Graefe_Bemerkungen - sTAt - Weissen Kapelle Sesostris I_JEA 59 (1973)

December 10, 2017 | Author: Imhotep72 | Category: Science, Technology (General), Entertainment (General), Electronics, Engineering
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Egyptology...

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Egypt Exploration Society

Einige Bemerkungen zur Angabe der sṯȝt-Grösse auf der Weissen Kapelle Sesostris I Author(s): Erhart Graefe Source: The Journal of Egyptian Archaeology, Vol. 59 (Aug., 1973), pp. 72-76 Published by: Egypt Exploration Society Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3856098 . Accessed: 18/10/2013 12:55 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

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EINIGE BEMERKUNGEN ZUR ANGABE DER ST3T-GROSSE AUF DER WEISSEN KAPELLE SESOSTRIS I VonERHARTGRAEFE

IN derSockelzonederWeiBenKapelle sindunteranderemdie Namenderagyptischen Gaue, die Hauptortebzw. G6tterderselbenund gewisseAngabenin FlachenmaBen Ahnlichesfindetman auch aufWeiheellen. aufgezeichnet. Das Material ist bequem- allerdingsnichtallgemeinzuganglich- zusammendieAngabenfurdie WeiBe vonAdelheid(Schwab-)Schlott,' gestelltin derDissertation Tafelbandder Publikationvon LacauKapelle hat man im inzwischenerschienenen Von der GroBederstt-Arurehandeindie folgendenBemerkungen. Chevrier.2 aus: In der erstenZeile werdendie Das Systemder Tabelle siehtfolgendermaBen es folgendie Namen Gaue aufgezahlt, Namen der 22 ober-und i6 unterigyptischen der Hauptstadtebzw. derenGotterin derzweiten,in der drittenMaBangabeninjtrw in der viertendie furalle Gaue sowie Zahlen in Tausender-und Hundertergruppen, und sechstenZeile schlieBlich Angabenin Ellen gleicheZahl 'Ioo' und in der fiinften und derenBruchteilen'Handbreite'und 'Finger'. bzw. Dazu lautendie 'Vberschriften' amEndederZeilen:(2) j 7', (3) 9

4a1, (4) T^ ,p (5) ^x J [~P bzw. 9JfI1, (6) A bzw. Q Tp.3 Die Additionder Ziffernin den Zeilen 5 und 6 ergibt(bis auf einigeFalle von offensichtlichen Fehlern),jeweils Ioo (Ellen). Es handeltsich demnachum Angaben zur GroBe der st;t-Arurevon (im MittlerenReich) IooXIoo Ellen Flacheninhalt. in Anlehnungan Lacau:5 Frau Schwab iibersetzt4 diese Beischriften Zeile 2: 'Ort,an dem die sft; ist' Zeile 3: 'Ytrw-Meile' Zeile 4: 'Verzeichnisderstit' Zeile 5: 'Das, was von einers_ttabgezogenwerdenmu3' Zeile 6: 'Rest(der stt)' Die von Gau zu Gau verschiedenen Angabenin Zeile 5 schwankenzwischeneiner Elle plus dreiHandbreitenund zwei Ellen plus vierHandbreiten. I A. (Schwab-)Schlott,Die Ausma,feAgyptens Texten(Darmstadt,1969),T. I-32. Vgl. nach altdgyptischen Graefe, BiOr Jg. 29 (1972), 183-5). Photos der Ellen sindjetztpubliziertdurchdie gleicheVerf.in MDAIK

28, i (I972), T. 23-8.

Une Chapellede Sesostris Ier Karnak.Planches(Le Caire,I969), PI. 3 und42. Lacau-Chevrier, 4 Schlott,loc. cit. 35. Schlott,loc. cit. T. 4 und 7. 5 Lacau-Chevrier, UneChapelle... Texte(Le Caire,1956),§ 604 und§ 608.

