Eine Analyse Der _Fama Fraternitas_(eBook - Zeitung - German - Deutsch)

September 3, 2017 | Author: Archivar | Category: Rosicrucianism, Religion And Belief, Philosophical Science, Science
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Eine Analyse der Fama Fraternitatis Religion ist Feigheit vor dem Schicksal. Nichts weiter. Freakonomicon

ährend des Sommers 1623 tauchten an den verwitterten Mauern von Paris merkwürdige Plakate mit einer kurzen Anzeige von nur sechs Zeilen auf, in denen vollmundig verkündet wurde: "Wir, die Abgeordneten des Hauptkollegiums der Brüder vom Rosenkreuz nehmen Aufenthalt in dieser Stadt, sichtbar und unsichtbar, durch die Gnade des Höchsten, dem sich die Herzen der Gerechten zuwenden. Wir zeigen und lehren ohne Bücher und ohne Aufzeichnungen, wie man die Sprachen all der Länder sprechen kann, wo wir zu sein wünschen, um die Menschen unseresgleichen aus Irrtum und Tod heraus zu ziehen." Dies war in Frankreich die erste öffentliche Manifestation dieser mysteriösen Gesellschaft, von der man bereits insgeheim seit geraumer Zeit sprach. Einige Wochen später wurden an den gleichen Stellen eine deutlichere Anzeige angeschlagen, in welcher die Bruderschaft sich erstarkte, gleichsam der Besatzung des Raumschiffes Enterprise, "ihre sichtbaren Mitglieder, wie sich selbst, unsichtbar zu machen und sich in alle fremden Länder zu transportieren, wohin ihr Wunsch sie tragen mochte." Diese grossspurigen Aussagen zogen logischerweise viele Menschen an und nicht wenige rühmten sich, schon sehr lange von der geheimnisvollen Gesellschaft zu wissen, oder sogar Mitglied dieser obskuren Gemeinschaft zu sein, der man viele geheimnisvolle Kräfte zuschrieb. Der Klerus wiederum war beunruhigt und fand, dass diese Anzeigen bedenklich nach beissendem Schwefel roch, oder zumindest nach Hugenotten, was so ziemlich das gleiche ist. Am Anfang dieses ganzen Rosenkreuzer-Mythos stehen drei im Druck erschienene Texte, die so genannte Fama Fraternitatis, die Confessio Fraternitatis und die chymische Hochzeit, ein höchst vergnüglich zu lesendes Büchlein über das Wunderland der hermetischen Symbole. Sie sind die ersten historisch nachweisbaren Dokumente, die vom angeblichen Bestehen der oben erwähnten geheimen Rosenkreuzer-Bruderschaft berichten. Der Urheber der chymischen Hochzeit ist aller Wahrscheinlichkeit nach der evangelische Theologe Johann Valentin Andreae (1586-1654). Die Urheberschaft der Fama Fraternitatis und Confessio Fraternitatis ist unklar, es ist jedoch zu vermuten, dass sie von Autoren aus Andreaes Umfeld stammen. Eine weitere Theorie besagt, dass er daran mitgewirkt habe. Nun, die Fama Fraternitatis zirkulierte schon seit 1604 als vorgefertigte Handschrift unter den Ladentheken deutscher Lande. Aber erst im Jahre des Herrn 1614 erschien diese Handschrift anonym als kleines Büchlein zu Kassel in gedruckter Form. Ein gewisser Herr Hasselmayer sorgte dafür, dass je ein Exemplar an die erlauchtesten Philosophen und Wissenschaftler Europas geschickt wurde. Diese Kühnheit musste Herr Hasselmayer aber teuer bezahlen, denn er wurde auf Anordnung der Jesuiten sofort verhaftet, gefangen gesetzt und auf die Galeeren geschickt. Tja, und wenn er nicht gestorben ist, so rudert er bestimmt heute noch, sofern er im Besitze des roten Löwen war und diesen auch zu sich genommen hat.

