Flieger Revue / Extra / Sonderausgabe / 1991/01
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DDR / Monatszeitschrift...
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Vor
n u n m e h r 30 J a h ren,
im
gen und G erüchte, k o n nte n doch die m ageren offiziel l e n Ste l l u ngna h me n d e r da m a l igen
K o n strukt i o n sze i c h n u ngen. Das E rgebnis dieser an Detek tivarbeit g re n zenden Recher
dustriezweig sei n e v o n Wide r
Staats- und Parteifü h ru n g n u r
c h e n wa ren drei Beiträge in
sprü c h e n geke n nze i c h n ete Exi ste nz, dem e i n e m a ßgeb l i c h e Rolle i n nerhalb des W i rt sch aftsgefüges der DD R zuge
wenig übe rzeuge n . FLI EG E R R EV U E gi ng den viel
den Ausgaben 8, 9 u nd 1 2/1 990 der FLIEG E R R EVUE, d e n e n ein vierter in Heft 3/91
Mä rz 1961, bee ndete n a c h n u r fünfj ä h rige m Beste h e n e i n I n
den Besc h l u ß, d e r dazu fü h rte,
fach sc h o n verwisc hten Spu r e n n a c h, rec h e r c h i e rte, füh rte za h l l ose Gespräche m it da m a l s Bete i ligten, s u c hte i n Arch iven u nd private n Fotoa lben. Dabei ka m e n bis h e r weitgehend u n
gab es b i s h e r n u r Vermutu n-
beka n nte Fakten u n d Zusa m
dacht wa r: die Luftfa h rtindu stri e . Über die mög l i c h e n U rsa chen
u nd
Beweggrü nde
für
folgt, sowie der folgende Re port.
m e n h ä nge a n s Licht, ebenso wie e i n st vertra u l i c h e oder s o gar ge h e i m e Dok u m e nte und
FR-Extra Eine Sonderpublikation der Redaktion FLIEGERREVUE Storkower Str. 158
Bezugsmöglichkeif:
DDR und zustiindig für den Aufbau einer
Direktbestellung unter dem Kennwort FR-Extra 152
152-Staffe/, Flug
gegen Einsendung von 5 DM in bar zuzüglich 1.70
Kommandant und Testpilot c(er 152 V-4, Dr. -lng.
DM Versandkosten in Briefmarken
Walter Lehmann, Aerodyrfamlker im FWD, lng.
Berlin 0-1055
Redaktionsschluß: 1. Februar 1991
Chefredakteur: Gudrun Pistiak
Für die freundliche Unterstützung bedankt sich die
ka'pitiin Heinz Lehmann (t),
Kar/-Hermann Mewes, FlugversuchsingenieurI Triebwerkserprobung, Prof. Dr. Siegtried Prokop,
lng. lng. Otto Sacht/eben, stellv. Leiter
Recherche/Redaktion: Peter Stache, Frank Lemke
Redaktion besonders bei lng. Hans Ahner, damals
Flugerprobung der 152 V-4, Dr. Egon Schesky,
Gestaltung: Frank-Norbert Beyer
Flugversuchsingenieur im VEB Flugzeugwerke
Dip/. -lng. Martin Schmidt, lng. Hans Wegerich,
Dresden,{FWD), Dr. Joachim Grenzdörler,
Aerodynamiker im FWD, Dip/. -lng. Jochen Werner
Herstellung: Nationales Druckhaus GmbH Nachdruck nur mit schrihlicher Genehmigung der Redaktion
Flugkapitiin Gerhard Güttel, Testpilot der 152 V-4,
und Dipl.-lng. Peer Wittig.
lng. Heinrich Hartmann, Flugversuchsingenieurl
Fotos: FR-Dienst {18}; Jurleit (2); Künzelmann;
Triebwerkserprobung, Dip/. -lng. Hans-Joachim
Sammlung Ahner (4); Sammlung Jurleit; Sammlung
Henning, lng. Adolf Jensen, Manfred Jurleit, Dr.
H. Lehmann; Sammlung Mewes (3); Wittig; Archiv
Andreas Kiese/bach, Hans-Joachim Künzelmann,
(12}
Flugkapitiin Kurt Lamm, Ende der fünfziger Jahre
Zeichnungen: Grothmann (1), Gründer (1},
Abteilungsleiter IL·14 der Deutschen Luhhansa der
Künzelmann (14), Reich (2), Archiv FWD (2)
2
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Aufstie Schon 1954 wu rde n von der Regi erung der DD R konkrete Überlegu ngen z u m Aufbau e i n e r Fl ugzeugindustrie a nge ste l lt. Von da an l i efe n be reits vorbere itende Sch ritte .
Die Motive 1 954 orientierte d i e politische F ü h rung der DDR auf die Förderung j e ner l n d u · striezweige, die i h rer M e i n u ng n a c h f ü r d e n wissensch aftl i c h -tec h n i schen Fort· sch ritt bei der kü nftigen Entwicklung der Volkswirtschaft zu n e h m endes Ge· wicht erla ngen sollte n . ln erster Linie ging es da bei darum, d i e Exportver· pflichtungen gegenüber jenen Staaten einzuhalten, die der D D R d u rc h zusätz l i · e h e Kred ite u n d Abkommen H i lfe ge· währt hatte n . Und weil die D D R kaum über Rohstoffe verfügte, m u ßte man zwa ngsläufig nach a nderen Wegen su· chen, um d i eses Ziel zu erreichen. Des· h a l b pla nte m a n d i e Prod u ktion u n d den Export von Erzeugnissen, d i e weniger materi a l i ntensiv, dafür aber u m so ar· beitsintensiver sind - so wie eben auch E rzeugnisse der Luftfah rt i n d u strie. Be· rec h n u ngen zufolge sol lten Produ kte aus d i esem W i rtschaftszweig etwa den sechsfachen Wert gege n ü ber Erzeug· n i ssen des a l l gemei nen Masc h i ne n ba u s erreichen . Darüber h i naus versprach man sich sehr viel von der Rückwi rkung des Fl ugzeugbaus auf das Know how auch in a nderen I nd u striezweigen, be sonders durch die Entwick l u ng neuer Werkstoffe und Tec h no l ogien . Außer dem war mit der G r ü n d u ng der Deut schen Lufthansa der D D R i m J a h re 1 954 und der Charterfluggesel l s c h aft Inter flug ein J a h r darauf objektiv Bedarf a n modernen Fl ugzeugen i m La nd entsta n · den . U n d nicht zul etzt bedeutete d i e Aufnahme des F l ugzeugbaus i n der DDR wohl ebenso eine Frage des Presti ges - bestens geeignet, Stärke und Lei stungsfä h igkeit des Sozialismus zu d e monstrieren.
Die Vorgeschichte Mehr als 60 Prozent der deutschen Luft fahrt- bzw. Luftrüstu ngs i n d u strie hatten bis 1 945 i h ren Sta n d o rt auf dem späte ren Gebiet der D D R . F ü r ein derart klei-
nes Territori u m eine beachtliche Kon zentration! Nach der m i l itä rischen Nie derlage des fasch istischen Deutsc h l a n d s war von d i esen Werken u n d Be trieben a l lerdi ngs nicht mehr viel ü b rig geblieben. Ein Teil wa r den Bomben zu m Opfer gefa llen, das wenige E r h a l te ngebliebene h atte man demontiert u nd zur Wiedergutmachung der So wjetu nion ü bergeben. Ü brig b l ieben die vielen gut a u sgeb ildeten u n d erfa h re n e n F l ugzeugbauer, Konstrukteure u n d Wissenschaftler, vorwiegend d e r F i r men J u n kers, H e i n kel, Siebei u n d Arado, sowie Triebwerksbauer der ehe-
Vertrauliche Verschlußsache: "vor schlag für das Entwicklungsprogramm für Flugzeuge und Triebwerke(( vom 12. Oktober 1955 m a l igen BMW- u nd J u n kers - F i ugmoto renwerke. Sie wurden von den sowjeti schen Besatzu ngsbehörden in e i n e m Sonderkonstru kti onsbüro u n d e i n e m Fertigungsbetrieb i n den ehema l igen J u n kers-Fi ugzeugwerken Dessau zusa m · mengezoge n, w o s i e u n m ittelbar n a c h Kriegsende a u s Teilen d e s vierstrah l i gen Bombers J u 287 d a s sec hsstra h l ige Erprobu ngsflugzeug EF 1 3 1 fertigte n . Es
3
Zwei "vätercc des DDR-jets 152: Chef konstrukteur Fritz Freytag (rechts) und Typenleiter Peter Bonin
keh rsflugzeug für 20 bis 25 F l u g gäste zu e ntwi c ke l n . D ie g e r i n g e Passagierzahl spricht dafür, daß es sich dabei um e i n Repräsentationsflug zeug hand el n sollte.
Ausgangsmuster für das Strahlver kehrsflugzeug 152: der in der Sowjet union entwickelte Bomber 150
h a n d elte sich da bei aber led i g l i ch u m e i n I ntermezzo, d e n n n a c h u mfa n g rei c h e n Bodentests wurde das F l ugzeug wieder demontiert und samt Erpro bungsman nschaft i n die U d S S R über führt. Im Oktober 1 946 folgten d ieser G ru p pe - teils freiwi llig, teils u nfreiwi l
Ei nzelheiten über d i eses Proj e kt, das auf dem Rei ßb rett verblieb, s i n d bisher n icht bekan nt, ebenso wie die Typenbe zei c h n u n g . Wä h re n d sich e i n i g e von u n s befragte ehema l i g e » S U - S peziali ste n « zu erinnern glauben, sie habe wie die des späteren M ittelstreckenver
H ei mat vieles von dem feh l e n würde, was für eine züg i g e Arbeit n otwendig wäre. So f i n de n sich i n dieser Aufstel l u n g a u c h e i n Hoch- u n d e i n N iederge· schwi n d i g keitsw i n d k a n a l , für die man n oc h in Moskau gemeinsam mit dem ZAG I Model l e entwickelte.
lig - rund 2000 deutsc he Flug zeu g bauer, da runter a u c h eine G ru p pe von Konstrukteure n . Eine von i h n e n b i l dete u nter Leitu ng von D i p l . -l n g . Brunolf Baade das O K B - 1 (Opytno · Konstru ktor· skoje Bj u ro E ntwicklu ngs- u n d Kon
keh rsflu gzeugs 1 52 gelautet, so spricht doch e i n iges dafür, d a ß es sich bei dem E ntwurf u m ein Zwisc h e n g l i ed zwi s c h e n d e m Bomber 1 50 u n d der späte ren 1 52 gehandelt hat, also u m den in der laufenden N u merieru n g »fe h l e n den« T y p 1 5 1 . Para l l e l zu d i eser Stu d i e planten Tec h nologen bereits d i e not wen d i g e n E i n ri c htungen für den Bau e i n e s Flugzeugzellenwerkes sowie ei nes Triebwe r k - E n twicklu ngs- u n d H erste l l e rbetriebs i n der D D R . Bei der Zusa m · menstel l u n g d e r Liste für die dazu erfor
Daß d i ese Vorbereitu ngsa rbeiten kei nesfalls auf eigene Faust betrieben wur den, wird d u rc h die ., Besta n d seinleitu ng " der VVB F l ugzeu g bau vom 27. Septem ber 1 956 belegt, in der es hei ßt: » Bereits vor d iesem Zeitpu n kt (der Rüc k k e h r der deutsc hen Spezial isten E n d e J u n i 1 954 nach Deutsc h l a n d . D . Red .) wurde v o n der Reg ierung der DDR i n Erwä g u n g gezogen, eine F l u g · zeu g i ndustrie aufzuba u e n . Die damalige H a u ptve rwa ltu ng 18 i n der Reg ierung zustä n d i g für Sonderaufgaben - erh ielt den Auftrag, die in der D D R dafür vor handenen Voraussetz u n g e n zu überprü fen und zu a n a lysiere n . E s g a lt, d i e vorhandenen Fach kader zu si chten u n d zu erfassen, zu überprüfe n , w e l c h e Prod u ktionskapazität dafür vor handen ist und wo sich Mög l i c h keiten ergeben, diese zu sch affe n . Weiterhin m u ßte festgestellt werden, welc he Ma te rialien dafür in der DDR vorhanden
=
struktionsbüro) i n Berjosowo. H i er füh rte sie nicht nur die Arbeiten a n der E F 1 3 1 erfolgrei c h zu E n de, sondern schuf auch weitere Konstruktio n e n , so die E F 1 40 u nd d e n Typ 1 50. M it der Projektieru n g j e n es Bombers wollten die deutsc hen Konstrukteure e i n e n Typ schaffen, dessen Leistu n g e n etwa zwi s c h e n d e n e n d e s Frontbombers IL-28 u nd des späteren Fernbombers Tu - 1 6 l i egen sollte n . D i ese Parameter überbot e r weit. I nsgesamt absolvierte das F l ugzeug 1 5 erfolg reiche Flüge. Der sechzeh nte a m 9. Mai 1 952 e n dete a llerd i n g s mit einem Bru c h . Beim La n d ea nflug, a u sgefü h rt gegen die u nte rgehende Son ne, sackte die Masc h i n e plötzlich d u rc h , schlug vor d e r La ndeba h n auf u n d kam erst nach la nger Rutschstrecke m it abgeris senem Fa h rwerk, besc häd igter Rumpf u nterseite u n d deformi erten Triebwer ken zum Ste h e n . Da o h ne h i n keine Not we n d i g keit m e h r für ein M u ster zwi s c h e n d e r I L-28 u n d der Tu - 1 6 besta n d , wurde die 1 50 n i c h t m e h r repariert. D i e deutschen Konstrukteure j e d o c h hatten wichtige E rken ntn isse für den Bau künf tiger Strahlverkeh rsflugzeuge gewin· n e n kö n n e n . Das füh rte wohl a u c h d a z u , daß d i e a m l ä n gsten i n d e r U d S S R verbliebene G ru p pe v o n Flugzeu g k o n strukteuren u m Brunolf Baade 1 953 d e n Auftrag erhi elt, ein vierstra h l i ges Ver·
derli chen Materialien und Geräte waren sie sich i m klaren d a rüber, daß in der
TL-Bombenflugzeug 150 -
Besatzung
4
Triebwerk
2 TL Mikulin AL·5 Oe 49,5 kN)
Abmessungen Spannweite
m
24, 1 0
Länge über alles
m
26,74
Massen Startmasse
t
Nutzlast (Bomben)
kg
38. . . 47 6000
Flugleistungen Höchstgeschwindigkeit in 10 000 m Höhe
km/h
in Bodennähe
km/h
Dienstgipfelhöhe
m
930 850 1 2 500
Reichweite mit max. Nutzlast
km
1 500
mit max. Kraftstoff
km
4500
sind u. a. m. Fü r d i e Koord i n ierung d i eser umfa n g reichen Aufgaben waren v o n d e r HV 1 8 i n P i rna-Son n enstei n 1 . d i e Gebäudeverwaltu n g 2 . d a s Materialamt gebildet worden.« Ende J u n i 1 954 traf die Baad e-G ruppe in der H e imat ein u n d mit i h r g a nze Güter züge voller Maschinen, Ausrüstu ngen und Materialien, d a ru nter der DDR ko stenlos überlassene Bau u n terlagen für das zweimotorige Verkeh rsflugzeug l lj u s c h i n I L- 1 4P u n d den Doppelstern motor ASch-82T. Im Gepäck führten die H e i m kehrer u n ter a n d erem Projektu nterlagen für jenes
4
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Flugzeug mit, das symbolisch für Auf stieg und Fall der Luftfa h rtindustrie der D D R werden sol lte: das vierstra h l ige M ittelstrecken- Ve rkeh rsflugzeug 152, bei dessen Entw i c k l ung der Bomber 1 50 Pate gestanden hatte. Daneben existi er ten bereits Vorabschätzungen für die M u ster 1 53, 1 54 und 1 55 mit PTL-An trieb, die die g l e i c h e H andsch rift trugen (s. Zeichnung) . Sie sollten die G rund lage für das Ferti g ungsprog ramm des neuen Industriezweiges b i l den.
