Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit. Bd. IV / hrsg. von Hermann Dannenberg
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DIE
DEUTSCHENMÜNLE~ DER
SÄCHSISCHEN UNDFRÄNKISCHEN KAISERZEIT.
HERAUSGEGEBEN VON
HERMANN DANNENBERG.
VIERTER IIT
BAND.
XI TAFELN ABBILDUNGEN.
BERLIN, WEIDMANNSCHE
BUCHHANDLUNG
VORWORT.
Bald nachdem
I 898 der dritte Band meiner ,,deutschen Münzen der
sächsischen und fränkischen Kaiserzeit“ erschienen war, regle Herr Dr. Bahrfeldt durch Mittheilung einiger interessanter Inedita seiner Sammlung in mir den Gedanken an, dieselben nebst einigen sonstigen neuen Erscheinungen als Ergänzung meines Werkes bekannt zu geben. Dieser Gedanke kam in den von ihm herausgegebenen Berliner Münzblättern, vom Januar 4900 ab in den Nr. 233 bis 235 zum Ausdruck. Nicht lange nachher trat Herr Professor Dr. Menadier mit seiner Beschreibung des ebenso umfangreichen als bedeutsamen Schatzes hervor, der i. J. 1897 in der Michaeliskirche in Fulda entdeckt worden war, und veranlasste mich zu einer Fortsetzung dieses ersten sachtrags vom Juni 1901 ab in Nr. 250 ff. a. a. O., und nachdem diese mit, Nr. 256 zu Ende gekommen, stellte sich in Folge andrer wichtiger Entdeckungen das Bedürfniss nach weiteren Ergänzungen heraus, dem ich in einer dritten Folge von Artikeln ent,sprach, die vom Juni 1903 ab in Nr. 18 ff. der neuen Folge der gedachten Zeitschrift zum Abdruck gekommen sind. So hat sich die Veröffentlichung dieser Nachtrage bis ins sechste Jahr hingezogen. Indessen habe ich mich der Erwägung nicht verschliessen können, dass damit und mit dem nur in geringer Auflage hergestellten Sonderabdruck dem berechtigten Verlangen nach einem Abschluss meiner Arbeit über die Miinzen der sgchsisch-fränkischen Kaiserzeit nur in unzureichendem Maasse Geniige geschehen ist, denn diese letzten Nachträge zerfallen in drei Abschnitte, von denen jeder das ganze Gebiet durchläuft. Da nun schon sowohl der erste als der zweite Band, ohne mein Verschulden allerdings; ein jeder mit einem Nachtrage versehen sind, so ergiebt sich daraus der grosse Uebelstand, dass der ganze umfangreiche Stoff an acht verschiedenen Orten behandelt wird. Es hätte sich freilich empfohlen, durch Verschmelzung dieses im Laufe der Jahre seit 1876 auf etwa das Doppelte angewachsenen Stoffes unter Berücksichtigung aller neuen Erfahrungen und Forschungen die wünschenswerte Einheit herzustellen, indessen dazu reichen meine Krwfte nicht mehr
IV
Vorwort.
Wozu ich mich aber auch jetzt noch im Stande fühle, um meinem Werke die möglichste Nutzbarkeit und Vollendung zu geben, das habe ich mich verpflichtet gehalten zu thun. Zunächst also habe ich die drei einzelnen Abschnitte dieser meiner ,,Nachträge“ zu einem einzigen verschmolzen. Sodann habe ich nicht nur ein neues vollständiges Inhaltsverzeichnis für nöthig erachtet, sondern noch ferner den Nachweis des Textes zu allen auf den nunmehr 124 Tafeln enthaltenen Abbildungen: und endlich eine geordnete UeberSicht über sämmtliche Münzherren und Münzstätten, unter Angaben der Seitenzahlen, auf denen von ihren Münzen die Rede ist. Auf diese Weise ist erreicht, was ohne gtinzliche Neuarbeit zu erreichen war; man braucht nur an Stelle der nachgewiesenen Seitenzahlen das dort Gesagte zu set,zen. Nur dass freilich auch dann noch der allgemeine Theil manche Unebenheiten bietet, die sich in einem einheitlichen Werke nicht finden würden; denn wahrend der langen Zeit,, da ich an meiner Arbeit ergänzt und gebessert habe, hat sich Vieles geandert, insbesondere ist durch neue Entdeckungen ein ganz neues Licht über die friiher so ungenügend ausgestatteten letzt,en Jahrzehnte der frankischen Zeit aufgegangen, und die Zahl der uns bekannt gewordenen Gepräge hat sich in diesen qreissi g Jahren ungefähr verdoppelt. Aber jeder Billigdenkende wird zugeben, dass man mehr als ich hier biete von einem Achtzigjährigen nicht verlangen kann. Es bleiben mir noch ein paar Worte zu sagen über die Otto-AdelheidMünzen. Dass dieselben in unglaublicher Menge ausgeprägt sind, die Frage also, ob sie von Otto 1. oder von seinem Enkel Otto 111. ausgegangen sind, in erster Reihe steht, ist ausser Zweifel. Meine Aufgabe also war es, hierüber mög1ichst.e Klarheit zu schaffen, und mich von dieser Pflicht nicht abwendig machen zu lassen, weder durch die wohlfeilen, aber nicht ernst zu nehmenden Witzeleien derer, denen die allerdings einen nur zu breiten Raum einnehmenden Erörterungen langweiiig geworden sind, noch auch durch die Kampfweise meines Gegners, des Streiters für Otto I., oder dessen Verwunderung dariiber , dass ich mich in meinem zweiten Bande nicht mit einem kurzen Berichte über seine Beweisführung begnügt habe (s. Menadicr, Deutsche Münzen 1, 171). Damit hätte ich doch, solange ich noch Sachdienliches anzuführen gewusst, meiner Pflicht gefehlt, die eine erschöpfende Behandlung, eine Sicherstellung meiner Ansicht gegen alle Angriffe verlangt, zumal es für mich keine Zukunft mehr giebt, wie für ihn, den ein Menschenalter jiingeren. Daher habe ich denn auch nicht umhin gekonnt, auch in dem let.zten, dritt.en Bande die Untersuchung auf Grund neuer Beweismittel wieder aufzunehmen, und eben deshalb sehe ich mich auch jetzt noch genöthigt, einige neue Gesichtspunkte zur Sprache zu bringen, u. a. die mit der Adelheidsfrage eng zusammenhängende Frage, nach dem jetzt zwar nicht geradezu bestrittenen, iiUS.
Vorwort.
V
aber doch in Zweifel gezogenen Alter einiger anderer Ottonen. Kaum wäre es gerechtfertigt, wollte ich diese Zweifel unberücksichtigt lassen, wenn sie von minder beachtenswerther Seite erhoben werden, einem Forscher aber, dem wir so viel verdanken wie Menadier, würde ich berechtigten Grund zur Klage geben, wenn ich an seinen Einwürfen und Anregungen stillschweigend vorüberginge. Und jedenfalls hat sein ungewöhnlich streitbares Auftret,en zu einer so gründlichen und allseitigen Durcharbeitung dieser überaus wichtigen Frage den bnstoss gegeben, wie sie wohl sonst kaum erfolgt sein würde. Bei dem grossen Umfange, zu dem sie sich ausgewachsen hat, und bei dem damit verbundenen Mangel an Uebersichtlichkeit glaubte ich auch im Interesse mancher Leser, die sich möglichst schnell unterrichten wollen, zu handeln, wenn ich eine kurze Zusammenstellung meiner hauptsächlichsten Gründe in der Adelheidsfrage an den Schluss setzte, unler Hinweis auf die Stellen meines Werkes, welche die weitere Ausführung enthalten; eine ähnliche Darstellung habe ich schon in der Wiener numismatischen Zeitschrift 1904, S. 823 gegeben. Ich nehme Abschied in der Zuversicht., dass aych in naher Zukunft Mutter Erde uns mit gleicher Freigebigkeit von ihren Schatzen spenden und mir einen Nachfolger erwecken möge, der einen festeren Bau als meinen Nothbau aufführen möge, dessen Baumaterial aber wegen meiner Behutsamkeit und wegen der oft betonten Wahrheit meiner Abbildungen sich immer noch als nutzbar erweisen wird. Nur die gegenwärtig gebotenen Abbildungen habe ich leider, bis auf wenige, nicht mehr wie die früheren selbst anfertigen können, und muss daher um Nachsicht wegen so mancher Unvollkommenheiten bitten. Allen, die meine Arbeit gefördert haben, spreche ich meinen aufrichtigen Dank aus, insbesondere meinem Verleger, Herrn Dr. Voller& dessen freundliches Entgegenkommen ich nicht genug rühmen kann. Berlin,
im Februar 1905.
Wenige Wochen, nachdem der Verfasser die vorstehenden Zeilen geschrieben, hat auch er, der Unermüdliche, die fleissige Feder aus den greisen Händen legen müssen ; der Allsieger Tod hat sie ihm entrungen und ihn dahin geführt, wo er nach dem Schriftwort ruhen darf von seiner Arbeit. Am 14. Juni 1905 ist Hermann Dannenberg in Salzbrunn in Schlesien sanft und friedlich im fast vollendeten 81. Lebensjahr entschlafen. Von dem vorliegenden Bande, dem vierten seines Haupt- und Lieblingswerkes, hat er noch
VI
Vorwort.
den Druck der ersten drei Bogen erlebt, über dem vierlen ist er gestorben. Von seiner Familie wurde der Unterzeichnete, wohl der letzte, mit dem der sich mehr und mehr abschliessende Greis ein inniges Yerhaltnis unterhalten hatte, mit der Fertigstellun g des im Manuskript vollstandig vorliegenden Werkes betraut. Gern habe ich mich dieser Aufgabe unterzogen: als einem letzt,en Liebesdienste, den ich dem verewigten Freunde leisten konnte, Selbstredend habe ich nichts Anderes thun dürfen, als was der Verfasser gethan haben würde, hätte er noch länger gelebt: ihm gehört das Werk also v-ollinhaltlich bis zum letzten Buchstaben an. Es wird für das Andenken des rastlosen und scharfsinnigen Forschers ein monumentum aere perennius sein.
F. Friedensburg.
Einleitung. Abschnitt (S. 1-39,
I-VII.
511-520,
759-762.)
Die dem 11. Bande beigegebene Landkarte bedarf vielfach der Verbesserung und Ergänzung. Der Verbesserung insofern als irrthümlich Helmarshausen in Thüringen eingezeichnet ist, während doch der diesen Namen tragende Ort, von welchem Nr. 1622 Taf. 79 herrührt, an der Diemel, kurz vor deren Einfluss in die Weser, unterhalb Marsberg, also zwischen Bursfelde und Corvei belegen ist. Vergessen sind Aachen, die Grafschaft Berg (Wielberg S. 177)) Liidinghausen, das wichtige Bamberg und Würzburg, die Gra,fschaften Marchthal (8. 448) und St. Gallen (S. 677). Zu streichen ist dagegen Minzenberg (s. S. 897). Andererseits sind nachzutragen die Oertlichkeiten, von denen erst in den letzten Jahren Geprage bekannt geworden sind, nämlich Arras (S. 563), Eenham (S. 566), Fosses (S. 777), Luxemburg (S. 740), Rees (S. 779), Essen (unten Nr. 1853), Hammerstein (S. 782), Zütphen (S. 788), Sommersehenburg (S. 793), Hiltagesburg (Nr. 1757), Gandersheim (unten Nr. 3032), Arnsberg (S. 799), Recklinghausen (unten Nr. 2036), Lorsch (S. 865), Selz und Nagold (S. 808). S. 8. - Die hier gegebene Liste könnte durch die seit dem Erscheinen des 1. Bandes erfolgten Entdeckungen bedeutend erganzt werden, es bedarf dessen aber nicht, vielmehr mag jene Liste als Sammlung zahlreicher Beispiele dienen. S. 14. - Der Unterschied zwischen schwerer und leichter Münze tritt auch in einer Urkunde von 1104 (Hontheim bist. dipl. Trevir. 1, 623) hervor: quatuor denarios Confluentinos aut duos Colonienses. S. 14, 513. - Den von Menadier a. a. 0. angezogenen Belagstellen über Golddenare (Bl. f. Mzkunde IV, 30, Mzstudien 1, 195, IV, 85, VI, 30, Lamprecht deutsche Wirthsch.Gesch. i. MA. 11, 376, Z. f. Num. XII, 173, 196) ist als besonders wichtig eine allerdings schon in die Hohenstaufenzeit fallende, von 1163 anzuschliessen, in der es heisst : denarius aureus vel duodecim argentei Confluentine monete (Gudenus, cod. dipl. Mogunt. 11. S. 16). Zu den S. 513 aufgezählten Golddenaren tritt als fünfter der in der Kölner Stadtsammlung befindliehe des Erzbischofes Hermann 111. v. Köln hinzu (s. unten Nr. 2011). S. 19. - Auch der unten zu erwähnende Lütticher Pfennig Kaiser Konrads Nr. 20 11 zeigt ein Reiterbild, ebenso die nichtkaiserlichen Nr. 1232, 1233 Taf. 55, und einige Rakwitzer auf Taf. 91, 92 und Nr. 1697, 1698 Taf. 86. Dannenberg,
Deutschlands
alte&
Münzen.
IV.
58
876
Einleitung.
s. 20. - Die Zahl der weltlichen und geistlichen Grossen, die uns Münzen hinterlassen haben, hat sich in dem Grade vermehrt, dass ihre Aufzählung keinen Nutzen verspricht. s. 20. - Wenn hier Gozelo’s Münze als die einzige eines weltlichen Fürsten mit seinem stehenden Bilde angegeben wird, so trifft das jetzt nicht mehr zu, es genügt, auf Taf. 65 Nr. 128, Taf. 66, 1447, Taf. 67,1474, 1475, Taf. 69, 1502 und Taf. 93, 1740, 1741 zu verweisen. s. 21. - Auch das Erscheinen zweier Brustbilder kann nicht mehr als Ausnahme bezeichnet werden, es ist auch ausserhalb Andernach, Goslar und Speier häulig genug. Zu den seltenen und daher bemerkenswerthen bildlichen Darstellungen zählen ausser den S. 2 1 erwähnten: die kunstvolle der Nr. 822 Taf. 35, die Fahnen auf Nr. 1353 Taf. 60 und 3757 Taf. 94, die Moritzfahne Nr. 664, 665 Taf. 29 u. s. w., der Hammer Nr. 1880 Taf. 102, der Minzenstengel des Mindener Pfennigs Nr. 2040 Taf. 114, die Wellen des Rheins, welche die Umschrift von Nr. 1879 Taf. 109 umgeben (vgl. S. 781), das Kreuz mit den 3 Evangelistenköpfen der Nr. 208a Taf. 93 (s. S. 730) und die 3 Fische des flandrischen Denars Nr. 1448 Taf. 616, womit der allerdings anders zu würdigende Fisch vor dem Ka,iserkopfe auf dem seltenen Piligrim Nr. 308n Taf. 7 1 zu vergleichen, endlich auch der überaus schöne flandrische Pfennig Roberts 11. v. Jerusalem Nr. 3988. S. 22, 517. - Einen Engel sehen wir auch auf dem Wormser Nr. 39 15 Taf. 106, er ist aber hier nur die den römischen Goldmünzen entlehnte Victoria. S, 23, 761, 859. - Ueber die seltene Eigenthümlichkeit der umgebogenen und eingeprägten Ecken hat sich neuerdings v. Lusthin (allg. Mzknnde u. Geldgesch. S. 68) geäussert. Er bemerkt, dass es doch bequem und zur Vermeidung des Abfalls (Absehrotes) erforderlich gewesen sei, den Zain mittelst der Scheere in viereckige Schrötlinge zu schneiden. Entweder seien diese dann, wie bei so vielen Schweizer Brakteaten, so ohne Weiteres zur Prägung gelangt, oder man habe ihnen vorher noch die beliebte runde Form gegeben, und zwar in Zwiefacher Weise. Habe man dies durch Hammerseiläge zu erreichen gesucht, welche den viereckigen Schrötling möglichst auf die runde Gestalt gebracht hatten, so sei der Vierschlag (das quadratum supercusum) entstanden, habe man sich dagegen durch Umschlagen der spitzen Ecken geholfen, so sei der S. 859 beschriebene, hauptsächlich im Elsass beliebte Schrötling hervorgebracht. Das ist wohl die Lösung des Räthsels. S. 31, 620. - Ueber die so bestrittene Bedeutung der Formel »me fecit< ist uns kürzlich Aufklärung zu Theil geworden. Der grosse noch der Beschreibung harrende Brakteatenfund von Gotha (1900) hat uns nämlich einen Brakteaten eines geistlichen Fürsten mit xluteger de Aldenburc me fecit « und einen andren mit dem Bilde eines Kranichs nebst Umschrift BLuteger me fecit s. dc Als (Bl. f. Mzfrde 1900 S. 132) gebracht. Hier also tritt Luteger aus Altenburg ohne alle Frage nicht als Münzherr, sondern als Stempelschneider auf, als welcher (sculptor?) er sich wohl auch auf letzterer Münze ausdrücklich bezeichnet. Also ausser dem Münzmeister kann hinter dem »me fecit« auch der Stempelschneider stecken, und in selteneren Fällen selbst der Münzherr - denn es ist nicht anzunehmen, dass das XI. Jahrhundert sich anders verhalten habe als das XII. S. 32, 519. - Nachzutragen ist der GEFRI DENAR1 Nr. 593, der Xantener Nr. 1204 mit SAoNTENoDE (s. unten S. 893) und der IELITH I S PENING Nr. 1220 fgg. (S. 634).
Die Münzfunde.
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S. 37, 416. - Einei der Gründe, welche GI-rote zur Unterstützung seiner jetzt wohl allgemein verworfenen Annahme anftihrt, dass mindestens ein sehr beträchtlicher Theil der deutschen Nachmünzen in Polen verfertigt, und dass besonders gewisse Denare des Saulburger Fundes vielleicht von italienischen, durch Baiern nach Polen ziehenden Kaufleuten schon fertig aus ihrem Vaterlande mitgebracht worden seien, läuft darauf hinaus, dass die auf Regensburger Denaren dieses Schatzes erscheinenden Münzmeisternamen ACIZO, CANNO und VECCHO italienisch seien (Mzstud. VIII, 82, 136, 164). Demgegenüber bemerkt v. Lusthin, der sich durch meine Gründe von Grote’s zu meiner Ansicht hat bekehren lassen, in seinem Berichte über den 1. Band meines Werkes (Wiener num. Z. VIII, 213)) sdass selbst das auf die italienischen Namensformen der Münzeisenschneider AC 120, CAN NO und VECCHO gestützte Argument Grote’s hinfällig, da in diesem Falle ebenso wie bei GVAL, AZO, ECCHO u. d. m. einfach Koseformen deutscher Personennamen vorliegen«. Und dass wir die unendlich hiiufigen Trugschriften unserer Münzen nicht den Polen Schuld geben dürfen, das lehrt u. A. wieder der grosse Inlandsfund von Fulda (Nr. 151 S. 885). S. 39, 520. - Gleich dem Rakwitzer Pfennige Nr. 27a Taf. 90 bietet auch der Kasinger Nr. 2138 Taf. 120 ein Beispiel für die Nachahmung der römischen Münze mit VIRTVS EXERCIT und zwei Gefangenen zur Seite eines Labarums. An dem Funde von Sinzlow haben wir wieder einen der nicht S. 531, Nr. 80. seltenen, S. 563 besprochenen Falle, wo der Hauptmasse viel später eine bei weitem jüngere Münze hinzugefügt ist. Denn über das Jahr 1070 weit herab, auf welches die übrigen Fundmünzen hinweisen, reicht ein ihnen beigesellter Erfurter Pfennig mit unleserlicher Umschrift, den ich zwar S. 746 Nr. 1037 eben wegen dieses Vorkommens dem Erzbischof Siegfried (1060-1084) zugeschrieben habe, der aber doch wohl nicht blos wegen seiner a. a. 0. schon hervorgehobenen Aehnlichkeit mit dem Adalbert Nr. 1662, sondern namentlich auch wegen des Bestandes des Fuldaer Domschatzes (s. S. 885 Nr. 151) mit grösster Wahrscheinlichkeit diesem Kirchenfürsten zugesprochen werden muss, jedenfalls über dessen Vorgänger Rudhard (1088-1209) nicht zurückgeht. Da nun Adalbert 1. erst 1111 sein Amt angetreten hat, so klafft zwischen dieser und der nächst jüngsten Münze eine beträchtliche Lücke. Allerdings beschränkt sich der ganze Bestand auf 51 Stück. - S. übrigens auch S. 524 und 765.
VIII.
Die Münzfunde. S. 40, 520, 762.
S. 539. Nach Buchenau (Arch. f. Brakt. IV, 19) ist Gross-Sara Fundort des unter Nr. 99 verzeichneten Schatzes. Als neu sind folgende Funde aufzuführen:
bei Gera der
125) Paatzig bei Wollin, Kr. Kammin (Prov. Pommern). [Etwa 9501 [Baltische Studien 1902 S. 74, vgl. S. 802 Anm.] Ein Hacksilberfund von 10 kg. Leider sind nur die bis 932 herabreichenden orientalischen Münzen befriedigend verzeichnet, über die wenigen begleitenden abendländischen aber erfahren wir nur, dass sie bestehen aus: Otto I., Köln, Heinrich I., Mainz, Heinrich I., Regensburg, Ludwig d. Kind, Strassburg, Wendenpfennig, dänischen 5a*
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Einleitnag.
