Kicker Magazine

February 14, 2017 | Author: Bogdan Tudor | Category: N/A
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Kicker...

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VFB STUTTGART

Stevens stellt die Charakter-Frage HISTORISCH GUT

Die neuen Rekorde des FC Bayern Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr

HISTORISCH SCHLECHT

Die Abrechnung der BVB-Bosse

1:7

Das Spiel des Jahres – für immer unvergessen

INTERVIEW Der Bundestrainer über den WM-Triumph und seine neuen Ziele

JOACHIM LÖW

MANN DES JAHRES

Titelfoto: imago

2014 SERIE, TEIL 1: GÜNTER EICHBERG

EXKLUSIV

GROSSE LESERUMFRAGE

Präsidenten, Typen und Sonnenkönige

Fredi Bobic über Jetzt zählt sein Aus in Stuttgart Ihre Meinung

FEUER AM OLYMP Griechenlands Fußball versinkt im Chaos

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Nr. 22. 12. 2014 52. Woche

€ 2,60

Deutschland

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kicker, 22. Dezember 2014

Mann des Jahres 2014: Unsere Wahl und das große Interview Jörg Jakob, kicker-Chefredaktion

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lles richtig gemacht“. Dieser unvollständige Satz ist zu einer dauerhaften Floskel im Fußball geworden. „Alles richtig gemacht“ kann jedem und allem gelten, wenn nur am Ende das Ergebnis stimmt. „Alles richtig gemacht“ reicht für die Wahl der kicker-Redaktion nicht aus, wenn sie den „Mann des Jahres“ kürt, selbst wenn am Ende der Die nächste kicker-Ausgabe Weltmeistertitel steht. „Alles erscheint am richtig gemacht“ wird auch Montag, den nicht im Entferntesten der Leis29. Dezember. tung von Joachim Löw gerecht. Er ist unser „Mann des Jahres 2014“.

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enig überraschend waren ausschließlich Weltmeister die Kandidaten in den Überlegungen und Diskussionen der Redaktion, am Ende gab es eine deutliche Mehrheit für den Trainer, vor Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger. Mit guten Argumenten. Mag der Ruf des DFB-Teams als Turniermannschaft

längst gefestigt gewesen sein, für diesen vierten Stern steht wie für keinen anderen der Inbegriff von „Mannschaft“. Wie Löw sie geformt und geführt hat, wie konsequent und dabei menschlich er seinen Masterplan verfolgt und damit seine Idee verwirklicht hat, ist stilbildend, weit über den Fußball hinaus. Der WM-Triumph und der Weg dorthin stehen für eine zeitgemäße Führungskultur, in der Teamwork, Vertrauen und Selbstverantwortung keine Floskeln bleiben.

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as Interview der Chefreporter Oliver Hartmann und Karlheinz Wild mit Löw vermittelt einen intensiven Blick auch in die Gefühlswelt von Trainer und Team. Weggefährten würdigen den Mann des Jahres persönlich. Er hat es verdient. ■

Inhalt MANN DES JAHRES

„Dieser WM-Titel steht“ 8 Joachim Löw wird vom kicker zum Mann des Jahres gewählt. Ein persönlicher Rückblick des Weltmeister-Trainers

SPIEL DES JAHRES

Magisch. Fantastisch. Historisch 14 Was für ein Spiel! Das 7:1 gegen Brasilien im WM-Halbfinale wird unvergesslich bleiben

INTERVIEW

Wenn Träume wahr werden Wie Weltmeister Sami Khedira benachteiligten Kindern helfen will „Es gibt im Fußball keinen Messias“ Stuttgarts Ex-Vorstand Fredi Bobic bricht sein Schweigen

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BUNDESLIGA

Berichte und Analysen vom 17. Spieltag 24

INTERNATIONAL Aktuelles aus aller Welt 52 Feuer am Olymp 84 Zehn Jahre nach dem EM-Sieg versinkt der griechische Fußball in Korruption und Chaos

2. BUNDESLIGA Berichte und Analysen vom 19. Spieltag 60

3. LIGA Berichte und Analysen vom 22. Spieltag 72

NEUE SERIE Präsidenten, Typen, Sonnenkönige Teil 1: Der Schalker Günter Eichberg

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REPORT Ein Funken Hoffnung 82 Der große Kampf des früheren Bundesligaspielers Dietmar Roth

BUSINESS „Es ist sinnvoll und macht Spaß“ Interview mit Jörn Harguth von Alpecin

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SPORTMAGAZIN

Das Glück des Lebens 88 Der kicker zu Besuch bei Paralympics-Sieger, Triathlet und Rennfahrer Alessandro Zanardi

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Stark wie nie: Joachim Löw hat es geschafft, die deutsche Elf holt in Brasilien den WM-Titel. Für die kicker-Redaktion ist der Bundestrainer der Mann des Jahres.

Was war da los? Kolumnistenkreis, Scheinwerfer Leserforum Nachspielzeit Abpfiff mit Frank Goosen

kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Türkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Südkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England).

6 71 92 94 95 Foto: Witters

RUBRIKEN

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Foto: Reuters/Nacarino

kicker, 22. Dezember 2014

WAS WAR DA LOS?

Der „kleine Floh“ unter Haien P

ünktlich zur Weihnachtszeit tauchen die meisten Leute ab. Auf die Couch, zur Familie oder aber in die Berge zum Skifahren. Einfach mal die Seele baumeln und die Arbeit Arbeit sein lassen, den täglichen Stress vergessen. Genau wie dieser Kerl, hier mit dem schwarz-gelben Taucheranzug und der schicken rot-weißen Weihnachtsmütze. Es handelt sich dabei um einen Ausnahmefußballer, der ohne Berührungsängste feucht-fröhlich mit

Haien herumplanscht. Auch das Aquarium Barcelona läutet jedes Jahr die Weihnachtszeit ein, lässt dabei eine berühmte Persönlichkeit in das 3 700 000 Liter Wasser fassende Becken abtauchen und wünscht so ein Frohes Fest. 2005, zum zehnjährigen Jubiläum des Aquariums, war es ein Spieler mit dem Spitznamen „der kleine Floh“, der gerade die spanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte und gut gelaunt seine neuen Landsleute grüßt: Lionel Messi.

Im “ vor 20 Jahren

Hut ab vor dem Feingeist aus Freiburg

27. 12. 1994: Zum erst fünften Mal wird er vom kicker gekürt, der Mann des Jahres. Es ist: Volker Finke! Der Feingeist aus Freiburg spielte nie selbst in der Bundesliga, aber er führte den SC 1994 genau dorthin – mit eigenem System, mit eigenen Ideen. Am Ende hielt man die Klasse, wurde 1995 sogar Tabellendritter.

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„Es gibt keinen Fluch des Dieser WM-Titel steht.“

kicker, 22. Dezember 2014

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Die Skepsis war groß, aber JOACHIM LÖW (54) hat die richtigen Antworten gefunden. Und seine Mannschaft zum ersehnten WM-Titel geführt. Der kicker kürt ihn erneut zum Mann des Jahres.

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reiburg, Hotel Colombi. Hier, in diesem gediegenen Ambiente, empfängt Joachim Löw besonders gerne. Hier darf er mehr Mensch als Star-Trainer sein, hier wird er mehr als Mitbürger denn als Weltmeister wahrgenommen, hier ist er relaxter als anderswo. Für die kicker-Redaktion ist Joachim Löw zum zweiten Mal der Mann des Jahres. 2011 wurde er dafür ausgezeichnet, dass er der Nationalmannschaft einen attraktiven und offensiven Spielstil verpasst hatte, der in aller Welt Anerkennung fand. 2014 hat er diese Mannschaft durch etliche Turbulenzen hindurch zum WM-Gipfel geleitet. In den 90 Minuten mit dem kicker geht er das Jahr noch einmal durch, spricht darüber, wie er seinen Masterplan entwickelt, wie er diese Mannschaft geformt und geführt hat.

Foto: picture-alliance/AP

JANUAR 2014: Löw trifft sich mit seinem engsten Beraterstab, bestehend aus Hansi Flick, Andreas Köpke, Urs Siegenthaler und Oliver Bierhoff. Drei Tage geht das Quintett in Klausur, danach steht der erste Entwurf des Masterplans.

Titels.

Herr Löw, welche Weichen wurden bei diesem Treffen gestellt? Zu dem Zeitpunkt hatte die WM ein Gesicht, wir kannten unsere Gruppengegner und unser Quartier und konnten planen, wie die verschiedenen Wege durch das Turnier aussehen. Wir haben uns intensiv mit Fragen auseinandergesetzt wie: Was ist unsere Strategie mit der eigenen Mannschaft? Wie muss die Vorbereitung aussehen? Welches Personal kommt infrage, um die Anforderung zu erfüllen? Was war dabei ausschlaggebend? Das entscheidende Kriterium ist natürlich die sportliche Leistungsfähigkeit. Aber meine Erkenntnis aus den vorhergehenden Turnieren war, dass das allein nicht ausreicht. Für ein Turnier ist es wichtig, die richtigen Charaktere zusammenzustellen. Welche Punkte waren bei diesem Charaktertest entscheidend? Gefragt waren die Spieler, die teamfähig, integrativ und kommunikativ sind; die Verantwortung übernehmen wollen, die diszipliniert und ehrgeizig sind. Dann ging es auch

um die Zusammensetzung. Ich wusste, dass wir bei diesen Bedingungen wahrscheinlich in jedem Spiel das volle Wechselkontingent würden ausschöpfen müssen. Deshalb wollte ich auch junge Spieler mitnehmen, die Druck machen und sich positiv in dieser Gruppe verhalten können, wie zum Beispiel Erik Durm und Matthias Ginter. Wie lang war diese erste Liste? Als wir sie im Januar zusammenstellten, haben wir uns auf 30 Feldspieler beschränkt. Waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle aufgeführt, die Sie dann später mit nach Brasilien genommen haben? Nein, Christoph Kramer noch nicht. Er rückte erst in der Rückrunde in unseren Fokus. APRIL 2014: Sami Khedira, der im November 2013 einen Kreuzbandriss erlitten hatte, schickt Löw aus Sizilien Videoclips von seinen ersten Zweikämpfen in einem Trainingsspielchen mit seinem Bruder gegen den RehaTrainer und den Therapeuten. Der Bundestrainer erklärt danach öffentlich, für den Mittelfeldspieler stehe die WM-Tür „bis zum letzten Moment“ offen. Warum haben Sie dieses frühzeitige Bekenntnis abgegeben? Ich wollte verdeutlichen, dass ich auf einen Spieler mit solch einem Wert für die Mannschaft bis zuletzt warte. Eine oder zwei solcher Situationen erträgt eine Mannschaft. Bei Sami hatte ich das Gefühl, dass er wahnsinnig fokussiert war, sich unglaublich quälte für diese WM und mit seiner Mentalität sowie seinem Siegeswillen für die Mannschaft, egal in welcher Funktion, sehr wichtig ist. Nach dem USA-Spiel hat Khedira als Ersatzspieler öffentlich eine schnellere Spielweise gefordert. Durfte er das? Manche Botschaft, die öffentlich verschickt wurde, war zuvor intern mit mir besprochen worden. Sami und ich hatten schon in der Vorbereitung darüber gesprochen, ich kannte seine Meinung, und er kannte meine. Deshalb war es kein Problem für mich. Trotzdem waren er und Bastian Schweinsteiger nicht begeistert, dass sie zuLesen Sie weiter auf Seite 10

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Fortsetzung von Seite 9 nächst nicht gemeinsam die Doppelsechs bilden durften. Es war zu Beginn des Turniers meine klare Überzeugung, dass wir nur so durchkommen konnten. Und ich wurde bestätigt. Ich kannte die schwierigen Bedingungen besser als die Spieler. Ich wusste, dass gerade diese beiden anfangs noch nicht in der Lage waren, sieben Spiele auf höchstem Niveau eine Top-Performance abzurufen. Ich wusste, dass es so lange eine Aufgabenteilung geben musste, bis ich aus dem Training die Erkenntnis hatte, dass beide gemeinsam spielen konnten. Haben die beiden das akzeptiert? Ich habe schon in der Vorbereitung in Südtirol beiden erklärt, dass Philipp Lahm für uns auch im Mittelfeld ein sehr wichtiger Spieler sein kann, der für die Symmetrie und Organisation sorgt. Dass Spieler vom Format eines Schweinsteiger oder Khedira mal anderer Meinung sind, betrachte ich als völlig normal. Natürlich hatten diese Spieler das Gefühl, sie können das durchstehen. Aber die Entscheidung trifft am Ende der Trainer.

„Es gab nicht mehr oder weniger Freiräume als zuvor.“ wir Shkodran Mustafi nachnominiert als zusätzliche Option für die Defensive. Solche Schwierigkeiten waren mir durch die Turniere davor nicht fremd. 2010 war Michael Ballack kurzfristig ausgefallen. Es war Ihr viertes Turnier als Cheftrainer. Hat sich Ihr Führungsstil verändert? Natürlich sammelt man Erfahrungen und findet Situationen, an die man sich erinnert. Und das war in Brasilien in manchen Momenten der Entscheidung schon sehr wichtig. Aber es gab im Campo Bahia nicht mehr oder weniger Freiräume als in den Turnieren davor. Ich habe immer situativ entschieden, ob ich den Spielern etwas mehr

Freiräume geben konnte oder ob die Konzentration da sein musste. Diese Abwechslung und die Balance zwischen Anspannung und Entspannung ist bei einem Turnier extrem wichtig. Und da hatten wir mit dem Campo Bahia die perfekten Voraussetzungen. Wir hatten hervorragende Trainingsbedingungen und konnten physisch und mental regenerieren. Das war im Vorfeld die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. 30. JUNI 2014: Im Achtelfinale steht die DFB-Auswahl gegen Algerien vor dem K.o., gewinnt dank Manuel Neuer in der Verlängerung mit 2:1. Löw nimmt gegen Frankreich grundlegende Veränderungen vor: Lahm verteidigt rechts, Schweinsteiger und Khedira bilden die Doppelsechs, Mertesacker muss auf die Bank, und Klose stürmt erstmals als echte Neun in der Startelf. War das Algerien-Spiel der Knackpunkt auf dem Weg zum Titel? Es war zumindest das Spiel, in dem die Mannschaft merkte, dass sie einen unangenehmen, aufsässigen Gegner mal glanzlos niederkämpfen und mit einem Tor Unterschied gewinnen kann. Dazu waren wir in der Vergangenheit nicht so in der Lage – zum Beispiel im EM-Halbfinale gegen Italien. Deshalb war das Algerien-Spiel für die Mannschaft wichtig. Warum haben Sie danach trotzdem ziemlich viel umgestellt? Es mussten neue Reize gesetzt werden. Und der zweite Aspekt: Frankreich war im Zentrum wahnsinnig stabil und kompakt, wir konnten nur über die Außenbahnen Freiräume bekommen. Also entschieden wir uns für Philipp Lahm als

rechten Verteidiger, in diesem Spiel war dies die Position, auf der er Akzente nach vorn setzen sollte. Mit ihm konnten wir mehr Druck entwickeln, zumal Jerome Boateng das Zentrum in der Defensive beherrschte und uns dort gemeinsam mit Mats Hummels Stärke und Sicherheit verlieh. Wie beurteilen Sie die generelle Entwicklung von Boateng? Jerome hat in den vergangenen zwei Jahren extreme Fortschritte gemacht. Ich bin begeistert von ihm, weil er mit einer unglaublichen Konstanz spielt und eine sehr gute Spieleröffnung hat. Seine Pässe durch die erste Linie hindurch sind hervorragend, rechts wie links. Das macht einen guten Innenverteidiger aus. Im Finale hat er gemeinsam mit Mats Hummels eine überragende Leistung gezeigt. Warum haben Sie die WM mit vier Innenverteidigern begonnen? Diese Idee hatte verschiedene Gründe: Verletzungen, Klima, Turniersituation, Anstoßzeit. Ich wusste aber, dass wir mit Blick auf das gesamte Turnier flexibel bleiben mussten. Bei diesen Bedingungen war es zunächst wichtig, hinten stabil zu stehen. Und mit fünf, sechs offensivstarken Leuten waren wir immer in der Lage, ein Tor oder zwei zu erzielen. 8. JULI 2014, Belo Horizonte: Dem 1:0 über Frankreich im Viertelfinale folgt im Halbfinale das historische 7:1 gegen Brasilien. Schon nach 29 Minuten liegt der WM-Gastgeber durch die Tore von Müller, Klose, zweimal Kroos und Khedira 0:5 zurück. Was haben Sie zur Halbzeit gesagt? Dieses 5:0 war auch für mich so nicht vorhersehbar. Ich habe auf

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MAI 2014: Lahm und Manuel Neuer verletzen sich im DFBPokalfinale zwischen Bayern und Dortmund schwer, können im Trainingslager in Südtirol ebenso wie Bastian Schweinsteiger nur individuell üben. Überschattet wird die Vorbereitung zudem von einem Unfall während einer Werbeveranstaltung des Hauptsponsors und der vorzeitigen Abreise Lars Benders wegen einer schweren Muskelverletzung. Beim 2:2 im Testspiel gegen Kamerun zeigt sich die Mannschaft nicht titelreif.

Gab es während dieser Vorbereitung einen Moment des Zweifels? Nein. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die Mannschaft die Mentalität ins Trainingslager mitbrachte, hart zu arbeiten, um den nächsten großen Schritt zu machen. Ich wusste, dass sie unsere Spielidee und Vorgehensweise automatisiert hatte und dass wir aus den Enttäuschungen gelernt hatten. Dann kam der Reus-Ausfall im letzten Test gegen Armenien. Wie geht ein Trainer damit um? Das hat uns allen wehgetan, vor allem auch für Marco. Ich bin überzeugt, dass er eine ganz starke WM gespielt hätte. Aber ein solcher Reflex darf mich nur ganz kurz berühren. Meine erste Aufgabe war es, nach anderen Lösungen zu suchen. Und die hatten wir in Thomas Müller, Mario Götze und André Schürrle. In der Offensive hatten wir genügend Alternativen, daher haben

Gutes Gefühl: Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert Löw.

Mit den Jungs: Der Bundestrainer stemmt den Pokal in die Luft.

kicker, 22. Dezember 2014

dem Weg in die Kabine überlegt: Welche Ansatzpunkte habe ich denn, welche Informationen und welche Vorgaben braucht die Mannschaft für die zweite Halbzeit? Mir war klar, dass das Spiel gewonnen war, weil ich gesehen habe, dass der Gegner am Boden

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Das sagen Weggefährten über den Mann des Jahres 2014 Oliver Kahn: Dem dreimaligen Welttorhüter imponiert Löws taktische Konsequenz

„Wer als Trainer Weltmeister wird, ist natürlich der Mann des Jahres. Joachim Löw hatte glasklare Vorstellungen, die er konsequent durchzog, etwa vier Innenverteidiger in die Abwehrkette zu stellen oder zeitweise ohne echten Mittelstürmer anzugreifen. Obwohl er kritisch gesehen wurde, gerade nach der EURO 2012, hielt er an seinen Ideen fest. Zupass kamen ihm sicher die Spieler des FC Bayern mit ihrer Erfahrung und ihrem Selbstvertrauen. Die Vorurteile, dass mit diesem Bundestrainer kein Titel zu gewinnen sei, hat Löw eindrucksvoll widerlegt.“

„2010 hielt die Hochstimmung ein, zwei Tage zu lange an.“

Manuel Neuer: Den Nationaltorwart begeistert Löws feines Gespür für Menschen

lag und völlig schockiert war. Mir war nur eines wichtig, und auch nur das habe ich gesagt: Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern. Wir werden das Spiel seriös, konzentriert, mit Demut und Klarheit zu Ende spielen. Haben Sie der Mannschaft verboten, den WM-Gastgeber zweistellig zu zerlegen? Nein. Ich habe nur gefordert, an der Spielart und der taktischen Vorgabe festzuhalten. Das war wichtig mit Blick auf das Finale. Wie war die Stimmung im Team? Es war in der Kabine keine überschäumende Freude zu spüren. Die Stimmung war natürlich positiv. Wichtiger für mich war die Stimmung nach dem Spiel. Warum? Weil ich mich da an 2010 erinnerte, als wir erst England 4:1, dann Argentinien 4:0 geschlagen hatten. Nach dem Viertelfinale waren wir alle – ich schließe mich ein – in einer unglaublichen Hochstimmung. Und die hatte vielleicht ein, zwei Tage zu lange angehalten vor dem Halbfinale gegen Spanien. In Belo Horizonte war es komplett anders. Bei den Gesprächen, die ich in der Kabine und am Abend führte, sagten alle Spieler: Trainer, wir wissen,

„Der Bundestrainer hat natürlich ganz entscheidenden Anteil an unserem WM-Titel. Er ist der spiritus rector unseres Spiels. Joachim Löw hat die Idee, die wir umzusetzen haben, und geht seit zehn Jahren einen ganz konsequenten Weg, den ihm sein Konzept vorgibt. Er führt die Truppe sehr konsequent und ist dabei dennoch sehr menschlich, hat eine ganz feine Ader für die besonderen Bedürfnisse Einzelner. Löw ist der Weltmeister-Trainer und somit nach meiner Meinung auch zu Recht der kicker-Mann des Jahres.“

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„Jogi Löw und mich verbinden zehn gemeinsame DFB-Jahre, geprägt von einem extrem großen Vertrauensverhältnis. Eine unglaubliche Entwicklung vom Co-Trainer zum Chef-Trainer einer Weltmeistermannschaft findet nun mit der Wahl zum Mann des Jahres eine schöne Würdigung. Sein enormer Fußball-Sachverstand und eine großartige Gabe zur Vermittlung taktischer Inhalte haben mich als Spieler unter ihm reifen und entwickeln lassen.“

Jupp Heynckes: Der Welttrainer 2013 lobt Löws überragende Personalführung

„Joachim Löw ist völlig zu Recht und hochverdient der Mann des Jahres 2014. Er hat eine grandiose Leistung vollbracht mit der Art, wie er die Mannschaft zusammengeschweißt und geführt hat, wie er etablierte Spieler während der WM auf- und in die Elf einbaute. Schweinsteiger, Khedira, Klose oder Mertesacker waren ja nicht topfit in dieses Turnier gegangen, Löw hat sie mit großem psychologischen Geschick integriert. Das war eine überragende Mannschaftsführung, großartig.“ Philipp Lahm: Der Ex-Kapitän sieht Löw zu Recht in der Reihe der deutschen Weltmeistertrainer

„Für mich ist er in diesem Jahr ganz klar der einzig mögliche Kandidat für den Titel des Welttrainers und hat auch die kicker-Auszeichnung zum Mann des Jahres absolut verdient. Er steht seit unserem Erfolg in Brasilien in der Reihe der Trainer, die mit Deutschland Weltmeister geworden sind: Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer – und das definitiv zu Recht.“ Ottmar Hitzfeld: Der Ex-Kollege würdigt Löws souveränen Umgang mit der extremen Verantwortung

„Er hat es absolut verdient, zum Mann des Jahres 2014 gekürt zu werden. Für Trainer stehen Titel, und Löw gelang es, den Deutschen den Weltmeistertitel zu schenken. Als Bundestrainer ist er der Hauptverantwortliche, er muss den Kopf hinhalten. Diesen Anspruch hat er souverän erfüllt. Deshalb gebührt ihm die Krone.“ Per Mertesacker: Den Abwehrspieler beeindruckt Löws Enwicklung über zehn Jahre

Wie der Kaiser: Ein stiller Genießer

Fotos: pixathlon, Witters, imago/v.d. Laage

Günter Netzer: Der langjährige TV-Experte stellt Löws eigene Art und Akribie heraus

„Diese Auszeichnung war unbedingt notwendig. Löw ist jetzt kein besserer Trainer, aber leider müssen erst große Erfolge den Nachweis für die Öffentlichkeit liefern. Dieser Fußballlehrer hat eine eigene Art, arbeitet äußerst akribisch und kooperiert hochprofessionell mit seinem Team. Sein Umgang mit den Spielern ist vorbildlich, er hat diese Mannschaft über Jahre geformt, es ist seine Mannschaft. Löw hat mit dem WM-Titel allen vor Augen geführt, dass er ein großer Trainer ist.“ Miroslav Klose: Der WM-Toptorjäger betont Löws besondere Qualität als Teamplayer

„Ich glaube, eine besondere Qualität des Bundestrainers ist, dass er ein absoluter Teamplayer ist. Jeder aus der Mannschaft und dem Funktionsteam ist für ihn wichtig. Er hat ein sehr gutes Gefühl für die Menschen. Vor dieser WM hatte er in der Vorbereitung genau das richtige Händchen, die Mannschaft vorzubereiten und einzustellen. Er hat es geschafft, eine ganz besondere Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen, die die Grundlage für diesen Titel bildeten. Jogi ist zu 100 Prozent Jogi – das half uns!“

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dass der Weg noch nicht zu Ende ist. Das gab mir das Gefühl: Jetzt ist die Zeit reif für den Titel. 13. JULI 2014, Maracana: Ehe Löws erstes WM-Finale angepfiffen wird, herrscht helle Aufregung. Nicht der im Spielberichtsbogen aufgeführte Khedira läuft ein, sondern Christoph Kramer. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Khedira seine Beschwerden signalisierte? Die Zeit war zu kurz, um lange nachzudenken. Es war eine Viertelstunde bis zum Anpfiff, Sami lag in der Kabine auf der Bank, und wir haben uns alle angeschaut. Ich kann mich erinnern, dass ich MüllerWohlfahrt gefragt habe: Besteht irgendein Risiko, wenn er spielt? Für mich war klar, dass in diesem Falle ein anderer spielen musste. Ich wollte keinesfalls nach zehn Minuten in einem Finale wechseln müssen. Diesen Fehler, in einem wichtigen Spiel einen angeschlagenen Spieler einzusetzen, hatte ich schon einmal gemacht.

„Khedira hatte Bedenken – das spricht für seine Größe.“ Wie hat Khedira reagiert? Er hat gesagt: Trainer, ich habe auch Bedenken, ob ich das Spiel durchstehe. Es spricht für seine Größe und Persönlichkeit, so etwas vor einem Finale so offen selbst anzusprechen. Dann aber mussten Sie nach Kramers Gehirnerschütterung trotzdem früh wechseln, brachten dafür André Schürrle. Ich war mir bewusst, dass es eine riskante Entscheidung ist. Die Fra-

gebnis seiner ganzen Karriere. ge war: Kevin Großkreutz Die kicker-Männer des Jahres Schweinsteiger hat einen Reiauf dieser Position oder mit André Schürrle die mutigere feprozess durchlaufen und hat2014 Joachim Löw Bundestrainer Variante? te – wie andere auch – in die2013 Franck Ribery Bayern München Was gab den Ausschlag? sem Finale diesen unbedingten 2012 Jürgen Klopp Borussia Dortmund Bauchgefühl. Ich wollte nach Willen, Weltmeister zu wer2011 Joachim Löw Bundestrainer gut 30 Minuten ein Zeichen den. Das war ein Produkt sei2010 Bastian Schweinsteiger Bayern München setzen, dass wir dieses Spiel ner ganzen Arbeit und seiner 2009 Felix Magath Wolfsburg/Schalke nicht nur überstehen, songesamten Karriere. In diesen 2008 Franck Ribery Bayern München dern den Gegner beschäfti120 Minuten von Rio hat man 2007 Ivan Klasnic Werder Bremen gen, verunsichern wollen. bei ihm gespürt: Jetzt möchte 2006 Franz Beckenbauer OK-Chef WM Und der zweite Wechsel saß ebenich diesen Schritt machen und 2005 Thomas Doll Hamburger SV falls. Nach Schürrle, dem späteein Champion werden. 2004 Thomas Schaaf Werder Bremen ren Flankengeber zum Siegtor, War es im Rückblick richtig, immer 2003 Felix Magath VfB Stuttgart wechselten Sie Matchwinner Mazu Mesut Özil zu halten? 2002 Michael Ballack Bayern München rio Götze ein. Auch Bauchgefühl? Mesut war seit 2010 und bei 2001 Oliver Kahn Bayern München Die Frage vor dem Finale der WM ein wesentlicher Be2000 Rudi Völler Leverkusen/DFB-Elf war: Beginnt Götze oder aber standteil. Er kann Spiele durch 1999 Lothar Matthäus Bayern München Klose? Miro ist ein Spieler, Pässe und geniale Ideen ent1998 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern vor dessen Namen gerade scheiden, er hat ein unglaub1997 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern die Argentinier wahnsinliches Potenzial, wie man es 1996 Thomas Helmer Bayern München nig viel Respekt haben. Auselten findet auf dieser Welt. 1995 Berti Vogts Bundestrainer ßerdem hatte ich das GeIch weiß, dass er noch große 1994 Volker Finke SC Freiburg fühl, dass Götze der etwas Ziele hat und 2015 wieder zur 1993 Winfried Schäfer Karlsruher SC unberechenbarere Spiefrüheren Form kommen will. 1992 Erich Ribbeck Bayern München ler ist, wenn er reinkommt. Die WM war nicht einfach für 1991 Karl-Heinz Feldkamp 1. FC Kaiserslautern Deshalb lautete die Entscheiihn, weil er körperlich stark 1990 Franz Beckenbauer Team-Chef DFB-Elf dung: Klose beginnt, bis die beansprucht gewesen war aus der englischen Liga. Von 2010 Kräfte nachlassen – dann kommt Götze. Ich wusste, dass er geben. Die Bayern-Spieler gehören bis 2013 war Mesut vor allem in der ein Spieler ist, der entscheidende zum Rückgrat der Mannschaft. Ih- Nationalmannschaft eine herausraMomente kreieren kann und be- nen hat man angemerkt, dass sie gende Spielerpersönlichkeit. sondere Tore macht. zwei auch international erfolgreiche Ist es für Sie logisch oder eher überraJahre hinter sich hatten. Dieses Sie- schend, dass Toni Kroos im Jahr 2014 die 13. JULI 2014, 18.36 Uhr Ortszeit, ger-Gen, die Mentalität, jedes Spiel meisten Länderspiele Ihrer Schützlinge Rio de Janeiro: Schlusspfiff, der unbedingt gewinnen zu wollen, absolviert hat? Jubelsturm. Zwei liegen sich be- kam dadurch verstärkt in die Mann- Toni ist auf seiner Position im Mosonders lange und innig in den schaft. Aber sie allein konnten die ment der beste Spieler der Welt. Er Armen: Löw und Schweinsteiger. WM nicht gewinnen. Ausschlagge- hat bei uns das ganze Jahr überbender Punkt war, dass wir es in der ragend gespielt und seit 2012 den War es hilfreich, dass die Bayern-Spieler Vorbereitung geschafft haben, als größten Sprung bei uns gemacht. richtige Einheit zu funktionieren. 2013 bereits die Champions League geSteht Schweinsteiger symptomatisch für DEZEMBER 2014: Für Löw ist es wonnen hatten? Das war ein wichtiger Punkt. Spie- den Wandel: 2012 der große Verlierer, der Monat, in dem er von Ehlern wie Lahm oder Schweinsteiger, der gegen Chelsea den letzten Elfmeter rung zu Ehrung eilt. die der Kritik ausgesetzt waren, sie an den Pfosten schoss; 2014 der Mann, könnten keine großen Titel gewin- der sich nicht unterkriegen ließ? Sehnen Sie das Jahresende herbei? nen, hat dies viel Erleichterung Für diesen Wandel stehen nicht Ich freue mich, wenn der Blick wieverschafft und Selbstvertrauen ge- nur diese zwei Spiele, er ist das Er- der nach vorn gerichtet ist. Ich habe

Zweifel beseitigt: Story im kicker-Extra „Wir sind Weltmeister“

Vier Macher: Löw mit Oliver Bierhoff, Andreas Köpke und Hansi Flick

kicker, 22. Dezember 2014

die Erkenntnis, dass wir uns nun in manchen Bereichen neu erfinden müssen. Unsere Gegner haben unsere Spielweise inzwischen analysiert, deshalb müssen wir neue Reize setzen. Wir haben den Titel geholt und stehen ganz oben, aber die Kunst ist es jetzt, dies zu bestätigen und noch besser zu werden. Ist es das, was Sie antreibt? Ja. Nach dem Titel gibt es noch mehr Ziele, wobei ich meine Arbeit und mich selbst immer schon unabhängig von Titeln bewertet habe. Gab es für Sie nach der WM einen Augenblick, da Sie ans Aufhören dachten? Nein, diesen Gedanken hatte ich nicht, ich wollte alles auf mich wirken lassen und mich prüfen, ob ich noch begeisterungsfähig war, ob ich die Spieler erreiche, ob ich noch neue Ideen habe. Nach wenigen

ebenso bei den Außenverteidigern. Das sind sicher Themen, mit denen wir uns in den Vereinen und beim DFB unter der Leitung von Hansi Flick beschäftigen. Sie deuteten jüngst Novellierungen an. Was ist geplant? Wir brauchen in jedem Fall mehr Flexibilität und die Möglichkeit, auch mal während des Spiels auf ein anderes System umschalten zu können. Vielleicht müssen wir auch im Umfeld oder in der Organisation Dinge ändern. Wir werden uns mit

irgendwann noch mal eine Vereinsmannschaft zu trainieren. Warum nicht? Wann, weiß ich nicht. Ich habe mir angewöhnt, nur noch im Zweijahresrhythmus zu denken. Als Nationaltrainer weiß ich: Es wird immer nach einem Turnier eine Entscheidung geben. 2012 war die Stimmung ganz anders als 2010. Sie ändert sich. Aber: Es gibt keinen Fluch des Titels, wie manchmal zu lesen ist. Dieser WM-Titel steht. O L I VE R H A RT M A N N / KARLHEINZ WILD

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„Natürlich ist vorstellbar, dass ich einen Verein trainiere.“

Fotos: imago/Ulmer, imago/Action pictures

Tagen spürte ich schon wieder die Motivation. Ich habe zu meinem Stab gesagt: Wohin bewegt sich denn der Weltfußball, wo wollen wir 2016 stehen? Wie wollen wir, dass unsere Mannschaft spielt? Wie lautet die Antwort? Das muss noch reifen. Ich habe Ideen. Wir müssen uns alle weiterbilden, wir müssen wieder Vorreiter sein. Die Dreierkette kann eine Variante sein, möglicherweise geht der Fußball zurück zu zwei Stürmern. Das sind aber nur Puzzleteile, am Gesamtbild arbeiten wir. Sehen Sie denn neue Kandidaten für den Angriff? In der Bundesliga sind diese Positionen oft von Ausländern besetzt, in den U-Bereichen steht hinter den Stoßstürmern ein Fragezeichen,

Gereift: Schweinsteiger und Löw

dem Stab in den nächsten Wochen zusammensetzen – und uns dann mit der Frage beschäftigen, wie die Reise für uns mit den nächsten Länderspielen weitergeht. Ihr DFB-Vertrag gilt bis 2016. Was kann für einen Weltmeistertrainer noch kommen? Real? Barcelona? FC Bayern? Überhaupt noch mal Vereinscoach? Oder auf ewig Nationalcoach? Darüber mache ich mir im Moment überhaupt keine Gedanken. Ich schließe da jetzt nichts aus, vorstellbar ist vieles, natürlich auch,

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SPIEL DES JAHRES

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Das Spiel des Jahres

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Fotos: firo (2), FIFA, GES, Getty Images, pixathlon, Reuters

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MAGISCH. kicker, 22. Dezember 2014

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SPIEL DES JAHRES

Es war ein HISTORISCHES SPIEL , vielleicht wird es mal zum Spiel des Jahrhunderts. Das 1:7 im WM-Halbfinale geriet zu einem unfassbaren Spektakel. Für alle.

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hilipp Lahm beschäftigte ein außergewöhnliches Problem, ein bizarres, skurriles, paradoxes. Als er eingangs der Halbzeit hinauf zur grün unterlegten Anzeigentafel schaute, befiel ihn die ernste Frage, „wie gehen wir mit diesem Ergebnis um?“ Von oben leuchtete ihm unter einem weißgrauen Querbalken mit der Aufschrift BRAZIL V GERMANY eine unglaubliche Ziffernfolge in blauer Farbe entgegen: 0 - 5. Wie sollte man da noch die Konzentration beibehalten? Es ging doch um die erträumte und erstrebte Zulassung zum WM-Finale! Und dieses 5:0 überstrahlte nur die eine Halbzeit dieses WM-Halbfinales. Gegen Brasilien. In Brasilien. Dem damaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft kommt sofort dieser kurze Augenblick, da er auf dieses Pausenergebnis blickte, in den Sinn, wenn er sich an diese Auseinandersetzung mit der 2014er Delegation des fünfmaligen globalen Titelgewinners im Estadio Governador Magalhaes Pinto, kurz Mineirao genannt, erinnert. So richtig glauben und wahrhaben wollte, so richtig begreifen und verstehen konnte er nicht, was sich da in den ersten 45 Spielminuten in Belo Horizonte ereignet hatte.

Auch Neuer war überragend Es klingt bei einem 7:1-Sieg überraschend, aber es stimmt: Dieses Halbfinale war auch ein sehr starkes Spiel von Manuel Neuer. Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte der deutsche Nationaltorhüter die brasilianischen Angreifer mit zahlreichen Top-Paraden zur Verzweiflung, seine Präsenz im Strafraum und außerhalb war über 90 Minuten ein Schlüssel zum Sieg des DFB-Teams. Im kicker erhielt Neuer die Note 1. Interessant sind auch diese Statistiken zum deutschen Torhüter beim 7:1-Triumph im WM-Halbfinale: ◗ Manuel Neuer lief 5,84 Kilometer, fast doppelt so viel wie sein Gegenüber Julio Cesar (3,19) ◗ Neuers Höchstgeschwindigkeit betrug in diesem Spiel 26,28 km/h, mehr als bei Dante oder Fred (jeweils 25,16). Aber Neuer war bei seiner Maximalgeschwindigkeit auch schneller als Kroos (25,78) oder Klose (23,76). ◗ Neuer spielte 12 der 13 eingesetzten deutschen Feldspieler zumindest einmal an. Nur Julian Draxler, der in der 76. Minute eingewechselt wurde, bekam kein Zuspiel vom Torwart.

Ehrentreffer: Nur Oscar kam an Manuel Neuer vorbei und traf zum 1:7 (90. Minute).

Foto: Getty Images/popperfoto

1:7

Es war spektakulär und sensationell. Magisch. Resultat belassen, „ein schnödes 2:1 hätte es Fantastisch. Historisch. Mit in der Endabrechsicher auch getan“. nung 7:1 Toren gewann die deutsche Auswahl Es wurden fünf Treffer mehr und endete in eibeim Gastgeber, dem obendrein ersten Favoriten nem 7:1, in einem „Debakel“ für diese enthusiasauf den Gesamtsieg des World Cup 2014. tische Fußballnation, wie es O Estado Sao Paulo, Mats Hummels, gemeinhin sehr eloquent, die älteste Tageszeitung des über 200 Millionen Einwohner zählenden, fünftgrößten Staates der fehlten eine knappe Stunde nach dem vollbrachErde, schrieb. „Erbarmungslose Deutsche stürten Wunderwerk die Worte zur rationalen Erklärung des Geschehenen, das unwirklich, schon zen ein Land ins Drama“, titelte die Gazzetta dello absurd erschien. Es sei „kaum zu ermessen, was Sport in Italien. CNN in den USA sah den WMpassiert ist“, sagte Miroslav Klose, die Hand um Gastgeber „von Deutschland mit 7:1 gedemütigt“. den Griff seines Rollkoffers geklammert, mit der Damit waren aber allein dieses eklatante Ersatten Erfahrung von 136 Länderspielen; Jerome gebnis und dieses fußballspezifische LeistungsBoateng, der Kollege aus der Abwehr, fand es gefälle bewertet. Denn die deutschen Spieler „unglaublich“ und teilte diese Einschätzung mit hatten sich als äußerst faire Sportsmänner präsentiert, das Echo der Besiegten hallte entspreMillionen weltweit. Auf Thomas Müller wirkte chend dankbar zurück. dieses Resultat „beeindruckend“, seine emotioDer 90 Minuten lang hilflose und geprügelte nale Befindlichkeit auf dem Rasen vermochte der brasilianische Innenverteidiger Dante ist heute sonstige Meister des gewitzten Statements nicht zu beschreiben, er sagte: „Wenn du in sechs noch gerührt von den Tröstungen, mit denen ihn Minuten vier Tore in Brasilien gegen Brasilien seine Mitspieler des FC Bayern, Lahm, Schweinerzielst, macht das die Zuschauer sprachlos.“ Ihn steiger, Boateng und die anderen, bedachten. und die Mitspieler ebenso. „Die deutschen Spieler waren sehr fair zu uns“, sagt Dante, „es war schlimm auf dem Platz.“ Dieser Eindruck übertrug sich sogar über die Distanz von 9121,6 Kilometern Luftlinie von Belo Der sonst so lebensfrohe Brasilianer wird Horizonte in die Schweiz nach Zürich, wo Günernst, wenn man ihn mit dieser Niederlage konter Netzer mit einem Freund frontiert. Er versucht sich einzureden, dass dieses schrecknamens Massimo vor dem Bildschirm saß. Der einstige „Es war schlimm. Wir müssen liche Erlebnis für ihn abgehakt TV-Experte und langjährige es einfach akzeptieren.“ sei. Doch er weiß, dass es ihn Begleiter der jeweiligen DFBsein Leben lang verfolgen wird. Mannschaften spürte die ÜberDAN T E Seinen Ahnen, die am 16. Juli 1950 im Maracana von Rio de raschung, die seine Nachfolger im DFB-Dress erfasst hatte. „Keiner wusste, woJaneiro in der WM-Finalrunde mit 1:2 gegen Uruher das alles kam“, sagt Netzer, „den Spielern guay verloren hatten, wurde diese Schmach nie verziehen. „Maracanaco“, der damals geprägte erging es genauso.“ Bei Jupp Heynckes auf dem heimischen Sofa Begriff, der in der Übersetzung „Schock von in Schwalmtal schaute Schäferhund Cando bei Maracana“ bedeutet und für eine unerwartete, fatale Niederlage steht, hat nun seine aktualijedem Treffer sein begeistertes Herrchen an und nickte siebenmal wohlwollend. Netzer und sierte Entsprechung in „Mineiraco“ erfahren. Heynckes, 1972 Europameister und 1974 Mitglie„Für uns Brasilianer ist ein solches Ergebnis der des weltmeisterlichen Kaders, nennen jene schwierig“, sagt Dante, „wir haben eine andere Vorgänge am 8. Juli 2014 „ein Spiel für die HistoKultur und zeigen das Negative nach außen.“ Am rie. Wir haben die Brasilianer in alle Einzelteile liebsten möchte er das alles verdrängen, aber zerlegt“, sagt Heynckes, er fand es „wunderbar“. wenn er darauf angesprochen wird, „kommt alles In Oliver Kahn, der als ZDF-Experte vor Ort wieder hoch“, sagt er: „Wir müssen es einfach akzeptieren.“ Brasiliens sportlichen Untergang unmittelbar Giovane Elber kommt da entspannter daher. erlebte, stiegen andere Empfindungen auf. Der Er schaute sich den Vergleich zwischen seinem 86-malige Nationaltorhüter fühlte sich „während des Spiels ganz schlecht, weil ich im Stadion brasilianischen Heimatland und seiner deutsehr viele Brasilianer schrecklich leiden sah“. schen Wahlheimat mit deutscher Fahne sowie mit Schwarz-Rot-Gold auf den Wangen an, geKahn wünschte sich aus Mitleid mit der gedemütigten und ohne Thiago Silva und Neymar nauso Tochter und Sohn. Für den einstigen Stürangetretenen Selecao, die Generation Lahmmer des FC Bayern und VfB Stuttgart war dieses Schweinsteiger möge es bei einem erträglichen Spiel – das bekräftigt er gegen jede zweifelnde

kicker, 22. Dezember 2014

Die Fakten: Brasilien schoss öfter aufs Tor als Deutschland … Hätten Sie es noch gewusst? Brasilien gab in diesem WM-Halbfinale 18 Torschüsse ab, Deutschland „nur“ 14. Aufs Tor kamen von Brasilien 13 Schüsse, von Deutschland 12. Auch bei den Ecken lagen die Brasilianer mit 7:5 vorne. ◗ Es war der höchste Halbfinalsieg der WM-Geschichte und die höchste Niederlage eines WM-Gastgebers. ◗ Das 1:0 von Thomas Müller war das 2000. Länderspieltor des DFB. ◗ Erstmals in der WM-Historie erzielte ein Team in den ersten 29 Minuten fünf Tore. ◗ Die deutschen Spieler liefen in dieser Partie insgesamt 119,3 Kilometer, die Brasilianer 108,9. ◗ Es gab zuvor erst eine Weltmeisterschaft, bei der ein Gastgeber sieben Gegentore hinnehmen musste: 1954 verlor die Schweiz im Viertelfinale gegen Nachbar Österreich mit 5:7. ◗ Für Brasilien war das 1:7 gegen Deutschland die höchste Niederlage überhaupt im eigenen Land. ◗ Luiz Gustavo war mit 11,29 Kilometern mit deutlichem Abstand laufstärkster Brasilianer. Gleich fünf Deutsche

(Schweinsteiger, mit 12,61 Rekordhalter in diesem Spiel, außerdem noch Kroos, Müller, Höwedes und Özil) liefen aber noch mehr als Luiz Gustavo. ◗ Das 5:0 war Deutschlands 221. WM-Tor, damit überholte das DFB-Team in diesem Ranking ausgerechnet Brasilien, das zu dem Zeitpunkt 220 Tore auf dem Konto hatte. ◗ Just gegen Brasilien und vor den Augen Ronaldos knackte Klose mit seinem 16. WM-Tor den Allzeitrekord. ◗ Die meisten Sprints (68) und die Höchstgeschwindigkeit (31,79 km/h) lieferte Mesut Özil. ◗ Das deutsche Spiel war rechtslastig: 53 Prozent der Angriffe wurden über die rechte Seite gestartet, nur 24 Prozent über links. Lag vielleicht daran, dass Philipp Lahm Rechtsverteidiger war… ◗ Der am häufigsten gespielte Pass war der von David Luiz zu Dante. 18-mal wurde Dante von seinem Innenverteidigerkollegen angespielt. Der häufigste Pass bei den Deutschen war von Kroos auf Schweinsteiger (13-mal). ◗ Brasiliens Torhüter Julio Cesar konnte nur drei Bälle abwehren, Manuel Neuer hingegen sieben (bei Neuer alle in der 2. Halbzeit).

Nachfrage – „ein Traum, kein Albtraum“. Er hatte sich unter den Trägern des rot-schwarzen Trikots schon vor dem Turnier prophezeit, dass sich die Selbstsicherheit breit, so Klose, „die Gedanken deiner Gegenspieler lesen zu können und „la Mannschaft“, wie die deutsche Elf heute mit immer ein, zwei Schritte vor ihnen zu sein“. So Hochachtung im Ausland genannt wird, gegen war es in der 23. Minute, als der Mittelstürmer die Selecao behaupten werde. Hinterher sah er zum 2:0 einschob. Dieser 16. WM-Treffer erhob sich krass bestätigt. „Für meine Landsleute“, sagt Elber, „war es ein Schock.“ Er hingegen erkannte Klose zum besten WM-Torschützen aller Zeiten. die Organisation und Ordnung, die Joachim Löw Ronaldo, auf der Tribüne live dabei, war um ein seiner Auswahl anerzogen hatTor distanziert. te, „wir Brasilianer gingen nur Es passte einfach alles an „Nichts und niemand wird uns diesem Tag, der wegen dieser mit Emotionen ins Spiel“. Paulo Sergio, einst bei Le- am heutigen Tag aufhalten.“ phänomenalen Dramaturgie verkusen und Bayern, schaute im ersten Drittel als ein eindas Halbfinale in Sao Paulo MIRO SL AV KLO SE zigartiger in die Geschichte mit Deutschland-Käppi und des Fußballs eingehen wird. Brasilien-Trikot im TV. Der 13-malige NatioEs waren „29 Minuten für die Ewigkeit“, formuliert Heynckes treffend: Toni Kroos (25., 26.) in nalstürmer Brasiliens kritisiert den damaligen seinem 50. Länderspiel und Sami Khedira (29.) Coach Luiz Felipe Scolari, zudem hätte er sich schossen zum 3:0, 4:0 und 5:0 ein. Pause. Und von Luiz Gustavo und Kollegen mehr Widerstand weiter. Neuer vereitelte nach dem Wechsel mit im Mittelfeld sowie eine präzise Einstellung auf die deutschen Angreifer gewünscht. Doch in der vier tollen Aktionen brasilianische AnschlusstrefBrasil-Defensive wütete und lähmte gleicherfer, ehe André Schürrle diese kurzzeitige brasilimaßen das Chaos, nachdem die Startoffensive anische Gegenwehr humor- und gnadenlos mit verpufft und der erste Treffer kassiert war (11., dem 6:0 und 7:0 beantwortete. Oscar durfte zu Müller). Neuers Verärgerung den Ehrentreffer erzielen. Schon in dieser frühen Phase spürte Klose, Zu retten war die geschändete brasilianische „nichts und niemand auf dieser Welt wird uns Ehre an diesem Tag allerdings nicht mehr, die am heutigen Tag aufhalten können“. Es machte geschundene Seele nicht zu besänftigen. „Das Ausmaß dieser Niederlage in Brasilien können wir uns gar nicht vorstellen“, sagt Ottmar Hitzfeld, mit der Schweiz bei der WM aktiv, „bei dieser Erwartungshaltung und diesen Emotionen.“ Allerdings hatte diese Enkelgeneration eines Pelé und der vielen anderen brasilianischen Fußball-Größen „nicht viel Brasilianisches“, merkt Heynckes zu Recht an. Doch die mindere Qualität des Gegners interessiere letztlich nicht, betont der Welttrainer 2013: „Dieses Ergebnis ist nicht aus den Geschichtsbüchern zu streichen, es wird ewig haften bleiben.“ Es folgte zwar noch das eigentlich bedeutsamere Finale, weil es den Titel und Triumph siEine besondere Heatmap aus dem WM-Halbfinale: Der brasilianische cherte. Doch das 7:1 gegen Brasilien wird in seiStürmer Fred hatte insgesamt nur ner Wucht als Spiel des Jahres 2014 und als eines 26 Ballkontakte – sechs davon im Mittelkreis, der größten Spektakel der WM-Geschichte ewig wenn er den Anstoß ausführen musste. in Erinnerung bleiben. KARLHEINZ WILD

„Eine Weltsensation“ Dante „Da ist etwas passiert, wie es nicht mehr in meinem Leben passieren wird.“ Ottmar Hitzfeld „Es war eine Weltsensation. Dieses Ergebnis hat alle Dimensionen gesprengt, es war ein historischer Sieg.“ Matthias Sammer „Davon wird man vielleicht noch in 100 Jahren sprechen. Den Gastgeber so aus dem Stadion geschossen zu haben, das ist Wahnsinn.“ Jupp Heynckes „Ein magischer WM-Abend. Ein Wunderwerk, fantastisch.“ Oliver Kahn „Mein Gefühl war: Hoffentlich hören die Jungs mal auf mit dem Toreschießen! Das 7:1 war vernichtend für die Gastgeber.“ Paulo Sergio „Die entscheidenden Fehler hat unser damaliger Trainer Felipe Scolari gemacht, die brasilianische Aufstellung war so schlecht.“ Günter Netzer „Es waren aus der Geschichte nicht mehr zu entfernende 29 Minuten. Was ist denn hier los? Auch die Spieler packte ein ungläubiges Staunen.“ Giovane Elber „Viele haben nicht verstanden, was da los war, weil sie keine Ahnung von Taktik haben.“ Manuel Neuer „Das Spiel hat für mich einen historischen Wert. Es bleibt unvergessen, da uns die brasilianischen Fans nach dem Spiel großartig gefeiert haben.“ Philipp Lahm „Das war absolut unfassbar! Es war ein eigenartiges Gefühl, aber auch eine außergewöhnliche, fast surreale Situation.“ Miroslav Klose „Wie im Rausch, ein unbeschreibliches Gefühl. Solche Spiele mit einer solchen emotionalen Intensität hast du in deinem ganzen Fußballerleben nur sehr selten.“ Dietmar Hopp „Einfach nur überwältigend. Es erinnerte an das 6:1 der deutschen Nationalmannschaft im WM-Halbfinale 1954 gegen Österreich.“

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INTERVIEW

ra will i d e h K i Sam lfen e h n r e d n Ki

Wenn Träume wahr werden

Weltmeister SAMI KHEDIRA (27) hat eine Stiftung zugunsten benachteiligter Kinder gegründet. Am 14. Juni wird in Stuttgart ein Benefizspiel ausgetragen. Aber das ist noch lange nicht alles.

Fotos: Baumann, Bongarts, Imago (2)

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Sie haben kürzlich eine Stiftung zugunsten benachteiligter und sozialschwacher Kindern gegründet. Was hat Sie dazu bewogen, Herr Khedira? Ausschlaggebend war der Gewinn des WM-Titels und die Tatsache, dass mein Heimatverein TV Oeffingen und die Stadt Fellbach die Bezirkssportanlage in Sami-Khedira-Stadion umbenannt haben. Als ich bei der Einweihung die vielen Kinder und Jugendlichen freudestrahlend in ihren Trikots sah, habe ich mir gesagt: Ich will den Kindern in dieser Region etwas zurückgeben, aber nicht einfach nur einen Scheck, mit dem sie machen können, was sie wollen. Sondern? Wenn man etwas geschenkt bekommt, weiß man das oftmals nicht zu schätzen. Meine Grundidee war, Kindern die Möglichkeit zu geben, selbst etwas erreichen zu können. Die besteht oft nicht, weil kein Geld da ist oder keine Unterstützung durch die Eltern. Ich war vergangene Woche in diversen Kinderheimen im Stuttgarter Raum, und es hat mich sehr mitgenommen, als ich die Geschichten gehört habe, wie die Kinder aufgewachsen sind, wie es ihnen heute geht, wie schwer sie es haben. Deshalb ist mein Beweggrund: Denen, die überhaupt keine Chance haben, wollen wir die Chance geben, ein tolles Erlebnis zu haben und vielleicht auch einen Anschub im Leben zu bekommen. Haben Sie deshalb das „Spiel des Jahres“ am 14. Juni in Stuttgart als Mehr-Säulen-Modell deklariert? Ja. Das Spiel dient ja nicht nur der Finanzierung der Stiftung, es ist ein über sechs Monate laufendes Projekt, bei dem Kinder und Jugendliche auf zwei unterschiedlichen Wegen auf ein Highlight hinarbeiten. Inwiefern? Ab März laden wir sieben- bis zwölfjährige Kids aus drei Kinderheimen zum wöchentlichen Training ein, dort bekommen sie von meinem Vater und anderen Jugendtrainern eine professionelle Anleitung. So haben sie Spaß, sind engagiert. Und wenn sie regelmäßig teilnehmen, winkt am Ende die Belohnung, dass sie am 14. Juni als Einlaufkinder oder Balljungen den Stars ganz nah sein können. Wie verläuft der zweite Weg? Am 4. und 5. April gibt es ein Qualifikationsturnier, bei dem 32 B-Jugend-Mannschaften BadenWürttembergs unterhalb der Oberliga mitspielen dürfen. Wir wollen Jugendlichen, die nicht schon bei Großvereinen wie dem VfB Stuttgart im Fokus stehen, die Chance geben, sich zu zeigen und zu präsentieren. Der Andrang ist enorm. Was ist der Anreiz? Nach diesem Turnier werden wir die talentiertesten und engagiertesten Spieler auswählen und individuelle Nominierungen fürs Spiel des Jahres aussprechen. Die Jugendlichen haben also wirklich die Chance, Hauptfiguren zu werden und mit den Stars in zwei gemischten Teams zu spielen. Für mich war es einfach wichtig, nicht nur ein Spiel zu organisieren, sondern einen Weg zu einem Ziel aufzuzeigen. Damit kann ich mich voll identifizieren, denn letztendlich spiegelt es ein bisschen auch meine Geschichte wider. Fühlten Sie sich als Kind auch sozial benachteilt? Wir haben auf sehr engem Raum zusammen gewohnt und hatten materiell relativ wenig. Es gab für meine zwei Brüder und mich keine Restaurantbesuche und keine Playstation, auch nicht für jeden ein eigenes Kinderzimmer. Aber

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Engagierte Nationalspieler

Sie haben schon zugesagt für das „Spiel des Jahres“ in Stuttgart: Jerome Boateng (FC Bayern), Didier Drogba (FC Chelsea) und Andrea Pirlo (Juventus Turin)

Mit seinem Projekt will Sami Khedira Jugendeinrichtungen in Ludwigsburg, Fellbach und Stuttgart unterstützen, Erlöse sollen außerdem an das Kinderhospiz Stuttgart gehen. Khedira ist der fünfte aus dem aktuellen Weltmeister-Kader, der in einer Stiftung soziales Engagement zeigt. Philipp Lahm entschloss sich dazu 2007 nach einem Besuch in südafrikanischen Townships. Per Mertesacker, Manuel Neuer und Lukas Podolski setzen sich in ihren Stiftungen ebenfalls für sozial benachteiligte Kinder ein. Auch

wir hatten einen Ball und die Straße, wir hatten Warum findet das Spiel im GAZi-Stadion statt? die Freiheit, Fußball zu spielen. Und wir hatten Unsere ursprüngliche Idee war ja, das im Samidie Unterstützung unserer Eltern. Khedira-Stadion vor 1000 Zuschauern auszuWie äußerte sich diese? tragen. Aber das wäre jetzt schon mehr als ausverkauft. Die Mercedes-Benz-Arena war leider Mein Vater kam immer zeitig von der Arbeit, damit er mich zum Training fahren kann. Meibelegt wegen eines Konzerts von Helene Fischer. ne Mutter hat darauf geachtet, dass ich meiWir sind froh mit dem GAZi-Stadion und der ne Hausaufgaben mache, vor und nach dem neuen Haupttribüne, 12 500 Zuschauer werden eine gute Kulisse sein. Training was zu Essen bekam. Meine Eltern haben mir die Zum Sportlichen: Die Hinrunde war Chance gegeben, dass ich mich „Die Leistung meiner Eltern für Sie geprägt von Blessuren und in der Jugendabteilung des war einfach großartig.“ wenig Einsatzzeit. Sehnen Sie das VfB Stuttgart entwickeln konnJahresende herbei? te. Damals als Kind war das für Natürlich habe ich mir die vermich selbstverständlich. Wenn ich es heute im gangenen Wochen auch ein bisschen anders Rückblick betrachte, war das einfach eine großvorgestellt und war auch nicht glücklich darüber, artige Leistung meiner Eltern. Und ich sehe viele dass ich nicht regelmäßig auf dem Platz stehen konnte. Aber auch da galt, geduldig und ruhig Kinder, die diese Möglichkeit nicht besitzen. zu bleiben und nicht die Nerven zu verlieren. Angesagt haben sich WM-Kollegen wie Jerome Boateng, Joachim Löw, Oliver Bierhoff und Julian Draxler, aber Welches Fazit ziehen Sie aus 2014? auch Weltstars wie Didier Drogba, Michael Essien, Luka Es war ein großartiges Jahr mit zwei ganz großen Modric und Andrea Pirlo. Titeln, aber sportlich war es verletzungsbedingt doch auch ein recht zähes Jahr. Deshalb ist es Ja, alle haben innerhalb von wenigen Minuten jetzt einfach auch schön, 2014 abzuschließen. zugesagt. Das sind nicht nur fußballerische Weltstars, sondern auch großartige Menschen. Wie werden Sie die zweiwöchige Pause verbringen?

frühere Nationalspieler wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Jürgen Klinsmann, Christoph Metzelder, Ulf Kirsten oder Gerald Asamoah sind in Stiftungen engagiert. Hinter dem Begriff Stiftung verbergen sich verschiedene Rechtsformen, die gängigste ist die Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie ist das klassische Instrument zur Verwirklichung eines dauerhaften, nicht auf Erwerb gerichteten Zwecks. Stiftungen, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen, sind steuerbegünstigt. o ha

Wir suchen uns schon seit einigen Jahren mit der Familie über Weihnachten immer einen Platz in verschneiten Bergen. Ich kann zwar nicht Skifahren, das habe ich mir für die Zeit nach der Karriere vorgenommen, aber ich mag diese Ruhe und das Wandern mit Blick auf die Gletscher. Da kann ich mich entspannen und zugleich neue Kraft sammeln. Am 27. Dezember ist wieder Trainingsstart bei Real, am 4. Januar gehts gleich mit einem schweren Auswärtsspiel in Valencia weiter. Welche sportlichen Ziele haben Sie sich für das nächste Jahr gesetzt? Ich will der Mannschaft wieder konstant helfen können, das ist mein großes Ziel für das Jahr 2015. Und ich bin zuversichtlich, dass ich dies erreiche. Denn ich weiß recht gut, was ich tun muss und tun werde, um zu alter Stärke zurückzukehren. Müssen Sie das Halbjahr nutzen, um sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen? Das ist nicht mein erster Gedanke. Primär will ich spielen, weil es mir Spaß macht, auf dem Platz zu stehen. Alles andere wird sich dann zeigen. I N T E RVI E W : O L I VE R H A RT M A N N ANZEIGE

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Foto: firo

22. Dezember 2014

Mehrstündige Krisensitzung der BVB-Bosse

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Kampfansage nach Horror-Hinrunde

en Vergleich mit SPD-Altkanzler Gerhard Schröder, der Anfang des neuen Jahrtausends die „ruhige Hand“ zur Charakterisierung seiner Wirtschaftspolitik erfand, mag Hans-Joachim Watzke nicht. Das dürfte zum einen an seiner konservativen Weltanschauung als gebürtiger Sauerländer liegen, soll aber auch vor dem Eindruck schützen, dass Borussia Dortmund den Sturzflug der vergangenen Monate mit Tatenlosigkeit begleitet. Gelassenheit, das betonte der BVBChef schon vor den grausigen Spielen in Berlin und Bremen, sei in der bedrohlichen Situation der Borussia komplett unangebracht. Im gleichen Maße gilt das aber für Kurzschluss- oder Panikaktio-

Er tritt nicht zurück und er wird nicht entlassen: JÜRGEN KLOPP soll den auf Platz 17 abgestürzten BVB wieder auf Kurs bringen. Mit neuem Personal?

nen, die eine ähnliche Horror-Hinrunde an anderer Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgelöst hätte. In Dortmund drangen nicht einmal ein paar Grummeleien nach außen, so stark ist das Band, das Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Jürgen Klopp nach sechseinhalb überwiegend erfolgreichen Jahren zusammenhält. Bei ihrer mehrstündigen Krisensitzung und Analyse am Sonntag sah die Tagesordnung deshalb erwartungsgemäß auch keine Debatte

über den Trainer und dessen Zukunft vor. „Wir sind der festen Überzeugung, dass es uns gemeinsam gelingen wird, aus der schwierigen aktuellen Situation herauszukommen“, erklärte Zorc. Der vertraglich noch bis 2018 gebundene Klopp erhält den Auftrag, dem bitterbösen Spuk ein Ende zu bereiten. Offenbar darf er dafür jetzt doch neues Personal rekrutieren. Jedenfalls wollte Zorc am Sonntagabend „grundsätzlich nie etwas ausschließen“. Und dann verriet er noch: „Wir haben

konkrete Vorstellungen von dem, was wir umsetzen möchten.“ Schon unmittelbar im Anschluss an die armselige Darbietung in Bremen hatte Klopp in der ARD-Sportschau einen eventuellen Rücktritt ausgeschlossen. „Wenn der Verein ankommen würde und eine Spitzenidee hätte, dann würde ich mich der Sache nicht verschließen“, sagte er, „ich stehe voll in der Verantwortung und werde nicht sagen: Ich schaue mir jetzt mal aus der Distanz an, was die Jungs treiben.“ Zwei Wochen Urlaub gewährt Klopp seinen Spielern, am 6. Januar nehmen sie ihre Arbeit wieder auf. So lange müssen sich alle in DortLesen Sie weiter auf Seite 22

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BUNDESLIGA

Fortsetzung von Seite 21

mund gefallen lassen, dass sie nach einer jämmerlichen Hinrunde „dastehen wie die Vollidioten“(Klopp). Nach der Vorbereitung, das hat der BVB-Trainer in der Erwartung dann frisch aufgeladener Akkus und einer vermutlich aufgepeppten Belegschaft schon angekündigt, werde seine Mannschaft „ganz anders wiederkommen“. Klopp verspricht, dass sie zurückschlagen wird, „weil wir zurückschlagen müssen“. So sehr den Trainer die im neuen Jahr bevorstehende Rückkehr verschiedener derzeit noch verletzter Stars (Marco Reus, Sokratis, Henrikh Mkhitaryan) in seiner zuversichtlichen Einschätzung beflügelt, so klar hat er im Blick, dass er im Gegenzug Pierre-Emerick Aubameyang (Afrika-Cup) sowie Shinji Kagawa und Torhüter Mitch Langerak (beide Asien-Cup) voraussichtlich im ganzen Januar nicht in

seine Überlegungen einbeziehen kann. 2015 beginnt also, wie 2014 endete: mit reichlich Flickwerk für den Trainer. Seinen Stürmern Ciro Immobile und Adrian Ramos hatte Klopp erst in der vergangenen Woche das Vertrauen ausgesprochen. „Sie“, versicherte der Coach, „sind nicht unser Problem.“ Vielmehr drückt nach Einschätzung der Verantwortlichen der Schuh im komplett torungefährlichen Mittelfeld, wo Kagawa (nur ein Treffer), Gündogan (ein Treffer), Mkhitaryan oder Großkreutz (beide null) in der Bundesliga keine wirkliche Bedrohung für den Gegner darstellten. Das unterscheidet sie von Reus, der in nur sieben Einsätzen immerhin drei Tore beisteuerte. Ihn führt Personalplaner Zorc vorab als ersten – und vielleicht wichtigsten – Neuzugang. THOMAS HENNECKE

Die Rekord-Bayern

KOMMENTAR von kicker-Redakteur Thomas Hennecke

Zeit, dass sich was dreht D

em schrecklichen Auftritt von Bremen hat Jürgen Klopp kämpferische Botschaften folgen lassen. Man solle Borussia Dortmund nicht zu früh abschreiben, sein Team werde im neuen Jahr ein erbitterter Jäger sein, und überhaupt, das Ding sei noch nicht durch. Wie ein Prediger des Aufbruchs und Neuanfangs wirkte Klopp dabei – nicht wie das Häufchen Elend, dem er in dieser katastrophalen Bundesliga-Hinrunde wiederholt ähnelte. Schon bevor er sich am Sonntag mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc zur Analyse traf, hat der Trainer die ungenügende körperliche Verfassung vieler Spieler für den Verfall seiner Mannschaft und die historisch schlechte Hinrunde verantwortlich gemacht. Mit dem Hinweis auf die fatalen Spätfolgen der Weltmeisterschaft und anhaltendes Verletzungspech in Dortmund begibt sich Klopp jedoch auf eine argumentative Gratwanderung. Andere, ähnlich belastete und von Blessuren betroffene Klubs sind deshalb nicht gleich achtkantig aus der Kurve geflogen. Außerdem verrät Klopps Interpretation, dass er seine Mannschaft offenbar weiter vor allem über ihre

Fähigkeit definiert, den Gegner in einen Abnutzungskampf zu verwickeln und niederzurennen. Wie sehr ein weniger auf Kraftaufwand basierender, sondern spielerischer Ansatz Not tun würde, dafür lieferte die Partie in Bremen wieder einmal praktischen Anschauungsunterricht. Mit Ballbesitz kann Klopps Mannschaft jedenfalls nicht umgehen: Im Weserstadion entlockte sie ihren 62 Prozent Ballbesitz so viel Zauber wie ein talentfreier Alleinunterhalter seinem Synthesizer. Am Ende des Jahres stellt die Borussia anders als früher weder die fitteste noch die gierigste Mannschaft der Liga. Es ist Zeit, dass sich was dreht in Dortmund, wo die Definitionsebene für erfolgreiches Arbeiten nur noch der Klassenerhalt sein kann. Wie die mental verhedderten Profis, die sich auswärts zuletzt nur noch in Ratlosigkeit und Fahrlässigkeit verloren, steht im neuen Jahr auch der Trainer in einer Bringschuld. Und selbst wenn seine Zustimmungswerte weiter Richtung 100 Prozent tendieren: Von ihm werden Punkte erwartet, keine Parolen, die er so oder in ähnlicher Form schon häufiger verbreitet hat. Klopp ist jetzt als Problemlöser und nicht mehr als Mängelverwalter gefragt.

Historisch gut Der FC BAYERN geht mit einem riesigen Polster in die Winterpause. Matthias Sammer macht dafür die Transferpolitik verantwortlich.

