Deutsch Perfekt Juni 2015

January 19, 2017 | Author: Sergio | Category: N/A
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LEARN GERMAN  |  ESTUDIAR ALEMÁN |  APPRENDRE L’ALLEMAND |  IMPARARE IL TEDESCO |  NAUKA NIEMIECKIEGO |  УЧИМ НЕМЕЦКИЙ  |  ALMANCA Ö GRENMEK ˘

Oberbayern Weiß-blaue Idylle

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Oberbayern-Spezial

29 Seiten Spezial

Chiemsee Das bayerische Meer Zugspitze Deutschland ganz oben

BMW Welt München Die große Autoshow FC Bayern Wie er wurde, was er ist

Sprache & Service 2  Die geheimen Codes der Arbeitszeugnisse 2 Grammatik: Genitiv

Gesellschaft Warum Tattoos so in Mode sind

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Editorial

Bayerns Klassiker

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Es gibt viele interessante Regionen in den deutschsprachigen Ländern. Diese ist definitiv eine davon: Oberbayern. Wer sich auch nur ein bisschen für Deutschland interessiert, entdeckt sehr bald den südlichen Teil Bayerns – zum Beispiel im Fernsehen. Nicht erst seit den berühmten „Derrick“-TV-Krimis ist Oberbayern mit seinen Seen und Bergen, idyllischen Dörfern und der Metropole München in Fernsehserien nämlich so oft zu sehen wie kaum eine andere deutsche Region. Ganz ehrlich: Ein Oberbayern-Spezial zu machen, war für uns ziemlich bequem – unsere Redaktionsräume liegen nämlich in der Nähe von München. Trotzdem konnten auch unsere Autoren manches neu entdecken. Martin Langeder zum Beispiel: Seit fünf Jahren wohnt der Österreicher in München nur drei U-Bahn-Stationen von der BMW Welt entfernt. Trotzdem hat er das Traumziel vieler Autofans erst besucht, als wir ihn darum baten. „Der Klassiker: Das, was in der Nähe ist, schiebt man immer auf später“, sagt Langeder. Warum wir in diesem Heft einen größeren Artikel über eine Luxus-Autoausstellung (ab Seite 28) bringen? Nun: Keine andere Sehenswürdigkeit in Bayern ist so populär wie diese, nicht einmal Neuschwanstein, das berühmte Ludwig-Schloss. Ein anderes Monument von König Ludwig II. hat Anna Schmid besucht: Schloss Herrenchiemsee liegt sehr hübsch auf einer Insel im Chiemsee, dem drittgrößten See Deutschlands. Was sie dort suchte? Ruhe. Und wirklich: Auf der Insel traf unsere Redakteurin Menschen wie den Gärtner Jakob Nein. „Er wirkt wie das glückliche Gegenteil zur Hektik der modernen Arbeitswelt“, sagt Schmid. Auch die kleine, aber bequem hier: ≈ einfach populäre Fraueninsel erlebte sie in großer Ruhe (ab der Redaktions- ≈ Büro einer Redaktion raum, ¿e Seite 14). Am Ende dachte die Münchenerin: „Man (die Redaktion, hier: Team aller Journalissollte viel öfter an den Chiemsee fahren.“ -en ten bei einer Zeitschrift) das Traumziel, -e hier: Ort, den man auf Nach einer sehr langen Fahrt dort angekommen jeden Fall besichtigen ist Gunther Holtorf, der jetzt an dem See lebt. 26 möchte der Artikel, hier: Text in einer Jahre ist der frühere Manager durch die Welt gereist. Zeitschrift Wie weit? „Einmal zum Mond und wieder zurück br“ngen hier: publizieren n“cht einmal ≈ auch nicht plus Mehrwertsteuer.“ In diesen Wochen erwartet die Redakteurin, ≈ Journalistin der 77-Jährige die Aufnahme ins Guinness-Buch der -nen franz. Rekorde. Wie sieht so jemand Oberbayern? Antworder Gærtner, Person, die einen Garten pflegt ten auf Seite 70.

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Die Themen des Monats Juni 2015

6

Auf 29 Seiten: Oberbayern

Mein Deutschland-Bild

Angelika Warmuth über die Tradition Fingerhakeln

8

Panorama

Neues, Namen und Zahlen

14

Chiemsee

Eine Idylle im bayerischen Meer

21

Reisetipps

22

Ganz oben

Zu Fuß auf die Zugspitze

24

FC Bayern

Warum er nicht nur im Fußball Erfolg hat

26

Treffen der G7

Die Welt blickt auf die Elmau

28

BMW Welt

29 Seiten Oberbayern-Spezial

Schliersee • Salzalpensteig • Schrobenhausen

Keine Sehenswürdigkeit Bayerns ist populärer

32

König Ludwig II. wollte nicht, dass das Volk durch seine Schlösser läuft. Trotzdem besuchen heute jedes Jahr Tausende die Herreninsel im Chiemsee und besichtigen Ludwigs Traumwelt. Aber die wirkliche Idylle liegt an anderen Orten auf und an dem bayerischen Meer.

Tradition unter Bäumen

Warum der bayerische Biergarten so speziell ist

35

Idylle am Chiemsee

14

Mein erster Monat

Maho Mizoguchi in München

70

64

D-A-CH-Menschen

Einer von 98 Millionen: Was sagen Sie, Gunther Holtorf?

48

Ja oder Nein?

Früher glaubten viele: Tattoos sind Symbole einer Subkultur. Oder schlimmer: Wer ein Tattoo trägt, ist wahrscheinlich kriminell. Das hat sich geändert. Heute ist die Körperkunst Teil des Alltags. Und sie ist so populär wie noch nie.

Cannabis legalisieren?

50

Phänomen Tattoo

Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

54

Anatomie einer Nation

Wie die Deutschen alt werden Ein Bild und seine Geschichte

Christo und Jeanne-Claude verpacken 1995 den Reichstag

60

Der Blick von außen

Hassan Ali Djan über das Deutschlernen

66

Kulturtipps

Kino • Konzert • Ausstellung • Lesung • Buch • Graphic Novel

68

Kolumne

Alia Begisheva über Neues im Land

69

Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

Lust auf Experimente

Die jungen Seiten von Deutsch perfekt 4

Wie „Jugend forscht“ seit 50 Jahren junge Talente sucht

TITELFOTO: FLORIAN WERNER/LOOK-FOTO; FOTOS: FLORIAN WERNER; ISTOCK/THINKSTOCK; MAURITIUS IMAGES/UTA UND HORST KOLLEY; BMW AG

58

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Texte auf Stufe A2 des GER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

In diesem Heft: 12 Seiten Sprache & Service

36

Wörter lernen

An der Kreuzung

37

Übungen zu den Themen des Monats

Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

38

Grammatik

Genitiv

40

Deutsch im Beruf

Die geheime Sprache der Arbeitszeugnisse

42

Raten Sie mal! • Comic

Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

43

Starthilfe

Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

45

32

Sammelkarten Eine Reisebuchung ändern • Im Modegeschäft • Verkehr in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Bayerisches Leben

Kaum eine Institution ist so typisch für Oberbayern wie der Biergarten. Er ist viel mehr als ein Restaurant ohne Dach. Dort darf nämlich jeder sein Essen selbst mitbringen. Aber das ist nicht alles, was ihn so speziell macht.

Schreiben • Sprechen • Verstehen

57

Lösungen • Kundenservice • Impressum

Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

25

Erfolgsmaschine FC Bayern

Der Klub in Zahlen

33

Was Biergarten-Anfänger wissen müssen

Die zehn wichtigsten Tipps

2

„Jugend forscht“

Originelle Projekte in Mathematik, Physik und Chemie

28

Phänomen BMW Welt Schloss Neuschwanstein? Nein, nicht mehr: Die populärste Sehenswürdigkeit Bayerns ist inzwischen die BMW Welt in München. Was macht die Autoausstellung so interessant?

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern ↔ Gegenteil von ...

m lockere Umgangssprache d negativ a Vorsicht, vulgär! ≈ ungefähr, etwa

Lernen mit Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe letzte Seite).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Seite 49). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus. 6/15

langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen o

¢

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Fotografin: Angelika Warmuth

F

ingerhakeln ist in Oberbayern eine alte Tradition. Ein Mann muss den anderen mit der Kraft seiner Finger zu sich über den Tisch ziehen. Das kann wehtun: Manchmal bluten die Finger nämlich. Ein Auffänger passt auf, dass nicht noch mehr passiert. Das ist der Mann, der hinter jedem Hakler sitzt. Er fängt diesen auf, wenn er mit dem Stuhl umfällt. Die beiden Männer auf dem Bild habe ich bei der Deutschen Meisterschaft im Fingerhakeln fotografiert. Die hat in einem Bierzelt in Garmisch-Partenkirchen stattgefunden. Musik hat gespielt. Essen und Getränke hat es auch gegeben. Die Meisterschaft hat nämlich schon früh angefangen und bis zum Abend gedauert. Ich kenne die Tradition. Aber für mich war Fingerhakeln immer ein Spaß. Was mich bei dem Termin wirklich überrascht hat: Die Männer nehmen den Sport sehr, sehr ernst. Sie organisieren sich in Vereinen und trainieren ihn. Auf den Termin habe ich mich sehr gefreut. Ich komme nämlich aus Bayern und habe fünf Jahre in Hamburg gelebt. Vor einem Jahr bin ich zurück in meine Heimat gekommen. Seit dieser Zeit fotografiere ich sehr gerne alles, was mit Bayern zu tun hat. die Kr„ft, ¿e ziehen auffangen ¢mfallen (der Boden, ¿ die Deutsche Meisterschaft, -en das Bierzelt, -e

¡rnst nehmen zu tun haben m“t …

6

≈ Energie des Körpers hier: ≈ holen hier: in die Arme nehmen auf den Boden fallen Ort: Darauf geht und steht man.) Turnier: Dort wird eine/r beste/r Deutsche/r in einem Sport. Konstruktion aus Plastik und langen, dünnen Metallteilen: Man macht sie draußen zusammen, feiert und trinkt Bier darin. hier: meinen, dass es eine wichtige Sache ist hier: … zum Inhalt haben; in … sein

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Oberbayern-Spezial | Mein Deutschland-Bild

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (2)

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HISTORISCHES SPEKTAKEL das R“tter­turnier, ≈ früher Treffen von vielen -e Rittern (der R“tter, ≈ historischer Kämpfer mit einem Anzug aus Metall) (der Kæmpfer, von: kämpfen = mit Waffen streiten) (die W„ffe, -n z. B. sehr langes, schweres Messer) s“ch bekæmpfen einer gegen einen anderen kämpfen das Pferd, -e Tier: Man kann auf ihm sitzen und sich tragen lassen (s. Foto). Kleines Pferd = Pony das M“ttelalter historische Zeit von circa 500 bis 1500 nach Christus der Tænzer, Person: Sie tanzt.

Schloss Kaltenberg

Historisches Spektakel Immer im Juli kommt die alte Zeit nach Schloss Kaltenberg in der Nähe von Landsberg am Lech. Dann findet an drei Wochenenden das Kaltenberger Ritterturnier statt. Es ist das größte Ritterturnier auf der Welt. Stuntmen mit Kostümen in vielen Farben bekämpfen sich auf ihren Pferden. 10 000 Gäste können das Spektakel in der Arena sehen. Es gibt aber nicht nur ein Ritterturnier, sondern auch ein historisches Dorf. Dort zeigen MittelalterMusiker, Tänzer und Akrobaten, was sie können. Auf einem Markt gibt es Essen und Souvenirs wie aus dem Mittelalter zu kaufen. Dieses Jahr beginnt das Kaltenberger Ritterturnier am 10. Juli.

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Oberbayern-Spezial | Panorama

Arbeitsmarkt

Oberbayern hat die meisten Jobs

Drama auf Schloss Kaltenberg Bald beginnt wieder das Ritterturnier

Den Bayern geht es wirklich gut – und den Oberbayern besonders. Dort sind die wenigsten Menschen in Deutschland arbeitslos. Im Landkreis Eichstätt hat fast jeder Einwohner einen Job. Nur 1,4 Prozent der Menschen dort hatten 2014 keine Arbeit. Das ist so wenig wie in keinem anderen deutschen Landkreis. Aber das ist noch nicht alles: Platz zwei geht zweimal an die Oberbayern. In Erding und in Pfaffenhofen an der Ilm sind nur 2,1 Prozent der Einwohner ohne Arbeit. Das sind so viele wie im Donau-Ries, das auch in Bayern, aber nicht in Oberbayern liegt. Auch auf Platz drei liegt eine Region in Oberbayern: Neuburg-Schrobenhausen hat eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent.

Spektakel

Fahrt auf dem Fluss

FOTO: KALTENBERGER RITTERTURNIER; PICTURE ALLIANCE/SUEDDEUTSCHE ZEITUNG PHOTO

Früher war es Arbeit, heute ist es Spaß: eine Fahrt mit dem Floß auf der Isar. Früher haben Menschen in Oberbayern damit Holz aus dem Wald in die Stadt transportiert, auf den Flüssen Isar und Loisach nach München und weiter. Das war vor der Industrialisierung und vor den ersten Bahnen. Sie transportieren Waren schneller und billiger als ein Floß. Seit dieser Zeit fahren die meisten Menschen nur noch in ihrer Freizeit mit einem Floß. Arbeit ist es nur noch für den Flößer und seine Helfer. Sie müssen das Floß steuern und die Gäste unterhalten. In der Zeit von Mai bis September fahren heute jeden Tag Flöße von der Kleinstadt Wolfratshausen nach München. Eine Fahrt dauert sechs bis sieben Stunden. Günstig ist sie nicht: 150 Euro kostet sie für eine Person. Wer ein eigenes Floß für eine Gruppe buchen will, muss circa 5800 Euro bezahlen. 60 Menschen können dann mitfahren. Oft feiern Menschen auf dem Floß Geburtstag oder ein Fest mit Kollegen. Es gibt Musik und natürlich: Bier. Auf ihrer Reise kommen die Flöße auch über die längste Floßrutsche Europas: Sie ist 345 Meter lang. Es geht 17 Meter nach unten. Das ist eine große Gaudi, sagt man in Bayern dann. „Gaudi“ ist das bayerische Wort für „Spaß“. Das versteht jeder auf dem Floß – auch ohne Wörterbuch. OBERBAYERN HAT DIE MEISTEN JOBS der L„ndkreis, -e ein paar Kommunen: Sie haben zusammen eine Administration. der Pl„tz, ¿e hier: Position

Floßrutsche bei Straßlach 345 Meter lang, 17 Meter geht es nach unten

FAHRT AUF DEM FLUSS das Floß, ¿e einfaches Transportmittel aus Holz: Damit fährt man auf dem Wasser (s. Foto). die Ware, -n Sache: Man will sie kaufen oder verkaufen; ≈ Produkt der Flößer, Person: Sie fährt ein Floß. steuern hier: ≈ machen, dass es richtig fährt unterh„lten eine schöne Zeit machen die Floßrutsche, Stelle in einem Fluss: Dort -n fährt ein Floß sehr schnell nach unten (s. Foto).

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DIE NAZIS IN OBERBAYERN die Parteizentra- Haus einer Partei: Dort plant, le, -n organisiert und kontrolliert man die Aktionen und Ideen. die Bewegung, hier: organisierte Gruppe: Sie -en will, dass die nationalsozialistische Ideologie sehr bekannt wird und viele daran glauben. groß hier: wichtig; bekannt bauen hier: machen entf¡rnt ≈ in einer Distanz von der Gef„ngehier: Person: Sie ist in ne­, -n ein Konzentrationslager geschlossen und darf nicht weggehen. der Jude, -n Person: Ihre Religion hat die Thora als Basis. die Ferien verin den Ferien sein br“ngen m„chte Prät. von: machen die M„cht hier: politische Kontrolle; Regierung zeigte Prät. von: zeigen der Krieg, -e Streit zwischen Nationen entschieden von: entscheiden = hier: sagen, was gemacht wird WARMER WIND gehören zu wehen

≈ ein Teil sein von ≈ machen, dass die Luft hin und her geht st¶lz sein auf hier: ≈ toll finden bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s) ZU WENIG SONNE der Deutsche W¡tterdienst

Organisation: Sie sagt, wie in den nächsten Tagen das Wetter in Deutschland wird. die M¡ssung, -en ≈ genaue Prüfung der Sch„tten, ↔ Licht der Sonne der St„ndort, -e hier: Ort: Dort waren die Geräte für die Messung. den d¢nklen hier: der dunkelste Ort in Rek¶rd h„lten Deutschland bleiben

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NS-Dokumentations­ zentrum in München Antworten auf Fragen zur Nazi-Historie

1933 – 1945

Wetter

Die Nazis in Oberbayern

Warmer Wind

In München gibt es seit wenigen Wochen ein NSDokumentationszentrum. Warum ist München der Geburtsort des NS-Terrors? Welche Konsequenzen hatte das? Auf Fragen wie diese wollen Historiker dort Antworten geben. Es gibt Ausstellungen, eine Bibliothek und Medientische. Das Zentrum steht an einem historischen Ort: Bis 1945 war dort das Braune Haus, die Parteizentrale der Nazipartei NSDAP.

Ein Wetterphänomen gehört zu den Alpen wie Bier und BMW zu Bayern: der Föhn. Der warme Wind weht von Italien über die Alpen nach Norden. Meistens bleibt der Föhn in den Alpenregionen. Aber manchmal kommt er auch bis nach München. Dort ist es dann warm, die Sonne scheint und die Luft ist sehr klar. Dann können die Menschen im Süden Bayerns die Berge sehr gut sehen. Sie sind ein bisschen stolz auf dieses besondere Klima. Aber viele sagen auch, dass sie vom Föhn Kopfschmerzen bekommen oder nervös werden. Einen Meteorologen brauchen sie nicht: Sie merken auch so, wann Föhn ist. Aber kommen die Kopfschmerzen wirklich vom Föhn? Nicht nur, sagen Experten. Manchmal kommen sie auch von zu wenig Schlaf. Oder von zu viel Bier.

Die deutsche Hauptstadt war auch zur Zeit der Nazis schon Berlin. Die „Hauptstadt der Bewegung“ war aber München. 1935 hat Adolf Hitler der Stadt diesen Namen gegeben. Dort hat er gewohnt, und dort ist die NSDAP groß geworden. Später haben der Diktator und sein Architekt Albert Speer die ganze Stadt neu geplant. Sie wollten den Hauptbahnhof verschieben und eine gigantische Straße bauen. Aber das ist nicht mehr passiert. 30 Kilometer von der „Hauptstadt der Be­ wegung“ entfernt haben die Nazis das erste Konzentrationslager (KZ) gebaut. Das KZ Dachau war ein Modell für alle späteren. Am Anfang haben die Nazis dort politische Gefangene interniert. Zwischen 1933 und 1945 sind 200 000 Menschen nach Dachau gekommen, nicht nur politische Gefangene, sondern auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und viele andere. 41 500 Menschen sind in dem KZ gestorben. Hitlers Berghof am Obersalzberg war ein anderer wichtiger Ort: Früher hat er in dem Ort in der Nähe von Berchtesgaden seine Ferien verbracht. Nach 1933 machte er den Berghof zu einem Zentrum seiner Macht. Die Nazi-Propaganda zeigte den Diktator gern in der Idylle in den Bergen. Auf Bildern sieht er freundlich aus. Aber dort oben hat er über Krieg und den Holocaust entschieden. Heute gibt es auf dem Obersalzberg eine Ausstellung über den NS-Terror. FOTO: JENS WEBER

10

Ruhpolding

Zu wenig Sonne In dem kleinen Ort Ruhpolding im Südosten Bayerns ist es so dunkel wie an keinem anderen Ort in Deutschland. Wirklich? Sicher ist: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat dort 1995 nur 929 Sonnenstunden gezählt. Aber die Ruhpoldinger kritisieren diese Messung. Sie ist nicht repräsentativ für den ganzen Ort, finden viele von ihnen. Der DWD hat nämlich an einem Ort gemessen, der immer wieder im Schatten liegt. Die Meteorologen sagen: Die Messung war korrekt, aber der Standort nicht optimal. Außerdem hat der DWD nicht an allen Orten in Deutschland gemessen: 1995 waren es nur 354 Orte, heute sind es mit 299 noch weniger. Heute steht die Wetterstation in Ruhpolding an einem helleren Ort. Nur: Sie zählt keine Sonnenstunden mehr. Nach der Diskussion hat der DWD jetzt aber ein Detail auf seiner Homepage geändert. Den dunklen Rekord hält jetzt nicht mehr Ruhpolding, sondern Ruhpolding-Waich. 6/15

Oberbayern-Spezial | Panorama

3 Fragen

Sport in Traditionskleidung Klaus Reithmeier macht Münchener fit: Im Sommer trainiert der 31-Jährige im Englischen Garten kostenlos alle, die mitmachen wollen. Dabei trägt er aber keine praktische Sporthose, sondern traditionelle bayerische Kleidung: eine Lederhose. So machen es auch seine Teilnehmer. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Das war an einem Morgen nach dem Oktoberfest. Ich bin so aufgestanden, wie ich am Abend ins Bett gegangen bin: in der Lederhose. So bin ich dann auch zum Kunden gegangen. Eigentlich arbeite ich als Personal Trainer. Der Kunde hat mich dann im Spaß gefragt, ob wir denn heute ein Lederhosen-Training machen. Da habe ich gedacht: Vielleicht kann ich so mehr Menschen motivieren, Sport zu machen. In Bayern identifizieren sich die Leute ja mit der Lederhose.

Ein Kleidungsstück für den Alltag ist die Lederhose trotzdem nicht, oder? In meiner Heimat Berchtesgaden trägt man die Lederhose oft. Auf Festen aller Art, aber auch im Alltag. Mein Nachbar geht auch in der Lederhose zur Arbeit ins Bergwerk. Aber München ist eine große Stadt, in der viele Menschen wohnen, die nicht aus Bayern sind. Deshalb sieht man die Lederhose hier nicht so viel. Kommen alle Sportler in traditioneller Kleidung? Ich mache das jetzt seit fünf Jahren. Jeden Montag kommen circa 180 Leute. Manche kommen in normaler Sportkleidung, manche in Lederhose, Sporthemd und Sportschuhen. Auch die Damen. Im Dirndl Sport machen ist zu schwer. Als ich ein Jahr in Milwaukee in den USA war, habe ich das Lederhosen-Training auch dort gemacht. Dort haben viele Menschen deutsche Wurzeln. Die sind auch in Tracht gekommen. Viele denken, das ist ein großer Spaß. Aber dann sind sie überrascht, wenn ihnen am nächsten Morgen alles wehtut.

FOTOS: PICTURE ALLIANCE / WESTEND61; PRIVAT

Starnberger See Badegäste blicken von Percha-Kempfenhausen bis zu den Bergen

URLAUB IN DER STADT UND AM SEE œffentlich hier: so, dass jeder hingehen kann s“ch sparen hier: nicht zahlen müssen g¡lten hier: möglich sein, dass man sie benutzen kann WEM GEHÖRT DAS ÖL? der H¡ktar, Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter die B¢ndeswehr deutsche Armee insolv¡nt fast bankrott der Insolv¡nz­ Person: Sie hat die offizielle verwalter, Aufgabe, dass sie sich um eine Firma kümmern muss, die insolvent ist.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

Krailling

Wem gehört das Öl?

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Tipp des Monats

Urlaub in der Stadt und am See Am Vormittag in der Metropole shoppen, dann im See baden und am Abend noch ein Bier in einer Bar? In München ist das möglich. Mit der S-Bahn kommt jeder schnell an einen See und zurück. Zum Beispiel fährt vom Marienplatz im Zentrum der Stadt die Linie S6 in nur 36 Minuten an den Starnberger See. Das ist der größte der circa 60 Seen in der Nähe von München. Noch schneller sind Regionalzüge, die in 19 Minuten vom Hauptbahnhof nach Starnberg fahren. Der Bahnhof Starnberg liegt direkt am Wasser. Und in circa 15 Minuten kommen Gäste zu Fuß zum öffentlichen Strand in Percha-Kempfenhausen. Mit einer Single-Tageskarte XXL für 8,30 Euro oder einer GruppenTageskarte XXL für 14,80 Euro kann man den ganzen Tag durch die Stadt und bis nach Starnberg fahren. Und spart sich abends nach dem Bier das Taxi. Die Karte gilt dann nämlich noch bis 6 Uhr morgens. 6/15

SPORT IN TRADITIONSKLEIDUNG die Lederhose, -n hier: traditionelle Hose aus Leder (das Leder ≈ Haut von Tieren) (die Haut, ¿e Organ: Es ist außen am ganzen Körper von Menschen und Tieren.) auf die Idee ≈ die Idee bekommen k¶mmen motivieren machen, dass jemand Lust bekommt, … zu tun s“ch identifizieren hier: finden, dass … typisch m“t … bayerisch ist das B¡rgwerk, -e Flure und technische Konstruktionen: Man sucht im Berg nach Salz, Mineralien oder Metallen und holt sie heraus. der Sp¶rtler, Person: Sie macht viel Sport. das D“rndl, traditionelles Kleid aus den Alpen die W¢rzeln Pl. hier: ≈ Ort: Von dort kommt eine Familie. die Tr„cht, -en traditionelle Kleidung einer Region

„Das ist eine Schokoladenfirma“, haben die Nazis den Menschen in dem kleinen Ort Krailling früher erzählt. Eine Lüge. Denn auf den 230 Hektar in der Nähe von München hatten sie ein großes Tanklager. Dort haben sie Öl für ihre Armee gelagert. Nach 1945 haben die Amerikaner das Lager benutzt, später die Bundeswehr. Aber die hat es 2009 an die Viktoriagruppe verkauft. Jetzt ist diese Firma insolvent. Dabei gibt es ein Problem: Tschechien hat in Krailling Öl gelagert, eine Reserve für den Notfall. Jetzt streiten Tschechien und die Firma um das Öl. Wem gehört es? Dem Land oder der Firma? Klar ist das nicht, sagt der Insolvenzverwalter.

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Wer hat es gesagt?

Christine Haderthauer

Bastian Schweinsteiger

„Ich mache Fehler, immer wieder und immer neue.“ ICH MACHE FEHLER, IMMER WIEDER UND IMMER NEUE die Schauspielerin, Frau: Sie spielt im Film oder -nen im Theater mit. TRADITION UND MODERNE die V¶lksmusik traditionelle Musik das BlasinstruInstrument aus Metall oder ment, -e Holz: Man drückt mit dem Mund Luft hinein. ähnlich fast gleich der Bayerische Fernseh- und Radiostation R¢ndfunk aus Bayern der S¡nder, hier: Station: Sie macht Radiosendungen. der digitale ≈ Digitalradio S¡nder, -

FOTOS: GULLIVER THEIS; WIKIMEDIA.ORG (2); PICTURE ALLIANCE/AUGENKLICK/GES

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

a)  Die Politikerin Christine Haderthauer war das. Wegen eines Skandals hat sie ihren Job als Ministerin verloren. b)  Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger hat das nach einem verlorenen Fußballspiel gesagt. c)  Schauspielerin Christine Neubauer hat in einem Interview über das Ende ihrer Ehe gesprochen. Lösung auf Seite 57

Christine Neubauer

Musik

Tradition und Moderne Speziell alte und konservative Menschen hören gern traditionelle bayerische Musik. So war es bis jetzt. Aber das ändert sich zurzeit. Volksmusik ist auch bei jungen Leuten wieder populär. Es gibt nämlich viele moderne Bands, die Volksmusik mit neuen Elementen aus Jazz, Hip-Hop oder Rock kombinieren. Dieser Musikstil heißt auch Neue Volksmusik. Eine Band ist LaBrassBanda aus Übersee am Chiemsee. Sie spielt moderne Musik mit Blasinstrumenten und singt auf Bayerisch. Ähnlich machen es Kofelgschroa aus Oberammergau. Aber auch die alte Volksmusik hat viele Fans. Trotzdem hat der Bayerische Rundfunk (BR) in den letzten Jahren immer weniger Volksmusik gespielt. Aber jetzt haben die Fans einen neuen Sender beim BR bekommen: Der digitale Sender Bayern Heimat spielt den ganzen Tag bayerische Musik.

LaBrassBanda Moderne Musik mit alten Instrumenten

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Oberbayern-Spezial | Panorama

Polizei

Neue Uniformen

Neue Farben Bayerische Polizei-Uniformen bis jetzt (links) und ab 2016 (rechts)

187 Jahre Tradition Das Hofbräuhaus in München

FOTOS: HOFBÄUHAUS; PICTURE ALLIANCE/DPA

In ganz Deutschland tragen Polizisten blaue Uniformen. Nur in Bayern nicht. Dort tragen sie Grün – aber nur noch bis Ende 2016. Denn die bayerischen Polizisten haben gewählt: 23 000 von 27 700 wollen lieber in blauer Kleidung arbeiten. Das sind 68 Prozent. Viele Frauen wünschen sich die neue Farbe. Aber auch Dicke sehen in der modernen Uniform besser aus, sagen manche. Billig ist das alles nicht. Die neuen Uniformen kosten 33 Millionen Euro. Dafür liegt die bayerische Polizei endlich auch international im Trend. Denn in den meisten anderen Ländern tragen Polizisten schon heute Blau.

NEUE UNIFORMEN dafür hier: ≈ aber dann “m Tr¡nd liegen ≈ modern sein DAS HOFBRÄUHAUS der Sp¡rr­bezirk, hier: Teil von einer Stadt oder -e Kommune: Dort ist Prostitution verboten. entf¡rnt ≈ in einer Distanz von die Weißwurst, Wurst aus hellem Fleisch: ¿e südd., österr. Sie wird im Wasser heiß gemacht. die Spezialität, hier: typisches regionales -en Gericht die Reihe, -n hier: Zahl von Würsten: Sie liegen eine nach der anderen. n¢ll hier: m keine (-r/-s) das Band­ Person: Sie spielt in einer mitglied, -er Band. vertrieben von: vertreiben ≈ unfreund­ lich wegschicken vergeben hier: so, dass niemand diese Nummer bekommen hat

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

Zahlenspiel

Das Hofbräuhaus „In München steht ein Hofbräuhaus“, singt die Band Spider Murphy Gang seit 1981 in „Skandal im Sperrbezirk“. Fast jeder von den circa 1,5 Millionen Münchenern kennt das Lied. Dass es früher zwei Hofbräuhäuser waren, weiß aber nicht jeder. Das erste gibt es nämlich schon seit 1808 nicht mehr. Wenige Meter davon entfernt liegt aber bis heute das bekannte Hofbräuhaus mit der Adresse Am Platzl 9. König Ludwig I. hat dieses zweite Hofbräuhaus 1828 für alle Münchener geöffnet. Dort haben heute 6/15

mehr als 3000 Menschen Platz. In den größten Raum passen 1000. An manchen Tagen kommen 30 000 Gäste. Für sie öffnet das Hofbräuhaus jeden Morgen um 9 Uhr, 365 Tage im Jahr, auch am 24. und 25. Dezember. Schon um 4 Uhr morgens beginnen die Köche damit, Weißwürste zu machen. Die Spezialität darf man traditionell aber nur bis 12 Uhr essen. Trotzdem: Sie schmecken auch um 18 Uhr. In zwölf Monaten essen die Gäste im Hofbräuhaus sehr viele Weißwürste. Legt man alle Weißwürste in eine Reihe, ist sie 20 Kilometer lang. Null Auskunft gibt das Hofbräuhaus aber über die Menge an Bier,

die seine Gäste trinken. In ihrem Nummereins-Hit singt die Spider Murphy Gang über die Olympischen Spiele in München 1972. Die vier Bandmitglieder singen, wie die Prostituierten vorher vom Platzl vor dem Hofbräuhaus vertrieben werden. In dem Lied bleibt nur eine Prostituierte in der Stadt zurück: Rosi. Viele kennen ihre fiktive Telefonnummer, die 3 21 68. Weil seit den 80er-Jahren immer wieder Leute dort anrufen, ist die Nummer auch mehr als 30 Jahre später nicht vergeben. Das wird sie auch nie wieder: Telefonnummern müssen in der Stadt heute mindestens sieben Ziffern haben. 13

Eine Idylle im bayerischen Meer Jedes Jahr besuchen 900 000 Menschen die Herreninsel und die Fraueninsel im Chiemsee. Trotzdem gibt es dort bis heute, was schon König Ludwig suchte: Ruhe. Anna Schmid hat sie gefunden.