Halbbrakteaten, Edmund v. Wessex 940-946 1). Daraus wird auf Vergrabung des Schatzes etwa in der Mitte des X. Jahrhunderts geschlossen. Vermisst wird aber der Otto I., Mainz, Nr. 3907 Taf. 105, der doch von hier stammt. [Etwa 9801 126) Siroschewitz, Kreis Adelnarr (Prov. Posen). [Z. f. Num. XXIII, 273.1 In diesem kleinen, 1901 gehobenen Schatze überwogen die arabischen Münzen mit 74 Stuck über die nur mit 42 vertretenen deutschen, denen sich ein verwilderter Prager Denar zugesellt. Wie gewöhnlich in diesen älteren Funden tritt Sachsen sehr zurück, denn es fand sich von diesem Lande nur ein einziges Gepräge, der WendenPfennig mit OTTO (Nr. 132S), daneben 1 von Trier (Kaiser Otto 1. s. unten Nr. 2122), 8 Ottonen von Mainz und Speier, 38 Regensburger (10 Heinrich 1.) 8 Heinrich 11. 955-976), 2 Nabburger (Heinrich II.-976, Otto), 2 Augsburger (Ulrich) und 1 Prager von Boleslaw 1. Die Dirhems gehen herunter bis zum Jahre 973, etwas tiefer die abendländischen, denn Herzog Otto hat sein Amt im Jahre 976 angetreten. Aber während von den seltneren Wenden wenigstens doch einer anzutreffen war, fehlen die weit häufigeren Adelheids ganz, und doch soll nach Menadier ihre Prägung bereits 952 begonnen, also (bis 976) mindestens 24 Jahre gewährt haben. Wir sehen auch hier wieder das bestätigt, was S. 708-710 und 818 über das Fehlen der Adelheids in den älteren Funden näher ausgeführt ist. 127) Nieder-Landin
II, bei Schwedt, Reg.-Bez. Frankfurt a. 0. [Etwa 9901 [Z. f. Num. XXIII, 88.1 Aelter, aber bedeutend kleiner als der früher hier entdeckte Schatz (S. 531 Nr. 79)) denn er umfasst nur 92, im Herbst 1900 ausgepflügte ganze nebst einigen zerbrochenen Mtinzen, und zwar von Metz (2 Theod. I.), Köln (18 Ottonen), Huy (Otto III.), Deventer (2 Otto 111. Nr. 1258), Magdeburg (25 Wenden Nr. 1325, 1328), Goslar (2 Adelheids), Mainz (11 Ottonen), Speier (Otto 1. Nr. 825), Strassburg (Erkambold), Burkhard II.z), Augsburg (Otto, Ulrich, Heinrich), Regensburg (2 Heinrich I., 5 Heinrich II., 6 Otto, 4 Heinrich III.), Nabburg (Heinrich II., Otto, 2 Heinrich III.), Prag (Biagota, Boleslaw Ir.), England (Eadgar), Dänemark (Halbbrakteaten), Verona (Otto I.), Pavia (Otto 1. und II.), Byzanz (Constantin X. und Romanus II., Nicephorus II., Joh. Zimisces). Auch von arabischen Dirhems, meist abbasidischen und samanidischen, waren zahlreiche, grösstentheils winzige Bruchstücke, bis 950 herabgehend. Bei Niederlegung des Fundes scheint die Prägung der Adelheids kaum begonnen zu haben, denn den 25 (und 2i/2) grossen Wendenpfennigen stehen nur 2 ganze (und 3/2) Adelheids gegenüber, ähnlich wie bei Leetze (S. 770 Nr. 122). [Etwa 9951 128) Alexanderhof bei Prenzlow (Prov. Brandenburg). [Bahrfeldt & Mieck, der Hacksilberfund von Alexanderhof, Prenzlow 1902 Bahrfeldt in Berl. Mzbl. 1903 S. 210.1 Gefunden wurden hier im Jahre 1901, ausser den üblichen Beigaben an Silberschmuck, 1490 Gramm Munzen, von denen jedoch nur 228 Stück vollständig erhalten, 131 halbirt und der Rest in kleine ,Stücke zerbrochen war. Auffällig war die grosse 1) Also, nach diesen Jahreszahlen, vielmehr der Herrscher 21 Die unter Herzog Bernhard verzeichnete Nr. 44 mit . . vielmehr von Herzog Burkhard 11. v. Schwaben (Nr. 900).
des vereinigten . HARDV..
.
Bf.
Königreiches. . . . PERATO..
ist
Die Münzfunde.
879
Zahl der äResten dänischen Halbbrakteaten, zum Theil den Dürstädter Denaren Karl d. Gr. nachgeahmt, welche kürzlich von Hauberg hierher verwiesen worden sind, von ihnen waren 95 ganze vorhanden. Wie in allen diesen älteren Funden gab es sodann einige arabische und byzantinische Münzen, jene von den Jahren 913 bis 965, diese von Constantin X. und Romanus II., Nicephorus und Joh. Zimisces. In Bruchstücken fanden sich italienische Gepräge der Ottonen von Mailand, Pavia, Lucca, ferner zwei Ethelreds ältester Art (Hildebrand A), sowie einige böhmische Boleslawsl). Der Rest kommt auf Deutschland, nämlich Metz (Theodorich I.), Lüttich (Otto 111.)) Köln (Otto I., III.), Magdeburg (Wenden grösster Art, auch mit ODDO, OTTO, 36 ganze und viele zerbrochene), Goslar (38 Adelheids), Mainz (Ottonen), Speier (Otto III.), Strussburg (Otto I., III., Erkambold), Augsburg (Ulrich, Heinrich I.), Regensburg (Heinrich I., 11. 955-976, Otto), Nabburg (Heinrich I., Otto), endlich Otto 1. (Nr. 13 55) und ein unbekannter: XDVP . . . . . . vier Ringel um einen Punkt B$ t .\ACE . . . R Kreuz (8. unten Nr. 2138). Bahrfeldt, um die Adelheids für Otto 1. zu retten, setzt diesen Fund ins Jahr 985, indem er davon ausgeht, dass die Baiern mit Herzog Otto 976-982 schliessen und von den sonst so häufigen Ethelreds sich nur zwei Bruchstücke haben betreffen lassen. Indess lässt er dabei den Geprägen Otto’s 111. (von Lüttich, Köln und Strassburg) keine Gerechtigkeit widerfahren, denn wenn sie auch nicht beweisen, dass demselben Könige auch die Adelheids angehören, so ist doch kaum zu glauben, dass sie gerade in seinen beiden ersten Jahren (983, 984) entstanden und dann auch gleich der Schatz vergraben sei. Und ausserdem herrscht doch auch in der Zusammensetzung unserer Funde keineswegs eine so grosse Regelmässigkeit, wie sie-B. hier voraussetzt. Hat er doch selbst bemerken müssen, dass in seinem Funde von Winzig (unten Nr. 136), der doch bis Konrad 11. herabgeht, die bairischen Pfennige, auf die er so viel Gewicht legt, schon mit Heinrich 111. (982-985) aufhören, also 40 Jahre vor der Verscharrune;! ähnlich wie bei Rndelsdorf 11 Nr. 131. Und was die Ethelreds angeht, so waren bei Kl. Roscharden 11 (S. 535 Nr. 88), das doch England viel näher liegt, unter 700 Stück nur 4 englische; hier aber konnten nur die beiden Bruchstücke dieses Königs in die Erde gelangen. Und wieviel Unfallen sind nun gar unsere Münzschätze ausgesetzt, ehe sie vom Finder endlich an den Forscher gelangen. Um stete Wiederholungen zu vermeiden, nehme ich auf meine eingehenden Ausführungen S. 524, 765 und namentlich S. 763 Bezug und ‘halte danach obigen Zeitansatz für gerechtfertigt. Nach alledem braucht man noch gar nicht den Beginn der Adelheidsprägung in den Anfang der Regierung Otto% 111. hinaufzurücken. 129) Riebitz. Der hier bei Kammin (Pommern) gehobene kleine Schatz scheint im letzten Jahrzehnte des X. Jahrhunderts niedergelegt zu sein, denn ausser Geprägen von Otto 1. von Speier, Bruno 1. v. Köln, Herzog Burkhard, Augsburgern von Herzog Otto und Bischof Heinrich 1. hat er auch schon einige Adelheids gebracht. Genaueres lässt sich nicht angeben, da er der Zerstreuung anheimgefallen und nur theilweise für das hiesige K. Münzkabinet gerettet worden ist. Soweit wird er in der Z. f. Num. XXV Beschreibung finden, und zwei Inedita, die obgedachten Nr. 2010 und 2118 im Nachstehenden. 1) Die vermeintliche
Emma hat sich (nach Berl. Mzbl. 1903 S. 214 Anm.) Bruchstück.
pappt, ein sehr kleines, oben berücksichtigtes
nl~ Ethelred
ent-
Einleitung.
880 330) Gnesen? (Fundstätte belegen).
unbekannt,
aber wahrscheinlich
in der Nähe von Gnesen [Etwa 1000].
[Z. f. Num. XXIV, 233.1 88 Stück: Verdun (Heinrich 1. Nachahmung, B. Haimo), Köln (Ottonen), Deventer (Otto III.), Gr. Adela, H. Bernhard I., Magdeburg (Nr. 643), Nordheim (Gr. Siegfried Nr. 2124)) Dortmund (Otto III.), Mainz (Otto), Speier (Otto), Strassburg (Otto IH.), Augsburg (B. Liutolfj, Eichstädt (H. Heinrich IV.), Regensburg (Heinrich II. 955-976, 985-995, Heinrich IV.), Salzburg (Heinrich 11. 955-976), 37 Otto-Adelheid (davon 3 mit Kopf), 7 Wenden (D. 1325-1329), Otto 1. (D. 3271), 2 Boleslaw v. Böhmen. Unter den 119 Gr. zerbrochene Münzen Boleslaw I., dänische Halbbrakteaten, hauptsächlich aber Wenden und Dirhems. 131) Rudelsdorf II, Kreis Nimptsch (Prov. Schlesien). [Etwa 2 0101 [Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Neue Folge Bd. XI, S. 50.1 Wie auch sonst (Tempelhof Nr. 54, Kl. Roscharden Nr. 88, 89, N. Landin S. 531 Nr. 79, Maestricht S. 59 Nr. 42, S. 60 Nr. 50) ist auch dies schlesische Rittergut durch mehr als einen Münzfund bemerkenswerth. Der am 4. Mai 3901 gehobene ist Umfänglicher und anscheinend etwa ein Jahrzehnt später vergraben a,ls der S. 523 Nr. 58 vorgeführte. Er bestand nach Friedenburgs Bericht aus 440 ganzen und 30 zerbrochenen deutschen Münzen (nebst 1291/2 Gr. zerkleinten), denen 3. Faustina,, 3 Böhmen (2 Boleslaws, 1 dänischer Halbbrakteat nebst 9 zerbrochenen, 1 Jaromir nebst 12 Bruchstücken), 8 zerbrochene Ethelreds, ein unkenntliches byzantinisches Bruchstück und viele orientalische Münzen (318 Gramm, jedoch nur eine unbeschädigte, ein Samanide von 942) zugesellt waren. Die deutschen stammten aus folgenden Münzstätten: Metz (Adalbero I.), Maestricht (Otto III.), Köln (Ottonen), Trier (Adalbero I.), Lüneburg (Bernhard I.), Q,uedlinburg (Otto III.), Magdeburg (Otto III.), Stade (Gr. Heinrich), Dortmund (Otto III.), Graf Eilhard, Mainz (Otto III.), Worms (Otto III.), Strassburg (Heinrich II.), Konstanz (Otto III.), Augsburg, Schwaben (Nr. 3271), Regensburg -(Heinrich 1. und 11.~-995), Otto 111. und Adelheid (327 Stück, wovon 4 mit Kopf), Gandersheim? (Nr. 1171j, Wenden (grosse, 1 und 35i/2 Gramm zerbrochene, 26 mit entstelltem Magdeburg Nr. 1330) und 13 Nachmünzen. Man beachte: auch hier, im 1. Jahrzehnt des XI. Jahrhunderts diese Fiille von Adelheids, etwa 3 Viertel des ganzen Bestandes, das Ergebniss einer etwa zwanzigjährigen Prägung, denn sowohl der Jaromir (1003-1012) als namentlich der Adalbero v. Trier (1 OOS- 10 16) rechtfertigen die Zeitbestimmung. 132) Posen 1. [Etwa IOiO] [Historisches Monatsblatt der Provinz Posen, 3902 S. 1.1 Dicht vor dem Berliner Thore der Stadt Posen sind ausser Schmuckstücken 458 Münzen der sächsischen Kaiserzeit ausgegraben worden, grösstentheils (426) deutschen Ursprungs. Beigemischt wnren : 1 Adalbero v. Laon (Nr. 1264), 8 Ethelreds, 13 Böhmen (Wenzel, Boleslaw), 1 dänischer Halbbrakteat, 4 Polen (Miesko, Boleslaw I.), sowie Bruchstücke orientalischer Münzen. Da unter den vaterländischen Geprägen König Heinrich 11. mehrfach, ebenso wie der Baiernherzog Heinrich V. vorkommt, so darf das Jahr IO I o als ungefähre Vergrabungszeit angenommen werden. Demgemäss sind wie in allen Schätzen aus dem letzten Jahrzehnt des X. und dem ersten des XI. Jahrhunderts die Adelheidsmünzen die zahlreichsten; ihrem Bestande mit 175
Die Münzfunde.
881
und 34 verwilderten schliessen sich an 103 Wenden, zumeist (70) der kleinen Magdeburger Art (Nr. l330), sodann Metz (Adalbero I., Theoderich 1. l), Verdun (Hnimo), Brüssel, Köln (35 Ottonen), Priim? (Nr. 1239), Uetrecht (Heinrich 11. ), Deventer (Nr. 1158), Bernhard I., Magdeburg (Otto III.), Mainz (Ottonen, Heinrich II., Willigis), Speier, Worms, Würzburg (Otto 111.1, Strassburg (Otto IIT., Heinrich II., Wicelin), Augsburg (Ulrich, Liutolf, Heinrich II., Herzog Otto), Regensburg (Heinrich II., III., K. Heinrich II., H. Heinrich V.), Na,bburg (Otto, Heinrich III., IV.), endlich Nr. 1190 und der unter Nr. 2107 aufgeführte Pfennig (ähnlich Thomsen 12058, nicht 12053). 133) Posen II.
[Etwa 1020?] [Z. f. Num. XV, 297.1 Etwas später, wegen des böhmischen Ulrich (1012-1037) ist der kleine Schatz anzusetzen, der 1887 in einer Kiesgrube bei Posen zum Vorschein gekommen ist, jedoch ist ein genauerer Zeitansatz nicht wohl möglich, da unter den 950 Gramm Silber nur 25 Münzen waren, und zwar von Mnestricht (Heinrich II.), Köln (Karl d. Einf.), Bernhard II., Halberstadt (Arnolf), Dortmund, Mainz (Heinrich II.), 5 Adelheids, 7 Wenden, 2 Böhmen (Boleslaw, Ulrich), 2 Skandinavier und 3 unkenntliche. 134) Kinno (Vorwerk
des Ritterguts Skubarczewo, Kr. Mogilno, Prov. Posen). [Z. f. Num. XXIII, 95.1 [Etwa 10201 Unter den etwa 700 hier ausgegrabenen Münzen überwiegen die wendischen mit 160, grösstentheils (entstellten) Magadeburg (Nr. 1330) und die Adelheids mit 250 Stück. Die übrigen 210 deutschen Gepräge vertheilen sich auf Metz (Theoderich II.), Verdun (Heinrich I., Haimo), Niederlothringen (H. Otto?), Köln (41 Ottonen, Z Heinrich II.), Igel, Trier (Heinrich II., Poppo), Deventer (Otto III., Heinrich II.), Lüneburg (Bernhard I., II.), Dortmund (Otto III., Heinrich 11.)) Mainz (Ottonen, Heinrich II., Willigis), Speier (Otto), Worms (Otto IH., Heinrich II.), Würzburg (Otto III.), Erfurt (Aribo), Strassburg (Heinrich II., Wicelin), Esslingen, Konstanz (Otto III., Heinrich IL), Augsburg (Heinrich II., Bruno), Regensburg (Heinrich 11.) IV., V., K. Heinrich IL), Salzburg (K. Heinrich II., H. Heinrich V., Hartwig), denen sich Nr. 1159, 1378, 1186, 1190, 1229 anschliessen. Der Ueberrest kommt auf Böhmen (Jaromir), Polen (Miesko I., Boleslaw I.), England (Ethelred, Knut), Verona (Heinrich 11.) und Byzanz (Joh. Zimisces). 335) Ueber einen Fund von Eickstedtwalde bei Kalberg, der in das hiesige K. Münzkabinet gelangt ist, berichtet Kretschmer in den Bl. f. Mzkunde 11 (1836), 215, 289. Es waren ,248 gut erhaltene und über 4 Loth zerbrochene Münzen, und zwar 120 von Otto-Adelheid, und mehrere Sorten sog. Wendischer Münzen, meist einseitig und von 2-3 von erster Grösse, 12-13 Kölner Ottonen, Otto 111. Trier und Dortmund, Herzog Bernhard, 16 Regensburger mit Henricus dux und rex, 3 Liutolf v. Augsburg, Heinrich Strassburg , 9 Boleslaws, 1 LVDOVVIVSIMb Paris, 1 (vermutblich böhmischer) Ethelred (mit Kreuz, RJ Kirchengiebel) und 1 Dirhem des Khalifen al Walhek billah von 843. d: Soweit wäre alles in diesem Berichte unbedenklich und Heinrichs 11. erste Regierungszeit als Zeit der Bergung dieses Schatzes anzusehen. Bedenken erregt 1) Warum Friedensburg diese dem zweiten Adalbero und Theodcrich unerfindlich, wahrscheinlich ist er dazu durch Engel und Serrure veranlas&, unten S. 888 zurückgewiesen habe.
zuweist, ist mir deren Ansicht ich
882
Einleitung.
nur die fernere Angabe, dass in demselben auch ,Denare von LOTHAR und HERMANM (1081-1088) gewesen seien«. Zwar ist Lothar wohl ohne Frage einer der vielen lothringischen oder französischen Könige dieses Namens, was aber den Hermann anbetrifft, so ist er nicht näher bezeichnet, und da, wie ich mich bestimmt entsinne, König Hermann bis zum Jahre 1871, in welchem meine Sammlung in das hiesige K. Museum gekommen ist, daselbst unvertreten war, so müssen wir eine unrichtige Lesung und Zutheilung annehmen, so dass, dies vorausgeset,zt, 1010-1020 wohl die richtige Zeitgrenze bilden würde. 136) Winzig, Kr. Wohlau,
Prov. Schlesien. [Nach 30241 [Berl. Mzbl. 1901 S. 3049.1 Unter den 452 Gramm Silber dieses Fundes waren nur 70 vollständige Münzen (102 Gramm) neben 160 Gramm grösseren und kleineren Bruchstücken, und zwar 1 Commodus, arabische Dirhems nur in 4 Bruchstücken, sodann 3 Bxsilius 11. und Constantin XI., einige Ethelreds und Bruchstücke von Böhmen (Boleslaw, Jaromir) sowie ein zerbrochener dänischer Halbbrakteat. Die deutschen waren von Verdun (Nachmünze), Köln (Ottonen), Deventer (Konrad II.), H. Bernhard I., Magdeburg (grosse Wenden in Bruchstücken, Otto III., Nr. 1330)) Goslar (37 Adelheids), Dortmund (Heinrich II.), Mainz (Otto, Heinrich II., Willigis), Speier (Heinrich II.), Worms (Otto), Strassburg (Heinrich II.), Regensburg (H. Heinrich 111.). 137) Kunde, am finnischen
Meerbusen, bei Wesenberg. [Etwa 10301 [Z. f. Num. XXV.] Der kleine, hier im Jahre 1894 gehobene Schatz bestand aus nur 13 deutschen Geprägen (2 Kölner Ottonen, 1 Thiel Heinrich II., 1 Mainz Otto, 1 Augsburg Heinrich II., 3 Liutolf, 5 Regensburgern v. K. Heinrich 11. und H. Heinrich V., Nr. 1300 und einem Schweizer), sodann 87 englischen (56 Ethelred, 9 Knut nebst 28 Nachmünzen) und 20 orientalischen, deren jüngste von 9%‘. 138) Auf der Feldmark Birglau bei Thorn sind im Jahre 1898 nebst Schmucksachen 520 Pfennige des X. und XI. Jahrhunderts ausgegraben, über die Menadier in deob,Z. f. Num. XXI, S. 285 berichtet hat. Diese Münzen, deren jüngste die unter Nr. ,%%5 aufgeführte Maestrichter vou Konrad 11.1) war, vertheilen sich auf Metz (Adalbero II., Dietrich II.), Toul (Berthold), Dinant (Otto III.), Maestricht (Heinrich II., Konrad II.), Köln (Ottonen und Heinrich II.), Trier (Heinrich II.), Quedlinburg (Otto III.), Liineburg (Bernhard I.), Hildesheim (Otto III.), Stade (Graf Heinrich), Dortmund (Otto III.), Mainz (Otto, Heinrich II., Willigis), Worms (Otto III., Heinrich II.), Würzburg (Otto III.), Erfurt (Aribo), Meissen (Ekhard 1.)) Breisach (Otto* III.), Strassburg (Heinrich II., Wicelin), Augsburg (Liutolf, Bruno, Heinrich II.), Regensburg (Herzog Heinrich I., II., IV., V., König Heinrich II.), Freisingen (H. Heinrich II.), Nabburg (H. Heinrich IV., K. Heinrich II.), Salzburg (H. Heinrich II., K. Heinrich II., Otto 111. und Adelheid (280 St.), Graf Wichmann, grössere und kleinere Wendenpfennige (Nr. 1325, 1329, 1330, l331), Nr. 1160, 1171 (Gandersheim?), Schwaben Nr. 1271. Dann Böhmen (Boleslaw, Jaromir), Frankreich (Ludwig der Ueberseeische), England (Ethelred, Knutz) und einige bis 1002/3 1) Beachtenswerth, dass wohl 17 Königsmünzen von Heinrich 11. vorhanden waren, keine einzige von ihm mit Kaisertitel. 2) Nr. 117 S. 302 unter Ethelred aufgeführt, aber nach S. 288 von dessen Nachfolger.
aber
Die Münzfunde.
reichende Dirhems der Khalifen, der Samamiden, Okailiden und Wolga-Bulgaren. Also wird die Vergrabungszeit gegen 1030 anzunehmen sein.
