Grundlegendes zum Thema Geld

July 24, 2017 | Author: illitteratus | Category: Image, Immanuel Kant, Objectivity (Philosophy), Money, Knowledge
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Liebe Leser Ich beginne mit diesem Text eine zukünftige Reihe von Überlegungen zu Geld- und Wirtschaftsfragen, theore...

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    Grundlegende Ansichten zum Thema Geld 

 

 

  Dieser  Text  wird,  wie  es  mir  gedanklich  derzeit  vorkommt,  zu  einer  Art  Darlegung  meiner  Grundauffassungen  zum  Thema  Geld  werden. Auf diesen Grundauffassungen beruhen alle meine weiteren  Diskussionen  und  Ausführungen  zu  allgemeinen  oder  spezifischen  Themen  rund  um  das  Geld,  aber  auch  möglicherweise  um  viele  Themen aus dem Bereich der Wirtschaft. Ich werde es wohl so halten,  hier theoretische wie praktische Aspekte verschiedener Probleme zu  bearbeiten  die  mir  in  irgend  einer  Form  bezüglich  des  Geldes  „übel  aufstoßen“,  denn  ich  habe  mit  vielen  Ansichten  von  angesehenen  Persönlichkeiten  so  meine  Schwierigkeiten.  Ob  ich  verschiedene  theoretische Klassiker lese oder mir Abläufe und Entscheidungen im  aktuellen täglichen Leben betrachte.   Meist  wird  es  nicht  einfach  sein  in  weiteren  Beiträgen  eine  scharfe  Trennlinie zu ziehen zwischen den Begriffen Wirtschaft und Geld und  somit  diese  immer  in  getrennten  Abschnitten  zu  behandeln,  es  sei  denn,  man  macht  es  sich  insofern  leicht,  Geld  oder  Wirtschaft  nur  durch  Parameter  zu  betrachten  welche  ausschließlich  diese  selbst  definieren und darauf einwirken. Doch das ist, wie jedem einleuchtend  ist, nicht der Fall in der Realität. Wir wissen alle das Wirtschaft auf das  Geld einwirkt, sowie das Geld auf die Wirtschaft. Somit sind beide in  keinster  Weise  getrennt  voneinander  definier‐  oder  analysierbar.  Entsprechend  werde  ich  zwar  versuchen  eine  gewisse  Struktur  einzubringen,  doch  dies  kann  aus  der  Natur  der  Sache  heraus  nur  schwerlich  gelingen.  Daher  halte  ich  es  für  vernünftig,  vorab  meine  Sichtweisen  rein  zum  Thema  Geld  aufzuzeigen.  Dies  wird  es  vereinfachen, bei weiteren Texten meine Ansätze nachzuvollziehen.  Eines elementaren Unterschiedes dieser beiden sollte man sich jedoch  zu jeder Zeit bewusst sein und diesen niemals vergessen: 

Wirtschaft  ist  materiell.  Sie  ist  real  und  durch  die  hervorgebrachten  Waren  und  Dienstleistungen  immer  erfassbar  und  vor  allem  durch  seine Erscheinungsform – begrenzt – wie alles Materielle.  Das heutige Geld ist ein reines Medium. Es ist immateriell und daher –  nicht begrenzt. Die einzige Begrenzung die es hat ist der Wille seines  Schöpfers.         

Werte    Bevor  ich  über  alles  andere  schreibe,  muss  ich  mich  einer  philosophischen  Fragestellung  widmen,  welche  allem  anderen  als  Grundlage dient. Es geht um „Werte“.  Dieser Begriff wird gerade in der modernen Zeitgeschichte unglaublich  strapaziert und sehr difus verwendet. Er ist in aller Munde und gehört  vor allem, zum ständigen sprachlichen Repertoire der Politik. Dieses  Wort  wurde  einfach  zum  Synonym  für  das  Wort  „wichtig“,  gar  für  „besonders  wichtig“,  „besonders  wertvoll“  auserkoren.  Es  wird  zumeist  dafür  verwendet,  heute  gültigen  moralischen  Vorstellungen  der Gesellschaft, oder was man dafür hält, eine zeitlos fortwährende,  universelle  und  absolut  positive  Gültigkeit  zu  verleihen,  über  jeden  Zweifel  erhaben.  Das  dem  keineswegs  so  ist,  vor  allem  was  die  Universalität  und  Zeitlosigkeit  angeht,  habe  ich  in  „Die  Gesellschaft  und ihre Politiker“ am Beispiel der Autobahn auf der sich das Volk in  die  Zukunft  bewegt,  deutlich  gemacht.  Zeitgleich  vermittelt  dieses 

Wort ein unterbewusstes Gefühl von positiver und zeitloser Stabilität,  oder besser, es befriedigt unser zutiefst verankertes Verlangen nach  Sicherheit,  Zugehörigkeit  und  Geborgenheit,  in  einer  sich  stets  verändernden Welt.   Durch  die  inflationäre  Verwendung  des  Wortes  „Werte“  hat  sich  „diese  Redewendung“,  bzw.  deren  emotionsbehaftete  Implikation  aber  auch  auf  andere  Gebiete  ausgeweitet  auf  denen  sie  eigentlich  einen ganz anderen Sinn beansprucht. Einen eher materiellen. Jedoch  wohlwissend  um  den  rechtfertigenden  und  „nicht  hinterfragbaren  Character“,  sowie  den  genannten  positiven  Einfluss  auf  das  Unterbewusste,  wird  es  vor  allem  in  Wirtschaftsbelangen,  von  Politikern  und  Wirtschaftsunternehmen  häufig  sträflich  missbraucht  um allen möglichen Aussagen an Gewicht zu verleihen.  Ich  möchte  hier  auf  den  wirtschaftlich  korrekten  Sinn  des  Begriffes  „Werte“  eingehen,  denn  er  bildet  bewusst  und  unterbewusst  die  Grundlage  des  Geldes  und  der  Wirtschaft.  Ich  werde  versuchen  zu  bestimmen ob diese auch starr quantifiziert werden können wie wir  einfachen  Menschen  es  gerne  glauben,  oder  ob  dieser  Glaube  von  „andersgläubigen“  aufrecht  erhalten  wird  um  persönliche  Ziele  zu  erreichen.  Bei  Politik‐  und  Gesellschaftsfragen  bezieht  man  sich,  wie  schon  gesagt,  generell  auf  qualitative  Eigenschaften  die  wir  als  Werte  bezeichnen.  Diese  Werte  sind  „Konsens‐getragen“.  Man  kann  durchaus  sagen  das  sie  „real“  sind  –  wenn  nicht  sogar  die  einzigen  „realen Werte“, denn sie werden von den Einzelnen, im Großteil der  Gesellschaft,  zumeist  in  ähnlicher  Höhe  bewertet.  Würde  man  eine  Liste  von  gesellschaftlichen  Werten  aufstellen  und  diese  von  tausenden einzelner Bürger mit einem Punktesystem bewerten lassen,  so  würde  die  Wichtigkeit  (Wertigkeit)  der  einzelnen  Punkte  sicher  nicht  stark  voneinander  abweichen.  Sie  würde  zwischen 

verschiedenen  Gesellschaften  möglicherweise  –  oder  gar  sicher  –  differieren, doch innerhalb jeweiliger Gesellschaften sicher nicht. Nun,  gerade weil das so ist, nehmen wir dies als selbstverständlich hin und  machen uns – zurecht ‐ keine großen Gedanken darüber.   Doch bei Gütern, materiellen wie immateriellen, jenen die den Grund  des  Bestehens,  wie  auch  das  Produkt  einer  jeden  Wirtschaft  darstellen,  stellt sich der Begriff „Wert“ als kaum fassbar dar. Bei der  Bewertung von Gütern können wir uns leider, jedoch aus der Natur der  Sache  heraus  nicht  anders  möglich,  nur  als  völlig  „schizophren“  bezeichnen.   Die  Grundlage  für  dieses  oberflächlich  betrachtet,  „krankhafte“  Verhalten,  liegt  eigentlich  in  Wirklichkeit  in  unserer  „Gesundheit“.  Gesundheit  natürlich  in  jenem  Sinne  das  wir  voraussetzen,  dass  all  jenes was der überwiegenden Mehrheit von uns Menschen die Natur  beschert hat, als „normal“ und gesund zu bezeichnen ist.     Die  Bewertung  von  Dingen  muss  zwingend  vom  philosophischen  Standpunkt  aus  betrachtet  werden  um  sie  zu  verstehen.  Anders  können wir der tieferen Gründe dafür nicht habhaft werden.   Ich bin diesbezüglich ein zutiefst überzeugter Anhänger von Kant und  dessen Feststellung, wir seien nicht in der Lage ein Objekt „ein Ding an  sich“ zu erkennen, sondern nur dessen Erscheinung.   Verkürzt  und  in  vereinfachter  Form  sei  gesagt,  wir  erstellen  aus  der  Wahrnehmung  unseres  Sinnesapparates  ein  Abbild  des  „Dinges  an  sich“,  des  Objektes  der  Betrachtung.  Dieses  Abbild  kann,  muss  aber  nicht  zwingend,  mit  den  tatsächlichen  Eigenschaften  des  Objektes  übereinstimmen. Der Inhalt einer Wahrnehmung sei zwar der zeitliche  Ausgangspunkt  von  Erkenntnis,  so  Kant,  doch  muss  „der  rohe  Stoff  sinnlicher Eindrücke“ erst verarbeitet werden.   In freier Interpretation sei gesagt, dass diese Verarbeitung durchsetzt  ist von vielerlei Einflüssen (beispielsweise Erfahrungen oder gar dem 

aktuellen  emotionalen  Zustand  des  Betrachters),  welche  auf  die  „Modellierung der Erscheinung im Geiste“ (also das Abbild des Dinges  an  sich)  ausschlaggebenden  Einfluss  haben.  Daher  ist  als  Ableitung  daraus nur natürlich, aber auch durch die Beobachtung menschlichen  Verhaltens  nachweisbar,  das  jedes  Individuum  ein  höchst  eigenes  Abbild des sinnlichen Rohstoffes entwickelt. Das gar dieses Abbild bei  ein  und  demselben  Menschen  durch  verschiedene  Umstände  differieren kann.  Diese  Ausführungen  sind  von  überragender  Bedeutung,  denn  ich  persönlich  lokalisiere  Werte,  Wertungen  und  Bewertungsschemata  eindeutig  im  Bereich  der  Erkenntnis  welche  hauptsächlich  auf  Erfahrungen beruht.  Während Kant sich mit der Erkenntnis und deren Gewinnung an sich  befasste,  hat  ein  anderer,  aufbauend  auf  den  ganz  offensichtlich  gleichen  Überzeugungen,  sich  spezifischeren  Fragestellungen  gewidmet, wie u.a. auch dem Thema der Werte.    Georg  Simmel  hat  in  seinem  umfangreichen  Werk  „Philosophie  des  Geldes“  zu  unseren  „Werten“  sehr  interessante  Feststellungen  getroffen  und  diese  theoretisch  begründet.  Ich  werde  mir  erlauben  einige  Zitate  anzuführen  welche  für  mich  persönlich  sehr  aufschlussreich  waren.  Diese  Zitate  müssen  leider,  wegen  des  Umfangs dieses Textes sehr kurz ausfallen und können daher in manch  einer  Hinsicht  fehlinterpretiert  werden.  Oder,  anders  interpretiert  werden  als  wenn  man  sie  in  breiterem  Kontext  betrachten  würde,  doch dieses Risiko muss ich leider eingehen.     So sagt Simmel über Werte u.a. folgendes:  ……..  „Man könnte die Reihen des natürlichen Geschehens mit lückenloser  Vollständigkeit  beschreiben,  ohne  dass  der  Wert  der  Dinge  darin 

vorkäme  ‐  gerade  wie  die  Skala  unserer  Wertungen  ihren  Sinn  unabhängig davon bewahrt, wie oft und ob überhaupt ihr Inhalt auch  in der Wirklichkeit vorkommt.  Zu dem sozusagen fertigen, in seiner Wirklichkeit allseitig bestimmten,  objektiven Sein tritt nun erst die Wertung hinzu, als Licht und Schatten,  die  nicht aus  ihm  selbst,  sondern  nur  von  anderswoher  stammen  können.“   ………..  Hiermit  wird zum einen der „Wert“ von den „Dingen“ losgelöst und  gleichzeitig  eine  „objektive“,  also  universelle  und  dem  „Ding“  als  Eigenschaft anhaftende Bezugsgröße abgesprochen. Diese Aussage ist  für  mich  persönlich  vollkommen  nachvollziehbar,  da  sie  nicht  nur  theoretisch  begründet,  sondern  gar  rekursiv  aus  dem  menschlichen  Verhalten heraus nachweisbar ist.    Ferner erklärt Simmel:  ………..  „Die Wertung, als ein wirklicher psychologischer Vorgang, ist ein Stück  der natürlichen Welt; das aber, was wir mit ihr meinen, ihr begrifflicher  Sinn, ist etwas dieser Welt unabhängig Gegenüberstehendes, und so  wenig ein Stück ihrer, dass es vielmehr die ganze Welt ist, von einem  besonderen Gesichtspunkt angesehen.  Man  macht  sich  selten  klar,  dass  unser  ganzes  Leben,  seiner  Bewusstseinsseite  nach,  in  Wertgefühlen  und  Wertabwägungen  verläuft  und  überhaupt  nur  dadurch  Sinn  und  Bedeutung  bekommt,  dass die mechanisch abrollenden Elemente der Wirklichkeit über ihren  Sachgehalt hinaus unendlich mannigfaltige Maße und Arten von Wert  für uns besitzen.  In  jedem  Augenblick,  in  dem  unsere  Seele  kein  bloßer  interesseloser  Spiegel der Wirklichkeit ist ‐ was sie vielleicht niemals ist, da selbst das  objektive Erkennen nur aus einer Wertung seiner hervorgehen kann ‐

lebt sie in der Welt der Werte, die die Inhalte der Wirklichkeit in eine  völlig autonome Ordnung fasst.  Damit bildet der Wert gewissermaßen das Gegenstück zu dem Sein….“  ……….  Mit  diesen  Worten  erklärt  Simmel  einerseits  die  genannte  Unabhängigkeit des Wertes vom bewerteten Objekt, und andererseits  bekräftigt/teilt er die Auffassung von Kant über die Erkenntnis.    Das  Verständnis  dieser  Aussagen  ist  von  großer  Bedeutung  für  den  gesamten vorliegenden Text, doch hilft es durchaus auch viele Dinge  im alltäglichen Leben einfacher zu verstehen. Daher eine einfache und  sehr kurze Rekapitulation:    „  Der  Wert  ist  aus  mehrfachen  Gründen  nur  abhängig  von  der  Erkenntnis. Diese ist jedoch, ihrer Entstehung nach, völlig unabhängig  vom Objekt und dessen wahren Eigenschaften.   Somit hat der Wert keinen objektiven Bezug zum Ding an sich ! “    Nach diesem Exkurs in die Philosophie von Werten, die wie ich hoffe  einige hilfreiche Einblicke verschaffen konnte und zu der wir ohnehin  noch  in  größerem  Umfang  zurückkehren  müssen,  zum  eher  konventionellen.   In der Wirtschaft werden Werte immer quantitativ beschrieben. Also  in  Zahlen.  Somit  zwangsläufig  in  Geld.  Nebenbei  gesagt,  selbst  jene  Werte die qualitativer Natur sind, wie Hilfsbereitschaft oder Fürsorge,  werden grundlegend quantifiziert weil sie sonst nicht in wirtschaftliche  Modelle einbezogen werden können. Da ich zu Anfang die Geschichte  nicht  unnötig  komplizieren  möchte,  lasse  ich  die  Quantifizierung  qualitativer Werte vorerst außen vor, weil genau dieser Schnittpunkt  oft  schwere  gesellschaftliche  Zerwürfnisse  nach  sich  zieht.  Die,  wie  eingangs  beschrieben,  recht  definierte  Werteskalierung  im 

qualitativen  Bereich,  tritt  oftmals  in  Kollision  mit  individueller  Quantifizierung  und  kann  Gesellschaften  ins  Wanken  bringen,  wie  auch die seelische Verfassung von Einzelnen durch deren Gewissen.  Als  Beispiel  nehme  ich  das  Offensichtlichste.  Die  medizinische  Fürsorge.  Qualitativ  wird  diese  in  der  Gesellschaft  und  bei  Einzelpersonen  sehr  hoch  eingeschätzt.  Doch  versucht  man  diesen  Wert zu quantifizieren, sagen die allermeisten sie wäre zu teuer. Schon  haben wir die Kollision. Schätzen wir die Fürsorge qualitativ zu hoch  ein,  oder  quantitativ  zu  niedrig  ???  Da  ich  mich  aber  nicht  auf  soziologische  Belange  konzentrieren  möchte,  lasse  ich  wie  bereits  gesagt, diese spezielle Situation außen vor.     Nun  zu  rein  wirtschaftlichen  Werten.  Diese  sollen  zunächst  wieder  durch  eine  philosophische  Betrachtungsweise  angegangen  werden  weil  es  dem  Vorhaben  dienlicher  ist,  und  daher  werde  ich  von  der  modernen  betriebswirtschaftlichen  Unterscheidung  von  materiellen  und  imateriellen  Werten  abweichen  und  sie  alle  zu  den  materiellen  Werten  zählen.  Das  liegt  darin  begründet,  dass  wir  diese  beiden  Kategorien gleichsam vom Menschen losgelöst betrachten und sie für  die weitere Betrachtung auch gleichsetzten können als „selbstständige  Objekte“, wie sie ein Mensch auch emotional verarbeitet.  Um aber nicht von „reinen Ökonomen der Moderne“ vorab abgelehnt  zu  werden  in  meinen  Ausführungen,  möchte  ich  anmerken,  dass  diesbezüglich eine sehr ähnliche, wenn nicht gleiche Aufteilung seitens  der  „klassischen  Nationalökonomie“  vor  langer  Zeit  bereits  vorgenommen  wurde.  In  diesem  Sinne  behalte  man  im  Hinterkopf  Mengers Grundsätze.  Zuerst,  welche  „Wertekategorien“  würde  ich  persönlich  überhaupt  definieren wollen?     

Ich selbst kann nur zwei feststellen:     1. materielle Werte, im o.g. Sinne und   2. „Leistungen“.     Sie  mögen  sich  nun  wundern  warum  ich  die  Leistungen  separat  als  Wert bezeichne, da sie bei oberflächlicher Betrachtung unbedingt zu  einer  der  beiden  oben  zusammengefassten  anderen  Kategorien  gezählt  werden  könnten.  Doch  dem  ist  keineswegs  so.  Ich  beziehe  mich auch nicht darauf das sämtliche Werte auf „Arbeit und Boden“  zurückgeführt werden können. Nein. Es geht vielmehr darum, was der  Einzelne  Mensch  mit  Leistung  verbindet  und  wie  er  sie  geistig  und  emotional verarbeitet.  Da Werte nur jenes und in jenem Umfang sind was der menschlichen  Psyche als solche erscheinen, so können wir diese auch nur durch die  Art wie sie von dieser verarbeitet werden betrachten und „bewerten“.  In der menschlichen Wahrnehmung nimmt die Leistung (und das nur  die eigene !!!) eine sehr besondere Stellung ein. Sie ist wie das Licht  für  die  Physik.  Es  ist  dabei  schwer  festzulegen  ob  sie  materiell  oder  imateriell ist. Diese difuse Eigenschaft macht es uns allen schwer, vor  allem mit dem Geld, auf einen „grünen Zweig“ zu kommen. Doch zur  Leistung und zum Geld später.  Die  bereits  erwähnte,  implizite,  und  vor  allem  so  vermittelte  Eigenschaft  von  Werten  als  Stabilitätsanker  und  Garant  in  unserem  Bewusstsein, muss auf dem wirtschaftlichen Gebiet ebenfalls einmal  näher beleuchtet werden.   Werte sind niemals konstant. Weder qualitative, noch quantitative. Es  kommt  immer  darauf  an  welche  Zeiträume  man  zur  Betrachtung  heranzieht.  Die  einen  halten  sich  länger,  die  anderen  nicht  so  lange  und  die  dritten  wiederum,  ändern  sich  sozusagen  ständig  und  sind  sogar zum gleichen Zeitpunkt individuell verschieden.  

Die stabilste Form bilden die qualitativen Werte. Es sind jene, die das  Grundgerüst  einer  Gesellschaft  bilden.  Soziale  Errungenschaften  welche  die  Mindeststandards  der  gesellschaftlichen  Interaktion  definieren. Diese Werte sind „stabil“, weil sie eine generelle Akzeptanz  erfahren die uns bereits durch die Erziehung sozusagen in die Wiege  gelegt  wurden.  Jeder  von  uns  ist  mit  einem  gewissen  moralischen  Kodeks aufgewachsen und richtet sein eigenes Leben und Verständnis,  mehr  oder  weniger,  nach  diesen  Standards.  Diese  Prinzipien  sind  schwer  aufzuweichen,  geschweige  denn  zu  ändern.  Daher  sind  sie  „relativ“  stabil,  oder  wir  betrachten  sie  generell  als  solche.  Wie  ich  bereits  über  die  „Autobahn  auf  der  sich  das  Volk  in  die  Zukunft  bewegt“ geschrieben habe, ist auch dies nicht konstant. Wir sind heute  Zeugen  einer  starken  „Wendung/Kurve“  dieser  Autobahn.  Die  Akzeptanz der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften kam nicht von  der Politik, sondern von der Bewusstseinsveränderung der Menschen.  Somit hat das Volk eine Kurve in die Autobahn eingebaut. Die Politik  hat „nur“ reagiert. Das ist ein historischer Moment. Doch er beweist  auch, das selbst die elementarsten „Werte“ einer Gesellschaft, in Form  von  Moral,  Wandlungen  unterliegen.  Diese  Werte  sind  also  recht  stabil,  weil  sie  auf  einer  unterbewussten  und  „anerzogenen“  Denkweise  aufbauen,  aber  auch  weil  es  des  „Umdenkens“  eines  großen  Bevölkerungsanteils  bedarf  um  Änderungen  durchzusetzten.  Aber von Konstanz oder gar Absolutismus ist selbst  hier keineswegs  die Rede.  Kommen wir nun zu den materiellen (quantitativen) Werten. Sie sind  bei Weitem nicht so stabil wie die o.g. qualitativen.  Was  sind  materielle  Werte  überhaupt?  Sind  das  Häuser,  Autos,  Fernseher,  Fabriken,  Boote,  Bücher,  Kleidung,  Nahrungsmittel  oder  gar Geld, und wenn ja, warum und was sind sie uns „Wert“?  

