Deutsch Perfekt - Oktober 2017

May 5, 2018 | Author: John Smith | Category: Same Sex Marriage, Languages
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Short Description

Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and top...

Description

EINFACH EINFACH BESSER DEUTSCH

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO

IN DIESEM HEFT

22 Seiten Sprachteil

10 � 17

ÄSTHETIK

Warum deutsches Design so populär ist

  ·    R    G   ·    0    N   0  ,    I    F   9   ·    €   :    F   ·    O    E   L   ·    S    0   B   ·    9  ,   ·    K    7    S    €   A   ·    )    d   0   t    n   0   n  ,    o    a    l    3    c    0    h   1    (    5  ,    c    r    P   9    s    f   ·    t    s    £    u    e   H   L   ·    B    D   C   I    G

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Aktionszeitraum: 30.08. – 31.10.2017

Deutsch perfekt 10 / 2017

EDITORIAL

3

„Viele Tests prüfen Sprachkenntnisse von Lernenden. Aber stimmt am Ende auch das Ergebnis?“

Let’s go!

MITTEL

A

ls Schüler fand ich eines Tages ein dickes Buch auf dem Schreibtisch meines Vaters.

Es war von dem berühmten Grafikdesigner

Otl Aicher und trug einen einfachen Titel: Typographie. Ich liebte dieses Buch vom ersten Moment an. Otl Aicher – zusammen mit anderen hat er 1953 die legendäre Hochschule �ür Gestaltung Ulm gegründet, die international wichtigste Designhoch-

schule nach dem ja auch deutschen Bauhaus. So ist es vielleicht kein Zufall, dass Deutsche in der Welt des Designs bis heute eine sehr wichtige Rolle spielen.

Unsere Redakteurin Claudia May hat sich �ür dieses

   n    e    f    a    r    g    o    t    o    F    1    1    e    d    n    e    l    b   :    o    t    o    F   ;    a    p    d    /    e    c    n    a    i    l    l    a      e    r    u    t    c    i    p   ;    s    e    g    a    m    I    G    K    A   ;    y    a    H    /    e    d  .    x    o    n    n    o    c  .    w    w    w   ;    o    s    o    r    o    M   ;    a    s    n    a    h    t    f    u    L    e    h    c    s    t    u    e    D   :    s    o    t    o    f    l    e    t    i    T

Heft aus�ührlich mit der grandiosen deutschen Designtradition beschäftigt und gleichzeitig gefragt: Wo steht Design made in Germany heute? Die Antworten lesen Sie ab Seite 14 – in einer Strecke, die unser Art Director Michael Scheufler in einem sehr reduzierten Stil layoutet hat. Man könnte sagen: Typisch deutsch. Apropos deutsch: Wie gut ist eigentlich Ihr Deutsch? Viele Tests prüfen Sprachkenntnisse von Lernenden. Aber stimmt am Ende auch das Ergebnis? Immer wieder hören wir von Lernenden, die einen Multiple-Choice-Test machen und dann an einer Sprachschule in einem zu leichten oder zu schwierigen Kurs landen. Unser Einstufungstest

(ab Seite 32) geht tiefer. Er Er prüft die Kenntnisse und Fertigkeiten, die Sie im Unterricht genauso wie im Alltag oder in einer Prüfung nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen Referenzrahmen brauchen.

„Sehen Sie den Test als Lockerungsübung, machen Sie ihn mit Freude, und nehmen Sie das Ergebnis

nicht zu ernst“, empfiehlt Autorin Daniela Niebisch, die selbst seit fast 20 Jahren Lernende einstuft und prüft. Ein Tipp noch: Vielleicht machen Sie den Test

in ein paar Monaten noch einmal und stellen so fest: Sind Sie besser geworden? Ich bin mir schon jetzt ziemlich sicher: Ihr Deutsch wird bis zu diesem Tag noch besser werden.

die Hochschule, -n  ≈ Universität; Fachhochschule ,

(die F„chhochschule, -n  ≈ spezielle Universität �ür eine Ausbildung z. B. im technischen Sektor) ,

die Gest„ltung   Design ,

 gr•nden  ≈ starten ,

der Zufall, ¿e   hier: Sache, die passieren kann; Sache, die ohne Absicht passiert und ohne dass man daran gedacht hat ,

die Redakteurin, -nen

 franz.  ≈ Journalistin ,

aus�ührlich

  hier: lang; mit viel Zeit

,

s“ch beschæftigen m“t   hier: ≈ studieren; ≈ untersuchen ,

die Str¡cke, -n   hier: mehrere Texte und Bilder zu einem Thema ,

Apropos … franz.  ≈ Zum Thema … ,

l„nden   hier: m geschickt werden ,

Jörg Walser Chefredakteur

Sprachtest.

der Einstufungstest, -s Test, um den richtigen Sprachkurs zu finden ,

(einstufen   hier: ≈ die Qualität der Sprachkenntnisse feststellen) ,

die F¡rtigkeit, -en   hier: spezielles Können ,

nach

  hier: ≈ auf der Basis von

,

der Gemeinsame europäische Refer¡nzrahmen Empfehlung zur KlassifiKlassifizierung und zum Vergleich europäischer Sprachtests ,

die L¶ckerungsübung, -en  ≈ Gymnastikübung, um den Körper weicher und beweglicher zu machen;  gemeint ist hier: Übung, um Prüfungsfragen kennenzulernen und nicht mehr nervös zu sein ,

Ihr

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¡rnst nehmen   hier: wichtig finden und sich deshalb Sorgen machen oder enttäuscht sein, wenn es schlecht ist ,

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4

Deutsch perfekt 10 / 2017

D I E T H E M E N D E S M O N AT S

In diesem Heft: 22 Seiten Sprachteil

Themen

28 DEBATTE Marketing an Schulen verbieten?

S

32 WIE GUT IST IHR DEUTSCH? Der große Sprachtest

30 WIE DEUTSCHLAND FUNKTIONIERT   Hunde

L

L 41 ATLAS DER ALLTAGSSPRACHE Das Reinigen des Geschirrs

60 GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE Vor 60 Jahren: der Contergan-Skandal

M+

44 WÖRTER LERNEN In der Oper

66 WIE GEHT ES EIGENTLICH DEN ... Taxifahrern

S

72 NICHT SEHEN, SCHMECKEN! Besuch in einem Dunkelrestaurant

L

62 Das große Buch-Spezial M

Die Frankfurter Buchmesse ist das Megaevent in der Buchwelt. Deshalb machen wir den Oktober zum Lesemonat – und stellen neue Bücher vor, die auch Deutschlernende verstehen können.

LM+

LMS 45 ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

46 GRAMMATIK Aktions- und Positionsverben

LM+

S+ 48 DEUTSCH IM BERUF Stark durch interkulturelles interkulturelles Wissen

Standards

6 Deutschland-Bild 8 Panorama 13 Die deutschsprachige deutschsprac hige Welt in Zahlen 25 Mein erstes Jahr 69 Kolumne – Alias Kosmos 70 Reisetipps 76 D-A-CH-Menschen

LMS

L L L

L S+

L M

51 SCHREIBEN / SPRECHEN / VERSTEHEN Auf Deutsch bloggen / Im Fitnessstudio /   Farbvarianten

LMS+

53 DEUTSCH IM ALLTAG Ausdrücke aus der Comicsprache

MS+

54 RATEN SIE MAL! Rätsel zu den Themen des Monats

LM

LMS 55 WORTKOMPASS Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Ungarisch, Polnisch, Russisch

56 Stieglers letzte Fahrt M

Noch einmal ans Meer, ins Stadion, an einen Ort der Kindheit – der „Wünschewagen“ macht möglich, was sich Sterbende wünschen.

Deutsch perfekt 10 / 2017

DIE THEMEN DES MONATS

14 Hübsch ist das!

5

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Deutsch perfekt Audio

Der Trainer �ür Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download. Achten Sie im Heft auf diese Symbole: AUDIO und kurz . Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio

hören.

Deutsch perfekt Plus

32 Wie fit sind Sie in Deutsch?

24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr. Achten Sie im Heft auf diese Symbole: PLUS und kurz +. Zu diesen Artikeln finden Sie nämlich Übungen in Deutsch perfekt Plus.

LMS

   n    o    y    n    a    C    /    t    o    D    d    e    R   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    y    k    z    t    i    l    e    b    n    e    d   ;    3    2    1    r    e    x    t    f    x    x    A    r    x    x    D    x   :   :    s    s    o    t    o    t    o    o    F    F

Testen Sie sich! Mit unseren Aufgaben bekommen Sie die Antwort auf die Frage.

Noch mehr Informationen und Übungen: www.deutsch-perfekt.com www.facebook.com/deutschperfekt L

M

S

LEICHT

MITTEL

SCHWER

GER: Gemeinsamer Texte auf Stufe Texte auf Stufe Texte auf den Stufen europäischer A2 des GER B1 des GER B2 - C2 des GER Referenzrahmen m lockere Umgangssprache

L

Gegenteil von ...

d

negativ

o

langer, betonter Vokal

 a

Vorsicht, vulgär!

¢

kurzer, betonter Vokal



ungefähr, etwa

, ¿er

Pluralformen

6

DEUTS CHL AN D�BIL D

Deutsch perfekt 10 / 2017

Heimat Diese Kombination verschiedener Farben: hinten das Grau der Häuser. Dann das Pink und Orange der Bude, bei der es Bratwurst gibt. Natürlich vom Holzkohlegrill – und immer lecker! Auch Blumen gibt es. Oben dann ein Chaos aus Kabeln. Es sieht aus wie eine InstalInstal lation. Aber der bekannte Fotograf Peter Bialobrzeski hat hier nichts arrangiert. LEICHT

Das ist das reale Bochum. Das

Foto ist Teil seiner Serie „Die zweite Heimat“ (2005 hat Bialobrzeski schon eine eine erste Serie „Heimat“ publiziert). Diese können Besucher noch bis zum 7. Januar im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg sehen. Aber was

ist Heimat? Und wo ist sie? Auf der Suche nach einer Antwort ist Bialobrzeski zwischen

2011 und 2016 durch ganz Deutschland gereist. Am Ende hatte er 30 000 Bilder. Von Orten wie Bochum. Denn genau dort konnte er den Charakter seiner Heimat festhalten. die Bude, -n   hier: kleines Haus, früher meistens aus Holz: Dort verkauft man kleine, warme Speisen. ,

die Bratwurst, ¿e  gegrillte Wurst ,

der H¶lzkohlegrill, -s Grill: Man macht das Feuer Feuer mit Holzkohle. ,

(die H¶lzkohle, -n weiches, schwarzes Material Material �ür ein Feuer) ,

arrangieren franz.   hier: Dinge und Personen an einen speziellen Platz stellen ,

die Deichtorhallen  Pl. sehr große, hohe Räume �ür AusstellunAusstellungen in Hamburg ,

f¡sthalten   hier: ≈ fotografieren ,

   i    k    s    e    z    r    b    o    l    a    i    B    r    x    e    x    t    x    e    x    P    x    x   :    ©    s   :    o    t    o    F

8

Deutsch perfekt 10 / 2017

PA N O R A M A

LEICHT

URLAUB

Camping-Boom

Mit Gas auf dem Campingkocher Campingkocher kochen? Das ist wieder in.

Sie sind wie die Luxus-Reinkarnation des Campingbusses aus den 70er-Jahren: Wohnmobile. Lange haben in Deutschland nur noch Outdoor-Fans Campingurlaub gemacht. Aber seit ein paar Jahren gibt es in der Branche immer neue Rekorde. Der Caravaning Industrie Verband glaubt, dass die Deutschen 2017 rund 60 000 Wohnmobile Wohnmobile kaufen. Eine Erklärung �ür den Boom: Ferien in der Heimat sind in. Und weil viele Wohnmobile eine Heizung haben, können ihre Besitzer sie das ganze Jahr benutzen. Aber eins kann �ür die Branche zum Problem werden: Fahrverbote in den Städten.

das Wohnmobil, -e großes Auto mit mit Betten und einer kleinen Küche (s. Foto oben) ,

die Branche, -n franz. Sektor in der Wirtschaft Wirtschaft ,

der Caravaning Industrie Verb„nd ≈ Organisation �ür alle Hersteller von Wohnmobilen ,

der Bes“tzer, Person: Ihr gehört gehört ein Wohnmobil. ,

   s    s    e    r    K    a    r    a    b    r    a    B   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    h    c    e    c    m  ,    n    a    t    s    o    b _    l_    e    i    r    b    a    g   :    s    o    t    o    F

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PANORAMA

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LEICHT

die L„ndung, -en   von: landen = mit einem Flugzeug ankommen

WAS HEISST …?

das Manöver,  ≈ Aktion

Piloten machen ihn vor jeder Landung: den Sinkflug. Es ist ein ei n Manöver, um langsam wieder tiefer zu fliegen. Es geht also nach unten. Deshalb schreiben Journalisten immer wieder über Fonds oder Firmen, die im Sinkflug sind. Das ist natürlich negativ gemeint. Sie verlieren dann nämlich an Wert und Prestige. So passiert das zurzeit bei Air Berlin. Die FluggesellFluggesellschaft hat Insolvenz angemeldet. Schon seit Jahren konnte sie sich nur mit der Hilfe des Investors Etihad Airways aus Abu Dhabi finanzieren. Aber damit war im August Schluss. Das war der Start �ür den wahrscheinlich letzten Sinkflug von Air Berlin. Denn auch wenn andere Fluggesellschaften wahrscheinlich Teile der Firma kaufen werden – ihren Namen wollen sie nicht haben.

,

,

„n … verlieren   hier: immer weniger von … haben ,

der Wert, -e   hier: ≈ Preis ,

die Flu ggesellschaft, -en ≈ Firma mit Flugzeugen Flugzeugen ,

Insolv¡nz „nmelden offiziell sagen, dass man fast bankrott ist ,

Was heißt „Sinkflug“?

das H„ndwerk   hier: ≈ Organisation von Menschen: Sie arbeiten mit Händen und Werkzeugen.

3 FRAGEN

die Bootswerft, -en ≈ Fabrik: Dort repariert und macht man Schiffe.

Charlotte Stanke (20) aus Handewitt bei Flensburg macht 44 Praktika. Mit der Aktion will das Handwerk seine Berufe bekannter machen.

,

,

der Bootsbauer, -   Person: Sie stellt beruflich Schiffe her und repariert sie. ,

st¡cken   hier: investieren müssen ,

m

„nstrengend   hier: schwer ,

die Kœrperkraft, ¿e ≈ Energie: Man braucht sie z. B., um etwas Schweres zu tragen. ,

bieten   hier: ≈ anbieten ,

die Mö glichkeit, -en   hier: Sache: Man kann sie machen; Option ,

s“ch … vorstellen kœnnen   hier: glauben, dass man vielleicht … will ,

attraktiv   hier: ≈ interessant ,

¡ng werden Wortspiel mit: eng = hier: m so, dass es ein ,

Risiko gibt, dass bald etwas Negatives passieren wird die Baufirma, Baufirmen Firma: Sie macht z. B. Häuser, Straßen oder Brücken. ,

d¡nkmalgeschützt so, dass es schriftliche schriftliche Normen gibt, dass historische Häuser nicht kaputt gemacht werden dürfen ,

„bgerissen  Part. II von: abreißen = hier: komplett wegmachen ,

beeindrucken einen intensiven Effekt haben auf; hier: ≈ Angst machen, dass man �ür das Abreißen eine hohe Gebühr als Sanktion bezahlen muss ,

Über das Ende eines historischen Hauses in München haben sich viele geärgert.

Das Rekordpraktikum

STÄDTE

Es wird eng Die Aktion war illegal und ein Skandal: Eine Baufirma hat in München ein denkmalgeschütztes Haus aus dem Jahr 1840 abgerissen. Investoren wollen auf dem Areal nämlich viel Geld verdienen. Das können sie mit einem großen und modernen Haus aber viel besser. Die Stadt hat genau wie viele andere Metropolen zu wenig Platz �ür ihre Einwohner. Auf die letzten freien Areale kommen deshalb Häuser. Aber dass �ür ein modernes Haus ein denkmalgeschütztes abgerissen wird, ist neu. Die Aktion wird finanzielle Konsequenzen haben. Aber ob diese hoch genug sind, um Baufirmen wirklich zu beeindrucken?

Frau Stanke, bei welcher Firma waren Sie zuletzt? Bei der Bootswerft Bopp & Dietrich in Wunstorf am Steinhuder Meer. Das ist kein richtiges Meer, sondern der größte See Niedersachsens. Ich habe dort den Beruf des Bootsbauers kennengelernt. Es war toll! Ich weiß jetzt, wie viel Arbeit in einem Boot steckt – und warum es so teuer ist. Der Bootsbauer macht es nämlich individuell, genau so, wie es der Kunde

1

2

möchte. Und das alles mit der Hand.

Und welchen Beruf lernen Sie als Nächstes kennen? Das weiß ich jetzt noch nicht. Mein Kollege Marvin und ich bekommen immer erst

kurz vor dem Start des Praktikums InforInformationen zu den Firmen, bei denen wir sind. Die Praktika dauern nur zwei Tage. So können wir bis zum Ende dieses Jahres 44 Berufe im Handwerk kennenlernen. Wir sind in 42 verschiedenen Städten. Wir machen viele Fotos und schreiben über jede unserer Stationen auf der Fa-

cebook-Seite „Die Rekordpraktikanten“. Rekordpraktikanten“. War schon ein Job dabei, den Sie später machen wollen? Das kann ich erst im Dezember sagen. Ich

3

habe gemerkt, dass viele Berufe physisch sehr anstrengend sind. Ich habe natürlich nicht so viel Körperkraft wie ein Mann. Aber das Handwerk hat auch �ür Frauen viel zu bieten. Und welche Schülerin oder welcher Schüler kennt schon die vielen Möglichkeiten im Handwerk? Es gibt hier in Deutschland mehr als 130 verschiedene Ausbildungsberufe. Deshalb sind Aktionen wie unsere sehr wichtig. Und ich selbst kann mir gut vorstellen, später im Handwerk zu arbeiten. Man kann viele Ausbildungen auch mit einem Studium kombinieren. Das finde ich sehr

attraktiv.

10   PANORAMA

Deutsch perfekt 10 / 2017

LEICHT

Hochzeit �ür alle

HOMOSEXUALITÄT

das Thema, Themen   hier: Inhalt von einer politischen Debatte

Hochzeit für alle

,

h„tte … zu gestimmt

AUDIO

 Plusquamperfekt von:

,

zustimmen = Ja sagen die B¢ndeskanzlerin, -nen ≈ Chefin von der der deutschen Regierung ,

HALLOWEEN

Dämonen bringen Geld AUDIO

Halloween ist in Deutschland populär – und das bringt vielen Geschäften Geld. Fast 200 Millionen Euro Umsatz machen die Geschäfte jedes Jahr vor dem Fest. Das sind fast zehn Euro pro Familie. Besonders viel Geld investieren Eltern in die Kostüme ihrer Kinder. Natürlich kaufen Familien außerdem viele Süßigkeiten �ür die kleinen Dämonen, Vampire und Zombies. Auch die Bauern freuen sich: Ohne einen Kürbis vor der eigenen Tür möchte nämlich kein Halloween-Fan feiern.

votierte  Prät. von: mit … votieren = hier: … als Antwort wählen ,

das Paar, -e   hier: zwei Personen: Sie lieben sich. ,

der Fraktionszwang ≈ Verpflichtung: Verpflichtung: Ein Parlamentarier muss die gleiche Antwort wählen wie seine ganze Fraktion. ,

(die Verpfl“chtung, -en ≈ etwas: Man muss muss es tun.) ,

,

entscheiden   hier: Ja oder Nein wählen ,

 gleichgestellt   hier: so, dass man gleiche Chancen und Garantien hat ,

die Adoption, -en   von: adoptieren ≈ ein Kind von anderen Eltern als eigenes Kind in seine Familie nehmen ,

Dämonen bringen Geld

Millionär mit 14

der }msatz, ¿e ≈ Summe von allen verkauften Sachen in einer speziellen Zeit

Zeitschrift Forbes.

Die Landshut  kommt  kommt in ein Technik-Museum.

der/die [bgeordnete, -n Person: Sie ist im Parlament.

ÖKONOMIE

Einem Jugendlichen gehören  jetzt 50 Prozent der größten Drogeriekette Europas: dm. Günther Lehmann hat nämlich seinen Teil vom Kapital der Firma seinem 14-jährigen Sohn gegeben: 85 Millionen Euro. Für dm arbeiten 56 000 Menschen, die meisten davon in den mehr als 3300 Läden. Der Jugendliche kann sich  jedes Jahr über ein bis drei Millionen Euro Profit freuen. Details über ihn sind nicht bekannt. Denn Vater Lehmann möchte, dass das Leben seines Sohnes privat bleibt. Ihm selbst gehören 2,8 Milliarden Euro, schreibt die englische

Viele Jahre haben Politiker über das Thema diskutiert und gestritten. Jetzt ist klar: Ab dem 2. Oktober können in Deutschland Männer Männer heiraten – und Frauen Frauen. Ende Juni hatte das Parlament der Ehe �ür alle zugestimmt. Bundeskanzlerin Angela Merkel votierte mit Nein. Sie wollte, dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich ist. Anderer Meinung war Familienministerin Katarina Barley: „Die

Ehe �ür alle macht Deutschland zu einem modernen Land.“ Trotzdem hat auch Merkel den Weg �ür die Ehe zwischen homosexuellen Paaren frei gemacht: Sie war bei dem Thema gegen einen Fraktionszwang. Jeder Abgeordnete konnte also selbst entscheiden, ob er mit Ja oder Nein votiert. Erlaubt war auch eine andere Meinung als das offizielle Parteiprogramm. Parteiprogramm. Durch die Ehe �ür alle sind hetero- und homosexuelle Paare juristisch gleichgestellt. Konsequenzen hat das bei Adoptionen: Vorher Vorher durften homosexuelle Paare kein Kind adoptieren. Jetzt Jetzt ist das möglich.

,

die Süßigkeit, -en  süßes Lebensmittel ,

der Bauer, -n  Person: Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. ,

der K•rbis, -se  sehr große, runde, meistens gelbe Frucht von einer Gemüsepflanze ,

Millionär mit 14

die Drogeriekette, -n Firma mit vielen Drogeriemärkten an verschiedenen Orten. ,

(der Drogeriemarkt, ¿e Geschäft: Dort kann kann man z. B. Sachen �ür Kosmetik und zum Putzen kaufen.) ,

HISTORISCHES FLUGZEUG

 kommt ins Museum  Landshut  kommt

AUDIO

Eines der bekanntesten Flugzeuge der deutschen Geschichte ist wieder zurück: die frühere Lufthansa-Maschine Landshut. Am 13. Oktober 1977 ent�ührten palästinensische Terroristen das Flugzeug. Nach einer Odyssee durch viele Länder konnten deutsche Elitepolizisten am 18. Oktober die Menschen im somalischen Mogadischu aus der Maschine befreien. Danach ist die Landshut weiter �ür die Lufthansa und später �ür andere Fluggesellschaften geflogen. Seit 2008 hat sie auf dem brasilianischen Flughafen Fortaleza gestanden. Dort haben Spezialisten das Flugzeug dieses Jahr zerlegt und im September nach Deutschland geholt. Aktuell restaurieren es Experten am Dornier-Museum in Friedrichshafen (Baden-Württemberg). die Gesch“chte   Historie

,

die Maschine, -n   hier: Flugzeug ,

entf ührten   Prät. von: ent�ühren = hier: dem Piloten von einem ,

Flugzeug mit Gewalt sagen, dass er an einen anderen Ort fliegen soll (m“t Gew„lt   hier: so, dass man mit Pistolen kommt und sagt, dass man jemanden totmacht) ,

befreien   hier: die Terroristen totmachen und die Passagiereherausholen ,

die Flu ggesellschaft, -en  ≈ Firma mit Flugzeugen ,

zerle gt ,

Part. IIII von:

zerlegen = ein Ganzes in kleinere Teile machen

   a    p    d    /    e    c    n    a    i    l    l    a      e    r    u    t    c    i    p   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    s    r    e    t    t    u    h    S    /    T    R    A    s    i    r    k   ;    a    p    d    /    e    c    n    a    i    l    l    a    e    r    u    t    c    i    p   :    s    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

PANORAMA

LEICHT

Ein Adler holt eine Drohne vom Himmel.

BRANDENBURG

Hilfe von oben Auf dem Stadtwappen von Brandenburg ist er zu sehen: ein roter Adler. Adl er. Jetzt Jetzt soll der große Vogel auch in der realen Welt eine wichtige Aufgabe bekommen. Wie schon in Frankreich und den Niederlanden sollen Adler Drohnen vom Himmel holen. Denn die kleinen Flugobjekte machen auch in Deutschland Probleme. Sie stören nicht nur das Privatleben von Einwohnern, sondern können auch �ür den Flugverkehr ge�ährlich sein. Experten haben besonders vor Terrordrohnen Angst. Wichtig ist deshalb, dass man diese

Flugobjekte zu Boden bringen kann. Das muss aber kontrolliert passieren, damit niemand eine schwere Drohne auf den Kopf bekommt. Es gibt zwar auch technische Möglichkeiten, aber Adler können diese Aufgabe am besten lösen. Natürlich müssen Tiertrainer ihnen die spezielle Aufgabe zuerst beibringen. Die Polizei und auch die Regierung in Potsdam finden die Idee gut. „Das ist eine analoge Lösung �ür ein digitales Problem“, hat der Politiker Björn Lakenmacher gesagt. Aber noch ist nicht sicher, ob diese speziellen Adler bald wirklich am Himmel von Brandenburg zu sehen sind. Sicher ist nur: Auf dem Stadtwappen

das St„dtwappen,  ≈ Emblem von einer Stadt

die Drohne, -n   hier: Fluggerät ohne Pilot an Bord (s. Foto)

der Boden Ort: Darauf geht und steht man.

die Mö glichkeit, -en   hier: alternative Methode; Option

der Adler, großer Vogel mit sehr guten Augen (s. Foto)

der H“mmel ≈ Luft über unserem Planeten: Dort sieht man die Sonne und Wolken.

zwar …, aber …  … ist richtig, aber …

… beibringen   hier: zeigen, wie man … macht

,

,

,

,

,

,

,

,

digital   hier: mit Computertechnik ,

bleiben sie. NAVIGATOR

Diesen Ort gibt es wirklich

 taag Sonn t

Das Wort In den deutschspradeutschspra-

chigen Ländern ist der Sonntag der siebte Tag der Woche. Kulturhistorisch war er der erste. Aber egal, wie man zählt: Die meisten Menschen freuen sich auf Sonntage – weil sie dann freihaben. Der Ort Im Westen von Öster-

reich gibt es eine Gemeinde mit dem Namen Sonntag. Dort wohnen aktuell 704 Personen. Sonntag liegt idyllisch in den Alpen, im Biosphärenpark

Großes Walsertal. Der Name des Orts kommt nach Meinung vieler Einwohner aus dem Lateinischen, vom Patron Dominikus (dies dominica = Sonntag; Tag des Herrn). Andere sagen: Früher haben bei der ersten Kapelle des Orts sonntags immer die Rinder geweidet. Nach 1300 sind dann die ersten Siedler gekommen. Sicher ist: Auch in Sonntag gibt es leider  jede Woche Woche einen Montag. Montag. Und dann müssen auch die Sonntager wieder zur Arbeit gehen.

die Gemeinde, -n   Kommune ,

das Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen. ,

der Patron, -e  Heiliger: Man glaubt von ihm, dass er besonders bei speziellen Personen oder Häusern hilft, dass nichts passiert. ,

(der Heilige, -n Person: Sie hat vor vor langer Zeit ein sehr religiöses Leben gelebt.) ,

die Kap¡lle, -n  kleine Kirche ,

weiden ≈ Pflanzen essen (bei Tieren) Tieren) ,

der Siedler, Person: Sie geht in eine eine neue Region und beginnt, dort zu leben. ,

11

12   PANORAMA

Deutsch perfekt 10 / 2017

LEICHT

r“chtig

START�UP DES MONATS

  hier: ≈ m wirklich

,

Der eigene Sound Die Idee zu einer DJ-Schule hatte Thorsten Last schon lange im Kopf. Er selbst ist Warum braucht die Welt das? Weil sich der richtige nämlich nicht nur seit 25 Sound richtig gut anhört. Jahren DJ. Er hat auch als Und ihn zu machen, muss man vorher natürlich lernen. Musikschullehrer gear Der schönste Moment? beitet. „Aber dort konnte Zu sehen, wie unsere Schüler zusammen tolle ich die Inhalte nicht selbst Musik machen. Und wie bestimmen.“ Also hat der sie lernen. Zuerst ist da ein Hamburger zusammen Anfänger – dann steht er am Wochenende plötzlich mit seinem Freund Jan Ole als DJ im Klub. Fischer die Boomworx DJ Academy gestartet. Da�ür mussten sie Ende letzten Jahres zuerst in den Baumarkt, um �ür 17 000 Euro Material zum Isolieren zu kaufen. Denn aus ihren Räumen in Hamburg sollte kein Lärm nach draußen kommen. „Wir wollen natürlich niemanden stören“, erzählt der 38-Jährige. „Außerdem machen wir auch Musikproduktionen. Deshalb können wir keinen Lärm von draußen gebrauchen.“ Nach drei Monaten Arbeit in ihrer Freizeit Freizeit konnten die ersten Schüler kommen. Die Idee Eine Musikschule für alle, die DJ werden wollen

s“ch gut „nhören   hier: ≈ schön sein, wenn man es hört ,

Vom Teenager bis zum Rentner sind alle Altersgruppen dabei. „Unsere meisten Schüler sind zwischen 20 und 40 Jahre alt“, erzählt Last. „Die Motivation ist unterschiedlich: Einige wollen ein schönes Hobby haben, um sich vom Stress im Job zu erholen. Andere möchten die Musik zum Beruf machen.“ Viele der Schüler denken am Anfang: Ein DJ muss nicht viel lernen. „Dann stehen die Leute vor dem Plattenspieler und merken schnell: Es ist kompliziert“, sagt Last und lacht. „Wir fangen nämlich nicht mit Computern und Controllern an, sondern klassisch wie in den 80er-Jahren.“ Jeder DJ braucht zuerst ein Ge�ühl �ür die Musik und das Material. Wer viel übt, kann nach circa drei Monaten die wichtigsten Dinge. Auch Auftritte können die Teilnehmer üben. „Ende Juli waren wir zum Beispiel mit drei Schülern beim Lutherfest in der Hafencity“, sagt Last. „Wir haben Kirchenmusik des Reformators neu interpretiert und mit Elementen aus Techno, Elektronik und Hip-Hop kombiniert.“ Das Publikum war begeistert – genau wie die Kirche. „Wir haben sofort die nächste Anfrage bekommen“, erzählt Last.

der [n�änger, Könner; Person: Sie hat noch keine Erfahrung. ,

L

“m K¶pf haben   hier: denken an ,

best“mmen   hier: ≈ wählen ,

der Baumarkt, ¿e  Geschäft: Dort kann man z. B. Werkzeuge und Baumaterial kaufen. ,

(das Baumaterial ≈ Dinge: Man Man braucht sie, um z. B. ein Haus zu machen.) ,

der Lærm (sehr) laute Geräusche: Man �ühlt sich davon gestört. ,

(das Geräusch, -e Ein Geräusch kann man hören.) ,

keinen Lærm gebrauchen kœnnen  ≈ keinen Lärm haben wollen ,

der R¡ntner, Person: ≈ Sie ist über über 65  Jahre alt und nicht mehr mehr im Arbeitsleben. ,

einige (-r/-s)

 ein paar

,

s“ch erholen v¶n  ≈ sich ausruhen ,

der Pl„ttenspieler, ≈ elektrisches Gerät Gerät �ür Schallplatten ,

(die Sch„llplatte, -n  dünnes, rundes, schwarzes Stück aus Plastik (Vinyl) mit Musik) ,

das Gef ühl   hier: ≈ Instinkt: So macht man etwas gut und richtig. ,

der Auftritt, -e   von: auftreten = hier: vor Publikum Musik machen ,

begeistert sein   hier: ≈ toll finden ,

die [nfrage, -n   hier: ≈ Frage: Können Sie wieder �ür einen Auftritt kommen? ,

Sie machen DJs: die Hamburger Thorsten Last und Jan Ole Fischer.

   y    m    e    d    a    c    A    J    D    X    R    O    W    M    O    O    B   :    s    o    t    o    F

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DIE DEUTSCHSPRACHIGE WELT IN ZAHLEN

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das Das ist normal.

