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December 14, 2016 | Author: serpient4 | Category: N/A
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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent

Hypnose leicht verständlich

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Vorwort .................................................................................................................................. 3 Der Aufbau des Gehirns ........................................................................................................ 4 Die interne Abläufe im Gehirn .............................................................................................. 5 Das ideomotorische System (IS) ........................................................................................... 6 Das universelle „Mind“-Konzept .......................................................................................... 8 Die Vorbereitung des Hypnosepartners ................................................................................. 9 Die richtige Sprechweise ..................................................................................................... 11 Das erste Suggestionsexperiment (Pendelexperiment)........................................................ 12 Das zweite Suggestionsexperiment (Schwache Beine) ....................................................... 13 Das dritte Suggestionsexperiment (Fingermagnete)............................................................ 14 Das vierte Suggestionsexperiment (Handmagnete) ............................................................. 14 Das fünfte Suggestionsexperiment (Fallexperiment) .......................................................... 14 Weitere Ideen ....................................................................................................................... 16 Generelles zu den Experimenten ......................................................................................... 16 Wiederholung der Grundsätze und der Erkenntnisse .......................................................... 17 Der Übergang zu den Hypnoseeinleitungen ........................................................................ 18 „Schlaf!“ .............................................................................................................................. 18 Der Trance-Eintritt .............................................................................................................. 19 Hypnose und Trance-Anzeichen ......................................................................................... 19 Die Minuten-Hypnose ......................................................................................................... 20 Die geführte Imaginations-Einleitung ................................................................................. 21 Die Standardvertiefungs-Suggestionen ............................................................................... 22 Weitere Vertiefungshilfen und -tricks ................................................................................. 24 Die Wortverdopplung .......................................................................................................... 24 Die vereinfachte Dave Elman Einleitung ............................................................................ 25 Die Armhebel-Einleitung .................................................................................................... 26 Die Überlastungs-Einleitung ............................................................................................... 27 Die nonverbale (energetische) Einleitung ........................................................................... 28 Die Fall-Einleitung .............................................................................................................. 29 Die Armzug-Einleitung ....................................................................................................... 30 Die Armdruck-Einleitung .................................................................................................... 31 Die kreisende Hände - Einleitung ........................................................................................ 32 Die Head-Push Einleitung ................................................................................................... 32 Die Butterfly – Einleitung (Folge den Fingern) .................................................................. 33 Die Raketenstart – Einleitung .............................................................................................. 33 Das generelle Prinzip der Überraschungs-Einleitungen ..................................................... 33 Die Handshake-Interrupt-Einleitung ................................................................................... 34 Hypnose-Prinzipien ............................................................................................................. 36 Die Hypnosetiefe ................................................................................................................. 37 Die Abreaktion und andere Gefahren .................................................................................. 38 Hypnotische Experimente.................................................................................................... 39 Das Aufwachen .................................................................................................................... 40 Was tun, wenn der HP nicht mehr zurück kommen will? ................................................... 40 Der Umgang mit Bedenkenträgern und Besserwissern ....................................................... 41 Weitere Anwendungstipps ................................................................................................... 42 Verdienen mit Denk-, Strategie- und Motivationstrainings ................................................ 44 Therapeutische Methoden.................................................................................................... 47 Die Autosuggestion ............................................................................................................. 48 Offene Augen - Selbsthypnose ............................................................................................ 49 Hypno - Schabernak ............................................................................................................ 50 Hypnoseshows ..................................................................................................................... 53 Schlusswort .......................................................................................................................... 54 Seite 2

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Vorwort Gewiss hat jeder schon einmal im Fernsehen eine Hypnose gesehen. Leider ist, wie fast alles in Filmen irgendwie übertrieben und halbwegs unrealistisch. Trotzdem denkt sich fast jeder „Hey, das würde ich auch gerne mal können.“ Hypnotisieren ist jedoch ganz einfach. Wie alles im Leben, wenn man weiß WIE. Und darum geht es in diesem Skript. Lernen, eine schnelle Hypnose einzuleiten. Ohne komplizierte Theorien und Konzepte zu büffeln. Und dafür benötigt man kein jahrelanges Studium oder teure Kurse. Einzig allein dieses Skript, ein wenig Zeit es durchzulesen und die Techniken in der Praxis zu üben. Letztendlich musst du nur überzeugend bekunden, dass du hypnotisieren kannst und einen Partner finden, der mitmacht. Entweder weil er meint, dass es ihm nützen wird, oder er einfach nur neugierig ist. In jedem Fall muss er überzeugt sein, dass du es kannst. Das Lustige an der Hypnose ist, dass es keine einheitliche Definition dafür gibt. Ziel einer jeden Hypnose ist das Erreichen der „Trance“. Hypnose ist demnach eigentlich nur das bewusste Herbeiführen dieser Trance. Lass einfach die letzten beiden Buchstaben des Wortes weg und du erhältst eine relativ genaue Beschreibung, wie sich eine Trance anfühlen kann. Wie im „TRAN“. ;-) Eine Definition der Trance mit meinen Worten ist: „Trance ist ein veränderter (fokussierter) Bewusstseinszustand, mit einer eingeschränkten Denkaktivität.“ Kurz gesagt: Wenn du gedankenlos aus dem Fenster blickst, in der Sonne liegst, in deinen Körper hinein fühlst oder ähnliches. Letztendlich ist Hypnose nur eine angewandte Technik. Man braucht keine besonderen „magische“ oder „übernatürliche“ Fähigkeiten oder ähnlichen Unsinn. Wie gesagt: „Alles nur Technik, Auftreten und Überzeugungskraft.“ Aber um die Technik professionell anzuwenden, sollten trotzdem ein paar theoretische Grundkenntnisse vorhanden sein. Denn Können entsteht aus dem Wissen. Und Perfektion aus dem Üben. Oft liest man auch über die Gefahren der Hypnose und dass man dabei manipuliert wird. Sicher kann man mit Hypnose Unfug anstellen, aber das kann man über Suggestionen auch ohne Hypnose. Schau dir nur mal manche Politiker im Fernsehen an. Die schmeißen mir hypnotischen Techniken nur so um sich. Oder unterhalte dich mit einigen „Gläubigen“ (egal welcher Religion) über das Thema Moral und Ethik. Dann weißt du wozu eine gut installierte Suggestion oder Gedanken-Manipulation fähig ist. Aber das soll uns nicht belasten und deswegen steigen wir auch gleich voll ein. Zunächst ein wenig in die Theorie der menschlichen Wahrnehmung, des Verhaltens und in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Seite 3

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Der Aufbau des Gehirns Die klassische Literatur zum Thema teilt die Funktionsweise unseres Gehirns in zwei Hauptbereiche auf. Einmal unser Bewusstsein, sowie das Unterbewusstsein. Wobei das Unterbewusstsein alles beinhaltet, was man nicht unbedingt exakt erklären und beweisen kann. Quasi eine mentale Blackbox. Im folgenden Skript gehe ich von einem Bewusstsein aus, mit dessen Hilfe wir denken, lesen, schreiben, einem anderen etwas sprachlich mitteilen, Erlebnisse und Gegenstände beschreiben und analysieren und bewusste Bewegungen ausführen können. Weiterhin können wir uns damit auf Einzelheiten in uns und unserer Umgebung fokussieren bzw. konzentrieren. All das, können wir mit unserem Bewusstsein ausführen. Jedoch nicht gleichzeitig, sondern nur einzeln und nacheinander bzw. abwechselnd. Wir können jedoch blitzschnell zwischen einzelnen Gedanken hin und her schalten. Im Gegensatz dazu arbeitet unser Unterbewusstsein ganz anders. Ich möchte für die Funktion des Unterbewusstseins ein „Denkmodell“ sowie eine andere Bezeichnung einführen, um damit effektiv arbeiten zu können. Im Folgenden möchte ich dieses mit einem neuen Begriff bezeichnen, weil ich denke, dass dieser Begriff weniger schwammig und treffender ist. Er lautet „der unbewusste Teil des Gehirns“ oder „die unbewussten Teile des Gehirns“. In der Abkürzung „UTG“. Die Funktionen des UTG und seiner Teile sind: a) Der UTG arbeitet parallel und kann viele „Aktivitäten“ gleichzeitig steuern. Ein Teil regelt zum einen unsere „vitalen“ Körperfunktionen, wie z.B. den Herzschlag, die Verdauung, den Blutdruck, das gesamte Hormon- und Immunsystem. b) Ein anderer Teil verwaltet unsere gesamten Erinnerungen, Erfahrungen und unser gesamtes Wissen. c) Ein Bereich steuert komplexe Bewegungsabläufe. Unser Bewusstsein wäre hoffnungslos damit überfordert, uns z.B. freihändig laufen zu lassen. Ebenso beim Fahrrad und Auto fahren lassen würde es versagen, wenn wir dies bewusst ausführen wollten. d) Er lässt uns automatisch auf eine Gefahr, ein harmloses Ereignis oder einfach nur auf unsere Umwelt reagieren. Eine rote Ampel löst so automatisch einen „Bremsreflex“ aus. Bei einem Ball, der vor unser fahrendes Auto rollt, sogar, wenn wir als Beifahrer neben dran sitzen. Und dies vollautomatisch, ohne nachzudenken. Oder wir kennen den Effekt, wenn wir eine Achterbahnfahrt im Fernsehen sehen. Obwohl wir sicher im Sessel sitzen und bewusst wissen, dass die Darstellung im Bildschirm keinerlei Einfluss auf uns hat, reagieren wir mit den entsprechenden körperlichen Reaktionen.

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent e) Er verarbeitet unsere bewussten Gedanken und Erlebnisse noch einige Zeit weiter, auch wenn wir uns bewusst schon anderen Themen zugewandt haben. Wir kennen auch den Effekt, wenn uns der Name eines ehemaligen Kollegen oder Mitschülers nicht mehr einfällt, wenn wir diesen nach Jahren unverhofft wieder sehen. Wenn wir uns nach ein paar Worten wieder trennen, fällt uns später der Name spontan wieder ein. Hier hat der unbewusste Denkteil einfach weiter gesucht und gibt und die gefunden Informationen hoch, wenn er sie findet. f) Er sucht, wenn wir etwas erleben, in unserer Erinnerung. Existiert dort eine ähnliche Erfahrung, so kommt uns diese oft als Gefühle und innere Bilder ins Bewusstsein zurück und löst dadurch oft körperliche Reaktionen aus. Generell können wir also definieren: Jedes Verhalten, jede Reaktion wird irgendwie aus dem UTG heraus gesteuert. Dazu werden vergangene Erlebnisse als Referenz herangezogen. D.h. was wir früher einmal als eine gute und effektive Verhaltensweise gelernt haben, kann heute nicht schlecht sein und unser Verhalten wird sich daran orientieren. Gleichzeitig modifiziert dieser Teil unsere Erfahrungen mit den aktuellen Erlebnissen. Dadurch werden diese entweder gefestigt oder auch erweitert, modifiziert und manchmal sogar neu definiert. Außerdem speichert unser UTG fast alles im Gedächtnis, was wir erleben. Zugegeben, oft können wir diese Informationen gar nicht mehr abrufen, weil ja in jeder Sekunde vielerlei Informationen auf uns einströmen. Aber unser UTG ist ständig damit beschäftigt diese Infos zu verarbeiten und zu speichern. Jedes Wort, jede Geste wird dein(e) Hypnosepartner(in) (HP) wahrnehmen und merken. Oft nur unbewusst. Aber er/sie wird. Sei also vorsichtig damit, was du ihm (oder ihr) wie sagst.

Die interne Abläufe im Gehirn Intern arbeitet unser Gehirn auf einer elektrischen und chemischen Funktionsbasis. Davon bemerken wir natürlich nichts. Wenn wir uns aber etwas merken wollen, dann muss unser Bewusstsein jedoch die Informationen dem UTG in einer passenden Kommunikationsform anbieten. Die klassische psychologische Literatur sagt, dies geschieht über „mentale Bilder“. Diese Meinung teile ich jedoch nicht 100%ig. Wenn wir z.B. an einen Wald denken, dann mag sein, dass sich einige Menschen nur ein Bild eines Waldes vorstellen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass auch Gefühle, Empfindungen, Geräusche und Gerüche in unser Bewusstsein aufsteigen. Angenehme oder unangenehme - je nachdem, was wir dazu in unserem Gedächtnis gespeichert (=gelernt) haben. Demnach sind alle mental gespeicherten Informationen irgendwie bildlich, sinnlich und gefühlsmäßig verknüpft und kodiert, weil ja die Informationen über die Sinne in unseren Kopf gelangen. Seite 5

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Wenn wir über etwas bewusst nachdenken, dann geschieht das über Worte, die wir im Kopf sprechen/denken. Gleichzeitig erzeugt ein Teil des UTG ein dazu passendes „mental-sinnliches Erleben“ und sucht im Gedächtnis, ob wir dazu schon gelernte Informationen besitzen. Findet er welche, so holt er diese hoch und gibt diese, sofern sie wichtig sind, ins Bewusstsein zur Weiterverarbeitung. Kurz gesagt: Ein bewusster Denkvorgang erzeugt einen unbewussten Denk-, Analyse- und Reaktivierungsvorgang von gespeicherten Erinnerungen im UTG. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass unser Gehirn, ähnlich wie ein Wahrnehmungs-Recorder arbeitet. Erinnern wir uns z.B. an eine besonders emotionales Erlebnis, so wiederholt unser interner Recorder die damit speicherten Gefühlregungen auf und wir empfinden diese Gefühle in (oft) abgemilderter Intensität. Daraus folgt die nächste Erkenntnis: Vorstellungen und Denkprozesse können körperliche Empfindungen auslösen bzw. reaktivieren.

Das ideomotorische System (IS) In fast allen Hypnosebüchern steht etwas über das ideomotorische System. Deswegen soll es auch hier nicht fehlen. Eigentlich gibt es diese „ideomotorische System“ („IS“) gar nicht. Es ist lediglich ein theoretisches Konstrukt, eine Vereinfachung komplexer Vorgänge, die dadurch leichter begreifbar und erklärbar gemacht werden. Starten wir zum Einstieg deswegen mit einem kleinen Experiment: Baue dir ein Pendel. Binde einen Ring, eine Schraubenmutter oder ein kleines Gewicht an einem ca. 30 cm langen Faden. Nimm nun ein Blatt Papier und zeichne einen Kreis, eine horizontale Linie und eine vertikale Linie nebeneinander auf dieses Blatt. Halte dein Pendel über eines der Linien. Versuche das Pendel bewusst ruhig zu halten. Und stelle dir die Bewegung des Pendels in der Richtung der Linien vor. Auch wenn du es bewusst ruhig halten willst, bewegt es sich plötzlich genau in die Richtung, wie die Linien der entsprechenden Zeichnung zeigen. Dies nennt man eine ideomotorische Bewegung. (Das ist ein Kunstwort aus „Idee“ und „Motorisch“). Auch Carpenter-Effekt, nach seinem Entdecker genannt. Bei jeder Vorstellung oder Beobachtung einer Bewegung gibt dein Gehirn, die Signale an die entsprechenden Muskeln, die du benutzen würdest (erinnere dich an das Achterbahn-Beispiel), wenn du diese Bewegung tatsächlich ausführen würdest. Oft zwar nur in einer abgeschwächten Form, aber dennoch. Jeder Gedanke zeigt sich in einer körperlichen Reaktion. Körper und Geist bilden eine funktionelle Einheit. Das bedeutet konkret: Vorgestellte Bewegungen können tatsächliche körperliche Bewegungen auslösen. Seite 6

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Daraus, dass man das Pendel ruhig halten will und es sich trotzdem auf Grund der Vorstellung zu bewegen anfängt, folgerten die früheren Experten und Autoren, dass das die Vorstellung stärker sei, als der bewusste Wille. Ich sehe das etwas differenzierter. Wenn man das Pendel mit bewussten Bewegungen rechts herum schwingen lässt, dann kann man es mit keiner Vorstellungskraft z.B. links herum kreisen lassen. Das wäre für mich ein Zeichen für „stärker“. Aber das geht einfach nicht. Allerdings könnte, sofern man es wirklich versucht, die Bewegung ins stocken geraten und das Pendel nicht mehr so rund schwingen. Es geht eben nur eins. Rechts oder links bewusst oder unbewusst. Daraus schließe ich einmal, der Wille und die Vorstellungskraft sind (zumindest beim Hypnosevorgang) ziemlich gleich berechtigt. Zumal alle Hypnotiseure überzeugend bekunden, dass niemand bewusst gegen seinen Willen hypnotisiert werden kann. D.h. wir müssen den Willen, das bewusste Denken ruhen d.h. in den Hintergrund treten lassen, damit das ideomotorische System mit seiner Aufgabe beginnen kann. Daher auch später die Suggestionen der Ruhe und Entspannung, die einzig die Aufgabe haben, das Bewusstsein daran zu hindern, dass es störend eingreift bzw. Gegenreaktionen hervor ruft. Und dies geschieht bei der Anwendung der Suggestionen. Wir sagen dem Partner, was, wie und wann etwas geschieht. Und wenn er sich darauf einlässt, sich alles in einer ruhigen Entspannung vorstellt, dann erzeugt das ideomotorische System (im UTG) in ihm genau die suggerierten Empfindungen und/oder Bewegungen. Diese müssen dann nur noch bestärkt, dadurch verstärkt und konsequent weiter geführt werden. Dies ist auch der Grund, warum ein „wohlwollendes Mitmachen“ ein konzentriertes „SO TUN ALS OB“ zum Erfolg führt. Weil das IS genau das erzeugt, was wir einfach vorgeben zu tun. Und wenn du es ihm vorgemacht hast, sind die Infos in den Spiegelneuronen gespeichert. Diese feuern dann und lassen so die gewünschten Bewegungen und/oder Reaktionen „anfahren“. Genial oder? Deswegen - sei vorsichtig mit dem, was du denkst und vorgibst zu tun. Es könnte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Wirklichkeit werden, wenn du es für dich überzeugend und kongruent ausführst. Probiere das mit dem Pendel jetzt wirklich einmal aus! Du wirst überrascht sein, wie einfach es funktioniert.