Johann Valentin Andreae, der "Grandfather" der Rosenkreuzer

Die Fama Fraternitatis ist eingebettet in eine anonyme Schrift mit dem Titel: Allgemeine und General Reformation der ganzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis. Der erste Teil des kleinen Büchleins, die Reformatio, stellt eine Parallele auf zwischen der Bibel und den Lehren des Plato, Aristoteles und Pythagoras. Die Gründer massten sich an, zu beurteilen, wen sie für würdig hielten, an ihrer Seite zu sitzen, um diese an der gleichen spirituellen Suche teilhaben zu lassen. Der zweite, viel wichtigere Teil, die eigentliche Fama, enthält die mystische Lebensgeschichte des Bruders Christian Rosenkreutz, der 1378 geboren und 106 Jahre später verstarb. Eine Fortsetzung dieses kleinen Büchleins mit dem Titel Confessio wurde, wiederum in Kassel, zu Beginn des folgenden Jahres 1615 gedruckt. Die Confessio ist stark von protestantischem Geist durchweht: Der Papst wird als Antichrist tituliert (heheheee...), das Lesen der Bibel als wesentlicher Zugang zur rosenkreuzerischen Gesellschaft propagiert (oje...) und ergeht sich über drei Viertel der Länge in Andeutungen über das geheime Wissen der Gesellschaft, um dann gegen Ende zu warnen vor

