Deutsch Perfekt Februar 2016

January 19, 2017 | Author: Sergio | Category: N/A
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A B E F FIN GR I L P (cont.) SK SLO: € 8,50 l

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Wir bleiben – für immer!

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Deutschland € 7,50 CH sfr 13,50

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Neue Heimat Deutschland

LEARN GERMAN  |  ESTUDIAR ALEMÁN |  APPRENDRE L’ALLEMAND |  IMPARARE IL TEDESCO |  NAUKA NIEMIECKIEGO |  УЧИМ НЕМЕЦКИЙ  |  ALMANCA Ö GRENMEK ˘

Warum sechs Menschen Deutschland zu ihrer neuen Heimat gemacht haben Berliner Initiative Jeden Monat 1000 Euro – ohne Bedingungen

Glück in Weiß Mit der Daten-Skibrille im Salzburger Land

Sprache & Service 2 Adversativsätze 2 800 Worterklärungen

Editorial

Perfekt vorbereitet auf das Goethe-/ÖSDZertifikat B1!

FOTO: BLENDE11 FOTOGRAFEN

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Auch als interaktive Tabletversion erhältlich: www.klett-sprachen.de/ lehrwerkinteraktiv Mit Erfolg zum Goethe-/ ÖSD-Zertifikat B1 Übungsbuch + Audio-CD 978-3-12-675850-5 Testbuch + Audio-CD 978-3-12-675851-2

So geht‘s noch besser zum Goethe-/ÖSDZertifikat B1 Testbuch + 3 Audio-CDs 978-3-12-675854-3

So geht‘s noch besser neu Z34535

anke! Wir waren wirklich gerührt. So viele Emotionen wegen Deutschland, das hatten wir nicht erwartet. Es fing schon mit der Suche nach Protagonisten für unsere Titelgeschichte (ab Seite 14) an. Viele meldeten sich, die mit uns über ihre neue Heimat sprechen So viele Emotionen wegen wollten. Aber nur für sechs Protagonisten hat- Deutschland, das hatten wir ten wir Platz. Viele Stunden lang sprach nicht erwartet. Barbara Kerbel mit diesen sechs Menschen, die ihr von ihren Motiven erzählten, für immer in Deutschland leben zu wollen. Was hat unsere Autorin daraus gelernt? „Gegensätze ziehen sich an“, sagt Kerbel. „Alle, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt: Dinge, die anders sind als in ihrer Heimat, mögen sie besonders.“ erw„rten hier: meinen, dass es … gibt Für die koreanische Künstlerin Hye Young Kim in Bergerührt mit so starken Emotionen, lin zum Beispiel ist es eine große Freiheit im Denken dass man fast weint der Protaund Handeln, die sie aus ihrer Heimat so nicht kennt. hier: Person, über die berich­ gon“st, -en tet wird Der Spanier Jordi Orts Monllor liebt es, dass er in Mündie Titelge- Text in einer Zeitung/Zeitschichte, -n schrift, zu dem es meistens chen überallhin mit dem Fahrrad fahren kann, anders auf der ersten Seite ein als in seiner Heimat. Und der Wahlkölner Thibault BarBild gibt s“ch m¡lden hier: anrufen oder eine det, Sohn französischer Winzer, hat in Deutschland das Nachricht schicken Bier lieben gelernt. Aber lesen Sie selbst – die Geschichder Gegen- ≈ Gegenteil satz, ¿e ten sind, ich sagte es ja schon, rührend. s“ch „nzie- hier: sich interessant finden Sehr interessant sind diesen Monat auch die Reporhen h„ndeln tun; machen; reagieren tagen, die Stéphanie Souron und Christian Thiele aus der Wahl­ Person, die Köln als neues den Alpen mitgebracht haben. Trotz langjähriger kölner, Zuhause gewählt hat der W“nzer, - ≈ Bauer, der Wein herstellt Ski-Erfahrung schlug das Herz der in Hamburg lebenDas H¡rz ≈ Das Klopfen des Herzens den Deutsch-Französin laut, als sie im Schweizer Freeschlug laut. und der Puls waren stark zu fühlen. style-Skigebiet Laax auf der größten Halfpipe der Welt das Skige≈ Region, wo man Ski fahren in Richtung Himmel fuhr. Mit mehr Ruhe war Christian biet, -e kann die Skipiste, Weg(e) auf einem Berg zum Thiele im Salzburger Land unterwegs – über die Skipis-n Skifahren te führte ihn eine intelligente Skibrille mit integriererfahren hier: eine Information bekommen tem Navigationssystem. Macht Skifahren damit mehr der Ch¡fre- Chef von allen JournalisSpaß? Das erfahren Sie ab Seite 22. dakteur, -e ten bei einer Zeitung oder franz. Zeitschrift Stolz sind wir schließlich, Ihnen in unserer neuen Serie zum Goethe-Zertifikat B1 (ab Seite 34) Original-Testmaterial vom Goethe-Institut vorstellen zu können. Machen Sie den Test! Wenn Sie dieses Editorial verstanden haben, werden Sie gut damit zurechtkommen.

Übungsbuch + 2 Audio-CDs 978-3-12-675856-7

• Ausführliches Trainingsprogramm • Zahlreiche Modelltests • Für den Unterricht und zum Selbstlernen

Kostenlose Modelltests zum Download: www.klett-sprachen.de/ daf-pruefungen

Jörg Walser Chefredakteur

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Die Themen des Monats Februar 2016

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Mein Deutschland-Bild

Dominik Berchtold über Nächte im Schnee

8

Panorama

Neues, Namen und Zahlen

28

Debatte



Kostenloses Essen für Arme?

30

Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

33

Auf den zweiten Blick

14

Sprachspiele aus der Presse

54

Wo Hund und Katze Guten Tag sagen

Das größte Zoogeschäft der Welt

60

Made in Germany

Wissenschaftler suchen den Schlüssel zum Leben

63

Neue Heimat Deutschland Vieles ist ganz anders als in ihrer Heimat – und genau das war ein Grund, zu sagen: Wir bleiben! Menschen aus sechs Ländern erzählen von ihrer Liebe zu Deutschland.

Mein erster Monat

Paul Linarès in Eichstätt

64

Ein Bild und seine Geschichte

Ein Platz für die Kunst in Frankfurt

66

Kulturtipps

Ausstellungen • Kino • Konzert • Lesung • Buch • Hörbuch

68

22

Glück in Weiß Der Winter ist grau und langweilig? Nicht überall. In Österreich navigiert eine intelligente Skibrille Skifahrer durch die Berge. Und im Schweizer Wintersportort Laax fliegen Freestyler auf der größten Halfpipe der Welt in den Himmel. Ein Winter-Spezial.

Kolumne

Alia Begisheva über den Winter

69

Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

70

D-A-CH-Menschen

Einer von 98 Millionen: Gert Mittring

Die jungen Seiten von Deutsch perfekt

4

Feiern und Tanzen im Winter

Junge Deutsche feiern Karneval

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Texte auf Stufe A2 des GER GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

In diesem Heft: 17 Seiten Sprache & Service

TITELFOTO: FRANZ MARC FREI; FOTOS: FRANZ MARC FREI; MAURITIUS IMAGES/WESTEND 61, ALAMY

34

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

Goethe-Zertifikat B1 Wie gut ist Ihr Deutsch? Machen Sie den Test, und üben Sie mit Originalmaterial vom GoetheInstitut! Teil 1 der neuen Serie zum Goethe-Zertifikat B1.

34

Goethe-Zertifikat B1

40

Grammatik

42

Deutsch im Beruf

44

Wörter lernen

45

Teil 1 der Serie: Testen Sie Ihr Leseverstehen! Adversativsätze Firmenpräsentation Das Gesicht Schreiben • Sprechen • Verstehen

Sammelkarten Kurznachrichten schreiben • Nachfragen • Ausdrücke rund um Eis und Kälte

48

Übungen zu den Themen des Monats

49

Starthilfe

51

Raten Sie mal! • Comic

59

Lösungen • Kundenservice • Impressum

Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

55

Tiere sind sein Leben

Norbert Zajac hat das größte Zoogeschäft der Welt

30

Nachrichten

Unsicherheit nach Silvester-Attacken

8



Fünf Punkte

Das Schaltjahr

56

1000 Euro – ohne Bedingungen

Auch Sie könnten es bekommen: Eine Berliner Initiative sammelt im Internet Geld und schenkt es Fremden – ein Jahr lang jeden Monat 1000 Euro. Warum tut sie das?

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern ↔ Gegenteil von ... lockere Umgangssprache

m d a



negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

Lernen mit Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download.   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe vorletzte Seite). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus.

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langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen o

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-Produkten Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben. www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen. www.facebook.com/deutschperfekt Kundenservice www.spotlight-verlag.de Tel. +49 (0) 89/8 56 81-16 [email protected] Fax +49 (0) 89/8 56 81-159

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Mein Deutschland-Bild

Fotograf: Dominik Berchtold

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offentlich wird das Wetter schlecht.“ Das habe ich gedacht, bevor ich dieses Bild gemacht habe. Denn nur, wenn es schneit, beginnen die Pistenbullys schon sehr früh am Morgen mit ihrer Arbeit. Dann präparieren sie die Pisten für den Tag. Sonst machen sie das abends. Dann gibt es nicht genug Licht für Fotos. Aber ich hatte Glück: Es hat geschneit, und um 5 Uhr morgens konnte ich diese Bilderserie im Ifen-Skigebiet im österreichischen Kleinwalsertal machen. Ich hatte nicht viel Zeit für die Bilder: nur zwei Wochen. Sie waren nämlich Teil meiner Abschlussarbeit. Weil ich meine Ausbildung zum Fotografen bei einer Zeitung gemacht habe, wollte ich für diese Arbeit eine Fotoreportage draußen machen, keine Bilder im Studio. An drei Abenden war ich also mit den Fahrern der Pistenbullys im Skigebiet. Das war grandios. Man fährt im warmen Pistenbully langsam hinauf und hinunter. Draußen ist es kalt und dunkel. Das ist sehr beruhigend. Die Fahrer sind bei der Arbeit allein im Bully. Sie finden ihre Arbeit ganz toll. Sie posten Bilder auf Facebook oder haben Fanmützen vom Pistenbully. Meine Bilder finde ich auch toll. Sie haben nämlich einen wichtigen Preis gewonnen.

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FOTO: DOMINIK BERCHTOLD (2)

bevor in der Zeit vorher der P“stenbully, -s schwere, große Maschine: Damit macht man Pisten. (die P“ste, -n ≈ Weg(e) auf einem Berg: Dort kann man Ski fahren.) (Ski fahren auf zwei langen Stücken auf Schnee einen Berg hinunterfahren) präparieren hier: mit Maschinen so machen, dass man dort gut fahren kann das Skigebiet, -e ≈ Region: Dort kann man Ski fahren. das Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen. die [bschluss­ letzte schriftliche Arbeit in einem arbeit, -en Studium (z. B. Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit) oder einer Ausbildung beruhigend so, dass man sich sicher und ruhig fühlt posten ≈ im Internet publizieren die M•tze, -n ≈ Ding aus weichem Material: Man trägt es auf dem Kopf. der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein guter Fotograf bekommt es.

Kriminalität

I

JEDE WOCHE CHAOS explodieren

plötzlich laut und mit Feuer kaputtgehen … “n die L¢ft ≈ machen, dass … explodiert spr¡ngen f•llen hineingeben auf dem L„nd ↔ in der Stadt s¡lten ↔ oft der B„nk­ kriminelle Aktion: Kriminelle überfall, ¿e kommen plötzlich in eine Bank und nehmen Geld weg. “m D¢rch­ ≈ meistens: Das ist normal. schnitt „lle f•nf Tage immer nach fünf Tagen færben hier: Farbe machen auf n“chts wert hier: nicht als Zahlungsmittel sein benutzen können der Täter, - Person: Sie hat eine kriminelle Sache gemacht.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

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Jede Woche Chaos

n Deutschland explodieren immer wieder Geldautomaten. Kriminelle sprengen sie in die Luft, um das Geld darin zu bekommen. Sie füllen Gas in die Automaten, bis sie explodieren. Dann nehmen sie das Geld und fahren schnell weg. Wenn die Bank geschlossen ist, fahren sie auch mal mit dem Auto durch das Fenster. Meistens suchen sie sich Automaten auf dem Land und kommen in der Nacht. Die Polizei findet sie selten. Ein konventioneller Banküberfall ist nicht mehr sehr interessant, sagt die Polizei. Denn die Banken sind sehr sicher und haben auch nur noch wenig Bargeld da. Im Durchschnitt explodiert in Deutschland alle fünf Tage ein Geldautomat. Letztes Jahr haben Kriminelle bis zum 9. November 63 Bankautomaten in die Luft gesprengt. Das ist weniger als 2014 (166) – aber immer noch viel mehr als vor zehn Jahren (27). Die meisten Automaten explodieren in Nordrhein-Westfalen. Deutsche Automaten sind nicht so sicher wie die in anderen Ländern. Wenn die Automaten dort explodieren, färbt eine spezielle Technik das Geld. Es ist dann nichts mehr wert. Den meisten deutschen Banken ist diese Technik bis jetzt zu teuer. Die Täter arbeiten alleine oder in Gruppen, sagt die Polizei. Viele kommen aus den Niederlanden. Denn dort haben jetzt alle Banken in die Farb-Technik investiert. Also suchen die Kriminellen im Nachbarland eine Alternative. Wirklich reich werden sie mit ihrer Methode aber nicht: Oft bekommen sie nur ein paar Tausend Euro. Aber für die Banken ist es teuer: Meistens ist danach nicht nur der Automat kaputt, sondern auch Wände, Fenster und Türen. 2/16

Panorama

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (4); KANTONSARCHÄOLOGIE AARGAU; 123RF

Familie

Zwei Kinder Vater, Mutter, Kind, Kind: Das ist die ideale Familiengröße, meinen 63 Prozent der Deutschen. Sie möchten gerne zwei Kinder haben. Mehr Kinder wollen nur sehr wenig Deutsche: 14 Prozent wünschen sich drei Kinder, drei Prozent möchten gerne vier haben. Ein Leben ganz ohne Kinder wollen fünf Prozent. Im Durchschnitt haben Frauen in Deutschland aktuell 1,47 Kinder, so viele wie seit 1990 nicht mehr.

So sieht es zurzeit fast jede Woche in einer Bank in Deutschland aus Krefeld (links oben), Oberkleen (links unten), Mönchengladbach (Mitte) und Berlin (rechts)

ZWEI KINDER “m D¢rch­ schnitt

≈ meistens: Das ist normal.

GELD UNTER BÄUMEN der Bauer, -n Person: Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. der Sch„tz, eine Menge von Dingen, z. B. ¿e aus sehr teurem Metall oder Geldstücke römisch hier: aus der Zeit vom histo­ rischen Rom die M•nze, Geldstück aus Metall -n die Erde hier: braune oder schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben. verst¡ckt Part. II von: verstecken = an einen Ort bringen, wo andere es nicht finden können

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

Schweiz

Geld unter Bäumen Ein Schweizer Bauer hat einen Schatz gefunden: 4166 römische Münzen. Der 83-jährige Alfred Loosli hat das historische Geld zwischen den Obstbäumen der Familie im Dorf Ueken (zwischen Basel und Zürich) in der Erde gesehen. Loosli hat ein paar Münzen genommen und sie seinem Sohn gezeigt. Die beiden hatten eine Idee: Vielleicht sind es alte römische Münzen? Vier Kilometer weiter haben Archäologen nämlich alte römische Häuser gefunden. Also haben die Looslis Experten gefragt. Die Archäologen waren überrascht: Die Münzen sind 1700 Jahre alt – aber sie sehen noch fast aus wie neu. Ein gigantischer Schatz, nicht nur für die Archäologen. Von dem Geld konnte ein Römer mehrere Jahre leben. Wahrscheinlich hat jemand die Münzen gesammelt und versteckt. Heute gibt es einen Platz für sie im Museum. Aber nicht für alle: Ein paar Münzen hat Alfred Loosli nämlich behalten. 2/16

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LIEBE der Zweite W¡ltkrieg der Soldat, -en h„lten “m D¢rch­ schnitt das Paar, -e gemeinsam zu zweit die f¡ste P„rtner­ schaft, -en

≈ Streit zwischen vielen Nationen 1933 - 1945 Person: ≈ Sie ist bei der Armee. hier: bleiben; nicht kaputtgehen ≈ meistens: Das ist normal. hier: zwei Personen: Sie lieben sich. hier: für beide zusammen hier: als Paar ≈ Zusammenleben wie in einer Ehe FÜHRERSCHEIN registriert ↔ in der Stadt Hilfe: Man gibt sie sofort nach einem Unfall. hier: gut sein, dass man ihn hat identifizieren hier: den Wohnort ändern Einwohner

s“ch teilen m“t

hier: zusammen benutzen mit

WASCHSALON

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Dokumente

Liebe

Führerschein

Am 14. Februar ist Valentinstag. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben amerikanische Soldaten diese Tradition nach Deutschland gebracht. 2016 ist sie bei vielen Menschen populär. An die Liebe fürs Leben glauben mehr als 70 Prozent der Deutschen. Eine Ehe hält in Deutschland im Durchschnitt 14,8 Jahre. Bei ihrer Hochzeit sind Männer im Durchschnitt 33,6 Jahre alt, Frauen 30,9 Jahre. Zweieinhalb Jahre später kommt das erste Baby. Zwei von drei Deutschen finden, dass homosexuelle Paare heiraten dürfen sollen. Nicht alle Ehepaare leben in einer gemeinsamen Wohnung. In Großstädten wohnen circa 15 Prozent der Ehepaare getrennt. Die meisten Menschen wollen zu zweit durchs Leben gehen. 51 Prozent der deutschen Singles suchen deshalb auf Dating-Portalen oder mit Apps wie Tinder nach der Liebe. Nicht immer ist das Motto dabei „eine oder keine“: 24 Prozent der Männer auf Dating-Portalen und 14 Prozent der Frauen leben in einer festen Partnerschaft.

Wer in Deutschland den Autoführerschein bekommen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Mit 17 dürfen Jugendliche aber Auto fahren, wenn ein Erwachsener dabei ist. Der muss im Führerschein eingetragen sein.

!Waschsalon

Tipp des Monats

Früher war klar: Wer 18 wird, macht sofort den Führerschein. Auf dem Land ist das noch immer so. In den Städten ist der Führerschein bei Jugendlichen aber nicht mehr so populär. Dort sind viele Fahrschüler zwischen 18 und 20, oft auch älter. Wer einen Führerschein machen will, muss sich bei einer Fahrschule anmelden. Auf dem Programm stehen dann ein theoretischer und ein praktischer Teil. Außerdem müssen die Fahrschüler vorher einen Sehtest und einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Billig ist das nicht: Der Führerschein kostet circa 1900 Euro. Wer im Ausland Auto fährt, dem nützt der Internationale Führerschein. Diese Version des Dokuments erkennen Polizisten bei Kontrollen leichter. In der Europäischen Union (EU) brauchen Autofahrer den Internationalen Führerschein aber nicht. Auch nicht, wenn sie als Ausländer nach Deutschland ziehen. Wenn sie aber nicht Bürger der EU oder von Island, Liechtenstein oder Norwegen sind, brauchen sie nach sechs Monaten einen deutschen Führerschein.

Nicht jeder hat eine eigene Waschmaschine in der Wohnung. Manche teilen sich eine mit den Nachbarn im Haus. Oder sie gehen in den Waschsalon. Dort können sie für drei bis fünf Euro ihre Wäsche waschen oder einen Trockner benutzen. Das Waschmittel gibt es dort auch. Damit es beim Warten nicht so langweilig wird, gibt es oft Kaffee zu kaufen. Moderne Salons haben auch WLAN.