S

o etwas hat es seit 51 Jahren nicht gegeben. Dass eine Mannschaft als Tabellenerster nach Ende der Hinrunde elf Punkte Vorsprung hat, ist Rekord. Weder die Bayern aus den 70ern, noch jene der letzten Jahre haben das geschafft. 17 Spiele, 14 Siege, nur drei Unentschieden – Bayern dreht einsam seine Kreise an der Spitze. Nachdem in den vergangenen zwei Spielzeiten am Saisonende der Vorsprung einmal 25 Punkte (2013) betrug und zuletzt 19, droht

der Liga am Ende dieser Saison ein ähnlich langweiliges Saisonfinish. „Das ist mir wurscht“, betont Sportvorstand Matthias Sammer. Und das ist auch sein gutes Recht. Dass die Bundesliga mittlerweile eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ist, ist nicht sein Problem. Ganz oben die Bayern und dahinter der Rest. „Wir haben eine super Saison gespielt. Und wie wir uns unter diesem Trainer weiterentwickeln, ist phänomenal“, bekannte Torwart Manuel Neuer, den in dieser Halb-

Elf Punkte Abstand auf Platz 2 – so viel wie nie zuvor Größte Vorsprünge des Hinrunden-Ersten seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung. Abstand

Saison

Tabellenführer

11 10 10 9 6 6 6

2014/15 2013/14 2010/11 2012/13 2005/06 2002/03 1998/99

Bayern München Bayern München Borussia Dortmund Bayern München Bayern München Bayern München Bayern München

Punkte

45 47 43 42 44 39 41

Zweiter

VfL Wolfsburg Bayer 04 Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV Borussia Dortmund Bayer 04 Leverkusen

Punkte

34 37 33 33 38 33 35

kicker, 22. Dezember 2014

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Sagen Sie mal . . . Dietmar Beiersdorfer 51, HAMBURGER SV Das 0:0 auf Schalke ist der versöhnliche Schlusspunkt unter eine turbulente Halbserie und eine nicht minder aufregende Woche mit dem 0:1 gegen Stuttgart und den Schlagzeilen um Klaus-Michael Kühne. Sagen Sie mal Herr Beiersdorfer, können Sie jetzt halbwegs beruhigt Weihnachten feiern? Das Spiel auf Schalke stimmt mich schon positiv, weil es eine besondere Situation war. Wir waren am Dienstag zuvor ganz,

serie nur Ivica Olic, Benedikt Höwedes, Marco Reus und Elkin Soto überwinden konnten – auch das ein neuer Rekord zu diesem Zeitpunkt. Genauso wie die Tordifferenz von plus 37. Doch wer einen solchen Kader zur Verfügung hat, der ist auch zum Erfolg verpflichtet. Gegen Mainz 05 fehlten zehn potenzielle Stammspieler und dennoch las sich die Mannschaftsaufstellung wie ein „Who is who“ des deutschen Profifußballs. Am Freitag standen fünf Weltmeister in der Startelf, dazu Spieler wie Arjen Robben, Franck Ribery, Dante oder Juan Bernat. Für Sammer liegen die Gründe für den Erfolg deshalb hauptsächlich in der Transferpolitik zu dem Zeitpunkt, als sich im Sommer wichtige Spieler schwerwiegend verletzten. „Wir haben immer reagiert. Und das nicht irgendwie, sondern mit klasse Leuten. Das war der Schlüssel“, sagt er. Bayern hatte schon in den vergangenen Jahren gutes Geld, doch mittlerweile geben sie das

Nur 2013/14 besser Fünfmal hatten die Bayern seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung mehr als 40 Punkte nach der Hinrunde. Punkte

Tore

Saison

47 45 44 42 41

44:9 41:4 35:12 44:7 40:13

2013/14 2014/15 2005/06 2012/13 1998/99

Geld auch aus – wenn es notwendig ist. Seit 2012, als der Klub die Dreifach-Niederlagen in Meisterschaft, Pokal und Champions League zu verarbeiten hatte und ein Umdenken in der Kaderplanung einsetzte, geht der Klub diesen Weg. „Wir haben nicht auf das gehört, was die meisten gesagt haben, von wegen, um Gottes Willen, passt auf, wenn der Kader zu groß ist. Das waren allesamt kluge Entscheidungen der Vereinsführung“, so Sammer. Der aktuelle Blick auf die Tabelle zeigt: Es hat sich gelohnt. Ein ernsthafter Verfolger ist weit und breit nicht (mehr) in Sicht. 18 Tage Urlaub dürfen die Bayern nun genießen. Freie Zeit, wie sie es im Winter schon lange nicht mehr gegeben hat. „Es ist jetzt auch genug. Wenn es weitergehen würde, würden wir das auch schaffen, aber es ist einfach genug“, zeigt sich Sammer hocherfreut über die anstehende Pause. „Ich glaube, dass jeder schon an seinen Grenzen ist. Das Wichtigste ist nun faulenzen, relaxen. Die Spieler sollen machen, was sie wollen, sich nur nicht grundsätzlich schaden“, lautet die überraschend entspannte Ansage des Sportvorstands. Doch man kann sich sicher sein: Wenn sich der Kader am 7. Januar wieder trifft, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten, wird der Ton ein anderer werden. Bayern hat große internationale Ziele, die Bundesliga ist für diese Mannschaft aktuell nicht mehr der Maßstab. MOUNIR ZITOUNI

„Die Liquidität ist bei uns kein Problem“ Foto: firo

Bayern feiern: Mit einem weiteren Sieg in Mainz geht’s in die Winterpause.

eine oder andere ist interessiert, den Weg mitzugehen. Ist die Lizenz in Gefahr? Die Situation ist nicht super komfortabel, aber sie ist beherrschbar. Die Liquidität ist bei uns kein Problem, und für die Lizenzvergabe benötigen wir auch keine Investoren. Wir sind optimistisch, die Situation lösen zu können. Und wie optimistisch stimmt Sie die sportliche Situation? Der HSV kämpft

ganz schlecht, da sind die Systeme implodiert, das hatte uns alle geschockt. Deshalb war die Reaktion gut, der Trainer hat die Mannschaft taktisch sehr gut eingestellt, und in der zweiten Hälfte habe ich auch Spielfreude gesehen. Überschattet die Absage von Kühne, nicht als Anteilseigner zur Verfügung zu stehen, die sportliche Situation? Wir sind in gutem Kontakt mit Herrn Kühne, haben zuletzt Mitte der Woche telefoniert. Er ist sehr positiv. Er macht zum jetzigen Zeitpunkt lediglich nicht von seinem Optionsrecht Gebrauch. Das bedeutet? Es ist nicht auszuschließen, dass Herr Kühne zu einem späteren Zeitpunkt doch Anteile erwirbt. Aktuell haben wir einen Darlehensvertrag – aber es gibt in der Bundesliga nicht viele Vereine ohne Darlehen. Dennoch haben sich die großen Hoffnungen, den HSV durch die Ausgliederung und den Verkauf von Anteilen entschulden zu können, nicht erfüllt. Das ist richtig, die Situation hat sich seitdem nicht grundsätzlich verändert. Aber wir sind in einem Akquiseprozess, und der

wieder gegen den Abstieg, hoch eingeschätzte Neulinge wie Müller oder Holtby haben bislang noch nicht eingeschlagen. Wir tun uns schwer, Tore zu erzielen, darüber müssen wir nicht diskutieren. Für die angesprochenen Neuen wie Müller oder Holtby war es jedoch auch schwer, sie kamen in ein instabiles System. Ich bin aber von ihnen überzeugt, sie sind gute Jungs und arbeiten hart dafür, sich hier einzufinden. Und ich sehe durchaus auch positive Ansätze. Welche konkret? Die Arbeit gegen den Ball funktioniert richtig gut. Dass unserem Trainer das gelungen ist nach 75 Gegentoren in der Vergangenheit, ist aller Ehren wert. Das heißt, Sie sind trotz der Probleme im Vorwärtsgang zufrieden mit der Arbeit von Joe Zinnbauer? Ja, Joe hat das Vertrauen, das der Klub in ihn gesetzt hat, voll gerechtfertigt. Er hat die richtigen Lösungen gefunden, die Mannschaft zu stabilisieren. Ich sehe uns auf einem guten Weg, ein besseres Halbjahr spielen zu können. I N T E RVI E W : S E BA S T I A N W O L F F ANZEIGE

BUNDESLIGA – Der Stand nach dem 17. Spieltag 13 weiße Westen: Manuel Neuer (Bayern München) 7 weiße Westen: Ron-Robert Zieler (Hannover 96) 6 weiße Westen: Jaroslav Drobny, Timo Horn, Bernd Leno Die Gesamtübersicht finden Sie unter www.polarweiss.com

24

BUNDESLIGA

17. SPIELTAG

BUNDESLIGA

19. 12. – 21. 12. 2014

1. (1) Bayern München (M, P) 2. (2) VfL Wolfsburg 3. (4) Bayer 04 Leverkusen 4. (3) Bor. Mönchengladbach 5. (5) FC Schalke 04 6. (6) FC Augsburg 7. (7) TSG Hoffenheim 8. (8) Hannover 96 9. (9) Eintracht Frankfurt 10. (12) SC Paderborn 07 (N) 11. (10) 1. FC Köln (N) 12. (11) 1. FSV Mainz 05 13. (13) Hertha BSC 14. (14) Hamburger SV 15. (15) VfB Stuttgart 16. (18) Werder Bremen 17. (16) Borussia Dortmund 18. (17) SC Freiburg

FSV Mainz 05 – Bay. München FC Schalke 04 – Hamburger SV Bayer Leverkusen – E. Frankfurt Augsburg – Mönchengladbach Werder Bremen – Bor. Dortmund VfB Stuttgart – SC Paderborn 07 VfL Wolfsburg – 1. FC Köln Hertha BSC – TSG Hoffenheim SC Freiburg – Hannover 96

1:2 (1:1) 0:0 1:1 (0:1) 2:1 (1:1) 2:1 (1:0) 0:0 2:1 (1:1) 0:5 (0:3) 2:2 (1:0)

Freitag, 30. Januar (20.30 Uhr) VfL Wolfsburg – Bayern München (1:2) Samstag, 31. Januar (15.30 Uhr) FC Schalke 04 – Hannover 96 (1:2) 1. FSV Mainz 05 – SC Paderborn 07 (2:2) SC Freiburg – Eintracht Frankfurt (0:1) VfB Stuttgart – Mönchengladbach (1:1) Hamburger SV – 1. FC Köln (0:0) Samstag, 31. Januar (18.30 Uhr) Bayer Leverkusen – Bor. Dortmund (2:0) Sonntag, 1. Februar (15.30 Uhr) Werder Bremen – Hertha BSC (2:2) Sonntag, 1. Februar (17.30 Uhr) FC Augsburg – TSG Hoffenheim (0:2)

17 14 17 10 17 7 17 7 17 8 17 9 17 7 17 7 17 6 17 4 17 5 17 3 17 5 17 4 17 4 17 4 17 4 17 2

v.

zu Hause auswärts Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

3 0 41:4 4 3 33:17 7 3 28:20 6 4 25:16 3 6 28:21 0 8 22:21 5 5 29:25 3 7 21:26 5 6 34:34 7 6 21:26 4 8 17:23 9 5 19:23 3 9 24:35 5 8 9:19 5 8 20:32 5 8 26:39 3 10 18:26 9 6 17:25

+ 37 + 16 +8 +9 +7 +1 +4 -5 0 -5 -6 -4 - 11 - 10 - 12 - 13 -8 -8

45 34 28 27 27 27 26 24 23 19 19 18 18 17 17 17 15 15

9 9 9 9 9 8 9 8 9 9 8 8 9 8 8 8 8 8

0 2 5 3 3 0 2 0 2 4 3 4 1 2 2 3 2 5

0 0 0 1 1 2 2 3 3 2 4 2 4 3 5 2 3 2

27 23 17 18 18 18 17 15 14 13 6 10 13 11 5 12 11 8

27:2 18:6 18:10 18:10 16:9 17:11 19:15 10:10 21:20 15:11 4:8 9:8 11:15 7:8 4:16 13:10 9:9 8:10

8 8 8 8 8 9 8 9 8 8 9 9 8 9 9 9 9 9

5 3 3 2 3 3 2 2 2 1 4 1 1 1 3 1 1 1

3 2 2 3 0 0 3 3 3 3 1 5 2 3 3 2 1 4

0 3 3 3 5 6 3 4 3 4 4 3 5 5 3 6 7 4

18 11 11 9 9 9 9 9 9 6 13 8 5 6 12 5 4 7

14:2 15:11 10:10 7:6 12:12 5:10 10:10 11:16 13:14 6:15 13:15 10:15 13:20 2:11 16:16 13:29 9:17 9:15

Selke (1)

Werder Bremen

Salihovic (1)

Bartels (1)

TSG Hoffenheim

SPERREN

Esswein (1)

Werder Bremen

FC Augsburg

Schweinsteiger (1)

Rote Karten niemand Gesamtzahl 2014/15 Vergleich 17. Spieltag 2013/14 Gesamt Saison 2013/14

9 7 4 5 5 6 5 5 4 3 1 2 4 3 1 3 3 1

% -ELF DES TAGES

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18. SPIELTAG

Sp. g. u.

Baier (1)

Bayern München

10 16 29

Baba (1)

FC Augsburg

Strobl (2)

TSG Hoffenheim

FC Augsburg

Naldo (6)

VfL Wolfsburg

Brosinski (2)

1. FSV Mainz 05

Weiterhin gesperrte Spieler: niemand

Fährmann (3)

Gelb-Rote Karten

FC Schalke 04

Pl. Schiedsrichter Notenschnitt/Spiele 1. Peter Sippel ....................... 3,00/ 7 Tobias Stieler...................... 3,00/ 8 3. Peter Gagelmann ................ 3,06/ 9 Marco Fritz ......................... 3,06/ 8 5. Knut Kircher ....................... 3,13/ 8

kicker-Ergebnisdienst Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50/Anruf/Festnetz), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min./Festnetz)

3:1 16.5. 1.2. 3:0 0:2 0:5 18.4. 3:3 1:1 0:1 0:1 1:0 28.2. 4.4.

0:0 S

2:0

9.5.

2:2 21.2. 7.2. 1:1

P 14.3. 4:3 0:0 21.2. 4.4. 18.4. 2.5. 0:0 1:0 14.3. 14.2. 4:0 4.2. 2:0 0:0 31.1. 16.5. 1:0 2:0 2.5.

25.4. O 11.4. 16.5.

0:0 3:1 4:0 21.3. 7.3.

0:2 7.2.

2.5. 21.2. 14.3. 18.4. 4.2. 1:3 0:1 8.2. 4.4. 14.3. 0:2 13.2. 3:2 23.5. 2:2 4.4. 0:0 18.4. 31.1. 1:0 2:1 1:0 1:3 3.2. 3:4 0:1 28.2. R 25.4. 0:0 5:1 T 0:0 16.5. 11.4. M 14.2. 9.5. 1:1 28.2. 1:0 23.5. 0:0 7.3. 2:2 1:2 21.3. 4:1 0:2 3:3 9.5.

2:1

4:1

2.5.

0:2

7.3. 1:2 A 0:0 21.3. G 1:2 21.2. 6.2. 1:1 31.1. 7.2. 3:0 1:0 30.1.

VfL Wolfsburg

0:0 1:1

VfB Stuttgart

0:4

FC Schalke 04

2:1

2.5. 0:1 16.5. 14.3. 1:0 4.4. 18.4. 0:4 0:0 16.5. 21.2. 0:0 0:3 7.3. 4.4. 18.4.

SC Paderborn 07

1. FSV Mainz 05

Bayer Leverkusen

1. FC Köln

TSG Hoffenheim

Hannover 96

Hamburger SV

SC Freiburg

K 1:0 4:2 2:3 8.2. 2:0 28.2. I 2:2 1:0 16.5. 15.2. 14.2. 1.2. C 2:1 2.5. 1:1 4.2. 9.5. 23.5. K 25.4. 3:1 0:1 4:4 5:2 2:0 E 1:0 21.3. 2:2 7.3. 7.2. 31.1. R 25.4. 21.3. 2:0 7.3. 1:2 9.5. 2:0 11.4. 9.5. 21.3. 1:0 23.5. 2:0 23.5. 4.2. 2.5. 3:2 3:3 1:2 1:2 21.3. 2:1 7.3. 0:1 1:0 4:2 3:3 31.1. 1:1 28.2. 2:1 7.2. 1:2 2:0 21.2. 2:2 23.5. 3:2 4:1 11.4. 1:3 3.2. 9.5. 25.4. 6:0 2:1 11.4. 2:0 11.4. 3:1 25.4. 2:2 3:1 1:1 1:0 2:0 21.2. 2:1 2:2 11.4. 0:1 7.3. 11.4. 21.2. 21.3. 25.4. 1:0 21.2. 2:1 16.5. 2:2 14.3.

Bayern München

mindestens 33 % der möglichen Spiele

FC Augsburg Hertha BSC Werder Bremen Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt SC Freiburg Hamburger SV Hannover 96 TSG Hoffenheim 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. Mönchengladbach Bayern München SC Paderborn 07 FC Schalke 04 VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

Mönchengladbach

TOP-SCHIEDSRICHTER

2014/15

Eintracht Frankfurt

Für das nächste Spiel gesperrt 5 Hosogai (Hertha BSC) 5 Behrami (Hamburger SV)

Saison

Borussia Dortmund

Gelbe Karten

Werder Bremen

11 18 29

Hertha BSC

In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages

FC Augsburg

Für das nächste Spiel gesperrt: niemand Gesamtzahl 2014/15 Vergleich 17. Spieltag 2013/14 Gesamt Saison 2013/14

3:0 4.4. 18.4. 7.3. 4.4. 14.3. 3:2 1:0 4:0 0:3 2:0 28.2. 18.4. 28.2. 2:2 2:2 14.3. 14.2. 4:5 3.2. 2.5. 2:0 1:4 1:2 0:3 23.5. 0:1 11.4. 15.2. 2:1 28.2. 1:3 1:0 2:1 14.2. 1:1 7.2. 9.5. 4.2. 23.5. 2:2 1:0 14.3. 14.2. 31.1. 25.4. 1:1 21.3. 28.2. 4:1 1:1 25.4. 4:0 3.2. 2:0 2:1 A 1:2 23.5. 9.5. 16.5. Z 2.5. 3:2 0:0 0:4 I 0:4 1:1 18.4. 4.4. N

Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

kicker, 22. Dezember 2014

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Spieler des Tages Davie Selke Werder Bremen

Foto: imago/MIS

E

Kopf-Sache

Bevor es für Dante in den Heimaturlaub ging, holte er sich beim Kollegen Robben noch Tipps für den nächsten Friseurbesuch.

r hat es wieder getan. Wie schon gegen Paderborn und wie gegen Hannover traf Davie Selke nun auch im dritten Heimspiel hintereinander für Werder. Welch einen feinen Fußballer die Bremer in ihren Reihen haben, bewies der 19-Jährige mit seiner Technik sowohl beim 1:0 als auch bei der Vorarbeit zum 2:0 durch Fin Bartels. Glanznummern eines Top-Talents, das nun ganz nach der Klub-Philosophie reifen und zu einer Beständigkeit finden soll, die ihm als junger Spieler derzeit noch fehlt. Dass er beim Triumph über Dortmund zweimal einen Weltmeister wie Mats Hummels einfach stehen ließ, machte Selke zwar stolz. Die Bodenhaftung aber verlor der U-20-Nationalspieler auch nach seiner Gala nicht: „Wir haben als Team eine Mega-Leistung gezeigt. Ein Stürmer funktioniert nur mit einem tollen Team.“ MICHAEL RICHTER

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Torchancen

Zuschauer

Torschützenliste Tore am 17. Spieltag 23 (Schnitt 2,56) Tore Spieler 13 (1) Meier 10 (1) Robben 9 (-) Choupo-Moting 8 (1) Bellarabi 8 (-) Okazaki 7 (-) Seferovic 7 (1) Joselu 7 (1) Kruse 7 (-) Götze 7 (-) Lewandowski 7 (-) Müller 7 (-) Huntelaar

Gesamt 2014/15: 432 (Schnitt 2,82) Vergleich 2013/14: 967 (Schnitt 3,16)

Verein rechts Eintracht Frankfurt 9 Bayern München 1 FC Schalke 04 4 Bayer 04 Leverkusen 7 1. FSV Mainz 05 6 Eintracht Frankfurt 3 Hannover 96 2 Bor. Mönchengladbach 1 Bayern München 7 Bayern München 5 Bayern München 6 FC Schalke 04 4

links 1 8 3 1 1 2 4 5 1 2

Kopf 3 1 2 1 2 1 1 1 1 1

davon Elfer 1 1 2 1 2 1 -

am 17. Spieltag

Auslastung

bisher erreicht Ø

letzte Saison Ø

Dortmund München Schalke Berlin Hamburg Gladbach Köln Stuttgart Frankfurt Hannover Bremen Mainz Augsburg Leverkusen Wolfsburg Hoffenheim Freiburg Paderborn

61 973 39 604 55 000 42 100 34 000 30 660 30 210 26 824 23 550 -

100 % 53 % 91 % 100 % 100 % 100 % 100 % 89 % 98 % -

80 354 71 000 61 470 52 604 51 548 50 434 48 763 47 294 47 222 42 700 40 786 30 065 29 495 29 097 27 700 26 013 23 769 14 909

79 856 71 131 61 269 49 139 51 767 51 952 46 138* 49 452 47 064 44 215 39 210 29 457 27 311 28 212 26 534 24 435 23 373 10 666*

Gesamt

343 921

89 %

775 223

766 962

Schnitt

38 213

43 021

42 609

*) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga

Die Zahl der erzielten Tore geteilt durch die Anzahl der Torchancen ergibt die Chancenverwertung. Chancenverwertung/Torchancen 1. Berlin 34,8 % 69 2. Frankfurt 33,3 % 102 3. Schalke 30,8 % 91 4. Köln 28,3 % 60 5. Paderborn 27,6 % 76 6. Mainz 27,5 % 69 7. Hannover 26,9 % 78 8. Gladbach 26,9 % 93 9. Bremen 26,8 % 97 10. Wolfsburg 26,4 % 125 11. München 26,3 % 156 12. Hoffenheim 25,9 % 112 13. Leverkusen 25,7 % 109 14. Augsburg 22,9 % 96 15. Stuttgart 22,5 % 89 16. Freiburg 21,3 % 80 17. Dortmund 17,0 % 106 18. Hamburg 12,9 % 70

In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore.

Scorer-Liste Jeder Torschütze erhält für einen Treffer einen Punkt. Dem Spieler, der die Vorarbeit geleistet hat, wird ebenfalls ein Punkt gutgeschrieben. Bei Foulelfmetern erhält der gefoulte Spieler einen Scorer-Punkt. Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit) 14 Meier (Eintracht Frankfurt) (13+1) 14 Müller (Bayern München) (7+7) 14 Choupo-Moting (Schalke 04) (9+5) 13 Robben (Bayern München) (10+3) 13 De Bruyne (VfL Wolfsburg) (3+10) 12 Seferovic (Eintracht Frankfurt) (7+5) 12 Bellarabi (Bayer 04 Leverkusen) (8+4)

11 11 11 10 10 10 9 9 8 8 8 8

Okazaki (1. FSV Mainz 05) (8+3) Kruse (Bor. Mönchengladbach) (7+4) Huntelaar (FC Schalke 04) (7+4) Junuzovic (Werder Bremen) (3+7) Roberto Firmino (Hoffenheim) (4+6) Lewandowski (Bayern München) (7+3) Joselu (Hannover 96) (7+2) Götze (Bayern München) (7+2) Bartels (Werder Bremen) (4+4) Aubameyang (Bor. Dortmund) (5+3) Volland (TSG Hoffenheim) (3+5) Perisic (VfL Wolfsburg) (3+5)

Top-Torhüter

Top-Feldspieler

Berücksichtigt sind nur Spieler, die in mind. 50 % der Spiele benotet wurden. Bei außergewöhnlichen Leistungen werden auch Spieler benotet, die weniger als 30 Minuten eingesetzt wurden.

Nach dem 17. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Robben (Bayern München) ......2,04 2. Boateng (Bayern München) .....2,54 3. Bellarabi (Bayer Leverkusen)....2,68 De Bruyne (VfL Wolfsburg) .......2,68 5. Stranzl (Mönchengladbach).....2,73 6. Xabi Alonso (Bayern München) 2,77 7. Castro (Bayer 04 Leverkusen) ..2,78 8. Lahm (Bayern München) .........2,82 9. Müller (Bayern München) ........2,83 10. Kruse (Mönchengladbach) ......2,93 11. Naldo (VfL Wolfsburg) ..............2,94 12. Volland (TSG Hoffenheim)........2,96

Nach dem 17. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Fährmann (FC Schalke 04)......2,47 2. Wiedwald (Eintr. Frankfurt).......2,61 3. Bürki (SC Freiburg) ..................2,74 4. Karius (1. FSV Mainz 05) .........2,79 Sommer (Mönchengladbach) ..2,79 6. Zieler (Hannover 96) ...............2,85

26

17. SPIELTAG: ANALYSIERT VON DER “-DATENREDAKTION

Wolfsburg besser

Am 16. Spieltag lag Hertha nach 37 Minuten mit 3:0 vorn, nun nach 39 Minuten mit 0:3 hinten. John Anthony Brooks erzielte ein Eigentor und verursachte einen Elfmeter. Dieses unterlief für Hertha zuletzt Dick van Burik am 16. Spieltag 2005/06 beim 1:2 in Hamburg.

0:5

Für Schalke war es das erste torlose Spiel in dieser Saison, für den HSV schon das vierte.

Mit dem 5:0 feiert Hoffenheim seinen höchsten Bundesligasieg in bisher 221 Partien. Sejad Salihovic traf gegen seinen Ex-Klub nun schon fünfmal, gegen keinen anderen Verein öfter. Es war sein dritter Elfmeter-Doppelpack, mehr hatte nur Manfred Kaltz (fünf).

0:0

Der HSV erzielte zum zehnten Mal in der Hinrunde kein Tor, stellt die harmloseste Offensive und traf als einziges Team nicht zweistellig (neunmal). Weniger HinrundenTreffer erzielten nur Tasmania Berlin 1965/66 und Eintracht Frankfurt 1988/89 (je acht).

2:2

Marc-Oliver Kempf gewann keines seiner 16 Bundesligaspiele (acht Remis, acht Niederlagen). Kein anderer Spieler wartet so lange auf den ersten Sieg.

Nur Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler verpasste in den letzten 125 Bundesligaspielen keine Minute.

Augsburg spielte als einziger Verein in der Hinrunde nicht remis – und gewann das vierte Spiel in der Hinrunde nach einem Rückstand, so wie sonst kein anderer Verein in der Liga.

Der VfL beendete erstmals eine Hinrunde mit 34 Punkten. 2008/09 hatte Wolfsburg in der Meistersaison nach der Hinrunde erst 26 Punkte auf dem Konto. Kevin De Bruyne lieferte schon seine zehnte Vorarbeit, mehr in einer Hinrunde hatte nur Dariusz Wosz 1996/97 (elf für Bochum).

Hamburg wechselte zum zweiten Mal in dieser Saison (wie am 1. Spieltag) keinen Spieler aus, so wie letztmals Hertha 2009/10.

2:1 Mönchengladbach blieb auch im vierten Spiel in Augsburg sieglos (zwei Remis, zwei Niederlagen). Max Kruse verwandelte auch seinen sechsten Elfmeter in der Bundesliga.

Ein Novum: Schalke spielte im 14. Pflichtspiel unter Roberto di Matteo erstmals remis, zuvor gab es wettbewerbsübergreifend acht Siege und fünf Niederlagen. Schalke bringt es nun auf 106 torlose Remis, der HSV sogar auf 115. Mehr als die beiden hat nur Werder Bremen mit 118 torlosen Unentschieden.

2:1

Nur der 1. FC Köln verlor schon zum vierten Mal nach einer Führung. Gegen den VfL holte Köln im Schnitt nur 0,74 Punkte pro Spiel. Eine so schwache Ausbeute gibt es gegen keinen Klub, gegen den Köln je in der 1. Liga spielte.

kicker, 22. Dezember 2014

als in der Meistersaison Werder verlor zuvor die letzten sechs BL-Duelle mit Dortmund (Torbilanz 2:16), konnte aber nun mit dem Sieg den letzten Platz verlassen.

Bremen holte in den vier BL-Heimspielen unter Viktor Skripnik zehn Punkte (drei Siege, ein Remis).

0:0 Stuttgart holte zu Hause erst den fünften Punkt und ist damit das schwächste Heimteam der Hinrunde.

2:1 Dortmund kassierte erstmals unter Jürgen Klopp in einer Saison (!) zehn Niederlagen.

Der VfB erzielte erstmals nur vier Heimtore in der Hinrunde, vor der Pause schoss der VfB zu Hause nie ein Tor.

Nie zuvor stürzte ein Vizemeister in der folgenden BL-Hinrunde tiefer als nun der BVB.

1:2 Mainz hat nun 18 Punkte und holte seit dem Wiederaufstieg 2009 nie weniger Punkte in einer Hinrunde als jetzt unter Hjulmand. Patrick Pflücke debütierte mit 18 Jahren und 19 Tagen in der Bundesliga. Nur Mario Vrancic war bei seinem BL-Debüt für Mainz jünger (17 Jahre und 361 Tage im Mai 2007).

Fotos: imago, Witters, Getty Images

Ja-Cheol Koo traf zum achten Mal auf Bayern und kassierte die achte Niederlage.

1:1 Leverkusen blieb auch im 13. BL-Heimspiel in Folge unbezwungen. Die letzte Heimniederlage war das 2:3 am 23. März 2014 gegen Hoffenheim. Beide Teams liefen zusammen 15-mal ins Abseits. Dieser Wert wurde in keiner Hinrundenpartie zuvor erreicht. Emir Spahic sah im Jahr 2014 die meisten Gelben Karten (elf).

27

In den Spielen von Eintracht Frankfurt sahen die Zuschauer in der Hinrunde die meisten Treffer (Torbilanz 34:34). Das Tor von Karim Bellarabi in der 83. Minute war dabei der elfte Gegentreffer, den Frankfurt nach der 75. Minute kassierte.

Manuel Neuer wurde erstmals nach 589 Minuten auswärts wieder bezwungen. Der Treffer von Elkin Soto beendete die Serie von sechs BL-Auswärtsspielen in Folge ohne Gegentreffer. Damit gelangen weiterhin keinem Verein sieben Auswärtsspiele in Folge ohne Gegentreffer. Der Erfolgreichste: Bastian Schweinsteiger schoss sein erstes Bundesligator seit dem 26. April 2014, als er beim 5:2 gegen Bremen traf. Er feierte seinen 214. Bundesligasieg, so viele hat kein anderer aktueller Spieler. Übrigens: Jerome Boateng blieb auch im 56. Bundesligaspiel in Folge unbesiegt und baute seinen Rekord weiter aus.

Paderborn gewann keins der letzten sieben Spiele, überstand aber erstmals in der Bundesliga zwei Auswärtspartien in Folge unbesiegt (zuvor 1:1 in Wolfsburg). Paderborn bleibt Schlusslicht der Tabelle der 1. Halbzeit (12 Punkte), rangiert aber in der 2. Hälfte auf Platz fünf (28 Punkte).

28

BUNDESLIGA

0:5

Hertha BSC – TSG Hoffenheim Kraft (4) Ndjeng (5)

Trainer: Luhukay

Hegeler (5)

Brooks (6)

Niemeyer (6)

Hosogai (6)

Ben-Hatira (4,5)

(0:3)

Pekarik (4)

Ronny (6)

Schulz (4)

Schieber (5) Schipplock (2,5)

Salihovic (2)

Roberto Firmino (2,5) Polanski (2)

Kim (3)

Bicakcic (2,5)

Trainer: Gisdol

Volland (2)

Schwegler (3)

Strobl (2)

Beck (3)

Oh, du Fürchterliche!

Baumann (3)

Das Team von Trainer JOS LUHUKAY (51) erlebt einen neuen Tiefpunkt.

Eingewechselt: 59. Stocker (5) für Hosogai, 72. Wagner (–) für Ronny und Kalou (–) für Pekarik – 77. Rudy (–) für Volland, 85. Herdling (–) für Salihovic, 87. Abraham (–) für Schwegler – Reservebank: Jarstein (Tor), Langkamp, Lustenberger, Haraguchi – Grahl (Tor), Elyounoussi, Modeste, Szalai Tore: 0:1 Brooks (23., Eigentor, Vorarbeit Volland), 0:2 Salihovic (26., Linksschuss, Foulelfmeter, Brooks an Schipplock), 0:3 Salihovic (39., Linksschuss, Foulelfmeter, Schulz an Beck), 0:4 Schipplock (74., Rechtsschuss, Roberto Firmino), 0:5 Rudy (84., Linksschuss, Roberto Firmino) – Chancen: 1:8 – Ecken: 3:9 SR-Team: Sippel (München – Assistenten: Leicher, Schüller – Vierte Offizielle: Steinhaus), Note 5, hatte in seinem 200. Bundesligaspiel große Probleme in der Zweikampfbewertung, bewegte sich bei den persönlichen Strafen (Gelb gegen Roberto Firmino) mitunter auf dem Holzweg. Beim Elfmeter-Pfiff gegen Schulz, Beck rutschte lediglich aus (38.), lag das Gespann daneben. – Zuschauer: 39 604 – Gelbe Karten: Hosogai (5., gesperrt), Stocker, Ben-Hatira – Roberto Firmino – Spielnote: 3, Hoffenheim bot einen hohen Unterhaltungswert, Hertha dagegen nur Slapstick.

E

s sollte ein versöhnlicher Jahresabschluss werden. Stattdessen war das, was Hertha gegen Hoffenheim bot, ein neuer Tiefpunkt. Die Berliner agierten über weite Strecken regelrecht stümperhaft. Statt „Oh, du fröhliche“ also: „Oh, du fürchterliche Weihnachtszeit“. Nach zuvor sieben Punkten aus fünf Spielen „hatten wir eigentlich ein gutes Gefühl“, sagte Julian Schieber nach der Klatsche. „Aber das ist jetzt alles über den Haufen gewor-

%-ANALYSE Brooks bringt 1899 auf die Siegerstraße

Es berichten Oliver Hartmann, Andreas Hunzinger und Michael Pfeifer

hatte nicht nur Brooks erwischt, der mit einem Eigentor und einem knapp zwei Minuten später verursachten Foulelfmeter  (26.) 1899 auf die Siegerstraße brachte. Hoffenheim hielt Hertha mühelos in Schach – Ausnahme Ben Hatira (54.) –, ließ sich später auch von drei Stürmern nicht beirren.

HOFFENHEIM: 1899 bejubelt „sehr gute Hinrunde“

Salihovic schießt die

FAZIT: Ein auch in der Höhe verdienter Auswärtssieg, Herthas Vortrag war nie bundesligawürdig. SPIELER DES SPIELS: Gnadenlos sicher vom Elfmeterpunkt, kreativ aus dem Spiel heraus und auch noch Wegbereiter zum 4:0  – Sejad Salihovic war das Maß der Dinge.

Berlin

Hoffenheim

Ø-Note

5,0

2,5

Ø-Alter

27,2

26,2

Teamlaufleistung (km) 108,7

114,7

44 %

56 %

Ballbesitz

Laufstärkster Spieler (km)

11,17 Niemeyer

11,46 Roberto Firmino

Meiste Ballkontakte

75 Ndjeng

74 R. Firmino, Salihovic

74

95

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Wo blieb das gefüchtete Mittelfeldpressing der Hertha? Die Gäste aus Hoffenheim hatten leichtes Spiel, kombinierten munter und agierten zielstrebig. Gründe neben der großen Variabilität in der Offensive, in der Schipplock, Roberto Firmino sowie die Außen Salihovic und Volland (beide zudem sehr aggressiv gegen den Ball arbeitend) mit ihren Rochaden kaum in den Griff zu kriegen waren: Die Berliner offenbarten erhebliche Mängel im Aufbau, die Zweikampf- wie auch die Passquote waren unterirdisch und Antreiber Ronny litt sichtlich unter Polanskis Knute. Einen rabenschwarzen Tag

fen. 0:5 – das ist ein Debakel. Das darf nie und nimmer passieren.“ Vor allem in der Abwehr dilettierten die Gastgeber, krasse individuelle Aussetzer (Brooks, Ndjeng, Niemeyer) begünstigten die Gegentore. „Das hat sich angefühlt, als ob wir fünf Eigentore gemacht hätten“, beschrieb Jens Hegeler seine Empfindungen. Luhukay schlug in die gleiche Kerbe. „Wir bekommen defensiv einfach keine Kontrolle und helfen kräftig bei den Gegentoren.“

1Seine Berliner Vergangenheit gebot ihm Zurückhaltung. Also verzichtete Sejad Salihovic, der vor acht Jahren von der Hertha zur TSG gewechselt war, auf den Jubel nach seinen Toren zum 0:2 und 0:3, mit denen er die kleine Strafstoßkrise der Kraichgauer beendete. Immerhin hatten davor Sebastian Rudy, Roberto Firmino und Salihovic selbst verschossen. Als hätte es Markus Gisdol geahnt, beorderte der TSG-Coach den Elfmeterspezialisten an dessen alter Wirkungsstätte in die Startelf, erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit. Das verschaffte Salihovic die Gelegenheit, seine starke Quote auf nunmehr 28 Strafstoßtore bei

32 Versuchen zu erhöhen. „Er hatte zuletzt verballert und war in der Schuld“, flachste Gisdol. „Berlin tut mir gut“, versicherte Salihovic und durfte zur Belohnung gleich in der alten Heimat bleiben, von dort aus fliegt er am Dienstag in den Urlaub „an einen geheimen Ort“. Mit diesem Kantersieg machten die Hoffenheimer „aus einer guten Hinrunde eine sehr gute“, bilanzierte Gisdol, dessen Team nun in Lauerstellung unmittelbar hinter den internationalen Rängen überwintert. „Das war eine überzeugende Leistung“, sagte Kapitän Andreas Beck, „wir haben acht Punkte mehr als letztes Jahr.“ Macht insgesamt 26, „die können wir uns jetzt unter’n

kicker, 22. Dezember 2014

29

KICKER-KULISSE

Doch nicht nur bei den Gegentreffern, sondern insgesamt gab Hertha kurz vor Weihnachten ein bedenkliches Bild ab, gegen Hoffenheim mangelte es dem Spiel erneut an Struktur. Dass Luhukay nach einer desaströsen ersten Halbzeit keine neuen Impulse von der Bank brachte, spricht nicht dafür, dass er seinen Alternativen wie Salomon Kalou oder Valentin Stocker vorbehaltlos vertraut. Zu spät reagierte Luhukay auf die desolate Verfassung einiger Profis, vor allem Ronny durfte zu lange die Leistung verweigern. Zudem ersetzte der Coach den verletzten Roy Beerens nicht eins zu eins, sondern baute die Viererkette um. Auch diese Maßnahme schlug fehl. Mit einem Sieg wollte Hertha eigentlich die Hinrunde akzeptabel beschließen. Nun hat sich die Situation zugespitzt. Nur ein Punkt trennt Luhukays Team von der Ab-

stiegszone – nach einer beinahe historischen Niederlage. Nur zweimal verlor Hertha in der Bundesliga ein Heimspiel deutlicher. Am 17. März 2012 gegen Bayern München (0:6) und am 5. April 1980 gegen den Hamburger SV (0:6). Am Ende der jeweiligen Saisons stieg Hertha ab. Julian Schieber weiß jedenfalls, was die Berliner vom Januar an erwartet: „Das wird eine heiße Rückrunde.“ Will Hertha diese erfolgreich bestehen, muss Luhukay seinen Spielern mehr Widerstandsgeist vermitteln. Und es schaffen, endlich die Neuzugänge Kalou, Stocker und auch John Heitinga oder Genki Haraguchi zu integrieren. Indirekt stellte Luhukay die Transferpolitik des Sommers infrage. „Wir haben einen Kader zusammengestellt, bei dem wir überzeugt waren, dass er die Mannschaft besser macht. Das ist leider nicht eingetreten.“

– Strobl winkt ein neuer Vertrag

TSG in Lauerstellung Baum legen und erst mal genießen“, so Gisdol. Damit bestätigte die TSG die Ausbeute der letzten Rückrunde, „52 Punkte 2014, das ist schon ein dickes Brett“, findet Gisdol, der die erhoffte gute Ausgangsposition vor der Rückserie verwirklicht sieht. „Was dann möglich ist, ist wurscht“, so der 45-Jährige, „wichtig ist, dass wir wieder in einen körperlich stabilen Zustand kommen, das war in Berlin das Entscheidende.“ Unterdessen zeichnet sich eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Tobias Strobl ab. Der vielseitige Defensivspezialist hat sich zu einer festen Größe im Kader der Hoffenheimer gemausert. Erst recht durch die lange Zwangspause von Niklas

Süle (Kreuzbandriss). Gerade als Innenverteidiger hat der 24-Jährige einen großen Schritt gemacht. Erst sprang Strobl für Ermin Bicakcic (Muskelverletzung) ein, nun für Süle. Andere Kandidaten wie David Abraham oder Jannik Vestergaard hat Strobl in die Warteschleife geschickt. „Am liebsten hätte ich ich noch zwei, drei Strobls“, adelte Gisdol seinen mannschaftsdienlichen Schützling. Fakten, die die TSG zu honorieren gedenkt. Ein neues Angebot soll mit erhöhten Bezügen auch Strobls angehobenen Stellenwert untermauern und die aktuell im Sommer 2016 endende Laufzeit um mindestens zwei weitere Jahre ausweiten.

Zweifelhafte Ehre für Franck Ribery  (31): Bei einer Leser-Umfrage der französischen WochenIllustrierten VSD zum Jahresende landete der Bayern-Star in der Rubrik „nervigster Sportler“ mit 67 Prozent der Stimmen auf Platz eins. Direkt hinter ihm rangieren die Fußball-Kollegen Samir Nasri (27, Manchester City) sowie Nicolas Anelka (35), aktuell bei Mumbai City in Indien unter Vertrag. Der miese Ruf in der Heimat – gewiss mit ein Grund dafür, dass Ribery wie Nasri im Sommer aus dem Nationalteam zurückgetreten ist. Kleiner Trost für das Duo: Nationaltrainer Didier Deschamps  (46) wurde bei der erwähnten Umfrage immerhin Siebter.

2

Der Kommentar von Bayern„Botschafter“ Paul Breitner (63) im Sport1-Doppelpass, die Münchner könnten nichts für die „Unfähigkeit“ der Konkurrenz, sorgte vergangene Woche für große Aufregung. Diesen Sonntag gelang Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen (66) an gleicher Stelle der Konter des Jahres: „Das einzige Mal, dass Breitner Verantwortung übernommen hat, war als Corporal im Film Potato Fritz! Da hat er ein Team geführt.“ In dem 1975 gedrehten Western spielte der 74er Weltmeister Breitner an der Seite von Hardy Krüger (86) die Rolle des „Sergeant Stark“ …

2

Sein Nachfolger Hubertus HessGrunewald (54) würdigte ihn als „größten Werderaner der Geschichte“ und erntete beim Ab-

THIEMO MÜLLER schied von Bremens einstigem Präsidenten und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer  (73) keinen Widerspruch. Auch nicht von den prominentesten Figuren der Klubhistorie, die Fischer im Bremer Rathaus nach 45 Jahren Tätigkeit für Werder die Ehre gaben: Die Meistertrainer Otto Rehhagel (76) und Thomas Schaaf (53) waren ebenso vor Ort wie Willi Lemke (68) und Klaus Allofs (58), die als Manager jeweils eine goldene Ära prägten. Besonders stolz war Fischer, dass sich über 30 Spieler verschiedenster Generationen eingefunden hatten: Von Nichtabstiegs-Held Christoph Dabrowski (36) über Dieter Eilts  (50) bis hin zu den noch aktiven Aaron Hunt (28, Wolfsburg) und Nelson Valdez (31, Frankfurt). Weltmeister Per Mertesacker (30, FC Arsenal) schickte eine Videobotschaft aus London: „Man wird Sie sehr vermissen.“ Dem war nichts hinzuzufügen.

2

Ein Ehemaligen-Treffen auf Einladung des Vereins stieg derweil auf Schalke. Kurz vor Anpfiff des HSVSpiels ließ sich ein Großaufgebot an Klub-Heroen auf dem Rasen feiern. Zur Halbzeit gaben Mike Büskens  (46) und Marc Wilmots  (45) eine Kostprobe ihrer Fitness: Auf der Treppe Richtung Tribüne starteten die Eurofighter ein spontanes Wettrennen – bei dem der aktuell vereinslose Büskens Belgiens Nationalcoach die Hacken zeigte. Den größten Applaus der Fans erntete derweil Ex-Manager Rudi Assauer (70), der noch bis in den späten Abend das Zusammensein mit seinen alten Schützlingen genoss.

Foto: Stoever

Foto: M. Koch

NOTIERT VON

Herzlichen Glückwunsch! Die Sieger des Tipico-kicker-Gewinnspiels hatten in Bremen am Samstag viel Spaß. Das lag an Werders 2:1-Sieg gegen Dortmund, aber auch am spontanen Treffen mit dem gesperrten Luca Caldirola (2. von rechts), der fleißig Autogramme schrieb und zusätzlich den Gewinnern signierte Werder-Trikots spendierte.

BUNDESLIGA

2:2

SC Freiburg – Hannover 96 Bürki (4,5) Riether (4,5)

(1:0)

Mehr Macht für vorn

Trainer: Streich

Krmas (3,5)

Kempf (3)

Schuster (4)

Darida (3,5)

Günter (3,5)

Klaus (3,5)

Schmid (4) Frantz (3)

Mehmedi (4,5) Joselu (3,5)

Kiyotake (4,5)

Albornoz (4,5)

Stindl (3,5)

Briand (4)

Hirsch (4)

Schmiedebach (4)

Sané (3,5)

Marcelo (3,5)

Trainer: Korkut

Mit NILS PETERSEN (26) hätte der SC eine Option mehr im Angriff. Er soll nicht der einzige Neue für die Offensive bleiben.

Sakai (4,5)

Zieler (2,5)

Eingewechselt: 46. Mujdza (4) für Riether, 78. Philipp (–) für Frantz, 80. Torrejon (–) für Darida – 67. Bittencourt (–) für Hirsch, 90./+5 Prib (–) für Kiyotake – Reservebank: Mielitz (Tor), Mitrovic, Kerk, Guedé – Almer (Tor), Pander, Stankevicius, Gülselam, Karaman Tore: 1:0 Frantz (45., Linksschuss, Vorarbeit Günter), 2:0 Kempf (81., Kopfball, Schmid), 2:1 Bittencourt (83., Linksschuss, Stindl), 2:2 Joselu (90./+3, Linksschuss, –) – Chancen: 8:6 – Ecken: 6:5 SR-Team: Perl (Pullach – Assistenten: Stein, Emmer – Vierter Offizieller: Kircher), Note 5,5, Schwierigkeiten bei der Zweikampfbewertung. Leistete sich zwei große Fehler: hätte nach Schmids Schuss und Handspiel von Sakai (20.) Elfmeter geben müssen sowie Kempf nach Notbremse gegen Stindl (47.) Rot. – Zuschauer: 23 550 – Gelbe Karten: Riether, Kempf, Klaus – Hirsch, Kiyotake, Albornoz – Spielnote: 3, holpriger Beginn, mit zunehmender Spieldauer packende Torraumszenen.

D

urch das 2:2 gegen Hannover 96 verpasst Freiburg den Sprung von Platz 18. Obwohl die Belastung durch die Europa League in dieser Saison wegfiel, holte der SC mit 15 Zählern bis zur Winterpause nur einen Punkt mehr als vor einem Jahr. Erst einmal zuvor gewannen die Breisgauer in der Hinserie nur zwei Partien: 2004/05 endete die Saison im Abstieg. Mit nur 14 Toren fehlte seinerzeit wie jetzt die Durchschlagskraft in der Offensive. Die war trotz der beiden Tore auch gegen die Niedersachsen mehr als überschaubar. 17 erzielte Treffer bedeuten gemeinsam mit Köln den zweitschlechtesten Wert in der Bundesliga. Nur der

berichten Michael Ebert, Julian %-ANALYSE EsFranzke, Toni Lieto und Michael Richter 96 wird durch Freiburgs Fehler belohnt

stoß und erzielte dann doch die scheinbar beruhigende 2:0-Führung. Mit Bittencourt erhöhte Hannover das Risiko und wurde im Schlussspurt dafür belohnt. Auch wegen individueller Fehler, wie den von Bürki vor dem 2:2.

HANNOVER: Herausragende Bilanzen für

FAZIT: Hannover stemmte sich lange und letztlich erfolgreich gegen die drohende Niederlage. Eigentlich hätte sich Freiburg den Sieg durch eine sehr engagierte Leistung nach dem Wechsel verdient.

Große Ziele mit

1Wieder, wie bei der 1:2-Niederla-

SPIELER DES SPIELS: 96-Keeper Ron-Robert Zieler dirigierte von hinten und hielt sein Team mit drei Klasseparaden bis zum Schluss im Spiel. Ein souveräner Rückhalt.

Freiburg

Hannover

Ø-Note

3,8

3,8

Ø-Alter

26,1

25,1

Teamlaufleistung (km) 118,0

118,4

Laufstärkster Spieler (km)

12,08 Klaus

11,93 Kiyotake

Meiste Ballkontakte

68 Günter

93 Marcelo

42 %

58 %

Ballbesitz 61

73

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Hannover nach dem 2:0 gegen Augsburg unverändert, Freiburg nach dem 0:2 in München mit drei Neuen und veränderter Taktik. Für Sorg (Muskelfaserriss), Torrejon (Bank) und Höfler (nicht im Kader) begannen Frantz, Darida und Schmid. Das Team kehrte zudem von der destruktiven FünferKette und dem bei den Bayern praktizierten 5-4-1 zurück ins gewohnte 4-4-2. Zunächst bekam der Gastgeber dennoch wenig Zugriff auf die Partie, Hannover spielte selbstbewusst, kam auch zu einigen Chancen, ließ dabei aber die Effizienz vermissen. Nach und nach erst kämpfte sich Freiburg ins Spiel, haderte mit einem nicht gegebenen Straf-

Tabellen-14., der Hamburger SV, jubelte noch seltener, nämlich neunmal. Folgerichtig will der SC den Angriff in der Winterpause aufrüsten. Admir Mehmedi konnte nach der WM und verletzungsbedingten Problemen nur selten an seine Form 2013/14 anknüpfen, als er mit zwölf Treffern maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt hatte. Noch problematischer: An der Seite des Schweizer Nationalspielers konnte sich niemand aufdrängen. Sebastian Freis, Karim Guedé, Dani Schahin und Co. nutzten ihre Chance nicht. Lediglich Maximilian Philipp, der im Sommer aus der zweiten Mannschaft aufrückte, setzte positive Akzente, fiel verletzungsbedingt zuletzt aber aus.

ge am 21. Dezember 2013, traf Leo Bittencourt in Freiburg für Hannover. Und wieder, wie schon in den jüngsten vier Ligaspielen zuvor, traf Joselu mit seinem insgesamt sechsten Saisontor zum umjubelten Ausgleich. Hannover bleibt sich mit diesem späten Remis im Breisgau treu. Dort, wo sich exakt ein Jahr zuvor mit dem bevorstehenden Aus für Mirko Slomka die Ereignisse zuspitzten, ging nun der jetzige 96-Coach Tayfun Korkut mit einem Punkt vom Platz – und hat damit mit nun 24 Zählern und Rang acht weitaus mehr in der Hand als sein Vorgänger vor zwölf Monaten.

„Zwischenziel war immer, dass wir auf Schlagdistanz zu den Europacupplätzen und weit weg von den Abstiegsrängen liegen“, hatte Korkut vor der Partie Grundsätzliches formuliert. Das habe man schon vor diesem Spiel erreicht. 24 Punkte hatte der 40-Jährige bereits in seinem ersten Halbjahr mit den Nie-

Foto: M.i.S

30

Punktgewinn: Tayfun Korkut

31

Foto: imago/Ulmer

kicker, 22. Dezember 2014

Als Mannschaft erfolgreich: Die deutschen Weltmeister

WAHL: Die Sportler des Jahres 2014

2:2: Erneut kassiert der SC einen Last-Minute-Treffer. Aufgrund ihrer Harmlosigkeit müssen sich die SC-Stürmer nun warm anziehen. Freiburg plant, Werder-Angreifer Nils Petersen (26) bis zum Saisonende auszuleihen, Kaufoption inklusive. Nach kickerInformationen ist der Transfer nahezu in trockenen Tüchern. „Wir sind in Kontakt, das ist eine gute Option. Vorne brauchen wir Impulse“, sagt Vorstand Sport Jochen Saier, will den Transfer aber noch nicht als perfekt vermelden. In 69 Bundesligaspielen erzielte Petersen in Bremen 18 Tore, aktuell spielt der Angreifer jedoch keine Rolle. Mit dem ehemaligen Torschützenkönig der 2. Liga (25 Treffer für Energie Cottbus 2010/11) hätte der SC vorne mehr Macht. Kommt Petersen (kleines Foto), ist

eine Verpflichtung von Dortmunds Dong-Won Ji vom Tisch. Das Paket aus Petersen und dem Südkoreaner wäre zu teuer für den SC, zumal der BVB-Stürmer wohl nur aus seinem Vertrag herausgekauft werden könnte. Nichtsdestotrotz soll neben Petersen ein weiterer Offensivspieler verpflichtet werden. Entsprechend verschlechtert sich Philipp Zulechners Perspektive. Der österreichische SC-Stürmer wird wohl ebenso verliehen wie Innenverteidiger Immanuel Höhn. „Die Kaderoptimierung wird in beide Richtungen gehen“, erklärt Saier. Es wird sich noch etwas tun im Breisgau. Das ist auch nötig, um in der Rückrunde den Kampf um den Ligaerhalt aufzunehmen.

Joselu und Stindl – Korkut plant und baut um

kleinerem Kader dersachsen geholt, nun wieder. Für die erhofften 26 und die damit verbundene „super Ausgangsposition“ für die Rückrunde blieb’s zwar beim Wunsch. Nun aber ist es immerhin eine gute Basis geworden. Konstanz und Stabilität sind eingezogen in Hannover, so die Bilanz nach einem Jahr mit dem damaligen Trainer-Novizen Korkut. Die Mannschaft, in der Kapitän Lars Stindl in seinem siebten Spiel die siebte Torbeteiligung verzeichnete, besitzt die Moral für große Sprünge. 2015 startet Korkut mutmaßlich mit verändertem Kader. Personell fällt alles etwas kleiner aus. Zumindest drei Spieler sollen definitiv wechseln. Für die Innenverteidiger

Florian Ballas (Vertrag läuft im Juni aus) und Stefan Thesker (Vertrag bis 2018, Ausleihe angestrebt) soll es in die 2. Liga gehen. Auch Talent Vladimir Rankovic konnte sich nicht durchsetzen, der 21-Jährige steht ebenfalls vor einer Veränderung, um Spielpraxis auf hohem Niveau zu erhalten. Bei den bisher ausgeliehenen Adrian Nikci (Vertrag in Hannover bis 2015, Young Boys Bern besitzt eine Kaufoption) und Franca (2016, Figueirense), deren Leihverträge zum 31. Dezember enden, zeichnen sich laut Manager Dirk Dufner Lösungen ab: „Wir sind mit den Beratern in guten Gesprächen.“ Bei dem Duo läuft es auf eine endgültige Trennung hinaus.

Foto: Sven Simon

Lahm & Co. jubeln erneut 1Nörgler meinen ja, es würden

der DDR, ist weiter der einzige Äpfel mit Birnen verglichen, wenn Kickkünstler, der auf deutschem die Sportjournalisten die Besten Boden Sportler des Jahres wurde. wählen. Das stimmt nicht, denn Das könnte auch daran liegen, dass es geht um die „Persönlichkeit, er- die Ausschreibung wie folgt darauf folgreich durch Leistung, Haltung hinweist: „Mehrfach gehörten auch und Charakter“. Im Fokus steht Sportler weniger telegener Disziplidaher „nicht nur der strahlende nen zu den Ausgezeichneten.“ Sieger, sondern auch Athleten, Die Übermacht des Fußballs gedie besondere Werte des Sports rade in einem olympischen Jahr etverkörpern, mit Engagement, was abzumildern, diese Motivation Ausdauer oder Auftreten“, wie es spielt offenbar auch eine Rolle beim in der Ausschreibung heißt. Hier Votum der Journalisten, die in jeder unabhängig von der Disziplin zu Kategorie Punkte (fünf, vier, drei, urteilen – seit 1947 bei Sportlerin- zwei und einen) vergeben. Dass nen und Sportlern, seit 1957 bei die alpine Gold- und SilbermedailMannschaften –, das kann durch- lengewinnerin von Sotschi, Maria aus, wer sich professionell mit Höfl-Riesch, und Diskus-Europadem Spitzensport auseinander- meister Robert Harting, er zum dritsetzt. Und so kommen Saisonar- ten Mal in Folge, auf die oberste beiter wie Skifahrer und Rodler Stufe des Podests gewählt wurden, regelmäßig auf Augenhöhe mit ist auch auf ihr großes Engagement den Ganzjahres-Stars von Medien auf gesellschaftlichem und sportpound Fans, den Berufsfußballern. litischem Parkett zurückzuführen. „Die Persönlichkeit“ des Und zeigt gleichzeitig, wie schwer deutschen Sports war in diesem es viele andere Athleten haben, Jahr zweifellos die Weltmeister- auch als Persönlichkeiten wahrgeMannschaft, deren Haltung auf nommen zu werden. JÖRG JAKOB dem Weg zum Titel, gerade auch beim 7:1 über BrasiliHöfl-Riesch & Harting jubeln en, die beste Botschaft war, die 2014 von Deutschland Frauen Punkte in die Welt ging und global 1. Maria Höfl-Riesch (Ski alpin) 3147 entsprechend gewürdigt 2. Natalie Geisenberger (Rodeln) 1830 wurde. Die Ehrung für das 3. Carina Vogt (Skispringen) 1782 mit überwältigendem Er4. Anna Schaffelhuber (Para-Ski) 1256 gebnis gewählte Team um 5. Antje Möldner-Schmidt (Leichtathletik) 944 Kapitän Philipp Lahm am 6. Kristina Vogel (Radsport) 928 Sonntag im Kurhaus von Männer Baden-Baden war so logisch 1. Robert Harting (Leichtathletik) 2100 wie verdient. Zum 31. Mal 2. Eric Frenzel (Nord. Komb.) 2055 (die getrennten Wahlen 3. Felix Loch (Rodeln) 1467 von BRD und DDR einge4. Martin Kaymer (Golf) 1419 rechnet) wurde ein Fußball5. Sebastian Kienle (Triathlon) 1251 Team zur Mannschaft des 6. Severin Freund (Skispringen) 813 Jahres, zum zehnten Mal die DFB-Nationalelf. Mannschaften Bei den Einzelsportlern 1. Fußball-Nationalteam Männer 4660 sind die Fußballer hierzu2. Skisprung-Team 1846 lande, anders als in vielen 3. Volleyball-Nationalteam Männer 1115 anderen Nationen, außen 4. FC Bayern München 1073 vor. Klaus Urbanczyk (Hal5. SG Flensburg-Handewitt 856 le), 1964 Bronzegewinner 6. VfL Wolfsburg Frauen 592 mit der Olympia-Auswahl

32

BUNDESLIGA

1:2

1. FSV Mainz 05 – Bayern München Karius (3) Brosinski (2)

Trainer: Hjulmand

Jara (2,5)

Wollscheid (3)

Geis (3)

Soto (2,5)

de Blasis (3,5)

„Wir haben das Maximale erreicht“

(1:1)

Park (4)

Malli (3)

Koo (3,5)

Okazaki (4) Müller (3,5) Ribery (4)

Juan Bernat (3,5)

Götze (4)

Robben (2,5)

Schweinsteiger (2)

Höjbjerg (4,5)

Dante (3,5)

Boateng (3)

Trainer: Guardiola

Er ist mit einem Notenschnitt von 2,04 der beste Spieler der Hinrunde: ARJEN ROBBEN (30) war auch in Mainz entscheidend.

Rafinha (3,5)

Neuer (2,5)

Eingewechselt: 78. Junior Diaz (–) für Koo, 81. Pflücke (–) für de Blasis, 87. Sliskovic (–) für Malli – 77. Pizarro (–) für Götze, 90./+2 Weiser (–) für Ribery – Reservebank: Kapino (Tor), Koch, Roßbach, Allagui – Reina, Zingerle (beide Tor), Gaudino, Scholl, Kurt Tore: 1:0 Soto (21., Linksschuss, Vorarbeit Okazaki), 1:1 Schweinsteiger (24., Rechtsschuss, direkter Freistoß), 1:2 Robben (90., Rechtsschuss, Müller) – Chancen: 3:6 – Ecken: 4:10 SR-Team: Zwayer (Berlin – Assistenten: Steuer, Pelgrim – Vierter Offizieller: Schriever), Note 4,5, verwehrte den Bayern bei der vermeintlichen Abseitsposition von Robben ein Tor (19.) und Mainz bei Handspiel von Höjbjerg einen Strafstoß (53.). Zudem nicht immer korrekt bei der Bewertung von Zweikämpfen. – Zuschauer: 34 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Soto, Koo – Spielnote: 1,5, ein packendes und intensives Duell mit vielen taktischen und spielerischen Highlights, das bis zum Schluss äußerst spannend war.

A

rjen Robben. Wer sonst? Mit seinem zehnten Tor entschied der Niederländer kurz vor Schluss das letzte Hinrundenspiel der Bayern. Damit ging für den 30-Jährigen eines seiner besten Fußballjahre zu Ende. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sagte schon vor einer Woche, dass Robben für ihn derzeit der „beste Spieler der Welt ist, auf dem Feld“. Herr Robben, hatten Sie ein wenig Mitleid mit Mainz? Ja, schon. Ich muss ehrlich sein: Das war ein glücklicher Sieg. Mainz hat bis zur letzten Sekunde gekämpft und ein tolles Spiel abgeliefert. Sie hätten einen Punkt verdient gehabt. Ich kann nur ein Riesenkompliment

Benni Hofmann, %-ANALYSE EsGeorgberichten Holzner und Mounir Zitouni Robben bringt gute Mainzer um den Lohn

Aufwand brachte sie aber an ihre Grenzen. In der Schlussphase dominierte der FCB die Partie, dennoch fehlte es weiter an Durchschlagskraft und Kreativität. Der Fehlpass von Park im Mittelfeld (90.) wurde am Ende vom gnadenlosen Robben eiskalt bestraft.

Ø-Note

3,1

3,3

Ø-Alter

26,0

27,3

Teamlaufleistung (km) 119,3

112,7

Meiste Ballkontakte

66 Geis

1Es sagt viel aus über die

SPIELER DES SPIELS: Er dirigierte das BayernSpiel. Bastian Schweinsteiger sorgte zudem mit seinem ersten Saisontreffer per Freistoß für den schnellen Ausgleich.

München

12,06 Geis

Sotos Geduldsspiel

FAZIT: Der FSV Mainz 05 zeigte seine beste Saisonleistung und stellte den FC Bayern vor ernsthafte Probleme. Am Ende fehlte das Glück, um sich zu belohnen.

Mainz

Laufstärkster Spieler (km)

MAINZ: Der Kolumbianer trifft und ist traurig

11,26 Höjbjerg 124 Höjbjerg

31 %

69 %

Ballbesitz 65

62

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

FSV-Trainer Hjulmand wechselte seine Elf auf vier Positionen, Guardiola auf drei. Von der Anfangsformation hatte der Spanier nach dem Rückstand erst mal genug und stellte auf 4-1-4-1 um. Auch Hjulmand reagierte: Okazaki und de Blasis, der sein Startelfdebüt gab, tauschten die Positionen. Die mutigen Gastgeber überraschten mit frühem Pressing, zogen sich erst später etwas zurück und setzten auf ein schnelles Umschaltspiel. Es dauerte zehn Minuten, ehe die Bayern ihre Ballstafetten aufzogen. Zu sehenswerten Abschlüssen führte das Spiel der Münchner jedoch nicht. Die Nullfünfer blieben stets mit Kontern gefährlich, der physische

machen, aber ich denke, das will Mainz nicht hören. Sie hätten lieber Punkte gehabt. Hat es nicht Spaß gemacht, gegen eine Mannschaft zu spielen, die mal wieder mitspielen wollte? Das ist ein Zeichen, was uns in der Rückrunde erwartet. Es geht eben nicht von alleine. Alle Mannschaften legen alles rein, um uns zu schlagen. Wir brauchen immer Vollgas. Du kannst nicht sagen, heute spielst du mal mit 70 Prozent und sparst dir deine Kraft, das funktioniert nicht. Wir müssen in jeder Partie ein sehr gutes Spiel abliefern. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir das nicht gut gemacht. Wir haben viele Fehler

Persönlichkeit des Elkin Soto (Foto), dass er sich nach seinem herrlichen Beinschuss gegen Manuel Neuer eben nicht hinstellte und mehr Spielzeit forderte, sondern zu Protokoll gab: „Klar ist das Tor wichtig für mich. Aber das Ergebnis ist traurig für die Mannschaft.“ Gegen die Bayern absolvierte der Kolumbianer erst seinen zweiten Startelfeinsatz in der Liga in dieser Saison. Verzichtbar ist er für Kasper Hjulmand dennoch kaum. „Er ist natürlich enttäuscht, aber er ist so wichtig für den Kader. Denn er gibt im Training immer 100 Prozent.“ Das will der 34-Jährige auch in der Rückrunde tun: „Ich habe Geduld,

arbeite weiter hart. Die Aufstellung ist eine Entscheidung des Trainers, die ich respektiere.“ Der nannte ihn vor Wochen einen „hidden hero“, einen verborgenen Helden. Weil Soto mit seiner Art der Mannschaft neben dem Platz hilft, wo es niemand sieht. Für diese Einstellung hat er sich mit dem Treffer am Freitag selbst belohnt. Zudem räumte er an der Seite von Johannes Geis vor der Abwehr verlässlich ab. Doch unter den aktuellen Umständen ist eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages natürlich eine schwierige Sache. Die Konkurrenz ist jünger und steht in des Trainers Gunst zumeist weiter oben.

kicker, 22. Dezember 2014

dazu sind wir in der Champions League und im Pokal weiter. Wir haben das Maximale erreicht. Und persönlich? Ich bin zufrieden und happy, weil ich das ganze Jahr auf dem Platz war und nicht in der Reha. Ich hatte keine größeren Verletzungen oder Probleme. Ich konnte dadurch mein Spiel zeigen. Wenn ich längere Zeit fit bin, komme ich einfach in meinen Rhythmus, werde besser, und das macht dann natürlich Spaß. Ich bin sehr zufrieden. Jetzt kommt ein langer Urlaub, den Sie bestimmt sehr genießen werden.

Foto: GES/Kuberski

„Der Urlaub kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.“

gemacht, nicht gut gestanden, die Lücken im Mittelfeld waren viel zu groß. Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Wir müssen Fußball spielen, am Ball sein, und das war vor der Pause kaum der Fall. War Ihr Tor zum 2:1 ein gelungener Abschluss einer perfekten Hinrunde?

Ja, aber ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es war ein sehr langes Jahr, mit einer WM, mit vielen Verletzungen, da haben viele gedacht, wir kriegen Probleme. Wenn man jetzt sieht, was wir geschafft haben, dann ist das super. Nur drei Unentschieden,

Den brauchen wir jetzt. Viele Spieler von uns haben bis zum Ende der Weltmeisterschaft gespielt. Wir haben das Maximum an Spielen gehabt; in der letzten Saison hat uns ja nur das Champions-LeagueFinale gefehlt. Dazu kam, dass wir mit den ganzen Verletzungen nicht so viel rotieren konnten wie sonst. Der Urlaub kommt also genau zum richtigen Zeitpunkt, aber im Januar werden wir wieder voll angreifen. Wenn Sie noch mal so eine Halbserie spielen, hätten Sie am Ende grandiose 90 Punkte. Darum geht es nicht. Wir wollen den Titel gewinnen, und wir haben unsere anderen Ziele, die wir erreichen wollen. Doch wir müssen immer wieder versuchen, uns zu verbessern, sonst langt es nicht, das hat man gegen Mainz gesehen.

33

Gladbach ist raus

Höjbjerg: Ein Verkauf kommt nicht infrage 1Die Aussage überraschte wenig. „Im Januar werden wir nicht tätig werden auf dem Transfermarkt, zumindest was den Einkauf betrifft“, sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Klar. Der Kader ist üppig genug, und in der Rückrunde darf Trainer Pep Guardiola mit einer Flut von Rückkehrern rechnen (Lahm, Javi Martinez, Thiago, Badstuber, Alaba, Starke). Offen ist dagegen, wie es mit den beiden wechselwilligen Spielern Xherdan Shaqiri und Pierre-Emile Höjbjerg weitergeht. „Ob wir Spieler abgeben, wird man abwarten müssen“, betonte Rummenigge. Matthias Sammer versicherte: „Bis jetzt ist keine Entscheidung gefallen.“ Im Fall Höjbjerg ist mittlerweile klar: Der Verein will den hochveranlagten Mittelfeldspieler nur verleihen, ein Verkauf kommt nicht infrage, weshalb Borussia Mönchengladbach als Option auch weggefallen ist, da die Rheinländer den Dänen nur fest verpflichten wollten. Der FC Bayern will im Falle einer Ausleihe den Vertrag mit Höjbjerg vorzeitig um zwei Jahre bis 2018 verlängern und ihn bis 2016 abgeben. Mönchengladbach hätte Höjbjerg grundsätzlich sehr gereizt, da der Verein noch international spielt; nun muss sich der Mittelfeldspieler neu orientieren. Das große Problem: Aus der Fülle der Interessenten den richtigen auswählen.

Manager schließt Verstärkungen nicht aus, muss aber erst Platz schaffen – Djuricic könnte gehen

Heidel: „Wenn Neue, dann für die Offensive“ 1Eine Niederlage fühlt sich manchmal wie ein

Sieg an. Das war zwar am Freitagabend noch nicht so beim FSV Mainz 05 nach dem 1:2 gegen die Bayern. Da stand in vielen Gesichtern Enttäuschung und auch ein bisschen Wut über die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung. Bis zum Samstagmorgen hatte sich das aber weitgehend gelegt und war einem Gefühl des Wissens gewichen, es auch ohne sechs Leistungsträger dem designierten Deutschen Meister enorm schwer gemacht zu haben. „Wenn wir in jedem Spiel so Druck machen, so viel Herz und so eine gute Leistung zeigen, dann kommen die Punkte“, glaubt Kasper Hjulmand. Der Trainer betont aber auch: „Alle müssen vom Tempo her immer am Limit sein. Das ist zum Beispiel gegen Stuttgart schwieriger.“ 18 Zähler sind nicht die Welt, aber auch nicht deren Untergang. Viel wichtiger ist folgendes

Signal: Es ist den Rheinhessen durchaus zuzutrauen, die komplexe Verbindung von Ballbesitz und Tempowechseln im letzten Drittel, die der Däne fordert, auf den Rasen zu bringen. Allerdings wünscht sich der 42-Jährige „mehr Effektivität“. Die zeigt der aktuell an Union Berlin verliehene Sebastian Polter. Für die Köpenicker traf er siebenmal in 15 Partien. Eine Rückholaktion im Winter ist vom Vertrag her allerdings ausgeschlossen. Und an vorderster Front sind aufgrund der acht Tore von Shinji Okazaki, der im Januar bei der Asienmeisterschaft weilt, keine Probleme akut. Ausgeschlossen ist es dennoch nicht, dass Christian Heidel im Winter nachbessert. Zwei Voraussetzungen müssen für den Manager gewährleistet sein: „Wenn, dann schauen wir für die Offensive. Und wir müssen Spieler abgeben, um Platz im Kader zu machen.“ Momentan laufen interne Gespräche.

Ein Kandidat, um eine Planstelle zu räumen, ist gewiss Filip Djuricic. Die Leihgabe von Benfica Lissabon kommt nur wenig zum Zug, weil sie sich nicht wie erhofft entwickelt. Nicht ausgeschlossen, dass der Vertrag vorzeitig aufgelöst wird. Defensiv sehen sich die Mainzer mit Linksverteidiger Pierre Bengtsson (kommt ablösefrei vom FC Kopenhagen) gut aufgestellt. Allerdings ist die Verpflichtung des Schweden auch ein Signal an Junior Diaz, dessen Kontrakt im Sommer endet. Der Costa Ricaner dürfte seinen Stammplatz verlieren. Was bleibt also von einer Hinrunde mit acht Partien ohne Pleite zum Start, denen neun ohne Sieg folgten? Heidel: „Insbesondere für die Fans der Beweis, dass die Mannschaft Kaspers Art des Fußballs kann.“ Die Anhänger goutierten das, beklatschten die Spieler auch 90 Minuten nach Abpfiff noch vor der Arena. Mit einem Gefühl des Sieges in der Niederlage gegen Bayern.

34

BUNDESLIGA

2:1

VfL Wolfsburg – 1. FC Köln Benaglio (3) Jung (3)

Eine tolle Hinrunde: Arnold, De Bruyne, Naldo und Dost

Trainer: Hecking

Naldo (2)

Knoche (3)

Junior Malanda (4)

Guilavogui (4)

Vieirinha (3,5)

(1:1)

Rodriguez (4)

De Bruyne (2,5)

Perisic (4)

Dost (2,5) Risse (4,5)

Svento (4,5) Hector (4,5)

Gerhardt (2,5)

Lehmann (3,5)

Wimmer (3,5)

Maroh (3,5)

Trainer: Stöger

Halfar (2) Olkowski (3,5)

Horn (3)

Eingewechselt: 58. Arnold (3,5) für Guilavogui und Luiz Gustavo (3,5) für Junior Malanda, 66. Caligiuri (–) für Perisic – 52. Zoller (5) für Risse, 66. Matuschyk (–) für Svento, 83. Osako (–) für Matuschyk – Reservebank: Grün (Tor), Klose, Schäfer, Olic – Kessler (Tor), Brecko, Mavraj, Nagasawa Tore: 0:1 Maroh (11., Rechtsschuss, Vorarbeit Halfar), 1:1 Dost (16., Kopfball, Jung), 2:1 Naldo (78., Kopfball, De Bruyne) – Chancen: 7:3 – Ecken: 4:4 SR-Team: Gagelmann (Bremen – Assistenten: Jablonski, Gorniak – Vierter Offizieller: Fischer), Note 2, musste zwei knifflige Strafraumentscheidungen lösen und lag in beiden Fällen nicht falsch. Wobei die Aktion von Benaglio gegen Ujah (90./+1) noch eher einen Elfmeter gerechtfertigt hätte als die zuvor von Maroh gegen Caligiuri (72.). – Zuschauer: 26 824 – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3, vor der Pause unterhaltsamer, der zweite Durchgang lebte vor allem von der Spannung.

