Fosar Bludorf - Zaubergesang

February 13, 2017 | Author: Mookait | Category: N/A
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Grazyna Fosar & Franz Bludorf

Zaubergesang Frequenzen zur Wetter - und Gedankenkontrolle Argo-Verlag 2002 ISBN: 3-9808206-6-1

 Grazyna Fosar und Franz Bludorf sind Naturwissenschaftler, ausgebildete Heilpraktiker und Hypnosetherapeuten. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit sind die PostQuantenphysik des Bewußtseins, Geomantie und Umweltbelastungen durch elektromagnetische Frequenzen. Sie sind Autoren mehrerer Bücher zu grenzwissenschaftlichen Themen. Ein umfassendes, aktuelles Standardwerk über elekromagnetische Frequenzen und ihre Wirkung in der Biosphäre – Themen, die die Welt bewegen: ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) )

Die Schumann-Frequenz – der »Zaubergesang« der Erde Aktuelle Information zum HAARP-Projekt Wetterkatastrophen, Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche – verursacht durch Experimente? US-Patent Nr. 4686605 zur Wettermanipulation Indianische Rituale – Wetterkonrolle durch die Macht der Gedanken Das Erdmagnetfeld und der bevorstehende Polwechsel Die Monroe-Frequenzen und ihre Wirkung auf Körper und Psyche Der Wahrheits-Detektor: »Minority Report« ist schon jetzt Realität Das Neueste über Mind Control Frequenzdrogen über das Radio Geomantie in Berlin – Machtstrukturen in der Hauptstadt Mind Control in der Vergangenheit: Wie durch Frequenzen ganze Völker spurlos verschwanden

Inhaltsverzeichnis I

Lebensspuren ......................................................................................................... 3 Nichts und niemand verschwindet spurlos

II

Arktisches Wiegenlied........................................................................................... 9 Das HAARP-Projekt – derr ganz normale Wahnsinn

III

Celtic Power ......................................................................................................... 23 Druidenwind und Regentänze

IV

... und dann kam die Flut .................................................................................... 33 Schicksale mit Methode

V

Druiden, Flüsse und Außenminister .................................................................. 41 Geomantie zwischen Gestern und Morgen

VI

Sagenwelt und Realität........................................................................................ 52 Das verborgene Volk in Island

VII Zu Besuch bei den Göttern ................................................................................. 66 Datenhighway DNA VIII Magnetische Geheimnisse ................................................................................... 77 Polsprung und Bewußtseinssprung? IX

Signale................................................................................................................... 91 Unter dem Einfluß der Frequenzdrogen

X

Geheimsache Gehirn ......................................................................................... 101 Wenn Gedanken sichtbar werden

XI

Mind Control...................................................................................................... 111 Wo selbst die Schatten noch Schatten haben

XII Zaubergesang ..................................................................................................... 121 Der Übergang ins Frequenz-Zeitalter Glossar .......................................................................................................................... 135 A magic cloud I put on thee, From dog, from cat, From cow, from horse, From man, from woman, From young man, from maiden, And from little child, Till I again return.

Feth fiada, alter keltischer Zaubergesang

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I. Lebensspuren Nichts und niemand verschwindet spurlos November, an einem Freitagabend. Im Abendprogramm des Norddeutschen Rundfunks lief die wöchentliche Talkshow. Zu Gast war diesmal der Schweizer Kabarettist Franz Hohler, der eine satirische Geschichte zum Besten gab, die wir hier sinngemäß zitieren wollen: Am Anfang gab es nichts außer Gott, und Gott war vollkommen allein mit sich selbst. Er dachte nach, was zu tun sei, denn es wurde ihm langweilig. Da erhielt er eines Tages ganz unvermutet mit der Post eine große Kiste voll Erbsen. Und Gott betrachtete die Kiste und wunderte sich sehr. Eines Tages platzten die Erbsen auf und sprangen in alle Richtungen davon ins Nichts. Einige von ihnen sammelten sich zu Gruppen und begannen, einander zu umkreisen. Und während Gott dies alles noch beobachtete, stellte er fest, daß auf einer dieser Erbsen, die in gewissem Abstand um eine andere Erbse kreiste, Lebewesen wohnten. Er staunte darüber, daß diese Lebewesen ihn offenbar kannten und dafür anbeteten, daß er das Universum erschaffen habe. Gott aber grübelt bis heute darüber nach, wer zum Teufel ihm wohl die Kiste mit den Erbsen geschickt hatte.

Und damit sind wir schon beim Thema. Seit Jahrtausenden wimmelt es in den Mythen und Sagen der Menschheit nur so von »Göttern« und allerlei »übernatürlichen« Fabelwesen, denen von den Menschen die unterschiedlichsten Kräfte und Taten zugeschrieben werden, bis hin zur Erschaffung des Universums. Aber es waren stets wir Menschen, die ihnen solch übernatürliche, magische oder gar göttliche Attribute verliehen haben. Die Charakterzüge dieser Wesen waren nämlich oft nur allzumenschlich. Was haben eigentlich die sogenannten »Götter« oder andere Fabelwesen in einem Buch über Wetter- und Gedankenkontrolle zu suchen? Es mag überraschend klingen: um diese Technologien im Hier und Jetzt besser zu verstehen, müssen wir uns von Zeit zu Zeit solche alten Überlieferungen anschauen. Dabei werden wir nämlich erkennen, daß Wetter- und Gedankenkontrolle nichts Neues sind, sondern schon vor Jahrtausenden praktiziert wurden, und daß gerade diese Sagengestalten es waren, die solche Methoden angeblich gegen Menschen einsetzten. Ein kleiner Schritt zurück in die Vergangenheit kann uns also viel zum Verständnis von Gegenwart und Zukunft beitragen. Gab und gibt es also diese Wesen wirklich? Vielleicht sitzen sie ja jetzt bei sich zu Hause und grübeln darüber nach, wer zum Teufel ... Schon der Schriftsteller Arthur C. Clarke sagte einmal: »Jede genügend hoch entwikkelte Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.« Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahren selbst ein relativ hohes Technologieniveau erreicht, und es stellt sich sicher die Frage, ob sie uns nicht eines Tages zerstören wird. In einer großen Zahl alter Sagen und heiliger Schriften finden wir auch immer wieder Schilderungen von »fliegenden Schiffen« und geheimnisvollen Wesen, die vom Himmel herniedergefahren sein sollen. Es gibt sogar auf der Erde Orte, an denen man seit langer Zeit nicht nur über »Besuche« von fremden Intelligenzen berichtet, sondern sogar, daß diese Besucher hier geblieben sind. Sie sollen allerdings von uns getrennt leben, so daß wir sie nicht wahrnehmen können.

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Welcher Art könnte eine solche Trennung sein, die eine ganze Zivilisation für uns unsichtbar machen könnte? So etwas ist heutzutage tatsächlich schon physikalisch denkbar. Es könnte sich um eine bestimmte elektromagnetische Frequenz handeln. Doch in unserer Sagenwelt gibt es noch eine ganze Reihe anderer Wesen – Zwerge, Elfen, Feen, verborgenes Volk –, die nicht in »Raumschiffen« dahergeflogen kommen, sondern angeblich ganz in der Nachbarschaft von uns Menschen leben, aber ebenfalls nicht von jedem gesehen werden können. Menschen haben zu allen Zeiten behauptet, unvermutet auf solche Wesen getroffen zu sein, und solche Begegnungen finden noch heute statt. Lange Zeit hatten wir solche Berichte als »Märchen« für Kinder abgetan. Inzwischen aber sind die Erkenntnisse der Wissenschaft so weit vorangekommen, daß einige der »märchenhaften« Ereignisse, die wir alle noch aus unserer Kindheit kennen, physikalisch erklärbar wären, so zum Beispiel, daß es Lebewesen mit einem vollkommen materiellen Körper geben könnte, die für unsere Augen unsichtbar wären. Wie konnten Menschen vergangener Jahrhunderte Erkenntnisse der modernsten Wissenschaft in ihren Erzählungen vorwegnehmen, wenn dies nur Phantasiegeschichten sein sollten, die nicht zumindest doch einen wahren Kern haben? Seit dem historischen 7. August 1996, als die amerikanische Weltraumbehörde NASA Forschungsberichte über Mikroben in einem Marsmeteoriten veröffentlichte, wissen wir mit einiger Wahrscheinlichkeit, daß wir im Weltall nicht allein sind. Es sieht sogar ganz danach aus, als ob wir auch auf der Erde nicht allein wären. Dabei sollten wir im Grunde irreführende Namen wie »Elfen« oder »Zwerge« nicht zu wörtlich nehmen. Dies sind lediglich Begriffe aus Sagen und Mythen, die zu Zeiten niedergeschrieben wurden, als die Erinnerungen an die verborgenen Zivilisationen nur noch nebelhaft waren. Es gibt jedoch uralte – authentischere – Überlieferungen, die von Zeiten berichten, zu denen diese Zivilisationen durchaus noch sichtbar unter uns weilten. Wissenschaftler bestätigen, daß diese Überlieferungen zumindest teilweise durchaus historisch belegbare Ereignisse wiedergeben, die etwa auf die Zeit des 8. Jahrhunderts vor Christus datiert werden müssen. Nach diesen Überlieferungen jedoch waren die Wesen, von denen wir hier sprechen, keineswegs die herzigen Elfen und Zwerge unserer Märchen, sondern es handelte sich um ganz normale Menschen oder zumindest sehr menschenähnliche Wesen, die allerdings über ein hoch entwickeltes Wissen verfügten. Keltische Sagen aus Irland belegen, daß sie z. B. Techniken zur Wetter- und Gedankenkontrolle beherrschten und daß sie hierzu ganz bestimmte Frequenzen benutzten. Natürlich finden wir in den alten Sagen nicht genau diese Begriffe, sondern es heißt dort, diese Völker hätten »magische Zaubergesänge« verwendet und damit den »druidischen Wind« heraufbeschworen oder die Sinne der Feinde verwirrt. Sie glauben nicht, daß so etwas möglich ist? Wir raten Ihnen, nicht vorschnell zu urteilen, denn inzwischen hat die heutige Menschheit einen Wissensstand erreicht, der ihr derartige Techniken erneut verfügbar macht. August 2002, an einem Montagabend. Im Anschluß an die Nachrichtensendung des ZDF läuft ein Special zum Thema »Flutkatastrophe«. Darin heißt es: Den Höhepunkt der Flut erwartet er (Sachsens Ministerpräsident Milbradt, Anm. d. Autoren) in Dresden gegen drei Uhr in der Nacht zum Samstag. »Wir rechnen aber nicht damit, daß das Wasser dann schnell abfließt, weil ja noch das Hochwasser aus dem Erzgebirge zufließt«, sagte er. [...] Feuerwehr und Technisches Hilfswerk gaben inzwischen den Kampf um Semperoper und Zwinger auf. Der Scheitelpunkt der Flut

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wurde mit einem Pegelstand von 9,50 bis 9,60 Meter in der Nacht zum Samstag erwartet, das ist nahezu ein Meter mehr als bei der Rekordflut des Jahres 1845.

Alle Experten sind sich einig, daß die Jahrhundertflut an der Elbe menschengemacht war. Sie halten den globalen Treibhauseffekt für verantwortlich für die immer heftigeren und chaotischeren Kapriolen des Wetters. Genaue Analysen der Wettervorgänge im August 2002 haben aber ergeben, daß dies zur Erklärung der sintflutartigen Regenfälle, die das Hochwasser verursachten, nicht ausreicht. Im Vorfeld der extremen Wettervorgänge jenes Monats traten in der Erdatmosphäre nämlich auch anormale elektromagnetische Frequenzen auf und anschließend kam es zu jener fatalen Verlagerung globaler Wetterfronten, die die schweren Regenfälle von Mallorca bis nach Tschechien und Sachsen überhaupt erst möglich machten. Ein möglicher Verursacher solcher frequenzgesteuerter Wettermanipulationen ist seit Jahren bekannt – es handelt sich um das militärische »Forschungsprojekt« HAARP, in Wirklichkeit ein neues, äußerst gefährliches Waffensystem, mit dem sich auch das Europaparlament in Straßburg schon beschäftigen mußte. Für die Frequenzen, die dabei zur Anwendung kommen, ist übrigens auch das menschliche Gehirn empfänglich. Mit ihrer Hilfe kann das menschliche Bewußtsein und die Wahrnehmungsfähigkeit erheblich gestört oder manipuliert werden. Wir brauchen also nicht darüber zu diskutieren, ob es die ominösen »magischen Zaubergesänge« nun gab oder nicht, denn es gibt sie heute! Nur haben sie prosaischere Namen – es handelt sich um modulierte elektromagnetische Frequenzen. Es lohnt sich also, parallel zu den wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen immer wieder auch die alten Überlieferungen genau zu studieren, denn zwischen der damaligen und der heutigen Zeit bestehen tatsächlich einige verblüffende Parallelen: ) Damals war – so wie heute – eine Zeit immenser geologischer Umwälzungen, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Umkehrung der magnetischen Pole der Erde gipfelten, wie sie auch uns von Wissenschaftlern für die nicht allzu ferne Zukunft wieder vorhergesagt wird. ) Die damaligen Menschen waren – genau wie wir heute – in der Lage, bestimmte natürliche Frequenzen (»Zaubergesänge«) zu manipulieren und damit das Wetter und das menschliche Bewußtsein zu beeinflussen. Niemand weiß bis jetzt, welche Auswirkungen die globalen Veränderungen und die Anwendung von Wetter- und Bewußtseinskontrolltechniken in unserer Zukunft haben werden, aber wir wissen, was mit den damaligen Völkern geschah, denn es steht schwarz auf weiß in den alten Überlieferungen. Und auch wenn sich die Geschichte natürlich nie hundertprozentig wiederholt, so ist es doch interessant, die weitere Entwicklung jener Ereignisse vor knapp 3000 Jahren genauer zu untersuchen. Das Volk der »Elfen« verschwand nämlich ungefähr zu dieser Zeit spurlos. Nicht, daß sie sich selbst ausgerottet hätten oder von überlegenen Feinden besiegt und vertrieben worden wären. Die alten Berichte sagen es ganz präzise: es kam zu jener Zeit zu einer Aufspaltung der Menschheit in zwei unterschiedliche Zivilisationen, die von da an das gleiche Siedlungsgebiet bewohnen konnten, ohne sich gegenseitig zu stören, da sie einander nicht wahrnehmen konnten. Es heißt da nämlich, das Elfenvolk sei durch einen »magischen Zaubergesang« unsichtbar geworden. Die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft werden belegen, daß diese seltsame Geschichte sich tatsächlich so ereignet haben könnte. Allerdings mußten dazu mehrere Faktoren zusammentreffen, die sich – wie gesehen – in ähnlicher Form auch heute wieder anbahnen.

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Das Elfenvolk, das nur in mythischer Form in unseren Sagen und Märchen überlebt zu haben scheint, ist nicht die einzige Zivilisation unserer Erde, die derart abrupt spurlos verschwand. Ähnlich plötzlich verließen auch die Mayas in Mexiko und Guatemala oder die Anasazi in Nordamerika die Bildfläche. Die Ereignisse im 8. Jahrhundert vor Christus resultierten nach Auskunft der Überlieferungen vor allem in einem Evolutionssprung des menschlichen Bewußtseins, der sich allerdings nicht bei allen Menschen einheitlich äußerte, sondern zu einer Aufspaltung der Menschheit in zwei Gruppen führte: ) Die eine, höher entwickelte Gruppe erreichte eine Bewußtseinsstufe, die es ihr ermöglichte, sich mit Hilfe einer Frequenz von den feindlichen Eindringlingen abzugrenzen, mit denen sie zuvor einen jahrelangen blutigen Zermürbungskrieg geführt hatte und denen sie am Ende sogar – körperlich – unterlegen war. ) Die andere Gruppe – sozusagen unsere Vorfahren – erfuhr durch die globalen Veränderungen ebenfalls einen Bewußtseinssprung, der sogar durch kulturhistorische Forschungen belegbar ist: den Übergang von einer bis dahin vorherrschenden, vorzeitlich-mystischen Gruppenbewußtseinsstruktur in das bis heute andauernde Zeitalter des rationalen Denkens. Dadurch entrückte die erste Gruppe in der Erinnerung der Menschen mehr und mehr in das Sagenreich der Elfen und des verborgenen Volkes, so wie wir es heute kennen. Die beiden Gruppen waren also hauptsächlich deshalb zunehmend voneinander abgegrenzt, weil sie unterschiedliche Wahrnehmungsformen entwickelten. Nach langen Jahren blutiger Kämpfe, bei denen auch fast modern anmutende Wetter- und Psychowaffen zum Einsatz kamen, war dies eine fast geniale Lösung, um sie zur friedlichen Koexistenz zu zwingen. Denn das ist ja die überraschendste Aussage der alten Sagen: das Elfenvolk lebte weiter – bis heute? – in der Region, die gleichzeitig auch von den siegreichen Eindringlingen besetzt wurde, nur auf einer anderen Wahrnehmungsebene. Wenn es aber tatsächlich bis zum heutigen Tage andere Zivilisationen neben uns auf der Erde geben sollte, warum ist uns das dann bisher nie aufgefallen? Warum begegnen diese Wesen immer nur einzelnen Menschen, auf deren Berichte wir uns dann verlassen müssen? Ähnlich wie bei den UFOs stellt sich also auch für die Elfen, Zwerge und anderen verborgenen Wesen die Frage: Warum geben sie sich uns nicht global zu erkennen, indem sie etwa öffentlich im Fernsehen auftreten? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Wenn wir sagen, diese Wesen seien eben »unsichtbar«, dann ist dies eine nicht ganz korrekte Darstellung des Sachverhalts, wenn wir diese Formulierung auch der Einfachheit halber im Text zuweilen verwenden werden. Immerhin gibt es ja Menschen, die sie gesehen haben. Die »Unsichtbarkeit« ist also nicht eine Eigenschaft des verborgenen Volkes, sondern es ist unser eigenes menschliches Problem, Lebensspuren einer anderen Intelligenzform zu erkennen. Es ist dies wie gesagt ein Problem unserer menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit. Was wir »sehen« können, sind lediglich Objekte, die elektromagnetische Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichts reflektieren. Im elektromagnetischen Spektrum ist dies nur ein sehr kleiner Bereich, dem sich links und rechts vielfältige andere Frequenzbereiche anschließen, die man heutzutage zwar messen, aber eben nicht sehen kann. Genau diese Situation scheint auch im Fall des verborgenen Volks vorzuliegen. Zumindest aus Island sind Fälle bekannt, in denen an den angeblichen »Wohnplätzen« der »Elfen« elektromagnetische Strahlungen im nicht sichtbaren Bereich gemessen werden konnten.

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Abb. 1: Das elektromagnetische Frequenzspektrum. Die Grenzwerte sind in unterschiedlichen Quellen nicht immer einheitlich angegeben. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

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In der heutigen Zeit ist die Sensibilität in der Bevölkerung für jede Form von ElektroSmog stark angewachsen. Gleichzeitig sind diese Belastungen sehr vielfältig: Elektrosmog kann entstehen durch Mobilfunk, Radar- oder Mikrowellen, aber auch durch die sogenannten ELF-Wellen (Extremely Low Frequency = Wellen mit extrem niedriger Frequenz) am untersten Ende des Spektrums. Dies führt oft zu Verwirrung, weil es für viele Menschen nicht leicht ist, die einzelnen Frequenzbereiche auseinanderzuhalten. Das in Abb. 1 dargestellte Frequenzspektrum kann Ihnen da als Orientierungshilfe dienen. Es zeigt gleichzeitig sehr deutlich, wie eng der Bereich des sichtbaren Lichtes, also dessen, was wir »sehen« können, im Vergleich zum gesamten heute bekannten elektromagnetischen Spektrum ist, und doch behaupten manche Menschen, daß zu sehen zu wissen bedeutet. Zur Zeit ist allerdings auch zu beobachten, daß mehr und mehr Menschen auch für andere, normalerweise unsichtbare Frequenzbereiche sensibilisiert werden, vor allem auch für die ELF-Wellen. Genau dies aber sind die Frequenzbereiche, die auch bei der Wetter- und Gedankenkontrolle zum Einsatz kommen. Es ist kaum verwunderlich, daß dadurch auch immer mehr Menschen in die Lage versetzt werden, spontan von Zeit zu Zeit Realitäten wahrzunehmen, die vor unseren Augen normalerweise verborgen sind. Dadurch wurde auch die Erinnerung an das »verborgene Volk« wiederbelebt und aktualisiert. In unserem Buch »Das Erbe von Avalon« haben wir nachgewiesen, daß unsere Erde von einem Energiegitter umgeben ist, durch das geheimnisvolle »Orte der Kraft« untereinander vernetzt sind. Wir werden in diesem Buch auch diese Thematik der Geomantie und der heiligen Geometrie weiter untersuchen und dabei etwas mehr in die Tiefe gehen, und gleichzeitig werden wir eine überraschende Feststellung machen: Wir sind hier ganz offensichtlich nicht nur einer bisher unbekannten physikalischen Kraft auf der Spur, sondern sogar einer verborgenen Intelligenz. Gerade diese uralten Wissensgebiete ermöglichen nicht nur einen Zugang zu den Kräften der Erde, die im weiteren Sinne auch mit den ELF-Frequenzen zur Wetter- und Gedankenkontrolle zusammenhängen, sondern auch zu den verborgenen Intelligenzen. Die Anwendung geomantischen Wissens, die man noch heute an der Form und Anlage alter menschlicher Siedlungen nachvollziehen kann, ist jedoch ein Spiegel der jeweils vorherrschenden menschlichen Bewußtseinsstufe. Wie wir anhand von Beispielen belegen können, diente die Geomantie vor dem ominösen Zeitpunkt des 8. Jahrhunderts v. Chr. noch dazu, intuitives Wissen im Einklang mit der Natur zu erwerben. Danach hingegen wurde sie vor allem von den Herrschenden eingesetzt, um ihre weltliche Macht zu festigen. Wenn wir jetzt also in das spannende Wissensgebiet der irdischen »Zaubergesänge« einsteigen, so müssen wir immer zweigleisig fahren und parallel zu unseren heutigen Entwicklungen untersuchen, was in jenen alten Zeiten Vergleichbares geschehen ist. Beginnen wollen wir mit einem »Zaubergesang« ganz besonderer Art, den das amerikanische Militär im fernen Alaska für uns »singt«.

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II Arktisches Wiegenlied Das HAARP-Projekt – der ganz normale Wahnsinn Wenn man den Tok-Highway im südlichen Alaska entlangfährt, so kommt man beim Meilenstein Nr. 11 in der Nähe der Ortschaft Gakona inmitten der arktischen Wildnis an einen Maschendrahtzaun. Ein Schild weist darauf hin, daß hier militärisches Versuchsgelände beginnt, das sogenannte HAARP-Projekt. Es sind allerdings keine Engelsharfen, die hier in der Abgeschiedenheit der Landschaft ertönen. Dennoch wird uns allen von diesem fernen Außenposten der Zivilisation aus im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlaflied gesungen. HAARP ist die Abkürzung für Highfrequency Active Auroral Research Program, d. h. »Aktives Hochfrequenzprogramm zur Erforschung der Aurora«. Offiziell will man uns also weismachen, hier würden harmlose Wissenschaftler die Entstehung des Nordlichts erforschen. Beteiligt sind neben der US Navy und der US Air Force die Universität Alaska in Fairbanks sowie weitere Universitätsinstitute und Zulieferfirmen. Eigentümer des Geländes ist das amerikanische Verteidigungsministerium. Weshalb, so fragt sich der unbefangene Beobachter, hat das US-Militär eigentlich ein Interesse an Polarlichtern? Wir werden bald sehen, daß das HAARP-Projekt ein modernes Trojanisches Pferd ist, in dessen scheinbar harmloser Verpackung sich gefährlicher Zündstoff verbirgt. Obwohl HAARP als Ganzes nicht einmal einer Geheimhaltungsstufe unterliegt, hätte das Projekt an diesem abgeschiedenen Ort fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattgefunden. Daß dies nicht geschah, ist Nicholas Begich zu danken. Als Sohn eines Kongreßabgeordneten war er eigentlich sein Leben lang immer über alle Vorgänge in Amerika gut informiert, und doch mußte er erst ein australisches Fachmagazin lesen, um zu erfahren, daß praktisch vor seiner Haustür, in seinem Heimatstaat Alaska, etwas vor sich ging, worüber man die eigene Bevölkerung wohl gern im Unklaren lassen wollte. Die offizielle Projektbeschreibung besagt, HAARP diene dazu, physikalische Vorgänge in der Ionosphäre zu studieren. Dies ist eine obere Schicht der Erdatmosphäre, zwischen 60 und 1000 Kilometer über dem Erdboden gelegen, die besonders reich an elektrisch geladenen Teilchen, sogenannten Ionen, ist. Durch natürliche Strahlung von der Sonne und aus dem Kosmos werden hier immer wieder Materiepartikel aufgeladen und wieder entladen. Speziell in der Nähe von Nord- und Südpol, wo die Feldlinien des Erdmagnetfeldes besonders dicht liegen, kommt es dabei immer wieder zu großflächigen Entladungen, die auch vom Erdboden aus zu beobachten sind und als Nordlicht oder Aurora bezeichnet werden. Diese Projektbeschreibung, wie man sie ganz offiziell zum Beispiel im Internet lesen kann, ist nur der Anfang einer ganz neuartigen Desinformations- und Vertuschungstechnik. Das amerikanische Militär hat aus der Vergangenheit gelernt. Im Fall des bis heute ungeklärten UFO-Phänomens hat man jahrzehntelang die bloße Existenz von Forschungsprojekten geleugnet. Doch seit es klar ist, daß sich engagierte Privatforscher auf diese Art und Weise nicht mundtot machen lassen, geht man nun einen neuen Weg. Man macht das Projekt öffentlich und gibt ihm einen harmlosen Anstrich, über den in Presse, Rundfunk und Fernsehen diskutiert wird, ohne auf die wahren Ziele einzugehen. Nick Begich verfügt nach eigenen Angaben mittlerweile über mehr als 40.000 Seiten Dokumentationsmaterial zu HAARP, aus denen klar hervorgeht, daß dieses Projekt nur 9

einen Teil umfassender Forschungsarbeiten darstellt, deren Ziel hauptsächlich eines ist – Kriegführung unter Verwendung elektromagnetischer Wellen! Derartige Waffen lassen sich natürlich hervorragend tarnen. Elektromagnetische Wellen kann man weder sehen noch riechen oder hören. Selbst die Umweltschutzorganisationen Alaskas ließen sich täuschen. Und doch kann daraus ein Waffensystem entstehen, das schrecklicher ist als alles, was der Mensch bisher hervorbrachte. Hierzu müssen wir klären, was HAARP eigentlich ist: Man hat in den unendlichen Weiten Alaskas einen gigantischen Antennenwald errichtet, der zur Zeit 48 Antennen umfaßt. Im Vollausbau werden es 180 sein. Jede dieser Antennen ist kreuzförmig – eine sogenannte Dipol-Antenne –, wobei ein Arm für den Bereich zwischen 2,8 bis 7 Megahertz, der andere für den Bereich von 7 bis 10 Megahertz zuständig ist. Die Antennen sind nun so geschaltet, daß sie gleichzeitig einen sehr eng umschriebenen Bereich der Ionosphäre nahezu punktförmig mit hochfrequenter Radiostrahlung beschießen können. Dieser Bereich der Ionosphäre wird dadurch gewaltig aufgeheizt und reagiert darauf seinerseits mit der Abstrahlung von Radiowellen. Seit langem weiß man bereits, daß die elektrisch positiv aufgeladene Ionosphäre einen Gegenpol zur negativ geladenen Erdoberfläche bildet, und daß zwischen beiden ständig eine elektrische Spannung herrscht. Diese Spannung entlädt sich regelmäßig, indem irgendwo auf der Erde ein Gewitter stattfindet. Ein solches System aus zwei konzentrischen, entgegengesetzt elektrisch geladenen Kugeln nennt man in der Physik auch einen Kugelkondensator. Diese physikalischen Eigenschaften der Ionosphäre macht man sich technisch zunutze in der drahtlosen Informationsübertragung. Für Radiowellen, die von einem Sender auf der Erde abgestrahlt werden, wirkt die Ionosphäre nämlich wie ein riesiger Hohlspiegel. Von ihm werden die Radiowellen reflektiert und können so über große Entfernungen übertragen werden. Diese physikalischen Fakten wurden erstmals Anfang unseres Jahrhunderts von dem kroatischen Physiker und Erfinder Nikola Tesla beschrieben, der zu dieser Zeit in Colorado Springs Experimente zur drahtlosen Energieübertragung durchführte. Tesla erzeugte damals mit seinen Versuchsanordnungen gewaltige elektrische Spannungen von mehreren hunderttausend Volt, mit denen er sogar künstliche Blitze erzeugen konnte. Erfand dabei heraus, daß mit jedem solchen Blitz auch Radiowellen extrem niedriger Frequenz ausgestrahlt werden, die nahezu widerstandslos in die Erde ein- und durch sie hindurchdringen können. Damit hatte er die elektromagnetisch e Resonanzfrequenz der Erde entdeckt. Teslas Arbeiten stießen damals auf wenig Gegenliebe, und da der wirtschaftliche Nutzen nicht sofort absehbar war, zogen sich auch seine Geldgeber rasch zurück, so daß er seine Forschungsarbeit nicht beenden konnte. So dauerte es fast ein halbes Jahrhundert, bis erneut jemand – mehr durch Zufall – auf diesen Effekt stieß. Es war im Jahre 1952. Der deutsche Physiker Prof. Dr. W. O. Schumann von der Technischen Universität München wollte seinen Studenten Übungsaufgaben zur Elektrizitätslehre stellen. Auf dem Programm stand damals die Berechnung von Kugelkondensatoren. Um es nun nicht zu theoretisch und abstrakt werden zu lassen, sagte Prof. Schumann den Studenten: »Stellen Sie sich doch einmal die Ionosphäre als die eine Kugel und die Erdoberfläche als die andere Kugel vor. Rechnen Sie dann ganz einfach einmal aus, was da als Eigenfrequenz herauskommt.«

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Abb. 2: Die Schichten der Erdatmosphäre

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Schumann hatte keine Ahnung, welcher Wert sich aus seiner Ad-hoc-ldee ergeben würde, und da er hinterher prüfen mußte, ob die Studenten richtig gerechnet hatten, nahm er selbst auch Bleistift und Papier zur Hand und machte eine Überschlagsrechnung. Er kam dabei auf einen Wert von ungefähr 10 Hertz. Noch einmal zur Veranschaulichung: Dieser Wert ist die Resonanzfrequenz der Erde, also die Frequenz, bei der die Erde mitzuschwingen beginnt. Jede Energieentladung zwischen Ionosphäre und Erdoberfläche, also jeder normale Blitzschlag, erzeugt als Nebenprodukt Radiowellen einer solchen Frequenz, die mit der Erde resonanzfähig sind. Sie können daher nicht nur in die Erde eindringen, sondern verstärken sich dabei noch, wodurch es zur Ausbildung gewaltiger stehender Wellen kommt, die über lange Zeit stabil bleiben können. Schumann war sich der Tragweite seiner Entdeckung damals in keiner Weise bewußt. Erst nach Veröffentlichung seiner Ergebnisse in einer physikalischen Fachzeitschrift erfuhr er von einem physikalisch interessierten Arzt, daß die Schumann-Frequenz, wie man sie heute nennt, auch eine Resonanzfrequenz des menschlichen Gehirns ist. Durch Messungen der Gehirnströme eines Menschen mittels eines Elektro-Enzephalographen kann man feststellen, daß das Gehirn elektromagnetische Wellen produziert, die im Bereich zwischen 1 und 40 Hertz liegen. Man unterteilt dieses Spektrum in der Medizin in insgesamt vier Bereiche, die mit unterschiedlichen Bewußtseinszuständen einhergehen: 1. Delta-Wellen (1-3 Hertz) sind charakteristisch für traumlosen Tiefschlaf und komatöse Zustände. 2. Theta-Wellen (4-7 Hertz) sind charakteristisch für den Traumschlaf. 3. Alpha-Wellen (8-12 Hertz) treten im entspannten Wachzustand auf, etwa in einer Meditation oder kurz vor dem Einschlafen bzw. unmittelbar nach dem Erwachen. 4. Beta-Wellen (13-40 Hertz) herrschen im normalen Wachzustand vor. Inzwischen weiß man übrigens, daß das Spektrum der menschlichen Gehirnwellen noch weiter reicht und praktisch den gesamten ELF-Wellenbereich bis zu 1000 Hz abdeckt. Wir werden später auf diese Thematik noch zurückkommen. Der Arzt erklärte Schumann seinerzeit, daß es doch ein merkwürdiger Zufall sei, daß Erde und Gehirn gleichartige Resonanzfrequenzen haben. Daher beauftragte Schumann seinen damaligen Doktoranden Herbert König, der Sache weiter nachzugehen. Königs umfangreiche Untersuchungen resultierten in einer ersten exakten Messung der Schumann-Erdresonanzfrequenz. Ihr Wert liegt danach bei 7,83 Hertz. Damit ist es endgültig klar, daß die Übereinstimmung mit den menschlichen Gehirnfrequenzen nicht zufällig ist, denn dieser Wert entspricht exakt der fundamentalen Gehirnfrequenz der meisten Säugetiere. Beim Menschen liegt sie dagegen knapp an der unteren Grenze des Alpha-Bereiches, also an der Grenze zwischen Schlaf und Wachen. Die Übereinstimmung zwischen Erd- und Gehirnfrequenz ist schon deshalb kein Zufall, weil Tiere und Menschen schließlich Kinder der Erde sind und sich ihre Gehirnfrequenzen im Verlauf der Evolution ganz einfach den natürlichen Gegebenheiten ihres Lebensraumes angepaßt haben. Man hat nämlich festgestellt, daß das Gehirn auf elektromagnetische Frequenzen, die ihm von außen »angeboten« werden und die im richtigen Frequenzbereich liegen, reagiert. Auch hier liegt also eine Resonanzwirkung vor. Auf diesem Prinzip basieren viele der zur Zeit im Handel angebotenen »Mind Machines«, die dem Menschen behilflich

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sein sollen, einen entspannten, meditativen Zustand zu erreichen, also den AlphaZustand. Kommen wir nun zurück zum HAARP-Projekt in Alaska. Eine Möglichkeit militärischer Nutzung dieser extrem niederfrequenten Wellen (sogenannter ELF-Wellen) ist sofort sichtbar. Da solche Wellen nahezu verlustfrei in den Erdboden, aber auch in Wasser eindringen können, eignen sie sich hervorragend zur Lokalisierung unterirdischer Objekte, aber auch zur Ortung und zur Kommunikation mit U-Booten. Bauen die Militärs also in Alaska an einer riesigen Meditationsmaschine? Im Prinzip ja, aber nicht unbedingt mit freundlichen Absichten. Der amerikanische Hypnosetherapeut Dick Sutphen hat nun festgestellt, daß der Mensch im Theta-Zustand der hypnotischen Trance, aber auch im wachen, entspannten AlphaZustand um das 25fache leichter mit Suggestionen beeinflußbar ist als im normalen Wachzustand. Jeder Arzt weiß heutzutage, daß bei einem wachen Menschen Alpha-Wellen nur auftreten, wenn er die Augen schließt und sich entspannt. Dies läßt sich durch EEGMessungen leicht nachweisen, indem man eine Person abwechselnd die Augen öffnen und schließen läßt (sogenannter »On-off-Effekt«). Mittlerweile gibt es allerdings viel aussagekräftigere Untersuchungsmethoden für Gehirnaktivitäten als die bloße Messung oberflächlicher Potentialschwankungen. Man weiß inzwischen, daß Alpha- und Beta-Wellen in beiden Hälften des Großhirns auftreten können, wobei die Beta-Wellen Aktivität, die Alpha-Wellen Inaktivität bedeuten. Durch gezielten Beschuß mit Alpha-Wellen kann man also das menschliche Gehirn sozusagen ausschalten, ohne daß der Mensch es merkt, da er äußerlich wach bleibt. ThetaWellen hingegen schläfern ihn ein. Die Schumann-Frequenz liegt etwa an der Grenze zwischen diesen beiden Bereichen. Wenn uns die US-Navy also in Alaska ein »Schlaflied« singt, dann wohl auch zu dem Zweck, Menschen über große Entfernungen hinweg unsichtbar und unhörbar beeinflussen zu können. Sagen Sie jetzt bitte nicht, Alaska sei weit weg, und deshalb hätten wir hier nichts zu befürchten. Der Spiegeleffekt der Ionosphäre bewirkt, daß ein ausgestrahltes Signal überall hin auf unserer Erde geschickt werden kann. Solange es sich um bloße, quasi »naturbelassene« Schumann-Wellen handelt, geschieht dabei nicht unbedingt etwas Schlimmes. Mit diesen Wellen haben wir es sowieso Tag für Tag auf ganz natürliche Weise zu tun. Schließlich gibt es praktisch zu jeder Zeit irgendwo auf der Welt ein Gewitter, von dem solche Strahlen dann ausgesandt werden und um den Erdball laufen. Allerdings könnte durch eine verstärkte künstliche Bestrahlung mit Theta- oder AlphaWellen der Bewußtseinszustand des Menschen unmerklich getrübt und er dadurch für die normalen suggestiven Beeinflussungen des Alltags, etwa durch Werbung und Politik, empfänglicher werden. Dick Sutphen warnt ausdrücklich davor, Meditationstechniken exzessiv zu betreiben. Man hat nämlich herausgefunden, daß das Gehirn eines Menschen, der tagtäglich mehrere Stunden meditiert, irgendwann auf Dauer im Alpha-Zustand verbleibt. Eine solche Entwicklung ist hochgradig gefährlich. Ein Mensch im Dauer-AlphaZustand fühlt sich nämlich durchaus wach. Mehr noch: er fühlt sich auch ausgesprochen wohl, so daß er kaum einen Anreiz hat, an diesem Zustand etwas zu ändern. Was er nicht weiß, ist, daß er in diesem Moment seinen freien Willen und seine Selbstbestimmung sozusagen an der Garderobe abgegeben hat. Er ist, wie gesagt, 25mal empfängli13

cher für Manipulationen und Suggestionen jeder Art als ein Mensch, der sich im normalen Wachzustand befindet. Um es einmal überspitzt auszudrücken: Durch ein verstärktes Bombardement mit Schumann-Wellen, so wie es beim HAARP-Projekt möglicherweise geschehen wird, können ganze Massen von Menschen unter Drogen gesetzt werden – Drogen, die dem Körper nicht schaden, die durch keine Untersuchung chemisch nachweisbar sind, die uns aber alle in einem Zustand seligen Wohlgefühls einlullen können. Es gibt jedoch noch viel weitergehende Möglichkeiten. Aus der Radiotechnik wissen wir, daß die Übertragungsfrequenz eines Senders nur als Trägerwelle fungiert, der die eigentliche Information erst aufgeprägt wird (der Fachmann sagt: aufmoduliert). Wenn Sie zum Beispiel Ihr Radio auf 94,3 Megahertz im UKW-Bereich einstellen, dann hören Sie ja nicht nur einen einzigen Ton, sondern ein komplettes Radioprogramm mit Sprache und Musik. Diese komplizierten Informationen werden mit Hilfe der 94,3Megahertz-Trägerwelle vom Sender zum Empfänger transportiert und dort wieder hörbar umgewandelt. Auf dem Weg dazwischen ist von dem Radioprogramm nichts zu hören. Wir alle laufen täglich durch einen unübersehbaren Wellensalat, ohne davon etwas zu spüren. Dies liegt aber daran, daß die üblichen Radiofrequenzen in einem Bereich liegen, für den das menschliche Gehirn nicht empfänglich ist. Prägt man hingegen eine Information einer ELF-Welle im Alpha-Bereich auf, z.B. einer ganz gewöhnlichen SchumannWelle, so könnte man auf diese Weise unmerklich Informationen direkt in die Gehirne Tausender ahnungsloser Menschen einspeisen. Da beim HAARP-Projekt Radiowellen im Megahertzbereich zur Anregung der Schumann-Wellen benutzt werden, ist auch die Bandbreite für ein solches Vorgehen groß genug. Bereits in der Testphase probierte man es erfolgreich aus, in dem man ein Musikstück in die Ionosphäre schickte – sinnigerweise Richard Wagners »Ritt der Walküre«. Tatsächlich lief diese Musik hinterher – einer Schumann-Welle aufgeprägt – rund um die Welt. Was man ebenfalls aufprägen könnte, wären Krankheitsinformationen, die den Körper und die Abwehrkräfte zusätzlich schwächen. Daß die Großmächte beider Seiten zur Zeit des Kalten Krieges bereits mit derartigen Strahlen experimentiert haben, ist heute kein Geheimnis mehr und wird auch von hochrangigen Führungskräften der Bundeswehr nicht bestritten. Nick Begich hat im Verlauf seiner Recherchen Beweise dafür gefunden, daß das amerikanische Militär an Gedankenkontrolltechniken arbeitet: »Ende 1996 wurde ein zwanzigbändiger Bericht des Militärs veröffentlicht, von denen nur ein Band nicht klassifiziert ist, und in diesem Band ist als eine der wesentlichen Herausforderungen für das nächste Jahrhundert die Gedankenkontrolltechnologie genannt.« Begichs Mitstreiter Pat Flanagan fügte dieser Information sogar noch etwas hinzu. Seine Aussagen klingen wie aus einem schlecht gemachten Horrorstreifen aus Hollywood: »Die Regierung hat einige Versuche angestellt. Sie haben EEG-Aufzeichnungen von schwer depressiven Patienten in den Niederlanden untersucht, die in unterschiedlichen mentalen Zuständen waren, und sie konnten dann genau die signifikanten Charakteristika der Gehirnwellenform bestimmen. Daraus haben sie eine Modulationsfrequenz hergestellt, um Leute künstlich depressiv zu machen.« Soll das HAARP-Projekt unter anderem auch auf dem Gebiet der Mind Gontrol arbeiten? Wenn es um dieses brisante Thema geht, denken die meisten Menschen sofort an den gezielten Einsatz von Drogen wie LSD zur Bewußtseinsmanipulation, wie beim berüchtigten MKULTRA-Projekt der fünfziger Jahre, oder an Implantate, die Personen eingesetzt werden, um sie sozusagen fernsteuern zu können.

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Abb. 3: Typisches EEG- Wellenbild der Gehirnströme eines Menschen. Amerikanische Wissenschaftler haben eine große Anzahl solcher Auswertungen von depressiven Patienten studiert und daraus das typische Gehirnwellenbild eines Depressiven entschlüsselt. Prägt man dieses Frequenzmuster einer Schumann- Welle auf, lassen sich flächendeckend große Teile der Bevölkerung in Depression versetzen.

Alle diese Methoden hat es, wie inzwischen bekannt wurde, gegeben, doch sie hatten einen entscheidenden Nachteil. Um sie einzusetzen, mußte man der betreffenden Person zunächst habhaft werden. Sie eigneten sich also für den gezielten Einsatz bei Testpersonen, nicht jedoch für die Mauipulation ganzerBevölkerungsgruppen. Daher bedient man sich inzwischen viel effektiverer, fast feinstofflicher Metthoden, zum Beispiel der ELF-Wellen, wie sie beim HAARP-Projekt freigesetzt werden. Sie sind inseren Gehirnwellen so ähnlich, daß sich damit Mind Control fast unbemerkt auf weite Bevölkerungskreise anwenden läßt. Man sollte vielleicht sogar treffender von Reality Control sprechen, denn eine solche Technik dürfte es nicht nur ermöglichen, bestimmte Gedanken- oder Krankheitsinformationen, sondern sogar ganze virtuelle Welten und Realitätsverzerrungen in das Gehirn von Menschen einzuspeisen. HAARP-Mitarbeiter beteuern immer wieder, daß die Energien, die sie verwenden, viel zu gering seien, um fühlbare Effekte auszulösen. Nach einer Studie der Universität Arkansas lägen sie nur bei einem Fünfzigstel der natürlichen Strahlung. Nick Begich allerdings ließ sich durch solche Angaben nicht einlullen. In einem persönlichen Gespräch mit uns nannte er konkrete Zahlen: »Wir fanden Dokumente, von denen sie (das Militär, Anm. d. Autoren) sogar leugneten, daß sie überhaupt veröffentlicht wurden. Im Memorandum 195, auf Seite 181, gibt es eine handschriftliche Anmerkung über die benötigten und angestrebten Leistungen des Systems. Nach diesem Dokument von 1991, das benutzt wurde, um die Projektbeschreibung zu erstellen, werden minde-

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stens 10 Gigawatt effektiv abgestrahlter Leistung gebraucht, während die angestrebte Abstrahlungsleistung des vollen Systems bei 100 Gigawatt liegt.« Doch hierbei handelt es sich »nur« um die Energien, die man nach oben schießt. Kein Wort darüber, wie energiereich die zurückgestrahlten Schumann-Wellen sind, die ja nicht von unserer Technik, sondern von der oberen Ionosphäre erzeugt werden. Nick Begich betont, daß gerade dies eine unbeherrschbare Gefahr darstellt: »Der entscheidende Punkt ist, daß sie in der Tat noch nicht alle Risiken vollständig kennen, wenn man Radiofrequenzen eng fokussiert. Sie wissen noch nicht genau, was als Resultat alles passieren kann. Es ist eine vollkommen neue Technologie. Sie nennen es ›PlasmaLaboratorium am Himmel‹. So beschreibt es das Militär. Aber die obere Atmosphäre ist kein Laboratorium!« Die Gefahren sind unabsehbar, wie Nick Begich weiter zu berichten weiß: »Es hängt alles davon ab, wie sie das System benutzen. Sie schießen Energie in ein System hinein und sagen, das ist wenig im Vergleich zu dem, was sowieso dort ist, doch dann treffen sie bestimmte Frequenzen, die die Freisetzung von Energie steuern. Dies wurde entdeckt, als sie VLF-Wellen (Wellen mit extrem niedriger Frequenz, Anm. d. Autoren) in die obere Atmosphäre und die untere Magnetosphäre geschossen haben. Dann wurde das Signal tausendfach verstärkt, denn es traf dort auf Energie, die schon vorhanden war. Was wir nun vermuten, ist, daß es weitere Frequenzfenster gibt, die sie nur zufällig noch nicht getroffen haben. Frequenzen, die Energie aus diesem hochenergetisierten System freisetzen können. Das erzeugt Reaktionen, die niemand vorhersagen kann.« Die Projektleitung des HAARP-Projektes reagiert auf solche Kritik, wie gesagt, mit einer sehr geschickten Taktik. Das ganze Proj ekt wird natürlich nach wie vor als reine wissenschaftliche Forschungsarbeit deklariert, deren militärischer Nutzen lediglich wie ein nebensächliches Abfallprodukt behandelt wird, und den besorgten Bürgern werden sogar schon via Internet »häufig gestellte Fragen« gleich mit den passenden Antworten geliefert. Man hat sich dem wachsenden ökologischen Bewußtsein der Bevölkerung durchaus angepaßt. Leider sind die in diesem Zusammenhang dargestellten »Gefahren« fingiert und lenken vom Wesentlichen ab. Ein wissenschaftlicher Laie hat kaum die Chance, diese Täuschungsmanöver zu durchschauen. So gehen die Sicherheitsbemerkungen der Wissenschaftler und Militärs vorrangig auf Begriffe ein, die in der Bevölkerung bereits bekannt sind und vielfach Ängste auslösen. Man beruhigt die Menschen zum Beispiel damit, daß keine Gefahr für die Ozonschicht der Erde bestünde. Wie sollte es auch, denn die schützende Ozonschicht unserer Erde, die durch die Emission von Fluorchlorkohlenwasserstoffen ernsthaft geschädigt wurde und wird, liegt ja im Bereich zwischen 20 und 30 Kilometern Höhe, also weit unterhalb der Ionosphäre. Auch der Begriff Elektrosmog hat im Bewußtsein der Bevölkerung bereits für eine gewisse Sensibilisierung gesorgt, seitdem man weiß, daß zum Beispiel die Abstrahlung von Hochspannungsleitungen, aber auch von technischen Geräten wie Halogenlampen, Mikrowellenherden oder Handy-Telefonen zur Bildung von Krebs beitragen kann. Natürlich beschränkt man sich hier darauf, die Bevölkerung dahingehend zu beruhigen, daß die elektromagnetische Emission der Antennen die unmittelbare Umgebung nicht verseucht, so daß Passagiere in vorbeifahrenden Autos nicht gefährdet würden. Gleichzeitig wird festgestellt, daß die Sendeleistung so gering sei, daß die resultierende Strahlung wesentlich geringer als die natürliche sei. Immerhin gab man zu, daß die sensible Elektronik von Flugzeugen, die das Gebiet überfliegen, durch die Experimente beeinflußt werden kann. Man hat zu diesem Zweck einen Schutzmechanismus entwickelt, der bei Auftauchen eines Flugzeuges die Anlage sofort abschaltet. Dies ist zumindest schon einmal ein Anzeichen, daß die Anlage durchaus auch zur Störung des Flugverkehrs geeignet wäre. Das US-Militär gibt offen 16

zu, daß ein wichtiges Ziel des Projektes ist, »feindliche« U-Boote und sonstigen »feindlichen« Funkverkehr zu stören. Wer, bitte schön, ist denn der Feind? Das HAARPProjekt wurde erst Anfang der neunziger Jahre, also nach dem Zerfall des Warschauer Paktes, ins Leben gerufen, und befindet sich bis heute noch immer in der Testphase. Auch auf die Problematik der ELF-Wellen gehen die HAARP-Manager kurz ein und versichern nach wie vor, daß diese so schwach seien, daß sie unterhalb der Grenze liegen, bei der biologische Reaktionen beim Menschen je beobachtet wurden. Zumindest in Deutschland scheint die gesamte Presselandschaft inklusive des Spiegel und des ZDF-Wissenschaftsmagazins auf diese Abwiegelungsmanöver hereingefallen zu sein. Vollständig beruhigt war man, als bekannt wurde, daß schon seit Jahren in Tromsø in Norwegen ein ähnlicher Ionosphären-Heizer unter Leitung des deutschen Max-Planck-Institutes betrieben wird. Dabei sei es zu keinerlei schädlichen Wirkungen gekommen. Das Vorhandensein ähnlicher Technologien anderswo auf der Erde wird von den HAARP-Kritikern nicht bestritten. Weitere Anlagen gibt es seit langem in Arecibo auf Puerto Rico, in Nischni Nowgorod in Rußland, in Duschanbe in Tadschikistan und noch an einigen anderen Orten. Bestritten wird allerdings die Unschädlichkeit dieser Anlagen. Erstens sind die genannten Anlagen wesentlich leistungsschwächer als die HAARPAnlage. Zweitens sind gerade aus Rußland Informationen über Experimente mit ELFWellen, die auf Tesla-Technologie basieren, schon seit langem in den Westen durchgesickert. Und drittens kommt es auch darauf an, was man mit einer derartigen Anlage macht. Wenn Forscher des Max-Planck-Instituts tatsächlich die Physik der Ionosphäre studieren, dann mag dies harmlos sein. Es erlaubt noch lange nicht, auf andere Projekte zu schließen, die mit ähnlichen Apparaturen arbeiten. Wenn es offiziell heißt, daß die ausgesandten ELF-Wellen zu schwach seien, um »biologische« Wirkungen auszulösen, so ist dies wiederum Augenwischerei, denn das bedeutet nur, daß nach heutigen medizinischen Erkenntnissen die Körperzellen dadurch nicht geschädigt werden. Die Reaktion des Gehirns auf extrem schwache bis ultraschwache elektromagnetische Impulse ist dagegen bis heute kaum erforscht. Die ausgestrahlten elektromagnetischen Signale sollen nur ein Zehnmillionstel der Stärke des natürlichen Erdmagnetfeldes betragen. Damit kann man sicher keinen Polsprung auslösen, wie es einige Menschen voreilig befürchteten, ohne die Fakten ausreichend zu kennen. Auf den ersten Blick sieht dies also beruhigend aus, ist es aber nicht, denn wir wissen, daß das Gehirn von Tieren und Menschen auf magnetische Impulse auf noch ungeklärte Weise paradox reagiert. »Bestenfalls« kann man also noch annehmen – wenn man den HAARP-Projektmitarbeitern keine bösen Motive unterstellen will –, daß sie keine Ahnung haben, was sie eigentlich mit ihren Experimenten anrichten könnten. Auch dies ist ja in der Wissenschaft leider gang und gäbe. Eine amerikanische HAARP-Kritikerin verglich die Forscher einmal mit kleinen Jungen, die einen schlafenden Bären mit einer Nadel pieken, um zu sehen, was passieren wird. Auch die Beteuerungen der nur geringen Ausgangsleistung der HAARP-Antennen sind nicht unbedingt ernstzunehmen, denn niemand kann abschätzen, welch gewaltige Energien durch die Resonanzwirkung der Erde daraus entstehen können (Stichwort: schlafender Bär!). In einem Resonanzkörper können sich schwache Impulse schnell und unbeherrschbar hochschaukeln!