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; AGE FOTOSTOCK/LOOK FOTO

eingetragen auf dem L„nd die Erste H“lfe n•tzen erk¡nnen ziehen n„ch der B•rger, -

Zahlenspiel

Panorama

SÜDEN STATT SKI st„tt

Österreich

Süden statt Ski Die Österreicher fahren Ski, bevor sie laufen können. Das sagt das Klischee. Aber so ist es nicht mehr. Immer weniger Österreicher fahren Ski. Vor 30 Jahren war es noch die Hälfte. Heute ist es nur noch ein Drittel. Und weniger als 15 Prozent fahren noch in den Skiurlaub. Der Sport ist nämlich ziemlich teuer. Aber das ist nur eine Erklärung. Eine andere: Viele Österreicher fahren im Winter lieber in den Süden. Viele fangen auch gar nicht mehr mit dem Wintersport an. Vor 20 Jahren haben alle Kinder in Österreich das Skifahren in der Schule gelernt. Heute ist das nicht mehr so. Trägt sie dieses Kleid mehr als einmal? Mehr als fünf Milliarden Kleidungsstücke liegen in deutschen Schränken

hier: In den … fährt man, aber nicht … der Ski, -/-er eins von zwei langen Stücken: Damit kann man auf Schnee einen Berg hinunterfahren. bevor in der Zeit vorher die Hælfte, -n 50 Prozent das Dr“ttel, - der dritte Teil von einem Ganzen gar hier: absolut ANZIEHEN UND WEG DAMIT heraus­ Part. II von: herausfinden = gefunden durch systematisches Fragen eine Information bekommen “m D¢rch­ ≈ meistens: Das ist normal. schnitt s¡lten ↔ oft f¶lgen hier: sich zum Trend passend anziehen der Kleider­ Kaufen von Kleidung konsum dr¶sseln reduzieren; ≈ weniger machen tauschen hier: einer anderen Person ein Kleidungsstück geben und von dieser eins bekommen teilen hier: zusammen mit einer anderen Person ein Kleidungsstück haben die Tausch­ Internetportal für den Kleiderbörse, -n tausch der Floh­ Markt: Dort kann man antike und markt, ¿e schon benutzte Sachen kaufen.

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Kleider

Anziehen und weg damit Pullover, Jacken und Hosen werden in Deutschland nicht lange getragen. Was nicht mehr gefällt, wird weggeworfen. Auch, wenn es noch gut ist. Circa 5,2 Milliarden Kleidungsstücke liegen in deutschen Kleiderschränken, hat Greenpeace jetzt herausgefunden. Frauen haben im Durchschnitt 118 Kleidungsstücke, Männer 73. Aber 40 Prozent davon tragen die Deutschen sehr selten oder nie. Und wenn die Kleider kaputt sind, werden sie weggeworfen. Repariert wird kaum noch. Greenpeace kritisiert: Es ist nur noch wichtig, dem neuesten Trend zu folgen. Das ist ökologisch schlecht. Denn die Kleidung wird mit vielen giftigen chemischen Substanzen hergestellt. „Um den Kleiderkonsum zu drosseln, müssen die einfachen Alternativen Tauschen und Teilen zur täglichen Routine werden wie Zähneputzen“, sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin von Greenpeace. „Angebote dafür gibt es genug“, sagt sie. Brodde schlägt zum Beispiel Tauschbörsen im Internet, Flohmärkte und Kleidertauschpartys vor.

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3 Fragen

Kleine Zeitung Dreimal in der Woche können die Menschen im bayerischen Ostheim vor der Rhön die kleinste Zeitung Deutschlands bekommen: Die Ostheimer Zeitung lesen nur circa 1000 Menschen. Dem 69-jährigen Volker Gunzenheimer gehört sie. Sie sind Chefredakteur, Reporter, Fotograf und Chef­drucker in einer Person. Ziemlich viel Arbeit, oder?

KLEINE ZEITUNG der Ch¡fredak­ hier: Chef von allen Journalisteur, -e franz. ten bei einer Zeitung alltäglich hier: normal; so, dass man es jeden Tag macht die Recherche, -n Suchen von genauen Inforfranz. mationen der Verlag, -e Firma: Sie stellt Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher her. v¶llkriegen m hier: machen, dass alle Seiten voll mit Texten sind regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Woche d¢rchlesen ≈ ganz lesen die Auswahl ≈ Angebot das Thema, hier: Inhalt von einem Text Themen die G„sse, -n kleine, nicht breite Straße

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Er macht die kleinste Zeitung Deutschlands Volker Gunzenheimer in seiner Druckerei

Eigentlich nicht. Die Zeitung gibt es seit 100 Jahren. Da ist vieles ganz alltäglich. Ich habe auch viele Kontakte im Ort, treffe immer viele Leute und bekomme viel Post. Ich habe also keine Probleme bei der Recherche. Und meine Familie arbeitet im Verlag mit. Aber als Chef höre ich bald auf. Dann machen meine beiden Kinder mit der Zeitung weiter. Ostheim hat nur 3500 Einwohner. Wie kriegen Sie da drei­mal in der Woche eine Zeitung voll?

Wir haben viele Vereine im Ort und drucken regelmäßig den Vereinskalender. Die Leute interessiert der sehr. Sie lesen ihn immer genau durch. Und die Auswahl an Themen über Heimat und Ortshistorie ist gigantisch. Das hört nie auf. Gerade haben wir eine neue Serie: „Häuser und Gassen erzählen“. Ich höre auch immer sofort, ob den Leuten etwas gefällt oder nicht. Aber zu viel Kritik gibt es nicht. Die Menschen in Ostheim sind freundlich. Welche Ihrer vielen Aufgaben macht Ihnen denn am meisten Spaß?

Mir gefällt die Kombination aus Bild und Text. Zu lange Texte mögen unsere Leser auch nicht. Außerdem mache ich selbst sehr viel Sport. Da freue ich mich immer, wenn ich mit dem Fahrrad zu einem Fußballspiel fahren und darüber schreiben kann. 2/16

Panorama

WIE BEI HITCHCOCK

Tiere

Wie bei Hitchcock Die großen, schwarzen Vögel gibt es in jeder Stadt. Aber in keiner anderen deutschen Stadt leben so viele Krähen (siehe Foto) wie in Soest (Nordrhein-Westfalen), sagen Naturschützer. Sie haben zu wenig Platz in der Umgebung, meinen die Experten. Die Vögel sind ein Problem. Sie sind nicht nur sehr laut. Ihr Kot ist auch giftig. Er kann krank machen und Autos kaputt machen. Die Stadt will die Krähen vertreiben. Aber es gibt auch Streit unter den Soestern: Manche wollen, dass die Vögel bleiben. Gut möglich: Krähen sind nämlich sehr intelligent – und lassen sich schwer vertreiben.

der Natur­ schützer, (sch•tzen die Umge­ bung der Kot vertreiben

Person: Sie will die Natur schützen. hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht) hier: Areal/Zone in der Nähe von einem Ort Exkrement hier: machen, dass sie wegfliegen und nicht mehr zurückkommen

SCHWERE SPRACHE Das liegt ≈ Das ist so wegen des/der … „m … die Strafe, -n hier: Gebühr als Sanktion das Fußgän­ ≈ Männchen als Symbol gersymbol, -e (der Fußgän­ Person: Sie geht zu Fuß.) ger, m“t Blaulicht hier: so, dass ein blaues, optisches Signal auf dem Polizeiauto an ist verf¶lgen hier: nachfahren der R“chter, - Person: ≈ Sie ist Chef in einem Prozess und sagt am Ende, welche Sanktion jemand bekommt. (der Proz¡ss, hier: Untersuchung in einer -e offiziellen Institution: Hat jemand etwas Kriminelles gemacht?) das M“ssver­ falsche Interpretation einer ständnis, -se Aussage

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Krähe In keiner anderen deutschen Stadt leben so viele davon wie in Soest

Bayerisch

Schwere Sprache

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; ISTOCK/THINKSTOCK

Manchmal verstehen sich die Deutschen auch selbst nicht. Das liegt am Dialekt. Eine Radfahrerin aus München sollte deshalb eine Strafe bezahlen. Die Polizei sagt: Sie ist bei Rot über eine Ampel gefahren. Sie sagt: Sie hat nicht gewusst, ob sie über die Ampel fahren darf, weil die nur ein Fußgängersymbol gezeigt hat. Also hat sie einen Polizisten gefragt. Die Antwort: „Na!“ Auf Bayerisch heißt das nein. Die Frau kommt eigentlich aus Münster. Sie sagt, dass sie „ja“ verstanden hat und deshalb über die Ampel gefahren ist. Mit Blaulicht hat die Polizei sie dann verfolgt und gestoppt. Vor dem Richter hat sie aber Glück gehabt: Wahrscheinlich ein Missverständnis, sagte er. Die Frau muss jetzt nicht zahlen.

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In Würzburg hat sie gelernt, sich auch über kleine Dinge zu freuen Alice Siviero auf der Alten Mainbrücke der Stadt

FOTO: FRANZ MARC FREI

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Wir bleiben – für immer

Angekommen Neue Heimat Deutschland: nicht nur für ein paar Jahre, sondern für immer. Eine wachsende Zahl von Menschen aus der ganzen Welt entscheidet sich für ein Leben in der Bundesrepublik. Sechs davon haben Barbara Kerbel erzählt, warum sie nicht mehr wegwollen.

Alice Siviero

M

ein Start in Würzburg war sehr schwierig. Ich habe an der Dolmetscherschule in Trient Deutsch und Englisch studiert und wollte danach sechs Monate hier verbringen, Italienisch unterrichten und mein Deutsch verbessern. Am Anfang hatte ich nur zwei Kurse an der Volkshochschule und war viel allein. Aber ich wollte es unbedingt schaffen. So ist mein Charakter: Was ich mir vornehme, will ich auch durchziehen. Dann wurde alles besser. Ich habe viele Leute kennengelernt, bin in eine tolle WG gezogen und habe angefangen, zu studieren. Das Leben in Würzburg wurde immer schöner, und ich habe immer gesagt: noch sechs Monate und dann noch einmal sechs. Nach zwei Jahren kam mein Freund aus Italien, und alles wurde noch einfacher. Jetzt planen wir unsere Zukunft hier. Deutschland ist ein sehr offenes Land. Ich habe das Gefühl, dass die Einflüsse von ausländischen Kulturen hier willkommen sind. Zum Beispiel sind ausländische Restaurants immer voll. Die Deutschen verwenden Gewürze aus anderen Ländern, junge Leute treffen sich mit Freunden, um thailändisch zu kochen. Aus Italien kenne ich das so nicht. Seit ich in Würzburg lebe, habe ich mich sehr verändert. Ich bin viel offener und internationaler geworden. Ich habe Sachen kennengelernt, die ich vor ein paar Jahren nicht gemacht hätte, weil sie mir zu schmutzig, zu sportlich oder zu anstrengend gewesen wären. Zum Beispiel, im

Fluss zu baden oder am Ufer zu grillen. Von meinen deutschen Mitbewohnerinnen habe ich gelernt, dass man auch spontan verreisen kann. Hier habe ich gelernt, mich über kleine Dinge zu freuen. Zum Beispiel, die Freizeit zu genießen, den Feierabend. „Genießen“ ist ein Wort, das ich hier gelernt habe! Man sieht zum Beispiel, dass sich die Leute wirklich freuen, wenn die Sonne scheint. In Italien ist gutes Wetter selbstverständlich. Keiner freut sich dort noch über die Sonne. Für mich ist Würzburg Deutschland. Ich wohne im Zentrum und liebe den Main und den Hofgarten. Auch das Essen schmeckt mir. Schade ist nur, dass man spät am Abend keine Pizza mehr bekommt. Und wirklich gar nicht verstehen kann ich, wenn Leute, die sich seit Jahren kennen, im Lokal nach getrennten Rechnungen fragen. Für uns Italiener ist das ziemlich peinlich. Die deutsche Sprache finde ich sehr schön. Deutsch kann man gut lernen, weil es so viele Regeln gibt. Das Wichtigste beim Lernen ist die Motivation. Und man muss hören, wie die Leute wirklich sprechen. Ich hatte am Anfang immer ein Notizbuch dabei. Wenn ich auf der Straße irgendwas gehört oder gelesen habe, das ich nicht kannte, habe ich es zu Hause nachgeschlagen. Auch mein Freund hat unglaublich schnell Deutsch gelernt. Er ist vor drei Jahren ohne Kenntnisse nach Würzburg gezogen und spricht jetzt so gut wie ich. Er hat zwei Jahre lang einen Deutsch-Intensivkurs gemacht und abends in einer fränkischen Weinstube gearbeitet. In der Kneipe lernt man, wie die Leute wirklich sprechen! %

die D¶lmetscherschule, -n (der D¶lmetscher, -

Schule für die Ausbildung als Dolmetscher Person, die mündlich in eine andere Sprache übersetzt)

¢nbedingt

auf jeden Fall; absolut

sch„ffen s“ch vornehmen

eine schwierige Aufgabe mit Erfolg erledigen ≈ entscheiden, dass man etwas tun wird

s“ch verændern gewesen wäre die M“tbewohnerin, -nen verreisen genießen der Hofgarten, ¿ peinlich nachschlagen unglaublich frænkisch die Weinstube, -n

Die 27-Jährige aus Verona (Italien) lebt seit 2011 im Zentrum von Würzburg.

d¢rchziehen hier: m beginnen und beenden, auch wenn es schwierig ist die WG, -s m kurz für: Wohngemeinschaft (die Wohngemeinschaft, -en Gruppe von Personen, die zusammenwohnt) ziehen ¶ffen

hier: umziehen hier: interessiert an Neuem

der Einfluss, ¿e

hier: ≈ Element

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anders werden Konj. II der Vergangenheit von: sein Frau, die in der gleichen Wohnung lebt eine Reise machen Freude haben an Garten/Park am Haus oder Schloss eines Aristokraten unangenehm vor anderen hier: die Bedeutung eines Wortes suchen m hier: sehr von: Franken = Region in Bayern kleines Weinlokal

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Thibault Bardet Der 26-jährige Franzose kommt aus einer Winzerfamilie in ­Bordeaux. Er lebt seit 2013 in Köln-Ehrenfeld.

sob„ld die W“nzerfamilie, -n kein einziges l¶cker

hier: sofort nachdem ≈ Familie mit einem Bauernhof, wo sie Wein herstellt ≈ wirklich kein hier: unkompliziert; so, dass man sich nicht so genau an Regeln orientiert ¶ffen hier: interessiert an Neuem aufnehmen hier: ≈ freundlich sein; akzeptieren ziehen hier: umziehen das Weingut, ¿er ≈ Bauernhof, auf dem Wein hergestellt wird der Betrieb, -e hier: Weingut auswählen hier: aus einer Gruppe wählen der St„ndort, -e hier: Ort, an dem man Wein verkauft die M¡sse, -n hier: Ausstellung, auf der neue Produkte vorgestellt werden der R“ng, -e gemeint ist hier: Straße mit vielen Klubs und Lokalen die Spezialität, hier: typisches regionales -en Produkt das Kœlsch, ≈ Bier mit starkem Aroma das [lt, ≈ dunkles, etwas bitter schmeckendes Bier

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FOTO: VALÉRY KLOUBERT

W

as mir an Deutschland besonders gut gefällt? Ich sage lieber erst mal, was ich in Frankreich besser finde. Da ist natürlich das Essen. Obwohl ich Schnitzel sehr gerne mag und auch – wie heißt noch mal das Bein vom Schwein? Ja, Schweinshaxe, die mag ich auch, aber gegrillt, nicht gekocht. Das Wetter ist in Bordeaux auch besser. Und was ich in Deutschland wirklich nicht verstehen kann: warum die Leute an einer roten Ampel stehen bleiben, auch wenn kein einziges Auto vorbeifährt. Wir Franzosen sind da lockerer. Sonst sind die Kölner aber sehr locker, sehr offen und freundlich. Ich wurde so nett aufgenommen, als ich 2013 nach Köln gezogen bin. Nach Deutschland kam ich, um den Wein von unserem Weingut hier und in andere Länder zu verkaufen. Schon als Fünfjähriger wusste ich, dass ich einmal in unserem Betrieb mitarbeiten will. Ich habe Wirtschaft studiert und kümmere mich um den Verkauf. Ich war der erste aus der Familie, der neue Länder für den Export ausgewählt hat. Ich habe

Das Ergebnis seiner Analysen war Köln Für Thibault Bardet ist es der ideale Ort, um den Wein seiner Familie zu verkaufen

Sobald einer sagt, er kommt mich besuchen, sagen zwei andere, sie kommen mit. zwei Marktanalysen gemacht, um den besten Standort zu finden – und das Ergebnis war Köln: Von hier aus ist es nicht weit nach Frankreich, Belgien und Holland, auch in Großbritannien ist man schnell. Das ist auch deshalb wichtig, weil ich auf viele Messen fahren muss. Dann habe ich im Internet Informationen über Köln gelesen. Da stand, dass es einen großen Karneval gibt. Ich dachte mir: Karneval?! Das ist meine Stadt! Ich liebe Karneval und große Feste. In Köln feiern alle zusammen, egal, ob jung oder alt. Das kenne ich aus Frankreich nicht, und das gefällt mir sehr. Immer ist hier irgendetwas los: der Karneval, hier ein Konzert, dort ein Festival, im Winter der Weihnachtsmarkt. Ich liebe es!

Als ich meinen Freunden erzählt habe, dass ich nach Köln ziehe, haben die gefragt: Warum nicht nach Berlin? Inzwischen waren alle bei mir zu Besuch. Ich zeige jedem den Dom, wir gehen durch Ehrenfeld, meinen Stadtteil, und natürlich sind wir auch auf dem Ring unterwegs. Sie lieben es. Sobald einer sagt, er fährt mich besuchen, sagen zwei andere, sie kommen mit. Ich verkaufe Wein, trotzdem mag ich auch Bier. Die Bierkultur in Deutschland ist toll. Jede Region hat ihre eigene Spezialität. Ich mag sie alle. Auch wenn ich meinen Freunden in Düsseldorf nicht sagen darf, dass ich gerne Kölsch trinke; und meinen Freunden in Köln darf ich nicht sagen, dass ich in Düsseldorf gerne Alt trinke. Aber ganz ehrlich: Kölsch schmeckt mir besser. 2/16

Wir bleiben – für immer

Jay Haydon und Iva Bezinovi-Haydon

FOTO: FRANZ MARC FREI

Die Kroatin (34) aus Rijeka kam 2005 zu ihrem Mann, dem Engländer Jay Haydon (38), nach München, wo die beiden heute mit ihren Kindern im Stadtteil Schwabing leben.