Der Aufbau Der von der D D R - Füh rung in Abspra c h e mit sowj etischen Stellen i m J a h re 1 954 ver kündete Besc h l u ß über die Schaffung einer eigenen zivi len Luft fah rtindustrie löste sowo h l in P a rtei und Regierungs kreisen a l s a u c h unter den aus der U d S S R zurückgekehrten Fl ugzeugbauspezia l i sten Aufb ruchsti m mung a u s . D i e D D R h atte b i s z u d i esem Zeitpunkt beim Aufbau i h rer Vol kswirt sch aft trotz schwerer Kriegsschäden, Spaltung sdisproportionen und hoher Reparationsleistungen unter den Bedin g ungen des ka lten Krieges beachtliche Ergebnisse erzielt. jetzt wollte man auch den Flugzeugbau meistern. Dafür stand vor allem ein relativ leistungsfä h i g e r Maschinenbau z u r Verfügung . Auch die Arbeitsk räftesituation ersc h i en nicht ungünstig, da a u ße r den rund 200 » S U - S pezia listen« d e r Baad e - G ru ppe noch za hlreiche andere g ut ausgebil dete Facha rbeiter und ingenieurtec hni sches Personal für die Arbeit i m F l u g zeugbau gewonnen werden konnten. Darüber h ina us wurde an der Tec hni schen Hochsc h u l e Dresden und an an d eren Bildungseinrichtungen Nac h wuchs herangezogen. Au ßerdem h atte die U d S S R eine u mfang rei c h e Unter stützung auf wissenschaftlich -tec hni schem und materiellem Gebiet zuges i
1 53, 1 54 und 1 55 genannt sowie die Triebwerke 0 1 4, 0 1 5, 0 1 6, 017 und 0 1 8 . Z u m Typ 1 52 wurde gesagt, e s handelt sich u m »das bereits in Bearbeitung be find l i che Hochgeschwindig keits- Passa g i e r - Fi ugzeug, dessen Leistungen in 2 Varianten mit versc h iedenen Trieb wer kstypen angegeben werd en
40,00 200
länge über alles
m
41 ,20
Höhe im Stand
m
1 1 ,50
kg
39300
kg
10400
variante
kg
1 1 850
Kraftstoffmasse
kg
15 000
Max. Startmasse
kg
64700
Massen Rüstmasse Nutzlast/Passagiervariante Nutzlast/Fracht-
Flugleistungen
z e u g b a u i m besiegten Deuts c h l and un
d e r M inisterrat d e r U d S S R am 20. Sep te m ber 1 955, a l so k u rz nach dem von Prof . Baade zitierten Absti m m u n g sge spräch mit dem M i n ister für d i e Luft fahrt i n d u strie. Damit waren d i e l etzten H e m mnisse für
6000
km
3000
Unter diesen Vorzeichen beg a n n 1 955
Startrollstrecke
m
650
m
600
werk, i n Le i pzi g - Sc h keuditz ei n Geräte we rk, in K a ri - Ma rx - Stadt ein Motoren werk, das a u c h H yd raulikan lagen, Fahr werke u nd Feuerlöschg eräte herstellen sol lte, u n d in Lom matzsch schließlich eine Prod u ktio n sstätte für Segelflug zeu ge. 1 956 l i ef i m V E B I nd u striewerk D resd en,
m
Ausrollstrecke
derlichen Prüfstä n d en; i n Ludwigsfelde entsta n d das dazu g e hörige Herstelle r
wie sich das F l u gzeugwerk zunäc h st
Reichweite
700
i n P i rna- Sonn enstei n ein Entwi c k l u n gs bau f ü r Stra h ltriebwerke mit den erfor
tersagenden A l l i i e rten Kontro l l ratsg e
d i e Entwicklu n g eines solchen I n d ustrie zweiges auf dem Boden der D D R besei tigt.
km/h
E ntwi c klungs- u n d E rprobu n g sstellen wurden erric htet. Pa ra l l el dazu wuchs
setzes N r . 25 des Potsdamer Abkom mens. Einen ents prechenden Besc h l u ß für d i e a u s d e r sowjetischen Besat z u n g szone hervorgeg a n g e n e D D R fa ßte
schwindigkeit Reiseflughöhe
Max. Reisege-
H a l l e n für den Bau d e r künftigen F l u g z e u g e a u s dem Bod e n ; Forsch u n g s - ,
d e r Aufbau der F l ugzeu g i n d ustrie der DDR.
ln
D resd e n - Kiotzsche wuchsen
konspi rativ n e n nen mu ßte, die Ferti g ung von Tragflä c h en u n d Rümpfen für die I L - 1 4 P a n . Augenzeugen berichten, d a ß seinerzeit die Baugru ppen auf der Königsbrücker La n dstraße m it Tiefla dern zum anderen Teil des I nd u strie werkes transportiert, dort montiert u n d m it den AS c h - 82T- Doppe lstern moto ren, Luftsch rauben u n d F a h rwerken aus dem VEB Ind ustriewerk Kari - Ma rx - Stadt komplettiert wurden. ln nahezu a l le n Berei chen traten dabei teilweise beträchtliche Anfangsschwie rig keiten auf. Dennoch gelang es, schon 1 956 die erste IL- 1 4 P der Fluger-
� ��----------------------------------------------------------------prob u n g zu übergeben . Zu d iesem Zeitpu n kt n ä h e rten sich a u c h die Arbeiten a m tec h n ischen Projekt der 1 52 i h rem Absc h l u ß . Es entsprach i m wese ntlichen dem 1 955 vorgelegten Entwurf. 1 957 kon nte man sowo h l m it der Vorkonstru ktio n a l s auch m it dem Bau einer o ri g i n a l g roßen Attrappe be g i n n e n . Sie zeigte bereits die neue Ge staltu n g des R u m pfvorderteils: D i e u r sprün g l i c h ä h n l i c h wie b e i m Bomber 1 50 aufg esetzte Besatzungskab i n e war in die Rumpfkontur e i n bezog e n , d i e Verglasung für den Navigatorsitz i m Rumpfbug jedoch n o c h beibehalten
Ein schönes Modell: die 154. Mehr als das sollte sie auch nicht werden, denn mit der sowje tischen /L-18 war ein ver gleichbares Muster bereits in Entwicklung
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worden (sie fiel erst beim E ntwurf 1 52 / 1 1 weg). Am 1 . J a n u a r 1 958 erfolgte die G rü n d u n g des V E B F l u gzeugwerke D resden; ei n J a h r darauf lief m it der 80. M a s c h i n e die Serienproduktion d e r I L- 1 4 P a u s, weil d i e H a l le n m e h r u n d m e h r für d i e Endmontage der Vorse rienm uster des Stra h l verkehrsfl u gzeuges 1 52 benötigt wurden - aus heutiger Sicht eine Feh l entscheid u n g . D i e Ei nstel l u n g d e s Se rienbaus der I L - 1 4 P u nd die Versch rot tung a l le r dafür benötigten Bauvorri c h tungen dürfte m i t dazu beigetragen h a ben, d a ß nach d e r E i nstel l u n g des Stra h l verkeh rsfl u gzeu gbaus die D D R Luftfa h rt i n d ustrie sog leich i n d i e Bedeu tungslosigkeit versa n k . Doch z u n ächst bef a n d sie sich noch auf dem aufstrebenden Ast. S i e zä h lte e i n schließlich i h res Forsc h u n g szentru m s 20 000 Beschäftigte, hatte sich also, g a nz so wie vorgesehen, zu e i n e m sta r ken Wi rtschaftszweig entwickelt. Als d i e Luftfahrt i n d ustrie der D D R auf
konzipiertes vie rstra hliges u n d d i e 1 55
der Lei pziger F rühjah rsmesse 1 959 mit
für e i n m it zwei Zwei kreistriebwerken
wa r a u c h der E ntwi c k l u n g a u s d e m V E B F l u g zeugwerke D resden nach stra h
einer Rum pfattrappe des ersten deut schen Stra h l verkeh rsflugzeuges 1 52 a n d i e Öffentlic h keit trat, wa r d i e i nte r n a tionale Reso nanz g r o ß . V i e l e potentielle K u n d e n aus Ost u n d West zeigten star
ausgerüstetes M itte lstreckenverkehrs
l e n d h e l lem, alle Aufmerksa m keit auf
flugzeu g .
sich l e n kendem Aufleuchten e i n n u r ku rzes Leben besch ieden . G e raten je
kes I nteresse an Gesch äfts kontakten mit den D D R- Fiugzeug bauern, denn das g e pla nte M i ttelstreckenverke h rsfl u g zeug 1 52 entsprach i n seinen vorgeste l lten tech n i schen Daten dem d a ma l s fortge sch rittenen E ntwi c k l u n gs n iveau im i n ternationalen F l ugzeu gbau. Daneben waren weitere Verkeh rsfl u gzeuge a u s D D R-eigener Prod u ktion i n Vorberei tu n g : d i e M _u ster 1 53, 1 54 und 1 55 . Während die PTL-getriebene 1 53 e i n e mode rnisierte Weitere ntwi c k l u n g des Entwu rfs von 1 955 da rste l lte, hatten die beiden a n deren F l u gzeuge mit d e n Pro
Turbulenz D i e E n twick l u ng des e rste n deutschen Stra h lverke h rsflug zeuges sta nd von Anfang an im Zeic h e n der Turbu l e nz, ebe nso w i e de r Weg der DD R-Luft fa h rti ndustrie.