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Das universelle „Mind“-Konzept „Mind“ kommt aus dem Englischen und ist nicht direkt übersetzbar. Ich benutze es hier als Sammelbegriff für Gehirn, Verstand, Sinn, Geist, Verständnis, Gedächtnis, Unbewusstes usw. Die Redensart: „Wir sollten in diesen Zusammenhang dies im Hinterkopf behalten…“ beschreibt schön eine interne mentale bewusste Funktion. Nämlich einen unterschwelligen Denk-, Merk- und Beobachtungsvorgang, der parallel im Kopf (Mind) aktiv ist und den wir für alles in diesem Zusammenhang benutzen sollten. Und genau so arbeitet unser Gehirn. Mit parallelen Vorgängen, wie wir dies ja auch schon im vorherigen Kapitel gesehen haben. Man hat festgestellt, dass der menschliche Verstand BEWUSST maximal ca. 7 bis 9 Gedankengänge/Ideen (im Kurzzeitgedächtnis) gleichzeitig im Kopf d.h. im Bewusstsein halten kann. Dies sollten wir beachten und im Idealfall diese bewussten Denkvorgänge beeinflussen, um diese bei der Hypnose zu nutzen. Wir sollten: a) Die bewussten Denkvorgänge durch eine Überraschung unterbinden, um direkt mit dem UTG reden zu können und somit ideomotorische Bewegungen und Empfindungen zu aktivieren. b) Sie synchronisieren. D.h. alles mit dem gleichen der Hypnose unterstützenden Inhalt füllen. c) Den HP verwirren, ablenken oder beschäftigen d.h. mental mit unwichtigen Inhalten beschäftigen, dass diese den Hypnosevorgang nicht stören. d) Mit dem HP vereinbaren, dass er allem Neuen gegenüber aufgeschlossen ist, alles neugierig beobachtet und das, was geschieht zulässt, wenn es auftritt. Also im Prinzip einen Zustand schaffen, in dem nur die EINE AKTIVE IDEE (=Anweisung) unserer gewünschten Suggestion im Verstand des Partners vorhanden ist und so die gewünschten ideomotorischen Reaktionen ausführen. In der Hypnoseterminologie nennt man dies, den MONO-IDEE-ISMUS. Wenn alle 7-9 Denkvorgänge am gleichen Strang, d.h. in die gleiche Richtung ziehen/gehen/denken, dann wäre das ideal. Wenn es aber weniger sind, dann solltest du dafür sorgen, dass die anderen wenigstens nicht stören. D.h. diese entweder durch andere sinnlose Aufgaben beschäftigen oder in einen „wohlwollenden Beobachtungsmodus“ versetzen, damit diese dann den Eintritt in den hypnotischen Zustand unterstützen. Auf einen besonderen „Denk- und Beobachtungsvorgang“ möchte ich dich noch speziell hinweisen. Andere Hypnotiseure haben ihm sogar einen eigenen Namen gegeben, für so wichtig erachten sie ihn. Sie nennen ihn den „versteckten Seite 8

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Beobachter“ oder auch den „kritischen Teil des Bewusstseins“, je nach Hypnose-Erklärungsmodell. Und deswegen denke ich, ist es nun der richtige Zeitpunkt eine entsprechende Hypnose-Definition zu artikulieren, mit der wir problemlos arbeiten können. Es ist im Prinzip eine Erweiterung der Trance- und Hypnosedefinition aus dem Vorwort: „Hypnose ist ein fokussierter Trance-Zustand, bei der der Hypnosepartner, ohne darüber nachzudenken, automatisch das ausführt und empfindet, was ihm suggeriert wird.“ Oder offiziell: „Hypnose ist das Etablieren von akzeptierenden Denken und Handeln unter Umgehung des kritischen Teils des Bewusstseins.“. Über die Tiefe der Hypnose gibt es weitere Hinweise in den nächsten Kapiteln. Außerdem biete ich dir hier ein erweitertes Erklärungsmodell für (naturwissenschaftlich denkende) HPs an: Im Gehirn arbeiten unsere Zellen und Synapsen auf einer elektro-chemischen Basis. Deren Taktfrequenz kann man mittels eines EEG messen. In normalen Wachzustand betragen diese ca.15-21 Hz und bei einer leichten Entspannung ca. 8-13 Hz (Alphawellen). Und in Trance herrschen meist die Frequenzen im Theta-Bereich von 6-8 Hz vor. Also ist das Hauptziel bei einer Hypnose lediglich die Schwingungsfrequenzen des Gehirns zu verringern. Und je tiefer die Trance ist, umso mehr Hirnareale arbeiten synchron mit der gleichen Frequenz.

Die Vorbereitung des Hypnosepartners Viele meinen sie könnten nicht hypnotisiert werden, sie hätten einen zu starken Willen oder wären zu intelligent. Sie denken, dass nur willensschwache und einfache Menschen dafür geeignet sind. Das stimmt natürlich nicht. Aber solche Bedenkenträger sind natürlich fast immun für Suggestionen. Ich sage so einem dann gerne: „Natürlich hast du einen starken Willen/Intelligenz. Wie jeder… Und in jedem Fall hast du natürlich recht mit dem, was du glaubst. Denkst du es geht nicht - dann geht’s auch nicht. Weil du es ja schon dadurch aktiv verhinderst. Es ist wie früher in der Schule. Jedes Kind hat einen eigenen Willen. Manche wollen mitmachen und sind dem entsprechend gut und andere benutzen den gleichen Willen, ihre Intelligenz und Energie, um zu stören. Wie hast du deinen Willen und deine Intelligenz eingesetzt? Zum stören oder zum mitmachen?“ Egal was er antwortet, lass ihn ausreden. Und kontere dann: „OK. Wie willst du JETZT deinen Willen/deine Intelligenz einsetzen? Zum stören oder lieber zum mitmachen?“ Wenn er dann jedoch von dir hypnotisiert werden will, dann hilft es, ihm vorab, ohne das er es merkt, passende Konzepte, Gedanken, Ideen und Vorstellungen unterzujubeln, damit die anschließenden Experimente besser klappen und die eigentliche Hypnose/Trance schneller eintritt. In der Fachsprache der Seite 9

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Hypnotiseure nennt man das „Seeding“. Weil damit schon kleine Gedankeninhalte, Konzepte, latente Programme und Erwartungen in seine Gedankenwelt eingepflanzt (gesät) werden können. Im Prinzip erzeugen wir dadurch einen weiteren, der 7-9 Denk- und Beobachtungsvorgänge, der automatisch den Hypnosevorgang beobachtet und bewertet. Richtig ausgeführt unterstützt dieser dann die Reaktionen auf deine Vorgehensweise. Der erste Test, der jemanden spontan darauf konditioniert, als Hypnosekandidat geeignet zu sein, obwohl er vielleicht daran zweifelt, ist ganz einfach. Sage zu ihm: „Kann ich mir mal deinen Arm leihen?“ und greife ganz leicht, mit sanften Berührungen (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) sein Handgelenk und hebe seinen Arm so hoch, dass er in seine Handfläche sieht. Sage dann bestimmend: „Schau in deine Hand…“ und lasse den Arm nach ein paar Sekunden vorsichtig (ein Finger nach dem anderen) los. Wenn du es geschickt anstellst, hält er den Arm selbständig in der Position. Und bevor er reagiert und merkt, was du willst, sagst du „Wenn ich deine Hand berühre - kannst du deinen Arm wieder herunter nehmen.“ und dann tippst du mit deinen Fingern schnell in seine Handfläche oder auf seinen Handrücken. Entweder lässt er den Arm fallen oder er nimmt sie normal wieder herunter. Das ist eine ideale Ausgangsbasis. Sage dann „Siehst du… es funktioniert, Du reagierst perfekt auf meine Anweisungen. Das zeigt mir, dass du kooperierst und mitmachst.“. Genauso gut könnte er ihn jedoch auch vorher schon fallen lassen. In diesem Fall, reagierst du eben anders. Sage „OK… Prima… Dein Arm ist total locker… Du kannst dich auf Kommando fantastisch entspannen... Perfekt!“ Hebe ihn wieder so hoch, dass er in seine Handfläche sehen kann und sage ihm: „Und gib JETZT einmal ein wenig Spannung in deinen Arm…“ und warte bis er ihn alleine hoch hält. Sage ihm „Schaue nun ganz konzentriert in deine Handfläche. Konzentriere dich nun darauf. Nichts anderes ist mehr wichtig.“. Wenn er dies dann kommentarlos ausführt und nicht z.B. in der Gegend herum guckt, dann ist er gewillt mit dir zusammen zu arbeiten. Berühre dann kurz seinen Handrücken und sage: “Und jetzt kannst du ihn wieder herunter nehmen.“ Sobald er dies ausführt oder der Arm herunterfällt, quittiere das mit einem „Ausgezeichnet… Das ist perfekt. Du machst fantastisch mit!“. Egal was passiert. Deute das als sehr gute Reaktionen auf Suggestionen. Blockt er hier oder er klopft dumme Sprüche, dann lass es mit ihm sein. Entweder er ist gewillt, dass zu tun was du verlangst, oder nicht. Es frustriert dich nur, wenn du mit einem arbeiten möchtest, der nicht will. Lief alles gut, dann geht’s weiter: Erkläre ihm dann grob, was bei den nächsten Experimenten geschieht UND was es dann letztendlich bedeutet. So gibt es z.B. später ein Suggestionsexperiment bei der dem HP suggeriert wird, das er aus dem Stand nach hinten fallen wird. Sage ihm vorab, dass er, Seite 10

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent sobald er fällt, auch gleichzeitig in die Trance gleitet. Beides tritt IMMER gleichzeitig auf. Das stimmt zwar objektiv nicht, aber er wird es dann so empfinden und direkt in die Trance rasen. „Verkaufe“ ALLES als gute Reaktion auf deine Suggestionen. Folgende generelle Formulierung hat sich außerdem als hilfreich erwiesen und solltest du bei jedem HP anwenden: „Alles, was du dazu tun musst, ist genau meinen Anweisungen zu folgen. So als wenn wir zusammen im Auto fahren. Du fährst und ich habe die Karte und kenne den Weg. Und wenn du genau so fährst und das machst, was ich dir sage, dann wirst du die hypnotische Trance gehen. Dazu musst du aber exakt meinen Anweisungen folgen und darfst nicht darüber nachdenken, warum du jetzt z.B. die Augen zumachen sollst... oder so! Sondern tuest es einfach! Ist das verständlich?“ (Wenn er zugibt dass er es verstanden hat, dann hat er damit automatisch auch zugestimmt.) ☺ Gut wäre es, dem HP dann einige einfache Fragen zu stellen, die er mit einem „JA“ beantwortet. „Sitzt du gut?“, „Ist es recht, wenn ich dich zwischendurch berühre? So an der Schulter, Arm und am Kopf?“ usw. Das bringt ihn in eine gewisse Ja-Grundhaltung und das macht es ihm intern leichter dir zu folgen. Frage ihn dann noch direkt. „Willst nun mit mir zusammen eine Hypnose/Trance erleben?“ Die Antwort abwarten und nochmals nachfragen „Willst du es wirklich?“. Auf Grund der Reaktion kannst du dann abschätzen, ob er noch etwas zögert, oder ob er es wirklich will und evtl. noch Angst hat. Das ist die einzig richtige Voraussetzung und Arbeitsgrundlage. Sonst solltest du es lassen. Wichtig: Erkläre (zeige es wenn möglich) vor jedem Experiment oder der Einleitung, was du tust und was du erwartest, was passieren soll. Dann hat er ein passendes Konzept im UTG und kann entsprechend reagieren. D.h. die einzelnen „Denkteile im Gehirn“ zu konditionieren und dadurch zur Mitarbeit anzuregen bzw. mit den entsprechenden passenden Konzepten zu füllen. Baue auf jeden Fall Vertrauen und einen „guten Draht“ zwischen euch auf. Das ist es, was man unter dem Begriff „Rapport“ versteht.

Die richtige Sprechweise Suggerieren bedeutet „eingeben“. D.h. du gibst mit deinen Worten (=Suggestionen) dem Partner Anweisungen, auf die er ausführen soll. Und zwar in einer für dich natürlichen Sprechweise. Nicht gekünstelt oder verstellt. Spreche höchstens etwas langsamer und akzentuierter, damit klar beim Anderen ankommt, was er tun soll. Spreche jedoch flüssig und ohne Pausen und lass am Satzende deine Stimme ein wenig abfallen. Das klingt dann nach einer selbstbewusst getätigten „Anweisung“. Lass sich den HP auf irgendetwas konzentrieren d.h. seinen Blick fest auf einen Fixpunkt richten. Das ermüdet seine Augen und fesselt (was noch viel wichtiger ist) seine Wahrnehmung und Gedanken. Diese driften dadurch nicht ab, sondern bleiben bei der Sache (Mono-Idee-ismus). Seite 11

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Das erste Suggestionsexperiment (Pendelexperiment) Die folgenden Experimente sind natürlich Tests, die dir zeigen sollen, wie gut der HP mit macht und auf deine Suggestionen reagiert und den HP auf die Hypnose einstimmen soll. Nur sage das nicht so zu ihm. Ein Test beinhaltet immer die Möglichkeit des Versagens. Und denkt er erst mal, dass er nicht geeignet ist, dann geht’s in der Regel auch nicht mehr. Spreche ihm gegenüber von Experimenten. Das erste Pendelexperiment (Pendel 1) Erkläre ihm: „Ich werde dich jetzt NOCH (Seeding: Aber später.) nicht hypnotisieren. Dies dient nur dazu dir zu zeigen WIE GUT (Seeding: Nicht OB! d.h. einen Zweifel säen) du auf Suggestionen reagierst.“ Gebe ihm dein Pendel in die Hand und sage ihm, dass er es bewusst ruhig über den Tisch halten soll. Suggeriere ihm dann: „Halte das Pendel bewusst ruhig. Gleich wirst du feststellen das es sich zu bewegen anfängt.“ - Klar wird es das, denn niemand ist aus Stein. Es gibt immer irgendwelche Bewegungen im Körper, sonst wäre man ja tot. Wiederhole also o.g. Aussage ein paar mal mit ruhiger Stimme. Sobald es irgendwie es sich irgendwie bewegt, sagst du: „GUT so!“, „Ausgezeichnet!“, „Perfekt!“ oder „Fantastisch!“ - Dies sind alles verbale Verstärker! In der Richtung, in der es kleinste Bewegungen ausführt, suggerierst du nun weitere Pendelbewegungen. Unterstütze dies mit der passenden Gestik, einer deiner Hände. Vorausgesetzt das Pendel vollführt nun eine Kreisbewegung im Uhrzeigersinn: „Gut so… Das Pendel schwingt nun im Uhrzeigersinn… immer schneller und schneller… immer größer wird der Kreis… immer größer und größer…“ - Nun sollte es richtig schwingen. Stoppe den Vorgang mit den Worten: „Du kannst nun aufhören, das Experiment ist beendet.“ (Dies sollte nach den Experimenten immer gesagt werden, weil damit ein klares Ende definiert wird.) Und dann noch ein nachgeschobenes Seeding: „Du siehst wie sich meine Worte bei dir (im Unterbewusstsein) realisieren. Du bist sehr gut für Hypnose und Suggestionen geeignet.“ Die Erklärung zum Experiment: Du nutzt normale minimale Bewegungen des Pendels als Beweis für deine Suggestionen. Verstärke diese Bewegung durch Verstärker, wie „Gut so!“ und anschließende Suggestionen. Installiere dadurch die Vorstellung der Pendelbewegung ;-) Erinnere dich: Die Vorstellung einer Bewegung kann genau diese Reaktionen auslösen! Schließe den Versuch ab und konditioniere ihn noch als a) guten Hypnosepartner und b) sage ihm, dass sich deine Worte bei ihm verwirklichen.

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Das zweite Pendelexperiment (Pendel 2) Dieses Experiment ist genauso aufgebaut, wie das vorherige. Doch jetzt suggerierst du die Bewegungen direkt. Nachdem der HP wieder mit dem Pendel in der Hand Platz genommen hat fängst du an: „Genau wie vorhin versuchst du nun das Pendel ruhig zu halten… Stell dir vor wie es sich wie bewegt… Es dreht sich wie vorhin… immer schneller und schneller im Uhrzeigersinn…“ oder wie auch immer es sich im ersten Experiment bewegt hat. - „immer schneller und schneller…“ (Achtung - Nun eine Seeding-Suggestion) „.. du kannst nichts dagegen tun… es dreht sich immer schneller und schneller… versuche es aufzuhalten… es wird dir nicht gelingen… Versuche es… Je mehr du es versuchst… umso schneller und besser bewegt es sich….“ Sollte es doch langsamer werden beendest du einfach das Experiment mit den Worten: „Du kannst nun aufhören, das Experiment ist beendet.“

Das zweite Suggestionsexperiment (Schwache Beine) Bei den folgenden Experimenten solltest du dich vorab vergewissern, ob du deinen HP berühren kannst/darfst. Nicht jeder mag das. Wenn du fragst, sagt aber fast nie einer „Nein“. Eigentlich ist dieses Experiment gar kein richtiges. Aber es ist eine gute Möglichkeit, dem HP zu demonstrieren (Seeding), wie gut du bist und wie gut er auf Suggestionen reagiert. Lass ihn sich mit aufrechtem Rücken, aber nicht angelehnt, auf einen Stuhl setzen. Fordere ihn auf die Augen zu schließen. Lege den Zeige- und Mittelfinger auf seine Stirn und suggeriere ihm: „Konzentriere dich nur noch auf meine Worte… spüre deine Oberschenkelmuskel und achte auf meine Finger auf deiner Stirn… Versuche mit deinen Augen im Kopf auf die Stelle zu sehen, an der meine Finger liegen...so als wenn dort ein Fenster wäre… durch das du schauen möchtest… Gut so!... Ja… Nichts ist mehr wichtig… und jetzt hast du keine Kraft mehr in deinen Beinen…Sie sind komplett schlaff… Versuche nun senkrecht aufzustehen… und es wird dir nicht gelingen… Versuche es JETZT… es klappt nicht… je mehr du es versuchst, umso weniger gelingt es dir… du kannst nicht aufstehen…“ Beende den Versuch durch entfernen deiner Finger. Schnippe vor seinen Augen mit den Worten… „Jetzt kannst du wieder aufstehen… Das Experiment ist beendet…“. Dass er nicht aufstehen kann, hat überhaupt nichts mit deinen Suggestionen zu tun. Du verhinderst mit dem leichten Druck deiner Finger an seine Stirn, dass er sein Gewicht nach vorne verlagert. Und dass hindert ihn letztendlich am Aufstehen. Er merkt aber nur dass es nicht geht - und ist von deinen Fähigkeiten überzeugt. Erfahrungsgemäß gelingen dadurch die nächsten Experimente einfacher und besser, sofern er den Trick nicht kennt.

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Das dritte Suggestionsexperiment (Fingermagnete) Einen ähnlichen Effekt kannst du mit folgendem Experiment erreichen. Der HP soll die Hände GANZ FEST zusammen falten. Dann beide Zeigefinger ausstrecken und auseinander drücken. (Probiere es selber jetzt einmal aus) Fast keiner kann die Finger länger als 2 Minuten auseinander halten. Die Finger bewegen sich automatisch über die Muskelentspannung aufeinander zu. Aber das weiß er natürlich nicht. Gib nun Suggestionen, dass sich die Finger auf einander zu bewegen. (Magnetische Fingerkuppen oder ein darüber gespanntes Gummiband) Wie gesagt spätestens nach 1-2 Minuten hast du dein Ziel erfolgreich erreicht. Achte aber unbedingt darauf, dass er die Hände fest und mit Spannung geschlossen hält. Dann funktioniert es perfekt. Und wenn nicht, dann steuert er aktiv dagegen und ist daher für dich ungeeignet.