Lernen, wohnen, arbeiten An fast allen deutschen Universitäten beginnt im Oktober das Wintersemester. Eine Lebensphase in Zahlen. LEICHT

,

die Ingenieurwissenschaften franz.  ≈ systematisches Studieren von allen Dingen mit Technik und Konstruktion ,

das F„ch, ¿er   hier: spezieller Unterricht, z. B. Mathematik, Biologie, Musik ,

Stunden pro Woche kümmern sich Studierende in Deutschland im Durchschnitt um ihr Studium. Neun Stunden pro Woche arbeiten sie.

2 ,8 Millionen Menschen in Deutschland studieren.

918 Euro haben Studierende in Deutschland pro Monat zum Leben.

 ,    g    r    /   s   e    k   k    r   b    u   e    n    h   w   e    c   n   k    v   e    a   t   c    n    S   n   e    a   e   S    n   d   n    u   a    o    l    t    S   i    A    t  ,    n   i    s    r    e   e   r    l    h    h   C    d   c    n    t   n    e   s    u   n    W    e   a    h    D   o    m    i    s    h    J    c   e    k    a   d   e    o    g   t    h    J    n   o  ,    u    i    n   b    l    e   e    b    i    v    b    h   s    a   r    r    e   t    o    i    l    ä    t    a   i    b   ;    i    z   s    r    o   e    m    o   S    v  .    i    c  .    1    n    k   2   U    c   :  ,    o    n   n    t   l    e    S   l    e    i    /   e   h    u   c    m    u   Q   n    k   ;    ü    i    M    n   m    o   k    o    f    r    c  .    e  ,    k    c   c   w    i    j    o    a   t   n    e    g   s    r   t    v    n   :    t    e    s   e    t    o    t   u   d    u    o   h   t    F   S   S

7

Quadratmeter  sind die Mini-Wohncontainer �ür Studierende in München groß. Es gibt davon sieben Stück.

21 Prozent der Studierenden lernen Ingenieurwissenschaften. Es ist in Deutschland das populärste Fach.

68

9 910 000

Prozent der Studierenden arbeiten.

Medien gibt es in der Universitätsbibliothek Universitätsbibliothek in Frankfurt am Main. Sie ist eine der größten Bibliotheken in Deutschland.

13

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DEUTSCHES DESIGN

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HÜBSCH IST DAS!

Stuhl 404 F  Diese Variante des Klassikers

von Thonet hat Stefan Diez 2007 vorgestellt.

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Deutsches Produktdesign Produktdesign ist auf der ganzen Welt populär. Der reduzierte Stil eines Dieter Rams inspiriert Menschen bis heute. Warum nur? VON CLAUDIA MAY

MITTEL

D

ie Stühle sehen bequem aus. Besonders die drei mit dem weichen, schwarzen Filz. Sie stehen auch im genau richtigen Abstand zur Installation mit dem Namen „Equip“. Der Besucher könnte sich also hinsetzen und alles in Ruhe anschauen. Da�ür braucht er Zeit: Vor Vor seinen Augen fahren nämlich auf einem Paternoster verschiedene Stühle, Tische, Regale und Vasen im Kreis. Der Besucher sieht also immer wieder neue Wohnzimmereinrichtungen. Daneben steht eine feste Installation mit Telefonen, Töpfen, Lampen

und einer Badewanne. Das alles sind Designobjekte, die Geschichten ihrer Epoche erzählen.

Der deutsche Produktdesigner Werner Werner Aisslinger hat sie �ür die temporäre Ausstellung „House of Wonders“ arrangiert. Die große Frage ist  jetzt: Sind die bequemen Stühle Stühle ein Teil seiner seiner Installation? Installation? Es ist nicht einfach, darauf eine Antwort zu finden. Auch das Sicherheitspersonal, das überall steht, ist unsicher. Denn in der Neuen Sammlung in München, dem ersten und damit ältesten Designmuseum der Welt, ist fast

kein Gegenstand von Vitrinen geschützt. Und weil das Museum Dinge aus dem Alltag zeigt, ist die Versuchung sehr groß, alles anzufassen.

   t    e    n    o    h    T   :    s    o    t    o    F

Modell 214 Den berühmten Kaffeehausstuhl haben die Brüder Thonet 1859 designt.

der F“lz, -e Material aus Wolle, Wolle, das kein Wasser durchlässt ,

der [bstand, ¿e  ≈ Distanz ,

f¡st   hier: so, dass sie immer gleich bleibt ,

die Badewanne, -n  Sanitäreinrichtungsgegenstand, in dem man baden kann ,

temporär  �ür kurze Zeit ,

arrangieren franz.   hier: Dinge in eine spezielle Ordnung stellen ,

das S“cherheitspersonal   hier: Angestellte, die aufpassen, dass niemand Ausstellungsstücke Ausstellungsstücke in die Hand nimmt oder stiehlt ,

Wie �ühlt sich das Material der Badewanne an? Wie der alte, schwere Telefonhörer? Aber: Das auszuprobieren

die Versuchung   starker Wunsch, etwas zu tun, was man besser nicht tut

ist nicht erlaubt. Und sich auf Stühle zu setzen eigentlich auch nicht.

„nfassen   hier: die Hand legen auf 

Corinna Rösner, stellvertretende Direktorin der Neuen Sammlung, muss über die Frage nach den Stühlen lachen. „Auf diese Stühle darf sich jeder Besucher gern setzen“, antwortet sie. „Aber versuchen Sie das bitte nie bei einem unserer Thonet-Stühle aus den 1850er-Jahren.“ Von dem auch als Wiener Kaffeehausstuhl bekannten „Thonet-Stuhl Nr. 14“ besitzt das MuMu seum ein paar Exemplare der 0er-Serie. Er ist der Prototyp der modernen Massenmöbel, eine Idee des Handwerkers und Unternehmers Michael Thonet (1796 - 1871) aus Boppard am Rhein. Die standardisierten Elemente der

,

,

s“ch „n�ühlen   hier: einen speziellen Effekt haben, z. B. weich oder hart sein ,

der Telef onhörer, Teil des Telefons Telefons,, den man an das Ohr hält und in den man hineinspricht ,

st¡llvertretend   hier: in zweiter Position nach dem Chef  ,

die M„ssenmöbel Pl. Möbel, die von von vielen gekauft werden ,

der H„ndwerker, Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitet ,

der Unternehmer, Besitzer und oft auch Leiter einer Firma ,

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DEUTSCHES DESIGN

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Drei Designer unserer Zeit (I) Stefan Diez In einem Studio direkt am Münchener Westermühlbach Westermühlbach ist einer der wichtigsten Industriedesigner Industriedesigner der Gegenwart zu Hause: Stefan Diez. Der gelernte Schreiner und studierte Designer arbeitet dort mit seinem Team so lange an einer Idee, bis ihm eine Form wirklich gefällt. Das dauert manchmal auch ein bisschen länger. Aber dann beeindruckt der 46-Jährige mit extravaganten und eleganten Formen. Viele Produkte hat er schon entworfen: Koffer für Bree, Geschirr für Rosenthal, Möbel für Hay. Manchmal funktioniert etwas auch nicht. So hat er zum Beispiel ein neues Design für den Thermomix der Firma Vorwerk entworfen, das nie realisiert wurde. Aber auch das ist für Diez kein Problem. Denn im Museum für Angewandte Kunst Köln waren dieses Jahr in seiner Werkschau verschiedene Prototypen des ThermomixDesigns zu sehen. Seine Arbeit ist also immer ein Ausprobieren und Korrigieren.

der Mühlbach, ¿e kleiner Fluss, der macht, dass sich eine Mühle bewegt

beeindrucken   hier: ≈ durch seine Arbeit machen, dass man ihn toll findet

(die Mühle, -n Gebäude, in dem man Mehl macht)

entw¡rfen etwas Neues zeichnen oder planen

die Gegenwart Zeit, die jetzt ist ist

die [ngewandte K¢nst z. B. dekorative dekorative Möbel oder Gegenstände

,

,

,

 gel¡rnt   hier: so, dass man eine Ausbildung mit Prüfung gemacht hat ,

der Schreiner, - süddt. Person, die aus Holz Möbel herstellt ,

,

,

,

die W¡rkschau, -en Ausstellung, auf der der man ein zusammenfassendes zusammenfassendes Bild über alle Werke eines Künstlers bekommt ,

(das W¡rk, -e   hier: Produkt eines Designers) ,

New Order Shelf  Möbeldesigner Stefan Diez hat dieses Regal für die dänische Firma Hay gemacht.

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Stühle werden zum Teil mit Maschinen und zum Teil mit der Hand nach einem speziellen Verfahren hergestellt. Es sind „Möbel aus massiv

z¢m Teil   hier: nicht komplett

 jeweilig   hier: aktuell passend

gebogenem Holz“, wie der Unternehmer damals selbst schrieb. Bis heute wurden davon mehr als 100 Millionen Exemplare verkauft.

nach

Zu einem Ende gekommen ist der Entwicklungsprozess nie. So hat der bekannte Designer Stefan Diez 2007 sein Holzstuhl-Programm Holzstuhl-Programm �ür die Firma Thonet auf Basis der Ideen des Gründers vorgestellt. Die Stühle dieser neuen Serie kosten zwar auch nicht wenig, aber an den Preis der Originale aus dem 19. Jahrhundert kommen sie natürlich nicht ran. Diese nennt Rösner „unvorstellbar wertvoll.“ Mehr will sie dazu nicht

das Verf ahren,   Arbeitsmethode

beispielhaft so, dass etwas ein positives Beispiel ist, an dem man sich orientieren kann

,

  hier: ≈ auf der Basis von

,

,

massiv   hier: stark; auch: so,

,

dass es ganz aus dem gleichen, stabilen Holz ist

sagen.

 gebo gen  ≈ mit Kurve

100 000 Objekte in der Sammlung

der Entw“cklungsprozess, -e   hier: Prozess der technischen Verbesserung

Im Moment muss die Münchenerin aber keine Angst haben, dass sich ein Besucher auf „ihre“ historischen Thonet-Stühle setzt: Sie sind

zurzeit in keiner Ausstellung zu sehen. „Wir haben in unserer Sammlung rund 100 000 Objekte“, erklärt die 62-Jährige. „Davon können wir immer nur circa ein Promille zeigen.“ Zwar plant das Museum gerade

ein neues Schaudepot. Aber auch dort wird nicht genug Platz �ür alle Objekte sein. Es ist auch nicht einfach: Die Neue Sammlung sammelt Designob jekte vom 19. 19. Jahrhundert Jahrhundert bis bis zur Gegenwart. Gegenwart. Da ist ist es logisch, logisch, dass dass es immer mehr werden. Und weil alle Objekte eine bestimmte Funktion

im Alltag haben, orientiert sich ihre Größe natürlich nicht an den Quadratmetern eines Museums. Deshalb gibt es Dinge wie den 23 Meter langen Rotor einer Windenergieanlage, der dem Publikum wahrscheinlich nie wird gezeigt werden können. Schon der Transport aus Norddeutschland nach München, erinnert sich Rösner, war logistisch sehr kompliziert kompliziert – und wurde zum Glück von der Firma MBB organisiert, die der Neuen Sammlung den Rotor schenkte.

Aber ist ein Designmuseum wirklich der richtige Ort �ür einen Rotor? Die Kriterien sind �ür Rösner klar: „Wir sammeln alles, was in der  jeweiligen Gegenwart neu ist und beispielhaft gestaltet. Also außeraußer gewöhnlich in der Formgebung in Verbindung mit einer spezifischen Funktion.“

 Die Sammlung in München ist international. Aber sie ist auch ein Ausflug in die deutsche Designgeschichte. Denn die hat viel zu bieten: Möbel, die nach den Bauhaus-Prinzipien Bauhaus-Prinzipien gestaltet wurden, Designs nach dem Vorbild der Ulmer Schule und elektronische Geräte im radikal reduzierten Stil von Braun-Legende Dieter Rams (siehe Seite 24), der Apples Chefdesigner Jonathan Ive bis heute inspiriert.

Die Form orientiert sich an der Funktion    y    a    H    /    e    d  .    x    o    n    n    o    c  .    w    w    w   :    o    t    o    F

DEUTSCHES DESIGN

Die Geschichte des deutschen Designs ist voller Dynamik, hat aber trotzdem viele Konstanten. „Ich glaube, das permanente Bemühen um technische Perfektion und die Suche nach dem Essenziellen sind typische Eigenschaften von deutschem Design“, sagt Rösner. „Das spielt in jeder Epoche der Designgeschichte eine Rolle, auch wenn die

Definition des Essenziellen Essenziellen natürlich in jeder Generation anders ist.“

,

,

,

,

 gest„lten   hier: eine Form / ein Design geben ,

außergewöhnlich

  hier: ganz besonders; anders als normal ,

die F¶rmgebung, -en   Design ,

viel zu bieten haben   hier: viel zeigen können ,

der Gr•nder,   hier: Person, die eine Firma startet

das Vorbild, -er   hier: ideales Beispiel, an dem man sich orientiert

r„nkommen „n m herankommen an = hier: erreichen; unge�ähr gleich sein mit

v¶ller

,

,

unvorst¡llbar   hier: sehr; extrem ,

wertvoll   hier: finanziell viel wert ,

das Schaudepot, -s franz. ≈ Lager als AusstellungsAusstellungsraum ,

die Ge genwart  Zeit, die jetzt ist ,

best“mmte (-r/-s)   hier: ≈ genaue (-r/-s); spezielle (-r/-s) ,

die W“ndenergieanlage, -n Areal, auf dem dem viele Windräder stehen ,

(das W“ndrad, ¿er  technische Konstruktion, die mithilfe von Wind Energieherstellt) ,

,

  hier: mit viel

,

das Bemühen  Anstrengung ,

das Essenzi¡lle  das Wichtigste ,

die Ei genschaft,  genschaft, -en  Charakteristikum ,

die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …; hier: alle Designer, Designer, die unge�ähr zur gleichen Zeit aktiv waren ,

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DEUTSCHES DESIGN

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Roadlite CF Fitnessbike  Für die Saison 2018 hat Canyon in Koblenz dieses Fahrrad designt.

Das bedeutet auch: Die Form orientiert sich immer an der Funktion. Denn was nützt eine Küchenmaschine, die hübsche Ornamente hat, aber nicht Kartoffeln schneiden kann? Das deutsche Design lässt sich

nicht auf einen einzigen bestimmten Stil reduzieren. Rösner sagt: „Natürlich hat es bestimmte Charakteristika, aber man darf es nicht isoliert sehen. Denn Design ist dynamisch und wird in einer globalen Welt immer von verschiedenen Kulturen beeinflusst.“

Aber warum ist Design aus Deutschland auf der ganzen Welt so populär? Und zwar nicht nur beim Endverbraucher, sondern auch bei Firmen, die Industriemaschinen oder medizinische Geräte brauchen?

„Der Grund da�ür ist die Qualität“, sagt Bjørn Steinhoff vom Red Dot Design Award. „Diese zeigt sich nicht nur in dem hochwertigen und reduzierten Design. Auch das Material und die Verarbeitung sind her-

vorragend.“ Auch beim Red Dot Award, einem der wichtigsten internationalen Designwettbewerbe, haben deutsche Produkte die Nase vorn. So ging im Sommer der Titel „Designteam des Jahres“ nach Koblenz. Genauer: an den Fahrradhersteller Canyon. Das ist nicht wirklich die Branche, bei der man zuerst an Design denkt. „Anders als bei Autos oder elektronischen Geräten hat sich das Thema bei Fahrrädern Fahrrädern erst sehr spät etabliert“, sagt auch Peter Kettenring, Industriedesigner bei Can yon. „Aber heute ist es nicht mehr wegzudenken.“ wegzudenken.“ Ist bei Canyon die Entwicklung eines neuen Prototyps geplant, treffen sich dort immer mindestens drei Personen: ein Produktmanager, ein Ingenieur und ein Designer. „Wir fangen wirklich mit einem weißen Blatt Papier an“, erklärt Kettenring. Bei der Arbeit sind alle gleichberechtigte Partner. Nur: Ein Fahrrad hat keine Hülle. „Anders als bei einem Laptop oder einem

n•tzen helfen; Vorteile bringen beeinflussen ≈ einen Effekt Effekt haben auf 

der Titel,   hier: Name, den der Gewinner eines Wettbewerbs Wettbewerbs �ür eine limitierte Zeit tragen darf 

der ]ndverbraucher, ≈ Person, die Waren im Geschäft kauft

s“ch etablieren   hier: wichtig und normal werden

hochwertig von sehr guter Qualität

… “st ¡s n“cht mehr w¡gzudenken.   hier: … ist es ein wichtiger Teil.

,

,

,

,

die Ver„rbeitung   hier: Art, wie gut ein Produkt gemacht ist ,

hervorragend  ≈ sehr gut ,

der Designwettbewerb, Designwettbewerb, -e engl. ≈ Suche nach dem besten Design ,

die Nase v¶rn haben m hier: die Besten sein ,

,

,

,

 gleichberechtigt   hier: so, dass es keine Hierarchie gibt ,

die H•lle, -n  etwas, das außen um eine Sache ist; ≈ Verpackung ,

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Triangle Trinity Classic M Bei dem Designerlabel Lala Berlin gibt es Accessoires im Palästinenser-Look.

Optimales Lernen nach neurodidaktischem Ansatz!

Hueber Sprachkurs Plus Deutsch 1 Buch (224 Seiten) 1 Begleitheft (80 Seiten) Augmented Reality App Online-Übungen ISBN 978–3–19–199475–4 € 25,00

Leichter lernen

Drei Designer unserer Zeit (II) Leyla Piedayesh Alles begann in Berlin auf einem Flohmarkt. Leyla Piedayesh sah gestrickte Pulswärmer – und wollte selbst auch welche anbieten. Also begann sie, zu stricken, und gründete ihr Label Lala Berlin. Ihre Debütkollektion stellte sie 2004 auf der Berliner Modemesse Premium vor. Heute sind Stars aus der ganzen Welt Fan des Labels. Sie lieben den authentischen Großstadtchic, zum Beispiel in Form des für Lala Berlin typischen S chals im PalästinenserLook. Geplant hat Piedayesh ihren Weg zu einer der bekanntesten Modedesignerinnen Modedesignerinnen der Hauptstadt nicht. Sie studierte zuerst in Bad Homburg Ökonomie, arbeitete in München beim Fernsehen und ging schließlich als MTV -Redakteurin -Redakteurin nach Berlin. Dann kamen die Pulswärmer. Pulswärmer. „Ich habe einfach das gemacht, worauf ich Lust hatte“, sagte sie bei einem Interview. Auch so passiert Designgeschichte.

   e    d  .    S    D    N    A    R    B    T    S    E    B    Y    M    r    e    b    ü    l    a    h    c    S   ;    n    o    y    n    a    C    /    t    o    D    d    e    R   :    s    o    t    o    F

der Flohmarkt, ¿e Markt, auf dem antike und schon benutzte Gegenstände angeboten werden ,

str“cken mit zwei langen MetallMetallstücken eine Handarbeit aus Wolle herstellen ,

der P¢lswärmer, ≈ Kleidungsstück Kleidungsstück �ür die Stelle zwischen Hand und Arm ,

mit unseren neuen Selbstlernkursen und praxisortientierten praxisortientier ten Übungsbüchern Übungsbüchern

selbstständig das bereits Erlernte üben und festigen

Übungsbuch Deutsch – Grammatik A1/A2 192 Seiten Format: 18,5 x 23,7 cm ISBN 978–3–19–091721–1 € 14,00

 gr•nden   starten ,

die Modemesse, -n Ausstellung, in der neue Mode gezeigt wird ,

der Schal, -s langes Stück aus Wolle oder Stoff, das man um den Hals trägt ,

die Redakteurin, -nen  franz.  ≈ Journalistin ,

einfach   hier: nur ,

Hueeber Hu

Freude an Sprachen

   a    d    e    r    e    S    s    a    m    o    T    /    k    c    o    t    S    i    /    k    c    o    t    s    k    n    i    h    T    ©    s    i    e    w    h    c    a    n    d    l    i    B

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DEUTSCHES DESIGN

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Cotton Bag Kufiya  Streetstyle-Klassik mit schwarzem Print des Labels Lala Berlin

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Auto können wir nur an Dingen arbeiten, die essenziell �ür die Funktion des Fahrrads sind“, sagt der 38-Jährige. „Das macht die gemeinsame Arbeit spannend und intensiv.“

Bis der erste Prototyp eines neuen Fahrrads fertig ist, dauert es rund neun Monate. Nach einem halben Jahr gibt es schon erste Modelle – mit Teilen aus dem 3-D-Drucker. Denn ein Fahrrad darf durch das Design natürlich auf keinen Fall etwas von seiner Funktionalität verlieren. Weil die Firma im Direktvertrieb arbeitet, sehen Kettenring und seine Kollegen auch sofort, was den Kunden ge�ällt. „Das Design spielt bei der Kaufentscheidung eine große Rolle“, weiß er. „Die Kunden sind bereit, mehr Geld auszugeben, wenn ihnen etwas ge�ällt. Gerade jetzt,

wo E-Bikes und Pedelecs immer populärer werden und die Mobilität mit dem Auto oft infrage gestellt wird.“ Allen ist klar: Design ist �ür den

DEUTSCHES DESIGN

sp„nnend langweilig ,

L

der Dir¡ktvertrieb Verkauf direkt direkt vom Hersteller an den Kunden ,

bereit sein  etwas tun wollen ,

… infra ge st¡llen   hier: nachdenken, ob … noch richtig ist ,

das W„schbecken, ≈ Gegenstand im Bad oder in der Küche, in dem man sich die Hände wäscht ,

wirtschaftlichen Erfolg eines Produkts zentral. Denn nur mit Technik sind oft keine sehr großen Verbesserungen mehr zu erreichen.

das Bes¶ndere   hier: schöner,meistens auch teurer Gegenstand, den nicht jeder hat

Deutsche Firmen haben gelernt, dass Design wichtig ist

beauftragen  einen Auftrag geben

,

,

   y    a    H    /    e    d  .    x    o    n    n    o    c  .    w    w    w   ;    R    P   :    s    o    t    o    F

Beispiel Badezimmer. Bei einem Waschbecken oder auch einem Spiegel müssen Firmen ihren Kunden heute etwas Besonderes anbieten. Die international bekannte Firma Villeroy & Boch aus Mettlach im Saarland zum Beispiel hat den Stuttgarter Oliver Schweizer beauftragt, neue Designlösungen �ür das Badezimmer zu finden. Der 45-Jährige hat nicht nur zehn Jahre lang Design an verschiedenen Hochschulen unterrichtet, er ist mit seiner Agentur in vielen verschiedenen Branchen aktiv. Sein Team designt �ür Büro, Haushalt, Lifestyle, Gesundheit, Sport – und natürlich �ür die in Deutschland so wichtige Autoindustrie. Auch er hat �ür seine Entwürfe schon den Red Dot Award bekommen. „In den letzten 25 Jahren ist in Deutschland vieles anders geworden“, sagt er. „Damals wurde mir in kleinen Firmen oft das fertige Produkt gezeigt und gesagt: Machen Sie mal ein hübsches Design, wir haben gelesen, dass das wichtig ist.“ Heute wissen die meisten deutschen Manager: So kann gute Gestaltung nicht funktionieren. Das ist in vielen anderen Ländern noch nicht so. „In China, wo ich auch Kunden habe, fehlt das Verständnis da�ür leider oft komplett“, sagt Schweizer. Auch die spezielle Arbeitsweise wird oft nicht verstanden, findet der Designer. „Eine der deutschen Tugenden ist es, konsequent zu sein. Auch beim Designprozess ist also die eine Entscheidung die Basis �ür die nächste“, erklärt Schweizer. „Aber Asiaten sind gern willkürlich. Und das passt dann nicht zu unserer Arbeitsweise.“ Einen wichtigen Fortschritt sieht Schweizer auch in der Entwicklung Entwicklung von ziemlich einfach zu bedienender 3-D-Software, mit der er seinen Ideen selbst mit allen wichtigen Parametern eine spezielle Form geben kann. „Früher hatte man eine Zeichnung oder ein physisches Modell,

die Hochschule, -n  ≈ Universität; Fachhochschule ,

(die F„chhochschule, -n  ≈ spezielle Universität �ür eine Ausbildung z. B. im technischen Sektor) ,

die Agentur, -en Firma, die einen Service Service �ür Privatpersonen oder andere Firmen anbietet ,

New Order Sideboard Praktisch, funktional und schön: Möbeldesign von Stefan Diez.

der Entw¢rf, ¿e   hier: Plan; Zeichnung; Grafik ,

das Verstændnis   hier: Verstehen; Akzeptanz ,

die [rbeitsweise, -n  ≈ Arbeitsmethode ,

die Tu gend, -en  ≈ gute Tradition ,

konsequ¡nt   hier: so, dass man logisch arbeitet und bei seinen Entscheidungen bleibt ,

 g¡rn   hier: m ≈ mehr

,

w“llkürlich   hier: so, dass sie sich nicht an einem System orientieren; ≈ zu�ällig ,

bedienen   hier: benutzen ,

21

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DEUTSCHES DESIGN

Deutsch perfekt 10 / 2017

Coup  Konstantin Grcic designte für die Firma Rosenthal 2003 ein Porzellanservice. Porzellanservice.

   s    e    g    a    m    i      g    k    a    /    e    c    n    a    l    o    h    T    n    a    e    J    /    s    i    r    a    P  ,    f    i    t    a    r    o    c    é    D    s    t    r    A    s    e    L   :    s    o    t    o    F

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DEUTSCHES DESIGN

damit ist man dann zu einem CAD-Experten oder Konstrukteur gegangen. Der hat versucht, aus der Vorlage des Designers einen digitalen Datensatz zu machen“, erzählt der Stuttgarter. „Bei diesem Übersetzungsprozess ist oft viel von der Originalidee verloren gegangen. Da hatte ich manchmal Tränen in den Augen und dachte: ‚Was habt ihr da angestellt?’“

Es ist nicht immer einfach, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Die Balance zwischen Technik und Kunst zu finden. Und zu verstehen, dass dass Design nicht nur die rote Schleife um ein schon fertiges Produkt ist. „Es gibt sowieso die Tendenz, dass die physische Gestalt immer weiter reduziert wird“, sagt Schweizer. „Ihr Smartphone hat zwar ein Gehäuse, das eine nette, kleine Hülle ist. Aber wichtig �ür Sie

ist doch, was es auf dem Display �ür Funktionen hat.“ Auch das ist ein Thema �ür Designer: Die Bediener�ührung, die Gestaltung der Software – das alles muss nicht nur funktional sein, sondern den Kunden gefallen. Denn die überlegen sich sehr genau, was sie kaufen. Das kann auch mal länger dauern. „Manchmal brauche ich drei Jah-

re, bis ich etwas finde, was die Funktion er�üllt und mir ge�ällt“, sagt zum Beispiel Corinna Rösler von der Neuen Sammlung. „Denn ich möchte gutes Design, das mich lange begleitet.“ Das muss nicht teuer sein. Einer ihrer liebsten Gegenstände ist die Lampe May Day, die der

Münchener Industriedesigner Industriedesigner Konstantin Grcic �ür die italienische Firma Flos gestaltet hat. Enthusiastisch erzählt Rösner von den vielen Möglichkeiten, die Lampe aufzuhängen, dem schönen indirekten Licht beim Lesen, der fantastischen Form. „Ein echter Dauerbrenner bei mir“, fasst Rösner zusammen. Der Preis: circa 80 Euro. Und: Zu Hause kann Rösner die Lampe, anders als im Museum, immer wieder anfassen.

das CAD  kurz �ür: computer-ai-

,

ded design ≈ Gestaltung mit dem Computer der Konstrukteur, -e franz. ≈ Experte, z. B. Ingenieur, Ingenieur, der technische Objekte konstruiert ,

die Vorlage, -n   hier: Modell

,

die Schleife, -n  dünnes, langes Stück aus Stoff oder Plastik in einer speziellen Form als Schmuck ,

sowieso  auf jeden Fall

aufhängen

¡cht

,

 ≈ hängen

,

m

wirklich

der Dauerbrenner, ,

m

Wortspiel:

Produkt, von dem sehr viele Exemplare verkauft werden;  hier auch: Lampe, die dauernd an ist

Seine Designs sind in Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt zu sehen. Denn Arbeiten wie die Lampe „May Day“ oder der Stuhl „Chair One“ sind Designklassiker. Designklassiker. Viele sagen, er macht Kunst. Aber Konstantin Grcic selbst sieht sich als Industriedesigner. Das ist der Mann, geboren 1965 in München, auch. Aber er spielt dabei gern mit Formen, liebt Experimente. Natürlich ist sein Design trotzdem funktional. Und an seinen Arbeiten ist zu sehen: Grcic hat nicht nur Design studiert, sondern ist auch gelernter Schreiner. „Man kann sich auf viele Weisen ausdrücken, aber für mich bleiben Möbel das Medium, mit dem ich meinen Beitrag zu einer sich verändernden Gesellschaft mache“, sagte er dem  Zeitmagazin. Und mit genau diesen Arbeiten wird er das Publikum auch in Zukunft immer wieder überraschen.