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den "meisten Bücher der falschen Alchimisten, die es für einen Scherz und eine Kurzweil halten, wenn sie … mit wunderseltsamen Figuren und dunklen, verborgenen Reden die Leute betrügen und die Einfältigen um ihr Geld bringen", nicht ohne dann noch einmal festzustellen: "Meidet und fliehet solche Bücher, die ihr gewitzt seid, und wendet euch zu uns, die wir nicht euer Geld suchen, sondern unsere grossen Schätze euch gutwillig anbieten." Die Fama schildert das mystische und initiatorische Leben des geheimen Vaters und Bruders Christian Rosenkreutz, welches hier in groben Zügen dargelegt sei: 1378 am Ufer des Rheins als Kind armer, aber adliger Eltern geboren, wird Christian im Alter von fünf Jahren in ein Kloster gesteckt, wo er Latein und Griechisch erlernt. Im Jünglingsalter verbündet er sich mit dem Bruder P.A.L., um eine Reise in das heilige Land anzutreten. Aber Bruder Aaaber der Wagen der rollt... P.A.L. verstirbt zu Beginn der Reise auf Zypern. Trotzdem reist Rosenkreutz weiter und macht in Damaskus halt, wo er "noch körperlich schwach" einige Zeit bleibt. In Damaskus macht er Bekanntschaft mit "wissenden Männern", die ihm eine okkulte Belehrung zukommen lassen. Auf sein Drängen hin willigen sie ein, ihn nach Dam-Car zu bringen, ihre Stadt der Philosophen. Bruder Rosenkreutz wird dort von den Mitgliedern der Vereinigung herzlich empfangen, die, wie man sagt, lange auf seinen Besuch gewartet haben. Die weisen Männer machen ihn mit "Wundern" bekannt und zeigen ihm, auf welche Weise sich ihnen der Sinn der Natur enthüllt. Rosenkreutz verbringt einige Jahre in Dam-Car, wo er Medizin, Mathematik und die arabische Sprache studiert. So kann er das Buch M (Liber Mundi: das Buch der Welt) ins Lateinische übersetzen. Wie er sagt, enthält das Buch die Weisheit der Welt. Von Dam-Car aus begibt er sich nach Ägypten, wo er sich jedoch nicht lange aufhält, aber dennoch gründliche Kenntnisse über die Pflanzen und die belebte Kreatur erwirbt. Seine Reise führt ihn dann nach Fez in Marokko, wo er drei Jahre bleibt. In dieser Stadt enthüllen ihm die "Elementarischen Einwohner", wie er sie nennt, eine grosse Anzahl ihrer Geheimnisse, obwohl, wie er sagt "ihre Magie nicht absolut rein und ihre Kabbala durch ihre Religion verändert ist". Sie führen ihn zum Adeptat. (Adept kommt vom lateinischen adeptus und bedeutet: "der Kenntnis hat".) Von da an wird Christian "Der Vater" genannt. Er hat die Aufgabe, der Christenheit die Weisheit zu übermitteln, die er erworben hat. Auch soll er eine geheime Gesellschaft gründen, "die zur Genüge Gold und Edelsteine haben und die Monarchen belehren wird". Christian schifft sich also nach Europa ein und erwartet, dass die Gelehrten des Kontinents ihn mit Freude aufnehmen werden. Aber, oh weh, diese lachten nur über seine Äusserungen. Christian reist darum noch einige Zeit umher, bevor er sich endgültig in Deutschland niederlässt. Hier versucht er, sich etwas zu bauen, was er "eine fügliche und saubere Wohnstätte" nennt. Nachdem er fünf Jahre lang an einem geheimen Ort meditiert hat, lässt der Bruder und Vater Rosenkreutz drei seiner früheren Klostergenossen zu sich kommen, die er mit ihren Initialen bezeichnet: Es sind die Brüder G.V., I.A. und I.O. in Zusammenarbeit mit diesen drei Brüdern, die ihm absolute Treue schwören, verfasst Rosenkreutz die grundlegenden Schriften der Gemeinschaft, heilt Kranke, tröstet Verzweifelte und beginnt "das Haus des heiligen Geistes" zu bauen. Sieben Jahre später beschliessen die vier Gründer-Brüder, ihre Gemeinschaft zu vergrössern. Sie wählen vier Brüder, die ebenfalls durch ihre Initialen benannt werden. Es sind der Bruder R.C., der Neffe des Gründers, der Bruder F.B. ein geschickter Maler, der Bruder G.G. und schliesslich der Bruder F.B., der spätere Sekretär der Gruppe. Nachdem diese acht Brüder alles geregelt und geordnet haben, trennen sie sich, um sich in verschiedene Länder zu begeben. Bevor sie auseinander gehen, verfassen sie eine Übereinkunft in sechs Punkten: 1. Keiner solle sich einer anderen Beschäftigung hingeben, als Kranke zu pflegen und zwar ganz umsonst. 2. Keiner soll genötigt sein, der Bruderschaft wegen eine bestimmte Kleidung zu tragen, sondern sich des Landes k Art anpassen. 3. Ein jeder Bruder soll sich alle Jahre am C. Tag bei S. Spiritus (Pfingsten) einstellen oder seines Ausbleibens k Ursache schicken. 4. Ein jeder Bruder soll sich nach einer tauglichen Person umsehen, die ihm gegebenenfalls nachfolgen kann. 5. Das Wort R.C. soll ihr Siegel, Losung und Charakter sein. 6. Die Bruderschaft soll 100 Jahre verschwiegen bleiben. Hinfort werden die Brüder RC die "fahrenden Edelleute" genannt, die, ausgerüstet mit ihrer hohen Mission, die Welt durchqueren. Zwölf Jahre später stirbt der Vater und Bruder Rosenkreutz in England, sowie auch der Bruder I.A. in Frankreich, in der Narbonne. Im Jahre 1604, also 120 Jahre später, beschliesst Bruder N.N., welcher das Oberhaupt des "inneren Kreises" geworden ist, einen Teil der Gebäude umzubauen, um sie besser den Bedürfnissen der Bruderschaft anzupassen. Dabei entdeckt er eine verborgene Tür, auf der folgendes zu lesen war. POST CXX ANNOS PATEBO (Nach 120 Jahren werde ich offenbar) Diese Türe führt in eine Krypta, die, wie die Fama sagt, sieben Seiten und sieben Ecken hat, jede Seite fünf Fuss breit und acht Fuss hoch. Obwohl die Sonne nie in diese Krypta geschienen hat, wird sie doch erleuchtet "von einer anderen Sonne, die dieses von der anderen Sonne gelernt hat". Sie ist unterhalb des Deckenzentrums angebracht. In der Mitte der Krypta erhebt sich ein runder Altar, der von einer Messingplatte bedeckt ist, in die folgender Satz eingraviert ist:

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A.C.R.C. hoc universi compendium vivus mihi sepulchrum feci (Dies Kompendium des Alls habe ich mir zu meinen Lebzeiten zum Grabmal gemacht.) Um den ersten Reif oder Rand herum stand: Jesus mihi omnia (Jesus ist mir alles) In der Mitte waren vier Figuren von einem Kreis umschlossen, dessen Umschrift lautete: 1. 2. 3. 4.