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Schon in der Testphase soll es 1995 – bei einem Probelauf von nur 100 Watt pro Antenne – zu einem ernsthaften Störfall gekommen sein, bei dem ein massiver Aluminiumstecker einfach verdampft ist. Lediglich ein dünner Aluminiumfilm auf den daneben liegenden Koaxialkabeln blieb von ihm übrig. Radiogeräte und die Elektronik von Autos fielen kurzzeitig aus. Mit der Ausgangsleistung der Antennen ist dies tatsächlich nicht zu erklären, wohl aber, wenn man die Energieverstärkung über die SchumannResonanzfrequenz berücksichtigt. Dies zeigt deutlich auf, daß die Wissenschaftler ihre eigene Schöpfung nicht einmal ansatzweise beherrschen! Nikola Tesla wußte bereits vor fast 100 Jahren um die Gefahren, die in einer solchen Technologie stecken. Er konnte mit handlichen Sendern bei geeigneter Frequenz ganze Brücken ins Wanken bringen und sagte voraus, daß die von ihm entdeckten »Todesstrahlen« durchaus in der Lage wären, künstliche Erdbeben hervorzurufen. Es ist kaum verwunderlich, daß ihn damals niemand ernst nahm. Aber dürfen wir auch heute solche Warnungen noch ignorieren? Weitere mögliche Auswirkungen können sich auf das weltweite Wetter ergeben. Wiederum wiegeln die HAARP-Forscher ab und verweisen darauf, daß die von ihnen ausgesandten Strahlen schwächer als die natürliche Sonnenstrahlung auf die Ionosphäre seien. Doch letztere ist mehr oder weniger zufällig verteilt und bombardiert nicht einen kleinen Bereich über einen längeren Zeitraum. Erneut werden die Gefahren durch Resonanzverstärkung verschwiegen. Um das Wetter zu manipulieren, braucht man keine unerreichbar großen Energien. Auch das ist pure Augenwischerei. Wellen im ELF-Bereich können nämlich rund um die Erde riesige stehende Wellenpakete bilden, ähnlich großen Blasen, die über einen langen Zeitraum stationär sind. Vergessen wir nicht, daß Schumann-Wellen aufgrund ihrer extrem niedrigen Frequenz eine sehr große Wellenlänge von über 38.000 Kilometern haben! Bilden sich daraus durch Erdresonanz stehende Wellen aus, so entstehen Wellenberge von etwa 19.000 Kilometern Länge, was fast der Distanz vom Nord- zum Südpol entspricht. Wenn die Intensität ausreichend hoch ist, können diese Wellengiganten bis in die Ionosphäre reichen. Auf diese Weise können Hoch- und Tiefdruckgebiete, die ja durch Elektromagnetismus beeinflußbar sind, über lange Zeit ortsfest »eingesperrt« werden und damit in einem unliebsamen Nachbarland nach Wahl eine Dürrekatastrophe oder verheerende Überschwemmungen auslösen. Spielte nicht unser weltweites Wetter in den letzten Jahrzehnten verrückt? Vielleicht hat ja damals schon jemand an der Wetterschraube gedreht? Die Manipulation des Wetters könnte sich als die absolut perfekte Waffe erweisen. Obwohl die Auswirkungen gigantisch sein können, bedarf es hierzu aller Wahrscheinlichkeit keiner immens großen Energien, und der Verursacher dürfte nie nachweisbar sein. Der Grund hierfür ist, daß Wettervorgänge den Gesetzen der Chaostheorie folgen, was auch die korrekte Wettervorhersage so schwierig macht. Eine kleine Ursache kann sich irgendwo anders auf der Welt zu einem gewaltigen Effekt hochschaukeln. Diese Vorgänge entziehen sich der Kontrolle und der Berechenbarkeit durch den Menschen. Die Wirkungsweise der Schumann-Wellen könnte allerdings aufgrund ihrer erheblichen Stabilität und großen Reichweite die Wettermanipulation kontrollierbar und gezielt einsetzbar machen, ohne daß der Urheber letztendlich dingfest gemacht werden kann. Hierzu ein Beispiel. Am 14. Oktober 1976 kam es laut einer Meldung der US-Fachzeitschrift Aviation Week and Space Technology weltweit zu merkwürdigen Störungen des Funkverkehrs, die durch einen Störsender ausgelöst wurden, der in der Sowjetunion lokalisiert wurde. Zu18

nächst handelte es sich um ein sehr unregelmäßiges Signal, das zwischen hoch- und niederfrequenten Signalen hin- und herschwankte. Nach einer diplomatischen Intervention der USA und anderer westlicher Staaten entschuldigte sich die Sowjetführung für die Störsignale und erklärte sie vielsagend mit »Experimenten«. Doch dadurch hörten die Signale nicht auf, sondern wandelten sich nur zu einem einheitlichen Signal extrem niedriger Frequenz, das den internationalen Flugverkehr nicht mehr gefährden konnte. Funkamateure in aller Welt konnten das Signal auffangen, das sie aufgrund seines hämmernden Tones von ca. 8-14 Schlägen pro Sekunde auch als »Woodpecker« (Specht) bezeichneten. Man sieht sofort, daß es sich um ELFRadiowellen im Bereich der Schumann-Frequenz handeln mußte. Während dieser Zeit traten in einigen Städten Kanadas bei vielen Menschen Krankheitssymptome auf, die sehr denen der sogenannten »Mikrowellenkrankheit« ähnelten. Diese waren bekannt geworden, als während des Kalten Krieges die US-Botschaft in Moskau einer starken Mikrowellenstrahlung ausgesetzt worden war. Es kam zu Schlafstörungen, seltsamen Vibrationen, Hörhalluzinationen, Augenbrennen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magen-Darmstörungen, Reizbarkeit, Angst, Depression und Gedächtnisstörungen. In den folgenden Monaten brach dann im Westen der USA eine schwere Dürre aus, die zu ernsthaften Ernteschäden führte. Obwohl ein Zusammenhang mit den sowjetischen »Experimenten« natürlich nicht restlos nachweisbar ist, dürfte es wohl auch voreilig sein, die nach wie vor existierenden russischen lonenheizer als »Beweis« für die Harmlosigkeit der Technologie heranzuziehen. Nur wenige Jahre später kam es nämlich im Gebiet des Pazifischen Ozeans zu einer in der Menschheitsgeschichte einmaligen verheerenden Wetterkatastrophe, die alle Pazifik-Anrainerstaaten in Mitleidenschaft zog – mit Ausnahme der Sowjetunion, die seltsamerweise vollkommen verschont blieb. Auslöser dieser Katastrophe war El Niño. Dieser spanische Name, der auf deutsch »das Kind« bedeutet, ist sicher eine grobe Untertreibung. El Niño ist eine Wettererscheinung, die seit jeher die tropischen Regionen des Pazifik ungefähr alle 10 Jahre heimsucht und die normalerweise dort herrschenden Wetterverhältnisse durcheinanderbringt. Üblicherweise herrschen in tropischen Regionen ganzjährig die sogenannten Passatwinde. Sie entstehen dadurch, daß die heiße Luft am Äquator nach oben steigt, sich abkühlt und dann etwa auf Höhe der beiden Wendekreise wieder absinkt und zum Äquator zurückweht. Durch die Erddrehung werden sie etwas abgelenkt, so daß der Passat ganzjährig aus Nordost bzw. südlich des Äquator aus Südost weht. Dadurch wird ständig warmes Wasser nach Westen in Richtung Indonesien und als Ausgleich dafür kühleres Wasser an die Küsten Perus geführt. Die Temperaturdifferenz beträgt fast 8º C. Nicht so, wenn El Niño kommt. In diesen Jahren kommt es in der Mitte des Pazifik aus noch ungeklärten Gründen zu einem Wetterstau. Die Passatwinde laufen ganz einfach aus, die warme Strömung dreht nach Osten ab, Richtung Südamerika, wo es zu starken Regenfällen kommt, während der westpazifische Raum unter Trockenheit leidet. Wenn auch diese Wettererscheinung wissenschaftlich bisher nicht erklärbar ist, gilt ihr Auftreten etwa alle zehn Jahre als normal. Es beginnt in der Regel um die Weihnachtszeit, wenn auf der Südhalbkugel Sommer ist, und hält dann für einige Wochen an. Der El Niño zur Jahreswende 1982/83 jedoch war anders als alle seine Vorgänger seit Menschengedenken. Nicht nur, daß er bereits im Juni 1982, also zur Zeit des südlichen Winters, einsetzte und weit bis ins Jahr 1983 hinein anhielt. Er beschränkte sich auch 19

nicht nur auf tropische Gebiete, sondern reichte entgegen aller Erfahrung von Alaska bis weit ins südliche Chile und Australien. Die Passatwinde liefen sich nicht nur in der Mitte des Pazifik tot, so wie sonst, sondern kehrten ihre Richtung um, so als wären sie an irgend etwas abgeprallt. Die Wetterauswirkungen waren bis nach Südafrika und bis zur amerikanischen Ostküste zu spüren. Das Resultat waren schätzungsweise 1300-2000 Tote und – laut Angabe der National Oceanic and Atmospheric Administration der USA – wirtschaftliche Schäden in Höhe von etwa 8,1 Milliarden Dollar, verursacht durch ) Überschwemmungen in Bolivien, Ekuador, Peru, Kuba und den Südstaaten der USA ) Hurricanes auf Tahiti und Hawaii ) Buschfeuer und Dürrekatastrophen in Südafrika, Südindien, Sri Lanka, den Philippinen, Indonesien, Australien, dem südlichen Peru, dem westlichen Bolivien, Mexiko und anderen Staaten Mittelamerikas. ) Dies alles nahezu gleichzeitig innerhalb nur weniger Monate! Hinzu kamen sekundäre Katastrophen und Folgeschäden, die durch das extreme Wetter verursacht wurden: ) Eine Enzephalitis-Epidemie (Gehirnentzündung) an der amerikanischen Ostküste, die auf eine Moskitoplage infolge eines zu feuchten und warmen Frühlings zurückzuführen war. ) Eine Schlangenplage im nördlichen Montana, hervorgerufen durch übermäßige Vermehrung der Mäuse. ) Eine Beulenpest-Epidemie in Neu-Mexiko, weil sich in einem zu kühlen und feuchten Frühling die Ratten stark vermehrten. ) Eine starke Zuwanderung von Haien an der Küste von Oregon, angelockt durch ungewöhnlich warme Küstengewässer. Hierdurch kam es zu zahlreichen Unfällen. Der Winter in Alaska und Nordkanada fiel extrem warm aus. An der amerikanischen Ostküste war es sogar der wärmste Winter seit 25 Jahren. Die physikalisch stärkste Auswirkung des El Niño 1982/83 dürfte aber ein Einfluß auf die Erdrotation gewesen sein, der im Januar 1983, während des Höhepunktes, in einem Forschungsinstitut in Massachusetts gemessen wurde. Die Tageslänge verlängerte sich damals um 0,2 Millisekunden. Die Auswirkungen dieses El Niño waren noch bis 1994 zu spüren, als eine 12 Jahre alte Warmwasserfront erneut auflebte. Das Wetter im Pazifik kam nach diesem katastrophalen Jahr nicht mehr zur Ruhe. Anstatt durchschnittlich alle zehn Jahre, kam der El Niño jetzt wesentlich öfter, wenn auch nicht mehr mit solcher Gewalt, so etwa in den Jahren 1986/87, 1991/92, 1993, 1994 und 1997. Ist dies nun eine zufällige Wetteränderung? Ist sie auf die globale Erwärmung durch Umweltverschmutzung zurückzuführen? Oder ist der katastrophale El Niño von 1982/ 83 auf Wetterexperimente der Großmächte, vermutlich der Sowjetunion (die USA waren ja Leidtragende der Katastrophe) zurückzuführen? Auch wenn die letzte Hypothese nicht endgültig beweisbar ist, gibt es Anzeichen, die dafür sprechen. Sieht man sich die abnormale Temperaturverteilung im Pazifik im Winter 1982/83 an (s. Bildteil, Computerdarstellung 7), so erkennt man einen einwandfrei wellenförmigen Verlauf, der sich von Alaska bis etwa zur Höhe Südaustraliens hinzieht und damit tatsächlich etwa einem Wellenbauch, also der halben Wellenlänge der Schumann-Frequenz entspricht. Und warum war die Sowjetunion als einziger Anrainerstaat des Pazifik von der Wetterkatastrophe verschont geblieben? 20

Angesichts dieser Berichte fragt man sich natürlich, ob die »Jahrtausendflut« an der Oder im Sommer 1997, die Tausende von Menschen in Ostdeutschland, Polen und Tschechien um Hab und Gut, einige sogar ums Leben brachte, noch als ein »Zufall« bezeichnet werden kann. Das Problem ist allerdings, daß im subtilen Bereich der Wetterkontrolle eine beweiskräftige Verbindung zwischen Ursache und Wirkung praktisch nicht erbracht werden kann. Immerhin kam es während der Flutkatastrophe noch im fast 100 Kilometer entfernten Berlin bei vielen Menschen zu ähnlichen Krankheitssymptomen, wie sie in Kanada während der Ausstrahlung der sowjetischen »Specht«-Wellen aufgetreten waren. Vorherrschend waren starke Unruhegefühle, Magen-Darm-Störungen, Augen- und Kopfschmerzen und Depressionen. Im Spätsommer 1997 drehten wir mit einer polnischen Fernsehproduktionsfirma eine Fernsehsendung zum HAARP-Projekt. Dabei erfuhren wir rein zufällig von einer Meldung der polnischen Presseagentur PAP vom Juli 1997, die in polnischen Journalistenkreisen kursierte, ohne bislang veröffentlicht worden zu sein. Sie enthielt eine Äußerung des Vorsitzenden des geopolitischen Komitees der russischen Staatsduma, Alexej Mitrofanow. Er hatte angeblich gesagt, die katastrophalen Überschwemmungen seien »eine Folge der NATO-Osterweiterung«. Natürlich präzisierte Mitrofanow diese rätselhafte Äußerung nicht weiter. War es nur eine leere Drohung gegen die neuen NATO-Länder Polen und Tschechien, oder setzt Rußland wirklich die Wetterwaffe ein? Zumindest kommt man ins Grübeln ... In dem ganzen Gebiet blühen natürlich jetzt die Spekulationen. Wie sollte es auch anders sein, wenn nicht einmal die Wissenschaft befriedigende Antworten geben kann? Auf jeden Fall geht der Ausbau der HAARP-Anlage in Alaska auf Hochtouren weiter. Daß die HAARP-Anlage für Wettermanipulationen geeignet ist, kann trotz aller Dementis niemand ernsthaft bestreiten. Den Beweis liefert eines der Grundlagenpatente, die der Ingenieur Bernard Eastlund für HAARP entwickelte (kurz danach wurde er übrigens aus dem Projekt entlassen). In der US-Patentschrift Nr. 4686605 heißt es wörtlich: Wettermanipulation ist möglich, z. B. durch Veränderung von Windmustern in der oberen Ätmosphäre oder durch Veränderung von solaren Absorptionsmustern ...

Ausdrücklich nimmt die Patentschrift auch Bezug auf die früheren Forschungsergebnisse von Nikola Tesla. Ungeachtet aller Proteste in der Öffentlichkeit geht der Ausbau der HAARP-Anlage weiter, wenn auch mit einigen Verzögerungen. Nach neuesten Publikationen soll das Stadium des Vollausbaus im Jahre 2003 erreicht werden. Steht uns dann der weltweite lautlose Bewußtseins- und Wetterkrieg bevor? Es gibt klare Indizien dafür, daß diese Entwicklung sogar längst im Gange ist. Die schreckliche Hochwasserkatastrophe an der Elbe im August 2002 ist nur ein Beispiel. Auch die Aussagen von Nick Begich und Patrick Flanagan klingen recht pessimistisch. Gibt es wirklich kein Mittel, um sich gegen unsichtbare Gedankenmanipulation oder staatlich sanktioniertes Herumbasteln an unseren weltweiten Wetterstrukturen zur Wehr zu setzen? Sind wir der Entwicklung tatsächlich hilflos ausgeliefert? Bevor wir die Auswirkungen der HAARP-Technologie auf das Wetter genauer untersuchen, wollen wir uns dieser Frage zuwenden. Hierfür müssen wir allerdings eine Zeitreise in die tiefste Vergangenheit antreten.

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Abb. 4: Ausschnitt aus der US-Patentschrift Nr. 4686605 für Bernard Eastlund vom 11.08.1987. Das Patent wurde erteilt für »eine Methode und Apparatur zur Veränderung einer Region in der Erdatmosphäre, Ionosphäre und/oder Magnetosphäre«. Es handelt sich um eines der Grundlagenpatente für das HAARP-Projekt. In der Patentschrift heißt es ausdrücklich, daß die dort beschriebene Anlage unter anderem auch zur Wettermanipulation geeignet ist.

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III Celtic Power Druidenwind und Regentänze Es war in jenem Jahr, als der alte König Mile, Herrscher des keltischen Reiches von Spanien, gestorben war und seine Söhne Emer Donn und Eremon die Herrschaft unter sich aufteilten, als Ith, ein Bruder des Königs, auf den Zinnen des Turmes von Bregan stand und in Gedanken versunken auf das Meer hinausschaute. Plötzlich erschien es ihm, als würde ihm wie in einer Vision fern im Norden ein weit entferntes unbekanntes Land erscheinen. Er erzählte seinen Brüdern , was er gesehen hatte und daß er in sich eine tiefe Sehnsucht spürte, dieses Land zu suchen. Die Brüder aber sagten ihm, er habe nur einen fernen Nebel oder die Wolken des Himmels gesehen. Doch Ith ließ sich nicht umstimmen, und so stach er allein mit seinem Sohn Lugaid und einigen Gefolgsleuten in See. Nach einer langen, beschwerlichen Seereise, über die nichts überliefert ist, erreichte er tatsächlich die Küste des fremden Landes. Er fragte die Menschen, die er dort traf, wie dieses Land heiße, und sie nannten ihm den Namen »Ynis Elga« – Irland. Sie erklärten ihm auch, daß ein mächtiges Volk, die Tuatha De Danann, das Elfenvolk, das Land bewohnte und daß sie von drei Königen regiert würden: Mac Cuill, Mac Cecht und Mac Greine. Ith erfuhr weiter, daß gerade zu dieser Zeit unter den Königen ein Streit um die Aufteilung des Landes entbrannt war, weswegen sich alle Fürsten der Tuatha De Danann in Ailech Neid versammelt hatten, um den Streit zu schlichten. Ith ging daraufhin mit seinem Sohn und einer Anzahl seiner Leute nach Ailech, wo ihn die Könige willkommen hießen, und er hielt ihnen eine große Ansprache, daß sie doch untereinander Frieden halten sollten in diesem schönen und fruchtbaren Land, das für sie alle genug bereithielt. Nach dieser Ansprache verabschiedete er sich und wollte auf sein Schiff zurückkehren. Doch die Fürsten der Tuatha De Danann glaubten, eine Gefahr in ihm zu sehen, da er die Vorzüge ihres Landes so laut gepriesen hatte, und so verfolgten sie ihn und verwundeten ihn im Kampf. Schwer verletzt erreichte Ith sein Schiff und starb auf der Heimfahrt nach Spanien. Zurück in der Heimat angekommen, gingen sein Sohn Lugaid und die anderen Leute zu König Donn und erzählten, was auf der fernen Insel im Norden geschehen war. Man beschloß, mit einer großen Streitmacht zurückzukehren und sich an den Tuatha De Danann für den feigen Mord zu rächen. So stachen eines schönen Tages fünfundsechzig Schiffe in See. Vierzig Häuptlinge waren dabei, angeführt durch Donn, den Sohn des Mile. Auch sein Bruder Eremon war dabei und Amergin, der Barde, ferner die Frauen der Fürsten sowie Krieger und Söldner. Das Volk der Söhne des Mile brach auf nach Irland. Sie kamen schließlich nach Tara, wo sie die Könige der Tuatha De Danann zu Verhandlungen trafen, die ihnen neun Tage Zeit gaben, das Land zu verlassen oder sich zu ergeben. Ansonsten würde Krieg zwischen ihnen herrschen. König Donn wollte sofort die Schlacht eröffnen, doch der Barde Amergin riet ihm, sich zunächst auf die Schiffe 23

zurückzuziehen, und zwar auf die Entfernung von neun Wellen von der Küste. Er fügte leise hinzu: »Lasse ihnen das Land, bis wir zurückkommen und es mit Gewalt nehmen.« So geschah es. Die Söhne des Mile gingen an Bord und segelten eine Strecke auf die offene See hinaus. Doch die Tuatha De Danann hatten mächtige Druiden in ihren Reihen, die den Königen rieten: »Laßt uns auf unsere Kräfte vertrauen, und sie werden niemals Irland erreichen.« Und so erzeugten sie mit Hilfe eines magischen Zaubergesanges den druidischen Wind. Er bewirkte, daß die Schiffe der Milesier immer weiter auf die offene See getrieben wurden. Donn, Sohn des Mile, schöpfte Verdacht, und er fragte seinen Barden Amergin, ob hier Druidenmagie im Spiel sein könnte. Amergin ließ einen Mann auf den Mast klettern, um zu prüfen, ob der Wind auch dort oben wehte. Doch hoch oben war es windstill. »Es ist eine Schande,«, sagte Donn, »daß wir nichts gegen den druidischen Wind tun können.« »Es wird keine Schande sein«, erwiderte Amergin und rezitierte folgenden Zaubergesang: Ich begehre Irland. Umflossen von der fruchtbaren See. Fruchtbar seien seine von Früchten übersäten Berge. Übersät mit Früchten seien seine Wälder. Fließen möge der Fluß der Wasserfälle. Aus den Wasserfällen entstehe der See. Aus dem See die Bergquelle. Eine Quelle der Stämme sei die Versammlung. Ein Versammlungsort der Könige sei Tara. Tara sei der Hügel der Stämme. Der Stämme der Söhne des Mile. Von Mile kommen die Schiffe und Barken. Unsere gesegnete Barke sei Irland. Das gesegnete Irland dunkel besungen. Ein Gesang von großer Weisheit. Die große Weisheit der Frauen von Bres. Der Frauen von Bres von Buaigne, Der großen Lady Irland. Eremon hat sie erobert. Ir, Eber haben sie begehrt. Ich begehre Irland.

Sofort beruhigte sich die See, und Donn beschloß, mit seinem Schiff unverzüglich zur Küste zu segeln und zu landen. Doch in diesem Moment kam ein neuer Wind auf, der das Schiff von den anderen trennte und untergehen ließ. König Donn ertrank, und mit ihm vierundzwanzig hervorragende Krieger, zwölf Frauen und vier Söldner mit zahlreichem Gefolge. Schließlich erreichte die verbliebene Streitmacht der Milesier die Insel, doch sie konnten erst an Land gehen, nachdem Amergin einen anderen Zaubergesang rezitiert hatte: Ich bin ein Wind des Meeres. Ich bin eine Woge des Meeres. Ich bin ein Rauschen des Meeres. Ich bin ein Hirsch mit sieben Enden des Geweihs. Ich bin ein Falke auf einer Felsklippe. Ich bin ein Tropfen aus der Sonne. Ich bin die Schönste unter den Blumen. Ich bin ein wilder Eber von Furchtlosigkeit.

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Ich bin ein Salm in einem Teich. Ich bin ein See in einer Ebene. Ich bin ein Berg der Poesie. Ich bin eine Speerspitze im Kampf Ich bin ein Gott, der Feuer im Kopf entzündet. Wer außer mir kann die Geheimnisse des unbehauenen Dolmen enthüllen? Wer außer mir kann die Zeitalter des Mondes verkünden? Wer außer mir kann den verborgenen Ruheplatz der Sonne zeigen?

Jetzt war der Zauber des Elfenvolkes gebrochen, war der Weg frei für die Söhne des Mile. In der entscheidenden Schlacht von Tailtiu (dem heutigen Teltown in der Grafschaft Meath) trugen die keltischen Eindringlinge schließlich den Sieg über das Elfenvolk unter seinem Heerführer Mananann davon. Weiter heißt es: Der Edle Mananann, der höchste König mit der großen Macht, sollte den Kriegern raten, was zu tun sei. Er riet ihnen, sich auf die sidhe zu verteilen und sich in den Hügeln und in den schönen Ebenen Irlands niederzulassen. Und Mananann teilte ihnen ihre Wohnsitze in den sidhe zu ... Der feth fiada, ein magischer Zaubergesang, machte die Fürsten unsichtbar ...

Die siegreichen Eindringlinge dagegen nahmen Tara in Besitz und wurden zu den Beherrschern der oberen Welt in Irland – und sind es bis heute. Die gälische Bevölkerung Irlands leitet ihre Herkunft von den Söhnen des Mile ab. Diese Geschichte aus dem alten irisch-keltischen »Leabhar Gabh'ala 'Erenn«, dem »Buch der Eroberungen«, kann natürlich nicht als hundertprozentige Wahrheit genommen werden, denn sie ist eher ein Bestandteil der überlieferten keltischen Mythologie. Offizielle historische Dokumente über die keltische Besiedlung Irlands gibt es hingegen so gut wie keine. Man weiß lediglich, daß die Kelten nicht die Urbevölkerung Irlands sind, sondern etwa im 8. Jahrhundert vor Christus einwanderten. Genau wie in England und der Bretagne fanden sie kein menschenleeres Land vor, sondern trafen auf relativ hoch entwickelte Kulturen, deren Namen heute keiner mehr kennt, die uns aber großartige megalithische Anlagen hinterlassen haben – etwa Tara und Newgrange in Irland, Stonehenge und Avebury in England, Carnac, Château Bû und Roche de Tréal in der Bretagne. Alle diese Bauwerke bestanden bereits lange vor der keltischen Besiedlung, wenn sie auch immer wieder fälschlicherweise mit den Kelten in Verbindung gebracht wurden. Der Grund ist, daß die Kelten diese Heiligtümer später nutzten, ja daß sie sogar von den unterworfenen Völkern das Druidentum selbst übernahmen. Das Buch der Eroberungen merkt ja an, über welch mächtige Druiden die Tuatha De Danann verfügten. Der Krieg zwischen den Söhnen des Mile und den Elfen war so auch weniger ein herkömmlicher Kampf mit Schwertern und Speeren, sondern eher ein psychologischer Krieg, der mit »Zaubergesängen« ausgefochten wurde. In diesem Zusammenhang ist es für uns wichtig, daß die Milesier durch den Gesang des Amergin die Schlacht für sich entscheiden konnten. Natürlich darf man mythologische Erzählungen nicht immer wörtlich nehmen, doch in diesem Fall werden Details geschildert, die für uns heute gar nicht mehr mystisch oder gar magisch zu erscheinen brauchen. Das »Buch der Eroberungen«, berichtet, daß nach der Sintflut (etwa 10.000 v. Chr.) die Insel Irland durch insgesamt fünf Einwanderungswellen besiedelt wurde, wobei erst bei der fünften Invasion das keltische Volk der Gälen kam, das noch heute den Großteil der Bevölkerung ausmacht. Davor lebten auf der Insel, so die Überlieferung, die Tuatha De Danann, das Volk der Göttin Dana. Wer die irische Mythologie kennt, der weiß, daß Dana auch als Herrin des 25

Elfenvolkes bezeichnet wurde. Die Tuatha De Danann waren also niemand anderes als die sagenhaften Elfenwesen. Sie waren ein hoch spirituelles Volk, das das Druidentum nach Irland brachte. Interessant ist nun allerdings, daß in den irischen Mythen und Sagen nirgendwo darüber berichtet wird, die Tuatha De Danann seien unsichtbar gewesen. Im Gegenteil – sie lieferten sich, wie gesehen, mit den eindringenden Kelten heftige Kämpfe. Wenn man den alten Text modern interpretiert, wird es klar, daß das Volk der Tuatha De Danann nach seiner Niederlage in der Schlacht von Tailtiu kollektiv in eine andere Dimension einging und damit für die Kelten unsichtbar wurde. Damit ist aber nicht etwa der Tod und der Übergang in eine jenseitige Welt gemeint. Es heißt ja ausdrücklich, sie hätten sich daraufhin »in den Hügeln und schönen Ebenen Irlands« niedergelassen. Ganz offenbar lebten von nun an zwei Zivilisationen in Irland: die Kelten, von denen die heutigen Iren abstammen, und das Elfenvolk, das mit Hilfe eines »magischen Zaubergesangs« (eines Bewußtseinssprunges, verursacht durch eine spezielle Frequenz?) eine andere Bewußtseinsebene und damit die Unsichtbarkeit erreichte. Man könnte dies als eine phantasievolle Dichtung früherer Zeiten abtun, würde es nicht exakt eine Situation widerspiegeln, die sich, wie wir noch sehen werden, heute in Island findet – bei einem Volk also, dessen zumindest teilweise keltische Abstammung inzwischen wissenschaftlich gesichert ist. Analysieren wir einmal den Kampf der Druiden des Elfenvolkes gegen die feindlichen Eindringlinge genauer: Ihre Hauptwaffe war der sogenannte Druidenwind, mit dem sie die Schiffe der Kelten aufs Meer zurücktrieben. Dies war sicher kein primitiver Wetterzauber. Schon die Tatsache, daß die Söhne des Mile den Wind als künstlich erkennen konnten, zeigt, daß hier nicht einfach nur irgendwelche »Götter« um Hilfe angefleht wurden. Mehr noch: Der Druidenwind wird auch an anderen Stellen der keltischen Mythologie erwähnt, und der anerkannte französische Keltenforscher Jean Markale bemerkt dazu, daß er auch in der Lage war, den Geist der Feinde zu verwirren, so daß sie sich gegeneinander zu bekämpfen begannen. Ein solches Ereignis wird zum Beispiel in der Sage über die Belagerung von Druim Damhgaire erwähnt. Auch die Söhne des Mile kamen sich vor der Küste Irlands mehrfach untereinander in die Haare, anstatt einig gegen den Feind vorzugehen. Selbst der römische Feldherr Julius Cäsar, dessen Beschreibungen des gallischen Krieges bis heute als wichtiges historisches Zeugnis über die gallische Keltenkultur auch von der offiziellen Geschichtswissenschaft anerkannt werden, erwähnt immer wieder voll Ehrfurcht die furchterregenden Anrufungen feindlicher Druiden in vorderster Schlachtreihe. Es ist kaum denkbar, daß das römische Heer, das die halbe bekannte Welt erobert hatte und über die damals sicher modernste Kultur verfügte, sich lediglich von barbarischem Schlachtengeschrei hätte einschüchtern lassen. Der »Druidenwind« wirkte offenbar direkt auf das Bewußtsein der Feinde ein. Ist der Groschen jetzt gefallen? Bei einem »Zaubergesang«, der gleichzeitig Wetterfronten erzeugen und das Bewußtsein der Menschen manipulieren kann, kann es sich doch wohl nur um die uns bereits bestens bekannte Schumann-Frequenz handeln. Hatte das keltische Elfenvolk also auch schon eine Art von HAARP-Anlage im prähistorischen Irland installiert? Sollte dies im Moment noch zu sehr an den Haaren herbeigezogen klingen, so müssen wir uns noch die alte irische Sage über die Belagerung von Druim Damhgaire etwas genauer ansehen. Darin geht es um einen Krieg des Volkes von Munster gegen die Hochkönige von Tara. Die Historizität dieses Krieges ist nicht unumstritten, wird aber von einigen Historikern 26

etwa im frühen 3. Jahrhundert nach Christus angesetzt. König Cormac von Tara hatte einen ungerechten Tribut auf das Land von Munster auferlegt, wodurch es zu dieser Auseinandersetzung kam. Nun hatte der König von .Munster einen sehr mächtigen Druiden mit Namen Mog Ruith, übersetzt etwa »Diener des Rades«. Dieser Mog Ruith verfügte über ein riesenhaftes Rad, den »Roth Fáil«, das »Rad des Lichtes », das überall Katastrophen auslösen konnte. Handelte es sich bei diesem Rad des Lichtes etwa um eine elektromagnetische Antenne, um künstliche Blitze und damit Schumann-Wellen zu erzeugen? Sehen wir weiter. Im Krieg gegen Tara formte Mog Ruith jedenfalls aus Lanzenspänen, die er mit »Butter« verknetete, eine »magische Kugel«, die er als gewaltigen Lichtblitz explodieren ließ und auf diese Weise den »Druidenwind« auslöste, der die Krieger des Cormac kopflos davonlaufen ließ. Indem er den »Wind« direkt auf die drei Könige richtete, »erstarrten sie zu Stein«. Vergessen wir nicht, daß diese Sage eine etwas hilflose Umschreibung von Uneingeweihten ist (oder eine gezielte Mystifizierung für Uneingeweihte?). Nach heutigen Begriffen hatten ja die Kelten keine Ahnung von moderner Naturwissenschaft. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache bleibt festzuhalten, daß hier ein irischer Druide ganz offenbar einen künstlichen Blitz auslöste (auch die Lanze gilt allgemein in der keltischen Mythologie als Symbol des Blitzes), wodurch eine mächtige Schumann-Welle ausgelöst wurde, die den geheimnisvollen »Druidenwind« hervorbrachte und gleichzeitig die Krieger verwirrte und die Könige von Tara – durch bewußtseinstrübende Gehirnwellen? – bewegungsunfähig machte (»zu Stein erstarren ließ«). Wie sollten es sich die Kelten zusammenphantasieren können, daß eine moderne Psycho-Waffe, wie es die HAARP-Anlage in Alaska sein könnte, genau in dieser Art und Weise funktionieren würde? Woher sollten sie wissen, daß Bewegungsunfähigkeit gerade eines der wichtigsten Symptome bei der Anwendung von Bewußtseinstechniken ist, wie sie zum Beispiel auch bei den umstrittenen UFO-Entführungserlebnissen auftreten? Außerdem werden wir noch sehen, daß keltische Göttergestalten, die zumeist eher sagenhafte Heldenfiguren aus dem Volk der Tuatha De Danann darstellten, oft mit »Antennen« auf dem Kopf dargestellt wurden, ebenso auch mythologische Gestalten anderer Weltkulturen rund um den Globus. Vieles spricht also dafür, daß die keltischen Invasoren auf ein Volk trafen, das in irgendeiner Form die uns heute bekannten Schumann-Wellen technisch zu beeinflussen verstand, und zwar mit den gleichen Auswirkungen, die auch beim Großeinsatz des HAARP-Projekts befürchtet werden.

 Doch dann sollte es auch erlaubt sein, einmal genau hinzusehen, wie die Söhne des Mile es eigentlich geschafft hatten, diese überlegene Zivilisation zu besiegen, denn schließlich sind es ja zweifelsfrei ihre Nachkommen, die heute Irland offiziell bewohnen, und nicht die der Tuatha De Danann. Daß die Kelten ihrem Gegner ganz offenbar waffentechnisch und körperlich überlegen waren, steht dabei nicht zur Debatte. Als es ihnen erst einmal gelungen war, die Insel zu betreten, war ihr Sieg vorgezeichnet. Es geht darum, wie es ihnen gelang, den »Zaubergesang«, also die Wirkung der Schumann-Wellen, zu neutralisieren. Dazu müssen wir uns ganz auf das Lied des Amergin konzentrieren. Es ist über Jahrhunderte hinweg eine der heiligsten Dichtungen Irlands gewesen und wurde für höchste druidische Initiationsriten benutzt. Das Lied ist damit also auch kein romantisch27

verklärendes Heldenepos aus dem bardischen Mittelalter wie etwa die allgemein bekannte Artussage, sondern nachweislich schon mindestens seit 600 v. Chr. in dieser Form in Irland bekannt. Vieles spricht also dafür, daß es sich hierbei tatsächlich um einen authentischen Text aus der Zeit der keltischen Eroberung Irlands handelt. Vier Gesichtspunkte sind es, die diesem Text ganz offenbar seine Macht verleihen: Zum einen ist es die dauernde Wiederholung der Formulierung »Ich bin«. Es ist sicher kein Zufall, daß dieser Text etwa zur gleichen Zeit entstand wie die griechische Odyssee, in der ja auch die Selbstfindung des Helden im Mittelpunkt steht. Es war die Zeit des mutmaßlichen letzten Polsprungs. Um den Zaubergesang der Elfen zu überwinden, mußten die Kelten also selbst einen Bewußtseinssprung vollziehen und sich auf ihr Ego, auf ihren freien Willen besinnen. Dies ist nicht im Sinne eines kriegerischen Egoismus zu sehen! Das bloße martialische Beschwören ihres Kriegszieles, die Insel erobern zu wollen, hatte ja kurz zuvor für die Kelten sogar katastrophale Folgen gehabt. Vielmehr – und das ist der zweite wichtige Aspekt – muß man sich ansehen, was Amergin mit der Formel »Ich bin« verbindet. Er sagt nicht etwa: »Ich bin der Herrscher Irlands, und alles muß sich mir unterwerfen«. Nein, die Tuatha De Danann hatten Winde geschickt, um die See aufzuwühlen, und seine Reaktion war es, sich gerade mit dem Rauschen des Meeres und mit dem Wind zu identifizieren! Er betrachtete die ihm entgegengesetzten Kräfte nicht mehr als Feinde, sondern als etwas, was auch in ihm selbst steckte. Welch genialer Gedanke, denn nur so konnte er natürlich über diese Kräfte auch Macht gewinnen! Ebenso begehrte er nicht mehr, sich Irland untertan zu machen, sondern identifizierte sich statt dessen mit den Bergen und Seen, mit den Tieren und den Blumen der Insel. Indem er sagte: »Ich bin das alles«, wurde sein Bewußtsein eins mit dem Land, das ihn daraufhin nicht mehr bekämpfen oder gar besiegen konnte. Es ist sicher kein Wunder, daß die Iren bis heute ein zutiefst mit dem Land und der Erde verwurzelter Menschenschlag sind. Dies klingt im Moment sicher noch sehr philosophisch und idealisierend, doch wir bewegen uns ja auch immer noch im Bereich der Mythen. Später werden wir deutlich sehen, wie wir diesen Sachverhalt auf unser heutiges, von Wissenschaft und Technik geprägtes Zeitalter übertragen können. Der dritte Aspekt ist, daß durch dauernde Wiederholung der Formel »Ich bin« auch der Gegenwartsmoment, das Hier und Jetzt, beschworen wird und damit das wache Bewußtsein. Zusammenfassend gilt, daß ein Mensch, der sich mit einem grundlegenden Wertesystem, speziell mit der ihn umgebenden Natur, identifiziert und gleichzeitig die Existenz seines freien Willens beschwört, ganz offenbar über die ihn umgebenden Gewalten Macht erlangt. Auch dies müssen wir für spätere Diskussionen in Erinnerung behalten. In unserer heutigen Zeit ist nämlich eher eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. In weiten Kreisen der Gesellschaft ist ein rapider Verfall allgemeiner Werte zu beobachten, und gleichzeitig ziehen sich die Menschen immer mehr aus dem bewußten Erleben des Gegenwartsmoments zurück in die allseits verfügbaren virtuellen Welten des Fernsehens und der Videospiele. Es ist nachweisbar, daß Menschen auf diese Weise hochgradig manipulierbar werden. Der vierte Aspekt ist es schließlich, daß Amergin in seinem Gesang die drei Wissensbereiche beschwört, die ein echter Druide kennen muß, um Macht – die Druiden sagten etwas weniger martialisch auch Autorität – über die Naturreiche zu erlangen. Da ist zum 28

ersten die Geomantie (»Wer außer mir kann das Geheimnis des unbehauenen Dolmen enthüllen?«), dann die Astronomie (»Wer außer mir kann die Zeitalter des Mondes verkünden?«), die zur damaligen Zeit auch stellvertretend für die Physik und die anderen Naturwissenschaften zu sehen war, und schließlich das eigentliche druidische Geheimwissen über den Kontakt zur Anderwelt (»Wer außer mir kann den verborgenen Ruheplatz der Sonne zeigen?«). Diese drei Wissensbereiche waren die Grundpfeiler druidischer Wissenschaft. Ein angehender Druide wurde stets in allen diesen drei Wissenschaften ausgebildet. Eine solche druidische »Akademie der Vorzeit« ist sogar bis heute erhalten. Wir werden sie Ihnen in einem späteren Kapitel vorstellen. Durch die Beschwörung aller dieser Kräfte wurde Amergin zum »Gott, der Feuer im Kopf entzündet«, d.h. er konnte den Funken des höheren Bewußtseins in sich (und anderen?) wecken und damit die Macht des Elfenzaubers brechen. Ganz offenbar kannten also die Druiden Irlands, die vor über 2500 Jahren lebten, ein probates Gegenmittel gegen Psycho-Waffen, die mit der Schumann-Frequenz arbeiteten. Wenn es uns gelingt, dieses uralte geheime Wissen in unsere moderne Wissenschaftssprache zu übersetzen, dann würde es uns auch einen Weg weisen, mit heutigen HAARP-Experimenten fertigzuwerden: ) Wir dürfen die HAARP-Initiatoren und ihre Apparaturen keinesfalls als Feinde betrachten. Diese Ausgrenzung erst verleiht ihnen Macht. Sie dann mit herkömmlichen Mitteln zu bekämpfen, dürfte in der Tat aussichtslos sein. ) Wir müssen über Technologien zur Bewußtseinsmanipulation so gut wie nur möglich informiert sein. ) Wir müssen ein ganzheitliches Bewußtsein entwickeln, das unseren freien Willen betont und uns gleichzeitig als integralen Bestandteil der Erde und der Natur anerkennt. ) Wir müssen uns aber auch gleichzeitig auf naturwissenschaftliche und geomantische Erkenntnisse stützen, um weder in ein naives Naturmenschentum zurückzufallen, noch in der Sackgasse einer zu technokratisch orientierten Wissenschaft steckenzubleiben. Die Frage ist: Welcher Erdling kann alle diese Forderungen erfüllen? Ist es da überhaupt realistisch, sich gegen Reality-Control-Projekte zur Wehr zu setzen? Unterschätzen wir uns nicht. Viele Menschen tragen mehr unerschlossene Potentiale in sich, als sie sich überhaupt bewußt sind. Außerdem ist heute nicht das erste Jahrtausend vor Christus, und wir dürfen nicht einfach die damaligen Gegebenheiten auf unsere momentane Situation übertragen. Die Voraussetzungen sind jetzt, kurz vor Ende des zweiten Jahrtausends nach Christus, ganz anders als damals. Nicht, daß uns von außen jemand zu Hilfe käme, um uns zu erretten. Durch die Tiefen ihrer Lernprozesse muß die Menschheit schon selbst hindurch. Die Erde selbst ist es, die uns zu Hilfe kommen wird. Selbst heute, im Zeitalter der sich immer weiter entwickelnden Technik und der damit zusammenhängenden Entfremdung des Menschen von seiner natürlichen Umwelt, hat die Menschheit nicht aufgehört, integraler Bestandteil der Erde zu sein. Technische Entwicklungen wie das HAARP-Projekt sind nur die Fortführung einer jahrhundertealten Tendenz, die natürlichen Erdkräfte in den Dienst persönlichen Machtstrebens zu stellen. Genau diese Erdkräfte unterliegen aber im Moment einem Veränderungsprozess, der die Wirkungsweise solcher Technologien entscheidend verändern wird. Die Tatsache, daß die fundamentalen Erdresonanzfrequenzen (Schumann-Frequenzen) in ähnlicher Form auch vom menschlichen Gehirn produziert werden, zeigt auf, daß der 29

Mensch durchaus in der Lage sein kann, mental auf die atmosphärischen Vorgänge des Wetters Einfluß zu nehmen. Hierüber berichten nicht nur alte Sagen. Es gibt auch Beispiele aus unserer heutigen Zeit.

 Seit fast sechs Monaten schon hatte es im Urwald des brasilianischen Bundesstaates Roraima nicht mehr geregnet. El Niño, die rätselhafte Klimastörung, hatte auch hier, wie in vielen tropischen Regionen, das Wetter durcheinandergebracht. Der tropische Regenwald, normalerweise wasser-durchtränkt wie ein Schwamm, war knochentrocken. Doch das hatte die örtlichen Kleinbauern und Plantagenbesitzer nicht davon abgehalten, erneut ihre jährlichen Brandrodungen abzuhalten, um dem für unsere Atmosphäre so wertvollen Regenwald fragwürdige Stücke mageren Ackerbodens abzugewinnen. Die Folgen waren katastrophal. Seit Jahresbeginn 1998 wüteten im Norden Brasiliens verheerende Waldbrände. Ende März standen bereits 15% der Fläche des Bundesstaates in Flammen – ein Areal von der Größe Belgiens. Diesem Inferno, das letztendlich für unser aller Klima und für die Atmosphäre eine ernsthafte Bedrohung darstellte, hatten die örtlichen Behörden nur wenig entgegenzusetzen: nur knapp 100 Mann hatte der Gouverneur von Roraima zur Waldbrandbekämpfung abgestellt, die, mit Feuerpatschen, Eimern und Schläuchen »bewaffnet«, natürlich dem Flammenmeer vollkommen hilflos gegenüberstanden. Internationale Hilfsangebote der UNO dagegen hatte die Zentralregierung in Brasilia als »Einmischung in innere Angelegenheiten« abgelehnt. Tief saß die Angst vor einer »Internationalisierung« des brasilianischen Regenwaldes – aber kann überhaupt ein Land der Erde sich anmaßen, die alleinige Verfügungsgewalt über das wohl weltweit größte Sauerstoffreservoir zu beanspruchen? Kleinliches Festhalten an anachronistischen »Eigentumsrechten« verhinderte so eine umfassendere Brandbekämpfung. Mehr als 55% der Fläche des Bundesstaates Roraima sind Reservatsgebiet. Dort leben einige der letzten Indianerstämme noch vollkommen nach ihren überlieferten Traditionen, so zum Beispiel die Yanomami. Als auch diese Stammesgebiete ernsthaft von der Flammenhölle bedroht waren, war die Geduld der Indianer erschöpft. Sie verließen sich nicht länger auf die Technologie des weißen Mannes, die so offenkundig versagt hatte, sondern besannen sich auf ihr eigenes überliefertes Wissen. Am 30. März 1998 trafen zwei Häuptlinge des Caiapo-Stammes im YanomamiReservat ein, wo sie sich mit ihren Yanomami- und Xavante-Brüdern zu einem gemeinsamen Regenritual trafen, das noch in der gleichen Nacht über mehrere Stunden abgehalten wurde. Sie versetzten sich gemeinsam in einen veränderten Bewußtseinszustand und begannen mit ihren seit alter Zeit überlieferten Gebeten, Zaubergesängen und Tänzen. Zunächst riefen sie einen »Xapori« (Geist) an, um den Rauch zu vertreiben, da er ihre Kinder krank mache. Als nächstes wandten sie sich an den Geist des Feuers und schließlich an den Geist des Regens. Am nächsten Morgen, gegen 9.30 Uhr Ortszeit, begann ein heftiger Regenguß in der Region, der über vier Stunden andauerte und 80 - 90 % der Waldbrände löschte! War dies nun ein unwahrscheinlicher Zufall, oder konnten die Indianerrituale wirklich Regen machen? Selbst der Pressesprecher der Regierungsbehörden in der Provinzhauptstadt Boa Vista, Alan Suassuna, zeigte sich beeindruckt: »Ob es ein Zufall ist oder nicht, das weiß ich nicht, aber es hat offensichtlich geholfen.« 30

Die meisten von uns haben in der Kindheit die klassischen Indianerromane von Karl May und anderen Autoren verschlungen, so daß uns derartige Zauberrituale im Grunde nicht fremd sind. Doch nahm irgend jemand von uns solche Berichte jemals wirklich ernst? Anders ausgedrückt: Daß es nach einem Indianerritual »zufällig« vier Stunden später regnete, nehmen wir gern als kuriose Meldung zur Kenntnis. Doch wie reagieren wir darauf, wenn es einen wirklichen Zusammenhang gäbe, eine wissenschaftliche Erklärung? Und doch gibt es sie! 1998 war, wie schon erwähnt, ein El-Niño-Jahr, und bekanntlich steht El Niño in engem Zusammenhang mit der Wirkung großräumiger Schumann-Wellenfronten. Ähnliche Frequenzen sind jedoch auch Bestandteil des menschlichen Gehirnwellenspektrums, und zwar zwischen Theta- und Alpha-Bereich, also psychologisch gesprochen irgendwo an der Grenze zwischen Traum und Wachzustand. Interessant ist nun, daß dieser Zusammenhang bereits in ferner Vergangenheit vielen Völkern bekannt war, wenn sie auch dafür nicht unsere modernen wissenschaftlichen Begriffe verwenden konnten. Ein Beispiel bilden die australischen Ureinwohner, die Aborigines. Sie glauben, die Erde sei während einer »Traumzeit« von Schöpferwesen »gesungen« worden, und noch heute bezeichnen sie die geomantischen Energielinien, die das Land durchziehen und heilige Berge, Bäume und Seen miteinander verbinden, als »Traumpfade«. Sie wußten also bereits lange vor uns Europäern, daß ein Mensch, der träumt, besonders eng mit der Erde verbunden ist. Damit wird die Schumann-Frequenz aber endgültig zum »magischen Zaubergesang«. Geomantische Energielinien lassen sich heute wissenschaftlich durchaus nachweisen, etwa durch Anomalien der Schwerkraft oder des Erdmagnetismus, und wenn man bedenkt, daß zum Beispiel Bäume zu den besten Antennen für magnetische Felder gehören, die man kennt (Wissenschaftler des Stanford Research Institute in Kalifornien benutzten sogar einmal eine lebende Eiche auf dem Institutsgelände, um ein hochempfindliches Magnetometer zu konstruieren), dann wird endgültig klar, daß wir mit unserem technokratischen Hochmut das Wissen der Naturvölker viel zu lange unterschätzt haben. Doch die Wechselwirkung zwischen menschlichem Gehirn und atmosphärischen Wellen ist keine Einbahnstraße. Bereits seit Jahrzehnten herrscht vor allem in der russischen Parapsychologie die Theorie vor, daß außersinnliche Fähigkeiten des Menschen wie die Telepathie, das Remote Viewing (Fernwahrnehmung) oder die Psychokinese, also die gedankliche Beeinflussung von Materie, solche ELF-Wellen als Träger benutzen. Experimente in Russland und Amerika bestätigten, daß durch Magnetismus die paranormalen Fähigkeiten von Menschen beeinflusst werden können. Und schließlich traten auch bei den professionellen Remote Viewern des Stanford Research Institute und der CIA im Verlauf ihrer PSI-Spionagetätigkeiten ganz ungewollt Fähigkeiten auf, die eher dem Schamanismus als wissenschaftlich kontrollierter Parapsychologie zuzuordnen sind. Als Beispiele mögen hier inzwischen bekannt gewordene Namen wie Pat Price, Ingo Swann oder Joe McMoneagle dienen. Von Pat Price wurde sogar gesagt, er hätte die Fähigkeit entwickelt, Regenwolken herbeizurufen. Wir selbst sind einmal ganz unverhofft Zeugen eines ähnlichen Vorganges gewesen, den wir in unserem Buch »Das Erbe von Avalon« beschrieben haben. Unter der Anleitung des früheren CIA-Offiziers Virgil Armstrong führten etwa hundert Personen, darunter auch Wissenschaftler und Journalisten, ein Ritual in einem Berliner Park durch, um für eine später geplante Himmelsbeobachtung »die Wolkendecke aufzureißen«. Dieser Versuch ist an jenem Abend zweimal gelungen, und zwar nur ganz gezielt für die 31

kleine Lichtung, auf der die Gruppe versammelt war. Nur wenige hundert Meter abseits hatte es an jenem Abend sogar geregnet. Virgil Armstrong hatte während des Vietnamkrieges aus Protest gegen die Politik der Vereinigten Staaten seinen Dienst bei der Armee und beim Geheimdienst gekündigt und daraufhin mehrere Jahre bei den Navajo- und Hopi-Indianern im Südwesten der USA verbracht, die ihm das alte indianische Geheimwissen beigebracht hatten. Ein solcher Zusammenhang zwischen außergewöhnlichen Fähigkeiten des Menschen und den ELF-Wellen im Bereich der Schumann-Frequenz bedeutet dann aber, daß das menschliche Gehirn nicht nur auf äußere Frequenzen reagiert (und dadurch von außen beeinflußbar wird), sondern daß es umgekehrt auch derartige Frequenzen in die Umwelt abstrahlt (und damit seine Umgebung beeinflussen kann). Besonders wichtig ist es hierbei, daß dieser noch weitgehend unerforschte Vorgang nichts mit unseren herkömmlichen Auffassungen der Einflußnahme des Menschen auf seine Umwelt zu tun hat. Es geht nicht darum, irgend etwas in der Umwelt zu »bekämpfen« (selbst dann nicht, wenn es sich zum Beispiel um eine Feuerkatastrophe handelt) – mehr noch: sobald man versucht, etwas zu bekämpfen, funktionieren solche Bewußtseinstechniken nicht! Genau dies war ja auch die Aussage der alten keltischen Sage über die Eroberung Irlands. Alle Versuche, das Feuer in Brasilien mit herkömmlichen Methoden zu »bekämpfen«, waren bereits gescheitert. Die Indianer hingegen bekämpften nichts, auch nicht das Feuer, das ihre Dörfer bedrohte, nicht den Rauch, der ihre Kinder vergiftete. Sie wussten genau, daß auch Feuer und Rauch Bestandteile der Natur waren. Es gehört zu den Grundüberzeugungen aller Naturvölker, daß der Mensch nicht Macht, sondern Autorität über die Natur anstreben sollte. Macht hat immer etwas mit Unterdrückung und Gewalt zu tun, während der Begriff Autorität beinhaltet, daß der Druide oder Schamane von der ihn umgebenden Natur respektiert wird, weil er sich bewußt nicht außerhalb dieser Natur stellt, sondern sich selbst als integralen Bestandteil begreift. Dadurch kann er erreichen, daß die Natur ihm seine Wünsche »erfüllt«, die dann aufgrund dieses speziellen Bewußtseinszustandes auch »natürlich« nicht gegen die Natur gerichtet sein können. In wissenschaftlicher Sprache ausgedrückt heißt dies, daß die vom Schamanen im Trancezustand produzierten Alpha- oder Theta-Wellen zu denen seiner Umgebung kohärent werden, und es ist unmittelbar klar, daß diese Wellen nur so in eine wirklich spürbare Wechselwirkung mit dem natürlich vorhandenen Elektromagnetismus der Umgebung treten konnten. Aus der Chaostheorie wissen wir, daß kleinste Effekte große Wirkungen erbringen können, speziell wenn sie sich in einem Resonanzkörper hochschaukeln können, wie ihn das System Erde-Ionosphäre mit den dazwischen pulsierenden Schumann-Wellen darstellt. In diesem Zusammenhang ist es dann aber durchaus denkbar, daß durch die Gehirnwellen eines Schamanen eine Schumann-Wellenfront beeinflußt wird, die über einen bestimmten Zeitraum Regengebiete von einer Region ferngehalten hat. Verstärkt wird dieser Effekt natürlich noch, wenn das Ritual von mehreren Menschen durchgeführt wurde, wenn vielleicht sogar der ganze Stamm in einem Zustand meditativer Trance der Zeremonie beiwohnte, so daß der oder die Schamanen das Gruppenbewußtsein des Stammes anzapfen konnten. Schade nur, daß bei den Bewohnern Dresdens und anderer Städte entlang der Elbe dieses uralte Wissen schon vor langer Zeit verloren gegangen ist ...

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IV ... und dann kam die Flut Schicksal mit Methode Als die Bundesregierung im September 2002 eine erste Bilanz des Hochwassers in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zog, wurde erst das ganze Ausmaß dieser gewaltigsten Naturkatastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik deutlich: Schäden in Höhe von etwa 22,6 Milliarden Euro, 337.000 betroffene Menschen, von denen über 100.000 sogar ihre Häuser und Wohnungen verlassen mußten. Hinter dieser Bilanz des Schreckens stehen aber erst die persönlichen Tragödien der einzelnen Menschen. Wir alle haben im August 2002 Bilder im Fernsehen gesehen, die wir nie vergessen werden, wie zum Beispiel den Mann, der, bis zu den Schultern im Wasser watend, seinen kleinen Hund auf den Armen trug, um ihn vor den Fluten zu retten. Stimmt der Ausdruck »Naturkatastrophe« überhaupt noch? Oder sind die Wettervorgänge im Sommer 2002 in Europa nicht eher Ausdruck einer durch die menschliche Technik pervertierten Natur? Was war das für ein Sommer im Jahre 2002! Ein Tornado über Berlin, Unwetter auf Mallorca, sintflutartige Regenfälle in Italien, Bayern, Österreich, Tschechien, Sachsen und Sachsen-Anhalt, Hochwasser an Donau und Elbe – alles in einem Zeitraum von nur etwa einem Monat! Daß diese abnormalen Wettervorgänge auf menschengemachte Umweltschäden wie den globalen Treibhauseffekt zurückzuführen sind, darüber besteht weitgehend Einigkeit. Aber steckt vielleicht sogar noch mehr dahinter? Es würde der Meteorologie als Wissenschaft, vor allem aber der Qualität unserer Wettervorhersagen, sicher gut tun, wenn man stärker als bisher auch elektromagnetische Vorgänge in der Atmosphäre in die Berechnungsmodelle einbeziehen würde. Denn – man sehe und staune – es gibt da höchst interessante Dinge zu beobachten. Für die Lenkung der Tiefdruckgebiete ist in unseren Breiten vor allem der polare Jetstream verantwortlich. Dabei handelt es sich um ein Starkwindfeld, das in schlangenförmiger Bahn weit oben im Norden um unseren Planeten läuft. Bis etwa 1993 verlief der Jetstream ungefähr entlang des 60. Breitengrades, also in der Polarregion. Seit dieser Zeit jedoch stellte der US National Weather Service eine zeitweise Verlagerung nach Süden fest. Als Ursache wird allgemein die zunehmende Erderwärmung angenommen. Schon seit langem weiß man, daß der Jetstream nicht nur ein Windfeld ist, sondern daß er auch elektromagnetische Eigenschaften hat. Er funktioniert wie eine riesige Schleifenantenne, entlang derer sich auch elektromagnetische Atmosphärenimpulse wie etwa die Schumann-Resonanzwellen fortpflanzen. Dadurch spielt er auch eine Schlüsselrolle bei der HAARP-Technologie. Die HAARP-Experimente erzeugen in der Atmosphäre ELF-Wellen, deren Frequenz so gering ist, daß ihnen Wellenlängen entsprechen, die Tausende von Kilometern betragen. Für ihre Übertragung wären also Antennen notwendig, so groß, daß menschliche Technologie sie nicht bauen könnte. Also nutzt man das, was schon vorhanden ist: die größte Antenne der Welt – den Jetstream. Vergessen wir nicht die entscheidende Passage in den Eastlund-Patenten (s. Kapitel »Arktisches Wiegenlied«): 33

Wettermanipulation ist möglich, z. B. durch Veränderung von Windmustern in der oberen Atmosphäre oder durch Veränderung von solaren Absorptionsmustern ...

Den Verlauf des Jetstream über Europa Anfang August 2002 zeigt Abb. 5. Am 8. August ist über unserem Kontinent noch nichts Bedrohliches zu sehen. Aber der mächtige Arm des Jetstream, der uns das Hochwasser bringen sollte, ist am linken Bildrand schon nordwestlich von Irland über dem Atlantik zu erkennen. Von dort zog er sich weiter über Grönland bis zur amerikanischen Ostküste.

Abb. 5: Verlauf des polaren Jetstream (graue Flächen) über Europa in der Zeit vom 08.08.-13.08.2002 (Daten: California Regional Weather Server; Auswertung: Programmsystem Hyper 2000 Professional)

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Die Wetterkarten der nächsten Tage zeigen, daß er sich nun zu uns in Bewegung setzte: zunächst über die Balearen, wo er den Mallorca-Urlaubern die Ferien gehörig verregnete, dann abnormal weit nach Süden bis nach Tunesien, wo er dann wieder eine Kurve nach Norden, nach Italien und zur Adria, machte, um schließlich am 12. August Tschechien zu erreichen. Dann, am 13. August, löste er sich urplötzlich in Einzelteile auf, die sich weit nach Norden zurückzogen. Dadurch blieben das östliche Brandenburg, der Berliner Raum und Polen vom Schlimmsten verschont. Die Unwetter zogen schnell östlich in Richtung Schwarzes Meer und Ukraine ab, wo sie ebenfalls noch für verheerende Überschwemmungen mit zahlreichen Todesopfern sorgten. Die ungewohnt südliche Bahn des Jetstream war die Hauptursache für die Intensität der Niederschläge und damit für das Hochwasser. Da das Tiefdruckgebiet anstatt über die Nordsee über die wesentlich wärmere Adria zog, konnte es sich mit sehr viel mehr Feuchtigkeit vollsaugen. Gibt es Beweise für die Vermutung, diese Verlagerung des Jetstream könnte etwas mit dem HAARP-Projekt zu tun haben? Wie bereits im Kapitel »Arktisches Wiegenlied« angemerkt, ist solch eine Beweisführung extrem schwierig, wenn nicht unmöglich. Es gibt sehr überzeugende Indizien dafür, daß HAARP zu einer solchen Wettermanipulation fähig ist. Ob es aber eine direkte Ursache-WirkungsBeziehung gibt, kann angesichts der chaotischen Struktur unserer Wettervorgänge nicht lückenlos nachgewiesen werden. Das ist es ja gerade, was die Wetterwaffe so sicher macht. Der Schuldige kann die Verantwortung immer auch auf »die Natur«, also im Grunde auf schicksalhafte, nicht beeinflußbare Ursachen schieben. Es gibt aber in diesem Fall weitere Indizien, die einen Zusammenhang zwischen der Verlagerung des Jetstream im August 2002 und Anomalien der Schumann-Wellen belegen, und diese werden ja mit Hilfe des HAARP-Projekts ganz gehörig manipuliert. Zumindest ist es, wie wir sehen werden, extrem schwer, andere Ursachen zu finden. Es gab nämlich im August 2002 zwei Daten, an denen die Schumann-Resonanzen im wahrsten Sinne des Wortes verrückt spielten: den 3. und den 8. August. Im Normalfall liegt die Intensität (also die Amplitude) der Schumann-Wellen am Tage etwas niedriger und steigt zur Nacht etwas an, so daß sich langfristig ein wellenförmiger Verlauf zeigt. Dies liegt daran, daß sich die Regionen mit der größten Gewitteraktivität je nach Tageszeit in unterschiedlicher Entfernung zu uns befinden. Die Intensität ist normalerweise sehr gering und schwankt in der Regel um einen Wert von etwa 0,5 Picotesla (1 Picotesla = 1 Billionstel Tesla), was nur etwa ein Fünfzigmillionstel des Erdmagnetfeldes ist. Das klingt äußerst gering, ist es aber nicht, jedenfalls nicht in Bereichen der Natur, in denen die Chaostheorie angewendet werden muß, wie etwa bei Wettervorgängen oder Resonanzprozessen im menschlichen Gehirn. Am 3. und 8. August 2002 gab es nun aber jeweils einen kurzen Moment, der nur etwa 15 Minuten andauerte und in dem sich die Intensität der Schumann-Wellen urplötzlich vervielfachte, und zwar auf mehr als 13 Picotesla am 3.8. bzw. auf 5 Picotesla am 8.8. Im ersten Fall ist dies das Sechsundzwanzigfache des Normalwertes, im zweiten Fall immerhin noch das Zehnfache (s. Abb. 6, obere Graphik). Wie kamen diese »Spikes« oder »Peaks«, wie sie die Wissenschaftler nennen, zustande? Es ist immerhin interessant, daß beide anomale Werte jeweils genau zu dem Zeitpunkt auftraten, an dem sich ein Arm des Jetstream in Richtung Mitteleuropa und Mittelmeer in Bewegung setzte. In beiden Fällen setzten genau drei Tage später in Mitteleuropa die Starkregenfälle ein, die zum Hochwasser führten: im ersten Fall an der Donau, im zweiten Fall an der Elbe.

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Abb. 6: Anomalien der Schumann-Frequenz in den Hochwassermonaten August 2002 (oben), Oktober 1998 (Mitte) und August 1997 (unten) (Quelle der Daten: Northern California Earthquake Data Center; Auswertung: Programmsystem Hyper 2000 Professional)

Es war kaum anzunehmen, daß dies auf bloßem Zufall beruhte, und doch wollten wir diese ungeheuerliche Entdeckung absichern. Schließlich gab es in nicht allzu ferner Vergangenheit leider reichlich »Anschauungsmaterial«. So kam es zum Beispiel Ende Oktober 1998 ebenfalls zu einer schweren Hochwasserkatastrophe, diesmal an Rhein und Neckar, mit Auswirkungen bis nach Thüringen und Niedersachsen. Auch dieses Hochwasser war jahreszeitlich atypisch, denn normalerweise treten unsere Flüsse hauptsächlich im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, über die Ufer.

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Die Jetstream-Analyse dieses Zeitraums zeigte ein sehr ähnliches Bild wie in Abb. 5, und die Auswertung der Schumann-Resonanz ergab wieder ein »Spike«, diesmal am 24. Oktober 1998, etwa vier Tage vor Einsetzen des Hochwassers. Diesmal schoß die Intensität der Schumann-Resonanzwellen kurzfristig auf den Wert von 11,5 Picotesla hoch, also auf das Dreiundzwanzigfache des Normalwertes (Abb. 6, Mitte). Noch extremer war die Situation im August 1997, als das Hochwasser den Einzugsbereich der Oder in Tschechien, Polen und Brandenburg verwüstete. Der August 1997 war geradezu übersät von solchen anormalen »Spikes« der Schumann-Wellen, die dabei sogar Werte bis zu 27 Picotesla, also mehr als das Fünfzigfache des Normalwertes, erreichten. Wenn innerhalb von nur fünf Jahren alle vier großen Ströme Deutschlands jahreszeitlich atypische Hochwasserkatastrophen hervorbringen, und wenn sie alle mit der gleichen Anomalie der Schumann-Resonanzwellen und der anschließenden Jetstream-Verlagerung einhergingen, dann kann das wohl kaum noch mit dem Zufall erklärt werden. Wir diskutierten die graphische Darstellung der Schumann-Wellen vom August 2002 (Abb. 6, oben) auf elektronischem Wege mit mehreren Wissenschaftlern in aller Welt. Die Antworten waren höchst unterschiedlich, aber allesamt sehr informativ. Als erster antwortete uns Dr. Davis Sentman, Physiker an der Universität Fairbanks in Alaska und einer der zivilen Mitarbeiter des HAARP-Projektes. Er war der Ansicht, die beiden »Spikes« müssten auf Meßfehlern oder lokalen Störeffekten bei unserer Meßanordnung beruhen. Sein Pech war nur, daß er nicht wußte, daß wir für diese Graphik die Schumann-Frequenzen gar nicht selbst gemessen hatten, sondern mit Hilfe unseres Programmsystems Hyper2000 Professional die Daten ausgewertet hatten, die das Erdbebenzentrum der Berkeley-Universität in Kalifornien im Internet zur Verfügung stellt. Auch aus Berkeley erhielten wir eine vielsagende Antwort: gerade am 3. und 8. August hätten sie Probleme mit ihrer Meßapparatur gehabt. So ein Pech aber auch! Immer, wenn bei uns in Europa Hochwasser ist, gehen den Wissenschaftlern in Berkeley die Computer kaputt! Zum Glück scheint dies aber nicht allen Wissenschaftlern auf der Welt zu passieren, denn man erforscht schließlich die Schumann-Wellen auch außerhalb der USA, z. B. am Nagycenk-Observatorium der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Sopron. Dort hatten Dr. Gabriella Sátori und ihre Kollegen bereits 1997 eine wissenschaftliche Publikation veröffentlicht, in der sie feststellten, daß derartige »Spikes« auf realen atmosphärischen Vorgängen beruhen. Bekanntlich besteht zwischen den oberen Schichten der Atmosphäre und der Erdoberfläche immer eine elektrische Spannung, der sogenannte atmosphärische elektrische Potentialgradient (PG). Dieser Potentialgradient durchläuft ähnliche jahreszeitliche Schwankungen wie die Schumann-Resonanz, allerdings in entgegengesetzter Phase. Der Potentialgradient ist im Winter am höchsten, weil da die elektrische Leitfähigkeit der Atmosphäre ihr Maximum erreicht, und im Sommer am niedrigsten. Bei den Schumann-Wellen ist es umgekehrt. Sie haben ihre höchsten Werte im Sommer, wenn die Gewitter am häufigsten sind (Genaueres hierzu im Kapitel »Zaubergesang«). Im Falle der seltsamen »Spikes« beobachtete man hingegen eine direkte Beziehung zwischen Schumann-Wellen und Potentialgradient. Beide erreichten kurzfristig zur gleichen Zeit ein Maximum. Die Auswertung meteorologischer Daten ergab, daß es zu diesen Zeitpunkten meist zu schweren Unwettern kam. Dr. Sátori nennt solche Tage »disturbed days« (»gestörte Tage«), was für Meteorologen und Geophysiker, für die jede stabile Hochdruckwetterlage im Grunde langweilig ist, schon einiges bedeutet. 37

Was will man noch mehr? Wenn solche Zusammenhänge offenbar existieren, wieso ist darüber nichts bekannt? Und warum erklärt man in den USA die »Spikes« stets mit Meß- oder Computerfehlern? Das Ganze ist keine »Wetter-Verschwörungstheorie«, das sind nur Fakten! Was erwartet uns also aus Richtung Alaska? Lügen.