Kleinste Kommune Bayerns Fraueninsel (vorne), Herreninsel (hinten) und dazwischen die unbewohnte Krautinsel

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Oberbayern-Spezial | Chiemsee

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aber nie. Acht Jahre dauerten die Arbeiten, dann hatte der König kein Geld mehr. Rund 400  000 Touristen besichtigen das Schloss jedes Jahr. Rentner in beigen Jacken, Eltern mit kleinen Kindern und junge Frauen in bunten Leggings laufen durch die Zimmer. Lena Prediger führt sie hindurch. Die 19-Jährige erklärt den Namen Ochsenaugensaal (die beiden Fenster sind oval wie die Augen eines Ochsen). Sie berichtet, wie viele Liter Wasser %

das Mask¶ttchen, die Musicalfigur, -en ewig das Mysterium, Mysterien seinetwegen die L¡ggings Pl.

der {chse, -n der Saal, Säle

Figur als Talisman (fiktive) Person in einem Musical für immer hier: Person, über die man wenig weiß wegen ihm ≈ enges Kleidungsstück, das Frauen an Beinen und Unterkörper tragen männliches kastriertes Rind sehr großer Raum

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FOTO: ULLI SEER/LOOK-FOTO

FOTOS: LXXXXXXXXXXXXX

hne den König geht es nicht. 129 Jahre nach seinem Tod ist Ludwig II. noch überall: als bayerisches Maskottchen, als Film- und Musicalfigur und vor allem – als ewiges Mysterium. Auch seinetwegen kommen jedes Jahr Touristen auf die Herreninsel im Chiemsee. Denn dort hat Ludwig II. 1878 Schloss Herrenchiemsee gebaut. Es sollte werden wie Versailles, das Schloss des französischen Sonnenkönigs Louis XIV. Er war Ludwigs großes Idol. Fertig geworden ist die bayerische Version

Chiemsee-Panorama Die 89 Jahre alte MS Ludwig Feßler kommt im Hafen von Prien an

die Bade­wanne, -n die K¡rze, -n

der Diener, „nzünden G¶tt! wohl die Vorstellung, -en s“ch verst¡cken

Sanitär-Einrichtungsgegenstand, in dem man baden kann langes, dünnes Ding, das Licht gibt, wenn man es mit einem Streichholz anmacht hier: Person, die im Haushalt eines Aristokraten arbeitet anmachen hier: Oje! hier: wahrscheinlich hier: Idee; Gedanke

hier: an einen einsamen Ort gehen, wo man sich nicht der Öffentlichkeit zeigt das G¶lfresort, -s ≈ Urlaubshotel mit großem Golfplatz der Gærtner, Person, die einen Garten pflegt die Hochsaison, ≈ wichtigste Zeit im Jahr -s franz. der H¡ktar, Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter die L„ndwirt≈ Agrarwirtschaft schaft ¢mfallen auf den Boden fallen das Zuhause hier: Platz, an dem sie gut leben können die Schreinerei, ≈ Fabrik, in der z. B. Möbel -en aus Holz gemacht werden

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sich Nein um das Grün auf der 240 Hektar großen Insel: die Parks des Schlosses und den 150 Hektar großen Wald. Weil es auf Herrenchiemsee keine intensive Landwirtschaft gibt, hat die Natur ihre Ruhe, erklärt der Landschaftsgärtner. Wenn ein Baum im Wald umfällt, darf er liegen bleiben. Das Holz wird nicht jedes Mal verkauft. In dem toten Baum finden Tiere und Pflanzen ein Zuhause. Ludwig II. war nur selten auf Herrenchiemsee. Anders Jakob Nein: Er lebt auf der Insel. Sie ist sein Arbeitsplatz und seine Heimat. Nur ungefähr 20 Menschen wohnen dort. Sie alle arbeiten auf der Insel, zum Beispiel in der Schreinerei, als Gärtner oder in der Schlossgaststätte. Oder sie haben dort einmal gearbeitet und dürfen jetzt im Alter dort wohnen.

FOTOS: FLORIAN WERNER/LOOK-FOTO (2)

Das Volk sollte es nicht sehen Ludwig-Schloss Herrenchiemsee auf der Herreninsel

in Ludwigs Badewanne passen (60 000). Und sie erzählt, wie viele Kerzen die Diener in der Spiegelgalerie anzünden mussten, wenn der König kam (2200). „Gott, ist das schrecklich“, ruft eine Touristin spontan, als Prediger die Gruppe in Ludwigs Schlafzimmer führt. Es ist voll mit schwerem Stoff, Ornamenten und sehr, sehr viel Gold. Für den König wäre das alles wohl eine schlimme Vorstellung. Er wollte sich in seinem Schloss vor der Welt verstecken. Und er wollte nicht, dass das Volk es besucht. Jakob Nein aber ist froh, dass die Touristen kommen. „So wird die Insel nicht an Investoren verkauft und wird kein Golfresort oder etwas Ähnliches“, sagt der Gärtner. „Und einen ruhigen Platz finde ich auch in der Hochsaison immer irgendwo.“ Zusammen mit 18 Kollegen kümmert

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Oberbayern-Spezial | Chiemsee

Nein ist östlich von München in Altötting aufgewachsen und 2003 mit 25 auf die Insel gezogen. Später folgte ihm seine Frau aus München. Und im Februar 2014 wurde die kleine Tochter der beiden geboren. Sie ist heute die jüngste Bewohnerin auf Herrenchiemsee. Nein mag den Kreislauf der Insel: Das Holz ihrer Bäume nutzen die Menschen für ihre Heizungen. Das Gras ihrer Wiesen bekommen die 35 Pferde, die auf der Insel leben und Touristen vom Schiff zum Schloss bringen. „Das Schöne ist, dass ich das Ergebnis meiner Arbeit sehe“, sagt Nein. „Es ist ein toller Job. Die Landschaft Reise an den Chiemsee Bayern hat zwar kein Meer, aber den Chiemsee. Ihn nennen die Bayern deshalb auch das „bayerische Meer“. Mit 80 Quadratkilometern ist er der drittgrößte See Deutschlands. Im See liegen drei Inseln: die Herreninsel, die Fraueninsel und die 3,5 Hektar große Krautinsel, auf der keine Menschen wohnen. Zusammen sind sie kleinste Gemeinde Bayerns. Die Inseln sind gut erreichbar. Von den Orten Prien und Gstadt fahren den ganzen Tag lang Schiffe. Wer mit dem Zug aus München kommt, fährt am besten bis Prien. Das dauert eine Stunde. Zu Fuß vom Bahnhof sind es dann circa 20 Minuten zum Schiff. Es gibt aber auch einen Bus. der H¡ktar, Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter die Gemeinde, -n Kommune erreichbar so, dass man etwas gut erreichen kann

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ist wunderschön, ich bin den ganzen Tag draußen, und ich kann meinen Hund überallhin mitnehmen.“ Stolz zeigt der Landschaftsgärtner einen 200 Jahre alten Baum, streicht mit der Hand darüber und sagt: „Wo findet man so was schon noch?“ Ob ihm auf der Insel nichts fehlt, wird er oft gefragt. Denn um einkaufen oder ins Kino zu gehen, müssen die Inselbewohner mit dem Boot über den See in die Stadt. Aber Nein ist zufrieden. „Es geht doch oft mehr um das Gefühl, spontan irgendwohin zu können. Aber die Frage ist doch: Wie oft macht man das wirklich? Wenn wir in die Stadt oder ins Theater wollen, machen wir das. Und wenn ich in die Kneipe will, muss ich nur die Treppe runtergehen und habe einen der schönsten Biergärten in Bayern.“ Nein meint den Biergarten am Augustiner-Chorherrenstift, dem Alten Schloss. Dort hat Nein seine Wohnung. In einem anderen Teil des Gebäudes ist ein Museum. Das Alte Schloss ist ein wichtiger Ort der deutschen Geschichte: 1948 arbeitete ein Konvent hier am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Von der Herreninsel bringt ein Schiff die Touristen weiter zur Fraueninsel. Sie ist mit zwölf Hektar kleiner und ganz anders als die majestätische Herreninsel. Spaziergänger sehen sofort, dass dort mehr Menschen leben. Vor den Häusern stehen Fahrräder oder ein Grill, und auf dem Balkon hängt Wäsche. Ungefähr 300 Leute wohnen auf der Insel. Aber jedes Jahr übernachten dort 30 000 in einem der Fremdenzimmer. Die Benediktinerinnen des Klosters Frauenwörth nehmen auch Gäste auf, die dort ein paar stille Tage verbringen und mit den Schwestern beten wollen. Ein Hotel sind sie aber nicht, das ist ihnen wichtig. Die meisten Touristen bleiben nur ein paar Stunden auf der Insel, essen etwas, baden oder machen einen ungefähr 30 Minuten langen Spaziergang um die Insel. Wer dort aber übernachtet, erlebt in der Früh eine ganz stille Atmosphäre. Die Insel schläft dann noch. Nur zwei Enten watscheln gemütlich über eine Wiese. Ein neongelber Jogger läuft am Wasser entlang und ist so schnell wieder weg, wie er gekommen ist.

Bei Thomas Lex brennt Licht. Der Fischer ist schon bei der Arbeit. Er holt Renken, die typischen Chiemseefische, aus dem Salzwasser, in dem sie über Nacht gelegen haben. Sie sollen später noch geräuchert werden. Lex, groß und ruhig, ist einer von 17 Fischern auf der Fraueninsel. Seit 400 Jahren leben und arbeiten Fischer in dem Haus des 58-Jährigen am Westufer der Insel. Und das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben: Sohn Florian (22) will nächstes Jahr die Prüfung zum Fischwirtschaftsmeister machen und den Betrieb übernehmen. Es ist kurz nach sechs, als Thomas und Florian Lex in graugrünen Fischerhosen und schweren Gummistiefeln in ihr kleines Boot steigen. Der Motor ist laut, es riecht nach Benzin. Dann sind die beiden mitten auf dem See, an dem Ort, an dem %

ziehen hier: umziehen f¶lgen hier: auch an einen Ort kommen die Bewohnerin, -nen hier: weibliche Person, die in einem Ort lebt der Kreislauf, ¿e ≈ immer gleiche Reihenfolge, in der etwas passiert n¢tzen ≈ benutzen die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächst w¢nderschön sehr schön streichen hier: leicht legen auf und dabei hin- und herbewegen ]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste ist … das Chorherrenstift, -e großes Kloster der Chorherren (das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeitsgebäuden, in denen sehr religiöse Männer oder Frauen leben und arbeiten) (der Chorherr, -en Mann, der in einer religiösen Gruppe von Männern genau nach speziellen Regeln lebt) der Konv¡nt, -e hier: Treffen einer Gruppe hoher Beamter zur Beratung das Gr¢ndgesetz Name der deutschen Verfassung (die Verf„ssung, -en schriftliche Form für die Regeln in einem Staat) majestätisch hier: elegant und aristokratisch aufnehmen hier: übernachten lassen beten ≈ Gott danken oder um etwas bitten erleben hier: die Erfahrung machen “n der Früh südd. am Morgen w„tscheln beim Gehen den Körper hin- und herbewegen gemütlich hier: langsam br¡nnen hier: an sein der F“scher, Person, die Fische fängt und verkauft räuchern in Rauch hängen und so konservieren der F“schwirtschafts- ≈ Person, die beruflich Fische fängt und meister, Fischprodukte herstellt der Betrieb, -e Firma übernehmen hier: bekommen und als Chef weitermachen der G¢mmistiefel, spezieller Schuh, den man bei Regen oder im Wasser trägt

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Fischer Thomas Lex Seit 40 Jahren fängt er auf dem Chiemsee Fische

Seit einiger Zeit leben am See auch Flamingos.

Der traurige König

das [mt, ¿er ertr“nken

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hier: offizielle Position sterben, weil man zu lange unter Wasser war

das N¡tz, -e auslegen schaukeln schweigen ¢nheimlich f„rblos m¡nschenleer F“sch für F“sch töten „nwerfen auswerfen der Nylonfaden, ¿ f¡st m•nden “n der s¡ltene Vogel, ¿ ausverkauft

hier: Material aus vielen langen, dünnen Teilen, in dem die Fische hängen bleiben hier: groß machen und an einen speziellen Platz legen sich hin- und herbewegen nichts sagen so, dass es Angst macht ohne Farbe ohne Menschen; einsam einen Fisch nach dem anderen totmachen hier: ≈ anmachen hier: groß machen und an einen speziellen Platz legen ≈ langes, sehr dünnes Ding aus Nylon hier: so, dass es immer dieselben sind hier: enden in Vogel, den es nicht oft gibt hier: so, dass alle Fische verkauft sind

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FOTO: MAURITIUS IMAGES/BERND RÖMMELT

Ludwig II. liebte das Schöne, die Musik von Richard Wagner, den französischen Sonnenkönig Louis XIV. und wahrscheinlich auch Männer. Das Regieren aber mochte er nicht so sehr. Seine Fantasiewelt war ihm lieber als die reale. Er war selten in München und isolierte sich in seinen Märchenschlössern Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Obwohl in Bayern die Industrialisierung begann, träumte er noch von sich als absolutistischem König. 1886 wurde es zu viel: Ludwig regierte nicht und gab zu viel Geld aus. Die bayerische Regierung bat einen Psychiater um Hilfe. Seine Diagnose: Der König ist verrückt. Ludwig II. verlor sein Amt. Drei Tage später, am 13. Juni 1886, ertranken Ludwig II. und sein Arzt im Starnberger See. Was damals genau passiert ist, weiß bis heute niemand.

sie ein Netz ausgelegt haben. Thomas Lex macht den Motor aus, das Boot schaukelt im Wasser. Die beiden Männer schweigen. Die Sonne ist nicht da an diesem Morgen. Himmel, Wolken, Berge und Wasser sind weiß, grau, silbern und blau. Die Berge am Horizont sind schön, aber auch ein bisschen unheimlich. Es ist fast wie eine Mondlandschaft, so farblos und menschenleer. Florian Lex holt Fisch für Fisch aus dem sechs Grad kalten Wasser. Ungefähr 25 Renken sind über Nacht ins Netz gegangen. Er schlägt ihnen kurz auf den Kopf und tötet sie so. Dann wirft er die silberblauen Tiere in eine graue Plastikwanne. Manche bewegen sich noch ein paarmal, dann sind auch sie tot. Thomas Lex ist nicht zufrieden. Es ist noch kein guter Fang heute Morgen. Die letzten Tage waren besser. Die Fische sind zu klein. Und an guten Tagen fängt er schon mal 100. Lex wirft den Motor an. Weiter geht es über den stillen See, Netze auswerfen. 0,12 Millimeter dünn sind die Nylonfäden der Netze. Das ist etwas dicker als ein Haar. Die Fische sollen die Netze unter Wasser nicht sehen. Wo die beiden Fischer arbeiten, entscheiden sie selbst. Es gibt keine festen Gebiete. Aber dort, wo die Tiroler Ache in den See mündet, fangen die Chiemseefischer nicht, sagt Thomas Lex.

Das Gebiet im Südosten des Sees ist Naturschutzgebiet, dort leben viele seltene Vögel. Über eine Vogelart wundern sich nicht nur die Ornithologen. Bei Seebruck am Nordufer des Sees ist seit ein paar Jahren im Winter immer wieder eine Gruppe Flamingos zu sehen. Eigentlich leben diese Vögel in Südamerika oder in Südeuropa. Die Tiere am Chiemsee kommen wahrscheinlich aus einem Zoo in der Nähe von Salzburg, glauben Experten. Auch Thomas Lex hat immer wieder vier oder fünf Tiere gesehen. Lex fischt seit 40 Jahren auf dem Chiemsee und kennt den See so gut wie nur wenige. Er weiß, wo unter dem Wasser Berge liegen, wo es tief ist und wo nicht. Trotzdem hilft auch ihm die Technik: Ob es an einer Stelle Fische gibt, sieht er auf einem Display. Um kurz vor neun, zurück an Land, sind Vater und Sohn dann doch noch ganz zufrieden mit ihrem Fang von heute. Ihren Fang verkaufen sie an die Gastronomie und an Privatkunden. Mittags wird Lex’ Ehefrau den Laden der Familie am Ufer öffnen. Viel Zeit haben die Kunden dann nicht. Am Nachmittag hängen an den Läden der Fischer nämlich schon Schilder: „Räucherfisch für heute ausverkauft“. Frischen Fisch gibt es erst morgen wieder. Dann, wenn die nächsten Touristen kommen. 2

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Oberbayern-Spezial | Reisetipps

Schliersee

Ein altbayerisches Dorf Wie das Leben in einem bayerischen Dorf vor 300 Jahren war, können Besucher des Freilichtmuseums von Markus Wasmeier sehen. Der Olympiasieger hat in seinem Heimatort am Schliersee ein historisches Dorf nachgebaut. Zu sehen gibt es zum Beispiel ein altes Gasthaus und wie die Menschen früher Bier gemacht haben. Außerdem steht dort ein typischer Bauernhof mit Schweinen und anderen Tieren. Es gibt auch Ausstellungen und Veranstaltungen zu Themen wie Kleidung und Musik. Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee Tel. +49 (0) 80 26/92 92 20 www.wasmeier.de

Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf Seite 37.

Salzalpensteig

Auf dem Salzweg FOTOS: MARKUS WASMEIER FREILICHTMUSEUM SCHLIERSEE; STADT SCHROBENHAUSEN; SAST CHIEMSEE/A. GREITER

Heute wandern dort Menschen aus Spaß. Aber früher haben Menschen dort schwer gearbeitet. Sie haben teures Salz von den Bergen in die Städte gebracht. Heute erinnert der Salzalpensteig an die Geschichte des Salzhandels. Der Wanderweg beginnt in Prien am Chiemsee. Weiter geht es über Bad Reichenhall, wo man ein Salzbergwerk besichtigen kann. Dann geht die Route zu dem schönen Königssee und weiter bis nach Österreich. Wer die ganzen 230 Kilometer wandert, sieht viele verschiedene Landschaften. Möglich sind aber auch Rundtouren, die einen Tag dauern, und Abkürzungen mit der Seilbahn.

SalzAlpenSteig www.salzalpensteig.com

Schrobenhausen

Mehr als nur Gemüse Schrobenhausen ist in Süddeutschland fast ein Synonym für ein spezielles Gemüse. Der Ort ist nämlich bekannt für seinen Spargel. Circa 600 Bauern kultivieren dort das weiße oder grüne Gemüse. Auch ein Museum gibt es dort dazu: Im Europäischen Spargelmuseum in einem Turm an der Stadtmauer gibt es Informationen zu dem Gemüse, und das nicht nur in seiner Rolle als Lebensmittel. Vorgestellt werden auch seine medizinischen Effekte, seine Historie und seine Rolle in der Kunst. Außerdem zeigt das Museum schönes und spezielles Spargelgeschirr. Nach dem Museumsbesuch geht der Weg an der historischen Stadtmauer weiter – bis man wieder am Museum ankommt. Oder man wählt vorher einen anderen Weg und geht zum Kirchturm der Frauenkirche. Sie steht in der Nähe vom Lenbachplatz (Bild), dem historischen Zentrum im Ort mit Cafés und Restaurants. 6/15

Museen Schrobenhausen Tel. +49 (0) 82 52/90 237 http://museen-schrobenhausen.byseum.de

EIN ALTBAYERISCHES DORF das Freilicht- Museum im Freien: Es gibt dort museum, traditionelle, meistens histori-museen sche Häuser. (“m Freien draußen) der OlympiaGewinner bei Olympia . sieger, nachbauen nach einem originalen Modell machen der Bauern- Ort: Dort wohnt und arbeitet hof, ¿e eine Familie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. die Ver„nstal- hier: z. B. Zeigen typischer tung, -en regionaler Tänze das Thema, hier: Inhalt einer Veranstaltung Themen AUF DEM SALZWEG der Steig, -e ≈ Bergwanderweg die Gesch“chte hier: Historie das S„lzberg- technisches Museum für den werk, -e Salzbergbau (der S„lzberg­ Arbeit im Berg: Man sucht im bau Berg nach Salz und holt es heraus.) die [bkürhier: kürzerer Weg zung, -en die Seilbahn, Transportmittel: Damit kann man -en auf einen Berg fahren. MEHR ALS NUR GEMÜSE der Bauer, -n Person: Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. die St„dtmau- Grenze um eine Stadt er, -n die R¶lle, -n hier: Position; ≈ Wichtigsein die K¢nst hier: ≈ alle ästhetischen Dinge (z. B. Bilder, Literatur, Musik oder Skulpturen)

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Noch ist der Weg nicht kompliziert Bergführer Reini Spielmann mit Autorin Claudia Schuh

Ganz oben der G“pfel, die Betonplattform, -en das G“pfelkreuz, -e

höchste Stelle eines Berges Plattform aus sehr harter Bausubstanz

hier: ≈ Konstruktion aus zwei Metallstücken auf dem Gipfel eines Berges: Ein Stück ist horizontal, das andere liegt in der Mitte vertikal darüber. s“chern hier: so ändern, dass man sicher darauf gehen kann das Stahlseil, -e langes Stück aus sehr hartem Metall, an dem man sich halten kann das Tr“tteisen, - ≈ Metallstück, auf das man als Hilfe beim Bergsteigen treten kann der F¡ls hier: massiver, harter Stein; Berg die Leiter, -n ≈ Gerät zum Hinauf- und Hinuntersteigen, das man wie eine Treppe benutzen kann N„ super. hier ironisch: ≈ Oje. das Weißwurst- Frühstück, bei dem Weißwürste gegesfrühstück, -e sen werden (die Weißwurst, Wurst aus hellem Fleisch, die im Was¿e ser heiß gemacht wird) die Erstbesteierstes Mal, dass Menschen auf einen gung, -en (sehr) hohen, schwierigen Berg steigen die [lmbahn, -en Transportmittel, mit dem man auf eine Alm fahren kann (die [lm, -en Region auf dem Berg mit viel Grün für die Tiere) die Knödel­suppe, Suppe mit einem oder mehreren -n Knödeln (der Knödel, gekochte Speise in der Form eines kleinen Balls) österr., südd. die Baum­grenze, ≈ natürliche Grenze auf Bergen: -n Darüber wachsen keine hohen Bäume mehr. der H„ng, ¿e Seite eines Berges das Gr¡nz­ ≈ kleines Tor aus dünnen Holzstücken, gatter, das eine Grenze markiert der Steig, -e ≈ Bergwanderweg s“ch vorstellen hier: sich denken, wie etwas sein wird der Gl¡tscher, - große Menge von Eis in den Bergen

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Die Zugspitze ist nicht nur der höchste Berg in ganz Bayern. Kein anderer Berg in Deutschland ist so hoch wie dieser. Wie ist es, zu Fuß hinaufzulaufen?

A

ngekommen! Endlich oben. Auf Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze. Oder besser: ihrer Betonplattform. Fehlt nur noch das Foto mit dem Gipfelkreuz auf 2962 Meter Höhe. Und dann das: Bergführer Reini öffnet ein Tor. Dahinter: ein kleiner Weg, gesichert nur mit einem Stahlseil, Tritteisen, eine vertikal am Fels klebende Leiter und erst darüber das Kreuz. Na super. Aber wir sind nicht sieben Stunden hochgelaufen, um jetzt nicht mehr weiterzugehen. Also noch einmal volle Konzentration. Die Beine sind schon schwach. Jetzt nicht runterschauen! Denn da geht es fast 3000 Meter in die Tiefe. Der Stress ist auch auf den Gipfelfotos zu erkennen. Zeit, uns zu erholen, ist erst beim Weißwurstfrühstück auf der sicheren Plattform. Was für ein Finale einer Wandertour auf die Zugspitze – nicht ganz 200 Jahre nach der Erstbesteigung. Josef Naus und zwei andere Männer wählten am 26./27. August 1820 die Route von Garmisch über das Reintal zum Westgipfel.

Wir starten genau um 10 Uhr auf der Tiroler Seite, an der Talstation der Ehrwalder Almbahn, die auf 1108 Metern Höhe liegt. Am Anfang geht das Wandern bei sonnigem Wetter schnell. So schnell, dass der erste T-Shirt-Wechsel schon auf der Hochfeldernalm nötig wird. Neben glücklichen Kühen, Pferden und Hühnern gibt’s Tiroler Knödelsuppe. Satt geht es über der Baumgrenze weiter, entlang an grünen Hängen bis zum Gatterl, dem österreichisch-deutschen Grenzgatter. Das letzte kleine Stück dort hinauf gibt ein erstes Gefühl davon, was noch kommt. „Ungefähr so müsst ihr euch den Steig zum Gipfel vorstellen“, sagt Reini, der richtig Reinhard Spielmann heißt, zur Kleingruppe. Dann zieht sich der 34-Jährige am Stahlseil den Fels hoch. Hinter den alten Schildern mit den Staatssymbolen wartet Bayern. Es zeigt sich grau statt grün. Hier ist deutlich zu sehen, dass an dieser Stelle früher ein Gletscher war. Zum ersten Mal auf der Wanderung zeigt sich unser Ziel, die 6/15

Oberbayern-Spezial | Zugspitze

FOTOS: CLAUDIA SCHUH (2)

Ein Kreuz in Gold Der höchste Punkt Deutschlands

Zugspitze. Und weiter unten am Fels die Knorrhütte, wo wir in 2051 Metern Höhe übernachten werden. Wir erreichen die Hütte am Nachmittag. Wer früher startet und Wetterglück hat, kann also auch ohne Übernachtung auf den Gipfel laufen. Der verpasst aber ein leckeres Gulasch am Abend in der vollen und deshalb engen, aber warmen Hütte. Hier trifft sich nämlich die Ehrwald-Route mit der aus dem Reintal. Mehr als 100 Schlafplätze gibt es, im Matratzenlager und in Sechsbettzimmern. Wir schlafen in einem dieser Zimmer. Na ja, von Schlaf in dem kleinen Raum kann man wirklich nicht reden. Auch wenn wir keine Probleme mit Flöhen haben, wie Erstbesteiger Naus es bei seiner Tour noch notierte. Zum Glück wollen wir um 6 Uhr weiter. So sind wir die ersten, die an diesem Tag starten. Vorbei an vielen Schafen mitten durch den Morgennebel, der langsam weniger wird. Durch wenige Schneefelder geht es dann einen Hang hinauf, Steigung 40 Prozent, gefühlt 80 – der bis jetzt schwierigste Teil. Bis jetzt. Denn nun, auf frischen 2700 Metern, beginnt der Steig. Das heißt: Auf der einen Seite Fels mit einem Stahlseil zum Festhalten, auf der anderen Seite geht es tief nach unten. Trittsicherheit 6/15

und Schwindelfreiheit sind nun wichtig. Es ist zwar zu keiner Zeit so gefährlich, dass ein Anseilen nötig wäre. Aber hier bekommt man zum ersten Mal ein bisschen Angst vor diesem Berg. Und manchmal stellt man sich dann die Frage: Was mache ich hier eigentlich? Rund 10 000 Bergsteiger machen das jährlich. Egal, weiter, immer weiter. Jetzt nur nicht daran denken, was passiert, wenn man fällt. „Das Seil immer straff halten“, sagt Reini. Wenn das so einfach wäre. Mit Stoffhandschuhen ist es rutschig, ohne die Handschuhe ist es kalt. Oben am Grat geht es rechts und links in die Tiefe. Aber irgendwie gewöhnt man sich immer mehr an dieses Höhengefühl. Die letzten Meter springen wir fast, wie die Gams am Weg. Das Ziel, die Betonplattform, ist jetzt schon im Blick. Und um 9 Uhr am Morgen noch ziemlich menschenleer. Wie war es damals, fragt man sich, für Leutnant Josef Naus hier oben? Auf jeden Fall war das Wetter schlechter. Angekommen! Endlich oben. Auf Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze. Fehlt nur noch das Foto mit dem Gipfelkreuz … Dann geht’s nach sieben Wanderstunden rauf in sieben Minuten wieder runter nach Ehrwald. Per Gondel. 2 Claudia Schuh

Manchmal stellt sich die Frage: Was mache ich hier eigentlich?

die H•tte, -n s“ch tr¡ffen das Matr„tzen­ lager, (die Matr„tze, -n der Floh, ¿e

hier: einfache Unterkunft hier: ein Stück Weg gemeinsam haben Raum, in dem es nur Matratzen, eine neben der anderen, gibt Teil des Bettes aus weichem Material, auf dem man liegt) sehr kleines Tier, das hoch springen kann und Blut trinkt größerer Bereich mit Schnee

das Schneefeld, -er die Steigung, -en ≈ Höherwerden der Landschaft f¡sthalten mit der Hand nehmen, um nicht zu fallen die Tr“ttsicherheit hier: Sicherheit, wenn man z. B. auf leicht beweglichen Steinen geht die Schw“ndel­ von: schwindelfrei = so, dass man in freiheit großer Höhe keinen Schwindel fühlt (der Schw“ndel hier: Angst zu fallen) „nseilen sich stabil an ein Seil machen, um nicht zu fallen str„ff hier: so, dass es nicht hängt r¢tschig hier: so, dass man es leicht aus der Hand fallen lässt der Grat, -e hier: ≈ Weg ganz oben am Rücken eines Berges s“ch gewöhnen „n etwas oft tun oder sehen, bis man es normal findet die G„ms, -en Tier, das in den europäischen Bergen lebt österr. der Leutnant, -s Person in hoher Position bei der Armee die G¶ndel, -n hier: Kabine eines Transportmittels, mit dem man auf einen Berg fahren kann

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/FOTOSTAND

Die Erfolgsmaschine Der FC Bayern München hat nicht nur beim Fußball so viel Erfolg wie kein anderer Klub in Deutschland. Finanziell ist er sogar der stärkste Sportverein der Welt. Verlieren können die Bayern eigentlich nur gegen sich selbst. der FC der Gegner, besiegen … entw„chsen einige N¢mmern zu groß sein ¢ntergehen die B¡stie, -n der Transfer, -s

s“ch Resp¡kt versch„ffen der Jahres­ umsatz, ¿e die W¡ltrangliste, -n br“ngen auf

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kurz für: Fußballclub hier: andere Mannschaft siegen über hier: zu gut für …… m viel besser als etwas/jemand anderes sein hier: sehr hoch verlieren d böses, wildes Tier hier: Wechsel eines Fußballspielers von einem Verein zu einem anderen ≈ machen, dass andere ein bisschen Angst haben Summe aller Verkäufe in einem Jahr Liste mit der Reihenfolge der Besten der Welt hier: einen Rekordwert erreichen

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chte Fußballprofis würden das nie ehrlich sagen: Aber es kann einem schon die Angst kommen, wenn es gegen den FC Bayern München geht. In der Bundesliga ist die Frage oft nur, mit wie vielen Toren die Münchener den Gegner besiegen. Das größte Pech hatten in dieser Saison Werder Bremen, der SC Paderborn und der Hamburger Sportverein. Sie verloren mit 0:6, 0:6 und 0:8. Viele Fußballexperten sehen den „FCB“ schon „der Bundesliga entwachsen“. Aber oft sind diese Bayern auch für europäische Klubs einige Nummern zu groß. Zu sehr dominiert die Mannschaft ihre Gegner. In der aktuellen Champions-League-Saison gingen der AS Rom, der ukrainische Klub Schachtar Do­ nezk und der FC Porto mit 1:7, 0:7 und 1:6 gegen die Bayern unter. Solche Ergebnisse gibt es sonst nur im Eishockey. So sehen sogar die Fans von Real Madrid, dem erfolgreichsten Klub der Welt, im FC Bayern die „bestia negra“, die schwarze Bestie. Schweinsteiger. Neuer. Müller. Götze. Lahm. Robben. Ribéry. Alonso … Trainer Pep Guardiola kann in jedem Spiel elf

Weltstars auf den Platz stellen – sieben davon sind aktuelle Fußballweltmeister. Auf der Bank warten weitere darauf, mitzuspielen. Wie der Spanier Javi Martínez, mit 40 Millionen Euro der teuerste Transfer der Bundesligageschichte. Respekt verschafft sich der Verein aber nicht nur auf den Fußballplätzen, sondern auch in der Welt der Wirtschaft. Denn schon lange ist aus dem erfolgreichsten deutschen Sportverein einer der finanziell stärksten im internationalen Vergleich geworden. Laut Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte stehen die Bayern mit einem Jahresumsatz von 487,5 Millionen Euro aktuell hinter Real Madrid und Manchester United auf Platz drei der Weltrang­ liste. Laut offiziellen Zahlen des FC Bayern bringt es der Verein aktuell sogar auf 528,7 Millionen Euro Rekord-Jahresumsatz. Und wer die Schulden der Vereine berücksichtigt, kommt zu dem Ergebnis, dass der FC Bayern München sogar der reichste Sportverein der Welt ist. Denn während Real Madrid mehr als 600 Millionen Euro Schulden hat, sollen auf dem 6/15

Oberbayern-Spezial | FC Bayern Konto der Bayern circa 100 Millionen Euro liegen. Deshalb sagte Christian Weber, Wirtschaftsexperte der Wilhelms-Universität Münster, der Zeitschrift Focus: „Im europäischen Spitzenfußball kann kein anderer Verein mit dem FC Bayern wirtschaftlich mithalten, kein anderer Klub steht so solide da.“ Während jüngere Fans den Verein nur als „Erfolgsmaschine“ kennen, erinnern