doch Konstru ktion e n , d i e kau m über i h re J u n gfernflüge h i na u sgel a n g e n , i n d e r Regel s c h n e l l i n Vergesse n h e it, so war d ies bei d e r 1 52 keineswegs der F a l l . Bis heute ist sie n icht a u s d e r E r i n n e ru n g z u verba n n e n , u n d das n i c h t z u l etzt wohl desha l b, weil d i e H off n u ngen und Wünsche d e r meisten DOR- F l u g zeugbauer d ieses M ittel streckenver keh rsflugzeug aufs engste m it einer er fo lg reichen Luftfa h rtind ustrie verba n d e n . S o gesehen, ist d i e Gesc h i c hte u m d ieses F l ugzeug e i n e g a n z beso n d ere. D i e Ausleg u n g d e r 1 52 entsprach h i n sichtlich W i rtschaft l i c h keit u n d F l u g sicherheit d u rc h a u s d e n da mals neue
Die 152 entsteht
jekten aus jenem J a h r a u ße r der Be zei c h n u n g n i chts mehr gemei n . N a c h d e m Verzicht auf d iese u rsprünglichen PTL- P roj e kte wa ren d i e Type n n u m mern neu vergeben worde n , und zwar die
Der Weg , den das M ittelstreckenver keh rsflugzeug 152 n a h m, g l eicht i n ge wisser H i n s i cht d e m einer Ste r n
1 54 für ei n als N a c hfolgemuster d e r 1 52
s c h n u ppe. Ebenso w i e einer solchen
sten E rken n t n i ssen i m Fl ugzeu g ba u . A l l e rd i n gs ste l lten d i e Teilnehmer d e r er sten G eräteta g u n g der Luftfa h rti n d u strie a m 4 . / 5 . Dezember 1 958 fest, d a ß d i e 1 52 i n d e r Ausrüstu n g u n d i n d e n G e räten n i c h t d e m modernsten Sta n d
I
Oben links: Modell der 152 entspre chend dem ursprünglichen Entwurf von 1955. Daneben: Der erste Proto typ vor dem Roll-out - links: A ttrappe des Besatzungsraumes der 152 -
entspräche. E i n e Reihe dort getroffener M a ß nahmen sol lte dazu beitragen, die · sen Rücksta nd aufzuholen. Als Verkehrsflugzeug für m ittlere Flug · strecken vorgesehen, war von den Kon strukteuren e i n e reine Passagiervaria nte ebenso in Betracht gezogen worden wie eine gemischte Passagier-/Fracht sowie eine rei n e Frachtversion . Bei der Projektieru ng d e r Zel le wurde i n sbeson d e re der Forderung nach hoher E rmü d u n g sfesti g keit und damit langer Le bensdauer des F l ugzeugs g roße Auf m e rksa m keit geschenkt. Für vier Trieb werke entschied m a n sich, um sowohl beim Start als auch im Reisef l u g e i n ho hes M a ß an F l u g s i cherheit zu gewähr
Mittelstrecken-Verkehrsflugzeug 152 V-1: Erster Prototyp ( D M -ZVA}. Vier Tl Mikulin RD-9B Oe 25,5 kN}; Tandemfahrwerk mit Stütz rädern an den Tragflügelenden; verglaster Rumpfbug für Navigator. Erstflug am 4. 1 2. 1 95B (25 min, Besatzung: Willi lehmann/ Kommandant, Kurt Bemme/Copilot. Paul Heer l ing/Bordmechaniker}. Beim zweiten Flug am 4. 3. 1 959 Absturz nach 55 Flugminuten mit der gleichen Besatzung sowie F lugversuchsingeni eur Georg Eismann V-2: Zelle für statische Bruchversuche V-3: Vorgesehen für dynamische Bruchversu che; nicht gebaut V-4: Zweites Versuchsmuster (DM-ZYB}, Proto typ der 1 52/11. Vier Tl Pirna 014A-0 Oe 30,9 kN}; Normalfahrwerk, in Kombi-Gondeln einziehbar; verkleideter Rumpfbug. Erstflug am 26. B. 1960 (22 min), zweiter und letzter Flug am 4. 9. 1960 (20 m in}; Besatzung: Heinz leh
-
Baumusterübersicht
V-6: Zelle für Bruchversuche V-7: 23. Maschine aus der geplanten Serie, vorgesehen für Bruchversuche, nicht mehr fer tiggestellt OOB: Erste für die damalige Deutsche Lufthansa (DDR} vorgesehene 1 52/11 (DM -SCA} mit vier T l Pirna 0 14A-1 Oe 32,4 kN}; im Rohbau fertig· gestellt 009 bis 012: Teile im Rohbau fertiggestellt 0 1 3: Einzelteile fertiggestellt 0 1 4 bis 020: Rumpf 1 m länger geplant als be1 bisherigen Mustern, Einzelteile fertiggestellt 02 1 bis 022: Rumpflänge wie für
OOB
bis 0 1 3 ge·
plant, Flügel-I ntegralkraftstoffbehälter vorgese hen; Einzelteile fertiggestellt
mann/Kommandant, Gerhard Güttei/Copilot,
023: wie 021 und 022; als V-71ür Bruchversu·
Bernhard Jendrusch/Bordmechaniker
ehe vQrgesehen; Bau von Einzelteilen begon
V-5: Drittes Versuchsmuster (DM -ZVC}. Analog V-4; Bodenerprobung abgeschlossen, Erstflug {Kommandant: Roll Heinig) geplant für den 7 . 9. 1960, jedoch nicht mehr ausgeführt
nen 024 bis 02B: Bau von Einzelteilen begonnen
leisten . Bei Ausfa l l eines Triebwerkes i m Moment des Abhebens hätte so der Start problemlos fortgesetzt werden können. D i e Flügel-, Triebwerks- u n d Leitwerks nasen besaßen Warml uftenteisu ngsan lag e n; d i e Kraftstoffanlage einen 4 - M i n uten - S chnel l a b l a ß für etwa i g e Notl a n d u ngen. D i e Triebwerke waren zudem u nter dem Gesichts p u n kt spa rsa m sten Verbrauchs konzipiert worden, und die gepfeilten Flügel u n d Leitwerke besa ßen H ochgeschwindig keitsprofile.
Roll-out des ersten Prolotyps Am 30. April 1 958 war es soweit. Vor il l u strem P u b l i k u m absolvie rte die 1 52 V - 1 - sie hatte das Ken nzeichen D M ZYA erhalten - i h r Roll -out. Diesem schloß sich auf dem fast fertig geste llten F l u gplatz in D resd e n - K i otzsche, dessen 2500 m la nge u nd 80 m breite P i ste, des sen Rollbahnen, F l u g platzbefeuerungs und Radara n lagen u nter modernsten Gesichtspu n kten gestaltet wa ren, eine
8
��
--
sieben monatige, überaus g rün d l i c h e Bodenerprobu n g a n . D e r u rs p rün g l i c h auf den 1 3 . August 1 958 festgelegte Ter min für den E rstf l u g wa r a l l e rd i n g s n i cht ei nzu h a lten , wei l d i e E rg e b n i sse aus den statischen Belastu n g sversu c h e n m it der 1 52 V-2 noch n i c h t vorla g e n . S i e stellten jedoch e i n e wesentliche Vor aussetz u n g für d e n Beg i n n der Test flüge dar.
--
ln der Folterkam mer: Die 152 V-2 wurde während der statischen Er probung einge henden Bela stungsversuchen unterzogen
152 \l-"1inStartstellungmtt�F�
.._ Am Kranhaken: Der Rumpf des ersten Prota typs 152 V- 1 vor der Endmontage
T Auf dem Rücken: Eine IL- 14P diente als Erpro bungsträger für das Höhenleitwerk der 152.
in Startstellung a�senktem Hauptfahrwerk
152 V-1 mit
152 V-1
in Landestellung
I nzwischen hatte m a n sich a u c h d a m it abfinden müssen, d a ß d i e für die 1 52 V- 1 vorgesehenen Stra h lturbinen vom Typ P i r n a 0 1 4 n i c ht rechtzeitig fertig würden . Für die Flugerpro b u n g ent schloß man sich deshalb zum E i n bau des bereits in der M i G - 1 9 sowie der Jak-25 bewä h rten M i k u l i n R D -9B, des sen E i n satz i m L i n i e nflugverke h r schon allein aus den zwei folgenden G ründen n icht i n Frage ka m : Z u m e i n e n entwi k kelte es s e i n e n Maximalsc h u b n u r m it Nach b re n n er, auf den m a n bei der 1 52 V- 1 natürlich verzic htete. Zum a n deren war der Kraftstoffverbra u c h zu hoch .
..,.. Vor dem Start: Willi Lehmann (/.) und Kurt Bemme
.._
Auf dem Feuerstuhl: Schleudersitze (V-1 u. V-4)
9
Die 152 fliegt
D i e H ö h enrud er-Trim mung war nicht voll wirksam.
Am 4. Dezember 1 958 sta rtete d i e 1 52 V 1 zu i h rem e rsten F l u g . D i e d reiköp fige Besatzung stieg mit der M a sc h ine auf 1000 m H ö h e und flog eine erwei -
terte Platzrunde; d a bei b l i eben das F a h rwerk und d i e Landekla ppen ausge fah ren. D i e einzige Beanstandung sei tens d e r Besatzung nach der Landun _ g :
Dem e rsten Flug folgte eine sogenannte Bau pause, in d e r unter anderem d e r Be reich Stiel-Tragfläc henübergang als Er g ebnis von Belastungsversuc hen mit
Auszüge aus der» Kurzinformation über das Flugzeug 152 (V1)« der Hauptabteilung der Zivilen Luftfahrt des Ministeriums für Verkehrswesen;Abt. Flugüberwachung:
L.T;, 1/'.;
0
--....
0
•
der Bruc hze l l e verstärkt wurde. Des weiteren unterzogen die Versuchsinge nieure a l le Systeme einer neuerlichen
1) Hallenfertig am 1. 5. 1958
Funktionsprobe und fuh ren Schüttelver-
3) Aufnahme der
0
2. 2. 1959 2) Bauprogramm bis zur Übergabe an die Erprobungsgruppe. Bodenerprobung
(Standschubmessung, Wägungen mit x5-Be stimmung, Roll- und Bremsversuche usw.) Als besondere Beanstandung des Boden programms war zu verzeichnen, daß: a) bei der Kraftstoff-Normalentnahme (zum Zweck der Feststellung der gesicherten Kraftstoff-Förderung zu den Triebwerken bei normalen Bedingungen) eine unter schiedliche Restmenge in den Tragflächen rechts und links vorhanden war. Da die Förderpumpen rechts und links durch eine direkte Leitung verbunden sind, ist vorgesehen, ein Absperrventil in diese Leitung einzubauen. b) abnormale Differenzen i n der Druckre gulierung des Bremssystems vorhanden waren. (Hydraulik Ieitung verkehrt ange schlossen; Verzögerung in der Funktion der Bremsautomatik und als Folge Blockie rung des Fahrwerkes, Beschädigung der Reifen bis zur Unbrauchbarkeit).
A)
1. Flug am
4.
12. 1958
- Zustand des Flugzeuges: Besatzung: 3 Mann (2 Piloten, 1 Bord-lng.) G_,
=
36to
x.-Landung
=
26,5%
I
- Durchführung des Fluges: Erweiterte Platzrunde mit FW und LKL. »AUS«, Steigen auf Hp
=
1000 m,
Landeanflug, Landung. Flugzeit 30 min + 30 min Reserve. - Flugbegrenzungen: Abhebegeschwindigkeit 1,1 v,. v.
=
345 km/h
- Beurteilung von: Allgemeines Flugverhalten mit FW und LKL. »AUS« bei Start, Platzrunde und Lan dung. Regelbarkeil der TL Ergebnis des 1. Fluges: gut, als besondere Beanstandung: Höhen rudertrimmung nicht voll wirksam.
3. 4. 1959 12. 1. Zustand des
Flugzeuges vor dem
2. Flug - Nach Angaben der techn. Prüfung des fWD entsprach der Zustand den Forderun gen der
PfL
- Die Beanstandungen aus dem Boden
s u c he, u m die Festigkeit der Z e l l e beim
Im Vergleich Technische Daten und errechnete Leistungsangaben der E rstflug Triebwerk Startschub Spannweite Flügelfläche Länge Höhe
152 V-1 04. 12. 1958
152 V-4 26. 08. 1 960
4 X RD-9B j e 25,5 kN
4 X Pirna 0 1 4
26,80 m
m'
27,00 m 1 38,00 m2
31 ,42 m
31,42 m
1 38,00
je 30,9 k N
9,53 m
9,00 m 28500 kg
Startmasse
26500 kg 38000 kg
Höchstgeschw.
820 km/h
Reisegeschw.
680 km/h
800 km/h
Landegeschw.
210 km/h
205 km/h
12,4 m/s
22,8 m/s
m
11 000 m
1650 km
2500 km
Leermasse
Steiggeschw. Reiseflughöhe Reichweite
8000
46500 kg 920 km/h
Flug m it Höchstgeschwind i g keit beu r tei l en zu können. Nach dem A b d rücken des hermetisierten R u m pfteiles, weite ren Brems- und Rollversuchen sowie e i ner k leinen Repa ratu r a m h interen F a h r w e r k wa r d i e Masc h ine M itte Februar 1 959 wieder sta rtbereit.
und Rollprogramm sowie des 1. Fluges wa ren behoben. - Dem 2. Flug voraus wurde nochmals ein Rollversuch mit Kontrolle des Fahrwerkes, des automatischen Beobachters und der Oszillographen durchgeführt. 12. 2. Durchführung des 2. Fluges -Start: 12.55 Uhr - Letzte Meldung der Besatzung: 13.51 Uhr ohne Bekanntgabe von Funktionsmängeln oder Störungen. - Flugverlauf nach Flugauftrag. 20 % Ge schwindigkeitssteigerung (Bitte der Besat zung) wurde nicht genehmigt. Entgegen dem Flugauftrag wurde Überflug des Platzes in 100 m Höhe genehmigt. - Absturz der Maschine aus 400 m Höhe über ON. - Unfalluntersuchung der Ursachen er folgte durch Regierungskommission.
10
152 V-1 Plan der Flugerprobung 1959 (Stand vom 2. Februar 1959} 2 (3 bis 4
1 . Abschnitt Uanuar bis März):
Programm N r .
Überprüfung der allgemeinen Betriebssicher·
Startmasse: 36 t; Besatzung: 4 Mann
und Steuerbarkeil im erflogenen Geschwindig
heit und des allgemeinen Flugverhaltens
Zweck: Beurteilung des allgemeinen Flugver
keits- und Höhenbereich bei mittlerer Schwer
haltens bei Start, Steigflug, Horizontalflug,
punkttage
2. Abschnitt (April): Risikoflüge
3. Abschnitt (Mai bis Juli):
Flüge)
Gleitflug und Landung; Funktionsüberprüfung von Fahrwerk und Lan·
Zweck: Qualitative Beurteilung der Stabilität
Fun ktionsüberprüfung aller Anlagen (einseht.
FT)
deklappen, Triebwerksanlage. Klimaanlage,
Flugdurchführung: Flüge in 8000 m und
stungen
Bremssystem, Bugradlenkung, Kraftstoff- und
5000 m. Flugzeit jeweils 90 min + 30 m i n Re·
Sauerstoffsystem; Anlassen der Triebwerke in
serve.
