Gopi Krishna - Liebe, Sex Und Kundalini

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Gopi Krishna - Liebe, Sex und Kundalini

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Inhaltsverzeichnis Die Biographie Gopi Krishnas Gopi Krishna spricht über Liebe und Sex Gopi Krishna spricht über Kundalini Betrachtungen über die Evolution

Die Biographie Gopi Krishnas

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Gopi Krishna (1903 - 1984) war ein indischer Yogi, Mystiker, Lehrer, Sozialreformer und Schriftsteller. Seine Autobiographie Kundalini (The Evolutionary Energy in man) fand international sensationelle Beachtung. Gopi Krishna fühlte sich zum Yoga hingezogen. Sein Vater verzichtete auf die Welt, um ein frommes Leben zu führen. Er verließ seine 28-jährige Frau, die fortan Gopi und seine beiden Schwestern allein aufziehen musste. Seine Mutter übertrug nun alle Hoffnungen auf ihren einzigen Sohn. Aber er bestand die Prüfung für das Kollege nicht und nahm deshalb einen schlecht bezahlten Job an um die Familie zu versorgen. Dann begann er zu meditieren, um herauszufinden, wer er war. Nachdem er einige Jahre meditiert hatte, hatte er im Alter von 34 Jahren seine erste KundaliniErfahrung, die er in seiner Autobiographie beschreibt:

Plötzlich, mit einem Brüllen eines Wasserfalls, fühlte ich einem Strom flüssigen Licht's, der mein Gehirn durch das Rückenmark betrat. Völlig unvorbereitet für solch eine Entwicklung, wurde ich vollständig überrascht. Aber ich gewann meine Selbstkontrolle zurück, indem ich meinen Verstand auf den Punkt der Konzentration richtete. Die Lichtstärke wurde heller und heller, das Brüllen immer lauter. Dann erfuhr ich eine Schwingungsempfindung (rocking sensation) und glaubte aus meinem Körper heraus, gänzlich in einen Lichtschleier zu gleiten. Es ist unmöglich, diese Erfahrung richtig zu beschreiben. Mein Bewußtsein vermittelte mir das Gefühl, dass ich mich, inmitten eines Feldes aus Lichtwellen, ausbreitete. Ich wuchs und wuchs, dehnte mich immer weiter aus, während ich von meinem Körper, dem normalerweise die ganze Aufmerksamkeit gebührt, immer weiter Abstand nahm, bis er mir völlig unbewußt wurde. Ich bestand nur noch aus Bewußtsein ohne irgendeinen Umriss, ohne irgendeine Vorstellung eines Körpers, ohne irgendein Gefühl oder eine sinnliche Empfindung. Versunken in einem Meer aus Licht und Bewusstsein, welches ich um mich herum überall wahr nahm, und welches sich immer weiter ausbreitete, gab es in allen Richtungen nirgendwo eine Sperre oder ein materielles Hindernis. Ich war nicht mehr ich selbst. Oder um genauer zu sein, ich war nicht mehr der, als den ich mich kannte. Vielmehr hatte ich das Gefühl, der kleine Punkt meines Bewußtseins, der normalerweise auf meinem Körper begrenzt war, hatte sich zu einem beträchtlicher Kreis des Bewußtseins ausgedehnt, in dem der Körper einen kleinen Punkt bildete. Ich tauchte ein ins Licht, in einem Zustand des Triumphs und des Glücks, was unmöglich zu beschreiben ist. Langsam gewann Gopi Krishna ein internationales Renommee mit YogaInteressierten und Gelehrten von nah und fern. Er schrieb viele Bücher, reiste um die ganze Welt und hielt Vorträge. Er kam zu der Überzeugung, die Kundalini-Erfahrung sei in fast allen Religionen zu finden, die mit einer persönlichen Offenbarung beginnen. Er konnte KundaliniIkonographie (Ikonographie = Inhaltsdeutung in der Bildenden Kunst) in den Kulturen des alten Ägypten, sowie im quecksilbernen Caduceus (Stab mit zwei gewundenen Schlangen) des Quetzalcoatl (aztekischer Schlangengott) erkennen, und glaubte, es gibt eine allgemeine Grundlage, zu der ihm durch seine Vision Zutritt gewährt worden sei. Gopi Krishna theoretisierte, daß das Gehirn in einem Zustand der organischen Entwicklung sei, und daß beim Aufstieg der Kundalini in das Gehirn, sich normalerweise ein leiser Raum, Brahma-Randra genannt, öffnen würde, der in der yogischen Tradition bekannt sei. Gopi Krishna arbeitete unermüdlich, um die wissenschaftliche Untersuchung der Kundalini im menschlichen Rahmen zu fördern und vermutete, daß diese Energie die Menschheit zu einem höheren Bewußtseins führen könnte. http://en.wikipedia.org/wiki/Gopi_Krishna

Gopi Krishna spricht über Liebe und Sex

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Wie wir in unsere vorhergehenden Diskussionen gesehen haben, ist es nicht einfach, ein Verhalten oder eine Ernährungsweise zu finden, dass die zukünftige Entwicklung des Gehirns (positiv) beeinflusst. Obwohl ich bereits über Sexualität sprach, möchte ich es jetzt ein wenig ausführlicher tun. Da alle modernen Theorien über die Sexualität, einschließlich der Ideen, die von Freud geäußert wurden, nicht die Entwicklung des Gehirns in Betracht ziehen, können wir sagen, daß sie unvollständig sind. Es ist bekannt, dass an der biologischen Entwicklung unserer Gedanken, ein Teil der sexuellen Energie beteiligt ist. Den Beweis liefern uns Genies und Erleuchtete. In den letzten drei tausend Jahre war dieses sowohl den indischen, als auch den griechischen und ägyptischen Gelehrten bekannt. Sie wußten, daß Genie und Erleuchtung nichts anderes als umgewandelte sexuelle Energie sind. Freud erwähnte es in einer anderen Weise. Er sagt, daß es Libido ist und daß alle kreative Tätigkeiten und Geistesstörungen aus der Libido heraus entstehen. Aber er definierte die Libido nicht näher. Für Freud war die Libido einfach eine psychische Energie in einer subtilen Form, in einer psychischen Form. Aber die Libido hat auch einen körperlichen Aspekt, wie Wilhelm Reich es richtig erkannte. Er ist im Körper, in der Libido verankert. Reich hat deutlich darauf hingewiesen. Aber da die Wissenschaft keine Kenntnis davon hat, das die Umwandlung sexueller Energie zu Kreativität führt, was in den letzten Jahrtausenden von den Yogis unter Beweis gestellt wurde, sind natürlich alle gegenwärtigen Theorien über die Sexualität unvollständig. Was daher von einigen Psychologen und Medizinern über mehr oder weniger ungehemmte Sexualität empfohlen wird, ist folglich nicht nur trügerisch, sondern sogar im hohem Grade gefährlich für die menschliche Rasse. Wenn die Menschen erwachsen werden, stellen sie fest, welcher Teil der Energie zum Gehirn geht und welchen Teil sie für die Zeugungsfähigkeit oder für angenehme Zwecke verwenden können. Es gibt keinen Zweifel daran, daß es nichts in der Welt gibt, das so anziehend, verführerisch und bezaubernd ist, wie die sexuelle Liebe. Sie hat einige der größten Denker angespornt. Es ist die Liebe zu den Frauen, die einige der größten Schriftsteller, Denker, Politiker und Eroberer der Welt inspirierten. Es gibt nichts, das mit der Liebe für das Glück, für die Gesundheit und für die Entwicklung der Menschheit vergleichbar ist. Die Evolution leistet ihren Beitrag Aber die sexuelle Energie sollte nicht mißbraucht zu werden, weil sie von der Natur für die Zeugung, und damit für den Fortbestand der menschlichen Rasse, erschaffen worden ist. Damit leistet die Evolution ihren Beitrag am Fortbestehen der Menschheit. Daher ist es gescheiter, die sexuelle Energie zu konservieren, also zölibatär zu leben, als sie zu verschwenden. Dieses ist der Grund, warum ein zölibatäres Leben in den Religionen empfohlen worden ist. Es gibt keinen anderen Grund. Warum beharren die Religion in gewisse Weise darauf, daß du enthaltsam leben solltest, anstatt die sexuelle Energie