Trainer Pep Guardiola kann in jedem Spiel elf Weltstars auf den Platz stellen. sich ältere Fans noch an unsicherere Zeiten. Denn als Uli Hoeneß 1979 als Manager bei den Bayern begann, war der Verein in einer schwierigen finanziellen Lage – mit sieben Millionen Mark (heute etwa sechs Millionen Euro) Schulden bei nur zwölf Millionen Mark Umsatz. Der extrem starke wirtschaftliche Aufstieg ist eng verbunden mit dem Namen Hoeneß. Er entdeckte die Möglichkeit, mit dem Verkauf von Fanartikeln viel Geld zu verdienen. Auch gilt er als Initiator des Baus einer modernen Fußballarena in München. Und er machte aus dem „FCB“ nach dem Vorbild Madrids und Manchesters eine internationalen Marke. Inzwischen hat der Klub ein Büro in New York, die Mannschaft geht im Sommer und Winter auf lukrative Werbetouren durch die USA, Arabien und Asien. Mit weltweit mehr als 1,3 Millionen verkauften Spielertrikots kommt der Verein auf eine höhere Zahl als alle 17 anderen Vereine in der Bundesliga zusammen. Auch bei den Fans brechen die Bayern international alle Rekorde – inzwischen haben sie mehr Fans als der FC Barcelona (siehe Kasten). So viel Erfolg kommt aber nicht bei jedem gut an. Die Zahl der Kritiker ist groß. „Euer Erfolg kotzt uns an!“, stand schon auf Plakaten gegnerischer Fans zu lesen. Musiker wie die Toten Hosen singen Schmählieder über die Bayern. Die lächeln darüber aber nur: „Neid ist die größte Form der Anerkennung“, sagt Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge. Weniger cool reagierte er auf Kritik am persönlichen Umgang mit Finanzen. Während aber Rummenigge nach einem Zolldelikt 2013 6/15

noch Glück hatte und nur eine ziemlich milde Strafe bekam, wurde sein Freund Hoeneß im Sommer 2014 wegen Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Wer hoffte, das würde den Verein erschüttern, sah sich getäuscht. Die Mannschaft steht in der Bundesliga wieder mit großem Abstand an erster Stelle. Auch Uli Hoeneß, Deutschlands aktuell bekanntester Häftling, hilft schon wieder mit bei seinem Klub. Seit Januar darf er das Gefängnis tagsüber verlassen. Dann arbeitet er beim FC Bayern in der Jugendabteilung. Sein Auftrag: Die aktuell nicht so erfolgreichen jungen Spieler fit machen für das Leben auf der großen Bühne. Hoeneß scheint realisieren zu wollen, was er 2013 noch als Präsident des Klubs weinend und mit viel Pathos angekündigt hatte: „Ich werde dem FC Bayern dienen, bis ich nicht mehr atmen kann.“ Sollte er einen langen Atem haben, bedeutet das auch in Zukunft nichts Gutes für die Gegner der Bayern. Die müssen es weiter verkraften, wenn die Münchener Fans in Stadien quer durch Deutschland und Europa ihre Klubhymne singen über den „Stern des Südens“, der für sie niemals untergeht. 2 Marcel Burkhardt

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Der Klub in Zahlen Der FC Bayern ist ein Klub der Rekorde: So ist er mit mehr als 251 000 Vereinsmitgliedern der größte Sportverein der Welt – vor Benfica Lissabon und dem FC Barcelona. In rund 3800 Fanklubs sind sogar fast 300 000 Anhänger organisiert. Bei so viel Fan-Liebe keine Überraschung: Der FC Bayern ist einer der reichsten Klubs der Welt. Auch bei den sportlichen Erfolgen sind die Bayern international vorn dabei: Zu den größten Triumphen zählen sieben Europapokalsiege. Die Bayern haben außerdem zweimal den Weltpokal und je einmal den europäischen Super Cup und die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. In Deutschland ist der FC Bayern München mit großem Abstand der erfolgreichste Sportverein. Mit 25 Titeln seit Beginn der Bundesliga 1963/64 – gefolgt von Borussia Dortmund und

der Sp“tzenfußball m“thalten kœnnen solide der Aufstieg, -e der Initiator, Initiatoren das Vorbild, -er lukrativ das Spieler­ trikot, -s „lle Rek¶rde br¡chen gut „nkommen bei „nkotzen das Schmählied, -er der Neid die [nerkennung der }mgang das Z¶lldelikt, -e die Hinter­ ziehung, -en

Fußball der besten Vereine hier: genauso viel Geld haben wie andere hier: so, dass man immer zahlen kann hier: Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Person, die die Idee für eine Aktion hat hier: ideales Beispiel, an dem sich andere orientieren so, dass man gut verdient ≈ Sporthemd eines Spielers besser sein als alle Rekorde positiv wirken auf m a ablehnen; ≈ blöd finden Lied, dessen Text Negatives über jemanden sagt Gefühl der Unzufriedenheit: Man hätte gerne etwas, was andere haben. ≈ Lob; positive Reaktion(en) hier: ≈ Art, etwas zu benutzen Straftat in Zusammenhang mit Zollgebühren

kriminelle Tat, bei der man Geld im Geheimen behält, um keine Steuern dafür zu zahlen die H„ft hier: Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden ersch•ttern hier: große Probleme verursachen s“ch getäuscht etwas Falsches glauben sehen m“t [bstand hier: ≈ mit großem Unterschied des Ersten zu den anderen das Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle geschlossen -se werden auf der großen hier: m in der ersten Mannschaft immer im Bühne Zentrum der Medien „nkündigen öffentlich bekannt machen dienen hier: freiwillig sehr viel für den Verein tun einen l„ngen gegen alle Probleme und ohne seine Atem haben Meinung zu ändern, alles tun, um sein Ziel zu erreichen; hier auch: alt werden verkr„ften stark genug sein, um mit einer schwierigen Situation zurechtzukommen ¢ntergehen hier: langsam unter den Horizont sinken

Borussia Mönchengladbach mit je fünf gewonnenen Titeln – ist er seit langer Zeit der beste Fußballverein in der Bundesliga. Außerdem ist der Klub mit aktuell 17 Siegen in 20 Final-Teilnahmen auch RekordPokalsieger in Deutschland. der [nhänger, v¶rn dabei sein zählen zu der Europa­ pokalsieg, -e (der Pokal, -e je m“t [bstand

Person, die einen Verein unterstützt; Fan m auf den ersten Plätzen sein

ein Teil sein von Sieg bei einem Turnier europäischer Vereinsmannschaften Gegenstand, den ein Gewinner bekommt) hier: jedes Turnier hier: ≈ mit großem Unterschied des Ersten zu den anderen je hier: für jede der beiden Mannschaften die Final-Teil- Teilnahme an einem Finale nahme, -n

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Das Tal der Exzentriker Die Welt blickt auf ein Schloss in Oberbayern: Am 7. und 8. Juni treffen sich die Regierungschefs der sie-

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 42.

ben großen Industriestaaten in der Elmau. Der frühere Ort deutscher Innerlichkeit ist heute ein fast amerikanisches Luxushotel. Seine Geschichte ist legendär.

die |nnerlichkeit von: innerlich = hier: so, dass man allein ist und viel nachdenkt „bgehen hier: ≈ abbiegen führen hier: gehen das Geb“rge, - Gruppe von hohen Bergen gehören zu ≈ ein Teil sein von der G“pfel, höchste Stelle eines Berges; hier: Konferenz die P“ste, -n Weg auf einem Berg medial hier: für die Medien

26

S

chloss Elmau liegt fast am Ende der Welt. Von der großen Straße, die die alpinen Zentren Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald verbindet, geht bei dem Örtchen Krün eine kleinere Straße ab. Sie führt mitten ins Wettersteingebirge, zu dem auch die Zugspitze gehört (siehe Seite 22). Und dann sind es noch etwas mehr als sechs Kilometer auf der für den G7-Gipfel neu asphaltierten Piste zum Schloss. Übrigens sagt man nicht: Ich mache Urlaub in Schloss Elmau. Es heißt „in der Elmau“. Der kleine Unterschied unterscheidet den Kenner vom Tagestouristen. Anfang Juni findet hier das politische und mediale Megaevent statt. Schon seit Monaten wird es vorbereitet. Ganz hinten im Tal wurde ein 6/15

FOTO: MAURITIUS IMAGES/BERND RÖMMELT

Oberbayern-Spezial | G7 großer Landeplatz für Helikopter gebaut. Er soll nach dem Gipfel zum Wanderparkplatz werden. Ökologen wie Axel Doering protestieren trotzdem: „Die Landschaft ist zu sensibel und ökologisch zu wertvoll.“ Vor Kurzem konnten die Naturschützer einen großen Erfolg in ihrem Kampf gegen die Bewerbung von München und Garmisch-Partenkirchen für die Olympischen Winterspiele feiern. Und jetzt das: Das einsame Tal mit dem schönen Bergpa­ norama wird zur Bühne für den Politzirkus der Staats- und Regierungschefs. Vor langer Zeit fuhr der bayerische Monarch Ludwig II. durch das Tal hinauf zu seinem „Königshaus“ am Schachen, heute eine bekannte Sehenswürdigkeit. Zu Fuß braucht man vier Stunden zu dem Berghaus. Auch nach Ludwigs Tod blieb die Elmau für Exzentriker interessant. Mitten im Ersten Weltkrieg baute der protestantische Religionsphilosoph Johannes Müller dort ein Schloss – eine Art Sanatorium für die Psyche, wo er „Urlaub vom Ich“ versprach. Für seine Philosophie mischte Müller christliche mit antikapitalistischen und ganz anderen Elementen. Adolf Hitler war für ihn ein neuer Messias, obwohl Müller kein Antisemit war. 1951, zwei Jahre nach dem Tod des Philosophen, übernahmen dessen Kinder Bernhard und Sieglinde das Schloss. Neben vielen weiblichen Singles kamen bald auch berühmte Gäste, regelmäßig zum Beispiel der Humorist Loriot, der spätere Bundespräsident Johannes Rau und der britische Komponist Benjamin Britten. Sie alle akzeptierten genaue Regeln mit täglich wechselnder Tischordnung, spartanische Zimmer ohne Fernseher und einen nicht ganz professionellen Service. Sie wanderten, führten intellektuelle Gespräche, tanzten die „Elmauer Qua­ drille“ und besuchten die regelmäßigen klassischen Konzerte im Schloss. Und nicht wenige flirteten mit anderen Gästen. In den 90er-Jahren wurde die Frage immer wichtiger, wie es weitergeht. Neuer Schlossherr wurde Dietmar Müller-Elmau – der Enkel von Johannes Müller –, der früher einmal aus Protest gegen die „totalitäre“ Etikette im ganzen Schloss das Licht ausgeschaltet hat. Er studierte in den USA 6/15

und verdiente mit einer Hotelsoftware viel Geld. Langsam machte er aus dem Ort deutscher Innerlichkeit ein Luxus­hotel nach internationalen Standards. Er orientierte sich dabei am „jüdisch-amerikanischen Freiheitsgedanken“. Gegen den Protest von Teilen der Familie und vielen Alt-Elmauianern, die Angst vor dem Neuen hatten. Zu Recht, denn mit dem alten Elmau hat der neue Schlossherr wirklich Schluss gemacht. Außer dem klassisch-romantischen Konzertprogramm gab es plötzlich auch Jazzsessions. Statt „Urlaub vom Ich“ ist das Motto jetzt die „Apotheose des Ichs“. Was heute in Elmau wichtig ist, zeigt die Homepage des „Luxury Spa & Cultural Hideaway“ mit ihrer englischen Marketingsprache. So erwartet die Gäste im Spa ein „Open Air Infinity Rooftop Pool“ oder der „Oriental Hamam“, der als das „vielleicht größte und schönste westlich von Istanbul“ beschrieben wird. „Bunte Bademäntel“ gibt es wenigstens auf Deutsch. Der Hamam ist mit 200 Millionen Jahre altem Jurakalk gebaut, dem „sakralen Stein Bayerns“. Die Freiheit in Elmau ist heute vor allem die Freiheit von Millionären. Darin sieht der Schlossherr kein Problem. Er verweist auf die wenigen relativ günstigen Einzelzimmer im alten Ostflügel des Schlosses. Lieber als Einzelreisende sind Müller-Elmau, selbst Vater von sechs Kindern, aber reiche Familien, die für eine Suite bis zu 900 Euro pro Nacht und Person zahlen können. Zufälliges Zusammentreffen mit „renommierten Künstlern“ am Frühstücksbuffet inklusive. Der Gipfel ist nun der größte Erfolg von Müller-Elmau. Erwartet werden 5000 Journalisten, 15 000 Polizisten werden die Veranstaltung sichern. Das Hotel hat noch rechtzeitig ein spezielles Gebäude gebaut. Das „Schloss Elmau Retreat“ hat Luxussuiten für alle Regierungschefs. Es ist sehr wichtig, sagt Müller-Elmau, „dass alle Staatschefs völlig gleichwertig untergebracht werden“. Ökologe Axel Doering, der das Elmauer Tal seit vielen Jahren sehr gut kennt, wünscht sich alte Zeiten zurück. „Aus dem Paradies ist ein Protztal für Reiche gewor-

den“, sagt er. Aber Müller-Elmau ist noch gar nicht fertig. Ganz hinten im Tal will er ein schickes Chalet-Dorf bauen. Die 200 Quadratmeter großen „Lodges“ können ab 2016 als Ferienhäuser gemietet werden. Für etwas mehr Geld kann man sie auch gleich kaufen, als exklusive Investition in schwierigen Zeiten. Informationen bekommen Interessenten direkt vom Schlossherrn unter [email protected]. 2 Georg Etscheit

sensibel

hier: so, dass es leicht kaputtgehen kann wertvoll hier: sehr wichtig der Politzirkus ≈ verschiedene politische Aktivitäten übernehmen hier: als Chef weitermachen regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Monat die T“schordReihenfolge, in der Menschen nung, -en an einem großen Tisch sitzen wie ¡s weiter- was als Nächstes passieren geht soll der Schl¶ssherr, Schlossbesitzer -en totalitär hier: so, dass man sich ganz an den Regeln orientieren muss ausschalten ausmachen jüdisch von: Jude = Person, deren Religion die Thora als Basis hat der [lt-Elmaui- Person, die schon früher nach aner, Elmau kam zu R¡cht ≈ so, dass man recht hat erw„rten hier: da sein für der Bademan- Mantel aus weichem Stoff tel, ¿ zum Trockenwerden nach dem Baden der Jurakalk spezieller Stein, in dem Tiere und Pflanzen aus einer Zeit sind, in der es noch keine Menschen gab verweisen auf hier: sagen, dass es … gibt relativ ziemlich der {stflügel, - Teil an der Ostseite eines großen Hauses renommiert sehr bekannt erw„rten hier: meinen, dass … kommen s“chern schützen; sicher machen r¡chtzeitig hier: zeitlich passend vœllig ganz; komplett gleichwertig hier: in Zimmern mit gleicher Größe und Einrichtung ¢nterbringen hier: wohnen lassen s“ch … zur•ck- hier: wünschen, dass … wünschen wieder da ist das Paradies, -e hier: sehr schöner Ort das Pr¶tztal, ¿er m d gemeint ist: Tal, in dem es viel Luxus gibt (pr¶tzen hier: auf unangenehme Art zeigen, wie reich man ist) exklusiv hier: sehr teuer und speziell der Interess¡nt, Person, die sich für etwas -en interessiert

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Motorenwelt statt Märchenschloss Eine Autoausstellung in München ist inzwischen die populärste Sehenswürdigkeit Bayerns. Martin Langeder über die Frage: Was hat die BMW Welt, was das nicht ganz so beliebte Schloss

FOTO: BMW AG

Neuschwanstein nicht hat?

der Stahl

Eisen, das man in einem Produktionsprozess hart gemacht hat ¢nscheinbar hier: normal; so, dass er nichts Besonderes hat das Probesitzen von: zur Probe sitzen = testen, wie man sitzt das Fahrzeug, -e Transportmittel, z. B. Auto der Fahrsimulator, Computerprogramm, mit -simulatoren dem man das Fahren trainiert

28

A

lbrecht Proebst kennt jede kleine Ecke des großen Gebäudes aus Glas und Stahl, aber immer wieder geht er zu einem ziemlich unscheinbaren Balkon im dritten Stock. Denn von dort hat er den besten Blick auf das Traum-Reiseziel für viele Autofans. Er schaut dann auf eine 16 000 Quadratmeter – etwa so groß wie der Markusplatz in Venedig – große Welt,

die alle Facetten der Bayerischen Motoren Werke (BMW) zeigt. Auf dieser Fläche stehen die neuesten Modelle der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce zum Probesitzen. Hier wird erklärt, welche Technik Fahrer, Fahrzeug und Umwelt intelligent miteinander verbindet. Und hier kann jeder am Fahrsimulator die Freude am Fahren (so der Slogan von BMW) virtuell erleben. 6/15

Oberbayern-Spezial | BMW Welt Rund drei Millionen Menschen kommen bei freiem Eintritt jedes Jahr hierher. Seit der Eröffnung 2007 zählten die Autobauer mehr als 15 Millionen Besucher. Damit hat die Auto-Erlebniswelt das weiße Märchenschloss Neuschwanstein, das der exzentrische König Ludwig II. im 19. Jahrhundert bauen ließ, als populärste Sehenswürdigkeit in Bayern abgelöst. Statt romantischer Pracht in der Umgebung von Bergen, Wäldern und Seen regieren hier Glas, Beton und Stahl. Vor den Eingangstüren fließt der Verkehr auf dem Mittleren Ring, einer der meistbefahrenen Straßen in Europa. Wenige Meter weiter beginnt das Münchener Olympiagelände, auf dem 1972 die Sommerspiele stattfanden. Albrecht Proebst arbeitet seit 35 Jahren für BMW. Heute leitet er den Alltagsbetrieb in der glitzernden BMW Welt. „Die Idee dafür entstand Ende der 90er-Jahre“, sagt Proebst. „Viele unserer Kunden hatten den Wunsch, sich noch intensiver mit der Marke BMW zu beschäftigen.“ 275 Architekten schickten ihre Pläne für den Neubau. „Der Auftrag lautete: ein Erlebniszentrum zu schaffen, das als Schaufenster für unsere Produkte funktioniert, ein Ort des Dialogs sowie ein Auslieferungszentrum für unsere Kunden.“ Am Ende entschied sich die Jury für den Wiener Architekten Wolf D. Prix mit seinem Atelier Coop Himmelb(l)au. Bei der Eröffnung sagte er: „Das Gebäude hat nicht die Langeweile einer Messehalle, es ist nicht nur Tempel, sondern auch Marktplatz und Kommunikationszentrum und Treffpunkt für den Wissenstransfer.“ Der futuristisch wirkende Bau soll den Grundgedanken von BMW verdeutlichen: immer in Bewegung bleiben. Besonders deutlich wird diese Philosophie im überdimensionalen Doppelkegel vor dem Hauptgebäude, findet Proebst. „Man muss sich diesen Kegel als Rotunde vorstellen, in dem sich Glas und Stahl wie in einem Wirbelsturm nach oben schrauben. Die Energie, die ein solcher Hurrikan freisetzt, verflüchtigt sich in der Leichtigkeit einer Wolke – deutlich wird das im geschwungenen, scheinbar schwebenden Dach des Hauptgebäudes der BMW Welt, das nur von zwölf 6/15

filigranen Betonstützen getragen wird.“ Väter mit Söhnen im Kinderwagen spazieren zwischen den ausgestellten Autos, Paare laufen auf der breiten Straße quer durch das Gebäude, im Shop kauft eine Touristengruppe Souvenirs. In einem BMW 435i sitzen französische Schüler und machen Selfies. Ein paar Meter weiter betrachtet eine Frau Mitte zwanzig ehrfürchtig den ausgestellten Rolls-Royce, der von 60 Paar Händen in 450 Arbeitsstunden gefertigt worden ist. Zurück auf den kleinen Balkon. Von hier aus beobachtet Proebst gerne, wie BMW-Kunden bei der sogenannten Automobilabholung einen besonderen Moment erleben: Sie übernehmen ihr neues Auto. Mit einem gläsernen Aufzug werden dafür die Wagen aus einem Regallager unter der Erde direkt in die BMW Welt gebracht. „Die meisten Kunden planen zwischen vier und sechs Stunden für die Abholung ein. Denn sie besichtigen auch unser benachbartes Stammwerk, in dem viele der Autos gefertigt werden. Außerdem steht für viele ein Besuch im BMW Museum auf dem Programm.“ Während sich die BMW Welt der Gegenwart und Zukunft widmet, taucht das BMW Museum – über eine Brücke mit der BMW Welt verbunden – in die mehr als neun Jahrzehnte lange Vergangenheit der Traditionsmarke ein (siehe Kasten nächste Seite). Ein Publikumsliebling ist dort die grüne Isetta, die liebevoll auch „Kugel zum Knutschen“ genannt wird. Das originelle Kleinstauto wurde in den 50er-Jahren gefertigt. Für viele Menschen war es das erste Auto. Der besondere Clou des Wagens, in dem zwei Erwachsene sitzen können: Wie bei einem Kühlschrank lässt er sich mit einer Tür an der Vorderseite des Autos öffnen. Nicht nur für seine Autos ist BMW bekannt, sondern auch für seine Motorräder. Zu diesem Erfolg trug unter anderem Ernst Jakob Henne bei – zu seiner Zeit der schnellste Mann der Welt. Seinen letzten Weltrekord von 279 Kilometern pro Stunde stellte er 1937 auf. Auch 17 internationale Künstler wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Jeff Koons nahmen sich bis heute %

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 37.

275 Architekturbüros schickten ihre Pläne für den Neubau.

„blösen die Pr„cht der Beton meistbefahren das Olympia­ gelände, gl“tzernd lauten sch„ffen das Auslieferungszentrum, -zentren die M¡ssehalle, -n

der W“ssens­ transfer überdimensional der D¶ppelkegel, -

der W“rbelsturm, ¿e s“ch nach oben schrauben Energie freisetzen s“ch verfl•chtigen geschw¢ngen scheinbar schwebend die Betonstütze, -n ehrfürchtig

f¡rtigen das St„mmwerk, -e s“ch w“dmen eintauchen “n

an die Position kommen von große Schönheit sehr hartes Baumaterial ≈ mit den meisten Autos Gebiet, auf dem Olympische Spiele stattfanden hier: elegant; mit viel Luxus heißen hier: entstehen lassen Zentrum, von dem aus Waren an Geschäfte oder Kunden geliefert werden Halle, in der in Ausstellungen neue Produkte vorgestellt werden Weitergeben von Wissen und Kenntnissen viel größer als normal geometrischer Körper, der am oberen und unteren Ende gleich groß und kreisförmig ist. Die Mitte ist schlanker. starker Sturm, der sich schnell um seinen Mittelpunkt dreht sich in Form einer Schraube oder Spirale nach oben bewegen Energie in die Umgebung geben hier: schwächer werden und sich ändern in hier: ≈ mit Kurve hier: so, dass es wirkt, als liege es ohne Unterstützung in der Luft dünner, langer, vertikaler Gegenstand aus Beton zur Unterstützung so, dass man etwas toll findet und gleichzeitig ein bisschen Angst hat herstellen; produzieren Hauptwerk

hier: zeigen hier: viel und im Detail informieren über die Kugel, -n ≈ Ball knutschen m küssen der Clou, -s franz. spezieller Effekt; wichtigstes Element beitragen zu hier: helfen, dass … passiert aufstellen hier: erreichen s“ch … „nnehmen ≈ sich kümmern um …

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Mehr als Motoren Die Bayerischen Motoren Werke (BMW) starteten ihre Erfolgsgeschichte 1916 mit dem Bau von Flugzeugmotoren. Nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 durften in Deutschland fünf Jahre lang keine Flugmotoren gebaut werden. Daher begann BMW, Motorräder herzustellen. 1929 bauten die Ingenieure schließlich das erste Auto der Marke BMW. Heute sind die BMW mit 116 000 Mitarbeitern eines der größten Unternehmen Deutschlands. Die Bayern stellen jährlich mehr als zwei Millionen Fahrzeuge her. Damit gehören die Münchener Autobauer mit Werken unter anderem in Ägypten, Russland und Indonesien zu den 15 größten Autoherstellern weltweit. Das beliebteste Modell mit dem BMW-Logo, das die bayerischen Landesfarben Weiß und Blau trägt, ist der 3er. Das Auto wird seit 1975 hergestellt, inzwischen in sechster Generation. Zu den BMW gehören auch die Marke Mini mit ihren Retromodellen und die Luxusmarke Rolls-Royce. Neueste Entwicklung: die Modelle der Reihe BMW i, die mit Elektromotoren fahren. das Unternehmen, das Fahrzeug, -e die L„ndesfarben Pl. (die Fl„gge, -n

die Generation, -en

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Firma Transportmittel, z. B. Auto hier: Farben der bayerischen Flagge großes Stück Stoff in speziellen Farben als Symbol für eine Nation) Altersgruppe in der chronologischen Reihenfolge einer Familie

der Marke BMW an. Sie machten unter dem Motto „BMW Art Car“ aus Rennautos rasende Kunstwerke, die nun im Museum ausgestellt werden. Fabrikneu sind im Gegensatz dazu die Modelle, die nun auf Drehscheiben im Auslieferungszentrum bereitstehen. Ein BMW 3er Gran Turismo in Nachtblau etwa, ein BMW i mit Elektromotor und ein Roads­ter Z4, ein Cabrio mit roten Ledersitzen. Bevor die neuen Besitzer das erste Mal in ihre Wagen steigen, beginnen sich die Drehscheiben langsam zu drehen. Kinoscheinwerfer rücken die Autos dabei in ein helles Licht. Nach einer kurzen Fahrt durch das Museum dürfen die BMW aber endlich auf die Straßen dieser Welt. Mehr als 20 000 Kunden kommen jedes Jahr hierher, um ihren BMW persönlich abzuholen. Etwa jeder Zehnte von ihnen reist nur deswegen aus den USA an. „Die neuen BMW-Besitzer aus Übersee machen dann oft eine Tour durch Europa, bevor sie ihren Wagen an einer von elf Stationen in Europa abgeben und er per Spedition in ihre Heimat gebracht wird“, sagt Proebst. Dass Deutschland ein Land der Autofans ist, beweisen auch die anderen Hersteller, die ihre jeweils besten Modelle in eigenen Ausstellungen zeigen. In Wolfsburg (Niedersachsen) baute Volkswagen (VW) gleich

eine Autostadt (siehe Deutsch perfekt 5/2014). Dort können Käufer nicht nur ihre neuen Wagen abholen, sondern in einem 28 Hektar großen Park tief in die Marke VW eintauchen. Eine für viele Autofreunde wohl unerwartete Besonderheit auf dem Gelände ist ein Dufttunnel. Darin stehen 2160 Blumentöpfe, die im Frühling und Sommer mit Lavendel oder Vanilleblumen bepflanzt sind. Die begehbare, sich langsam drehende Röhre ist ein Kunstwerk des Dänen Ólafur Elíasson. Mercedes-Benz lädt in Stuttgart in seine Markenwelt ein. Dort ist unter anderem rasen die Drehscheibe, -n der Kinoscheinwerfer, “n … r•cken Übersee die Spedition, -en jeweils der H¡ktar, der D¢fttunnel, der Bl¢mentopf, ¿e die Röhre, -n

sehr schnell fahren flacher, runder Gegenstand, der sich dreht ≈ sehr große, helle Lampe machen, dass … darauf scheint Länder auf der anderen Seite des Ozeans Transportfirma hier: von jedem Hersteller Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter Tunnel, in dem es gut riecht ≈ Topf aus Plastik oder Keramik, in den man eine Pflanze pflanzt ≈ langer, runder Gegenstand, der in der Mitte leer ist

6/15

Oberbayern-Spezial | BMW Welt

Sprachen lernen in...

Heidelberg

Berlin

Darmstadt

Nicht nur BMW: Auch andere Hersteller haben großen Erfolg mit ähnlichen Ausstellungen.

der Verbr¡nnungsmotor, -motoren der S“lberpfeil, -e die Reihe, -n das Jubiläum, Jubiläen zu tun haben m“t

Motor, der Benzin verbraucht und in Energie verändert sehr schnelles, silberfarbenes Auto, das von 1934 – 1955 gebaut wurde hier: Zahl von Filmen in einer Reihenfolge hier: Geburtstag einer Firma eine Verbindung haben mit

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AoL_09-09-2013

FOTO: BMW AG

Ein Traum für Autofans 16  000 Qua­drat­meter ist die A­usstellung groß

das erste Auto mit Verbrennungsmotor zu sehen (siehe Deutsch perfekt 6/2011). Außerdem können Besucher die Formel-1-Silberpfeile besichtigen. Audi hat für seine Fans in Neckarsulm (Baden-Württemberg) ein eigenes Forum gebaut. Darin sind nicht nur Fahrzeuge zu sehen. In dem Forum finden außerdem Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Auch in der BMW Welt gibt es mehr zu erleben als nur Autos. Bei einem Jazzfestival wählte eine Jury vor Kurzem den besten Gitarrenspieler. Im Gourmet-Restaurant Esszimmer stehen Spezialitäten auf der Speisekarte. Dort gehen auch immer wieder Weltstars gern hin. Tom Cruise feierte hier die Europapremiere des bis jetzt letzten Films seiner Mission: Impossible-Reihe. 2016 wird BMW sein 100-jähriges Jubiläum feiern. Egal, was in der BMW Welt passiert, Al­brecht Proebst hat damit zu tun. Langweilig wird ihm so schnell nicht werden. 2

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Tradition unter Bäumen Vielen Bayern ist er sehr wichtig: ihr Biergarten. Er ist nämlich ein typisch bayerisches Phänomen. Anna Schmid weiß, was ihn so speziell macht.

hier: ein bisschen Der Grund dafür ist … … Person, die Bier macht ) S. 44 Baumart mit runden, braunen, harten Früchten ) S. 44 von: Schatten ↔ Licht der Sonne ) S. 44 der W“rt, -e Chef einer Gaststätte ) S. 44 die Konkurr¡nz hier: Situation, dass die Brauer Kunden wegnehmen

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D

ie Oberbayern lieben ihre Biergärten. Sie sind für sie ein Stück Heimat. Dort spielen sie als Kind, probieren als Jugendliche vielleicht das erste Bier und erholen sich als Erwachsene nach der Arbeit. Es stimmt: Überall in Deutschland gibt es Biergärten. Aber das ist meistens etwas anderes. Es bedeutet oft nur, dass Essen

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FOTO: MAURITIUS IMAGES/UTA UND HORST KOLLEY

ein St•ck Das liegt „n … der Brauer, der Kastanienbaum, ¿e sch„ttig

und Getränke draußen serviert werden. Ein traditioneller oberbayerischer Biergarten ist aber kein Restaurant ohne Dach. Das liegt an seiner Geschichte: Früher lagerten die Münchener Brauer Bier in Kellern unter Kastanienbäumen, um das Bier so zu kühlen. Die Gärten unter den schattigen Bäumen wurden bald zu populären Ausflugszielen. Die Brauer begannen, Bier an alle Menschen zu verkaufen. Vorher hatten sie es nur an die Gastronomie verkauft. Aber die Wirte beschwerten sich über die neue Konkurrenz. 1812 erlaubte König Maximilian I. den Brauern zwar offi-

Oberbayern-Spezial | Biergärten

Biergartenkäse selbst machen Er darf in keiner Biergarten-Brotzeit fehlen: Obatzda, traditioneller bayerischer Käse. Die Weichkäse-Mischung kann jeder in ein paar Minuten selbst machen. Als Käse nehmen die Bayern die Sorten Camembert, Brie, Romadur oder Limburger. 200 Gramm davon werden mit zwei bis drei großen Löffeln Butter und kleinen Stückchen von einer Zwiebel gemischt. Dazu kommen Salz, Pfeffer, Kümmel und viel

Paprika-Gewürz, außerdem ungefähr vier große Löffel Weißbier. Milch, Quark oder Frischkäse machen die Mixtur cremiger und leichter. Das fertige Gericht wird noch mit etwas Schnittlauch dekoriert. Obazda schmeckt am besten zu frischen Brezeln. die Brotzeit, -en bayer. der K•mmel, -

der P„prika

das Weißbier (der Weizen der Fr“schkäse, der Schn“ttlauch

hier: kalte Mahlzeit ) S. 44 hier: Gewürz aus kleinen, harten, dunklen Früchten einer aromatischen Pflanze

hier: scharfes, rotbraunes Gewürz aus getrockneten roten, gelben oder grünen Gemüsepflanzen Bier, das man aus Weizen herstellt ) S. 44 Pflanze, aus deren kleinen, harten Früchten man Mehl macht) weißer, weicher Käse aus saurer Milch Pflanze, deren lange, dünne Blätter man als Gewürz verwendet ) S. 44

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ziell, Bier in ihren Gärten auszuschenken. Aber Essen durften sie nicht verkaufen. Deshalb brachten es die Besucher selbst mit. Diese Tradition gibt es bis heute: In einem traditionellen bayerischen Biergarten bringen die Besucher ihr Essen selbst mit. Dass sie das dürfen, steht in einem Gesetz: der Bayerischen Biergartenverordnung (siehe Kasten Seite 34). Für eine traditionelle Biergarten-Brotzeit braucht man Brot, Butter, Wurst, Käse (besonders Obatzden), Radieschen und

Ein Liter Bier pro Glas ist normal – oft gibt es es nur so. Münchener Biergarten am Chinesischen Turm An warmen Abenden sitzen dort bis zu 7500 Menschen

ausschenken das Ges¡tz, -e die Brotzeit, -en bayer. der Obatzde bayer. das Radieschen, der R¡ttich, -e s“ch leisten kœnnen

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weißen Rettich, der in Bayern Radi heißt. Wichtig sind auch Brezeln. Auch Menschen, die wenig Geld haben, können sich mit selbst mitgebrachtem Essen einen Abend im Biergarten leisten. Etwas zu trinken kaufen müssen aber alle. Meistens ist das Bier – und das dann gleich in einem Ein-Liter-Glas, der sogenannten Maß. Oft gibt es Bier nur in dieser Menge. Ungefähr sieben Euro kostet die Maß in den Biergärten in München. %

einschenken und verkaufen schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen hier: kalte Mahlzeit ) S. 44 Creme aus weichem Käse (z. B. Camembert) mit Butter, Zwiebeln und vielen Gewürzen Gemüsepflanze mit kleinen, runden, roten Früchten ) S. 44 Pflanze, deren weißer, langer Teil unter der Erde wächst und die man roh als Salat essen kann hier: bezahlen können

Die zehn wichtigsten Tipps Im Biergarten darf jeder sein, wie er ist. Leben und leben lassen, nennt der Bayer das. Ein paar Dinge sollten BiergartenAnfänger trotzdem wissen. Tische: Ein Biergarten ist kein feiner Ort. Wer es sich hübsch machen will, kann eine Tischdecke mitnehmen. Aber lieber keine mit weiß-blauen Rauten. Das macht ein echter Bayer nämlich nicht. Besser: rot-weiß kariert. Außerdem gut: Teller oder Holzbrettchen, Messer und Gabel, Salz und Pfeffer. Traditionell bringt der Gast das alles in einem Korb mit. Kleidung: Ist im Biergarten nicht das Wichtigste. Trainingshose geht, Anzug geht. Erlaubt ist, was gefällt. Schuhe: Auf dem Boden liegt Kies – feine Lederschuhe, High Heels und offene Schuhe bleiben also besser im Schrank. Einen Abend im Biergarten sieht man den Schuhen nämlich schnell an, und Steinchen im Schuh stören. Freie Plätze: Auf die Frage „Ist da noch frei?“ bekommt man meistens eine ehrliche Antwort. Aber nicht immer. Nicht jeder hat verstanden, worum es im Biergarten geht. Rest: Bier-Experten lassen ihn stehen, weil er ihnen nicht mehr schmeckt. „Noagerl“ nennen die Bayern diesen Rest.