Das  Warum  ist  recht  einfach  und  einleuchtend.  Natürlich  sind  diese  Dinge  „wertvoll“,  weil  wir  ein  Dach  über  dem  Kopf  brauchen  um  geschützt  zu  sein,  von  Nahrungsmitteln  oder  Kleidung  gar  nicht  zu  sprechen. Ein Auto um unsere Mobilität mit geringer Anstrengung zu  erweitern,  der  Fernseher  um  Informationen  zu  erhalten  –  die  uns  kaum inhaltlich interessieren und die wir erst recht kaum beeinflussen  können ‐ um uns die Freizeit zu gestalten, Bücher um zu lernen – so  wir es denn wirklich möchten.   Können wir jedoch diese Werte in absoluten Zahlen ausdrücken, oder  wenn  ja  –  was  ich  bezweifle,  auf  welcher  Grundlage  basieren  diese  Zahlen?   Basieren sie auf einem fixen „Wert“ gemäß ihrer Bedeutung für unser  Leben?   Wir  müssen  ja  auch  hier  etwas  differenzieren.  Sind  es  Güter,  oder  materielle  Werte,  zum  stillen  unserer  Bedürfnisse  wie  Wohnen,  Kleidung,  Nahrung,  Gesundheit?  Oder  welche  zum  stillen  unserer  Ansprüche. Vor allem die zweiten werden oft, gerne und immer mehr  mit  den  ersten  „vermischt“  (eine  Krankheit  wohlhabender  Gesellschaften).  Nach  dieser  einfachen  wie  auch  verständlichen  Aufteilung  könnten  wir  zumindest  eine  ideelle  Wertereihenfolge  aufstellen.  Doch  entspricht  diese  auch  den  Tatsachen?  Wohl  kaum.  Wir werden lieber auf hochwertige Schuhe verzichten (ausser Frauen  vielleicht) als auf ein teures und hochwertiges Mobiltelefon.  Es sind alles relationale Werte. Es sind Werte, weil wir ohne sie jene  Möglichkeiten nicht hätten die wir mit ihnen haben. Doch gibt es einen  absoluten  Wert  für  alle  Dinge?  Kann  man  diesen  Dingen  einen  universellen „Wert“ beimessen?   Das  kann  man  nicht.  Das  hat  ja  schon  die  philosophische  Betrachtungsweise von Werten zu Anfang gezeigt. Man kann sie daher  möglicherweise  zum  Teil  qualifizieren,  doch  keineswegs  absolut  quantifizieren. Es ist immer der persönlichen Situation des einzelnen 

Individuums entsprechend. Ich werde es gar nicht weiter ausweiten.  Ein Mensch dessen Familie kaum oder nichts zu essen hat, gibt sein  Auto  –  für  das  er  ohnehin  kein  Benzin  hat  –  gerne  für  einen  Sack  Kartoffeln  ab.  Ein  anderer  der  das  gleiche  Auto  haben  mag,  jedoch  nicht  in  solcher  Not  ist,  würde  dies  niemals  tun.  Diese  Person  hätte  eine ganz andere Wertegrundlage. In gleicher Weise verhält es sich mit  dem Geld. Ich habe es im Abschnitt „Zur menschlichen Natur“ bereits  angesprochen mit dem Zitat von Kurt Götz:     „Um Geld verachten zu können, muss man erst welches besitzen“.     Das Verhältnis zum Geld ist also in gleicher Weise relational.    Nun kommen wir aber zu einem Punkt an dem wir, berechtigterweise,  diese  Relationalität  der  Werte  gänzlich  verlassen.  Da  kommt  die  besondere  Wertekategorie  der  Leistungen  ins  Spiel.  Leistung  ist  für  uns eine absolute Kategorie und das aus zwei Gründen.   Wir  wenden  für  die  Erbringung  von  Leistung  Energie  und  Zeit  auf.  Beide  Aufwendungen  sind  durch  unsere  biologische  Natur  determiniert. Wir können unsere Energie nicht endlos ausbeuten und  die Zeit ist durch unsere Lebenszeit begrenzt. Daher können wir alle  anderen relationalen „Werte“ auch relational damit in Bezug setzen.  Was wir, mehr unterbewusst als bewusst, auch tun.   Genau  an  diesem  Punkt  kommt  es  zu  Problemen  und  Irritationen  welche uns ein ganzes Leben lang und über Generationen verfolgen.    Der Wert der Leistung, so absolut er für das Individuum auch sein mag  durch seine physische Determinierung, so relativ ist er doch im Bezug  zum gesellschaftlichen Leistungspotential. Nicht das dies von sich aus  eine Bedeutung hätte, doch die Bedeutung erwächst daraus, dass die  Gesellschaft, zu der wiederum die einzelnen Individuen zugehören, die 

Leistungen  der  jeweils  anderen  relational  untereinander  bewerten.  Nach  Effizienzkriterien  und  nicht  nach  Aufwandskriterien.  Nach  Resultaten und nicht nach aufgewendeter Energie oder Lebenszeit.  Da  wir  nun  mal  gegenseitig  auf  einander  angewiesen  sind  um  Leistungen  zu  erhalten  die  wir  nicht  selbst  erbringen  können,  sowie  um  überschüßige  Leistungen  nicht  verfallen  zu  lassen,  wird  unsere  determinierte  Leistungsbewertung  unbedeutend.  Obwohl  das  Individuum als Teil der Gesellschaft diesen Prozess mit verantwortet ‐   bezüglich der Bewertungsart fremder Leistung im relationalen Sinne ‐  so schmerzlich fällt ihm das in gleicher Weise auf die eigene Leistung  anzuwenden.  In  besonders  eklatanter  Weise  äußert  sich  dies  in  unseren Versuchen erbrachte Leistungen zu „konservieren“. (Um mich  nicht unnötig zu wiederholen, weise ich hier auf meine Ansichten hin  die ich „Zur Natur des Menschen“ ausführlich formuliert habe und auf  denen meine Feststellung beruht, dass wir einem genetischen Zwang  unterliegen Vorräte anzulegen.) Und dies tun wir am liebsten noch in  Form von Geld.   Warum  das  so  ist  und  ob  es  klug  von  uns  ist  so  zu  handeln  soll  nachfolgend durchdacht werden.    Es ist wohl die am besten geeignete Überleitung zum Geld, obwohl die  Geschichte mit den „Werten“ noch lange nicht ausgestanden ist. Ich  werde sie im Nachfolgenden noch vielfach aufgreifen.  Das Geld wird oftmals sehr vereinfachend als „das Schmiermittel“ der  Wirtschaft  bezeichnet.  Das  trifft  insofern  völlig  zu,  wenn  man  es  als  Vereinfachung  der  Interaktion  von  Wirtschaftssubjekten  betrachtet  und vor allem ‐ ohne intristischen Wert. Es ist aber weit mehr als das.  Es ist auch ein sehr wichtiges „Kommunikationsmittel“ innerhalb der  ganzen Gesellschaft. Dort jedoch werden dem Geld, aus Gründen die  ich nachfolgend erörtern werde, sehr wohl intristische Eigenschaften  zugesprochen.  Mehr  noch,  es  wird  ausschließlich  als  solches 

empfunden  weil  es  für  den  größten  Teil  der  Bevölkerung  nur  durch  Leistung  zu  erwerben  ist.  Somit  wird  es  auch  als  „Aufbewahrungsgefäß“ dieser Leistungen angesehen.  

       

Die unglaubliche Logik des Geldes .....

Nun, um hier einen nachvollziehbaren Anfang zu finden, muss ich  eigentlich  mit  etwas  beginnen  bei  dem  die  meisten  gelangweilt  die  Nase  rümpfen  werden  weil  sie  der  Meinung  sind  es  natürlich  zu  wissen.  Außerdem  ist  es  zurzeit  groß  in  Mode  damit  „Geld  zu  verdienen“  (ist  nicht  allein  diese  Ausdrucksform  schon  bezeichnend  für die obige Aussage?), immer wieder die gleichen Geschichten mit  jeweils anderen Worten durchzukauen und den Menschen zu erklären  was  sie  da  in  der  Tasche  mit  sich  rumschleppen.  Noch  dazu,  je  komplexer und komplizierter, umso besser. Ich beziehe mich hier auf  eine ganz andere Sicht der Dinge und bitte Sie mir zu folgen.    Es  geht  im  ersten  Schritt  darum  was  eigentlich  Geld  ist,  bevor  ich  darauf aufbauend, alle meine weiteren Gedanken ausführe.  Ich  will  es  nicht  im  technischen  Detail  erklären.  Es  soll  meine  persönliche Sicht dessen darstellen, wie ich Dinge verstehe und worauf  sich  somit  mein  ganzes  Konstrukt  an  weiteren  Ableitungen  aufbaut. 

Theoretisch  wie  technisch.  Es  ist  mehr  eine  moral‐philosophische  Betrachtung,  die  bei  all  dem  zahlenbasierten  Gerede  über  Inflation,  Deflation,  Einflüsse  auf  die  Wirtschaft,  etc.,  schon  lange  in  Vergessenheit geriet.  Es handelt sich um ein ganz einfaches Prinzip, welches auch wirklich  jedem  verständlich  sein  kann.  Und  obwohl  immer  wieder  recht  haarsträubende  Erklärungen  und  Definitionen  zum  Thema  Geld  von  verschiedensten  Menschen  abgegeben  wurden,  hat  sich  niemand  in  den  letzten  Jahrzehnten  bemüht  einen  tieferen  Sinn  im  Geld  zu  ergründen – oder besser gesagt, wiederzufinden und entsprechende  Ableitungen daraus zu formulieren. Wie zu seiner Funktion, so auch  zum Zeitpunkt wann es anfängt seine Wirkung zu  entfalten oder sie  einzubüßen, sowie den Auswirkungen die vorkommen wenn wir damit  falsch umgehen.    Vor  allem  ist  jedoch  festzuhalten,  dass  das  Entstehen  und  Vergehen  von  Geld,  beispielsweise  im  Kreditsystem,  obwohl  oberflächlich  betrachtet vergleichbar, aber keineswegs in seinen Effekten mit dem  Entstehen  und  Vergehen  von  Werten,  im  Sinne  von  Leistungserbringung  und  deren  Konsum,  gleichzusetzen  ist.  Die  Leistungserbringung  und  deren  Konsum  haben  immer  eine  positive  Auswirkung  auf  den  Einzelnen,  sowie  die  Gesellschaft  im  Ganzen.  Wobei das Entstehen und Vergehen von Geld an sich, bestenfalls keine,  oder  oftmals  gar  negative  Effekte  für  den  Einzelnen  und  die  Gesellschaft bewirkt.     Ich  werde  mich  im  Rahmen  dieses  Themas  natürlich  auch  mit  dem  „Kredit“ und den „Zinsen“, sowie deren Auswirkungen befassen. Auch  mit    „getriebenen“  Missallokationen,  welche  durch  Zinsimpulse,  infolge von Geldexpansion‐ und Kontraktion entstehen. Des Weiteren  führt,  vor  allem  der  einführende  Gedankengang,  auch  zu 

Überlegungen  über  die  „Wertigkeit“  von  Geld,  als  auch  die  „Wertigkeit“  und  Bemessung  von  Leistung  allgemein.  Zwangsläufig  kommt man nicht umhin sich über die absurden Versuche Gedanken  zu machen, Geldwert durch Waren‐ oder Leistungsmengen und/oder  danach  Waren‐  oder  Leistungswerte  in  Geldmengen  auszudrücken.  Wir werden dabei auf Fragen stoßen mit denen sich auch F.A. Hayek  in  „Entnationalisierung  des  Geldes“,  oder  L.v.  Mises  in  „Geldwertstabilisierung  und  Konjunkturpolitik“,  herumgeschlagen  haben. Ich werde mich dabei keineswegs damit begnügen diese oder  andere  Denker  einfach  zu  zitieren,  um  möglicherweise  meinem  „Wissen“ als „Nicht‐gelehrten“ zu Gewicht und Seriosität zu verhelfen  wie  das  viele  andere  tun.  Wie  ich  gesehen  habe,  ist  das  derzeit  durchaus Mode. Ich gehe hier eher in die gefährlichere Richtung sie in  manchen Aspekten anzuzweifeln, sie kritisch zu hinterfragen und mich  somit  lächerlich  zu  machen.  Würde  ich  mit  allem  was  sie  schrieben  übereinstimmen, wäre mein Verlangen nach Verständnis ja befriedigt  und ich müsste mir keine eigenen Gedanken darüber machen. All das  was ich hier schreibe würde sich dadurch auf eine pure Wiedergabe  reduzieren.           

             

Doch zunächst unsere banale Vorstellung von Geld.         Wir  nehmen  einfach  an,  Geld  ist  ein  Tauschmittel  für  Güter  und  Dienstleistungen,  sowie  ein  „Aufbewahrungsgefäß“  für  „Werte“,  genauer, für Ansprüche darauf.  Doch  leider  ist  das  alles  nur  partiell  von  Wahrheit  gesegnet  und  offenbart eine grobe und sehr fehlerbehaftete Sichtweise.    Ich  persönlich  kann  hier  wunderbar  mit  den  grundlegenden  Eigenschaften die ich auf Werte angewandt habe fortfahren.     Geld hat eine qualitative und eine quantitative Eigenschaft.      

Die qualitative Eigenschaft des Geldes:    Sie  ist  die  elementarste  Eigenschaft  und  ohne  diese  ist  alles  andere was darüber gesagt oder geschrieben wird unbedeutend. Sie  bezieht  sich  darauf,  dass  Geld  ein  Medium  der  gesellschaftlichen  Interaktion  ist.  Es  hängt  ganz  und  gar  davon  ab,  dass  es  allgemeine  Akzeptanz erfährt. Das scheint so banal das es jedes Kleinkind versteht,  doch  wird  es  später  eine  signifikante  Relevanz  entwickeln.  Daher,  übersetzt in den Alltag bedeutet dies folgendes.     Die  qualitative  Eigenschaft  des  Geldes  beinhaltet,  „verbrieft“  sozusagen,  dadurch  das  es  als  Tauschmittel  angenommen  wird,  das  Recht  eines  Einzelnen  gegen  Herausgabe  des  Geldes,  gegenüber  der  übrigen  Gesellschaft  in  einem  gewissen  Umfang  Leistungen  einzufordern.  Im  Umkehrschluss  ist  es  somit  eine  Anerkenntnis  eines 

Schuldverhältnisses  zur  Leistungserbringung  der  Gesellschaft  gegenüber dem Einzelnen.    Bei dieser Art von Darstellung, in der ich von Geld als Schuldverhältnis  spreche,  werden  bei  manchem  Leser  wohl  die  Augenbrauen  hochgezogen. Doch das aus dem Geld resultierende Schuldverhältnis  ist  die  eigentliche,  verborgene  und  allgemein  nicht  beachtete  Wertegrundlage des Geldes.  Das  ist  keineswegs  eine  rein  rhetorisch  –  theoretische  Herangehensweise,  denn  sie  hat  enorme  Folgen  für  das  tägliche  Leben.   Ein  verbrieftes  Schuldverhältnis  hat  an  sich  nämlich  keinen  inneren  Wert sondern nur einen ideellen. Es ist nur ein Versprechen einen Wert  zu  liefern.  Und  wie  wir  alle  wissen,  können  Versprechen  erfüllt,  teilerfüllt, oder gar nicht erfüllt werden. Also, wenn jemandem eine  andere Person auf ein Blatt Papier schreibt, er/sie würde ihm/ihr dafür  eine gewisse Leistung liefern ist das nichts weiter als „privates Geld“.  Ein Schuldschein eben.   Aber das allgemeine Wissen, um die gesicherte Anerkenntnis dieses  Schuldverhältnisses in der ganzen Gesellschaft durch die verbreitete  Lieferung  von  Leistungen  gegen  einen  solchen  Schuldschein,  macht  das Ding zu „Geld“. Deshalb ist das „Siegel“ beim Geld auch der einzige  Wert den dieses hat.   Es  ist  ein  Versprechen,  das  jeder  in  der  Gesellschaft  diesen  „Schuldschein“ anerkennen wird, nicht jedoch, wie es allgemein und  unterbewußt angenommen wird, wie viel Leistung im Austausch dafür  erbracht  wird  !!  Hier  haben  wir  die  kritische  Schnittstelle  zwischen  Geld und Leistung ‐ welche wir eigentlich als Wert erachten. Doch dazu  später mehr.    Halten wir vorerst fest: 

  Der Glaube daran, dass jeder für seine Leistung, für welche er selbst  als Ausgleich Geld entgegennimmt, auch eine „gleichwertige“ Leistung  von  irgendeinem  anderen  innerhalb  der  Gesellschaft  als  Gegenleistung  erhält,  ohne  ihm  persönlich  die  eigene  Leistung  erbracht  zu  haben,  definiert  das  Geld  als  solches  und  hält  seine  Akzeptanz aufrecht.    Das bedeutet weiter folgendes:     Beim  Erbringen  einer  Leistung,  steht  im  ersten  Schritt  nur  der  Leistungsnehmer in der Schuld des Leistungserbringers. Sprich, wenn  man  für  jemanden  seine  Arbeit  erbringt,  hat  nur  dieser  eine  Schuld  gegenüber  dem  Leistungserbringer.  Die  Gesellschaft  im  Ganzen  hat  keinen  direkten  Bezug  zu  diesem  Schuldverhältnis,  von  dem  sie  im  Übrigen auch gar nichts weiß. Bei einem nicht sofort fälligen Ausgleich  durch Leistungserbringung des Schuldners, wäre ein Schuldenschein in  diesem Falle die erste Wahl. Doch damit wäre einem immer noch nur  der  Arbeitgeber/Auftraggeber  eine  Gegenleistung  schuldig  die  er  selbst „verbrieft“ hat.  So weit, so gut.   Bringen wir hier nun das Geld ins Spiel, nimmt die Sache ganz andere  Dimensionen an. Durch die Aushändigung von allgemein akzeptiertem  Geld als „Schuldbegleichung“ seitens des Arbeitgebers/Auftraggebers,  geschieht etwas Großes.   Der  ursprüngliche  Schuldner  übergibt  dem  Gläubiger  etwas,  durch  dessen Existenz die ganze Gesellschaft eine Verpflichtung übernimmt  die  Gegenleistung  zu  erbringen,  welche  vorher  nur  dem  Arbeitgeber/Auftraggeber anlastete. Alle Mitglieder  der Gesellschaft  erbringen  nun,  gegen  Aushändigung  des  Geldes,  jene  Leistung  die  vorher nur ein Einzelner geschuldet hat. Er wird damit als Schuldner 

von seiner Schuld freigestellt und unterliegt ihr einzig noch in Form der  gesellschaftlichen Gesamthaftung.   Die  Gesellschaft  verpflichtet  sich  dem  Inhaber  des  Geldes  –  dem  ehemaligen  Gläubiger  des  Einzelnen  (Arbeitnehmer)  der  seine  Leistung  erbracht  hat,  im  Idealfall  eine  gleichwertige  Leistung  in  Waren und Dienstleistungen zu erbringen, ohne nur eine Vorstellung  davon zu haben worauf diese Verpflichtung beruht. Sie wird einfach  erbracht,  weil  die  Gesellschaft  annimmt  das  eine  gleichwertige  Leistung  bereits  erbracht  wurde,  oder  wird.  Das  ist  ein  blindes  Vertrauen ohne Gleichen!!    Doch was ist das Fundament dieses blinden Vertrauens ?     Das Fundament ist eine absolut falsche, weil rekursive Denkweise. Und  sie  ist  falsch  weil  sich  das  Geldsystem  zu  etwas  entwickelt  hat  das  diesem Grundsatz nicht mehr entspricht.     Das Fundament bildet der Gedanke, dass man Geld nur gegen Leistung  erhalten kann. Ergo, wer Geld besitzt hat entweder Leistung erbracht,  oder  wird  Leistung  erbringen  und  hat  somit  ein  Anrecht  auf  Gegenleistung.    Warum ist denn nun dieser Gedanke falsch?    Würden  die  Menschen  den  Verlust  dieser  Qualitätsgrundlage  feststellen,  würde  das  Geld  in  dieser  Form  kaum  überlebensfähig  bleiben.  Ich werde zu dieser qualitativen Eigenschaft des Geldes noch sehr viel  zu  sagen  haben.  Doch  um  nicht  zu  weit  von  der  zweit‐genannten  Eigenschaft,  der  quantitativen,  abzuschweifen  und  sie  somit  in 