Foto: Witters

Ujah (2,5)

Das Ende der Zurückhaltung

Thomas Hiete, Toni Lieto %-ANALYSE Esundberichten Stephan von Nocks Köln wehrt sich, Wolfsburg dringt durch

Die Kölner hielten und spielten gut mit beim Favoriten. Mutig und engagiert lehnten sie sich auf gegen den agilen Spielmacher De Bruyne und dessen Teamkollegen. Die Abwehr löste Probleme meistens gut, das Verschieben klappte, vorne zeigte Torjäger Ujah Dynamik. Viel lief über Halfar, der für den gelbgesperrten Vogt in die Startelf gerückt war. Beim VfL verordnete Trainer Hecking dem ausgelaugten Luiz Gustavo eine Pause und vertraute bis zur 58. Minute auf Junior Malanda, was sich aber kaum bezahlt machte. Das frühe 0:1 durch Maroh hätte für die Wolfsburger zum Problem werden können. Durch den schnellen Ausgleich von Dost nahmen sie den auswärtsstarken Gästen aber

Der VFL WOLFSBURG will nun auch offiziell in die Königsklasse. Und erhält gute UEFA-Nachrichten.

gleich wieder die Hoffnung, sich drei Punkte ermauern oder mit einem Konter eventuell entscheidend nachlegen zu können. Köln wehrte sich so lange nach Kräften, Wolfsburg drang aber dann doch irgendwann durch.

P

latz fünf. Bestätigung der Vorjahresleistung. Bei der Zielvorgabe präsentierte sich der VfL Wolfsburg lange Zeit weit weniger spektakulär als auf dem Rasen. Doch damit ist nach der besten Bundesligahinserie der Vereinsgeschichte nun Schluss. Die Macher des Tabellenzweiten, der sich

FAZIT: Furchtloses Auftreten der Kölner traf auf große Qualität der Wolfsburger – so entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, der letztlich durch die individuelle Klasse eines torgefährlichen Innenverteidigers entschieden wurde.

KÖLN: Berater schließt Entscheidung zur OP vorm

Dauerpatient Helmes:

SPIELER DES SPIELS: Gegen seine Wucht waren die Kölner einfach machtlos: Naldo hielt die VfLAbwehr zusammen und köpfte den Ball zum 2:1 unhaltbar ins Tor.

Wolfsburg

Köln

Ø-Note

3,3

3,5

Ø-Alter

25,4

25,2

Teamlaufleistung (km) 116,4

117,2

63 % 37 %

Meiste Ballkontakte

11,55 De Bruyne

12,32 Gerhardt

121 Knoche

76 Hector

Ballbesitz 67

58

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Laufstärkster Spieler (km)

nachvollziehbar nicht als der große Bayern-Jäger in Position bringt, korrigieren ihre Pläne. „Klar, das Ziel ist die Champions League“, sagte Trainer Dieter Hecking am Sonntag zum kicker. „Die Ausgangsposition ist gut, da können wir nichts anderes sagen.“ Auch Manager Klaus Allofs betont: „Die Mannschaft

1Ein Platz im mittleren Tabellendrittel, 19 Punkte. Für einen Aufsteiger ein gutes Resultat. Doch auch wenn die Halbzeitbilanz Jörg Schmadtkes positiv ausfällt, hat sich der FC-Manager mehrere „Denkmodelle“ für das Winter-Transferfenster zurechtgelegt. Für drei Positionen: zentrale Abwehr, offensives Mittelfeld und Sturm. Ein Modell ist dabei wohl nebensächlich. Falls Chelsea Tomas Kalas per Klausel zurückruft („Das haben wir noch nicht schriftlich, aber davon gehen wir nach

den Gesprächen aus“, so Schmadtke), wird wohl kein Ersatz für Innenverteidiger Nummer 4 geholt. „Es kann sein, dass wir mit dreien in die Rückrunde gehen“, so Trainer Peter Stöger. Ob für Angriff und Kreativabteilung Verstärkungen verpflichtet werden können und mit welcher Qualität, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon: Patrick Helmes. Gesundheitlich und somit sportlich stehen hinter dem Torjäger dicke Fragezeichen. Ob dieser 2015 eine Hilfe sein kann, ist aufgrund

ist heiß, alle wollen da hin.“ Das Ende der Zurückhaltung beim Vizeherbstmeister, der sich schon jetzt auf den Rückrundenstart freut. Dann kommen die Bayern zum Gipfeltreffen. „Geiler geht es nicht“, strahlt Bas Dost, der sich zum Hinrundenende an Nicklas Bendter und Ivica Olic in der Stürmerhierarchie vorbeigeschoben hat. An der Zusammenstellung seiner Mannschaft will der Coach am liebsten nichts verändern. Der Chinese Xhize Zhang kommt für das offensive Mittelfeld, mehr soll nicht passieren. „Ich habe keinen Wunschzettel hinterlegt“, betont Hecking. „Wir werden nichts machen“, sagt Allofs. Gleichwohl hält der Manager gerade auf dem Stürmermarkt die Augen offen, sodass er im Falle einer günstigen Konstellation bei einem geeigneten Kandidaten zugreifen könnte. Die Personalie Xherdan Shaqiri wurde intern diskutiert, ein Transfer des Bayern-Spielers kam jedoch nicht ernsthaft auf den Tisch. Auch abgegeben werden soll kein Spieler. Schon gar nicht Kevin De Bruyne, der mit Manchester City in erster Linie für den Sommer in Verbindung gebracht wird. De Bruynes Berater Patrick de Koster klärt auf: „Wir haben mit niemandem von ManCity geredet, Kevin ist glücklich in Wolfsburg.“ Und auch VfLAufsichtsrat Francisco Javier Garcia Sanz betont: „Einen Anruf wegen Kevin kann man sich sparen.“ Eine Reise nach Wolfsburg gespart haben sich wiederum die angekündigten UEFA-Kontrolleure, die in Sachen Financial Fair Play ermitteln. „Sie haben uns nun doch nur einen Fragenkatalog geschickt“, bestätigt Garcia Sanz. Die Fragen gilt es nun bis zum Ende der ersten Januar-Woche zu beantworten.

35

Negativer Neuzugang

So hat sich Hunt ins Abseits befördert 1 Sie haben sich

eingeschworen auf die Saison. Motivationstrainer Jörg Löhr war eigens ins Trainingscamp gereist, um die VfL-Profis bei der Zielvereinbarung zu unterstützen. Eckpfeiler des Erfolges wurden niedergeschrieben, Teamgeist als elementarer Punkt hervorgehoben. Schließlich signierte jeder Spieler ein Mannschaftsbild, das als ständige Erinnerung an die Pläne dient. Ein Spieler ist aus diesem Kreis des Vertrauens ausgetreten. Aaron Hunt kritisierte Dieter Hecking öffentlich, beklagte, dass der Trainer vier Monate lang nicht mit ihm gesprochen habe. Ein Vorwurf, der sich als haltlos herausgestellt hat. Regelmäßig gab es Gespräche mit Reservist Hunt, für den der VfL vom ersten Tag an eine Nummer zu groß erschien. Im September berichtete der kicker über seine Probleme beim von Hecking geforderten Pressingspiel, schon bald äußerte der Mittelfeldspieler erste Zweifel („Natürlich mache ich mir Gedanken“, kicker vom 23. Oktober). Mit extrem negativen Aussagen beförderte er sich zuletzt auch im Mannschaftskreis ins Abseits. Kapitän Diego Benaglio sagt dennoch: „Ich sehe kein Problem, das man nicht lösen könnte.“ Der VfL plant offiziell weiter mit Hunt, den es auch aus privaten Gründen zurück nach Bremen zieht. „Ich bin nicht nachtragend“, sagt Trainer Hecking. Am 5. Januar erwartet er seinen unzufriedenen Schützling zurück im Training.

Trainingsstart aus – FC ohne Planungssicherheit

Neuer Anlauf im Januar eines Knorpelschadens in der Hüfte und monatelanger Pause ohnehin nicht kalkulierbar. Aber auch ob der FC das Rückrunden-Gehalt des Stürmers, den zurzeit die Berufsgenossenschaft bezahlt, für Zugänge einplanen kann, bleibt unsicher. Helmes hatte zuletzt die Belastung reduziert – mit positivem Effekt. „Durch die Ruhe hat er das Gefühl, dass es besser ist“, erklärt Berater Gerd vom Bruch. Schmadtke möchte bis zum Trainingsauftakt am 5. Januar „noch mal mit Patrick ein Gespräch führen. Wir werden

irgendwann eine Entscheidung haben müssen.“ Doch die angestrebte schnelle Klärung bis Anfang Januar wird es nicht geben. Eine Entscheidung zur OP vor der Vorbereitung schließt vom Bruch mit den Worten „Nein, auf keinen Fall“ aus. Dafür kündigt der Helmes-Berater einen neuen Anlauf des 30-Jährigen an: „Patrick wird versuchen, nach der Pause in der Vorbereitung die Belastung zu steigern. Dann leben wir von der Hoffnung, dass es geht.“ Und der FC länger als geplant mit der Ungewissheit.

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kicker, 22. Dezember 2014

BUNDESLIGA

0:0

VfB Stuttgart – SC Paderborn 07 Ulreich (3) Klein (4)

Baumgartl (4) Gentner (3,5)

Trainer: Stevens

Schwaab (4)

Sakai (4)

Oriol Romeu (4)

Werner (5)

Hlousek (4,5)

Didavi (4) Harnik (5) Kutschke (5)

Stoppelkamp (3,5)

Rupp (4,5) Vrancic (3,5)

Bakalorz (4)

Ziegler (4) Brückner (4)

Hünemeier (4)

Trainer: Breitenreiter

Rafa (4)

Wemmer (3,5)

Fotos: Pressefoto Baumann; imago

36

Kruse (2,5)

Ein Sieg und alles wäre okay gewesen – es folgte der nächste Nackenschlag. Jetzt ist dem VFB-TRAINER der Kragen geplatzt.

Eingewechselt: 61. Ginczek (–) für Harnik, 65. Leitner (–) für Didavi, 76. Kostic (–) für Werner – 71. Meha (–) für Vrancic, 79. Kachunga (–) für Stoppelkamp, 90. Saglik (–) für Rupp – Reservebank: Kirschbaum (Tor), Haggui, Rausch, Gruezo – Lück (Tor), Heinloth, Strohdiek, Ducksch Chancen: 4:2 – Ecken: 5:5 SR-Team: Stieler (Hamburg – Assistenten: Ittrich, Thielert – Vierter Offizieller: Gittelmann), Note 4, ohne dicke Patzer, aber dem mageren Niveau der Spieler angepasst, z. B. mit Fehlern in der Beurteilung von Zweikämpfen und beim Abseits. – Zuschauer: 55 000 – Gelbe Karten: Didavi – Vrancic, Stoppelkamp, Rupp – Spielnote: 5, wenig Tempo und Spannung, dafür viele Fehler auf beiden Seiten.

E

in Tor, und sie hätten ihren Urlaub wahrscheinlich schon direkt nach dem Spiel antreten dürfen. Stattdessen bestellte Huub Stevens seine Spieler am Sonntag noch mal aufs Klubgelände. Nach einem gemeinsamen Frühstück setzte der Stuttgarter Trainer – unter Mithilfe von Videomaterial – seine Kritik an der Mannschaft fort,

berichten Martin Messerer, %-ANALYSE EsGeorge Moissidis und Jan Reinold VfB schwach, Paderborn geht kein Risiko

spieler Werner und Hlousek gegen den Ball auf die Höhe von Oriol Romeu fallen, während sie sich offensiv neben den Zehner (Didavi, später Leitner) schoben. Durch den wenigen Ballbesitz im zweiten Durchgang war dies allerdings selten der Fall, somit geriet die Stuttgarter Marschroute reichlich defensiv und vollkommen ungeeignet, Paderborn in irgendwelche Verlegenheiten zu stürzen.

Ø-Note

4,1

3,9

Ø-Alter

24,4

27,9

Teamlaufleistung (km) 116,2

113,6

Meiste Ballkontakte

63 Sakai

1Man kann André Breitenreiter

SPIELER DES SPIELS: Beide Torhüter hielten die Null fest, Lukas Kruse zeigte außerdem keinen Wackler, spielte gut mit und brachte all seine Abschläge an den Mann.

Paderborn

11,78 Hlousek

Borns Winterpause mit

FAZIT: Weil der SCP kein Risiko einging, war letztlich das torlose Remis korrekt. Stuttgart hätte für die Spielweise eigentlich eine Niederlage verdient gehabt.

Stuttgart

Laufstärkster Spieler (km)

PADERBORN: Breitenreiter zieht ein positives

11,66 Rupp 101 Hünemeier

59 % 41 % Ballbesitz

109 80 Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Einer schwachen ersten Halbzeit folgte aus Sicht des VfB, dessen beste Chance ein Kopfball Brückners an den Pfosten des eigenen Tores war (41.), eine katastrophale zweite, in der sich die Schwaben keine einzige Torchance mehr erarbeiteten. Paderborn dominierte nach dem Wechsel, ließ aber die Chance ungenutzt, gegen spürbar verunsicherte Stuttgarter mit etwas mehr Risiko auf Sieg zu spielen. Breitenreiter hatte wie schon mehrmals Ziegler als Sechser hinter dem Defensivbollwerk Bakalorz und Vrancic eingebaut und verließ diese Ordnung auch nicht, als sich beim VfB Fehlpässe und Ungenauigkeiten häuften. War der Ballbesitz bis zur Pause noch relativ ausgeglichen, wurden am Ende in dieser Rubrik 59 Prozent für die Gäste notiert. Beim VfB ließen sich die beiden Außen-

der er nach dem schwachen 0:0 gegen Paderborn mangelnde Aggressivität und damit mangelnde Einstellung vorwirft. Stevens stellte sich bisher vor seine Spieler, jetzt stellt er die Charakter-Frage. „Wenn man so in ein Spiel geht, kann man nicht gewinnen. Wenn man die Aggressivität vermissen lässt, kann man keine Zweikämpfe gewinnen.“

nicht vorwerfen, in den vergangenen Tagen nicht konsequent gewesen zu sein. Der Trainer des SC Paderborn sprach völlig zu Recht von einem „außergewöhnlichen Jahr“ und „überragenden Leistungen“. Und damit es auch jeder versteht, erzählte er das vor dem 1:2 gegen Schalke, er sagte es nach der Niederlage gegen Schalke, er sagte es vor dem 0:0 in Stuttgart und er sagte es nun nach dem Remis in Stuttgart, das dem Aufsteiger SC Paderborn im Kampf um den Klassenerhalt deutlich mehr hilft als dem VfB. Der SCP überwintert nicht auf einem Abstiegsplatz, er hat mit 19 Punkten eine sehr gute Hinrunde gespielt und steht nebenbei auch noch vier Zähler vor einer Mannschaft wie Borussia Dortmund. Hätte jemand den Ostwestfalen insbesondere Letzteres im Sommer

prophezeit, „hätte man gesagt, ihr habt einen an der Waffel“, meinte Paderborns Abwehrspieler Daniel Brückner (33). Und Teamkollege Moritz Stoppelkamp (28) ergänzte: „Dann hätten wir gedacht, wir spielen um die Meisterschaft mit.“ So weit ist es dann noch nicht, aber Tatsache ist, dass der Liganeuling in den ersten 17 Spielen Eindruck hinterlassen und bewiesen hat, dass er konkurrenzfähig ist. Am wichtigsten aber ist für Breitenreiter die Erkenntnis, dass „wir realistische Chancen für die Rückrunde haben, den Klassenerhalt zu erreichen“. Bis zum Rückrundenstart in Mainz soll nun aber nicht nur die körperliche Vorbereitung auf die Restserie erfolgen, in der Paderborn wieder „punkten, punkten, punkten“ will (Marvin Bakalorz). Auch das Thema Vertragsverlän-

kicker, 22. Dezember 2014

hier, ein Rückzieher da – brotlose Kunst, die der Coach doch so sehr verabscheut: „Der Anspruch entspricht nicht immer der Wirklichkeit.“ Nach der Besprechung, in der Stevens den Seinen eindringlich ins Gewissen geredet hatte, einer kurzen Laufeinheit und dem Verteilen der individuellen Trainingspläne

„Jeder muss sich in der Pause Gedanken machen.“ CHR IS T IAN G EN T NER, VfB-Kapitän

Stevens stellt die

Charakter-Frage Acht Punkte aus fünf Spielen und das Verlassen des letzten Platzes unter seiner Regie hätten dem einen oder anderen möglicherweise die Sinne vernebelt, befürchtet der Niederländer, der das „nicht akzeptieren“ wolle und werde. Einige Spieler müssten bis zum Trainingsstart am 3. Januar „ganz

schnell wach werden“. Stevens hat keine Lust, seine schützende Hand länger über lernresistente Profis zu halten. Während Aufsteiger Paderborn mit einfachem und klar strukturiertem Passspiel die Partie offen hielt, versuchten sich die Stuttgarter – immer wieder und erfolglos – mit Kabinettstückchen. Ein Hackentrick

beendete der Coach dann die Hinrunde 2014/15 – in der Hoffnung, dass seine Spieler „besser aus dem Urlaub kommen, als sie in den Urlaub gehen“. Christian Gentner muss sich von der verbalen Watschn noch am wenigsten getroffen fühlen. Der Kapitän der Schwaben, der nach einem schwachen persönlichen Start in die Saison zuletzt wieder aufsteigende Form aufwies, kann die herbe Kritik des Trainers absolut nachvollziehen. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und müssen uns noch in vielerlei Hinsicht verbessern. Da können wir auch nichts schönreden“, meint der zweifache Meisterspieler, der sich und seine Kollegen in die Pflicht nimmt. „Jeder muss sich in der Pause Gedanken machen, wo er für sich mehr tun kann.“

37

Manager gesucht

Wahler: Gespräche mit Favorit Dutt 1Die Namen der Interessenten und Kandidaten stapelten sich zuletzt auf dem Tisch des Präsidenten. Jetzt hat Bernd Wahler den Kreis der möglichen Nachfolger von Sportvorstand Fredi Bobic nach eigenen Aussagen auf drei eingegrenzt. Es gehe nur noch darum, „eine Entscheidung zu treffen“. Er selbst hat sich entschieden. Nach kicker-Informationen heißt Wahlers Favorit Robin Dutt (Foto). In den vergangenen Tagen wurden Gespräche mit dem 49-Jährigen geführt, der noch bis 2016 bei Werder auf der Gehaltsliste steht. Am Sonntag soll sich Stevens mit Dutt getroffen haben. Alles sieht nach einer Einigung aus. Für Dutt wäre es der zweite Versuch auf dem Managerstuhl. Von August 2012 bis Mai 2013 arbeitete er beim DFB als Sportdirektor – zuständig vor allem für Jugend- und Talentförderung. Das Königsargument für die Schwaben, die sich genau das auf die Fahnen geschrieben haben. Detail am Rande: Dutt stieg beim DFB aus, weil er sich lieber als Trainer sah – aber den wird der VfB über kurz oder lang auch wieder suchen.

Fazit eines „außergewöhnlichen“ Jahres

gerungen steht spätestens nach rungsgespräche geführt, zuletzt tradem Trainingsauftakt am 5. Januar fen sich Born und Mehas Berater auf der Agenda, laufen doch ganze Dirk Lips am Rande des Stuttgart14 Spielerverträge im Sommer aus. Spiels. Wie im Falle der restlichen Manager Michael Born hatte ur- elf Spieler, mit denen sich noch sprünglich gehofft, noch vor Weih- nicht ausgetauscht wurde, sollen im nachten Vollzug in den Verhandlun- Trainingslager im türkischen Belek gen mit Torwart Lukas Kruse (31) (13. bis 22. Januar) auch mit Meha und Innenverteidiweitere Gespräche folgen. Beschleuger Christian Strohdiek (26) vermelden Meha könnte seine nigt werden könnten zu können. Inzwi- Ausstiegsklausel nutzen. die Verhandlungen, schen teilte Born wenn der Verein mit, dass die Dinge dem Standardspezi„eher Anfang des Jahres finalisiert“ alisten einen nur für die Bundesliga werden. Mit Kruse besteht wohl Ei- gültigen Vertrag anbieten würde. nigkeit in Sachen Vertragslaufzeit Im Falle des Abstiegs wäre Meha (zwei Jahre), in finanziellen Dingen dann allerdings ablösefrei. Möglich aber noch nicht. Born sagt, man sei wäre aber auch, dass der Spieler „sehr weit“ und wie im Falle von im Winter von einer AusstiegsklauStrohdiek auf einem „sehr guten sel im siebenstelligen Bereich GeWeg“. Etwas anders ist dies bei Al- brauch macht, die sich nach kickerban Meha (28). Informationen im auslaufenden Mit dem albanischen National- Arbeitspapier befindet. Fraglich spieler wurden bisher nur Sondie- ist dabei allerdings, ob ein anderer

Foto: firo

vielen Fragezeichen Gute Laune beim Aufsteiger: Die Spieler des SC Paderborn lassen sich nach dem 0:0 in Stuttgart von ihren Fans für die starke Rückrunde feiern. Klub bereit ist, wenige Monate vor Vertragsende noch eine derart hohe Ablöse zu bezahlen. Eine weitere Baustelle betrifft Breitenreiter und Born selber. Präsident Wilfried Finke hatte im Gespräch mit dem kicker angekündigt, im Winter mit Trainer und Manager über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit sprechen zu wollen. Beide Verträge laufen 2016 aus, nach kicker-Informationen besitzt Breitenreiter keine Ausstiegsklausel. „Stand heute“ habe

man weder mit ihm noch mit dem Trainer über eine Vertragsverlängerung gesprochen, sagte Born am Sonntag und betonte: „Dass wir mit André weiterarbeiten möchten, ist kein Geheimnis.“ Kein Geheimnis ist auch, dass der Aufsteiger mit seinem Kader zufrieden ist und daher im Winter voraussichtlich personell nicht nachlegen wird. „Es ist aktuell unwahrscheinlich, dass wir etwas machen, weil wir keinen Handlungsbedarf sehen“, erklärte Born.

BUNDESLIGA

2:1

FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach Manninger (2) Verhaegh (2,5)

Callsen-Bracker (4,5)

Trainer: Weinzierl

Klavan (3)

Baba (2,5)

Baier (2)

Feulner (2) Esswein (2)

Augsburger

(1:1)

Altintop (3)

raum, Markus Feulner spielte erst den entscheidenden Pass in die Tiefe und vollendete schließlich zum 1:1. Die Kombination war der Höhepunkt einer „bockstarken Leistung“, für die Weinzierl seine Mannschaft völlig zu Recht lobte: „Wir waren sehr stark, sehr ballsicher, sehr dominant, haben mit pielzüge wie diesen lässt Mar- Struktur und Qualität gespielt.“ kus Weinzierl immer und im- Augsburg hat das Spitzenteam aus mer wieder einstudieren. Zehn Gladbach nicht nur niedergekämpft Feldspieler stehen dann ohne Geg- und ausgekontert, sondern auch ner auf dem Trainingsplatz neben spielerisch dominiert. Die Passquodem Stadion und te von 85 Prozent passen sich die beeindruckt. Zum Vergleich: Bälle zu. Aus der „Wir waren ja noch nie in Bayern kam in Viererkette arbei- Europa – außer im Urlaub.“ Mainz auf 86 ten sie sich Stück MARKUS WEINZIERL , Trainer Prozent. für Stück nach vorne, spielen ins Dabei schien Zentrum, lassen den Ball prallen, die Ausgangslage vor dem letzten passen steil auf den Flügel, Flanke, Spiel des Jahres aufgrund der vieAbschluss, Tor. Weinzierl steht am len Verletzten alles andere als gut. Rand, gibt verschiedene Varianten Mit Mölders und Werner fehlten die vor, beobachtet die Lauf- und Pass- beiden erfolgreichsten Bundesligawege, korrigiert die Details – bis der Torjäger des FCA, mit Matavz, Parker und Djurdjic die drei teuersten Ball so rollt, wie er es sich vorstellt. Das perfekte Ergebnis dieser Offensivkräfte der VereinsgeschichÜbungen führte der FC Augsburg te. Gemerkt hat man davon so gut am Samstag in der 20. Spielminu- wie nichts. Und auch das frühe 0:1 te vor. Über sieben Stationen ging brachte Augsburg nicht aus dem es von Rechtsverteidiger Paul Ver- Konzept, im Gegenteil: Zum vierten haegh in den gegnerischen Straf- Mal in dieser Saison gelang nach

Ausfälle? Rückstand? Egal! Der FCA tritt auf wie ein echter Kandidat für Europa und krönt seine beste Hinrunde.

Caiuby (3)

Bobadilla (2,5) Kruse (2,5)

Hrgota (3,5)

Hazard (3,5)

Hahn (3) Xhaka (3,5)

Alvaro Dominguez (4,5)

Kramer (4,5)

Jantschke (4,5)

Trainer: Favre

Brouwers (3,5)

S

Korb (4)

Sommer (2)

Eingewechselt: 80. Kohr (–) für Bobadilla, 90./+1 Philp (–) für Esswein, 90./+4 Thommy (–) für Altintop – 61. Herrmann (–) für Hahn und Traoré (–) für Hrgota, 78. Johnson (–) für Korb – Reservebank: Gelios (Tor), de Jong, Uhde, Schuster – Heimeroth (Tor), Stranzl, Wendt, Nordtveit Tore: 0:1 Kruse (3., Linksschuss, Handelfmeter, Callsen-Bracker), 1:1 Feulner (20., Rechtsschuss, Vorarbeit Altintop), 2:1 Bobadilla (51., Rechtsschuss, Esswein) – Chancen: 8:8 – Ecken: 4:7 SR-Team: Dankert (Rostock – Assistenten: Häcker, Rohde – Vierter Offizieller: Lupp), Note 2, aufmerksame Leitung, gute Vorteilsauslegung; lag bei allen wesentlichen Entscheidungen richtig. – Zuschauer: 30 660 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Callsen-Bracker, Baba, Kohr – Traoré, Kramer – Spielnote: 2, intensive und spannende Partie auf gutem spielerischen Niveau. David Bernreuther, %-ANALYSE EsJanberichten Lustig und Michael Pfeifer Gladbach zu passiv und zu müde

entschleunigte das Gladbacher Zentrum den Spielfluss mit viel zu langen Ballbesitzzeiten. Nur wenn Borussias dribbelstarke und auffällig flexibel rotierende Offensivabteilung in Fahrt kam, wurde es für die Hausherren gefährlich. Allerdings offenbarte Gladbach in der Rückwärtsbewegung teils eklatante Defizite.

GLADBACH: Die Fußball-Rente kann noch

Vertrag bis 2016:

FAZIT: Ein verdienter Erfolg für Augsburg dank der besseren Spielanlage und der geschlosseneren Teamleistung. Gladbach baute gegen Ende körperlich ab.

1Kurz vor den Weihnachtsfeier-

SPIELER DES SPIELS: Mit seinen Flankenläufen war Alexander Esswein für Gladbach ein permanenter Störfaktor; fädelte beide Tore ein und setzte sein Tempo auch defensiv ein.

Augsburg

Gladbach

Ø-Note

2,6

3,5

Ø-Alter

27,9

25,0

Teamlaufleistung (km) 119,5

122,9

Laufstärkster Spieler (km)

12,41 Feulner

13,08 Kramer

Meiste Ballkontakte

99 Baier

95 Xhaka

50 %

50 %

Ballbesitz 60

53

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Ehe Strategien erkennbar wurden, lag Augsburg nach Callsen-Brackers Aussetzer schon zurück und eröffnete Gladbach die Möglichkeit, den Gegner zu locken und über die sich ergebenden Räume zu kontern. Dies mündete allerdings in eine passive Grundhaltung der Gäste, die über weite Strecken nur noch reagierten und den sicheren Kombinationen des FCA nur folgten. Der ließ den Ball zügig laufen, verlagerte zum richtigen Zeitpunkt und schaffte regelmäßig Überzahl am Flügel, wo sich auch die im Vergleich zu Gladbach deutlich aktiveren Außenverteidiger nützlich machten. Wurde der Ball in der eigenen Hälfte erobert, schaltete Augsburg zügig um und brachte die schnellen Außen ins Spiel. Dagegen

tagen erwartet die Borussen noch eine freudige Nachricht. Nach kicker-Informationen steht die Einigung mit Martin Stranzl (34) bevor. Der Routinier wird seinen auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr verlängern. Damit verschiebt Stranzl sein Karriereende erneut und wird sich frühestens 2016 in die Fußball-Rente verabschieden. Die Fohlen können also auch in der nächsten Saison mit ihrem Abwehrchef planen. Wie wertvoll Stranzl immer noch ist, zeigte sich in der abgelaufenen Hinrunde. Der Österreicher ist der zweikampfstärkste Stammspieler in der Bundesliga (78,4 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und war mit Klasse-Leistungen (kicker-Notenschnitt 2,73) einer der Garanten für die defensive Stabilität des

Teams in der ersten Saisonphase. Auch die Zahlen belegen, dass sich seit Stranzls Fehlen – sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 9. November gegen Dortmund (0:1) – die Gegentore häuften. Mit dem Kapitän kassierte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre in 17 Bundesligaund Europa-League-Spielen nur zehn Gegentreffer (Schnitt 0,59); ohne Stranzl schlug es in den folgenden acht Pflichtspielbegegnun-

Foto: imago/Schwörer

38

Stärkster Zweikämpfer der Liga: Innenverteidiger Martin Stranzl

Ausrufezeichen einem Rückstand noch ein Sieg. „Das ist Charaktersache“, findet Halil Altintop. „Und es liegt an der Arbeit, die wir hier liefern. Wir haben einen festen Plan, daran halten wir uns sehr diszipliniert.“ Dieser Plan geht auf. Mit dem Sieg gegen Gladbach setzte der FCA „das Ausrufezeichen hinter ein sensationelles Jahr 2014“, wie Weinzierl urteilte, „es war eines unserer besten Spiele seit Langem“. Mit 27 Punkten gelang die stärkste Hinrunde in der 1. Liga. Für Alexander Manninger waren es gar „die besten 17 Spiele in der Vereinsgeschichte“. 55 Punkte sammelte der FCA im Jahr 2014 – mehr holten nur Bayern, Wolfsburg und Schalke. Weinzierls Elf überwintert als Sechster punktgleich mit den Champions-LeagueAspiranten Schalke und Gladbach. Im letzten Spiel trat sie auch auf wie ein ernst zu nehmender Kandidat fürs internationale Geschäft. „In Europa kennt euch keine Sau“, stichelten die Gladbach-Fans nach Schlusspfiff. Stimmt, findet Weinzierl: „Wir waren ja noch nie in Europa – außer im Urlaub.“ Wenn Augsburg so weitermacht, kann sich das bald ändern. Übrigens: In der Rückrunde holte der FCA immer mehr Punkte als in der Hinserie …

warten, der Kapitän bleibt an Bord

Stranzl vor Einigung gen zwölfmal ein (Schnitt 1,5). In Augsburg gehörte Stranzl nach der langwierigen Oberschenkelverletzung und einem grippalen Infekt zu Wochenbeginn erstmals wieder zum Kader. Wegen des Trainingsrückstands und der fehlenden Wettkampfpraxis verzichtete Favre allerdings darauf, seine Führungskraft direkt wieder in die Startelf zu berufen. Die Niederlage an Stranzls weiterer Auszeit festzumachen, wäre trotzdem falsch. Vielmehr zeigte sich, dass die Borussen, trotz Rotation, der Halbserie kräftemäßig Tribut zollen mussten. „27 Spiele gehen an niemandem spurlos vorüber“, sagte Tony Jantschke, während Alvaro Dominguez davon sprach, dass die „Batterie ein bisschen leer ist“. André Hahn, der bei seiner Rückkehr nach Augsburg kämpfe-

risch überzeugte, aber ohne Fortune im Abschluss blieb, versprach: „Wir tanken jetzt Kraft in der Winterpause, bereiten uns sehr gut auf die Rückrunde vor, und dann starten wir wieder richtig durch.“ Zweifelsohne bedeutete das 1:2 einen Dämpfer zum Hinrundenfinale. Dennoch haben die Borussen die Erwartungen übererfüllt. Zum ersten Mal seit 28 Jahren überwintern sie in drei Wettbewerben – und gehen auf Ligaplatz vier aussichtsreich in die Rückrunde. „Eine sehr gute Hinrunde“, attestiert Sportdirektor Max Eberl Mannschaft und Trainerteam. Doch die Erinnerung an das Vorjahr, als die Fohlen mit 33 Zählern auf Platz drei überwinterten und als Sechste aus der Saison kamen, ist allgegenwärtig. Deshalb fordert Jantschke: „Dieses Mal müssen wir es besser machen.“

„Bockstark“: Weinzierl und der FCA überwintern als Sechster.

39

kicker, 22. Dezember 2014

Mit Tempo und Auge

Esswein stellt Hahn in den Schatten 1Der Mann, der bis zum Sommer

auf Augsburgs Außenbahn gewirbelt hatte, stand diesmal im gegnerischen Team. André Hahn hatte bei seiner Rückkehr zwei gute Chancen (39., 49.) und anschließend Glück, dass Keeper Yann Sommer ein mögliches Eigentor verhinderte (56.). Auf dem rechten Flügel des FCA wirbelte am Samstag Alexander Esswein. Der 24-Jährige, der bereits im Januar 2013 aus Nürnberg gekommen war, galt im Sommer als aussichtsreicher Kandidat auf die Hahn-Nachfolge – aber es kam anders. Esswein brach sich im Juli die Kniescheibenspitze, Weinzierl funktionierte Raul Bobadilla zum Flügelspieler um, Esswein blieb nach seiner Rückkehr nur die Jokerrolle. Gegen Gladbach stand er erst zum vierten Mal in dieser Saison in der Startelf – und zeigte seine bislang beste Leistung im FCATrikot. Essweins Tempo konnten die Borussen oft nicht folgen, seine Hereingaben spielte er mit gutem Auge für den freien Mann in den Rückraum und bereitete so den Weg für beide Augsburger Tore. Dass ihn Halil Altintop mit seinem verunglückten Abschluss vor dem 1:1 um einen direkten Assist brachte, konnte Esswein letztlich locker verschmerzen. „Wir können alle zufrieden sein“, sagte er. Die Mannschaft mit der gesamten Hinrunde, Esswein mit seinem letzten Auftritt im Jahr 2014: „Man muss eben auf seine Chance warten und sie dann nutzen. Ich bin froh, dass mir das jetzt gelungen ist.“ Seinen Vorgänger Hahn stellte Esswein an diesem Tag jedenfalls klar in den Schatten. ANZEIGE

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BUNDESLIGA

Fährmann (2) Neustädter (3,5)

Trainer: di Matteo

Felipe Santana (3,5)

Uchida (3,5)

Höwedes (3) Fuchs (3,5)

Aogo (4)

Höger (3,5)

Barnetta (3,5)

Choupo-Moting (3,5)

Jiracek (3,5)

Trainer: Zinnbauer

N. Müller (4,5)

D

Holtby (4)

Behrami (3,5)

Cleber (3)

Die Verlängerung mit dem Torjäger gilt als Signal auf SCHALKE , im Winter sind weitere Verstärkungen geplant. Denn der Klub steckt sich höchste Ziele.

Huntelaar (3,5)

Rudnevs (5)

Gouaida (3,5) Ostrzolek (3,5)

Großangriff

0:0

FC Schalke 04 – Hamburger SV

Djourou (3,5)

iesen Hauch von Eigenlob gestattet sich Roberto di Matteo: „Ich habe die Mannschaft in zehn Bundesligaspielen trainiert“, bilanzierte Schalkes Coach nach dem 0:0 gegen Hamburg, „dabei haben wir 19 Punkte geholt. Das sind viele.“ In der Tat: Hinter Bayern (28 Zähler) und Wolfsburg (23) sind die Königsblauen im betreffenden Zeitraum das erfolgreichste Team der Liga. Konkurrent Gladbach beispielsweise sammelte fünf Punkte weniger. Bemerkenswert zudem: Den Ansatz, die zuvor extrem anfällige Elf defensiv zu stabilisieren, konnte di Matteo nach Anfangsschwierigkeiten ebenfalls verwirklichen. Weniger Gegentore als Schalke (neun) kassierten seit di Matteos Amtsantritt nur die Bayern (zwei). Trotz des erneut verpassten Sprungs auf Platz drei darf der Fußballlehrer daher schlussfolgern: „Es ist eine sehr positive Hinrunde.“ Jedenfalls soweit sie in seinem Einflussbereich lag. „Wir sind stabiler geworden, haben uns taktisch weiterentwickelt und den dritten Platz wieder dicht vor Augen“, bekräftigt Kapitän Benedikt Höwedes. Gro-

Götz (4)

Drobny (2)

Eingewechselt: 46. Ayhan (4,5) für Fuchs, 65. L. Sané (–) für Barnetta – Reservebank: Giefer (Tor), Friedrich, Meyer, Sobottka, Sam – Brunst (Tor), Diekmeier, Marcos, Rajkovic, Green, Kacar, Stieber Chancen: 9:4 – Ecken: 6:5 SR-Team: Schmidt (Stuttgart – Assistenten: Walz, Voss – Vierter Offizieller: Welz), Note 4, insgesamt nicht souverän, ließ etwa Behramis klaren Rückpass auf Drobny durchgehen (49.), hätte Höwedes fürs Foul an Gouaida zwingend Gelb zeigen (75.) und Schalkes Ecke in der Nachspielzeit noch ausführen lassen müssen. Richtig jedoch, Clebers Zweikampf mit Uchida nicht als elfmeterreif zu werten (67.). – Zuschauer: 61 973 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Höger – Behrami (5., gesperrt), Cleber – Spielnote: 3, bis zum Ende intensive und spannende Partie mit hohem Unterhaltungswert, allerdings beiderseits auch von etlichen Fehlern geprägt. berichten Oliver Bitter, %-ANALYSE EsThiemo Müller und Sebastian Wolff Drobny und Fährmann voll auf der Höhe

ny, dessen Gegenüber Fährmann bei gefährlichen HSV-Attacken ebenfalls voll auf der Höhe war. Mit dem schnellen Sané setzten die Gastgeber auf ein 3-4-3, griffen aber mitunter zu überhastet an, zudem zeigte sich der HSV vor allem im Defensiv-Zentrum mit Cleber, Djourou und Behrami sehr aufmerksam.

HAMBURG: Lob von

FAZIT: Schalke spielte sich ein Chancenplus heraus, dafür waren die Möglichkeiten des HSV hochwertiger. Daher geht das Unentschieden in Ordnung.

Große Freude: 1Er war auch bei der Nullnummer

SPIELER DES SPIELS: Reaktionsschnell und sicher: Ralf Fährmann hielt Schalkes Punkt fest und war besonders bei den Chancen von Holtby und Gouaida auf dem Posten.

Schalke

Hamburg

Ø-Note

3,5

3,6

Ø-Alter

26,4

26,5

Teamlaufleistung (km) 117,3

119,8

Laufstärkster Spieler (km)

11,72 Aogo

12,66 Holtby

Meiste Ballkontakte

97 Felipe Santana

88 Cleber

54 %

46 %

Ballbesitz 69

74

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Schalke startete schwungvoll und mit Vorwärtsdrang, setzte dem HSV vor allem mit hohen Bällen (starke Standards von Fuchs und Barnetta) zu und kontrollierte die Partie zunächst. Erst allmählich fanden die Gäste ins Spiel, griffen aber zu durchsichtig an, um die Königsblauen auszuhebeln, die sich bei gegnerischem Ballbesitz zur Fünferkette formierten. Nach der Pause stellte Schalke verletzungsbedingt um, Aogo rückte anstelle von Fuchs nach links, Neustädter auf die Sechs. Die Partie nahm Fahrt auf und wurde phasenweise zu einem offenen Schlagabtausch, weil auch der HSV nun seine Chance suchte und den Vorwärtsgang einlegte. Schalke hatte Pech mit zwei Aluminiumtreffern oder scheiterte an Drob-

ßen Anteil daran trägt das am 12. Spieltag gegen Wolfsburg (3:2) installierte 3-5-2-System. „Damit“, so Höwedes, „lag der Trainer goldrichtig, das zeigt seine große Qualität.“ All das soll freilich erst der Auftakt einer neuen und vor allem anhaltenden Schalker Erfolgsgeschichte sein. Wie kein Zweiter macht das Klaas Jan Huntelaar (31) deutlich, dessen Vertragsverlängerung bis 2017 (plus Option auf ein weiteres Jahr) der Klub am Samstag unmittelbar vor Anpfiff bekanntgab. „Das Wichtigste war für mich die sportliche Perspektive“, erklärt der Niederländer, „ich will schöne Sachen erreichen mit dem Verein.“ Was konkret bedeutet: „Titel, so wie 2011, als wir den Pokal geholt haben. Und eine Meisterschaft wäre auch ganz schön.“ Schalke, so lässt der extrem ehrgeizige Torjäger durchblicken, plant mit Huntelaar den Großangriff : „Ich habe Vertrauen in Horst Heldt, den Trainer und die Mannschaft. Deshalb habe ich unterschrieben.“ Derweil bestätigt Manager Heldt: „Die Pläne, die wir Klaas Jan aufzeigen konnten, haben ihn überzeugt.“ Im Klartext

Foto: imago/Revierfoto

40

Trotz Nullnummer ein Gewinner: HSV-Innenverteidiger Cleber

auf Schalke wieder ein Gewinner. Seit Heiko Westermann Ende November in Augsburg einen Innenbandanriss im Knie erlitten hat, ist sein Name Programm – Cleber hält Hamburgs Abwehr zusammen. Und der Innenverteidiger bekommt Sonderlob von allen Seiten. Besonders groß ist die Freude bei Dietmar Beiersdorfer. Der HSV-Boss hatte den Modellathleten schon während seiner Zeit in St. Petersburg auf dem Zettel – und ihn auch während seines schwierigen Starts nie abgeschrieben. „Es ist schön und spricht für alle Beteiligten, dass wir ihn in dieser Phase nicht verloren haben. Wir haben viel mit ihm

kicker, 22. Dezember 2014

bedeutet das nichts anderes als: Nach dem Absturz des Erzrivalen BVB will Schalke die Chance nutzen, zumindest zur zweiten Kraft hinter dem FC Bayern aufzusteigen. Und das möglichst schon in der bevorstehenden Rückrunde. „Es ist ideal, wenn jede Saison oder jedes halbe Jahr ein bis zwei gute Spieler dazukommen“, bemerkt Huntelaar, „und wie gesagt: Ich habe Vertrauen in Horst.“ Heldt lässt sich unterdessen offiziell nicht in die Karten schauen. Doch der kicker erfuhr aus Klubkreisen: Schon diesen Winter sind insgesamt bis zu drei Neuverpflichtungen geplant (für alle Mannschaftsteile). Und dabei soll es sich nicht um Ergänzungen, sondern um Verstärkungen handeln. Die genaue Zahl der Neuen soll noch von der etwaigen Rückkehr einiger Langzeitverletzter abhängen (siehe Story rechts). Dass di Matteos Ruf nach Verstärkung („ich würde gerne etwas machen“) grundsätzlich erhört wird, darf jedoch als sicher gelten.

allen Seiten

Cleber hält gesprochen, er ist positiv geblieben. Schön, dass er jetzt sein Potenzial zeigt. Und er ist erst 24.“ Auch Zinnbauer lobt den Brasilianer: „Er ist sehr konzentriert. Zusammen mit Johan Djourou hat er auf Schalke gegen zwei Top-Stürmer der Liga gespielt und kein Tor zugelassen.“ Cleber fliegt mit viel Rückenwind in den Heimaturlaub nach Brasilien – und will nach den bewältigten Startproblemen noch stärker zurückkommen. „Ich werde es genießen, bei meiner Familie zu sein, weil ich sie seit vier Monaten nicht gesehen habe. Aber ich werde dort auch trainieren.“ Denn das Ziel ist klar: Der frisch erkämpfte Platz soll verteidigt werden.

Foto: Witters

mit Huntelaar

41

Langzeitverletzte

Weiter Sorge um Goretzka 1Die bevorstehende Rückkehr der

Langzeitverletzten galt über Wochen als größte Schalker Hoffnung für die Rückrunde. Inzwischen mehren sich jedoch die Anzeichen, dass zumindest bis zum Trainingslager in Katar (6. bis 16. Januar) kaum eines der Sorgenkinder tatsächlich wieder fit sein wird. Außer mit Kevin-Prince Boateng (Sprunggelenk) lasse sich mit keinem sicher planen, räumt Manager Horst Heldt ein. Und gibt gleichzeitig preis: Nicht nur Sead Kolasinac (Kreuzbandriss) werde Katar verpassen. Namen nennt Heldt nicht, doch zeichnet sich ab, dass sowohl Julian Draxler (Sehnenteilriss) als auch Leon Goretzka (Muskelbündelriss) nicht an Bord sein werden. Vor allem bei Goretzka, seit Anfang Juli verletzt, dauert der Heilungsprozess besorgniserregend lange. „Er hat sich dreimal an derselben Stelle verletzt“, bestätigt Heldt, „das ist nicht so einfach.“ Was das für Goretzkas längerfristige Perspektive auf Top-Niveau bedeutet, bleibt offen. Eine positive Tendenz verbreitet Heldt unterdessen bezüglich Jefferson Farfans. Aber: Wie gut der Peruaner seinen Knorpelschaden tatsächlich überstanden hat, lässt sich erst unter voller Belastung wirklich seriös bewerten.

Der Trainer fühlt sich gestärkt – Jansen und Arslan dürften gehen

Zinnbauers Bilanz: „Es war sehr holprig“ 1Seinen Spielern hatte Joe

Zinnbauer dann doch unmittelbar nach der Rückkehr aus Gelsenkirchen am späten Samstagabend frei gegeben. Den Sonntag verbrachte Hamburgs Trainer in der Arena mit Medienterminen. Und vor allem mit Analysegesprächen. „Unsere Hinrunde“, sagt der 44-Jährige offen, „war sehr holprig. Ein Auf und Ab, eine gute Defensive und eine verbesserungswürdige Offensive.“ In den Gesprächen mit Dietmar Beiersdorfer ging es deshalb auch darum, wie der Coach die Probleme beheben will. Den reflexartigen Ruf nach neuem Personal verkneift sich Zinnbauer. Einerseits reklamiert

er zwar zu Recht, „dass wir vorn mit nur zwei nominellen Stürmern dünn besetzt sind.“ Andererseits sagt er: „Ich will auch den bestehenden Kader durch eine gemeinsame Vorbereitung dahin bringen, dass wir in der Rückrunde zulegen können.“ Dennoch bahnen sich Veränderungen an: Macht Benfica Lissabon bei Marcell Jansen ernst, würde der HSV dem Linksfuß keine Steine in den Weg legen. Dass Tolgay Arslan nach der Unmutsbekundung über sein Reservistendasein und der darauf folgenden Minusleistung gegen Stuttgart ebenso verzichtbar ist für den Coach, machte dieser durch seine Kadernominierung für Schal-

ke deutlich: Arslan fehlte trotz der Gelbsperre Rafael van der Vaarts. Zinnbauer hat sich mit Konsequenz Reputation bei den Bossen erarbeitet (siehe Seite 23) – und ist dankbar für die Rückendeckung. „Ich fühle mich durch Dietmar Beiersdorfer und Peter Knäbel top gestärkt“, erklärt der Coach. „Ich weiß, dass es nach einer Vorstellung wie beim 0:1 gegen Stuttgart auch in eine andere Richtung hätte gehen können.“ Am 25. Dezember, einen Tag nach Heiligabend, ist der Oberpfälzer 100 Tage im Amt. „Bisher“, sagt er, „war es eine gute Erfahrung.“ Sein Versprechen: „Ich konnte viel mitnehmen, um die Vorbereitung positiv zu gestalten.“

42

BUNDESLIGA

2:1

Werder Bremen – Borussia Dortmund Wolf (3) Gebre Selassie (4)

Galvez (3)

(1:0)

Trainer: Skripnik Lukimya (3,5)

Garcia (3)

Bargfrede (3) Fritz (2,5)

Junuzovic (3,5) Bartels (2) Selke (1,5)

Lorenzen (4)

Versöhnlicher Ausklang in BREMEN . Nach den drei wichtigen Punkten erfolgt nun eine personelle Feinjustierung.

Immobile (5) Großkreutz (5)

Kirch (5)

Gündogan (4)

Aubameyang (4,5)

Ginter (5)

Piszczek (4,5)

Kehl (5) Schmelzer (5)

Hummels (5)

Trainer: Klopp

Langerak (3)

Eingewechselt: 59. Kroos (3) für Lorenzen, 89. Hüsing (–) für Bartels, 90./+1 Makiadi (–) für Junuzovic – 46. Kagawa (5) für Kehl, 76. Blaszczykowski (–) für Piszczek – Reservebank: Strebinger (Tor), Busch, Aycicek, Hajrovic – Weidenfeller (Tor), Durm, Hornschuh, Jojic, Sahin Tore: 1:0 Selke (3., Rechtsschuss, Vorarbeit Garcia), 2:0 Bartels (62., Rechtsschuss, Selke), 2:1 Hummels (69., Kopfball, Gündogan) – Chancen: 6:4 – Ecken: 2:6 SR-Team: Gräfe (Berlin – Assistenten: Kleve, Sinn – Vierter Offizieller: S. Stegemann), Note 2, hatte kaum knifflige Szenen zu bewerten, mehrmals gute Vorteilsauslegung, kam souverän ohne Verwarnungen aus. – Zuschauer: 42 100 (ausverkauft) – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3, spannender Verlauf, technisch und spielerisch durchschnittlich, erst gegen Ende mit vielen Torszenen.

F

ür seine Verhältnisse war es geradezu eine Gefühlsexplosion. Ausgelassen hatte Viktor Skripnik an der Linie den zweiten Treffer seiner Bremer und den Schlusspfiff gefeiert. Und auch geraume Zeit später präsentierte sich der Eisberg mehr als Vulkan. „Nach dem 9. Spieltag haben wir hier jeden Stein bewegt“, spannte der 45-Jährige den Bogen zurück zu den Tagen seiner Amtsübernahme, „alle waren ungeduldig, dann diese Kritik. Wir müssen es akzeptieren.“ Seinen Matchwinner Davie Selke nahm der Coach, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, wie über-

berichten Thomas Hennecke, %-ANALYSE EsGunnar Meggers und Michael Richter BVB: Langsam, harmlos, unpräzise

pensum und ihrer Beweglichkeit an diesem Tag vor unlösbare Aufgaben stellten. Werder setzte mit Entlastungsangriffen weiter Nadelstiche. Mit Kagawa erhielt das Spiel der Gäste stellenweise etwas mehr Tempo, doch der Japaner selbst vergab zweimal kläglich. Bis auf die Standardsituation beim 2:1 verteidigten die Bremer den Vorsprung kompakt.

Ø-Note

3,0

4,7

Ø-Alter

26,2

27,1

Teamlaufleistung (km) 121,2

122,6

12,45 Bartels

Meiste Ballkontakte

60 Garcia

1Wenn Mats Hummels für sich

SPIELER DES SPIELS: Mit feiner Schusstechnik beim eigenen Treffer und guter Übersicht vor dem 2:0 hatte Davie Selke großen Anteil am Bremer Erfolg.

Dortmund

Laufstärkster Spieler (km)

Der Wunsch von Hummels

FAZIT: Nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überlegene Bremer gewinnen zu Recht gegen einen indisponierten BVB.

Bremen

12,81 Kirch 120 Schmelzer

32 %

68 %

Ballbesitz 61

58

Gewonnene Zweikämpfe

zeugt er von dieser Elf ist: „Wenn ich ihm nicht vertrauen würde, würde er dann spielen …?“ Mit den Zweiflern im Umfeld hat Skripnik seine Probleme. Innerhalb des Vereins und von wirklichen Experten gebe es derweil großen Zuspruch, wie er gerade erst wieder bei der Verabschiedung von Klaus-Dieter Fischer erfahren habe. „Du fühlst die Unterstützung von oben. Von Leuten, die wirklich Ahnung vom Fußball haben. Jeder von ihnen sagt: Weiter so! Das ist der richtige Weg.“ Skripniks Ausbruch folgte der Aufbruch. Nach dem versöhnlichen Ausklang begann unmittelbar die

DORTMUND: Kapitän noch nicht schmerzfrei

Daten: opta

Bremens elanvoller Beginn und das frühe Tor weckten die Dortmunder nicht, sondern schockierten sie eher. Borussia präsentierte sich hinten mit Hummels und Ginter im Zentrum schlecht abgestimmt, dazu mit Kehl und den immer wieder aus der offensiven Viererkette nach hinten fallenden Gündogan und Kirch langsam und unpräzise in der Spielentwicklung sowie harmlos im Angriff. Dort zeigte nur Aubameyang Ansätze von Gefährlichkeit. Bremens umformierte Deckung mit Galvez und Lukimya hatte defensiv nahezu alles im Griff, im Zentrum setzten Bargfrede und vor allem Fritz die kämpferischen Akzente, während die Torschützen Bartels und Selke die Dortmunder vorne mit ihrem Lauf-

Ausbruch

persönlich einen Wunsch frei hätte, müsste er nicht lange überlegen. Er sagt: „Ich hoffe, dass ich irgendwann, erstmals seit der Weltmeisterschaft wieder schmerzfrei auflaufen kann.“ Dortmunds Innenverteidiger kam lädiert aus Brasilien zurück, griff erst am 27. September auf Schalke (1:2) wieder ins Geschehen ein und nahm sich wegen einer schweren Bänderdehnung dann im November eine erneute Auszeit. Es war ein Halbjahr zum Vergessen für den neuen BVB-Kapitän, der sich nach dem Abpfiff in Bremen zermürbt und deprimiert für einen kurzen Moment das Trikot über den Kopf zog – so, als habe er gerade ein Endspiel verloren. „Wir haben uns

eigentlich immer Vorlagen geliefert, um da unten rauszukommen“, stöhnte Hummels, aber dann folgten diese weiter rätselhaften Auftritte in Paderborn, Frankfurt, Berlin und jetzt Bremen: „Wir haben diese Vorlage wieder in einer Art und Weise hergegeben, die nicht gut war.“ Wie vor einem Monat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in den Mitglieder- und Aktionärsversammlungen macht auch Hummels keine finsteren Mächte für die indiskutable Halbzeitbilanz der Borussia verantwortlich: „Wir stehen zu Recht unten drin. Wir haben in der Rückrunde 17 Spiele, um uns da rauszukämpfen. Jedes einzelne, das wir nicht nutzen, wird uns das Leben noch schwerer machen.“

kicker, 22. Dezember 2014

Hat Junuzovic Werder „wachgeschimpft“?

Zwei Gewinner unter sich: Selke und Bargfrede

„Man sieht, wir können’s“

ten, die spätestens unter Skripnik keine Rolle mehr spielten: Nils Petersen wird zunächst an Freiburg verliehen (siehe Seite 30/31), bei Eljero Elia meldet der FC Southampton starkes Interesse an. Ob sich wiederum noch echtes Werder-Interesse an Aaron Hunt entwickelt, der aus Wolfsburg Signale der Sehnsucht nach Bremen sendet, scheint sechs Wochen vor Winter-Transferschluss fraglich. Bedarf bestehe auf Hunts Position, dem offensiven Mittelfeld, „nicht unbedingt“, sagt Eichin: „Wir haben da Jungs, die das auch spielen können. Fin Bartels zum Beispiel hat es gegen Dortmund super gemacht.“

1:4 in Mönchengladbach seinen ganzen Frust abgelassen. Gegen Dortmund nun erlebte Zlatko Junuzovic eine im Auftreten komplett andere Werder-Elf. Und der Österreicher sieht Perspektiven. Haben Sie Werder mit Ihrer Wutrede etwa „wachgeschimpft“, Herr Junuzovic? Klar ist es von Vorteil, dass wir gewonnen haben und die Worte wahrscheinlich etwas bewirkt haben. Natürlich kam das alles ein wenig aus der Emotion heraus, aber trotz alledem würde ich das Gleiche heute wieder sagen. Wir haben genau die Reaktion gezeigt, die ich schon in Gladbach sehen wollte. Nämlich welche? Nun, wir müssen Fehler gemeinsam ausbessern. Jeder muss für den anderen da sein. So hat Dortmund kein Mittel gehabt, gegen uns etwas zu machen. Wir sind marschiert und haben uns zerrissen. Genau so muss man agieren. Wir haben uns super verstanden. Ärgern Sie sich, dass dies alles erst am letzten Spieltag so funktioniert hat? Natürlich ärgert es mich. Wir haben es ja auch schon in Spielen zuvor gezeigt. Dass es nicht immer so laufen kann, ist klar. Man sieht, wir können’s, aber wir haben uns nur phasenweise belohnt. Wir müssen alle aufeinander sauer sein, dass wir nicht mehr geholt haben. Auffällig ist, dass diesmal kein Freistoß von Ihnen für den Erfolg nötig war …

Wenn wir so agieren und uns als Mannschaft so zerreißen, dann muss ich auch kein Tor schießen. Und wenn man so eine Offensive hat und zwei Typen wie Davie Selke oder auch Fin Bartels, braucht man keinen Freistoß von mir. Welche Perspektiven sehen Sie für die Rückrunde? Wir müssen die Vorbereitung zu 100 Prozent ernst nehmen, Gas geben, das Trainerteam wird uns noch besser kennenlernen. Und dann gucken wir mal … War diese Vorstellung die Geburtsstunde einer neuen Mannschaft? Ich will jetzt nicht so reden, als ob alles super, alles perfekt ist. Natürlich haben wir damit ein Zeichen gesetzt, das war wichtig für alle. So ein Spiel kann die Richtung vorgeben, für jedes Spiel. I N T E RVI E W : MICHAEL RICHTER

Foto: nordphoto/Frisch

personelle Feinjustierung für eine aus grün-weißer Sicht hoffentlich erfolgreichere Rückrunde. In Leverkusen konnte Werder mit Levin Öztunali eines der, so Geschäftsführer Thomas Eichin, „begehrtesten Talente der Bundesliga“ überzeugen. Der 18-Jährige kommt leihweise bis 2016 und ist für Skripnik schon aus seiner Jugendzeit beim HSV kein Unbekannter: „Er verfügt über ein starkes Tempodribbling, ist dabei aber auch ein guter Kombinationsspieler, der Räume sehr gut erkennt. Er kann flexibel auf allen offensiven Positionen eingesetzt werden.“ Auf Feldern also, die in Bremen zwei andere Spieler beackern soll-

Fotos: Getty Images/Franklin, imago/Ulmers

1Am Mittwoch hatte er nach dem

und Aufbruch

43

„Wir haben uns zerrissen“: der Österreicher Zlatko Junuzovic

PERSONALIEN Bayern München Xherdan Shaqiri (23, muskuläre Probleme) musste in Mainz passen, auch Sebastian Rode (24, Erkältung), Robert Lewandowski (26, Wadenprellung), Xabi Alonso (33, Knöchelprellung) und Medhi Benatia (27, Adduktorenzerrung) fielen aus.

VfL Wolfsburg Patrick Ochs (30, nach Kreuzbandriss) wird im Januar untersucht. Dann entscheidet sich, ob er ins Trainingslager (Südafrika) reist.

Kirchhoff (24, Achillessehnenprobleme) fehlten gegen Hamburg.

FC Augsburg Tobias Werner (29, muskuläre Probleme) musste nach dem Aufwärmen gegen Gladbach passen, Caiuby (26) rückte in die Startelf, Marco Schuster (19) erstmals in den Kader. Jeong-Ho Hong (25, Prellung) und Nikola Djurdjic (28, muskuläre Probleme) fehlten. Raul Bobadilla (27, Schlag aufs Knie) musste raus.

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach Martin Stranzl (34, nach auskurierter Oberschenkelverletzung und Grippe) stand erstmals seit Anfang November im Kader.

FC Schalke 04 Christian Clemens (23, Schleudertrauma nach Autounfall) und Jan

Johannes Flum (27) gehörte erstmals seit fünf Spieltagen wieder zum 18er-Kader, bleibt aber ohne Startelfeinsatz in der Hinrunde und gehört damit genauso zu den Kandidaten, die im Winter abgegeben werden könnten, wie Vaclav Kadlec (22, nur Ausleihe, gegebenenfalls Sparta Prag) und Jan Rosenthal (28).

1899 Hoffenheim Nadiem Amiri (18) schrammte gegen Hertha knapp an der ersten Kadernominierung vorbei. Der Mittelfeldspieler reiste als 19. Spieler mit und wäre ins Aufgebot gerückt, wenn Eugen Polanski (28, Nagelbettentzündung) ausgefallen wäre.

Hannover 96 Mannschaftsarzt Dr. Bernd Brexendorf (60) verlässt 96 am Ende des Jahres auf eigenen Wunsch hin.

1. FC Köln Der Vertrag von Timo Horn (21) wurde bis 2019 (mit Ausstiegsklausel) verlängert, der von Matthias Lehmann (31) bis 2016.

und Jairo Samperio (21, Adduktoren) fehlten gegen die Bayern.

Hertha BSC Per Skjelbred (27, Wadenprobleme) fehlte auch gegen Hoffenheim. + + + Die Verletzung von Roy Beerens (27) stellte sich als Außenbandanriss und KnochenmarkÖdem im Sprunggelenk heraus.

Hamburger SV Dennis Diekmeier (25) fehlte gegen den FC Schalke grippegeschwächt in der Startelf.

VfB Stuttgart Alexandru Maxim (24, Muskelbeschwerden im rechten Oberschenkel) fiel gegen Paderborn aus.

1. FSV Mainz 05 Stefan Bell (23, Faserriss im Innenband des linken Knies), Nikolce Noveski (35, Oberschenkelprobleme)

SC Freiburg Sebastian Freis (29, Virusinfektion) fehlte gegen Hannover.

44

BUNDESLIGA

1:1

Bayer 04 Leverkusen – Eintracht Frankfurt Leno (3) Jedvaj (5)

Trainer: Schmidt

Toprak (3)

Spahic (3)

Bender (4)

Rolfes (4)

Bellarabi (2,5)

(0:1)

Wendell (4,5)

Calhanoglu (4)

Son (4,5)

Kießling (3,5) Seferovic (4)

Meier (4)

Stendera (3,5) Inui (3)

Piazon (4) Hasebe (2,5)

Oczipka (3)

Anderson (3)

Trainer: Schaaf

Madlung (3)

Absolute Vor

Chandler (3)

Hildebrand (3,5)

Eingewechselt: 71. Brandt (–) für Rolfes, 75. Drmic (–) für Son – 70. Kittel (–) für Stendera, 82. Medojevic (–) für Inui, 90./+2 Kadlec (–) für Seferovic – Reservebank: Kresic (Tor), Boenisch, Hilbert, Öztunali, Yurchenko – Zummack (Tor), Kinsombi, Flum, Lanig Tore: 0:1 Meier (37., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Jedvaj an Inui), 1:1 Bellarabi (83., Rechtsschuss, Vorarbeit Bender) – Chancen: 5:3 – Ecken: 4:1 SR-Team: Stark (Ergolding – Assistenten: Cortus, Petersen – Vierter Offizieller: Hartmann), Note 2, insgesamt souverän, lag bei den wichtigen Entscheidungen richtig. Das galt für den Strafstoß genauso wie für die vermeintliche Notbremse von Spahic (29.), die mit Gelb richtig geahndet wurde. – Zuschauer: 30 210 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Spahic, Kießling, Wendell – Chandler, Hildebrand – Spielnote: 4, eine wenig unterhaltsame Partie, in der Frankfurt nur mit einigen Kontern vor der Pause und Leverkusen erst in den letzten zehn Minuten Akzente setzte.

Phänomen ALEX MEIER (31) ist nicht nur der Top-Torjäger der Liga, sondern auch Symbolfigur für Eintrachts Aufschwung.

Michael Ebert, %-ANALYSE EsFrankberichten Lußem und Stephan von Nocks Bayers Spiel fehlt die klare Linie

Z

te, schenkte Jedvaj der Eintracht einen Strafstoß und die Führung. Nach der Pause erhöhte Leverkusen, nun deutlich aggressiver, den Druck, kam aber erst, als Calhanoglu nach Brandts Einwechslung in die Doppelsechs rückte und Schmidt mit Drmic auf ein 4-4-2 umstellte, zu guten Chancen. FAZIT: Da Bayer 04 erst in der Schlussphase zwingend wurde, verdienten sich die Gastgeber nicht mehr als einen Punkt gegen defensiv lange stabile Frankfurter.

Trotz Tabellenplatz 3: Das

SPIELER DES SPIELS: Nicht nur wegen des Ausgleichs war Karim Bellarabi die auffälligste Offensivkraft, erzeugte durch seine Dribblings noch den größten Druck.

Leverkusen

Frankfurt

Ø-Note

3,7

3,3

Ø-Alter

24,7

26,2

Teamlaufleistung (km) 118,5

114,4

Laufstärkster Spieler (km)

12,46 Bender

12,48 Piazon

Meiste Ballkontakte

88 Bender

71 Oczipka

56 %

1Die Wunderker-

44 %

Ballbesitz 95

84

Gewonnene Zweikämpfe

noch zu früh, vom internationalen Wettbewerb zu sprechen“, findet Haris Seferovic. „Wenn man die Entwicklung sieht, sind wir auf einem sehr guten Weg. Wenn wir ihn weiterführen und noch an ein paar Stellschrauben arbeiten, können wir in der Rückrunde eine richtig gute Rolle spielen“, ergänzt Bastian Oczipka. „Das Bild, das unsere Mannschaft in den letzten Wochen

LEVERKUSEN: Das Projekt von Bayer-Trainer

Daten: opta

Obwohl Frankfurt sehr offensiv besetzt war, lieferten die Gäste eine stabile Defensivleistung ab. Dabei kam der Eintracht mit dem sehr aufmerksamen Hasebe entgegen, dass das Leverkusener Spiel sehr unruhig und hektisch wirkte. Kam Bayer 04 durchs Pressing zum Ballbesitz, fehlten dann Ideen und Präzision. Die Werkself spielte nach Ballgewinn fast zwanghaft direkt nach vorne, hielt dabei aber jegliche Abläufe und Automatismen verborgen. Eine klare Linie im Offensivspiel fehlte. Frankfurt agierte effektiver, spielte bei den wenigen Nadelstichen vor der Halbzeit mit deutlich höherer Genauigkeit. Als Bayer 04 Inui trotz erdrückender Überzahl nicht ernsthaft attackier-

ur Halbzeit lag die Eintracht noch auf einem Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Nach 90 Minuten stand fest: Sie muss dem FC Augsburg den Vortritt lassen und überwintert vier Punkte dahinter. Frankfurts Trend zeigt in der zweiten Hälfte der Hinrunde dennoch klar nach oben. Vor allem: Er macht Lust auf mehr. „Es ist

zen brannten, die Profis dachten an den Urlaub, beendet war ein Spiel, das in seinem Verlauf die Hinrunde widerspiegelte: Schnelligkeit, Intensität, Kurzpasskombinationen, Dominanz und Torchancen. Aber auch Einfallsarmut, planloser Fußball, chaotische Ordnung, Probleme im Spielaufbau, Scheinoffensive, die nicht in den Strafraum führt: Gegen Eintracht Frankfurt führte der erste Torschuss zum einzigen Tor – da waren mehr als 80 Minuten gespielt. Man mag

Trainer Roger Schmidt (Foto) zugute halten, dass er ein großes Projekt startete, als er in Leverkusen begann. Nicht mehr und nicht weniger als einen neuen, anderen Fußball wollte er installieren, einen schnellen, attraktiven Fußball. Dies ist ihm in Grundzügen gelungen. Doch der Eindruck drängt sich nach nur 28 Punkten aus 17 Spielen und fünf Remis vor eigenem Publikum auf: Das Projekt wirkt nicht ausgereift. In der Anfangsphase der Saison begeisterte Bayer, weil die Gegner überrumpelt werden konnten. Dies aber wurde rasch durchschaut. Nachdem zu

kicker, 22. Dezember 2014

Auf einem guten Weg: Eintrachts Alex Meier und seine Mitspieler

Foto: Mika

freude abgegeben hat, ist sehr gut. Wir wirkten sehr geschlossen und gefährlich“, lobt Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende. Die Eintracht hatte die Bayer-Elf sehr gut im Griff. „Die erste Halbzeit war mit das Beste, was wir diese Halbserie gespielt haben“, sagte Trainer Thomas Schaaf, der extrem zurückhaltend mit Superlativen ist. „Wenn man darüber spricht, dass wir uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut befreien konnten, ist das Meckern auf hohem Niveau.“ Mit einem Torekonto von 34:34 wandelt Frankfurt auf den Spuren der TSG Hoffenheim, die im Vorjahr

auf 72:70 kam, wegen der vielen Gegentreffer aber „nur“ Neunter wurde. „Die relativ verrückte Torbilanz zeigt, dass wir schon viele Dinge verstanden haben, aber viele auch noch nicht“, so Schaaf. Bei seiner täglichen Arbeit orientiere er sich an beidem. Im Vordergrund stehe allerdings, „das Starke zu stärken“. Ziel sei es gewesen, beim umfangreichen Umbau (neues Trainerteam, neue Leistungsträger) die Fans mitzunehmen. „Das ist uns bestens gelungen“, stellt Schaaf zufrieden fest. Nach spielerisch dürftigen Leistungen zu Saisonbeginn und einer Niederlagenserie zwischendurch hat sich das Team mit spektakulären Auftritten in die Herzen der Eintracht-Fans gespielt. Symbolfigur ist Torjäger Alex Meier, der den ersten EintrachtElfmeter seit dem 15. Dezember 2013 (beim 1:0 damals in Leverkusen hielt Leno den Strafstoß von Joselu) souverän zum 13. Saisontor verwandelte. Danach kokettierte er wieder in der bescheidenen Art, dass die kicker-Torjägerkanone „sowieso einer von Bayern München gewinnt“. Später ergänzte er: „Meine 13 Hinrundentore sind unwichtig, wichtiger sind die Punkte.“ Ungeachtet dessen ist Alex Meier der Top-Torjäger der Liga 2014. Mit 18 Treffern liegt er vor Klaas Jan Huntelaar (17) und Robert Lewandowski (16). „Die Tore sind das Produkt aus seinen Fähigkeiten und denen der Mannschaft. Wenn wir das halten können, wäre es fantastisch“, sagt Schaaf. Die Vorfreude auf 2015 könnte größer kaum sein.

Schmidt wirkt noch wenig ausgereift

FRAUEN-FUSSBALL DFB-POKAL: FFC zieht ins Halbfinale ein

Garefrekes mit Doppelpack 1 Frankfurts Manager Siggi Dietrich umarmte Kerstin Garefrekes (Foto) nach der Partie lange. Mit zwei Treffern hatte die FFC-Spielführerin entscheidend zum 3:1-Viertelfinalsieg gegen den Ligakonkurrenten Bayern München beigetragen. „Wir sind von der Körpersprache ganz anders aufgetreten“, erklärte Garafrekes die Leistungssteigerung. Auch Jessica Fishlock befand: „Das war das wahre Frankfurt. Ich habe es vorher schon mal 20, 30 Minuten gesehen, aber noch nie über 90.“ Keine fünf Minuten brauchte der erstmals von Beginn an mit einer Dreierkette auflaufende FFC, um die Partie zu entscheiden. Nach

Großchancen von Marozsan, Laudehr und Sasic leitete Boquete den Frankfurter Sieg mit dem Pausenpfiff ein; Garefrekes legte unmittelbar nach dem Seitenwechsel nach. SUSANNE MÜLLER

Das Viertelfinale VfL Wolfsburg – SC Sand 2:1 n.V. 1. FC Köln – Turbine Potsdam 0:3 Frankfurt – Bayern München 3:1 SC Freiburg – FSV Gütersloh 7:3 n.V. Das Halbfinale wird am 1. April 2015 ausgetragen, das Finale findet am 1. Mai in Köln statt.

NACHRICHTEN Jako und Hannover verlängern Hannover 96 und Ausrüster Jako verlängerten die seit der Saison 2011/12 währende Zusammenarbeit um weitere vier Jahre bis einschließlich 2018/19.

Wechsel beim FCA-Nachwuchs Personelle Wechsel in der Nachwuchsabteilung des FC Augsburg: Manfred Paula hört als Nachwuchsleiter am Saisonende auf. Alexander Frankenberger übernimmt ab 1. Januar 2015 die U 19 des FCA. Er ersetzt Florian Ernst, der Ende Juli als Interimstrainer für den erkrankten Fred Klaus

eingesprungen war und nun aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.

Europa League bis 2018 bei Sky Die Spiele der Europa League werden auch zukünftig bis wenigstens 2018 beim Pay-TV-Sender Sky übertragen. Der Vertrag wurde um drei Jahre verlängert.

U 18 besiegt die USA 3:2 Nach dem 1:2 am Mittwoch besiegte die deutsche U 18 die USA am Freitag mit 3:2. Lauterns Erik Wekesser (19.) und Herthas Tim Galleski (34., 68.) trafen für den DFB.