zu verschwenden? Aber wir brauchen ja nicht nicht einmal das Extrem zu betrachten. Ein rationaler, normaler und natürlicher Vorgang ist es, unser Leben so anzupassen, damit die Energie, die für die menschliche Fortpflanzung vorgesehen ist, auch für diesen Zweck verwendet werden kann. Es gibt einige Hinweise, die zeigen, daß die Natur uns immer wieder Warnungen gibt. Zum Beispiel haben viele Leute, nachdem sie den Höhepunkt erfahren haben, das Gefühl von Abscheu oder Kälte, das Gefühl der Antipathie oder sie empfinden eine große Müdigkeit. Dies ist eine Warnung der Natur, daß die Menschen es übertrieben haben. Nach dem sexuellen Höhepunkt sollte der Mann sich genau so energiegeladen fühlen wie vorher. Das bedeutet, daß er nichts von der Energie verbraucht hat, die für Fortpflanzung erforderlich ist. Sexuelle Energie erschafft den Geist Mit wissenschaftlichen Untersuchungen kommen viele Tatsachen ans Licht, wie sexuelles Verhalten reguliert werden sollte. Als allgemeine Formel solltest du herausfinden, wieviel Zeit vergehen sollte, bevor du wieder in der Lage bist, dich ohne ein Gefühl der Reue, der Belastung oder der Schuld, der Sexualität hinzugeben. Finde also die richtige Zeitspanne heraus. Es ist die sexuelle Energie, die den Geist, die Kreativität und Männlichkeit in uns entwickelt. Vielleicht ist dir bekannt, dass Tiere, wenn sie wie ein Pferd oder ein Stier kastriert werden, sehr zahm und schwach werden. Obgleich sie bereits sehr massig sind, werden sie immer fetter. Aber ihren Willen haben sie verloren. Ein Überfluß an sexueller Ausschweifung kommt einer Selbstkastrierung gleich. Der Elan, die Begeisterung und die Lust am Leben gehen verloren. Das Individium funktioniert nur noch als ein normales Sein. Dann geht der Mensch seiner Arbeit und seinen täglichen Verrichtungen nach und tut alles, was von ihm erwartet wird. Aber er ist nicht in der Lage, das zu tun, was er tun könnte, weil er mit seiner restlichen Energie sehr sparsam umgehen muss. Er hat keine andere Möglichkeit. Es wendet sich zum Nachteil des Menschen, wenn er sich unbeherrscht seinen sexuellen Ausschweifungen hingibt. In der Sozialarbeit, die ich in Kaschmir leistete, war eine unserer Leistungen die Wiederverheiratung von Hunderten von Witwen, da in meinem Staat die Wiederverheiratung nicht erlaubt war. Es war ihnen nicht einmal erlaubt, einen Mann zu treffen. Sie wurden fast wie Ausgestoßene behandelt und mußten ein einsames Leben leben. Alle Familienmitglieder schauten auf sie herab und betrachteten sie fast als Hexen. Sie sagten, die Witwe bringe Unglück ins Haus, da unser Sohn wegen ihr starb. Sie könne nicht wieder heiraten. Sie erfuhren manchmal eine rauhe Behandlung. Es war ihnen nicht einmal gestattet, in einer Fabrik mit Männern zu arbeiten. Dieses hat sich heute zum Glück im großen Umfang geändert. Von den Hunderten von Frauen, die wieder heirateten, habe ich nicht eine gesehen, die psychisch krank wurde. Nicht eine. Erstellt man eine Statistik über die Anzahl der psychischen Erkrankungen, sowohl für

die fortgeschrittenen, als auch für die rückschrittlichen Nationen, in denen sich die Menschen keine zwei Mahlzeiten am Tag leisten können, findet man möglicherweise in den fortschrittlichen Nationen eine grössere Anzahl an psychischen Erkrankungen, als in den ärmeren Nationen. Unter den Witwen, mit denen ich zusammen arbeitete, waren einige von ihnen von solch einem vortrefflichem Charakter, dass ich es nicht ausdrücken kann. Wie die sexuelle Energie nicht verausgabt werden sollte Wie die Folgen von sexuellen Ausschweifungen aussehen, kann man einem Experiment entnehmen, welches mit Ratten durchgeführt wurde. Ratten wurden in einen Käfig gesetzt und eine Elektrode wurde im sexuellen Lustzentrum des Gehirns eingepflanzt. War der Strom eingeschaltet, dann konnte das Lustzentrum der Ratten erregt werden. War der Strom ausgeschaltet, war eine Erregung nicht möglich. Nun wurde den Ratten beigebracht, einen Hebel zu bedienen, der das Lustzentrum im Gehirn stimulierte. Immer wieder berührten sie den Hebel, was eine lustvolle Empfindung bei ihnen auslöste. Sie taten es so lange, bis sie völlig erschöpft waren und bewusstlos umfielen. Nachdem sie wieder belebt wurden und man sie wieder in den Käfig setzte, taten sie genau das gleiche; immer und immer wieder. Sollten wir dasselbe tun? Sollten wir unsere Zukunft, unser Leben, an diese sexuelle Empfindung verschenken, die uns häufig danach unglücklich und schwach werden läßt? Dies sind die Dinge, die wir zu lernen haben. Wir sollten uns nicht in sexuellen Ausschweifungen verlieren. Man kann Sex haben, wenn man einige Tage wartet. Das bereitet ein größeres Vergnügen. Versuche dieses zu beachten. Wartest du eine längere Periode, dann wirst du merken, dass du größeres Vergnügen findest. Wenn du dich aber so wie die Ratten verhälst, dann wirst du merken, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo du sehr unglücklich wirst und keine Lust mehr empfindest, weder im Leben, noch zusammen mit deiner Frau. Daraus folgt dann die Scheidung. Die größten erleuchteten Meister Wir verstehen im allgemeinen nicht die Gründe für unser Verhalten. Als intelligente Menschen verfolgen wir bestimmte moralische Gesetze, wie wir es gelernt haben. Da ich mich bemühe, die Wahrheit zu sprechen, kann ich nichts zurück halten, was meine Erfahrung mich gelehrt hat. Ich habe in meinem sozialen Umfeld, mit Tausenden von Männern und Frauen sehr nahen und vertrauten Umgang, wie ein moderner Psychiater in seiner Praxis. Dabei stieß ich niemals auf eine Witwe, die ernsthafte psychische Probleme hatte. Ich empfand sie sogar als sehr tolerant. Sie hatten sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Aber damit möchte ich nicht sagen, daß du den Geschlechtantrieb vernachlässigen mußt oder im Zölibat leben solltest. Es gab kein Zölibat in Indien in den vedischen Zeiten (wikipedia: ca. 1200 v. Chr. - 900 v. Chr.). Tatsächlich schaute es auf die Veden herab. In den Upanishaden (wikipedia: 700 v. Chr. und 200 v. Chr.) dagegen, werden die

größten erleuchteten Meister geboren, Hunderte von ihnen. In der Zeit von 1.500 Jahren vor Christi Geburt bis ungefähr 500 Jahren vor Christi Geburt, gab es Hunderte von spirituellen Genies. (Gopi Krishna scheint für den Zeitraum der Veden und der Upanishaden andere Daten als wikipedia zu benutzen.) Als diese Männer im reifen Alter waren, gingen sie in Einsiedeleien und unterrichteten dort. Dieser Unterricht ist in den Upanishaden festgehalten. Die Upanishaden sind die Urquelle der indischen und sogar der griechischen Philosophie, obgleich dieses immer noch nicht von einigen modernen Wissenschaftlern erkannt worden ist. Aber du wirst überrascht sein, zu hören, daß es einige jener großen Weisen waren, die zuerst sagten, daß alles eins ist. Sie waren die ersten, die erklärten, daß Bewußtsein die reale Grundlage des Universums ist. Sie gaben der Menschheit den ersten Unterricht, und nicht einer von ihnen lebte im Zölibat. Einer der klügsten von ihnen, Yajnavalkya, hatte zwei Frauen, in Übereinstimmung mit den Gewohnheiten der damaligen Zeit. Beide folgtem ihn in die Einsiedelei in den Wald. Anmerkung: Diese Aussage Gopi Krishnas ist leider nicht richtig. In Kapitel XVII, Vers 14 der Bhagavad Gita (wikipedia: Bhagavad Gita = die Quintessenz der Veden bzw. Upanishaden, siehe unten), wird gesagt, dass Brahmacharya eins der Erfordernisse für die Askese des Körpers ist: "... Brahmacharya und Gewaltlosigkeit sind ebenfalls Enthaltungen des Körpers." (brahma-caryam ahimsa ca - sartram tapa ucyate). wikipedia: Bhagavad Gita - Der vermutlich zwischen dem fünften und dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert entstandene Text der Bhagavad Gita ist eine Zusammenführung mehrerer verschiedener Denkschulen des damaligen Indien, auf Grundlage der Veden, orthodoxer Brahmanismus, Upanishaden, Yoga und noch weitere, steht aber den Upanischaden gedanklich am nächsten. Hindus betrachten die Lehren der Bhagavad-Gita als Quintessenz der Veden. Eine andere Aussage in Kapitel VIII, Vers 11 der Bhagavad Gita besagt, dass Yogis Brahmacharya praktizieren, um das Ziel zu erreichen, das von den Kennern der Veden als Ziel betrachtet wird: "Die mit den Veden vertraut sind, sagen, dass große Weise im Lebensstandart der Entsagung Brahmacharya praktizieren." (yad aksaram veda-vido vadanti - visanti yad yatayo vita-raga - yad icchanto brahmacaryarh caranti). Eine ähnliche Aussage wird auch im Kathopanishad (poetischer Text der Upanishaden, indische Heilige Schrift) gemacht. In den Upanishaden wird also eindeutig über Brahmacharya (Enthaltsamkeit) berichtet. Im Mahabharata (sie gehört ebenfalls zu den Upanishaden, die Bhagavad Gita ist ein Teil davon), dem bedeutendsten und umfangreichsten Epos der Hindus, findest man im Santi Parva: "Das Dharma, hat viele Zweige, aber Dama, die Sinneskontrolle, ist die Basis von allem." Auch die Aussage Gopi Krishnas, dass Sanyassin (Waldeinsiedler,