Vergessenheit geraten zu lassen, hebe ich mir das Weitere für später  auf.                Die quantitative Eigenschaft des Geldes:      Wir  haben  nun  (zum  Teil)  durchdacht  was  die  Wertegrundlage  des  Geldes bildet. Doch was uns im täglichen Leben weit mehr zu schaffen  macht ist dessen – angeblicher – „Wert“.    Wenn wir nun von meiner „schrägen“ Ansicht weiter davon ausgehen  das  Geld  den  „Nachweis“  einer  erbrachten,  oder  zu  erbringenden  Leistung  und  gleichzeitig  einen  Anspruch  auf  Leistungserbringung  darstellt, kann man weitere rationale und nachvollziehbare Schlüsse  daraus ableiten.  Diese Ableitungen haben eine weittragende Bedeutung für das System  selbst,  aber  auch  möglicherweise  noch  mehr  auf  das  absolut  fehlerhafte Verständnis der Menschen über die „Werthaltigkeit“ des  Geldes.  An  dieser  Stelle  müssen  wir  uns  zwangsläufig  Gedanken  machen zu grundlegenden Fragen der Geldtheorie.    Wenn das Geld nun auf den Wogen erbrachter Leistungen durch  die Gesellschaft zirkuliert, sollte das logischerweise bedeuten, das alle  Leistungen  einer  Gesellschaft  durch  die  in  Zirkulation  befindliche  Geldmenge  abgebildet  sind.  Nicht  nur  durch  die  pure  Anzahl  der 

bestehenden  Einheiten,  sondern  vergrößert  durch  seine  Wiederverwendung  (Umlauf).  Doch  lassen  wir  zunächst  den  Umlauf  mal außen vor.   Wir  können  definitiv  behaupten,  dass  sämtliche  Leistungen  einer  Gesellschaft, sprich alle Waren und Dienstleistungen, durch die zum  jeweilig  betrachteten  Zeitpunkt  vorhandene  Menge  an  Geld  abgebildet werden kann. Ganz primitiv gesagt, alle Leistungen geteilt  durch alle vorhandenen Geldeinheiten, ergeben das wechselwirkende  Werteverhältnis.  Die  Umlaufeigenschaft  des  Geldes,  d.h.  seine  konstante  Wiederverwendung  erweitert  natürlich  virtuell  sein  Volumen,  was  sich  auf  das  Werteverhältnis  von  Geld  zu  Leistung  auswirkt, doch hier im ersten Schritt, hat das keinen Einfluss auf die  genannte Grundthese das alle Leistungen durch alles Geld abgebildet  werden.  Ich  hoffe  man  kann  mir  bis  hier  hin  folgen.  Auf  das  mengenbasierte innere Verhältnis kommen wir gleich zu sprechen.  Die,  in  unser  kollektives  Gedankengut  eingebrannten,  qualitativen  Eigenschaften des Geldes, „Geld gegen Leistung“ und „Leistung gegen  Geld“, sowie die Idee das jenes Geld das wir erhalten, den fairen Anteil  unserer Leistung an allen Leistungen der Gesellschaft abbildet (sonst  wäre ein Tauschhandel durch den Mediator Geld gar nicht möglich),  hat  uns  einfache  Menschen  dazu  gebracht  zu  glauben,  das  Geld  tatsächlich einen festen Wert besitzt.   Es  ist  aber  eine  Fehlannahme  die  der  Tatsache  geschuldet  ist,  dass  unser  Gehirn  gerne  Abkürzungen  nimmt  um  Sachverhalte  zu  vereinfachen und damit Ressourcen zu sparen.   Geld ist nur ein Transportmittel ohne jeglichen – wirklichen – Wert an  sich.  An  diesem  Punkt  werden  mir  die  meisten  wieder  intuitiv  zustimmen. Wenn wir Geldscheine betrachten, wissen wir sofort das  diese  nur  Papierfetzen  sind  und  selbst  keinen  Wert  besitzen.  Der  eigentliche Wert beschränkt sich nur auf ein Verhältnis. Nämlich das  Verhältnis, wie viel Geld zum Tausch vorhanden ist und wie schnell es 

von  Hand  zu  Hand  geht,  sowie  darauf  wieviel  Leistungen  zu  diesem  Zeitpunkt angeboten werden.  Es ist vollends relational und unterliegt  einer ständigen Veränderung. Aber irgendwie sind wir, wohl unserer  Unwissenheit  geschuldet,  dann  doch  gespaltene  Persönlichkeiten  wenn  wir  unser  Verhalten  betrachten.  Sobald  wir  Geld  in  unseren  Händen halten, haben wir unweigerlich das Gefühl etwas Wertvolles  und vor allem Wertstabiles zu besitzen.    Ich  möchte  versuchen  plastisch  zu  beschreiben  wie  ich  mir  das  derzeitige Geld vorstelle.    Für  mich  ist  das  Geld  ein  „Transportmittel“  mit  dem  wir  unsere  erbrachten  Leistungen  umhertragen.  Es  stellt  den  Nachweis  unserer  erbrachten Leistung dar.     Man  stelle  sich  vor,  dass  jede  Geldeinheit  einen  Kleintransporter  darstellt.  In  jedem  dieser  Kleintransporter  befindet  sich  als  Ladung,  eine gewisse Menge an Leistungen unserer Gesellschaft welche wir als  eigentliche Werte erachten. Es sind nicht die Transportmittel die wir  als wertvoll betrachten, denn sie sind es nicht, sondern nur die Ladung.  Ich  betone  dabei,  eine  gewisse  Menge  an  Leistungen  der  gesamten  Gesellschaft,  nicht  eines  Einzelnen.  Nun,  je  nachdem  wie  viele  Kleintransporter  durch  unser  Land  zirkulieren,  sowie  mit  welcher  Geschwindigkeit  sie  das  tun,  transportieren  sie  diese  Werte  alle  in  gleicher  Menge  umher,  denn  alle  Werte  sind,  gemäß  der  Grundeigenschaft des Mediators das alle seine Einheiten gleichwertig  sind,  gleichmäßig  auf  alle  Transporter  verteilt.  Somit  haben  wir  die  Sicherheit  das  jede  Geldeinheit  (Transporter)  auch  wirklich  den  Gleichen Wert transportiert/besitzt. Wäre das nicht so, wäre die eine  Einheit möglicherweise mehr „Wert“ als eine andere und wir hätten 

im  Prinzip  etliche  verschiedene  Währungen.  Ein  reibungsloser  Tauschhandel wäre mit diesem Mediator unmöglich.  Eigentlich leicht verständlich hoffe ich. Doch die Krux an der Sache ist  folgende. Diese Kleintransporter sind niemals einsehbar. Wir können  niemals wissen wie viele Werteeinheiten, oder Leistungsäquivalente,  jeder Transporter geladen hat. Wie oben erklärt, können wir uns sicher  sein das alle gleichwertig sind, doch wie viel Wert ihnen innewohnt,  können  wir  allenfalls  nur  sehr  grob  schätzen.  Wir  sind  als  einfache  Menschen  weder  in  der  Lage  zum  jeweiligen  Zeitpunkt  genau  zu  wissen  wie  viele  Transporter  unterwegs  sind  (Geldmenge),  noch  können wir deren Geschwindigkeit beurteilen mit der sie sich bewegen  (Umlaufgeschwindigkeit) und erst recht können wir nicht wissen wie  viel  Ladung  allgemein  verfügbar  ist  (Menge  aller  Waren  und  Dienstleistungen der Gesellschaft). All diese Faktoren sind ständigen  Veränderungen unterworfen.   Jetzt kommt der größtmögliche Denkfehler der Menschen zum Tragen.  Wir  meinen  allgemein  alle,  übertragen  auf  unser  Beispiel,  das  wir  unsere  persönlichen  Leistungsmengen  in  diese  Kombis  packen  wenn  wir  das  Geld  entgegennehmen  und  sie  dann  auf  die  Reise  schicken.  Somit glauben wir zu wissen, welchem Leistungsäquivalent das Geld  (Transporter) entspricht welches wir entgegengenommen haben. Für  uns  persönlich  mag  das  ja  auch  zutreffen,  wenn  wir  den  Wert  des  Geldes durch uns selbst definieren und von uns selbst aus betrachten.  Es stellt mit diesem Denkansatz eine Reflexion unserer selbst dar. Doch  so  sehr  dies  auch  verständlich  sein  mag,  da  wir  nur  unsere  eigene  Leistung kennen und wir damit mit dem Gelde auch genau für diese  entlohnt  werden,  so  ist  es  auch  grund‐verkehrt.  Denn  Geld  ist,  wie  erklärt, eine Reflexion der Gesellschaft um den eigenen Leistungsanteil  an  der  Leistung  aller  gemeinsam  darzustellen  und  so  mit  anderen  vergleichbar  zu  machen.  Nur  so  können  wir  von  anderen  für  dieses  Geld eine äquivalente Leistung einfordern.  

Somit stellt das Geld nicht einen Wert unserer eigenen Leistung dar,  sondern  einen  relationalen  Mengenanteil  der  eigenen  Leistung  an  allen  Leistungen  der  Gesellschaft  zum  jeweiligen  Zeitpunkt  der  Transaktion.  Noch  schlimmer,  wir  verharren  im  Glauben,  wenn  wir  dieses  Geld  aufbewahren,  das  es  in  Zukunft  dem  gleichen  Leistungsäquivalent  entsprechen wird, oder soll, welches wir angeblich dafür aufgewendet  haben.  Weit gefehlt. Das wäre zwar einfach, doch zugleich undurchführbar.  Dafür  müssten  wir  für  immer  die  Leistungsmengen,  wie  auch  die  Geldmengen,  zu  einem  gewissen  Zeitpunkt  einfrieren  um  eine  immerwährende Gleichwertigkeit zu erreichen. Da sich aber die Natur,  die  Gesellschaft,  die  Technik,  die  menschlichen  Fertigkeiten  unaufhörlich verändern und entwickeln, kann man, wenn man es auch  wollte, nichts einfach einfrieren. Das würde uns möglicherweise eine  gewisse  innere  Ruhe  bescheren,  doch  es  entspricht  nicht  der  Natur  und  dem  Prinzip  des  universellen  Geldes  in  einer  Gesellschaft.  Wir  könnten es mit dem o.g. Prinzip der Evaluierung des Geldes durch die  eigene Leistung versuchen, doch wie ich oben beschrieb, würde es ein  Ungleichgewicht  zu  anderen  Transportern  ‐  Geldeinheiten  verursachen  und  jeder  hätte  dann  ein  eigenes  Geld  mit  eigener  „Werthaltigkeit“.  Wir  würden  aus  den  Streitereien  gar  nicht  mehr  herauskommen wessen Geldeinheit ein höheres Leistungsäquivalent  innehat.   Es geht also nur so, dass man den eigenen Anteil an allen Leistungen  der  Gesellschaft  zu  bestimmen  sucht,  indem  man  den  Anteil  am  ganzen Geld bestimmt welchen man beansprucht.     Zurück  zu  meiner  bildlichen  Darstellung.  Was  wir  somit  tun  ist,  wir  tauschen  unsere  Leistungswerte  nur  gegen  eine  gewisse  Anzahl  an  Transportern,  welche  immer  das  uns  unbekannte,  aber  in  allen 

Transportern gleichermaßen verteilte, Leistungsäquivalent der ganzen  Gesellschaft darstellen.   Wir  tauschen  nicht  unsere  Leistung  nach  dem  jeweilig  tatsächlichen  und  von  uns  persönlich  unveränderlichen  Inhalt  im  Transporter,  sondern danach wieviel Inhalt wir darin vermuten. Des Weiteren, da  wir  den  Inhalt  nicht  verändern  können,  passen  wir  die  Menge  der  Transporter an die wir verlangen, je nachdem wie „schwer“ wir unsere  Leistung einschätzen in Bezug auf das individuell geschätzte Gewicht  des Transporters.     Soll heißen, wir schätzen den Wert des Geldes zu jedem Zeitpunkt zu  dem wir es entgegennehmen, gemäß dem Verhältnis allen Geldes zu  allen  Leistungen.  Danach  schätzen  wir  ebenfalls,  unseren  Leistungsanteil an allen anderen Leistungen um daraus abzuleiten, wie  groß  unser  Anteil  am  Geld  sein  muss  um  die  erbrachte  Leistung  zu  „verbriefen“ und zu rechtfertigen.     Wie wir sehen, sind das enorm viele Schätzungen. Sehr kompliziert….  So  viele  Schätzungen,  dass  man  das  Rechnen  eigentlich  gleich  aufgeben kann.  Hier kommen sämtliche Probleme zum Tragen die wir mit dem Geld  haben und welche wir, systembedingt nicht ausräumen können. Doch  man tröste sich als einfacher Bürger damit, dass sich sehr viele schlaue  Menschen, die sich dem Thema „Geldwert“ und „Geldwertstabilität“  ein ganzes Leben lang verschrieben haben, ebenfalls im Kreis laufen  wie eine Katze die ihrem eigenen Schwanz nachjagt.   Sehen wir uns doch mal die praktischen Auswirkungen und Probleme  an  die  aus  dieser  Situation  entstehen,  anhand  der  vorliegenden  beispielhaften Schilderung der Transporter.    

Da  wir  nun  einige  der  grundlegendsten  Parameter  nicht  kennen  die  uns eine objektive Einschätzung der Transporter geben können, haben  wir  nur  die  Möglichkeit  uns  im  alltäglichen  Leben  eines  Tricks  zu  bedienen.   Wir  wissen  also  nicht  genau  wie  viele  Transporter  unterwegs  sind  (Geldmenge).  Auch  nicht  wie  schnell  sie  unterwegs  sind  um  ihre  Ladung  abzugeben  um  so  frei  zu  sein  für  die  nächste  (Umlaufgeschwindigkeit). Noch wissen wir wie viel Ladung sie aktuell  transportieren  (Verhältnis  von  verfügbarem  Geld  zu  verfügbaren  Leistungen).     Also machen wir es uns ganz einfach und drehen den Spieß um, indem  wir das alles für unwichtig erklären.   Wir  betrachten  einfach  wie  viele  Transporter  wir  benötigen,  ohne  Rücksicht  auf  die  Menge  ihrer  Ladung,  um  jenes  an  Leistungen  zu  erhalten  was  wir  persönlich  benötigen.  Denn  das  ist  ohnehin  das  Wichtigste.     Wir virtualisieren den Geldwert.     Es ist uns vollkommen egal wieviel das Geld wert ist. Es gilt einzig die  Betrachtung  wieviel  wir  davon  brauchen.  Damit  wird  im  täglichen  Leben dem Geld seine mathematische Grundlage völlig – und zurecht  ‐    entzogen.  Bleibt  dann  nur  die  Frage,  wozu  brauchen  wir  diese  Grundlage dann überhaupt ??    Ein praktisches Beispiel.  Ein  Bauer  schaut  wie  viele  Transporter  (Geldeinheiten)  er  erhalten  muss  für  seine  Kartoffelernte  um  all  seine  Bedürfnisse  decken  zu  können. So denkt ja ein jeder von uns.  

Mangels  der  nötigen  Informationen  um  seine  Leistung  anhand  der  kumulativen gesellschaftlichen Leistung bemessen zu können, schaut  der  Bauer  einfach,    ungeachtet  dessen  wieviel  „Leistungsmenge  pro  Kombi“  tatsächlich  transportiert  wird,  nur  danach  wie  viele  der  Transporter  er  erhalten  muss  in  diesem  Moment  um  seinen  Leistungsbedarf  zu  decken.  Er  zieht  einen  rekursiven  Schluss.  Dieser  kann  zwar  den  Tatsachen  entsprechen  –  bezüglich  der  wirklichen  Leistungsmenge die transportiert wird, muss aber nicht. Tut es meist  auch nicht. Aber das ist im konkreten Fall für den Bauern auch ganz  und gar unbedeutend insofern er seine Bedürfnisse in kürzester Zeit  befriedigen  kann.  Es  ist  ihm  vollends  egal  was  in  den  Transportern  steckt, selbst wenn sie ganz leer wären. Aber ich schrieb durchaus mit  Absicht „in kürzester Zeit“, denn der Zeitfaktor ist dabei von größter  Bedeutung wie wir später sehen werden.  Der  Bauer  bemisst  eigentlich  zum  aktuellen  Zeitpunkt  seine  Anforderungen an die Menge der Transporter, wie gesagt, nicht daran  wie viel Inhalt er selbst darin vermutet, sondern eigentlich daran, wie  seine  Lieferanten  von  Waren  und  Dienstleistungen  den  Inhalt  der  Transporter bewerten. Denn danach richtet sich ihr Anspruch an die  Menge  der  Transporter  die  sie  für  ihre  eigene  Leistung  einfordern.  Diese wiederum, tun es abermals mangels der selben Informationen,  wie  der  Bauer  selbst,  und  bewerten  auch  nur  nach  den  eigenen  Anforderungen  welche  durch  ihre  Lieferanten  wiederum  entstehen.  Der  eigentliche  Wert  der  Transporter  (des  Geldes)  wird  somit  „exponentiell virtualisiert“. Niemand beachtet mehr den tatsächlichen  Wert – oder die tatsächliche Ladungsmenge der Transporter, sondern  nur  wer  wieviel  an  Stückzahlen  für  seine  Leistungen  beansprucht,  basierend auf den Ansprüchen des nächsten in der Kette.    

Das  ist  der  „Urknall“,  die  Geburtsstunde  des  Paradoxons  der  Geldbewertung durch Preise und gleichzeitig der Leistungsbewertung  durch Geld.     Daran beißen sich die Gelehrten seit ewiger Zeit die Zähne aus. Wie ich  oben schon sagte, sie drehen sich im Kreis wie die Katze wenn sie dem  eigenen Schwanz nachjagt. Der wirkliche Inhalt der Transporter – der  wirkliche  Wert  des  Geldes,  wird  für  den  täglichen  Gebrauch  bedeutungslos,  obwohl  er  die  „volumetrische“  Grundlage  aller  Leistungen bildet. Es ist nur noch die Anzahl der Einheiten die zählt.  Nicht der volumetrische Anteil.    So weit, so gut. In einer so kurzfristigen Sichtweise, auf wenige Tage  oder  gar  Wochen  oder  Monate  betrachtet,  in  denen  der  Bauer  sein  Geld  (Transporter)  in  die  benötigten  Leistungen  wandelt,  ist  dieser  Gedankengang im praktischen Leben auch bedeutungslos. Der Bauer  bekommt, was er nach eigener Rechnung benötigt und somit ist das  Thema ausgestanden.   Doch  der  Bauer  neigt  auch  dazu,  mehr  Leistung  zu  erbringen  als  er  kurzfristig zum Konsum benötigt – für seinen Lebensunterhalt oder die  Fortführung  seines  Gewerbes.  Obwohl  auch  dieser  Umstand  einige  moralische Fragen aufwirft, lassen wir diese mal außer Acht weil wir  uns jetzt „nur“ mit dem Thema Geld beschäftigen möchten und nicht  mit  der  moralischen  Vergleichsbewertung  von  Leistungen  in  einer  Gesellschaft.  Wir  beschränken  uns  daher  auf  die  Auswirkungen,  welche aus dem Überschuss an „Transportern“ entstehen. Da kommt  der vorhin genannte Zeitfaktor ins Spiel der so große Bedeutung hat.    Jetzt hat der Bauer, was für ein Glück für ihn, viel geerntet. Nach dem  Tausch  in  Transporter  und  dem  Rücktausch  in  Waren  und  Dienstleistungen die er benötigt, bleiben ihm einige Transporter übrig. 

Er  parkt  diese  im  Hinterhof  ‐  unterm  Kopfkissen.  (Ich  sage  nicht  bei  einer Bank, denn das bringt weitere Probleme mit sich.) Nicht wissend  was seine Transporter nun wirklich an Gewicht beinhalten, macht er  sich die Rechnung ganz einfach.   Zum Einen schaut er was  er bislang für seine Transporter an Waren  und  Dienstleistungen  erhalten  hat  und  schließt  damit  auf  ihren  inhaltlichen Wert – ihr angebliches Gewicht das er ja nicht kennt. Zum  Anderen, leitet er daraus den „Wert“ seiner eigenen Leistung ab (der  gesamten  Ernte  in  Bezug  auf  die  Gesamtmenge  der  erhaltenen  Transporter).  Jetzt  meint  er,  damit  einen  festen  Bezugswert  auf  die  verbleibenden Transporter zu haben. Doch das er da subjektiv und gar  objektiv ganz falsch liegt, kommt ihm dabei gar nicht in den Sinn.  Wollen wir uns doch mal ansehen welche der vielen Dinge geschehen  können  die  diesen,  in  seinem  Denkschema  festen,  Bezugswert  verändern können.  Beginnen wir mit jenem, was am einfachsten ist und heute am meisten  verteufelt wird.   Die  „Fabriken  zur  Transporter  Herstellung“  steigern  ihre  Produktion  (Erhöhung der Geldmenge).   Wir bekommen eine Situation, in der wir mehr Transporter haben als  zuvor.  Bei  gleichem  Transportaufkommen,  haben  aber  nun  alle  Transporter  weniger  an  Ladung  zu  übernehmen.  Weil  wir  bereits  verstanden haben, dass normale Menschen auf diese Veränderung gar  nicht reagieren, weil sie kaum Möglichkeit haben diese Veränderung  sofort zu bemerken, geschieht eine ganze Zeit lang erst mal gar nichts.  Einige  Zeit  werden  die  Lieferanten  des  Bauern  dies  nicht  mitbekommen  weil  sie,  wie  der  Bauer  auch,  nicht  hineinschauen  können  in  die  Transporter  um  zu  merken  das  sie  leichter  geworden  sind. Sie werden sich also nicht darum scheren. Doch irgendwann wird  einer das mitbekommen und sehr schnell die Menge der Transporter  erhöhen  die  er  verlangt  um  das  gleiche  „Gewicht  an  Inhalt“  zu 

bekommen  wie  zuvor.  Er  wird  von  einer  Sekunde  zur  anderen  sein  Denkschema  verändern  und  davon  Abstand  nehmen  nur  zu  betrachten  welchen  „Austauschwert“  seine  Transporter  haben  im  Bezug auf die Leistungen seiner Lieferanten wie das zuvor der Fall war.  Er wird sich denken, warum soll ich jetzt meine eigene Leistungen für  die gleiche Anzahl an „leichteren Transportern“ hergeben als zuvor. Da  er das Gewicht nicht verändern kann, verlangt er einfach eine größere  Anzahl  von  Transportern  um  diese  entstandene  Differenz  an  „Gewicht“ auszugleichen.   Damit setzt er eine Spirale in Gang, die sich durch den ursprünglichen  Gedankengang, nämlich das alle ihre Anforderungen daran anpassen  was ihre Lieferanten verlangen, auf alle weiteren in der Kette auswirkt.  Diese  müssen  gezwungenermaßen,  durch  die  Anforderung  ihre  Bedürfnisse zu decken, ihre Ableitungen auch entsprechend anpassen.  Sie  müssen  ebenfalls  mehr  Transporter  für  ihre  Leistungsmenge  veranschlagen.  Wäre  der  Erste  in  dieser  Situation  seinem  ursprünglichen  Denkschema  treu  geblieben,  hätte  die  höhere  Verfügbarkeit von Kombis überhaupt keine praktischen Auswirkungen  gehabt.  Damit  haben  wir  hochoffiziell  eine  Inflation  die  künstlich  ausgelöst wurde, extrem ungesund ist und Verwerfungen auslöst, da  eigentlich in der Realwirtschaft Angebot und Nachfrage gleich sind wie  zuvor.  Wir  wollen  aber  auch  nicht  eine  andere  Seite  verkennen.  Die  Verwerfungen entstehen auch aus dem realistische Umstand, an dem  sich die heutige „Geldtheorie“ mehr orientiert, dass wenn mehr Geld  vorhanden ist auch mehr Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen  entwickelt  wird.  Durch  diese  erhöhte  Nachfrage,  jedoch  durch  das  Hinterherhinken  des  Angebotes  welches  immer  erst  die  Nachfrage  feststellen muss um sich zu verändern, entwickelt (verstärkt) sich die  natürliche  Konkurrenz  der  Werber  um  die  momentan  vorhandenen  Güter,  und  durch  die  erweiterte  Verfügbarkeit  der  Transporterzahl 