Gesamtbild stimmt nicht TV FUSSBALL

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viele Gegentore gefallen waren, verstärkte Schmidt mit Erfolg die Defensive: Nach 8 Spieltagen hatte Bayer 14 Gegentore kassiert, seitdem kamen in neun Spielen nur noch sechs dazu. Diese Entwicklung also stimmt zuversichtlich. Doch das Gesamtbild ist in Schieflage geraten. Denn nach vorne geht längst nicht so viel, wie man das von Bayer erwartet, wie der Schmidt’sche Fußball dies ja eigentlich verspricht. Hier gilt es anzusetzen. Es scheint, als bekomme das pausenlose wilde Anrennen auf den ballführenden Gegenspieler dem Team nicht.

Mit Ball gerät Bayer verblüffend häufig in Not, wahre Fehlpassorgien sind die Folge, geordnete Spielzüge und Automatismen fehlen. Die Mischung zu finden – mal das Spiel ruhig aufbauen, Positionen halten, die individuellen Stärken der Spieler für das Team nutzen – dies wäre die Aufgabe für die Vorbereitung auf die Rückrunde. Sonst wird es nicht nur auf dem Platz eng, sondern auch in der Tabelle. Die weist Bayer zwar als stolzen Dritten aus. Doch bei nur einem Punkt Vorsprung auf den Sechsten zeigt sich: Das Gesamtbild stimmt nicht.

45

MONTAG 20.15 Uhr Sport 1/Sky: RB Leipzig – TSV München 1860 (2. Liga) 21.00 Uhr Sky: Stoke City – FC Chelsea (England) FREITAG 13.45 Uhr Sky: FC Chelsea – West Ham United (England) 18.00 Uhr Sky: FC Arsenal – Queens Park Rangers (England) SAMSTAG 9.30 Uhr Sportdigital: Melbourne Victory – Newcastle United Jet (Australien) 18.00 Uhr Sportdigital: Standard Lüttich – KSC Lokeren (Belgien) SONNTAG 13.00 Uhr Sky: Tottenham Hotspur – Manchester United (England) 13.00 Uhr Sportdigital: Nottingham Forest – Birmingham City (England, 2. Liga) 15.05 Uhr Sky: FC Southampton – FC Chelsea (England) 17.15 Uhr Sky: Newcastle United – FC Everton (England)

17. Spieltag 22. Dezember 2014

Die Bundesliga-Saison 2014/15:

Bayer Leverkusen

FC Schalke 04

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Bellarabi Bender Boenisch Brandt Calhanoglu Castro Donati Drmic Hilbert Jedvaj Kießling Kruse Leno Öztunali Papadopoulos Reinartz Rolfes Son Spahic Toprak Wendell Yurchenko 22 Spieler

17/17 14/14 8/7 8/2 17/17 9/8 6/4 12/1 8/7 14/12 17/16 4/– 17/17 6/2 4/1 9/5 8/4 16/15 16/16 14/13 10/9 1/–

8/4 2,68 1/2 3,25 –/1 4,06 1/1 3,50 4/3 3,47 –/3 2,78 –/– 4,13 3/1 2,25 –/2 3,64 2/1 3,50 3/2 3,47 –/1 – –/– 2,91 –/– 3,75 –/– 4,25 –/– 3,50 –/– 3,20 5/2 3,80 1/– 3,34 –/– 3,23 –/– 3,67 –/– 4,00 28/23 3,35

Noch nicht eingesetzt: Kresic, Lomb, Yelldell

Bayern kassierte auswärts nach 589 Minuten wieder ein Gegentor. Welcher Spieler beendete die längste Serie ohne Auswärtsgegentor des Vereins? 536 Minuten blieb Bayer vom 6. – 18. Spieltag 1989/90 auswärts ohne Gegentor. Dann beendete Dortmunds Michael Zorc die Serie.

Aogo Ayhan Barnetta Boateng Choupo-Moting Clemens Draxler Fährmann Felipe Santana Friedrich Fuchs Höger Höwedes Huntelaar Kirchhoff Kolasinac Matip Meyer Neustädter Obasi Sam L. Sané Uchida 23 Spieler

Noch nicht eingesetzt: Gerezgiher, Rosenthal, Waldschmidt

–/1 3,68 –/– 4,06 2/3 3,50 –/1 4,50 9/5 3,03 –/– 4,13 2/1 4,00 –/– 2,47 –/– 3,63 –/– 3,00 1/2 3,77 –/1 3,96 1/– 3,31 7/4 3,53 –/– 4,19 –/– – 1/– 3,38 2/1 3,59 2/– 3,56 –/– 4,33 –/– 4,57 1/– – –/3 3,15 28/22 3,57

Allagui Baumgartlinger Bell Brosinski Bungert de Blasis Djuricic Geis Hofmann Jairo Jara Junior Diaz Karius Koch Koo Malli Moritz Noveski Okazaki Park Parker Pflücke Sliskovic Soto Wollscheid 25 Spieler

13/8 10/10 16/16 17/17 11/11 4/1 11/6 17/16 6/6 13/6 11/6 16/15 17/17 1/– 11/9 14/8 7/5 4/3 16/16 7/7 1/– 1/– 2/– 6/2 5/2

1/– 3,95 –/– 3,50 1/1 3,56 –/1 3,62 –/– 3,18 –/– 3,50 –/– 3,92 1/2 3,31 3/– 3,33 1/2 3,85 –/– 3,61 1/1 4,00 –/– 2,79 –/– – 1/2 3,89 –/2 3,78 –/– 3,50 –/– 4,67 8/3 3,34 –/– 3,93 –/– – –/– – –/– – 1/– 3,83 –/– 3,75 18/14 3,57

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Altintop Baba Baier Bobadilla Caiuby Callsen-Bracker de Jong Djurdjic Esswein Feulner Hitz Hong Klavan Kohr Manninger Matavz Mölders Parker Philp Thommy Verhaegh Werner 22 Spieler

17/17 17/16 17/17 16/15 11/3 15/15 1/1 11/6 11/4 10/8 12/12 9/2 17/17 12/9 5/5 10/4 8/4 2/1 2/– 3/– 17/17 14/14

2/4 3,18 –/4 3,35 1/– 3,35 4/2 3,47 –/1 4,00 1/– 3,53 –/– 4,50 1/2 4,19 1/2 3,63 1/– 3,39 –/– 3,17 –/– 3,75 –/1 3,38 –/– 3,83 –/– 2,90 2/– 4,20 –/– 3,83 –/– 4,25 –/– – –/– – 5/2 3,24 4/2 3,43 22/20 3,46

Noch nicht eingesetzt: Ekin, Framberger, Gelios, Moravek, Reinhardt, Reinthaler, Rieder, Schuster

Noch nicht eingesetzt: Kapino, Nedelev, Roßbach, Saller, Schilk, Zentner

Aycicek Bargfrede Bartels Busch Caldirola di Santo M. Eggestein Elia Fritz Galvez Garcia Gebre Selassie Hajrovic Hüsing Junuzovic Kroos Lorenzen Lukimya Makiadi Obraniak Petersen Prödl Selke Sternberg Strebinger Wolf 26 Spieler

5/3 3/2 16/15 7/3 7/5 11/11 1/– 9/8 13/13 15/13 16/15 9/8 12/6 2/– 17/17 13/8 2/2 12/11 11/6 2/1 7/2 11/11 14/8 2/2 2/1 16/16

1/– 3,17 –/– 3,75 4/4 3,57 1/– 4,00 1/– 4,58 6/1 3,50 –/– – –/1 4,56 –/– 4,00 1/1 3,88 –/3 4,28 1/– 3,69 –/– 4,50 –/– – 3/7 3,06 –/1 3,83 1/– 3,50 1/– 4,09 –/– 4,28 –/– 4,50 –/1 5,00 2/– 3,70 4/2 3,55 –/– 4,25 –/– 4,25 –/– 3,47 26/21 3,85

Noch nicht eingesetzt: Husic, von Haacke, Yildirim, Zander

357 Minuten blieb der FSV-Kasten auswärts sauber, bevor Martin Amedick am 2. Spieltag 2006/07 in Dortmund den Schlusspunkt setzte.

Mame Biram Diouf traf am 3. 11. 2012 in Hannover gegen den FCA, der zuvor 271 Minuten lang keinen Auswärtsgegentreffer hinnahm.

Am 33. Spieltag 1991/92 bejubelte Olaf Dressel in Bochum das erste Tor gegen Werder nach 427 Minuten ohne Gegentreffer in der Fremde.

Hamburger SV

Bayern München

Bor. Mönchengladbach

Borussia Dortmund

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Adler Arslan Badelj Behrami Cigerci Cleber Diekmeier Djourou Drobny Götz Gouaida Green Holtby Ilicevic Jansen Jiracek Kacar Lasogga Marcos N. Müller Nafiu Ostrzolek Rudnevs Steinmann Stieber van der Vaart Westermann 27 Spieler

2/2 13/8 2/2 16/16 1/– 7/6 14/13 17/17 15/15 6/3 6/3 5/1 14/13 2/2 7/6 7/2 2/– 16/15 4/4 15/15 2/– 13/12 12/5 1/– 10/4 11/11 12/12

–/– –/2 –/– –/– –/– 1/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/1 –/– –/1 –/– –/– 2/– –/– 1/1 –/– –/– 1/1 –/– –/– 3/– –/– 8/7

3,25 3,88 4,00 3,69 – 3,79 3,71 3,68 3,03 4,38 4,38 5,00 4,21 3,50 3,75 3,83 – 4,47 4,50 4,37 – 4,00 4,50 – 4,50 3,91 3,17 3,91

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Alaba Badstuber Benatia Boateng Dante Gaudino Götze Höjbjerg Juan Bernat Lahm Lewandowski Müller Neuer Pizarro Rafinha Ribery Robben Rode Schweinsteiger Shaqiri Weiser Xabi Alonso 22 Spieler

10/10 –/1 3,00 3/3 –/– 3,50 8/7 1/– 3,06 14/13 –/– 2,54 14/11 –/– 3,27 3/1 –/– 3,00 16/14 7/2 3,21 8/3 –/– 4,00 17/14 –/1 3,28 11/11 2/2 2,82 15/14 7/3 3,21 16/15 7/7 2,83 17/17 –/– 2,88 6/1 –/– 3,50 13/12 –/1 3,19 11/7 2/5 2,75 13/12 10/3 2,04 10/3 1/4 2,70 6/2 1/2 2,67 9/3 1/2 3,40 1/– –/– – 15/14 1/2 2,77 40/35 2,96

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Alvaro Dominguez 14/14 –/3 3,25 Brouwers 7/5 1/– 3,17 Hahn 16/13 3/2 3,23 Hazard 15/4 1/4 3,00 Herrmann 15/11 3/1 3,25 Hrgota 11/5 1/1 4,00 Jantschke 16/16 1/– 3,25 Johnson 10/3 –/1 3,83 Korb 14/13 –/– 3,77 Kramer 15/14 2/– 3,21 Kruse 15/14 7/4 2,93 Nordtveit 10/6 1/1 3,83 Raffael 15/14 3/1 3,39 Sommer 17/17 –/– 2,79 Stranzl 11/11 –/– 2,73 Traoré 12/4 –/2 2,88 Wendt 10/9 1/– 3,55 Xhaka 14/14 1/1 3,32 18 Spieler 25/21 3,25 Noch nicht eingesetzt: Blaswich, Brandenburger, Daems, Dahoud, Heimeroth, Marx, Ritter, Schulz

Noch nicht eingesetzt: Javi Martinez, Kurt, Reina, Starke, Thiago

Am 28. 4. 2007 erzielte Claudio Pizarro in München ein Tor. Es war für den HSV das erste Gegentor auf fremdem Platz nach 395 Minuten.

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Aubameyang Bender Blaszczykowski Durm Ginter Großkreutz Gündogan Gyau Hofmann Hummels Immobile Jojic Kagawa Kehl Kirch Langerak Maruoka Mkhitaryan Piszczek Ramos Reus Sahin Schmelzer Sokratis Subotic Weidenfeller 26 Spieler

17/15 13/11 2/– 12/12 8/6 15/10 8/7 1/– 2/– 10/9 13/7 9/5 12/9 13/13 2/1 5/5 1/– 12/11 16/15 13/6 7/7 1/– 6/6 11/9 13/11 12/12

5/3 3,50 –/– 3,23 –/– 5,00 –/1 3,79 –/– 4,58 –/2 3,86 1/1 3,71 –/– – –/– – 1/– 3,67 3/1 3,93 –/– 3,58 1/– 3,77 –/1 3,42 –/1 5,00 –/– 3,50 –/– – –/1 3,86 –/1 3,53 2/2 4,31 3/2 3,00 –/– – –/1 4,00 1/– 3,11 –/– 3,67 –/– 2,96 17/17 3,63

Noch nicht eingesetzt: Alomerovic, Ji

Noch nicht eingesetzt: Beister, Brunst, Jung, P. Müller, Rajkovic

Nach 329 Minuten ohne Auswärtsgegentor traf Lauterns Erhard Hofeditz erstmals wieder gegen die SGE. Das geschah am 27. Spieltag 1980/81.

Werder Bremen

FC Augsburg

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Ioannis Amanatidis traf am 13. 3. 2004 für Frankfurt und war der Erste, der nach 470 Minuten wieder ein Auswärtstor gegen Schalke erzielte.

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

13/8 4/3 3,35 14/14 –/1 3,46 14/11 –/1 3,83 4/4 –/– 3,88 2/– –/– 4,50 17/17 –/2 3,65 3/3 –/– 3,00 13/9 –/1 4,17 15/14 1/5 3,64 4/1 1/– 3,00 1/1 –/– 4,50 8/1 –/1 3,50 3/1 –/– 3,50 8/3 2/– 3,75 9/6 –/– 4,07 16/14 13/1 3,23 14/12 –/3 3,65 12/7 1/1 4,43 16/16 1/2 3,63 16/16 7/5 3,34 11/8 2/3 3,50 5/5 –/– 3,00 2/2 –/– 4,00 10/9 –/– 2,61 6/5 –/– 3,50 32/29 3,57

15/14 12/8 9/3 7/6 17/17 8/1 8/7 17/17 4/3 3/– 15/10 13/13 13/13 16/15 10/8 1/1 6/4 14/11 17/16 6/1 8/6 4/– 13/13

Noch nicht eingesetzt: Avdijaj, Farfan, Giefer, Goretzka, Itter, Sobottka, Wellenreuther, Wetklo

Eintracht Frankfurt Aigner Anderson Chandler Djakpa Flum Hasebe Hildebrand Ignjovski Inui Kadlec Kinsombi Kittel Lanig Madlung Medojevic Meier Oczipka Piazon Russ Seferovic Stendera Trapp Valdez Wiedwald Zambrano 25 Spieler

1. FSV Mainz 05

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Als der Leverkusener Simon Rolfes am 16. 3. 2013 gegen Bayern traf, fand die Phase mit 659 Minuten ohne Auswärtsgegentor ein Ende.

Franz Roth brachte am 15. 4. 1970 in München die 457 Minuten währende Phase ohne Mönchengladbacher Gegentor zu Ende.

Vor der Zeit bei Dortmund beendete Heiko Herrlich in Gladbach am 26. 11. 94 die längste BVB-Serie ohne Auswärtsgegentor (394 Minuten).

Alle Spieler, alle Tore, alle Noten VfL Wolfsburg

Minusrekord bei Platzverweisen 21 Spieler wurden in der Hinrunde vorzeitig vom Platz gestellt, zehn mit der Roten, elf mit der Gelb-Roten Karte. Seit Einführung der Ampelkarte 1991 wurden nie weniger Profis in der ersten Halbserie vom Platz gestellt. Der bisherige Minuswert stammt aus der Saison 2009/10, als es bis zum Hinrundenende 22 Akteure erwischte. Verein

Rot

Bayern München 1. FC Köln VfL Wolfsburg Bor. Mönchengladbach Borussia Dortmund SC Paderborn 07 Hannover 96 VfB Stuttgart FC Augsburg 1. FSV Mainz 05 TSG Hoffenheim Werder Bremen Hamburger SV Hertha BSC Eintracht Frankfurt FC Schalke 04 SC Freiburg Bayer 04 Leverkusen Gesamt

0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 1 1 1 2 2 10

Gelb-Rot

0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 0 2 0 0 1 2 1 1 11

Gelb

12 20 18 24 28 24 32 27 36 36 32 34 42 38 37 34 33 39 546

Punkte

12 20 21 27 28 29 35 35 36 36 37 40 42 43 45 45 46 52

Rote Karte = 5 Punkte, Gelb-Rote Karte = 3 Punkte, Gelbe Karte = 1 Punkt

VfB Stuttgart 7/6 6/6 17/17 6/2 7/5 14/13 9/6 7/5 6/6 17/16 14/5 12/9 10/6 7/5 16/15 4/– 14/13 13/12 6/5 16/15 11/11 16/9

–/– 3,92 2/– 3,42 2/4 3,59 –/– 4,33 1/– 4,10 5/– 3,73 –/– 4,14 –/– 4,40 –/– 3,58 2/2 3,85 1/2 3,43 1/2 4,00 1/4 3,50 –/– 4,30 –/– 3,78 –/– 5,00 –/1 3,88 –/1 4,13 –/– 3,90 1/– 4,03 –/– 3,23 3/1 4,45 19/17 3,86

13/12 1/– 14/14 8/1 3/2 7/5 15/15 17/13 13/11 17/17 12/4 8/5 4/2 5/5 15/11 6/2 16/15 15/13 16/13 4/– 13/13 15/14

1/2 3,79 –/– – –/1 3,61 1/– 3,50 –/– 4,25 –/– 4,07 2/2 3,17 5/1 4,03 1/3 3,08 –/– 3,03 1/2 4,17 2/– 3,40 –/– 5,00 –/– 3,90 1/2 3,88 1/– 4,00 3/1 3,23 –/1 3,65 1/1 3,42 –/– 5,00 1/1 3,54 –/– 3,71 20/17 3,59

Noch nicht eingesetzt: Abdellaoue, Haggui, Leibold, Vlachodimos, Yalcin

Noch nicht eingesetzt: Amedick, Burchert, Lück, Maier, Nübel, Pepic, Welker

435 Minuten landete auswärts kein Ball im VfB-Tor, bis Angelos Charisteas diese Serie in Bremen stoppte – am 18. 10. 2003.

Paderborn ist seit 164 Minuten ohne Gegentor in der Fremde. Die zuvor längste Zeit (97 Minuten) beendete Mario Götze am 5. Spieltag.

2/– 3,43 –/– 2,97 1/– 4,33 3/1 3,00 3/10 2,68 2/– 3,33 –/– 3,00 –/– 3,42 2/– 3,50 –/2 3,61 –/3 4,10 –/– 3,50 2/– 3,20 –/– 3,63 5/1 2,94 5/– 3,33 3/5 3,13 3/2 3,38 –/2 3,13 –/– 4,00 1/4 3,33 32/30 3,28

Allagui Beerens Ben-Hatira Brooks Haraguchi Hegeler Heitinga Hosogai Jarstein Kalou Kraft Langkamp Lustenberger Ndjeng Niemeyer Pekarik Plattenhardt Ronny Schieber Schulz Skjelbred Stocker van den Bergh Wagner 24 Spieler

1/– 16/16 11/9 12/9 10/5 12/8 10/9 16/15 1/1 13/7 16/16 2/1 11/10 9/8 11/7 13/13 2/1 12/7 11/10 13/13 12/12 11/7 4/3 8/–

–/– – 2/1 3,93 3/4 3,67 1/– 3,60 –/1 4,08 –/– 3,81 1/– 3,83 –/1 4,07 –/– 3,00 5/1 3,63 –/– 2,94 –/– 3,50 –/– 3,95 1/2 3,78 1/– 4,00 –/– 3,85 –/– 5,50 3/2 3,80 6/1 3,80 –/1 3,96 –/2 3,46 –/4 4,06 –/– 4,33 –/– 4,00 23/20 3,78

Der VfL hatte 420 Minuten lang ein Gegentor in der Fremde verhindert, bis Cedrick Makiadi am 32. Spieltag 2009/10 in Freiburg jubelte.

Axel Sundermann beendete am 11. Spieltag 1998/99 in Bochum nach 284 Minuten Herthas längste gegentorfreie Zeit auf fremdem Platz.

1. FC Köln

TSG Hoffenheim

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Brecko Bröker Finne Gerhardt Halfar Hector Horn Lehmann Maroh Matuschyk Mavraj Nagasawa Olkowski Osako Peszko Risse Svento Ujah Vogt Wimmer Zoller 21 Spieler

10/10 2/– 4/– 9/6 13/10 17/17 17/17 16/16 13/10 7/3 8/8 1/– 16/13 12/6 6/1 13/12 10/10 16/12 16/14 17/17 9/5

–/1 3,70 –/– – –/– – –/1 3,50 –/2 3,77 1/– 3,59 –/– 3,06 3/1 3,38 1/– 3,40 –/– 3,75 –/– 3,94 –/– – 2/3 3,27 1/2 4,00 –/– 4,25 1/1 3,65 –/1 4,30 6/– 3,18 1/2 3,36 –/– 3,15 1/– 4,43 17/14 3,54

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Noch nicht eingesetzt: Baumjohann, Burchert, Cigerci, Gersbeck, Janker, Mukhtar

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Bakalorz Bertels Brückner Ducksch Hartherz Heinloth Hünemeier Kachunga Koc Kruse Kutschke Meha Ouali Rafa Rupp Saglik Stoppelkamp Strohdiek Vrancic Vucinovic Wemmer Ziegler 22 Spieler

12/5 15/15 9/3 12/5 17/17 6/3 2/2 14/13 11/3 15/14 10/4 3/2 15/15 16/15 17/17 14/12 13/12 12/12 6/4 3/2 16/12

Noch nicht eingesetzt: Drewes, Felipe, Klich, Ochs, Seguin, Sprenger, Thoelke, Zawada

SC Paderborn 07

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Baumgartl Didavi Gentner Ginczek Gruezo Harnik Hlousek Ibisevic Kirschbaum Klein Kostic Leitner Maxim Niedermeier Oriol Romeu Rausch Rüdiger Sakai Sararer Schwaab Ulreich Werner 22 Spieler

Arnold Benaglio Bendtner Caligiuri De Bruyne Dost Grün Guilavogui Hunt Jung Junior Malanda Klose Knoche Luiz Gustavo Naldo Olic Perisic Rodriguez Schäfer Träsch Vieirinha 21 Spieler

SC Freiburg

Hertha BSC

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Bürki Darida Frantz Freis Guedé Günter Höfler Jullien Kempf Kerk Klaus Krmas Mehmedi Mitrovic Mujdza Philipp Riether Schahin Schmid Schuster Sorg Torrejon Zulechner 23 Spieler

2/– 17/17 17/17 10/10 16/13 1/– 1/– 7/6 11/7 15/15 17/17 16/13 4/2 14/3 14/13 16/13 15/15 13/8 6/1 16/14 10/3

–/– 4,50 –/– 2,88 –/3 3,38 –/– 3,25 4/1 3,43 –/– – –/– – –/1 3,33 4/– 3,50 1/– 3,00 4/6 3,15 2/2 3,58 2/– 3,25 1/1 3,25 1/3 3,15 –/2 3,07 1/– 3,00 4/1 3,91 1/– 3,50 3/5 2,96 –/1 3,60 28/26 3,25

Noch nicht eingesetzt: Golobart, Helmes, Kalas, Kessler, Mesenhöler, Schuhen, Wallenborn

Noch nicht eingesetzt: Akpoguma, Amiri, Casteels, Grahl, Haberer, Musona, Schwäbe, Stolz, Toljan, Wiese

Als Christian Gentner am 24. 1. 2010 in Wolfsburg ein Tor erzielte, hatte Köln zuvor 564 Minuten ein Auswärtsgegentor verhindert.

Nachdem die TSG 370 Minuten lang ein Auswärtsgegentor verhinderte, war Ciprian Marica am 19. 12. 2009 in Stuttgart zur Stelle.

–/– 2,74 5/– 3,57 3/– 3,42 –/1 4,38 –/1 4,90 1/2 3,53 –/– 3,83 –/– – 2/– 3,20 1/– 4,60 1/1 3,77 –/– 3,68 1/1 3,89 –/– 3,50 –/– 4,10 –/3 3,94 –/– 3,83 –/– 4,50 2/5 3,72 –/– 3,88 1/– 3,88 –/– 3,45 –/– – 17/14 3,68

Noch nicht eingesetzt: Batz, Höhn, Mielitz, Perger, Stanko

Am 1. 12. 2013 überwand Raffael in Gladbach erstmals die Freiburger Verteidigung nach zuvor 344 Minuten ohne Auswärtsgegentor.

Hannover 96

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Abraham Baumann Beck Bicakcic Elyounoussi Hamad Herdling Kim Modeste Polanski Roberto Firmino Rudy Salihovic Schipplock Schwegler Strobl Süle Szalai Vestergaard Volland Zuber 21 Spieler

17/17 15/15 13/5 7/4 10/5 17/16 10/9 1/– 11/10 9/2 15/12 11/11 14/14 5/4 5/2 10/6 8/5 6/1 16/16 12/11 12/12 12/10 2/–

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Albornoz Andreasen Bittencourt Briand Felipe Gülselam Hirsch Joselu Karaman Kiyotake Marcelo Pander Prib Sakai Sané Schlaudraff Schmiedebach Schulz Sobiech Stankevicius Stindl Thesker Zieler 23 Spieler

12/11 6/5 16/10 14/11 3/2 14/11 4/3 17/17 6/– 17/16 17/17 6/4 8/3 16/16 3/2 3/– 16/16 15/15 14/3 1/1 7/6 2/1 17/17

–/1 3,82 1/– 3,08 1/2 3,73 1/3 3,73 –/– 3,75 1/– 4,14 –/– 3,83 7/2 3,65 –/– 4,25 3/3 3,85 –/1 3,56 –/– 4,20 1/1 3,50 –/– 3,91 1/– 3,00 –/– – –/– 3,34 –/– 3,53 1/1 4,00 –/– 4,00 3/3 2,83 –/– 3,00 –/– 2,85 20/17 3,60

Noch nicht eingesetzt: Almer, Ballas, Dierßen, Ernst, Hoffmann, Königsmann, Miller, Rankovic, Schulze, Sulejmani, Teichgräber

In Nürnberg endete nach 455 Minuten die längste Auswärtsserie ohne Gegentor, als Ivica Banovic am 16. 12. 2006 ins Tor der 96er traf.

48

LESERUMFRAGE

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Sie haben drei Möglichkeiten, uns Ihre Meinung zu sagen: Beantworten Sie die Fragen im Internet unter: www.kicker.de

2. 3.

Schicken Sie den Fragebogen an: kicker-sportmagazin Leserumfrage Postfach 90 02 30 90493 Nürnberg

Erneut mit einem Durchmarsch? Die Bayern dominieren die Liga.

Schneiden Sie den Fragebogen aus (Markierung beachten) und faxen diesen an:

Ja

Fax +49 911 216-2698 Fax +49 911 216-2252 Einsende- und Teilnahmeschluss Montag, 12. Januar 2015 Beantworten Sie die Fragen durch Ankreuzen. Bei den Noten bewerten Sie zwischen 1 (sehr gut) und 6 (ungenügend). Nennen Sie uns bitte auch Ihren Lieblingsverein.

Name (Alter)

Straße

PLZ/Wohnort

Telefon

E-Mail

Holt sich der FC Bayern in dieser Saison den 25. Meistertitel? Nein

Wer war der beste Torhüter der Hinrunde?

Ja, ich will immer auf dem Laufenden bleiben! Bitte informieren Sie mich auch weiterhin über Medien-Angebote des Olympia-Verlags per Post, Telefon oder E-Mail. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.

1

Pep Guardiola

2

3

4

5

6

VfL Wolfsburg 1

2

3

1

2

3

4

5

6

2

3

4

5

6

2

3

4

5

6

4

5

6

3

Name

1899 Hoffenheim

Wer war der beste Feldspieler der Hinrunde?

1

2

3

4

5

6

2

3

5

6

1

2

4

5

6

3

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3

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6

3

1

2

4

5

6

4

5

6

1

2

1

2

3

Markus Weinzierl 1

2

3

Markus Gisdol

Hannover 96 1

4

Roberto di Matteo

FC Augsburg 2

3

Lucien Favre

FC Schalke 04 1

2

Roger Schmidt

Borussia Mönchengladbach 1

1

Dieter Hecking

Bayer Leverkusen

1

1

2

3

Tayfun Korkut 1

2

3

Name

Wer wird Torschützenkönig? Alex Meier (Frankfurt) . . . . . . . . . . . . . Arjen Robben (FC Bayern) . . . . . . . . . . E.M. Choupo-Moting (Schalke) . . . . . . Karim Bellarabi (Leverkusen) . . . . . . . . Shinji Okazaki (Mainz) . . . . . . . . . . . . . Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eintracht Frankfurt 1

2

3

1

2

3

5

6

1

2

3

1

4

5

6

4

5

6

2

3

4

5

6

3

4

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6

2

4

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4

5

6

4

5

6

3

2

3

2

3

2

2

1

2

3

1

2

1

2

3

1

2

3

4

1

2

3

Jürgen Klopp 5

6

SC Freiburg 1

2

Viktor Skripnik

Borussia Dortmund 1

1

Huub Stevens

Werder Bremen 1

2

Joe Zinnbauer

VfB Stuttgart 1

1

Jos Luhukay

Hamburger SV 1

3

Kasper Hjulmand

Hertha BSC 1

2

Peter Stöger

SC Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Borussia Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . Werder Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . VfB Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburger SV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hertha BSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. FSV Mainz 05 . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. FC Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SC Paderborn 07 . . . . . . . . . . . . . . . . Ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .

2

1

André Breitenreiter

1. FC Köln

1. FSV Mainz 05

FC Ingolstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruher SC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Darmstadt 98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eintracht Braunschweig . . . . . . . . . . . . 1. FC Kaiserslautern . . . . . . . . . . . . . . Ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .

4

Thomas Schaaf

SC Paderborn 07

Welche zwei Klubs steigen direkt ab?

Welche zwei Klubs steigen direkt auf?

Lieblingsverein

Benoten Sie die Arbeit der Bundesligatrainer.

Bayern München Foto: imago/ActionPictures

1.

Bewerten Sie das Management der Bundesligaklubs.

BUNDESLIGA

1

2

3

Christian Streich 3

4

5

6

1

2

3

49

kicker, 22. Dezember 2014

Wie weit kommt Mönchengladbach in der Europa League?

CHAMPIONS LE AGUE/EL

SCHIEDSRICHTER/REGELN

Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Wie bewerten Sie die Leistungen der Schiedsrichter im Vergleich zur Vorsaison?

Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Besser

Foto: imago/Eibner

Aus in der Zwischenrunde . . . . . . . . . .

Anspruchsvolle Aufgabe: Schalke muss erneut gegen Real ran.

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die englische Liga ist besser . . . . . . . .

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Wie weit kommt der FC Bayern in der Champions League? Aus im Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . . Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ist die Einführung der Torlinientechnik richtig? Ja

Wie weit kommt Wolfsburg in der Europa League?

Ist die Bundesliga die beste Liga der Welt?

Beide sind besser . . . . . . . . . . . . . . . .

Gleichgeblieben

Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Aus in der Zwischenrunde . . . . . . . . . .

Die spanische Liga ist besser . . . . . . .

Schlechter

ALLGEMEIN

Foto: imago/Hübner

gefragt !

Wie schneidet die Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation ab? Holt sich ein deutsches Team den Champions-League-Pokal? Ist die Einführung der Torlinientechnik richtig? Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den wichtigen Themen des Fußballs. Machen Sie mit bei unserer traditionellen Umfrage und gewinnen Sie einen der attraktiven Preise.

Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

NATIONALELF/EURO

2

3

4

5

6

Benoten Sie die Klasse der Nationalmannschaft im internationalen Vergleich. 1

2

3

4

5

Egal

Duell auf höchstem Niveau: Lionel Messi und Toni Kroos

Sollte es künftig auch einen Videobeweis bei strittigen Situationen geben? Ja

Nein

Wer ist der beste Spieler der Welt? Sergio Aguero . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Egal

Cristiano Ronaldo . . . . . . . . . . . . . . . . Wie beurteilen Sie die aktuelle Regelauslegung beim Handspiel?

Zlatan Ibrahimovic . . . . . . . . . . . . . . .

Sinnvoll

Philipp Lahm . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Akzeptabel

Toni Kroos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Unsinnig

Lionel Messi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

FR AUEN

Benoten Sie die Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw. 1

Nein

Thomas Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Wer wird Meister in der Frauen-Bundesliga?

Manuel Neuer . . . . . . . . . . . . . . . . . .

VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Arjen Robben . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Bayern München . . . . . . . . . . . . . . . .

Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Neymar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Turbine Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . .

Sind Sie für die Beibehaltung der 50+1-Regel?

1. FFC Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . .

Nein

Ja

Egal

Wie weit kommt Dortmund in der Champions League?

Wie bestreitet das DFB-Team die EM-Qualifikation?

Gewinnt ein deutsches Team die Champions League der Frauen?

Benoten Sie die Berichterstattung des kicker.

Aus im Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . .

Gruppensieger. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Gruppenzweiter . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1

1. FFC Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . .

Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Play-offs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Aus in der Qualifikation . . . . . . . . . . . .

Das können Sie gewinnen:

Holt sich das deutsche Team den WM-Titel 2015 in Kanada?

Unter allen Teilnehmern der kickerLeserumfrage verlosen wir:

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie weit kommt Leverkusen in der Champions League?

Wie finden Sie die Aufstockung der EM-Endrunde auf 24 Teams? Gut

Schlecht

Ja

Nein

2

3

4

6

1. Preis: Zwei Tickets für das DFB-Pokalfinale am 30. 5. 2015 in Berlin

Egal

Aus im Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . . Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2. Preis: Zwei Tickets für das Länderspiel Deutschland – USA am 10.6.2015 in Köln

Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3. Preis: Ein exklusiver kicker-Trolley

Wie weit kommt Schalke in der Champions League?

4. – 10. Preis: Je eine exklusive kicker-Designertasse

Foto: picture-alliance/dpa

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Aus im Achtelfinale . . . . . . . . . . . . . . . Viertelfinale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halbfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

5

Stotterstart: Der Weltmeister hat in der EM-Quali noch Luft nach oben.

Die Namen der Gewinner werden veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Den ersten Teil der Auswertung lesen Sie am Donnerstag, 15. 1. 15

50

BUNDESLIGA

Die Trennung kam unerwartet. Jetzt bricht Stuttgarts Ex-Vorstand FREDI BOBIC (43) sein Schweigen – und nimmt kein Blatt vor den Mund. Herr Bobic, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die Bundesligatabelle? Was den VfB angeht – trotz der jüngsten Ergebnisse – mit Sorge. Was das Gesamtbild angeht: Mit der überraschenden Erkenntnis, dass sich viele namhafte Klubs im unteren Tabellendrittel wiederfinden. In dieser geballten Anzahl war das noch nie der Fall. Dass mal einer untendrin hing, war ja normal, aber so viele auf einmal … Laufen Vereine wie RB Leipzig oder der FC Ingolstadt den Traditionsklubs den Rang bzw. die Erstligazugehörigkeit ab? Fakt ist, dass sich der Fußball verändert. Und mit diesen Veränderungen muss man mitgehen. Man muss Tradition leben, sie wahren, aber man muss sie auch innovativ in die Zukunft führen und sich dabei dem neuen Zeitgeist stellen. Welche Veränderungen sehen Sie im Fußball kommen? Es wird in Zukunft keine 50+1-Regelung geben, sondern nur noch Kapitalgesellschaften. Vielleicht auch Eigentümer, wie sie in anderen europäischen Ligen gang und gäbe

„Die Art und Weise der Entlassung war respektlos.“ sind. Wir sind ein bisschen später dran, aber früher oder später werden wir die heilige Kuh schlachten. Bekommt der VfB die Ausgliederung seiner Profiabteilung durch? Das weiß ich nicht, ich kenne die aktuellen Abläufe nicht. Was ich allerdings weiß: Sie ist notwendig, weil alternativlos. Worauf wird es ankommen? Auf die Person, die der Verein für meinen Posten gewinnen kann. Ob derjenige eine Aufbruchstimmung erzeugen kann, was ganz logisch mit den Ergebnissen zu tun haben wird. Bei Mitgliederversammlungen sind Ergebnisse die besten Stimmungsmacher. Dazu kommt, mit welchem Plan man antritt, ob man die Anhänger überzeugen kann. Braucht der VfB einen prominenten Namen für Ihre Nachfolge? Was ist ein prominenter Name? Steht Prominenz für Qualität? Einer, der vielleicht anderswo arbeitet? Der vermeintlich erfolgreich ist, weil er noch keine kritischen

Bobic

■ „Es gibt im Fußball keinen Messias“ ■ „Ich kann Bernd Wahler nicht böse sein“ ■ „Es wird schwer, wenn nur zwei arbeiten“

Situationen zu meistern hatte? Ist sen wird von den Gremien viel zu das Qualität? Die Frage ist doch: viel gesprochen, und das auch nach Was sucht der VfB? außen. Ich verstehe zum Beispiel Man hat den Eindruck: Einen Messias. nicht, warum man ständig davon Es gibt im Fußball keinen Messias. spricht, dass der VfB seit Jahren geMüsste der Verein noch offensiver für die gen den Abstieg spielt. Das stimmt im April geplante Ausgliederung werben? einfach nicht: 2012 wurden wir Das müsste er, bisher ist jedoch Sechster, 2013 Zwölfter und kamen noch nicht viel geschehen. Es wird ins Pokalfinale. Wir waren zweimal sich zeigen, ob der Verein und vor in der Europa League; trotzdem allem die Verantwortlichen wirklich wird nach innen und außen ständig die Kraft und den Willen haben, schlecht über den Verein geredet. sich zu verändern. Fühlen Sie sich als Bauernopfer? Sie dürfen bei diesen Veränderungen Letztlich geht es hauptsächlich um Ergebnisse, die haben gefehlt, also nicht mehr mitwirken. Haben Sie Ihre Entlassung inzwischen verdaut? stand ich in der Verantwortung. Das ging sehr schnell, ich habe es Dabei wird jedoch völlig außen vor nach ein, zwei Tagen abgehakt. Ob- gelassen, welche Zukunftsprojekte wohl mein Herz weiter an diesem wir beim VfB angestoßen haben, Verein hängt. Der Fußball dreht zum Beispiel im Jugendbereich mit sich sowieso weiter, ungeachtet dem Bau des Nachwuchsleistungsder handelnden Personen. Jeder ist zentrums, oder die Veränderungen ersetzbar. Auch wenn die Art und der Strukturen im Verein. Weise der Entlassung respektlos Waren die Fans zu ungeduldig? und stillos war. Den Fans kann man keinen Vorwurf Sind Sie persönlich enttäuscht von Prämachen. Sie werden ja auch durch Fehlinformationen, sei es aus dem sident Bernd Wahler, dem Sie damals ins Amt geholfen haben? Verein, sei es von interessierten MeEr musste die Scherben aufkehren, dien, gesteuert. Veränderungen gedie andere hinterlassen hatten. Er hen oftmals nicht so schnell. Und musste so handeln, weil der Auf- besonders schwer wird es, wenn im sichtsrat oder von diesem autori- Vorstand nur zwei arbeiten. sierte Personen nicht stillhalten Sie und …? Präsident Wahler oder Finanzkonnten und unbedingt den Drang vorstand Ulrich Ruf? verspürten, ihr Vorhaben an die Ein Blick auf die vergangenen MoMedien weiterleiten zu müssen. nate und die handelnden Personen Ich kann ihm also nicht böse sein. sagt doch alles. Sind Sie enttäuscht im Hinblick auf die Sie meinen also den Finanzvorstand. Wenn man wirtschaftliche Problehohen Erwartungen, die er geschürt und me hat, braucht man Finanzstrabisher nicht erfüllt hat? Man muss sich schon die Frage stel- tegien. Wenn das Finanzierungslen: Was ist aus der Aufbruchstim- modell des VfB nur daraus besteht, mung geworden, die im Sommer sich aus Transferüberschüssen oder 2013 herrschte? durch Etatkürzungen zu finanzieWas hätte denn passieren müssen? ren und am Leben zu halten, dann Man hätte viel schneller personel- ist das kontraproduktiv. Eine Konle Konsequenzen darstellen und solidierung der Finanzen und das Veränderungen angehen müssen. Erwirtschaften von TransferüberAuch als Zeichen an die Anhän- schüssen machen den Finanzchef ger: Seht her, beim VfB verändert vielleicht glücklich, diese Einbahnsich was! Das habe ich dem Prä- straßenpolitik ist aber schädlich für sidenten immer den sportlichen deutlich gemacht. Erfolg. Mein Fehler war, „Viele Traditionsklubs lügen Was wäre die Alternadass ich noch kon- sich in die eigene Tasche.“ tive gewesen? sequenter darauf Ich habe vor zwei hätte pochen solJahren schon gelen. Aber das Problem ist, dass der fordert, dass wir uns nach außen Aufsichtsrat die Politik des Vereins hin als Ausbildungsverein mit höbestimmt. Obwohl er eigentlich nur herer Wirtschaftskraft als andere die Rolle als Kontrollorgan hat. So Klubs positionieren. Wir bilden aus, lange das möglich ist, und das war wir bilden auf höherem Niveau aus, schon in der Vergangenheit der Fall, mehr derzeit nicht. Das wurde abist immer alles schwierig. gebügelt, weil es den Sponsoren Übt der Aufsichtsrat einen negativen Einund dem Umfeld nicht vermittelfluss auf? bar sei. Da sieht man, wie weit AnDie Herren werden es sicher vernei- spruch und Wirklichkeit in einem nen, aber Tatsache ist, dass Politik Traditionsverein auseinanderklafgemacht wird. Und zwar im großen fen. Ein Problem, das auch Klubs Stil. Um erfolgreich sein zu können, wie Hamburg oder Bremen haben. braucht es dagegen Ruhe und Ge- Lügen sich viele Traditionsklubs also in schlossenheit – die fehlt. Stattdes- die eigene Tasche?

Fotos: Witters, Baumann

kicker, 22. Dezember 2014

Es war einmal beim VfB: Bobic und der damalige Trainer Armin Veh Ja! Viele begreifen es erst, wenn sie mal abgestiegen sind – wie Frankfurt, Köln oder Mönchengladbach. Muss man dem VfB also einen Abstieg wünschen, damit er sich neu aufstellt und wieder auf die Beine kommt? Nein, denn ein Abstieg garantiert nicht, dass alles auf null gestellt wird und es wieder aufwärts geht. Es kann auch der gegenteilige Effekt eintreten, und man bleibt unten hängen – wie 1860 München. In der laufenden Saison kämpft der VfB massiv gegen den Abstieg. Das dürfte eigentlich nicht sein, nicht vom Talent, das in der Mannschaft steckt. Dieser Kader dürfte nicht in solche Schwierigkeiten geraten. Fakt ist, dass die Trainer versuchen müssen, aus dieser Mannschaft das Beste herauszuholen. Können Sie erklären, wie es wieder soweit kommen konnte? Wir hatten im Kalenderjahr 2014 einen unheimlichen Negativlauf, der schon im Februar begann. Das nagt am Selbstvertrauen der Mannschaft, die es dadurch nicht schafft, das Optimum aus ihren Möglichkeiten herauszuholen. Ohne Selbstvertrauen sind keine guten Ergebnisse möglich. Täuscht der Eindruck, den auch Armin Veh hatte und intern ansprach, dass der Mannschaft die richtige Mentalität zum Erfolg fehlt? Viele Spieler sind schon länger dabei, waren sogar schon hier, als wir 2013 unter anderem im Pokalfinale standen. An der fehlenden Qualität kann es also nicht unbedingt liegen. Veh meinte sicher, dass Typen, Persönlichkeiten fehlen. Aber schauen wir doch mal zum BVB: Dort werden im Moment ebenfalls Typen vermisst – und wir reden von Borussia Dortmund! Hat der VfB Typen? Durchaus, Christian Gentner ist ein Paradebeispiel, selbst wenn er ein ruhiger Leader ist. Oder der viel kritisierte Vedad Ibisevic, dessen Wert

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man vor allem jetzt erkennt, da er fehlt. Es gibt auch Spieler, die in diese Rolle hineinwachsen können. Dazu braucht man aber auch einen positiven Werdegang und keinen negativen, wie ihn der VfB momentan eben erlebt. Momentan laufen alle ihrer Form hinterher. Deswegen können Sie nicht diese Rolle ausfüllen. Diese Mannschaft ist jung und hat viel Talent. Schauen Sie sich VfB-Spiele an? Regelmäßig, aber nicht im Stadion, sondern vor dem Fernseher. Fiebern Sie mit oder lassen Sie Niederlagen mittlerweile kalt? Ich will die Jungs gewinnen sehen. Persönliche Eitelkeiten haben in diesem Job nichts zu suchen. Beruflich habe ich mit dem VfB Stuttgart aber abgeschlossen. Für immer und ewig? Das kann niemand beantworten. Ich weiß doch nicht, was in zehn Jahren ist. Das Spannende für mich ist jetzt die Frage: Wo geht es hin? Verraten Sie’s uns. Das lasse ich auf mich zukommen. Es muss nicht Deutschland sein, möglich ist auch das Ausland. Im sportlichen Bereich? Natürlich, das ist mein Metier. Aber Konkretes kann ich nicht sagen. Was benötigt der VfB, um wieder erfolgreich zu sein? In der Führung braucht es sehr schnell wieder sportliche Kompetenz. Mit wem kann der Trainer sich denn fachlich fundiert auseinandersetzen? Ein Guido Buchwald bietet sich zwar über viele Medien an, er könnte als Ehrenrat aber auch einfach anpacken und helfen. Denn die Mannschaft braucht Unterstützung. Sie hat vom Potenzial her alles, um in der Bundesliga zu spielen. Und Bernd Wahler braucht die Kraft und ehrliche Helfer, um die Veränderungen anzugehen, von denen ich vorher gesprochen habe. Trauen Sie ihm das zu? Er wird es tun müssen – sonst ist er der Nächste. War die Rückholaktion mit Huub Stevens die richtige Entscheidung? Für den augenblicklichen Zeitpunkt ist es der richtige Schritt. Er hat die nötige Ruhe und Erfahrung und kann die Situation stabilisieren. Kriegt der VfB die Kurve? Wenn sich alle einig sind und eng zusammenstehen, ja. Aber ich spüre keine Einigkeit in der Führung. Wirkt sich fehlende Einigkeit oben wirklich auf die Spieler unten aus? Wenn keine Leistungskultur besteht, kein Vertrauen vorhanden und das Klima vergiftet ist, spüren das auch die Spieler. Das habe ich auch dem Aufsichtsrat gesagt. I N T E RVI E W : H A R A L D K A I S E R UND GEORGE MOISSIDIS

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ENGLAND

2:2 – nicht Fish, nicht Chips

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live auf kicker.de

AU S E N G L A N D B E R I C H T E T KEIR RADNEDGE

V

or der Saison musste Liverpool bereits eine schmerzhafte Niederlage einstecken in einem Duell mit dem FC Arsenal: Beide Klubs bemühten sich um Barcas Stürmer Alexis Sanchez, und obwohl die Reds mehr Geld boten, leistete Gunners-Coach Arsene Wenger offensichtlich größere Überzeugungsarbeit. Und diese Entscheidung des Chilenen verfolgt den Vizemeister der Vorsaison bis heute. Beim direkten Aufeinandertreffen ging Sanchez zwar leer aus und Martin Skrtel egalisierte in der siebten Minute der (berechtigten) Nachspielzeit die 2:1-Führung der Gäste, doch damit konnten längst nicht alle Sorgen kaschiert werden, die Liverpool plagen. Immerhin hat sich eines in Anfield nicht geändert: Kampf und Einsatz stimmen bis zur letzten Sekunde. Skrtel war es, der minutenlang behandelt werden musste und mit einem Kopfverband zu Ende spielte, um dann – per Kopf – das 2:2 zu erzielen. Spielerisch zeigte die Elf von Brendan Rodgers gute Passagen, doch zumeist ist man vorm Tor zu harmlos (s. Infofläche). Und dies lag nicht am fehlenden Mario Balotelli (von der FA wegen seines antisemitischen Tweets

Foto: Getty Images/Livesey

INTERNATIONAL

Der FC LIVERPOOL holt noch einen Punkt gegen Arsenal, aber die Sorgen sind groß.

Kopfsache: Martin Skrtel erzielt mit lädiertem Schädel das 2:2 und rettet Liverpool einen Punkt. für ein Spiel gesperrt), denn der Italiener hat bislang auch nicht dazu beigetragen, dass Luis Suarez ersetzt werden konnte. Raheem Sterling, zuvor als bester U-21-Spieler Europas ausgezeichnet, ist kein Torjäger. Und so ist es nicht Fisch und nicht Fleisch, was Liverpool anbietet – oder, um auf der Insel zu bleiben: nicht Fish, nicht Chips. Fakt ist: Nach 17 Spieltagen ist noch kein Vizemeister in der folgenden Saison so sehr abgestürzt, bis auf Rang zehn.

Und auch bei Arsenal (Lukas Podolski blieb mal wieder 90 Minuten draußen) saß man schon mal fröhlicher unterm Weihnachtsbaum: Eigentlich agierten die Londoner stabil, konterten clever. Doch dann kassierten sie kurz vor Schluss in Überzahl doch noch das 2:2, was zur ebenfalls bislang wenig befriedigenden Saison der Gunners passt. Wie bei Liverpool gilt auf für die Gunners: Ihre Leistungen sind nichts Halbes, nichts Ganzes. Oder: nicht Fish, nicht Chips . . .

Die große Torarmut 25 Treffer – so viele hatte der FC Liverpool nach neun Heimspielen in der vergangenen Saison erzielt. Das war der beste Wert des Klubs in 22 Jahren Premier League. Nun sind es nach neun Matches an der Anfield Road ganze neun Treffer – ein historischer Tiefstwert für die Reds. Weniger Tore gelangen in der laufenden Saison in neun Partien vor eigenem Publikum nur Burnley (7).

Aston Villa beendet Manchester Uniteds Serie – Falcaos Zukunft trotz des Tores fraglich

Van Gaal empfiehlt ausgerechnet City als Vorbild 1Für den diplomatischen Dienst

taugte Louis van Gaal noch nie. Ob im Umgang mit seinen Vorgesetzten, den Medien oder seinen Spielern. Am Wochenende lieferte er mal wieder einen Beweis dafür, denn nachdem mit dem 1:1 bei Aston Villa Manchester Uniteds Serie mit sechs Siegen in Folge endete, empfahl er seinen Profis, sich Manchester City zum Vorbild zu nehmen, wenn es mit einem Champions-League-Rang klappen soll. ManCity, den Rivalen, den Meister! Das kommt dort und vor allem bei den Fans sehr gut an . . .

Was van Gaal meinte, und damit lag er sicher absolut nicht falsch: „Ich habe die erste Halbzeit von ManCity gegen Crystal Palace gesehen. Sie hätten in den ersten Minuten zurückliegen können, sie strauchelten, aber am Ende haben sie 3:0 gewonnen. Das ist der Unterschied.“ Und zwar zu seiner Mannschaft, die eben nur ein 1:1 in Birmingham holte. Und das, obwohl der Rekordmeister die letzten 25 Minuten in Überzahl agierte – nach Gabriel Agbonlahors umstrittenem Platzverweis.

Doch zu mehr langte es nicht, weil Villas Abwehr zusammengehalten wurde von Ron Vlaar, zurück nach sechs Wochen Verletzungspause. Der Niederländer ärgerte seinen Landsmann van Gaal, der sich immerhin über das zweite Saisontor von Zehn-MillionenLeihspieler Falcao freuen durfte. Falcaos Zukunft über die Saison ist wegen seiner Fitnessprobleme fraglich. Es war sein erster Startelfeinsatz nach elf Wochen. Villa-Coach Paul Lambert sagte angesichts der Personalmisere: „Unsere Bank war wie ein Kindergarten, unsere Leistung war unglaublich.“

kicker, 22. Dezember 2014

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Sp.

FC Chelsea Manchester City (M) Manchester United West Ham United FC Southampton FC Arsenal (P) Tottenham Hotspur Swansea City Newcastle United FC Liverpool FC Everton Aston Villa Stoke City AFC Sunderland West Bromwich Albion Queens Park Rangers (N) Crystal Palace FC Burnley (N) Hull City Leicester City (N)

16 12 3 1 17 12 3 2 17 9 5 3 17 9 4 4 17 9 2 6 17 7 6 4 17 8 3 6 17 7 4 6 17 6 5 6 17 6 4 7 17 5 6 6 17 5 5 7 16 5 4 7 17 3 10 4 17 4 5 8 17 5 2 10 17 3 6 8 17 3 6 8 17 2 7 8 17 2 4 11

17. SPIELTAG Manchester City – Cr. Palace 3:0 (0:0) Aston Villa – Manchester Utd. 1:1 (1:0) Hull City – Swansea City 0:1 (0:1) QP Rangers – West Bromwich 3:2 (1:2) FC Southampton – FC Everton 3:0 (1:0) Tottenham Hotspur – FC Burnley 2:1 (2:1) West Ham Utd. – Leicester City 2:0 (1:0) Newcastle Utd. – Sunderland 0:1 (0:0) FC Liverpool – FC Arsenal 2:2 (1:1) Montag, 22. Dezember (21 Uhr): Stoke City – FC Chelsea (3:2, 0:3)

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

36:13 36:14 30:18 29:19 28:13 30:21 22:23 22:19 18:23 21:24 27:27 11:21 18:21 15:24 17:23 20:32 19:27 12:26 15:24 15:29

+ 23 + 22 + 12 + 10 + 15 +9 -1 +3 -5 -3 0 - 10 -3 -9 -6 - 12 -8 - 14 -9 - 14

39 39 32 31 29 27 27 25 23 22 21 20 19 19 17 17 15 15 13 10

Manchester City – Cr. Palace 3:0 (0:0) ManCity: Hart – Zabaleta, Demichelis, Mangala, Kolarov – Yaya Touré, Fernandinho – Jesus Navas, Silva (69. Lampard), Nasri (89. Sinclair) – Milner (82. Fernando) – Trainer: Pellegrini Palace: Speroni – Kelly, Dann, Hangeland, Ward – McArthur, Jedinak – Puncheon (84. Thomas), Ledley (90. Bannan), Bolasie – Campbell (67. Zaha) – Trainer: Warnock Tore: 1:0 Silva (49.), 2:0 Silva (61.), 3:0 Yaya Touré (81.) – SR: Dowd – Zuschauer: 45 302

Aston Villa – Manchester Utd. 1:1 (1:0)

18. SPIELTAG Freitag, 26. Dezember (16 Uhr) Chelsea – West Ham (13.45) (0:0, 3:0) FC Burnley – FC Liverpool ( - , - ) Cr. Palace – FC Southampton (0:1, 0:2) FC Everton – Stoke City (4:0, 1:1) Leicester City – Tottenham H. ( - , - ) ManUnited – Newcastle Utd. (0:1, 4:0) AFC Sunderland – Hull City (0:2, 0:1) Swansea City – Aston Villa (4:1, 1:1) West Brom – Manchester City (2:3, 1:3) FC Arsenal – QP Rangers (18.30) ( - , - )

19. SPIELTAG Sonntag, 28. Dezember (16 Uhr) Tottenham – ManUtd (13.00) (2:2, 2:1) Southampton – Chelsea (15.05) (0:3, 1:3) Aston Villa – AFC Sunderland (0:0, 1:0) Hull City – Leicester City ( - , - ) Manchester City – FC Burnley ( - , - ) QP Rangers – Crystal Palace ( - , - ) Stoke City – West Bromwich (0:0, 2:1) West Ham United – FC Arsenal (1:3, 1:3) Newcastle – Everton (17.15) (0:3, 2:3) Montag, 29. Dezember (21 Uhr) FC Liverpool – Swansea City (4:3, 2:2)

TORJÄGER 14 12 11 9

(–) (–) (3) (–)

Aguero (Manchester City) Diego Costa (FC Chelsea) Austin (QP Rangers) Sanchez (FC Arsenal)

Villa: Guzan – Okore, Vlaar, Clark – Lowton, Cissokho (80. Bacuna) – Weimann (80. N’Zogbia), Sanchez, Delph – Agbonlahor, Benteke – Trainer: Lambert ManUnited: de Gea – Jones, Carrick, Evans – A. Valencia (74. Wilson), D. Fletcher (46. Blackett), Rooney, Young – Mata – van Persie (61. di Maria), Falcao – Trainer: van Gaal Tore: 1:0 Benteke (18.), 1:1 Falcao (53.) – SR: Mason – Zuschauer: 41 273 – Rote Karte: Agbonlahor (65., grobes Foulspiel)

Hull City – Swansea City

0:1 (0:1)

Hull: McGregor – Chester, Bruce (59. Aluko), C. Davies (77. Maguire) – El-Mohammadi, Meyler, Livermore, Robertson – Ramirez – Jelavic (81. Sagbo), Hernandez – Trainer: Bruce Swansea: Fabianski – A. Richards (81. Rangel), Fernandez, A. Williams, N. Taylor – Ki, T. Carroll (57. Emnes) – Dyer, Shelvey, Routledge – Gomis (76. Bony) – Trainer: Monk Tor: 0:1 Ki (15.) – SR: Clattenburg – Zuschauer: 21 913

QP Rangers – West Bromwich 3:2 (1:2)

SZENE ENGLAND

FC Southampton – FC Everton 3:0 (1:0) Southampton: Forster – José Fonte, Alderweireld, Yoshida – Clyne, St. Davis, Reed, Bertrand – Ward-Prowse (80. Targett), Long (89. Gape) – Pelle – Trainer: Koeman Everton: Howard – Coleman, Jagielka, Distin, Baines – Besic, Barry – Naismith, Eto’o, Barkley – Lukaku – Trainer: Martinez Tore: 1:0 Lukaku (38., ET), 2:0 Pelle (65.), 3:0 Yoshida (82.) – SR: Moss – Zuschauer: 31 475

Tottenham H. – FC Burnley

2:1 (2:1)

Tottenham: Lloris – Walker, Fazio, Vertonghen, B. Davies – Bentaleb, Mason (44. Stambouli) – Lamela, Eriksen (90./+2 Rose), Chadli – Kane (84. Soldado) – Trainer: Pochettino Burnley: Heaton – Trippier, Shackell, Keane, Mee – Arfield (79. Wallace), D. Jones, Marney, Boyd (79. Kightly) – Ings, Barnes (89. Jutkiewicz) – Trainer: Dyche Tore: 1:0 Kane (21.), 1:1 Barnes (27.), 2:1 Lamela (35.) – SR: Jones – Zuschauer: 35 681

West Ham – Leicester City

2:0 (1:0)

West Ham: Adrian – Jenkinson, Tomkins (69. Collins), W. Reid, Cresswell – Nolan (87. M. Amalfitano), Song, Kouyaté, Downing – Sakho (79. E. Valencia), Carroll – Trainer: Allardyce Leicester: Hamer – Simpson, Wasilewski, Morgan, Konchesky (62. Knockaert) – Mahrez, King, Cambiasso (61. Ulloa), Drinkwater, Schlupp – Vardy (62. Nugent) – Trainer: Pearson Tore: 1:0 Carroll (24.), 2:0 Downing (56.) – SR: Atkinson – Zuschauer: 34 977

Newcastle Utd. – Sunderland 0:1 (0:0) Newcastle: Alnwick – Janmaat, S. Taylor, Coloccini, Dummett – Tioté (75. Cissé) – Sissoko, Gouffran (59. Armstrong), Colback, Sa. Ameobi (89. Cabella) – Ayoze Perez – Trainer: Pardew Sunderland: Pantilimon – Vergini, Coates, Brown, O’Shea – Cattermole (70. Bridcutt) – A. Johnson, Larsson (90./+4 Rodwell), Jordi Gomez, Wickham (81. Buckley) – S. Fletcher – Trainer: Poyet Tor: 0:1 A. Johnson (90.) – SR: Taylor – Zuschauer: 52 315

FC Liverpool – FC Arsenal

2:2 (1:1)

Liverpool: Br. Jones – Kolo Touré (81. Lambert), Skrtel, Sakho – Henderson, Lucas, Gerrard, Markovic (74. Borini) – Coutinho, Sterling, Lallana – Trainer: Rodgers

QPR: Green – Onuoha, Dunne, Caulker, Yun (30. Hill) – K. Henry, Barton – Vargas (67. Hoilett), Zamora (80. Kranjcar), Fer – Austin – Trainer: Redknapp

Arsenal: Szczesny – Chambers, Debuchy, Mertesacker, Gibbs – Oxlade-Chamberlain (90. Campbell), Flamini, Santi Cazorla – Sanchez (90./+4 Monreal), Giroud (82. Coquelin), Welbeck – Trainer: Wenger

West Brom: Foster – Wisdom, McAuley, Lescott, Pocognoli (90./+1 Gamboa) – J. Morrison – Sessegnon, C. Gardner, Dorrans, Varela – Ideye (69. Berahino) – Trainer: Irvine

Tore: 1:0 Coutinho (45.), 1:1 Debuchy (45./+2), 1:2 Giroud (65.), 2:2 Skrtel (90./+7) – SR: Oliver – Zuschauer: 44 703 – Gelb-Rote Karte: Borini (90./+2)

Foto: Getty Images/AFP

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Premier League

Tore: 0:1 Lescott (10.), 0:2 Varela (20.), 1:2 Austin (24., FE), 2:2 Austin (48.), 3:2 Austin (86.) – SR: Pawson – Zuschauer: 17 560

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Großer Jubel: Erik Lamela freut sich über sein erstes Ligator.

Ein Lauf und eine Erlösung Was für Gegensätze bei den beiden Torschützen Tottenhams an diesem Spieltag: Harry Kane erzielte in allen Wettbewerben bereits seinen 14. Treffer, für Erik Lamela aber war es ein Erfolgserlebnis mit 16 Monaten Anlauf: sein erstes Ligator seit seinem Wechsel für 35 Millionen Euro von der Roma zu den Spurs 2013.

Chelsea und Rekord im Visier Manchester City hat mit dem 3:0 gegen Crystal Palace zumindest bis Montagabend nach Punkten mit Spitzenreiter Chelsea gleichgezogen. Für den Meister war es der achte Sieg in Folge in allen Wettbewerben, der Vereinsrekord liegt bei neun, kann also am Boxing Day in West Bromwich egalisiert und am 28. Dezember gegen Burnley neu aufgestellt werden. David Silva erzielte zwei Tore, es war sein erster Liga-Doppelpack seit dem 19. Januar 2013.

Mourinho baut vor Kluger Mann baut vor, und Chelseas Trainer José Mourinho ist bekanntlich ein cleverer Mensch. Und so erklärte er vor dem Montagabendspiel bei Stoke City zu den Vorwürfen, seine Spieler Gary Cahill, Willian und Diego Costa würden zu Schwalben neigen: „Ein guter Schiedsrichter versteht, was Aggression bedeutet und was über die Grenzen des Erlaubten geht.“ Gemeint sind Attacken gegen seine Spieler.

Leicester: Das Dutzend ist voll Leicester hat mit dem 0:2 bei West Ham, das auf einem ChampionsLeague-Platz Weihnachten feiert, das zwölfte Match in Folge nicht gewonnen, davon zehn verloren.

Austin gelingt Historisches Charlie Austin erzielte beim 3:2 für QPR gegen West Brom alle drei Treffer. Den letzten Hattrick für die Londoner hatte es 1993 durch Bradley Allen gegeben.

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ITALIEN

Römische Ernüchterung AU S I TA L I E N B E R I C H T E T O L I VE R B I R K N E R

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udi Garcia blickte grimmig drein, als er in Richtung Kabinengang schritt. Soeben hatte der Schlusspfiff das 0:0 seiner Roma gegen Milan amtlich gemacht und das Jahr beendet. Endlich, mochte man anfügen, denn in den letzten Wochen verlor die Elf zusehends all jene Stärken, die sie im Vorjahr noch zum aufregendsten Klub der Serie A gemacht hatte: Unberechenbarkeit, Tempo, Spontaneität. Garcia beschwerte sich indes über einen nicht gegebenen Handelfmeter (de Jong), sprach von verlorenen Punkten und fügte beinahe erleichtert an: „Zum Glück gehen wir jetzt in die Weihnachtspause. Die Spieler benötigen eine mentale und körperliche Regeneration.“

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Punkte holte die Roma im Kalenderjahr 2014 und damit 15 Zähler weniger als Juve. Immerhin bilanzierten die Römer zum Abschluss der vergangenen Saison mit 85 Punkten einen historischen Vereinsrekord.

Zwischendurch werden sie über Wochen der verpassten Möglichkeiten grübeln. Zwei blasse Remis daheim gegen Sassuolo und Milan. Das unnötige 1:1 bei ZSKA Moskau, das mit dem 0:2 gegen ManCity schließlich zum Aus in der Champions League führte. Einen „Willen aus Stahl“ forderte Garcia für den Start ins neue Jahr, doch vielmehr sollten sich die Gelbroten mit dem Wiederfinden ihrer verlorenen Leichtigkeit beschäftigen. Gewiss kämpfte die Roma auch mit Widrigkeiten. Mit Medhi Benatia (zum FC Bayern) und Leandro Castan (Gehirnödem) brach die Innenverteidigung weg, im Angriff verließ man sich zuletzt nur auf Gervinhos Dribblings. Dazu gesellten sich die angeschlagene Psyche nach dem 1:7-Debakel gegen die Münchner und die Erkenntnis, dass die Qualität des Kaders noch nicht höheren Ansprüchen genügt. Eine ernüchternde Einsicht, die an Garcia nagt. Aus dem charmanten Franzosen wurde immer häufiger ein klagender Coach à la Mourinho. Zumindest wurde seine Zwei-Spiele-Sperre in der Berufung ausge-

Foto: imago/Insidefoto

Das Halbjahr des AS ROM endet in der Krise. Die Gelbroten verloren ihre Leichtigkeit.

Nachdenklich in die Winterpause: Die Roma-Profis Radja Nainggolan (vorn), der Ex-Löwe Jose Holebas und Mapou Yanga-Mbiwa setzt. Die Aussage eines Stewards in Genua, Garcia hätte ihn ohrfeigen wollen, hatte das Verbandsgericht anfangs ohne Untersuchung zur Tatsache erhoben. Erfreuter geht der Gast aus Mailand in die Ferien. Trainer Filippo Inzaghi genoss den Punktgewinn: „Wir haben binnen sechs Tagen Na-

poli geschlagen und ein Remis in Rom geholt. Mittlerweile liegen wir auf dem Niveau der Spitzenklubs der Liga.“ Der Optimismus dürfte Patron Silvio Berlusconi gefallen haben. Er hatte seinen AC Mailand kürzlich zum sicheren Teilnehmer der kommenden Champions League deklariert . . .

Juventus weiter in Rekordlaune – Supercup in Katar gegen Napoli – Träume gegen Dortmund

1Man hatte sich das Duell zwi-

schen Juventus und Erzfeind Zdenek Zeman prickelnder ausgemalt. Doch der Cagliari-Coach, seit Jahren auf verbalem Kreuzzug gegen den Rekordmeister, wusste bereits nach 15 Minuten um sein Schicksal. Da führte Juve auf Sardinien schon 2:0 und siegte am Ende 3:1. Unter anderem trafen Carlos Tevez mit seinem zehnten und der überragende Ex-Leverkusener Arturo Vidal mit seinem fünften Saisontor. Damit sorgten die Turiner für den nächsten Vereinsrekord: 2014 verbuchte man 95 Punkte, einen

Zähler mehr als die bisherige Bestmarke von 2012. Schon im Mai hatte der Klub mit 102 Punkten zum Saisonende wohl einen Serie-A-Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. „2015 wird ein weiteres ganz großes Jahr für uns, in dem wir die nächsten Titel sammeln“, kündigt Vidal an. Dabei peilt Juve die vierte Meisterschaft in Folge an und träumt besonders von der Champions League. Die Achtelfinal-Hürde Dortmund erachtet Kapitän Gianluigi Buffon als „offenes 50:50-Spiel“: „Es hätte uns auch ein deutlich schlimmeres Los erwischen können.“ Zunächst

Foto: imago/Insidefoto

Vidal: „2015 wird ein weiteres ganz großes Jahr“

Freude pur: Arturo Vidal herzt den Kollegen Carlos Tevez

aber möchte Juve das Jahr perfekt mit der sechsten Trophäe seit 2012 abrunden. Am heutigen Montagabend findet der Supercup gegen Napoli in Katar statt, der wegen der Königsklassen-Qualifikation des SSC verlegt worden war. Finanziell streicht jeder Verein für die Austragung in Doha 1,5 Millionen Euro ein, zusätzlich werden aus Katar alle Reisekosten übernommen. Bei den Tifosi schlug die Wahl auf wenig Gegenliebe: „Verkaufte Tradition für eine Handvoll Millionen“, ereiferten sich die Napoli-Anhänger über die siebte Supercoppa im Ausland.

kicker, 22. Dezember 2014

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Sp.

Juventus Turin (M) AS Rom SSC Neapel (P) Sampdoria Genua Lazio Rom CFC Genua 1893 AC Mailand AC Florenz Udinese Calcio US Palermo (N) Inter Mailand Sassuolo Calcio FC Empoli (N) FC Turin Hellas Verona AC Chievo Atalanta Bergamo Cagliari Calcio AC Cesena (N) FC Parma

16 12 16 11 16 7 16 6 15 8 16 7 16 6 16 6 16 6 16 5 15 5 16 4 16 3 16 4 16 4 16 4 16 3 16 2 16 1 16 2

16. SPIELTAG Cagliari Calcio – Juventus Turin 1:3 (0:2) SSC Neapel – FC Parma 2:0 (2:0) Sassuolo Calcio – AC Cesena 1:1 (0:0) AS Rom – AC Mailand 0:0 Hellas Verona – AC Chievo 0:1 (0:0) Atalanta Bergamo – Palermo 3:3 (1:3) AC Florenz – FC Empoli 1:1 (1:0) Sampdoria Genua – Udinese 2:2 (1:2) FC Turin – CFC Genua 1893 2:1 (0:1) Inter Mailand – Lazio Rom * *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

17. SPIELTAG Montag, 5. Januar (20.45 Uhr) Lazio Rom – Sampdoria Genua (2:0, 1:1) Dienstag, 6. Januar (15 Uhr) Udinese – AS Rom (12.30) (0:1, 2:3) AC Chievo – FC Turin (0:1, 1:4) FC Empoli – Hellas Verona ( - , - ) Genua 1893 – Atalanta Bergamo (1:1, 1:1) AC Mailand – Sassuolo Calcio (2:1, 3:4) US Palermo – Cagliari Calcio ( - , - ) FC Parma – AC Florenz (2:2, 2:2) Cesena – SSC Neapel (18.00) ( - , - ) Juventus – Inter Mailand (21.00) (3:1, 1:1)

TORJÄGER 10 8 8 8 8 7 7 7 6 6 6 6 6 5 5 5 5 5 5 5

(1) (–) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (2) (–) (1) (1) (–) (–)

Tevez (Juventus Turin) Menez (AC Mailand) Icardi (Inter Mailand) José Callejon (SSC Neapel) di Natale (Udinese Calcio) Gabbiadini (Sampdoria Genua) Higuain (SSC Neapel) Dybala (US Palermo) Matri (CFC Genua 1893) Honda (AC Mailand) Ljajic (AS Rom) F. Djordjevic (Lazio Rom) S. Mauri (Lazio Rom) Osvaldo (Inter Mailand) Vazquez (US Palermo) Cassano (FC Parma) Zaza (Sassuolo Calcio) Vidal (Juventus Turin) Thereau (Udinese Calcio) Toni (Hellas Verona)

g.

u.

v.

3 1 3 2 6 3 9 1 2 5 5 4 7 3 6 4 4 6 7 4 5 5 8 4 8 5 5 7 5 7 4 8 6 7 6 8 6 9 1 13

Tore

Diff.

Pkt.