Mönche) zusammen mit ihren Frauen in den Wald gingen, dort keineswegs zölibatär lebten und unterrichteten, stößt bei mir auf erhebliche Zweifel. In aller Regel lösen sich die Sanyassin von allem Weltlichen, trennen sich von ihren Frauen und begeben sich ganz allein in den Wald, um ihr Leben vollkommen Gott zu widmen. Vielleicht kann ja auch jemand etwas dazu sagen, ob die Enthaltsamkeit bereits in den Veden erwähnt wird. Ich nehme jedenfalls sehr stark an, dass sie bereits zur Zeit der Veden praktiziert wurde. Der beste Gebrauch unseres Gehirns Gopi Krishna: "So haben wir einerseits Askese und mönchische Entsagung. Es war Buddha, der das Brahmacharya (Zölibat) einführte, und es warSt. Benedikt (italienischer Mönch, gilt als der Begründer des christlichen Mönchtums im Westen), der es im Westen im 6. Jahrhundert einführte. Das monastische (mönchische) Leben war nicht Teil der frühen christlichen Kirche." Anmerkung: Es war nicht Buddha der das Brahmacharya einführte. Buddha führte lediglich eine Tradition fort, die bereits von vielen Yogis vor ihm praktiziert wurde. Meditation, Atemübungen und das Zurückziehen der Sinne (Brahmacharya) wurde bereits in den älteren Upanishaden um ca. 700 v.C. erwähnt. Es war auch nicht St. Benedikt der das Zölibat im 6. Jahrhundert nach Christus in Europa einführte. Vielmehr wurde es offiziell im Jahre 306 n. Chr. durch eine kirchliche Synode eingeführt, die allen Klerikern das Zölibat vorschrieb. Der Enthaltsamkeitszölibat wird erstmals auf der Synode von Elvira (ca. 306 n. Chr.) als Gesetz aufgeschrieben. Man stimmt in dem vollkommenen Verbot überein, das für Bischöfe, Priester, Diakone, d.h. für alle Kleriker, die im Altardienst stehen, gilt, dass sie sich ihrer Ehefrauen enthalten und keine Kinder zeugen. Wer aber solches getan hat, soll aus dem Klerikerstande ausgeschlossen werden. Es lässt sich klar zeigen, dass dieses Gesetz keine Neuerung darstellt, sondern nur eine Betonung einer bisherigen Praxis darstellt. Es gibt also bereits um 306 eine schon längere Tradition des Zölibats. Einige Historiker sind sogar der Ansicht, der Zölibat gehe auf apostolische Zeit zurück. Es wird auch davon ausgegengen, dass die Jünger Jesus enthaltsam lebten. So sagte z.B. Paulus in 1 Kor 7, 7: «Ich wünschte, alle Menschen wären unverheiratet wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.» Und: "Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, so sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen, ich möchte sie euch ersparen." (1 Kor 7, 28) Und: "Wer seine Jungfrau heiratet, handelt richtig; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser." (1 Kor 7, 38) Ebenso bei Lk 18, 28f: "Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das

Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben." Aber bereits lange vor Christi Geburt gab es im Judentum die ersten zölibatären Bewegungen. In den alttestamentlichen Büchern Exodus (2. Buch Mose) und Levitikus (3. Buch Mose) ist die Rede von Reinheitsvorschriften. Bei bestimmten Festlichkeiten und heiligen Handlungen übten die Juden sexuelle Enthaltsamkeit, aber auch Enthaltsamkeit von der Arbeit, von Speisen usw. Bereits um etwa 150 vor Christus breitete sich die jüdischen Essener (die Frommen), eine aramäische religiöse Gruppierung innerhalb des Judentums, in Damaskus (Syrien) aus. Sie lebten meist ehelos in Klostergemeinschaften zusammen und mussten sich vielen Reinheitsvorschriften unterziehen. Die Essener können als Vorläufer späterer Mönchsorden angesehen werden, die es aber im jüdischen Selbstverständnis damals noch nicht gab. Nach den antiken Quellen lebten sie getrennt vom offiziellen Tempeljudentum und in Anlehnung an Jeremia 31,31-34 in klösterlicher Einsamkeit. Sie forderten asketische Ordensgemeinschaft mit Gütergemeinschaft, ähnlich den ägyptischen Therapeutae bei Alexandria , bei denen es auch weibliche Mitglieder gab. Wenn Gopi Krishna behauptet, das monastische Leben war nicht Teil der frühen christlichen Kirche, so ist das nur die halbe Wahrheit. Immerhin gab es bereits 310 nach Christus eine Synode, die alle Bischöfe, Priester und Diakone zum Zölibat verpflichtete, also bereits lange bevor der Heilige Benedikt im 6. Jahrhundert angeblich das erste Kloster gründete. Wie ich nämlich im Heiligenlexikon fand, gab es offensichtlich bereits schon vorher die ersten Klöster in Europa. Der Heilige Hieronymus (347 n. Chr. - 30. September 420 n. Chr.) wurde in Stridon (heute Kroatien) geboren, studierte in Mailand und Rom Grammatik, Rhetorik und Philosophie und setzte sein Studium in Trier fort, wo er das Klosterleben kennen lernte. Der Heilige Hieronymus wirkte 35 Jahre lang zurückgezogen als Mönch. Das Zölibat ist also durchaus keine Erscheinung, die in Europa erst mit dem ersten Kloster auftrat. Zu allen Zeiten hat es Einsiedler, Priester und Heilige gegeben, die das Zölibat praktizierten. Sie praktizierten es aber in der Regel ganz für sich allein. Ich fand übrigens im Alten Testament einen sehr interessanten Satz, der offenbar ein Hinweis auf die Meditation sein könnte: "Selig der Mann, der das Joch auf sich nahm von Jugend auf; er wird einsam sitzen und schweigen ..." (Klgl 3,27f) Der beste Gebrauch unseres Gehirns So haben wir einerseits Askese und mönchische Entsagung. Es war Buddha, der das Brahmacharya (Zölibat) einführte, und es war St. Benedikt (italienischer Mönch), der es im Westen im 6. Jahrhundert einführte. Das monastische (mönchische) Leben war nicht Teil der frühen christlichen Kirche.

Was ich damit also sagen möchte, ist, daß wir das sexuelle Drängen nicht unterdrücken sollten. Aber wir werden zweifellos gezwungen sein, uns zu disziplinieren, wenn wir ein glückliches und kreatives Leben führen möchten; wenn wir den Geist in uns zur Blüte bringen möchten; wenn wir das beste von unserem Gehirn und unserer Energie nutzen möchten; und wenn wir das rechte Erbe an unsere Nachkommen übergeben möchten. Obgleich wir bisher das Sexual- und Sozialverhalten nicht sehr ausführlich besprochen haben, so erscheint bereits das Wenige, das ich gesagt habe, schwierig auszusehen. Obwohl meine Meinung nicht unbedingt mit modernen Ansichten übereinstimmt, und vielleicht ein wenig sonderbar erscheinen mag, sage ich es doch mit voller Verantwortung. Die meisten von euch, die noch jung sind, werden den Bewusstseinswandel, der in den nächsten zwanzig Jahren durch die Bombe (Kernwaffen) erzeugt wird, in der ganzen Welt miterleben. Wir werden erleben, daß diese gleichen Ideen von der Wissenschaft und von den Gelehrten bestätigt werden. Sie sind die Schlüssel zu einem glücklichen Leben, in dem die Gesetze der Evolution nicht verletzt werden. Die Belohnung erfolgt durch die Natur Ich kann es nicht ausdrücken, welche Belohnung die Natur bisher für den Mann bereit hielt. Lasst mich dafür ein Beispiel geben. Du weißt, welche Faszination der Sex für uns hat. Du weißt, welche Opfer ein Mann für seine Geliebte zu bringen bereit ist. Dieses galt besonders in der Vergangenheit, in der es Beschränkungen im sexuellem Verhalten gab. In Europa kämpften die Ritter, schlichen sich in Botengängen heimlich zu ihrer Geliebten und starben bei dem Versuch, sich mit ihr zu treffen. Sie fochten Duelle. Die Liebe spornte selbst die Könige an. Reiche wurden durch Kriege zerstört, wenn ein Kaiser eine Frau haben wollte, die einem anderen Land angehörte, und die er nicht ohne einen Krieg für sich gewinnen konnte. Wir wissen, wie die Vergangenheit, die Geschichte, wegen der Frauen und ähnlich wegen der Männer beeinflusst wurde und welche Opfer sie für die Männer bedeuteten. Nun stellt euch ein Paar vor, das sich intensiv, fast zu Tode liebt, welches dann aber durch einige Umstände voneinander getrennt wird und nach einigen Jahren wieder zusammen trifft. Stellt euch die Intensität des Vegnügens und der Liebe vor, wenn sie sich wieder einander umarmen. Multipliziere dieses Gefühl hundertfach und du bekommst einen kleinen Vorgeschmack der Entzückung, die das Gehirn empfindet, wenn es mit kosmischem Bewußtsein erfüllt ist. Dieses kann als das höchste Glück eines Menschen betrachtet werden. Aus diesem Grunde wird es als Sat-Chit-Ananda (Sein-Bewusstsein-Seligkeit) bezeichnet. Sat bedeutet Sein, Wahrheit, Chit bedeutet Bewusstsein und Ananda bedeutet extremes Glück. Die Einheit der menschlichen Seele, ist in Wirklichkeit keine Vereinigung, weil die Seele bereits endlos ist. Der Mensch braucht den Schleier der Maya, der Täuschung, der Unwissenheit, der Illusion, nur zu durchbrechen, der sein Bewusstsein trübt. Und wenn diese Befreiung geschieht, dann geschieht auch Sat-Chit-Ananda, Sein-