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DIE ST3T-GROSSE AUF DER KAPELLE SESOSTRIS

I

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Die Folgerungdarausscheintzu sein,daB der Flacheninhalt einerArurevon Gau zu Gau verschieden im Mittelwert die war; betrug Seitenldnge 98 Ellen. Dabei bleibt daB dervolleWertIoo Ellen nie erreicht wird festzuhalten, allerdingsals merkwiirdig und daB die Differenzin mehrerenbenachbarten Gauen gleichgrol ist. Andererseits kann man nichtannehmen,daB im MittlerenReich die Gro.Beder nicht ein stat 'Elle' gewesensein sollte,da wir 'glattes'Vielfachesder Grundeinheit wissen,da z. B. im AltenReichdie stntzu 3000 Ellen Seitenlangegerechnet wurde.' So ungeradeWertewie 97 Ellen plus dreiHandbreiten sinddaherkaumals regional verschiedene stit-Gro3enanzusehen,d. h. nichtdurchNachmesseneinesunabhangig von der Einheit'Elle' entstandenen MaBe 'Arure'zu betrachten. Dazu gibtdie konzurZeit SesostrisI mit stanteZahl 100 in Zeile 4 denHiweis, daB die Arureeigentlich Ellen wurde. Bevor ich weitere Ioo Seitenlangegerechnet Folgerungendarausziehen in Zeile 2 (s. o.) zuwenden. kann,muBich micherstderBeischrift Lacau2 und Frau Schwab3lesen das Zeichennst,tund ibersetzen'I'endroitoi se trouvela stt' bzw. 'Ort, an dem die stt ist', doch fragtes sich,mitwelchemRecht. Eine LesungsptistfurdenStrickenirgends belegt4undkannauchausdenSchreibungen der Zeilen 4-6 nichtabgeleitetwerden,da der Strickjeweils nur als Determinativ auftritt.Seine Existenz in dieser Funktionist hier leicht erklarbar,werdendoch FlachenmitHilfeeinesMeBstrickes abgemessen.AuBerdem:wie kannman wohl ein ? Doch hochstensin FormeinesStrickesvonder Seitenlange FlachenmaBaufbewahren diesesMaBes. Das nimmtauch schonLacau an; nach ihmwarendannEichmaBund davon abgeleiteteFlache mit dem gleichenWortbezeichnetworden:5'Ce sontdans chaque provincela ville et le dieu qui ont chargede conserverla valeurexactede la stptproprea cetteprovince.' mesure-etalon Doch gibt es eine andereMoglichkeitfurdie Lesung.des9: er kannsn(t)gelesen und dientauch zur Schreibungvon st (altervielleichteben werdenals Phonogramm den Angabenauf der WeiBenKapelle die Berechnung nach Da 'einhundert'.6 der snt) wurde,diirfte vorgenommen regionalenUnterschiedean Hand der Ioo-Ellen-Einheit EichmaBein Strickvon rund 52m. Lange auch das im Haupttempelaufbewahrte gewesensein.(Zumal es ein LangenmaBhtn nwhvon Ioo Ellen Lange gibt.7 Was liegtda naher,als e st(snt)'Hunderter-Strick' zu lesen ('Hundert-Ellen-Strick')

und rh st.t-

100 - 'Rechnung der st/t(zu) 100 (Ellen)' ?

man in dieserWeise die Bindungder Einheitstwt an die Grundeinheit Akzeptiert daB die sich in 'Elle', ergibt regionalenAbweichungen Zeile 5 der WeiBen zwingend, in derLange des GrundmaBes'Elle' zuriickgehen. Die Lange KapelleaufUnterschiede an derElle wurdedurchNachmessen erhaltenen Exemplarenmit52-3 cm.festgestellt.8 Eine Abweichungvon 98 auf 100 Ellen fiihrtdann z. B. auf regional51-25 cm., also eine Differenzvon ca. I cm. die aber pro st,tauf einen (Flachenunterschied 2 Lacau-Chevrier,loc. cit. Texte, § 604. 3 Schlott,loc. cit. 35. 15 (I956), 113 ff. 5 Lacau-Chevrier,loc. cit. Texte, § 608. Gardiner,Eg. Gr.3, SignlistVi. 6 7 Wb. II, 223, 12. Gardiner,Eg. Gr.3, SignlistVI. 8 YEA 4 (1917), 136 (MittelmaBnach den Ellen des NR und der Spaitzeit).DaB im MR die Liinge etwas andersgewesensein konnte,iindertgrundsatzlichnichts.