883
-
139) Mgowo (Kreis Briesen Prov. Westpreussen). [Etwa 10371 [Berl. Mzbl. 1905 Nr. 45 (erw%hnt schon Nr. 118 S. 769 Bd. III).] Ausser den üblichen meist zertheilten Schmuckstücken und weit über 1000 Bruchstücken von Münzen etwa SO0 vollständige Münzen, nämlich, ausser 67 unkenntlichen und barbarischen 224 Otto-Adelheidsmünzen (1 mit AIDEN, 2 mit Kopf und 6 Hälblinge), 3 91i Rand-(Wenden)pfennige und 244 sonstige deutsche Münzen, die fallen auf: Herzog Giselbert, Metz (Adalbero I., II., Dietrich 11.)) Verdun, Brüssel, Flandern, Maestricht, Dinant, Köln (1 Ludwig d. Kind, 60 Ottonen, 2 Heinrich IL, 1 Piligrim, 14 Nachmünzen), Hammerstein, Igel, Andernach (Otto III., Dietrich), Trier (Otto III.), Prüm ? (1190), Deventer (Otto III., Heinrich II.), Thiel, Herzog Bernhard I., II., Magdeburg, Hildesheim, Stade, Dortmund (Otto 111, Heinrich II., Konrad II.), Mainz, Speier, Worms, Würzburg, Strassburg, Esslingen, Zürich, Augsburg (Liutolf, Siegfried, Bruno, K. Heinrich II.), Regensburg (Heinrich III., IV., V., K. Heinrich H.), Nabburg, Salzburg, Graf Wigman, Nr. 1 160, 1271, 1309. Dann 20 Ethelred, 16 Knut, 5 Dänen, 9 Polen, 3 Ungarn, 1 Böhmen (Ulrich und Bruchstücke von Boleslaw, Jaromir, Udalrich, Bracislaus 1.)) 3 Byzantiner und 2 Dirhems (Bagdad 767, Mossul). 140) Nousis in Finland. [Etwa 1.0401 [Alcenius: fyra anglosachsisk-tyska myntfund i Finland, S. 13, Helsingfors 190 1. Sonderabdruck aus Finska forminnes föreningens tidskrift XXI, Nr. 2.3 Als Bestand von 1476 ganzen und 2 15 zerbrochenen, i. J. 1895 entdeckten Münzen werden angegeben : 320 angelsächsische, 1 irländische, 1 burgundische, 10 dänische, 1 schwedische, 1 böhmische, 2 byzantinische, 3 arabische, der Rest deutsche, die Adelheidsl) den englischen an Zahl fast gleich; nähere Angaben fehlen. - Hier sind schon im Jahre 1762 angelsächsische Pennies ausgegraben worden (s. Mem. St. Petersb. III, 370 Nr. 14). 111) Lundo in Finland,
nordöstlich von Abo. [Etwa 10651 [Alcenius a. a. 0. S. 15.1 Der hier 1897 entdeckte Schatz umfasste 870 Stück, von denen 67 englische, 2 irländische, 16 dänische, 2 norwegische, 2 ungarische, 2 byzantinische, 4 arabische, die übrigen deutsche, bis hera’b auf Anno von Köln, unter ihnen 97 Adelheids. 142) Alt-Töplitz (Kr. Zauch-Belzig,
Prov. Brandenburg). [Etwa 10701 [Bahrfeldt in den Berl. Mzbl. 1904 S. 577.1 Nur ein Theil des im Juli 1902 gemachten Fundes ist ins hiesige Märkische Museum gelangt; er bestand aus 126 ganzen und 9 halben Stücken, hauptsächlich (83l/$ Wenden, (Nr. 1330, 1335, 1336, 1344, 1346, 1347, 1351), dann Piligrim von Köln, Konrad 11. FRESONIA, Graf Wichmann, Graf Dietmar, Jever (Bernhard), H. Bernhard I., IL, 3 Otto & Adelheids, Würzburg (Nr. 859), Nr. 1288, Bracislaus II., Verona. Die Zeitbestimmung ist danach, wie beim folgenden Funde höchst unsicher. 1) Wenn Alcenins a. n. 0. S. 3 sagt, dass man diese Münzen jetzt einstimmig Otto 111. zuschreibe, so geht er zu weit, leider ist ja solche Übereinstimmung noch nicht erzielt. Bemerkt sei aber, dass auch Hauberg, dessen Ansicht schon S. 715 dargelegt ist, sich neuerdings in seinem dänischen Münzwerke S. 31, 33 entschieden für Otto 111. ausgesprochen hat.
Einleitung.
884 143) Wachow bei Nauen
(Prov. Brandenburg). [Etwa 10701 [Berl. Mzbl. 1904 S. 593.1 Die hier im Januar 1902 ausgehobenen etwa 150 Münzen sind zerstreut worden. Die Mehrzahl waren spätzeitige Wenden (Nr. 1333-36, 1342, 1345, 1347, 1350, 3806), begleitet in wenigen Stücken von Kölner Ottonen, Bernhard 1. und II., Otto-Adelheid, Bracislaus I. Auch hier ist nur ganz ungefahre Zeitbegrenzung möglich. 144) Polna, am Ostufer des Peipussees,
Dorpat gegeniiber. [Etwa 10751 [Z. f. Num. XXV.] soweit der geringe Bestand von nur 47 deutschen Münzen eine Zeitbegrenzung zulässt. Wie gewöhnlich in diesen spätzeitigen russischen Funden ist Friesland gut vertreten mit 4 Bruno& 4 Bernolfs, 1 Thiel, 4 Uetrechtern, 2 Jever, 1 Emden, ausserdem fanden sich 6 Kölner, unter denen der unedirte Nr. 2009, 2 Meer, 1 Goslar, 2 Mainz, 1 Speier, 2 Worms, 1 Würzburg, 1 Fritzlar, 1 Regensburg, 3 Adelheids spätester Art, VILLA EVI ITHE (Nr. 1259) und 1 f Nachmünzen. Leider ist der Fund verschollen, aber durch das zuverlässige Verzeichniss des Couservators der Sammlungen der gelehrten Estnischen Gesellschaft zu Dorpat Herrn E. Frey und durch Zeichnungen von dessen Hand gerettet. 145) Allatzkiwwi, am Peipussee, 40 Kilometer n.ö. von Dorpat. Ein grösserer Fund, von dem nur 33, in der Z. f. Num. XXV beschriebene Stücke zu unserer Kenntniss gelangt sind. Da sie bis auf Wilhelm d. Eroberer herabgehen - so ma,p er dem vorigen etwa gleichzeitig sein. Vertreten waren Metz, Nivelles, Gelles, Duisburg, Köln, Andernach, Dokkum, Deventer, Groningen, Thiel, Münster, Speier, Worms, Würzburg, BRIDDAC (Nr. 3292), ausserdem 1/2 Bracislaus I., 1i/2 Ethelred, 1i/2 Knut und 3 Wilhelm d. Eroberer. 146) Alt-Ranft bei Freienwalde a. Oder (Prov. Brandenburg). Dem Schicksal der Verzettelung ist auch dieser Schatz verfallen, wie beinahe alle, welche nur Wendenpfennige gebracht haben, und zwar waren es hier solche der späteren Art, ähnlich wie bei Alt-Töplitz und Wachow, darunter auch Nr. 599 und 600, vom Naumburger Bischof Eberhard (1016-3078). 147) Kuwsamo in Finland.
[Etwa 108OJ
[Alcenius a. a. 0. S. 151.1 Hier, dicht am Polarkreise, wurden 1596 etwa 330 ganze nebst vielen zerbrochenen Münzen entdeckt, sämmtlich deutsche, bis auf 5 englische, 5 dänische und 2 arabische, die jüngste von dem Magdeburger Hartwig (Nr. 654 oder 635 ?). ’ 148) Usedom. Etwa gleichzeitig dem unter Nr. 34 aufgeführten Funde von Piep S. 57 Nr. 34) ist der im Jahre 2899 auf der Insel Usedom gehobene (s. Z. f. Num. XXII, 267). Unter seinen 108 Münzen nebst vielen Bruchstücken wa#ren vertreten Brüssel, Balduin von Flandern, Duisburg, Köln (Ottonen, Piligrim, Hermann II.), Andernach (Dietrich, Piligrim), Trier, Leeuwarden (Bruno), Uetrecht, Deventer (Heinrich II., Bernulf), Thiel, Jever (Bernhard II.), Halberstadt, Magdeburg, Bardewyk, Hildesheim, Minden, Mainz (Konrad II., Heinrich III., Barde, Lupold), Speier, Worms, Würzburg, Erfurt, Strassburg, Basel, Begensburg, sodann Graf Wichman, 18 spätzeitige OttoAdelheids, 18 spätzeitige Wenden, ferner Böhmen (von Bracislaus I., Spitignew und
Die Münzfunde.
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Wratislaw), Ungarn (von Stephan, Andreas I., Bela, Magnus und Ladislaus I.), England (Knut, Eduard), Dänen (Svend Estridsen), Magnus von Norwegen, endlich ein Abbaside. Die Zeitgrenze ist durch die Denare des ungarischen Ladislaus 1077- 3095 gegeben. 349) Tavastehus in Finland.
[Etwa Zl 001 [Alcenius a. a. 0. 8. 6.1 Im Jahre 1894 fand man hier ausser einer Halskette mit angehängten 9 (arabischen, dänischen und englischen) Münzen 56 freie Miinzen, von denen 2 sassanidische, 27 arabische, 12 englische (bis herab auf Wilhelm 1.) und 15 (nicht näher bezeichnete) deutsche. [Etwa 1 1001 südlich von Dorpat. [Z. f. Num. XXV.] Nur die 185 deutschen Miinzen des wahrscheinlich grösseren Schatzes haben mir vorgelegen, nicht die dem Vernehmen nach zahlreichen Bestandtheile an englischen und orientalischen. Am stärksten vertreten waren Köln mit 61 (Otto, Heinrich II., Konrad IT., Piligrim), Bruno 111. und Egbert 11. mit 23, Deventer mit 24, Mainz mit 17, Speier mit 18, Worms mit 36 Stück, vereinzelt kamen vor: Verdun, Namur, Dinant, Lüttich, Huy, Bardewyk, Gittelde, Minden, Erfurt, Arnstadt und Wendenpfennige. Das späteste Datum, allen anderen bedeutend nachstehend, liefert ein Pfennig des Wormser Bischofs Eppo (1096, 1105), Nr. 2063. 150) Odenpäh, 40 Kilometer
151) Der aus ungefähr 2600 Stück zusammengesetzte Schatz, der 1898 in der Krypta der Michaeliskirche zu Fulda entdeckt wurde und gänzlich unberührt zur wissenschaftlichen Untersuchung gekommen ist, [Etwa 11151 [Bl. f. Mzfreunde 1900 S. 98, Z. f. Num. XXII, 103, 2981 nimmt unser Interesse in hohem Maasse in Anspruch. Er begriff, von einer Anzahl nicht zu bestimmender Stücke abgesehen, die folgenden Münzstätten: Metz (l), Verdun (Z), Duisburg (2/2), Köln (5i//2), Trier (3), Koblenz (4), Uetrecht (121/2), Deventer (li2), Leeuwarden (2), Staveren (6), Zütphen (6), Quedlinburg (2), Magdeburg (3), Gittelde (2)) Goslar (54), Hildesheim oder Gandersheim (16), Dortmund (4), Münster (6417/2), Recklinghausen (1/2), westphälische Agrippiner (273/2), Mainz (520), Speier (14), Worms (28), Lorsch (2), Würzburg? (40), Bamberg (23, sicher nur 1 Ruprecht Nr. 1655 Taf. 82, Z. f. Num. XXII, 124 Nr. 41), Fritzlar? (S), Hersfeld (76), Fulda (1370), Erfurt (382), St. Gallen (6), Regensburg (11). Dazu treten die wenigen ausländischen: 2 polnische von Wladislaw 11. 1081-3102 sowie dänische von Olaf Hunger 1086-1095 (1) und Erik Eiegod 1095-1103 (1). Die Zeit der Vergrabung dieses Schatzes, eines der wichtigsten auf vaterländischem Boden je gemachten, wäre genauer zu bestimmen, wenn nicht die sämmtlichen etwa 1370 Fuldaer uns den Namen des Abts, der sie prägen liess, verschwiegen, mit Ausnahme eines einzigen, der den allerdings nur zum Theil lesbaren Namen des Abtes Erlhof (1114-1122) trägt. Auf seine Zeit führen uns auch die Fundgenossen, denn ausser diesem Erlhof ist keiner von den vertretenen Herren später zur Herrschaft gelangt als Adalbert von Mainz (1111) und keiner später verstorben als ebendieser (1137). Aber die Hauptmasse fallt in die Zeit nach 1090. Dies geht hervor daraus, dass wir von Metz nur Gepräge haben von Poppo 1090-1103, von Verdun nur von Richer 1089-1107, von Köln nur von Hermann 111. 1089-1099, von Trier nur von Egilbert 1078-1101 und Bruno 1102-1124, von Bamberg nur von Rupert 1075-1102, von dem SO stark vertretenen Erfurt nur von Adalbert 1111-1137, von Münster nur von
886
Einleitung.
Burkhard 1098-1118, von TJetrecht einzig von Konrad 1076-1099 und von Regensburg nur von Gebhard IV. 1089-1105. Hersfeld nennt uns so wenig als, mit der gedachten einzigen Ausnahme, Fulda seinen Münzherrn, aber besonders lehrreich in dieser Beziehung ist Mainz, denn unter seinen 3Oj Geprägen mit dem Namen des Erzbischofes sind nur 3 älter als Rudhard, alle übrigen 502 vertheilen sich auf diesen Rudhard lOS8-1109 und seinen Nachfolger Adalbert I., und zwar trägt bemerkenswertherweise jener den Löwenantheil mit 481 Stück davon, während Adalbert, so reich ausgestattet mit Erfurter Geprägen, hier nur mit 7 Stück vertreten ist. Wir werden schwerlich also einen Fehlgriff’ thun, wenn wir dasselbe, was uns das nächst Fulda am stärksten vertretene Mainz lehrt, auch bei den anderen Münzklassen voraussetzen. Daraus folgt dann, dass wir im Zweifel Münzen mit Heinricus rex lieber an Heinrich V. 1105-1111 als an seinen Vorgänger 1056-1084 weisen werden, was für die Goslarer und Dortmunder von Bedeutung ist. Auch dass wir von Bamberg ausser dem gedachten einzigen Rupert keinen, und von Würzburg keinen Embricho (1125-1146), von Hersfeld keinen Hartwig (1072-- 1088) antreffen, verdient Beachtung. Also, wenn Menadier unsere Münzen bis etwa 1115 erstreckt, so mögen wir uns mit ihm einverstanden erklären, ja auch wohl mit Rücksicht auf die nicht wenigen Mainzer und Erfurter von Adalbert (1113-1137) noch etwas tiefer herabgehen, nicht aber möchte ich ihm beitreten, wenn er die Hauptmasse in die Zeit von 1070 bis 1115 verlegt, man wird vielmehr nach Vorstehendem den Anfangstermin um etwa 20 Jahre kürzen, also auf 1090 ansetzen müssen, was namentlich wegen der Würdigung der lediglich mit S. Bonifacius gezeichneten Fuldaer von Wichtigkeit ist. Es ist das norddeutsche Münzwesen aus der letzten Zeit der fränkischen Kaiser, das dieser Fuldaer Schatz uns in unerwartet reicher Weise hier vor Augen stellt. Früher, als ich den ersten Band meines Werkes schrieb, fehlte es hier an Stoff in dem Maasse, dass man, wie Menadier (Z. f. Num. XXII, 103) sagt, an ein Aussetzen der Münzthätigkeit in diesem Zeitraum denken konnte, man mochte meinen, dass die reichliche Prägung der letzten sächsischen und der ersten fränkischen Kaiserzeit genügend für den Geldverkehr der folgenden Jahrzehnte gesorgt hatte. Allein wenn auch spätere Funde, namentlich der Aschener (S. 538 Nr. 96), der von Ladinoje Pole (S. 532 Nr. 82), der unbenannte russische (S. 769 Nr. 239) und der von Prag (S. 770 Nr. 121) uns längst über die Irrigkeit einer solchen Annahme aufgeklärt haben, so bleiben doch noch viele Lücken, die der in Rede stehende Fund in erfreuliebster Weise ausgefüllt hat, freilich indem er wie alle seines Gleichen, mit vielem Neuen und Aufklärenden uns viele weitere Räthsel aufgiebt. Einen guten Schritt indessen hat er uns vorwärts gebracht, allein wie viele ähnliche Nachfolger haben wir ihm noch zu wünschen, insbesondere für Süddeutschland, für das er so gut wie ganz versagt. Die Gegend um den Main und die Fulda ist es, aus welcher hauptsächlich sein Inhalt geschöpft ist. [Etwa 11201 a. a. 0. S. 4, vgl. Mem. St. Petersb. 111 370, Nr. 10.1
152) Kuolajärvi in Finland.
[Alcenius
Der nördlichste unserer Fundorte, unterm 67. Breitengrade, hat eine nicht genau bekannt gewordene Anzahl Goslarischer Pfennige von Heinrich IV. und V. nebst 7 englischen (1 Ethelred, 3 Knut, 3 Harthaknut) sowie friesische von Egbert 1. und II., ausserdem eine broncene Waage mit 11 Gewichten geliefert.
Die Münzfunde.
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153) Liesborn, bei Beckum
in Westfalen. Klein an Umfang, aber hochwichtig durch interessante Inedita ist dieser Fund, dessen ins hiesige K. Münzkabinet gelangte Veröffentlichung der Verkäufer sich vorbehalten hat, sie soll im XXV. Bd. der Z. f. Num. erfolgen. Hier sind vorläufig der merkwürdige Pfennig Roberts 11. von Flandern Nr. 1988 und oberflächlich Nr. 2071 des Bamberger Otto beschrieben. 154) Weddewarden, im ehemaligen
Herzogthum Bremen. [Etwa 11301 [Z. f. Num. XXII, 93.1 Nur’ aus 19 Stück bestand dieser Fund, unter diesen aber die hochwichtigen Braunschweiger Nr. 2029 und 2030, ausserdem einige von Quedlinburg, Halberstadt, Winzenburg (Nr. 2033) und unbekannten Harzgrafen sowie 9 Goslarische von HeinrichV., ähnlich Nr. 674, 680. [Etwa 11281 155) Aua (Reg.-Bez. Kassel, n.w. Hersfeld). [Blätter f. Mzfreunde 1904 S. 3239.1 Bis auf ein paar versprengte (von Nordheim, Goslar, Halberstadt, Gittelde und ungewisse) gehören die 350 Fundstücke nach dem ganz nahen Hersfeld und wahrscheinlich auch Fritzlar. Zeitlich sicher ist nur Abt Heinrich von Hersfeld, 1127-1155, wohl aus seiner allerersten Zeit. Der Fund hat zeitlich und örtlich Anschluss an den von Fulda (Nr. 151); Aua liegt zwischen Hersfeld und Fritzlar. Diese letzten 3 Funde nebst dem Fuldaer Nr. 351 gehören in die Klasse der inländischen oder Heimathsfunde, die sich u. a. durch das Fehlen von Hacksilber auszeichnen.
In zwei Schreiben vom 1. 7. 1879 und 2. 3. lS94 hat Herr Reichsantiquar Dr. Hans Hildebrand mir ein kurzgehaltenes Verzeichniss von Münzen mitgetheilt, welche sich in der von ihm verwalteten K. Münzsammlung zu Stockholm befinden und in meinem Werke fehlen. Es liegt nicht an mir, dass ich diese und andere ebenda verwahrten Schätze nicht gehoben habe. Da ich aber meine, dass Etwas besser ist als Nichts, so gebe ich nachstehend die wichtigeren dieser Münzen nach Hildebrand’s Beschreibung, obwohl ich nicht im Stande bin, ihre Abbildung zu liefern; ich bezeichne sie mit 8Stockholmc.
1. Lothringen. A. Ober-Lothringen. Metz. S. 69. Der Pfennig Adalberos 1. Nr. 11 wird von Engel & Serrure (traite de num. du moyen age S. 540) an Adalbero 11. (984-3005) gewiesen und der auf demselben genannte Otto imperator fiir Otto 11. erklärt. Dass Letzteres unrichtig ist, erhellt daraus, dass dieser Kaiser bereits (983) verstorben war, ehe Adalbero 11. sein Amt antrat. Dann könnte nur Otto III. 996-1002 gemeint sein. Aber diese Annahme ist namentlich mit dem Funde von Obrzycko unvereinbar, der einen solchen Adalbero enthalten hat. Ausserdem verweise ich auf meine Ausführungen S. 735. - Noch einen Sehritt weiter ist Friedensburg gegangen, der bei Reschreibung des 1. Posener Fundes (S. 880 Nr. 132) auch den ganz ähnlichen Pfennig Nr. 33 dem ersten Theoderich abspricht und dem zweiten zuschreibt, er hat dabei übersehen, dass Letzterer (1005~-1046) mit keinem Otto gleichzeitig gewesen ist. S. 83. Poppo, 1090-1103. r Taf. 111, Nr. 1979. OPPO(e)PAS, i. F. ME(ttis) zwischen 2 Perlenlinien, oben und unten ein Stern. RJ . . TEPHANV. Brustbild des Heiligen links. Obol. O,32 Gr. Z. f. Num. XXII, 155, Nr. 103. Nach Grösse und Gewicht ist diese Münze ein Hälbling und es ist nur ein Schreibfehler, wenn sie a. a. 0. »Pfennig< genannt wird. Sie bereichert die nicht kleine Reihe der Münzen, auf denen der erste oder gar die beiden ersten Ruchstaben des Namens ausgelassen sind (s. S. 889 die Bemerkung zu Nr. 1419, Raimbert von Verdun). Nr. 1980. SANCTVS ST . . . . . diademirtes Brustbild links. RJ SM... IS zwischen 2 Perlenlinien, i. F. Kreuz mit Kugeln i. d. W. - Stockholm. Die Beschreibung ist nicht ganz durchsichtig, aber genau dem ged. Hildebrandsehen Briefe vom 2. 3. 1894 entnommen. Taf. 111, Nr. 68~. An Stelle des nach de Saulcy’s unvollkommener Abbildung mitgetheilten Nr. 68 Taf. 3 möge man das schöne Exemplar des Fundes von Allatzkiwwi setzen.