Abb. 7: Direkte Korrelation eines Schumann-Resonanz- »Spike« und einem Maximum des Potentialgradienten am 20. 8. 1994 (Quelle: Nagycenk-Observatorium, Sopron, Ungarn)

Dr. Sentman hat uns gegenüber nämlich auch behauptet, HAARP sei überhaupt nicht in der Lage, die Intensität der Schumann-Wellen in dem Maße zu erhöhen, wie es in Abb. 6 zu sehen ist. Die Ausgangsleistung von HAARP sei schwächer als die klassischer Radiosender wie »Radio Moskau, Radio Beijing, BBC, Voice of America« etc. Erinnern wir uns, was Nick Begich über HAARP recherchierte. Die effektiv abgestrahlte Leistung von HAARP liegt, je nach Ausbaustufe, zwischen 10 und 100 Gigawatt! (vgl. auch S. 15 unten). Würde ein Radiosender in einem solchen Leistungsbereich senden, wären Ihre Lautsprecherboxen zu Hause längst explodiert. Wir konfrontierten auch Dr. Begich mit diesen Aussagen und erhielten von ihm folgende Antwort: HAARP beeinflußt den Jetstream, indem es Löcher in der Ionosphäre kreiert. Diese Löcher werden erzeugt, indem man das Gerät als ionosphärischen Heizer betreibt. Dies kann die Atmosphärenschicht veranlassen, sich um einige hundert Kilometer anzuheben, innerhalb eines Durchmessers von etwa 40 Kilometern. Dies verändert die Druckkonfiguration des Systems und kann den Jetstream ablenken. Hierüber wurde im Mai 2000 im Scientific American geschrieben. In der Mitte dieses Artikels wird eine Landkarte von Alaska gezeigt mit einer kleinen Veränderung, zufällig gerade über der HAARP-Anlage, die eine signifikante Verschiebung des Jetstreams bewirkte ... War es HAARP? Wer weiß, aber es ist gerade das, was wir zu sehen erwarten und worüber die Russen sich jetzt so viel Sorgen machen. Die russischen Wissenschaftler kommen jetzt schnell voran. Die starken Signale treten auf, wenn das Militär die Abstimmung ändert. Die Energie ist weit jenseits einer Radiostation. Wichtiger ist aber nicht die Konzentration der Energie, sondern ihre Manipulation, um Resonanzeffekte hervorzubringen.

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Begich bezieht sich in seiner Aussage auch auf eine Interfax-Meldung, wonach das russische Parlament, die Duma, sich besorgt über die amerikanischen Waffenentwicklungen im Zusammenhang mit HAARP zeigte. In einer am 18. August 2002 veröffentlichten Resolution erklärt die Duma: »Die Signifikanz dieses qualitativen Sprungs kann verglichen werden mit dem Übergang von Stichwaffen zu Feuerwaffen. Dieser neue Typ von Waffen unterscheidet sich von früheren Typen darin, daß die erdnahe Atmosphäre sofort ein Objekt der direkten Beeinflussung wird.« Laut Interfax kam der Ausschuß für internationale Angelegenheiten und Verteidigung der Duma zu dieser Schlußfolgerung. Weiter heißt es, die USA planten den ersten Test von HAARP im Vollausbau für 2003. In diesem Großversuch soll der gemeinsame Einsatz dreier Anlagen geplant sein, wobei sich die zweite in Grönland und die dritte in Norwegen befindet. »Wenn diese drei Einrichtungen gemeinsam in Richtung Weltraum gestartet werden aus Norwegen, Alaska und Grönland, wird eine geschlossene Konturlinie erzeugt mit einem wahrhaft phantastischen Potential zur Beeinflussung des erdnahen Raumes«, fährt die Duma-Resolution fort. Die USA planen nach Ansicht der russischen Parlamentarier, großräumige wissenschaftliche Experimente unter dem Deckmantel von HAARP durchzuführen, nicht kontrolliert durch die internationale Staatengemeinschaft, und sie werden dadurch Waffen konstruieren, die in der Lage sind, Radiokommunikationsleitungen und elektronische Geräte in Raumschiffen und Raketen zu unterbrechen, schwere Störfälle in nationalen Stromnetzen und Öl- und Gas-Pipelines zu provozieren und einen negativen Einfluß auf die mentale Gesundheit der Bevölkerung ganzer Regionen auszuüben. Die Parlamentarier fordern eine internationale Ächtung derartiger Experimente. Die Resolution wurde von insgesamt 90 Duma-Abgeordneten unterzeichnet und an Präsident Putin, die Vereinten Nationen sowie an die Parlamente von UN-Mitgliedsstaaten gesandt. Wenn man allerdings genauer hinsieht, wer alles diese Resolution unterzeichnet hat, dann kommt man schon ins Grübeln, denn darunter befindet sich auch der Abgeordnete Alexej Mitrofanow, dessen Ausführungen zum Oderhochwasser und zum Nato-Beitritt Polens uns noch gut in Erinnerung sind (vgl. S. 21 dritter Absatz). Nichtsdestoweniger sind die in der Resolution gemachten Aussagen richtig, denn zu ganz ähnlichen Schlußfolgerungen kommen auch die Abgeordneten des Europaparlaments in Straßburg in einem Beschluß, der schon im Januar 1999 im Anschluß an ein Hearing gefaßt wurde, und zwar unter anderem mit den Stimmen aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Auch die für HAARP verantwortlichen amerikanischen Stellen waren zu dem Hearing nach Straßburg eingeladen worden. Leider ignorierten sie die Einladung. Die Resolution schließt – ähnlich wie der Duma-Beschluß – mit einer eindeutigen Aufforderung, jegliche Experimente mit HAARP sofort zu stoppen, allerdings ebenfalls ohne jede Reaktion von amerikanischer Seite. Wörtlich heißt es in der Resolution A4-0005/99 des Europaparlaments: HAARP ist für viele Zwecke einsetzbar. Durch Manipulation der elektrischen Eigenschaften in der Atmosphäre lassen sich gewaltige Kräfte kontrollieren. Wird dies als militärische Waffe eingesetzt, können die Folgen für den Feind verhängnisvoll sein. Durch HAARP läßt sich ein fest umrissenes Gebiet millionenfach stärker mit Energie aufladen als mit irgendeiner anderen herkömmlichen Energiequelle. Die Energie läßt sich auch auf ein bewegliches Ziel ausrichten, u. a. auf feindliche Raketen. Das Projekt ermöglicht auch eine bessere Kommunikation mit U-Booten und die Manipulation der

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globalen Wetterverhältnisse. HAARP ist wegen der umfassenden Auswirkungen auf die Umwelt eine globale Angelegenheit, und es ist zu bezweifeln, ob die Vorteile dieses Systems wirklich die Risiken aufwiegen. Die ökologischen und ethischen Auswirkungen müssen vor weiteren Forschungsarbeiten und Versuchen untersucht werden. HAARP ist der Öffentlichkeit fast nicht bekannt, und es ist wichtig, daß die Bevölkerung davon Kenntnis erhält.

Die Resolution enthält auch eine ganze Reihe von Aussagen, die belegen, daß HAARP darüber hinaus verwendet werden kann, um die Infrastruktur eines Landes komplett lahmzulegen und sogar die Gehirne ganzer Bevölkerungsgruppen zu manipulieren. Hierauf werden wir später noch zurückkommen. Trotz aller – unglaubwürdigen – Dementis (ein vornehmeres Wort für Lügen) aus amerikanischen Wissenschaftskreisen dürfte also eine Verwicklung von HAARP in die Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2002 nicht mehr auszuschließen sein. Wurden also Hunderttausende von Menschen – gewollt oder ungewollt – unschuldige Opfer des »magischen Zaubergesangs« aus dem fernen Alaska? Eine Vorstellung, die so ungeheuerlich ist, daß der rationale Verstand sich fast sträubt, sie zur Kenntnis zu nehmen. Doch die Fakten liegen auf dem Tisch, und sie sind unwidersprochen. Selbst nachdem auch aus Politiker- und Wissenschaftlerkreisen verlautete, die Hochwasserkatastrophe sei Resultat einer verfehlten weltweiten Umweltpolitik vergangener Jahrzehnte, blieb der Bevölkerung nichts als ein Gefühl der Hilflosigkeit. Die Treibhausgase sind nun einmal in der Atmosphäre vorhanden, und es würde selbst bei strengsten Verzichtsmaßnahmen aller Länder der Erde Jahrzehnte dauern, um sie wieder abzubauen. Damit haftet dem Hochwasser an Elbe, Mulde und Donau weiterhin etwas schicksalhaftes an. Man mag die Fehler der Vergangenheit bedauern, ändern kann man an ihnen jetzt nicht mehr viel. Doch sollten Frequenztechnologien zumindest für die Sache mitverantwortlich sein, ändert sich die Situation mit einem Schlag. Jetzt wäre es Schicksal mit Methode! Am einfachsten wäre es daher, diese Wahnsinnsapparaturen ganz einfach abzuschalten, was natürlich nicht geht, solange ihre Betreiber jegliche Verantwortung leugnen und dabei von ihren Regierungen Rückendeckung erhalten. Aber wir haben inzwischen auch gelernt, daß es eine Form der Gegenwehr gegen Frequenzmanipulationen durch »magische Zaubergesänge« gibt. Unsere Vorfahren wußten darüber Bescheid, ebenso eine Reihe heutiger traditioneller Kulturen. Warum nicht wir? Der Grund liegt darin, daß sich Wissenschaft und Wissenserwerb im Zuge der letzten zweitausend Jahre vollkommen anders entwickelt haben als z.B. noch bei den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus. Die keltische Wissenschaft hat zwar keine Flugzeuge, Raumschiffe und Computer hervorgebracht, aber sie war ganzheitlich orientiert und erlaubte es den Menschen, mit ihrem Bewußtsein Kontakt zur Natur aufzunehmen. Dies ist deutlich erkennbar an ihren Ausbildungsstätten, von denen einige bis heute erhalten sind ...

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V Druiden, Flüsse und Außenminister Geomantie zwischen Gestern und Morgen Es hatte in den letzten Tagen einige heftige Regengüsse gegeben, aber als wir den Druidenhain bei Wohlmannsgesees in der Fränkischen Schweiz besuchten, schien die Sonne. Dies sei kein Zufall, so sagte uns im Scherz der pensionierte Forstamtmann und Ingenieur Johannes Kaul aus Gößweinstein, der uns begleitete. In den mehr als zwanzig Jahren, während derer er Hunderte von Menschen durch diese uralte Kultstätte führte, habe es noch nie schlechtes Wetter gegeben. Ein Heiligtum der Druiden mitten in Bayern? Die Kultur der Kelten und Druiden verbindet man im allgemeinen eher mit England, Irland oder der Bretagne. Man vergißt dabei leicht, daß das keltische Volk während seiner Blütezeit im ersten Jahrtausend vor Christus ein mächtiges Reich bewohnte, das im Osten bis zum Schwarzen Meer und im Süden bis nach Portugal und Spanien reichte. Der Druidenhain von Wohlmannsgesees bildet das geomantische Zentrum der Fränkischen Schweiz, denn in ihm kreuzen sich zwei bedeutende geomantische Großraumlinien Europas. Die eine verbindet lokal die Berge Neubürg und Ehrenbürg und verläuft global in nordsüdlicher Richtung von Dänemark in Richtung Sizilien. Die andere Linie hingegen geht in ostwestlicher Richtung von Paris bis nach Prag. An der Stelle der Kreuzung befinden sich einige der markantesten Steine des Hains, die auch deutliche menschliche Bearbeitungsspuren besitzen. Die Verbindungslinie zwischen den bedeutsamen geomantischen Punkten Ehrenbürg und Neubürg wird vom Druidenhain im Verhältnis des Goldenen Schnittes geteilt. Von weitem ist der Druidenhain kaum zu sehen, da er mitten im Wald gelegen ist, am Fuße eines Berges, des 531 Meter hohen Weisersteins (»Hinweisstein«), der dem anreisenden Besucher früher den Weg wies. Der älteste Hinweis auf den Druidenhain findet sich in den Gemeindeakten des Dorfes Wohlmannsgesees, wo es im Jahre 1863 heißt: An dem Wege von Wohlmannsgesees nach Kanndorf in dem Walde der Gebrüder Trautner befinden sich abgeplattete Felsenstücke mit runden Löchern; weswegen man vermuthet, daß in heidnischen Zeiten hier Opfer gebracht wurden. Dieser schöne Hain wird seit einigen Jahren sehr häufig von Courgästen besucht und wurde diesem Haine, in dem die abgeplatteten Felsenstücke sich befinden, der Name Opferhain, Druidenhain, und dem Theile desselben, wo Gänge zwischen den Felsen sich hinwinden, der Name Labyrinth gegeben.

Die Felsformation als Ganzes ist natürlichen Ursprungs. Dies wurde 1990 durch eine Untersuchung von Alfons Baier und Thomas Hochsieder vom geologischen Institut der Universität Erlangen bewiesen. Es handelt sich um eine sogenannte Schollenbruchlinie, eine der vielen Randverwerfungen des Fränkischen Jura, der größtenteils aus Kalkstein und Dolomit besteht und daher wasserdurchlässig ist, was zur Bildung einer Unzahl von Höhlen und Gesteinsbrüchen führte. Gleichzeitig gestanden die Wissenschaftler jedoch ein, daß die natürliche Entstehungsgeschichte des Druidenhains nicht einer möglichen kultischen Nutzung widerspricht, da ja gerade die Kelten bevorzugt Naturdenkmäler als heilige Orte wählten.

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Abb. 8. Der Druidenhain bei Wohlmannsgesees in der Fränkischen Schweiz: 1. Taufstein • 2. Grab • 3. Sternstein • 4. Altar • 5. Thron • 6. Schüsselstein • 7. Labyrinth • 8. X-Stein • 9. Wackelstein • 10. Thingplatz

Dennoch ist der Druidenhain in der offiziellen Wissenschaft umstritten, weil man in ihm bisher weder menschliche Überreste noch irgendwelche vorgeschichtlichen Gegenstände gefunden hat. Hier setzt die Archäologie unserer Meinung nach zu sehr Maßstäbe unserer eigenen Kultur (und ihrer Auswüchse) an. Die Kelten wußten sehr wohl um die Kraft heiliger Orte, und sie hüteten sich, an solchen Orten zu wohnen. Als naturverbundenes Volk hätten sie wohl auch schwerlich ihre leeren Coca-Cola-Dosen an einer solchen Stelle hinterlassen. Ganz in der Nähe hingegen wurden durchaus Überreste keltischer Siedlungen gefunden. Was bedeutet nun aber Johannes Kauls Behauptung, der Druidenhain sei ein keltisches »Wissenschaftszentrum« gewesen? Man weiß heute, daß die Ausbildung eines Druiden 20-30 Jahre in Anspruch nahm und daß der Schüler während dieser Zeit so ziemlich das ganze Wissen seiner Kultur münd42

lich von seinem Lehrer übermittelt bekam und in der Praxis erproben mußte. Die Druiden waren nicht nur Priester, sondern gleichzeitig auch Ärzte, Astronomen und Juristen. Um zu erkennen, wie der fränkische Druidenhain den Druidenschülern für eine derart vielfältige Lehrzeit als Ausbildungsstätte dienen konnte, muß man die einzelnen Felsen der ausgedehnten Anlage genauer betrachten. Es wäre eine grobe Untertreibung, den Hain ganz einfach in die Schublade »Ort der Kraft« einzuordnen. Das etwa 50.000 Quadratmeter große Areal hat geomantisch keineswegs eine einheitliche Ausstrahlung, sondern bietet eine vermutlich einmalige Vielfalt an Wirkungen der Erdenergien und der heiligen Geometrie. Dies beginnt schon am Eingang, wo sich der Pultstein befindet, ein nach oben zugespitzter Stein, dessen Neigungswinkel 51,5º beträgt, so wie bei der Cheopspyramide in Ägypten. Gleich dahinter kommt man zum Schüsselstein, einem großen liegenden Felsen, auf dessen Oberfläche sich zwei runde schüsselförmige Vertiefungen befinden, die immer mit Regenwasser gefüllt sind. Dieser Stein hat nicht nur radiästhetisch eine höchst merkwürdig polarisierte Strahlung. Hält man beide Hände in je eine der Wasserschüsseln, so spürt man deutlich einen ganz unterschiedlichen Härtegrad des Wassers. Das Wasser im linken Napf erscheint weicher. Dem Stein und dem in den Schüsseln stehenden Wasser werden Heilwirkungen zugeschrieben. Kurz danach kommt man zum Altar – ein Name, der keineswegs der Bedeutung dieses Steines Rechnung trägt, denn er steht exakt auf einer Mehrfachkreuzung des Hartmannund Currygitters, also auf einem Punkt, den ein Rutengänger als geopathologische Reizzone bezeichnen würde. Um dies festzustellen, braucht man übrigens kein Radiästhesist zu sein, denn auf dem Stein hat inzwischen ein junger Bergahorn Wurzeln geschlagen. Der Stamm des Baumes zeigt krebsige Verdickungen, die auf die Belastungen des Ortes deutlich hinweisen. Im Gegensatz zur Heilwirkung des Schüsselsteins verkörpert also der Altarstein die mögliche gesundheitsschädigende Wirkung von Erdenergien. Dieses dichte Nebeneinander solch totaler Gegensätze ist für die druidische Tradition typisch. Im Gegensatz zu den esoterischen Lehren Asiens glaubten die Druiden, daß Erleuchtung über den Weg der Mitte nicht zu erreichen sei. Ihrer Meinung nach führte totale Ausgewogenheit auch zu totaler Stagnation. Erst das Vorhandensein von Gegensätzen schafft einen Vorgang des Fließens, wobei Energie immer vom Positivpol zum Negativpol fließt. Druidenschüler wurden von ihren Lehrern daher immer gezielt Situationen der konstruktiven Unausgewogenheit ausgesetzt, wie es im Book of Pheryllt heißt. Dadurch sollte beim Schüler Bewegung in Richtung seiner eigenen Schwachstellen ausgelöst werden, also in die Richtung, die am meisten der Entwicklung bedurfte. Der nächste bedeutsame Stein des Druidenhains ist der Wächter. Er liegt – genau wie Pultstein und Schüsselstein – am Rande der Kreuzung der beiden geomantischen Großraumlinien, hat aber noch eine weiterführende Bedeutung: Seine Ausstrahlung soll, wie der Name schon sagt, unerwünschte Einflüsse abwehren. Er hat radiästhetisch eine seltsame dreigeteilte Struktur, ist also abwechselnd positiv-negativ-positiv polarisiert, ähnlich wie ein moderner Transistor. Dem entspricht seine äußere Gestalt, die an ein menschliches Gesicht erinnert, wobei die Augenhöhlen den positiven Polen und die Mundöffnung dem Negativpol entsprechen. Diese Dreiheit ist ebenfalls für die druidische Tradition typisch, denn die Kelten glaubten, daß sich jede Manifestation im Leben, und so auch das Lernen, immer in drei Schritten vollziehe. Dieser Glaube hat sich im Christentum in der Verehrung der heiligen Dreifaltigkeit erhalten.

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Eine besonders charakteristische Gestalt hat auch der sogenannte Taufstein. Es handelt sich um einen relativ kleinen Stein, der in der Mitte ein großes rundes Loch hat. Durch dieses Loch scheint einmal im Jahr, am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, die Sonne auf den Waldboden, sofern sie nicht durch Baumkronen verdeckt wird. Hier scheinen wir also von der medizinischen zur astronomischen Fakultät der druidischen »Hochschule« überzuwechseln. Der Name Taufstein besagt aber auch, daß eine Einteilung in wissenschaftliche Fachrichtungen, wie wir sie heute kennen, für die keltische Wissenschaft nicht anwendbar ist. Ein Gynäkologe hat Johannes Kaul einmal bestätigt, daß das Loch im Taufstein genau die Größe hat, um ein neugeborenes Kind hindurchzuschieben. Unmittelbar benachbart befindet sich der als Thron bezeichnete Felsen, dessen Sitz nach heutigen Begriffen eine fast ergonomisch geformte Rückenlehne hat. Hat von dort aus der oberste Druide die Taufzeremonien beobachtet? Die nächste, aus drei parallelen Steinen bestehende Formation wird auch als Grab bezeichnet. Auch dieser Name ist vermutlich irreführend, denn es ist höchst zweifelhaft, ob hier jemals jemand begraben worden ist. Auf dem mittleren Stein waren früher zwei Runen eingeritzt: Die Ur-Rune, die für den Ursprung der Dinge steht, und die Yr-Rune, die die Erde symbolisiert. Befand sich hier der zentrale Einweihungsort, analog zum »Sarg« in der Cheopspyramide, in dem ja vermutlich auch nie jemand beigesetzt worden ist? Erhielt der Druide zum Abschluß seiner Ausbildung an diesem Ort unter der Wirkung spezieller Erdkräfte die Einweihung in die letzten Ursachen der Dinge? Den Anwohnern aus den nahe beim Druidenhain liegenden Dörfern ist es übrigens seit langer Zeit überliefert, daß sich unter dem Grab zwei unterirdische Gänge treffen sollen. Gegenüber dem Grab befindet sich ein kleiner, etwa zwei Meter langer Dolmen, also ein überdachter Hohlraum, der aus großen Monolithen errichtet wurde. Der Innenraum eines solchen Dolmen wurde von Menschen früherer Kulturen zur Meditation benutzt. Das eigentliche astronomische Observatorium befindet sich im hinteren Teil der Anlage. Zwar sind Visiersteine nach verschiedenen Himmelsrichtungen überall im Druidenhain verteilt, doch der hinter dem Grab exakt auf der ost-westlichen Ley-Line gelegene Sternstein ist der wichtigste. Er ist einer der wenigen Steine des Druidenhains, an dem menschliche Bearbeitungsspuren auch von der klassischen Archäologie nicht abgestritten werden können. Der Sternstein hat eine fünfeckige Form, bildet allerdings kein regelmäßiges Fünfeck (Pentagon), sondern ist eher länglich geformt, so wie eine riesige Lanzenspitze. Die beiden Längskanten sind exakt behauen, denn sie geben astronomische Peillinien an, ebenso die gedachte Symmetrieachse in der Mitte. Die Spitze zeigt exakt in Richtung Nordost. Genaue Vermessungsarbeiten durch den Geomantieforscher Walter Machalett im Druidenhain ergaben, daß die Mittellinie des Sternsteins das nördliche Extrem des Sonnenlaufs anpeilt, während die beiden Seitenkanten die nördlichen Mondextreme oberläufig und unterläufig angeben. Dies gilt aber für die heutige Zeit und nicht für die Epoche, in der der Druidenhain genutzt wurde. Die Erdachse vollführt bekanntlich aufgrund ihrer Neigung eine Kreiselbewegung, so daß sich Sonnen- und Mondextreme mit der Zeit etwas verschieben. Der österreichische Professor P. A. Deppenkemper errechnete, daß die linke Seitenkante des Steinsteins vor etwa 40.000 Jahren dem nördlichen Sonnenextrem entsprach, während die Mittellinie damals das Mondextrem anpeilte. Die Südkante würde dann nach aller Wahrscheinlichkeit den Sirius anpeilen, der ja für viele Völker der Vor- und Frühgeschichte eine wichtige mythologische Bedeutung hatte. Für diese Deutung spricht das Vorhandensein eines »Hundesteins« in der Nähe des Sternsteins, denn der Sirius ist ja 44

der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und wurde selbst seit alter Zeit schon als »Hundsstern« bezeichnet. Dies würde aber bedeuten, daß die kultische Nutzung des Druidenhains weit über die Zeit der Kelten hinaus bis in die Altsteinzeit reicht, eine Vermutung, die unabhängig von diesen Berechnungen durch Untersuchungen des Geomantieforschers Peter Seim bestätigt wurde, der durch sein Lichtmeßsystem auf ein kultisches Alter des Druidenhains von etwa 37.000 Jahren kam. Der Druidenhain wäre damit um Jahrzehntausende älter als alle anderen bekannten vorzeitlichen Observatorien der Welt. Hinter dem Sternstein beginnt der wohl imposanteste Teil des Druidenhains, das sogenannte Labyrinth. Es besteht aus insgesamt 52 gewaltigen Monolithen, die in 13 Reihen vollkommen parallel ausgerichtet sind. Die Regelmäßigkeit der Anordnung darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Labyrinth auf natürliche Weise durch den Gebirgseinbruch entstanden ist. Ohnehin wären Steinblöcke dieser Größe von Menschen nicht zu bewegen gewesen. Es zeigt sich hier eher auf einmalige Weise, wie der naturverbundene Mensch der Frühzeit existierende Felsformationen für seine Zwecke zu nutzen verstand. Bereits die Anzahl der Blöcke und ihre Anordnung in Reihen gibt uns einen Hinweis auf die wahre Bedeutung des Labyrinths. Es handelt sich um einen urzeitlichen Mondkalender. Da der Mond eine Umlaufzeit von etwa 28 Tagen um die Erde hat, also etwas weniger als einen unserer »Monate«, hat ein Mondjahr nicht zwölf sondern dreizehn Monate, genau wie die Anzahl der Steinreihen im Labyrinth. Die Gesamtzahl der Steinblöcke im Labyrinth entspricht der Anzahl der Wochen pro Jahr. Zwei Steine des Labyrinths haben jedoch zusätzlich zur astronomischen Bedeutung noch jeweils eine andere wichtige Funktion. Da ist zunächst einmal der sogenannte X-Stein, ein langgestreckter rechteckiger Block, ca. 1,30 Meter hoch, mit einer Grundfläche von 1 x 2,5 Metern. Auf ihm kann also bequem ein Mensch liegen, zumal seine Oberfläche fast eben ist. Dieser Stein hat die wohl stärkste energetische Ausstrahlung des gesamten Druidenhains. Dem X-Stein werden Heilkräfte zugeschrieben. Schließlich befindet sich innerhalb des Labyrinths noch der Wackelstein, ein rechteckiger Block von 1 x 2 Metern Grundfläche, 80 Zentimeter hoch. Derartige Wackelsteine sind in nahezu allen druidischen Kultstätten zu finden. An ihm mußten die Druiden des dritten, höchsten Grades ihre Fähigkeit der Psychokinese beweisen, d. h. sie mußten lernen, den gewaltigen Block durch bloße Gedankenkraft zum Wackeln zu bringen. Das Erstaunlichste am Druidenhain ist sicher die Tatsache, wie meisterhaft es frühere Kulturen verstanden haben, mit natürlichen geomantischen Strukturen in der Landschaft in Einklang zu leben. Es ist nun aber nicht so, daß geomantisches Wissen in Europa mit dem Untergang der keltischen Kultur verschwunden wäre. Zumindest bis ins Mittelalter hinein wurden Geomantie und heilige Geometrie durchaus bei der Planung von Städten und Gebäuden zur Anwendung gebracht. Doch im Zuge der neu erreichten menschlichen Bewußtseinsstruktur, die auf zunehmend intellektuell-rationalem Denken basierte, wurde dieses uralte Wissen immer mehr in den Dienst menschlichen Machtstrebens gestellt. Heute ist dieses Wissen nahezu vergessen, und es kann auch keine Rede davon sein, daß wir nun etwa das Rad der Zeit wieder zurückdrehen sollten. Evolution verläuft niemals

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rückwärts. Wir können und sollen auf andere, moderne Weise versuchen, aus der Vergangenheit zu lernen. Der traditionsreiche tschechische Badeort Karlovy Vary (Karlsbad) erstrahlt seit der demokratischen Wende von 1990 wieder in neuem – altem – Glanz. Nicht nur die österreichischen Kaiser und die russischen Zaren wählten Karlsbad als Erholungsort, auch Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Adam Mickiewicz, Nikolai Gogol oder Iwan Turgenjew und Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Franz Liszt, Anton Dvorak, Edvard Grieg oder Richard Wagner ließen sich hier zu neuen künstlerischen Höchstleistungen inspirieren. Über diesem äußeren Glanz vergangener Epochen übersieht man leicht, daß Karlsbad auch ein Ort ist, der gezielt nach geomantischen Richtlinien angelegt wurde. Karlsbad verfügt über insgesamt zwölf heiße Quellen und zeugt damit von erheblichen Erdaktivitäten. Die größte dieser Quellen, der weltberühmte Sprudel, ist 72 Grad heiß und schleudert ihr Wasser zwölf Meter hoch. Der historische Kern des eigentlichen Kurbades wird durch den kleinen Fluß Teplá in zwei Hälften geteilt, bevor der Fluß noch innerhalb der Grenzen Karlsbads in die Eger mündet. Bei der Teplá von einem Fluß zu sprechen, ist im Grunde schon übertrieben, denn zumindest während der heißen Sommer der letzten Jahre führte sie fast kein Wasser, nur einige kleine Pfützen. Die zahlreichen Enten müssen dann buchstäblich zu Fuß gehen, um von den Urlaubern ihre Beute zu erbetteln. Und doch haben die wichtigsten geomantischen Besonderheiten Karlsbads etwas mit diesem Fluß zu tun. Wir hatten uns in den ersten Tagen unseres Aufenthaltes fast ausschließlich auf der linken Flußseite aufgehalten (in Flußrichtung gesehen). Dort befanden sich nicht nur unser Hotel, sondern auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dann jedoch mußten wir einmal auf das andere Ufer überwechseln, um für weitere geomantische Studien einen dort gelegenen Laden mit Landkarten der Region aufzusuchen. Schon beim Überqueren der Brücke bemerkten wir ein seltsames Gefühl im ganzen Körper, das sich auf der rechten Flußseite noch verstärkte. Kreislaufstörungen und Schwindelgefühle traten auf, und mit großer Mühe schafften wir es, unsere Einkäufe zu erledigen und zum Hotel am anderen Ufer zurückzukehren, wo wir uns dann schnell wieder erholten. Wir konnten selbst kaum glauben, was wir erlebt hatten. Befand sich am rechten Ufer der Teplá etwa ein riesiges energetisches Loch, so wie wir es früher so oft am Eingang alter Kirchen festgestellt hatten? Studiert man die Topographie Karlsbads genauer, so erkennt man, daß sich die meisten wichtigen Gebäude der Altstadt, speziell die alten Hotels und die Kureinrichtungen, sämtlich auf der linken Flußseite befinden. Auch der Marktplatz mit der berühmten Marktkolonnade und der Zámecký Vrch, der Schlossberg, befinden sich dort. Letzterer trägt seinen Namen von einer früher dort errichteten gotischen Königsburg. Der historische Kurbezirk von Karlsbad wird also durch die Teplá in zwei unterschiedlich polarisierte Hälften geteilt, in ein bipolares Yin-Yang-System, wie es der slowenische Geomantieforscher Marko Pogacnik nennt. Er hatte solche Systeme des öfteren schon ausgemutet und immer festgestellt, daß der dazwischen fließende Fluß eine neutralisierende Ausgleichsfunktion hat. Wir hatten dieses merkwürdige Erlebnis schon fast vergessen, doch eines Tages wurde es uns ganz unvermutet wieder in Erinnerung gebracht, als wir eine geomantische Exkursion durch die alte Reichsstadt Nürnberg unternahmen. Nürnberg ist aus zwei ursprünglich selbständigen Teilstädten entstanden, die zu beiden Ufern der Pegnitz lagen 46

und daher auch jede ihre eigene Pfarrkirche – St. Lorenz und St. Sebald – hatten. Beide Stadtteile der Altstadt sind noch heute nach diesen Kirchen benannt. Erst ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt erstmals als Einheit erwähnt. In Flußrichtung der Pegnitz gesehen, liegt der Stadtteil St. Lorenz auf der linken, der Stadtteil St. Sebald, in dem sich auch der heutige Marktplatz mit der Frauenkirche befindet, auf der rechten Flußseite. Auch hier konnte man die positiven und negativen Polaritäten deutlich spüren. Werden Städte – zumindest die historisch wichtigen – von Flüssen in eine negative und eine positive Hälfte geteilt? Dem Berliner fällt da natürlich sofort seine eigene Heimatstadt ein, die ja genau wie Nürnberg aus den einstmals selbständigen Teilstädten Berlin und Cölln entstanden ist, die durch den Lauf der Spree voneinander getrennt waren. Die Geomantie Berlins umfaßt aber noch wesentlich mehr. Sie ist einmalig spannend und im Grunde fast ein Kapitel für sich. Wir bitten Sie im Moment noch um ein wenig Geduld. Langsam schien sich jedenfalls wirklich eine Gesetzmäßigkeit herauszustellen, und so studierten wir die Topographie weiterer wichtiger Städte, die mit Machtentfaltung in heutiger oder in früheren Zeiten zu tun hatten. Da ist zum Beispiel Frankfurt am Main zu nennen, die uralte Gründung Karls des Großen, Ort von Kaiserwahlen und Reichstagen, aber auch der ersten deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche. Die ganze Stadt – mit Ausnahme des neueren Stadtteils Sachsenhausen – liegt rechts des Mains. Das gleiche gilt für wichtige Handelsmetropolen wie die alten Hansestädte Hamburg – praktisch vollständig rechts der Elbe gelegen – und Bremen – die ganze Altstadt liegt rechts der Weser. Wir dehnten unsere Untersuchungen weiter aus auf einige der alten Machtzentren Europas. Hierzu einige Beispiele: In Paris liegen alle wichtigen Regierungsgebäude einschließlich des alten Stadtschlosses der französischen Könige, des Louvre, rechts der Seine. Die Kathedrale Notre-Dame finden wir im neutralen Bereich auf der Seine-Insel, links vom Fluß dagegen demokratische Institutionen wie das Gebäude der Nationalversammlung. Gerade auch in Paris sind diese bipolaren Gegensätze auf den beiden Flußseiten deutlich zu spüren. Wenn Sie also einmal dort sind, achten Sie darauf, wie Sie sich links und rechts des Flusses fühlen. Wie ist es mit Wien, der alten Residenz der Habsburger? Praktisch die gesamte Stadt liegt rechts der Donau. In Rom sind die antiken Ruinen zum größten Teil links des Tiber zu finden, doch die Stadt war ja jahrhundertelang eine Republik mit für die damalige Zeit durchaus demokratischen Strukturen. Das wohl weltweit wichtigste Machtzentrum Roms, der Vatikan, befindet sich hingegen rechts vom Fluß. In der Nähe Roms gibt es allerdings einige hochinteressante Besonderheiten, die wir in unserem Buch »Vernetzte Intelligenz« beschreiben. Eine wichtige Ausnahme von dieser scheinbaren Regel bildet die Stadt London. Hier ist nicht nur das demokratische Parlament auf der linken Flußseite zu finden, sondern auch der Buckingham Palace und der Amtssitz des Premierministers in der berühmten Downing Street Nr. 10. Ist es ein Wunder, daß England als wohl einziges Land Europas seit dem Mittelalter bereits über demokratische Strukturen verfügte? Auch in Warschau liegen Königsschloß und Regierungsgebäude links der Weichsel. Doch auch Polen, das in seiner wechselvollen Geschichte nur selten eigenstaatliche Freiheit genießen durfte, konnte im 18. Jahrhundert mit der ersten schriftlich niedergelegten demokratischen Verfassung Europas aufwarten. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Beispiele, die diesen Trend bestätigen. Dennoch sollte man nicht pauschal urteilen. Immerhin zeigt es sich, daß eine ganz erhebliche 47

Zahl von alten Zentren politischer oder wirtschaftlicher Macht gezielt nach den geomantischen Gegebenheiten der bipolaren Systeme erbaut wurde. Es soll festgehalten werden, daß diese geomantischen Strukturen nicht etwa von der Ausbreitung der menschlichen Kultur erschaffen wurden. Die Verteilung mit Yin- und Yang-polarisierten Systemen und einem neutralisierenden Fluß in der Mitte ist auch in unbewohnter Landschaft zu finden. Derartige Systeme gehören ganz offenbar zu den natürlichen Energieflüssen der Erde. Wir möchten betonen, daß die Einteilung in »positiv« und »negativ« keineswegs etwas mit Wertungen im moralischen Sinne zu tun hat. Die irreführende Namengebung beruht lediglich auf subjektiven Bewertungen von Menschen, die sich an einem Ort wohl, an einem anderen unwohl fühlen und diesen Orten daher »positive« und »negative« Qualitäten zuordnen. In unserem Buch »Das Erbe von Avalon« zeigten wir, daß das menschliche Bewußtsein eng verknüpft ist mit der im Weltall allgegenwärtigen Schwerkraft, ja daß sogar eine Art Polarität zwischen Bewußtsein und Gravitation besteht. Dies ist auch die Ansicht führender Physiker in der heutigen Zeit. Während Gravitation die Tendenz hat, Raum und Zeit zu krümmen und zu Materie zu verdichten, ist Bewußtsein bestrebt, sich aus der Materie zu befreien. Die heilige Geometrie kennzeichnet dies durch die zwei Spiralen des schwarzen und weißen Lichts, deren Endpunkte, die aus der Astrophysik bekannten schwarzen und weißen Löcher, Eingänge zu Raum-Zeit-Tunneln markieren. Unter der Wirkung des schwarzen Lichts verdichtet sich Bewußtsein zu Materie und wird dadurch unbewußter. Die Zeit verlangsamt sich, um am schwarzen Loch vollkommen stehenzubleiben. Ein schwarzes Loch ist ein riesiger Staubsauger, der alle Materie und sogar das Licht mit unwiderstehlicher Gewalt an sich reißt. Unter der Wirkung des weißen Lichts wird sich Materie ihrer selbst zunehmend bewußt, und die Zeit beschleunigt sich. Aus einem weißen Loch wird Materie wie aus dem Nichts ins All geschleudert. Hier bei uns auf der Erde oder in unserer kosmischen Nachbarschaft gibt es solche schwarzen und weißen Löcher im engeren Sinne glücklicherweise nicht. Das heißt aber nicht, daß die dahinterstehenden Bewußtseinskräfte in abgeschwächter Form nicht auch auf der Erde wirken. Es scheint gewisse Anomalien der Schwerkraft, leichte Raum-Zeit-Verkrümmungen, auch auf der Erde zu geben, die zwar nicht Löcher, aber doch zumindest Beulen in der Raumzeit erzeugen. Eine solche schwarze »Beule« – ein »negativer Kraftort« – erzeugt dann ein Energiegefälle, das zu seinem Zentrum hin gerichtet ist und dem Menschen seine eigene Energie entzieht, während an den energiespendenden »Orten der Kraft« der Energiestrom zum Menschen hin läuft. Der entscheidende Unterschied ist, daß an einem negativen Kraftort der mentale Zugang zu höheren Dimensionen beim Menschen mit einer Bewußtseinstrübung einhergeht. An positiven Kraftorten hingegen gehen die Eindrücke aus den höheren Dimensionen einher mit einer Bewußtseinserweiterung, die oft von einem Gefühl der Euphorie begleitet ist. Es wird nun verständlich, wieso mittelalterliche Machthaber, denen geomantische Gesetzmäßigkeiten noch vertraut waren, die natürlichen bipolaren Systeme beim Bau ihrer Residenzen in Betracht zogen. Baut man ein Schloß oder eine Burg auf die rechte Flußseite, also an den Ort des negativen Pols, so hat dieser Ort die Tendenz, Energien aus der Umgebung an sich zu ziehen und dadurch Macht auszuüben. Ein Besucher des Schlosses betritt den Ort der Macht automatisch schon in einem leicht entkräfteten und getrübten Bewußtseinszustand, der es erlaubt, ihn leichter im eigenen Sinne zu manipulieren. Damit nun der Herrscher selbst nicht Opfer seiner eigenen Waffen wurde, konnte man die Mauern seines Herrschersitzes von innen mit entsprechenden neutralisierenden 48

Schutzsymbolen der heiligen Geometrie versehen, etwa mit gleichschenkligen Kreuzen, wie sie zum Beispiel in der Nürnberger Frauenkirche überall zu sehen sind. Es ist wichtig, daß nur die gleichschenkligen Kreuze eine energetische Schutzwirkung haben, nicht die in allen Kirchen üblichen Kruzifixe, die nach unten verlängert sind. Auf der anderen, positiven Flußseite dagegen waren die Menschen vor den Einflüssen der Machthaber relativ geschützt, weshalb sie auch dort mit Vorliebe ihre Parlamentsgebäude errichteten, die dann im Laufe der Zeit den Einfluß absolutistischer Herrscher mehr und mehr eindämmten. Erst im 20. Jahrhundert deutete sich ein Wandel an. Obwohl gerade im städtebaulichen Bereich immer noch viele Fehler gemacht wurden und vielfach bis heute weder menschengerecht noch naturverträglich gebaut wird, gibt es erste Anzeichen für ein neues Denken auch in der Architektur. Ein Beispiel ist die Kanareninsel Lanzarote. Dort wurde 1919 der Künstler und autodidaktische Architekt César Manrique geboren, der wie kein zweiter das Aussehen der Insel prägte. Ihm ist es zu verdanken, daß Lanzarote – im Gegensatz zu den meisten anderen spanischen Ferieninseln wie Teneriffa oder Mallorca – die Verschandelung durch Wolkenkratzer und gigantische Hotelkomplexe erspart blieb. Manriques innigster Wunsch war es, in engem Kontakt zur Lava zu wohnen, und so baute er sich selbst ein Haus in der Nähe der Stadt Tahiche, das nicht nur auf einem Lavafeld steht, sondern auch unterirdische Lavablasen als Räume einbezieht. Ebenso baute Manrique auch Häuser im Innern von Grotten und auf dem Gipfel von Vulkanen. Hatte seine bemerkenswerte Affinität zu den Lavaformationen der Insel etwas mit verborgenem Wissen über das Druidentum zu tun? Wenn wir später in diesem Buch die Geheimnisse Islands untersuchen, werden wir sehen, daß eine solche Vermutung nicht von der Hand zu weisen ist. Auch in Mitteleuropa gab es einen Mann, der intuitiv Zugang zu uraltem Wissen hatte, das er unter anderem auch in den Dienst moderner und doch lebensfreundlicher Architektur stellte. Wir meinen den österreichischen Philosophen und Mystiker Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie. Betrachten wir einmal sein berühmtes Goetheaneum in Dornach bei Basel, bis heute die Zentrale der Anthroposophischen Gesellschaft (s. Bildteil, Bild 15). Speziell der erste Bau des Goetheaneums hatte nämlich eine bemerkenswerte Form. Seit den Tagen der alten Ägypter hatte es sich ja weltweit durchgesetzt, viereckige Gebäude zu errichten. Die eckigen Formen stehen im Sinne der heiligen Geometrie für den Sonnenkult und damit für das Zeitalter des analytisch-rationalen Denkens. In früheren Jahrtausenden hingegen herrschten runde – weibliche, dem Mond gewidmete – Formen vor. So weicht der Grundriß von Steiners erstem Goetheaneum von der gewohnten eckigen Häuserform ab. Allerdings bildet er nicht etwa nur einen einfachen Kreis oder eine Ellipse, sondern eine kunstvolle Form, die zu Steiners Lebzeiten noch niemand kannte. Heute, im Zeitalter des Computers, kennt man diese Form sehr genau. Es handelt sich um ein sogenanntes Fraktal, eine aus dem Chaos entstehende Figur, die der amerikanische Mathematiker Benoît Mandelbrot entdeckte und die ihm zu Ehren auch als Mandelbrot-Menge bezeichnet wird. Die moderne Wissenschaft ist gerade dabei, solche fraktalen Formen zu studieren. Es zeigt sich, daß nahezu alle natürlichen Körperformen, von den Blättern der Pflanzen bis zu den Fellzeichnungen der Tiere, solchen fraktalen Gesetzen folgen. Auch die turbulenten Strömungen der Erdatmosphäre, die unser Wetter beeinflussen, folgen den Gesetzen der Chaostheorie. Es ist durchaus nicht von der Hand zu weisen, daß sich ein Gebäude mit fraktalem Grundriß harmonischer in die Geomantie einer Landschaft einfügt als ein herkömmli49

cher Betonklotz. Vielleicht werden die Architekten der Zukunft eines Tages aufgreifen, was Visionäre wie César Manrique oder Rudolf Steiner vorbereiteten. Generell kann man jedoch heute sagen, daß geomantische Kräfte den meisten Menschen unbekannt sind oder zumindest von ihnen ignoriert werden. Das heißt allerdings nicht, daß diese Kräfte heute nicht mehr wirken. Das kann manchmal zu recht seltsamen Effekten führen. Und damit kommen wir wie versprochen zurück nach Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist ein bipolares System par excellence, da sie durch die Spree nicht nur in zwei Stadthälften geteilt wird, sondern – ähnlich wie in Paris – es befindet sich im Herzen der Stadt sogar im Fluß eine Insel, also eine energetisch neutrale Zone, auf der im Verlauf der Geschichte wichtige Gebäude errichtet wurden. Es begann schon im frühen Mittelalter, als slawische Völker auf der Spreeinsel einen Tempel für den dreiköpfigen Gott Triglav erbauten. Seit dem 15. Jahrhundert befanden sich dann an diesem Ort nacheinander mehrere Schlösser der brandenburgischen Kurfürsten, der preußischen Könige und schließlich das Stadtschloß des deutschen Kaisers, das 1950 von Walter Ulbricht gesprengt wurde. Heute steht am Ort des ehemaligen Berliner Schlosses übrigens der Palast der Republik, in dem jahrelang das DDR-Parlament, die Volkskammer, tagte. In Unkenntnis der geomantischen Verhältnisse setzten also die DDR-Machthaber ihr bis dahin völlig machtloses und gleichgeschaltetes Parlament genau ins geomantische Machtzentrum. 1990 faßte genau an dieser Stelle die inzwischen frei gewählte Volkskammer den Beschluß zur deutschen Wiedervereinigung ... Rund um diesen alten Kraftplatz existiert zusätzlich ein regelmäßiges Pentagramm, das durch fünf weitere geomantische Orte markiert wird: 1. Die Nikolaikirche, die alte Gründungskirche Berlins aus dem 13. Jahrhundert. 2. Das Auswärtige Amt (früher: ZK-Gebäude der SED) 3. Die Deutsche Staatsoper 4. Das Pergamon-Museum (mit dem berühmten Ishtar-Tor aus Babylon) 5. Ein natürlicher Kraftort, markiert durch eine uralte dreistämmige Linde. Das Motiv der »drei Linden« ist ein fester Bestandteil der Berliner Sagenwelt. Unsere besondere Aufmerksamkeit wird gleich noch die Tatsache verdienen, daß sich Joschka Fischers Außenministerium auf einem Eckpunkt dieser geomantischen Schutzform befindet. Die Berliner Altstadt enthält noch eine Vielzahl weiterer geometrischer und geomantischer Strukturen. Siehe hierzu Abb. 9. Das Pentagramm übt eine energetische Schutzfunktion für den eingeschlossenen Bereich, also den Schloßplatz aus. Dies ist besonders interessant, da sich dort auch das ehemalige DDR-Staatsratsgebäude befindet, das seit September 1999 vorübergehend auch als provisorisches Bundeskanzleramt genutzt wurde. Der Umzug nach Berlin brachte dem Bundeskanzleramt also einen Standort, der einen Ort der Kraft bzw. der Macht repräsentierte. Für die Position Gerhard Schröders hatte dies entscheidende Konsequenzen. Aus dem tiefsten Tief seiner rotgrünen Koalition, der schon im Sommer 1999 ein baldiges Ende prophezeit wurde, stieg seine Popularität, Autorität und Ausstrahlung schlagartig an. Gleichzeitig stürzte die Opposition durch die Spendenaffäre in ein langanhaltendes Stimmungstief – eine interessante zeitliche Synchronizität.

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Schon in einem Artikel in der Zeitschrift KonteXt im September 2000 hatten wir vorhergesagt, daß Gerhard Schröder nach dem bereits fest eingeplanten Umzug in den Neubau des Bundeskanzleramts wieder ein schärferer Wind um die Ohren wehen würde. Der Neubau liegt direkt gegenüber vom Reichstag auf dem linken, also dem »demokratischen« Spreeufer. Mit dem Umzug im Frühjahr 2001 würde Schröder damit die Ausnahmestellung verlieren, die ihm sein Amtssitz am Ort des geomantischen Machtzentrums Berlins vorübergehend verliehen hatte. Wie wir inzwischen wissen, ist dies tatsächlich so eingetreten. Seit Mitte 2001 wurden die Umfragewerte der Regierung zunehmend schlechter, und daß Rot-Grün am Ende doch noch die Bundestagswahl 2002 gewann, lag nach übereinstimmender Meinung aller Experten vor allem an der ungeheuren Popularität von Außenminister Joschka Fischer. Aber der ist ja mit seinem Außenministerium auch auf der Machtposition des Pentagramms rund um die Spreeinsel geblieben ...

Abb. 9: Geomantische Strukturen in der Berliner Altstadt. A: Das Pentagramm; 1-Nikolaikirche, 2-Auswärtiges Amt (früher ZK-Gebäude der SED), 3Deutsche Staatsoper, 4-Pergamon-Museum, 5-Drei Linden. B: Das Spreeinsel-Rechteck; 11-nordwestliches Ende der Insel, 12-südöstlich es Ende der Insel, 13-Gendarmenmarkt, 14-Alexanderplatz C: Weitere wichtige Gebäude auf den geomantischen Linien. 6-Palast der Republik (früher: kaiserliches Stadtschloß), 7-Berliner Dom am Lustgarten, 8-Zeughaus, 9-ehem. DDRStaatsratsgebäude, 10-Humboldt-Universität, 15-Rotes Rathaus, 16-Staatsbibliothek, 17-Marienkirche, 18-Parochialkirche, 19-Synagoge, 20-Kronprinzenpalais, 21-Neue Wache.

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VI Sagenwelt und Realität Das verborgene Volk in Island Wenn Sie eines Tages die isländische Hauptstadt Reykjavik besuchen sollten, so sollten Sie keinesfalls die Vegmúli-Straße Nr. 2 auslassen. Dort befindet sich eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art: eine Elfenschule! Sollte vor Ihrem inneren Auge jetzt das Bild aus einem Märchenbuch entstehen – ein Fliegenpilz, in dem herzige Zwerglein zur Schule gehen – so täuschen Sie sich. Die Elfenschule ist eine ganz ernsthafte Sache – eine Schule für Menschen, die etwas lernen möchten über eine unsichtbare zweite Bevölkerung Islands: Elfen, Gnomen, Zwerge, verborgenes Volk. Viele Isländer, aber auch ausländische Touristen, haben das ungewöhnliche Lehrangebot der Schule bereits angenommen, die von einem gestandenen Wissenschaftler geleitet wird, dem Historiker Magnus Skarpheðinsson. Da lachen ja die Hühner, werden Sie vielleicht jetzt spontan denken. Sehr richtig! Wir schreiben den 14. Mai 1942. Der zweite Weltkrieg war in vollem Gange, doch in der Ogmúli-Straße 32 in Reykjavik fand, fernab vom Weltgeschehen, ein »Krieg« anderer Art statt – ein regelrechter Eierkrieg! In der genannten Straße befand sich zur damaligen Zeit eine Hühnerfarm. Schon etwa fünf Jahre vorher hatte der damalige Besitzer den Plan gefaßt, einige große Felsbrocken, wie sie überall in Island zu finden sind, von seinem Hühnerhof entfernen zu lassen. Da hatte der Mann eines Nachts einen seltsamen Traum. Eine Elfengestalt erschien ihm, zeigte auf einen der Felsbrocken und sagte: »Du darfst diesen Stein nicht sprengen. Meine Familie und ich leben dort. Bitte, erhalte diesen Stein.« Obwohl er ein realistischer Geschäftsmann war, hatte der Farmer nach diesem Traum ein eigenartiges Gefühl, und so gab er am nächsten Tag seinen Arbeitern die Anweisung, nur die anderen Steine auf dem Hof zu sprengen. Den »Elfenstein« aus seinem Traum jedoch ließ er stehen. Im Jahre 1942 verkaufte er die Farm, und er erzählte dem neuen Besitzer die Geschichte von seinem Traum und dem stehengebliebenen Stein. Der Käufer hatte für derlei »Ammenmärchen« natürlich nur ein Lächeln übrig. Er wollte die Hühnerfarm vergrößern und ein Wohnhaus für den Direktor erbauen lassen, und da war der »Elfenstein« selbstverständlich im Weg. Am 14. Mai entschied er sich zur Sprengung des Steins. Auf der Hühnerfarm lebten damals 800 Hühner, die pro Tag ungefähr 450 Eier legten. Doch am 14. Mai legten sie nur 352 Eier. Am folgenden Tag waren es sogar nur noch 280, dann 120 Eier. Nach einer Woche konnte der Farmer nur noch 5 Eier einsammeln, und am neunten Tag legten die Hühner kein einziges mehr – tagelang, wochenlang. Der Farmbesitzer hatte nun keine Zeit mehr, sich um die Erweiterung der Gebäude oder gar um die Sprengung des ominösen Steins zu kümmern. Er hatte jetzt andere – existenzielle – Sorgen. Er zog Tierärzte und andere Wissenschaftler zu Rate. Die Hühner wurden untersucht – sie waren vollkommen gesund. Man prüfte das Futter – es war in Ordnung. Keiner der Wissenschaftler konnte eine Erklärung für das seltsame Verhalten der Tiere geben.

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Es dauerte zwei Wochen, da kam dem Farmer die Idee, daß möglicherweise doch etwas Wahres an der seltsamen Elfengeschichte sein könnte. Gab es möglicherweise doch ein verborgenes Volk, das auf diese Weise seinen Einfluß mit Hilfe der Tiere geltend machte, um seinen unsichtbaren Wohnsitz in dem Stein zu retten? Eigentlich eine geradezu absurde Vorstellung, doch der Mann hatte den Ruin vor Augen und war bereit, auch das Irrationalste zu versuchen, um seine Farm vor dem Bankrott zu retten. Er beschloß also, seine Erweiterungspläne aufzugeben und den Stein stehenzulassen. Am nächsten Tag legten seine Hühner die ersten vier Eier, am nächsten Tag sieben, dann elf. Ende Juni 1942, nach etwa eineinhalb Monaten, war die alte Zahl von etwa 450 Eiern pro Tag wieder erreicht. Diese Geschichte ist nicht etwa eine Anekdote aus unsicherer Quelle. Sie wird bestätigt durch Gutachten einer großen Zahl von Wissenschaftlern, die für das Verhalten der Hühner, wie gesagt, keine rationale Erklärung finden konnten. Der Fall beschäftigte auch die isländische Tagespresse. Fast täglich wurden neue Kommuniqués über die »streikenden Hühner« von Reykjavik abgegeben. Kann dies alles ein Zufall gewesen sein? Vielleicht, wenn fünf Hühner gleichzeitig mit dem Eierlegen aufgehört und später wieder angefangen hätten. Bei 800 Hühnern jedoch liegt die Zufallswahrscheinlichkeit bei 1 zu 2000 Billionen Billionen, einer unvorstellbar kleinen Zahl. Gibt es also die Elfen auf Island wirklich, und können sie sogar Einfluß nehmen auf das Leben der Menschen? Der »Elfenstein« in der Ogmúli 32 jedenfalls wurde von der Stadtverwaltung von Reykjavik unter Denkmalsschutz gestellt und kann dort bis heute besichtigt werden (s. Bildteil, Foto 22). Island ist eine Insel voller Geheimnisse, auf der ungewöhnliche Erdkräfte am Werke sind. Geologisch handelt es sich um das jüngste Land der Erde, wenn man von einigen kleinen Inseln im Atlantik oder Pazifik absieht. Es ist erst 20 Millionen Jahre her, daß unterseeische Vulkane den nordatlantischen Rücken in der Nähe des nördlichen Polarkreises anhoben und durch erstarrende Lava eine Insel bildeten. Tatsächlich sieht Island mit seinen bizarren Umrissen so aus, als hätten Titanen hier flüssiges Blei ins Wasser fallen lassen, so wie es im Kleinen bei vielen Familien in der Silvesternacht üblich ist. Noch heute sind die Erdkräfte, die die Insel bildeten, auf Island außergewöhnlich aktiv. Der nordatlantische Rücken ist ein Gebirgszug tief unter den Wassern des atlantischen Ozeans, der sich vom Nordpol bis zum Südpol hinzieht wie eine riesige Naht. Hier stoßen die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. Island ist der einzige Teil dieser Nahtstelle, der oberhalb des Meeresspiegels liegt. Infolge der geologischen Gegebenheiten zieht sich ein gewaltiger Riss quer durch die Insel, der sich jährlich um einige Zentimeter bewegt und sogar mitten durch die Hauptstadt Reykjavik geht. Dies ist der Grund, weshalb man in der Stadt so viele Wellblechhäuser sieht. Reykjavik ist allerdings keineswegs ein armseliger Außenposten der Zivilisation, nur finden dort so oft Erdbeben statt, daß der Bau massiver Häuser nicht frei von Risiken ist. Auch wenn man über Land fährt, gestaltet sich eine Islandreise noch heute zum Abenteuer. Ein geländegängiger Wagen ist natürlich Voraussetzung, nicht allein deshalb, weil das Straßennetz, abgesehen von einer Ringstraße entlang der Küste, nur wenig ausgebaut ist. Es gibt auch kaum Brücken, um die Flüsse zu überqueren. Auch dies hat Gründe. Eine Brücke zu bauen, wäre in der Regel reine Geldverschwendung, denn die Landschaftsstruktur entwickelt sich auf dieser jungen Insel so rapide, daß es passieren 53

kann, daß sich ein Flusslauf innerhalb weniger Tage ändert. Es bleibt also dem motorisierten Urlauber nichts übrig, als zum Überqueren eines Flusses nach einer Furt Ausschau zu halten. Einheimische warnen eindringlich davor, sich auf alte Reifenspuren zu verlassen. Wer kann schon beurteilen, wie lange es her ist, daß dieser Wagen den Fluß durchfahren hat! Da heißt es aus Sicherheitsgründen immer: Aussteigen, Hosenbeine hochkrempeln, Ausprobieren. Oder man tut das, was viele Isländer bevorzugen – man benutzt ein Flugzeug! Nur auf 23% der Fläche Islands existiert eine Vegetation. Etwa 11% sind Gletscher, der Rest ist vulkanisches Ödland, Lavawüste, eine rechte Mondlandschaft, lebensfeindlich und faszinierend zugleich. Die Städte der Insel sind dagegen eher bescheiden. Reykjavik zählt als größte Stadt des Landes nur knapp 100.000 Einwohner. Auch die nächstkleineren Städte sind in unmittelbarer Umgebung der Hauptstadt im vergleichsweise dicht besiedelten Südwesten der Insel zu finden. Der Rest des Landes ist nahezu menschenleer. Auf isländischen Landkarten wird jeder Ort mit mehr als 500 Einwohnern schon als »Stadt« bezeichnet. Hauptsächlich ist Island natürlich bekannt als das Land der Geysire und der Vulkane. Auch dies ist ein Zeichen für die gewaltige Erdaktivität auf der Insel. Island beherbergt den größten Gletscher Europas, den 8300 Quadratkilometer großen Vatnajökull, unter dem mehrere Vulkane liegen, von denen einer gerade kürzlich erst wieder ausgebrochen ist. Solch ein Vulkanausbruch unter dem Gletscher läuft natürlich etwas anders ab als in anderen Teilen der Welt. Die Menschen sind hier nicht durch glühende Lavaströme bedroht, sondern durch das Eis, das von der unterirdischen Lava in Massen geschmolzen wird und für gewaltige Überschwemmungen und abstürzende Eisberge verantwortlich sein kann. Allerdings gibt es in Island auch freiliegende Vulkane, und kurze Zeit nach einem Ausbruch, wenn die Lava noch heiß ist, sind die Bedingungen tatsächlich mit der Oberfläche des Mondes vergleichbar. Diese Tatsache machte sich in den sechziger Jahren die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA zunutze, als sie die ersten Mondfahrer Neil Armstrong und Edwin Aldrin auf einem heißen Lavafeld in Island ihren Mondspaziergang trainieren ließ. Betrachtet man den Landschaftscharakter Islands, so ergeben sich übrigens einige bemerkenswerte Parallelen zu einer anderen Inselgruppe, die wesentlich weiter südlich, am Wendekreis des Krebses, gelegen ist – den Kanarischen Inseln. Speziell die östlichste und geologisch älteste Kanareninsel Lanzarote scheint über weite Teile so etwas wie eine kleine südliche Schwester Islands zu sein. Beide Inseln sind ungefähr 20 Millionen Jahre alt und durch unterseeische Vulkanausbrüche entstanden. Auch Lanzarote gleicht weitgehend einer Mondlandschaft – oder, aufgrund der teilweise rötlichen Färbung des Lavagesteins, eher einer Marslandschaft. Genau wie auf Island gibt es auf der Insel kaum natürliche Vegetation. Ein Drittel der Fläche ist unbewohnbare Vulkanwildnis, die sich hauptsächlich um die Montañas del Fuego (Feuerberge) bis zur Westküste erstreckt. Aber auch in den anderen Landesteilen finden sich hauptsächlich öde Lavafelder. Nur 30% der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Der Grund ist hier nicht die geographische Lage, sondern die immense Trockenheit. Lanzarote verfügt über keine natürlichen Süßwasserquellen, und auch die Regenfälle sind äußerst spärlich. Dennoch übt Lanzarote auf den Besucher eine ebensolche Faszination aus wie Island, speziell wenn große Wolken von den ständig aus Nordost wehenden Passatwinden über die Vulkangipfel getrieben werden und ein einmaliges Farbspiel im Sonnenlicht auslösen. Innerhalb von Sekunden kann sich die Farbe der Berge dann von Schwarz über Grün in ein leuchtendes Braunrot verwandeln.