Nequaquam vacuum - (nirgends Leere), um das Bild eines Löwen Legis jugum - (Joch des Gesetzes), um das Bild eines Stieres Libertas Evangelii - (Freiheit des Evangeliums), um das Bild eines Adlers Dei gloria intacta - (Die unantastbare Herrlichkeit Gottes), um das Bild eines Menschen.

Als man den Altar versetzt, entdeckt man den Leichnam des Vater und Bruders Rosenkreutz, der vollkommen erhalten ist. Er hält in seiner rechten Hand ein Pergament, "T" genannt, welches, wie man sagt, "nach der Bibel unser grösster Schatz ist, den wir nicht der Kritik der Welt überliefern dürfen". Die Fama erklärt am Ende dieser frommen Legende, dass es das Ziel der Bruderschaft ist, die Philosophie zu reformieren und die Naturwissenschaft zur Perfektion zu bringen. Um aber den wahren Inhalt des Fama zu schützen, auf dass er nicht von der stumpfen Menschenmasse entweiht werde, sollen angeblich diese Schriften in verschlüsselter Form aufgeschrieben worden sein.

Ok, nehmen wir die Fama Fraternitatis also beim Wort! Versuchen wir nun, natürlich nur rein oberflächlicher Natur, herauszukitzeln, was der Inhalt wohl bedeuten mag und interpretieren mal frisch, fröhlich, fromm und frei in dieses allegorische Legendchen hinein. Zuerst fällt vorab schon mal eine gewisse arithmetische Steigerung in den grossen Etappen des Lebens des Christian Rosenkreutz auf: -

Er brauchte drei Jahre, um den Status des Adepten zu erlangen. Er verbrachte anschliessend fünf Jahre in der Meditation. Er brauchte sieben Jahre, um das "Haus des heiligen Geistes" zu bauen. Schliesslich starb er zwölf Jahre nach der Aussendung der "edlen Reisenden".

Diese Zahlen sprechen für sich selbst, denn wenn man 3+5+7+12 addiert, erhält man 27. 27 ist arithmetisch das Kubik, der Würfel, sprich die dritte Potenz von 3. Der Stein der Freimaurer, das Grab des Hiram, das Allerheiligste im Tempel Salomon, sowie auch das Allerheiligste eines ägyptischen Tempels, waren oder sind kubisch. Mit 27 Jahren hat Rosenkreutz übrigens auch seine Bruderschaft gegründet, was hier aber nur am Rande erwähnt sei. Das hebräische Alphabeth besteht aus insgesamt 27 Buchstaben. Die Analog den grossen Etappen des Christian Rosenkreutz aufgeteilt werden: 3 Mütter - Aleph, Mem und Shin 5 Endbuchstaben - End-Kaph, End-Mem, End-Nun, End-Peh und End-Zaddi 7 Doppelte - Beth, Gimmel, Daleth, Kaph, Peh, Resh und Tav 12 Einfache - Heh, Vav, Zain, Cheth, Teth, Jod, Lamed, Nun, Samekh,

Ayin,

Zaddi und

Qoph

Diese Buchstaben werden dem kabbalistischen Raumwürfel wie folgt zugeordnet: Die drei Mütterbuchstaben den drei Achsen des Würfels, die fünf Endbuchstaben den vier Diagonalen plus Zentrum, die sieben Doppelten den sechs Oberflächen plus wiederum dem Zentrum und die 12 Einzelnen den 12 Kanten des Würfels. Die Initialen des Christian Rosenkreutz CRC sind ein Anagramm und bilden das hebräische Wort Koker "Kreis". Der Kreis ist ein Symbol des Zyklus, der wie die Schlange Uroboros, sich in den Schwanz beissend, den ewigen Neubeginn darstellt. C.R., oder auch K.R. ist das Monogramm Christi, ebenso wie das des indischen Gottes Krishna. K.R. (Khoor) ist auch der koptische Name des ägyptischen Gottes, den man übrigens zu Horus lateinisiert hat. Im Hebräischen verbinden sich die beiden Buchstaben zum Wort Car, was "Lamm" bedeutet. Das Lamm ist nicht nur ein Symbol für Christus, sondern symbolisiert auch eine indische Gottheit, die Agni (Feuer) genannt wird und Dam-Car jedenfalls erhielt Rosenkreutz seine die mit den Gesichtszügen eines Lammes dargestellt wird. In ersten okkulten Unterweisungen. Dam-Car heisst auf hebräisch "Blut des Lammes". So wird denn Christus auch grauslich-blutig "das Lamm, das geschlachtet wird zur Erlösung der Welt" genannt, igitt, igitt...! Der Bruder P.A.L. stirbt auf Zypern. P.A.L. ist das Anagramm von Aleph. Aleph ist der erste Buchstabe des hebräischen Alphabeths und wird durch den Narren im Tarot verkörpert. Wenn in der Kabbala der Buchstabe Aleph einzeln steht, entspricht er dem Zahlenwert 1, der Einheit entsprechend. Buchstabiert man jedoch das ganze