Das vierte Suggestionsexperiment (Handmagnete) Ein richtiges Suggestionsexperiment ist folgendes, welches dir wirklich zeigt, wie suggestibel ein HP ist d.h. wie gut er kooperiert. Der HP solle die Hände ausstrecken. Gib die Anweisung Ein- und Auszuatmen und die Augen zu schließen. Und dann: „Während du nun so da sitzt/stehst… gleichmäßig atmest… stellst du dir nun eine Kraft vor… bei der sich beide Hände wie magnetisch anziehen… immer stärker und stärker… so als wenn über beide Hände ein Gummiband gespannt ist… das diese langsam aufeinander zu z-i-e-h-t…“ usw. Ist er kooperativ und suggestibel, dann berühren sich die Hände innerhalb von 1 – 2 Minuten.

Das fünfte Suggestionsexperiment (Fallexperiment) Dieses Experiment ist ein Falltest. Sieh zu, dass hinter ihm ein Sessel steht, in den er hinein fallen bzw. sich setzen kann, oder eine weitere Person oder du ihn auffangen oder halten kann, sobald er fällt. Er soll sich zur Vertrauensbildung vor dem Versuch einmal bewusst nach hinten fallen lassen, um a) zu sehen, wie es sich anfühlt - und b) damit du weißt wie schwer er ist. Aber bringe ihn dadurch noch nicht zum Boden. Fordere ihn auf die Füße aneinander und sich gerade hinzustellen. Stelle dich neben ihn. Lege eine Hand auf seinen Rücken und halte die andere leicht erhöht, so vor seinem Gesicht, dass er hoch schauen muss (das macht es dir etwas leichter). Suggeriere ihm: „Stehe nun gerade… und wenn du genau auf deinen Stand achtest… dann wirst du feststellen… dass du immer ein wenig in Bewegung bist… um dein Gleichgewicht zu halten… wie du immer ein wenig schwankst… atme gleichmäßig ein und aus… Achte genau auf meine Hand vor deinen Augen... Diese wird möglicherweise gleich unscharf und du merkst auch… wie Seite 14

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent du immer mehr schwankst… immer mehr… und du spürst gleich eine Kraft die dich nach hinten zieht…“ Am besten ist es, ihm immer zu suggerieren, WAS gleich passiert. Dann dafür zu sorgen DAS es geschieht. „Konzentriere dich nur auf meine Hand… und dann spürst du gleich eine Kraft die dich nach hinten zieht…“ Dies immer weiter suggerieren und dabei langsam die Hand nach hinten über seinen Kopf führen. Allein deswegen wird er der Illusion unterliegen zu schwanken. Und wenn er deine Hand nicht aus den Augen lässt, dann muss er seinen Kopf weiter in den Nacken nehmen, um sie zu sehen. Und das Gewicht seines Kopfes wird ihn schließlich aus dem labilen Gleichgewicht bringen. „Du spürst diese magnetische Kraft, die dich nach hinten z-i-e-h-t…“ - Das Wort „ziehen“ auch so betonen und präsentieren, dass er es förmlich spürt. „Immer stärker z-i-e-h-t es dich nach hinten…“ So wie du merkst, dass er leicht zu schwanken beginnt verstärkst du es: „Gut so…!“ und ziehst langsam deine Hand im Rücken zurück und näherst deine andere Hand noch schneller in Richtung über seinen Kopf. Bewegst dich dabei (wenn du alleine arbeitest) langsam hinter ihn, damit du ihn auffangen kannst. Wenn du dynamisch genug vorgehst wird er sich unbewusst nach hinten bewegen und fallen. Beende das Experiment mit den Worten: „Du kannst nun wieder gerade stehen! Das Experiment ist beendet!“ Praktisch gesehen ist es nicht schlecht bei JEDEM Suggestionsexperiment die Wirksuggestion wieder zurück zu nehmen und ein klares Ende der Übung zu definieren. Du bist damit auf der „sicheren Seite“ und es bleiben u.U. keine ungewollten Suggestionen (sogenannte latente Programme) beim HP bestehen.

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Weitere Ideen 1) Der HP soll die Finger seiner rechten Hand fest zusammendrücken, diese strecken und vor sein Gesicht halten. Suggeriere nun, dass sich die Hand entspannt und die Finger sich abspreizen. Dies ist auch ein normaler muskulärer Effekt, der nach einiger Zeit automatisch auftritt. 2) Er soll die Augen schließen und beide Arme nach vorn strecken. Die Augen schließen und eine Hand drehen, dass eine Handfläche nach oben und die andere nach unten zeigt. Suggeriere das ein Arm leicht und der andere immer schwerer wird. Du kannst auch Hilfssuggestionen einstreuen, dass auf der einen Hand ein Gewicht liegt und die andere mit Ballons hochgezogen wird. Wenn sich ein Arm nach oben und ein Arm nach unten bewegt, dann soll er die Augen öffnen und sich die Position seiner Arme ansehen. Das überzeugt… 3) Er soll die Hände falten und ausgestreckt vor sich halten. Dann soll er die Hände immer fester schließen. Ständig suggerieren: „Schließe deine Hände immer fester und fester. Wie ein Schraubstock… Drücke fester… wie fest verbunden… zusammengeklebt…“ und jetzt der Beweis… „drücke weiter fester und fester und versuche die Hände auseinander zu ziehen… aber weiterhin fest drücken… es gelingt dir nicht... drück weiter fester… und versuche es. Es geht nicht…“ Hihi… versuche einmal gefaltete Hände auseinander zu bringen, wenn du sie nicht lösen darfst. ☺ Sollte er es jedoch problemlos bewerkstelligen, dann erkennst du, dass er mitdenkt und NICHT das tut, was du von ihm verlangst. Er also (momentan noch) ungeeignet ist bzw. dich (un-)bewusst sabotiert.

Generelles zu den Experimenten Letztendlich geht es bei den Suggestionsexperimenten nur darum herauszufinden ob er kooperiert. Dazu suggerierest du etwas von dem du weißt das es a) sowieso natürlich auftreten wird oder gibst b) deine Suggestionen so eindringlich und überzeugend, bis bei ihm über den Carpenter-Effekt genau das eintritt, was du ihm einredest. Oder c) du ihn durch dein Auftreten einfach überrumpelst und er einfach das ausführst, was du von ihm verlangst. Durch die Verbalisierung und die Verstärker wird sich der HP darüber bewusst, dass genau das geschieht, was du vorgibst. Und wenn genau das 3-5 mal (automatisch) eingetreten ist, was du suggerierst, so wird er sich wahrscheinlich auch so verhalten und genau das tun, was du ihm später bei der Hypnose sagst. D.h. du hast ihn auf seine Mitarbeit hin konditioniert. Fixiere noch seinen Blick und dadurch seine Gedankengänge. Das ist das ganze Geheimnis der Suggestionsexperimente und der Hypnose. Zwei Experimente sollten reichen: Ich empfehle die Finger- und Handmagnete.

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Wiederholung der Grundsätze und der Erkenntnisse • Wir können uns nur auf eine Aufgabe zur gleichen Zeit konzentrieren aber blitzschnell zwischen den maximal 7-9 verschiedenen Gedankengängen bzw. Denkprozessen umschalten. • Das Bewusstsein und der UTG kommunizieren über eine gedankliche „ganzheitlich-sinnliche Darstellung“. • Jeder der 7-9 bewussten Denkvorgänge erzeugt einen unbewussten Such-, Analyse- und Reaktivierungsvorgang im UTG. Deswegen sollten wir versuchen diese zu synchronisieren. (Mono-Idee-ismus) • Vorstellungen können körperliche Empfindungen auslösen. • Gedanken und mentale Prozesse können körperliche Bewegungen und Gefühle auslösen. • Minimale unbewusste körperliche Bewegungen können durch eine Bewusstmachung und/oder Bestätigung bedeutend verstärkt werden. • Ist nur eine Vorstellung/ein Gedanke/ eine Idee im Bewusstsein und/oder dazu korrespondierend im UTG vorhanden, verwirklicht sich diese, weil keine störenden Gegenvorstellung und -ideen wirksam werden können. • Stehen „der Wille“ und eine „mentale Vorstellung“ im Widerspruch, dann klappt es nur schwer bis gar nicht. Daher ist es zwingend erforderlich, dass beide Teile synchron arbeiten bzw. nicht gegensätzliche Ziele und Aufgaben verfolgen. • Suggestionen und Anweisungen können weiter wirken, wenn man sie nicht zurück nimmt. • Spreche deutlich, flüssig und so normal wie möglich. • Lass durch deine Körpersprache und durch dein Auftreten keinen Zweifel an deinem Können aufkommen. • Sorge dafür, dass er eine klare Vorstellung davon hat, was gleich passiert. • Versichere dich, dass er kooperiert und dir vertraut. • Er soll geschehen lassen, was geschieht, wenn es geschieht. • Versuche ihn am „Denken in Worten“ zu hindern. Benutze dafür Fokussierung, Verwirrung, Ablenkung und Vereinbarungen. • Letztendlich versuchst du nur die „Taktfrequenz“ seines Gehirns entsprechend zu verändern und zu synchronisieren. Und damit weißt du nun alles, um Hypnotisieren zu können. Zumindest die Theorie. Nun zur Praxis der verschieden Hypnoseeinleitungen.

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Der Übergang zu den Hypnoseeinleitungen Die beschriebenen Experimente dienen dazu, a) dem absoluten Hypnoseanfänger zu zeigen, wie man Vorstellungen erzeugt und wie sich diese körperlich beim HP verwirklichen, b) kann man damit die Sprechweise der Suggestionstexte üben und c) bereiten sie den HP so vor, dass die anschließende Hypnose leichter gelingt. Am erfolgreichsten erscheint es mir, sofern man noch keine Erfahrung hat, die Experimente und folgenden Einleitungen erst mal für sich alleine, ohne einen entsprechenden HP so zu üben, als wenn dieser tatsächlich da wäre. Durch eine solche „Mental-Simulation“ erlangt man eine gewisse Übung und stammelt nicht nervös, wie ein absoluter Anfänger, herum. Dadurch verhindert man, dass der andere zur Überzeugung gelangt „Der kann das nicht!“. Diese Einstellung hindert ihn fast zu 100% am Eintritt in den hypnotischen Zustand. Wenn du anfängst, dann sei professionell und überzeugend. Und wenn du noch keine Erfahrung darin hast, dann tue einfach so als ob. Denke immer daran: Es ist primär nicht so wichtig, WAS du sagst. Wichtig ist nur, DASS du irgendwas sagst, was halbwegs passt und dass es relativ flüssig über deine Lippen kommt. Es gibt natürlich verschiedene Ansätze eine Hypnose einzuleiten. Ich will nun nicht alle Arten (was sowieso nicht möglich ist) aufzeigen, sondern nur solche, die dem Motto: „Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent“ entsprechen. Prinzipiell gibt es zwei Ansätze für die Hypnoseeinleitung. Beim ersten (dem klassischen) Typ gehst du, wie bei den Suggestionsexperimenten vor und fokussierst die Wahrnehmung des HP auf etwas was gleich eintreten wird. Sagst ihm, dass es eintritt, wenn du bemerkst dass es gerade geschieht. Wie z.B. das Pendeln oder Schwanken in den Experimenten und verstärkst diese durch entsprechende Suggestionen. Bei der anderen beschäftigst du das Bewusstsein mit etwas anderem, lenkst es ab oder irritierst es überraschend und gibst deine Anweisungen direkt an den UTG, der diese gemäß der o.g. Prinzipien umsetzt.

„Schlaf!“ In diesem Zusammenhang, glaube ich, ist es an der Zeit den Begriff „SCHLAF!“ in Bezug zur Hypnose zu definieren. Erkläre dem HP: „Auch wirst du nicht bewusstlos oder schläfst. Im Gegenteil - Du bist hoch konzentriert und bekommst immer alles mit, was ich dir sage. Wenn ich allerdings zwischendurch einmal das Wort SCHLAF! benutze, dann heißt das nicht, dass du schlafen sollst. Sondern es hat bei der Hypnose eine etwas andere Bedeutung. Es ist eine Bezeichnung für: Lasse alle Muskeln locker und entspanne so tief wie nur möglich. Und das sieht dann so aus…“ und dann mache es ihm immer vor, wie das aussieht. Das hilft gewaltig. Seite 18

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Der Trance-Eintritt In der gängigen Hypnoseliteratur findet man mehrere Beschreibungen der verschiedenen Hypnosetiefen. Von fast absoluter Wachheit bis zum „totalen Weg-sein“ ist alles möglich. Wenn sich jedoch jemand auf dich und deine Suggestionen einlässt, dann entscheidet er sich (das hoffe ich jedenfalls) bewusst dazu. Er lässt sich von dir anleiten und tut genau das, was du von ihm möchtest. Irgend wann driftet sein Bewusstsein aber einfach weg und das ist der alles entscheidende Moment, in dem er von dem „wohlwollenden Nur so tun“ und „Das machen, was du sagst“ in die Trance geht. Meine erste Erinnerung an so eine Spontan-Trance habe ich nie vergessen. Das war zu einem Zeitpunkt, zu dem ich mich noch nichts mit Hypnose zu tun hatte. Ich war beim Augenarzt und lies mir das „Gesichtsfeld“ messen. Ich saß also vor so einer Halbkugel fokussierte mich auf den Mittelpunkt und sollte einen Knopf drücken, sobald ich einen Lichtpunkt, der von außen ins Zentrum wanderte, wahrnehmen konnte. Nach 5-6 solcher Aktionen verabschiedete sich mein Bewusstsein und ich starrte ins Leere. Sah den Punkt zwar, aber irgendwie war mir alles egal. Erst als die Arzthelferin mich ansprach, erschreckte ich mich und kam wieder heraus. Dieses Weggleiten des Bewusstseins ist ein kaum merklicher und eher schleichender Prozess. Später bei den Schnellinduktionen ist es eher ein weg kippen. Ein blitzschnelles Umschalten. In der Regel bekommt der ungeübte HP diesen Wechsel gar nicht bewusst mit. Sage ihm das vorab und dass er deswegen auch nicht darauf zu achten braucht. Das würde den Hypnosevorgang im ungünstigsten Fall be- und vielleicht sogar verhindern.

Hypnose und Trance-Anzeichen Zeitgleich oder kurz nach diesem Trance-Eintritt können in der Regel eine oder mehrere der folgenden Hypnoseanzeichen auftreten, an denen du eine eingetretene Trance relativ sicher erkennen kannst. - Blick-Veränderung (Glasiger Blick, Blick ins Leere, Pupillenveränderung) - Lidflattern und/oder ein hochdrehen der Pupillen - Armkatalepsie (Unfähigkeit seinen Arm zu bewegen) - Eine veränderte Atmung (meist gleichmäßiger) - Einen stärkeren Tränen- und Speichelfluss (sabbern) - Eine Veränderung der Hautfarbe - Entspannter harmonischer Gesichtsausdruck. - Nackenmuskel-Entspannung - langsame ruckartige Bewegungen Seite 19

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Die Minuten-Hypnose Diese (Grund-) Einleitung soll nun für dich der Einstieg in die Welt der Hypnose sein. Es handelt sich hier um eine geführte und sehr kurze Entspannungstrance, mit der du z.B. deinem HP demonstrieren kannst, wie sich eine Hypnose für ihn anfühlt (wenn er das vorab wissen möchte). Wenn du z.B. an die Definition der Hypnose aus dem Mind-Konzept Kapitel denkst, dann bedeutet es, dass wir uns fast ständig in irgend einem leichten Trancezustand befinden, wenn wir uns mit inneren Bildern beschäftigen, etwas Langweiliges ausführen, konzentriert arbeiten, Tagträumen oder auch nur etwas fantasieren. Und so einen Zustand zu erzeugen ist doch relativ einfach - oder? Frage den HP, ob er bereit ist mit dir zusammen zu arbeiten und das tun mag, was du ihm sagst. Frage dann, ob du ihm auch deine Hand auf die Schulter legen kannst. Halte später dann diesen Körperkontakt die ganze Zeit aufrecht. Wenn du es öfters wiederholst, dann geht er dadurch schon automatisch durch Gewohnheit in eine leichte Trance. Suggeriere ihm: „Schließe deine Augen. Atme tief ein und wieder aus... und lasse bei jedem Ausatmen eine Welle der Entspannung durch deinen Oberkörper gehen… Eine Welle die jeden Muskel im Oberkörper entspannt… Jedes mal wenn du meine Hand an deiner Schulter spürst, (jetzt darauf legen und dann seinen Oberkörper leicht schaukeln) gehst du immer tiefer und tiefer… in die Entspannung… (Konditionierung für später) Du genießt diese Entspannung… diese Ruhe/Trance… Spürst du es, wie du dich immer mehr entspannst und lockerer wirst? Merkst du es? ... Nicke kurz mit dem Kopf, wenn du es bemerkst.“ (Fokussierung auf innere Wahrnehmungen sowie Rapportaufbau). Jetzt kannst du beliebige einfache Anweisungen geben oder löst diese Trance wieder auf. „Ich zähle nun von 1 bis 3. Bei 3 kannst du wieder die Augen öffnen und bist wieder hellwach, frisch und erholt und fühlst dich wohl… 1-2-3… Öffne die Augen.“ Vielleicht bist du nun der Meinung, so einfach kann es nicht sein. Aber sei beruhigt. Laut unserer Definition ist es eine Hypnose/Trance. OK, es ist keine tiefe, aber wenn der HP sich aber darauf einlässt, dann ist das eine schnelle problemlose Einleitung, in einen ganz leichten Trance- bzw. Entspannungszustand, den du bei mehrmaliger Anwendung entsprechend vertiefen bzw. intensivieren kannst. Und wenn er dies wirklich mitmacht, (und nicht nur bewusst so spielt) dann rutscht er bei mehrmaligen Wiederholungen direkt in eine richtig schöne Trance. Denke an die Grundsätze und an das ideomotorische System mit dem Carpenter-Effekt. Dies ist die Grundform jeder klassischen Hypnoseeinleitung. Jede andere Einleitung, wo immer du sie auch findest, erweitert diese Grundeinleitung, um individuelle Aspekte. Im Prinzip wird aber nur so lange auf ihn eingeredet, bis sein Bewusstsein weg gleitet bzw. kippt. Seite 20