4. Abschnitt (August):
der Luft;
Überprüfung der Flugeigenschaften und -Iei·
Erprobung der Starteigenschaften 5. Abschnitt (September bis November): Reichweitenerprobung 6. Abschnitt (Dezember):
Erfliegen der Anflug- Platzrunde Vorbereitung des Programms Nr. 3 Flugdurchführung: Steigen auf 1000 m und Funktionsprobe Fahrwerk und Landeklappen »Ein«; Steigflug auf 6000 m mit Druckaufladung
Überprüfung der restlichen Anlagen.
der Kabine; Gleitflug, Landung. Flugzeit jeweils
Der erste Erprobungsabschnitt: »Überprüfung
60 min + 30 min Reserve.
der allgemeinen Betriebssicherheit und des all
Programm Nr.
3 (2
bis 3 Flüge)
gemeinen Flugverhaltens bis zu den Nenn Iei·
Startmasse: 36 t; Besatzung: 2 Mann
stungs-Geschwindigkeiten als Vorprüfung für
Zweck: Beurteilung des allgemeinen Flugver
die speziellen Erprobungs-Aufgaben« sah 7
haltens bei Geschwindigkeiten bis 700 km/h
Programme mit insgesamt 12 bis 14 Flügen vor:
(entspr. etwa
Programm Nr. 1 (Erstflug) Startmasse: 36 t; Besatzung: 3 Mann
Zweck: Beurteilung des allgemeinen Flugver haltens mit ausgefahrenem Fahrwerk und aus gefahrenen Landeklappen bei Start, Platzrunde
80% der Triebwerks-Nennlei·
stung) in 8000 m Höhe i m Horizontalflug Flugdurchführung: Langsame Steigerung der Geschwindigkeit auf 700 km/h in 2...8 km Höhe ohne und mit Kabinenaufladung. Flugzeit jeweils 60 min + 30 min Reserve.
und Landung sowie der Regelbarkeil der Trieb·
Programm Nr. 4 (2 Flüge)
werke
Startmasse: 38 t; Besatzung: 6 Mann
Programm N r . 5 (2 Flüge) Startmasse: 38 t; Besatzung: 8 Mann Zweck: Fahrtmesser-Eichung Flugdurchführung: Vorbeiflug a n Aero 45 i n 2000 m Höhe i n folgenden Geschwindigkeits stufen: 600 km/h, 550 km/h, 450 km/h, 350 km/h. Flugzeit jeweils 90 min + 30 min Re serve. Programm Nr. 6 (1 Flug) Startmasse: 38 t; Besatzung: 2 Mann Zweck: Erfliegen der maximalen Horizontalge schwindigkeit mit Triebwerks- Nennleistung Flugdurchführung: a) Höhe 2000 m, Nenn schub, 740 km/h; b) Höhe 8000 m, Andrücken, 820 km/h ( M 0,75). Flugzeit 90 min + 30 min Reserve. Programm Nr. 7 (1 Flug) Startmasse: 38 t; Besatzu ng: 4 Mann Zweck: Erfliegen der noch gut steuerbaren Mi n imalgeschwindigkeiten i n Sicherheitshöhe
Flugdurchführung: Erweiterte Platzru nde; Stei·
Flugdurchführung: a) Fahrwerk »Aus«, Lande
gen auf 1000 m, Landeanflug, Landung. Flug·
klappen »Aus«; b) Fahrwerk »Ein«, Landeklap
zeit 30 min + 30 min Reserve.
pen »Ein«
Der Absturz
gentliehen U rsachen der Katastrop h e?
wol lte . Sie hatte s i c h a n s c h e i n e n d se h r
D i e von d e r Reg ieru n g e i n g esetzte U n
D i e für den n ä c h sten F l u g notwe n d i g e u n d ersehnte Wette rlage brac hte d e r 4.
ters u c h u ngskom mission sta n d vor vie
wohl gefüh l t . Vom Bod e n a u s erhielt sie j edoch kei n e E r l a u b n i s .
M ä rz 1 959. Um 1 2 . 56 hebt d i e D M - ZYA m it einer vierköpfigen Besatz u n g a n Bord von d e r P i ste a b u n d steigt auf 6000 m Höhe, u m d o rt das vorgesc h rie bene Versuchsprog ramm zu absolvie re n . Danach g e ht sie m i t ged rosselten Triebwerken in den S i n kf l u g über - zu nächst m it r u n d 1 2 m/s; i n 2000 m Höhe beträgt d i e S i n kgeschwi n d i g keit n oc h immer r u n d 7 m/s! Ebenso wie die S i n kflug rate n i m mt aber a u c h d ie Vor wärtsgeschwi n d i g keit stä n d i g a b . D i e Besatzung versu c ht n u n g a n z offen sichtlich, d i e Tri ebwerke wieder zu be schleunigen und hat - das g i lt als sicher - a u c h E rfolg d a m i t. Allerd i n g s zu spät. Die Zeit, die Stra h ltriebwerke benöti g e n , um aus d e r Leerlaufd rehza h l her a u s i h re n vollen S c h u b zu e ntwi c k e l n , reicht dazu e i n fa c h n i c h t m e h r a u s . D a s Fl ugzeug i s t bereits zu tief. Etwa 8 k m vor d e r Start- u n d La ndeba h n , k u rz vor Otte ndorf- O k ri l l a , k i p pt d i e D M -ZYA aus rund 400 m Höhe p l ötz l i c h ab u n d sch lägt a u f d e r E rd e a u f . F ü r d i e vier köpfige Besatz u n g u m Willi Leh m a n n kommt jeder Rettu n g sversuch zu spät. Was war geschehen? Wo l a g e n die ei-
len F ragen, auf die sie a u c h bei g e naue rer U nters u c h u n g der verstreuten Trüm m e r kei n e sch lüss i g e Antwort
N i cht d u rc h g eführt w u r d e e i n i m F l u g auftrag gefordertes Gasgeben i n 3000 m H ö h e , u m den S i nkfl u g z u stop
f a n d . Wie sich Otto Sachtlebe n , d a m a l s
pen u n d das Gasgeben in a u sreichan
M itgl ied j e n e r K o m m i s s i o n , e r i n n e rt,
d e r Höhe zu erprob e n . Der S i n kf l u g
bestätigten sich weder d ie G e rüchte, daß S a botage m it i m Spiel gewesen sei, n oc h wurden in den Tri ebwerken Fremd körper gefu n d e n . Sicher war
w u r d e von 6000 m H ö h e bis i n Bod e n n ä h e o h n e d iese M a ß na h me du rc - h g e führt. Von der Besa tz u n g wu rde während des
man sich a l l e r d i n g s , d a ß es Schwieri g keiten m i t d e r K raftstoffversorg u n g g e
S i n kfluges a n g efragt, ob d e r F l u g p latz in 1 00 m Höhe m i t e i n gefa h re n e m F a h r
geben haben m u ß . Aber Belege da-
we r k u n d Landekla ppen überflogen
für . . . ? D r . - l n g . Walter Leh m a n n , sei n e rzeit M itarbeiter der F l u gzeu g i n d u
werden dürfe. (Das g e h örte auch n i cht z u m F l u g p ro g ra m m , aber e i n Fotograf
strie, e r k l ä rte dazu : » D i e U nte rlagen zu m Absturz s i n d , wie
sta n d bereit.) Keine erfa h re n e Besat zu n g würde bei Schwierig keiten m it der
es damals leider pra ktiziert wu rde, seh r
K raftstoffzufu h r derartige Wün s c h e ä u
rasch vernic htet bzw. u nter Versch l u ß
ßern, s i e würde sofort zu e i n e r N otla n
g e n o m m e n word e n . D a s erschwerte es später, den U nf a l l m it a n d e re n Vor k o m m n issen verg leichen u nd a n a lysie ren zu kö n n e n .
d u n g s c h reiten !
Feststel le n m u ßten w i r l e i d e r zu r Zeit, daß der F l u g auftrag n icht strikt e i n ge
Es ist a lso meines E rachtens n i c h t wa h r, d a ß vor d e m Absturz S c hwierig keiten mit d e r K raftstoffzuf u h r a ufgetreten s i n d bzw. bemerkt wurd e n . Der S i n kflug d a uerte i m me rh i n 10 M i n uten ! Es ist a u c h zu bemerken, d a ß d ie Trieb
h a lte n w u rd e . S o verlautete es g e rüc h teweise, d a ß d i e Masc h i n e über Lei pzig beobachtet worden sei . Bestätig e n k a n n
werke nie a b g estellt ware n , sie wurden auf Lee rlauf ged rosselt, b ra u c hten a lso
i c h , d a ß d i e Besatz u n g d i e für d e n F l ug
n i c h t a n g elassen zu werd e n . U m auf
a u s Schwi n g u n gs g ründen vorgegebene Höc h stgeschw i n d i g keit übersch reiten
Lesen Sie bitte weiter auf Seite
14
12
�------�
Das Bord Boden-Gespräch des zweiten und letzten Fluges der 152 V-1 D i e Sprechverbindung z u m Flugzeug erfolgte über einen 1n unmittelbarer Nähe des Kontrollturmes »Eibe« auf gestellten Dispatcherwagen mit der Bezeichnung »Eibe-Start«. Die Ken nung der 152 D M-ZYA wurde als Rufzeichen von »Eibe-Start« benutzt, wahrend sich das Flugzeug mit VA meldete. Nachstehend das Gespräch (Flugzeug in halbfetter, Dispatcher wagen »Eibe-Start« in normaler und Kontrollturm >>Eibe« in kursiver Schrift):
km 3
�
V Aussagen der Besatzung hrieb 75 Vw = 305 km/h (geschätzt)
w � 17,lfm/s
0
Schrieb 16
(gBSChätzt) j Vww ·� 290km/h "-. 7,lf m/s
2
......
•
�
Schrieb 17 Vw : 272km/h {geschiitzt) w lf/+mfs =
�
��
Schätz 0
!
4;65km 5 Pulsnitz 10 55s mit 205km/h
• JJh!f3
0
2
15 _1 3
---
:;enzeuge�
�
25
20Stillstand I des I lf Tonbands 5
30 6
r
Aussagen der satzu g
J
n
vorgesehener Gleitweg
.
f+2�l ���� \
35J. Anfrage DN
lfO
'Aufschlag
km
7
Eibe-Start von VA, erlauben Sie Start?
c h isehe Stelle noch auf dersel
Eibe-Start von VA, ich höre Sie
OVA von E i be- Start, Start er
ben Frequenz.
gut, kommen.
Platz.
VA verstanden.
DYA, h ier E i be-Start. auf Anwei
DYA hier E i be-Sta rt, verstanden,
Eibe-Start von VA, Stufe er
sung keine Steigerung erlaubt.
laubt, 1 2.55 U h r .
Haben verstanden, Eibe-Start,
finde mich im Anflug auf den
3,5 Putsnitz, Anflug auf den Platz, U h rzeit 1 3 .44 U h r .
verstanden - nett von Ihnen.
reicht, erlauben Sie 20 Prozent
12.55 Uhr. Danke!
Erhöhung, 20 Prozent in 6 km?
Eibe-Start von VA, bitte wieder
Eibe-Start von VA, bitte Gesamt
DYA hier E i be- Start - einen Au
holen Sie.
flugzeit.
Startzeit 12.55 Uhr. Startzeit
U h rzeit 1 3.30 U h r .
DYA hier E i be- Start, 1 3.45 U h r,
Eibe-Start von VA, Fahrwerk
genblick. DYA hier E i be-Start,
DYA von E i be- Start, auf Anwei
und Landeklappen eingefahren - normal.
b itte noch einen Augenblick.
sung keine Geschwi ndigkeits
(Hier mußte der Sprecher von
steigerung erlaubt.
DYA von E i be- Start, verstanden
13 . . .
E i be- Start bei den Verantwortli
VA verstanden, nicht erlaubt.
chen fü r diesen Flug um Erlaub
Eibe-Start von Eibe.
E ibe von E i be-Start, bitte geben
Eibe-Start von VA, Fahrwerk
n is rückfragen, da eine Ge
E i be- Start Empfang.
Sie Landebed i ngungen, hier
Gesamtflugzeit 50 M i n uten. E m pfa ng.
VA verstanden, 50 Minuten.
und Landeklappen erneut aus
schwi ndigkeitserhöhung i n 6000
Eibe-Start von Eibe. Zu Ihrer In
E ibe-Start. (Da der Dispatcher
gefahren - normal.
Meter Höhe nicht im Flug pro
formation: Die DYA wird in Leip
wagen nicht über die exakten
DYA von E i be- Start, Fahrwerk
gramm vorgesehen war.
zig auf unserem Kanal mit QSA 5
Wetterbedi ngungen verfügte,
und Landeklappen ausgefahren
- alles normal . Flugzeit 9 M i n u
D . Red .)
gehört.(d . h. Lautstärke sehr gut.
rief er den Kontrollturm, um von
VA - habe verstanden.
D. Red . )
dort diese zu erhalten. D. Red.)
ten. Eibe-Start von VA, Fahrwerk
E i be v o n E i be- Start, versta nden.
Moment bitte!
in
und Landeklappen eingefahren
DYA von E i be-Start, versta nden,
Gesamtflugzeit 40 M i n uten,
dingungen: Wind 140 bis 160
zeit 30 M i n uten, wir sehen Sie.
E m pfa ng .
Grad mit 5 mls. Die Sicht 4 km,
Eibe-Start von VA, Gesamtflug
das QFE 735, 5 - 735 dezimal 5
- normal, beginnen Steigflug. DYA von Ei be-Start, verstanden,
Eibe-Start von VA, befinde mich
6000 über Platz.