Bewusstsein-Seligkeit. Die Upanishaden (heiligen indischen Schriften) beschreiben es wie folgt: Wenn das Vergnügen der Liebe eine Maßeinheit ist und das Vergnügen des Erreichens des Himmels, hundert solcher Maßeinheiten entspricht, dann würden Tausende solcher Maßeinheiten die Ekstase von Brahmajnana, das Wissen von Brahman (Gott), beschreiben. Dieser Zustand kann nur durch die Bezeichnungen Ekstase, Seligkeit und Entzückung beschrieben werden. Er ist so intensiv, daß die Mystiker davon in Ohnmacht fallen. Ein Blick auf dein eigenes Selbst Es ist nicht möglich für den menschlichen Verstand, das Glück zu erfassen, sobald der Mensch der Glorie des Universums gegenüber steht, wenn der Mensch seine eigene göttliche Natur erfährt, wenn er erfährt, daß er und das geliebte Objekt, das Universum, eins sind. Es wird von solch einer intensiven Verzückung begleitet, daß jede Glückseligkeit auf dieser Erde dagegen nur ein schwaches Spiegelbild davon ist. Wenn du tatsächlich diese Verzückung der Liebe erfährst, bekommst du einen flüchtigen Blick auf dein eigenes Selbst. Es ist nur ein Blick, ein zarter Eindruck von der Seligkeit, die von allen Vergnügungen am größten ist. Sogar Könige, Kaiser, Multimillionäre und Milliardäre, neigen sich vor dieser Liebe. Auch ihr Leben wird erst durch diese göttliche Liebe glücklich. Genau so, wie man sich vorstellen kann, daß Menschen bereit sind, für die Geliebte zu sterben, kann man sich vorstellen, dass diese Liebe sich vervielfacht und ein Teil des täglichen Lebens wird. Stellen sie sich vor, daß die Freude, die Heiterkeit eines Kaisers, wie Alexander des Großen, und die Freude des reichsten Milliardärs der Vereinigten Staaten und das Leben eines Mannes, der den schönsten Harem in der Welt besitzt, sich alles zusammen in kosmisches Bewußtsein verwandelt. Wo besteht dann die Notwendigkeit der Menschen, hinter all dem Reichtum und der Macht hinterher zu laufen, wenn solch ein Segen innerhalb seiner Reichweite kommt? Wenn du das Leben der Mystiker nachliest, dann wirst du dort meine Aussagen bestätigt finden. Sie verschmähten alles. Sie interessierten sich weder für Reichtum, Wohlstand oder Ämter. Alle waren ausschließlich, Tag und Nacht, in ihrem inneren Glück vertieft. Und wenn es sie manchmal verließ, waren sie verzweifelt. Die Krone der Evolution Die mystische Verzückung ist eine erstaunliche Krone der Evolution, die der Menschheit den größten Anreiz bietet. Der sexuelle Anreiz dagegen ist bedeutungslos. Die mystische Verzückung stellt die Motivation für Frieden und Kontemplation zur Verfügung, weil man ohne inneren Frieden, ohne Kontemplation, ohne Bescheidenheit und ohne das Fehlen von Stolz, diesen mystischen Zustand nicht erreichen kann. Darum muss man alle diese Sachen aufgeben, um dieses Glück, dieses Geschenk, diesen Segen zu erreichen, der über allem steht, das wir uns erträumen können. Dieses

Glück übertrifft alles, was der Reichtum, die Macht und die Sexualität uns geben kann. Dieser Hauptanreiz hat die komplette Veränderung der Menschheit zur Folge, weil alle, die den erleuchteten Zustand des Bewußtseins erreichen, wiederholen, was Christus und Buddha und alle geistigen Lehrer der Vergangenheit gesagt haben. Das Wissen um diesem Zustand ist eine Seite, und es ist genau diese Richtung, in der sich die Menschheit entwickeln wird. Dies ist der Traum, die goldene Spitze, die vor uns liegt. Und sobald es bestätigt und bekannt wird, und die Menschen beginnen, sich in diese Richtung zu bewegen, wird es Tausende dieser erhabenen erleuchteten Menschen geben, die in den verschiedenen Bereichen der menschlichen Tätigkeit aktiv sein werden. Sie werden die Menschheit sicher durch das nukleare Zeitalter führen; und sie geben jedem die gleiche Chanche und den passenden Kredit. Dann wird es kein Ausnutzen mehr geben, das auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Kein Christus oder Buddha möchte den Kredit für sich selber haben. Er wird sagen, lass uns den Kredit untereinander aufteilen. Dieses wird die Zukunft von Frau und Mann sein. Dieses ist der Mann oder die Frau, auf den die Welt wartet. Sie werden sicher erscheinen, sobald die mystischen Methoden bestätigt sind. Wunschlos glücklich Es ist ein erhabenes Ziel, die Menschheit auf diese glorreiche Bestimmung vorzubereiten, diese Botschaft an jedem Ort zu verkünden. Andernfalls aber bin ich recht glücklich, denn das Reisen gefällt mir nicht so gut. Ich bin gesegnet. Ich benötige kein Lob, keinen Beifall oder irgendwelche Anhänger. Ich bin zufrieden. Was ich gewonnen habe, verläßt keinen Raum. Es gibt in mir keinen Wunsch, noch etwas erreichen zu wollen. Ich lebe ein normales Leben, esse meine Mahlzeiten und schlafe. Ich bin in jeder Tätigkeit normal. Aber ich werde auch gesegnet. Ich weiß, worüber ich rede. Ich gebe mir sehr viel Mühe, die Wahrheit zu sagen und ich versuche sie mit einfachen Worten auszudrücken. Ich habe keine Not, aber ich möchte diese Wahrheit mit allen Menschen teilen, diese Idee den Wissenschaftlern und Gelehrten mitteilen. Ich möchte die Wissenschaft anregen, sich damit zu befassen, damit den Menschen, die leiden, dieses Leid erspart bleibt, damit sie ein glücklicheres, zweckmäßigeres und befriedigenderes Leben führen können. Mögen die Menschen das Ziel erreichen, welches für sie bestimmt ist und den goldenen Preis gewinnen, den die Natur für uns bewahrt hat. Das ist mein ganzer Ehrgeiz. Ich bin zufrieden, wenn der Himmel mir erlaubt, diese Mission zu erfüllen, in welchem Umfang auch immer. Ich bin zufrieden, wenn ich in der Lage bin, darüber zu sprechen oder zu schreiben und lasse die Frucht in den Händen Gottes. Darum bin ich euch sehr dankbar, dass ihr mir in den letzten Tagen so geduldig und aufmerksam zugehört habt. Keine isolierte Anstrengung, keine Entdeckung der Wissenschaft, keine politische Strategie, die nicht die ganze Erde umfasst, wird an der Situation

etwas ändern, wenn wir uns nicht verändern. Die Kernwaffen werden uns immer daran erinnern, dass wir uns ändern sollten. Andernfalls würden sie nicht da sein. Es ist so absurd, so selbstmörderisch, so unmenschlich, daß solch eine Waffe nie von normalen denkenden Leuten geplant werden könnte. Aber sie sind hier, weil wir vom Weg abgewichen sind, der uns von der Offenbarung vorgeschrieben wurde. Alle Zivilisationen fielen, als sie diese Begrenzung überschritten. Das gleiche Schicksal erwartet unsere eigene Zivilisation, wenn wir es nicht ändern. Soweit also Gopi Krishnas Rede über Liebe und Sex. Jetzt würde ich gerne etwas mehr über Gopi Krishnas spirituelle Praktiken erfahren. http://www.ecomall.com/gopikrishna/