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Die geführte Imaginations-Einleitung Bei dieser Einleitung existieren auch keine äußerlichen Anzeichen einer Einleitung, wie z.B. ein fixieren, richtig hinstellen, oder ähnliches. Es ist eine erweitere Art der Minutenhypnose und ist für den HP, wie ein sanftes hinein gleiten und ähnelt eher einer ausführlich geführten Imaginations- bzw. Meditationsübung. Du holst ihn dabei im HIER und JETZT ab und führst ihn in die gewünschte Trance. Der HP wird angeleitet sich entspannt hin zu setzen, bewusst die Augen zu schließen und sich die Worte (Suggestionen) bildlich und sinnlich „durch den Kopf gehen zu lassen“. D.h. sich alles genau so plastisch vorzustellen, wie es vorgesagt wird. Er soll nichts selber denken, analysieren, absichtlich herbei führen oder verhindern, aber es zulassen, wenn es geschieht. Sage ihm vorab, dass es, wie bei einer Imaginationsübung oder einer geführten Meditation sein wird. Und wenn er einmal bei irgendetwas ein Problem auftaucht, dann soll er eben so tun, als ob es funktionieren würde. Dann fang damit an, dass du ihm momentane Tatsachen aufzählst, denen er intern zustimmen kann. Er lernt dabei, dass alles stimmt, was du sagst. Suggeriere: „Du spürst nun wie du hier bei mir im Sessel sitzt… und dein Gewicht deiner Füße auf dem Boden… gleichzeitig bemerkst du die Temperatur im Raum…“ Also alles, was für ihn sinnlich nachprüfbar ist. Falsch wäre z.B. zu sagen: “Du spürst wie warm es ist…“. Das weißt du ja nicht 100%ig. Er könnte ja trotzdem frieren. Aber eine Temperatur spürt er ja immer. Nach 3 - 4 Tatsachen suggerierst du eine logische Folge oder eine Empfindung „… das bedeutet das du dich nun entspannen kannst…“ Das bedeutet es zwar nicht, aber für ihn hört sich das - irgendwie - plausibel und folgerichtig an. „Atme dazu tief ein und wieder aus… Alle Geräusche, die du gerade hörst… wie das Ticken der Uhr… (Tatsache)“… usw… „lassen nun deine Gedanken an einen Ort reisen… (vage bleiben, damit er sich seinen optimalen Ort aussuchen kann) an dem du dich wohl fühlst… (nun eine Anweisung) und dadurch entspannst du dich immer weiter… und weiter…“ Mach einfach so weiter und verringere die Suggestionen der tatsächlichen Wahrnehmungen, zu den gewünschten gelenkten Vorstellungen und Empfindungen. Gib gleichzeitig immer mehr Entspannungs-Suggestionen und wenn du meinst es ist so weit, dann vertiefe mit einer der Standardvertiefungen aus dem nächsten Kapitel. Genau so gut, wie den HP im momentanen Erleben abzuholen und in die Trance zu führen geht es, sich demonstrieren zu lassen, wie er schon einmal eine Hypnose oder Trance erlebt hat und darauf aufzubauen: „Genau wie damals… atmest du nun… und schließt deine Augen… dadurch erinnerst dich daran… wie du damals müde geworden bist…“ usw.

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Ebenso ist es möglich ihm zu erklären, dass wir Trancen mehrmals täglich erleben, diese ganz natürlich auftreten und eigentlich vollkommen normale alltägliche Erscheinungen sind. Dazu kannst du z.B. erklären, dass bei einer Autofahrt auf einer eintönigen Straße unsere Gedanken abschweifen, auf eine „mentale Reise“ gehen und wir uns auf einmal wundern, wie weit wir unbewusst schon gefahren sind. „Erinnerst du dich an so ein Erlebnis? … Schließe die Augen… Stell dir vor, du fährst mit deinem Auto über die Autobahn… Du hörst das Brummen des Motors… und spürst, wie du in deinem Sitz sitzt… genauso, wie den Sessel, den du jetzt hier auch spürst… erlebst die Eintönigkeit der Straße… und lässt deine Gedanken frei… und achtest jetzt nur noch auf meine Worte… das bedeutet… du lässt dich einfach weiter treiben… jetzt nicht im Auto… sondern hier bei mir… versinke einfach in dieses angenehme Gefühl…Entspannung… und friedlich…“ usw. Und wenn du merkst, dass er deinen Worten folgt, harmonische Gesichtszüge bekommt und einfach relaxt aussieht, dann beginnst du mit allgemeinen Schlafund Ruhesuggestionen und endest mit einer der folgenden Standardvertiefungen.

Die Standardvertiefungs-Suggestionen Version 1 „Lass vollkommen los… Sei ganz locker… Versinke immer tiefer und tiefer in diese angenehme Entspannung… Achte nur noch auf meine Worte… Nichts anderes ist mehr wichtig… Alles ist gut… Versinke immer tiefer und tiefer… Gut so… Atme gleichmäßig ein und wieder aus… bei jedem Ausatmen entspanne dich immer mehr und mehr… und je mehr du dich entspannst… ist es so… als wenn du in einen tiefen angenehmen Schlaf fällst… und umso ruhiger du wirst… umso mehr entspannst du dich… Gut so… versinke immer tiefer und fester… und alles, was ich dir sage… wird genau so geschehen…“ Version 2 „Sehr gut… Tiefer entspannen… Fast so, als ob dein Bewusstsein schläft… Je tiefer du sinkst, umso wohler fühlst du dich… umso wohler du dich fühlst, umso tiefer sinkst du… Ich zähle jetzt für dich von 1 bis 5... Mit jeder Zahl vertieft sich deine Entspannung… Deine Muskeln sind nun ganz locker… Vollkommen entspannt - in deinen Armen und deinem Oberkörper… 1 Tiefer entspannen… 2 Gut so… 3 ausgezeichnet… 4 Noch tiefer… Wenn ich jetzt die nächste Zahl sage… sinkst du noch 5mal tiefer… 5… prima… Du bist sicher und dir geht es besser… Immer besser - mit jedem Wort was ich sage… mit jedem Atemzug, den du tust… in dieser wunderbaren hypnotischen Ruhe…“

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Version 3 Kein Geräusch, kein Licht stört dich.... Einfach treiben… wirken… und geschehen lassen... Und die Gedanken verschwimmen... Nichts anderes ist mehr wichtig... deswegen atmest du jetzt gleichmäßig ein… und wieder aus… und mit jedem Atemzug versinkst du immer tiefer und tiefer... dadurch verlässt.. gleichzeitig mit jedem Ausatmen ein wenig Spannung deinen Körper... und je mehr Spannung deinen Körper verlässt… umso ruhiger wirst du… und umso ruhiger du wirst… umso entspannter wirst du… Alles was ich dir sage verwirklicht sich… immer mehr und mehr… genau so, wie ich es sage.“ Version 4 „Schlaf!... Tiefer - tiefer Schlaf. Tiefer mit jedem Wort, das ich sage... Tiefer mit jedem Atemzug den du nimmst… Tiefer mit jeder Bewegung… Je tiefer du gehst… umso wohler fühlst du dich… und je wohler du dich fühlst… umso tiefer gehst du… in dieses fantastische Gefühl von Ruhe und Entspannung…“ Sollte er ein wenig skeptisch oder ängstlich sein, so kann es nichts schaden folgende Worte nachzulegen: „Alles was ich dir sage bekommst du vollkommen mit… du hast die freie Entscheidung... dich darauf einzulassen… und du könntest jederzeit den Vorgang abbrechen… aber dann wäre die ganze Übung hier aber sinnlos… deswegen… erlaube dir selbst… immer tiefer und tiefer zu sinken… in ein ganz entspanntes Gefühl… lasse dich auf die Reise ein… und erlebe eine wunderbare Erfahrung…“ Ideal wäre es, wenn du bei den Punkten (…) eine kurze Pause einlegst und jeden Satzteil im Atemzyklus des HP aussprichst. Spätestens jetzt ist der HP in einer leichten Trance. Schlimmstenfalls sitzt er nur da und hat die Augen geschlossen. In diesem Fall muss eben nur konsequent weiter vertieft werden. Auch solltest du immer darauf achten, dass du vollkommen überzeugend rüber kommst. Dafür ist es erforderlich, dass deine Suggestionen d.h. der Inhalt deiner Worte mit der Art und Weise wie du sprichst übereinstimmt. D.h. du darfst nicht „vollkommen r-u-h-i-g und e-n-t-s-p-a-n-n-t…“ suggerieren wollen und dies total hektisch aussprechen. Es muss perfekt passen. Beim „… du sinkst nun immer t-i-e-f-e-r…“ sollte jemand, der die Sprache nicht versteht, schon am Tonfall erkennen können, was du meinst. Dann ist es richtig. Unterstützend kannst du auch noch eine Hand dem HP auf die Schulter legen und bei jedem „t-i-e-f-e-r“ einen leichten Druck ausüben. Sozusagen als physiologische Ergänzung zum Gesagten. Die Entspannung ist deshalb wichtig, weil du daran erkennst, ob dein Partner mit macht und es geschehen lässt oder ob er Widerstand leistet. Absolute Entspannung zeigt an, dass der dir vertraut. Denn wenn nicht, dann lässt er nicht locker sondern achtet bewusst darauf, was du tust. Und das erkennst du an der Körperspannung. Seite 23

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Weitere Vertiefungshilfen und -tricks Schleifen: Je mehr du dich entspannst, umso besser fühlst du dich und je besser du dich fühlst, umso mehr entspannst du dich. (Prinzip:

Je mehr X umso mehr Y und umso mehr Y desto mehr X.)

Bedingung: Immer tiefer bei jedem Atemzug, immer tiefer bei jedem Herzschlag. Zählen:

Ich zähle jetzt von 1 bis X… Bei jeder Zahl verdoppelt sich deine Entspannung. 1..2.3..4..5

Reaktionen: Immer wenn ich deinen Arm fallen lasse, ist das für dich ein Signal noch tiefer zugehen. Immer wenn ich das Wort TIEFER sage… dann gehe immer 5 mal TIEFER und TIEFER… in diese TIEFE- TIEFE Entspannung… Fraktionieren ist eine weitere Vertiefungsmöglichkeit. Das bedeutet, du weckst den HP zwischendurch immer wieder mal mit den Worten…“Und wenn ich dich gleich an der Schulter berühre, dann machst du die Augen auf und bist scheinbar hellwach…“ . Und wenn der die Augen auf hat, dann schickst du ihn, mit einer einfachen „Schlaf-Anweisung“, wieder zurück in die Trance oder hypnotisierst ihn mit einer anderen Methode, die du im Weiteren noch kennen lernen wirst. Und mit dieser Fraktioniermethode kannst du auch versteckt testen, ob der HP wirklich in Hypnose ist, oder ob er nur spielt. Erkläre ihm, dass ihr nun die Hypnose etwas vertiefen wollt. Dazu zählst du von 1 bis 3. Bei „Drei“ soll er die Augen öffnen und wenn du „Schlaf!“ sagst, soll er sie wieder schließen und doppelt so tief gehen soll. Dann fängst du an: „1… 2… 3... Schlaf!... 1… 2… 3... Schlaf!... 1… 2… 3... Schlaf!“ Wenn alles geklappt hat, sagst du ihm „Perfekt… Wie du weißt gelingt alles mit der Übung immer besser… Deswegen wiederholen wir das noch ein paarmal…“ Und dann zählst wieder und wirst bei jedem Durchgang immer schneller. Nach so 5 bis 7 Wiederholungen zählst du „1… 2…“ und stoppst dann abrupt. Beobachte seine Augen. Öffnet der sie oder zuckt er mit den Liedern, dann spielt er nur. Ist alles OK dann sag „3… Schlaf!“

Die Wortverdopplung Bei den Suggestionen wird dir sicher auffallen, dass ich manche Worte ständig wiederhole. Oft sogar direkt hintereinander. Wie z.B. bei „…immer tiefer und tiefer zu sinken…“ oder auch bei der Aussage: „diese t-i-e-f-e… t-i-e-f-e Entspannung…“. Dies ist bewusst gewählt und hat eine psychologisch verstärkende Wirkung der Aussage; hält den Redefluss am laufen und hinderst den HP daran, dass seine Gedanken abschweifen. Habe also „keine - keine“ Angst vor Wiederholungen. Auch nicht davor ganze Sätze zu wiederholen. Seite 24

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Die vereinfachte Dave Elman Einleitung Dave Elman war ein Hypnotiseur, der diese Einleitung bekannt gemacht hat. Sie wurde nach ihm benannt und man erreicht damit relativ schnell eine stabile und tiefe Trance. Die folgende Beschreibung diesmal ohne wörtliche Suggestions-Anweisungen: Erkläre ihm am Beispiel von einer Faust, dass man seine Faust so fest anspannen kann, dass irgendwann ein Punkt erreicht ist an dem es nicht mehr fester geht, egal wie sehr man es auch versucht. Im Gegenzug kann man auch einen Muskel so sehr entspannen, dass er auch nicht mehr funktioniert, bis man ihn wieder anspannt. Und das übt ihr nun einmal mit den Muskeln am Augenlid. Er soll die Augen schließen und so sehr entspannen, dass er sie nicht mehr öffnen kann. D.h. er soll versuchen sie zu öffnen indem er die Augenbrauen hochzieht. Mach ihm klar, dass er natürlich die Augen öffnen könnte, wenn er wollte. Aber dafür müsste er andere Muskeln benutzen und die Augenentspannung aufgeben. Lass es ihn 3x hintereinander testen und dabei jedes mal eine Welle der Entspannung durch seinen Körper fließen lassen soll. Dazu kann er sich beim Einatmen auf seinen Kopf konzentrieren und beim Ausatmen auf die Fußzehen. Dann erklärst du ihm, dass du deine Hand vor seine Augen hältst (ca. 30 cm). Er soll auf Kommando t-i-e-f einatmen und die Luft anhalten. Dann die Augen öffnen und in deine Hand sehen. Danach (auch alles auf dem „Schlaf!“Kommando) die Augen schließen und wieder ausatmen und sich noch tiefer zu entspannen hat. Dabei kannst du langsam die Hand herab senken, was den Augenschluss unterstützt. Drei bis Fünf Wiederholungen können es schon sein. Danach erklärst du ihm, dass du gleich nacheinander seine Arme/Hände kurz anhebst und wieder fallen lassen wirst. Er soll dir nicht helfen, sondern seine Arme entspannt lassen und dir das volle Gewicht der Arme geben. (Wenn du spürst, dass er dir hilft, dann erkennst du, dass er nicht das macht, was du ihm sagst. Breche dann ab und erkläre es ihm noch einmal) Wenn diese dann wieder herunter fallen, ist das für ihn ein Signal noch 10x tiefer in die Entspannung (Trance) zu gehen. Suggeriere dabei „Tiefer… noch tiefer…“ Erkläre ihm anschließend, dass er nun körperlich genug entspannt ist und ihr nun nur noch ein wenig geistig bzw. mental entspannen wollt. Du zählst für ihn von 1 bis 10 und gibst zwischen den Zahlen diverse Vertiefungsanweisungen: „1… noch tiefer entspannen… 2… lockerer lassen… 3… alle Muskeln entspannen sich… 4… nichts ist mehr wichtig…“ usw. Benutze anschließend noch die Fraktioniermethode, um zu weiter zu vertiefen und um zu testen, ob der HP schon tief genug in der Hypnose bzw. der Trance ist.

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Die Armhebel-Einleitung Diese Induktion ist eine sehr schonende und sanfte Einleitung. Wenn jemand noch Bedenken gegenüber Hypnose hat, ist es ohne die Vertiefung eine ideale Entspannungsübung. Sie wird im Sitzen durchgeführt. Dazu benutzt man 2 Stühle nebeneinander, die aber im 45 Grad Winkel zu einander stehen sollten. Erkläre dem HP, dass du gleich seinen Arm, der jetzt noch auf seinen Beinen ruht, so 30-40 cm hoch hebst und er (der HP) sich anschließend entspannen soll, je tiefer der Arm geht. „Ich zeige dir jetzt, was wir gleich machen… Schau es dir in Ruhe an, damit du eine Vorstellung davon entwickelst, wie es sich nachher anfühlt…“ (Ein schönes Seeding um dadurch das Konzept dieser Einleitung ins Hirn zu bringen) Mache es ihm dann einfach vor. Ergreife das Handgelenk deines linken Armes mit 2 Fingern (Daumen und Zeigefinger) der rechten Hand und hebe ihn so ca. 30-40cm über deinen Oberschenkel. Dann schließt du deine Augen, atmest aus und senkst deinen Arm langsam ab. Nach ca.10 cm lässt du den Kopf sinken, so als ob du in einen tiefen Entspannungszustand gehen würdest. Wenn der Arm auf deinem Oberschenkel zu liegen kommt, bleibe ruhig noch 10-15 Sekunden so sitzen. Dann hebst du deinen Arm wieder und richtest dich wieder auf. Wiederhole das so an die 2-3mal. Erkläre ihm dabei, was du machst. Frage danach: „Hast du alles verstanden?“ und „Kann ich mir nun deinen Arm für die Entspannungsübung/Hypnose nehmen?“ (Seeding: Der Arm ist zuständig für die Hypnosetiefe) Greife sein Handgelenk leicht mit 3 Fingern. Positioniere den Daumen und Mittelfinger außen und den Zeigefinger auf den Handrücken. Hebe den Arm an und suggeriere: „Ich nehme deinen Arm… Schließe deine Augen… und… Je tiefer der Arm sinkt… umso ruhiger wirst du… und umso tiefer entspannst du dich.“ Bewege nun seinen Arm ganz herunter. Nach 10-20 Sekunden hebst du den Arm wieder und er soll wieder heraus kommen. „… und nun heben wir den Arm wieder und du kommst wieder heraus… aus diesem angenehmen entspannten Zustand... öffne langsam deine Augen.“ Lobe ihn, dass er so gut mitgemacht hat. Frage ob ihr noch eine NOCH TIEFERE Runde machen wollt. Bei einem „JA“ fange zügig wieder an. Gib die gleichen Suggestionen mit kleinen Änderungen. Sage in der 2. Runde „Wir nehmen deinen Arm….“ In der 3.Runde „Hebe deinen Arm…“ Wiederhole dies so oft du magst. Denn du weißt aus dem vorherigen Kapitel, dieses rein-raus-rein in die Trance bezeichnet man als „Fraktionieren“. Und das ist eine relativ sichere Vertiefungsmethode. Und jetzt der Trick: Entferne beim 2-3 Durchgang beim Absinken den Daumen und nach einiger Zeit den Mittelfinger. D.h. du drückst sanft und langsam, nur mit dem Zeigefinger auf dem Handrücken, die Hand herunter. Wenn das problemlos geschieht, ist der HP in einer leichten Trance, weil er seinen Arm selbständig kataleptisch in der Schwebe hält. Benutze seinen Arm, wie einen Hebel. Daher der Name für diese Einleitung. Seite 26