,

,

digital so, dass mit Computern gearbeitet wird ,

der Datensatz, ¿e ≈ Gruppe von von Daten ,

verloren gehen   nicht mehr da sein; weg sein ,

die Träne, -n  kleine Menge Wasser, die aus den Augen kommt, wenn man weint ,

„nstellen   hier: m Unsinn machen ,

n•tzlich  so, dass es hilft ,

die Balance franz.   hier: ≈ gleiche Menge von Technik und Kunst

Drei Designer unserer Zeit (III) Konstantin Grcic

die Gest„lt   hier: Form, die das Gerät oder die Konstruktion hat ,

das Gehäuse, etwas Hartes, was außen um einen Gegenstand ist, um diesen zu schützen ,

die Bediener�ührung ≈ Hilfe �ür den Benutzer, Benutzer, mit der er durch ein Programm ge�ührt wird ,

erf•llen   hier: ≈ haben ,

begleiten   hier: ≈ immer da sein ,

 gel¡rnt   hier: so, dass man eine

,

Ausbildung mit Prüfung gemacht hat der Schreiner, - süddt. Person, die aus Holz Möbel herstellt ,

die Weise, -n  ≈ Methode; Art ,

s“ch ausdrücken   hier: zeigen, was man �ühlt und denkt ,

der Beitrag zu …   hier: Sache, die man �ür … macht ,

s“ch verændern  anders werden ,

das Magazin, -e   hier: Zeitschrift ,

23

24

DEUTSCHES DESIGN

Deutsch perfekt 10 / 2017

Eine kleine Designgeschichte Den Weg zum modernen Industriedesign markierte vor 100 Jahren vor allem der Deutsche Werkbund in München. Die Idee war, wie sie offiziell formuliert wurde, „die Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk“. Ein anderer Hotspot �ür neue Gestaltung war das Bauhaus in Weimar, das 1919 vom Berliner Architekten Walter Gropius (1883 - 1969) gegründet worden war. Auch in dieser Schule wurden Kunst, Handwerk und Industrie zu einer neuen

Einheit kombiniert. Aus dieser Idee entstanden zum Beispiel die ersten Stahlrohrstühle des Ungarn Marcel Breuer (1902 - 1981) oder Produktentwürfe der Chemnitzerin Marianne Brandt (1893 - 1983) zu Teekannen und Lampen. Das alles passte zur Zeit: Die Technik und die Industrie machten vor rund 100 Jahren schnelle Fortschritte. In den USA wurden die Formen des Bauhauses in der Architektur aufgegriffen und bekamen den Namen „Internationaler Stil“.

Mit Beginn der Hitlerdiktatur 1933 musste das Bauhaus schließen. Viele der Künstler emigrierten in andere Länder. Die Nationalsozialisten wollten nur das Design, das zu ihrer Ideologie passte. Beispiele sind der Volkswagen von Ferdi-

und einfache Formen sind im deutschen

Design der 60er-Jahre typisch. Das sieht man gut bei den radikal reduzierten Produkten, die Dieter Rams (*1932) �ür die Firma Braun realisiert hat. Zusammen mit Hans Gugelot designte er zum Beispiel die berühmte „Radio-Phono-Kombination SK4“, auch bekannt als „Schneewittchensarg“. Rams’ Braun-Design ist heute noch Vorbild.

,

die Veredelung   von: veredeln = verbessern ,

 gew¡rblich   hier: so, dass man damit Geld verdient ,

,

,

,

,

,

,

baut jetzt den Bulli, eine Ikone der Auto-

gemacht hat)

geschichte, als „I.D. Buzz“ in einer neuen,

der Prod¢ktentwurf, ¿e ≈ Plan, Zeichnung Zeichnung oder Grafik �ür ein Produkt

elektrischen Variante.

,

aufgreifen

  hier: ≈ �ür die eigene Arbeit benutzen

die Hochschule, -n ≈ Universität; FachhochFachhochschule ,

(die F„chhochschule, -n  ≈ spezielle Universität �ür eine Ausbildung z. B. im technischen Sektor) ,

der H¶cker, ≈ niedriger Stuhl Stuhl ohne Teil �ür den Rücken ,

der Schneew“ttchensarg, ¿e  ≈ langer Gegenstand aus Glas �ür das tote Schneewittchen ,

(das Schneew“ttchen Märchenfigur: Mädchen mit weißer Haut, schwarzen Haaren und rotem Mund) ,

das Vorbild, -er   hier: ideales Beispiel, an dem man sich orientiert ,

m“t … br¡chen   hier: … komplett ändern ,

versp„nnt   hier: so, dass es mit dünnen, langen Metallstücken stabil in einer speziellen Form gehalten wird ,

die Entw“cklung   hier: Entdeckung neuer Dinge und Verbesserung ,

die Digitalis ierung   von: digitalisieren = so ändern, dass alles mit Computertechnik funktioniert und kontrolliert wird ,

,

schließen   hier: �ür immer aufhören, zu arbeiten ,

Künstler wieder frei arbeiten.

1947 wurde der Deutsche Werkbund bung in Darmstadt. Mit der Hochschule

,

der B¢lli, -s m kurzer, bulliger Bus

der Rat f ür F¶rmgebung ≈ deutsche Organisation Organisation �ür Design

stark)

,

�ür Gestaltung Ulm wurde 1953 ein neu-

die Leistung   hier: Ergebnis der Arbeit, die ein Gerät macht, als physikalische Größe

der V¶lksemp�änger,  einfaches, billiges Radiogerät ,

neu gegründet, 1951 der Rat �ür Formge-

Otto Aicher (1922 - 1991) und Hans Roe-

(das H„ndwerk   hier: Arbeit mit Händen und Werkzeugen)

Das Neue Deutsche Design der 80er-Jahre wollte sich nicht mehr am Funktionalismus orientieren – und pro- das ≈ Zus„mmenwirken Zusammenarbeit vozieren. Mit der „guten Form“, wie sie die Gest„ltung davor als nötig gesehen worden war,   hier: Design brach zum Beispiel das „Verspannte  gr•nden   starten Regal“, das Wolfgang Laubersheimer Einheit (*1955) 1984 vorstellte. Durch die schnel- die Ganzes; Ganzheit; hier: le technische Entwicklung und die Digi- ≈ Zusammenarbeit talisierung änderten sich Design- und entstehen   hier: gemacht werden Produktionsprozesse bald radikal. So wurden Geräte kleiner, ihre Leistung der Stahlrohrstuhl, ¿e Stuhl aus langen, langen, runden, größer. Das Design selbst fand am Cominnen leeren Stücken aus puter statt. Ökologie wurde ein wichtiges Stahl Thema. Außerdem orientierten orientierten sich vievie (der Stahl le an der Vergangenheit und gestalteten Metall, das man in einem Produktionsprozess hart Retro-Editionen. So ist es bis heute: VW Produktionsprozess

Volksemp�änger. Letzteren hatte Walter Maria Kersting (1892 - 1970) schon 1928 designt. Erst nach dem Krieg konnten die

richt (*1932) gestaltet. Funktionalismus Funktionalismus

,

,

nand Porsche (1875 - 1951) oder auch der

er Versuch gestartet, die Designtraditionen der 20er- und 30er-Jahre mit der aktuellen Zeit zu verbinden. In Ulm entstanden wichtige Möbelstücke, wie der HFG-Hocker von Max Bill (1908 - 1994) und Hans Gugelot (1920 - 1965), und auch das Corporate Design der Lufthansa. L ufthansa. Dieses wurde neben anderen Designern von

der Deutsche W¡rkbund Organisation mit dem Ziel, die Qualität von Produkten aus Handwerk und Industrie zu verbessern

,

(b¢llig ,

m

breit; kompakt;

die Ikone, -n   hier: berühmtes Modell ,

HFG-Hocker  Der Designklassiker der Ulmer Schule kann Stuhl, Tisch oder auch Regal sein.

   s    o    t    a    r    o    t    t    i    V    s    o    t    s    i    r    h    C   :    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

25

MEIN ERSTES JAHR 

Vorname Gloria Shio Nachname  Xxxxxxxxxxx Heimat:  Tansania Heimat: Xxxxxxxx Alter:  25  XX Jahre Alter:  Xxxxxxxxx Beruf: Beruf:  Angestellte in der Start: Xxxxxxxxxxx XXXX Gemeindeentwicklung  xxxxxxx, Hobbys:  August 2016 xxxxxxx Start:

Hobbys: Lesen, Freunde treffen

Headline dieser Kolumne über „Im Bus kann man viel über ein2 Zeilen Land lernen“ Der schicke Blindtext der hat hierGloria einge Shio Atat von di officte strumquibus Ein Austauschprogramm Tansania nach moluptatis doluptagebracht. temporate Epudam, consequas Norddeutschland Anperferatem. Hamburg liebt die Afrikanerin dolesequibus et que– as abo. die vielen Kulturen und dasMITTEL freie AUDIO Leben. LEICHT AUDIO

I

ch will immer neue Erfahrungen machen. Deshalb war ich auch neugierig, als mir eine Freundin von einem Austauschprogramm erzählt hat.

In einem anderen Land arbeiten – eine tolle Idee. Der Schock ist mit der nächsten Information gekommen: Das Land ist Deutschland! Ich habe nicht viel über

Deutschland gewusst, aber mein erster Gedanke war: Dahin will ich lieber nicht. In Deutschland ist das Leben schwer, es gibt viele Rassisten, haben Bekannte

in Tansania gesagt. Und: Jede andere Sprache ist einfacher als Deutsch. Aber ich habe die negativen Ar-

gumente ignoriert und mir gesagt: „Ich schaffe das!“ In Deutschland habe ich erst einmal einen Orientierungskurs gemacht. Wir haben zum Beispiel gelernt, wie man den Busfahrplan liest und wie das U-Bahn-System funktioniert. Was ich nicht gelernt

Hamburg Dort wohnen: 1,86 Millionen

Einwohner Interessant ist: Deutschlands

zweitgrößte Stadt hat einen der größten Häfen Europas, die Elbphilharmonie, bekannte Musicaltheater und den Stadtteil Sankt Pauli mit der Reeperbahn; die Speicherstadt und das Kontorhausviertel Kontorhausviertel sind UNESCOWelterbe.

Mein Tipp

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    o    t    o    h    p    y    a    j    e    u    l    b   ;    t    a    v    i    r    p   :    s    o    t    o    F   :    s    o    t    o    F

Ich liebe die Parks in Hamburg. Der schönste ist Planten un Blomen mit mehreren mehreren kleinen Gärten, zum Beispiel einem im japanischen Stil oder dem Alten Botanischen Garten. Man kann dort entspannen, Sport machen oder Kultur genießen. In den warmen Monaten finden dort Konzerte statt, so wie das Wasserlichtkonzert Wasserlichtkonzert – bis zum 30. September jeden Abend.

habe: Wie sich die Leute im Bus verhalten. In Tansania redet jeder mit jedem. Anders die Deutschen: Sie machen mit Fremden keinen Small Talk. Deshalb ist es nicht leicht, ein Gespräch anzufangen. Manchmal setzt sich eine Person auch schnell auf einen anderen Platz, wenn ich mich hinsetze. Subtiler Rassismus – und trotzdem ist Hamburg multikulturell. Das liebe ich an dieser Stadt. Im Bus und in der U-Bahn kann man viel über ein Land lernen. Zum Beispiel über die Beziehung zwi-

schen Eltern und ihren Kindern. In Tansania machen Kinder, was die Eltern sagen. Auch wenn diese nicht recht haben. Das ist hier ganz anders: Kinder dürfen ihre eigenen Erfahrungen machen und werden so zu selbstbewussten Menschen. In Tansania fragt kein

 junger Mensch Mensch seine Eltern: „Warum?“ Warum?“ Man tut, was was diese wollen, ohne Diskussionen. Dort würde ich

noch bei meiner Familie leben – und müsste abends um sechs oder sieben Uhr zu Hause sein. Hier kann ich tun, was ich möchte. Ich liebe dieses freie Leben. Das ist nicht die einzige Erfahrung, die ich mit in

meine Heimat nehme. Ich habe hier viel gelernt. g elernt. Zum Beispiel, wie man richtig recycelt. Und wie wichtig gutes Zeitmanagement ist. In Deutschland kommt

niemand zu spät. In Tansania ist das anders. Das werde ich versuchen zu ändern, wenn ich dort wieder in meinem Büro bin. Aufgeschrieben von Tanja Haas

Gloria Shio

die Gemeindeentwicklung ≈ Planung z. B. von Infrastruktur und Häusern in einer Gemeinde ,

(die Gemeinde, -n   Kommune) ,

das Austauschprogramm, -e   hier: Programm: Es gibt Menschen die Chance, �ür ein paar Monate oder  Jahre im Ausland zu leben und zu arbeiten. ,

das Kontorhausviertel  Stadtteil mit großen Bürohäusern von circa 1920 - 1940 ,

das W¡lterbe Häuser und Städte Städte auf der ganzen Welt: Sie sollen �ür die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen. ,

Mein Tipp

der Ged„nke, -n  ≈ Idee

entsp„nnen  ≈ sich ausruhen

sch„ffen  eine schwere Aufgabe gut machen

 genießen ≈ sich freuen über

,

,

,

,

erst einmal

  hier: als Erstes

,

s“ch verh„lten  ≈ machen; ≈ reagieren ,

reden   sprechen ,

subtil   hier: ≈ so, dass man ihn nicht direkt zeigt ,

die Beziehung, -en   hier: ≈ Kontakt ,

s¡lbstbewusst ≈ so, dass man sich sich gut findet, wie man ist ,

m•sste ,

Konj. II von: müssen

einzige (-r/-s)

  hier: nur eine

,

Hamburg

zweitgrößte (-r/-s)   hier: so, dass nur eine andere Stadt größer ist ,

die Reeperbahn Straße in Hamburg Hamburg mit vielen Bars, Restaurants und Diskotheken ,

die Speicherstadt Zone vom Hafen: Hafen: Dort gibt es Häuser mit großen Lagerräumen. ,

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 45.

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28

Deutsch perfekt 10 / 2017

D E B AT T E

Marketing Marketing an Schulen verbieten? Kinder sind für viele Firmen potenzielle zukünftige Kunden. Und viele Schulen benutzen Sponsoring, um ihren Schülern interessante Angebote machen zu können. Kritiker dagegen möchten solche Kooperationen am liebsten sofort stoppen. SCHWER

   A    S    D   ;    l    o    r    t    n    o    c    y    b    b    o    L   ;    a    p    d    /    e    c    n    a    i    l    l    a    e    r    u    t    c    i    p   :    s    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

Ja

DEBATTE

„Kinder und Jugendliche sind stark beeinflussbar und sollen wenigstens in der Schule nicht mit Werbung konfrontiert sein.“

In fast jedem Bundesland in Deutschland

ist Werbung an Schulen grundsätzlich verboten. Das hat seine Gründe: Kinder und Jugendliche sind stark beeinflussbar und sollen wenigstens in der Schule nicht

mit Werbung konfrontiert sein. Darüber besteht in großen Teilen der Gesellschaft Konsens.

Marketing und Werbung werden an der Schule trotzdem häufig betrieben. Da ist bei Schulfesten groß das Logo der ört-

lichen Sparkasse zu sehen, IT-Konzerne geben den Schülern umsonst Virtual-Reality-Brillen mit dem Firmenlogo, und Un-

ternehmen stellen Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Ver�ügung. Der Vorteil daraus �ür die Schulen ist klar: Sie haben die Chance auf kostenlose Leistungen, mehr Einnahmen und damit eine bessere Ausstattung.

Aber diese Entwicklung ist ge�ährlich. Der Staat zieht sich aus der Verantwortung, wenn Firmen Schulen Geld und Material geben. Gleichzeitig sehen Unternehmen eine Chance, ihren Einfluss durch die schlechte Finanzierung der Schulen zu stärken. Dies �ührt die Schulen immer weiter in eine Abhängigkeit von den Sponsoring- und Marketingangeboten durch Unternehmen. Damit verkleinert sich gleichzeitig auch der Spielraum, den Schulen haben, um solche Angebote abzulehnen.

Diese Entwicklung müssen wir stoppen. Der Einfluss von Unternehmen auf Schulen muss sinken. Denn eine Abhängigkeit der Schulen von Unternehmen passt nicht zu der staatlichen Aufgabe, Kinder und Jugendliche auf eine Art zu erziehen, bei der eine eigenständige Mei-

nungsbildung, Kontroversität und Konflikt�ähigkeit elementar sind.

Fabian Kaske ist Campaigner beim Verein Lobbycontrol.

betreiben

  hier: machen

,

der Konz¡rn, -e   Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung ,

das Unternehmen,   Firma ,

Nein

„Wäre „Wäre man ge gen Marketing an Schulen, müsste man dort alle Markenprodukte verbieten.“ verbieten.“

Schule und Wirtschaft gehören in einer zunehmend digitalen Welt zusammen. Wer Wirtschaft und Wirtschaftsthemen – dazu gehört auch Marketing – von den Schulen fernhalten möchte, handelt realitätsfern.

zur Verf ü gung st¡llen  erlauben, dass etwas benutzt wird; hier auch: schenken

Über die wichtigsten Wirtschaftsthemen Bescheid zu wissen, sollte zu den

die Einnahme, -n   Geld, das man bekommt

tigung mit Marketing natürlich einen kritischen Charakter haben. Die Schüler sollen verstehen, warum Unternehmen Werbung �ür ihre Produkte und Dienstleistungen betreiben. Nur so kann eine

,

,

die Ausstattung, -en   hier: alle Gegenstände, die man �ür den Unterricht braucht ,

s“ch aus der Ver„ntwortung ziehen ≈ seine Aufgaben Aufgaben nicht machen wollen ,

die [bhängigkeit   von: abhängig = hier: so, dass man finanzielle Unterstützung braucht ,

der Spielraum, ¿e   hier: Möglichkeit, sich frei zu entscheiden ,

ei genständig

  hier:

,

mit eigenem Charakter; mit eigenen Ge�ühlen und Gedanken die Meinungsbildung Prozess, bei dem man eine eigene Meinung entwickelt ,

die Kontroversität  didaktisches Prinzip, nach dem kontroverse kontroverse Themen der Gesellschaft auch im Unterricht kontrovers behandelt werden sollen ,

(kontrov¡rs   hier: so, dass es viele unterschiedliche Meinungen zu einem Thema gibt und es schwer ist, sich zu einigen) ,

die Konfl“kt�ähigkeit ≈ Können, mit anderen anderen zu streiten ,

29

allgemeinen Kompetenzen aller Schulabgänger gehören. Dabei kann die Beschäf-

vernünftige Verbraucherbildung auch in den Schulen funktionieren.

Marken aus ideologischen Gründen von den Schulen fernzuhalten, funktioniert schon deshalb nicht, weil viele Schüler durch Markenlogos Markenbotschaften senden. Wäre man gegen Marketing an Schulen, müsste man dort alle Markenprodukte verbieten. Dies gälte nicht nur �ür Textilien, sondern auch �ür Schreibhefte, Füller Füller oder Handys – eine Forderung, die nicht realistisch wäre.

Viel besser ist die Idee, Marketingund Wirtschaftsthemen zum Vorteil der Schulen in den Schulalltag zu integrieren. Viele Marken unterstützen Schulen mit kostenlosen Schulmaterialien wie Schreibheften, was besonders in sozial schwächeren Regionen in der letzten Zeit sehr wichtig geworden ist.

Auch die Werbung �ür die duale Berufsausbildung und �ür Ausbildungsplätze sollte an Schulen betrieben werden, da sie �ür Schulabgänger wichtig ist. Schließ-

lich sollen sie über ihre zukünftigen Berufschancen und über Jobangebote informiert werden.

André Mücke ist Chef der Firma DSA Youngstar, Youngstar, die sich auf Schul- und Jugendmarketing spezialisiert hat.

digital so, dass fast alles les in Computern gespeichert ist und Computer benutzt werden ,

f¡rnhalten   hier: nicht verwenden ,

realitätsfern  nicht realistisch ,

der Schulabgänger, Person, die die die Schule mit einer Prüfung beendet hat ,

die Dienstleistung, -en   hier: Service(angebot) ,

die Verbraucherbildung  ≈ Verbrauchererziehung, z. B. verantwortliches Einkaufen, gute Ernährung, persönliches Finanzmanagement ,

(der Verbraucher, Person, die Waren Waren kauft und benutzt) ,

die M„rkenbotschaft, -en  symbolische Bedeutung, die eine Marke hat ,

der F•ller,  ≈ spezieller Stift, der besonders von Schulkindern verwendet wird ,

die duale Berufsausbildung  Berufsausbildung, bei der man gleichzeitig eine Schule besucht ,

30   BLINDTEXT

Deutsch perfekt X / 2017

WIE DEUTSCHLAND FUNKTIONIERT

Hunde Am 10. Oktober ist Welthundetag. Aber wie funktioniert das Leben mit dem besten Freund des Menschen in Deutschland? Ein kleines bisschen anders, als viele vielleicht denken. LEICHT

E

s gibt zwei Typen von Menschen: Die, die Hunde lieben. Und die, die es nicht tun. In Deutschland gehören viele zur ersten Gruppe. Denn auch wenn die Katze mit 13,4 Millionen Tieren klar die Nummer eins im Land ist: Hunde sind an zweiter Stelle. 8,6 Millionen gibt es hier. In fast jedem �ünften Haushalt lebt mindestens einer von ihnen. So auch bei Claudine Weber-Hof in Antdorf, südlich von München. Bei der US-Amerikanerin und ihrem britischen Mann David lebt seit 13 Jahren Hundedame Lily, ein Jack

Russell Terrier. „Wir haben sie direkt aus Cornwall importiert“, erzählt die 46-Jährige. „Dort hat Davids Mutter jemanden gefunden, der Hundebabys abgeben wollte.“ Vorher haben die beiden lange überlegt, ob das Tier wirklich zu ihnen passt. „Wir haben beide einen Job – und Hunde brauchen viel Zeit“, sagt Weber-Hof. „Außerdem sind sie nicht billig.“ Das stimmt. Für einen normalen Hund muss man in Deutschland pro Jahr 700 bis 1200 Euro ausgeben. Einen großen Teil der Summe müssen Besitzer �ür Futter und Tierarzt bezahlen. bezahl en. Impfen müssen

 gehören zu ≈ ein Teil Teil sein von

das F¢tter Essen �ür Tiere Tiere

die St¡lle, -n   hier: Position

“mpfen ein Medikament Medikament mit einer Injektion geben: Es soll helfen, dass der Körper eine spezielle Krankheit nicht bekommt.

,

,

der Haushalt, -e   hier: ≈ Personen: Sie leben zusammen in einem Haus oder in einer Wohnung. ,

überle gt  Part. II von: überlegen ≈ genau denken, wie man eine Sache machen kann ,

der Bes“tzer,   hier: Person: Ihr gehört ein Hund. ,

,

,

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    o    c    p    u    j    L   ;    g    n    a    s    l    e    g    o    V    e    k    l    E   :    s    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

sie ihn in Deutschland zwar nicht. Für sei- kann eine der circa 2300 Hundeschulen ne Gesundheit wichtig ist es trotzdem, im Land helfen. ihn gegen Krankheiten zu immunisieren. Auch Lily hat eine dieser Schulen besucht. Und es gibt noch mehr Dinge, die Geld „Es ist sehr wichtig, dass ein Hund den kosten. So muss der Besitzer in Deutsch- Menschen als Chef akzeptiert“, erklärt land seinen Hund offiziell anmelden Weber-Hof. „Sonst wird der Alltag mit – und Hundesteuer bezahlen. Das muss ihm ziemlich kompliziert.“ Denn bei eirelativ schnell passieren. Wer zum Bei- nem Spaziergang soll ein Hund natürlich spiel neu in München ist, hat da�ür zwei nicht plötzlich fremde Leute attackieren. Wochen Zeit. Nur bei Hundebabys darf Weil das aber schon passiert ist, muss der Besitzer ein bisschen länger warten ein Hund in vielen Bundesländern eine – wenn sie von der eigenen Hündin sind. Haftpflichtversicherung haben. Die ist Die Hundesteuer ist unterschiedlich immer eine gute Idee: Ein Besitzer haftet hoch: In Hamburg sind es �ür den ersten nämlich �ür alle Schäden seines Hundes. Hund 90 Euro pro Jahr, in Berlin 120 Euro Und noch etwas muss jeder Besitzer und in München 100 Euro. Wenn der tun: Den Kot seines Hundes beim SpaHund offiziell angemeldet ziergang entfernen. Ein ist, bekommt er eine HunDurchschnittshund proDer Besitzer demarke. Die muss er drauduziert jeden Tag circa 300 muss seinen ßen immer tragen. Gramm. Bei 8,6 Millionen Für Kampfhunde muss Hunden sind das über 2500 Hund offiziell der Besitzer meistens mehr Tonnen. Ein gigantischer anmelden – und Steuer bezahlen. In StarnBerg. In vielen Städten gibt Steuer für ihn berg bei München sind es es deshalb Tütenspender. bezahlen. zum Beispiel 1000 Euro im Dort können sich HundeJahr. Für diese Hunde gibt besitzer kostenlos kleine es weitere Regeln: ManPlastiktüten nehmen. Darin che Rassen darf man in kommt der Kot in den Müll. Wenn es keine Tütenspender gibt, muss Deutschland nicht besitzen. Bei anderen braucht der Besitzer eine offizielle Er- Herrchen oder Frauchen eine eigene Tüte laubnis – und ein Negativzeugnis. Dieses mitnehmen. dokumentiert die Unge�ährlichkeit des Nur bei blinden Menschen machen Tiers. Da�ür muss der Hund eine Prüfung ein paar Kommunen Ausnahmen. Manbestehen. Das Tier muss zeigen, dass es ei- che dieser Personen sind im Alltag mit nen freundlichen Charakter hat. Für diese sehr speziellen Hunden zu sehen: den potenziell ge�ährlichen Hunde Hunde gibt es au- Blindenhunden. Blindenhunden. Einer kostet circa 20 000 ßerdem spezielle Regeln, wann sie an die Euro. In Deutschland bezahlt ihn die Krankenkasse. Von ihr gibt es außerdem Leine müssen. Aber auch Besitzer anderer Rassen Geld �ür Futter und Tierarzt. Auch Steumüssen sich genau informieren: So ist der er muss �ür einen Blindenhund nicht Süden Deutschlands beim Thema Leine gezahlt werden. Denn er ist offiziell ein relativ liberal – der Norden aber sehr res- „medizinisches Hilfsmittel“. Hilfsmittel“. Anders als triktiv. So darf ein Hund in Bayern zum normale Hunde darf er überall hin. Das ist Beispiel meistens frei auf Waldwegen auch kein Problem: Blindenhunde sind so laufen – in Schleswig-Holstein aber nicht. gut trainiert, dass sie zum Beispiel in eiAußerdem gibt es natürlich Areale, die �ür nem Lebensmittelladen nie etwas berühHunde tabu sind. Dazu gehören Spielplät- ren. Jack Russell Terrier Lily muss natürze, Kirchen, Kindergärten, Schwimmbä- lich vor dem Supermarkt warten. Aber das der und Lebensmittelgeschäfte. ist kein Problem: Die Hundedame mag Claudia May Natürlich müssen Hundekinder zuerst die Sonne sowieso lieber. lernen, an der Leine zu laufen. Auch auf Kommandos reagieren sie nur, wenn der Besitzer das mit ihnen trainiert hat. Dabei Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 54.

WIE DEUTSCHLAND FUNKTIONIERT

zwar   hier: es stimmt, dass …

,

relativ   ziemlich ,

die H•ndin, -nen  weiblicher Hund ,

die H¢ndemarke, -n ≈ Metallstück mit mit der Steuernummer: Ein Hund trägt es am Hals. ,

der K„mpfhund, -e Hund von von einer speziellen Rasse: ≈ Man sagt, dass er aggressiv ist und vielleicht Menschen und andere Hunde verletzt. ,

(der K„mpf, ¿e   von: kämpfen =  hier: aggressiv sein und andere Hunde oder Tiere mit den Zähnen verletzen oder totmachen) ,

weitere (-r/-s)  andere (-r/-s) ,

die Re gel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist. ,

31

der Schaden, ¿   hier: Sache: Sie ist kaputtgegangen; Mensch: Der Hund hat ihn verletzt. ,

der Kot   Exkremente ,

entf¡rnen   hier: wegmachen und in den Müll tun ,

der D¢rchschnittshund, -e  ≈ normaler Hund ,

produzieren   machen ,

der Tütenspender,  ≈ kleiner Container: Darin sind Tüten. ,

k¶mmen   hier: getan werden müssen ,

das H¡rrchen, Mann: Er hat einen Hund. Hund. ,

bl“nd so, dass man nichts nichts sehen kann ,

die Ausnahme, -n Sache: Sie ist anders als normal; Regel ,

 L

die }nge�ährlichkeit   von: unge�ährlich = hier: so, dass er niemanden verletzt und nicht aggressiv ist

berühren   hier: mit dem Kopf oder Körper direkt an Dinge herangehen

die Leine, -n  dünnes, langes Stück aus Leder oder aus Plastik: Daran hält man einen Hund beim Spaziergang.

sowieso   hier: ≈ auch

,

,

(das Leder  ≈ Haut von Tieren) ,

(die Haut Organ: Es ist außen am ganzen Körper von Menschen und Tieren.) ,

s“ch informieren  sich Informationen holen ,

beim Thema …   hier: bei … als Inhalt von einer Debatte ,

das B¢ndesland, ¿er Teil von von einer �öderalistischen Republik ,

die H„ftpflichtversicherung, -en   hier: Versicherung: Sie zahlt, wenn ein Hund  jemanden verletzt oder etwas kaputt macht. ,

h„ften f ür   hier: zahlen müssen �ür ,

,

,

32   BLINDTEXT

   x    x    x    x   :    s    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

SPRACHTEST

33

Wie fit sind Sie in Deutsch? Testen Sie sich: Wie gut ist Ihr Deutsch? Mit diesen Aufgaben finden Sie die Antwort auf die Frage. Von Daniela Niebisch LEICHT MITTEL SCHWER

D

ie Frage beschäftigt jeden Lernenden immer wieder: Wie viel habe ich inzwischen gelernt? In diesem Test finden

Trotzdem brauchen Sie einen Computer oder ein Smartphone, um die Hörtexte zu diesem Test hören zu können. Die Links zu den Hörtexten finden Sie direkt bei

Sie �ür jedes Sprachniveau von A2 bis C1

den Höraufgaben.

Aufgaben zu vier verschiedenen Kompetenzen: Grammatik und Wortschatz, Le-

Lesen Sie bei Aufgaben zum Hör- und Leseverstehen zuerst die Fragen. Dann wissen Sie, worauf Sie sich beim Lesen

sen, Hören und schriftlicher/mündlicher Ausdruck. Natürlich können Sie nicht di-

und Hören konzentrieren müssen.

rekt testen, wie gut Ihr mündlicher Ausdruck ist. Aber Sie können sich in dieser Frage an den Resultaten der letzten Auf-

Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Und überlegen Sie nicht zu lange, bevor Sie eine Antwort wählen. Das hier ist keine

gabe zu jedem Sprachniveau orientieren. Nehmen Sie sich Zeit. Unter Stress ma-

Prüfung – es ist nur ein Test, mit dem Sie Ihr Sprachniveau einschätzen können.

chen Sie nur Fehler. Setzen Sie sich an ei-

Die Aufgaben werden schwerer und

nen ruhigen Ort, und lassen Sie sich auch nicht von Ihrem Smartphone ablenken.

schwerer. Wenn Sie nur noch sehr wenig verstehen, können Sie den Test beenden.

beschæftigen   hier: machen, dass man intensiv denken muss ,

inzw“schen  bis jetzt ,

das Sprachniveau, -s  ≈ Qualität der Sprachkenntnisse

 franz.