Gopi Krishna spricht über Kundalini

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Es ist ein schwerwiegender Fehler, anzunehmen, daß die Kundalini ungestraft von jedermann erweckt werden kann, der sich in dieser Disziplin versucht. Die beliebte Vorstellung, daß die Praxis einfach eine neue Energie im Körper aktiviert, ist trügerisch. Die, die glauben, daß das Erwecken und die Beherrschung der Kundalini, allein durch das absichtliche Bemühen erzielt werden kann, leben in einem Paradies der Narren. Richtig gesehen, muß die Einstellung mit der rechten Art und Weise betrachtet werden. Es ist tatsächlich der Druck, durch den sich langsam öffnenden hochempfindlichen Energiekanal, der auf das Gehirn ausgeübt wird, und der gleichzeitig als Wurzel des religiösen Impulses gilt, der den spirituellen Sucher antreibt, seine Sehnsucht zu befriedigen. Das Aufsteigen der Kundalini bedeutet nicht, eine wenig mehr Stille oder ein etwas entspannterer Zustand des Verstandes. Es ist auch nicht die Fähigkeit, ein wenig mehr Kreativität zu entfalten, euphorische Gefühle oder visionäre Erfahrungen zu erwecken. Unter dem Kundaliniaufstieg sollte man auch nicht die Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei der Arbeit oder den individuellen Bewußtseinswandel verstehen. Vielmehr versteht man darunter die komplette Metamorphose (Verwandlung) der Persönlichkeit. Die Verrücktheit des religiösen Wahns ist vergleichbar mit der Exzentrizität und der Verrücktheit eines Genies. Nur nimmt die geistige Verirrung eine andere Form an. Es sind nur die höchsten Erleuchteten, die frei davon sind. Übermäßige Buße, schreckliche Selbstkasteiung, äußerste Einsamkeit, die Ablehnung der Liebe, die Ablehnung der Welt und Familie, anormale Lebensarten und Verhaltensweisen, bizarres Auftreten und malerische Kleidung sind Teil dieser Manie. Wenn der Verstand nicht schon von frühen Alter an diszipliniert worden ist, bringt eine angeregte Kundalini oft den unbezähmbaren Wunsch nach Okkultem und Bizarrem hervor. Es ist unglaublich, in welchem Ausmass die Opfer dieses Wunsches, durch Pseudo-Gurus, durch

Scharlatane und Schwindler übertölpelt werden, die sich als Gottmenschen ausgeben. Einer dieser "Gottmenschen", die ich kennen lernte, lebte in einem Dorf in Kaschmir. Er urinierte im Beisein der Menschenmassen, die ihn besuchten, in ein silbernes Gefäß, um anschließend das Publikum, Männer und Frauen, mit dieser Flüssigkeit zu besprühen. Es wird sogar gesagt, daß seine Bewunderer ihre Gesichter hinhielten und ihre Busen freilegten, um die "heiligen" Tropfen zu empfangen. Der Wunsch an einem in hohem Grade ausgeglichenen und geregeltem Leben, als eine Vorbedingung für kosmisches Bewußtsein, wurde schon vor langer Zeit in Indien erkannt. Die Betonung aller großen Religionen, an einem keuschen und gesegneten Leben, stammt von der gleiche Notwendigkeit ab. Das Erwachen der Kundalini kann stufenweise oder plötzlich geschehen und es kann in der Intensität und in der Wirkung, entsprechend der Entwicklung, der körperlichen Verfassung und dem Temperament der unterschiedlichen Individuen schwanken. Aber in den meisten Fällen ergibt sich daraus eine grössere Instabilität der emotionalen Natur und eine grössere Anfälligkeit zu abweichenden Geisteshaltungen. Dies resultiert hauptsächlich aus fehlerhaften Erbanlagen, falschen Methoden in der spirituellen Praxis oder in einem Übermaß in der Gestaltung oder Form der spirituellen Praxis. Anmerkung: In diesem Punkt kann ich Gopi Krishna nicht zustimmen. Davon auszugehen, dass die spirituelle Praxis in den meisten Fällen zu einer abweichenden Geistelhaltung führt, halte ich für sehr fragwürdig. Vielmehr würde ich davon ausgehen, dass genau das Gegenteil davon eintritt, nämlich eine erhebliche Genesung, die mit einer psychischen Stabilisierung einhergeht. Wie allerdings von Gopi Krishna bekannt ist, hatte er selber enorme psychische Probleme beim Aufstieg der Kundalini. Lassen wir uns also überraschen, wie Gopi Krishnas spirituelle Praxis ausgesehen hat, da er darauf noch zu sprechen kommt. Gopi: Es schien, als ob ich mich unerwartet von einem soliden Felsen der Normalität in einen verrückt rasenden Whirlpool abnormalen Daseins verwandelte. Der heftige Wunsch zu sitzen und zu meditieren, der stets während der vorhergehenden Tage vorhanden war, war plötzlich verschwunden und durch ein Gefühl des Horrors vor dem Übersinnlichen ersetzt worden. Am liebsten wäre ich davon geflogen. Gleichzeitig verspürte ich eine plötzliche Abscheu gegenüber der Arbeit und Gesprächen, mit dem unvermeidlichen Resultat, dass ich mich für nichts mehr so recht begeistern konnte. Die Zeit quälte sich nur langsam dahin, was den bereits verzweifelten Zustand meines Verstandes noch weiter verschlimmerte. Die Nächte waren sogar noch schrecklicher. Ich konnte es nicht ertragen, Licht in meinem Zimmer zu haben, nachdem ich zu Bett gegangen bin. In dem Moment, in dem mein Kopf das Kissen berührte, eilte eine große züngelnde Flamme über die Wirbelsäule in das Innere meines Kopfes. Es erschien, als ob in den Stunden der Dunkelheit, ein Strom lebenden Lichtes,

mit wachsender Geschwindigkeit, ununterbrochen durch das Rückenmark, in den Schädel raste. Wann immer ich meine Augen schloss, hatte ich das Gefühl, in einen eigenartigen Kreis aus Licht zu schauen, in dem leuchtende Ströme wirbelten, die sich schnell von einer Seite zur anderen Seite bewegten. Der Anblick war faszinierend aber schrecklich, ausgestattet mit übernatürlicher Ehrfurcht, die manchmal das Mark in meinen Knochen abkühlte. Ich schien versehentlich den Hebel eines noch unbekannten Mechanismus berührt zu haben, der in der komplizierten und noch nicht erforschten Struktur des Körpers versteckt lag, der einen bisher eingepferchten Strom freisetzte. Dieser reißende Strom überflutete die Gehör- und Optikregion und verursachte die Empfindung eines Brüllentons und sich übernatürlich bewegender Lichter. Er führte eine völlig neue und unerwartete Eigenschaft in die normale Funktion des Verstandes ein, der allen meinen Gedanken und Handlungen den Anschein von Irrealität und Abnormalität gab. Für Wochen hatte ich keine Ruhepause. Jeden Morgen kündigte sich für mich eine neue Art des Terrors an, eine neue Komplikation im bereits zerrütteten Nervensystem, ein tieferer Anfall von Melancholie oder ein stark nevöser Zustand des Verstandes, den ich zurückhalten mußte, damit er mich nicht vollständig überwältigte. So war ich ständig in Alarmbereitschaft. Nach einer vollständig schlaflosen Nacht, und nachdem ich geduldig den Folterungen des Tages widerstanden hatte, mußte ich mich auf eine noch schlimmere Quälerei der kommenden Nacht vorbereiten. Ein Mann überwindet normalerweise heiter und mutig alle Schwierigkeiten, wenn er im Besitz gesunder geistiger und körperlicher Fähigkeiten ist. Ich dagegen verlor vollständig das Vertrauen in meinem eigenen Verstand und in meine körperliche Verfassung und lebte wie ein vom Terror verfolgter Fremder in meinem eigenen Fleisch, der ständig an seinen prekären Zustand erinnert wurde. Mein Bewußtsein befand sich im Zustand unaufhörlichen Flusses, so daß ich nie sicher war, wie er sich innerhalb der nächsten Minuten benehmen würde. Es stieg und fiel wie eine Welle und hob mich einen Moment aus den Fängen der Angst heraus, um mich im darauf folgenden Moment, wieder in die Tiefen der Verzweiflung zu stürzen. Es schien, als ob der Strom der Vitalität, der durch das Rückenmark in mein Gehirn stieg, und der geheimnisvoll mit der Region nahe der Unterseite der Wirbelsäule verbunden war, merkwürdige Tricks mit meiner Phantasie spielte. Aber ich war nicht imstande, ihn zu stoppen oder seinem Effekt auf meine Gedanken zu verhindern. War ich dabei, meinen Verstand zu verlieren? Waren dies die ersten Anzeigen einer Geistesstörung? Dieser Gedanke trieb mich ständig zur Verzweiflung. Es war nicht so sehr die extrem sonderbare Natur meines Geisteszustandes, als die Furcht vor anfänglicher Verrücktheit oder eine ernste Störung des Nervensystems, die mich mit wachsendem Schrecken erfüllte. Niemand konnte auch nur ahnen, was in meinem Inneren geschah. Ich wußte