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Die geologische Entstehungsgeschichte von Island und Lanzarote ist mit Sicherheit verschieden. Island entstand an der Bruchstelle zweier Kontinentalplatten, was für die Kanarischen Inseln nicht der Fall ist. Dennoch ist es bemerkenswert, daß die Inselgruppe in etwa auf dem gleichen geographischen Meridian wie Island liegt, nämlich zwischen dem 13. und 19. Grad westlicher Länge. Wir werden sehen, daß die Parallelen noch viel weiter gehen und uns auf weitere Spuren unsichtbarer Intelligenzen führen. Genau wie die Isländer mußten auch die Lanzaroteños seit jeher mit der Nähe ungeheurer Naturgewalten leben. So kam es beim Ausbruch des Vulkans Timanfaya zwischen 1730 und 1736 auf der Insel zu den gewaltigsten Vulkanausbrüchen der Menschheitsgeschichte. Mehrere Dörfer wurden unter der Lava begraben. Seit 1824 hat auf Lanzarote die Erde nicht mehr gebebt, aber zumindest einer der Vulkane, der Islota de Hilario, ist bis heute noch aktiv. Auf seinem Gipfel baute der Architekt César Manrique ein Restaurant, in dessen Küche teilweise die Vulkanwärme zum Kochen der Speisen benutzt wird. Zurück nach Island. Für die Isländer sind die Berge, Vulkane, Gletscher, heißen Quellen und andere Naturdenkmäler seit Urzeiten heilige Orte gewesen. Vielfach ist dies in der Namengebung noch heute zu erkennen, so zum Beispiel beim isländischen Götterberg Herðubreið oder dem Wasserfall Godafoss (Wasserfall der Götter). Ein bedeutender Ort der Kraft ist auch der Snœfellsjökull-Gletscher, der auf einer schmalen Landzunge an der äußersten Westküste gelegen ist. Hier soll es der Sage nach einen Eingang zum Erdinnern geben, der Jules Verne zu seinem Roman »Reise zum Mittelpunkt der Erde« inspiriert hat. Geomantisches Zentrum der Insel ist der zentral gelegene Hofsiökull-Gletscher, mit 925 Quadratkilometern der drittgrößte der Insel. Die isländische Sensitive Erla Stefánsdóttir fand heraus, daß sich von diesem Berg aus geomantische Linien sternförmig über die ganze Insel ausbreiten und den zentralen Kraftort mit anderen heiligen Orten vernetzen, so zum Beispiel mit dem Snœfellsjökull, den Klippen von Reykjanes, wo norwegische Seefahrer unter der Führung von Herjólfur im 12. Jahrhundert an Land gingen, mit dem heiligen Berg Herðubreið und vielen anderen Orten der Kraft. Erla Stefánsdóttir, die ihre Erkenntnisse durch Meditation an geomantischen Orten intuitiv gewinnt, behauptet, sogar verschiedene Qualitäten von Kraftlinien entdeckt zu haben, die sich durch unterschiedliche Farbstrahlung auszeichnen, eine Information, die sich natürlich bis heute noch nicht wissenschaftlich messen, sondern nur medial erspüren lässt. So sollen die jahrhundertealten Wanderwege der Tierherden der Menschen Kraftlinien in blauer Farbe erzeugt haben, die sich für sie deutlich von den Fußwegen der Menschen unterscheiden lassen. Immerhin ist es interessant, daß auch isländische Geomantieforscher das geomantische Netz der Insel nicht als statisch, von der Erde vorgegeben, betrachten, sondern daß es durch die sich ausbreitende Kultur verändert wurde. Die strahlendste Farbqualität haben jedoch laut Aussage von Erla Stefánsdóttir die Kraftlinien zwischen den Bergen Islands, und dies führt uns wieder zurück zu der uralten isländischen Mythologie, die uns durch das Buch der »Edda« überliefert ist. In Island hat nämlich jeder Berg nach uraltem Volksglauben einen Schutzgeist, der angeblich von sensitiven Menschen als ein warmes, strahlendes Licht mit einer Ausstrahlung von mehreren hundert Metern wahrgenommen werden kann. Diese Berggeister heißen auf Isländisch tívar, sprachgeschichtlich das gleiche Wort wie das Sanskrit-Wort deva, was so viel wie »Naturgeist« heißt. Wenn man berücksichtigt, daß die Bevölkerung Islands seit jeher in einer rauhen Landschaft beheimatet war und mit diversen Naturgewalten wie Vulkanausbrüchen und Erd55

beben fertig werden mußte, so könnte man schnell zu dem Schluß gelangen, daß eine vorwissenschaftliche Kultur eben ganz einfach diese Naturkräfte als Götter verehrt hat, die nichts weiter als Phantasiegebilde sind. Doch dieser Schluß ist voreilig, denn manchmal scheint es auf Island tatsächlich nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Im 18. Jahrhundert wurde zum Beispiel die kleine Siedlung Reykjahlið, die hoch im Norden am Ufer des Mývatn-Sees (»Mückenwasser«, ein See, der seinem Namen im Sommer alle Ehre macht!) gelegen ist, durch einen Vulkanausbruch fast vollständig zerstört. Einzig und allein die kleine Kirche des Ortes und der sie umgebende Friedhof wurden verschont! Für viele Isländer ein Werk der Götter. Heutige Reiseführer tun dies als Legende ab und bemerken, daß Friedhof und Kirche eben höher gelegen haben als der übrige Ort. Doch das ist nicht wahr. Die Kirche von Reykjahlið steht noch heute, und auch die eindrucksvollen, inzwischen natürlich längst erstarrten Stricklavaströme sind noch deutlich zu sehen. Ganz eindeutig liegt die Lava höher als die Kirche, und es gibt auch kein erkennbares Hindernis dazwischen. Es muß also irgendein geheimnisvoller Vorgang gewesen sein, der den Lavastrom direkt vor der Kirche zum Stillstand brachte. Ein »Gott« war es sicherlich nicht, aber was war es? Langsam wird es jedenfalls verständlich, wieso sich Mythen und Sagen in Island länger erhalten haben als anderswo, und so ist es auch klar, daß sich Historiker wie Magnus Skarpheðinsson mit diesem uralten Volksgut beschäftigen. Als er uns jedoch ein umfangreiches Interview gab, erkannten wir schnell, daß es diesem bemerkenswert offenen Wissenschaftler um weit mehr geht als nur darum, Sagen und Märchen zu katalogisieren: Ich studiere diese Phänomene seit 13 Jahren, um herauszufinden, was in diesen Geschichten über die Elfen und das verborgene Volk steckt, was daran wirklich wahr ist. Und tatsächlich ist daran einiges wahr. Ich hatte das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, die mit diesen Dingen vertraut war. Meine Eltern und Großeltern standen diesen Geschichten positiv gegenüber. Im Sommer schickt man üblicherweise die Kinder aufs Land, und dort traf ich Leute, die das verborgene Volk gesehen hatten. Da begann ich zu begreifen, daß diese Geschichten nicht nur Geschichten sind. Natürlich hat man uns in der Schule erzählt, daß das alles Unsinn ist. Ich begann aber mehr und mehr darüber zu lesen, und es wurde mit der Zeit zu einer wirklichen Forschung, als ich an der Universität Geschichte studierte. Ich begann, derartige Berichte und Legenden zu sammeln. Ich bekam sehr positive Kommentare von meinen Professoren. Sie sagten etwa: »Das ist wirklich gut, was Sie da machen. Aber Sie wissen natürlich, daß das nur Unsinn ist!« In dieser Zeit hatte ich keinen anderen Zugang dazu, als daß es mich einfach interessierte. Ich war der Ansicht, daß diese Berichte bewahrt werden müssen, denn es handelte sich zumeist um ältere Leute, die bald sterben würden. Viele von ihnen sind inzwischen tot, aber wir haben ihre Erzählungen gesammelt. Langsam wurde ich in vielen Gegenden Islands bekannt dafür, daß ich Geschichten über das verborgene Volk, über Elfen, Feen, Zwerge, Trolle usw. sammelte, und Menschen nahmen zu mir Verbindung auf, wenn sie etwas darüber wußten. In unserem Archiv befinden sich inzwischen mehr als 400 Geschichten über Menschen, die diese Wesen selbst gesehen haben. Was mich dabei am meisten interessiert, ist die Kultur des verborgenen Volkes, denn dies ist eine vollkommen menschliche Kultur. Heute habe ich nicht mehr den geringsten Zweifel daran, daß es in irgendeiner Art zwei Nationen in Island gibt – die menschliche isländische Nation und die verborgene Nation.

Man muß diesen letzten Satz zweimal lesen, um die Konsequenzen zu begreifen. Da sagt ein gestandener Wissenschaftler aus, daß er aufgrund seiner Forschungen nicht nur 56

an die Existenz von Elfen, Zwergen und Trollen glaubt, sondern daß es seiner Meinung nach in Island eine komplette zweite Bevölkerung gibt, das sogenannte »verborgene Volk« (isländisch: huldufólk), eine vollkommen menschenähnliche Zivilisation, die nur für die meisten von uns unsichtbar ist. Zunächst belegte Magnus Skarpheðinsson seine Behauptung durch Schilderungen von Augenzeugen: »Oft geschah es, daß Menschen sich im isländischen Winter verirrten und in Gefahr gerieten zu verhungern oder zu erfrieren, und das sind die häufigsten Gelegenheiten, daß sie auf das verborgene Volk trafen, daß sie von ihnen gerettet wurden. Umgekehrt haben aber auch verborgene Wesen oft Menschen um Hilfe gebeten. Der häufigste Fall war, ich weiß nicht warum, daß eine ihrer Frauen schwanger war und Schwierigkeiten hatte, das Kind zur Welt zu bringen. Sie brauchten dann die Hilfe der Menschen. Das verborgene Volk belohnte die Menschen für eine solche Hilfe immer sehr reich, sie gaben ihnen Stoff, Kleidung, Gegenstände, verschiedene Dinge, die die Menschen brauchten. Es gibt viele Menschen, die heute noch solche Geschenke des verborgenen Volkes besitzen.« »Heißt das, daß es materielle Beweise für derartige Begegnungen gibt? Dies ist ja gerade der Kritikpunkt der Skeptiker, daß man nur über Augenzeugenberichte verfügt, die man nicht wissenschaftlich überprüfen kann.« Magnus: »Da kommen wir auf den Punkt. Die meisten Wissenschaftler akzeptieren weder die Berichte noch die vorhandenen Beweise. Sie erklären, daß diese ›Geschenke‹ nur ganz normale Gegenstände sind.« Ganz offenbar scheinen sich also Gegenstände, von denen Menschen behaupten, daß sie sie aus der »verborgenen Welt« mitgebracht haben, nicht von unseren normalen, »irdischen« Gegenständen zu unterscheiden. Wenn es aber auf Island außer uns Menschen noch eine weitere Kultur, eine andere Zivilisation geben sollte, wieso ist sie dann nur für einige wenige Sensitive sichtbar? Auch dieser Frage ist Magnus Skarpheðinsson im Verlauf seiner Forschung nachgegangen: »Sie scheinen kontrollieren zu können, wer sie sehen kann und wann. Aber es ist sehr viel einfacher für sensitive oder medial begabte Menschen, sie zu sehen. Die überzeugendsten Berichte, die ich gesammelt habe, sind derart, daß Menschen diesen Wesen physisch begegnet sind, nicht nachts im Traum. In den meisten Berichten, etwa 60%, haben Menschen Träume, daß solche Wesen zu ihnen kommen und sie bitten, dies oder jenes für sie zu tun. Es gibt jedoch Berichte, daß Menschen sie im Wachzustand getroffen haben und mit ihnen in ihre Häuser gegangen sind, die sich in der Regel in Felsen oder Klippen befinden. Ich fragte sie: ›Warum baut ihr eure Häuser innerhalb solcher Felsen ...‹« »Moment bitte ... Sie haben selbst mit diesen Wesen gesprochen?« »Ich persönlich kann sie nicht wahrnehmen. Ich habe keine mediale Begabung. Einmal nur habe ich für ein paar Sekunden Elfen sehen können. Aber ich nehme eine sensitive Person mit an einen Ort, wo sie angeblich leben, und da diese Person sie sehen kann, kann sie ihnen für mich Fragen stellen und mir die Antworten übermitteln. Ich fragte sie, warum sie nicht für uns alle sichtbar seien, und die Antwort war ein ziemlicher Schock für mich, denn sie antworteten, daß sie vor uns Menschen Angst hätten. Ich fragte sie, warum, und sie antworteten: ›Sieh doch, was ihr mit den Tieren gemacht habt, was ihr der Natur angetan habt. Wir würden in Sklaverei leben, wenn ihr uns entdecken würdet!‹ Ihr einziger Schutz ist es, für die meisten von uns unsichtbar zu sein. Die verborgene Welt hat eine Todesangst vor uns. Ich persönlich bin Vegetarier, und es war wirklich ein 57

Schock für mich. Ich bin Leiter der Anti-Walfang-Kampagne in Island, und ich wurde dafür von vielen gehaßt und als eine Art Verräter bezeichnet. Sie müssen wissen, daß Island eine sehr tief verwurzelte Jagdkultur hat. Jeder fischt, jeder geht auf die Jagd, jedes Tier, das nur irgendwo kriecht, fliegt oder schwimmt, wird abgeschossen. Ich meine, die Menschen müssten total anders mit der Natur umgehen. Wie dem auch sei – ich fragte die verborgenen Wesen weiter, warum sie in Steinen und Felsen leben, und sie antworteten, daß sie ihre Häuser im Prinzip überall bauen könnten, aber der beste Platz ist immer dort, wo solide Lava ist, weil, wie sie sagen, die Energie dort sehr stabil ist. Ich glaube, daß sie einfach in einer anderen Dimension beheimatet sind, und es war ein purer Zufall, daß wir einen wichtigen Hinweis darauf erhielten. Einer meiner Freunde, ein älterer Herr, ist ein Bauunternehmer in Kópavogur bei Reykjavik. Dort gibt es einige der berühmtesten Elfenhügel des Landes, und es gibt dort eine ›Elfenhügelstraße‹. Mein Freund hatte den Auftrag, eine Pipeline für heißes Wasser zum Beheizen der Häuser zu verlegen. In seinem Vertrag gab es eine Klausel, daß er für die Abnahme der Arbeit Röntgenaufnahmen vom Innern der Röhren anfertigen mußte, um zu beweisen, daß es keine Lecks irgendwo gab. In einem Umkreis von etwa hundert Metern um einen bekannten Elfenhügel, wo schon viele Menschen Elfen gesehen hatten, konnten sie nichts filmen. Wenn sie den Film entwickelten, war auf den Fotos nichts außer dem Firmenzeichen des Filmherstellers. Sie versuchten es drei Mal. Schließlich demontierten sie eines der Rohre, nahmen es mit ins Labor und filmten es dort – und es funktionierte. Dann legten sie an dieser Stelle neue Rohre und filmten sie – wieder war nichts auf dem Film. Die Firma meines Freundes versuchte alles, um den Kontrakt zu erfüllen. Sie versuchten es insgesamt sieben Mal, aber es war unmöglich. Schließlich fanden sie heraus, daß sich um den Elfenhügel herum ein seltsames Magnetfeld etwa hundert Meter in die Gegend erstreckte, das die Funktion der Röntgenkamera störte. Die Energie des verborgenen Volkes muß also irgendwo im Bereich der Röntgenstrahlen liegen, denn Röntgengeräte funktionieren nicht an Orten, wo sie leben. Ich denke, in der Zukunft, wird dieses Rätsel gelöst werden, und ich bin überzeugt, daß wir dann eine Kamera haben werden, mit der wir diese Wesen und ihre Häuser fotografieren können.« Dieser Fall führt uns zurück zu der Geschichte mit den »streikenden Hühnern« am Anfang dieses Kapitels. Solange nur Aussagen von medialen Personen oder Schilderungen von Träumen im Spiel sind, mag es nicht von besonderem Interesse sein, sich mit dem Phänomen des »verborgenen Volkes« in Island weiter zu beschäftigen. Doch diese beiden Fälle zeigen, daß es in der Umgebung von »Elfenhügeln« tatsächlich zu seltsamen, wissenschaftlich unerklärbaren Geschehnissen kommt. Und davon hatte Magnus Skarpheðinsson noch mehr auf Lager: An diesem Fall – und es gibt noch viele, viele andere – können Sie sehen, welchen enormen Einfluß die Elfen und das verborgene Volk auf das Leben der Menschen in Island haben, wie stark sie unser Leben kontrollieren können, in unserer Welt, in unserer Dimension. Sie können es wirklich kontrollieren! Es kommt jedes Jahr nahezu hundert Mal vor, daß die staatliche Straßenbaubehörde eine Straße in Island bauen will, und ein heiliger Ort, ein heiliger Stein ist im Weg, oder es gibt in der Gegend eine Legende oder Aussagen von Sensitiven, daß Elfen oder andere verborgene Wesen dort leben. Heutzutage sind solche Plätze schon mehr oder weniger sicher. Die Straßen werden um die Stelle herumgebaut. Wenn Sie nach Island kommen und eine Straße entlangfahren, werden Sie immer wieder bemerken, daß irgendwo ein heiliger Stein steht und die Straße einen Bogen darum macht.

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Heute glauben schon 26% der Isländer an Elfen und das verborgene Volk, viel mehr als irgendwo sonst in der westlichen Welt. Umfragen in anderen Ländern zeigten, daß höchstens 1-8% der Bevölkerung an derlei Dinge glauben, und bei uns sind es 26%! Aber es geht noch weiter: 80% der Isländer beachten die Existenz der Elfen, selbst wenn sie nicht daran glauben! Sie sagen: »Ich glaube zwar nicht daran, aber wenn wir eine Brücke oder Straße bauen, und wir stoßen auf einen heiligen Ort, wo angeblich Elfen leben, dann kommen wir in endlose Schwierigkeiten. Maschinen gehen kaputt oder überhitzen, Arbeiter werden krank oder brechen sich Beine, wir haben endlose Schwierigkeiten.«

»Die Menschen haben also gelernt, diese Plätze zu respektieren, selbst wenn sie nicht daran glauben?« Magnus: Ja. Heute sind nahezu alle Plätze in Reykjavik, wo das verborgene Volk lebt,

zu geschützten Plätzen erklärt, und zwar durch Beschluß der Stadtverwaltung. Man hat gelernt: Es kostet das Drei- bis Vierfache, sich durch einen Stein hindurchzuarbeiten, wenn er möglicherweise vom verborgenen Volk bewohnt wird. Also wird die Straße abseits gebaut, einfach weil sonst die Kosten zu hoch wären. Es gibt dazu einen sehr bekannten Fall, als die neue Hauptstraße nach Reykjavik gebaut wurde. Wieder lag ein Elfenstein in der Mitte des Weges. Es gab alte Legenden um diesen Stein und Aussagen von Sensitiven, daß dort verborgenes Volk lebte. Die Baufirma war wie üblich arrogant und ignorierte die Aussagen und bekam wieder ständige Schwierigkeiten mit den Maschinen und den Arbeitern. Drei Wochen lang planten sie Tag für Tag, den Stein zu sprengen, aber immer wieder geschah etwas, was die Sprengung verhinderte.

Schließlich nahmen sie Kontakt zu Sensitiven auf und baten sie, in Verhandlungen mit dem verborgenen Volk zu treten. Sie erhielten dann von den verborgenen Wesen die Erlaubnis, den Stein um 15 Meter zu bewegen. Man vereinbarte, daß die »Bewohner« den Stein für eine Woche verlassen sollten, und man würde ihn dann langsam und vorsichtig zur Seite schieben. So geschah es, und die Straße konnte ohne Probleme weiter gebaut werden. Dieser Elfenstein wurde also im Jahre 1971 um 15 Meter bewegt, um die Hauptstraße zu bauen, die dahinter verläuft. Seitdem ist der Stein ebenfalls ein geschützter Platz. Inzwischen aber wird eine neue Straße gebaut, die wiederum auf den Stein in seiner jetzigen Position treffen würde. Man sieht noch, wie die unfertige Straße schon fast bis an den Stein heranreicht (siehe Bildteil, Foto 23). Es gibt nun eine heftige Kontroverse zwischen der Stadtverwaltung von Reykjavik und der staatlichen Straßenbaubehörde. Die Stadt markierte den Stein als geschützt, aber die Baubehörde will ihn erneut sprengen. Sie können es sich vorstellen, es sind wieder einmal typische Wissenschaftler und Ingenieure am Werk, sie glauben nicht an diese Dinge, selbst nach allem, was 1971 geschehen ist. Der Bau wurde nun für drei Jahre gestoppt, und die Straße wird vermutlich nicht zu Ende gebaut werden, bis es wieder zu neuen Verhandlungen mit dem Elfenvolk kommt und der Stein wieder ein Stück weiter bewegt wird. Als der Stein das erste Mal bewegt wurde, zerbrach er dabei in zwei Teile. Er wird insgesamt von neun Wesen bewohnt, ein Haus auf der einen Seite und ein Haus auf der anderen Seite. Unter den Wesen ist eine Frau, die sehr oft von Sensitiven gesehen wurde, die unsere Elfenschule besuchen. Sie sagte ihnen, daß immer, wenn wir mit einer Gruppe von der Elfenschule zu dem Stein kommen, das ganze verborgene Volk kommt, um sich die Gäste anzuschauen.

Da haben wir also das interessante Phänomen, daß 80% der Bevölkerung Islands auf Wesen Rücksicht nehmen, von denen sie überzeugt sind, daß es sie gar nicht gibt! Wenn wir die geschilderten Fälle noch einmal Revue passieren lassen, so erkennen wir, daß Unternehmer und staatliche Behörden in vielen Fällen pragmatischer vorgehen als orthodoxe Schulwissenschaftler, für die nicht sein kann, was nicht sein darf. Wenn es aber für den Manager einer Firma oder den Leiter eines Bauamtes darum geht, ob er seinen Kontrakt erfüllen, seine Straße zu Ende bauen oder seinen Betrieb vor dem Ruin retten kann, dann sind diese Menschen bereit, auch einmal unkonventionelle Vorstel59

lungen zur Kenntnis zu nehmen, und – sie haben Erfolg dabei! Das ist das eigentlich Unerhörte an diesen Berichten. Halten wir fest: Die Erzählungen von Menschen über Begegnungen mit Elfen und dem »verborgenen Volk«, so interessant sie auch sein mögen, sind und bleiben natürlich nach wie vor subjektiv. Die objektiven Beweise jedoch zeigen, daß von gewissen Steinen, Felsen und Bergen in Island, die an bestimmten heiligen Plätzen oder an Orten intensiver Legendenbildung stehen, ganz offenbar Kräfte ausgehen, die für unsere heutige Wissenschaft noch nicht meßbar sind, die dennoch aber in ganz erheblichem Maße in unsere Realität eingreifen können. Es könnte sich also hier um ein geomantisches Phänomen handeln, d. h. um die Auswirkung von Erdenergien, wie sie auch an anderen Stellen der Erde auftreten. Wieso werden diese Energiewirkungen dann aber in Island von so vielen Menschen übereinstimmend als Einwirkung von unsichtbaren Wesen beschrieben? Werden hier die geomantischen Erdenergien lediglich durch die Phantasie der Menschen personifiziert, oder müssen wir unser wissenschaftliches Weltverständnis korrigieren? Worum es geht: Eine physikalische Kraft wird immer als unpersönlich, also im Grunde als etwas Totes angesehen. Eine solche Kraft kann zwar Wirkungen hervorbringen, es wird ihr aber von der klassischen Wissenschaft kein Bewußtsein zugeschrieben, und der Mensch kann mit einer solchen Kraft auch nicht kommunizieren. Bei genauerer Betrachtung der hier geschilderten Phänomene muß man sich die Frage stellen, ob es sich bei den geomantischen »Orten der Kraft« wirklich nur um Plätze handelt, an denen eine bisher noch nicht bekannte oder zumindest noch nicht ausreichend erforschte physikalische Kraft wirkt. Man kann nämlich bei den isländischen Fällen, die wir hier untersuchen, nicht generell die beweisbaren Wirkungen von den subjektiven Erzählungen über Elfenwesen trennen. Ein Beispiel ist der Fall des Straßenbaus bei Reykjavik. Ein sagenumwobener Stein hinderte die Baufirma daran, die Straße fertigzustellen, da bei jedem Versuch, den Stein zu sprengen, entweder Maschinen kaputtgingen oder Arbeiter verletzt wurden. Dies könnte noch die Auswirkung einer unpersönlichen, physikalischen Kraft sein. Dann aber holte die Baufirma einen Sensitiven, der mit den »Bewohnern« des Steines »verhandelte«, und er einigte sich nach eigenen Aussagen mit ihnen darauf, daß sie den Felsen für einige Tage verlassen sollten, damit die Arbeiter ihn um einige Meter verschieben konnten, bis er die geplante Trasse nicht mehr versperrte. Daraufhin konnten die Arbeiten reibungslos fertiggestellt werden. Dieses Phänomen ist durch das bloße Wirken einer physikalischen Kraft nicht mehr erklärbar. Es muß sich um ein Bewußtseinsphänomen handeln. Bereits in unserem Buch »Das Erbe von Avalon« stellten wir die Vermutung auf, daß an den »Orten der Kraft« Gravitationsverwerfungen auftreten, die im Extremfall zur Bildung kleiner schwarzer oder weißer Löcher, ansonsten zumindest zu Raum-Zeit-Beugungen führen können, und daß dies Tore zu anderen Dimensionen sind, in denen auch Bewußtseinskräfte angesiedelt sind. Damit konnten wir zum Beispiel erklären, wieso die Menschen früherer Zeiten an solchen Orten Schutzsymbole der heiligen Geometrie, zum Beispiel das Pentagramm, benutzten, um sich vor den Einwirkungen solcher Kräfte zu schützen. Es gibt nun nur zwei mögliche Deutungen der Phänomene, so wie sie etwa in Island aufgetreten sind und offenbar immer noch auftreten: 1. Wir müssen ein neues, ganzheitliches Bild der Welt schaffen, in dem wir die Erde als Ganzes als bewußtseinstragenden Organismus auffassen, mit dem prinzipiell auch eine Kommunikation möglich ist. 60

2. Orte der Kraft öffnen tatsächlich Tore in Bewußtseinsdimensionen, durch die wir Zugriff erhalten können auf parallele Realitäten. Diese parallelen Realitäten, die der unseren offenbar ähnlich sind, wären dann von sehr menschenähnlichen Intelligenzen bewohnt, mit denen wir in bewußten Kontakt treten können. So phantastisch dies auch klingt – die Befunde aus Island scheinen für die zweite Alternative zu sprechen. Wir sollten nie vergessen, daß Begriffe wie »phantastisch« subjektive Begriffe sind, die nur von unserem momentanen Wissen ausgehen. Vor hundert Jahren war es auch noch phantastisch anzunehmen, daß Menschen mit Raumschiffen ins Weltall fliegen könnten. Unser begrenztes Verständnis von der Natur des Universums hindert aber ganz natürliche Phänomene nicht daran, in unsere Realität zu treten, nur weil wir sie noch nicht verstehen können. Es ist der geradezu klassische Auftrag der Wissenschaft, solche Phänomene zu erklären, und nicht, sie zu leugnen, nur weil sie mit derzeit akzeptierten Theorien nicht in Einklang zu bringen sind. Wenn wir aber die Hypothese einmal hinnehmen wollen, daß Tausende von Menschen in Island bereits Kontakt zu parallelen Welten und ihren Bewohnern hatten, dann lohnt es sich sicher, Genaueres über diese Bewohner und ihr Leben zu erfahren. Es zeigt sich, daß die unsichtbare Population Islands wesentlich vielschichtiger zu sein scheint als unsere eigene menschliche Zivilisation. Folgende Haupttypen wurden geschildert: 1. Verborgenes Volk (huldufólk): Sehr menschenähnliche Wesen, die in der Regel etwas altmodisch gekleidet erscheinen. 2. Elfen (álfar): Kleine, aber auch hochgewachsene, zarte Wesen. 3. Gnome (jarðvergar): Die klassischen Erdgeister, nur etwa 10-12 Zentimeter groß. 4. Zwerge (dvergar): Gedrungene Gestalten, etwa von der Größe eines drei- bis fünfjährigen Kindes. 5. Lichtfeen (ljósálfar): Engelähnliche, geflügelte Wesen, die meist in unberührter Natur gesehen werden. 6. Lovelings (ljúflingar): Schlanke, feenähnliche Wesen, etwa von der Größe eines 10jährigen Kindes, die hauptsächlich in Wäldern, Hecken und anderen Gegenden mit reicher Vegetation gesehen werden. 7. Engel (englar): Besonders hoch energetisch wirkende Wesen, von denen eine starke Lichtstrahlung ausgeht. 8. Berggeister (tívar): Bis zu 100 Meter große Lichtwesen, die auf Bergen gesehen werden. Hinzu kommen noch einige andere recht bizarre Typen von Wesen, die aber nur von wenigen Menschen gesehen wurden. Am interessantesten sind jedoch zweifellos die Beschreibungen des »verborgenen Volks«. Die Tatsache, daß diese menschenähnlichen Wesen immer mit relativ altmodischer Kleidung gesehen werden, könnte den Schluß zulassen, daß Menschen hier durch ein Zeittor vielleicht in unsere eigene Vergangenheit schauen. Magnus Skarpheðinsson stellte fest, daß die Mode des verborgenen Volks immer zwischen 20 und 60 Jahren hinter unserer eigenen hinterherhinkt. Doch diese Deutung kann so nicht stimmen, denn Skarpheðinsson hat in seinem Archiv mindestens zwei bemerkenswerte Schilderungen, die belegen, daß diese Wesen uns Menschen in anderer Hinsicht sogar voraus waren. Der erste Fall stammt aus dem Jahr

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1912. Ein alter Mann erzählte aus seiner Kindheit, als er etwa 8-10 Jahre alt war. Er hatte sich verirrt und wurde vom verborgenen Volk gerettet. Er kam in ihre Siedlung und sah dort Pferdesättel, die in einem Schuppen hingen. Der Junge war mit Pferden sehr vertraut, da er auf einer Farm aufgewachsen war, aber solche Sättel hatte er noch nie gesehen. Er behielt dies lebenslang in Erinnerung, denn die Sättel waren sehr fein ausgestattet. Etwa 50 Jahre später, kurz bevor er starb, kamen importierte Sättel aus Amerika nach Island, ein völlig neues Design, das es vorher nie gegeben hatte, und sie waren sehr ähnlich zu denen, die er 1912 im Norden Islands gesehen hatte. Ein anderer Fall ereignete sich etwa 1914 oder 1916, ebenfalls in Nordisland. Eine Frau sah ein Dorf des verborgenen Volkes zu beiden Seiten eines Fjordes. Diese Farmen hatten alle bereits elektrisches Licht, etwa 10-15 Jahre, bevor die menschlichen Farmen in Island elektrifiziert wurden. Schon oft haben Sensitive Angehörige des verborgenen Volkes im Verlauf einer Begegnung befragt, ob sie aus der Vergangenheit oder Zukunft kämen, was diese immer verneinten. Sie sind auch keine »Geistwesen«, sondern werden wie wir Menschen geboren und sterben auch. Einer der besten Berichte aus dem Archiv von Magnus Skarpheðinsson stammt von einer Frau mit Namen Guðbjörg Konráds, die von ihrer Kindheit an regelmäßige Kontakte zum verborgenen Volk hatte. Es lebte ganz in der Nähe ihrer Farm. Dann heiratete sie und zog mit ihrem Mann nach dem Osten Islands in die Stadt Seyðisfjörður, und dort traf sie eine neue verborgene Familie und freundete sich mit einer verborgenen Frau mit Namen Katrin an. Sie wurden sehr enge Freunde und trafen sich oft. Einige Jahre später ließ sich Guðbjörg Konráds von ihrem Mann scheiden und zog zurück nach Reykjavik. Erst nach etwa 12-14 Jahren kam sie nochmals zu Besuch nach Seyðisfjörður und wollte dabei auch ihre verborgene Freundin Katrin treffen. Sie ging an die Stelle, wo ihr Haus gewesen war, doch sie konnte nichts sehen. Guðbjörg rief nach ihr, aber eine andere verborgene Frau kam. »Ich habe nach Katrin gerufen.« sagte Guðbjörg, und das Wesen antwortete: »Mein Name ist Gudrun. Ich bin Katrins Tochter. Sie ist schon tot. Sie hat mir viel über dich erzählt, und sie trug mir auf, dich in mein Haus einzuladen, wenn du kommst.« Es scheint also, daß die Zeit beim verborgenen Volk ähnlich schnell läuft wie bei uns. Guðbjörg Konráds hatte Katrins Kinder früher auch kennengelernt. Es wäre möglich, daß ein kleines Mädchen, das sie damals gesehen hatte, inzwischen erwachsen war. Wir befragten Magnus Skarpheðinsson, ob er etwas über die Herkunft des verborgenen Volkes wüßte. »Sie sagen sogar, daß sie eine ursprünglichere Erdbevölkerung seien als wir Menschen.« »Dies führt zu unserer nächsten Frage. Es ist bekannt, daß die heutige Bevölkerung Islands von norwegischen Wikingern abstammt, die die Insel im frühen Mittelalter besiedelten. Wir haben jedoch nirgendwo Auskunft darüber gefunden, wer früher dort lebte, oder ob die Wikinger eine unbewohnte Insel vorgefunden haben.« »Die ersten Wikinger kamen im Jahre 874, und die Einwanderungswelle war etwa um 1050 abgeschlossen.« »Aber wen fanden sie auf der Insel? War Island vorher unbewohnt?« »Nein. Das ist eine in der Geschichtswissenschaft sehr umstrittene Frage, denn keine der alten Schriften sagt ein Wort darüber, daß Island unbewohnt gewesen sei. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach gab es eine ältere Bevölkerung, die irischer Abstammung war. Es gab Untersuchungen, die ergaben, daß die heutigen Isländer zu 75% irisch sind und 62

nur zu 25% skandinavisch. Aber es gibt nicht die Spur eines Beweises, daß hier jemals Iren gelebt haben. Die offizielle Geschichtsschreibung vermerkt nur Norweger, starke und gutaussehende Wikinger.« »Dies könnte erklären, wieso die Berichte über Elfen und das verborgene Volk so stark an Irland und Wales erinnern, wo es sehr ähnliche Sagen und Legenden gibt. Denken wir etwa an die Sage von Avalon.« Auch Irland ist bis heute reich an Berichten über Begegnungen von Menschen mit einem unsichtbaren Elfenvolk, die den isländischen sehr ähneln. Sie wurden vor allem von dem amerikanischen Forscher Walter Evans-Wentz am Anfang unseres Jahrhunderts gesammelt und sind teilweise recht glaubhaft belegt. Dabei ist auch immer wieder von Zeitverlusten die Rede, die Menschen bei Begegnungen mit verborgenem Volk erlebten. Wie in Island heißt es, daß sie im Innern der Berge leben. In diesem Zusammenhang fällt auf, daß es schon öfter in der Geschichte der Menschheit vorgekommen ist, daß hochentwickelte Kulturvölker plötzlich spurlos verschwunden sind. Ein Beispiel sind die Mayas in Mittelamerika. Ihre Kultur war im frühen Mittelalter eindeutig höher entwickelt als in Europa. Ihre astronomischen Berechnungen, ihr berühmter Kalender, aber auch ihre Kenntnisse in der Medizin konnten in unserem eigenen Kulturkreis erst viele Jahrhunderte später erreicht werden. Doch als die Spanier im 16. Jahrhundert Mexiko eroberten, fanden sie vom Volk der Mayas nur noch verlassene Städte vor, die längst vom Urwald überwachsen waren. Irgendwann in den Jahrhunderten zuvor waren die Mayas ganz einfach verschwunden. Lediglich einige versprengte Überlebende waren im Bereich der Küste zu finden. Ihre Nachkommen leben dort noch heute. Die Geschichtswissenschaft tut sich schwer damit, dies zu erklären. Zunächst hieß es, fremde Eindringlinge oder plötzlich ausbrechende Seuchen hätten das Mayavolk ausgerottet. Derartige Erklärungen liegen natürlich nahe. Doch es gibt hierfür keinerlei Beweise. Wenn die Mayas im Kampf von irgendeinem Barbarenvolk besiegt worden wären, warum sind dann ihre Städte völlig unzerstört? Warum gibt es keine Anzeichen, daß die Sieger später dort gewohnt hätten? Wenn aber Seuchen die Ursache für das Verschwinden der Mayas gewesen wären, warum fand man dann in den Mayastädten keine Überreste der Toten? Alles deutet darauf hin, und die offizielle Geschichtsschreibung erkennt dies mittlerweile an, daß die Mayas aus einem unbekannten Grund einfach eines Tages ihre Städte verlassen hatten und fortgezogen waren. Merkwürdig ist nur, daß sie nirgendwo angekommen sind. Vielleicht sind sie gar nicht fortgegangen, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne, sondern sie hatten eine Bewußtseinsstufe erreicht, die sie für die Zurückgebliebenen unsichtbar machte, indem sie ihr Energieniveau auf die nächsthöhere Quantenebene anhoben. Es gibt noch viele weitere Orte auf der Welt, an denen Menschen noch heute ganz bewußt mit Elfen- oder Zwergenwesen zusammenleben. Meist gehören die Gegenden im weitesten Sinne zum ehemaligen Keltenreich. Wir können hier nur einige Beispiele nennen. In einigen Städten des Oberpfälzer Waldes in Ostbayern etwa gibt es noch heute unter den Häusern sogenannte Zwergenhöhlen mit ausgedehnten unterirdischen Gängen, die für Kinder oder kleinwüchsige Menschen sogar begehbar und eindeutig künstlichen Ursprungs sind. Vielfach stellen die Anwohner den Zwergen noch heute Lebensmittel vor den Höhleneingang. Vergessen wir in diesem Zusammenhang auch nicht das bekannte Märchen von den Heinzelmännchen zu Köln, die den Menschen so

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hilfreich zur Seite standen, aber nicht von ihnen gesehen werden wollten. Und damit wären wir wieder bei den Erbsen! Auch auf den Kanaren gibt es einige bemerkenswerte Sagen über Elfen, Zwerge und Kobolde, die teilweise als Hüter der Natur, teilweise auch als Helfer und Nachbarn der Menschen fungieren. So erzählt man sich etwa auf der Insel La Palma von Bergkobolden mit Namen Teguerite, die auf Berggipfeln leben und dafür sorgen, daß die Wolken sich ausreichend abregnen und so für Waser für die Menschen sorgen. Sind dies nur Mythen, oder bastelt hier etwa tatsächlich eine unsichtbare Intelligenz am Wetter herum? Wir Menschen tun es auch schon, wie wir sehen werden. Sollten die Teguerite reale Wesen sein, so kann man nur hoffen, daß sie es richtig tun können. Auch andere unsichtbare Wesen haben in den Mythen der Kanarier globale Aufgaben – im Bereich des Umweltschutzes, wie man heute sagen würde. Da ist zum Beispiel der Adesamen, ein unterirdisches Wesen, das über den Schutz der Erde, aber auch der Häuser und Grundstücke wacht, oder die Meeresfee La Guincha. Andere Wesen leben enger mit den Menschen zusammen, wie der Haguayan, ein Beschützer des Hauses, oder kleine Kobolde mit Namen Azucuache oder Jedey, die auch teilweise mit den Menschen ihren Schabernack treiben sollen. Diese Sagen gehen, wie die Namen der Wesen beweisen, auf uralte Zeiten zurück, auf die geheimnisvollen Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen. Die Guanchen sind ein Volk, dessen wahre Herkunft bis heute niemand genau kennt. Man nimmt an, daß sie ursprünglich aus Westirland und der Bretagne stammen, wie ein Vergleich uralter Steinritzungen und Höhlenzeichnungen beweist. Bereits die spanischen Eroberer der Kanaren berichteten im 14. Jahrhundert darüber, sie hätten ein hellhäutiges Volk blonder bis rothaariger Menschen vorgefunden. Sind die Guanchen etwa auch keltischer Abstammung? Obwohl manches dafür spricht, darunter auch einige bis heute überlieferte Bräuche wie der lucha canaria, ein Ringkampf, der in ganz ähnlicher Form auch den Kelten bekannt war, kann es sich so nicht zugetragen haben. Wir wissen heute, daß die Guanchen die Kanarischen Inseln bereits um 3000 v. Chr., also lange vor dem Auftauchen der Kelten in Europa, besiedelten. Aber vielleicht haben sie mit den Kelten gemeinsame Vorfahren? Aller Wahrscheinlichkeit stammen die Guanchen von Verwandten jener namenlosen Völker der Vorzeit ab, die Stonehenge erbauten und den Druidenhain seit Jahrzehntausenden für ihre Kulthandlungen nutzten. Diese Beispiele sollten nur verdeutlichen, daß das Elfenphänomen nicht ein spezifisch isländisches Phänomen ist. Hier sind lediglich die meisten Menschen ganz handfest damit in Berührung gekommen. Was für uns bizarr und phantastisch klingt, ist jedenfalls für viele Isländer längst alltäglich geworden – die Tatsache, daß sie auf ihrer Insel nicht allein wohnen, sondern sich das Land mit einer zweiten Zivilisation teilen, die für die meisten Menschen unsichtbar ist. In der Regel scheinen diese beiden Zivilisationen, unsere eigene und die unsichtbare, auch relativ problemlos nebeneinander her zu leben, zumal das verborgene Volk ganz offenbar Plätze zum Wohnen bevorzugt, an denen wir Menschen unsere Häuser nicht bauen. Sie leben angeblich am liebsten in der Nähe von solidem Lavagestein, das ihrer Auskunft nach die stabilste Energie haben soll. Dies hängt damit zusammen, daß in der Lava die Magnetpartikel sozusagen »eingefroren« sind und das Gestein damit nicht mehr auf globale Umweltveränderungen bis hin zum Polwechsel reagieren kann. Wir werden darauf noch ausführlich zurückkommen. Das isländische Fremdenverkehrs64

amt verteilt bereits jetzt an ausländische Touristen einen Stadtplan der drittgrößten Stadt Islands, Hafnarfjörður, der neben den herkömmlichen Straßen und Gebäuden auch die Wohnstätten des verborgenen Volks zeigt. Diese Karte wurde von der Sensitiven Erla Stefánsdóttir gezeichnet, von der wir bereits berichteten. Sie konnte eine besonders dichte Besiedlung durch verborgene Wesen an den Stellen der Stadt ausmachen, die noch am wenigsten durch die menschliche Zivilisation beeinflußt wurden, so zum Beispiel auf dem Hamarinn Cliff oder im Hellisgerði-Park. Die Elfen sind so auch schon zu einer Touristenattraktion geworden. Auch auf der anderen Seite des Atlantik haben Menschen schon praktische Erfahrungen im Kontakt mit einer unsichtbaren Zivilisation gemacht. Für sie sind die unsichtbaren Wesen sogar zu einer wichtigen Wissensquelle geworden.

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VII Zu Besuch bei den Göttern Datenhighway DNA In einer abgelegenen Region Mexikos lebt bis heute ein seltsames Volk – der Indianerstamm der Huichols. Während andere, in Europa viel bekanntere Indianervölker wie zum Beispiel die Azteken nach der Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier systematisch europäisiert und christianisiert wurden, so daß heute nur noch wenige von ihnen das originäre Brauchtum bewahrt haben – zumeist nur für ausländische Touristen –, leben die Huichols heute noch wie vor Tausenden von Jahren. Wie ist das möglich? Wie konnte dieser kleine, relativ unbedeutende Stamm der Verfolgung durch die Inquisition entgehen? Die Erklärung ist verblüffend. Die Huichols haben aller Wahrscheinlichkeit nach sehr mächtige Freunde, die ihnen geholfen haben, äußeren Einflüssen zu widerstehen. Diese Freunde kämpften nicht etwa mit Waffen, sondern sie gaben ihnen Wissen. Überlegenes Wissen, das wir Europäer erst in diesem Jahrhundert für uns entdeckten. Warum sind diese geheimnisvollen Ratgeber bisher niemandem aufgefallen? Weil sie – außer den Huichols – niemand sehen kann! Wir sind hier einem Rätsel auf der Spur, das uns neue Indizien dafür liefert, daß es auf unserer Erde mehr Intelligenzen gibt als uns selbst. In Island existiert, wie wir gesehen haben, ganz offenbar eine unsichtbare zweite Zivilisation des »verborgenen Volkes«, zu der nur sensitive Menschen Zugang haben. Die Huichols aber gehen, wenn sie einen Rat brauchen, ganz einfach zu Besuch bei ihren »Göttern«! Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese Indianer beten nicht etwa ihre Götter nur an oder lassen sie von einem Schamanen beschwören, um sie um günstiges Wetter oder Glück bei der Jagd zu bitten. Sie gehen zu ihnen und erhalten dabei von ihnen Informationen, die wir erst in diesem Jahrhundert zu verstehen in der Lage sind. Sie bedienen sich allerdings keiner speziellen »Orte der Kraft«, um zu diesen unsichtbaren Ratgebern vorzudringen, wie es die alten Völker Europas meist getan haben, sondern haben einen anderen Zugang gefunden. Der Mann, der diesem Phänomen auf die Spur kam, heißt Maciej Kuczynski. Er entstammt einer der ältesten und vornehmsten Familien Warschaus und ist heute einer der beliebtesten und erfolgreichsten Sachbuchautoren Polens. Er studierte Architektur und Ingenieurwissenschaften und ist ein international anerkannter Höhlenforscher. Als Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften bereiste er fast die ganze Welt. So leitete er zwei Polarforschungsreisen nach Spitzbergen sowie mehrere paläontologische und archäologische Expeditionen, etwa in verschiedene Länder Europas, aber auch in die Wüste Gobi, in den Himalaja, nach Mexiko oder in die Anden. Für seine Veröffentlichungen gewann er mehrere nationale und internationale Literaturpreise, unter anderem von der UNESCO. Er ist Mitglied des Explorers Club in New York. Auf seinen vielen Forschungsreisen entdeckte Maciej Kuczynski auch sein Interesse für ungelöste Rätsel der Vergangenheit, vor allem für das geheime Wissen früherer Hochkulturen und die Legende über den versunkenen Kontinent Atlantis. Schon oft wurde darüber berichtet, daß Völker anderer Kulturen bereits seit Jahrhunderten über Wissen verfügen, das erst die moderne Wissenschaft überhaupt für uns verständlich macht. Viele Forscher spekulieren, ob nicht die Erde in früheren Jahrhunder-

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ten oder Jahrtausenden Besuch von außerirdischen Raumfahrern gehabt hätte, die dann den Menschen ihr überlegenes Wissen beigebracht hätten. Es gibt sicher einiges, was für diese Hypothese spricht, der inzwischen auch schon viele Wissenschaftler in aller Welt anhängen. Doch zumindest für das Volk der Huichols scheint sie nicht zu stimmen. Wenn sie davon sprechen, daß sie ihre Götter »aufsuchen«, so können sie nicht Begegnungen mit gelandeten Außerirdischen meinen, denn sie schildern nicht nur mythologische Ereignisse aus der Vergangenheit. Diese Besuche finden noch heute statt, und zwar teilweise unter Zeugen! Die Huichols nehmen Kontakt auf zu einer unsichtbaren Intelligenz. Kuczynskis Forschungen brachten ihn also zu spektakulären Schlußfolgerungen, die die inzwischen schon klassische »Astronautengötter-Hypothese« völlig auf den Kopf stellen: Nicht die Götter haben die Erde besucht, sondern die Menschen besuchen schon seit der Frühzeit die Götter! Er erläuterte uns seine Hypothesen in einem persönlichen Interview. Wenn man Maciej Kuczynski kennenlernt, ist man zunächst von der Eleganz und der Vornehmheit seiner Erscheinung beeindruckt. Der schlanke, weißhaarige Endsechziger macht von Kopf bis Fuß den Eindruck eines vollendeten Gentleman. Wenn man dann jedoch mit ihm ins Gespräch kommt, merkt man schnell, daß er ein Mann der leisen Töne ist, dessen Überzeugungskraft aus seinen Argumenten kommt. Mit unserer ersten Frage wollten wir erfahren, wie er zu seinen Forschungen gekommen ist. Mein Interesse für die Grenzgebiete der Wissenschaft begann in Mexiko. Ich interessierte mich vor allem für die Codices der Indianer. Das sind handgemalte Bücher, die noch in der Zeit vor der spanischen Eroberung entstanden waren. Nur vierzehn von ihnen sind bis heute erhalten. Der größte Teil des Inhalts beschreibt die Genealogie der Könige und Fürstengeschlechter. An manchen Stellen wird auch die mystische Herkunft dieser Geschlechter erwähnt. Daraus folgt dann aber auch die mystische Herkunft des Menschen überhaupt. Kurz gesagt, ich kam nach dem Studium dieser Bücher zu dem Schluß, daß die Herkunft der Menschheit auf keinen Fall »himmlisch« ist, sondern biologisch. Einige Symbole in den alten Schriften sind unseren modernen biologischen Modellen so verblüffend ähnlich, daß meiner Meinung nach dahinter ein sehr konkretes Wissen stehen mußte. Ich begann, diese Zeichnungen genauer zu studieren und gleichzeitig nach schriftlichen Entsprechungen und mündlichen Überlieferungen aus der Zeit der spanischen Besatzung zu suchen. Ich fand heraus, daß in indianischen Liedern, Gebeten, Hymnen, aber auch in ganz weltlichen Texten, die das Familienleben, Hochzeiten, Beerdigungen usw. beschreiben, überall Hinweise auf die biologische Abstammung des Menschen enthalten sind. Es zeigte sich auch, daß die gezeichneten Symbole tatsächlich biologische Namen hatten. Zum Beispiel wird eine Zelle dargestellt als zwei konzentrische Kreise, und die Indianer nannten dieses Symbol »kostbarer Stein«. Dies führte viele Archäologen in die Irre. Die Indianer konnten es nicht »Zelle« nennen – das ist unser wissenschaftlicher Name –, aber ihre Texte erzählen, daß dieser »kostbare Stein« eine Schwangerschaft hervorruft, wenn er von der Gottheit in die Frau gelegt wird. Das Kind entwickelt sich dann in der Frau aus diesem kostbaren Stein. Doch das wäre noch zu wenig. Ich suchte nach Hinweisen, ob der »kostbare Stein« auch die Fähigkeit zur Teilung hat, und in der Tat fand ich Zeichnungen, in denen er sich zweifach oder vierfach teilt. Es gibt auch Zeichnungen, in denen ganze Organismen dargestellt werden als Körper, die aus solchen »kostbaren Steinen« bestehen. Ferner wissen wir heute, wie Chromosomen unter dem Mikroskop aussehen und welche Funktion sie bei der Vererbung haben, und genau solche Chromosomen sind in den indianischen Zeichnungen in den

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»kostbaren Steinen« enthalten. Auch die schriftlichen Zeugnisse geben Hinweise auf die Funktion der Chromosomen als Träger des genetischen Codes.

Abb. 10: Teil einer Höhlenmalerei aus Kalifornien (Bild a). Die Zickzacklinie stellt nach Kuczynskis Ansicht ein Modell der DANN dar. Unterhalb der menschlichen Figur ist eine Zellteilung angedeutet. Bild (b) entstammt dem indianischen Kodex Nuttal und zeigt das Prinzip der Zellteilung. Bild (c) ist wiederum eine kalifornische Höhlenmalerei, in der Piktogramme enthalten sind, die eindeutig an Chromosomen erinnern. Mit freundlicher Genehmigung von Maciej Kuczynski.