,

der W¶rtschatz   hier: alle Wörter von einer Sprache ,

der m•ndliche Ausdruck   Sprechen ,

¢nter   hier: bei ,

,

bevor

,

in der Zeit vorher

einschätzen  sich eine Meinung machen von ,

be¡nden   hier: aufhören mit ,

,

Kreuzen Sie an! (1)

Oje, Hamida! Ich habe ganz vergessen, (2) es im Moment eine Baustelle zwischen Pfaffing und Neudorf gibt. Du musst mit dem Bus weiterfahren. Steig bitte (3) Bus Richtung „Altstadt“, und fahr bis zur Endstation.

(4) ist der Bus inzwischen weg. Ich muss auf den nächsten warten. Es wird also später.

Macht nichts. Schreib mir,

überle gen   hier: ≈ intensiv denken

1.   A Aussage B Antwort C Durchsage

Hallo, Mona, mein Zug hat angehalten und �ährt nicht weiter. Ich habe aber die nicht verstanden. Jetzt weiß ich nicht, wie ich zu dir komme.

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    3    2    1    /    r    e    t    f    A  .    r    D   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

,

s“ch „blenken l„ssen   hier: die Konzentration verlieren

1. Eine Wegbeschreib Wegbeschreibung ung

Welche Antwort ist richtig: A, B oder C?

ehrlich   hier: ≈ so, dass man in der Frage des eigenen Könnens realistisch ist; auch: so, dass man seine eigenen Fehler auch wirklich als Fehler sieht

(5) du im Bus sitzt. Bis später!

2.   A dass B dort C ob 3. A im B in den C aus dem 4.   A Leider B Tut mir leid C Entschuldigung 5.   A wann B wenn   C wo

34   SPRACHTEST

Deutsch perfekt 10 / 2017

2. Höflich bitten

 Lesen Sie den Text, und kreuzen Sie an: Richtig (r) oder falsch (�)?

r f  1. Bei Mathilde Köhler gibt es verschiedene Preise �ür Currywurst.

FREUNDLICHKEIT IST BILLIGER! Essen Sie gern Currywurst? Dann müssen Sie ab sofort aufpassen, wie Sie Ihre Currywurst bestellen. Zumindest dann, wenn Sie die Wurst bei Mathilde Köhler kaufen. Sie hat nämlich eine besondere Preisliste: Bei einem unhöflichen „Currywurst!“ zahlen Sie �ür das Gewünschte drei Euro. Günstiger ist die Wurst, wenn Sie „Hallo, eine Currywurst.“ sagen. Dann bezahlen Sie 2,50 Euro. Für 2,20 Euro gibt es die Currywurst bei „Hallo, eine Currywurst, bitte.“. Und am billigsten ist es, wenn Sie Ihre Bestellung so formulieren: „Guten Tag, ich hätte gern eine Currywurst, bitte.“ Dann bekommen Sie die Wurst �ür zwei Euro. Aber warum diese Unterschiede beim Preis? „Manchmal kommen Leute an meinen Kiosk, bestellen ohne einen Gruß ‚Currywurst‘, legen wortlos das Geld hin und gehen wieder. Das hat mich gestört“, erzählt Frau Köhler. Und sind die Kunden böse wegen der Preise? „Nein“, lacht Frau Köhler. „Alle bestellen ihre Currywurst jetzt besonders freundlich.“

2. Die Currywurst Currywurs t ist am teuersten, wenn man unfreundlich ist. 3. Man spart zwei Euro, wenn man freundlich ist. 4. Es hat Frau Köhler nicht gefallen, dass manche Kunden unfreundlich waren. 5. Die Kunden ärgern sich über die neuen Preise.

3. Gespräch Gespräch unter Kollegen Kollegen Hörtext :  www.deutsch-perfekt.com/aufgabe3

Wo sind die Kollegen? 1. 2. 3. 4. 5.

Hören Sie das Gespräch einmal, und ordnen Sie zu! Über zwei Orte wird nicht gesprochen.

Herr Schmidt Frau Richter Laura, die Praktikantin Herr Schramm Frau Goller, die Chefsekretärin

4. Danke sagen

A B C D E F G

zu Hause im Kopierraum im Lager gegenüber dem Chefbüro Chefbüro in seinem Büro im Computerraum im zweiten Stock

Setzen Sie die Textteile dort ein, wo sie passen!

eine super Idee – Es ist nur schade – und das Geschenk gefreut – und freue mich schon – wie nett von Euch

Liebe Kollegen, (1), dass Ihr an meinen Geburtstag gedacht habt. Ich habe mich sehr über die Glückwünsche (2). Der Krimi war (3) von Euch. Ich liebe nämlich Krimis (4) aufs Lesen. (5), dass wir mit dem aktuellen Projekt so viel Arbeit haben. Das Buch muss leider noch warten. : (  Viele Grüße Marvin

   t    n    u    H    r    o    v    e    r    T  ,    g    n    i    k    c    o    t    s    e    u    l    b  ,    a    l    a    m    u    j    i    l    u    u    t   :    s    o    t    o    F   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    3    2    1    r    e    t    f    A    t    D   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

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SPRACHTEST

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6. Vorschr Vorschriften iften

Was ist richtig?

Lesen Sie den Text, und kreuzen Sie an!

Platzordnung des Campingplatzes Schönmühl 1. An- und Abmeldung

Bei Ankunft meldet sich der Gast an der Rezeption. Es ist ein gültiges Identitätspapier zu zeigen. Vor dem endgültigen Verlassen Verlassen des Platzes meldet sich der Gast wieder ab. Die Abreise muss bis 10:00 Uhr erfolgen. 2. Sicherheit

Auf dem Campingplatz darf nur im Schritttempo gefahren werden. Offenes Feuer ist verboten. Grillen ist nur mit einem geeigneten Grillgerät gestattet. 3. Ordnung und Sauberkeit

5. Schönheitstip Schönheitstipps ps fürs Haar

 Setzen Sie die passenden Wörter an der richtigen Stelle ein! Achtung: Zwei Wörter passen nicht! da�ür – damit – danach – auf – �ür – um – von

Die Wasch- und Toilettenräume Toilettenräume sind sauber zu halten. Der Müll ist getrennt zu entsorgen. Am Müllplatz stehen eine Restmülltonne, ein Glascontainer, eine Papiertonne, Plastiksäcke und ein Komposthaufen Komposthaufen zur Verfügung. 4. Ruhezeiten

Mittagsruhe: 13:00 - 15:00 Uhr Nachtruhe: 23:00 - 07:00 Uhr In diesen Zeiten dürfen keine Fahrzeuge auf dem Platz bewegt werden. Radios und Fernsehgeräte sind so leise zu stellen, dass sie andere Gäste nicht stören. Auch laute Unterhaltungen sind zu vermeiden. 5. Tiere

Haare waschen ohne Shampoo – ein Trend Vor allem Frauen verzichten immer häufiger (1) ein Shampoo. Ein Grund da�ür ist, dass Shampoos voll mit chemischen Substanzen sind, die schlecht �ür das Haar sein können. (2) schöne und gesunde Haare zu haben, ist tatsächlich kein Shampoo nötig. Eine Alternative ist zum Beispiel die Verwendung (3) Natron. Mischen Sie ein bis vier Teelöffel Natron mit ein bis zwei Gläsern warmem Wasser. Rühren Sie gut um, (4) die Mischung homogen wird. Verteilen Sie nun die Natronlösung im Haar, und lassen Sie sie kurz einwirken. (5) gut mit Wasser ausspülen.

Hunde müssen an der Leine geführt werden. Der Tierbesitzer hat dafür zu sorgen, dass andere Gäste durch das Tier nicht gestört werden.

1. Man muss … A einen Pass oder Ausweis dabeihaben. B am Mittag abreisen.

4. Nachts soll man … A das Auto außerhalb des Platzes parken. B keinen Lärm machen.

2. Auf dem Campingplatz … A muss man langsam fahren. B darf man nicht grillen.

5. Hunde sind auf dem Campingplatz … A erlaubt. B verboten.

3. Man muss seinen Müll Müll … A wieder mitnehmen. B in die richtigen TonTonnen/Container werfen.

36   BLINDTEXT

7. Gespräch unter Nachbarn Hörtext: www.deutsch-perfekt.com/aufgabe7

 Hören Sie das Gespräch einmal, und kreuzen Sie an: Richtig (r) oder falsch (�)? r f  1. Der Nachbar gibt der Nachbarin einen Rat zu ihren Tomaten. Tomaten. 2 . Der Ehemann der Nachbarin ist Programmierer Programmierer von Beruf. 3. Der Nachbar ist Großvater. 4. Die Nachbarin weiß genau, was sie am Wochenende Wochenende machen wird. 5. Der Nachbar bietet seiner Nachbarin Nachbarin Fisch an.

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8. Sich einigen einigen

10. Gesünder mit mit E-Zigarette? E-Zigarette?

Was passt?

Lesen Sie den Text, und notieren Sie, wie der Autor die folgenden Fragen beurteilt: positiv oder negativ/skeptisch?

Markieren Sie!

 Am Wochenende soll es richtig schönes Herbstwetter geben. Wir könnten wandern gehen. Was soll das? / Was meinst du? (0) Du hast recht. / Muss das sein?  (1) Wir haben in den letzten Wochen schon so viel unternommen. Lass uns doch / Wollen wir (2) einfach mal die Sonne auf dem Balkon genießen. Das ist doch langweilig. Ich habe keine Lust / einen anderen Vorschlag (3): Wie wäre es mit einer Radtour um den Ostersee? Da kommen wir auch am Café Pückler vorbei.  Ich würde wirklich lieber / Ich finde das besser (4) einmal gar nichts machen. Kannst du nicht allein fahren?  Ach bitte, komm doch mit. Allein macht es keinen Spaß.  Ich bin da�ür. / Na gut. Einverstanden.  (5)

37



9. Ein Bewerbungsbrief

 Korrigieren Sie den Brief, indem Sie die richtige Form oder einen anderen, richtigen Ausdruck auf die Zeilen unten schreiben! Es gibt immer nur einen Fehler pro Absatz.

(0) Sehr geehrten Damen und Herren,

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    f    a    r    g    o    m    o    t  ,    t    n    u    H    r    o    v    e    r    T   :    s    o    t    o    F   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    3    2    1    r    e    t    f    A    r    D   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

(1) durch das Jobcenter bin ich auf Ihr Stellenangebot aufmerksam geworden und bewerbe mich heute bei Sie. (2) Nach meiner Ausbildung zum Krankenpfleger habe ich in einer Klinik viel Erfahrung ausgeübt. (3) Dabei habe ich bemerkt, dass ich medizinische Hilfsgeräte nicht nur nutzen will, aber mich auch �ür ihre Funktionsweise interessiere. (4) Wann ich arbeitslos wurde, habe ich mich daher zu einer Weiterbildung in Medizintechnik entschlossen. Meine Kenntnisse konnte ich bereits im Rahmen zweier Praktika anwenden. (5) Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch wurde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen

  Jannis Papadakis Papadakis

0. 1. 2. 3. 4. 5.

geehrte

DAMPFEN STATT RAUCHEN � DIE E�ZIGARETTE Dass Rauchen der Gesundheit schadet, stellen auch Raucher nicht infrage. Einige Raucher steigen deshalb auf die E-Zigarette um. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Dampf der E-Zigarette enthält weder Teer noch Kohlenmonoxid oder andere Giftstoffe. Nur der Suchtstoff Nikotin bleibt, doch dessen Menge kann der Dampfer nach Wunsch dosieren und sogar bis auf null herunterfahren. Damit ist das Hauptargument �ür den Umstieg auf die E-Zigarette ganz klar die Gesundheit. Auch die Familie, Kollegen und Freunde dürften sich freuen: Ihre Gesundheit wird nicht mehr durch Passivrauchen ge�ährdet, volle Aschenbecher und achtlos weggeworfene Zigarettenkippen gehören der Vergangenheit an. Überdies hat sich gezeigt, dass Dampfer nach der nötigen Anfangsinvestition �ür das Gerät preiswerter fahren als Raucher. Auf Dauer kann hier ordentlich gespart werden. Kann man mit dem Dampfen vom Rauchen loskommen? Viele Raucher erhoffen sich das. Sie haben Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis oder Globuli ausprobiert. Erfolglos. Denn diese „Hilfsmittel“ geben nicht das Ge�ühl der Entspannung, welches durch das Halten der Zigarette sowie das Ein- und Ausatmen von Rauch bzw. Dampf entsteht. Dass das Aufhören mit der E-Zigarette endgültig gelingt, ist aber eher unwahrscheinlich. Ob gewöhnliche Zigarette oder E-Zigarette: Am Ende entscheiden der Wille und die Disziplin über den Erfolg.

Wie beurteilt der Autor des Textes …

1. die Auswirkungen Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit im Vergleich zum Rauchen? 2. den Einfluss des Dampfens auf die Mitmenschen und die Umwelt im Vergleich zum Rauchen? 3. die Kosten �ür das Dampfen im Vergleich zum Rauchen? 4. die E-Zigarette als Mittel zur Raucherentwöhnung? 5. andere Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören? aufzuhören ?

38   SPRACHTEST

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12. Eine Meinung Meinung äußern äußern

Welche Ausdrücke passen alternativ statt der fett gesetzten Wörter? Ordnen Sie zu, indem Sie den Buchstaben an der richtigen Stelle notieren! A vertreten die Meinung – B zustimmen – C man darf vermuten – D sind überzeugt davon – E können sich nicht vorstellen 1. Es ist anzunehmen, dass durch die Digitalisierung zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen werden. Auffassung, dass es daher in 2. Einige Experten sind der Auffassung Zukunft ein bedingungsloses Grundeinkommen geben müsse. 3. Andere bezweifeln, dass die Entwicklungen so negativ sein werden. 4. Sie können den Besorgten nur recht geben, dass in vielen Tätigkeitsfeldern Roboter ihren Einsatz finden werden. 5. Doch sie sind sich sicher  dass neue Tätigkeitsfelder entstehen werden, die nicht-digitalisierbare Kompetenzen erfordern. ,

13. TV-Debatt TV-Debatte e

 Ordnen Sie zu! 11. Gespräch Gespräch an der Universität Universität Hörtext:  Hörtext:   www.deutsch-perfekt.com/aufgabe11

Hören Sie ein Gespräch. Sie hören das Gespräch nur einmal. Notieren Sie beim Hören die Antworten auf die Fragen 1 bis 5. Notieren Sie Stichwörter, also nur einzelne Wörter, die das Wichtigste zum Inhalt haben. 0. Weshalb geht die Studentin in die Sprechstunde des Angestellten? 1. Welche zwei Fächer Fächer studiert die Studentin? 2. In welchem Land wollte sie die Auslandssemester ursprünglich machen? 3. Warum möchte sie nun doch in Deutschland bleiben? 4. Welche zwei Optionen schlägt der Mann vor? 5. Welche Dokumente braucht sie �ür den Antrag außer ihren Leistungsnachweisen? 0. 1. 2. 3. 4. 5.

Hat Fragen zu ihrem Auslandsjahr 

1. In der TV-Debatte wurde hitzig über soziale Gerechtigkeit …. 2. Die Parteien haben sich gegenseitig Untätigkeit … 3. Die einzige Frau in der Runde wurde immer wieder … 4. Doch sie ließ sich nicht … 5. Sie konnte ihren Standpunkt daher dennoch … 6. Von den Fernsehzuschauern wurde die Debatte als zu unsachlich …

A bewertet. B einschüchtern. C vorgeworfen. D gestritten. E unterbrochen. F deutlich machen.

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SPRACHTEST

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14. Pauls Weltre Weltreise ise

 Lesen Sie den Text! Zu welchen der �ünf Themen gibt es darin Aussagen? Notieren Sie zu den Themen die passenden Stichwörter aus dem Text! 1. Grund �ür die Reise

herausfinden, mit wie wenig Geld man auskommen kann; 2. Reiseg Reisegepä epäck ck Über eine Weltreise ohne Geld hatte ich lange nachgedacht. Es hat mich gereizt, herauszufinden, mit wie wenig Geld man auskommen kann. Es sollte außerdem ein Experiment sein, mit den Einheimischen in Kontakt treten zu müssen. Ohne Geld ist man schließlich auf die Hilfe anderer angewiesen. Das hat großartig geklappt: Ich wurde überall herzlich aufgenommen. Nur ein reicher Yachtbesitzer, Yachtbesitzer, der mich von Marbella zu den Kanarischen Inseln mitnahm, konnte meine Beweggründe nicht nachvollziehen. Ich glaube, er empfand mich als Angriff auf seinen Lebensstil. Luxus darf man auf so einer Reise nicht erwarten: Ernährt habe ich mich in erster Linie von weggeworfenen Lebensmitteln und dem, was freundliche Menschen mir gegeben haben. Und auch beim Schlafplatz darf man nicht zimperlich sein: Vom harten Straßenpflaster in der Großstadt bis zum Ziegenstall war alles dabei.

3. Reaktionen der Menschen

4. Gefa Gefahr hren en

5. Unte Unterkü rkünft nftee

15. Das deutsche Schuls Schulsyste ystem m Hörtext: www.deutsch-perfekt.com/aufgabe15

 Hören Sie den Informationstext einmal, und ergänzen Sie die fehlenden Informationen!

   m    o    c  .    s    o    t    o    h    p    k    c    o    t    s    i    /    s    e    g    a    m    i    y    t    t    e    g   :    s    o    t    o    F   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    3    2    1    r    e    t    f    A    r    D   :    n    e    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Deutsche Kinder kommen üblicherweise im Alter  zwischen fünf fünf und sieben Jahren (0) in die Schule. Der höchste mögliche Schulabschluss ist (1). Das Schulsystem teilt die Kinder vergleichsweise früh in verschiedene Schulformen auf. Das wird oft kritisiert. Den Kritikern zufolge entsteht daraus (2). Für die Schulen ist nicht der Bund zuständig, sondern es ist Aufgabe der Kultusministerien der (3), sich darum zu kümmern. Letztere entwickeln auch die Lehrpläne und bezahlen (4). Die obligatorische Schulzeit beträgt in Deutschland (5).

16. Eine Grafik Grafik erklären erklären

 Ergänzen Sie den Text! Die Grafik zeigt die E r g e b n i s s e (0) einer U t s ch (1) zum Thema Konsum. Daraus g h v r (2), dass die meisten Deutschen Lebensmittel nach wie vor am liebsten bei Discountern kaufen. Ja, es lässt sich sogar b o ch (3), dass die Liebe zu billigen Lebensmitteln gestiegen ist. A f l d (4) ist auch die Popularität von Bonusprogrammen: Drei Viertel der Deutschen nutzen eins. Was den Onlinehandel b t f t (5), so muss man differenzieren: Lebensmittel werden bisher nur selten im Internet bestellt, Kleidershopping ist dagegen überaus beliebt.

40   BLINDTEXT

Deutsch perfekt 10 / 2017

Und? Wie gut waren Sie?

zus„mmenzählen ein Resultat aus aus mehreren Zahlen machen ,

die Tab¡lle, -n ≈ Register von von Zahlen oder Daten

Kontrollieren Sie jetzt Ihre Lösungen. Für jede richtige Antwort bekommen Sie einen Punkt. Zählen Sie Ihre Punkte �ür jede Aufgabe zusammen, und schreiben Sie die Punkte unten in die Tabelle!

,

 gemäß dem Gemeinsamen europäischen Refer¡nzrahmen so, wie die Kriterien Kriterien von dem Gemeinsamen europäischenReferenzrahmen sagen ,

(der Gemeinsame europäische Refer¡nzrahmen Empfehlung zur Klassifizierung und zum Vergleich europäischerSprachtests) ,

Lösungen:

1. 1C 2A 3B 4A 5B

3. von 4. damit 5. Danach

2. richtig: 1, 2, 4 falsch: 3, 5

6. 1A 2A 3B 4B 5A

3. 1E 2G 3B 4C 5D

8. 1. Muss das sein? 2. Lass uns doch 3. einen anderen Vorschlag 4. Ich würde wirklich lieber 5. Na gut. Einverstanden.

5. 1. auf 2. Um

14. 1. mit den E inheimischen in Kontakt treten (müssen) 3. überall herzlich aufgenommen; ein reicher Yachtbesitzer … konnte (seine) Beweggründe nicht nachvollziehen 5. alles vom harten Straßenpflaster (in der Großstadt) bis zum Ziegenstall

(Schwere) Erkrankung

der Mutter 4. Sich beurlauben lassen / Beurlaubung, mit dem Auslandsstudium (noch etwas) warten 5. Bestätigung des Arztes der Mutter / Arztbestätigung, Studienbescheinigung

10. 1. positiv 2. positiv 3. positiv 4. negativ/skeptisch 5. negativ/skeptisch negativ/skeptisch

7. richtig: 1, 2, 3 falsch: 4, 5

4. 1. wie nett von Euch 2. und das Geschenk gefreut 3. eine super Idee 4. und freue mich schon 5. Es ist nur schade

(sehr) krank (geworden) /

9. 1. Ihnen 2. gesammelt 3. sondern 4. Als 5. würde

11. 1. Internationale Betriebswirt  schaftslehre, Spanisch 2. (In) Chile 3. (Ihre) Mutter ist

12. 1C 2A 3E 4B 5D

die Lehrer 5. neun oder zehn Jahre 16. 1. Untersuchung 2. geht hervor 3. beobachten 4. Auffallend 5. betrifft

15. 1. das Abitur 2. soziale Ungleichheit 3. (einzelnen) (Bundes-) Länder 4. das Lehrpersonal /

13. 2C 3E 4B 5F 6A

Ihr Resultat: Aufgabe

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

Gesamt

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

80

Meine Punkte Mögliche Punkte

So gut ist Ihr Deutsch gemäß dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen:

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    3    2    1    r    e    t    f    A    r    D   :    n    e    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Punkte

Niveau

0 - 11

unter A2

12 - 20

A2

21 - 30

A2+

31 - 40

B1

41 - 50

B1+

51 - 60

B2

61 - 70

B2+

71 - 80

C1

   x    x    x    x   :    s    o    t    o    F

ATLAS DER ALLTAGSSPRACHE

Deutsch perfekt 10 / 2017

41

LEICHT

○ HAMBURG

Abwasch Aufwasch Abwäsche ○ BERLIN

sie tun abwäschen

○ HANNOVER

’s Gschirr machen abspülen spülen

○ LEIPZIG ○ KÖLN

○ FRANKFURT

○ STUTTGART

○ WIEN ○ MÜNCHEN

○ SALZBURG ○ BASEL

○ ZÜRICH

○ GRAZ

○ GENF

Wo spricht man wie? Das Reinigen des Geschirrs

Wie heißt das, wenn Menschen nach dem Essen von Hand Teller, Tassen und Gläser reinigen? In Deutschland, Österreich und der Schweiz sagen die meisten dazu: Sie machen den „Abwasch“.    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    e    v    i    h    c    r    A      A    S    x    C    x   :    x    n    x    o    x    i    t    x   :    a    r    s    t    o    s    t    u    o    l    l    F    I

Das Verb dazu heißt „abwaschen“: Man wäscht also das dreckige Geschirr ab. So sagt man fast überall zu dieser Aufgabe – mit wenigen Ausnahmen: In Nordhessen, Thüringen und Sach-

sen machen die Deutschen auch den „Aufwasch“. Und im Süden und im Westen der deutschsprachigen Schweiz gibt es die Variante „Abwäsche“. Im Süden der Schweiz benutzt man statt „Abwäsche machen“ öfter das Verb „abwäschen“.

Quelle: Atlas zur deutschen Alltagssprache (Elspaß/Möller)

Man sagt dann „sie tun abwäschen“ oder „sie wäsche ab“. An manchen Orten im Westen Deutschlands und an der deutsch-österreichischen Grenze sagen die Menschen auch „spülen“, wenn sie das Geschirr sauber machen. Weniger oft hört man „abspülen“ – zum Beispiel zwischen Würzburg und Erfurt. Was bei der Reinigung des Geschirrs früher Luxus war, ist heute Standard: Rund 55 Prozent der deutschen Haushalte benutzen �ür schmutzige Teller und Tassen eine Spülmaschine. Aber Vorsicht: Nicht verwechseln darf man die Spülmaschine und die Waschmaschine. Die erste spült das dreckige Geschirr, die zweite wäscht die schmutzige Kleidung.

v¶n H„nd  mit der Hand ,

dr¡ckig

,

m

schmutzig

die Ausnahme, -n Sache: Sie ist ist anders als normal. ,

st„tt …   hier: … benutzt man nicht, aber … ,

der Haushalt, -e   hier: ≈ Personen: Sie leben zusammen in einer Wohnung oder in einem Haus. ,

verw¡chseln   hier: keinen Unterschied machen zwischen ,

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WÖRTER LERNEN

Deutsch perfekt

10 / 2017

In der Oper LEICHT PLUS





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1 die Loge, -n franz.

6 die (Opern-)Sængerin, -nen

10 die Zuschauer Pl. (auch: das Publikum)

3 der Vorhang, ¿e

7 der Orch¡stergraben, ¿

11 das Progr„mmheft, -e

4 das Bühnenbild, -er (auch: die Kul“sse, -n)

8 das Park¡tt, -e/-s

2 der Leuchter, -

5 die Bühne, -n

9 der Dirig¡nt, -en

12 der S“tz, -e 13 der R„ng, ¿e

1. Es geht bald los

2. In der Oper

Quentin und Regina gehen in die Oper. Was machen sie, bevor die Vorstellung losgeht? Und was gibt es alles zu sehen? Setzen Sie ein!

Was machen die Leute?

Programmheft – Parkett – Rang – Garderobe – Loge – Sitze – Bühne 1. Sie geben ihre Jacken an der Garderobe ab. 2. Im Foyer holen sie sich ein . 3. Sehr gute Plätze sind unten im , nämlich die in der Nähe der . 4. Regina sieht zwei prominente Gäste in einer  sitzen. 5. Quentins Freunde hatten nicht genug Geld, um neben ihm und Regina im Parkett zu sitzen. Sie haben Plätze oben im zweiten .

Verbinden Sie!

1. Die Opernsänger stehen auf der Bühne und 2. Der Dirigent steht im Orchestergraben Orchestergraben und 3. Die Musiker sitzen auf  ihren Plätzen und 4. Das Publikum hört und schaut zu und 5. Die Garderobenfrau Garderobenf rau

A spielen auf ihren InstruInstrumenten. B applaudiert am Ende der Vorstellung. C gibt den Zuschauern nach der Vorstellung ihre Jacken und Mäntel zurück. D dirigiert das Orchester. E singen ihre Arien.

Lösungen:

   C   5   B    4   A   3   D   2   E   1  .  2

  g   n   a    R .  5   e  g    o    L .   4   e  n   h   ü    B ,  e   z   t i  S ,  t   t  e   k   r  a    P .  3   t   f  e  h    m    m   a   r  g    o   r    P .  2  .  1

   r    e    g    n    i    z    r    e    W    e    k    l    i    S   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Deutsch perfekt

ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

10 / 2017

Übung macht den Meister

D-A-CH-Menschen

2. Fraue rauen n

Das heißt: Durch viel Training wird man sehr gut in einer Sache. Diese Übungen zu verschiedenen Texten aus dem Heft machen Sie fit in Deutsch!

Seite 76

Fränzi Kühne erklärt im Interview, warum ihrer Meinung nach eine Frauenquote nötig ist. Bilden Sie andere Komposita mit „Frauen-“, und ergänzen Sie in der richtigen Form! Parkplatz – Tag – Abend – Sache – Haus

1. Diäten und Schönheitsoperationen Schönheitsopera tionen sind längst nicht mehr nur . 2. In manchen Parkgaragen gibt es spezielle Frauenparkplätze , damit Frauen nicht weit weg vom Aufzug parken müssen. 3. Nein, Udo, du kannst leider nicht mitkommen. Susanne, Jana und ich machen heute einen . 4. Frauen, die große Probleme haben, finden Schutz und Hilfe in einem . Mein erstes Jahr

1. Trennbare Verben

Seite 25

Gloria Shio mag nicht alles an Hamburg. Aber sie mag zum Beispiel die Parks. In den warmen Monaten finden dort sogar Konzerte statt. Kennen Sie diese trennbaren Verben? Ergänzen Sie in der richtigen Form! hinsetzen – mitarbeiten – ausruhen – heimgehen – anfangen

1. In Deutschland ist es nicht leicht, mit Fremden ein Gespräch .

5. Der internationale internationa le am 8. März gefeiert.

wird jedes Jahr

Kolumne

3. Alles verstanden?

Seite 69

In der Prüfung Goethe-Zertifikat Goethe-Zertifikat B2, Lesen, Aufgabe 3, sollen Sie einen Text lesen und verstehen, welche Meinung der Autor oder die Autorin hat. Üben Sie hier! Lesen Sie die Kolumne, und kreuzen Sie an! Wie beurteilt Alia Begisheva diese verschiedenen Dinge? Wie beurteilt die Autorin des Textes …

2. Manchmal setzt sich eine Person schnell auf einen anderen Platz, wenn ich mich . 3. Trotzdem ge�ällt mir die Stadt. In den Parks zum Beispiel ich mich gern . 4. In Tansania junge Frauen um 18 Uhr , weil die Eltern das so wollen. In Deutschland kann ich tun, was ich möchte. 5. In Hamburg entwicklung

ich in der Gemeinde.

positiv negativ/skeptisch negativ/ske ptisch

1. deutsche Verkehrsschilder? 2. das Lesen von mehrstöckigen Verkehrsschildern? 3. die Absicht der Deutschen mit ihren Schildern? 4. das schnelle Lesen von Schildern bei Nässe?

Lösungen:    t    m   i    d    i    e   n    s    n    h    s    e    u    e    h   m    c    e    b   a   g    a    g   e   u    a  …    a    h  …    t    a    s    n   z    n   n    n   n   e    a   t  …   n   e    t    f    i    e    e    e    e    e    u   s    e   e    u    u   u   u    a   a    z   i    b    a   r    n   h   h   r    a   r    r    r    n   h   u   e    g    F   F    r    a    a  .  .  .  .    F   F  .  .  .  .  .    1  .    2   3   4   5    2   1  .    3   4   5    1

  :    h    c    s    i    t    p    5   e  ,    k    s    3   /   :    v    v   i    i    t    t    a   4    i    s    g  ,  .    o   e   2  ,    3   p   n   1

5. die Verständlichkeit des Bildes auf dem Hinweisschild zum Abschleppen?