34:7 28:11 28:20 22:14 26:17 21:15 25:18 21:13 20:22 22:26 23:21 17:21 17:22 12:18 18:27 12:19 11:21 21:29 13:30 16:36

+ 27 + 17 +8 +8 +9 +6 +7 +8 -2 -4 +2 -4 -5 -6 -9 -7 - 10 -8 - 17 - 20

39 36 27 27 26 26 25 24 22 22 20 20 17 17 17 16 15 12 9 6

Cagliari – Juventus Turin

1:3 (0:2)

0:1 (0:0)

Chievo: Bizzarri – Frey, Gamberini (74. Dainelli), Cesar, Zukanovic – Birsa (58. Schelotto), Izco, Radovanovic, Hetemaj – Meggiorini (64. Pellissier), Paloschi – Trainer: Maran Tor: 0:1 Paloschi (81.) – SR: Gervasoni – Zuschauer: 22 927

Atalanta – US Palermo

3:3 (1:3)

Atalanta: Sportiello – Zappacosta, Stendardo, Benalouane, Dramé – Cigarini – Baselli (56. Gomez), Carmona – Moralez – Boakye (46. Bianchi), Denis (83. d‘Alessandro) – Trainer: Colantuono Palermo: Sorrentino – Munoz, Gonzalez, Andjelkovic – Morganella, Rigoni (75. Bolzoni), Maresca (90. Belotti), E. Barreto (69. della Rocca), Lazaar – Vazquez – Dybala – Trainer: Iachini

Cagliari: Cragno – Benedetti (46. Donsah), Ceppitelli, Rossettini, Capuano – Balzano, Conti, Ekdal, Danilo Avelar – Cossu, Ibarbo (75. Caio Rangel) – Trainer: Zeman Juventus: Buffon – Lichtsteiner, Ogbonna, Chiellini, Evra – Pereyra (81. Padoin), Pirlo, Vidal – Llorente (73. Morata) – Tevez (86. Giovinco), Marchisio – Trainer: Allegri Tore: 0:1 Tevez (3.), 0:2 Vidal (15.), 0:3 Llorente (51.), 1:3 Rossettini (65.) – SR: Mazzoleni – Zuschauer: 16 074

Tore: 0:1 Rigoni (6.), 0:2 Vazquez (16.), 1:2 Denis (40., FE), 1:3 Vazquez (45.), 2:3 Moralez (55.), 3:3 Denis (76.) – SR: Orsato – Zuschauer: 18 000

SSC Neapel – FC Parma

FC Empoli: Sepe – Hysaj, Tonelli, Rugani, Silva Duarte – Valdifiori – Signorelli, Croce – Verdi (55. Zielinski) – Maccarone (72. Mchedlidze), Tavano (61. Pucciarelli) – Trainer: Sarri

2:0 (2:0)

Neapel: Rafael – Maggio, Henrique, Britos, Ghoulam – David Lopez, Gargano – José Callejon (78. Jorginho), Hamsik, Mertens (65. de Guzman) – D. Zapata (70. Higuain) – Trainer: Benitez Parma: Mirante – Santacroce (76. Pedro Mendes), Paletta, Lucarelli, Gobbi – Acquah, Galloppa (58. Lodi), J. Mauri – Palladino, Cassano, de Ceglie (46. Rispoli) – Tr.: Donadoni Tore: 1:0 D. Zapata (19.), 2:0 Mertens (30., FE) – SR: di Bello – Zuschauer: 20 799

Sassuolo Calcio – AC Cesena 1:1 (0:0) Sassuolo: Pomini – Vrsaljko, Terranova, Acerbi, Peluso – Taider (69. Floccari), Magnanelli, Missiroli – D. Berardi (72. Biondini), Zaza, Floro Flores (62. N. Sansone) – Tr.: di Francesco Cesena: Leali – Capelli, Lucchini (79. Succi), Magnusson – Giorgi, Carbonero (46. Brienza), Cascione, Zé Eduardo, Mazzotta – Defrel – Hugo Almeida (80. A. Rodriguez) – Trainer: di Carlo Tore: 1:0 Zaza (76., FE), 1:1 Zé Eduardo (90./+4) – SR: Cervellera – ZS: 10 050

AS Rom – AC Mailand

0:0

AS Rom: de Sanctis – Maicon (81. Torosidis), Manolas, Yanga-Mbiwa, Holebas – Keita, de Rossi (74. Destro), Nainggolan – Florenzi (66. Ljajic), Totti, Gervinho – Trainer: Garcia Milan: Diego Lopez – Bonera, Mexes, Zapata, Armero – Poli (81. Muntari), Montolivo, de Jong – Honda (72. Alex), Bonaventura – Menez (88. El Shaarawy) – Trainer: Inzaghi SR: Rizzoli – Zuschauer: 46 620 – Gelb-Rote Karte: Armero (70.)

SZENE ITALIEN

Verona: Benussi – Marquez, Moras, G. Rodriguez – Martic (44. Alej. Gonzalez), Christodoulopoulos, Tachtsidis, Hallfredsson (85. Saviola), Brivio – Toni (69. Lopez), Nené – Trainer: Mandorlini

AC Florenz – FC Empoli

1:1 (1:0)

Florenz: Neto – Savic, Gonzalo Rodriguez, Basanta – Joaquin (67. Aquilani), M. Fernandez, Pizarro, Borja Valero, Vargas (82. Marcos Alonso) – Cuadrado – Gomez (82. El-Hamdaoui) – Trainer: Montella

Tore: 1:0 Vargas (45.), 1:1 Tonelli (57.) – SR: Russo – Zuschauer: 34 162

Sampdoria Genua – Udinese 2:2 (1:2) Sampdoria: Romero – de Silvestri (89. Cacciatore), Gastaldello, Regini, Mesbah – Soriano, Palombo, Obiang (81. Bergessio) – Gabbiadini, Okaka, Eder – Trainer: Mihajlovic Udinese: Karnezis – Wague, Danilo, Heurtaux – Widmer, Agyemang Badu, Pinzi, Kone, Pasquale (74. Gabriel Silva) – Geijo (81. Bruno Fernandes), Thereau (87. di Natale) – Trainer: Stramaccioni Tore: 1:0 Obiang (15.), 1:1 Geijo (31.), 1:2 Danilo (34.), 2:2 Gabbiadini (60.) – SR: Irrati – Zuschauer: 25 000 – Gelb-Rote Karte: Heurtaux (88.)

FC Turin – CFC Genua 1893

2:1 (0:1)

FC Turin: Gillet – Maksimovic, Glik, Moretti – Darmian, El Kaddouri, Gazzi, Farnerud (82. Vives), Molinaro (59. Bruno Peres) – Martinez, Amauri (68. Quagliarella) – Trainer: Ventura Genua 1893: Lamanna – Roncaglia, Burdisso, Marchese (60. Izzo) – Rosi (48. de Maio), Sturaro, Rincon, Bertolacci (46. Greco), Antonelli – Iago Falque, Matri – Trainer: Gasperini Tore: 0:1 Iago Falque (42.), 1:1 Glik (52.), 2:1 Glik (63.) – SR: Tommasi – Zuschauer: 22 000

Foto: picture-alliance/AP

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Hellas Verona – AC Chievo

Serie A

55

Pech im Duell der Nachbarn: Fiorentinas Mario Gomez

Gomez: Drittes Mal Aluminium Pech hatte Mario Gomez beim 1:1 der Fiorentina im toskanischen Derby gegen Empoli. Zunächst verhinderte Gästekeeper Luigi Sepe per Glanzparade ein Tor des Deutschen, kurz nach der Pause scheiterte Gomez per Kopf zum dritten Mal in dieser Saison am Aluminium. Der Ausgleich des Aufsteigers nach Manuel Vargas’ Führung fiel nach einer Ecke – Empolis elftes Tor aus einer Standardsituation, Bestwert der Liga.

Weiter Rätsel um Parma-Deal Der SSC Neapel verbuchte nach vier sieglosen Partien beim 2:0 über Parma wieder drei Punkte. Die Aufmerksamkeit erhielt jedoch der Tabellenletzte, ob dessen Schicksal Perplexität herrscht. Es bleibt weiterhin unklar, wer sich genau hinter den Käufern verbirgt, die Parma kürzlich übernommen haben. Die Gruppe „Dastraso Holdings Limited“ mit Sitz auf Zypern existiert erst seit dem 7. November, und ihre Hintermänner sind immer noch unbekannt. Man vermutet, der albanische Ölmillionär Rezart Taci ist in den Deal involviert. Er ist unter anderem Miteigner des englischen Drittligisten Leyton Orient und war schon in der Vergangenheit an Parma interessiert.

Gabbiadini-Wechsel zu Napoli Mit seinem letzten Tor für Sampdoria rettete Nationalspieler Manolo Gabbiadini dem Klub aus Genua beim 2:2 gegen Udinese einen Punkt. Der 23-Jährige (zur Hälfte im Besitz von Juventus) wird Samp nach 50 Pflichtspielen und 19 Treffern im Januar in Richtung Neapel verlassen.

Derbysieg für Chievo Das 13. Verona-Derby entschied Chievo bei Hellas neun Minuten vor dem Ende 1:0 für sich. Ärgerlich für Luca Tonis Elf, denn der Treffer von Alberto Paloschi resultierte aus einer Abseitsstellung.

56

SPANIEN

Lockeres 5:0 gegen Cordoba – nun wünscht sich der FC BARCELONA zu Weihnachten ein positives Gerichtsurteil. AU S S PA N I E N B E R I C H T E T P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

741

Pflichtspiele absolvierte Kapitän Xavi jetzt für Barca – Klubrekord (487 Liga, 67 Pokal, 14 Supercup, 165 Europacup, 3 Europäischer Supercup, 5 Klub-WM). Übrigens: Reals Rekordhalter Raul bestritt ebenfalls 741 Klubspiele.

Stille Macht

Launiger Jahresausklang: Gerard Piqué, Luis Suarez, Lionel Messi und Jordi Alba feiern gegen Cordoba. wir wollen uns stetig verbessern.“ Großspurig hört sich anders an, es scheint, als fühle man sich wohl als stille Macht im Schlepptau des medial lauteren Real Madrid, das trotz eines Spiels Rückstand wegen der Klub-WM einen Punkt voraus ist. „Verbessert“, wie Luis Enrique sagt, zeigte sich auch Luis Suarez. Dem 81-Millionen-Neuzugang gelang sein erster Ligatreffer, nach 565 langen Minuten. Der bislang verhinderte Torjäger freute sich: „Das Tor verschafft mir Ruhe.“ Dass die Stimmung grundsätzlich aber gereizt bleibt, zeigt ein Zahlenspiel, das Sport präsentierte: Bei Liverpool, so das Blatt, habe der Uruguayer einst sein erstes Ligator nach

16 Minuten geschafft, er sei also 35-mal „schneller“ gewesen. Und Jordi Alba resümierte: „Wir könnten besser sein, aber auch schlechter.“ Zu den Aufsteigern der vergangenen Wochen gehörte zudem Pedro, der die frühe Führung erzielte sowie der verbesserte Gerard Piqué, der ein Kopfballtor zum 3:0 beitrug. Lionel Messi schließlich schaffte per Doppelpack den Endstand, beide Tore erzielte der Ex-Weltfußballer mit seinem „schwachen“ rechten Fuß, mit dem er acht seiner letzten neun Treffer markierte. Und auf der zuletzt so umstrittenen Position des Rechtsverteidigers spielte der fast schon als aussortiert abgeschriebene Martin Montoya für den ver-

letzten Dani Alves. Ob das bislang ungeliebte und wechselwillige Eigengewächs bleibt, hängt aber wohl von einem Gerichtsurteil ab. Denn Fehleinkäufe wie Rechtsverteidiger Douglas, den Luis Enrique gegen Cordoba auf die Tribüne verbannte, oder den dauerverletzten Innenverteidiger Thomas Vermaelen, will Barca am liebsten im Wintertransfer-Fenster ausbügeln. Das von der FIFA verhängte Transferverbot im Jahr 2015 wegen illegaler Verträge mit Jugendspielern könnte, wie man bei Barca hofft, vom Internationalen Sportgericht CAS noch vor Weihnachten aufgehoben werden. Stichtag ist auf jeden Fall der 31. Dezember.

Nach dem 1:0 in Eibar überwintert der sechsmalige Meister auf einem Champions-League-Platz

„Portugal-Connection“: Valencia will nun auch Perez Valencia vorgestellt: Nachdem Peter Lim als neuer Besitzer des Vereins etabliert ist und einen Großteil der mehr als 300 Millionen Euro Schulden finanziert hat, beendet das Team nach dem 1:0 in Eibar das Jahr mit 31 Punkten und damit auf einem ChampionsLeague-Platz – wenn auch mit einem Spiel mehr als der FC Sevilla, dessen Kracher gegen Real Madrid wegen der Klub-WM auf Februar verschoben wurde. Und wie von Lim, dem Milliardär aus Singapur versprochen, scheinen neue Spieler so gut wie sicher:

Für 25 Millionen Euro Ablöse soll schon im Winter Benficas argentinischer Vize-Weltmeister Enzo Perez das Mittelfeld verstärken – und zusammen mit seinen früheren Kollegen in Lissabon, Rodrigo Moreno und André Gomes, die von Spielerberater Jorge Mendes vertretene „portugiesische Connection“ in Valencia stärken. Wozu ja auch Coach Nuno Espirito Santo gehört. Der allerdings seit Monaten auf zwei MendesSchützlinge, Joao Pereira und Joao Cancelo, verzichtet. Was aus ihnen wird? Das wissen derzeit wohl nur Mendes und Lim, die auch als Ge-

schäftspartner in der Spielervermittlung tätig sind. Dass Valencia neue Spieler guttun könnten, zeigte der mühsame Sieg in Eibar. Paco Alcacer, aktuell Spaniens National-Mittelstürmer

Foto: picture-alliance/dpa

1So hatte man sich das in

Torflaute beendet: Paco Alcacer bejubelt seinen Siegtreffer.

Nummer eins, traf nach fast drei Monaten Flaute wieder einmal in der Liga – sein fünfter Saisontreffer. Alvaro Negredo rieb sich dagegen in der baskischen Abwehr auf. Sechser Javi Fuego sah wegen eines Fouls Gelb und wird zum Jahresauftakt am 4. Januar gegen Real fehlen. Dabei sein wird aber wie stets Weltmeister Shkodran Mustafi, der gegen Eibar sicher verteidigte – Ausflüge in die Attacke, die ihn noch im Oktober in die Ligaelf des Monats brachten, unterließ er diesmal jedoch. Coach Nuno trocken: „Wir mussten einfach nur gewinnen, und das haben wir getan.“

Foto: Getty Images/Ramos

M

anchmal sagt der Satz eines Trainers mehr als 90 Spielminuten. Nach dem 5:0 des FC Barcelona gegen Cordoba gab der Coach des Aufsteigers, Miroslav Djukic, markig zum Besten: „Ich schäme mich für mein Team, sogar Andres Iniesta war aggressiver als meine Spieler. Wir sind heute nur ins Camp Nou gekommen, um Trikots zu tauschen, Barca hat mit angezogener Handbremse gewonnen.“ Die Statistik gibt ihm recht: Cordoba beging in 90 Minuten vier Fouls, Barca 14. Selbst die frühe Anstoßzeit um 16 Uhr, die laut Sportdirektor Andoni Zubizarreta zuletzt noch für das 0:0 bei Getafe verantwortlich gewesen sein sollte, machte Barca diesmal nicht zu schaffen. Trainer Luis Enrique kündigte an: „Wir sind ein klarer Aspirant, um gegen Real und Atletico zu kämpfen, auch wenn wir weiter im Aufbau sind. Das neue Jahr wird sehr interessant,

kicker, 22. Dezember 2014

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

Real Madrid (P) FC Barcelona Atletico Madrid (M) FC Valencia FC Villarreal FC Sevilla FC Malaga Celta Vigo SD Eibar (N) Espanyol Barcelona Athletic Bilbao FC Getafe Rayo Vallecano Real Sociedad San Sebastian UD Levante UD Almeria Deportivo La Coruna (N) FC Granada FC Cordoba (N) FC Elche

15 13 16 12 15 10 16 9 16 9 15 9 15 8 16 5 16 5 16 5 15 5 16 4 16 5 16 3 16 3 16 3 16 3 16 2 16 1 15 2

0 2 2 4 3 3 3 5 5 5 4 5 2 6 6 4 4 7 8 4

2 2 3 3 4 3 4 6 6 6 6 7 9 7 7 9 9 7 7 9

55:13 41:7 27:13 29:13 27:14 25:17 18:14 17:18 19:22 20:24 13:16 12:20 17:31 17:22 12:30 13:24 13:27 10:26 11:27 12:30

+ 42 + 34 + 14 + 16 + 13 +8 +4 -1 -3 -4 -3 -8 - 14 -5 - 18 - 11 - 14 - 16 - 16 - 18

39 38 32 31 30 30 27 20 20 20 19 17 17 15 15 13 13 13 11 10

16. SPIELTAG Celta Vigo – UD Almeria 0:1 (0:1) FC Barcelona – FC Cordoba 5:0 (1:0) UD Levante – Real Sociedad 1:1 (0:0) SD Eibar – FC Valencia 0:1 (0:1) Rayo Vallecano – Espanyol 1:3 (1:1) FC Villarreal – Dep. La Coruna 3:0 (1:0) FC Granada – FC Getafe 1:1 (1:0) FC Elche – FC Malaga * Athletic Bilbao – Atletico Madrid * Mittwoch, 4. Februar: Real Madrid – FC Sevilla (7:3, 1:2) *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

17. SPIELTAG Samstag, 3. Januar (22 Uhr) Atl. Madrid – UD Levante (16.00) (3:2, 0:2) FC Sevilla – Celta Vigo (18.00) (0:1, 0:1) FC Elche – FC Villarreal (20.00) (0:1, 1:1) Dep. La Coruna – Ath. Bilbao ( - , - ) FC Malaga – UD Almeria (2:0, 0:0) Sonntag, 4. Januar (12 Uhr) FC Getafe – Rayo Vallecano (0:1, 2:1) Valencia – Real Madrid (17.00) (2:3, 2:2) Espanyol – SD Eibar (19.00) ( - , - ) Real Soc. – FC Barcelona (21.00) (3:1, 1:4) Montag, 5. Januar (20.45 Uhr) FC Cordoba – FC Granada ( - , - )

TORJÄGER (–) (2) (–) (–) (–) (2) (–) (1) (–) (2)

Celta Vigo – UD Almeria

Almeria: Julian – Ximo, Fran Velez, Trujillo, Dubarbier – Verza, Thomas – Zongo (76. Thievy), Corona (90./+3 Quique), Edgar Mendez (85. dos Santos) – Hemed – Trainer: Juan Ignacio Martinez Tor: 0:1 Hemed (17.) – SR: Gil Manzano – Zuschauer: 14 397 – Bes. Vorkommnis: Julian hält FE von Nolito (73.)

Barcelona: Bravo – Montoya, Piqué, Mascherano, Jordi Alba – Rakitic (65. Xavi), Busquets, Iniesta (76. Rafinha) – Messi, Suarez, Pedro – Trainer: Luis Enrique Cordoba: Juan Carlos – Campabadal, Inigo Lopez (60. Pinillos), Pantic, Crespo – Deivid – Fede, Luso (72. Rossi), Patrick Ekeng, Borja (75. Lopez de Silva) – Ghilas – Trainer: Djukic Tore: 1:0 Pedro (2.), 2:0 Suarez (53.), 3:0 Piqué (80.), 4:0 Messi (82.), 5:0 Messi (90./+1) – SR: Mateu Lahoz – ZS: 60 066

SD Eibar – FC Valencia

UD Levante – Real Sociedad

Real Sociedad: Rulli – Carlos Martinez, Ansotegi, Inigo Martinez, de la Bella – Markel Bergara, Granero – Xabi Prieto, Canales (90./+1 Yuri Berchiche), Hervias (65. Ruben Pardo) – Finnbogason (81. Hernandez Ezkerro) – Trainer: Moyes

0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Canales (48.), 1:1 Ivanschitz (90., HE) – SR: Jaime Latre – Zuschauer: 16 800

FC Villarreal – Dep. La Coruna 3:0 (1:0) Villarreal: Sergio Asenjo – Mario, Gabriel Paulista, Victor Ruiz, Jaume Costa – J. dos Santos (62. Moises Gomez), Manu Trigueros (76. Pina), Bruno Soriano, Cheryshev – Luciano Vietto, Uche (46. G. dos Santos) – Trainer: Marcelino La Coruna: Fabri – Juanfran, Lopo, Sidnei, Canella – Alex, Juan Dominguez – Ivan Cavaleiro, José Rodriguez (74. Wilk), Farina (60. Cuenca) – Toché (70. Helder Postiga) – Trainer: Fernandez

1:3 (1:1)

Rayo: C. Alvarez – Tito, Quini, Insua – Kakuta, Jozabed, Raul Baena, Pozuelo, Moreno – Baptistao (73. Manucho), Bueno – Tr.: Paco Jemez

Cristiano Ronaldo (Real Madrid) Messi (FC Barcelona) Neymar (FC Barcelona) Bacca (FC Sevilla) Benzema (Real Madrid) Sergio Garcia (Espanyol) Bale (Real Madrid) Baptistao (Rayo Vallecano) Larrivey (Celta Vigo) Luciano Vietto (FC Villarreal)

Tore: 1:0 J. dos Santos (10.), 2:0 Luciano Vietto (68.), 3:0 Luciano Vietto (73.) – SR: Gonzalez Gonzalez – Zuschauer: 15 790 – Rote Karte: Pina (80., grobes Foulspiel) – Bes. Vorkommnis: Villarreals Trainer Marcelino wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (82.).

FC Granada – FC Getafe

Doppelpack: Espanyols Kapitän und Europameister Sergio Garcia

1:1 (0:0)

Levante: Marino – Ivan Lopez, Vyntra, David Navarro, Karampelas (75. Ruben Garcia) – Morales, Diop, Simao (55. M. Sissoko), Ivanschitz – Victor Casadesus, Barral (67. Rafael) – Trainer: Alcaraz

Eibar: Xabi Irureta – Lillo, Raul Albentosa, Raul Navas – Eneko Boveda (78. Ander Capa), D. Boateng, Dani Garcia, Saul (46. Abraham) – Piovaccari, Arruabarrena – Manu del Moral (70. Lekic) – Trainer: Garitano Valencia: Diego Alves – Mustafi, Otamendi, Orban – Feghouli (60. Barragan), Javi Fuego, Parejo, Piatti (71. Gaya) – Rodrigo de Paul (90./+1 Rodrigo) – Negredo, Paco Alcacer – Trainer: Nuno Tor: 0:1 Paco Alcacer (31.) – SR: Velasco Carballo – Zuschauer: 4758

Rayo Vallecano – Espanyol

0:1 (0:1)

Celta: Sergo Alvarez – Hugo Mallo, Cabral, Fontas, Jonny Castro – Augusto, Radoja (54. Alex Lopez), Krohn-Dehli – Orellana, Charles (82. Larrivey), Santi Mina (67. Nolito) – Trainer: Berizzo

5:0 (1:0)

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25 15 11 10 8 7 7 7 7 7

FC Barcelona – FC Cordoba

Tore: 0:1 Sergio Garcia (9.), 1:1 Baptistao (45.), 1:2 Vazquez (76.), 1:3 Sergio Garcia (90./+5) – SR: Martinez Munuera – ZS: 7776 – Gelb-Rote Karte: Stuani (81.)

1:1 (1:0)

Granada: Oier – Nyom (46. Javi Marquez), Babin, Mainz, Luis Martins – Foulquier, Iturra, Fran Rico, Piti (80. Isaac) – Cordoba, El-Arabi (68. Riki) – Trainer: Caparros Getafe: Guaita – Valera, Naldo, Velazquez, Alexis – Juan Rodriguez (56. Sammir), Lacen – Yoda (71. Pedro Leon), Sarabia, Lafita (59. Diego Castro) – Alvaro – Trainer: Contra Tore: 1:0 Cordoba (40.), 1:1 Velazquez (78.) – SR: Teixeira Vitienes – Zuschauer: 19 600

SZENE SPANIEN

Foto: imago/Marca

(1) (2) (3) (5) (6) (4) (7) (8) (9) (11) (10) (13) (12) (14) (15) (19) (16) (17) (18) (20)

Sp.

Foto: imago/CordonPress

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Primera Division

Espanyol: Casilla – Arbilla, Colotto, Bailly, Fuentes – Vazquez (86. Javi Lopez), Alvaro Gonzalez, Victor Sanchez, Salva Sevilla (56. Montanes) – Sergio Garcia, Caicedo (62. Stuani) – Trainer: Gonzales

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Neuer Boss beim Zweitligisten Mallorca: Utz Claassen

Claassens Novum auf Mallorca 2016 feiert RCD Mallorca seinen 100. Geburtstag. Bunt ging es zu in der langen Geschichte des Inselklubs, der derzeit in der unteren Hälfte der 2. Liga dümpelt, einen ausländischen Präsidenten aber gab es noch nie. Dem Deutschen Utz Claassen (51) gelang nun dieses Novum. Seit vier Jahren kauft der einstige EnBW-Manager, der 1997 auch 74 Tage Präsident von Hannover 96 war, bereits RCDAnteile, am Wochenende wurde er zum Vereinspräsidenten gewählt und zugleich für das Amt des Hauptgeschäftsführers nominiert. Nach dem Abstieg 2013 ist Claassen bereits der dritte KlubBoss, als ersten Schritt kündigte er an, „vorhandene Differenzen zu überbrücken“.

Abschied von Santa Cruz Sein wohl letztes Spiel für den FC Malaga absolvierte Roque Santa Cruz, der im Januar für eine noch unbekannte Ablöse zum mexikanischen Verein Cruz Azul wechseln soll. Der Ex-BayernStürmer erklärte zuletzt: „Cruz Azul ist eine tolle Chance für mich.“ Mexikos WM-Held Ochoa, bislang noch ohne eine Spielminute in Malaga, habe ihm jedenfalls zu dem Transfer geraten.

Schuster zurück zu Getafe? Beim FC Getafe brodelt es in der Gerüchteküche. Der klamme Klub, der durch den Einsatz von Pedro Leon das Financial Fair Play der Liga verletzt und zudem seinen Spielern angeblich rund vier Millionen Euro Gehälter schuldet, muss verkaufen – Angebote gibt es vom chinesischen Guangzhou unter anderem für die Spieler Michel Herrero und Mehdi Lacen sowie für Trainer Cosmin Contra. Der soll laut Präsident Angel Torres von zwei Ex-Trainern beerbt werden: Von Quique Sanchez Flores oder von Bernd Schuster, der Getafe schon von 2005 bis 2007 trainierte.

58

INTERNATIONAL

Ramos I.

Bester Mann der Klub-WM: Sergio Ramos

B

eim Halbfinale gegen Cruz Azul hatte noch der Oberschenkel gezwickt, Sergio Ramos ließ sich auswechseln. Nach dem Finale sagte der Innenverteidiger: „Es war ein Risiko zu spielen, aber es hat sich gelohnt.“ Und wie. Noch nie eroberte Real Madrid vier Titel in einem Jahr – und Sergio Ramos stieg auf zum König der Königlichen. Gegen das unbequeme San Lorenzo aus Argentinien verwertete er einen Eckball von Toni Kroos per Kopf zum wichtigen 1:0. Schon im Finale der Champions League war er die Schlüsselfigur gewesen, als er mit seinem längst legendären Kopfball zum 1:1 in der Nachspielzeit die bereits verloren geglaubte „Decima“ gegen den Lokalrivalen Atletico rettete – die zehnte Königskrone für Real, die zur Teilnahme an der Klub-WM in

FIFA-KLUB-WM 2014 HALBFINALE CD Cruz Azul – Real Madrid 0:4 CA San Lorenzo – Auckland City n. V. 2:1 S P I E L U M P L AT Z 3 CD Cruz Azul – Auckland City 1:1/i. E. 2:4 ENDSPIEL Real Madrid – CA San Lorenzo

2:0

Marokko ja erst berechtigte. Oder im Rückspiel des Champions-League-Halb finales gegen den FC Bayern, als Ramos beim 4:0 in München zweimal per Kopf zur Stelle war. Dass der Andalusier bei der Wahl zum Weltfußballer 2014 übergangen wird – für viele Spanier, vor allem aus Madrid, ist das ein Skandal. Immerhin wurde Sergio Ramos zum besten Spieler der Klub-WM gekürt. Vor dem Superstar und amtierenden Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der in Marokko ungewohnt torlos blieb, aber in dieser Saison mit elf Assists zusammen mit Kroos die meisten Torvorlagen bei Real gab. Der Deutsche übrigens feierte seinen dritten Weltmeister-Titel in 364 Tagen, erst mit dem FC Bayern, dann mit der Nationalelf, jetzt mit Real. „Ein sehr schöner Abschluss eines überragenden Jahres“, fand Kroos den Sieg von Marrakesch. Aber auch Ronaldo durfte jubeln. Wie mit Manchester United hat er nun alle wichtigen Team- und individuellen Titel auch mit Real gewonnen: Liga, Pokal, Champions League, Weltpokal, er war Torschützenkönig und Weltfußballer. Das zweite Tor im Finale gegen San Lorenezo schoss diesmal aber

Foto: AP/Ena

Vier Titel in einem Jahr, das gelang dem neuen Weltmeister Real Madrid noch nie. SERGIO RAMOS (28) ragte erneut heraus.

Gareth Bale und hinten freute sich Kapitän Iker Casillas nicht nur über ein Zu-null-Spiel, er stand auch zum 700. Mal für Real im Tor. Sami Khedira, zuletzt noch angeschlagen, saß 90 Minuten auf der Bank. Vier Titel in einem Jahr – und Trainer Carlo Ancelotti, der seinen Spielern nach dem 22. Pflichtspielsieg in Serie eine Woche frei gab, freute sich: „Real Madrid ist derzeit die beste Mannschaft der Welt, und wir wollen, dass das neue Jahr so gut wird wie das alte.“ Seinen Profis gab der Italiener, der schon mit dem AC Mailand zweimal als Spieler und einmal als Trainer den Weltpokal gewonnen hat, mit auf den Weg in die Weihnachtsferien: „Sie sollen keinen Sport treiben, nur ausruhen und abschalten.“ Denn zum Jahresauftakt wird es für Real gleich wieder zur Sache gehen: Am 4. Januar beim FC Valencia, danach im Pokal gegen Atletico Madrid. P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

7. WM-Sieg für Europa Vorläufer der Klub-WM war der Weltpokal, der ab 1960 zwischen dem Sieger des Europacups der Landesmeister (ab 1993 Champions League) und dem Sieger der Copa Libertadores ausgetragen wurde. 22-mal ging der Weltpokal nach Südamerika, 21-mal nach Europa, zweimal wurde er nicht ausgespielt. Jahr

Klub-Weltmeister

2014 Real Madrid 2013 Bayern München 2012 Corinthians Sao Paulo 2011 FC Barcelona 2010 Inter Mailand 2009 FC Barcelona 2008 Manchester United 2007 AC Mailand 2006 Internacional Porto Alegre 2005 FC Sao Paulo 2001 bis 2004 nicht ausgetragen 2000 Corinthians Sao Paulo

FIFA: Blatter kündigt Veröffentlichung des Garcia-Reports an – Transferbeteiligungen neu geregelt

Geschwärzte Stellen sollen Durchblick bringen 1Als Sepp Blatter die nächsten Schritte erklärte,

wirkte es, als sei alles exakt so geplant gewesen. Nichts ließ er sich anmerken von der Hektik der letzten Tage, als der Rücktritt von Chefermittler Michael Garcia die FIFA noch ein Stück weiter ins Zwielicht rückte in der wohl ohnehin schon größten Krise ihrer Geschichte. Nach der Sitzung des Exekutivkomitees am Rande der Klub-WM in Marrakesch kündigte Blatter lieber einen Schritt Richtung Transparenz an: Der „Garcia-Report“ über die WM-Vergaben 2018 und 2022 wird nun doch veröffentlicht. Jedoch

laut Blatter nur „in angemessener Form“, also mit vielen geschwärzten Stellen. Wann die vermeintlich brisanten Akten für alle zu lesen sind, steht noch in den Sternen, erst müssten die Verfahren der Ethikkommission gegen Einzelpersonen abgeschlossen sein, erklärte Blatter, der damit wieder ein wenig Zeit gewinnt. Schließlich will der 78-Jährige ja im Mai zum fünften Mal als FIFA-Präsident gewählt werden. Und seine Chancen stehen trotz allem nicht schlecht, denn einen von der UEFA unterstützten Gegenkandidaten gibt es auch weiterhin nicht.

Unterdessen kam ein zweites Gutachten aus Deutschland wie zuvor Richter Hans-Joachim Eckert zu dem Schluss, dass eine Neuvergabe vor allem des Turniers nach Katar 2022 nicht von nöten sei. Kommenden März will die FIFA verabschieden, wann genau die WM am Golf stattfindet. Bereits beschlossen wurde bei der Exko-Sitzung aber ein Verbot der sogenannten „Third Party Ownership“ ab Mai 2015, also der Teilhabe Dritter an Transferrechten von Spielern. Bestehende Verträge, etwa mit Investoren, wie in Portugal oder Südamerika sehr beliebt, bleiben bis zu deren Auslaufen gültig. M . G RU E N E R

kicker, 22. Dezember 2014

FRANKREICH: Herbstmeister OM – Erfolg für Bielsa

NEWS

Batshuayi kommt und trifft

Deutschland führt auch zum Jahresende die Weltrangliste der FIFA an, es folgen wie im November Argentinien, Kolumbien, Belgien, Niederlande und Brasilien.

1Die Herbstmeisterschaft wollten

Spanien Copa del Rey, 4. Runde, Rückspiele: SD Eibar - FC Getafe (0:3) 1:2 UD Levante - Albacete Bal. (1:1) 0:0 Espanyol - Dep. Alaves (2:0) 1:0 FC Cordoba - FC Granada (0:1) 1:1 FC Villarreal - FC Cadiz (2:1) 3:0 Real Sociedad - Real Oviedo (0:0) 2:0 FC Elche - Real Valladolid (0:0) 1:0 Atl. Madrid - CE L‘Hospitalet (3:0) 2:2 FC Malaga - Dep. La Coruna (1:1) 4:1 Athletic Bilbao - CD Alcoyano (1:1) 1:0 (In Klammern Hinspielergebnisse)

Portugal FC Porto - Vitoria Setubal 4:0 GD Estoril Praia - Guimaraes 1:0 Moreirense FC - Boavista Porto 1:0 Acad. Coimbra - FC Penafiel 1:1 FC Arouca - Maritimo 1:0 Benfica - Gil Vicente * Nac. Funchal - Sporting * Sporting Braga - Pacos Ferreira Mo. Rio Ave - Belenenses Mo. 1. Benfica (M,P) 13 30:7 34 2. FC Porto 14 31:7 31 3. Vitoria Guimaraes 14 22:10 28 4. Sporting Braga 13 22:8 25 5. Sporting Lissabon 13 25:12 24 6. Pacos de Ferreira 13 18:14 22 7. CF Belenenses 13 15:15 21 8. Moreirense FC (N) 14 12:12 20 9. FC Rio Ave 13 19:15 19 10. GD Estoril Praia 14 18:21 18 11. Maritimo Funchal 14 19:19 16 12. Boavista Porto (N) 14 9:26 13 13. Nacional Funchal 13 11:15 12 14. FC Arouca 14 8:21 12 15. FC Penafiel (N) 14 11:27 11 16. Vitoria Setubal 14 8:25 11 17. Acad. Coimbra 14 9:19 10 18. FC Gil Vicente 13 8:22 6 Nächster Spieltag am 3./4. Januar

Frankreich RC Lens - OGC Nizza

2:0

Atletico de Kolkata holte durch ein 1:0 im Finale gegen Kerala Blasters die erste Meisterschaft der Indian Super League. Den Treffer erzielte Mohammed Rafique.

Foto:

sich die OM-Fans nicht entgehen lassen. Mit 62 408 Zuschauern im umgebauten Stade Velodrome verzeichnete Olympique Marseille einen neuen Besucherrekord, sie feierten den 2:1-Sieg über Lille zum Abschluss der Hinrunde in der Ligue 1. Ein Eigentor von Roux und der Startelf-Debütant Michy Batshuayi (21) sorgten für den neunten Heimsieg in der Hinserie. Vor dem Spiel hatte der neue argentinische Trainer Marcelo Bielsa für Aufregung im Lager der Marseillais gesorgt. Weil Spielmacher Dimitri Payet, mit fünf Toren und sieben Assists einer der Garanten des OM-Erfolgs, nicht nach den Vorstellungen von „El Loco“ (der Verrückte) trainierte, strich er den Nationalspieler kurzerhand aus dem Aufgebot, brachte dafür Batshuayi. „Mit Bielsa haben wir einen Coach, der manchmal radikal in seiner Wahl ist. Aber das haben wir gebraucht“, verteidigte Präsident Vincent Labrune die Maßnahme des Trainers. Die Frage bleibt nur, wie lange das Team da mitspielt.

59

Matchwinner: Der Belgier Michy Batshuayi sorgte mit seinem Treffer zum 2:1 über Lille für die Herbstmeisterschaft von Marseille. „Der Coach weiß, was er will“, meint Offensivmann André Ayew nur trocken, „er kennt keine Gnade, wenn man sich seinen Anordnungen widersetzt.“ Der Ghanaer Ayew wird’s eventuell zu spüren bekommen, wenn er den Rückrundenbeginn wegen der Teilnahme an der Afrikameisterschaft verpasst . . . Dass Olympique mit Rang eins abschließen konnte, lag auch an der schwachen Dezember-Form des Titelverteidigers PSG. Nach den

Paris SG - Montpellier 0:0 SM Caen - SC Bastia 1:1 FC Lorient - FC Nantes 1:2 FC Metz - AS Monaco 0:1 Stade Rennes - Stade Reims 1:3 Toulouse FC - EA Guingamp 1:1 Ol. Marseille - Lille OSC 2:1 AS St. Etienne - Evian TG 3:0 Bordeaux - Olymp. Lyon * 1. Olympique Marseille 19 38:17 41 2. Paris St. Germain (M) 19 32:13 38 3. Olympique Lyon 18 35:17 36 4. AS St. Etienne 19 22:12 36 5. AS Monaco 19 23:18 32 6. Girondins Bordeaux 18 26:22 31 7. FC Nantes 19 19:17 30 8. Stade Rennes 19 21:24 28 9. Stade Reims 19 25:30 28 10. Montpellier HSC 19 21:19 26 11. OGC Nizza 19 21:26 22 12. EA Guingamp (P) 19 20:31 22 13. Lille OSC 18 15:17 21 14. Toulouse FC 19 22:29 21 15. FC Lorient 19 21:26 20 16. RC Lens (N) 19 20:24 19 17. FC Metz (N) 19 17:27 19 18. Evian TG 18 20:32 19 19. SC Bastia 19 16:23 18 20. SM Caen (N) 19 22:32 15 Nächste Spiele am 7. und 9.-11. Januar

Niederlande Heerenveen - ADO Den Haag 0:0 SC Cambuur - PEC Zwolle 2:1 FC Dordrecht - FC Groningen 1:1 PSV Eindhoven - Go Ahead Eagles 5:0 AZ Alkmaar - FC Utrecht 0:3 Vitesse Arnhem - Heracles Almelo 3:0 NAC Breda - Feyenoord 0:1 Excelsior - Ajax Amsterdam 0:2 FC Twente - Willem II 3:2 Nachtrag vom Mittwoch: PSV Eindhoven - Feyenoord 4:3 1. PSV Eindhoven 17 48:14 43 2. Ajax Amsterdam (M) 17 43:17 39 3. Feyenoord Rotterdam 17 30:15 31

ersten beiden Saisonniederlagen (1:3 in Barcelona und 0:1 in Guingamp) reichte es am Samstag nur zu einem faden 0:0 gegen Montpellier. Es war das erste Mal seit dem 11. Januar 2013, dass Paris daheim ohne Torerfolg blieb. „Ich werde in der Rückrunde die Zügel anziehen“, versprach dann auch gleich Trainer Laurent Blanc, der als zu höflich mit seinen Stars gilt. Sollte Blanc keinen Erfolg haben, dürften seine Tage gezählt sein. E L I E BA RT H

4. PEC Zwolle (P) 17 31:21 5. FC Twente 17 31:21 6. AZ Alkmaar 17 26:25 7. SC Cambuur 17 27:25 8. FC Groningen 17 19:24 9. FC Utrecht 17 30:33 10. Vitesse Arnhem 17 35:27 11. SC Heerenveen 17 21:21 12. Willem II Tilburg (N) 17 25:29 13. Excelsior R’dam (N) 17 23:36 14. ADO Den Haag 17 22:29 15. Heracles Almelo 17 27:36 16. Go Ahead Eagles 17 22:36 17. NAC Breda 17 16:37 18. FC Dordrecht (N) 17 12:42 Winterpause bis 16.-18. Januar

29 28 28 26 24 23 22 22 20 17 16 16 16 13 7

Belgien Waasld.-Beveren - RSC Anderlecht 0:2 KV Oostende - Cercle Brügge 2:0 RSC Charleroi - Lierse SK 6:0 KVC Westerlo - KV Mechelen 1:1 Mouscron-P. - Zulte Waregem 0:1 KAA Gent - Standard 1:2 FC Brügge - KRC Genk * KSC Lokeren - KV Kortrijk * 1. FC Brügge 19 44:20 38 2. RSC Anderlecht (M) 20 35:24 37 3. KRC Genk 19 25:16 32 4. KV Kortrijk 19 31:27 31 5. RSC Charleroi 20 34:26 31 6. KAA Gent 20 29:19 31 7. Standard Lüttich 20 32:32 30 8. KSC Lokeren (P) 19 28:20 29 9. KV Oostende 20 27:28 28 10. SV Zulte Waregem 20 26:31 25 11. Mouscron-Peruwelz (N)20 30:32 23 12. KVC Westerlo (N) 20 32:41 23 13. KV Mechelen 20 23:29 22 14. Waasland-Beveren 20 20:33 20 15. Cercle Brügge 20 13:30 17 16. K. Lierse SK 20 20:41 14

Eric Abidal (35) hört auf. Der 67-malige Nationalspieler Frankreichs war zuletzt in Piräus unter Vertrag, mit Barca hatte er zweimal die Champions League gewonnen. Stets ein Thema war Abidals Gesundheit: 2011 wurde ihm ein Tumor aus der Leber entfernt, ein Jahr später unterzog er sich einer Lebertransplantation. Roberto Carlos (41), Weltmeister 2002, trat als Coach des türkischen Klubs Sivasspor zurück.

Eskisehirspor - K. Karabükspor 1:1 Galatasaray - Mersin I. Y. 3:2 Genclerbirligi - Konyaspor 5:0 Balikesirspor - Kasimpasa 5:3 Bursaspor - Trabzonspor 3:3 Besiktas - Akhisar BGS * Rizespor - Gaziantepspor Mo. 1. Galatasaray (M) 14 23:17 31 2. Fenerbahce (P) 14 22:13 30 3. Besiktas 13 20:11 29 4. Basaksehir FK (N) 14 17:5 24 5. Trabzonspor 14 26:22 22 6. Mersin I. Y. (N) 14 21:18 21 7. Bursaspor 14 26:17 20 8. Genclerbirligi Ankara 14 22:16 20 9. Kasimpasaspor 14 23:26 19 10. Akhisar BGS 13 15:16 17 11. Konyaspor 14 12:20 16 12. K. Karabükspor 14 19:19 15 13. Gaziantepspor 13 13:18 15 14. Erciyesspor 14 17:16 14 15. Eskisehirspor 14 16:21 13 16. Rizespor 13 12:22 10 17. Sivasspor 14 13:24 10 18. Balikesirspor (N) 14 15:31 8

Griechenland Panthrakikos - AE Veria AO Platanias - OF Iraklion AEL Kallonis - Olympiakos Panionios Athen - Atromitos Asteras Tripolis - Skoda Xanthi AE Ergotelis - PAS Ioannina Niki Volou - Panetolikos Levadiakos - PAOK Saloniki Panathinaikos - AO Kerkyra Ergebnisse vom Donnerstag: PAS Ioannina - PAOK Saloniki Skoda Xanthi - Panathinaikos

1:1 1:0 0:5 2:2 2:1 1:0 ausg. * Mo. 3:0 4:2

1. Olympiakos (M) 15 35:11 2. PAOK Saloniki 14 31:16 3. Asteras Tripolis 15 25:17 4. Panathinaikos (P) 14 22:15 5. AE Veria 15 21:20 6. Skoda Xanthi 15 26:22 7. PAS Ioannina 15 20:15 8. Atromitos Athen 15 15:13 9. Panetolikos Agrinio 14 16:11 10. AEL Kallonis 15 11:12 11. AO Kerkyra (N) 14 16:18 12. Platanias Chanion 15 12:15 13. Panionios Athen 15 15:20 14. Levadiakos 14 14:14 15. OF Iraklion 15 9:23 16. Panthrakikos Komotini 15 11:24 17. AE Ergotelis 15 14:27 18. Niki Volou (N) 14 7:27 Nächster Spieltag am 3.-5. Januar

0:1 0:2

33 31 28 26 25 24 23 23 21 21 18 18 15 14 14 12 10 7

Schottland Partick Thistle - FC Dundee 1:1 Ross County - Hamilton Acad. 0:1 St. Johnstone - Inverness CT 1:0 FC Aberdeen - Kilmarnock 1:0 FC St. Mirren - FC Motherwell 0:1 Dundee Utd. - Celtic 2:1 1. Celtic Glasgow (M) 17 34:12 38 2. Dundee United 17 30:20 34 3. FC Aberdeen 17 26:17 34 4. Hamilton Acad. (N) 17 30:18 33 5. Inverness CT 17 24:18 32 6. FC St. Johnstone (P) 17 15:17 26 7. FC Dundee (N) 17 22:22 21 8. FC Kilmarnock 17 17:22 21 9. Partick Thistle 17 23:20 20 10. FC Motherwell 17 12:27 14 11. Ross County 17 17:37 9 12. FC St. Mirren 17 11:31 8 *) bei Redaktionsschluss nicht beendet

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter

Türkei Erciyesspor - Fenerbahce Sivasspor - Basaksehir

Breno (25), einst Verteidiger bei Bayern, zuletzt zwei Jahre inhaftiert wegen Brandstiftung, flog nach der vorzeitigen Freilassung in seine Heimat, wo er nun wieder beim FC Sao Paulo spielen will.

www.kicker.de/tabellen-international

2. BUNDESLIGA

Foto: Hübner

2. BUNDESLIGA

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Das passt zusammen: Die Spieler von Tabellenführer Ingolstadt feiern ihre bisher eindrucksvolle Saison.

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li

D

Wirklich fantastisch

er FC Ingolstadt darf in der Winterpause von der Bundesliga träumen. Rechtzeitig zu Weihnachten bescherten sich die Schanzer auch in Darmstadt mit einem Zähler und wahrten somit ihren Sieben-PunkteVorsprung vor einem Nichtaufstiegsrang. „Es ist mit Worten nicht zu erklären, dass wir die Der FC INGOLSTADT gibt sich auch in der letzten Partie Liga so dominiert haben. Wir haben immer des Jahres keine Blöße. Der einstige Abstiegskandidat eine Lösung gefunden, egal welche Aufgabe uns gestellt wurde“, sagte Trainer Ralph Hageht mit sieben Punkten Vorsprung in die Pause. senhüttl im Rückblick auf die 19 Begegnungen, von denen sein Team nur eine verlor (1:2 beim 1. FC Nürnberg). Der 47-Jährige sah sich nem Unentschieden zufrieden sein können. beim 0:1 unglücklich angeköpft worden war, auch durch das ansehnliche 2:2 in Darmstadt Aber ich glaube, beide Mannschaften haben nutzte eine davon zum Ausgleich mit einem bestätigt, dass die Entwicklung seiner Mann- gezeigt, dass sie gewinnen wollten, bis auf die strammen Innenspannschuss ins Torwarteck, schaft noch nicht abgeschlossen ist. „Das letzten zwei Minuten“, sagte Hasenhüttl zur und Stefan Lex traf aus 16 Metern ebenfalls sehenswert in den rechten Winkel. „So ein war die beste erste Halbzeit, die wir auswärts rasanten Partie. Der Coach hatte auf die Gelbsperre von Tor schieße ich nicht einmal im Training. Ich gezeigt haben. Und das bei einem Gegner, bei dem es sehr schwer ist, zurückzukom- Innenverteidiger Benjamin Hübner mit ei- habe nicht weiter nachgedacht und einfach men. Das hat mir gezeigt, ner Umstellung reagiert und draufgehalten, als ich sah, dass der Torwart dass noch viel mehr in der Roger nach hinten gezogen etwas weit vor der Linie stand“, sagte Lex zu und dafür Robert Bauer auf seinem sechsten Saisontor. Mannschaft steckt“, lobte „Wir haben immer eine Groß, der mit fünf Toren und zehn VorlaHasenhüttl seine Spieler. die Sechserposition beLösung gefunden.“ Dass der Spitzenreiter ordert. Der 19-Jährige hat gen zu den Topscorern der Liga zählt, blickte R ALP H HASENHÜ T T L , Trainer sein erstes Zweitligaspiel schon voraus. „Wir haben eine super Hinrunam Ende mit dem Remis zufrieden war, bewies auch über 90 Minuten bestritten. de gespielt, wirklich fantastisch. Jetzt geniedie kuriose Endphase, als Torwart Ramazan Er ist der zweitjüngste Spieler im Kader der ßen wir den Urlaub, und dann fangen wir bei Özcan den Ball am Strafraum am Fuß hielt, Oberbayern und kam zu Saisonbeginn von null an. Wir müssen uns nach der Winterpauein wenig hin- und herlief und die Uhr he- den U-19-Junioren des Karlsruher SC nach se neu reinkämpfen.“ Coach Hasenhüttl wird derweil erst einmal runterlaufen ließ. „Wenn der Gegner nicht Ingolstadt. Die Ausrichtung von Hasenhüttls Elf än- durchatmen und verbringt die Weihnachtsangreift und mir signalisiert, dass er mit einem Unentschieden zufrieden ist, werde ich derte sich dadurch nicht. Soweit in der häufig tage im sonnigen Süden. „Wir wollen alle in der 92. Spielminute nicht gegen den Wind unterbrochenen Partie möglich, spielten die regenerieren. Das geht wesentlich leichter, den Ball nach vorne schlagen“, erklärte Özcan Schanzer schnell nach vorne und holten wie wenn man vorne steht. Und dann wollen sein legitimes Zeitspiel. „Das ist unser Vorteil. auch der Gegner etliche Standardsituationen wir auch im nächsten Jahr unsere Aufgaben Wir sind so weit vorne, dass wir auch mit ei- heraus. Freistoßspezialist Pascal Groß, der meistern.“ GOTTFRIED STERNER

kicker, 22. Dezember 2014

Sagen Sie mal . . .

DARMSTADT: Gespräche mit Behrens

Torschütze Heller lässt Raum für Träume

Martin Bader 46, 1. FC NÜRNBERG Das Fußballjahr 2014 ist vorbei für den 1. FC Nürnberg. Sind Sie froh darüber, Herr Bader? Wieso sollte ich froh sein, wenn ich es so oder so nicht ändern kann? Klar ist, dass es eines der intensivsten meiner elf Jahre in Nürnberg war. Eines der intensivsten? War es nicht eher das enttäuschendste? Okay, beruflich war es sicher eines der enttäuschendsten Jahre. Es geht eben nicht nur aufwärts im Leben, ab und zu gibt’s ein paar Täler. Dann musst du versuchen, wieder rauszukommen

Mannschaft das hohe Niveau zu halten. Galt vor der Runde ein Platz im gesicherten Mittelfeld noch als Optimum, wäre der nun eine leise Enttäuschung. Die Partien im neuen Jahr will der Coach mit unverändertem Personal angehen: „Wir haben einen Kader von 20 Feldspielern und drei Torhütern. Den wollen und werden wir beibehalten“, so Schuster. Unter den Leistungsträgern steht vor allem noch die Vertragsverlängerung von Hanno Behrens, der im kicker bereits von der Aufnahme der Gespräche und guten Erfolgsaussichten sprach, an. Gleichwohl stünde dem Kader eine weitere Alternative fürs offensive zentrale Mittelfeld sowie für den Angriff, in dem Stroh-Engel konkurrenzlos ist, gut zu Gesicht. Im Sommer zeigte der SV 98 auch Interesse an Ingolstadts Karl-Heinz Lappe, der am Sonntag nur zu einem Kurzeinsatz kam und beim FCI derzeit einen schweren Stand hat. Ein potenzieller Neuzugang „müsste der Mannschaft weiterhelfen, den Konkurrenzkampf erhöhen und wirtschaftlich umsetzbar sein“, hatte Schuster bereits vor der gestrigen Partie die Anforderungen an einen Wintertransfer formuliert. Gern gesehen in Darmstadt wäre gewiss Ex-Spieler Yannick Stark von den Münchner Löwen. „Yannick würde ich als 1860-Trainer nicht gehen lassen“, machte sich Schuster allerdings keine Illusionen. JENS DÖRR

Fingerzeig nach oben: Darmstadts Flügelflitzer Marcel Heller trifft gegen Ingolstadt und ist voll des Lobes für Trainer Dirk Schuster.

Spielen das Glück gefehlt, das wir zuletzt hatten. Bedeutet das 0:0 gegen Greuther Fürth einen Rückschlag? Nur, wenn Sie davon ausgehen, dass wir jedes Spiel gewinnen. Haben Sie nicht auch auf den ersten Derbysieg seit sechs Jahren gehofft? Natürlich habe ich das, aber man hat früh gemerkt, dass Fürth mit einem 0:0 zufrieden war. Und wir tun uns noch schwer gegen eine gut organisierte Abwehr; wir müssen daran arbeiten, mehr Tore aus dem Mittelfeld und aus Standardsituationen heraus zu erzielen.

„Es war sicher eines der enttäuschendsten Jahre“

Foto: Jan Hübner

1Zum vierten Mal in Folge trennten sich Darmstadt und Ingolstadt in einem Punktspiel 2:2 – ein Kuriosum, über das am Sonntag dennoch nur wenige sprachen. Stattdessen herrschte allerorten Zufriedenheit pur mit dem erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte. Auch gegen den Tabellenführer waren die „Lilien“ wie schon beim Remis in der Vorrunde auf Augenhöhe – spielerisch, läuferisch und kämpferisch demonstrierten beide Mannschaften, dass sie zu Recht im Aufstiegsrennen mitmischen. Was bei den 98ern selbst kühnste Optimisten nicht einmal annähernd für möglich gehalten hätten, wurde wahr: Wie Ende 2013 in der 3. Liga überwintern die Südhessen auf dem Relegationsplatz. „Ich kann es nicht mehr hören“, blaffte Dominik Stroh-Engel zum Jahresabschluss die Medienvertreter beim Thema Aufstieg an, um eine kurze Abrechnung mit der weiter hinterherhinkenden Infrastruktur im und am städtischen Stadion hinterherzuschieben. Torschütze Marcel Heller schlug freundlichere Töne an: „Wir wollen weiter in jedem Spiel 100 Prozent geben und möglichst viele Punkte holen – dann gucken wir, was rauskommt.“ Heller vergaß dabei den Vater des Erfolgs nicht: „Wir setzen um, was der Trainer uns vorgibt.“ Doch Coach Dirk Schuster muss das Kunststück schaffen, mit seiner

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und darfst nicht den Fehler machen, dich selbst und deine Arbeit grundsätzlich infrage zu stellen. 2014 sind auch viele Dinge passiert, die man nicht beeinflussen kann, zum Beispiel das Verletzungspech im ersten Halbjahr. Andere Dinge konnten Sie beeinflussen, so die Wahl des neuen Trainers vor Saisonbeginn. Ärgern Sie sich heute, dass Sie sich nicht schon damals für René Weiler entschieden haben? Das ist doch alles hypothetisch, du kannst Geschichte nicht zurückdrehen. Außerdem haben wir uns für Valerien Ismael und nicht gegen René Weiler entschieden; bei beiden hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Gut, anders gefragt: Sind Sie froh, dass Weiler auch drei Monate nach Saisonbeginn noch zur Verfügung stand? Die Wahl des Trainers ist eine der wichtigsten, aber auch schwierigsten Entscheidungen für die sportliche Leitung eines Vereins. Wir sind sehr froh, dass die Zusammenarbeit mit René sehr, sehr gut funktioniert, aber das tat sie mit Valerien auch. In 13 Spielen unter Ismael holte der Club nur 14 Punkte, in 6 Spielen unter Weiler nun schon 13. Das ist in der Tat eine tolle Quote, aber der neue Trainer hat ja nun nicht alles verändert. Vielleicht war es so, dass der eine oder andere Spieler in den ersten Monaten der Saison noch nicht so weit war, außerdem hat uns in einigen

Bei sechs Punkten Rückstand: Ist der Aufstieg noch in dieser Saison drin? Wir haben immer gesagt, dass es nichts bringt, nach jedem Spieltag in Abständen zu rechnen. Klar, wir möchten zurück in die Bundesliga, in dieser Saison oder in der nächsten, und dafür werden wir auch alles tun. Von allen Neuzugängen des FCN am besten eingeschlagen hat Alessandro Schöpf. Spielt er schon in der Rückrunde bei einem Bundesligisten? Ausgeschlossen. Wir freuen uns, dass er sich bei uns so gut macht. IN TE RVIEW: HARALD KAISE R

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2. BUNDESLIGA

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VfR Aalen Erzgebirge Aue 1. FC Union Berlin VfL Bochum Eintracht Braunschweig SV Darmstadt 98 Fortuna Düsseldorf FSV Frankfurt SpVgg Greuther Fürth 1. FC Heidenheim FC Ingolstadt 04 1. FC Kaiserslautern Karlsruher SC RasenBallsport Leipzig 1860 München 1. FC Nürnberg SV Sandhausen FC St. Pauli

1. FC Union Berlin

2014/15

Erzgebirge Aue

Saison

15.3. 1:2 I 1:2 12.4. 10.5. C K

3.5. 19.4. 6.2. 1:5 1:2 22.2. 7.2. 24.5. 1:1 4:0 1:1 1:1 K 13.2. 1:1 2:1 26.4. 1:1 1:2 E 2:0 2:0 2:0 15.3. 5.4. 1.3. R 10.5. 13.2. 1:0 8.3. 2:2 22.3. 26.4. 1:1 17.5. 1:5 0:3 8.3. 1:1 2:0 19.4. 0:0 5.4. 17.5. 0:1 24.5. 3:1 5:0 0:1 1:1

1:0

4:1

1:1 14.2. 3:0 0:0 1:0 0:0 1:0

3:3 3:0 1:0 2:2 0:0 22.2. 1.3. 2:0

1:0 2:2 2:1 0:0 1:0 10.5. 3:1 26.4. 22.3. 5.4. 3.5. 19.4. 1:2 1:1 24.5. 1:0 15.2. 22.3. 10.5. 12.4. 1.3. 1:1 5.4. 0:0 15.3. 1:2 3:1 1.3. 3:0 17.5. 1:0 0:1

11:6 17:12 9:9 12:12 11:13 16:8 7:6 10:19 8:12 10:15 14:15 7:11 15:15 8:14 5:17 15:16 10:23 4:14

16 17 12 13 8 18 10 10 7 10 12 8 15 7 6 10 3 4

St. Pauli

Niederlechner Rzatkowski Heidenheim

St. Pauli

Karlsruhe

1. Groß (FC Ingolstadt 04) ........... 2,39 2. Ring (1. FC Kaiserslautern) ...... 2,55 3. Matip (FC Ingolstadt 04).......... 2,58 4. Schnatterer (Heidenheim)........ 2,61 5. Poulsen (RB Leipzig) ................ 2,73 6. Heller (SV Darmstadt 98) ........ 2,78 Leckie (FC Ingolstadt 04)......... 2,78 8. Sulu (SV Darmstadt 98) .......... 2,82 9. Hübner (FC Ingolstadt 04) ....... 2,85 10. Roger (FC Ingolstadt 04).......... 2,87

Für das nächste Spiel gesperrt 5 Hainault (VfR Aalen) 5 Bellinghausen (Fortuna Düsseldorf) 5 Linsmayer (SV Sandhausen)

VfR Aalen

er 27-Jährige ackert und rackert. Attackiert vorne, arbeitet aggressiv nach hinten mit und klärt zudem auch mal im eigenen Strafraum. Rouwen Hennings ist sich für nichts zu schade. Und: Der ehemalige U-21-Nationalspieler gibt nie auf, macht mit vollem Einsatz immer weiter. Klappt es dann, dass er wie gegen Frankfurt ins gegnerische Gehäuse trifft und zudem seine Kollegen mehrmals gut in Szene setzt, dann steht unterm Strich eine solche Topleistung wie beim 4:1 gegen den FSV. Zwei Treffer erzielt, einen Elfer rausgeholt und noch drei weitere Großchancen kreiert. Eine Topbewerbung für die Verlängerung des Mitte 2015 auslaufenden Vertrags. P. P.

Karlsruhe

Yabo

Für das nächste Spiel gesperrt: Leistner (1. FC Union Berlin) Schröck (SpVgg Greuther Fürth)

1 3 1 5 3 2 3 6 4 4 3 3 5 6 6 5 6 6

Hennings Verhoek

Top-Feldspieler

Gelb-Rote Karten

4 2 6 1 5 3 4 1 4 4 3 5 0 1 3 1 3 4

ELF DES TAGES

Rote Karten niemand

Gelbe Karten

D

4 5 2 4 1 5 2 3 1 2 3 1 5 2 1 3 0 0

Röcker Fürth

Ivana

Darmstadt

Behrens

Darmstadt

Correia

Kessel

Braunschweig Braunschweig

Gikiewicz

Braunschweig Die endgültige Elf des Tages – einschließlich des Spiels vom Montag – lesen Sie in unserer Donnerstagsausgabe

2:0 0:1 8.3. 17.5. 22.2. 2:2 0:3 19.4. 22.3. 1:1 8.3. 17.5. 1:1 2:1 0:1 22.2. 26.4. 8.3. 1:1 1.3. 1:1 15.3. 10.5. 26.4. 2:1 3.5. 2:2 3:0 22.3. 8.2. 1:4 4:0 0:0 19.4. 2:2 3.5. S 24.5. 3:3 3:2 0:0 12.4. 0:2 P 12.4. 2:0 0:1 22.2. 3.5. 2:5 O 0:0 6.2. 2:1 1.3. 2:1 10.5. R 12.4. 1:1 19.4. 5.4. 2:0 1:0 T 2:0 1:1 1:0 1.3. 5.4. 24.5. M 8.2. 4:1 26.4. 1:1 0:1 22.3. 15.3. 15.2. 24.5. 1:1 0:1 0:0 0:1 0:2 2:0 9.2. 1:1 1:1 0:2 0:1 0:0 8.3. 2:1 3:2 17.5. 0:3 1:0 3.5. 0:3 1:1 5.4. 15.3. 16.2. 0:3 1:1 1:3

FC St. Pauli

Okotie (TSV München 1860) Terodde (VfL Bochum) Benschop (Fortuna Düsseldorf) Nielsen (Eintr. Braunschweig) Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) Pohjanpalo (Fortuna Düsseldorf) Niederlechner (Heidenheim)

9 10 9 10 9 10 9 10 9 10 9 9 10 9 10 9 9 10

SV Sandhausen

nach dem 19. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Zimmermann (Heidenheim) ..... 2,69 2. Özcan (FC Ingolstadt 04) ......... 2,71 3. Orlishausen (Karlsruher SC)..... 2,76 4. Rensing (Fortuna Düsseldorf) .. 2,83 5. Gikiewicz (E. Braunschweig) ..... 2,89

(–) (–) (–) (–) (–) (–) (–)

24 16 21 20 24 13 18 17 18 14 11 15 6 13 11 6 13 10

1. FC Nürnberg

Karlsruher SC

Top-Torhüter

11 10 10 8 8 8 8

21:8 11:4 16:6 16:8 16:6 13:14 14:5 11:9 20:8 12:14 14:13 15:12 9:18 7:11 10:8 8:14 12:16 12:15

1860 München

Rouwen Hennings

Torjäger

0 1 1 1 0 2 1 2 2 3 1 3 5 3 4 5 5 5

RB Leipzig

Spieler des Tages

3 4 3 2 3 4 3 2 3 2 8 3 3 4 2 3 1 1

Karlsruher SC

(2:2)

7 4 6 6 7 3 5 5 5 4 1 4 1 3 3 1 4 3

1. FC Kaiserslautern

(1:2) (2:0) (1:0)

10 9 10 9 10 9 9 9 10 9 10 10 9 10 9 9 10 9

FC Ingolstadt 04

(1:1) (1:2)

40 33 33 33 32 31 28 27 25 24 23 23 21 20 17 16 16 14

1. FC Heidenheim

(0:2) (0:2) (0:1)

19 11 7 1 32:14 + 18 19 9 6 4 28:16 + 12 19 8 9 2 25:15 + 10 19 10 3 6 28:20 + 8 19 8 8 3 27:19 + 8 19 8 7 4 29:22 + 7 18 7 7 4 21:11 + 10 19 8 3 8 21:28 - 7 19 6 7 6 28:20 + 8 19 6 6 7 22:29 - 7 19 4 11 4 28:28 0 19 5 8 6 22:23 - 1 19 6 3 10 24:33 - 9 19 5 5 9 15:25 - 10 19 4 5 10 15:25 - 10 18 4 4 10 23:30 - 7 19 4 4 11 22:39 - 17 19 3 5 11 16:29 - 13

Greuther Fürth

Freitag, 6. Februar (18.30 Uhr) Greuther Fürth – FC Ingolstadt 04 VfR Aalen – SV Darmstadt 98 Erzgebirge Aue – RB Leipzig Samstag, 7. Februar (13 Uhr) 1. FC Union Berlin – VfL Bochum SV Sandhausen – FC St. Pauli Sonntag, 8. Februar (13.30 Uhr) Braunschweig – Kaiserslautern Karlsruher SC – Fortuna Düsseldorf FSV Frankfurt – 1. FC Nürnberg Montag, 9. Februar (20.15 Uhr) 1860 München – 1. FC Heidenheim

zu Hause auswärts Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

FSV Frankfurt

20. SPIELTAG

1. (1) FC Ingolstadt 04 2. (3) Karlsruher SC 3. (2) SV Darmstadt 98 (N) 4. (4) Eintr. Braunschweig (A) 5. (5) 1. FC Kaiserslautern 6. (7) Fortuna Düsseldorf 7. (6) RB Leipzig (N) 8. (8) 1. FC Nürnberg (A) 9. (9) 1. FC Heidenheim (N) 10. (10) 1. FC Union Berlin 11. (11) VfL Bochum 12. (12) SpVgg Greuther Fürth 13. (13) FSV Frankfurt 14. (14) SV Sandhausen 15. (15) VfR Aalen 16. (16) TSV München 1860 17. (18) FC St. Pauli 18. (17) Erzgebirge Aue

v.

Fortuna Düsseldorf

Karlsruher SC – FSV Frankfurt 4:1 (2:0) Fort. Düsseldorf – 1. FC Union 1:0 (0:0) Heidenheim – E. Braunschweig 0:1 (0:0) 1. FC Nürnberg – Greuther Fürth 0:0 FC St. Pauli – VfR Aalen 3:1 (1:0) Kaiserslautern – Sandhausen 1:0 (0:0) VfL Bochum – Erzgebirge Aue 1:1 (0:1) Darmstadt 98 – FC Ingolstadt 2:2 (1:2) Montag, 22. Dezember (20.15 Uhr): RB Leipzig – TSV München 1860 (3:0)

Sp. g. u.

SV Darmstadt 98

19. 12. – 22. 12. 2014

2. Bundesliga

Eintr. Braunschweig

19. SPIELTAG

VfL Bochum

62

2:0 4:1 2:0 2:1 1:4 1:1 12.4. 0:3

5.4. 3.5.

17.5.

0:0 0:2 2:3 0:3 13.2. 15.3.

2:0 A

3:1 2:3 1.3. 19.4.

0:4

0:0

1:2 0:1 2:0 0:1 12.4. 3:0 0:4 3:1 22.3. 1:1 24.5. 3:3 22.2. 12.4. 1:0 2:1 8.3. 1:0 15.2. 3:0 1:0 24.5. 2:2 26.4. 22.2. 1:3 1:0 0:0 10.5. 8.2. 22.3. 3:3 0:1 15.3. 5:1 22.2. 3:0 22.3. 2:2 3:0 3:0 26.4. 17.5. 1.3. 3.5. 14.2. 2:1 19.4. 3:2 15.3. 1:0 10.5. 8.3. 24.5. 3:0 1:1 12.4. G 22.12. 5.4. 10.5. 4:1 0:3 A 17.5. 8.3. 22.2. 1:0 2:1 Z 26.4. 2:2 0:0 1:0 2:1 I 7.2. 3.5. 1:2 19.4. 2:1 N 6.2.

Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

kicker, 22. Dezember 2014

N

63

Alle auf Lienens Linie

atürlich weiß Ewald Lienen, dass die Fans am Millerntor grundsätzlich nicht extra eingeschworen werden müssen. Getan hat er es dennoch, rund eine halbe Stunde vor dem Anpfiff. „Weil ich das immer mache.“ Seine Profis hatte St. Paulis Trainer schon in den Stunden zuvor auf Linie gebracht. Mit vielen Gruppen- und Einzelgesprächen. „Er hat sich auf die Basis berufen, grundlegende Dinge angesprochen“, verrät Lasse Sobiech. „Wir sollten einfache Dinge machen.“ Leicht, erklärt der TrainerRoutinier jedoch, waren indes weder seine ersten Tage in Hamburg noch der gelungene Heimauftakt.

Mit einfachen Dingen hat der neue Trainer ST. PAULI wieder neues Leben und Selbstvertrauen eingehaucht.

„Mit seiner ganzen Erfahrung vermittelt er uns viel Mut.“ MARC R Z ATKOW SKI, Spieler

Foto: Witters

„Es war überlebenswichtig in unserer Situation. Und es war Hardcore“, atmete Lienen nach dem 3:1 gegen Aalen durch. „Wir hatten 45 Minuten Training vor dem ersten Spiel beim Tabellenführer, dann nur weitere zwei Tage bis zum Duell mit einem Mitkonkurrenten, wir haben uns richtig den Arsch aufgerissen.“ Und die richtigen Schlüsse gezogen aus der Talfahrt mit zuvor nur zwei Pünktchen aus neun Partien. „Die letzten fünf, sechs Spiele habe ich alle gesehen“, sagt der 61-Jährige, „ich wusste, wo anzusetzen war.“ Bernd Nehrig hatte er bereits in Ingolstadt vom Abstellgleis zurück in die Startelf beordert und trotz dessen Fehler vor dem 0:1 an ihm

festgehalten. Samstag rechtfertigte der in der Vergangenheit oft unterkühlt aufgetretende Ex-Fürther das Vertrauen mit einem heißen Kampf. „Bernd hat viele Bälle erkämpft, lässt auch mal einen über die Klinge springen.“ Tugenden, auf die es ankommt in der Rest-Rückrunde. St. Pauli demonstrierte neben viel Leidenschaft aber auch erstaunliche spielerische Fortschritte. Lienens Vorgabe, den einfachen Ball zu spielen, verlieh Sicherheit. „Wir haben uns selbst bewiesen, dass wir auch Fußball spielen können“, sagt Sobiech. Der Trainer selbst fand die erste Hälfte gar „überragend. Wir standen mit dem Rücken zur Wand, so eine Leistung habe ich nicht erwartet.“ Nach turbulenten Wochen und Monaten kehrt mit Lienen ein Hauch von Stabilität ein zur Jahreswende. „Er liest ein Spiel“, findet Marc Rzatkowski. Lobeshymnen sind üblich von Spielern nach einem Trainerwechsel, der Mittelfeldakteur aber stellt – ob gewollt oder ungewollt – einen entscheidenden Unterschied zwischen dem neuen Coach und dem neuen Sportdirektor, Vorgänger Thomas Meggle, heraus. „Mit seiner ganzen Erfahrung vermittelt er uns viel Mut. Als Spieler hast du das Gefühl, er weiß genau, was er tut.“ Lienen arbeitet mit Akribie und Kalkül. Zwei Stunden, nachdem er die Fans eingeschworen hatte, drehte er wieder die Runde, genoss die Ovationen und weiß: „Am 5. Januar beginnen wir die Vorbereitung, dann geht die Arbeit erst richtig los.“ S E BA S T I A N W O L F F

KAISERSLAUTERN: Die Geduld von Runjaic mit Hofmann und Matmour zahlt sich aus

Karl: „32 Punkte – das ist eine gute Ausgangslage“

1Trainer Kosta Runjaic bejubelte das hart erkämpfte 1:0 gegen Sandhausen euphorisch. Philipp Hofmann, bis dahin ein Totalausfall als einzige Spitze, hatte mit der Brust den Flankenball von Karim Matmour über die Linie gedrückt. Und den Roten Teufeln mit dem siebten Sieg im zehnten Heimspiel den ersehnten versöhnlichen Jahresabschluss beschert. Statt auf Platz drei, wie zweimal zuvor seit dem Abstieg 2012, überwintert der FCK diesmal nur auf Rang fünf. Bei lediglich einem Punkt Rückstand auf den Zweiten Karlsruhe ist die Chance auf den direkten Aufstieg jedoch weitaus größer als in den vergangenen beiden Jahren.