Sitzen: Bequemere Stühle gibt es in Biergärten nur in speziellen Bereichen, in denen Essen serviert wird und der Gast kein eigenes Essen mitbringen darf. Alle anderen sitzen auf Bierbänken. Die Klassiker sind zwar sehr sozial, aber nicht besonders komfortabel. Wer trotzdem bequemer sitzen will, bringt ein Kissen mit. Pfand: Wer ein Getränk kauft, muss ungefähr zwei Euro für das Glas bezahlen. Die bekommt er wieder, wenn er es zurückgibt. Den Krug als Souvenir mitzunehmen, ist verboten. Schluss: Das letzte Bier gibt es abends um halb elf. Austrinken geht aber noch bis elf. Saison: Viele Bayern lieben ihre Biergärten – und besuchen sie deshalb auch im Winter, wenn die Sonne nur ein bisschen scheint. Das ist auch das Kriterium für die Biergarten-Wirte: Sie öffnen das ganze Jahr über, wenn das Wetter gut genug ist. fein die T“schdecke, -n die Raute, -n

hier: elegant großes Stück Stoff, das man über den Tisch legt ) S. 44 ≈ geometrische Figur mit vier Ecken; Parallelogramm ¡cht wirklich; original rot-weiß mit vielen Vierecken in einer kariert Kombination aus rot und weiß das H¶lzbrett- dünnes, viereckiges Holzstück chen, der K¶rb, ¿e ≈ stabile Tasche, meistens aus dem Material eines Baumes der Kies viele kleine Steine ) S. 44 wor¢m ¡s geht hier: was wichtig ist der Krug, ¿e Geschirr für Getränke austrinken durch Trinken (das Glas) leer machen ) S. 44 der W“rt, -e Chef einer Gaststätte ) S. 44

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Eine Revolution für den Biergarten Wie wichtig der Biergarten für die Bayern ist, haben sie vor 20 Jahren gezeigt: Am 12. Mai 1995 protestierten 15 000 Menschen in München für ihre Tradition. Politiker aus allen Parteien unterstützten diesen Protest, der als Biergartenrevolution bekannt geworden ist. Ein Gericht hatte entschieden, dass Biergärten in München in Zukunft schon um 21.30 Uhr schließen müssen. Nachbarn eines Biergartens, der Waldwirtschaft in Pullach bei München, hatten geklagt. Denn die Musik im Biergarten und der Verkehrslärm auf der Straße störten sie. Das wollten viele Menschen aber auf keinen Fall akzeptieren. Sie sagten, dass die Tradition in Gefahr ist. Also versammelten sie sich im Zentrum von München. Viele trugen traditionelle bayerische Kleidung und hatten Transparente dabei, die die Boulevardpresse oder Brauereien ihnen gegeben hatten. Sie hatten Erfolg. Das Ergebnis ihres Protests ist die Bayerische Biergartenverordnung. In dem Gesetz steht, was ein traditioneller bayerischer Biergarten ist und wie lange er geöffnet haben darf. Die Besucher dürfen dort zwischen 7 und 23 Uhr sitzen, aber um 22.30 Uhr wird das letzte Bier verkauft. Außerdem erklärt die Biergartenverordnung, wie wichtig die Tradition für Bayern ist: Biergärten hätten eine wichtige Funktion in der Gesellschaft, weil Menschen dort soziale Unterschiede überwinden und leicht Kontakt zu anderen finden.

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

das Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution: Dort wird entschieden, ob sich jemand nicht an den Regeln des Staates orientiert hat. klagen hier: sich bei Gericht beschweren und eine Entscheidung wollen “n Gefahr sein hier: wahrscheinlich bald nicht mehr da sein das Trans≈ Plakat par¡nt, -e die Boulevard- hier: Journalisten von Zeitungen presse franz. mit Texten über Sensationen und Skandale die Brauerei, Fabrik, in der Bier hergestellt -en wird das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen überw“nden hier: machen, dass man die Unterschiede nicht mehr merkt

Anders als früher dürfen Biergärten heute aber auch Essen verkaufen. Eine ihrer Spezialitäten ist Steckerlfisch. Das sind Fische, die an einem Spieß gegrillt werden. Der Geruch nach gegrilltem Fisch gehört deshalb zu jedem Biergartenbesuch wie das Klirren der Maßkrüge und der Kies auf dem Boden. Ein traditioneller Biergarten braucht außerdem Grün. Auch das steht in der Biergartenverordnung. Typisch sind Kastanienbäume, die an heißen Tagen Schatten spenden. In einem Biergarten müssen die Besucher ihre Getränke selbst holen. Dort zapfen die Angestellten das Bier. Einen Maßkrug nach dem anderen schieben sie dann in schnellem Rhythmus zu den Kunden. Nicht immer bleibt dabei das ganze Bier im Glas. In der Schlange warten nämlich oft viele Besucher – und sie alle haben Durst. Natürlich gibt es nicht nur Bier, sondern auch Getränke ohne Alkohol. Oder Radler. So heißt in Bayern die Mixtur aus Bier und Zitronenlimonade. Sie schmeckt an einem heißen Tag besonders gut. Ein Besuch im Biergarten ist viel entspannter als ein Besuch im Restaurant.

Wer etwas essen will, isst etwas. Wer nur etwas trinken will, trinkt nur etwas. Dabei muss niemand auf einen Kellner warten, der das Bier bringt. Jeder kann einfach selbst losgehen und an der Schenke Bier für sich und die anderen am Tisch holen. Es gibt auch weniger strenge Manieren als im Restaurant. Der Unterschied: Im Restaurant isst keiner seinen Fisch mit den Fingern. Im Biergarten schon. Die Atmosphäre ist familiär, auch wenn viele Biergärten sehr groß sind. Im größten traditionellen Biergarten der Welt, dem Hirschgarten in München, haben 8000 Leute Platz. Kinder dürfen dort laut sein und rennen. Es gibt einen Spielplatz und immer viele andere Kinder zum Spielen. Und auch Erwachsene finden dort schnell neue Freunde. Die langen Tische und Bänke machen es ihnen leicht. Denn dort sitzen fremde Leute oft sehr eng zusammen. Im Biergarten ganz normal: kurz fragen, ob noch Platz ist und sich zu Fremden an den Tisch setzen. Genauso normal ist es auch, sich zu duzen. Manchmal ist das nicht alles. Tradition ist es nämlich auch, immer wieder „Prost!“ zu sagen und anzustoßen. Dabei muss man sich in die Augen schauen. So ist Flirten ganz leicht. Wie viele Paare sich schon im Biergarten gefunden haben, weiß keiner. Ziemlich sicher aber ist, dass viele später mit ihren Kindern wiederkommen. 2 der Spieß, -e der Ger¢ch, ¿e gehören zu kl“rren

der Maßkrug/ M„sskrug, ¿e bayer. der Kies Sch„tten sp¡nden z„pfen

langer, dünner Metallgegenstand von: riechen ≈ ein Teil sein von einen hohen Laut machen, wenn von Glasoder Metallgegenständen eines gegen ein anderes stößt Geschirr für einen Liter Bier ) S. 44 viele kleine Steine ) S. 44 Schatten machen/geben aus einer technischen Konstruktion in ein Glas tun hier: Reihe von Menschen, die warten

die Schl„nge, -n entsp„nnt hier: ohne Stress einfach hier: ≈ spontan die Sch¡nke, -n hier: Ort im Biergarten, wo Bier ausgeschenkt wird str¡ng hier: diszipliniert; ≈ mit vielen Normen die Manieren Pl. Normen im Zusammenleben, z. B.: Wie grüßt oder isst man richtig? r¡nnen schnell laufen „nstoßen hier: vor dem Trinken die Gläser oder Krüge leicht einen gegen den anderen stoßen

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Oberbayern-Spezial | Mein erster Monat

Maho Mizoguchi in

München der Biergarten, ¿ schwül W„s mir auch fehlt: … die Qu¡lle, -n

Japan

ALTER:

33 Jahre

BERUF:

Journalistin

ERSTER MONAT: Juni 2014 HOBBYS:

D

Capoeira, Reisen

er Sommer in Deutschland ist schön: Man geht in den Biergarten (siehe Seite 32) oder einen Park und macht Ausflüge. Aber für mich ist der deutsche Sommer nicht heiß genug. Ich liebe die heißen, schwülen Sommer Japans. Was mir auch fehlt: Die heißen Quellen in meiner Heimat. Das Badewasser dort hat 40 bis 42 Grad. Die Thermalbäder in Deutschland sind deshalb zu kalt für mich. Auf ein traditionelles, wirklich heißes Bad am Abend verzichte ich aber auch in Deutschland nicht. Man sagt: Die Deutschen und die Japaner haben viel gemein. Seit ich in Deutschland lebe, denke ich das auch. Eines Tages habe ich gesehen, dass ein Deutscher an einer roten Ampel stehen geblieben ist. Es ist aber kein Auto gekommen. Das passiert nur in Deutschland, habe ich gedacht – und in Japan. Sehr gut gefällt mir auch: Deutschland, und speziell München, ist sicher und sauber. Das Schul- und das Gesundheitssystem sind sehr gut, und die Wirtschaft ist stark. Die Entscheidung, nach Deutschland umzuziehen, war trotzdem nicht einfach. Aber ich habe gedacht: Dort kann ich neue Erfahrungen machen. Und es ist eine gute Gelegenheit, für japanische Medien über das Land zu schreiben. Mein Mann, den ich in Japan kennengelernt habe, ist Münchener. Er kennt sich in der Stadt sehr gut aus. Deshalb hat er auch gewusst, wo es einen japanischen Supermarkt gibt. Dort gibt es alles! Ich kann dort sogar Natto¯ kaufen. Die fermentierten Sojabohnen riechen sehr stark. Mein Mann geht aus unserer Wohnung, wenn ich damit koche. Das Internet ist eine große Hilfe für 6/15

(der Boden, ¿ das Thermalbad, ¿er verz“chten auf gemein haben eines Tages

freiwillig nicht machen hier: ≈ die gleiche Mentalität haben m ≈ an einem ganz normalen Tag (passiert etwas Spezielles, Unnormales) die Entscheidung, von: entscheiden = hier: wählen, -en dass man … tun wird die Gelegenheit, hier: ≈ Chance; passende Situation -en s“ch gut ausken- hier: die Wege und Stadtteile gut nen kennen sogar ≈ auch fermentieren ≈ Lebensmittel durch Bakterien chemisch ändern die Sojabohne, -n ≈ kleine, runde, harte Frucht von der Pflanze Soja j„mmern ≈ sich beschweren; hier: negativ sprechen über die Beziehung, hier: ≈ Liebe zwischen zwei Menschen -en einfach hier: ≈ Das ist leider so.

Mein Tipp An deutschen Bahnhöfen kann man direkt bis zur U-Bahn oder S-Bahn gehen. Ein Ticket braucht man aber natürlich trotzdem. Das kauft man nicht im Zug, sondern vorher an einem Automaten, bei einem Verkäufer oder mit dem Handy. Im Fernverkehr gibt es auch Tickets im Zug, dort kosten sie aber mehr. der F¡rnverkehr

Verkehr auf weiten Wegen

mich. Dort habe ich nicht nur nach japanischen Geschäften gesucht, sondern zum Beispiel auch nach einer Gruppe, mit der ich Capoeira mache. Es gibt aber auch Sachen, die mir hier nicht so gut gefallen. Zum Beispiel das Jammern. Die Deutschen sprechen oft negativ – über sehr vieles, von Job und Beziehungen über Politik und Wirtschaft bis zu Mode. Aber sie fühlen eigentlich nicht so negativ. Das Jammern ist einfach Teil ihres Kommunikationsstils. 2  Interview und Text: Tanja Haas

München Wo es liegt: Bayern Wie viele dort wohnen: 1,42 Millionen Was interessant ist: drittgrößte Stadt in Deutschland, Heimat vom FC Bayern München, der Englische Garten ist einer von den größten Parks auf der Welt, das Oktoberfest ist das größte Volksfest auf der Welt, BMW-Zentrale dr“ttgrößte (-r/-s)

hier: so, dass nur zwei andere Städte größer sind das V¶lksfest, -e Event draußen mit Attraktionen und großen Zelten (die Attraktion, -en hier: Gerät oder Konstruktion: Damit fährt man zum Spaß.) (das Z¡lt, -e hier: Konstruktion aus Plastik und langen, dünnen Metallstücken: Man stellt sie draußen auf und kann darin feiern.)

FOTOS: PRIVAT; WIKIMEDIA.ORG

HEIMAT:

Gartenlokal heiß und ein bisschen nass ≈ Ich bin auch traurig, dass es … nicht gibt. Stelle: Dort kommt Wasser aus dem Boden. Ort: Darauf geht und steht man.) Schwimmbad mit Thermalwasser

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Lösungen auf Seite 57

Wörter lernen



An der Kreuzung die R¡chtsabbiegerspur, -en

die Fußgängerampel, -n

die [mpel, -n

der Fußgänger, -

das Straßenschild, -er

der Gehweg, -e (auch: der B•rgersteig, -e)

der Wegweiser, der Verkehrspolizist, -en der Zebrastreifen, -

der (Fahr-)Radfahrer, der (Fahr-)Radweg, -e

die (Straßenbahn-) Schiene, -n (auch: das Gleis, -e)

der L„stwagen, (auch: der Lkw, -s)

die L“nksabbiegerspur, -en

1

die (Straßen-) Lat¡rne, -n (auch: die Straßenlampe, -n)

A n d er K reu z u n g

die L“tfaßsäule, -en der Bl“nker, -

2

Im V erkehr

Was passt? Setzen Sie ein!

Was passt? Ergänzen Sie die Verben!

Lastwagen 2 Fußgänger 2 Ampel 2 Zebrastreifen 2 Gehweg 2 Verkehrspolizist 2 Radweg

überqueren 2 blinken 2 warten 2 abbiegen 2  halten 2 fahren

1. Die ________________________ ist kaputt. Deshalb

steht ein ________________________ auf der Kreuzung und regelt den Verkehr. 2. Es sind viele Autos und auch ein paar

________________________ auf der Straße. 3. Die Fahrradfahrer warten auf dem

________________________.

________________________. 5. Der Polizist gibt ein Signal. Jetzt können sie über den

________________________ gehen.

1. Die Fußgängerampel ist rot. Die Fußgänger müssen

________________________. 2. Wenn sie grün wird, können sie die Straße

________________________. 3. Die Autos müssen an der roten Ampel

________________________. 4. Wer im Auto nach rechts oder links

________________________ möchte, muss

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

4. Die ________________________ stehen auf dem

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der Kleintransporter, -

________________________. 5. Wer geradeaus ________________________ will, macht

das nicht.

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Übungen zu den Themen des Monats



1

Seite 21 Reisetipps

W a n d ern Auf dem Salzweg kann man wandern. Kennen Sie diese Wörter rund um dieses schöne Hobby? Setzen Sie ein!

Wanderung 2 Wanderschuhe 2 Wanderer 2 Wandern 2 Wanderweg

3

1. Kevin fährt am Sonntag zum

_________________ in die Berge. 2. Bevor er losgeht, zieht er seine

_________________ an.

Seite 28 - 31 Motorenwelt statt Märchenschloss

Geru ndiv Das Gerundiv bildet man aus dem Partizip I und „zu“. Der Verbstamm wird um das Suffix „-nd“ und die passende Adjektivendung erweitert. „Zu“ steht vor dem Partizip I oder (bei trennbaren Verben) hinter dem Präfix. Lesen Sie die Sätze, und ergänzen Sie die passende Form des Gerundivs und das Nomen.

3. Der _________________ beginnt gleich am

Parkplatz.

1. In der BMW Welt in München stehen Autos, die man abholen kann.

4. Kevin ist auf dem Weg nach oben allein. Er

Dort stehen die _________________________________________.

trifft keinen anderen _________________. 5. Am Abend ist er wieder zu Hause. Nächs-

2. Die Isetta ist ein Auto, das man wie einen Kühlschrank öffnen kann.

Die Isetta ist ein wie ein Kühlschrank

tes Wochenende will er wieder eine

_____________________________________________________.

_________________ machen.

3. Werke von Andy Warhol und Jeff Koons kann man im Museum besichti-

gen.

2

Seite 64 - 65 Kunst am Körper

H a ben S i e alle s v ers t a n d en ?

%P$

In der Prüfung Goethe-Zertifikat B1, Lesen, Teil 1, sollen Sie einen Text verstehen. Lesen Sie die Aussagen. Sind sie richtig oder falsch?

Im Museum sind die _____________________________________. 4. Die BMW Welt ist ein Ziel, das man leicht erreichen kann.

Sie ist ein leicht _________________________________________. 5. Im Audi Forum in Neckarsulm kann man Fahrzeuge sehen.

Die ___________________________________ sind natürlich Audis.

1. Circa sieben Millionen Deutsche tragen Tattoos. 2. Vor allem bei älteren Menschen sind Tattoos sehr populär. 3. Männer und Frauen haben gleich viele Tattoos. FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

4. Für den Beruf Tätowierer gibt es in Deutschland eine Ausbildung. 5. Hygiene ist beim Tätowieren sehr wichtig.

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richtig falsch





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Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 49) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Grammatik



Heute ist der schönste Tag des Jahres. – Genitiv

Funktion Nomen

Ein Nomen im Genitiv zeigt, wer der Besitzer einer Sache ist oder wozu etwas gehört: % Wessen Schirm ist das? & Das ist der Schirm meines Vaters.

In der Alltagssprache benutzt man oft von + Dativ: Das ist der Schirm von meinem Vater.

Präpositionen

Nach manchen Präpositionen steht der Genitiv, zum Beispiel nach angesichts (= wegen), aufgrund (= wegen), außerhalb, infolge (= wegen), innerhalb, mithilfe, mittels (= durch), statt, trotz, während, wegen: Trotz des Regens bin ich zu Fuß gekommen. Warum muss es während meines Urlaubs immer regnen?

1

Viele dieser Präpositionen verwendet man vor allem in der Schriftsprache: Angesichts seiner finanziellen Situation konnte er kein Taxi nehmen, sondern musste zu Fuß gehen.

Verben

Nach wenigen Verben steht der Genitiv, zum Beispiel nach sich … bedienen (= benutzen), … bedürfen (= brauchen), sich … bemächtigen (= in seinen Besitz bringen), … gedenken (= denken an), jemanden … verdächtigen (= vermuten, dass jemand etwas Kriminelles getan hat). Diese Verben werden fast nur in der Schriftsprache verwendet: Für die Datenspeicherung bedient sich diese Firma einer speziellen Software. Der Mann wird des Diebstahls (= Stehlen von Dingen) verdächtigt.

W e m g eh ö rt ’ s ? Machen Sie aus dem Dativ den Genitiv.

1. Das sind die Bücher von seiner Freundin.



__________________________________________________________________________________________________

2. Das ist die Tasche von meinem Lehrer.



__________________________________________________________________________________________________

3. Das ist die Mutter von meinem besten Freund.



__________________________________________________________________________________________________ 4. Das ist die Fassade vom Hochhaus. __________________________________________________________________________________________________ 5. Das ist der Laden von einem Bäcker. __________________________________________________________________________________________________ 38

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Lösungen auf Seite 57

Formen

n-Deklination

Deklination im Genitiv

maskulin des Jungen

maskulin neutral feminin Plural des Vaters des Kindes der Mutter der Väter/Kinder/Mütter

Maskuline Nomen, die nach der sogenannten n-Deklination dekliniert werden, haben im Genitiv -n, -en oder (selten) -ns als Endung. Dazu gehören zum Beispiel der Franzose, der Grieche, der Journalist, der Junge, der Kollege, der Kunde, der Mensch, der Name: die Frau meines Kollegen das Handy des Journalisten die Betonung des Namens

Die meisten maskulinen und neutralen Nomen haben im Genitiv Singular die Endung -s: der/ein Monat ) der Tag des/eines Monats das/ein Mädchen ) das Kleid des/eines Mädchens Für feminine Nomen und Nomen im Plural gibt es keine spezielle Genitiv­ endung: die/eine Frau ) die Tasche der/einer Frau die/– Kinder ) die Spielsachen der Kinder / von Kindern

Plural der Jungen

3

F a mil ienf eier Ergänzen Sie die korrekte Endung. Machen Sie einen Strich, wenn es keine Endung gibt.

Viele einsilbige Nomen und die meisten Nomen, die auf -s, -ss, -ß, -tz, -x, -z enden, haben die Endung -es: das/ein Buch ) die Seiten des/eines Buches das/ein Parkhaus ) die Plätze des/eines Parkhauses

1. Das da hinten ist die Frau mein___ Bruder___.

Nomen mit der Endung -nis haben die Genitivendung -ses: das/ein Zeugnis ) die Noten des/eines Zeugnisses

2. Kennst du schon den Bruder mein___ Mutter___? 3. Darf ich dir die Schwester mein___ Mann___

vorstellen? 4. Das da im Garten sind ein paar Freunde unser___

Kinder___. 5. Und das hier ist Helmut, ein alter Freund d___

2

Familie___.

Zug e h ö ri g k eit u n d Be sitz Was gehört wozu? Und wem gehört was? Bilden Sie den Genitiv.

4

H oc h zeitsreise Formulieren Sie den Genitiv!

1. der Bericht / der Journalist

der Bericht des Journalisten __________________________________________________ 2. das Geld / der Kunde

__________________________________________________

1. % Wie war eure Hochzeitsreise?

& Schön. Aber während _______________ (die Reise) ist Florian krank geworden. 2. % Oje. Und was habt ihr dann gemacht?

& Tja. Wegen _______________ (die Krankheit) 3. der Autor / das Buch

__________________________________________________ 4. der Vertreter / die Regierung

5. die Interessen / die Mädchen

__________________________________________________ 6/15

3. % Klar.

& Also haben wir statt _______________ (der geplante Urlaub) einfach zwei Wochen Urlaub am Meer gemacht. 4. % Hattet ihr also trotz _______________ (der Stress)

eine gute Zeit?

& Ja, die hatten wir. 39

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

__________________________________________________

konnten wir nicht weiter.

Deutsch im Beruf



Die geheimen Codes der Chefs Ein Arbeitszeugnis ist sehr wichtig, wenn man sich um einen neuen Job bewirbt. Immer ist es positiv formuliert – aber nicht immer ist es positiv gemeint. Viele Arbeitgeber benutzen nämlich eine Art Geheimsprache. Lernen Sie die Codes kennen!

Einfaches und qualifiziertes Arbeitszeugnis

die Einleitung, -en die [ngabe, -n die [nstellung, -en die Eigenschaft, -en die Be¡ndigung, -en bedauern keinen [nspruch haben auf

Beginn; Einführung Information Stelle mit Arbeitsvertrag Charakteristikum von: beenden = zu Ende bringen hier: ≈ traurig sein, dass der Mitarbeiter geht ≈ kein Recht haben auf

Es gibt zwei Arten von Arbeitszeugnissen: das einfache Arbeitszeugnis und das qualifizierte Arbeitszeugnis. Im einfachen Arbeitszeugnis stehen nur die Aufgaben des Mitarbeiters und die Dauer des Arbeitsvertrags. Im qualifizierten Arbeitszeugnis steht viel mehr: 2  Tätigkeitsbeschreibung: Was hat der Mitarbeiter in der Firma genau gemacht? 2  Leistungsbeurteilung: Wie hat der Mitarbeiter gearbeitet? Gut oder nicht so gut? 2  Verhaltensbewertung: Wie war das soziale Verhalten des Mitarbeiters? 2  Gesamtbewertung: Welche Note bekommt der Mitarbeiter? Das qualifizierte Arbeitszeugnis gibt es auch als Zwischenzeugnis.

Form Arbeitszeugnis Wer den Inhalt verstehen will, muss es sehr genau lesen

Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis hat eine bestimmte Form. Diese Dinge dürfen nicht fehlen:

2  Adresse des Arbeitgebers 2  Ort und Datum (bei einem Endzeugnis letz-

ter Arbeitstag) 2  Geburtsdatum des Arbeitnehmers 2  Überschrift, zum Beispiel: Zeugnis 2  Einleitung: Hier stehen die Angaben zum

Mitarbeiter, also Vorname und Nachname, Zeit der Anstellung, aktuelle berufliche Situation. Außerdem kann hier eine kurze Beschreibung der Firma stehen. 2  Beschreibung der Tätigkeiten: Die wichtigsten Aufgaben stehen zuerst, dann kommen die weniger wichtigen. Hierzu gehört auch, das Fachwissen des Mitarbeiters zu nennen. 2  Leistungsbeurteilung und Verhaltensbeurteilung: Hier stehen die Eigenschaften des Mitarbeiters. Außerdem geht es darum, wie er seine Aufgaben erledigte. 2  Gesamtbeurteilung: Dies ist ein Satz, in dem das oben geschriebene zu einer Note zusammengefasst wird. 2  Schlussformel: Hier steht der Grund der Beendigung. Die Firma kann an dieser Stelle auch schreiben, dass sie diese bedauert. Dann folgt ein Dank mit guten Wünschen für die Zukunft. Der Mitarbeiter hat zwar keinen Anspruch auf eine Schlussformel, aber es ist sehr viel besser, wenn das Arbeitszeugnis damit aufhört. 2  Weitere Informationen: Am Schluss stehen der volle Name des Ausstellers und seine Funktion in der Firma. Dazu kommt die handschriftliche Unterschrift.

Oft passiert es, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer bittet, einen Vorschlag zum Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. Hilfe finden Sie zum Beispiel online auf www.arbeitszeugnisgenerator.de.

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Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 49) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Lösungen auf Seite 57

Der Code

Note 3: Befriedigend

Eigentlich muss ein Arbeitszeugnis einfach, klar und verständlich formuliert sein. Darin sollten also keine Formulierungen stehen, die zwar gut oder positiv klingen, aber eine andere (also negativere) Bedeutung haben. Trotzdem kommt das öfter mal vor. Bekommen Sie von Ihrem letzten Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis, sollten Sie kontrollieren, ob es solche Formulierungen enthält und was sie bedeuten. Schon ein kurzes Wort wie „stets“, also „immer“, kann einen großen Unterschied machen. Hier finden Sie einige Beispiele zum Vergleich:

Die Mitarbeiterin hat alle ihr übertragenen Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erledigt. Sie hat stets zu unserer Zufriedenheit gearbeitet. Ich war mit ihren Leistungen stets zufrieden. Note 4: Ausreichend

Der Mitarbeiter erledigte die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit. Wir waren mit seinen Leistungen zufrieden. Note 5: Mangelhaft

Note 1: Sehr gut

Die Leistungen der Mitarbeiterin waren stets sehr gut. Die Mitarbeiterin hat stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet. Wir waren mit ihren Leistungen stets außerordentlich zufrieden.

Die Mitarbeiterin hat die ihr übertragenen Aufgaben im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit erledigt. Sie hat unsere Erwartungen größtenteils erfüllt. Sie hat sich bemüht, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen.

Note 2: Gut

Spezielle Formulierungen

Die Leistungen des Mitarbeiters waren sehr gut / stets gut. Er hat stets zu unserer vollen Zufriedenheit gearbeitet. Er hat zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet. Ich war mit seinen Leistungen stets und sehr zufrieden.

1

Formulierungen wie diese sollten in keinem Arbeitszeugnis stehen. Wenn Sie davon eine in Ihrem Zeugnis lesen, dann verlangen Sie unbedingt eine Korrektur des Zeugnisses von Ihrem Arbeitgeber: Anfangs bemühte sich der Mitarbeiter … (= Nur am Anfang, in der Probezeit, gab sich der Mitarbeiter Mühe, dann nicht mehr.) Sie bemühte sich … (= Sie hat es zwar versucht, aber hat es nicht geschafft und war total überfordert.)

… im Rahmen seiner Möglichkeiten … (= Seine Fähigkeiten sind absolut nicht ausreichend, er kann kaum etwas.) Sie zeigte Verständnis für ihre Aufgaben … (= Sie machte kaum, was man ihr sagte.) Seine Arbeit war ohne Tadel … (= Man kann die Arbeit nicht loben, so schlecht war sie.) Er arbeitete im Großen und Ganzen … (= nicht) Sie arbeitete insgesamt … (= nicht) Er hatte nicht unbedeutende Erfolge … (= Er hatte keine Erfolge.) Durch seine Geselligkeit trug er stets zur Verbesserung des Betriebsklimas bei. (= Er ist Alkoholiker.) Für die Belange der Kolleginnen bewies er stets Einfühlungsvermögen. (= Er suchte sexuelle Kontakte.)

kl“ngen außer¶rdentlich übertragen “m Großen ¢nd G„nzen größtenteils die Korrektur, -en die Probezeit, -en

überf¶rdert die Fähigkeit, -en

hier: machen, dass man denkt, etwas ist … hier: sehr hier: so, dass man die Verantwortung hat ≈ meistens ≈ meistens hier: Änderung Zeit, in der ein neuer Angestellter zeigen kann, dass er für eine Stelle gut qualifiziert ist hier: so, dass mehr erwartet wird, als man leisten kann Können; Talent

D en C o d e v ersteh en Welche Formulierung ist welche Note? Verbinden Sie!

1. Die Mitarbeiterin Claudia Hölzel hat zu unserer vollsten

Zufriedenheit gearbeitet. 2. Wir waren mit ihren Leistungen zufrieden. 3. Sie hat sich bemüht, ihre Aufgaben zu erledigen.

b) Gut c) Befriedigend

4. Sie hat stets zu unserer Zufriedenheit gearbeitet.

d) Ausreichend

5. Sie hat stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet.

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

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a) Sehr gut

Lösungen auf Seite 57

Raten Sie mal! | Comic

Seite 26 - 27 Das Tal der Exzentriker

E i n f a s t a merika nisc hes Lu x u shotel Seit vielen Jahren ist Schloss Elmau als Luxushotel so populär, dass es durch neue Gebäude immer größer wird. Finden Sie neun andere Wörter rund um das Thema Hotel, und markieren Sie sie! ä = ae ü = ue

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Wie kann man „Kontaktspray“ hier verstehen? Kreuzen Sie an!