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GRAMMATIK

Deutsch perfekt 10 / 2017

Setzen Sie sich! Im Deutschen gibt es verschiedene Wörter dafür, wenn man sagen will, wo etwas ist, und dafür, wenn man erklärt, wohin man etwas tut. Kennen Sie die Aktions- und Positionsverben? LEICHT PLUS AUDIO

sitzen – (sich) setzen Das Verb „sitzen“ ist ein Positionsverb, also ein Verb des Zustands. Es bedeutet, dass man seine Position im Moment nicht ändert. Nach dem Sitzplatz fragt man mit: Wo? Wo? Der Sitzplatz steht nach der Präposition im Dativ: Wo sitzt der Mann? Der Mann sitzt schon seit einer Stunde auf der Parkbank.

Das Verb „(sich) setzen“ ist ein Aktionsverb, also ein Verb des Vorgangs. Es bedeutet, dass man sich oder etwas anderes im Moment erst in Richtung auf einen Platz bewegt. Wenn diese Bewegung zu Ende ist, ist der Vorgang von „(sich) setzen“ vorbei. Nach dieser Bewegung fragt man mit: Wohin? Das Ziel der Aktion steht nach der Präposition im Akkusativ: Wohin setzt sich Johanna? Sie setzt sich gerade auf den Stuhl.

liegen – (sich) legen Das Positionsverb „liegen“ bedeutet, dass man/etwas schon an einer Stelle ist. Das dazu passende Fragewort ist: Wo? Der Platz steht nach der Präposition im Dativ: Wo liegt meine Brille? Deine Brille liegt auf dem Wohnzimmertisch.

Das Aktionsverb „(sich) legen“ wird verwendet, wenn man/etwas sich durch eine Veränderung der Position an einen Platz bewegt. Das dazu passende Fragewort ist: Wohin? Das Ziel der Aktion steht nach der Präposition im Akkusativ: Wohin legt sich die Katze? Sie legt sich aufs Sofa.

stehen – (sich) stellen Das Positionsverb „stehen“ bedeutet, dass man/etwas die Position nicht ändert. Man/Es bleibt an einer Stelle. Wo? Und der Platz steht nach der Danach fragt man mit: Wo? Präposition im Dativ: Wo steht mein Glas? Es steht auf dem Küchentisch.

Das Aktionsverb „stellen“ bedeutet, dass man/etwas die Position ändert. Danach fragt man mit: Wohin? Das Ziel der Bewegung steht nach der Präposition im Akkusativ: Wohin stellst stell st du den Gartenstuhl? Ich stelle  ihn in die Sonne.

Tipp Die Verben „stehen“, „liegen“ und „sitzen“ beschreiben ein Resultat und sind unregelmäßig: ich stehe – ich stand – ich habe  gestanden  gestanden ich liege – ich lag – ich habe  gelegen ich sitze – ich saß – ich habe gesessen  gesessen

Tipp Die Verben „stellen“, „(sich) legen“ und „(sich) setzen“ beschreiben eine Aktion und sind regelmäßig: ich stelle – ich stellte – ich habe gestellt  gestellt ich lege – ich legte – ich habe  gelegt ich setze mich – ich setzte mich – ich habe mich gesetzt

   r    e    g    n    i    z    r    e    W    e    k    l    i    S   :    n    e    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Deutsch perfekt 10 / 2017

GRAMMATIK

1. Nach dem Ausflug

3. Zustand oder Vorgang?

a) Familie Schulz kommt nach einem Wochenendausflug nach Hause. Ergänzen Sie „setzen“, „stellen“ oder „legen“ in der passenden Form!

sitzen – liegen – stellen – setzen – stehen (3x) – legen (2x)

1. Valerie

das Auto in die Garage.

1.

2. Heiner

das Baby ins Bett.

die Lottozahlen in der Zeitung?  Ich weiß es nicht. Schau doch nach. Die Zeitung habe ich auf den Küchentisch .

2.

Ich schon seit heute Morgen vor dem Computer. Ich habe schon Kopfweh davon. Jetzt dich doch mal kurz in den Sessel, und mach eine Pause!

3.

Oh, wir können hier nicht parken. Hier wir im Parkverbot! Aber wohin soll ich das Auto denn sonst ? Hier ist kein anderer Parkplatz frei.

4.

Gestern ging es mir so schlecht. Ich hatte hohes Fieber und konnte kaum mehr . Deshalb habe ich mich dann gleich wieder ins Bett . Vielleicht hast du eine Grippe? Du solltest auf jeden Fall ein paar Tage im Bett bleiben.

3. Oma

setzt

4. Opa die Terrasse.

sich aufs Sofa und sieht fern.

 Ergänzen Sie die Verben in der richtigen Form!

die schmutzigen Schuhe auf

b) Ergänzen Sie „sitzen“, „stehen“ oder „liegen“ in der passenden Form! 1. Das Baby

im Bett und schläft.

2. Heiner Zeitung.

am Küchentisch und liest

3. Oma

am Herd und kocht.

4. Valerie Badewanne.

mit einem Buch in der

2. Ein schönes Arbeitszimmer Was passt?

Markieren Sie!

1. Ich habe viele Pflanzen in mein / meinem Arbeitszimmer gestellt. 2. Auf meinen / meinem Schreibtisch steht ein Foto von meinen Kindern. 3. Oft sitze ich ans / am Fenster und schaue hinaus. 4. Manchmal setze ich mich in den / im Sessel, der in die / in der Ecke steht, und denke über Projekte nach. 5. Oder ich lege meine Füße auf den / auf dem  Schreibtisch und höre ein bisschen Musik.

Lösungen:

   t    t    t    t    l    l    t    t    h   g    l    l    t    e    g   z    g   t    t    e    e    i    t    e    t    e    i    )    s    i    s    )    e    l    l    s    s    a  .  .  .    b   l  .  .  .  .    2    1    1    2    4   1    1    3   4

   r    e    d    n    i  ,    n    m    n   e    e    e   d    n    n   i    i    d    f    e    e   m   n   u    m   a    i    a  .  .    m  .  .  .  .    2   3    4   5    2   1

 ,    t    n   t    g    g    e    l    l    e    e    l    l    e    z    e    t    e    g   t    s    g  ,    e  ,  ,    s    n    n    n  ,    e   e    e    e    h   z    h   h   n    e    e    t    e    t    t    e    t    i    s    s    s    g  .  .  .    e  .    S  .    2    3   1    3   4   i    l

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DEUTSCH IM BERUF

Deutsch perfekt 10 / 2017

Der Blick in die Welt Durch die Globalisierung sind interkulturelle interkulturelle Kommunikation und internationale Zusammenarbeit ein wichtiger Teil des Arbeitsalltags geworden. Auch in Ihrem Job? SCHWER PLUS

K

Länder, andere Sitten“? In fast al-

Wenn Sie in Deutschland arbeiten, ist es also gut, nicht nur die deutsche Ar-

len Unternehmen arbeiten heute

beitskultur zu verstehen. Es ist auch von

Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen. Aber wo verschiedene Kom-

Vorteil, sich Ihre eigene Kultur und die Kulturen anderer Mitarbeiter bewusst

munikationsstile und Arbeitsweisen aufeinandertreffen, kann es schnell Missverständnisse und vielleicht sogar Konflikte

zu machen – vor allem bezüglich der Fra-

geben. Kein Problem �ür Arbeitnehmer, die sich mit interkultureller Kommuni-

ne Ihrer Kultur, die �ür Sie ganz normal

ennen Sie den Ausdruck „Andere

kation auskennen.

Andere Kulturen verstehen Allgemein kulturell sensibel zu sein, ist heutzutage eine wichtige Fähigkeit.

ge, wie diese auf die Deutschen wirken. Denn �ür die Kollegen können Phänomesind, sehr merkwürdig sein. Sind Sie vielleicht der Teamleiter einer

interkulturellen Arbeitsgruppe? Dann sensibilisieren Sie Ihr Team unbedingt �ür kulturelle Unterschiede, um eine gute Zusammenarbeit möglich zu machen.

das Unternehmen,   Firma

heutzutage  in der Gegenwart

die [rbeitsweise, -n ≈ Methode, wie man arbeitet

die Fähigkeit, -en   Können; Talent; hier: Kenntnisse

kultur¡ll sensibel ≈ so, dass man genau genau überlegt, wie man mit Menschen aus einer anderen Kultur spricht und auf sie reagiert

s“ch bew¢sst m„chen  ≈ nachdenken über

,

,

,

,

,

,

bezü glich ≈ im Zusammenhang Zusammenhang mit ,

sensibilisieren   hier: machen, dass man über ein Thema nachdenkt ,

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    s    e    g    a    m    i    r    f   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Deutsch perfekt 10 / 2017

DEUTSCH IM BERUF

Unterschiedliche Kommunikationsstile In manchen Ländern wird eher indirekt kommuniziert, die Deutschen dagegen sind direkt. Auf eine klare Frage gibt es eine klare Antwort. In Deutschland gilt das als ehrlich und professionell. Aber Achtung! Viele Deutsche verstehen nonverbale Signale, die Menschen aus anderen Kulturen oft ver wenden, nicht. Sie ignorieren also die Situation, in der etwas gesagt wird. Denken Sie deshalb daran: Nur das, was Sie sagen, wird auch verstanden! Sind Sie damit einverstanden? einverstanden? Ja, wenn Sie mir bis Freitag ein Ergebnis zeigen können, dann machen wir das so.

Sagen Sie außerdem klar Nein, wenn Sie etwas nicht wollen. Und erklären Sie, warum Sie es nicht wollen. Das wirkt professionell: Nein, ich finde nicht, dass das der beste Lösungsansatz ist. Wir sollten vielleicht lieber …, weil …

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Sagen Sie Ihre Meinung klar und offen, auch in Verhandlungen. Vage Aussagen oder Andeutungen sind in der deutschen Arbeitswelt nicht populär: Das könnten wir alles mit einem höheren Budget umsetzen. Das Budget �ür dieses Jahr ist aber ausgeschöpft. Da können wir leider nichts machen.

In Deutschland konzentriert man sich in beruflichen Gesprächen vor allem auf den geschäftlichen Teil. Die Small-Talk-Phasen sind oft kürzer als in anderen Ländern. Respektieren Sie die persönlichen Grenzen, und stellen Sie am besten keine sehr persönlichen Fragen. Sprechen Sie im Small Talk nicht über Politik,

Religion, Geld, persönliche persönliche Probleme oder schwere Krankheiten: Hatten Sie ein schönes Wochenende? Ja, und Sie? Danke, ich auch. Ich war endlich mal wieder beim Wandern. So, dann kommen wir doch mal zu den heutigen Themen …

Wenn Sie sprachlich etwas nicht verstanden haben, dann fragen Sie nach. Das macht die direkte deutsche Art ohne Probleme möglich: Entschuldigung, ich habe Sie nicht ganz verstanden, glaube ich. Was meinen Sie mit …?

Kritik und Widerspruch gelten in der deutschen Arbeitskultur als Chance, über ein Problem zu diskutieren. Es ist nichts Schlechtes. Und wenn Deutsche Sie sachlich kritisieren und mit

Ihnen über Probleme sprechen, dann ist das auch ein Zeichen von Respekt: Ich finde Ihre Idee gut, aber mit der Umsetzung habe ich Probleme. Könnte man das nicht vielleicht einfacher machen? Was halten Sie von …

Arbeitskultur und Zeitmanagement Deutschland hat eine individualistische Kultur: Die Mitarbeiter haben oft die volle Verantwortung �ür ihre Aufgaben. Und die Beziehungen Beziehungen zwischen Kollegen und auch zwischen Mitarbeitern und Chefs sind eher locker – natürlich gibt es dabei aber von Branche zu Branche Unterschiede. Außerdem werden in Deutschland meistens alle Aufgaben nacheinander in einer bestimmten Reihenfolge erledigt und nicht gleichzeitig wie in manchen anderen Kulturen. Und wie das Klischee sagt: Pünktlichkeit ist den Deutschen sehr wichtig. Wer auf andere warten muss, verliert in deutschen Augen kostbare Zeit.

eher

  hier: ≈ mehr

,

,

der Lösungsansatz, ¿e   hier: ≈ erster Versuch �ür eine Lösung ,

nachfragen noch einmal und im Detail fragen ,

der Widerspruch   hier: ≈ andere Meinung; ≈ Protest ,

„bschwächen   hier: freundlicher machen ,

nachsehen   hier: sich informieren, ob etwas stimmt ,

s„chlich   objektiv; ,

die Verh„ndlung, -en   von: verhandeln = über etwas diskutieren, um ein Problem zu lösen oder etwas zu vereinbaren ,

va ge ≈ ungenau; ≈ undeutlich ,

die [ndeutung, -en  nicht direkter Hinweis ,

 L

emotional

der Resp¡kt   hier: ≈ Art, wie man anderen zeigt, dass man gut findet, wie sie arbeiten ,

die }msetzung   von: umsetzen = hier: wirklich machen

ausgeschöpft sein

 verbraucht sein; voll genutzt sein ,

respektieren   hier: durch die Art, wie man mit jemandem spricht und auf ihn reagiert, zeigen, dass man die Grenzen kennt ,

zu … k¶mmen   hier: anfangen, über … zu sprechen ,

l¶cker   hier: ≈ unkompliziert; nicht formell; ohne starke Hierarchie ,

“n deutschen Au gen  nach Meinung der Deutschen ,

k¶stbar   wertvoll ,

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D E UT S CH I M B E R UF

Deutsch perfekt 10 / 2017

1. Richtig reagieren Was passt besser? 1.  A  B 2.  A  B

3.  A

 B

2. Deutsche Arbeitskultur Arbeitsku ltur Kreuzen Sie an!

Was denken Sie? Hm. Ich weiß nicht … Das könnte schon gehen, aber vielleicht auch nicht. Ich weiß nicht, ob das so funktioniert, funktion iert, weil … Hatten Sie ein schönes Wochenende? Ja, ganz ruhig. Und Sie? Nein, leider nicht. Ich musste wieder ins Krankenhaus, denn ich habe da so ein Problem mit … Können Sie das bis Montag erledigen? Nein, das ist nicht zu schaffen. Für eine so große Aufgabe brauche ich mindestens �ünf Tage Zeit oder mehr Mitarbeiter. Na ja, vielleicht vielleic ht schon. Aber ich bin nicht sicher. Wir können ja mal sehen.

Was ist richtig?

Markieren Sie!

1. Für den, der in Deutschland in einem interkulturellen interkul turellen Team arbeitet, ist es wichtig, nicht nur / nur  die deutsche Arbeitskultur zu kennen. 2. In Deutschland wird eher direkt / indirekt kommuniziert. 3. Pünktlichkeit Pünktlichk eit ist den Deutschen sehr / nicht besonders wichtig. 4. Der Small Talk ist in Deutschland oft länger / kürzer als in anderen Kulturen. 5. Die Beziehung Beziehung zwischen den Mitarbeitern und dem Chef ist in Deutschland sehr hierarchisch / eher locker.

Lösungen:

   A    3    A    2  .    B    1    1

   r    e    k    r    c    u    r    o    n   t    e   l    t    k   r    z    r    e   h   r    e    h   r    c    i    i    e    ü   h    k    d    e    s  .    n  .  .  .  .  .    2    1    2   3    4   5

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    s    e    g    m    a    i    r    f   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Sammelkarte

Deutsch perfekt 10 / 2017

Schreiben

MITTEL

Frisch gebloggt Für manche ist es ein interessantes Hobby, andere verdienen damit Geld: Blogs gibt es zu jedem Thema. Wie bloggt

man auf Deutsch?

Bevor Sie anfangen

Überlegen Sie sich diese Dinge: Worüber möchte ich schreiben? Wie oft pro Monat möchte ich schreiben? Es ist wichtig, regelmäßig zu bloggen und interessante Themen zu finden. Wann und wie schreibe ich den Blog? Schreiben Sie sich Zeiten in Ihren Terminkalender, um auch wirklich

⋅ ⋅

kontinuierlich an Ihren Blogbeiträgen zu arbeiten. Aufbau

Denken Sie zuerst an den Aufbau des Blogs, bevor Sie anfangen, zu schreiben. Das darf nicht fehlen: Keywords (Schlüsselbegriffe): Das sind zentrale Wörter, mit denen Ihr Blog in Suchmaschinen Suchmaschinen gefunden werden kann. Titel



⋅ ⋅

verschiedene Punkte, über die Sie schreiben möchten, in einer guten Reihenfolge Schluss/Fazit

Nehmen Sie sich Zeit: Recherchieren

Sie das Thema gut, über das Sie schreiben wollen! Gehen Sie dazu auf deutsche Webseiten, um schon von Anfang an die wichtigsten Wörter und Ausdrücke auf Deutsch zu wissen.



Sammelkarte

Deutsch perfekt 10 / 2017

Sprechen

SCHWER PLUS

Wann geht der nächste Kurs los? Fühlen Sie sich nicht auch besser, wenn Sie sich bewegen und der Körper trainiert ist? Im Sommer kann man

gut draußen Sport treiben. Im Herbst aber, wenn das Wetter wieder schlechter wird, beginnt die Saison der Fitness-

studios.

Sich anmelden

• • • • • •

Wie kann ich bei Ihnen Mitglied werden? Kann ich eine Probestunde machen, um mir das Studio einmal anzusehen? Wie hoch ist der monatliche/jährlicheMitgliedsbeitrag? Wie kann ich kündigen? Kann ich eine Freundin kostenlos zum Training mitbringen? Wie sind Ihre Öffnungszeiten?

Wann hat Ihr Fitnessstudio Brauche ich ein eigenes • am • Wochenende geöffnet? Schloss �ür den Spind (≈ Haben Sie auch an Feiertadünner, hoher Schrank)? Schrank) ? •  gen geöffnet? Haben Sie auch Müslirie•  gel? Darf ich hier mit diesen Fragen zum Studio • Wo ist die Umkleidekabine Schuhen trainieren, auch • (�ür Männer/Frauen)? wenn sie eine dunkle ich hier auch ein Sohle (= unterer Teil des • Bekomme Handtuch? Schuhs) haben? Schuhs) haben? Gibt es hier hie r eine Sauna / Ich habe letztes Mal Mal meine • einen Pool? • Trainingshose in der GardeWo kann ich denn hier robe vergessen. Wurde die • Getränke kaufen? bei Ihnen abgegeben?

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Verstehen

LEICHT

Zitronengelb und Pink Von jeder Farbe gibt es viele

Varianten. Kennen Sie diese?

Farben und ihre Varianten

Mit diesen Adjektiven kann man Farben genauer beschreiben: hell-: Mein neues Hemd ist hellblau. dunkel-: Ich mag Dunkelblau lieber. tief-: Das Wasser war tiefblau (= sehr blau). blau) . Die Nacht war tiefschwarz  (=

• • •

extrem dunkel/schwarz).

Mit „hell-“ oder „dunkel-“ kann man fast alle Farbwörter kombinieren: Gelb, Rot, Rosa, Grün, Blau, Braun, Grau … Achtung: Mit „tief-“ kann man nicht viele Farbwörter kombinieren!

• •

kräftig/knallig/intensiv/ leuchtend (= mit sehr vielen Pigmenten): Das Rot ist zu knallig �ür dich. dezent/gedeckt/zart (= mit wenigen Pigmenten): Ein dezentes Rot sieht an dir besser aus.

Groß- oder Kleinschreibung? das Grün = Nomen: Man schreibt es groß. Ich mag das Grün deiner Grün deiner Augen. grün = Adjektiv: Man schreibt es klein. Wo ist denn mein grünes T-Shirt?  grünes  T-Shirt? 

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Schreiben

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Titel

Es ist gut, wenn die Schlagwörter im Titel vorkommen. Haben Sie zum Beispiel „Blog schreiben“ als Keywords gewählt, könnten mögliche Titel sein: Zehn Tipps, um erfolgreiche oder Was ich Blogs zu schreiben oder Was beim Schreiben von 100 Blogs  gelernt habe. habe. Inhalt



Schreiben: Bei Posts oder Kurznachrichten ist es heute oft nicht

Sammelkarte

• • •

Könnten Sie mir das Gerät dort erklären? Haben Sie einen Tipp, wie ich am besten meinen Rücken trainieren könnte? Haben Sie auch eine Rudermaschine? Auf dem Crosstrainer Crosstraine r funktioniert die Anzeige nicht. Was mache ich da? Wie kann ich an diesem GeGerät eigentlich sehen, wie viele Kalorien ich schon verbrannt habe?

Sammelkarte



geschrieben ist. Schreiben Sie in kurzen Sätzen. Der Blog sollte auch nicht zu lang sein – setzen Sie Links, wenn Sie mehr Informationen geben möchten. Anrede: In einem Blog können Sie persönlich sein. Sprechen Sie den Leser an. Je nach Thema und Zielgruppe kann die Anrede das formelle „Sie“ oder das persönliche „Du“ sein.



Aktiv: Schreiben Sie nicht im Passiv, sondern verwenden Sie das Aktiv in Blogs.

Schluss

⋅ ⋅

Sprechen

Fragen zu Geräten

• •



so wichtig, wie man schreibt. Anders bei Blogs! Achten Sie genau auf eine korrekte Orthografie und auf die passenden Satzzeichen. Beginnen Sie nicht jeden Satz mit dem Subjekt, sondern variieren Sie den Satzbau! Struktur: Achten Sie auch darauf, dass Ihr Blog gut strukturiert (Zwischentitel) und leicht verständlich verständlich

Zusammenfassung: Nennen Sie noch einmal ganz kurz die wichtigsten Punkte aus Ihrem Blogbeitrag. Fazit: Machen Sie dem Leser einen Vorschlag, was er jetzt mit der neuen Information machen könnte.

Deutsch perfekt 10 / 2017

• • • • •

Fragen zu Kursen

Mit welchem Gewicht Gewicht sollte ich denn anfangen, zu trainieren? Können Sie mir ein Gerät empfehlen, mit dem ich meine Bauchmuskeln trainieren kann? Wie lange sollte ich mich denn eigentlich aufwärmen, bevor ich an die Geräte gehe? Haben Sie Kopfhörer, die Sie verleihen? Ich habe meine leider vergessen. Wo liegen die Yogamatten? ogamatt en?

• • • • • •

Welche (zusätzlichen) (zusätzlic hen) Kurse bieten Sie an? Wann geht denn der nächste Spinning-Kurs los? Bieten Sie auch Yoga/Pilates oga/Pilate s an? Sind noch Plätze im Zumba-Kurs frei? Kann ich bei Ihnen auch einen persönlichen Fitnesstrainer buchen? In welchem Raum findet denn der Bauch-Beine-PoKurs statt?

• •

Verstehen

Wer gibt denn heute den Poweryoga-Kurs? Muss ich �ür die Kurse extra bezahlen?

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Die Wirkung von Farben

• • • •

warm: Gelb und Orange sind warme Farben. kühl/kalt: Blau ist ein kalter  Farbton.  Farbton. zusammenpassen zusammenpassen (= harmonisch wirken): Dieses Hellblau und das Rot passen sehr gut zusammen. nicht zusammenpassen (= nicht harmonisch wirken): Dieses Orange und das Rot passen nicht sehr gut zusammen.

Im Alltag sagt man auch, dass „sich Farben beißen“, wenn sie nicht zusammenpassen: Rot  beißen sich. m Pink und Rot beißen sich. Achtung bei „rosa“, „orange“ und „lila“! Im Alltag: m Ich mag lilane , rosane und orangene T-Shirts. Standardsprache: Ich mag lila(farbene) , , rosa(farbene) und orangefarbene T-Shirts.

Kennen Sie diese Farbtöne?                

Zitronengelb Goldgelb Ocker Zinnoberrot Bordeaux(rot) Rosa Pink Violett/Lila

             

Cyanblau Ultramarin(blau) Türkis Grasgrün Moosgrün Umbra Sepia

   r    e    g    n    i    z    r    e    W    e    k    l    i    S   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

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DEUTSCH IM ALLTAG

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Haha! Ausdrücke aus der Comicsprache sind im Alltag oft zu hören. Vor allem jüngere Leute machen ihre Sprache gern lebendiger durch lautmalerische (onomatopoetische) Interjektionen oder verkürzte Verben, die ein akustisches Phänomen benennen. SCHWER AUDIO PLUS

1 Brrr Brrr, ist das kalt heute. Dir ist aber auch immer kalt. Komm, dann laufen wir ein bisschen schneller. Zack, zack! Dann wird dir ratzfatz wieder warm. Stöhn . Das ist doch anstrengend. Aber okay … Habe ich dir eigentlich schon erzählt, was mir gestern in der Arbeit passiert ist? Ich war auf der Toilette, weil ich schnell ein privates Telefongespräch �ühren wollte. Und, platsch, ist mir das Handy ins Klo gefallen. Haha! Und dann? Na, dann habe ich es wieder rausgeholt. Aber natürlich geht es jetzt nicht mehr. Heul. So was Blödes! Mir ist letzte Woche auch etwas Dummes passiert. Ich hatte anscheinend eine zu enge Hose an. Im Meeting mit meiner Chefin will ich mich hinsetzen – und, ratsch, ist die Hose hinten zerrissen. Das war mir so peinlich!

   r    e    g    n    i    z    r    e    W    e    k    l    i    S   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

2 Gähn Und, wie war’s im Kino? Frag nicht. Gähn. Was? Du fandest den Film langweilig? Also, mir hat er gut gefallen. Dir empfehle ich keine Filme mehr. Grummel. Seufz. Jetzt sei doch nicht beleidigt. Du kannst ja nichts da�ür, dass er mir nicht gefallen hat. Aber die eine Szene war toll, wo Anita im Auto sitzt und ihr, rums, der Polizist in die Seite �ährt. Puh, da bin ich echt erschrocken. Hm, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich war aber total überrascht, dass sie Olaf am Ende, peng, von hinten erschießt – obwohl sie ihn doch so geliebt hat. Schnief . Uff , ja, stimmt, das war krass.

1. Was bedeuten die Laute?

2. In Comicsprache gesagt

Versuchen Sie, die Laute aus dem Kontext zu verstehen. Was bedeuten sie? Verbinden Sie!

Sie haben es bestimmt gemerkt: Wer Verben wie in der Comicsprache verwendet, der verkürzt sie und lässt die Endung „-(e)n“ weg. Was passt? Setzen Sie ein!

1. Brrr. Hast du eine Jacke �ür mich? 2. Und dann, platsch, ist meiner Tochter die Uhr meiner Großmutter in die Badewanne gefallen. 3. Es war kaum Verkehr. Da waren wir ratzfatz bei meinen Eltern. 4. Zack, zack, Leute! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! 5. Und dann ist, ratsch, mein Jackett hinten aufgerissen.

A der Laut, wenn etwas ins Wasser �ällt

 grummel – heul heul – gähn – schnief schnief – stöhn

1. Die Party war so langweilig! ! 2. Ich war gestern im Fitnessstudio. Heute tut mir alles weh. . 3. Immer stört dich irgendetwas. Das geht mir echt auf  die Nerven. . 4. Mein neues Handy Handy ist mir runtergefallen. Jetzt ist es . kaputt. Heul 5. Der Film war so schön, aber auch so traurig. Da blieb kein Auge trocken. .

B signalisiert Kälte C signalisiert, dass etwas sofort passieren oder sehr schnell gehen muss D der Laut, wenn Stoff oder Papier zerreißt E signalisiert, dass etwas sehr schnell geht/ging

Lösungen:

zerreißen   hier: kaputtgehen

n“chts daf ür kœnnen nicht daran schuld schuld sein

peinlich   unangenehm

kr„ss

,

,

,

  hier: ganz extrem

,

   l    e   f    E    m   i    e    3    n    n    m   n    h    h    A   D    u    h    ö    2   5    ä   t    r    c    S   G   S    C  .    G  .  .  .  .    B  .    2    1    1    4    2   1    3   5

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Deutsch perfekt 10 / 2017

RATEN SIE MAL!

Wie Deutschland funktioniert: Seite 30 - 31

1. Mensch und Hund

Wer in Deutschland einen Hund hat, hat auch viel Arbeit mit ihm. Worauf müssen Hundebesitzer achten? Finden Sie die gesuchten Wörter! Der letzte Buchstabe eines Wortes ist immer der Anfangsbuchstabe des nächsten Wortes.

ü = ue

Z

Man muss jeden Tag mit dem Hund nach draußen gehen, also mehrere Male einen … mit ihm machen. (1) Das ist eine elementare Kondition �ür eine gute … des Tiers. Denn wenn es nicht genug laufen kann, wird es krank. (2) Auch Impfungen helfen, dass der Hund nicht krank wird. Diese bekommt er vom … (3) Den Kot ihres Hundes müssen die Besitzer unterwegs entfernen. Da�ür müssen sie sich eine … mitnehmen, wenn es diese nicht kostenlos gibt. (4) Bei manchen Hunderassen braucht man in Deutschland eine offizielle …, wenn man ein Exemplar davon besitzen möchte. (5) Anders als �ür Katzen muss man in Deutschland �ür Hunde eine … zahlen. (6) Eine Ausnahme von dieser … gibt es aber: Für Blindenhunde muss man nicht zahlen. (7) Wann der Hund nicht frei laufen darf, sondern an die … muss, ist aber eine Norm, über die sich Hundebesitzer genau informieren müssen: Sie ist in den verschiedenen Teilen Deutschlands unterschiedlich. (8)

 B

N



D

G U 



Lösungen:

Stieglers letzte Fahrt: Seite 56 - 59

2. Aus Liebe zu den Menschen

Die Menschen, die mit dem „Wünschewagen“ dabei helfen, dass letzte Träume Wirklichkeit werden, arbeiten ehrenamtlich. Ergänzen Sie die fehlenden Vokale und Umlaute, und finden Sie wichtige Wörter zu dieser Art von Arbeit.

1. nt rst tz n 2. Sp nd 3. f  rd rn

4. f r w ll g 5. K p r t 6. Sp ns r

n

7. s ch 8. V r

ng g n

r

n

  n  i  e   r  e    V .   8   n   e   r  e  i  g   a  g   n   e  h   c  i  s .  7   r    o   s  n    o    p   S .   6   n    o  i  t  a   r  e    p    o    o    K .  5   g  i l l i   w  i  e   r   f .   4   n   r  e  d   r    ö   f .  3   e  d   n   e    p   S .  2   n   e   z   t  ü   t  s   r  e   t  n   u .  1  .  2   e  n  i  e    L .   8  l  e  g   e    R .  7   r  e  u   e   t  S .   6   s i  n    b   u   a  l  r    E .  5   )  e   t  ü    T    =   (  e   t  e  u    T .   4   t  z   r  a   r  e  i   T .  3   t i  e  h   d   n   u   s  e    G .  2   g   n   a  g   r  e  i  z   a    p   S .  1  .  1

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WORTKOMPASS „Mein Lieblingswort Lieblingswort des Monats ist das Gewürz. Für mich ist das pure Wellness für Nase und Mund. Am liebsten probiere ich nach dem Würzen mit geschlossenen Augen.“ Sonja Krell schreibt Krell schreibt jeden Monat rund 800 Worterklärungen zu den Texten im Heft.