(Geldmenge)  steigen  die  Preise,  bis  eine  Angleichung  wieder  hergestellt ist.  Doch  es  gibt  neben  den  objektiven  Umständen,  welche  Menschen  dazu  zwingen  ihre  Anforderungen  anzuheben,  auch  durchaus  subjektive. Da in solch einem Fall, eine größere Anzahl an Transportern  bei  gleichbleibend  zu  transportierender  Leistungsmenge  vorhanden  ist, ist wie gesagt auch die Verfügbarkeit der Transporter gestiegen.  Das  hat  zur  Folge,  dass  auch  unsere  subjektive  (psychologische)  Wertschätzung für diese geringer wird. Selbst ohne den Umstand des  Ungleichgewichtes wirklich zu kennen und somit auf die geringere Last  in  den  Transportern  schließen  zu  können,  genügt  uns  allein  die  Tatsache sie leichter bekommen zu können aus, weil mehr von ihnen  frei sind, sie nicht mehr so sehr zu begehren. Dies führt ebenfalls dazu,  dass Menschen anfangen Preise – sprich Transportermengen die sie  für ihre Leistungen einfordern, zu erhöhen. Sie schätzen ihre eigene  Leistung wie zuvor, aber die Transporter weniger. Also wollen sie auch  mehr  von  ihnen  bekommen  um  eine  „gefühlte  Gerechtigkeit“  zu  erhalten.  Ich  habe  diesen  psychologischen  Umstand  in  den  Ausführungen  zur  Natur  des  Menschen  bereits  dargelegt.  Eine  geringere Wertschätzung können wir nur durch eine größere Menge  kompensieren. Egal um was es sich handelt, und das schließt auch das  Geld mit ein.  Insbesondere  diese  Sichtweise  erklärt  weit  fundamentaler  und  richtiger  warum  reiche  Menschen  so  unheimlich  viel  Geld  für  Dinge  ausgeben die in den Augen anderer einem solchen Werteäquivalent  niemals  entsprechen.  (Die  Fundamente  der  Preisgestaltung  sollen  aber im Wirtschaftsabschnitt bedacht werden.)  Diese Aspekte sind eigentlich ganz einfach zu verstehen und plausibel.     Zurück  zu  unserem  Bauern  und  der  künstlich  erhöhten  Transporteranzahl.  Für  den  Bauern  in  unserem  Beispiel,  ist  das 

keineswegs  so  einfach.  Vor  allem  nicht  so  einseitig.  Er  ist  nach  dem  „Parken  seiner  Transporter  im  Hinterhof“  ungewollt  zu  einer  Art  gespaltener  Persönlichkeit  mutiert,  denn  er  reagiert  nun  gespalten.  Auf  der  einen  Seite  realisiert  er  die  höheren  Anforderungen  zur  Erfüllung seiner Leistungsbedürfnisse und somit verlangt auch er mehr  Transporter  für  seine  eigenen  Leistungen.  Er  ist  sich  daher  sicher  dessen  bewusst  das  sich  irgend  etwas  in  Bezug  auf  die  Transporter  verändert  hat,  auch  ohne  hineinschauen  zu  können.  Doch  auf  der  anderen Seite hat er seine Bewertung jener Transporter die er früher  im Hof geparkt hat, verständlicherweise zu einem früheren Zeitpunkt  für sich erstellt und nun beharrt er geistig auf dieser. Was keineswegs  mehr objektiv berechtigt ist. Das hat zwar einen verständlichen Grund,  aber  dieser  ist  leider  nur  verständlich,  keineswegs  systemisch  gerechtfertigt.  Der  Bauer  dreht  in  seinen  Gedanken  und  Emotionen  den Spieß schon wieder um. Jetzt denkt er nicht mehr dynamisch wie  kurz zuvor als er seine Anforderungen bezüglich der Lieferung seiner  Leistung  den  Umständen  entsprechend  erhöhte  und  damit  die  tatsächliche Veränderung der Transporter anerkannte. Nein. Er denkt  strikt  statisch  indem  er  sie  mit  einer  festen  und  bereits  erbrachten  Leistung  verbindet,  im  Bezug  zum  damaligen  Äquivalent  der  Transporter und aller Leistungen.   Damit sind wir wieder an dem Punkt, an dem der Bauer meint seine  Leistung tatsächlich im Transporter „gebunkert“ zu haben.   Das  ist  ein  Sinneswandel  der  den  Menschen  sehr  viel  zu  schaffen  macht und den sie einfach nicht akzeptieren möchten. Auch nicht jene  die sich professionell mit dem Thema beschäftigen.   Der  Bauer  hat  zum  Zeitpunkt  der  Leistungserbringung,  den  dynamischen    und  systemischen  Regeln  entsprechend  gehandelt.  Doch  später  ist  er  emotional  auf  nichtsystemische  statische  Regeln  umgeschwenkt.    Doch  seine  Transporter  sind,  bezogen  auf  ihr  Ladungsgewicht sehr wohl variabel und somit veränderbar. Sie sind, 

obwohl  sicher  in  seinem  Hinterhof  geparkt,  auf  magische  Art  und  Weise,  leichter  geworden.  Der  Bauer  wird  also  jetzt  nicht  mehr  ein  Äquivalent  in  Leistung  erhalten,  welches  er  erhalten  hätte  wenn  er  diese  Leistungen  zum  ursprünglichen  Zeitpunkt,  als  er  seine  eigene  Leistung erbrachte, hätte konsumieren können. Deshalb habe ich oben  den  Zeitfaktor  für  den  Konsum  der  Leistungsrechte  so  sehr  hervorgehoben.  Der  Bauer  fühlt  sich  –  und  das  ist  ein  sehr  starkes  emotionales Erlebnis ‐ regelrecht betrogen.   Tja, Pech gehabt könnte man sagen.   Doch der Bauer wird sich mit diesem Ausdruck nicht zufrieden geben.  Die Schuldigen sind in diesem einfachen Falle auch leicht dingfest zu  machen. Es sind diejenigen welche die zusätzlichen Transporter, aus  welchen Gründen  auch  immer,  und  diese  müssen  auch  nicht  immer  aus  böser  Absicht  entstanden  sein,  in  Umlauf  gebracht  haben.  Der  Bauer  ist  einfach  stocksauer.  Seine  Leistung  wurde  ganz  einfach  „entwertet“.    Doch es gibt auch ganz andere Möglichkeiten die nicht so offenkundig  sind  und  trotzdem  verheerende  Auswirkungen  haben  können.  Der  Bauer würde gar nicht wissen wie ihm geschieht und vor allem warum  es ihm geschieht.  Wir  haben  jetzt  im  ersten  Schritt  nur  die  Ausweitung  der  Transportermenge  betrachtet,  welche  bei  gleicher  Menge  an  Leistungen, eine geringere Ladungsmenge pro Transporter ausmachen  würde.  Somit  eine  geringere  „Werthaltigkeit“.  Diese  wird  meist  mit  verschiedenen Absichten, wie gesagt, künstlich herbeigeführt. Doch es  gibt auch natürliche Auswirkungen mit gleichem Resultat.  Sollte die gesellschaftliche Leistungsmenge schrumpfen und die Zahl  der  Transporter  gleichbleiben,  hätten  wir  den  selben  Effekt.  Die  Kombis werden leichter. Das ist eine Option, die für jedes Gebiet der  gesellschaftlichen  Leistungserbringung  unmöglich  voraus  zu 

berechnen  ist  um  ihr  gegenzusteuern  in  Bezug  auf  die  Transporteranzahl, d.h. um deren Anzahl zu verringern.   Selbst  wenn  man  das  könnte,  würde  es  auf  andere  Gebiete  der  Leistungserbringung, die nicht defizitär – also sich nicht durch negative  Leistungserbringung kennzeichnen, negativ auswirken.  Auf  unseren  Bauern  bezogen  würde  das  bedeuten,  sollte  die  Produktion von Saatgut aus irgendeinem Grund zurückgehen, oder die  Erdölförderung von der sein Diesel für den Traktor abhängt, würde sich  das  Gleichgewicht  der  Transporteranzahl  im  Bezug  auf  die  zu  transportierende  Leistungsmenge  wieder  zu  seinen  Ungunsten  verändern.  Es  wäre  diesmal  aber  weniger  Leistungsmenge,  in  Form  von  Transportgut,  bei  gleichbleibender  Transporterzahl  vorhanden.  Dies  hätte  den  gleichen  Effekt  wie  beim  vorigen  Beispiel.  Die  Transporter würden leichter werden und somit weniger „Wert“. Der  Bauer  müsste  in  dieser  Zukunftszeit  eben  wieder  mehr  Transporter  aufwenden  müssen  für  die  gleiche  Anzahl  an  Waren  oder  Dienstleistungen, als zum Zeitpunkt zu dem er seine eigene Leistung  gegen  die  Transporter  eintauschte.  Seine  eigene  bereits  erbrachte  Leistung würde dadurch automatisch „entwertet“.   Wieder Pech gehabt würde man sagen.   Der Bauer büßt, in seiner statischen Betrachtungsweise, bezogen auf  seine  erbrachte  Leistung,  schon  wieder  an  effektiver  Leistungsäquivalenz ein.  Selbst  ein  dritter  und  vierter  Fall  sind  möglich,  in  denen  weder  die  Transporteranzahl  erhöht,  noch  die  zu  transportierende  Leistungsmenge sich verringert und das der Bauer doch den Kürzeren  zieht.  Wenn  beispielsweise  großflächige  Waldrodungen  gestattet  werden  um  daraus  Ackerland  zu  machen.  Dadurch  würde  sich,  banal  gesprochen,  die  Anforderung  an  Saatgut  und  Diesel  erhöhen  und  somit  würde  der  Bauer  wiederum  mehr  Transporter  aufbringen 

müssen  als  zuvor,  ohne  das  die  gesellschaftliche  Leistungsmenge  verringert,  oder  die  Transporterzahl  erhöht  würde.  Es  sind  so  viele  steuerbare und unsteuerbare Möglichkeiten vorhanden.    Doch das ist nur eine Seite der Geld‐Medaille. Unser Bauer kann auch  wesentlich besser davonkommen als oben angenommen.     Doch in solch einem Fall sind wir alle nur zu gern geneigt das alles zu  verdrängen und uns nur im „stillen Kämmerlein“ zu freuen, wenn wir  in des Bauern Schuhen stecken würden. Da werden wir zu den größten  Heuchlern auf Gottes Erden.   Niemand von uns würde sich an Bauers Stelle beschweren, würde  er  einige  Transporter  im  Hinterhof  geparkt  haben,  wenn  aus  verschiedenen  Gründen  die  es  geben  kann,  sich  die  Transporterzahl  die  herumfährt  verringern  würde.  Dadurch  würde  die  gesamte  Last  (Leistungsmenge)  auf  weniger  Kombis  verteilt.  Diese  würden  dann  schwerer sein und mehr Werteladung beinhalten. Unsere Kombis im  Hinterhof wären, wieder durch Zauberhand, schwerer geworden und  damit  könnten  wir  mehr  Leistungen  dafür  einfordern  als  wir  dafür  aufgewendet haben (Deflation).   Haha,  würde  man  sagen.  Die  Kombiinhaber  freuen  sich.  Aber  die  Leistungserbringer  wären  nicht  so  glücklich  darüber.  Unser  Bauer  würde sich aber freuen.   Das wäre wieder die einfachste Variante. In dieser würden die Einen  die  Füße  stillhalten  –  wie  unser  Bauer  –  weil  es  ihnen  in  den  Kram  passt, die anderen würden aber aufschreien und verlangen das Köpfe  rollen weil es mit Absicht geschehen ist das ihre Leistungsmenge nun  auf  weniger  Transportmittel  verteilt  wird  und  damit  die  Leistungen,  welche  vorher  erbracht  wurden,  aufgewertet  werden.  Der  Bauer  musste früher damit weniger Leistung erbringen im Gegensatz zu der,  die er nun einfordern kann. 

Doch auch ohne absichtliche Verringerung der Transporterzahl, kann  der Bauer davon profitieren. Wenn es auf einmal mehr Saatgut gibt,  oder  neue  Förderquellen  für  Erdöl  erschlossen  werden.  Die  Leistungsmenge  steigt,  doch  die  Kombianzahl  welche  diese  Leistungsmengen  transportiert  bleibt  gleich.  Damit  steigt  die  Leistungsmenge pro Transportmittel und sie sind „Werthaltiger“. Wir  würden  sagen  die  Preise  fallen.  Das  Verhältnis  von  Warenmenge  zu  Geldmenge hat sich zu Gunsten der Geldmenge entwickelt.  Man bedenke! Allein schon die Tatsache das der Bauer einen gewissen  Teil der Transporter im Hof stehen lässt, wirkt sich prinzipiell auf die  Lastenverteilung  aller  anderen  aus.  Er  gibt  sie  mit  dieser  Handlung  nicht mehr für den Weitertransport frei und nimmt sie damit aus dem  Verkehr.  Alle  anderen  Leistungen  müssen  damit  nur  noch  auf  die  verbleibenden Transporter verteilt werden. Wenn das viele Menschen  tun,  verringert  sich  die  Transporteranzahl  erheblich  und  wirkt  sich  spürbar auf die „Werthaltigkeit“ aller anderen Transporter aus die im  Verkehr verbleiben (Auswirkungen der Sparquote...).  Ich  hoffe  es  ist  aus  diesen  einfachen  Beispielen  ersichtlich,  dass  der  „Wert“  des  Geldes  sehr  relativ,  und  praktisch  unbestimmbar  ist.  Es  besteht  eine,  nur  kaum  vorhersehbare  Korrelation  zwischen  allen  verfügbaren  Geldmitteln  und  allen  verfügbaren  Leistungen  einer  Gesellschaft. Wieder Philosophisch betrachtet, könnte man durchaus  auch die Frage stellen, ob man selbst diese Leistungen als eigentlichen  „Wert“ bezeichnen kann. Doch das sei mal dahingestellt.    Adam Smith soll mal folgendes gesagt haben:    „Der wahre Preis einer Sache ist die Mühe und Plage, sie zu erarbeiten.“     Entsprechend wäre nicht die Ware oder Dienstleistung der eigentliche  Wert, sondern die o.g. Mühe und Plage, wobei die Ware ein weiteres 

Medium  darstellt……    Aber  wir  wollen  es  mal  nicht  übertreiben,  obwohl ich es sicher noch einmal erwähnen werde…….    Obwohl ich zugeben muss, dass ich in sehr vielen Dingen ganz und gar  nicht Mr. Smiths Ausführungen folgen kann, hat er mit diesem Satz den  sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf getroffen.     Es ist mit Sicherheit festzuhalten, dass „Geld“ langfristig keinen festen  „Wert“ darstellt und auch nicht darstellen kann, oder seiner Definition  nach soll. Es ist bei seiner Aufbewahrung, eine reine Spekulation auf  das zukünftige Verhältnis der Verfügbarkeit von Geld und Leistungen.  Geld ist seiner Natur nach nur geeignet um kurzfristigen Leistungs‐ und  Warenaustausch zu unterstützen.     Unser  Wunsch,  im  Geld  ein  langfristiges  und  universelles  „Aufbewahrungsgefäß“ für erbrachte Leistungen zu sehen, kann und  wird niemals in Erfüllung gehen. Es wird immer Gewinner und Verlierer  geben, wobei die Gewinner sich als „stumme Zeugen“ ausschweigen  und  die  Verlierer  jedes  Mal  sehr  laut  und  weit  zu  hören  sind.  Dies  verleiht  der  „Schlechtigkeit“  des  Geldes  ein  weit  höheres  psychologisches Gewicht als es das in der Tat verdient. Wenn man nur  schlechtes  hört,  wird  man  auch  nur  schlechtes  denken.  Ganz  besonders  wenn  wir  es  damit  schaffen  zu  verbergen,  dass  wir  uns  jeweils  wie  „das  Fähnchen  im  Wind“  drehen,  abhängig  davon  auf  welcher Seite wir stehen.  Ich könnte nach alle dem wunderbar sagen, das Geld wäre nicht dafür  geschaffen  ein  solches  „Aufbewahrungsgefäß“  abzugeben.  Doch  das  wäre leider nur Teil der Wahrheit und somit wieder ein Trugschluss der  das  Problem  auf  Gerechtigkeitsbasis  komplett  verdecken  würde.  Ich  muss also leider noch ein Stück weiter machen.   

Die  Gesellschaft  als  Ganzes  ist  extrem  dynamisch  und  lebt  in  einer  dynamischen  und  lebendigen  Umwelt.  Nicht  nur  das  wir  uns  technologisch  weiterentwickeln,  sondern  wir  unterliegen  auch  alljährlichen  Umwelteinflüssen  auf  die  wir  keinen  Einfluss  haben.  Entsprechend  variiert  unser  gesellschaftlicher  „Leistungsoutput“  erheblich.  Das  alles  beeinträchtigt  die  allgemeine  Auslastung  der  „Transporter“  die  diese  Leistungen  umherfahren.  Es  gibt  mehr  oder  auch  weniger  Waren  und  Dienstleistungen  bei  gleich  viel  Geld,  dadurch  steigen  oder  fallen  Preise  wie  wir  bereits  gelernt  haben.  Dadurch  sind  unsere  „Gefäße“  zum  jeweiligen  Zeitpunkt  mehr  oder  weniger „Wert“. Oder umgekehrt natürlich die gleichen Auswirkungen  bei der Verschiebung der Geldmenge oder der Umlaufgeschwindigkeit  bei gleichbleibendem Leistungsvolumen. In einzelnen Sektoren wirken  sich auch noch verdecktere Faktoren aus. Beispielsweise verschiedene  Modeerscheinungen  die  ebenfalls  großflächige  Auswirkungen  auf  Preise haben können, oder im internationalen Geldsystem das herein‐  oder  herausströmen  von  Investitionsmitteln.  Um  all  diese  Faktoren  ausgleichen zu können müßte man alle vorhandenen und zukünftigen  Einflüsse  in  Echtzeit  berechnen  können  um  sie  über  das  Geld  auszugleichen. Das ist unmöglich.     Würden  wir  rein  theoretisch  noch  annehmen  das  es  möglich  wäre,  wäre es wieder unmöglich, denn in dem Falle würden wir heute die  Voraussetzungen für morgen ändern und damit würde das gar nicht  eintreten was wir heute, für morgen vorausgesetzt haben.    Die  andere  Variante  wäre,  da  wir  die  Veränderungen  nicht  vorausberechnen  können,  überhaupt  keine  Veränderungen  zuzulassen.  Das  würde  bedeuten,  um  unser  Geld  „gleichwertig“  zu  halten  dürfte  beispielsweise  der  Ölpreis  nicht  steigen.  Wir  müssten  also auf der einen Seite eine Quelle finden der für immer die gleiche 

Menge  Öl  entspringt  und  auf  der  anderen  Seite  müssen  wir  darauf  achten das die Weltbevölkerung nicht mehr weiter wächst, oder das  pro Kopf Einkommen der dritten Welt nicht ansteigt, oder das keine  Technologie es erlaubt dieses Öl schneller und effektiver zu fördern.  Außerdem müssten wir alle Dürren und Überflutungen genau auf dem  diesjährigen Stand einfrieren. Idiotisch, oder?   Aber  aufbauend  auf  diesem  Wunschgedanken  des  „Aufbewahrungsgefäßes“, machen wir noch einige weitere Fehler die  uns das Leben schwer machen.   Wir  haben  uns  selbst  dahingehend  erzogen,  dass  wir  unsere  Leistungen  langfristig  intuitiv  damit  bemessen  wieviel  Geld  wir  nominal anheufen – obwohl wir kurzfristig eher danach schauen was  wir  für  dieses  bekommen  und  daher  Leistung  gegen  Leistung  komparieren. Da ist ein öffnet sich ein riesiger Graben den kaum einer  bewusst wahrnimmt.   Warum ist das so?  Ich würde behaupten es ist so, weil sich diese zwei Denkprozesse auf  zwei  unterschiedlichen  Ebenen  und  ganz  unabhängig  voneinander  abspielen. Der eine geht im Bewussten, dem Rationalen, von statten.  Jener Denkprozess der es uns erlaubt zu abstrahieren. Ein Medium zu  verwenden und A mit C durch B zu komparieren. Der zweite Prozess  ist wesentlich schwerer zu fassen. Er findet im Unterbewussten statt,  ist genetisch bedingt und wird rein chemisch gesteuert. Dieser Prozess  ist  eine  Kompensation  Doch  für  den  tiefsitzenden  Wunsch  unsere  erbrachte  Leistung  langfristig  zu  „konservieren“,  durch  das  ausgeprägte  Sicherheitsbedürfnis  und  den  Hang  zur  Vorratshaltung  (siehe  Ausführungen  zur  Natur  des  Menschen).  Wir  suchen  nach  einem  Anker  der  unsere  ewige  Unsicherheit  bezüglich  der  eigenen  Zunkunft etwas mildern kann. Wir haben Angst vom Strom des Lebens  irgendwo hingetrieben zu werden wo wir nicht hin möchten, wörtlich  in die Armut. Nun, das wir unsere Leistungen gerade in Form von Geld 

„konservieren“  möchten,  hat  trotz  aller  Defizite  auch  zwei  ganz  nachvollziehbare Gründe.   Der Hang zur „Vorratshaltung“ wird durch das Sparen befriedigt und  das  Sicherheitsbedürfnis  durch  die  „Universalität“  des  Geldes.  Die  Tatsache das die allermeisten Menschen sich ungern von Geld trennen  liegt einzig und allein darin begründet, dass es fast zu jeder Zeit in alle  möglichen Waren und Leistungen eingetauscht werden kann. Würde  man  jemanden  fragen  ob  er  seine  Leistung  gegen  zwei  Tonnen  Kartoffeln eintauschen würde, würde er uns wahrscheinlich den Vogel  zeigen.  Diese  Person  wüsste  sofort,  dass  sie  diese  in  der  Kartoffelsaison  nur  schlecht  loswerden  würde  und  dass  diese  noch  dazu verderblich sind.   Auch  gegen  einen  Bagger  würde  man  wohl  seine  Leistung  kaum  eintauschen wollen. Zuerst würde er/sie sagen das man einen Bagger  nicht essen könnte. Aber Geld auch nicht, oder? Aber auch die Frage,  was will man mit einem Bagger zu einer Zeit wie vor kurzem in Spanien  beispielsweise?  Da  wollte  sicher  keiner  einen  Bagger  haben.  Diese  Bagger konnte man dort damals besser einschmelzen. Auch kann man  den Bagger schlecht aufteilen um kleinere Gütermengen für einen Teil  des Baggers zu erhalten.   Das Sicherheitsbedürfnis liegt somit in der Annahme begründet, dass  man für Geld alles und immer bekommt was man braucht – was ja in  den allermeisten Fällen auch so ist.  Doch  bei  aller  positiven  Eigenschaft  des  Wunderwerkes  „Geld“,  verschließen wir ganz fest die Augen vor seinem größten Nachteil. Das  es eben kein „dichtes“ Aufbewahrungsgefäß für erbrachte Leistung ist.  Weil es kein solches gibt. Und das ist, wie mehrfach gesagt, nicht dem  Gelde geschuldet, sondern dem biologischen Leben und der ebenfalls  biologischen und dynamischen Umwelt in der wir uns bewegen.    

Ein  weiterer  bedeutender  Faktor  bei  dem  wir  gerne  beide  Augen  zudrücken ist, dass wir uns selbst, sowie die Gesellschaft in gewisser  Weise gerne ein wenig „betrügen“ möchten.     Wir  reden  uns  ein  das  unsere  Leistung  einen  konstanten,  effektiven  Wert hat und er somit zur „Konservierung“ auch taugt. Das liegt, wie  ich weiter oben bereits beschrieb, darin begründet, dass wir die eigene  Leistung Aufwandsorientiert und deterministisch bewerten.  Aber  seien  wir  doch  mal  ehrlich.  Wenn  wir  vor  dreißig  Jahren  als  Kartoffelbauer eine Tonne Kartoffeln eingefahren haben, dann hatte  diese damals ein wesentlich höheres Leistungsäquivalent inne als sie  dies  heute  hat.  Dies  kommt  daher,  dass  damals  grundsätzlich,  den  damaligen  technologischen  Umständen  geschuldet,  weniger  Kartoffeln  eingefahren  wurden.  Daher  war  unser  Anteil  am  Gesamtertrag höher und somit unsere Leistung mehr „Wert“. Fahren  wir heute eine Tonne Kartoffeln ein, ist das beileibe nicht so.     Jetzt  wird  ein  kritischer  Schlaufuchs  gleich  mit  einem  „Aber!“  aufwarten  (denn  er  bewertet  seine  eigene  Leistung  auch  deterministisch wie alle anderen). Er könnte einwenden, damals habe  er die Leistung von X Monaten für eine Tonne Kartoffeln aufgebracht  und heute bekomme ich mit der gleichen aufgebrachten Leistung von  X  Monaten  eben  mehr  Kartoffeln  raus.  Damit  differiert  nicht  die  Leistung sondern der Ertrag, und somit habe er die Möglichkeit und  den Anspruch der „Leistungskonservierung“.     Sehr  plausibel,  aber  problematisch.  Hier  kommen  wir  zur  Persönlichkeitsspaltung  eines  jeden  Einzelnen  wenn  es  um  Leistungsbewertung  geht.  Genau  wegen  den  nachfolgenden  Zeilen  habe  ich  gerade  die  Leistung  ganz  am  Anfang  als  eigene  und  problematische Werteeinheit hervorgehoben. 