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FOTO: WIKIMEDIA.ORG; COMIC AUS: HAIOPEIS © THOMAS SIEMENSEN

Spray, das dabei hilft, Menschen  kennenzulernen Spray, mit dem man zum Beispiel  den Beginn von Kabeln reinigen kann, durch die der Strom geht Spray, mit dem man sich die  Haare schön macht

sein l„ssen

nicht machen daheime hist. zu Hause des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt) dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl … frænkisch von: Franken = Region in Bayern

über die Zeit von ein paar Jahren Anzeigen in Zeitungen drucken lassen, mit denen man einen Partner sucht

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Starthilfe

FOTO: ZEFA

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt. Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

DEUTSCH

ENGLISCH

SPANISCH

das Ritterturnier der Ritter

knights’ tournament knight

el torneo de caballeros el caballero

der Kämpfer die Waffe sich bekämpfen das Pferd das Mittelalter der Tänzer

fighter weapon to combat horse Middle Ages dancer

el luchador el arma luchar el caballo la Edad Media el bailarín

der Landkreis

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

HISTORISCHES SPEKTAKEL SEITE 8 le tournoi de chevaliers il torneo cavalleresco le chevalier il cavaliere

TÜRKISCH

POLNISCH

RUSSISCH

şövalye turnuvası şövalye

turniej rycerski rycerz

рыцарский турнир рыцарь

savaşçı silah savaşmak at Ortaçağ dansçı

zawodnik broń tutaj: walczyć ze sobą koń Średniowiecze tancerz

воин оружие сражаться друг с другом конь средние века танцор

rural district

le combattant il combattente l’arme l’arma se combattre combattere le cheval il cavallo le Moyen-Age il Medioevo le danseur il ballerino OBERBAYERN HAT DIE MEISTEN JOBS SEITE 9 el distrito administrativo l’agglomération il circondario

ilçe

powiat

der Platz

here: place

aquí: el puesto

konum

miejsce

район (администра­тивная единица) место

das Floß die Ware der Flößer steuern unterhalten die Floßrutsche

raft goods rafter here: to navigate to entertain raft chute

la balsa la mercancía el balsero aquí: pilotar entretener el tobogán para balsas

sal ürün salcı sürmek eğlenmek sal kaydırağı

tratwa towar flisak sterować tutaj: zabawiać ześlizg tratew

плот товар плотовщик, плотогон управлять развлекать желоб для плота

die Parteizentrale

party headquarters

la central del partido

die Bewegung groß bauen entfernt der Gefangene der Jude die Ferien verbringen machte die Macht zeigte

movement here: popular to construct here: from prisoner Jew to spend one’s vacation here: turned power here: showed

der Krieg entschieden

parti merkezi

centrala partii

штаб-квартира партии

el movimiento aquí: importante construir ... de distancia el preso el judío pasar las vacaciones aquí: transformó el poder mostraba

il posto FAHRT AUF DEM FLUSS SEITE 9 le radeau la zattera la marchandise la merce le flotteur lo zatteriere gouverner guidare divertir far divertire le couloir à bateaux lo scivolo per la zattera DIE NAZIS IN OBERBAYERN SEITE 10 le siège du parti la sede centrale del partito le mouvement il movimento important qui: importante construire costruire éloigné distante le prisonnier il prigioniero le Juif l’ebreo passer les vacances passare le ferie Il a transformé fatto le pouvoir il potere montrait mostrava

hareket büyük yapmak mesafede esir Yahudi tatilde olmak yaptı iktidar gösterdi

ruch tutaj: znany budować tutaj: w odległości więzień Żyd spędzać wakacje zrobił władza pokazał

war decided

la guerra decidido

la guerre décidé

savaş karar verildi

wojna zdecydował

движение большой строить на расстоянии заключенный еврей проводить отпуск прош. время от: делать власть прош. время от: показывать война принимать решение

gehören zu wehen stolz sein auf besondere (-r/-s)

to be a part of here: to blow to be proud of special

pertenecer a soplar estar orgulloso de... especial

... parçası olmak esmek ... ile gurur duymak özel

należeć do wiać być dumnym z nadzwyczajny

относиться к дуть гордиться особенная (-ый/-ое)

der Deutsche Wetterdienst die Messung der Schatten der Standort den dunklen Rekord halten

Germany's National Meteorological Service measurement shade location to remain the darkest place

die Lederhose das Leder die Haut auf die Idee kommen motivieren sich identifizieren mit …

leather trousers leather skin to come up with the idea to motivate to identify oneself with…

6/14 6/15

la place

la guerra deciso WARMER WIND SEITE 10

faire partie de far parte souffler soffiare être fier de essere orgoglioso di particulier speciale ZU WENIG SONNE SEITE 10 el servicio meteorológico le service météorologique il Servizio metereologico alemán allemand tedesco la medición la mesure la misurazione la sombra l’ombre l’ombra aquí: la ubicación l’emplacement qui: il luogo tener el récord de avoir le record d'ombre detenere il record per il oscuridad luogo più ombroso

el pantalón de cuero el cuero la piel tener la idea de ... motivar identificarse con...

SPORT IN TRADITIONSKLEIDUNG SEITE 11 le pantalon en cuir i pantaloni di pelle le cuir la pelle la peau la pelle avoir l'idée de avere un’idea motiver motivare s'identifier à identificarsi…

Alman meteoroloji bürosu Niemiecki Instytut Meteorologiczny ölçüm pomiar gölge cień nokta lokalizacja karanlık rekoru elinde tutaj: być najciem­ tutmak niejszym miejscem

Немецкая служба погоды измерение тень место расположения здесь: остаться самым темным местом в Германии

deri pantolon deri deri aklına fikir gelmek motive etmek özdeşleştirmek

кожаные брюки кожа (материал) кожа (орган) придумать мотивировать идентифицировать себя с

skórzane szorty skóra wyprawiona skóra wpaść na pomysł motywować identyfikować się z…

43

Gut Starthilfe zu wissen DEUTSCH

ENGLISCH

das Bergwerk der Sportler das Dirndl

mine athlete dirndl

die Wurzeln die Tracht

here: origins traditional costume

öffentlich sich sparen

public here: to not have to pay for to be valid

gelten der Hektar die Bundeswehr

hectare German Federal Armed Forces bankrupt insolvency practitioner

insolvent der Insolvenzverwalter die Schauspielerin

actress

die Volksmusik das Blasinstrument ähnlich der Bayerische Rundfunk

folk music wind instrument similar Bavarian broadcasting station

der Sender der digitale Sender

station digital station

dafür im Trend liegen

here: however to be in line with the current trend

der Sperrbezirk

prostitution-free zone

entfernt die Weißwurst die Spezialität

here: from Bavarian veal sausage specialty

die Reihe null das Bandmitglied

row here: no band member

vertrieben vergeben

SPANISCH

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

TÜRKISCH

POLNISCH

RUSSISCH

la mina la mine la miniera el deportista le sportif lo sportivo el traje tradicional bávaro le Dirndl, costume traditi- il Dirndl (vestito femminionnel des femmes le tradizionale) las raíces les racines le radici el traje regional le costume folklorique il costume tradizionale URLAUB IN DER STADT UND AM SEE SEITE 11

maden ocağı sporcu Dirndl (yöresel Bavyera ve Avusturya bayan kıyafeti) köken yöresel kıyafet

kopalnia sportowiec tradycyjny kobiecy strój ludowy korzenie strój ludowy

рудник, шахта спортсмен альпийское национальное женское платье корни традиционный костюм

público ahorrarse

public économiser

publiczny oszczędzić sobie

публичный экономить

ser válido

kamuya açık ödemek zorunda olmamak geçerli olmak

être valable valere WEM GEHÖRT DAS ÖL? SEITE 11 l’hectare l’ettaro hektar l'armée allemande le forze armate tedesche Alman ordusu

obowiązywać

действовать

hektar Bundeswehra

гектар бундесвер

niewypłacalny syndyk masy upadłościowej

неплатежеспособный конкурсный управляющий

SEITE 12 aktris

aktorka

актриса

halk müziği üflemeli çalgı benzer Bayerischer Rundfunk (Bavyera radyo ve televizyon istasyonu) radyo kanalı dijital radyo kanalı

muzyka ludowa instrument dęty podobnie bawarski regionalny nadawca radiowo-telewizyjny stacja radiowa cyfrowa stacja radiowa

народная музыка духовой инструмент похожий Баварское радио (название телекомпании) радиостанция цифровая радиостанция

bunun yerine moda olmak

tutaj: za to być na czasie

но быть современным

la hectárea el ejército alemán insolvente el administrador concursal

insolvable le liquidateur

pubblico qui: risparmiarsi

insolvente il curatore fallimentare

ICH MACHE FEHLER, IMMER WIEDER UND IMMER NEUE l’actrice l’attrice TRADITION UND MODERNE SEITE 12 la música folclórica la musique populaire la musica popolare el instrumento de viento l’instrument à vent lo strumento a fiato aquí: algo parecido similaire simile la estación de radiodifu- la Bayerische Rundfunk, Bayerische Rundfunk, sión de Baviera station de télévision et de stazione televisiva e radiofonica della Baviera radio bavaroise la emisora la station qui: emittente la emisora digital la station numérique l’emittente digitale NEUE UNIFORMEN SEITE 13 aquí: a cambio néanmoins qui: per questo motivo ir a la moda être tendance essere di tendenza la actriz

el distrito donde la prostitución está prohibida ... de distancia la salchicha blanca la especialidad

iflas tasfiye görevlisi

DAS HOFBRÄUHAUS SEITE 13 le quartier où la prostitu- qui: zona vietata alla tion est interdite prostituzione éloigné distante la saucisse blanche la salsiccia bianca la spécialité la specialità

yasak bölge

teren zamknięty

запретный район

mesafede beyaz salam yöresel lezzet

tutaj: w odległości biała kiełbasa specjalność

на расстоянии белая колбаса типичное региональное блюдо ряд ноль член группы

la rangée zéro le membre du groupe

qui: la fila qui: alcuna il membro della banda

sıra hiç grup üyesi

rząd zero członek zespołu

sent away

la hilera cero, ninguno el miembro del grupo de música expulsado

chassé

cacciato

kovuldu

przepędził

here: assigned

aquí: adjudicado

attribuer

qui: assegnare

alınmış

na próżno

от: vertreiben ≈ прогонять здесь: отдавать

Gut zu wissen Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Biergarten: TRADITION UNTER BÄUMEN SEITE 32 - 34 der Brauer der Kastanienbaum schattig der Wirt die Brotzeit das Radieschen das Weißbier

brewer chestnut tree shady innkeeper snack / cold platter radish wheat beer

el cervecero el castaño que da sombra el tabernero la hora del bocadillo el rabanito la cerveza de trigo

le brasseur le marronnier ombragé le tavernier le goûter le radis la bière blanche

il birraio il castagno all’ombra l’oste qui: orario di pranzo il ravanello la birra bianca

bıracı kestane ağacı gölgeli hancı soğuk öğün kırmızı turp buğdaydan üretilen bira

piwowar kasztanowiec cienisty właściciel przerwa obiadowa rzodkiewka białe piwo

пивовар каштан тенистый хозяин здесь: холодная закуска редис белое пиво

der Schnittlauch

chive

el cebollino

la ciboulette

l’erba cipollina

yeşil soğan

szczypiorek

шнитт-лук

die Tischdecke

tablecloth

el mantel

la nappe

la tovaglia

masa örtüsü

obrus

скатерть

der Kies

gravel

la grava

le gravier

la ghiaia

çakıl

żwir

щебень

austrinken

to drink up

acabarse una bebida

finir un verre

bere tutto il bicchiere

içip bitirmek

wypić

выпивать

der Maßkrug

beer mug

la jarra de un litro

la chope, d'un litre

il boccale di birra

litrelik bira kupası

kufel

мерная кружка

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6/15

Manchmal kommt einfach etwas dazwischen, und man muss seine geplante Reise umbuchen. Reiseveranstalter oder Fluggesellschaften brauchen diese Information schriftlich. Oft gibt es dafür schon fertige Formulare im Internet, die man ausfüllen und senden soll. Direkt auf der Webseite oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen Sie normalerweise, ob für die Umbuchung Gebühren verlangt werden und wie hoch diese sind. Wenn Sie aber zum Beispiel eine Unterkunft direkt beim Hotel gebucht haben, können Sie die Änderung per E-Mail mitteilen. Wenn Sie über Uhrzeiten schreiben, dann verwenden Sie am besten die 24-StundenZeitangabe: 17.05 Uhr (nicht 5.05 Uhr nachmittags)

Sehr geehrte Damen und Herren, unter der Buchungsnummer 24955 habe ich bei Ihnen ein Einzelzimmer für den Zeitraum vom 6. bis zum 13.6.2015 gebucht. Leider kann ich wegen eines dringenden geschäftlichen Termins erst am 8.6. anreisen. Wäre es möglich, den Ankunftstermin umzubuchen? Bitte teilen Sie mir mit, ob dadurch Kosten für mich entstehen. Mit freundlichen Grüßen Jan Holzer 6/15

Das darf in der E-Mail nicht fehlen: 2 Buchungs- oder Reservierungsnummer, falls Sie eine bekommen haben 2  Ihr voller Name 2  was Sie gebucht haben 2  was Sie ändern wollen

Sammelkarte SCHREIBEN

Ei ne Re i se bu ch u n g ä n d ern

Ich suche ein Hemd für meinen Mann. Weiß oder hellgrau. Können Sie mir da helfen? Ich brauche eine passende Bluse zu diesem Rock. Haben Sie da etwas Schönes? Ich wollte eine graue Hose kaufen, nicht über 80 Euro. Was haben Sie da? Haben Sie nur Jeans oder auch andere Hosen?

Zu klein oder zu groß

Entschuldigung, haben Sie diese Hose auch in Größe 42? Gibt es dieses Hemd auch kleiner? Es ist mir leider zu groß. Haben Sie dieses Kleid vielleicht auch größer? Es ist mir ein bisschen zu eng. Entschuldigen Sie, gibt es diesen Rock auch

in anderen Größen als XS? Ich brauche M. Anprobieren

Danke, das sieht gut aus. Kann ich das mal anprobieren? Ja, dieses Kleid gefällt mir. Ich probiere das schnell einmal an. Das könnte passen. Ich möchte es aber gerne anprobieren. Wo sind denn hier die Umkleidekabinen? Wie viele Kleidungsstücke kann ich denn auf einmal in die Umkleide mitnehmen?

T r ans p or t u n d V erk e h r in D eu tsc hl a nd, Österreic h u nd der Sc hwe i z Reisen Sie dieses Jahr durch Deutschland, Österreich oder die Schweiz? Dann werden Sie schnell feststellen, dass in diesen drei Ländern in Transport und Verkehr oft verschiedene Wörter benutzt werden. Damit Sie auf Ihrer Reise mit Auto, Bus oder Bahn keine Probleme bekommen, finden Sie hier unterschiedliche Begriffe, die unterwegs helfen. Deutschland

Österreich

Schweiz

die [mpel, -n

die [mpel, -n

der Autofahrer, -

der Autofahrer, - / der Autolenker, -

das L“chtsignal, -e der Autofahrer, - / der Autolenker, - / der Automobil“st, -en

der Bahnsteig, -e die (Pf¡rde-)K¢tsche/Dr¶schke, -n (= Wagen, der von einem oder mehreren Pferden gezogen wird) die Fahrkarte, -n / der Fahrschein, -e / der Fahrausweis, -e das (Fahr-)Rad, ¿er

der Bahnsteig, -e

der/das Perron, -s franz.

der Fi„ker, -

die (Pf¡rde-)Dr¶schke, -n

die Fahrkarte, -n / der Fahrschein, -e / der Fahrausweis, -e

das Billett, -e/-s franz.

das (Fahr-)Rad, ¿er / m das Radl, -n

das Velo, -s franz.

6/15

Auf der Suche

Entschuldigung, verkaufen Sie auch Accessoires? Bekomme ich bei Ihnen auch Schuhe?

Schweizer Wörter, die aus dem Französischen kommen, werden normalerweise auf der ersten Silbe betont gesprochen: der Camion.

6/15

Fragen an den Verkäufer / die Verkäuferin

Sammelkarte VERSTEHEN

Kennen Sie das: Ihnen gefällt zum Beispiel eine Hose, aber sie ist zu klein oder zu groß? Und Sie finden Ihre Größe nicht? Dann ist es Zeit, einen Verkäufer oder eine Verkäuferin zu fragen. Auch wer mit Freunden zum Shoppen geht, hat oft Fragen. Wie sagt man das alles auf Deutsch?

Sammelkarte SPRECHEN

Im M od e ge s ch ä f t

Eine Re i s e b u ch u n g s t o rn i e re n

6/15

Bei einer Stornierung (= Zurücknehmen eines Auftrags) gelten eigentlich dieselben Regeln wie bei einer Umbuchung. Wenn Sie eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben, übernimmt diese die Kosten. Dann wird aber ein Beweis für den Stornogrund verlangt, also zum Beispiel ein Attest vom Arzt, das zeigt, dass Sie zu krank zum Reisen sind. Die Versicherungen haben oft Formulare auf Ihrer Webseite, die Sie ausdrucken und ausfüllen müssen. Die Dokumente muss man meistens mit der Post schicken. Den Reiseveranstalter oder die Fluggesellschaft müssen Sie selbst benachrichtigen. Haben Sie keine Versicherung abgeschlossen, finden Sie die Bedingungen für eine Stornierung in den allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Gabi Bechter Donnerweg 14 20355 Hamburg Hotel Amber Amalienstraße 23 10574 Berlin

Hamburg, den 3.6.2015 Buchungsnummer RF3824 Sehr geehrte Damen und Herren, leider kann ich meine Reise nach Berlin nicht antreten, da meine Mutter überraschend gestorben ist. Hiermit storniere ich den gebuchten Aufenthalt in Ihrem Hotel vom 23. bis zum 26.6.2015. Bitte teilen Sie mir mit, welche Stornierungsgebühren entstehen und ob ich Ihnen eine Kopie der Sterbeurkunde meiner Mutter zukommen lassen soll. Mit freundlichen Grüßen

Gabi Bechter

Einkaufen mit Freunden

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Nach der Meinung fragen

Was meinst du? Steht mir Rot? (= Sieht Rot bei mir gut aus?) Kann ich das Kleid anziehen? Wie findest du es? Welches Kleid steht mir besser? Oder soll ich lieber einen Rock nehmen? Findest du nicht, dass die Hose zu eng ist? Meinst du, das Hemd kann ich zu meiner grauen Hose anziehen? Ich finde, das T-Shirt ist mir zu groß. Du nicht? Wie gefällt dir die Farbe? Passt die Jacke zu mir? Deutschland

Dazu brauche ich dann aber noch einen Gürtel, findest du nicht? Verschiedene Pläne

Du kannst ja noch ein bisschen schauen. Ich stelle mich schon einmal an der Kasse an, okay? Wollen wir uns einfach in einer halben Stunde am Ausgang treffen? Ich brauche unbedingt noch Make-up. Willst du so lange (= bis ich fertig bin) einen Kaffee trinken gehen? Willst du schon einmal ins Café gehen? Ich komme dann nach, wenn ich fertig bin. Österreich

der Führerschein, -e / die Fahrerlaubnis, -se (Amts- der Führerschein, -e / die L¡nkerberechtigung, -en sprache) (Amtssprache) der Fußgängerüberweg, -e / der Zebrastreifen, -

6/15

der Gehweg, -e / der B•rgersteig, -e das Gleis, -e / die Schiene, -n die (Kfz-)W¡rkstatt, ¿en der Lkw, -s / der L„st(kraft)wagen, - / m der L„ster, -

Ich kann nicht mehr. Brauchst du noch lange? Dann warte ich im Café auf dich.

Unterwegs im Kaufhaus

Ich suche die Kinderabteilung. Wo ist die denn? Könnten Sie mir bitte sagen, in welcher Etage ich Damenbekleidung finde? Wo haben Sie denn Fotoapparate? Wo gibt es hier Handtücher? Wie komme ich denn zurück zum Haupteingang? In welchem Stock bekomme ich denn Schuhe? Schweiz der Fahrausweis, -e / der Führerausweis, -e (Amtssprache)

der Fußgängerübergang, ¿e / der Sch¢tzweg, -e / der Zebrastreifen, der Gehsteig, -e / der G„ngsteig, -e das Gleis, -e / das Geleise, die (Kfz-)W¡rkstätte, -n

der Fussgängerstreifen, - / der Zebrastreifen, - / der Fussgängerschutzweg, -e

der Lkw, -s / der L„st(kraft)wagen, - / m der L„ster, -

der Lkw, -s / der LW, -s / der Camion, -s franz. / der L„stwagen, -

das Motorrad, ¿er / das Motorrad, ¿er

das Motorrad, ¿er / das Motorrad, ¿er

das P„rkhaus, ¿er p„rken der Reifen, der Reisebus, -se der Sch„ffner, - / der Zugbegleiter, -

das P„rkhaus, ¿er / die P„rkgarage, -n p„rken der Reifen, der Reisebus, -se der Sch„ffner, - / der Zugbegleiter, -

die Straßenbahn, -en / die Tr„m(bahn), -s die Vorfahrt

die Straßenbahn, -en / die Tramway, -s / m die B“m der Vorrang

das Trottoir, -e/-s franz. das Gleis, -e / das Geleise, die Garage, -n franz.

das Motorrad, ¿er / das Motorrad, ¿er / m der Tœff, -s das P„rking, -s / die Einstellhalle, -n parkieren der Reifen, - / der Pneu, -s franz. der (Auto-)Car, -s der Kondukteur, -e franz. das Tr„m, -s / die Tr„mbahn, -en der Vortritt

Die jungen Seiten von

Jeden Monat im Heft!

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47

Ja oder Nein?

Katja Dörner ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag.

Wer eine schwere Krankheit hat, darf in Deutschland Cannabis in der Apotheke kaufen. Alle anderen Konsumenten können aber Ärger mit der Justiz bekommen. Viele kritisieren dieses Verbot. Wir fragten:

Cannabis legalisieren?

Ja

W

FOTOS: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG; BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; ISTOCK/THINKSTOCK

er Cannabis konsumiert, soll nicht mehr bestraft werden. Wir als grüne Fraktion glauben, dass das der richtige Schritt ist. Deshalb haben wir ein Gesetz in den Deutschen Bundestag eingebracht. Millionen Menschen konsumieren Cannabis schon heute. Nach dem endgültigen Verbot von 1971 ist der Konsum nicht weniger geworden. Stattdessen gibt es jetzt einen unkontrollierten Schwarzmarkt. Wir wollen mit unserem Gesetzesvorschlag Kinder und Jugendliche schützen. Und wir wollen, dass erwachsene Konsumenten nicht mehr bestraft werden. Unser Gesetz sieht eine regulierte und kontrollierte Abgabe von höchstens 30 Gramm Can­nabis oder den Besitz von bis zu drei Cannabispflanzen vor. Ein Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahren bleibt verboten. Cannabis ist nicht ungefährlicher als Wein oder Whisky.

„Der Dealer fragt nicht nach dem Ausweis.“ Aber eine kontrollierte Abgabe in speziellen Geschäften kann den Schwarzmarkt verhindern und eine aktive Präventionsarbeit möglich machen. Der Dealer fragt nicht nach dem Ausweis. Er sagt auch nicht, wie stark das Cannabis ist oder welche Inhaltsstoffe in seinem Produkt sind. Das Cannabisfachgeschäft macht das schon. Nach der Legalisierung von Cannabis in anderen Ländern wie Portugal, Holland, Uruguay oder einzelnen Bundesstaaten der USA ist der Can­nabiskonsum nicht gestiegen. Das Argument, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Aber es gibt immer mehr Menschen, die seine Verwendung als Medizin endlich erleichtern wollen. Der Gesetzentwurf ist ein erster Schritt. Denn Schwerkranke kommen heute nur sehr schwer an medizinisches Cannabis. Das Verbot führt dazu, dass Polizei und Justiz mit sehr vielen Verfahren beschäftigt sind, die später meistens eingestellt werden. Das macht viel Arbeit, ändert aber an der Situation nichts. 48

der Konsum¡nt, -en die Generation, -en das Gras

hier: Person, die Drogen nimmt hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt sind hier: m Marihuana JA

die st¡llvertretende Fraktionsvorsitzende, -n konsumieren einbringen

Frau, die in zweiter Position eine Fraktion im Parlament leitet hier: regelmäßig nehmen etwas vorschlagen, worüber dann diskutiert wird hier: ≈ im Gegenteil dazu illegaler Markt

stattd¡ssen der Schw„rzmarkt, ¿e vorsehen hier: als Plan haben die Präventions- hier: ≈ Training, wie man reagieren arbeit kann, z. B. wenn Drogen angeboten werden der |nhaltsstoff, hier: Substanz, die in einer Droge ist -e die Einstiegs­ erste Droge, die dazu führt, dass man droge, -n immer stärkere und immer mehr Drogen nimmt

der Ges¡tz­ Plan/Vorschlag für ein Gesetz entwurf, ¿e das Verfahren, - hier: Untersuchung vor Gericht einstellen hier: stoppen; aufhören NEIN die CSU das Geh“rn, -e

kurz für: Christlich-Soziale Union Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt nachhaltig so, dass es einen langen und intensiven Effekt hat das [b­­kommen, Vereinbarung oder Vertrag zwischen Staaten oder Institutionen einstufen hier: sagen, dass etwas ein Teil einer bestimmten Kategorie ist gener¡ll allgemein verstoßen gegen sich nicht halten an die Persönlich- ≈ alle Charakteristika und Talente eines keit, -en Menschen verh„rmlosen sagen, dass etwas weniger schlimm oder gefährlich ist, als es wirklich ist Wie mir scheint Ich meine … …

6/15

Marlene Mortler (CSU) kümmert sich um die Drogenpolitik der Bundesregierung.

Übung macht den Meister!

Nein

E

ine allgemeine Legalisierung des Konsums von Cannabis lehne ich ab. Die Droge beeinflusst die menschliche Psyche und ist aus gutem Grund illegal. Die gesundheitlichen Risiken sind gerade für Kinder und Jugendliche zu groß. Auch eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene ist keine Option. Das wäre das falsche Signal. Es würde den falschen Glauben verstärken, Cannabiskonsum sei schon nicht so schlimm. Das Gegenteil ist der Fall. Bei Jugendlichen ist die Entwicklung des Gehirns noch nicht abgeschlossen. Der Konsum von Cannabis kann gerade bei ihnen zu nachhaltigen Gesundheitsschäden führen. Der notwendige Kinder- und Jugendschutz würde durch eine Legalisierung schwächer. Das ist verantwortungslos. Deutschland und 183 andere Staaten haben 1961 in einem internationalen Abkommen Cannabis als illegale

Ne u : Mit Hörtraining!

„Die heutige junge Generation ist cool auch ohne Gras und Joint.“ Droge eingestuft. Durch eine generelle Legalisierung von Cannabis würde Deutschland gegen dieses internationale Abkommen verstoßen. Das kann nicht die Politik der Bundesregierung sein. Mir ist wichtig, dass unsere Kinder gesund groß und starke Persönlichkeiten werden. Es ist völlig normal, dass Jugendliche ihre eigenen Wege gehen wollen und auch Dinge ausprobieren, die nicht zum Mainstream gehören. Doch wir dürfen gerade deshalb die Gesundheitsrisiken von Cannabis nicht verharmlosen. Die heutige Generation ist cool auch ohne Gras und Joint. Wir brauchen keine neuen Gesetze. Wie mir scheint, ist unserer Jugend ihre Gesundheit heute sehr viel wichtiger, als einige glauben. Gesundheit, Fitness und ein gewisser Wellness-Lifestyle spielen eine größere Rolle als bei früheren Generationen. Deshalb haben unsere Kampagnen gegen das Rauchen Erfolg. Sie wirken. 6/15

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER/JOSEF BECK

Deutsche Spionage-Station in Bad Aibling (Bayern) Halfen von hier aus deutsche Agenten den USA, obwohl das nicht im europäischen Interesse war?

ausspähen

hier: versuchen, geheime Infor­ mationen zu bekommen über Das geht gar m ≈ Das darf man nicht tun. n“cht. der Militärge- militärische Organisation, die heimdienst, geheime Informationen aus -e anderen Ländern mithilfe von Agenten holt und geheime Dinge des eigenen Landes vor fremden Agenten schützen soll n¢tzen hier: benutzen, um ein Ziel zu erreichen das ZDF kurz für: Zweites Deutsches Fernsehen das Pik„nte hier: m Sache, die Probleme macht f•ttern hier: spezielle Daten geben die DatenSystem zur elektronischen Admi­ bank, -en nistration von Daten der Such­ Suchwort begriff, -e ger“chtet sein hier: dagegen sein und be­ gegen hindern [nzeige Anzeige machen erst„tten die |nnenMinisterin, die z. B. für die öf­ ministerin, fentliche Ordnung und Sicherheit -nen zuständig ist die Dimen­ hier: ≈ Maß; Intensität sion, -en das Nachrich- Zeitschrift mit aktuellen Nach­ tenmagazin, richten -e vorwerfen hier: sagen, dass der andere einen Fehler gemacht hat der Aufklä- Notwendigkeit, etwas aufzu­ rungsbedarf klären

50

Spionage gegen europäische Ziele „Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte das im Oktober 2013, als bekannt wurde, dass der US-Militärgeheimdienst NSA ihre Handygespräche mithörte. Nun zeigt sich, dass die NSA offenbar noch viel mehr wissen wollte: Jahrelang sollen die Amerikaner eine Anti-Terror-Zusammenarbeit mit dem deutschen Geheimdienst, dem Bundesnachrichtendienst (BND), illegal genutzt haben. Ihr Ziel war es, europäische Politiker und Firmen, Ministerien europäischer Mitgliedstaaten und Institutionen der Europäischen Union auszuspähen. Das zeigt ein Bericht der Bundesregierung, den Journalisten der ZDF-Sendung „Frontal 21“ lesen konnten. Das Pikante dabei: Die NSA „fütterte“ die BND-Datenbanken mit Suchbegriffen. Inzwischen ist bekannt, dass bis zu 40 000 dieser Begriffe gegen europäische Interessen gerichtet gewesen sein könnten. Das bedeutet, dass der Skandal weit über die Grenzen Deutschlands hinausgeht. Österreich erstattete inzwischen Anzeige gegen unbekannt wegen geheimdienstlicher Tätigkeit zum Schaden des Landes. „Wir wollen

volle Aufklärung“, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner dem ZDF. Die gesamte Dimension des Spionage-Skandals will das Kanzleramt erst im März 2015 erfahren haben. Journalisten des Nachrichtenmagazins Der Spiegel konnten dazu allerdings wichtige Dokumente lesen. Sie zeigen, dass der BND schon seit 2006 wusste, dass die NSA versucht, Firmen auszuspähen. Seit 2010 sei dies im Kanzleramt bekannt gewesen. Die Opposition wirft der Regierung deshalb „Lüge“ vor. In der Kritik stehen vor allem Kanzlerin Merkel und Innenminister Thomas de Maizière, der von 2005 bis 2009 für die Geheimdienste zuständig war. De Maizière protestiert gegen die Kritik. „Wir haben Aufklärungsbedarf“, stellte Merkel fest. Die Liste der Suchbegriffe, mit denen der BND für die NSA spioniert hat, soll laut Merkel aber geheim bleiben. Die Bundeskanzlerin versucht damit zwei Dinge: Einerseits will sie nicht, dass der BND in der Öffentlichkeit als Werkzeug der NSA gilt. Andererseits will sie die Zusammenarbeit mit den USA nicht verschlechtern. Sie ist nämlich davon überzeugt, dass die Kooperation für den Schutz vor Terror wichtig ist. 6/15

Nachrichten

In Stuttgart ist die Luft am schlechtesten Weil schmutzige Luft krank macht, gibt es in Deutschland eine gesetzliche Bestimmung, welche Menge an Schadstoffen höchstens in der Luft sein darf. Trotzdem enthält die Luft in vielen Städten aber viel mehr davon als erlaubt. Das hat die Bundesregierung auf eine Bitte der Grünen um Information erklärt. „Die Umwelt- und Gesundheitsbelastung ist vielerorts verheerend“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Peter Meiwald. Am kritischsten ist die Situation in Stuttgart: In keinem anderen deutschen Ort ist die Luft stärker belastet als in der Hauptstadt die Ges¢ndheits­ unangenehmer Effekt auf die Baden-Württembergs. An rund 90 Tagen im Jahr herrscht dort belastung, -en Gesundheit ≈ katastrophal; schrecklich dicke Luft. Aber auch München, Gelsenkirchen und Leipzig verheerend der B¢ndestags­ Mitglied im deutschen Parlament haben große Probleme. „In fast jedem Bundesland gibt es kri- abgeordnete, -n hier: schwierig; so, dass die Luft tische Regionen“, sagte die Leiterin des Umweltausschusses kr“tisch schmutzig ist des Bundestags, Bärbel Höhn (Grüne). Sie fordert, dass die (¡s) h¡rrscht d“cke L¢ft ≈ es gibt Smog / schlechte Luft; Wortspiel mit: m es gibt Streit und eine Umweltregeln ohne Ausnahme realisiert werden.