Die polyglotte Seite Kennen Sie die deutschen Wörter zu diesen Themen im Heft? Testen Sie sich nach dem Lesen: Legen Sie die Hand auf die deutschen Wörter, und finden Sie die richtige Übersetzung! D EU T SC H

   r    e    u    a    b    t    u    a    r    K    t    r    e    G   ;    o    t    t    o    l    l    e    B    o    i    g    r    e    S   :    s    o    t    o    F

EN G LI S C H

S PA N I S C H

F R A N ZÖ S I S C H

I TA L I E N I S C H

UN G AR I SC H

PO L NI S CH

RU S SI S CH

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Deutsch perfekt X / 2017

B L I N DT E X T

Stieglers letzte Fahrt Noch einmal ans Meer, noch einmal ins Stadion, noch einmal an einen Ort der Kindheit – der „Wünschewagen“ macht möglich, was sich Sterbende wünschen. Von Ulrike Nimz MITTEL

Deutsch perfekt 10 / 2017

W

enn dies ein Film wäre, würde er mit einem Blick zurück beginnen. Zurück in die Zeit, in der alles gut war. Wir sehen einen Jungen, unge�ähr zwölf Jahre alt, an der Hand seines Vaters. Sie stehen in der Lobby eines Hotels. Sie warten auf den Aufzug, der sie zu

GESELLSCHAFT

Behinderung. Er kann nur noch die Augen bewegen. Die Eltern sagen: Sie wissen, was ihr Sohn denkt. Einmal blinzeln heißt ja, zweimal blinzeln nein. „Er ist wacher heute“, sagt ein Pfleger, als er den jungen Mann in den Rettungswagen schiebt.

Der „Wünschewagen“ ist länger als ein normaler Krankenwagen. Er hat Gardinen vor den Fenstern und dimmbares

Licht. Es gibt einen Fernseher und Kissen ihrem Zimmer bringen soll. Die Familie verbringt ihren Urlaub mit Sternen darauf. Schwerstkranke Pahier. Der Junge trägt ein Trikot des VfB tienten, so die Philosophie, sollen nicht Stuttgart mit der Nummer 11. Die Tü- transportiert werden. Sie sollen reisen. Zu ren des Aufzugs öffnen sich, darin steht, Verwandten, an den Ort ihrer Kindheit, im roten Adidas-Pullover, der zum Fußballspiel oder ans Meer. Bedingung: Der Wagen Fußballspieler Fredi Bobic. In Filmen wird muss das Ziel an einem Tag erEr grinst, als er den Jungen sieht, der seinen Namen auf manchmal alles reichen können. dem Rücken trägt. Der Junge wieder gut. Kai Seit September 2014 ist der Stiegler starb, blickt auf seine Füße, kann „Wünschewagen“ des Arbeibevor dieser kein Wort sagen, bis der Vater ter-Samariter-Bundes auf der Text Te xt gedruckt fragt: „Möchtest du kein AuStraße, zuerst nur im Ruhrgetogramm haben?“ Der Junge werden konnte. biet, in Sachsen seit Dezember nickt, er hält die Luft an, als 2016. In Mecklenburg-VorBobic unterschreibt: „Für Kai“. Kai “. pommern stellte der Politiker Bernd Stiegler hat die Erinnerung an Franz Müntefering vor Kurzem das zehnden Tag, als sein Sohn sein Idol traf, im- te Fahrzeug vor. Blaues Auto vor blauem mer wieder erzählt. Die Erinnerung hat Himmel – solche Bilder sind wichtig �ür ihm geholfen, etwas geholfen, etwas zu entscheiden, als ein Projekt, das sich durch Spenden, Mitsein Sohn schon so krank war, dass er gliedsbeiträge und Sponsoren finanziert. nicht mehr sprechen konnte. 100 000 Euro kostet ein umgebauter Wenn dies ein Film wäre, wäre es ein Rettungswagen. Die Fahrt selbst kostet Roadmovie. Das Kino schickt gern Todkranke auf große Reise, weil das so emotional ist. Alles wird egal und alles wichtig. Kai Stiegler (32) ist seit zehn Jahren krank, er hat eine aggressive Form der Multiplen Sklerose (MS). Nun wird er mit seinen Eltern nach Stuttgart fahren, zu einem Spiel des VfB. Noch einmal gemeinsam im Stadion – das hätte ihr Sohn so gewollt, sagen die Eltern.

In Filmen kommt am Ende manchmal    r    e    l    l    ü    M    a    n    e    r    e    V   ;    m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    y    k    s    t    i    l    e    b    n    e    d   :    s    o    t    o    F

die große Überraschung, alles wird ganz anders, alles wird wieder gut. Kai Stiegler starb, bevor dieser Text gedruckt werden konnte. Er erzählt von seinem letzten Wunsch und den Menschen, die ihn mög-

lich machten. Dresden, 9 Uhr, ein Parkplatz in der Nähe des Großen Gartens. Seit zweieinhalb Jahren lebt Kai Stiegler hier in einem Heim �ür junge Menschen mit

das Trikot, -s franz.  ≈ Sporthemd ,

der VfB

 kurz �ür: Verein �ür Bewegungsspiele ,

 gr“nsen  den Mund zufrieden breiter machen, weil man sich freut ,

das Autogr„mm, -e  Unterschrift einer berühmten Person ,

n“cken  den Kopf wiederholt nach oben und unten bewegen und damit Ja sagen ,

die L¢ft „nhalten Luft holen;  hier: ≈ nervös warten ,

L

hætte … gew¶llt

das Ruhrgebiet  Region mit vielen Industriestädten in Nordrhein-Westfalen ,

das Fahrzeug, -e Transportmittel, Transportmittel, z. B. Auto, Fahrrad, Bus ,

s¶lche (-r/-s)  von der genannten Kategorie ,

die Sp¡nde, -n   hier: Geld, das jemand gibt, um etwas/jemanden zu unterstützen ,

der M“tgliedsbeitrag, ¿e  Betrag, den man jeden Monat als Mitglied bezahlt ,

¢mgebaut  so, dass man etwas durch Bauen geändert hat ,

 Konj. II der Vergangenheit von: wollen ,

bl“nzeln die Augen schnell zu und auf machen ,

die Gardine, -n  Fensterdekoration aus Stoff  ,

d“mmbar so, dass man regulieren regulieren kann, wie hell das Licht einer Lampe scheint ,

der [rbeiter-Samar iter-B¢nd  soziale Hilfsorganisation in Deutschland und Österreich ,

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Der „Wünschewagen“ ist seit rund drei Jahren auf der Straße. Er ist länger als ein normaler Krankenwagen.

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G ES EL L S C H A F T

Kopfschmerzen haben, keinen FacharztBegleitung übernehmen Teams aus Sani- termin bekommen oder wenn sie einsam tätern, Pflegern und Palliativmedizinern. sind. Einmal hat jemand angerufen und Sie alle arbeiten ehrenamtlich. ehrenamtlich. gesagt, in seiner Wohnung liegt ein verKarsten Queitzsch ist der Fahrer letztes Kind. Die Retter brachen die Tür an diesem Tag. Eigentlich hat er heu- auf. Erst dann sagte der Mann die Wahrte Urlaub. Aber der Mann wollte auch heit: Er hatte nur seinen Schlüssel verLkw-Fahrer werden, und nun sitzt er seit loren. Warum opfert Karsten Queitzsch 20 Jahren hinter dem Steuer eines Ret- dann seinen Urlaub? tungswagens. Neulich hat er den WünQueitzschs Zone ist der schewagen durch Hamburg Leipziger Osten, die Eisen- Schwerstkranke gefahren, erzählt Queitzsch. Patienten, so bahnstraße, die SensationsEin Busfahrer (56), Lungen journal  jou rnaliste iste n mal „ge�ähr „ge �ähr-- die Philosophie, krebs, wollte noch einmal lichste Straße Deutschlands“ den Hafen sehen. Sie fuhren sollen nicht nannten. Dort haben sie Siauf die Köhlbrandbrücke bei transportiert cherheitswesten dabei, stichNacht. Man kann auf den 3618 werden. Sie und schusssicher bis neun Metern nicht parken, also fuhr sollen reisen. Millimeter. Queitzsch ganz langsam, daZwölf Minuten – länger mit der Mann die Kräne sehen dürfen Rettungssanitäter in Deutschland konnte und den Horizont. Der Fahrgast nicht brauchen, um da zu sein. Oft sind weinte und sein Fahrer vielleicht auch. sie schneller als die Polizei und kommen „Solche Momente gibt es in meinem Benicht nur mit Kranken und Verletzten ruf nicht so oft“, sagt Queitzsch. Hinter zusammen, sondern mit Betrunkenen, ihm beginnt ein Gerät, zu piepen. An der Methheads, Schlägern. „Dann parkst du nächsten Raststätte macht er eine Pause. Bernd Stiegler hat einen Schokoriegel vor der Disco, schaust 20 Typen beim Prügeln zu und versuchst, nicht mitzu- und Kaffee gekauft. Sabine Stiegler kann machen“, sagt Queitzsch. nichts essen. Die Sonne scheint, sie friert. Wann immer im deutschen Gesund- Sie erzählt von dem Tag, als die Krankheit heitswesen etwas nicht funktioniert, auf in ihr Leben kam. Kais linker Arm kribbelder Straße merken sie es zuerst. Der Not- te die ganze Zeit, wie ein eingeschlafener ruf wird schon seit langer Zeit als Hot- Arm. Er wachte nur nie wieder auf. Als die line gesehen, sagt Queitzsch. Die Leute Diagnose feststand, begannen die Eltern, wählen die ganze Zeit die 112, wenn sie zu googeln. Sie dachten: MS – das bringt einen vielleicht in den Rollstuhl, aber es bringt einen doch nicht um. Sabine und Bernd Stiegler kommen aus Stuttgart. Vor ein paar Jahren haben sie sich in Dresden selbstständig gemacht. Beide lieben Motorräder, Tattoos, Deep Purple. Jetzt sitzen sie in ihrem Auto, ohne zu sprechen. Vor ihnen �ährt der Mercedes Sprinter, Nummernschild L-AS840. Auf dem Heck steht: „Letzte Wünsche wagen“. Sabine Stiegler blickt auf den Sprinter, die Hand ihres Mannes auf dem Knie. Dann dreht sie sich zu ihm, ihre Augen sind groß, die Fragen auch: Was passiert, wenn das hier vorbei ist? Kommt dann Kai Stiegler kann nicht mehr sprechen. Aber seine Eltern der Tod? Kommt er schneller? Wird es glauben, dass ihm die Idee gefällt, mit ihnen zusammen

Passagiere und Angehörige nichts. Die

ein Spiel des VfB Stuttgart zu sehen.

sein wie im Film, wenn der Held am Ende

die Begleitung   hier: ≈ alle Personen, die mitfahren ,

übernehmen   hier: ≈ sich kümmern um; machen ,

der Sanitäter, Person, die Verletzten Verletzten hilft ,

ehrenamtlich

 ohne Bezahlung

,

das Steuer   hier: ≈ runde Konstruktion, mit der man beim Auto die Richtung ändert ,

die S“cherheitsweste, -n ≈ Jacke (ohne Arme) Arme) in Neonfarbe ,

st“ch- und sch¢sssicher  so, dass man nicht mit einem Messer hineinstechen und auch nicht mit einer Pistole hineinschießen kann ,

(hineinstechen   hier: ein Loch machen und hineinschieben) ,

zus„mmenkommen   hier: ≈ treffen ,

der Schlä ger, -   aggressive Person, die andere bei einem Streit schlägt ,

der Typ, -en   hier: m Mann; Person ,

prü geln  sehr stark schlagen ,

der Kran, ¿e   großes, sehr hohes Gerät mit Motor, mit dem man schwere Gegenstände, wie z. B. Container, Container, nach oben zieht ,

piepen   hier: ≈ hohe Alarmsignale machen ,

die R„ststätte, -n  ≈ Restaurant an der Autobahn ,

der Schokoriegel,  ≈ dünnes, langes Stück Schokolade ,

frieren   unangenehm �ühlen, dass es kalt ist ,

kr“bbeln   hier: ein Ge�ühl haben, wie wenn Insekten den Arm hinauf- und hinunterlaufen ,

eingeschlafen   hier: so, dass er kein ,

Ge�ühl im Arm hat

aufwachen  wach werden; hier: wieder Ge�ühl im Arm haben ,

“n … br“ngen   hier: machen, dass man … benutzen muss ,

der R¶llstuhl, ¿e   Stuhl auf Reifen �ür Menschen, die nicht gehen können ,

¢mbringen   hier: ≈ machen, dass man stirbt ,

das H¡ck, -s/-e   hinterster Teil eines Autos ,

das Ges¢ndheitswesen  ≈ Gesundheitssystem

… wa gen   hier: ohne Angst versuchen, … zu realisieren

der Notruf, -e   Telefonnummer, die man bei einem Notfall anruft

s“ch drehen zu   hier: die Position des Kopfes ändern, und sehen zu

der F„charzttermin, -e Termin Termin bei einem Arzt mit besonderer Ausbildung, z. B. �ür Psychiatrie, Osteopathie …

der H¡ld, -en   hier: wichtigste Person im Film

,

,

,

,

,

,

aufbrechen   hier: mit Geräten öffnen ,

¶pfern   hier: freiwillig nicht nehmen ,

der L¢ngenkrebs  ge�ährliche Krankheit, bei der Tumore in der Lunge wachsen ,

(die L¢nge, -n  ≈ Organ, in das man Luft holt und mit dem man sie wieder abgibt) ,

   r    e    l    l    ü    M    a    n    e    r    e    V   :    s    o    t    o    F

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GESELLSCHAFT

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Noch einmal im Stadion - Kai Stiegler mit seinen Eltern in Stuttgart.

seinen Frieden macht? Wird es �ür uns Frieden geben oder nur ein Ende? Kai Stiegler hat gegen seine Krankheit gekämpft. Je schwächer sein Körper wurde, desto stärker wurde sein Kopf. Er ging zum Zahnarzt, ließ sich die Füllungen he-

rausnehmen, wollte glauben, dass die Diagnose falsch ist. Auch er hatte gegoogelt und dabei seine Symptome gefunden. In den Foren stand: Amalgamvergiftung. In den Foren stand: heilbar. Kai Stiegler hat in Dresden Eventmanagement studiert, in New York wollte er arbeiten. Aber schon beim Abschlussball brauchte er Hilfe beim Gehen. Vor einem

Jahr hörte er auf, zu sprechen, und Ärzte begannen, mit den Eltern zu sprechen. Darüber, dass ihr Sohn an seiner Krankheit sterben wird, bald. Bernd Stiegler dachte an Fredi Bobic und daran, dass Kai

schon einmal nicht sprechen konnte, vor Überraschung und vor Freude. Er dachte darüber nach, ob es so einen Moment ein

zweites Mal geben könnte. Nun ist so ein Leben selten wie im Film, und noch seltener hat es ein Happy

Sterbebegleitung gibt es wenn, dann nur im Hospiz. In Pflegeheimen fehlen Zeit und Geld. Und es fehlt eine juristische Basis, damit sich das ändert. Man kann in Kai Stieglers Fall nicht von Glück sprechen. Aber er hatte eine Pflegerin, der er wichtig war. Sie stellte den Kontakt zum Team des Wünschewagens her. Der VfB Stuttgart stellte eine Loge. Die Eltern stellten sich ihrer Angst:

Patientenver�ügung, keine Wiederbelebung, wenn es passiert. Im Stuttgarter Verkehr wird es eng. Karsten Queitzsch spricht das Wort „Rettungsgasse“. Kai Stiegler sitzt in seinem Rollstuhl, die Arme liegen auf einem

Kissen, darauf ist das Logo des VfB. Es ist schwer zu sagen, ob ihm das alles ge�ällt, das Stop-and-Go, die Männer in ihren rot-weißen Trikots. 20 Minuten vor Spielbeginn ist es still in den Räumen der Mercedes-Benz-Arena. Draußen im Stadion bewegen die Fans ihre Schals im Kreis wie Propeller. Die Eltern fragen ihren Sohn: „Ist es gut?“

Kai Stiegler blinzelt, einmal nur.

,

die F•llung, -en   hier: Menge einer speziellen Substanz, die in einen Zahn gemacht wird, um ihn zu reparieren ,

die Amalgamvergiftung  ≈ Krankheit durch Amalgam, das Gift in den Körper abgibt ,

heilbar  so, dass man jemanden gesund machen kann ,

der [bschlussball, ¿e Fest am Ende Ende der Ausbildungszeit ,

die St¡rbebegleitung  medizinische, psychosoziale und theologische Betreuungeines/einer Sterbenden ,

(die Betreuung   von: betreuen ≈ sich kümmern um) ,

das Hospiz, -e  Heim, in dem man sich um Sterbende speziell kümmert ,

herstellen   hier: sich kümmern um

End. Schwerstkranke können in Deutsch-

land nicht darauf hoffen, dass ihre Wünsche Wirklichkeit werden. Individuelle

seinen Frieden m„chen gemeint ist hier: den Tod akzeptieren; psychisch zurechtkommen

,

Dies ist eine einfachere Version eines Textes aus der Süddeutschen Zeitung.

st¡llen   hier: möglich machen, dass man sie kostenlos benutzt ,

die Loge, -n franz.   hier: teurer, teurer, getrennter Platz ,

s“ch st¡llen   hier: akzeptieren, dass man Angst hat, und darüber nachdenken ,

die Pati¡ntenver�ü gung, -en   schriftliche Erklärung eines Patienten: Darin steht, welche medizinischen Methoden ein Arzt benutzen oder nicht benutzen darf, besonders, wenn man todkrank ist. ,

die Wiederbelebung   von: wiederbeleben ≈ mit Geräten machen, dass man wieder lebt ,

die R¡ttungsgasse, -n Teil Teil der Straße, den die anderen VerkehrsteilVerkehrsteilnehmer frei machen �ür Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen ,

der Schal, -s langes Stück Stoff, Stoff, das man um den Hals trägt ,

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 54.

Nur eine Tablette Am 1. Oktober 1957 startet in Deutschland der Verkauf des neuen Medikaments Contergan. Vier Jahre später wird der Name zum Synonym für den größten Medikamentenskandal Medikamentenskandal der Bundesrepublik. Bundesrepublik. MITTEL AUDIO PLUS

E

in fantastisches Versprechen: Die Tabletten wirken schnell,  jeder kann sie nehmen – und sie haben keine Nebenwirkungen. Als die Firma Grünenthal am 1. Oktober 1957 in der Bundesrepublik den Verkauf ihres neuen Medikaments startet, klingt es wie eine Sensation. Anders als andere Schlaf- und Beruhigungsmittel ist Contergan „komplett ungiftig“, verspricht der Hersteller. Die Deutschen können die Tabletten ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Überall macht die Pharmafirma Werbung �ür das Medikament. Auch in Frauenarztpraxen liegen Broschüren darüber: Die Tabletten helfen gegen Schwangerschaftsübelkeit, steht darin. Der Hersteller empfiehlt Contergan auch �ür unruhige Kinder – �ür sie gibt es das Mittel als

süßen Saft. Contergan – das ideale Medikament �ür die ganze Familie? Alle glauben an das Versprechen. Bald sind die Tabletten mit dem Wirkstoff Thalidomid das meistverkaufte Beruhigungsmittel der Welt. Unter verschiedenen Namen wird das Medikament in fast 50 Ländern von verschiedenen Firmen verkauft. In der Bundesrepublik nehmen in den Jahren vor und nach 1960 rund eine Million Menschen regelmäßig Contergan ein, viele von ihnen täglich. Aber schon bald gibt es Berichte über schwere Nebenwirkungen in der Bundesrepublik und in anderen Ländern. Ärzte diagnostizieren Nervenschädigungen: Ihre Patienten haben Wadenkrämpfe, Schmerzen in Armen und Beinen, manche haben Probleme, zu sprechen. Irgendwann erkennen Ärzte die Verbindung

die Nebenwirkung, -en meistens negativer, negativer, nicht gewünschter Effekt eines Medikaments ,

kl“ngen   hier: machen, dass man denkt, etwas ist … ,

das Beruhigungsmittel,  Medikament, damit man sich sicher und ruhig �ühlt ,

die Broschüre, -n  ≈ kleines Heft mit Informationen ,

die Schw„ngerschaftsübelkeit   unangenehmes Ge�ühl im Magen während der ersten Monate einer Schwangerschaft ,

(die Schw„ngerschaft, -en  Zustand, dass man schwanger ist) ,

der W“rkstoff, -e Substanz in einem einem Medikament, die einen Effekt auf den Körper hat ,

¢nter

  hier: ≈ mit

,

einnehmen   hier: ≈ über den Mund in den Magen bringen ,

re gelmäßig   immer wieder, z. B. einmal pro Woche ,

die N¡rvenschädigung, -en   von: die Nerven schädigen ≈ Nerven kaputt machen ,

der Wadenkrampf, ¿e  ≈ plötzliche Kontraktionen der Wadenmuskeln, die Schmerzen machen ,

(die Wade, -n   hintere Seite des Beins unterhalb des Knies) ,

(der M¢skel, -n  elastischer Körperteil, um z. B. Arme und Beine oder ein Organ zu bewegen) ,

Deutsch perfekt 10 / 2017

GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE

61

    e In einem Kindergarten Kindergarten in Köln sind 1968 die Konsequenzen von Contergan zu sehen.

entw“ckelt

zwischen diesen Symptomen und einem da haben. Bald ist er sicher: 17 der 20 Frau  hier: gewachsen Medikament: Alle Patienten mit Proble- en haben während der Schwangerschaft teilweise men dieser Art haben Contergan einge- Contergan eingenommen.   hier: nicht komplett nommen. Im November 1961 ruft Lenz die die M“ssbildung, -en 1958 werden die ersten Babys mit Firma Grünenthal an. Er informiert sie   hier: Körperteil, der schweren Behinderungen geboren: Ihre über das, was er jetzt glaubt: Contergan nicht seine normale Form hat Arme und Beine sind nicht normal entwi- schädigt die Embryonen während der Säu gling, -e ckelt; sie fehlen ganz oder teilweise. Zum Schwangerschaft. Aber die Firma will ihr derBaby, das noch Mutterersten Mal diskutiert die Politik schon in Medikament weiter verkaufen. Sie droht milch trinkt diesem Jahr über die Missbildungen bei Lenz. Der Arzt berichtet bei einem Kon- stattd¡ssen Säuglingen. Aber Aber damals denkt noch nie- gress öffentlich von seiner Analyse, nennt   hier: im Gegenteil dazu mand an Contergan als möglichen Grund aber den Namen Contergan nicht. die Atomwaffe, -n   hier: ≈ Nuklearbombe da�ür. Stattdessen wird vermutet, dass Dann geht alles sehr schnell. Am 26. Tests mit Atomwaffen der Grund �ür die November November berichtet ein Journalist in der das Ges¡tz, -e  schriftliche Regel, die Behinderungen Behinderungen sind. Welt am Sonntag S onntag über die Verbindung zwidie Regierung macht und Es gibt in diesen Jahren in der Bun- schen Contergan und den Missbildun- an der sich alle orientieren desrepublik noch kein Gesetz, das die gen. Am nächsten Tag stoppt Grünenthal müssen den Verkauf der Tabletten. Zulassung von Medikamendie Zulassung, -en   von: zulassen = hier: ten reguliert. Das BundesgeFür Tausende Menschen Ein Arzt als erlauben, dass man etwas sundheitsministerium wird kommt diese Entscheidung verkauft Detektiv: erst 1961 gegründet; Ende der Widukind Lenz zu spät. Auf der ganzen Welt das B¢ndesges¢ndheits50er-Jahre gibt es nur Behör- entdeckt 1961 werden rund 10 000 Kinder ministerium den auf Landesebene. Es gibt die Risiken für mit schweren Behinderungen  Gesundheitsministerium auch keine zentrale Stelle, geboren, rund 4000 davon in �ür ganz Deutschland Ungeborene. die über Behinderungen bei der Bundesrepublik. Außer-  gr•nden  ≈ starten Säuglingen informiert werden dem gibt es eine unbekannte muss. Eine Meldepflicht wollte die Politik Zahl von Totgeburten. In der Deutschen die Behörde, -n Amt nach dem Zweiten Weltkrieg nämlich be- Demokratischen Republik war ThalidoL„ndesebene wusst vermeiden. Denn die Nationalso- mid nicht zugelassen, in der Schweiz und au  fhier: so, dass sie �ür ein zialisten hatten Tausende Menschen mit in Österreich war es rezeptpflichtig. Bundeslandverantwortlich Behinderungen und psychischen ErkranNachdem die Tabletten verboten wor- sind kungen ermordet. den sind, beginnen Familien mit durch (das B¢ndesland, ¿er Teil einer �öderalistiAus diesen Gründen bleiben die Be- Contergan missgebildeten Kindern, sich schen Republik) richte über Nebenwirkungen und Miss- zu organisieren. Ärzte dokumentieren die bildungen zu Beginn Einzelbeobachtun- Behinderungen der Kinder. 1968 beginnt die M¡ldepflicht  ≈ schriftliche Norm, dass gen. Im Mai 1961 berichtet der Neurologe der Prozess gegen Angestellte der Firma man etwas bei einer offizielHorst Frenkel in der Zeitschrift Medizini- Grünenthal. Aber im Dezember 1970 len Stelle melden muss sche Welt über die Nervenschäden. Ärzte wird er eingestellt. Grünenthal zahlt eine (m¡lden   hier: mitteilen; inforaus dem ganzen Land melden sich und hohe Millionensumme an eine Stiftung mieren) berichten von ähnlichen Beobachtun- �ür die Opfer. Diese bekommen von der Stiftung und bew¢sst gen. Grünenthal kann nun nicht mehr   hier: mit Absicht versprechen, dass das Mittel keine Ne- vom Staat eine monatliche Rente. 2009 vermeiden benwirkungen hat. Die Firma beantragt zahlt Grünenthal noch einmal 50 Millio  hier: nicht machen Ende Mai die Rezeptpflicht, die von den nen Euro an die Stiftung. Auf eine offizieldie Erkr„nkung, -en verschiedenen Bundesländern nachein- le Entschuldigung der Firma müssen die   Krankheit ander ab Juni einge�ührt wird. Conterganopfer bis 2012 warten. erm¶rden In dieser Zeit beginnt in Hamburg Der Wirkstoff Thalidomid wird auch   hier: nach einem genauder Arzt Widukind Lenz, 20 Fälle von 60 Jahre nach dem Verkaufsstart von en Plan totmachen missgebildeten Säuglingen genau zu Contergan noch verwendet, zum BeiBeiuntersuchen. Lenz stellt den Müttern spiel in Südamerika zur Lepra-Therapie. zu allen Details der Schwangerschaft Zugelassen ist der Wirkstoff Wirkstoff außerdem als Mittel gegen manche Tumoren – auch Fragen. Er besucht die Familien auch zu Barbara Kerbel Hause, schaut, welche Medikamente sie in Deutschland. ,

,

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   a    p    d    /    e    c    n    a    i    l    l    a    e    r    u    t    c    i    p   :    o    t    o    F

die Einzelbeobachtung, -en ≈ etwas, was nur einmal beobachtet wird ,

(beobachten  genau sehen, was passiert) ,

der N¡rvenschaden, ¿ ≈ Verletzung der Nerven, die bleibt ,

s“ch m¡lden   hier: anrufen oder einen Brief schicken ,

ein�ühren

  hier: etwas Neues

,

starten der F„ll, ¿e   hier: Beispiel ,

drohen  sagen, dass man etwas Unangenehmes tun wird ,

der Proz¡ss, -e   hier: Untersuchung in einer offiziellen Institution: Hat jemand etwas Kriminelles gemacht? ,

einstellen

  hier: stoppen; aufhören

,

die St“ftung, -en  Organisation mit einer speziellen Aufgabe ,

das {pfer,   hier: Person, die große Probleme wegen Contergan hat ,

die Lepra tropische Krankheit, Krankheit, bei der die Haut und später auch das Innere zerstört werden ,

Spezial Bücher MITTEL

Eine Frage des Stils

Lesemonat Oktober In der Buchwelt ist sie das Megaevent des Jahres: die

In einem Bildband untersuchen zwei Autorinnen, was typisch deutsche Ästhetik ist – und wie sie aussieht.

Buchmesse in Frankfurt am Main. Vom 11. bis 15. Oktober treffen sich dort Autoren, Verlage, Journalisten,

W

enn man an Stil denkt, denkt man nicht sofort an Deutsche. Es sind vielmehr Bilder von weißen Tennissocken in Sandalen und von praktischen Outdoorjacken, die zu dieser Verbindung in den Köpfen der Menschen auf der ganzen Welt dominieren. Dass deutscher Stil aber viel mehr ist als diese Klischees, zeigt der Bildband The Germans. Stil und Ikonen einer Nation .

Mode, Architektur, Musik, Sport, Politik – in verschiedenen Kapiteln stellen die

Autorinnen Silke Wichert und Nina Zy-

stellen wir in dieser Rubrik diesmal interessante neue Bücher vor,

Last. Germans Zu tollen Fotos gibt es in The Germans

die auch Deutschlernende gut verstehen können.

Texte und Interviews. Zum Beispiel über

die Frage: Warum kleiden sich die Deutschen, wie sie sich kleiden? Im Kapitel „Unterwegs“ erklärt Silke Wichert die deutsche Reiseeuphorie als Eskapismus aus dem so s o gut organisierten Alltag. AuAußerdem wird das Phänomen Sylt untersucht – denn warum fahren fast nur

nomene vor, die den Stil der Nation ge-

Deutsche auf diese Insel? Auch deutsches Essen ist ein Thema, und die Leser lernen einiges über das typisch deutsche Wohn-

prägt haben. Denn Deutschland, das sind auch die berühmte Bauhaus-Architektur,

zimmer. Was bei all diesen Aspekten immer auch dabei ist: ein bisschen Ironie.

wietz wichtige Personen, Personen, Trends und Phä-

Blogger und Bücherfans. Deshalb

der Starfotograf Peter Lindbergh, der Designer Philipp Plein und der Sänger James

der B“ldband, ¿e   großes Buch mit vielen Bildern ,

vielmehr  ≈ im Gegenteil ,

die Ikone, -n   hier: berühmte Person, deren Stil viele imitieren ,

das Kapitel, Textteil Textteil in einem Buch ,

prä gen   hier: einen Effekt haben auf  ,

Lesemonat Oktober 

die Buchmesse, -n ≈ Ausstellung, die neue Bücher vorstellt ,

der Verla g, -e  Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt ,

Deutsch perfekt 10 / 2017

KULTURTIPPS

Für einen Blick von außen haben Wichert und Zywietz mit Auslandskorrespondenten internationaler Zeitungen gesprochen. So antwortet zum Beispiel María-Paz López von der spanischen Zeitung La Vanguardia auf die Frage nach ihrem deutschen Lieblingswort: „Genau!