»Sind Sie also der Ansicht, daß die Indianer über den genetischen Code Bescheid wußten?« »Ja, unbedingt. In den Darstellungen der Zellen ist sogar sehr oft die Doppelhelix der DNA zu sehen.« »Woher hatten sie Ihrer Meinung nach dieses Wissen?«

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»Darüber habe ich auch sehr lange nachgedacht. Meine erste Vermutung, die ich aber später ausschließen konnte, war, daß eine überlegene Zivilisation aus dem Kosmos ihnen dieses Wissen gebracht hatte. Diese Ansicht habe ich aufgrund der Beweise später verworfen. Die zweite sehr bekannte Hypothese ist Atlantis, wo eine Hochkultur existiert haben könnte, die dieses Wissen dann in ihre Kolonien gebracht hätte. Aber wir wissen nicht, ob Atlantis je existierte. Außerdem: wenn Atlantis existiert haben sollte, so wäre es vor etwa 11000 Jahren untergegangen, während alle Kulturen, in denen ich diese Symbole gefunden habe, viel jünger sind. Die älteste Kultur, in der ich Spuren dieses Wissens gefunden habe, sind die mexikanischen Olmeken, die aber nur etwa 4000 Jahre alt sind. Etwas älter ist noch die Kultur auf Kreta, wo der Diskus von Phaistos in der Ruine eines Palastes aus der Zeit um 1700 v. Chr. entdeckt wurde, auf dem ich ähnliche Symbole gefunden habe.« »Schließen Sie daraus, daß es dazwischen noch eine ältere Kultur gab, die auch unterging, aber dieses Wissen aus Atlantis überlieferte?« »Entweder ja, oder wir haben ein Problem, weil wir etwa 7000 Jahre überbrücken müßten. Das würde bedeuten, daß irgend etwas existieren muß, wo dieses Wissen 7000 Jahre lang gespeichert war. Ich habe dann auch diese Hypothese verworfen, und zwar aus folgendem Grund: Ich traf in Mexiko auf einen Indianerstamm, die Huichols, deren Kultur aus der vorkolumbianischen Zeit bis heute in fast unveränderter Form überlebt hat. Sie haben sich allen äußeren Einflüssen von der spanischen Kolonisierung über die Christianisierung bis zur heutigen Zivilisation widersetzt und leben noch heute wie vor Tausenden von Jahren. Wie konnten sie das tun? Sie haben sich gegen äußere Einflüsse wehren können durch ihre Fähigkeiten, in veränderte Bewußtseinszustände zu gehen. Sie benutzen dazu, wie viele andere Indianer auch, halluzinogene Mittel, zum Beispiel den Peyote-Kaktus. Einmal im Jahr ernten sie die jungen Kaktuspflanzen, ziehen sie auf Schnüre und trocknen sie. So erhalten sie einen Vorrat für das ganze Jahr. Es ist eine Droge, die nicht abhängig macht. Sie erlaubt aber, veränderte Bewußtseinszustände zu erreichen. Bei uns Europäern führt die Einnahme dieser Droge zu einer Schärfung der Sinne und einer starken Verzerrung der Realität. Die Indianer dagegen nehmen dieses Mittel erst nach jahrelanger, strenger Schulung ein. Schon in der Kindheit werden sie sorgfältig darauf vorbereitet, eines Tages die Droge einzunehmen. Das ist natürlich ein Unterschied.« Diese Äußerung Kuczynskis ist sehr wichtig. Gerade heute, im Zeitalter des Massentourismus, hat sich auch so etwas wie eine spirituelle Touristik-Industrie entwickelt. Zivilisationsmüde Europäer reisen nach Asien oder Mittelamerika, in der Hoffnung, durch Nachahmung dortiger spiritueller Techniken Erleuchtung zu finden. Es ist ein sehr gefährlicher Weg, der für viele schon zu Krankheit und Tod geführt hat. Maciej Kuczynski schildert sehr deutlich, daß die Huichols den halluzinogenen Kaktus, den ja auch Carlos Castaneda in seinen Don-Juan-Büchern beschreibt, sehr verantwortungsbewußt einnehmen. Sie bereiten sich von der Kindheit an darauf vor, indem sie über Jahre und Jahrzehnte hinweg kleine und nur langsam steigende Dosen dieser Droge einnehmen, ohne je davon süchtig zu werden. Diese Bemerkung ist im Zeitalter wachsenden Drogenmißbrauchs in unserer eigenen Kultur sehr wichtig. Wir fragten Maciej Kuczynski zu seiner persönlichen Meinung hierzu. »Wir persönlich lehnen den Gebrauch von Drogen grundsätzlich ab. Haben Sie bei den Indianern damals selbst Drogen ausprobiert, um veränderte Bewußtseinszustände zu erfahren?«

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»Nein. Sie haben mich davor gewarnt. Wenn man nicht darauf vorbereitet ist, ist es riskant. Man müßte mit kleineren Dosen beginnen und könnte nicht sofort diese höchsten Bewußtseinszustände erreichen. Inzwischen weiß ich, daß Peyote in kleinen Dosen sicher ist. Es gibt aber auch Menschen, die dies absolut nicht ausprobieren sollten, denn sie würden nie wieder in den Normalzustand zurückkehren können, sondern irgendwo zwischen den Realitäten hängen bleiben. Es ist selten, aber kommt vor. Es gibt zum Beispiel Indianerstämme, die halluzinogene Pilze benutzen. Diese Dinge sind inzwischen allgemein bekannt, und viele Touristen, vor allem junge Leute, kommen nach Mexiko, um solche Drogen auszuprobieren. Mir sind Untersuchungen mexikanischer Ärzte bekannt, daß es dabei schon zu vielen Todesfällen gekommen ist. Auch Psychiater berichten, daß immer wieder Menschen nach der Einnahme dieser Pilze ernsthafte psychische Probleme bekommen. Es gelingt ihnen nicht mehr, in den normalen Bewußtseinszustand zurückzukehren.« Maciej Kuczynski beschrieb uns genau, zu welchem Zweck die Huichols die veränderten Bewußtseinszustände nutzen: »Sie nehmen die Drogen sehr gezielt ein, um ganz konkrete Antworten auf bestimmte Fragen zu erhalten. Sie gehen in diese andere Realität, um etwas ganz Konkretes zu lernen.« »Aber das bedeutet doch, daß diese andere Realität ganz real existieren muß?« »Die Indianer sagen, daß sie so den Zugang erhalten zu einem Bereich, wo ihre Götter und Geister wohnen. Der wichtigste dieser Götter hat die Gestalt eines Hirsches und erscheint ihnen auch so. Das wichtigste aber, was wir daraus entnehmen können, ist, daß sie mit ganz konkreten Fragen in diese Bewußtseinszustände gehen, die ihr tägliches Leben betreffen, z. B. die Landwirtschaft: ›Sollen wir jetzt säen?‹, ›Wird eine Trockenheit kommen?‹ usw. Auch familiäre Fragen stellen sie, die die Menschen und ihr Schicksal bestimmen, so z.B.: ›Was soll ich mit meinem Sohn machen, der sich anders benimmt und gegen die Sitten des Stammes verstößt?‹ Es sind sehr praktische Fragen, und sie sagen, daß sie darauf sehr praktische Antworten erhalten. Diese Informationen erlauben ihnen, so zu leben, wie sie wollen. Sie erfahren auch, wie sie sich anderen Völkern gegenüber verhalten sollen, wie sie ihre Kultur gegen fremde Einflüsse schützen können. Was mich daran am meisten interessiert, ist, daß sie auf der Basis dieser Erlebnisse in veränderten Bewußtseinszuständen an Feiertagen ihre Körper mit Symbolen bemalen, die genau denen in den alten Codices entsprechen: Zellen, die sich teilen, und auch die Doppelspirale. Fragt man sie, was diese Symbole bedeuten, so sagen sie: ›Das haben wir in uns.‹ Sie fragen also in diesen Zuständen auch, woraus der menschliche Körper aufgebaut ist, und erhalten entsprechende Visionen. Das Wissen über diese Dinge entwickelte sich vermutlich in erster Linie in den Kulturen der Tolteken und Mixteken, die große Städte hatten, in denen Priester und Eingeweihte das Geheimwissen hüteten und auch an andere weitergaben. Wichtig ist jedoch, daß das Wissen selbst auf keinen Fall verloren geht, auch wenn die Kulturen untergehen.« Viel wichtiger als die Technik der Huichols, sich mit Hilfe einer Pflanzendroge in einen Zustand erweiterten Bewußtseins zu versetzen, sind die Informationen, zu denen sie dadurch Zugang erhalten. Man ist leicht geneigt, nur von einem »Rauschzustand« zu sprechen und die Eindrücke, die ein Mensch in diesem Zustand empfängt, als »Halluzinationen« und »Phantasien« abzutun. Tatsache bleibt aber: Die Indianer erhielten auf diesem Wege detailliertes Wissen über den Aufbau des menschlichen Körpers aus Zellen, über die Struktur der DNA 70

und über den Vorgang der Zellteilung. Dieses Wissen erhielten sie nicht erst heute, sondern bereits vor Jahrhunderten, wenn nicht vor Jahrtausenden. Sie konnten es also nicht zufällig von einem ausgestiegenen Wissenschaftler aufgeschnappt haben. Wer gab ihnen dieses Wissen? Hatten sie Zugang zu einem umfassenden Naturgedächtnis, zu etwas, was wir heute in moderner Wissenschaftssprache als morphogenetisches Feld bezeichnen? Wenn dieser Gedanke auch naheliegt, so widerspricht dem der Ablauf ihrer Erlebnisse. Sie schildern nicht, daß nach Einnahme der Droge in irgendeiner Form Wissen aus dem Kosmos über sie kommt, sondern erzählen von konkreten Begegnungen mit Wesen, deren Aussehen sie sogar beschreiben können. Natürlich könnten das auch Ausschmückungen in den Berichten von Menschen sein, die über keine wissenschaftliche Vorbildung nach westlichem Muster verfügen. Doch lösen wir uns von unserer europäischen Arroganz, alles, was nicht unserer Tradition entspricht, für dumm und primitiv zu erklären. Diese Menschen waren uns wissensmäßig jahrhundertelang voraus. Erinnern die Berichte der Huichols nicht auffällig an die Schilderungen der Isländer über Begegnungen mit dem verborgenen Volk? Wir sollten nicht zu hoch greifen und behaupten, die Huichols hätten Kontakt zu irgendwelchen hochentwickelten Geist- oder Engelwesen. Dazu sind die Inhalte der Botschaften zu irdisch, zu sehr dem Alltagsleben entlehnt. Es sieht viel mehr danach aus, als würde eine weiterentwickelte Zivilisation, die wir mit unseren Augen nur nicht wahrnehmen können, den Indianern ganz praktische Ratschläge erteilen, die diese dann auch ganz konkret umsetzen können. Wir fragten Maciej Kuczynski, in welche Welt die Huichols seiner Meinung nach vordringen und von wo sie ihre Informationen erhalten. »Ich denke, was für eine Welt das ist, werden wir wohl nie restlos erfahren können. Es ist eine bestimmte Szenerie, deren Aussehen von der Kultur abhängt. Psychologen haben bereits untersucht, daß Indianer aus dem gleichen Kulturkreis diese Welten auf die gleiche Weise wahrnehmen. Sie sehen auch die gleichen Göttergestalten, die gleichen Farben, die gleiche Umgebung. Aber das alles ist nur Staffage. Was wirklich zählt, ist die Information, die sie erhalten, vor allem über die DNA.« Es mag paradox klingen, aber alles deutet darauf hin, daß die Information über die DNA die Huichols mit Hilfe der DNA erreicht hat. Russische Forscher von der Akademie der Wissenschaften in Moskau haben nämlich herausgefunden, daß die DNA eine sehr gute elektromagnetische Antenne ist und daß sie unter Verwendung elektromagnetischer Wellen kommunizieren und Kontakt zu anderen Intelligenzformen aufnehmen kann. Auf diese Weise ist die DNA ständig von einer elektromagnetischen Ausstrahlung umgeben. Aufgefangene Informationen erreichen das Unterbewußtsein und werden dann auf bildhafte, oft auch etwas verzerrte Art bewußt empfangen. Diesen Vorgang der Hyperkommunikation beschreiben wir ausführlich im Buch »Vernetzte Intelligenz«. Die Kommunikation mit Hilfe elektromagnetischer Wellen, bei denen im Grunde jede Zelle als Sender und Empfänger fungiert, erinnert an den Begriff der »Aura«, jenes körpereigenen Energiefeldes, mit dem der Mensch in Kontakt mit seiner Umwelt treten kann. Bislang hatten sich allerdings nur wenige Wissenschaftler mit derartigen Konzepten beschäftigt. Einer von ihnen ist der deutsche Quantenphysiker Fritz-Albert Popp. Er war der erste, der alle gängigen Hypothesen über die Existenz der Aura auf eine saubere wissenschaftliche Grundlage stellte.

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Es zeigt sich wieder einmal, daß viele der sogenannten »metanormalen Phänomene« wissenschaftlich einwandfrei erklärt werden können, wenn man nur die Resultate der Quantenphysik auf andere Wissenschaftsbereiche überträgt. Hätten wir also schon heute eine Quantenbiologie oder eine Quantenmedizin, wäre es durchaus möglich, Begriffe wie Bewußtsein und Seele, aber auch die menschliche Aura, wissenschaftlich zu fassen. Professor Popp ist dies im Fall der Aura bereits gelungen. Er nutzte dabei eine vollkommen grundlegende Gesetzmäßigkeit der Quantenphysik aus, die heute jedem Physikstudenten bekannt ist. Die Quantentheorie besagt nämlich, daß ein Atom nicht jeden beliebigen Energiezustand annehmen kann, sondern nur bestimmte Energieniveaus, die genau meßbar sind. In einem größeren Atomverband sind dabei immer die meisten Atome auf dem niedrigstmöglichen Niveau, dem sogenannten Grundzustand. Es gibt jedoch immer einen kleinen Prozentsatz von Atomen in höheren Energiezuständen. Diese Atome sind nun aber bestrebt, ihre überschüssige Energie wieder abzugeben und erreichen daher nach einer nicht vorhersagbaren Zeit ebenfalls den Grundzustand, wobei sie ihre Energie in Form von Licht in die Umgebung abstrahlen. Popps ebenso einfache wie verblüffende Schlußfolgerung war, daß der menschliche Körper, der ja ohne Zweifel eine beträchtliche Menge von Atomen darstellt, dann ständig von einer schwachen Lichtstrahlung umgeben sein müsste. Fritz-Albert Popp genügte es jedoch nicht, die Existenz einer Lichtstrahlung um den menschlichen Körper, also der Aura, theoretisch zu fordern, er wollte auch den experimentellen Nachweis erbringen, und so konstruierte er eine Art Dunkelkammer mit einem sehr empfindlichen Restlichtverstärker. Tatsächlich konnte man dann über einen angeschlossenen Computerbildschirm einwandfrei beobachten, daß lebendes Gewebe, z. B. Pflanzenteile oder Hühnereier, die in die Dunkelkammer eingebracht wurden, von einer schwachen Lichtstrahlung umgeben waren. Es gelangen ihm dabei einige bemerkenswerte Entdeckungen. So war die Lichtstrahlung – Popp nennt sie nicht Aura, sondern etwas wissenschaftlicher Biophotonenstrahlung bzw. ultraschwache Photonenemission – um so stärker, je gesünder das Gewebe war. Eier von Hühnern aus Freilandhaltung etwa hatten eine wesentlich stärkere Ausstrahlung als solche, die aus den berüchtigten Legebatterien stammten. Für die klassische Wissenschaft ist diese Entdeckung mehr als unbequem, denn eine zur Kontrolle durchgeführte chemische Analyse der Eier beiderlei Typs zeigte keine Unterschiede. Der Quantenphysiker hingegen wundert sich darüber gar nicht, denn ihm ist längst klar, daß sich Atome im energetischen Grundzustand chemisch nicht von denen in einem höheren Energiezustand – man nennt dies auch einen angeregten Zustand – unterscheiden. Fritz-Albert Popp experimentierte auch mit freiwilligen Versuchspersonen, die ihre Hand in die Dunkelkammer steckten. Auch die menschliche Energieausstrahlung konnte so einwandfrei wissenschaftlich bewiesen werden. Die Krönung seiner Forschungsarbeit dürfte aber der Moment gewesen sein, als er den italienischen Heiler Nicola Cutolo in sein Forschungslabor bat. Cutolo behauptet von sich, Menschen durch Auflegen seiner Hände von Krankheiten heilen zu können, und er hatte schon des öfteren vor laufender Fernsehkamera die Anzeige eines Kompaß verändern können, indem er nur seine Hände über das Gerät legte und sich intensiv darauf konzentrierte. Popp konnte nun mit Hilfe seiner Versuchsanordnung nachweisen, daß Cutolo in der Lage war, durch die bloße Kraft seines Willens die meßbare Energieabstrahlung seiner Hände zu erhöhen – wiederum für die klassische Wissenschaft ein unerhörter Vorgang. 72

In diesem Fall liegt die Schwierigkeit einer Erklärung darin, daß die Wissenschaft bis heute noch keinen Weg gefunden hat, Begriffe wie Bewußtsein oder den freien Willen überhaupt sauber zu definieren, geschweige denn zu untersuchen. Popps Forschungen ergaben weiter, daß die elektromagnetische Strahlung lebender Zellen eng mit der Erbsubstanz, der sogenannten DNA, in Verbindung stehen muß. Einerseits konnte man feststellen, daß Körperzellen, die keine DNA enthalten, z. B. die roten Blutkörperchen, auch keine Strahlung emittieren. Andererseits ist die Strahlung am höchsten in Momenten, in denen in der Zelle DNA produziert wird. Einige andere Befunde hingegen sind ausgesprochen rätselhaft und bis heute unerklärt. Sie zeigen, daß man das Phänomen nicht auf den einfachen Nenner »gesunde Zelle – hohe Strahlung« bringen kann. Die stärkste Strahlung läßt sich nämlich zum einen unmittelbar vor der Zellteilung, zum anderen aber auch kurz vor dem Absterben einer Zelle messen. Ferner stellte man fest, daß Krebszellen stärker strahlen als gesunde Zellen. Schließlich ergab sich sogar, daß Blut- und Urinproben von Rauchern eine höhere Lichtstrahlung hatten als die von Nichtrauchern – ungeachtet des erhöhten Krebsrisikos! Andererseits konnte nachgewiesen werden, daß die ultraschwache Zellstrahlung das Immunsystem stimuliert. Wenn wir über die Wirkungen des Erdmagnetfeldes sprechen, werden wir ähnliche widersprüchlich erscheinende Forschungsbefunde kennenlernen, die die Wissenschaft bis heute nicht erklären kann. Halten wir aber einige wichtige Folgerungen fest, die sich aus den Forschungen von Dr. Popp unmittelbar ergeben: ) Die menschliche Energieausstrahlung ist kein homogenes Feld, sondern enthält wichtige Informationen, z. B. über den Gesundheitszustand. ) Das Aurafeld des Menschen ist – zumindest teilweise – elektromagnetischer Natur und reagiert damit auch auf von außen einwirkende elektromagnetische Energie. ) Der Mensch kann durch gedankliche Konzentration die Materie seines Körpers in einen höheren Energiezustand erheben. Chemisch bleiben die Atome identisch, aber sie schwingen auf einer höheren Frequenz. Als äußeres Zeichen erhöht sich die Energieausstrahlung eines solchen Menschen. Es ist momentan viel die Rede von einem bevorstehenden Evolutionssprung der Menschheit, und es wird vieles darüber verbreitet, was einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhält. Dennoch scheint die Menschheit momentan an einem wichtigen Punkt ihrer Entwicklung angekommen zu sein, und verantwortlich dafür sind mit großer Wahrscheinlichkeit globale Veränderungen auf der Erde, die auch auf unser Bewußtsein vermehrt Einfluß nehmen. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, daß jetzt mehr und mehr Menschen in sich eine Sensitivität verspüren, die sie auch mit den Kräften der Erde wieder mehr in Verbindung bringt. Mit den Worten der Quantenphysik gesprochen, könnte man sagen, daß sich das Energieniveau des menschlichen Körpers jetzt langsam erhöht. In den Augen eines klassischen Wissenschaftlers ändert sich nichts, weshalb er Schwierigkeiten hat, diese subtilen Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen. Welche Konsequenzen hätte es, wenn sämtliche Atome, aus denen der Körper aufgebaut ist, das nächsthöhere Energieniveau erreichen würden? Für das körperliche Überleben zunächst einmal gar keine. Die chemischen Eigenschaften der Atome würden vollkommen gleich bleiben, so daß unser Stoffwechsel weiterhin ganz normal funktio-

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nieren würde. Eine Konsequenz könnte aber sein, daß der Körper eines solchen Menschen unsichtbar würde! Dies klingt natürlich nach Science-Fiction, doch wir sollten uns vor Augen halten, daß es viele durchaus reale Dinge auf der Welt gibt, die für unsere Augen unsichtbar sind. Wenn wir sagen, daß wir einen Gegenstand »sehen«, so ist dies im Grunde eine grobe Vereinfachung eines wesentlich komplizierteren physikalischen Vorganges. Das menschliche Auge »sieht« nämlich nur das Licht, das von dem betreffenden Gegenstand reflektiert wird. Nun haben alle chemischen Elemente, die auf unserer Welt existieren, die Eigenschaft, nur bestimmte Anteile des einstrahlenden Lichts wieder zu reflektieren, während andere Anteile absorbiert werden. Um welche Anteile es sich handelt, ist für jedes Element charakteristisch wie ein Fingerabdruck und kann im Verfahren der Spektralanalyse zur Identifikation des betreffenden Elements benutzt werden. Für unsere Wahrnehmung bedeutet dies, daß uns Gegenstände der Außenwelt in unterschiedlichen Farben erscheinen. Das normale, weiße Licht enthält bekanntlich alle Farben des Regenbogenspektrums. Hat nun ein Material die Eigenschaft, rotes Licht zu absorbieren, so werden nur die restlichen Anteile des Lichtes wieder zurückgeworfen. Ein Gegenstand aus derartigem Material würde für unsere Augen also eine blaugrüne Farbe haben. Hätte aber das Material die Eigenschaft, überhaupt kein Licht aus dem sichtbaren Spektrum zu reflektieren, sondern nur aus Bereichen, für die unser Auge nicht sensibilisiert ist, zum Beispiel infrarotes oder ultraviolettes Licht oder sogar radioaktive Strahlung, so wäre es für uns unsichtbar. Man weiß nun aus der Quantenphysik, daß sich das Verhalten der Materie ändert, wenn die Atome höhere Energiezustände erreichen. Sie reflektieren und absorbieren dann andere Bereiche des Lichts als im Grundzustand. Durch Anheben des gesamten Körpers auf ein höheres Energieniveau könnte dieser also tatsächlich unsichtbar werden. Er wäre allerdings nicht verschwunden, sondern eventuell im ultravioletten oder gar Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums nachweisbar. Der betroffene Mensch selbst könnte allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit seinen Körper weiter sehen. Von allein – das ist die Aussage der Quantenphysik – kommt ein solcher Energieanstieg nicht zustande, sondern lediglich durch die Einwirkung starker Bewußtseinskräfte. Ein Mensch mit einem solch gewaltigen Energieniveau wäre also zugleich im Bewußtsein derartig sensibel geworden, daß er dann auch feinstofflichere Energiefelder wahrnehmen würde. Er könnte also sich und andere, die die gleiche Entwicklung durchgemacht haben, nach wie vor sehen, und wäre nur für diejenigen, deren Bewußtsein und Energiezustand noch niedriger sind, unsichtbar. Dies entspricht genau der Situation, die wir in Island vorgefunden haben: Es gibt dort aller Wahrscheinlichkeit nach eine zweite Zivilisation, das verborgene Volk, das untereinander ein ganz normales, materielles Leben führt, dessen Angehörige aber über sehr hohe sensitive Fähigkeiten verfügen. Sie sind für uns Menschen in der Regel unsichtbar, können uns aber wahrnehmen. Einige besonders sensitiv veranlagte Menschen sind dagegen in der Lage, mit ihnen in Kontakt zu treten und sie zeitweise auch zu sehen, zumindest in einem Zustand erhöhter Konzentration oder in meditativer Trance. Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, daß in der Umgebung von Elfenhügeln oft elektromagnetische Strahlungen gemessen wurden, die im Bereich des nicht sichtbaren Lichtes, bis hin zu radioaktiver Strahlung, lagen, ohne daß radioaktive Materie in diesen Felsen, etwa Uran, festgestellt werden konnte. Röntgenkameras versagten in der Nähe solcher Orte ihren Dienst. Es scheint also, daß an diesen Orten et74

was existiert, was nur deshalb nicht sichtbar ist, weil es Licht eines höheren Energiezustandes abstrahlt, als es in unserer normalen, »sichtbaren« Natur der Fall ist. Ist dies eine mögliche Erklärung dafür, daß im Verlauf der Geschichte immer wieder Hochkulturvölker wie die Mayas plötzlich spurlos verschwunden sind, ohne sterbliche Überreste zu hinterlassen, ohne Hinweise auf Zerstörungen, Kriege oder Katastrophen? Leben sie etwa bis heute unsichtbar unter uns, so wie die isländischen Elfenvölker? Haben sie einst kollektiv den Übergang in eine höhere Bewußtseinsstufe vollzogen, wodurch ihre Körper einen höheren, für uns Zurückgebliebene unsichtbaren Energiezustand erreichten? Zugegeben, derartige Vorstellungen verlangen unserem »gesunden Menschenverstand« schon einiges ab. Heute jedoch finden wir auf der Welt immer mehr Menschen, die eine sehr hohe Sensitivität entwickelt haben, teilweise ohne dies bewußt angestrebt zu haben. Sie können Energiefelder der Erde und der Menschen auf unterschiedliche Art wahrnehmen. Ist dies ein erstes Anzeichen einer kollektiven Entwicklung des menschlichen Bewußtseins in eine höhere Dimension? In der letzten Zeit war viel über das sogenannte Remote Viewing die Rede, also über eine Form der Wahrnehmung, die früher – etwas mystifizierend – auch als »Hellsehen« bezeichnet wurde. Heute wird dies von der Wissenschaft nicht mehr als »übernatürlich« bezeichnet, sondern als eine allen Menschen innewohnende Fähigkeit, die sogar bis zu einem gewissen Grad trainierbar ist. Um diese neuen Wahrnehmungsfähigkeiten zu verstehen, bedarf es allerdings einer Synthese neuerer Forschungsergebnisse: Der menschliche Körper, insbesondere die DNA in jeder einzelnen Körperzelle, steht in einem ständigen Austausch elektromagnetischer Energie mit der Umwelt. Dies ist in groben Zügen das Resultat der Forschungen von Fritz-Albert Popp. Pjotr Garjajev und seinen Kollegen von der Akademie der Wissenschaften in Moskau hingegen ist die zusätzliche Erkenntnis zu verdanken, daß die DNA dabei sogar als Sende- und Empfangsantenne fungiert, d. h. es findet nicht nur ein bloßer Energieaustausch statt, sondern es wird dabei auch Information übertragen. US-Präsident Bill Clinton hat 1995 Geheimdokumente freigegeben, aus denen hervorgeht, daß CIA und Pentagon während des Kalten Krieges unter dem Decknamen »Projekt Stargate« insgesamt sechs begabte Spezialagenten mit Hilfe dieser RemoteViewing-Technik die neuesten Waffenentwicklungen der Sowjets ebenso ausspionieren ließen wie die Situation der Geiseln in der besetzten US-Botschaft in Teheran oder die Aktivitäten des libyschen Revolutionsführers Gaddafi. Keiner dieser PSI-Agenten mußte hierzu sein Büro in den USA verlassen. Nur durch außersinnliche »Fernwahrnehmung« (was ja der deutschen Übersetzung von Remote Viewing entspricht) konnten sie die gewünschten Informationen liefern. Heute ist dies, wie gesagt, keine Geheimsache der Militärs mehr. Es gibt private Institute in aller Welt, bei denen jedermann diese verfeinerte Wahrnehmungsart erlernen kann. Wenn man die verwendeten Techniken genauer betrachtet, so erkennt man, daß der Begriff »Remote Viewing« im Grunde irreführend ist – ein Relikt aus der Zeit, in der es ausschließlich um PSI-Spionage in anderen Ländern ging. Wir verwenden daher den erweiterten Begriff der »Refined Perception«, also der »verfeinerten Wahrnehmung«, mit deren Hilfe ein Mensch jede Art von Informationen erhalten kann, die sich seinen normalen fünf Sinnen entzieht. Dies kann bedeuten, sich mit dem Bewußtsein in ein fernes Land zu versetzen wie beim klassischen Remote Viewing, aber auch, den Inhalt eines verschlossenen Briefumschlages zu erkennen, der vor einem auf dem Tisch liegt, 75

oder etwas wahrzunehmen, was aus anderen Gründen normalerweise für unsere Augen unsichtbar ist. Refined Perception bedeutet also ganz allgemein, Verborgenes sichtbar zu machen. Es besagt dann natürlich auch insbesondere, daß wir in der Lage sind, die »magischen Zaubergesänge« der Erde, also die Schumann-Frequenzen und das Erdmagnetfeld, bewußt wahrzunehmen und auf sie zu reagieren. Daß mehr und mehr ganz normale Menschen heute die Fähigkeit der Refined Perception entwickeln, ist ein deutliches Zeichen für den beginnenden Bewußtseinswandel. Auf den ersten Blick mag es etwas naiv erscheinen, angesichts der Zustände auf der Welt von einer Höherentwicklung menschlichen Bewußtseins zu sprechen. Die heutige Zeit scheint doch zu schrill und zu oberflächlich geworden zu sein, als daß sich Menschen in großer Zahl für derart subtile Wahrnehmungen öffnen könnten. Doch es geht hier nicht mehr um etwas, was die Menschen aus innerem Bedürfnis anstreben. Neueste wissenschaftliche Befunde zeigen an, daß es tatsächlich globale physikalische Veränderungen auf der Erde gibt, die diesen Bewußtseinswandel förmlich erzwingen werden. Kurz gesagt: was Menschen früherer Kulturen durch jahrzehntelange entbehrungsreiche Übungen zu erreichen versuchten – man denke an den Druidenhain, den wir anfangs besuchten –, kommt jetzt von selbst auf uns alle zu. Die Menschheit befindet sich momentan auf einem kollektiven Einweihungsweg, und die meisten wissen nicht einmal, was abläuft. So, wie die Schüler antiker Mysterienschulen einst auf diesem Weg auch mit ihren innersten Angsten und Befürchtungen konfrontiert wurden, werden uns heute dadurch allerdings auch global unsere Fehler und Unzulänglichkeiten verstärkt vor Augen geführt. Viele Menschen ziehen daraus den Schluß, uns stünde der Weltuntergang bevor. Sie übersehen dabei, daß dies ein ganz natürlicher Vorgang ist, ein Symptom des Überganges in ein neues, bewußteres Zeitalter. Bereits in den heiligen Schriften unserer Vorfahren wurde dies genau geschildert. So prophezeit die Johannes-Offenbarung der Bibel nicht, wie viele glauben, das Ende der Welt, sondern nur einen Transformationsprozeß der Menschheit. Nach der entscheidenden Schlacht von Armageddon heißt es schließlich: »Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.« Die Menschheit wird also weder ausgerottet noch in ein Paradies entrückt, sie wird nur nach einer Phase erschütternder Umwälzungen in ein neues Zeitalter auf der Erde eingehen. Ein Unterschied besteht zwischen dem heutigen Menschen und früheren Epochen: Wenn sich vor Jahrtausenden jemand dazu entschloß, bei einem Druiden in die Lehre zu gehen oder in eine antike Mysterienschule einzutreten, dann war dies eine bewußte Entscheidung. Der Mensch wußte, was auf ihn zukam, und er nahm es für seine Bewußtseinsentwicklung in Kauf. »Einweihung« war immer eine Angelegenheit von wenigen, die einen späteren Evolutionsschritt der Menschheit vorauszunehmen versuchten. Heute sind wir alle von Geburt an auf diesem Einweihungsweg, und niemand hat uns danach gefragt. Es geschieht, ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht. Die Erde spricht mit uns, und sie beginnt langsam, uns aufzuwecken.

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VIII Magnetische Geheimnisse Polsprung oder Bewußtseinssprung? Jeder von uns hat wohl schon einmal einen Kompaß in der Hand gehabt, um damit die geographische Nordrichtung festzustellen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, daß die scheinbar so alltägliche Wirkung des Erdmagnetismus in Wahrheit eines der letzten ungelösten Geheimnisse unserer Welt darstellt. Im Grunde spüren wir im Laufe unseres Lebens kaum etwas davon, daß wir tagtäglich in einem magnetischen Feld leben. Liegt dies nur daran, daß wir uns im Verlauf der Jahrmillionen menschlicher Evolution daran gewöhnt haben? Wohl kaum, denn das magnetische Feld der Erde ist nicht konstant, sondern unterliegt erheblichen örtlichen und zeitlichen Schwankungen. Bereits das Heranziehen einer Gewitterfront läßt die magnetische Feldstärke in der Umgebung absinken, und das spüren dann viele Menschen sehr deutlich. Kreislaufstörungen, funktionelle Herzbeschwerden, Kopfschmerzen oder Nervosität sind die Folgen. Es spricht einiges dafür, daß der wissenschaftlich noch nicht restlos geklärte Effekt der »Wetterfühligkeit« neben örtlichen Luftdruckschwankungen auch auf die Einflüsse des Erdmagnetfeldes zurückzuführen ist. Auch Tiere scheinen ein sehr sensibles Wahrnehmungsorgan für magnetische Felder zu besitzen, denn viele von ihnen orientieren sich auf ihren Wanderungen nicht etwa nur nach dem Sonnenstand oder anderen äußeren Navigationshilfen, sondern auch nach dem Verlauf der Feldlinien des Erdmagnetfeldes. Bienen gehören etwa dazu, aber auch Brieftauben. Man hat festgestellt, daß eine Taube, der man einen kleinen Spielzeugmagneten um den Hals bindet, ihren Taubenschlag nicht mehr finden kann. Da kommen wir zu einem anderen rätselhaften Thema: Wohl jeder von uns hat schon einmal ein magnetisches Spielzeug in der Hand gehabt. Hat irgend jemand von Ihnen jemals dabei etwas von der magnetischen Kraft gespürt? Mit Sicherheit nicht. Wie ist dies zu erklären? Ein solcher Spielzeugmagnet hat in der Regel eine Feldstärke von ungefähr 0,1 Tesla. Das Erdmagnetfeld ist etwa 2000mal schwächer und liegt etwa im Bereich zwischen 30.000 und 70.000 Nanotesla (Die Einheit der magnetischen Feldstärke wird nach dem Physiker Nikola Tesla benannt. 1 Nanotesla entspricht 0,000000001 Tesla, kurz nT). Wie ist es möglich, daß wir dann eine geringe prozentuale Veränderung dieses schwachen Feldes spüren können, wenn die vergleichsweise immense Feldstärke des Magneten unserem bewußten Empfinden entgeht? Untersuchungen ergaben, daß 90% der Menschheit noch für eine Schwankung des Erdmagnetfeldes von etwa einem Hunderttausendstel empfänglich sind. Besonders sensible Menschen, z. B. manche Wünschelrutengänger, können sogar noch eine Schwankung von einem Billionstel Teil registrieren. Niemand weiß bis heute, warum unser Gehirn auf schwache Impulse so stark, auf gleichartige starke Impulse hingegen überhaupt nicht reagiert. Mit der klassischen Wissenschaft ist dies nicht zu erklären. Eher ergeben sich schon Gemeinsamkeiten mit der klassischen Homöopathie, wo ja auch Hochpotenzen stärker wirken als niedrige. Es scheint sich also hier um einen Mechanismus zu handeln, der hauptsächlich mit Informationsübertragung auf beinahe feinstofflicher Ebene zu tun hat – ein Gebiet, mit dem sich die offizielle Wissenschaft immer noch schwer tut. Leider herrscht in Wissenschaftskreisen immer noch die Tendenz vor, derartige unerklärliche Phänomene in der Natur zu ignorieren. Der Erfolg ist, daß zum Beispiel auch 77

im Strahlenschutz Grenzwerte immer nur nach oben definiert werden, gemäß der Regel: stärkere Ursache, stärkere Wirkung. Wir sehen jetzt, daß auf diese Weise sehr subtile Einflüsse, die beim Menschen fühlbare Effekte auslösen können, schlichtweg übergangen werden. Das HAARP-Projekt in Alaska zum Beispiel dürfte die Anforderungen nationaler Elektrosmogverordnungen mit Leichtigkeit erfüllen und hat dennoch erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Natur. Wir sehen schon, das Magnetfeld der Erde birgt einige ungelöste Rätsel. Wie kommt es eigentlich zustande? Manchmal sind solche Fragen gar nicht so einfach zu beantworten. Hierzu ein lustiges Beispiel: Auf einer Party fragte einmal eine hübsche junge Frau einen bekannten Nachrichtenmoderator: »Woher bekommen Sie eigentlich immer die vielen Nachrichten?« Der Moderator war so verblüfft, daß ihm als einzige Antwort einfiel: »Na – von den Nachrichten.« Wie kommt also das magnetische Feld der Erde zustande? Antworten wir zunächst einmal so wie der arme Nachrichtenmoderator: Es kommt auf jeden Fall – von der Erde. Es ist allerdings gar nicht selbstverständlich, daß ein Planet ein Magnetfeld besitzt, obwohl die inneren, festen Planeten unseres Sonnensystems im Grunde gleichartig aufgebaut sind. Trotzdem besitzen von ihnen nach heutigem Wissen außer der Erde nur der Merkur, der Mars und der Jupitermond Ganymed ein solches Magnetfeld. Gleichzeitig gibt es wichtige Indizien dafür, daß das Vorhandensein dieses Feldes für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung ist. Bekanntlich werden magnetische Felder durch elektrischen Strom erzeugt. Läßt man durch einen Metalldraht einen Strom fließen, so entsteht um diesen Draht herum ein magnetisches Feld, das nur so lange Bestand hat, wie der Stromfluß anhält. So weit, so gut. Von jetzt an müssen wir die Erde erzählen lassen. Zunächst macht sie uns auf die einzigen drei chemischen Elemente aufmerksam, die darüber hinaus sogar in der Lage sind, ein dauerhaftes Magnetfeld zu bilden, also zu Permanentmagneten zu werden, nämlich Eisen, Kobalt und Nickel. Dies liegt an der inneren Kristallstruktur dieser Metalle, die, anschaulich gesprochen, lauter winzige Magnete enthalten. Normalerweise sind diese kleinen Magnete regellos ausgerichtet, so daß ein Stück Eisen nach außen hin nicht magnetisch erscheint. Bringt man jedoch Eisen in ein äußeres magnetisches Feld, so richten sich alle diese mikroskopischen Magnete einheitlich aus und behalten diese Ausrichtung permanent bei, so daß das Eisen auf Dauer magnetisiert ist. Unsere Erde ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Die harte äußere Erdkruste, die wir bewohnen, ist eine vergleichsweise dünne Haut, die nur etwa 40 Kilometer dick ist, also nur 0,6% des Erdradius beträgt. Darunter liegt der dickflüssige Mantel, der aus geschmolzenem Gestein besteht. Aus ihm steigt bei Vulkanausbrüchen die Lava an die Erdoberfläche. Der Mantel reicht bis in knapp 3000 Kilometer Tiefe, also fast bis zur Hälfte des Erdradius. Darunter liegt ein heißer, flüssiger äußerer Kern, der aus einem Nickel-Eisen-Gemisch, also aus magnetisierbarem Material, besteht. Er ist knapp 2000 Kilometer dick. An ihn schließt sich der eigentliche innere Kern an, der ebenfalls aus Nickel und Eisen besteht, aber wegen des enormen Druckes trotz der Hitze im Erdinnern fest ist. Er ist etwa 1500 Kilometer stark. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen, daß er sogar eine kristalline Struktur besitzt. Die gängige Theorie der Geophysik besagt nun, daß der flüssige äußere Erdkern durch die Erdrotation immer ein wenig mitgerissen wird und sich so gegenüber dem inneren Kern verschiebt. Dadurch entstehen wie bei einem Dynamo elektrische Ströme, die man

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für das Magnetfeld der Erde verantwortlich macht. Das auf diese Weise entstehende Feld bezeichnen die Geophysiker als das innere Magnetfeld oder Dipolfeld. Die an der Erdoberfläche messbare magnetische Feldstärke besitzt jedoch weitere, äußere Ursachen. Nicht nur, daß durch unsere heutige Technik Magnetfelder künstlichen Ursprungs hinzukommen. Auch elektromagnetische Vorgänge in der Erdatmosphäre, von der Sonne stammende Teilchenstrahlung, die sich besonders zu Zeiten hoher Sonnenfleckenaktivitäten verstärkt, sowie noch einige weitere Faktoren tragen zum Erdmagnetfeld bei. Es sind dies aber nur kleine Effekte, die insgesamt nur etwa 1 % der meßbaren Feldstärke ausmachen. Die restlichen 99 % stammen aus dem Innern der Erde. Ist damit unsere Frage nach den Ursachen des Erdmagnetfeldes zufriedenstellend beantwortet? Nein, das ist sie nicht. Die Dynamotheorie ist zwar eine ebenso einfache wie plausible Erklärung, nur sie kann so nicht ganz stimmen, wie auch die Wissenschaftler wissen. Sie haben nur bis heute keine bessere Theorie gefunden. Das Erdmagnetfeld hat Eigenschaften, die dieser Theorie widersprechen. Zunächst kann man dagegen einwenden, daß der magnetische Nordpol der Erde gar nicht am geographischen Nordpol liegt, sondern ungefähr im nördlichen Kanada, und daß er streng physikalisch gesehen eigentlich sogar ein magnetischer Südpol ist. Er »eiert« sozusagen um die eigentliche Drehachse der Erde herum. Wie ist dies möglich, wenn das Magnetfeld ein Effekt der Erdrotation sein soll? Außerdem ist das Erdmagnetfeld nicht homogen, so wie es bei einem großen Elektromagneten der Fall sein sollte, sondern zeigt erhebliche regionale Unterschiede, die nicht allein durch die äußeren magnetischen Einwirkungen erklärbar sind, die ja nur etwa 1 % ausmachen. Diese geringfügigen Effekte wirken sich lediglich in kurzfristigen zeitlichen Schwankungen aus. Dies kann man in geomagnetischen Meßstationen in aller Welt feststellen, die das Erdmagnetfeld Tag für Tag rund um die Uhr registrieren. Die geographischen Schwankungen sind jedoch viel stärker. Am stärksten ist das Feld an den beiden Polen ausgebildet sowie im südlichen Australien. Dort beträgt es jeweils etwa 70.000 Nanotesla. Im Innern Brasiliens hingegen ist es weniger als halb so stark und beträgt nur etwa 30.000 Nanotesla. Schließlich gibt es dann noch den wichtigsten Effekt, der gegen die Dynamotheorie spricht und der der Wissenschaft bis heute Kopfzerbrechen bereitet – das Magnetfeld ändert relativ unvorhersagbar von Zeit zu Zeit seine Richtung! Zunächst wollen wir aber die Auswirkungen des Erdmagnetfeldes und seiner Schwankungen auf Lebewesen, speziell auf uns Menschen, genauer betrachten. Damit kommen wir zu einem noch relativ neuen Forschungsgebiet, der Magnetobiologie und ihrem speziellen Teilgebiet, der Geomagnetobiologie. In diesen Wissenschaften studiert man den Einfluß magnetischer Felder im allgemeinen bzw. des Erdmagnetfeldes im Speziellen auf lebende Wesen. Lange Zeit wurde es von der Wissenschaft strikt abgelehnt, daß es einen solchen Einfluß überhaupt geben könnte. So wurde zum Beispiel der österreichische Arzt Franz Anton Mesmer im 18. Jahrhundert der französischen Akademie der Wissenschaften in Paris verwiesen und außer Landes gejagt, weil er Kranke durch magnetische Felder behandelte – teilweise durchaus mit Erfolg. Erst in den letzten Jahrzehnten kam die Wissenschaft zu Erkenntnissen, die Mesmer teilweise rehabilitierten. Vor allem in den USA und der ehemaligen Sowjetunion wurden magnetobiologische Forschungen gezielt durchgeführt. Dr. Armin Grafe, ein Wissenschaftler am Adolf-Schmidt-Observatorium im brandenburgischen Niemegk, einer 79

Außenstelle des Geoforschungszentrums Potsdam, hat hierüber bereits 1987 eine umfangreiche Studie zusammengestellt, die allerdings weder zu DDR-Zeiten noch nach der Wende veröffentlicht wurde.

Abb. 11: Darstellung der täglichen Schwankungen des Erdmagnetfeldes für die Meßstation Boulder/Colorado am 10.10.1996. Gemessen wurde die Deklination D (also die Abweichung von der geographischen Nordrichtung), die horizontale (H) und vertikale (Z) Feldkomponente. Quelle. National Geophysical Data Center

Er schildert darin zahlreiche Experimente, wonach einzellige Lebewesen auf ein starkes Magnetfeld mit einer erhöhten Zellteilungsrate reagieren, während die Zellteilung in einer magnetfeldfreien Umgebung praktisch zum Erliegen kommt. Damit scheint schon ein Beweis erbracht, daß das Magnetfeld für unser Leben von essentieller Bedeutung zu sein scheint, denn ohne Zellteilung kann sich der Körper ja weder aufbauen noch regenerieren. Vielleicht – so die Ansicht von Dr. Grafe – war es sogar für die Entstehung des Lebens aus toter Materie mit verantwortlich? Umgekehrt könnte ein schwächeres Magnetfeld durch eine verzögerte Zellteilungsrate durchaus zur Lebensverlängerung beitragen. Magnetische Felder scheinen sogar in der Lage zu sein, schädliche Auswirkungen von Streß, etwa durch Umweltbelastungen, zu mildern. Setzt man zum Beispiel Hefezellen einer Bestrahlung mit Röntgenlicht aus, so sterben die Zellen ziemlich schnell ab. Diese Sterberate konnte erheblich verringert werden, wenn sich die Hefezellen gleichzeitig in einem starken Magnetfeld befanden. Es ist seit einiger Zeit wissenschaftlich einwandfrei bewiesen, daß jede lebende Zelle und somit auch der menschliche Körper von einem schwachen Magnetfeld umgeben ist. Sollten Sie sich also von jemandem »magnetisch angezogen« fühlen, so hat dies durchaus eine wissenschaftliche Grundlage. Lange Zeit wurde angezweifelt, daß ein solches körpereigenes Magnetfeld überhaupt existieren könnte, doch seitdem mit den SQUID-Magnetometern (Superconducting quantum interference device) Messgeräte zur Verfügung stehen, die etwa tausend Mal 80

empfindlicher sind als die gängigen Apparaturen, kann man derartige Felder messen und kam so zu einem weiteren neuen Forschungsgebiet, der Biomagnetik. Diese Forschungsergebnisse bestätigen vollauf die Untersuchungen von Prof. Popp zur Biophotonenstrahlung. Durch SQUID-Messungen weiß man nicht nur, daß der Körper als Ganzes von einem Magnetfeld umgeben ist, sondern daß sogar jedes Organ ein eigenes Feld spezifischer Stärke besitzt. Das stärkste Magnetfeld unseres Körpers besitzt übrigens das Herz, das ja ein eigenes elektromagnetisches Reizleitungssystem besitzt. Das Herz ist das einzige Organ unseres Körpers, dessen Magnetfeld die gleiche Größenordnung besitzt wie das Erdmagnetfeld. Wir sind also mit unserer Erde vor allem in unserem Herzen wahrhaft verbunden. Es scheint aber, daß einige unter uns Erdlingen das längst vergessen haben. Sie werden von Zeit zu Zeit recht unsanft daran erinnert ... Das Herz steht damit nämlich auch am stärksten von allen Körperorganen in Wechselwirkung mit geomagnetischen Schwankungen, so daß bei Störungen, wie sie etwa im Verlauf magnetischer Stürme zuweilen auftreten, bei empfindlichen Personen vorrangig Herzbeschwerden zu erwarten wären. Interessanterweise ist dies tatsächlich der Fall. Nicht nur, daß bei wetterfühligen Menschen sehr oft nervöse Herzprobleme auftreten. Diese könnten auch durch die dabei auftretenden Luftdruckschwankungen bedingt sein. Es gibt aber eine sowjetische Studie aus dem Jahre 1963, die diese Ursache ausschließen konnte. Sie wurde gleichzeitig in den vier weit voneinander entfernt liegenden Städten Moskau, Leningrad, Stavropol und Alma-Ata durchgeführt. Danach ist es in allen diesen vier Städten im Verlauf starker geomagnetischer Anomalien nahezu gleichzeitig zu einem signifikanten Anstieg von Herzinfarkterkrankungen gekommen. Aber auch andere menschliche Organe besitzen ein spezifisches Magnetfeld, so zum Beispiel die Leber, bedingt durch ihren großen Eisengehalt. Das magnetische Feld des Gehirns konnte erst kürzlich nachgewiesen werden und wird vermutlich durch winzige Magnetpartikel im Hirngewebe erzeugt. Dies ist aber besonders wichtig für unsere weiteren Diskussionen, denn damit ist es auch klar, daß das Erdmagnetfeld auch Einfluß auf unser Bewußtsein hat sowie auf unsere Gefühle und den Hormonhaushalt. Weitere interessante Ergebnisse brachten Versuche mit Tieren in magnetisch vollkommen abgeschirmten Räumen. Nach längerer Zeit in solchen Umgebungen bildeten sich bei Ratten und Mäusen Tumore, und die Sterberate stieg an. Auf welchen Mechanismen dies beruht, ist nicht eindeutig erklärbar. Wir wissen bereits, daß sich bei abnehmendem Magnetfeld die Zellteilungsrate vermindert. Wieso sollten dadurch Krebsgeschwüre auftreten? Außerdem ist doch in letzter Zeit der Begriff des Elektrosmog in der Öffentlichkeit verstärkt zum Gegenstand von Diskussionen geworden. Es konnte nachgewiesen werden, daß starke Magnetfelder im Gegenteil sogar krankmachend wirken können, daß in der Nähe von Hochspannungsleitungen oder Umspannwerken wohnende Personen häufiger an Krebs erkranken als anderswo. Hier muß man klar unterscheiden zwischen dem natürlichen Erdmagnetfeld und den Feldern, die durch unsere Technik erzeugt werden. Das Erdmagnetfeld ist ein natürlicher Umweltreiz, der als solcher nicht krankmachend sein kann, denn Menschen und Tiere haben sich unter seinem Einfluß entwickelt und im Verlauf der Evolution daran angepaßt. Sie scheinen nur sensibel auf außergewöhnliche Schwankungen des Erdmagnetismus zu reagieren. Außerdem ist das Erdmagnetfeld ein Gleichstromfeld, während technische Felder mit wenigen Ausnahmen durch Wechselstrom erzeugt werden, wie er in unserer heutigen Energiewirtschaft üblich ist. Überhaupt erzeugt unsere menschliche Technik Einflüsse 81

von einer Form und Reinheit, wie sie in der Natur nicht vorkommen. Sie sind »von Natur aus unnatürlich« und daher krankheitsfördernd. Wenn aber das Erdmagnetfeld nicht schädlich ist, so heißt es noch lange nicht, daß es der Gesundheit förderlich ist. Wenn auch eine Wechselwirkung mit der elektromagnetischen Ausstrahlung unserer Körperorgane nachgewiesen ist, so bedeutet dies nicht, daß der Wegfall dieses natürlichen Umweltreizes krankmachend sein muß. Nun konnte ja niemand die armen Labormäuse fragen, was sie empfunden haben, bevor sie die Krebstumore entwickelten. Es war ja wie gesagt ein Langzeiteffekt, der erst nach Monaten in magnetfeldfreier Umgebung auftrat. Hier können nur Aussagen von Menschen weiterhelfen. Tatsächlich wurden auch Tests mit freiwilligen Versuchspersonen in elektromagnetisch vollkommen abgeschirmten Räumen durchgeführt, natürlich nicht so lange, daß diese Menschen dadurch ernsthaft krank werden konnten. Es zeigte sich, daß diese Menschen in einer solchen Umgebung teilweise dramatische Streßsymptome entwickelten. Es scheint sich hier also um eine Auswirkung auf das Gehirn und auf das Bewußtsein zu handeln, wenn auch die Streßsymptome teilweise medizinisch nachweisbar waren. So erhöhte sich etwa die Adrenalinausschüttung, und dadurch kam es zu körperlichen Symptomen wie Blutdruckerhöhung und stärkerer Blutgerinnung. Die natürliche Einwirkung des Erdmagnetfeldes scheint also gleichermaßen für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden von großer Bedeutung zu sein. Anders ausgedrückt: Wenn das Erdmagnetfeld zu den natürlichen Umweltfaktoren gehört, so wie das Sonnenlicht oder das Klima, und wenn Menschen und Tiere in den magnetischen Feldern ihrer Körperorgane eine Art von Sinnesorganen zur Wahrnehmung dieses natürlichen Feldes entwickelt haben, dann sind die Streßsymptome vielleicht erklärbar. Der menschliche Körper und das Gehirn registrieren dann einfach eine Schwankung, eine Veränderung der normalen Umweltparameter und reagieren darauf mit erhöhter Wachsamkeit. Streß ist ja nicht etwa von Hause aus etwas Negatives, sondern stellt im medizinischen Sinne nur die Summe einer Reihe von körperlichen und bewußtseinsmäßigen Reaktionen dar, die das Lebewesen auf erhöhte äußere Wachsamkeit einstellen. Es werden Kraftreserven mobilisiert, um den Körper auf ein mögliches Kampf- oder Fluchtverhalten vorzubereiten. Hierdurch kommt es dann unter anderem auch zu einem Anstieg des Blutdrucks und einer Erhöhung der Herzfrequenz. Gleichzeitig werden körperliche Vorgänge, die normalerweise im Ruhezustand aktiviert werden, etwa die Verdauung und das Immunsystem, gedrosselt, damit hierdurch nicht wertvolle Energie vergeudet wird. Diese Reaktionen sind im Verlauf der Evolution sinnvollerweise entwickelt worden, damit ein Tier oder der Mensch der Frühzeit zum Beispiel beim Auftauchen eines Feindes oder bei plötzlicher Verschlechterung der Umweltbedingungen genug Körperkraft hatte, um zu kämpfen oder die Flucht zu ergreifen und so sein Leben zu retten. Nie war es von der Natur so gedacht worden, daß Streß ein Dauerzustand sein sollte. Nach kurzer Zeit des Kampfes oder der Flucht sollte der Organismus in den normalen Ruhezustand zurückkehren. Eine solch kurzfristige Belastung kann jeder Körper schadlos überstehen. Erst in der heutigen Zeit, wo Menschen in der modernen Umwelt Streß entwickeln durch Faktoren, die sie nicht mehr durch »Flucht oder Kampf« ausschalten können, etwa die Bedingungen unserer Arbeitswelt, ist Streß zum Krankmacher Nummer Eins geworden, ganz einfach, weil er für viele Menschen zur Dauerbelastung wurde.

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Auch die Labormäuse entwickelten die Krankheitssymptome erst nach monatelangem Dauerstreß durch den fehlenden Umweltreiz des geomagnetischen Feldes. Die medizinischen Auswirkungen interessieren uns hier aber mehr am Rande. Viel interessanter ist die Tatsache, daß ein Fehlen des Magnetfeldes oder auch schon eine länger anhaltende Veränderung dieses Umweltfaktors uns alle in einen Zustand erhöhter Wachsamkeit versetzt, was ja wie gesagt der ursprüngliche Sinn des Stresses war. Das magnetische Feld unserer Erde kann daher – und das ist die phantastische Schlußfolgerung – zur Entwicklung eines wacheren und damit höheren Bewußtseins auch beim Menschen beitragen, wenn es sich dauerhaft verringert. Genau das ist aber in unserer Zeit der Fall. Wir deuteten es schon an: Die Erde selbst beginnt jetzt, uns langsam aufzuwecken, denn das Magnetfeld der Erde verringert sich seit längerer Zeit unerbittlich. Was wird am Ende dieser Entwicklung stehen? Der Polsprung oder der Bewußtseinssprung? Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen aufwachen, und der Kompaß würde statt nach Norden plötzlich nach Süden zeigen! Mit Sicherheit wird so ein Polsprung nicht heute und morgen geschehen, doch im Verlauf der Erdgeschichte ist dies schon oft vorgekommen, und zwar seit der Zeit, da die ersten Urmenschen die Erde bewohnten, also vor etwa 3 Millionen Jahren, vermutlich schon mindestens 18 Mal! Es handelt sich also nicht um globale Erdveränderungen, die irgendwann in grauer Vorzeit, vor der Entstehung des Lebens, auf der jungen Erde vorgekommen wären, sondern sie haben mit Sicherheit auch die Entwicklung des Menschen erheblich beeinflußt. Diese Polsprünge widersprechen total der bekannten Dynamotheorie des Erdmagnetfeldes. Niemand weiß, was die Ursache dieses Rätsels ist. Die Wissenschaft weiß aber heute sehr genau, daß das magnetische Feld der Erde tatsächlich in verschiedenen Rhythmen pulsiert. Die meisten dieser Pulsationen sind sehr geringfügig und auch kurzfristig. Sie basieren auf äußeren Faktoren wie der Sonnenstrahlung und anderer atmosphärischer Phänomene. Dann gibt es mittelfristige Pulsationen, die auf astronomischen Gegebenheiten basieren. So hat das Erdmagnetfeld etwa einen Jahresrhythmus mit zwei jährlichen Maxima im Frühjahr und Herbst, zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche. Dies hängt mit der Stellung der Erdachse relativ zur Sonne zusammen. Zu dieser Zeit finden immer überproportional viele geomagnetische Stürme statt. Auch ein 27-Tage-Rhythmus des Magnetfeldes wurde beobachtet. Wird er durch Einwirkungen des Mondes gesteuert? Viele Geheimnisse des Erdmagnetismus sind bis heute ungeklärt. Völlig rätselhaft ist aber die Eigenschaft des Erdmagnetfeldes, in sehr langen Zeiträumen kontinuierlich abzunehmen, sich umzukehren, wieder anzusteigen usw. Viel wurde in letzter Zeit wieder über dieses Phänomen spekuliert. Von einem bevorstehenden Polsprung der Erde ist da oft die Rede, von apokalyptischen Katastrophen, die angeblich noch zu unseren Lebzeiten über uns hereinbrechen und unser aller Leben bedrohen sollen. Das meiste von diesen Behauptungen hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand, und doch ist zur Zeit eine geheimnisvolle Entwicklung im Gange, die uns möglicherweise stärker beeinflussen wird als wir alle annehmen. Die Realität erweist sich als spannender als so manche düstere Prophezeiung! Zunächst einmal müssen wir Klarheit darüber schaffen, was da eigentlich »abnehmen« oder »die Richtung wechseln« soll. Wie wir gesehen haben, setzt sich das Erdmagnetfeld aus verschiedenen Anteilen zusammen, von denen noch nicht einmal alle restlos wissenschaftlich geklärt sind, und es unterliegt großen örtlichen und zeitlichen Schwan-

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kungen. Es hat also zunächst erst einmal gar keinen Sinn, von irgendeiner global einheitlichen Entwicklung zu reden. Und doch wissen auch Wissenschaftler heute sehr genau um das Phänomen der Polsprünge in ferner Vergangenheit und um die Tatsache, daß uns möglicherweise ein neuer Polwechsel in nicht allzu ferner Zukunft bevorsteht. Der innere Anteil des Magnetfeldes nämlich, der vom Erdkern erzeugt wird und den größten Teil seiner Intensität ausmacht, ist eine Größe, die tatsächlich überall auf der Welt den gleichen Wert aufweist. Man nennt diese Größe in der Physik auch das magnetische Dipolmoment der Erde. Und diese Größe verringert sich in der Tat rapide, wie wir sehen werden, und strebt dem Wert Null zu. Wie ist es eigentlich möglich, heutzutage mit wissenschaftlichen Methoden die magnetische Feldstärke und Richtung in früheren Zeitaltern zu messen? Schließlich gab es vor Millionen von Jahren noch keine Geophysiker, die solche Messungen hätten anstellen können. Die Erde selbst gibt uns die Antworten auf solche Fragen. Wenn es zum Beispiel vor langer Zeit irgendwo auf der Erde einen Vulkanausbruch gegeben hat, der große Mengen heißer, flüssiger Lava an die Erdoberfläche brachte, so richteten sich magnetisierbare Partikel in der Lava nach den damals herrschenden Magnetfeldlinien aus. Dann erstarrte die Lava, und die magnetische Ausrichtung dieser Partikel wurde auf diese Weise »eingefroren« und konnte durch spätere Veränderungen des Magnetfeldes nicht mehr beeinflußt werden. So kann man anhand von Bohrproben einwandfrei feststellen, daß das Erdmagnetfeld zu bestimmten Zeiten in der Vergangenheit anders ausgerichtet war als heute, und man kann auch seine damalige Intensität bestimmen. Durch Untersuchungen von Überresten prähistorischer Tiere und Pflanzen aus der gleichen geologischen Epoche konnte man weiterhin feststellen, daß es im Verlauf eines Polsprunges immer zum Aussterben vieler Arten gekommen ist. Als Grund nimmt man an, daß die kurze Zeitspanne, in der während des Polwechsels das Magnetfeld ganz auf den Wert Null gesunken ist, für dieses Massensterben verantwortlich ist. Unser Magnetfeld bildet nämlich weit außerhalb der Atmosphäre im Weltraum einen Schutzmantel um die Erde, den sogenannten Van-Allen-Strahlungsgürtel, durch den die aggressive kosmische Strahlung von der Sonne und aus den Tiefen des Weltraums abgeschirmt wird. Man vermutet daher, daß während eines Polsprunges diese Strahlung für kurze Zeit ungehindert auf den Erdboden gelangt und so zu einem Massensterben beiträgt, vielleicht auch für Mutationen sorgt, die die Evolution vorantreiben. Doch auch so kann es nicht gewesen sein, denn auch in großen Meerestiefen kam es im Verlauf prähistorischer Polsprünge zum Aussterben ganzer Tierarten, obwohl die kosmische Strahlung keineswegs in voller Stärke so tief eindringen konnte. Es dürfte sich eher um sehr subtile Einflüsse gehandelt haben, die direkt mit dem Wegfall des Magnetfeldes zu tun hatten. Vermutlich hatten einige Tier- und Pflanzenarten einfach nicht die Streßwirkung des für einige Zeit fehlenden Magnetfeldes überlebt, so wie es bei den Labormäusen der Fall war, die Krebsgeschwüre entwickelten. Weshalb sind diese Fakten für uns heute so wichtig? Weil tatsächlich vieles darauf hindeutet, daß uns ein weiterer Polsprung bevorstehen könnte. Für Messungen des Erdmagnetfeldes in historischen Zeiten braucht man übrigens nicht auf vulkanische Lava zurückzugreifen, sondern kann auch Gegenstände aus Ton oder Porzellan heranziehen, die von Menschen in der jeweiligen Epoche angefertigt worden sind. Durch den Brennvorgang des Tons werden die magnetischen Partikel genauso in ihrer Position eingefroren, wie es bei der Lava der Fall war. Auf diese Weise hat man

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herausgefunden, daß das magnetische Feld der Erde seit rund 2000 Jahren beständig abnimmt und heute rund 38 % schwächer ist als zur Zeit der Geburt Christi. Wenn Sie sich nun bequem zurücklehnen und sagen: Na gut, dann wird ein möglicher Polsprung eben frühestens in einigen Tausend Jahren erfolgen, so täuschen Sie sich. Es kann bereits sehr viel früher geschehen! Seit etwa 100 Jahren wird das Erdmagnetfeld regelmäßig in eigens dafür eingerichteten Observatorien gemessen, und zwar täglich fast im Minutentakt, so zum Beispiel auch im Adolf-Schmidt-Observatorium in Niemegk bei Potsdam. Dieses Institut kann auf eine über hundertjährige Tradition zurückblicken und verfügt daher auch über Meßdaten, die längerfristige Voraussagen zulassen. Dr. Hans-Joachim Linthe vom Adolf-Schmidt-Observatorium Niemegk zeigte uns eine Graphik, die aus dem umfangreichen Datenmaterial der über hundertjährigen Meßstation gewonnen wurde. Wenn man die Variation der letzten hundert Jahre genau betrachtet, so erkennt man überhaupt keine einheitliche Entwicklung. Dies liegt aber daran, daß das gesamte Magnetfeld der Erde aus verschiedenen Einflüssen hervorgeht. Reduziert man das Feld dagegen auf den inneren Anteil, der vom Erdkern verursacht wird, also auf das sogenannte erdmagnetische Dipolfeld, so sieht die Situation schon ganz anders aus. Dr. Linthe und sein Kollege Dr. Armin Grafe erklärten uns, daß der innere Anteil des geomagnetischen Feldes in den letzten 200 Jahren tatsächlich kontinuierlich abgenommen hat, und zwar im Zeitraum zwischen 1829 und 1967 um etwa 6,5 %. Die beiden Wissenschaftler rechneten uns vor, daß bei gleichbleibend linearer Abnahme der Polwechsel etwa im Jahre 3990 fällig wäre. Das klingt relativ beruhigend. Doch kann man überhaupt aus einem erdgeschichtlich so kurzen Zeitraum von nur 200 Jahren überhaupt von einer langfristig linearen Abnahme sprechen? Wir haben vorhin auf die Ergebnisse paläomagnetischer Forschungen hingewiesen, wonach das Feld in den letzten 2000 Jahren etwa um 38 % abgenommen hat. Bei konstant linearer Abnahme hätten es dann zwischen 1829 und 1967 nur 2,62 % sein dürfen anstelle der gemessenen 6,5 %. Die Abnahme des Erdmagnetfeldes war also in den letzten 200 Jahren mehr als 2,5 Mal höher, als es bei linearer Entwicklung zu erwarten gewesen wäre. Dr. Linthe und Dr. Grafe stimmten mit uns überein, daß aller Erfahrung nach eher eine Verstärkung der Abnahme in naher Zukunft zu erwarten ist, als daß sich dieser Effekt wieder umkehrt. Die Schlußfolgerung ist klar: Der Polwechsel wird wesentlich früher erfolgen! Die Schätzungen mancher Wissenschaftler sprechen von etwa 200 Jahren, andere sind der Überzeugung, daß es sogar noch zu unseren Lebzeiten geschehen könnte. Es ist übrigens keineswegs gesichert, daß es bei einem solchen Abfall des Magnetfeldes auf Null wirklich auch zu einem Polsprung kommen muß. Untersuchungen des Physikers Kenneth A. Hoffmann von der California Polytechnic State University ergaben, daß es in erdgeschichtlicher Vergangenheit zwischen den nachgewiesenen Polsprüngen immer wieder auch Zeitpunkte gab, zu denen das Magnetfeld zwar zusammenbrach, sich aber dann hinterher wieder in der gleichen Richtung aufbaute. Dies würde bedeuten, daß die Pulsationen viel häufiger sein können, als es die bisher bekannten Polsprünge vermuten lassen. Wenn aber ein solches globales Ereignis womöglich schon im Verlaufe unseres Lebens ins Haus steht, sollte man sich schon ein paar Gedanken darüber machen, was uns in diesem Fall eigentlich erwartet.