Metz. Toal. Verdun. -
Niederlande.
889
TouI, deutsch Tull. Nach Engel & Serrure (traite de num. S. 549) gehört in die kurze Zeit des Bischofs Robert (995) ein von Hildebrand (wo ? ist nicht gesagt) bekannt gemachter, zu St. Die geprägter Denar. Nr. 1981. ROBERTVS EPS i. P. S. I(J SCI DE(o)DATI in 3 Zeilen.
Verdun, deutsch Virten, S. 91. Bischof Haimo (990-1024). Dieulouard. Taf. 111, Nr. 1952. t HAl(mo Vird) VN tonsurirter Kopf. &!J Dlm(lowart). Kreuz mit einer Kugel in jedem Winkel. - Gew. 1,04 Gr. Museum zu Kassel. Z. f. Num. XXI, 277. S. 553. Bischof Raimbert (1025-1039). Hattonchatel. Zur besseren Begründung meiner Zutheilung der Nr. 1419 an diesen Bischof Reginbert habe ich in der Z. f. Num. XXI, 279 ausgeführt, dass wenn auch anscheinend dessen Umschrift auf der Kopfseite mit EGI beginne, also den Anfangsbuchstaben R vermissen lasse, solche Auslassungen gerade am Anfange doch nicht beispiellos seien, wie die Brakteaten Herzog Bernhards v. Sachsen mit BRHfiRDVS und RHTIRDVS, die gleichzeitigen Moritzpfennige mit AVRI C IVS, der Denar Albrechts 11. von Brandenburg mit LBCRTC, und um bei unserer Frühzeit stehen zu bleiben der Maestrichter Pfennig Nr. 248 mit RADVS IM, der Billunger ERNARDVS DVX (Köhne Zeitsehr. N. Folge 275 Nr. 95), unsere Nr. 1291 mit dem beständigen fehlerhaften HIADMERVS statt des THIADMERVS der Nr. 1559, sowie der obige OPPOEPAS der Nr. 1979 und der Emdener Nr, 2020 mit RIMAN statt HERIMAN beweisen.
B. Niederlande. Herzog Otto v. Niederlothringen Taf. 111, Nr. 1983. t COTO..
(991-1012). . . kleines Kreuz, umgeben von (rückläufigem) 22J t I IVPOV. . II Kreuz mit. 2 im ersten und DVVX. je einer Kugel in den anderen Winkeln. .- K. M. Z. f. Num. XXIII, 97 Nr. 16. Der Name Otto auf der rrJ: scheint sicher, ungewiss aber, ob er den Kaiser oder den Herzog angeht. Auch in ersterem Falle kann mit dem DVVX kein anderer Herzog als Otto bezeichnet sein, da seine Amtszeit 99 1-1012 mit der Ottos 111. (und später Heinrichs 11.) zusammenfallt, und an seinen Vorgänger, zumal wegen der grossen Aehnlichkeit mit Nr. 1437, die ebenfalls den Namen Kaiser Ludwigs trägt, nicht wohl zu denken ist. Diese Aehnlichkeit beider Münzen hat de Witte (Rev. Belge 1902 S. 143) veranlasst, sie demselben Herrn, und zwar dem Herzog Otto anzueigneni). 1) BEIles ont 6te 6mises par le mtrme seigneur et sortent vraisemblablement du m6me atelier mon6taire.e
Lothringen.
890
Niederlande.
Indess, dazu hat ihn hauptsächlich die Erwägung bestimmt, dass zu Gottfrieds 1. Zeit Brüssel, der mutbmaassliche Prägeort im Besitz seines Todfeindes, des Grafen Lambert v. Loewen gewesen ist, der es von seinem genannten Schwager Otto geerbt hatte. Nun, wenn das richtig ist, so meine ich, muss man allerdings den Gedanken an Brüssel als Prägestatte fallen lassen, keineswegs aber die geradezu unglaubliche Annahme aufstellen, dass hier Heinrich, der doch erst zwei Jahre nach Herzog Otto’s Tode die Kaiserkrone empfangen hat, bereits als Kaiser genannt sei. Herzog Gozelo I., H. v. Niederlothringen (1023-1046). Nr. 1984. S . . V . . . IV Kopf links. RJ Schwert, von einem Bande . gekreuzt auf dem . . NETA, i. d. W. GOZELO-DV... - Stockholm. Nr. 1985.
SCS . . . RVS Kopf links. gekreuzt, i. d. W. .-V-X-.
8J: Schwert, von MO-NET - Stockholm.
Löwen. Graf Otto,
1038-1040. Nr. ISSU. OTTO Kopf? >zJ: t LOV. . . . Gebäude. - Stockholm. Trotz der anscheinend sehr mangelhaften Erhaltung ist diese Münze so bemerkenswerth, dass ich sie nicht habe unterdrücken dürfen. Der Name Otto ist wohl eher für den des Grafen als für den des Kaisers zu halten, anderenfalls hätten wir Lambert den Bärtigen 994-1015 vor uns.
Flandern. S. 561. Bei Engel & Serrure (traite de num. S. 505) heisst es: ,La premiere mention ecrite d’un atelier monetaire sur Ie so1 de la Flandre, celui de Lille, remonte a Baudouin V. (1036-1067), et bientot apparaissent des deniers d’argent battus dans cette villecc, und dann, nach Beschreibung unserer Nr. 1452 (abgebildet a. a. 0. Fig. 898) d’Ypres, IPEREA, weiter: .L’atelier s’ouvre presqu’en meme temps que celui de Lille, les deniers portent une tete casquee de Profil, accompagnee d’une banniere. Aucun nom de comte n’y figure, mais on y trouve la signature d’un personage: TANS MERVS, sur I’identite duquel on n’est pas encore fixe.« Clementia v. Burgund, Gräfin von Flandern. Taf. 111, Nr. 1987. t CLEMENTIA Kreuz mit SI2S%!S-i. d. W. R? ‘Q?SSRSSRSSX2(S) Widerkreuz. Engel & Serrure, traite de num. S. 506 Fig. 901. Dies merkwürdige, nur aus dem einzigen bei Erwetaghem (S. 538 Nr. 97) gefundenen Exemplare bekannte Stück stammt aus der Zeit, wo während des Kreuzzuges des Grafen Robert 11. (v. Jerusalem, 1092-1111) dessen Gemahlin Clementia v. Burgund seine landesherrlichen Rechte in Flandern ausübte; es ist bemerkenswerth, dass sein Name vor dem ihrigen verschwindet. Wirkt dieser Erscheinung gegenüber das Auftreten der Kaiserin Adelheid auf den Münzen ihres Enkels Otto 111. noch so sehr befremdend ?
Löwen. Flandern. Hennegau. Namnr. Dinant.
891
Nr. 1988. Eins der merkwürdigsten Stücke, herrührend aus dem Funde von Liesborn (S. 887 Nr. 153), kann ich leider nur oberflächlich nach der Mittheilung in den Berl. Mzbl. 1905 S. 31 beschreiben: MONETA ROBERT1 COMITIS der barhäuptige bärtige Graf, mit Schwert und Palmzweig sitzend. XJ HIEROSOLYMITANI.
Eine höchst kunstvolle Münze, die uns ein Porträt dieses im Sommer 1096 ins gelobte Land ausgezogenen Helden, Gemahls der Clementia, giebt, wegen seines Beinamens muss ,sie nach seiner Rückkehr geschlagen sein. Das auffallende Qdes Jerusalemersa erinnert etwas an daa BOGBRBRB Comes des Grafen Heinrich IV. v. Wildeshausen genannt der Bogener ,Bl. f. Mzfreunde 1901 S. 235) und mag der Vermuthung Friedensburgs (Schle3. Mzgeach. S. 303) Glauben schaffen, der das A eines Hellers Konrads des Weiasen van Kose1 auf seinen Beinamen xalbuse zu beziehen vorschlägt. Dem Funde von Erweteghem verdanken wir ausser der Clementia auch: Taf. 111, Nr. 1989. t MONETAS Kreuz mit einem in Kreise auslaufenden .IzJ: t N t 0 t A t T Kreuz mit Fadenkreuze belegt. BAgN i. d. W. Engel & Serrure traite de num. S. 506 Fig. 902. Die HS. also fast wie Nr. 160 Taf. 65 (S. 562), die von Einigen dem Grafen Balduin VII. mit der Axt (111 l-1 3 19) zugeschrieben wird. Die Inschrift der Nr. 1989 wird a. a. 0. MO ATBA%N, also moneta Atrebatensis (Arras) gelesen und beide Pfennige als wahrscheinlich durch die Aebte von St. Vaast (s. S. 563) veranlasst angesehen. Dem Grafen Karl dem Guten (1119-1127) wird ein a. a. 0. S. 506 Fig. 904 abgebildetes, ebenfalls bei Erweteghem entdecktes, vermutblich gleich Nr. 1451 (S. 5G5) in Lille geschlagenes Münzehen zugetheilt: Taf. 111, Nr. 1990. t MONETA Kreuz. RJ t COMITIS entstelltesMonogramm.
Hennegau. Graf Beinhard V. (1015-1030). Kopf. Xf. verwischt. - Stockholm. Nr. 1991. ++ REINHA.... Auch hier lässt wie bei 1986 (Löwen) die Wichtigkeit der Münze über deren schlechte Be&a5enheit hinwegsehen.
Namur, deutsch Namen. S. 107, 568, 672. In der Sammlung Paul Chr. Ströhlin in Genf befindet sich ein Obol (O,~I? Gr.:. Sr. 1992 ganz wie der unter Zürich gesetzte Denar Taf. 44, Nr. 1000, mit . . . NRICVSR.. RJ: . . . VCVM.
Dinan t. Graf Albert
III. v. Namur (1037-1105). Nr. 1993. ALBERTVS. RJ: DEONANT-COMES.
Nur diese Umschriften, Briefe angegeben. D i~nn enb arg,
Deutschlands
älteste
nicht das Gepräge Münzen.
IV.
-
Stockholm.
sind in dem ged. Hildebrandsehen 59
,
Lothringen.
892
Nr. 1994.
Kopf von vorn.
ALBERTVS
Nr. 1995.
Niederlande.
RJ DEO
l
NAN
Gebäude.
Stockholm.
t ALBERTVS
Kopf r., vor und hinter ihm 0. .M.
i. F. Ce0 - Stockholm. .cn. Das Comes hier und auf Nr. 1993 ist eine neue Erscheinung in Namur. RJ
t DEONANT,
Gelles. Nr. 1996.
Nr. 1997.
. . . . RICVS Brustbild V.V. RJ . . . LoLo Ao Gebäude. Stockholm. . . . . . . S Kopf r. RJ CELLA über einem Gebäude. Stockholm.
LUttich. Nr. 1998.
Kaiser Konrad TI., mit einem Reiter auf der R! Stockholm. Bei der Seltenheit von Reiterbildern (s. oben S. 875 zu S. 19) durfte diese wenn auch noch so mangelhafte Münzbeschreibung nicht wohl übergangen werden. Taf. 111, Nr. 1999. SB LA(anbert)VS Brustbild mit Krummstab r. h” LE(g)lA dreithürmige Kirche in einer Mauer. - Gew. O,i2 Gr. Chestret de Haneffe num. de Liege, Suppl. Taf. 1, 3. l
Chestret betont die Aehnlichkeit dieses Pfennigs mit Nr. 1495 Taf. 68, die wahrscheinlich von demselben Stempelschneider herrühre. Aber auch die Dinanter des Grafen Albert III. Nr. 178 sind auffallend äbnlich. Man wird unsere Münze in die 70er Jahre setzen können, also in Dietwins letzte oder in Heinrichs 1. Zeit. Bischof Obert (1091-3 119). Taf. 111, Nr. 2000. (0T)BERT Brustbild mit Tonsur r. Rf. (LED)GI A dreithürmige Kirche. - Gew. O,% Gr. Chestret a. a. 0. Taf. 1, 11. Taf. 111, Nr. 2001. Ohne Umschrift. Brustbild mit Krummstab i. d. R. Zwei Thürme innerhalb einer mit einem dicken Thurm besetzten Mauer. - Obol von 0,44 Gr. Chestret a. a. 0. Taf. 1, 14. Ganz schriftlose Münzen sind selten. C)PS tonsurirtes Brustbild mit Bischofsstab i. d.R. Taf. 111, Nr. 2002. O(BeRT RJ: Dreithürmige Kirche, auf jedem Seitenthurm ein Vogel. - Gew. 0,72 Gr. (beschädigt). Chestret a. a. 0. Taf. 1, 15. Es mag zu diesem Pfennig, wie Chestret bemerkt, Nr. 1488 Taf. 68 als dessen Hälfte gehören. S. 118. Nr. 214 ist von hier zu entfernen, denn nach Chestret, Liege S. 101 Nr. 103 hat Renesse auf der Hf. irrthümlich Obert statt EPI-SC-OP’ gelesen, daher sie denn Chestret unter Bischof Heinrich II. (1145-1164) eingeordnet hat.
Gelles. Liittich.
Maestricht.
Thnin.
Vi&
Stablo. -
Rheinlande.
Xanten.
893
Maestricht. Heinrich 11. Taf. 111, Nr. 2003.
Vielleicht
REX(HE)I(N)RIC diademirter Kopf 1. RJ REXHERI-CAr.n , im Felde SCiMA. (das S doppelt genommen).
Z. f. Num. XXI, 290 Nr. 14. dieselbe Münze wie die weniger deutliche Nr. 245 Taf. 10.
Konrad 11. Taf. 113, Nr. 2004.
% C.CONAD
REX diademirterKopf
1. RJ: ..OVN..ANI,
im Felde SCAMA W? Z. f. Num. XXI, 290 Nr. 15.
Ob hier der Name Konrads beiden Seiten zu lesen ist?
wie auf der vorigen Münze der Heinrichs
11. auf
Thuin, S. 739. Das von mir vermuthete PAX auf der Brust des Bischofs Heinrich 1. der Nr. 1824 Taf. 98 ist auf dem Exemplare der Brüsseler Staatssammlung deutlich, und auf der XJ (TV)DI l NIVM. (Revue Beige 1899 S. 6.)
Visk, deutsch Weset. S. 133. Hierher scheint der S. 212 Nr. 541 unter Uetrecht verzeichnete Pfennig zu gehören, wie ich schon S. 213 vermuthet und bei Beschreibung des Fundes von Usedom (Z. f. Num. XXII, 267) aus der Fabrik begründet habe, die Umschrift HEINRIC REX, nicht blos HEINRICVw dürfte auch auf Heinrich H., nicht Hl’., gehen.
Stablo (Stavelot). Konrad II. Taf. 3 11, Nr. 2005.
Wohl vorgehend.
IMP CONRA . . diademirter Kopf r. 2ifJ t S(CSRE)MAC LVS Bischofsstab, neben demselben SA-BV.
Alcenius a. a. 0. S. 42 Nr. 37. die älteste Münze dieser Abtei, der auf Taf. 32 dargestellten
im Alter
C. Rheinlande. Xante’n,
l
S. 144, 499, 583. Nach Xanten gehört zufolge Buchenau’s höchstwahrsaheinlicher Annahme (Bl. f. Mzfreunde 1902) Taf. 54 Nr. 1204; er liest, die beiden 0 für Das Thomsensche Exemplar Nr. 11929 Ringel nehmend, SA0 NTEN 0 DE(narius). hat auf der RJ . . . . RPND, das in den Memoires etc. St. Petersb. IV, S. 92 Nr. 368 PRD-EOR, die Rf. bleibt also noch dunkel. Der Stadtname tritt hier bald nach dem SCA TROIA Hermanns 11. (Nr. 308) in der Form wie auf den S. 144 schon in 59*
Lothringen.
894
Rheinlande.
Bezug genommenen Geprägen des Erzbischofs Konrad auf. Da Cappe in seinen kölnischen Münzen keine von ihm kennt, ‘so mögen sie hier ihre Stelle finden: 1. mon. de Sanctonu (Rev. Belge 1874 Taf. XV, 3), 2. mon. de Santen (Bl. f. Mzfreunde 1874 S. 281) und 3. Santen civi (K. Münzkab. Berlin).
Essen. S. 750. Nr.1853 Taf. 100. tASNID i.F. zwischen 4 Ranken. n’ ..O . . . . VS. IMP. Kreuz mit 4 Kugeln i. d. W. Der lateinische Name von Essen ist Assindia, wie er abwechsebrd mit Essendia, Essenda und ahnliehen Formen sich auf spätzeitigen Geprägen dieser Abtei zeigt (Mzstud. 111, 446). Hätte ich aber aus vorstehendem ASNI D dies Assindia durch Metathesis zu deuten vorgeschlagen, so würde ich wohl kaum Glauben gefunden haben. Jetzt hat Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1901 S. 267) dies Räthsel gelöst durch den Nachweis, dass unsere Münzaufschrift den altesten Namen von Essen darstellt. Er fuhrt aus, dass in Essen (*Astnid«) König Heinrich 1. 927, König Otto HI. 993, König Heinrich III. 3041 geweilt hat (Stumpf Reichskanzler Nr. 15: 984, 2216), ferner, dass König Heinrich 11. am 26. 2. 1003 der Aebtissin Adelheid von Vilich dieselbe Freiheit ertheilt wie den Klöstern zu Quedlinburg, Gandersheim und »Asnithe« (a. a. 0. 111, Nr. 33) und verweist endlich auf Oesterleys geogr. histor. Lexikon, das als äbeste Formen des Namens Essen im IX. bis XI. Jahrhundert angäbe Astnidensis, civitas Asnede, Astenidum, Astnide, Aesnidi, Asinde. Das ist mehr als wir brauchen, um uns von der Zugehörigkeit obigen seltenen Pfennigs nach Essen zu überzeugen, in dem ich ja schon S. 750 rheinische Fabrik erkannt hatte. Die Rückseite lese ich mit Buchenau Conradus imp.
Neuss, S. 148. Friedländer erwahnt (Z. f. Num. VI, 244) aus dem Funde von Witzmitz einen Kölner Denar Otto’s 1. wie Nr. 331, sehr zierlich geschnitten, der links von dem grossen A der &?J ein N hat, und fügt hinzu, »man darf wohl nicht an Neuss denken x. Es scheint aber doch dieser Gedanke jetzt nicht verwerflich, wo wir wissen, dass verschiedene Münzstätten ihre Kölner durch solche kleine Beizeichen unterschieden haben, so namentlich Soest, Osnabriick und Minden. Nr. 2006. Einen Denar mit IMAGO NVS hat mir Hildebrand, jedoch ohne nähere Angabe, mitgetheilt. Dies imago Nussie ist dem imago S. Colonie der Erzbischöfe Anno, Hiltolf und Siegwin (Nr. 398, 399, 402, 404, 406, 409) entlehnt, das auch durch Adolf ID. Grafen von Berg (Nr. 425) Nachahmung erfahren hat. Wahrscheinlich geht dieser Pfennig der Nr. 328 Taf. 14 im Alter vor. S. 174 Nr. 421 mag auch nach Neuss gehören, s. unten bei Köln.
otto 1.
Köln.
Taf. 112, Nr. 331a. Pfennig mit Dreiheitsmal im zweiten Winkel. Die also gezeichneten Kölner werden oft für Andernach in Anspruch genommen. S. 149. Taf. 14, Nr. 3310 Köln. Diesen seltenen Pfennig nimmt Bordeaux (Revue Belge 1893, S. 454) fUr Erzbischof Bruno 1. von Köln (953-965) in Anspruch. Er
Essen. Neuss.
Küln.
895
sieht nämlich das 8, das hier die Stelle des sonst stets dem Stadtnamen vorhergehenden f einnimmt, für die Abkürzung seines Namens, und das hinter dem COLONIA auftretende A für archiepiscopus an, erklärt das hinter dem A befindliche C für einen Bischofsstab und zieht zum Vergleich die ältesten Strassburger Bischofsmünzen (s. S. 354) heran. Wenn auch hiergegen füglich nicht eingewandt werden kann, dass diese Strassburger Münzen den Bischofsnamen stets mit 2 oder 3 Buchstaben angeben, den Titel dagegen verschweigen, so stehen dieser Erklärung, so verlockend sie auch scheinen mag, doch andere Bedenken entgegen. Einmal nämlich haben wir doch von diesem Bruno schon 5 Pfennige mit seinem vollen Namen (Nr. 376-378, 1522 und 2010) und gerade bei seiner auch von Bordeaux betonten grossen Machtfülle ist es von ihm am wenigsten glaublich, dass er sich vor deren Prägung so schüchtern mit einem einzigen leicht misszuverstehenden Anfangsbuchstaben eingeführt haben sollte. Sodann aber ist das Zeichen hinter dem letzten A ohne Frage kein Bischofsstab, sondern ein C, wie es auf so vielen dieser älteren Kölner Denare hinter ebendiesem letzten A auftritt (z. B. Nr. 331, 333, 358, 361, 375, 3316, 35Oc, 350e, 1879, vergl. auch 429-431 und 1536), also im Zusammenhange mit diesem A Agrippina gelesen werden muss, was abgesehen von dem Groschen des XIV. Jahrhundert mit Agrippina olim duce (Mader 1 96, Cappe Köln 1247) und dem , ältesten Thaler (Madai 2186) die Nr. 337, 338, 339 und 390 mit ausgeschriebenem Agrippina ausser Zweifel stellen. Wir hätten also, wenn wir im Uebrigen Bordeaux’s Meinung gelten lassen, 8 = Bruno und Colonia Agjrippina) statt des gewöhnlichen sancta Colonia zu lesen. Wäre aber das Bruno statt des sonst in dieser Zeit niemals fehlenden sancta nicht höchst auffallend? Denn sollte das 8 diesen Werth haben, so wäre dafür oder besser noch für ein Monogramm BR wohl ein mehr geeigneter Platz, unter Schonung des wesentlichen f, zu finden gewesen. Etwas Anderes wäre es, wenn etwa dies 8 wie in Trier (Nr. 461) für beata stände, dann wäre es dem sancta so ziemlich gleichwerthig und auf die zahlreichen Heiligthümer der Stadt zu beziehen; beispiellos wäre ein solcher Wechsel des Beinamens nicht, wird doch auch Trier ebenso, und ausserdem secunda Roma und Belgica civitas, Thiel aber gewöhnlich bona, einmal auch urbs regalis (Nr. 581~~ Taf. 74) genannt. Eine andere Erklärung des fraglichen 8 schlägt Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1902 S. 28 17) vor: er nimmt es für Bremen, da doch diese bedeutende Stadt nicht so münzarm sein könne als sie nach dem jetzigen Bestande unserer Sammlungen scheine. Indessen diesem allerdings auffallenden Münzmangel würde doch mit Annahme dieser Deutung nur in sehr unzureichendem Maasse abgeholfen, und so möchte denn wohl eher an Bonn zu denken sein (s. Menadier hist. Mns. d. Stadt Köln, Führer d. d. Münzsamml. S. 5); nachdem wir die Bonner Gepräge von Heinrich 11. und Piligrim Nr. 1533 und 1535 kennen gelernt und wenn wir die vorstehend empfohlene Beziehung des N eines ähnlichen Pfennigs auf Neuss zulassen, scheint dieser Gedanke die Wahrscheinlichkeit für sich zu haben. Heinrich
11.