Jay: Ich habe inzwischen mein halbes Leben in Deutschland verbracht. Ich bin 1997, während des Studiums, für ein Jahr nach Berlin gekommen – und geblieben. Berlin fand ich wirklich toll. Ich habe acht Jahre dort gelebt, dann bin ich wegen einer Beziehung nach München gezogen. Heimweh hatte ich eigentlich nie. Nur am Anfang haben mir schwarzer Tee und englisches Toastbrot gefehlt! Iva: Ich bin 2005 wegen Jay nach Deutschland gekommen. Wir haben uns in Kroatien ken-

Gemeinsam in München glücklich Iva Bezinovi-Haydon und Jay Haydon in ihrer Sprachschule

ziehen das Heimweh aufnehmen eben der Dr¡ck n¡rven einhalten einfach

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hier: umziehen intensiver Wunsch, in die Heimat zurückzugehen hier: ≈ freundlich sein; akzeptieren hier: ≈ ohne lang nachzudenken m ≈ Schmutz; hier: Exkremente m ärgern; stören hier: sich genau an einer Regel orientieren hier: wirklich

nengelernt und bald entschieden, dass ich nach München ziehe. Damals habe ich an einer Uni in Ungarn als Kroatischlehrerin gearbeitet. Für mich war es am Anfang schwierig. Ich konnte kein Deutsch, habe es sechs Monate gelernt. Dann habe ich angefangen, in unserem Wohnzimmer Kroatisch zu unterrichten. Daraus ist meine Sprachschule geworden. Jay: Macht es München Ausländern leicht, anzukommen? Wenn man Englisch spricht, wird man sehr freundlich aufgenommen. Wenn wir zum Beispiel in der Stadt jemanden etwas fragen und der merkt, dass Iva und ich Englisch miteinander sprechen, antwortet er uns meistens auf

Englisch. Die Münchener lieben es, Englisch zu sprechen! Auch wenn sie vielleicht nur sechs Wörter kennen – dann benutzen sie eben diese. Iva: München ist eine sehr schöne Stadt. Alles ist so gut organisiert, so sauber, so gemütlich. Wir wohnen und arbeiten in Schwabing, in der Nähe des Englischen Gartens, und lieben es, dort spazieren zu gehen. Jay: Man muss nur vergessen, dass München langweiliger ist als Berlin! Iva: Jeder räumt den Dreck hinter seinem Hund weg. Es ist sehr toll in Deutschland, dass man seinen Hund überall mitnehmen kann, in die U-Bahn, zum Einkaufen, ins Restaurant. In Kroatien geht das nicht. Aber manchmal nervt es auch, dass alles so gut organisiert ist. Die Münchener sagen einem sehr direkt, wenn man etwas falsch gemacht hat. Zum Beispiel, wenn man auf dem Fahrradweg läuft, auch wenn kein Radfahrer zu sehen ist. Jay: Sie kommentieren es eben gerne, wenn man die Regeln nicht einhält. Iva: Und wenn man Kinder hat, wissen alle Leute, was am besten für dein Kind ist. Wir haben eine dreijährige Tochter und einen einjährigen Sohn. Ich habe schon viele ältere Frauen getroffen, die mir gesagt haben, dass meine Kinder zu dünn angezogen sind! Jay: Das hat zwei Seiten. Zum einen ist es gut, wenn Menschen sagen, was sie denken. Aber manches sollten sie vielleicht besser nicht sagen. Die Engländer sind viel vorsichtiger als die Deutschen. Ich habe das Gefühl, dass ich deshalb besser nach Deutschland passe. Ich war in meiner Familie schon immer der, der einfach alles gesagt hat. % 17

Hye Young Kim Die 35-Jährige aus Seoul (Südkorea) lebt seit 2008 in Berlin. Sie wohnt im Stadtteil Schöneberg.

D

ass ich nach Berlin gekommen bin, war eine Mischung aus Zufall und einem Traum. Ich hatte 2000 an einer Ausstellung in Paris teilgenommen und wollte nicht zurück nach Korea. Ich habe eine Freundin in Berlin besucht und fand es so angenehm, dass ich ein paar Monate bleiben wollte. Zufällig habe ich sofort ein Visum für zwei Jahre bekommen. Es war so schön hier, dass ich mir erlaubt habe, mich hier wohlzufühlen. Ich habe angefangen, die Sprache zu lernen, und meinen Exfreund kennengelernt. In Berlin hat man viele Chancen. Man braucht nicht viel Geld und kann trotzdem jeden

mehr in die Kneipe gehen oder draußen kiffen, sondern meinen Weg als Künstlerin finden. Ich war zwei Jahre lang immer im Atelier, immer allein. Danach habe ich die Chance bekommen, an Ausstellungen teilzunehmen. So wurde mein Leben Stück für Stück fester in Berlin verankert. Seit Kurzem habe ich mein eigenes Atelier im Stadtteil Prenzlauer Berg. Vor eineinhalb Jahren habe ich meinen Verlobten kennengelernt. Er ist Deutscher – jetzt habe ich noch einen Grund, hierzubleiben.

der Traum, ¿e s“ch wohlfühlen erleben aufatmen

hier: großer Wunsch zufrieden sein; sich gut fühlen hier: ≈ die Erfahrung machen hier: ohne Sorge sein; von: atmen = Luft holen und wieder abgeben die Konkurr¡nz hier: Situation, dass alle Menschen versuchen, immer die besten Ergebnisse und die höchste Qualifikation zu bekommen einfach hier: nur k“ffen m Marihuana rauchen St•ck für St•ck hier: ≈ langsam f¡st ver„nkern ein Schiff stabil an einen Platz machen, sodass es nicht wegschwimmt; hier: machen, dass sie (immer) bleiben will der Verlobte, -n von: sich verloben = sich versprechen, dass man heiraten wird

%

Es war so angenehm, zu sehen: Oh, so kann man auch leben.

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FOTO: HENDRIK LEHMANN

Tag etwas machen. Es gibt immer irgendwo eine Ausstellung, oder man trifft sich in einer Kneipe und trinkt ein Bier. Wenn man in Korea im Lokal ist, muss man Essen bestellen und mehrere Getränke. Und alles ist teuer. Es ist so schön, so viel Zeit zu haben! So eine Freiheit habe ich hier zum ersten Mal erlebt. Es war so angenehm, zu sehen: Oh, so kann man auch leben. Hier in Deutschland konnte ich wirklich aufatmen. Ich hatte sehr viel Stress in Korea. In unserer Gesellschaft gibt es sehr viel Konkurrenz. Ich wollte einfach atmen und probieren, in Europa zu sein. Bis jetzt funktioniert das ganz gut. Ich habe keine großen Sorgen, obwohl ich nicht viel Geld auf dem Konto habe. In Korea wäre das ein großes Problem. Viele meiner Professoren in Seoul haben in Deutschland studiert, in Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart. Ich hatte immer die kleine Hoffnung im Kopf, in Deutschland noch mal zu studieren. Das habe ich nach meinen ersten zwei Jahren in Berlin dann auch gemacht und an der Universität der Künste in Berlin studiert. Das war eine sehr intensive Zeit. Vielleicht war ich einfach alt genug für das Studium. Ich wollte nicht

Eigenes Atelier In Berlin geht Hye Young Kim ihren Weg als Künstlerin

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FOTO: FRANZ MARC FREI

Wir bleiben – für immer

Jordi Orts Monllor Der 34-Jährige aus Alcoy (Spanien) lebt seit 2012 mit seiner Frau – und seit zwei Monaten auch mit Tochter Aitana – in München-Neuhausen.

B

ei meiner Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, hat die Wirtschaftskrise eine wichtige Rolle gespielt. Ich bin 34 Jahre alt. Fünf meiner Freunde in meinem Alter leben noch bei ihren Eltern, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können. Ich hatte in Spanien alles: eine schöne Wohnung, Arbeit als Journalist, Familie und Freunde. Aber meine Frau ist Architektin, für sie gab es keine Möglichkeit, dort zu arbeiten. Für uns war deshalb klar, dass wir wegmüssen. 2011 kam meine Frau nach München, um Deutsch zu lernen. Und weil sie ganz schnell ein Arbeitsangebot bekam, ist sie geblieben. Ein Jahr später kam ich nach. Für mich war es am Anfang viel schwerer als für sie: Ich konnte kein Deutsch und auch nicht gut genug Englisch, um auf Englisch als Journalist zu arbeiten. Aber ich hatte die Idee, ein Buch über München zu schreiben. So habe ich angefangen, als Reiseführer zu arbeiten. Ich habe einen VW-Bus gekauft und veranstalte spanischsprachige Touren

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rund um München. Mit meinen Kunden fahre ich nach Neuschwanstein, Berchtesgaden, zur Zugspitze, oft auch bis nach Salzburg. Was meine Frau und ich hier wirklich toll finden, ist die Fahrradkultur. In München fahre ich gerne Fahrrad, das Auto brauche ich nur beruflich. In Spanien wäre das unmöglich: Alle fahren Auto, für alles! Es gefällt uns hier sehr. Im Dezember ist unsere Tochter Aitana geboren worden. Sie ist unsere Zukunft: eine richtige Münchenerin. Was ist typisch deutsch, typisch bayerisch? Für mich sind das Gemütlichkeit und Bierkultur. Typisch deutsch ist aber auch eine bestimmte Unflexibilität. Damit meine ich nicht nur die Menschen, sondern, wie alles funktioniert. Ich habe ein Beispiel: Ich benutze meine Wohnung in Neuhausen als Büro für meine Firma. Das Amt hat es erlaubt. Für meinen VW-Bus habe ich einen Parkplatz gemietet, der zehn Minuten zu Fuß entfernt ist. Aber ein Gesetz sagt: Ein Firmenparkplatz darf nur fünf Minuten zu Fuß von der Firma entfernt sein. Es gibt rund um meine Wohnung aber keine Parkplätze und keine Tiefgarage, in die mein Bus passt. Deshalb musste ich bei uns im Hof einen zweiten Parkplatz mieten. Nur, damit ich den im Dokument nennen kann. Die Leute vom Amt wissen, dass ich für zwei Parkplätze bezahle, aber nur einen benutzen

Mit seinem Kleinbus fährt er Touristen durch Bayern Jordi Orts Monllor vor dem Siegestor in München

kann. Aber so ist das Gesetz. Ist das nicht verrückt? Das wäre in Spanien anders. Wir sind viel spontaner, oft finden wir eine flexible Lösung. Die andere Seite ist aber, dass in Deutschland vieles funktioniert, zum Beispiel die Wirtschaft. Das ist das Gute. Deshalb sind wir ja hergekommen. Es ist uns sehr wichtig, uns zu integrieren. 2

s“ch leisten nachkommen

hier: bezahlen hier: auch kommen; auch umziehen der B¢s, -se hier: großes Auto für bis zu neun Personen r“chtig hier: typisch; wirklich best“mmte (-r/-s) hier: ein wenig; ein bisschen die }nflexibilität von: unflexibel = hier: so, dass man sich nur an einer Norm und nicht an einer individuellen Situation orientiert das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen der Hof, ¿e hier: Platz hinter einem Haus zwischen den Mauern der Nachbarhäuser

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FOTOS: CHRISTIAN THIELE, CLAUDIA ZIEGLER

Unser Autor mit der magischen Brille Schon im Taxi hat er sie ein erstes Mal getestet

Die Brille weiß es Ist die intelligente Skibrille die Zukunft des Wintersports? Unser Autor hat sie im Salzburger Land getestet.

der T„cho, -s m kurz für: Tachometer = Gerät, das zeigt, wie schnell jemand/ etwas fährt hochjagen gemeint ist hier: m erreichen, dass er eine noch höhere Zahl zeigt steil so, dass es stark nach oben geht oder nach unten fällt ) S. 50 “n die H¶cke ≈ mit dem Po nach unten (gehen), (gehen) den Oberkörper aber vertikal halten (der Po, -s m Körperteil, auf dem man sitzt) breitbeinig so, dass die Füße weit ausei­ nanderstehen und man viel ­­­Platz braucht ) S. 50 der S¡ssellift, Lift, mit dem man im Sitzen auf -e/-s einen Berg fahren kann ) S. 50 das SkigeRegion, in der man Ski fahren biet, -e kann ) S. 50 m¡ssen ≈ genau prüfen „nzeigen zeigen die H•tte, -n kleines Haus aus Holz; hier: ein­ faches Berggasthaus ) S. 50

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I

st das kurze Flachstück vor dem Lift lang genug zum Bremsen? Das muss es sein, denn ich will noch mal den Tacho hochja­ gen: Ein Blick nach rechts unten in meiner Skibrille – 75 km/h. Die Anzeige ist nicht mehr grün, sie ist rot. An dieser Stelle ist es ziemlich steil, aber ich will sehen, wie schnell ich fahren kann. Also tiefer in die Hocke – 80 km/h. Jetzt noch in den klei­ nen Monitor schauen? Lieber nicht, ich will keine Kollision mit einem dieser drei breitbeinigen Holländer provozieren. Mit 83 km/h, wie ich später im Lift sehe, habe ich das Bremsen begonnen. Ich komme zum Stehen – und steige in den Sessellift.

In der österreichischen Skiregion Ski amadé können die Gäste seit dem letzten Winter mit der Smart Ski Goggles fahren. In Österreich, und besonders in den Ski­ gebieten des Landes, liebt man Anglizis­ men – gemeint ist eine Datenbrille. Eine Brille, die während der Fahrt misst, doku­ mentiert und auf einem kleinen Bild­ schirm anzeigt, wie schnell man ist, wo es zur nächsten Hütte geht, welche Lifte geöffnet sind. Ich habe sie getestet. Früher hat man ja Sport gemacht, um Sport zu machen. Die Zeiten sind vorbei. Heute geht man laufen, um die gelau­ fenen Kilometer mit dem Smartphone zu 2/16

Winter-Spezial | Salzburger Land

dokumentieren. Man fährt Mountain­ bike, um die Höhenmeter auf Facebook zu stellen. Und natürlich macht die eigene Quantifizierung auch vor dem Skifahren auf der Piste nicht halt. „Wir wollen unter den Skigebieten der Vorreiter in Sachen Innovation sein“, erklärt Christoph Eisinger, Managing Direc­ tor von Ski amadé. Die Skiregion sagt von sich, dass sie mit ihren 760 Pistenkilo­ metern, 270 Liften und 260 Skihütten in Salzburg und der Steiermark die größte Skiregion Österreichs ist. Schon vor Jahren hat sie begonnen, an Liftstationen, Hütten und Stellen mit besonders guter Aussicht kostenloses WLAN anzubieten. Dann kam eine Skiamadé-App, die auf dem Smartphone die gefahrenen Pistenkilometer misst und die dabei verbrauchten Kalorien anzeigt. Und im letzten Winter kam schließlich die Daten-Skibrille. Beim Frühstück im Hotel gab es eine Einführung: So schaltet man die Brille ein. So kommt das Armband mit der Fernbe­ dienung an die Jacke. So bekommt man den Datenmonitor – kaum größer als eine 2/16

Briefmarke – unten rechts im Brillenrand in eine Position, dass die Informationen zu lesen sind und trotzdem bei der Fahrt nicht stören. Brille auf den Helm, Helm auf den Kopf. Im Taxi zum Skilift ziehe ich mir die Bril­ le über die Augen – ein erster Test. „Sie fahren jetzt 44 km/h“, sage ich. „Und jetzt 48.“ Der Taxifahrer ist überrascht. Ich blicke durch die Brille. Eine Kurve, der Taxifahrer bremst. „Jetzt fahren Sie 32.“ Und weil es Spaß macht, ergänze ich: „Der Wind kommt heute aus West bis Nordwest mit vier Stundenkilometern, die Tempera­ turen liegen im Tal bei minus sieben, am Berg bei null Grad.“ Der Taxifahrer über­ legt wahrscheinlich, ob er ein Genie oder einen Verrückten neben sich hat. Er sagt kein Wort. Ich fahre in Maria Alm, ganz im Westen des Skigebiets. Mit dem Lift geht es auf den Schneeberg. Es hat frisch geschneit, der Schnee reflektiert das Sonnenlicht. Der Hochkönig, auch die Bergpyramiden von Großvenediger und Großglockner sind perfekt zu sehen – eigentlich müsste man an so einem Tag bei so einem Panorama %

Blick aus der Datenbrille Noch 150 Meter bis zur Märchen­ wiesenhütte

der Höhenmeter, -

hier: vertikale Distanz, die man mit dem Mountainbike fährt ) S. 50 die Quantifi- von: quantifizieren ≈ Zahlen nen­ zierung nen, um etwas zu beschreiben n“cht hier: ≈ auch bei … eine Rolle h„ltmachen spielen vor … die P“ste, -n Weg(e) zum Skifahren auf einem Berg ) S. 50 ¢nter hier: von der Vorrei- m hier: Region, die etwas als ter, Erste macht und damit anderen ein Beispiel gibt “n S„chen ≈ beim Thema der P“stenki- ≈ ein Kilometer eines Weges auf lometer, einer Piste verbrauchen hier: ≈ zu Energie machen, sodass die Kalorien nicht zum Nachteil für das Gewicht werden einschalten anmachen das [rmhier: nicht breites, langes Ding, band, ¿er meistens aus elastischem Materi­ al, das man am Arm trägt die F¡rnkleines technisches Gerät, mit bedienung, dem man über eine Distanz ein -en anderes Gerät kontrollieren kann der Br“llen- äußerer Teil einer Brille rand, ¿er der H¡lm, -e ≈ spezieller Hut aus hartem Plas­ tik, um den Kopf bei einem Unfall zu schützen ) S. 50 fr“sch hier: vor kurzer Zeit

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verloren gehen

hier: nicht mehr möglich sein, durch die Brille auf die Piste und die Berge zu sehen hier: einen Berg hinunterfahren von: springen ) S. 50

„bfahren der Spr¢ng, ¿e das soziale Internetportal, das die Mög­ N¡tzwerk, -e lichkeit anbietet, Informationen über sich selbst im Internet zu publizieren und Kontakte mit anderen zu haben der Pfeil, -e hier: Signal, das den Weg zeigt „bstellen ausmachen die L¢ftlinie kürzeste Distanz zwischen zwei geografischen Stellen eben hier: ≈ Das muss man so machen. Man kann es nicht ändern. f¶lgen hier: in die angezeigte Richtung fahren s“ch gewöh- hier: etwas so oft tun, bis es nen „n Routine geworden ist der Bogen, ¿ hier: ≈ Kurve ) S. 50 die GeSchnelligkeit: Wie viel km/h fährt schw“ndig- jemand/etwas? keit, -en das Mofa, -s ≈ Fahrrad mit Motor, das nicht schneller als 25 km/h fahren darf ¢nverspurt so, dass man keine Linien von anderen Skiern sehen kann, mit denen jemand vorher dort gefahren ist smart engl. hier: modern und mit künstlicher Intelligenz die B“ndung, hier: Teil des Skis, der eine -en Verbindung zwischen Skischuh und Ski macht ) S. 50 die Skiver- Station, bei der man gegen leihstation, Bezahlung Ski leihen kann -en die P“sten- Stelle, an der eine andere Piste abzweigung, von der Piste weggeht -en groß hier: m genau überhaupt hier: alles zusammen leicht hier: ein bisschen “n Empf„ng hier: abholen nehmen digital hier: so, dass ein Gerät eine Verbindung mit der Benutzung von Computern hat der Zauber- hier: ≈ langes, breites Ding, auf teppich, -e das sich Kinder mit Skiern stellen und automatisch den Berg hin­ aufgetragen werden sol„nge hier: ≈ wenn ich nur … nicht machen muss