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Abb. 12: Veränderung der einzelnen Komponenten des gesamten Erdmagnetfeldes in den letzten 100 Jahren für den Standort Niemegk (Brandenburg). Es bedeuten: X, Y: Horizontalanteil, Z: Vertikalanteil, F: Gesamtintensität, D: Deklination (Abweichung von der geographischen Nordrichtung), I. Inklination (Winkel zwischen der Feldrichtung und der Horizontalen). Man sieht deutlich, daß für das Gesamtmagnetfeld kein eindeutiges Verhalten feststellbar ist. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Hans-Joachim Linthe, Adolf-Schmidt-Observatorium, Niemegk.

So etwas ist natürlich sofort die Stunde der Endzeitpropheten, die die abenteuerlichsten Gerüchte über den nahen Weltuntergang in Umlauf bringen. Da ist unter anderem auch vom Kippen der Erdachse bis zum Stillstand der Erde die Rede, von tagelanger Dunkelheit und einer Eiszeit, von Kataklysmen und anderen Schreckensmeldungen, die teilweise mit Überlieferungen aus alten Schriften belegt werden. Keines dieser Gerüchte basiert auf gesicherten wissenschaftlichen Fakten. Kurz gesagt – welche Auswirkungen der kurzfristige Zusammenbruch des Magnetfeldes hat, kann niemand genau sagen, da es hierüber eben keinerlei gesicherte Erkenntnisse gibt.

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Abb. 13: Globale Entwicklung des magnetischen Dipolfeldes (inneren Magnetfeldes) in den letzten 200 Jahren. Deutlich ist eine Abnahme zu erkennen. Nach Syun-Ichi Akasofu, Sydney Chapman: Solar Terrestrial Physics

Klar ist aber, daß ein möglicher Polsprung keineswegs etwas mit einem Umkippen der Erdachse zu tun haben muß. Wir sagten schon, daß die geographische und die magnetische Achse der Erde nicht einmal übereinstimmen. Durch Magnetismus kann zwar das Wetter und damit prinzipiell auch die Geschwindigkeit der Erdrotation beeinflußt werden, wie wir gesehen haben, doch diese Einflüsse sind zu gering, um die Erddrehung zum Stillstand zu bringen. Außerdem sagten wir, daß mindestens die 18 letzten Polsprünge zu Zeiten stattfanden, als es schon Menschen auf der Erde gab. Durch keinen von ihnen ist also die Menschheit ausgestorben. Allerdings gibt es Anzeichen, daß sich derartige Ereignisse als Motor der Evolution erweisen können! Es gibt etwa Beweise dafür, daß zum Beispiel das Erscheinen des modernen Menschen, des homo sapiens, gerade zur Zeit eines Polsprunges vor etwa 330.000 Jahren erfolgte. Ein weiterer Polsprung wird etwa 30.000 v. Chr. vermutet. Ungefähr zu dieser Zeit tauchten die ersten Höhlenmalereien auf. Noch interessanter ist die Untersuchung eines vermuteten Polsprunges zu historischen Zeiten, nämlich etwa im 8.-9. Jahrhundert vor Christus! Der Nachweis hierfür gelang dem Italiener Giuseppe Folgheraiter bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts durch Untersuchung etruskischer Vasen. Forschungsergebnisse aus Schweden aus den vierziger Jahren bestätigten seine Deutung. Dennoch ist die Hypothese eines Polsprunges im ersten vorchristlichen Jahrtausend in der Wissenschaft nach wie vor umstritten, nicht zuletzt wohl wegen der Brisanz dieser Erkenntnis. Genau in diesem Zeitraum kam es nämlich zu einigen gewaltigen Umwälzungen auf der Erde. So ging zum Beispiel die altgriechische Kultur von Mykene und Tyrins etwa 1200 v. Chr. unter, und über fast 500 Jahre liegt die Geschichte Griechenlands nahezu im Dunkeln, bis dann im 8. Jahrhundert eine neue Kultur an Ort und Stelle entstand, so als ob nichts gewesen wäre. Genauso wurde die Kultur der Hethiter in der heutigen Türkei etwa um 1200 v. Chr. zerstört und machte den Phrygiern Platz, die im späten 8. Jahrhundert erschienen. Im Nahen Osten war es ähnlich. Babylons Hochkultur fiel, und das neue Reich der Assyrer entstand etwa um 860 v. Chr. Dies sieht noch alles danach aus, als wenn es aufgrund der Polverschiebung nur zu großen Katastrophen auf der Erde gekommen wäre. In Wahrheit scheint aber auch damals ein wichtiger Bewußtseinssprung der Menschheit stattgefunden zu haben. Den Beweis

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dafür glaubt der Philosoph Jean Gebser gefunden zu haben, und zwar durch Vergleich der zwei bedeutendsten Heldendichtungen der griechischen Antike, der »Ilias« und der »Odyssee«. In der Regel werden beide Werke Homer zugeschrieben, was aber nicht sein kann, da sie in verschiedenen Jahrhunderten entstanden sind – die »Ilias« etwa um 950 v. Chr., die »Odyssee« um 800 v. Chr. Irgendwo zwischen den beiden Dichtungen muß also der Polsprung gelegen haben. Gebser zitiert für seine Untersuchungen auch Julian Jaynes, der beide Texte genau analysiert und verglichen hat. In der »Ilias«, der Beschreibung des Trojanischen Krieges, handeln die Figuren noch als Marionetten der Götter, erfüllen sie nur ein von außen vorbestimmtes Schicksal, so wie es in vielen griechischen Tragödien ja auch der Fall ist. Jaynes stellte fest, daß in der »Ilias« jegliche Form diskursiver Sprache noch völlig fehlt. Die »Odyssee« hingegen ist bekanntlich gekennzeichnet durch die jahrelange Irrfahrt des Helden Odysseus auf der Suche nach sich selbst. Zum ersten Mal wird hier in der Dichtkunst der Menschheit das »Ich bin« zumindest angedeutet. War ein Polsprung im 8.-9. Jahrhundert v. Chr. die Geburtsstunde des menschlichen Ego? Wenn ja, dann war dies in der Tat ein bedeutungsvoller Entwicklungsschritt für die Menschheit – ungeachtet der Tatsache, daß durch vielerlei Auswüchse heute der Begriff des »Egoismus« etwas in Mißkredit geraten ist. Irgendwann in seiner Geschichte, das ist klar, erhob sich der Mensch aus dem instinktiven Gruppenbewußtsein und begann, über sich selbst nachzudenken, eine Individualität, ein selbstreflektierendes Bewußtsein zu entwickeln. Niemand weiß genau, wann und warum dies geschehen ist. Literaturwissenschaftler und Philosophen datieren nun aber diesen Bewußtseinssprung anhand alter Dichtungen gerade zu dem Zeitpunkt, an dem die Erde vermutlich erneut eine Polumkehr durchmachte. Welcher Bewußtseinssprung wird uns diesmal bevorstehen? Und wie ist es überhaupt möglich, daß die Veränderung des Magnetfeldes der Erde eine solche Entwicklung bedingt? Sollten die unsterblichen Verse der »Odyssee« am Ende nichts weiter sein als das Ergebnis einer genetischen Zufallsmutation? So einfach ist die Erklärung nicht. Daß durch bloßen Zufall und genetische Veränderungen das menschliche Bewußtsein zu den Leistungen emporstieg, die es bis heute vollbracht hat, wagen selbst orthodoxe Wissenschaftler heute nur noch selten zu behaupten. Eher könnten hierfür tatsächlich Faktoren verantwortlich sein, die mit dem geomagnetischen Feld zusammenhängen. Im letzten Kapitel deuteten wir an, daß eine starke Abnahme oder gar ein Zusammenbruch dieses Feldes im Menschen Streßsymptome erzeugt, die zu einem Zustand erhöhter Wachheit führen. Schauen wir uns doch einmal die heutige erdmagnetische Weltkarte (s. Bildteil, Computerdarstellung 27) an. Sie zeigt die Gesamtintensität des Magnetfeldes, die ja großen lokalen Schwankungen unterworfen ist. Die höchsten Werte finden wir im nördlichen Kanada, in Sibirien, aber auch in Südaustralien und Neuseeland sowie an den beiden Polen. Dagegen finden wir ein ausgeprägtes Loch mitten über Südamerika, dessen wirbelförmige Gestalt auf den ersten Blick an den berühmten roten Fleck des Jupiter erinnert. Die niedrigsten Werte der Magnetfeldstärke wurden in der Nähe von Rio de Janeiro gemessen, aber noch weit bis nach Afrika und in den Nahen Osten hinein erstrecken sich die Ausläufer des magnetischen Loches, nach Südostasien, Mittelamerika und in die Karibik. Über den USA und Europa herrschen dagegen mittlere Werte der Feldstärke.

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Seltsam ist nun die Tatsache, daß es sich bei Südamerika und Afrika um Regionen handelt, in denen die politische Lage in den letzten Jahrzehnten besonders instabil war. Es kam dort besonders häufig zu Umstürzen und kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Gegensatz dazu sind Regionen mit besonders hoher Magnetfeldstärke, sofern sie überhaupt von Menschen besiedelt sind, gekennzeichnet durch sehr stabile Verhältnisse, bis hin zu einer überdurchschnittlich konservativen Grundhaltung der Menschen. Diese Länder kommen praktisch nie in die Schlagzeilen der Weltpresse. Europa und die USA liegen, wie gesagt, zwischen den beiden Extremen, was wiederum den dortigen gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen gut entspricht. Nun muß man wissen, daß diese Verteilung der Magnetfeldstärke nicht konstant ist, sondern langsam in ostwestlicher Richtung um den Globus wandert. Geophysiker sprechen auch von einer Westwärtsdrift. Sie beträgt etwa 0,2 Winkelgrade pro Jahr. Nur fünfzig Jahre früher lagen etwa Zentralafrika und der Nahe Osten viel tiefer im magnetischen Loch als heute, während sich Südamerika eher am Rande befand. Es war aber auch die Zeit, als in Palästina der Nahostkonflikt begann und der Staat Israel gegründet wurde, und als die Herrschaft des Kolonialismus über Afrika langsam zu bröckeln begann. Es scheint so zu sein, daß abnehmender Magnetismus zwar die Menschen nicht automatisch klüger macht, dafür aber äußere Veränderungen begünstigt. Dort, wo das Erdmagnetfeld besonders schwach ist, scheinen Entwicklungen einfach schneller abzulaufen als anderswo, wo »eben die Uhren anders gehen«, wie man ja gerade in konservativen Regionen gern scherzhaft sagt. Was der Mensch aus diesen schnelleren und sprunghafteren Entwicklungen macht, hängt von seinem persönlichen Bewußtseinsgrad ab – es muß durchaus nicht immer etwas Positives sein. Kurz gesagt könnte man es so ausdrücken, daß durch abnehmende Magnetfeldstärke die Zeit schneller läuft. Dieser Satz, der zunächst als subjektiver Eindruck erscheint, könnte schnell physikalische Realität gewinnen. Die Geschwindigkeit der Zeit wird nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie gesteuert durch die Höhe der Schwerkraft. Abnehmende Schwerkraft lässt sie tatsächlich schneller laufen. Das hat natürlich auf den ersten Blick noch nichts mit Magnetismus zu tun. Inzwischen haben aber die beiden französischen Wissenschaftler Jean-Paul Mbelek und Marc Lachieze-Ray von der französischen Atomenergiekommission herausgefunden, daß das Erdmagnetfeld die Schwerkraft beeinflussen kann. Wir sagten bereits, daß das menschliche Gehirn und damit auch unsere Psyche auf Magnetfeldveränderungen schneller und sensibler reagieren als der restliche Körper oder die sonstige Materie. Bevor also wirklich meßbare Zeitbeschleunigungen auftreten, sollte es im Menschen bereits zu einer subjektiven Empfindung zunehmender Schnelllebigkeit kommen. Genau das ist es, was viele Leute heute bereits spüren. Menschen reagieren auf das abnehmende Magnetfeld mit wachsenden Streßsymptomen und empfinden die Welt als zunehmend hektisch. Eine Abnahme des Erdmagnetismus ist also ursächlich noch nicht für eine Höherentwicklung menschlichen Bewußtseins verantwortlich, aber er bereitet einer solchen Tendenz den Boden, indem er Menschen in einen Zustand von Streß und erhöhter Wachsamkeit versetzt. Menschen neigen in der Regel nicht dazu, sich zu verändern, so lange es ihnen gut geht und sie im Äußeren Stabilität vorfinden. In einer Atmosphäre innerer Unruhe dagegen wächst die Aufbruchbereitschaft. Streßmechanismen hat unser Körper einst entwickelt, um Kraftreserven für außergewöhnliche, in der Regel gefahrvolle Situationen zu mobilisieren. 89

Zunächst drückt sich dies in Form gesellschaftlicher Unruhen bis hin zu Umstürzen und sozialen und politischen Veränderungen aus. Nicht nur die Lage in den Ländern, in denen heute das Erdmagnetfeld besonders schwach ist, zeigt uns das deutlich, sondern auch die Tatsache, daß vor der letzten mutmaßlichen Polumkehr einige etablierte Hochkulturen gewaltsam zerstört wurden. Niemand kann abschätzen, wie in unserer Zeit die Entwicklung weitergehen wird, doch die Ereignisse in den vergleichbaren Epochen der Vergangenheit zeigen uns an, daß am Ende doch ein Entwicklungssprung des menschlichen Bewußtseins stand. Der Grund dürfte sein, daß äußere Umwälzungen die Ursache der Unruhe in den Menschen nicht beseitigen konnte, daß irgendwann Krieg und Zerstörung als Ventil nicht mehr geeignet waren. Daß diese Zusammenhänge zwischen der Erdmagnetfeldstärke und gesellschaftlichen Umbrüchen kein Hirngespinst sind, belegte uns der Geophysiker Armin Grafe aus Niemegk. Er erinnerte sich, bereits in den fünfziger Jahren während seines Studiums an der Universität Leipzig davon gehört zu haben, daß die großen Revolutionen der Menschheit immer zu Zeiten erhöhter Sonnenfleckenaktivität stattgefunden haben sollen. Er tat dies damals als eine Kuriosität am Rande ab. Wir wissen, daß die Sonnenfleckenaktivitäten einem Zyklus folgen, der etwa alle elf Jahre ein Maximum hat. Dabei kommt es immer zu einer Verstärkung des Sonnenwindes, also der aggressiven Teilchenstrahlung von der Sonne, sowie zu Auswirkungen sowohl auf unser Klima als auch auf den Erdmagnetismus. Dr. Grafe fügte noch hinzu, daß tatsächlich die Französische Revolution von 1789, die Revolution in Deutschland von 1848 und die Oktoberrevolution in Russland im Jahre 1917 allesamt in Jahren eines ausgeprägten Sonnenfleckenmaximums stattgefunden haben, in Jahren also, in denen der Erdmagnetismus besonders starken Schwankungen unterworfen war. Besonders interessant ist, daß zu diesen Zeiten zwar das Magnetfeld stark schwankte, aber niemals Null war. Der bewußtseinserhöhende Streßfaktor des Erdmagnetfeldes scheint also nicht erst aufzutreten, wenn das Feld bereits zusammengebrochen ist, sondern ist offenbar schon eine Folge starker Feldveränderungen, die auch zu unserer Zeit schon erkennbar sind und sich sogar langsam zu verstärken scheinen. Es sieht also alles danach aus, als wäre die zunehmende Hektik und Schnellebigkeit unseres Lebens am Anfang des 21. Jahrhunderts schon ein Vorbote des Wandels. Wie stehen aber die Chancen, daß die heutige Menschheit oder zumindest einige von ihnen den Bewußtseinssprung schaffen werden? Könnten nicht doch selbstzerstörerische Tendenzen die Oberhand behalten, und reichen unsere heutigen technischen Möglichkeiten nicht aus, um die Menschheit diesmal tatsächlich auszurotten, wenn die innere Streßbelastung der Menschheit einen kritischen Wert übersteigen sollte? Die Gefahr bestünde zweifellos, wenn die Abnahme des Magnetfeldes die einzige globale Veränderung wäre, die momentan auf unser Bewußtsein einwirkt. Wir sagten schon, daß durch diese Entwicklung das menschliche Bewußtsein selbst nicht angehoben wird, sondern nur die Tendenz zur Veränderung verstärkt wird, und dies kann sich eben in beiden Richtungen auswirken. Es gibt aber noch einen zweiten erdphysikalischen Parameter, auf den wir Menschen unglaublich sensibel reagieren, auch wenn er bisher kaum bekannt ist, nämlich die Resonanzfrequenz der Erde, die bereits erwähnte Schumann-Frequenz. Auch sie unterliegt momentan einem Veränderungsprozeß, und diese Veränderung kann allerdings ganz massiv auf die Bewußtwerdung des Menschen einwirken. Allerdings gibt es auch einflußreiche Kreise auf der Erde, die diese Prozesse empfindlich stören.

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IX Signale Unter dem Einfluß der Frequenzdrogen Wie kann man eine möglichst große Gruppe von Menschen möglichst effektiv in ihrer intellektuellen und geistigen Entwicklung stören? Und warum sollte man das wollen? Beschäftigen wir uns zuerst mit dem Wie. Um diesen Störeffekt zu erreichen, muß man die Menschen natürlich manipulieren, das ist klar. Manipulation ist in unserer heutigen Gesellschaft praktisch überall anzutreffen, wobei natürlich nicht jeder Mensch gleich stark oder auf die gleiche Weise beeinflußbar ist. Sie kann verbal oder auch unmerklich, d. h. subliminal, stattfinden. Verbale Manipulation ist altbekannt. Man nehme zum Beispiel einen populären Fernsehmoderator, den viele Zuschauer gern zum Schwiegersohn hätten, und lasse ihn in seinem Programm mit viel Aufwand und ebenso viel Zynismus einen Zusammenhang zwischen Kornkreisen und einer Pizza konstruieren. Effekt: Viele Menschen sind verunsichert und wissen nach diesem Programm nicht mehr, was sie eigentlich denken sollen. Subliminale Manipulation, so könnte man denken, ist schwerer zu erkennen. Sie ist natürlich subtiler, vornehmer, technisch ausgereifter und damit auch der demokratischen Gesellschaft angemessener, und bestimmt wird sie vor den Leuten streng geheimgehalten. Nun lehren Geheimdienste ihre Agenten seit langem, daß der beste Weg, etwas vor den Menschen zu verstecken, darin besteht, es offen sichtbar hinzulegen. Mittlerweile haben dies auch die Massenmedien begriffen, und damit es weiterhin vornehm bleibt, möchten wir Sie jetzt zuerst zu einer Silvesterparty einladen. 31. Dezember 2001, 18.00 Uhr, Berlin Zu diesem Zeitpunkt beginnt der private Berliner Radiosender 94,3 r.s.2, seinem Musikprogramm ein unhörbares Frequenzsignal zu unterlegen, und zwar sogenannte »Glücksfrequenzen«. Tausende Berliner, die sich auf ihren Gang zur Silvesterparty vorbereiten, lassen dabei wie üblich im Hintergrund das Radio laufen. Nach wie vor bevorzugen viele von ihnen »ihren« altgewohnten RIAS. Auch viele Brandenburger verfolgen das Programm an ihren Rundfunkempfängern. Die meisten wissen nicht, warum sie sich plötzlich mehr und mehr glücklich fühlen. Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära. Zum ersten Mal ist technische Bewußtseinskontrolle öffentlich geworden. 31. Dezember 2001, 20.00 Uhr, Berlin Auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor sammeln sich langsam Hunderttausende von Menschen zur großen Silvesterparty. Die Live-Bands machen gerade eine Pause, und so ertönt auch hier über den ganzen Platz lautstark das Programm von r.s.2. Wer gut informiert ist, konnte schon rechtzeitig wissen, was hier eigentlich ausgestrahlt wird, denn schon einen Tag zuvor hatte r.s.2 eine Pressemeldung veröffentlicht: Der private Berliner Radiosender 94,3 r.s.2 wird an Silvester ein Glückssignal über das Radioprogramm auf allen Berliner und Brandenburger UKW-Frequenzen von 18.00 bis

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2.00 Uhr ausstrahlen. »Wir werden im Programm jeweils nach dem Verkehrsblock eine Glückssignal-Pause von ca. 3 sec haben. Mit sehr empfindlichen Boxen ist es dann sogar hörbar«, sagt 94,3 r.s.2 Programmdirektor Stephan Hampe. Dieses Glückssignal setzt sich aus einer bestimmten Kombination von Hochfrequenztönen zusammen. Amerikanische Wissenschaftler haben in Langzeituntersuchungen festgestellt, daß derartige Hochfrequenztöne beim Menschen Glücksgefühle erzeugen können. Denn motiviert durch die Töne setzt der Körper Endorphine (Glückshormone) frei. Diesen Umstand macht sich der private Berliner Radiosender 94,3 r.s.2 zu Nutze.

Aber wer liest schon einen Tag vor Silvester Pressemitteilungen? ... Schlagzeilen in der Berliner Presse machte diese Meldung jedenfalls nicht! Zu dieser Zeit ist aber die Ausstrahlung der Frequenzdroge »Happy Holiday« schon in vollem Gange. 31. Dezember 2001, 22.00 Uhr, Berlin Pariser Platz. Die Stimmung wird immer besser. Eigentlich ist das ja zu Silvester nicht ungewöhnlich. Von der unhörbaren Frequenzdroge ahnt kaum jemand etwas. Auch die Zuhörer zu Hause, die dort allein oder im Freundeskreis feiern, werden mitberieselt. Inzwischen ist die »Diskothek 94,3 r.s.2« auch noch an anderen Plätzen der Stadt regelmäßig zu hören: auf der Bühne an der Straße des 17. Juni, Unter den Linden nahe der Schadowstraße und der Wilhelmstraße, an der Entlastungsstraße im Tiergarten, am Großen Stern rund um die Siegessäule. Auch die Fernsehzuschauer, die die Live-Übertragung des SFB von der Party am Brandenburger Tor am Bildschirm verfolgen, sind inzwischen dabei und werden mit der Silvester-Frequenzdroge bestrahlt. Überall fühlen die Leute sich ausgelassen und glücklich. Die Berliner Presse schweigt dazu. Hätte der Veranstalter statt dessen in die Silvestergetränke Ecstasy gemixt – ein Aufschrei der Empörung hätte die Stadt erschüttert. Aber wen interessieren schon ein paar Frequenzen, die man weder sehen noch hören noch riechen kann. Aber fühlen kann man sie ... Egal, Hauptsache, wir amüsieren uns. Wem fällt es schon auf, wenn die Leute zu Silvester ein wenig ausgelassener sind als sonst? 1. Januar 2002, 0.05 Uhr, Berlin. Pariser Platz. Mehr als eine Million Menschen sind am Brandenburger Tor versammelt und haben mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr angestoßen. Das Feuerwerk ist in vollem Gange, und fast unbemerkt hat Finanzminister Hans Eichel gleich nebenan in der Dresdner Bank seine ersten Euro-Scheine abgeholt. Die Stimmung ist toll. Gleichzeitig wobbelt die Glücksfrequenz von r.s.2 unablässig rauf und runter. Nur hören kann man sie nicht, und wer hat bei der Silvesterparty schon ein Messgerät dabei? r.s.2-Programmdirektor Stephan Hampe in seiner Presseerklärung: »Wir wollen, daß alle Berliner und Brandenburger in diesem Jahr ein glückliches Silvester erleben werden und sehen dieses Glückssignal als unseren Beitrag für einen guten Start mit Hoffnung auf ein besseres 2002. Deshalb laden wir jeden ein, nach Berlin zu kommen und mit uns zusammen das glücklichste Silvester in Deutschland zu begehen.« Wir hören alle r.s.2 und sollen uns dabei glücklich fühlen. Und wie lange wird das anhalten, und was sind die Nebenwirkungen? Keine Ahnung.

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1. Akt: Der Tag danach Und jetzt wird es echt bizarr. Wir hatten das Rundfunkprogramm zu Silvester nicht gehört, aber schon am 1. Januar wurden wir am späten Nachmittag über die Sache informiert – durch die Berliner Polizei! Ein besorgter Polizeibeamter rief uns an und fragte, was wir als Wissenschaftler über diesen Vorfall denken und ob man nicht etwas dagegen unternehmen solle, damit dies nicht in der Zukunft Schule machen würde. Die Gedankengänge des Polizisten waren klar. Wer Glückssignale ausstrahlt, der kann prinzipiell auch jede andere Emotion in den Bürgern auslösen, und das könnte dann natürlich sehr schnell zu Entwicklungen führen, die auch der Polizei über den Kopf wachsen würden. Im neuen Jahr war es nicht mehr so einfach, an detaillierte Informationen zu dem Vorfall bei r.s.2 heranzukommen. Programmdirektor Stephan Hampe bestätigte uns zwar, daß er die ganze Sache »angezettelt« hatte, bezüglich weiterer Informationen verwies er uns jedoch an seinen Pressesprecher Michael Weiland, damit dieser uns dann mitteilte, daß nichts mehr mitzuteilen war. Fairerweise wollten wir dem Sender die Gelegenheit geben, sich zu der Sache zu äußern. Schließlich gelang es uns nach tagelangen beharrlichen Bemühungen, an Bruchteile der Informationen zu gelangen, die zwar zu der Sache selbst kaum etwas aussagen, aber dennoch sehr aufschlußreich sind. Natürlich wollten wir genauer wissen, wer diese »amerikanischen Wissenschaftler« waren und wo die Ergebnisse ihrer »Langzeituntersuchungen« publiziert wurden. Hierzu r.s.2-Pressesprecher Weiland: »Wir haben das mitbekommen aus den USA, aus einer Studie, die noch nicht veröffentlicht war, und wir haben das einfach mal ausprobiert.« »Wissen Sie, wer die Untersuchung in den USA gemacht hat?« Weiland: »Nein, weiß ich nicht.« »Wer weiß das denn dann?« Weiland: »Das sind eigentlich Interna, die unserem Haus zugänglich waren über unsere amerikanischen Berater, die an diese Studie, die noch nicht veröffentlicht war, herangekommen sind.« »Ist das also geheim?« Weiland: »Es ist noch nicht veröffentlicht, aber wir haben es einfach mal ausprobiert.« »Ist r.s.2 immer noch mit den Amerikanern in Verbindung, so wie früher der RIAS?« Weiland: »Nein, das hat damit nichts zu tun. Das ist eine amerikanische Beratergesellschaft, die unser Haus berät.« »Die haben Zugang zu dieser Studie?« Weiland: »Genau.« »Kann man Kontakt zu dieser Beratungsfirma aufnehmen?« Weiland: »Eher nicht. Das sind interne Geschichten, die auch nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht sind.« »Aber das Signal ist ja an die breite Öiffentlichkeit ausgestrahlt worden.« Weiland: »Haargenau.« »Insofern ist es ja auch von öffentlichem Interesse. Durch diese Frequenzen werden Endorphine ausgeschüttet?« 93

Weiland: »Das war es, was uns da vermittelt worden ist. Es regt die Endorphinproduktion an.« »Also die gleichen Glückshormone, die auch z. B. bei Marathonläufern freigesetzt werden.« Weiland: »Ich bin kein Arzt, aber wenn Sie das sagen, wird das wohl so sein.« »Wissen Sie genaueres über Langzeitwirkungen?« Weiland: »Nein. Wir haben diese These übernommen, haben sie publiziert in dieser Form und das technisch umgesetzt.« Weiland: »Sie wissen keinen, der uns genauere Details über diese Studie geben könnte?« Weiland: »Es war eine Geschichte, die uns von unseren amerikanischen Beratern angetragen worden ist, die halt dort das mitbekommen haben, was dort gemacht wurde, eine derartige Studie, und das haben wir dann einfach mal probiert.« »Wissen Sie, ob das in Amerika auch schon ausprobiert worden ist?« Weiland: »Nein, weiß ich nicht.« Bei diesem Gesprächsausschnitt fragt man sich, ob dieser Mann den Namen »Pressesprecher« überhaupt verdient hatte. Es ist schon eine Kunst, mit so vielen Worten so wenig zu sagen. Man hatte den starken Wunsch, er würde mit Untertiteln reden! Tatsache bleibt: Millionen von Menschen wurden – größtenteils ahnungslos – mit einer »Happy-Holiday«-Frequenz bestrahlt, die in ihren Gehirnen chemische Reaktionen auslöste, aber die Hintergründe dieses Vorganges sind nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Hierauf erübrigt sich wohl jeder Kommentar. Früher nannte man so etwas eine »Verschwörungstheorie«. Heute ist aus der Theorie die Praxis geworden. Inzwischen ist uns bekannt geworden, daß r.s.2 von einer amerikanischen Beratungsfirma beraten wird, deren Verbindungen bis hin zu amerikanischen Militärkreisen reichen. Grazyna Fosar wandte sich dann persönlich an den Programmdirektor Stephan Hampe. Dieser Kontakt erwies sich als durchaus fruchtbar. Herr Hampe reagierte freundlich und bereitwillig, Informationen herauszugeben, sofern sie ihm zur Verfügung stünden. Er erklärte, daß die ganze Sache als Silvestergag gedacht war. Im Vorfeld des Ausstrahlungstermins hatte er zwei Psychologieprofessoren befragt, die aber beide die besagte amerikanische Studie nicht kannten. Gleichzeitig verstiegen sie sich zu der kühnen Behauptung, eine mögliche Wirkung der Frequenzen auf das Gehirn könne »höchstens ein Placebo-Effekt« sein. Daß die beiden Wissenschaftler Forschungsergebnisse, die ihnen vollkommen unbekannt waren, derart abtaten, war um so erstaunlicher, als Herr Hampe anmerkte, daß beide über die möglichen Wirkungen elektromagnetischer Niedrigfrequenzen (ELFFrequenzen) auf das Gehirn wußten. Herr Hampe versprach, uns die genauen Parameter des »Glückssignals« mitzuteilen, was er auch schriftlich tat, ohne allerdings die Modulationsfrequenz des Wobbelsignals zu nennen. Auf Grazynas Bitte, über die amerikanische Beratungsfirma vielleicht an genauere Informationen über die Studie zu gelangen, erklärte er sich auch dazu bereit. Später teilte er uns jedoch mit, daß er nichts weiter in Erfahrung bringen konnte. Die Wahrheit war nicht sein Auftrag. Offenbar hatte die Bereitschaft der Amerikaner zur »Beratung« schlagartig nachgelassen. 94

2. Akt: Ein Signal verschwindet Parallel hierzu hatte sich Franz Bludorf Herrn Altmann »vorgenommen«, seines Zeichens Leiter der Technik bei r.s.2. In einem ersten Telefonat erfuhr er von ihm bereits einige technische Details des ausgestrahlten Glückssignals. Hier ein Gesprächsausschnitt: »Welche Frequenz wurde am Silvesterabend ausgestrahlt?« Altmann: »Sie lag zwischen 13,5 und 14,5 kHz. ... Wir haben es technisch realisiert, einen Ton unter die Modulation gelegt, unter die Musik.« »Es war keine reine Sinuswelle?« Altmann: »Eine Wobbelfrequenz, die immer hoch und runter ging.« »Die zwischen 13,5 und 14,5 kHz schwankt. Wie war der Rhythmus, die Modulationsfrequenz?« Altmann: »Weiß ich nicht genau, ich muß es nachsehen. Ich rufe zurück.« Die letzte Äußerung hört sich so an, als würde er nur einmal kurz zu einem Aktenordner gehen und nach ein paar Minuten zurückrufen. In Wahrheit erfolgte sein Rückruf etwa zwei Wochen später, nachdem wir von Herrn Hampe erfahren hatten, daß von den Amerikanern nichts mehr herauszubekommen war. Bei diesem zweiten Gespräch korrigierte Herr Altmann plötzlich seine ersten Aussagen. Mit dem Wobbelsignal habe er sich geirrt, es sei eine reine Sinusfrequenz von 14,5 kHz ausgestrahlt worden. Die Vorgabe der Amerikaner sei es lediglich gewesen, »etwas im Bereich von 13,5 bis 14,5 kHz« auszustrahlen, und man habe sich aus Gründen der Einfachheit zu der Sinusfrequenz entschieden. Gleichlautend nunmehr auch die Äußerungen von Stephan Hampe, im klaren Widerspruch zu den Aussagen, die auch er uns gegenüber zwei Wochen zuvor schriftlich gemacht hatte. Man konnte regelrecht mitverfolgen, wie die Aussagen von Minute zu Minute immer unpräziser und schwammiger wurden. Zudem sind sie aus mehreren Gründen unglaubwürdig: 1. Da es in der Natur keine reinen Sinusfrequenzen gibt, ist es unklar, ob das Gehirn auf eine solche Frequenz überhaupt reagieren würde. Die uns bekannten Untersuchungen zum Elektrosmog zeigten in den meisten Fällen, daß die Modulation entscheidend war. 2. Mit der heutigen Digital- und Computertechnik ist es keineswegs komplizierter, ein Wobbelsignal zu erzeugen als einen Sinuston. Beides benötigt auf dem heutigen Stand der Softwaretechnik so um die drei Mausklicks! 3. Noch im Dezember wurde in der Presseerklärung von r.s.2 vollmundig behauptet: »Dieses Glückssignal setzt sich aus einer bestimmten Kombination von Hochfrequenztönen zusammen.« Alle diese seltsamen Sinnesänderungen traten schlagartig nach dem erneuten Kontakt von r.s.2 zu seinen amerikanischen Beratern auf. Plötzlich soll es kein Wobbelsignal mehr gegeben haben – zumindest ist jetzt gründlich Unklarheit darüber geschaffen worden, was sie überhaupt zu Silvester ausgestrahlt haben. Offenbar sollte niemand Gelegenheit bekommen, das Originalsignal nachzuvollziehen und möglicherweise auf Risiken und Nebenwirkungen zu untersuchen?

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3. Akt: ... denn sie wissen nicht, was sie tun Alle Aussagen von r.s.2-Mitarbeitern, die mit uns gesprochen haben, weisen darauf hin, daß keiner von ihnen auch nur ansatzweise über die Wirkungsweise der Frequenzdroge informiert war. Keiner hat laut Aussage des Senders die Studie gelesen (die ja nur diesen ominösen »amerikanischen Beratern« vorlag), und keiner konnte uns Angaben über mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen machen. Keiner machte auch aus seinem Unwissen über die wissenschaftlichen Fakten ein Hehl. Sie haben davon gehört und es ganz einfach mal ausprobiert. Wechselwirkungen menschlicher Körperfunktionen mit elektromagnetischen Frequenzen sind in der modernen Wissenschaft inzwischen unumstritten. Wie die moderne Theorie der Wellengenetik beweist, kann dadurch sogar die Erbsubstanz beeinflußt werden (vgl. hierzu unser Buch »Vernetzte Intelligenz«). Endorphine sind körpereigene hormonähnliche Substanzen, die chemisch dem Morphium eng verwandt sind. Wörtlich bedeutet das Kunstwort »Endorphin« so etwas wie »inneres (körpereigenes) Morphium«. Genau wie das bekannte Betäubungsmittel dienen Endorphine der Schmerzdämpfung bei gleichzeitiger Erzeugung eines Glücksgefühls, und genau wie Morphium können sie natürlich süchtig machen. Bekannt ist dies vor allem von Hochleistungssportlern, zum Beispiel bei Marathonläufern. Während des Laufes kommt meist ein Moment, in dem im Gehirn des Sportlers vermehrt Endorphine ausgeschüttet werden. Der Sportler fühlt dann die Schmerzen und die Anstrengung nicht mehr, und gleichzeitig stellt sich ein Hochgefühl ein. Sportmedizinern ist in diesem Zusammenhang seit langem bekannt, daß dieser Effekt viele Sportler dazu verleitet, sich über Gebühr zu verausgaben, um diesen Zustand zu erreichen, und daß dabei durchaus auch suchtähnliche Symptome auftreten können, auch bei Menschen, die niemals Drogen genommen haben. Wie gesagt: hätte man statt dessen den Teilnehmern der Silvesterparty eine Dosis Morphium in den Sekt gemischt – ein Schrei der Entrüstung wäre durch die Bevölkerung gegangen. Aber wen interessieren schon ein paar Frequenzen ... 4. Akt: Beim ersten Mal tut‘s (noch) nicht weh ... Noch ein weiterer Gesichtspunkt darf nicht außer acht gelassen werden. Natürlich: die Teilnehmer einer Silvesterfeier, die ohnehin in Partylaune sind, mit Hilfe einer Frequenz noch ein wenig glücklicher zu machen, das klingt auf den ersten Blick harmlos. Wir wollen hier klarstellen, daß wir keineswegs r.s.2 hinsichtlich der Sendung von Silvester 2001 irgendwelche böswilligen Absichten unterstellen. Vermutlich ist auch keinem r.s.2-Hörer ein ernsthafter Schaden zugefügt worden. Doch in Wahrheit ist dieser Vorgang ein Tabubruch, ein Punkt ohne Wiederkehr. Am 31.12.2001 wurde ein Präzedenzfall geschaffen, und das ist das Entscheidende an der ganzen Sache. Eine Hemmschwelle wurde erstmals öffentlich überschritten, was die Bewußtseinsmanipulation der Bevölkerung angeht. Was einmal gemacht wurde, wird in der Zukunft um so leichter wieder gemacht. Genau so war es auch in anderen Bereichen der Wissenschaft. Auch die erste Kernspaltung durch Otto Hahn in dessen Physiklabor war im Grunde ein Ereignis, das niemandem schadete. Doch es bereitete den Weg zur Atombombe. Ähnliches gilt für das erste Klonen des Schafes Dolly. So kann man sich fragen: Wer hat eigentlich das Recht, darüber zu entscheiden, in welcher Stimmung die Bevölkerung sein soll? Selbst wenn es um Glückssignale, also um

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positive Emotionen geht? Was wäre, wenn in Zukunft ein Wahlwerbespot einer politischen Partei mit einem solchen Signal unterlegt würde? Oder die Ankündigung eines unpopulären Gesetzes durch einen Minister? Es gibt mehr beunruhigende Szenarien, als sich unsere Phantasie ausmalen kann. Eine Welt, in der der Staat oder die Massenmedien für eine gleichbleibend wohlige Stimmung in der Bevölkerung sorgen? All das war lange Zeit nur Science Fietion, erdacht von phantasievollen Autoren. Seit dem 31. Dezember 2001 ist es Realität. 5. Akt: Unter dem Schutz der Bürokratie Zahlreiche Bürger aus Berlin und Brandenburg waren entrüstet über den ganzen Vorgang und beschwerten sich bei der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg, die unter anderem auch für Programmbeobachtung und Programmkontrolle, zum Beispiel für Jugendschutz, zuständig ist. Schließlich ist die bürokratische Mentalität das einzige, worauf man sich in diesem Universum noch verlassen kann. Erste Reaktion der Behörde: »Haben Sie ein Problem damit? Wollen Sie etwa nicht glücklich sein?« Ende der Handlung. Und falls Sie tatsächlich immer noch nicht glücklich sein sollten, haben wir noch eine Steigerung für Sie parat, denn jetzt wird es auch noch sexy. Stuttgart, 10. April 2002, 7:05 Uhr. »Jetzt geht's los. Ich spür' das schon ... Spüren Sie's auch? Hört sich gut an. Es ist unglaublich ... Es ist passiert ... Wir haben Baden-Württembergs größtes Sex-Experiment gestartet. Die Hit-Radio-Antenne-1-Lustbombe ist geplatzt und alle sind ganz still und lauschen.« Mit diesen überschwänglichen Worten kommentierten die Moderatoren Bernd Lennert, Alexander Heine und Anja Langner vom privaten Stuttgarter Rundfunksender »Antenne 1« die Ausstrahlung der neuesten Frequenzdroge. In »Deutschlands größtem SexExperiment« (Aussage des Senders) ging es darum, einen tieffrequenten Brummton auszustrahlen, der laut einer wissenschaftlichen Studie die Ausschüttung von Sexualhormonen beim Menschen stimulieren soll. Der Ton wurde den ganzen Tag über bis Mitternacht auf »Antenne 1« teilweise hörbar, hauptsächlich jedoch subliminal unter dem laufenden Musikprogramm gesendet. Zum besseren Verständnis müssen wir allerdings einen kleinen Zeitsprung in die Vergangenheit machen. Vor einigen Jahren wurde an der gynäkologischen Klinik der Universität Frankfurt/Main eine bemerkenswerte Studie durchgeführt unter der Leitung des Stuttgarter Sexualtherapeuten Dr. Karl-Heinz Bauer. Es ging darum festzustellen, wie Menschen auf bestimmte Musik- und Klangformen reagieren. Man spielte den Probanden bestimmte Musikstücke vor und befragte sie, ob sie die Musik als angenehm, unangenehm oder indifferent empfanden. Die hochsignifikanten Ergebnisse der Studie zeigten, daß bei den Musikstücken, die als angenehm oder unangenehm klassifiziert wurden, bei vielen Personen hinterher der Spiegel des Sexualhormons Prolaktin im Blut erhöht war. Bei den Stücken hingegen, die keinerlei Emotionen auslösten, war auch keine Erhöhung des Hormonspiegels festzustellen. Das Hormon Prolaktin entsteht im Gehirn, genauer – in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Die Ausschüttung des Hormons wird gesteuert durch das limbische System, einen Bereich des Zwischenhirns. Zu ihm gehören u.a. Hippokampus und Amygdala, zwei Zentren, die in letzter Zeit auch in das Interesse der Gehirnforscher rückten, weil 97

sie einerseits mit der Empfindung von Emotionen, andererseits aber auch mit neuentdeckten außergewöhnlichen Wahrnehmungsformen in Verbindung gebracht werden (s. auch unser Buch »Vernetzte Intelligenz«). Nach Ansicht von Dr. Bauer ergab seine Studie, daß das limbische System durch die elektromagnetischen Frequenzmuster bestimmter Klänge stimuliert wird und so eine Kettenreaktion im Körper in Gang setzt, die schließlich zur vermehrten Ausschüttung von Prolaktin führt. Dieses wiederum veranlaßt eine erhöhte Produktion von Geschlechtshormonen (Östrogen bei der Frau, Testosteron beim Mann). Die entsprechenden Frequenzen, die diesen Prozeß auslösen, können also als elektromagnetische Aphrodisiaka angesehen werden. Im weiteren Verlauf der Studie untersuchten Dr. Bauer und seine Mitarbeiter, was die Charakteristiken der Musikstücke waren, die eine besonders stark sexualstimulierende Wirkung hatten. Es ergab sich, daß hierfür besonders tieffrequente Töne verantwortlich waren – je tiefer, desto besser. Die stärksten Wirkungen ergaben sich im extrem niederfrequenten (ELF) Bereich unterhalb von 100 Hertz. Das Musikstück, mit dem Dr. Bauer bei seinen Probanden die stärksten Effekte erzielen konnte, war übrigens Maurice Ravels »Bolero«. Inzwischen ist Dr. Bauer wieder als frei praktizierender Therapeut in Stuttgart tätig und wendet die Methode – nach seiner Auskunft mit guten Erfolgen – in seiner Praxis zu therapeutischen Zwecken an. Als er mit den Mitarbeitern des Rundfunksenders »Antenne 1« in Kontakt kam, entstand dann die Idee eines großangelegten Versuchs über das Radio. Hierzu konnte natürlich kein herkömmliches Musikstück verwendet werden, weil der Sender dieses dann den ganzen Tag ohne Pause hätte spielen müssen. Daher entwickelten die Techniker von »Antenne 1« in Zusammenarbeit mit Dr. Bauer einen speziellen synthetischen Brummton (einen sogenannten subharmonischen Ton), der den in der Studie festgestellten Charakteristiken am nächsten kam. Dieses Brummsignal kam dann am 10. April 2002 ganztägig zur Ausstrahlung. Es war nach Auskunft der Beteiligten eine vollkommen empirische Arbeit, wobei nach dem subjektiven Klangempfinden vorgegangen wurde, so daß hinterher keiner Auskunft über die technischen Details des Brummtons (Frequenz, Modulation etc.) geben konnte. Erstaunlich – immer, wenn man nach Modulationen oder anderen technischen Daten solcher Frequenzdrogen fragt, weiß niemand etwas. Daher zeichneten wir eine Probe des Brummsignals von der Radioübertragung digital auf und analysierten sie mit Hilfe unserer Hyper2000-ELF-Analysesoftware. Die Ergebnisse waren mehr als überraschend: Überraschend deshalb, weil der Ton in der Hauptsache eine Überlagerung von harmonischen Obertönen von 40 Hertz (also 40, 80, 120, 160, 200 ...) ist, wobei die Spitzenwerte bei ungefähr 80 Hertz liegen. Dieser Grundton ist damit sehr ähnlich zu dem mysteriösen Brummsignal, das seit einigen Jahren Tausende von Menschen im ganzen Bundesgebiet belästigt und für dessen Ursache die meisten bislang eingeschalteten Experten keine Erklärung finden konnten. Uns war es im Jahre 2000 gelungen, ein gleichartiges Signal (»Teddybär-Signal«) in der Umgebung einer militärischen Radaranlage auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof durch Messung nachzuweisen. Da inzwischen vermutet wird, daß diese Radaranlage (mit dem militärischen Codenamen »Teddybär«) mit einer riesigen unterirdischen ELF-Schleifenantenne gekoppelt ist, hat sich mittlerweile dieser Name als Synonym für derartige ELF-Technologien eingebürgert, die übrigens nichts mit der HAARP-Technologie zu tun haben. Diese Antennen senden etwa im Bereich um 80 Hertz und werden allgemein für die rätselhaften

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Brummtöne verantwortlich gemacht, von denen weltweit mehr und mehr Menschen belästigt werden. Die »Teddybär«-Thematik ist so umfangreich, daß sie den Rahmen dieses Buches sprengen würde, weshalb wir hier nicht weiter darauf eingehen werden. Sie finden eine umfangreiche Dokumentation über unsere Website im Internet (auch über ähnliche Anlagen aus New Mexico, Wisconsin etc.). Wir wollen an dieser Stelle nicht behaupten, daß die Ausstrahlung des Sex-Brummtons irgendetwas mit militärischen Projekten zu tun hätte, sondern nur betonen, auf welch gefährliches Terrain sich Dr. Bauer und die Macher des Radioprogramms von »Antenne 1« da begeben haben. Nicht einmal die Wirkungen sind den militärischen Brummtönen ähnlich (die ja alles andere, nur nicht sexualstimulierend wirken). Das ist kein Wunder, denn es ist aus der weltweiten Forschung über Bewußtseinskontrolle durch Frequenzen bekannt, daß bereits die Änderung einer Frequenz um einen Bruchteil einer Nachkommastelle vollkommen andere Wirkungen bei Menschen und Tieren hervorbringen kann. Noch am gleichen Tag, als das Programm ausgestrahlt wurde, ließen sich aus den unterschiedlichsten Bereichen kritische Stimmen hören. Nicht nur, daß ADAC und Polizei warnten, daß es zu erhöhter Unfallgefahr kommen könnte, wenn Autofahrer das Programm im Radio hören und durch den Ton möglicherweise in ihrer Konzentration beeinträchtigt werden könnten. Vor allem Ärzte meldeten sich mit warnenden Anmerkungen zu Wort. Nach Auskunft der Experten ist eine unkontrollierte Ausstrahlung auf eine große Menschengruppe gefährlich, da das Signal nicht auf jeden positiv stimulierend wirkt. Bei Angstpatienten oder psychisch Kranken etwa könne es zu »gefährlichen Herzrhythmusstörungen« kommen. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Brummton-Opfer bezeichnete das BadenWürttemberger Innenministerium in einer ersten Stellungnahme die Ausstrahlung des Sex-Brummtons schlicht als »unverantwortlich«. Das Problem ist, daß Hormone im menschlichen Körper meist sehr vielschichtige Wirkungen und Nebenwirkungen haben. Auch Dr. Bauer mußte einräumen, daß Prolaktin neben der sexualstimulierenden Wirkung auch eine wichtige Rolle bei der Schmerzentstehung spielt. Jede Veränderung des Prolaktin-Spiegels, so der Mediziner, kann bei den Betroffenen Schmerzzustände auslösen. Es liegt uns fern, den möglichen therapeutischen Nutzen einer Behandlung sexueller Störungen mit elektromagnetisehen Frequenzen, wie sie Dr. Bauer praktiziert, in Frage zu stellen. Wir selbst haben in unserem Buch »Vernetzte Intelligenz« ausführlich geschildert, daß man unter Verwendung einer neuen »Frequenzmedizin« auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse (z. B. der Wellengenetik) sanfter und mit weniger Nebenwirkungen als die klassische Medizin vorgehen kann. Gleichzeitig ist die flächendeckende Bestrahlung einer ganzen Bevölkerung mit therapeutisch wirksamen Frequenzen ein echter Tabubruch. Genauso wie die Zwangsverabreichung von Medikamenten (z. B. über das Trinkwasser) in Deutschland weitgehend verboten ist, dürften eigentlich auch derartige Frequenzen nicht unkritisch ausgestrahlt werden, noch dazu, da die therapeutische Wirksamkeit wissenschaftlich längst nachweisbar ist. Wo bleiben da die Grundrechte des Bürgers auf Unversehrtheit der Person bzw. das Recht der freien Entfaltung? Bei einer so langfristigen Ausstrahlung über den ganzen Tag kann man davon ausgehen, daß viele Hörer das Programm eingeschaltet hatten, ohne von dem Sex-Brummton zu wissen. Hat sie jemand gefragt, ob sie sich in diesem Moment wünschten, sexuell stimuliert zu werden? Hat sich jemand ernsthaft Gedanken 99

gemacht, was für Konsequenzen es haben kann, wenn Hunderttausende von Menschen gleichzeitig einem solchen Stimulans ausgesetzt werden, ohne davon zu wissen? Und daß die Frequenzdroge wirkte, steht außer Zweifel. Wie uns Dr. Bauer bestätigte, sind schon in den Morgenstunden bei Antenne 1 die Telefone heißgelaufen ... Nachdem nun klar ist, daß die Ausstrahlung eines bewußtseinsverändernden Frequenzsignals durch den Berliner Radiosender r.s.2 in der Silvesternacht 2001/2002 kein Einzelfall war, scheinen sich derartige Frequenzdrogen als neuer Trend in der Spaßgesellschaft herauszukristallisieren. Im Stuttgarter Fall kann auch niemand mehr behaupten, er hätte die Sache nicht ernst genommen. Von Anfang an fand das Experiment unter Beteiligung eines Wissenschaftlers statt. Es geht also um die gezielte Bewußtseinsveränderung großer Menschengruppen, möglicherweise als einen neuen »Kick«. Vor allem bei Techno-Großveranstaltungen ist es bereits seit langer Zeit gang und gäbe, die Besucher kollektiv mit Längstwellenfrequenzen zu bestrahlen, die sogar mit eigens dafür konstruierten Frequenzgeneratoren erzeugt werden, da herkömmliche Lautsprecher dafür nicht ausreichen. Oft wissen die Veranstalter nicht einmal genau, welche Auswirkungen das auf die Anwesenden hat, sondern man probiert einfach aus, wie sie auf die Niedrigfrequenzen reagieren. Dies zeigt deutlich, daß Frequenzen als emotionale Stimulanz auf dem besten Wege sind, den herkömmlichen (und mit Recht bekämpften) Partydrogen Konkurrenz zu machen. Konsequenz einer solchen Entwicklung ist auch, daß auf diese Weise die bislang ungeklärten Brummtöne, die so viele Menschen belästigen und krank machen, in unzulässiger Weise verharmlost werden. Frequenzsignale sollen ganz offenbar »chic« oder doch zumindest salonfähig gemacht werden, wenn man sie schon nicht mehr totschweigen kann. Originalton Antenne 1: »Der Sex-Brummton ist also mindestens genauso wirksam wie Viagra und rezeptfrei und absolut kostenlos bei Hit-Radio ANTENNE 1 zu hören. Das Preis-Leistungsverhältnis dürfte jeden Schwaben überzeugen.« Dem ist eigentlich nur noch eins hinzuzufügen: Antenne 1 wird durch die gleiche amerikanische Beratungsfirma betreut wie r.s.2 in Berlin.

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X Geheimsache Gehirn Wenn Gedanken sichtbar werden Washington, im Jahre 2054. Scheinbar leben die Menschen in einer heilen Welt, denn es gibt keine Verbrechen mehr. Eine Eliteeinheit der Polizei namens »Pre-Crime« kann potentielle Verbrecher erkennen und verhaften, noch bevor sie ihre Taten begehen können. Sie bedienen sich dazu der Visionen dreier Hellseher, sogenannter »PreCogs«. Schon bald wird jedoch erkennbar, daß diese oberflächlich friedliche und heile Welt in Wahrheit ein Alptraum ist, in dem am Ende jeder auf der Flucht ist.

Das ist in groben Zügen der Plot des Thrillers »Minority Report« von Steven Spielberg, der im Oktober 2002 auch in den deutschen Kinos angelaufen ist. Zusammen mit seinem prominenten Hauptdarsteller Tom Cruise hat Spielberg hier wieder ein Meisterwerk aus Action, Spezialeffekten und Zukunftsvisionen geschaffen. Zukunftsvisionen? Bereits 1996 beklagte James Halperin, seines Zeichens ScienceFiction-Autor und Verfasser des Buches »The Truth Machine«: »Es geschieht alles viel schneller als ich dachte.« Er und seine Berufskollegen haben es heute schwer, denn oft sind ihre »Visionen« schon Realität, noch bevor ihre Bücher gedruckt sind und in den Handel kommen. Im Fall von Steven Spielberg ist es noch extremer, denn seine »Zukunftsvisionen« haben sogar ihre Vergangenheit verpaßt! Um im Voraus zu erkennen, ob ein Mensch möglicherweise in Zukunft ein Verbrechen begehen wird, braucht man nämlich schon heute keine »Hellseher« mehr, denn es gibt eine viel zuverlässiger arbeitende Technologie dafür. Die Methode heißt Brain Fingerprinting (also »Fingerabdruck des Gehirns«) und wurde entwickelt von dem amerikanischen Arzt und Psychiater Lawrence A. Farwell vom privaten Human Brain Research Laboratory in Fairfield, Iowa. Sein Forschungsprojekt wurde in weiten Teilen von der CIA finanziert und resultierte in mehreren Patenten, die Farwell seit Mitte der neunziger Jahre hält. Das Prinzip erinnert auf den ersten Blick an den klassischen Lügendetektor, ist jedoch in Wahrheit viel leistungsfähiger und sicherer. Beim Lügendetektor werden nur emotionale Reaktionen eines Verdächtigen beim Verhör gemessen. Hat der Mensch ganz einfach Angst vor der Untersuchung, kann also auch ein Unschuldiger beim Lügendetektortest durchfallen, während ein besonders hartgesottener Krimineller den Test vielleicht besteht. Larry Farwell behauptet dagegen, daß seine Technologie zu 100 Prozent sicher sei, und es spricht manches dafür, daß er recht haben könnte. Er mißt direkt die Gehimströme eines Menschen und beobachtet, wie das Gehirn selbst auf Fragen oder Bilder von Beweismitteln reagiert. Der Trick ist ganz einfach: Bei der Untersuchung eines Verbrechens hält die Polizei eine Reihe Details vor der Öffentlichkeit geheim, so daß diese bei einer Befragung nur vom Täter wiedererkannt werden können. Eine solche Wiedererkennung eines Bildes oder Sachverhalts ist jedoch im EEG erkennbar, denn das Gehirn erzeugt in einem solchen Moment automatisch, also ohne bewußte Kontrolle, einen starken Ausschlag, ein sogenanntes P300-Signal. Man braucht also nur die Reaktion des Gehirns einer Testperson auf ein für das Verbrechen relevantes Detail mit der Reaktion auf andere Daten zu vergleichen und kann daraus sofort ablesen, ob der Mensch schuldig oder unschuldig ist. 101

Beim Brain Fingerprinting wird der Testperson eine Reihe von Bildern gezeigt, die drei unterschiedlichen Kategorien angehören können: Target: Bilder, die Informationen zeigen, die nur dem Täter bekannt sein können: Probe: Kontrollinformationen. Die Testperson wird angewiesen, auf diese Informationen während des Versuchs genau zu achten (sie also »wiederzuerkennen«). Mit Hilfe dieser Kontrollinformationen stellt man fest, wie das persönliche Wiedererkennungsmuster, der P300-Impuls, im Gehirn dieses Menschen aussieht. Irrelevant: Irrelevante Daten Mögliche Ergebnisse solcher Untersuchungen zeigt Abb. 14.

Abb. 14: Brain Fingerprints einer »schuldigen« und einer »unschuldigen« Person. Aus. L. A. Farwell: Method and apparatus for truth detection. US-Patent Nr. 5,406,956 vom 18.04.1995

In der linken Graphik sieht man deutlich, daß die Gehirnreaktionen auf die ProbeInformationen (Wiedererkennung) sehr ähnlich zu den Reaktionen auf das Target sind. Das heißt, der Proband hat das Target wiedererkannt, er ist schuldig. In der rechten Graphik dagegen stimmen die Reaktionen auf Probe- und TargetInformationen nicht überein. Die Person hat das Target nicht erkannt und ist daher unschuldig. Larry Farwells Erfindung wird zur Zeit von FBI, CIA und anderen interessierten Kreisen lautstark gefeiert. Die Anwendungen sind sehr vielfältig. Farwell selbst nennt in einer seiner Patentschriften mehrere Möglichkeiten: »Organisiertes Verbrechen, Gewaltkriminalität, Wirtschaftskriminalität, Drogenkriminalität, ausländische Gegenspionage, nichttraditionelle Targets und andere Kategorien.« Es interessierte uns natürlich besonders, was er eigentlich unter »nicht-traditionellen Targets« versteht, und so befragten wir Dr. Farwell dazu und erhielten von ihm folgende Antwort: Nicht-traditionelle Targets beziehen sich speziell auf die Terrorismus-Bekämpfung. Brain-Fingerprinting entdeckt spezifische Information, die im Gehirn gespeichert ist. Dies kann benutzt werden, um festzustellen, wer an der Planung oder Ausführung terroristischer Anschläge teilgenommen hat, und es kann auch benutzt werden zur Unterscheidung zwischen einem trainierten Terroristen und, zum Beispiel, einem unschuldigen Gastarbeiter, der kein Terroristentraining absolviert hat.

