Janne Teller
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Janne Teller: „Nichts. Was im Leben wichtig ist" Junge Leser mögen es, Eltern lehnen es ab: Die Kontroverse um Janne Tellers erfolgreichen Jugendroman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ könnte nicht größer sein.
Zusa Zu sam m me menf nfas assu sung ng Die dänische Autorin erzählt von dem Siebtklässler Si ebtklässler Pierre Anthon, der die Schule verlässt. Tag für Tag sitzt er nun auf einem Pflaumenbaum, philosophiert über den Sinn des Lebens und darüber, ob es sich überhaupt lohnt, etwas zu tun das führt führt dazu,dass er auf einmal glaub, das das Leben keinen Sinn hat, das es keinen Zweck gibt sich abzuackern das der Mensch nur eine Sekunde im unentlichen Universum ist. Man kann sich eigentlich ei gentlich gleich hinsetzten kann und auf den Tod warten weil ja sowiso alles keinen Sinn hat. Kann ja einem 13,14 jährigen passieren.. eigentlich auch kein Drama. Pierre Anthon setzt sich also auf seinen Pflaumenbaum und ruft den Mitschülern seine entdeckten Wahrheiten hinterher und verhöhnt sie. „Ihr strengt euch
hier für nichtsan, lasst euch in das kapitalistische system einspannen, ihr arbeitet viel für geld und für hohle Beziehungen seht doch entlich die Wahrheit ein und lasst den ganzen Quatsch.“ Das müsste ja eigentlich die Kinder gar nicht stören, man könnte ja auch sagen komm lass ihn er kriegt sich wieder ein, es berührt sie aber wahnsinnig, weil ihnen diese Frage offensichtlich doch nahe geht. Einige Mitschüler beschließen, Dinge zu sammeln, die ihnen wichtig sind, um Pierre Anthon zu beweisen, dass es im Leben doch Bedeutung gibt. Wer opfert, fordert vom Nächsten etwas für den „Berg der Bedeutung“, auf dem alles all es
gesammelt wird. Erst liegen dort Boxhandschuhe und ein Teleskop, doch bleibt das mulmige Gefühl, dass es nicht reicht.
Als sie sich gegenseitig beginnen zu beobachten und die Herausgabe von für den anderen bedeutsamen Dingen zu erzwingen, ist es längst zu spät. Gemeinsam haben sie einen Weg eingeschlagen, in dem es nicht mehr um Bedeutung geht. Unter dem Deckmantel der Bedeutung wird auf Rache gesonnen, werden furchtbare Opfer gefordert, wird der Gruppendruck immer stärker. Was mit harmlosen Erinnerungsstücken begonnen hat, endet mit immer perfider werdenden Forderungen der Teenager: Sophie soll ihre Unschuld verlieren, und einem Gitarrenspieler wird ein Finger abgeschnitten. Keiner wagt es, sich dem Projekt zu verweigern.
In Bezug auf die Realität Im Jahr 2001, kurz nach Erscheinen, erhielt „Nichts“ den Kinderbuchpreis des
dänischen Kulturministeriums. Doch das Buch stieß auch auf heftigen Widerstand: Das Schulamt im dänischen Viborg verbot es anfangs, in vielen Schulen in Norwegen ist es bis heute nicht erlaubt. Mittlerweile wird es an zahlreichen dänischen Schulen gelesen. Seit Erscheinen wird über »Nichts – Was im Leben wichtig ist« gesprochen, gestritten, diskutiert und philosophiert. Dass die Kluft zwischen Ablehnung und Zustimmung groß ist, verwundert nicht: Die Skrupellosigkeit der Figuren schockiert. Und man weiß bei „Nichts“ nicht, ob man wegen der Brutalität am
liebsten sofort aufhören will zu lesen, oder ob man noch eine Seite umblättern soll, weil das Buch so spannend ist. Wobei diese Brutalität nicht explizit dargestellt wird, es ist also kein -Gewalt,- Eingeweide, -Sex Roman. Im Gegenteil, es wird alles sehr subtil(raffiniert) beschrieben. Nur eben die Fragen, wie weit sind Menschen bereit zu gehen für eine Ideologie und man sieht erschreckend weit. Gleichzeitig diese verstörende und beunruhigende Frage die Teller so wichtig ist: „Machen wir alle den grossen Bluff mit?“, das sind die, die man für heftig halten kann und für Kritik natürlich Angriffsfläche bieten.
In Bezug auf ähnliche Bücher Janne Teller erzählt aus Sicht der Kinder. Ihr Buch zeigt, wie schnell sich durch Naivität und Gruppenzwang eine Eigendynamik entwickeln kann, die nicht mehr aufzuhalten ist. Das kennt man aus Morton Rhues „Die Welle“. Aber
anders als in Rhues Erfolgsbuch ist der Ausgangspunkt hier kein Projekt, das ein Lehrer veranlasst hat. Vielmehr ist es eine Art Mutprobe, bei der sich die Schüler gegenseitig kontrollieren.