„Wir haben mit 32 Zählern einen Punkt mehr als im Vorjahr. Bei den vielen Ausfällen, die wir hatten, ist das eine gute Ausgangslage für 2015“, sagte Markus Karl zufrieden. Erleichtert war auch Matmour, dass er seinen Elfmeter-Fehlschuss mit der Vorarbeit beim Siegtor ausgleichen konnte: „Ich war noch fit. Und wusste, dass ich noch einmal durchkomme und mir etwas Gutes gelingen wird.“ Der Rückkehrer war mit einem zu unplatziert und zudem wenig scharf geschossenen Strafstoß an Torwart Manuel Riemann gescheitert. Es war der erste von zuletzt 15 Elfmetern für Lautern, der vergeben wurde. Die beiden zuvor in dieser

Spielzeit hatte Srdjan Lakic verwandelt. Der Kapitän war kurzfristig mit einem grippalen Infekt ausgefallen. Von seinem Vertreter Hofmann war lange nichts zu sehen – bis er dann doch im Stile eines Torjägers zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle stand und ihm mit seinem zweiten Saisontor der erlösende Big Point glückte. Wegbereiter Matmour, Torschütze Hofmann. Die Geduld, die Runjaic mit den beiden zeigte, zahlte sich aus. Und ließ Lauterns Profis, die sich mit Ballgeschenken bei ihren treuen Fans bedankten, direkt nach dem Spiel mit guten Perspektiven für das neue Jahr in den Weihnachtsurlaub starten. C A R S T E N S C H R Ö T E R

64

2. BUNDESLIGA

2. LIGA

Der Spieltag im Überblick: Alle Tore,

Gelungener Auftritt: Karlsruhes Reinhold Yabo traf zum 2:0.

Matchwinner für Düsseldorf: Der eingewechselte Mathis Bolly

Karlsruher SC – FSV Frankfurt Karlsruhe: Valentini (3)

Orlishausen (3) Gordon (3) Meffert (2,5)

Gulde (2,5) Yabo (2) Nazarov (3) Hennings (1)

Torres (2,5)

4:1

(2:0)

Trainer: Kauczinski

FC St. Pauli – VfR Aalen Startsev (4) Görlitz (4)

Ludwig (3,5) Feick (4,5)

Himmelmann (3) Sobiech (2,5) Gonther (3,5) Nehrig (2) Daube (2) Rzatkowski (2) Verhoek (2) Klauß (5) Gjasula (3,5) Chessa (4) Hainault (4,5) Leandro (4) Barth (5)

Unnerstall (3)

Schauerte (4)

Yamada (4)

Halloran (4)

Trainer: Möhlmann Frankfurt: Klandt (4) Eingewechselt: 68. Krebs (–) für Nazarov, 73. Micanski (–) für Hennings, 76. Peitz (–) für Meffert – 46. Ballmert (4,5) für Grifo, 68. Aoudia (–) für Dedic, 76. Toski (–) für Oumari – Reservebank: Vollath (Tor), Klingmann, Stoll, van der Biezen – Pirson (Tor), Schlicke, Kaffenberger, Kauko Tore: 1:0 Hennings (16., Linksschuss, Vorarbeit Meffert), 2:0 Yabo (20., Rechtsschuss, Torres), 3:0 Hennings (51., Linksschuss, –), 4:0 Nazarov (66., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Dedic an Hennings), 4:1 Aoudia (72., Kopfball, Engels) – Chancen: 11:3 – Ecken: 4:5 SR-Team: Weiner (Giesen – Assistenten: Grudzinski, Henschel – Vierter Offizieller: Ostheimer), Note 1,5, legte die Vorteilsregel hervorragend aus, hielt das Spiel so in Bewegung. – Zuschauer: 12 117 – Gelbe Karten: Oumari, Beugelsdijk – Spielnote: 2,5, die Gäste waren zu schwach, um eine spannende Partie aufkommen zu lassen. Der KSC war in allen Belangen überlegen: spielerisch, kämpferisch und in der Effektivität. – Spieler des Spiels: Rouwen Hennings, erzielte zwei Treffer und bereitete einen vor. Er ackerte und half auch im eigenen Strafraum aus.

3:1

(1:0)

Trainer: Lienen

Bruno Soares (2,5) Gartner (3,5)

Benschop (3,5) Pohjanpalo (3,5) Brandy (4)

Polter (4)

Köhler (3) Puncec (2,5)

Kreilach (4) Leistner (4,5)

Parensen (4)

(0:0)

Trainer: Reck

Bellinghausen (4) Liendl (4)

Kopplin (3,5)

Trainer: Düwel Berlin: Haas (2) Eingewechselt: 66. Bolly (–) für Liendl, 82. Erat (–) für Schauerte, 85. Golley (–) für Halloran – 64. Skrzybski (–) für Quiring, 77. Zejnullahu (–) für Brandy, 88. Eggimann (–) für Zejnullahu – Reservebank: Heller (Tor), Urban, Weber, Hoffer – Amsif (Tor), Jopek, Nebihi Tor: 1:0 Bolly (89., Linksschuss, Vorarbeit Golley) – Chancen: 6:3 – Ecken: 5:5 SR-Team: Dingert (Lebecksmühle – Assistenten: Christ, Aarnink – Vierter Offizieller: Bläser), Note 3,5, kleine Schwächen in der Zweikampfbewertung, überzogene Gelbe Karte zum Beispiel gegen Thiel (26.). – Zuschauer: 28 256 – Gelbe Karten: Bellinghausen (5., gesperrt), Gartner – Thiel – Gelb-Rote Karte: Leistner (87.) – Spielnote: 4, lange sehr zerfahren, nach der Pause etwas temporeicher und ansehnlicher. – Spieler des Spiels: Daniel Haas, hielt Union mit starken Paraden bis kurz vor dem Ende im Spiel, machtlos bei Bollys Gewaltschuss.

1:0

1. FC Kaiserslautern – SV Sandhausen Kaiserslautern:

Sippel (3)

Thy (3)

Matmour (4)

Orban (3) Karl (2,5)

Kulovits (3,5) Paqarada (4)

(0:0)

Trainer: Runjaic

Heintz (3) Demirbay (3) Younes (3) Hofmann (4)

Bouhaddouz (5)

Trainer: Ruthenbeck Aalen: Bernhardt (3) Eingewechselt: 46. Buballa (4) für Halstenberg, 63. Nöthe (–) für Rzatkowski, 74. Trybull (–) für Nehrig – 61. Weiß (–) für Klauß, 66. Kaufmann (–) für Hainault, 78. Oesterhelweg (–) für Chessa – Reservebank: Tschauner (Tor), Uphoff, Litka, Budimir – Fejzic (Tor), Hofmann, Junglas, Welzmüller Tore: 1:0 Verhoek (35., Rechtsschuss, Vorarbeit Sobiech), 2:0 Barth (50., Eigentor, Daube), 3:0 Thy (81., Rechtsschuss, Trybull), 3:1 Kaufmann (83., Rechtsschuss, Gjasula) – Chancen: 7:5 – Ecken: 3:5 SR-Team: Bandurski (Oberhausen – Assistenten: Storks, Schmitz – Vierter Offizieller: Siewer), Note 2, souverän und fehlerfrei. – Zuschauer: 21 712 – Gelbe Karten: Nehrig, Startsev, Buballa – Daghfous, Hainault (5., gesperrt), Feick, Ludwig – Spielnote: 2,5, temporeich, umkämpft und von St. Paulis Seite aus auch spielerisch ansprechend. – Spieler des Spiels: Dennis Daube, Dreh- und Angelpunkt, an etlichen Gefahrenmomenten beteiligt.

1:0

Quiring (4,5)

Schulze (4,5)

Ofosu-Ayeh (3)

Bodzek (3) Tah (4)

Thiel (3,5)

Halstenberg (3)

Daghfous (4)

Schoss den Siegtreffer für Lautern: Philipp Hofmann

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Union Berlin Düsseldorf:

Max (3)

Dedic (5,5) Grifo (5) Engels (4) Oumari (5) Konrad (5) Kruska (4) Bittroff (4,5) Balitsch (4,5) Beugelsdijk (5,5) Huber (4)

St. Pauli:

Sorgte permanent für Gefahr: St. Paulis Dennis Daube

Löwe (3,5) Stöger (3,5)

Kuhn (5)

Linsmayer (3,5)

Kratz (3,5)

Kübler (4) Kister (3) Olajengbesi (4) Trainer: Schwartz Sandhausen: Riemann (2) Eingewechselt: 69. Zimmer (–) für Stöger, 70. Jacob (–) für Younes, 81. Fomitschow (–) für Matmour – 46. Tüting (5) für Schulz, 81. Jovanovic (–) für Kulovits und Adler (–) für Kratz – Reservebank: Marius Müller (Tor), Heubach, Osei Kwadwo, Mugosa – Knaller (Tor), Bieler, Knoll Tor: 1:0 Hofmann (73., Brust, Vorarbeit Matmour) – Chancen: 7:0 – Ecken: 6:2 SR-Team: Thomsen (Kleve – Assistenten: Reichel, Münch – Vierter Offizieller: Jöllenbeck), Note 2,5, hatte mit der leicht zu leitenden Partie keine Probleme, die Gelbe Karte gegen Bouhaddouz war aber überzogen. – Zuschauer: 27 818 – Gelbe Karten: Karl – Bouhaddouz, Kulovits, Jovanovic, Linsmayer (5., gesperrt) – Besondere Vorkommnisse: Riemann hält Foulelfmeter von Matmour (17., Olajengbesi an Younes) – Spielnote: 4, Sandhausen setzte offensiv null Akzente, Kaiserslautern war bemüht, agierte aber oft zu umständlich. – Spieler des Spiels: Manuel Riemann, entschärfte einen Elfmeter und hielt seine Mannschaft mit starken Paraden lange im Spiel. Beim Gegentor hatte er keine Abwehrchance. Schulz (4)

65

kicker, 22. Dezember 2014

Fotos: imago (6), dpa, Hübner

alle Spiele, alle Noten

Rückhalt im Braunschweiger Kasten: Keeper Rafal Gikiewicz

An ihm kam kaum einer vorbei: Fürths Benedikt Röcker

0:1

1. FC Heidenheim – Eintracht Braunschweig Heidenheim: Strauß (4) Leipertz (3)

Körber (4,5)

Boland (3) Reichel (3,5)

Theuerkauf (3,5) Correia (2)

Celustka (3,5)

Niederlechner (3)

Koch (5)

R. Korte (4,5)

Weilandt (5)

VfL Bochum – Erzgebirge Aue Bochum: Celozzi (3,5) Sestak (4,5)

Luksik (4) Miatke (3,5)

Esser (3) Cacutalua (5) Fabian (5) Losilla (4,5) Tasaka (5) Latza (4) Terodde (5) Novikovas (3,5) Diring (2,5) Schönfeld (3,5) Benatelli (3) Paulus (3) Klingbeil (2,5)

Mössmer (3) Polak (3,5)

1:1

(0:1)

Interimstrainer: Heinemann

Gießelmann (3,5)

Füllkrug (3,5)

Zulj (4,5)

Stiepermann (3,5) Röcker (2)

Przybylko (4) Fürstner (3) Caligiuri (3,5)

Schröck (5)

2:2

SV Darmstadt 98 – FC Ingolstadt 04 Darmstadt:

Mathenia (4)

Sirigu (3)

Weis (3,5)

Ivana (2,5)

Könnecke (3,5)

Trainer: Stipic Aue: Männel (3) Eingewechselt: 46. Butscher (4) für Cacutalua und Gündüz (3,5) für Latza, 63. Forssell (–) für Tasaka – 67. Löning (–) für Novikovas, 76. Dartsch (–) für Könnecke, 90./+6 Sieber (–) für Benatelli – Reservebank: Dornebusch (Tor), Bulut, Zahirovic, Terrazzino – Kirschstein (Tor), Kunert, Okoronkwo Tore: 0:1 Klingbeil (33., Rechtsschuss, Vorarbeit Diring), 1:1 Weis (90., Rechtsschuss, Terodde) – Chancen: 9:7 – Ecken: 5:6 SR-Team: Dr. Kampka (Mainz – Assistenten: Göpferich, Weickenmeier – Vierter Offizieller: Gasteier), Note 4, hatte die Partie im Griff, zeigte aber kleinere Unsicherheiten bei der Zweikampfbewertung und verlor in der hektischen Schlussphase seine Linie. – Zuschauer: 12 025 – Gelbe Karten: Perthel, Gündüz – Müller, Benatelli, Schönfeld – Spielnote: 3,5, oft fehlten durchdachte Spielzüge auf beiden Seiten, besonders Bochum verfügte insgesamt über zu wenige Ideen, nach der Führung konterte Aue ein paar Mal gefährlich. – Spieler des Spiels: Dorian Diring, bester Mann auf dem Platz, immer wieder gefährlich, kaum zu bremsen.

Pinola (3)

Trainer: Kramer Fürth: Hesl (3) Eingewechselt: 60. Dittgen (5) für Koch, 88. Candeias (–) für Schöpf – 56. Korcsmar (3) für Zulj, 87. Davies (–) für Wurtz, 90./+4 Pledl (–) für Weilandt – Reservebank: Schäfer (Tor), Bihr, Bulthuis, Pachonik, Stark – Varvodic (Tor), Guilherme, Kartalis, Lam Chancen: 3:3 – Ecken: 6:3 SR-Team: Meyer (Burgdorf – Assistenten: Bornhorst, Schiffner – Vierter Offizieller: R. Kempter), Note 2, hatte das umkämpfte Derby jederzeit im Griff, nur mit wenigen, nicht entscheidenden Fehlern beim Bewerten von Zweikämpfen. – Zuschauer: 47 501 – Gelbe Karten: Pinola, Polak, Schöpf – Stiepermann – Gelb-Rote Karte: Schröck (52.) – Spielnote: 3,5, nach dank des FCN rasanten ersten 30 Minuten wurde die zweikampfintensive Partie mehr und mehr von Taktik bestimmt, das Remis am Ende leistungsgerecht. – Spieler des Spiels: Benedikt Röcker, extrem zweikampfstark, an ihm gab es so gut wie kein Vorbeikommen.

Perthel (4,5)

Müller (3,5)

Trainer: Weiler

Hovland (2,5) Petrak (4) Schöpf (3) Sylvestr (4)

Wurtz (4)

Trainer: Lieberknecht Braunschweig: Gikiewicz (1,5) Eingewechselt: 70. Bagceci (–) für Niederlechner, 71. Riese (–) für Griesbeck, 85. Mayer (–) für Strauß – 60. Hochscheidt (3) für R. Korte und Ryu (2,5) für Bakenga, 87. Pfitzner (–) für Nielsen – Reservebank: Sattelmaier (Tor), Malura, Vitzthum, Janzer – Petkovic (Tor), Decarli, Henn, Kruppke Tor: 0:1 Ryu (61., Linksschuss, Vorarbeit Kessel) – Chancen: 8:3 – Ecken: 9:2 SR-Team: Dr. Brych (München – Assistenten: Borsch, Färber – Vierter Offizieller: Huber), Note 4,5, keine spielentscheidenden Fehler, aber sehr einseitig in der Bewertung von Zweikämpfen und teilweise arrogant im Auftreten. – Zuschauer: 11 800 – Gelbe Karten: Göhlert, Morabit – Spielnote: 2,5, trotz schwieriger Bedingungen spielten beide Teams sehr engagiert und mit hohem Tempo. – Spieler des Spiels: Rafal Gikiewicz, Rückhalt im Braunschweiger Kasten, Sieggarant mit etlichen Paraden.

0:0

Rakovsky (3,5)

Heise (4)

Kessel (2,5)

Beweist ein feines Füßchen: Ingolstadts Pascal Groß

1. FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth Nürnberg:

Nielsen (4)

Zuck (3,5) Hedenstad (3)

Trainer: Schmidt

Göhlert (2,5) Beermann (3) Griesbeck (3,5) Titsch-Rivero (3,5) Schnatterer (3) Morabit (3) Bakenga (4,5)

(0:0)

Sein Tor reichte nicht zum Sieg: Aues René Klingbeil

Danilo (3)

Trainer: Schuster

Bregerie (3) Sulu (3,5) Jungwirth (3) Behrens (2) Gondorf (3,5) Stroh-Engel (3)

Holland (3) Heller (3,5)

Leckie (3)

Hinterseer (4)

Lex (3)

Morales (3)

R. Bauer (3,5)

Groß (2,5)

Roger (3)

Matip (3)

(1:2)

Levels (4,5)

Trainer: Hasenhüttl Ingolstadt: Özcan (2,5) Eingewechselt: 70. Sailer (–) für Jungwirth, 90. Gorka (–) für Ivana – 77. Pekhart (–) für Hinterseer, 88. Lappe (–) für Lex – Reservebank: Platins (Tor), Stegmayer, Biada, Firat, König – Weis (Tor), Zant, Jainta, Wannenwetsch, Hartmann Tore: 1:0 Behrens (7., Linksschuss, Vorarbeit Sulu), 1:1 Groß (20., Rechtsschuss, direkter Freistoß), 1:2 Lex (40., Rechtsschuss, Leckie), 2:2 Heller (54., Rechtsschuss, Ivana) – Chancen: 6:5 – Ecken: 3:4 SR-Team: Willenborg (Osnabrück – Assistenten: Bokop, Wijnen – Vierter Offizieller: Schütz), Note 5, fand keine Linie, erkannte die Abseitsstellungen von Behrens beim 1:0 und Ivana beim 2:2 nicht, übertrieb es mit den Verwarnungen. – Zuschauer: 14 300 – Gelbe Karten: Heller, Sirigu, Stroh-Engel – Levels, Morales, R. Bauer, Groß – Spielnote: 2, temporeiches, rassiges Spiel von beiden Seiten, mit sehenswerten Toren. – Spieler des Spiels: Hanno Behrens, erzielte das 1:0, stopfte viele Löcher und belebte das Darmstädter Offensivspiel.

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2. BUNDESLIGA

Weiler, die Sturmhoffnung Das Defensivproblem hat der neue Trainer mit Bravour gelöst. Jetzt hofft der 1. FC NÜRNBERG , dass dem Schweizer dies im gleichen Maß auch im Angriff gelingt.

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er letzte Eindruck ist es, der meist haften bleibt. Und das ist gut so für den FCN, denn sonst wäre sein Jahr 2014 als Vollgasfahrt auf dem Highway to Hell in die Historie eingegangen: erst der katastrophale Abstieg, dann der Neubeginn in Liga 2, der gemessen am finanziellen Aufwand und am eigenen Ziel keiner war, sondern

nur ein nahtloser Fortsatz des ersten Halbjahres. Zumindest bis zum 13. Spieltag war Letzteres der Fall: Rang 14, ein Punkteschnitt von 1,07, pro Partie setzte es bei 1,07 selbst produzierten Toren 1,8 Gegentore. Ganz anders lesen sich die Zahlen, die der Club auf der Zielgeraden von 2014, sprich in den letzten sechs Spie-

len, hinlegen konnte: Punkteschnitt 2,16, geschossene Tore 1,16, Gegentreffer 0,6. Der eklatante datentechnische Wandel ist zugleich exakt die Bilanz des neuen Trainers René Weiler. Alles anders, alles besser als unter Valerien Ismael? Nicht ganz, auch wenn der Schweizer im Vergleich zu seinem Vorgänger dank akribischer und

intensiver Trainingsarbeit der Defensive Struktur und damit Stabilität verliehen hat. Als Beleg dienen die erwähnten Zahlen wie auch das torlose Derby gegen Fürth. „In der zweiten Hälfte haben uns in der Offensive Elan und Kreativität gefehlt. Dennoch haben wir deutliche Fortschritte gemacht. Früher hätten wir in so einem Spiel noch ein Tor

GREUTHER FÜRTH: Im Sturm soll nachgelegt werden, Guilherme vor dem Absprung

Der Nächste, bitte: Kramer schmeißt Trinks raus Kayaroglu und Orkan Cinar hat es jetzt auch Florian Trinks erwischt. Vor dem torlosen Derby in Nürnberg warf Trainer Frank Kramer den 22-Jährigen aus dem Kader: „Er hat im Spiel gegen Bochum ein schlechtes Zeichen gesendet. Und wer das macht, muss damit rechnen, dass er nicht zur Mannschaft gehört. Das war indiskutabel“, schimpfte Kramer. Trinks war erst nach 88 Minuten eingewechselt worden. Auch wenn die Fürther die Gründe nicht näher ausführten, gab sein lethargisches Auftreten wohl den Ausschlag für die Verbannung. „Flo allein entscheidet jetzt, wie es weitergeht“, ließ Kramer die Hintertür offen.

Klar ist nach dem 0:0 in Nürnberg, dem mittlerweile fünften Spiel in Folge ohne eigenen Treffer, dass in der Winterpause im offensiven Bereich nachgelegt werden muss. „Es wird schwer, jemanden zu finden, der gleich hilft und nicht erst in zwei Jahren“, sagte Torwart Wolfgang Hesl. Auch Kramer deutete an: „Fußball ist Tagesgeschäft. Wenn einer kommt, muss er sofort funktionieren.“ Um neue Akteure zu integrieren, muss Platz im Kader geschaffen werden. Der Abgang von Marco Rojas (aus Stuttgart ausgeliehen) steht fest, auch Cinar soll weg. Ebenfalls wenig Zukunft hat der Brasilianer Guilherme, der für ein Jahr vom rumänischen Erstligis-

ten Petrolul Ploiesti ausgeliehen ist. Er prüft bereits andere Optionen. Kramers Saisonbilanz ist nüchtern: „Bisher war es sehr durchwachsen. Wir hatten Ausschläge nach oben und unten, am Ende waren wir wieder stabiler. Wir sind aber weit davon entfernt, mit so einer Serie zufrieden zu sein.“ M A RT I N F E R S C H M A N N

Durststrecken Foto: Zink

1Nach Dwayn Holter, Muhammed

Muss jetzt für seine Rückkehr ins Team kämpfen: Florian Trinks

Greuther Fürth ist seit 457 Minuten ohne Zweitligator. Dieser Verein hatte nur zwei längere torlose Serien im Unterhaus: 527 Minuten vom 3. 10. bis 29. 11. 1999 und 473 Minuten vom 28. 8. bis 6. 10.1974.

bekommen“, führt mit Alessandro Schöpf jener Nürnberger aus, der bis zum Schluss unermüdlich ums Offensivspiel bemüht war. In ebendiese Kerbe schlägt auch Niclas Füllkrug, der nach starkem Beginn auf links mehr und mehr an Wirkung verlor: „Hinten stehen wir jetzt richtig gut, nun setze ich auf die Wintervorbereitung. Da hat der Trainer die Zeit, mit uns nun auch seine Ideen fürs Offensivspiel noch besser einzustudieren.“ Anders ausgedrückt: Die Baustelle Abwehr ist abgeschlossen, nun wird das Projekt Angriffsspiel in Angriff genommen – und Weiler wird’s schon richten. Klingt plausibel, hat aber einen Haken: Auch der Schweizer kann nicht zaubern,

am Samstag musste er vor dem gleichen Problem kapitulieren wie sein Vorgänger. Er hatte auf der Bank keine Alternativen, um dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Siehe gegen Fürth die rechte offensive Seite: Erst blieb Robert Koch wirkungslos, dann der für ihn eingewechselte Maximilian Dittgen. Bezeichnend auch, dass der 19-jährige Nachwuchsspieler weit vor der gestandenen Offensivkraft Daniel Candeias (26) eingewechselt wurde. Die Offensivqualität im aufwendig umgekrempelten Kader besteht momentan aus Schöpf, Sylvestr und mit Abstrichen aus Füllkrug – dann kommt lange wenig bis nichts. „Einige stoßen derzeit an ihre Grenzen, bei dem einen ist es verständlich, bei dem anderen nicht“, umschreibt der Trainer dies diplomatisch. Doch was nun? Ein Danny Blum kehrt nach einem Knorpelschaden zurück, er könnte in der Offensive für Besserung sorgen. Eine Annahme, die bei den zwei weiteren mutmaßlichen Rückkehrern Peniel Mlapa (Knieoperation) und Timo Gebhart (Adduktorenoperation) nur höchst bedingt zutrifft. Und so bleibt der erneute Gang auf den Transfermarkt die größte Hoffnung. Dass sich dort auch viele andere auf der Suche nach durchschlagskräftigen Offensivakteuren tummeln, ist das eine Problem, das andere dadurch die Bezahlbarkeit. Der Abstieg, der Umbau und der Trainerwechsel haben viel, viel Geld gekostet. Weiler sieht das Ganze höchst gelassen: „Wir analysieren in Ruhe und schauen dann, was möglich und machbar ist.“ CHRISTIAN BIECHELE

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KARLSRUHE: Kauczinskis Aufstiegserwartungen

„Ein Schneckenrennen“ 1Das mittelfristige Ziel ist er-

reicht. Der KSC wollte sich „oben festbeißen“. Das gab Trainer Markus Kauczinski vor der Partie gegen Frankfurt als Marschroute aus. Seine Akteure haben gut zugehört, fertigten den FSV sicher und souverän mit 4:1 ab. Keeper Dirk Orlishausen verriet: „Wir haben uns vor dem Spiel gesagt: Es wäre doch geil, wenn wir bis Februar auf Rang drei stehen würden.“ Weil das gelungen ist, gab der Kapitän die Losung für die Tage nach dem Spiel aus: „Jetzt kann jeder so lange feiern wie er Lust und Laune hat. Aber: Am 3. Januar muss jeder hier wieder fit erscheinen!“ Der Chef im Team zog dann Bilanz: „Das war ein überragendes Fußballjahr. Wir haben von 34 Spielen nur acht verloren“, jubelte er und ergänzte, nicht ohne Stolz: „Wir haben uns weiterentwickelt. Als Mannschaft, spielerisch – aber auch persönlich und charakterlich“, so der Kapitän, für den 2014 besonders anstrengend und ereignisreich war – erkrankte er doch im Sommer an Hodenkrebs, den er zum Glück überwunden hat. Die Badener schalteten vom Anpfiff an den Vorwärtsgang ein, setzten die Hessen enorm unter Druck. Mit dem Ergebnis waren die Frankfurter gut bedient. Der überragende Rouwen Hennings „zerlegte“ den FSV nach Belieben. Die beiden defensiven Spielgestal-

ter Ray Yabo und Jonas Meffert zirkelten immer wieder tolle Pässe in die Tiefe. Und Zehner Dimitrij Nazarov lief viel, schaffte so Räume und agierte erfolgsorientiert. Kauczinski war rundum zufrieden: „Man hat gemerkt, dass wir gewinnen wollen“, lobte er. Der Coach strahlte. „Das war ein geiles Jahr, das wir mit einer tollen Energieleistung beendeten.“ Zu den Aufstiegschancen ergänzte der 44-Jährige: „Wir sind mittendrin und wollen dabeibleiben. Aber: Das ist eng und wird so bleiben. Da vorne gibt es bis zum Schluss ein Schneckenrennen mit sieben, acht Teams. P E T E R PU T Z I N G

Foto: GES

Foto: Zink

kicker, 22. Dezember 2014

Zufrieden nach einem „geilen Jahr“: KSC-Coach Kauczinski

BRAUNSCHWEIG: Nach dem Dreier in Heidenheim landet auch Manager Arnold einen Erfolg

1Torsten Lieberknecht hatte es irgendwie im Gefühl. „Ich habe ihm gesagt“, verriet der Coach in Anspielung auf den überraschend nicht für die Startelf nominierten Seung-Woo Ryu, „dass er das entscheidende Tor macht, wenn er reinkommt.“ Und tatsächlich: Nur 67 Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der von Leverkusen ausgeliehene Südkoreaner das entscheidende Tor beim 1:0 in Heidenheim. Am Sonntag dann folgte Teil zwei der vorweihnachtlichen Bescherung: Die Eintracht und der Werksklub einigten sich auf eine Fortsetzung des Leihgeschäfts bis zum Sommer. Die Rheinländer hatten den 21-Jährigen zuvor fest bis 2018

verpflichtet, geben ihm nach der zuletzt rasanten Entwicklung nun noch ein weiteres Halbjahr bei den Niedersachsen – zur Freude aller Beteiligten. „Nachdem er die anfängliche Eingewöhnungsphase überstanden hatte, konnten wir uns alle davon überzeugen, dass Seung-Woo uns weiterhelfen kann“, sagt Marc Arnold. Und auch Ryu ist glücklich über den Verhandlungserfolg des Eintracht-Managers: „Ich möchte mich bei der Eintracht und Bayer bedanken, dass ich hierbleiben darf. Nun will ich nach der Winterpause noch mehr Gas geben.“ Ein hehres Ziel nach zuletzt vier Toren seit seinem Premierentreffer Anfang November.

Foto: picture-alliance/Puchner

Schöne Bescherung: Ryu trifft erneut und bleibt

Freude pur: Seung-Woo Ryu jubelt über das 1:0 und den Vertrag.

Die Eintracht bleibt mit Ryu im Aufstiegsrennen. „Eine schöne Momentaufnahme, die uns zufrieden in den Urlaub fahren lässt“, findet Benjamin Kessel, der mit seinem Distanzschuss das Siegtor vorbereitet hatte. „Wenn man bedenkt, wie wir in die Saison reingekommen sind, und wo wir jetzt stehen, dann können wir uns alle glücklich schätzen.“ Nach den ersten zehn Spieltagen standen für die Niedersachsen nämlich gerade einmal elf Punkte zu Buche, in den letzten neun Spielen vor der Winterpause holte die Eintracht stolze 22 von 27 Zählern. „Und die Mannschaft“, verspricht Mirko Boland, „ist in ihrer Entwicklung noch lange nicht am Ende.“ C. SCHIEBOLD/S.WOLFF

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2. BUNDESLIGA

UNION BERLIN: Konstant gute Leistungen in den letzten Spielen – Verstärkter Fokus nach Pause

Keeper Haas: Eine Degradierung als Chance der 1. FC Union nach vier Spielen ohne Niederlage mit 0:1 bei Fortuna Düsseldorf verlor. Der 31-jährige Schlussmann bot in seiner 81. Zweitligabegegnung für die Berliner seit Sommer 2012 eine starke Leistung. Er zeigte mehrere Glanzparaden. „Ich nehme mir schon vor, der Mannschaft möglichst weiterzuhelfen“, sagt Haas bescheiden. „Dazu gehört auch, Situationen vorher zu erkennen und zu entschärfen. In den letzten vier, fünf Spielen war ich auf einem guten Weg.“ Seine zwischenzeitliche Degradierung zur Nummer 2, die nach dem Absturz auf Tabellenrang 17 wohl eher eine aktionistische Bauchentscheidung von Trainer Norbert Düwel war, hat Haas gut verdaut. Immerhin hat der Coach mit der vier Partien andauernden Nominierung von Mohamed Amsif den Konkurrenzkampf im Tor zum Wohle der Mannschaft verschärft. „In der Phase, als ich raus war, haben wir auch zwei Spiele gewonnen. Einen gewissen Effekt hatte es

Foto: GettyImages

1An Daniel Haas lag es nicht, dass

Der Konkurrenzkampf hat für ihn einen positiven Effekt: Unions Keeper Daniel Haas kitzelt noch mal ein paar Prozent mehr heraus.

PERSONALIEN Karlsruher SC Ylli Sallahi (20, Abwehr) kommt in der Winterpause vom FC Bayern München II. Der 20-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Der österreichische U-21-Nationalspieler kann auf der linken Seite sowohl defensiv wie offensiv agieren, ist zudem im zentralen Mittelfeld einsetzbar.

1. FC Kaiserslautern Kapitän Srdjan Lakic (31, Angriff) fiel gegen Sandhausen kurzfristig mit Grippe aus.+ + + Der Vertrag mit Co-Trainer Ilia Gruev (45) wurde vorzeitig um ein Jahr bis 2016, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, verlängert.

RB Leipzig Stürmer Ante Rebic (21), der sich beim jüngsten 1:0 in Fürth einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen hat, ist noch in Leipzig, wird aber die Reha in seiner kroatischen Heimat fortsetzen.

der Startelf. Sein Name war auch in der offiziellen Aufstellung zu finden. Doch zu Spielbeginn musste er auf der Bank Platz nehmen, weil er sich beim Aufwärmen eine Verletzung des linken Sprunggelenks zugezogen hatte. Für ihn spielte Björn Kopplin (25).

FC St. Pauli Stürmer Christopher Nöthe (26) hat seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel überraschend schnell aukuriert und feierte beim 3:1 über Aalen sein Comeback.

Erzgebirge Aue Michael Fink (32, Abwehr), der sich gegen Nürnberg einen Unterarmbruch (Elle) zugezogen hatte, ist am Donnerstag operiert worden. A B G E RU N D E T Am Wochenende gab es folgende Jubiläen: 200. Zweitligaspiel: Stephan Schröck (28, Greuther Fürth)

1. FC Union Berlin Verteidiger Fabian Schönheim (27) stand in Düsseldorf eigentlich in

150. Zweitligaspiel: Alexander Bittroff (26, FSV Frankfurt)

schon“, erklärt Haas. „Vielleicht hat es meinen Fokus verstärkt, noch mal ein, zwei Prozent herauszukitzeln. Grundsätzlich bin ich immer noch derselbe wie vorher.“ In Düsseldorf versuchte der Keeper die Mannschaft Mitte der zweiten Halbzeit auch verbal wachzurütteln, als die Fortuna stärker wurde. Die späte Niederlage schmerzte. Angesichts des verbleibenden Punktepolsters aus den Wochen zuvor wird sie Haas jedoch leichter wegstecken als noch zu Saisonbeginn. „Richtig raus waren wir noch nie aus dem Abstiegskampf. Ein Dreier hätte uns natürlich geholfen, einen Schritt nach vorn zu machen und beruhigter ins neue Jahr starten zu können“, sagt Haas und sieht das 0:1 trotzdem als einen Schritt in die richtige Richtung. „So wie wir aufgetreten sind, haben wir viele Dinge richtig gemacht. Wir haben da angeknüpft, wo wir in den letzten Wochen aufgehört haben. Das müssen wir in der Vorbereitung aufgreifen und weiterführen“, fordert ein selbstbewusster Haas. M AT T H I A S KO C H

AUE

SANDHAUSEN

Stipics Ärger: „Uns verlässt der Mut“

Schork unzufrieden, Flügelspieler gesucht

1Sie hängt am Auer Weihnachtsbaum, die rote Laterne! Das Warum zeigten die Veilchen auch beim 1:1 in Bochum - es hapert an der Chancenverwertung. Das Tor machte Abwehrmann René Klingbeil. Weil er nicht nachdachte, sondern einen Abpraller mit Wucht über die Linie drückte. „Das ist Psychologie“, sagt Trainer Tomislav Stipic. „Wir spielen uns sauber durch, wissen, wie wir die Gegner knacken können. Aber dann verlässt uns der Mut“, ärgert sich der Kroate. „Wir müssen wegen der Chancen gegen Heidenheim gewinnen, gegen Nürnberg remis spielen und hier siegen. Doch statt sieben Punkten haben wir zwei.“ Im Winter wird der FCE versuchen, mit Transfers unten rauszukommen. Präsident Helge Leonhardt denkt an ein, zwei Offensive. Auf der Suche ist er bei Dynamo Moskau gelandet, zwei Leihspieler stehen auf der Wunschliste, konkrete Namen gibt’s noch keine. T H O M A S NA H R E N D O R F

1Mit nur 17 Mann im Ka-

der musste der SVS nach Kaiserslautern fahren, weil sich Stürmer René Gartler (Grippe) kurz vor dem Spiel auf dem Betzenberg abmeldete. Mittlerweile füllen neun Spieler das Lazarett. „Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde wieder mehr Personal zur Verfügung haben“, sagte Trainer Alois Schwartz, der aus der Not heraus mit einer Fünferkette bei den Pfälzern Beton anrühren ließ. Und trotzdem verlor. „Das ist brutal bitter, dass wir durch einen Konter das Spiel verlieren“, sagte der starke Manuel Riemann. Derweil kündigte Geschäftsführer Otmar Schork entgegen bisheriger Aussagen Verstärkung an: „Wir suchen einen Außenbahnspieler.“ Mit den bisherigen Auftritten der Mannschaft ist Schork nicht rundum zufrieden: „Es fehlen drei bis fünf Punkte. Die Leistungen waren insgesamt zu schwankend.“ Auch Schwartz bemängelt die „fehlende Konstanz“. W O L F G A N G B RÜ C K

kicker, 22. Dezember 2014

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„Wir sind mit in der Verlosung“ D

er Spruch, dass sich vieles irgendwann ausgleiche, machte am Abend die Runde. In Braunschweig hatte Düsseldorf drei Tage zuvor in letzter Minute das bittere 1:2 kassiert, nun gelang gegen Union knapp vor Ultimo der achte Saisonsieg. Mathis Bollys Solo mit krachendem Abschluss ins Berliner Tor, sein erster Treffer seit April, rettet Fortunas Jahresabschluss. Überzeugend aber spielte der Aufstiegskandidat nicht. Wieder mal. Merkwürdig, dass den Düsseldorfern erneut die spielerischen Mittel fehlten, einen defensiv orientierten Gegner auszuhebeln. Gewiss, weil Sergio Pinto (gesperrt) und Christopher Avevor (verletzt) nicht dabei waren, fehlte dem Team quasi das Herzstück. Dennoch war es bemerkenswert, wie wenig den Gastgebern wieder einmal einfiel, um Druck aufzubauen und das Spiel zu diktieren. Regisseur Mi-

chael Liendl steckt nach wie vor in einer Schaffenskrise, die Außenverteidiger Julian Schauerte und Axel Bellinghausen marschieren zwar häufig vor, bringen aber selten brauchbare Flanken zustande. Und im Zentrum war der emsige Joel Pohjanpalo meist auf sich allein gestellt und von jeglicher Unterstützung abgeschnitten. Drei kümmerliche Siege holte die Fortuna in neun Heimspielen und blieb vor allem zu Hause den Nachweis schuldig, eine Spitzenmannschaft mit Aufstiegsambitionen zu sein. Nach mäßigem Saisonstart legten die Fortunen zwar einen starken Zwischenspurt ein, verspielten dann aber mit nur einem Punkt aus den Partien gegen Fürth, Aalen und Sandhausen eine deutlich bessere Position. „Wir liegen im Bereich unserer Möglichkeiten“, stellt Sportvorstand Helmut Schulte zum Jahres-

BOCHUM: Holländer kommt als neuer Coach

Foto: Witters

Erneut gelingt der FORTUNA wenig Überzeugendes. Dennoch bleiben die Aufstiegsränge in Sichtweite.

Bleibt weiter optimistisch: Düsseldorfs Sportvorstand Helmut Schulte sieht sein Team aktuell im Bereich des Möglichen. ausklang ganz nüchtern fest. Keine Euphorie, kein Katzenjammer, „wir müssen zugeben, dass wir in dieser 2. Liga nicht wie das Messer durch die Butter gegangen sind. Aber die Mannschaft hat insgesamt einige Dellen gemeistert.“ Dass der Kader mehr hergibt, dass die Fortuna ernsthaft um den

Aufstieg mitspielen kann, muss die Mannschaft mit einer klaren Steigerung und mehr Konstanz noch nachweisen. Etwa mit ähnlichen Vorstellungen wie Mitte der Hinrunde. „Wenn wir auf Dauer dieses Niveau bieten können, dann“, vermutet Schulte, „sind wir mit in der Verlosung.“ O L I VE R B I T T E R

HEIDENHEIM: Klarer Aufwärtstrend

Fabians Wunsch an Verbeek Körber bleibt im Rennen 1 „Es ist vielleicht nicht

schlecht, wenn ein neuer Trainer Dinge sieht, die nicht so gut sind“, erklärte Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter nach dem glücklichen 1:1 gegen Aue. Gertjan Verbeek wird am heutigen Montag offiziell als neuer Cheftrainer vorgestellt und war von Beginn an der Favorit auf die Nachfolge von Peter Neururer. „Die Art und Weise, wie Verbeek in Nürnberg gearbeitet und Fußball spielen lassen hat, kann ich mir auch hier gut vorstellen“, begründet Hochstätter seine Entscheidung. Gemeinsam mit 12 025 Zuschauern sah der neue Cheftrainer, der gegen Aue bereits im Stadion weilte, ganz schwache erste 45 Minuten. „Es ist nichts von dem aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärte auch Interimscoach

Frank Heinemann. Zwar vergab Simon Terodde die erste Großchance, die Hoffnung auf mehr machte. Anschließend konnte die Bochumer jedoch froh sein, nur mit einem 0:1 in die Pause zu gehen, weil Aue viel liegen ließ. Der VfL schien überhaupt nicht mehr im Spiel präsent. Erst nach dem Wechsel warfen die Blau-Weißen Herz, Willen und Leidenschaft in die Waagschale und belohnten sich durch den späten Ausgleich von Tobias Weis. Dennoch ist dieses Unentschieden, bereits das elfte der laufenden Saison, für die Ansprüche zu wenig. „Wir müssen unbedingt wieder eine Siegermentalität bekommen“, hat Spielführer Patrick Fabian eine der Hauptaufgaben im mentalen Bereich an den neuen Trainer bereits formuliert. M A RT I N JAG U S C H

1Auf den letzten Metern im

erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte ging Heidenheim ein bisschen die Luft aus. In den vergangenen fünf Spielen holte der Aufsteiger nur zwei Punkte und erzielte gerade mal ein Tor. Dennoch war die Stimmung vor den Feiertagen nicht am Boden, denn nach zuvor drei eher schwachen Auftritten zeigte Heidenheim beim 0:1 gegen Braunschweig wieder Bissigkeit und mutigen Fußball. Doch die Chancenverwertung kostete die Punkte, der Aufsteiger traf einfach nicht ins Tor. „Heute hat uns einfach das Glück gefehlt, das Braunschweiger Tor war wie zugenagelt“, erklärte Stürmer Florian Niederlechner, der selbst unter anderem einen Kopfball ans Lattenkreuz setzte. Auch Trainer Frank Schmidt betonte:

„Enttäuschend ist für mich heute nur das Ergebnis.“ So entschied das Spiel letztlich ein Fehler des jungen Torhüters Felix Körber, dem nach einer missglückten Flanke von Benjamin Kessel der Ball gegen die Brust und ins Tor prallte. Der etatmäßigen Nummer 3, die in nun vier Spielen die verletzten Keeper Jan Zimmermann und Rouven Sattelmaier einwandfrei vertreten hat, wollte aber niemand einen Vorwurf machen. Schließlich hatten sich bei Dauerregen tückische Platzverhältnisse entwickelt. Abzuwarten bleibt indes, wer bei Wiederbeginn im Februar zwischen den Pfosten stehen wird: Sattelmaier oder Körber. Denn Stammtorwart Zimmermann wird nach seiner Kopf-OP bis dahin wohl noch nicht wieder einsatzfähig sein. T H O M A S JE N T S C H E R

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2. BUNDESLIGA

kicker, 22. Dezember 2014

FSV FRANKFURT: Priorität besitzen die Flügel

AALEN: Trotz Geldsorgen soll ein Stürmer her

Stöver plant Verstärkungen

Ruthenbeck gibt nicht auf

1Der FSV Frankfurt beendete

1Mindestens ein Unentschieden wollten die Aalener bei St. Pauli holen, um die hinter ihnen liegenden Mannschaften im Abstiegskampf möglichst auf Distanz zu halten. Nun setzte es eine bittere 1:3-Niederlage. „Leider hat ein Teil der Spieler nicht das Bewusstsein gehabt, das erforderlich ist, um zu gewinnen. St. Pauli hat verdient gewonnen. Wir müssen jetzt die Pause nutzen und dann wieder mit Zuversicht ans Werk gehen“, sagte Carl Ferdinand Meidert. Der VfR-Geschäftsführer, der gleichzeitig auch für die sportlichen Weichenstellungen verantwortlich ist, machte gleich nach dem Schlusspfiff am Hamburger Millerntor deutlich, dass er die Transferphase durchaus nutzen will, um die Mannschaft schlagkräftig mit einem möglichst torgefährlichen Stürmer zu verstärken. Meidert: „Es ist bekannt, dass wir im Sechzehner nicht zwingend sind.“ Doch gute Stürmer sind rar. Und was geht und was nicht geht, ist immer auch und vor allem eine Sache des Geldes. Das weiß auch Aalens

Muss nun nachlegen: Frankfurts Sportchef Uwe Stöver

Cheftrainer Stefan Ruthenbeck: „Wir müssen etwas tun. Aber alles steht und fällt mit der Finanzierung.“ Da aber hält beim VfR Aalen zurzeit die DFL den Daumen drauf. Der Verein steht in der Pflicht, bis zum 15. Januar eine Liquiditätslücke von 431 000 Euro zu schließen. Schwierige Zeiten im Aalener Rohrwang. WERNER RÖHRICH

Foto: imago/Rudel

von ab, wer den Verein verlässt. Joni Kauko ist unzufrieden und kokettiert mit einem Wechsel. Außerdem überlegt der FSV, Ahmed Azaouagh und Marcel Kaffenberger zu verleihen. Ein Verkauf ist nicht möglich, da beide Local Player sind. Für ein Leihgeschäft müssten allerdings zunächst die bis 2015 datierten Verträge verlängert werden. JULIAN FRANZKE

Foto: Hübner

das Jahr beim 1:4 in Karlsruhe mit einer enttäuschenden, nicht zweitligareifen Vorstellung. Konstant war bei den Hessen in den ersten 19 Spielen lediglich die Inkonstanz der Leistungen. Um keine böse Überraschung zu erleben, wird in der Winterpause aufgerüstet. Bis zu drei Neuzugänge könnten kommen. Priorität besitzt die Verpflichtung eines Spielers für die offensive Außenbahn, da Denis Epstein (Schambeinentzündung) und Odise Roshi (mehrere Muskelverletzungen) fast alle Partien verpassten. Zudem könnte ein Linksverteidiger dazustoßen. Sportchef Uwe Stöver erklärt: „Wir haben mit Alexander Huber und Alexander Bittroff aktuell nur zwei gestandene Zweitligaspieler auf den defensiven Außenbahnen. Es könnte durchaus ein Linksverteidiger kommen.“ Etwas mehr Konkurrenzdruck würde Bittroff gewiss nicht schaden. Der 26-jährige Neuzugang aus Cottbus blieb bisher den Nachweis schuldig, eine Verstärkung zu sein. Ob ein weiterer Akteur kommt, hängt da-

Hofft auf Verstärkungen: Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck

Das Top-Spiel am heutigen Montag: RB Leipzig – TSV München 1860 LEIPZIG: Bestnoten für Poulsen, Khedira, Jung

1860 MÜNCHEN: Rama fällt verletzt aus

Zorniger verteilt Zeugnisse

Von Ahlen darf hoffen

1Als Konsequenz aus der

0:1-Pleite vor zwei Wochen gegen Ingolstadt hat Ralf Rangnick einen neuen Rasen in der Red-BullArena verlegen lassen. Die Rahmenbedingungen sind also geschaffen für ein ansehnliches Finale 2014. „Ein Sieg wäre der fantastische Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres“, sagt der Sportdirektor, der nach der Partie mit Alexander Zorniger (Foto) die Halbserie analysieren und über Konsequenzen beraten will. Der Coach verteilte derweil schon mal die Halbjahreszeugnisse. Torhüter Fabio Coltorti (34) und sein in zehn Spielen erprobter Vertreter Benjamin Bellot (24) erhielten Bestnoten. Den gesperrten Linksverteidiger Anthony Jung bezeichnete der Coach als „konstantesten Spieler des Jahres“. Neuzugang Rani Khedira habe gar „einen brutalen Sprung“ gemacht. Und

auch die drei Innenvertei1 Das Wochenende war diger Tim Sebastian (30), kein gutes. St. Pauli gewann, Niklas Hoheneder (28) und Aue punktete – allein die bessere Tordifferenz ließ Marvin Compper (29) hätten „in Bezug auf ihr Alter, die Löwen nicht auf einen wo die Sprünge relativ sind, direkten Abstiegsplatz falnochmals einen Entwicklungslen. Es muss gepunktet werden schritt gemacht“. Von seinen Ofin Leipzig – natürlich. Schon mit einem Remis könnten die Löwen fensivkräften hob Zorniger – nachaber auf einen Nichtvollziehbar – lediglich den wiedergeneseLive auf Sky abstiegsplatz hüpfen nen Torjäger Yussuf und wenigstens auf und Sport 1 Poulsen namentlich Montag, ab 20.15 Uhr dem 15. Tabellenplatz hervor. Nur 21 erüberwintern. zielte Treffer sind ein deutlicher Doch dafür muss die drittHinweis, wo sich der Aufsteiger schlechteste Abwehr der Liga mit verbessern kann und muss. „Wir ihren 30 Gegentoren an die dewerden in der Vorbereitungsfensiv einigermaßen ordentliche phase nachjustieren“, kündigte Vorstellung gegen Kaiserslautern deshalb Zorniger an, „nicht nur anknüpfen. Trainer Markus von personell, auch in der TrainingsAhlen (Foto) ließ offen, ob Christoarbeit.“ O L I VE R H A RT M A N N pher Schindler, der zuletzt wegen eines Infektes ausgefallen war, in Leipzig: Coltorti – Teigl, Hoheneder, die Innenverteidigung zurückCompper, Heidinger – Khedira – Kimmich, kehrt. Möglich, dass Gary Kagelmacher und Gui Vallori wieder Kaiser, Demme – Frahn, Poulsen

TV

auflaufen dürfen. Sicher ist: Valdet Rama fällt mit Rückenschmerzen aus. Das mit von Ahlen angesetzte Gespräch hinsichtlich eines Rundenfazits fand vorgezogen bereits in dieser Woche statt. „Es waren gute und vertrauensvolle Gespräche“, so der Coach. Präsentiert sich das Team in Leipzig ordentlich, wird von Ahlen wohl die Chance erhalten, die Mannschaft auf die Rückrunde vorzubereiten. Der Trainer betonte, dass die Entscheidung, ihn im September zum Chefcoach zu machen, eine gemeinsame Entscheidung gewesen sei, die „nicht aus der Not heraus“ getroffen worden sei, sondern weil Gerhard Poschner „das nur mit mir machen wollte“. MOUNIR ZITOUNI München: Ortega – Angha, Kagelmacher, Vallori, Wittek – Sanchez, Weigl –Wolf, Adlung, Claasen – Okotie

MEINUNGEN

kicker, 22. Dezember 2014

71

kicker-Kolumnisten-Kreis THOMAS BERTHOLD Weltmeister von 1990

Erfolg frisst über kurz oder lang seine Kinder D

as werden ungemütliche Tage zwischen den Jahren für die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund. Der BVB stellt die größte Negativüberraschung der Liga dar. Bis vor Kurzem hat wohl jeder noch gedacht: Die kriegen schon noch die Kurve, das ist alles nur eine Frage der Zeit. Jetzt steht der Verein vor einem Scherbenhaufen von Hinrunde. Nichts ist besser geworden, eher umgekehrt. Bremen war der nächste Tiefpunkt – und jeder fragt sich jetzt: Wie soll der BVB die Kurve kriegen? Die Trainerfrage stellt sich automatisch. Jürgen Klopp hat alles versucht, nichts hat gefruchtet. Jetzt einfach nur den Kader umzubauen oder zu verstärken ist nicht so einfach auf diesem Niveau. Das hat der vergangene Sommer schon gezeigt. Herr Watzke und seine Kollegen sind nicht zu beneiden auf der Suche nach der Problemlösung. Statt den Gesetzen der Branche zu folgen, halten sie aber weiterhin bedingungslos an ihrem Coach fest. Eine völlig nachvollziehbare Entscheidung. Man beendet nicht leichtfertig eine so erfolgsverwöhnte Verbindung, wie sie die Borussia mit ihrem Trainer hat. Der gesamte Klub könnte aus dieser misslichen Lage am Ende sogar gestärkt herauskommen – wenn er wirklich die Kurve kriegt. Nicht irgendwann, sondern schnellstens. Die Erfolgsgeschichte des FC Augsburg scheint dagegen kein Ende zu kennen. Was beim FCA geleistet wird, und nicht nur in dieser Hinrunde, ist überragend und könnte die Mannschaft durchaus in die Europa League führen. Da zeigt sich, was ein Klub mit kurzen Entscheidungswegen, einem Trainer-ManagerGespann, das perfekt zusammenarbeitet, und mit einer Mannschaft, die keine großen Stars, dafür großen Teamgeist besitzt, zu leisten im Stande ist. Hier wird sich nur zeigen müssen, wie lange diese Verhältnisse am Leben erhalten werden können. Markus Weinzierl war schon im Sommer anderweitig umworben und wird das auch künftig sein. Das gilt ebenso für die Spieler. Die Abgänge im Sommer waren nur ein Vorgeschmack auf das, was auf den FCA zukommen wird. Der Erfolg frisst über kurz oder lang seine Kinder – frag nach bei Borussia Dortmund. Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez, Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots

kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den

SCHEINWERFER Der Fall Reus: Ein Imageproblem des Fußballs

E

s hätte das Jahr des Marco Reus werden können: Triumph in der Champions League – Real war hauchdünn dagegen. Weltmeistertitel – tragisch seine Last-Minute-Verletzung. Angriff auf die Dominanz des FC Bayern – zwei weitere schwere Verletzungen warfen ihn und den BVB gewaltig aus der Bahn. Jetzt, als Höhepunkt der Ernüchterungen die überraschende Erkenntnis, dass Reus auch charakterlich nicht der liebenswürdige, in sich ruhende Pol ist, den er bisher überzeugend darstellte. Über Jahre mit einem gefälschten Führerschein zu fahren, lässt ihn in die Gruppe der jungen Stars einordnen, denen man fehlende Bodenhaftung nachsagt. Damit schadet er nicht nur sich, sondern vertieft ein Imageproblem der gesamten Fußballbranche. Reus scheint an der Spitze der allzu schnell hochkatapultierten Hochbegabten zu stehen, die in der Scheinwelt eines Stars leben und letztendlich Gefahr laufen, realitätsfremd zu werden. So wie kürzlich zwei Jünglinge aus dem Schalker Nachwuchsteam mit ihren superteuren Boliden in die Schlagzeilen gerieten, ohne sich deren Gefährlichkeit als „Geschosse im Straßenverkehr“ bewusst zu sein. Ein Widersinn sondergleichen! Selbst schuld? Oder nur jugendlicher Unreife geschuldet? Der Reus-Fall muss endgültig als Zündfunke dienen, um (wie schon kürzlich an

gleicher Stelle gefordert) die Verantwortung auszudehnen. Wer blutjungen Menschen Gehälter von Dax-Vorstandschefs überweist, sollte es sich zur Pflicht machen, ihnen einen vernünftigen Umgang mit der Macht des Geldes aufzuzeigen. Nochmals sei der umstrittene Verein RB Leipzig in dieser Hinsicht als Paradebeispiel genannt, weil dort junge Spieler angewiesen sind, nur volkstümliche Autos zu fahren – aus erzieherischen wie Imagegründen. Vorbildlich! Nicht weniger Schuld an Irrwegen mancher Profis tragen vor allem ihre sogenannten Berater, die sich ihnen bereits im schulpflichtigen Alter andienen, viel zu selten aber neben der sportlichen auch die charakterliche Fortbildung im Visier haben. Charakterschulung wiederum ist eine Grundvoraussetzung, um das Leben eines großen Talentes über die aktive Zeit hinaus in sichere Bahnen zu führen. Um nicht missverstanden zu werden: Es gibt genug Fußballer, die während, wie nach ihrer großen Karriere bodenständige, völlig natürliche Menschen geblieben sind. Aber gerade die für Fehltritte anfälligen Profis müssen beschützt und angeleitet werden. Es wäre zumindest ein Positivum, wenn der „Fall Reus“ den entsprechenden Chefs oder Beratern endgültig die Augen geöffnet hätte.

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3. LIGA

Es geht nicht ohne Dramatik 3. LIGA

K

ein Spiel ohne eine gewisse Portion Dramatik: Gegen Osnabrück verließ Dresden nach einer erneut emotionalen Schlussphase zwar als Sieger den Platz, musste dabei aber einen Wermutstropfen hinnehmen. Mathias Fetsch erlitt einen Riss des vorderen Kreuzbands und einen Meniskusschaden im rechten Knie. Die Saison ist für die Leihgabe des FC Augsburg beendet. Eine bittere Pille nicht nur für den 26-Jährigen, der sich in Dresden in puncto Flexibilität zu einer Art Allzweckwaffe entwickelt hat. Zwingt der Ausfall Dresden, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden? Laut Sportdirektor Ralf

Auf Rekordkurs

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li

Nach den ersten elf Heimspielen dieser Saison bewegt sich Dynamo auf Rekordkurs. Im Schnitt kamen 24 013 Zuschauer. Die Bestmarke der 3. Liga über ein ganzes Jahr hält Braunschweig (17 250; 2010/11).

Minge sei der Klub generell vorbereitet. Allerdings gelte es, gut abzuwägen. „Wir werden nichts machen, nur um den Kader zu verbreitern. Der Fokus liegt weiterhin darauf, die jungen Spieler weiterzuentwickeln“, so Minge, der angekündigt hatte, nach dem Osnabrück-Spiel in einer Klausurtagung die Analysen verschiedener Verantwortlicher zusammenzubringen. Das scheint nicht nur aus Sicht der Kaderplanung notwendig. Vielmehr könnte eine derartige Zusammenkunft Sportdirektor und Cheftrainer die Möglichkeit bieten, nach einer kritischen Auswertung wieder einen gemeinsamen Weg einzuschlagen und zuletzt deutlich gewordene Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. „Wenn man in ein neues Umfeld kommt, gibt es am Anfang sicher immer ein paar Reibungspunkte. Stand heute kann ich aber einschätzen, dass sich die Dinge in den letzten Wochen in die absolut richtige Richtung

BIELEFELD: Überlegener Wintermeister

Foto: imago/photoarena

Trotz des Sieges über Osnabrück knirscht es in DRESDEN hinter den Kulissen. In einer Klausurtagung wird die Zukunft besprochen.

Sportlich obenauf: Mit dem umjubelten Siegtor von Justin Eilers setzt sich Dresden vorne fest. Aber es läuft nicht alles rund. entwickelt haben“, so Böger, dessen Team sich mit elf Punkten aus den letzten fünf Partien auf einem guten Weg befindet. Dresden hat sich im vorderen Tabellenfeld festgesetzt und alle Möglichkeiten, in der zweiten Saisonhälfte das im Gesamtkonzept langfristig angepeilte Ziel des Aufstiegs schon im ersten Drittliga-Jahr umzusetzen.

Bis Dienstag sollen die Analysen beim Sportdirektor zusammenlaufen. Ob es noch vor dem Jahreswechsel zu einem Austausch kommt, lässt Minge offen: „Man wird sich sicher sprechen, aber wir wissen alle, dass die Frequenz sehr hoch war und man vom Alltagsstress runterkommen muss.“ Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. E VA WAG N E R

DUISBURG: Wechsel-Frust für Dum

Meiers Umbruch gelungen Klotz im roten Bereich 1Fabian Klos fasste die Ge-

fühlslage aller Arminen perfekt zusammen. „Einerseits ist es schade, dass jetzt Pause ist. Wir haben gerade so einen guten Lauf“, sagte Bielefelds Kapitän nach dem sicheren 2:0 gegen Chemnitz. „Andererseits hatten wir ein anstrengendes Jahr mit sehr vielen Spielen, da tun ein paar freie Tage sehr gut.“ In der Tat, Arminia hat in den letzten Wochen Außergewöhnliches geleistet: Fünf Siege gab es zuletzt, alle ohne Gegentor. Aus den letzten zehn Heimspielen holte Bielefeld neun Siege und ein Unentschieden. Der Lohn: überlegener Wintermeister mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Das gesamte Team hat im letzten halben Jahr sehr viel geleistet. Das ist lobens-

wert, aber darauf dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen, sondern müssen in der Vorbereitung wieder voll da sein“, erklärte Norbert Meier. Der Trainer und Sportchef Samir Arabi haben den Fokus bereits auf die kurze Winterpause und die verbliebenen 16 Saisonspiele gerichtet, ein Blick zurück ist aber auch erlaubt: Bei Arminia ist nach dem Zweitligaabstieg im Sommer der Umbruch gelungen. Die letzten fünf Partien ohne Gegentreffer wurden allesamt mit der gleichen Startelf bestritten, acht Spieler davon sind Neuzugänge. Bielefelds Transfers haben sich bezahlt gemacht, lediglich der von Peer Kluge hat sich aufgrund von vielen Verletzungen noch nicht rentiert. C A R S T E N B LU M E N S T E I N

1Für Duisburgs Sascha Dum

verlief der erste Startelf-Einsatz seit Anfang November enttäuschend. Beim 1:1 gegen Mainz II musste er nach 37 Minuten vom Platz. „So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt“, stellte Dum fest. Trainer Gino Lettieri führte „taktische Gründe“ an. Dum: „Der Coach hat mir auch gesagt, dass ich teilweise unglücklich agiert habe. Die Bälle, die ich hatte, waren relativ schnell wieder weg.“ Trotz des kleinen Frustpäckchens zieht Dum ein positives Gesamtfazit: „Sollen wir jetzt sagen, dass wir keine schöne Weihnachtszeit haben, nur weil das letzte Spiel des Jahres nicht gewonnen wurde? Im Großen und Ganzen haben wir eine gute Runde gespielt.“ Der MSV über-

wintert als Tabellensechster. Torjäger Zlatko Janjic: „Zum Ende des Jahres hat man gespürt, dass beim einen oder anderen die Kräfte fehlten.“ Das traf unter anderem auf Nico Klotz zu, der zwar den Strafstoß zum 1:0 herausholte, seinen Drehzahlmesser aber später in den roten Bereich fuhr. „Körperlich war es brutal. Ab Mitte der zweiten Halbzeit bin ich richtig kaputt gewesen. Ich freue mich jetzt über die paar Tage Pause.“ Bei Mittelfeldspieler Erik Wille hält sich die Freude in Grenzen. Am Dienstag wird er in München an der Hüfte operiert. Wille: „Weihnachten verbringe ich dann alleine im Krankenhaus. Das war kein schönes Jahr. Ich hoffe, dass 2015 besser wird.“ T H O M A S TA RT E M A N N

kicker, 22. Dezember 2014

73

Baumanns Fazit: „Es passt nicht“ W

ährend die Kieler zu lauter Musik ihre 33 Punkte feierten, musste die Hansa-Mannschaft nach dem 0:4 vor dem Stadion rund 20 Minuten aufgebrachten Anhängern Rede und Antwort stehen. „Wir haben fünfmal in Folge verloren, stehen auf einem Abstiegsplatz – ganz klar, dass die Fans wütend sind. Alle machen sich Sorgen um die Zukunft des Vereins“, sagt Manager Uwe Klein. Spielerisch hatte Hansa über weite Strecken enttäuscht. Auch der Versuch von Neu-Trainer Karsten Baumann, bei seiner Heimpremiere mit Max Christiansen auf der

rechten Abwehrseite für Überraschung zu sorgen, gelang nicht. Baumanns Bilanz nach zwei Spielen fällt katastrophal aus: null Punkte, 1:8 Tore, vier Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. War der Arbeitsbeginn so kurz vor der Winterpause ein Fehler? „Nein, auf keinen Fall! Karsten Baumann wollte unbedingt sofort kommen, um sich ein Bild von der Mannschaft zu machen. Von daher war es von uns allen bewusst so gewählt, dass er auch sofort kommt und nicht erst in der Winterpause“, steht Manager Klein nach wie vor zu seiner Entscheidung. Allerdings weiß er auch, dass „im nächsten

KIEL

COTTBUS

Foto: fishing4

Nach zwei Spielen liest sich die Bilanz des neuen Trainers in ROSTOCK katastrophal: 0 Zähler, 1:8 Tore.

Frust pur in Rostock: In den ersten beiden Spielen unter dem neuen Trainer Karsten Baumann flog der Ball je viermal ins Hansa-Netz. Jahr 16 Endspiele auf uns warten.“ Ob Vorstandschef Michael Dahlmann, der sich bei chronisch leeren Kassen „mehr Sorgen um die sportliche als die wirtschaftliche Situation“ macht, dabei den Wunsch des neuen Trainers erfüllen kann, ist ungewiss. Denn Baumanns Fazit

nach 14 Tagen fällt kurz und knapp aus: „Wir müssen uns Gedanken über die Zusammenstellung der Mannschaft machen, denn so wie es jetzt ist, passt es nicht. Das heißt, dass wir Mittel und Wege finden müssen, um uns zu verstärken.“ O L I VE R S C H U B E RT

MÜNSTER

STUTTG. KICKERS

Neitzel-Team beseitigt Kleindienst: Siegtor den Beigeschmack und ein gutes Gefühl

Gockel sauer auf Krämer

Eine Kampfansage von Starostzik

1 Über

1Sportvorstand Cars-

1Die Kickers überwin-

ten Gockel regten die Vorfälle in der 44. Minute auch nach dem Spiel in Cottbus noch auf: „Das geht gar nicht, dass der Mannschaftsarzt Koch unseren Co-Trainer Babacar N’Diaye schlägt. Er sollte am besten sein Amt niederlagen.“ Und auch zu Energie-Coach Stefan Krämer hatte der 40-Jährige eine Meinung: „Er war der Erste, alle anderen folgten ihm. Die Cottbusser hatten beim Sprint 50 Meter Zeit zu überlegen, was sie da machen.“ Er wolle dieses unsportliche Verhalten der Hausherren nicht so hinnehmen, auch die verharmlosende Darstellung Krämers störte ihn gewaltig. Die gute Bilanz der 22 Saisonspiele wollte sich Trainer Ralf Loose trotzdem nicht nehmen lassen: „Dieses Mal fehlte uns die Durchschlagskraft, insgesamt muss man der Mannschaft ein großes Lob machen.“ Die Pause komme seinem Team gerade recht. Und: „Das Spiel von Cottbus ist ein Vorgeschmack, was uns in den letzten 16 Spielen bevorsteht.“ ALE XANDER HEFLIK

tern dank eines Schlussspurts auf Rang drei. „Wir waren in vergangene Rückrunde Vierter, jetzt gehen wir als Dritter in die Pause. Das ist schon fantastisch“, freut sich Trainer Horst Steffen. Vom Aufstieg als Ziel will zwar weiter keiner sprechen. Aber dass alle Blut geleckt haben, ist nicht zu übersehen. „Wir sind super in die Rückrunde gestartet. Nach der Pause jagen wir Bielefeld weiter und vielleicht geht es ja noch weiter hoch“, lautet die Kampfansage von Verteidiger Hendrik Starostzik. Und auch Daniel Engelbrecht sagt: „Wir stehen zu Recht da oben. Jetzt müssen wir schauen, was am Ende rauskommt.“ Auf dem lange erkrankten Angreifer liegen spätestens nach seinem zweiten Treffer in nur 66 Minuten Gesamtspielzeit die Hoffnungen, den verletzten Elia Soriano zu ersetzen. Engelbrecht: „Ich habe 30 Minuten gespielt und konditionell keine Probleme gehabt. Ich brauche Zeit, aber ich weiß, was ich kann, und der Verein weiß das auch.“ M AT H I A S S C H M I D

die Gründe für das 4:0 in Rostock herrschte im HolsteinTross schnell Einigkeit. „Genau was ich letzte Woche gegen Dortmund II kritisiert habe, die Effektivität vor dem Tor, haben wir heute wesentlich besser gemacht“, freute sich Trainer Karsten Neitzel. Innenverteidiger Hauke Wahl, der in Rostock vor anderthalb Jahren sein Drittliga-Debüt gegeben hatte, stimmte dieser Einschätzung vollends zu: „Wir waren heute einfach effektiver.“ „Ich denke, das Jahr 2014 ist richtig gut für Holstein Kiel gelaufen“, zeigte sich Mittelfeldregisseur Maik Kegel wie sein Trainer zufrieden mit den gezeigten Leistungen und dem Jahresabschluss: „Nach der Niederlage letzte Woche sind wir glücklich, dass wir das Jahr so abschließen konnten, damit da kein fader Beigeschmack bleibt. Denn wir haben, da nehme ich jetzt die letzte Saison mal mit, anderthalb Jahre einen guten Job gemacht“, zog Neitzel am Ende ein positives Fazit. F L O R I A N S Ö T JE

1 Trainer Stefan Krämer musste vor dem Spiel gegen Münster (2:1) kurzfristig umstellen, weil Sven Michel seinen grippalen Infekt nicht rechtzeitig auskurieren konnte. Für Michel ließ Krämer Torsten Mattuschka auf die linke Seite rücken, der ordentlich agierte. Auch dass Energie diesmal mit der Doppelspitze Zbynek Pospech und Tim Kleindienst agierte, erwies sich als richtig. Beide trafen schließlich gegen die Preußen. Nach einem Spiel voller Emotionen lobte Krämer: „Ich bin mit der Leistung total einverstanden. Wir wussten, dass wir einen guten Tag erwischen und alles rausknallen müssen, um Münster zu schlagen. Und genau das haben wir gemacht.“ Siegtorschütze Kleindienst resümierte: „Wir können jetzt mit einem richtig guten Gefühl in die Winterpause gehen.“ Mit Platz fünf kann Krämer gut leben: „Nach dem kompletten Neuaufbau der Mannschaft können wir mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden sein.“ W O L F G A N G VO N D E R B U R G

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3. LIGA

22. SPIELTAG 20. 12. 2014 Dyn. Dresden – VfL Osnabrück MSV Duisburg – FSV Mainz 05 II Stuttg. Kickers – Großaspach Unterhaching – J. Regensburg Hansa Rostock – Holstein Kiel VfB Stuttgart II – Rot-Weiß Erfurt Energie Cottbus – Pr. Münster Arm. Bielefeld – Chemnitzer FC Fortuna Köln – Hallescher FC Bor. Dortmund II – SV Wehen

2:1 (0:1) 1:1 (1:1) 2:0 (1:0) 3:2 (0:1) 0:4 (0:1) 2:2 (1:2) 2:1 (1:0) 2:0 (1:0) 2:2 (2:2) ausgef.