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Wir alle sind natürlich dafür, daß der weltweite Terrorismus bekämpft wird, doch was Dr. Farwell hier sagt, ist im Grunde »Minority Report« auf technologisch verfeinerter Basis. Man will auf diese Weise Menschen aus verdächtigen Ländern danach unterscheiden, ob sie harmlos sind oder eine potentielle Gefahr darstellen. Das wirft natürlich ernsthafte ethische und verfassungsrechtliche Fragen auf, deren sich auch amerikanische Juristen voll bewußt sind. Was macht man mit einem Menschen, den man als »potentiellen« Terroristen erkannt hat? Kann man ihn einsperren, obwohl er noch gar kein Verbrechen begangen hat, so wie in »Minority Report« geschildert? Es ist schon verblüffend und teilweise auch erschreckend, wie tief die Wissenschaft schon heute in die Erforschung des menschlichen Gehirns eingedrungen ist, und wie wenig von unserer privatesten, innersten Welt, der Welt unserer Gedanken, dabei übrig bleibt. Wenn man es genau nimmt, hat Dr. Farwell hier den ersten Prototyp einer Gedankenlesemaschine entwickelt, wie man sie bislang nur aus Science-Fiction-Filmen kannte. Entscheidend für die Funktionsweise dieser Technologie ist es aber, daß man erkennen kann, ob eine Information für das Gehirn eines Menschen »relevant« oder »irrelevant« ist. Daß das Gehirn dies überhaupt unterscheiden kann und daß man es sogar auf einem Bildschirm ablesen kann, klingt nahezu unglaublich. Was unterscheidet ein »relevantes Auto« (z. B. ein Tatfahrzeug) eigentlich von einem »irrelevanten Auto«? In der Tat weiß die moderne Neurophysiologie schon eine Menge über diese Fragen, viel mehr jedenfalls, als der breiten Öffentlichkeit bewußt ist. Da diese Fragen jedoch auch in engstem Zusammenhang mit dem Thema dieses Buches stehen, wollen wir sie jetzt genauer untersuchen. Lange Zeit war es überhaupt für die Wissenschaft ein Rätsel, wie das Gehirn es leistet, von der großen Zahl aufgenommener Sinneswahrnehmungen, die zunächst ohne erkennbaren Zusammenhang sind, zur bewußten Wahrnehmung ganzheitlicher Objekte zu gelangen. Ein Beispiel: Wir stehen auf einer Straße und sehen ein Auto vorüberfahren. Damit uns diese scheinbar lapidare Tatsache bewußt wird, muß das Gehirn eine erhebliche Vorarbeit leisten. Die Wahrnehmung »Auto fährt vorbei« setzt sich nämlich aus Daten höchst unterschiedlicher Sinnesorgane zusammen: Unsere Augen liefern uns eine Folge von Bildern, die das bewegte Auto zeigen. Gleichzeitig nimmt unser Ohr das Motorengeräusch auf. Unsere Nase registriert den Geruch der Abgase, und die Sinneszellen unserer Haut registrieren den Fahrtwind. Die Gesamtheit dieser komplexen Datenstrukturen – Psychologen sprechen auch von einer Gestaltwahrnehmung – führen uns erst zu der Erkenntnis, daß ein »Auto« an uns vorbeigefahren ist. Dieser Prozess der »Bindung« der einzelnen Daten, wie es Neurophysiologen nennen, läuft in Sekundenbruchteilen ab, ohne daß wir bewußt darauf Einfluß nehmen müßten. Erst seit der Mensch mit Hilfe von Computern versucht, Intelligenz künstlich nachzuvollziehen, können wir ermessen, welch grandiose Leistung das Gehirn Tag für Tag vollbringen muß. Zunächst landen die Daten der Sinnesorgane in vollkommen unterschiedlichen Hirnbereichen. Die visuellen Eindrücke werden von den Augen über die Sehnerven ins Sehzentrum geleitet, das im Okzipitallappen des Großhirns, im Bereich des Hinterkopfes, gelegen ist. Die Höreindrücke hingegen landen in den beiden Temporallappen (Schläfenlappen) an der Seite. Die Tast- und Gefühlseindrücke werden weiter oben in den Parietallappen (Scheitellappen) verarbeitet usw. Wie kann das Gehirn aus diesen weiträumig verteilten Daten einen integrierten Gesamteindruck erzeugen, der uns sagt: »Das Auto fährt, es macht dabei Lärm und Wind und stinkt.«? 103

Doch damit noch nicht genug. Die visuellen Eindrücke z. B. werden im Bereich des Sehrindenfeldes weiter in Einzelheiten, sogenannte »Low-Level-Daten«, zerlegt, da ein so komplexes Muster wie der bildliche Eindruck eines Autos nicht von einer einzelnen Nervenzelle erledigt werden kann. Da gibt es Zellen, die speziell die wahrgenommenen Farben verarbeiten. Andere wiederum widmen sich den Daten hinsichtlich der Abmessungen, Tiefe, Höhe etc. der wahrgenommenen Gestalt, weitere der Form usw. Erst auf diese Weise wird echtes Wiedererkennen von Mustern möglich, das ja nicht einfach darin besteht, das heutige Bild mit früher gesehenen zur Deckung zu bringen. Erst durch die Separation von Details können wir kategorisieren, also einordnen, und nur so ist es uns möglich, eine Gestaltimpression als »Auto« zu erkennen, egal ob es ein Mercedes oder ein Volkswagen ist, ob es nun rot oder grün lackiert ist, ob es ein Cabriolet, eine Limousine oder ein Lieferwagen ist. Auch für die neuesten Computer unserer Tage ist dies noch eine fast unlösbare Aufgabe. Jedes Kind hingegen leistet dies in seinem Gehirn mit Leichtigkeit. Als nächstes muß daher ein Mechanismus existieren, der dafür sorgt, daß wir am Ende trotzdem das Ganze wieder simultan als ein Objekt, in diesem Fall ein »vorbeifahrendes Auto« wahrnehmen. Alle Nervenzellen, die an der Gestaltimpression beteiligt sind, müssen gleichzeitig »feuern«, um uns diesen ganzheitlichen Eindruck zu vermitteln. Sie müssen also miteinander synchronisiert werden. Niemand weiß bis heute, wie das möglich ist. Keine der beteiligten Nervenzellen kann selbst den Synchronisationsvorgang auslösen, weil sie dadurch den anderen vorauseilen würde. Die Steuerungszentrale befindet sich also vermutlich nicht einmal im Gehirn. Die Synchronisation wird durch eine Frequenz erreicht, die etwas höher als die normalen Gehirnfrequenzen, aber immer noch im ELF-Bereich liegt. Nach heutigem Wissen kann sie zwischen 30 und 80 Hertz betragen. Man ordnet sie daher einem neuen Gehirnwellenband zu und nennt sie Gamma-Wellen. (Achtung: Diese Gamma-Wellen sind nicht zu verwechseln mit der bekannten Gammastrahlung, einer sehr harten Form der Radioaktivität, die in einem vollkommen anderen Frequenzbereich liegt). Frequenzband

Frequenz (Hz) Bedeutung

Delta

1-3

Theta

4-7

Alpha

8-12

Beta

13-30

Gamma

30-80

Tiefschlaf, Koma Traumschlaf, Trance, Tiefenmeditation, Hypnose, normaler Bewußtseinszustand bei Kleinkindern und höheren Säugetieren entspanner Wachzustand bei geschlossenen Augen, Meditation angespannter Wachzustand, normale Tagesaktivität bei geöffneten Augen Bindung und Aufmerksamkeit, Integration von Sinnesdaten zu Gestaltimpressionen, Bindung von Raum und Zeit

Tabelle 1: Das elektromagnetische Frequenzspektrum des menschlichen Gehirns Wissenschaftler fassen die Leistung der Gamma-Wellen zusammen unter dem Oberbegriff »neuronale Bindung von Raum und Zeit«, da erst durch sie unterschiedliche Sinnesdaten in unserem Bewußtsein einem festen Ort und einem bestimmten Zeitpunkt zugeordnet werden können. Vielleicht vermitteln sie uns sogar das Zeitempfinden an sich. Gamma-Wellen helfen uns auch zu verstehen, wie es möglich ist, daß wir bei der Wahrnehmung bestimmte Details herausfiltern können: Während wir das Auto beobachten, strömen ja gleichzeitig im selben Moment viele weitere Sinnesdaten in unser Gehirn ein. Vielleicht fliegt am Himmel ein Düsenjäger mit einem Überschallknall über uns hinweg, im Baum zwitschern Vögel, der Wind raschelt im Laub, vorübergehende Menschen reden und lachen. Dennoch kann unser Gehirn so differenzieren, daß es diese 104

Sinnesdaten nicht zum Gesamteindruck »Auto« hinzufügt, obwohl sie zur selben Zeit empfangen wurden, sondern nur diejenigen, die wirklich zum Auto gehören. Voraussetzung ist, daß wir uns wirklich in diesem Moment auf das vorüberfahrende Auto konzentrieren, also unsere Aufmerksamkeit darauf richten. In solch einem Fall, das haben Untersuchungen ergeben, wird die Unterscheidung in »relevante« Daten (d. h. zum Objekt unserer Aufmerksamkeit gehörig) und »irrelevante« Daten ebenfalls mit Hilfe der Gamma-Wellen getroffen. Am Anfang der Wahrnehmung erhalten alle einlaufenden Sinnesdaten ein erstes Gamma-Signal, das »frühe« oder »prästimulus«-Signal, das nur als Zeittaktgeber fungiert, wobei in diesem Moment noch nicht zwischen »relevanten« und »irrelevanten« Daten unterschieden wird. Selbst wenn wir uns auf das Auto konzentrieren, nehmen wir die anderen Geräusche und Bilder dennoch als »gleichzeitig« wahr. Wir sehen das Auto nicht isoliert, sondern in einer Straße, in der Bäume stehen, Vögel zwitschern etc. Danach entsteht jedoch noch ein zweites Gamma-Signal, das »späte« oder »poststimulus«-Signal, das jetzt aber nur noch die »relevanten« Daten synchronisiert. Dadurch wird erreicht, daß wir ein Auto als »Auto« wahrnehmen, ohne dabei den Eindruck zu gewinnen, es würde etwa wie ein Vogel zwitschern. Wohlgemerkt: Diese Differenzierung der Behandlung von Sinnesdaten als »relevant« und »irrelevant« ist nicht etwa eine Eigenschaft des wahrgenommenen bzw. wiedererkannten Objekts, also des Autos, sondern wird dadurch bestimmt, worauf wir gerade unsere Aufmerksamkeit richten. Ein anderer Mensch, der neben uns steht, beobachtet vielleicht im gleichen Moment den Vogel im Baum. Obwohl ihn die gleichen Sinnesdaten erreichen, gelten in seinem Gehirn alle Daten hinsichtlich des Autos als »irrelevant« und erhalten daher nur das »frühe« Gamma-Signal. Das heißt, er hört zwar das Auto fahren, sieht es eventuell auch, kümmert sich aber nicht weiter darum. Statt dessen bindet der »späte« Gamma-Impuls bei ihm alle für den zwitschernden Vogel relevanten Daten zusammen – den Klang des Gesangs, die Größe, die Farbe des Gefieders. Möglicherweise wird er uns hinterher klar sagen können, was für ein Vogel dort im Baum saß und sang, während er keine Ahnung davon haben wird, von welchem Fabrikat der vorbeifahrende Wagen war. Für uns, die wir das Auto beobachteten, gilt das Gegenteil. Ob und wie wir etwas sehen, wird also von unserer Wahrnehmung und unserem Bewußtseinszustand bestimmt, gesteuert durch die Gamma- Wellen. Diese neuen Forschungserkenntnisse zeigen allerdings nur, wie das Gehirn relevante Daten von irrelevanten trennt, nicht jedoch, wo und wie entschieden wird, auf welche Objekte wir eigentlich unsere Aufmerksamkeit richten wollen. Nach allem, was man über die Funktion der GammaWellen weiß, ist dieser »freie Wille«, die »Möglichkeit, bewußt zu wählen«, auf keinen Fall in irgendwelchen Nervenzellen unseres Gehirns beheimatet. Diese Mechanismen wurden im Verlauf der Evolution entwickelt, während der Mensch in einer natürlichen (naturbelassenen) Umwelt wohnte. Wie wir wissen, umgeben uns auch heute eine Vielzahl von elektromagnetischen Frequenzen. Die natürlichen Schumann- oder Erdresonanzfrequenzen liegen dabei in einem Bereich, der auch zu unseren Gehirnfrequenzen synchron läuft. Die erste SchumannResonanz z. B. liegt derzeit bei knapp 8 Hz. Es gibt noch weitere SchumannFrequenzen, die im Beta- und Gamma-Spektrum liegen und auf die wir im Kapitel »Zaubergesang« noch genauer eingehen werden. Die Gleichartigkeit von Gehirn- und Erdfrequenzen folgt ganz einfach aus der Tatsache, daß sich das Gehirn des Menschen

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unter den irdischen Umweltbedingungen entwickelt hat. Trotzdem stören die natürlichen Schumann-Frequenzen unsere Wahrnehmung nicht. Beispielsweise hat man herausgefunden, daß die Bindung visueller Eindrücke im Gamma-Spektrum im Bereich von etwa 40 Hz erfolgt. Die Bindungsfrequenz akustischer Daten liegt etwas niedriger, bei etwa 25 Hz. In beiden Bereichen gibt es keine äußeren Schumann-Wellen exakt gleicher Frequenz. Das heißt, unser Gehirn hat geeignete Frequenzfenster gefunden, in denen die freie Wahl unserer Aufmerksamkeit durch äußere Signale nicht gestört wird. Wie sieht es aber im Fall technischer elektromagnetischer Felder aus? Beeinflussen sie vielleicht die Gamma-Wellen und stören dadurch unsere Wahrnehmungsprozesse? Für die meisten technischen Felder dürfte dies ebenfalls nicht zutreffen. Radio-, Fernseh- und Telekommunikationsfrequenzen liegen um Größenordnungen höher als die hier in Frage kommenden Frequenzen. Die Gefährlichkeit etwa von Handy-Frequenzen (s. Tabelle 2) liegt auf ganz anderen Ebenen: ) Als harmonische Oberwellen der Eigenfrequenz der DNA (150 MHz) können sie direkt auf unsere Erbsubstanz einwirken (vgl. auch »Vernetzte Intelligenz«) ) Handy-Frequenzen sind im Bereich von ca. 8 Hz gepulst, also im unteren AlphaBereich. Dies führt zu einer direkten Wechselwirkung mit dem Gehirn, der allerdings nicht die Gamma-Frequenzen betrifft. Die Gefahr liegt eher darin, daß – wie der Biophysiker Lebrecht von Klitzing es formuliert – hier »einem chaotischen System ein fremder Ordnungszustand aufgezwungen wird«. Oder einfacher ausgedrückt: natürliche Gehirnwellen sind nie regelmäßig. Äußere regelmäßige Frequenzmuster, z. B. HandyModulationen, können aber dem Gehirn ihr Muster aufzwingen. Ob das gut oder schlecht ist, ist eine zweite Frage. Zumindest ist es unnatürlich. Netz

Sender mobil

Sender fest

D1 / D2 C1 / E-plus Ausländische Netze Ausländische Netze

890-915 MHz 1710-1785 MHz 880-890 MHz 876-880 MHz

935-960 MHz 1805-1880 MHz 925-935 MHz 921-925 MHz

Tabelle 2: Frequenzbänder der Funktelefonnetze für einige wichtige Anbieter In manchen Bereichen nutzt die Technik allerdings auch direkt Frequenzen im ELFBereich. Die bekanntesten Beispiele sind unser Haushaltsstrom (50 Hz), militärische Kommunikationsfrequenzen (»Teddybär-Frequenzen«, ca. 76-80 Hz) sowie die Kommunikationsfrequenz schnurloser Haustelefone (100 Hz). Zumindest die erstgenannten beiden Beispiele liegen im Bereich der inzwischen bekannt gewordenen GammaFrequenzen. Da der 50-Hertz-Netzstrom unmoduliert ist, also keine Information trägt, dürfte er das Gehirn nicht beeinflussen. Ganz anders sieht es bei den heutzutage auch schon fast allgegenwärtigen »Teddybär«-Frequenzen aus. Hier ist die Wechselwirkung mit dem Gehirn auch schon nachweisbar, da in einigen Schwerpunktregionen (Berlin, Stuttgart, Köln, Hannover, München) ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung diese Frequenzen als Brummton (Stimulated Gamma Impulse – SGI) hören kann. Ähnliche Phänomene wurden auch aus anderen Ländern wie den USA (u.a. das berühmte Taos-Hum in der Stadt Taos, New Mexico), Großbritannien, Schweden, Polen, Schweiz etc. gemeldet.

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Als Stimulierten Gamma-Impuls bezeichnet man einen künstlich erzeugten kortikalen Höreindruck, der mit Hilfe elektromagnetischer Wellen im Bereich des Gamma-Bandes unter Umgehung des Ohres direkt über die Haut ins Gehirn übertragen wird. In den USA gibt es seit Jahren Patente über Hörhilfen für Hörbehinderte, die sogar bei Gehörlosen funktionieren, da sie Geräuschinformationen auf diese Weise direkt über die Haut in die Hörregion des Gehirns übertragen. Störfrequenzen im Gamma-Bereich können allerdings zusätzlich die Fokussierung der Aufmerksamkeit behindern, so daß z. B. eine Unterscheidung zwischen relevanten und irrelevanten Daten nicht mehr eindeutig getroffen werden kann. Das Ergebnis wären Konzentrationsstörungen und ein Zustand der Desorientierung. Interessanterweise werden genau solche Symptome von Menschen gemeldet, die vom Stimulierten Gamma-Impuls (Stimulated Gamma Impulse) betroffen sind, d. h. zu bestimmten Zeiten oder sogar andauernd Brummtöne hören können, oder – allgemeiner gesprochen – unter dem chronischen Müdigkeitssyndrom (CFIDS) leiden. Ein direkter Zusammenhang mit den ELF-Wellen als Verursacher ist also durchaus naheliegend. Doch die Konsequenzen können noch viel weitreichender sein. Wir wissen, daß natürliche Gamma-Frequenzen uns die normale alltägliche Wahrnehmung der Realität erst ermöglichen. Was würde also geschehen, wenn zum Beispiel ein künstliches, geeignet moduliertes 80-Hertz-Signal von außen auf unser Gehirn einwirken würde? Prinzipiell könnte so die Wahrnehmung ganzer Realitäten stimuliert oder auch blockiert werden. Mit Hilfe einer hochentwickelten ELF-Technologie könnte man also ganze Zivilisationen von unserer Wahrnehmung abgrenzen, d. h. unsichtbar machen, bzw. man könnte sie hinter einer virtuellen Scheinrealität verstecken. Es würde ausreichen, daß das künstliche Gamma-Wellen-Signal unserem Gehirn suggeriert, diese Daten seien »irrelevant«. Jeder, der sich der Funktion der neuentdeckten Gamma-Wellen nicht bewußt ist, würde eine solche Möglichkeit für pure Science-Fiction halten, und wir wollen auch nicht behaupten, daß die Menschheit heute schon über solche Technologien verfügt. Aber was heißt das schon? Bis heute ist die Tradition der Comechingones-Indianer in der Provinz Córdoba in Argentinien in Erinnerung geblieben. Manche ihrer Bräuche und Rituale werden sogar bis zum heutigen Tage noch angewendet. Ihren Überlieferungen zufolge soll sich in den Cerro-Uritorco-Bergen nahe der Stadt Capilla del Monte eine unsichtbare Stadt mit Namen Erks befinden. Diese Stadt kann aber für die Menschen angeblich zeitweise sichtbar werden, wenn man bestimmte Worte der Kraft rezitiert, die keiner heute bekannten menschlichen Sprache angehören. Diese Sprache nannten die Comechingones Irdin, und sie soll aus uralten kosmischen Klängen bestehen. Den vollständigen Text des magischen Zaubergesanges, mit dem man die Stadt Erks wieder sichtbar machen können soll, zeigt Abb. 15. Bevor die Stadt Erks sichtbar erscheint, so heißt es, kommt ein starker Wind auf, und dann erscheinen über den Bergen Säulen aus Licht, die bis zum Himmel reichen. Es gibt Menschen, die bis heute diese Rituale praktizieren, und sie behaupten, daß vor langer Zeit eine Zivilisation aus dem Kosmos die Erde besucht hatte. Als sie unseren Planeten wieder verließen, soll eine Gruppe von ihnen hier geblieben sein. Diese Gruppe soll bis heute in Erks leben, und sie hat angeblich seitdem die Menschheit im Verlauf ihrer Evolution durch alle Epochen begleitet. Sie sollen auch unsere Erbsubstanz mehrmals korrigiert haben und dies bis heute noch tun.

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Eine unglaubliche Geschichte, aber sicher nicht unglaublicher als die isländischen Berichte über die Elfen. Ähnlich wie diese sind die angeblichen Bewohner von Erks von uns durch eine Wahrnehmungsbarriere abgegrenzt. Interessant ist es, daß der »magische Zaubergesang«, mit dem diese Abgrenzung kurzfristig aufgehoben werden kann, wiederum auch zur Manipulation des Wetters geeignet ist. Es ist einigen Menschen gelungen, während eines solchen Rituals nicht nur die Lichter von Erks zu sehen, sondern sogar zu fotografieren. Existiert also die unsichtbare, durch eine Frequenzbarriere von unserer Wahrnehmung abgegrenzte Zivilisation von Erks tatsächlich? Das kann natürlich niemand mit Bestimmtheit sagen. Tatsache ist aber, daß sich durch das Rezitieren des Zaubergesanges – also eines Frequenzmusters – tatsächlich Lichterscheinungen manifestieren können, die objektiv auf Fotos festgehalten werden können.

Abb. 15: Ist dieser »Zaubergesang« wirklich in der Lage, die Stadt Erks sichtbar zu machen?

Wir betreten hier absolutes Neuland. Bislang hatte die Wissenschaft die einzelnen Frequenzbereiche des menschlichen Gehirns vorwiegend den unterschiedlichen Bewußtseinszuständen zugeordnet (s. Tabelle 1), ohne sich um die dabei auftretenden Wahrnehmungsformen zu kümmern. Mit der Entdeckung des Gamma-Bandes hat sich dies grundlegend geändert. Wie wir gesehen haben, hat man bereits Frequenzfenster entdeckt, die zum Beispiel für die visuelle und akustische Wahrnehmung von großer Bedeutung sind. Doch dieser Forschungsbereich steht natürlich noch ganz am Anfang. Pionierarbeit hat hier das Monroe-Institut in den USA geleistet, wo man auf empirischer Basis eine ganze Reihe innerer und äußerer Wahrnehmungen und außergewöhnlicher menschlicher Fähigkeiten bestimmten Gehirnfrequenzen zuordnen konnte, wobei man weit über das Gamma-Band hinaus zu noch höheren Frequenzen (bis etwa 2000 Hertz) gelangte. Das menschliche Gehirn scheint also noch zu weit mehr Frequenzbereichen resonanzfähig zu sein:

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Theta-Bereich: 3,5 Hertz 5,5 Hertz 6,3 Hertz 7 Hertz 7,5 Hertz 7,83 Hertz

Einsgefühl mit allem, beschleunigte Speicherung von Sprache Bewegung jenseits des Wissens, Visionen über notwendige Wachstumsprozesse Mentale oder astrale Projektionen, beschleunigtes Lernen, verbesserte Gedächtnisspeicherung Mentale oder astrale Projektionen, Verbiegen von Objekten, Geistheilung Gewahrsein des Selbst; geführte Meditationen, Kreativität in den Bereichen Kunst, Erfindungen, Musik etc., Kontakt zu geistigen Bewußtseinsformen Elementare Schumann-Resonanz

Alpha-Bereich: 8 Hertz 8,3 Hertz 9 Hertz 10,5 Hertz 12 Hertz

Regression in frühere Lebensphasen oder frühere Leben Visualisierung mentaler Objekte Gewahrsein über die Ursachen körperlicher Unausgeglichenheiten Heilung des Körpers, Geist/Körper-Verbindung, Feuerlaufen Zentrierung

Beta-Bereich: 14-30 Hertz

Normaler Wachzustand

Gamma-Bereich: 33 Hertz 35 Hertz 41 Hertz 55 Hertz 62 Hertz 63 Hertz 70 Hertz 80 Hertz

Vibrationsgefühl, physische Aufgewühltheit Balance der Chakren, Öffnung der mittleren Chakren Gefühl physischer Anstrengung Tantrischer Yoga, Stimulation der Kundalini-Kraft Gefühl physischer Kraft Astrale Projektion Mentale und astrale Projektion Bindung von Raum und Zeit, Orientierung (auch modulierte Teddybär-Frequenzen, Anm. d. Autoren)

Omega-Bereich (Trans-Gamma-Bereich): 83 Hertz 90 Hertz 105 Hertz 108 Hertz 120-500 Hertz 169 Hertz 196 Hertz 247 Hertz 333 Hertz 348 Hertz 440 Hertz 494 Hertz 523 Hertz 698 Hertz 794 Hertz 880 Hertz 988 Hertz 1925 Hertz

Öffnung des dritten Auges Wohlgefühl, Sicherheit, Ausgeglichenheit Überblick über komplexe Situationen Totales Wissen PSI-Fähigkeiten, Psychokinese, Transmutation von Materie Gefühl körperlicher Anstrengung und geistiger Unzulänglichkeit (negativ) Gefühl großer Beruhigung Gefühl des Friedens Inspiration bis Ekstase Gefühl der Liebe Verständnis Geistiges Erwachen (manchmal Angst) Angst, Panik Starkes Liebesgefühl Starker Wille Unbegrenzte Vorstellungskraft Höhere Bewußtheit, Vergeistigung Gefühl der Erleuchtung, bei unverbereiteten Menschen auch Euphorie oder sogar Angst

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Die Forscher des Monroe-Instituts haben jedoch festgestellt, daß die höheren Frequenzen oberhalb des Gamma-Bereiches (die wir zur Unterscheidung als Omega-Bereich bezeichnet haben) nicht bei allen Menschen auftreten. Andere Forscher haben übrigens ähnliche Frequenzbereiche untersucht und kamen teilweise zu überlappenden, teilweise auch zu anderen Ergebnissen. Die Forschung ist empirisch, und wir können wohl in der Zukunft noch so manche Überraschung erwarten. So interessant alle diese Erkenntnisse sind, sie öffnen auch Türen, und nicht hinter allen dieser Türen werden wir etwas finden, was uns gefällt. Die Monroe-Frequenzen beschreiben so, wie sie hier aufgelistet sind, vor allem Wahrnehmungen, Gefühle und Fähigkeiten, die der Mensch in seinem Gehirn in bestimmten Bewußtseinszuständen hervorrufen kann. Doch die Medaille hat zwei Seiten. Wer diese Tabelle kennt, kann sie natürlich auch dafür nutzen, um bestimmte Gefühle bei anderen Menschen künstlich auszulösen.

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XI Mind Control Wo selbst die Schatten noch Schatten haben In der heutigen Zeit, am Anfang des 21. Jahrhunderts, kann man uns Erdlinge auch als »psychozivilisierte Gesellschaft« bezeichnen. Das bedeutet keineswegs, daß unsere Gesellschaft psychologisch gesund oder etwa besonders zivilisiert wäre. Es heißt vielmehr, daß unsere Gesellschaft von einem Problem überschattet wird, und dieses Problem heißt Mind Control (zu deutsch: Gedankenkontrolle). In diesem Schattenbereich haben selbst die Schatten noch Schatten. Mind Control bedeutet »eine Welt, in der jeder menschliche Gedanke, jede Emotion, jede Wahrnehmung und jedes Bedürfnis kontrolliert werden können durch elektrische Stimulation des Gehirns.« (Aussage des Forschungsdirektors der CIA, 1972) Mind Control kann auf zwei unterschiedliche Arten ausgeübt werden: individuell und global. Individuelle Mind Control bedeutet den gezielten Einsatz von Gedankenkontrolltechnologien gegen einzelne Personen. Global wird es in dem Moment, wenn die Manipulatoren sich eines Mediums bedienen, das sehr viele oder prinzipiell sogar alle Menschen erreichen kann. Hierzu gehören natürlich Radio, Fernsehen, Computer etc., aber auch im einfachsten Fall die Atmosphäre der Erde, die bestimmte elektromagnetische Frequenzen überträgt. Experimente zur Mind Control haben in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur Tausende von Tieren das Leben gekostet, sondern auch einer großen Zahl von Menschen das Leben auf Dauer zur Hölle gemacht, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, und das lebenslang, d. h. so lange die Gepeinigten die Torturen aushalten. Der erste wichtige Begriff, den wir in diesem Zusammenhang kennenlernen müssen, ist die Psychochirurgie. Der Moskauer Psychologe Prof. Igor Smirnov steht in einem Operationssaal. Auf dem Operationstisch liegt ein Patient in leichter Narkose. Doch kein Chirurg wird seinen Körper heute aufschneiden. Die geplante Operation bezieht sich auf seine Seele. Fachlich nennt man das Verfahren Prozedur am offenen Bewußtsein. Neben odem Operationstisch befinden sich ein Elektroenzephalograph und einige andere medizinische Apparaturen zur Überwachung der Körperfunktionen (wie z. B. ein EKG), an die der Patient mit Hilfe einiger Elektroden angeschlossen ist, ferner ein ganz normaler Computer und ein geheimnisvoller Apparat, den Prof. Smirnov als »psychotronischen Generator« bezeichnet. Dieser Apparat ist das Herzstück der ganzen Anlage und wird im Verlauf der Operation bestimmte, auf den Patienten zugeschnittene Frequenzen aussenden, die der Patient mit Hilfe eines Kopfhörers hören kann. Der Patient ist nicht bei vollem Bewußtsein, während sein Gehirn diesen Frequenzen ausgesetzt ist. Er wiederholt nur monoton immer wieder ein und das selbe Wort. Mit der Zeit wird seine Sprache immer unartikulierter. Gleichzeitig steigt sein Puls auf 200 Schläge pro Minute. In diesem Moment löscht der psychotronische Generator einen Teil seiner Lebenserinnerungen für immer aus. Nach dieser computergesteuerten Gehirnwäsche entsteht in seinem Bewußtsein ein gewisses Vakuum, das durch bereits vorbereitete Suggestionsinhalte aufgefüllt wird. 111

Die ganze Operation dauert nur ein paar Minuten, doch der Patient berichtet hinterher, es sei ihm wie mindestens vier Stunden erschienen. An diesem Tag ist die ganze Prozedur recht glimpflich abgelaufen, aber in schweren Fällen ist es auch schon einmal zu einem Herzstillstand gekommen. Für solche Ausnahmefälle stehen auch alle notfallmedizinischen Apparate zur Reanimation bereit. Um eine Bewußtseinsmanipulation mit derart chirurgischer Präzision durchführen zu können, ist natürlich zunächst einmal eine genaue Diagnose nötig. In dieser vorbereitenden Phase werden dem Patienten ebenfalls Signale von dem psychotronischen Generator ins Gehirn gesendet, die aber zunächst nur bestimmte unhörbare Fragen enthalten, die direkt an das Unbewußte gestellt werden. Das Gehirn beantwortet diese Fragen unmittelbar und ohne bewußtes Wissen des Patienten durch Veränderungen in den Gehimwellen. Diese Veränderungen werden vom EEG registriert und im Computer gespeichert. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Psychotherapie erfahren weder der Patient noch der Arzt bei diesem Verfahren jemals, um welche Ereignisse aus der Vergangenheit es eigentlich geht. Mit der Speicherung der EEG-Daten im Computer ist der Diagnosevorgang abgeschlossen. Mit Hilfe einer speziellen Software berechnet der Computer statt dessen ein Frequenzmuster, mit dessen Hilfe die belastenden Bewußtseinsinhalte gelöscht werden können. Dieses neu berechnete Frequenzmuster bildet die Grundlage für die psychochirurgische Operation, die wir Ihnen bereits geschildert haben. Zu diesem Zweck wird das Muster wieder einem Rauschen unterlegt und in das Gehirn des Patienten via Kopfhörer zurückgespielt. Alle Patienten kommen zu Prof. Smirnov freiwillig. Er betont, die Methode nur zu Heilzwecken einzusetzen. Allerdings hat er es mittlerweile auch geschafft, seine Methode erfolgreich in den USA zu vermarkten. Berühmt wurde Smirnov in den Vereinigten Staaten Anfang der neunziger Jahre, als er als Berater des FBI und der CIA fungierte, um das Drama um den geplanten Massenselbstmord der Sekte von David Koresh in Waco nach Möglichkeit zu verhindern. Und damit kommen wir schon zur Kehrseite der Medaille, denn Smirnovs Methode eignet sich nicht nur dazu, etwas aus dem menschlichen Bewußtsein zu löschen, sondern auch, um etwas einzupflanzen. Die Vorgänge in und um Waco beweisen es. Smirnov hatte nämlich dem FBI vorgeschlagen, bei telefonischen Verhandlungen mit David Koresh über die Telefonleitung ein Rauschsignal zu übertragen, das in Koreshs Kopf die »Stimme Gottes« (gesprochen von Charlton Heston) erzeugen und ihn zur Aufgabe auffordern sollte. Die anderen Sektenmitglieder sollten durch spezielle Frequenzmuster innerhalb des Rauschens mit den Stimmen ihrer Familienangehörigen eingeladen werden, zurück nach Hause zu kommen. Die Amerikaner hatten dann allerdings die ganze Sache vermasselt, da sie Smirnov nicht richtig zugehört hatten. Anstatt nach seinem Verfahren die Informationen subliminal zu übertragen, spielten sie sie der Einfachheit halber über Lautsprecher ab. Das Ende ist bekannt. Ist das etwa nur Science Fiction? Schön wäre es, aber Sie irren sich. Die technischen Möglichkeiten zur Übertragung von Geräuschen direkt ins Gehirn von Menschen sind seit langer Zeit verfügbar. Schon seit dem zweiten Weltkrieg weiß man, daß bestimmte Sorten von Radar- und Mikrowellen im Kopf von Menschen Klick- und Brummtöne erzeugen können. Später wurden diese Verfahren weiterentwickelt zu kompletten Hörgeräten, die unter vollständiger Umgehung der Ohren jede gewünschte akustische Information direkt im Kopf eines Menschen entstehen lassen können (z. B. US-Patent Nr. 4,858,612 für Philip L. Stockim vom 22.08.1989 und US-Patent 4,877,027 für Wayne B. Brunkan vom 31.10.1989). 112

Abb. 16: Einige US-Patente zur Mind-Control-Technologie. Geräte zur drahtlosen Übertragung akustischer Informationen direkt ins Gehirn sowie die »Silent Sound-Technologie«.

Gedacht waren diese Erfindungen ursprünglich als Hörhilfen für Gehörlose, kamen aber zumeist nicht in den Handel, da sie vorher aus Gründen der nationalen Sicherheit der USA als geheim eingestuft wurden. Damit nun jede der bestrahlten Personen nur die individuell für sie bestimmte Botschaft erhält, müssen natürlich bestimmte persönliche Resonanzfrequenzen ermittelt und verwendet werden. Doch auch diese Technologien sind keinesfalls Zukunftsmusik. So hält z. B. Robert G. Malech bereits seit 1976 ein Patent (Nr. 3,951,134) auf ein Gerät, das drahtlos aus der Entfernung die Gehimwellen eines Menschen messen, analysieren, verändern und dann wieder ins Gehirn zurückspeichern kann.

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Noch neuzeitlicher ist der »biophysikalische Verstärker« Miranda, den eine russische Rüstungsfirma im Auftrag des Verteidigungsministeriums in Moskau entwickelt hat. Miranda wird inzwischen auf der Basis eines Kooperationsvertrages zwischen KGB und CIA vom 24.09.1999 auch in den USA produziert. »Miranda« sendet die gewünschte Information zunächst mit einer willkürlichen Trägerfrequenz auf den Menschen. Gerät der Körper der Person dazu nicht in Resonanz, so startet automatisch eine Analyse, die zu einer schrittweisen Anpassung an die individuelle Situation führt, bis die persönliche Frequenz des Menschen gefunden ist. Von diesem Moment an ist der Mensch vollkommen hilflos in der Gewalt der Person, die ihn mit Miranda angepeilt hat. Der Hauptangriffspunkt der individuellen Mind Control ist natürlich das Gehirn, wobei die Zentren im Vordergrund stehen, in denen Emotionen erzeugt bzw. interpretiert werden. Hierzu gehören die Temporallappen (Schläfenlappen) und das limbische System im Zwischenhirn (Hippokampus und Amygdala, wie die Leser von »Vernetzte Intelligenz« ja bereits wissen). Es zeigte sich nämlich, daß das Einspeisen von Emotionsclustem in das Gehirn ein viel machtvolleres Instrument ist als das Übertragen bloßer verbaler Suggestionen. Die Stimulation von Gehirnregionen, in denen Emotionen und Gefühle sitzen, führt zu Entscheidungen. Die Frequenzmuster des Gehirns, die bei bestimmten Emotionen auftreten, sind bereits intensiv erforscht worden und können teilweise bereits im Computer synthetisch erzeugt werden. Man spricht auch von »geklonten Emotionen«. Laut einem Report des Microwave Research Department am Walter Reed Army Institute kann das gezielte Einspeisen geeigneter elektromagnetischer Frequenzen in das menschliche Gehirn vier mögliche Auswirkungen haben: 1. Verdummung bis zur Debilität 2. Erzeugung innerer Stimmen und anderer akustischer Halluzinationen 3. Störung von Bewegungsmustern und Handlungen 4. Stimulation kontrollierter Verhaltensweisen Schon eine kleine Änderung der Frequenz von ca. 0,01 Hertz kann erhebliche Unterschiede in der Wirkung nach sich ziehen. Jedes individuelle Nervensystem ist selektiv in bezug auf die Frequenzen, auf die es am meisten reagiert. Was hier so nüchtern technisch klingt, führt im Falle der tatsächlichen Anwendung bei einem ahnungslosen Menschen zu einer menschlichen Tragödie: Die Welt des erfolgreichen Werbekaufmanns Michael P. war in Ordnung – bis zu dem Tag, an dem er zu Hause plötzlich von mehreren Stimmen angesprochen wurde, obwohl er allein im Zimmer war. Zunächst glaubte er an einen üblen Scherz, durchsuchte die ganze Wohnung nach Wanzen und versteckten Lautsprechern – ohne Erfolg. Schließlich verließ Michael P. fluchtartig die Wohnung. Doch die Stimmen folgten ihm, wohin er auch ging – und haben ihn bis heute nie mehr verlassen. Von Anfang an wurde ihm klargemacht: »Wir werden nie auf Fragen antworten, wer wir sind und wie wir das machen!« Ansonsten redeten die Stimmen 24 Stunden am Tag nichts als Unsinn oder kommentierten Michaels Handlungen. Einmal bezeichneten sie sich als »Angehörige einer geheimen Polizeieinheit«, ein anderes Mal als »Außerirdische vom Sirius«. Michael P. konnte kaum noch schlafen, er litt an körperlicher Schwäche, Atembeschwerden, Angstzuständen und Konzentrationsstörungen. Sein Denkvermögen war empfindlich gestört, ebenso der räumliche Orientierungssinn und die Fähigkeit zu koordinierten Bewegun114

gen. Andere Betroffene berichten auch von inneren Vibrationsgefühlen, Schmerzzuständen, schwerem Kopf, Haarausfall, neurologischen Ausfallsymptomen, Stimmverlust, hormonellen Störungen, Depressionen, Stimmungsschwankungen, unklarem Kopf, Verwirrung sowie Hörwahrnehmungen wie Brummen, Zischen, Knacken und Rauschen. Hinzu kommt ein Gefühl, Gedanken zu haben, die nicht die eigenen sind. Die Fähigkeit, freie Willensentscheidungen zu treffen, ist reduziert. Michael P. bemerkte bald, daß die Stimmen ein grausames Spiel mit ihm spielten, und er konnte ihr Verhalten nur als absolut gnadenlos und gefühllos bezeichnen. Sie trieben ihn zuweilen an den Rand des Wahnsinns, doch sobald er das Gefühl hatte, am Ende zu sein, und sich mit Selbstmordgedanken trug, schalteten sie plötzlich »einen Gang zurück«. Sie wußten offenbar, daß er für sie wertlos wäre, wenn er tot wäre oder in der geschlossenen Psychiatrie säße. Man muß ausdrücklich festhalten, daß die künstliche Erzeugung aller dieser Symptome durch elektromagnetische Frequenzen heute technisch machbar ist. Zwar wird die bloße Existenz solcher Geräte nach wie vor offiziell geleugnet, doch die Patente existieren und können von jedermann eingesehen werden. Michael P. wagte es nicht, einen Arzt ins Vertrauen zu ziehen. Wie bezeichnet unsere Medizin schließlich einen Menschen mit den geschilderten Symptomen, der Stimmen hört und die Ursache in irgendeiner finsteren Organisation vermutet? Die Diagnose »paranoide Schizophrenie« ist da natürlich naheliegend. Schlimmer noch: Es ist nach heutigem Wissen unmöglich festzustellen, ob ein Mensch schizophren ist oder ob er das Opfer solcher Mind-Control-Experimente geworden ist. Schließlich weiß die Medizin bis heute nicht, was Schizophrenie überhaupt ist, sondern kann nur ihre Symptome beschreiben: Halluzinationen, Realitätsverlust, Persönlichkeitsspaltung, Stimmungsschwankungen, Verlust der logischen Denkfähigkeit usw. Ein objektiver Nachweis, daß ein Fall von Mind Control vorliegt, ist jedoch in der Regel unmöglich zu erbringen, zumindest seit die Technik so weit fortgeschritten ist, daß man allein mit elektromagnetischen Frequenzen arbeiten kann und daher keine metallischen Implantate mehr braucht, die noch bis Anfang der achtziger Jahre zuweilen auf Röntgenbildern nachgewiesen werden konnten. So werden Mind-Control-Opfer in unserer Gesellschaft mehr und mehr in eine absolute Isolation getrieben, da sie von Nichtbetroffenen in der Regel weder Verständnis noch Hilfe zu erwarten haben. Was noch seltsamer ist: Manche von ihnen gehen mit ganz konkreten Beschuldigungen gegen bestimmte Behörden an die Öffentlichkeit. Wenn also diese Behauptungen falsch sind, sollten diese Menschen doch eigentlich entweder verklagt oder in die Psychiatrie eingewiesen werden. Doch in der Regel geschieht gar nichts. Sie werden einfach ignoriert. Kein Betroffener hat auch je – trotz teilweiser intensiver Nachforschungen und Erfahrungsaustausch mit anderen Opfern – irgendein wirklich funktionierendes Mittel zur Gegenwehr finden können. Speziell in den USA sind einige wenige Fälle bekannt geworden, in denen mehrere Angehörige einer Familie gleichzeitig die genannten Symptome entwickelten. Diese Fälle sind besonders wichtig, da es doch sehr unwahrscheinlich ist, daß mehrere Menschen gleichzeitig eine Schizophrenie entwickeln. Manche Betroffenen konnten zudem unter Einsatz erheblicher finanzieller Mittel (die Behörden verweigern ja in der Regel die Zusammenarbeit) Privatdetektive und Technikexperten einschalten, um ihren Fall zu untersuchen. Dabei gelang es dann auch zuweilen, unerklärliche elektromagnetische Frequenzen im Umkreis der betroffenen Personen zu registrieren. Auch Störungen elektro115

nischer Geräte, z. B. von Computern, im Wohnbereich von Betroffenen konnten festgestellt werden, was ebenfalls eher gegen die Diagnose »Schizophrenie« spricht. Bei aller Schwierigkeit einer objektiven Beweisführung in einem Bereich, wo »selbst die Schatten noch Schatten haben« scheint es doch zumindest einige Fälle zu geben, in denen bislang gesunde Menschen nicht einfach schizophren wurden, sondern in verbrecherischer Weise und ohne ihr Wissen Experimenten ausgesetzt wurden. Die technische Möglichkeit solcher Manipulationen – man kann es nicht oft genug betonen – steht außer Frage. Was jedoch keiner beantworten kann, auch die Betroffenen nicht, ist die Frage nach Sinn und Zweck dieser unmenschlichen Foltermethoden. Weder aus den Aussagen der inneren Stimmen – die ohnehin meist nur sinnloses Geplapper von sich geben – noch aus anderen Indizien kann in irgendeiner Weise abgeleitet werden, wer etwas von diesen Praktiken haben könnte und was sein Gewinn wäre. Geht es womöglich nur darum, den Effekt der persönlichen Frequenzen der Menschen genauer zu studieren und besser handhaben zu lernen? Fast könnte man diesen Verdacht hegen, denn es kursieren schon seit längerer Zeit Vermutungen in professionellen Kreisen daß man in diesen persönlichen Frequenzen im Grunde eher ein Hindernis sieht und daher hauptsächlich daran interessiert ist, Methoden zu entwickeln, um diese zu umgehen. Das wahre Ziel wäre es also keineswegs, bestimmte Einzelpersonen zu manipulieren, zu kontrollieren und dadurch natürlich auch zu malträtieren. Wer immer hinter diesen finsteren Projekten steckt – es geht ihm um uns alle, um die globale Kontrolle der Massen. Um so »altmodische Dinge« wie die persönliche Privatsphäre zu überwinden und für Mind Control transparent zu machen, bedarf es eines allgemeinen Zugangs zu den Gehirnen aller Menschen, also einer Technologie, die etwas anders funktioniert als die bislang beschriebene. Grundvoraussetzung ist ein Medium zur Übertragung elektromagnetischer Frequenzen, dem alle Menschen ausgesetzt sind oder das zumindest größe Teile der Menschheit erreicht. Neben den bekannten Massenkommunikationskanälen wie Fernsehen, Radio und Computer kommt hierfür vor allem unsere gute alte Atmosphäre zum Tragen. Dabei geht es keineswegs um Indoktrination durch herkömmliche Formen der Propaganda. Auch bei der globalen Mind Control werden natürlich die Informationen unhörbar, d. h. subliminal, übertragen, um die Möglichkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Manipulationsinhalten von vornherein auszuhebeln. Es ist interessant zu beobachten, wie speziell in Deutschland mit dieser Thematik in den letzten Jahren umgegangen wird. Während weite Teile der Presse und Massenmedien nach wie vor das Thema Mind Control ignorieren oder lächerlich machen – ganz im Gegensatz zur US-Presse übrigens – wird im deutschen Privatrundfunk seit einiger Zeit ganz unverblümt mit diesen Techniken experimentiert (s. hierzu das Kapitel »Signale«). Das Radio ist hierfür ein ideales Medium: es erreicht viele Menschen, kann elektromagnetische Signale mit subliminalen Botschaften problemlos übertragen und – was das Wichtigste ist: das Radio wird sehr oft nur als Hintergrunduntermalung benutzt, d.h. im Gegensatz zum Fernsehen hört man oft nicht so genau hin, was da eigentlich gesendet wird. Die Strategie ist so einfach wie erfolgreich: man nimmt sich eine möglichst beeinflußbare Zielgruppe (vorzugsweise jüngere Menschen), vermittelt ihr den Eindruck, die ganze Sache sei »cool« und voll im Trend und spricht dabei elementarste menschliche Gefühle und Emotionen an wie zum Beispiel Glücksgefühle oder den Sexualtrieb.

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Diese Experimente, die im Gegensatz zu den üblichen, eher schattenhaften MindControl-Methoden öffentlich gemacht wurden, dienen ganz offensichtlich mehreren Zwecken: 1. das Thema »elektromagnetische Veränderung von Gehirnfrequenzen« salonfähig zu machen und aus dem Dunstkreis dunkler Verschwörungstheorien zu befreien. 2. bei den Teilnehmern des Experiments ein Gruppengefühl zu erzeugen (ach wie glücklich sind wir doch alle zusammen) 3. Es wird künstlich ein Bedarf nach künstlichen – geklonten – Gefühlen erzeugt. Wollen Sie etwa nicht glücklich sein? In einem Interview für die Zeitung »Moskovskie Novosti« wurde Prof. Igor Smirnov auch mit der Frage konfrontiert, ob man auf diese Weise nicht z. B. den Ausgang von Wahlen manipulieren könnte. Smirnovs vielsagende Antwort war: »Im Prinzip kann es getan werden. Und es ist nicht schwer. Aber auch nicht interessant.« Einige Jahre später schien es für »Rasputin 2000« dann wohl doch interessant zu werden, denn im russischen Präsidentschaftswahlkampf 2000 wurde Smirnov von dem russischen Medienmogul Boris Beresowski engagiert, für den er die Werbespots für Wladimir Putin überarbeitete. Hierzu wurde ihm eigens ein 1,5 Millionen Dollar teurer Computer zur Verfügung gestellt. Smirnov unterlegte die Putin-Spots mit einem subliminalen Bild, das in 3000 Fragmente zerlegt war. Jedes Bild des Spots wurde mit nur einem dieser Fragmente unterlegt, doch das Unbewußte – so Smirnov – »setzt sie leicht zu einem Bild zusammen. Pro Minute Wahlwerbesendung benötigte Smirnovs Computer sechs Stunden Rechenzeit, um die Manipulationen perfekt zu verbergen. Im oben erwähnten Zeitungsinterview hob Smirnov außerdem hervor, daß es über die herkömmlichen Übertragungswege durch Radio und Fernsehen weitere Möglichkeiten gibt, um subliminale Botschaften zu übertragen. Dabei erwähnte er auch die Möglichkeit direkter Implantierung im menschlichen Gehirn durch »spezielle Radare«. Untersuchungen haben ergeben, daß das Gehirn am besten durch solche elektromagnetischen Wellen beeinflußbar ist, die auf die Frequenzen der Gehirnwellen abgestimmt sind, d.h. im extrem niederfrequenten Bereich (sog. ELF-Bereich, unterhalb von 100 Hz) liegen. Dabei gibt es allerdings einige technische Probleme: zum einen haben derartige Wellen eine Wellenlänge von einigen tausend Kilometern, so daß es nicht so einfach ist, mit ihnen ein so kleines Objekt wie einen Menschen zu »treffen«. Außerdem ist bei der niedrigen Frequenz die Bandbreite sehr gering, um der Welle Informationsmuster aufzuprägen. Expertenstimmen zum Thema »Mind Control« »Die Neurowissenschaft wird zunehmend erkannt als potentielle Bedrohung der Menschenrechte.« (Französische Nationale Bioethik-Kommission, aus »Nature« Nr. 391, 22.01.1998) »Das europäische Parlament ... fordert vor allem ein internationales Übereinkommen über ein generelles Verbot von Forschungs- und Entwicklungsprojekten – ob militärisch oder zivil –, die die Anwendung der Erkenntnisse auf dem Gebiet chemischer und elektrischer Vorgänge oder anderen Funktionen des menschlichen Gehirns beinhalten, die jeder beliebigen Form der Manipulation des Menschen Tür und Tor öffnen könnten.« (Resolution des Europaparlaments in Straßburg vom 14.01.1999) »In der Vergangenheit konnte das Individuum Risiken und Druck konfrontieren unter Bewahrung seiner Identität. Sein Körper konnte gefoltert werden, seine Gedanken und Bedürfnisse konnten durch Bestechung, Emotionen oder die öffentliche Meinung herausgefordert werden, und sein Verhalten konnte beeinflußt werden durch äußere Um-

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stände, aber es hatte immer das Privileg, selbst sein Schicksal zu bestimmen, für ein Ideal zu sterben, ohne seine Meinung zu ändern ... Neue neurologische Technologien jedoch haben eine verfeinerte Effizienz. Das Individuum ist hilflos gegen direkte Manipulation des Gehirns.« (Dr. José Delgado, Yale-Universität) »Die Information, die hier präsentiert wird, wird von manchen als lächerlich betrachtet, da sie nicht konform geht mit ihrer Sicht der Realität, aber manche Leute glauben eben immer noch, die Welt sei eine Scheibe.« (Lieutenant Colonel John B. Alexander, Los Alamos National Laboratories, in »Military Review«, Dezember 1980).

Die Wissenschaftler haben zwei mögliche Lösungen des Problems gefunden. Die eine ist es, Mikrowellen (bzw. Radarwellen) im Gigahertzbereich zu benutzen, die lediglich im ELF-Bereich gepulst sind. Das Gehirn reagiert auf derartige Frequenzen dann genau so gut. Hierfür können zum Beispiel ELF-Ringantennen (wie vermutlich der »Teddybär«) mit normalen Radaren zusammengeschaltet werden. Aus der Technik der Verarbeitung subliminaler Signale weiß man zudem, daß Informationen zur Übertragung ins Unbewußte auch komprimiert werden können, ohne daß die Wirkung darunter leidet. Eine andere Möglichkeit ist es, die gewünschte subliminale Information einer normalen, aber hochenergetischen Radiowelle aufzuprägen und diese in die Ionosphäre zu schießen, wo dann als Reaktion ELF-Wellen mit der gleichen Modulation entstehen. Dies ist die Grundlage der HAARP-Anlage in Alaska. Die gesamte Technik subliminaler Tonübertragung ist mittlerweile weit fortgeschritten. Seit 1992 besitzt die amerikanische Firma »Silent Sounds Inc.« ein Patent für ein »Silent Subliminal Presentation System« (»Lautloses subliminales Präsentationssystem«). Bei den bekannten Subliminalcassetten in früheren Jahren wurden die versteckten Botschaften einfach durch ein lauteres Vordergrundgeräusch (Meeresrauschen, Musik etc.) zugedeckt, was natürlich die Manipulation nur ungenügend verbarg und außerdem bei mehrfachem Abhören auch langweilig werden konnte. Das neue System von Silent Sounds hingegen moduliert die Botschaft auf eine Trägerwelle im oberen Hörbereich (ca. 14,5 kHz) und macht sie – unter Beibehaltung des Rhythmus – vollkommen unhörbar. Es ist dies übrigens ein ähnliches Verfahren, wie es auch Igor Smirnov verwendet. Ein weiterer Vorteil ist es, daß sich auf diesem Wege nicht nur verbale Suggestionen subliminal übertragen lassen, sondern alle Frequenzmuster, die das Gehirn zu interpretieren in der Lage ist und die teilweise viel machtvoller sind. Im Vordergrund stehen hierbei die »geklonten Emotionen«, an denen Silent Sounds vorrangig arbeitet. Die Firma hat über Jahre Frequenzbilder von EEG-Aufzeichnungen von Menschen in allen möglichen Stimmungslagen gespeichert und ausgewertet, so daß sie heute in der Lage ist, mit Hilfe des Computers passende Gehirnwellenmuster für praktisch alle grundlegenden Emotionen des Menschen synthetisch herzustellen (im Fachjargon: zu »klonen«) und als subliminale Botschaft zu übertragen. Der Mensch erhält dann also nicht einen bestimmten verbalen Befehl erteilt, sondern wird künstlich in eine bestimmte Stimmung versetzt. Aussage der Firma: »Eine verbale Subliminalbotschaft allein ist machtvoll, aber die Wirkung geklonter Emotionen ist überwältigend.« Offiziell wird diese Technik natürlich nur unter Verwendung positiver Emotionen eingesetzt, was schlimm genug ist, denn man kann ja dadurch Menschen zum Beispiel zu unkontrolliertem Konsum animieren oder Wahlergebnisse manipulieren (s. o.). Auch das ominöse »Glückssignal«, das der Berliner Radiosender »r.s.2« zu Silvester 2001 ausstrahlte, lag ja im Bereich von etwa 14,5 kHz.

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Bei wem aber liegt die Entscheidung, ob uns ein Glücksgefühl oder Ängste und Depressionen übertragen werden? Die Technik erlaubt beides. Die globalen Mind-Control-Methoden äußern sich bei den betroffenen Menschen daher auch ganz anders als bei den geschilderten individuellen Experimenten. Zum Beispiel tritt das Hören von Stimmen hierbei naturgemäß nicht auf. Bei der globalen Mind Control stehen eindeutig die »geklonten Emotionsmuster« im Vordergrund. Dies macht den Nachweis solcher Praktiken noch schwieriger als bei den individuellen Fällen, denn jeder Mensch erlebt die übertragenen Emotions- und Stimmungsmuster unterschiedlich. Ein allgemeines unspezifisches Angst- oder Depressionsmuster löst eben bei jedem Menschen ganz individuell unterschiedliche Ängste und Sorgen aus seinem persönlichen Lebensbereich aus. Allerdings kann auch eine ganze Palette körperlicher Symptome aus dem Umfeld des chronischen Müdigkeitssyndroms CFIDS auftreten: Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Migräne, Kreislauf- und Verdauungsbeschwerden, häufige und hartnäckige Infekte, Immunschwäche etc. Wenn wir ein Resumee ziehen, so stellt sich die Situation der Mind Control derzeit folgendermaßen dar: 1. Die Technik existiert bereits seit Jahren auf hohem Niveau 2. Militär und Regierungen bestreiten dennoch weiterhin die bloße Existenz dieser Technologien 3. Es gibt eine ganze Reihe von Geschädigten, deren Symptome eindeutig auf den Einsatz globaler oder individueller Mind-Control-Methoden hindeuten. 4. Die Medien – zumindest in Deutschland – machen sich nach wie vor über die ganze Thematik mehrheitlich lustig. 5. Gegenmaßnahmen gegen Mind Control sind bislang nicht bekannt oder zumindest dem Normalbürger nicht zugänglich. In einem Buch »Revolution in Military Affairs and Conflict Short of War« (Revolution in militärischen Angelegenheiten und Konflikten am Rande des Krieges), herausgegeben vom Institut für Strategische Studien des US Army War College, stellen die Autoren fest, die Mind-Control-Technologien stünden »im Gegensatz zu grundlegenden moralischen und politischen Werten der amerikanischen Gesellschaft«. Der militärischen Revolution müsse daher eine »moralische und politische Revolution« vorangehen. Da sich die Autoren nicht vorstellen konnten, daß die amerikanische Gesellschaft solche Veränderungen inklusive der Einschränkungen der persönlichen Privatsphäre hinnehmen würde, dachte man über ein mögliches Szenario nach, das die politische Führung Amerikas dazu bringen könnte, derartige Bedürfnisse des Militärs zu unterstützen. Die Autoren projizierten ein (damals noch fiktives) Szenario ins Jahr 2000, basierend auf »zunehmendem Terrorismus, Drogenhandel und Kriminalität« (die prophetischen Fähigkeiten der amerikanischen Militärs sind doch frappierend, nicht wahr? Sie haben sich nur um ein Jahr »verschätzt«). In dieser Situation sei der Präsident »offen für die Anwendung der Sorte von Psychotechnologie, die den Kern der RMA (revolution in military affairs) bildete in Konflikten am Rande eines Krieges. In dem Maße, wie die Technologie die Art der Gewaltanwendung veränderte, wurden Dinge wie Zivilcourage, Führerschaft von Angesicht zu Angesicht und Kämpfermentalität irrelevant. Daher stellt die Psychotechnologie, die den Kern der RMA bildet, neue Methoden zur Beeinflussung der Psyche des Gegners zur Verfügung, anstelle der klassischen Strategie, ihm nur Angst vor dem Tod einzuflößen.

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In den Tagen vor der RMA waren psychologische Operationen [...] primitiv. Indem sie sich weiterentwickelten in die elektronische und bioelektronische Ära, war es notwendig, unsere ethischen Beschränkungen zu überdenken bezüglich der Manipulation der Gedanken der Feinde (und der potentiellen Feinde), sowohl international wie im Inland. Durch fortwährende Anstrengungen und sehr ausgeklügeltes »Anheben des Bewußtseins« [...] änderten sich auch altmodische Begriffe wie persönliche Privatsphäre und nationale Souveränität.

Die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson warnte übrigens kürzlich davor, daß im Zuge der Terrorismusbekämpfung zunehmend Grund- und Menschenrechte außer Kraft gesetzt werden. Die Sicherheitsbedürfnisse der USA nach den Anschlägen vom 11. September dürften nicht dazu führen, daß die Grundrechte von Einzelpersonen oder Gruppen negiert würden. Unsere biologische und psychische Unabhängigkeit droht auf das Niveau von Hilflosigkeit abzusinken. Aufmerksamkeit scheint also das Gebot der Stunde zu sein. Führende Psychologen raten allerdings eher zu »gesunden Verdrängungsmechanismen«. Die Frage bleibt offen: Wozu das alles? Wer hat ein Interesse daran, Menschen durch Frequenzen derart zu manipulieren, und was erreicht er dadurch? Hierüber kann man natürlich nur Vermutungen anstellen. Mit Hilfe elektromagnetischer Frequenzen läßt sich so ziemlich jede menschliche Emotion, jede menschliche Fähigkeit, ein- oder ausschalten, wie schon aus der Liste der Monroe-Frequenzen hervorgeht. In den USA liefen auch schon Experimente mit der sogenannten Transkraniellen Magnetstimulation (TMS), einer Methode, bei der bestimmte Hirnregionen gezielt einem magnetischen Wechselfeld mit ganz bestimmter Modulation ausgesetzt werden. Dadurch konnten bei künstlerisch vollkommen unbegabten Menschen auf Knopfdruck plötzlich zeichnerische Fähigkeiten geweckt werden oder Rechen- und Gedächtnisleistungen erheblich verbessert werden. Richtet man das Gerät dann auf eine andere Hirnregion, kann der Mensch plötzlich nicht mehr sprechen. Menschen – steuerbar durch eine Art Fernbedienung? Das US-Verteidigungsministerium untersucht derzeit in einer Studie, inwieweit TMS sogar bei übermüdeten Testpersonen, die die Nacht über künstlich wach gehalten worden waren, Leistungen und Reaktionszeiten verbessert. Die Ergebnisse stehen noch aus. All dies deutet in mögliche Richtungen der Anwendung: die Schaffung »idealer Soldaten« bzw. »braver und unkritischer Hochleistungsbürger«. Vergessen wir nicht die Aussagen von Dick Sutphen (s. Kapitel »Arktisches Wiegenlied«): mischt man der Frequenz einen entsprechenden Anteil Alpha-Wellen bei, erzeugt man ein Wohlgefühl bei gleichzeitig leichterer Beeinflußbarkeit und herabgesetzter Kritikfähigkeit. Aber es gibt natürlich auch noch andere Varianten und Möglichkeiten, wozu die ganze Sache dienen könnte. Sieht man dies noch im Zusammenhang mit den Frequenzdrogen, die bereits heute über das Radio verbreitet werden, dann deutet alles darauf hin, daß wir in ein Zeitalter eintreten, in dem allenthalben geeignet geklonte Frequenzen den Ton angeben werden. Emotionen à la carte. Und wer hat das Menü in der Hand? Diese Frage können Sie sich sicher selbst beantworten.