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ERHART GRAEFE 74 von immerhinIIo m.2 auf 2735 m.2 fiihrt).Solche Unterschiedein den Langen der regionalenEichmal3esind ohne weiteresdenkbarund nichterstaunlich.Dann daB die Tabelle in der Sockelzoneder WeiBenKapelle bliebe als SchluBfolgerung, ihreExistenzeinerRevisionderlokalenEichmaBeverdankt.IFig. I gibteine Zusammenstellungaller Daten (von der Kapelle SesostrisI Zeile 5 und den der Zeile 5 entsprechenden Eintragungender Weiheellen).Leider wird die Beurteilungwegen der nurfragmentarischen der Datenserienerschwert.2 Uberlieferung EinigeslaBtsich an der Tabelle aber dennochablesen: Gauen sind die Abweichungen (I) In einigenbenachbarten (von Ioo Ellen) gleich teils laBt Das auf die Existenz schon mehrere Gaue verbindlicher EichmaBe fiir groB. vor der Revisionim MR schlieBen.Die Serie gleicherDaten fiirz. B. den 2.-6. Gau kannkaumals Zufallangesehenwerden. weichengegeniiberdem Postulat'Ioo' nach (2) Alle regionalenGroBenangaben untenab. Dies sprichtdafiir,daB bei der erstmaligen Revisiondas neue 'Normal' etwasgroBerangesetztwurdeals die bisherin Gebrauchgewesenen. Wenn es sich bei der Revisionnur um eine Nachmessungauf Grundirgendeines Eichmaf3e der bereitsverwendeten gehandelthatte,ware ein solchesErgebnisnicht zu erwarten,da es dann auch einmalAbweichungennach oben gegebenhatte.Die nach untenliegenauch nichtin der MeBmethodebegrundet.In dem Abweichungen der Eichelle entlangdes ausgespanntenMeBHintereinanderlegen hundertmaligen stricksmag zwar die Tendenz liegen,beim zweitenusw. Anlegendes Stabes etwas nach vornzu riicken,aber das ergibtbei einigermal3en genauemArbeiteninsgesamt sich das so vorzustellen,daB miteiner'geeichten''Normal' elle die MeBstrickeder GauhauptI Man hiitte stadtenachgemessenwurden. 2 Dokumentenach der Liste Schlott,loc. cit. 33: I = WeiBe Kapelle SesostrisI.

3 = Elle Amenophis III (Gabra, MDAIK

4 = Elle ScheschonkI Turin. 5 =Elle eines OsorkonKairo 31-12

24 (I969), 129/35).

221 2 6 = Elle Nektanebos II Kairo 31 [1 2

221 I

31112 7 = Elle Kairo = 12 = 13 = 14 = II

Elle Elle Elle Elle

221 3

University College (Petrie, 3). M.M.A. 4I.160.102. University College (Petrie, I). University College (Petrie, 2).

15 = Elle Brit.Mus. 36656.

3 12 20 = Elle Kairo 221 4

Gau nur die Angabe Bei Lacau-Chevrier,loc. cit., Planches, P1. 3 findetman furden 7. oberaigyptischen

Die Zeichen sindjedoch in dem Kiistchender Tabelle ganz nach rechtsgeriicktwie sonst, 'I Elle' eingetragen.

wenn noch eine Angabe in Handbreitenfolgt.Frau Schwab gibt(Schlott,loc. cit. T. 2) unterBenutzungvon Photos aus dem ArchivLacau:'I Elle plus 5 Handbreiten'an. Daher scheintes sich auf P1. 3 der Originalpublikationin diesem Falle um ein Versehenzu handeln. Fur den I8. Gau ist dortnoch die Angabe 'i Elle plus?' sichtbar.