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ein Bild malen. Erstens kann ich aber nicht Bindung. Und weil außer Ski amadé keine malen. Und zweitens geht einem schnell andere europäische Skiregion Regional­ der Blick durch die Brille verloren, wenn daten wie die Pistenpläne, Hüttendaten man die ganze Zeit auf die Daten in der und Liftöffnungszeiten im richtigen For­ Brille schaut. mat gespeichert hat, ist die smarte Bril­ Wo ist die nächste Toilette? Wie weit ist le außerhalb der Region bis jetzt noch es bis zum nächsten Sportgeschäft? Wie ziemlich dumm. Aber das wird sich in den viele Höhenmeter bin ich abgefahren? Wie nächsten Jahren wahrscheinlich ändern. schnell war ich maximal? Und wie lange Und zum Testen gibt es die Brille auch für war ich beim längsten Sprung in der Luft? 19 Euro Tagesgebühr bei ein paar Skiver­ All das hat die Brille dokumentiert. Wenn leihstationen in der Region. ich will, kann ich die Daten meines Skita­ Die Uhrzeit ist eigentlich auch in der ges in die sozialen Netzwerke stellen. Brille zu sehen. Aber ich habe mich so auf Jetzt will ich wissen: Wo geht es nun die vielen Daten konzentriert, dass ich nach Dienten und dann weiter nach Hin­ darauf nicht geachtet habe: Meine Tochter termoos? Ich drücke ein bisschen auf die muss vom Skikurs abgeholt werden, also Fernbedienung, mit meinem Fingerhand­ schnell wieder zurück nach Mühlbach! Ich schuh ist das möglich, in der Brille zeigt wähle die Skischule als Zielort, 6,0 Kilo­ ein Pfeil nach rechts. Die Piste geht aber meter nach links, sagt die Brille. Luftlinie nach links weg. Habe ich den Kompass links, das muss ich mir jetzt merken! falsch kalibriert? Oder musste die US-Ar­ Noch 5,4 nach dem nächsten Lift. mee wegen einer Geheimoperation mal 4,6 nach dem übernächsten. Das Linkskurz das Satellitensystem GPS abstellen? rechts-Ding verstehe ich jetzt, der kleine Viel banaler, erklärt mir später SkiPfeil im Display ist nun ziemlich praktisch. amadé-Chef Eisinger: An den Pistenab­ Die wirkliche Naviga­ zweigungen muss ich Früher hat man ja tion funktioniert mit nicht groß schauen, Sport gemacht, um GPS noch nicht. In der wohin ich muss – Brille wird immer nur Sport zu machen. Die meine Brille weiß es. die Luftlinie zum Ziel Schneller fahren als Zeiten sind vorbei. angezeigt. Also gut, sonst kann ich aber fahre ich eben die auch mit der smarten Piste nach links, um dem Pfeil nach rechts Skibrille nicht. Und so nehme ich mit 15 zu folgen. Daran muss man sich erst mal Minuten Verspätung ein weinendes Kind gewöhnen. – der Magen, die Kälte und überhaupt – Ich will zur Hochmaisabfahrt, Nummer von einer leicht ärgerlichen Skilehrerin in 31, schwarz. In weiten Bögen fahre ich Empfang. über die Piste. Es ist Montag, da hat man So, und macht mir die Datenbrille jetzt ja Platz für so etwas. Und kann dabei, das Skifahren leichter, besser, schöner? wenn man eine Daten-Skibrille trägt, Ein bisschen schon. Braucht man sie des­ auch noch die Geschwindigkeit kontrol­ halb? Nein. Aber für die Digital Natives lieren. Schnell sind es 40, 45 km/h. So wird die Daten-Skibrille in ein paar Jahren schnell war mein erstes und letztes Mofa so selbstverständlich sein wie der ganze nie. Rechts ein paar Meter durch den restliche digitale Unsinn auf den Pisten. unverspurten Schnee – 32, 30 Stunden­ Wie bei dem Mädchen im Skikurs meiner kilometer, die Tachoanzeige wechselt von Tochter: Der hatten die Eltern eine Helm­ grün auf gelb. Gelb ist hier langsamer als kamera mitgegeben, für die Fahrt auf dem grün, an den Ampelfarben hat man sich Zauberteppich. Kann mir ja eigentlich egal nicht wirklich orientiert. sein – solange ich nicht nach dem Skiur­ Wer eine dieser smarten Brillen kau­ laub bei Freunden Zauberteppich-Videos fen will, muss 500 bis 700 Euro ausgeben. oder die Daten der Datenbrille ansehen Dafür gibt es ein komplettes Paar Ski, mit muss. 2 Christian Thiele 2/16

Winter-Spezial | Reisetipps Ramsau am Dachstein

Horizontal durch den Schnee Rund um den Ort in der Steiermark (Österreich) gibt es ein Netz aus Wegen für Langläufer. Zusammen sind sie 220 Kilometer lang – ein Eldorado für die Wintersportler. Die höchsten Routen liegen auf 2700 Metern. Genug Schnee zum Langlaufen gibt es dort im Winter fast immer. Es gibt schwere Routen, aber auch welche für Anfänger und Genießer. Für Kinder gibt es auch einen speziellen Langlaufpark. Dort können sie den Sport kennenlernen. Und natürlich fehlen auch die traditionellen Lokale nicht! An den Wegen gibt es viele mit typisch österreichischen Gerichten und heißen Getränken. Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf Seite 48.

Tourismusverband Ramsau am Dachstein Tel. +43  (0) 36  87 / 81 83 38 www.ramsau.com

Appenzellerland

Schnee ohne Spektakel FOTOS: WWW.PHOTO-AUSTRIA.AT /HANS SIMONLEHNER; SWISS-IMAGE.CH/CHRISTIAN PERRET; WWW.GAPA.DE

Wer nach dem Wintersport laute Partys feiern möchte, ist im Appenzellerland falsch. Die Region im Osten der Schweiz ist bekannt für ihre ruhige Atmosphäre und ihre Natur. Es gibt nur ein kleines Skigebiet, aber viele Wege für Wanderer mit Schneeschuhen oder Tourenski und Langläufer. Romantisch sieht die Landschaft mit dem tiefen Schnee aus. Familien mit Kindern lieben eine Fahrt mit dem Schlitten. Nach dem Spaß im Schnee besuchen viele auch die traditionellen Heilquellen im Bad Unterrechtstein. Dort dürfen am Wochenende und nachmittags auch Kinder hinein. Appenzellerland Tourismus Tel. +41 (0) 71 / 7 88 96 41 www.appenzell.ch

Garmisch-Partenkirchen

Sportliche Legende Circa zwei Minuten brauchen die Besten für die 940 Höhenmeter der Kandahar-Abfahrt. Hobbyskifahrer nehmen sich für die legendäre Piste lieber etwas mehr Zeit – und machen vielleicht auch einen Stopp an der Mittelstation und fahren so den schwersten Teil der Route nicht hinunter. Sie ist Teil des Skigebiets Garmisch-Classic rund um Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze. Eigentlich ist dieses Skigebiet nicht ein Gebiet, sondern es sind drei: das sportliche Kreuzeck mit der Kandahar-Abfahrt, das ruhigere und kinderfreundliche Gebiet auf dem Hausberg und die für ihre Natur und den schönen Blick auf die Landschaft bekannte Alpspitze. Ende Januar und Anfang Februar fahren die besten Skifahrer der Welt auf der Kandahar-Abfahrt: Dann findet dort der Skiweltcup statt. 9/16

RAMSAU AM DACHSTEIN das N¡tz, -e hier: ≈ System der L„ng­ Person: Sie fährt auf Skiern im läufer, Flachland. (der Ski, -er eins von zwei langen Stücken: Damit kann man auf Schnee einen Berg hinunterfahren.) (das Fl„chland ↔ Berge) der W“nterPerson: Sie macht Wintersport. sportler, der [nfänger, - Person ohne Kenntnisse der Genießer, - hier: Person: Sie liebt Langlaufen. APPENZELLERLAND das Skigebiet, Region: Dort kann man Ski -e fahren. (Ski fahren auf zwei langen Stücken auf Schnee einen Berg hinunterfahren) der Tourenski, kurzer, breiter Ski für Skitouren -er (die Skitour, ≈ Wanderung mit Skiern) -en der L„ng­ Person: Sie fährt auf Skiern im läufer, Flachland. (das Fl„chland ↔ Berge) der Schl“tten, - Transportmittel: Damit kann man auf Schnee und Eis fahren. die Heilquelle, Thermalwasser: Es hilft bei -n speziellen Krankheiten. das Bad, ¿er hier: Schwimmbad mit Thermalwasser und Wellnessangeboten GARMISCH-PARTENKIRCHEN der Höhen­ hier: vertikale Distanz beim meter, Skifahren (Ski fahren auf zwei langen Stücken auf Schnee einen Berg hinunterfahren) die [bfahrt, -en von: abfahren = einen Berg hinunterfahren s“ch Zeit ↔ sich beeilen nehmen die P“ste, -n Weg(e) auf einem Berg zum Skifahren die M“ttel­ hier: Station in der Mitte von station, -en einer Seilbahn (die Seilbahn, Transportmittel: Damit kann -en man auf einen Berg fahren.) das Skigebiet, Region: Dort kann man Ski -e fahren.

Tourist Information Garmisch-Partenkirchen Tel. +49 (0) 88 21 / 18 07 00 www.gapa.de

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Fliegen lernen zufahren auf „bdrehen

in die Richtung fahren von hier: in eine andere Richtung fahren hier: ≈ extrem starke Lust, in der Halfpipe zu fahren, weil sie die größte der Welt ist

die [nzie­ hungskraft der Super­ lative kr„tzen

h„rmlos das B¡­ cken, der Schaum­ stoffwür­ fel, (der Schaum­ stoff, -e Sie st¡ckt v¶ller … die R„mpe, -n die M„tte, -n die Sch„nze, -n wagemutig die D“sco­ kugel, -n “n b¢nte F„rben tauchen ersch„ffen das H“nder­ nis, -se

hier: durch das Bewegen der Skier über die spitzen Eiskristalle Laute machen nicht gefährlich hier: ≈ tiefes Ding kleine geometrische Form mit sechs gleich großen Seiten aus Schaumstoff ≈ sehr leichtes, weiches Material, das z. B. als Füllung in Kissen oder Sofas ist) Sie ist voll von … hier: ≈ von Menschen gemachter Berg hier: ≈ großes, stabiles Kissen zum Schutz vor Verletzung künstlicher, steiler Berg, über den man auf Skiern springt so, dass man Mut für ein Risiko hat ≈ kleiner Ball mit Spiegeln, der das Licht reflektiert hier: machen, dass er bunt aussieht entstehen lassen hier: ≈ Konstruktion, über die man springen muss

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Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 48.

R

Der Schweizer Wintersportort Laax ist das Eldorado der Freestyler. Was für ein Gefühl ist es, auf der größten Halfpipe der Welt in Richtung Himmel zu fahren?

echts ist Schnee, links ist Schnee, und ich fahre direkt auf eine Wand aus Eis zu. Dreh ab, sagt meine innere Stimme, noch ist Zeit. Aber die Beine lassen sich nichts sagen, sie fahren direkt auf die Wand zu. Die Anziehungskraft der Superlative ist groß: Ich bin in der größten Halfpipe der Welt – ein Kanal aus Stein, Erde, Schnee und Eis, 200 Meter lang, 22 Meter breit und 6,90 Meter hoch. Sie steht in Laax direkt unterhalb der Bergstation von Crap Sogn Gion. Meine Skier kratzen über das Eis, ein Laut wie beim Zahnarzt. Noch zwei senkrechte Meter, dann verlasse ich festen Boden. Ich spüre, wie mein Herz von innen gegen die Skijacke schlägt. Mein Ausflug in die Welt der Freestyler hatte ganz harmlos begonnen: Mit einem Sprung in ein Becken mit Schaumstoffwürfeln. „Lass dich dort mal rückwärts reinfallen“, hatte die Trainerin gesagt. Den Einführungskurs muss jeder besuchen, der

in der Freestyle-Akademie von Laax das Fliegen lernen will. Die Halle liegt direkt an der Talstation. Sie steckt voller Rampen, Matten, Luftkissen, Schanzen und Trampoline. Es ist ein Trainingsplatz für Wagemutige: Wer hierherkommt, nutzt den Schnee nicht zum Skifahren, sondern als Basis, um sich in die Luft zu katapultieren. „Jeder Mensch will fliegen“, sagt Reto Gurtner. Der Chef der Bergbahnen steht in der Tapasbar vom Rocksresort, einem Designhotel in der Nähe der Freestyle­ Akademie. Die Discokugel über seinem Kopf taucht ihn in bunte Farben. Gurtner (60) hat die Freestyle-Welt von Laax erschaffen. Durch ihn ist das Skigebiet auf der ganzen Welt bekannt für seine Parks mit Kickern, Rails und Tables und wie die Hindernisse alle heißen. In vier Snowparks stehen 90 Obstacles, außerdem zwei Halfpipes, eine davon die größte der Welt. Es gibt einen Film, der Tales from the 2/16

Winter-Spezial | Laax

Crap heißt und ziemlich genau zeigt, um was es hier geht: Die Rider kommen aus der ganzen Welt, um sich in dem kleinen Schweizer Ort in die Luft zu katapultieren. Gurtner bestellt ein Mineralwasser. Er ist auch der Präsident der Weissen Arena Gruppe, dem Zusammenschluss der Orte Laax, Flims und Falera. Nach allem, was er in den letzten Jahren am Berg auf die Beine gestellt hat, könnte er sich leicht zur Ruhe setzen: Die weiße Arena hat jetzt 235 Kilometer Piste, 28 Lifte, 19 Restaurants und acht Schneebars zwischen 1000 und 3000 Metern. Die Pisten sind so breit, dass auch ungeübte Skifahrer mühelos durch das ganze Skigebiet fahren können. Ein Sessellift ist von Porsche designt, ab diesem Winter transportiert auch eine von den Designern von Ferrari gestaltete Gondel Gäste mehr als 2800 Meter hoch in die Berge. „Aber Schnee, Berge und Lifte, das haben ja alle“, sagt Gurtner und winkt ab. „Wenn du Erfolg haben willst, brauchst du ein Alleinstellungsmerkmal.“ Erfolg heißt für ihn: Gäste, Geldbörsen, Geld. Ab 6000 Skifahrern pro Tag ist das Gebiet ökonomisch interessant, ab 8000 macht er Gewinn. An Wochenenden kommen 2/16

FOTO: DANUSER/LAAX

Glücksgefühle im Schweizer Himmel Zwei Freestyler auf der Halfpipe von Laax

der Zus„mmen­ schluss, ¿e auf die Beine st¡llen s“ch zur Ruhe s¡tzen die P“ste, -n gest„lten die G¶ndel, -n „bwinken das Alleinstel­ lungsmerkmal, -e der Skipass, ¿e “n der H„nd haben pr„ktisch die Wertschöp­ fungskette, -n (die Wertschöp­ fung, -en

hier: Verbindung; ≈ Union entwickeln; organisieren Rentner werden Weg(e) auf einem Berg zum Skifahren hier: eine Form / ein Design geben hier: Kabine einer Bergbahn hier: mit einer Geste zeigen, dass man etwas nicht wichtig findet hier: Besonderheit Ticket fürs Skifahren hier: besitzen; kontrollieren hier: eigentlich ≈ alles, was zur Wertschöpfung führt

≈ Summe der Einnahmen, die in einzelnen Wirtschaftsbereichen erreicht werden) (die Einnahme, -n Geld, das man bekommt) der Fr„nken, Geld in der Schweiz “n die T„sche m hier: verdienen fließen der Skiverleih, -e Firma, bei der man gegen Bezahlung Ski leihen kann die Zielgruppe, -n Gruppe von Menschen mit ähnlichen Charakteristika (z. B. Alter) oder Interessen keinen Hehl ehrlich sagen m„chen aus [ldigemeint ist: m Billig(der [ldi, -s Name von Billigsupermärkten) die Destination, Zielort -en der Geschæfts­ ≈ Manager; Firmenchef mann, -leute “m H“nblick auf ≈ wegen

manchmal 15 000. Sein Alleinstellungsmerkmal hat er aus Amerika mitgebracht, wo er studiert hat. Von dort kommt nicht nur die Idee mit den Freestyle-Parks, sondern auch das One-Click-Prinzip: Wer seinen Skiurlaub in Laax bucht, kriegt im Internet alles mit einem Klick: Unterkunft, Skipass, Material, Skilehrer. „Wir haben praktisch die gesamte Wertschöpfungskette in der Hand“, sagt Gurtner. Direkt an die Talstation hat er ein paar Würfel mit Luxusferienwohnungen gebaut, 3200 Euro kostet das Vierzimmerappartement im „Rocksresort“ pro Woche. Eine Familie mit vier Personen gibt für einen einwöchigen Urlaub durchschnittlich 8000 Euro im Skigebiet aus. Denn die Preise sind extrem hoch, sogar im Vergleich zum Rest der Schweiz: 20 Franken (18 Euro) kostet eine Pizza, 25 ein asiatisches Curry, 50 ein Rinderfilet. Das meiste Geld fließt direkt in Gurtners Tasche. Neben Skischule, Skiverleih, Hotels und Freestyle-Akademie gehört

Die Rider kommen aus der ganzen Welt, um sich in dem kleinen Ort in die Luft zu katapultieren. ihm nämlich auch ein Großteil der Restaurants am Berg und an der Talstation. Seine Zielgruppe sind die jungen Großstadt-Menschen und ihre Eltern mit den dicken Geldbörsen, daraus macht er keinen Hehl. „Wir wollen keinen Aldi-Skitourismus, wir wollen europaweit die Freestyle-Destination Nummer eins sein“, sagt Gurtner. Der Kellner bringt ihm noch ein Glas Mineralwasser. Neulich waren ein paar reiche Chinesen zu Besuch in Laax. Es waren Geschäftsleute der Genting-Gruppe. Gurtners Konzept hat ihnen gut gefallen. Sie wollen jetzt auch in China ein Freestyle-Skigebiet bauen, eine 1:1-Kopie der Schweiz. Gurtner soll sie beraten. „Im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in China 2022 ist das natürlich sehr interessant“, sagt er. Für den neuen Ort haben die Chinesen auch schon einen Namen: Er soll Laax-Village heißen. 2  Stéphanie Souron

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Debatte

Jochen Brühl ist Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel.

Ja

D

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Lebensmittel. Das ist Ware, die Supermärkte nicht mehr verkaufen können. So hilft die Sache allen. Oder doch nicht? Wir fragten:

Kostenloses Essen für Arme?

die Tafel, -n

JA der Vorsitzende, -n der B¢ndesverband, ¿e die [rmutsquote, -n

NEIN

auch: Tisch für ein Festessen Person, die eine Organisation leitet Organisation für ganz Deutschland

≈ Quote, die die Zahl der Personen einer Bevölkerung zeigt, die sehr wenig Geld haben sp¡nden Geld oder andere Dinge schenken, um anderen zu helfen der N¢tzer, hier: Person, die Lebensmittel von der Tafel bekommt der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen musste riesig sehr groß die Herausforde- schwierige Aufgabe rung, -en “m wahrsten S“nne in der wirklichen Bedeutung der Spielraum, ¿e hier: Möglichkeit, zu entscheiden, wofür sie ihr weniges Geld ausgeben wollen „m R„nde hier: ↔ im Zentrum

schambesetzt

hier: so, dass man sich schämt, weil man dorthin gehen muss (s“ch schämen ≈ sich schlecht fühlen) Schl„nge stehen in einer langen Reihe warten der [lmosenemp- d Person, die gespendetes Geld oder fänger, gespendete Dinge bekommt auf Dauer hier: ≈ für immer l“ndern weniger schlimm machen auftreten „ls hier: (wirtschaftlich) aktiv sein wie drængen aus hier: als Konsequenz haben, dass andere nicht mehr aktiv sein können die Gr¢ndversor- das, was man dringend zum Leben gung braucht (z. B. Lebensmittel, Kleidung, Wohnen) die Teilhabe hier: Teilnehmen als Helfer oder Unterstützer s“ch verbreiten hier: bekannt werden w•rdig hier: ≈ so, dass andere bestimmen, ob man arm genug ist, um Essen von der Tafel zu bekommen das [rmutszeugnis m früher Rechtssprache: offizielles Zeugnis, dass eine Person arm ist und Unterstützung braucht; hier: ≈ Beweis, dass Deutschland keine gute Lösung für das Armutsproblem hat

FOTOS: WOLFGANG BORRS; STEFAN SELKE; PICTURE ALIANCE/DPA

ie Armutsquote in Deutschland, einem der reichsten Länder, ist in den letzten Jahren auf über 15 Prozent gewachsen. Über zwölf Millionen Menschen sind arm. Gleichzeitig werden in Deutschland jedes Jahr über sechs Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die mehr als 900 Tafeln geben gespendete Lebensmittel an arme Menschen weiter. Die Nutzer der Tafeln zahlen dafür meistens eine kleine Summe. Aktuell gehen circa 1,5 Millionen Menschen zu den Tafeln. Außerdem sind mehr als 200 000 Flüchtlinge Nutzer der Tafeln. 2016 wird die Zahl der Flüchtlinge, die Hilfe bei den Tafeln suchen, wahrscheinlich auf etwa 500 000 steigen. Eine riesige Herausforderung. Die Hilfsangebote der Tafeln bringen den Menschen Vorteile. Der Speiseplan wird so um Lebensmittel ergänzt, die sie sich sonst im wahrsten Sinne des Wortes sparen würden. Durch den Einkauf bei der Tafel gewinnen Nutzer einen kleinen, aber wichtigen finanziellen Spielraum. So können sie andere Dinge kaufen oder Kulturveranstaltungen besuchen. Außerdem können sich arme Menschen bei den Tafeln Rat und individuelle Hilfe holen. Solange es Armut gibt, solange wird es Organisationen und Bürgerinitiativen geben, die den Menschen helfen. Genau das tun die Tafeln. Aber es bleibt die Aufgabe des Staates, gegen Armut zu kämpfen. Tafeln können Armut nur weniger schlimm machen. Und sie kämpfen für die Verbesserung sozialer Standards. Die Tafel will und kann nicht die Lösung des Problems sein. Aber sie will einen Weg in eine gerechtere Gesellschaft zeigen. Ohne Tafeln würden Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, die geringen Spielräume von Menschen mit wenig Geld würden noch weiter reduziert. Armen Menschen keine Lebensmittel mehr zu geben, würde denen Probleme machen, die schon am Rande der Gesellschaft stehen.