23. SPIELTAG Samstag, 31. Januar (14 Uhr) Holstein Kiel – VfB Stuttgart II SV Wehen – Hansa Rostock Jahn Regensburg – Bor. Dortmund II SGS Großaspach – Unterhaching Hallescher FC – MSV Duisburg Chemnitzer FC – Fortuna Köln VfL Osnabrück – Arminia Bielefeld Rot-Weiß Erfurt – Energie Cottbus Sonntag, 1. Februar (14 Uhr) FSV Mainz 05 II – Stuttg. Kickers Preußen Münster – Dyn. Dresden

(0:1) (1:0) (1:5) (1:3) (1:1) (2:1) (2:1) (0:0) (0:2) (1:3)

TORJÄGER 12 11 11 10 10 9 9 9 8 8 8

(1) (1) (–) (1) (–) (–) (1) (1) (–) (–) (–)

Klos (Arminia Bielefeld) Eilers (Dynamo Dresden) Menga (VfL Osnabrück) Janjic (MSV Duisburg) Ziemer (Hansa Rostock) A. Fink (Chemnitzer FC) Rahn (Fortuna Köln) Iljutcenko (VfL Osnabrück) Harder (Borussia Dortmund II) Gogia (Hallescher FC) Köpke (SpVgg Unterhaching)

ROTE KARTEN Willers (VfL Osnabrück) Windmüller (Jahn Regensburg)

GELB-ROTE KARTEN Für das nächste Spiel gesperrt: Jüllich (SGS Großaspach) Krauße (Hansa Rostock)

ELF DES TAGES

3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (2) (3) (6) (7) (4) (5) (9) (8) (10) (11) (13) (12) (15) (14) (16) (18) (17) (19) (20)

Arminia Bielefeld (A) Preußen Münster Stuttgarter Kickers Dynamo Dresden (A) Energie Cottbus (A) MSV Duisburg VfL Osnabrück Rot-Weiß Erfurt SV Wehen Wiesbaden Holstein Kiel Fortuna Köln (N) Hallescher FC Chemnitzer FC SpVgg Unterhaching VfB Stuttgart II Borussia Dortmund II 1. FSV Mainz 05 II (N) SGS Großaspach (N) Hansa Rostock Jahn Regensburg

Halle

Kiesewetter (1) Stuttgart II

Halimi (5)

Hemlein (2)

Stg. Kickers

Bielefeld

Tyrala (2) Kegel (1) Erfurt

Kiel

Hagn (1) Wahl (1) Krause (1) Dick (4)

Unterhaching

Kiel

Kiel

Bielefeld

Klewin (2) Erfurt

In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages. Die endgültige Elf des Tages im Anschluss an das Nachholspiel.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

22 22 22 22 22 22 22 22 21 22 22 22 22 22 22 21 22 22 22 22

13 11 10 10 10 9 10 9 10 8 8 8 8 7 7 4 5 5 4 3

4 6 8 8 7 9 5 7 3 9 6 5 4 5 5 9 6 6 5 3

5 5 4 4 5 4 7 6 8 5 8 9 10 10 10 8 11 11 13 16

42:23 33:24 35:24 30:24 26:20 30:21 36:32 33:30 36:26 26:16 26:21 27:30 20:20 33:41 27:35 24:28 24:34 22:39 28:46 19:43

+ 19 +9 + 11 +6 +6 +9 +4 +3 + 10 + 10 +5 -3 0 -8 -8 -4 - 10 - 17 - 18 - 24

43 39 38 38 37 36 35 34 33 33 30 29 28 26 26 21 21 21 17 12

Spieler des Tages Christoph Hemlein Arminia Bielefeld

H

ellwach, viel unterwegs, immer anspielbar – Christoph Hemlein machte bei Bielefelds 2:0 über Chemnitz den Unterschied: Mit einem starken Assist und einem Treffer, jeweils zu Beginn einer Halbzeit, führte er Arminia zur Wintermeisterschaft. Der 24-Jährige überzeugte auch bei der Analyse seines Schienbein-Tores: „Wenn ich den Ball richtig treffe, geht er vielleicht übers Stadiondach hinaus.“ CB

Dyn. Dresden – VfL Osnabrück 2:1 (0:1)

Stuttg. Kickers – Großaspach 2:0 (1:0)

Energie Cottbus – Pr. Münster 2:1 (1:0)

Dresden: Wiegers (2) – J. Müller (3,5), Erdmann (4), Hefele (4,5), Vrzogic (3) – Mar. Hartmann (3,5), Fiel (3,5; 90./+3 Moll/-) – Eilers (2,5), Dürholtz (3,5; 46. Comvalius/3,5), Tekerci (2,5; 79. Stefaniak/-) – Fetsch (2,5) – Trainer: Böger Osnabrück: Heuer Fernandes (2) – Falkenberg (3), Pisot (2,5), Willers (5), Dercho (3) – Feldhahn (4), C. Groß (3) – Ornatelli (2.5), Kandziora (4) – Menga (2,5; 35. Grassi/3,5), Iljutcenko (3; 55. Alvarez/4,5) – Tr.: Walpurgis Tore: 0:1 Iljutcenko (29.), 1:1 Mar. Hartmann (51.), 2:1 Eilers (61.) – SR: Dietz (Kronach), Note 5 – Zuschauer: 22 953 – Gelbe Karten: Hefele, Fetsch, Erdmann, Tekerci, Mar. Hartmann – Iljutcenko, Falkenberg – Rote Karte: Willers (35., grobes Foulspiel)

Stg. Kickers: Ko. Müller (2,5) – Leutenecker (3), Starostzik (3), Stein (3), Baumgärtel (2,5) – Halimi (2; 90. Cekic/-), Fennell (2,5), Braun (2,5) – Edwini-Bonsu (3; 78. Kaiser/-), Badiane (2,5), Calamita (5; 63. Engelbrecht/2) – Trainer: Steffen Großaspach: Gäng (3) – S. Schiek (3,5), Schuster (3), Gehring (4), Kienast (4) – Skarlatidis (4), Rizzi (3,5), Jüllich (5), Binakaj (4,5; 46. M. Fischer/4) – Rühle (5; 80. Senesie/-), Sohm (4,5; 88. Leist/-) – Trainer: Rapolder Tore: 1:0 Braun (30.), 2:0 Engelbrecht (79.) – SR: Badstübner (Windsbach), Note 3 – Zuschauer: 3160 – Gelbe Karte: Rizzi – GelbRote Karte: Jüllich (67.)

Cottbus: Ke. Müller (3) – Kaufmann (4), Mimbala (3,5), Möhrle (3), Szarka (3) – Zeitz (2,5) – Perdedaj (2), Mattuschka (3; 89. Hebler/-), Holz (3) – Kleindienst (2), Pospech (3; 71. Makarenko/-) – Trainer: Krämer Münster: Schulze Niehues (3,5) – Schöneberg (3,5), Do. Schmidt (4), Heitmeier (3,5), Hergesell (4; 89. Scherder/-) – Bischoff (4), Zenga (3,5) – Siegert (3; 79. Amachaibou/-), Piossek (4), Kara (3,5) – Krohne (4; 73. Reichwein/-) – Trainer: Loose Tore: 1:0 Pospech (12.), 1:1 Siegert (47.), 2:1 Kleindienst (79.) – SR: Wingenbach (Mainz), Note 4 – Zuschauer: 6848 – Gelb: Kleindienst, Pospech, Perdedaj (5., gesperrt), Szarka – Zenga, Kara, Heitmeier, Do. Schmidt (5., gesperrt) – Bes. Vork.: Nach einer Rudelbildung verwies Schiedsrichter Wingenbach Münsters Trainer Loose und den Cottbuser Mannschaftsarzt Koch des Innenraums (44.).

MSV Duisburg – Mainz 05 II

1:1 (1:1)

Duisburg: Ratajczak (2,5) – Feltscher (3,5), Meißner (4), Bajic (4,5), Wolze (3,5) – Klotz (4; 78. Lekesiz/-), Albutat (4), Janjic (3), Dum (4; 37. Schnellhardt/4) – Scheidhauer (5), Onuegbu (4; 75. Hajri/-) – Trainer: Lettieri Mainz II: Huth (3) – Moos (3), Kalig (3), Hack (2,5), F. Müller (3,5) – Weil (4), Saller (3) – Pflücke (3,5; 59. Bouziane/3,5), Klement (4; 76. Wachs/-), Roßbach (3) – Sliskovic (3; 86. Höler/-) – Trainer: Schmidt Tore: 1:0 Janjic (12., FE), 1:1 Roßbach (23.) – SR: Koslowski (Berlin), Note 2,5 – Zuschauer: 11 367 – Gelbe Karten: Meißner – Roßbach

Unterhaching – J. Regensburg 3:2 (0:1) Furuholm (2)

Sp.

Unterhaching: Ruml (3,5) – Thiel (3,5), Erb (3), Schwarz (3,5) – Killer (4; 61. Schwabl/-), Kranitz (3,5; 61. Hufnagel/-), Dittrich (3), Götze (-; 29. Hagn/2) – Abelski (2,5) – Voglsammer (2), Widemann (2,5) – Trainer: Ziege Regensburg: Loboué (3,5) – Herzel (4,5; 66. Geipl/-), Windmüller (3), Dürmeyer (3,5), Trettenbach (3,5) – Sinkiewicz (4) – Erwig-Drüppel (3; 84. Muhovic/-), Güntner (4; 90./+1 Smarzoch/-), Aosman (3,5), Hesse (3,5) – Steininger (3,5) – Trainer: Brand Tore: 0:1 Windmüller (15.), 0:2 Steininger (60.), 1:2 Hagn (66.), 2:2 Widemann (72.), 3:2 Voglsammer (74.) – SR: Kempkes (Kruft/ Kretz), Note 4 – Zuschauer: 2000 – Gelbe Karten: Thiel, Voglsammer – Dürmeyer, Güntner – Rote Karte: Windmüller (84., Rangelei)

Hansa Rostock – Holstein Kiel 0:4 (0:1) Rostock: Brinkies (6) – Christiansen (5), Stuff (5), Ruprecht (5), Schünemann (5) – Weidlich (5), Krauße (6) – Blacha (5), Starke (5; 76. Vidovic/-), A. Stevanovic (4) – Ziemer (4) – Trainer: Baumann Kiel: Kronholm (2) – Herrmann (3), Krause (2), Wahl (2), Kohlmann (3) – Kegel (2), Vendelbo (3; 86. Wirlmann/-) – Kazior (2; 64. P. Breitkreuz/-), Siedschlag (3; 81. Guder/-) – Schäffler (3), Heider (2) – Trainer: Neitzel Tore: 0:1 Krause (10.), 0:2 Kazior (51., HE), 0:3 P. Breitkreuz (75.), 0:4 Kegel (89.) – SR: Ben. Brand (Gerolzhofen), Note 4 – Zs: 7900 – Gelb: Ruprecht – Kazior – G/R: Krauße (50.)

VfB Stuttgart II – RW Erfurt

2:2 (1:2)

Stuttgart II: Vlachodimos (4) – Lang (3), Kirchhoff (3), Sama (3), Leibold (2,5) – Lovric (4,5; 45. Wanitzek/3,5), Rathgeb (2,5), Holzhauser (3,5) – Kiesewetter (1,5), Eisele (4; 67. Grüttner/-), Lohkemper (4,5; 45. Tashchy/3) – Trainer: Kramny Erfurt: Klewin (1,5) – Odak (3), Laurito (3; 45. Gohouri/3,5), Möckel (3), Czichos (3,5) – Menz (3), Tyrala (1,5) – Wiegel (2,5), Möhwald (3,5), Bukva (3,5; 71. Aydin/-) – Kammlott (3,5; 79. Falk/-) – Trainer: Kogler Tore: 0:1 Tyrala (19., FE), 1:1 Kiesewetter (38.), 1:2 Wiegel (45.), 2:2 Grüttner (90./+2) – SR: Treiber (Neuburg/Donau), Note 4 – Zuschauer: 636 – Gelbe Karten: Vlachodimos, Kirchhoff, Holzhauser, Tashchy – Menz (5., gesperrt), Tyrala, Möckel (5., gesperrt), Möhwald (5., gesperrt), Wiegel – Bes. Vorkommnis: Klewin hält FE von Holzhauser (90.)

A. Bielefeld – Chemnitzer FC 2:0 (1:0) Bielefeld: Schwolow (3) – Dick (2,5), Börner (2,5), Salger (2,5), Schuppan (3,5) – Schütz (2; 73. Burmeister/-), Brinkmann (3,5) – Hemlein (1,5; 88. Lorenz/-), Ulm (3; 84. C. Müller/-), Mast (3) – Klos (2) – Trainer: Meier Chemnitz: Pentke (2,5) – Scheffel (3,5; 74. Ofosu/-), Conrad (5), Röseler (4), Poggenberg (4) – Lais (4,5; 60. Danneberg/4), Hensel (4,5) – Türpitz (5; 57. Mauersberger/4), Stenzel (4), Kehl-Gomez (4) – A. Fink (3,5) – Trainer i. V.: Bittermann Tore: 1:0 Klos (4.), 2:0 Hemlein (51.) – SR: Günsch (Reddighausen), Note 2 – Zuschauer: 13 411 – Gelbe Karten: C. Müller – Stenzel

Fortuna Köln – Hallescher FC 2:2 (2:2) Fort. Köln: Poggenborg (3) – Kwame (2,5), Uaferro (2,5), Hörnig (3,5), Pazurek (3; 54. Engelman/3,5) – T. Kraus (3,5; 81. Aydogmus/-), Marquet (3), Zinke (3,5), Dahmani (3) – Kialka (2), Rahn (2,5) – Trainer: Koschinat Halle: Kleinheider (3) – Baude (5; 46. Ziebig/3,5), Engelhardt (3,5), M. Franke (3), Rau (3) – Pfeffer (4; 89. Osawe/-), Banovic (3,5), Kruse (3), M. Jansen (4; 85. Bertram/-) – Gogia (3,5) – Furuholm (2) – Trainer: Köhler Tore: 1:0 Rahn (6., FE), 1:1 Furuholm (7.), 1:2 Furuholm (38.), 2:2 Kialka (44.) – SR: Waschitzki (Essen), Note 4 – Zuschauer: 1821 – Gelb: Pazurek, Rahn, T. Kraus – Baude, Kruse

kicker, 22. Dezember 2014

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OSNABRÜCK: Umstrittene Entscheidungen

1Osnabrück fühlt sich in Dresden

klar benachteiligt. „Wir sind alle sehr erregt und enttäuscht“, fasste Kapitän Alexander Dercho die Gefühlslage nach dem 1:2 zusammen. Mehrere falsche Bewertungen von Schiedsrichter Christian Dietz hatten den VfL um mindestens einen Punkt gebracht. „Es sind etliche folgenschwere Entscheidungen gegen uns gefallen“, sagte Trainer Maik Walpurgis, der sichtlich darum ringen musste, die Contenance zu wahren. „So wird Addy Mengas Chance noch vor dem 1:0 durch ein Handspiel von David Vrzogic auf der Linie vereitelt. Es hätte Elfmeter und Rot geben müssen“, ereiferte sich Walpurgis, der überdies Michael Hefele eine klare Tätlichkeit gegen Stanislav Iljutcenko vorhielt. Der Dynamo-Innenverteidiger hatte dem VfL-Stürmer im Luftkampf den

Ellenbogen ins Gesicht gerammt. Der Coach räumte allerdings auch ein, dass der Platzverweis für seinen Verteidiger Tobias Willers korrekt gewesen sei. AAls es schließlich in der letzten Aktion des Spiels zu einer weiteren umstrittenen Handszene im Dynamo-Strafraum kam (Dennis Erdmann bekam einen Schuss Davide Grassis an die ausgestreckte Hand), war das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. „Dass dann auch noch auf Abseits entschieden wird, ist für mich völlig unverständlich“, sagte Nicolas Feldhahn, der sein Team um den verdienten Lohn gebracht sah. Da wollte ihm auch Walpurgis beipflichten: „Der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen. Sie darf stolz auf sich sein. Es ist nur schade, dass sie ein solches Negativerlebnis mit in die Pause nehmen muss.“ A L F O N S BAT K E

Foto: imago/Hessland

Walpurgis ereifert sich

Im Zentrum der Kritik: Gleich mehrfach diskutieren Osnabrücker Spieler über die Entscheidungen von Schiedsrichter Christian Dietz.

3. LIGA KOMPAKT RW Erfurt Klewin beklagt spätes 2:2 Mit einer Reihe von Glanzparaden, darunter ein parierter Elfmeter, schien Torhüter Philipp Klewin den Erfurtern den Auswärtssieg zu retten. In der Nachspielzeit aber gelang Marco Grüttner doch noch das 2.2 für die Stuttgarter. „Uns fehlt nicht nur das Quäntchen Glück, sondern auch die nötige Cleverness“, klagte Klewin, „das hat sich in vielen Auswärtsspielen gezeigt.“

VfB Stuttgart II Kramny verlängert bis 2017 Der VfB hat den Vertrag mit U-23Trainer Jürgen Kramny bis 30. Juni 2017 verlängert. Der 43-Jährige ist seit 2011 für die zweite Mannschaft der Stuttgarter verantwortlich.

Chemnitzer FC Fink sehnt sich nach Pause Beim 0:2 in Bielefeld, als Assistenztrainer Torsten Bittermann erneut den erkrankten Karsten Heine vertrat, kassierten die Chemnitzer die fünfte Niederlage in Folge. Von der Frische und dem Elan, die das Spiel der Himmelblauen lange Zeit ausgezeichnet hatten, ist nichts mehr zu sehen, 20 Tore nach 22 Spielen sind eine magere Bilanz. „Es wird Zeit, dass jetzt die Pause kommt. Dann können wir uns im neuen Jahr wieder neu ausrichten und angreifen“, sagte Anton Fink.

Hallescher FC Furuholm trifft wieder Der Finne Timo Furuholm (Foto) kann wieder Tore schießen. Nach fast vier Monaten Flaute war der finnische Nationalspieler beim 2:2 in Köln gleich doppelt erfolgreich. Zuletzt hatte der lange Zeit seiner Form hinterherlaufende 27-jährige Mittelstürmer beim 4:0 in Unterhaching getroffen – am 5. Spieltag. „Timo zeigte heute mit einer hohen Laufbereitschaft eine ganz andere Präsenz als in den letzten Wochen“, lobte HFC-Trainer Sven Köhler. „Wenn er alles einbringt, was er wirklich kann, dann gehört er zweifellos zu den besten Stürmern der 3. Liga.“

Fortuna Köln Kialka fällt auf Beim 2:2 gegen Halle war ThiemoJerome Kialka auffälligster Mann der Fortuna. Der Angreifer holte den Elfmeter zum 1:0 durch Johannes Rahn heraus und machte das 2:2 per Kopf selbst. „Für mich könnte es jetzt ruhig noch weiter gehen“, so der 25-Jährige. Trainer Uwe Koschinat lobte: „Wenn bei Thiemo sowohl die körperliche Verfassung als auch die Einstellung stimmt, dann ist er ein ganz ekelig zu verteidigender Angreifer.“

Sonnenhof Großaspach Rapolder wartet zu lange Nach dem 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers überwintert Neuling Großaspach auf einem Abstiegsplatz. Trainer Uwe Rapolder ärgerte sich, dass er Gelb-Rot-Sünder Nicolas Jüllich nicht früher vom Platz geholt hatte. „Der geplante Wechsel kam zehn Sekunden zu spät“, sagte der Coach. „Wir müssen nun unsere Hausaufgaben machen, in der Vorbereitung und in der Transferzeit“, sagte Rapolder.

Wehen Wiesbaden Königs vor dem Absprung Die Meniskus-Operation bei Kapitän Nico Herzig verlief ohne Komplikationen, sodass die Teilnahme am Trainingslager in Andalusien ab 10. Januar wahrscheinlich ist. Derweil zeichnet sich der Wechsel von Marco Königs ab, der Stürmer verhandelt mit einem „abstiegsbedrohten Liga-Konkurrenten“.

Borussia Dortmund II Das erste Ziel ist erreicht Das erste Etappenziel ist erreicht: Trotz des Spielausfalls gegen Wiesbaden überwintert die U 23 des BVB auf einem Nichtabstiegsplatz. Zum Trainingsauftakt am 5. Januar sollen auch die Innenverteidiger Jon Gorenc-Stankovic (Nierenquetschung) und Marian Sarr (Schienbeinverletzung) zurückkehren.

Jahn Regensburg Frust für Windmüller Dieses 2:3 in Unterhaching wird Gino Windmüller wohl noch länger verfolgen. Erst gelang dem Innenverteidiger das Führungstor, was die 395 Minuten andauernde Torlosigkeit der Oberpfälzer beendete. Dann aber fälschte er beim 2:2 den Ball ins eigene Tor ab. Dass Windmüller auch noch unberechtigt die Rote Karte sah, war für ihn das i-Tüpfelchen: „Ich bin ganz einfach nur traurig.“

SpVgg Unterhaching Ziege ist beeindruckt 0:2 zurückgelegen – und binnen acht Minuten einen Sieg daraus gemacht: Unterhaching feiert den Dreier im bayrischen Derby gegen Regensburg. „Wie wir zurückgekommen sind, war sensationell“, sagte Siegtorschütze Andreas Voglsammer. Trainer Christian Ziege fand es schlicht „beeindruckend“.

1. FSV Mainz 05 II Moos startet durch Malte Moos (18) staunte nicht schlecht. Anfang der Woche hatte Trainer Martin Schmidt den A-Junioren, der seit elf Jahren für die 05er spielt, zum Training der U 23 eingeladen – und beim 1:1 in Duisburg feierte er prompt sein Debüt in der 3. Liga. „Solide und gut“, fand Schmidt Moos’ Leistung.

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REGIONALLIGA

kicker, 22. Dezember 2014

Die Zuschauer

Torjäger: Christopher Bieber

Dauerbrenner: Vladimir Kovac

Von München gejagt Die WÜRZBURGER KICKERS überwintern an der Spitze, von Bayern II und den kleinen Löwen verfolgt. Nicht überall läuft es so gut. Wir blicken zurück. TOPS UND FLOPS: Würzburg schickt sich an, die Phalanx der Münchner Reserveteams zu durchbrechen, die in den letzten beiden Jahren in die Aufstiegsrunde einzogen. So ganz aus dem Geschäft sind die zweiten Mannschaften aus der Landeshauptstadt natürlich nicht. Mit drei Punkten Rückstand auf Würzburg zeigten sich die kleinen Löwen äußerst angriffslustig, während der Stadtrivale von der Säbener Straße mit sieben Punkten Differenz ab März eine kleine Aufholjagd starten muss. Aufsteigen war zwar nie das erklärte Ziel von Wacker Burghausen, doch dass der Absteiger aus der 3. Liga dermaßen durchgereicht wird, haben vor der Saison wohl nur wenige erwartet.

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

Fotos:imago (2)

REGIONALLIGA

Verein

ELF DER SAISON – BISHER George (10)

Wegkamp (8)

Greuther Fürth II

Civelek (11)

Greuther Fürth II

Vollmann (11) TSV 1860 II

D. Niebauer (10) Garching

Sallahi (9)

FC Bayern II

FC Bayern II

Mayer (12)

Memmingen

Fery (9)

Schweinfurt

Hingerl (6) Buchbach

Burkhard (8) Burghausen

Resch (8)

Schalding-Heining In Klammern Anzahl der Fettungen

Die Salzachstädter rangieren auf Rang 16. Doch mit der Rückkehr von Trainer Uwe Wolf soll bei Wacker alles besser werden. In Bamberg klammert man sich an den Strohhalm Norbert Schlegel. Der kürzlich verpflichtete Trainer soll die mit 14 Punkten und der roten Laterne malträtierten Domstädter zumindest noch in die Relegation führen. DAUERBRENNER: Neben den Torhütern Marijan Krasnic (SV Heimstetten) und Dominik Brunnhübner (SV Seligenporten), standen die Verteidiger Kevin Hingerl vom TSV Buchbach, Heimstetttens Clemens Kubina, Bayern-Youngster Phillipp Steinhart, Vladimir Kovac von 1860 II und Würzburg-Abwehrmann Clemens Schoppenhauer die kompletten 1980 Spielminuten auf dem Feld. JOKER: Bei Spielen gegen Würzburg reicht es bei weitem nicht, Toptorjäger Christopher Bieber (bisher 15 Saisontore) auszuschalten. Steht Adam Jabiri zur Einwechslung bereit, wird es für den Gegner noch mal brenzlig. Der 30-Jährige markierte sage und schreibe sieben Jokertore, daneben glückten ihm zwei Treffer aus der Startformation heraus. ZUSCHAUER: Auch im Zuschauerranking führen die Kickers Würzburg. Mit 2454 Besuchern

im Schnitt liegen die Rothosen klar vor Schweinfurt 05 und den kleinen Löwen (beide jeweils 1844). Die Sechziger profitierten dabei jedoch vom kleinen Derby gegen die Bayern, das mit der atemberaubenden Kulisse von 12 000 Besuchern den Schnitt deutlich nach oben trieb. Ganz weit unten in der Gunst der Fans stehen dagegen die Reserveteams außerhalb der Landeshauptstadt. Minusrekorde werden insbesondere in Augsburg (256 Zuschauer pro Spiel) und Fürth (242) geschrieben. SÜNDER: Daniele Stanese vom FC Augsburg II agierte in der laufenden Saison nicht immer fair. Wegen Handspiels und einem groben Foul wurde der Kanadier zweimal mit glatt Rot zum Duschen geschickt. Sein Teamkollegen Max Reinthaler sah zweimal die Ampelkarte. Bei Marco Rapp von Fürth II und Schweinfurts Bastian Lunz verteilten sich die Feldverweise auf jeweils einmal Rot und einmal Gelb-Rot. In puncto Gelben Karten (deren zehn) liegt mit Johannes Bechmann ebenfalls ein Schnüdel-Verteidiger vorne. Wenig verwunderlich, dass Schweinfurt 05 generell die rauhbeinigste Mannschaft der Liga ist. Eine feinere Klinge schlägt man bei der Reserve des FC Bayern an, die bislang ohne Platzverweis auskam. S T E FA N W Ö L F E L

Spiele Gesamt

Würzb. Kickers Schweinfurt 05 1860 München II SpVgg Bayreuth W. Burghausen SV Schalding-H. TSV Buchbach FC Memmingen Bay. München II FCE Bamberg VfR Garching SV Heimstetten FV Illertissen SV Seligenporten 1. FC Nürnberg II Ingolstadt 04 II FC Augsburg II Greuther Fürth II

11 12 12 11 12 10 12 11 10 9 10 12 11 11 11 11 11 9

26994 22137 22130 14862 15905 9415 11264 10104 8059 6992 5266 6020 5129 4301 3822 3450 2826 2179

Ø

2454 1844 1844 1351 1325 941 938 918 805 776 526 501 466 391 347 313 256 242

Die Torjäger 15 14 14 13 12 12 11 10 10

Bieber (Würzburger Kickers) Stolz (SpVgg Bayreuth) Vollmann (1860 München II) George (SpVgg Greuther Fürth II) Geldhauser (FC Memmingen) Wegkamp (Bayern München II) Morina (FV Illertissen) Ammari (SV Heimstetten) Schäffler (FC Eintracht Bamberg)

RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers 1860 München II FC Bayern II (M) FV Illertissen FC Ingolstadt 04 II SpVgg Bayreuth (N) Schweinfurt 05 TSV Buchbach FC Memmingen FC Augsburg II SV Schalding-H. VfR Garching (N) Greuther Fürth II 1. FC Nürnberg II SV Heimstetten W. Burghausen (A) SV Seligenporten FC Eintr. Bamberg

22 22 22 22 21 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 22 22 21

44:10 49:22 38:22 38:34 33:23 29:30 34:35 28:30 30:31 27:31 26:33 31:40 34:31 22:31 27:36 22:35 17:41 23:37

51 48 44 36 35 31 30 30 29 27 26 24 23 23 22 22 15 14

23. SPIELTAG Freitag, 6. März (19 Uhr) FCE. Bamberg – SV Seligenporten (0:0) Memmingen – Burghausen (19.30) (0:2) Samstag, 7. März (14 Uhr) FC Bayern II – 1860 München II (3:1) SV Schalding-H. – Schweinfurt 05 (0:5) 1. FC Nürnberg II – TSV Buchbach (0:0) Gr. Fürth II – FC Ingolstadt 04 II (0:1) VfR Garching – FV Illertissen (1:3) Würzb. Kickers – SV Heimstetten (2:1) Bayreuth – Augsburg II (15.00) (2:0)

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SERIE, TEIL 1

Jedes Gespräch eine Geschichte: Und Präsident Günter Eichberg sprach viel (Foto 1992).

“-Serie, 1. Teil

Die Spitze des Eichbergs Erst wird er verehrt, weil er Schalke 04 neuen Glanz verleiht. Dann treten sie ihm in den Hintern, weil er Schalke 04 fluchtartig verlässt. Mit GÜNTER EICHBERG (68) startet die Serie über Präsidenten, über die noch heute hitzig diskutiert wird.

kicker, 22. Dezember 2014

PRÄSIDENTEN

Fotos: firo, imago, Witters

TYPEN SONNENKÖNIGE

R

edegewandt, kraftvoll, charmant, siegessicher – der Mann am Mikrofon lief zur Höchstform auf. Er versprach die „Hilfe der Top-Industrie“, die Schalke aber nur dann finanziell unterstützen würde, wenn der Verein endlich wieder eine seriöse Führung bekäme. Den 1367 stimmberechtigten Vereinsmitgliedern im Gelsenkirchener Sportzentrum Schürenkamp wurde schnell klar: Mit dieser „seriösen Führung“ meinte Günter Eichberg sich selbst. Und weil der Privatklinikenbesitzer aus Düsseldorf offensichtlich auch selbst gut betucht war, wählten sie ihn am 16. Januar 1989 mit überwältigender Mehrheit gegen drei Mitbewerber zum Schalker Vereinspräsidenten. Am 5. Oktober 2014 sitzt Günter Eichberg auf der kleinen Bühne des Gelsenkirchener Kulturzentrums „flora“. Gesundheitlich stark angeschlagen, ist Eichberg nicht gut zu Fuß, sein Rollator wurde in eine unbeachtete Ecke geschoben. Aber die Stimme ist kraftvoll ge-

blieben. Wenn Eichberg über die alten Zeiten erzählt, ist er immer noch Menschenfischer – und einige der etwa 100 Besucher, viele davon im Schalke-Trikot, ertappen sich wohl dabei, wie sie im Unterbewusstsein nervös nach einem Stimmzettel kramen, um Eichberg ihr Votum geben zu können. Dabei geht es ja „nur“ um die Präsentation von Eichbergs Biografie, deren Titel viel Pathos und eine kleine Spitze gegen alle Kritiker vermuten lässt: „Günter Eichberg – Schalkes vergessener Retter?“ Irgendwann im Laufe des Nachmittags begründet Eichberg dann auch, warum er über 25 Jahre nach seiner ersten Wahl ein Buch veröffentlicht: „Damit die Leute sehen, dass der Mann, den sie hier jahrelang mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt haben, kein Arsch ist.“ Das musste aus seiner Sicht mal in aller Deutlichkeit gesagt werden. Denn Eichberg weiß: Irgendwie war auf Schalke genau dieser negative Eindruck entstanden, nachdem er sich 1993 urplötzlich von Schalke zurückgezogen hatte. Die Königsblauen wähnten sich gerade in relativ ruhigem Fahrwasser, als sich ihr Präsident im Oktober in die USA verabschiedete und geschockte Schalker zurückließ. Peter Peters, dessen Arbeitsvertrag als Geschäftsführer Mitte 1993 noch von Eichberg unterschrieben wurde, erinnert sich: „Wir fanden Eichbergs Rücktritt damals sehr schade. Ich hatte ihn zu dem Zeitpunkt als geläuterten Präsidenten kennengelernt, der gemerkt hatte, dass seine Art der Vereinsführung mit einem riskanten Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben so nicht mehr zukunftsfähig war. Aber als Ansprechpartner für uns, für die Schalker Sponsoren und Marketingpartner, auch für viele Fans, war er natürlich sehr wichtig.“ Was Schalkes heutiger Finanzvorstand mit den Künsten hoher Diplomatie beschreibt, sehen viele Fans damals weniger zurückhaltend: Sie fühlen sich von Eichberg im Stich gelassen. Der Mann, der während seiner Präsidentschaft scheinbar mühelos den schwierigen Spagat zwischen Jet-Set und Nordkurve geschafft hatte, wird zur „unerwünschten Person“ – und bekommt das vier Jahre nach seinem Rücktritt am eigenen Leib zu spüren. Weil er in Florida nicht registriert hat, dass die Stimmung auf Schalke gegen ihn gekippt ist, reist er 1997 guter Dinge zum UEFA-Cup-Finale nach Mailand. Vor dem Abschlusstraining will er der Mannschaft viel Glück wünschen. Ein bisschen ist es doch auch noch „seine“ Mannschaft. Als er im Taxi am San Siro ankommt, entdecken ihn Schalker Schlachtenbummler. Sie kennen die Gerüchte, Eichberg würde Schalke noch Millionenbeträge schulden, und wollen dem Ex-Präsidenten buchstäblich an die Wäsche. Das rhythmische „Eichberg, rück die Kohle raus“ eskaliert rasch und gipfelt in Tritten in den Allerwertesten des völlig verblüfften Eichberg. Schalkes einst so beliebter Präsident bekommt einige blaue Flecken ab, flieht mit Hilfe eines TV-Teams zurück ins Hotel. Obwohl er eine Karte fürs Finale hat,

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schaut er sich den Schalker Triumph einen Tag später im Hotel-Fernsehen an. Allein. Kaum jemand ahnt, wie sehr Eichberg dieser Vorfall tatsächlich verletzt hat. Als die Buch-Autorin Katharina Strohmeyer auf diese Passage in Eichbergs Buch zu sprechen kommt, kullern ihm Tränen übers Gesicht. Günter Eichberg musste in seinem Leben schreckliche Diagnosen wie Krebs und Leberzirrhose verkraften, aber die Ereignisse rund um den 21. Mai 1997 bezeichnet er als „schlimmsten Tag meines Lebens“. Wer Eichberg jetzt weinen sieht, bekommt Mitleid. Und Zweifel, ob der Umgang mit ihm wirklich immer gerecht gewesen ist. „Wenn man mit drei Zeitzeugen über Günter Eichbergs Präsidentschaft auf Schalke spricht, kennt jeder die Wahrheit. Aber es sind drei verschiedene Wahrheiten“, hat Strohmeyer bei ihren Recherchen festgestellt. Bernd Tönnies hatte seine Wahrheit schnell gefunden. Vom 1994 verstorbenen EichbergNachfolger als S04-Präsident sind zwei verbale

„Bevor Günter kam, hatten wir kein Geld für Waschmittel.“ CHARLY NEUMANN, KULTFIGUR „Wirkungstreffer“ überliefert: „Ich verachte alle Eichbergs dieser Welt.“ Und: „Günter Eichberg hat Schalke belogen und betrogen.“ Diese Aussagen waren der ersten Erregung nach Eichbergs Rückzug, der auf Schalke als „Flucht“ bewertet wurde, geschuldet. Rudi Assauer, den Eichberg kurz vor seinem Abtauchen gegen den Widerstand vieler Fans als Manager zurückgeholt hatte, staunte über offenbar spontane Vertragsabschlüsse auf Fußballschuhen, Bierdeckeln und ähnlichen Gegenständen. Es schien, als habe Eichberg durch eine zu spendable Finanzpolitik und seine unkonventionelle Art der Buchführung einen Scherbenhaufen hinterlassen. Vor allem die von Eichberg gegründete „Marketing GmbH“ liegt dem Verein lange schwer im Magen: Das umstrittene Finanzierungsinstrument ruft den DFB auf den Plan. Schalke droht sogar der Lizenzentzug, Assauer und Peters müssen viel Überzeugungsarbeit leisten, bis feststeht, dass Schalke weiter in der Bundesliga spielen darf. Peters: „Deswegen ist das Fragezeichen hinter dem Wort Retter in Eichbergs Buch-Titel auch angebracht. Denn am Ende brauchte der Retter selbst jemanden, der den Verein rettet.“ Folgender Dialog ist auf Schalke verbürgt: Wenn Schalkes Kult-Betreuer Charly Neumann Stimmung für Eichberg machen wollte, wies er darauf hin, „dass wir, bevor der Günter kam, kein Geld mehr für Waschmittel hatten, um die Trikots der Spieler zu waschen“. Ungläubige entgegneten dann: „Und als er ging, gehörte uns nicht mal mehr die Waschmaschine.“ So ist das mit den verschiedenen Wahrheiten … Wahr ist auf jeden Fall: Als Eichberg Präsident wurde, war Schalke Zweitligist und im freien Fall Lesen Sie weiter auf Seite 80

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SERIE, TEIL 1

Gegen den Widerstand: 1993 holt Eichberg Rudi Assauer als Manager zurück. Vielen Fans passt das nicht, unter Assauer aber gelingt ’97 der UEFA-Cup-Sieg. Fortsetzung von Seite 79

Richtung Amateur-Oberliga. Schalke war am Tiefpunkt, führungs- und strategielos und vor allem: pleite. Privatklinikenbesitzer Eichberg hauchte dem Klub durch Finanzspritzen aus dem eigenen Geldbeutel, clevere Marketingaktionen und das Einimpfen eines enormen Selbstvertrauens neues Leben ein. Der von Eichberg verpflichtete Trainer Peter Neururer rettete Schalke vor dem Abstieg, die Mitglieder- und Zuschauerzahlen explodierten unter Eichberg und Marketingchef Bruchhagen, unter dem von Eichberg geholten Trainer Aleksandar Ristic stieg Schalke schließlich wieder TYPEN in die 1. Liga auf. hatte keiSONNENKÖNIGE Eichberg ne Angst vor großen Namen: Lattek als Wir stellen Ihnen die Präsidenten Trainer, Netzer als vor, die im deutschen Fußball Manager, außerdem in den letzten Jahrzehnten für (zu) teure Spieler viel Aufregung gesorgt haben. wie Christensen Am nächsten Montag folgt: und Mihajlovic, Gerhard Mayer-Vorfelder, der die in der Branche Stuttgarter Allesmacher. für einen Klub wie Schalke eigentlich Teil 1: Günter Eichberg als unerschwingTeil 2: Gerhard Mayer-Vorfelder lich galten. Wer im Eichberg’schen Teil 3: Gerd Niebaum Sinne KleinkariertTeil 4: Michael A. Roth heit ablehnt, keine Teil 5: Willi O. Hofmann akribische Top- und Teil 6: Matthias Ohms Flop-Liste führt und stattdessen das Teil 7: Peter Krohn große Ganze sieht, Eine Ausgabe verpasst? Kein muss anerkennen: Problem. Sie können jedes Heft Als Eichberg 1993 nachbestellen: Mailen Sie an zurücktrat, war [email protected] oder rufen Schalke wieder ein Sie gleich an: 0911/216 22 22 relativ gestandener Erstligist.

PRÄSIDENTEN

Der zweifelhafte Ruf als Sonnenkönig: Mit Günter Siebert, seinem Vorgänger, schaukelt Eichberg 1989 durch die Wüste.

Und der Mann selbst war mittlerweile zu einer Person des öffentlichen Lebens geworden. Die Spitze des Eichbergs genoss er lange in vollen Zügen. Für Journalisten glich Eichberg einem Mensch gewordenen Schlaraffenland. Jedes Gespräch, jeder Termin mit ihm garantierte eine Geschichte. Weil Eichberg zur Beerdigung von Vereinslegende Ernst Kuzorra zu

So einem verzeiht man auch mal den einen oder anderen Ausrutscher: Als Eichberg kurz nach einem Spiel und wenige Tage vor einer Jahreshauptversammlung wieder mal einer TV-Kamera nicht ausweichen kann und eine Schiedsrichterleistung deutlich lallend kritisiert („Der Schiri war ein Lu-Lu-Lu-Luscher“), hoffen viele Eichberg-Gegner im damals von internen Gra-

„Das Engagement auf Schalke hat ihn viel Geld gekostet.“ PETER PETERS, FINANZVORSTAND spät erscheint, wird die Beisetzung fotowirksam noch einmal nachgestellt – diesmal mit Präsident. Udo Lattek bekommt die Zusage für eine Sonderprämie in Höhe von 500 000 D-Mark, sollte Schalke am Saisonende vor Dortmund landen – der Fall tritt nicht ein. Eichberg hat die ersten Pläne für ein neues Stadion, verhandelt noch vor Assauer mit Olaf Thon über dessen Rückkehr nach Schalke, verkauft das entscheidende Spiel im Kampf gegen den Abstieg an einen Werbepartner, um das Parkstadion voll zu kriegen, und lässt Fanbusse sponsern, als die Königsblauen wegen einer Platzsperre nach Hannover ausweichen müssen. Keine Idee ist Eichberg zu groß. Viele davon sind richtig gut. Weil er sich nicht immer zwingend an Vereinsregularien hält, gern auch mal überraschend und ohne Vorstandsbeschluss entscheidet und den Verein eher nach Gutsherrenart und mit einem ausgeprägten Hang zur Selbstdarstellung regiert, wird er von Medien zum „Sonnenkönig“ befördert. Bei den meisten Fans ist er sowieso beliebt: Er ist gesellig, oft auch hemdsärmelig und trägt sein königsblaues Herz auf der Zunge.

benkämpfen durchlöcherten Schalke nach dieser öffentlichen Blamage auf Eichbergs Abwahl. Doch Eichberg weiß die Schalker Vereinsfamilie zu nehmen: „Euer Präsident hatte aus Versehen ein paar Tabletten zu viel geschluckt“, eröffnet er Tage später mit einer alle umarmenden Stimme seine Wahlrede. Alle Gerüchte über zu ausgiebigen Alkoholkonsum sind verstummt, tosender Applaus, sichere Wiederwahl. Die Opposition, die ihn für einen finanziellen Hasardeur hält, kann einpacken. Die Schattenseite der öffentlichen Präsenz lernt der „Sonnenkönig“ dann kennen, wenn sein Amt als Schalke-Präsident mit seinen komplizierten Geschäftsverhältnissen in Verbindung gebracht wird und diese durchleuchtet werden. Letztlich sieht sich Eichberg besonders vom Nachrichtenmagazin Spiegel in die Bredouille gebracht, der mehrmals über Eichbergs Unternehmungen berichtet. Eichberg ist der Meinung, „dass mein Ruf als unbescholtener Kaufmann systematisch beschmutzt“ wurde. Damit begründet er 1993 in erster Linie seinen Rückzug in die USA. Mittlerweile lebt Günter Eichberg in

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HERIBERT BRUCHHAGEN: Von Eichberg zu Schalke gelotst

„Günter ist mehr Opfer als Täter“ 1Heribert Bruchhagen (66),

ben. In 13 Punkten habe ich offengelegt, dass da was aus dem Ruder zu laufen drohte. Diesen Hinweis hat der Verwaltungsrat offensichtlich nicht ernst genommen. Ich bin dann sogar noch an den Bodensee gefahren, wo Eichberg und Schatzmeister Höffken eine Kur machten. Aber so richtig ernst nahm man meine Bedenken dort auch nicht. Also hatte ich am 30. Juni 1992 meinen letzten Arbeitstag auf Schalke und bin dann direkt zum HSV gewechselt. Wie bewerten Sie Günter Eichbergs Präsidentschaft Herr Bruchhagen, Günter Eichberg kannte Sie aus auf Schalke? Gütersloher Zeiten, für den Wechsel ins damals exEichberg und auch Höffken haben sicher imtrem turbulente Schalke gaben mer das Beste für den VerSie Ihren sicheren Job als Gymnaein gewollt, dabei aber viele siallehrer auf. Waren Sie jung und „Es wurden viele riskante, riskante, auch zu riskante brauchten das Geld? gewählt, um die Ideen zu riskante Mittel gewählt.“ Mittel Richtig ist, dass ich jung war. zu realisieren. Eichberg ließ Aber auch als Gymnasialsich von den Medien zum lehrer braucht man in Deutschland nicht zu Sonnenkönig krönen und tat danach fast alles, verhungern. Außerdem war ich ja noch Trai- um diesem Ruf auch gerecht zu werden. Diener in Gütersloh. Nein – entscheidend für den jenigen, die ihn damals am meisten gefeiert Wechsel war, dass ein Verein wie Schalke in haben, haben hinterher am lautesten auf ihn Ostwestfalen und auch auf mich einen unge- geschimpft. Im Prinzip ist Günter mehr Opfer heuren Reiz ausübte. als Täter. Ich bin der festen Überzeugung, dass Wie haben Sie die Zeit auf Schalke und mit Eichberg in der Eichberg-Präsidentschaft eine deutlich positive Weiterentwicklung des Vereins statterlebt? Der gesamte Merchandising- und Marketing- gefunden hat. bereich lag auf Schalke damals brach. Ich habe Haben Sie noch Kontakt zu Eichberg? dem Verein viele Rechte wieder zugeführt, die Ja. Vor ungefähr zwei Monaten haben wir uns abgetreten waren. Das nehme ich schon für noch in Gütersloh getroffen. Gesundheitlich mich in Anspruch. geht es ihm nicht so gut. Unsere Freundschaft hat die vielen Turbulenzen überlebt. Als Geschäftsführer der Marketing GmbH waren Sie Was würden Sie heute machen, wenn Eichberg Sie einer der Protagonisten eines sehr umstrittenen Finanzierungsinstrumentes. Gehörten Bauchschmerzen 1989 nicht nach Schalke geholt hätte? bei der täglichen Arbeit dazu? Wahrscheinlich wäre ich jetzt pensionierter Als ich die Risiken erkannt habe, habe ich einen Studienrat. Brief an den Schalker Verwaltungsrat geschrieI N T E RVI E W : N O R B E RT N E U BAU M

Schwierige Zeit: Eichberg 2013 auf der Jahreshauptversammlung „seines“ S04. Gütersloh und kämpft vor allem um gesundheitliche Stabilität. Schalke hat nie eine präzise Vor- und NachEichberg-Bilanz aufgestellt. „Das hätte uns zu viel Zeit, Geld und wohl auch Nerven gekostet“, gibt Peter Peters zu. Der Finanzvorstand glaubt nicht, dass Eichberg sich an Schalke bereichert hat: „Ich gehe sogar eher davon aus, dass ihn das Engagement auf Schalke viel Geld gekostet hat.“ Auf Forderungen an Eichberg, die Schalke formaljuristisch vielleicht hätte stellen können, hat Schalke verzichtet. Die Königsblauen erkennen an, dass Eichberg Strukturen geschaffen hat, die dem Verein überhaupt erst wieder eine Perspektive gegeben haben. Was Eichberg übrigens genauso sieht: „Dass Schalke heute so gut dasteht, liegt daran, dass ich damals das Fundament dafür gelegt habe.“ Eichberg will seinen Frieden mit Schalke. Die Liebe zum Verein ist nie erloschen. Blau und Weiß ein Leben lang. Manchmal besucht er Spiele und kommt zu Jahreshauptversammlungen. Und hin und wieder telefoniert er mit dem Finanzchef. Peters: „Wenn man Günter Eichberg am Telefon hört, klingt er so wie in den alten Zeiten.“ Redegewandt, kraftvoll, charmant. Aber mittlerweile geprägt und gezeichnet von einer bewegten Schalker und einer aufregenden persönlichen Geschichte. N O R B E RT N E U BAU M

Fotos: Witters, imago/kicker (2), imago/HJS, firo

Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, kam 1989 als Geschäftsführer der Marketing GmbH zum FC Schalke 04. Er erlebte unter der Regie von Günter Eichberg eine turbulente Zeit – und verließ den Verein drei Jahre später wieder. Hier blickt er auf sein Engagement zurück, für das er einen anderen interessanten Job aufgab.

Eichberg: Reich durch Kliniken Günter Eichberg, geboren am 6. Mai 1946 in Gütersloh, machte sein Geld mit Privatkliniken. Nach der Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten arbeitete er für eine Krankenkasse, später als Unternehmensberater im Gesundheitswesen und schloss ein Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie ab. Die erste Klinik für Venenerkrankungen übernahm er 1982 in Bad Bertrich, weitere, unter anderem in Hilden, Bad Oeynhausen und auf Juist, folgten. SchalkePräsident war er von Januar 1989 bis Oktober 1993.

Spannende Lektüre: Heribert Bruchhagen (rechts) mit Eichberg und Charly Neumann, dem Schalker Mannschaftsbetreuer, beim Auswärtsspiel in Hannover 1991.

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REPORT Riesige Fortschritte: Ralf Weber, Dietmar Roth und Reha-Chef Reinhard Gebel (v. li.)

Ein Funken Hoffnung K

omm Dietmar, mach weiter!“ Doch das sagt sich so leicht. Der Blick des Mannes im schwarzen Langarmshirt, an den Ralf Weber seine aufmunternden Worte richtet, bleibt unverändert mürrisch, so als wolle er sagen: Du hast ja keine Ahnung, Mann! Aber stattdessen schweigt er. Seit jenem schicksalhaften Tag im Juli 2013 kann Dietmar Roth nicht mehr sprechen. Ein schwerer Schlaganfall hat sein Leben verändert, er ist halbseitig gelähmt. Um einfachste Alltagshandlungen wieder neu zu erlernen, verbringt er nun viel Zeit im Rehazentrum „Sporeg“ in Offenbach. Und das Gerät mit der sympathischen Bezeichnung „Beinstrecker“, an dem er sich an diesem Tag versucht, verlangt ihm alles ab. Es ist nicht so, dass Roth und sein alter Kumpel Weber nicht wüss-

400 Ligaspiele hat DIETMAR ROTH (51) in seiner langen Karriere bestritten. Doch sein größter Kampf steht dem Ex-Profi noch bevor. ten, was es heißt, sich zu quälen. Die beiden waren Berufsfußballer. Doch Roth muss das vorkommen wie aus einem anderen, einem fernen Leben. Diese Qualen scheinen jedenfalls mit nichts vergleichbar. Als er diesen Herbst mit den Übungen begann, trat er nur mit links. Mittlerweile unterstützt das rechte Bein die Bewegungen. „Noch eine Runde“, spornt ihn auch Reinhard Gebel an, der Chef der Therapieeinrichtung. Roth setzt seine Arbeit fort. Bis zum Ende hält er durch. Ralf Weber erinnert sich noch ziemlich genau an jenen Moment, als er seinen alten Weggefährten

nach dem Schicksalsschlag das erste Mal wiedersah. Der damalige Scout und einstige Profi der Frankfurter Eintracht (214 Erst- und Zweitligaspiele, 29 Tore) weilte gerade in Österreich, um Hertha BSC im Trainingslager zu beobachten, als ihn eine SMS von Manfred Binz, einem ehemaligen Mitspieler, mit der schrecklichen Nachricht erreichte. Weber war schockiert, reiste von der Steiermark zurück in die Heimat und stattete Roth wenige Tage später einen Krankenhausbesuch in Heidelberg ab. Er fand Roth im Rollstuhl vor. Wegen des Schlaganfalls nach vorausgegange-

ner Hirnblutung war eine Operation am Kopf notwendig geworden. Das nächste Gerät, die nächste Aufgabe. Auf den „Beinstrecker“ folgt die „Armkurbel“. Als Roth mit der Therapie begann, schaffte er vier Wiederholungen von je 90 Sekunden. Mittlerweile kurbelt er 15 Minuten am Stück. Ohne Unterbrechung. Die rechte Hand hat er so weit unter Kontrolle, dass sie nicht mehr an der Kurbel fixiert werden muss. Und auch das Laufen hat sich deutlich verbessert. Die langen Flure im Therapiezentrum kann Roth inzwischen ohne Gehhilfe abschreiten. 200 Meter beträgt die Distanz, um einmal hin- und einmal wieder zurückzulaufen. Roth bewältigt sie in knapp 19 Minuten. Als er im Herbst mit den Übungen begann, waren maximal zehn Meter freies Gehen möglich.

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Fotos: imago (2), Storch, Ebert/kicker

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Seine Karriere: Dietmar Roth, hier im Zweikampf mit Schalkes Martin Max, bestritt 400 Ligaspiele.

„Gegenüber damals hat Diet- valen der Eintracht war Roth aktiv. mar riesige Fortschritte gemacht“, Und nicht nur die beiden Frankstellt Weber im Dezember 2014 fest, furter Klubs engagierten sich. Re„auch wenn die Einschränkungen kord-Bundesligaspieler Karl-Heinz nach wie vor sehr groß sind.“ Auf- Körbel bat Anfang Dezember angrund der halbseitigen Lähmung lässlich seines 60. Geburtstags um seiner rechten Spenden, die er zwischen Roth Körperhälfte kann und einer karitaRoth einen Arm „Der Verlust der Sprache nicht benutzen, tiven Organisation nur eingeschränkt nervt Dietmar sehr.“ aufteilte. Und auch laufen und nicht R ALF WEBER, Ex-Mitspieler sein einstiger Besprechen. „Ich rater, Klaus Gersspüre, dass ihn ter, ist ziemlich der Verlust der Sprache sehr nervt. umtriebig. Sogar Jürgen Klopp (47) Er wird schnell ungeduldig, weil er veranlasste kürzlich bei Borussia sich nicht mitteilen kann“, erzählt Dortmund eine Spende von 20 000 Weber, der ihn regelmäßig besucht. Euro. Der BVB-Coach war just in Für Abhilfe soll bald ein Sprach- jener Saison 1987/88, in der die computer sorgen, der kürzlich dank Eintracht mit Roth den DFB-Pokal des Geldes einer Spenderin angeschafft werden konnte. „Die Krankenkasse ist sehr kooperativ“, berichtet die Lebensgefährtin von Dietmar Roth, die namentlich nicht genannt werden will. Doch die Krankenkasse kann beileibe nicht alles abdecken, was bei einer solchen Erkrankung sinnvoll ist. Das Geld aus mehreren Spendenaktionen soll unter anderem für die Anfertigung von Spezialschuhen, den Umbau des Badezimmers und mittelfristig für die Anschaffung eines geeigneten PKWs eingesetzt werden. Am 5. September dieses Jahres veranstalteten die Eintracht und der FSV Frankfurt ein Benefizspiel am Bornheimer Hang zugunsten des früheren Abwehrspielers. Für den aktuellen Bundesligisten bestritt Roth von 1987 bis 1997 weit mehr als die Hälfte seiner 400 Erstund Zweitligaspiele (264, der Rest verteilt sich auf den Karlsruher SC, Schalke 04, Kickers Offenbach), Sein ehemaliger Berater: Klaus aber auch für den kleinen Stadtri- Gerster mit Ehefrau

gewann, für das Amateurteam aktiv. Als die Spende publik wurde, stockte Eintracht Frankfurt den Erlös aus dem Benefizspiel sogar noch von 13 800 auf 25 000 Euro auf. „In einer Reha fällt man immer mal wieder in ein Loch. Aber ich merke bei Dietmar, dass er beißt und mehr will“, erzählt Weber. Seit Ende August taucht Roth, der bis zu seinem Schlaganfall im kaufmännischen Bereich eines großen Bodenbelagherstellers arbeitete, zweimal in der Woche für zwei bis drei Stunden in jenem Rehazentrum auf, das er noch aus seiner aktiven Zeit kennt. In den Achtziger- und Neunziger-Jahren hatte sich Gebel, inzwischen Alleininhaber, zusammen mit Dr. Dieter Ehrich den Titel

Sein großer Spendensammler: Karl-Heinz Körbel „Fitmacher der Nation“ erarbeitet. Von Rudi Völler über Lothar Matthäus bis zu Bum-Kun Cha hatten sich viele verletzte Fußballgrößen die Klinke in die Hand gegeben – auch Weber und Roth. „Es geht darum, den Funken Hoffnung zu erhalten und weitere Verbesserungen herbeizuführen. Dabei will ich ihn unterstützen“, sagt Weber. Der ehemalige Nationalspieler wird auch künftig regelmäßig im Rehazentrum vorbeischauen und Roth vielleicht zu einem Stadionbesuch abholen – zu seiner Eintracht. Doch bis es so weit ist, muss Roth noch die ein oder andere Aufmunterung aushalten können. „Komm Dietmar, mach weiter.“ M I C H A E L E B E RT

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INTERNATIONAL

as in einem halben Jahr doch alles passieren kann. Ende Juni stand Griechenland noch im Achtelfinale der WM und hätte sich gegen Costa Rica beinahe zum allerersten Mal für die Runde der letzten acht qualifiziert. Nur sechs Monate später steht der Fußball in Hellas am Abgrund. Einen Nationaltrainer gibt es derzeit nicht, der letzte Amtsinhaber, Claudio Ranieri, flog nach der 0:1-Blamage gegen die Färöer am 14. November. Die Mannschaft wirkt zerstritten, die EM-Teilnahme des Europameisters von 2004 ist in weite Ferne gerückt. Und im Klubfußball brechen sich ständig neue Konflikte Bahn. Hilfe vom nationalen Verband EPO erwartet niemand, erhob die Staatsanwaltschaft Athen doch kürzlich eine aufsehenerregende Anklage gegen 16 Personen, darunter gleich 14 führende Angestellte des Fußballverbands. Laut Staatsanwalt Aristidis Koreas, der über Jahre Telefone abhören ließ, sollen mittels Erpressung von Schiedsrichtern und Funktionären die Ergebnisse von Spielen beeinflusst worden sein. Die Namen der 16 werden noch geheim gehalten, doch die Spekulationen werden immer konkreter. So soll darunter der Verbandspräsident Georgios Sarris

sein, dazu sein Vize, der Verbandsjustiziar sowie ein früherer Vizepräsident. Zudem tauchen offenbar drei aktuelle Schiedsrichter und fünf Mitglieder des Sportgerichts (davon drei aktuelle) in der 173 Seiten langen Anklageschrift auf. Zwei Schiedsrichter-Obmänner und zwei Vereinsbosse komplettieren die Liste, neben dem Eigner von Erstligist Levadiakos soll es sich laut den Spekulationen um Evangelos Marinakis handeln, den einflussreichsten Mann im hellenischen Fußball. Marinakis ist millionenschwerer Reeder und vor allem Besitzer von Olympiakos Piräus, dem 41-maligen Meister des Landes. Bereits in der Vergangenheit hatte der 47-Jährige Ärger mit der Justiz, diesmal aber könnte es wirklich eng werden. Denn zu sehr eskalierte die Lage zuletzt. Im November war der frühere FIFA-Referee Christoforos Zografos zum Vizepräsidenten des griechischen Schiedsrichterausschusses gewählt worden, nur wenige Tage später wurde er in Athen auf offener Straße niedergeknüppelt. Zwei Wochen lang wurde daraufhin die Meisterschaft ausgesetzt, so wie es bereits Wochen vorher eine Pause gab, weil bei einem Drittligaspiel ein Fan im Stadion zu Tode gekom-

Feuer am Olymp Zehn Jahre ist der größte Erfolg erst her. Doch jetzt versinkt der Fußball in GRIECHENLAND immer mehr in einem Sumpf aus Korruption und Chaos.

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Fotos: imago/ANE Edition (3), imago/Colorsport, picture-alliance/EPA,

Experte klagt an

Mythos und Realität in Griechenland: 2004 feierte die Mannschaft von Otto Rehhagel den EM-Titel. Heute herrscht in Hellas fast Krieg – auf den Rängen und zwischen AEK-Boss Dimitris Melissanidis (mit Zigarre) sowie Olympiakos-Eigner Evangelos Marinakis. men war. Auch wegen der ständigen Gewalt gehen die Zuschauerzahlen immer weiter zurück, nur noch rund 3800 kommen im Schnitt zu Spielen der 1. Liga. Auch die Dominanz von Olympiakos stößt viele ab. Seit 1997 war Piräus nur in den Jahren 2004 und 2010 nicht Meister, durch die Dauerkarte für die Champions League wuchs der Vorsprung auf die Konkurrenz stetig. Marinakis hat den Verein 2010 übernommen und nach Meinung seiner Kritiker danach mit allen Mitteln dafür gesorgt, auch ja weiterhin jedes Jahr in der Königsklasse dabei zu sein, um sich einen vergleichsweise teuren Kader mit Profis wie dem Ex-Schalker Ibrahim Afellay leisten zu können. Schon in jenem Manipulationsskandal, der seit 2011 mit 203 Angeklagten von der Staatsanwaltschaft Athen verfolgt wird, taucht sein Name auf. Sechs Personen wurden inzwischen mit Haftstrafen bis zu

viereinhalb Jahren verurteilt, Marinakis selbst muss frühestens ab Juni 2015 vor Gericht. Wenn überhaupt. Denn sein Einfluss ist enorm. Mit Marinakis’ Hilfe sowie der Unterstützung der Fans von Olympiakos wurde beispielsweise sein Vertrauter Giannis Moralis zum Bürgermeister von Piräus gewählt. Mit Dimitris Melissanidis hat er zuletzt aber einen stimmgewaltigen Gegenspieler bekommen. Melissanidis verdiente Milliarden mit Erdöl, zudem gehört ihm AEK Athen; der Traditionsklub spielt jedoch wegen finanzieller Probleme vor seiner Übernahme nur noch in der 2. Liga. Bei einer Pressekonferenz bezichtigte er seine Gegner wie Marinakis kürzlich offen der Korruption und meinte: „Es gibt keine Junta auf der Welt, die nicht gestürzt worden ist. Auch diese Diktatur wird fallen.“ Was Melissanidis nicht erwähnte: Als 2013 die staatliche Lotterie OPAP privatisiert

wurde, sicherte er sich über seinen Sohn entscheidende Anteile daran. Weil es in der Wirtschaftskrise kaum Sponsoren gibt, sind die Klubs angewiesen auf die Zuschüsse aus der Lotterie. Plötzlich aber soll die Zahlung an Olympiakos von 3,1 auf 2,1 Millionen Euro gekürzt worden sein, während AEK, damals gerade in die 3. Liga zwangsversetzt, 1,9 Millionen kassiert haben soll . . . Melissanidis machte einen interessanten Vorschlag: „Die Abzocker, die seit Jahren EPO regieren, sollen nach Hause gehen und Leute wie Karagounis, die den Fußball wirklich lieben, sollen den Laden übernehmen.“ Immer mehr Stimmen fordern die EM-Helden von 2004 wie Nikopolidis, Charisteas, Dellas und Co. als Retter oder Reformer. Giorgios Karagounis arbeitet derzeit als Technischer Direktor beim Verband, sein Name fehlt auf der Anklageliste. Er wäre ein Anfang. G . DIMITRIOU/G . VAVRIT SAS

„Der Verband hat den Fußball vergiftet“

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eit 25 Jahren berichtet der in Griechenland sehr bekannte TV-Aufklärer Kyriakos Thomaidis (53) in seiner Sendung „Diki“ über die Missstände im hellenischen Fußball. Herr Thomaidis, wie schätzen Sie die aktuelle Anklage der Staatsanwalt gegen 16 Personen ein? Diese Anklageschrift ist genauer, gezielter und schwerer zu entkräften als die aus dem Jahr 2011. Staatsanwalt Aristidis Koreas arbeitete fast drei Jahre an dieser Anklage, ehe er zwei Monate vor der Fertigstellung versetzt wurde. Er hat aber dennoch das Recht, diesen Fall zu Ende bringen, wovon er auch Gebrauch macht. Was ist diesmal anders? Wir haben erstmals den Fall, dass der nationale Verband EPO selbst den Fußball vergiftet hat. 14 der 16 Angeklagten sind Angestellte des Verbands, so extrem und offensichtlich war es noch nie. Glauben Sie, dass sich danach etwas ändern wird? Im griechischen Fußball ändern sich meist nur die Hände, die davon profitieren wollen. In all den Jahren erlebte ich immer wieder ähnliche Fälle, in denen sich nur die Protagonisten ändern. Warum ist das so? Es ist vor allem ein soziales und politisches Problem. Die Politik hat nie den wahren Willen gehabt, der Korruption ein Ende zu setzen. Erst in letzter Zeit versucht man, wenn auch zaghaft, etwas dagegen zu unternehmen. Natürlich hoffe ich, dass irgendwann der Fußball sauber wird. Man hat den fußballverrückten Griechen schlicht die Fußballnachmittage am Wochenende geklaut. Die Fans bleiben schon lange fern, weil sie wissen, wie es zugeht. Der Konflikt zwischen Olympiakos-Boss Marinakis und AEK-Eigner Melissanidis ist jetzt schon außer Kontrolle. Was ist nächstes Jahr zu erwarten, wenn AEK wieder in die 1. Liga aufsteigt? Ohne den eisernen Willen der Politik, überall durchzugreifen, kann keine Besserung in Sicht sein. In den letzen Jahren der Krise sind die finanzstarken Investoren sogar mächtiger als die Politiker geworden. Doch sie müssen ihre Macht sinnvoll einsetzen und sich ihrer Rolle bewusst sein. I N T E RVI E W : G . VAVR I T S A S

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-BUSINESS

„Es ist sinnvoll und macht Spaß“

eit dem Aus der Equipe T-Mobile im Jahr 2007 und des Teams Gerolsteiner ein Jahr später konnte der deutsche Radsport keine erstklassige Radmannschaft mehr vorweisen. Ab dem neuen Jahr ändert die in Bielefeld ansässige Firma Alpecin dies. Herr Harguth, Sie drücken dem von Ihrer Firma gesponserten Drittligisten Arminia Bielefeld bei Heimspielen auf der Tribüne die Daumen, sind aber auch begeisterter Rennradfahrer. Hat letztere Leidenschaft die erstere besiegt? Wenn Sie auf den Umstand anspielen, dass wir ab dem neuen Jahr mit GiantAlpecin ein UCI-World-Tour-Team (World-Tour ist als höchste Klasse im Radsport die Nachfolgeserie der ProTour, die Red.) sponsern, lautet meine Antwort „weder noch“. So eine Entscheidung wird im Normalfall in jeder Firma unabhängig davon getroffen, welche Vorlieben die Mitglieder ihres Führungsstabes haben. Wir reden schließlich von Sponsorenschaft und nicht von Mäzenatentum. Somit zählt bei so einer Maßnahme nur die Betriebswirtschaftlichkeit. Die Firma Alpecin hat sich schon in den 50er Jahren im Radsport engagiert, in den vergangenen Jahren ein Jedermann-Radteam ins Leben gerufen und es tatkräftig unterstützt – das klingt vor diesem Hintergrund eher nicht nach einer rein rationalen Entscheidung. Die Firma Alpecin ist schon von ihrer Historie her unbestritten radsportaffin, aber, und da muss ich mich wiederholen, hinter ihrem Engagement bei Giant-Alpecin steckt zunächst mal eine rein wirtschaftliche Strategie. Wenn das, was für die Firma sinnvoll ist, dann auch noch Spaß macht, ist es allerdings umso schöner. Fußball macht auch Spaß – wieso haben Sie nicht in diesem Bereich Ihre Sponsorentätigkeit ausgeweitet? Unser Engagement bei der Arminia erfolgt aus regionaler Verbundenheit. Nun aber geht es um globale Ziele, wir wollen unseren Bekanntheitsgrad in Asien, in den USA wie auch in Europa erhöhen – und da stellt der Radsport mit seiner globalen Ausrichtung die ideale Plattform dar. Alleine die Tour de France wird in 191 Ländern übertragen. Wenn wir unsere Strategie im Fußballbereich hätten umsetzen wollen, müssten wir über den FC Bayern oder den BVB reden.

Wichtiger Botschafter: Der deutsche Radprofi Marcel Kittel, derzeit bester Sprinter der Welt

Die Firma Alpecin sponsert den Drittligisten Bielefeld – und ab dem neuen Jahr eines der besten Profi-Radteams der Welt. JÖRN HARGUTH (49), Mitglied der Geschäftsleitung, erläutert die Gründe.

Das sind weltweit die bekanntesten deutschen Vereine, die noch dazu mit Abstand am aktivsten versuchen, weltweit ihre Anhängerschar zu vergrößern. Dortmund hat nicht umsonst erst kürzlich ein Büro in Singapur eröffnet. Für Ihre globale Strategie hat sich der Fußballbereich in der Tat erledigt. Für den bis 2018 laufenden Vertrag bei Giant-Alpecin wendet Ihre Firma insgesamt rund 18 Millionen Euro auf, damit wäre sie bei den Bayern und dem BVB nicht weit gekommen – und auf die Trikotbrust schon gar nicht. Eins vorweg: Die Vertragslaufzeit kann ich bestätigen, alles andere kommentieren wir nicht. Aber generell ist der Radsport für Firmen als Kommunikations-und Werbemittel in puncto Kosten-Nutzen höchst interessant. In einer 2013 veröffentlichten Studie hielt das renommierte Sportmarketingforschungs-Institut Repucom fest, dass man für seinen Invest mehr als den fünffach höheren Gegenwert erhält. Das bedeutet konkret: Für einen eingesetzten Euro bekommt man theoretisch eine Media-Leistung von 5,40 Euro. Wieso ist Ihre Firma dann nicht schon früher in den Radsport eingestiegen, in den vergangenen Jahren machten ja immer wieder mal Gerüchte die Runde? Vor zwei Jahren trat ein großer Radhersteller sehr konkret an uns heran, doch die Zeit war nicht reif dafür. Nach dem Skandal um Lance Armstrong stand die ganze Sportart wegen seiner Doping-

Problematik im Profibereich auf der Kippe, da wusste keiner genau, wohin die Reise geht. Und das ist jetzt grundlegend anders? Auf jeden Fall. Der Radsport hat enorme Anstrengungen unternommen und mittlerweile das engmaschigste sowie strengste Kontrollsystem im Sport. Wir sind überzeugt, dass er auch hierzulande, wo er viel kritischer gesehen wird als in anderen Ländern, vor einer Renaissance steht. Sie betonen die globale Strategie Ihrer Firma. Nun geht Giant-Alpecin mit einer deutschen Lizenz in der WorldTour an den Start. Dieser Umstand spielt für uns eine untergeordnete Rolle. Das Team hat jetzt zwar ein deutsches Herz, aber es bleibt mit seinem Stammsitz in den Niederlanden von seiner Zusammensetzung her international. Dass es gut für den deutschen Radsport ist, wieder eine erstklassige Rad-Equipe zu haben, ist ein schöner Effekt, den wir als deutsches Unternehmen gerne unterstützen. Nun fahren mit Marcel Kittel, viermaliger Etappensieger bei der Tour de France 2014, und John Degenkolb, viermaliger Etappensieger und Punktbester bei der Vuelta 2014, zwei deutsche Weltklassefahrer unter der Flagge von Giant-Alpecin. Ist dies der entscheidende Faktor für Ihre Firma gewesen, um bei diesem Team einzusteigen? Es sind viele internationale Stars im Team vertreten, aber ein entscheidender Faktor ist dies schon gewesen – unser Sitz ist schließlich in

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Fotos: Augenklick, Bongarts, Hersteller

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Bielefeld und der deutsche Markt für uns ganz, ganz wichtig. Hinzu kommt, dass die beiden selbstredend auch eine internationale Strahlkraft besitzen. Das Prädikat Made in Germany besitzt im Ausland hohes Ansehen. Und die beiden verkörpern es auf höchst erfolgreiche, aber auch sympathische Art und Weise. Für das von Ihrer Firma gesponserte Team fährt mit Cheng Ji der erste Chinese, der die Tour de France beendet hat. Ist er im Hinblick auf Ihr Ziel, den Umsatz in Asien zu erhöhen, Ihr wichtigster Mann? Cheng Ji hat im asiatischen Raum viele, viele Fans – so gesehen ist er natürlich ein wichtiger Botschafter. Übrigens hat er sich durch seinen

Auftritt bei der Tour de France auch in Europa viele Freunde gemacht. Immer wieder hat er Fluchtgruppen gestellt und sich somit fürs Team geopfert. Dass er in der Endabrechnung Letzter wurde, spielt gar keine Rolle. Das ist eine Heldengeschichte, die in dieser Art nur der Radsport schreiben kann. Ihre Firma stellt Shampoo-, Pharma- und Kosmetikartikel her – wo sehen Sie die Verbindung zum Radsport? Unsere Kunden erwarten von uns einen Mehrwert, unsere Produkte müssen also etwas leisten. Und im Radsport ist eine enorme Leistung vonnöten, wenn man etwas erreichen will. Das ist die Klammer, die uns verbindet.

Nun lautet der bekannteste Werbeslogan Ihrer Firma „Doping für die Haare“. Haben Sie keine Angst, dass das Ansehen Ihrer Firma enormen Schaden nimmt, wenn einer oder gar mehrere Ihrer Fahrer eben nicht nur seine Haare dopt? Dieser Slogan ist unsere inzwischen zehnjährige Werbemetapher, aber unser Zusatz „und nur für die Haare“ sagt ja aus, dass wir Doping und damit Sportbetrug strengstens verurteilen. Gehen Sie davon aus, dass wir uns für alle Fälle abgesichert haben. Aber wir haben die große Hoffnung und auch den Glauben, dass dies nicht notwendig sein wird. I N T E RVI E W : CHRISTIAN BIECHELE

MARKEN & MÄRKTE ARD leidet unter Wochenspieltagen Samstags verfolgen die Bundesliga-Berichterstattung in der ARDSportschau über fünf Millionen Zuschauer, an Wochenspieltagen fällt die Quote bedeutend niedriger aus. Am vergangenen Dienstag sahen ab 22.45 Uhr 3,04 Millionen die einstündige Zusammenfassung von vier Spielen; bei den fünf Spielen am Mittwoch waren es in der Sportschau ab 22.35 Uhr 3,58 Millionen Fußballfreunde.

