Die Münzen der freien Reichsstadt Nürnberg. Tl. II: Die Silbermünzen / Hans-Jörg Kellner
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HANS-JURG KELLNER
Die Münzen der freien Reichsstadt Nürnberg
Teil II:
Die Silbermünzen
10
Die Münzen der freien Reichsstadt Nürnberg (II)
141
11. Abschnitt
Die Silbermünzen a) Vom Beginn der reichsstädtischen Prägung 1429 bis 1554 Die Silberprägung stellt sich in diesem Zeitabschnitt auch für Nürnberg recht uneinheitlich dar, da es sich für das gesamte mitteleuropäische Münzwesen um eine ausgesprochene Periode des Übergangs handelt. Bei der Aufnahme der Prägung zeigt die Stadt ein differenziertes und für die Zeit fortschrittliches Münzwesen, das jedoch in seiner Begründung auf dem Pfennig und in der Betonung der groschenförmigen Schillingmünze stark zeitgebundene und wesentlich regionale Züge trägt. Trotz des Aufkommens der Großsilbermünze Ende des 15. Jahrhunderts, vor allem in Süd- und Mitteldeutschland s, wird das System der ersten Silberprägung — wenn auch immer mehr abbröckelnd — im Ganzen etwa ein Jahrhundert lang beibehalten. Da durch das Fehlen eigener Bergwerke die Metallbeschaffung in größerer Menge schwierig und kostspielig war, wehrte sich die Stadt lange gegen die Einführung der Großsilbermünze. Erst nach der Eßlinger Reichsmünzordnung 1524 und in starker Anlehnung an diese sowie an die österreichische Münzordnung vom selben Jahr" beginnt 1527 die Ausgabe des Guldengroschens und seiner Teilstücke. Die Ausprägung ist jedoch zahlen- und wertmäßig äußerst gering dadureh geldpolitisch ohne jede Bedeutung und wird bereits 1528 wieder eingestellt. Bis 1531 erscheinen noch Pfennige, dann kennen wir über zwei Jahrzehnte keine Nürnberger Silberprägung mehr. Ähnlich wie bei der Eßlinger Münzordnung erwiesen sich auch die Bestimmungen dei. ersten Augsburger Reichsmünzordnung von 1551 als undurchführbar. Wieder bemühte sich Nürnberg trotzdem, für die Gesundung und Neuordnung des Münzwesens beispielgebend zu wirken und prägte nach den Bestimmungen der Münzordnung. Aber auch dieses Mal zeigt sich kein Erfolg. Dennoch bestimmte die Stadt ausdrücklich, als 1554 die Städte Rothenburg und Windsheim in der Münze zu Nürnberg ganze, halbe und viertel Taler in Auftrag gaben, diese Gepräge, die das Nürnberger Wappen tragen sollten, gemäß den Bestimmungen der Reichsmünzordnung zu schlagen. Aus dem hier Dargelegten ergibt sich die nachfolgende Einteilung der wenigen in diesem Zeitraum geprägten Münzen. in der ersten Gruppe unter Nr. 86 bis 110 finden sich die Gepräge mittelalterlichen Charakters mit gotischer Schrift ohne Jahreszahl und die Pfennige nach deren Einführung bis 1523; eine kleine, die zweite Gruppe bilden die in Anlehnung an die Eßlinger Münzordnung entstandenen Gepräge mit lateinischer Schrift von 1524 bis 1531 und zum Schluß folgen die Münzen nach der ersten Augsburger Münzordnung von 1552 bis 1554. " H. Gebhart, Die deutschen Münzen des Mittelalters und der Neuzeit, Bln. 1930, S. 94-100. er Miller zu Aichholz, österreichische Münzprägungen 1519-1938. Wien 1948. S. XXXVI. " Im Jahre 1527 wurden 1000 Guldengroschen ausgeprägt, die nach dem Beschluß des Rates „zu ausgab der vererung zu verprauchen" waren. Nach Gebert, Gesch. Mzst. d. Reichst. Nürnberg S. 53 sollten 1528 ebenfalls wieder 1000 Guldengroschen geschlagen werden. los
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Die Umschriften sind bis in den Anfang des 16. Jahrhun derts hinein gotisch; ab 1527 erscheint die lateinische Schrift und ab 1510 die Jahreszahl auch auf Silbermünzen. Im einzelnen begegnen zwischen 1429 und 1558 folgende Umschriften :
wooneoeurousenvimßfrigGo) (?) Medium Solidus Nurembergensis (minor) (mittlerer Nürnberger Schilling, kleinere Art)
Vs. von 91, 92, 93
Ichifilt2 8 S0100US INIVI3HB013G Medius Solidus Nurembergensis • (mittlerer Nürnberger Schilling)
Vs. von 94
cpereont Nmknie. rinnen Moneta argenta maior (größere Silbermünze)
Rs. von 86, 87
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1591 1592 1593 1594 1595 1596 1597
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Hans-Jörg Kellner
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