U h rzeit 1 3.25 U h r, Gesamtflug
DYA, hier E i be- Start, 1 3.35 U h r,
Fahrwerk und Landeklappen ein
VA verstanden, 30 Minuten Ge
zeit 40 Minuten.
gefahren, beginnen Steigfl ug.
samtflugzeit, haben noch genü
VA - beginnen Sinkflug.
U h rzeit 1 3.06 U h r .
gend Reserve.
Eibe-Start von VA, beginnen
DYA von E i be- Start, verstanden.
Steigflug auf
Wir fliegen zur Zeit mit Sauer
6000
.
DYA, hier E i be-Sta rt, 1 3.40 U h r,
beg i n nen S i nkflug.
Eibe 2 (gemeint ist E i be-Start.
Eibe-Start, Empfang. Landebe
(d . h. Luftd ruck 735,5 Torr. D. Red .)
E i be von Eibe-Start. Q F E 735,5,
Wind 140 bis 160 mit 5 m/s,
Sicht 4 km.
DYA von E i be- Sta rt, verstanden, bitte kommen.
stoff.
Standort der Gehöfte von Box
zur Zeit mit Sauerstoff.
2 von VA, ich habe Sie verstan
Überflug des Platzes in 100 Me
dorf.
Richtig verstanden.
den, Sie sind einsatzklar, aber
ter mit Fahrwerk ein?
DYA von E i be- Sta rt, verstanden.
DYA - DYA, hier E i be-Sta rt,
wir müssen jetzt leider wieder
DYA von E i be- Start, Ü berflug er·
Eibe-Start von VA,
E m pfang. DYA - DYA, hier E i be
!anden. Ich weiß noch nicht, ob
laubt. DYA von E i be-Start, bitte
6000
,
fliegen
Stufe - fliegen Stufe.
DYA von Eibe-Sta rt, 6000, fli e
gen Stufe, 1 3. 1 5 U hr, I h re Ge
samtflugzeit 20 M i n uten.
DYA von E i be- Start. Sie arbeiten
D. Red . ) von VA, ich höre Sie
gut mit 4 bis 5, Empfang. - Eibe
Richtig verstanden. Eibe-Start von VA, erlauben Sie
Start, hier E i be- Start, Empfa n g .
es heute noch klappt.
(H ier w a r die Sprechverbindung
DYA, h ier E i be-Start, hier E i be
zwischen E i be-Start u n d DYA fü r
Start, Sie waren gestört, bitte
ku rze Zeit unterbrochen, des
kommen Sie noch einmal. E m p
höhe 400 m. D. Red.)
DYA von E i be-Start, verstanden.
geben Sie I h ren Standort.
VA, ON 400 . (Kennung des Hau pteinflugzeichens, Überfiug
VA verstanden, 20 Minuten . . .
halb schaltete sich nun der Kon
fang.
VA Empfang.
trollturm » E i be« ein. D . Red.)
Eibe-Start von VA, Standort
DYA - DYA - bitte kommen!
DYA, hier E i be-Start, Empfang.
D YA, Sie werden von Eibe-Start
Pulsnitz . . . Meter.
An dieser Stelle reißt das Ge
Eibe-Start von VA, ich werde
gerufen.
DYA hier E i be- Start. Sie waren
spräch ab.
von woanders gerufen, ich habe
Eibe von VA, ich höre nichts.
teilweise unterbrochen, bitte
nicht verstanden.
DYA - DYA, hier E i be- Start, hier
wiederholen Sie noch einmal.
DYA von E i be-Start, wir haben
E i be- Start, können Sie mich hö·
n 1cht gerufen, es ist eine tsche·
ren? Kommen !
Eibe-Start von VA, Standort
Pulsnitz, Höhe 3500 Meter, be-
Mittelstreckenverkehrsflugzeug
1 52
Der erste Prototyp dieser Entwicklung des VEB Flugzeugwerk Dresden, die 152 V·1 (Zeichnung), absolvierte seinen Jung· Iernfiug am 4. Dezember 1958 und storzte bei seinem zweiten Flug am 4. M�rz 1959 ab.
10
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-------
Fortsetzung von Seite
10
i h m besondere Aufmerksam keit g e schenkt.) Aus d iesen Angaben konnten
Der zweite Prototyp
vol len S c h u b zu kommen, benötigten
w i r d en Fl ugweg seh r genau rekonstru
N a c h Absc h l u ß der Unfallunte rsuch ung
diese Triebwerke meines Wissens a l l e r
ieren. Dazu h atten w i r die Zeitangaben der Besatzung beim Ü berf l u g einiger
w u rd e die zunä c h st unterbrochene
d ings 8 bis 1 0 Sekunden. Es i s t anzune h men, besser viel leic ht: nicht a u szu schlie ßen, d a ß d e r d i rekte Absturz in Verbindung m it dem Wiedergasg eben stand. Darauf deuten einige Zeu g enau s sagen hin. Unge k l ä rt bleibt, o b z. B .
Punkte. N a c h all d e m e rg a b s i c h , daß das F l u gzeug sehr langsam, i m me r nahe d e r Ü berzie h g eschwindig keit ge flogen wa r . Anschlie ßend wurde der
Weiterarbeit an d e r 1 52 wieder freige g eben. Das nunmeh r geba ute zweite Versu chsmuster war fakti s c h d e r erste P rototyp der g e p l anten Serienausfü h
S inkflug eingel eitet, d i e Tri ebwerke ge
rung 1 52/1 1 . E r w i e s gegenüber der V- 1 eine Reihe wesentl icher Änderungen a uf. Anstel l e d e r R D - 9 B -Triebwerke ge
d u rc h eine rasche S c h ubzuna h m e bei
d rosselt. Als etwa 600 m H ö h e e r reicht
nied riger Geschwind i g keit eine n i c ht
waren, versuc hte d i e Besatzung die
langten d i eses Mal die Pi rna 0 1 4 zu m
a u ssteuerbare Flu g l a g e entstand . Pfeil-
Tri ebwerke wieder zu besc h l eunigen.
Einbau; das Tand emfa h rwerk e rsetzte man d u rc h ein D rei punktfa h rwerk, d i e Anza h l der K raftstoffbehä lter e r h ö hte man von 1 6 a uf 2 2 . Dadurch konnte die maxi male Reic hweite auf 3000 k m ge steigert werden. D i e Flügelau ßenbehäl ter, u rsprüng l i c h für d i e Aufna h m e der Stützfah rwerke genutzt. nah men j etzt
l n Erfüllung i hrer Lebensaufgabe, d O< weiteren &tlwKilung des todlnisd>on Fomd! riHo und dem Sieg des Soriolismus
"' der Devtsch«t Demokrc::NdMn Republik
zu
dten.n, Jd,ieden ous unserem Kollektiv unsere Mi1orbeiter
Versuchspilot Genosse Willi Lehmann Versuchspilot Genosse Kurt lemme Augversuchsingenieur Kollege Georg Eismann Bordingenieur Kollege Paul H-rling zeuginclustrie
lhrvorbildi.O.er6nsolz beimAulbau" derAug
Ndenbn
an J ie
ist uns
Vorpll1dtlung
fOr unsere weitere Arbea. Unser
wird in uns«en Leistungen seinen Ausdruck finden
VEB Flugzeugwerke Dresden
BPO, BGL, W..-ldeltung, GST, DSF, FDJ
den für einen N otfall gedac hten Reser vekraftstoff a uf . D i ese zusätz l i c h an den Au ßenflügeln angebrac hte M asse ver ringerte zugleich die Gefa h r des so ge fä h rl i c hen Flügelflatterns. Im R u m pfbug wurde anste l l e des Navigatorplatzes eine Radaranlage vorgese hen. Die Bug verglasung entfiel d a m it. Rechtzeitig vor Beg inn der F l u g e rpro bung h atte das Funklabor d e r D resdner F l u gzeugwerke a u c h die Ferns e h - und M e ßwertübertragungsanlage von Bord zum Boden fertigsteilen können. S i e sol lte wäh rend des F l u g es e i n e lücken lose Kontrolle a l l e r Systeme vom Boden a u s ermög l i c h en . Unter anderem über trug eine Fernsehanlage die Anzeige der zwölf wichtigsten Flugüberwa c h ungsgeräte auf einen bodengestütz ten B i l d s c h i r m , wäh rend eine M e ßwert übertrag ungsan lage auf zunäc h st 30 Ka
flügel haben bekannt l i c h i h re Tücken. Der H ö henrudersc h reiber zeigte, d a ß das H ö h enruder n o c h voll gezogen
Dabei wu rde das F l u gzeu g , das ohnehin schon nahe d e r Ü berzie h g eschwind i g keit flog, noc h langsamer und überzo
nälen wichtige Angaben über d i e vier Triebwerke z u r Bodenstation überm it telte. Dort wu rden a l le Daten ein
wurde. Zum Abfangen reichte aber d i e geringe H ö h en n i c ht.
gen. Es g ing auf den Kopf, um F a h rt a uf z u h o l en und schlug unter einem Winkel
s c h l ie ß l i c h d e r gesprochenen M ittei lun· gen aufgezeichnet.
Bestätigen kann i c h , d a ß d i e Kraftstoff
von 70° auf dem Boden auf.
Einein h a l b J a h re nach dem Absturz der
anlage nicht ausgereift war: i h re Funk
Eine danach ang estellte Rechnung e r g a b , d a ß das F l u gzeu g etwa 2500 m H ö h e g e b raucht hätte, u m a u s dem überzogenen F l u gzustan d wieder in den stabilen H orizonta l f l u g zu g e l angen. Die
V- 1 wa r die 152 V-4 f l u g k l a r . A m 26. Au g u st 1 960 startete sie u m 1 1 . 2 2 U h r zu
tion wurde später d u rc h eine K o m m i s sion untersucht, es wu rde a m Boden die Entna hme des K raftstoffs a u s den Tanks bei verschi edenen S c h rä g l a g en gete stet. Auch konstruktiv wu rde einiges ge ändert. Was s i c h aber in den l etzten Se kunden abgespielt hat, konnte nie r i c h t i g g e k l ä rt werden . « Seine Ausführungen werden ergänzt
i h rem J ungfernf l u g und absolvierte in den 2 2 Flug m inuten meh rere Platzrun· den in 600 m H ö he, wobei wie s c h on
vorhandene Höhe von 600 m reichte
bei m ersten F l u g d e r V - 1 das F a h rwerk
dafür nicht annähernd a u s . «
und d ie Landeklappen ausgefah ren bl ie ben. D i eses F l u g prog ramm wurde aus
d u rc h Aussagen von Adolf J ensen, sei
S i c he rheitsgründen am 4. September 1 960 wiederho lt, aber Beanstandungen g a b es a u c h d i eses Mal nicht. Die P i lo
nerzeit M itarbeiter d e r P rüfstei l e für
ten, H e inz Le h mann und G e r h a rd Güt
Luftfa h rtgerät
te l , ä u ße rten s i c h sogar seh r zuf ri eden
» U m den F l ugweg der 1 52 V - 1 zu rekon stru ieren, wurden längs des vermeintl i c hen F l ugwegs za h l reiche Zeugen be fragt, wo sie das F l ugzeug gesehen hät ten. (Damals war so ein F l ugzeug ja noch etwas besonderes, und es wu rde
über d i e Flugeigensch aften d e r M a s c h i n e . N a c h i h ren Worten untersch ied s i c h d i e 1 52 in d i eser Hinsicht über h a u pt nicht von d e r T u - 1 04, die seiner-
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18
FLIEGER-REVUE
Mittelstreckenverkehrsflugzeug
1 52
Der zweite für die Flugerprobung gebaute Prototyp. die 152 V-4 (Zeichnung). startete am 26. August 1960 zum Jungfernflug und absolvierte am 4. September 1960 seinen zweiten und letzten Flug.
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ren hochgesteckt, so hoch, daß sie zwa n g s läufig m it den Rea l itäten kol l i d ieren mußten . Daß d i e 1 52 dabei eine Schlüsse l rolle spielte, i st u n be stritten . Zwar wa r n i cht, wie viel fach behau ptet, der Abstu rz des er sten Versuchsmusters der G ru n d
Die 152 steht gewissermaßen sym bol isch für das Schicksal der ge samten Luftfa h rtindustrie der DDR von i h rer 1956 erfol gten G rü n d u n g bis z u Einste l l u n g i m J a h re 1961 : ste i ler, hoffn u n g svol ler Aufstieg und Ende im Crash . Die Pläne wa -
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z u r E i nstel l u n g des Flugzeu g : d e r D D R, d o c h beförderte d i a n gesichts i h rer hi nsichtl i c h satzes u ngeklärten Zuk u n ft d Entschei d u n g . Den noch bleil 152 der Ruhm a ls e rstes deut Stra h lverkeh rsflugzeug .
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- ,", "'\>Ana lyse zum Stand der Luftfa h rt i n d u strie« vom 1 8 . J u n i 1 960, erarbeitet von zentralen staatlich en Stel len, finden sich zwei Varia nten für die weitere Per spektive d ieses I ndustriezweiges: Die erste Variante sa h die Fo rtfü h r u n g der Arbeiten ents p rechend den Vorste l l u n g e n der W B - Leitu n g einschließlich d e r H erste l l u n g ei nes La ndwi rtschaftsf l u g zeuges v o r . Der Kernsatz der zweiten Varia nte lautete: »Die E ntwi c k l u n g u n d Serien prod u ktion v o n Fl ugzeugen wird e i n g estellt.« Allerdings sol lten die bis zu r Fortsch rittsza h l 16 a n gea rbeiteten F l ugzeuge vom Typ 1 52 noch fertigge ste l lt werd e n . Am 2 9 . J u n i regten M itarbeiter des Staatsa ppa rates an, Walter U l bricht ü ber die Lage im I n d ustriezweig u nd die dazu unterb reiteten Vorschläge zu in form iere n . Para l lel dazu verfügte das P o l itbüro des Zentra l kom itees der S E D d i e B i l d u n g e i n e r Arbeitsg ruppe z u r U n tersuchung d e r Frage, i n we lchem U m fa ng die Kapazitäten d e r Fl ugzeu g i n d u strie a u f die Produ ktion hochwertiger und volkswirtschaftlich dri ngend not wendiger Erzeu g n i sse u mgeste l lt wer den könnte n . U m den E r nst der e ntsta ndenen Lage zu verstehen, müssen vor a l lem d rei Pro b l e m k reise berücksic htigt we rden, die auf tieferliegende U rsachen zu rückzu f ü h re n sind u n d die n u r a l lzu deutl ich die Fragwü rd i g keit des Gesamtvorha bens Verkeh rsfl ugzeugbau demonstrie ren .