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XII Zaubergesang Der Übergang ins Frequenz-Zeitalter Am Anfang war nur Finsternis. Es gab weder Sonne, Mond noch Sterne, und kein Lebewesen bewohnte die gestaltlose Erde. Doch in ihr schliefen alle Formen des Lebens, die nur darauf warteten, an die Oberfläche gesungen zu werden. Dann dämmerte der erste Schöpfungstag herauf. Die Strahlen der Sonne drangen durch die harte Rinde der Erde ...

Christine Cerny: Australien – Traumzeitstätten und heilige Landschaften Die australischen Ureinwohner, die Aborigines, glauben, das Universum sei während einer früheren Erdepoche, der sogenannten Traumzeit, entstanden. Ihr poetischer Schöpfungsmythos, aus dem wir hier Auszüge zitiert haben, sagt aus, alles Leben sei von geheimnisvollen Schöpferwesen gesungen worden, und im Anschluß an diesen Schöpfungsakt seien diese Wesen wieder in ihre alte Heimat verschwunden, wo immer dies auch gewesen sein mag. Auch unserer christlichen Religion ist der Begriff der Frequenz bzw. des Klanges im Zusammenhang mit der Schöpfung nicht fremd (»Im Anfang war das Wort.«). Viel zu lange haben wir Europäer mit unserem heutigen, von Naturwissenschaft und Technik geprägten Denken derartige Mythen als primitive Phantasieprodukte von Menschen abgetan, die nicht über unser Wissen verfügen. Heute erst sind wir in der Lage zu erkennen, daß diese arrogante Haltung voreilig war. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen uns auf, mit welcher unendlichen Weisheit frühere Völker ein tiefsitzendes, intuitives Wissen über die Gesetze der Natur ausdrückten. So schreibt der Physiker und Anthroposoph Bodo Hamprecht von der Freien Universität Berlin in seinem Aufsatz »Die Musik des Weltenäthers«: ... daß heute alle Zustände der Materie und sogar des Lichtes nach dem Muster der Akustik berechnet werden ... Das Rätsel der diskreten Zustände im Innern der Materie findet also in der Quantentheorie seine Auflösung durch Begriffe wie »Eigenschwingungen«, »Eigenfrequenzen« und »Resonanzen«, die ihren klassischen Ursprung in der Akustik haben.

Das Weltbild der Naturwissenschaft macht zur Zeit einen grundlegenden Wandel durch. Am Ende dieses Prozesses könnte die fundamentale Erkenntnis stehen, daß nicht Atome und Elementarteilchen – also Materie – die Grundbausteine des Universums sind, sondern Frequenzen. Wenn ein materialistisch denkender Wissenschaftler die kleinsten Materiebausteine mit herkömmlichen Verfahren studiert, so entgehen ihm wichtige Informationen. Atome können auf unterschiedlichen Schwingungsniveaus existieren. Ihre chemischen Eigenschaften bleiben dadurch unangetastet. Sobald aber der Bereich des Lebens betroffen ist, werden die in den Frequenzen verborgenen Informationen wichtig, wie wir gesehen haben. Lebende Materie mit höherer Frequenz hat andere Eigenschaften als solche mit niedrigerer Frequenz, und die Frequenzänderungen werden durch das Bewußtsein ge121

steuert – alles Begriffe, mit denen die klassische Wissenschaft im Moment noch sehr wenig anzufangen weiß. Ist es da nicht erstaunlich, daß die australischen Ureinwohner hierüber schon vor Jahrtausenden intuitiv Bescheid wußten? Sie hatten lediglich keine Möglichkeit, dieses Wissen in moderner Wissenschaftssprache auszudrücken. Australien ist ein Land mit uralter und reichhaltiger geomantischer Tradition. Doch ähnlich wie das geheimnisvolle Volk der Kelten haben auch die Aborigines des fünften Kontinents keine gewaltigen steinernen Kultbauten hinterlassen. Ihnen war die Erde selbst heilig, die Felsen, die Bäume, die Tiere, und das ganze Land ist durchzogen von unsichtbaren Energielinien, den Traumpfaden, die noch heute von den Ureinwohnern durchwandert werden. An den Kreuzungspunkten treffen sich die unterschiedlichen Stämme – nicht um gegeneinander zu kämpfen, sondern um ihre Träume auszutauschen. Auf diese Weise – so glauben diese Menschen – halten sie den Schöpfungsvorgang aus der Traumzeit ständig in Gang und tragen damit zum Erhalt ihrer Umwelt bei. Übersetzen wir die Begriffe der alten Mythen in moderne Wissenschaftssprache, so erkennen wir, daß die »Traumzeit« offenbar eine archetypische Erinnerung an eine fern zurückliegende Zeit darstellt, in der die Menschen noch einen traumartigen Bewußtseinszustand hatten. Wir wissen heute, daß die Gehirnfrequenz der höheren Säugetiere bei etwa 7,83 Hertz liegt, also knapp unterhalb dessen, was wir beim Menschen als die Schwelle zwischen Schlafen und Wachen bezeichnen, und mit Sicherheit dürften Menschen der Frühzeit einen ähnlichen Bewußtseinszustand gehabt haben. Wir wissen heute auch, daß diese Frequenz übereinstimmt mit der Eigenfrequenz der Erde, der sogenannten Schumann-Frequenz. Ein Mensch, der träumt, steht also in besonders enger Verbindung zur Erde, so könnte man sagen. Die Verbindung menschlicher Träume und geomantischer Energielinien quer durch das Land dürfte also alles andere als primitiver Aberglaube sein. Wann immer irgendwo auf der Erde ein Gewitter niedergeht, kommt es zu einem Spannungsausgleich zwischen der positiv geladenen Ionosphäre und der negativ geladenen Erdoberfläche. Jeder Blitz sendet dabei Radiowellen der »magischen« Frequenz 7,83 Hertz aus, die durch Resonanzwirkung rund um den Erdball laufen. Auch Blitze spielen in der Mythologie der australischen Ureinwohner seit jeher eine bedeutende Rolle. Schon die uralten Felszeichnungen aus ferner Vergangenheit – der Traumzeit? – zeigen eine Vielzahl von Blitzgöttern. Dies erinnert natürlich an archaische Götter- und Sagengestalten, die auch unserem Kulturkreis nicht fremd sind. Denken wir etwa an den blitzeschleudernden griechischen Göttervater Zeus oder den germanischen Donnergott Donar. In vielen Kulturen werden Wettereinflüsse nicht einmal »Göttern« zugeschrieben, sondern Wesen, die wir eher dem verborgenen Volk zuordnen würden. Denken wir zum Beispiel an die Teguerite auf der Kanareninsel La Palma. Die Schöpferwesen in den australischen Mythen sollen sogar das ganze Universum gesungen haben. Dürfen wir dies eigentlich immer noch als Märchen abtun, wenn der Mensch heute selbst schon in der Lage ist, mit Hilfe eines magischen Zaubergesangs« – der Schumann-Frequenz – Naturgewalten wie den El Niño heraufzubeschwören? Seit uralten Zeiten bereits bezeichneten Menschen Gewitter als den Ausdruck einer »Hochzeit zwischen Himmel und Erde«, zum Beispiel in der indischen Tantra-Lehre. Tatsächlich kommt es ja bei einem Blitzeinschlag zur Entladung einer elektromagnetischen Spannung. In diesem Zusammenhang ist es übrigens interessant zu erwähnen, daß die großen Federhauben, die die Indianer Nord- und Mittelamerikas bei ihren rituellen Tänzen tragen, nicht etwa nur eine Schmuckfunktion darstellen. Wie uns der traditionelle Aztekentän122

zer Xokonoschtletl Gomora einmal erklärte, handelt es sich bei dem Federschmuck in Wirklichkeit um »Antennen«, die die kosmische Energie in den Körper leiten! Sicher sind Vogelfedern nicht unbedingt geeignet, um elektromagnetische Wellen aufzufangen, aber die indianischen Traditionen könnten als Hinweis darauf dienen, daß die Vorfahren dieser Völker vielleicht anderen Wesen dabei zugesehen haben, wie sie mit Hilfe spezieller Antennen tatsächlich Schumann-Wellen auffingen. Wie wir im Kapitel »Arktisches Wiegenlied« darlegten, können ja dadurch bestimmte Gehirnfrequenzen angeregt und veränderte Bewußtseinszustände ausgelöst werden. Haben die Vorfahren der Indianer dem – damals noch nicht verborgenen – Volk dabei zugesehen, wie es mit Hilfe eines »magischen Zaubergesangs« Bewußtseinskräfte weckte? Ist es eigentlich noch erstaunlich, daß die Hauptgottheit der Huichols, die diese bei ihren drogeninduzierten Bewußtseinsreisen angeblich aufsuchen, in Form eines Hirsches dargestellt wird, genau wie der keltische Gott Cernunnos? Ebenso wie die Federkrone könnte auch das Hirschgeweih als Umschreibung eines technisch ungebildeten Menschen für eine Antenne verstanden werden! Zu welchem Zweck sollten die inzwischen namenlosen Völker der Vorzeit mit Hilfe von Antennen Schumann-Wellen auffangen und in ihr Gehirn leiten? Wir deuteten es schon mehrfach an: die bei Gewittern auf natürliche Art und Weise entstehenden Schumann-Wellen haben Frequenzen, zu denen unser Gehirn resonanzfähig ist und durch die ganz bestimmte Bewußtseinszustände ausgelöst werden können. Um dies zu erreichen, muß man übrigens nicht erst auf ein Gewitter warten. Die Schumann-Wellen stehen auch zur Erde in Resonanz. Das bedeutet, wenn irgendwo auf der Welt ein Blitz einschlägt, erzeugt er eine Schumann-Welle, die sehr stabil ist und rund um unseren Globus läuft. Der Blitz ist eine lokale Erscheinung, die daraus entstehende Radiowelle dagegen ist ein globaler Effekt, der an jedem Ort der Erde messbar und dann natürlich auch fühlbar ist. Die NASA hat einmal durch umfangreiche Satellitenmessungen ausgerechnet, daß zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf der Welt mehr als 2000 Gewitter im Gange sind, die pro Sekunde zusammen etwa 100 Blitze erzeugen. Dies erklärt auch die merkwürdige Tatsache, daß selbst bei schönem Wetter zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre ständig eine elektrische Spannung zwischen 200.000 und 500.000 Volt herrscht. Man muß lernen, global zu denken: Wenn bei uns zufällig schönes Wetter ist, heißt das noch lange nicht, daß es nicht zur gleichen Zeit irgendwo anders blitzt und donnert. Die SchumannWellen sind jedenfalls, so lernen wir aus diesen Fakten, zu jedem Zeitpunkt überall auf der Welt vorhanden und meßbar. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten ist natürlich die Gewitteraktivität in den Tropen am höchsten, so daß diese auch den größten Einfluß auf die elektromagnetischen Aktivitäten in der Erdatmosphäre haben, und damit kommen wir wieder zurück nach Australien. Jeden Nachmittag findet in der nordaustralischen Stadt Darwin das gleiche Schauspiel statt. Eine große Menschenmenge versammelt sich in neugieriger Erwartung am Strand – nicht um zu baden, obwohl dies in der feuchten Hitze der Tropen sicher ein angenehmer Zeitvertreib wäre. Nein – alle diese Menschen warten auf das Heranziehen der täglichen Gewitter. Darwin ist die Stadt mit den meisten Gewittern auf der ganzen Welt. Was bei uns im Sommer ab und zu stattfindet, wenn sich ein Hochdruckgebiet überhitzt hat und auf eine atlantische Kaltfront prallt, gehört für die Bewohner Darwins zur alltäglichen Gewohn-

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heit. Und man muß es ehrlich zugeben – diese tropischen Gewitter bilden ein imposantes Naturschauspiel mit einer Farbenpracht, wie wir sie in unseren Breiten nicht kennen. Es ist also kein Wunder, wenn Atmosphärenphysiker, die die Eigenschaften von Gewittern studieren wollen, einen solchen Ort aufsuchen, der ihnen Tag für Tag reiches Anschauungsmaterial bietet. Es gehört zu den seltsamen Fügungen unseres Lebens, daß dadurch ausgerechnet die Stadt, die den Namen von Charles Darwin trägt, dem Entdecker der Evolutionslehre, zum Ausgangspunkt wissenschaftlicher Forschungen wurde, die uns möglicherweise revolutionäre Erkenntnisse über die Evolution des menschlichen Bewußtseins liefern werden.

 Die Forschungen begannen, wie so oft, mit relativ unattraktiver wissenschaftlicher Kleinarbeit, und so kamen Anfang der neunziger Jahre Dr. Earle Williams vom Meteorologischen Institut des Massachusetts Institute of Technology und seine Kollegen Rutledge und Keenan nach Darwin, um zunächst einmal die Häufigkeit der Blitze in dieser Region zu messen. Dabei kamen sie zu einer bemerkenswerten Erkenntnis, die auf den ersten Blick fast komisch klingt: Blitze sind nämlich hochgradig hitzeempfindlich! Genauer gesagt: Wenn in einer tropischen Region wie der Gegend um Darwin die Lufttemperatur nur um ein Grad steigt, dann steigt die Anzahl der Blitze um 400%800%. Später fand man heraus, daß auch in den anderen Klimazonen der Erde die Blitzaktivität temperaturbedingt ansteigt, und zwar in den Subtropen immerhin noch um 200%-400%, in gemäßigten Regionen um 100%-200%, jeweils bezogen auf ein Grad Erwärmung. Diese Entdeckung schien zunächst nur eine Kuriosität am Rande des Wissenschaftsgeschehens zu sein, doch schon bald erkannten die amerikanischen Wissenschaftler ihre außerordentliche Bedeutsamkeit. Wir alle wissen ja seit langem, daß sich durch die zunehmende Verschmutzung der Erdatmosphäre durch Kohlendioxyd – den sogenannten Treibhauseffekt – die Erdatmosphäre unaufhaltsam erwärmt. Die außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer in Mitteleuropa Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre ließen uns alle diese Auswirkungen am eigenen Leibe spüren. Dennoch ist es unter den Meteorologen nach wie vor umstritten, ob es diesen globalen Erwärmungseffekt überhaupt gibt. Der Grund ist, daß die Wissenschaft bis heute noch viel zu wenig über die Wetterentstehung weiß, um verlässliche Aussagen darüber zu machen, welches Wetter denn nun »normal« und welches »abnormal« sei. Auch die langfristigen Temperaturmessungen reichen nur etwa 130 Jahre zurück – ein zu kurzer Zeitraum, um zu ermessen, ob die heißen Sommer der letzten Jahre nur eine natürliche Schwankung darstellen oder wirklich auf eine globale Erwärmung hinweisen. Hierzu reichen örtliche Wetterbeobachtungen nicht aus, sondern es müssen globale Messungen erfolgen. Doch schon der Begriff »globale Erwärmung« ist – ähnlich wie bei der Entwicklung des Erdmagnetfeldes – nicht unproblematisch, denn auch die Temperaturverteilung auf der Erde ist ja, wie wir wissen, alles andere als gleichförmig. Es gibt die unterschiedlichsten Klimazonen, die alle ein eigenes Temperaturprofil und eigene Wettererscheinungen haben. Einige Beobachtungen sprechen allerdings eine mehr als deutliche Sprache. So fand zum Beispiel die NASA heraus, daß das Pflanzenwachstum in den nördlichen Regionen der Erde von 1981 bis 1991 um 10% zugenommen hat. 124

Das Worldwatch-Institut stellte fest, daß der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen im Jahre 1996 mit 6,25 Milliarden Tonnen einen erneuten Rekordhöchststand erreicht hat, vor allem verursacht durch die mittlerweile 495 Millionen Autos auf der Welt. Übrigens – ungeachtet der Tatsache, daß der Sommer 1996 in fast ganz Europa völlig verregnet ausfiel, war es global das viertwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren. Die regelmäßige Messung der Schumann-Wellen wird voraussichtlich allen Spekulationen und Mutmaßungen ein Ende bereiten. Endlich haben die Wissenschaftler ein Instrument gefunden, um die weltweite Temperaturentwicklung überwachen zu können. Aufgrund der sensiblen Reaktion der Blitze auf Temperaturänderungen braucht man nämlich nur regelmäßig die Anzahl der Blitze auf der Welt zu zählen – vor allem in den Tropen, die ja für unser Weltklima maßgeblich verantwortlich sind – und kann dann auf eventuelle globale Erwärmungseffekte zurückschließen. Auf den ersten Blick klingt dies nicht durchführbar. Sollte man etwa nunmehr ständig Wissenschaftler in Flugzeugen rund um den Globus fliegen und Blitze zählen lassen? Oder übernehmen dies Satelliten? Wie kann man gewährleisten, daß ihnen nicht ein paar Blitze bei der Zählung entgehen? Niemand kann ja gleichzeitig an allen Orten sein! Zum Glück ist die Lösung viel einfacher. Jeder Meteorologe oder Atmosphärenphysiker kann diese Messungen bequem von seinem heimatlichen Institut aus machen, ganz egal, wo es seinen Sitz hat. Wie wir inzwischen wissen, erzeugt jeder Blitz, der irgendwo auf der Erde einschlägt, eine Schumann-Welle, die dann durch Resonanz mit der Erde rund um den Erdball läuft und praktisch überall gemessen werden kann. Wenn es also nicht darum geht, wo im einzelnen die Gewitter stattfinden, sondern nur, die Entwicklung der Gesamtzahl der Blitze zu erfassen, dann braucht man nur irgendwo auf der Welt regelmäßig die Intensität und das Verhalten der Schumann-Wellen zu überwachen. Diese Messungen sind seither das Ziel mehrerer Forschungsprojekte, die überall auf der Welt laufen, unter anderem in Massachusetts unter der Leitung von Earle Williams, aber auch an der Universität Fairbanks in Alaska, wo Prof. Davis Sentman lehrt und forscht, sowie am Nagycenk-Observatorium der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Sopron unter der Leitung von Dr. Gabriella Sátori. Da diese Forschungen noch relativ neu sind, gibt es natürlich bisher nur wenige Möglichkeiten zu Langzeitaussagen, doch aufgrund jährlicher Schwankungen, die genau mit unseren Jahreszeiten konform gehen, herrscht unter den beteiligten Wissenschaftlern derzeit Einigkeit: Die Veränderung der Intensität der Schumann-Wellen – irgendwo auf der Welt gemessen – ist ein verlässlicher Indikator für die globale Klimaentwicklung. Dies allein ist schon eine außerordentlich bedeutsame Erkenntnis, gibt sie der Menschheit doch ein einfaches und relativ billiges Messverfahren in die Hand, um etwa die Auswirkungen umweltschädlicher Technologien, aber auch die Wirksamkeit weltweiter Umweltschutzmaßnahmen zu überwachen. Wir wollen aber an dieser Stelle ganz einfach den Spieß umdrehen und kommen so auf ein Resultat, das vielleicht noch wichtiger für die Menschheit sein wird: Durch die globale Erwärmung der Erdatmosphäre steigt die Intensität der SchumannWellen unaufhaltsam an. Dies bewirkt, daß die extrem niedrigen Frequenzen dieser Wellen zunehmend stärker auf unser aller Bewußtsein ein wirken werden. Unsere Generation wird möglicherweise keine Antennen mehr brauchen, um diese Frequenzen zu spüren. Die Erde selbst dreht den »magischen Zaubergesang« langsam lauter. Und was noch paradoxer – fast komisch – ist (wenn es nicht so ernst wäre): Die Ursache für diese Entwicklung sind unsere eigenen menschlichen Fehler, unser Unver125

mögen, auf technische Entwicklungen zu verzichten, die unsere Umwelt langsam zu zerstören drohen. Viel wurde schon über die Folgen der Umweltzerstörung diskutiert. Die Meinungen darüber sind geteilt: Während eine Fraktion der Meinung ist, es sei ohnehin schon alles zu spät und die Menschheit sei dem Untergang geweiht, wiegeln andere ab und sagen, es sei alles noch zu retten, wenn man nur an die Wirtschaft Appelle zu freiwilligen Verzichtsmaßnahmen richtete. Diese Debatten haben sich schon seit langem als fruchtlos erwiesen. Drei Umweltgipfelkonferenzen – in Rio, Berlin und Kyoto – haben schon stattgefunden, und die Ergebnisse machen nachdenklich. In Kyoto wurden sogar Versuche erkennbar, Earle Williams und seinen Kollegen einen Maulkorb zu verpassen, nämlich »aus Kostengründen« das weltweite Meßnetz zur Klimaüberwachung abzubauen. Umweltschützern scheint also wirklich nur die Resignation zu bleiben. Doch dann gibt es noch eine dritte Fraktion, die eher im New-Age-Bereich angesiedelt ist und sagt, die Erde selbst werde sich gegen unsere Fehler zur Wehr setzen. Da ist dann von bevorstehenden Katastrophen von apokalyptischen Ausmaßen die Rede, die die Menschheit am Anfang eines neuen Zeitalters dezimieren würden. Als »Beweise« werden in der Regel Prophezeiungen aus früheren Zeiten oder auch die JohannesOffenbarung in der Bibel herangezogen. Diese Aussagen klingen natürlich sehr mystisch und stimmen so pauschal auch nicht. Dennoch zeigen auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen, daß sie einen wahren Kern beinhalten. Nur – die Realität erweist sich wieder einmal als spannender als jede sensationelle Endzeitprophezeiung. Es stimmt – die Erde hat Gegenmaßnahmen gegen unsere verfehlten Aktivitäten in Wirtschaft und Politik längst in die Wege geleitet, indem sie auf die globalen Veränderungen reagiert – zum Beispiel mit einer Erhöhung der Intensität der Schumann-Wellen. Dies kann, wie wir gesehen haben, tatsächlich Wetterkatastrophen von nahezu apokalyptischen Ausmaßen herbeiführen, möglicherweise auch Erdbeben und Vulkanausbrüche. Es dürfte kein Zufall sein, daß El Niño, aber auch Überschwemmungen in Deutschland in den letzten Jahren häufiger auftreten als je zuvor. Gleichzeitig wirken aber, wie wir wissen, die Schumann-Wellen auch direkt auf unser Bewußtsein ein. Sie könnten uns helfen, eine höhere Bewußtseinsstufe zu erlangen, auf der wir dann unsere irdischen Probleme leichter lösen würden. Es drohen durchaus Umweltkatastrophen nie gekannten Ausmaßes, doch die Erde selbst läßt uns Menschen ein Hintertürchen offen! Wer die Johannes-Offenbarung genau studiert hat, sollte das eigentlich auch wissen. Schließlich kann man dort klar und deutlich lesen, daß noch vor Beginn der geschilderten globalen Katastrophen, die dem Szenario von El Niño durchaus ähneln, eine große Anzahl von Menschen ganz offenbar in eine höhere Bewußtseinsstufe aufsteigt. Im Gegensatz zu den demagogischen Äußerungen vieler Sektenführer unserer Tage, die mit der Angst der Menschen Schindluder treiben (»Nur wer an mich glaubt, wird gerettet werden«) handelt es sich bei den Aufgestiegenen der Johannes-Apokalypse nicht einmal nur um auserwählte »Gläubige«, sondern durchaus auch um »Heiden«. Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen. (Off. 7,9)

Und weiter heißt es: Diese sind's, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. (Off. 7,14)

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Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze. (Off. 7,16)

Keine Rede davon, daß diese »Heiden aller Völker und Sprachen« zuerst zu einer bestimmten Religion hätten übertreten müssen. Statt dessen scheint sich lediglich ihr Äußeres (ihre körpereigene Ausstrahlung?) verändert zu haben. Erst dann werden die apokalyptischen Ereignisse eingeleitet durch die sieben Donner. Die biblische Apokalypse beschreibt also keinesfalls eine Auslöschung der Erde oder der Menschheit, sondern einen mehrstufigen Transformationsprozeß. Im ersten Schritt kommt es zu einer Aufspaltung der Menschheit in zwei Gruppen. Die eine Gruppe wird ganz offenbar auf eine höhere Energieebene gehoben und hat mit den darauffolgenden Ereignissen auf der Welt nichts zu tun. Dies bedeutet keineswegs, daß sie von der Erde in den »Himmel« entrückt würden. Zumindest steht in der Bibel nichts davon. Deutlich wird dies, wenn man auch die in der Bibel enthaltenen kryptischen und kabbalistischen Ebenen hinzuzieht. Neben der offiziellen Heiligen Schrift gibt es ja das alte jüdische Buch der Kabbala, in dem gewisse Verschlüsselungsregeln aufgeführt sind, die Zugang zu geheimen Informationen liefern. Bekanntlich ist das hebräische Alphabet zugleich Zahlsystem gewesen, wodurch jedem Buchstaben eine Zahl und damit ein gewisser Sinngehalt zugeordnet wird. Dies wurde seit Jahrhunderten immer wieder von Kabbalisten anhand hebräischer Urtexte der Bibel untersucht. Besonderes Augenmerk verdienen dabei die Zahlen im Bibeltext, die allgemein als direkte Verschlüsselung konkreter Informationen angesehen werden. An vielen Bibelstellen werden erstaunlich exakte Zahlenangaben gemacht, so auch in der Offenbarung, wo es im 14. Kapitel heißt: Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm 144.000, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihrer Stirn ... Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen denn die 144.000, die erkauft sind von der Erde.

Nach Ansicht des amerikanischen Physikers und Kabbalisten Samuel Bousky ist der Prozeß der Bewußtseinstransformation direkt in der Zahl 144.000 verschlüsselt: 100 bedeutet das Unbewußte, 40 den Geist, 4 das Überschreiten einer Schwelle. Die 1000 steht für Fortschritt. Insgesamt kommt Bousky zu folgender Interpretation der Zahl 144.000: Diejenigen, die die Schwelle vom Unbewußten zum bewußten Geist erfolgreich überschreiten.

Wir brauchen wohl kaum noch zu erwähnen, daß diese Menschen ein »Lied« singen, das niemand anders außer ihnen lernen konnte. Die Zurückgebliebenen dagegen müssen eine ganze Reihe von Naturkatastrophen überstehen, wobei es sicher auch zu zahlreichen Todesfällen kommt. Sie müssen das totalitäre Regime eines falschen Propheten erdulden, doch am Ende steht auch für sie »ein neuer Himmel und eine neue Erde«. Ein solcher Aufspaltungsprozeß der Menschheit, in dessen Verlauf ganze Völker für uns Zurückgebliebene scheinbar spurlos verschwunden sind, scheint aber im Verlauf unserer Geschichte schon mehrfach stattgefunden zu haben. In diesem Zusammenhang ist oft von einem »magischen Zaubergesang« die Rede, der diese Menschen unsichtbar machte, d. h. in eine andere Bewußtseinsdimension übergehen ließ, zu der wir auf unserer Bewußtseinsstufe keinen Zugang haben. Vielleicht bedienten sie sich dazu auch bestimmter Antennen, die dann von späteren Völkern aufgrund der Überlieferung mehr oder weniger originalgetreu als Federhauben oder Hirschgeweihe nachgeahmt wurden.

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Schließlich werden solche Utensilien noch heute verwendet bei Ritualen, die der Bewußtseinserhöhung dienen sollen. In der Bibel ist dagegen weder von menschengemachten »Zaubergesängen« noch von irgendwelchen Hilfsapparaturen die Rede. Der Übergang der ersten Gruppe von Menschen in die höhere Bewußtseinsstufe scheint auf irgendeine geheimnisvolle Art von selbst vonstatten gegangen zu sein – durch Einwirkungen der Erde selbst? Durch die Schumann-Wellen, die die Zurückgebliebenen nur als »sieben Donner« erlebten? Auf jeden Fall beschreibt die Johannes-Offenbarung erstaunlich genau einen Vorgang, wie er durch Schumann-Wellen ausgelöst werden kann – hervorgerufen durch Gewitter, mit Auswirkungen auf das menschliche Bewußtsein und mit darauffolgenden Naturkatastrophen. Doch die Johannes-Offenbarung ist nicht das einzige Beispiel. Auch in der alten isländischen Liedersammlung der »Edda« ist eine Prophezeiung enthalten, die den Titel »Völuspá« trägt, »Der Seherin Weissagung«. In dieser dramatischen Götterdichtung ist die Erschaffung der Erde durch das Göttergeschlecht der Asen ebenso enthalten wie »der Welt Untergang, der Asen Fall«. Interessant ist dabei, daß in der isländischen Mythologie die Grenze zwischen Heimdalls Geschlecht, der Menschenwelt, und Asgard, dem Wohnsitz der Götter, durch Jörmungand, die sogenannte Midgardschlange, symbolisiert wird, die im Weltmeer liegt und die gesamte Erde umspannt. Ist das Bild dieser Schlange nicht ein treffendes Symbol für die ebenfalls weltumspannenden Schumann-Wellen? Diese Trennung wäre demnach keine räumliche, sondern eher eine Bewußtseinsschwelle, denn die Schumann-Frequenz ist es ja gerade, die den Menschen in einem traumähnlichen Bewußtseinszustand verharren lässt. Wir haben bereits Beispiele kennengelernt, in denen sich offenbar verborgene Intelligenzen von uns mit Hilfe von Frequenzen abgrenzen. Die Schilderung des »Weltenendes« in der »Edda« zeigt, daß dies richtig ist, denn dort zeigt sich die Midgardschlange auch als Auslöser großer Wetterkatastrophen: Hrym fährt von Osten und hebt den Schild, Jörmungand wälzt sich im Jötunzorne. Der Wurm schlägt die Flut, der Adler facht, Leichen zerreißt er, los wird Naglfar.

Im weiteren Verlauf kommt es auch zu ungeheuer blutigen Kriegshandlungen, und der Fenriswolf, der Bewacher der Unterwelt, wird freigesetzt. Er entspricht ganz offenbar dem »Tier« der biblischen Offenbarung, denn er greift den Göttervater Odin an und tötet ihn, um die Macht an sich zu reißen. Doch Odins Sohn Widar gelingt es, den Höllenhund zu überwinden, wodurch die entscheidende Wende eingeleitet wird. Als nächstes wendet sich Widar »wider den Wurm« (die Schlange), und nach einem letzten Autbäumen der titanischen Gewalten entsteht auch in der Weissagung der »Edda« eine neue Welt: Sie sieht auftauchen zum anderen Male Aus dem Wasser die Erde und wieder grünen. Die Fluten fallen, darüber fliegt der Aar, Der auf dem Felsen nach Fischen weidet.

Was für diese entscheidende Wende verantwortlich ist, zeigt die nächste Strophe: Die Asen einen sich auf dem Idafelde, Und sprechen vom mächt'gen Umspanner der Welt. Uralter Sprüche sind sie da eingedenk Und von Fimbulty gefundner Runen.

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Die Midgardschlange – der »mächt‘ge Umspanner der Welt« – wird also besiegt durch uralte Sprüche und Runenmagie. Doch irgend etwas scheint an der ganzen Sache nicht zu stimmen. Wie können Schumann-Wellen zur Bewußtseinserhöhung beitragen, wie es die Johannes-Offenbarung bei der Beschreibung der 144.000 auf dem Berg Zion ausdrückt? Bilden sie nicht gerade, wie in der »Edda« geschildert, die unüberwindbare Schwelle zwischen Menschen und »Göttern«? Sagten wir nicht im Kapitel über das HAARP-Projekt, daß diese Wellen im Gegenteil bewußtseinstrübend sind? Dies mag vor Jahrtausenden und vielleicht auch jetzt im Moment noch der Fall gewesen sein. Es gibt aber – ebenfalls in Form neuester Erkenntnisse der Naturwissenschaft – Anzeichen dafür, daß sich in absehbarer Zeit daran etwas ändern wird. Um so erstaunlicher, daß so uralte Prophezeiungen wie die Offenbarung oder die »Völuspá« dies bereits berücksichtigen. Zunächst einmal kann man nach neueren Forschungsergebnissen nicht mehr nur von der Schumann-Frequenz reden, denn es gibt mehrere davon. Die Erde ist nicht nur zu einer einzigen Frequenz, also einem bloßen Ton, resonanzfähig, sondern singt tatsächlich einen mehrstimmigen Zaubergesang. Heutzutage kann man sich im Internet diesen Zaubergesang sogar anhören, aufgezeichnet vom Inspire VLF Radio Receiver am NASA Marsh all Space Flight Center in Huntsville, Alabama (z. B. auch über unsere Website zu erreichen). Bereits seit etwa dreißig Jahren ist es der Wissenschaft bekannt, daß bei Gewittern tatsächlich neben der elementaren Schumann-Frequenz von 7,83 Hertz noch weitere Resonanzschwingungen erzeugt werden. Bis heute konnten mindestens acht solche Frequenzen identifiziert werden. Die – abgerundeten – Schwingungszahlen liegen bei 8, 14, 20, 26, 33, 39, 44 und 50 Hertz. Nicht nur die erste Schumann-Frequenz liegt in einem Bereich, für den das menschliche Gehirn empfänglich ist, sondern dies gilt mindestens für die ersten sechs. Damit wird der Mensch also nicht nur mit den »einschläfernden« Theta-Wellen von 7,83 Hertz bombardiert, sondern gleichzeitig auch mit zusätzlichen Wellen, die allesamt im Beta- und Gamma-Wellenbereich liegen, die als charakteristisch für den Wachzustand gelten bzw. die Koordination unserer Wahrnehmung beeinflussen. Nun ist die unterste, klassische 7,83-Hertz-Frequenz zweifellos die intensivste. Dafür bilden die höheren ein Spektrum unterschiedlicher Schwingungen, für die das Gehirn allesamt empfänglich ist. Das Schumann-Frequenzspektrum in Abb. 17 ist dem des menschlichen Gehirns auffallend ähnlich, denn auch bei EEG-Messungen sind die Alpha- und Theta-Frequenzen durch weite, hohe Ausschläge gekennzeichnet, während die Beta-Wellen flach und unruhig sind. Die Schumann-Wellen tendieren also als Ganzes eher dazu, gleichzeitig das menschliche Gehirn zu beruhigen und aufzuwecken. Das Resultat dürfte ein Zustand der Gehirnsynchronisation sein, der für uns momentan noch schwer vorstellbar ist. Neueste Ergebnisse der Gehirnforschung zeigen nämlich, daß die alte Vorstellung, daß das Gehirn einfach von außen angebotene Frequenzen nachvollzieht, zu einfach war und den wirklichen Vorgängen nicht gerecht wird. Statt dessen reagiert das Gehirn auf äußere Energien und Schwingungen, für die es empfänglich ist, mit einer umfangreichen Neuorganisation seiner inneren Schaltkreise. Dies führt – ähnlich wie die Abnahme des Magnetfeldes – natürlich kurzfristig zu einem chaotischen, streßfördernden Unruheeffekt.

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Dann jedoch neigt das Gehirn dazu, sich auf einer höheren Schwingungsebene neu zu organisieren. Es erreicht einen höheren Bewußtseinszustand, der nicht nur aus der Summe der beiden Einzelzustände zu erklären ist.

Abb. 17: Das Spektrum der Schumann-Wellen. Die ersten acht bekannten Resonanzfrequenzen sind mit 1-8 markiert. Die Messung erfolgte an drei unterschiedlichen Orten. Stanford-Universität Kalifornien (SU), Arrival Heights, Antarktis (AH) und Sondrestromfjord, Grönland (SS), jeweils im Zeitraum von Januar bis März 1990. Die Spitzenausschläge bei 50 und 60 Hz sind auf das lokale Stromnetz zurückzuführen. Bei der kalifornischen Messung kam zusätzlich noch ein technisch bedingter Ausschlag bei 30 Hz dazu. Der 82-Hz-Ausschlag geht auf ein russisches U-Boot-Kommunikationssystem zurück. (Quelle: Universität Stanford, Kalifornien)

Dieser Zustand läßt sich nicht nur lapidar als »Gehirnsynchronisation« beschreiben, wie er etwa durch Meditationstechniken wie die Tafeln von Chartres oder bestimmte Tonbandkassetten erreicht wird. Dieser höhere Bewußtseinszustand ist etwas viel Mächtigeres. Man kann ihn vielleicht am besten beschreiben als einen Zustand, in dem der Mensch »zugleich wach ist und schläft«, obwohl auch das die wahren Verhältnisse nicht trifft. Es gibt – zumindest in unserer Kultur – derzeit nur einen Bewußtseinszustand, der eine Vorstufe davon ist. Es handelt sich um den sogenannten Klartraum (s. hierzu unser Buch »Spektrum der Nacht«). Der neue Bewußtseinszustand, um den es hier vermutlich geht, ist eine flexible Synthese aus Individualität und transpersonalem Gruppenbewußtsein, also etwas, das wir als 130

»Vernetzte Intelligenz« bezeichnen (dies beschreiben wir ausführlich in unserem Buch »Vernetzte Intelligenz – Die Natur geht online«). Die Flexibilität besteht darin, daß man seine Individualität ausleben und sich gleichzeitig an unbewußte Schichten einer Gruppe anschließen kann (Prinzip »Alles schläft, einer wacht«, siehe »Vernetzte Intelligenz«). Leider können sich in diesen Prozeß auch vernetzte technische Anlagen wie HAARP oder »Teddybär« störend einklinken. Was würde passieren, wenn ein Mensch diesen Bewußtseinszustand erreichen würde, wenn ihm also neben dem normalen Wachbewußtsein auch die schöpferische Kraft des kollektiven Unbewußten voll verfügbar wäre? Man kann über diese phantastische Möglichkeit nur spekulieren. Wäre es uns dann möglich, mit der Kraft der Gedanken bewußt unsere Umgebung zu beeinflussen – sozusagen Fähigkeiten zu benutzen, die man vor einigen Jahrhunderten noch als »magisch« bezeichnet hätte? Die Barriere der Zeit zu überschreiten? Hinter abgrenzende Frequenzbarrieren schauen zu können? Interessanterweise beschreibt das »Lied von Amergin« (s. Kapitel »Celtic Power«) genau diesen Zustand, indem der Sänger ständig einerseits das »Ich bin« rezitiert und sich andererseits gleichzeitig mit der gesamten umgebenden Natur identifiziert. In der Vergangenheit versuchten Menschen oder menschenähnliche Wesen, derartige Macht auch durch allerlei rituelle Praktiken zu erreichen, die die natürlichen Schwingungseinwirkungen genügend verstärkten. Sie verwendeten bestimmte »Antennen«, um den irdischen »Zaubergesang« für ihre Bewußtseinsentwicklung nutzen zu können. Dies hatte wiederum Auswirkungen auf die natürliche körpereigene Ausstrahlung dieser Wesen und ließ sie schließlich für Menschen und Tiere unsichtbar werden, so wie es der feth fiada, der alte keltische Zaubergesang, ausdrückt: A magic cloud I put on thee, From dog, from cat, From cow, from horse, From man, from woman, From young man, from maiden, And from little child, Till I again return.

Übersetzt bedeutet dies etwa: Ich ziehe dir eine magische Wolke an, vor dem Hund, vor der Katze, vor der Kuh, vor dem Pferd, vor dem Mann, vor der Frau, vor dem Jüngling, vor dem Mädchen, und vor dem kleinen Kind, bis ich wiederkomme.

Wir müssen bedenken, daß dies nur eine aus dem Mittelalter stammende Überlieferung ist. Die Kelten selbst haben praktisch nie schriftliche Aufzeichnungen gemacht, sondern ihr Wissen nur mündlich weitergegeben. Es ist jedoch bekannt, daß ihre Kultur, speziell das Druidentum, schon zur Zeit der römischen Invasion derart degeneriert war, daß die Druiden nur noch einfachen Dorfzauberern vergleichbar waren, die schon bald ohne großen Widerstand zum Christentum übertraten. Mit diesem Zauberspruch ist also mit Sicherheit nie jemand »unsichtbar« gemacht worden, aber er beschreibt bildlich, was in früheren Zeiten vielleicht einmal unter Verwendung eines viel machtvolleren Wissens praktiziert wurde. Klar erkennbar ist in diesem Text, daß die Unsichtbarkeit nicht eine grundsätzliche Eigenschaft der betroffenen Person war, sondern ein Wahrnehmungsproblem bei den anderen Menschen und Tieren.

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Es ist momentan allerdings schwer, wirklich verlässliche Aussagen über die langfristige Entwicklung des irdischen »Zaubergesanges« zu machen, da hierfür einfach die Langzeitmessungen fehlen. In den vergangenen Jahrzehnten beschäftigte sich die Wissenschaft nur sporadisch mit diesem Thema, während systematische Untersuchungen erst seit einigen Jahren stattfinden. Wir wissen immerhin, daß die Erde den Zaubergesang langsam lauter dreht, daß sich also die Intensität der Schumann-Wellen stetig erhöht und daß der Mensch dadurch auf natürliche Weise gleichzeitig mit Wellen aus dem Theta-, Beta- und Gamma-Bereich bestrahlt wird. Doch es gibt noch einen weiteren Trend, der aus neuesten Forschungsergebnissen erkennbar ist und die bewußtseinsverändernde Wirkung der Schumann-Wellen noch verstärken wird. Das Nagycenk-Observatorium in der ungarischen Stadt Sopron ist eine Einrichtung, die zum geophysikalischen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gehört. Dort erforscht die Geophysikerin Gabriella Sátori mit ihren Kollegen seit einigen Jahren intensiv die Entwicklung der Schumann-Frequenzen. Die ungarischen Wissenschaftler kamen dabei zu dem bemerkenswerten Resultat, daß nicht nur die Intensität dieser Wellen, sondern die Frequenzen selbst auch erheblichen Schwankungen unterliegen, die ebenfalls von der Erderwärmung gesteuert werden.

Abb. 18. Die täglichen Schwankungen der Schumann-Frequenzen sind von der Jahreszeit abhängig. Im Sommer (linke Graphik) liegen die Werte der untersten Frequenz zwischen 7,95 und etwas über 8 Hz, im Winter (rechte Graphik) zwischen 7,8 und 7,95 Hz. Die Wissenschaftler schließen daraus, daß durch die Erwärmung der Erde die Schumann-Frequenzen langsam ansteigen werden. (Quelle: Nagycenk-Observatorium, Sopron, Ungarn).

So liegt die unterste Schumann-Frequenz heute schon nicht mehr bei jenen 7,83 Hertz, die Herbert König in den fünfziger Jahren gemessen hat, sondern über weite Strecken des Jahres schon in der Nähe der »magischen« Grenze von 8 Hertz (manchmal sogar schon deutlich oberhalb davon). Wir bezeichneten diese Grenze als »magisch«, weil sie genau den Übergang von den Theta- zu den Alpha-Frequenzen darstellt. Jetzt erst wird es möglich, den bewußtseinserweiternden Effekt des Schumann-Resonanzspektrums in seiner Gesamtheit voll wirksam werden zu lassen, da der einschläfernde, d.h. bewußtseinstrübende Effekt der Theta-Wellen entfällt. Die höchsten Frequenzwerte treten dabei in den Sommermonaten (der Nordhalbkugel) auf, während sie im Winter wieder etwas absinken.

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Der Trend wird durch Untersuchungen der zweiten und dritten SchumannResonanzfrequenzen noch bestätigt. Hier sind die jahreszeitlichen Schwankungen sogar noch stärker zu beobachten. Sie bewegen sich zwischen 13,8 und 14,1 Hertz bzw. zwischen 19,5 und 20,3 Hertz. Speziell die höheren Schumann-Frequenzen im Gamma-Bereich können erhebliche Auswirkungen auf unseren Bewußtseinszustand und unser Befinden haben. Beispielsweise liegt die fünfte Schumann-Resonanz derzeit bei knapp 33 Hertz. Laut Tabelle der Monroe-Frequenzen (s. Kapitel »Geheimsache Gehirn«) kann dies beim Menschen Gefühle der Vibration und Unruhe auslösen. Viele sensible Menschen können dies in unserer Zeit an sich beobachten. Eine Erhöhung dieser Frequenz, beispielsweise auf 35 Hertz, würde diesen Effekt abklingen lassen und gleichzeitig zu einer Öffnung der mittleren Chakren des Körpers führen. Eine Erhöhung der achten Schumann-Resonanz von derzeit 50 Hertz auf 55 Hertz könnte sogar die Kundalini-Kraft im Menschen freisetzen. Wenn also aufgrund der klimatischen Veränderungen auf der Erde das natürliche Spektrum der Schumann-Wellen uns einerseits einer sich stetig verstärkenden AlphaFrequenz, andererseits aber einem ebenfalls immer intensiver werdenden Beta- und Gamma-Wellenspektrum aussetzen würde, so würde dies bedeuten, daß wir alle in unserem Bewußtsein zunehmend auf einen Zustand stark erhöhter Wachheit und erweiterter Fähigkeiten hinsteuern. Verstärkt wird dies noch, wie wir gesehen haben, durch den kontinuierlichen Rückgang des Erdmagnetfeldes. Das erdmagnetische Dipolmoment nimmt weiter mit rapide zunehmender Geschwindigkeit ab – nach neuesten NASA-Berechnungen betrug der Rückgang in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, also im Zeitraum zwischen 1970 und dem Jahre 2000, weitere 2,3%. Das war bereits viermal mehr, als bei linearer Abnahme zu erwarten gewesen wäre. Gleichzeitig wird sich im Zuge der Erderwärmung – so die neuesten Schätzungen – die Intensität der täglich auf uns einwirkenden Schumann-Wellen in absehbarer Zeit um das Acht- bis Zehnfache erhöhen! Diese Änderung wird nicht unbemerkt vonstatten gehen, sondern sie wird mit Sicherheit unser Bewußtsein wachrütteln. Sehen wir jedoch diese Effekte in der Gesamtheit, so werden wir diesen Bewußtseinszustand nicht mehr als Streß empfinden oder gar dadurch krank werden. Hierfür sorgen die beruhigenden Alpha-Wellen, die ja im Schumann-Wellenspektrum die größte Intensität haben. Es dürfte eher ein sehr ausgeglichener, positiver Bewußtseinszustand sein. Jetzt stellt sich natürlich sofort die Frage: Was würde in so einer Zeit aus den ganzen Mind-Control-Technologien werden? Werden wir ihnen immer noch hilflos ausgeliefert sein? Anlagen vom Typ »HAARP« könnten dann ihre Schrecken verlieren, zumindest im Bereich der Bewußtseinsmanipulation. HAARP erzeugt die Schumann-Frequenzen nicht selbst, sondern regt nur die Ionosphäre zu deren Erzeugung an, genau wie es ein normaler Blitz tun würde. Solche Antennenanlagen würden sich also, ob ihre Betreiber es nun wollen oder nicht, automatisch der Entwicklung der globalen SchumannFrequenzen anpassen. Die Auswirkungen der HAARP-Technologie auf das Wetter würde davon natürlich unberührt bleiben. Was die anderen Mind-Control-Methoden betrifft, so ist die Prognose leider nicht ganz so optimistisch. Man muß die Sache etwas differenzierter sehen. Manche Kreise der Bevölkerung werden weiterhin auf diese Technologien reagieren. Bei anderen jedoch könnten durch die erweiterte Bewußtseinsentwicklung auch höhere Gehirnfrequenzen im Omega-Bereich (s. Tabelle der Monroe-Frequenzen im Kapitel »Geheimsache Ge133

hirn«) aktiviert werden, wodurch außergewöhnliche menschliche Fähigkeiten freigesetzt werden, z. B. den Überblick über komplexe Situationen zu gewinnen (105 Hertz). Da wäre es denkbar, daß solche Menschen gegen die klassischen Mind-ControlTechnologien zunehmend immun würden. Dies würde auch noch unterstützt durch den Bewußtseinszustand der »Vernetzten Intelligenz«. Inwieweit ein individueller Mensch für diese höheren Gehirnfrequenzen resonanzfähig sein wird (und für welche), ist natürlich im Moment überhaupt noch nicht abzuschätzen. Die bereits heute im Einsatz befindlichen Mind-Control-Techniken (Brummtöne, Frequenzdrogen) erschweren diesen Prozeß natürlich. Wenn ein Mensch über längere Zeit einer Frequenzdroge ausgesetzt ist und möglicherweise nicht einmal darüber weiß, sind seine Chancen auf Bewußtseinserweiterung natürlich kleiner. Daher ist Information über die Frequenztechnologien so wichtig, denn bei einigen Manipulationsmethoden haben wir ja doch noch die Freiheit, sie aus unserem freien Willen heraus abzuschalten. Es wird also – in nicht so sehr naher Zukunft – tatsächlich eine neue Erde geben, mit veränderten klimatischen und elektromagnetischen Lebensbedingungen, die aber dann auch ganz automatisch neue Menschen hervorbringen wird, die an diese Verhältnisse angepaßt sind. Keiner von uns kann wissen, wie diese Entwicklung in der Zukunft ablaufen wird, aber schon jetzt steht fest, daß das Atomzeitalter zu Ende geht. Wir treten ein in ein neues Frequenzzeitalter. Nicht mehr Materieteilchen werden als Bausteine des Universums (und des Lebens) angesehen werden, sondern informationstragende Frequenzen, die wir in Zukunft bewußt wahrnehmen können. Dann wird uns klar werden, wer in Wahrheit einst der Absender der »Kiste mit den Erbsen« war und warum er uns jahrtausendelang an der Nase herumführen konnte. Dies ist nicht das Ende. Dies ist auch nicht der Anfang. Dies ist das Ende vom Anfang.

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Glossar angeregter Zustand erhöhter Energiezustand eines Atoms. Nach der Quantenphysik können sich in einer größeren Materieansammlung, also auch im menschlichen Körper, nie alle Atome im Grundzustand befinden, sondern ein gewisser Prozentsatz ist stets angeregt, wobei die überschüssige Energie nach einer gewissen Zeit als Lichtstrahlung (Ö Biophotonenstrahlung, Ö Aura) abgegeben wird Aura Überlieferter Begriff für die körpereigene Energieausstrahlung Ö Biophotonenstrahlung Biomagnetik Zweig der Ö Biophysik, der die elektromagnetische Ausstrahlung lebender Organismen untersucht Biophotonenstrahlung Physikalisch nachweisbare schwache Lichtstrahlung, die von lebender Materie ausgeht (auch ultraschwache Zellstrahlung genannt) Biophysik Wissenschaftsdisziplin, die sich mit physikalischen Eigenschaften lebender Organismen beschäftigt Book of Pheryllt altes, bisher unveröffentlichtes Manuskript, etwa aus dem 17. Jahrhundert, über das Geheimwissen der keltischen Ö Druiden Buch der Eroberungen irische Sagensammlung über die stufenweise Besiedlung Irlands Chaostheorie Wissenschaftsdisziplin, die sich mit den Gesetzmäßigkeiten chaotischer Abläufe in der Natur beschäftigt Dipolfeld Hier: der innere Anteil des Erdmagnetfeldes, der vom metallischen Erdkern herrührt, im Gegensatz zu den äußeren, atmosphärischen Einflüssen auf den Erdmagnetismus Druide Eingeweihter in das keltische Geheimwissen (dritter Ausbildungsgrad), der zugleich als Priester, Jurist, Heilkundiger und Naturwissenschaftler fungierte Edda Altisländische Sammlung von Götter- und Heldensagen; wurde im 12. Jahrhundert verfaßt, basierend auf uralten Mythen El Niño Anormale Wettererscheinung, die früher etwa alle zehn Jahre, heute in unvorhersagbaren Abständen im pazifischen Raum auftritt. Die Ursachen sind noch nicht restlos geklärt, man vermutet aber einen Zusammenhang mit der Erderwärmung durch den Treibhauseffekt sowie mit den Ö Schumann-Wellen Elfen in der Mythologie vieler Völker Sammelbegriff für verborgene, normalerweise unsichtbare menschenähnliche Wesen auf der Erde (siehe auch Ö verborgenes Volk) Feth Fiada Keltischer Zaubergesang, mit dem man sich der Sage nach unsichtbar machen kann

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Fraktal geometrische Form in der Ö Chaostheorie; Fraktalformen entstehen dadurch, daß ein Grundmuster sich im Großen wie im Kleinen stets selbst wiederholt; die meisten natürlichen Formen (Körperformen, Blätter, Wetterfronten) folgen fraktalen Regeln Frequenzdroge subliminal oder hörbar ausgestrahlte elektromagnetische oder akustische Frequenz, die im menschlichen Gehirn bestimmte Emotionen oder Bewußtseinszustände künstlich auslöst Ö

Gehirnsynchronisation Bewußtseinszustand, in dem beide Ö Großhirnhemisphären gleichzeitig aktiviert sind Geomagnetobiologie Untergebiet der Ö Magnetobiologie, in dem die Einwirkung des natürlichen Erdmagnetismus auf lebende Organismen untersucht wird Geomantie Altes überliefertes Wissen über die Erdkräfte; wurde seit alter Zeit angewendet, um bestimmte Bauwerke oder ganze Städte an Ö Orten der Kraft zu erbauen geomantische Linien sichtbarer Ausdruck des Verlaufs von Anomalien der Erdkräfte; unter Verwendung des alten Wissens der Ö Geomantie haben Menschen früherer Zeiten Städte, Kultstätten oder Burgen entlang schnurgerader Linien errichtet Gravitation Schwerkraft; nach Einstein die durch Masse verursachte Verzerrung der Raumzeit Großhirnhemisphären Das Großhirn des Menschen ist in zwei symmetrische Hälften unterteilt, die nur durch den Balken (corpus callosum) untereinander verbunden sind; sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben: die linke Gehirnhälfte ist vorrangig für das zeitlich orientierte, rationale, lineare Denken zuständig, die rechte hingegen für das räumlich orientierte, bildhaft-intuitive, ganzheitliche Denken Grundzustand Nach der Ö Quantenphysik der niedrigst-mögliche Energiezustand eines Atoms HAARP Abkürzung für High Frequency Active Aurora Research Program (Aktives Hochfrequenzprogramm zur Erforschung der Aurora). Deckname für ein amerikanisches Militärprojekt in Alaska, bei dem die Ö Ionosphäre mit hochfrequenten Radiowellen beschossen wird, um künstliche Ö Schumann-Wellen zu erzeugen. Der Sinn und Zweck wird in Ö Mind Control und Wettermanipulation vermutet heilige Geometrie Altes überliefertes Wissen über die Kraft geometrischer Formen; besonders häufig angewendet als Teilgebiet der Ö Geomantie, um die Erdkräfte an einem Ö Ort der Kraft verstärken oder abschwächen zu können huldufólk isländisch für Ö verborgenes Volk Ionosphäre Obere Schicht der Erdatmosphäre zwischen 60 und 1000 km Jetstream Elektrisch geladenes Starkwindfeld in der nördlichen polaren bis gemäßigten Region, das rund um die Erde läuft und für verschiedene Wettervorgänge verantwortlich ist Klartraum Ein Traum, in dem der Mensch weiß, daß er träumt und sich darüber hinaus der Tatsache bewußt ist, daß er die Traumhandlung bewußt verändern kann

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Magnetobiologie Zweig der Ö Biophysik, der die Einwirkung magnetischer Felder auf lebende Organismen untersucht Magnetsturm starke globale Anomalie des Erdmagnetfeldes, hervorgerufen durch heftige Sonneneruptionen metanormal Geschehen, das über den derzeit bekannten Wissensstand der Naturwissenschaft hinausgeht (auch oft als »paranormal« bezeichnet) Mind Control Gedankenkontrolle; Sammelbegriff für technische oder suggestive Verfahren zur Manipulation von Menschen Monroe-Frequenzen Empirisch gefundene Anzahl von Gehirnfrequenzen, die ganz bestimmten Bewußtseinszuständigen, Emotionen und menschlichen Fähigkeiten zugeordnet werden Ort der Kraft Ein Ort, an dem Verwerfungen der Erdkräfte (Ö Gravitation, Magnetismus) vorliegen; an Orten der Kraft können Menschen leichter in veränderte Bewußtseinszustände eintreten, es kommt gehäuft zu Ö metanormalen Phänomenen paranormal siehe Ö metanormal Polsprung Globaler geophysikalischer Vorgang, bei dem das Erdmagnetfeld seine Richtung ändert, der Nordpol also zum Südpol wird und umgekehrt; dieser Effekt taucht in gewissen Abständen immer wieder auf, seine Ursache ist noch unbekannt Quantenphysik Zweig der modernen Physik, der sich mit den Eigenschaften der elementaren Materiebausteine (Atome, Elementarteilchen) beschäftigt; danach folgen diese Bausteine nicht mehr den klassischen Gesetzen der Mechanik oder Elektrodynamik, sondern scheinen ein gewisses »Eigenleben« zu führen und auf die Absichten des Beobachters zu reagieren Radiästhesie (griech: Strahlenfühligkeit) die Fähigkeit von Menschen, Erdkräfte entweder direkt oder mit Hilfe von Geräten (Wünschelrute, Pendel, Biotensor) zu erspüren Refined Perception (engl.: verfeinerte Wahrnehmung). Erweiterung des Begriffs Ö Remote Viewing, bei dem es nicht nur um das »Sehen« entfernter Ereignisse geht, sondern auch um das Wahrnehmen, Erspüren usw. von normalerweise unsichtbaren Realitäten Remote Viewing (engl.: fern sehen); neuerer Begriff für außersinnliche Wahrnehmung (Telepathie, Hellsehen, Präkognition) Schumann-Frequenzen Frequenzen der Ö Schumann-Wellen. Es wurden bisher mindestens acht unterschiedliche Frequenzen entdeckt, die etwa bei 8, 14, 20 ... Hz liegen Schumann-Welle Elektromagnetische Welle, die auf natürliche Weise bei Gewittern entsteht. Schumann-Wellen haben ganz bestimmte Frequenzen, die Ö Schumann-Frequenzen Solarsturm siehe Ö Magnetsturm subliminal unhörbar, unterschwellig, nicht bewußt wahrnehmbar

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Teddybär Militärischer Codename für eine Radaranlage auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof; der Name hat sich inzwischen eingebürgert als Synonym für unterirdische ELF-Schleifenantennen Traumpfade Bezeichnung der australischen Ureinwohner für Ö geomantische Linien Traumzeit in der Mythologie der australischen Ureinwohner eine frühere Erdepoche, in der die Erde und die auf ihr lebenden Wesen erschaffen wurden Tuatha De Danann Volk der Göttin Dana, Elfenvolk; in der keltischen Mythologie ein sagenhaftes Volk, das die Insel Irland vor der Einwanderung der Kelten bewohnt haben soll ultraschwache Zellstrahlung siehe Ö Biophotonenstrahlung verborgenes Volk isländisch: huldufólk. Nach isländischem Volksglauben eine unsichtbare menschliche Zivilisation, die bis heute die Insel neben den normalen menschlichen Bewohnern bevölkert. Ihre Wohnstätten sollen bevorzugt in vulkanischem Lavagestein liegen Yin-Yang In der chinesischen Philosophie Begriffe für die grundlegenden Polaritäten unserer Realität; Yin steht dabei für die negative Polarität sowie für das Prinzip des Empfangens, der Passivität, der Leere, wo gegen Yang die positive Polarität, das Prinzip des Schaffens, der Aktivität, der Fülle repräsentiert

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