BVB: Auch mer agierte, und Tomas Pekhart das steht im neuen entschied sich Hasenhüttl bei seiBundesliga-Sonderheft.“ nen Wechseln für mehr „körperliDas neue kicker-Sonderheft che Präsenz“. Und sendete zugleich Im Handel – oder gleich bestellen: ein deutliches Signal an Kachunga. Telefon 0911-216-2222 DAVI D B E R N R E U T H E R
Das Aus für den Bundesliga-Neuling: Trainer Ralph Hasenhüttl ist enttäuscht und hofft auf einen positiven Effekt der Niederlage.
NACHRICHTEN Hertha: Neuer Hauptsponsor
Hertha BSC hat mit dem Online-Sportwettenanbieter betat-home.com einen neuen Hauptsponsor und damit Nachfolger für die Deutsche Bahn gefunden. Der Vertrag läuft bis 2018.
Schlägerei in Uttrichshausen
Rund 100 Anhänger des SV Werder Bremen und des VfL Wolfsburg haben sich am Samstag auf dem Weg zu ihren jeweiligen Pokalspielen eine Schlägerei auf der Autobahnraststätte Uttrichshausen (A 7 bei Fulda) geliefert. Die Polizei ermittelt und nahm die Personalien sämtlicher Insassen der beiden Busse auf. Mehrere Personen wurden verletzt.
Schuss auf den Hertha-Bus
Ein Unbekannter hat am Sonntag vor dem Pokalspiel in Bielefeld auf den Hertha-Bus geschossen. Die Windschutzscheibe wurde getroffen, aber keiner verletzt. Der Busfahrer war alleine an Bord.
Bayer und S04 reisen in die USA
Ihre Wintertrainingslager werden der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen im Januar in Florida/USA absolvieren. Beide Vereine werden auch am Florida-Cup teilnehmen.
Schwere WM-Gruppe für U 17
Bei der Auslosung für die WM in Chile (17. Oktober bis 8. November) hat die deutsche U-17-Nationalmannschaft eine schwierige Gruppe erwischt. Das Team von Trainer Christian Wück trifft in Gruppe C auf Argentinien, Mexiko und Australien.
Stephan Beckenbauer beigesetzt
Familie, Freunde und viel FußballProminenz nahmen am Freitag Abschied von Stephan Beckenbauer. Der Sohn von Franz Beckenbauer war in der vergangenen Woche nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 46 Jahren verstorben. Die Trauerreden hielten BayernPräsident Karl Hopfner und DFBPräsident Wolfgang Niersbach.
TV FUSSBALL
präsentiert von
Mehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de
MONTAG 18.30 Uhr Sky: Drei Spiele des DFB-Pokals einzeln und in der Konferenz 19.15 Uhr Sportdigital: FK Krasnodar – Kuban Krasnodar (Russland) 20.30 Uhr ARD/Sky: FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach (DFB-Pokal) DIENSTAG 20.30 Uhr Sky: SV Ried – RB Salzburg (Österreich) 20.45 Uhr ZDF/Sky: FC Barcelona – FC Sevilla (UEFA-Supercup) MITTWOCH 20.30 Uhr Sky: Vier Spiele der Bundesliga einzeln und in der Konferenz (Österreich) 20.45 Uhr Sportdigital: FC Portsmouth – Derby County (England, League-Cup)
MEINUNGEN
kicker, 10. August 2015
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kicker-Kolumnisten-Kreis OLAF THON
Weltmeister 1990, Ex-Profi des FC Schalke
Wie einst Maradona: Geis ist ein Garant W
enn namhafte Spieler wie Michel Platini oder Diego Maradona damals zu einem Freistoß in dem Bereich vor dem Strafraum angetreten sind, wusste man: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass jetzt ein Tor fällt. Diese Gefahr bei Standards hat dem FC Schalke 04 zuletzt deutlich gefehlt. Und es ist schön zu sehen, dass nun Johannes Geis zum Team gehört. Auch er ist ein solch seltener Garant, bei dem die Gegner gar nicht wissen, wie sie sich auf seine Freistöße und Ecken einstellen sollen. Dazu verfügt Schalke mit Matija Nastasic, Klaas Jan Huntelaar, Franco di Santo, Julian Draxler, Leon Goretzka oder Joel Matip insbesondere bei Standards inzwischen über viele Spieler, die eine Waffe sein können. Auch das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Der FC Schalke 04 hat die erste Pokalrunde beim MSV Duisburg mit Bravour gemeistert, es wirkte alles schon sehr variabel. Ich bin sicher, dass dieser Auftritt Selbstvertrauen für das erste Ligaspiel am Samstag bei Werder Bremen gibt, die Euphorie setzt sich hoffentlich weiter fort. Der neue Trainer André Breitenreiter drückt die richtigen Knöpfe, aber dafür ist er da. Ein Schlag unter die Gürtellinie war das Plakat in Duisburgs Fankurve. Mit dem Spruchband, dass sich selbst Rudi Assauer nicht an das Pokalfinale 2011 erinnern kann, katapultieren sich die Leute, die so etwas hochhalten, ins Abseits. Sie sollten mit einem Stadionverbot bestraft werden. Man darf so etwas nicht einfach geschehen lassen, sondern muss handeln. Heutzutage ist es angesichts der Videotechnik zum Glück deutlich einfacher, solche Menschen ausfindig zu machen. Schön ist es, wenn ein Mann wie Kevin Kuranyi nach fünf Jahren Russland zurück in die Bundesliga kommt und sich dem Konkurrenzkampf stellt. Er ist ein toller Typ und Mittelstürmer, dem ich noch viel zutraue. Trotz seiner Hilfe hat es für die TSG Hoffenheim in München zwar nicht für die zweite Pokalrunde gereicht, aber vielleicht hat „Messias“ Felix Magath ja bei 1860 bereits seine Finger im Spiel. Er ist ein Mann, der anpackt und Sponsoren mitreißt. Ich könnte mir vorstellen, dass er diesen fast toten Riesen wieder auf die Beine bringt. Einer wie Magath gehört genau da hin. Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez, Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Eduard Geyer, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots
kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den
SCHEINWERFER Der FC Bayern – und was kommt dann? N
ach einer zwölfwöchigen, überlangen Sommerpause nimmt die Bundesliga mit dem traditionellen Heimstart des Deutschen Meisters Fahrt auf. Nur wenige Fachleute zweifeln daran, dass der FC Bayern auch 2016 nach dem Gewinn des dann 26. Meistertitels wieder bei der Premiere antreten wird. Der Kader wurde nochmals verstärkt, eine Verletztenflut wie gehabt ist kaum zu erwarten, die Zielsetzung gilt erneut dem Triple wie 2013 unter Jupp Heynckes. Also der vierte Meistertitel in Folge, was keinem bisher gelang! Dreimal schafften die Bayern den Hattrick, einmal die Gladbacher. Wenn am 14. Mai dann tatsächlich wieder die Schale nach München wandert, muss man sich fragen, ob in absehbarer Zeit eine Wachablösung denkbar ist. Bei allem Respekt vor den Bayern: Es wäre schade, wenn sich die Dominanz mit allzu frühzeitigem Titelgewinn fortsetzen würde – was den Ruf der Bundesliga international sicher beschädigen würde. Die reichlichen Zukäufe lassen einerseits kaum einen anderen Schluss zu, dass der Rekordmeister jede Schwächeperiode, jedes Verletzungsproblem auffangen kann. Der Hoffnungsschimmer für die Liga: Der übervolle Star-Kader birgt auch Dissonanzgefahr, und Pep Guardiola gilt außerdem als leicht nervbar. Rummenigge wie Sammer werden alle Fachkompetenz benötigen, um Schärfen frühzeitig zu
erkennen und gegenzusteuern. Denn die Vorbereitung hat prompt ebenso wie die Schlussphase der vergangenen Saison gezeigt, dass selbst die Bayern verwundbar sein können. Dortmund bewies es im DFB-Pokal, international der FC Barcelona, dass den Bayern Grenzen gesetzt sind, und Wolfsburg schnappte im Supercup den Münchnern bereits den ersten Titel weg. Die Verfolger wollen demnach Fahrt aufnehmen, zumindest Wolfsburg gilt als Stolperstein, und auch Gladbach wie Leverkusen verfügen personell trotz einiger Aderlässe über einen stärkeren Kader als zuvor. Ob dem BVB der Trainerwechsel von Klopp zu Tuchel wirklich Flügel in Richtung alter Stärke verleiht, bleibt abzuwarten – ein Dortmunder Comeback hin zu einem Spitzenteam würde die Bundesliga befruchten ebenso wie eine Schalker Renaissance. Natürlich hoffen viele auf einen ähnlichen Husarenritt, wie er zuletzt dem Außenseiter FC Augsburg gelang. Mainz, Hoffenheim, Köln, Frankfurt zeigen gestärktes Selbstvertrauen, Stuttgart, Hannover und der HSV wollen positiv auffallen. Dagegen scheint die Personalsituation in Bremen und Berlin nur bedingt Anlass zu Optimismus zu geben. Die Aufsteiger Ingolstadt wie vor allem das Sensationsteam aus Darmstadt wissen, dass der Klassenerhalt schon ein großartiger Erfolg wäre.
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CHAMPIONS LEAGUE
kicker, 10. August 2015
„Mythos“ Klose zu wenig
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_cl_li
D
er Nachrichtenkanal des Senders Rai wurde von der Auslosung zur ChampionsLeague-Qualifikation am Freitag eiskalt ausgekontert. Als Eilmeldung lief minutenlang über den Bildschirm, Lazio würde es in den Play-offs mit Bayern Leverkusen zu tun bekommen. Eine Melange aus den Münchnern und Rheinländern wäre dann wohl doch eine Nummer zu groß gewesen für Lazio, dessen Trainer Stefano Pioli sich besser informiert zeigte. Der 49-Jährige redete dann doch über das unangenehme Bayer: „Ich verfolge das Team schon länger und kenne es gut. Wir müssen unsere beste Leistung abrufen, um Leverkusen zu schlagen.“ Von der besten Leistung scheint Lazio gegenwärtig noch ein Stückchen entfernt, wie der mäßige Auftritt bei der Niederlage gegen Juventus im Supercup (s. S. 52) unterstrich. Ohnehin erreichten die Römer in der vergangenen Saison etwas überraschend Rang drei, auch deshalb, weil die Konkurrenz sich vor allem durch Unbeständigkeit auszeichnete. Das soll das durchaus stimmige sportliche Projekt des Führungsduos Präsident Claudio Lotito und Sportchef Igli Tare nicht schmälern. In den
letzten sechs Jahren holte Lazio einen Superpokal und eine Coppa Italia, belegte den fünften, vierten und nun dritten Rang. Neben Routiniers wie Miroslav Klose (13 Ligatore), dem argentinischen Regisseur Lucas Biglia (29) oder Nationalspieler Antonio Candreva (28) baute der Verein sukzessive junge Spieler ins Team ein. Beispielsweise den niederländischen Verteidiger Stefan de Vrij (23), Mittelfeld-Eigengewächs und U-21-Nationalspieler Danilo Cataldi (21), den Nigerianer Ogenyi Onazi (22) und insbesondere den technisch exzellenten Offensiven Felipe Anderson. Der 22-jährige Brasilianer avancierte in der Vorsaison zum Shootingstar. Das 4-3-3-System hat eine ordentliche Balance. Aktuell wirkt Lazio jedoch in der Spitze zu dünn besetzt. Auch an „Mythos“ Klose gehen 37 Jahre nicht spurlos vorbei, die Alternative Filip Djordjevic muss sich auf hohem Niveau noch profilieren. Für die Angriffszentrale möchte man noch einen guten Mann verpflichten. Doch dieses Projekt führt wohl nur über eine erfolgreiche Mission gegen Bayer. Für Lazio wäre es die erste Gruppenphase in der Königsklasse seit 2007. O L I VE R B I R K N E R
Foto: REUTERS
EUROPAPOKAL
Mit LAZIO ROM trifft in den Play-offs auch der deutsche Weltmeister auf Bayer Leverkusen. Doch die Italiener suchen noch einen Stürmer.
Volle Konzentration: Der deutsche Weltmeister Miroslav Klose im Dress von Lazio Rom gegen Juves Abwehrmann Leonardo Bonucci
BARYSSAU: Ein neuer Versuch
Hleb: Back to BATE 1Back to the Roots – zurück zu
den Wurzeln – so dachte wohl der Ex-Stuttgarter Aliaksandr Hleb (34), als er sich entschloss, wieder bei BATE Baryssau anzuheuern. Immerhin hat der Mittelfeldspieler, der zuletzt bei Genclerbirligi in der Türkei unter Vertrag war, bei BATE die Chance, noch einmal in der Champions League anzutreten. Denn der Serienmeister Weißrusslands (neun Titel in Folge) trifft in den Play-offs auf Partizan Belgrad.
Hleb verfügt über viel Erfahrung in der Königsklasse, absolvierte für den VfB Stuttgart, Arsenal, Barcelona und BATE schon 65 Spiele (8 Tore) in der Champions League. Und auch sein alter und neuer Klub BATE könnte sich schon zum fünften Mal für die Gruppenphase der Königsklasse qualifizieren. Am 2. Oktober 2012 verlor sogar Bayern München (1:3) bei BATE, um dann aber das Finale gegen Dortmund zu gewinnen. hh
CHAMPIONS LEAGUE 2015/16 RU N D E D E R M E I S T E R 3. Qualifikationsrunde, Rückspiele (Nachtrag vom Mittwoch): Qarabag Agdam (AZE) – Celtic Glasgow (SCO) ������������������������������������0:0 (0:1) BATE Baryssau (BLR) – Videoton Szekesfehervar (HUN) �����������������������1:0 (1:1) FC Basel (SUI) – Lech Posen (POL)�������������������������������������������������������1:0 (3:1) Malmö FF (SWE) – RB Salzburg (AUT)���������������������������������������������������3:0 (0:2) Partizan Belgrad (SRB) – Steaua Bukarest (ROU) ��������������������������������4:2 (1:1) Skenderbeu Korce (ALB) – Milsami Orhei (MDA)����������������������������������2:0 (2:0) Viktoria Pilsen (CZE) – Maccabi Tel Aviv (ISR) ��������������������������������������0:2 (2:1) (In Klammern Hinspielergebisse – Vereine, die die nächste Runde erreicht haben, in Fettdruck�) Play-offs: FK Astana (KAZ) – APOEL Nikosia (CYP) ����������������������Di�, 18� und Mi�, 26� August BATE Baryssau (BLR) – Partizan Belgrad (SRB)�����������Di�, 18� und Mi�, 26� August Skenderbeu Korce (ALB) – Dinamo Zagreb (CRO)�������Mi�, 19� und Di�, 25� August Celtic Glasgow (SCO) – Malmö FF (SWE) ��������������������Mi�, 19� und Di�, 25� August FC Basel (SUI) – Maccabi Tel Aviv (ISR) ����������������������Mi�, 19� und Di�, 25� August Anstoßzeiten jeweils 20�45 Uhr� FK Astana – APOEL Nikosia um 18 Uhr�
RU N D E D E R B E S T P L AT Z I E R T E N 3. Qualifikationsrunde, Rückspiele (Nachtrag vom Mittwoch): Sparta Prag (CZE) – ZSKA Moskau (RUS) ���������������������������������������������2:3 (2:2) FC Brügge (BEL) – Panathinaikos Athen (GRE) �������������������������������������3:0 (1:2) Schachtar Donezk (UKR) – Fenerbahce Istanbul (TUR)�������������������������3:0 (0:0) (In Klammern Hinspielergebisse – Vereine, die die nächste Runde erreicht haben, in Fettdruck�) Play-offs: Lazio Rom (ITA) – Bayer 04 Leverkusen ���������������������Di�, 18� und Mi�, 26� August Manchester United (ENG) – FC Brügge (BEL)��������������Di�, 18� und Mi�, 26� August Sporting Lissabon (POR) – ZSKA Moskau (RUS) ���������Di�, 18� und Mi�, 26� August Rapid Wien (AUT) – Schachtar Donezk (UKR) �������������Mi�, 19� und Di�, 25� August FC Valencia (ESP) – AS Monaco (FRA) ������������������������Mi�, 19� und Di�, 25� August Anstoßzeiten jeweils 20�45 Uhr� Weitere Termine: Auslosung Gruppenphase (mit Bayern München, VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach) am 27� August, Beginn der Gruppenphase am 15�/16� September – Endspiel am 28� Mai 2016 in Mailand
EUROPA LEAGUE
kicker, 10. August 2015
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DORTMUNDS GEGNER: Norweger setzen auf Routine, Organisation und Defensive
1In den Medien wurde man deut-
lich: „Albtraum-Los für Odd“, hieß es da zum Beispiel. Dag-Eilev Fagermo wollte dagegen nicht gleich in Untergangsstimmung verfallen: „Ich glaube, alle hier werden eine Gänsehaut haben, wenn wir in das Dortmunder Stadion kommen“, so der Trainer des norwegischen
Borussia Dortmund – Wolfsberger AC
5:0 (0:0)
Dortmund: Weidenfeller (3) – Piszczek (3,5), Sokratis (3), Hummels (2,5), Schmelzer (2,5) – Gündogan (2; 77. Bender/–), Weigl (2,5) – Reus (2,5; 77. Hofmann/–), Kagawa (4; 65. Castro/–), Mkhitaryan (1) – Aubameyang (3) – Trainer: Tuchel Wolfsberg: Kofler (4) – Berger (5), Sollbauer (5), Hüttenbrenner (5), Palla (4,5) – Standfest (5; 85. Tschernegg/–) – Wernitznig (5; 74. Zulj/–), Putsche (5; 67. Trdina/–), Weber (5), Jacobo (5) – Silvio (5) – Trainer: Kühbauer Tore: 1:0 Reus (48., Rechtsschuss, Mkhitaryan), 2:0 Aubameyang (64., Rechtsschuss, Gündogan), 3:0 Mkhitaryan (73., Linksschuss, Piszczek), 4:0 Mkhitaryan (82., Rechtsschuss, Weigl), 5:0 Mkhitaryan (86., Rechtsschuss, Hofmann) – Chancen: 12:0 – Ecken: 9:1 – SR: Avram (Rumänien), Note 5, verweigerte Dortmund nach Koflers Foul an Reus (40.) einen Elfmeter; lag auch mit der Gelben Karte für Reus (35.) daneben. – Zuschauer: 65 190 – Gelbe Karten: Reus – Jacobo, Silvio – Spielnote: 2,5, erst in der zweiten Hälfte ein fußballerisches – aber extrem einseitiges – Feuerwerk. – Spieler des Spiels: Henrikh Mkhitaryan
Erstligisten, „wir gehen ohne Erwartungen in das Duell, aber wir können gut spielen und sind nicht chancenlos.“ Realistisch gesehen sind diese Chancen allerdings recht gering. Odd, das in der Kleinstadt Skien (53 000 Einwohner) beheimatet ist, liegt derzeit im Mittelfeld der Tabelle (das Spiel am Sonntag gegen Molde war bei Redaktionsschluss nicht beeendet) und hat mit dem Titelkampf in der Meisterschaft, die im Kalenderjahr ausgetragen wird, nichts zu tun. Aktuelle Nationalspieler stehen nicht im Kader der auch für norwegische Verhältnisse eher mittelmäßigen Mannschaft. Bekannteste Akteure sind die ehemaligen Nationalspieler Ardian Gashi (34) und der schon 41-jährige Frode Johnsen, der mit seinem Treffer in der 1. Qualifikationsrunde gegen Sheriff Tiraspol ältester norwegischer Torschütze im Europapokal wurde. Bester Torjäger ist Olivier Occean. Der 33-jährige Kanadier spielte in Deutschland für Offenbach, Fürth, Eintracht Frankfurt und Kaiserslautern, hat in der Liga neunmal und in der Europa League fünfmal getroffen. Dort setzte Odd sich gegen Tiraspol aus Moldawien, die Shamrock Rovers (Irland) und das schwedische Elfsborg Boras durch. Das Team spielt in der heimischen Skagerak-Arena (Kapazität 11 500) auf Kunstrasen und wird auch gegen Dortmund auf seine Stärken setzen: gute Organisation und stabile Defensive. K . T O R G R I M S E N
Foto: imago/Digitalsport
Kanadier Occean ist der beste Torjäger
Wichtiges Tor: Olivier Occean erzielt das 1:0 für Odds BK Skien im Rückspiel der 3. Quali-Runde der Europa League gegen Elfsborg Boras
Deutsche Klubs in den Play-offs der Europa League In den Play-offs scheiterte bisher nur der VfB Stuttgart (2013/14 gegen HNK Rijeka). Der 1. FSV Mainz 05 schied zweimal bereits in der 3. Qualifikationsrunde aus: 2014/15 gegen Asteras Tripolis/GRE (1:0, 1:3) und 2011/12 gegen Gaz Metan Medias/ROU (1:1, n. V. 1:1, Elfmeterschießen 3:4). Saison
14/15 13/14 12/13 11/12 10/11 09/10
Spiele
Tore
FK Sarajevo (BIH) – Borussia Mönchengladbach Qarabag Agdam (AZE) – Eintracht Frankfurt HNK Rijeka (CRO) – VfB Stuttgart VfB Stuttgart – Dynamo Moskau (RUS) Slask Breslau (POL) – Hannover 96 HJK Helsinki (FIN) – FC Schalke 04 Hannover 96 – FC Sevilla (ESP) Bayer Leverkusen – Tawrija Simferopol (UKR) Slovan Bratislava (SVK) – VfB Stuttgart Borussia Dortmund – Qarabag Agdam (AZE) EA Guingamp (FRA) – Hamburger SV Bröndby IF (DEN) – Hertha BSC Werder Bremen – FK Aqtöbe (KAZ)
Noten Ø
2:3, 0:7 0:2, 1:2 2:1, 2:2 2:0, 1:1 3:5, 1:5 2:0, 1:6 2:1, 1:1 3:0, 3:1 0:1, 2:2 4:0, 1:0 1:5, 1:3 2:1, 1:3 6:3, 2:0
EUROPA LEAGUE 2015/16 3 . QUA L I F I K AT I O N S RU N D E , RÜ C K S P I E L E Borussia Dortmund – Wolfsberger AC (AUT) ..........5:0 (1:0) Inter Baku (AZE) – Athletic Bilbao (ESP)...............0:0 (0:2) FK Qäbälä (AZE) – Apollon Limassol (CYP) ............1:0 (1:1) Omonia Nikosia (CYP) – Bröndby IF (DEN) ............2:2 (0:0) Rubin Kasan (RUS) – Sturm Graz (AUT) ................1:1 (3:2) Worskla Poltawa (UKR) – MSK Zilina (SVK) ....n. V. 3:1 (0:2) Istanbul Basaksehir (TUR) – AZ Alkmaar (NED).....1:2 (0:2) H. Ir. Kiryat Shmona (ISR) – Slovan Liberec (CZE) .0:3 (1:2) Trabzonspor (TUR) – Rabotn. Skopje (MKD) ...n. V. 1:1 (0:1) Rosenborg BK (NOR) – Debreceni VSC (HUN) ......3:1 (3:2) Odds BK Skien (NOR) – IF Elfsborg Boras (SWE) ..2:0 (1:2) Strömsgodset IF (NOR) – Hajduk Split (CRO)........0:2 (0:2) IFK Göteborg (SWE) – Belen. Lissabon (POR) .......0:0 (1:2) Dinamo Minsk (BLR) – FC Zürich (SUI) ..........n. V. 1:1 (1:0) AEK Larnaka (CYP) – Girondins Bordeaux (FRA)...0:1 (0:3) FC Vaduz (LIE) – FC Thun (SUI)...............................2:2 (0:0) FC Kopenhagen (DEN) – FK Jablonec (CZE) ..........2:3 (1:0) AS Saint-Etienne (FRA) – ASA Targu-Mures (ROU) 1:2 (3:0) Sorja Luhansk (UKR) – RSC Charleroi (BEL) .........3:0 (2:0)
Zeljeznicar Sarajevo (BIH) – Stand. Lüttich (BEL)..0:1 (1:2) Vitesse Arnhem (NED) – FC Southampton (ENG) .0:2 (0:3) Astra Giurgiu (ROU) – West Ham United (ENG).....2:1 (2:2) Atromitos Athen (GRE) – AIK Solna (SWE) ............1:0 (3:1) Spartak Trnava (SVK) – PAOK Saloniki (GRE) ........1:1 (0:1) Slovan Bratislava (SVK) – FK Krasnodar (RUS) .....3:3 (0:2) FC Aberdeen (SCO) – Qairat Almaty (KAZ) ............1:1 (1:2) Vojv. Novi Sad (SRB) – Sampdoria Genua (ITA) .....0:2 (4:0) Legia Warschau (POL) – KS Kukesi (ALB)......... 1:0 (W. 3:0) Vitoria Guimaraes (POR) – SCR Altach (AUT) ........1:4 (1:2) (In Klammern Hinspielergebisse – Vereine, die die nächste Runde erreicht haben, in Fettdruck.) P L AY - O F F S A M 2 0 . U N D 2 7 . A U G U S T Odds BK Skien (NOR) – Borussia Dortmund SCR Altach (AUT) – Belenenses Lissabon (POR) Milsami Orhei (MDA) – AS Saint-Etienne (FRA) MSK Zilina (SVK) – Athletic Bilbao (ESP) Ajax Amsterdam (NED) – FK Jablonec (CZE) Steaua Bukarest (ROU) – Rosenborg Trondheim (NOR)
Young Boys Bern (SUI – Qarabag Agdam (AZE) Sorja Luhansk (UKR) – Legia Warschau (POL) Molde FK (NOR) – Standard Lüttich (BEL) Viktoria Pilsen (CZE) – Vojvodina Novi Sad (SRB) PAOK Saloniki (GRE) – Bröndby IF (DEN) Girondins Bordeaux (FRA) – Qairat Almaty (KAZ) FK Qäbälä (AZE) – Panathinaikos Athen (GRE) Lech Posen (POL) – Videoton Szekesfehervar (HUN) FC Southampton (ENG) – FC Midtjylland (DEN) Dinamo Minsk (BLR) – RB Salzburg (AUT) Astra Giurgiu (ROU) – AZ Alkmaar (NED) Rabotnicki Skopje (MKD) – Rubin Kasan (RUS) Slovan Liberec (CZE) – Hajduk Split (CRO) FK Krasnodar (RUS) – HJK Helsinki (FIN) Atromitos Athen (GRE) – Fenerbahce Istanbul (TUR) Sparta Prag (CZE) – FC Thun (SUI) Weitere Termine: Auslosung Gruppenphase (mit FC Augsburg und FC Schalke 04) am 26. August, Beginn der Gruppenphase am 17. September – Endspiel am 18. Mai 2016 in Basel
INTERNATIONAL
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ENGLAND
. . . doch sie wissen nicht, wo sie stehen Torwart SERGIO ROMERO (28) rettet United das 1:0 gegen die Spurs. Und BASTIAN SCHWEINSTEIGER (31) wird begeistert empfangen . . . AU S E N G L A N D B E R I C H T E T KEIR RADNEDGE
L
ouis van Gaal, der am Samstag seinen 64. Geburtstag mit dem Sieg seiner Mannschaft gegen Tottenham feiern durfte, ist durchaus ein Trainer, der gerne Tore bejubelt, manchmal initiiert er sich dabei selbst. Doch weder nach Freude noch nach Selbstdarstellung war ihm zumute, als er grummelnd den Führungstreffer Uniteds notierte, der letztlich zu den ersten drei Punkten reichte. Nicht nur,
weil es letztlich ein Eigentor Kyle Walkers war (so fiel in der Premier League noch nie das Premierentor) – vor allem die Art und Weise, wie United bis dahin spielte, machte ihn unzufrieden. Nachlässig in der Abwehr, ohne Inspiration im Mittelfeld, so hing Wayne Rooney in der Luft. Nach dem 1:0 lief es besser, doch in der Schlussphase rettete Sergio Romero mit zwei starken Paraden den Sieg. Romero? Ja, der Argentinier ist derzeit einer von fünf Keepern im United-Kader, Samuel Johnstone (Rücken-
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Bastian Schweinsteiger, der zwischen der halblinken Seite und der Zentrale im Mittelfeld pendelte, schlug in 34 Minuten (inklusive Nachspielzeit) 23 Pässe (darunter drei lange). Insgesamt kamen 87 Prozent seiner Bälle an –
in der gegnerischen Hälfte – durchaus der aussagekräftigere Wert – waren es 86,7 Prozent. Quoten, die an Bayern erinnern: Hier lag sein Durchschnittswert in der Vorsaison bei 87,7 Prozent. Bei den Fehlpässen war auch ein gravierender dabei, der folgenlos blieb.
Fotos: Getty Images, imago
Schweinsteiger importiert die Passquote
nummer 50!) saß auf der Bank, David de Gea, Anders Lindegaard und Victor Valdes schwitzten auf der Tribüne. Van Gaal traute de Gea nicht zu, sich angesichts der Wechselgerüchte zu konzentrieren, und der Spanier würde lieber heute als morgen zu Real wechseln. In dem Fall würde United mit Jan Cilessen (Ajax) einen weiteren Torwart holen. Romero präsentierte sich als guter Linientorwart, aber schwach beim Mitspielen. Und so weiß er nicht, wo er eigentlich steht. Was für den Rekordmeister gilt und ebenso für Bastian Schweinsteiger (s. Infofläche). Der Weltmeister wurde herzlich empfangen, kam nach 60 Minuten für Michael Carrick und fing sich schnell die erste Gelbe Karte für ein Foul ein, als er Nacer Chadli nicht folgen konnte. Das bestätigt, was er selbst sagte: „Mir fehlt noch der Rhythmus.“ Er sollte ihn schnell finden, United ebenso.
Favoriten mit Problemen – Arsenal patzt im Derby noch schlimmer als Chelsea
Schwarzes Wochenende für Courtois und Cech 1Der Ball liegt auf der Torlinie – und
Arsenal verwandelt ihn nicht, sondern nach einem Konter fällt ein Tor für den Gegner. So in etwa darf man im übertragenen Sinne beschreiben, was sich da am Wochenende in London abspielte. Konnte Meister Chelsea für sein mageres 2:2 gegen Swansea noch die plausible Erklärung parat halten, mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl agieren zu müssen, war der Fehlstart des zweiten Titelfavoriten aus der Hauptstadt gegen West Ham
nach dieser Vorlage aus dem Südwesten völlig unverständlich. Denn die Gunners strotzten nach dem Sieg über Chelsea im Community Shield vor Selbstvertrauen, West Ham war peinlichst aus der Europa-League-Qualifikation geflogen. Am Samstag an der Stamford Bridge und am Sonntag im Emirates gab es eine erstaunliche Parallele: Beide Torhüter, die im Vorjahr noch für Chelsea toll gehalten hatten, leisteten sich böse Patzer. Blues-Keeper Thibaut Courtois verschuldete
plump den Elfmeter vor dem 2:2 (und wurde überzogenermaßen vom Platz gestellt), Petr Cech, der Arsenals größte Titelhoffnung sein soll, segelte zunächst unter einer Flanke hindurch und sah bei einem Fernschuss schlecht aus – so fielen West Hams Treffer. So stehen die Coaches Arsene Wenger und José Mourinho, der sich mit durchaus berechtigter Schiedsrichter-Kritik zurückhielt („Am ersten Spieltag habe ich mich noch unter Kontrolle“), nach dem doppelten Fehlstart unerwartet bereits unter Druck.
kicker, 10. August 2015
1. 2. 3. 4. 7.
13. 15. 18. 19. 20.
Leicester City Crystal Palace West Ham United Aston Villa FC Liverpool Manchester United FC Chelsea (M) FC Everton Newcastle United FC Southampton Swansea City FC Watford (N) Manchester City West Bromwich Albion AFC Bournemouth (N) Stoke City Tottenham Hotspur AFC Sunderland Norwich City (N) FC Arsenal (P)
1. SPIELTAG Manchester Utd. – Tottenham H. 1:0 (1:0) AFC Bournemouth – Aston Villa 0:1 (0:0) FC Everton – FC Watford 2:2 (0:1) Leicester City – AFC Sunderland 4:2 (3:0) Norwich City – Crystal Palace 1:3 (0:1) FC Chelsea – Swansea City 2:2 (2:1) FC Arsenal – West Ham United 0:2 (0:1) Newcastle Utd. – Southampton 2:2 (1:1) Stoke City – FC Liverpool 0:1 (0:0) Montag, 10. August (21 Uhr): West Brom – Manchester City (1:3, 0:3)
2. SPIELTAG Freitag, 14. August (20.45 Uhr) Aston Villa – Manchester Utd. (1:1, 1:3) Samstag, 15. August (16 Uhr) Southampton – Everton (13.45) (3:0, 0:1) AFC Sunderland – Norwich City ( - , - ) Swansea City – Newcastle Utd. (2:2, 3:2) Tottenham Hotspur – Stoke City (1:2, 0:3) FC Watford – West Bromwich ( - , - ) West Ham Utd. – Leicester City (2:0, 1:2) Sonntag, 16. August (14.30 Uhr) Crystal Palace – FC Arsenal (1:2, 1:2) ManCity – FC Chelsea (17.00) (1:1, 1:1) Montag, 17. August (21 Uhr) FC Liverpool – Bournemouth ( - , - )
TORJÄGER
2 (2) Mahrez (Leicester City) 23 Spieler erzielten je 1 Tor.
Sp.
g.
u.
v.
Tore
Diff.
Pkt.
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1
4:2 3:1 2:0 1:0 1:0 1:0 2:2 2:2 2:2 2:2 2:2 2:2 0:0 0:0 0:1 0:1 0:1 2:4 1:3 0:2
+2 +2 +2 +1 +1 +1 0 0 0 0 0 0 0 0 -1 -1 -1 -2 -2 -2
3 3 3 3 3 3 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0
ManUnited – Tottenham H.
1:0 (1:0)
ManUnited: Romero – Darmian (81. A. Valencia), Smalling, Blind, Shaw – Carrick (60. Schweinsteiger), Schneiderlin – Mata, Depay (68. Ander Herrera), Young – Rooney – Trainer: van Gaal Tottenham: Vorm – Walker, Alderweireld, Vertonghen, B. Davies – Dier (77. Alli), Bentaleb (53. Mason) – Dembelé (69. Lamela), Eriksen, Chadli – Kane – Trainer: Pochettino Tor: 1:0 Walker (22., ET) – SR: Moss – Zuschauer: 75 261
Bournemouth – Aston Villa
0:1 (0:0)
Bournemouth: Boruc – Francis, Elphick, Cook, Daniels – Ritchie, Surman, Gosling (84. O’Kane), Pugh (69. Gradel) – Wilson, King (53. Kermorgant) – Trainer: Howe Villa: Guzan – Bacuna, Richards, Clark, Amavi – Gueye, A. Westwood, Veretout (71. Sanchez) – J. Ayew (59. Gestede), Sinclair (78. Richardson) – Agbonlahor – Trainer: Sherwood Tor: 0:1 Gestede (72.) – SR: Clattenburg – Zuschauer: 11 155
FC Everton – FC Watford
2:2 (0:1)
Everton: Howard – Coleman, Stones, Jagielka, Galloway (63. Koné) – J. McCarthy, Barry – Mirallas (77. Oviedo), Barkley, Cleverley – Lukaku (90./+1 Naismith) – Trainer: Martinez Watford: Gomes – Nyom, Prödl, Cathcart, Holebas – Capoue, Behrami (79. Watson) – Anya, Jurado (74. Ighalo), Layun (59. Paredes) – Deeney – Trainer: Quique Flores Tore: 0:1 Layun (14.), 1:1 Barkley (76.), 1:2 Ighalo (83.), 2:2 Koné (86.) – SR: Jones – Zuschauer: 39 063
Leicester City – Sunderland
4:2 (3:0)
Leicester: Schmeichel – de Laet (75. Benalouane), Huth, Morgan, Schlupp – Mahrez (77. Fuchs), King, Drinkwater, Albrighton – Okazaki, Vardy (82. Kante) – Trainer: Ranieri Sunderland: Pantilimon – Bi. Jones (54. Matthews), Coates, Kaboul, van Aanholt – Cattermole (30. S. Fletcher) – A. Johnson, Larsson, Rodwell, Lens – Defoe – Trainer: Advocaat
Tore: 1:0 Vardy (11.), 2:0 Mahrez (18.), 3:0 Mahrez (25., FE), 3:1 Defoe (60.), 4:1 Albrighton (66.), 4:2 S. Fletcher (71.) – SR: Mason – Zuschauer: 32 242
SZENE ENGLAND
Norwich City – Crystal Palace 1:3 (0:1) Norwich: Ruddy – Whittaker, R. Martin, Bassong, Brady – Tettey (54. Redmond) – Howson, Dorrans (80. Hooper), Hoolahan, B. Johnson – Grabban (54. Jerome) – Trainer: Neil Palace: McCarthy – Ward, Dann, Delaney, Souaré – Cabaye, McArthur – Puncheon, Mutch (72. Jedinak), Zaha (72. Bolasie) – Murray (82. Wickham) – Trainer: Pardew Tore: 0:1 Zaha (39.), 0:2 Delaney (49.), 1:2 Redmond (69.), 1:3 Cabaye (90./+4) – SR: Hooper – Zuschauer: 27 036
FC Chelsea – Swansea City
2:2 (2:1)
Chelsea: Courtois – Ivanovic, Cahill, Terry, Azpilicueta – Matic, Fabregas (76. Zouma) – Willian (84. Falcao), Oscar (54. Begovic), Hazard – Diego Costa – Trainer: Mourinho Swansea: Fabianski – Naughton, Fernandez, A. Williams, N. Taylor – Shelvey, Ki (41. Cork) – A. Ayew, Sigurdsson, Montero (71. Routledge) – Gomis (79. Eder) – Trainer: Monk Tore: 1:0 Oscar (23.), 1:1 A. Ayew (29.), 2:1 Fernandez (30., ET), 2:2 Gomis (55., FE) – SR: Oliver – Zuschauer: 41 232 – Rote Karte: Courtois (52., Notbremse)
FC Arsenal – West Ham Utd.
0:2 (0:1)
Arsenal: Cech – Debuchy (67. Sanchez), Mertesacker, Koscielny, Monreal – Ramsey, Coquelin (58. Walcott) – Oxlade-Chamberlain, Özil, Santi Cazorla – Giroud – Trainer: Wenger West Ham: Adrian – Tomkins, W. Reid, Ogbonna, Cresswell – Oxford (79. Nolan) – Kouyaté, Noble – Payet – Zarate (63. Jarvis), Sakho (90. Maiga) – Trainer: Bilic Tore: 0:1 Kouyaté (43.), 0:2 Zarate (57.) – SR: Atkinson – Zuschauer: 59 996
Newcastle – Southampton
2:2 (1:1)
Newcastle: Krul – Janmaat, Mbemba, Coloccini, Haidara – Anita (68. Tioté), Colback – Sissoko, Wijnaldum (81. de Jong), Obertan – Cissé (75. Mitrovic) – Trainer: McClaren Southampton: Stekelenburg – Cedric (46. Martina), José Fonte, Yoshida, Targett – St. Davis, Wanyama – Tadic, Mané, Rodriguez (65. Long) – Pelle – Trainer: Koeman Tore: 0:1 Pelle (24.), 1:1 Cissé (42.), 2:1 Wijnaldum (48.), 2:2 Long (79.) – SR: Pawson – Zuschauer: 49 019
Stoke City – FC Liverpool
0:1 (0:0)
Stoke: Butland – Johnson, Cameron, Muniesa, Pieters (46. Wollscheid) – van Ginkel, Whelan – Walters, Adam (78. Sidwell), Afellay (78. Odemwingie) – Diouf – Trainer: Hughes Liverpool: Mignolet – Clyne, Skrtel, Lovren, Gomez – Milner, Henderson – Ibe (78. Roberto Firmino), Coutinho, Lallana (63. Can) – Benteke – Trainer: Rodgers Tor: 0:1 Coutinho (86.) – SR: Taylor – Zuschauer: 27 654
Foto: firo
Premier League
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Debüt: Trainer Brendan Rodgers wechselt Roberto Firmino ein.
Zwölf Minuten für Firmino
41 Millionen Euro auf der Bank. Zumindest bis zur 78. Minute. Dann kam mit Roberto Firmino der Bundesliga-Rekord-Export zu seinem Premier-League-Debüt für Liverpool in Stoke. Das Tor erzielte kurz darauf mit Coutinho ein anderer Brasilianer zum 1:0Sieg der Reds – die sich damit ein bisschen für das 1:6 an gleicher Stelle am letzten Spieltag der vorigen Saison rehabilitierten.
Alle Augen auf Sterling
Nach der Vertragsverlängerung von Trainer Manuel Pellegrini (eine Beruhigungspille für ihn und den Klub, aber ohne wirkliche Garantie für 2016/17) richten sich bei Manchester City nun alle Augen auf den Auftakt am Montagabend bei West Brom. Im Mittelpunkt: Stürmer Raheem Sterling, der für 68 Millionen Euro von Liverpool kam und der teuerste U-21-Spieler weltweit ist.
Erster: Leicester!
Sollte am Montag in West Bromwich keines der Teams mit drei Toren Differenz (oder 5:3, 6:4 etc.) gewinnen, hieße der erste Tabellenführer – Leicester City. Zumindest am Wochenende durften sie sich als solcher nach dem 4:2 gegen Sunderland feiern lassen. Zuletzt gelang dem Klub dies am achten Spieltag 2000/01. Der Erfolg nun mit Robert Huth, Shinji Okazaki und Christian Fuchs bedeutete eine erfolgreiche Rückkehr in die Premier League für Claudio Ranieri, vor elf Jahren noch Chelsea-Trainer. Der Algerier Riyad Mahrez traf zweimal.
Spannende Zeiten für Everton
Everton zitterte sich nicht nur zum 2:2 gegen Aufsteiger Watford, den besten Neuling an diesem Wochenende, sondern muss nun auch entscheiden, ob man Englands Nationalverteidiger John Stones für 48 Millionen Euro (!) zum FC Chelsea ziehen lässt.
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INTERNATIONAL
kicker, 10. August 2015
Mandzukic zum dritten Mal sich auf der Couch oder in der Strandbar um 14 Uhr italienischer Zeit gemütlich gemacht hatten, blieben über das Geschehen oft im Unklaren. Für 3,3 Millionen Euro veräußerte der Verband das Duell um den unbedeutenden Titel nach China und wurde vom überforderten Regisseur des Senders „Shanghai TV“ als Bonbon mit einem Revival der Übertragungstechnik aus den 80er Jahren entlohnt. Einige der 13 Kameras schienen bei großzügigen Perspektiven in Italien platziert, Wiederholungen waren tabu und auf dem Weg durch die zähe erste Hälfte hatte die mitlaufende Uhr
Foto: Liverani
Wandert die Coppa jetzt von China nach Katar?
Typische Pose: Juve-Torschütze Mario Mandzukic wartet mit Paul Pogba auf das Echo der Fans.
In Schanghai holt JUVENTUS TURIN erneut die Supercoppa. Mit einem besonderen Triple des Torschützen zum Führungstreffer.
A
m besten zuerst die Statistik, denn die las sich interessanter als das Spiel tatsächlich war: Juventus schlug Lazio 2:0 und ist mit sieben Titeln Rekordhalter des Supercups (wenig überraschend). In Hälfte eins gelang den Römern kein einziger Torschuss (schon etwas überraschend) und Lazio blieb
auch in der achten Partie hintereinander gegen Juve sieglos – bei sieben Niederlagen und einem Remis erzielte man fünfmal kein Tor (ziemlich überraschend). Der Rest des tristen Abends in Schanghai durfte indes rasch archiviert werden. Das fiel nicht schwer, denn die zahllosen Tifosi, die es
ÖSTERREICH: Red Bull nur Remis – Hoffnung auf Torjäger Soriano
Zeidler auf der Suche nach Konturen 1„Wir müssen die angestau-
te Wut in positive Energie umwandeln“. Ein wenig hatte sich Red Bulls neuer Coach Peter Zeidler (53) wohl im „Phrasenland“ der Psychologie kundig gemacht, um aus dem erneuten Scheitern in der Champions-League-Qualifikation gegen die Schweden von Malmö FF doch noch einen therapeutischen Nutzen ziehen zu können. Aber dieser Trick zog nicht: Die Wut über die 0:3-Pleite in Malmö nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel hatte sich am 3. Spieltag der Österreichischen Bundesliga gegen Admira/Wacker in an Seele und Körper hängende Gewichte umgewandelt. Und so hat es auch gegen den apostrophierten Abstiegskandidaten aus
der Südstadt nur zu einem 2:2-Unentschieden gereicht. Beim Versuch, sich nach der Partie ein Tapferkeitslächeln abzuzwingen, scheiterte Peter Zeidler ebenso wie sein Keeper Cican Stankovic (22) beim Versuch, seine schweren Fehler bei den beiden Gegentoren plausibel zu machen. Fakt ist: Der Himmel über dem 2005 gegründeten Klub ist verhangen. Das 0:3 gegen Malmö war das achte Scheitern im achten Anlauf in die Königsklasse und der Saisonstart ist der schlechteste in der Red-Bull-Geschichte: drei Spiele, kein Sieg, sechs Gegentore. Peter Zeidler, von 2008 bis 2011 Co-Trainer bei 1899 Hoffenheim und zuletzt beim „Farmteam“ Lie-
fering in der 2. Liga tätig, der auf der Suche nach einem Stil, nach Konturen, nach Feinabstimmung seine Truppe gegen die Admira im Vergleich zur Europacup-Pleite auf fünf Positionen verändert hatte, muss den Start in eine bessere Zukunft vertagen. Trägt er allein Schuld an der derzeitigen Misere? Oder hatte sein als Double-Sieger zurückgetretener Vorgänger Adi Hütter mit seinen Bedenken recht, dass sich der Ausverkauf von Klasse durch talentierte Youngster nicht kaschieren lasse? Hoffnungen kann bestenfalls die Rückkehr des aktuell angeschlagenen Kapitäns Jonatan Soriano (29) machen. Seine Effizienz geht den Bullen ab. H . W I N K L BAU E R
irgendwo 90 Sekunden verloren – der Halbzeitpfiff ertönte bei 43:30 Minuten. Freilich erleichterten die herumfliegenden Grassoden auf einem unsäglichen Rasen die Arbeit der ackernden Profis nicht. „Ich schaue sonst fast nie auf den Ball, heute ständig, denn man wusste nie, wo er gerade hinspringt“, erzählte Miroslav Klose. Wie die gesamte Lazio-Elf beendete der Deutsche seinen Arbeitstag mit einem schwachen Leistungszertifikat. Juventus langten eine solide Leistung und ein überragender Paul Pogba, der ganz unprätentiös die Rollen des Sechsers und Zehners übernahm. Ferner freute sich die Turiner Entscheidungsriege, dass mit Mario Mandzukic (69.) und Paulo Dybala (73.) zwei Neuzugänge die Partie entschieden. „Mario ist ein großartiger Spieler. Er ist bereits völlig integriert, obwohl er erst seit Kurzem bei uns ist“, lobte Trainer Max Allegri. Der ExMünchner war zuvor noch alleine an Lazio-Keeper Federico Marchetti gescheitert, trug dann aber wie bei den Bayern (2012) und Atletico Madrid (2014) mit dem ersten Pflichtspieltor zum Supercupsieg bei. So lohnte sich der Ausflug zur Standortbestimmung zumindest für Juve. Der Verband hingegen sollte über den Unsinn reflektieren, nachdem die Dreijahres-Vereinbarung mit China ausgelaufen ist. Doch Katar klopfte bereits als künftiger Interessent an und vermutlich wird erneut Geld über den Service triumphieren. O L I VE R B I R K N E R
SPANIEN
kicker, 10. August 2015
Noch kein Sommer der „Galaktischen“
Foto: Getty Images/Real Madrid/Martinez
Torarmut bei REAL MADRID . Beim 0:0 am Sonntag in Oslo stand daher Martin Ödegaard (16) im Fokus.