Unlösbare Probleme Zum ersten waren die Absatzmög l i c h keiten der 1 52 u n d i h rer Nachfolgemu ster weitgehend ungeklärt. Nach den u rs p rü n g l ic h e n Vorste l l u n g e n zum Auf bau det D D R- Luftfa h rtind ustrie hatte m a n d i e Fertigste l l u n g des ersten Ver suchsmusters für 1 956 vorgese h e n . Die Serie nferti g u ng der 1 52 sol lte d a n n i n nerhalb ku rzer Zeit u m einen Nac hfol getyp ergä nzt werden, um Ansc h l u ß a n
dienst, frü hestens ab 1 962 zu rec h n e n . Zu d iesem Zeitpu n kt a b e r wäre die 1 52 . nach E i nsc hätzu n g von D D R · F i ugzeug bauspezi a l i sten trotz a n gestrebter Ver besseru ngen bei der Va ria nte 1 52/1 1 ge g e n ü be r den neuesten ausländ ischen Konku rrenzmustern l ä n g st veraltet ge wesen . Der I n l a n d bedarf der damaligen Deutschen Luftha n sa ( D D R) u n d der Luftstreitk räfte u mfaßte led i g l i c h 1 2 oder 1 3 Exemplare; ernsthafte ausländi sche Optionen lagen n u r von pol n i scher u n d u n ga rischer Seite i n sehr ge ringen Stückza hlen vor. Auf a n deren Märkte n , beispielsweise in C h i n a, rec h nete man sich 1 960 kaum noch g rößere C h a n ce n aus. Den n welche verantwor tungsbewußte Luftverkeh rsgese l l sc haft hätte wohl vom ersten sel bstentwi ckel ten F l u gzeugtyp eines beliebigen La n des g rößere Stü c kzahlen erworben, wen n a n dere Herstel lerländer weit aus gereiftere M u ster m it ä h n l i chen, zum Teil sogar g ü n stigeren Parametern a n zubieten hatten? U n d h i nzu k a m , d a ß die a n haltenden Ter m i n p robleme bei der Fertigste l l u n g der 1 52 das Ver trauen in die D D R- Fiugzeu g p rod u ktion natü rlich zusätz l i c h m i nderte n . Spätesten s i m J a h re 1 960 w a r offen sichtlich geworden, d a ß d i e Luftfah rti n dustrie d e r D D R h i nsichtlich d e r 1 52 den Wettlauf m it der Zeit gegenüber der von vorn herein fast übermächtigen britischen, französischen, U S -a merika n ischen und auch sowjeti schen Konkur renz verlore n hatte. Bezeic h n e n d dafür ist die Aktennotiz über den Tagesablauf im Ausstel l u n g s pavi l l o n der D D R - Flugzeu g i n d ustrie auf der Leipziger Messe vom 4 . März 1 960. l n bezug auf die Prod u ktion des Wer kes 80 1 ( F i ugzeugwerke D resden) heißt es dort u nter P u n kt 1 : >> Ernsthafte I nter essenten s i n d n i cht zu verzeic h ne n . « Zuneh mend wurde deutlich, daß d i e D D R - Luftfa h rtindustrie auch kü nftig n i cht in der Lage sein würde, dem Welt höchststa n d entsprec hende Verkehrs f l u gzeuge i n den G rößen ord n u ngen der 1 52 oder 1 55 zu produziere n . Diese Er kenntnis hatte sich auch bei den Verant wortl ichen des D D R - Flugzeu gbaus weit gehend d u rchgesetzt. Professor Brunolf Baade, der j a h relang a l s einer der ener g i schsten Verfechter des eh rgeizigen
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D D R - F i ugzeu g ba u prog ramms aufgetre ten war, äußerte Anfa n g J u l i 1 960 die Auffassu n g , d a ß m a n bei den bestehen den Orientieru ngen » i m mer h i nter den fortgesch rittensten E ntwi c k l u ngen h i n · terherh i n ken« werde. Das Z u rückblei· ben beg ründete e r zu einem wese ntl i
Maxi-Attrappe: Die naturgroße Rumpfattrappe der 152111 erregte auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1960 zwar großes Pub/ikumsin· teresse, doch die erhofften Auf träge blieben aus.
brächte jedes fertiggestel lte F l ugzeug Verl uste i n M i l l ionenhöhe. Der Außen · handel bezifferte den mög l ichen Va luta D M - Preis j e Fl ugzeug vom Typ 1 52 m it 7 M i l l ionen D M . Bei e i n e r Losg röße von 20 Stüc k wären j e F l u gzeug Kosten i n Höhe von 25 M i l l ionen DM entsta n d e n . N a c h damaligen S c h ätzu ngen
c h e n Teil m i t S c hwächen i n d e r G r u n d lagenforsc h u n g . A u f n o c h höh ere I n ve
zu suchen waren. Darüber h i na u s
hätte das bei einer a n genommenen Va
stitionen in d i esem Bereich besta nden jedoch wen i g Aussichten, d e n n a n dere
leh nte sie besti m mte Lieferungen s o wohl a u s m i l itä rischen G r ü n d e n a l s a u c h wegen d ri n genden Eigen beda rfs einfach ab. D i e Situation i m Bereich der Luftfa h rtge
lutarenta b i l ität von 1,0 einen Gesamt· verlust von 360 M i l l io n e n DM zu r Folge g e habt. F ü r 2 3 Maschinen des Typs 1 55 beliefe n s i c h d i e geschätzten Verl uste auf 207 M i l l ionen D M . Aber sel bst d i ese
räteprodu ktion bot kein besseres B i l d . D a s u rsprü n g l iche Vorhaben, d i e D D R · Luftfa h rtind ustrie nach anfä n g lichen Ü berbrüc k u n g s l ieferungen a u s der So wjetu n i on vorwiegend aus eigener Pro d u ktion zu versorgen, war e rfolg los ge·
Bere c h n u n g e n setzten noch vcraus, daß die F l u g zeuge tatsä c h l i c h zum vor
I n dustriezweige benötigten ebenso d ri n gend Mittel für die Forsc h u n g . Da gegen konnte sich der Luftfah rtsektor der fü h renden I n d ustriestaaten wie der U SA, der UdSSR oder G ro ßbrita n n iens auf weitaus g rößere Forsc h u n g skapazi täten stütze n . Dies u m so mehr, a l s die G r u nd lag enforsc h u n g i n d i esen Lä n · dern schon damals z u einem g uten Teil der Luftrüstu n g d i ente und fol g l i c h viele zivile Produ kte u n m ittelbar aus m i litä r i · s e h e n abgeleitet w u rde n . So mu ßte d e n n auch der einzig sichtbare Ausweg, den man in einer noch engeren Zusam mena rbeit mit der U d S S R - Luftf a h rtfor schung sa h , auf die G renzen der m i l itä rischen Gehei m haltung sto ße n . G l e i c h zeitig w a r eine ve rtiefte Kooperation mit westl ichen Staaten a n gesichts des ka l ten Krieges u n d des festgefahrenen Blockdenkens schwerlich rea l i sierbar. Ä h n l iche Probleme traten bei d e r Be · reitste l l u ng von neuen Luftfa h rtwerk
b l ieben. U m den Rüc ksta nd zum i nter nationalen N iveau aufzu holen, h ätte es - zusätzliche I n vestitionen für d i e Zulie· ferbetriebe vorausg esetzt - noch J a h re bedu rft. Natü r l i c h erhielt die Luftfa h rt i n · d u strie der D D R a u c h I m porte a u s d e m westl ichen Ausland, v o r a l lem a u s G ro ßbrita n n i e n . A l l e rd i n g s g a b es da bei tei l weise »ideologisc h e« Vorbeha lte.
stoffen auf. D i e D D R - I nd ustrie wa r h i e rzu in vielen Fällen ei nfach n i cht i n
Vor a l lem aber mu ßten zuneh mend Va l utam ittel verausgabt werden, die d a n n für a n dere wic htige Aufgaben fehlte n . Au ßerordentlich h o c h waren d i e Ausg a b e n für d i e Luftfa h rtindustrie o h n e h i n : Zwischen 1 955 u n d 1 959 betrugen die Zusch üsse aus dem Staatshaushalt rund
der Lage. Liefe rungen aus der U d S S R a l s d e m ersten Ansprec h p a rtner trafen
1 , 3 M i l l i a rden DM; f ü r 1 960 bis 1 965 schätzte man den Zusch u ß auf n o c h ·
oft n u r mit Verzögeru ng e i n , wobei d i e G rü nde dafü r vorwiegend i n d e r u n be weg l i c hen sowjetischen Pla nwi rtschaft
m a l s etwa 1 , 3 M i l l iarden. A n g esic hts der geringen Stückza h len, d i e bis 1 965 zu r Auslieferu n g gelangen würden, er·
gesehenen Zeitpu n kt die Werk hal len verlassen u nd dann auch restlos ver kauft würden. Anderenfa l l s wären die Kosten noch weiter a n gestiegen. Diese sich abzeichnende E ntwi c k l u n g sta n d i m vö l l igen Gegen satz zu m u rsprü n g l i · c h e n An l i egen, d u rc h den Aufbau e i n es eigenen F l u gzeugbaus d i e Exportrenta b i l ität der Vol kswirtschaft zu verbessern und Ü berschü sse für a n d e re I n dustrie zweige zu erwirtschafte n . H i nzu kam d i e Tatsac h e, d a ß g rößere Teile der VVB F l u gzeugbau nicht d u rch e i n e l u ft fah rttypische Prod u ktion hätten ausgela stet werden kö n n e n . Allein für das J a h r 1 960 m u ßten desha l b 1 05 M i l l ionen D M Brutto p rod u ktion f ü r a nd e re P rodu kte vera n s c h l a g t werden, um eine weitge hende Auslastu n g der teu ren G r u n d m it tel u nd hochqual ifizierten Arbeitskräfte a u s d e m F l u gzeug ba u zu errei c h e n . Es hande lte sich da bei u nter a nderem u m Baute i l e a u s Leichtmeta l l f ü r d a s C h e · mie- u n d F a h rzeu g p rog ra m m sowie f ü r den La n d masch inenbau.
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S c h l i e ß l i c h war es n i c ht i h re Aufgabe,
Strahhrainerprojekt (19. 11.. 1956)
in Betracht zu ziehen, was wohl wäre, we n n d ie Sowjetu n i o n i h ren Bedarf von 3 1 2 F l u gzeu g e n d i eser Kategorie aus ei
Natü r l i c h hatten s i c h vereinzelt schon vor 1 960 warnende Stimmen erhoben,
Besatzung
2
Triebwerk
1 TL »Marbore II« (3,9 kN)
d i e auf d i e schwerwi egenden Wider
Abmessungen
sprüche bei d e r Rea l i s i e ru n g des D D R · Fl ugze u g b a u p rog ramms h i nwiese n . Spätestens 1 959 e r ka n nten a u c h d i e z u ·
Spannweite
m
10,00
Flügelfläche
m'
1 3, 00
Länge über alles
m
9,35
Höhe i m Stand
m
3,20
kg
1400
normal
kg
350
maximal
kg
535
Startmasse normal
kg
1950
kg
2 1 50
stä n d i g e n Z K - Vertreter d ie heraufzie
Massen
hende K rise, d ie d u rc h - vorsichti g aus ged rückt - wenig opti m isti sche P rog n o
Kraftstoffmasse
s e n ü b e r Absatz c h a n cen v o n Verke h r s flugzeugen, wie sie d i e 1 52, 1 5 3 u n d 1 55 da rste l lten, noch an Bed roh l i c h keit zu n a h m . S o waren von d e r Faku ltät f ü r Luftfa h rtwesen der Tec h n ischen H o c h s c h u l e D resden i n d e r Zeit v o m 1 . A p r i l 1 958 b i s z u m 3 0 . J u n i 1 959 U nters u c h u n g e n ü b e r d e n » Bedarf des sozia l i sti schen Lag e rs a n Verkeh rsfl ugzeugen
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Mini-Projekt: 1956 entstanden mehrere Entwürfe für einen zwei sitzigen Strahltrainer. Eine Prä misse bestand in der Verwen dung der französischen Klein Gasturbinen Turbomeca "Aspimc bzw. "Marborecc. Keiner der Ent würfe gelangte über das Reiß brettstadium hinaus. Der Dreisei tenriß zeigt eine der Varianten, datiert vom 19. November 1956.