Ein sehr hilfreiches Wort �ür Ausländer. Es passt eigentlich immer, wenn man nicht weiß, was man sagen soll.“ Die Texte in dem Buch sind �ür Leser geeignet, die sehr gut Deutsch können – auch weil die Autorinnen Autorinnen ein bisschen mit der Sprache spielen. Aber schon die Bilder erzählen ihre eigenen Geschichten.

h“lfreich  so, dass es hilft

,

 geei gnet  gnet  gut passend ,

Kurioses Team

tödlich so, dass man sterben sterben muss

Ein Comic zum Deutschlernen: Das ist das Buch Tödliches Geheimnis. Es ist ideal �ür Leser, die Krimis mögen und Basiskenntnisse der deutschen Sprache haben. Autorin Andrea Ruhlig und Illustrator Stephan Hagenow erzählen drei verschiedene Kriminal�älle. Warum, zum Beispiel, mussten zwei Männer in einem idyllischen Haus sterben? Da ist außerdem ein Autoverkäufer, der Probleme mit Gangstern bekommt. Und im dritten Fall hat ein tödlicher Autounfall dramatische Konsequenzen. Der Kommissar Antonio Markis und die Kneipenbesitzerin Katja untersuchen und lösen diese Fälle gemeinsam. Beide sind spezielle Charaktere: Der 52-Jährige redet nicht gern. Ganz anders die 47-jährige Singlefrau. Sie kennt die Sorgen ihrer Gäste. So hat sie viele Informationen und Ideen, die Markis helfen.

das Geheimnis, -se  geheime Sache

63

,

,

der Kriminalfall, ¿e  kriminelle Sache, die passiert ist ,

die L„ndeskunde   hier: Wissen über Deutschland ,

das Glossar, -e Liste mit erklärten erklärten oder übersetzten Wörtern ,

f¶lgen  nach etwas kommen ,

das Niveau, -s franz. -s  franz.   hier: ≈ Qualität der Sprachkenntnisse ,

Auf jeder Seite des Comics werden Voka-

beln erklärt, und nach den Geschichten gibt es Übungen und Informationen zu Grammatik, Sprachphänomenen und Landeskunde. Auch ein Test und Seiten mit Glossar folgen. Außerdem helfen die Comiczeichnungen dabei, den Inhalt zu verstehen – und das alles mit ein bisschen Humor. Schon Lernende mit Sprachkenntnissen auf dem Niveau A1 - A2 könnenn die Krimis gut verstehen.

Familie, Konflikte, Emotionen

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    K    A    P    K    O    P    r_

   M   ;    l    i    u    o    R    u    e    i    h    t    t    a    M   :    s    o    t    o    F

Es war eine Überraschung, als im August die Longlist �ür den Deutschen Buchpreis 2017 bekannt gemacht wurde: Von 20 nominierten Autoren kommen �ünf aus Österreich. Mit ihrem Roman Schau mich an, wenn ich mit dir rede! ist Monika Helfer eine von ihnen . Die 69-Jährige hat schon viel über Familien geschrieben – vor allem über Familienkonflikte. Auch das Thema ihres aktuellen Buchs sind Patchworkmodelle, schwierige Konstellationen und besonders Kinder, die mit allen diesen Dingen konfrontiert sind. So hat das Mädchen Vev nach der Trennung seiner Eltern plötzlich eine große Familie. Da ist Vevs Mutter Sonja, die Drogen nimmt und einen neuen Partner mit dem Namen The Dude hat. Und da ist Vevs Vater Milan, der zu seiner Freundin Natalie und ihren zwei Töchtern zieht. Viele Menschen, Chaos und sehr viele Emotionen. Darüber schreibt Helfer mit großer Empathie. Die Sprache der Autorin ist klar. Der Roman ist �ür Leser geeignet, die schon ziemlich gut Deutsch können (Sprachniveau B2 - C1).

der Deutsche Buchpreis  öffentliche Akzeptanz und Geld, das ein Autor �ür den besten deutschen Roman gewinnt ,

die Konstellation, -en   hier: Form des Zusammenlebens in einer Familie ,

eine Dro ge nehmen eine Droge über über die Nase, den Mund oder das Blut in den Körper bringen ,

(die Dro ge, -n z. B. Heroin, Kokain Kokain …) ,

ziehen   hier: umziehen ,

 geei gnet  gnet  gut passend ,

das Sprachniveau, -s  franz.  ≈ Qualität der Sprachkenntnisse ,

64   KULTURTIPPS

Deutsch perfekt 10 / 2017

Seltsame MenschenExemplare Jan Weiler und seine Geschichten aus dem Leben des Pubertiers kann man kaum noch ignorieren. Pubertier nennt der Autor junge Menschen-Exemplare in der Pubertät – oder auch: seine zwei Kinder. Die sind im Roman Und ewig schläft das Pubertier,  der dieses Jahr publiziert wurde, schon so erwachsen, dass sie sich �ür die Liebe interessieren. Der Bestseller ist Weilers drittes Buch über dieses Thema, auch Das Pubertier (2014) und Im Reich der Pubertiere (2016) sind sehr populär. Und nicht nur das: Dieses Jahr wurde aus Das Pubertier ein Kinofilm und eine TV-Serie gemacht. Es ist nicht das erste Mal, dass Weilers Geschichten �ür die Leinwand adaptiert werden: Schon sein Roman Maria, ihm schmeckt’s nicht! war 2009 als Film in den Kinos zu sehen. In Und ewig schläft das Pubertier erzählt der 49-Jährige mit viel Humor von seinem Familienalltag. So schreibt der Autor und Journalist über seine Tochter: „Carla ist inzwischen siebzehn, und manchmal ist sie auch schon vierzig. An anderen Tagen aber auch erst sechs.“ Es macht einfach Spaß, Weilers Anekdoten zu lesen – auch wenn man selbst keine pubertierenden Kinder hat. Wer einen der Pubertier-Romane zum ersten Mal in der Hand hat, wird überrascht sein. Denn das Format der Bücher ist ziemlich klein. Ein paar bunte Illustrationen sind auch darin. Die Episoden über Sohn und Tochter erzählt Weiler in einzelnen Kapiteln. Das Buch ist �ür Leser geeignet, die schon sehr gut Deutsch können (Sprachniveau C1).

die Pubertät Phase, in der man vom Kind zum Erwachsenen wird ,

ewig

 immer; dauernd

,

das Reich, -e großes Land, in dem ein Diktator oder Monarch regiert (hier ironisch) ,

die Leinwand, ¿e   hier: ≈ sehr große, weiße, künstliche Wand, auf der man Filme und Bilder zeigen kann; gemeint kann; gemeint ist hier: Film und Fernsehen ,

Reise in die Vergangenheit In der alten deutschen Universitätsstadt Göttingen (Niedersachsen) einen Sprachkurs machen, vieles über die deutsche Geschichte lernen und junge Menschen aus der ganzen Welt treffen – Claire aus Kanada freut sich auf eine tolle Zeit. Aber bald merkt die junge Frau, dass sie in Göttingen vor allem viel über sich selbst und ihre Familie erfahren wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei die frühere Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Mit Vokabelerklärungen, Illustrationen, Fotos, Karten, Übungen und Informationen über die Geografie und Geschichte erzählt Das Grüne Band  von Christian Baumgarten und Volker Borbein Claires Geschichte. Die Sprachlernlektüre ist �ür Leser mit guten Basiskenntnissen der deutschen Sprache (Sprachniveau A2 - B1) geeignet. erf ahren   hier: eine Information bekommen ,

das Grüne B„nd  nicht sehr breite Naturregion entlang der früheren Grenzen zwischen kommunistischen und kapitalistischen Ländern ,

Wirklich wahr It’s all true  heißt dieser Roman – und

er hat wirklich reale Ereignisse zur Basis: Vier Fischer reisen 1941 in Bra-

Arbeiten an dem Film passiert etwas

das Kapitel, Textteil Textteil in einem Buch

men Stephan einen komplexen Ro-

,

 geei gnet  gnet  gut passend ,

der F“scher, -  Person, die Fische �ängt und verkauft ,

das Floß, ¿e   einfaches Transportmittel Transportmittel aus Holz, mit dem man auf dem Wasser �ährt ,

,

hat die Journalistin und Autorin Car-

das Sprachniveau, -s  franz. ≈ Qualität der SprachSprachkenntnisse

,

,

Schlimmes. Aus diesen Ereignissen

,

das Sprachniveau, -s  franz. ≈ Qualität der SprachSprachkenntnisse

,

,

 geei gnet  gnet  gut passend

,

silien auf einem Floß zum Präsiden¢ngerecht   hier: ten nach Rio de Janeiro. Sie wollen schlecht; so, dass ihre Arbeit sich über ihre ungerechten Arbeits- ge�ährlich ist und sie zu bedingungen beschweren. Ein paar wenig Geld �ür ihre Arbeit bekommen Monate später liest der berühmte Regisseur, -e franz. -e franz. Regisseur Orson Welles in Los An- derLeiter, Leiter, der Schauspielern geles in der Zeitung über sie. Er will Instruktionen gibt einen Film über ihre Reise machen das Sprachniveau, -s – nicht mit Schauspielern, Schauspielern, sondern sondern  franz.  ≈ Qualität der mit den vier Fischern. Aber bei den Sprachkenntnisse

pubertieren  in der Pubertät sein ,

die Sprachlernlektüre ≈ Buch, das man liest, iest, um seine SprachkenntnisSprachkenntnisse zu verbessern

man gemacht. Gut zu verstehen ist er �ür Leser, die schon sehr gut Deutsch

können (Sprachniveau B2 - C1).

Deutsch perfekt 10 / 2017

SPRACHKURSE UND SPRACHFERI SPRACHFERIEN EN

Sprachen lernen...

Der Kosmos der Nordsee Es ist ein eigener Kosmos, den der Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf mit seinen Krimis erschaffen hat. Seine Geschichten finden in Ostfriesland statt, einer Region an Deutschlands Nordseeküste. Besonders populär ist die

in Heidelberg

in Berlin

in Darmstadt 

• Intensiv- & Abendkurse • Sprachkurse für Kinder  • Einzelunterricht und Jugendliche • Fremdsprachenberufe • Sprachreisen weltweit • Prüfungszentrum

Ostfriesland-Romanserie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Jetzt gibt es mit Totenstille im Watt eine neue Figur: Dr. Bernhard Sommerfeldt. Dieser ist ein gut ausse-

hender Arzt, der sich �ür seine Patienten viel Zeit nimmt,

Hauptstr. 1, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221 7050-4001 Friedrichstr. Friedrichstr. 194-199, 10117 Berlin, Tel.: 030 2005977-0 Poststr. 4-6, 64293 Darmstadt, Tel.: 06151 66728-0

gern liest und wirklich ein extrem netter Typ ist. Es gibt da

[email protected]

nur ein störendes Detail: Sommerfeldt ist ein Serienkiller. Und sein richtiger Name ist auch nicht Sommerfeldt.

Intensivkurse

Wolf hat also keine einfache Hauptfigur gewählt. Denn

Deutsch

Nächste Anzeigentermine:

um eine Geschichte zu mögen, wollen die meisten Leser auch deren Hauptfigur mögen. Aber wie macht man aus

27. September September

einem Serienkiller eine sympathische Figur? Der Autor benutzt da�ür verschiedene Mittel. So erzählt er zum Beispiel aus der Ich-Perspektive. Außerdem tötet Sommerfeldt nur böse Menschen. Wolf schreibt in seinen Büchern gern über

für die Deutsch-perfekt Ausgabe 11/17

1. Nov Novemb ember er

Menschen, die sich nicht an die Regeln halten.

für die Deutsch-perfekt Ausgabe 12/17

Der heute 63-Jährige ist im Krimigenre ein Experte und hat, außer Romanen �ür Kinder, Jugendliche und Erwachsene, auch ein paar Drehbücher geschrieben, zum Beispiel

als Fremdsp Fremdsprac rache he „Zertifikat Deutsch“ und „Mittelstufenprüfung“ BBS Baden-Badener Sprachschule GmbH Tel. 07221 22661 www.bbs-sprachen.de

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�ür die TV-Reihe „Polizeiruf 110“. Seine Romane wurden in 24 Sprachen übersetzt. Viele Leser sind durch Wolfs Kri-

BÜCHER

mis Ostfriesland-Fans geworden und reisen an die Orte aus den Geschichten. Der Autor selbst ist zwar aus Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen, lebt aber seit ein paar Jahren in der ostfriesischen Kleinstadt Norden. In Interviews betont er, wie wichtig ihm in seinen Ostfrieslandkrimis Authentizität ist. Der Roman ist �ür Leser geeignet, die schon

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Gwen Page 

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ziemlich gut Deutsch können (Sprachniveau B2).

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Über dem Regenbogen Geschichten und Gedanken eines  außergewöhnlichen Hundes 

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der Kr“mi, -s  kurz �ür: Kriminalroman

der Typ, -en   hier: m Mann; Person

die Reihe, -n   hier: Serie von Fernsehfilmen

ersch„ffen   hier: sich überlegen

der Serienkiller,  Person, die in krimineller Absicht viele Menschen so verletzt, dass sie sterben

der Polizeiruf   Telefonnummer der Polizei

,

,

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    K    A    P    K    O    P    r_

   M   ;    l    i    u    o    R    u    e    i    h    t    t    a    M   :    s    o    t    o    F

die Hauptkommissarin, -nen Frau mit einer hohen hohen Position bei der Polizei ,

die Totenst“lle  Wortspiel mit: Totenstille = extreme Stille ,

das W„tt, -en  sehr weicher und nasser Boden des Meers bei niedrigem Wasser ,

,

,

töten   totmachen ,

s“ch h„lten „n  sich orientieren an ,

das Kr“migenre franz. Kr“migenre franz.  ≈ Kategorie Krimi ,

das Drehbuch, ¿er Buch, in dem der Text Text �ür einen Film steht ,

,

I 7 -3  1 7G

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,

betonen   hier: besonders oft sagen ,

 geei gnet  gnet   passend ,

das Sprachniveau, -s  franz.  ≈ Qualität der Sprachkenntnisse ,

Deutsch Deutsch in Stuttgart  Auf leichtfüßige und und unterhaltsame Weise erzählt eine fast 15-jährige Beagledame aus ihrer Sicht von ihrem spannenden Leben voller  Abenteuer..  Abenteuer

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WIE GEHT ES EIGENTLICH DEN …

Taxifahrern? Taxis spielen in Deutschland eine besondere Rolle im öffentlichen Personennahverkehr. Ihre Fahrer haben spezielle Rechte, aber auch ungewöhnliche Pflichten. Bleibt das so? Das ist in diesem Herbst so unsicher wie noch nie. Von Michael Kuntz SCHWER

M

it dem Taxi ist es wie mit der Bahn. Jeder ist schon einmal damit gefahren und hat dabei unschöne Dinge erlebt. „Scheiße“, sagte der Taxifahrer in Berlin, als er erfuhr, dass die Fahrt nur vom Flughafen Tegel nach Moabit gehen sollte, keine zehn Kilometer weit. Wahrscheinlich hatte er auf eine einstündige Tour quer durch die große Stadt nach Köpenick oder Rahnsdorf gehofft. Hallo Taxi, hallo Berlin. Unfreundliche Fahrer, alte Autos mit durchgesessenen Sitzen, Orientierungsprobleme trotz Navigationssystem, eine Tendenz zum kleinen Umweg – und das alles im Schutz von staatlichen Regeln �ür

die Lizenz und die Preise. Das ist die Welt, die Fahrdienstvermittler mit ihren Apps per Internet komplett verändern wollen. Besonders Uber als der kalifornische Liebling internationaler Großinvestoren bemüht sich, den regulierten Taximarkt in Deutschland zu knacken. Bis jetzt bleiben die Bemühungen von Uber ohne Erfolg. Acht Jahre gibt es Uber schon. Vor drei Jahren starteten die Amerikaner in Deutschland. Und seit einigen Jahren bemüht sich die Internetfirma sehr, die Leute glauben zu machen, dass die Be�örderung von Fahrgästen durch Privatpersonen die Zukunft und das deutsche Taxisystem die Vergangenheit ist.

der œffentliche Personennahverkehr alle öffentlichen VerVerkehrsmittel in einer Stadt ,

Scheiße! ,

m a

Wie ärgerlich!

(die Scheiße a Exkremente) ,

d¢rchgesessen  ≈ flach und unbequem, weil schon sehr viele Personen darauf gesessen haben ,

der }mweg, -e Weg zu einem Ziel, Ziel, der länger ist als der direkte Weg ,

der Fahrdienstvermittler hrdienstvermittler,,  Firma, die hilft, einen Service zu finden, der Personen zum gewünschten Zielort �ährt ,

kn„cken m hier: hineinkommen und ändern ,

die Befœrderung   von: be�ördern = transportieren; Personen, Tiere oder Gegenstände an einen Ort fahren ,

   s    r    e    t    u    e    R    /    r    e    t    e    P    s    a    m    o    h    T   :    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

WIE GEHT ES EIGENTLICH ...?

67

Ein Berliner Taxifahrer Taxifahrer     e protestiert gemeinsam mit Kollegen gegen Uber.

Es stimmt schon: Das Image der Taxi- sich „Strukturen entwickeln, die mittels fahrer ist nicht das beste, und das ist so, Steuerhinterziehung und Sozialbetrug obwohl sie bei Tests keine schlechten Er- die öffentlichen Kassen in hohem Maße gebnisse erreichen. So hat der Allgemeine schädigen“. Die illegale Wirtschaft funkDeutsche Automobil-Club (ADAC) im tioniert, weil die Verwaltung nicht gut April in acht Großstädten jeweils am Tag kontrolliert, stellen die Gutachter fest. und in der Nacht verschiedene Strecken „Die wenigen noch regulär arbeitenden auf der Basis von 50 Prüfkriterien auspro- Taxibetriebe sind einem dramatischen biert. Das Urteil der Tester war bei 146 der Verdrängungswettbewerb ausgesetzt.“ insgesamt 160 Touren positiv. Nur bei 22 So etwas gibt es in einer Welt, in der alles geregelt sein soll. Denn das Taxi gehört Fahrten war es schlecht. Die hauptsächlichen Kritikpunkte in Deutschland zum öffentlichen Persowaren schlechte Ortskenntnisse und nennahverkehr und ist deshalb gegen die fehlende Akzeptanz von Kreditkar- Konkurrenten besonders geschützt. Das ten. Fast ein Viertel der Fahrer hätte das ist allerdings auch mit vielen Pflichten Ziel nicht gekannt und musste es in ein verbunden. So müssen Taxis zum Beispiel rund um Navigationssystem eingeben oder auf einem Stadtplan suchen, was die Uhr ver�ügbar sein – das auf jeden Fall Zeit kostete. ist die sogenannte BetriebsDas Image der Und zwölf Prozent der Fahpflicht. In allen Städten und rer hätten sich geweigert, Landkreisen gibt es da�ür Taxifahrer amtlich festgelegte Dienstden Fahrgast mit EC- oder ist nicht das pläne. Damit der öffentliche Kreditkarte zahlen zu lasbeste, obwohl obwohl sen. Trotzdem kamen die Verkehr ohne Einschränsie bei Tests ADAC-Tester insgesamt kungen stattfinden kann, zu dem positiven Ergebnis, müssen Taxiunternehmer ziemlich gute dass bei Taxifahrten Fahrihre Genehmigungen auch Ergebnisse tatsächlich ausüben. Wegen gäste in der Regel schnell erreichen. und zuverlässig ans Ziel der Be�örderungspflicht kommen. muss jeder Auftrag im TaEtwa eine Viertelmillion Menschen be- rifgebiet, �ür das die Pflicht gilt, angenomsitzt in Deutschland den speziellen Füh- men werden. Das gilt selbst dann, wenn rerschein, mit dem sie Personen gegen er wirtschaftlich nicht sinnvoll erscheint, Entgelt be�ördern dürfen. Als Taxi oder der Taxifahrer also an der einzelnen Mietwagen mit Fahrer sind bundesweit Strecke nichts verdient. Die Tarifpflicht 93 000 Fahrzeuge unterwegs. Sie be�ör- schließlich regelt, was die Fahrt kostet. dern 430 Millionen Menschen im Jahr, Sie soll �ür Klarheit sorgen und den Preis das sind etwa 17-mal so viele, wie die nachvollziehbar machen. So ist das also – Fernbusse 2016 Fahrgäste hatten. Mit bisher. Taxis werden 4,2 Milliarden Euro umgeTaxis sollen es Fahrgästen ermöglisetzt – da bekommen viele Interesse, auch chen, individuell auch Adressen zu erreiKriminelle. So weiß man in der Berliner chen, zu denen Busse und Bahnen nicht Taxi-Innung, „dass wir rund 130 intensive oder nicht während der gewünschten Täter in Berlin haben“. Zeit fahren. In dünn besiedelten ländliGemeint sind organisierte Kriminelle, chen Regionen sind sie oft das einzige öfdie versuchen, in ganz kurzer Zeit viel fentliche Verkehrsmittel überhaupt. „Wir „Wir Geld zu verdienen. „Das klassische Taxi- sind Dienstleister �ür ältere Menschen, gewerbe interessiert sie nicht. Es leidet �ür Frauen, �ür Kranke und Feierwütige, aber darunter.“ aber auch �ür Geschäftsleute“, sagt ThoAuch ein Gutachten im Auftrag des mas Grätz, der Leiter des Deutschen TaxiBerliner Senats spricht von „einer bun- und Mietwagenverbands. desweit beispiellosen Schieflage“ im TaFür Grätz könnte 2017 zum Schickxigewerbe der Hauptstadt. Es konnten salsjahr �ür die Branche werden. Nach der

 jeweils   hier: in jeder ,

eingeben

  hier: durch Drücken von Buchstaben eine Adresse schreiben ,

das Entg¡lt, -e  Bezahlung �ür Arbeit ,

das Fahrzeug, -e Transportmittel, Transportmittel, z. B. Auto, Fahrrad, Bus … ,

… ¢msetzen Geld verdienen verdienen im Wert von ... ,

die T„xi-|nnung  Organisation �ür die Interessen von Taxifahrern Taxifahrern ,

das T„xigewerbe Taxibranche; Taxibranche; ≈ alle Taxifirmen ,

das Gutachten, Bericht von einem einem Experten nach einer genauen Untersuchung ,

der Berliner Senat Regierung des Bundeslandes Berlin ,

die Schieflage   hier: ungerechte, schwierige Situation ,

m“ttels  mithilfe; durch ,

die Steuerhinterziehung kriminelle Tat, Tat, bei der man Geld im Geheimen behält, um keine Steuern da�ür zu zahlen ,

“n hohem Maße  ≈ stark; ≈ sehr ,

schädigen  Nachteile bringen ,

… ausgesetzt sein   hier: den negativen Effekt von … merken ,

dramatisch   hier: stark; aggressiv ,

der Verdrængungswettbewerb   hier: ≈ Kampf um Kunden ,

(verdrængen   hier: erreichen, dass Taxifahrer keine Kunden mehr bekommen) ,

der Konkurr¡nt, -en   hier: Firma, die den gleichen Service anbietet ,

verf ü gbar sein   hier: immer bereit sein, zu kommen ,

f¡stlegen   hier: bestimmen, wer wann �ährt ,

der Dienstplan, ¿e Plan, wer wann arbeitet ,

die Einschränkung, -en   von: einschränken = hier: weniger Fahrmöglichkeiten haben ,

der T„xiunternehmer, Besitzer und oft auch Leiter einer Taxifirma ,

ausüben

  hier: durch Arbeit benutzen ,

nachvollziehbar   hier: so, dass man es verstehen kann ,

d•nn besiedelt so, dass dort wenige wenige Menschen leben ,

der Dienstleister,  Firma, die eine Dienstleistung anbietet ,

(die Dienstleistung Beruf, bei dem keine Produkte hergestellt werden, sondern etwas �ür andere getan wird, z. B. Arzt, Verkäufer oder Beamter) ,

der/die Feierwütige, -n m Person, die sehr große Lust zum Feiern hat ,

der Deutsche T„xi- und Mietwagenverband  Organisation �ür die Interessen von Taxi- und Mietwagenfirmen in ganz Deutschland ,

das Sch“cksalsjahr, -e   hier: Jahr mit �ür die Existenz der Branche wichtigen Ereignissen ,

68

Deutsch perfekt 10 / 2017

WIE GEHT ES EIGENTLICH ...?

Kennt der Fahrer auch den besten Weg von A nach B?

Bundestagswahl ziehen jetzt viele neue herbeiwinken zu lassen. Mietwagen mit Gesichter in das Parlament ein. Und so sei Fahrer müssen bis jetzt auch nach jeder sicher, dass auch die Vorschriften und Ge- Tour zu ihrer Betriebsstätte zurückfahsetze �ür die Personenbe�örderung durch ren. Diese Regel ist einmal aus dem GeTaxis und Mietwagen diskutiert würden. danken des Wettbewerbsschutzes �ür Ta„Wir sperren uns nicht gegen Verände- xis entstanden und wird sowieso gerade rungen. Aber jede Veränderung muss den geprüft. Der Bundesgerichtshof hat im Kunden in den Mittelpunkt stellen.“ Das Mai die Frage, zu welchen Bedingungen bedeutet �ür den Taxi-Experten konkret: Mietwagen mit Fahrer per Smartphone „Personenbe�örderung muss sicher und vermittelt werden dürfen, dem Europäibezahlbar bleiben.“ schen Gerichtshof vorgelegt. Der Grund: Was bezahlbar ist, wird sehr verschie- Ein Berliner Taxiunternehmen hatte geden interpretiert. Der Fahrdienst Uber gen einen Dienst von Uber geklagt, der entwickelte ein dynamisches Preismo- allerdings nicht mehr angeboten wird. dell, bei dem die Nachfrage eine Rolle Das Taxigewerbe in seiner traditionellen Form als Teil des öffentspielt. Bei Regen, Messen oder zum Jahreswechsel lichen Nahverkehrs wird Mietwagen kann eine Fahrt dann ein also auf viele verschiedene ist es in Mehrfaches von dem Preis Arten attackiert. Die größDeutschland in normalen Zeiten kosten. te Veränderung könnten Bei Naturkatastrophen oder autonom fahrende Autos bis jetzt nach Unglücken kam das in sein, mit denen Uber experiverboten, an der Vergangenheit nicht gut mentiert und bei denen der Straßen oder an. Uber wurde so stark kriTaxifahrer dann nicht mehr Plätzen auf gebraucht würde. Oder auch tisiert, dass die Firma sich Kunden zu Kunden  zu entschuldigte. nicht. Trotzdem haben manche „Autonom fahrende warten. offenbar Interesse am fleAutos sind bestimmt toll“, xiblen Preissystem – jedenheißt es in einer internen falls jene, die Regeln ändern können. So Taxipublikation: „Aber wer hilft dem gelten in Hamburg seit Juni erhöhte Ta- Behinderten, seinen Rollstuhl im Kofferxitarife �ür die Zeiten des Berufsverkehrs, raum zu verstauen? Wer trägt Oma die das heißt: etwa sechs Prozent mehr zwi- Einkaufstüten in die zweite Etage? Und schen sieben und zehn Uhr und von 16 wer schnallt den Junior richtig auf dem bis 19 Uhr. Kindersitz fest, während sein Papa am Auch dem wissenschaftlichen Bei- Handy verhandelt? Niemand anders als rat beim Bundesverkehrsministerium die Kollegen hinterm Lenkrad.“ Bis die autonomen Taxis auf deutsche ge�ällt die Idee, feste Taxipreise abzuschaffen. Darüber, wie es zu den Preisen Straßen kommen, wird es noch einige kommt, sollen Aushänge an Taxiständen, Zeit dauern. Bei Uber verzögert sich die in Fahrzeugen und in Apps informieren. Sache gerade. Die Google-Tochter WayDie 17 Professoren halten aber nicht alle mo hat gegen Uber geklagt, weil ein früRegeln �ür überholt. So soll der Personen- herer leitender Entwickler bei seinem be�örderungsschein auch in Zukunft die Jobwechsel sensible Informationen über Voraussetzung da�ür sein, um Menschen Sensoren �ür selbst fahrende Autos mit zu gegen Entgelt transportieren zu dürfen. Uber genommen haben soll. Ein Gericht Die Berater des Verkehrsministers wollen soll die Sache nun klären. dabei in Zukunft allerdings keinen UnterEiner von den Kollegen hinterm Lenkschied mehr machen zwischen Taxis und rad sagt bei einer Fahrt durch München, Mietwagen. auf den amerikanischen Taxi-Schreck Mietwagen ist es in Deutschland Uber angesprochen, ganz spontan: „Taxi verboten, an Straßen oder Plätzen auf oder Uber, woher mein Geld kommt, das Kunden zu warten oder sich spontan ist mir doch egal.“

einziehen   hier: Sitze im Parlament bekommen ,

s“ch sp¡rren ge gen   hier: ≈ kämpfen gegen; keine Reformen wollen ,

die M¡sse, -n   hier: Ausstellung, auf der neue Produkte vorgestellt werden ,

n“cht gut „nkommen m nicht gut gefunden werden; nicht gemocht werden ,

flexibel   hier: ≈ so, dass es schnell

,

passend zu einer Situation geändert wird

der Beirat, ¿e Gruppe von Personen, die andere berät und Informationen gibt ,

„bschaffen   hier: ungültig machen ,

der Aushang, ¿e   hier: Zettel mit kurzer Information ,

der T„xistand, ¿e Ort, wo Taxis Taxis auf Kunden warten ,

überholt   hier: nicht mehr modern und zur Zeit passend ,

s“ch herbeiwinken l„ssen   hier: bei einem Fahrgast halten, weil man durch Winken dazu aufgefordert wird ,

die Betriebsstätte, -n   hier: Hauptstelle, wo die Mietwagen starten ,

der B¢ndesger“chtshof   oberstes Gericht in Deutschland ,

vorlegen   hier: zu einer genauen Prüfung geben ,

der Dienst, -e   hier: ≈ Firma, die einen Service anbietet ,

kla gen ge gen   hier: sich bei Gericht beschweren und wollen, dass die Sache in einem Prozess untersucht wird ,

int¡rn   hier: nur �ür Taxifahrer

,

der K¶fferraum, ¿e Raum hinten im Auto, Auto, in den man das Gepäck legt ,

verstauen   hier: mehrere Dinge in einen kleinen Raum tun ,

die Etage, -n  franz.   Stockwerk ,

verh„ndeln   hier: sprechen; diskutieren ,

h“nterm L¡nkrad m auf dem Fahrersitz ,

(das L¡nkrad, ¿er ≈ Konstruktion in Form eines harten Reifens, mit dem man z. B. bei einem Auto die Richtung ändert) ,

s“ch verzö gern  länger dauern, als es geplant ist ,

die T¶chter, ¿   hier: Firma, die zu einer größeren Firma gehört ,

sensibel   hier: geheim ,

der S¡nsor, Sensoren   hier: ≈ kleines, elektronisches Teil, das z. B. Bewegungen und Distanz feststellen kann ,

der T„xi-Schr¡ck Taxifirm Firma, die Taxifirmen Angst macht ,

„nsprechen auf    hier: anfangen, von einem Thema zu sprechen ,

Dies ist eine einfachere Version eines Texts aus der Süddeutschen Zeitung.