Seltener Moment: Norwegens Toptalent Martin Ödegaard ist für die Königlichen am Ball. AU S S PA N I E N B E R I C H T E T P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y
D
as Toreschießen erfunden hat Real Madrid unter Defensivkünstler Rafa Benitez, dem neuen Coach, bislang nicht. Nach dem 0:1 gegen Bayern beim Audi-Cup blieb Real beim 0:0 bei Valerenga Oslo nun zum vierten Mal in
sieben Testspielen torlos. Problem eins dabei: Cristiano Ronaldo fehlte wegen eines Hexenschusses erneut. Problem zwei: Gareth Bale tritt in seiner Ersatzrolle als „Zehner“ im alternativ geübten 4-2-3-1-System kaum in Erscheinung. Unterdessen ergibt sich ein für Real seltenes Bild: Die Madrilenen haben noch keinen neuen „Galaktischen“ geholt. So könnte nach Jahren
BETIS: Westermanns Erfahrung soll helfen
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des Geldausgebens der Nachwuchs aufrücken – bisher ist der für gut 30 Millionen Euro aus Porto geholte Danilo der teuerste Transfer. Ansonsten überzeugten in der Vorbereitung die Rückkehrer Casemiro und Denis Cheryshev, die zuletzt in Porto beziehungsweise Villarreal glänzen konnten. Auch Offensivkraft Lucas Vazquez und Keeper Kiko Casilla, die von Espanyol zurückkamen, machten bislang eine gute Figur. Dennoch ist Manchester Uniteds David de Gea ein Thema. Vor allem der starke Casemiro könnte in Ermangelung von Juves Paul Pogba, der weiter im Gespräch ist, im Mittelfeld durchstarten. Dort war in der titellosen Vorsaison Toni Kroos oft dann mit dem Spielaufbau isoliert, wenn sein kongenialer Partner Luka Modric verletzt fehlte und er praktisch als einziger „Sechser“ auf dem Platz stand. In der Attacke ist der junge Jesé (22) auf dem Weg in die Startelf, wird als Ersatz für den aktuell muskelverletzten Karim Benzema gehandelt, der nächste Woche zum Saisonstart gegen Gijon fehlen wird. Vom zeitweise – wie in so vielen Sommern – in den Medien gehandelten Sergio Aguero ist keine Rede mehr. Dafür muss sich Real um seine Talente Marco Asensio (19) und Martin Ödegaard (16) kümmern, die kaum Einsatzchancen haben dürften und vor einer Ausleihe zu einem kleineren Erstligaklub stehen. Allerdings möchte Trainer Benitez vor allem Ödegaard, der am Sonntag in Oslo mal wieder ran durfte, aber kaum auffiel, gerne weiter selbst ausbilden. In der Vorbereitung hatte das Toptalent jedoch nur im allerersten Test gegen AS Rom (0:0) in Australien Spielzeit erhalten – und bis zu seinem Auftritt nun in der Heimat nur auf Bank oder Tribüne gesessen. „Ich lerne auch dann, wenn ich nicht spiele“, verteidigte sich der Norweger dieser Tage. Wie es heißt, hat Ödegaard wenig Lust, mit der B-Elf Castilla in der 3. Liga zu kicken, selbst wenn dort Zinedine Zidane der Trainer ist. Er könnte aber mit Trainingseinheiten in der ersten Mannschaft geködert werden. Ob das gut ist? Benitez: „Er ist schlau und wird die Lage richtig einschätzen.“
UEFA-SUPERCUP: Die Neuauflage von 2006
Kurzeinsatz für den Neuen Rakitic kündigt Großes an 1Jetzt also Heiko Westermann.
Foto:
Betis Sevilla verstärkt sich nach Kräften aus der Bundesliga, konkret aus dem Arsenal des HSV. Bis 2017 unterschrieb der am kommenden Freitag 32 Jahre alte, ablösefreie ExNationalspieler als siebter Neuzugang des Aufsteigers.
Optimistisch: Betis-Neuzugang Heiko Westermann
Auch er war wie zuvor Rafael van der Vaart angetan: „Ich habe nach Gesprächen mit Pepe Mel ein sehr gutes Feeling, Betis ist ein großer Klub.“ Der Trainer schätzt nach 318 Bundesligaspielen (26 Tore) die Erfahrung des Verteidigers. Westermann: „Ich freue mich auf die Aufgabe und denke, den jungen Spielern helfen zu können.“ Und über seinen alten und neuen HSVKollegen van der Vaart: „Eine große Persönlichkeit. Ich hoffe, wir haben hier viel Spaß.“ Am Freitag gab’s auch gleich den ersten Sieg, Betis gewann beim Drittligisten Recreativo 2:1. Westermann wurde spät eingewechselt, diesen Dienstag wird er den Fans präsentiert. Van der Vaart (Knöchel) fehlte, wohl auch zum Saisonauftakt nächste Woche.
1Europäischer Supercup,
FC Sevilla gegen Barca? Da war doch was! 2006 war dieses Duell der Anfang vom Ende der Ära Frank Rijkaard, Ronaldinho, Deco und Samuel Eto’o beim FC Barcelona. 0:3 verloren die Katalanen damals in Monaco gegen den UEFA-Cup-Sieger aus Andalusien. Und Barca gewann nach zwei Meisterschaften in Serie und einer Champions League bis 2009 keinen wichtigen Titel mehr. Bis Pep Guardiola kam. Jetzt heißt der Coach Luis Enrique – und der Triple-Sieger ist am Dienstag in Tiflis klarer Favorit, auch wenn Sevillas Coach Unai Emery trotz eines schwachen 1:1 bei der Generalprobe gegen AEK Athen sowie einer Salmonellenvergiftung bei Adil
Rami und Kolodziejczak erklärte: „Wir sind besser drauf als 2014 gegen Real.“ Da verlor man 0:2. Der Ex-Schalker und -Sevillaner Ivan Rakitic, jetzt bei Barca, erklärte nach dem lockeren 3:0 im Test um den Gamper-Pokal gegen die Roma, bei dem Lionel Messi und Neymar erstmals spielten, nebenbei das Saisonziel: „Wenn Leo gut in Form ist, können wir wieder alle Titel gewinnen.“ Holt Barca, bei dem sich nun aber Neymar mit Mumps für zwei Wochen krank meldete und auch Jordi Alba verletzt fehlt, neben dem europäischen auch noch den spanischen Supercup (gegen Bilbao) und die Klub-WM, wäre das Kunststück von 2009 unter Guardiola wiederholt: alles zu gewinnen. 6 Titel.
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INTERNATIONAL
Bielsa packt den Koffer Paukenschlag bei OLYMPIQUE MARSEILLE – der Coach verabschiedet sich nach dem ersten Spieltag. Jetzt herrscht das Chaos.
NEWS
Abmarsch: Trainer Marcelo Bielsa verlässt Olympique Marseille völlig überraschend nach dem ersten Spieltag der neuen Saison.
NIEDERLANDE: Rassistische Vorfälle bei dezimiertem Saisonstart
Blockade: Fans kontern Polizeistreik 1Nun haben sie also doch gespielt,
ein bisschen – und es ging weitgehend gut, auch ohne den Einsatz von Polizeikräften, die ihren landesweiten Streik nur für die Partie Feyenoord gegen Utrecht unterbrachen. 3:2 gewann der Gastgeber am Samstag, Dirk Kuijt ließ sich ein Elfmetergeschenk nicht entgehen und meinte mit Blick auf Feyenoords Auftritt in Unterzahl nach dem Platzverweis gegen Rick Karsdorp (50. Minute): „Wir haben Charakter gezeigt.“ Das hat am Sonntag auch Ajax nach dem Aus in der Qualifikation zur Champions League gegen Rapid
Margarita Louis-Dreyfus, am Mittwoch. „Der Zusammenarbeit fehlte es am nötigen Vertrauen. Diese Instabilität des sportlichen Projekts kann ich nicht akzeptieren.“ Verärgert war Bielsa über nicht eingehaltene Versprechen seitens des Präsidenten Labrune in der Transferpolitik. Profis wie Karim Rekik oder Javi Manquillo kamen wegen Bielsa nach Marseille – jetzt ist der aber weg. Und hinterlässt Chaos im Klub. Nach den Abgängen von Leistungsträgern wie AndréPierre Gignac, André Ayew und Dimitri Payet muss jetzt Interimstrainer Franck Passi (49, bisher CoTrainer) der schwierigen Situation Herr werden. „Das war eine große Überraschung für uns“, sagte Kapitän Steve Mandanda, „wir Profis sind sehr enttäuscht, aber respektieren die Entscheidung. Bielsa ist ein großer Trainer, der das Team enorm weiterentwickelt hat.“ L . M A LT R E T
Foto: imago
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oppelter Schmerz in Marseille! Erst unterlag Olympique zum Auftakt der Ligue 1 vor 60 458 Zuschauern im heimischen Stade Velodrome völlig überraschend Caen mit 0:1. Und dann verkündete völlig unerwartet der argentinische Trainer Marcelo Bielsa (60) seinen Rücktritt in der Pressekonferenz – obwohl er zuvor noch von den heißblütigen Fans mit Sprechchören gefeiert worden war. „Ich trete zurück und werde nach Argentinien zurückkehren“, verkündete „El loco“ (der Verrückte) ohne Regung auf Spanisch, „mein Entschluss steht definitiv und ist unumstößlich!“ Bielsa packt den Koffer. Ein donnernder Paukenschlag, wie er wohl nur in Marseille ausgelöst werden kann. Mit dem Abpfiff hatte „San Marcelo“, wie die Fans den Kauz liebevoll nannten, dem Präsidenten Vincent Labrune seinen Abschiedsbrief überreicht. Ohne seine Profis über seinen Abgang zu informieren, verkündete Bielsa seine Demission. Der Grund für seinen Entschluss: Im letzten Moment seien Inhalte seiner Vertragsverlängerung bis 2017 verändert worden. Dabei war man sich erst in der vergangenen Woche nach zwei Monate währenden Verhandlungen einig geworden. Aber nicht wirklich. „Sie wollten Vertragsinhalte verändern“, klagte Bielsa über ein Gespräch mit Philippe Perez, Generaldirektor des Klubs, und Igor Levin, Anwalt der Olympique-Besitzerin
Wien. Team und noch mehr Trainer Frank de Boer hielten dem Druck stand und siegten 3:0 bei AZ. Die Partie in Alkmaar fand anders als in Rotterdam ohne den Schutz von Polizeikräften statt. Ausschreitungen gab es nicht, auch am Samstag bei Kerkrades 3:1 gegen Heracles und am Sonntag bei Willem II gegen Vitesse nicht. In allen Fällen hatten die Oberbürgermeister die Spiele genehmigt, nachdem zuvor Heim- und Gastklubs ein gemeinsames Sicherheitskonzept ausgearbeitet hatten. Weil dies in Den Haag, Heerenveen, Groningen, Zwolle und Nij-
megen nicht der Fall war, wurde der Rest des Saisonstarts auf Dienstag und Mittwoch verschoben, dann will die Polizeigewerkschaft den Ausstand beendet haben. Dennoch kam es in Nijmegen zu einem Zwischenfall, als NEC-Fans unter dem Motto „Kein Fußball, kein Verkehr“ eine Hauptverkehrsader blockierten. In Den Haag fielen derweil ADO-Hooligans mit antisemitischen Äußerungen auf. Und am Samstag soll es in Kerkrade zu rassistischen Anfeindungen gegen Rodas farbigen Profi Edwin Gyasi gekommen sein. Gegner Heracles dementierte dies. JA N L E E R K E S
Lukas Podolski (30) gewann mit Galatasaray Istanbul den türkischen Supercup. Gala siegte in Ankara mit 1:0 über Bursaspor. Torschütze war Yasin Öztekin, Podolski spielte 84 Minuten. Antonio Cassano (33), der im Januar dieses Jahres beim FC Parma gekündigt hatte, unterschrieb einen Zweijahresvertrag bei Sampdoria. Der Ex-Nationalstürmer spielte bereits vier Jahre in Genua, wo er 2011 wegen Beleidigung des damaligen Klub-Präsidenten gefeuert wurde. Nelson Valdez (31) wechselt in die nordamerikanische MLS zu den Seattle Sounders. Der Paraguayer hatte seinen Vertrag bei Eintracht Frankfurt vorzeitig aufgelöst. Leonid Slutskiy (44) wird als Nachfolger von Fabio Capello (69) neuer Nationaltrainer Russlands und bleibt zugleich Coach von ZSKA Moskau. Kostas Tsanas (47) übernimmt als Interimstrainer Griechenlands Nationalteam. Er betreute zuletzt die hellenische U 21 und folgt auf den im April zurückgetretenen Sergio Markarian (70).
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kicker, 10. August 2015
River Plate schafft Historisches 1Die letzten werden die ersten
sein. Der alte Spruch, hier passte er aber mal so richtig: Als schwächstes Team aller Achtelfinalisten mit nur einem Sieg in sechs Gruppenspielen hatte sich Argentiniens Rekordmeister River Plate im Frühjahr für die K.o.Runde qualifiziert. „Nun wird man uns aushalten müssen“, hatte Trainer Marcelo Gallardo da noch die Häme gekontert. Nun ist die Mission erfüllt: Nach 19 Jahren holte sich River wieder und zum dritten Mal die Libertadores, 1996 war Gallardo noch als Spieler dabei.
Copa Libertadores
Endspiel, Rückspiel: CA River Plate (ARG) Tigres Monterrey (MEX) (0:0) (In Klammern Hinspielergebnis)
3:0
Italien
Supercoppa: Juventus Turin - Lazio Rom
2:0
Frankreich
1. Spieltag: Lille OSC - Paris SG FC Nantes - EA Guingamp ES Troyes - GFC Ajaccio Montpellier - SCO Angers OGC Nizza - AS Monaco Ol. Marseille - SM Caen SC Bastia - Stade Rennes Bordeaux - Stade Reims FC Toulouse - AS St. Etienne Olymp. Lyon - FC Lorient
Russland
Terek Grosny - M. Saransk U. Jekaterinburg - Lok Moskau Machatschkala - Dyn. Moskau ZSKA Moskau - Amkar Perm FK Ufa - Zenit Samara - Spartak Moskau Rubin Kasan - FK Rostow FK Krasnodar - Kuban Krasnodar 1. Zenit St. Petersburg (M) 4 10:2 2. ZSKA Moskau 4 6:0 3. Lok Moskau (P) 4 8:3 4. Spartak Moskau 4 6:2 5. Amkar Perm 4 3:3 6. FK Rostow 3 3:2 7. Dynamo Moskau 4 7:7 8. FK Krasnodar 3 1:1 9. Ural Jekaterinburg 4 5:8 10. Krylia Sowj. Samara (N) 4 1:5 11. Mordowia Saransk 4 3:4 12. Terek Grosny 4 2:5 13. FK Ufa 4 4:6 14. Kuban Krasnodar 3 2:4 15. Rubin Kasan 3 0:4 16. A. Machatschkala (N) 4 3:8
Ukraine
Wolyn Luzk - Met. Charkiw How. Uschhorod - Saporischschja Karpaty Lwiw - TM Odessa Oleksandrija - Dniprodserschynsk Worskla Poltawa - Schachtar Sorja Luhansk - Olimpik Donezk Dnipro - Dynamo Kiew 1. Schachtar Donezk 3 8:1 2. Dynamo Kiew (M, P) 3 6:1 3. Karpaty Lwiw 4 6:2 4. Metalist Charkiw 4 5:3 5. Dniprodserschynsk 4 4:3 6. Dnipro Dnipropetrowsk 3 6:4
0:1 1:0 0:0 0:2 1:2 0:1 2:1 1:2 2:1 *
0:0 1:3 2:3 2:0 0:1 0:2 Mo. Mo. 12 12 10 10 6 5 5 4 4 3 3 3 2 2 0 0
2:2 1:1 4:0 0:1 * * * 9 9 9 6 6 5
„Mein Vater sagte mir: ,Weine, Junge, wenn dir nach der vielen Kritik danach ist.’ Und das habe ich getan“, so der 39-Jährige. Vor Glück und Erleichterung. Es sei ein „monumentaler Moment“, jubelte auch Manager Enzo Francescoli, wie Gallardo 1996 als Profi dabei, in Anspielung auf das 3:0 im Finalrückspiel (Hinspiel 0:0) im Monumental von Buenos Aires gegen Tigres aus Mexiko – jenen Klub, der am letzten Spieltag der Gruppenphase mit einem Sieg bei Aurich in Peru erst dafür gesorgt hatte, dass
7. Wolyn Luzk 8. Sorja Luhansk 9. PFK Oleksandrija (N) 10. Worskla Poltawa 11. Howerla Uschhorod 12. Olimpik Donezk 13. Tschornom. Odessa 14. Met. Saporischschja
4 3 4 3 4 3 4 4
6:7 6:2 2:4 3:3 3:5 2:5 4:12 1:10
5 4 4 3 3 1 1 1
Mittwoch, 12. August (19.45 Uhr): FC Basel - FC Thun Young Boys - FC Lugano FC Luzern - FC St. Gallen (20.30) FC Sion - FC Zürich (Do., 19.45) FC Vaduz - Grasshoppers (Do., 19.45)
Türkei
Supercup: Galatasaray - Bursaspor
Niederlande
1. Spieltag: Roda JC - Heracles Almelo Feyenoord - FC Utrecht AZ Alkmaar - Ajax Amsterdam Willem II - Vitesse Arnhem ADO Den Haag - PSV Eindhoven Heerenveen - De Graafschap FC Groningen - FC Twente PEC Zwolle - SC Cambuur NEC Nijmegen - Excelsior
3:1 3:2 0:3 1:1 Di. Di. Mi. Mi. Mi.
Belgien Zulte Waregem - KRC Genk KV Kortrijk - KSC Lokeren KVC Westerlo - Oud-Heverlee St.-Truidense VV - KV Oostende KV Mechelen - Mouscron-P. RSC Anderlecht - KAA Gent RSC Charleroi - FC Brügge Standard - Waasland-Beveren 1. RSC Anderlecht 3 6:3 KV Oostende 3 6:3 3. St.-Truidense VV (N) 3 5:2 4. RSC Charleroi 3 4:3 5. KAA Gent (M) 3 3:2 6. FC Brügge (P) 3 4:2 7. SV Zulte Waregem 3 4:3 8. KRC Genk 3 3:2 9. KVC Westerlo 3 5:5 10. KV Kortrijk 3 3:3 11. Waasland-Beveren 2 4:4 12. Standard Lüttich 2 3:3 13. KV Mechelen 3 4:7 14. KSC Lokeren 3 3:5 15. Oud-Heverlee (N) 3 3:8 16. Mouscron-Peruwelz 3 2:7
0:0 0:0 3:2 1:1 3:1 1:1 0:0 * 7 7 7 5 5 4 4 4 4 4 3 3 3 2 0 0
Schweiz Grasshoppers - FC Lugano FC Luzern - FC Basel FC St. Gallen - FC Zürich FC Vaduz - FC Sion Young Boys - FC Thun 1. FC Basel (M) 2. Grasshoppers 3. Young Boys Bern 4. FC Zürich 5. FC Luzern 6. FC Sion (P) 7. FC St. Gallen 8. FC Thun 9. FC Lugano (N) 10. FC Vaduz
River im Fernduell mit Aurich ins Achtelfinale vorstieß. Dort zog man aus dem Spielabbruch beim Erzrivalen Boca Stärke, es fand sich ein Team, trotz all der Widrigkeiten Südamerikas: So wechselte der 22-jährige Lucas Alario, Torschütze im Halbfinale und Finale, erst im Juli aus Santa Fe zu River. Und mit Leo Ponzio (33) und Fernando Cavenaghi (31) konnten sich die Rot-Weißen gar den Einsatz diverser Altstars erlauben. Die Basis dafür: eine stabile Abwehr (Mercado, Funes Mori, Maidana, Vangioni) und im defensiven Mittelfeld glänz-
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4
6:1 1:3 0:2 1:1 3:1 11:3 12 16:9 9 6:4 6 7:6 5 5:6 5 4:6 5 3:4 4 7:11 3 4:11 3 3:6 2
Tschechien
Zbrojovka Brünn - Slavia Prag Bohemians 1905 - Sigma Olmütz 1. FK Pribram - FK Teplice Banik Ostrau - Mlada Boleslav Viktoria Pilsen - 1. FC Slovacko Sparta Prag - FK Zlin Vys. Jihlava - FK Jablonec Slovan Liberec - Dukla Prag 1. 1. FK Pribram 3 8:6 2. FK Zlin (N) 2 2:0 3. Zbrojovka Brünn 3 3:3 4. Slovan Liberec (P) 2 6:4 5. Sparta Prag 2 3:1 6. FK Teplice 3 6:5 7. FK Jablonec 2 5:4 8. FK Mlada Boleslav 3 6:6 9. Viktoria Pilsen (M) 3 4:4 10. 1. FC Slovacko 3 6:7 11. Dukla Prag 2 4:4 12. Bohemians 1905 3 3:4 13. Sigma Olmütz (N) 3 4:6 14. Vysocina Jihlava 2 0:1 15. Slavia Prag 3 3:5 16. Banik Ostrau 3 4:7
Österreich
SV Grödig - Austria Wien SV Mattersburg - SV Ried FC Admira Wacker - RB Salzburg SCR Altach - Sturm Graz Rapid Wien - Wolfsberger AC 1. Austria Wien 3 7:3 2. Rapid Wien 2 5:1 3. SV Mattersburg (N) 3 7:4 4. SV Grödig 3 5:4 FC Admira Wacker 3 5:4 6. Sturm Graz 3 3:2 7. RB Salzburg (M, P) 3 4:6 8. Wolfsberger AC 2 0:2 9. SV Ried 3 1:7 10. SCR Altach 3 2:6 Mittwoch, 12. August (20.30 Uhr): SV Ried - RB Salzburg (Di., 18.30) Wolfsberger AC - Sturm Graz SCR Altach - SV Mattersburg SV Grödig - FC Admira Wacker Austria Wien - Rapid Wien
Kroatien
RNK Split - NK Zagreb Istra Pula - Inter Zapresic
1:0
1:0 1:1 3:2 2:2 2:2 * Mo. Mo. 6 6 6 4 4 4 4 4 4 4 3 2 2 1 1 1
2:2 4:1 2:2 0:1 * 7 6 6 5 5 5 1 1 1 0
Dinamo Zagreb - HNK Rijeka Slaven Belupo - NK Osijek Lok Zagreb - Hajduk Split 1. RNK Split 5 2. Dinamo Zagreb (M, P) 5 3. Istra Pula 5 4. HNK Rijeka 5 5. NK Osijek 4 6. Lokomotiva Zagreb 4 7. Inter Zapresic (N) 5 8. Slaven Belupo 4 9. Hajduk Split 4 10. NK Zagreb 5
Foto: picture-alliance/epa
COPA LIBERTADORES: Für Trainer Gallardo schließt sich der Kreis
Champions: Keeper Barovero und Stürmer Cavenaghi feiern. te mit Matias Kranevitter (22), dem „neuen Mascherano“, ein Toptalent. Nach dem Aufstieg 2012 gewann River nun binnen eines Jahres Liga, Copa Sudamericana, Supercup und, als Krönung, die Copa Libertadores. Das gab’s noch nie in Südamerika. S E R G I O L E VI N S K Y 0:0 * Mo. 7:2 11 9:3 9 10:10 8 9:7 7 5:5 5 10:8 4 2:6 4 8:10 3 4:7 3 4:10 2
Polen
Cracovia Krakau - Piast Gleiwitz LKS Nieciecza - Zaglebie Lubin Gornik Zabrze - Jagiellonia Pogon Stettin - Gornik Leczna Lech Posen - Korona Kielce Slask Breslau - Lechia Danzig Legia Warschau - Wisla Krakau Ruch Chorzow - Bielsko-Biala 1. Legia Warschau (P) 4 12:2 2. Piast Gleiwitz 4 6:5 3. Korona Kielce 4 6:4 4. Cracovia Krakau 4 4:3 Gornik Leczna 4 4:3 6. Jagiellonia Bialystok 4 8:6 7. Ruch Chorzow 3 4:3 Pogon Stettin 4 4:3 9. Wisla Krakau 4 5:3 10. Slask Breslau 4 4:5 11. Zaglebie Lubin (N) 4 3:5 Lech Posen (M) 4 3:5 13. LKS Nieciecza (N) 4 1:5 14. Lechia Danzig 4 2:4 15. Podbesk. Bielsko-Biala 3 1:7 16. Gornik Zabrze 4 5:9
Dänemark
Odense BK - Aarhus GF Hobro IK - Viborg FF Esbjerg fB - SönderjyskE FC Kopenhagen - Nordsjaelland Randers FC - Bröndby IF Aalborg - FC Midtjylland 1. FC Midtjylland (M) 3 5:1 2. Aarhus GF (N) 4 7:5 3. Odense BK 4 7:4 4. FC Kopenhagen (P) 3 6:3 5. SönderjyskE 4 8:5 6. Viborg FF (N) 4 3:4 7. Randers FC 3 8:6 8. Aalborg BK 3 3:3 9. Hobro IK 4 3:5 10. FC Nordsjaelland 4 3:7 11. Bröndby IF 4 5:9 12. Esbjerg fB 4 3:9
1:2 1:0 1:3 0:0 0:0 0:0 1:1 Mo. 10 9 7 7 7 6 6 6 5 5 4 4 3 2 1 0
2:2 1:1 0:4 1:1 3:3 Mo. 9 8 7 7 6 5 4 4 4 4 1 1
Schottland FC Dundee - Hearts FC Motherwell - Dundee Utd. Ross County - Hamilton Acad. St. Johnstone - Inverness CT Partick Thistle - Celtic FC Aberdeen - Kilmarnock 1. Celtic Glasgow (M) 2 2. FC Aberdeen 2 3. Heart of Midlothian (N) 2 4. FC Dundee 2 5. Dundee United 2 6. Ross County 2 7. FC Motherwell 2 8. FC St. Johnstone 2 9. Inverness CT (P) 2 10. Hamilton Acad. 2 Partick Thistle 2 12. FC Kilmarnock 2
Serbien FK Jagodina - FK Novi Pazar 1:2 Radnik Surdulica - Borac Cacak 1:0 Javor Ivanjica - FK Rad 3:0 Met. G. Milanovac - Radnicki Nis 0:2 Cukaricki - OFK Belgrad 1:0 Partizan - SZV Subotica 2:1 FK Vozdovac - Roter Stern 2:3 Mladost Lucani - Vojvodina 1:2 1. Partizan Belgrad (M) 4 14:4 9 2. Javor Ivanjica (N) 4 6:2 9 3. Borac Cacak 4 5:2 9 4. Roter Stern 4 10:5 8 5. Cukaricki Belgrad (P) 4 6:2 7 6. Radnicki Nis 4 5:3 7 7. FK Novi Pazar 4 6:5 7 8. Vojvodina Novi Sad 4 6:7 7 9. Radnik Surdulica (N) 4 4:6 5 10. Mladost Lucani 4 5:5 4 11. Spartak ZV Subotica 4 3:4 4 12. FK Rad Belgrad 4 5:7 4 13. Met. G. Milanovac (N) 4 1:6 4 14. FK Vozdovac 4 5:7 3 15. OFK Belgrad 4 4:9 3 16. FK Jagodina 4 1:12 0
Brasilien Avai FC - Fluminense FC Santos - FC Coritiba Vasco da Gama - Joinville EC Atl. Paranaense - Sport Recife Die übrigen Sonntagsspiele waren Redaktionsschluss nicht beendet.
1:0 3:0 0:0 1:1 bei
*) bei Redaktionsschluss nicht beendet
Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter 3:0 0:0
4:0 3:0 6:4 5:2 2:1 2:2 1:2 4:5 1:2 0:2 0:2 0:6
1:2 0:2 2:0 1:1 0:2 2:0 6 6 6 3 3 3 3 1 1 1 1 0
www.kicker.de/tabellen-international
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2. BUNDESLIGA
„Das schwere Umschalten“ Drei Niederlagen in Folge: KSC-Trainer MARKUS KAUCZINSKI (45) sieht einen Grund weiter in der gescheiterten Relegation.
Herr Kauczinski, Ihre Einschätzung zum 1:3 in Reutlingen und dem Ausscheiden im Pokal? Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, haben schwache erste 15 Minuten hingelegt. Dann, nach dem ersten Elfmeter, als wir in Unterzahl waren, wurde es zumindest besser. Als wir zum Ende hin acht Feldspieler waren, waren wir nah dran, das Spiel auch in Unterzahl noch zu drehen, unsere Chancen wurden aber entweder vereitelt oder es wurde gegen uns entschieden. Kann das noch mit dem Scheitern in der Relegation zusammenhängen? Das ist ein Teil des Problems. Das emotionale Umschalten fällt noch schwer, die kurze Pause, die kurze Vorbereitung, es gibt mehrere Ansatzpunkte. Dann gab es Spieler, die von anderen Klubs Angebote hatten, dann sind einige neu dabei, einige verletzt – da ist von vielem etwas dabei. Wie geht es zurück auf den Erfolgspfad? Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen, wieder sicher stehen. Wir bekommen Tore, die wir in der vergangenen Saison so nicht bekommen haben. Wir lösen Situationen nicht so, wie wir sie gelöst haben. Diese Dinge werden wir uns wieder Stück für Stück erarbeiten müssen – und das werden wir tun. Der KSC kassierte jetzt drei Niederlagen in Folge, steckt in einer schwierigen Phase. Ja, und da werden wir rauskommen. Die Jungs haben Charakter. Wir müssen an das Positive denken und uns daran hochziehen. Wir müssen arbeiten und uns daran erinnern,
was wir geleistet haben – und das wieder auf den Platz bringen. Vor allem müssen wir Ruhe bewahren. Ich sehe im Training eine positive Tendenz und bin sicher, dass wir uns da rauskämpfen. Mit einem Sieg am Freitag in Frankfurt? Dafür treten wir an. Wenn wir das Gute verinnerlichen, wenn wir die Qualität, die da ist, auf den Platz bringen, dann ist das drin. Ich bin sicher, dass wir alles geben werden, um diese drei Punkte mitzunehmen. Wichtig wird vor allem sein: Wir müssen wieder gut verteidigen. Hat der Kader durch den Abgang von Philipp Max nach Augsburg an Qualität verloren? Ja, auch wenn wir mit Dennis Kempe auf dieser Position einen guten Zweitligaspieler haben. Aber Dennis hatte eine lange Pause, er muss seinen Rhythmus finden. Philipp ist ein super Charakter und klasse Fußballer. Der KSC hat ein Problem im Kreativzentrum. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses gelöst wird? Geld für Investitionen ist nach dem DreiMillionen-Transfer von Max doch da. Na ja, dieses Geld wird ja nicht komplett in Neuzugänge investiert. Wir wollen noch einen Akteur für das zentrale Mittelfeld, aber keinen Zehner. Dort haben wir Hiroki Yamada und Marvin Mehlem, die diese Position spielen können. Wir sind auf der Suche. Mit Jung-Bin Park und Jan Mauersberger stehen Akteure im Kader, die chancenlos sind und den Klub verlassen sollen. Ist das Unruhe-Potenzial? Das stimmt so nicht. Wir haben mit beiden über Möglichkeiten, die eintreffen könnten, geredet. Aber: Jeder hat seine Chance, hat auf seiner Position aber auch jeweils viel Konkurrenz. Doch ein Unruhepotenzial besteht da nicht. I N T E RVI E W : P E T E R PU T Z I N G
Foto: GES/H. Prang
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2. BUNDESLIGA
D
ass der KSC den Bundesliga-Aufstieg gegen den HSV knapp verpasste, schleppt er in diese Saison als Rucksack mit. Trainer Markus Kauczinski bleibt optimistisch.
KAISERSLAUTERN: Aufsichtsrat will bis spätestens Jahresende Grünewalt-Nachfolge klären
Allein Müller erfüllte die Forderung von Runjaic 1 „Wir müssen dagegenhal-
ten.“ Was Trainer Kosta Runjaic von den Roten Teufeln im Duell beim Drittligisten forderte, setzte in Rostock überzeugend allein Marius Müller um. Lauterns Schlussmann verhindertete mit Glanztaten gegen Gardawski, Bickel, Perstaller und Ziemer mehrfach das Ausscheiden. Als der 22-Jährige einmal geschlagen war, schob Joker Gottschling den Ball am Tor vorbei (79.). So brauchte der FCK viel Glück zum Weiterkommen an der Ostsee. Weil Jean
Zimmer zuletzt viel einstecken musste (Nasenbeinbruch, Wadenblessur, dicker Zeh), hatte der FCK-Trainer auf der rechten Verteidigerposition Sascha Mockenhaupt (23) nach zwei Liga-Kurzeinsätzen erstmals in der Startelf aufgeboten. Der Rückkehrerer bot eine solide Leistung. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Finanz-Vorstand Fritz Grünewalt (38) wollen sich Lauterns Verantwortliche Zeit lassen. Das erklärte Aufsichtsratschef Prof. Dr. Dieter Rombach
jedenfalls gegenüber dem kicker: „Wir wollen den Posten bis aller spätestens Ende des Jahres neu besetzen.“ Am Donnerstag verständigte sich das höchte Klubgremium über das weitere Vorgehen. Dazu Rombach: „Wir haben eine Liste mit vier, fünf Kandidaten. Es ist keine Vorentscheidung gefallen.“ Ansgar Schwenken (45), seit Sommer 2014 in beratender Funktion beim Zweitligisten tätig, zählt wie vom kicker berichtet zum Kandidatenkreis. Grünewalts Ankündigung, den eigent-
lich bis Ende März 2016 laufenden Vertrag nach fünf Jahren nicht ein zweites Mal zu verlängern, bedauert der Aufsichtsratsvorsitzende: „Wir hätten gerne mit Herrn Grünewalt verlängert. Dass der FCK die Lizenz zuletzt zweimal ohne Bedingungen erhielt, ist eine hervorragende Bilanz. Dazu ist nach 165 000 Euro in der Saison 2013/14 erneut mit einem positiven Jahresergebnis von über 700 000 Euro zu rechnen. Das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug bewerten kann.“ ULI GERKE
kicker, 10. August 2015
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Unnerstalls Empfehlung W
as wäre das für eine blamable Bilanz gewesen: Zweimal in Folge schon schied die Fortuna Düsseldorf bereits in der ersten Pokalrunde gegen einen Viertligisten aus. Nun reichte es nach mäßiger Vorstellung immerhin zum Sieg im Elfmeterschießen gegen Rot-Weiss Essen. Die engagierte, aber glanzlose Vorstellung passt zu den bisher mäßigen Liga-Auftritten der runderneuerten Mannschaft. Es klemmt in vielen Bereichen. In Essen durfte erstmals auch Keeper Lars Unnerstall ran, nachdem Michael Rensing beim Zweitliga-Auftakt im Kasten gestanden hatte. Unnerstall empfahl sich mit einem Klasse-Auftritt; im Tor hat Trainer Frank Kramer offensichtlich die Auswahl zwischen zwei starken Keepern. In anderen Mannschaftsteilen ist die Qualität noch mit Fragezeichen zu versehen. Der holp-
rige Saisonstart allerdings kommt für Manager Rachid Azzouzi nicht unerwartet: „Es war klar, dass wir nicht gleich wie eine Rakete nach oben abgehen. Wer bei einem solchen Umbruch sogleich Wunderdinge erwartet, der liegt daneben.“ Immerhin standen in den ersten beiden Liga-Partien sechs und im Pokal fünf Neue in der Anfangsformation, zumeist Spieler, die zuletzt aus dem Blickfeld verschwunden waren oder nur selten eingesetzt wurden wie Didier Ya Konan und Karim Haggui, zwei zentrale Figuren, die mit ihrer Erfahrung das Team führen sollen. „Karim entwickelt sich prima, Didier hat seine Torgefahr schon gezeigt, auch wenn beiden natürlich noch ein paar Prozent fehlen“, urteilt Azzouzi. „Aber auch hier dauert es, bis alle Mechanismen greifen.“ Angedeutet, so der Ex-Profi, habe die Mannschaft ihre
Foto: Horstmüller
Mit Mühe vermeidet DÜSSELDORF eine Blamage im Pokal. Manager Azzouzi bittet um Geduld.
Klasse-Auftritt: Keeper Lars Unnerstall zeigt im Pokal gegen RWE eine starke Leistung – und bewahrt die Fortuna vor dem Ausscheiden. Qualitäten ja schon mit äußerst starken Phasen. „Aber der Auftrag bleibt bestehen: Diese starken Phasen müssen wir länger durchhalten, am besten natürlich 90 Minuten.“ Grundsätzlich sei die sportliche Führung von der Qualität des Kaders überzeugt, doch die Tendenz geht durchaus dahin, punktuell noch nachzurüsten. Ins Blickfeld geraten ist unter anderem der Marokkaner Mehdi Abeid von Newcastle United, zwischendurch auch mal an Panathinaikos Athen ausgeliehen, ein spielstarker Achter. „Er
ist einer von mehreren Kandidaten“, räumt Azzouzi ein, „wir halten immer die Augen offen.“ Abeid könnte eine Alternative werden zu Michael Liendl, der zwar spielerisch einer der stärksten im Kader ist und immer wieder mal sehenswerte Pässe einstreut. In der vergangenen Saison aber versank der Österreicher vorübergehend in der Versenkung und spielt allgemein reichlich schwankend; da wäre ein weiterer Kandidat für das offensive Zentrum gewiss äußerst willkommen. O L I VE R B I T T E R
PADERBORN: Premiere für den SCP
FREIBURG: Suche nach einem Defensivspieler
Gala-Frühstück für Ruck
Kempf bereitet weiter Sorgen
1Es bleibt dabei. Der SC Pader-
1Beim 5:0-Pokalerfolg über den
born kommt in den Spielen der neuen Saison nicht um ein Gegentor herum. Auch beim mühsamen 2:1-Pokalsieg in Lübeck stand die Defensive des Erstligaabsteigers nicht immer sicher. Das hatte jedoch nicht unbedingt etwas mit Florian Ruck zu tun. Der Manndecker absolvierte am Sonntag sein erstes Pflichtspiel für den SCP. Der 23-Jährige, der im Sommer von der TSG 1899 Hoffenheim an die Pader gewechselt war, hatte in den Zweitligapartien gegen den VfL Bochum (0:1) und bei Fortuna Düsseldorf (2:1) jeweils 90 Minuten nur auf der Bank gesessen. Kapitän Uwe Hünemeier und Niklas Hoheneder bildeten die Innenverteidigung. Gestern musste SCP-Trainer Markus Gellhaus aber umbauen. Hoheneder war am Sonntag erstmals Vater geworden und blieb daheim.
„Florian investiert viel in seinen Körper und bringt eine super Einstellung mit“, sagt Coach Gellhaus über den Defensiv-Allrounder, der in der Abwehrkette jede Position bekleiden kann. „Ich habe erst am Morgen beim Frühstück von meiner Nominierung erfahren. Die Freude war riesengroß. Denn ich möchte mich in Paderborn schrittweise weiterentwickeln“, erklärte Ruck nach dem Sieg an der Lohmühle bescheiden – und hofft nun auf weitere Bewährungschancen im Liga-Alltag. Die werden kommen. Das Pokalspiel jedenfalls war ein erster Fingerzeig, denn in Lübeck erhielt der gebürtige Bad Mergentheimer den Vorzug vor Rafa Lopez. Der 30-jährige Spanier, der in der vergangenen Spielzeit für Paderborn immerhin 16 Erstligapartien absolvierte, blieb 90 Minuten auf der Bank. JOCHEM SCHULZE
Oberligisten HSV Barmbek-Uhlenhorst, wo Nils Petersen mit einem Viererpack glänzte, musste Christian Streich aufgrund zahlreicher Ausfälle mehr umstellen, als ihm lieb war. Zum Spitzenspiel gegen Bochum kehren zwar wohl einige Akteure zurück, vor allem in der Innenverteidigung bleibt die Situation aber angespannt. Auch weil einer fehlt, der eigentlich fest eingeplant war. Marc-Oliver Kempf halten immer wieder muskuläre Probleme vom geregelten Trainingsbetrieb ab. „Er hatte erneut keine Pause und hätte sie gebraucht“, sagt Streich. Im Sommer reiste Kempf zur U-20-WM nach Neuseeland. „Viele fragen sich sicher, warum er dort spielen konnte“, so Streich. Aber die fünf Einsätze dort seien von der Belastung her nicht vergleichbar. Vor einem Jahr kam der 20-Jährige als frischgeba-
ckener U-19-Europameister zum SC, hatte ebenso kaum Zeit zum Regenerieren. Anfangs spielte er regelmäßig, lief nach langen Ausfallzeiten in der Rückrunde fast nur noch für die zweite Mannschaft auf. Das wird auch jetzt wieder der Weg sein: sich langsam über Spielpraxis in der 4. Liga rantasten. „Wir müssen alles ganz genau planen, sonst hat er Probleme“, sagt Streich, der den Ex-Frankfurter vor allem wegen seiner starken Spieleröffnung schätzt. Nachdem Marc Torrejon (Fieber) ausfiel, stand im Pokal neben Immanuel Höhn nur noch Nachwuchsmann Jonas Föhrenbach fürs Abwehrzentrum bereit. Verkaufskandidat Stefan Mitrovic spielt in den Pläne keine Rolle mehr. Deshalb sucht die sportliche Leitung neben einem offensiven Außen auch intensiv nach einem Defensivakteur. DA N I E L A F R A H M
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2. BUNDESLIGA
DUISBURG: Lettieri glaubt an nächsten Schritt
1Der MSV wollte nach dem ver-
patzten Ligastart mit zwei Niederlagen im Pokal Selbstvertrauen tanken. Doch die klare 0:5-Pleite vor ausverkauftem Haus gegen Schalke 04 gibt kaum Anlass, mit breiterer Brust in die nächste LigaPartie gegen Mitaufsteiger Bielefeld zu gehen. Martin Dausch meldete sich kurzfristig für die Pokalpartie fit, nachdem er unter der Woche mit Meniskusproblemen auf Eis gelegen hatte. Gleichwohl saß der 29-Jährige nur auf der Bank und kam auch nicht zum Einsatz, da die Partie schnell entschieden war. Trainer und Spieler wollten kein Risiko eingehen. Dausch wertete das Pokalmatch als Bonusspiel und richtet den Blick nun allein auf das nächste Ligaspiel. Nach nunmehr drei Niederlagen in Folge mahnt Dausch zur Ruhe: „Wir haben noch 32 Spiele vor uns, es gibt ausreichend Gelegenheiten, die Punkte gegen den Abstieg zu holen.“ Dausch setzt weiter auf den Spirit, den das Team
2. BUNDESLIGA TABELLE 1. 2. 3. 4. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
(1) (3) (2) (3) (3) (9) (11) (3) (12) (18) (9) (7) (7) (12) (16) (12) (12) (16)
SC Freiburg (A) VfL Bochum 1. FC Kaiserslautern SpVgg Greuther Fürth RB Leipzig FC St. Pauli SV Sandhausen 1. FC Heidenheim SC Paderborn 07 (A) 1. FC Nürnberg Arminia Bielefeld (N) 1. FC Union Berlin Fortuna Düsseldorf FSV Frankfurt Eintr. Braunschweig Karlsruher SC TSV München 1860 MSV Duisburg (N)
in der 3. Liga ausgezeichnet hatte: „Der Teamgeist ist immer noch da. Jeder von uns will die Spiele gewinnen.“ Der Ex-Berliner ist überzeugt davon, dass der Aufsteiger „irgendwann den Dreh bekommt: Wir müssen in jedem Spiel durch Kleinigkeiten unser Selbstvertrauen stärken.“ Dausch selbst ist zuversichtlich, dass ihn die Knieprobleme nicht weiter beeinträchtigen werden. Im Abschlusstraining war der Mittelfeldspieler schmerzfrei. Er hofft, dass dies anhält. Ein MRT gab keinen Aufschluss darüber, wie schwerwiegend die Verletzung war. Dausch ist mit einer früheren Meniskusverletzung vorbelastet. Seinen ersten Startelf-Einsatz feierte Neuzugang James Holland im defensiven Mittelfeld und überzeugte mit Zweikampfstärke und Übersicht. Nach einer Stunde nahm ihn Trainer Gino Lettieri (48) indes vom Platz. „James hat gezeigt, dass er ein wichtiger Spieler für uns werden kann. Er braucht aber noch
Freitag, 14. August (18.30 Uhr) SC Paderborn – SV Sandhausen ( - , - ) 1. FC Heidenheim – Düsseldorf (1:2, 2:3) FSV Frankfurt – Karlsruher SC (2:3, 1:4) Samstag, 15. August (13 Uhr) SC Freiburg – VfL Bochum ( - , - )
Seine Anweisungen führen noch nicht zum Erfolg: Gino Lettieri fährt mit dem MSV Duisburg die dritte Niederlage in Folge ein. vier, fünf Spiele, um seinen Rückstand aufzuholen“, so Lettieri. Der Coach ist davon überzeugt, dass die Mannschaft gegen Bielefeld den nächsten Schritt machen und ein erstes Erfolgserlebnis erzielen kann: „Uns fehlt vor allem noch die Handlungsschnelligkeit.
Das bestrafen die Gegner sofort. Wir müssen diese Fehler abstellen und Ballverluste vermeiden.“ Lettieri ärgert, dass er sich bereits öffentlicher Kritik ausgesetzt sieht: „Ich bin da, um mit dem MSV die Klasse zu halten. Ich bin nicht da, um im Zirkus aufzutreten.“ D I R K R E T Z L A F F
BERLIN: Quaner und Daube angeschlagen Sp.
g.
u.
v.
Tore
Diff.
Pkt.
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2 2 1 1 1 1 2 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 1 1 1 1 0 0 0 0 2 1 1 1 1 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 1 2 2 2
7:3 4:0 3:1 3:2 3:2 2:1 7:4 3:3 2:2 6:8 0:0 4:5 2:3 0:1 1:3 1:3 0:2 1:6
+4 +4 +2 +1 +1 +1 +3 0 0 -2 0 -1 -1 -1 -2 -2 -2 -5
6 6 4 4 4 4 3 3 3 3 2 1 1 1 1 0 0 0
Wegen Verstößen gegen Lizenzierungsauflagen wurden dem SV Sandhausen drei Punkte abgezogen.