Taf. 112, Nr. 317 h.
Gepräge wesentlich wie Nr. 347, aber auf der BA ? statt S, links da.neben das Dreiheitsmal und links neben dem A ein Kreuz. - Dorpat. Z. f. Num. XXV.
Lothringen.
896
Rheinlande.
*
Aus dem Funde von Odenpäh (S. 885); vergl. die sehr ähnliche Nr. 347n Taf. 70. Möglicherweise ein Andernacher Gepräge, doch ist auch an anderen Orten das Dreiheitsmal kein seltenes Beizeichen. Taf. 112, Nr. 2007.
t HEIN..
.V..
. . Kopf rechts.
RJ
111~~0.
-
E. M.
A
2. f Num. XXIII~
95, Nr. 6.
Nur durch abweichende Zeichnung des Königskopfes namen von Nr. 346 und 354 unterschieden. Heinrich IV. Taf. 112, Nr. 2008.
und den rückläufigen
t HENRIC(VS) . . . . . . gekröntes RJ . . S-SACOL.. .*) dreithürmiges
Ringmauer. Z. f. Num. XXII,
Stadt-
bärtiges Brustbild. Gebäude in einer
160, Nr. 115.
Warum Menadier diese schöne dem Fuldaer Schatze zugehörige Münze, die Heinrichs IV. so bekanntes Bild bietet, nicht unter Köln, sondern unter der UeberSchrift >unbestimmte niederrheinische Münzstätten< aufgeführt hat, vermag ich nicht abzusehen. Zwar ist es unleugbar, dass die Inschrift Sancta Colonia nicht immer den Münzort, sondern oft nur den Mlinzfuss bezeichnet, und zwar sowohl das dreizeilige S. Colonia oder sca Colonia im Felde als das um die Kirche geschriebene sancta (oder sca) Colonia. Zu den S. 38 Bd. 1 hierfür angeführten Beispielen sind neuerdings noch einige andere hinzugetreten, und zwar für das f COLONIA der Münstersehe Pfennig von Siegfried Nr. 1748 Taf. 94, Nr. 1834 Taf. 98, der von St. Trond Nr. 1826 Taf. 98, der Uetrechter Nr. 1542 Taf. 73, der Osnabrücker Nr. 1624, 770, 771 Taf. 80 und der Halberstädter Nr. 626 Taf. 27, für das SCA-COLO-AG die Remagener Nr. 429-431 Taf. 38 und Nr. 1536 Taf. 72 und für die Kirchenumschrift sancta Colonia der Thorner Nr. 1507 Taf. 69, der von Berg Nr. 427 Taf. 72 und der Gittelder Nr. 1901 Taf. 104. aber, wie ich schon S. 781 bemerkt habe, ohne zwingende Gründe darf man doch den Ursprung solcher mit dem Namen Köln bezeichneter Münzen nicht ausserhalb dieser Stadt suchen. Und solche Gründe vermisse ich hier, sie sind auch von Menadier nicht beigebracht, ja eine Vergleichung mit dem Anno Nr. 399 und dem Hermann 111. Nr. 413, welche beide doch durchaus ähnliche Gebäude tragen, scheint mir im Gegentheil die Kölnische Heimath zu verbürgen. Wir haben also, während früher die Reihe der Kölner königliehen Schlages mit Heinrich.111. (Nr. 368 Taf. 16) zu schliessen schien, jetzt schon drei von seinem Sohne und Nachfolger, nämlich ausser der in Rede stehenden noch Nr. 3521 Taf. 712) und Nr. 1829 Taf. 98. Denn dass wir nicht über Heinrich IV. hinaufgehen dürfen, das beweist, abgesehen von der Zusammensetzung des Fuldaer Fundes, der ebengedachte Zusammenhang mit Anno’s und Heinrichs IV. Geprägen. 1) So liest die Abbildung a. a.o., während der Text S-CA COL angiebt. Bei einem Widerspruch zwischen Text und Bild glaube ich mich an die Abbildung halten zu müssen, denn dies8 verlangt mehr Aufmerksamkeit des Zeichners, und dem Texte mag üfters ein anderes als das gezeichnete Exemplar zu Grunde gelegen haben, oder es mag auch die Umschrift des Textes aus mehreren Exemplaren ergänzt sein. 2) Auf ihn habe ich schon S. 588 hingewiesen, und mit grösserer Bestimmtheit, und gewiss mit Recht ihn S. 741 als den Münzherrn hingestellt.
Köln.
Hammerstein.
Andernach.
897
Nr. 2009.
SCA-COLOt AG dreizeilig im Felde. &J t SPE:. . S Kreuz mit 4 Kugeln i. d. W. Z. f. Num. XXV. Diese Münze war in dem Funde von Polna (S. 884 Nr. 144), der leider verloren gegangen ist, meine Kenntniss von ihr beruht nur auf der allerdings vertrauenswerthen Mittheilung des Herrn Frey, Conservators der Sammlungen der Estnischen Gesellschaft zu Dorpat. Obwohl der Apostel Petrus der Schutzheilige von Köln war und daher öfter auf Kölner Geprägen erscheint, so ist es doch nicht unmöglich, dass sie ausserhalb Kölns geschlagen ist, so etwa wie Nr. 429-431 Taf. 18 mit derselben SCACOLO t AG in Remagen. Dann würde das S. Petrus, das doch auch bei zweifelhaftem T wohl verbürgt ist, an denselben Heiligen der Nr. 1238 Taf. 55 erinnern, und wenn man letztere mit Menadier (s. S. 725) fiir ein Sinziger Gepräge erklärt, so könnte man unseren Pfennig ebendahin beziehen. Aber von Gewissheit sind wir weit entfernt.
Erzbischof Bruno 1. (953-965). Taf. 112, Nr. 2010. BRV. ORC . . . . . 01 P Kreuz mit 4 Kugeln i. d. W. XJ 5,COLONI-(A) in 3 Zeilen. - K. M. Z. f. Num. XXV. Das ist also schon die vierte, wo nicht gar die fünfte Münze, die Bruno in der kurzen Zeit, wo er unter seinem kaiserlichen Bruder gewaltet, hat schlagen lassen; sie stammt von Riebitz (s. S. 879). Endet die Umschrift der f!: etwa OTTO 1P? Erzbischof Hermann
111. (1089-1099).
Nr. 2011. Einen Pfennig dieses Herrn, wie Nr. 43 5 b Taf. 71 besitzt nach Menadiers ged. Verzeichniss der Münzsammlung der Stadt Köln S. 17 Nr. 94 dies Museum, aber in Gold, nach Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1.902 S. 2817) wiegt er l,e Gr. und ist einzeln bei Saalfeld gefunden. Das ist nun schon der fünfte Golddenar dieser Frühzeit. .
Erzbischof Friedrich 1. (1099-1131). S. 174, 591. Nr. 421, 4210, 421 b mögen in Neuss geprägt sein, da, wie Menadier in ged. Führer d. d. Mzs. d. St. Köln S. 17 mittheilt, die dortige Pfalzkapelle den Aposteln Paulus und Johannes geweiht ist.
Hammerstein. Zu dem schönen Pfennige Nr. 1256 Taf. 56 bemerkt Menadier (deutsche Mz. III,77), dass die Hammersteinsehe Pfarrkirche, die königliche Kapelle, dem heil. Georg geweiht sei, dem zu Ehren daselbst auch eine Georgs-Bruderschaft bestanden habe, und glaubt daher Hammerstein als seinen Prägort ansehen zu dürfen.
Andernach. S. 181, 596. Bei Erörterung der Frage, wen das zweite Brustbild auf den Andernacher Pfennigen Herzog Dietrichs Nr. 436-440 darstellt, habe ich berichtet, dass Köhne in ihm den aarchidux Bruno Erzbischof von Kölns sieht. Hierzu ist es vielleicht nützlich zu bemerken, dass sich Köhne wahrscheinlich durch eine Stelle in
Lothringen.
898
Rheinlande.
Ruotgers Lebensbeschreibung Bruno’s - sfratrem suum Brunonem Occidenti tutorem et provisorem et ut ita dicam archiducem in tarn pericnloso tempore misitc - hat verleiten lassen, ihm diesen Titel beizulegen und sogar ihn 953 zum Oberherzog (archidux) von Lothringen erhoben werden lasst (Z. f. Mzkunde 111, 138); archidux ist aber damals gar kein Titel (Waitz deutsche Verf.-Gesch. V, 99).
Minzenberg. Unter dem Artikel Minden wird ein Pfennig N+. 2040 Besprechung finden, der es erforderlich zu machen scheint, die S. 783 beschriebenen Pfennige mit MinzenStengel von Minzenberg zu entfernen.
Trier. Otto 1. Taf. 13 2, Nr. 2012.
X WlOTTO t Kreuz mit einer Kugel in jedem Winkel. RJ Kirche, umgeben von denBuchstaben T-R-EV-ER-b. - Gew. l,‘il Gr. Bordeaux les monn. de Treves, in Rev. Belge 1893 S. 537 Nr. 25te’. Von Nr. 459 Taf. 20 nur durch die Stellung des OTTO REX unterschieden. Taf. 112, Nr. 2013. t OTTO I MPAVC, dasselbe Kreuz. RJ Aehnliches Gebäude, umgeben von (T)R-EV-x-R2 und darunter eine undeutliche Schriftzeile. - K. M. Z. f. Num. XXIII, 275. Mit Menadier, der uns diese Münze aus dem Funde von Siroschewitz (S. 878 Nr. 126) vorgestellt hat, bin ich über deren Zutheilung an Otto d. Gr. einig. Und wenn auch der Fund an Otto 11. zu deuken erlaubte, so ist doch dieser Gedanke unbedingt abzuweisen, da so ausserordentliche Aehnlichkeit mit vorstehender und der fast gleichen Königsmünze Nr. 459 besteht; diese Kaisermünze schiebt sich also als Mittelglied zwischen letztere und Nr. 460 ein, deren Zugehörigkeit an Otto 11. jetzt wohl über den S. 186 ausgesprochenen leisen Zweifel erhoben wird. Zu bemerken ist, dass das zweite R an die Kirchenwand angehängt und dass nicht klar ist, ob die &!IJ: mit AVC oder etwa mit AVCI schliesst. Was mag unter der Kirche gestanden haben? S. 186, Nr, 461. Mit seinem vorgedachten »les monnaies de Treves Pendant la Periode carolingienne « überschriebenen Aufsatze hat sich Bordeaux um unsere Kenntniss der Triersehen Münzen aus der Karolingischen Zeit sehr verdient gemacht, weniger glücklich aber ist er bezüglich des sächsischen und fränkischen Zeitraums gewesen. Hier hat er sich namentlich eingehend mit unserer unter Otto 111. eingereihten Nr. 461 beschäftigt. Ausgehend von seiner Beziehung des oben besprochenen Kölner Pfennigs Ottos 1. Nr. 331 b auf Erzbischof Bruno meint er, auch hier das 8 der Rückseite (mit %-TREVER-A) weder beata noch bona deuten zu dürfen, wie ich es im Anschluss an Friedländer und Robert gethan habe, sondern sieht auch hier wieder’ einen Hinweis auf den Herzog-Erzbischof Bruno, der vermöge der ihm von seinem kaiserlichen Bruder verliehenen grossen Gewalt und bei gesunkener Macht des Triersehen Stuhles sich solche Eingriffe in die Rechte seines Triersehen Amtsbruders wohl habe erlauben
Minzenberg.
Trier.
899
dürfen. Demgemäss erklärt er dann den hier genannten Otto rex für Otto I., nicht den dritten. Man darf aber wohl sagen: diese Ansicht steht und fällt mit der oben widerlegten Erklärung des gleichen 8 auf dem Kölner Denare. Und mehr noch: wie soll man sich solchen Eingriff in das der Triersehen Kirche doch schon i. J. 902 verliehene Münzrecht erklären? Wollte man etwa auf Andernach hinweisen, wo doch auch der Herzog neben dem Kaiser und dem Erzbischof geprägt hat, so würden doch zur Annahme eines gleichen Falles in Trier jedenfalls deutlichere Münzen erforderlich sein. Und der eine der von Bordeaux vorgebrachten Gründe beruht doch überdies auf offensichtlichem Irrthum, er behauptet nämlich, es gäbe keine anderen Mittelaltermünzen mit dem Beiwort beata, und übersieht also die bekannten Bonner Pfennige der Kölner Erzbischöfe Siegfried und Heinrich 11. mit beata Verona vinces (Bl. f. Mzkunde IV S. 59, Cappe Köln Nr. 774, 787-792). Trier wechselt eben mit seinen Titeln, zu dem ausgeschriebenen secunda Roma und Belgica civitas tritt noch unser 8; wem dessen Auflösung durch beata nicht annehmbar scheint, der wird immer noch grössere Wahrscheinlichkeit für sich haben, wenn er es Belgica, als wenn er es Bruno liest. Aber für das Beiwort beata scheint mir die Bemerkung wichtig, dass sich auf Münzen der Kaiser Constans und Constautius 11. die Umschrift VRBS ROMA BEATA findet. Ist es da zu verwundern, wenn sich Trier, die secunda Roma der Nr. 476 und im Besitz so vieler Heiligthümer, gelegentlich auch mit diesem BbeataG schmückt? es gehört dasselbe so gut wie die Belgica civitas der Nr. 475 und das secunda Roma zu den in Trier lebendigen altrömischen Erinnerungen. Die Zutheilung an Otto d. Gr., die Bordeaux beliebt, ist zwar durch seine Deutung des 8 bedingt, und fällt, wenn man sie verwirft; sie ergiebt sich aber auch als höchst unwahrscheinlich durch die Betrachtung der diesem Herrn sicher angehörenden Münzen; es sind dies 3 Abarten der Nr. 459, die Bordeaux unter Nr. 25, 25bis und 25tor aufführt (letztere, obige Nr. 2012 mit rückläufigem OTTO REX), alle durch den eigenartigen Tempel, mit dem Stadtnamen zur Seite und unter ihm, aufs Engste unter einander sowie mit denen der letzten Karolinger (Ludwigs des Kindes und Karls des Einfältigen) verbunden, so dass ihre Zugehörigkeit an den ersten Otto keinem Zweifel unterliegt. Ihnen, die alle den Königstitel tragen, schliesst sich die vorstehende Nr. 2013 und dann die Nr. 460 (Bordeaux Nr. 29) an, deren Tempel aber sich von den bisherigen schon merklich unterscheidet und der gewöhnliche viersäulige karolingische ist. Ob nun letztere Münze, auf der Otto sich Kaiser nennt, von demselben Otto 1. oder von seinem Sohne herrührt I kann einigermaassen zweifelhaft sein; ich habe sie Letzterem zugetheilt und Bordeaux ist mir darin gefolgt. Jedenfalls aber ist sie jünger als die Tempelpfennige mit dem Königstitel, und man würde sich gegen die Gesetze der Geprägsentwickelung schwer vergehen, wollte man den streitigen Pfennig Nr. 461 mit %-TREVER-A im Felde zwischen beide Arten Tempelmünzen, jene älteren mit REX (Nr. 459 und Nr. 2012) und die ihnen im Alter nachstehenden mit IMPAVG (Nr. 2013 und Nr. 460) einschieben wie Bordeaux dies thut. Beherzigen wir diese entscheidende Thatsache, so ist Otto’s 111. Anrecht auf Nr. 461 ausser Frage, auch ohne dass wir auf die für ihn sprechenden Funde Rücksicht nehmen, und damit ist dann zugleich die Deutung des 8 durch Bruno noch entscheidender beseitigt. Auch in anderer Beziehung ist Bordeaux hier nicht glücklich: durch Cappe verführt giebt er Nr. 1261 Taf. 56, die ich als ein Gepräge Otto’s 111. von Thuin erst
Lothringen.
900
Rheinlande.
(S. 478) nur vermuthet, dann (S. 778) nachgewiesen habe, für einen Triersehen Pfennig Karls des Dicken aus (Bordeaux 21) trotz des entgegenstehenden deutlichen OTTO der Nr. 1261 a. Und Nr. 561 Taf. 24, auf der Cappe Trier statt Deventer gelesen hat, führt er gleichfalls auf Trier zurück. Leider hat er es in beiden Fällen versLumt, meine Widerlegung dieser Cappe’schen Irrthümer zu erwahnen oder gar zu bekämpfen, wohl nur aus Unachtsamkeit, denn mein Werk ist ihm wohlbekannt. Erzbischof P opp o. S. 190. Der bei Nr. 470 ged. Golddenar ist nicht von diesem Herrn, sondern ist der Bruno S. 598 Taf. 72 Nr. 1538; als ich seiner im hiesigen K. Kabinet ansichtig wurde, erkannte ich ihn sofort wieder und damit, dass mein Gedächtniss mich getäuscht hatte. Erzbischof Egilbert Nr. 480a.
(1078-1101).
ARGHIEBS Brustbild mit Krummstab rechts. .&?f. TRcVc(ri)SPExv rechte Hand mit 2 Schlüsseln, deren Bärte die Buchstaben PE der Umschrift bilden. Berl. Mzbl. 1902 S. 3025. Die kiirzere Namensform Eilbert lesen wir auch auf dem S. 598 erwähnten Pfennige des Abtes Eilbert von Echternach. i- E( ILJBERTV
Erzbischof Adalbero von Montreuil. S. 785. Das Gewicht seiner Denare Nr. 3882 Taf. 102 giebt van Vleuten (in d. Jahrb. d. Vereins d. Alterthumsfr. i. Rheinl. 1897 Heft 301 S. 137) im Durchschnitt von 32 Stiick auf 10,:)8 Gr., 1045 Gr. und 10,ju Gr. an, d. h. im Mittel 0,87 Gr. Der eine Obol (Nr. 1883) wäre also mit 0,54 Gr. stark übermünzt.
Sayn? S. 721,748. Die Umschrift der h?f. von Nr. 1746 Taf. 93 hat Menadier SA 8NA gelesen und sie daher an den Grafen Heinrich von Sayn gewiesen (Deutsche Mzn. 111,156). Ich habe schon S. 748 bemerkt, dass ich diese Münze für älter halte, denn Heinrichs Zeit ist 3345 bis 1389. Daher würde ich der Meinung des Frh. Schenk v. Schweinsberg (Bl. f. Mzfreunde 1899 S. 24) den Vorzug geben, der, von Menadiers Lesung der einzelnen Buchstaben ausgehend, jedoch mit NA anfangend, NASA 6 = NASAOV und damit Heinrich Grafen von Nassau, etwa 1100-1120 gewinnt. Wäre nur dieser Graf nachweisbar! Auch bin ich nicht im Stande, mehr zu lesen, als meine Abbildung ergiebt, will jedoch die Möglichkeit der vorstehend angegebenen Lesungen nicht gerade bestreiten.
Echternach. Abt Gottfried (3 123-1155). Taf. 112, Nr. 2014. GODEFIRIDPAB 1) Brustbild mit Krummstab 1. RJ: WILBRORD Brustbild mit erhobener Rechten und Buch. Advokat Bernays in Antwerpen. Frankfurter Mzzeitung 1902 Nr. 15 8.217. 1)
So die Abbildung,
während
der Text GODEFRID9AB
angiebt.
Sayn?
Die Aehnlichkeit und lässt vermuthen, nommen ist.
Echternach.
Prüm.
901
mit unserer Nr. 489 Adalbero’s von Trier springt in die Augen dass dies kostbare Stück dem Eifelfunde Nr. 124 S. 773 ent-
PrUm. S. 197, 598, 721, 725. Als ich S. 721 den schönen Denar mit t SCI IOANNIS ET XPS. RJ: t ScI IOANNIS OddO (Nr. 1748 Taf. 93) besprach, war Menadiers Würdigung desselben in den Beil. Münzblättern Sp. 1540 und den deutschen Münzen Bd. 111, 81 noch nicht erschienen, ich muss also nachholen, was er zur Begründung seiner Zutheilung desselben an den Abt Poppo von Prüm 1103-1112 anführt. Er stützt sich darauf, dass neben dem Heilande gerade in den ältesten Urkunden auch Maria als Stiftsheilige der Abtei Prüm genannt werde und nach ihr auch Johannes der Täufer sowie andere noch, meint, der Schluss der Umschrift der HJ lasse sich nur XPS, also Christus, und das OddO der Rückseite nur OPPO lesen, also mit Erganzung des ausgefallenen Anfangsbuchstaben P Poppo deuten. Damit verdass wir es hier mit mancherlei unschliesst er sich keineswegs der Erkenntniss, gewöhnlichen Erscheinungen zu thun haben. Daher aber meine ich noch immer, dass man versuchen muss, die untergeordnete Stellung, die hier dem Heilande angewiesen wird, und die doch wohl durch das zeitliche Verhältniss zu seinem Vorgänger, dem Täufer, nicht erklärt wird, zu beseitigen, und dies geschieht, wenn man das Zeichen X, welches kleiner als die Buchstaben der Umschrift zwischen ET und PS steht, nicht als Buchstaben, sondern als Schrifttrennungszeichen, wie solche oft am ungehörigen Orte angebracht sind, auffasse, wozu man um so eher befugt ist, als es, abgesehen von seiner auffallenden Kleinheit, doch nicht ganz die Gestalt des griechischen Chi hat; allenfalls könnte man etwa das XPS als Abkürzung von Christophorus auffassen. Nimmt man noch die bereits betonte Fabrik hinzu, die in dieser Gegend, und in so später Zeit uns doch sehr fremdartig anmuthet, so scheint mir ein non liquet mehr am Orte, aIs die bestimmte Verweisung nach Prüm.