Falls Sie sich erinnern, ich nannte die materiellen und immateriellen  Güter  als  eine  gemeinsame  Einheit  weil  man  sie  gleichsam  vom  Menschen  losgelöst  betrachten  könne,  doch  die  Leistung  als  eine  eigene  Einheit  weil  der  Mensch  sie  als  Eigenleistung  nicht  von  der  eigenen Person lösen kann, doch bei anderen er sie sehr wohl von der  Person löst. Somit sind ihre Eigenschaften nicht klar zu definieren, was  Kollisionen in unserem Geist hervorruft.      Wonach bewertet die Menschheit Leistung überhaupt ?    In der o.g. Variante mit den Kartoffeln, wie sich das unser imaginärer  Schlaufuchs  vorstellt,  würde  man  sie  also  nach  Aufwand  bewerten.  Doch ist das korrekt und fair ?    Ohne  es  persönlich  bewerten  zu  wollen,  beantworte  ich  es  mit  Tatsachen.  Wir  bewerten  Leistung  nach  Effizienz  und  nicht  nach  Aufwand.   Stellen  Sie  sich  vor,  wenn  Sie  einen  Auftrag  bekommen  ein  Loch  zu  graben.  Würden  Sie  von  Ihrem  Auftraggeber  größere  Anerkennung  und  Entlohnung  dafür  erhalten  das  Sie  drei  Tage  dafür  gebraucht  haben, als jener der es nur in einem Tag schafft?   Sie werden ganz sicher nicht besser dafür entlohnt weil sie eben drei  Tage geschuftet haben, und wenn vielleicht nicht mehr Energie, aber  auf  jeden  Fall  mehr  Lebenszeit  aufwendeten.  Also  höher  entlohnt,  eben dafür das Sie einen höheren Aufwand hatten. Ich glaube nicht. Es  sei denn, Ihr Auftraggeber hatte keine Ahnung das es auch in einem  Tag geht. In dem Fall, wenn Sie es möglicherweise gewusst haben er  aber  nicht,  hätten  Sie  ihn  einfach  übers  Ohr  gehauen.  Doch  diese  Spielchen lassen wir mal außen vor.   Andere Situation. Käme jemand mit einem großen Bagger und würde  dieses Loch in zwei Stunden vollenden. Der Preis wäre aber, wegen der 

hohen Gerätekosten, also des Aufwands, höher als Ihrer für drei Tage  graben. Würde der Auftraggeber, sollte er nicht in Zeitnot sein, Ihnen  die Arbeit überlassen? Ich denke schon.  Damit ist die Aufwandshypothese, welche unsere Leistung tatsächlich  konservieren  könnte  indem  man  sagen  kann,  damals  ein  Monatsaufwand  an  Waren  ist  genauso  viel  Wert  wie  heute  ein  Monatsaufwand an Waren, nicht in die Praxis zu überführen.    Damit  bleibt  objektiv  nur  die  vorgestellte  Effizienzhypothese.  Also  damals eine Tonne Kartoffeln ist im besten Falle so viel Wert wie die  Tonne  Kartoffeln  von  heute.  Jedoch  durch  den  höheren  Ausstoß  an  Kartoffeln ist diese effektiv eben weniger Wert als damals, da sie einen  geringeren Anteil am Gesamtoutput darstellt.   Das  mit  dem  „Gesamtoutput“  könnte  theoretisch  oder  rhetorisch  klingen, daher noch eine Bemerkung.   Es ist keineswegs theoretisch. Denken wir zurück an die Lademenge  der  Transporter  von  oben.  Die  Dinge  werden  „billiger“  wenn  die  Geldmenge  gleich  bleibt  oder  langsamer  steigt  als  die  Warenmenge  steigt.  Damit  hätten  wir  einen  „Wertanstieg“  der  „konservierten  Leistung“. Dies würde aber weder einem aufwandsorientierten noch  effizienzorientierten  Ansatz  entsprechen  und  jedem  BWL/VWL  Studenten  im  ersten  Semester  sofort  einleuchten  warum  es  aus  wirtschaftlichen Gründen nicht funktionieren kann.   Wir „verlangen“ ja, objektiv doch mit „gekreuzten Fingern hinter dem  Rücken“, „nur“ eine Gleichwertigkeit unserer Leistung von damals zu  heute. Das würde jeder von uns persönlich als fair bezeichnen. Doch  ist es fair, frage ich nochmal ?  Weil man neben rein wirtschaftstheoretischen Gründen bestrebt ist,  aus  verschiedenen  verständlichen  wie  auch  unverständlichen  Gründen,  die  Geldmenge  dem  allgemeinen  Leistungsoutput  –  zumindest  –  anzugleichen  weil  dies  einer  aufwandsorientierten 

Betrachtungsweise  ein  wenig  Rechnung  tragen  würde,  steigt  neben  dem Leistungsoutput auch die Geldmenge. Das nennt man dann sowas  wie „künstliche Preisstabilität“. Es ist sozusagen angedacht, steigt die  Leistungsmenge  gleich  mit  der  Geldmenge,  so  erhalten  wir  ein  gleichbleibendes Äquivalent von Geld und Leistung, und daraus sollte  das  Geld  von  „damals“  dem  Leistungsäquivalent  von  damals,  dem  heutigen  Stand  einigermaßen  entsprechen.    Und  in  gewisser  Weise  stimmt das auch. Nur das man damit nicht dem Aufwand von damals  Rechnung tragen kann ist klar. Leistungsoutput ist natürlich ebenfalls  effizienzorientiert. Wir bekommen im besten Falle ein gleichwertiges  Produkt von damaliger Leistungsmenge zu damaliger Geldmenge, und  heutiger Leistung zu heutiger Geldmenge. Da heute (nur theoretisch  optimiert)  bei  angestrebtem  gleichwertigem  Produkt  der  beiden  Faktoren,  durch  den  Fortschritt  in  Technologie  und  Arbeitsteilung  zwangsläufig  die  Leistungsmenge  höher  ist,  so  muss  auch  die  Geldmenge höher sein. Hat man nun ein gleichwertiges Produkt von  damals  und  heute,  so  bekommt  man  unweigerlich  einen  riesigen  Unterschied  in  den  „Interna“  der  beiden  Gleichungen.  Die  Faktoren  der Gleichungen differieren verständlicherweise sehr stark (10 / 10 =  1 = 100 / 100). Setzen wir nun die einzelnen Faktoren mit einander in  Bezug, so erhalten wir für die „konservierte Leistung“ eben weniger  Gegenleistung. Aber noch mehr. Würde sich die Geldmenge sogar in  exakt  dem  selben  Umfang  erhöhen  wie  der  Leistungsoutput  der  Gesellschaft, so ist nicht gesagt das die Preise dadurch einer Konstanz  unterliegen  die  vergangene  Leistungen  gleichwertig  zu  konservieren  vermögen. Auch dieser Umstand hätte theoretisch wie praktisch eine  Preissteigerung zur Folge bezüglich der konservierten Leistung, welche  sie zusätzlich entwerten muss.   Selbst  bei  einem  exakten  Gleichgewicht  gibt  es  einen  sehr  bedeutsamen Grund welcher zu relativer Preissteigerung führen kann  und  führt.  Die  erhöhte  Produktivität  führt  unweigerlich  zu  erhöhter 

Nachfrage von Grundstoffen deren Preis dadurch steigen muss. Selbst  wenn  die  Bereitstellung  dieser  noch  gar  nicht  der  Nachfrage  hinterherhinkt,  so  entwickelt  sich  bereits  eine  Angst  (welche  noch  gerne von den Anbietern geschürt wird), dass diese „irgendwann“ zur  Neige  gehen  werden.  Bereits  diese  „Kleinigkeit“  führt  zu  breiten  Preissteigerungen.  Diese  werden  bei  aktueller  Leistungserbringung  meist  schnell  kompensiert  (wie  bei  unserem  Bauern.  Er  erhöht  die   Transporteranzahl  die  er  verlangt  für  seine  Kartoffeln),  doch  bei  „in  Geld  konservierter  Leistung“  führt  dies  zu  unwiederbringlichen  Verlusten.   Solange Gesellschaften sich auf lange Sicht positiv entwickeln, solange  werden konservierte Leistungen auf Dauer entwertet.     Also  auf  den  Punkt  gebracht,  der  Segen  unseres  Fortschritts  „inflationiert“  sprichwörtlich  unsere  Leistungen  welche  wir  früher  erbracht  haben.  Insofern  haben  wir  in  Wahrheit  gar  keinen  berechtigten  Anspruch  auf  gleichwertige  „Konservierung“  unserer  zuvor erbrachten Leistungen. Erinnern Sie sich bitte daran wie wir die  Leistungen  anderer  bewerten.  Somit  sollten  wir  bei  uns  selbst  die  gleichen Kriterien anlegen.     Aber auch philosophisch betrachtet sieht es nicht anders aus. Wenn  wir  uns  umsehen  werden  wir  feststellen,  dass  alles  um  uns  herum  vergänglich ist und von Tag zu Tag abbaut. An Qualität und/oder an  Quantität.  Unsere  Person  inbegriffen.  Ich  frage  mich  immer  wieder,  worin sehen wir die Grundlage oder Berechtigung dafür zu erwarten,  dass  alles  andere  vergänglich  ist,  doch  unsere  in  Vergangenheit  erbrachten Leistungen auf Dauer eine „gleichwertige“ Konservierung  verdienen.   So wie die Kartoffeln in unserem Keller mit der Zeit verrotten würden,  sollten  wir  darin  unsere  Leistung  konservieren  wollen,  so  verrottet 

auch  ideell  unsere  Leistung  per  se,  je  länger  wir  sie  aufbewahren  möchten.  Dies  kann  auch  Geld  nicht  ändern,  obwohl  wir  das  krampfhaft zu versuchen suchen.   Wieder  an  den  Text  zur  Natur  des  Menschen  angelehnt,  bin  ich  der  Meinung,  dass  unserer  unterbewussten  und  genetisch  bedingten  Suche  nach  Sicherheit  und  Selbsterhalt  sich  alle  wünschen  die  es  „noch“  nicht  geschafft  haben,  so  viel  an  Leistungsrechten  zu  konservieren  das  man  sich  keine  Sorgen  für  die  Zukunft  mehr  zu  machen braucht. Nur, so lange die Welt nicht zum Stillstand kommt  wird  diese  Konservierung  leider  nicht  machbar  sein.  Und  wäre  sie  machbar, so wäre dies entgegen jeglicher Natur.    Unser Unwille all diese Umstände zu akzeptieren, hat die Menschheit  dazu  getrieben  jedes  Mal  von  Neuem  an  den  Stellschrauben  des  Geldes so lange herumzuspielen bis es zerbricht und dann ging es nach  einer Währungsreform wieder von vorne los.     Obwohl ich bislang immer direkt oder indirekt von Geld gesprochen  habe,  will  ich  mich  nun  von  Werten,  Leistungen  und  Leistungskonservierung  fortbewegen  und  dem  eigentlichen  Geld,  sowie dem was damit angestellt wird, näher widmen.    Ich lebe natürlich nicht in dem Glauben dies wären die einzigen Gründe  gewesen warum Menschen am Geld herumdoktern. Bei Weitem nicht.  Es  gab  und  gibt  wesentlich  mehr  Gründe  aus  denen  man  sehr  verantwortungslos  an  der  Geldmenge  herumspielt  als  diese  elementaren und ideellen die ich zuvor genannt habe. Es gab durch die  Geschichte,  wie  auch  heute,  handfeste  und  durchaus  unehrenhafte  Absichten  zur  Bevorteilung  einzelner  oder  Gruppen  die  vor  allem  hinter  einer  „ungerechtfertigten“  Ausweitung  von  Geldmengen  stehen. Ob das durch plumpe Verringerung von Edelmetallanteilen in 

Münzen  geschah,  oder  ausuferndes  und  unkontrolliertes  „drucken“  von  Geldscheinen  (zur  Finanzierung  von  Kriegen  oder  königlicher  Dekadenz),  oder aber  die  heutige, fast  unsichtbare  und  virtuelle  Art  der Ausweitung durch Kreditexpansion.     In  solchen  Situationen  muss  man  sich  erst  einmal  ernsthaft  fragen,  wem bringt eine ausufernde, übergebührende, Geldexpansion etwas  so sie denn geschieht? Wem bringt es was wenn dieses Geld, sollte es  den  Anstieg  der  Leistungsmengen  der  Gesellschaft  übersteigen,  an  „Wert“  verliert  und  somit  wiederum  ein  ideelles  Gleichgewicht  erreichen muss und wird?   Wir können wie aus der Kanonne geschossen alle sofort sagen, dass zu  allen  Zeiten  es  jenen  genutzt  hat  welche  die  Hochheit  über  die  Emission  hatten.  Sprich,  Kaiser,  Könige  und  jene  die  von  Ihnen  die  Vollmachten dazu bekamen. Und der Grund dafür war der Zeitversatz  während  dessen  sie  für  das  „schlechtere“  Geld  die  gleichen  Leistungsmengen  erhielten  wie  für  das  bessere,  solange  die  breite  Allgemeinheit nicht begriff was vor sich ging.   Wie  in  unserem  Beispiel  vom  Bauern  beschrieben,  solange  alle  ihre  Bedürfnisse zu gleichbleibenden Preisen decken konnten, scherte sich  keiner um die Veränderungen im Geld. Erst als der erste merkte das  die  umlaufenden  „Transporter“  in  ihrer  Zahl  mehr  und  leichter  wurden,  oder  aber,  die  Dienste  eines  oder  mehrerer  erfreuten  sich  sprunghaft einer sehr hohen Nachfrage was durch mehr umlaufendes  Geld hervorgerufen wurde, fing sich die Preisspirale an zu drehen.    Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur einen einzigen Nutznieser, wobei  sofort  danach  es  ausschließlich  Verlierer  gab.  Fortan  waren  nämlich  durch  die  Preissteigerungen  alle  im  Geld  „konserviert“  geglaubten  Leistungen  auf  einen  Schlag  entwertet.  Und  das  leider  nicht  nur  im  objektiven  Umfang  der  tatsächlichen  Erweiterung.  Nein.  Da  die 

Menschen niemals wissen konnten wie sehr ein Geld wirklich schlecht  gemacht  wurde  (erinnern  Sie  sich,  wir  wissen  nie  wieviel  Geld  in  Umlauf  ist  und  wie  schnell  es  umläuft  und  auch  nicht  wieviel  Leistungsangebot  in  der  ganzen  Gesellschaft  vorhanden  ist.  Daher  virtualisieren wir seinen Wert auf der Grundlage unserer Bedürfnisse),  entwickelte  sich  immer  eine  negative  Erwartungshaltung  –  ein  Vertrauensverlust,  möglicherweise  gar  eine  Hyperinflation  –  die  immer in einem Desaster mündete.   Es  gab  also  einen  sehr  begrenzten  Nutzen  für  einen  oder  einige,  gegenüber  unbegrenztem  Schaden  von  sehr  vielen.  Jene,  die  zur  gegebenen Zeit von solch anstehenden Vorgängen wussten, oder als  erste  an  das  neu  geschaffene  Geld  harankamen,  entledigten  sich  schnell  ihres  Geldes  zu  Gunsten  von  Sachwerten  und  profitierten  extrem von der Expansion solange die Preise noch entsprechend der  „alten“  Geldmenge  entsprachen.  Noch  dazu,  vermieden  sie  den  Schaden  durch  die  folgende  Inflation  indem  sie  kaum  noch  Geld  zurückbehielten.  Das  waren  durch  die  Bank  immer  die  Emittenten  selbst, oder ihnen nahestehende.    Wie ist das eigentlich in heutigen Zeiten zu sehen oder zu beurteilen?  Nun, was bekommen wir über die letzten Jahrzehnte ständig zu hören  und woran wir uns bereits so sehr gewöhnt haben das es ganz normal  erscheint?    Eine Zielinflationsrate !! Man stelle sich vor !!!     1.  Es  wird  uns  erklärt,  wir  sollen  dem  fast  unmöglichen  Versuch  Glauben schenken, dass die Menge an verfügbaren Zahlungsmitteln in  Bezug  zum  tatsächlichen  gesamten  Leistungsoutput  unserer  Gesellschaft  zu  setzen,  möglich  und  korrekt  ist.  Dabei  lassen  diese  „superschlauen Experten“ auch vollends außer Acht wie differenziert 

und höchst defizil die Strukturen auf der Mikroebene einer Wirtschaft  sind.   2. Außerdem sollen wir glauben, was wir mittlerweile auch tun, das die  Entwertung  des  Geldes,  welches  wir  leider  fälschlicherweise  als  Aufbewahrungsgefäß  für  unsere  Leistungen  nutzen,  vorteilhaft  sei.  Man  bedenke,  in  gewisser  Weise  soll  unser  Nachteil,  zugleich  unser  Vorteil sein !!   Oder,  wir  können  uns  auch  selbst  vorhalten,  dass  wir  selber  Schuld  sind wenn wir das Geld und dessen Funktion anders verstehen als jene  die damit operieren.    Damit  wir  uns  nicht  gänzlich  falsch  verstehen.  Wir  müssen  hier  die  Dinge strikt auseinander halten um den Hintergrund zu ergründen !!!    Eine  Inflationsrate,  oder  die  Inflation,  ist  bei  Weitem  nicht  gleichzusetzen mit der Expansion von Zahlungsmitteln. Oftmals, oder  meistens  (wie  zurzeit  auch  ganz  massiv),  korrelieren  sie  noch  nicht  einmal ungefähr miteinander !!!    Die Inflation bezieht sich auf Preise und nicht auf die Geldmenge und  somit nicht auf das Verhältnis von verfügbarem Geld zu verfügbaren  Leistungen, was den sog. „Wert“ des Geldes eigentlich darstellt.     Es  wird  hierbei  sehr  „unbedacht“  (um  nicht  zu  sagen  böswillig)  versucht,  über  die  Geldmengensteuerung  indirekt  auf  die  Preise  Einfluß  zu  nehmen  und  somit  die  Inflation  (volkstümlich  den  „Geldwert“) zu steuern. Oder zumindest wird es so behauptet.    Würde  diese  vorgeschobene  Theorie  über  den  kausalen  Zusammenhang  zwischen  Geldmenge  und  Inflation  ohne  „Nebenwirkungen“  der  Wahrheit  oder  gar  den  Tatsachen 

entsprechen, so hätten wir zu jeder Zeit einen sofortigen Einfluss auf  die Preise wenn die Geldmenge verändert wird. Doch wie oben schon  beschrieben,  haben  Menschen  und  Wirtschaft  nicht  die  Möglichkeit  und  auch  nicht  das  Bedürfnis  ständig  nach  dem  Gleichgewicht  zwischen Geld und Leistungen zu fahnden. Es besteht immer ein recht  langer  Zeitraum  während  dessen  einfach  nichts  geschieht.  Obwohl  mehr Geld in Umlauf ist, verändern sich keine Preise. Somit entsteht  keine  Inflation.  Dies  geschieht  zum  einen  weil  das  Geld  nicht  unmittelbar  dort  ankommt  wo  es  zu  Preisveränderungen  führen  könnte – bei den  Konsumenten, zum anderen weil die „gedankliche  Virtualisierung“ des Geldwertes (wenn, wie bereits erklärt, der Bauer  nur  darauf  schaut  wie  viel  Geld  er  braucht  um  seine  Bedürfnisse  zu  befriedigen und nicht wie viel es zu jedem Zeitpunkt davon gibt) bei  unveränderten  Preisen  auch  nicht  auf  bereits  „schlechteres“  Geld  schließen lässt.  Es  sind  genau  die  gleichen  Umstände  wie  durch  die  ganzen  Jahrhunderte hindurch, als den Münzen nach und nach der Anteil an  Edelmetallen entzogen wurde. Damals haben die Menschen es ja auch  nicht sofort bemerkt und die Preise blieben für eine ganze Weile stabil  bis man es übertrieben hatte und der Erste „beiläufig“ feststellte das  eine alte Münze nicht mit einer neuen zu vergleichen ist.  Außerdem  wäre  es  für  die  damaligen  Emittenten  völlig  Sinn‐  und  Zwecklos  gewesen  diese  Aktionen  durchzuführen,  wenn  die  erweiterte  Geldmenge  unmittelbar  zur  Preiserhöhung  (somit  zur  heutigen „Inflation“) geführt hätte. Sie hätten absolut keinen Vorteil  dadurch erlangt. Doch dieser Vorteil war ja die Absicht die hinter dem  Ganzen  steckte.  Auf  hinterlistige  Art  und  Weise,  aus  wenig  mehr  zu  machen. Es ist heutzutage keineswegs anders zu bewerten.    Nun  betrachten  wir  die  Sache  einmal  ganz  nüchtern  und  unvoreingenommen. Was haben wir denn aktuell für eine Situation? 

  Es wird enorm viel Geld in Umlauf gebracht (dies sage ich sehr salopp  und  unbedarft,  weil  mein  Ausdruck  nicht  dem  heutigen  Emissionssystem  entspricht).  Wir  bekommen  erzählt,  dieses  Geld  ist/wird  nicht  schlecht  wie  damals  als  man  die  Münzen  schlechter  machte, weil wir ja sehen das die Preise nicht steigen. Also keine Angst  vor „Geldentwertung“.  Die  Geldmengenerweiterung,  die  heute  über  die  Kreditexpansion  stattfindet und mit der wir uns noch eingehender befassen werden,  wird wunderschön als „erweiterte Investitionsmöglichkeit“ dem Volk  dargestellt. Somit sehr positiv. Diese Investitionen sollen Arbeitsplätze  schaffen  und  dadurch  weiteren  Output  generieren.  Und  solange  die  Inflationsrate nicht steigt, ist unser Geld ja nicht „weniger Wert“.   Das nenne ich Lügen und Betrügen !!    Ich werde mich an dieser Stelle nicht in die „Dichotomie des Geldes“  vertiefen,  obwohl  sich  gerade  jetzt  Umstände  aufzeigen  die  genau  dieses Thema brennend aktuell machen. Doch es ist einfach zu müßig  darüber zu debattieren weil dabei alles davon abhängt von welchen  Grundannahmen  ein  jeder  ausgeht.  Eine  Debatte  wie  jene  die  ich  früher beschrieb, von jenen die über das Huhn Sinnieren welches den  Wurm zu Tode pickt.  Doch eines muss ich zwingend betonen. Manch versierter Leser wird  geneigt  sein  zu  verstehen,  ich  würde  mit  vielen  ungenauen  und  vereinfachten  Worten  die  „Quantitätstheorie“  beschreiben,  welche  ein Ökonom in wenigen Variablen ausdrücken kann. Doch diese rein  mathematische Grundlage ist eine sträfliche Vereinfachung welche zu  keinem  Ergebnis  führen  kann.  So  einfach  möchte  ich  es  nicht  verstanden  haben.  Es  gibt  durchaus  handfeste  Gründe  warum  ich  diesen „Erzählstil“ gewählt habe. 