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Die Überlastungs-Einleitung Dies ist schon eine fortgeschrittene Einleitung. Sie erfordert vom Hypnotiseur schon eine gewisse Erfahrung. Das Prinzip ist so genial, wie einfach. Bei dieser Art der Einleitung beschäftigen wir das Bewusstsein des HP bis zur Überlastung (>7-9 Gedankengänge) und geben parallel die notwendigen Suggestionen, die durch die Auslastung des Bewusstseins direkt in den UTG gelangen. Es ist wie früher in der Schule oder bei einem Fachvortrag, der uns leicht überfordert. Wenn der Lehrer oder der Dozent für uns unverständlich herum theoretisiert, dann schweifen unsere Gedanken fast automatisch ab. Wir gehen fokusmäßig mental aus der Situation heraus. Und dies ist per Definition eine beginnende Trance. Und die muss halt nur noch vertieft werden. Diese Einleitung solltest du im Stehen durchführen. Ideal wäre ein Sessel, in den sich der HP später setzen kann. Erkläre ihm vorab, was du vorhast und was (Seeding) eintreten wird. Er soll sich vor den Sessel stellen und langsam von 100 in 3er Schritten herunter zählen. Also „100 - 97- 94 - 91…“ Dies ist ein Vorgang der normalerweise das gesamte Bewusstsein in Anspruch nimmt, weil das so nicht so geläufig ist. Du erinnerst dich: Das Bewusstsein kann nur eine Aufgabe gleichzeitig erledigen. Und es hindert kontrollierende HPs den Vorgang bewusst zu beobachten. Möchtest du es noch schwieriger machen, damit er sich noch mehr konzentrieren soll, dann sage ihm, er soll sich jede Zahl bildlich vorstellen, diese jedoch immer in einer anderen Farbe sehen, als die vorher gehende, dafür auch keine feste Farbfolge benutzen und diese laut und deutlich aussprechen: „100 rot - 97- grün - 94 - blau - 91 - gelb…“ Bei der Einleitung drehst du ihn dann zusätzlich im Kreis herum. Dies erzeugt einen leichten Schwindel und dadurch eine gewisse Desorientierung. Dadurch ist der UTG offen für deine Suggestionen, die nun ungefiltert hineingelassen werden und sich dort verwirklichen. Deine Suggestionen dabei: „Während du zählst… bemerkst du… wie du dich immer mehr entspannst… gut so… ja fantastisch… Und wenn du meinst… dass es einfacher ist… in eine tiefe Trance zu sinken… dann lass es geschehen… und schließe deine Augen… denn alles wird friedlich… während du dich drehst… und früher oder später… oder auch gleich immer tiefer und tiefer sinkst…“ usw. Wenn du bemerkst, dass er sich immer mehr verzählt, Fehler macht, langsamer wird, drehst du so, dass er sich setzen kann. Sage „Prima - Ausgezeichnet... schließe deine Augen…(wenn sie noch nicht zu sind) setze dich hin…“ - und dann verstärkst du den Zustand mit der erweiterten Standardvertiefung: „Versinke immer tiefer und tiefer in diese angenehme Ruhe… Achte nur noch auf meine Worte… Nichts anderes ist mehr wichtig… Alles ist gut… immer tiefer Seite 27

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent entspannen... alle Muskeln lockern sich… Gut so… Atme gleichmäßig ein und wieder aus… bei jedem Ausatmen entspanne dich immer mehr und mehr… und je mehr du dich entspannst… ist es so… als wenn du in einen tiefen angenehmen Schlaf fällst… und umso tiefer du schläfst… umso mehr entspannst du dich… Gut so… versinke immer tiefer und fester… und alles, was ich dir sage… wird genau so geschehen… Sehr gut… Tiefer entspannen… Je tiefer du sinkst umso wohler fühlst du dich… umso wohler du dich fühlst, umso tiefer sinkst du… Ich zähle jetzt für dich von 1 bis 5... Mit jeder Zahl vertieft sich deine Entspannung… Deine Muskeln sind nun ganz locker… Vollkommen entspannt in deinen Armen und deinem Oberkörper… 1 - Tiefer entspannen… 2 Gut so… 3 - ausgezeichnet… 4 - Noch tiefer…. Wenn ich jetzt die nächste Zahl sage… sinkst du noch 5mal tiefer… 5… prima… Du bist sicher und dir geht es besser… Immer besser - mit jedem Wort was ich sage… mit jedem Atemzug, den du tust… in dieser wunderbaren hypnotischen Entspannung…“ So einfach ist es.

Die nonverbale (energetische) Einleitung Eine weitere interessante Methode die Hypnose einzuleiten, ist die Möglichkeit diese nonverbal durchzuführen. Manche sprechen von einer energetischen Induktion. Der HP soll sich so hinstellen, als ob er in einer tiefen Hypnose oder Entspannung wäre. (Erinnere dich an den Carpenter Effekt) Gut wäre es, wenn er es schon bei einem anderen gesehen hat. Eventuell kannst du es ihm auch vormachen. Das Gewicht ist auf beiden Füßen gleichmäßig verteilt. Der Kopf hängt nach vorne, die Augen sind geschlossen und die Schultern sind entspannt. Lass ihn so 1-2 Minuten stehen, berühre ihn dann überraschend an der Stirn und sage „Schlaf!..“ und suggerierst dann schnell weiter: „…entspanne dich immer mehr und mehr… gehe immer tiefer und tiefer… atme gleichmäßig ein und wieder aus… und lasse bei jedem ausatmen immer mehr und mehr Spannung aus deinem Körper verschwinden…“. Vertiefe wie gewohnt. Ob du ihn dabei zu Boden führst (wie bei der Fall-Einleitung), dass kannst du ja spontan entscheiden.

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Die Fall-Einleitung Die folgenden Fallmethoden sind schon etwas schneller in der Anwendung. Version 1: Die Vorgehensweise bei dieser Einleitung ist genau wie beim Falltest-Experiment. Gebe dem HP deine Fall-Suggestionen. Mache ihm vorab klar, dass er aufgefangen wird oder er sich in den Sessel setzen kann. Sobald dies geschieht sagst du „Schlaf!..“ bringst ihn sicher zu Boden und gehst mit hinunter. D.h. du kniest neben ihm und berührst ihn an der Schulter und vertiefst: „Gut so!... Lass vollkommen los… Entspanne alle Muskeln… Ausgezeichnet… Versinke immer tiefer… in diesen angenehmen ruhigen Zustand… Nichts kann dich stören…“. Benutze weiterhin eine der Standardvertiefungen, die du fast wie im Schlaf flüssig beherrschen solltest. Also vorab üben. Zur Erklärung: Sollte der HP nicht professionell im Fallen geschult sein, wie z.B. ein Judo-Kämpfer, dann wird er durch den Fallvorgang desorientiert und seine bewussten Gedanken hören für einen kurzen Zeitraum auf zu arbeiten. Dieser Zustand - ohne eine bewusste Denkhirnaktivität - ist per Definition eine Trance, die nur noch verstärkt bzw. vertieft zu werden braucht. Version 2: Bei einer anderen (aktiven) Version der Fall-Einleitung soll sich der HP gerade hin stellen, die Füße direkt neben einander und die Hände einfach hängen lassen. Du stellst dich rechts neben ihn und legst deine linke Hand auf seinen Rücken. Er soll den Kopf leicht nach hinten nehmen, indem er nach oben sieht. Sag ihm, er soll die Augen schließen. Berühre ihn nun mit deinem Zeige- und Mittelfinger an der Stirn und kreise leicht die Finger. Er soll versuchen von innen (d.h. die Augen hoch drehen und seine Wahrnehmung darauf fokussieren) an die Stelle zu sehen, wo du ihn berührst. Das kennt er eventuell schon aus dem „Fall“- oder „schwache Beine“Experiment (wenn du es durchgeführt hast) und weiß daher, dass er auf deine Suggestionen reagiert und dass es keinen Zweck hat sich zu widersetzen UND dass es schnell geht. Drücke während des Fingerkreisens leicht gegen seine Stirn und bringe ihn dadurch zusätzlich minimal aus dem Gleichgewicht. Gebe gleichzeitig die Fall-Anweisung. Wenn er dann fällt, sorge dafür dass hinter ihm jemand steht, der ihn fängt und sanft zu Boden führt. Gehe auch bei dieser Variante mit herunter (in die Hocke) berühre ihn an der Schulter oder auf der Stirn (gibt eine subjektive Sicherheit) und vertiefe die eintretende Trance mit einem „Gut so!... Entspanne dich immer mehr und mehr… immer tiefer und tiefer… fast so als wenn du schläfst… tief und fest. Nichts kann dich stören…“ und der anschließenden Standardvertiefung.

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Die Armzug-Einleitung Ab jetzt betreten wir die Gruppe der Schnellhypnose-Techniken und Methoden. Diese Einleitung ist die schnellste, die ich bisher gesehen und angewandt habe. Um sie einmal in Aktion zu sehen, suche doch bei Youtube mal nach den Begriffen „Rapid Induction“ und „Zap Hypnosis. Die Einleitung ist einfach und genial. Erkläre (Seeding) dem HP, dass er damit schlagartig - in eine tiefe und spontane Trance geht. Und wenn du dann das Wort „Schlaf!“ sagst, heißt das für ihn nicht, dass er einschlafen soll, sondern dass er die Augen schließen und sich spontan alle Oberkörper- und Halsmuskeln entspannen. Mach es ihm einfach einmal vor, wie das aussieht. Damit konditionierst (= optisches Seeding) du ihn vor. Damit weiß er, was ihn erwartet und wie er sich zu verhalten hat. Ist er damit einverstanden, dann gebe ihm die Hand, wie beim Händeschütteln. Er soll beide Füße zusammenstellen (=instabiler Stand). Sage ihm, er soll dir in EIN Auge sehen. D.h. fokussiere seine bewusste Wahrnehmung. Bewege seinen Arm mit leichten Schwingbewegungen zum lockern. Lege deine linke Hand dem HP auf die Schulter - oder noch besser (später) in den Nacken. Schaue ihm konzentriert in die Augen. Wenn du merkst, dass der HP zwischen deinen Augen hin und her wandert, unterbreche dies und sage ihm ganz genau, was er tun soll. Damit soll seine Aufmerksamkeit nur fokussiert und das Bewusstsein abgelenkt werden. Starte zügig und flüssig die Suggestionen: „Schaue mich an… Lockere deinen Arm… entspanne dich… Achte nur noch auf meine Worte… nichts ist mehr wichtig… Du wirst immer ruhiger und ruhiger… und wenn ich das Wort Schlaf! sage dann gehst du in eine tiefe Entspannung… Konzentriere dich auf mich… Lass vollkommen los…“ Wenn du über seinen Arm spürst, dass er sich merklich entspannt, sein Blick sich irgendwie verändert (d.h. leicht trancig wird), dann verstärke dies mit einen „Ausgezeichnet…“ o.ä. und ziehe ihn überraschend mit der rechten Hand am Arm und mit der anderen im Genick. Aber bitte beides nicht zu fest oder brutal. Dies überrascht und verwirrt deinen HP. Alle bewussten Gedankengänge hören schlagartig auf. Dieser „Überraschungszustand“ dauert weniger als eine Sekunde. Danach geht’s wieder normal weiter und der HP fragt sich, was das nun war und bedeuten sollte. Nutze diese Zeit augenblicklich und gebe deine Suggestionsanweisungen! Da diese Befehle dann als einzige (Mono-Idee-ismus) im Kopf vorhanden sind, werden diese umgehend ausgeführt. Befehle bestimmend: „SCHLAF! …immer tiefer und fester. Lass vollkommen los, sei vollkommen locker und entspanne dich.“ Nun wieder einer der Standardvertiefungen und dein HP ist weg. ;-). Seite 30

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Die Armdruck-Einleitung Ist prinzipiell genau so aufgebaut und auch eigentlich nur eine Variante, wie die letzte Einleitung. Nur das jetzt der HP wieder im Sessel sitzt oder vor dir steht. Die Vorbereitung bzw. das Seeding ist wie bei der letzten Einleitung. Dann hältst Du deine rechte Hand vor ihm, mit der Handfläche nach oben. Der HP soll von oben seine Hand darauf legen und versuchen deine Hand nach unten zu drücken und du gibst Gegendruck. Die andere Hand legst du auf seine Schulter. Sage ihm „Schließe bitte deine Augen und drücke gleichmäßig auf meine Hand“. Egal wie gut er drückt, sage ihm er soll gleichmäßiger drücken. Und fester. Dadurch fokussiert er sich mental auf seine Hand und den Druck. Beobachte seine Atmung und ziehe überraschend beim Ausatmen deine Hand seitlich weg. Der HP wird durch diese Bewegung leicht das Gleichgewicht nach vorne verlieren. Deine rechte Hand geht nun zum Gesicht/Kopf des HP. Der HP ist wieder „überrascht“ und für die schon bekannte Sekunde kannst du direkte „Schlaf!...“-Anweisungen geben. Kreise danach leicht seinen Kopf (Eine Hand am Hinterkopf/Genick und die andere vorne auf der Stirn - aber sanft) und vertiefe etwa folgendermaßen: „Tiefer entspannen… Viel tiefer entspannen… Lass vollkommen los… Die Muskeln entspannen sich… Mit jeder Bewegung gehst du nun noch tiefer in die Entspannung… Wenn ich jetzt gleich deinen Kopf los lasse, sinkst du noch tiefer…“ Den Kopf nach vorne los lassen und mit der Nickbewegung weiter sprechen: „Sehr gut… Tiefer entspannen… Je tiefer du sinkst umso wohler fühlst du dich… umso wohler du dich fühlst, umso tiefer sinkst du… Ich zähle jetzt für dich von 1 bis 5... Mit jeder Zahl vertieft sich deine Entspannung… Deine Muskeln sind nun ganz locker… Vollkommen entspannt - in deinen Armen und deinem Oberkörper… 1 Tiefer entspannen… 2 Gut so… 3 ausgezeichnet… 4 Noch tiefer…. Wenn ich jetzt die 5 sage… sinkst du noch 5mal tiefer… 5 prima… Du bist sicher und dir geht es besser… Immer besser - mit jedem Wort was ich sage… Mit jedem Atemzug, den du tust… in dieser wunderbaren hypnotischen Entspannung…“ Erwähnenswert ist noch: Sieh zu, dass du bei diesen Einleitungen vollkommen überzeugend rüber kommst. Ein kurzes Zögern, eine kleine Unsicherheit und es funktioniert nicht. Spreche überzeugend, flüssig und erwarte das alles genau so eintritt und es wird funktionieren.

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Die kreisende Hände - Einleitung Diese Einleitung ist auch eine weitere Variante der Überraschungs-Einleitung. Nach der einleitenden Erklärung soll der HP sitzen (geht aber auch im Stehen) und Du leitest ihn an, dass er die Hände vor den Körper halten soll, um sie dann vorwärts umeinander kreisen zu lassen. „Lass deine Hände umeinander kreisen… immer schneller… und schneller… anders herum… langsamer… noch langsamer… anders herum… so schnell wie du kannst… schneller…“. Immer wieder lässt du ihn zwischen vor- und rückwärts, schnell und langsam wechseln. Das beschäftigt sein Hirn. Irgendwann drückst du eine Hand überraschend herunter, beugst -sanft- seinen Kopf vor, bewegst ihn kontinuierlich im Kreis und suggerierst… „SCHLAF!... Lass vollkommen los… Immer tiefer entspannen… Noch tiefer… Lass vollkommen los… Entspanne alle Muskeln… Sei ganz locker und gelöst… Achte nur noch auf meine Worte… Du fühlst dich gut… Noch tiefer entspannen… Atme ganz tief… und mit jeden Atemzug sinkst du noch tiefer… und je mehr du dich entspannst... umso besser fühlst du dich… und je besser du fühlst… umso tiefer entspannst du dich…Lass los…!“ Wenn du nun meinst du solltest mit der Standardvertiefung weiter machen, dann mach das ;-)

Die Head-Push Einleitung Diese Einleitung benutzt Richard Bandler (Entwickler vom NLP) gerne bei seinen Vorführungen. Sie funktioniert relativ einfach, wenn der HP schon einige Hypnoseeinleitungen von dir gesehen oder erlebt hat. Also vorkonditioniert ist. Er soll nach dem Seeding im Sitzen die Augen schließen und du beginnst mit der Minuten-Hypnose-Einleitung. Dann beugst du überraschend seinen Kopf nach hinten, zur Seite oder nach vorne mit der Anweisung „Schlaf!“und vertiefst wie gewohnt. Alternativ führst du die Suggestionsübung „Schwache Beine“ durch. Wenn er nicht mehr aufstehen kann sagst du ihm: „…und lass mich jetzt NICHT deinen Kopf nach hinten drücken!“ Er drückt dadurch seinen Kopf nach vorne gegen deine Finger. Du lässt überraschen los und er nickt mit dem Kopf nach vorne. Gib dabei die „Schlaf!“ Anweisung, die du ihm vorher erklärt hast. Diese Trance brauchst du dann durch die Standardvertiefungen und durch leichtes Kopfkreisen bzw. -schaukeln nur noch zu vertiefen bzw. zu stabilisieren. That’s it. Pass auf, dass du hier nicht zu stark und/oder zu ruckartig vorgehst. Sonst kannst du ja die Halswirbel verletzen. Aber doch so, dass eine leichte Verwirrung (=Trance) durch die Überraschung und gleichzeitige Desorientierung eintritt.

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Die Butterfly – Einleitung (Folge den Fingern) Der HP sollte sitzen. Du stehst vor ihm. Nimmst eine Hand und schaukelst sie, als wenn du den Arm lockern wolltest. Dann hältst du deine andere Hand 30 cm oberhalb vor seinen Augen und zappelst (wie ein Schmetterling) mit den Fingern. Er soll sie mit den Augen und dem Kopf verfolgen. Bewege deine Hand mit zappelnden Fingern vor seinem Gesicht hin und her. Gebe die Anweisung „Folge nur meinen Fingern… mit den Augen und mit dem Kopf… Bereite dich langsam auf die Hypnose vor… Folge nur meinen Fingern… Entspanne alle Muskeln… lass vollkommen los… “ Dann gehst du mit deiner Hand langsam so tief herunter, dass er den Kopf nach vorne beugen muss. Das entspannt seine Nackenmuskeln. Am tiefsten Punkt ziehst du kurz am Arm, wie bei der Armzug-Einleitung und gehst genau so weiter vor.