3. SPIELTAG
Foto: picture-alliance/Citypress24
Kein Zirkus bei den Zebras
E. Braunschweig – RB Leipzig (1:1, 1:3) Sonntag, 16. August (13.30 Uhr) 1. FC Union – Kaiserslautern (0:0, 0:1) FC St. Pauli – Greuther Fürth (0:1, 0:3) MSV Duisburg – Arm. Bielefeld (1:1, 2:4) Montag, 17. August (20.15 Uhr) 1. FC Nürnberg – 1860 München (2:1, 1:2)
Düwel zieht neue Saiten auf 1Nach dem schwachen Auftritt
im Pokal beim Viertligisten Viktoria Köln (1:2) zieht Norbert Düwel andere Saiten auf. Die Mannschaft durfte am heißen Sonntag vorund nachmittags trainieren. „Wir müssen jetzt Dinge verändern. So können und wollen wir uns nicht weiter präsentieren. Wir werden den allgemeinen Ablauf verändern“, kündigte der Trainer nach drei Pflichtspielen ohne Sieg an. „Es ist wichtig, einen neuen Fokus reinzubringen und so die Sinne zu schärfen.“ Schon vor der Partie in Köln hatte Düwel die Stellschrauben angezogen. Mit den Verteidigern Fabian Schönheim und Toni Leistner sowie Mittelfeldmann Christopher Quiring wurden drei Akteure aus dem Kader gestrichen, die beim 3:4 in Sandhausen noch dabei waren. Die sportliche Lage hat sich aller-
dings nicht verbessert. „Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben in drei Pflichtspielen dreimal in Führung gelegen, es aber nicht geschafft, diese über die Runden zu bringen“, sagte Düwel. „Das trägt nicht dazu bei, dass das Selbstvertrauen nach oben schießt.“ In die Pflicht nahm Düwel auch seine Führungsspieler. Keinem sei es gelungen, seine Stärken über 90 Minuten einzubringen. „Da war ich enttäuscht“, erklärt Düwel. Vielleicht läuft es am Sonntag gegen den FCK besser. Ob Collin Quaner mitwirken kann, ist offen. Der Angreifer, der in Köln sein erstes Pflichtspieltor erzielte, musste am Sonntag wegen einer Schulterverletzung vorzeitig in die Kabine gehen. Zudem kann Dennis Daube (26, Mittelfeld) wegen Sprunggelenkproblemen nur individuell trainieren. M AT T H I A S KO C H
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kicker, 10. August 2015
In neuen Dimensionen G
ertjan Verbeek hat recht behalten. „Wenn ihr alle fokussiert seid und das Spiel mit der richtigen Einstellung annehmt, dann sollte es keine Probleme geben, das Pokalspiel in Salmrohr zu gewinnen“, hatte der Trainer seiner Elf auf den Weg ins Erstrundenmatch mitgegeben. Der souveräne 5:0 beim Fünftligisten unterstrich des Trainers Worte nachdrücklich. Dass seine Mannschaft aktuell auf Erfolgskurs liegt, führt Mittelfeldspieler Anthony Losilla auch darauf zurück, dass es im Vergleich zu den Vorjahren nur überschaubare personelle Veränderungen im Kader gab. „An unserer Startformation hat sich nicht so viel geändert. Wir konnten uns schon in der vergangenen Saison auf das neue System einstellen und haben es jetzt noch verbessert. Das ist ein klarer Vorteil“, sagt der Routinier, der in den vergangenen drei Spielzeiten nahezu durchgängig auf dem Platz stand. „Wir haben jetzt drei Pflichtspiele in Serie gewonnen und dabei jeweils zu null gespielt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es das in der gesamten letzten Saison nicht gegeben.“ Diese neue Stabilität beim VfL garantiert unter anderen auch „Toto“ Losilla, der an der Seite von Neuzugang Tim Hoogland eine starke Defensivzentrale bildet. Der gebürtige Franzose verweist jedoch auf das funktionierende Teamwork. „Tim
bringt eine Menge Erfahrung mit, die sich für uns auszahlt. Und auch Janik Haberer hatte bisher einen starken Einstand in die Saison“, lobt Losilla: „Letztlich ist die gesamte Mannschaft dafür verantwortlich, dass es gerade so gut läuft.“ Ob der VfL nach zuletzt mageren Jahren diesmal anspruchsvollere Ziele ins Visier nehmen kann, darauf will sich Losilla aktuell noch nicht festlegen. Mitte November, das wäre nach dem 15. Spieltag, könne man eine belastbare Prognose abgeben, glaubt Losilla. „Danach kann man sagen, ob der Weg nach oben führt und wir eine Rolle im Kampf um die Aufstiegsplätze spielen können.“ Losillas Empfehlung bis dahin: „Auch vermeintlich leichte Gegner wie den FSV Salmrohr ernst nehmen.“ Unterdessen hat der VfL auf den Wechsel von Michael Gregoritsch zum HSV noch einmal reagiert. Nach der Verpflichtung von Arvidas Novikovas (24) warf Sportvorstand Christian Hochstätter seine guten Kontakte zu Borussia Mönchengladbach in die Waagschale und holte mit Peniel Mlapa (24) einen weiteren Offensivfußballer zur Castroper Straße. Der 1,93 Meter große Rechtsfuß, der zuletzt an den Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg ausgeliehen war und dort enttäuschte, unterschrieb einen Vertrag bis 2017. ULI KIENEL
Foto: imago
Nach mageren Jahren befindet sich der VfL Bochum gerade im Höhenflug. Auch ein Verdienst von ANTHONY LOSILLA (29).
SANDHAUSEN: Mit Glück in die zweite Runde
HEIDENHEIM: Sturmtalent Schröter ausgeliehen
Linsmayers großer Wunsch
Nur Frahn bleibt bei der Null
1Jürgen Machmeier ließ Milde
1Am Tag vorm Pokalspiel in Pir-
walten. „Wir haben nicht gut gespielt, aber man muss der Mannschaft auch mal eine schwächere Leistung zubilligen“, meinte der Präsident nach dem Pokalerfolg (5:3 i. E.) in Bahlingen. Auch Philipp Klingmann gab zu, dass beim dritten Sieg im dritten Pflichtspiel in dieser Saison eine Menge Glück dabei war. „Mag sein“, sagte der Verteidiger, „dass anfangs etwas die Konzentration bei uns gefehlt hat.“ Das änderte sich erst, als der Zweitligist durch den Platzverweis von Stefan Kulovits nach wiederholtem Foulspiel in Unterzahl geriet. „Danach hat die Mannschaft Moral bewiesen“, freute sich Machmeier.
Für die zweite Runde wünscht sich Mittelfeldspieler Denis Linsmayer nun „ein Heimspiel mit voller Hütte gegen einen Bundesligisten, am liebsten gegen Dortmund“. Nach den 120 kraftraubenden Minuten liegt der Fokus nun natürlich darauf, schnellstmöglich zu regenerieren und zu neuen Kräften zu kommen. Denn bereits am Freitag geht es für den SV Sandhausen in der Liga beim Bundesliga-Absteiger aus Paderborn weiter. Eine Partie mit anderen Vorzeichen als noch gegen Bahlingen. Geschäftsführer Otmar Schork: „Dann sind wir wieder Außenseiter und nicht der Favorit.“ Eine Rolle, die dem SV Sandhausen mehr liegt. W O L F G A N G B RÜ C K
masens hat der 1. FCH nochmals nachgebessert, von der U 19 des FC Schalke 04 kam der 19-jährige Stürmer Felix Schröter – auf Leihbasis für ein Jahr. In Pirmasens stand er nicht im Aufgebot, machte indirekt aber das, was sich Geschäftsführer Holger Sanwald erhofft: den Konkurrenzkampf im Angriff weiter beleben. Beim verdienten 4:1-Sieg über den Regionalligisten machten vor allem die offensiven Mittelfeldspieler auf sich aufmerksam. Robert Leipertz steuerte zwei Treffer bei, Neuzugang Ban Halloran traf erstmals, und Smail Morabit legte nach seinem fürs „Tor des Monats“ nominierten Treffer in Nürnberg nach.
Nur der hoch gehandelte Neue aus Leipzig, Daniel Frahn, ging leer aus und wirkte erneut unglücklich. Es wird sich zeigen, ob ihm Schröter, der in 26 Spielen der A-JuniorenBundesliga West 27-mal traf, seinen Platz streitig machen kann. In der Abwehr indes ist das Angebot kleiner geworden: Nachdem Mathias Wittek wegen Knieproblemen hatte passen müssen, schieden in Pirmasens auch Robert Strauß und Kevin Kraus verletzt aus, sind nun für die Partie gegen Düsseldorf fraglich. Strauß droht gar eine längere Pause, er hat sich möglicherweise einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. T H O M A S JE N T S C H E R
2. BUNDESLIGA
In der Liga punktlos, zeigt 1860 MÜNCHEN nun im Pokal, dass Qualität vorhanden ist.
F
ußball kann manchmal eine seltsame Sportart sein. Wie ist es anders zu erklären, dass Beinahe-Drittligist 1860, lediglich verstärkt mit dem aus der 3. Liga gewechselten Milos Degenek, eine ambitionierte Erstligamannschaft wie Hoffenheim derart beherrscht wie am vergangenen Samstag? Tor- und punktlos in bislang zwei Saisonspielen erarbeitete sich die Mannschaft gegen den Bundesligisten ein Chancenverhältnis von 9:1 und gewann hochverdient. Doch während Experten und Laien staunten, gaben sich die Spieler des Tabellensiebzehnten weitaus weniger überascht. „Dass wir nicht ganz blind sind, das ist uns auch allen klar. Wir haben in der letzten Zeit nur auf die Fresse gekriegt, sind jetzt schlecht gestartet, aber dann sagt man sich auch: ,Lass die komischen Leute reden und zeig es ihnen mal’“, gab sich der fehlerfreie Keeper Stefan Ortega leicht gereizt angesichts der Nachfragen, wie der Pokalcoup zu erklären sei. „Für mich kam diese Leistung nicht überraschend“, so Ortega. Marius Wolf (20), mit Daylon Claasen bester Feldspieler, sieht es ähnlich. „Wir waren schon gegen Freiburg die bessere Mannschaft“, so Wolf. „Wir haben uns nun aber mal belohnt.“ Sein Fazit: „Wir sind besser als die Leute glauben.“ Und in der Tat zeigte die Mannschaft
Besser als gedacht
Foto: imago/MIS
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Obenauf: Die beiden besten Feldspieler der Löwen im Pokalspiel gegen Hoffenheim, Marius Wolf (unten) und Daylon Claasen
gegen Freiburg und Hoffenheim ansatzweise das, was in ihr steckt. Ein Verdienst von Torsten Fröhling, der seit Wochen ohne die angekündigten namhaften Verstärkungen auskommen muss und die Zeit nutzte, um dem Team Profil und Plan zu geben. „Diese Mannschaft hat eine gute Qualität“, sagt der Coach, der aus der Not eine Tugend machte. „Wir sind enger zusammengewachsen, ohne viele Neuzugänge“, betont Wolf. „Wir wissen, was wir können. Wenn einer kommt und uns verstärkt, ist das super, aber wenn nicht, müssen wir uns vor niemandem verstecken“, sagt der junge Stürmer. Doch zwei bis drei Neue für die Offensive sollen auf jeden Fall kommen und sind auch notwendig, nicht nur, „weil wir kaum elf gegen elf spielen können“, so Fröhling. Er betont aber: „Das ist die Mannschaft, der ich vertraue. Wir wollen keine 12, 13 Neuen, sondern uns gezielt verstärken.“ Fröhlings Plan sieht so aus: „Wir wollen hier was aufbauen, aber die Jungen dürfen nicht weggehen.“ Wie schwer das ist, zeigt der Weggang von Julian Weigl (BVB). Auch für Marius Wolf (Vertrag bis 2016) interessieren sich Bremen, HSV, Augsburg und Stuttgart. Sportdirektor Necat Aygün bemüht sich derzeit intensiv, mit dem Talent zu verlängern. M O U N I R Z I T O U N I
BRAUNSCHWEIG: Schwache Abwehrleistung im Pokal bereitet große Sorgen
1Rafal Gikiewicz gab sich ganz
ruhig und zurückhaltend im Stadioninnenraum nach dem knappen 1:0-Erfolg beim Halleschen FC im Pokal. In den 90 Minuten zuvor auf dem Platz hatte der Schlussmann allerdings ein ums andere Mal gehörig mit seinen Vorderleuten geschimpft und sie lautstark und gestenreich zu größerer Konsequenz in ihrem Abwehrverhalten aufgefordert. „Die Mannschaft gewinnt, nicht ein Einzelner“, stellte der 27-Jährige lapidar fest. Mehrfach musste der EintrachtSchlussmann sein ganzes Können aufbieten, um einen Treffer des Drittligisten zu verhindern. Insbesondere in der Schlussphase parierte er gleich mehrfach glänzend.
Trainer Torsten Lieberknecht dürfte im Nachhinein froh gewesen sein, sich nicht für eine Torwartrotation entschieden zu haben. „Wir hatten überlegt, ob wir Jasmin Fejzic eine Chance geben“, sagte der Coach. Den Ausschlag für Gikiewicz habe schließlich dessen sehr starke Leistung beim 0:0 im Punktspiel in Kaiserslautern gegeben. „Er sollte seinen Rhythmus behalten“, begründete Lieberknecht. Gikiewicz dankte es mit seiner starken Vorstellung. „Das 1:0 ist gut für die Mannschaft und natürlich ist es gut für mich, zu null zu spielen“, erklärte die unumstrittene Nummer 1 der Braunschweiger. Schon in der Vorsaison hatte er bis auf das letzte Spiel, in dem damals Ersatz-
mann Marjan Petkovic seine Abschiedsvorstellung in Braunschweig gab, in 33 Zweitliga- und drei Pokalpartien das Tor gehütet. Trainer Lieberknecht waren die großen Chancen des Halleschen FC natürlich nicht verborgen geblieben. „Da haben wir teilweise zu große Abstände gehabt“, lautete seine erste, knappe Analyse. Auch Kapitän Marcel Correia war alarmiert und forderte mit Nachdruck: „Das müssen wir in der 2. Liga viel besser machen. Wenn wir so gegen RB Leipzig spielen, wird das bestraft.“ In der Tat muss gegen Leipzig im kommenden Ligaspiel eine deutliche Leistungssteigerung her, um nicht mit leeren Händen dazustehen. THOMAS FRÖHLICH
Foto: imago/Hübner
Dauerbrenner Gikiewicz ist die einzige Konstante
Braunschweigs Garant für das Weiterkommen: Rafael Gikiewicz
kicker, 10. August 2015
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FÜRTH: Nach der Pokalpleite in Aue prangert Manager Mutzel eine „fehlende Mentalität“ an
Rückfall in alte Zeiten – Ruthenbeck hadert Leipzig folgte der Absturz in Aue. Bei der 0:1-Pokalpleite im Erzgebirge ließ die SpVgg alle Tugenden vermissen, die sie nach den ersten beiden Ligapartien schon in den Dunstkreis der Aufstiegsanwärter katapultiert hatten. „Ich habe immer gewarnt, dass wir noch nicht so weit sind“, zürnte Manager Michael Mutzel, der von einer „völlig verdienten“ Niederlage und „fehlender Mentalität“ sprach. Zuletzt waren die Fürther im August 2012 in Offenbach (0:2) in Runde eins gescheitert. Nur 140 000 Euro plus den Anteil aus den Zuschauereinnahmen nehmen die Fürther aus dem Pokal mit, angesichts von 1,2 Millionen Euro an fehlenden TV-Geldern nach der schlechten Vorsaison nicht mal ein schwacher Trost. Mindestens 300 000 Euro für das Erreichen der nächsten Runde wurden fahrlässig vergurkt. Dabei hatte Trainer Stefan Ruthenbeck die Mannschaft nur auf drei Positionen gegenüber dem letzten Ligaspiel verändert, von der gerne zitierten „B-Elf“ konnte keine Rede sein. Viel mehr erinnerte der Auftritt an einen Rückfall in alte Zeiten, an die vor allem im ersten Halbjahr 2015 durchweg dürftigen Leistungen, fast garniert mit dem Abstieg. Den Rucksack, so dachten sie in Fürth, hätten sie an den ersten beiden Spieltagen abgelegt,
Foto: Zink
1Dem spielerischen Höhenflug in
Ein Auftritt zum Vergessen: Trainer Stefan Ruthenbeck ist mit der Leistung seines Teams unzufrieden. der Auftritt in Aue konnte diesen Eindruck nicht festigen. „Diesmal so scheint es, war es so. Nach dem Rückstand habe ich in einigen Gesichtern ängstliche Blicke gesehen, die Spannung hat gefehlt, die Zweikämpfe wurden nicht gewonnen. Nach dem Leipzig-Spiel wirkte das Team stabiler“, so Ruthenbeck. Gedankenspiele, die Kapitän Benedikt Röcker erst gar nicht zulassen
ST. PAULI: Sorgen vor dem Pokalhit
wollte. Intern wurde schon in der Vorbereitung besprochen, dass die letzte Saison nicht mehr thematisiert wird. „Klar dachte ich, dass wir schon weiter sind. Aber das hat nix mit der Vorsaison zu tun. Das sind Pokalspiele, die wehtun, da muss man sich reinbeißen, das haben wir zu wenig getan.“ Und diesmal wollte der Gegner nicht so mitspielen wie der KSC und Leipzig in der
Liga. Ein Konzept gegen defensiv agierende Teams hat Fürth noch nicht. „Auch ich muss mich hinterfragen, ob ich im Training die richtigen Schwerpunkte gesetzt habe“, sagt Ruthenbeck. Für die Partien auf St. Pauli und gegen Frankfurt hat der 43-Jährige vier Punkte als Ziel ausgegeben: „Aber mit so einer Leistung holen wir die sicher nicht.“ M A RT I N F E R S C H M A N N
FSV FRANKFURT: Zwei Spieler sollen gehen
Cooper: Das schnelle Aus Krüger: Luft nach oben 1Ewald Lienen hatte ihn aus
gemeinsamen Zeiten bei Otelul Galati als einen der besten Mittelfeldspieler Rumäniens angepriesen, seit Samstag ist das Kapitel Armando Cooper auf St. Pauli beendet. Der Nationalspieler aus Panama wurde von Sportchef Thomas Meggle vor die Tür gesetzt. Grund: Er hatte den Gold-Cup-Urlaub eigenmächtig verlängert, war tagelang nicht erreichbar. „Das Verhalten war inakzeptabel“, erklärt Meggle. „Nach anwaltlicher Prüfung haben wir Armando mit sofortiger Wirkung freigestellt. Er wird nicht mehr am Training teilnehmen.“ Für die Hamburger das Ende eines Missverständnisses: Cooper sollte im Abstiegskampf das
Zentrum stärken, kam aufgrund der verpassten Vorbereitung aber nie wirklich an. Die magere Bilanz: 119 Minuten in sieben Kurzeinsätzen. Sein Abtauchen brachte das Fass nun zum Überlaufen. Der mexikanische Klub Dorados de Sinaloa soll Interesse am 27-Jährigen haben, St. Pauli verschafft das Einsparen des Gehaltes zumindest ein wenig Spielraum. Sorgen sportlicher Natur hat Lienen vor dem Pokalhit gegen Gladbach. Lasse Sobiech (Einblutung in der Wade) fällt definitiv aus, Marcel Halstenberg (Probleme am Hüftbeuger) wohl ebenso. „Solche Ausfälle in der Abwehr tun weh. Aber der Kader ist breit besetzt“, sagte Lienen. SE BASTIAN WOL FF
1Sportlich war der Erfolg im
DFB-Pokal gegen den BFC Dynamo (2:0) ein wichtiger für den FSV Frankfurt – aber auch finanziell lässt das Erreichen der zweiten Runde die Frankfurter besser schlafen. Rund 270 000 Euro bringt der Erfolg ein – eine Summe, die laut Geschäftsführer Clemens Krüger den „Personaletat wieder auf Null“ setzt. Allerdings ist das Personalthema in Frankfurt prinzipiell noch nicht abgehakt: Für Florijon Belegu gibt es Interessenten aus der Regionalliga, bislang zögert der Spieler aber noch. Auch für zwei weitere Akteure sieht Krüger „schwierige Perspektiven“, zumindest für einen will man zeitnah einen neuen Ver-
ein finden. Nach kicker-Informationen handelt es sich bei einem der beiden Kandidaten um Innenverteidiger Tom Beugelsdijk. Vom Verkauf der beiden Streichkandidaten hängt auch ab, ob der FSV auf dem Transfermarkt nochmals aktiv wird. „Es gibt mehrere Spieler auf Linksaußen und im Offensivbereich, die für uns interessant sind. Wir schließen nichts aus“, so Krüger, der eine gezielte Suche jedoch abstreitet. Insgesamt sei man bislang mit den Neuzugängen zufrieden, sagt der Geschäftsführer, auch wenn beim „jüngsten Kader seit Jahren“ – fast fünf Jahre jünger als letzte Saison – „noch Luft nach oben“ sei. SUSANNE MÜLLER
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2. BUNDESLIGA
Mehr als nur eine
Foto: Witters, Zink
Suche
Für Sportvorstand Martin Bader muss NÜRNBERG einen Nachfolger finden, der den Verein wieder eint. Zunächst geht’s aber darum, eine schwarze Pokalserie zu beenden.
Doppelpass: Der neue Vorstand Finanzen Meeske und Aufsichtsratschef Grethlein
D
ie aktuellste, vordringlichste Aufgabe ist beim um eine Neuorientierung ringenden 1. FCN die einfachste, weil am wenigsten komplex: Die Suche nach ein wenig Pokalglück wird an diesem Montagabend in Aalen mit einem simplen Ja oder Nein beantwortet. Dass davon aber eine Menge abhängt, steht bereits jetzt fest. Nachdem sich der Pokalsieger von 2007 zuletzt dreimal in Folge in Runde eins aus dem Wettbewerb verabschieden hatte müssen, wäre nun ein Weiterkommen beim Drittligisten
doppelt wichtig. Es würde nach dem 3:2 über Heidenheim und vor der Aufgabe gegen 1860 wieder ein Stück mehr Ruhe einkehren lassen und zudem für den Verein ein finanzieller Segen sein – als Motivationshilfe für die Spieler taugt beides nicht. „Die wollen das Spiel gewinnen, und das reicht auch vollkommen aus“, sagt Trainer René Weiler, der zunächst mal selbst so verfährt. „Ich habe aber natürlich im Hinterkopf, dass dies für die Gesamtsituation des Vereins hilfreich wäre.“ Und auch für ihn selbst, denn
ein Nachjustieren des Kaders wäre bei einem Ausscheiden wohl nahezu unmöglich. Womit wieder die Finanzen ins Spiel kommen: Der Club scheint nämlich gelinde ausgedrückt knapp bei Kasse zu sein. Auch wenn die Zahlen unter Verschluss sind, ist das Szenario eingetreten, das Noch-Sportvorstand Martin Bader stets schönredete. Der FCN hat das vergangene Geschäftsjahr trotz Transfererlösen von rund zwölf Millionen Euro mit einem Minus abgeschlossen, das wohl rund zwei Millionen Euro beträgt. Zudem sind sie heftig, die Nachwehen des Umbruches nach dem Abstieg vor einem Jahr, als für viel, viel Geld ein mittelmäßiger Kader zusammengeschustert wurde. Der FCN muss in diesem Transferfenster erst Personal abbauen, um überhaupt neues holen zu können. Auch der Verkauf eines Leistungsträgers ist mit Blickrichtung auf die Lizenz nicht auszuschließen. Und dann ist da noch die Suche nach einem Nachfolger für Bader, die wiederum von zentraler Bedeutung ist. Es steht nicht weniger als das Wohl und Weh des Vereins auf dem Spiel: Der Neue muss alte Strukturen aufbrechen, schnellstmöglich mit geringen Mitteln neue aufbauen – und für diese auch begeistern können, denn der FCN ist aktuell ein in ein Pround Anti-Bader-Lager gespaltener Verein. Nur, wie läuft diese zukunftsweisende Suche ab? Wie stark ist zum Beispiel Bader involviert, der sich zwar aus der Kaderplanung heraushalten will, aber de facto bis Ende September in Amt und Würden ist? Die Fäden laufen bei Dr. Thomas Grethlein zusammen, der vergangenen Oktober neu in den Aufsichtsrat kam. Übrigens auch dank Baders Unterstützung, denn der Sportvorstand hatte Grethlein bei den mächtigen Fanorganisationen zur Wahl empfohlen. Doch zurück zur Gegenwart, in der Letzterer Boss des Aufsichtsrates ist. Ein bislang wenig überzeugender, sei angefügt. Eine überzeugende und transparente Linie? Fehlanzeige, seine öffentlichen Aussagen und Auftritte sind von Meinungsänderungen und Widersprüchen geprägt. Zumindest spielt er mit Michael Meeske einen engen Doppelpass, der am 1. September seinen Posten als Vorstand Marketing, Finanzen und Verwaltung antreten wird. C H R I S B I E C H E L E
RB LEIPZIG: Der Trainer erwartet in den nächsten Spielen eine geistig wachere Mannschaft
Rangnick fordert: „Wir müssen online sein“ 1Seit Donnerstag nun läuft bei
RB Leipzig die dezidierte Vorbereitung auf das Pokalspiel an diesem Montag beim VfL Osnabrück. Selbstredend gibt Ralf Rangnick seinen Profis auch alle wichtigen Parameter über die Qualitäten des Drittligisten mit an die Hand, primär aber feilt der Sportdirektor und Trainer an der Behebung der zuletzt deutlich zutage getretenen Mängel. In Videosequenzen und auf dem Trainingsplatz wird daran gearbeitet, dass Kapitän Dominik Kaiser
und Kollegen den Gegner – anders als beim glücklichen 2:2 zuletzt gegen Fürth – nicht mehr so regelmäßig zu Kontern einladen. „Zu große Abstände“ moniert Rangnick, „wir müssen wieder kompakter werden.“ Die Anfälligkeit nach Ballverlust betrachtet der 57-Jährige indes nicht als Schwäche seines offensiv ausgerichteten 4-2-2-2-Systems. „So wie wir gegen Fürth aufgetreten sind, hätten wir auch mit jeder anderen Grundordnung Probleme bekommen“, sagt er. Gleichwohl will
Rangnick mit Blick auf das Pokalspiel und die danach anstehenden Aufgaben in der Liga „alle Faktoren diskutieren, auch die Grundordnung. Das 4-2-2-2 ist nicht in Stein gemeißelt.“ Primär sieht Rangnick die Probleme seiner Mannschaft aber in einer gewissen mentalen Schwerfälligkeit. „Gegen Fürth waren wir oft zwei, drei Schritte zu spät“, betont er. „Online sein“ nennt der RB-Coach das, was er von seinen Profis in den nächsten Spielen wieder erwartet. „Für mich ist entschei-
dend, dass wir anders auftreten als zuletzt.“ Zuversicht gibt Rangnick indes die Effizienz seines Teams. „Wir haben gezeigt, dass wir auch an schlechten Tagen zwei fantastische Tore schießen können.“ Darüber hinaus hat der Coach bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord. Verteidiger Lukas Klostermann (leichte Prellung am Sprunggelenk) und Angreifer Nils Quaschner (Cut über dem Ellenbogen) sind zwar leicht angeschlagen, aber beim VfL Osnabrück wohl dabei. ANDREAS HUNZINGER
kicker, 10. August 2015
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BIELEFELD: Pokalheld Schütz vor der Partie gegen die Hertha
1Bereits in der vergangenen Saison konnte sich
die Arminia in Runde zwei im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC durchsetzen. Der Höhenflug im DFB-Pokal endete erst im Halbfinale. In Bielefeld haben diese Erfolge aber nicht zu Größenwahn geführt. „Wir brauchen nicht im Ansatz darauf hoffen, dass uns Hertha noch einmal unterschätzt“, sagt Norbert Meier. „Um noch einmal zu gewinnen, müssen wir eine noch bessere Leistung zeigen als im letzten Jahr.“ Dass die Bielefelder schon zwei Partien in der Liga absolviert haben, ist für den Trainer kein großer Vorteil: „Hertha ist dadurch vorgewarnt und wir befinden uns weiterhin selber in der Findungsphase.“ Ein Pokalheld der vergangenen Spielzeit ist Tom Schütz. Der 27-Jährige, der im defensiven Mittelfeld zu Hause ist, stand in den vier Spielen gegen die Bundesligisten aus Berlin, Bremen, Mönchengladbach und Wolfsburg immer über die volle Spielzeit auf dem Platz. Herr Schütz, geben die Erfolge im DFB-Pokal in der vergangenen Saison immer noch Rückenwind? Die Jungs, die letztes Jahr dabei waren, und auch die Neuen wissen, was hier im Pokal los sein kann. Und zwar auf dem Spielfeld und auf den
Rängen. Wir hoffen wieder darauf, eine Sensation zu schaffen. Wenn wir antreten, wollen wir auch gewinnen. Arminia und Hertha kennen sich aus dem Vorjahr, für wen ist das eher ein Vorteil? Die Herthaner wissen, was auf sie zukommt, sie werden gewappnet sein. Für uns ist es ein Vorteil, mit dem Wissen ins Spiel gehen zu können, dass wir sie an einem guten Tag schlagen können. Hertha hat einen neuen Trainer und neue Spieler, das Team wird mit einer anderen Einstellung auflaufen. Die Karten sind neu gemischt. Bielefeld ist mit zwei Unentschieden in die Zweitligasaison gestartet, wo steht die Mannschaft? Es ist gut zu sehen, dass wir mithalten können. Es ist aber viel zu früh, um irgendwie ein Fazit zu ziehen. Dafür sind zwei Spiele einfach zu wenig. Es liegt auf der Hand, dass wir in der Offensive nach zwei 0:0-Spielen noch nicht zufrieden sind. In der Defensive passt es aber. Kein Gegentor, das ist die Basis unseres Spiels. Zuletzt wurde Hertha BSC im Elfmeterschießen bezwungen, Sie haben aber keinen Elfer geschossen! Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Die Berliner haben mit Thomas Kraft einen ehemaligen
Foto: imago/Dünhölter
„Diesmal kneife ich nicht“
Mit breiter Brust: Mittelfeldspieler Tom Schütz sieht gute Chancen für die Arminia. Kollegen im Tor. Wir haben früher bei Bayern München viele Elfer im Training geschossen, da schien es mir besser, dass ich nicht schieße. Wenn ich jetzt gefragt werde, würde ich nicht kneifen. I N T E RVI E W : C . B LU M E N S T E I N ANZEIGE
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3. LIGA
„Wir lassen uns nicht blenden“ A
Aufsteiger 1. FC MAGDEBURG ist stark in die neue Saison gestartet. Das Spiel gegen Halle ist schon ausverkauft.
Der Neuling ist nach den ersten beiden Spielen ungeschlagen. Herr Kallnik, ist der FCM schon in der 3. Liga angekommen? Das einzuschätzen ist sicherlich noch zu früh. Vier Punkte aus zwei Spielen sind eine sehr gute Basis. Wir wissen aber auch, wie die zustande gekommen und wo unsere Schwachpunkte sind. Auf welcher Position besteht denn eventuell noch Handlungsbedarf? Der Trainer hat auf der Linksverteidiger-Position noch Handlungsbedarf ausgemacht, weil wir mit dem jungen Michel Niemeyer dort nur einen Akteur haben. Wird vor dem Transferende noch nachgebessert? Wir werden in den nächsten Tagen mehrere Kandidaten testen. Ich gehe davon aus, dass wir uns bis zum 31. August für einen der Kandidaten entscheiden werden. Am Sonntag geht es gegen den torund punktlosen Halleschen FC. Was erwarten Sie vom Landesderby? Das wird ein schweres Spiel. Wir lassen uns aber nicht von den Ergebnissen der ersten beiden Spiele blenden. Der HFC ist gut besetzt, verfügt über sehr erfahrene Spieler. Wir werden uns auf
unsere Stärken besinnen und wollen den Heimvorteil natürlich nutzen. Die Partie ist bereits ausverkauft, wie es auch das Auftaktspiel gegen Erfurt war. Aus Sicherheitsgründen bleiben erneut mehrere tausend Plätze frei. Was sagen Sie als Schatzmeister dazu?
„Ich hoffe, das Stadion kann nachgerüstet werden.“
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3. LIGA
ls Spieler und Kapitän des 1. FC Magdeburg scheiterte Mario Kallnik (40) beim Sprung in den Profifußball, den er jetzt als Sportlicher Leiter und Schatzmeister des Neulings maßgeblich begleitet hat.
HALLE: Zum dritten Mal ohne Torerfolg
Einerseits ist es schade, dass wir erneut so viele Plätze frei lassen müssen. Andererseits geht die Sicherheit aber vor. Wir sind froh, in dieser Arena spielen zu können, sind aber nur Mieter. Wir führen bereits intensive Gespräche und ich hoffe, dass in den kommenden Monaten im Stadion entsprechend nachgerüstet werden kann. Wann verlängern Sie mit dem erfolgreichen Aufstiegstrainer Jens Härtel, dessen Vertrag ja nur bis zum Saisonende datiert ist? Jens hat im zurückliegenden Jahr eine hervorragende Arbeit geleistet. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Ich habe großes Vertrauen zum gesamten Trainerteam. Unser Nahziel ist der Klassenerhalt. Und bei Erreichen des Klassenerhalts verlängert sich der Vertrag von Jens Härtel automatisch um ein Jahr. I N T E RVI E W : H A N S -J OAC H I M M A L L I
ROSTOCK: Stark, aber glücklos im Pokal
Ein Zeichen von Engelhardt Erdmanns Kampfansage 1„Es gab in der von meiner
Mannschaft leidenschaftlich geführten Partie nur einen Unterschied: Das Tor schoss der Zweitligist“, meinte HFCTrainer Sven Köhler. Nichts Neues, denn auch in den bisherigen zwei Drittligaspielen gelang Halle kein Treffer. Doch das wäre zu einfach. Mit Marco Engelhardt kehrte nicht nur der Abwehrchef nach seiner Gelb-Roten Karte in Cottbus zurück, neben ihm gab es vier weitere Positionsveränderungen. „Die letzten Niederlagen und die Trainingsleistungen unter der Woche waren dafür entscheidend“ meinte Köhler.
Engelhardts Schuss vom Mittelkreis hätte den Braunschweiger Keeper fast überrascht und wäre wohl das Tor des Tages geworden. Der Ex-Nationalspieler ist eigentlich nicht für das Toreschießen verantwortlich, doch ein deutliches Zeichen für das bevorstehende Derby bei Aufsteiger Magdeburg hat er gesetzt. „Fußball ist ganz einfach, wenn man Grundtugenden wie Einsatzwillen, Leidenschaft und Fitness einbringt“, blickt Köhler voraus, so wie diese nicht nur Marco Engelhardt, sondern das ganze Team zeigte. ROL AND HE BE STRE IT
1Dennis Erdmann ist für
seine Kompromisslosigkeit bekannt. Namen interessieren den 24-Jährigen, der gemeinsam mit dem ExBraunschweiger Matthias Henn das Innenverteidiger-Duo in Rostock bildet, nicht. Selbst wenn ihm der Papst auf dem Platz gegenüber stünde, wird der HansaNeuzugang in der Bild zitiert, zur Not würde er auch ihn foulen. Erdmann kam von Dresden an die Ostsee. Beim Start gegen Bremen II (1:2) zeigten er und Henn Schwächen. Doch schon in Chemnitz (1:1) ließ das Team kaum etwas zu – auch ein Ver-
dienst der beiden Abwehrrecken. Das Gegentor resultierte aus einem Elfmeter. Erdmann setzte sogar vorn Akzente, hätte beinahe selbst getroffen. Robust und zweikampfstark agierte er auch gegen Kaiserslautern, dennoch reichte es nicht für eine Überraschung. Die Hanseaten hatten Vorteile, verloren aber im Elfmeterschießen. „Gegen Lautern fehlte das Quäntchen Glück, um die nächste Runde zu erreichen. Dafür putzen wir nächste Woche Fortuna Köln“, sagt der 1,88 Meter große Verteidiger. T O M M Y BA S T I A N S
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3. LIGA KOMPAKT VfB Stuttgart II Gabriele bereitet Sorgen
Dynamo Dresden Fiel bekommt einen Film
In einem Test schlug der VfB ll den Al Nasr Club aus Dubai mit 3:1. Die Torschützen für die Schwaben waren Daniel Ripic, Marco Grüttner und Adrian Grbic per Foulelfmeter. Einen Wermutstropfen gab es allerdings auch: Offensivmann Daniele Gabriele zog sich eine Oberschenkelverletzung zu.
Mit ihren Treffern beim 5:1 gegen den Berliner AK machten Jim-Patrick Müller, Pascal Testroet und Niklas Landgraf auf sich aufmerksam. Daniel Jesse Boateng unterlief ein Eigentor (72.), Karim Benyamina erzielte den Ehrentreffer (87.). Nicht mehr aktiv auf dem Platz, dafür aber ebenso im Fokus steht Cristian Fiel. Am Sonntag gab Dynamo bekannt, dass am 25. August sogar eine DVD über die Karriere des ehemaligen Kapitäns erscheint. Die Produktion unter dem Titel „Es war Liebe“ ist eine Zeitreise quer durch Fiels Leben.
Nach fast achtmonatiger Verletzungspause ist Manuel Zeitz wieder mittendrin. Nach seinem Pflichtspiel-Comeback im Landespokal (5:0 gegen Landesklassist Vetschau), als er sogar über 90 Minuten am Ball war, arbeitet der Mittelfeldregisseur weiter an seiner Fitness. Er sagt: „Ich fühle mich ziemlich gut auf dem Spielfeld und schaue von Tag zu Tag. Sobald es passt, möchte ich spielen.“ Möglicherweise ist er bereits im Ostduell mit dem Chemnitzer FC bereit für sein Drittliga-Comeback.
SV Wehen Wiesbaden Kahlert übernimmt im NLZ
Kapitän Kevin Pezzoni hat das Lauftraining wieder aufgenommen, während Verteidiger Fabian Franke um eine Achillessehnenoperation wohl nicht herumkommt. Wieder besetzt ist die Position des NLZLeiters: Sven Kahlert, der lange Jahre im Nachwuchsbereich von Mainz 05 tätig war und vom Frauen-Bundesligisten SC Sand kommt, übernimmt den Posten.
RW Erfurt Preußers schmuckloser Sieg
Durch einen schmucklosen 3:1-Erfolg beim Landesligisten Ehrenhain (Tore: Kammlott, Erb, Uzan) zog Erfurt in die zweite Runde des Landespokals ein. Relativ schnell wurde das Spiel abgehakt, da bereits am Donnerstag das schwere Auswärtsspiel in Dresden ansteht. Trainer Christian Preußer schlägt bescheidene Töne an. „Wir sind klarer Außenseiter. Dresden ist für mich Favorit, nicht nur für dieses Spiel, sondern auch als Aufstiegskandidat für die Saison.“ Verzichten muss er auf Florian Bichler, der gegen Wehen Gelb-Rot sah. Für ihn dürfte Pablo Pigl beginnen.
Foto: imago/Krschak
Energie Cottbus Zeitz kehrt bald zurück
SG Sonnenhof Großaspach Schiecks schnelle Rückkehr
Vom Rhein an die Saale: André Wallenborn wechselt vom 1. FC Köln nach Halle und soll dort vor allem die linke Abwehrseite stabilisieren.
Hallescher FC Wallenborn kommt für links
Der HFC hat André Wallenborn verpflichtet. Der 20-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30.6.2017. Wallenborn durchlief alle Nachwuchsteams beim 1. FC Köln, absolvierte zuletzt für die U 23 der Geißböcke 39 Spiele in der Regionalliga West. Er trägt zukünftig die Rückennummer 21 und soll Linksverteidiger Florian Brügmann auf dessen Stammposition Konkurrenz machen.
3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
14. 15. 17. 18. 19. 20.
(3) (1) (2) (7) (7) (4) (4) (4) (20) (9) (9) (9) (9) (9) (15) (15) (15) (9) (18) (19)
Energie Cottbus 1. FSV Mainz 05 II Dynamo Dresden Preußen Münster SGS Großaspach 1. FC Magdeburg (N) Stuttgarter Kickers Werder Bremen II (N) Holstein Kiel VfR Aalen (A) Chemnitzer FC VfL Osnabrück Würzburger Kickers (N) SV Wehen Wiesbaden Fortuna Köln Hansa Rostock Rot-Weiß Erfurt Erzgebirge Aue (A) Hallescher FC VfB Stuttgart II
Preußen Münster Amachaibous Anteil
Seinen Weg raus aus der zweiten Reihe setzt Abdenour Amachaibou fort. Beim 8:0 in der ersten Runde des Westfalenpokals gegen den SV Eidinghausen-Werste erzielte der Stürmer einen Doppelpack und war an drei weiteren Treffern beteiligt. Auch in der Liga hatte er bereits geknipst, was ihm in 21 Partien in der Vorsaison nicht gelungen war. „Jedes Tor ist gut für mein Selbstbewusstsein“, so der 28-Jährige.
Sp.
g.
u.
v.
Tore
Diff.
Pkt.
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 1 1 1 1 1 1 0 0 2 2 2 2 2 1 1 1 1 0 0
0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 1 1 1 1 2 2
4:0 6:2 5:2 4:2 3:1 4:3 3:2 2:3 2:4 1:1 1:1 1:1 1:1 0:0 2:3 2:3 1:2 0:2 0:4 2:7
+4 +4 +3 +2 +2 +1 +1 -1 -2 0 0 0 0 0 -1 -1 -1 -2 -4 -5
6 4 4 4 4 4 4 3 3 2 2 2 2 2 1 1 1 1 0 0
3. SPIELTAG Donnerstag, 13. August (20.30 Uhr) Dynamo Dresden – RW Erfurt (0:1, 0:2) Freitag, 14. August (19 Uhr) VfR Aalen – VfL Osnabrück ( - , - ) Samstag, 15. August (14 Uhr) Erzgebirge Aue – Stuttg. Kickers ( - , - ) SV Wehen Wiesb. – Mainz 05 II (1:2, 1:1)
Holst. Kiel – Werder Bremen II ( - , - ) En. Cottbus – Chemnitzer FC (2:2, 1:0) Hansa Rostock – Fortuna Köln (4:0, 0:1) Großaspach – VfB Stuttgart II (3:3, 1:4) Preuß. Münster – Würzb. Kickers ( - , - ) Sonntag, 16. August (14 Uhr) 1. FC Magdeburg – Hallescher FC ( - , - )
SG-Torschütze Sebastian Schieck musste beim 1:2 im WFVPokal beim Oberligisten FSV Hollenbach in der 84. Minute wegen einer Sprunggelenkverletzung ausgewechselt werden. Sportdirektor Ioannis Koukoutrigas geht aber davon aus, dass der Rechtsverteidiger am Samstag gegen den VfB Stuttgart II wieder fit ist. Und auch bei den Verteidigern Robin Schuster und Kai Gehring sowie Angreifer Pascal Sohm stehen die Chancen gut, dass sie gegen den kleinen VfB zumindest auf der Bank sitzen.
1. FSV Mainz 05 II Schwarz: „Gutes Gefühl“
Mit einem 2:0 im Test gegen Wormatia Worms hat die Mainzer U 23 ihre gute Form der vergangenen Wochen bestätigt. Torjäger Lucas Höler und Neuzugang Julian Derstroff trafen für die 05er. Unterm Strich war es ein überzeugender Auftritt der Mannschaft von Sandro Schwarz. „Wir haben uns ein gutes Gefühl für die kommende Woche geholt“, zeigte sich Schwarz rundum zufrieden.
Fortuna Köln Koschinats hartes Training
Am Samstag trennte sich die Elf von Trainer Uwe Koschinat 1:1 vom Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven. Das Tor für die Fortuna erzielte Hamdi Dahmani. Koschinat wollte das Ergebnis des Testspiels nicht überbewerten, da er sein Team zuvor einigen harten Trainingseinheiten unterzogen hatte.
Werder Bremen II Profi Garcia trifft
Ein mit diversen Jungprofis verstärktes Team gewann in der vergangenen Woche ein kurzfristig angesetztes Testspiel bei Zweitligist Arminia Bielefeld mit 1:0. Dabei kam auch Santiago Garcia, Linksverteidiger des Bundesligateams, zu seinem ersten Einsatz nach monatelanger Verletzungspause (Partellasehne). Er erzielte in der 75. Minute den Siegtreffer.
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3. LIGA
Rotzfrech, nicht nur auf dem Rasen Gegen Fürth erzielt SIMON SKARLATIDIS (24) den einzigen Treffer. Eigentlich hätte er das gar nicht gedurft.
Foto: Zink
E
igentlich“, sagt Simon Skarlatidis, „bin ich bei solchen Freistößen für den Rückraum eingeteilt.“ Trotzdem stürmte er nach der Flanke von Sebastian Hertner Richtung langer Pfosten und bugsierte die Kugel gegen Fürth ins Netz. Das war der 1:0-Sieg und der Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals. So, so, der Deutsch-Grieche hat sich also über die Anweisungen des Trainer hinweggesetzt. „Mensch, das darf ich gar nicht so laut sagen, sonst kommt der Coach“, prustet der 24-Jährige heraus. „Nein, ich hatte einfach nur die Nase dafür. Wir hatten schon einige gute Freistöße gehabt. Daher dachte ich nur, läufst einfach mal durch“, beschreibt er das Siegtor. „Ich habe gehofft, dass Nicky Adler vor mir nicht an den Ball kommt und dann habe ich ihn reingedrückt. Der war gar nicht so einfach“, grinst er.