Ich  möchte  auf  die  Hauptursachen  hinweisen,  welche  absolut  allen  heutigen Ökonomen und Monetaristen als riesiger Makel anhängen.  Sie  betrachten  Geld  und  Wirtschaft  nicht  durch  den  Menschen  sondern  von  ihm  losgelöst.  Dabei  ist  dieser  doch  der  Dreh  und  Angelpunkt  für  beides.  Wegen  dieser  Loslösung  haben  wir  bei  der  Quantitätstheorie auch zwei Lager die sich „Spinnefeind“ sind. Diese  Loslösung  war  aber  nicht  immer  so.  Doch  leider  hat  man  diesen  elementaren Zustand, den Menschen aus Fleisch und Blut inmitten der  Ökonomie,  zusehends  zu  Gunsten  der  „mathematischen  Schönheit“  verdrängt.  Zugunsten  der  Freude  die  man  verspürt  wenn  eine  theoretische  Formel  im  Nachgang  mit  Zahlen  „belebt“  wird,  diese  Zahlen eine „gewisse Logik“ darstellen, sei sie noch so an den Haaren  herbeigezogen.     Ich behaupte felsenfest: Wir einfachen Menschen sind heute um ein  vielfaches dümmer als die Menschen vor Jahrhunderten !!!  Jene  haben,  wenn  sie  merkten  das  sie  schlechteres  Geld  angedreht  bekamen, dieses einfach nicht angenommen. Wir bekommen es heute  offen erzählt und nehmen es hin.  Doch die Frage bleibt, ob heute dieser, unser, Nachteil auch tatsächlich  die angedachten und proklamierten positiven Effekte erziehlt, die uns  von  den  Emittenten  so  vorgelegt  werden  und  wir  deshalb  die  handfesten Nachteile in Kauf nehmen.   Diese  Frage  bleibt  umso  wichtiger,  weil  heute  die  „gesellschaftliche  Obrigkeit“  (der  Staat),  nicht  wie  die  früheren  Kaiser  und  Könige  das  sogenannte  Prägerecht  praktisch  mehr  inne  haben.  Wir  können  uns  „de  jure“  vortrefflich  darüber  streiten,  doch  „de  facto“  liegt  dieses,  ersichtlich  aus  den  Effekten  dieser  Tätigkeit  bei  den  heutigen  Privatbanken.  Sie  entscheiden  wohin  dieses  neugeschaffene  Geld  fließt und ganz „nebenbei“ vereinnahmen sie die „Erstrundeneffekte“  aus dieser Geldemission.  

  Somit haben wir heute „einen König ohne Kleider“.     Diese  Feststellung  ist  nicht  nur  von  wirtschaftlicher  Bedeutung,  sondern ganz besonders von soziologischer Wichtigkeit !!    Dieser  „nackte  König“  hat  zwar  „entschieden“  das  mehr  Geld  in  Umlauf  kommen  soll  um  etwas  bestimmtes  zu  bewirken,  doch  ob  dieses bewirkt wird entscheiden ganz andere.   Selbst unser „König“ verschuldet sich bei jenen denen er gestattet hat  das Geld „schlecht“ zu machen und dessen Volk zahlt die Zinsen dafür.  Ist das nicht paradox??    Eine Sache wiederholt sich aber heute, wie vor Jahrhunderten. In den  letzten  Jahren  nutzen  jene  die  an  der  „Quelle“  sitzen,  den  Informationsvorteil über das schlechte Geld genau auf die gleiche Art  wie damals. Sie verwenden das erweiterte Volumen des Geldes nicht  mehr,  wie  vom  Staat  als  formellem  „Oberbefehlshaber“  angedacht,  um Investitionskredite zu vergeben welche die Produktivität fördern,  sondern  sie  und  ihnen  Nahestehende  investieren  abnorme  Mittel  durch Schattenbanken und andere Vehikel in Sachwerte um sich selbst  zu bereichern. Das Geld fließt in Beteiligungen. Sie sehen und wissen  dass dieses Geld nicht mehr „gut“ ist und wollen die Risiken welche  dieses  birgt  nicht  mehr  tragen.  Doch  sie  nutzen  aber  auch  jede  Gelegenheit  dieses  weiter  schlecht  zu  machen.  Auf  diese  Weise  werden die ersten „Notbremsen“ von jenen gezogen die an der Quelle  sitzen. Den Emittenten.   Das Geld wird nicht mehr größtenteils in Form von Krediten vergeben  um es in gleicher Form (Geldform) in Zukunft zurück zu erhalten, weil  man als Emmitent selbst das Vertrauen daran verloren hat.  

Der Staat der selbst, durch die effektive Abgabe der Emittentenrechte,  die Kontrolle über das Geld verloren hat gibt immer mehr Freiraum zur  weiteren Ausweitung und ihm bleibt nur die Hoffnung auf „Gnade“ der  wahren Herrscher. Die Hoffnung, dass die wahren Herrscher endlich  etwas gesellschaftlich Nützliches damit machen.     Nebenbei  sei  bemerkt,  dass  heute  das  Ganze  auch  noch  eine  ganz  andere Qualität  erfährt.  Als  in  früheren Zeiten noch die Kontraktion  der  Geldmenge  kaum  quantitative  Einnahmequellen  darstellte  und  nur  ein  notwendiges  Übel  war  um  verlorengegangenes  Vertrauen  wieder  herzustellen,  gibt  das  moderne  Geldsystem,  durch  den  variablen  Zins  auch  bei  Kontraktion  ein  vorzügliches  Einnahmepotential. Dies war im Altertum keineswegs gang und gäbe.  Eine  nachträgliche  Erhöhung  des  Leihzinses  galt  unter  seriösen  Geschäftsleuten als zutiefst unehrenhaft.     Damit  muss  ich  leider  den  nachfolgenden  Ausführungen  zu  den  Banken etwas vorgreifen, welche in der Fortführung über den  überaus  wichtigen qualitativen Aspekt des Geldes noch besprochen werden.     Es  geht  um  einen  weiteren  krankhaften  Auswuchs  des  modernen  Geldsystems.  Das  Grundprinzip  dieses,  soll  jetzt  nur  in  einem  Satz  bezeichnet werden.  Heute  wird  grundsätzlich  Geld  geschaffen  durch  Kreditvergabe  (Expansion)  und  wieder  vernichtet  durch  Entschuldung  –  sprich  Kreditrückführung.   Das  klingt  zunächst  einmal  sehr  unspektakulär.  Doch  es  birgt  einige  spektakuläre  Neuerungen  im  Geldwesen  und  eine  weitaus  ungerechtere  Positionierung  von  Einzelnen  oder  Gruppen  bezüglich  der Risiken bei solchen Veränderungen gegenüber anderen.   

Jetzt kommt nochmals beispielhaft unser Bauer ins Spiel.  Er  mag  zwar,  in  Zeiten  des  Überwiegens  an  Geldmitteln  durch  Geldmittelerweiterung,  Beschleunigung  der  Umlaufgeschwindigkeit,  oder  Verringerung  des  gesellschaftlichen  Leistungsspektrums,  Leistungsansprüche  für  seine  „Rücklagen“,  im  Gegensatz  zum  Zeitpunkt als er seine Leistung erbracht hat, eingebüßt haben. Doch im  umgekehrten Falle hätte er durch Kontraktion der Geldmittelmenge,  durch  Verringerung  der  Umlaufgeschwindigkeit,  oder  durch  Erweiterung  des  gesellschaftlichen  Leistungsumfangs  Vorteile  erfahren können.   Alle anderen Bürger oder Wirtschaftssubjekte sitzen hierbei auch im  gleichen  Boot.  Bis  auf  eine  „Gilde“.  Die  Banken.  Sie  sind  bei  diesen  „Spielchen“ immer die Gewinner.   Sie sind nicht nur diejenigen die auf wundersame Weise ohne Leistung  zu  Geld  kommen  –  was  wir  noch  sehen  werden  ‐  und  dadurch  den  einzigen Grundpfeiler des Geldes zerstören ‐ „Geld gegen Leistung“.  Sie vergeben dieses Geld noch, als ob sie es „verdient“ hätten, gegen  Zins an Menschen, Unternehmen und Regierungen. Sie tun dies, durch  variable Zinssätze so effektiv das sie bei Expansion einfach mehr Mittel  schaffen  und  dadurch  mehr  Einnahmen  generieren.  Andersherum,  durch  die  Art  der  heutigen  Geldmengenkontrolle  bei  Geldmittelkontraktion,  welche  durch  höhere  Zinsen  herbeigeführt  wird,  sind  diese  in  der  Lage  wiederum  höhere  Einnahmen  zu  erwirtschaften.  Diese  „Institute“  werden  das  sicher  anders  herum  erklären. Mit den Worten, die Zinsen würden fallen weil es mehr Geld  gibt oder die Zinsen würden steigen weil es weniger Geld gibt, verraten  sie aber nicht die Tatsache das sie es sind welche die Expansion oder  Kontraktion  fast  nach  Gutdünken  verursachen  und  sich  trotzdem  damit ihre Einkünfte in beide Richtungen sichern.   Es  mag  sofort  eingewendet  werden  es  wäre  der  Staat  der  dies  verursacht.  

Doch Moment mal.   Die „Schaffung“ von Geld und das „Durchreichen“ an Wirtschaft und  Privathaushalte, aber auch Staaten, liegt fast einzig im Ermessen der  Geschäftsbanken. Sie sind auch diejenigen die „boom and bust“ Zyklen  verursachen und wenn sie es nicht ganz und gar übertreiben, prächtig  in beide Richtungen verdienen.     Im  realen  Leben  hat,  zu  jeder  der  beiden  möglichen  Situationen,  jeweils  eine  Gruppe  von  Menschen  etwas  zu  gewinnen  und  eine  andere etwas zu verlieren. Dabei stehen jene die etwas gespart haben  auf  der  einen  Seite  und  jene  die  erst  noch  Sparen  müssen  auf  der  anderen.  Wer  dieses  Spiel  mitmachen  möchte  hat  die  Gelegenheit  dazu mit einem gewissen Risiko. Doch die Banken gewinnen immer.  Dieses System ist einfach unethisch.     Sie entziehen der Gesellschaft reale Leistung in Form von Zins auf die  „Geldschöpfung“ und noch dazu können sie nicht verlieren.  Es  ist  ein  System  der  Umverteilung  das  auf  heißer  Luft  basiert  und  dessen Effekte, im Gegensatz zu früheren Zeiten, in private Taschen  fließen.    Selbst  Steuern,  welche  ein  Staat  erhebt  und  gegen  welche  alle  gesellschaftlichen Bevölkerungsgruppen so sehr herziehen, sind nicht  so verwerflich wie dieses System der privaten Bereicherung auf Kosten  der Gesellschaft ohne dafür Leistung zu erbringen.     Ein Staat finanziert aus Steuermitteln verschiedenste gesellschaftliche  Notwendigkeiten. Von Gesundheit über Bildung und Infrastruktur, bis  hin zu jenen Dingen ohne die keine effektive Wirtschaft funktionieren  würde.  Sogenannte  externe  Transaktionskosten  wie  physische‐  oder  Rechtssicherheit.  Auch  die  Sorge  um  jene  die  sich  außerhalb  des 

Wirtschaftslebens befinden, gehört in Form des sozialen Netzes zu den  Aufgaben  des  Staates.  Der  Staat  muß  in  seiner  Funktion  des  gesellschaftlichen „Gehirns“, wie ich es in einem kommenden Beitrag  beschreiben  werde,  auch  auf  die  Lastenverteilung  bei  all  diesen  Verpflichtungen  achten.  Doch  das  gehört  in  den  Abschnitt  der  Wirtschaftstheorie.    Ich hörte aber bei all dem Geschrei um Steuerbelastungen, niemanden  gegen das Zinssystem in unserer Geldwirtschaft aufbegehren.   Gegen Zinssätze wohl schon oft. Doch gegen das System niemals.   Wir haben uns so sehr daran gewöhnt das Geld Geld ist, egal ob es auf  Leistung  basiert  oder  einfach  in  einen  Computer  eingetippt  wurde,  dass wir nicht murren wenn es um Zinsen geht.     Wir betrachten nur den „Effekt“ des Geldes – den Effekt das wir mit  egal welchem davon (auf Leistung basierend oder nur aufgeschrieben)  alle Leistungen gleichwertig bekommen. Somit akzeptieren wir ohne  weiter nachzudenken auch Zinsen auf beide „Geldsorten“.    Ganz naiv gesprochen, selbst Staaten leihen sich Geld von Banken und  zahlen enorme Mengen an Zinsen dafür. Andererseits wird von allen  möglichen „Experten“ in den letzten Monaten und Jahren moniert das  die „Staaten“ zu viel Geld drucken.     Jedes Kind sollte doch dann die Frage stellen, warum denn die Staaten  so  viel  Zinsen  zahlen  wenn  sie  doch  das  Geld  angeblich  selbst  „drucken“???????         

      Und  nun  wie  versprochen,  nochmal  zurück  zur  wichtigsten,  qualitativen Eigenschaft des Geldes :    Dem Vertrauen.    Geld gegen Leistung – Leistung gegen Geld.    Ich  zitiere  nochmal  meinen  letzten  Gedanken  im  Abschnitt  zur  qualitativen Eigenschaft des Geldes und die am Ende gestellte Frage:    „Das Fundament (des blinden Vertrauens in Geld) bildet der Gedanke,  dass  man  Geld  nur  gegen  Leistung  erhalten  kann.  Ergo,  wer  Geld  besitzt hat entweder Leistung erbracht, oder wird Leistung erbringen  und hat somit ein Anrecht auf Gegenleistung.“  Warum ist der Gedanke falsch?    Weil eben nicht jeder der sich Geld „aneignet“ dies auch mit Leistung  unterlegt.   Das  sind  einerseits  kriminelle  Menschen  die  es  stehlen,  oder  andererseits jene die es „erschaffen“.  Man sagt nicht umsonst:    „Dumme Diebe rauben eine Bank aus. Intelligente Diebe gründen eine  Bank!!“    Keine Sorge. Ich werde hier nicht mit riesigen „Floskel‐Keulen“ auf das  Bankenwesen  einschlagen.  Es  liegt  mir  fern  Menschen  pauschal  zu  verurteilen die lediglich Möglichkeiten nutzen welche ihnen von der 

Gesellschaft  eröffnet  werden.  Ich  würde  damit  meinen  eigenen  Ansichten  und  Ausführungen  zu  unserer  Natur  widersprechen.  Ich  würde  in  das  wohlbekannte  Schubladendenken  verfallen  und  unweigerlich dazu kommen zu sagen, „wir die Guten – sie die Bösen“.    Nein. Unser genetisch bedingtes Streben nach Effizienz schlummert in  allen  von  uns  und  wir  alle  geben  ihm  nach  wo  wir  nur  können.  Die  Einen  im  Finanzwesen,  die  Andern  in  der  Politik,  die  Dritten  in  der  Wirschaft und die Vierten eben „nur“ bei der Steuererklärung. Von der  Natur  bedingtes  Effizienzstreben  macht  selten  halt  vor  moralischen  Zweifeln und wir tragen alle diesen Kampf in uns täglich aus.    Ich  möchte  hier  die  elementarsten  Systemfehler  aufgreifen  ohne  Anschuldigungen.   Systeme  können  „gutes“  Verhalten  fördern  und  „schlechtes“  begrenzen, aber auch umgekehrt.    Doch genug der „Rechtfertigungen“.    Warum ist nun der eingangs genannte Gedanke falsch?  Und warum habe ich diese Denkweise, Geld gegen Leistung – Leistung  gegen Geld, am Anfang rekursiv genannt?    Weil die meisten Menschen leider davon ausgehen, da sie selbst nur  durch Leistungserbringung an Geld kommen, dass alle anderen es auch  nur auf diese Weise erwerben können. Sie schließen also von sich auf  andere und da sind sie sehr schief gewickelt.    Dieses Vertrauen auf „Geld gegen Leistung“ und „Leistung gegen Geld“  ist  also  die  Ursache  aufgrund  derer  wir  Geld  für  unsere  Leistung  annehmen  und  warum  andere  uns  Leistung  gegen  Geld  erbringen. 

Dieses  Denken  gehört  beim  „einfachen  Volk“  zur  moralischen  Integrität. Es ist etwas total Normales.     Nun,  im  Finanzwesen  verhält  sich  das  grundlegend  anders.  Ich  behaupte  keineswegs  die  Banken  würden  Geld  einfach  so  für  sich  „Schaffen“  oder  „Anschaffen“.  Das  wäre  so  falsch,  wie  auch  einfach  und durchsichtig, daher würde es so auch gar nicht durchgehen. Die  Bevölkerung würde es sehen, verstehen und auch sofort ablehnen. Es  läuft  wesentlich  ausgeklügelter  und  verdeckter  ab,  was  es  aber  keineswegs moralisch weniger verwerflich macht, oder weniger dem  Qualitätsprinzip des Geldes schadet.                                          

Die Geldschöpfung als Form der Ausbeutung :    Der  Kredit,  auf  dem  die  heutige  Geldschöpfung  zum  größten  Teil  beruht, ist der „Apfel im Garten Eden“ des modernen Geldsystems und  birgt unheimlich viel Sprengkraft für die Gesellschaft.     Die  meisten  Menschen  werden  mir  fast  intuitiv  bei  diesem  Satz  zustimmen.  Doch  ich  werde  mich,  neben  allen  „Unzulänglichkeiten“  die  aus  der  Geldschöpfung  per  se  entstehen,  hier  nicht  auf  die  „Entwertung der im Geld konservierten Leistungen“ beziehen. Dieses  Thema habe ich weiter oben ja ausschweifend besprochen.   Es  ist  ein  „Negativum“  welches  sich  auf  die  Vergangenheit  bezieht  (erbrachte und vergangene Leistungen). Es ist auch jenes, worauf sich  die meiste Zustimmung beziehen würde und was den Menschen zuerst  einfällt.   Ich möchte nun mehr die Aspekte der Gegenwart, und vor allem die  der Zukunft durchdenken.  Wie  wir  zuvor  gesehen  haben,  sind  die  Auswirkungen  einer  Geldmengenveränderung  durchaus  ambivalent  zu  beurteilen.  Je  nachdem  von  welcher  Warte  man  es  betrachtet.  Doch  den  nachfolgenden Ausführungen haftet beileibe kein Zweifel an. Egal von  welcher Seite.      Lassen  Sie  mich  vorweg  schicken.  Ich  bin  keineswegs  gegen  den  „Kredit“ oder den „Zins“, wie sich gleich herausstellen wird.   Ohne  das  Kreditwesen  könnte  die  Menschheit  kaum  oder  gar  nicht  vorankommen und es bietet aus meiner Sicht, fast immer eine „win –  win“  Situation.  Für  jene  die  nicht  wissen  was  sie  mit  ihrem  Geld  anstellen sollen, wie auch für jene die es wüssten aber keines haben.  Und ich hänge noch weniger den Kanonisten an, deren Grundsatz grob  und kurz, wie folgt beschrieben werden kann. 

Die Kanonisten  sahen den Darlehenszins als ein Einkommen, welches  als  Betrug  oder  Erpressung  dem  Schuldner  entzogen  wird  mit  der  Begründung, dass das Geld an sich nichts „fruchtbares“ darstellt (wie  beispielsweise  Boden  oder  Arbeit)  und  infolgedessen  dieses  selbst  keine Früchte tragen kann.     „pecunia non parit pecuniam“    (Folgendes wird Gonzalez Tellez zugeschrieben:   „…Sodann deshalb, weil das Geld kein Geld gebiert, darum ist es wider  die  Natur,  etwas  über  die  Darlehenssumme  hinaus  zu  nehmen;  und  man könnte richtiger sagen, dass es vom Fleiße genommen werde als  vom Gelde, das ja nicht zeugt, wie schon Aristoteles berichtet.“)    Doch selbst der strenge Thomas von Aquin gab Jahrhunderte zuvor zu  bedenken:  Für  den  Fall,  in  welchem  jemand  einem  anderen  eine  Geldsumme  anvertraut, aber das Eigentum daran zurückbehält, sich den Gewinn  der aus der Geldsumme fließt, unbedenklich zueignen könne.  Es fehle ihm nicht an einem gerechten Titel dazu, weil er gleichsam die  Frucht der eigenen Sache empfange. Wie aber wohlwissend hinzufügt,  nicht eine unmittelbar aus den Münzen stammende Frucht, wohl aber  eine  Frucht,  die  aus  jenen  Sachen  stammt,  die  man  in  gerechtem  Tausche für die Münzen erworben hat.    Der Disput über den Zins im Allgemeinen, zog sich über Jahrhunderte  und ich habe nicht die Absicht daran anzuknüpfen weil ich den Zins ja  nicht für ungerechtfertigt halte. Er bedarf „nur“ einer differenzierten  Betrachtung.  Vielleicht  können  Sie  aus  meinem  letzten  Satz  eine  Vermutung  ableiten auf was ich hinaus möchte. 

  Wir  müssen  zwingend  zugeben  und  berücksichtigen,  dass  es  „Geld“  und „Geld“ gibt.  Es gibt Geld, welches aufgrund von Leistungserbringung erworben und  weitergegeben  wird,  doch es  gibt  auch  Geld  das  zu  einem  gewissen  Zeitpunkt bei Menschen (oder Instituten) auftaucht die keine Leistung  dafür zuvor erbracht haben. Somit haben wir bezüglich des Zinses, eine  differenzierte Überlegung anzustellen.    Führen  wir  uns  doch  vor  Augen,  was  moralisch,  psychologisch,  oder  philosophisch  als  Begründung  –  oder  Rechtfertigung  –  für  das  Bestehen eines Zinses herangezogen werden kann.  Das  jener,  aus  der  Sicht  der  Kanonisten,  geäußerte  Standpunkt  des  unfruchtbaren  Geldes  nicht  angezweifelt  werden  kann,  sofern  man  das  Geld  als  eigenständiges  Objekt  betrachtet,  ist  wohl  jedem  einleuchtend.  Geld  an  sich  beinhaltet  keine  Qualität  welche  es  berechtigt „Früchte“ zu tragen. Es bringt von sich aus nichts hervor.  Doch  betrachtet  man  es  im  kausalen  Zusammenhang  und  seiner  Wechselwirkung mit den Menschen wie es Thomas von Aquin tat, so  wendet sich das Blatt ganz und gar.  Durch  die  allgemeine  Art  seiner  Anwendung  und  seiner  zuvor  angesprochenen  qualitativen  Eigenschaften,  (ich  kann  nicht  müde  werden  es  zu  wiederholen…  „Geld  gegen  Leistung  –  Leistung  gegen  Geld“) wird dieses Geld zum „Repräsentanten“ von Leistung.  Würden wir nun das Geld, selbst im strengsten Sinne der Kanonisten  betrachten,  so  müsste  man  geneigt  sein,  es  in  seinem  erweiterten  Kontext auch als fruchtbar zu bezeichnen, denn Leistung wurde auch  von jenen als fruchtbar anerkannt. Aber ich sagte schon, ich möchte  nicht  in  die  Kerben  von  damals  neu  einschlagen,  weil  sich  ohnehin  jenes  durchgesetzt  hat,  dem  auch  meine  eigene  Überzeugung  anhängt.  