Bei den Tafeln bekommen Arme für einen symbolischen Geldbetrag

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Stefan Selke ist Professor für Soziologie, Autor und Publizist.

Nein

T

afeln“ sind nicht das, was der Name meint: Es sind keine Orte, an denen luxuriös gespeist wird, sondern schambesetzte Orte, an denen Menschen für Grundnahrungsmittel Schlange stehen. Für eine Ration bezahlen sie eine „symbolische Münze“ (meistens ein bis zwei Euro) oder nur einen Teil des Ladenpreises. Je mehr Tafeln es gab, desto mehr Kritik gab es. Die Menschen, die zur Tafel kommen, werden zwar „Gäste“ oder „Kunden“ genannt. Aber tatsächlich fühlen sie sich mehr wie Almosenempfänger – dies zeigen viele Interviews. Je länger Arme zu den Tafeln gehen, desto weniger sehen sie sich noch als Teil der Gesellschaft. Tafeln sind daher auch symbolische Orte. Sie machen deutlich, dass die sozialen Unterschiede in einem der reichsten Länder der Welt immer größer werden. Statt auf Dauer gegen Armut zu kämpfen, wird sie im System der Tafeln gelindert und verwaltet. „Tafeln“ sind eine Marke und treten als Monopolisten auf, die andere Organisationen aus dem Markt der Hilfsbereitschaft drängen. Mit Armut kann man Profit machen. Daher treten Tafeln als moralische Firmen auf, die ihren Sponsoren das gute Gefühl verkaufen, dass Armut nicht wirklich schlimm ist. Dabei übernehmen die freiwilligen Helfer Aufgaben des Staates. Er muss sich um die materielle Grundversorgung und die soziale Teilhabe der Bürger kümmern. Arme können sich nicht länger auf den Staat verlassen, sondern brauchen ein privates Almosensystem. Seit es die Tafeln gibt, verbreiten sich außerdem vormoderne Ideen. So wird immer häufiger zwischen würdigen und unwürdigen Armen unterschieden. In Deutschland wird schon lange nicht mehr über Alternativen zu Tafeln diskutiert, sondern nur noch über alternative Tafeln wie Tier- oder Medikamententafeln. Das ist das eigentliche Armutszeugnis eines reichen Landes.



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Köln in der Silvesternacht Auf dem Platz zwischen Hauptbahnhof und Dom wurden Hunderte Frauen attackiert

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Unsicherheit nach Silvester-Attacken der Übergriff, -e die ARD

≈ Attacke; Gewalttätigkeit

kurz für: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland = Gruppe von Radio- und Fern­ sehsendern der CDU-Gene- Manager der Partei CDU ralsekretär, -e (die CDU Christlich Demokratische Union) die Videoüber- Kontrolle durch Videokameras wachung, -en sch„ffen hier: entstehen lassen die Deutsche Firma, die aktuelle InformatiPr¡sse-Agentur onen und Bilder sammelt, die sie an Medien verkauft der Diebstahl, Stehlen von Dingen ¿e die Erm“ttGruppe von Polizisten, die eine lungsgruppe, kriminelle Sache untersucht -n der |nnen­ Minister, der z. B. für die minister, öffentliche Ordnung und Sicherheit zuständig ist die verschærfte z. B. extrem genaue PolizeikonS“cherheitsvor- trollen, um mehr Sicherheit zu kehrung, -en erreichen „nkündigen öffentlich bekannt machen der Vorfall, ¿e hier: ≈ unangenehmes Ereignis verschærfen hier: radikaler machen der Einsatz, ¿e hier: Polizeiaktion ausgehen v¶n ≈ vermuten „bsagen hier: mitteilen, dass man nicht kommen wird

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Nach den Übergriffen zum Jahreswechsel in Köln und anderen Städten wollen rund 30 Prozent der Deutschen nicht mehr in die Nähe größerer Menschenmengen gehen. Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergeben. Bei den Frauen sind es sogar 37 Prozent (Männer: 21 Prozent). CDU-Generalsekretär Peter Tauber fordert außerdem eine Intensivierung der Videoüberwachung und mehr Licht auf öffentlichen Plätzen. „Man muss Räume schaffen, in denen so etwas nicht geschieht, einfach weil es nicht im Dunkeln geschehen kann“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bei der ARD-Umfrage waren 82 Prozent der Befragten für eine Intensivierung der Videoüberwachung. Nur 17 Prozent waren dagegen. In der Nacht zum 1. Januar waren auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln sehr viele Frauen attackiert worden. Danach wurden bei der Polizei mehr als 500 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe und Diebstählen gestellt. Viele nannten junge Migranten als Täter.

In Köln bemüht sich die Ermittlungsgruppe „Neujahr“ um die Aufklärung der Fälle. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat als Reaktion verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. „Wir müssen alles dafür tun, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen“, sagte er der Rheinischen Post. Die Regierungskoalition will als Konsequenz der Ereignisse von Köln Gesetze verschärfen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verspricht jetzt Sicherheit im Karneval, bei dem vom 4. bis 9. Februar wieder Hunderttausende auf den Kölner Straßen feiern werden. Die Polizei werde ihre Einsätze nach den Erfahrungen von Silvester ganz anders planen, sagte der Chef der GdP von Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Außerdem würden genug Polizeibeamte aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens in Köln eingesetzt. „Die Frauen können sich ohne Sorgen in Köln bewegen“, versprach er. „Ich gehe davon aus, dass wir an Karneval nicht mit 80, sondern vielleicht mit mehreren Hundert Polizisten auf dem Platz sein werden.“ Trotzdem haben viele Touristen ihren Besuch in der Rheinmetropole abgesagt. 2/16

Nachrichten

Kein Jobdrama durch Mindestlohn

Was heißt …?

Konsumklima

Die Einführung von 8,50 Euro pro Stunde als Mindestlohn zum 1. Januar 2015 war für den deutschen Arbeitsmarkt kein Problem. „Das angekündigte Jobdrama hat nicht stattgefunden“, sagte Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, dem Tagesspiegel. Auch in Ostdeutschland sei es nicht zu großen Problemen am Arbeitsmarkt gekommen. Nach Informationen des Statistischen Bundesamts erreichte die Erwerbstätigkeit im letzten Jahr mit im Durchschnitt 43 Millionen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Ökonomen hatten davor die Einführung des Mindestlohns stark kritisiert und die Vernichtung Hunderttausender Arbeitsplätze befürchtet.

Sieben Tonnen Gift

der M“ndestlohn, ¿e die Ein­ führung, -en „nkündigen

Lohn, den jemand mindestens bekommen muss von: einführen = hier: etwas Neues starten hier: sagen, dass in Zukunft … passieren wird die Erw¡rbs- ≈ Zustand, dass Menschen tätigkeit Arbeits­stellen haben der St„nd hier: Wert; ≈ Zahl die Wieder- von: wiedervereinigen = wieder vereinigung ein Land werden die Vern“ch- von: vernichten = komplett zertung, -en stören; machen, dass es … nicht mehr gibt bef•rchten sich Sorgen machen, dass … passieren wird

Deutschlands Kohlekraftwerke geben jedes Jahr rund sieben Tonnen ex­trem giftiges Quecksilber in die Luft ab. Damit verursachen sie den größten Teil der Quecksilber-Emissionen des Landes, die bei insgesamt zehn Tonnen liegen. Bei einer Untersuchung im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion hat das Institut für Ökologie und Politik festgestellt, dass Deutschland damit in der Europäischen Union neben Polen und Griechenland zu den Spitzenreitern gehört. Die Grünen fordern deshalb neue Grenzwerte. Außerdem sollten moderne Filtertechniken benutzt werden. „Es ist das Qu¡cksilberfarbenes, chemisches technisch möglich, den Quecksilberausstoß von Kohlekraftwerken silber Element Hg, das früher in Thermometern verwendet wurde zu reduzieren, das muss endlich passieren. Alles andere ist gesundder Sp“tzenrei- hier: Land mit den höchsten heits- und umweltpolitisch grob fahrlässig“, sagte der Grünen-Politiker ter, Werten Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur. Bundesumweltminis- die F“ltertech- technische Konstruktion, durch nik, -en die der Rauch geht, damit terin Barbara Hendricks sieht die schlechte Substanzen darin hängen bleiben und nicht in die Sache anders. Deutschland gehöre Luft gehen weltweit zu den wenigen Ländern, der Ausstoß Abgeben in die Luft die Quecksilber-Grenzwerte hätten, grob fahrlässig hier: absichtlich sorglos die Deutsche Firma, die aktuelle Informatiosagte die SPD-Politikerin der Welt am Pr¡ssenen und Bilder sammelt und sie Agentur an die Medien verkauft Sonntag. die SPD

VW will Autos zurückkaufen

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA, JOKER

Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte sind die in den USA zuständigen Ämter mit einem Rückruf nicht zufrieden. Deshalb will Volkswagen nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung in dem Land mehr als 115 000 Dieselwagen zurückkaufen. Die Besitzer sollen den Kaufpreis zurückgezahlt oder neue Wagen viel günstiger bekommen. Verbraucherschützer fordern, dass Personen in Deutschland und Europa, denen ein Schaden entstanden ist, ein ähnliches Angebot bekommen. Man fordere von Volkswagen, „alle Ansprüche, die sich aus der Manipulation ergeben, zu entschädigen“, sagte Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentralen Bundesverbandes, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 2/16

manipulieren

kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands

versuchen, etwas zu ändern, ohne dass es jemand merkt der R•ckruf, -e hier: Aktion, mit der eine Firma Käufer bittet, das von ihnen gekaufte Produkt zurückzubringen, weil es Fehler hat der Verbrau­ Person, die für die Interessen cher­schützer, - von Verbrauchern kämpft (der Ver­brau­ Person, die Waren kauft und cher, benutzt) der [nspruch, hier: Recht auf finanzielle ¿e Kompensation entschädigen Geld geben, um einen Schaden wieder in Ordnung zu bringen der Verbrau­ Organisation aller deutschen cher­zentrale Verbraucherzentralen B¢ndes­ verband (die Verbrau­ Organisation, die den Verbraucher­zentrale, cher schützen will und ihm -n Informationen über Produkte gibt)

Wer etwas isst oder verbraucht, konsumiert eine Sache. Was aber hat das mit dem Wetter zu tun? In diesem Fall nicht viel. Klima ist nämlich nicht nur ein Wort aus der Meteorologie, sondern kann auch die Stimmung in einem Land beschreiben. Ist das Konsumklima negativ, kaufen viele Leute ungern ein. Sie sind pessimistisch, haben vielleicht auch Angst vor der Zukunft. Oft kann eine schwierige politische Situation die Kauflaune bremsen. Aber weil in Deutschland die Zahl der Jobs auf Rekordniveau ist und die Energiepreise niedrig sind, haben die meisten Menschen aktuell viel Geld übrig. Sie fühlen sich sicher, blicken optimistisch in die Zukunft – und kaufen gern ein. Oft sind auch große und teure Dinge dabei. Das bringt den meisten auch keine Probleme: Laut Gesellschaft für Konsumklimaforschung (GfK) kann dieses Jahr im Durchschnitt jeder 430 Euro mehr ausgeben als im letzten Jahr. Diese positive Kauflaune kann man auch am Konsumklima-Index erkennen. Er ist ein Indikator für die Stimmung der Konsumenten im Land. Jeden Monat wird von der GfK der neue Konsumklima-Index vorgestellt. Ende Januar erwarten die Experten 9,4 Punkte auf der Skala des Barometers. Ein viel besserer Start für die Wirtschaft als in den Jahren davor. das Konsumklima

Vermutung, welche und wie viele Produkte gekauft werden verbrauchen ≈ benutzen, bis von einer Sache nichts mehr da ist zu tun haben m“t hier: eine Verbindung haben mit die St“mmung, hier: Meinung der Men-en schen, z. B. zu politischen, kulturellen oder sozialen Fragen die Kauflaune Wunsch, zu kaufen das Rek¶rd­ ≈ Maximum niveau, -s Laut Ges¡llschaft Die Gesellschaft für Konsumfür Konsumkli- klimaforschung berichtet, maforschung … dass … (die Ges¡llschaft Firma, die systematische für Konsumkli- Untersuchungen macht, maforschung welche und wie viele Produkte gekauft werden) der Konsum¡nt, Person, die Produkte kauft -en erw„rten hier: meinen, dass es … gibt

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/KEYSTONE

Fehlender Schnee in der Schweiz So sah es diesen Winter lange Zeit in vielen Regionen der Alpen aus

WINTERTOURISMUS IN DER KRISE die Seilbahn, Bergbahn -en außer­ hier: sehr gewöhnlich die Be­schnei­ von: beschneien = künstlichen ung, -en Schnee legen auf die Aufwertung von: aufwerten = hier: machen, dass eine Währung mehr wert ist (die Währung, Münzen und Scheine, die in -en einem Staat als Geld verwendet werden) der }msatz, ¿e hier: Summe aller Zahlungen in einer speziellen Zeit aufholen hier: die nötigen Umsätze erreichen der {bmann, Chef einer Organisation ¿er/-leute das [llgäu Region an den Alpen in Bayern und Baden-Württemberg die Viersch„n- vier Veranstaltungen, bei zentournee, denen Skispringen in vier ver-n/-s schiedenen Orten stattfinden BESITZER VON DREI MILLIARDEN FRANKEN GESUCHT transferieren hier: überweisen die Auffang≈ Organisation mit der Aufeinrichtung gabe, sich um Rentengelder zu der beruflichen kümmern Vorsorge die [nfrage, -n hier: Bitte um Information

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Wintertourismus in der Krise Eine zu geringe Schneemenge in den Alpen hat Tourismusbetriebe vor große Probleme gestellt. Den Start in die Wintersaison 2015/16 nannte Seilbahnen Schweiz (SBS) „außergewöhnlich schwierig“. So sei ohne technische Beschneiung Skifahren eigentlich nirgendwo möglich gewesen. Durch die Aufwertung des Frankens kamen außerdem weniger Gäste aus den Ländern, in denen mit dem Euro bezahlt wird. Ein Urlaub in der Alpenrepublik ist für sie nämlich teurer geworden. Der Umsatz der Bergbahnen sank laut SBS im Vergleich zum Vorjahr bis Ende Dezember um elf Prozent. Auch in Österreich blickt man auf schwierige Wochen zurück. Besonders Skigebiete, die von Tagestouristen abhängig sind, hatten große Probleme. „Es wird schwierig, das noch im Februar und März wieder aufzuholen“, erklärte Österreichs Seilbahn-Obmann Franz Hörl der Tiroler Tageszeitung. In Deutschland war das Bild ähnlich: In Oberstdorf im Allgäu konnte die populäre Vierschanzentournee am 28. und 29. Dezember nur stattfinden, weil die finnische Spezialfirma Snowtek kurz vorher Tausende Kubikmeter Kunstschnee produziert hatte.

Besitzer von drei Milliarden Franken gesucht Auf etwa 632 000 Konten in der Schweiz liegen knapp drei Milliarden Franken (2,8 Milliarden Euro), deren Besitzer sie vergessen haben. Es sind Pensionskassengelder, die Arbeitgeber jeden Monat für ihre Angestellten einzahlen. Bei einem Jobwechsel muss der Arbeitnehmer dann selbst dafür sorgen, dass das Geld an die neue Pensionskasse transferiert wird. Darum haben sich viele aber nicht gekümmert. Die vergessenen Gelder warten nun in der Auffangeinrichtung der beruflichen Vorsorge auf ihren Besitzer. Wer denkt, dass dort vergessenes Geld von ihm liegt, kann sich direkt dort melden. Im letzten Jahr gab es rund 35 000 Anfragen. 2/16

Nachrichten

So isst Deutschland

Auf den zweiten Blick

Stern

Die Brühe lohnt sich

Bei vier von fünf Deutschen stehen Fleisch und Wurst mehrere Male pro Woche auf dem Speiseplan. Fast die

Brühe nennt man im Deutschen würziges Wasser, das man als Basis für Suppen und andere Gerichte verwenden kann. Es gibt verschiedene Arten von Brühen, je nachdem, womit man die Brühe herstellt. Wie der Autor des Stern-Artikels erklärt, ist die traditionellste Brühe in Europa die Fleischbrühe, zum Beispiel in Form von Rinderbrühe oder Hühnerbrühe. Für Vegetarier und Veganer ist Gemüsebrühe eine Alternative. Brühe selbst herzustellen, ist nicht einfach. Es braucht viel Zeit und Mühe, ist also anstrengend. Aber die Mühe lohnt sich. Mit diesem Ausdruck spielt die Überschrift des Artikels. Er bedeutet: Man hat viele Vorteile davon, wenn man Brühe selbst macht. So schmecken Gerichte besser, wenn man selbst gemachte und nicht gekaufte Brühe verwendet, sagt der Autor. Außerdem kann man die Brühe aus Fleischteilen herstellen, deren Qualität zu schlecht ist, um daraus ein Gericht zu kochen. Die Mühe, Brühe selbst zu kochen, lohnt sich also nicht nur für die Küche, sondern auch für die Umwelt.

Hälfte aller Männer isst diese Produkte sogar täglich, so ein Ergebnis des Ernährungsreports 2016. Trotzdem sei die Qualität der Ernährung besser als erwartet: Die meisten Befragten gaben an, dass es ihnen gelingt, sich im Alltag gesund zu ernähren. Rund drei Viertel kochen gern selbst. Allerdings wird dies in nur 41 Prozent der Haushalte auch täglich getan. Zwölf Prozent kochen „eigentlich nie“. Mit Sorge sehen Experten die Ernährungsgewohnheiten der Heranwachsenden. So gebe es eine wachsende Zahl übergewichtiger Kinder. Auch geben mehr als zwei Drittel der Schüler an, mindestens einmal pro Woche Lebensmittel in den Müll zu werfen. „Diese Zahlen machen erneut deutlich, dass wir einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln so früh wie möglich fördern müssen“, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Zum Thema Ernährung solle es am besten ein „eigenes Schulfach“ geben.

Darmstädter Echo

Kunden hinters Licht geführt

Fleisch und Wurst Deutsche Männer essen besonders viel davon

FOTO: DIGITAL VISION/THINKSTOCK

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Lampen geben Licht – dadurch kann man gut sehen, was an einem Ort passiert. Es gibt aber auch Stellen, an die das Licht nicht kommt, die also dunkler sind – zum Beispiel den Ort hinter einer Lampe. Dort kann man dann nicht so gut sehen. Wenn man mit jemandem an einen Ort geht, an dem wenig Licht ist, kann man dort leicht etwas zum Nachteil dieser Person tun. Darauf bezieht sich die deutsche Redewendung „jemanden hinters Licht führen“: Führt man jemanden hinters Licht, erzählt man ihm also zum Beispiel etwas Falsches oder täuscht ihn auf andere Art: „Das Auto soll in einem guten Zustand sein? Das ist doch total alt! Da hat dich der Verkäufer aber ganz schön hinters Licht geführt.“ Hinters Licht geführt werden auch viele Kunden, die Lampen kaufen. Wie das Darmstädter Echo berichtet, brauchen Lampen nämlich oft mehr Strom und geben weniger Licht ab, als auf der Verpackung steht. Das Problem gibt es sogar bei Energiesparlampen. Die Europäische Kommission kennt das Phänomen schon seit Jahren. Auch wenn es lange dauern wird, will sie nun die verschiedenen Lampentypen überprüfen. So soll in Zukunft mit Lampen niemand mehr hinters Licht geführt werden.