Starkes Ergebnis nach Krise bei Volkswagen

der }mweltausschuss, ¿e

schlechte Atmosphäre Gruppe von Politikern aller Parteien im deutschen Parlament, die sich um Umweltpolitik kümmert

Trotz einer Führungskrise feiert der zweitgrößte Autobauer der Welt wirtschaftliche Erfolge. Im ersten Vierteljahr hat der VW-Konzern rund 53 Milliarden Euro Umsatz gemacht; zehn Prozent mehr als zu Beginn des Vorjahres. Verdient hat VW dabei mehr als drei Milliarden Euro, ein Plus von rund 20 Prozent. Das hilft Chef Martin Winterkorn, dessen Arbeit davor von Patriarch Da war ihre Beziehung noch harmonisch der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Ferdinand Piëch kri- Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (links) 2014 Leitung mit VW-Patriarch Ferdinand Piëch der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe in einer speziellen tisiert worden war. Zeit Piëch, zu dem Zeitpunkt noch Aufsichtsratschef, hatte der Zeitder AufsichtsChef einer Gruppe von Personen, die in ratschef, -s größeren Firmen die Entscheidungen der schrift Der Spiegel gesagt: „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn.“ Firmenleitung kontrolliert Früher mussten VW-Chefs in solchen Situationen gehen. Diesauf Dist„nz hier: nicht mehr dieselbe Meinung ha­ sein zu ben; nicht mehr arbeiten wollen mit mal verlor Piëch den Machtkampf. „Verfahren“, kommentierte verfahren hier zwei Bedeutungen: einen falschen das die Süddeutsche Zeitung. „Bitteres Ende einer beispiellosen Weg fahren; falsch gemacht und deshalb keine Einigung mehr möglich Ära“, meinte die Schweizer Handelszeitung. Der 78-Jährige hatte b“tter hier: traurig zusammen mit anderen 40 Jahre lang eine entscheidende Rolle beispiellos besonders; nicht vergleichbar mit anderem in der Leitung von VW gespielt.

Katholische Kirche modernisiert ihr Arbeitsrecht Bisher kündigte die katholische Kirche ihren Mitarbeitern, wenn diese nach einer Scheidung wieder heirateten. Ihr Argument: Eine zweite Heirat würde den kirchlichen Glaubens- und Moralvorstellungen widersprechen. Für mehr als 700 000 Mitarbeiter haben die Bischöfe nun das Arbeitsrecht der katholischen Kirche modernisiert. In Zukunft soll es auch der B“schof, ¿e Mann mit hoher Position in der Kirche für Homosexuelle keinen „Kündigungsautomatismus“ mehr zug¢nsten zum Vorteil von geben. Die Kirche reagiert damit auch auf verschiedene Urteile der Sozialverband Organisation der katholischen Kir­ chen in Deutschland, die Menschen von Arbeitsgerichten zugunsten der kirchlichen Mitarbeiter. Der Caritas in sozialer Not hilft katholische Sozialverband Caritas lobt die Reform. Sie zeige, s“ch ausein„nder­ sich beschäftigen mit; genau nach­ denken über „wie intensiv sich die katholische Kirche mit der Lebenswirk- setzen m“t die Nachrichten­ Firma, die Bilder und Informationen lichkeit vieler Mitarbeiter auseinandergesetzt hat“, sagte Cari- agentur, -en für Zeitungen und Zeitschriften anbietet tas-Präsident Peter Neher der Nachrichtenagentur dpa. 6/15

Was heißt …?

Kirchentag Alle zwei Jahre ist in Deutschland Evangelischer Kirchentag. Das ist kein Feiertag und auch kein anderer spezieller Tag. Es ist eine große Veranstaltung: Sie dauert fünf Tage, diesmal vom 3. bis 7. Juni. Früher bedeutete das Wort „Tag“ nämlich auch Termin oder Versammlung. Diese Bedeutung findet sich bis heute in Wörtern wie „Bundestag“ und „Parteitag“. Oder im Verb „tagen“: Wenn ein Parteitag tagt bedeutet das, dass die wichtigsten Mitglieder einer Partei zu einer Konferenz zusammenkommen. Der 35. Kirchentag findet dieses Jahr in Stuttgart statt. Erwartet werden mehr als 100 000 Teilnehmer. Zum Kirchentag kommen nicht nur evangelische Christen, sondern auch Menschen anderer Konfessionen. Viele sind jung: Die Hälfte der Besucher ist unter 30. Viele übernachten in privaten Unterkünften, die Freiwillige ihnen anbieten. Auch viele bekannte Personen, Politiker, Künstler und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen nehmen am Kirchentag teil. Die Teilnehmer diskutieren, besuchen Kulturveranstaltungen und feiern zusammen. Viele Besucher machen auch selbst mit und haben ein eigenes Projekt. 2500 Veranstaltungen sind während der fünf Tage geplant. Themen sind nicht nur Religion, sondern auch Politik und Gesellschaft, zum Beispiel die Globalisierung. die Vers„mmlung, -en der B¢ndestag erw„rten die Konfession, -en

≈ Zusammenkommen ei­ ner Gruppe von Personen deutsches Parlament hier: meinen, dass … kommen Religion, deren Mitglied jemand ist

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So soll der Ostsee-Tunnel einmal aussehen Die Grafik zeigt die geplante Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

SCHNELLER VON KOPENHAGEN NACH HAMBURG der Widerstand, ≈ Protest ¿e schætzen hier: rechnen mit das H“nterland ≈ Umgebung die [nbindung, Verbindung zur Infrastruktur -en der Ausbau von: ausbauen = durch Bauen größer und besser machen teilweise nicht komplett der Einwand, ¿e Argument gegen eine Sache; hier: ≈ schriftliche Beschwerde STROM WIRD BILLIGER das Reizthema, Thema, das Debatten und/oder -themen Streit verursacht der Zeitraum, ¿e Zeitintervall der Verbraucher­ Organisation, die den schützer, Verbraucher schützen will und ihm Informationen über Produkte gibt (der VerbrauPerson, die Waren kauft und cher, benutzt) der Vers¶rger, - hier: Firma, die Energie liefert die Strombörse, organisierter Markt für Strom, -n wo Strommengen mit einem Zeitlimit gekauft und verkauft werden die Studie, -n wissenschaftliche Untersu­ chung

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Schneller von Kopenhagen nach Hamburg Während es in Deutschland großen Widerstand gegen den geplanten Fehmarnbelttunnel in der Ostsee gibt, sehen die Dänen darin einen großen Gewinn für beide Länder. Nun hat das dänische Parlament mit großer Mehrheit für das fast 18 Kilometer lange Großprojekt gestimmt. Die geschätzten Kosten von 7,4 Milliarden Euro trägt Dänemark allein. Deutschland muss nur für die Hinterland-Anbindung in Schleswig-Holstein zahlen. Dazu gehören der Ausbau einer Schnellstraße und der teilweise Neubau einer Zugverbindung zwischen Lübeck und Puttgarden. Geht es nach dem aktuellen Plan, könnte der Tunnel ab 2021/22 die Reisedauer zwischen Kopenhagen und Hamburg stark verkürzen. Während die Wirtschaft und die großen Parteien in Schleswig-Holstein für das Projekt sind, kritisieren Grüne und Piraten es. Gegen die Tunnelbaupläne gibt es auf deutscher Seite aktuell mehr als 3000 Einwände, die noch beantwortet werden müssen.

Strom wird billiger Steigende Benzin- und Strompreise waren lange Zeit große Reizthemen der Deutschen; nun ändert sich das aber. Nach Brancheninformationen ist der Strompreis zum ersten Mal seit 15 Jahren gesunken. Pro Monat zahlt ein Durchschnittshaushalt mit drei Menschen und einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden für Elektrizität aktuell circa 84 Euro. Das ist rund ein Prozent weniger als vor einem Jahr. Allerdings zahlte ein solcher Beispielhaushalt im Jahr 2000 für den gleichen Zeitraum nur 40,66 Euro – also weniger als die Hälfte. Verbraucherschützer sagen, dass Strom noch viel günstiger werden müsste. Sie kritisieren, dass die Versorger die stark gesunkenen Einkaufspreise an der Strombörse nicht ausreichend an ihre Kunden weitergeben würden. Laut einer Studie der Verbraucherzentrale sind die Einkaufspreise für Strom zwischen 2010 und 2014 im Durchschnitt um ein Viertel gesunken. 6/15

Nachrichten

Land der Vieltrinker

Auf den zweiten Blick

Als „Land der Berge“ wird Österreich in seiner Nationalhymne beschrieben. Die Süddeutsche Zeitung nennt die Alpen-

Der Tagesspiegel

Pfoten weg Die Füße von Tieren wie Hunden oder Katzen nennt man im Deutschen Pfoten. In der Alltagssprache bezeichnet das Wort aber auch die Hände von Menschen. Wenn man „Pfoten weg!“ ruft, verbietet man also jemandem, etwas anzufassen oder zu benutzen: „Pfoten weg, das ist meine Schokolade!“ „Pfoten weg!“ heißt es jetzt auch am Schlachtensee im Südwesten von Berlin. Wie Der Tagesspiegel berichtet, gilt dort seit dem 15. Mai ein Hundeverbot. Nach zehn Jahren des Streitens und Diskutierens wurde beschlossen, dass Hunde ihre Pfoten auch nicht mehr auf die Wege in der Nähe des Sees setzen dürfen, wenn sie an der Leine sind. Diese Entscheidung ärgert viele Hundebesitzer. Eine Bürgerinitiative will gegen das Verbot klagen. Es wird sich zeigen, ob danach für die städtische Idylle noch immer „Pfoten weg!“ gilt.

republik nun allerdings „Land der Trinker“. Der Grund: Die jährliche Konsummenge von 12,2 Litern reinem Alkohol ist im Vergleich mit anderen Ländern der Europäischen Union (EU) ex­trem groß. Nach den Daten des Marktforschungsinstituts GfK Austria trinkt die österreichische Bevölkerung circa 1,1 Liter mehr Alkohol als der EU-Durchschnitt; nur in Litauen (12,7 Liter) und Estland (12,3 Liter) trinken die Menschen noch mehr. Deshalb kommentiert auch die Tiroler Tageszeitung: „Österreich ist ein ‚Alkohol-Land‘ ersten Ranges.“ Zum Vergleich: Das klassische Weinland Italien liegt mit 6,1 Litern weit hinter Österreich. Die Deutschen trinken im Durchschnitt pro Jahr elf Liter reinen Alkohol. Laut GfK hatte nur rund jeder zehnte Österreicher in den letzten zwölf Monaten keinen Alkohol getrunken. 39 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen trinken Alkohol zwei- bis dreimal pro Woche oder öfter. Neun Prozent der Österreicher nehmen viermal oder öfter pro Woche Alkohol zu sich. Rund 200 000 Österreicher haben die Tendenz zu exzessivem Trinken. Anders als oft dargestellt, haben nicht die Jungen ein großes Problem mit dem Trinken: Nur sechs Prozent der 15- bis 18-Jährigen sagten, in den letzten zwölf Monaten mehrmals pro Woche Alkohol getrunken zu haben. Bei den über 50-Jährigen war es dagegen mehr als ein Drittel. GfK-Forscher Rudolf Bretschneider kam zu dem Fazit: „Fakt ist, dass der Alkoholkonsum hierzulande hoch und in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt ist.“

taz

Nun machen sich die Dicken breit

Alkohol in Österreich Nur Esten und Litauer trinken mehr

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

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Wenn man sagt, dass etwas breit ist, so meint man damit, dass es groß ist und viel Platz braucht. Das kann gut sein, zum Beispiel, wenn eine Straße breit ist. Wenn ein Auto aber zu breit für die Garage ist, ist es ärgerlich. In der Alltagssprache verwendet man das Verb sich breitmachen deshalb meistens, um sich darüber zu beschweren, dass jemand zu viel Platz braucht. Man kann dann Sätze hören wie: „Mach dich mal nicht so breit! Wegen dir falle ich gleich vom Sofa!“ Kaum breit genug können aber für die Fans von Fatbikes Fahrradreifen sein, die im taz-Artikel vorgestellt werden. Durch die dicken Reifen können sie mit diesen Fahrrädern auch auf Sand oder Waldboden bequem fahren. Deshalb verbreiten sich Fatbikes zurzeit. Das heißt, sie werden populärer, und mehr Menschen kaufen sie. Sie sind aber schwerer, ein bisschen größer und auch teurer als normale Fahrräder. Außerdem sind sie für den Stadtverkehr wenig geeignet. Ob sie sich auch für längere Zeit auf den Radwegen breitmachen werden, bleibt also abzuwarten.

LAND DER VIELTRINKER die Konsum­ Menge, wie viel getrunken menge, -n oder gegessen wird der R„ng, ¿e Position in einer Liste zu s“ch nehmen trinken; essen exzessiv viel mehr als normal das Fazit, -s/-e Ergebnis das/der F„kt, -en Tatsache; objektive Sache hierzulande hier: in Österreich „ngesiedelt sein ≈ eine Rolle spielen PFOTEN WEG bezeichnen verbieten „nfassen beschließen

hier: nennen ↔ erlauben hier: in die Hand nehmen hier: entscheiden, dass etwas gilt die Leine, -n dünnes, langes Stück aus Leder oder einer Plastikart, an dem man einen Hund führen kann die B•rgerinitia- organisierte Gruppe von tive, -n Bürgern, die eine politische Entscheidung erreichen möchte klagen gegen hier: sich bei einer offiziellen Institution beschweren und die Sache juristisch unter­ suchen lassen wollen NUN MACHEN SICH DIE DICKEN BREIT der Artikel, hier: Text in einer Zeitung bequem hier: einfach; ohne Probleme geeignet gut passend „bwarten hier: warten, wie lange der Trend bleibt

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Im Durchschnitt sind die Menschen in Deutschland so alt wie in keinem anderen europäischen Land. Wie geht es den vielen Senioren? Wie leben sie? Und warum wird die steigende Zahl alter Menschen das Land stärker ändern, als es die meisten anderen Faktoren tun? Antworten von Barbara Kerbel.

Wie die Deutschen

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alt werden 6/15

Anatomie einer Nation

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as Knie muss mitmachen, und erkäl­ tet sein darf er jetzt auch nicht. „Toi, toi, toi, ich muss gesund bleiben“, sagt Wolfgang Reuter. Wenn das klappt, steht er im Juli im sächsischen Zittau wieder auf dem Sportplatz. Dann finden dort die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Senioren statt. Der 85-Jährige hat gute Chancen, dass seine Sammlung von mehr als 250 nationalen und internationalen Medaillen noch größer wird. Im Weit­ sprung und Sprint gehört er zu den besten seiner Altersklasse, seit er vor 20 Jahren mit dem Wettkampfsport angefangen hat. Vor 20 Jahren, da war er 65 und seit fünf Jahren in Pension. Sein Arzt hatte ihm wegen Herzproblemen zum Vorruhe­ stand geraten. Ein anderer Arzt empfahl ihm dann, Sport zu machen. Schon als junger Mann war Reuter ein talentierter Leichtathlet und nahm an Wettkämpfen teil. Bis ihm irgendwann neben der Arbeit keine Zeit mehr blieb für das Training. „Ich war Betriebsleiter bei der Post, meine Arbeitszeiten waren sehr unregelmäßig“, erzählt er. 35 Jahre lang machte er Pause mit dem Sport. Mit 65 fing er wieder an. Er ging im Wald laufen, besuchte 1994 als Zuschauer die Hallenmeisterschaften in Leichtathle­ tik in Hamburg. Dort traf er einen Bekann­ ten. „Der fragte mich, ob ich nicht 1995 mit zur Weltmeisterschaft nach Buffalo in die USA fliegen will“, erzählt Reuter. Er woll­ te, flog mit – und wurde mit 5,18 Meter gleich Weitsprungweltmeister in der Klas­ se der über 65-Jährigen. „Da hatte ich Blut geleckt“, sagt er und lacht. Seit damals ist er bei allen wichtigen Wettkämpfen dabei. Seit einer Knieopera­ tion vor drei Jahren kann Reuter aber nur noch einmal pro Woche trainieren. Vor­ her tat er das drei- bis viermal. „Mit fast 86 gehen die Leistungen natürlich in den Keller“, sagt er. Bei den Deutschen Hal­ lenmeisterschaften Ende Februar sprang er 3,15 Meter. So lange er kann, will Wolfgang Reuter weiter Sport treiben. „Das Schönste daran ist die Gemeinschaft“, sagt er. Zu Weih­ nachten bekam er 50 Karten von Sportlern aus der ganzen Welt. Der 85-Jährige hält sich in Bewegung – beim Fahrradfahren 6/15

in seiner Heimatstadt Husum (Schles­ wig-Holstein) und bei seinem zweiten Hobby, dem Reisen. Kann er sich vor­ stellen, einfach die Füße hochzulegen? „Nein“, sagt er und lacht. „Das ist nichts für mich.“ Mehr als jeder Fünfte in Deutschland gehört zur Gruppe der Senioren. Laut dem Zensus, der größten aktuellen Studie zu den Deutschen, waren im Jahr 2011 16,5 von 80,2 Millionen Menschen mindestens 65 Jahre alt. Fast die Hälfte der Senioren war 75 Jahre oder älter, 1,89 Millionen waren über 85 Jahre alt. Wer bei Senioren an müde Alte denkt, liegt falsch. Körperlich fit, unterneh­ mungslustig, unabhängig: Das ist nicht nur Wolfgang Reuter, sondern ein großer Teil der deutschen Rentner. Das Bild vom Altwerden hat sich verändert. Das spiegelt sich auch in der Sprache: Früher nannte man Rentner „altes Eisen“ und das Alter den „Lebensabend“. Heute wird aus dem Ruhestand im Wortspiel der „Unruhe­ stand“ – weil die meisten Rentner vie­ les wollen, aber keine Ruhe. Sie treiben Sport, reisen, kümmern sich um die Enkel, arbeiten trotz Rente. Dank zunehmender Lebenserwartung und besserer medizi­ nischer Versorgung können sie das alles immer länger tun. Ein Blick in den eigenen Verwandtenund Bekanntenkreis zeigt viele Beispiele für Senioren im „Unruhestand“. Da sind

Die meisten Rentner wollen vieles, aber keine Ruhe. Onkel und Tante – er 70, sie 80 –, die in den Familien von zweien ihrer drei Söhne mit insgesamt acht Enkeln aushelfen. Ein anderes Onkel- und Tantenpaar (beide 70) reist jedes Jahr im Wohnmobil in ein anderes Land. Im Berliner Wohnhaus lebt ein Schauspieler-Ehepaar: Sie ist 75, er 86, und beide stehen immer noch manchmal auf der Bühne. Alle leben selbstständig in ihren Häusern oder Wohnungen – wie die meisten Senioren in Deutschland: Nur drei Prozent der über 65-Jährigen wohnen %

der F„ktor, Faktoren … m¢ss m“tmachen toi, toi, toi

Komponente; ≈ objektive Sache hier: … darf keine Probleme machen m hier: ≈ Bis jetzt war ich gesund, und ich hoffe, das bleibt so. Treffen von Leichtathleten, die in verschiedenen Disziplinen um den ersten Platz kämpfen z. B. Laufen, Diskuswerfen)

die Leichtathletikmeisterschaft, -en (die Leichtathletik der Weitsprung von: weit springen gehören zu hier: Mitglied einer Gruppe sein der W¡ttsportlicher Kampf, bei dem kampfsport man feststellt, wer der/die Beste ist der VorruheRente/Pension, die vor dem stand offiziellen Rentenalter beginnt raten zu … empfehlen, dass man … tun soll der Betriebs­ hier: Manager leiter, ¢nregelmäßig immer zu verschiedenen Zeiten die H„llenmeis- Meisterschaft, die in einem terschaft, -en sehr großen, hohen Raum für Sportveranstaltungen stattfindet … h„t Blut m … findet es toll, ist extrem gel¡ckt. ambitioniert und will weiter­ machen. “n den K¡ller m sehr schlecht werden gehen die Leistung, hier: sportlicher Erfolg -en treiben hier: machen die GemeinZusammensein schaft s“ch “n Bewe- sich viel bewegen und fit gung h„lten bleiben s“ch vorstellen hier: vielleicht wollen kœnnen einfach hier: nichts anderes als die Füße hoch- m nichts tun legen … “st n“chts für … gefällt mir nicht. m“ch. Laut dem Im Zensus steht … Z¡nsus … die Studie, -n systematische Untersuchung f„lschliegen Falsches glauben unterneh≈ so, dass man Lust hat, viel mungslustig zu unternehmen ¢nabhängig hier: so, dass man keine fremde Hilfe braucht s“ch verændern anders werden s“ch spiegeln sich zeigen das Eisen schweres Metall das [lter hier: Zustand, dass man alt ist d„nk wegen zunehmend ≈ immer mehr die Lebens­ ≈ Zeit, wie lange ein Mensch erwartung insgesamt leben wird die medizini≈ alle medizinischen Ser­ sche Vers¶rgung viceangebote, Medikamente, Hilfsmittel der Bek„nnten- alle Bekannten kreis aushelfen hier: helfen, wenn Hilfe nötig ist das Wohnmobil, großes Auto mit Betten und -e einer kleinen Küche

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die betreute Einrich- ≈ Pflegeheim tung, -en der Ruf hier: öffentliche Meinung über eine Sache oder Person der [ltersforscher, - Person, die das Thema Alter systematisch un­ tersucht der Vers“cherungs- Gruppe von Versiche­ konzern, -e rungsfirmen mit gemein­ samer Leitung befragen zu einem speziellen Thema Fragen stellen beurteilen sagen, wie etwas ist ehrenamtlich ohne Bezahlung die Zielgruppe, -n Gruppe von Menschen mit ähnlichen Charakteristika (z. B. Alter) oder Interessen “m Fokus der Aufgroßes Interesse be­ merksamkeit stehen kommen zu }nrecht ≈ ohne guten Grund der M“tarbeiter, Angestellte Ver„ntwortung ≈ sich kümmern um übernehmen während hier: obwohl die B¢ndesagentur ≈ Arbeitsamt für [rbeit der M“nijobber, Person, die nur wenige Stunden arbeitet und nicht mehr als 450 Euro im Monat verdient reichen hier: genug sein der R¡ntnerhausRentner, der allein oder halt, -e mit Partner(in) lebt das [rmutsrisiko Risiko, dass man arm wird w„rnen hier: sagen, dass es bald so sein wird der Sozialverband, Organisation, die für ¿e soziale Rechte kämpft (das R¡cht, -e hier: gleiche Chancen, Möglichkeiten und Bedin­ gungen für alle) pflegebedürftig so, dass man z. B. bei der Körperpflege und im Haushalt Hilfe braucht

Im Alter ins Ausland Sonne statt Regen, Mittelmeer statt Nord- und Ostsee: 2013 überwies die deutsche Rentenversicherung rund 220 000 Renten ins Ausland. Nach Angaben der Rentenversicherung ist die Zahl der deutschen Rentner im Ausland in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen. Die meisten von ihnen leben in der Schweiz, den USA, Österreich, Spanien und Frankreich. Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat leben mehr als 50 000 Deutsche über 65 Jahren in Spanien; aber nicht alle bekommen eine gesetzliche Rente aus Deutschland. Deutsche Senioren wollen im Ausland oft auch Geld sparen. In vielen Ländern kosten Wohnungen und Lebensmittel weniger als in Deutschland – auch die Pflege ist im Ausland billiger. In den letzten Jahren

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laut Statistischem Bundesamt in betreuten Einrichtungen; bei den über 85-Jährigen sind es 17 Prozent. Sind die deutschen Rentner wirklich so aktiv, wie ihr Ruf sagt? Altersforscher sagen: Ja, sie sind es – und zwar bis ins hohe Alter. Das Meinungsforschungsinsti­ tut Allensbach hat 2012 im Auftrag des Ver­ sicherungskonzerns Generali 4197 Frauen und Männer zwischen 65 und 85 Jahren befragt. Ein Ergebnis: Mehr als zwei Drittel fühlen sich jünger, als sie sind – im Durch­ schnitt um zehn Jahre. Mit ihrem Leben sind die meisten Seni­ oren zufrieden: Auf einer Skala von eins bis zehn beurteilten sie ihre Zufrieden­ heit im Durchschnitt mit 7,4 Punkten. Und sie sind fit: 42 Prozent der Befragten füh­ len sich sehr gesund, in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen sagt das mehr als die Hälfte. Die Studie zeigt auch, wie aktiv Senioren sind: Die Befragten sagten, dass sie im Durchschnitt an fünf von sieben Tagen pro Woche unterwegs sind. Fast die Hälfte arbeitet ehrenamtlich in Vereinen, sozialen oder kulturellen Institutionen. Vereine, Reiseveranstalter und Firmen haben die 65- bis 85-Jährigen schon lange als Zielgruppe entdeckt. Senioren über 85 stehen noch nicht so stark im Fokus der Aufmerksamkeit. Zu Unrecht, wie der Hei­ delberger Gerontologe Andreas Kruse 2014 in einer Studie gezeigt hat. Kruse, der auch an der Generali-Studie mitgearbeitet hat, hat mit seinen Mitarbeitern 400 Menschen zwischen 85 und 99 befragt. Wichtigstes gab es Medienberichte über günstige Pflegeheime für Deutsche in Osteuropa und Thailand. So leben in einem Heim in der polnischen Stadt Zabełków 40 demenzkranke deutsche Senioren. Manche Medien schreiben vom „Oma-Export“ und kritisieren, dass Familien ihre Verwandten ins Ausland schicken, um Geld zu sparen. Aber Zahlen der Krankenkassen zeigen: Nur sehr wenige Deutsche werden im Ausland gepflegt. Ihr Anteil an allen deutschen Pflegebedürftigen liegt bei weniger als einem Prozent. das [lter die [ngabe, -n ges¡tzlich

hier: Zustand, dass man alt ist Information hier: so, dass es schriftliche Normen gibt, dass man diese Versicherung haben muss der [nteil, -e hier: Menge in Prozent der/die Pflegebedürf- Person, die z. B. bei der Körperpflege und tige, -n im Haushalt Hilfe braucht

Ergebnis: Die meisten wollen weiter Ver­ antwortung übernehmen – für ihr Leben, ihre Familie und Freunde, in der Arbeit oder im Ehrenamt. Die Ältesten wollen gebraucht werden und ihre Lebenserfah­ rungen weitergeben. Das ist ein Grund, warum immer mehr Senioren im Rentenalter weiterarbeiten. Zurzeit beginnt für die meisten Deutschen mit 65 die Rente; wer nach 1964 geboren ist, kann in Zukunft mit 67 aufhören, zu arbeiten. Während die Bundesregierung vor Kurzem auch die Rente mit 63 Jahren möglich gemacht hat, ist für viele mit 65 noch lange nicht Schluss. Laut dem Zensus von 2011 arbeiten 1,4 Millionen Senioren mindestens eine Stunde pro Woche. Die Bundesagentur für Arbeit zählte Mitte 2013 rund 800 000 Minijobber über 65. Viele Senioren wollen arbeiten, andere müssen es – weil ihre Rente zum Leben nicht reicht. Zwar geht es den meisten finanziell gut: Laut Statistischem Bundes­ amt besitzen Rentnerhaushalte im Durch­ schnitt 127 000 Euro – mehr als der Durch­ schnitt. Die Statistiker stellen aber auch fest, dass immer mehr Senioren im Alter arm werden. Ende 2013 bekamen rund 499 000 Menschen über 65 finanzielle Hilfe vom Staat – 7,4 Prozent mehr als 2012. Laut Statistischem Bundesamt steigt das Armutsrisiko der über 65-Jährigen stärker als im Durchschnitt. Finanzielle Probleme im Alter bekommen besonders Langzeit­ arbeitslose und Menschen, die wenig ver­ dienen. Die Armut unter alten Menschen wird in den nächsten Jahren stark steigen, warnen Sozialverbände. Auch die Zahl der alten Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jah­ ren viel größer werden. Das wird das Land verändern – in welcher Form, darüber streiten zurzeit Altersforscher, Demogra­ fieexperten und Politiker. Im Durchschnitt sind die Menschen in Deutschland heute schon älter als in allen anderen europäi­ schen Ländern. Im Jahr 2010 war nur jeder siebte Deutsche jünger als 15 Jahre, aber jeder fünfte älter als 65. Nur in Japan gibt es noch weniger Kinder und noch mehr alte Menschen. Bis 2030, so eine Prognose, werden mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig sein. 2 6/15

Lösungen

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b) Christine Neubauer

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1. Ampel, Verkehrspolizist; 2. Lastwagen; 3. Radweg; 4. Fußgänger, Gehweg; 5. Zebrastreifen 1. warten; 2. überqueren; 3. halten; 4. abbiegen, blinken; 5. fahren

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1. Wandern; 2. Wanderschuhe; 3. Wanderweg; 4. Wanderer; 5. Wanderung richtig: 1, 5; falsch: 2, 3, 4 1. abzuholenden Autos; 2. zu öffnendes Auto; 3. zu besichtigenden Werke; 4. zu erreichendes Ziel; 5. zu sehenden Fahrzeuge

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1. Das sind die Bücher seiner Freundin. 2. Das ist die Tasche meines Lehrers. 3. Das ist die Mutter meines besten Freundes. 4. Das ist die Fassade des Hochhauses. 5. Das ist der Laden eines Bäckers. 2. das Geld des Kunden; 3. der Autor des Buches; 4. der Vertreter der Regierung; 5. die Interessen der Mädchen 1. meines Bruders; 2. meiner Mutter; 3. meines Mannes; 4. unserer Kinder; 5. der Familie 1. der Reise; 2. der Krankheit; 3. des geplanten Urlaubs; 4. des Stresses

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1. b; 2. d; 3. e; 4. c; 5. a

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Comic: richtig: Spray, das dabei hilft, Menschen kennenzulernen; Spray, mit dem man zum Beispiel den Beginn von Kabeln reinigen kann, durch die der Strom geht; falsch: Spray, mit dem man sich die Haare schön macht

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hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt) der Fußballweltmeister, beste Fußballmannschaft der Welt Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferung WEITERE SERVICEADRESSEN der Aktionszeitraum, ¿e kann nach Ende hier: Zeit,Bezugsjahres in der eine Aktion wird – mit des ersten jederzeitangeboten beendet werden Leserbriefe: [email protected] das Abonnement, -s franz. Geld-zurück-Garantie Bestellung eineraber Zeitschrift fürgelieferte längere Zeit für bezahlte, noch nicht Ausgaben. Anzeigen: [email protected] Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben: Sprachenshop: www.SprachenShop.de [email protected] m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt [email protected] Tel. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May (in Elternzeit), Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Anna Schmid, Sabine Weiser BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Tanja Haas, Lina Ismail, Anne Wichmann AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich) GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth LESERSERVICE Birgit Hess

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MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00, SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0, SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] SALES MANAGER – SPRACH- & REISEMARKT Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] SALES MANAGER Iriet Yusuf Tel. +49 (0)89/8 56 81-135 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 ab Ausgabe 1/15. ISSN 1861-1605 © 2015 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing gmbh Anzeigenleitung Jörg Bönsch, Dieter Drichel, iq media marketing GmbH ­ Kerstin Jeske Anke Wiegel Mörikestraße 67, 70199 Stuttgart Speersort 1, 20095 Hamburg Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 53 Tel. +49 (0) 40/32 80-3 45 Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-20 53 Mobil +49 (0) 1 60/90 17 28 99 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] iq media marketing gmbh iq media marketing gmbh Andreas Wulff, Sandra Holstein, Katja Bredemeyer, Susanne Janzen, Matthias Schalamon Ulrich Rasch, Simone Teichgräber, Brandstwiete 1, 20457 Hamburg Marion Weskamp Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 40 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 40 Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 55 E-Mail: [email protected] Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 55 iq media marketing gmbh E-Mail: [email protected] Andreas Wulff, Michael Seidel, iq media marketing gmbh Thomas Wolter, Annelore Hehemann, Matthias Schalamon, Berlin Oliver Mond, Christian Leopold Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 40 Eschersheimer Landstraße 50, Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 40 60322 Frankfurt E-Mail: [email protected] Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 35 International Sales Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 35 Empfehlungsanzeigen E-Mail: [email protected] iq media marketing gmbh iq media marketing gmbh Gerda Gavric-Hollender, Bettina Goedert, Jörg Bönsch, Axel Schröter, Vanessa Schäfer, Gezim Berisha Kerstin Jeske Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Nymphenburger Straße 14, Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 43 80335 München Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 43 Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 53 E-Mail: [email protected] Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-20 53 E-Mail: [email protected]

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Kunst, Politik und eine große Party Im Juni 1995 packen Christo und Jeanne-Claude den Berliner Reichstag in Stoff ein. Fünf Millionen Menschen reisen in die Hauptstadt, um die Kunstaktion zu sehen.

der Reichstag

Gebäude in Berlin, in dem das deutsche Parlament sitzt faszinierend so, dass einem etwas sehr gut gefällt das K¢nstwerk, hier: eingepacktes Gebäude als Produkt eines -e Künstlers staunen überrascht sein verh•llen hier: Plastik um das Gebäude hängen, sodass man es nicht mehr sieht aluminium­ hier: so, dass dünn Aluminium auf dem beschichtet Stoff ist der Berufs­ Person, die beruflich auf hohe Gebäude kletterer, hinauf- und hinuntersteigt und dabei Hände und Füße benutzt bef¡stigen hier: stabil machen an fliehen hier: im Geheimen aus einem Land weggehen M„chen Sie hier: ≈ Machen Sie ein Kunstwerk daraus! ¡twas daraus!