das, denn nur eine dünne Linie trennte mich vom Wahnsinn. Und dennoch machte ich niemandem gegegnüber eine Andeutung über meinen Zustand. Ich erlitt schweigend unerträgliche Qualen, weinte innerlich über die Wende des Schicksals, und tadelte mich immer wieder bitterlich, für das Erforschen des Übernatürlichen, ohne vorher ein besseres Wissen darüber erworben zu haben, ohne mich vorher auf die Risiken und Gefahren des Weges vorbereitet zu haben. Ich wußte nicht, wie ich es erfassen sollte, daß ein automatischer Vorgang, der durch die Praxis der Meditation in Gang gesetzt worden war, nun plötzlich begonnen hatte, meinen Verstand mittels eines biologischen Prozesses auf ein erhöhtes Bewußtsein vorzubereiten, der so natürlich war, wie die unantastbaren Gesetze der Evolution der Arten oder die Entwicklung und Geburt eines Kindes. Wann immer mein Verstand sich um sich selbst drehte, fand ich mich wieder, wie ich mit wachsender Panik in die unheimlichen Strahlen starrte, die meinen Kopf füllten und wie ein furchterregender Strudel wirbelten. Ich fand sogar seine Reflexion in der Dunkelheit meines Raumes wieder, während der langsam schleppenden Stunden der Nacht. Nicht selten nahmen sie schreckliche Formen und Posen an, als ob satanische Gesichter grinsten und unmenschliche Grimassen in der Dunkelheit gestikulierten. Es gab einen Ton wie einen Nervenfaden, der zuschnappte und plötzlich durchlief ein silbriger Streifen im zickzack durch das Rückenmark, wie die schlängelnde Bewegung einer weißen Schlange in schneller Flucht und verströmte ein Glänzen. Ein Kaskadenschauer der leuchtenden lebenswichtigen Energie floss in mein Gehirn und füllte meinen Kopf mit einem herrlichen Glanz, anstatt der Flamme, die mich die letzten drei Stunden quälte. Ich war vollständig von diesem plötzlichen Wandel benommen. Der feurige Strom, schoß noch einen kurzen Moment zuvor, wie eine Stichflamme durch mein Nervensystem und plötzlich war ich überglücklich über das Ende der Schmerzen. Für einige Zeit blieb ich vollkommen ruhig und bewegungslos. Ich kostete das Glück der Erleichterung, welches mein Gemüt überflutete. Es fiel mir schwer, zu glauben, dass ich wirklich frei von diesem Horror war. Gequält und erschöpft, fast am Punkt des Zusammenbruchs durch das Martyrium, welches ich in dieser schrecklichen Zeit erlitten hatte, fiel ich unmittelbar in den Schlaf. Gebadet im Licht und zum ersten Mal nach Wochen der Qual, fühlte ich die süße Umarmung des Schlafes. Im Falle eines plötzlichen, kraftvollen Erweckens der Kundalini, muß mit äußerster Obacht folgendes beachtet werden: 1. die Geistesverfassung, 2. die Nahrungsaufnahme, 3. das erotische Verhalten. Der Wille hierzu sollte bereits kultiviert worden sein, um die Kontrolle über den chaotischen Zustand des Verstandes auszuüben. Wie das Pendel einer Uhr, schwingt es zwischen Hoffnung und Furcht, Unsicherheit und Vertrauen, Freude und Sorge, hin und her. Aus keinem ersichtlichem Grund, pendelt es, wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben, von einer Seite zur anderen und dann wieder zurück, und wird dadurch zum völlig unberechenbaren Subjekt der Erfahrung. Wenn der Wille nicht stark genug ist und es an

Charakterstärke mangelt, um sich selbst unter Kontrolle zu halten, können die Pendelbewegungen zu jenen unverantwortlichen Taten führen, die die Eigenschaft einer Geistesstörung besitzen. Es gab keine Verminderung in der vitalen Strahlung, die vom Sitz von Kundalini ausging und zu meinen Nerven und zu jedem Körperteil strömten, die meine Ohren mit mysteriösen Tönen und meinem Kopf mit mysteriösen Lichtern füllte, aber der Strom war jetzt warm und angenehm, anstatt heiß und brennend, und er beruhigte und erneuerte die gequälten Zellen und das Gewebe in einer wirklich wundersamen Weise. Ich befand mich, in einem außergewöhnlichen Zustand: Ich fühlte mich, wie ein strahlendes Medium, intensiv lebendig und äußerst empfindlich, Tag und Nacht durchdrang mich ein Strahlen, das durch jeden Teil meines Körpers lief, welches nun zu einem Teil meiner Persönlichkeit wurde. Ich beobachtete häufig, mit äußerster Verwirrung, das erstaunliche Spiel dieser leuchtenden Kraft. Was mich in Bezug auf die Öffentlichkeit zögern ließ, war die einzigartige Natur des Phänomens. Es gab weder eine Übereinstimmung mit den bekannten spirituellen Medien, noch schien es Ähnlichkeiten mit den dokumentierten Erfahrung aller möglichen bekannten Mystiker und Heiliger in Ost und West zu geben. Seine Besonderheit liegt in der Tatsache, daß das Phänomen, den Versuch einer bisher unerkannten vitalen Kraft im menschlichen Körper darstellt, die durch freiwillige Bemühungen hervorgerufen wird, und den vorhandenen psychophysiologischen Apparat eines Menschen, in eine Richtung zu Formen in der Lage ist, die dem Bewußtseins normalerweise nicht zugänglich ist. Ich war jetzt der Zuschauer eines seltsamen Dramas, das sich in meinem eigenen Körper abspielte. Eine unermeßlich aktive und leistungsfähige vitale Kraft, die plötzlich durch die Meditation ausgelöst wurde, und immerzu am Wirken war, übernahm die Kontrolle über aller Organe und das Gehirn, und hämmerte und stampfte es in verschiedene Formen. Ich beobachtete bloß die sonderbare Aufführung, die lichtblitzartigen Bewegungen der strahlenden und intelligenten Energie, die absolutes Wissens und Herrschaft über meinen Körper besaß. Ich weiß nicht, wie es geschah, daß ich selbst in diesem extrem anormalen Zustand meines Verstandes, ständig neue Wege fand, um mich besser den verändernden Umständen anzupassen. Ich suchte häufig nach dem rechten Verhalten, um mit den unerwarteten und schwierigen Situationen des Alltags besser umgehen zu können. Wenn ich allerdings gegenüber den Kollegen zu viel über meine Abnormalität sprach, und die seltsamen Äusserungen, die jetzt eine regelmäßige Eigenschaft meines Lebens waren, andeutete, wurde ich mitunter als Geisteskranker bezeichnet und dementsprechend behandelt. Den unangenehmen Anfragen, die sich auf meine Erfahrungen bezogen, zeigte ich normalerweise ein taubes Ohr und hielt mich bedeckt. Da ich ihre Neugier nicht befriedigen und keine bemerkenswerte Änderung in

mir finden konnte, wurde die Geschichte meines sprituellen Abenteuers als Mythos behandelt. Für einige wurde ich zum Gespött, die meine körperliche Unpäßlichkeit für eine göttliche Fügung hielten. Von meinem Bewusstsein her betrachtet, an das ich mich seit meiner Kindheit gewöhnt hatte, und das selbstverständlich vom Egoismus geprägt war, hatte ich mich in einem Zug in eine glühende Kugel aus Bewusstsein verwandelt, die größer und größer wurde, bis ein Maximum erreicht war. Das Ich blieb, was es war. Aber anstelle einer begrenzenden Einheit, war es von einer strahlenden Kugel aus Bewusstsein mit einer beträchtlichen Dimension umgeben. Etwas präziser gesagt, gab es dort einerseits das Egobewußtsein und andererseits ein ebenso enorm erweitertes Feld aus Bewußtsein, die beide nebeneinander existierten, die sich aber deutlich voneinander unterschieden. Da ich immer ein gewöhnlicher Mann, mit einem bescheidenen Lebenswandel war, der sich den täglichen Verantwortlichkeiten stellte, erlaubte ich niemals einer falschen Idee, sich in meinem Verstand festzusetzen, wenn sich keine neuen Erkenntnisse in mir entwickelt hatten. Auf der anderen Seite, gab es diese absolute Hilflosigkeit, vor der erwachten Energie, die in mir das Gefühl der Demütigung auslöste, und den kleinen Rest von Stolz, den ich noch besaß, ins Wanken brachte. http://www.ecomall.com/gopikrishna/ Top

Betrachtung über die Evolution

Top

Es wird gesagt, daß es Gopi Krishnas größter Fehler war, daß er nur eine Botschaft hatte und daß alle seine Schriften - mehr als ein Dutzend Bücher, etliche Artikel, Interviews, Vorträge und umfangreiche unveröffentlichte Schriften und Korrespondenzen - auf die eine oder andere Weise diese Botschaft behandelt. Er veränderte seine Botschaft nie, weil er seine Hinweise stets von der Quelle nahm, von der er seine Inspiration erhielt. Was der Welt am meisten fehlt, sagte er, ist das Wissen, um die Gesetze der Evolution. Das Drama, das der ganzen Erde in diesem Moment verordnet wird, wird inszeniert, um drastische Veränderungen im Denken und Verhalten der Menschen zu erzielen. Die Natur schreit eine Warnung nach der nächsten aus. Dieses war es, was Gopi Krishna sagte, als er vorschlug, daß die Wissenschaft ihr äußerstes tun sollte, um die Gesetze der Evolution zu verstehen. Mit dieser Bitte richtete er sich 1972 in seinem Buch "The Biological Basis of Religion and Genius" (Biologische Basis religiöser Erfahrung) an Wissenschaftler, Gelehrte und Weltführer. Der bekannte deutsche Physiker und Philosoph, Prof. Carl Friedrich von Weizsacker, Direktor des Max Planck Instituts für Sozial-Wissenschaften, schrieb die