Die Raketenstart – Einleitung Diese Einleitung ist ähnlich aufgebaut, wie die Armdruck-Einleitung und arbeitet auch mit einer „schockartigen“ Überraschung. Der HP soll die Augen schließen und sich vorstellen, dass vor ihm ein Hebel ist, mit dem er, wie in einem alten Film, eine Rakete starten lassen kann. Erkläre ihm, dass er mit geschlossen Augen den Countdown abwarten soll und bei „Null“ den imaginären Hebel nach unten ziehen soll. Sage ihm wörtlich: „Und wenn der Hebel nach unten geht, dann entspanne alle Muskeln im Oberkörper und gehe in eine tiefe Entspannung…“ Das Seeding lautet auf: „Wenn der Hebel nach unten geht…“ Zähle dann für ihn in seinem Atemrhythmus „10… 9… 8… 7… 6… 5… 4… 3…“ Drücke dann bei „ZWEI“ überraschend seinen Arm herunter und suggeriere bestimmend „Schlaf!...“ und vertiefe, wie gewohnt.

Das generelle Prinzip der Überraschungs-Einleitungen Im Prinzip kann man alles (z.B. Suggestionsexperimente, Händeschütteln, Umarmungen, Nachdenken, usw.) zu so einer Hypnose-Einleitung ausbauen, indem du den HP (wenn er einverstanden ist) bei der Fokussierung überrascht und gleichzeitig einfach „SCHLAF…!“ sagst und mit einer der Standardvertiefungen weiter vertiefst. Durch die Überraschung (=Aussetzen des bewussten Denkens), das nach vorne fallen des Oberkörpers und des Kopfes (Halsmuskelentspannung) und dem vorbereitenden Seeding sind alle Voraussetzungen für eine Trance erfüllt, die du nur noch zu vertiefen bzw. zu intensivieren brauchst. Experimentiere einfach einmal damit herum, wenn du schon etwas Erfahrung gesammelt hast. Seite 33

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Die Handshake-Interrupt-Einleitung Diese Art des Hypnotisierens ist mittlerweile recht bekannt geworden. Sie soll angeblich durch Dr. Milton H. Erickson entwickelt worden sein. Richard Bandler z.B. verbreitete früher diese Art der Induktion bei seinen NLP- und Hypnose-Seminaren. Ich finde, sie ist eine der elegantesten Einleitungen überhaupt und beinhaltet viele der o.g. Prinzipien. Deswegen erkläre ich diese hier zum Schluss. Der Handshake-Interrupt (HS) basiert auf zwei Hauptprinzipien: HS Prinzip Nr. 1: Lenke ihn ab und verwirre ihn (=Konfusion). HS Prinzip Nr. 2: Fülle die Lücke mit Suggestionen. Streckt uns jemand eine rechte Hand entgegen, lächeln wir und reagieren reflexartig, indem wir auch unsere rechte Hand entgegen strecken und „Hallo“ sagen. Wir denken nicht groß darüber nach, denn es geschieht vollkommen automatisch. Das ist ein gelernter Automatismus. Eine von vielen automatischen Verhaltensweisen, die wir ohne eine bewusste Entscheidung ausführen. Wenn du so eine automatische Verhaltensweise, wie diese unterbrichst, dann ist der Andere kurzzeitig verwirrt. Du erschaffst du einen mentalen leeren Raum, eine Rückfrage im Verstand der anderen Person. Ein kurzes Zeitfenster zum UTG. Es dauert weniger, als eine Sekunde, bis diese Lücke wieder geschlossen ist. In dieser Zeit gilt es flugs zu handeln. Jetzt, wo das automatische Verhaltensmuster fehlt, füllst du die Lücke schnell. Der HP wird dir folgen, wenn du es schnell und unmittelbar nach der Unterbrechung anstellest, da der Verstand keine Lücken mag. Tue also etwas, um das fehlende Stück des Verhaltens zu ersetzen. Benutze deine hypnotischen Suggestionen und eine zügige Einleitung, während du mit normaler Stimme sprichst. Soviel zur Theorie. Nur zur Praxis dieser Technik. Schritt 1: Den Automatismus unterbrechen und die HP verwirren. Also streckst du deine Hand zum Händeschütteln… Variante 1: Während dir der HP seine Hand auch entgegen streckt - ziehst du deine ein paar Zentimeter zurück. Greife nun gleichzeitig sanft mit deiner linken Hand (Daumen und Zeige- bzw. Mittelfinger) das Handgelenk und führst seine Hand hoch zu seinen Augen, bis er problemlos in seine Handfläche sehen kann. Bewege dich leicht seitlich - aus seinem Blickfeld und deute mit deinem rechten Zeigefinger in seine Handfläche und sage: „Schau! Sieh in die Hand!... Gut so!...“ Das ist eine geniale Unterbrechung! Niemand rechnet mit so etwas.

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Schritt 2: Beginne die Hypnose mit den entsprechenden Suggestionen. „Schau in deine Hand und bemerke, wie sich deine Hand ganz von alleine auf dein Gesicht zu bewegt... Schließe deine Augen und lass deine Aufmerksamkeit nach innen - in deinen Körper gehen. Nimm einen tiefen Atemzug… tiefer als den… den du gerade erst gemacht hast…“ Quittiere den Atemzug mit einem „Gut so!...“. Wenn er die Augen geschlossen hat, sieht er natürlich nicht, was du nun treibst. Da du seine rechte Hand nur mit 3 Fingern leicht hältst, löst du nun langsam einen Finger nach dem anderen und leitest dadurch - ohne eine entsprechende Suggestion - eine Armkatalepsie ein, was per Definition schon ein mittleres Stadium der Hypnose erfordert. Rede kontinuierlich weiter: „Lass sich deine Hand nun weiterhin auf dein Gesicht hin zu bewegen…“ Drücke evtl. vorsichtig mit einem Finger auf seinen Handrücken, um den Vorgang unterstützend einzuleiten. „Gut so… Und wenn deine Hand dein Gesicht berührt, lasse es für dich zu einem Signal werden… Ein Signal dafür dich noch tiefer zu entspannen… und alle Muskeln in deinem Oberkörper zu lockern…“ usw… Wenn es dann so weit ist - fahre weiter fort: „Entspanne nun deinen rechten Arm… lasse ihn langsam sinken… genau so schnell wie du langsam immer tiefer und tiefer versinkst…Bis du in einen tieferen Entspannungszustand kommst.. als den, den du bisher jemals erreicht hast…“. Und dann wieder die Standardvertiefung. Variante 2: Wenn der HP deine Hand greift, dann nimm sie, sage irgend etwas und fange diese an, hin und her zu bewegen oder leichte Kreise mit den Händen zu beschreiben, so als ob diese es selbständig ausführen. Tue überrascht, höre mitten im Satz auf zu sprechen und schaue auf die sich bewegenden Hände. Wenn das den HP verwirrt und er auch verwundert darauf sieht, ist eine leichte Trance eingeleitet. Gehe dann überraschend, wie bei der Armzug Induktion weiter vor. Oder - der sanftere Weg - sage „OK. Schließe deine Augen und entspanne dich…SCHLAF!...“ und benutze eine der Standardvertiefungen. Variante 3: Dies ist die ultraschnelle Version, im Sinne einer echten Überraschungsinduktion. Greife die Hand. Führe sie jedoch zügig zu seinem Gesicht. Wenn der Handrücken oder die Handfläche (je nach deinem Griff) des HP seine eigene Stirn berührt sage: „SCHLAF!... Tiefer und tiefer… wunder dich nicht… spüre… entspanne dich… und versinke…“ und einfach, wie immer, weiter vertiefen. Um dir zu zeigen, was absolute Experten mit dieser Methode anstellen können, gehe wieder mal zu Youtube und suche nach „Hypno Sculpture“.

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Hypnose-Prinzipien Es gibt hunderte weitere Einleitungen. Man braucht diese aber nicht alle zu kennen. Es ist aber unerlässlich, die dahinter stehenden Prinzipien zu verstehen, anzuwenden d.h. den optimalen Zeitpunkt zu erkennen und die entsprechenden Suggestionen zu geben. Diese Momente ergeben sich aus dem Mind-Konzept… - bei der Fokussierung von Gedanken und der Aufmerksamkeit - bei der Überlastung von Sinnesreizen - bei der Unterbrechung von unbewussten Verhaltensabläufen - bei ungewohnten Ablenkungen - bei der Verwirrung durch „merkwürdige“ Vorkommnisse Unser Bewusstsein ist der einzige Teil im Körper, der mit uns reden kann. Und das macht er ausgiebig und ununterbrochen. Deswegen - in einem Satz zusammen gefasst: Bringe sein Bewusstsein irgendwie zum Schweigen und gebe (dem ideomotorischen System) die entsprechenden Anweisungen. Gebe deine Suggestionen überzeugt, beständig, flüssig und ohne größere Pausen, sonst driften seine Gedanken eventuell ab. Und das ist das Letzte, was man in so einer Situation gebrauchen kann. Einfach ausgedrückt geht es prinzipiell darum, den HP bei o.g. eingetretenen Ereignissen so zu beeinflussen und dadurch die gewünschten vitalen Ideen, Gedanken und Vorstellungen „alleine“ im Gehirn zu erzeugen. Durch die Effekte der ideomotorischen Reaktionen verwirklichen sich diese dann und er folgt dir dann mental auf deinem vorgegebenen Weg. Verbinde deine Aussagen mit Füllwörtern, wie „und“, „deswegen“, „darum“, „das bedeutet“ usw. Aussagen wie „Du sitzt nun hier UND spürst den Luftzug… UND hörst die Vögel draußen… DASS BEDEUTET du kannst nun anfangen…“ hören sich viel harmonischer an als „Du sitzt nun hier und spürst den Luftzug. Du hörst die Vögel draußen. Du kannst nun anfangen…“. Es fällt ihm dadurch leichter dir zu folgen. Im Prinzip beruht alles jedoch auf 4 einfachen Schritten. a) Der HP muss dich als kompetenten Hypnotiseur akzeptieren. b) Er soll die Augen schließen oder sich auf etwas konzentrieren, tief und gleichmäßig atmen. c) Er soll sich deine Suggestionen z.B. diejenigen von Schwere, Ruhe und Entspannung mental bildlich und sinnlich vorstellen und darauf einlassen. d) Er soll nichts aktiv dafür oder dagegen tun, sondern geschehen lassen, was passiert… … und er wird fast automatisch in die hypnotische Trance gehen. Seite 36

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Die Hypnosetiefe Nur weil jemand mit geschlossenen Augen vor dir steht, sitzt oder liegt und irgendwie nicht ganz im „Hier und Jetzt“ ist, bedeutet das nicht, dass du ihm alles suggerieren kannst. Dies setzt eine gewisse Hypnosetiefe bzw. –intensität voraus. Diese kann man jedoch relativ schnell erreichen. Alle vorher gegebenen Suggestionen werden in dieser Vertiefungs- oder Intensivierungsphase durch ständige Wiederholung in immer neuen Formulierungen vertieft. „Du spürst nun wie die Wirkung langsam einsetzt. Immer deutlicher spürst du die angenehme Wirkung, die sich mehr und mehr in dir ausbreitet und immer stärker wird...“ usw. Der Zustand, in den der HP während der Hypnose gerät, nennt man Trance. Folgende Indikatoren werden oft mit einer Trance assoziiert: Eine gesenkte Wachheit, einer nach innen gerichteten und fokussierten Aufmerksamkeit, einer gewissen "Gedankenleere", und sehr oft auch eine körperlicher Entspannung. In den gängigen Hypnosebüchern findet man 3 Stufen zur Definition der Hypnosetiefe. 1. Leichte Trance: Hier besteht ein leichter Entspannungszustand, wobei das Wachbewusstsein jedoch noch voll aktiv ist. Einfache Suggestionen werden jedoch bereits angenommen und ausgeführt. 2. Mittlere Trance: Die Entspannung hat sich vertieft. Das Wachbewusstsein ist kaum noch aktiv. Alle Suggestionen, die nicht der Persönlichkeit des HP widersprechen, werden ausgeführt. Posthypnotische Aufträge und Illusionen sind möglich. Mindestens diese Trancetiefe wird für hypnotische Phänomene im Rahmen einer Hypnoseshow benötigt. 3. Tiefe Trance: Bei absoluter Entspannung ist das Wachbewusstsein fast völlig aus- bzw. gleichgeschaltet. Sämtliche Suggestionen werden umgesetzt. Die hypnotisierte Person kann die Augen öffnen, ohne dass sich die Trance verändert (Wachhypnose). Positive wie auch negative posthypnotische optische und akustische Sinnestäuschungen sind möglich. Ist dein HP in einer leichten bis mittleren Trance, kannst du ihm schon fast alles suggerieren. Hebst du seinen Arm an und sagst dass er z.B. den Arm nicht mehr bewegen kann und dieser ganz starr und fest ist, wird er einfach in der Luft stehen bleiben, wenn du ihn wieder los lässt. Wenn dir das gelingt kannst du auch post-hypnotischen Anweisungen geben. Das sind Anweisungen, die vom HP ausgeführt werden, wenn du ihn wieder erweckt hast. Z.B. soll er, wenn du ein bestimmtes Wort sagst, das Fenster Seite 37

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent öffnen. Fragst du anschließend, warum er das Fenster geöffnet hat, wirst du meist eine „logisch klingende“ Erklärung bekommen. Dein HP wird denken, dass er von selbst auf die Idee gekommen ist. Ideal ist es im HP einen „Schlaf-Trigger“ zu installieren. Dies ist ein Codewort, bei der die HP sofort wieder in den hypnotischen Zustand fällt. Damit musst du nicht jedes mal die Hypnose erneut einleiten. Die könnte z.B. folgendermaßen ablaufen: „Du sinkst immer tiefer und tiefer… Alles was ich dir sage dringt tief in dein Unterbewusstsein ein… und verwirklicht sich dort… Immer wenn ich neben deinem Ohr mit dem Finger schnippe und „Schlaf“ (oder ein anderes Wort) sage… versinkst du wieder in diesen angenehmen Zustand wie jetzt… und zwar doppelt so tief…“. Wiederhole dies ein paarmal. Das vereinfacht deine Arbeit später um ein Vielfaches. Benutze als Auslöser immer eine Kombination. Im o.g. Beispiel das „Schnippen“ und ein Trigger-Wort, das normalerweise nicht vorkommt. Wählst du nur ein alltägliches Wort, kannst du z.B. bei einem normalen Gespräch die Hypnose ungewollt eintreten. Sicherheit geht immer vor!

Die Abreaktion und andere Gefahren Die „Abreaktion“ ist ein Fachbegriff der Hypnotiseure für unbeabsichtigte abnormale Reaktionen, beim Hypnosepartner. Zum einen könnte er unerwartete Gefühlsausbrüche zeigen, wie z.B. weinen, lachen ö.ä. Zum anderen gehören merkwürdige Bewegungen, Zuckungen oder anders dazu. Beides ist nicht schlimm, wenn du Ruhe bewahrst und die Reaktion einfach aufgreifst. Gehen wir im Folgenden davon aus, dass er weint: „Konzentriere dich nun auf deinen Atem. Du siehst oder fühlst nun sicher etwas.. was dich zum Weinen bringt... das ist bestimmt für dich eine wichtige Angelegenheit… aber lass diese Szene nun langsam verblassen… und spüre den Stuhl im Hier und Jetzt auf dem du gerade sitzt… Dadurch weißt du, dass du in Sicherheit bist… Und das ist auch gut so… denn wir lassen nun alle Probleme wo sie sind….“ und dann mach weiter, wie vorher… Eine andere Gefahr auf die du achten solltest kommt aus einer anderen Richtung. Man vermutet oft psychische Probleme. Viel wichtiger ist es jedoch darauf zu achten, dass sich der HP nicht KÖRPERLICH verletzt. Sei es, dass er bei einer Induktion so entspannt und einfach in sich zusammen sackt oder aus dem Sessel nach vorne auf den Boden fällt. Besonders aufpassen solltest du beim Falltest und der entsprechenden Einleitung. Pass deswegen immer auf. Und alles, was unkalkulierbare Risiken beinhaltet, wie z.B. Experimente, die Verletzungen hervorrufen, solltest du unterlassen. Diese wären z.B. die kataleptische Brücke oder die Demonstration der Schmerzreduktion mittels Nadelstiche.

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Hypnotische Experimente Ab einer mittleren Hypnosetiefe gelingen die meisten Experimente, wie z.B. • Unbeweglich machen von Armen und Beinen (Katalepsie) • Automatisches weiterführen von Bewegungen z.B. Armkreisen • Vergessen lassen von Wörtern und Namen • Wörter/Zahlen durch andere ersetzen • Schmerzen kontrollieren • Hyper- und Desensibilisierung der Sinne • Zeitverzerrung (Die tatsächlich kürzer oder länger vor)

verstrichene

Zeit

kommt

einem

• Vergessen lassen und Erinnerungen verändern • Einpflanzen von künstlichen Erinnerungen • Nicht wahrnehmen von Gegenständen/Personen • Halluzinieren von Gegenständen/Personen • posthypnotische Anweisungen geben, wie z.B. etwas tun zu lassen, wenn du ein bestimmtes Wort im Satz fällt. Es ist vollkommen egal, welches Experiment du durchführst. Alle haben eins gemeinsam: Sie vertiefen die Trance. Für ein nahezu perfektes Gelingen ist die entsprechende Wortwahl entscheidend. „VERSUCHE nun deinen Arm zu beugen, er wird immer fester. VERSUCHE es… ES GELINGT NICHT. Er wird immer fester… VERSUCHE ES.. ER WIRD IMMER FESTER“ Es ist eine Verstärkung durch hypnotische Schleifen. Im Prinzip sagst du dass er „X“ VERSUCHEN soll und es nicht geht, je mehr er es versucht. Und nicht dass er „X“ tun soll. Und vergiss bei den Experimenten nicht, die einzelnen Anweisungen immer wieder zurück zu nehmen (auch wenn sie scheinbar nicht oder nicht richtig geklappt haben) und zum Schluss, allgemeine Suggestionen zur Wachheit und Frische zu geben. „Ich werde dich nun wieder wecken… Wenn ich dich an der Schulter 2x schnell antippe, bist du wieder hellwach, frisch und erholt…“ TIP...TIP „Atme noch einmal tief ein… balle deine Hände zu Fäusten und öffne diese ein paarmal… öffne deine Augen… du bist wieder voll im Hier und JETZT… und hellwach!“ Unterhalte dich noch ein wenig mit dem HP über alltägliche, belanglose Themen, um zu sehen, dass er wieder vollkommen normal ist. Teste, wenn du magst, deinen „Schlaf-Trigger“ (Auslöser) und wecke ihn wieder auf. Seite 39