11.Friesland. S. ZOO, Nr. 496,
Das Uetrechter
Stift erhielt Staveren am 30. 10. 1077.
Markgraf Bruno 111. (1038-1057). Leeuwardan. Taf. 112, Nr. 502f. t IEN RICVIN R3 gekrönter Kopf mit Kreuzscepter linksund zwischen 2 Perlenlinien hin. i?J 0113V-VAll. BRAM.
-
K. M.
Berl. Mzbl. 1900 S. 2760. Unter so zahlreichen Pfennigen dieses Herrn der einzige mit linksgewandtem Kopfe. S. 205, Nr. 511. Hooft van Iddekinge (Friesland en de Friezen in de middeleuwen S. 75 Anm.) liest StavRON und erkllrt Selward für unmöglich, da es seit 1040 der Kirche Uetrecht gehört habe. S. 207, Nr. 520. Dirks hält jetzt Boorn (in pago Bordego) für gewiss.
Jever?
Emden?
Erzbischof Liumar von Hamburg-Bremen (1072-1101). Taf. 132, Nr. 1551~2~ +HEINRICVS REXgekröntesbärtigesBrustbild. KJtLIVMARVS EPS Brustbild mit Krummstab’) und Kreuzstab. - Gew. c),61 Gr. Bl. f Mzfreunde 1905 S. 3287. Von Nr. 1555 Taf. 74 durch das vollständige REX und den Kreuzstab neben Buchenau glaubt die Münze eher in Emden als in dem Krummstab’) unterschieden. Jever geschlagen.
Uetrecht. Bischof Wilhelm (1054-1076). Taf. 112, Nr. 2015. t WILELM\r unbedecktes Brustbild des Bischofs mit Kreuz- und Krummstab. 3J t ATELBERN in einer Umfassungsmauer ein Gebäude zwischen zwei Thürmen. Gew. 0,62 Gr. Bl. f. Mzfreunde 1905 S. 3289. 1)
der S. 613 irrthümlich als Kreuzstab bezeichnet ist.
Jever? Emden?
Uetrecht.
Buchenau
fühlt sich durch Buchstabenform Nr. 1233, 1232 Taf. 55 erinnert, er auch keinen Rath.
ATTENDRVM
Zütphen.
903
und Mache an die räthselhaften aber für den ATELBERN Weiss
Bischof Konrad 1076-3099. Erfreuliche Ergänzungen zu Nr. 1547 und 15470 Taf. 73 bietet der Fuldaer Fund mit: Taf. 312, Nr. 2016. t CONRADVS PC sein Brustbild r., vor ihm Krummstab. &?J. t TRAIECTVM zweithürmige Kirche auf dreifachem Bogen, in Vorderansicht. - Gew. 4 St. = 29 Gr. Z. f. Num. XXII, 166 Nr. 128a. Taf. 112, Nr. 2017. t CONRADAS tonsurirtes Brustbild mit Kreuz- und Krummstab. RJ t LINTARI H gekröntes bärtiges Brustbild mit Kreuzstab und Lanze. - Gew. 2 St. = 0,~ Gr. Z. f. Num. XXII, 167 Nr. 131 a. Das LINTARIH ebenso wie das LINTVRDV auf einem gleichartigen S. 224 erwähnten Stücke in Thomsens Sammlung (sein Katalo g Nr. 4051) erklärt Menadier fiir Verstümmelung von LINTANVVRDE, unter welchem Namen Leeuwarden in den alten Fuldaer Urkunden auftrete. Dann mimhte vielleicht auch Nr. 574~ Taf. 98 von Deventer hierher zu versetzen sein. Taf. 112, Nr. 2018. t CO(N)RADVSI . tonsurirtes Brustbild mit Kreuz- und Krummstab. l?f t STAAI L/IOVI kaiserliches Brustbild wie vorher. - Gew. G St. = 3,17 Gr. Z. f. Num. XXII, 168 Nr. 132. In Staveren, das seit dem 30. 10. 1077 der Martinskirche zu Uetrecht gehörte, dürfte dieser Pfennig geschlagen sein, der gleich den vorigen eine bedeutende Abnahme des Durchmessers erkennen lasst. l
Zütphen. Graf Otto f 1113. Taf. 3 12, Nr. 203 9.
t CON RADVS tonsurirtes Brustbild mit segnender Rechten und Krummstab. RJ t OTVS ERMA dasselbe kaiserliche Brustbild. - Gew. 6 St. = 3,11 Gr. Z. f. Num. XXII, 169, Nr. 133~~. Mit Rücksicht auf die S. 788 aufgeführten Pfennige mag man wohl auch diesen, welcher auf drei etwas verschiedenen Exemplaren doch stets das OTVS erkennen lässt, mit Menadier diesem Herrn zueignen, und ihn wegen seines ein wenig schwereren Gewichtes und des Kaiserbildes für etwas älter als jene Nr. 1885-1888 Taf. 103 halten. l
111.Sachsen. Herzog Bernhard 1. (973-1013). Taf. 113, Nr. 5853. B~~~MHADOWDVX diademirter Kopf 1. a/ NZMAIMCll31MOl4V kleines Kreuz. - E. Bahrfeldt. Berl. Mzbl. 1900 S. 2760. Hier nur wegen des rückläufigen INNOM I NEDN IAMEN aufgefiihrt , also zwischen Nr. 585 und 585n einzureihen. S. 230. Der in der Z. f. Num. XXIII, 92 Nr. 42 a,us dem Funde von Niederlandin verzeichnete und diesem Herzoge zugeschriebene Pfennig mit . . . . HARDV. .. Rf. . . PERATO . . . ist vielmehr von dem Herzage Burkhard 11. von Schwaben (Nr. 900 Taf. 39). Graf Hermann von Liineburg (t 1086). Taf. 113, Nr. 2020. IIEREII . . Königskopf, zu seiner Rechten ein Bischofsstab. RJ. t CIEIIEREI Kreuz mit 4 Kugeln i. d. W. z. f. Num. xxv. Der Krummstab neben dem Königskopfe lässt diese Münze als eine geistliche Nachprägung der Jeverschen Nr. 597 erscheinen, vielleicht aus dem münzarmen Bremen. Wir sind derselben Erscheinung schon auf Münzen von Duisburg, Dokkum und Thiel (? Nr. 1522, 322 Taf. 70, Nr. 501 Taf. 22, Nr. 3576 Taf. 57) begegnet, und haben ein weiteres Beispiel an Nr. 1942 Taf. 108. Derselbe Fund von Polna (S. 884) enthielt auch Nr. 2021 einen ähnlichen Pfennig mit Trugschrift, aber mit einem Kreuzstab an Stelle des Krummstabes.
Merseburg. Nach Hildebrands Mittheilung verwahrt die K. Münzsammlung einen Pfennig des Bischofs Werner (1073-3 093).
Nr. 2022.
Stockholm
zu
Quedlinburg. S. 242. Bei Beschreibung und Abbildung der Nr. 615 hat mir nur ein mangelDüning (Mzgesch. v. Quedlinburg S. 12 hafter Abdruck dieses Pfennigs vorgelegen. in der sttidtischen Sammlung Taf. 1, 3) hat uns eine Abbildung nach dem einzigen,
Mersebnrg.
Quedlinburg.
Halberstadt.
905
zu Quedlinburg befindlichen Originale gegeben, nach der ich meine frühere wie folgt berichtige 1): Taf. 113, Nr. 615. t A.. . . (ei)TAB Brustbild der Aebtissin mit geschultertem Lilienstabe, über ihrer linken Schulter ein Stern. RJ t.... RI CVSR Brustbild mit Sehwert und Lanze(?). Danach schwindet der S. 243 geäusserte Zweifel, ob wir hier den König vor uns haben, denn der Schlussbuchstab R weist auf Heinrich IV. als König, und die Münze fällt danach in Adelheids erste Zeit 1063-1084; ihr Todesjahr ist 1095. Agnes 1. Taf. 113, Nr. 620. Fd.FIA& IQ
t ANGN(es Abbatiss) A Brustbild der Aebtissin, ein beschriebenes Buch in der Linken, i. F. FIDES. &?? Dreithürmige Kirche. Anscheinend ohne Umschrift. - Gew. 2 St. = l,&) Gr. Z. f. Num. XXH, 185 Nr. 167.
Wegen der vollen Inschrift Fl DES, von der auf meinem, der Abbildung Nr. 620 Taf. 26 zu Grunde liegenden Staniolabdruck nur der Schlussbuchstab zu lesen war, bedurfte es der Aufnahme dieser hervorragend schönen, aus dem Fuldaer Funde stammenden Münze. Auf die durch die Nachbarschaft erklärliche Gleichheit der Kirche mit der der Pfennige des ‘Magdeburgers Hartwich und dcs Vogtes Dietrich von Katlenburg (Taf. 30, Nr. 690, vgl. S. 635) hat schon Menadier ebenso hingewiesen wie auf die ein Jahrhundert später ebenfalls in Quedlinbnrg auftretende Umschrift SPES FIDES CARITAS (Cappe Quedlinburg Taf. V, 49, 50). Nr. 2023. . . NO . . . . Brustbild der Aebtissin mit bewimpeltem KreuzFJ. R& 191 Stab. 22s. . . . IVC . . . Kirche wie auf Nr. 671, 675, 688, 1580, 1597, 1655. Z. f. Num. XXII, 305 Nr. 191. Gerburg? Taf. 113, Nr. 2024. ia- wdtittiti an
Brustbild der Aebtissin mit KreuzStab, i. F. links Blume. 2iJ. t DEXT (ERA DEI) dreithürmige Kirche innerhalb einer Mauer. Z. f. Num. XXH, 97 Nr. 3 1, Taf. V, 11. Die bemerkenswerth gefällige Zeichnung schliesst diesen Pfennig eng an den vorhergehenden Nr. 620. Auch auf die mangelnde Uebereinstimmung zwischen Umschrift und Münzbild der $6, eine allerdings nicht gar seltene Erscheinung, mag hingewiesen werden. t ELECCIO
MEI
Halberstadt. Kaiser Heinrich IV. Taf. 113, Nr. 2025. t HEINRl(ch)V” STEPHANVS
IMP bärtiger gekrönter Kopf. RJ (t S)cS unbedeckter bärtiger Kopf im Portale.
E. Bahrfeldt. 1) Freilich
ist die Zeichnung
nicht eben gelungen.
, Sachsen.
906
Eine schätzbare Ergänzung der Nr. 1565 u. 1565cr, Taf. 75, die zugleich meine Vermuthung, dass dem Namen der ka.iserliche Titel folge, bestätigt. Auch hier sehen wir wieder die Scharakteristischen kugelförmigen Auswüchse«, von denen ich S. 625 Nr. 1509 und S. 743 Nr. 1832 gesprochen habe, sie sind aber keineswegs eine besondere architektonische Eigenthümlichkeit , sondern vielmehr entstanden aus missverständlicher Auffassung der sich rückwärts krümmenden Mauer des Stadtbildes, wie es in Magdeburg gebrauchlieh ist. Daher finden sie sich denn auch schon auf der plumpen Magdeburger Nachmünze Nr. 1866 Taf. 100. ::lLN: tO26. t S . S(TEPHAN)W’ der Heilige mit ausgestreckten Armen. Rf. . . . IXTVS St. Sixtus sitzend i), die R. segnend erhoben, i. d. L. ein Buch. - K. M. Z. f. Num. XXII, 97 Nr. 10, Taf. V, 10. Ein erwünschtes Seitenstück zu Nr. 63 Taf. 27 mit dem Martyrium des heiligen Stephan. Nr. 2027. . . . . PHANVS Brustbild des Heiligen mit Kreuzstab i.d. R., o. uawd* 3 unter seinen Ellenbogen beiderseits ein Stein. RJ Umschrift verwischt, Kreuz, belegt mit einem zweiten in Kreuzehen endenden. - K. M. Z. f. Num. XXII, 95 Nr. 3, Taf. V, 3. Ich gebe die Beschreibung dieser in der Hjl an Nr. 630 sich anlehnenden Münze ganz nach Menadier, da ich auf der beigegebenen photographischen Abbildung ebenso wie auf den meisten dieses Fundes blutwenig erkennen kann. Ueberhaupt wäre es zu wünschen, dass von diesen durch die letzten Funde uns zugeführten Münzen aus der Harzgegend uns bald deutlichere Exemplare bescheert würden, die meisten sind bei übrigens gutem Stempelschnitt ebenso mangelhaft in der Pragung als in der Erhaltung. Daher übergehe ich auch den a. a. 0. unter Nr. 4 (Taf. V, 4) folgenden Denar, denn wenn vielleicht auch nicht identisch mit Nr. 1573 Taf. 75, tragt er doch in seiner schlechten Beschaffenheit zur Bereicherung unserer Kenntniss nichts bei. Taf. 113, Nr. 2028. t SESSTE . . . . Kopf des Heiligen im Portale. RJ S/S cal.&& 9 .VS(MR?) Kreuz mit 4 Kugeln. - Gew. 9,~s Gr. CUddadan(Ob~) ***-*Bl. f. Mzfreunde 1905 S. 3261. Dieser Pfennig von Aua (S. 887 Nr. 155) scheint derselbe wie der von Weddewarden Z. f. Num. XXII Taf. V, 4.
Magdeburg. Obwohl der grösste Teil der Wenden-(Rand)pfennige, wenigstens der ältesten hier heimisch ist, ziehe ich doch vor, sie an der alten Stelle zu belassen, wo ich dann auch einige neue Arten bringen werde. S. 258, Nr. 2029. Hälbling mit Fahne. RJ Stadtbild, mit unlesbaren Umschriften. Uebrigens wie der ganze Pfennig Nr. 664 Taf. 29. - Gew. Op5 Gr. Menadier deutsche Mz. IV, 261 Nr. 49. 1) Zufolge der Abbildung
sitzend, nicht stehend, wie die Beschreibung
lautet.
Magdeburg. Hiltagesbnrg.
Braunschweig.
907
Taf. 113, Nr. 2030.
. . ANG . . . . Brustbild des Erzbischofs mit Krummstab in R? . . . . . cnR.. . Fahne, von Sternen umder Linken’). geben. - Gew. O,85 Gr. Z. f. Num. XXII, 306 Nr. 192. Etwa vom Erzbischof Engelhard 1052-1063 ?
S. 258. Nach v. Graba (Z. f. Num. V, 265 Anm.) gehört der breite Pfennig Nr. 665 Taf. 29 als RJ: zu Nr. 662 des Erzbischofs Adelgod als HJ
Hiltagesburg. S. 725, Nr. 1757, Taf. 94. Die Schriftreste t Hl . . . GAE . . RG der &$ dieses schönen, aber leider mangelhaft erhaltenen Pfennigs ergänzt Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1904 S. 3209) zu t HILTAGAESBVRG und sieht darin das von Karls d. Gr. Heere erbaute Kastell dicht siidlich von Wolmirstedt, nicht weit nördlich von Magdeburg, das i. J. 1129 vom Markgrafen Albrecht den Bären verbrannt wurde, von dem er aber noch 1134 in einer Urkunde vom 6. 6. (cod. dipl. Anh. 1 Nr. 217) als Zeuge DAdalbertus marchio de Hiltagespurch« heisst, wie ja selbst noch sein Enkel Markgraf Albrecht 11. 1195 als marchio de Tagesburc auftritt. Das Kastell Hiltagesburg kann also nicht unbedeutend gewesen sein, und zutreffend weist der ged. Schriftsteller auf eine andere Burg desselben Landstriches hin, auf Mundburg, das ja auch als Münzstätte erscheine, ohne mit einer städtischen Niederlassung verbunden gewesen zu sein.
Brau;nschweig. Lothar Herzog von Sachsen 1106-1125. Taf. 113, Nr. 2031. DVXL.. . . . VS sein Brustbild mit Fähnchen und Scepter. R$ t BRVNESWI . . . . Kreuz, belegt mit einem zweiten, von dessen Armen zwei in ein Kreuz und zwei in eine Lilie enden. - K. M. Z. f. Num. XXII, 93, 1, Taf. V, 1. Taf. 113, Nr. 2032.
t BRVN..
, , . Brustbild des Herzogs mit gesehultertem Fahnchen und Kreuzstab. &!! . . . .a . . . . Kreuz, belegt mit einem zweiten in Kreuzehen auslaufenden Kreuze. - K. M. Z. f. Num. XXII, 93, 2, Taf. V, 2. Mit unserer Freude über das unverhoffte Auftauchen dieser an die Egberts Nr. 1579, 1580 Taf. 76 sich anschliessenden Braunschweiger verbindet sich das Bedauern über den höchst traurigen Zustand namentlich von Nr. 2032, die nicht einmal eine Vermuthung über die Umschrift der Riickseite erlaubt, obwohl an ihrer Zugehörigkeit an denselben später zur Kaiserwürde gelangten Lothar von Supplingenburg bei der grossen Aehnlichkeit mit der ihm inschriftlich gesicherten Nr. 2631 wohl nicht ZU zweifeln ist. Menadier äussert bei der Gelegenheit, dass der vor Jahren von mir veröffentlichte Halbbrakteat dieses Fürsten mit OTVS REX wahrscheinlich ebenfalls 1) .in der Rechten< sagt der Text. Dannen
b erg,
Deutschlands
älteste
Winzen.
IV.
60
Sachsen.
908
in Braunschweig geschlagen sei. Das mag wohl der Fall sein, aber bei der unleugbaren Möglichkeit einer anderweitigen Entstehung habe ich es doch vorgezogen, ihn leichteren Auffindens halber unter die unbestimmten (Nr. 2143) zu setzen.
Goslar. S. 630.
Nr. 1583 Taf. 76 sehe man unter Hersfeld.
Heinrich V. Taf. 113, Nr. 2033.
t REX HEN(RI)CVS gekröntes b%rtiges Brustbild l., vor BJ REX HEN(RICVS) gekröntes ihm ein Fähnchen. Brustbild innerhalb des dreithürmigen Stadtbildes. - K. M. Gew. 2 St. = 1,85 Gr. Z. f. Num. XXII, 173 Nr. 142. Durch die grosse Aehnlichkeit dieser Miinze mit der Herforder Nr. 732 Taf. 32 hat sich Menadier bewogen gefunden, auch ihr ihren Platz in Herford anzuweisen. Aber da sie beide die Rückseite mit Nr. 1584 Taf. 76 gemein haben, und ich diese, welche das königliche Profilbild durch die Köpfe der Goslarischen Heiligen ersetzt, eben deshalb und ungeachtet der von mir S. 631 hervorgehobenen Verwandtschaft mit jener Herforder unter Goslar aufgenommen habe, so halte ich es für rathsamer, auch vorliegende hier unterzubringen, und sie nach dem über die Zusammensetzung des Fuldaer Schatzes oben Gesagten eher in die Jahre 1105-1111 als 1056-1084 zu weisen.
Gandersheim. S. 455, 794, 834 Nr, 10, S. 854. Menadier meint (Z. f. Num. XXI, 293), die Vermuthung, dass Nr. 13 71 Taf. 52 nach Gandersheim gehöre, entbehre jeden Anhalts. Wenn das heissen soll, dass dafür kein zwingender Beweis erbracht ist, so ist das richtig. Erwägt man aber, dass diese ansehnliche, bis vor Kurzem für münzlos gehaltene Abtei seitdem von Menadier und P. J. Meier mit sicheren Brakteaten (Z. f. Num. XIV, 191, Frankf. Mzzeitung 1902 S. 265) ausgestattet ist, dass ihr doch wohl auch der hier folgende aus dem Ende des XI. Jahrhunderts stammende Denar des Fuldaer Schatzes Nr. 2034 zusteht und seitdem auch Menadier sich zu dieser Ansicht bekannt und sie bei Einordnung dieses Stückes im hiesigen K. Kabinet bekräftigt hat, erwägt man ferner, dass ihr Münzrecht sich schon vom IO. 8. 990 herschreibt, und dass die librigen Münzberechtigten in der Nähe der Prägestätte der Adelheids ihr Recht durch Prägungen nach Art dieser Vorbilder in mehr oder weniger erkennbarer Weise ausgeübt haben, so fühlt man sich, meine ich, gedrängt, dies auch für Gandersheim anzunehmen, und es kann sich dann nur noch darum handeln, ob wir diese Erzeugnisse der Gandersheimischen Münzschmiede unter den vielen Nachahmungen der Adelheids zu suchen haben, welche durch Beizeichen neben der Kirche auf geistlichen Ursprung hinweisen, oder ob wir bei ihnen ein mehr selbstständiges Gepräge voraussetzen sollen, wie es diese Pfennige mit AMEN zeigen. Mir scheint Letzteres recht annehmbar: statt des Schutzheiligen, wie in Hildesheim und Quedlinburg, statt des gräflichen Namens Eilhard hat man in Gandersheim dies AMEN an Stelle des die Goslarischen Vorbilder auszeichnenden Namens der Kaiserin gesetzt. Alle diese Nachahmungen haben die Kreuzseite mit dem Oddo di gra rex unberührt gelassen und
Goslar.
Gandersheim.