13 Klubs schulden 60 Millionen Euro In Spanien drohen 13 Vereinen der 1. und der 2. Liga wegen ausstehender Gehaltszahlungen gerichtliche Auseinandersetzungen. Nach Mitteilung der Spielergewerkschaft AFE sind inzwischen etwa 60 Anzeigen von Profis eingegangen, die zusammen auf Zahlungen von insgesamt rund sieben Millionen Euro warten. Die Namen der Vereine wurden nicht genannt. Die Spielergewerkschaft reichte die Kla-

gen an den Ligaverband LFP weiter. Auch die Statuten der FIFA und der UEFA verlangen Sanktionen, wenn Gehälter von Angestellten der Vereine nicht gezahlt werden. DFB weiter mit Coca-Cola Der DFB hat die seit 1981 bestehende Partnerschaft mit Coca-Cola um drei Jahre verlängert bis zum 31. Dezember 2017. Die Kooperation beinhaltet die Fortsetzung des gemeinsamen Engagements für den

Fan Club Nationalmannschaft, dem inzwischen über 50 000 Mitglieder angehören. Die Mitglieder erhalten ein Vorkaufsrecht auf Tickets für Länderspiele, zehn Prozent Rabatt im DFB-Fanshop und können über Gewinnspiele der Aktion „Fantastic Moments“ Nationalspieler treffen. Zu allen Auswärtsspielen bietet der Fan Club Reisen an, bei Welt- und Europameisterschaften werden Camps für die mitreisenden Fans organisiert. R . F.

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Das Glück des Lebens Aufgeben, verbittert sein, die Ungerechtigkeit beklagen – all dies wäre verständlich. Doch ALEX ZANARDI (48) macht aus der Last eine Lust. Der einstige Formel-1-Fahrer sammelt WM-Titel und glänzt auf Hawaii als Triathlet.

Kraftakt: Alex Zanardi inmitten des Feldes beim Hawaii-Ironman. Rechts: Eine Plakette erinnert an den Start dort.

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ls sich Alex Zanardi mit Freunden irgendwann in den 90er Jahren den Film „Geboren am 4. Juli“ ansieht, verspürt er keinen Zweifel. Sollte ihm je etwas Vergleichbares zustoßen wie Tom Cruise hier in der Rolle des Kriegsversehrten Ron Kovic, „dann würde ich mich auf der Stelle umbringen“. Sein 4. Juli ist der 15. September 2001. Bei einer verheerenden Kollision verliert er beide Beine, droht zu verbluten, entkommt „dem Schlimmsten auf wunderbare Weise“ – und doch denkt er danach „nicht einmal für die Dauer eines Augenzwinkerns“ tatsächlich an Selbstmord. Stattdessen macht sich Zanardi auf in ein neues Leben und wird weltweit zum Symbol eines Mannes, der Berge mit einem Lächeln versetzt, der jeden das Glück seines Lebens spüren lässt. Padua, Norditalien. Auf dem Küchentisch seines wunderschönen Wohnhauses liegen zwei Karbonröhren, jede in etwa so lang wie eine Blockflöte. Alex Zanardi betrachtet sie von allen Seiten, wiegt sie gegeneinander ab. „Die eine“, stellt er mit Kennerblick fest, „ist fünflagig, die andere hat wohl acht oder neun Schichten.“ Es sind Teile für sein neues Handbike, mit dem er auch 2015 WM-Titel sammeln und die Qualifikation für die Paralympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro erreichen will. Wie in seinem ersten Leben als Formel-1und IndyCar-Rennfahrer geht es auch jetzt darum, jedes Gramm einzusparen. Längst entscheiden im paralympischen Sport am Ende Zehntelsekunden.

Am Ziel: Überwältigt von seinen Gefühlen küsst Alex Zanardi den Asphalt nach seinem Goldgewinn 2012 auf dem Handbike.

Am Fließband: Seit Jahren ist Alex Zanardi, hier bei einem Werksbesuch in München, Markenbotschafter für BMW.

Cape Town, Südafrika. Ernst van Dyk wartet auf einen Anruf von Zanardi. Der ohne Beine geborene 41-Jährige ist Zanardis härtester Konkurrent auf den Handbike-Strecken – schon oft haben sie sich Platz eins und zwei untereinander aufgeteilt. „Für ihn“, erzählt Zanardi, „suche ich gerade seine neue Rennmaschine.“ Für den stärksten Gegner? „Natürlich, er treibt mich doch erst an meine Grenzen.“ Maisach, Oberbayern. Anfang Dezember feiert BMW auf dem aufgelassenen Militärflugplatz nahe Fürstenfeldbruck das Motorsportjahr und seine Champions. Dort, wo 1972 die Geiselnahme der Münchner Spiele so grausam endete, hält Mario Theissen, der einstige Sportchef, eine Laudatio auf Zanardi. „Alex, du bist zu einem Helden geworden für vieLesen Sie weiter auf Seite 90

Am Podium: Zanardi feiert seinen WM-Titel 2014 im Zeitfahren. Links sein Hauptkonkurrent und enger Freund Ernst van Dyk.

Am Arbeitsplatz: Im BMW Z4 bestreitet Alex Zanardi weiterhin einige Meisterschaftsläufe im Rahmen der Blancpain-Series.

PORTRÄT

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ningsrunden eine Pause einlegt, kommen – heute weitaus häufiger als im „ersten Leben“ – oft Fans, fragen nach einem Autogramm oder einem gemeinsamen Foto. Sorgsam achtet er dann darauf, ob es nur um eine kurze Gefälligkeit geht oder ob hier jemand aufdringlich wird, weil er glaubt, von der Magie seines Idols ein wenig zu profitieren. „Würden Sie in meiner Nähe leben, wüssten Sie schnell, dass nichts an mir magisch ist. Ich kann Dinge bewegen, die nicht jeder bewältigen könnte“, schränkt er ein, „aber am Ende tue ich es nur deshalb, weil es mir möglich ist.“ Zwei junge Männer, freundlich und zurückhaltend, freuen sich im Weggehen still über ein Foto. Italiener haben ihre Sporthelden von jeher geliebt, spätestens seit Zanardi finden sie auch welche im Behindertensport.

le, viele Menschen weltweit, die von dem Automobilrennfahrer Alex Zanardi gar nichts gewusst haben“, sagt Theissen. Zanardi erhält an diesem Tag den Preis fürs Comeback des Jahres, schließlich hat er neben seinen paralympischen Welterfolgen nach fünf Jahren auch wieder den Weg zurück ins Renncockpit gefunden. Als Zanardi die Bühne betritt, kommt er mit seinen Prothesen und dem Stock kurz ins Straucheln, dann bricht nach einem Moment der Stecknadel-Stille tosender Applaus los. Zwei Minuten, die sich anfühlen wie zehn. Zanardi greift zum Mikrofon und macht einen jener Witze, für die er in den letzten Jahren ebenfalls berühmt geworden ist. „Hört auf! Seht ihr nicht, dass mir die Beine schlottern?“ Berlin, Stadtteil Marzahn. Im Unfallkrankenhaus Berlin erwacht Zanardi Ende September 2001 aus einem achttägigen Koma. Am Krankenbett sitzend, erzählt ihm seine Frau Daniela, was passiert ist und dass er bei einem Horrorunfall auf dem Lausitzring beide Beine verloren hat. Doch mit dem Öffnen der Augen ist der Anfang zum neuen Leben schon gemacht. „Großartig, ich lebe“, sagt er seiner Frau, „darauf kommt es an. Ich habe meine Beine verloren, aber das muss nicht heißen, dass ich nicht wieder mit dem Klettern beginnen kann und in einem Leben voranschreiten werde, in dem ich wieder Ziele erreichen kann.“ Oschersleben, Sachsen-Anhalt. Keine vier Jahre nach dem Crash fährt Zanardi nicht nur wieder Rennautos, er ist sogar wieder siegfähig. „Deutschland ist zu meiner zweiten Heimat geworden, ich mag das Land sehr“, schwärmt Zanardi. Immer sind es die positiven Dinge, die er überall herausfiltert, zum Beispiel jenen Sieg Ende August 2005 in einem speziell auf seine Bedürfnisse umgebauten BMW 320i im Rahmen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. „Dieser Champagner schmeckte besonders süß“, erinnert er sich. Zanardi ist zurück. Im Rennsport. Im Leben. Valencia, Spanien. Gemessen an seinem Talent ist Zanardi seine Formel-1-Karriere gründlich misslungen. Er sieht sich dort zur falschen Zeit mit der falschen Technologie

Alex Zanardi bei kicker-online Ein sehr persönliches Interview mit ihm finden Sie online unter www.kicker.de/zanardi-interview

Hausbesuch: Alex Zanardi und kicker-Redakteur Stefan Bomhard mit einer der Goldmedaillen von den Paralympischen Spielen in London. konfrontiert – nicht ein WM-Punkt springt heraus bei 41 Starts. Umso erstaunlicher ist sein Weg in Übersee: Zweimal wird er 1997 und 1998 Meister in der Champ-Car-Serie, dem amerikanischen Pendant zur Formel 1. Der rote Reynard-Honda, „er war wie gemalt für mich und meinen Fahrstil“. Doch die Formel-1-Wunde bleibt. Er selbst schließt sie, als ihm BMW im November 2006 einen Test in Valencia ermöglicht. „Glückwunsch, Alex, du bist der erste Mensch ohne Beine, der ein Formel-1-Auto gefahren ist“, sagt hinterher ein sichtlich bewegter Mario Theissen. „Und du bist der erste Verrückte, der einen solchen Mann ins Cockpit gelassen hat“, antwortet Zanardi. Spätestens an diesem Tag entsteht eine ganz besondere Freundschaft. Padua, Norditalien. Auf dem Weg zum Restaurant erklärt Zanardi die Technik seines privaten BMWKombi. Die rechte Hand umschließt ein maßgefertigtes Band aus Karbon und Leder, das es ihm erlaubt, den Blinker zu setzen, den Scheibenwischer zu betätigen und mit dem Daumen Gas zu geben. Sanft treibt er die 560 PS seines bärenstarken Dieselmotors auf diese Weise an. Unter dem Lenkrad angebracht ist ein Gestänge, mit dem er die Fußbremse per Hand betätigt. „Ist das nicht verrückt“, fragt Zanardi mit seinem so ungemein ansteckenden Lachen, „dass ich auf der Rennstrecke bei mehr als 300 Sachen mit meinen Prothesen bremsen darf, nicht aber hier im ganz normalen Straßenverkehr?“ Brands Hatch, nahe London. Ausgerechnet auf einer Rennstrecke werden bei den Paralympischen Sommerspielen 2012 die Goldmedaillen im Handbiken vergeben. Drei Jahre liegt da Zanardis Entschluss zurück, sich ein neues Wettkampffeld zu suchen. Schon das Ziel, einmal beim New-York-Marathon zu starten, halten viele für komplett unrealistisch.

Für Zanardi ist es nur das Aufwärmprogramm zu sportlichen Erfolgen, die jene aus der ersten Karriere weit übertreffen. Zweimal Gold und einmal Silber holt er sich. Seine unübersehbaren Oberarmmuskeln sind dabei nur das äußere Zeichen für die mentale Kraft, die hinter diesen Triumphen steckt. „Zu viel Sehnsucht kann deine Sichtweise trüben, deine Konzentration. Wenn du aber keinen Zugang hast zu Leidenschaft, kommst du nie dorthin, wo du willst, weil du schon vorher müde sein wirst“, sinniert Zanardi. Nicht selten dauern seine gedanklichen Ausflüge an die zehn Minuten. Und nur ganz wenige Sportler auf diesem Planeten durchdenken das von ihnen Gesagte so sorgfältig und von allen Seiten. Kona, Hawaii. Noch weniger Athleten freilich sind es, die sich, kaum haben sie die eine Höhe erklommen, so sehr und so schnell nach neuen Gipfeln sehnen. Aus Zanardis Sicht handelt es sich um logische Schritte. „Die meisten meiner Freunde wussten noch nicht einmal, was Triathlon ist. Vermutlich wissen die meisten Italiener erst durch mich, was Triathlon, was Ironman zu bedeuten hat.“ Zanardi räumt mit dieser Wissenslücke auf, als er im Oktober 2014 unter den mehr als 2000 Startern den legendären Ironman auf Platz 272 beendet, seinen ersten. Nicht ohne Folgen: „Selbst wenn du das gar nicht willst, du schaltest den Fernseher ein und sie sprechen dort über Alex Zanardi“, berichtet er, stets auf einen feinen Unterschied achtend. Spricht er über sich persönlich, wählt er die Ich-Form. Drehen sich seine Gedanken um den Sportler, den Menschen, das Idol, dann nennt er sich selbst nur Alex Zanardi. Das hilft, den täglich zigfachen Komplimenten nicht in einer Art Selbstverliebtheit zum Opfer zu fallen. Abbano Terme, Venetien. Wenn Alex Zanardi auf seinen großen Trai-

Rio de Janeiro, Brasilien. Alex Zanardi hat sich auf dem Weg zu seinen zweiten Paralympischen Spielen ein Mammutprogramm auferlegt. 2015 will er nicht nur mit BMW um Siege im Autorennsport kämpfen, sondern seine beiden WM-Titel im Handbiken verteidigen, sich so für die Sommerspiele 2016 in Rio qualifizieren und auch nach Hawaii zurückkehren, an den Ort ungeheuer starker Emotionen: „Auf den letzten 300 Metern habe ich geweint.“ In Rio – es klingt wie in einem Kitschroman – wird Zanardi wie schon in London an seine erste Karriere als ausschließlicher Autorennfahrer erinnert werden: „In Brands Hatch war ich immer schnell, aber gewinnen konnte ich dort nie.“ Nun entsteht das olympische Dorf exakt auf jenem Gelände, das zuvor die Rennstrecke von Jacarepagua beheimatete. Auch hier, auf dem zuletzt Autodromo Nelson Piquet genannten Kurs, hat Zanardi im Rennwagen schon auf der Pole-Position gestanden, aber nie gewonnen. „Jetzt hoffe ich, dass ich es ein zweites Mal mit meinem Handbike korrigieren kann.“ Youtube, Internet. Der kurze Film „Touch the Sky“ zeigt Zanardi in seinem Haus und in seiner Heimatregion beim Training. In der ersten Szene betritt Zanardi seinen Fitnessraum, tauscht sein Hemd gegen ein Sporttrikot, löst mit einem Griff am Gürtel die Hose und stellt sie mitsamt Schuhen und den sich darin befindenden Prothesen beiseite. Zu den Bildern, die den beidseitig amputierten Mann nun schonungslos in seinem Rennradsimulator zeigen, sagt er mit fester Stimme: „Ich bin Alex Zanardi, ein großer Optimist.“ S T E FA N B O M H A R D

Fotos: Getty Images (2), BMW (5), Privat

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kicker, 22. Dezember 2014

IHRE MEINUNG

[email protected] Bitte schreiben Sie an: Redaktion kicker-sportmagazin – Leserforum – Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Fax: 0911 / 2 16 - 22 52 E-Mail: [email protected] Erforderliche Angaben: Jeweils voller Vor- und Nachname sowie Anschrift des Verfassers plus kicker-Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für E-Mails).

Foto: Getty Images/AFP

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt kicker-Meinungen.

Keine Opposition: Der mächtige FIFA-Chef Sepp Blatter steht trotzdem heftig in der Kritik.

Wie tief ist der Morast im Weltfußball eigentlich? Betr.: „Chefermittler Garcia tritt zurück“, Kommentar: „Eine schallende Ohrfeige für die FIFA“. % Nr. 103

Die Negativschlagzeilen bezüglich der FIFA nehmen kein Ende. Doch über was man sich eigentlich wundern sollte, ist, dass trotz vernichtender Berichterstattungen nicht wirklich etwas passiert. Die Herren um Blatter haben die Macht im Weltfußball und sind damit zufrieden. Ihr Ruf ist ihnen dabei offensichtlich egal. Moral, Rechtsempfinden und Anstand gibt es nicht. Aber warum ist das so? Wo ist die Opposition? Es ist kein ernst zu nehmender Widerstand aus den Kontinentalverbänden oder den einzelnen Landesverbänden festzustellen. Nicht einmal die Spie-

ler beschweren sich, dass sie bei 50 Grad in Katar eine WM spielen sollen. Wie tief ist der Morast im Weltfußball eigentlich? Vielleicht ist es gut, dass wir es nicht wissen. Christian Jäck, Esslingen

Pinocchio war dagegen ein Ausbund an Ehrlichkeit Betr.: „Wir müssen heiß sein auf andere Wege“. Interview mit St. Paulis Präsident Oke Göttlich. % Nr. 102

Höchst interessant, die Bemerkung von Herrn Göttlich zu Rachid Azzouzi im Speziellen und die allgemeine Aussage, ich zitiere: „Jetzt wieder handelnde Personen auszutauschen und für noch mehr Verunsicherung zu sorgen, wäre deshalb das völlig falsche Signal.“ Anfang der Woche waren diese Worte Schall und Rauch. Pinoc-

chio war dagegen ein Ausbund an Ehrlichkeit! Wolfgang Schäfer, Hamburg Was ist das nur für eine klägliche Schmierenkomödie! Am Montag lese ich im kicker das Interview mit Pauli-Präse Oke Göttlich. Dort heißt es unter anderem: „Weshalb sollten wir uns von Rachid (Azzouzi) trennen?“ Am Dienstag wird Azzouzi dann entlassen. Max Glashauser, Heilbronn

Keine Konkurrenz für Bayern in der „Weltmeister-Liga“

Ein Christkind: Willi Reimann wird an Heiligabend 65 Jahre alt.

Danke für die Reisen in die Vergangenheit

Betr.: „Herbstmeisterlich“. Top-Thema zu Bayerns Herbstmeistertitel.

Betr.: „Was für ein Dreck-Spiel!“, „Ein Bild von einem Tor“, „Zidanes Kopfstoß? Das war doch schön“.

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% Nr. 102 + 103

Glückwunsch nach München zum Gewinn der Herbstmeisterschaft. Wobei, eigentlich kann man den Bayern auch gleich zum Meisterti-

Als Abonnent lese ich – und vor allem seit jüngster Zeit auch mein neunjähriger Sohn – gerne die beiden Wochenausgaben Ihres Sportmagazins. Mich als Mitvierziger, der in den 80er Jahren mit Fußball groß geworden ist, faszinieren die beiden Rubriken „Nachspielzeit“ und „Was war da los?“ an den Montagen sowie jeweils donnerstags die Artikel zu „Geschichte und Geschichten“. Es ist immer eine Reise in die Vergangenheit, da damals noch nicht alle Geschehnisse von zig Kameras, Sendern und Hobbyschreibern analysiert wurden. Ebenso freue ich mich über die Vielzahl – und ich kann gar nicht oft genug darüber grübeln, was es für welche gibt – von Statistiken. Auch hier ein Lob an alle Mitarbeiter, die hierfür recherchieren. Siegfried Hopper, Obersulm

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! MONTAG, 22. DEZEMBER Hermann Erlhoff (162 BL Schalke, Essen) wird 70 Jahre, Manfred Burgsmüller (3 A) 65, Bernd Schuster (21 A, EM 1980) 55, Giuseppe Bergomi (81 A Italien, WM 1982) 51, Martina Voss-Tecklenburg (125 A, EM 1989, 1991, 1995, 1997) 47, Steffi Jones (111 A, WM 2003, EM 1997, 2001, 2005) 42. DIENSTAG, 23. DEZEMBER Vicente del Bosque (18 A Spanien, Nationaltrainer seit 2008, WM 2010, EM 2012) 64. MITTWOCH, 24. DEZEMBER Kurt Liebrecht (16 A DDR) 78, Hans Küppers (7 A) 76, Erich Maas (3 A) 74, Trainer Willi Reimann 65, Martin Trocha (8 A DDR) 57, Yildiray Bastürk (49 A Türkei) 36.

tel gratulieren! Wer vor der Saison gehofft hatte, dass die Münchner aufgrund der vielen Abstellungen für die WM nach dem Turnier kriseln würden, der hat sich arg getäuscht, kriseln tun die anderen: Die Dortmunder kommen nicht auf die Beine, die Schalker stolpern über die eigenen Füße und Leverkusen bleibt nach einem guten Start wieder einmal hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Konkurrenz für die Münchner gibt es in der sogenannten „Weltmeister-Liga“ leider nicht und so werden die ersten Bayern-Jäger erst 2015 im Halbfinale der Champions League auf das Team von Pep Guardiola treffen. Steffen Labrenz, Steinheim

DONNERSTAG, 25. DEZEMBER Jairzinho (81 A Brasilien, WM 1970) 70, Dr. Reinhard Rauball (Präsident Ligaverband seit 2007) 68, Trainer Jürgen Röber 61, Britta Unsleber (54 A, EM 1989, 1991) 48, Patrick Weiser (270 BL Köln, Wolfsburg) 43. FREITAG, 26. DEZEMBER Hartwig Bleidick (2 A) 70, Wolfgang Rolff (37 A) 55, Rico Steinmann (23 A DDR) 47, Thomas Linke (43 A) 45. SAMSTAG, 27. DEZEMBER Klaus Fischer (45 A) 65, Trainer Michael Wiesinger 42. SONNTAG, 28. DEZEMBER Trainer Markus Weinzierl 40.

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MIXED ZONE

NACHSPIELZEIT

Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4–6, 90402 Nürnberg [email protected] Direktwahl für Redaktion: +49 911 216 22 42 Abonnement: +49 911 216 22 22 Anzeigen: +49 911 216 22 13

FAX: +49 911 216 22 52 FAX: +49 911 216 22 30 FAX: +49 911 216 27 39

Gegründet 1920 durch Walther Bensemann (†) Herausgeber: Rainer Holzschuh Chefredaktion: Jörg Jakob (Leitung Gesamt) Rainer Franzke (Geschäftsführend) Jean-Julien Beer (Leitung Print) Alexander Wagner (Leitung Digital) Zuständig für Kooperationen: Klaus Smentek Art Direction: Dieter Steinhauer, Sabine Klier (Stv.) Chefreporter: Karlheinz Wild, Oliver Hartmann (und Leitung Redaktion Berlin) Reporter: Hans-Günter Klemm (und Sonderaufgaben), Thomas Hennecke Leitende Redakteure: Stefan Bomhard, Manfred Ewald, Axel Heiber, Manfred Münchrath, Günter Wiese Redaktion: [email protected] David Bernreuther, Christian Biechele, Thomas Böker, Martin Gruener, Hartwig Hasselbruch, Harald Kaiser, Marcus Lehmann, Frank Linkesch, Markus Löser, Klaus Meßenzehl, Martin Messerer, Georgios Moissidis, Peter Nickel, Michael Pfeifer, Uwe Röser, Thomas Roth, Bernd Salamon, Sabine Vögele, Jana Wiske, Jörg Wolfrum, Mounir Zitouni Datenredaktion: Christoph Huber (Leitung), Conrad Carl, Robert Hohensee, Hanns-Peter Holzberger, Ulrich Matheja, Georgios Vavritsas, Horst Wnuck Dokumentation: Peter Schütz (Leitung), Stephan Epple Fotoredaktion: Peter Dworschak (Leitung), Michael Beims, Kenan Hakverdi Layout & Produktion: Tina Binder, Matthias Bracke, Claus Cheng, Uwe Fuchs, Horst Goebel, Birgit Messer, Heinz Neubauer, Sonja Pfaffenberger, Stefan Schmid, Andreas Stellwag, Christian Weber, Doris Zeidler, Michael Zöllner Technische Produktion: Stefan Kemmether, Thomas Massler Herstellung: Hermann Draser (Leitung) Digitale Medien: Werner Wittmann (Leitung), Manuel Kröppelt (Stv.) Regionalredaktionen: West: Frank Lußem (Leitung) Thiemo Müller (Stv.), Oliver Bitter, Jan Lustig, Stephan von Nocks, Jan Reinold Robert-Perthel-Straße 4, 50739 Köln Telefon +49 221 17 08 59 - 0, FAX +49 221 17 08 59 22 Nord: Michael Richter (Leitung) Thomas Hiete, Sebastian Wolff Woltorfer Straße 77c, 31224 Peine Telefon +49 5171 66 66, FAX +49 5171 7 40 02 Südwest: Rainer Franzke (Leitung), Ulrich Gerke (Stv.), Michael Ebert, Julian Franzke Waldstraße 226, 63071 Offenbach Telefon +49 69 85 70 76 - 0, FAX +49 69 82 37 02 00 Berlin: Andreas Hunzinger, Steffen Rohr Reuchlinstraße 10–11, 10553 Berlin Telefon +49 30 23 08 63 - 0, FAX +49 30 26 55 09 93 Motorredaktion: Ulla Ellmer Wir unterstützen die Initiative Hauptvertriebsleiter: André Kolb Abonnement und Leserservice: kicker-sportmagazin Leserservice, 90327 Nürnberg, [email protected] kicker-sportmagazin erscheint wöchentlich montags und donnerstags. Das PrintAbonnement umfasst die Montag- und Donnerstag-Ausgabe und kostet im Inland monatlich € 17,00, für Studenten € 8,50 (Nachweis erforderlich). Auslandspreise auf Anfrage. Eine Kündigung ist sechs Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums schriftlich mitzuteilen. Die Preise für eMagazine sind abrufbar unter www.kicker.de/abo

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ie damalige Normalität galt auch für Familie Pleitgen. „Wir hatten noch keinen Fernseher“, erzählt Fritz Pleitgen (76), von 1995 bis 2007 Intendant des WDR. Deshalb verpasste der fußballbegeisterte Fritz im Alter von 14 Jahren an jenem historischen 26. Dezember 1952 dieses epochale Ereignis. Erst eineinhalb Jahre später erlebte er „seine“ erste Live-Übertragung eines Fußballspiels: Die WM in der Schweiz, die Erfolgsstory um Fritz Walter & Co., das Wunder von Bern: „In einer Kneipe. An die 100 Leute drängten sich um ein Gerät. Für mich eine Sensation.“ Die ereignete sich aber auch 1952 am Zweiten Weihnachtsfeiertag, als erstmals Live-Bilder von einer Partie über bundesdeutsche Mattscheiben flimmerten, beim Wiederholungsspiel der zweiten Pokalrunde: Oberligist und Favorit FC St. Pauli gegen den klassentieferen Außenseiter Hamborn 07, der 4:3 nach Verlängerung gewann. Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), erst einen Tag zuvor auf Sendung gegangen, übertrug das Duell – übrigens fünf Tage später als die Konkurrenz in der DDR, die zu Stalins Geburtstag ihre Feuertaufe gefeiert hatte. „Wir versprechen“, kündigte Intendant Werner Pleister vor der Pionierleistung an, „uns zu

Schwarzweiße Weihnacht

Am 26. Dezember 1952 wird in der BRD erstmals ein Spiel LIVE IM FERNSEHEN übertragen. 4000 Geräte flimmern bei St. Pauli gegen Hamborn 07.

bemühen, das neue geheimnisvolle Fenster zu ihrer Wohnung, das Fenster in die Welt, mit dem zu füllen, was Sie interessiert, Sie erfreut und Ihr Leben schöner macht.“

„Die Übertragung war eine technische Meisterleistung.“ FRI T Z PLEI TGEN, Ex-Intendant Sendeauftrag erfüllt. Drei Kameras verfolgten das Geschehen, je eine auf ein Tor ausgerichtet, eine auf das Mittelfeld. Die (Radio-)Reporter Dr. Harry Storz und Paul Reymann kommentierten die bewegten Bilder. Das Duo beließ es bei spärlichen Einlassungen. Das Fachblatt

Fernsehen lobt: „Wir können diese Sendung als gelungen bezeichnen.“ Über 4000 Fans waren ins Stadion auf dem Heiligengeistfeld geströmt, fast so viele, wie es Fernseher in der Republik gab. Von den 4500 Schwarz-Weiß-Geräten sollen rund 4000 eingeschaltet gewesen sein, versichern Historiker. Ein heute unvorstellbarer Marktanteil von 90 Prozent. „Eine technische Meisterleistung“, sagt Pleitgen über die Kollegen und unterstreicht die Rolle, die der Sport, speziell der Fußball, für Rundfunk und Fernsehen gespielt habe: „Der Sport war immer ein Treiber, technische und ästhetische Grenzen auszutesten.“ Ein Zeitzeuge erinnert sich an das Spektakel. Auf der Weserstraße

kicker, 22. Dezember 2014

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abpfiff.

Vor 62 Jahren

FRANK GOOSEN (48) ist Kabarettist und Buchautor und sitzt im Aufsichtsrat von Zweitligist VfL Bochum. www.frankgoosen.de

Fotos: picture-alliance (2)

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Ausverkauft ist das Spiel auf dem Heiligengeistfeld nicht: Was auch daran liegt, dass sich Kind und Kegel beim Duell St. Pauli gegen Hamborn vor dem Fernseher drängeln. in Hamborn verfolgte Kurt Weidhauer, 16 Jahre jung und Spieler der A-Jugend, die Partie vor einem Elektrofachgeschäft. „Mit vielen Menschen vor einem winzigen Bildschirm im Schaufenster“, sagt Weidhauer, später Trainer und Manager des Vereins. „Wenn die Straßenbahn nach Dinslaken vorbeifuhr, mussten wir uns nach vorn drängeln, damit der Wagen durchkam.“ Weidhauer vergisst diese Augenblicke nicht, wie so viele Anhänger des bis in die Bezirksliga abgetauchten Traditionsklubs. Es war nun mal ein besonderer Tag, Hamborn 07 hatte Geschichte geschrieben. Einer, der in diesem Bezirk von Duisburg das Fußballspielen lernte, ist Christoph Daum, der weiß: „Sie sind alle stolz auf dieses Alleinstellungsmerkmal.“

HINTERGRUND

Was heutzutage wie ein Witz anmutet: Damals zahlten die Vereine an die Sender. Wilhelm Kopf, Präsident von St. Pauli, formulierte es so: „Mehr als 3000 Mark können wir nicht zahlen.“ Erst viel später wurden die Sender zur Kasse gebeten. Der erste TV-Vertrag von 1965/66 brachte 648 000 Mark für die Vereine, aktuell kassieren DFB und DFL 709,5 Millionen Euro aus nationaler und internationaler Vermarktung. Für Pleitgen „eine normale Entwicklung“. Zwar warnt er vor ausufernden Preisen, doch der Pensionär weiß auch: „Der Fußball erzeugt ein Spitzenprodukt, das seinen Preis hat. Und wir leben in einer Wettbewerbsgesellschaft.“ Damals wie heute. HANS-GÜNTER KLEMM

1997 steigt die Revanche

St. Pauli gewinnt locker mit 7:2 1997 kommt es zu einer Neuauflage des historischen Duells. Das „Rückspiel“ steigt in Hamborn, der Zweitligist St. Pauli ist zu Gast. Der WDR überträgt live, 90 Minuten plus Vorberichte und Halbzeit-Spaß. Im Vorprogramm treten die Helden von 1952 auf. „Eine gute Sache“, bemerkt Fritz Pleitgen, der sofort zustimmte, als die Redaktion „Zack“ um Friedrich Küppersbusch und Martin Hövel die Idee dazu hatte.

Küppersbusch hatte die Hamborner Kicker ein Jahr für eine Reportage begleitet. Das Spiel ist der Höhepunkt zum Abschluss der Sendereihe. Bedenken des DFB, weil die Begegnung an einem Samstag mit der Bundesliga kollidieren würde, kann Pleitgen zerstreuen. Für ihn war das Duell ein Heimspiel: „Ich bin ein Duisburger Junge.“ Den die 2:7-Niederlage an diesem Tag nicht grämte. H G K

it der C-Jugend der DJK Arminia Bochum 1926 stehe ich derzeit im Abstiegskampf in der Kreisliga A, und das als Jungjahrgang. Erschwerte Bedingungen, da in manchen gegnerischen Mannschaften Spieler herumlaufen, die so groß sind, dass sie eine eigene Schneefallgrenze haben. Die Saison läuft im Prinzip so, wie das Trainerteam es angekündigt hat: Deftige Niederlagen werden öfter vorkommen als Siege mit beruhigendem Taiga ein Ballungsraum. Die Spieler Vorsprung. aus Witten komponieren daraufhin Bei der 0:8-Niederlage gegen aber keine schwermütigen Klavierdie Zwote von TuS Hordel musste konzerte, sondern geben uns eher der Trainer sich doch sehr wun- eine Ahnung davon, was H5N8-infidern, dass ein Spieler immer rät- zierte Hühner beim Keulen erleben. selhaft falsch stand, obwohl man In der Pause frage ich meinen ihm doch klare Anweisungen ge- offensiven linken Mittelfeldspieler, geben hatte. In der Halbzeit rief wieso er sich standhaft weigert, der sonst eher selten anwesende sich etwas mehr anzubieten. AuVater dem Jungen etwas zu, das genrollend, als spreche er mit seiich nicht verstand. Wohl aber die ner neundundachtzigjährigen UrEntgegnung: „Aber ich habe doch so gespielt, Zum Friseur statt ins Training wie du gesagt hast!“ Ich glaube nicht, dass Pep Guardiola das bei den Bayern erlebt. Und der hat nicht mal deren Trikots bezahlt! Auch schön die Szene, die sich vor unserem Spiel gegen TuS Stockum in der Kabine zutrug. Ich omma, stöhnt er: „Trainer, du hast halte meine übliche Grasfressen- gesagt, ich spiele linkes Mittelfeld!“ bzw. Kunstrasen-zum-Brennen- Die Berliner Mauer mag vor einem bringen-Motivationsrede und will Vierteljahrhundert gefallen sein, dann wissen, ob es noch Fragen aber im Mittelfeld einer C-Jugend gibt. Einer der Spieler meldet in Bochum gibt es noch immer eine sich: „Frank, darf ich mir die Haa- 1a-Demarkationslinie. re machen?“ Erst jetzt fällt mir Ich wechsle den Gegelten ein, auf, dass er ein kleines bisschen und tatsächlich läuft es in der zweiÄhnlichkeit mit Tim Wiese hat. ten Hälfte etwas besser. Ist das das Aber wieso muss er sich unbe- Geheimnis? Müssen die nicht zum dingt vor dem Spiel die Haare Training, sondern nur zweimal die stylen? „Ich spiele besser, wenn Woche zum Friseur? Braucht der ich weiß, dass ich geil aussehe.“ DFB in seiner Trainerausbildung Das erste Tor kassieren wir mehr Maskenbildner? nach gerade mal fünf Sekunden! Allerdings stelle ich durchaus Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Verschiebung in der Wahrüberhaupt erlaubt ist. Die erste nehmung des Wesentlichen fest. Halbzeit ist ganz allgemein eine Ich frage Mister Nicehair, was er Vollkatastrophe. Man kennt ja glaubt, wie viele Gegentore wir beden Vorwurf, die Spieler seien zu kommen haben. „Keine Ahnung. weit von den Leuten weg gewe- Zwei oder drei?“ Na gut, es waren sen. Gegen die Löcher in unse- sechs. Aber Hauptsache, er hatte rem Mittelfeld ist die russische die Haare schön.

Hauptsache Haare schön

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REGIONALLIGA

kicker, 22. Dezember 2014

Zu Hause hakt’s

PERSONALIEN Goslarer SC Innenverteidiger Kevin Kahlert hat seinen Vertrag aufgelöst. Der 25-Jährige gab als Grund an, dass er sich beim GSC nicht mehr wohlfühlt. Der gebürtige Wolfsburger wechselte im vergangenen Jahr von der TSG Neustrelitz zum GSC.

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eihnachtszeit, Winterpause. Beim VfR Neumünster ist auch der letzte Ball über den Trainingsplatz gerollt, der Tabellendrittletzte zieht Bilanz. Auf den ersten Blick sticht die schlechte Heimbilanz hervor. Achtmal in Folge sind die Rasensportler auf eigenem Geläuf leer ausgegangen, nur das erste Heimspiel (2:0 gegen den VfB Oldenburg) bescherte Zählbares. Fragt man Trainer Uwe Erkenbrecher und seine Spieler nach dieser schwarzen Serie, erntet man zumeist ein Schulterzucken. „Nicht zu erklären“, sagte der Coach nach dem 1:6 gegen den ETSV Weiche, dem bislang letzten Kapitel dieses in der Vereinsgeschichte noch nie da gewesenen Negativlaufs. „Das ist Zufall“, äußerten sich die Offensivkräfte Michél Harrer und Ermir Zekjiri unisono. Auswärts ist alles im Lot, solide 14 Punkte in der Fremde sorgen dafür, dass Neumünster im Abstiegskampf eine reelle Chance besitzt. „Nun müssen wir endlich unsere Heimbilanz aufpolieren“, fordert

RL NORD WINTERPAUSE 1. Hamburger SV II 20 2. Werder Bremen II 20 3. VfL Wolfsburg II (M) 20 4. SV Meppen 20 5. ETSV Weiche 20 6. TSV Havelse 20 7. FC St. Pauli II 20 8. Eintr. Norderstedt 19 9. E. Braunschweig II 20 10. VfB Lübeck (N) 19 11. Hannover 96 II 19 12. VfB Oldenburg 20 13. LSK Hansa (N) 20 14. BV Cloppenburg 20 15. Goslarer SC 08 19 16. VfR Neumünster 20 17. BSV Rehden 20 18. FT B’schweig (N) 20

Harrer mit einem Blick auf die kommenden Aufgaben zu Hause: Die ersten drei Gästeteams sind Lüneburg, Cloppenburg und Rehden. „Alles wegweisende Spiele“, weiß auch Harrer, mit gerade mal 27 Jahren der Älteste im Team. Ob der VfR im Winter personell noch nachlegt, ist ungewiss. Einen Kracher gibt das schmale Budget nicht her. Es bleibt dennoch mit Spannung abzuwarten, wann es im Umfeld erste Erfolgsmeldungen geben wird. So laufen nicht nur alle Spielerverträge, sondern auch der mit einer mittleren fünfstelligen Summe pro Jahr dotierte Hauptsponsorvertrag mit einem Wettanbieter am Saisonende aus. Auch warten die Anhänger auf eine bereits mehrmals angedeutete Überdachung der Ränge auf der Westseite des Stadions, wo aktuell zumindest eine mobile Sitzplatztribüne ohne Regenschutz für einen Hauch von Komfort sorgt. Überhaupt herrscht im Umfeld mit überschaubarer Fußballkompetenz großer Nachholbedarf.

RL NORDOST 57:21 54:24 44:28 37:28 34:21 30:24 25:27 25:29 43:35 25:24 27:25 27:32 24:34 27:41 23:40 23:40 21:35 17:55

45 40 37 33 32 31 30 30 29 28 26 25 23 20 19 17 15 9

VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 7. Februar (17 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (1:2) 21. SPIELTAG Samstag, 14. Februar (14 Uhr) Hannover 96 II – Werder Bremen II (0:3) Hamburger SV II – VfL Wolfsburg II (3:1) VfB Lübeck – Eintr. Norderstedt (0:3) FC St. Pauli II – BV Cloppenburg (2:1) Sonntag, 15. Februar (14 Uhr) FT Braunschweig – Goslarer SC (0:1) VfR Neumünster – Lüneburg (2:0) TSV Havelse – VfB Oldenburg (1:0) Meppen – ETSV Weiche (15.00) (1:0) Rehden – Braunschweig II (15.00)(1:1) TORJÄGER 13 A. Arslan (Hamburger SV II) 12 Lukowicz (Werder Bremen II)

WINTERPAUSE 1. FSV Zwickau 16 2. Wack. Nordhausen 16 3. 1. FC Magdeburg 16 4. Carl Zeiss Jena 16 5. BFC Dynamo (N) 16 6. Berliner AK 07 16 7. SV Babelsberg 03 16 8. 1. FC Union II 16 9. Hertha BSC II 16 10. Germ. Halberstadt 16 11. VFC Plauen 16 12. Bud. Bautzen (N) 16 13. TSG Neustrelitz (M) 15 14. VfB Auerbach 16 15. ZFC Meuselwitz 16 16. Viktoria 89 Berlin 15

25:8 30:17 31:19 28:22 18:15 23:22 21:16 29:29 26:18 19:24 11:19 10:21 18:21 15:34 19:24 13:27

33 33 29 26 24 24 23 23 22 18 18 17 16 16 15 12

17. SPIELTAG Samstag/Sonntag, 21./22. Februar Wacker Nordhausen – VFC Plauen (2:0) Berliner AK 07 – Babelsberg 03 (0:2) 1. FC Magdeburg – Halberstadt (2:4) TSG Neustrelitz – 1. FC Union II (3:1) Budissa Bautzen – Viktoria Berlin (1:0) Carl Zeiss Jena – Hertha BSC II (2:2) VfB Auerbach – BFC Dynamo (0:0) FSV Zwickau – ZFC Meuselwitz (1:0) TORJÄGER 11 Jovanovic (Carl Zeiss Jena) 9 Beck (1. FC Magdeburg) 9 Farrona Pulido (W. Nordhausen) 8 Andrich (Hertha BSC II) 7 Benyamina (Berliner AK 07) 7 L. Fuchs (1. FC Magdeburg)

Kristofer Abels (29) wird ab Januar Leiter der neu gegründeten Scouting-Abteilung für den Bereich Leistungsfußball. Der gebürtige Lüneburger ist CoTrainer beim Bezirksligisten SC Wentorf.+ + + Der LSK hat sein Heimrecht für das NFVPokalhalbfinale gegen Meppen getauscht. Diese Partie wird nun am Ostermontag, 6. April, in der Hänsch-Arena in Meppen ausgetragen. Darauf einigten sich die Vorstände beider Klubs. Der NFV hatte dem LSK aus Sicherheitsgründen keine Genehmgiung für das Stadion in Bardowick erteilt. Dort trägt der Klub seine RegionalligaHeimspiele aus.

Mahner: Michél Harrer fordert Aufpolierung der Heimbilanz. So fehlte der VfR nicht nur beim Regionalliga-Staffeltag vor der Saison, sondern jetzt auch noch bei der Auslosung der traditionellen Hallen-Stadtmeisterschaft von Neumünster, die am zweiten Weihnachtstag ausgetragen wird. Anstatt den Dialog mit den unterklassigen Nachbarvereinen zu suchen, wurde diesen nur wieder neuer und negativer Diskussionsstoff serviert. Apropos Nachbarvereine: Ein spektakuläres Comeback gab der langjährige VfR-Obmann Jochen Schmahl. Der als „guter Geist“ und Ur-Rasensportler bekannte Bäckermeister mit viel Fußballsachverstand heuerte beim Ortsrivalen Polizei-SV Union (SH-Liga) an. A . S C H M U C K

RL WEST WINTERPAUSE 1. Rot-Weiss Essen 19 2. Alemannia Aachen 19 3. Bor. M’gladbach II 18 4. FC Viktoria Köln 19 5. RW Oberhausen 18 6. SC Verl 19 7. SC Wiedenbrück 19 8. Fort. Düsseldorf II 19 9. 1. FC Köln II 18 10. Spfr. Lotte 19 11. KFC Uerdingen 05 18 12. Rödinghausen (N) 18 13. FC Kray (N) 19 14. VfL Bochum II 18 15. FC Schalke 04 II 19 16. Wattenscheid 09 18 17. Spfr. Siegen 18 18. FC Hennef 05 (N) 19

Lüneburger SK

Foto: Schmuck

REGIONALLIGA

Viele offene Fragen in NEUMÜNSTER. Auch im Umfeld des VfR herrscht Nachholbedarf.

BV Cloppenburg Stürmer Tim Wernke (28) wechselt zur neuen Saison zum Landesligisten Blau-Weiß Lohne, für den er einst schon in der A-Jugend spielte.

RL SÜDWEST 42:21 30:13 37:23 36:18 31:23 27:12 26:29 21:26 23:19 21:18 21:25 22:24 22:36 26:33 18:29 18:30 14:30 13:39

38 38 36 32 31 30 30 29 27 26 25 22 19 16 16 16 12 9

20. SPIELTAG Samstag, 7. Februar (14 Uhr) FC Viktoria Köln – KFC Uerdingen (1:1) Alemannia Aachen – RW Essen (1:1) VfL Bochum II – FC Hennef 05 (8:0) FC Kray – Spfr. Siegen (0:0) Bor. M’gladbach II – SC Verl (2:1) Schalke 04 II – SV Rödinghausen (1:3) Spfr. Lotte – 1. FC Köln II (0:3) SC Wiedenbrück – Düsseldorf II (1:1) Dienstag, 10. Februar (20.15 Uhr) RW Oberhausen – Wattenscheid (2:2) TORJÄGER 11 Candan (FC Viktoria Köln) 11 Da. Jansen (RW Oberhausen) 10 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 9 Engelmann (SC Verl)

WINTERPAUSE 1. Kickers Offenbach 20 2. Saarbrücken (A) 20 3. SV Elversberg (A) 20 4. Kaiserslautern II 19 5. Wormatia Worms 20 6. FCA Walldorf (N) 20 7. FC Homburg 20 8. SC Freiburg II 20 9. Hessen Kassel 20 10. TSG Hoffenheim II 20 11. Waldhof Mannheim 19 12. SpVgg Neckarelz 20 13. Eintracht Trier 20 14. FC Nöttingen (N) 20 15. FK Pirmasens (N) 20 16. SVN Zweibrücken 20 17. TuS Koblenz 20 18. KSV Baunatal 20

RL BAYERN

34:15 33:16 38:15 32:19 33:26 31:22 29:25 34:26 27:22 24:21 25:16 34:36 15:22 34:46 16:34 15:40 13:32 18:52

21. SPIELTAG Sa./So., 28. Februar/1. März FC Homburg – Kickers Offenbach SC Freiburg II – Eintracht Trier FCA Walldorf – Kaiserslautern II SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken KSV Baunatal – SV Waldhof SVN Zweibrücken – TuS Koblenz TSG Hoffenheim II – FC Nöttingen SpVgg Neckarelz – FK Pirmasens Worm. Worms – Hessen Kassel TORJÄGER 12 Szimayer (SpVgg Neckarelz) 12 Treske (Wormatia Worms) 11 Cappek (Kickers Offenbach) 10 Tunjic (SV Elversberg) 10 Gabriele (SC Freiburg II) 10 Taylor (1. FC Saarbrücken)

49 43 41 33 33 31 31 29 29 29 26 26 23 23 16 15 13 13

(1:2) (3:0) (3:0) (3:1) (0:2) (1:1) (4:2) (3:0) (1:2)

WINTERPAUSE 1. Würzburger Kickers 22 2. 1860 München II 22 3. FC Bayern II (M) 22 4. FV Illertissen 22 5. FC Ingolstadt 04 II 21 6. SpVgg Bayreuth (N) 22 7. Schweinfurt 05 22 8. TSV Buchbach 22 9. FC Memmingen 21 10. FC Augsburg II 22 11. SV Schalding-H. 21 12. VfR Garching (N) 22 13. Greuther Fürth II 22 14. 1. FC Nürnberg II 22 15. SV Heimstetten 22 16. W. Burghausen (A) 22 17. SV Seligenporten 22 18. FC Eintr. Bamberg 21

44:10 49:22 38:22 38:34 33:23 29:30 34:35 28:30 30:31 27:31 26:33 31:40 34:31 22:31 27:36 22:35 17:41 23:37

51 48 44 36 35 31 30 30 29 27 26 24 23 23 22 22 15 14

23. SPIELTAG Freitag, 6. März (19 Uhr) FCE Bamberg – SV Seligenporten (0:0) Memmingen – Burghausen (19.30) (0:2) Samstag, 7. März (14 Uhr) FC Bayern II – TSV 1860 II (3:1) SV Schalding-H. – Schweinfurt 05 (0:5) 1. FC Nürnberg II – TSV Buchbach (0:0) Greuther Fürth II – FC Ingolstadt II (0:1) VfR Garching – FV Illertissen (1:3) Würzb. Kickers – SV Heimstetten (2:1) Bayreuth – Augsburg II (15.00) (2:0) TORJÄGER 15 Bieber (Würzburger Kickers) 14 Stolz (SpVgg Bayreuth) 14 Vollmann (TSV München 1860 II) 13 George (SpVgg Greuther Fürth II)

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kicker, 22. Dezember 2014

MANNHEIM: Weiter Handlungsbedarf im Angriff

Kocak glaubt an Seegert-Verbleib hat sich der SV Waldhof Mannheim in die Winterpause verabschiedet. Pech dabei war, dass die geplante letzte Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern II ausfiel. Dies stellt für Trainer Kenan Kocak, der gedanklich längst damit beschäftigt ist, sich um die personelle Entwicklung in seiner Mannschaft zu kümmern, allerdings kein Problem dar. Ein paar Rochaden wird es im Winter geben, denn das Ziel lautet, das Team kontinuierlich weiterzuentwickeln. Nachdem bereits mit einem Drittel des Kaders die Verträge über die Saison hinaus verlängert wurden, sollen weitere Akteure aus dem aktuellen Kader gehalten werden. „Ich denke, dass wir bis zum Trainingsauftakt etwas ver-

Foto: Eibner

REGIONALLIGA

1Mit einwöchiger Verspätung

Mitten in der Kaderplanung: Waldhofs Trainer Kenan Kocak melden können“, sagt Kocak und legt sein Augenmerk dabei auf die Seegert-Zwillinge Nico und Marcel, Daniel di Gregorio und

Markus Krauss. Drei Abgänge stehen dem schon jetzt gegenüber. Nauwid Amiri hat seinen Vertrag bereits aufgelöst. Dennis Kopf und Hector Robinson legte der Coach nahe, sich eine neue Herausforderung zu suchen. „Wir werden noch mal genau analysieren, wie die Hinrunde verlaufen ist“, will Kocak weitere Abgänge nicht ausschließen. Neu im Team der Waldhöfer ist derweil Saifeddine Alami Bazza (22). Der Angreifer kommt aus Spanien und soll die Optionen in der Spitze erhöhen. Wahrscheinlich bleibt er nicht der einzige Stürmer, der neu hinzukommt, denn nach dem Kreuzbandriss von Top-Torschütze Marcel Sökler besteht weiterhin Handlungsbedarf für Kocak. MICHAEL WILKENING

KASSEL: Keine personellen Veränderungen geplant

Brandner überzeugt – und will mehr

1Vier Punkte ist der KSV Hessen Kassel vom vierten Platz entfernt, aber auch nur sechs vom ersten möglichen Abstiegsrang. Eine bessere Platzierung verspielten die Nordhessen in den letzten beiden Partien vor der Winterpause, als man zu Hause gegen Neckarelz 0:1 verlor und in Pirmasens nicht über ein 0:0 hinauskam. Überhaupt tut sich der KSV mit Mannschaften schwer, die in der unteren Tabellenhälfte platziert sind. Dagegen gelangen Siege gegen die Aufstiegsaspiran-

ten Elversberg und Saarbrücken. Ebenfalls auffällig ist, dass Kassel die viertbeste Heimmannschaft stellt, in der Auswärtsbilanz dagegen nur 14. ist. Trotz dieser Leistungsschwankungen rechnet beim KSV keiner mit einem bevorstehenden Kampf um den Ligaerhalt. „Dafür haben wir zuviel Qualität“, ist Tim-Philipp Brandner überzeugt. Der 23-Jährige kam zu Saisonbeginn vom Ligakonkurrenten KSV Baunatal und hat sich mit 16 Einsätzen gleich etabliert.

„Unser Ziel ist es, dass wir uns weiter verbessern und in der Tabelle noch ein ganzes Stück nach vorne rücken“, betont der Außenverteidiger, der sich beim KSV Hessen schnell zurechtgefunden hat. Personelle Veränderungen sind in der Winterpause nicht zu erwarten. Mit Shqipon Bektashi, der von Waldhof Mannheim nach Kassel wechselte, wurde Anfang September bereits ein zusätzlicher Stürmer verpflichtet. Weitere Transfers sind derzeit nicht geplant. O L I VE R Z E H E

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NÖTTINGEN: Pendinger kommt vom Oberligisten Pforzheim

Wittwer sucht Erfahrung für die Abwehr 1Dass die Weihnachtsfei-

ertage beim FC Nöttingen recht entspannt verlaufen, dafür haben die Siege in Baunatal und gegen Zweibrücken vor der Winterpause gesorgt. Damit bestätigte der nordbadische Aufsteiger seinen Trend: Das Team von Trainer Michael Wittwer holte die meisten seiner Punkte im Duell mit der Konkurrenz im Abstiegskampf. „Das bekommen wir doch ganz gut hin“, freut sich Kapitän Timo

Brenner. „Mit etwas mehr Erfahrung und Cleverness könnten wir mehr Punkte haben“, ist Brenner überzeugt. Der FCN-Kapitän zählt für seinen Trainer neben Thorben Schmidt, Eigengewächs Tobias Müller und Neuzugang Sascha Walter zu den besten Vorrunden-Akteuren im Team. Überzeugt hat Nöttingen vor allem offensiv. Angeführt von Torjäger Michael Schürg (8 Treffer) erzielten sie so viele Tore wie

Tabellenführer Offenbach. Dafür hat man die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Deshalb sucht man in der Winterpause einen Mann mit Führungsqualitäten. Verpflichtet wurde bislang mit Xaver Pendinger ein junger Keeper. Ob die Langzeitverletzten Felix Zachmann (Entzündung im Schambeinbereich) und Niklas Hecht-Zirpel (Sehnenabriss im Oberschenkel) zum Rückrundenstart wieder fit sind, bleibt abzuwarten. U D O KO L L E R

PERSONALIEN SV Elversberg Der suspendierte Mittelfeldspieler Dominik Rohracker hat seinen Vertrag bei der SVE aufgelöst und wechselt ablösefrei zum Liga-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken. Dort hat der 25-Jährige einen Vertrag bis Sommer 2016 unterschrieben.

SC Freiburg II Trainingsauftakt für das Regionalligateam des SCF ist am 12. Januar. +++ Vom 6. bis 13. Februar ist die Mannschaft im Trainingslager in Lara (Türkei).

FK Pirmasens Vom Ligakonkurrenten SVN Zweibrücken kommen die Mittelfeldspieler Jannik Sommer (23) und Adam Bouzid (27) und erhalten einen Vertrag bis Saisonende.

SVN Zweibrücken Kapitän Thorsten Hodel (35, Torwart) hat seinen Vertrag aufgelöst und wechselt zum Südwest-Verbandsligisten SV  Morlautern. +++ Angreifer Lukas Ehlert (21) schließt sich Oberligist SC Hauenstein an. +++ Neu verpflichtet wurde Stefan Kresovic (20, TuS Koblenz II).

RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Kickers Offenbach 20 1. FC Saarbrücken (A) 20 SV Elversberg (A) 20 1. FC Kaiserslautern II 19 Wormatia Worms 20 FC Ast. Walldorf (N) 20 FC Homburg 20 SC Freiburg II 20 Hessen Kassel 20 TSG Hoffenheim II 20 Waldhof Mannheim 19 SpVgg Neckarelz 20 Eintracht Trier 20 FC Nöttingen (N) 20 FK Pirmasens (N) 20 SVN Zweibrücken 20 TuS Koblenz 20 KSV Baunatal 20

34:15 33:16 38:15 32:19 33:26 31:22 29:25 34:26 27:22 24:21 25:16 34:36 15:22 34:46 16:34 15:40 13:32 18:52

49 43 41 33 33 31 31 29 29 29 26 26 23 23 16 15 13 13

21. SPIELTAG Samstag/Sonntag, 28. Februar/1. März FC Homburg – Kickers Offenbach (1:2) SC Freiburg II – Eintracht Trier (3:0) FC Ast. Walldorf – Kaiserslautern II (3:0) SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken (3:1) KSV Baunatal – Waldhof Mannheim (0:2) SVN Zweibrücken – TuS Koblenz (1:1) TSG Hoffenheim II – FC Nöttingen (4:2) SpVgg Neckarelz – FK Pirmasens (3:0) Wormatia Worms – Hessen Kassel (1:2)

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kicker, 22. Dezember 2014

Der Meister-Check

RL NORDOST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 15 16 16 15

25:8 30:17 31:19 28:22 18:15 23:22 21:16 29:29 26:18 19:24 11:19 10:21 18:21 15:34 19:24 13:27

33 33 29 26 24 24 23 23 22 18 18 17 16 16 15 12

17. SPIELTAG

Torsten Ziegner

Jörg Goslar

Jens Härtel

Volkan Uluc

Fotos: imago

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Die ersten vier Teams sind keine Überraschung – die Rangfolge schon. Wer hat die besten Chancen, zum Schluss an der SPITZE zu stehen?

FSV Zwickau Wacker Nordhausen 1. FC Magdeburg Carl Zeiss Jena BFC Dynamo (N) Berliner AK 07 SV Babelsberg 03 1. FC Union II Hertha BSC II Germ. Halberstadt VFC Plauen Budissa Bautzen (N) TSG Neustrelitz (M) VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Viktoria 89 Berlin

Samstag/Sonntag, 21./22. Februar Wacker Nordhausen – VFC Plauen (2:0) Berliner AK 07 – SV Babelsberg 03 (0:2) 1. FC Magdeburg – G. Halberstadt (2:4) TSG Neustrelitz – 1. FC Union II (3:1) Bud. Bautzen – Viktoria 89 Berlin (1:0) Carl Zeiss Jena – Hertha BSC II (2:2) VfB Auerbach – BFC Dynamo (0:0) FSV Zwickau – ZFC Meuselwitz (1:0)

ZWICKAU

NORDHAUSEN

MAGDEBURG

JENA

Ziegner lobt die Geschlossenheit

Goslar landet einen Volltreffer

Härtel setzt auf Stabilität

Uluc bekommt Verstärkungen

Die Stärken: Torsten Ziegner lobt Geschlossenheit und Breite des Kaders als große Stärke. „Einer kämpft für den anderen, keiner ist sich zu schade und wir können auf Ausfälle reagieren“, betont der Trainer. Die Schwächen: Die größte Schwäche ist die Chancenverwertung. „Daran müssen wir bis zum Punktspielstart arbeiten“, so Ziegner. Das Personal: Zu Transfers im Winter hielt sich der Coach noch bedeckt. Man werde den Markt genau beobachten und zuschlagen, wenn es Sinn macht. Dabei beachte man nicht nur die sportliche, sondern auch die menschliche Komponente. Ein Neuer müsse in die verschworene Gemeinschaft passen. Das Umfeld: Finanziell könnte Zwickau die 3. Liga wohl stemmen. Im Aufstiegsfall werde die Mannschaft unter professionellen Bedingungen trainieren. Das große Problem ist die Spielstätte. Das neue Stadion wird erst im Sommer 2016 bezugsfähig sein. Als Ausweichstadien sind Gera und Plauen im Gespräch.

Die Stärken: Gezielt verstärkten sich die Südharzer mit gestandenen Spielern und stärkten so das Mannschaftsgefüge. Mit 30 erzielten Treffern verfügt Wacker hinter Magdeburg über den zweitbesten Angriff der Liga. Die Schwächen: Trotz der guten Torquote nutzte die Mannschaft gerade in den Topspielen ihre Chancen zu schlecht. Das Personal: Neuzugang Manuel Farrona Pulido, mit neun Treffern auf Rang zwei der Torjägerliste, ist ein Volltreffer. Der zu Saisonbeginn gesetzte Mittelfeldspieler Christoph Rischker laboriert weiter an einer Knieverletzung, der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist ungewiss. Transfers sind derzeit nicht eingeplant. Das Umfeld: Das vom NOFV geforderte Flutlicht ist noch nicht installiert. Es gibt aber positive Signale aus der Stadtverwaltung. Nordhausens Oberbürgermeister Klaus Zeh (CDU) brachte eine mobile Flutlichtanlage ins Spiel. Fraglich ist nur, ob diese am Rasenplatz, der auch nicht zu den besten der Liga gehört, installiert werden kann.

Die Stärken: Velimir Jovanovic traf elfmal, Sturmpartner Jakub Wiezik, der zu Saisonbeginn noch draußen saß, netzte schon sechsmal ein. Leidtragender ist Vitalij Lux. Der traf in der Vorsaison für Illertissen in der Regionalliga Bayern nach Belieben, wechselt nun zum 1. FC Nürnberg II. Die Schwächen: 22 Gegentore sind eine Folge der ständig wechselnden Formation der Viererabwehrkette. Die große Schwäche ist das Nervenkostüm. Stehen Spitzenspiele an, bekommen die Jenaer Spieler das große Zittern. Das Personal: Bis zu vier Neue sollen geholt werden. Hierzu laufen Gespräche mit Sponsoren und Investor Roland Duchâtelet. Präsident Lutz Lindemann schloss nicht aus, dass auch ein Spieler aus dem Netzwerk des Belgiers nach Jena wechselt. Das Umfeld: Das reine Fußballstadion im Paradies wird kommen – Duchâtelet will mindestens sieben Millionen Euro geben. Die Stadt Jena sicherte bereits zehn Millionen zu, das Land Thüringen elf Millionen. 2015 sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden.

G E R D DA ß L E R

S E BA S T I A N G R I M M

Die Stärken: Die Rückkehr der verletzten Innenverteidiger Silvio Bankert und Felix Schiller sowie die Umstellung der Defensive, die zwischen Dreier- und Fünferkette variiert, erhöhten die Stabilität. Nach sechs Siegen strotzt die Elf vor Selbstbewusstsein. Die Schwächen: Im Angriff lastet zu viel Verantwortung auf Christian Beck und Lars Fuchs. Alle anderen treffen zu selten. Das Personal: Die Zugänge Bankert, Niklas Brandt, Marcel Schlosser und Jan Glinker, der den langjährigen Stammkeeper Matthias Tischer verdrängte, sind Verstärkungen. Routinier Fuchs (Sprunggelenk-OP) will zur Vorbereitung zurück sein. Das Umfeld: Durch die Pokalspiele gegen Augsburg und Leverkusen, die zusätzlich eine halbe Million Euro in die Kassen spülten, und den Zuschauerzuspruch sollen am Saisonende die Schulden abgebaut sein. Das Stadion hat bis auf den Rasen mindestens Zweitliganiveau. Die Vereinsführung um Sportvorstand und Schatzmeister Mario Kallnik ist um Solidität und Seriosität bemüht. H A N S -J OAC H I M M A L L I

MICHAEL ULBRICH

Foto: firo

kicker, 22. Dezember 2014

Erkenntnis, dass „wir realistische nuar auf der Agenda, laufen doch Chancen für die Rückrunde haben, 14 Spielerverträge im Sommer aus. Manager Michael Born hatte urden Klassenerhalt zu erreichen“. Bis zum Rückrundenstart in Mainz sprünglich gehofft, noch vor Weihnachten Vollzug in soll nun aber nicht nur die körperliche den Verhandlungen Vorbereitung auf die Meha könnte seine mit Torwart Lukas Restserie erfolgen, Ausstiegsklausel nutzen. Kruse (31) und in der Paderborn Innenverteidiger wieder „punkten, Christian Strohpunkten, punkten“ will (Marvin Ba- diek (26) vermelden zu können. kalorz). Auch das Thema Vertrags- Inzwischen teilte Born mit, dass die verlängerungen steht spätestens Dinge „eher Anfang des Jahres finanach dem Trainingsauftakt am 5. Ja- lisiert“ werden. Mit Kruse besteht

wohl Einigkeit in Sachen Vertragslaufzeit (zwei Jahre), in finanziellen Dingen aber noch nicht. Born sagt, man sei „sehr weit“ und wie im Falle von Strohdiek auf einem „sehr guten Weg“. Etwas anders ist dies bei Alban Meha (28). Mit dem albanischen Nationalspieler wurden bisher nur Sondierungsgespräche geführt, zuletzt trafen sich Born und Mehas Berater Dirk Lips am Rande des StuttgartSpiels. Im Trainingslager in Belek (13. bis 22. Januar) sollen weitere

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Gespräche mit dem Spieler folgen. Beschleunigt werden könnten die Verhandlungen, wenn der Verein dem Standardspezialisten einen nur für die Bundesliga gültigen Vertrag anbieten würde. Im Falle des Abstiegs wäre Meha dann ablösefrei. Möglich wäre aber auch, dass der Spieler im Winter von einer Ausstiegsklausel im siebenstelligen Bereich Gebrauch macht, die sich nach kicker-Informationen im auslaufenden Arbeitspapier befindet. Fraglich ist dabei allerdings, ob ein anderer Klub bereit ist, wenige Monate vor Vertragsende noch eine Ablöse zu bezahlen. Eine weitere Baustelle betrifft Breitenreiter und Born selber. Präsident Wilfried Finke hatte im Gespräch mit dem kicker angekündigt, im Winter mit Trainer und Manager über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit sprechen zu wollen. Beide Verträge laufen 2016 aus, nach kicker-Informationen besitzt Breitenreiter keine Ausstiegsklausel. „Stand heute“ habe man weder mit ihm noch mit dem Trainer über eine Verlängerung gesprochen, sagte Born am Sonntag und betont: „Dass wir mit André weiterarbeiten möchten, ist kein Geheimnis.“ ANZEIGE

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kicker, 22. Dezember 2014

Die Zuschauer

Torschütze: Fatih Candan

Joker: Sahin Dagistan

Faschers „Händchen“

Die HINRUNDE ist vorbei, zwei Traditionsklubs dominierten. Der kicker zieht Bilanz nach einer Halbsaison mit Höhen und Tiefen für die Teams.

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TOPS UND FLOPS: Lange Zeit gab es nur einen Verein, den man in die Kategorie „Top“ einordnen konnte. Das Nonplusultra hieß Viktoria Köln, die mit einem wollewarmen Ruhekissen von zwischenzeitlich sechs Punkten Vorsprung schon als Herbstmeister festzustehen schien. Was kam, ist bekannt: zunächst die sportliche Flaute, dann die Entlassung von „Pele“ Wollitz. Rot-Weiss Essen, schwerfällig gestartet, zog konsequent vorbei, avancierte zum Top-Team, gefolgt von Alemannia Aachen. Tradition auf dem Vormarsch! Probleme offenbarten die Zweitvertretungen der Profiklubs aus Schalke und Bochum. Nur das Trio aus Wattenscheid, Siegen und Hennef – alle drei mit Mini-Etats unterwegs – verhindern den Total-Flop für die

ELF DER HERBSTRUNDE Schwadorf (7)

Engelmann (8)

SG Wattenscheid

Wassey (10)

SC Verl

Wunderlich (10) Haeder (9)

SC Wiedenbrück

Vikt. Köln

SC Verl

Bülter (7)

Baier (7)

SV Rödinghausen

RW Essen

Fleßers (5)

Golobart (7)

Wagner (7)

RW Oberhausen

FC Köln II

FC Kray

Monjeamb (5) FC Hennef 05 In Klammern Anzahl der Fettungen

gut ausgebildeten Nachwuchskicker, die deutlich vor Augen geführt bekommen, wie schwer der Übergang aus dem Juniorenbereich ist und wie hart die Gegner auch in der 4. Liga sind. TORSCHÜTZEN: Viktoria Kölns Fatih Candan erzielte seine elf Treffer in 15 Spielen – viermal fehlte er verletzt. Trotzdem konnte ihn niemand überholen. Lediglich David Jansen (RWO) kam auf die gleiche Zahl, allerdings absolvierte er drei Spiele mehr als der Kölner. Candans Teamkollege Mike Wunderlich verbuchte zehn Tore, auch der Verler Simon Engelmann mit neun Treffern sitzt dem Führungs-Duo im Nacken. JOKER: Marc Fascher bewies achtmal das „goldene Händchen“. Kein Trainer zog häufiger erfolgreich den „Joker“ als der Chef des Spitzenreiters. Erstaunlich: Es waren acht verschiedene Torschützen, die eingewechselt wurden. Anders sieht es bei der Aachener Alemannia aus, die mit fünf Jokertoren auch in dieser Statistik Vize ist, dies mit drei verschiedenen Schützen. Sahin Dagistan sicherte sich mit drei Treffern nach seiner Einwechslung Platz eins in dieser Rangfolge. ZUSCHAUER: Auf die Rot-Weissen aus Essen passt das Wort exakt: Sie sind zweifelsohne der

Zuschauermagnet der Regionalliga West. Die durchschnittliche Zuschauerzahl im Stadion Essen liegt mit 9618 nur knapp unter der magischen Grenze von 10 000. Insgesamt pilgerten 86 570 Fans zum Spitzenreiter. Der Zweitplatzierte auch hier: die Alemannia aus Aachen, mit insgesamt 74 000 Besuchern auf dem neuen Tivoli. Für die Rückrunde darf getrost mit einer Steigerung gerechnet werden: Die Aachener empfangen im Spitzenspiel am 7. Februar 2015 RWE. Als gesichert gilt, dass der Zuschauerrekord vom Auftaktspiel 2012/13 – RWO gegen RWE – mit 13 145 Zuschauern getoppt wird. Stand jetzt wurden bereits ca. 9000 Tickets verkauft, es wird mit 5000 RWE-Fans gerechnet, der Tivoli weist eine Kapazität von knapp 33 000 Plätzen auf. SÜNDER: Der FC Kray – die „Wilde 13“! Auf diesem Platz steht der Aufsteiger in der Tabelle. Auf Platz eins aber in der Rangliste der unfairsten Klubs. Vier Rote Karten (je fünf Strafpunkte), eine Gelb-Rote (3 Strafpunkte) und 50 Gelbe Karten(je 1 Strafpunkt) kassierten die Krayer und weisen damit 14 Zähler mehr auf als Uerdingen, der Zweite in diesem traurigen Ranking. Vorbildlich der Nachwuchs des 1. FC Köln, der mit nur 29 Strafzählern am Ende der Tabelle der unfairsten Teams liegt. E L I A N O LU ß E M

Fotos: imago/Dünhölter, Revierfoto

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Spiele Gesamt

Rot-Weiss Essen Alem. Aachen KFC Uerdingen RW Oberhausen Sportfr. Siegen SV Rödinghausen FC Viktoria Köln FC Kray SC Wiedenbrück 1. FC Köln II FC Hennef 05 Wattenscheid 09 SC Verl Sportfr. Lotte VfL Bochum II Bor. M'gladbach II FC Schalke 04 II Fort. Düsseldorf II

9 10 9 10 8 8 9 10 10 10 9 8 9 10 10 9 9 10

86570 74000 21714 22900 12014 10892 11557 10864 9779 9698 7328 6347 6698 7368 5737 4420 3450 3009

Ø

9618 7400 2412 2290 1501 1361 1284 1086 977 969 814 793 744 736 573 491 383 300

Die Torjäger 11 11 10 9 8 8 8 8 8

Candan (FC Viktoria Köln) Jansen (Rot-Weiß Oberhausen) Wunderlich (FC Viktoria Köln) Engelmann (SC Verl) Aydin (KFC Uerdingen) Bednarski (SC Wiedenbrück) Ritter (Bor. M'gladbach II) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) Weißenfels (Sportfreunde Lotte)

RL WEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Rot-Weiss Essen 19 Alemannia Aachen 19 Bor. M'gladbach II 18 FC Viktoria Köln 19 RW Oberhausen 18 SC Verl 19 SC Wiedenbrück 19 Fortuna Düsseldorf II 19 1. FC Köln II 18 Sportfreunde Lotte 19 KFC Uerdingen 05 18 SV Rödinghausen (N) 18 FC Kray (N) 19 VfL Bochum II 18 FC Schalke 04 II 19 SG Wattenscheid 09 18 Sportfreunde Siegen 18 FC Hennef 05 (N) 19

42:21 30:13 37:23 36:18 31:23 27:12 26:29 21:26 23:19 21:18 21:25 22:24 22:36 26:33 18:29 18:30 14:30 13:39

38 38 36 32 31 30 30 29 27 26 25 22 19 16 16 16 12 9

20. SPIELTAG Samstag, 7. Februar (14 Uhr) FC Viktoria Köln – KFC Uerdingen (1:1) Alemannia Aachen – RW Essen (1:1) VfL Bochum II – FC Hennef 05 (8:0) FC Kray – Sportfreunde Siegen (0:0) Bor. M'gladbach II – SC Verl (2:1) Schalke 04 II – SV Rödinghausen (1:3) Sportfreunde Lotte – 1. FC Köln II (0:3) Wiedenbrück – Fort. Düsseldorf II (1:1) Dienstag, 10. Februar (20.15 Uhr) RW Oberhausen – Wattenscheid 09 (2:2)

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