Ohne  noch  die  praktischen  Aspekte  zu  berücksichtigen  welche  die  kanonistische  Theorie  ohnehin  „ad  absurdum“  geführt  haben,  sei  angemerkt,  dass  die  Wandlung  von  Geld  in  Sachwerte  (Boden,  Gebäude, etc.) und der daraus entstehende Anspruch auf Rente, nicht  beanstandet wurde. Doch das sei nur nebenbei gesagt.    Worauf ich jedoch hinaus möchte, und dies nach meinem Verständnis  „undefiniert und unterschwellig“ auch bei den Kanonisten gewaltigen  Einfluss hatte auf die Entwicklung der „Doktrin“, war die Tatsache, dass  ein „Mehrwert“ nur auf Leistung basieren kann.    Und in diesem Sinne bin ich mit jenen voll auf einer Linie. Es geht nicht  nur darum das man Geld nur für eine Leistung bekommen soll. Es geht  vielmehr auch um die Tatsache, dass uns, aus dem Gerechtigkeitssinn  heraus,  auch  niemand  einen  Sack  Kartoffeln  geben  wird  wenn  wir  keine Leistung dafür erbringen, sofern wir dazu imstande sind. Da wir  uns aber für Geld einen Sack Kartoffeln kaufen können, so ist es nur  natürlich, dass wir auch kein Geld ohne Leistung bekommen.    Nun, wie bezieht sich das auf meine Zinsüberlegungen?    Wenn nun das Geld als „Repräsentant unserer erbrachten Leistung“ zu  bewerten  ist  –  was  wir  ohnehin  so  begreifen  indem  wir  dieses  als  „Aufbewahrungsgefäß“  oder  „Konservierungsmedium“  erbrachter  Leistungen  emotional  wie  rational  begreifen  –  so  ist  es  unser  gutes  Recht,  diese  erbrachten  Leistungen  zu  jeder  Zeit  und  in  beliebiger  From durch Leistung anderer zu ersetzen und damit zu konsumieren.  Üben wir jedoch Verzicht auf den eigenen Konsum, so steht uns ein  gewisses Recht zu, durch Übertragung der Konsumrechte auf andere  (Darlehen), einen Ausgleich zu verlangen (Zins). 

Jetzt  habe  ich  mit  der  letzten  Ausführung  zwar  wieder  einem  möglichen  „neumodischen  Kanonisten“  Tür  und  Tor  geöffnet  mich  rhetorisch  anzugreifen  mit  damaligen  Ansichten,  dass  übertragenes  Konsumrecht als einmaliges Recht (wie es Geld ja auch darstellt), durch  dessen  Übertragung  und  nachfolgend  den  finalen  Konsum  verwirkt  werden. Doch ich bitte darum das wir es hierbei belassen. Die Praxis  lehrt  uns  ohnehin  eines  anderen.  Und  das  zurecht,  ohne  es  weiter  ausführen zu wollen.    Doch wozu führt unser dieser ganze Gedankengang letztendlich?   Was ist der Sinn dahinter??    Der Sinn liegt Umkehrschluss der sich zwangsläufig ergibt.     Wer  in  die  Situation  kommt  zu  Geld  zu  kommen,  dieses  zu  schaffen  oder zu verwalten, ohne dafür ein äquivalent an Leistung erbracht zu  haben,  kann  nach  heutigem  Verständnis  der  Bevölkerung,  dessen  Gerechtigkeitsempfinden,  der  Umlaufpraktiken  des  Geldes,  wie  auch  einer  „erweiterten  kanonistischen  Doktrin“  an  der  wir  uns  unterbewusst  alle  orientieren,  und  nicht  zuletzt,  entsprechend  den  qualitativen  Eigenschaften  des  Geldes,  keinen  „Ausgleich“  oder  „Mehrwert“ in Form von Zins verlangen.     Was ich als größtes Problem der modernen Geldtheorie betrachte („ihr  blindes Auge“), ist die Vereinnahmung von Erstrundeneffekten aus der  Geldschöpfung durch Kreditexpansion.    Ich habe hier leider den zweiten Schritt vor dem Ersten getan und  den  Zins  angesprochen,  bevor  ich  meine  Überlegungen  zum  Kredit  mitgeteilt habe. Lassen Sie mich dies, in gebührender Kürze und der  dem Thema entsprechenden Fokussierung nachholen, denn ich sehe 

am Kredit selbst, keinen würdigen Kritikpunkt. Doch aus Gründen der  verschiedensten Rechtfertigungen der Finanzwirtschaft zum heutigen  Zinssystem, muss ich die Überlegungen – oder Rahmenbedingungen –  zum Kredit an sich gebührend berücksichtigen und sie somit hier mit  einbeziehen.  Einer  der  Grundpfeiler  der  Kreditbewertung  und  somit  der  Zinsbestimmung  –  neben  dem  zuvor  benannten  Verzicht  auf  Eigenkonsum – ist das Risiko.   Nicht nur das man bei einer Darlehensgewährung den Eigenkonsum in  die  Zukunft  verschiebt  und  damit  einen  Verzicht  übt,  man  vertraut  auch  darauf,  dass  der  Darlehensnehmer  sein  Vorhaben  gut  genug  geplant hat um die Vereinbarung auch zu erfüllen und das Darlehen  zurückzahlt. Neben dem Vertrauen in den Darlehensnehmer, muss der  Gläubiger  auch  ein  gutes  Stück  „Gottvertrauen“  aufbringen,  um  das  Risiko  auf  sich  zu  nehmen,  dass  keine  vom  Schuldner  unbeeinflussbaren  Umstände  eintreten  welche  sein  Vorhaben  vom  geplanten  Weg  abbringen.  Und  da  sind  nun  wirklich  einige  Unwägbarkeiten  vorstellbar  die  ein  solches  Projekt  torpedieren  können.   Dieses  Umstandes  sind  wir  uns  unter  anderem  auch  alle  bewusst.  Deshalb bringen wir unser „überschüssiges“ Geld lieber zu einer Bank  als unserem Nachbarn ein privates Darlehen zu gewähren, wobei dann  derselbe  Nachbar  zur  derselben  Bank  geht,  dort  ein  Darlehen  beantragt  und  dieses  bekommt.  Nur  er  bekommt  dieses  Darlehen  unter Umständen, die weit „unnatürlicher“ sind wie wir gleich sehen  werden, als wenn wir ihm selbst ein Darlehen gewährt hätten.   All dies liegt neben den Interessen der Finanzwirtschaft und zum Teil  den Interessen staatlicher „Denker und Lenker“ auch daran, das wir,  wie  ich  es  an  vielen  Stellen  bereits  beschrieb,  geneigt  sind  Zusammenhänge  bezüglich  des  Geldes  zu  „virtualisieren“.  Entgegen  besserem Wissen, gehen wir unterbewusst davon aus, dass wir unser 

Geld zur Bank bringen, dieses dort liegen bleibt und wir „wunderbare“  Zinsen dafür kassieren.  Das funktioniert aber weder in Theorie noch in Praxis so. Es entspricht  auch keineswegs unseren eigenen, aber auch nicht den „erweiterten  kanonistischen“  Ansprüchen  die  wir  in  Wirklichkeit  leben  in  dieser  Form.  Wir  würden  zwar  nach  diesem  Gedanken  Verzicht  üben  gegenüber  unseren  Konsummöglichkeiten,  doch  „fruchtbar“  würde  unser Geld dadurch nicht werden und daher würde uns dies auch zu  keinem Zins berechtigen. Noch mehr, wir sollten eigentlich in solchem  Falle für die „Aufbewahrung“ unseres Geldes noch zahlen, statt Zins zu  erwarten.  Stattdessen läuft es ja, wie es dem Sinn und Zweck entspricht und wir  es alle auch wissen, ganz anders ab. Die Banken verleihen unser Geld  weiter.  Sie  machen  es  somit  tatsächlich  „fruchtbar“  und  begründen  mit dieser Tat unseren wirklichen Zinsanspruch. Vergleichbar mit der  Möglichkeit,  dass  wir  unter  den  Kanonisten  für  unser  Geld  einige  Hektar  Land  gekauft  hätten  und  dieses  in  Pacht  geben  würden.  Das  würden wir heute damit bezeichnen, dass „unser Geld arbeitet“.     Nun aber, der nächste Schritt ist der „unnatürliche“, wie ich ihn vorher  nannte.  Würden wir unserem Nachbarn ein Darlehen gewähren, so könnten  wir  das  nur  in  dem  Umfang  tun,  in  dem  wir  auch  tatsächlich  Mittel  dafür aufbringen könnten. Sprich, eins zu eins. Ohne jetzt im Detail die  Möglichkeiten  und  Begrenzungen  von  privatwirtschaftlicher  Geldschöpfung,  bei  welcher  die  Gestaltungsspielräume  absurde  Ausmaße angenommen haben besprechen zu wollen weil sie für eine  Grundsatzüberlegung  völlig  unbedeutend  sind,  möchte  ich  „nur“  veranschaulichen was es mit den Risiken auf sich hat – welche uns ja  eigentlich  davon  abgehalten  haben  unserem  Nachbarn  im  Vorfeld  persönlich einen Kredit einzuräumen. 

  Die  privatwirtschaftlichen  Geldinstitute  sind  heutzutage  nicht  nur  in  der Lage unsere Einlagen eins zu eins weiterzureichen und somit diese  dem prozentualen Anteil an Verlusten zu allen ausgereichten Krediten  auszusetzen.  Nein  !!  Sie  haben  noch  „de  jure“  und  „de  facto“  die  Möglichkeit diese Anlagen dem dreißig‐ oder noch mehrfachen Risiko  auszusetzen,  durch  die  ihnen  zugesprochenen  Rechte  der  Geldschöpfung.   Wir müssen uns sehr deutlich vor Augen führen das Finanzinstitute, je  mehr Einlagen sie von Bürgern und Unternehmen erhalten, das Recht  haben  ein  weiteres,  noch  monströseres  Risikopotenzial  für  diese  Anlagen  aufzubauen.  Sie  verstärken  somit  jenes  Risiko  noch  weiter,  wegen  welchem  wir  nicht  bereit  waren  unserem  Nachbarn  ein  „mickriges 1:1“ Darlehen zu gewähren!   Wir  müssen  uns  ebenfalls  einer  weiteren  sehr  wichtigen  Tatsache  bewusst sein. Die Finanzinstitute verwenden unsere „realen“ Einlagen,  real  im  Sinne  dass  wir  dieses  Geld  nur  durch  Leistungserbringung  erworben  haben,  um  ihre  möglichen  Verluste  aus  Krediten  der  Geldschöpfung  abzusichern.  Wenn  man  meine  letzte  Aussage  nicht  mathematisch absolut exakt analysiert, sondern vor allem Sinn‐ und  Systemgemäß, dann kommt man auch sehr einfach dahinter worin die  eigentlichen Gründe und Auswirkungen der letzten Finanzkrise liegen  und welche krankhaften Auswüchse als Lösungen präsentiert wurden.    Um  sich  den  letzten  Absatz  etwas  plastischer  vorstellen  zu  können,  muss  man  sehen  welche  Unterschiede  in  der  Auffassung  über  die  Kreditwirtschaft  zwischen  Sparern  und  der  Finanzwirtschaft  herrschen.  Der  Sparer  denkt  in  absoluten  Werten.  Er  denkt  die  Institute  bekommen  Einlagen  welche  sie  als  Kredite  ausreichen  und  die  Effekte  daraus  (Zinsen),  werden  irgendwie  zwischen  Bank  und  Sparer  aufgeteilt.  Deshalb  akzeptiert  der  Sparer  zumeist  auch  einen 

geringeren Zins auf ihre Anlage als jenen der durch das Ausreichen von  Krediten erwirtschaftet wird.   Die Finanzwirtschaft ist weit von absoluten Zahlen entfernt. Sie  denkt  ausschließlich relational. Hier geht es nur darum, wie viel Geld kann  geschöpft  werden  um  gerade  noch  ein  (zumeist  selbst  ermitteltes)  Risiko mit den Einlagen abzudecken !!!  Würden  die  Sparer  hier  das  gleiche  Verständnis  und  die  gleichen  Kriterien  ansetzen,  würden  sie  ausnahmslos  und  mit  hundert  prozentiger  Sicherheit  einen  Zinsanteil  am  gesamten  Kreditportfolio  einfordern welches ihre Einlagen absichern denn die Banken nutzen  sie einfach als Hebel. Das bedeutet, sie müssten mindestens das Zehn‐  oder mehrfache dessen einfordern was sie jetzt erhalten.   Nun kommt das Paradoxe.  Eben diese Finanzwirtschaft verweist, je mehr Freiräume ihr gewährt  werden, mehr und mehr sowie unermüdlich auf eine, aus meiner Sicht,  sehr diffuse „Verantwortung“ welche sie angeblich zu tragen hat. Je  mehr sie an Anlagen verwalten und je mehr Gestaltungspielräume sie  bekommen, umso mehr können sie Risiken generieren und umso mehr  können sie Druck ausüben indem sie auf ihre „Verantwortung“ für die  „realen“  Einlagen  verweisen.  Um  eines  der  Lieblingsworte  der  Bundeskanzlerin Merkel zu verwenden, je mehr die Finanzwirtschaft  es hinbekommt Risiken aufzubauen, umso „alternativloser“ wird ihre  Rettung.  Doch  bei  all  dem  Geschrei  um  Verantwortung  stellt  sich  zwingend  die  Frage,  worauf  basiert  Verantwortung  überhaupt?  Und  das ganz allgemein.  Verantwortung basiert auf Folgen (und diese Feststellung beziehe ich  absolut  gleichwertig  auch  auf  Politiker  nicht  nur  auf  Banker).  Verantwortung  trägt  nur  jener  der  die  Folgen  einer  Handlung  „auszubaden“ hat welche nicht nur „moralischer“ Natur sind sondern  handfester  und  oft  gar  existenzbedrohender.  Je  größer  die  Folgen, 

desto  größer  das  Risiko  und  somit  die  Verantwortung.  Das  ist  die  einzige Definition von Risiko und Verantwortung die ich bieten kann.  Betrachten  wir  nun  einmal  die  Folgen  und  somit  die  Verantwortlichkeiten  die  „de  facto“  entstehen  wenn  es  in  der  Finanzwirtschaft  zu  massivem  Fehlverhalten  kommt.  Zu  einer  „Kernschmelze“  im  System.  Und  da  brauchen  wir  gar  nicht  lange  irgendwelche Hypothesen zu bemühen oder weit in die Vergangenheit  zu schauen.  Wie wir die letzten Jahre gesehen haben, betreffen die Folgen immer  und ausschließlich die Gesellschaft im Ganzen und den Bürger (Sparer)  im  Einzelnen.  Sollten  nicht  die  individuellen  in  „Geld  konserviert  geglaubten  Leistungen“  des  Einzelnen,  die  als  Risikoabsicherung  für  die  Banken  dienten  unwiederbringlich  ausgelöscht  werden,  so  muss  der Staat (damit die Gesellschaft als Korpus, denn der Staat ist nichts  weiter  als  die  Repräsentation  der  Gesellschaft  als  Einheit)  dafür  einspringen.  Sprich,  wir  alle  als  Einzelpersonen,  obwohl  wir  es  psychologisch  nicht  so  auffassen  weil  wir  gewillt  sind  den  Staat  als  selbständiges Subjekt zu betrachten, garantieren durch den Staat mit  unserem jetzigen, wie auch zukünftigem Vermögen (dabei handelt es  sich um unsere Leistungen, unsere Arbeit, und kein fiktives Geld !!), für  die entstandenen Verluste der einzelnen Sparer. Unter anderem auch  diejenigen  die  in  Minijobs  ihr  Leben  fristen  oder  auf  „Hartz  IV“  angewiesen sind. Leute die niemals was zu sparen hatten, geschweige  denn  zu  „spekulieren“.  Sie  zahlen  weil  Sozialleistungen  gekürzt  werden  oder  Jobs  abgebaut  werden.  Wir  alle  haften  auch  noch  mit  Steuermitteln.  Es ist also keineswegs so das wir „beruhigt“ sein sollten oder könnten  wenn  wir  hören,  der  „Staat“  garantiert  unsere  Einlagen.  Eigentlich  garantieren wir sie uns selbst in Form einer „Gemeinschaftshaftung“.  Sogar  jene  die  gar  nichts  hatten,  haben,  oder  haben  werden  zum 

Sparen.  Und  wann  wir  diese  Spareinlagen  ohnehin  je  wiedersehen  würden, davon hat ja keiner gesprochen….    Risiken,  Folgen,  Verantwortung  und  daraus  resultierende  Ansprüche…..    Wie weit ist es nun her mit der „Verantwortung“ der Banken mit der  sie sich ständig schmücken und somit mit den sich daraus ergebenden  Folgen?    Ganz pragmatisch gesehen, liegt ihre Verantwortung einmal darin dass  sie  bestimmen  sollen  ob  bei  einem  Kredit,  dass  bei  der  Theorie  des  Geldes beschriebene „Gleichgewicht“ zwischen Geld und Leistungen  (zuerst  in  der  Planung)  gewahrt  wird.  Sozusagen  ob  unser  Nachbar  theoretisch  in  der  Lage  sein  wird  die  zukünftige  und  versprochene  Leistung zu erbringen. Zum anderen sollen sie, dass auf die Leistung  bezogene  „erbringen  wird“,  als  zukünftige  Gegenleistung  für  das  erhaltene Geld beaufsichtigen. Sie sind also eine Art „watchdog“.  Dies  ist  durchaus  eine  gewisse  Verantwortung,  ohne  Zweifel.  Doch  allen  Überlegungen  zufolge  ist  es  eine  „delegierte  Verantwortung“,  denn  die  wirklichen  Folgen  bei  groben  Fehleinschätzungen,  tragen  ganz andere wie wir gesehen haben.     Im wirklichen Leben geht es eigentlich immer nur um Menschen. Wir  können  uns  da  nicht  hinter  irgendwelchen  „Unternehmen“  oder  „Unternehmungen“ verstecken. Wir können real nicht behaupten das  Risiko – oder die Verantwortung – beziehe sich auf ein Unternehmen.  Im  wahren  Leben  tragen  nur  jene  Verantwortung,  die  ihr,  durch  Leistung  unterlegtes  Geld  zur  Verfügung  stellen,  oder,  durch  ihre  zukünftige  Leistung  in  Umlauf  gebrachtes  Geld  garantieren.    Die  „verantwortlichen“ Banker sind keine Gewerbetreibenden die für ihre 

wirtschaftlichen  Handlungen  mit  dem  gesamten  persönlichen  Eigentum haften und somit, wenn auch mangels Masse, zumindest die  volle moralische Verantwortung tragen. Auch die Anteilseigner dieser  Institute  sind  durch  den  verursachten  „leverage‐Effekt“  nicht  in  der  Lage die Risiken und somit die entstandenen Verluste zu tragen. Auch  ihr  Verlustpotenzial  ist  auf  die  Einlagenhöhe  begrenzt.  Doch  sie  alle  partizipieren ausschließlich und als einzige am „leverage‐Effekt“ durch  die erlaubte Geldschöpfung. Also dem dreißig‐ oder mehrfachen ihrer  Einlagen,  sowie  dem  „leverage‐Effekt“  auf  die  Sparguthaben  der  „kleinen Leute“.   Aber  eine  delegierte  Verantwortung  wie  ich  sie  eben  beschrieb,  berechtigt  noch  nicht  mal  theoretisch  zur  Vereinnahmung  von   Erlösen.  Eine  „Aufwandsentschädigung“  wäre  sicher  angemessen.  Doch eine Aufwandsentschädigung bedeutet zumeist, dass es sich nur  um einen geringen Teil von Erlösen handelt. In unserem Falle handelt  es sich aber um ganze Erlöse.  Da  ich  mich  jetzt  „nur“  auf  die  Vereinnahmung  von  Zinsen  aus  der  Geldschöpfung  beziehen  möchte,  werde  ich  auf  weitere  Problematiken  des  Kreditwesens,  wie  beispielsweise  die  Auswirkungen  des  „timings“,  der  Verschiebungen  zwischen  Geldschöpfung und Leistungserbringung und deren Folgen verzichten.     Ich  denke,  ich  habe  bislang  zwei  sehr  elementare  Feststellungen  bezüglich des Zinses treffen können.    Eine kurze Rekapitulation:    1. Ein  Darlehenszins  ist  für  meine  Begriffe  gerechtfertigt,  wenn  jemand  durch  Leistung  unterlegtes  Geld  einem  anderen  zur  Verfügung stellt. Er hat eine erbrachte Leistung, statt sie selbst 

zu  konsumieren,  einem  anderen  zur  Verfügung  gestellt  und  „verdient“ für seinen Verzicht eine Entschädigung.  2. Der Darlehenszins ist ebenfalls gerechtfertigt für jenen der das  Risiko eines materiellen Schadens auf sich nimmt, seine bereits  erworbenen aber auf andere übertragenen Leistungsansprüche,  zu verlieren.    Keine  dieser  beiden  Grundvoraussetzungen  trifft  auf  die  Zinsansprüche  von  Privatunternehmen  in  der  Finanzwirtschaft  bezogen auf geschöpftes Geld zu. Das ist nicht zu widerlegen.    Das heutige System birgt eine große Zahl von Fallstricken, wovon der  schlimmste  für  den  Einzelnen,  die  Wirkung  auf  die  quantitative  Eigenschaft des Geldes ist. Sprich, Geldschöpfung per se vernichtet in  ihm „konservierte Leistungen“. Doch dies ist gar nicht mal so schlimm  wie  ich  finde  und  weiter  oben  versuchte  zu  erklären.  Es  betrifft  alle  gleichermaßen.  Und  es  ist  in  meinen  Augen,  wie  erklärt,  ohnehin  fragwürdig ob Leistungen „permanent“ konservierbar sind, oder dies  natürlich  und  wünschenswert  ist.    Doch  ein  weiterer  elementarer  Fallstrick  für  die  Gesellschaft  im  Ganzen  ist  möglicherweise,  in  moralischer Hinsicht noch wesentlich schwerwiegender. Hierbei geht  es  um  die  Frage  welche  verdeckten  Effekte  die  moderne  „Geldschöpfung“ mit sich bringt. Wie diese zu rechtfertigen sind und  mit der qualitativen Eigenschaft des Geldes in Einklang zu bringen sind.  Wenn  im  heutigen  Geldsystem  Geld  „geschaffen“  wird  und  über  Kredite  in  Umlauf  kommt,  übernimmt  nach  althergebrachter  Denkweise  und  obiger  Beschreibung,  die  ganze  Gesellschaft  die  Verpflichtung  zur  äquivalenten  Leistungserbringung  demjenigen  gegenüber der über dieses Geld verfügt, obwohl er bislang selbst keine  Leistung erbracht hat.  