909
nur das ATHALHET
beseitigt, auch Herzog Bernhard, welcher die Kopfseite nachgeprägt hat (Taf. 74 Nr. 1557), ist so verfahren, wogegen Bischof Arnulf durch Verbindung von Kopf und Kirche ein neues, dem Hälbling Taf. 93 Nr. 3 735 entsprechendes Gepräge geschaffen hat. Es scheint daher P. J. Meier mit seinem Erinnern an Gandersheim einen recht glücklichen Griff gethan zu haben, seine Vermuthung steht an Wahrscheinlichkeit so mancher anderen Unbesehens hingenommenen Zutheilung keineswegs nach. Durch das Amen übrigens wie durch Fabrikähnlichkeit und das sonst seltene OTTO sind diese Pfennige eng verknüpft mit denjenigen Adelheids, deren TJmschrift der H/ in ABEN ausgeht (Nr. 1166). Man bezeichnet diese wohl oft als die ältesten der ganzen Klasse, namentlich thut dies Kühne und Menadier r), ihr Aussehen wird dafür angerufen. Damit würden sie nach Menadier ins Jahr 952 hinaufrücken. Allein damals schlug mau noch die grossen Wendenpfennigez), wagte sich also noch nicht an Umschriften, und nun sehe man doch diese so durchaus richtigen Umschriften, aus auffallend schön geformten Buchstaben. Oft zwar finden wir, dass im Laufe der Zeit der Styl sich verschlechtert, aber zur Regel dürfen wir das doch nicht erheben und nicht jede Münze je schöner sie ist für um so älter erklären, auch für unser Vaterland und die in Rede stehende Zeit ist das nicht zutreffend. Köhne beruft sich hier auf das Stylgefühl, aber wie oft hat ihn dies getäuscht ; es sei nur an die Regensburger erinnert, die er nach Styl und Gewicht nicht geordnet, sondern in Unordnung gebracht hat. Nach meiner aus so vielen von mir gemusterten Funden geschöpften Erfahrungs) ist diesen AlrENpfennigen ein besonders hohes Alter nicht zuzusprechen. Taf. 113, Nr. 2034.
die sitzende Aebtissin mit segnender Rechten und Kreuzstab. RJ t S-SIERNVDA4) Kreuz, belegt mit einem zweiten, dessen Arme in Kreuzehen enden. Gew. 6 St. = 5,5ti Gr. - K. M. Z. f. Num. XXII, 180 Nr. 153, Taf. VII, 153. Von Quedliuburg haben wir eine ziemlich vollständige Münzreihe, die vermöge des Fundes von Santersleben (S. 59 Nr. 46) uns etwa in dieselbe Zeit geleitet, in welcher der Fuldaer Schatz geborgen ist, dem vorstehender von ihnen durchaus verschiedener Pfennig angehört; wie sich demnächst die Quedlinburger Münze gestaltet hat, lassen uns die sehr üblen Prägungen Nr. 623 und 623~ Taf. 27 erkennen. An Quedlinburg wird man also bei Einordnung dieses so ganz andersartigen Stückes nicht denken dürfen. Noch weniger natürlich a,us Fabrikgründen an das westfälische Herford oder gar das rheinische Essen. Und ob das Kloster zum heiligen Kreuz in Nordhausen so friih schon im Besitz des Münzrechts gewesen, ist doch sehr zweifelhaft”). Es bleibt also von Frauenabteien nur noch Gandersheim, das Anspruch erheben kann. t MCOVINACONEREX4)
1) S. Z. f. Nnm. XXIII, 94, DM 111 60, 211, 224. 2) S. unten den Abschnitt *Wendenpfennigeu. 3) S. S. 711 Anm. 4) Wenn auch auf der photolithographischen Abbildung Taf.VII, 153 a. a. 0. diese Umschriften nicht vollständig zu erkennen sind, so dürfen wir doch wohl annehmen, dass Menadier sie von 12 Stück, die ihm vorgelegen haben, im Text richtig abgeschrieben und richtig ergänzt hat; ihm bin ich gefolgt. 5) v. Posern Sächs. Mz. S. 160. 60*
910
Sachsen.
Nun wissen wir, daes die dortige Aebtissin Gerburg schon am 10. 8. 990 das Münzrecht erlangt hat, wir kennen einen diesem Stift sicher angehörenden Schriftbrakteaten (Z. f. Num. XIV, 191 Nr. 195), wir können nach Vorstehendem a.nnehmen, dass die Ottonischen Pfennige vom Adelheidsgepräge, aber mit AMEN anstatt des Namens der Kaiserin (Nr. 1171 Taf. 52) hier ihre Entstehung gefunden haben und werden dadurch zu der weiteren Annahme geführt, dass auch hier ein Erzeugniss der Gandersheimer Münzschmiede vorliegt. Sehr verstärkt wird diese Vermuthung durch den bedeutsamen Umstand, dass unsere Münze die Rückseite mit dem obigen Halberstadter Nr. 2027 und dem Braunschweiger Nr. 2032 gemein hat; ausserdem kommt meines Wissens das Kreuz so gestaltet nirgends weiter vor’). Diese Uebereinstimmung des Gepräges spricht doch sehr vernehmlich für das so nahe bei Braunschweig gelegene Gandersheim, und ich halte es da,her für nicht allzu gewagt, Gandersheim mit dieser Münze, welche Menadier ursprünglich unbestimmt gelassen, jetzt aber, wie bemerkt, hier eingereiht hat, zu bedenken; grössere Gewissheit als in unserem Falle ist ja bei Münzen ohne Schrift oder mit Trugschrift regelmässig nicht zu erreichen. Etwas Anderes zwar wäre es, wenn’ man mit Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1900 S. 112) in dem Bilde nicht eine Aebtissin, sondern die heil. Jungfrau erkennen müsste, in diesem Falle wäre Hildesheim als Prägeort anzusehen. Aber wenn man die 28 Hildesheimer, allerdings des XIV. Jahrhunderts (Berl. Mzblätt. 1403) ansieht, welche sämmtlich das Bild der Jungfrau Maria mit deutlichem Heiligenschein tragen, der hier nicht zu erkennen ist, so wird man doch wohl mit Menadier hier eher eine Aebtissin annehmen, wenngleich ja. oft genug den Heiligen der Nimbus fehlt, namentlich z. B. der Jungfrau auf Nr. 122, 123, 129, 130, 716, 1044. Jedenfalls ist Hildesheim der einzige Ort, der unter der ged. Voraussetzun, w mit Gandersheim in Mitbewerb treten kann.
Winzenburg. S. 633. Graf Hermann. Taf. 3 13, Nr. 2035. t HVSRERCNAHVS
mit 3 Thürmen bewehrte Stadtmauer. Rf. S/SSIMON VOA die Brustbilder der Apostel Simon und Judas unter einem Kreuzstabe. - K. M. Z. f. Num. XXII, 97 Nr. 9, Taf. V, 9. P. J. Meier, der die von Menadier angegebene lückenhafte Umschrift t HV . . . RCNAHVS auf Grund eines anderen Exemplars in obiger Weise vervollständigt (Num. Anzeiger 1900 S. 33) meint, der Stempelschneider habe, die Buchstaben in umgekehrter Reihenfolge, also 2VHAM3FDR2VH t einschneidend, den schlecht eingetheilten Raum durch Wiederholung der zuerst gesetzten drei Buchstaben HVS ausfüllen zu mussen gemeint, so dass man nach deren Abtrennung und mit leichter Verbesserung den Namen HEREMANVS erhielte, den des Winzenburger Grafen, von dem uns der Santersleber Fund die gleichfalls nicht ganz orthographischen Pfennige Goslarischen Schlages Nr. 691, G91a und 692 Taf. 30 geliefert habe. Gegen diese Aufstellung wird nichts zu erinnern sein. Die Münze stammt von Weddewarden. 1) Etwas Aehnliches tritt nnr noch in Halberstadt Nr. 1892 Taf. 103, bei obigem BrannSchweiger Nr. 2031 nnd in Hildesheim auf, wo etwa zur gleichen Zeit B. Udo seine Pfennige mit einem Kreuz gezeichnet hat, das im ersten (oder in allen?) Winkeln ein kleines Kreuz zeigt ’ (Nr. 1904 Taf. 104).
’
Winzenbnrg.
Bittelde.
Nordheim.
Oll
Gittelde. S. 267, 635, 795. Graf Dietrich 11. von Kaltenburg erscheint auf seinen Gittelder Denaren Nr. 688-690 Taf. 30 und Nr. 1900-1901~~ Taf. 101 in gleicher Weise, das Schwert in der Rechten und den linken Zeigefinger auf das Auge gerichtet. Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1903. S. 183) und nach ihm v. Bürkel (die Bilder d. süddeutschen breiten Pf. S. 104) haben dargethan, dass in solcher Weise der Fürst in Ausübung des Richteramtes dargestellt wird, ebenso wie auch auf Nr. 2174 und 2175 Taf. 121 und wie noch im XV. Jahrhundert Pfalzgraf Ludwig 111. auf seinem Bacheracher Goldgulden.
Nordheim. Graf Siegfried 982 + 1001. Taf. 11-1, Nr. 2036. t SlF(RIDVSC)OMES
Holzkirche. R! (t D oder DE) IGR-A IMPE(RATOR) Kreuz mit OTTO i. d. W. - K.M. Z. f. Num. XXIV, 232. Menadier bemerkt über diesen Pfennig des Gnesener Fundes (Nr. 130 S. 880), dass er mit denen des Grafen Eilhard die sachsischen Dynastenprägungen eröffne und fahrt fort: >Selbst die Pfennige des Herzogs Bernhard 1. von Sachsen bieten mit dem Kopfe einen jüngeren Münztypus gegenüber dem Pfennige Siegfrieds, welcher den ältesten Otto-Adelheidspfennigen mit dem AMEN in der Umschrift zur Seite steht und somit auch den ältesten bischöflich halberstädter und hildesheimer Pfennigen voraufgeht. Demnach könnte sehr wohl als Münzherr dieses Pfennigs der Graf Sieg-fried in Betracht kommen, der in Gemeinschaft mit seinem Bruder Heinrich (1. dem kahlen, Grafen von Stade) in hervorragender Weise an dem Feldzuge des Herzogs Hermann Billung gegen die aufrührerischen Slawen östlich der Elbe im Jahre 955 Antheil genommen hat. Aber über die Feststellung dieser MiIöglichkeit kommen wir schon deswegen nicht hinaus, weil ihm ein gleichnamiger Sohn folgte, welcher in einer Urkunde des Kaisers Otto 11. vom 18. Mai 982 als Graf im Rittega und im Jahre 1002 als Herr von Nordheim bezeichnet wird, woselbst er am 20. April den Markgrafen Ekkehard von Meissen beherbergte, der Tags darauf in Pöhlde in die Hände der Meuchelmörder fiel. Leider nehmen diese Daten dem Pfennige die Kraft eines Beweisstückes in der Frage nach dem Alter der Otto-Adelheidpfennige: denn wenn ich ‘auch das Auftreten des Kaisertitels auf dem älteren Typus für meine Sache geltend machen kann, so werden gleichwohl die Gegner dem nicht Folge geben, da ihm nichts unbedingt zwingendes innewohnt. « Ich bin anderer Meinung. Unser Siegfried gehört nemlich nicht zu den Nachahmungen der Adelheids, wie wir sie von Hildesheim, Halberstadt und Quedlinburg, vom Grafen Eilhard, den Herzögen Bernhard und Boleslaw, wahrscheinlich auch von Gandersheim besitzen. Denn allen diesen adelheids, soweit sie mit einigermaassen richtigen Umschriften versehen sind, ist das REX und das undeutsche eckige G gemein, und diese beiden Eigenthümlichkeiten sind auf alle die vorgedachten Nachahmungen übergegangen, selbstverständlich soweit sie überhaupt das DI GRA REX übernommen haben, was bei dem Halberstädter Arnolf und zwei Boleslaws nicht der Fall ist. Dem Siegfried nun fehlen diese beiden charakteristischen Kennzeichen‘ der Adelheidsprägung ebenso, wie den Magdeburger Prägungen Nr. 639-642, und er ist
912
J
Sachf3ell.
daher ebensowenig wie diese für eine Nachbildung der Adelheids zu erachten, ist vielmehr von diesen unabhängig. Nun bedenke man aber: Hildesheim ist von Goslar, der S. 853 nachgewiesenen Geburtsstätte der Adelheidsmiinzen, etwa 5 Meilen entfernt, gerade soweit als Nordheim, und etwas weiter liegen Halberstadt und Quedlinburg und noch weiter die Prägstätten der Eilhards, Bernhards und Boleslaws. Würde nun wohl dem so weit sich erstreckenden übermächtigen Einflusse der AdelheidsPrägung das so nahe gelegene Nordheim sich haben entziehen können? Gewiss nicht. Wenn man also nicht, aller Wahrscheinlichkeit zuwider, annimmt, dass Siegfried sich um diese ringsum und weithin tonangebende Prägung der Adelheids nicht gekümmert habe, so kann man die Folgerung nicht ablehnen, dass diese damals noch nicht ins Leben getreten war, sondern erst unter Otto 111. ihren Anfang genommen hat. Dann ist also der hier genannte Otto imperator nicht der 111. sondern entweder der 1. 962-973 oder der 11. 973-983, am wahrscheinlichsten wohl der letztere, und der Münzherr der jüngere, bereits 982 erwähnte Siegfried. Damit tritt dieser an die Spitze der sächsischen Dynastenprägung und bildet ein Gegenstück zu dem ältesten, ebenfalls den Adelheids voraufgehenden Pfennige des Grafen Eilhard Nr. 1175 Taf. 52, der jedoch wegen seines Otto rex schon in des jüngsten Otto Zeit fällt. Vielleicht wird uns auch noch einmal wie von diesem Eilhard so auch von Siegfried ein Adelheidsgepräge zu Theil. Zu verschweigen ist allerdings nicht, dass nach Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1904 Sp. 3671) auch im Hassegau 979 ein Graf Siegfried vorkommt, der diesen Pfennig in Eisleben geschlagen haben könnte. Taf. 114, Nr. 2037. t H(EI)PRSMIVIMV Kopf über einem zwei Thürme verbindenden Bogen. BJ t ODDOt IVHING Kreuz mit 4 Kugeln i. d. W. - Gew. 0,88 Gr., O,so Gr. Bl. f. Mzfreunde 1904 S. 3245. Dem Funde von Aua (S. S57 Nr. 155) entnommen, also von Markgraf Heinrich dem Fetten (1083-1101) oder seinem Nachfolger, Herzog Lothar.
Bardowyk. S. 645, 729, 863. Dass eine blühende Handelsstadt wie Bardowyk noch andere Münzen als die seltene Nr. 1278 Taf. 57 bedurft hat, ist ziemlich einleuchtend und ist daher schon S. 729 bezüglich der Kölnischen Nachprägungen wie Nr. 1778, 1779 und 1965 auf diese Stadt als vermuthliche Ursprungsstätte hingewiesen worden. Menadier unterstützt diese Vermuthung bei Beschreibung des Prager Fundes (Nr. 121 S. 770) unter Mitlheilung weiterer Abarten nicht nur durch den Nachweis der Fundstätten, welche einer solchen Annahme günstig sind (D. M. IV, 2ci3), sondern theilt auch folgende Stelle der annales Corbeienses (Mon. Germ. hist. script. 111, 8) mit, welche eine ausgedehnte Bardowyker Prägung bezeugen: »- civitati Corbeiae, sancto Vito quodam inibi patrocinante ac dominante, annuatim se debere aut vulpinam pellem aut bis ter . . . (dena) numismata Bardenwicensis monetae similia (simillima)x. Diese Textstelle, welche dem Berichte iiber den Kriegszug Herzogs Lothar von Sachsen und des Markgrafen Heinrich gegen die Circipanier im Jahre 1114 angehört, berechtigt uns, diese lange verkannten Münzen mit gewisser Wahrscheinlichkeit bei Bardowyk einzureihen.
Bardowyk.
Bremen.
Minden.
913
Bremen. Taf. 314, Nr. 2028.
*
Der König in halber Figur, mit geschultertem Schwert und Scepter. 2?J t REMENSISP dreithürmiges Gebäude in einer Mauer. Bl. f. Mzfreunde 1902 S. 2750. Buchenau geht a. a. 0. davon aus, dass Graf Lüder von Supplingenburg, der spätere König Lothar, im Jahre 1089 den Erzbischof Liumar von Bremen bei Gliche (Gleichen) in Thüringen gefangen genommen und von ihm als Preis seiner Freilassung die Vogtei zu Bremen nebst 300 Mark Silber erhalten habe, und schliesst, dass er dem Erzbischof auch Münze und Zoll zu Bremen abgenommen habe. Da, wie unten bei Besprechung des Augsburger Pfennigs Nr. 1217 Taf. 54 näher ausgeführt werden wird, es nicht gar selten vorkommt, dass das Kreuz, welches gewöhnlich den Anfang der Umschrift bezeichnet, ausnahmsweise die zweite Stelle einnimmt, so hat es kein Bedenken, das dem Kreuze vorangehende P dem folgenden REMENSIS, das an sich keinen Sinn giebt, vorzusetzen, also PREMENSIS zu lesen, in welcher Form ja der Name Bremen auf dem bekannten Brakteaten mit Consanctus Premensis ego sum (Bode Mtinzw. Nieders. Taf. X, 3, Jungk Bremen Mz. Nr. 9) erscheint, eine Lautvertauschung, die uns auch u. a. bei den Namen Bardo (Nr. 878 Taf. 38), Berthold, Bruno, Eberhard sowie auf Bardowyker Denaren des XII. Jahrhunderts begegnet. Dass der Münzherr kein anderer als der Lothar ist, werden wir mit Buchenau annehmen müssen. *Nach Hildebrand befindet sich in der K. Sammlung zu Stockholm Nr. 2029Fein Anm. 2 gedachte.
. . . . NIOR..
.
Denar des Bischofs Siegbert
1022-1036,
also wohl der S. 282
Minden. Taf. 114, Nr. 2040.
. . . . . . IIOFI.. . . ein sitzender rechtsgekehrter Mann, der einen Fisch an der Angel hat. Rf. t VIION . . . . . IST Pflanze in einem Thore, zu jeder Seite das Dreiheitsmal 1). - K. M.
Die schlechte Erhaltung dieser Münze hat Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1899 S. 68 Nr. 9) verleitet, in dem Bilde der HJ: das der Mindener Denare Nr. 728, 729 Taf. 32 zu sehen, es stellt aber, wie die Herren Beamten des hiesigen K. Münzkabinets gleich mir erkannt haben, nicht einen Münzer, sondern einen Fischer dar, der einen Fisch an der Sngel hält, also ganz wie auf dem SEA COLON IA Denare Nr. 372 Taf. 16. Das erschwert nun allerdings die Feststellung der Prägestätte und könnte Buchenaus Ansicht, dass sie in Minden zu suchen sei, in Frage stellen, denn jetzt können wir doch nicht mehr HJ wie RJ als redende Bilder für den Stadtnamen in Anspruch nehmen. Nur die RJ stellt ein solches in der Pflanze dar, die doch wohl als die Minze aufzufassen ist, wie wir sie auf den von Menadier (Deutsche Mzn. IV, 124fgg.) beigebrachten Siegeln und Münzen der Herren von Minzenberg sehen. Aber so gut wie auf letztere Stätte kann diese Pflanze dem Wortklangez) nach doch auch auf 1) Als kurz 2) Beispiele Pfenningen, dann * 1, 913 9, 913
und treffend scheint sich dies S. 761 geprägte Wort zu empfehlen. dafür bietet Minden selbst mit seinen ged. auf die Prägearbeit sich beziehenden der Hammer der Münzen von Hammerstein, das BHerodius denarins< (Falken9, 2 v. 0. .. 2038 statt 2028. ,, 913 ,, 22 V. 0. ,, 2039 ,, 2029. ,, 20 v. U. gehört die Ueberschrift Minden über den mit Sach Hildebrand beginnenden Absatz.
Sachsen.
914
Minden (Minteonn) bezogen werden, zumal das Gepräge des Fischers sich doch eher für Minden mit seiner Lage an der mächtigen Weser als für Minzenberg in der Nähe der schwächlichen Wetter zu eignen scheint. Freilich müssten wir dann wohl auch ged. Nr. 372 von Köln entfernen und nach Minden verlegen, wie ich schon S. 283 als möglich angedeutet habe. Jedenfalls sind die Akten über diese merkwürdige Münze, deren mangelhafte, augenscheinlich gleich so manchen verwandten sinnlose Umschriften uns jede Auskunft schuldig bleiben, noch nicht geschlossen. Zu Gunsten von Minden sind noch die Ottonen anzuführen, welche neben dem SCOLONIA ein Pflanzengebilde zeigen (Nr. 342d Taf. 15), das ich für ein Kleeblatt angesehen habe, das aber doch wohl eher mit Menadier (Deutsche Mzn. IV, 123) für die Spitze eines Minzenstengels, wie auf Nr. 725 Taf. 32, zu erachten ist. .
Herford. Taf. 111, Nr. 2041.
t ODDO
t IVI . . ING Kreuz mit 4 Kugeln. Rf. (t)HER VORDEFO.. . dreithürmige Kirche in einer Umfassungs-
mauer, ganz wie auf Nr. 767~ Taf. 105. Alcenius a. a. 0. S. 7 Nr. 2. Eine genaue Nachahmung des angezogenen Münstersehen Musters, von dem der ungehörige Schluss FORDE des Stadtnamens ebenso kritiklos übernommen ist, wie auf diesem (Nr. 767~~) und auf dem Arnsberger Konrad Nr. 1906 Taf. 105 das Soester Münzmal.
Dortmund?
Goslar?
Erfurt?