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S

ilbergrau reflektiert der Stoff das Licht. Dahinter sind die Konturen des Reichstags zu erkennen. Christo und Jeanne-Claude haben das monumentale Parlamentsgebäude zu einem faszinierenden Kunstwerk gemacht. Besucher stehen vor der Fassade und staunen. Der verhüllte Reichstag ist ein Projekt der Rekorde. Das Gebäude ist mit 100 000 Qua­ dratmetern Stoff aus aluminiumbeschichtetem Polypropylen verpackt. Sieben Tage lang haben 90 Berufskletterer und 120 Monteure den Stoff befestigt. Es ist ein Triumph für Christo und

Jeanne-Claude, als der Reichstag am 24. Juni komplett verhüllt ist: 24 Jahre lang haben sie auf dieses Bild gewartet. Für Christo ist es auch eine ganz persönliche Aktion. Er ist in Bulgarien geboren, flieht 1958 aus dem Ostblock in den Westen. Über Paris kommt er nach New York, wo er als Künstler bekannt wird. 1971 bekommt er eine Postkarte von dem Historiker Michael S. Cullen aus Westberlin. Die Karte zeigt den Reichstag, Cullen schreibt: „Machen Sie etwas daraus!“ Der Reichstag steht direkt an der Berliner Mauer – 6/15

Ein Bild und seine Geschichte

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Menschen jubeln Christo und Jeanne-Claude zu wie Popstars. Die ganze Zeit stehen Tausende vor dem Reichstag. Viele treffen sich zum Frühstück auf der Wiese. Fotografen machen zu jeder Tageszeit Bilder. Die Menschen feiern das erste große Volksfest im wiedervereinten Berlin.

Erst nach 24 Jahren wurde aus der Idee Realität.

Nach zwei Wochen ist alles vorbei. Arbeiter packen den Reichstag wieder aus. Das Material wird recycelt. Wenige Monate später wird der Reichstag wieder verpackt: hinter Bauzäunen. Das Gebäude wird nach den Plänen des britischen Architekten Sir Norman Foster saniert und bekommt seine Kuppel aus Glas. 1999 zieht das Parlament von Bonn nach Berlin um. 2  Barbara Kerbel

die Teilung, -en tagen der B¢ndestagspräsident, -en überzeugen

Was im Juni noch passiert ist Vor

175 Jahren

AM 28. JUNI 1840 Der Name fällt ihm auf einem Spaziergang ein: Am 28. Juni 1840 stiftet der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel im thüringischen Blankenburg den ersten Kindergarten in Deutschland. Schon seit 1780 gibt es in ein paar Orten Institutionen für die Betreuung kleiner Kinder. Sie sind nötig, weil immer mehr Frauen in Fabriken arbeiten. Fröbel schreibt ein pädagogisches Konzept für solche Institutionen: Im Kindergarten soll das Kind wie eine Pflanze wachsen und gepflegt werden.

≈ mit Argumenten erreichen, dass jemand seine Meinung ändert kontrov¡rs so, dass es verschiedene Meinungen über eine Sache gibt der Gegner, - hier: Person, die eine andere Meinung hat der Befürwor- Person, die eine Sache unter, terstützt „bstimmen Ja oder Nein sagen namentlich hier: so, dass der Name genannt wird und bekannt ist, wer welche Meinung hat der Aufbau von: aufbauen = hier: beginnen, die Verhüllung zu machen die Drohung, hier: Worte, mit denen man -en sagt, dass man jemandem etwas Schlimmes tun will das [ttentat, krimineller Versuch, jemanden -e totzumachen oder etwas Wichtiges kaputt zu machen (oft aus politischen Gründen) die kugelsiche- ≈ schwere Jacke ohne Arme, re W¡ste, -n die vor Verletzungen durch Schießen schützen soll der Zivilpoli- Polizist in normaler Kleidung, zist, -en der nicht sofort als Polizist zu erkennen ist … erw„rten hier: meinen, dass … kommen zujubeln Freude über jemanden laut zeigen die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächst das V¶lksfest, hier: Veranstaltung draußen, -e bei der Junge und Alte Spaß haben wiedervereint hier: wieder eine Stadt der Bauzaun, Konstruktion aus Holz oder ¿e Metall, die die Grenze einer Baustelle markiert sanieren hier: ≈ reparieren

30 Jahren

AM 11. JUNI 1985 Agent gegen Agent: Am 11. Juni 1985 treffen sich Diplomaten der USA und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zum Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke zwischen Westberlin und Potsdam. 24 CIA-Spione aus ostdeutschen Gefängnissen werden gegen vier DDR-Spione getauscht, die in westdeutschen Gefängnissen saßen. Es ist der bis zu diesem Tag größte Austausch von Gefangenen zwischen West und Ost. Bis zum Ende der DDR im Oktober 1990 werden auf dieser Brücke dreimal Agenten ausgetauscht: 1962, 1985 und zum letzten Mal 1986. st“ften

hier: starten und das nötige Geld dafür geben die Betreuung von: betreuen = sich kümmern um das Konz¡pt, -e hier: Programm; Plan s¶lche (-r/-s) von der genannten Art der Ag¡ntenaus- von: austauschen = hier: einen tausch Ostagenten nach Ostdeutschland schicken, ein Westagent darf dafür nach Westdeutschland das Gefængnis, Gebäude, in das kriminelle Perso-se nen geschlossen werden der Spion, -e ≈ Agent

von: teilen = hier: aus einer Nation zwei Nationen machen eine Sitzung/Konferenz haben Parlamentspräsident

FOTO: WOLFGANG VOLZ © 1995 CHRISTO

ein wichtiges Symbol der Teilung. Christo fasziniert die Idee, das Gebäude zu verhüllen. Aber die Politik ist nicht einer Meinung über das Projekt. Für das Reichstagsgebäude ist das Parlament verantwortlich, das zu dieser Zeit noch in Bonn tagt. Dreimal in 20 Jahren lehnen Bundestagspräsidenten den Plan ab. Viele Menschen unterstützen das Projekt, zum Beispiel alle Bürgermeister Westberlins. Aber es gibt auch viele Kritiker. Sie sagen, die Veranstaltung ist keine Kunst, sondern Kommerz. Außerdem sind viele der Meinung, dass das wichtigste nationale Symbol nicht zum Objekt einer Kunstaktion werden darf. Nach dem Ende der deutschen Teilung unterstützt Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth die Künstler. Immer wieder fliegen Christo und Jeanne-Claude nach Deutschland, um Politiker zu überzeugen. Zwischen 1992 und 1994 sprechen sie mit 352 Parlamentariern. Ein paar Monate lang gibt es kontroverse öffentliche Debatten. Die Gegner – zum Beispiel Bundeskanzler Helmut Kohl – machen die Debatte im Bundestag zum Thema. Am 25. Februar 1994 kommt es im Parlament zu der emotionalen Debatte. In allen Parteien gibt es Gegner und Befürworter. Die Parlamentarier stimmen namentlich ab: 292 sind dafür, 223 dagegen. Der Reichstag darf verhüllt werden. 150  000 Dollar müssen Christo und Jeanne-Claude bezahlen – als Miete für den Reichstag und das Areal um ihn herum. Wie bei jeder ihrer Aktionen finanzieren sie das Projekt selbst, durch den Verkauf ihrer Kunst. Geld vom Staat oder von Sponsoren akzeptieren sie nicht. 13 Millionen D-Mark (heute circa acht Millionen Euro) wird der verhüllte Reichstag insgesamt kosten. Im Herbst 1994 starten die Vorbereitungen. Die Materialien werden fast komplett in deutschen Firmen hergestellt. Im Frühjahr 1995 beginnt der Aufbau. Aber die Kritik geht weiter. Und es gibt Drohungen von Rechtsradikalen. Die Bundesregierung hat Angst vor einem Attentat. Christo, Jeanne-Claude und ihre Bodyguards müssen während der Arbeit kugelsichere Westen tragen. Am Tag der Verhüllung stehen 1500 Zivilpolizisten am Reichstag. Aber alles geht gut. Der verhüllte Reichstag wird zur Sensation. Auf der ganzen Welt berichten Medien über das Spektakel, von überall kommen Touristen. Drei Millionen Besucher hat die Stadt erwartet – fünf Millionen kommen. Die

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Hassan Ali Djan über das

Deutschlernen Als der Autor aus Afghanistan nach Deutschland kommt, kann er weder lesen noch schreiben. Das Land und die Sprache sind ihm fremd. Doch er schafft es, schließt die Schule ab und macht eine Ausbildung. Aber vorher hat er noch einen großen Wunsch.

sich dort, wo kaum noch Platz ist, hinsetzen unter 18 Jahren leise und unbemerkt hineingehen in hier: nach dem Beispiel an der Tafel langsam schreiben der M“tbewoh- hier: Person, die in der gleichen ner, Wohnung lebt eine Weile längere Zeit die Schl„nge, hier: Reihe von Menschen, die -n auf etwas warten b“lden hier: zu etwas werden; formen die Behörde, Amt -n der Fl•chtling, Person, die aus religiösen, -e politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist beibringen unterrichten elektrisiert sein ≈ aufgeregt sein, weil man etwas ganz toll findet v¶n v¶rne von Neuem vergehen ≈ vorbeigehen „bschreiben hier: noch einmal selbst schreiben s“ch stapeln in großen Mengen aufeinanderliegen v¶llgekritzelt so, dass sehr viel und eng geschrieben steht

„Jeden Tag entdecke ich etwas Neues, ein neues Wort, eine neue Information über das Leben in Deutschland.“

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FOTO: FUSE/THINKSTOCK

s“ch qu¡tschen “n m“nderjährig s“ch hereinschmuggeln nachmalen

E

ndlich darf ich Deutsch lernen. An einem Morgen im Mai, ich bin jetzt acht Monate in München, sitze ich das erste Mal im Unterricht. Mit mir quetschen sich zwanzig Schüler in den Klassenraum, einen der Container der Unterkunft. Offiziell ist der Unterricht nur für minderjährige Heimbewohner, ein paar ältere haben sich aber hereingeschmuggelt. Eine junge Frau, unsere Lehrerin, malt auf eine weiße Tafel vor uns Buchstaben. A. a. B. b. C. c. Wir malen nach. Jeden Tag bin ich in den vergangenen Monaten zu den Sozialarbeiterinnen gelaufen, anfangs mit meinem Mitbewohner, irgendwann hatte er keine Lust mehr. Da konnte ich die Worte „Deutschkurs“ und „bitte“ schon selbst sagen, und ich kann schon den Namen der Sozialarbeiterinnen, Sabine und Bettina. Nach einer Weile lächelten die beiden nur noch und schüttelten den Kopf, wenn sie mich in der Schlange sahen, die jeden Morgen vor allem jene Bewohner vor ihrem Büro bilden, die Post von deutschen Behörden bekommen haben. Vergangene Woche haben sie dann zum ersten Mal gelächelt und genickt, endlich. Dann erklärten sie mir, dass das „Schlauprojekt“ eine Lehrerin schicken werde.

Sie sagten, der Verein wolle minderjährigen Flüchtlingen nicht nur Deutsch beibringen, sondern sie auch dabei unterstützen, einen Schulabschluss zu machen. Ich war elektrisiert, als ich davon erfuhr. Das bedeutete, dass ich nicht nur Deutsch lernen konnte, sondern dass ich auf dem besten Weg war, einen Schulabschluss und dann eine Ausbildung zu machen. Der Tag, an dem ich in Deutschland angekommen bin, erschien mir plötzlich wie mein eigentlicher Geburtstag. Denn dieses Land erlaubt es mir, noch mal Kind zu sein. Es gibt mir die Chance, von vorne anzufangen. Von da an kommt die Deutschlehrerin an jedem Wochentag, eine Stunde lang. Und von da an vergeht kein Tag mehr, den ich nicht mit Deutschlernen verbringe. Vormittags gehe ich in den Unterricht. An den Nachmittagen und an den Wochenenden übe ich am Esstisch das ABC, immer wieder. Später schreibe ich Sätze aus dem Deutschbuch ab, irgendwann ganze Texte. Unter meinem Bett stapeln sich vollgekritzelte Papiere. Nur noch selten gehe ich in den Park zum Fußballspielen. Jeden zweiten Tag frage ich die Sozialarbeiterinnen nach neuem Papier, zum Üben. 6/15

Blick von außen

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älter als Arif und ich, besitzt eine eigene Wäscherei und hat schon eine Familie. Zum ersten Mal lerne ich einen Afghanen kennen, der ein ganz normales Leben in Deutschland führt, ein deutsch-afghanisches Leben. Ich bin fasziniert. Während wir drei uns im Wohnzimmer unterhalten, kocht Bashirs Frau afghanisch. Teigtaschen, gefüllt mit Gemüse und Fleisch. Es schmeckt fast wie zuhause. Vor allem fühlt es sich an wie zuhause. Nach dem Essen sitzen wir noch lange zusammen, reden über Afghanistan, über Deutschland, über Fußball und trinken Chai, bis es dunkel wird und Arif aufbrechen muss. Ein paar Tage später lädt Bashir mich wieder zum Abendessen ein. An diesem Abend erzähle ich ihm von der Verantwortung, die ich gegenüber meiner Familie trage, seit mein Vater tot ist. Sofort sagt Bashir, er könne mir Geld leihen, falls meine Familie mal Schwierigkeiten haben sollte. Und sofort bereue ich es, ihm meine Probleme anvertraut zu haben. Ich will kein Mitleid, keine Almosen. „Ich nehme kein Geld von dir“, antworte ich. „Ich habe einen unsicheren Status, vielleicht kann ich in Deutschland nie arbeiten. Ich weiß überhaupt nicht, wann ich es dir zurückzahlen könnte.“ „Wenn du kannst, gibst du es mir zurück, wenn nicht, dann eben nicht“, antwortet Bashir und blickt mich ernst an. Ich sehe, er hat kein Mitleid, er will mir keine Almosen geben. Er mag mich. Er will mir helfen. „Danke.“ Dann sagt Bashir noch, dass er sicher ist, dass ich eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen werde. „Du bist fleißig und ehrlich.“ Es ist das erste Mal, dass ich wirklich denke, alles könnte gut werden. Ich muss lächeln vor Glück. Ich fühle mich wohl an Bashirs Seite. Ich habe einen Freund gefunden. Von da an sehen wir uns sehr oft. Fast immer, wenn seine Frau afghanisch kocht, ruft er mich an. Bashirs Familie ist jetzt auch meine Familie. 2

zur Seite legen auswendig kœnnen

hier: sparen hier: so gut können, dass er alles ohne Kassette sagen kann „bschieben in die Heimat zurückschicken z“schen ärgerlich, leise sagen möglicherweise ≈ vielleicht r“chtig hier: wirklich s“ch beschæfhier: eine Aufgabe haben; zu tigen tun haben s“ch auftun ≈ entstehen grübeln lange und intensiv nachdenken nachfragen nach genauer Information fragen die Vögel zw“t- die Vögel singen schern “n der P„mpa m weit weg von der Stadt wohnen wohnen geschweige schon gar nicht d¡nn wagen den Mut haben, etwas zu tun die Wäscherei, Laden, in dem Wäsche gerei-en nigt wird fasziniert so, dass einem etwas sehr gut gefällt die Teigtasche, ≈ gefüllter Teig in der Form -n kleiner Taschen (der Teig, -e weiche Mischung, z. B. aus Mehl, Wasser oder Milch, Ei, Salz und/oder Zucker) s“ch „nfühlen hier: ein Gefühl sein wie wie aufbrechen hier: fortgehen bereuen hier: sich wünschen, dass er nichts gesagt hätte „nvertrauen hier: jemandem erzählen, zu dem man großes Vertrauen hat das M“tleid trauriges Gefühl für andere, wenn sie Schmerzen oder Sorgen haben das [lmosen, - (wenig) Geld, das man einem Armen schenkt

© HERDER 2015

Irgendwann schenken sie mir einen Stapel Hefte. Und einmal lege ich die 40 Euro Taschengeld, die ich jeden Monat bekomme, nicht für den Notfall zur Seite, sondern kaufe in einer Buchhandlung zwei Kassetten zum Deutschlernen. Eine Lehrerin hat sie mir empfohlen. Ich höre sie so oft, bis ich sie auswendig kann. „Ich sammle Geld und du sammelst Buchstaben. Was willst du deiner Mutter sagen, wenn du abgeschoben wirst? Dass du das ABC gelernt hast?“, zischt mein Mitbewohner eines Abends, als ich wieder mal meine Kassette höre. Ich antworte nicht. Natürlich weiß ich, dass ich vielleicht gar nicht in Deutschland bleiben werde, dass ich möglicherweise nie richtig Deutsch lernen werde. Aber ich weiß auch, dass ich mich beschäftigen muss. Arbeiten darf ich schließlich noch nicht. Und ich bin nicht bereit, eine Abschiebung zu riskieren. Nicht jetzt, wo sich so viele Chancen aufgetan haben. Überhaupt geht es mir viel besser, seit ich Deutsch lerne. Ich grüble weniger, ich fühle mich weniger fremd in Deutschland. Ich beginne die Leute zu verstehen, die Schilder. Jeden Tag entdecke ich etwas Neues, ein neues Wort, eine neue Information über das Leben in Deutschland. Wenn ich ein Wort nicht kenne, frage ich erst mal nicht nach. Ich überlege, was es bedeuten könnte. Sobald ich ein Wort ein paar Mal gehört oder gelesen habe, verstehe ich es meistens. Und irgendwann benutze ich es selbst. (…) „Morgen komme ich nach München, um meinen Cousin zu besuchen“, sagt Arif an einem Junisamstag am Telefon. „Du bist auch eingeladen. Holst du mich vom Hauptbahnhof ab?“ Am nächsten Tag, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, warte ich am Bahnsteig auf Arif. „Ich wohne in der Pampa, da kommt nur einmal am Tag ein Bus“, begrüßt er mich. „Kein Fußball, kaum Afghanen.“ Dann lacht er, als hätte er einen Witz gemacht. Er erzählt auch, dass er nicht einfach in den Zug steigen kann, um nach München zu fahren. Er muss eine Genehmigung bei der Ausländerbehörde beantragen. Es gibt keinen Deutschunterricht, geschweige denn normalen Schulunterricht. Ich merke, dass er nicht glücklich ist. Ich wage es nicht, von meinem Deutschkurs zu erzählen, von meinem Glück. Schweigend laufen wir über die Straßen bis zur Wohnung von Arifs Cousin Bashir. Ich finde ihn sofort sympathisch. Er erzählt, dass er sechs Jahre alt war, als seine Familie nach Deutschland gekommen ist. Er ist ein paar Jahre

Hassan Ali Djan Der Autor wurde 1989 in Almitu in Afghanistan geboren. Als er elf Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Hassan Ali Djan verlässt seine Heimat, um im Iran zu arbeiten. Mit 16 kommt er über die Türkei und Griechenland nach München. Seine Geschichte hat er gemeinsam mit der Journalistin Veronica Frenzel aufgeschrieben. Daraus wurde das Buch Afghanistan. München. Ich., aus dem dieser Text ist. 61

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Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 37.

Kunst am Körper Jetzt sind sie wieder oft zu sehen: Tattoos. Früher war die Kunst am Körper etwas sehr Spezielles. Inzwischen ist sie aber vor allem bei jungen Menschen so populär wie nie. Wie ist das Phänomen zu erklären?

Tattoo-Mode bei Frauen populär Tattoos sind bei jungen Frauen besonders populär. Laut Allensbach-Institut tragen inzwischen 30 Prozent der 16- bis 29-jährigen Frauen ein Tattoo. Bei den Männern im gleichen Alter tun das nur 18 Prozent. Unterschiede gibt es auch zwischen Ost und West. So haben 41 Prozent der jungen Ostdeutschen ein Tattoo, aber nur 20 Prozent der Westdeutschen. Einen dritten großen Unterschied gibt es zwischen den Bildungsschichten: So trägt jeder dritte junge Deutsche mit einfachem Schulabschluss ein Tattoo. Von Menschen mit mittlerer Reife sind es 29 Prozent. Aber nur 14 Prozent der Abiturienten tragen ein Tattoo. Laut [llensbach-Institut …

Wie eine Untersuchung des Allensbach-Instituts berichtet … (das [llensInstitut, das untersucht, was bach-Institut, -e die Leute denken) die B“ldungssoziale Klasse, die von der schicht, -en Ausbildung abhängt der Schul­ Prüfung am Ende der abschluss, ¿e Schulzeit die m“ttlere Reife Prüfung am Ende der Realschule der Abituri¡nt, Person, die die Abiturprüfung -en macht oder gerade gemacht hat

das Schaufenster, die Hœlle, -n

st¡chen

einfach spr¡chen für „nstoßen die Sch¢lter, -n das Porträtbild, -er

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hier: Fenster des Geschäfts, in dem z. B. Bilder von Tattoos gezeigt werden in vielen Religionen ein Ort, an den die Menschen nach dem Tod zur Strafe sind hier: ≈ viele kleine Löcher in die Haut machen und Farbe hineintun hier: wirklich hier: ≈ zeigen, dass der Laden gute Arbeit macht stoßen gegen Körperteil zwischen Hals und Arm Bild, das vor allem Kopf und Gesicht zeigt

I

m Schaufenster steht ein Skelett mit dem Gruß „Willkommen in der Hölle“. In dem Laden, der „Tattoo & Piercing World“, riecht es nach Desinfektionsmittel. Ein Angestellter macht damit gerade einen Stuhl sauber, auf dem gleich Jennifer Schulz Platz nehmen wird. Die junge Frau aus einem Dorf in Rheinland-Pfalz ist nur deshalb 80 Kilometer nach Mainz gefahren, um sich ein neues Tattoo stechen zu lassen. Über ihre Liebe zu dieser Körperkunst spricht die Verkäuferin gern. „Ich denke, Tattoos machen mich reicher, und ich fühle mich damit einfach besser“, sagt Schulz. Heute bekommt sie ihr 14. Tattoo gestochen. Sieben Mona-

te hat die 23-Jährige auf diesen Termin gewartet. „Das spricht für den Laden. Die Leute arbeiten hier professionell und sauber“, sagt sie. Bis jetzt trägt Schulz vor allem Aphorismen, Comicbilder und Blumenmotive auf ihrem Körper. Ihr Freund, der neben ihr sitzt, stößt sie leicht an und sagt: „Die Maske hast du vergessen!“ – „Ach ja, eine mexikanische Totenmaske hab ich auch noch an der Schulter“, sagt Schulz und lacht. Nun wünscht sie sich ein großes Motiv. „Etwas sehr Persönliches“, sagt sie. „Das Porträtbild meiner Mutter.“ Ihr Freund legt eine Hand auf eine Stelle an ihrem Bein und sagt: „Genau da 6/15

FOTO: DIGITAL VISION/THINKSTOCK

Tattoo-Boom kommt es hin.“ Er selbst hat sich innerhalb eines Jahres auch schon fünf Tattoos stechen lassen. Es werden nicht die letzten sein. „Wenn du anfängst, kannst du nicht mehr aufhören“, sagt der 23-jährige Handwerker, und Schulz nickt, bevor der Tätowierer nach ihr ruft. Wie das junge Paar lieben circa sieben Millionen Deutsche Tattoos. Früher war diese Form der Kunst am Körper nach Meinung vieler ein Symbol für Subkultur und Protest oder auch ein Hinweis darauf, dass jemand kriminell sein könnte. Spätestens seit den 90er-Jahren sind Tattoos aber ein Massenphänomen und vor allem bei jungen Deutschen so populär wie nie. Eine Allensbach-Studie hat festgestellt, dass heute fast jeder vierte 16- bis 29-Jährige ein Tattoo trägt. 46 Prozent der befragten jungen Deutschen mögen diese Körperkunst. Dabei gibt es aber große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, zwischen den Bildungsschichten und auch zwischen Ost- und Westdeutschland (siehe Text links). Professionelle Tätowierer haben für ihre Kunden dicke Sammlungen mit Motivbeispielen. Auch ein Blick in die vielen Tattoo-Zeitschriften zeigt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Angefangen bei mystischen Maori-Mustern über asiatische Symbole bis hin zu Bildern von Tieren oder Menschenporträts und großen komponierten Bilderwelten, die den ganzen Rücken ausfüllen. „Genial“ findet das Tätowier Magazin zum Beispiel die Motive des US-Amerikaners Carlos Torres, den die Zeitschrift wegen seines berühmten Stils „Chicano-Papst“ nennt. Neben realistischen Motiven mit vielen Details von Frauen in historischen Kleidern kann er auch ganz anders: ein ganzer Rücken ausgefüllt mit einem Zombiekapitän, dahinter Piratendamen und in der Ferne eine Seeschlacht. Studentin Anischa Wagner findet diese Kunst beeindruckend. Sie mag aber lieber kleine, persönliche Tattoos. Am Unterarm hat sie ein Tattoo, dessen Motiv sie sich selbst überlegt hat. Der Inhalt: die Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Nichten und Neffen. Was, wenn mehr Kinder dazukommen? „Dann möchte ich 6/15

bei der Namenswahl ein Wort mitreden, um den Anfangsbuchstaben in das Tattoo integrieren zu können“, sagt sie und lacht. Die 29-Jährige hat sich ihr erstes Tattoo mit 18 stechen lassen. Sie verdeckt das Motiv heute oft mit ihrem langen Haar, weil sie es nicht mehr „filigran genug“ findet. Damals, meint sie, habe sie noch nicht so genau darauf geachtet, wer ihr das Tattoo macht. Wenn sie bald ihr viertes und letztes Tattoo machen lässt, sucht sie sich den Tätowierer sehr genau aus. Es gibt nämlich große Qualitätsunterschiede. In Deutschland darf sich jeder Tätowierer nennen. Noch gibt es keine offizielle Ausbildung. Tätowierer müssen auch nicht nachweisen, dass sie gut tätowieren können und wissen, wie wichtig Hygiene ist. Wagner warnt vor Angeboten von Halbprofessionellen: „Hygiene ist neben dem handwerklichen Können das Wichtigste!“ Wird nicht sauber gearbeitet, können im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen werden. Auch für Jennifer Schulz ist das ein Thema: „Ich hab ja keinen Bock auf Hepatitis C oder so“, sagt sie. Bei ihrem Tätowierer fühlt sie sich sicher. Bevor der mit seiner Arbeit beginnt, fragt er seine Kundin, ob sie sich gut fühlt und vor allem: „Willst du das Motiv wirklich haben?“ Er grinst. „Noch kannst du dich anders entscheiden!“ – „Nee, nee“, sagt Schulz, „das machen wir jetzt, das wird superschön.“ „Zeigst du’s deiner Mutter später auch?“, fragt der Tätowierer noch. „Mal sehen“, sagt Schulz etwas unsicher. „Vielleicht schimpft sie mich ja auch und sagt: ‚Bist du doof? Du hast genau das Bild ausgesucht, wo ich so blöd aussehe.‘“ Schulz riskiert es, und der Tätowierer beginnt seine Arbeit. Mit seiner Maschine sticht er der jungen Frau mit mehreren Nadeln in die Haut. Es klingt wie eine Haarschneidemaschine, nur lauter. Schulz schließt die Augen, presst ihre Lippen zusammen. „Ein bisschen Schmerz gehört dazu. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil“, hat sie vorher gesagt. Sie meint das ernst: In den nächsten Monaten hat sie noch vier andere Termine beim Tätowierer.

Fast jeder vierte 16- bis 29-Jährige trägt ein Tattoo.

der H„nd­ werker, -

Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitet n“cken den Kopf wiederholt nach oben und unten bewegen und damit „Ja“ sagen der Tätowierer, - Person, die beruflich Tattoos macht der H“nweis, -e hier: Information das M„ssen­ etwas, das sehr viele Menphänomen, -e schen machen die [llensUntersuchung des Meibach-Studie, -n nungsforschungsinstituts in Allensbach (das Meinungs- Institut, das untersucht, was forschungsinsti- die Leute denken) tut, -e befragen zu einem speziellen Thema Fragen stellen die B“ldungssoziale Klasse, die von der schicht, -en Ausbildung abhängt das M¢ster, Kombination von Farben und Formen, die sich wiederholt komponieren hier: nach künstlerischen Aspekten machen ausfüllen ganz voll machen das Magazin, -e hier: Zeitschrift der Papst, ¿e hier: m Mann, dessen Tattookunst vielen Menschen gefällt die F¡rne ↔ Nähe die Seeschlacht, schwerer Kampf von Schiffen -en auf dem Meer beeindruckend hier: so, dass es sehr gut gefällt mœchte … ein m möchte … auch entW¶rt m“treden scheiden die Namenswahl hier: Entscheidung für einen Namen … verd¡cken m“t legen über …, sodass man es … nicht sehen kann habe … darauf Konj. II der Vergangenheit ge„chtet von: achten auf s“ch aussuchen wählen und nehmen nachweisen hier: mit Zeugnissen oder Dokumenten zeigen w„rnen vor sagen, dass man gut aufpassen soll oder dass etwas gefährlich ist übertragen hier: weitergeben keinen B¶ck m keine Lust haben haben auf gr“nsen hier: den Mund zufrieden breiter machen, weil man jemanden ein bisschen ärgert nee m nein sch“mpfen laut sagen, dass man sich ärgert doof m dumm die Nadel, -n ≈ langes, dünnes Metallstück kl“ngen wie hier: Laute machen wie zus„mmenstark zusammendrücken pressen die L“ppe, -n weicher, oberer oder unterer Teil des Mundes gehören zu ≈ ein Teil sein von

2 Marcel Burkhardt

65

Kino

Freistatt

schwer erziehbar (das Verh„lten die Missh„ndlung, -en drehen

≈ mit nicht normalem Verhalten, sodass es für Pädagogen schwierig ist, den oder die Jugendliche(n) in eine Gruppe zu integrieren hier: Zusammenleben, z. B.: Wie arbeitet man im Team? Wie spricht man höflich mit anderen?) von: misshandeln = hier: Körper und Emotionen wehtun hier: einen Film machen

Sommer 1968. Liebe, Freiheit, Revolution. Nicht für alle. Der 14-jährige Wolfgang kommt in die „Freistatt“, ein kirchliches Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Dort wollen sie aus Wolfgang und den anderen Jungen moralische Menschen machen. Mit schwerer Arbeit, körperlicher und psychischer Misshandlung. Die Geschichte, die der Film erzählt, ist nicht fiktiv. Marc Brummund drehte an Originalorten in Niedersachsen. Filmstart 25.6.

Kino

Victoria

Lesung

Jung, fremd, ohne Ziel. Victoria ist neu in Berlin. An einem Abend trifft sie vier junge Berliner und zieht mit ihnen durch die Nacht. Sie überfallen spontan eine Bank und laufen vor der Polizei weg, bis es hell wird. Für seinen Film braucht Sebastian Schipper (Absolute Giganten) keine Zeit- und Ortssprünge. Die Kamera geht der Gruppe durch die Stadt nach. Victoria wirkt dadurch sehr real, fast dokumentarisch.