Die meisten werden nach den letzten Absätzen sofort in der Lage sein  einzuwenden, dass diese Mittel entweder mit einer Leistung unterlegt  werden  müssen,  von  jenen  die  es  zur  Verwendung  erhalten  –  jetzt  oder  in  der  Zukunft,  oder  zurückgeführt  werden  müssen.  In  diesem  Sinne zur ihrem Ursprung (den Geschäftsbanken), zur Ausbuchung und  damit  ihrer  Vernichtung.  Damit  wären  sie,  den  durch  Leistung  erwirtschafteten  Geldmitteln  gleichzusetzen  und  das  Gleichgewicht  wäre  gewahrt.  Jedoch  ist  es  ein  sehr  oberflächliches  Gleichgewicht.  Und  ein  (be)‐trügerisches  noch  dazu.  Dem  elementaren  Gedanken  folgend, könnte man vorschnell schließen – und leider macht man dies  auch  allgemein  –  dass  sich  daraus  ergibt  das  auch  alles  Geld  einen  Zinsanspruch begründet.    Nochmals.   Wie bereits festgestellt, ist Geld in der Gesellschaft eine Anerkennung  für eine erbrachte Leistung, woraus der Anspruch auf Gegenleistung  bei Übergabe folgt. Das ist der Sinn des Geldes.   Damit stellt die Geldmenge in jeder bestehenden Form kummuliert –  da man im praktischen Leben zwischen wahrem und geschöpften Geld  nicht unterscheiden kann und sie damit in jeder Form gleichwertig sind  ‐  unter  Berücksichtigung  der  Umlaufgeschwindigkeit,  welche  deren  Effekte  erweitert,  das  Spiegelbild  aller  erbrachten  und  zu  erbringenden Leistungen der Gesellschaft dar.   Knüpft man daran, und an die Tatsachen das leistungsunterlegtes Geld  einen  berechtigten  Zinsanspruch  bedingt,  weiter  an,  bleibt  eine  untergegangene  Frage  danach,  worauf  der  „reale  Erstrundeneffekt“  nach der „Schaffung“ von Geldmitteln beruht.     Der Zins auf geschöpftes Geld.    

Dieser  „Erstrundeneffekt“  ist  entsprechend  meiner  Erklärung  weder  moralisch noch wirtschaftlich haltbar, denn er entsteht nicht bei jenen  die  dieses  Geld  zur  Verwendung  erhalten  –  wie  man  uns  Glauben  machen will ‐ sondern bei den Geschäftsbanken die es schaffen.     Man beginnt, und das mit voller Absicht, nicht mit dem Zählen bei 1  sondern erst bei 2. Der wirtschaftliche Verwender des Geldes, also der  Kreditnehmer, ist hier erst die Nummer 2 und passt vollends in diesen  Kreislauf von Leistung und Geld – bis auf die Unwucht die Kredite auf  das Gleichgewicht zwischen vorhandener Geldmenge und momentan  vorhandener Leistungsmenge ausüben. Doch die Effekte der Banken  welche  an  erster  Stelle  stehen,  denn  sie  führen  das  Geld  im  ersten  Schritt der eigenen Verwendung zu indem sie es gegen Zins an andere  vergeben,  werden  ganz  und  gar  ausgeklammert  oder  mit  Verwaltungsleistungen  oder  vorgeschobener  Risikohaftung   gerechtfertigt.   Ich  könnte  möglicherweise  noch  damit  leben,  würden  die  Geschäftsbanken Anteile an Zinseffekten von „realen Anlagen“ a conto  ihrer Verwaltungsaufgaben einbehalten – was sie ja unbeschadet der  anderen  Tatsachen  tun.  Doch  eine,  bis  zur  Rückführung  konstante,  über die eigentliche, den minimalen Verwaltungsakt der Neuschaffung  von Geldmitteln hinausgehende Einnahme durch das „neue Geld“, hält  keiner  moralischen  Überprüfung  von  Leistung  und  „Entlohnung“  stand.  Was  ich  damit  meine  ist,  wie  ist  der  positive  materielle  Effekt  –   wörtlich  der  zu  entrichtende  Zins,  für  jene  die  diese  neuen  Leistungsäquivalente in Umlauf bringen moralisch und teorethisch zu  begründen?   Sie  haben  dieses  Geld  nicht  durch  irgendwelche  Leistung  begründet  oder dafür hinterlegt, um darauf einen Zinsanspruch zu begründen! Es  ist einfach nicht „ihr“ Geld.  

Bis auf wenige Verwaltungsschritte entsteht bei den Geschäftsbanken  keine weitere Leistungserbringung. Selbst dieser Verwaltungsaufwand  wird  bereits  bei  der  Vergabe  von  Krediten  über  Gebühren  meist  abgegolten. Wo, frage ich mich immer wieder, bleibt der theoretische  Grundsatz – Geld gegen Leistung ?    Der  Zins  auf  neugeschaffenes  Geld  über  die  gesamte  Laufzeit  eines  Darlehens  ist  zutiefst  amoral  und  entzieht  der  Gesellschaft  enorme  Mengen an realen Werten ohne je Gegenleistung erbracht zu haben.  Der  Kreditnehmer  ist  ja  durch  das  System  verpflichtet  Leistung  zu  erbringen  um  Geld  zu  erhalten.  Somit  ist  der  erbrachte  Zins  eine  in  Geld getauschte Leistung und damit „wahres“ Geld welches auch zu  einer  „wahren“  Gegenleistung  berechtigt.  Das  „virtuelle  Geld“,  bei  dessen  Entstehung  überhaupt  keine  Leistung  erbracht  wurde  und  welches  mit  der  Tilgung  verschwindet  wie  es  gekommen  ist,  kann  somit  nach  keiner  Theorie  einen  berechtigten  Zinsanspruch  begründen.     Der  Effekt  all  dessen  ist  der  unethische  Bezug  von  Leistungsrechten seitens der Emittenten ohne dafür eine Eigenleistung  erbracht, oder gar in irgendeiner Form Verzicht geübt zu haben. Der  Gewinn privatwirtschaftlicher Finanzunternehmen in Form von Zins auf  geschöpftes  Geld,  ist  der  Entzug  real  erwirtschafteter  Leistung  auf  fiktiver Basis.    Das ist Parasitentum in reinster Form.     Wie  ich  versprochen  habe,  möchte  ich  nicht  in  die  technischen  Eigenheiten  der  Geldschöpfung  eingehen,  oder  seitenlang  erklären  wie  Banken  Geld  schaffen  und  abschaffen.  Dazu  gibt  es  etliches  an  Literatur. Ich möchte nur  einen Punkt ganz besonders hervorheben. 

Das  Geschäftsmodell  der  Geschäftsbanken  schädigt  ganz  massiv  die  qualitative, moralische, Grundlage von Geld in jeder Gesellschaft.    Die fest verwurzelte Annahme, das es Geld nur gegen Leistung gibt und  jeder der Geld besitzt entsprechend Anspruch auf eine Gegenleistung  hat  weil  er  selbst  welche  erbracht  hat,    ohne  das  wir  im  Einzelnen  wissen  wem  er  diese  erbracht  hat,  wird  hierdurch  vollkommen  ausgehebelt und sträflich ausgenutzt.     Der eigentliche Sinn des Geldes verschwindet vollends.     Es  bleibt  nur  das  Vertrauen  darauf  das  die  Menschen  nicht  nachdenken.  Und  das  tun  sie  nicht.  Weder  die  Politik,  noch  die  Bevölkerung.  Die  Gesellschaft  wird  durch  dieses  System  nicht  nur  betrogen sondern auch in anderer Hinsicht massiv geschädigt, wie wir  gleich sehen werden.     Die Geldschöpfungsmethode der Geschäftsbanken von heute und vor  allem  deren  Ausmaß,  schafft  gleichermaßen,  unmoralische  Handlungen  und  ein  Ungleichgewicht  zwischen  verfügbarer  Leistungsmenge  und  verfügbarer  Geldmenge  (sog.  „Geldwertstabilität“).   Noch  dazu,  profitierten  die  Banken  am  meisten  von  einem  solchen  Missstand.   Sie  sitzen  an  der  Informationsquelle  weil  sie  selbst  die  Quelle  sind.  Somit agieren und reagieren sie immer richtig und zur richtigen Zeit.  Ich habe es schon gesagt, würden sie heutzutage an das Geld selbst  glauben,  würden  sie  es  als  Kredite  an  die  Realwirtschaft  ausreichen  und  diese  in  gleicher  Form  (nämlich  der  Geldform)  zurückerhalten.  Doch seit dem klar wurde auf welche Art die – zumindest naive – Politik  versuchen  wird  die  letzte  Krise  zu  bewältigen,  werden  die  enormen 

Summen  an  „Geld“  dafür  genutzt,  über  Kredite  an  „bankähnliche“  Unternehmen reale Beteiligungen zu erwerben. Sachwerte. Man hat  Bedenken  Geld  für  Geld  zu  verleihen  weil  und  obwohl  dieses  Geld  eigentlich primär aus dem Nichts kommt. Es geht die Befürchtung um,  das auch jenes Geld das zurückkommen würde kaum noch an „Wert“  besitzen wird.  Auf den Punkt gebracht, die Geschäftsbanken von heute werden lieber  einen  Bagger  in  Spanien  erwerben,  als  einem  dortigen  Bauunternehmen  Geld  –  wenn  auch  unmoralisch  –  zu  Geldzins  zu  vergeben. Formell werden die Kreditwünsche der Realwirtschaft  als  mangelhaft und/oder zu risikobehaftet abgewiesen. Doch wenn dem  so  sein  sollte,  warum  verzeichnen  wir  eine  reale  Inflation  im  Sachwertebereich  (API  „asset  price  inflation“).  Ich  beziehe  diese  Feststellung nicht auf die „Zahlenflunkereien“ wie KGV oder ähnliche  mit denen man versucht sich selbst, aber auch andere in Sicherheit zu  wiegen.  Solche  Betrachtungsweisen  klammern  alle  logischen  und  rationalen Risiken die auch ohne Zahlen auskommen völlig aus. Wenn  die  Wirtschaft  nicht  „gut  genug“  ist  um  ihr  in  größerem  Umfang  Kredite zu gewähren, dann sind Kursanstiege die wir die vergangenen  Jahre gesehen haben völlig abwegig. Diese Investitionsmethoden sind  dem  Vorgang  gleichzusetzen,  ganz  knapp  vor  einer  rollenden  Dampfwalze  Kleingeld  einzusammeln.  Also  ist  der  treibende  Grund  dahinter ein ganz anderer.  Ich  habe  die  Absicht  eine  differenzierte  Sichtweise  dieser  wenigen  Sätze  zu  den  wirtschaftlichen  Abläufen,  vor  allem  bezüglich  der  Erwartungshaltungen  und  den  Erwartungsgründen  die  auf  Investitionsverhalten  Einfluss  haben  in  den  USA  und  Europa,  an  anderer  Stelle  anzubieten.  Hier  möchte  ich  mich  nur  auf  das  Geld  beschränken.     So viel zum Vertrauen ins Geld seitens jener die es wissen müssten. 

  Doch  wir  müssen  sicher  auch  einen  möglichen,  ja  sogar  gerechtfertigten  Einwand  bezüglich  des  Zinses  auf  „frisches  Geld“  beleuchten. Gerade jetzt wird man denken. Nachdem ich mich so sehr  negativ darüber ausgelassen habe.    Lassen Sie uns darauf eingehen, wie man es öfter zu hören bekommt,  der Zins hätte auch einen bildenden und sicherheitsrelevanten Aspekt.   Indem  man  die  These  aufstellt,  gegen  welche  eigentlich  schwer  zu  argumentieren  ist,  dass  die  Menschen  wissen  und  lernen  müssten  verantwortungsvoll  mit  Geld  umzugehen  („moral  hazzard“).  Um  die  „Wertschätzung“  des  Geldes  zu  wahren,  oder  auch  nur  wegen  der  Tatsache das man bei einmal in Umlauf gebrachtem Geld nicht mehr  unterscheiden  kann  zwischen  „echtem“  Geld  und  „fiktivem“.  Dann  muss man zugeben, dass wenn man um einen gewissen Anteil mehr  zurückgeben  muss  als  man  erhalten  hat,  diese  Prinzipien  gewahrt  werden. Somit erfährt auch der Zins auf Geldschöpfung eine gewisse  Rechtfertigung.   Das wirft jedoch, statt zu bereinigen, nur weitere Fragen auf. Vor allem  die, bei wem die Früchte dieses Effektes zu verbleiben haben, wenn  diese  aus  dem  eigenen  Wesen  heraus  und  per  Definition  ungerechtfertigt sind.     Wenn niemand eine „Danksagung“ in Form eines Zinses verdient, da  keiner eine eigene Leistung dem Kreditnehmer effektiv zur Verfügung  gestellt  hat,  so  ist  die  einzig  logische  Instanz  der  diese  Früchte  zugeführt werden können die Gesellschaft. Daraus folgernd der Staat,  der diese wahrhaftig  erbrachte Mehrleistung in Form von Zins, an die  Gesellschaft zurückführen kann und soll.   In  solcher  Konstellation    partizipiert  sogar  der  Zinserbringer  in   angemessener  Form  am  entrichteten  Zins.  Die  „bildenden 

Maßnahmen“ sind gewahrt und trotzdem kommt es zu keinem reinen  Entzug  von  Leistungen,  sondern  zu  einer  weit  weniger  schädlichen  Umverteilung innerhalb des öffentlichen Gesellschaftsbereiches.    Um nochmals eine Brücke in vergangene Zeiten zu schlagen, sind wir  in  der  Situation  das  Menschen,  wie  damals,  die  an  der  Quelle  des  Geldes  und  der  zugehörigen  Informationen  sitzen,  sich  dieses  zugunsten von Sachwerten entledigen solange seine Entwertung nicht  durch die ganze Gesellschaft um sich greift und durch die anstehenden  Preissteigerungen  die  Effekte  des  vergrößerten  Volumens  sich  auflösen.  Das  Geschäftsmodell  der  Finanzwirtschaft  hat  sich  grundlegend  geändert,  sodass  sie  sich  nicht  mehr  auf  den  Entzug  von  gesellschaftlichen Realleistungen beschränken, sondern aus dem Geld  flüchten bevor die Bürger beginnen es auch zu tun. Das alles sind keine  Prozesse  die  in  Tagen  bemessen  werden  sondern  sich  über  Jahre  ziehen. Deshalb verlaufen sie immer wieder „unter dem öffentlichen“  Radar bis es knallt.  Die Geschichte wiederholt sich eben doch immer wieder. Diesmal nur  mit einer etwas anderen Qualität, denn man hat sich auf ein solches  Szenario  schon  vor  einiger  Zeit  (beabsichtigt  oder  nicht)  bereits  gut  vorbereitet.  Aber  das  gehört  ebenfalls  nicht  in  die  „moral‐philosophische“  Abteilung  von  Geld  und  Zins.  Nur  um  mich  rückwirkend  daran  zu  erinnern woran ich zu diesem Zeitpunkt gedacht habe und eventuell  Ihnen einen „hint“ im Voraus zu geben worum es geht.   Es geht um die Änderungen der US „bankruptcy laws“ (2005), die aber  wie  ich  las,  zwischen  2002  und  2005  mehr  oder  weniger  um  den  ganzen  Globus  Wellen  schlugen.  Der  Kampf  der  „Raubtiere“  um  die  Beute  der  Sachwerte  hat  also  schon  eine  gewisse  Tradition 

bekommen.  Oder,  abgeschwächt,  man  fühlt  und  sieht  an  den  Schaltstellen des Geldes, dass „nachjustiert“ werden muss.    Wie ich schon sagte, ich möchte hier nicht mit „Floskel‐Keulen“ auf die  Finanzindustrie eindreschen. Noch weniger bin ich der Meinung, oder  möchte vermitteln, dass hier ein globaler Komplott von statten geht  der darauf aus ist das Geld so weit mit Absicht zu „verwässern“ das es  zu einer Währungsreform oder schlimmerem kommt, mit dem Ziel die  „Menschen arm zu machen“ und alles an sich zu reißen. Ich bin wirklich  kein „Verschwöhrungstheoretiker“. Doch die Vorgänge die sich über  die  letzten  Jahre  abspielen  und  die  Reaktionen  der  Finanzwirtschaft  darauf,  gehen  genau  in  diese  Richtung.  Es  passiert  alles  in  kleinen  Schritten und diese Reaktionen folgen keinem „großen bösen Plan“. Es  sind  einfach  Entscheidungen  die  sich  jeweils  auf  einen  aktuellen  Vorgang beziehen, ohne Hintergedanken. Ganz neutral und sachlich.  Doch  diese  Entscheidungen  generieren  weitere  Vorgänge  und  beeinflussen sie in ihrer Richtung, welche dann wiederum nach neuen  Entscheidungen ruft, und so fort. Das Schlimme an der Sache ist die  von allen ungewollte Richtung, weil sie es ist der das Böse innewohnt.  Das dabei die Finanzwirtschaft den großen Reibach macht, lässt uns  alle  schnell  glauben  sie  sei  die  wirklich  und  einzig  schuldige  für  das  Elend das dann kommt. Das ist sie zwar indirekt richtig, aber man kann  es  weder  an  einer  der  Entscheidungen,  noch  an  einem  der  Entscheidungsträger festmachen.   Aber wir entfernen uns wieder vom Thema.    Um nochmal das allerwichtigste hervorzuheben.    Geld,  in  seiner  qualitativen  –  idealisierten  Form,  stärkt  den  moralischen  Kodex,  den  Zusammenhalt  und  das  innere  Vertrauen  einer Gesellschaft.  

  Das zuvor erklärte Prinzip, das Geld ein rein privates Schuldverhältnis  in  ein  Schuldverhältnis  der  Gesellschaft  gegenüber  dem  Leistungserbringer  wandelt,  ohne  das  diese  in  jedem  einzelnen  Fall  prüft ob und in welcher Form diese Leistung erbracht wurde, ist ein  enormes aber sehr fragiles Vertrauensverhältnis.     Das  Geld  ein  blindes  Vertrauen  auf  erbrachte,  und  anders  herum  zu  erbringende  Leistung  innewohnt,  sieht  man  am  besten  auch  daran,  dass  wenn  sich  jemand  auf  unehrenhafte  Weise  Geld  aneignet  –  es  stiehlt, die Gesellschaft für dieses Geld so lange Leistungen erbringt bis  dieses Unrecht erwiesen ist.     Dem  Gelde  an  sich,  haftet  unumgänglich  und  in  reinster  Form  die  Unschuldsvermutung an.    Ich  nutze  hier  in  vollster  Absicht  den  Terminus  „unehrenhaft“  und  nicht  „rechtswidrig“.  Man  bedenke  den  zuvor  genannten  „Erstrundeneffekt“ in Form von Zinsen welche Banken erzielen durch  die  Neuschaffung  von  Geldmitteln!  Das  ist  leider  nicht  rechtswidrig,  aber zweifelsfrei unehrenhaft. Ich möchte betonen, es liegt in diesem  engsten und qualitativen Sinne der Betrachtung, nicht das Problem in  den neugeschaffenen Mitteln selbst. Das kommt im quantitativen Teil  zur  Geltung.  Hier  geht  es  „nur“  um  die  Einkünfte  daraus.  Den  Zinseffekt aus „frischem“ Geld. Es geht um Geld gegen Leistung. Dieses  Vertrauensverhältnis, welches die Arbeitsteilung ermöglicht und uns  den  rasanten  Fortschritt  und  allgemeinen  Wohlstand  gebracht  hat,  wird damit aufs Gröbste verletzt. Man muss dieses Vertrauen wie ein  rohes Ei behandeln, denn wenn es zerbricht, zerbricht alles. Und ich  meine,  wirklich  alles.  Die  breite  Arbeitsteilung  und  engste 

Spezialisierung  existiert  und  funktioniert  nur,  wenn  nicht  jeder  Einzelne Kartoffeln anbauen muss um seine Familie zu ernähren.    Da meine Perspektive in dieser Angelegenheit keine technische oder  nationalökonomische,  sondern  eine  wesentlich  weiter  gefasste  ist,  betrachte ich die Auswirkungen auch weit außerhalb der genannten  Gebiete. Die Geschichte hat gezeigt, dass durch die Jahrhunderte mit  dem  moralischen  Aspekt  des  Geldes  sehr  viel  Schindluder  getrieben  wurde. Doch alle „Währungsdelikte“ die begangen wurden und infolge  derer  „Währungsreformen“,  mit  meist  schwerwiegenden  Folgen  für  die Bevölkerung durchgeführt werden mussten haben nicht, das auf  unfassbarer  Naivität  der  Menschen  beruhende  Vertrauen  darauf  zerstört,  dass  es  Geld  nur  gegen  eine,  in  welcher  Form  auch  immer  geartete, Leistung gibt. Daher konnte das Spiel jedes mal von Neuem  beginnen.   Es  ist  weder  die  so  oft  bemühte  „Alternativlosigkeit“,  noch  unüberwindbare  staatliche  Allmacht  die  das  Spiel  von  Neuem  beginnen lässt. Die staatliche Allmacht ist schon sehr oft überwunden  worden  und  Alternativlosigkeit  ist  ein  Begriff  der  ohnehin  keinen  inneren Wert besitzt. Alternativlos ist nur der Tod, wenn man darauf  aus ist das Leben zu beenden.   Nein.  Es  ist  nur  darauf  aufgebaut  das  die  mittlerweile  berühmten  „99%“  felsenfest  davon  überzeugt  sind,  dass  wenn  sie  Leistung  erbringen müssen um an Geld zu kommen, es alle anderen auch tun  müssen. Doch so wie die Erosion einen Felsen zu Staub zerfallen lässt,  so wird auch diese Überzeugung über die Zeit zu Staub zerfallen wenn  wir nicht gegensteuern.         

  Geld  an  sich  ist  nicht  schlecht,  ein  „notwendiges  Übel“  wie  manche  Menschen  behaupten.  Es  ist  einfach  nur  schlecht  was  Menschen, einige Menschen, damit und daraus machen.   Der Begriff „notwendiges Übel“ lässt uns glauben es wäre „systemisch“  schlecht.  Das  niemand  daran  Schuld  hat  und  wir  es  so  akzeptieren  müssen weil nichts besseres vorhanden ist. Auch das verhilft dem Spiel  immer von neuem zu beginnen.     Geld,  Zins  und  deren  inneres  Verhältnis  geben  einem  Teil  der  gesellschaftlichen  Kommunikation  eine  Struktur.  Unterliegt  dieses  Verhältnis  einer  schwerwiegenden  Störung  (wie  es  hier  der  Fall  ist),  wird der Teil der gesellschaftlichen Kommunikation auf kurz oder lang  unterbrochen und es kommt zu massiven Ausfällen in allen Strukturen  innerhalb  der  betroffenen  Umgebung.  Eine  Gesellschaft  wird  nur  dadurch aufrechterhalten, wenn für alle   Kommunikationsgrundlagen  gemeinsame Kriterien herrschen. Das setzt wiederum voraus, dass alle  Individuen grundlegendste Ansichten und Definitionen teilen. Auf allen  Ebenen, von der Moral bis zum Geld.   Übertragen auf dieses Thema hat der Spruch durchaus seine Richtigkeit  wenn  gesagt  wird,  dass  Waffen  keine  Menschen  töten  sondern  nur  Menschen, Menschen töten.   Es ist die amorale und pervertierte Art mit der das System und damit  die Bevölkerung ausgenutzt wird.               

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