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    t    t    o    p    s    m    a    R    k    n    a    r    F   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Deutsch perfekt 10 / 2017

69

KOLUMNE � ALIAS KOSMOS

„Wer ist denn dieser Herr Einbahn?“

Alia Begisheva wurde in Moskau

geboren. Heute lebt die 42-Jährige mit ihrem kanadischen Mann und ihren zwei Kindern in Frankfurt am Main und weiß viel besser als viele ihrer deutschen Nachbarn, dass man Papier und Glas nicht in dieselbe Mülltonne wirft. Jeden Monat schreibt sie diese Kolumne.

Wer in Deutschland mit dem Auto unterwegs ist, sollte gut und schnell lesen können. Denn Verkehrsschilder Verkehrsschilder sehen hier oft wie eine komplizierte komplizierte Pyramide aus, weiß unsere Lieblingsrussin. SCHWER AUDIO PLUS

S

   l    r    e    p    S    n    a    h    p    e    t    S   :    o    t    o    F

childer sind normalerweise da�ür da, dass Menschen schnell etwas verstehen. Nicht so in Deutschland. Hier bringen Verkehrsschilder oft mehr Verwirrung als Aufklärung. So haben sich schon Generationen von Ausländern den Kopf darüber zerbrochen, wer denn dieser Herr Einbahn ist, dessen Namen in Deutschland Tausende von Straßen tragen. Woher sollen sie auch wissen, dass „Einbahnstraße“ kein Straßenname, sondern ein Verkehrszeichen mit Text ist? Dass die Deutschen sich die Mühe machen, ein Wort mit vier Silben auf ein Verkehrsschild zu schreiben? Und dass sie es dann auch in der gleichen Höhe anbringen wie das Straßenschild? Ein Freund aus Russland hat aus diesem Grund einmal fast einen Herzinfarkt bekommen. Sein Auto stand nicht mehr in der Straße, in der er geparkt und deren langen Namen er sich mühevoll aufgeschrieben hatte. Er wusste nicht, dass es ganz in der Nähe eine weitere Straße mit dem gleichen Namen gab – die Einbahnstraße. Dort fand er das Auto am Ende doch noch. Fahrzeit ist Lesezeit. Das glauben jedenfalls deutsche Verkehrsplaner. Und schreiben oft unter Schilder irgendwelche klitzekleinen Wörter oder auch Zahlen. Deutsche Fahrlehrer müssen deshalb ihren Schülern beibringen, Verkehrsschilder „immer von unten nach oben“ zu lesen. Dass man mehrstöckige Verkehrsschilder lesen soll, während man mit 180 Kilometern in der Stunde über die Autobahn brettert, finde ich grob fahrlässig.

So hängt unter dem Tempolimit oft ein weiteres Schild mit einer Zeitspanne. „100 von 22 bis 6 Uhr“ zum Beispiel. Bis man das gelesen und sich überlegt hat, ob es �ür einen relevant ist, kommt schon ein neues Schild – mit Wörtern in Kleinschrift: „80 bei Nässe“. Ganz abgesehen davon, dass kaum ein Autofahrer aus dem Ausland sich etwas darunter vorstellen kann, ist das Schild auch aus deutscher Sicht problematisch. Denn gerade bei Nässe ist das Lesen aus dem Auto heraus extrem schwierig. Und das Wort „Straßenschäden“ auf Verkehrsschildern ist geradezu ausländerfeindlich. Aber keine Angst, die Deutschen meinen es nicht so. Sie lieben einfach ihre Sprache. Selbst unter Schilder, die selbsterklärend sind, packen sie Texte. Kennen Sie das Schild mit dem HalteverbotszeiHalteverbotszeichen, auf dem ein niedliches Abschleppauto dabei ist, einen Pkw zu laden? Klarer geht es eigentlich nicht. Darunter stehen aber noch zwei Zeilen Text: „Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden abgeschleppt!“ „Fahrzeuge“ ist übrigens nur ein komplizierteres Wort �ür „Autos“. Es scheint mir, dass manche Schilder nur aufgestellt werden, damit man darunter etwas Unsinniges schreiben kann. Ich lese – wie gelernt – von unten nach oben ... Schild 4: „Parken in gekennzeichneten Flächen erlaubt“. Schild 3: „Mit Parkschein 1 Std.“. Schild 2: „werktags Mo - Fr 9 - 16 Uhr, Sa 9 - 13 Uhr“. Schild 1 wäre das einzig normale in dieser Pyramide, wenn da nicht unter dem guten alten Parkverbotszeichen mit rotem Rand auch noch das Wort „Zone“ stehen würde. Uff …

die Verw“rrung   von: verwirren ≈ unsicher machen

 g„nz „bgesehen davon, dass …   hier: es ist so, dass …, und außerdem …

Generationen v¶n Ausländern   hier: ≈ alle Ausländer, Ausländer, die schon einmal in Deutschland waren

aus deutscher S“cht

,

,

(die Generation, -en ≈ Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …; auch: ≈ alle Menschen, die unge�ähr gleich alt sind) ,

,

aus der Perspektive Perspektive der Deutschen ,

 geradezu  ≈ man kann auch fast sagen ,

p„cken   hier: m auf wenig Platz viel schreiben ,

niedlich

  hier: klein; nett

,

laden etwas zum TransTransport auf ein Transportmittel Transportmittel tun ,

s“ch den K¶pf zerbr¡chen m sehr angestrengt über etwas nachdenken ,

widerrechtlich  ≈ unerlaubt; ≈ ungesetzlich ,

die S“lbe, -n   Teil eines Wortes ,

aufstellen   hier: an einen bestimmten Platz stellen ,

„nbringen   hier: mit Werkzeugen auf etwas machen, sodass es stabil ist ,

die gek¡nnzeichnete Flæche, -n   hier: Platz mit weißen Linien ,

der H¡rzinfarkt, -e Krankheit: Es Es kommt nicht mehr genug Blut zum Herzen. ,

kl“tzeklein klein

,

m

extrem

(k¡nnzeichnen  ≈ markieren; durch Zeichen deutlich machen) ,

der P„rkschein, -e  Zettel aus einem Automaten, auf dem steht, �ür wie viele Minuten oder Stunden Parkzeit man bezahlt hat ,

beibringen   unterrichten; erklären ,

br¡ttern m mit sehr hoher Geschwindigkeit Geschwindigkeit fahren ,

 grob f ahrlässig   hier: absichtlich sorglos ,

das T¡mpolimit, -s  Geschwindigkeitslimit ,

die Zeitspanne, -n  Zeitdauer; Zeitintervall

w¡rktags   von: Werktag = Feiertag; ≈ jeder Tag, an dem normalerweise gearbeitet wird ,

 L

der R„nd, ¿er   hier: schmaler, äußerer Teil des Schildes ,

,

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 45.

70  

REISETIPPS

Deutsch perfekt 10 / 2017

LEICHT

die Kaiserin, -nen  oberste Monarchin

SALZKAMMERGUT

,

Land der Seen und Berge

der Kl¡ttersteig, -e ≈ Weg am Berg: Berg: Dort gibt es spezielle Geräte: Damit kann man über schwere Stellen gehen. ,

Für die legendäre Sisi, Kaiserin von Österreich, war der nordwestliche Teil der Steiermark eine zweite Heimat – und ein schöner Kontrast zum eleganten Wien. Mehrere Male war die Aristokratin auf dem 1837 Meter hohen Berg Loser. Darüber hat sie auch Poesie geschrieben. Heute gibt es am Loser einen Klettersteig mit dem Namen Sisi. Der ist aber nicht ganz einfach. Nicht nur die Kaiserin hat die Natur dort inspiriert: Auch der Komponist Richard Strauss

hat den Berg besucht. Der Blick auf den Altausseer Alt ausseer See und den 2995 Meter hohen Dachstein hat auch ihm neue Ideen gebracht. Später schrieb er die Alpensinfonie.

1

Für immer mehr Künstler war die Natur wie ein Magnet. Das hat den Ort noch populärer gemacht. Der Komponist Johannes Brahms hat die Orte Bad Aussee und Altaussee besucht, und auch der Dichter Hugo von Hofmannsthal war dort. Heute �ühren vier

(kl¡ttern ≈ mit Händen und Füßen Füßen auf einen Berg gehen) ,

der K•nstler, Person: Sie macht ästhetische Dinge, z. B. Bilder oder Skulpturen.

Im Herbst wird es an der Ostsee leerer. Wo im Som-

der D“chter,   Poet; Lyriker

Urlauber Spaziergänge. Auch andere Gäste verlassen

,

,

f ühren   hier: ≈ gehen

,

ZINGST

Wind und Wetter

2

mer viele Sonnenfans liegen, machen jetzt wenige

langsam die Küste: Tausende Kraniche stoppen auf ihrer Reise nach Süden an der Ostsee. Deshalb reisen im Herbst viele Vogelfans und Fotografen in die Re-

gion. Der Ostseewind ist �ür andere ein Argument gegen einen Besuch. Aber eigentlich ist die Ostseeluft gesund. Daran erinnern die historischen Heilbäder am Meer. Frische Luft und Meerwasser helfen dort Gästen, wieder gesund zu werden. Ein Beispiel da�ür ist das historische Heilbad Zingst. Der Ort liegt

auf der circa 60 Kilometer langen und an manchen

Künstlerwege in der Region zu den Lieblingsorten

Stellen nur 250 Meter breiten Halbinsel Darß.

der Künstler. Künstler. Sie sind zwischen vier und zwölf Kilo-

www.zingst.de

meter lang. Wanderer kommen so zu historischen Orten wie der früheren Königsvilla. Dort haben viele Künstler gearbeitet und gelebt. Heute schlafen dort Urlauber. Die alte Villa ist heute ein Hotel. www.ausseerland.at

verl„ssen  weggehen und nicht mehr/baldzurückkommen ,

die K•ste, -n am Meer

,

Stück Land direkt

der Kranich, -e  großer, meistens grauer Vogel mit langen Beinen und langem Hals (s. Foto) ,

das Heilbad, ¿er Ort mit Thermalwasser: Thermalwasser: Es hilft bei manchen Krankheiten. ,

die H„lbinsel, -n Land: Es liegt mit mit drei Seiten am Wasser. ,

ZERMATT

Schweiz auf alten Wegen Zermatt kennen viele als eines der besten Skigebiete Europas. Der autofreie Ort unter dem Matterhorn ist aber auch im Herbst ein gutes Reiseziel. Im sonnigen Teil der Schweiz sind die Wanderwege zusammen mehr als 400 Kilometer lang. Besonders Besonders schön sind die sehr alten Saumwege. Darauf sind früher Produkte wie Salz und Wein auf dem Rücken von Tieren über die Berge gekommen. Wer viel Zeit hat – circa 35 Tage – geht auf dem Großen Walserweg von Zermatt nach Mittelberg.

3

www.zermatt.ch

das Ski gebiet, -e  Region: Dort kann man Ski fahren. ,

(Ski f ahren  auf zwei langen Stücken auf Schnee einen Berg hinunterfahren) ,

autofrei so, dass dort keine keine Autos fahren dürfen ,

das Reiseziel, -e   hier: Ort: Dort will man ankommen. ,

der Saum, ¿e hist.  etwas Schweres: Ein Mensch oder Tier transportiert es. ,

   s    e    g    a    m    i    s    u    i    t    i    r    u    a    m   ;    m    m    a    L    m    o    T    /    t    u    g    r    e    m    m    a    k    z    l    a    S      d    n    a    l    r    e    e    s    s    u    A      B    V    T   :    s    o    t    o    F

Deutsch perfekt 10 / 2017

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Mit Steinen gegen das Vergessen Seit 20 Jahren verlegt ein Kölner Künstler spezielle Pflastersteine, mit denen er an die Opfer des Holocausts erinnern will. Nun wird Gunter Demnig 70, und noch immer ist er mit seinen Steinen in ganz Europa unterwegs. Was gibt ihm die Energie, um damit immer weiterzumachen?

Mit Steinen gegen das Vergessen verle gen   hier: an eine spezielle Stelle am Boden legen ,

Dialekt verstehen Es gibt sehr viele verschiedene Dialekte in Deutschland. Sie zu verstehen, bereitet nicht nur DeutschlerDeutschlernenden oft Probleme. Wie klappt die Kommunikation trotzdem?

der Pfl„sterstein, -e ≈ einer von von vielen Steinen auf einem Weg oder einer Straße ,

das {pfer,   hier: Person, die durch die Nazis verletzt oder totgemacht wurde ,

Dialekt verstehen

Heft zum Heft: Taschengrammatik

Probleme bereiten  Probleme machen

Ideal zum Mitnehmen und Nachschlagen: die Taschengrammatik Taschengrammatik zu den Zeiten im Deutschen – im praktischen Kleinformat.

Heft zum Heft: Taschengrammatik

,

nachschlagen   hier: in der Grammatik suchen und prüfen ,

Nicht sehen, schmecken! Essen, ohne etwas zu sehen? Geht nicht? Geht doch. Der Besuch in einem Dunkelrestaurant ist die ideale Methode, um das zu testen. Von Florian Sturm LEICHT

Deutsch perfekt 10 / 2017

A

ls Erstes lege ich meine Finger in die Suppenschüssel. Kurz danach nehme ich zwei Kartoffeln in die Hand. Und ein paar Minuten später stecke ich sie in das Glas mit dem Blaubeerquark. Nein, ich sitze nicht zu Hause am eigenen Küchentisch. Ich bin in einem Restaurant. Trotzdem ist jetzt niemand schockiert. Und Messer und Gabel liegen natürlich auch neben meinem Teller. Glaube ich. Sehen kann ich es nämlich nicht. Wo ich sitze, ist es komplett dunkel.

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    s    e    g    a    m    I    A    S    C   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

ALLTAG

In diesem Restaurant funktionieren ein paar Dinge ein bisschen anders. „Jeder kennt diesen feinen Klassiker, nur nicht so“, steht in der Speisekarte. Oder: „Schon die alten Ägypter kannten sich mit dieser Knolle aus.“

Was ist damit gemeint? Klar sind die Formulierungen wirklich nicht. Das sollen sie aber auch nicht sein, erklärt Nicole Völkner, die Chefin: „Diese geheimnisvollen Umschreibungen sollen die Gäste zum Nachdenken anregen. Aber sie sollen ihnen nicht direkt verraten, was sie später essen werden.“ Wir wählen das Überraschungsmenü.

Das Auge isst mit, sagt man im Deutschen. Das bedeutet, dass beim Essen Dann �ührt uns Franziska Nothnagel nicht nur die Lebensmittel selbst wich- zum Eingang eines sehr dunklen Tuntig sind. Wichtig ist auch, nels. Nothnagel ist eine wie die Speise auf dem von sieben Kellnern im Teller angerichtet wird. Mondschein. Ihre SehWenn eine Wenn Suppe, Spaghetti kraft beträgt nur zehn und Salat lecker ausseProzent. Auch ihre KolTomatensuppe hen, schmecken sie auch legen sehen nur sehr wevor uns steht, besser. nig oder sind komplett wissen wir schon blind. Die meisten haben Wer das Essen also schön anrichtet, der noch einen zweiten Job, vor dem ersten is(s)t zufriedener. Nur zum Beispiel als PhysioLöffel, wie sie verlassen wir uns beim therapeut oder Klavierschmecken wird. Essen zu oft auf unse stimmer. re Augen. Wenn eine Dann geht es hinein in Tomatensuppe vor uns die Dunkelheit. Mit den steht, wissen wir schon vor dem ersten Händen auf den Schultern des VorderLöffel, wie sie schmecken wird. Aber wo- manns laufen wir in den verwinkelten mit hat der Koch wirklich gekocht? Mit Tunnel zum Speiseraum. Schon nach weRosmarin? Oder doch mit Oregano? Das nigen Metern ist es extrem dunkel. Jetzt merken wir kaum noch. wird es schwer �ür uns. Die Augen sind Um das wenigstens �ür einen Abend zu �ür den Menschen das wichtigste Orienändern, besuche ich mit einer Freundin tierungswerkzeug. Aber ab sofort müssen ein Dunkelrestaurant – den Mondschein wir uns auf andere Sinne verlassen: Tasin Leipzig. In diesem Lokal essen alle Be- ten, Riechen, Hören, Schmecken. Als wir sucher in einem komplett dunklen Raum. endlich auf dem Stuhl sitzen, atmen wir Sie sehen nicht, was sie zu essen bekom- erst einmal tief durch. „So empfinden viele Leute, besonders men. Und auch nicht, ob jemand mit den Fingern isst. Warum das alles? Die Gäste in den ersten Minuten“, erklärt Völkner. sollen ein spezielles Geschmackserlebnis Geschmackserlebnis „Deshalb haben auch alle unsere Stühle bekommen – weil sie sich in der Dunkel- im Dunkelbereich Armlehnen. Die Gäsheit nicht mehr auf die Informationen te können sich daran festhalten und bekommen so etwas Sicherheit.“ Außerdem ihrer Augen verlassen können. Der Besuch im Mondschein beginnt stehen alle Tische mit einer Seite an der wie jeder andere Restaurantbesuch. Im Wand. Das gibt den Leuten noch mehr Eingangsbereich gibt es Sessel und eine Sicherheit. Denn „das Ge�ühl ist sehr Bar. Zu hören ist Lounge-Musik. Aber wichtig“, sagt die 35-Jährige. Deshalb sind schon der Blick in die Speisekarte zeigt: die Wände auch nicht komplett schwarz,

die S¢ppenschüssel, -n ≈ sehr tiefer Teller Teller �ür Suppe ,

der Blaubeerquark  weiches Lebensmittel aus saurer Milch mit Blaubeeren ,

(die Blaubeere, -n ≈ kleine, runde, blaue aue Frucht) ,

„ngerichtet   Part. II von: anrichten = hier: dekorieren; so auf Teller legen, dass es lecker aussieht ,

s“ch auf … verl„ssen   hier: ≈ denken, dass … wichtiger sind, als sie es wirklich sind ,

der Mondschein  Licht vom Mond ,

(der Mond   hier: rundes Ding: Es fliegt im Kreis um unseren Planeten.) ,

das Geschm„ckserlebnis, -se   hier: schöne oder interessante Erfahrung: Man schmeckt ein Gericht oder Lebensmittel anders als sonst. ,

73

nachdenken  intensiv denken ,

zu … „nregen   hier: machen, dass man an�ängt, zu … ,

verraten   hier: ≈ das Gericht oder Lebensmittel sagen ,

die Sehkraft ≈ Sehen als Funktion vom Auge ,

betra gen

  hier: ≈ sein

,

bl“nd  so, dass man nichts sehen kann ,

der Klavierstimmer, Person: ≈ Sie Sie kümmert sich darum, dass ein Piano gut funktioniert. ,

die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen zwischen Hals und Arm ,

der V¶rdermann, V¶rderleute/V¶rdermänner Person: Sie ist direkt direkt vor einem. ,

verw“nkelt ≈ mit vielen Ecken und Fluren ,

der S“nn, -e   hier: ≈ Körperteil: Er kann sehen, hören, riechen, �ühlen oder schmecken. ,

der Eingangsbereich, -e ≈ Raum gleich nach dem Eingang ,

k„nnten s“ch m“t … aus  Prät. von: sich mit … auskennen = hier: wissen, wie man … kocht ,

t„sten mit den Händen Händen etwas untersuchen ,

tief d¢rchatmen  intensiv Luft holen ,

die Kn¶lle, -n  runder, dicker Teil von einer Pflanze: Meistens wächst er unter der Erde, und man kann ihn essen. ,

(w„chsen   groß werden) ,

(die Erde  braune oder schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben.) ,

 geheimnisvoll   hier: so, dass man wenige Informationen gibt ,

die Umschreibung, -en ≈ nicht direkte Erklärung ,

erst einmal

  hier: als Erstes

,

empf“nden   �ühlen ,

die [rmlehne, -n Teil an der Seite von einem Stuhl: Darauf kann man den Arm legen. ,

s“ch f¡sthalten „n   hier: mit der Hand nehmen, um sich sicher zu �ühlen ,

das Gef ühl, -e   ≈ Emotion ,

74

Deutsch perfekt 10 / 2017

A L LTAG

sondern dunkelbraun. Das wirkt auf die menschliche Psyche wärmer. Wenn ich nichts sehen kann, orientie-

re ich mich mit dem zweitwichtigsten Sinn: dem Tastsinn. Vorsichtig untersuchen meine Hände also, was alles vor mir

steht. Hier Salz und Pfeffer, dort die Servietten. Und dort, Vorsicht, mein Cocktailglas.

bewusster zu essen. Mancher wollte Oliven nie probieren. Jetzt findet er sie plötzlich doch ganz lecker. „Außerdem wollen wir den Leuten die Scheu vor der Sehbehinderung nehmen und Berührungsängs-

te abbauen“, erzählt Völkner. Manchmal sprechen die Gäste in ihrem Lokal auch über Dinge, die im Hellen

Unsere Kellnerin läuft ohne Probleme durch den dunklen Raum – sie kann auch sonst kaum etwas sehen.

Ein paar Minuten später höre ich, wie  jemand  jema nd mit den Fingern schnipst. Wer da kommt? Unsere Kellnerin: Ohne Probleme läuft sie durch den dunklen Raum und stellt die Vorspeise auf den Tisch. Der Teller �ällt nicht auf meinen Schoß. Und mein Glas steht auch noch. Kann Franziska Nothnagel Dinge sehen, die ich nicht sehen kann?

Das kann sie natürlich nicht. Aber erstens arbeitet die 32-Jährige sehr oft im Mondschein und kennt den Raum genau. Außerdem kann sie, anders als die Gäste, auch außerhalb des dunklen Speiseraums kaum etwas sehen. Sie orientiert sich deshalb schon seit langer Zeit fast ohne die Hilfe ihrer Augen. Hier im Mondschein kommunizieren die Kellner mit akustischen Signalen. Sie schnipsen oder schnalzen und informieren andere

tabu sind. Da müssen sie

dem Gesprächspartner dabei nämlich in die Augen schauen und seine Reaktion sehen.

Nach dem Dessert bringt die Kellnerin uns zurück in die – �ür uns – normale Welt. Zusammen mit einer ihrer (sehenden) Kolleginnen sprechen wir über das Menü. Zuerst fragt sie uns, was wir glauben, gegessen zu haben. Dann zeigt sie uns, was wir gegessen haben. Manches davon haben wir wirk-

lich geschmeckt.

w“rken auf  einen Effekt haben auf  ,

zweitwichtigste (-r/-s)   hier: so, dass es nur einen wichtigeren Sinn gibt ,

m“t den F“ngern schn“psen mit zwei Fingern Fingern einen Laut machen ,

(der Laut, -e   Einen Laut kann man hören.) ,

die Vorspeise, -n kleine Speise: Man isst sie vor dem Hauptgericht. ,

(das Hauptgericht, -e   wichtigstes/zentrales Gericht von einem Menü) ,

der Schoß, ¿e ≈ oberer Teil Teil von den Beinen ,

kommunizieren   hier: ≈ in Kontakt sein ,

schn„lzen   hier: mit zwei Fingern oder der Zunge einen Laut machen ,

(die Z¢nge, -n   Organ im Mund �ür das Schmecken und Sprechen) ,

bew¢sst genau

die Zutat, -en  Lebensmittel: Man braucht es, um ein Gericht zu machen. ,

der Geruch, ¿e   hier: ≈ Art: So riecht ein Gericht oder Lebensmittel. ,

erk¡nnen fizieren

  hier: identi-

,

der F¶rscher, -   Person: Sie arbeitet �ür mehr Wissen. ,

 geschm„cksneutral so, dass etwas weder salzig, noch süß, sauer oder bitter schmeckt ,

die Scheu  ≈ Angst ,

die Sehbehinderung, -en   von: sehbehindert ≈ so, dass man nur sehr wenig sehen kann ,

die Berührungsangst, ¿e  Angst vor Kontakt ,

„bbauen   hier: machen, dass … weniger wird ,

schauen

  hier: sehen

,

  hier: intensiv;

,

so darüber, dass sie auf dem Weg sind.

So bewusst wie heute habe ich seit Jahren nicht gegessen. Ich versuche, jede

Zutat zu schmecken und schließe die Augen. So kann ich mich besser darauf konzentrieren, die Aromen und Gerüche zu erkennen.

   m    o    c  .    k    c    o    t    S    i    /    s    e    g    a    m    I    A    S    C   :    n    o    i    t    a    r    t    s    u    l    l    I

Das Auge isst nämlich nicht nur mit. Forscher der Universität von Washington haben in einem Experiment gezeigt: Farben haben eine Wirkung auf unseren Geschmackssinn. Die Forscher haben Testessern einen roten Joghurt gegeben. Die meisten davon haben danach gesagt:

Der hat nach Erdbeeren geschmeckt! Es war aber Naturjoghurt mit geschmacksneutraler roter Farbe.

Zurück im Dunkelrestaurant: Die Dunkelheit hilft den Gästen nicht nur,

   x    x    x    x   :    s    o    t    o    F

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D�A�CH�MENSCHEN � EINE VON 98 MILLIONEN

Deutsch perfekt 10 / 2017

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 45.

„Junge Frauen können sehr viel erreichen“

Fränzi Kühne (34) ist

Chefin der Digitalagentur Torben, Lucie und die gelbe Gefahr (TLGG) und Mitglied des Aufsichtsrats der Telekommunikationsfirma Freenet AG. Sie lebt in Berlin.

Deutschlands jüngste Aufsichtsrätin Aufsichtsrätin erklärt, was sich in großen Firmen ändern muss – und warum eine Frauenquote nötig ist. MITTEL

zur Aufsichtsrätin. Meine Aufgaben sind Frau Kühne, Sie werden in Interviews und die Kontrolle und die Beratung des Vorauf Veranstaltungen sehr oft auf das Thema stands �ür das Digitale. Ich freue mich Frauenquote angesprochen. Nervt Sie das? Ich würde mir wünschen, dass wir nicht sehr darauf. mehr darüber reden müssen. Aber leider Was raten Sie Konzernen wie Freenet, um im ist die Quote nötig, weil Frauen sonst Digitalen Erfolg zu haben? nicht in Führungspositionen kommen. Bei vielen großen Unternehmen müssen sich die Strukturen ändern. So zum BeiWirkt die Quote? Die Quote konzentriert sich noch sehr spiel im Recruiting-Prozess, also in der auf die oberen Führungspositionen. Da- Strategie, wo und wie die Firmen neue mit sie wirken kann, muss sich auch im Angestellte suchen. Im Digitalen funktiomittleren Management etwas ändern. niert das klassische Modell mit HeadhunSonst läuft es weiter so, dass Männer an- ter nicht. Da findet man die guten Leute dere Männer be�ördern. zum Beispiel in den sozialen Medien. Die Konzerne müssen dort suchen, wo ihre Sie sind in der Digitalagentur TLGG Chefin Chefin Zielgruppe ist. von 170 Angestellten – und mit 34 Jahren Deutschlands jüngste Aufsichtsrätin. Sehen Sie haben Ihre Agentur 2008 mit zwei Freunden gegründet. Hatten Sie eine Sie sich als Vorbild �ür andere Frauen? Ja, absolut. Ich Ich will anderen zeigen, dass spezielle Strategie?  junge Frauen Frauen sehr viel viel erreichen können. können. Nein, überhaupt nicht. Am Anfang war Es gibt im Berufsleben leider noch viele das ein großer Spaß, wie auch unser Vorurteile. Nach der Geburt meines Kin- Name Torben, Lucie und die gelbe Gefahr des kam ich schnell wieder in die Agentur zeigt. Wir beauftragten erst nach fast zwei zurück. Da überraschte mich wirklich, wie Jahren die erste Freelancerin. Das war daviele Menschen mich deshalb als schlech- mals ein gigantischer Moment. Aber dann te Mutter sahen, vor allem im Privaten. wurde es normaler, mit neuen Aufträgen Beruflich lächelten einige über mich, nach neue Leute anzustellen. Uns ist dabei dem Motto: „Warte erst mal, wie das mit weniger wichtig, mit welcher Note ein Kind wird, Fränzi.“ Inzwischen arbeite ich Bewerber die Uni beendet hat. Wir wollen schon lange wieder Vollzeit. interessante Projekte sehen. Wie sind Sie in den Aufsichtsrat von Freenet 2015 haben Sie TLGG an eine US-Firma  gekommen?  �ür Unternehmenskomm Unternehmenskommunikation unikation verkauft. verkauft. Ende letzten Jahres bekam ich einen An- Was hat sich dadurch �ür Sie verändert? ruf von Freenet. Sie suchten nach einem Wir drei Gründer sind immer noch dabei. Experten �ür das Digitale und fragten, Und unser Berufsalltag hat sich gar nicht ob ich mich bewerben möchte. Dann so sehr verändert. Durch die US-Firma hatte ich das erste Vorstellungsgespräch Omnicom können wir jetzt internatiomeines Lebens. Und auf der Hauptver- naler arbeiten. Ich mag meinen Job noch sammlung wählten mich die Aktionäre immer sehr. Interview: Eva Pfeiffer

die Aufsichtsrätin, -nen Frau, die Mitglied Mitglied einer Gruppe von Personen ist, die in größeren Firmen die Entscheidungen der Firmenleitungkontrolliert ,

die Digitalagentur, -en ≈ Firma, die sich �ür andere Firmen z. B. um deren Websites und die Social-Media-Kommunikation kümmert ,

die g¡lbe Gef ahr d ≈ historischer Slogan �ür das vermutete Risiko �ür westliche Länder durch China und Japan (hier: ironisch) ,

„nsprechen auf …   hier: bitten, dass man zum Thema … etwas sagt ,

n¡rven ,

m hier: ärgern

die Führungsposition, -en  Position als Chef  ,

das m“ttlere Management engl.  Personen, die in einer Firma �ür einen Teilsektor und deren Angestellte verantwortlich sind, aber selbst noch Chefs über sich haben ,

laufen   hier: m funktionieren; passieren ,

befœrdern  eine höhere berufliche Position geben ,

læcheln über   hier: lachen und Kommentare machen, die zeigen sollen, dass sie nicht glauben, dass es gut gehen wird ,

einige (-r/-s)

 ein paar

,

V¶llzeit „rbeiten zwischen 35 und 42 Stunden pro Woche arbeiten ,

die Hauptversammlung, -en  Zusammenkommen aller Aktionäre einer Firma einmal im Jahr ,

(der Aktionär, -e Person, die Aktien Aktien besitzt) ,

(die [ktie, -n Dokument darüber, darüber, dass man einen Teil einer Firma besitzt) ,

der Vorstand, ¿e Gruppe, die eine eine Firma oder einen Verein leitet ,

der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung ,

das Unternehmen,   Firma ,

die Zielgruppe, -n   Gruppe von Menschen mit ähnlichen Charakteristika (z. B. Alter) oder Interessen ,

 gr•nden  ≈ starten ,

beauftragen   einen Auftrag geben ,

das Vorbild, -er   hier: Mensch, der ein positives Beispiel ist ,

das Vorurteil, -e   hier: ≈ negative Meinung, die viele Menschen über arbeitende Mütter haben ,

„nstellen   hier: eine Arbeitsstelle geben ,

s“ch verændern  anders werden ,

In Deutschland, Österreich und der Schweiz (D -ACH) leben 98 Millionen Menschen. An dieser Stelle interviewen wir jeden Monat einen davon.

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