Mann des Tages: Der Ex-Großaspacher Simon Skarlatidis bejubelt sein Goldenes Tor für Absteiger Aue im Duell mit Greuther Fürth. Nicht allein wegen des Treffers: Skarlatidis tut dem FC Erzgebirge richtig gut. Nicht nur auf dem Rasen zeigt er sich rotzfrech, sondern auch bei Interviews. Er wirbelt links wie rechts, traut sich etwas zu. Er gibt
dem Spiel wichtige Impulse. Gerade gegen Fürth zeigte er sich auch hitzeresistent. Bis zu seiner Auswechslung kurz vor dem Abpfiff lief er weite Wege – und das bei weit über 40 Grad auf dem Rasen. „Ich
bin Grieche, ich bin das gewöhnt.“ Der Sieg gegen Fürth soll den „Veilchen“ jetzt auch den nötigen Rückenwind für die Meisterschaft geben. Mit einem Punkt aus zwei Partien und noch ohne eigenes Tor ist Aue eher mäßig gestartet. „Der Sieg gegen den Zweitligisten tut auch richtig gut“, strahlt Skarlatidis. „Wir haben jetzt gesehen, dass es geht. Das gibt uns allen einen Schub.“ Weder Osnabrück noch Großaspach waren besser als Aue. Doch es fehlte immer noch ein bisschen. Auch gegen Fürth ließ der FCE zahlreiche Chancen liegen, aber es reichte. „Die Einstellung hat gestimmt, wie immer. Zuvor hatten wir uns nicht belohnt, jetzt schon. So eine Leistung kommt nicht von ungefähr“, sagt er. „Wir haben selbstbewusst gespielt, haben uns gegenseitig geholfen. Wir haben einen guten Eindruck hinterlassen, haben uns nicht über Fehler geärgert, haben immer positiv gedacht. Das war letztendlich der Schlüssel zum Erfolg.“ Was er auch damit sagen will: Die Mannschaft glaubt an sich, gegen die Stuttgarter Kickers muss sie es neu beweisen. Zur Not wird sich Skarlatidis auch wieder über Trainer-Anweisungen hinwegsetzen. T H O M A S NA H R E N D O R F
KIEL: Jetzt Bestätigung im Ligaallttag
CHEMNITZ: Innenverteidiger erstmals in Startelf
Neitzel spricht von Stärke
Röseler empfiehlt sich
1Rafael Czichos hätte gegen
1Der Normalfall ist einge-
den VfB Stuttgart zum Pokalheld erster Güte werden können. Doch der Torschütze zur Kieler 1:0-Führung vergab in der Schlussminute die Möglichkeit auf das 2:2 und eine Verlängerung gegen den Bundesligisten. „Wer so frei gegen solch eine Mannschaft zum Abschluss kommt, darf eigentlich nicht noch mal nachfragen. Es tut mir einfach leid für die Mannschaft“, haderte Czichos. Ähnlich erging es Innenverteidiger Hauke Wahl, der zuvor ebenfalls den Ausgleich hätte erzielen müssen: „Mein Kopfball muss rein. Stuttgart hat zwei Chancen und macht zwei Tore. Das ist einfach brutal.“ So blieb unter dem Strich eine 1:2-Niederlage gegen den Bundesligisten. Gefühlt war dieses Spiel für Trainer Karsten Neitzel jedoch eine Bestätigung, mit seiner Mannschaft weiter auf dem richtigen Weg zu
sein: „Auf dem Papier haben wir verloren. Aber wir dürfen das in den Köpfen nicht zu sehr als Niederlage mit nach Hause nehmen, sondern sollten jetzt versuchen, nach dem missratenen Start in die Saison (0:4-Auftaktpleite gegen Mainz II, d. Red.) daraus Selbstvertrauen und Stärke zu ziehen.“ So sah es auch Rechtsverteidiger Patrick Herrmann: „Das war heute auf jeden Fall eine geile Mannschaftsleistung. Und das ist das, was wir aus diesem Spiel mitnehmen.“ Die Kieler scheinen in die Saison gefunden zu haben. Allerdings müssen sie ihre Pokalleistung nun im Ligaalltag bestätigen. „Wir versuchen jetzt, solch eine Bereitschaft, Fußball zu spielen und Fußball zu kämpfen, auch in die Liga mit rüberzutragen“, blickt Neitzel auf die Partie gegen Werder Bremen II voraus. F L O R I A N S Ö T JE
treten: Der Chemnitzer FC ist vor 12 500 Zuschauern durch ein 0:2 gegen Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Dennoch wurden die Westsachsen nach dem Abpfiff von ihrem Publikum mit Beifall verabschiedet. „Wir haben dem BVB das Leben lange schwer gemacht“, fand Innenverteidiger Nils Röseler, „nach der Pause konnten wir sogar ein paar Nadelstiche setzen“. Der gravierendste Unterschied: „Die Chancenverwertung“, sagt der 23-Jährige, „da hat man doch einen deutlichen Qualitätsunterschied gesehen.“ Für Röseler war das Pokalspiel nicht nur wegen des prominenten Gegners ein besonderes Match: Er stand gegen Dortmund erstmals in dieser Saison von Anfang an auf dem Feld, er war für Cappek in die Startelf gerutscht. „Ich hatte in den Tagen zuvor schon eine
gewisse Vorahnung, zwei Stunden vor dem Anpfiff habe ich dann schließlich erfahren, dass ich von Beginn an dabei bin“, erzählte der Abwehrspieler. Er konnte zwar das 0:1 in der 25. Minute – erzielt von Aubameyang – nicht verhindern, lieferte ansonsten aber eine solide Vorstellung ab. „Ich habe mich für kommende Aufgaben empfohlen und dem Trainer gezeigt, dass er auf mich bauen kann“, richtete Röseler schon schnell den Blick auf das nächste Punktspiel am Samstag in Cottbus. Aus dem Pokalspiel, da ist sich Röseler sicher, werde die Mannschaft viel Positives für die folgenden Wochen mitnehmen: „Wir haben füreinander gekämpft und diszipliniert gespielt. Und dass wir gegen ein Team wie Dortmund die eine oder andere Chance hatten, sollte uns für das Offensivspiel Mut machen.“ K NU T B E R G E R
kicker, 10. August 2015
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AALEN: Trainer Vollmann schimpft
1Der neu formierte VfR Aalen
hat den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. Nach dem 0:1 im Verbandspokal beim Oberligisten Ravensburg sprach Peter Vollmann von einer Blamage. Vor allem die fehlende Härte seiner Profis ärgerte den Trainer des Absteigers. „Wir waren die klar zweikampfschwächere Mannschaft und haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen“, schimpfte der 57-Jährige. Und deshalb vergleicht Vollmann das DFBPokalspiel gegen Nürnberg mit einem Boxkampf. „Du darf gegen den Favoriten keine Angst haben, musst zwölf Runden stehenbleiben und irgendwann die Chance auf den K.-o. suchen.“ Ein weiteres Problem der noch nicht eingespielten Mannschaft: die Chancenverwertung. Da ruhen die Hoffnungen auf Matthias Morys. Der neue Torjäger hat beim 1:1 bei Fortuna Köln den bislang einzigen Ligatreffer erzielt und dabei seine Abgeklärtheit demonstriert. Zufrieden ist der Neuzugang
aber auch mit sich selbst noch nicht. „Wir müssen noch mehr Chancen herausspielen, und da muss auch ich mich verbessern“, sagt Morys, der noch Nachholbedarf in der Ballsicherung und beim „Spielen des sauberen Passes“ sieht. Der 28-Jährige muss sich bei seinem neuen Club noch umstellen. Vollmann bevorzugt das 4-1-4-1. „Normalerweise bin ich es gewohnt, einen Sturmpartner zu haben“, sagt Morys. Aber: „Michael Klauß agiert wie eine zweite Spitze, deshalb passt es schon.“ Im Hinblick auf das Pokalspiel gegen den Zweitligisten gibt es auch gute Nachrichten für Aalen: Der zuletzt geschwächte kleine Kader ist wieder komplett. Der Langzeitverletzte Sebastian Neumann hat sich gesund gemeldet und steht gegen Nürnberg erstmals wieder im Kader. „Er wird unserer Abwehr wieder mehr Stabilität verleihen“, sagt Morys. Außerdem steht auch Offensivspieler Mika Ojala nach seiner Angina wieder voll zur Verfügung. A L E X A N D E R H A AG
Foto: imago/Eibner
Nach der Blamage nun ein Boxkampf
Nach dem Pokal ist vor dem Pokal: Aalens Niederlage bei Oberligist Ravensburg findet Trainer Peter Vollmann überhaupt nicht lustig.
OSNABRÜCK
STUTTGARTER KICKERS
WÜRZBURG
1Der finanziell klamme Drittligist
1In der 17. Minute hatte Hendrik
1Am Tag nach dem 0:2 gegen Bre-
Willers: Absolut eklig erwartet die Übermannschaft aus der 2. Liga – trotzdem glaubt Tobias Willers als Osnabrücks Abwehrchef an die Siegchance gegen Leipzig. „Wir wollen absolut eklig und aggressiv spielen: mit mannschaftlicher Geschlossenheit und einem guten Spielkonzept bestehen“, sagt der 28-Jährige vor dem Duell mit seinem Ex-Verein. Willers war im Sommer 2013 mit den Sportfreunden Lotte in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga an Leipzig gescheitert. Weil er dabei den RB-Scouts mit guten Leistungen aufgefallen war, verpflichteten ihn die Leipziger im Anschluss. „Er ist ein herausragender Typ, der dann bei uns einen großen Anteil hatte am Aufstieg in die 2. Bundesliga“, sagt Ralf Rangnick, damals Sportdirektor und jetzt auch Trainer bei RB. Willers setzt auf das Publikum und die spezielle Pokal-Atmosphäre in Osnabrück. „Bei uns sind die Fans nah dran und die Stimmung bleibt drin in unserem engen und überdachten Hexenkessel. Deshalb gilt es, die Zuschauer zu begeistern: mit einer aufopferungsvollen Abwehrschlacht oder vielleicht ja auch mit einem frühen Tor“, meint Willers. BENJAMIN KRAUS
Kein Risiko mit Stein Starostzik ein Erfolgserlebnis: Da spitzelte der Verteidiger Max Kruse gerade noch rechtzeitig den Ball vom Fuß. Ansonsten aber zeigten Wolfsburgs Stürmerstars der Kickers-Deckung oft genug die Grenzen auf. Und dem wäre nur „mit genauerem Stellungsspiel“ beizukommen gewesen, meinte Trainer Horst Steffen. Müßig darüber zu spekulieren, ob es mit Marc Stein (30) besser gelaufen wäre, ob Kruse und Dost dann nicht so unbehelligt hätten einnetzen können. Stuttgarts Abwehrchef (71 Bundesligaspiele für Rostock und Hertha), der wegen eines Muskelfaserrisses seit Saisonstart ausfällt, wurde erneut von Marco Gaiser (22) ersetzt – der vergangene Saison nur fünfmal in der Startelf stand, davon gerade einmal als Innenverteidiger. Ob Stein und auch Nebenmann Manuel Bihr (21, ebenfalls Faserriss), der aus Nürnbergs U-21-Team gekommen war und einer von neun Spielern mit VfB-Vergangenheit im Kickers-Kader ist, für das Spiel in Aue zurückkehren, ist noch offen, berichtet Steffen: „Gerade bei Muskelverletzungen bin ich sehr vorsichtig“, so der Trainer, „da wird nichts riskiert“. PETER NICKEL
Haller im Aufwind men war der Ärger bei Marco Haller schon etwas verraucht. „Direkt nach dem Spiel war ich richtig sauer“, erzählt der Mittelfeldspieler der Würzburger Kickers, dessen Tor wegen angeblichem Abseits zu Unrecht aberkannt wurde. Nicht nur wegen dieser Szene hatte Haller einen auffälligen Auftritt. Der 31-Jährige ist so etwas wie der Gewinner der ersten Saisonwochen. In den zwei Punktspielen erhielt zwar der gegen Bremen angeschlagen fehlende Neuzugang Rico Benatelli im offensiven Mittelfeld den Vorzug vor Haller. Doch bereits nach seiner Einwechslung bei Wehen Wiesbaden (0:0) sorgte dieser für Schwung. Der Schwabe kam 2013 aus Aalen und ist einer von nur noch vier Akteuren, die schon vor Bernd Hollerbachs Amtsantritt bei den Kickers spielten. „Ich versuche weiter, mich durch Leistung zu empfehlen“, sagt er. Die Ausgeglichenheit ist für Hollerbach, der gegen Bremen anders als in der Liga mit zwei Viereketten agierte, ein großes Plus: „Bei mir sind wenige Spieler gesetzt. Jeder muss darauf gefasst ein, dass er spielen könnte.“ FRANK KRANEWITTER
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REGIONALLIGA
Erdrückende Dominanz
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de
E
lf Punkte aus den ersten fünf Spielen – es ist bisher eine Rekordsaison für den SV Wacker, denn noch nie seitdem die Salzachstädter 1995 in die Regionalliga aufgestiegen sind, sind sie besser gestartet. Noch nie haben sie die ersten drei Ligaspiele in der Wacker-Arena als Sieger den Platz verlassen. „Ich bin hochzufrieden, die Mannschaft hat einen guten Job gemacht“, lobte Trainer Uwe Wolf sein Team nach dem fulminanten 4:1-Sieg gegen den bis dato Tabellenzweiten SV Schalding-Heining am Freitag. „Aber ich muss sie weiter am Boden halten“, denn abheben sehen will Wolf seine Spieler nicht. Er weiß genau: Erreicht hat man bis jetzt noch nichts.
Das große Plus von Wacker 2015: Die Mannschaft ist nicht nur lernwillig, sondern setzt die Vorgaben von Wolf auf dem Platz auch überzeugend um. Gegen Buchbach (3:2) und Unterhaching (1:0) bekamen die Wackerianer zum Schluss nochmal die große Flatter und hätten das Spiel fast noch aus der Hand gegeben, gegen Schalding haben sie es souverän zu Ende gespielt: „Wir haben uns einfach weiter Möglichkeiten rausgespielt und ruhig agiert“, hat Kapitän Christoph Burkhard ausgemacht. Doch nicht nur das: Wacker hat mit seiner Dominanz Schalding förmlich erdrückt. „Wir waren zu jeder Minute die bessere Mannschaft. Ich habe noch nie
Foto: Butzhammer
REGIONALLIGA
Wacker-Trainer UWE WOLF (47) hat innerhalb kürzester Zeit einige Schwachstellen abgestellt.
Zufrieden über einen guten Saisonstart: Wacker-Trainer Uwe Wolf will jetzt jedoch alles tun, damit seine Mannschaft nicht abhebt. ein Spiel erlebt, in dem meine Mannschaft so viel Ballbesitz, gefühlt ja 90 Prozent, hatte“, war Innenverteidiger Kevin Hingerl stolz auf sein Team. Sogar das große Problem im Angriff – der SVW hatte in der letzten Saison die zweitschlechteste Torausbeute der Regionalliga – scheint Wolf langsam in den Griff zu bekommen. Mit Valonis Kadrijaj, Marius Duhnke und Benjamin Kindsvater haben drei Offensivkräfte getroffen. „Wir sind absolut zufrieden mit
der bisherigen Saison. Besser hätte es nicht laufen können“, so Hingerl, schließlich ist Wacker als eines von nur vier Teams noch ungeschlagen. Am Samstag könnten daraus drei werden, wenn Burghausen die kleinen Bayern im Grünwalder schlägt. „Wir nehmen das Spiel wie jedes andere auch, auch wenn der Gegner Bayern München heißt“, meint Torschütze Dominik Weiß selbstbewusst. Warum auch nicht nach diesem Sensationsstart? A L E X N Ö BAU E R
SCHALDING: Hoffnung ruht auf Rückkehrern
AUGSBURG II: In der Offensive hapert es
Tanzers magere Prognose
Luderschmids gutes Gefühl
1Sicher, die 1:4-Niederla-
1Das Warten auf den ers-
ge im prestigeträchtigen Duell gegen Wacker Burghausen hat die Stimmung am Reuthinger Weg etwas getrübt. Insgesamt gesehen zeigt sich Trainer Mario Tanzer allerdings zufrieden mit dem Auftakt mit neun Zählern. „Die Punktausbeute ist für unsere Verhältnisse sehr gut“, sagt der Trainer. Allgemein, so Tanzer, habe die Liga „extrem zugelegt. Für einen Verein wie Schalding, der von den Mittel her einfach beschränkt ist, wird es immer schwieriger. Daher wird für uns das Ziel immer nur der Klassenerhalt sein.“ Dass seine Mannschaft auch am Ende des dritten Regionalliga-Jahres über dem Strich stehen wird, davon ist Tanzer überzeugt. Auch wenn es ein „langer, harter Weg wird.“ Positiv stimmen den Coach zwei Dinge. Die vier Neuzugänge, „die voll eingeschlagen
haben und echte Verstärkungen sind.“ Und die Tatsache, dass die Schaldinger längst noch nicht alle personellen Ressourcen ausschöpfen konnten. Säulen wie Rene Huber, Maxi Huber, Christian Brückl oder Markus Gallmaier standen bisher nur eingeschränkt zur Verfügung. „Ich hoffe, dass wir bald auf alle Kräfte zurückgreifen können und dann wirklich die beste Elf für den jeweiligen Gegner auswählen können“, sagt Tanzer, der sich mit Blick auf die Heimspiele gegen Unterhaching und den FC Bayern II bescheiden gibt. „Gegen solche Gegner müssen wir in kleinen Schritten denken. Ich hoffe, wir können mindestens einen Punkt behalten.“ Ihm und seiner Mannschaft sei klar, dass es in dieser Saison auch Phasen geben wird, „wo du zwei, drei Spiele in Folge gar nichts holen wirst“. A N D R E A S L A KO TA
ten Saisonsieg geht weiter. Nach dem 0:1 gegen Tabellenführer Jahn Regensburg ist die zweite Mannschaft des FC Augsburg zudem noch ohne Torerfolg und steckt deshalb im Tabellenkeller. Doch von Krisenstimmung (noch) keine Spur. Nach dem personellen Umbruch im Sommer war den Verantwortlichen klar, dass sie mit ihrer blutjungen Mannschaft vor einer sehr schweren Saison stehen würden. Und dies zeigte sich auch gegen den Aufstiegsfavoriten aus der Oberpfalz. Dabei trat das Team von Trainer Tobias Luderschmid sehr diszipliniert auf, kämpfte und machte dem Jahn das Leben schwer. „Das war unser bestes Saisonspiel“, bilanzierte Luderschmid, der über seinen Talenten den Stab nicht brechen möchte. Denn spielerisch waren gute Ansätze zu sehen, doch in der
Offensive fehlt ein torgefährlicher Angreifer. „Das wissen wir auch“, sagt Luderschmid, doch mit aller Gewalt werde man nicht auf dem Transfermarkt tätig werden. „Das muss passen“, sagt Luderschmid und erinnerte daran, dass er mit der U 23 auch einen Ausbildungsauftrag erhalten habe. Keine einfache Aufgabe für den jungen Coach, denn auf der anderen Seite wird auch er am sportlichen Erfolg gemessen. Der hätte sich gegen den Drittligabsteiger durchaus einstellen können, doch Arif Ekin scheiterte kurz vor Schluss mit einer großen Kopfballmöglichkeit an SSV-Keeper Philipp Pentke. Groß jammern will der Übungsleiter allerdings nicht. Schließlich hat er gegen die Regensburger durchaus gute Ansätze gesehen. Luderschmid: „Deshalb gehe ich heute mit einem guten Gefühl nach Hause.“ H E R B E RT S C H M O L L
kicker, 10. August 2015
RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen FC Amberg (N) SV Schalding-Heining 1860 München II SpVgg Bayreuth FV Illertissen FC Memmingen 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II Bayern München II Vikt. Aschaffenburg (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Unterhaching (A) SpVgg Greuther Fürth II TSV Rain/Lech (N) FC Augsburg II
5 5 5 5 5 4 5 5 5 5 3 5 4 5 5 5 5 5
14:3 15 9:4 11 12:7 9 10:12 9 7:4 8 4:1 7 11:10 7 8:7 7 7:10 7 9:7 6 8:3 5 8:8 5 7:6 4 6:10 4 3:7 4 3:10 4 7:16 4 0:8 1
5. SPIELTAG FC Amberg – FC Ingolstadt 04 II 1:1 (0:1) W. Burghausen – SV Schalding-H. 4:1 (0:0) TSV Buchbach – FC Memmingen 1:1 (0:0) 1860 München II – Gr. Fürth II 1:0 (0:0) SpVgg Bayreuth – Nürnberg II 0:0 FV Illertissen – V. Aschaffenburg 4:3 (1:2) FC Augsburg II – Jahn Regensburg 0:1 (0:0) TSV Rain – Bayern München II 2:7 (0:4) Bereits am 4. August ausgetragen: Unterhaching – Schweinfurt 05 1:0 (0:0)
6. SPIELTAG Freitag, 14. August (19 Uhr) Aschaffenburg – Bayreuth (18.30) ( - , - ) Jahn Regensburg – FC Amberg ( - , - ) FC Ingolstadt 04 II – FV Illertissen (2:1, 1:2) Samstag, 15. August (14 Uhr) FC Bayern II – W. Burghausen (4:0, 0:0) Schweinfurt 05 – FC Augsburg II (3:1, 1:1) Greuther Fürth II – TSV Buchbach (1:1, 1:0) Schalding-H. – U'haching (17.00) ( - , - ) Memmingen – TSV Rain (18.00) ( - , - ) Dienstag, 18. August (18.30 Uhr) Nürnberg II – 1860 München II (2:0, 2:4)
TORJÄGER (4) (1) (1) (1) (1) (–) (–) (1) (–) (–)
Weihrauch (Bayern München II) Hauck (FC Amberg) Hämmerle (FV Illertissen) Morina (FV Illertissen) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) Geldhauser (FC Memmingen) Karger (1860 München II) Witasek (TSV Rain/Lech) Ziereis (Jahn Regensburg) Pillmeier (SV Schalding-Heining)
Von null auf eins: FCB-Stürmer Patrick Weihrauch trifft viermal.
SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II 0:0
Amberg: Götz – Jobst (28. Göpfert), Ceesay, Plänitz, Gorgiev – Lincke – Hempel, T. Schneider (46. Torunarigha), M. Wiedmann – Dietl, Wiesner (62. Hauck) – Trainer: Rost
Bayreuth: Sponsel – Horter, Ascherl, Zitzmann, C. Wolf – Do. Schmitt, Böhnlein – Strangl, Lieder (67. T. Özdemir), Makarenko (83. Strößner) – Ulbricht – Trainer: Starke
Ingolstadt II: T. Bauer – Räuber, Hagmann, Blomeyer, Büch – Posselt, A. Gashi (74. Ihenacho) – Schiller, St. Müller, Buchner (81. Götzendörfer) – Ammari (88. Dantscher) – Trainer: Leitl
Nürnberg II: Uphoff – K. Sané, Erras, Ö. Özdemir, Lippert – Knezevic, Theisen, Baumann (79. T. Wolf), Preißinger, Weimar (67. Kardovic) – Lux – Trainer: Prinzen
Tore: 0:1 Ammari (25.), 1:1 Hauck (68.) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 838 – Gelbe Karte: Räuber Burghausen – Schalding-H.
4:1 (0:0)
Burghausen: Eiban – Hofstetter, Hingerl, Rech – Moser, Burkhard, Knochner, Kindsvater (82. Ebeling) – Weiß (90./+1 Schulz), Mosch (58. Kadrijaj), Mar. Duhnke – Trainer: Wolf Schalding-H.: Resch – Gahabka, Escherich, Alagöz, Lüftl (46. A. Kurz) – Buchinger, Krenn, Eibl, Wirth (73. D. Gashi) – Pillmeier, Rott (61. Gallmaier) – Trainer: Tanzer Tore: 1:0 Weiß (57.), 2:0 Kadrijaj (67.), 3:0 Mar. Duhnke (70.), 3:1 Eibl (72., FE), 4:1 Kindsvater (81.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 1660 – Gelbe Karten: Knochner – Lüftl, Escherich, Eibl – Gelb-Rote Karte: Krenn (59.) TSV Buchbach – Memmingen 1:1 (0:0) Buchbach: Max. Weber – Grübl, Leberfinger, Drum, Motz – Petrovic, M. Hain, Hamberger (71. Walleth) – M. Bauer (58. Denk), Breu (58. Drofa), Brucia – Trainer: Bobenstetter Memmingen: Gruber – Heger, Anzenhofer, Schmeiser, Lhotzky – D. Hoffmann – Eisenmann (77. Riegger), Bonfert, And. Mayer – Geldhauser (88. Krogler), Sapina (84. Wende) – Trainer: Reinhardt Tore: 0:1 Sapina (54.), 1:1 Petrovic (77., FE) – SR: Brütting (Effeltrich) – Zuschauer: 686 – Gelbe Karten: Leberfinger, M. Hain, Brucia – Eisenmann, Bonfert 1860 München II – Gr. Fürth II 1:0 (0:0) TSV 1860 II: Netolitzky – Genkinger, F. Weber, Kokocinski (62. Kelmendi),Yegenoglu – E. Taffertshofer, Hürzeler – Andermatt – Helmbrecht (46. Marton), Pieper (72. Bachschmid), Karger – Trainer: Bierofka
Foto: imago/Ulmer
4 3 3 3 3 3 3 3 3 3
FC Amberg – Ingolstadt 04 II 1:1 (0:1)
Fürth II: Lerch – Tischler, Held, Schlicke, Golla – Kolbeck, Trybull – Steininger (66. Wartenfelser), Gallo – Maderer, Bodenröder (70. Bajrami) – Trainer: Kleine Tor: 1:0 Andermatt (59.) – SR: Potemkin (Friesen) – Zuschauer: 667 – Gelbe Karten: Genkinger – Golla, Kolbeck, Held, Wartenfelser
SR: Riepl (Altenerding) – Zuschauer: 821 – Gelbe Karten: Makarenko, Ascherl, Horter, Böhnlein – Ö. Özdemir, Lux FV Illertissen – Aschaffenburg 4:3 (1:2) Illertissen: Rösch – Nierichlo, Rupp, Strahler, Enderle – Schaller, L. Kling, Frick (65. Hämmerle), Jocham – Morina (74. Böck), Hindelang (80. Akaydin) – Trainer: Bachthaler Aschaffenburg: Steigerwald – Alikhil, Löhr, Daudi, Galm – Gerhart, S. Schmidt (73. Bari), Lekaj, Cheron – Wolfert (82. Desch), Toch (60. Franz) – Trainer: Komljenovic Tore: 0:1 Wolfert (13.), 1:1 L. Kling (22., FE), 1:2 Toch (25.), 2:2 Morina (55.), 3:2 Hämmerle (66., FE), 3:3 Bari (85., FE), 4:3 Akaydin (89.) – SR: Hanslbauer (Altenberg) – Zuschauer: 290 – Gelbe Karten: Rupp, Frick, Jocham – Daudi, Löhr Augsburg II – J. Regensburg
0:1 (0:0)
Augsburg II: Oettl – Framberger, Reinthaler, Rieder, Kurz – Schad (71. Richter), Uhde – Ekin, Thiel, Spies (79. Vrenezi) – Tugbay (65. Okoroji) – Trainer: Luderschmid Regensburg: Pentke – Hein, Palionis,T. Kurz, Hofrath – Hesse, Knoll, Pusch – K. Hoffmann (65. Tiefenbrunner), George (81. Trettenbach), Ziereis (83. Jünger) – Trainer: Brand Tor: 0:1 George (48.) – SR: Huber (Wurmannsquick) – Zuschauer: 669 – Gelbe Karten: Reinthaler, Rieder – Palionis, Pusch, Hofrath – Gelb-Rote Karte: Okoroji (90./+2) TSV Rain/Lech – FC Bayern II 2:7 (0:4) Rain: Lutz – Kühling, Bobinger, Schuster, Liebsch (56. D. Bauer) – Jorsch (46. Riedelsheimer), Mitterhuber – Friedl (52. Goia), J. Müller, Habermeyer – Witasek – Trainer: Steib FC Bayern II: Lucic – Günzel, Strohmaier, P. Steinhart – Basta (78. Oikonomou), Gaudino – Pantovic, Kurt (66. Benko), Weihrauch (58. Wegkamp), Green – Lappe – Trainer: Vogel Tore: 0:1 Weihrauch (16.), 0:2 Weihrauch (24.), 0:3 Lappe (39.), 0:4 Weihrauch (45./+2), 0:5 Weihrauch (55.), 0:6 Kurt (61.), 1:6 Witasek (63.), 1:7 Pantovic (72.), 2:7 Goia (85.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 1620 – Gelbe Karte: Kühling
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PERSONALIEN SSV Jahn Regensburg
Defensivallrounder Fabian Trettenbach (23) gab in Augsburg sein Comeback nach einem halben Jahr Pause aufgrund verschiedener Verletzungen.
FC Amberg
Mittelfeldmann Andreas Graml (26) muss aufgrund einer leichten Knochenhautentzündung einige Tage pausieren. + + + Offensivspieler Sven Seitz (26) hat nach überstandener Sehnenverletzung wieder mit der Mannschaft trainiert und könnte gegen Jahn Regensburg zum Kader gehören.
TSV München 1860 II
Stephane Mvibudulu (22, Angriff ) kam gegen Fürth II nicht zum Einsatz, da er tags darauf erstmals im Profikader stand. + + + Andreas Scheidl (20, Abwehr) hatte im Derby gegen den FC Bayern II einen Schlag auf die Wade bekommen, weshalb er gegen Fürth geschont wurde. + + + Lirim Kelmendi (19, Abwehr) gab am Freitag sein Debüt in der Regionalliga.
SpVgg Bayreuth
Mittelfeldspieler Mino Kayser (23) absolviert ein Praktikum in München und fehlt den Bayreuthern somit bis zur Winterpause.
FC Bayern München II
Patrick Weihrauch (21, Angriff) erzielte beim 7:2 in Rain vier Tore, so viele wie in der gesamten letzten Saison.
Viktoria Aschaffenburg
Roberto Desch (22) feierte in Illertissen sein Saisondebüt. Der Mittelfeldspieler war bislang von Trainer Slobodan Komljenovic (44) wegen ungenügender Trainingsleistungen nicht berücksichtigt worden.
TSV Buchbach
Torhüter Thomas Reichlmayr (23) fällt wegen eines Innenbandabrisses im Knie einige Wochen aus. Auch Angreifer Stefan Denk (25, Hüftprobleme) fehlt beim Pokalspiel am Dienstag beim Bezirksligisten TSV Vilsbiburg.
1. FC Schweinfurt 05
Michael Kraus (27, Mittelfeld) feierte nach überstandener Schultereckgelenksprengung sein Comeback in der LandesligaU-23 der Schweinfurter, traf beim 3:4 in Memmelsdorf doppelt und auch einmal beim 4:4 gegen Neustadt/Aisch.
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REGIONALLIGA
kicker, 10. August 2015
RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 16. 18.
FC Astoria Walldorf Eintracht Trier Waldhof Mannheim 1. FC Saarbrücken TSG Hoffenheim II 1. FC Kaiserslautern II Bahlinger SC (N) SV Spielberg (N) Kickers Offenbach (M) FC Homburg SV Elversberg Hessen Kassel SC Freiburg II SpVgg Neckarelz FK Pirmasens TSV Steinbach (N) Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken (N)
2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1 2 1 2
5:0 5:2 4:2 1:0 7:4 3:0 2:0 1:4 4:4 3:3 2:2 2:2 0:0 0:1 0:1 0:3 0:3 1:9
6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0
2. SPIELTAG SV Spielberg – FC Ast. Walldorf SV Waldhof – TSG Hoffenheim II SV Saar 05 – Eintracht Trier Steinbach – 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach – FC Homburg Dienstag, 18. August (19 Uhr): SV Elversberg – SpVgg Neckarelz FK Pirmasens – Kaiserslautern II Wormatia Worms – Bahlinger SC Mittwoch, 19. August (18 Uhr): SC Freiburg II – Hessen Kassel
0:4 3:1 0:3 0:1 2:2
(0:3) (2:1) (0:1) (0:1) (1:1)
(1:0, 3:0) (1:3, 1:0) ( - , - ) (2:2, 1:2)
3. SPIELTAG Freitag, 14. August (19.30 Uhr) Saarbrücken – Worms (19.00) (0:1, 0:3) FC Homburg – TSG Hoffenheim II (0:1, 2:1) Hessen Kassel – TSV Steinbach ( - , - ) Samstag, 15. August (14 Uhr) Bahlinger SC – FK Pirmasens ( - , - ) Kaiserslautern II – SV Spielberg ( - , - ) FC Ast. Walldorf – SV Elversberg (2:1, 3:2) SpVgg Neckarelz – SV Saar 05 ( - , - ) Eintracht Trier – SV Waldhof (0:0, 1:0) Kickers Offenbach – SC Freiburg II (2:1, 3:1)
SV Spielberg – FCA Walldorf 0:4 (0:3) Spielberg: Moritz – Schoch (46. Can), S. Müller, Nirmaier, R. Müller – Benz, Weimer – Mößner (66. Jo. Malsam), Hasel, Brunner (46. Ja. Malsam) – M. Schäfer – Trainer: Kaufmann Walldorf: Rennar – B. Hofmann, Nyenty, Kaufmann, Stadler – N. Groß, Horn, T. Kern (69. Etzold), M. Meyer (58. Mohr) – Schön, Carl (58. Bozic) – Trainer: Born Tore: 0:1 Carl (25.), 0:2 M. Meyer (35.), 0:3 Schön (40.), 0:4 Bozic (69.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 950 – Gelbe Karten: M. Schäfer, Benz, Weimer – Schön, Horn, Mohr SV Waldhof – Hoffenheim II 3:1 (2:1) Mannheim: Scholz – Marco Müller, M. Seegert (68. Neupert), Fink, Mühlbauer – Balitsch, D. di Gregorio (83. Lindner) – Ibrahimaj, P. Förster, Nag (60. P. Haag) – Burgio – Trainer: Kocak Hoffenheim II: Cymer – Schindler, Fesser, Mann, Rieble – Canouse (86. Ademi) – Atik, Prömel – Trümner, Lohkemper, Mees (81. Sessa) – Trainer: Wildersinn Tore: 1:0 Balitsch (14.), 1:1 Mees (17.), 2:1 Burgio (29.), 3:1 Fink (87.) – SR: Braun (Güdingen) – Zuschauer: 4091 – Gelbe Karten: Balitsch, D. di Gregorio, Fink – Mann, Prömel, Mees SV Saar 05 – Eintracht Trier 0:3 (0:1) SV Saar 05: Birkenbach – Löber, Britz, Holste (57. M. Schug), Gornik – Cissé – L. Anton (60. Hertel), D. Engel, D. Seibert, Marte (70. Fuhr) – Dausend – Trainer: T. Seibert Trier: Keilmann – Fiedler, O. Laux, Dingels, Mario Müller – Bidon (71. Karpuz), Spang,
Telch (86. Hollmann), C.Anton (84. Garnier) – Lienhard – Koep – Trainer: Rubeck Tore: 0:1 Telch (44.), 0:2 Bidon (64.), 0:3 Lienhard (88.) – SR: Hartmann (Groß-Zimmern) – Zuschauer: 700 – Gelbe Karten: Marte, Cissé, Dausend – C. Anton, Koep, Hollmann
TSV Steinbach – Saarbrücken 0:1 (0:1) Steinbach: Vogl – Waldrich, Waldschmidt, Saighani, Tomas (74. Missbach) – Burk (75. Hamanaka), Reith – Jakobs, Bellinghausen, H. Tahiri – Göttel (11. Jais) – Trainer: Cestonaro 1. FC Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrappan, A. Hahn, Luksik – Mendy, S. Sökler (87. Puclin), Fießer, Willsch (61. Amin) – Okoronkwo (75. Luz), Taylor – Trainer: Götz Tor: 0:1 Taylor (16.) – SR: Kessel (Norheim) – Zuschauer: 1750 – Gelbe Karten: Reith – Fießer, Okoronkwo K. Offenbach – FC Homburg 2:2 (1:1) Offenbach: Endres – Maier, Gebers, T. Franke, Theodosiadis – Gjasula – M. Röser (89. Dobros), M. Schwarz, Pintol, Bäcker (64. Yao) – Markus Müller (64. von der Burg) – Trainer: Schmitt Homburg: Buchholz – Gaebler, Velagic, Noll, Stegerer – Gallego, Kröner (72. Kilian), N. Fischer, Amri (72. Steimetz) – Pat. Schmidt (87. Timpone), K. Hesse – Trainer: Kiefer Tore: 1:0 Bäcker (26.), 1:1 Pat. Schmidt (28.), 2:1 Gjasula (69., FE), 2:2 Pat. Schmidt (80.) – SR: M. Kempter (Sauldorf) – Zuschauer: 3568 – Gelbe Karten: Maier, Yao, von der Burg, Gjasula, M. Röser, Theodosiadis, Dobros – Gallego, Noll, Buchholz, K. Hesse
TORJÄGER 3 2 2 2
(2) (–) (–) (–)
Pat. Schmidt (FC Homburg) Lohkemper (TSG Hoffenheim II) Trümner (TSG Hoffenheim II) Bektasi (Hessen Kassel)
RL NORD 3. SPIELTAG Goslarer SC 08 – E. Braunschweig II VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II ETSV Weiche – SV Drochtersen/A. BV Cloppenburg – Eintr. Norderstedt VfV 06 Hildesheim – BSV Rehden Lüneburger SK Hansa – Hannover 96 II VfB Oldenburg – TSV Havelse Bereits am 29. Juli ausgetragen: VfB Lübeck – FC St. Pauli II Mittwoch, 19. August (18.15 Uhr): TSV Schilksee – SV Meppen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
ETSV Weiche Flensburg VfL Wolfsburg II Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintracht. Braunschweig II BSV Rehden SV Meppen Lüneburger SK Hansa TSV Havelse Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II VfB Lübeck VfV 06 Hildesheim (N) FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) TSV Schilksee (N) 18. Goslarer SC 08
0:1 4:0 4:0 0:5 0:2 1:0 4:0
(0:0) (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (1:0) (3:0)
2:0 (1:0) ( - , - )
3 11:2 3 10:1 3 10:5 3 7:5 3 4:3 3 4:2 2 4:1 3 3:3 3 6:8 3 3:6 3 2:6 2 4:2 2 5:5 3 5:9 3 2:7 3 1:6 2 1:6 3 1:6
7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 1 1 1 0
RL WEST 2. SPIELTAG Alemannia Aachen – Bor. M'gladbach II 1:1 (1:0) Rot Weiss Ahlen – FC Schalke 04 II 1:1 (0:1) Borussia Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) SV Rödinghausen – SSVg Velbert 4:1 (1:1) SC Wiedenbrück – Fortuna Düsseldorf II 1:1 (1:1) Mittwoch, 16. September (19.30 Uhr): FC Kray – FC Viktoria Köln (19) (1:1, 4:5) 1. FC Köln II – Rot-Weiss Essen (0:1, 2:1) TuS Erndtebrück – Wattenscheid 09 ( - , - ) RW Oberhausen – Sportfreunde Lotte (0:1, 1:0) spielfrei: FC Wegberg-Beeck 1. SV Rödinghausen 2. Bor. M'gladbach II (M) 3. Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 5. SC Verl 6. Alemannia Aachen 7. Sportfreunde Lotte 8. FC Viktoria Köln FC Kray Rot-Weiß Oberhausen 11. 1. FC Köln II 12. Rot Weiss Ahlen (N) 13. FC Schalke 04 II 14. SSVg Velbert (N) 15. SG Wattenscheid 09 16. Rot-Weiss Essen 17. Borussia Dortmund II (A) TuS Erndtebrück (N) 19. FC Wegberg-Beeck (N)
2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 2 0 1 2 1 1
9:1 6:2 4:1 4:1 3:2 2:1 2:0 1:1 1:1 1:1 0:0 1:2 1:3 1:4 0:0 0:3 1:5 1:5 0:5
6 4 4 4 4 4 3 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0
RL NORDOST
Mit Doppelpack an die Spitze: FCH-Stürmer Patrick Schmidt
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ERGEBNIS VOM MITTWOCH Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95
Glänzte im Topspiel an alter Wirkungsstädte mit zwei Torvorlagen: Homburgs Kai Hesse, hier im Zweikampf mit Thomas Franke (OFC).
1. FSV Zwickau 2. Hertha BSC II 3. SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena 5. FC Oberlausitz (N) 6. Berliner AK 07 7. Optik Rathenow (N) FC Schönberg 95 (N) 9. BFC Dynamo 10. TSG Neustrelitz 11. Wacker Nordhausen 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. Viktoria 89 Berlin 15. FSV Luckenwalde (N) 16. Germania Halberstadt 17. ZFC Meuselwitz 18. VfB Auerbach
0:0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
8:0 4:1 3:0 3:0 4:2 2:0 1:0 1:0 6:5 3:2 3:3 3:3 1:2 0:5 0:3 2:7 0:5 0:6
6 6 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0
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INTERVIEW
13 Jahre, von Oktober 1999 bis November 2012, prägten KLAUS ALLOFS (58) und THOMAS SCHAAF (54) gemeinsam Werder Bremen, sie stehen für das Double 2004. Der kicker brachte Manager und Trainer zusammen.
Was machen Sie am ersten BundesligaSpieltag, Herr Schaaf? THOMAS SCHAAF: Keine Ahnung. Gehen Sie in ein Stadion? Oder gucken Sie Fußball bei Sky? SCHAAF: Klar, ich werde die Bundesliga verfolgen, mir den Spieltag anschauen. Die Chance für Sie, Herr Allofs. Sie können Thomas Schaaf einladen. Wolfsburg trägt das Heimspiel gegen Frankfurt aus. KLAUS ALLOFS: Nein. Das brauche ich nicht. Ich muss Thomas nicht einladen. Er weiß, dass er hier und bei mir jederzeit willkommen ist. Wie ich Sie einschätze, werden Sie das Spiel gegen Ihren Ex-Verein wegen der Brisanz nicht live besuchen, Herr Schaaf. SCHAAF: Genau richtig. Nach Ihrer Trennung von Werder haben Sie sich für geraume Zeit zurückgezogen. Passiert dies jetzt wieder nach Ihrem Abschied aus Frankfurt? SCHAAF: Nein, ich versuche, mich ganz normal zu bewegen, aber ich werde mich nicht an die Brennpunkte begeben. Es ist eine andere Situation als damals: Ich bin im Fußball drin und bleibe dabei. Wie ist Ihr Kontakt? Haben die alten Arbeitskollegen und Freunde noch einen guten Draht zueinander? ALLOFS: Wir telefonieren von Zeit zu Zeit. Wenn es sich ergibt, treffen und sehen wir uns. Es gibt also keine besonderen Anlässe für die Kontaktaufnahme? SCHAAF: Geburtstage. ALLOFS: Erfolge oder andere wichtige Ereignisse. SCHAAF: Wir sind keine Menschen, die feste Termine brauchen, um miteinander zu kommunizieren. Wenn einer das Bedürfnis und Lust hat, den anderen anzusprechen, macht er es. Wissen Sie noch, wie Sie Klaus Allofs zum Pokalsieg gratuliert haben? SCHAAF: Ich habe eine SMS geschickt. Wie haben Sie denn reagiert, als die Trennung zwischen Thomas Schaaf und der Frankfurter Eintracht publik wurde, Herr Allofs?
ALLOFS: Es war jetzt kein Moment, um zu gratulieren. Es mag schwer zu erklären sein, dass man nicht jeden Tag telefonieren muss, wenn man drei Jahre zusammen gespielt und weitere 13 Jahre miteinander gearbeitet hat. Ich hätte mich bei ihm gemeldet, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, der Thomas bräuchte jetzt Trost. Doch dieses Gefühl hatte ich nicht. Und zur Klarstellung: Auch wenn mir Thomas keine Glückwünsche zum Cup gesendet hätte, hätte ich gewusst: Er freut sich mit mir.
ALLOFS: Unsere Beziehung ist von einem Vertrauensverhältnis geprägt worden. Hier Trainer, da Manager. Wir konnten uns aufeinander verlassen. Nur darum geht es. Doch es ist selten in der heutigen Zeit. SCHAAF: So ist es. Wir haben uns aufeinander verlassen können, hatten ein Vertrauen zu einander, das nie infrage gestellt wurde. Haben Sie dieses Vertrauen in Frankfurt vermisst? SCHAAF: Nein, ich bin dort nicht hingegangen, um etwas wieder zu erleben wie in Bremen. Und ich war
„In Frankfurt sind Dinge in den Raum gestellt worden, die nicht zutrafen. Unglaubliche Anschuldigungen, nicht haltbar.“ T HOMA S S CHA AF, über sein Ende bei der Eintracht Würden Sie beide akzeptieren, wenn Ihr besonderes Verhältnis als Männerfreundschaft bezeichnet würde? SCHAAF: Männerfeundschaft? Der Begriff müsste erst einmal definiert werden. Wir haben eine Freundschaft, die gegen Ende unserer gemeinsamen Tätigkeit noch enger geworden ist. Doch wir müssen uns nichts beweisen. Wir leben es.
nur elf Monate in Frankfurt – eine andere Situation. Warum haben Sie den Entschluss gefasst, Ihren Job bei der Eintracht nach nur einem Jahr aufzugeben? SCHAAF: Ich habe mich in Frankfurt engagiert, bin mit meiner Familie dorthin gezogen. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich schon nach einem Jahr aufhören
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T
reffpunkt in Wolfsburg, im schmucken VfL-Center. Seit ihrer Trennung geben die beiden früheren Bremer Freunde das erste gemeinsame Interview. Alles wie früher. Sie sind ein Herz und eine Seele. Der eine weiß, was der andere denkt. Das legendäre Duo im unterhaltsamen Gespräch.
„Wir leben
Grün-weiße Freude: Stolz präsentieren Allofs und Schaaf 2004 die Meisterschale, der Pokal folgte nach dem Finalsieg gegen Aachen.
soll. Doch die Entscheidung war vonnöten, weil Dinge in den Raum gestellt worden sind, die nicht zutrafen. Unglaubliche Anschuldigungen, die nicht haltbar waren. Für mich der Grund: Es ergab keinen Sinn, die Arbeit fortzusetzen. Und ich muss nochmals betonen: Es war eine erfolgreiche Saison in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft. Wie haben Sie reagiert, als Sie davon hörten, Herr Allofs? ALLOFS: Schocken tut mich schon lange nichts mehr in dem Geschäft. Ich habe mich gewundert über diese plötzliche Wende. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass es eine gute Aufgabe für Thomas war und alles recht positiv lief. Und die Ergebnisse waren doch auch sehr gut. Eine Sommerpause ohne Arbeit – wie haben Sie die Zeit erlebt, Herr Schaaf? SCHAAF: Ich habe mich nicht gelangweilt, habe alles beobachtet – mit einem Blick von außen. Die Spieler, die ich hatte, die Klubs, wie sie sich präsentieren und aufstellen. Was wird es für eine Saison? Setzt sich der Boom in der Bundesliga fort? ALLOFS: Es gibt keine Anzeichen dafür, dass eine Stagnation eintritt. Beim Trainer-Kongress in Wolfsburg hat Dieter Hecking kritisch angemerkt, der deutsche Fußball habe den Vorsprung als Weltmeister ein bisschen verspielt. SCHAAF: Ich halte es für vollkommen normal, diesen Moment des Durchatmens. Wir waren am absoluten Limit, haben den WM-Titel geholt, das Maximale erreicht. Generell dazu: Erfolge machen Erwartungen, ob gerechtfertigt oder nicht. So ist es mit dem Anspruch, der an die deutschen U-Mannschaften teilweise gestellt wird. Zu hohe Erwartungen also? SCHAAF: Alle, die Verantwortlichen bei der Nationalelf oder die Leute in der Liga, haben sich mit dem Erreichten nicht zufriedengegeben. Ich habe nicht registriert, dass eine solche Haltung entstanden ist: So, wir haben alles erreicht und können uns jetzt erst mal ausruhen. Liegt DFL-Boss Seifert richtig, der erklärt hat, im Gegensatz zu den anderen großen Spielklassen in Europa laufe in Deutschland die Entwicklung der Nationalelf und der Profiliga parallel? ALLOFS: Herr Seifert hat recht. Anfang des Jahrhunderts haben wir diskutiert über diese Themen: Wie Lesen Sie weiter auf Seite 74
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unsere Freundschaft“
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INTERVIEW
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können wir zueinanderfinden? Wie können sich Nationalelf und Bundesliga gegenseitig helfen? Es ist damals ein Versprechen abgegeben worden, das gehalten wurde. Es ist ein gutes Miteinander – trotz aller widerstreitenden Interessen. Für den Vereinsfußball ist wichtig, dass wir eine funktionierende Nationalelf haben. Und umgekehrt auch: Die Klubs müssen für den Nachwuchs an Talenten sorgen. Also kein Alarmsignal für die Bundesliga? Die spanischen Klubs holen die Titel, die englischen haben das Geld, um die besten Spieler zu holen – und die Bundesliga profitiert nur vom Triumph in Rio. SCHAAF: Die Liga war schon vor dem WM-Titelgewinn stark. Das zeigen doch alle Zahlen. Hoffenheims Markus Gisdol rühmt die nationale Spielklasse als diejenige mit der größten Ausgeglichenheit. ALLOFS: Richtig, bei uns kann alles passieren. Der Meister kann beim Aufsteiger verlieren. In Spanien haben Mannschaften ab Platz sechs kaum noch die Ambitionen, europäisch zu spielen, weil sie es sich finanziell nicht leisten können. Stichwort Finanzen: Kollege Rummenigge warnt vor der Entwicklung, dass England die Bundesliga überholen werde … ALLOFS: … diese Tatsache hat er aber früh bemerkt. Wir wissen es doch schon länger. Wie muss der deutsche Profifußball reagieren? ALLOFS: Wir müssen dranbleiben. In Deutschland ist vieles immer regelrecht einzementiert. Wir tun uns schwer mit neuen Spielterminen oder bei den Möglichkeiten des Bezahlfernsehens. Da müssen wir kreativ sein und hungrig bleiben, neue Ideen entwickeln. In dieser Hinsicht sind uns die anderen Nationen voraus. Wir müssen etwas tun, um konkurrenzfähig zu bleiben. Wie sehen Sie die wirtschaftliche Entwicklung, speziell die gehandelten Ablösesummen für Stars, die an die 100-Millionen-Grenze reichen, Herr Schaaf? SCHAAF: Die Summen ergeben sich aus der Marktlage. Wenn die Engländer dieses Geld haben, so ist es legitim, dass die ihre Vorteile daraus ziehen möchten. Schlecht für die deutschen Vereine, die in eine Konkurrenzsituation gelangen, der sie nicht standhalten können. Es gibt dann solche Fälle wie bei Kevin De Bruyne, dem Spieler der Saison. De Bryune – ein Gemeinschaftswerk von Allofs und Schaaf? SCHAAF: Kevin De Bruyne ist das Werk Kevin De Bruyne. ALLOFS: Spieler müssen sich entwickeln. Kevin weiß, dass es damals der richtige Schritt war, in die Bun-
kicker, 10. August 2015 desliga zu kommen. Bremen war ein guter Start für ihn. Zu gehandelten Summen: immer langsam, denn weder die 100 Millionen für Müller noch die 80 für De Bruyne sind bisher gezahlt worden. Sie kennen De Bruyne bestens. Was raten Sie ihm? Soll er in Wolfsburg bleiben? SCHAAF: Es steht mir nicht zu, ihm einen Ratschlag zu geben. Ich weiß nur, dass er in Wolfsburg eine perfekte Plattform hat. In dieser Elf kann er seine Qualitäten beweisen.