Dörte Hansen Der Buchtitel Altes Land ist der Name eines Gebietes westlich von Hamburg und südlich der Elbe. Dort wächst viel Obst: Apfelbäume, Apfelbäume und Apfelbäume. Alte Bauernhäuser stehen dort auch. Eines davon spielt eine wichtige Rolle im ersten Roman von Dörte Hansen. Vera wohnt dort nach ihrer Flucht aus Ostpreußen im Jahr 1945. Sie kann dort bleiben und ein sicheres Leben führen, trotzdem fühlt sie sich fremd. 60 Jahre später kommen wieder Flüchtlinge in das Haus: eine Familie aus Hamburg, vertrieben von der Gentrifizierung. die Lesung, -en

Filmstart 11.6. ziehen d¢rch überf„llen der {rtssprung, ¿e

hier: als Gruppe gehen durch plötzlich kommen und Geld und andere Dinge wegnehmen schneller Wechsel zwischen Orten, ohne auf die chronologische Reihenfolge zu achten

28.5. Kiel 3.6. Uelzen 10.6. Schortens/Friesland 11.6. Achim (Landkreis Verden) 18.6. Hannover 25.6. Elmshorn

hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest die Fl¢cht Weglaufen {stpreußen früher einer der deutschen Staaten, heute ein Teil von Polen der Fl•chtling, -e hier: Person, die aus ihrer Heimat weggehen musste vertrieben hier: aus ihrer Heimat weggeschickt

Ausstellung

Pipilotti Rist Eine Frau im Sommerkleid geht an einer Straße entlang. Sie macht die Fenster der parkenden Autos mit einer gigantischen Tulpe kaputt. Eine Polizistin kommt vorbei und grüßt die Frau freundlich. Direkt daneben zeigt ein anderes Video eine Blumenwiese. Wie viele Videoinstallationen der Schweizer Künstlerin hinterfragt auch Ever Is Over All (1997) Erwartungen – vor allem an Frauenrollen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von den 80er-Jahren bis heute. bis 28.6. A-Krems, Kunsthalle die Blumenwiese, -n Gebiet, wo nur Gras und Blumen wachsen hinterfragen hier: prüfen, welche Bedeutung etwas hat die Erw„rtung, -en Wunsch; Hoffnung

66

6/15

Kulturtipps Konzert Graphic Novel

Revolverheld Akkorde wie Pistolenschüsse und coole Texte à la John Wayne, Clint Eastwood und Robert Mitchum? Im Gegenteil. Die Musiker aus Hamburg machen Pop mit viel Gefühl. Da denkt man an die Soft-Cowboys aus Brokeback Mountain. Ein Revolverheld mit Selbstzweifeln, der sich nur schwer entscheiden kann und große Freude am Leben hat: „In meiner Brust schlagen zwei Herzen / ‚Will immer feiern’ gegen ‚Essen mit Kerzen’ / Und ich liebe meine Frau / und alle anderen Frauen auch“. Ein Revolverheld ohne Revolver. Aber immer da, wenn man ihn braucht. 29.5. Hannover 31.5. Hofgeismar 5.6. A-Imst 6.6. Salem 18.6. Bonn 19.6. Berlin 26.6. Stuttgart 27.6. Dresden

der Rev¶lverheld, -en ≈ Mann, der einen Revolver schnell und viel benutzt der Pistolenschuss, ¿e von: mit einer Pistole schießen der S¡lbstzweifel, Gefühl, dass das eigene Denken und Tun nicht richtig sein können |n meiner Br¢st schla- ≈ Ich habe Gefühle, die nicht zusamgen zwei H¡rzen. menpassen. die K¡rze, -n langes, dünnes Ding, das Licht gibt, wenn man es mit einem Streichholz anmacht

Weisse Wölfe SCHWER

Bis heute ist nicht klar, ob die drei rechtsextremen Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wirklich allein gehandelt haben. Schon jetzt sind sie als Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) Teil der neuesten deutschen Geschichte. In der gezeichneten Reportage Weisse Wölfe macht sich Journalist David Schraven auf den Weg nach Dortmund (Nordrhein-Westfalen). Er will wissen, warum NSU-Opfer Mehmet Kubasik dort sterben musste. Was er findet, sind Hinweise auf eine internationale Neonazi-Szene. Jan Feindt hat die Figuren in der dunklen Graphic Novel sehr realistisch gezeichnet. Sie liest sich wie ein fiktiver Thriller. Aber sie erzählt von der Realität. In einem Satz: journalistische Graphic Novel über rechten Terror in Deutschland Correctiv, 15 Euro Buch

Wat se fack SCHWER

Ausstellung

Albert Weisgerber. Retrospektive

die B“ldfläche, -n die B¡ttdecke, -n verschm¡lzen nahtlos der H“ntergrund

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Bereich von einem Bild großes Stück Stoff, das man im Bett über sich legt ein Ganzes werden hier: ohne Unterschied in der Farbe hier: Teil des Bildes, der zeigt, was hinter der Frau ist

In einem Satz: lustiges Buch für alle, die auch offline nicht aufs Internet verzichten wollen Piper, 8,99 Euro FOTOS: BORIS LAEWEN; PIPILOTTI RIST; SAARLANDMUSEUM/MODERNE GALERIE

Schlafende (1907) ist ein spezielles Bild. Fast drei Viertel der Bildfläche zeigen eine weiße Bettdecke und ein weißes Kopfkissen. Dazwischen sieht man den Kopf einer schlafenden Frau. Ihr dunkles Haar verschmilzt nahtlos mit dem Hintergrund. Ungewöhnlich, weil das Gesicht der Frau nicht im Zentrum des Bildes ist. Gleichzeitig realistisch, weil das Bild genau das zeigt, was man gewöhnlich von einem schlafenden Menschen sieht. Der Maler Albert Weisgerber (1878 - 1915) bewegte sich zwischen Impressionismus und Expressionismus. Leider wurde er nie so bekannt wie die beiden, mit denen er studierte: Paul Klee und Wassily Kandinsky. bis 5.7. Saarbrücken, Saarlandmuseum, Moderne Galerie

140 Buchstaben können ziemlich lustig sein. Das zeigt Nela Vogel mit Wat se fack. Für das Buch hat sie die besten Tweets von 27 Twitterern gesammelt. Lakonisch erzählen die Minitexte und Kommentare von kleinen Episoden im Alltag, von Gefühlen und schwachen Momenten. Sie zeigen, dass die Deutschen auch über störende Dinge lachen können. So wird über die ungeliebte Arbeit nicht lange lamentiert, sondern ge­­ tweetet: „Ich hasse die Zeit zwischen Aufstehen und Feierabend.“ Besonders, weil die Tweets so kurz sind, macht das Buch ziemlich viel Spaß.

WEISSE WÖLFE der W¶lf, ¿e h„ndeln der }ntergrund das {pfer, der H“nweis, -e die Szene, -n die Figur, -en

wildes Tier, das mit dem Hund verwandt ist und im Wald lebt machen; tun hier: illegale politische Aktivität hier: Mann, der von Neonazis totgemacht wurde hier: Information hier: ≈ alle extrem nationalistischen Politiker und politisch Interessierten hier: Mensch; Person

W„t s¡ f„ck lamentieren h„ssen verz“chten auf

eigentlich: What the fuck ≈ sich beschweren ↔ lieben hier: freiwillig nicht benutzen

WAT SE FACK

67

Kolumne

Alia Begisheva über

Neues im Land Die Deutschen, findet unsere russische Autorin, sind gar nicht so unbeweglich, wie viele denken. Und bei einem Besuch bei der Bundeskanzlerin ist sie plötzlich

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

E

nde letzten Jahres habe ich es ins Kanzleramt geschafft. Nicht als Touristin, sondern tatsächlich beruflich – als Pressefrau einer Institution, die sich jedes Jahr mit der Kanzlerin trifft. Die Einladung war eine große Ehre für mich. Aber am meisten Gedanken habe ich mir darüber gemacht, wie ich überhaupt ins Kanzleramt komme. Ich stellte mir vor, wie ich – während alle anderen ihre Personalausweise zeigen – meinen russischen Pass aus der Tasche ziehe und der Polizist mich wortlos wieder auf die Straße hinausführt. Vermutlich können Sie meine Sorgen nicht verstehen: Aber ich bin in einem totalitären Staat aufgewachsen, Angst vor Behörden ist bei mir angeboren. Dann ist da noch der Krieg in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland … Ich fragte mich sogar, ob manche ausländische Staatsbürger vor dem Besuch bei der Kanzlerin wohl vom Geheimdienst untersucht werden müssen. Wir waren zwar vorher angemeldet, aber … Nächtelang konnte ich nicht schlafen. Dann kam der große Tag. Als ich vor dem Kanzleramt ankam, hatten alle anderen ihre Ausweise schon prüfen lassen. „Ihren Ausweis habe ich noch nicht gesehen“, wurde ich gleich vom Polizisten identifiziert. Alle schauten mich an, ich hörte mein Herz klopfen. Und dann geschah etwas Unglaubliches. Der Beamte nahm meinen Pass, öffnete ihn, schaute kurz hinein, klappte ihn wieder zu und sagte: „Vielen Dank!“ Weder hat er die Augen verdreht, noch irgendetwas gefragt. Auch nicht gesagt, dass mein Pass anders aussieht. Nichts in seinem Gesicht hat sich verändert. Mein Ausweis war für ihn eine Selbstverständlichkeit! War absolut gleich viel wert wie alle anderen! 68

sogar stolz auf ihre Wahlheimat. Was ist da passiert? ¢nbeweglich totalitär die Behörde, -n „ngeboren sein der Geheimdienst, -e

zuklappen die Augen verdrehen die wahre Größe preisen die Sch„ltzentrale der M„cht die Verteidigungs­ ministerin, -nen der Höhepunkt, -e ¢nflexibel „npassungsfähig

¶ffen die Dönerbude, -n das [lpenveilchen, die Primel, -n

hier: so, dass man nur langsam auf etwas reagiert ≈ so, dass mit den Methoden einer Diktatur keine Demokratie erlaubt ist Amt von Geburt an existieren staatliche Organisation, die geheime Informationen aus anderen Ländern mithilfe von Agenten holt und geheime Dinge des eigenen Landes vor fremden Agenten schützen soll hier: schließen; zumachen m durch eine Augenbewegung zeigen, dass man etwas nicht gut findet ≈ wirklich tolles Charakteristikum enthusiastisch loben hier: ≈ Sitz der Regierung und des Parlaments Ministerin, die für das Militär verantwortlich ist wichtigster oder schönster Moment hier: so, dass man seine Meinung und sein Verhalten schwer ändert so, dass man sich ändert, um mit einer neuen Situation zurechtzukommen hier: interessiert an Neuem kleiner Laden, in dem Döner verkauft wird Blume: Cyclamen

niedrige Blume, die im Frühling in verschiedenen Farben blüht die F¡nsterbank, hier: Teil/Platz direkt unter dem ¿e Fenster im Zimmer, z. B. für Blumen ers¡tzen an die Stelle einer anderen Sache kommen m“t ¶ffenen [rmen mit Freude empfangen empf„ngen das Zitronengras Pflanze, deren Blätter stark nach Zitrone riechen und die man zum Würzen verwendet eher öfter die St¡ckrübe, -n Pflanze, deren runder, weißer Teil unter der Erde wächst und die man als Gemüse essen kann das EinwandeLand mit vielen Immigranten rungsland, ¿er der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggehen musste

In dem Moment füllte sich mein Herz mit Stolz. Nicht auf mich – nein! Ich war unheimlich stolz auf Deutschland. Das ist ihre wahre Größe, pries ich gedanklich meine Wahlheimat, während ich – übrigens ohne weitere Sicherheitskontrollen – durch die Glastüren zur Schaltzentrale der Macht ging und die Verteidigungsministerin an mir vorbeilief. Das ist sie, die Demokratie! Dieser Besuch war für mich der Höhepunkt einer Entwicklung, die ich seit 20 Jahren beobachte. Die Deutschen gelten im Ausland als unbeweglich und unflexibel. Ich bin überzeugt, dass diese Meinung nicht mehr aktuell ist: Die Deutschen sind sehr anpassungsfähig und offen. Angefangen mit den Dönerbuden, die wie eine Art türkisches Konsulat an jedem deutschen Marktplatz zu finden sind, bis zu den Orchideen, die inzwischen die Alpenveilchen und Primeln auf deutschen Fensterbänken ersetzt haben – die Einflüsse aus dem Ausland sind mit offenen Armen empfangen worden. Westindisches Zitronengras findet man im Supermarkt heute eher als westfälische Steckrüben. Und hinter dem Schreibtisch in der Frankfurter Ausländerbehörde sitzt eher Frau Zaimoglu als Herr Müller. E-Mails beginnen heute mit einem leichten „Hallo“ statt mit „Sehr geehrte“. Mehr als das: Meine russische Freundin Vladlena (der Name ist übrigens eine Kombination aus den Anfangsbuchstaben des Namens von Vladimir Lenin) wurde neulich Beamtin, als Lehrerin für Deutsch und Geschichte an einem deutschen Gymnasium. Im Vergleich zu den klassischen Einwanderungsländern Kanada und USA sind die Kontrollen an den deutschen Grenzen übrigens überhaupt kein Problem. Neulich erzählte mir ein Freund, wie die Menschen in seinem hessischen Heimatdorf gemeinsam überlegten, wie syrische Flüchtlinge integriert werden könnten. Das ist schon ziemlich deutsch. Aber die Deutschen können eben planen – auch ihre Weltoffenheit. 2 6/15

Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das Juli-Heft gibt es ab 24. Juni

FOTOS: HEINZ WOHNER/LOOK-FOTO; MAURITIUS IMAGES/CHRIS SEBA

Romantisches Deutschland

Gestorben wird immer

Vor 200 Jahren machten deutsche Schriftsteller, Künstler und Philosophen die Romantik in ganz Europa populär. Und heute? Auch im modernen Deutschland gibt es romantische Landschaften und Orte – manche sind bekannt, andere muss man ein bisschen suchen. Unser großes Reise-Spezial 2015: Deutschland von einer speziellen Seite.

Und dann? Warum brauchen die Toten in manchen Orten inzwischen nur noch halb so viel Platz wie früher? Was ist Tradition, wenn jemand stirbt? Und wie wichtig ist bei diesem Thema heute noch die Religion? Der letzte Teil unserer Serie „Anatomie einer Nation“.

Extra: 24-Seiten-Heft gratis

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Radfahren ist populär: Mehr als 71 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland – und ein Deutscher hatte schon 1817 die Idee für eine „Laufmaschine“.

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

XXXXXXX: DDDD EEEE RRRRR WWWWW

Viel sehen von Deutschland, Österreich und der Schweiz - mit wenig Geld. Die besten Spartipps für Neugierige, die gerne reisen.

Fahrrad-Spezial

Erfurt Historischer Charme Spezial Sprache Neue Sprachtipps im Herbst Zehn Jahre Deutsch perfekt Wir feiern!

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Oberbayern-Spezial | D-A-CH-Menschen MITTEL

Einer von 98 Millionen: Was sagen Sie,

Gunther Holtorf? 900 000 Kilometer, 215 Länder, ein Auto: Nach 26 Jahren auf der Straße lebt der 77-Jährige seit Oktober wieder in Oberbayern. Wie sieht der frühere Manager Herr Holtorf, Sie sind 26 Jahre um die Welt gereist. Wie kam’s? Ich habe vorher schon rund 20 Jahre außerhalb Europas gearbeitet und einiges von der Welt gesehen, oft nur aus dem Flugzeug. Vieles woll­ te ich mal auf flight level 0 sehen. So habe ich meinen Job gekündigt, um noch etwas anderes zu machen. Die Idee: eine Expeditionstour nach Südafrika und nach Südamerika. Wie wurde daraus eine Weltreise? Als wir wieder einmal in Venezuela waren, wollten wir noch durch Mittelamerika reisen. In Mexiko sagte meine Frau: Jetzt können wir auch noch in die USA. Und so ging es immer weiter. Wird das denn nach ein paar Jahren nicht langweilig, immer nur zu reisen? Nein. Wir haben die Reise auch öfter unterbro­ chen. So etwas kann man nicht an einem Stück machen.

Bayern und die Welt?

einiges unterbr¡chen „n einem St•ck ein wenig der Urwald, ¿er H„t Ihnen Deutschland m„nchmal gefehlt? die Leberwurst, ¿e das V¶llkornbrot, -e (das Getreide, einfliegen das Heimweh s“ch teilen zu zweit der Gelænde­ wagen, -

FOTO: JAN SCHEUTZOW

der Zw“lling, -e

vieles Pause machen m ohne Pause ein bisschen ≈ tropischer Wald Waren Sie manchmal traurig, weil Deutschland nicht in der Nähe war?

weiche Wurst, die man mit dem Messer auf ein Brot tun kann Brot, in dem ganze, kleine Getreidefrüchte sind alle Pflanzen, aus deren kleinen Früchten man Mehl machen kann) mit dem Flugzeug liefern intensiver Wunsch, in die Heimat zurückzugehen gemeinsam benutzen als Paar Auto, mit dem man nicht nur auf Asphalt fahren kann, sondern z. B. auch über Gras ≈ eines von zwei Kindern, die am selben Tag von derselben Mutter geboren wurden Konj. II der Vergangenheit von: machen können so, dass man gut plant genau überlegen, wofür man Geld ausgibt hier: umziehen m d ≈ alles Schlechte

Wo war es am schönsten? Dort, wo wir ein wenig entfernt von der Zivili­ sation waren, in der Wüste, in den Bergen und im Urwald, speziell in Afrika.

hætten … m„chen kœnnen m“t Augenmaß ökonomisieren

Hat Ihnen Deutschland manchmal gefehlt? Definitiv nicht. Als Manager im Ausland habe ich für viele Kunden die berühmte Leberwurst oder das Vollkornbrot einfliegen lassen. Aber für mich habe ich das nie gemacht. Unterwegs war das ähnlich. Wir hatten kein Heimweh.

ziehen die Schiete nordd. zu schætzen hier: erkennen, dass etwas gut ist w“ssen k“nderpopoglatt m sehr glatt; hier: ohne Löcher und schlechte Stellen j„mmern sich beschweren unglaublich hier: sehr

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Sie haben sich die meiste Zeit zu zweit Ihren Geländewagen geteilt – als Auto, Wohnung, Küche. Ziemlich eng oder? Ja und nein. Meine Frau Christine und ich haben 20 Jahre wie siamesische Zwillinge gelebt. Sonst hätten wir die Tour gar nicht machen können. Wie finanziert man so eine Reise? Das Wichtigste ist: mit Augenmaß alles ökono­ misieren. Wir haben sehr viel gekocht und in keinem Hotel geschlafen. Wenn Sie in der Drit­

„Ich hatte nie eine Weltreise geplant.“ ten Welt auf einem Markt einkaufen, ist das sehr günstig. Außerdem hatte ich gespart. Und ich hatte ein kartografisches Projekt, mit dem ich Geld verdient habe. Nach Ihrer Reise sind Sie an den Chiemsee gezogen. Wie sehen Sie Oberbayern? Wenn man die Schiete der Welt gesehen hat, weiß man dieses Oberbayern zu schätzen. Die Luft ist gut, wir haben die absolute Sicherheit. Außerdem ist hier genug Platz, es gibt fast eine absolute Ruhe. Die Straßen müssen für Sie ja fast ein biss­ chen langweilig sein, so gut, wie sie sind. Kinderpopoglatte Straßen! Obwohl hier viel gejammert wird über kaputte Straßen und Brü­ cken. Also ich habe noch keine kaputten Straßen gesehen. Fehlt Ihnen das Leben im Auto? Nein, das ist vorbei. Jetzt lebe ich gern in Oberbayern. Von März bis Ende Oktober ist es unglaublich schön. Nur den Winter mag ich nicht so. Dann reise ich oft in den Süden. 2 Interview: Jörg Walser 6/15

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Die jungen Seiten von

Juni 2015 Alle Texte auf Stufe A2

Lust auf

Experimente Wie „Jugend forscht“ seit 50 Jahren junge Talente sucht

Nicht jeder mag Mathematik, Physik und Chemie. Aber manche interessieren sich so sehr dafür, dass sie in ihrer Freizeit eigene Experimente machen. Seit 50 Jahren sucht der Wettbewerb „Jugend forscht“ nach diesen Talenten. Anna Schmid stellt ihre Ideen vor. Den rechten Text kannst du mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

der W¡ttbewerb, -e die Jugend f¶rschen die Art, -en das B¢ndesland, ¿er die Raumwissenschaft, -en der Preis, -e

≈ Suche nach der Besten / dem Besten hier: die Jugendlichen arbeiten für mehr Wissen ≈ Kategorie Teil von einer föderalistischen Republik ≈ theoretische Geografie hier: Ding oder Geld: Ein Gewinner bekommt es. Chefin der Regierung

die B¢ndeskanzlerin, -nen der B¢ndes- ≈ Chef von Deutschland präsident, -en

2

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timieren n Roboter, op ie konstruiere Strom oder machen Waschmaschinen nehmen it 50 Jahren aus Joghurt: Se Projekten an it originellen Jugendliche m Wettbewerb teil. Beim ersten „Jugend forscht“ acht. Heute gendliche mitgem 1965 haben 244 Ju 502 ben 11  r: Dieses Jahr ha sind es viel meh ist it m Da en. ngen teilgenomm Mädchen und Ju es ewerb di er der größte Wettb „Jugend forscht“

S

Art in Europa. be in der n die Wettbewer Am Anfang stehe ekt gewinnt, mit seinem Proj rt do r We . on gi Re die Forscher Dann müssen kommt weiter. werden. Am rem Bundesland die besten in ih e, dieses Jahr ein großes Final Schluss gibt es igshafen. Ende Mai in Ludw Talente des Jury die besten Dort wählt eine Kategorien: n verschiedenen Jahres – in siebe , Geo- und ologie, Chemie Arbeitswelt, Bi ik/Informatik, ften, Mathemat ha sc en ss wi um Ra gibt es einen nik. Außerdem Physik und Tech äre Arbeit. ste interdisziplin Preis für die be el, die selbst lerin Angela Merk nz ka es nd Bu n Vo Preis für die gibt es einen Physikerin ist, ndespräsident it. Auch von Bu originellste Arbe

Ein früher Computer Theodor Hildebrand aus Berlin gewinnt 1966 mit 19 den ersten Wettbewerb „Jugend forscht“ in der Kategorie Mathematik/ Jungen. Informatik gibt es zu dieser Zeit nämlich noch nicht. Sein Projekt: Ein elektronischer Automat, der rechnen kann. Bei einem internationalen Wett­ bewerb in den USA wird er damit wenig später Dritter.

bis en Jugendliche Mitmachen könn forscht“ ger von „Jugend 21 Jahre. Die Sie dürfen an t nur Geld. Sie bekommen nich Reisen Wettbewerben, internationalen Praktika teilnehmen oder und Kongressen n. he stitutionen mac bei Firmen und In Henri Wettbewerb hatte Die Idee für den Chef der mber 1965. Als Nannen im Deze tigsten r er einer der wich Zeitschrift Stern wa en wollte utschland. Nann Publizisten in De machen ften populärer Naturwissenscha atik als selbst in Mathem – auch wenn er echt war. Schüler sehr schl

TITELFOTO: BANANASTOCK/THINKSTOCK; FOTO: STIFTUNG JUGEND FORSCHT E. V.

für eine bt es einen Preis Joachim Gauck gi hat es für Arbeit. Bis 1967 besonders gute e Preise hen verschieden Jungen und Mädc egal. ist das Geschlecht gegeben. Heute

er der Sieger, - Gewinn sik Chemie, Biologie, Phy die Naturwis- z. B. senschaft, -en

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Wie gesund ist das Öl? Die Jodzahl sagt, wie gesund ein Öl ist. Um sie zu bestimmen, hat die Industrie früher 90 Minuten gebraucht. Da kommt die 20 Jahre alte Chemotechnikerin Maria Klein aus Otterberg (RheinlandPfalz) auf eine Formel, mit der das in zwei Minuten funktioniert. So gewinnt sie 1966 bei „Jugend forscht“ in der Gruppe der weiblichen Teilnehmer. best“mmen

k¶mmen auf

hier: nach einer genauen Prüfung offiziell sagen, dass die Jodzahl … ist hier: durch Experimentieren finden

Blick in

den Com

puter Vier Sc hüler a u s Frank Main (H furt am essen) gewinne in der n 1966 Kategori e Math Gruppen ematik/ arbeit: Jörg Bri Heinz B echle (1 irk (17), 7), Werner und Go Fabian ttfried (1 7) Horlache haben e r (16). in Comp S ie utermod Es zeig ell geba t, was u t. im Inn Compute eren ein rs passie es rt. Der Zeit noc ist zu d h ziemli er ch groß.

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hier: konst ruieren ↔ außen

Von „Jugend forscht“ zur globalen Firma 1974 gewinnt Andreas von Bechtolsheim aus Nonnenhorn (Bayern) in der Kategorie Physik. Er konstruiert einen Apparat, der die genaue Messung von

Strömungen möglich macht. Nur acht Jahre später hat er eine eigene Computerfirma: Sun Microsystems. Besonders bekannt wird sie durch ihre Programmiersprache Java. Von Bechtolsheim ist heute einer der reichsten Deutschen.

die M¡ssung, -en die Strömung, -en

genaue Prüfung hier: Wasser oder Gas: Es ändert seine Position immer.

FOTOS: STIFTUNG JUGEND FORSCHT E. V. (4)

Mit dem Bauch sprechen? Jedes Kind kennt den Bauchredner: einen Menschen, der eine Puppe reden lässt und dabei den Mund nicht bewegt. Er spricht mit dem Bauch. Kann das wirklich sein? Das haben sich Jörg Metzner aus Friedrichsdorf (Hessen) und Marcel Schmittfull aus Geldersheim (Bayern) gefragt. Helfen sollte den zu der Zeit 19 und 17 Jahre alten Schülern die Physik. Die Antwort auf ihre Frage? Ja, man kann mit dem Bauch sprechen. Man muss nur sehr viel üben. 2005 war das die originellste Arbeit bei „Jugend forscht“.

die P¢ppe, -n reden bewegen

≈ Spielfigur: Sie sieht aus wie ein Mensch. sprechen hier: öffnen und schließen

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„Die Leute finden das cool“ Lisa Schuchhardt (19) kommt aus Staßfurt (Sachsen-Anhalt) und studiert heute in Hamburg. 2014 hat sie zusammen mit ihrem Mitschüler Maximilian Seidel bei „Jugend forscht“ in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften gewonnen. Die beiden haben Bakterien untersucht, die Pflanzen helfen können. Sie haben gemerkt: Bringt man spezielle Bakterien in den Boden, werden die Pflanzen stärker. So wollen sie ein Naturschutzgebiet retten. Lisa war das einzige Mädchen unter den besten Teilnehmern. Warum machen immer noch weniger Mädchen als Jungen bei „Jugend forscht“ mit? Ich weiß es nicht. Vielleicht haben Jungen mehr Energie, um bis zum Schluss weiterzumachen. In den Regionalwettbewerben habe ich viele Mädchen gesehen. Ihre Projekte waren oft noch nicht ganz fertig. Vielleicht verlieren Mädchen schneller die Lust. Hast du mal dumme Kommentare gehört? Oh nein! Die Leute finden das cool. Aber mich unterschätzen sie oft. Das liegt vielleicht an meinen blonden Haaren. Ich bin gut in Naturwissenschaften. Wenn die Leute von meinen guten Noten hören, sagen sie manchmal: „Oh, das habe ich wirklich nicht gedacht.“ Warum hast du bei „Jugend forscht“ mitgemacht? Das war die Idee meiner Physiklehrerin. Da war ich in der sechsten Klasse. Das erste Mal war aber eigentlich nur ein

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Test. Ich habe später noch dreimal mitgemacht, zweimal mit dem aktuellen Projekt. Damit sind wir erst Zweite im Landeswettbewerb geworden. Danach haben wir weiter daran gearbeitet und es besser gemacht. Beim zweiten Mal haben wir gewonnen. Was hat dir an eurem Projekt so gefallen? Eigentlich interessiere ich mich mehr für Physik und Chemie. Unser Projekt war die Idee von Maximilian. Aber es hat mir gefallen. Ich hatte das Gefühl: Damit können wir etwas erreichen. Und es hat Spaß gemacht, die Wettbewerbe zu gewinnen. Es ist toll, wenn man mit 18 ein Patent anmelden kann. Was ist nach 2014 daraus geworden? Das Patentamt prüft unsere An­meldung noch. Für die Experimente waren wir im Labor. Eigentlich wollen Maximilian und ich unser Projekt jetzt gerne draußen in der Natur testen. Bis jetzt haben wir nur im Labor experimentiert. Wir wollen die Bakterien in den Boden geben und sehen, wie es den Pflanzen geht. Aber es ist schwer, weil wir in verschiedenen Städten wohnen. Zusammen mit anderen hast du auch Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Wie war das? Das war eine tolle Erfahrung. Ich habe gedacht, dass sie mehr auf ihre Körpersprache achtet oder wie sie die Hände bewegt. Aber sie war ganz locker und sehr nett. Sie hat gesagt, dass wir sie alles fragen dürfen. Hast du sie auch etwas gefragt? Nein. Ich habe mich nicht getraut.

der M“tschüler, die Raumwissenschaft, -en der Boden, ¿

das Naturschutzgebiet, -e

r¡tten einzige (-r/-s) unterschætzen

Das liegt „n … die Naturwissenschaft, -en der L„ndeswettbewerb, -e (das B¢ndesland, ¿er das Gefühl haben

anderer Schüler aus der gleichen Klasse ≈ theoretische Geografie Ort: Darauf geht und steht man; hier auch: braune oder schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben. Region/Landschaft: Hier darf man die Landschaft nicht ändern, z. B. keine Straßen machen. hier: helfen, dass es nicht kaputtgeht hier: es gibt keine andere hier: glauben, dass jemand weniger kann, als er in Wirklichkeit kann ≈ Das Motiv dafür ist … z. B. Chemie, Biologie, Physik

Wettbewerb in einem Bundesland Teil von einer föderalistischen Republik) fühlen; hier auch: denken; meinen ein Pat¡nt versuchen, bei einer offiziel„nmelden len Institution ein Patent zu bekommen (das Pat¡nt, -e ≈ Erlaubnis: Man darf als Einziger eine neue Idee oder Konstruktion verkaufen.) die B¢ndeskanzle- ≈ Chefin der Regierung rin, -nen „chten auf ≈ achtgeben auf bewegen hier: ≈ die Position ändern, z. B. die Hand nach oben nehmen l¶cker hier: unkompliziert; nicht formell s“ch trauen keine Angst haben, etwas zu tun

Nie mehr schlecht aus dem Mund riechen

die B¢ndeskanzlerin, -nen der Preis, -e der Atem

≈ Chefin der Regierung hier: Ding oder Geld: Ein Gewinner bekommt es. Luft: Sie kommt aus Mund und/ oder Nase.

FOTOS: STIFTUNG JUGEND FORSCHT E. V. (3)

Das hat auch Angela Merkel gefallen: Aus den Händen der Bundeskanzlerin haben Gabriel Salg aus Weibersbrunn (Bayern) und Nicolas Scheidig aus Oberbessenbach (Bayern) 2011 den Preis für die originellste

Arbeit bekommen. Die beiden Schüler haben gelernt: Schlechter Atem kommt von Bakterien im Mund. Dagegen haben sie ein Mittel gefunden.

Das Phasenkarussell Mit 16 gewinnt Carina Lämmle 2011 den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit. Zusammen mit Simeon Völkel und Felix Engelmann hat sie ein Phasenkarussell konstruiert. In diesem Apparat haben die drei untersucht, wie und warum sich eine Flüssigkeit von einer anderen trennt. Ihr Talent zeigt die junge Süddeutsche nicht nur bei „Jugend forscht“: Im gleichen Jahr wird sie in Biberach (Baden-Württemberg) die jüngste Hochschuldozentin Deutschlands.

inner d: Ein Gew g oder Gel in D r: ie h t es. bekomm , -e Wasser der Preis wie z. B. z, t an Subst Universitä n an einer -en ri , it re h ke Le ig ≈ die Fl•ss ntin, -nen schuldoze die Hoch 6/15

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CARTOON

FÜNF PUNKTE Das musst du wissen über das

Welterbe

n  Eine sehr alte Kirche, ein Park oder

RÄTSEL

Als Letztes wurde in Deutschland Schloss Corvey im Osten von Nordrhein-Westfalen Welterbestätte (siehe Deutsch perfekt 9/2014). n  Es gibt noch viele weitere Bewerbungen um den Titel: Chancen haben zum Beispiel die Speicherstadt in Hamburg, der Bregenzerwald in Österreich und Architektur von Le Corbusier in Stuttgart und in der Schweiz. n Am ersten Sonntag im Juni ist Welt­ erbetag: Die Stätten organisieren dann spezielle Aktionen für die Besucher. bes¶ndere (-r/-s) der Titel, die Stætte, -n

N

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… macht Dominik das Licht aus, dann schließt er die Tür ab. Organisation von Menschen mit gleichen Interessen Wenn man eine … bekommt, verliert man seinen Arbeitsplatz. Gegenteil von „zusammen“ Gegenteil von „links“ Jaime ist 2012 nach Deutschland gekommen. Er ist also … drei Jahren hier.

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Lösung vom Rätsel 5/2015 Waagerecht: 1. Operation; 2. ganz; 3. Filzstift; 4. Spuelmaschine; 5. wieder; 6. Faehre Senkrecht: 1. Gruppe; 2. neulich; 3. privat; 4. pro; 5. Anschluss; 6. Freitag

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

ü = ue

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Senkrecht (= vertikal)

Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

hier: in der Natur

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1. „Du glaubst das nicht wirklich, oder? Du bist so …!“ 2. Peter muss zur Arbeit. Er geht schnell, denn er hat es … 3. „Sollen wir im Hotel übernachten?“ – „Nein, lieber in einer …, das ist günstiger.“ 4. Wenn man die wichtigsten Objekte in einem Museum sehen will, macht man am besten einen … 5. Simon möchte ein professioneller Fußballspieler werden. Deshalb geht er fünf Mal pro Woche ins … 6. „Jetzt habe ich Zeit für dich. …, was wolltest du mir erzählen?“

1. 2. 3. 4. 5. 6.

“m Grünen

einzigartig besonders schön; nicht wie andere zerstören kaputt machen weitere (-r/-s) mehr; andere (-r/-s)

hier: besonders schön; nicht wie viele andere hier: ≈ Extraname: Er zeigt, dass etwas im UNESCO-Register steht. ≈ Ort

Waagerecht (= horizontal)

CARTOON: DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE

eine besondere Landschaft: Das kann alles Teil des Welterbes sein. Den Titel gibt die UNESCO an Stätten, die einzigartig sind und die man nicht zerstören soll. In Deutschland gibt es 39 Stätten. In Österreich sind es neun und in der Schweiz elf. n  Trotzdem wird immer wieder Welt­ erbe zerstört – meistens durch Konflikte. Manchmal ändern Menschen eine Stätte aber auch so, dass sie den Welterbestatus verliert. So zum Beispiel in Dresden. Wegen einer neuen Brücke hat die Stadt 2009 ihren Titel verloren. n  Das Welterbe wird immer größer:

R

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May (in Elternzeit), Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Anna Schmid, Sabine Weiser BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

O



Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen o

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 [email protected] GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Rotaplan, 93057 Regensburg © 2015 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

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