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Wort, so erhält man den Zahlenwert 111. Andererseits steht Pneuma der Griechen und dem Prana der Hindus.

Aleph auch für den kosmischen Lebensatem, dem

Der Name der Insel Zypern, auf der P.A.L. stirbt, wird von griechischen Wort "cypros" abgeleitet, was Kupfer bedeutet. Für die Okkultisten ist Kupfer das Zentrum der Venus im menschlichen Körper und entspricht dem Kehlen-Chakra. Im Tarot ist der Planet Venus der Herrscherin und dem hebräischen Buchstaben Daleth, der "Türe" zugeordnet. Die Herrscherin symbolisiert die schöpferische Imagination, die grosse Mutter, die Quelle der Manifestation. Und so, wie im Raumwürfel die Herrscherin dem Osten zugeordnet wird, ist auch die Insel Cypern übrigens die am weitesten östlich gelegene Insel des Mittelmeeres. Das Gewölbe der Grabkammer des Christian Rosenkreutz besteht aus sieben Seiten und sieben Ecken. Die sieben Seiten entsprechen den sieben Planeten, den sieben Metallen der Alchemisten und den sieben Chakren der Hindus. Es ist möglich, in die Gruft des Christian Rosenkreutz zusätzlich zwei Siebenecke einzuzeichnen, was uns zu drei Siebenecks führt. Nun, die Alchemisten sagen, der Stein der Weisen sei eine Wiederholung von dreimal sieben Operationen und so behauptet auch Nicolas Flamel, dass das "Buch des Juden Abraham" aus dreimal sieben Blättern bestand. Der Tarot besteht übrigens ebenfalls aus dreimal sieben Karten. Jede Seite der Krypta ist fünf Fuss breit und acht Fuss hoch. Dies sind die gleichen Proportionen, die den Pflanzenkranz um die Tänzerin der Tarotkarte "die Welt" bilden. Wie auch immer, jedenfalls ist 5 + 8 = 13. Man kann einen Kreis mit dem Radius von 13 Einheiten zeichnen, der die Proportionen der Krypta bestimmt. Der Kreis hat demnach einen Durchmesser von 26. Das ist der Zahlenwert von JHVH, dem kabbalistischen Tetragrammaton. Es symbolisiert das "was war, ist und sein wird". 26 ist auch der Zahlenwert eines anderen hebräischen Wortes, Kabod, was "Gewicht" oder besser "Gravitation" bedeutet. Übrigens ist die Zahl 13 die Zahl der hebräischen Wörter Achad "Einheit" und Ahebah "Liebe". Schon im 2. Jahrhundert vor Christus haben die gnostischen Orphiten gelehrt, dass die Welt durch Liebe geschaffen worden sein soll. Die Anziehungskraft der Gravitation ist Liebe, so sagten sie. Die Kraft, die uns auf der Erde festhält ist Liebe. Das ganze Universum ist durch Liebe gebildet, funktioniert durch Liebe und sogar die Evolution soll angeblich ein Aspekt dieser Liebe sein. Sehr viel später erklärte selbst der italienische Dichter Dante Alighieri: "Es ist die Liebe, welche die Sonne und die Sterne sich bewegen lässt". Uns so bestätigt sich hier, in dieser klitzekleinen und selbstverständlich nur sehr oberflächlichen Auslegung der Fama Fraternitatis möglicherweise der grosse Wunschgedanke der Rosenkreutzer, dass Einheit und Liebe die zwei bestimmenden Prinzipien des Universums (Makrokosmos) und des Menschen (Mikrokosmos) sein mögen. Schön wäre es ja irgendwie, oder? Seufz...

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