Und Wolfsburg? ALLOFS: Wir können nicht alles machen. Ich muss wiederholen: Selbst wenn Volkswagen als hundertprozentiger Eigentümer gewisse Personaldinge aus strategischen Gründen realisieren wollte, könnte es der VfL nicht. Die Richtlinien des Financial Fair Play sind sehr eng. Wir sind überprüft worden, haben keine Strafen kassiert wie viele andere, weil wir vernünftig und den Regeln gemäß agiert haben. Also:
„Wir können nicht alles machen. Eine Größenordnung bei einem Transfer wie Schürrle ist in diesem Jahr nicht mehr drin.“ KL AUS ALLOF S, über die finanziellen Möglichkeiten des VfL Wolfsburg Er spielt in der Champions League; hat hier eine große Wertigkeit. Herr Allofs, Sie haben humorvoll den Schweinsteiger-Transfer mit den Worten kommentiert: Die Bayern haben ihren besten Mann verkauft. Nun hat der Rivale Vidal und Douglas Costa geholt. Sind Sie nun noch stärker als mit „Schweini“? ALLOF S: Es war tatsächlich ein Scherz, aber eine Bewertung nicht nur nach rein sportlichen Kriterien. Ich finde, sie haben mit Schweinsteiger einen Imageträger verloren, was von Bedeutung sein kann. Mir ist bewusst, dass sie jederzeit in der Lage sind, sportlich noch etwas drauf zu setzen. Vidal macht die Münchner gewiss besser. Die Bayern haben die Mittel, sie müssen keine Kompromisse machen.
Ein Transfer in der Größenordnung Schürrle ist in diesem Jahr nicht mehr drin. Sieg im Supercup für Wolfsburg. Der ambitionierteste Herausforderer für die Bayern aus Ihrer Sicht, Herr Schaaf? SCHAAF: Sicherlich, für Wolfsburg spricht die Leistungsstärke. ALLOFS: Thomas, du weißt genau, wie schwer es bei Werder war, diese Leistung zu bestätigen. Die Bayern sind uns immer einen Schritt voraus. Wenn wir beschleunigen, beschleunigen sie erst recht. Wenn sie keine großen Fehler machen, sind sie der Favorit – wie immer. Der VfL ist beharrlich zur zweiten Kraft in Deutschland aufgestiegen. Ist dieser Erfolgsweg mit dem Aufstieg von Werder in Ihrer gemeinsamen Epoche vergleichbar?
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Die Anfänge: Schaaf wurde am 10. Mai 1999 Trainer bei Werder Bremen, Allofs trat im Oktober desselben Jahres die Nachfolge Willi Lemkes an.
SCHAAF: Bitte keine Vergleiche. Es würde Wolfsburg nicht gerecht. Ich möchte festhalten: Ich sehe klare Strukturen. Bewunderswert, wie sich der Klub aufstellt und wie das Team zusammengestellt wird. ALLOFS: Nur bedingt ist ein Vergleich zulässig. Bei Werder waren es kleinste Anfänge, was auch für uns beide galt, die wir relativ neu im Job waren. Hier war es anders. Es gab klare Vorgaben und Ziele. Für die Insider war schon klar, wenn in Wolfsburg ein, zwei Dinge zusammenkommen, dass dieser Verein erfolgreich sein kann. Zählen Gladbach, Leverkusen und Schalke auch zu den Bayern-Jägern? ALLOFS: Ich würde sie mit uns in einem Topf sehen. Ist mit Dortmund wieder zu rechnen? SCHAAF: Ja, die Borussia ist unglücklich in eine Abwärtsspirale geraten. Sie haben einfach nicht die Resultate erzielt. Der BVB kommt wieder. Sie haben hier in Niedersachsen Ihr Glück gefunden, Herr Allofs. ALLOFS: Ich habe es nicht gesucht. Weil ich es schon erfahren hatte in Bremen. Ich war bei Werder glücklich. Schade, dass es dort so gekommen ist, wie es gekommen ist. Im letzten Jahr hatte ich ein gutes Gefühl, anders als zwei Jahre zuvor. Doch ich bekam die Chance und sah die Möglichkeiten in Wolfsburg, habe mich daher dazu entschieden, es nie bereut. Wenn Sie so wollen: Ja, ich bin glücklich hier in Wolfsburg. Glück, Zufriedenheit und Lebensqualität sind angesprochen worden. Sind Sie auf der Suche danach, Herr Schaaf? SCHAAF: Nee, überhaupt nicht. Ich bin glücklich, habe eine gesunde Familie. Mir macht der Fußball Spaß, ich kann mich damit beschäftigen. Ich bin nicht auf der Suche, sondern rundum zufrieden. Sage niemals nie, so lautet ein geflügeltes Wort, das gerade im Profifußball gilt. Abschlussfrage: Gibt es nochmals das Erfolgsgespann Allofs und Schaaf? ALLOFS: Eine Frage, die ich nicht seriös beantworten kann. Eins weiß ich allerdings: Thomas ist für jede Bundesliga-Mannschaft und für die meisten Klubs im Ausland eine gute Wahl. Weil er einfach ein guter Trainer ist, wie er auch in Frankfurt bewiesen hat. SCHAAF: Das sind Dinge, über die ich mir keine Gedanken mache. Ich freue mich für den Kollegen Dieter Hecking und für Klaus, dass sie so toll und erfolgreich hier arbeiten. ALLOFS: Eins zum Schluss: Thomas und wir verstehen uns so gut. Dies wäre nie ein Hinderungsgrund für eine neue Zusammenarbeit. (lacht) INTERVIEW: HANS-GÜNTER KLEMM
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as erste nennenswerte und öffentlich diskutierte Problem des Kevin Kuranyi nach dessen Rückkehr aus Moskau in die Bundesliga betraf das WunschNummernschild des Profis. Für sein Leasingauto aus Stuttgarter Produktion begehrte Kuranyi via FacebookAufruf das Kfz-Kennzeichen mit der Kombination S-KK 22 (wahlweise hinten mit der 2222) und versprach demjenigen, der es ihm beschafft, eine persönliche Einladung zu einem Heimspiel der Hoffenheimer. Dass die Einlösung des Versprechens auch tatsächlich einem Vergnügen gleichkommt, dafür soll ebendieser Bittsteller sorgen. Als sicher darf gelten: Wenn dies in den kommenden Monaten das größte Problem für den ehemaligen Nationalspieler bleibt, dann kann die TSG Hoffenheim sich getrost auf
eine Hürde im Fußball. Nachdem Fortschritte in der Trainingsarbeit und auf medizinisch-prophylaktischem Gebiet die körperliche Widerstandsfähigkeit der Profis erhöht zu haben schien, ist in den vergangenen Jahren erneut zu beobachten, dass die Absolventen der modernen Nachwuchsleistungszentren mit dem Start in das vierte Lebensjahrzehnt ein paar Problemchen mehr kriegen als gedacht. Kevin Kuranyi – stolze 33 immerhin – spürt dies offenbar nicht. Er will mit Toren beweisen, dass Russland ihm gutgetan hat, dass die Akkus voll sind und die Bundesliga eine machbare Herausforderung ist. Die Rückkehr in die deutsche Top-Liga verlief für die Profis im fortgeschrittenen Alter beileibe nicht in jedem Fall glücklich und gewinnbringend – und doch gibt
Trotz. Wolfgang Rolff etwa – VizeWeltmeister von 1986 – kehrte 1990 knapp 31-jährig zurück in die Bundesliga und absolvierte für Uerdingen, Karlsruhe und Köln noch 128 Bundesligaspiele. Der populärste „Comebacker“ inmitten großer Namen hieß zweifelsohne Franz Beckenbauer. Dreieinhalb Jahre vergingen zwischen dem 21. Mai 1977 und dem 15. November 1980, ehe er seinen 396 Bundesligaspielen für den FC Bayern das nächste folgen ließ, dies aber für den Hamburger SV. In seiner mitunter larmoyanten Art würde er dieses Engagement heute den berühmten „Kampf zu viel“ nennen. Im Klartext: Beckenbauer lernte Hamburg kennen und lieben. Die Norddeutschen schlossen ihren Frieden mit dem Kaiser aus München, der mit dem HSV sogar sei-
ALTER GLANZ? ALTES EISEN? Oder doch nur
Einst zogen sie aus, um Ruhm und Geld im Ausland zu mehren. Dann kehrten sie in die Bundesliga zurück. Wie KEVIN KURANYI , bereits 33. Nicht immer ging’s gut.
den so prominenten wie überraschenden Neuzugang freuen. Kuranyi zog es seit einiger Zeit zurück in die Bundesliga, vor Jahr und Tag hieß der Ansprechpartner Bayer Leverkusen, nun wurde es Hoffenheim. Dynamo Moskau wollte den Multi-Kulti-Stürmer (unter anderem mit brasilianischen, panamaischen, ungarischen und deutschen Wurzeln) nie billig hergeben. Also musste der letzte Vertrag nach insgesamt fünf Jahren in der russischen Hauptstadt auslaufen, ehe nun endlich das Comeback in der Bundesliga angegangen werden kann. Was Kuranyi sich im reifen Alter traut, trauten sich vor ihm viele Größen, die ebenfalls jenseits der 30 waren. Dieses Alter markiert – Ausnahmen bestätigten auch hier immer wieder die Regel – seit jeher
es viele Positiv-Beispiele, die auch dem Spieler Kuranyi durchaus Mut machen sollten. Es gab eher stille „Senioren“Comebacks, wie das allererste, gewagt von Reinhold „Stan“ Libuda. Der war 1972 wegen seiner Verstrickung in den Bundesliga-Skandal lebenslang für den Einflussbereich des DFB gesperrt worden, wechselte nach Frankreich zu Racing Straßburg und kehrte 1974 nach seiner Begnadigung zurück zum FC Schalke. Libuda – ein außergewöhnlicher Dribbler, der auch einer Meerjungfrau einen Beinschuss verpassen konnte – ließ es austrudeln und machte nur noch 19 Spiele für seinen Herzensklub, dem er nicht mehr wirklich helfen konnte. Andere jedoch schafften dreistellige Comebackzahlen, dem fortgeschrittenen Profialter zum
nen fünften deutschen Meistertitel errang. Tatsächlich aber blieb der Erfolgsanteil bei diesem Abenteuer durchaus überschaubar: 28 Spiele in knapp zwei Jahren zeugen davon, dass der Körper des besten deutschen Fußballers aller Zeiten seinen Tribut forderte, zusätzlich gestresst durch drei Jahre auf ungewohntem Kunstrasen in der US-Liga. Seine Rückkehr aber bedeutete einen für damalige Zeiten sensationellen PRGag, bei dem immerhin kein Porzellan zerbrochen wurde. Sportlich aber zählte Beckenbauer tatsächlich schon zum alten Eisen, wenn der alte Glanz auch blieb. Die mit der wirtschaftlichen einhergehende sportliche Blütezeit der italienischen Serie A lockte in den zehn Jahren zwischen 1985 und 1995 eine Menge deutscher Spitzenfußballer in das Gastgeberland
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Kaiser-Ball: Beim HSV wurde Beckenbauer noch mal Meister. der Weltmeisterschaft von 1990. Profis wie Rudi Völler (AS Rom) oder das Inter-Trio Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus und Andreas Brehme erlangten dort Weltruhm. Gemeinsam half dieses Quartett, den Weltmeistertitel zu holen. Und alle vier versuchten später erneut ihr Glück in der Bundesliga – mit Erfolg! Zwar stieg Andy Brehme mit dem 1. FC Kaiserslautern 1996 aus der Bundesliga ab. Doch zwei Jahre später durfte auch er – mittlerweile 37 Jahre alt und in nur noch fünf Spielen eingesetzt – zum Abschluss der Karriere die Meisterschale in Empfang nehmen. Kumpel Völler absolvierte in zwei Saisons 62 Spiele und erzielte dabei respektable 26 Tore, die letzten bewahrten Bayer vor dem Abstieg.
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Weltmeister Guido Buchwald stieg mit dem KSC noch ab. Klinsmann und Matthäus schließlich, das ungleiche Duo, beharkte sich einige Jahre, auf dem Platz aber herrschte Professionalität: „Klinsi“ traf 31-mal in 65 Spielen für den FC Bayern, wurde mit 15 Toren Rekordschütze im UEFA-Cup-Wettbewerb 1996, den der Rekordmeister gewann. Matthäus schließlich, der bereits 1992 zurückgekehrt war, holte stolze vier Meistertitel mit dem FC Bayern, spielte noch zwei Weltmeisterschaften und eine EURO und trat erst 2000 zurück. Weniger Glück entwickelte Guido Buchwald. Nach drei erfolgreichen Jahren in Japan gelang der Sprung des Weltmeisters zurück in die Bundesliga nicht mehr. Mit dem Karlsruher SC stieg er 37-jährig nach nur neun Saisoneinsätzen ab. Die Hoffnungen, die man in Spieler wie nun Kuranyi setzt, sind Lesen Sie weiter auf Seite 78
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Zurück aus Italien: Matthäus gewann mit Bayern noch Titel.
Zurück aus Spanien: Schuster brachte Glanz nach Leverkusen.
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celona, bei Real und Atletico Madrid geglänzt hatte. Er wechselte aber nicht zum 1. FC Köln, wo seine Karriere einst begann, sondern nach Leverkusen. Geblieben ist von diesem knapp dreijährigen Engagement vor allem der Krach, mit dem sich Schuster verabschiedete. Schuster hatte beim Werksklub im Mittelfeld gespielt und dies mehr als respektabel, wovon nicht zuletzt die Tatsache zeugt, dass er 1994 die ersten drei Plätze bei der Wahl zum „Tor des Jahres“ belegte. Doch
also durchaus berechtigt, sie sollten aber nicht immer hochgeschraubt werden. Diese Erfahrung mussten zwei der besten Mittelfeldspieler machen, die Deutschland je besaß, beide bei Bayer Leverkusen. Bernd Schuster kehrte nach einem ausgedehnten Spanien-Aufenthalt 1993 in die Bundesliga zurück, nachdem er, der begnadete Stratege mit dem mitunter etwas schwierigen Charakter, 13 Jahre lang beim FC Bar-
Zurück aus England: Klinsmann holte mit Bayern den UEFA-Cup.
Zurück aus England: Ballack erlebte bei Bayer keine gute Zeit.
Trainer Erich Ribbeck testete ihn in der Abwehr, dies im April 1995 im Europapokal-Spiel beim AC Parma. In den Sprintduellen mit dem pfeilschnellen Fausto Asprilla sah es so aus, als würde Schuster rückwärts laufen. Asprilla erzielte drei Tore zum 3:0-Sieg, Schuster fühlte sich gedemütigt, der Streit eskalierte. Diese Eskalation konnte im Falle Michael Ballack verhindert werden. Doch seine Rückkehr 2010 vom FC Chelsea zu Bayer 04 stand selten unter einem guten Stern, dort erleb-
te er – nach Verletzungen und Irritationen – nicht seine besten Tage. Die späten Rückkehrer: Anders als im wahren Leben verklärt im Fußball die Erinnerung nicht, meist bleibt das Negative hängen: Tonnentritt, Kräche, zu späte Abschiede, enttäuschte Hoffnungen. Kuranyis Trost: Das Ding mit dem Nummernschild mutet eher marginal an. Es fehlt jetzt nur noch der Freiwillige mit dem Wunschkennzeichen. Pech für Kevin, wenn das ein VfB-Fan ist. F R A N K LU ß E M
Alter Glanz gegen altes Eisen – jeweils eine Auswahl Andreas Brehme
Anthony Yeboah
Rüdiger Abramczik
Hasan Salihamidzic
213 für Lautern/Bayern 1988-93 Inter/Saragossa 88 für Lautern
123 für Frankfurt 1995-97 bei Leeds 100 für HSV
312 für Schalke/ Dortmund/FCN 1984/85 bei Galatasaray 4 für Schalke
306 für HSV/Bayern 2007-11 bei Juventus 15 für Wolfsburg
Zé Roberto 223 für Leverkusen/Bayern 2006-07 bei Santos 113 für Bayern/HSV
Steffen Freund
Horst Hrubesch
170 für Schalke/Dortmund 1999-03 bei Tottenham 8 für Lautern
207 für RWE/HSV 1983-85 bei Standard 17 für Dortmund
Lothar Matthäus 275 für Gladbach/Bayern 1988-92 bei Inter 189 für Bayern
Andreas Reinke
Klaus Allofs
Jürgen Klinsmann
Michael Ballack
Guido Buchwald
Andreas Köpke
137 für HSV/Lautern 2000-03 bei Iraklis/ Murcia 91 für Werder
346 für Düsseldorf/Köln 1987-90 bei Marseille/Bordeaux 78 für Werder
156 für den VfB 1989-95 Inter/ Monaco/Tottenham 65 für Bayern
232 für Lautern/ Leverkusen/Bayern 2006-10 bei Chelsea 35 für Leverkusen
325 für den VfB 1994-97 bei Urawa 9 für den KSC
330 für den FCN/Frankfurt 1996-98 bei Marseille 16 für den FCN
140 für 1860/VfB 2006-10 bei Sp. Moskau 114 für Gladbach
Markus Babbel 242 für Bayern/HSV 2000-04 bei Liverpool/ Blackburn 46 für den VfB
Giovane Elber 256 für den VfB/Bayern 2003-05 bei Lyon 4 für Gladbach
Bernd Schuster 61 für Köln 1980-93 bei Barca/ Real/Atletico 59 für Leverkusen
Christian Nerlinger 215 für Bayern/Dortmund 2001-04 bei Rangers 9 für Lautern
Rudi Völler
Ivan Klasnic
Christian Ziege
170 für 1860/Werder 1987-94 bei AS Rom/ Marseille 62 für Leverkusen
151 für Werder 2008-12 bei Nantes/Bolton 3 für Mainz
185 für Bayern 1997-04 bei Milan/Middlesbrough/ Liverpool/Tottenham 13 für Gladbach
Erklärung: Hier zwei Teams von Bundesliga-Rückkehrern (mindestens 30 Jahre). Bei den Grünen verlief das Comeback gut, bei den Roten ging’s eher schief.
kickerinfografik
Martin Stranzl
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REPORT Doppel-Spaß: Die HFC-Spieler jubeln vor ihren Fans.
Kreisklasse statt Bundesliga. Nach der Ausgliederung der Profiabteilung des HSV gründeten Fans in Hamburg 2014 den HFC FALKE und erleben etwas völlig Neues – mit vielen altbekannten Gesichtern. Trennung von einem Partner. Mit etwas Abstand merkt man, dass die gemeinsame Zeit eigentlich gut war, dass man befreundet bleiben kann.“ Der HFC Falke ist Dwengers neue Leidenschaft, der HSV der inzwischen wieder wohlgelittene Ex. „Während des Relegations-Rückspiels in Karlsruhe“, sagt sie, „ging es mir nicht gut. Beim 1:1 von Diaz bin ich zu Hause durchs Wohnzimmer gehüpft.“ So erging dies einigen auf der fünfstufigen Stehtraverse in Stellingen. Viele tragen das schwarz-blaue Trikot des HFC, direkt neben dem Bierstand gibt es die Fanartikel zu kaufen. Etliche aber sind auch im
HSV-Dress da. Dwenger gefällt das, obwohl ihr Klub gegründet wurde, weil sie sich nach der Ausgliederung der HSV-Profiabteilung im Mai 2014 abgewendet haben vom Bundesliga-Dino. „Aber wir sind nicht der Anti-HSV. In uns allen fließt schwarz-weiß-blaues Blut.“ Statt im Oberhaus nun eben in der Kreisklasse 5, der 9. Liga. Ein Dauerzustand indes soll das nicht sein. „Wir haben das nicht gemacht, um fünf, sechs Jahre in der Kreisklasse zu spielen. Damit locken wir auf Dauer keinen hinter dem Ofen hervor“, weiß Dwenger. Dann wird erst mal geflucht. Der klassenhöhere Pokalgegner hat plötzlich die Chance zur
Führung. Und die Präsidentin Bedarf, ihre Anspannung weichen zu lassen. Dann ist sie wieder im Gespräch. Und wie. „Langfristig wollen wir in die Oberliga.“ Das klingt äußerst ambitioniert. Einerseits. Andererseits ist der Zulauf enorm. Auch hinsichtlich der Spieler. Daniel Brehmer steht mit Krücken am Spielfeldrand. Er ist einer von mehreren ehemaligen Oberliga-Kickern, die den Falken diesen Sommer zugeflogen sind. „Geld“, versichert Dwenger, „zahlen wir nicht.“ Brehmer nickt bestätigend: „Mit 35 Jahren reicht es nicht mehr für die Oberliga, aber Altliga will ich auch nicht spielen.
Fotos: Patrick Franck
A
uf den Regen ist auch an diesem Dienstagabend Verlass im Hamburger Sommer 2015. Der Weg durch knöcheltiefen Schlamm über den Grandplatz zur „Kampfbahn Stellingen“ ist damit schon die erste große Herausforderung. Rund 400 Zuschauer nehmen sie für das Pokalspiel HFC Falke gegen Komet Blankenese an. Das ist genauso beachtlich für die Kreisklasse wie die kleine mobile Anzeigetafel oder der Stadionsprecher. Und bedeutet doch einen Minusrekord. Zum ersten Spiel der Vereinsgeschichte kamen 750 Fans, zum zweiten 650. Tamara Dwenger steht mittendrin. In der rechten Hand hält sie ein Holsten. Die traditionsreiche Hamburger Brauerei ist nach dem Aus beim HSV kein offizieller Sponsor, aber zumindest ein Partner. Mit links hält Dwenger das Handy. Sie ist die Präsidentin des HFC Falke, twittert aber auch für den Liveticker. Die 29-Jährige hat seit der Gründung des Klubs in den vergangenen zwölf Monaten oft die Geschichte von der gescheiterten Liebe erzählt. Jetzt will sie am liebsten weniger über den Hamburger SV, sondern vielmehr über die Falken reden: „Wir wollen eine eigene Identität.“ In der professionell aufgemachten Stadionzeitung „Falkenpost“ und auf den Trikots steht das Motto des Klubs: „Dankbar rückwärts – mutig vorwärts.“ Sie will nicht nachkarten, und hat mit einem Jahr Abstand sogar ihren Frieden mit der alten Liebe gemacht. „Es ist wie bei der
„Wir sind
Ziel Oberliga: Langfristig sei dieses Vorhaben, versichert HFC-Präsidentin Tamara Dwenger. Der erste Schritt ist der Aufstieg in die Kreisklasse, den die Falken unter anderem mit Yannick Bräuer (r.) in Angriff nehmen.
kicker, 10. August 2015
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nicht der Anti-HSV“ Für einen HSV-Fan ist das hier perfekt – ich fand das Projekt von Anfang an super, und hab’ selbst früher beim VfL Pinneberg nie vor so vielen Zuschauern gespielt.“ Zum Eröffnungsspiel gab es eine riesige Choreografie, zum zweiten Spiel waren Fans aus Jerusalem und eine Abordnung von „Vorbild“ FC United of Manchester da. Trotz Stark- und Dauerregens sind gegen Blankenese auch Oliver Scheel und Christian Reichert gekommen. Beide waren nacheinander hauptamtliche Vorstandsmitglieder beim HSV. Scheel arbeitete nach dem Aus von Bernd Hoffmann auch unter Carl-Edgar Jarchow und in den Übergangsmonaten auch noch kurz mit Dietmar Beiersdorfer. Er geht wie viele hier auch noch in den rund zwei Kilometer entfernten Volkspark. „Mir gefällt es bei Falke“, sagt er, „für mich bedeutet das keine Abkehr vom HSV.“ Beim Führungstor reißt Scheel die Arme hoch. Die Atmosphäre hat jetzt nichts mehr von einem Kreisklassen-Kick. Im gewohnten Rhythmus skandiert das Publikum die drei Buchstaben. Nur sind es nicht die gewohnten. Statt „HSV“ von der Nordtribüne hallt es „HFC“ über die zugige Stellinger Anlage. Brehmer hat zum Jubeln die Krücken weggelegt. Beim ersten Training hat er sich die Achillessehne gerissen. Schluss mit Fußball will er trotz der Schwere der Verletzung und des fortgeschrittenen Alters nicht machen: „Ich bin doch nicht
für nur ein Training zu Falke gegangen.“ Philipp Markhardt trotzt dem Regen ganz ohne Schirm. „Ich hab meinen Regenhut.“ Er kümmert sich um die Pressearbeit bei den Falken. Das klingt absurd bei einem Kreisklassenklub. Der HFC aber ist kein
„Zu Falke zu gehen bedeutet keine Abkehr vom HSV.“ OLIVER S CHEEL , Ex-HSV-Vorstand normaler Kreisklassenklub. „Die anderen Vereine“, sagt Markhardt, „haben ein bisschen Bammel, wenn wir zu deren Spielen kommen. Vielleicht müssen wir unsere Ordner mitbringen.“ Der Grund: Rund 300 Gästefans sind in der 9. Liga außergewöhnlich. Das öffentliche Interesse ebenso. Die Zeit war schon da, Spiegel Online, selbst TV-Sender Sky und echte Überraschungsgäste: Redakteure vom „Übersteiger“, dem populären Fanzine des HSVRivalen FC St. Pauli. „Denen hat es gefallen bei uns“, verrät Markhardt. Stolz klingt durch in seiner Stimme. Nur Wehmut nicht. Sagt er. „Mit dem HSV habe ich abgeschlossen.“ Dann erzählt er die Geschichte von seinem Hut. „Der hat selbst das Unwetter in Freiburg überstanden.“ Er ist jetzt doch in der Bundesliga gelandet und schwelgt in Erinnerungen. Das passiert ihm immer wieder, während der HFC nach dem Blankeneser Ausgleich
in die Verlängerung geht und auch in dieser nach der erneuten Führung das 2:2 hinnehmen muss. Der Regen prasselt unaufhörlich, und die Stellinger Kampfbahn bietet keinen Schutz wie die alte Heimat Nordtribüne. „Meine Schuhe laufen langsam so voll wie vor zwei Jahren beim Pokalspiel in Jena.“ Mit dem HSV. Natürlich. Er ist von vertrauten Gesichtern umgeben. Und von durchaus bekannten. Direkt hinter ihm steht Björn Floberg, ein ehemaliger Aufsichtsrat des HSV. Beim HFC trägt der kräftige Mann eine Ordnerweste und verkörpert genau das, was Markhardt meint, wenn er sagt: „In unserem Verein machen wir alles selber. Es ist etwas völlig Neues, eine neue Familie.“ Am Ende reißt sogar der Himmel auf und die Familie feiert einen weiteren Sieg. Nach einem 9:0 in der Liga wurde mit Komet bereits der zweite klassenhöhere Klub aus dem Hamburger Pokal geworfen. „Aufsteigen“, ist Präsidentin Dwenger sicher, „werden wir mit dieser Mannschaft aus der Kreisklasse, aber der Pokal mit stärkeren Gegnern ist ein echter Gradmesser.“ Und das 4:2 gegen Komet für Markhardt Anlass genug, aus dem Gespräch auszusteigen: „Ich muss jetzt an die Bande, die Spieler abklatschen.“ Die heißen zwar nicht mehr Rafael van der Vaart oder René Adler, sondern Angelo Litrico und Christopher Dobirr. Und doch ist es jetzt ein bisschen so wie früher. S E BA S T I A N W O L F F
Vorbild Manchester Der HFC Falke wurde von Fans des Hamburger SV gegründet, die sich nach der Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in die HSV Fußball AG von ihrem Klub abwandten. Der Name ist an den Hamburger FC von 1888 und an den FC Falke 1906 – zwei der drei Gründungsvereine des HSV – angelehnt. Die Falken wurden am 17. Juli 2014 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Hamburg eingetragen und finanzieren sich aus Mitgliedsbeiträgen. Als Vorbild diente das englische Modell vom FC United of Manchester, in der Gründungsphase wurden die Briten auch zwecks eines Erfahrungsaustauschs besucht. ManUnited-Fans hatten sich 2005 nach der Übernahme durch Malcolm Glazer abgewendet und ihren eigenen Verein gegründet, mit dem sie inzwischen sechstklassig kicken. Erfolgreicher ist nur der AFC Wimbledon. Weil der FC Wimbledon nach dem Umzug ins 100 Kilometer entfernte Milton Keynes 2003 auch in Milton Keynes Dons umbenannt wurde, gründeten die Anhänger den AFC und feierten 2011 ein Comeback im Profifußball. Seitdem spielt Wimbledon wieder in der viertklassigen League Two. Ein Erfolgsmodell gibt es auch in Österreich. Dort haben Fans nach dem Einstieg von Red Bull in Salzburg den SV Austria Salzburg neu gegründet und spielen unter dem Trainer Jörn Andersen seit dieser Saison erstmals in der 2. Liga.
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INTERVIEW
kicker, 10. August 2015
Denken Sie an Usain Bolt? Er trainiert Jamaika mit Erfolg. Hier spricht WINFRIED SCHÄFER (65) über seine neue Welt.
Winfried Schäfer Geboren am 10. 1. 1950 in Mayen Seine Stationen als Trainer Von 1982 bis 1986 Amateurtrainer und Talentscout bei Borussia Mönchengladbach, 1986 bis 25. 3. 1998 Cheftrainer Karlsruher SC, 1998 bis 4. 12. 1998 VfB Stuttgart, 24. 3. 1999 bis 2000 Tennis Borussia Berlin, 1. 9. 2001 bis 18. 11. 2004 Nationaltrainer Kamerun, 6. 3. 2005 bis 19. 2. 2007 Al-Ahli Dubai, 27. 12. 2007 bis 2. 12. 2009 Al-Ain SC, 12. 6. 2010 bis 17. 1. 2011 FK Baku, 1. 7. 2011 bis 4. 6. 2013 Nationaltrainer Thailand und seit 17. 7. 2013 Nationaltrainer Jamaika Seine Erfolge als Trainer Afrika-Meister 2002; Karibikmeister 2014; Meister Vereinigte Arabische Emirate 2006; Pokalsieger Vereinigte Arabische Emirate 2009; BundesligaAufstieg 1987
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Herr Schäfer, müssen Sie sich nach zwei Turnieren im Sommer als Trainer Jamaikas jetzt erst mal in Deutschland erholen? Ich wollte meine Familie wiedersehen. Aber es war schon stressig. Bei der Copa hat uns eh niemand für voll genommen, der Uru Cavani dachte, Jamaika liegt in Afrika. Und dann haben wir gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Leider sind wir mit den Ergebnissen nicht belohnt worden, Anerkennung gab’s dennoch. Beim Gold Cup haben wir uns dann unter Druck gesetzt. Wir wollten ins Endspiel. Daran haben meine Jungs geglaubt. Was war aus Ihrer Sicht das interessantere Turnier: die Copa America in Chile oder der Gold Cup in den USA und Kanada? Der Gold Cup. Weil er auch hier in Deutschland die größere Wahrnehmung hatte, wegen Klinsmann als US-Coach. Da spielte im Halbfinale Deutschland gegen Deutschland oder Klinsmann gegen Schäfer. Aber es war ein Spiel wie David gegen Goliath. In Chile waren wir nur als Gast für Japan eingesprungen. Sie haben den Karlsruher Daniel Gordon in Chile gar nicht eingesetzt. Haben Sie ihn trotzdem weiter auf dem Zettel? Ja klar. Er hatte bei der Copa Pech, weil ich ihn im Mittelfeld vorgesehen hatte. Doch dann habe ich mich anders entschieden. Auf den Gold Cup hat er dann verzichtet, weil er seinen Platz beim KSC nicht gefährden wollte. Da hatte ich Verständnis. In Jamaika verdient man mit dem Fußball keine Reichtümer. Überrascht, wie erfolgreich die Reggae Boyz beim Gold Cup auftrumpften? Nein. Wir sind in dem Turnier belohnt worden nach dem Motto „Wer kämpft, hat auch Glück“. Mit dem Highlight des Sieges über die USA. Das war auch wichtig für die ganze Karibik-Region, wenn man sieht, was für Trainingsmöglichkeiten die USA haben – im Gegensatz zu uns.
Foto: Reuters/Mercado
er Blonde mit der Mähne spielte 403-mal in der Bundesliga für Gladbach, Offenbach und den KSC. Dort, in Karlsruhe, stieg er von 1986 bis 1998 zur Trainer-Legende auf. Nun bringt er sein Wissen weltweit an den Mann.
Sie kennen sich: Jamaikas Coach Winfried Schäfer mit Usain Bolt Wie sehen die in Kingston aus? Wir haben zwei Plätze, die hart und uneben sind. Sie sind nicht geeignet, das Direktspiel zu trainieren. Da kann man nicht arbeiten. Dagegen arbeitet Jürgen Klinsmann im Paradies. Der Verband muss dafür sorgen, dass man Fußball lernen kann und den Spielern nicht die Füße wehtun. War der Halbfinalsieg über die USA und Klinsmann ein besonderer Triumph? Nicht über Klinsmann, aber es war ein besonderer Tag, weil Jamaika noch nie in den USA gewonnen hatte. Und mehr noch: Die Zuschauer in Atlanta haben uns gefeiert. Sie haben die Art und Weise unseres Spiels bejubelt. Wir haben so gefightet, wie sie ihr Team sehen wollten. Nach der Niederlage gegen Mexiko sprachen Sie von „Gold“, das Ihre Mannschaft gewonnen habe. War das Erreichen des Finales das höchste der Gefühle?
Nein, sondern weil wir ins Endspiel gekommen sind ohne eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Wir haben keinen Elfmeter bekommen, keinen Freistoß bekommen, der keiner war. Keiner hat uns geholfen. Deshalb war’s für mich am Ende „Gold“ – trotz der Niederlage. Im September geht’s in der WM-Qualifikation gegen Nicaragua weiter. Machbar? Das Problem ist doch, die Spieler wieder alle zu bekommen, weil sie um ihre Stammplätze bei ihren Vereinen kämpfen. Natürlich ist Abstellungspflicht, und ich hoffe, dass alle kommen. Zudem gibt’s häufig Probleme wegen der Prämien. In Jamaika fehlt es am Geld, auch wenn sich vieles schon verbessert hat. Sie haben immer die Effizienz Ihrer Angreifer bemängelt. Glauben Sie, dass Sie noch einen Knipser finden? Das ist richtig. Aber bei uns kriegen dafür die Leute aus der zweite Reihe
ihre Chance. Ich habe Troy Deeney von Watford im Auge. Da bin ich schon lange dran. Er wollte nicht, jetzt habe ich ihm die neueste FIFAWeltrangliste geschickt, Platz 55. Aber wir müssen uns sehr beeilen, wegen eines Passes für ihn. Haben Sie mal überlegt, Usain Bolt für den Fußball zu aktivieren? Gut, das habe ich mal gesagt. Das war aber mehr PR. Ich kenne ihn, ein netter Kerl. Ich habe gehört, er sei kein schlechter Fußballer – aber auch kein wirklich guter. Ihr Vertrag läuft bis 2018. Wäre die WM in Russland für Sie ein krönender Abschluss – Sie sind nun 65 Jahre alt? Ich weiß gar nicht, wie alt ich bin. Ich liebe den Job, ich bin Idealist. Natürlich wäre das ein guter Abschluss. Wer weiß? Es gibt immer mal Anfragen von Klubs, aber mein Fokus liegt derzeit auf Jamaika. IN TE RVIE W: H. HAS SE L BRU CH
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-BUSINESS
15 Jahre Bundesliga-Konferenz
„Tooor in Freiburg ...“ Im Breisgau fiel im Jahr 2000 der erste Treffer der BundesligaKonferenz von Premiere, heute SKY . Die absolute Mehrzahl der 4,28 Millionen Abonnenten wählt samstags das Erfolgsformat.
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anz am Anfang des Gesprächs kommen sie gleich auf die Einschätzung zu sprechen, die der damalige Regisseur nach der Generalprobe abgab. Denn selbst einer wie er bekam kalte Füße, so kurz vor der Premiere. „Wir machen etwas, was eigentlich gar nicht geht“, sagte Volker Weicker (58) damals, ein Guru der Branche, ausgewiesener Fachmann für Entertainment, Show und Sport, der für Qualität bei Livesendungen im TV bürgt. Es war im August 2000. Premiere, der Vorläufer von Sky, plante eine Weltneuheit. Eine Konferenzschaltung im Fernsehen, angelehnt an die berühmte Bundesliga-Konferenz im Radio. Nicht nur Regisseur Weicker, der einst auch das Kanzlerkandidaten-Duell zwischen Angela Merkel und Gerhard
Foto: Witters
Von Anfang an mit dabei: Kai Dittmann, Michael Leopold und Tom Bayer
Schröder gekonnt in Szene setzte, ein gutes Spiel“, weiß Bayer. Die Kolhatte Bauchgrimmen, ob sich alles legen nicken anerkennend ob dieso realisieren ließe, wie es sich die ses Erinnerungsvermögens. Auch Macher ausgedacht hatten. sie können den Tag nicht vergessen, Volksparkstadion in Hamburg, als die Fußballberichterstattung im 15 Jahre später. Die Arena im Som- TV um eine Innovation bereichert mer 2015 als Treffpunkt für ein Trio worden ist. „Wir waren alle ziemlich der ersten Stunnervös“, sagt Kai de. Drei KomDittmann (48). mentatoren, die Der Pioniergeist entwickelte „Ich war sehr, von Anfang an sich vor den Toren Münchens. sehr angespannt, dabei waren und aber nach dem als Einzige bis ersten Torschrei heute durchgehend in der Konfe- ging es dann deutlich leichter“, renzsendung im Einsatz sind. Diese pflichtet Michael Leopold (43) bei. feiert bei Sky nun am ersten Spieltag Schließlich sei er ja mit Abstand der der 53. Saison ein kleines Jubiläum. Jüngste am Mikrofon gewesen. „Meine Partie fand hier statt“, erinBuch geführt haben sie nicht, nert sich Tom Bayer. „HSV gegen doch zusammen bringen es die 1860“, klärt das 57-jährige Urgestein drei auf über 1000 Konferenz-Teildes Abosenders auf. „2:2 am Ende, nahmen. Der allererste Treffer der alle vier Tore in der ersten Hälfte, mittlerweile legendären Bundesli-
ga-Konferenz fiel übrigens im Breisgau: „Tooor in Freiburg …“ hieß es am 12. August 2000 von Kommentator Hansi Küpper. Björn Dreyer traf für den SC nach vier Minuten zum 1:0 gegen Stuttgart. Heute ist dieser Zwischenruf ins Blut übergegangen. Die drei alten Hasen kommen auf den Pioniergeist zu sprechen, wie er sich damals auf dem Gelände in Ismaning vor den Toren Münchens entwickelt hat und bis heute fortlebt. „Komplettes Neuland“ hätten sie betreten, so Bayer, der von einer „extremen Aufgeregtheit“ berichtet. Dabei hatten sie alles geplant, sich vorbereitet, eigens ein „spezielles Trainingslager“ bezogen, wie Leopold verrät. Ein Härtetest zwei Wochen lang, Simulation unter ernsthaften Bedingungen, Proben mit einem Spieltag aus der Vergan-
kicker, 10. August 2015 genheit – immer und immer wieder, bis zum Erbrechen. „Jeder mit einem Spiel, das er bestimmt 20-mal kommentiert hat“, blickt Leopold auf den Intensivkurs zurück, der für den Ernstfall fit machen sollte. Okay, sie kannten sich aus in dem Geschäft, die Sky-Musketiere. Sie kamen vom Radio, hatten Erfahrung mit Schaltkonferenzen, waren in gewisser Weise vorgebildet, deshalb für das Projekt engagiert worden. Doch es blieben Zweifel: Konnte das Modell aus dem Hörfunk so einfach mit bewegten Bildern auf die Mattscheibe übertragen werden? Es konnte. Und es funktionierte, relativ rasch, sogar ohne all die befürchteten Geburtswehen und Kinderkrankheiten. „Ein perfekt organisiertes Chaos“, charakterisiert Dittmann liebevoll die Show, die sich zu einem Renner und auch zum Vorbild für die NFL entwickelt hat, die mit der berühmten Red Zone eine gelungene Kopie für American Football auf den Markt gebracht hat. Gut 60 Mann stark ist die Besatzung, die samstags mit fünf Partien zeitgleich in der Sendezentrale unter dem Kommando von Christian Schulten und Berti Wand, den Leitern der Sendung, das Format produziert. Regisseure und Redakteure, Grafiker und Cutter sowie Kommentatoren – ein Team, das Qualität liefert. Eine Sendung, die von der Unmittelbarkeit und der Lebhaftigkeit lebt, von den Spannungselementen und der Dramatik geprägt ist, wie sie sich auf den Plätzen eben ergibt. Wenn sie als Reporter ein Konferenzspiel betreuen, sind sie selbst nicht vor Ort. Aus einer Box im Sendezentrum verfolgen sie „ihr“ Spiel, kommentieren weit ab vom Schauplatz, können sich jederzeit melden, wenn etwas passiert. Mit den bekannten Zwischenrufen: „Tooor in Dortmund!“ Oder: „Elfmeter in Mainz!“ Standortwechsel in Sekundenschnelle. Und wenn sich etwas Wichtiges ereignet in einer Arena, wo nicht gerade das Bewegtbild läuft, wird es rasch nachgereicht. Bilder und Zeitlupen, sodass der Kunde in Windeseile informiert ist. Komplex und doch so einfach – so das Erfolgsrezept. Es ist eine fein abgestimmte Studio-Sendung. Eine Lösung, die technischen Erfordernissen geschuldet ist, aber gewiss auch finanzielle Gründe hat. Natürlich, sagen die Sky-Leute, wäre jeder gern live im Stadion dabei. Doch das Arbeiten aus der Box habe auch Vorteile. Die Abstim-
mung klappe besser, vor allem der Service für die Zuschauer, wenn es strittige Szenen aufzubereiten gelte. Das Wort vom Teamgeist fällt. „Die Sendung lebt vom Miteinander“, sagt Leopold. Drei Stunden vor dem Start treffen sie sich, speisen und plaudern, sprechen sich ab, wie bestimmte Überleitungen aussehen könnten. Dass die Kollegen sich mitunter gegenseitig auf die Schippe nehmen, so der Rheinländer Bayer, mache die ganze Sache interessanter. „Es lebt auch von den Charakteren, den unterschiedlichen Herangehensweisen der Komm e n t a t o r e n .“ Man kennt sich, die Eigenheiten und Rituale der anderen. Eine lockere Atmosphäre in der Konferenz-Truppe, die das Gelingen beeinflusst. Wenn das Rotlicht angeht und es ernst wird, betont der Bayer Leopold, „dann sind alle on Fire!“ Müssen sie auch sein. Es sei schließlich „totaler Stress, viel Anspannung“, wie der Norddeutsche Dittmann gesteht, er weist darauf hin, dass das Konferenz-Geschäft im Radio nicht weniger stressig, aber etwas leichter sei, „weil für den Konsumenten nicht so überprüfbar durch die Bilder“. Dittmann zählt – wie Bayer und Leopold – zu der erlesenen Riege, die auch Livespiele über 90 Minuten übertragen. Zudem ist er neben Marcel Reif und Wolff-Christoph Fuss auch Kommentator des Topspiels am Samstagabend, gehört also zur ersten Garde. Er sieht keinen Qualitätsunterschied zwischen dem 90-Minuten-Spiel und der Reportage mit Konferenz-Schnipseln: „Ich mache beides unheimlich gern.“ Der Aufwand dafür sei ohnehin gleich. Obwohl in der Konferenz nicht so häufig gefordert, „darf ich mich nicht nur halb vorbereiten“. Alle wichtigen Informationen müss-
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ten parat sein, so Dittmann. „Es ist wenig.“ In der Anfangszeit mal mitunter schwieriger, alle gezielt technische Probleme, aber selten und geschickt unterzubringen.“ Pleiten aufgrund von journalistiWie bereitet sich ein Sky-Jour- schen Versäumnissen. Der größte nalist vor? Wie ist der Vorlauf zur Aufreger fand am letzten Spieltag inzwischen berühmten Konferenz? der Premierensaison der Konferenz Viel lesen inklusive der von Anbieter statt, doch nicht bei der Schalte: Opta gelieferten Mappe mit Statis- Die legendäre Meisterfeier 2001 tik, viel telefonieren mit den Haupt- auf Schalke, der verfrühte Jubel ob darstellern in den Klubs – danach des sicher geglaubten Meistertitels, bewerten und einordnen. Beginn: die Interviews von Field-Reporter Im Idealfall drei Tage vor dem An- „Rollo“ Fuhrmann mit dem später pfiff, um für alles präpariert zu sein. schluchzenden Rudi Assauer. Doch oftmals, gerade in englischen Bayer, Konferenz-Beobachter des Wochen, in denen der Aufwand für Schalker 5:3 gegen Unterhaching, Reisen hinzukommt, ist die Zeit wunderte sich. Leopold hatte den begrenzt. In Zeitnot kommen die Klassenverbleib mit Cottbus bei 1860 Konferenz-Spezialisten erst recht München verfolgt, reagierte veram Sendetag. Eigentlich erledigen dutzt. Dittmann, beim längst beensie aus ihrer Übertragungsnische, deten Westderby Dortmund gegen gerade mal so komfortabel wie Köln am Mikro, schüttelte auch mit ein Mittelklassewagen, zwei un- dem Kopf – weil eben noch nicht terschiedliche Jobs: Sie sind live abgepfiffen war in Hamburg, wo am Ball, anschließend 45 müssen Bayern sich mit dem späten Anderssie postwendend den Nachbe- son-Tor doch noch den Titel sicherricht verfassen. „Alle Spiele, alle te: „Ich dachte, die sind aber mutig – Tore“, exakt um 17.30 Uhr, keine warum feiern die denn schon?“ 15 Minuten nach Alles lange her. Abpfiff, startet Die Konferenz diese Zusammen- Die Konferenz ist ein wichtiger ist inzwischen fassung. Also eine Alltag beim Sengute Stunde vor Baustein im Geschäftsmodell. der, ein wichtider Sportschau. ger Baustein im Wahrlich mit heiGeschäftsmoßer Nadel gestrickt, wie es immer so dell. Ein Markenzeichen und „ein schön heißt. Eine Wertung der Par- hohes Gut“, wie jüngst Frankfurts tie mit allen Höhepunkten, garniert Boss Heribert Bruchhagen bei der mit rasch eingefangenen O-Tönen. Diskussion über neue Anstoßzeiten Für Dittmann die ganz hohe Schu- hervorhob. Die absolute Mehrzahl le: „Für den, der Spiel 1 betreut, der Fußballfans und 4,28 Millionen bleiben gerade mal fünf Minuten Abonnenten (der Umsatz stieg im Zeit. Wir kommentieren einen Zu- Geschäftsjahr 2014/15 auf 1,8 Milsammenschnitt, ohne ihn vorher liarden Euro) entscheidet sich am gesehen zu haben.“ Hier lässt sich Samstag dafür. Bruchhagen möchte auch der Albtraum der Konferenz- diesen Sky-Hit nicht missen. Macher festmachen. Leopold, zum Die Macher auch nicht. Ihnen Glück davon nie betroffen, spricht würde etwas fehlen, sagen Leopold das Horrorszenario an: „Hoffentlich und Dittmann. Und Altmeister Bayfehlt im Nachbericht kein Tor …“ er, einst aufgrund der Radio-KonPannen müssen eingeplant wer- ferenz für diesen Job entflammt, den bei Live-Sendungen – bei Sky formuliert das Schlusswort über halten sie sich im Rahmen. Es sei die TV-Variante: „Ich bin froh, dass wenig schiefgegangen in all den dieses Produkt mein tägliches Brot Jahren, sagt Bayer. „Überraschend ist.“ HANS-GÜN TE R KLE MM
MARKEN & MÄRKTE TAG Heuer kreiert Bundesliga-Uhr Der Uhrenhersteller TAG Heuer ist ab sofort „Offizieller Partner der Bundesliga“ und übernimmt damit unter anderem das TV-Grafik-Sponsoring mit Logo-Einblendungen. Die Kooperation gilt zunächst für drei Spielzeiten bis einschließlich der Saison 2017/18. Jean-Claude Biver, CEO von TAG Heuer und Präsident der Uhrensparte des Luxusgüterkonzerns LVMH (Foto, links, mit DFL-Boss Christian Seifert), kündigte für 2016 ein Modell „Bundesliga-Uhr“ an. Der Konzern ist mit der Uhrenmarke Hublot bereits Partner der FIFA (2010 bis 2022) und der UEFA (2008 bis 2020).