3
Entscheidung unumgänglich
� �
Rüstmasse
maximal Flugleistungen Höchstgeschwindigkeit
km/h
518
Reisegeschwindigkeit
km/h
447
Landegeschwindigkeit
km/h
1 17
Max. Steigleistung
m/s
7,9
Dienstgipfelhöhe
m
Max. Reichweite
km
6000 930
bis 1 965« a n geste l lt worden, d i e s i c h i n
g e n e r Prod u ktion dec ken u n d d a rü ber h i na u s noch a ndere der u nte rsuc hten Lä n d e r beliefern wü rde, so daß v i e l leicht led i g l i c h d e r d i e Prod u ktionsko· sten nicht im e n tfe rntesten deckende I n l a n d s beda rf b l i ebe . . . S o l c h e S c h l u ßfolgerungen zu ziehen o b l a g a n deren I n stitutionen, u nter a nde rem auch jenen, d i e d i ese Stud ie zur Ken ntnis erhielten : das Leitbüro des Fors c h u n gszentru m s der Luftfa h rt i n d u strie, der Forsc h u n g s rat der D D R, der M i n i sterrat, der M i n i ster f ü r Bergbau u nd S c hweri n d u strie. I h re Ste l l u n g n a h m e n zu d e m Forsc h u n g s bericht s i n d n i cht beka n nt. Ebe nsowe n i g beka n n t ist, o b d e n entscheidenden I n stanzen die Tragweite der in der Stud ie g e n a n n t e n Fa kten ü be r h a u pt k l a r war, d e n n b i s
e i n e m 70seiti g e n , d u rc h 54 deta i l l i e rte A n l a g e n ergänzten u n d in acht n u m e
d i e 1 55, 152 u n d 1 54 . Besonderes I nte r e s s e verd ie n e n d i e f ü r den T y p B a l ias
rierten E x e m p l a ren a usgefertigten ver tra u l i c he n Forsc h u n g sbericht m i t dem
1 52 e r m itte lten Bedarfsza h l e n . ln e i n e r deta i l l i e rten Tabe l l e g e b e n d i e Autoren
Titel » Bedarfsforsc h u ng fü r den F l u g
e i n e n Gesa mtbeda rf von 426 Masc h i
r u n gsste l l e n sta rr a n der D u rc h setzung
zeu gbau d e r D D R« n i edersc h l u g e n . H i erin wurden f ü r d re i verschiedene F l u gzeu g g attu n g e n (fü r den K u rz-, den
n e n i m Zeitra u m 1 960 b i s 1 965 a n , d a v o n 8 Passag ier· u n d 2 0 Frachtf l u g zeuge fü r d i e Deuts c h e Lufthansa. F ü r
d e r P l a nvorhaben festg eha lten . Erst d ie bereits g e n a n nten e r n e!Jten Rück
M itte l · u nd den La n g streckenei n satz)
d i e Sowjetu n i o n w i rd mit 3 1 2 E xe m p l a
d e n Prozeß des U md e n k e n s e i n .
die in den J a h re n 1 960 bis 1 965 zu er
r e n d e r abso l ute Löwe n a ntei l a n g esetzt,
S o d is kutierte m a n a b J u l i 1 960 ver
warte n d e n a bsoluten Beda rfsziffern,
f ü r d i e VR C h i na s i n d es 43, u n d a uf d i e
schiedene M ö g l i c h keiten und Varia nten
aufges c h l ü sselt auf die e i nzelnen Lä n der, a n h a n d d e s z u e rwartenden Ver
ü b rigen soz i a l istischen Lä nder entf a l l e n j ewe i l s 2 b i s 1 3 E i n h eite n .
zur weiteren Entwi c k l u n g der Luftfahrt
keh rsaufkommens erm ittelt.
E s besteht k e i n Zweifel a n d e r Exa ktheit,
M itte des J a h res 1 960 wu rde sowo h l v o n f ü h re n d e n Persö n l i c h keiten der F l u gzeug i n d ustrie a l s auch von den da f ü r vera ntwortl i c h e n Pa rtei- u n d Regie
s c h l ä g e i m ersten H a l bj a h r 1 960 leiteten
i n d u strie, wie d ie Fortsetzung der Arbei ten entsprechend d e n Vorschlägen der V V B - Leitu n g ; d e n Abbruch d e r Ve r
Aus den zu g ru n d e g e legten Leistu n g p a
mit der d iese Z a h l e n erm ittelt wurden,
rametern d e r i n der Stu d i e a l s Typen A,
und auch n i cht daran, d a ß d i e Autoren
keh rsf l u gzeu g p rodu kti o n ; die N eu g e
B u n d C bezei c h neten F l u gzeu g e lassen
sie als rein theoreti sc he, die Ober g renze b i l d e n d e Werte betra c h tete n .
sta ltu n g des D D R - F i u gzeugbaus mit ei
sich u n schwer d ie »echten« erken n e n :
nem reduzierten bzw. sta rk modifizier-
28
� �
-------
Antriebs-Probleme Mit zahlreichen Schwie rigkeiten und permanen ten
Terminverschiebun
gen war auch wicklung
die
der
Tl-
Ent und
PTL-Triebwerke i n Pirna verknüpft. Das betrifft so wohl die als Antrieb der 1 52 vorgesehene 014 als auch die Propellerturbine 018 (Bilder oben) und das ZTL 020. Zur Flugerpro bung
gelangte
lediglich
die 014A-O (Mitte l i n ks). Das dazu an der Rumpf unterseite
einer
(DM -ZZI)
IL-28R
montierte
Triebwerk wurde bis zu 850 km/h Geschwindig keit sowie bis 12 000 m Höhe getestet. Um die Arbeiten zu beschleu ni gen,
setzte
man
später
noch eine zweite IL-28R (DM -ZZK)
als
Erpro
bungsträger ein.
ten Entwi c k l u ng s - u n d P roduktionspro g ram m . Die einze l n e n Varianten u nter sch ieden sich d a n n noch in i h ren zeitl i c h e n Vorstel l u n g e n u n d h i n sichtl i c h d e r konkreten i n ha ltlichen Maßnahmen voneinander. Vor den Arbeitern u n d I n genieu ren der Luftfah rtindustrie wurden d i ese Ü berle g u ngen geheimgeha lten . Nur we nige F ü h ru n gskader waren i nformi ert; bis zur endgü ltigen E ntscheid u n g sollte U n r u h e vermieden werd e n . Wä h renddessen kam es zu neuen Schwierig keite n . Nach den beiden F l ü g e n des Versuchsmusters V - 4 d e r 1 52 m u ßte die F l ugerprob u n g zunächst a b gebrochen werQen, u m auf Forderung der Testp i l oten erneut nach der Ab stu rzursache des ersten Prototyps zu forschen sowie u m aufgetretene M ä n gel zu beseitigen. Damit standen die erst i m Juni 1 960 form u l i erten Pla nziele
bereits wieder i n Frage. Wie von u n s e i n g esehene, d a m a l s i nterne Doku mente belegen, red uzierten sich schon i m Oktober 1 960 die Erörteru ngen in den zentralen Stel len l ed i g l i c h noch auf Deta i lfragen der Abbruchva riante. l n An betracht d e r gesc h i l d erten Situation blieb praktisch wohl auch kein a n derer Ausweg mehr. Wol lte m a n weitere wirt schaftliche Verluste vermeiden, mu ßten die Arbeiten u m gehend eingestellt wer den. E i n e l etzte Absti m m u ng i m engsten Kreis mit dem Staatschef und 1 . Sekre tä r des Z K der S E D Walter U l b richt f ü h rte d a n n Ende November 1 960 zu ei ner g ru ndsätzlichen E ntscheidung ü be r den Abbruch. l n diesem Zusammen h a n g wurde von Walter U l bricht auch d i e mehrfa c h a n gesprochene H erstel l u ng eines eigenen Ag ra rf l u gzeuges verneint.
,,Flora'' der letzte Versuch N eben der E ntwic k l u n g u n d Produ ktion von Verkehrsfl ugzeugen u nd dem Se gelfl ugzeu gbau hatte sich die D D R - Luft fahrt i n d ustrie a u c h mit einem solchen P roj e kt beschäftigt. Dieses Vorhaben g i n g i m deutsc h e n Flugzeu g ba u auf e i n e Tradition zurück, die bis i n die zwa nziger J a h re reicht. Be i m Aufbau der D D R- Luftfa h rtindustrie hatten Agrarflugzeug e jedoch vorerst keine Rolle gespielt. Demgegenüber verfü g ten d i e westlichen H e rste l l erländer ebenso wie die Luftfah rtindustrien der RGW- Staaten ü be r e i n u mfa n g re i ches Angebot von speziell für den E i n satz in der La n d - und Forstwirtschaft konstru i e rten bzw. h i erfü r modifizierten F l u g zeugtypen . Der W i rtschaftsfl u g d e r
� ....";;;;:::-
29
Agrarflugzeeg
SP 043 •Flora• Besatzung Triebwerk
1 2 X AI - 14R Oe 190 kW)
Abmessungen Spannweite
m
17,30
Flügelfläche
m'
43,00
Länge über alles
m
1 2, 90
Höhe im Stand
m
3,75
Kraftstoffmasse
kg kg
2000 200
Nutzmasse
kg
800
Startmasse
kg
3000
s
10
Massen Betriebsleermasse
Flugleistungen Reisegeschwindigkeit
km/h
170
Arbeitsgeschwindigkeit
km/h
1 10
Minimalgeschwindigkeit
km/h
58
Landegeschwindigkeit
km/h m/s
62 5,0
h
2,0 1 25
Max. Steigleistung Max. Flugdauer Startrollstrecke
m
Startstrecke bis 10,7 m Höhe m Landerollstrecke
m
PROJEKT SP-043 >Flora<
1 90 75
Deutschen Lufthansa der D D R verwen dete damals die sowjetische An-2 u n d
h ätte die Luftfa h rtind ustrie m it d iesem Vorhaben i h re Leistu n g sfä h i g keit u nter
an den te c h n ischen Daten ausländi scher Type n .
Beweis ste l len k ö n n e n . E i n relativ k u rz
D i e la ndwi rtsch aftl iche N utzlast des
Fl ugzeu g i nd u strie schon 1 958/59 a nge
fristig rea l isierbarer E rfolg des D D R F i ugzeugbaus wäre angesichts der Pro bleme bei der Fertigste l l u n g d e r 1 52 u n bed ingt erforde r l i c h gewesen, u m das s i n kende Prestige - auch i n H i nsicht
neuen D D R- F l u gzeuges sollte 800 kg betra g e n . Vorgeschlagen dafü r wa r ein zweimotoriger, freitragender Schu lter decker m it Sternmotoren des sowj eti schen Typs A I - 1 4R. Der Behälter für das
ste l lt word e n . Auf Anforderung des Mi n isteriums f ü r Verkeh rswesen g a b es
auf neue I nvestiti onen oder Zuschüsse a u s dem Staatshaushalt - wieder aufzu
S p r ü h - oder Streugut befand sich im
dann im N ovember/ Dezember 1 959 ge meinsame Beratu ngen von Vertretern der Deutschen Luftha n sa u n d der VVB F lugzeugbau sowie von Wissenschaft
besser n . B i s Februa r/Mä rz 1 960 erfolgten we i tere Beratu ngen ü b e r die E ntwi c k l u n g
Zuverlässig keit, ei nfache Wartung u n d Robustheit des F l ugzeuges. Die Tragflä chen kon nten zur U nte rbringung i n e i n f a c h e n H a l len oder zum Transport d e montiert we rde n .
d e n tschechoslowa kischen T y p L-60. Erst 1 959 wurde i n der DDR das Vo r h a b e n e i n es e i g e n e n Ag ra rfl u g zeuges a u f die Tagesord n u ng gebracht. Vorü berleg u n gen waren i m Be reich der
lern zu dieser Themati k . E rwogen wurde die E ntwic k l u n g eines geeigne ten F l u gzeuges fü r den aviochemischen Dienst. Das I nteresse a n Ag rarf l ugzeugen resu l tierte damals z u einem wichtigen Tei l a u s d e r Zielste l l u ng d e r S E D - La ndwirt
ei nes Agrarflugzeuges, in deren E rgeb n i s sc h l ießlich dem Vo rhaben g ru nd sätz l i c h zugesti m mt wurde. E i n entspre c h endes Vorprojekt sol lte bis Ende J u l i d e s J a h res erstellt werden . Dabei g i n g d e r Genera l ko nstrukteur d e r V V B F l u g zeugbau, Prof. Baade, davon a u s , d a ß e s s i c h u m e i n e »Sofortlösu n g « m it dem Ziel einer Serienprod u ktion a b 1 963
Ru mpf. Besonderen Wert legte man auf
Bei d e r Begutachtung des a l s Stu d ien p rojekt S P 043 bezeich neten Entwu rfs (datiert vom J u n i 1 960) wurde auch e i n neuer Vorsc h l a g f ü r eine zweisitzige Va ria nte m it Spornradanord n u n g und ver kü rzter Kabine vorgelegt. Letztlich e i n i gte man sich a b e r bis N ovember 1 960 im wesentl ichen auf d i e Entwi c k l u n g d e s u rsprü n g l i c h e n Proj e kts S P 043. A l lerd i n g s sol lten da bei einige Verände rungen, so z . B . eine mög liche Verklei
schaftspoliti k, den Prozeß d e r B i l d u n g Landwi rtsc haftlicher Prod u ktionsgenos sensch aften bis 1960 weitgehend abzu sc h l i eße n . Daraus ergab sich i n den meisten Anbaugebieten d i e Mög l i c h keit der G roßflächenprod u ktion, die einen entsprechend hohen Bedarf a n l a n d
handeln müsse, wei l von der Deutschen Lufthansa für d i eses J a h r eine N a c h f r a g e v o n etwa 3 0 F l ugzeugen a n gemel det worden war. I n sgesamt wurde zu nächst mit einer G rößenord n u n g von etwa 1 50 Ag ra rfl u gzeu gen für die Deut
nerung des Seite n l eitwerkes, Massee i n s p a r u n g u n d Mod ifizieru n g en a m Fahr
wirtschaftlichen M a s c h i n e n u nd Gerä ten e i n sc h l i e ß l i c h einer wesentlich g rö ßeren Zahl von Ag rarf l ugzeugen f ü r den S p r ü h - u n d Streueinsatz zu r F o l g e hatte. D e r Absatz der ersten Prod u k
sche Lufthansa gerech net. Im Ansc h l u ß d a ra n sa h m a n die P rodu ktion e i n es ver besserten Nachfolgetyps vor. Das i m Sommer 1 960 ang ebotene Vor p rojekt war i n Gemei nsc haftsarbeit von
werk u . a., Berücksichtig u n g finden . Ausgehend von d i eser Bestätigung kon nte i m fo lgenden m it der E ra rbei tung des n u n mehr u nter d e r Bezeich n u ng 1 1 .0 5 1 1 a ufenden Tech n ischen
tionsserien e i n es Agrarf l ugzeuges wäre damit gesichert gewese n . G l e i chzeitig
Vertretern versc h iedener Betriebe u n d I n stitute entsta nden u n d orientierte sich
g o n n e n werd e n .