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Das Aufwachen Die Hypnose ist kein Schlaf, sondern ein besonderer mentaler Zustand. Deswegen ist auch die Angst unbegründet, man könnte in der Hypnose stecken bleiben. Eben weil man nicht schläft, muss man auch nicht aufwachen. Trotzdem sollte man jeden HP langsam wieder auf „Normal“ zurück bringen. Und sei die Hypnose auch noch so kurz. Suggestionen, die nicht bestehen bleiben sollen, müssen zurückgenommen werden. Auch wenn nicht eingetreten ist, was du suggeriert hast. Diese können nämlich als „latente Programme“ im UTG bestehen bleiben und irgendwann unkontrolliert auftreten. Die komplette Auflösung der Hypnose ist in der Regel sehr einfach. Diese Auflösung ist angebracht bei Showhypnosen oder allen anderen Hypnosen ohne posthypnotische Suggestionen. Suggestionstext: „Ich zähle nun langsam bis Drei. Bei Drei bist Du wieder hellwach... So wie nach einem langen ausgiebigem Schlaf... 1 - Komme langsam wieder mit deiner eignen Geschwindigkeit zurück… Alle Suggestionen der Übung und zur Demonstration fallen nun von dir herab“ Suggestionen die bestehen bleiben sollen, die wiederholst du jedoch jetzt hier noch einmal kurz. „Verschwende“ keine Hypnosen. Gebe immer irgendwelche positiven Suggestionen. Da sich während der Hypnose der Blutdruck senkt, sollte dieser auch separat wieder auf „Optimale Werte“ eingestellt werden wird. 2 - Dein Puls und Dein Blutdruck gehen auf für dich optimale- sehr gute Werte. 3 - Balle deine Hände mehrmals zu Fäusten (Das hat sich im autogenen Training bewährt, um schneller wieder aufzuwachen. Das hängt mit dem Aufbau des Gehirns zusammen) Du bist vollkommen frisch und erholt und fühlst dich fantastisch. Öffne deine Augen“

Was tun, wenn der HP nicht mehr zurück kommen will? Manchmal kann es sein, dass der HP noch ein wenig in dem hypnotischen Zustand bleiben möchte, weil es ihm so gut gefällt. In diesem Fall lass ihm seinen Willen. Suggeriere: „OK du magst diesen Zustand nun noch ein wenig genießen. OK. Bleibe solange es dir gefällt…Und gleich… oder später oder sofort spürst du ganz langsam… wie du von selbst wieder aufwachst.. wie du den Wunsch hast zu erwachen… gebe dir die Zeit die du brauchst… um wieder hier zurück zu kommen… atme einmal g-a-a-a-n-z tief und fest ein und wieder aus… balle deine Hände mehrmals zu Fäusten… … öffne deine Augen… Du bist total fit und hellwach…“ Schließlich braucht jeder Mensch morgens unterschiedlich lange, um aufzuwachen. Der Eine ist ruckzuck topfit und der Andere braucht bis zu 20 Minuten. Lass ihm die Zeit, die er benötigt. Und wenn er immer noch nicht will… Dann lass ihn doch. ☺ Seite 40

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Der Umgang mit Bedenkenträgern und Besserwissern Unausweichlich kommt auch die Diskussion über falsche Vorstellungen, unreale Ängste und Gefahren bei einer Hypnose. Wenn jemand von der Hypnose keine Ahnung hat und es erklärt haben möchte, dann finde ich, ist es OK. Mir gehen allerdings die obligatorischen „Besserwisser“ so was von gewaltig auf die Nerven, das kannst du dir nicht vorstellen. Aber man muss sich ja den Gegebenheiten stellen und du kannst evtl. mit einer der folgenden Methoden damit umgehen. 1. Du checkst ab, ob er wirklich interessiert ist und klärst ihn sachlich und rational auf. (Er weiß es nicht besser - lässt sich aber überzeugen) 2. Du gehst auf die Bedenken gefühlsmäßig ein. Schaffst Vertrauen und behandelst erst seine Ängste. Abhängig von deinem Talent und den Stärke der „Vor-Urteile“ deines Probanden, hast du mehr oder weniger Erfolg. 3. Kannst du versuchen solche Einwände mit dem Argument, dass Suggestionen nicht gefährlicher sind, als solche Gedankeninhalte, die durch Argumente und eigenes Nachdenken entstanden sind, zu neutralisieren. 4. Du verschleierst und benutzt einfach eine andere Terminologie. Entferne dazu aus deinem Wortschatz das Wort „Hypnose“. Benutze statt dessen „Entspannung“, „Geführte Meditation“. Die Anweisung „Schlaf!“ tauscht du gegen das Wort „JETZT!“ als Überraschungswort aus. Also z.B. bei einer Schnellinduktionstechnik: „… Atme gleichmäßig ein… und wieder aus… und entspanne dich… JETZT!... immer tiefer und tiefer…“. 5. Erkläre, dass du mit einer neuen Spezialmethode arbeitest, bei der man komplett die Kontrolle behält und alles mitbekommt, aber nicht, wie bei einer klassischen Hypnose (so das gängige Vorurteil), mental komplett weg tritt. Das ist zwar bei der Hypnose genau so, aber das wissen die meisten nicht. Also nutze dieses „Nicht-Wissen“ in deinem Sinne. Baue bei den Suggestionen die Phrasen „…erlaube dir nun…“ und „…dein Einverständnis vorausgesetzt…“ ein. Das gibt ihm ein Gefühl von Sicherheit und alles selbst im Griff zu haben ;-) 6. Oder du lässt es mit solchen Personen einfach sein. Mache dem HP auch unmissverständlich klar, dass er bestimmte Voraussetzungen erfüllen und deinen Anweisungen Folge leisten MUSS, wenn er eine Hypnose erleben will. Was das ist, hast du ja mittlerweile schon gelesen und gelernt ;-). Lass dich auch auf keine Machtspielchen ein! Wenn er der Meinung ist er lässt sich nicht hypnotisieren oder er labert dumm herum, dann lass ihm seine Meinung. Du hast Besseres zu tun. Und es ist nicht deine Schuld, wenn er zu dusselig oder unkooperativ ist, um deinen Anweisungen zu folgen. Überzeugen kannst du so einen ohnehin nur schwer. Also lass es. Seite 41

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Weitere Anwendungstipps Die wichtigste Regel ist: Es gibt keine Regel! Halte dich nicht zu starr an dieses Skript. Sehe es lediglich als einen lockeren Leitfaden an, den du je nach Notwendigkeit und Gegebenheit, an dich - und noch wichtiger, an deine unterschiedlichen HP anpassen sollst und sogar musst. Sicher ist dir schon aufgefallen, dass ich bei den Suggestionsvorschlägen und Erklärungen immer die persönliche DU-Form benutze. Ich denke, dass man mit dem Unterbewusstsein, auf einer persönlichen Ebene besser kommuniziert. Wenn dein HP aber damit ein Problem hat, dann sei halt per „SIE“ mit ihm. Kläre das einfach vorher ab. Auch darfst du bei beim Vorgespräch keine Zweifel säen, indem du unsicher wirkst. Ein „Ich werde versuchen dich jetzt mal zu hypnotisieren“ lässt dich fast zu 100% scheitern. Besser ist es fest zu behaupten „Jetzt beginnen wir!“ Frage ihn daher vorab und direkt. „Willst nun mit mir zusammen eine Hypnose erleben?“ Die Antwort abwarten und nochmals nachfragen „Willst du wirklich!?“. Auf Grund der Reaktion kannst du dann abschätzen, ob er noch etwas zögert, oder er es wirklich will und bereit dazu ist. Das ist die einzig richtige Voraussetzung und Arbeitsgrundlage und ein „hypnotischer Vertrag“. Gut ist es auch ihm unbewusst zu signalisieren, wer das SAGEN hat. Bei meinem ersten Rhetoriktraining lernte ich dies unter dem Begriff „DompteurTechnik“ kennen. Gebe ihm (für dich) sinnlose Aufgaben. „Stell dich dorthin“ , „Dreh dich ein wenig nach links“, „Komm noch einen Schritt nach vorne“ usw. Zum einen verwirrt es ihn ein wenig und zum anderen legt es die Rollen fest. Er gewöhnt er sich daran, das zu tun, was du sagst und du erkennst, ob er kooperiert. Am besten gibst du deine Suggestionen dann auch 2-stufig. Nach dem Motto: „Gleich wird X geschehen… Ich zähle gleich bis 3… und bei 3 wirst du X… Eins… Zwei… Drei… JETZT wirst/tuest du…“ Spreche so natürlich, wie möglich. Sage erst, was gleich geschehen wird, sorge dafür dass es geschieht und dann kommentiere es, wenn es gerade geschieht. Ob du dafür immer zählen willst, überlasse ich dir. Ich finde es ziemlich umständlich. Es geht natürlich auch schneller. Mit der folgenden Suggestion geht’s genauso gut und du klingt nicht wie ein Zählautomat: „Wenn ich dich gleich am Arm/Schulter berühre, dann wirst du X…“, „JETZT kannst (nicht mehr) X…“. (X = irgendeine Anweisung) Im vorliegenden Skript benutze ich durchgängig die direkte Methode. „Du wirst nun…“ D.h. gebe direkte Anweisungen an den HP. Oft liest man, dass heutzutage manche HP damit Probleme haben, weil niemand gerne Befehle erhält, und dass diese Art des Hypnotisierens zu sehr nach Manipulation klingt. Das mag sein. Ich bin trotzdem ein Fan davon. Seite 42

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Andere bevorzugen deswegen eine modernere indirekte Methode. Sie eiern sanft herum und sprechen die innere Bereitschaft des HP an: „Wenn du nun bereit bist, kannst du ..." oder „…ich frage mich ob du gleich oder lieber in ein oder zwei Minuten bereit bist… um X einzuleiten…“. Das geht natürlich auch. Oft sogar besser, wenn jemand noch innere Widerstände gegen die Hypnose besitzt. Aber diese Methode kann etwas zeitaufwändiger sein, aber oft auch bei ängstlichen bzw. unsicheren HP erfolgreich. Benutze bei der einfacheren Version dieser Sanft-Suggestionen die Phrase „SO… ALS OB…“. Z.B. „Entspanne deine Augen nun… SO weit … ALS OB… du sie nicht mehr öffnen könntest.“ Das ist nicht ganz so direkt und hilft bei ängstlichen HPs ungemein. Oft habe ich auch geschrieben, dass man besonders nach den unbewussten ideomotorischen Bewegungen diese direkt bestätigen soll. Selbst wenn der HP nicht bewusst erkennt, was du meinst - unbewusst hat er es sofort kapiert und reagiert entsprechend besser. Bei den Überraschungseinleitungen gibt es noch einige Tricks: Halte auf jeden Fall einen Körperkontakt (vorher fragen, ob das OK ist). D.h. halte ihn mit einer Hand an der Schulter oder am Arm fest. Sollte er das Gleichgewicht verlieren, dann merkst du es schneller, und kannst sofort reagieren. Förderlich ist es auch nach der „Schlaf-Anweisung“ den Oberkörper leicht zu schaukeln, bzw. den Kopf sanft zu kreisen. Das wirkt zusätzlich entspannend und du bekommst dadurch ein sofortiges körperliches Feedback über seinen Entspannungszustand. (Vorher fragen, ob du ihn berühren kannst) Du wirst auch gefragt werden, wie sich so eine Hypnose anfühlt. Sage so einem Fragesteller, er soll die Augen schließen. Dann lass ihn einfach 1 Minute lang normal ein- und ausatmen und sich dabei entspannen. Nach der Minute lässt du ihn die Augen wieder öffnen und sagst ihm „SO! Genau so fühlt sich eine Hypnose an.“. Dann erwartet er keine Wunderdinge. Wenn du magst, dann kannst du dabei die Suggestionen der „Minuten-Hypnose“ benutzen. ;-) Die nachvollziehbarste Reihenfolge (für alle Zuschauer und HP) die Hypnose einzuleiten ist meiner Erfahrung nach: • Das Pendelexperiment. • Die Fingermagnete • Die Handmagnete • Die schwachen Beine (bei extremen Zweiflern) • Mit einer schnellen Variante die Hypnose zügig einleiten. Seite 43

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Verdienen mit Denk-, Strategie- und Motivationstrainings Jetzt wo du das Wissen zum hypnotisieren hast, ist die Versuchung natürlich groß, einem anderen mal eben ruckizucki damit zu helfen und ihm z.B. seine Phobie vor Spinnen weg zu hypnotisieren und damit ein paar Euros dazu zu verdienen. Aber so was darf in diesem - unserem alles gesetzlich geregeltem - Land nur von einem Fachmann (Ärzte, Heilpraktiker mit psychologischer Zusatzausbildung und Psychotherapeuten) vorgenommen werden. Solange du keine „Heilpraktikerlizenz“ (oder wie das Teil offiziell heißt) besitzt solltest du vorsichtig sein, bei dem, was du tust. Neider gibt es überall. Also musst du deine Werbung und Argumentation so aufbauen, dass diese „gesetzeskonform“ und dadurch unangreifbar wird. Und dabei werde ich dir nun helfen und nun ein Konzept vorstellen und konsequent das nutzen, was explizit (noch) erlaubt ist. Nämlich nur präventiv mit geistig Gesunden zu arbeiten und denen Tipps zur Vorbeugung geben. Du darfst jedoch keine Diagnosen stellen, keine Medikamente verabreichen, keine Heilsversprechen angeben, Phobien behandeln, usw. DARAN SOLLTEST DU DICH UNBEGINGT HALTEN! Also erlaubt ist: Dein Wissen in Seminaren weiter zu geben. Als generelle Strategie schlage ich dir vor: Mache aus einem persönlichen Problem wie z.B. „Ich habe Angst zu fliegen.“ ein generelles Seminar „Wege und Strategien zum angstfreien Fliegen!“ Gebe also Informationskurse und oder Einzeltrainings und demonstriere gleich die Wirksamkeit deiner Kenntnisse. Argumentiere so, dass du nicht die Angst beseitigst, sondern dem Anderen zeigst, wie er seine bisher ungenutzten mentalen Möglichkeiten einsetzen kann, um sich z.B. selbst zu motivieren und um das zu erreichen, was er sich vornimmt. Wie z.B. seine Angst selbst zu überwinden. Sei praktisch eine Mischung aus „Motivationstrainer“ und einer „WegweiserHilfe“ und kein „Therapeut“. Kurz gesagt, zeige wie man etwas lernt, es besser oder einfacher zu machen. Also eine Art „Lerntrainer“. Alle psychologischen Schulen und Therapierichtungen arbeiten letztendlich auch nur mit Hypothesen und Denk-Modellen. So sah der Hypnotiseur Milton H. Erickson sah im Unterbewusstsein einen Schatz an Ressourcen, die jedem helfen seine Ziele zu erreichen. Bei Sigmund Freud hingegen war es ein Hort von verdrängten aggressiven und sexuellen Gefühlen, die wie eine Bestie nur darauf lauert heraus zu brechen. Wie gesagt, alles sind nur Theorien, die durch nichts zu beweisen sind. Man kann eben nur darauf vertrauen und (fast religiös) daran glauben und danach handeln. Seite 44

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Die Begründer des NLP (Neuro-Linguistisches-Programmieren) haben dies erkannt und auch so definiert. Sie verzichten bewusst auf Theorien und gehen der ganzen Diskussion lässig aus dem Weg, indem sie den Modellcharakter hervorheben. Das NLP orientiert sich an beobachtbaren Handlungsweisen und bietet deswegen für Laien (wie für dich und mich) mit einem gesunden Menschenverstand schell nachvollziehbare Ergebnisse. Daher ist es für das Thema dieses Kapitels, die ideale Arbeits-Grundlage. Solltest du ein wenig theoretische Kenntnisse über die Funktionsweise des menschlichen Verhaltens benötigen, so empfehle ich das verständlich geschriebene Taschenbuch „Das Power-Prinzip“ von „Tony Robbins“. Davon ausgehend entwickelst du dann dein eigenes Modell, oder übernimmst einfach das folgende Konzept, mit dem ich meist arbeite. Ich nenne es meist Mind-Tuning. Benutze das Wort Tuning wie beim Auto. Etwas durch Veränderungen besser machen. Es beruht auf folgenden Überlegungen und Thesen: 1. Alles, was wir wissen und wie wir uns verhalten haben wir irgend wann einmal gelernt. 2. Wie wir uns verhalten, hängt größtenteils von unseren Gedanken (d.h. wie wir was denken), Erinnerungen, Erfahrungen und den begleitenden Gefühlen dabei ab. 3. Verhalten wir uns jedoch aus Gewohnheit oft gleich, weil wir nicht erkennen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Das war es auch schon mit der ganzen Theorie. Verändere die Art oder den Inhalt der Gedanken oder zeige einfach andere Möglichkeiten auf, wie man was besser oder anders machen kann. Erkläre ihm, dass du nichts reparierst, sondern ihr nur neue Möglichkeiten findet und ggf. mental einübt. Der Weg dazu sind einfache Verhaltensübungen, Mental-Simulationen und Tipps. Und sollten diese nicht ausreichen (was meist der Fall ist) dann mach es eben zusätzlich noch hypnotisch. Baue dafür bei den Suggestionen die Phrase „…erlaube dir nun selbst…“ ein. Das bedeutet, er macht es nach deiner Anleitung prinzipiell alleine. ;-) Schlage jemanden in so einem Fall vor: „OK. Dann machen wir jetzt einmal eine MENTAL-SIMULATION. Die besten Ergebnisse erreicht man in einem entspannten Zustand. Bitte setze dich dazu einmal ganz locker hin….“ und dann benutze die Einleitungstechnik der Minutenhypnose, der geführten Imagination oder den „Handshake-Interrupt“ und kassiere anschließend dafür zwischen 20 bis 200 €.