SO ISST DEUTSCHLAND der Befragte, -n Person, die auf Fragen zu einem speziellen Thema antwortet „ngeben hier: als Information nennen der Her„n­ Jugendlicher wachsende, -n übergewichtig zu schwer; zu dick erneut ≈ neu; wiederholt bew¢sst hier: genau überlegt der }mgang hier: Art, etwas zu benutzen fœrdern hier: ≈ unterrichten; üben die CSU kurz für: Christlich-Soziale Union DIE BRÜHE LOHNT SICH s“ch lohnen hier: ≈ gut sein, dass man etwas macht w•rzig mit Gewürzen je nachdem abhängig von der Artikel, hier: Text in einer Zeitschrift die Mühe, -n hier: Arbeit KUNDEN HINTERS LICHT GEFÜHRT s“ch beziehen auf hier: ≈ die Bedeutung sein von die Redewendung, idiomatischer Ausdruck -en täuschen ≈ machen, dass jemand etwas Falsches glaubt Das Auto s¶ll … ≈ Wer sagt, dass das Auto sein? … ist? g„nz schön m ziemlich sogar ≈ auch überprüfen noch einmal genau prüfen

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Goethe-Zertifikat B1 Teil 1: Lesen

Testen Sie sich! Wie gut ist Ihr Deutsch? Mit dem offiziellen Goethe-Zertifikat B1 können Sie zeigen, dass Sie schon ziemlich weit sind. Probieren Sie es mit unserer neuen Serie aus – mit Originalmaterial vom Goethe-Institut.

das Wesentliche der Traum, ¿e das Sprachniveau, -s franz. der Gemeinsame europäische Refer¡nzrahmen nachweisen entw“ckeln

„blegen zur Verfügung st¡llen exklusiv

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das Wichtigste von: träumen ≈ Qualität von Sprachkenntnissen Empfehlung zur Klassifizierung und zum Vergleich europäischer Sprachtests hier: zeigen, dass etwas stimmt hier: sich ein System und Aufgaben für einen Test überlegen hier: eine Prüfung machen erlauben, dass etwas benutzt wird hier: nur für die Leser von Deutsch perfekt

D

as Goethe-Zertifikat B1 ist zurzeit eine der populärsten Zertifikatsprüfungen. Wer sie besteht, zeigt: Er kommt mit der deutschen Sprache schon gut zurecht. Das Wesentliche in Texten zu den wichtigsten Themen zu verstehen, ist kein Problem mehr. Auch in typischen Situationen auf einer Reise funktioniert die Kommunikation auf Deutsch. Und wer auch noch über eigene Themen, Interessen und Träume sprechen kann, hat das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens wirklich erreicht.

Mit einem bestandenen Goethe-Zertifikat B1 können Sie Ihre Deutschkenntnisse offiziell nachweisen – übrigens auch, wenn Sie einen deutschen oder österreichischen Pass haben möchten. Die Prüfung wurde vom Goethe-Institut, dem Österreichischen Sprachdiplom Deutsch und der Universität Freiburg (Schweiz) entwickelt. Außer der hier vorgestellten Variante gibt es auch eine Version für Jugendliche. Für diese Serie stellt uns das Goethe-Institut exklusives Originalmaterial zu den vier Modulen Lesen, Hören, Schreiben und 2/16

Goethe-Zertifikat B1

Teil 1 Arbeitszeit: 10 Minuten Lesen Sie den Text und die Aufgaben 1 bis 6 dazu. Wählen Sie: Sind die Aussagen richtig oder falsch?

FOTO: MAURITIUS IMAGES/FANCY

Hallo Markus, lange nichts von dir gehört, eigentlich seit dem Sommerfest im letzten Juni. Sicher hast du dich in deiner Studenten-WG gut eingelebt und schon viele neue Freunde an der Uni gefunden, oder?  Gestern musste ich an dich denken – erinnerst du dich noch an unser Gespräch über das viele Sitzen und wie wichtig es ist, sich zu bewegen? Also, ich habe gestern eine spannende Radiosendung gehört, das Thema war „Sitzen ist das neue Rauchen“. Klingt komisch, oder? Es ging zum Glück nicht ums Rauchen, denn ich habe es vor zwei Monaten endlich geschafft, damit aufzuhören. Falls du ein paar Tipps von mir brauchst, dann melde dich … In der Sendung ging es um das Sitzen und jetzt fällt mir selbst auf, wie wenig man sich tatsächlich so bewegt, meist nur vom Frühstückstisch an den Computer, dann aufs Sofa und zwischendurch vielleicht kurz einkaufen … Und das ist höchst ungesund, eben vergleichbar mit Rauchen. Auch beim Lernen ist Sitzen ja der Normalzustand und Bewegung die Ausnahme. Bei mir wäre es genauso, wenn ich nicht einmal pro Woche mit meinen Neffen Ausflüge mit dem Rad machen würde. Das hält mich fit. Dagegen führen gute Ratschläge wie „Geh doch joggen“ bei mir meist zu nichts … Ich glaube, wenn man bei den Menschen etwas ändern will, dann muss man es ihnen leichter machen, an ihren Gewohnheiten etwas zu ändern. In der Sendung haben sie deshalb vorgeschlagen, dass Bürogebäude anders geplant werden sollten. Spannende Idee! Das hat mich sofort an ein Bewerbungsgespräch erinnert. Damals war mir gar nicht bewusst, wie modern das Gebäude war. Ich habe nämlich zuerst den Aufzug nicht gefunden. Eigentlich hätte mir da schon im Eingangsbereich die große, schöne, breite Stiege* auffallen müssen. Im Aufzug war es dagegen eng und ungemütlich, außerdem war er sehr langsam. Auf der Stiege wäre ich natürlich viel schneller oben gewesen. Erst fand ich das eigenartig, aber eigentlich ist es eine gute Methode, damit sich die Mitarbeiter mehr bewegen. Liebe Grüße aus Wien Caroline * Stiege = österreichischer Standard für „Treppe“

Beispiel 0 Markus hatte im Juni zuletzt Kontakt zu Caroline.

1. Markus macht eine Lehre.

2. Markus ist seit Kurzem Nichtraucher. Sprechen zur Verfügung. Simulieren Sie mit dem Test also eine wirkliche Prüfung! Wir bringen in drei Teilen die komplette Prüfung in ihrer tatsächlichen Reihenfolge. Für diesen ersten Teil haben Sie insgesamt 55 Minuten Zeit. Wir danken unserem Kooperationspartner, dem Goethe-Institut, dafür, dass es uns diesen Test zur Verfügung gestellt hat. Die Lösungen stehen auf Seite 59.

tatsächlich



2/16

3. Sitzen ist ähnlich gesundheitsschädlich wie Rauchen.

4. Caroline lebt vollkommen ungesund.



Richtig

Falsch

Richtig

Falsch

X

Richtig Richtig

6. Vor dem Bewerbungsgespräch ist Caroline die Treppe

hinaufgegangen.

Falsch

Richtig

Falsch



5. Menschen brauchen Unterstützung, um sportlicher zu werden. Richtig



Falsch

Falsch

Richtig

Falsch



wirklich

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Teil 2 Arbeitszeit: 20 Minuten

Lesen Sie den Text aus der Presse und die Aufgaben 7 bis 9 dazu. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung a, b oder c.

Wohnen in Hamburg

D

„In Hamburg gibt es wenige günstige Wohnungen. Die Mieten steigen jährlich. Und jeden Herbst suchen Tausende neuer Studierender ein bezahlbares Zimmer. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die allein in einer großen Wohnung wohnen und sich über Gesellschaft freuen“, erklärt Thomas Schmidt, ein Mitarbeiter des Hamburger Wohnungsamtes. Meist bieten ältere Menschen ein Zimmer gegen Hilfe an. Doch auch Alleinerziehende oder Berufstätige, die viel auf Reisen sind, rufen bei Thomas Schmidt an.

Der Erfolg zeigt, dass die Stadt Hamburg auf dem richtigen Weg ist. Oft bleiben die Studierenden bis zum Ende ihres Studiums in der Wohngemeinschaft. „Und wenn es zwischendurch einmal Streit gibt“, meint Thomas Schmidt, „dann helfe ich. Aber das ist nur selten nötig. Es funktioniert gut! Deshalb bieten inzwischen auch viele andere Städte in ganz Deutschland erfolgreich ‚Woh­ nen gegen Hilfe’ an.“

aus einer deutschen Zeitung

Beispiel 0 Für diese Art des Wohnens müssen Studierende … a) Erfahrungen mit der Pflege von Pflanzen haben. b) ganz bestimmte Aufgaben übernehmen. c) sich um kranke Vermieter kümmern.

X

8 Vermieter interessieren sich für die Wohngemeinschaften,

weil sie … a) die Vorteile des Zusammenwohnens nutzen wollen. b) jungen Studierenden gerne helfen möchten. c) sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können.

7 In diesem Text geht es darum, dass das Wohnungsamt

 

Hamburg … a) billige Wohnungen für Wohngemeinschaften sucht. b) einen neuen Service für Wohnungssuchende anbietet.  c) gegen zu hohe Wohnungsmieten in der Stadt kämpft.  

9 Thomas Schmidt sagt, dass … a) die Studierenden nach einem Semester ausziehen. b) er die Wohngemeinschaften bei Problemen unterstützt.  c) überall in Deutschland ähnliche Projekte geplant sind. 

Lesen Sie den Text aus der Presse und die Aufgaben 10 bis 12 dazu. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung a, b oder c.

I

10 Im Text geht es darum, … a) was die Lebensqualität verbessert. b) wie Junge und Alte miteinander umgehen. c) wann man im Leben am zufriedensten ist. 11 Im mittleren Lebensalter … a) sind Menschen mit Familie weniger gestresst. b) spielt beruflicher Erfolg eine wichtige Rolle. c) ist die Partnerschaft am wichtigsten. 12 Ältere Menschen sind glücklicher, weil sie … a) schon beruflichen Erfolg hatten. b) mehr Raum für ihre Hobbys haben. c) sich noch jugendlich und fit fühlen.

aus einer Schweizer Zeitschrift

36

n einer Studie wurden Schweizerinnen und Schweizer gefragt, wie sie ihre Lebensqualität einschätzen. Das Ergebnis überrascht: Am glücklichsten sind ältere Menschen, die in einer Partnerschaft leben und keine Kinder haben. Der Psychologe Peter Lorenz bestätigt: „Menschen fühlen sich mit zunehmendem Al­ter wohler. Zufrieden sind Menschen auch in jungen Jahren. In der Mitte des Lebens gibt es allerdings ein Tief: Den 30- bis 40-Jährigen sind die Karriere und die Gründung einer Familie sehr wichtig. Doch plötzlich stehen die Kinder im Vordergrund und Zeit für den Partner und persönliche Interessen wie Reisen, Theater, Sport und Lesen fehlt. Deshalb sind die Leute in diesem Alter oft unzu-

frieden. Mit steigendem Alter haben die Menschen dann wieder Zeit für ihre Interessen und realisieren, dass nicht nur ewige Jugend mit Fitness und glatter Haut glücklich macht“. Laut Psychologe Lorenz erhöhen Kinder die Zufriedenheit kaum. Das Alltagsleben mit Kindern ist oft stressig. Häufig arbeiten beide Elternteile und die Tagesplanung ist schwierig. Sich um die Kinder kümmern, einkaufen, den Haushalt machen – immer hat man zu wenig Zeit. Nachwuchs bedeutet aber auch Glück, trotz all dem Stress, den er produziert. Der wichtigste Faktor für ein glückliches Leben ist ein Sozialleben, das funktioniert: Kommunikation, gemeinsame Zeit und Unterstützung im Freundes- und Familienkreis.

Je älter, desto glücklicher

2/16

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; PRIVAT

ie Stadt Hamburg vermittelt seit diesem Herbst Zimmer an Studierende, die eine Wohnung suchen. Statt mit Geld bezahlen die jungen Leute für ihr neues Zuhause mit Hilfsarbeiten. Für jeden Quadratmeter des Zimmers arbeiten sie eine Stunde monatlich für ihren Vermieter oder ihre Vermieterin. Welche Arbeiten sie übernehmen, wird vorher genau festgelegt: Sie gießen z. B. die Blumen vor dem Haus oder lesen aus der Zeitung vor. Krankenpflege gehört ausdrücklich nicht zu ihren Pflichten.

Goethe-Zertifikat B1

„Keine bösen Überraschungen“ In Teil 1 der Prüfung müs­sen Teilnehmer zeigen, dass sie Texte lesen und verstehen können. Michaela Perlmann-Bal­ me vom Goethe-Institut hat Tipps. Was ist das Neue am Test? Irgendwann sind Prüfungen inhaltlich nicht mehr aktuell. Deshalb ist zum Beispiel der Text in Teil 1 eine E-Mail oder ein Blogbeitrag. Eine Neuerung ist auch, dass die Prüfung modular aufgebaut ist. Teilnehmende können sie ganz machen oder nur einzelne Module, also Lesen, Hören, Schreiben oder Sprechen. Wer ein Modul nicht bestanden hat, kann es einzeln wiederholen. Er muss nicht den ganzen Test noch einmal machen. Der erste Teil des Tests prüft das Leseverstehen. Haben Sie einen Tipp, wie sich diese Aufgaben gut lösen lassen? Teilnehmer sollten sich die Aufgaben zu den Texten genau ansehen, bevor sie die Texte lesen. Was wird gefragt? Welche Informationen im Text sind relevant, welche nicht? Es ist nicht genug Zeit und auch nicht notwendig, alle Texte Wort für Wort zu verstehen. Bei Teil 3 zum Beispiel ist eher das suchende Lesen gefragt: Welche Anzeige passt zur Situation? Und in Teil 4 müssen Teilnehmende herausfinden, welche Meinung zu einem Thema ausgedrückt wird. Wie können sich Teilnehmer vorbereiten? Auf den Homepages des Goethe-Instituts und des ÖSD, unserem österreichischen Prüfungspartner, gibt es Modellprüfungen. Ich empfehle, mindestens zweimal einen ganzen Test als Übung zu machen. Den ersten, um die eigenen Schwächen zu analysieren und je nach Ergebnis gezielt zu üben. Den zweiten würde ich kurz vor der Prüfung machen. Teilnehmende sollten wissen, was verlangt wird. Dann gibt es in der Prüfung keine bösen Überraschungen. der Beitrag, ¿e aufbauen notwendig eher herausfinden ausdrücken die Schwæche, -n je nach gezielt

hier: Text in einem Blog aus Teilen zusammenmachen nötig hier: ≈ mehr hier: Informationen bekommen hier: sagen hier: Sache, die man noch nicht so gut kann abhängig von hier: so, dass man sich auf die Schwächen konzentriert verl„ngt werden hier: gefragt werden; geprüft werden

2/16

Teil 3 Arbeitszeit: 10 Minuten Lesen Sie die Situationen 13 bis 19 und die Anzeigen A bis J aus verschiedenen deutschsprachigen Medien. Wählen Sie: Welche Anzeige passt zu welcher Situation? Sie können jede Anzeige nur einmal verwenden. Die Anzeige aus dem Beispiel können Sie nicht mehr verwenden. Für eine Situation gibt es keine passende Anzeige. In diesem Fall schreiben Sie 0. In den Sommerferien möchten junge Menschen Geld verdienen und suchen dafür passende Ferienjobs. Beispiel

Anzeige: J __

0 Tamara spricht mehrere Sprachen und ist sehr kommunikativ.

13 Johannes repariert gerne Fahrzeuge und möchte das später zu seinem Beruf machen. Anzeige: __ 14 Riccardo ist Literaturstudent. Im Sommer besucht er vormittags einen Sprachkurs.

Anzeige: __

15 Miro ist sehr sportlich und es macht ihm nichts aus früh aufzustehen.

Anzeige: __

16 Anne studiert Sport und möchte in den Ferien auf kleine Kinder aufpassen.

Anzeige: __

17 Florian möchte nachmittags arbeiten. Körperliche Arbeit ist für ihn kein Problem.

Anzeige: __

18 Yvonne liebt Bücher über alles und sucht einen 8-Stunden-Job für die Ferien.

Anzeige: __

19 Stella möchte im Sommer Erfahrungen für ihre Ausbildung zur Köchin sammeln.

Anzeige: __

A

F

..

..

Heckener Racing Motorradzubehör bietet technisch interessierten Jugendlichen gut bezahlte Ferienarbeit für Verkauf und Werkstatt. Schicke deine Bewerbung bis 31. Mai per E-Mail an: [email protected] Betreff: Ferienjob B

..

EFH Fahrradfachmarkt braucht

Sommerzeit – Urlaubszeit – Lesezeit Du kannst gut mit Menschen umgehen, bist belesen und möchtest in den Ferien ganztags arbeiten? Dann bist du die perfekte Urlaubsvertretung in unserer Buchhandlung am Alten Markt in Salzburg! Info unter: [email protected]

Lagermitarbeiter/-in für Transportarbeiten

H

C

..

Du brauchst einen rasanten Job? Wir haben ihn! Xpress Kurierdienst möchte sein junges und dynamisches Team verstärken und sucht für Juli und August Fahrradkuriere mit Freude an der Geschwindigkeit. Fahrräder und Ausrüstung werden von uns gestellt. Arbeitsbeginn: morgens ab 5 Uhr. E-Mail bitte an: [email protected] D

..

Aushilfe gesucht! Hotel Bergblick sucht für die kommende Sommersaison noch dringend eine Aushilfe (m/w) für die Küche.

sucht Aushilfe fürs Büro (m/w) Zeitraum: Juli - August, jeweils von 10 - 13 Uhr Aufgabenbereiche: Abrechnung und Ablage. Voraussetzungen: Eigeninitiative und Flexibilität. Sie sind interessiert? Dann schicken Sie eine E-Mail an: [email protected]

Teilzeitarbeit im Juli/August, täglich 14 - 18 Uhr. ­ Beste Bezahlung! Bewerbungen richten Sie bitte an Frau Allegro oder rufen Sie uns an: 08456 – 123 987 ..

Teddy-Sport-Mode

G

..

Hamburger Grill „Eddie und Sam“ sucht für Jahres­stel­le ehestmöglich Koch/Köchin. Voraussetzung: Berufs­erfahrung und Englischkenntnisse Guter Verdienst! Bewerben Sie sich bei Eddie Muhr: 05643-6745

I

..

Wir bieten die ideale Beschäftigung für die Ferien! Unsere Stadtbibliothek sucht Aushilfe(n) zur Neugestaltung der Lese-Ecke „Kinder- und Jugend­ bücher“. Ca. vier Stunden/Tag, freie Zeiteinteilung. Fremd­sprachen von Vorteil! Die Bezahlung erfolgt nach Stunden. Bewerbungen: [email protected]

Tel.: 0049 786 – 800321 Fragen Sie nach Frau Conrad.

XJ

„Junge Leute entdecken die Stadt!“ Du bist kontaktfreudig, ein Sprachentalent und kennst unsere Stadt? Dann bewirb dich bei der Stadtverwaltung als JugendFremdenführer/-in! E-Mail an: [email protected] ..

E

..