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FORMEL 1
Eine Chance muss reichen Das Vorbild heißt SEBASTIAN VETTEL (28). Doch wer mit dem Red-Bull-Ticket in die Formel 1 aufsteigt, ist noch lange nicht sicher am Ziel. Etliche konnten sich nicht lange oben halten.
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er Halbzeit-Grand-Prix der For- noch der aktuelle Debütant Carlos mel 1 in Budapest muss einer Sainz jun., lässt fast vergessen, wie der schönsten Tage im Renn- viele auch gescheiterte Anläufe es leben von Helmut Marko gewesen gegeben hat (siehe Infofläche). sein. Denn mit einem Blick auf die Aber die Auslese ist gnadenlos, Ergebnisliste bekam der 72 Jahre das System so romantisch, wie es alte Österreicher bestätigt, dass der Sport im Sozialismus war. Marsein System funktioniert: Sebastian ko und auch der andere AusbilVettel vor Daniil Kvyat vor Daniel dungsleiter, Toro-Rosso-Teamchef Ricciardo vor Max Verstappen – Franz Tost (59), gehören zu den auf den Plätzen eins bis vier also kompromisslosesten Erfolgsmenausschließlich Piloten, die im Nach- schen im Motorsport. Sie geben wuchsprogramm von Red Bull groß Talenten eine Chance, aber selten geworden sind. Und noch größer eine zweite. Das Prinzip ist schon werden wollen. im Firmenlogo verankert: Man „Ich denke, Helmut ist ziem- muss die Gelegenheit bei den Hörlich glücklich darüber“, sagte der nern packen. zu Ferrari übergelaufene Sebastian Dazu gehört ein glückliches Vettel, „auch wenn er es sicher lie- Händchen. Nach der Ausnahmeber gesehen hätte, wenn ich Drit- erscheinung Vettel war auch der inter statt Erster geworden wäre.“ Mit zwischen 26 Jahre alte Daniel Riccidem Heppenheiardo ein guter Zögmer fruchtete das ling des Systems. Förderprogramm, „Ich weiß, dass ich in der Schon im Vorjahr das bereits in den Formel 1 bleiben werde.“ hat er mit drei Nachwuchsklassen Siegen bewiesen, mit dem geziel- MA X VER S TAP P EN, Supertalent dass er mit dem ten Einsatz in den richtigen Auto auf besten Rennställen seinen Beginn dem Sprung weiter nach oben ist. nimmt, zum ersten Mal richtig. Glücksgriff Kvyat wurde gleich um Red Bull durfte von 2010 an vier- zwei Klassen nach oben befördert, mal hintereinander stolz darauf von Max Verstappens Schnelldurchsein, sich den Weltmeister selbst lauf ganz zu schweigen. Da haben herangezogen zu haben, nach- sich Risiken und Können gepaart. dem man Vettel zuvor im Talent- Nicht nur für Red-Bull-Teamchef schuppen Toro Rosso eine rasende Christian Horner (41) gehört der Grand-Prix-Ausbildung hatte an- eigene Nachwuchs „zu den Highgedeihen lassen, die schon einen lights der bisherigen Saison“, es sei ersten Sieg mit sich brachte. An Vet- absolut richtig gewesen, ihnen eine tels Aufstieg haben zwar auch BMW Chance gegeben zu haben. Und es und Sauber (einst das erste Part- ist erst Halbzeit, weshalb Franz nerteam von Dietrich Mateschitz Tosts Prophezeiung weiter im Raum in der Formel 1) ihren Anteil, aber steht: „In der richtigen Umgebung der große Ruhm gehört dem System können sie Rennen gewinnen.“ der Bullen. Daniil Kvyat (21) war nach seiDer jüngste Vierfach-Erfolg ver- nem allerersten Podestplatz in der deutlicht, dass der Rennkindergar- Formel 1 voll des Lobes für die ten mehr als nur einen Superstar Chance seines Lebens. Der Russe hervorgebracht hat – die Besten schätzt aber die Förderung völlig der „next Generation“ haben ihre rational ein: „Es offeriert einem Ausbildung auf Kosten der Brause großartige Möglichkeiten, aber man genossen. Dieses Quartett, dazu muss auch Leistung dafür bringen.“
Davon weiß auch Carlos Sainz jun. zu berichten: „Ich habe nie eine Kategorie wiederholt, bekam nie ein zweites Jahr. So funktioniert Red Bull nicht. Da musst du gleich im ersten Jahr gewinnen.“ Vor allem von Max Verstappen, der gerade Fahrstunden für seine Führerscheinprüfung nimmt, erhoffen sich Red Bull und die Formel 1 insgesamt noch viel. Der 17 Jahre junge Rookie, jüngster Pilot der Königsklasse überhaupt, imponiert sogar dem strengen Franz Tost. Dem Österreicher fallen dabei zwei Referenzbeispiele aus Deutschland ein: In der Denkweise und Arbeitsmethodik erinnere Verstappen ganz
stark an Sebastian Vettel, von der Respektlosigkeit an Stefan Bellof. Allein den Vergleich muss man sich erst mal verdienen. Verstappens Teamkollege Carlos Sainz, ebenfalls Sohn eines Rennfahrers (Carlos Sainz sen. war zweimal Rallye-Weltmeister, Jos Verstappen brachte es auf 107 Grand-Prix-Einsätze), kam bereits viermal in zehn Rennen in die Punkte, einmal mehr als der niederländische Teamkollege. Trotzdem steht Verstappen im Fokus, was den tatsächlich sehr stolzen Spanier nervt. „Ich darf nicht zu sehr auf die andere Seite der Garage schauen, sonst lenkt mich das zu
kicker, 10. August 2015
Red-Bull-Talente: Sebastian Vettel (gr. Foto) und (v. l.) Max Verstappen, Carlos Sainz jun., Daniel Ricciardo
Geschafft Sebastian Vettel/GER Daniel Ricciardo/AUS Max Verstappen/NED
4 WM-Titel 3 GP-Siege 13 F1-Starts
Fraglich Daniil Kvyat/RUS 28 F1-Starts Antonio F. da Costa/POR Testfahrer Carlos Sainz jun./ESP 13 F1-Starts Auf dem Sprung Alex Lynn/GBR Pierre Gasly/FRA Callum Ilott/GBR Dean Stoneman/GBR
GP2 GP2 F3 F-Renault
Gescheitert in der Formel 1 Neel Jani/SUI Vitantonio Liuzzi/ITA Scott Speed/USA Sébastien Bourdais/FRA Jaime Alguersuari/ESP Sébastien Buemi/SUI Jean-Eric Vergne/FRA Christian Klien/AUT Robert Doornbos/NED Enrique Bernoldi/BRA Narain Karthikeyan/IND Patrick Friesacher/AUT Karun Chandhok/IND
Testfahrer 80 GP 28 GP 27 GP 46 GP 55 GP 58 GP 49 GP 11 GP 28 GP 46 GP 11 GP 11 GP
Fotos: Red Bull
Das Heer der Red-Bull-Nachwuchsfahrer
sehr ab. Ich muss mich auf mich konzentrieren“, weiß der 20-Jährige. Sainz hat auf seinem Weg nach oben eine Menge Rekorde aufgestellt, entsprechend groß sind sein Selbstvertrauen und seine Erwartungen. Und er weiß, dass er im anstehenden Rennherbst noch weiter punkten muss. Denn anders als bei Verstappen, der einen mehrjährigen Vertrag hat, gilt das Abkommen für Sainz zunächst nur für 2015 – es ist sein Bewährungsjahr. Der Druck ist dementsprechend hoch. Aber Sainz findet zumindest nach heutigem Stand, dass er eine weitere Chance verdient habe. Er behauptet jedenfalls, dass er sich
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keine großen Sorgen mache. Das Ausleseverfahren von Red Bull geht somit auch für die weiter, die es in die Königsklasse geschafft haben. Toro Rosso ist bislang nur als Sprungbrett gedacht, nicht als Dauer-Aufenthaltsraum. Entweder man schafft es zu Red Bull – oder man geht. Einzig der Franzose Jean-Eric Vergne hat drei Rennjahre in Faenza absolviert, glücklich ist er am Ende nicht geworden. Diese Politik wird sich erst ändern, wenn Toro Rosso selbst ernsthafte Ambitionen auf Top-Platzierungen anmelden sollte. Momentan kann man davon ausgehen, dass Max Verstappen die besten Aussichten auf eine Beförderung hat – vermutlich Ende 2016, vielleicht auch schon zu Beginn der nächsten Saison. Denn das Reaktionsvermögen der Chefs in der Talentschmiede ist so groß wie das, das sie von ihren Auszubildenden fordern. „Momentan weiß ich nur, dass ich in der Formel 1 bleiben werde“, sagt Verstappen über alle Gerüchte – selbst für einen Sitz bei Ferrari war er im Rahmen der üblichen Grand-Prix-Hysterie bereits ins Gespräch gebracht worden. Vom Größenwahn ist er jedenfalls nicht besessen: „Ich bin mit meiner Position ziemlich zufrieden und kann noch immer eine Menge lernen.“ Sollte er zu Red Bull aufsteigen, kostet das automatisch eines der dort beschäftigten beiden Eigengewächse den Platz … Die Fehlerquote in der ersten Saisonhälfte, die ohnehin ziemlich gering war – bei Verstappen ein spektakulärer Auffahrunfall in Monte Carlo und ein Dreher hinter dem Safety-Car in Silverstone, bei Sainz ein Dreher in Schanghai –, ist laut Franz Tost vergessen. „Ich muss sagen, dass ich mit den beiden mehr als zufrieden bin. Beide haben bereits bewiesen, dass sie in die Formel 1 gehören. Fehler und Dreher sind Teil des Ausbildungsprozesses. Wer ans Limit gehen will, der findet es erst dann, wenn er auch mal einen Dreher oder einen Unfall hat“, sagt der Toro-Rosso-Teamchef. Entscheidend sei dabei die Lernkurve, und auf die hat nicht nur er ein waches Auge. Nach oben zu gucken, das ist die grundsätzliche Ausrichtung der Red-Bull-Nachwuchsförderung. E L M A R B RÜ M M E R
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kicker, 10. August 2015
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Lohnabhängige Bürger zahlen für Rente und Krankenkasse
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Betr.: „Wir hatten Tuchel schon seit 2009 im Kopf“ – Interview mit Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke % Nr. 64
Erforderliche Angaben: Jeweils voller Vor- und Nachname sowie Anschrift des Verfassers plus kicker-Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für E-Mails).
Mit der Aussage von Hans-Joachim Watzke bezüglich der Pay-TV-Situation bin ich nicht einverstanden! Ich zitiere: „Der Deutsche meint eben, dass der Staat neben der Rentenund Krankenversorgung am besten auch noch für die Fußballversorgung zuständig ist.“ Es ist doch so, dass die lohnabhängigen Bürger Beiträge zur Renten- und Krankenversorgung als Anteil von Lohn und Gehalt zahlen und damit sehr wohl selbst zuständig sind, im Gegensatz zu Watzkes Behauptung – und nicht der Staat. Uwe Adelfang, Köln
Betr.: „Naht der Abschied?“ – Die Situation von Mario Götze in München % Nr. 65
Einer der nicht unwesentlichen Gründe, weshalb Deutschland 2014 Weltmeister wurde, ergab sich durch den aus sieben Spielern von Bayern München bestehenden Kader. Der große Vorteil bestand darin, dass sich der größte Teil des Teams aus eingespielten Spielern zusammensetzte. Hier nun der aktuelle Zustand: Kroos und Schweinsteiger haben sich anderen Vereinen angeschlossen, Götze ist unzufrieden und steht vor dem Absprung, Müller nerven die unmotivierten Auswechslungen, Lahm hat seinen Rücktritt aus der Nationalelf
einen deutschen Spieler (Arnold) zu Beginn auf dem Feld, der FC Bayern immerhin vier (Neuer, Lahm, Boateng, Müller). Leonhard Gold, Aichach
Foto: DeFodi
Von sieben Bayern-Spielern nur noch zwei „unbelastet“
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt der kicker-Meinung.
Gutes Interview, eine Antwort fand Widerspruch: BVB-Boss Watzke erklärt. Somit stehen derzeit nur noch zwei „unbelastete“ Spieler von Bayern (Neuer und Boateng) der Nationalmannschaft zur Verfügung. Wundert man sich da noch, dass Deutschland derzeit hinter Belgien in der FIFA-Rangliste rangiert? Ralph-Peter Fischer, Bammental
Warum wechselt Guardiola nicht positionsbezogen? Betr.: „Und wieder trifft es Müller …“ – Supercup: Wolfsburg siegt über Bayern % Nr. 64
Die Auswechseltaktik von Bayerns Trainer Pep Guardiola ging auch
im Supercup wieder einmal daneben.Wie im letzten Pokalhalbfinale gegen den BVB sorgten seine Wechsel in der Schlussphase bei einer 1:0-Führung für eine Menge Unruhe im eigenen Team. Seine taktischen Auswechslungen ziehen meistens etliche Umstellungen nach sich. Warum er bei einer knappen Führung nicht positionsbezogen eins zu eins auswechselt, ist mir schleierhaft. Bernd König, Ingolstadt Zum Thema „FC Bayern-Spanien“. Wer so etwas behauptet, sollte mal die Anfangsaufstellungen des Supercups lesen. Wolfsburg hatte nur
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Trainer und kicker-Kolumnist: Morten Olsen wird 66 Jahre alt.
MONTAG, 10. AUGUST Ronald Borchers (6 A) wird 58 Jahre, Wolfgang Funkel (2 A) 57, Thomas Brunner (328 BL Nürnberg) 53, Trainer Uwe Wolf 48. DIENSTAG, 11. AUGUST Trainer Heinz Höher 77, Herbert Laumen (2 A) 72. MITTWOCH, 12. AUGUST Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (seit 1995 Arzt der Nationalmannschaft) 73, Klaus Toppmöller (3 A) 64, Dietmar Schauerhammer (Bobsport, OS 1984 Zweier und Vierer, 2 x WM) 60, Pete Sampras (USA, Tennis, 5 x ATP-WM, Daviscup-Sieger 1992, 1995) 44. DONNERSTAG, 13. AUGUST Marian Masny (75 A Tschechoslowakei, EM 1976) 65, Jutta Nardenbach (59 A, EM 1989, 1991) 47,
Uwe Bindewald (263 BL Frankfurt) 47, Sven Kmetsch (2 A) 45. FREITAG, 14. AUGUST Werner Heine (29 A DDR) 80, Morten Olsen (102 A Dänemark, Nationaltrainer seit 2000) 66, Trainer Gerd Schwickert 66, Trainer Christian Gross (1 A Schweiz) 61, Heiko Westermann (27 A) 32, Christian Gentner (5 A) 30. SAMSTAG, 15. AUGUST Trainer Lothar Buchmann 79, Dietmar Schwager (320 BL Lautern) 75, Ralf Schulenberg (3 A DDR) 66, Volker Fischer (Fechten, OS 1984, 3 x WM) 65, Rudi Kargus (3 A) 63. SONNTAG, 16. AUGUST Stefan Klos (254 BL Dortmund) 44.
Die leidige Aufstiegsregelung in der Regionalliga Betr.: Beilage Regionalliga % Nr. 64
Die Regionalliga-Beilage war wieder sehr interessant. Und wie immer geht es um die leidige Aufstiegsregelung. Es würde doch ganz einfach gehen: Die fünf Regionalliga-Meister steigen direkt auf, und aus der 3. Liga gibt es eben fünf Absteiger. Man könnte zudem darüber nachdenken, die 3. Liga auf zum Beispiel 22 Mannschaften zu erweitern (in England sind es sogar 24), wobei dann fünf Absteiger nicht zu viel wären. Nur Mut, ihr Herren beim DFB! Andreas Schlömer, Willingen
Vorschlag: Bundesliga soll es wie im Bezirkspokal machen Betr.: Elfmeterschießen auch in der Bundesliga?
Bei einem Amateur-Bezirkspokalspiel des Landesligisten 1. SC Göttingen 05 hat mir das anschließende Elfmeterschießen (ohne Verlängerung) so gut gefallen, dass ich die Idee hatte, dass man das auch auf die Bundesliga (bei Punktspielen) übertragen könnte. Bei einem Unentschieden gibt es Elfmeterschießen, aber keine Verlängerung. Die unterlegene Mannschaft bekommt einen Punkt, die erfolgreiche Mannschaft dagegen drei Punkte. Ich glaube, das wäre eine tolle Sache für die Zuschauer. Die DFL könnte mal darüber nachdenken. Ernst-Georg Windel, Gleichen
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hristian Heidel steht ganz ruhig da. Mulmig ist ihm. Währenddessen bricht um ihn der Wahnsinn aus. Doch der Manager des 1. FSV Mainz 05, damals gerade mal drei Jahre im Amt, bleibt ganz ruhig. Weil er weiß, dass das Tor zum 2:2 gegen Hannover 96, erzielt in der Nachspielzeit durch den aufgerückten Schlussmann Stephan Kuhnert, und damit der Punkt zum Auftakt der ZweitligaSaison 1995/96 nichtig ist. Weil ein Fax nicht beim DFB ankommt und eine Spielberechtigung fehlt. Dabei beginnt der 5. August 1995 vor 4100 Zuschauern am Bruchweg nach Maß für die Gastgeber. Thomas Ziemer trifft nach zehn
2:2 verloren Am 5. August 1995 köpft der Mainzer Torwart STEPHAN KUHNERT (heute 54) den späten Ausgleich gegen Hannover. Doch der Punkt wird aberkannt. Minuten zum 1:0 gegen die Niedersachsen. „Das war in der Saison einer unserer wichtigsten Spieler“, sagt Heidel heute. Deshalb hat er den im Vorjahr von 1860 München geliehenen Ziemer fest verpflichtet.
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Mainzer Torschützen: Stephan Kuhnert und Thomas Ziemer (großes Foto), dessen Spielberechtigung fehlte
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Der gefaxte Spielervertrag soll dies dem DFB – die DFL gibt es längst noch nicht – dokumentieren. Das Problem: Am Spieltag entdeckt Heidel, dass für Ziemer keine Spielberechtigung vorliegt. Also
kicker, 10. August 2015
Vor 20 Jahren greift der heute 52-Jährige zum Louis van Gaal sagen. „Die Ecke Telefon – und landet auf einem kam von rechts. Das war meine starGerüst. „Ich habe Volker Nickchen ke Seite zum Köpfen. Meine Schoangerufen. Der war damals beim koladenseite“, erklärt Kuhnert heute DFB zuständig für die Spielberech- und lacht. Früher, ja, in der Jugend, tigungen. Er stand zu Hause auf da hat er auch draußen gespielt. dem Gerüst, weil er gerade gebaut „Ein guter Torwart ist auch immer hat.“ Der längst und viel zu früh ver- ein guter Stürmer“, ist das Credo des storbene Nickchen fährt in die DFB- Mainzer Originals. Als Lieberknecht Zentrale, um zu eruieren, ob die feh- die Ecke tritt und der Ball direkt lende Erlaubnis für Ziemer ein Irr- auf ihn zurast, „habe ich fast einen tum sei. Heidel macht dem Mann- Schreck bekommen“, erklärt der daschaftsbeauftragten Gerhard Wag- mals 34-Jährige, dem sechs Jahre ner die Ansage, die Partie mit zehn zuvor in der Oberliga bereits per Mann, ohne Ziemer, zu beginnen. Abschlag das Tor des Monats OktoDoch während Nickchen ins ber 1989 gelungen war. Jörg Sievers Büro braust, muss sich, so schildert im Kasten der 96er dürfte ebenso es Heidel, in den Katakomben Fol- erschrocken sein. Denn Kuhnerts gendes ereignen: WagKopfball zappelt im ner fragt Schiedsrichter Netz. Ausgleich in letzHermann Albrecht, ob „Das war ein böses ter Sekunde. „Für den Ziemer auch ohne Be- Erwachen für uns.“ Kuhni“, sagt Thomas rechtigung spielen dürZiemer, „habe ich mich fe. Der Unparteiische T HOMA S Z IEMER unheimlich gefreut. erklärt freimütig, dass Er ist ein lustiger Typ, das egal sei. Also läuft Ziemer auf. war eine absolute Führungsfigur in Mit Erfolg, wie der Führungstreffer Mainz.“ Jubel, Trubel, Heiterkeit am des damals 25-Jährigen dokumen- Bruchweg. tiert. Nur einer will nicht so recht So recht freuen kann sich Hei- aus sich heraus. Christian Heidel. del darüber nicht. Und im Laufe „Weil ich genau wusste, was pasder ersten Hälfte erhält er einen siert.“ Hannover legt Protest ein Anruf vom DFB und Gewissheit: und bekommt die Punkte am grüDer gefaxte Spielervertrag ist nie nen Tisch. „Das war ein böses Erangekommen. Im Endeffekt könnte wachen für uns. Aber es war zum es ihm egal sein. Denn Vladimir Glück nach ein, zwei Tagen in den Vermezovic (40.) und Roger Prin- Medien gegessen“, erklärt Ziemer, zen (52.) drehen die Partie zuguns- mittlerweile Spielerberater. ten der Gäste. Ein Fehlstart droht Für Mainz ist die 2:2-Niederlader Elf von Trainer Horst Franz. ge Auftakt einer Horrorserie. Nach Aber immerhin aus sportlichen nur einem Punkt aus acht Partien Gründen und nicht wegen eines wird – nach der Interiumslösung hängen gebliebenen Faxes. mit Manfred Lorenz – in der Folge Es läuft also die Nachspielzeit. Wolfgang Frank, einer der GrünTorsten Lieberknecht legt sich den derväter des heutigen Mainzer Stils, Ball zur Ecke zurecht, und Stephan als Trainer verpflichtet. Unter dem Kuhnert stürmt aus seinem Tor 2013 Verstorbenen gelingt mit Platz nach vorne. Was soll den heutigen elf eindrucksvoll der KlassenverTorwarttrainer der Nullfünfer auch bleib. Und Hannover 96? Steigt ab. in seinem Kasten halten? Ausgleich Trotz des Auftaktsieges am grünen oder 1:3. Tod oder Gladiolen, würde Tisch. BENNI HOFMANN
“ - Extra zum Jubiläum des FC Bayern München
Warum …
… trotz des Wechsels nach Manchester Bastian Schweinsteiger vom „Schweini“ zum „Fußballgott“ wurde, steht im großen Porträt des Weltmeisters. Dies – und vieles mehr – lesen Sie im großen kicker-Extra zum Jubiläum des FC Bayern München: 25 x Deutscher Meister. Im Handel oder bestellen unter 0911 216-22 22 und kicker.de/sonderhefte
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abpfiff. FRANK LÜDECKE (54) ist Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2011 und tritt in den Berliner Kabarett-Theatern „Distel“ und „Wühlmäuse“ auf. www.frank-luedecke.de
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ie Saison hat noch nicht begonnen und schon ein erstes Fazit: Was für ein Druck, der da auf Bayern München lastet! Letztes Jahr wurden sie erst im Dezember Herbstmeister! Das darf sich nicht wiederholen! Die Favoritenstellung ist so groß, wer dieses Jahr in den Wettbüros auf Bayerns Meisterschaft setzt, bekommt nicht mal mehr den Ein- sofort (Schalkes Boateng), wieder satz raus. Trotzdem sind sie bei andere müssen gehen, wollten aber Bayern nervös. Wird Guardiola eigentlich gar nicht (Wagner), und bleiben? Sie haben viele spani- dann gibt es solche, die einfach sche Spieler gekauft, um ihn zu- aufhören mit dem Fußball, und friedenzustellen. Sie planen sogar, dann ist es auch wieder nicht richauf der Geschäftsstelle Spanisch tig (Jansen). Marcell Jansen hatte als Amtssprache einzuführen. schlichtweg keine Lust mehr. Keine Wird das ausreichen? Wenn Lust? Wo gibt’s denn so was?! Seit nicht, brauchen sie nächste Sai- wann geht es denn hier nach dem son schon wieder einen neuen Lustprinzip? Jansens Kritiker Rudi Völler hatte natürlich recht. Wenn Trainer. Und viele Dolmetscher. Bei Hertha würden sie auch gerne mal einen Keine Lust? Wo gibt’s so was? spanischen Spieler kaufen. Oder überhaupt mal irgendeinen Spieler. Das Problem: Sie sind total pleite. Erst mal müssten alte Spieler abgestoßen werden, um frisches Personal an Land ziehen zu können. Nun gibt es aber Probleme. Ich beschrei- man die Möglichkeit hat, noch etbe es mal so: Sie können einen was abzugreifen, dann muss man gebrauchten Fernseher, der 500 es tun. Harald Schmidt hat einmal Euro Wert ist, bei Ebay verkaufen. in Bezug auf seine Late-Night-Show Gar kein Problem. Schwierig wird gesagt: „Ich mache so lange weiter, es dann, wenn sie 1500 Euro dafür bis mich keiner mehr sehen will – haben wollen. So was kann klap- und dann noch zehn Jahre.“ Eben. Kennen Sie zum Beispiel pen, aber dann muss der Käufer, keine Ahnung, alkoholisiert sein? Politiker, die freiwillig aufhören? Bei Hertha soll Ronny verkauft Wer hier aufhört, geht in irgendeiwerden. Ronny ist ein toller Fuß- ne EU-Kommission. Oder in einen baller, der bis heute leider nicht Aufsichtsrat. Jansen hätte noch drei verstanden hat, dass er diesen Jahre 2. Liga spielen können. DaSport beruflich ausübt. Ronny nach noch ein wenig Regionalliga, hat einen ungefähren Marktwert um anschließend nach Abu-Dhabi von einer Million Euro, Hertha zu wechseln. Aber freiwillig aufhöwill drei. Das wird nicht einfach. ren, einfach so? Zum Glück gibt es noch Spieler, Denn die Scheichs trinken keinen die totale Lust haben, auf die neue Alkohol und können rechnen. Transferphasen sind wahnsin- Saison. Wie die Spieler von Darmnig komplex. Manche Spieler ver- stadt, wo jetzt die ausgemusterten lassen ihren Verein, und die Fans Hertha-Spieler landen. Ich sehe sind wehmütig (Schweinsteiger), es ja so: Letzte Saison war Braunvon anderen wünscht man sich, schweig Paderborn, diese ist Darmdass sie gehen, und sie würden stadt Braunschweig. Auf ein Neues! es auch tun, aber es klappt nicht Einmal muss es doch klappen.
Es geht los: Auf ein Neues
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kicker, Xxxx[STRG+ALT+D]Xxxx 20xx
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DFB-POKAL
Helden CARL ZEISS JENA hat tatsächlich die Sensation
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n Jena herrschte Ausnahmezustand. Der Regionalligist zwang den Bundesliga-Dino Hamburger SV mit 3:2 nach Verlängerung in die Knie. Damit hat Jena seinen Ruf als Pokalmannschaft mal wieder bestätigt. Viermal (1960, 1972, 1974 und 1980) konnte der FDGB-Pokal der DDR gewonnen werden. Zudem standen die Jenaer noch dreimal im Finale (1965, 1968 und 1988). Im DFBPokal gelang Carl Zeiss immerhin dreimal der Sprung ins Viertelfinale (1992/93, 1993/94 und 1997/98). Und 2007/08 scheiterte man gar erst im Halbfinale an Borussia Dortmund. Bei diesen Erfolgen waren die Thüringer allerdings noch Zweitligist. Am Sonntag gelang Jena als
Viertligist der Coup gegen den HSV. Und das auch noch völlig zu Recht – trotz zweier klarer Benachteiligungen durch den Unparteiischen Frank Willenborg, der vorm 1:1 übersah, dass der Ball einen Meter im Aus war und vorm 2:2 das Stoßen von HSV-Keeper René Adler in Jenas Strafraum nicht ahndete. „Wer zweimal solche Nackenschläge wegsteckt, der hat es auch verdient, weiterzukommen“, sagt Robin Krauße. Der Sechser war Jenas Bester an diesem Tage. Er meldete Lewis Holtby komplett ab. „Wenn einer wie er kurz nach der Halbzeitpause ausgewechselt werden muss, ist das schon eine Auszeichnung“, sagt Krauße augenzwinkernd. Der Jenaer Sieg-
Ja! Robin Krauße, Raphael Koczor und Justin Gerlach torschütze Johannes Pieles war einfach nur überwältigt und fand es „hammerkrass, wie sich die gesamte Mannschaft hier 120 Minuten präsentiert hat. Jeder hat sich reingekniet, die Bälle abgegrätscht, sich in die Zweikämpfe
geworfen“. Trainer Volkan Uluc sah das ähnlich: „Es ist nicht normal, dass man als unterklassige Mannschaft über 90 Minuten und die gesamte Verlängerung so marschiert.“ MICHAEL ULBRICH
BFC DYNAMO: Auch im vierten Anlauf gelingt kein eigener Treffer
Rockenbach da Silva
Stratos mit dem Elfmeterfluch
„Ich habe keine Erklärung dafür“
1Aller schlechten Dinge sind
Hölle erspart geblieben“, atmete Frankfurts Trainer Tomas Oral kräftig durch. So blieb es am Ende durch den Elfmetertreffer von Edmond Kapllani (3., Zurawsky an Golley) und dem Abstaubertreffer von Zlatko Dedic (42.) beim verdienten Weiterkommen des Zweitligisten. Wie der Trainer Stratos hat auch der BFC noch nie die nächste Runde im DFB-Pokal erreicht – bei vier Anläufen. 1999 unterlag der ehemalige Serienmeister der DDR dem damaligen Erstligisten Arminia Bielefeld mit 0:2. 2011 hieß es 0:3 gegen den Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern und 2013 0:2 gegen den VfB Stuttgart. Dynamo muss also weiter auf seinen ersten Pokaltreffer warten.
Herr Rockenbach da Silva, Sie gelten als sicherer Elfmeterschütze, haben in der letzten Saison für Hertha II alle Ihre fünf Versuche vom Punkt verwandelt. Warum hat es jetzt gegen Frankfurt nicht geklappt? Dafür habe ich keine Erklärung. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals einen Elfmeter verschossen zu haben. Sie wurden selbst von Torhüter Weis von den Beinen geholt. Es gibt ja die These, dass ein gefoulter Spieler selbst nicht schießen soll ... Daran glaube ich nicht. In der letzten Saison wurde ich auch dreimal im Strafraum gefoult und habe alle Elfmeter verwandelt. Hätte die Partie noch kippen können? Ich denke schon. Wir haben in der zweiten Halbzeit viel Druck gemacht. Es tut mir leid.
M A RT I N E I S E N
I N T E RVI E W : M . E I S E N
drei. Zum dritten Mal verpasste Thomas Stratos als Trainer mit seiner jeweiligen Mannschaft den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. 2011/12 unterlag er mit dem Regionalligisten SC Wiedenbrück dem Bundesligisten 1. FC Köln mit 0:3. Viel knapper ging es in der ersten Runde 2013/14 zu, als er mit dem Drittligisten Jahn Regensburg auf den Zweitligisten Union Berlin traf. Da schoss Verteidiger Mario Neunaber in der 71. Minute beim Stand von 1:2 einen Elfmeter an den Pfosten, sodass es bei dem unglücklichen Ausscheiden blieb. „Genau diese Szene ist mir durch den Kopf gegangen, als der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte“, verrät Stratos. Und die Geschichte sollte sich
wiederholen. Thiago Rockenbach da Silva setzte seinen Strafstoß in der 63. Minute just in der stärksten Phase des BFC an den linken Außenpfosten. „Da ist uns die
Kein Glück im DFB-Pokal: BFC-Trainer Thomas Stratos
Foto: Wells
vollbracht und den Bundesligisten Hamburger SV aus dem Pokal gekegelt.
Foto: imago/Koch
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de
FUSSBALL IM OSTEN
Neue Pokal-
kicker, 10. August 2015
TABELLE 1. FSV Zwickau 2. Hertha BSC II 3. SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena 5. FC Oberlausitz (N) 6. Berliner AK 07 7. Optik Rathenow (N) FC Schönberg 95 (N) 9. BFC Dynamo 10. TSG Neustrelitz 11. Wacker Nordhausen 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. Viktoria 89 Berlin 15. FSV Luckenwalde (N) 16. Germania Halberstadt 17. ZFC Meuselwitz 18. VfB Auerbach
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
8:0 4:1 3:0 3:0 4:2 2:0 1:0 1:0 6:5 3:2 3:3 3:3 1:2 0:5 0:3 2:7 0:5 0:6
6 6 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0
NACHHOLSPIEL Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95 0:0
3. SPIELTAG Freitag, 14. August (19 Uhr) TSG Neustrelitz – Hertha BSC II (4:2, 1:1) Samstag, 15. August (13.30 Uhr) VfB Auerbach – FC Schönberg 95 ( - , - ) Optik Rathenow – FC Oberlausitz ( - , - ) BFC Dynamo – Carl Zeiss Jena (3:1, 1:1) W. Nordhausen – Berliner AK 07 (4:0, 0:1) Sonntag, 16. August (13.30 Uhr) FSV Luckenwalde – RB Leipzig II ( - , - ) Bud. Bautzen – Babelsberg 03 (2:0, 1:1) ZFC Meuselwitz – FSV Zwickau (0:1, 1:1) Viktoria 89 – Germ. Halberstadt (0:2, 0:2)
TORJÄGER 4 3 2 2 2 2 2 2 2
N‘Diaye (Berliner FC Dynamo) Eisele (Hertha BSC II) Shala (SV Babelsberg 03) Teixeira Rebelo (Germ. Halberstadt) Nemec (FC Oberlausitz) Albrecht (TSG Neustrelitz) Semmer (Wacker Nordhausen) Nietfeld (FSV Zwickau) M.-P. Zimmermann (FSV Zwickau)
Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95 0:0 Jena: Koczor – S. Eismann, Klingbeil, J. Gerlach, Krstic (70. Jo. Pieles) – Krauße – Bock (57. Vojvoda), Eckardt, Schlegel – Jovanovic (80. Crnomut), Starke – Trainer: Uluc Schönberg: Hahnel – R. Müller, Halke (75. Schlatow), K.-F. Schulz, T. Schulz – A. Müller – M. Okada (80. T. Vogel), Gladrow, Matern, Steinwarth – Haufe (64. Rönnau) – Trainer: Rietentiet SR: Klemm (Gröditz) – Zuschauer: 6223 – Gelbe Karten: Krauße, Schlegel, Vojvoda – Matern, Gladrow, T. Vogel
Vier NEUZUGÄNGE haben nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht.
Gut gewechselt
HERTHA II: Sturmtalent auf dem Weg nach oben
Eiseles Eigenwerbung 1„Ich hatte ihn schon längere Zeit
im Visier“, stellt Ante Covic klar: „Nun bin ich froh, dass er zu uns gewechselt ist. Fabian Eisele ist mein absoluter Wunschspieler gewesen.“ Der 20-Jährige kam von der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart, wo er in der vergangenen Saison auf 18 Einsätze (zwei Tore) in der 3. Liga kam, nach Berlin und hat die Erwartungen seines neuen Trainers bisher eindrucksvoll erfüllt. In klassischer Mittelstürmermanier erzielte er beim Saisonauftakt in Luckenwalde den 1:0-Siegtreffer und legte eine Woche später beim 3:1-Sieg gegen den Meisterschaftsanwärter Wacker Nordhausen mit einem Doppelpack nach. „Fabian zeichnet eine unglaubliche Präsenz im gegnerischen Strafraum aus. Dabei scheut er keinen Zweikampf und sucht immer den direkten Weg zum Abschluss“, benennt Covic die Vorzüge seines Schützlings.
Eisele, der weder verwandt noch verschwägert ist mit den ehemaligen Stuttgarter Bundesligaspielern Hans (196 Spiele zwischen 1963 bis 1971) und Günter (52 Spiele zwischen 1968 und 1973), fühlt sich rundum wohl in seiner neuen Wahlheimat: „Ich bin von allen gut aufgenommen worden. Die Integration verlief reibungslos.“ Mit dem Wechsel vom Neckar an die Spree hatte der Angreifer auch den nächsten Schritt in seiner Karriereplanung im Blick: „Im Offensivbereich ist der VfB zahlreicher aufgestellt als Hertha. Hier in Berlin rechne ich mir bessere Chancen aus, in den Profikader rücken zu können.“ Dafür hat Eisele mit seinen Toren bisher beste Eigenwerbung betrieben. Covic jedenfalls ist überzeugt davon, dass sein neuer Angreifer über kurz oder lang die Regionalliga in Richtung höhere Klasse ver-
BABELSBERG
ZWICKAU
NEUSTRELITZ
Mit Shala kehrt die Torgefahr zurück
„Der FSV gehört in den Profifußball“
Dank der Heimatluft trifft Albrecht
1Seit dem Wechsel von
1 „Ich habe mich gut
1Mit seinen ersten zwei
Andis Shala (26) nach Babelsberg greift augenscheinlich ein Rädchen ins andere. Mit dem vom BFC gekommenen Offensivmann ist die Torgefahr zu den Blau-Weißen zurückgekehrt. Bereits in den Testspielen konnte beobachtet werden, wie stark sich Shala mit seiner Kopfballstärke in das Spielsystem von Trainer Cem Efe eingefügt hat. Dass sich diese Entwicklung nun im ersten Heimspiel der Saison gegen Meuselwitz mit zwei Toren fortsetzte, überrascht den Trainer wenig: „Er hängt sich gut rein und zeigt viel Einsatz. Ein Spieler mit seiner internationalen Erfahrung verstärkt das Team ungemein.“ Shala lief in der Saison 2011/12 für den schottischen Erstligisten Dundee United auf. S T E F F I VO N BA R G E N
in Zwickau eingelebt. Es wäre toll, wenn es mit dem Aufstieg klappt“, identifiziert sich Jonas Nietfeld schon voll mit seinem neuen Arbeitgeber. Er könne sich vorstellen, länger beim FSV zu bleiben, das sei natürlich auch von der sportlichen Entwicklung abhängig, sagt der 21-Jährige. Der Neuzugang von Schalke 04 II wohnt im Stadtteil Eckersbach, ganz in der Nähe, wo das neue Stadion gebaut wird. „Klar, dass ich dort im nächsten Jahr mit einlaufen möchte, am liebsten in der 3. Liga.“ Schalke mit seinem Umfeld sei ein großartiges Erlebnis gewesen, aber in Zwickau sei etwas am Wachsen: „Der FSV ist im Osten Deutschlands auch ein Verein mit großer Tradition, der in den Profifußball gehört.“ G E R D DA ß L E R
Foto: city press
RL NORDOST
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Treffsicher: Fabian Eisele, der Neuzugang vom VfB Stuttgart lassen wird: „Er wird seinen Weg machen.“ Ob Eisele angesichts der Sturmmisere in Herthas Bundesligamannschaft bereits näher an den Kader von Pal Dardai gerückt ist, wird nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert: „Ich weiß nicht, ob ich unter spezieller Beobachtung stehe, versuche weiter meine Leistung zu bringen“, hofft Eisele, dass ihn jedes weitere Tor seinem großen Ziel näherbringt. M A RT I N E I S E N
Saisontoren avancierte Lucas Albrecht zum Matchwinner gegen den VfB Auerbach, das die TSG mit 3:0 gewinnen konnte. „Das war ein sehr guter Einstand“, freute sich der Doppeltorschütze, der im Sommer von Ligakonkurrent SV Babelsberg 03 nach Neustrelitz gewechselt ist und sich sofort einen Stammplatz unter Trainer Andreas Petersen erkämpfte. Damit spielt der 24-Jährige nur knapp 25 Kilometer von seinem Geburtsort Neubrandenburg entfernt. Als A-Jugendlicher hatte der 1,93 Meter große Stürmer Hansa Rostock 2010 im Finale gegen Leverkusen zur Deutschen Meisterschaft geschossen. „Vielleicht tut mir die Heimatluft ganz gut“, sagt Albrecht augenzwinkernd. M AT T H I A S S C H Ü T T
70
REGIONALLIGA
kicker, 10. August 2015
„Es gibt keine Zauberformel“
Foto: imago/picture point
Zwei Niederlagen ohne eigenes Tor zum Auftakt: Trainer MICHAEL HIEMISCH (45) mahnt zur Geduld und will nicht alles infrage stellen.
RL NORD
RL WEST
3. SPIELTAG Goslarer SC 08 – E. Braunschweig II VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II ETSV Weiche – SV Drochtersen/A. BV Cloppenburg – Eintr. Norderstedt VfV 06 Hildesheim – BSV Rehden Lüneburger SK Hansa – Hannover 96 II VfB Oldenburg – TSV Havelse Bereits am 29. Juli ausgetragen: VfB Lübeck – FC St. Pauli II Mittwoch, 19. August (18.15 Uhr): TSV Schilksee – SV Meppen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
ETSV Weiche Flensburg VfL Wolfsburg II Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintracht. Braunschweig II BSV Rehden SV Meppen Lüneburger SK Hansa TSV Havelse Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II VfB Lübeck VfV 06 Hildesheim (N) FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) TSV Schilksee (N) 18. Goslarer SC 08
0:1 4:0 4:0 0:5 0:2 1:0 4:0
(0:0) (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (1:0) (3:0)
2:0 (1:0) ( - , - )
3 11:2 3 10:1 3 10:5 3 7:5 3 4:3 3 4:2 2 4:1 3 3:3 3 6:8 3 3:6 3 2:6 2 4:2 2 5:5 3 5:9 3 2:7 3 1:6 2 1:6 3 1:6
7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 1 1 1 0
RL SÜDWEST
2. SPIELTAG Alemannia Aachen – Bor. M‘gladbach II 1:1 (1:0) Rot Weiss Ahlen – FC Schalke 04 II 1:1 (0:1) Borussia Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) SV Rödinghausen – SSVg Velbert 4:1 (1:1) SC Wiedenbrück – Fortuna Düsseldorf II 1:1 (1:1) Mittwoch, 16. September (19.30 Uhr): FC Kray – FC Viktoria Köln (19) (1:1, 4:5) 1. FC Köln II – Rot-Weiss Essen (0:1, 2:1) TuS Erndtebrück – Wattenscheid 09 ( - , - ) RW Oberhausen – Sportfreunde Lotte (0:1, 1:0) spielfrei: FC Wegberg-Beeck 1. SV Rödinghausen 2. Bor. M‘gladbach II (M) 3. Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 5. SC Verl 6. Alemannia Aachen 7. Sportfreunde Lotte 8. FC Viktoria Köln FC Kray Rot-Weiß Oberhausen 11. 1. FC Köln II 12. Rot Weiss Ahlen (N) 13. FC Schalke 04 II 14. SSVg Velbert (N) 15. SG Wattenscheid 09 16. Rot-Weiss Essen 17. Borussia Dortmund II (A) TuS Erndtebrück (N) 19. FC Wegberg-Beeck (N)
Herr Hiemisch, nach den zwei AuftaktSie hatten vor der Saison eine offensivere niederlagen: Steckt der VfB Auerbach in Ausrichtung angekündigt: Kein Tor aus einer sportlichen Krise? zwei Spielen liefert nicht unbedingt ein Wir dürfen nun nicht in Panik Argument dafür! verfallen. Wir haben bislang nur Es ist ja nicht so, dass wir es nicht feststellen können, dass wir in den können. Nur eben nicht über 90 Pflichtspielen zu viele Defizite ge- Minuten. Allerdings sage ich auch: zeigt haben. Mehr als wir uns ge- Fußballerisch wird es immer bei wünscht haben. Aber wenn man uns anders aussehen als bei Jena sich die Spiele anschaut, dann sind oder Neustrelitz. Das ist normal, das alles Dinge, die denn bei Bayern wir besser können. München sieht es In dieser Situation „Bei Bayern sieht es auch auch besser aus als müssen wir Geduld besser aus als in Jena.“ bei Jena. haben und durch Denken Sie über Verdas Tal gehen, änderungen nach? ohne alles infrage zu stellen. Wir Wir haben ja schon viele Spieler in werden uns jetzt davon nicht mürbe verschiedenen Variationen getestet machen lassen. und immer überprüft, welche die Was muss denn besser gemacht werden? beste ist. Ich würde keine WunderAuch wenn es wie eine Durchhalte- dinge durch Veränderungen des parole klingt: Wir müssen konzent- Spielsystems erwarten. Entscheirierter und ernsthafter arbeiten. Es dend ist, wie die Spieler auf dem gibt keine Zauberformel, sondern Platz handeln. nur den Weg, dran zu bleiben und Gedanken über Neuverpflichtungen hadie ganz normalen Tugenden wie- ben Sie aber nicht? der abzurufen. Am Ende kann es Wir in Auerbach sind nicht in der passieren, dass wir mit einer rich- Lage, uns Siege durch gute Spietig schlechten Leistung unser ers- ler kaufen zu können. Der gesamte tes Spiel gewinnen. Bei aller Kritik Verein steht zu dieser Personalpomuss ich immer auch mit anmer- litik. Wir brauchen die Unterstütken: Mit Jiri Jedinak, Philipp Mül- zung, den Optimismus aller Beteiler und Felix Paul sind zuletzt drei ligten. Wenn es nicht so läuft, hat zentrale Spieler verletzungsbedingt man eben nicht immer gleich eine ausgefallen. Spieler, die mit ihrer Erklärung bereit. Man kann nicht Körpersprache sich auch gegen mit dem Finger schnippen und Niederlagen stemmen. Wenn diese dann läuft plötzlich wieder alles drei fehlen, spürt man das natürlich rund. I N T E RVI E W : auf dem Feld. MARCUS SCHÄDLICH
2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 2 0 1 2 1 1
9:1 6:2 4:1 4:1 3:2 2:1 2:0 1:1 1:1 1:1 0:0 1:2 1:3 1:4 0:0 0:3 1:5 1:5 0:5
6 4 4 4 4 4 3 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0
RL BAYERN
2. SPIELTAG SV Spielberg – FC Astoria Walldorf Waldhof Mannheim – TSG Hoffenheim II Saar 05 Saarbrücken – Eintracht Trier TSV Steinbach – 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach – FC Homburg Dienstag, 18. August (19 Uhr): SV Elversberg – SpVgg Neckarelz FK Pirmasens – Kaiserslautern II Wormatia Worms – Bahlinger SC Mittwoch, 19. August (18 Uhr): SC Freiburg II – Hessen Kassel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 16. 18.