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Die Eichmar3-Differenzennach den An9aben der WeiBen Kapellea und der Weiheellen fUrOberdgypten Dok.

Gaue 1

2

3

4

1/4 1/4

5

I

i

l

1/4

3

1/3

1/3

1/3

4

X

X

X

5

1/3

1/3

1/3

6

X

X

X

X

7 11

1/3 1/3 X

X

1/3 1/3 X

6

7

1/4 1/3 X

8

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16

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2/4

2/4

2/4

2/4

2/2 1+x/x

x

x

1/5 1/3/2 2?

X

2

2/2

1/3

2

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x

x

x

X

X

2

2

2

2

2/3

x 2/3

18

21

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X

X

x x x x x x x x x x x x

x x x x x x x x x x x x

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x

x

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X

X

x

2

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X

2

2

2

2

2

2/4 2/4

2/4

2/4

2/42

2/4 x/3

x

20

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2

x

19

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2/2/xX

1/3 1/4

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2

X

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x

x

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x

x x

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X

2

1/4

2/4

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1/3

1/3

1/3

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X

X

X

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2/x X

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12

1/3

1/x

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X

X

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X

X

2/3? X

14

x x x

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x x x

x x x

x x x

x x x

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x x x

20

13

11

13 15

12

10

1/1/xX x/2

1/2

x/2

2/3

2/3

2/3

X

X

2/2

1/2

1/x

X

X

X

X

X

'Fig. 1 Die erste Zifferbedeutet "1Finger".

"1

Elle

"I

die zweite"1 Handbreite

"1,

die dritte

"1X "1steht fUlrvolIstiindige, "1x "1fQrteilweise Zerstorung.

Die Bezeichnung der Dokumentefolgt dam Katalog in der Dissertation von Frau ( Schwab- ) Schlott.,S. 33

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ERHART GRAEFE

eine Verschiebungvon vielleichtIO cm., wahrendz. B. bei einerobigen Differenz von 2 auf 1oo Ellen der Unterschiedca. i m. ausmacht. (3) Die Ziffernder Weiheellenweichenvon denender WeiBenKapelle und auch imLaufederGeschichtemehrmalige untereinander ab. Es konntenatiirlich Revisionen nach untenzu verzeichnen waren,wiirde gegebenhaben.WennnichtAbweichungen man irgendeinenfiskalischen Trick hinterdiesen Revisionenvermuten.'So aber scheintdies nichtder Fall zu sein. Leider laBt sich die Frage nach wiederholtenRevisionenwegen der schlechten derEllen z. Zt. nochnichtklariiberschauen Uberlieferung (wie manan Fig. i sieht).2 sichnaturlichzur Fragegedrangt, wiesodie verschiedenen Eichma3e (4) Man ftihlt nichtstandardisiert wordensind. Dies hattenahegelegen, wennman sie schoniiberzu Dies ist leichter wenn man daran denkt,wievielemiteinander verstehen, prtifte. MaBe bzw. MaBsystememit z. T. gleicherBenennungbei uns in konkurrierende nebeneinander standenoder heute noch stehen.Bei dem Europa jahrhundertelang Sinn derAgypterwaredies ebenfallsnichtverwunderlich. bekanntkonservativen I So etwas scheintman in der Ptolemaerzeitgemachtzu haben. Vgl. bei Oertel,Herodotsagyptischer Logos Herodots(Bonn, 1970), 33 und Anm. 78. und die Glaubwurdigkeit 2 Auf Zusammenstellungder Daten fur Unteragyptenwurde wegen noch schlechtererQuellenlage verzichtet.Zufilligerweisesind die Abschnittemitden AngabenfurOberigyptenweitbessererhaltengeblieben.

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