S. 294, Taf. XXIII, 759, S. 631, Taf. LXXVII, S. 7590 bis C. Mit einer ahnliehen einseitigen Messingmarke, aber mit verderbter Umschrift t IW L4Clt HC IOCIIT hat uns Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1901 S. 190) bekannt gemacht und vermuthet wegen des Fundortes (Schlossrippach N. 0. Erfurt), wegen des Gewichtes (1,15 Gr.) und wegen der erkennbaren Justirung durch Abkantung und Feilstriche, unter Hinweis auf die ähnlichen Erfurter Kaiserköpfe Nr. 881-885 Taf. 38 und den BART0 ME FECIT (ebenda Nr. 880) ein Pfennigs-Normalgewicht eines Erfurter Münzmeisters. l
Mhster. S. 296. Aus dem Fuldaer Funde bringt Menadier (Z. f. Num. XXII, 171 Nr. 136) einen meiner Nr. 767a und 767 b Taf. 105 wesentlich gleichen Denar mit (t MIR) VORDE PORTA, und bemängelt dabei meine 8.800 gemachte Angabe über die Umschrift der gedachten, von ihm zuerst (Deutsche Mzn. IV, 210, Nr. 56, 57) bekanntgemachten Münze. Ich habe aber a. a. 0. nur gesagt, dass keine von beiden (Nr. 56, 57) die von ihm angegebene Namensform Mimigardeporta erkennen lasse, und das muss ich aufrecht erhalten, da seine Nr. 56 auf der Abbildung nur t MIMIGARDEFOIA Pfennig] auf dem bekannten Brakteaten von Falkenstein, der Pfeil auf den Brakteaten von Strehla, der Wurm (Lindwurm) von Worms, der Kamm auf den Münzen von Champagne (le peigne dans le champ); vgl. ferner Engel & Serrure num. du moyen 2ge 1 64, 11 484, Longperier tat. Rousseau S. 51 (Laon).
Herford. Dortmund? Goslnr? Erfurt? Münster. Recklinghausen.
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aufweist, seine Nr. 57 aber (meine Nr. 767~) t MI *VODEPORTA* Diese Endung PORTA zu bestreiten, ist mir nicht eingefallen, lediglich ein deutliches Mimigardeporta habe ich vermisst. Ein solches fehlt auch jetzt noch, auch jetzt noch kann man nicht sagen: die Namensform Mimigardeporta mit lateinischem Ausgange statt des gebräuchlichen Mimigardeforda werde durch diese Pfennige belegt. Ob das t MI * VODEPORTA der Nr. 767tr aber mehr als eine Verirrung ist? Und wenn auch diese Aenderung mehr als ein gewöhnlicher Stempelfehler sein und mit Bewusstsein vorgenommen sein sollte, irgend eine Bedeutung ist ihr doch wohl nicht zuzuschreiben. (POIA?)
Bischof Burkhard 1097-3 118. Taf. 114, Nr. 2042. t VAGHARDVS DOS tonsurirtes Brustbild mit Bischofsstab. BJ q OD . . t . OVna t Kreuz. K. M. 35 St. = 47,s Gr. Z. f. Num. XXII, 172, Nr. 139, 140. Das DOS hinter dem Namen des Bischofs ist wohl kein »postulatus«, um so weniger als die meisten dieses mit 35 Exemplaren im Funde von Fulda vertretenen Pfennigs sehr entartete Umschriften, wie ARNARDVS VOS, AHNA . . . u. dgl. haben, auch auf vorstehendem das Anfangs-B ausgefallen ist. Die Rückseite zeigt das bekannte ODDO IVPING der älteren Münstersehen und westfalischen Münzen zugleich mit dem ihnen eigenthümlichen flachen Viereck inmitten dieser Umschrift (s. Münzstud. 1, 223). Wie reich ist doch schon die Münzreihe dieses Bischofs, von dem wir bis zum Erscheinen meines Werkes nichts kannten, ausser dem jedoch von mir erst erkannten Obol Nr. 768 Taf. 33, zu dem wir den zu ihm besser als Nr. 1623 Taf. 80 passenden ganzen Denar noch erwarten dürfen. Taf. 114, Nr. 2043. . . VRGHARDVSDI tonsurirtes Brustbild mit Bischofsstab. rq: . . . AGARDEI . . . die Münstersehe Domkirche wie auf Nr. 767. - K. M. - Gew. 2 St. = 2,c>5Gr. Z. f. Num. XXII, 172 S. 138. Wenn trotz des augenfällig Münstersehen Gepräges dem halbirten Exemplare Nr. 3908 Taf. 305 gegeniiber noch ein leiser Zweifel an dessen Heimath möglich war, SO muss er diesem Stücke gegenüber ebenso verstummen wie ein etwaiges Bedenken, ob nicht (Sifri)DVS zu lesen sei.
Recklinghausen. Heinrich IV. Taf. 114, Nr. 2044.
t H(EI NRICV)S REX gekröntes Brustbild mit litt. , . . . . q LINCN . . . . Kreuz mit 4 Kugeln. -
Lanze. K. M.
Z. f. Num. XXII, 174 Nr. 143. Obwohl uns nur eine Hälfte dieses kostbaren Denars erhalten ist, der seinen westfälischen Ursprung so laut verkündet, so dürfen wir an seiner Zutheilung an Recklinghausen nicht füglich zweifeln, die Ergänzun, v des Umschriftsrestes zu Rekelinghusen, entsprechend dem Helmwardeshusen der so sehr ähnlichen Nr. 1621 Taf. 79 ist bei Weitem wahrscheinlicher als die zu Linchen civitas. Gegen letztere Annahme führt Menadier mit Recht an, dass das gedachte charakteristische westfälische glatte Viereck in der Mitte und nicht zu Anfang der Umschrift zu stehen pflege. Ausserdem
916
Sachsen.
Emden.
würde sich unsere Münze in dem als Münzstätte bisher nicht bekannten, so nahe an Westfriesland gelegenen Lingen viel fremder ausnehmen als in Recklinghausen, wo sie an denen von Helmershausen (Nr. 3.621 Taf. 79) und von Dortmund (Nr. 766 Taf. 33) sehr nahe Verwandte hat. Und Recklinghausen, wenngleich bis jetzt erst seit dem XIII. Jahrhundert mit Mtinzen vertreten, wird, wie Menadier bemerkt, in Kölner und Werdener Urkunden schon im IX. und X. Jahrhundert erwähnt.
Emden, Graf Hermann (t 1086). Nr. 2045. Ein Pfennig wie Nr. 773 Taf. 34 aber mit blossem RIMAN statt HERIMAN hat sich bei Polna (s. S. 884 Nr. 144) gefunden. S. oben S. 889 Raimbert von Verdun.
IV. Franken. Mainz. Konrad
der Weise
(oder der Rothe) Herzog v. Lothringen
(944-953).
Taf. 114, Nr. 800~1. (t 1. Mogo) NTI . gekrönter Kopf 1. R’ OV.. . . . Gebäude. E. Bahrfeldt. Das erste Exemplar dieses interessanten Pfennigs, das mir zu Händen kommt, leider so abgegriffen, dass sich nur eine Abweichung von Nr. 800 Taf. 35 feststellen l&sst, die es erwähnenswerth macht: COVN statt CVON. Kaiser Heinrich IV. ? Was den Goldpfennig Nr. 797a (Cappe Mainz Taf. 11, 21) betrifft, so fallt mir ein altes Schreiben der Gebr. Erbstein in die Hände, in dem es heisst: Bdie Umschrift, wie sie Cappe in Text und Bild giebt, ist gefälscht. Nicht HtSINRlC oder HEI MRI C steht auf der Vorderseite, sondern wie auf dem silbernen Stück HIMPERATOR. Völlig deutlich ist auf der VJ t HIMPE und auf der B’: t M(ogon)MARTINV zu lesen.< Uebrigens wird die Münze für ein ,völlig unverdächtiges Originalgepräges erklärt. - Wegen der ungebräuchlichen Abkürzung H . I MPERATOR und der Zeichnung möchte ich diese Münzen, die silberne Nr. 797 wie die goldene Nr. 797a von der folgenden Nr. 799 nicht trennen, also auch lieber dem fünften Heinrich zueignen. Kaiser Heinrich
V.
S. 307. Der Staniolabdruck, nach welchem ich Nr. 799 Taf. 34 gezeichnet habe, liess schwach sichtbar . . . . . I MER . . . lesen. Die 11 Stück dieses Denars (im Gewicht von 9,o Gr.), welche in Fulda zu Tage gekommen sind, ergeben im Zusammenhange, nach Menadier (Z. f. Num. XXII, 132 Nr. 58) die vollständige Umschrift t H . IMPERATOR, den Namen zu Gunsten des Titels in ganz unerhörter Weise abkürzend. Da die Kaiserzeit Heinrichs IV. (1084-1105) der seines Sohnes (111 l-l 125) so ausserordentlich nahe liegt, so ist zwischen beiden kaum zu entscheiden; Menadier stimmt wegen der Aehnlichkeit mit dem Gepräge des Mainzer Rudhard (1088-1109) Nr. 1911 Taf. 105 für den Vater, ich glaube aber mit Buchenau (Bl. f. Mzfreunde 1899 S. 111) mit Rücksicht auf den so nahestehenden Denar Adalberts 1. (2111-1137) Nr. 819 Taf. 35 an meiner früheren Zuweisung an Heinrich V. festhalten zu dürfen. Aber freilich Sicherheit ist bei so geringem Zeitunterschiede nicht zu erreichen.
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Franken.
Taf. 114, Nr. 2043.
Erzbischof
Hälbling
gleichen Gepräges, wie Nr. 799, mit . . . . 1M PE., . BJ MOGON . . . - Gew. 0,~ Gr. Z. f. Num. XXII, 132 Nr. 59.
Siegfried, Nr. 2046.
1060-308-1. H . . . RIV. . . . $J + SIG. R. . . Gepräge mit kaiserlichem und erzbischöflichem Brustbilde wie der ganze Pfennig Nr. 8 11 Taf. 35. - Gew. O,(i’i Gr. Z. f. Num. XXII, 133 Nr. 60. Das hohe Gewicht lässt zweifeln, ob wir es wirklich, wie Menadier meint, mit einem Hälbling oder nur mit einem schwach ausgebrachten, vielleicht abgenutzten Exemplar des ganzen Pfennigs Nr. 811 zu thun haben, Leider fehlt eine Abbildung, so dass wir auch über die Grösse nicht urtheilen können. Erzbischof Rudhard, Nr. 2047.
1088-3 109. Hälbling. . . . . . . CVS . . , Brustbild des Kaisers l., mit Lilienscepter i. d. B. 22’ t RVOD . . . . Brustbild des Erzbischofs r., Bischofsstab i. d. R. - Gew. 0,47 Gr. Z. f. Num. XXII, 134’ Nr. GR. Obwohl wir auch hier die Abbildung vermissen, dürfen wir doch wohl die Hälfte des ganzen Pfennigs Nr. 1911 Taf. 105 erkennen, nur dass auf letzterem Heinrich den Reichsapfel statt des Scepters hält. Die Nr. 816 Taf. 35, welche uns der Fuldaer Schatz in nicht weniger als 267 Stück und in mannigfachen Stempelverschiedenheiten gebracht hat (Gew. v. 60 = 42,~ Gr., 60 = 43,4 Gr., 60 = 46,~ Gr.) wird durch dieselben bezüglich der Umschrift der Rückseite, und durch Nr. 642, u. G4g (S. 135 a. a. 0.) zu M03VNCIA ergänzt. Nr, 2048. Hinter vorstehendem ganzen Pfennige verzeichnet Menadier a. a. 0. unter Nr. 65: XHälbling - 30 St. (Gew. O,:% Gr., 0,~: Gr.; 0,:18 Gr., 0,40 Gr., 0,41 Gr., 0,42 Gr., 0,4s Gr.)« ohne nähere Beschreibung oder Abbildung, wir dürfen also wohl annehmen, dass sie das Gepräge und die Umschrift der Nr. 83 6 Taf. 35 haben. Ebenso S. 138 a. a. 0. hinter dem Pfennige Rudhards Nr. 1912 Taf. 105, unter Nr. 72: »Hälbling. 9 St. (Gew. $38 Gr., 0,48 Gr., O,(is Gr.)«, so dass wir auch hier mangels näherer Angabe zu der Annahme gedrängt werden, dass diese Hälblinge mit der voraufgeführten Nr. 71 der Menadierschen Beschreibung (meiner Nr. 3 912 Taf. 3 05) übereinstimmen, welche Ruodhard eps um dessen Brustbild und Magnntia um die Kirche zeigen. Aber das Gewicht von O,ss Gr. gegeniiber dem unter Nr. 74 S. 139 ebenda beschriebenen Adalbert I., der mit einem Gewicht von nur 0~8 Gr. als halber Pfennig nicht bezeichnet, also doch wohl als ganzer angesehen ist, lässt einigermassen an der Hälblings-Eigenschaft dieser sich bis 0,6s Gr. erhebenden Münze zweifeln, da der Durchmesser nicht erhellt. S. 313. Wenn Nr. 824 Taf. 35 vor dem Heiligennamen ein SCS vermuthen lässt, so ist dies bei nachstehender nicht der Fall. RJ MANr. 2049. t MARTIN . . . tonsurirtes Brustbild, i. F. T-A. GV(NTIA) Kirche. - Gew. 0,88 Gr. Z. f. Num. XXII, 300 Nr. 282. t
Speier.
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Erzbischof Adalbert I., 1111-1137. Taf. 114, Nr. 2050. tAl4 .,.. CES infulirtes Brustbild mit Krummstab und Buch. $5 Al . . OaOM Mauer mit 4 Thürmen. - Gew. O,SGGr. Z. f. Num. XXII, 140 Nr. 75. Taf. 114, Nr. 2051. Hälbling. . . . D.. RI. . . CIS infulirtes Brustbild mit Bischofsstab und Buch. Xf. . . OGVN . . . dasselbe Stadtbild. K. M. - Gew. 0,~s Gr. Z. f. Num. XXII, 140 Nr. 76. Während auf der Abbildung obige Umschrift zu erkennen ist, giebt der Text ganz abweichend davon t ADE. . , . EPS an, obwohl es doch nur ein einziges Exemplar ist, das beiden Angaben zu Grunde liegt. Zur Erklärung dieses Widerspruchs dient die schlechte Schrift dieser Münzen, wie sie z. B. auf 1633 Taf. 80, Nr. 821 Taf. 35 wahrnehmbar ist. - Uebrigens welche Fiille von Hälblingen in Mainz, worauf ich schon früher hingewiesen habe.
Speier. S. 316, Nr. 829 Taf. 36. Auf dieser vielbesprochenen Münze König Konrads 11. mit seinem Sohne Heinrich 111. hat der dem Namen des Letzteren angeblich beigefügte unerklärliche Kaisertitel grosses Kopfzerbrechen verursacht. Sehr einfach und ansprechend erklären aber Engel cY:Serrure (traite de num. 728) dies HEINRICIP durch Heinrici Pater. Es w@e unrichtig, dagegen einzuwenden, dass solche Verwandtschaftsbezeichnungen unseren deutschen Miinzen fremd seien’), sie kommen sogar schon in Armenien (Erato) und Baktrien (Abdagases, Spalirisus, Spalyris) sowie in Rom vor, und sind im Mittelalter namentlich in Frankreich ziemlich häufig. Ein durchaus passendes Seitenstück bilden die Brabanter Münzen des jungen Philipp mit Maximilian rex Roman. pat (v. d. Chijs Brab. XX, 23, 27), und ferner sind zu nennen der Hildesheimer Brakteat mit OTTO Oi%S scil. filius (Schönemann z. vaterl. Mzkde S. 56 Nr. 96), der Pfennig des Pfalzgrafen Otto des Erlauchten mit Otto filius Ludevi (Engel & Serrure a. a. 0. S. 732) und der Groschen Hermanns des Gelehrten von Hessen mit adnepos beatxe Elisabetae (Z. f. Num. XIV, 260). Da müssen denn doch wohl alle Zweifel verstummen. S. 319, Nr. 835. Die heil. Dreieinigkeit wird gegen Ausgang des Mittelalters genannt auf dem Hannöverschen Groschen von 1482 mit benedicta sit sancta trinitas (Mzstud. 1, 142, Z. f. Num. XIII, 177) und auf einem Goldgulden Uriels von Mainz mit trinita laus 1509 (Köhne Neue Folge 108 Nr. 264, Taf. IV, 265 Cappe Mainz Nr. 736). S. 319, Nr. 838. Wahrscheinlich im Jahre 1030 hat Kaiser Konrad 11. den Grund zu dem Speiersehen Dome gelegt (Giesebrecht Gesch. d. deutschen Kaiserz. 11. Ausg. Bd. 11, 291, 611). S. 320, Nr. 839. Harster (Speiersehe Mzgesch. S. 3) tritt entschieden gegen Grote für die Aechtheit der Verleihungsurkunde von 946 auf.
König Heinrich IV. Taf. 115, Nr. 2052.
t
HEI . . . . . EX.
&?? . EAM . . . ., sonst wie 1835 Taf. 98.
Z. f. Num. XXV. 1) S. meinen Sp. 1895).
Aufsatz
~Verwandtechaft
und Schwägerschaft
auf Miinzena
(Berl. Mzbl. 1900
920
Franken.
Dem Funde von Polna verdanken wir diesen Pfennig, welcher die Umschriften der Nr. 1835 Taf. 98 zu t HElNricus REX. Bf. SEAMARIA vervollstand& wobei nur zu bemerken, dass Nr. 1835 die Buchstaben, wie so oft auf Speiersehen und Wormser Geprägen verbunden zeigt. Die Arbeit ist eine sehr sorgsame und feine, wie wir sie auch an den Johanns Kr. 1610, 36400 Taf. 81 wahrnehmen, während die S. 745 vermöge eines Druckfehlers herangezogene Nr. 1643 von gröberem Style ist. Auch Nr. 1210 Taf. 54 zeigt den feinen Styl. S. 320, Nr. 840 Taf. 36. Diesen Pfennig habe ich auf Grund meines Exemplars, das auf der HJ: nur . . . . . HARDW’ als Schluss der Umschrift erkennen liess, dem Speierer Bischof Eginhard 11. zugewiesen. Seitdem ist in der Frankfurter Münzzeitung 1903 S. 25 (Taf. 1, 42) durch Joseph ein vollsttindigeres Stück mit S * Kl . . . NV S * M 1 * S BVR . HARDW veröffentlicht mit der Bemerkung, dass hier der erste Wiirzburger Bischof, der heilige Burkhard (741-752) genannt ist, dessen Leib am 14. Oktober 954 aus der St. Kiliansgrnft in das fortan als St. Burkhardskloster beDer Schluss, dass unser Pfennig bei zeichnete St. Andreaskloster überführt wurde. der Jahrhundertfeier dieses Vorganges, 1084, gepragt worden, scheint also gerechtfertigt. Das neue Exemplar stösst eine wohlbegründete Deutung um. t
l
l
Taf. 115, Nr. 2053.
CAZISC bischöfliches Brustbild stab. &!J: HE.... Hfl . VII die gekrönten Konrads 11. und Heinrich III. zur Seite eines - K. M. - Gew. v. 2 St. = 1,326 Gr. Z. f. Num. XXII, 148 Nr. 90a. Am nächsten diesem kommt der Pfennig Bischof Rüdigers Nr. 1639 Johannis Nr. 1640, 1641 Taf. 81. In deren Zeit, 1075-1090, 1090-1304, in letztere, dürfen wir unseren um so eher legen, als der Fuldaer Fund, gehört, dafür spricht. t MAZH
l
mit KrummBrustbilder Kreuzstabes.
Taf. 81 und am liebsten dem er an-
Taf. 115, Nr. 2654.
Brustbild des Kaisers (von vorn) und des Bischofs nach r., zur Seite eines Kreuzstabes. IZJ: Brustbild des Bischofs mit Krummstab, in einem Ruderschiffe. Umschriften beider Seiten erloschen. - K. M. - Gew. 2 St. = 1,j Gr. Z. f. Num. XXII, 149 Nr. 91. Von Heinrich 111. ab beherrscht das Ruderschiff die Speiersehe Münze, bisher aber nur in Verbindung mit dem Kopfe des Kaisers, des Bischofs oder der stereotypen Köpfe Konrads 11. und seines Sohnes, neu aber ist die hier vorliegende Zusammenstellung des vorwärts gekehrten Kaiserbildes mit dem Profilbilde des Bischofs, wie wir sie in Worms schon auf Nr. 1915 Taf. 106 kennen gelernt haben. Die schlechte Beschaffenheit unserer Münze erlaubt nicht zu sagen, welcher Bischof aus dem Ende des XI. oder dem Anfange des XII. Jahrhunderts sie hat prägen lassen. Die folgenden Münzen, mir von Herrn W. Scherer in Speier aus seiner Sammlung freundliehst mitgetheilt, lassen bis auf die erste, der Nr. 830 Taf. 36 und Nr. 830 b, c, d Taf. 81 sich anschliessenden, Mangels leserlicher Umschriften, eine sichere Zutheilung nicht zu, vermuthen lässt sich nur, dass sie in das Ende des XI. und den Anfang des XII. Jahrhunderts fallen. Taf. 115, Nr. 2055.
(Heinricu)SEX gekrönter bärtiger Kopf Heinrichs 111. mit Fähnchen. $/ . . . . . I CI R . . Ruderschiff. - W. Scherer.
Worms.
921
Am derartigen zu stehen, Taf.
nächsten kommt Nr. 830d Taf. 81. Die Umschriften der bisher bekannten Gepräge lauten Nemetis civitas, hier aber scheint der deutsche Name Spira das I und R in eigenthümlicher Weise durch ein punktirtes Viereck getrennt. 115, Nr. 2056. t KA.. . . . . A gekröntes Brustbild mit Kreuzstab rechtshin, hinter demselben ein Stern. RJ. Tonsurirtes Brustbild mit Krummstab und Buch im Ruderschiff. - W. Scherer. Zu Kuonrad (111.)) woran der Anfang der Umschrift denken lässt, kann man sie nicht ergänzen, da sie sich als Trugschrift erweist. Taf. 115, Nr. 2057. Hälbling gleichen Gepräges. - W. Scherer. Taf. 115, Nr. 2058. Vor einer mit zwei Thürmen bewehrten Mauer das Brustbild des Kaisers zwischen 2 Sternen. I
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