FC Astoria Walldorf Eintracht Trier Waldhof Mannheim 1. FC Saarbrücken TSG Hoffenheim II 1. FC Kaiserslautern II Bahlinger SC (N) SV Spielberg (N) Kickers Offenbach (M) FC Homburg SV Elversberg Hessen Kassel SC Freiburg II SpVgg Neckarelz FK Pirmasens TSV Steinbach (N) Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken (N)
2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1 2 1 2
0:4 3:1 0:3 0:1 2:2
(0:3) (2:1) (0:1) (0:1) (1:1)
(1:0, 3:0) (1:3, 1:0) ( - , - ) (2:2, 1:2) 5:0 5:2 4:2 1:0 7:4 3:0 2:0 1:4 4:4 3:3 2:2 2:2 0:0 0:1 0:1 0:3 0:3 1:9
6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0
5. SPIELTAG FC Amberg – FC Ingolstadt 04 II Wacker Burghausen – SV Schalding-H. TSV Buchbach – FC Memmingen 1860 München II – Greuther Fürth II SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II FV Illertissen – Viktoria Aschaffenburg FC Augsburg II – Jahn Regensburg TSV Rain/Lech – Bayern München II Bereits am 4. August ausgetragen: SpVgg Unterhaching – Schweinfurt 05
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen FC Amberg (N) SV Schalding-Heining 1860 München II SpVgg Bayreuth FV Illertissen FC Memmingen 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II Bayern München II Viktoria Aschaffenburg (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Unterhaching (A) SpVgg Greuther Fürth II TSV Rain/Lech (N) FC Augsburg II
5 5 5 5 5 4 5 5 5 5 3 5 4 5 5 5 5 5
1:1 4:1 1:1 1:0 0:0 4:3 0:1 2:7
(0:1) (0:0) (0:0) (0:0) (1:2) (0:0) (0:4)
1:0 (0:0)
14:3 15 9:4 11 12:7 9 10:12 9 7:4 8 4:1 7 11:10 7 8:7 7 7:10 7 9:7 6 8:3 5 8:8 5 7:6 4 6:10 4 3:7 4 3:10 4 7:16 4 0:8 1
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E
Der dreifache Schulz
r war der Mann des Tages: Bastian Schulz steuerte am Samstag zum 4:0-Sieg des VfL Wolfsburg II gegen den HSV II drei Treffer bei. Den Schlusspunkt setzte Albion Avdijaj. In den ersten gut 20 Minuten sah es allerdings noch nicht danach aus, als würde es für das Team von Trainer Valérien Ismaël eine deutliche Angelegenheit werden. Die erste Möglichkeit hatten die Gäste, durch den ExWolfsburger Philipp Sven Müller (spielte 2013/14 in der VfL-AJugend), doch Torwart Alexander Brunst konnte parieren. In dieser Phase wirkte der Keeper, der im Sommer vom HSV nach Wolfsburg gewechselt war, ein wenig nervös, konnte dies aber im Laufe der Partie ablegen. Nach einer knappen halben Stunde sprang Hamburgs Abwehrspieler Dongsu Kim nach einer Flanke von Marvin Kleihs der Ball unglücklich an den Arm – Elfmeter für den VfL. Schulz ließ sich die Chance nicht nehmen, verwandelte sicher zur 1:0-Führung. Von da an bauten die Hamberger sichtlich ab, der VfL bestimmte das Geschehen. Als Dino Medjedovic, bester Wolfsburger an diesem Tag, den Ball auf Schulz durchsteckte,
Nach einem holprigen Start hat der VFL WOLFSBURG II in die Spur gefunden und gewinnt deutlich gegen den HSV.
Foto: regios24/Priebe
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Dreimal erfolgreich: Ex-Profi Bastian Schulz traf gegen den HSV zweimal vom Elfmeterpunkt und einmal aus dem Spiel heraus.
markierte der Mittelfeldmann im zweiten Versuch den zweiten Treffer für das Ismaël-Team. Kurz vor der Pause hatte Schulz eine gute Möglichkeit, doch Torwart Tom Mickel war zur Stelle. Nach dem Wechsel fast der Anschlusstreffer durch Kim, doch Brunst konnte den Kopfball an den Pfosten lenken. Auf der anderen Seite machte es Mickel nicht so gut, als er Medjedovic von den Beinen holte. Wieder Elfmeter für den VfL, wieder verwandelte Schulz – 3:0. Jetzt war der Widerstand des Teams von Trainer Joe Zinnbauer endgültig gebrochen. Avdijaj besorgte nach Zuspiel von Robert Herrmann noch das 4:0. Valerien Ismaël war zufrieden: „Das war die Bestätigung von unserem Spiel letzte Woche in Norderstedt.“ Da hatte der VfL mit 5:0 gewonnen. „Die Jungs haben das wieder sehr gut umgesetzt. Wir wollten früh stören, viel Ballbesitz haben und gefährliche Pässe in die Spitze spielen.“ Aber: „Es ist erst der dritte Spieltag und nächste Woche liegt in Meppen das nächste schwere Auswärtsspiel an. Wir müssen uns weiter akribisch vorbereiten und unsere Leistung bestätigen.“ D I E T E R K R AC H T
GOSLAR: Fehlstart – Drei Spiele, ein Tor und kein Punkt
OLDENBURG
„Und täglich grüßt das Murmeltier“
Kifuta dreht gegen Havelse groß auf
1Drei Spiele, drei Nieder-
1Er war am Sonn-
lagen: Nach der vermeidbaren 0:1 am Freitagabend gegen Eintracht Braunschweig II behält der Goslarer SC weiter die rote Laterne in der Regionalliga Nord. Null Punkte aus drei Spielen, nur ein eigenes Tor bei sechs Gegentreffern sind eine bittere Bilanz, ein Fehlstart, obwohl der GSC im Derby nach Problemen in den ersten zwanzig Minuten durchaus überzeugte und auch die besseren Torchancen hatte. „Und täglich grüßt das Murmeltier“, ärgerte sich Goslars Trainer Sven Thoß (Foto) angesichts der erneut schwachen Chancenverwertung. Brian Behrens traf den Pfosten (32.), Jack Schubert vergab freistehend aus
kurzer Distanz per Kopf (42.) und auch Garrit Golombek zeigte alleine vor Eintracht-Keeper Marcel Engelhardt Nerven und ließ die mögliche Führung liegen (44.). Wie es besser geht, zeigte im zweiten Durchgang Braunschweigs Joker Haris Huseni kurz nach seiner Einwechslung. In dieser Szene bekam die ansonsten verbesserte Defensive der Gastgeber keinen Zugriff auf Huseni, der im Duell mit GSCKeeper Felix Junghan die Nerven behielt und den Siegtreffer erzielte (67.). „Die Niederlage tut nach diesem Spielverlauf wirklich weh. Bei uns muss einfach mal der
Knoten platzen“, brachte es Junghan auf den Punkt. Der Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern II zeigte eine tadellose Leistung und hielt seine Mannschaft in der Schlussphase mit starken Paraden im Spiel – die Tore aber müssen andere schießen. Ein Torjäger aber hat sich unter den jungen GSC-Angreifern noch nicht herauskristallisiert. Eine Problematik, die den Verantwortlichen nicht entgangen ist. Marcel Clavey skizzierte das Anforderungsprofil an eine mögliche Verstärkung für den Sturm so: „Wir würden nur jemanden holen, der uns sofort hilft und eine bestimmte Anzahl an Toren garantiert.“ TIM BEYER
tag Mann des Tages und drehte ganz groß auf: Oldenburgs Stürmer Kifuta – mit vollständigem Namen Kifuta Kiala Makango – schoss beim 4:0 Erfolg des VfB gegen den TSV Havelse drei Tore und bereitete das zwischenzeitliche 2:0 durch den ebenfalls überragenden Marius Winkelmann in der 17. Minute vor. Die Gäste wirkten verunsichert und brachten gegen die agilen Oldenburger nur eine einzige Torchance zustande. Der VfB, der schon zur Halbzeit mit 3:0 vorne lag, hätte sogar noch höher führen können und nahm in den zweiten 45 Minuten dann etwas Tempo aus dem Spiel. K A R S T E N LÜ B B E N
kicker, 10. August 2015
RL NORD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
ETSV Weiche Flensburg VfL Wolfsburg II Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintr. Braunschweig II BSV Rehden SV Meppen Lüneburger SK Hansa TSV Havelse Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II VfB Lübeck VfV 06 Hildesheim (N) FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) TSV Schilksee (N) 18. Goslarer SC 08
3 11:2 3 10:1 3 10:5 3 7:5 3 4:3 3 4:2 2 4:1 3 3:3 3 6:8 3 3:6 3 2:6 2 4:2 2 5:5 3 5:9 3 2:7 3 1:6 2 1:6 3 1:6
7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 1 1 1 0
3. SPIELTAG Goslar – E. Braunschweig II 0:1 VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II 4:0 ETSV Weiche – SV Drochtersen/A. 4:0 BV Cloppenburg – E. Norderstedt 0:5 VfV 06 Hildesheim – BSV Rehden 0:2 LSK Hansa – Hannover 96 II 1:0 VfB Oldenburg – TSV Havelse 4:0 Bereits am 29. Juli ausgetragen: VfB Lübeck – FC St. Pauli II 2:0 Mittwoch, 19. August (18.15 Uhr): TSV Schilksee – SV Meppen ( -
(0:0) (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (1:0) (3:0) (1:0) , - )
4. SPIELTAG Freitag, 14. August (18 Uhr) Hannover 96 II – Goslarer SC 08 (3:0, 3:0) Samstag, 15. August (15 Uhr) BSV Rehden – VfB Lübeck (0:2, 4:0) Sonntag, 16. August (14 Uhr) TSV Havelse – LSK Hansa (1:2, 1:0) E. Braunschweig II – Schilksee ( - , - ) SV Meppen – VfL Wolfsburg II (3:1, 0:3) Hamburger SV II – Cloppenburg (5:0, 1:3) Eintr. Norderstedt – ETSV Weiche (0:2, 1:1) FC St. Pauli II – VfB Oldenburg (4:2, 3:0) Drochtersen – Hildesheim (15.00) (1:1, 2:1)
Foto: imago
TORJÄGER 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
(2) (–) (–) (–) (3) (1) (3) (1) (–) (–) (–) (2) (–) (–) (1) (1) (2) (1) (–)
Shirdel (ETSV Weiche Flensburg) Prokoph (Hannover 96 II) D. Hartmann (VfV 06 Hildesheim) Kramer (VfB Lübeck) Kifuta (VfB Oldenburg) Avdijaj (VfL Wolfsburg II) B. Schulz (VfL Wolfsburg II) C. Jürgensen (ETSV Weiche) Wulff (ETSV Weiche Flensburg) Cicek (TSV Havelse) D. Wolf (TSV Havelse) Senger (VfB Lübeck) Wriedt (Lüneburger SK Hansa) Kremer (SV Meppen) Lüneburg (Eintracht Norderstedt) L. Meyer (Eintracht Norderstedt) Toksöz (Eintracht Norderstedt) Winkelmann (VfB Oldenburg) Gerdes-Wurpts (BSV Rehden)
Goslar – E. Braunschweig II 0:1 (0:0) Goslar: Junghan – Ziemann, Malembana, Luhaka, Schmidt – Affo (60. Bento), K. Fischer, Gehrmann (71. Erbek), Golombek – B. Behrens, J. Schubert (62. Schaare) – Trainer: Thoß Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, L. Kierdorf, Slamar, Kijewski (34. Kyeremeh) – Holtmann (58. Huseni), Dogan, Hartwig, Baghdadi – Düker, Drinkuth (90. Rüdiger) – Trainer: Bürger Tor: 0:1 Huseni (67.) – SR: Thiemann (Diepholz) – Zuschauer: 700 – Gelbe Karte: Slamar Wolfsburg II – Hamburger SV II 4:0 (2:0) Wolfsburg II: Brunst – Kleihs (77. Sprenger), Korczowski, Klamt, Schick – B. Schulz (72. Bobal), Seguin – Stolze, Medjedovic, Herrmann – Avdijaj (72. Wimmer) – Trainer: Ismael HSV II: Mickel – D. Jordan, Kim, Sowah (67. Lindenberg), Marcos – Daouri, Feka (64. Benkarit) – P. Müller (64. Kulikas), Gouaida, Küc – Charrier – Trainer: Zinnbauer Tore: 1:0 B. Schulz (28., FE), 2:0 B. Schulz (35.), 3:0 B. Schulz (55., FE), 4:0 Avdijaj (68.) – SR: Senning (Marklohe) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: Kleihs, Herrmann – D. Jordan, Kim, Sowah, Charrier ETSV Weiche – Drochtersen/A. 4:0 (1:0) Weiche: Kirschke – Paetow, Thomsen, C. Jürgensen – T. Carstensen (70. Dammann), K. Schulz (62. Santos), Walter, Böhnke (80. J. Ostermann) – Shirdel, Sykora, Wulff – Trainer: Jurgeleit Drochtersen/A.: P. Siefkes – Mau, Behrmann, Grahle, Elfers (46. Ingreso) – Ioannou, Wolk – J. Gooßen (54. Zöpfgen), F. Nagel, Gierke (61. Kühn) – A. Neumann – Trainer: Maaßen Tore: 1:0 C. Jürgensen (2.), 2:0 Shirdel (49.), 3:0 Shirdel (51.), 4:0 Thomsen (90.) – SR: Porsch (Barsbüttel) – Zuschauer: 478 – Gelbe Karte: Böhnke BV Cloppenburg – Norderstedt 0:5 (0:1) Cloppenburg: C. Meyer – C. Düker (46. Wohlfahrt), Thomes, Niemeyer, D. Olthoff – Köster, Westerveld – Blömer (57. Krumland), Baloki – Wangler – Assinouko (63. Barrie) – Trainer: Groothuis Norderstedt: Höcker – Marxen (78. Jozic), T. Petersen, Ma. Mandic, Lindener – Koch
69
(70. Schluchtmann) – Kunath (78. Schultz), Toksöz, Zekjiri – L. Meyer, Lüneburg – Trainer: Seeliger
PERSONALIEN
Tore: 0:1 Toksöz (18.), 0:2 Toksöz (59.), 0:3 L. Meyer (60.), 0:4 Lüneburg (66.), 0:5 Zekjiri (72.) – SR: Rath (Bremen) – Zuschauer: 630 – Gelbe Karten: C. Meyer, Thomes, Köster, Wohlfahrt, Krumland – Kunath
Defensivakteur Noah Plume (20) plagen Knöchelprobleme. Ein MRT am Dienstag soll für Klarheit über die Gründe sorgen. + + + Torwart Alexander Meyer (24) musste in Oldenburg wegen Adduktorenproblemen aussetzen.
VfV Hildesheim – BSV Rehden 0:2 (0:2) Hildesheim: Zumbeel – Gensrich (63. Schlichting), Panagiotidis, Lange, Papadopoulos – Magiera, Kiene (70. Zlatkov) – Plaschke (46. Rockahr), D. Hartmann, Ibekwe – El-Zein – Trainer: Stoffregen Rehden: Mi. Mandic – Pekrul, Wessel, Heyken, Kljajic – Siala (80. März), Stutter – Gyasi, Artmann (90. Matovina), Tietz (90. Zengin) – Kargbo – Trainer: Kiene Tore: 0:1 Heyken (15.), 0:2 Kargbo (36.) – SR: Scheper (Emstek) – Zuschauer: 1370 – Gelbe Karten: Lange, D. Hartmann – Artmann, Siala, Heyken, Stutter, Kargbo LSK Hansa – Hannover 96 II 1:0 (1:0) Lüneburg: Wulf – Tanidis, Pägelow, Opalka – Packheiser, Ungureanu (85. Ehrenberg), Pauer, Owusu – P. Eggert (81. Kohn), Wriedt, A. Moslehe (75. Schrum) – Trainer: Ostermann Hannover II: Königsmann – K. Wolf, L. Müller, Arkenberg, Teichgräber (62. Sulejmani) – Pietler, Dierßen (62. Jahn) – Krottke (81. Serra), Ernst, Hortum – Prokoph – Trainer: Krüger Tor: 1:0 Packheiser (23.) – SR: Jost Steenken (Nordhorn) – Zuschauer: 812 – Gelbe Karten: Tanidis, Opalka, P. Eggert – Teichgräber, Pietler, Ernst, Sulejmani VfB Oldenburg – TSV Havelse 4:0 (3:0) Oldenburg: Kisiel – Engel, Volkmer, Uzelac, Canizales – Stütz, Hadzhiev – Temin (75. Celik), Winkelmann (77. Steinwender), Tönnies – Kifuta (69. Kaissis) – Trainer: Uzelac Havelse: Dlugaiczyk – Degner, Fölster, Strunkey, Hansmann – Hintzke, Holm – D. Wolf, Deppe (46. Rusteberg), Cicek – Undav (71. Wenzel) – Trainer: Gehrke Tore: 1:0 Kifuta (11.), 2:0 Winkelmann (17.), 3:0 Kifuta (41.), 4:0 Kifuta (63.) – SR: Yilmaz (Hamburg) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Temin – Holm, Cicek, Hansmann
TSV Havelse
BV Cloppenburg
Kapitän und Abwehrchef Christian Willen (29) fehlte gegen Norderstedt wegen eines Haarrisses im Schienbein. + + + Offensivakteur Arnold Suew (23) verletzte sich beim Warmlaufen vor dem Spiel gegen Norderstedt. Für ihn kam der 19-jährige Lennart Blömer zum Einsatz.
ETSV Weiche
Innenverteidiger Matthias Hummel (30) stand zum ersten Mal nach seinem im Oktober 2014 erlittenen Kreuzbandriss wieder im Kader.
VfV 06 Hildesheim
Kapitän Dominic Hartmann (22, Mittelfeld) konnte unter der Woche wegen einer Magen-DarmErkrankung nicht trainieren, gab für das Spiel gegen Rehden aber grünes Licht. + + + Mittelfeldspieler Dominik Franke (24) zog sich am Donnerstag einen Haarriss am rechten Spann zu und fällt mindestens zwei Wochen aus. + + + Stürmer Omar El-Zein (29) wachte am Sonntag mit einer Halswirbelblockade auf. Sein Einsatz war aber nicht gefährdet.
Hannover 96 II
Offensivkraft Dennis Hoins (22) muss wegen einer Zehenprellung pausieren.
VfB Oldenburg
Der VfB hat Mittelfeldakteur Miles Müller (20), Sohn von Andreas Müller (52), dem Manager von Rapid Wien, getestet. Der 20-Jährige spielte zuletzt bei Schalke 04 II. Über eine Verpflichtung wurde noch nicht entschieden.
BSV Rehden
Treffsicher: Norderstedts Deran Toksöz erzielte beim 5:0-Erfolg am Sonntag in Cloppenburg zwei Tore.
Stürmer Andreas Gerdes-Wurpts (35) fiel in Hildesheim mit einer Muskelverletzung aus. Trainer Alexander Kiene (37) war mit nur 17 Spielern angereist.
Lüneburger SK
Leon Heine (20) war gegen Hannover 96 II gesperrt. Der Defensivakteur hatte in der Vorwoche gegen Eintracht Braunschweig II die Gelb-Rote Karte bekommen.
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REGIONALLIGA
kicker, 10. August 2015
RL WEST TABELLE 1. SV Rödinghausen 2. Bor. M'gladbach II (M) 3. Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 5. SC Verl 6. Alemannia Aachen 7. Sportfreunde Lotte 8. FC Viktoria Köln FC Kray Rot-Weiß Oberhausen 11. 1. FC Köln II 12. Rot Weiss Ahlen (N) 13. FC Schalke 04 II 14. SSVg Velbert (N) 15. SG Wattenscheid 09 16. Rot-Weiss Essen 17. Bor. Dortmund II (A) TuS Erndtebrück (N) 19. FC Wegberg-Beeck (N)
2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 2 0 1 2 1 1
9:1 6:2 4:1 4:1 3:2 2:1 2:0 1:1 1:1 1:1 0:0 1:2 1:3 1:4 0:0 0:3 1:5 1:5 0:5
6 4 4 4 4 4 3 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0
2. SPIELTAG Alem. Aachen – B. M'gladbach II 1:1 (1:0) Rot Weiss Ahlen – Schalke 04 II 1:1 (0:1) Borussia Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) SV Rödinghausen – SSVg Velbert 4:1 (1:1) SC Wiedenbrück – Düsseldorf II 1:1 (1:1) Mittwoch, 16. September (19.30 Uhr): FC Kray – FC Viktoria Köln (19) (1:1, 4:5) 1. FC Köln II – Rot-Weiss Essen (0:1, 2:1) TuS Erndtebrück – Wattenscheid ( - , - ) RW Oberhausen – Sportfr. Lotte (0:1, 1:0) spielfrei: FC Wegberg-Beeck
3. SPIELTAG Freitag, 14. August (19.30 Uhr) RW Essen – SV Rödinghausen (0:3, 1:0) Samstag, 15. August (14 Uhr) Sportfreunde Lotte – FC Kray (4:1, 2:2) SC Verl – SC Wiedenbrück (2:2, 0:1) Bor. M'gladbach II – Wattenscheid (3:0, 3:2) FC Wegberg-Beeck – Erndtebrück ( - , - ) Vikt. Köln – Dortmund II (15.30) ( - , - ) Sonntag, 16. August (14 Uhr) Fort. Düsseldorf II – 1. FC Köln II (3:1, 1:1) Dienstag, 18. August (20.15 Uhr) Rot Weiss Ahlen – RW Oberhausen( - , - ) Dienstag, 8. September (19.30 Uhr) Alem. Aachen – FC Schalke 04 II (3:1, 0:1) spielfrei: SSVg Velbert
SV Rödinghausen – Velbert 4:1 (1:1) Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Leeneman, Langer – D. Müller, Jakubiak – Diallo (67. Schlottke), Siek (76. Buddecke) – Bülter (79. Langemann), Veselinovic – Trainer: Ermisch Velbert: Sprenger – Tumanan (80. Dogan), Schultens, Andersen, Fagasinski (72. Win
Tore: 0:1 Ph. Schmidt (10.), 1:1 Siek (27.), 2:1 Bülter (52.), 3:1 Schultens (74., ET), 4:1 Schlottke (81.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 825 – Gelbe Karten: Siek, D. Müller – Andersen, Tumanan, Schultens
RW Ahlen – FC Schalke 04 II 1:1 (0:1) Ahlen: Stauder – Dahlhoff, Wolff, Heermann, Klauke – Schaffer (60. Bolat), Yilmaz, Backszat, Bechtold – Marzullo (60. Yildirim), Ivancicevic (46. J. Richter) – Trainer: Antwerpen Schalke II: Wetklo – Koseler, Uphoff, T. Öztürk, Neubauer – Talarski, Mauersberger – Pick (73. Oehlers), D. Schumacher (90. Dragon), Gasilin (83. Boyamba) – Rathgeber – Trainer: Luginger Tore: 0:1 Uphoff (7.), 1:1 Yildirim (76., HE) – SR: Sikorski (Moers) – Zuschauer: 1565 – Gelbe Karten: T. Öztürk, D. Schumacher, Wetklo – Bes. Vorkommnis: Stauder hält FE von D. Schumacher (64.) Wiedenbrück – Düsseldorf II 1:1 (1:1) Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Twyrdy, Spinrath, Rogowski – Zech, Batarilo-Cerdic – Loose (86. Chato), Wassey, Bednarski – Kotuljac (66. Bockhorn) – Trainer: Beckstedde Düsseldorf II: Kampmann – Erat, Bormuth, Pluntke, Budde – Sangare, Lippold, C. Weber, Garcia – Fejzullahu (70. Jusuf), Rybacki – Trainer: Aksoy Tore: 1:0 Bednarski (4.), 1:1 Sangare (10.) – SR: Seeland (Ennepetal) – Zuschauer: 703 – Gelbe Karten: Loose – C. Weber
„Ein Highlight für den Verein“ 1 Zehn Minuten träumte
Sangare (Fort. Düsseldorf II) Veselinovic (SV Rödinghausen) Bednarski (SC Wiedenbrück) Sezer (Bor. M’gladbach II) Rasp (SC Verl)
Foto: imago/Krschak
(1) (–) (1) (–) (1)
Bor. Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) Dortmund II: Bonmann – Knystock (56. Eberwein), Gorenc-Stankovic, M. Sarr, Dudziak – Solga, Maruoka – Harder, Großkreutz, Ozbolt (75. Dieckmann) – Ioannidis (56. Hanke) – Trainer: Wagner Verl: Lange – Großeschallau (85. Geisler), J. Schmidt, Stöckner, Unzola – J. Schröder, Mikic – Rasp (73. Aydin), Haeder (75. Hecker), Erwig-Drüppel – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek Tore: 0:1 Rasp (52., FE), 1:1 Maruoka (65.), 1:2 Großkreutz (66., ET) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 1780 – Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic – Haeder
king) – Zent (61. D. Müller), Zander – Hagemann, Canbulut, Trisic – Ph. Schmidt – Trainer: Pawlak
ERNDTEBRÜCK: Schnorrenberg glücklich
TORJÄGER 3 3 3 2 2
Alem. Aachen – M'gladbach II 1:1 (1:0) Aachen: Löhe – Ernst, Hackenberg, Löhden, Vrzogic – B. Müller (81. Ito), Propheter, Demai (46. Staffeldt), Dowidat – Rüter (69. Gödde), Graudenz – Trainer: Benbennek M'gladbach II: Kompalla – T. Kraus, Elvedi, Knipping, C. Lenz – Sow (63. Rodriguez), Sezer (76. Rizzo), Rütten, B. Mohr – Ritter (58. Lieder), Pisano – Trainer: Schubert Tore: 1:0 B. Müller (30.), 1:1 Rodriguez (87.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 13 000 – Gelbe Karten: Löhden, Propheter, Gödde – Ritter, Sezer, T. Kraus – Rote Karte: Ernst (90., Schiedsrichterbeleidigung)
Guter Start: Düsseldorfs Nazim Sangare traf bereits dreimal.
der Underdog vom Einzug in die zweite Runde. Doch eine einminütige Tiefschlafphase bereitete den Träumen des TuS 1895 Erndtebrück ein jähes Ende. Marco Sailer (9.) und Dominik Stroh-Engel (10.) brachten den Favoriten innerhalb kürzester Zeit auf die Siegerstraße. Erndtebrück gestaltete das Geschehen danach offen und hätte zumindest den Anschlusstreffer erzielen müssen. Doch weder Robin Schmidt (22) noch Tokio Nakai (34) vermochten es, ein Tor zu erzielen. „Ich hätte gerne gesehen, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir eine unserer Gelegenheiten genutzt hätten“, trauerte Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg den Chancen hinterher. Als nach der Pause Heller (57.) und Stroh-Engel (66.) für klare Verhältnisse sorgten, herrschte auch
unter den knapp 2000 mitgereisten Darmstädter Fans unter den 7857 Zuschauern gute Laune. „Nach der Pause haben wir den Gegner laufen lassen und verdient gewonnen. Trotzdem muss ich dem Gegner ein Kompliment machen, der uns das Leben schwer gemacht hat und im Spiel gegen den Ball eine gute Vorstellung gezeigt hat“, verteilte Darmstadts Trainer Dirk Schuster Lob an die Erndtebrücker. Sein Gegenüber wurmte indes das Ergebnis auch einen Tag nach dem Spiel noch: „Fünf Gegentreffer dürfen uns nicht passieren. Bei den Toren machen wir einfach stümperhafte Fehler, die auf diesem Niveau gnadenlos bestraft werden. Dennoch war das Spiel für den Verein ein Highlight, das wir sicherlich nicht vergessen werden“, resümierte Schnorrenberg letztlich versöhnlich. MARC THOMAS
RL NORDOST ERGEBNIS VOM MITTWOCH Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95 1. FSV Zwickau 2. Hertha BSC II 3. SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena 5. FC Oberlausitz (N) 6. Berliner AK 07 7. Optik Rathenow (N) FC Schönberg 95 (N) 9. BFC Dynamo 10. TSG Neustrelitz 11. Wacker Nordhausen 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. Viktoria 89 Berlin 15. FSV Luckenwalde (N) 16. Germania Halberstadt 17. ZFC Meuselwitz 18. VfB Auerbach
0:0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
8:0 4:1 3:0 3:0 4:2 2:0 1:0 1:0 6:5 3:2 3:3 3:3 1:2 0:5 0:3 2:7 0:5 0:6
6 6 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0
RL SÜDWEST 2. SPIELTAG SV Spielberg – FC Astoria Walldorf Waldhof Mannheim – TSG Hoffenheim II Saar 05 Saarbrücken – Eintracht Trier TSV Steinbach – 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach – FC Homburg Dienstag, 18. August (19 Uhr): SV Elversberg – SpVgg Neckarelz FK Pirmasens – Kaiserslautern II Wormatia Worms – Bahlinger SC Mittwoch, 19. August (18 Uhr): SC Freiburg II – Hessen Kassel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 16. 18.
FC Astoria Walldorf Eintracht Trier Waldhof Mannheim 1. FC Saarbrücken TSG Hoffenheim II 1. FC Kaiserslautern II Bahlinger SC (N) SV Spielberg (N) Kickers Offenbach (M) FC Homburg SV Elversberg Hessen Kassel SC Freiburg II SpVgg Neckarelz FK Pirmasens TSV Steinbach (N) Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken (N)
2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1 2 1 2
0:4 3:1 0:3 0:1 2:2
(0:3) (2:1) (0:1) (0:1) (1:1)
(1:0, 3:0) (1:3, 1:0) ( - , - ) (2:2, 1:2) 5:0 5:2 4:2 1:0 7:4 3:0 2:0 1:4 4:4 3:3 2:2 2:2 0:0 0:1 0:1 0:3 0:3 1:9
6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0
RL BAYERN 5. SPIELTAG FC Amberg – FC Ingolstadt 04 II Wacker Burghausen – SV Schalding-H. TSV Buchbach – FC Memmingen 1860 München II – Greuther Fürth II SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II FV Illertissen – Viktoria Aschaffenburg FC Augsburg II – Jahn Regensburg TSV Rain/Lech – Bayern München II
1:1 4:1 1:1 1:0 0:0 4:3 0:1 2:7
(0:1) (0:0) (0:0) (0:0) (1:2) (0:0) (0:4)
Bereits am 4. August ausgetragen: SpVgg Unterhaching – Schweinfurt 05 1:0 (0:0) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen FC Amberg (N) SV Schalding-Heining 1860 München II SpVgg Bayreuth FV Illertissen FC Memmingen 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II Bayern München II Viktoria Aschaffenburg (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Unterhaching (A) SpVgg Greuther Fürth II TSV Rain/Lech (N) FC Augsburg II
5 5 5 5 5 4 5 5 5 5 3 5 4 5 5 5 5 5
14:3 15 9:4 11 12:7 9 10:12 9 7:4 8 4:1 7 11:10 7 8:7 7 7:10 7 9:7 6 8:3 5 8:8 5 7:6 4 6:10 4 3:7 4 3:10 4 7:16 4 0:8 1
kicker, 10. August 2015
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BIELEFELD: Pokalheld Schütz vor der Partie gegen die Hertha
1Bereits in der vergangenen Saison konnte sich
die Arminia in Runde zwei im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC durchsetzen. Der Höhenflug im DFB-Pokal endete erst im Halbfinale. In Bielefeld haben diese Erfolge aber nicht zu Größenwahn geführt. „Wir brauchen nicht im Ansatz darauf hoffen, dass uns Hertha noch einmal unterschätzt“, sagt Norbert Meier. „Um noch einmal zu gewinnen, müssen wir eine noch bessere Leistung zeigen als im letzten Jahr.“ Dass die Bielefelder schon zwei Partien in der Liga absolviert haben, ist für den Trainer kein großer Vorteil: „Hertha ist dadurch vorgewarnt und wir befinden uns weiterhin selber in der Findungsphase.“ Ein Pokalheld der vergangenen Spielzeit ist Tom Schütz. Der 27-Jährige, der im defensiven Mittelfeld zu Hause ist, stand in den vier Spielen gegen die Bundesligisten aus Berlin, Bremen, Mönchengladbach und Wolfsburg immer über die volle Spielzeit auf dem Platz. Herr Schütz, geben die Erfolge im DFB-Pokal in der vergangenen Saison immer noch Rückenwind? Die Jungs, die letztes Jahr dabei waren, und auch die Neuen wissen, was hier im Pokal los sein kann. Und zwar auf dem Spielfeld und auf den
Rängen. Wir hoffen wieder darauf, eine Sensation zu schaffen. Wenn wir antreten, wollen wir auch gewinnen. Arminia und Hertha kennen sich aus dem Vorjahr, für wen ist das eher ein Vorteil? Die Herthaner wissen, was auf sie zukommt, sie werden gewappnet sein. Für uns ist es ein Vorteil, mit dem Wissen ins Spiel gehen zu können, dass wir sie an einem guten Tag schlagen können. Hertha hat einen neuen Trainer und neue Spieler, das Team wird mit einer anderen Einstellung auflaufen. Die Karten sind neu gemischt. Bielefeld ist mit zwei Unentschieden in die Zweitligasaison gestartet, wo steht die Mannschaft? Es ist gut zu sehen, dass wir mithalten können. Es ist aber viel zu früh, um irgendwie ein Fazit zu ziehen. Dafür sind zwei Spiele einfach zu wenig. Es liegt auf der Hand, dass wir in der Offensive nach zwei 0:0-Spielen noch nicht zufrieden sind. In der Defensive passt es aber. Kein Gegentor, das ist die Basis unseres Spiels. Zuletzt wurde Hertha BSC im Elfmeterschießen bezwungen, Sie haben aber keinen Elfer geschossen! Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Die Berliner haben mit Thomas Kraft einen ehemaligen
Foto: imago/Dünhölter
„Diesmal kneife ich nicht“
Mit breiter Brust: Mittelfeldspieler Tom Schütz sieht gute Chancen für die Arminia. Kollegen im Tor. Wir haben früher bei Bayern München viele Elfer im Training geschossen, da schien es mir besser, dass ich nicht schieße. Wenn ich jetzt gefragt werde, würde ich nicht kneifen. I N T E RVI E W : C . B LU M E N S T E I N ANZEIGE
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REGIONALLIGA
„Wir haben daran geglaubt“ Die Viktoria schafft die Sensation: Dank JULES REIMERINK (25) sind die Kölner im Pokal eine Runde weiter.
zen Franz-Josef Wernze sah eine „deutliche Leistungssteigerung“. Wunderlich urteilte: „Eine überragende letzte halbe Stunde.“ Diese brachte die Entscheidung zugunsten der Rechtsrheinischen. Reimerink schoss erst an den Pfosten, Wunderlich verwertete den Abpraller unbehelligt von der Berliner Abwehr zum Ausgleich (68.). Wenig spä-
„Das war die beste Leistung der letzten zwei Jahre.“ GÜN T ER P Ü T Z , Präsident
Foto: Wells
REGIONALLIGA
W
ährend Unions Benjamin Kessel (27) die Leistung seiner Mannschaft als „unerklärlich“ bezeichnete, feierten die siegreichen Kölner mit den Fans. „Wir haben schon vorher dran geglaubt“, behauptete Kapitän Mike Wunderlich, der den Ausgleichstreffer erzielte. „Aber das war natürlich überragend.“ In der Tat erwischte die Viktoria einen guten Tag. Allerdings zeigte sich Union von seiner schlechten Seite. „Wir wussten, dass sie hinten nicht den sichersten Eindruck machen“, sagte Kölns Sportlicher Leiter Stephan Küsters. „Zweimal“ seien die Berliner beobachtet worden. Die Defensive habe sich als Schwachpunkt herausgestellt. „Wir wussten, dass sie viele lange Bälle schlagen werden“, verriet Sportvorstand Franz Wunderlich. Deswegen sei der Einsatz von Hüne Markus Brzenska (1,96 Meter) nicht die schlechteste Idee gewesen. Tatsächlich war Brzenska für genau diese langen Bälle die ideale Lösung. Die Viktoria hatte in den ersten 20 Minuten ein klares Chancenplus. Danach wendete sich das Blatt: Union verwertete den ersten gefährlichen Torschuss in der 41. Minute durch Angreifer Collin Quaner. Unmittelbar nach der Pause vergab Damir Kreilach per Foulelfmeter die Chance, auf 2:0 zu erhöhen und das Spiel womöglich zu entscheiden. „Zum Glück lagen wir
Grund zum Feiern: Torschütze Jules Reimerink, der Mann des Tages, feiert mit den Viktoria-Kollegen den Überraschungssieg. nicht höher hinten. Wir haben schon in der Halbzeit an den Sieg geglaubt“, sagte Viktorias Jules Reimerink erleichtert. Der verschossene Elfmeter war der Knackpunkt des Spiels: „Die Viktoria hat noch mal Aufwind bekommen, und wir ha-
ben es danach einfach schlecht gespielt“, brachte es Benjamin Kessel auf den Punkt. Nach dem Elfmeter gab es nur ein Lebenszeichen der Unioner durch Bobby Wood, dessen Schuss Pellatz entschärfte. Danach gab es kein Halten mehr für die Viktoria: Mä-
ter ließ Schwadorf drei Unioner aussteigen, Reimerink verwertete den abgeblockten Schuss zur erlösenden Führung. Immerhin 268 000 Euro beschert der Einzug in die zweite Pokalrunde dem Regionalligisten. Dessen Verantwortliche kamen aus dem Jubeln beinahe nicht mehr heraus. „Das Kölsch wird heute Abend schmecken“, kündigte Wunderlich an. Präsident Günter Pütz schwärmte: „Ein Traum! Das war die beste Leistung der letzten zwei Jahre.“ In der nächsten Runde genießt die Viktoria wieder Heimrecht. „Eine kleine Mannschaft und noch mal weiterkommen“, forderte Reimerink. „Einen machbaren Gegner“ wünschte sich Wernze. J I M D E C K E R / E L I A N O LU ß E M
SPORTFREUNDE LOTTE: Langlitz schießt Leno k. o. – Gorschlüter fliegt vom Platz
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de
Fernandez klagt: „Wir hatten zu viel Respekt und Demut“ 1Die Überraschung blieb aus, gleichwohl
verkauften sich die Sportfreunde Lotte in der ersten Runde des DFB-Pokals besser, als es ihnen viele Beobachter zugetraut hätten. „Letztlich hatten wir zu viel Respekt und Demut“, sagte Lottes Torhüter Benedikt Fernandez (29), dem die Enttäuschung deutlich anzusehen war. Elf Jahre lang, von 2002 bis 2011, trug er das Trikot von Bayer Leverkusen. Liebend gern hätte er seinem Ex-Klub am Samstag die Suppe versalzen. Doch der Champions-League-Anwärter ließ sich vom West-Regionalligisten nicht aus der Reserve locken. Stürmer Stefan Kießling (15.) sowie Spielmacher Hakan Calhanoglu (55.) und Sechser Lars Bender (77.), die jeweils einen Foulelfmeter verwandelten, schossen
einen standesgemäßen 3:0-Erfolg für den Bundesligisten heraus. „Was mich stört ist, dass wir kein Tor gemacht haben. Chancen hatten wir ja einige. Ich hätte gerne gemeinsam mit den 5466 Zuschauern gejubelt“, beklagte Fernandez weiter. Das vorentscheidende 0:2 habe seiner Mannschaft das Genick gebrochen. „Den Elfmeter muss man nicht geben“, kritisierte Fernandez. „Mehmedi und ich gehen gleichzeitig zum Ball.“ Auch die zweite Strafstoßentscheidung hielt Lottes Keeper für zu hart. Tim Gorschlüter (31) hatte zuvor den eingewechselten Flügelflitzer Robbie Kruse festgehalten und dafür die Rote Karte gesehen. Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen aus Kleve wertete die Attacke als
Notbremse und verwies den Routinier des Feldes. Auch in Unterzahl beim Stande von 0:3 ließen die Sportfreunde die Köpfe nicht hängen. Sie versuchten weiter ihr Heil in der Offensive. Nico Granatowski (24), Bernd Rosinger (25), Kevin Freiberger (26) und vor allem Alexander Langlitz (24) hatten gute Tormöglichkeiten. Letzterer traf in der 86. Minute jedoch nicht ins Netz, sondern das Gesicht von Bayer-Schlussmann Bernd Leno, der daraufhin k. o. ging. Außer einer blutenden Nase trug der U-21-Nationalkeeper aber keine schlimmeren Blessuren davon. Ein Ehrentreffer wäre für die beherzt agierenden Lotter allemal verdient gewesen. Aber er blieb ihnen verwehrt. ALFRED STEGEMANN
kicker, 10. August 2015
RL WEST TABELLE 1. SV Rödinghausen 2. Bor. M'gladbach II (M) 3. Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 5. SC Verl 6. Alemannia Aachen 7. Sportfreunde Lotte 8. FC Viktoria Köln FC Kray Rot-Weiß Oberhausen 11. 1. FC Köln II 12. Rot Weiss Ahlen (N) 13. FC Schalke 04 II 14. SSVg Velbert (N) 15. SG Wattenscheid 09 16. Rot-Weiss Essen 17. Bor. Dortmund II (A) TuS Erndtebrück (N) 19. FC Wegberg-Beeck (N)
2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 2 0 1 2 1 1
9:1 6:2 4:1 4:1 3:2 2:1 2:0 1:1 1:1 1:1 0:0 1:2 1:3 1:4 0:0 0:3 1:5 1:5 0:5
6 4 4 4 4 4 3 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0
2. SPIELTAG Alem. Aachen – B. M'gladbach II 1:1 (1:0) Rot Weiss Ahlen – Schalke 04 II 1:1 (0:1) Borussia Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) SV Rödinghausen – SSVg Velbert 4:1 (1:1) SC Wiedenbrück – Düsseldorf II 1:1 (1:1) Mittwoch, 16. September (19.30 Uhr): FC Kray – FC Viktoria Köln (19) (1:1, 4:5) 1. FC Köln II – Rot-Weiss Essen (0:1, 2:1) TuS Erndtebrück – Wattenscheid ( - , - ) RW Oberhausen – Sportfr. Lotte (0:1, 1:0) spielfrei: FC Wegberg-Beeck
3. SPIELTAG Freitag, 14. August (19.30 Uhr) RW Essen – SV Rödinghausen (0:3, 1:0) Samstag, 15. August (14 Uhr) Sportfreunde Lotte – FC Kray (4:1, 2:2) SC Verl – SC Wiedenbrück (2:2, 0:1) Bor. M'gladbach II – Wattenscheid (3:0, 3:2) FC Wegberg-Beeck – Erndtebrück ( - , - ) Vikt. Köln – Dortmund II (15.30) ( - , - ) Sonntag, 16. August (14 Uhr) Fort. Düsseldorf II – 1. FC Köln II (3:1, 1:1) Dienstag, 18. August (20.15 Uhr) Rot Weiss Ahlen – RW Oberhausen( - , - ) Dienstag, 8. September (19.30 Uhr) Alem. Aachen – FC Schalke 04 II (3:1, 0:1) spielfrei: SSVg Velbert
TORJÄGER (1) (–) (1) (–) (1)
Sangare (Fort. Düsseldorf II) Veselinovic (SV Rödinghausen) Bednarski (SC Wiedenbrück) Sezer (Bor. M’gladbach II) Rasp (SC Verl)
Foto: imago/Krschak
3 3 3 2 2
Guter Start: Düsseldorfs Nazim Sangare traf bereits dreimal.