Sonstiges Auch in der Schweiz trifft „Nichts“ den Nerv der Leser. Der Roman (Erstauflage: 5000 Exemplare) hat sich in kurzer Zeit mehr als 30.000-mal verkauft und klettert die Bestsellerlisten hoch. Die meisten Diskussionen, welche ich im Internet gefunden kann man fasst ohne Ausnahme zusammenfassen, dabei ergeben eine einheitliche Aussage: Eltern sind besorgt wegen der Rigorosität, mit der die Autorin erzählt; Jugendliche sind begeistert, dass das Buch die existenzielle Frage stellt: Was ist wichtig? Und diese Frage habt wahrscheinlich auch ihr euch einmal gestellt.
Inhaltsanalyse Zugegeben, auf den ersten Seiten reizt diese sehr trocken erzählte Geschichte noch zum Schmunzeln. Mit einer fast schon stumpfen Dreistigkeit stellt Pierre seine provozierende These auf, und so recht glauben kann man nicht, dass er es schafft, seine Klassenkameraden auf diese Weise derart vor den Kopf zu stoßen, dass sie ihm unbedingt das Gegenteil beweisen müssen. Die Tatsache, dass Pierre sich von nun an im Pflaumenbaum befindet, belustigt doch ein wenig. Seine gelassene Überheblichkeit und sein Nicht-weichen-wollen erinnern fast schon an einen Sitzstreik. Man fragte sich natürlich, warum Pierre Anthon einen so großen Einfluss besitzt, warum seine Worte so wichtig genommen werden. Schnell wird deutlich, wie wenig Einfluss die Erwachsenen in dieser Geschichte besitzen. Zwar fürchtet die Klasse die Entdeckung, doch dies und die
wahrscheinlich wenig angenehme Reaktion bringt niemanden dazu, sich richtig, anders oder gar moralisch zu verhalten. Die Klasse funktioniert nach ihrem eigenen System, und mit immer größer werdendem Schrecken verfolgt man nun, wie dieses sich verselbstständigt und Regeln, Rechte und Ordnung vergessen werden. Alles ordnet sich der Suche nach Bedeutung unter, auch wenn diese sich längst verschoben hat. Mit jeder weiteren Seite vergeht das Lachen und Besorgnis, Beklemmung und Erschütterung machen sich breit. Atempausen oder Momente zum Luftholen gibt es nicht. Auf den Gedanken »Das können sie doch nicht ernsthaft tun!« folgt unweigerlich die bittere Erkenntnis »Sie haben es getan!«. Man schluckt – und vergisst fast, sich darüber zu wundern, warum die Schüler keinen anderen Ausweg finden. Dass es kein Happy End gibt, ist weder eine Überraschung noch zu viel verraten. Dass die gemeinsame Suche nach Bedeutung die Schüler letztlich für immer entzweit, ist ebenfalls keine Überraschung. Nachdem gegen Ende noch die Frage aufgeworfen wird, ob der Preis der Bedeutung in Geld aufzuwiegen ist, nehmen die Schüler grausame Rache an Pierre Anthon, den sie für ihre eigenen Taten verantwortlich machen. In sehr trockenem und fast schon provokant einfachen Worten zeigt Janne Teller, zu was Menschen und in diesem Fall junge Menschen in der Lage sind. Man stellt sich die Frage, ob das, was passiert ist, wirklich realistisch ist, und ein wenig mulmig ist einem schon, wenn man zugeben muss, wie schnell sich Strukturen verselbstständigen können und wie mächtig Gruppendruck sein kann. Beispiele für derartige Mechanismen gibt es viele. Wenn man also glaubt, genug über den Inhalt und die Aussage dieses Buches zu wissen, so muss Folgendes dringend klargestellt werden: Die beständig ansteigende Beklemmung und das Entsetzen über die geschilderten Ereignisse kann man erst spüren, wenn man das Buch selbst gelesen hat.
Fazit Nichts bedeutet irgendetwas!
Auf beklemmende Weise erzählt Janne Teller hier, wie sich eine ganze Schulklasse durch die beängstigende Behauptung eines Mitschüler auf Sinnsuche begibt. Was harmlos beginnt, endet in einer kaum fassbaren Grausamkeit. Zurück bleibt Beklemmung und die bange Frage, ob »Nichts – Was im Leben wichtig ist« die Abbildung unserer Realität ist.
Autorin Janne Teller stammt aus einer österreichisch-deutschen Familie. Als Makroökonomin arbeitete sie von 1988 bis 1995 als Beraterin für die EU und für die UNO in Dar-es-Salaam, Brüssel, New York und in Mosambik. Seit 1995 widmet sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin und lebt abwechselnd in New York, Mailand, Paris und Kopenhagen. Werke von Janne Teller wurden in 18 Sprachen übersetzt, darunter ins Englische, Deutsche, Französische, Italienische und Spanische.
Autor
Janne Teller
Titel
„Nichts. Was im Leben wichtig ist"
Verlag
Hanser
Seitenzahl
140 Seiten
Preis
12,90 Euro
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