Kinderkrippe MAX&MORITZ sucht Vertretung wegen Mutterschaft (12 Monate ab August)

Sie sind ausgebildete/-r Erzieher/-in und haben ein Herz für kleine Kinder? Wir bieten ein Arbeitsumfeld, in dem Sie Erfahrung und Persönlichkeit einbringen können. Bewerbungen unter: 089 3344 oder [email protected]

37

Teil 4 Arbeitszeit: 15 Minuten Lesen Sie die Texte 20 bis 26. Wählen Sie: Ist die Person für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Autobahnen? Auf deutschen Autobahnen kann man oft so schnell fahren, wie man möchte. Das gefällt nicht allen. In einem Internetforum lesen Sie Kommentare zur Frage „Höchstgeschwindigkeit 120 km/h?“. Beispiel 0 Mariella

Ja

X Nein

20 Fabian

Ja

Nein

24 Stefan

Ja

Nein

21 Christian

Ja

Nein

25 Carola

Ja

Nein

22 Sophie

Ja

Nein

26 Severin

Ja

Nein

23 Patrick

Ja

Nein

Leserbriefe

Beispiel Ich fahre oft beruflich nach Deutschland und freue mich jedes Mal, schnell voranzukommen. Bei uns in Österreich sind die Autobahnen leider auf 130 km/h begrenzt – wenn auf der Straße nichts los ist, ist das wirklich langsam! Ich finde, die Deutschen haben ein gutes System, und vielen Ausländern und Deutschen gefällt das. Warum sollte man es also ändern? Mariella, 34, Klagenfurt

23  In der Schweiz gilt das maximale Tempo von 120 km/h auf Autobahnen, so habe ich das Autofahren gelernt. Wenn ich dann nach Deutschland komme, bin ich überrascht, dass es eigentlich mehr Staus gibt als bei uns und nicht schneller geht. Außerdem stresst es mich ziemlich, wenn die ganze Zeit jemand überholt.     Patrick, 52, Zürich

20 Geschwindigkeitsbeschränkungen in Städten und auf Landstraßen sind wichtig und gut, aber auf Autobahnen wären sie meiner Meinung nach eine echte verkehrspolitische Fehlentscheidung. Viele Unfälle passieren doch, weil die Leute auf der rechten Spur viel zu langsam fahren. Ich lasse mich jedenfalls auf vierspurigen Straßen nicht beschränken. Fabian, 22, Freiberg

24 Bei Tempo 120 kann man mit Tempomat gelassen fahren. Einen deutlichen Zeitverlust kann ich persönlich nicht feststellen. Ich bin selbst im Außendienst und fahre circa 50.000 km pro Jahr. Mir würde jedenfalls keine Freiheit genommen. Wenn ich mal schnell fahren will, dann geht‘s auf eine spezielle Trainingsstrecke, wo ich mich mit einem Rennwagen austoben kann, ohne andere zu gefährden. Stefan, 37, Koblenz

21 Ich fahre jährlich 30.000 km Auto, vor allem nachts. Die Strecke Salzburg – Köln schaffe ich deutlich unter sechs Stunden. Mit Tempolimit wäre es sicher eine Stunde mehr. Klar ist es gefährlicher, mit 180 km/h zu fahren, aber wer aufmerksam Auto fährt, minimiert das Risiko und spart Zeit. Christian, 31, Salzburg

25 Ein Tempolimit ist ideologischer Unsinn, der immer wieder einmal aufgewärmt wird. Wer will, kann ja langsamer fahren. Ich habe kein Problem damit, wenn wir das einzige Land ohne Beschränkungen auf Autobahnen bleiben. Die meisten Unfälle passieren sowieso dort, wo es Tempolimits gibt. Carola, 28, Pforzheim

22 Wer gegen das Tempolimit ist, spricht oft von der deutschen Regulierungswut. Vielleicht stimmt es ja, dass die Deutschen normalerweise viel regeln wollen. Doch schauen wir uns mal um: Kaum ein anderes Land hat kein Tempolimit. „Persönliche Freiheit zu entscheiden“ ist ein ziemlich schwaches Argument, denn bei Tempo 200 gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern alle anderen mit! Sophie, 46, Hannover

26 Seien wir mal ehrlich: Wer schnell fahren will, tut das auch, egal ob es eine Beschränkung gibt oder nicht. So viel Polizei kann man gar nicht bezahlen! In Deutschland wissen wenigstens alle, dass jeden Moment einer mit 200 km/h von hinten angerast kommen kann. Immerhin führt das doch dazu, dass die Leute ordentlich Auto fahren können. Severin, 48, Bern

38

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Goethe-Zertifikat B1

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

Teil 5 Arbeitszeit: 10 Minuten Lesen Sie die Aufgaben 27 bis 30 und den Text dazu. Wählen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung a, b oder c. Sie informieren sich über die Hausordnung eines Fitness-Studios, in dem Sie kürzlich Mitglied geworden sind. 27 a b c

Ein Handtuch …. kann man an der Rezeption für sieben Euro kaufen. soll man für das Training dabei haben. ist in der Sauna nicht unbedingt notwendig.

28 Das Fitness-Studio … a schließt an Wochenenden eine halbe Stunde früher als in der Woche. b verlangt fünf Euro, wenn man seinen Ausweis nicht dabei hat. c kann bei Verlust einen neuen Ausweis ausstellen. 29 a b c

Die Kunden sollen … die Duschen ohne Schuhe betreten. die Schuhe wechseln, wenn sie von draußen kommen. zum Training keine persönlichen Gegenstände mitbringen.

30 Laut Hausordnung darf man … a Essen von zu Hause mitbringen. b im Studio sein Mobiltelefon benutzen. c auf den Terrassen rauchen. 2/16

Fitness-Studio Hausordnung Allgemein: Die Hausordnung ist für alle Mitglieder und Besucher des FitnessStudios verbindlich. Beim Betreten des Studios ist der Nutzer verpflichtet, seinen Ausweis an der Rezeption abzugeben. Im Verlustfall kostet der Ersatzausweis € 5,-, es sei denn, der Verlust ist vom Studio zu vertreten. Nutzung: Das Studio ist montags bis samstags von 6.00 Uhr bis 24.00 Uhr, sonn- und feiertags von 9.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet. Wir bitten Sie, mit dem Training nicht später als eine halbe Stunde vor Schließen des Studios zu beginnen. Im gesamten Gebäude und auf den Terrassen besteht Rauchverbot. Bitte schalten Sie Ihr Handy aus. Mitgebrachte Speisen und Getränke dürfen nur im Lounge- und Thekenbereich eingenommen werden. Sauberkeit und Hygiene: Wir bitten Sie, während des Trainings immer ein Handtuch mit sich zu führen und damit die Auflageflächen an den Geräten abzudecken. Sollten Sie keins dabeihaben, stellen wir Ihnen für € 7,- ein Handtuch zur Verfügung, das nach Gebrauch an der Rezeption abzugeben ist. Benutzen Sie die Sauna bitte nicht, ohne ein Handtuch unterzulegen, um so jegliche Berührung mit den Holzteilen auszuschließen. Es wird empfohlen, mit festen Schuhen zu trainieren. Bitte tragen Sie in den Trainingsräumen nur Schuhe, die Sie vorher nicht im Freien benutzt haben. Tragen Sie in den Duschen und in der Sauna immer Badeschuhe. Haftung: Beim Verlassen des Studios achten Sie bitte darauf, dass Sie keine persönlichen Gegenstände in den Räumen vergessen. Für den Verlust von Gegenständen, die nicht für das Training benötigt werden, übernimmt das Studio keine Haftung.

Lösungen auf Seite 59 39

Grammatik



Jana mag den Winter, aber er ist ihr zu lang. – Adversativsätze Funktion Adversativsätze geben einen Gegensatz an, also einen sehr starken Unterschied: Jana macht dieses Jahr keinen Sommerurlaub, sondern sie fliegt im Winter nach Südafrika. (Gegensatz: Sommerurlaub ↔ Winterurlaub)

Satzstrukturen Hauptsatz – Hauptsatz

Der Konnektor steht auf Position 0: Hauptsatz Hauptsatz Pos. 0 Pos. 2 Jana mag den Winter,

aber

er

ist

ihr zu lang.

Sie möchte in Portugal leben.

Doch

sie

kann

die Sprache nicht.

Sie fährt nicht erst im Sommer weg,

sondern

sie

fliegt schon im Winter in

Der Konnektor aber kann auch nach dem Verb stehen: Jana mag zwar Schnee, sie mag aber die Kälte nicht.

den Süden. Der Konnektor steht normalerweise auf Position 1 oder 3: Hauptsatz Hauptsatz

Pos. 1

Pos. 2

Pos. 3

Jana ist froh, wenn der Winter vorbei ist. Dagegen

ist

ihr Bruder immer traurig.

Jana ist froh, wenn der Winter vorbei ist. Ihr Bruder

ist

dagegen immer traurig.

Genauso: jedoch, hingegen

Der Konnektor sondern steht nach einer Negation oder Einschränkung im ersten Hauptsatz: Sie macht keinen Sommerurlaub, sondern fährt schon im Winter weg.

Zweiteilige Konnektoren: Hauptsatz Hauptsatz Sie mag zwar Schnee,

aber

Einerseits freut sie sich, wenn es schneit.

Andererseits mag sie es, wenn die Sonne scheint.

sie

mag

die Kälte nicht.

Hauptsatz – Nebensatz

Zwischen Hauptsatz und Nebensatz steht ein Komma: Hauptsatz Nebensatz Ihr Bruder mag den Sommer nicht,

während

Jana den Sommer liebt.

Er mag die dunklen Tage,

wo(hin)gegen

Jana sich über die Sonne freut.

40

Nebensätze mit während können auch eine temporale Bedeutung haben: Ich habe während der Autofahrt mit meiner Mutter telefoniert.

2/16

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 71) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Lösungen auf Seite 59

Alternativen Adversativsätze können durch entgegen + Dativ oder im Gegensatz zu + Dativ ersetzt werden. Diese Ersatzformen sind Teil der Schriftsprache, sie kommen mündlich nur sehr selten vor: Während Jana der Meinung ist, …, findet ihr Bruder … ) Im Gegensatz zu Jana findet ihr Bruder … Entgegen Janas Meinung findet ihr Bruder …

1

V ergl eic he

2

Was passt? Setzen Sie ein!

im Gegensatz zu (2x) 2 während 2 dagegen (2x)

1. Ich mag kleine Städte. Große Metropolen finde ich

G eg en s ä t z e

________________ stressig.

Verbinden Sie die Sätze! Achten Sie auf den Satzbau: Stellen Sie den Konnektor auf die erste mögliche Position im Satz.

2. Doch es ist lustig: ________________ vielen ande-

ren Menschen ist Hamburg für mich keine große Stadt. 3. Ich komme nämlich aus Mexiko City.

1. Frank hat viel Geld. Er ist nicht glücklich. (aber)

____________________________________________________ ____________________________________________________ 2. Luise hat viel Zeit. Sie weiß nichts damit zu machen. (doch) ____________________________________________________ ____________________________________________________ 3. Mario ist verheiratet. Er sieht seine Frau fast nie. (jedoch) ____________________________________________________ ____________________________________________________ 4. Dana will nicht mehr arbeiten. Sie möchte Teilzeit arbeiten. (sondern) ____________________________________________________ ____________________________________________________ 5. Werner kocht gern. Seine Frau hat wenig Spaß in der Küche. (aber) ____________________________________________________ ____________________________________________________

________________ Hamburg nur rund 1,7 Millionen Einwohner hat, hat Mexico City ungefähr 8,8 Millionen. 4. Meine Freundin Cindy findet ________________

Hamburg groß. 5. ________________ mir kommt sie aus einer sehr

kleinen Stadt in Irland.

4

Gera de El tern gewo r de n Was passt? Markieren Sie!

3 E in u n g l eich es P a a r Formulieren Sie Sätze mit „dagegen“ wie im Beispiel!

1. Jelle hat viele Hobbys, aber / sondern er hat kaum

Zeit dafür. 1. Jutta: mag Popmusik

2/16

nicht länger schlafen. 3. Er hat nämlich eine sehr kleine Tochter. Die schläft

nicht in der Nacht, sondern / während am Tag. 4. Seine Frau ist auch müde. Und doch ist sie zufrieden,

während / jedoch Jelle sich oft beklagt. 5. Abends liest seine Frau oft noch ein Buch. Jelle

schläft doch / dagegen immer vor dem Fernseher ein.

41

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

Mark: liebt klassische Musik Jutta mag Popmusik, Mark liebt dagegen klassische Musik. ____________________________________________________ ____________________________________________________ 2. Jutta: steht gern früh auf Mark: schläft gern lang ____________________________________________________ ____________________________________________________ 3. Jutta: geht gern essen Mark: kocht lieber zu Hause ____________________________________________________ ____________________________________________________

2. Er ist immer sehr müde, dagegen / doch er kann

Deutsch im Beruf



Firmenpräsentation Auf der Suche nach Investoren, beim ersten Gespräch mit potenziellen Kunden oder auf einer Messe: Mit der Firmenpräsentation stellen Sie Ihre Firma beruflich wichtigen Menschen vor. Was darf dabei nicht fehlen?

E die M¡sse, -n

hier: Ausstellung, auf der neue Produkte vorgestellt werden aufbauen hier: strukturieren das Geschæfts- ≈ Programm, wie man modell, -e mit einer Idee Geld verdient das Unter­ Firma nehmen, der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung m“ttelständisch mit circa 50 bis 500 Mitarbeitern die T¶chter­ Firma, die zu einer firma, -firmen größeren Firma gehört die Zweigstelle, eines von mehreren -n Geschäften einer Firma die Nieder­ eines von mehreren lassung, -en Geschäften einer Firma das St„mmHauptgeschäft einer haus, ¿er Firma vorweisen zeigen stehen für hier: garantieren ¢mweltbewusst hier: mit Rücksicht auf die Umwelt schulen eine Aus-/Weiterbil­ dung geben das Engagehier: starke Aktivität; ment franz. intensives Arbeiten Eigen­ für sein eigenes verantwortung Handeln und seine tragen eigenen Entscheidun­ gen verantwortlich sein bereits schon s“ch bewähren zeigen, dass etwas gut passt oder funk­ tioniert die Prod¢kt­ Angebot an Produkten palette, -n reichen hier: Produkte enthalten

Für eine gute Präsentation gilt: Weniger ist mehr.

42

s gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Firmenpräsentation aufzubauen. Oft beginnt die Präsentation mit einer kurzen Zusammenfassung: Worüber werden Sie sprechen? Dann folgen Informationen über die Firma, das Geschäftsmodell, den Markt, die Firmenphilosophie, die Zukunftspläne des Unternehmens und mehr. Vergessen Sie auch nicht, sich selbst kurz vorzustellen! Was sind Ihre Aufgaben in der Firma? Über die Firma

Wir sind … 2  ein (internationaler) Konzern. 2  eine Unternehmensgruppe. 2  ein (großes) Unternehmen. 2  eine Firma. 2  ein (mittelständischer) Betrieb. 2  ein Familienunternehmen. 2  eine Tochterfirma von … 2  eine Zweigstelle von … 2  eine Niederlassung von … 2  eine Organisation. 2  ein (Forschungs-)Institut. Die Firma … 2  ist multinational. 2  ist mittelständisch. 2  beschäftigt … Mitarbeiter. 2  hat … Angestellte. 2  hat ihr Stammhaus in … Was macht die Firma?

Wir produzieren … Wir stellen … her. Das Unternehmen handelt mit … Die Firma kauft/verkauft … Wir beraten … Wir sind auf den Bereich … spezialisiert. Wir transportieren … Wir forschen im Bereich / auf den Gebieten …

Die Informationen der Präsentation werden auf relativ wenigen Folien in Stichpunkten zusammengefasst. relativ die Folie, -n

ziemlich sehr dünnes Material aus Plastik; gemeint ist hier: Seite eines Präsentations­ programms der St“chpunkt, Wort oder kurzer Satz -e

Firmengeschichte

Das Unternehmen wurde … von … gegründet. Wir blicken auf … Jahre Erfahrung im Bereich … zurück. Wir haben Erfahrung auf den Gebieten … Wir können Erfahrung auf allen Gebieten des … vorweisen. Firmenphilosophie

Unser Name steht für … Wir produzieren qualitätsorientiert. Wir sind innovativ und marktorientiert. Die Firma ist umweltbewusst und denkt zukunftsorientiert. Wir sind kundenfreundlich. Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter … 2  sind qualifiziert und werden regelmäßig geschult. 2  arbeiten mit großem Engagement. 2  tragen Eigenverantwortung. 2  identifizieren sich mit dem Unternehmen und dessen Werten. Produkte

Unsere Produkte sind von höchster Qualität. Die Produkte haben sich bereits seit vielen Jahren in der Praxis bewährt. Unsere Waren werden schnell geliefert. Unsere Produktpalette reicht von … bis zu …

2/16

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 71) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Lösungen auf Seite 59

Zukunft

Wir werden uns vergrößern. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren auf … expandieren. Wir investieren in … Wir sind dabei, internationale Beziehungen mit … zu knüpfen. Unser Betrieb sucht neue Partner im Bereich der … Das Unternehmen wird in den nächsten Jahren die Produktion auf … ausweiten.

1

Fi r m e n g rö ß e

Die eigene Tätigkeit

Ich arbeite als … in der Abteilung … Zu meinen Aufgabenbereichen gehört … Ich bin zuständig für … Ich arbeite eng zusammen mit … Insgesamt habe ich … Jahre Berufserfahrung. Ich bin seit … bei der Firma.

Beziehungen kn•pfen m“t ausweiten auf …

2

kleiner Familienbetrieb 2 internationaler Konzern

hier: auch in den Branchen … beginnen

Was passt? Setzen Sie ein!

tragen 2 ausweiten 2 gegründet 2 reicht 2 blicken

gegründet 1. Unser Unternehmen wurde 1956 ______________. 2. Wir ______________ also auf 60 Jahre Erfahrung im Bereich der Automobil-

technik zurück. 3. Die Firma will in den nächsten vier Jahren die Produktion ______________.

groß

1. _______________________



2. _______________________

4. Unsere Produktpalette ______________ von Autotüren bis hin zu Motorteilen.



3. _______________________

5. Unsere Mitarbeiter ______________ große Eigenverantwortung bei der

klein

4. _______________________

Produktion.

43

FOTO: MAURITIUS IMAGES/JUICE IMAGES

2/16

hier: mehr Läden eröffnen und die Summe der Verkäufe vergrößern Beziehungen beginnen mit

Au s einer Prä senta tion

Welche Firma ist am größten, welche am kleinsten? Bringen Sie die verschiedenen Unternehmen in die richtige Reihenfolge!

Tochterfirma 2 Unternehmensgruppe 2

expandieren

Lösungen auf Seite 59

Wörter lernen



Das Gesicht die St“rn, -en

die Pup“lle, -n

die (Augen-)Braue, -n

die W“mper, -n

die Iris, -

die (St“rn-)F„lte, -n die Schläfe, -n

das (Augen-)Lid, -er

die Nase, -n das Nasenloch, ¿er

das Ohr, -en das Ohrläppchen, -

die W„nge, -n (auch: die B„cke, -n)

der M¢ndwinkel, -

die Z¢nge, -n

1

die }nterlippe, -n

Das G es i ch t

Welcher Teil des Gesichts ist das? Bilden Sie Komposita, und ergänzen Sie den Artikel!

Nasen 2 Mund 2 Augen (2x) 2 Lippe 2 Ohr 2 Stirn

1. _______ _____________________lid

die Oberlippe, -n

2

das K“nn, -e

der Zahn, ¿e

Wa s ma c ht wa s?

Was passt zusammen? Verbinden Sie!

1. Mit der Nase kann man

a) hören.

2. Mit dem Mund kann man

b) beißen.

3. Mit den Ohren kann man

c) riechen.

4. Mit den Zähnen kann man

d) sehen.

5. Mit den Augen kann man

e) blinzeln.

6. Mit den Augenlidern kann man

f) schmecken.

2. _______ _____________________läppchen 3. _______ Ober_____________________

5. _______ _____________________winkel

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

4. _______ _____________________falte die Stirn

6. _______ _____________________loch 7. _______ _____________________braue

44

2/16

Sammelkarte SCHREIBEN 2/16

Kur znac h ri ch t e n s ch re i ben

Ein großer Teil der Kommunikation mit dem Handy läuft über SMS und Dienste wie Whatsapp oder Threema. Diese Textnachrichten sind oft sehr kurz – nur wenige haben Lust, viel zu tippen. Außerdem spart man sich mit wenig Text Geld, wenn man keine Flatrate hat. Sprache und Orthografie

Kurznachrichten werden oft so geschrieben, wie man im Alltag spricht. Auf die Groß- und Kleinschreibung wird nicht so sehr geachtet. Auf die Zeichensetzung auch nicht.

2  Oft wird das Subjekt weggelassen:

Weiß schon.

Ich weiß schon.

2  Oft wird die Verbendung nicht geschrieben:

Is das ok?

Ist das okay?

2  Auch kurze Satzteile werden weggelassen und der Satz kürzer gemacht:



Zeit zum Skypen?

Hast Du Zeit zum Skypen?

2  Der unbestimmte Artikel wird oft verkürzt zu „n“, „ne“, „ner“, „nen“:

Lust auf nen Kaffee? Hast Du Lust auf einen Kaffee? 2 „Es“ wird oft als „-s“ ans vorherige Wort angehängt: Ich finds gut. Ich finde es gut. 2  „Du“ wird manchmal auf die Endung „-e“ am konjugierten Verb reduziert: Was meinste? Was meinst Du?