Alem. Aachen – M'gladbach II 1:1 (1:0) Aachen: Löhe – Ernst, Hackenberg, Löhden, Vrzogic – B. Müller (81. Ito), Propheter, Demai (46. Staffeldt), Dowidat – Rüter (69. Gödde), Graudenz – Trainer: Benbennek M'gladbach II: Kompalla – T. Kraus, Elvedi, Knipping, C. Lenz – Sow (63. Rodriguez), Sezer (76. Rizzo), Rütten, B. Mohr – Ritter (58. Lieder), Pisano – Trainer: Schubert Tore: 1:0 B. Müller (30.), 1:1 Rodriguez (87.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 13 000 – Gelbe Karten: Löhden, Propheter, Gödde – Ritter, Sezer, T. Kraus – Rote Karte: Ernst (90., Schiedsrichterbeleidigung) Bor. Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) Dortmund II: Bonmann – Knystock (56. Eberwein), Gorenc-Stankovic, M. Sarr, Dudziak – Solga, Maruoka – Harder, Großkreutz, Ozbolt (75. Dieckmann) – Ioannidis (56. Hanke) – Trainer: Wagner Verl: Lange – Großeschallau (85. Geisler), J. Schmidt, Stöckner, Unzola – J. Schröder, Mikic – Rasp (73. Aydin), Haeder (75. Hecker), Erwig-Drüppel – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek Tore: 0:1 Rasp (52., FE), 1:1 Maruoka (65.), 1:2 Großkreutz (66., ET) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 1780 – Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic – Haeder SV Rödinghausen – Velbert 4:1 (1:1) Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Leeneman, Langer – D. Müller, Jakubiak – Diallo (67. Schlottke), Siek (76. Buddecke) – Bülter (79. Langemann), Veselinovic – Trainer: Ermisch Velbert: Sprenger – Tumanan (80. Dogan), Schultens, Andersen, Fagasinski (72. Win
king) – Zent (61. D. Müller), Zander – Hagemann, Canbulut, Trisic – Ph. Schmidt – Trainer: Pawlak
PERSONALIEN
Tore: 0:1 Ph. Schmidt (10.), 1:1 Siek (27.), 2:1 Bülter (52.), 3:1 Schultens (74., ET), 4:1 Schlottke (81.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 825 – Gelbe Karten: Siek, D. Müller – Andersen, Tumanan, Schultens
Nach Rückenproblemen soll Angreifer David Loheider (24) in den nächsten Tagen wieder ins Training einsteigen. Ein Einsatz gegen Velbert kam zu früh. + + + Um den Nachwuchs besser zu fördern, wird ein Perspektivteam eingeführt. Ausgewählte Spieler aus der U 17, der U 19 und der U 23 treffen sich dabei zu gemeinsamen Trainingseinheiten. + + + Offensivspieler Aytürk Gecim (19) hat seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Als Ersatz wurde Hedon Selishta (22) verpflichtet, der zuletzt in der Regionalliga Nord für den Lüneburger SK am Ball war.
RW Ahlen – FC Schalke 04 II 1:1 (0:1) Ahlen: Stauder – Dahlhoff, Wolff, Heermann, Klauke – Schaffer (60. Bolat), Yilmaz, Backszat, Bechtold – Marzullo (60. Yildirim), Ivancicevic (46. J. Richter) – Trainer: Antwerpen Schalke II: Wetklo – Koseler, Uphoff, T. Öztürk, Neubauer – Talarski, Mauersberger – Pick (73. Oehlers), D. Schumacher (90. Dragon), Gasilin (83. Boyamba) – Rathgeber – Trainer: Luginger Tore: 0:1 Uphoff (7.), 1:1 Yildirim (76., HE) – SR: Sikorski (Moers) – Zuschauer: 1565 – Gelbe Karten: T. Öztürk, D. Schumacher, Wetklo – Bes. Vorkommnis: Stauder hält FE von D. Schumacher (64.) Wiedenbrück – Düsseldorf II 1:1 (1:1) Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Twyrdy, Spinrath, Rogowski – Zech, Batarilo-Cerdic – Loose (86. Chato), Wassey, Bednarski – Kotuljac (66. Bockhorn) – Trainer: Beckstedde Düsseldorf II: Kampmann – Erat, Bormuth, Pluntke, Budde – Sangare, Lippold, C. Weber, Garcia – Fejzullahu (70. Jusuf), Rybacki – Trainer: Aksoy Tore: 1:0 Bednarski (4.), 1:1 Sangare (10.) – SR: Seeland (Ennepetal) – Zuschauer: 703 – Gelbe Karten: Loose – C. Weber
ERNDTEBRÜCK: Schnorrenberg glücklich
„Ein Highlight für den Verein“ 1 Zehn Minuten träumte
der Underdog vom Einzug in die zweite Runde. Doch eine einminütige Tiefschlafphase bereitete den Träumen des TuS 1895 Erndtebrück ein jähes Ende. Marco Sailer (9.) und Dominik Stroh-Engel (10.) brachten den Favoriten innerhalb kürzester Zeit auf die Siegerstraße. Erndtebrück gestaltete das Geschehen danach offen und hätte zumindest den Anschlusstreffer erzielen müssen. Doch weder Robin Schmidt (22) noch Tokio Nakai (34) vermochten es, ein Tor zu erzielen. „Ich hätte gerne gesehen, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir eine unserer Gelegenheiten genutzt hätten“, trauerte Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg den Chancen hinterher. Als nach der Pause Heller (57.) und Stroh-Engel (66.) für klare Verhältnisse sorgten, herrschte auch
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unter den knapp 2000 mitgereisten Darmstädter Fans unter den 7857 Zuschauern gute Laune. „Nach der Pause haben wir den Gegner laufen lassen und verdient gewonnen. Trotzdem muss ich dem Gegner ein Kompliment machen, der uns das Leben schwer gemacht hat und im Spiel gegen den Ball eine gute Vorstellung gezeigt hat“, verteilte Darmstadts Trainer Dirk Schuster Lob an die Erndtebrücker. Sein Gegenüber wurmte indes das Ergebnis auch einen Tag nach dem Spiel noch: „Fünf Gegentreffer dürfen uns nicht passieren. Bei den Toren machen wir einfach stümperhafte Fehler, die auf diesem Niveau gnadenlos bestraft werden. Dennoch war das Spiel für den Verein ein Highlight, das wir sicherlich nicht vergessen werden“, resümierte Schnorrenberg letztlich versöhnlich. MARC THOMAS
SV Rödinghausen
Alemannia Aachen
Kapitän Aimen Demai (32) hat beim Spiel gegen Mönchengladbach II einen Pferdekuss abbekommen. Der Mittelfeldspieler musste zur Pause ausgewechselt werden.
FC Viktoria Köln
Routinier Dennis Malura (31) erlitt gegen Union Berlin eine Rückenprellung und ist für das Spiel gegen den BVB II fraglich.+ + + Die Verteidiger Daniel Reiche (27) und Claus Costa (31) sollen gegen Dortmund zum Kader gehören.
Rot-Weiß Oberhausen
Neuzugang Kai Nakowitsch (20) hat seine Muskelblessur überstanden und sich mit zwei Treffern im mit 11:0 (8:0) gewonnenen Testspiel bei Schwarz-Weiß Alstaden in Erinnerung gebracht.
SSVg Velbert 02
Am Dienstag (19.30 Uhr) geht es gegen den Landesligisten Viktoria Goch um das Weiterkommen im Niederrheinpokal.
Rot-Weiss Essen
Verteidiger Leon Binder (28, Syndesmose- und Außenbandriss) wurde jetzt der Gips abgenommen. In sechs Wochen will er wieder bei der Mannschaft sein.
SG Wattenscheid 09
Beim Bezirksligisten SV Rothemühle gab es in der ersten Westfalenpokal-Runde ein 10:0. Eren Taskin (22) war mit drei Treffern erfolgreichster Torschütze.
Borussia Dortmund II
Die dritte Torhüterposition wird von Mark-Patrick Redl (22, zuletzt Stuttgarter Kickers) besetzt. Er unterschrieb für ein Jahr. Damit ist der Kader komplett.
REGIONALLIGA
kicker, 10. August 2015
RL NORD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
ETSV Weiche Flensburg VfL Wolfsburg II Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintr. Braunschweig II BSV Rehden SV Meppen Lüneburger SK Hansa TSV Havelse Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II VfB Lübeck VfV 06 Hildesheim (N) FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) TSV Schilksee (N) 18. Goslarer SC 08
3 11:2 3 10:1 3 10:5 3 7:5 3 4:3 3 4:2 2 4:1 3 3:3 3 6:8 3 3:6 3 2:6 2 4:2 2 5:5 3 5:9 3 2:7 3 1:6 2 1:6 3 1:6
7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 1 1 1 0
3. SPIELTAG Goslar – E. Braunschweig II 0:1 VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II 4:0 ETSV Weiche – SV Drochtersen/A. 4:0 BV Cloppenburg – E. Norderstedt 0:5 VfV 06 Hildesheim – BSV Rehden 0:2 LSK Hansa – Hannover 96 II 1:0 VfB Oldenburg – TSV Havelse 4:0 Bereits am 29. Juli ausgetragen: VfB Lübeck – FC St. Pauli II 2:0 Mittwoch, 19. August (18.15 Uhr): TSV Schilksee – SV Meppen ( -
(0:0) (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (1:0) (3:0) (1:0) , - )
4. SPIELTAG Freitag, 14. August (18 Uhr) Hannover 96 II – Goslarer SC 08 (3:0, 3:0) Samstag, 15. August (15 Uhr) BSV Rehden – VfB Lübeck (0:2, 4:0) Sonntag, 16. August (14 Uhr) TSV Havelse – LSK Hansa (1:2, 1:0) E. Braunschweig II – Schilksee ( - , - ) SV Meppen – VfL Wolfsburg II (3:1, 0:3) Hamburger SV II – Cloppenburg (5:0, 1:3) Eintr. Norderstedt – ETSV Weiche (0:2, 1:1) FC St. Pauli II – VfB Oldenburg (4:2, 3:0) Drochtersen – Hildesheim (15.00) (1:1, 2:1)
TORJÄGER 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
(2) (–) (–) (–) (3) (1) (3) (1) (–) (–) (–) (2) (–) (–) (1) (1) (2) (1) (–)
Shirdel (ETSV Weiche Flensburg) Prokoph (Hannover 96 II) D. Hartmann (VfV 06 Hildesheim) Kramer (VfB Lübeck) Kifuta (VfB Oldenburg) Avdijaj (VfL Wolfsburg II) B. Schulz (VfL Wolfsburg II) C. Jürgensen (ETSV Weiche) Wulff (ETSV Weiche Flensburg) Cicek (TSV Havelse) D. Wolf (TSV Havelse) Senger (VfB Lübeck) Wriedt (Lüneburger SK Hansa) Kremer (SV Meppen) Lüneburg (Eintracht Norderstedt) L. Meyer (Eintracht Norderstedt) Toksöz (Eintracht Norderstedt) Winkelmann (VfB Oldenburg) Gerdes-Wurpts (BSV Rehden)
Goslar – E. Braunschweig II 0:1 (0:0) Goslar: Junghan – Ziemann, Malembana, Luhaka, Schmidt – Affo (60. Bento), K. Fischer, Gehrmann (71. Erbek), Golombek – B. Behrens, J. Schubert (62. Schaare) – Trainer: Thoß Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, L. Kierdorf, Slamar, Kijewski (34. Kyeremeh) – Holtmann (58. Huseni), Dogan, Hartwig, Baghdadi – Düker, Drinkuth (90. Rüdiger) – Trainer: Bürger Tor: 0:1 Huseni (67.) – SR: Thiemann (Diepholz) – Zuschauer: 700 – Gelbe Karte: Slamar Wolfsburg II – Hamburger SV II 4:0 (2:0) Wolfsburg II: Brunst – Kleihs (77. Sprenger), Korczowski, Klamt, Schick – B. Schulz (72. Bobal), Seguin – Stolze, Medjedovic, Herrmann – Avdijaj (72. Wimmer) – Trainer: Ismael HSV II: Mickel – D. Jordan, Kim, Sowah (67. Lindenberg), Marcos – Daouri, Feka (64. Benkarit) – P. Müller (64. Kulikas), Gouaida, Küc – Charrier – Trainer: Zinnbauer Tore: 1:0 B. Schulz (28., FE), 2:0 B. Schulz (35.), 3:0 B. Schulz (55., FE), 4:0 Avdijaj (68.) – SR: Senning (Marklohe) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: Kleihs, Herrmann – D. Jordan, Kim, Sowah, Charrier ETSV Weiche – Drochtersen/A. 4:0 (1:0) Weiche: Kirschke – Paetow, Thomsen, C. Jürgensen – T. Carstensen (70. Dammann), K. Schulz (62. Santos), Walter, Böhnke (80. J. Ostermann) – Shirdel, Sykora, Wulff – Trainer: Jurgeleit Drochtersen/A.: P. Siefkes – Mau, Behrmann, Grahle, Elfers (46. Ingreso) – Ioannou, Wolk – J. Gooßen (54. Zöpfgen), F. Nagel, Gierke (61. Kühn) – A. Neumann – Trainer: Maaßen Tore: 1:0 C. Jürgensen (2.), 2:0 Shirdel (49.), 3:0 Shirdel (51.), 4:0 Thomsen (90.) – SR: Porsch (Barsbüttel) – Zuschauer: 478 – Gelbe Karte: Böhnke BV Cloppenburg – Norderstedt 0:5 (0:1) Cloppenburg: C. Meyer – C. Düker (46. Wohlfahrt), Thomes, Niemeyer, D. Olthoff – Köster, Westerveld – Blömer (57. Krumland), Baloki – Wangler – Assinouko (63. Barrie) – Trainer: Groothuis Norderstedt: Höcker – Marxen (78. Jozic), T. Petersen, Ma. Mandic, Lindener – Koch
(70. Schluchtmann) – Kunath (78. Schultz), Toksöz, Zekjiri – L. Meyer, Lüneburg – Trainer: Seeliger Tore: 0:1 Toksöz (18.), 0:2 Toksöz (59.), 0:3 L. Meyer (60.), 0:4 Lüneburg (66.), 0:5 Zekjiri (72.) – SR: Rath (Bremen) – Zuschauer: 630 – Gelbe Karten: C. Meyer, Thomes, Köster, Wohlfahrt, Krumland – Kunath
VfV Hildesheim – BSV Rehden 0:2 (0:2) Hildesheim: Zumbeel – Gensrich (63. Schlichting), Panagiotidis, Lange, Papadopoulos – Magiera, Kiene (70. Zlatkov) – Plaschke (46. Rockahr), D. Hartmann, Ibekwe – El-Zein – Trainer: Stoffregen Rehden: Mi. Mandic – Pekrul, Wessel, Heyken, Kljajic – Siala (80. März), Stutter – Gyasi, Artmann (90. Matovina), Tietz (90. Zengin) – Kargbo – Trainer: Kiene Tore: 0:1 Heyken (15.), 0:2 Kargbo (36.) – SR: Scheper (Emstek) – Zuschauer: 1370 – Gelbe Karten: Lange, D. Hartmann – Artmann, Siala, Heyken, Stutter, Kargbo LSK Hansa – Hannover 96 II 1:0 (1:0) Lüneburg: Wulf – Tanidis, Pägelow, Opalka – Packheiser, Ungureanu (85. Ehrenberg), Pauer, Owusu – P. Eggert (81. Kohn), Wriedt, A. Moslehe (75. Schrum) – Trainer: Ostermann Hannover II: Königsmann – K. Wolf, L. Müller, Arkenberg, Teichgräber (62. Sulejmani) – Pietler, Dierßen (62. Jahn) – Krottke (81. Serra), Ernst, Hortum – Prokoph – Trainer: Krüger Tor: 1:0 Packheiser (23.) – SR: Jost Steenken (Nordhorn) – Zuschauer: 812 – Gelbe Karten: Tanidis, Opalka, P. Eggert – Teichgräber, Pietler, Ernst, Sulejmani VfB Oldenburg – TSV Havelse 4:0 (3:0) Oldenburg: Kisiel – Engel, Volkmer, Uzelac, Canizales – Stütz, Hadzhiev – Temin (75. Celik), Winkelmann (77. Steinwender), Tönnies – Kifuta (69. Kaissis) – Trainer: Uzelac Havelse: Dlugaiczyk – Degner, Fölster, Strunkey, Hansmann – Hintzke, Holm – D. Wolf, Deppe (46. Rusteberg), Cicek – Undav (71. Wenzel) – Trainer: Gehrke Tore: 1:0 Kifuta (11.), 2:0 Winkelmann (17.), 3:0 Kifuta (41.), 4:0 Kifuta (63.) – SR: Yilmaz (Hamburg) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Temin – Holm, Cicek, Hansmann
RL NORDOST ERGEBNIS VOM MITTWOCH Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95 1. FSV Zwickau 2. Hertha BSC II 3. SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena 5. FC Oberlausitz (N) 6. Berliner AK 07 7. Optik Rathenow (N) FC Schönberg 95 (N) 9. BFC Dynamo 10. TSG Neustrelitz 11. Wacker Nordhausen 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. Viktoria 89 Berlin 15. FSV Luckenwalde (N) 16. Germania Halberstadt 17. ZFC Meuselwitz 18. VfB Auerbach
0:0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
8:0 4:1 3:0 3:0 4:2 2:0 1:0 1:0 6:5 3:2 3:3 3:3 1:2 0:5 0:3 2:7 0:5 0:6
6 6 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0
RL SÜDWEST 2. SPIELTAG SV Spielberg – FC Astoria Walldorf Waldhof Mannheim – TSG Hoffenheim II Saar 05 Saarbrücken – Eintracht Trier TSV Steinbach – 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach – FC Homburg Dienstag, 18. August (19 Uhr): SV Elversberg – SpVgg Neckarelz FK Pirmasens – Kaiserslautern II Wormatia Worms – Bahlinger SC Mittwoch, 19. August (18 Uhr): SC Freiburg II – Hessen Kassel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 16. 18.
FC Astoria Walldorf Eintracht Trier Waldhof Mannheim 1. FC Saarbrücken TSG Hoffenheim II 1. FC Kaiserslautern II Bahlinger SC (N) SV Spielberg (N) Kickers Offenbach (M) FC Homburg SV Elversberg Hessen Kassel SC Freiburg II SpVgg Neckarelz FK Pirmasens TSV Steinbach (N) Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken (N)
2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1 2 1 2
0:4 3:1 0:3 0:1 2:2
(0:3) (2:1) (0:1) (0:1) (1:1)
(1:0, 3:0) (1:3, 1:0) ( - , - ) (2:2, 1:2) 5:0 5:2 4:2 1:0 7:4 3:0 2:0 1:4 4:4 3:3 2:2 2:2 0:0 0:1 0:1 0:3 0:3 1:9
6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0
RL BAYERN 5. SPIELTAG FC Amberg – FC Ingolstadt 04 II Wacker Burghausen – SV Schalding-H. TSV Buchbach – FC Memmingen 1860 München II – Greuther Fürth II SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II FV Illertissen – Viktoria Aschaffenburg FC Augsburg II – Jahn Regensburg TSV Rain/Lech – Bayern München II
1:1 4:1 1:1 1:0 0:0 4:3 0:1 2:7
(0:1) (0:0) (0:0) (0:0) (1:2) (0:0) (0:4)
Bereits am 4. August ausgetragen: SpVgg Unterhaching – Schweinfurt 05 1:0 (0:0)
Treffsicher: Norderstedts Deran Toksöz erzielte beim 5:0-Erfolg am Sonntag in Cloppenburg zwei Tore.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen FC Amberg (N) SV Schalding-Heining 1860 München II SpVgg Bayreuth FV Illertissen FC Memmingen 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II Bayern München II Viktoria Aschaffenburg (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Unterhaching (A) SpVgg Greuther Fürth II TSV Rain/Lech (N) FC Augsburg II
5 5 5 5 5 4 5 5 5 5 3 5 4 5 5 5 5 5
14:3 15 9:4 11 12:7 9 10:12 9 7:4 8 4:1 7 11:10 7 8:7 7 7:10 7 9:7 6 8:3 5 8:8 5 7:6 4 6:10 4 3:7 4 3:10 4 7:16 4 0:8 1
Foto: imago
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FUSSBALL IM SÜDWESTEN
M
it den A-Junioren des VfB Stuttgart gewann Giuseppe Ricciardi 2003 die Deutsche Meisterschaft. Mario Gomez, Christian Gentner und Marco Caligiuri gehörten zu seinen Mitspielern. Ricciardi wurde eine große Zukunft im Fußball prophezeit, doch Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Seit zwei Jahren steht der 31 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler nun schon in Diensten des Oberligisten SSV Reutlingen – und neuerdings in einer Reihe mit Gerd Müller und Jürgen Röber. Dieses Trio hat das Kunststück vollbracht, in einem DFB-Pokalspiel drei Elfmeter zu verwandeln. „Wir hatten gegen einen schlecht in die Saison gestarteten Gegner auch das nötige Quäntchen Glück“, stellte Ricciardi nach dem 3:1-Coup gegen den Zweitligisten Karlsruher SC fest. Rechts unten, links unten, links unten – KSC-Keeper René Vollath hatte dreimal das Nachsehen. „Ich habe in der Vorbereitung die Elfmeter geschossen und alle verwandelt“, erzählte der Reutlinger Kapitän nach sei-
Mit dem Pokalsieg gegen den KSC ist Fünftligist SSV REUTLINGEN kurzzeitig zurück auf der großen Fußballbühne.
Foto: Eibner
FUSSBALL IM SÜDWESTEN
Der absolute (Pokal-)Wahnsinn
Jubeltraube: Die Spieler des SSV Reutlingen feiern ihren Überraschungscoup im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC.
OFFENBACH: In der Defensive passt es nicht
nem Strafstoß-Dreierpack freudestrahlend. In 61 Punktspielen für den SSV hat Ricciardi dagegen nur einmal getroffen. Für die Elfmeter waren bislang andere verantwortlich. „Das ist der absolute Wahnsinn“, jubelte der seit Mai als Sportdirektor fungierende ExNationalspieler Maurizio Gaudino nach dem Reutlinger Pokalcoup. „Jeder Spieler hat große Disziplin an den Tag gelegt und die taktischen Vorgaben umgesetzt.“ Ganz anders als der KSC, der sich insgesamt vier Platzverweise einhandelte: Neben drei Roten Karten wurde Trainer Markus Kauczinski auch noch auf die Tribüne verwiesen. Der seit Beginn dieser Saison als Coach beim SSV tätige Georgi Donkov strahlte dagegen: „Das war ein verdienter Sieg für uns nach einem richtig tollen Spiel.“ Bereits am Mittwoch (19 Uhr) könnte der Oberligist für eine weitere Überraschung sorgen: Im Verbandspokal empfängt Reutlingen den Drittligisten Stuttgarter Kickers. MANFRED KRETSCHMER
SAAR 05: Aufsteiger bezahlt viel Lehrgeld
Schmitt: Verständnis fehlt Gornik fühlt sich sehr wohl
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de
1Der Meister sucht noch
nach Stabilität und Abstimmung: Die Offenbacher Kickers mussten sich auch im zweiten Saisonspiel mit einem 2:2 zufriedengeben. Auch gegen den FC Homburg stellten die Kickers über weite Strecken die aktivere Mannschaft, leiteten aber mit leichtsinnigen Ballverlusten und schlechtem Abwehrverhalten die Gegentore ein. In Kassel verspielte der OFC binnen sieben Minuten eine 2:0-Führung. Gegen Homburg war die 1:0-Führung von Fabian Bäcker schon nach zwei Minuten dahin. Auch das 2:1 durch einen Elfmeter von Klaus Gjasula hatte nur zehn Minuten Bestand. Zweimal fühlte sich in der Abwehr niemand für Patrick Schmidt zuständig, der die perfekten Vorlagen des Ex-Offenbachers Kai Hesse völlig unbedrängt verwerten konnte. „Wir sind noch nicht ganz so weit wie letzte Saison“,
hat Trainer Rico Schmitt erkannt. Obwohl mit den Innenverteidigern Thomas Franke und Marcel Gebers nur zwei der sieben Neuen in der Startelf standen, sieht Schmitt, dass „noch einiges an Verständnis fehlt“. Die Offensive ist eingespielt, aber in der Defensive sind die Kickers noch zu anfällig. Das hängt zum einen mit dem Verlust von Abwehrchef Giuliano Modica (Dynamo Dresden) zusammen, zum anderen mit der bisweilen zu fahrlässigen Spielweise. Die gute Abstimmung, Zweikampfstärke und Kompaktheit der letzten Saison (22 Gegentore) muss noch erarbeitet werden. Das Team hat eine gute Qualität, durch zu viele individuelle Fehler statt der möglichen sechs bislang aber nur zwei Punkte geholt. Mittlerweile sind die Kickers saisonübergreifend fünf Spiele sieglos. J O C H E N KO C H
1Nach sieben Jahren beim
FK Pirmasens war Mathäus Gornik in der vergangenen Sommerpause zum Aufsteiger SV Saar 05 gewechselt. Auch wenn der Saisonstart des Liganeulings mit den beiden klaren Niederlagen in Hoffenheim (1:6) und zu Hause gegen Trier (0:3) gründlich misslang, hat der 26-Jährige seinen Wechsel nicht bereut. „Wir haben bislang tüchtig Lehrgeld bezahlt. Gegen Trier hätten wir durchaus in Führung gehen können“, sagt der Defensivspezialist und ergänzt: „Wenn du dann wie beim 0:2 ein klares Abseitstor kassierst, ist das natürlich für die Moral nicht gut. Bei der großen Hitze dann noch einmal zurückzukommen, war gegen eine so erfahrene Mannschaft wie Trier verdammt schwer.“ Die Wende zum Guten soll für die 05er nun beim kommenden Gastspiel in Neckarelz folgen. „Das ist ein Gegner, der
eher mit uns auf Augenhöhe sein sollte als Hoffenheim und Trier. Allmählich entspannt sich auch etwas unsere Personalsituation, was den Konkurrenzkampf anheizen sollte. Von daher sollte es unser Ziel sein, in Neckarelz mindestens einen Punkt zu entführen“, betont Gornik. Der Lehramtsstudent, der bereits ein abgeschlossenes Sport- und FitnessökonomieStudium vorweisen kann, wohnt in St. Wendel und betreibt im benachbarten Bliesen eine Fußballschule. „Für meinen Wechsel zu Saar 05 war mitent-scheidend, dass ich nun in Sachen Beruf, Fußball und Wohnort kürzere Fahrzeiten habe. Ich bin hier klasse aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl. Das ist ein sehr familiär geführter Verein, in dem viel miteinander gesprochen wird“, berichtet Gornik. S T E FA N H O L Z H AU S E R
kicker, 10. August 2015
RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 16. 18.
FC Astoria Walldorf Eintracht Trier Waldhof Mannheim 1. FC Saarbrücken TSG Hoffenheim II 1. FC Kaiserslautern II Bahlinger SC (N) SV Spielberg (N) Kickers Offenbach (M) FC Homburg SV Elversberg Hessen Kassel SC Freiburg II SpVgg Neckarelz FK Pirmasens TSV Steinbach (N) Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken (N)
2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1 2 1 2
5:0 5:2 4:2 1:0 7:4 3:0 2:0 1:4 4:4 3:3 2:2 2:2 0:0 0:1 0:1 0:3 0:3 1:9
6 4 4 4 3 3 3 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0
2. SPIELTAG SV Spielberg – FC Ast. Walldorf SV Waldhof – TSG Hoffenheim II SV Saar 05 – Eintracht Trier Steinbach – 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach – FC Homburg Dienstag, 18. August (19 Uhr): SV Elversberg – SpVgg Neckarelz FK Pirmasens – Kaiserslautern II Wormatia Worms – Bahlinger SC Mittwoch, 19. August (18 Uhr): SC Freiburg II – Hessen Kassel
0:4 3:1 0:3 0:1 2:2
(0:3) (2:1) (0:1) (0:1) (1:1)
(1:0, 3:0) (1:3, 1:0) ( - , - ) (2:2, 1:2)
3. SPIELTAG Freitag, 14. August (19.30 Uhr) Saarbrücken – Worms (19.00) (0:1, 0:3) FC Homburg – TSG Hoffenheim II (0:1, 2:1) Hessen Kassel – TSV Steinbach ( - , - ) Samstag, 15. August (14 Uhr) Bahlinger SC – FK Pirmasens ( - , - ) Kaiserslautern II – SV Spielberg ( - , - ) FC Ast. Walldorf – SV Elversberg (2:1, 3:2) SpVgg Neckarelz – SV Saar 05 ( - , - ) Eintracht Trier – SV Waldhof (0:0, 1:0) Kickers Offenbach – SC Freiburg II (2:1, 3:1)
SV Spielberg – FCA Walldorf 0:4 (0:3) Spielberg: Moritz – Schoch (46. Can), S. Müller, Nirmaier, R. Müller – Benz, Weimer – Mößner (66. Jo. Malsam), Hasel, Brunner (46. Ja. Malsam) – M. Schäfer – Trainer: Kaufmann Walldorf: Rennar – B. Hofmann, Nyenty, Kaufmann, Stadler – N. Groß, Horn, T. Kern (69. Etzold), M. Meyer (58. Mohr) – Schön, Carl (58. Bozic) – Trainer: Born Tore: 0:1 Carl (25.), 0:2 M. Meyer (35.), 0:3 Schön (40.), 0:4 Bozic (69.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 950 – Gelbe Karten: M. Schäfer, Benz, Weimer – Schön, Horn, Mohr SV Waldhof – Hoffenheim II 3:1 (2:1) Mannheim: Scholz – Marco Müller, M. Seegert (68. Neupert), Fink, Mühlbauer – Balitsch, D. di Gregorio (83. Lindner) – Ibrahimaj, P. Förster, Nag (60. P. Haag) – Burgio – Trainer: Kocak Hoffenheim II: Cymer – Schindler, Fesser, Mann, Rieble – Canouse (86. Ademi) – Atik, Prömel – Trümner, Lohkemper, Mees (81. Sessa) – Trainer: Wildersinn Tore: 1:0 Balitsch (14.), 1:1 Mees (17.), 2:1 Burgio (29.), 3:1 Fink (87.) – SR: Braun (Güdingen) – Zuschauer: 4091 – Gelbe Karten: Balitsch, D. di Gregorio, Fink – Mann, Prömel, Mees SV Saar 05 – Eintracht Trier 0:3 (0:1) SV Saar 05: Birkenbach – Löber, Britz, Holste (57. M. Schug), Gornik – Cissé – L. Anton (60. Hertel), D. Engel, D. Seibert, Marte (70. Fuhr) – Dausend – Trainer: T. Seibert Trier: Keilmann – Fiedler, O. Laux, Dingels, Mario Müller – Bidon (71. Karpuz), Spang,
Telch (86. Hollmann), C.Anton (84. Garnier) – Lienhard – Koep – Trainer: Rubeck
PERSONALIEN
Tore: 0:1 Telch (44.), 0:2 Bidon (64.), 0:3 Lienhard (88.) – SR: Hartmann (Groß-Zimmern) – Zuschauer: 700 – Gelbe Karten: Marte, Cissé, Dausend – C. Anton, Koep, Hollmann
SV Elversberg
TSV Steinbach – Saarbrücken 0:1 (0:1) Steinbach: Vogl – Waldrich, Waldschmidt, Saighani, Tomas (74. Missbach) – Burk (75. Hamanaka), Reith – Jakobs, Bellinghausen, H. Tahiri – Göttel (11. Jais) – Trainer: Cestonaro 1. FC Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrappan, A. Hahn, Luksik – Mendy, S. Sökler (87. Puclin), Fießer, Willsch (61. Amin) – Okoronkwo (75. Luz), Taylor – Trainer: Götz Tor: 0:1 Taylor (16.) – SR: Kessel (Norheim) – Zuschauer: 1750 – Gelbe Karten: Reith – Fießer, Okoronkwo
Eintracht Trier
K. Offenbach – FC Homburg 2:2 (1:1) Offenbach: Endres – Maier, Gebers, T. Franke, Theodosiadis – Gjasula – M. Röser (89. Dobros), M. Schwarz, Pintol, Bäcker (64. Yao) – Markus Müller (64. von der Burg) – Trainer: Schmitt Homburg: Buchholz – Gaebler, Velagic, Noll, Stegerer – Gallego, Kröner (72. Kilian), N. Fischer, Amri (72. Steimetz) – Pat. Schmidt (87. Timpone), K. Hesse – Trainer: Kiefer Tore: 1:0 Bäcker (26.), 1:1 Pat. Schmidt (28.), 2:1 Gjasula (69., FE), 2:2 Pat. Schmidt (80.) – SR: M. Kempter (Sauldorf) – Zuschauer: 3568 – Gelbe Karten: Maier, Yao, von der Burg, Gjasula, M. Röser, Theodosiadis, Dobros – Gallego, Noll, Buchholz, K. Hesse
(2) (–) (–) (–)
Innenverteidiger Jan Washausen wurde verpflichtet. Der 26-Jährige wechselt von Zweitligist Eintracht Braunschweig zur SVE. Angreifer Dennis Gerlinger (25) fehlte im Auswärtsspiel bei Saar 05 Saarbrücken (3:0) wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel. +++ Erstmals wieder im Kader stand dagegen Stürmer Daniel Hammel (22) nach überstandenem Muskelfaserriss.
FC Homburg
Mittelfeldspieler André Kilian (28) ist nach einer überstandenen Wadenverhärtung in den Kader des FCH zurückgekehrt und kam gegen Offenbach (2:2) zu einem Kurzeinsatz.
TSV Steinbach
Moritz Göttel (22) musste gegen den 1. FC Saarbrücken bereits nach elf Minuten wegen einer Bauchmuskelzerrung ausgewechselt werden und droht, für die Partie am Freitag bei Hessen Kassel auszufallen. +++ Masih Saighani (28) ist erstmals für die afghanische Nationalmannschaft berufen worden und gehört zum Kader für das Freundschaftsspiel in Thailand (4. September) und die WM-Qualifikationspartie gegen Japan (8. September).
SC Freiburg II
Mittelfeldspieler Ethan Sonis (19) wurde an Jacksonville Armada FC in den USA verliehen.
Bahlinger SC
Der Mitorganisator des Kaiserstuhl-Cup, Dieter Marquardt (62), ist am vergangenen Donnerstag plötzlich verstorben. Der frühere Profi und Spielerberater aus Villingen war seit vielen Jahren mit dem Aufsteiger in vielschichtiger Weise eng verbunden und im südbadischen Fußball stark engagiert.
TORJÄGER 3 2 2 2
69
Pat. Schmidt (FC Homburg) Lohkemper (TSG Hoffenheim II) Trümner (TSG Hoffenheim II) Bektasi (Hessen Kassel)
TSG Hoffenheim II
Foto: imago
Foto: imago/Hartenfelser
Vom schweizerischen FC St.Gallen wurde Stürmer Kemal Ademi (19) bis Saisonende ausgeliehen.
Mit Doppelpack an die Spitze: FCH-Stürmer Patrick Schmidt
Glänzte im Topspiel an alter Wirkungsstädte mit zwei Torvorlagen: Homburgs Kai Hesse, hier im Zweikampf mit Thomas Franke (OFC).
SV Spielberg
Trainer Hartmut Kaufmann war bei der Heimpremiere des SVS gegen Walldorf (0:4) aufgrund einer schon lange geplanten HNOOperation vom Mittwoch nicht vor Ort und wurde von seinen Assistenten vertreten.
70
REGIONALLIGA
kicker, 10. August 2015
RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen FC Amberg (N) SV Schalding-Heining 1860 München II SpVgg Bayreuth FV Illertissen FC Memmingen 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II Bayern München II Vikt. Aschaffenburg (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Unterhaching (A) SpVgg Greuther Fürth II TSV Rain/Lech (N) FC Augsburg II
5 5 5 5 5 4 5 5 5 5 3 5 4 5 5 5 5 5
14:3 15 9:4 11 12:7 9 10:12 9 7:4 8 4:1 7 11:10 7 8:7 7 7:10 7 9:7 6 8:3 5 8:8 5 7:6 4 6:10 4 3:7 4 3:10 4 7:16 4 0:8 1
Bayreuth: Sponsel – Horter, Ascherl, Zitzmann, C. Wolf – Do. Schmitt, Böhnlein – Strangl, Lieder (67. T. Özdemir), Makarenko (83. Strößner) – Ulbricht – Trainer: Starke
Ingolstadt II: T. Bauer – Räuber, Hagmann, Blomeyer, Büch – Posselt, A. Gashi (74. Ihenacho) – Schiller, St. Müller, Buchner (81. Götzendörfer) – Ammari (88. Dantscher) – Trainer: Leitl
Nürnberg II: Uphoff – K. Sané, Erras, Ö. Özdemir, Lippert – Knezevic, Theisen, Baumann (79. T. Wolf), Preißinger, Weimar (67. Kardovic) – Lux – Trainer: Prinzen
4:1 (0:0)
Burghausen: Eiban – Hofstetter, Hingerl, Rech – Moser, Burkhard, Knochner, Kindsvater (82. Ebeling) – Weiß (90./+1 Schulz), Mosch (58. Kadrijaj), Mar. Duhnke – Trainer: Wolf Schalding-H.: Resch – Gahabka, Escherich, Alagöz, Lüftl (46. A. Kurz) – Buchinger, Krenn, Eibl, Wirth (73. D. Gashi) – Pillmeier, Rott (61. Gallmaier) – Trainer: Tanzer Tore: 1:0 Weiß (57.), 2:0 Kadrijaj (67.), 3:0 Mar. Duhnke (70.), 3:1 Eibl (72., FE), 4:1 Kindsvater (81.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 1660 – Gelbe Karten: Knochner – Lüftl, Escherich, Eibl – Gelb-Rote Karte: Krenn (59.)
6. SPIELTAG Freitag, 14. August (19 Uhr) Aschaffenburg – Bayreuth (18.30) ( - , - ) Jahn Regensburg – FC Amberg ( - , - ) FC Ingolstadt 04 II – FV Illertissen (2:1, 1:2) Samstag, 15. August (14 Uhr) FC Bayern II – W. Burghausen (4:0, 0:0) Schweinfurt 05 – FC Augsburg II (3:1, 1:1) Greuther Fürth II – TSV Buchbach (1:1, 1:0) Schalding-H. – U'haching (17.00) ( - , - ) Memmingen – TSV Rain (18.00) ( - , - ) Dienstag, 18. August (18.30 Uhr) Nürnberg II – 1860 München II (2:0, 2:4)
TSV Buchbach – Memmingen 1:1 (0:0) Buchbach: Max. Weber – Grübl, Leberfinger, Drum, Motz – Petrovic, M. Hain, Hamberger (71. Walleth) – M. Bauer (58. Denk), Breu (58. Drofa), Brucia – Trainer: Bobenstetter Memmingen: Gruber – Heger, Anzenhofer, Schmeiser, Lhotzky – D. Hoffmann – Eisenmann (77. Riegger), Bonfert, And. Mayer – Geldhauser (88. Krogler), Sapina (84. Wende) – Trainer: Reinhardt
TORJÄGER
Weihrauch (Bayern München II) Hauck (FC Amberg) Hämmerle (FV Illertissen) Morina (FV Illertissen) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) Geldhauser (FC Memmingen) Karger (1860 München II) Witasek (TSV Rain/Lech) Ziereis (Jahn Regensburg) Pillmeier (SV Schalding-Heining)
Tore: 0:1 Sapina (54.), 1:1 Petrovic (77., FE) – SR: Brütting (Effeltrich) – Zuschauer: 686 – Gelbe Karten: Leberfinger, M. Hain, Brucia – Eisenmann, Bonfert 1860 München II – Gr. Fürth II 1:0 (0:0) TSV 1860 II: Netolitzky – Genkinger, F. Weber, Kokocinski (62. Kelmendi),Yegenoglu – E. Taffertshofer, Hürzeler – Andermatt – Helmbrecht (46. Marton), Pieper (72. Bachschmid), Karger – Trainer: Bierofka
Foto: imago/Ulmer
Von null auf eins: FCB-Stürmer Patrick Weihrauch trifft viermal.
Amberg: Götz – Jobst (28. Göpfert), Ceesay, Plänitz, Gorgiev – Lincke – Hempel, T. Schneider (46. Torunarigha), M. Wiedmann – Dietl, Wiesner (62. Hauck) – Trainer: Rost
Burghausen – Schalding-H.
FC Amberg – FC Ingolstadt 04 II 1:1 (0:1) W. Burghausen – SV Schalding-H. 4:1 (0:0) TSV Buchbach – FC Memmingen 1:1 (0:0) 1860 München II – Gr. Fürth II 1:0 (0:0) SpVgg Bayreuth – Nürnberg II 0:0 FV Illertissen – V. Aschaffenburg 4:3 (1:2) FC Augsburg II – Jahn Regensburg 0:1 (0:0) TSV Rain – Bayern München II 2:7 (0:4) Bereits am 4. August ausgetragen: Unterhaching – Schweinfurt 05 1:0 (0:0)
(4) (1) (1) (1) (1) (–) (–) (1) (–) (–)
SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II 0:0
Tore: 0:1 Ammari (25.), 1:1 Hauck (68.) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 838 – Gelbe Karte: Räuber
5. SPIELTAG
4 3 3 3 3 3 3 3 3 3
FC Amberg – Ingolstadt 04 II 1:1 (0:1)
Fürth II: Lerch – Tischler, Held, Schlicke, Golla – Kolbeck, Trybull – Steininger (66. Wartenfelser), Gallo – Maderer, Bodenröder (70. Bajrami) – Trainer: Kleine Tor: 1:0 Andermatt (59.) – SR: Potemkin (Friesen) – Zuschauer: 667 – Gelbe Karten: Genkinger – Golla, Kolbeck, Held, Wartenfelser
SR: Riepl (Altenerding) – Zuschauer: 821 – Gelbe Karten: Makarenko, Ascherl, Horter, Böhnlein – Ö. Özdemir, Lux FV Illertissen – Aschaffenburg 4:3 (1:2) Illertissen: Rösch – Nierichlo, Rupp, Strahler, Enderle – Schaller, L. Kling, Frick (65. Hämmerle), Jocham – Morina (74. Böck), Hindelang (80. Akaydin) – Trainer: Bachthaler Aschaffenburg: Steigerwald – Alikhil, Löhr, Daudi, Galm – Gerhart, S. Schmidt (73. Bari), Lekaj, Cheron – Wolfert (82. Desch), Toch (60. Franz) – Trainer: Komljenovic Tore: 0:1 Wolfert (13.), 1:1 L. Kling (22., FE), 1:2 Toch (25.), 2:2 Morina (55.), 3:2 Hämmerle (66., FE), 3:3 Bari (85., FE), 4:3 Akaydin (89.) – SR: Hanslbauer (Altenberg) – Zuschauer: 290 – Gelbe Karten: Rupp, Frick, Jocham – Daudi, Löhr Augsburg II – J. Regensburg
0:1 (0:0)
Augsburg II: Oettl – Framberger, Reinthaler, Rieder, Kurz – Schad (71. Richter), Uhde – Ekin, Thiel, Spies (79. Vrenezi) – Tugbay (65. Okoroji) – Trainer: Luderschmid Regensburg: Pentke – Hein, Palionis,T. Kurz, Hofrath – Hesse, Knoll, Pusch – K. Hoffmann (65. Tiefenbrunner), George (81. Trettenbach), Ziereis (83. Jünger) – Trainer: Brand Tor: 0:1 George (48.) – SR: Huber (Wurmannsquick) – Zuschauer: 669 – Gelbe Karten: Reinthaler, Rieder – Palionis, Pusch, Hofrath – Gelb-Rote Karte: Okoroji (90./+2)
RL NORD 3. SPIELTAG Goslarer SC 08 – E. Braunschweig II VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II ETSV Weiche – SV Drochtersen/A. BV Cloppenburg – Eintr. Norderstedt VfV 06 Hildesheim – BSV Rehden Lüneburger SK Hansa – Hannover 96 II VfB Oldenburg – TSV Havelse Bereits am 29. Juli ausgetragen: VfB Lübeck – FC St. Pauli II Mittwoch, 19. August (18.15 Uhr): TSV Schilksee – SV Meppen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
ETSV Weiche Flensburg VfL Wolfsburg II Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintracht. Braunschweig II BSV Rehden SV Meppen Lüneburger SK Hansa TSV Havelse Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II VfB Lübeck VfV 06 Hildesheim (N) FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) TSV Schilksee (N) 18. Goslarer SC 08
0:1 4:0 4:0 0:5 0:2 1:0 4:0
(0:0) (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (1:0) (3:0)
2:0 (1:0) ( - , - )
3 11:2 3 10:1 3 10:5 3 7:5 3 4:3 3 4:2 2 4:1 3 3:3 3 6:8 3 3:6 3 2:6 2 4:2 2 5:5 3 5:9 3 2:7 3 1:6 2 1:6 3 1:6
7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 1 1 1 0
RL WEST 2. SPIELTAG Alemannia Aachen – Bor. M'gladbach II 1:1 (1:0) Rot Weiss Ahlen – FC Schalke 04 II 1:1 (0:1) Borussia Dortmund II – SC Verl 1:2 (0:0) SV Rödinghausen – SSVg Velbert 4:1 (1:1) SC Wiedenbrück – Fortuna Düsseldorf II 1:1 (1:1) Mittwoch, 16. September (19.30 Uhr): FC Kray – FC Viktoria Köln (19) (1:1, 4:5) 1. FC Köln II – Rot-Weiss Essen (0:1, 2:1) TuS Erndtebrück – Wattenscheid 09 ( - , - ) RW Oberhausen – Sportfreunde Lotte (0:1, 1:0) spielfrei: FC Wegberg-Beeck 1. SV Rödinghausen 2. Bor. M'gladbach II (M) 3. Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 5. SC Verl 6. Alemannia Aachen 7. Sportfreunde Lotte 8. FC Viktoria Köln FC Kray Rot-Weiß Oberhausen 11. 1. FC Köln II 12. Rot Weiss Ahlen (N) 13. FC Schalke 04 II 14. SSVg Velbert (N) 15. SG Wattenscheid 09 16. Rot-Weiss Essen 17. Borussia Dortmund II (A) TuS Erndtebrück (N) 19. FC Wegberg-Beeck (N)
2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 2 0 1 2 1 1
9:1 6:2 4:1 4:1 3:2 2:1 2:0 1:1 1:1 1:1 0:0 1:2 1:3 1:4 0:0 0:3 1:5 1:5 0:5
6 4 4 4 4 4 3 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0
TSV Rain/Lech – FC Bayern II 2:7 (0:4) Rain: Lutz – Kühling, Bobinger, Schuster, Liebsch (56. D. Bauer) – Jorsch (46. Riedelsheimer), Mitterhuber – Friedl (52. Goia), J. Müller, Habermeyer – Witasek – Trainer: Steib FC Bayern II: Lucic – Günzel, Strohmaier, P. Steinhart – Basta (78. Oikonomou), Gaudino – Pantovic, Kurt (66. Benko), Weihrauch (58. Wegkamp), Green – Lappe – Trainer: Vogel Tore: 0:1 Weihrauch (16.), 0:2 Weihrauch (24.), 0:3 Lappe (39.), 0:4 Weihrauch (45./+2), 0:5 Weihrauch (55.), 0:6 Kurt (61.), 1:6 Witasek (63.), 1:7 Pantovic (72.), 2:7 Goia (85.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 1620 – Gelbe Karte: Kühling
RL NORDOST ERGEBNIS VOM MITTWOCH Carl Zeiss Jena – FC Schönberg 95 1. FSV Zwickau 2. Hertha BSC II 3. SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena 5. FC Oberlausitz (N) 6. Berliner AK 07 7. Optik Rathenow (N) FC Schönberg 95 (N) 9. BFC Dynamo 10. TSG Neustrelitz 11. Wacker Nordhausen 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. Viktoria 89 Berlin 15. FSV Luckenwalde (N) 16. Germania Halberstadt 17. ZFC Meuselwitz 18. VfB Auerbach
0:0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
8:0 4:1 3:0 3:0 4:2 2:0 1:0 1:0 6:5 3:2 3:3 3:3 1:2 0:5 0:3 2:7 0:5 0:6
6 6 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0