Einleitung. In dem Buch unterstrich Gopi Krishna, daß die anwachsenden Spannungen in der Welt, die Zunahme der Verbrechen und Gewalttätigkeiten, die Tendenz zu immer mehr zerstörerischen Kriegswaffen, Revolutionen, Terrorismus und Blutbäder, die Rotlicht-Signale der Natur, die Vorboten des Unglücks, sind. Wenn der führenden Köpfe der Welt, diese Warnsignale, nicht in der rechten Weise deuten, ist eine Katastrophe unvermeidlich. Wenn ich mir die heutige Diskussion um die Umweltverschmutzung und den Artenschutz betrachte, habe ich das Gefühl, dass Gopi Krishnas Aussagen auch heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Sie sind aktueller denn je. Ein

wirklicher

Turm

von

Babel

Aber die politischen Führer fast aller Länder sind völlig mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, und die führenden Gelehrten haben sich im Labyrinth ihres eigenen Lernens verloren. Das Resultat ist, das trotz aller Fortschritte, die Erde zu einem wahrhaften Turm zu Babel geworden ist, in dem die Grundlagen, die für das menschliche Überleben unbedingt notwendig sind, Frieden und Glück, in der Jagd nach schnelleren Autos, Flugzeugen, Computern, extravaganten Konsumgütern, neuen Technologien und Luxusartikeln, verloren gegangen sind. Dieses ist der Grund, warum es in der heutigen Zeit eine Lawine des Interesses an den Studien des Bewußtseins gibt. Die Zahl der Konferenzen, Webseiten, Bücher und Publikationen über das Bewusstsein, wächst Monat für Monat. Einige sprechen sogar über eine neue „Wissenschaft des Bewußtseins“. Aber es ist nicht klar, was diese Bezeichnung bedeutet. "Das wachsende Interesse an Bewußtseins-Studien hat viele Kommentatoren verlasst, sich an ihren Köpfen zu kratzen und nach Erklärungen suchen lassen", sagt den Verleger des Journals der Bewußtsein-Studien. "Wir sehen, dass die Wissenschaft das Bewusstsein im letzten Jahrhunderts weitgehend ignoriert hat. Kommt daher das plötzliche Interesse? Dies schien einst die Aufgabe der Religion zu sein. Aber heute schauen wir auf die Wissenschaft, um eine authentischere Beschreibung von dem zu finden, was unter Bewusstsein zu verstehen ist." Sobald die Experimente, die hier vorgeschlagen werden, bestätigt werden, wird es kein Thema geben, das so viel Aufmerksamkeit von den Gelehrten und Wissenschaftlern erfahren wird, wie dieses. Die Entwicklung des Bewußtseins wird bald von den Gelehrten in allen seinen unterschiedlichen Aspekten untersucht werden, spirituell, psychologisch, soziologisch und biologisch. Aber die größte Aufgabe wird es sein, die Entwicklung des Geistes (Psyche, Seele, Gemüt) durch die organische Entwicklung des Gehirns, zu erklären. Das

mystische

Bewusstsein

bestimmt

die

Biologie

Dieses würde z.B. bedeuten, daß der übersinnliche Zustand des Bewußtseins,

der in der Form von Ekstase von den Propheten und Mystikern erfahren wird, keine spezielle Bevorzugung durch Gott anzeigen, sondern nur eine erhöhtes Fähigkeit der Wahrnehmung, in die Richtung, in die die Menschheit sich unwiderstehlich entwickelt. Soweit wir wissen, ist dieses das erste mal, dass dieses mystische Bewußtsein oder der organische Vorgang, der dazu führt, nämlich die Kundalini, auf diese Art definiert worden. Eine besondere Anerkennung für diese hervorragende Entdeckung, muß vor allen Dingen den erleuchteten Weisen aus dem altem Indien entgegen gebracht werden. Wir stellen nur ihre Entdeckungen und ihr Wissen in der Sprache der Wissenschaft dar. Pierre

Teilhard

de

Chardin

Wir sagen nicht, daß der menschliche Verstand sich in Richtung zu unbestimmten Gipfeln entwickelt, wie Teilhard de Chardin und andere dies gesagt haben. Pierre Teilhard de Chardin war ein französicher Theologe, Philosoph und Professor für Geologie und Paläontologie in Paris. Er nahm an vielen Forschungsreisen nach Burma, Äthiopien, Indien, Java und China teil. Wegen seiner unorthodoxen theologischen Auffassung, bekam er bald Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche. Deshalb lebte er hauptsächlich im fernen Osten, größtenteils in China. Er schrieb einige Bücher. Sein Interesse wendetete sich mehr und mehr der Evolution und dem Werden des Menschen zu. Die Veröffentlichung seines 1940 fertiggestellten Hauptwerkes "Der Mensch im Kosmos" sollte er aber nicht mehr erleben. Hatte er bereits 1926 seinen Lehrstuhl für Geologie, wegen seiner unorthodoxen theologischen Auffassung, am Institut Catholique in Paris verloren, so entzog Rom ihm 1940 die Druckerlaubnis. Ausserdem wurde ihm Ekletizismus vorgeworfen, also der Vorwurf gemacht, sein Wissen aus verschiedenen Theorien und Weltanschauungen anderer, zu einem neuen Werk zusammengefasst zu haben. Er sollte überhaupt keine theologischen und philosophischen Werke mehr veröffentlichen. Er selbst wollte aber seine Bücher nicht als freier Philosoph außerhalb von Kirche und Orden publizieren. 1950 wurde er zum Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1951 wurde er - infolge der Enzyklika "Humani generis" ("Über einige falsche Ansichten, die die Grundlage der katholischen Lehre zu untergraben drohen") - zum zweiten Mal vom Orden aus Frankreich verbannt. Auch diesmal gehorchte er der Ordensdisziplin. Seine letzten Jahre verbrachte er als Antropologe im amerikanischen Bundesstaat New York. Nach seinem Tod 1955 konnten seine Bücher gedruckt werden, sie erreichten in kurzer Zeit Millionenauflagen. Die Bedeutung Teilhard de Chardins liegt in seinem Versuch, den christlichen Glauben mit der damals neuen evolutiven Sicht von Kosmos und Leben zusammen zu bringen (Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube). Er stieß dabei bis an die Toleranzgrenzen der kirchlichen Lehre vor, wurde

jedoch

bahnbrechend

für

das

nachfolgende

theologische

Denken.

Teilhard sieht Leben und Kosmos in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung, die noch nicht an ihr Ziel gelangt ist. Kennzeichen dieser Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit. Das Streben in diese Richtung, also der Motor der Evolution, ist für Teilhard die Liebe. Diese Liebe, die das letzte Ziel, die organische Einheit alles Seienden, bereits handelnd und leidend vorwegnimmt, war für Teilhard im Herzen eines Menschen vollkommen verwirklicht: in Jesus Christus. So nennt er Christus als Ziel, Richtung und Motor der Evolution. Teilhards Schau ist geprägt von großer naturwissenschaftlicher Kenntnis und zugleich von tiefer Frömmigkeit, vor allem von der Herz-Jesu-Spiritualität. Bahnbrechend (und zu seiner Zeit anstößig) ist er darin, die Schöpfung nicht als etwas Abgeschlossenes und seither Fertiges anzusehen, wie es die biblischen Schöpfungserzählungen nahe zu legen scheinen, sondern als einen bis ans Ende der Zeit fortdauernden Prozess mit noch ungeahnten Ergebnissen. Neu gedacht hat er auch das Verhältnis von "notwendiger" Entwicklung und menschlicher Freiheit. Theologischer Anknüpfungspunkt ist ihm dabei die Lehre vom Heiligen Geist, dessen Wirken kein bloß vergangenes ist, sondern der mit der schöpferischen Freiheit zusammenwirkt. Pierre Die

Teilhard

de

Chardin

Erforschung

der

Kundalini

Wir sagen nicht, daß der menschliche Verstand sich in Richtung zu unbestimmten Gipfeln entwickelt, wie Teilhard de Chardin und andere dies gesagt haben. Was wir vorschlagen ist, dass das menschliche Bewußtsein sich in Richtung eines vorbestimmten Ziels entwickelt. Dieses Ziel ist der mystische oder erleuchtete Zustand, der von Tausenden von Mystikern und erleuchteten Menschen in der Vergangenheit erreicht wurde. Die Heiligen Schriften der Welt sind eine Sammlung der Enthüllungen, die von einer höheren Intelligenz empfangen wurden. Die Erforschung der Kundalini geht folglich über allem hinaus, was zur Zeit von Gelehrten auf anderen Feldern der Bewußtseinsforschung vorgeschlagen wird. Indem sie zu den Wurzeln des Bewußtseins vordringt, versucht die Forschung, die geheimnisvolle Welt der Intuition, der Kreativität und der Entwicklung zu enträtseln. Sie versucht, die Quelle aufzudecken, der alles Wissen, Wissenschaft, Kunst und Philosophie entsprungen ist, nämlich dem Genie. Ein

großer

Bedarf

an

Genies

Die Welt steht in der verzweifelten Notwendigkeit von Genies, besonders politischen Genies, die die vorhandenen politischen Systeme, mit den Bedürfnissen von Millionen sich schnell entwickelten Menschen, in Einklang zu bringen. In der Rechtswissenschaft sind Genies erforderlich, um die altmodischen,