P rojekts und mit dem Attra ppenbau be
�------, w
0
Studien projekte SP 043 bis SP 050
1960/61 entstanden, ausgehend von ei· SP 044: Passagierflugzeug KnlckfiOgel, ner Baslsl)arlante {SP 043), zahlreiche V- leitwerk; Triebwerkseinbau Im FIO Entwürfe für Flugzeuge unterschledll . gelprofll; langhubiges Fahrwerk
SP 049: Agrarflugzeug Tragwerk, Fahr
werk
und
Triebwerkseinbau wie
SP
048A, aber doppeher leitwerksträger, cher Z�eckbestimmung bei gleichem doppelte DOngerverteiler unter den . S P 045: Agrarflugzeug. Ausführung wie . pnnzlp•ellem Aufbau als zwe•motorlge Motorgondeln SP 043·' Düngerbehälter ohne Vertefler·' Schulterdecker mit Doppelseltenlelt 8 esatz ung: 2 Mann SP 049A: Passagier-, Absetz- oder Sanl werk. Als Antrieb aller Varianten waren tätsflugzeug. Vergrößerter Rumpf mit zwei Kolbenmotoren AI·14R {je 190 kW S P 046: Passagierflugzeug Vergrößer· Heckklappe; Tragwerk, Fahrwerk und ter Rumpf mit Heckklappe, sonst wie Startlelstung) vorgesehen. Triebwerkseinbau wie S P 049 S P 043 S P 043: Baslsvarlante. Einsitziges Agrar· SP 050: Agrarflugzeug. Tragwerk, Fahr· ftugzeug fOr 800 kg Nutzlast (technl SP 048A: Passagier·, Absetz· oder Sani· werk und Triebwerkseinbau wie SP tätsflugzeug. Ausführung wie SP 046, sehe Daten siehe Seite 29) 049, Leitwerk wie S P 043; flacher aber geänderter Rumpfbug, anderes SP 043A: Passagier-/Sanltätsflugzeug. Rumpfbug Fahrwerk, VorfiOgel, Heckklappen Tragwerk und Triebwerkseinbau wie SP
043;
geändertes
niedrigeres Fahrwerk
Seitenleitwerk,
Hauptabmessungen ln m Typ
Spannw. Länge
S P 043
17,30
SP 044
17,30
13,00 12,75
4,20
17,30
13,00
4,50
S P 043A SP 045
SP 046
17,30 17,30
SP 048A
17,30
SP 049A
17,30
SP 049
SP 050
12,90
13,00 12,70
17,30
13,10
17.30
12,50
13,30
Höhe 4,50
3,75
4,50
4,75 4,50 4,75
4,40
32
� �
-----
Fortsetzung von S. 29 Als Beze i c h n u n g für das geplante Ag ra r f l u gzeug wa r schon i m Sommer 1 960 das Ken nwort » F l o ra« und a l s Fortf ü h
d a z u hatte sich d i e L PG - Bi l d u n g i n der
d e r 1 52 aufmerksa m . Aber d i e sowj eti
La n d wi rtschaft vollzogen, wod u rch d e r
sche Seite blieb bei i h re r a b l e h n e n d e n
Bedarf a n Masc h i n en u n d Ausrüstu ngen
H a lt u n g , d i e sie bereits zuvor i n m e h re
fü r d i e angestrebte G roßproduktion im Steigen begriffe n war. Zudem benötigte
ren Verhand l u n g e n vertreten hatte: D i e U d S S R - Luftfa h rtind ustrie verfü g e über
r u n g der bisher i m D D R - F i ugzeugbau
man die M ittel für Rati o n a l isieru ngsvor
g roße Kapazitäten zu r Entw i c k l u n g und
ü b l ichen N u merierung d i e Typenbe zei c h n u n g 1 56 gewä h lt worden. Auf An trag des Leiters der Abtei l u n g » F l u g
haben i m Masc h i n e n b a u . D i ese Aufzä h l u n g l i eße sich noch fortsetzen. Aber i m m e r häufiger a u c h traten w i rt·
für den eigenen Bedarf keine D D R - Ver keh rsf l ugzeuge i m p o rtiere n . Auf die
werk« (Werk 80 1 ) a n den Leiter d e r T h e m e n l e n k u n g i n S c h keud itz wurde s i e j e d o c h a m 2 6 . J a n u a r 1 96 1 i n 1 57 g eä n
schaftliehe E n g pässe auf, die d u rc h die Abwa nderung Zeh nta u sender Arbeits kräfte in die BRD verschärft wu rd e n .
Bitte n a c h Aufträ g e n z u m Lizenzbau so wjetischer Triebwerke zur Aus lastu n g der D D R - Luftfah rt i n d u strie erfolgte n u r
d e rt; d a s Ken nwort » F l o ra« b l i e b beste hen.
Demgegenübe r verfügte die Luftfa h rt i n d u strie ü ber e i n Potential v o n rund
e i n e a u sweichende Antwort: Der A n
Obwo h l g e g e n Ende 1 960 d i e E ntsc h e i
26 000 meist hochqual ifizierten Arbeits
Gesp räc h e ü ber Absatzmög l i ch keiten
d u n g ü be r d i e Auflösu n g der D D R - Luft
von D D R - F l u gzeug e n in der U d S S R b l i e b e n ergebnislos. D i e Reaktion d e r U d S S R d a rf j ed o c h n i c ht m it e i n e r
P rod u ktion ziviler F l u gzeu ge u n d werde
trag werde gep rüft . . . A u c h weitere
» F l ora« weiter. I m Februar 1 96 1 erfolgte
kräften . Auf politischem Gebiet g a b e s o h n e h i n wichtigere Probleme a l s d i e Sorgen u m den j a h relang propa g a n d istisch ver
i n Leipzi g - S c h keud itz sog a r noch e i n e
markteten F l ugzeug b a u der D D R . Zu
F i u gzeugbaus g le i c h g esetzt werd e n .
Attrappen besichtig u n g der 1 57. Als
näc hst hatten die Berl i n - u n d Deuts c h
D e r Aufbau u n d d i e bisherige E ntwi c k
d a n n aber i m M ä rz 1 96 1 der Besc h l u ß
l a ndfrage sowie d i e h i erzu gepla nte Viermäc hte- Konferenz in Paris (Mai 1 960) d i e a l lgemei n e Aufmerksa m keit
fa h rtind ustrie bereits feststa n d , g i ngen die Arbeiten zur E ntw i c k l u n g d e r
ü ber d i e Auflösung d e r Luftfah rti n d u strie bekan ntgeg eben wurde, w a r a u c h d i eses l etzte Projekt »g estorbe n « .
Harte Realitäten Der Verzicht a u c h auf die Verwi r k l i c h u n g dieses letzten Proje kts kon nte den E i n d ru c k erwecken, man habe sich
g r u n d sätz l i c h e n A b l e h n u n g d e s D D R
l u n g der Luftfah rtind ustrie h atte vielfä l
bea nspru c ht. Nach dem S c heitern der
tige Kooperatio nsbezi e h u n g e n m i t der UdSSR zur Voraussetz u n g gehabt. N o c h zur E rprob u n g der 1 52 V-4 i m
G i pfelko nferenz wuchsen die ernsten Differenzen zwischen der D D R u n d d e r
J a h re 1 960 war auf Bitte d e r D D R d i e H i lfe d u rc h sowj etische S pezia l i sten
B R D vor a l l em i n der Berl i n frage n o c h a n . Am 7 . September 1 960 starb d e r · l a n gj ä h rige Präsident der D D R W i l h e l m P i e c k . Walter U l bric ht, s c h o n E rster Se
verstärkt word e n . E n ts p rechend den be
mente den S c h l u ß zu, d a ß weder die
stehenden Abkommen za h lte die D D R dafür e i n e finanzielle Vergütu n g . Al ler dings lassen d i e vorliegenden Doku
leichtfertig auch d e r l etzten Rettu n g s
k retär des Z K der S E D und Vorsitze nder
mög l i c h keit f ü r d i e Luftfa h rtindustrie
des Nationalen Vertei d i g u n g srates,
U d S S R noch d i e p o l n ische oder d i e
beg ebe n . Der i nterne S c h riftwe c h sel
nutzte die Gelegen heit, um a u c h d i e Po
zeigt aber, d a ß i n den vorbereitenden Ü berleg u ng e n der zentra len Stel len die
sition des Staatschefs zu ü be r n e h m e n .
tsc hechos l owakische Luftf a h rtind ustrie i n den vora ngegangenen J a h re n ernst-
negativen Konseq ue nzen des Abbruchs d u rchaus Bea chtung gefunden hatte n . Dazu zä h lte i nsbesondere d e r zu erwa r tende Anstieg bei d e r Abwa n d e r u n g
Am 1 2 . September l i e ß er sich zu m Vor sitzenden des neugeschaffenen Staats rates wä h l e n . Im November leitete er die S E D - Delegation zur Konferenz der
. haft bereit wa ren, b i ndende Verei n b a rungen ü ber e i n e Spezial isierung ( u n d d a m it i n gewissem U mfa n g zu e i n e r M a r ktauftei l u ng) auf dem Gebiet d e r
ko m m u n i stischen u nd Arbeiterparteien
Luftfa h rtind ustrie e i nzugehen . D ieses
v o n Luftf a h rtfach leuten i n den Weste n .
in M os kau, wo u . a . die M e i n u n gsver
Beispiel wa r kein E i nzelfa l l für die W i
D e s weiteren rec h n ete m a n d a m it, d a ß
schiedenheiten m it der c h i nesischen G roßmacht i n ne r h a l b der kom m u n isti
dersprüche zwischen den Vorste l l u n g e n u n d d e n Real itäten i n d e r W i rt
schen Beweg u n g offen zutage trate n . G l eichfalls i m Oktober/ November 1 960
schaftsgemeinschaft der RGW- Staate n . D i e U d SS R, die sel bst permanent m it
meh r verwendet werd en kön nten .
beriet in Moskau e i n e hochrangige E x
ökonomischen S c hwierig keiten zu r i n
Dennoch war es aufg rund der wac hsen den w i rtschaft l i c h e n Belastu ngen öko nomisch vorte i l h after, sich von dem völ l i g u n renta blen Verkeh rsflugzeu g
pertendelegation u nter Leitu n g E r i c h S e l b m a n n s m it der U d S S R das von d e r B u n d esreg ierung a m 3 0 . Septe m be r aufgekünd igte l nterzonen handelsab
gen h atte, besa ß obj ektiv k e i n I nteresse daran, wirtschaftl i c h e N a c hte i l e auf sich
b a u z u trennen, u m d i e freiwerd enden Kapazitäten u n d I n vestitionsm ittel f ü r
kom m e n . Die K ü n d i g u n g des deutsc h deutschen H a ndelsabkommens z u m 3 1 .
wjetischen Pa rtner a u ßerdem das Aus
and ere Gebiete e i n zusetze n . Allein d a s
Deze m ber 1 960 stellte die W i rtschaft der D D R vor ernste Probleme. ( N a c h
Verkeh rsf l ugzeuges a u s D D R - P ro d u k
e i n T e i l der l u ftfa h rti n d u striespezifi schen Masc h i n en, Ausrüstu ngen und Materialien f ü r a nd e re Zwecke n i c ht
1 958 i n Ang riff genom mene Chemie prog ramm erforde rte j ä h rl i c h u m fa n g reiche M ittel a u s d e m Staatshau sha lt. Die g rößten I nvestitionen verlan gte das Kohle- u n d Ene rgieprog ra m m . Para l l e l
Verh a n d l u ngen zwischen den beiden deutsc hen Staaten gelang a m 29. De zember 1 960 e i n e Verlä n g eru n g . ) Zur Ü berwi n d u n g d e r s i c h aus e i n e r K ü n d i g u n g ergebenden Folgen ford erte d i e D D R e i n e u mfa n g reiche U nterstützung a u s der U d S S R. Bei d i eser Gelegen heit brachten d i e D D R - Vertreter n o c h m a l s d i e Probleme der Luftfah rti n d u strie auf d i e Tagesord n u n g . Ausfü h r l i c h mac hten sie a u f die d rä ngenden Absatzsorgen bezü g l i c h
zu n e h m e n , u m den D D R - F i u gzeu g b a u mit Aufträgen a m Leben zu e r h a lte n . N i c h t z u U n recht bea nsta n d eten d i e so b leiben des m e h rfach a n g e k ü n d igten ti o n . Damit war d a s S c h i c ksa l d ieses I n d u striezweiges e n d g ü ltig besiegelt.
•
Verkehrs -flugzeug 154
Verkehrs -flugzeug 155
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