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Benutze diese Methode für alles: • Zur Raucherentwöhnung • Zum Abnehmen • Um Ziele erreichen • Zur Entspannung • Zur Stressbewältigung • Zum Erlernen von erholsamen Schlafgewohnheiten • Zum Auflösen von Selbstbeschränkungen • Zur Hilfe bei Antriebslosigkeit • Zum Konzentrationstraining • Zur Motivation. usw… Oder gebe Kurse für mentale Themen, was im Prinzip ja auch nichts anderes ist. Diese könnten sein: • Autogenes Training • Selbsthypnose • Hawaiianisches Huna • Meditation • Positives Denken • Wissenschaftliches beten und Wunscherfüllung • Mentaltraining • Wettkampfvorbereitung beim Sport • Hypnosekurse (Den Inhalt dieses Skriptes in Kursform) • Mentale Vorbereitung auf mündliche Prüfungen • Tiefe Entspannung auf Abruf • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit • Wecken von neuer Kreativität

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Therapeutische Methoden Solltest du trotz allem therapeutisch tätig werden wollen, so gebe ich dir jetzt ein paar Tipps über Methoden, die du im Internet finden kannst: Zauberwiesentherapie Auf der Hypnose-Homepage http://www.zauberwiesentherapie.de/ und in den entsprechenden Büchern findest du klasse Suggestionsvorlagen, die du frei nutzen und an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Diese eignen sich hervorragend, um anderen damit zu helfen und deren Probleme in Bares umzuwandeln. Emotional Freedom Technique (EFT/MET) Ein weiteres Betätigungsfeld, welches sich gut mit der Hypnose kombinieren lässt, ist das EFT. (http://www.eft-info.com/) EFT ist eine Abkürzung von „Emotional Freedom Techniques“. Zu Deutsch: „Emotionale FreiheitsTechnik“, weil man damit relativ einfach alles bearbeiten kann, was einem psychische Probleme bereitet. Du kannst damit alles „behandeln“, was dir unter die Finger kommt: Ängste, Störungen, Empfindungen, Liebeskummer, Trauer, Wut, Verhaltensweisen, Programme, Einstellungen und Glaubenssätze. Kurz gesagt, das volle Psycho-Programm. Es ist eine „energetische Klopfmethode“. DynaMind Eine weitere Klopfmethode nennt sich DynaMind. Sie ist noch einfacher als EFT/MET und auch problemlos anzuweden. ☺ http://www.huna.org/html/german.html Handflächentherapie Ganz ohne Klopfen funktioniert die Handflächentherapie, die zur Auflösung von „Ängsten“ und „Zwängen“ benutzt wird. (Bei Google „Handflächentherapie“ eingeben) Alle Anleitungen kannst du kostenlos herunter laden. Benutze diese Methoden während der Hypnose oder mach danach eine zur „Verfestigung“ bzw. „Stabilisierung“. ☺ Mit diesen PDFs sollte es dir auf jeden Fall möglich sein, dein Business erfolgreich zu starten und dein Einkommen zu erhöhen.

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Die Autosuggestion EMILE COUE (1857-1926) entwickelte die Lehre von der Autosuggestion. Er erkannte, dass sich bei der Hypnose der Hypnotiseur beim HP eine mehr oder weniger starke Vorstellung der beabsichtigten Wirkung erzeugen muss, dass diese funktioniert. Er prägte den dadurch den Lehrsatz: “Nicht der Wille ist der Antrieb unseres Handelns, sondern die Vorstellungskraft.“ Er folgerte daraus, dass jeder Mensch sich selbst hypnotisieren könne, und erklärte seinen Patienten, dass eine Heilung ihrer Krankheiten durch Selbstsuggestion zu erreichen sei. Wörtlich sagte er: „Lernen Sie, sich selbst zu heilen, Sie können es. Ich selbst habe nie jemanden geheilt. In Ihnen liegt die Möglichkeit. Rufen Sie Ihren Geist zu Hilfe, lassen Sie ihn Ihrem heilen, Sie werden stark und glücklich sein.“ Er veranlasste seine Patienten, sich morgens und abends je zwanzigmal den Satz aufzusagen: „Mir geht es von Tag zu Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser.“ Mach es einfach genauso. Oder gebe dir individuelle Suggestionen; je nach Gefühlslage und Bedarf. Beachte jedoch, dass du deinen Suggestionssatz nicht gefühllos herunter leiern sollst. Das hat fast keine Wirkung. Spreche ihn dynamisch, gefühlsbetont, visualisiere das Gesagte und empfinde sinnlich das, was du da behauptest. Und der Erfolg ist dir (fast) sicher.

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Offene Augen - Selbsthypnose Einen Schritt weiter als o.g. Autosuggestion geht die Selbsthypnose. Diese ist aber nicht unbedingt so einfach zu erlernen, weil zum einen das Bewusstsein ständig dazwischen quatscht, wenn wir und selbst in Trance bringen wollen und zum anderen könnten (mir geht es oft so) wir dabei einfach einschlafen. In der meisten Hypnoseliteratur wird beschrieben, dass wir in Trance gelangen können, wenn wir z.B. ein Buch lesen, einen langweiligen Vortrag verfolgen, im Kino einen Film ansehen oder lange auf einer eintönigen Strecke im Auto fahren. Die Gemeinsamkeit bei diesen Tätigkeiten ist, dass wir die Augen dabei offen haben. Folglich ist es für eine Hypnose nicht unbedingt erforderlich, die Augen geschlossen zu haben. OK, es hilft, aber es ist nicht unbedingt notwendig. Wenn du dir also selbst posthypnotische Suggestionen geben willst, dann rate ich dir zu folgender Vorgehensweise: 1) Schreibe dir ein Skript inklusiver einer Einleitung (natürlich OHNE den Augenschluss und die Schlaf-Anweisung), der kompletten Suggestionen und dem Aufwachteil. Verfasse es so, wie du es einem HP vorlesen würdest. D.h. incl. der Pausenanweisungen mittels der 3 Punkten(…), wie ich sie bei den Suggestionsanweisungen stehen habe. Verfasse es in der ICH-Form. 2) Setzte dich in einem ruhigen Raum hin. Eventuell mit etwas entspannender Musik. 3) Lese dir das Skript laut vor, wie du es einem HP vorlesen würdest. 4) Visualisiere und empfinde es so, wie du es vorliest. Wenn du dich genau daran hältst, konzentriert liest und dich nicht ablenken lässt, dann gehst du dabei in eine Wachtrance, die ausreicht, um die posthypnotischen Suggestionen im UTG zu installieren. Und anderen HPs kannst du dieses Skript ja auch vorlesen (dann aber in der DUForm), um damit den Bogen zum Geldverdienen mittels Hypnose wieder zu schließen. ☺ Und im Internet findest du unter dem Suchbegriff „Posthypnotische Autosuggestion“ natürlich weitere Infos und Anregungen. In diesem Zusammenhang: Suche auch mal nach BSFF (Be Set Free Fast)

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Hypno - Schabernak Klar, dass man mit so einem mächtigen Instrument auch jede Menge Unfug anrichten kann. Ich will jetzt nicht jemanden zu irgendwelchen illegalen Aktivitäten anstiften. Aber das Ganze mit der richtigen humoristischen Einstellung, kann aus der Thematik eine extrem heitere Angelegenheit machen. Und davon handelt dieses Kapitel, in dem ich meine Ideen nur kurz skizziere aber nicht bis in die letzte Einzelheit beschreibe. Wenn man Trance als einen veränderten Bewusstseinszustand und die Hypnose als den Vorgang definiert, diesen Zustand zu erreichen, dann ist praktisch jedes Gespräch hypnotisch. Und wenn man jetzt noch von der Überzeugung ausgeht, dass alles, was wir im Kopf an Meinungen, Regeln, Vor-Urteilen, Werten, Verhaltensweisen und Wissen besitzen irgendwie gelernt wurde, dann kann es dir jede Menge Spaß bringen, mit diesen Gedankeninhalten (des anderen) zu spielen und diese zu verändern. Ein einfaches „Stell dir mal vor…“, „Angenommen es gäbe…“ oder „Wie wäre es wenn…“ erzeugt im anderen einen internen Suchvorgang im Gehirn nach passenden Gedankeninhalten. D.h. er geht nach innen, was nur eine andere Bezeichnung für eine leichte Trance ist. Über eine sanfte kontinuierliche Gesprächsleitung kannst du dann diese Gedankenmuster verändern und dich daran erfreuen, wozu du fähig bist. Solltest du im Verkauf tätig sein, dann weißt du natürlich jetzt worauf ich hinaus will ;-) Geil finde ich auch, automatische Verhaltensabläufe zu unterbrechen und den dabei eintretenden kurzen Moment der Verwirrung hypnotisch zu nutzen. Die ausführliche klassische Beschreibung dazu kannst du bei der „HandshakeInterrupt Einleitung“ nachlesen. Zum Üben: Suche dir einfach bei normalen Menschen die dir begegnen automatische Handlungen aus, die jemand ausführt. Fange am besten bei einer Bedienung im Laden oder in einem Restaurant an. Wenn sie z.B. das Geld aus der Kasse holt, dann unterbreche sie mit einen „STOP!“ und/oder einem „Moment mal!“. Ein gutes Gefühl für die Technik bekommst du, wenn du aufmerksam beobachtest. Du hast das Ziel erreicht, wenn sie die Handlung unterbricht und irgendwie für Sekunden ratlos aussieht. Ich bezeichne das gerne als das typische „Botox-Gesicht“ - entspannt und irgendwie ein um 20-30 IQPunkte reduzierter Blick. Eine typische -auch unausgesprochene- Aussage (sofern man das überhaupt als eine solche bezeichnen kann) ist „Häh??? Wie jetzt???“ DAS ist genau der gewünschte Zustand bei/mit dem der Spaß beginnt. Damit es anschließen nicht komisch wirkt, kannst du ja eine einfache Frage nach passendem Wechselgeld. o.ä. stellen. Zwei andere praktische Beispiele dieser Handlungsunterbrechung habe ich einmal zufällig erlebt. Seite 50

Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent Einmal saß ich mit der Freundin im Eissalon und wir wollten bezahlen. Als die Bedienung mein Wechselgeld abzählte, fragte meine Freundin, ob sie auch 50 € wechseln könnte. Das hat sie so verwirrt, dass sie es auf einmal auf 50 € heraus gab, obwohl ich nur mit einem 20er bezahlte. Klar dass ich das natürlich nicht ausnutzte und sie auf den Fehler hinwies. Freundlich, wie ich nun mal bin. ☺ Ein anderes mal holte ich mit am Bahnhof an einem Kaffeestand meine morgendliche Portion Koffein. Als ich den Kaffee nahm und bezahlen wollte, fragte ich die Bedienung, ob sie nicht noch so eine Rabattkarte (1x Umsonst nach 9 Kaffee) hätte. Sie suchte sie, gab sie mir und vergaß dann zu kassieren. Frei nach dem Motto: Aus dem Auge - und dann auch aus dem Sinn. Man muss in dem kurzen Ablenkungs- und/oder Verwirrungszeitraum nur ein neues Thema im „Mind“ ansprechen und den Gedankenfluss auf der neuen Schiene am Laufen halten. Genau so gut kannst du deine Handlung unterbrechen, wenn der Andere das nicht erwartet. Im Laden (Metzger, Bäcker, McDonalds, usw…) z.B. erwartet die Bedienung das du ihr sagst, was du möchtest. Du bist freundlich und sagst jedoch „Gute Tag“… PAUSE… „Ich hätte gerne…“ PAUSE „… eine schöne Kette haben Sie da…“ (oder ähnliches) und wartest ab, bis sie reagiert und ihre Wahrnehmung von dir auf die Kette fokussiert. Bevor sie jedoch antworten oder sprachlich darauf reagieren kann, machst du weiter, wie vor der Unterbrechung. „… einen Bic Mac…“ oder „…5 Brötchen…“. Wenn sie dir nun mental folgt, als wenn nichts gewesen wäre, d.h. sich wieder auf das Geschäftliche zurück begibt, hat sie a) „gelernt“, sich von dir in einen anderen Bewusstseinszustand versetzen zu lassen und b) dir zu folgen. Und das ist bereits der erste Schritt in die Praxis der Alltags-Hypnose. Und solche Tricks kannst du natürlich auch anwenden, bevor du jemanden richtig hypnotisierst. Alles was hilft solltest du nutzen. Erinnere dich an den Anfang dieses Kapitels: Jedes Gespräch das wir führen ist hypnotisch, weil sich ständig unsere Bewusstseinszustände ändern. Somit kann jeder Satz, den du hörst oder sagst irgendetwas bewirken und auslösen. Ob mit einer expliziten „Einleitung“ oder ohne. Jederzeit und überall. Wenn du das bewusst erkennst und gezielt erzeugen kannst, bist du der „King im Ring“. Wenn du nun wissen willst, was nun damit möglich ist, dann rate ich dir einmal bei Youtube nach dem Begriffen „Derren Brown Russian Scam“ und „Derren Brown Paying with Paper“ zu suchen und dir diese Videos dazu anzuschauen. Die Methoden, die in dem Video gezeigt werden sind relativ einfach und können auf alle Situationen (wie ich sie z.B. in diesem Kapitel oben schon kurz beschrieben habe) übertragen werden:

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Handbuch der Hypnose Direkt - Einfach - Schnell - Konsequent 1.Schaffe den richtigen „Groove“ D.h. Sei freundlich, lobe den Anderen kurz, spiegele seine Körperhaltung usw. Im NLP nennt man das „PACEN“. 2. Erzeuge einen „denkfreien Zustand“ Damit meine ich einen Zustand, bei dem der innere Dialog (das bewusste Denken) kurz aussetzt. (=Häh???-Zustand mit Botox-Gesicht) Dies erreichst du durch - Unterbrechung und Musterunterbrechung - Ablenken - Verwirren - Überlasten - Überaschen und gemäßigtes Schocken 3. Einen FLOW erzeugen und den Anderen darin halten Die eingetretene „Denkleere“ im Hirn, nutzt du nun schnell und setzt den Anderen auf „deine Schiene“ und führst ihn kontinuierlich weiter und hältst ihn dadurch im „Flow“ (NLP-Sprache: LEADING). Dabei benutzt du… - direkte Anweisungen („Nimm dies…“, „Schau hier…“ ) - angebotene Alternativen und Vorschläge („Wie wäre es mit...“) - natürliches Führen und Mitnehmen als logische Folge - Trojanische Sätze und hypnotische Sprachmuster Das „natürliche Führen“ kannst du dir so vorstellen, wie bei der rhetorischen Nachfrage „Wie wäre es noch mit einem Drink/Kaffee?“ Aber die Antwort gar nicht abzuwarten, als positiv vorweg zu nehmen und das Girlie einfach bei der Hand und dann mit zu nehmen ☺ Trojanische Sätze sind versteckte Anweisungen. Im o.g. Video (Paying with Paper) geht Derren Brown in den Laden, schleimt strategisch ein wenig herum (Groove erzeugen), fragt etwas zur U-Bahn und erzählt dabei (doppeldeutig) von einem Bekannten der zu ihm (über das U-Bahn System) gesagt hat „Nimm das… das ist OK“ („Take this… it is fine.. it is fine“). Zufällig genau in dem Moment, als er dem Verkäufer statt dem Geld nur leere Papierscheine gibt. 4. Halte immer eine plausible Ausrede parat… falls dein Joke schief läuft und die Situation irgendwie außer Kontrolle gerät. Seite 52

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Hypnoseshows Einen netten Nebenverdienst kannst auch du mit kleineren privaten Hypnoseshows erzielen. Bei Hypnose mit Kaugummis kauen müssen zur Ruhe weiteren Kollegen haben.

vielen Personen gleichzeitig soll natürlich auch keine u.ä. Auch sollten Handys ausgeschaltet sein und Zuschauer ermahnt werden. Empfehlenswert ist es auch mit einem zusammen zu arbeiten. Man kann ja nicht alles im Blick

Als kleinen Wegweiser gebe ich nun ein kurzes Beispiel, wie z.B. so eine Show aufgebaut sein könnte. Das Wichtigste ist der so genannte „Opener“ D.h. die Eröffnungsrede, bei der du in einfachen Worten erklären solltest, dass von der Hypnose keinerlei Gefahren ausgehen und eigentlich nichts passieren kann. Erzähle kurz, was Hypnose ist und das praktisch jeder Mensch irgendwie auf Suggestionen reagiert. Besonders wichtig finde ich ist: Du solltest klar stellen, dass man nicht naiv oder willensschwach sein muss, damit Hypnose funktioniert. Sondern dass man im Gegenteil nur mit einer ausreichenden Auffassungsgabe, einer guten Fähigkeit zu Visualisierung und einem guten IQ überhaupt in der Lage ist, mit dir zusammen zu arbeiten.. Stelle auch klar, dass bei genügender Zeit, fast jeder zu hypnotisieren ist. Aber deine Zeit jetzt und hier begrenzt ist. Daher behältst du dir vor, einzelne mögliche Teilnehmer abzulehnen. Damit hast du eine gute Ausrede, dir die Störer, Querulanten und Deppen vom Hals zu halten. Führe einige Suggestionsexperimente mit allen durch und ermittle dabei, wer besonders gut reagiert. Empfehlen würde ich dir die Finger- und Handmagnete. Bei kleineren Gruppen evtl. vorher das Pendelexperiment. Wenn genügend Sitzplätze vorhanden sind, kannst du auch alle vor ihrem Stuhl/Sitz aufstehen lassen und den Rückwärtsfall suggerieren. Wer sich dann dabei setzt ist bestens geeignet. Lade die entsprechenden Personen nach vorne (im größeren Rahmen auf die Bühne) und führe mit der ersten Person das Experiment „Die schwachen Beine“ durch. Das bereitet (SEEDING) die anderen darauf vor, dass das, was du suggerierst auch eintritt. Führe dann mit allen einzeln Schnelleinleitungen durch und vertiefe sie zusammen. Für deine Darbietung suche einfach mit Google ein wenig im Internet und du wirst etwas finden, was man bei solchen Shows anstellen kann. Oder du benutzt einfach Ideen aus dem Kapitel „Hypnotische Experimente“ BEACHTE: Jeder Suggestion muss wieder zurück genommen werden.

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Schlusswort Das war es erst einmal. Mit diesem Wissen solltest du in der Lage sein, das Hypnotisieren zu erlernen. Der Rest ist nur noch eine Sache von Zeit, Energie, deinem persönlichen Einsatz und einer gewissen Anzahl von Übungseinheiten. Du hast sicher gemerkt, dass ich ein Fan des Internets bin. Das stimmt. Denn du findest dort alles. Deswegen gibt es in diesem Skript zwischendurch immer Hinweise, wo du weitere Infos zum Thema findest. Diese solltest du nutzen und z.B. auch die Videos bei Youtube ansehen. Das hilft auf jeden Fall. Falls du jedoch noch weitere Fragen zu irgendetwas hast, frage ruhig. ;-) Und nun geh und hypnotisiere, was das Zeug hält. Es macht wirklich Spaß und ist so einfach, wie ich es hier beschrieben habe. Du musst nur überzeugend auftreten. Denn schließlich (Das hab ich irgendwo gelesen. Ob es stimmt, dass weiß ich natürlich nicht) soll selbst der olle Erickson dem noch zweifelnden Bandler empfohlen haben, zumindest so zu tun, als ob er ein guter Therapeut wäre: "Und wenn du in dem So-tun-als-ob wirklich gut bist, dann werden die Leute, mit denen du arbeitest, so tun, als würden sie sich verändern. Und sie werden vergessen, dass sie nur so tun, als ob ... für den Rest ihres Lebens. Hauptsache, du lässt dich dadurch nicht täuschen." Soviel zum Thema. Vielleicht magst du mir ja einmal ein wenig Feedback geben. Ich würde mich jedenfalls darüber freuen. [email protected] Diese Version des Handbuches ist vom Montag, 18. April 2011 Dieses Handbuch ist „Freeware“ und kann frei kopiert, in Foren veröffentlicht oder auf Homepages verteilt werden. Bitte verändert nichts daran und lasst die folgende Homepageadresse darin. Ein aktuelles Update gibt es immer unter http://hypnosekurs.de.vu

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