schwerfälligen Systeme zu verbessern, die teilweise noch aus der Römerzeit stammen. In der Wissenschaft, der Medizin und in der Sozialwissenschaft, sind Genies erforderlich, um die derzeitigen Ungleichheiten zu verbessern und die Gesellschaft fest entschlossen, zu einem erhabenen Zustand zu führen, die ihr vorherbestimmtes evolutionäres Ziel ist. Kundalini Forschung würde auf der Voraussetzung basieren, daß es ein Potential im menschlichen Gehirn gibt, nicht nur ein spirituelles, sondern ebenso ein organisches Potential, welches, wenn es verwirklicht wird, das Bewusstsein der Menschen verändern kann, mit dem sie das Bild des Universums wahrnehmen. Mit dieser veränderten Wahrnehmung, wird der Aspekt der Schöpfung neu betrachtet und neue Horizonte öffnen sich. Nur im Zustand dieses umgewandelten Bewußtseins, kann die wahre Natur des Verstandes aufdeckt werden. Dadurch wird die Erkenntnis frei, daß das kosmische Bild, welches wir durch unsere Sinne erfahren, nicht die Realität an sich ist, sondern nur eine Reflexion des Verstandes. Diese Überlegungen können zu einer Erneuerung unseres Denkens führen. Kundalini,

die

evolutionäre

Energie

Seit Tausenden von Jahren, sind die Mystiker einmütig in ihren Bekenntnissen, daß das physische Universum die Schöpfung einer göttlichen Fügung ist. Aber es gelang ihnen niemals, diese Vorstellung ihren Mitmenschen zu vermitteln oder die Gelehrten davon zu überzeugen, dass solch eine Umwandlung des Weltbildes und des beobachteten Geistes möglich ist. Offenbar ist es nur in einem Zustand der erhöhten geistigen Wahrnehmung möglich, die wahre Natur des Kosmos zu erkennen. Die Menschen folgten ihnen nicht, weil sie, ausgenommen diese wenigen besonders begabten, das Universum durch die gewöhnlichen sensorischen Kanäle wahrnahmen. Die normalen Menschen hatten eigentlich nur die Möglichkeit, in ihren Träumen, diesen beschränkten Zustand zu überschreiten. Was wir über Kreativität, Genie und Evolution sagen, ist nicht intellektuell oder theoretisch, sondern aus der Erfahrung geboren, die von Gopi Krishna über eine Zeitdauer von fast fünfzig Jahren gewonnen wurde. Er beobachtete sich so genau und sachlich, wie ein Wissenschaftler den Gegenstand einer Studie in seinem Labor beobachten würde. Er erlaubte niemals seinen Gefühlen, sein Urteil zu beeinflussen. Seine Erfahrungen waren so außerordentlich, daß es schwer ist, eine andere dokumentierte Beschreibung eines ähnlichen Geschehens überhaupt zu finden. Allerdings hielt er einige der seltsameren Ereignisse in seiner Autobiographie "Kundalini" sogar absichtlich zurück, weil er glaubte, sie seien für einen rationalen Verstand unannehmbar. Die

traditionelle

Ansicht

über

Kundalini

Seit den Veden (heilige indische Schriften) bis zum heutigen Tag, hat eine

Tradition in Indien bestanden, die davon ausging, daß es an der Unterseite der Wirbelsäule eine Kraft im menschlichen Körper gibt, die als Kundalini bezeichnet und symbolisch als aufgerollte Schlange dargestellt wird, die mit bestimmten geistigen und körperlichen Disziplinen, einschließlich Meditation und einer rechten Lebensweise, geweckt werden kann. Wenn diese Kraft geweckt wird, steigt sie zu einer bestimmten Region im Gehirn, bekannt als Brahmarendra (der Raum von Brahman), der gleichzeitig geweckt wird. Es wird gesagt, wenn dieses geschieht, wird der menschliche Geist umgewandelt und erreicht einen Zustand, der als mystische Ekstase oder Samadhi (Erleuchtung) bekannt ist. Diese mystische Ekstase ist ein wiederholtes Charakteristikum der Geschichte und wird durch die selbstgeschriebenen Darstellungen der Mystiker und Heiligen, aus Ost und West, in den unterschiedlichen Kulturen der Welt bestätigt. Die grundlegenden Eigenschaften dieses Phänomens stimmen in allen Berichten überein, was die Gleichförmigkeit der Erfahrung und seiner objektiven Natur zeigt. In den zahlreichen Abhandlungen der Veden bis zum heutigen Tag, wird immer wieder gesagt, dass diese geheimnisvolle Energie die Quelle der Inspiration und des Genies ist. Insofern als Gopi Krishnas eigene Erfahrung in jeder Hinsicht mit den alten Kundalini Traditionen, in Bezug auf seine umformenden Effekte auf das menschliche Gehirn übereinstimmte, betrachtete er es als seine feierliche Pflicht, seine Erfahrungen der Welt zur Untersuchung und Bestätigung zur Verfügung zu stellen. Tausende

von

Texte

über

Kundalini

Der Umfang der Literatur über Kundalini, der Schlangeenergie, ist enorm. In Indien alleine gibt es Tausende von Bücher, einschließlich des Tantra, die dieses heilige Thema in Sanskrit und anderen regionalen Sprachen des Landes behandeln. Kundalini ist auch seit Tausenden von Jahren unter Okkultisten, Alchimisten und geheimen Bruderschaften in Europa bekannt. Das Schlangesymbol auf der Stirn der Pharaos, die spätantike religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre des Hermes Trismegistos, die Geheimniskulte der Griechen (Orakel von Delphi) und Römer (vestalische Jungfrauen), alle hängen mit dem Wissen der Schlangeenergie zusammen. Der Caduceus, der Hermesstab mit zwei Flügeln, der von zwei Schlangen umschlungen wird und jetzt als akademisches Emblem in der Medizin dient, ist als symbolische Darstellung dieser Energie so deutlich, wie die graphischen Symbole, die in Indien verwendet wurden. Es gibt den schlüssigen Beweis, daß die Kundalini während der Vergangenheit, sowohl in der alten als auch in der neuen Welt, als ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, nur einigen wenigen Menschen bekannt war. Die einzige Periode in der Geschichte, in der das Thema zur Müllhalde von Aberglauben und Mythos delegiert wurde, ist die seit etwa zweihundert Jahren bestehende rationalistische Epoche.

Gopi

Krishnas

eigene

Erfahrungen

Einige Monate vor seinem Tod 1984, wurde Gopi Krishna gebeten, einen Artikel über Kreativität für ein Journal der Vereinten Nationen (UN) zu schreiben, der in der Zeitschrift "Impact of Science on Society" (Die Auswirkung der Wissenschaft auf die Gesellschaft) veröffentlicht wurde. Obgleich er nicht imstande war, den Artikel einzureichen, bevor er starb, hatte er ungefähr 6.000 Wörter (ca. 20 Seiten) geschrieben. Das folgende ist ein Auszug aus diesem Artikel: "Nach meiner ersten Erfahrung mit Kundalini, schwankte ich zwölf Jahre lang zwischen Leben und Tod, Vernunft und Geisteskrankheit. Ich erfuhr einerseits die unbeschreiblichen Ekstasen der Mystiker und andererseits die Qualen von geistig Betrübten. In dieser Zeit wurde mein Geisteszustand mitunter so kritisch, daß ich, wenn ich zu Bett ging, mir nie sicher war, ob ich am nächsten Morgen lebendig und geistig zurechnungsfähig wieder aufstehen würde. Aber fast wie durch ein Wunder, blieben mein Verstand und Urteilsvermögen unbeeinträchtigt, die mir somit immer erlaubten, meinen Geisteszustand Tag und Nacht auszuwerten. Ich sah deutlich, wie mein ganzer Organismus, mit einer neuen Situation in meinem Inneren kämpfte, als ob eine neue und leistungsfähige psychische Energie in meinem Gehirn arbeitete. In den Nerven dagegen, war der Strom, im Gegensatz zum ersteren, so schwach, dass ich seinen Durchfluss nicht einmal fühlte. Aber die leistungsfähige Energie, die jetzt in meinem Innern kreiste, füllte meinen Kopf mit einem silbrigen Glanz und schoß in Form von Lichtblitzen durch meine Nerven und Organe. Gleichzeitig begann ich, einen inneren Tonfall wahrzunehmen. Er schwankte gelegentlich in der Tonhöhe und im Taktabstand und hielt bis zum letzten Tag an. Dieser Klang, ist als unstruckturierte Melodie in den Büchern über Kundalini oder Yoga in Indien bekannt, und ist ein unmißverständliches Zeichen des Erwachens dieser Energie." Gebadet

in

einem

himmlischen

Glanz

"Inneres Licht ist eine konstante Eigenschaft der mystischen Erfahrung und ist verschiedentlich durch die Mystiker jeden Alters und aller Gegenden beschrieben worden. In der mystischen Trance wird der Mensch in seiner visionären Erfahrungen, in einem himmlischen Glanz gebadet. Manchmal hört er auch Stimmen oder Klänge, die aus dem leeren Raum zu kommen scheinen. Nach fast zwölf Jahren Ungewißheit und Spannung, fand ich mich wohlbehalten in einem glücklichen Zustand wieder. Dies war das Ergebnis einer lang anhaltenden biologischen Umwandlung, die während dieser langen Zeit eingetreten war. In meiner Unwissenheit, konnte ich mir kein Urteil bilden, da das vollständige Wissen über dieses außerordentliche Potential im menschlichen Körper, von Geheimnissen umgeben ist. Es gibt kein Wissen oder

Aufzeichnungen von ihr, ausgenommen in unverständlicher Sprache oder verschleierten Hinweisen in der okkulten oder mystischen Literatur der Menschheit."

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