Sammelkarte SPRECHEN

Das h ab e i ch l e i d e r ni c h t v e r s t a n d e n !

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Ob am Telefon, im Gespräch oder in einer Diskussion: Jeder versteht mal etwas nicht. So können Sie nachfragen. Nicht gehört

Wie bitte? m Was? Entschuldigung, was haben Sie gesagt? Ich habe Sie nicht gehört. Könnten Sie das noch einmal sagen, bitte?

Ich glaube, ich habe Sie nicht (ganz) richtig verstanden. Tut mir leid, das habe ich (jetzt) nicht verstanden. Könnten Sie den letzten Satz bitte wiederholen? Bitte erklären Sie!

Nicht verstanden

Ich habe Sie nicht (ganz) verstanden. Könnten Sie das bitte noch einmal wiederholen? Mein Deutsch ist noch nicht so gut. Könnten Sie das bitte noch einmal langsam sagen?

Was heißt das? Und was bedeutet das (genau)? Das Wort kenne/verstehe ich leider nicht. Könnten Sie es mir bitte erklären? Was meinen Sie mit …? Könnten Sie mir das Wort bitte buchstabieren? Könnten Sie mir das bitte aufschreiben?

Ei s k alt!

Sammelkarte VERSTEHEN

In der deutschen Sprache gibt es viele Ausdrücke und Redewendungen rund um „Eis“ und „Kälte“. Welche kennen Sie? Und wie sagt man im Alltag, dass man friert? jemandem eiskalt den Rücken hinunterlaufen (= eine unangenehme/schreckliche Vorstellung haben) Hör bitte auf, von dem Thriller zu erzählen. Wenn ich das nur höre, läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter! kalte Füße bekommen (= m Angst bekommen und einen Plan aufgeben) Eigentlich wollten Jule und Bernd nächste Woche heiraten. Aber Jule hat kalte Füße

Danke! Mir ist das noch nicht ganz klar. Das würde mich jetzt aber doch genauer interessieren! Verstehe ich Sie richtig, wenn … Habe ich das richtig verstanden, dass … Wie muss ich … verstehen? Heißt das also, dass …? Wenn ich Sie richtig verstehe, dann meinen Sie … Was verstehen Sie darunter eigentlich ganz genau? (= Was meinen Sie damit ganz genau?)

bekommen. Da haben sie die Hochzeit abgesagt. Das lässt mich kalt. (= m Das interessiert mich nicht. / Das weckt keine Gefühle bei mir.) Vegan oder nicht? Viele haben eine klare Meinung dazu. Mich lässt das völlig kalt. jemanden kalt erwischen (= jemanden unangenehm überraschen) Ich habe mir einen sehr billigen Drucker

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gekauft. Aber als ich neue Farbe dafür kaufen musste, hat es mich eiskalt erwischt. Die war wirklich extrem teuer! jemandem die kalte Schulter zeigen (= m sehr unfreundlich zu jemandem sein und ihn nicht beachten) In der letzten Sitzung habe ich einen Vorschlag meines Kollegen kritisiert. Jetzt zeigt er mir die kalte Schulter, wenn wir uns sehen.

Der Plural von die SMS ist die SMS. Im Alltagsdeutsch wird die SMS auch die Simse genannt. Der Plural ist die Simsen. Das Verb dazu ist simsen: Ich simse dir gleich die Nummer.

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Vorsicht bei Kurznachrichten im Beruf! Wenn Sie mit Ihren Kollegen nicht sehr gut befreundet sind, sollten Sie auf eine korrekte und höfliche Sprache achten!

Abkürzungen Hi, hab grad mit Vera gesprochen. Evtl. kommt sie auch heut Abend. Hat aber noch was anderes vor. Kommt dann wahrscheinlich wie immer wenn alle anderen gehen, lol. Hab jetzt noch n Termin, bin dann aber um 9 bei Sascha. Oder kannste schön früher? ;) Zeit fürn Kaffee davor? Hab n schönen Tag, bis nachher. GlG

Oft liest man in deutschen Textnachrichten auch häufig verwendete englische Abkürzungen: cu see you = wir sehen uns fyi for your information = zu Deiner/Ihrer Information

Um Hilfe bitten

Hätten Sie eine Idee, was ich da machen kann? Könnten Sie mir einen Rat/Ratschlag geben? Könnten Sie mir da vielleicht helfen? Wie kann ich dieses Problem lösen? Haben Sie dazu eine gute Erklärung? An wen kann ich mich wenden? (= Wen kann ich um Hilfe bitten?)

Mehr Informationen

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Wie war Ihr Name noch mal? Wo genau kann ich … finden? Wo ist das genau? Wie komme ich da (noch mal) hin? Ab wann kann man Sie anrufen?

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ev/evtl. eventuell GlG Ganz liebe Grüße GuK Gruß und Kuss hdl Hab dich lieb! kA keine Ahnung LG Liebe Grüße N8 Nacht tel/tel(e)n telefonieren/telefoniert VG Viele Grüße vllt vielleicht

lol laughing out loud = laut loslachen thx thanks = danke

Ein Beispiel

Chiyo möchte sich über einen Sprachkurs informieren: % Guten Tag. Sprachenschule Knoll. & Guten Tag. Hier ist Chiyo Kobayashi. Ich habe gesehen, dass Sie einen Kurs für Konversation auf Deutsch anbieten. Wann beginnt der Kurs? % Der nächste Konversationskurs beginnt nächsten Montag. & Am 15. Februar? % Nein, nicht diesen Montag. Erst in der Woche danach, am 22. & Und wie sind die Kurszeiten? % Der Kurs ist ein Intensivkurs. Er dauert drei Wochen. Unterricht ist jede Woche von Montag bis Donnerstag, immer von fünf bis neun.

Das Eis ist gebrochen. (= Die Atmosphäre ist jetzt offen und freundlich. / Man wird sich sympathisch.) Am Anfang wusste ich nicht so genau, was ich von Julian halten soll. Aber nach dem Betriebsausflug war das Eis gebrochen. Er ist wirklich nett.

jemanden aufs Glatteis führen (= machen, dass jemand etwas Falsches glaubt) Volker hat mir so eine komische Geschichte erzählt. Und ich habe sie ihm auch noch geglaubt, naiv wie ich bin! Er hat mich total aufs Glatteis geführt.

etwas auf Eis legen (= an etwas nicht mehr weiterarbeiten / etwas verschieben) Den Plan, eine Wohnung zu kaufen, haben wir jetzt erst einmal auf Eis gelegt. Wir haben nicht genug Geld im Moment.

sich auf dünnem Eis bewegen (= sich in eine riskante, unsichere Situation bringen) Jeder lädt sich Musikdateien aus dem Internet herunter. Aber rechtlich bewegt man sich da auf sehr dünnem Eis.

& Entschuldigung, ich habe Sie nicht ganz verstanden. Um wie viel Uhr ist der Kurs? % Er beginnt um 17 Uhr und geht bis 21 Uhr. Immer von Montag bis Donnerstag. & Ah, danke. Und wo findet der Kurs statt? % In der Grundschule in der Cramer-Klett-Straße 174. & Könnten Sie mir die Straße bitte buchstabieren? % Natürlich: … & Vielen Dank. Dann möchte ich mich gern für den Kurs anmelden. % Gern. Das geht online, oder Sie können auch einfach bei uns vorbeikommen.

„Frieren“ in der Alltagssprache

Mit diesen Ausdrücken können Sie sagen, dass Ihnen extrem kalt ist: Ich friere wie ein Schneider (= Mann, der beruflich Kleidung macht und repariert)! Mich friert bis ins Mark (= weiche Substanz im Inneren mancher Knochen)! Ich bin schon ein Eiszapfen (= längeres Stück Eis)! Ich friere mir den Arsch (= a Körperteil, auf dem man sitzt) ab! Ich habe mich verkühlt. = Ich habe eine Erkältung.

Die jungen Seiten von

Jeden Monat im Heft!

2/16

47

Lösungen auf Seite 59

Übungen zu den Themen des Monats



1

Seite 25 Reisetipps

T r e n n ba re V erb e n

2

Seite 56 - 58 Geld für alle

Welches trennbare Verb passt? Ergänzen Sie in der passenden Form!

Adjektive mit „-lo s“ Bilden Sie Adjektive mit dem Suffix „-los“, und setzen Sie ein! Vorsicht: Zwei Mal müssen Sie ein „-s-“ einfügen!

kennenlernen 2 stattfinden 2 abholen 2 aussehen 2  hinunterfahren

1. Nicht alle ___________________ die schwere

Arbeit 2 Grund 2 Bedingung 2 Kosten 2 Kommentar

Kandahar-Abfahrt ganz ___________________. 1. Für dieses Getränk müssen Sie nichts bezahlen.

2. Ende Januar und Anfang Februar ___________________

Es ist ____________________. kostenlos

in Garmisch der Skiweltcup ___________________.

2. Der Spieler hat doch gar nichts falsch gemacht.

3. Die Landschaft des Appenzellerlands

Der Trainer hat ihn ____________________

___________________ mit tiefem Schnee sehr romantisch

kritisiert.

___________________.

3. Ulrike hat ihren Job verloren. Jetzt ist sie

4. Im Langlaufpark in Ramsau ___________________ Kinder

____________________.

den Langlaufsport ___________________.

4. Nach der Konferenz hat der Politiker nicht auf Fra-

5. Danach ___________________ die Eltern ihre Kinder dort

gen geantwortet. Er hat ____________________

___________________.

das Gebäude verlassen. 5. Du musst mir gar nichts erklären. Ich vertraue dir

____________________.

3

Seite 26 - 27 Fliegen lernen

H a b en Sie a l l es versta nden?

%P$

FOTO: DANUSER/LAAX

In der Prüfung Goethe-Zertifikat B2, Lesen, Teil 2, sollen Sie einen Text verstehen. Lesen Sie die Aussagen. Was passt: a, b oder c? Kreuzen Sie an!

48

1. a) b) c)

In der Halfpipe … darf man mit Skiern fahren. darf man nur mit dem Snowboard fahren. darf man auch ohne Vorbereitung fahren.

3. a) b) c)

In Laax … steht die größte Halfpipe Europas. ist der tiefste Punkt der Schweiz. gibt es nur einen Skilift.

2. a) b) c)

Das Skigebiet Laax … ist ein Insidertipp. ist auf der ganzen Welt bekannt. ist sehr billig.

4. a) b) c)

An Wochenenden kommen manchmal … 6000 Skifahrer. 8000 Skifahrer. 15 000 Skifahrer.

2/16

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 71) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Starthilfe

FOTO: ZEFA

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt. Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

DEUTSCH

ENGLISCH

explodieren to explode ... in die Luft sprengen to blow up

SPANISCH

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

JEDE WOCHE CHAOS SEITE 8 exploser esplodere faire exploser saltare in aria

TÜRKISCH

POLNISCH

RUSSISCH

füllen auf dem Land selten der Banküberfall im Durchschnitt alle fünf Tage färben nichts wert sein der Täter

to fill in rural areas rarely bank robbery on average every five days here: to dye worthless criminal

explotar hacer saltar ... por los aires aquí: echar en el campo rara vez el atraco a un banco por término medio cada cinco días teñir no tener valor el delincuente

im Durchschnitt

on average

por término medio

der Bauer der Schatz römisch die Münze die Erde versteckt

farmer treasure Roman coin here: ground hidden

el agricultor el tesoro romano la moneda la tierra escondido

der Zweite Weltkrieg

World War II

der Soldat soldier halten here: to last im Durchschnitt on average das Paar here: couple gemeinsam here: shared zu zweit here: with a partner die feste Partnerschaft relationship

la Segunda Guerra Mundial el soldado aquí: durar por término medio la pareja común en pareja la pareja estable

eingetragen auf dem Land die Erste Hilfe nützen erkennen ziehen nach der Bürger

here: marked in rural areas First Aid here: to benefit here: to verify to move resident

registrado en el campo los primeros auxilios servir identificar mudarse a el ciudadano

sich teilen mit

to share

compartir con

statt der Ski bevor die Hälfte das Drittel gar

instead of ski before half one third here: even

en lugar de el esquí antes de la mitad el tercio aquí: ni siquiera

SÜDEN STATT SKI SEITE 11 au lieu de anziché le ski lo sci avant prima la moitié la metà le tiers il terzo pas du tout qui: nemmeno ANZIEHEN UND WEG DAMIT SEITE 11

... yerine kayak öncesi yarısı üçte biri mutlak

zamiast narta zanim połowa jedna trzecia tutaj: wcale

вместо лыжа раньше чем половина треть вообще

herausgefunden

found out

averiguado

découvert

scoperto

öğrendi

tutaj: dowiedzieć się

im Durchschnitt selten folgen

on average rarely to follow

por término medio rara vez seguir

en moyenne rarement suivre

in media raramente seguire

genelde nadiren takip etmek

przeciętnie rzadko tutaj: dopasować się

Парт. II от: herausfinden (выяснять) в среднем редко следовать

x/16 2/16

remplir riempire à la campagne in campagna rarement raramente le hold-up la rapina in banca en moyenne in media tous les cinq jours ogni cinque giorni teindre colorare ne rien valoir non valere niente le criminel il criminale ZWEI KINDER SEITE 9 en moyenne in media GELD UNTER BÄUMEN SEITE 9 le fermier il contadino le trésor il tesoro romain romano la pièce de monnaie la moneta la terre la terra caché nascosto LIEBE SEITE 10 la Seconde guerre la seconda guerra mondiale mondiale le soldat il soldato tenir, ici durer qui: durare en moyenne in media le couple qui: la coppia ensemble qui: comune à deux in due la relation durable la relazione stabile FÜHRERSCHEIN SEITE 10 enregistré registrato à la campagne in campagna les premiers secours il primo soccorso utiliser qui: servire reconnaître riconoscere déménager trasferirsi le citoyen il cittadino WASCHSALON SEITE 10 partager avec condividere

patlamak ... havaya uçurmak

wybuchać wysadzić w powietrze

взорваться взорвать

doldurmak kırsalda nadiren banka soygunu genelde beş günde bir boyamak değersiz olmak fail

napełniać na wsi rzadko napad na bank przeciętnie co pięć dni farbować być bezwartościowym sprawca

наполнять за городом редко налет на банк в среднем каждые пять дней окрашивать ничего не стоить преступник

genelde

przeciętnie

в среднем

çiftçi hazine Romalı madeni para toprak saklı

rolnik skarb rzymski moneta ziemia ukryć

крестьянин сокровище римский монета земля Парт. II от: verstecken (прятать)

İkinci Dünya Savaşı

II wojna światowa

Вторая мировая война

asker dayanıklı olmak genelde çift birlikte çift olarak ciddi ilişki

żołnierz tutaj: utrzymywać się przeciętnie para wspólnie we dwoje stały związek partnerski

солдат держать в среднем пара вместе вдвоем прочное партнерство

kayıtlı kırsalda ilk yardım faydalı olmak tanımak taşınmak vatandaş

tutaj: zarejestrowany na wsi pierwsza pomoc tutaj: przydać się rozpoznawać przeprowadzić się do obywatel

зарегистрированный за городом первая помощь быть полезным идентифицировать переезжать житель

paylaşmak

tutaj: używać wspólnie z innymi

совместно использовать

49

Gut Starthilfe zu wissen DEUTSCH

ENGLISCH

der Kleiderkonsum

buying clothes

drosseln tauschen teilen die Tauschbörse der Flohmarkt

to reduce here: to swap here: to share swap site flea market

der Chefredakteur alltäglich die Recherche der Verlag vollkriegen regelmäßig durchlesen die Auswahl das Thema die Gasse

editor-in-chief everyday research publishing company to fill regularly to read through here: variety topics lane

der Naturschützer

environmentalist

schützen die Umgebung der Kot vertreiben

here: to protect here: region excrement here: to get rid of

Das liegt am ... die Strafe das Fußgängersymbol der Fußgänger mit Blaulicht verfolgen der Prozess das Missverständnis

SPANISCH

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

el consumo de ropa

TÜRKISCH

That’s due to here: a fine pedestrian symbol pedestrian with flashing blue light

la consommation de il consumo di vestiario vêtements reducir réduire limitare cambiar échanger scambiare compartir partager qui: condividere el portal de intercambio la bourse de troc la borsa di scambio el mercadillo le marché aux puces il mercato delle pulci KLEINE ZEITUNG SEITE 12 el redactor jefe le rédacteur en chef il caporedattore aquí: cotidiano tous les jours quotidiano la investigación la recherche la ricerca la editorial la maison d’édition l’editore aquí: completar remplir riempire regularmente régulièrement regolarmente leer completamente lire en entier leggere interamente la selección le choix la scelta el tema le thème qui: l’argomento la callejuela la ruelle il vicolo WIE BEI HITCHCOCK SEITE 13 el defensor de la le protecteur de la nature l’ambientalista naturaleza proteger protéger proteggere el entorno les environs la zona circostante el excremento l’excrément l’escremento aquí: ahuyentar repousser scacciare SCHWERE SPRACHE SEITE 13 Esto se debe a ... Cela est dû à ... Dipende da... la multa la sanction qui: la multa el símbolo del peatón le symbole piéton il simbolo del pedone el peatón le piéton il pedone con la sirena avec un gyrophare bleu qui: il lampeggiante

to follow trial misunderstanding

perseguir el juicio el malentendido

takip etmek duruşma yanlış anlaşılma

poursuivre le procès le malentendu

qui: seguire il processo il malinteso

POLNISCH

RUSSISCH

giysi tüketimi

konsumpcja odzieży

покупка одежды

azaltmak değiştirmek paylaşmak değişim portalı bit pazarı

tutaj: zmniejszyć wymieniać się tutaj: używać wspólnie giełda wymiany pchli targ

сократить поменять делить биржа по обмену блошиный рынок

genel yayın yönetmeni günlük araştırma yayın evi doldurmak düzenli olarak okuyup bitirmek seçenek konu cadde

redaktor naczelny tutaj: powszedni wyszukiwanie informacji wydawnictwo zapełnić regularnie przeczytać wybór temat uliczka

главный редактор каждый день поиск информации издательство заполнить регулярно прочитать полностью выбор тема переулок

çevreci

obrońca przyrody

защитник природы

korumak çevre dışkı kovalamak

chronić otoczenie odchody wygnać

защищать окрестности экскремент прогнать

... nedeniyle ceza yaya işareti yaya mavi ışık (ikaz ışığı)

przyczyną jest ... kara symbol pieszego pieszy z niebieskim sygnałem świetlnym ścigać proces nieporozumienie

≈ Это связано с ... штраф символ пешехода пешеход с синей мигалкой

преследовать процесс недоразумение

Gut zu wissen Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Skifahren: DIE BRILLE WEISS ES SEITE 22 - 24 steil breitbeinig

steep spread-eagle

empinado despatarrado

abrupt à grandes jambes

ripido a gambe larghe

dik geniş bacaklı

der Sessellift das Skigebiet die Hütte der Höhenmeter die Piste

chairlift ski region lodge elevation slope

el telesilla la estación de esquí el refugio de montaña la altitud la pista

le télésiège le domaine skiable la hutte le dénivelé la piste

la seggiovia l’area sciistica la baita l’altitudine la pista

teleski kayak bölgesi kulübe rakım farkı pist

stromy круто z szeroko rozstawionymi с широко nogami расставленными ногами wyciąg krzesełkowy кресельный подъемник ośrodek narciarski лыжный регион schronisko хижина wysokościomierz вертикальный метраж tutaj: trasa narciarska лыжня, трасса

der Helm

helmet

el casco

le casque

il casco

kask

kask

шлем

der Sprung

jump

el salto

le saut

il salto

atlayış

skok

прыжок

der Bogen

here: curve

aquí: la curva

le virage

qui: curva

viraj

zakręt

дуга

die Bindung

here: binding

aquí: la fijación

la connexion

qui: l’attacco

kayak bağlama vidası

wiązanie

крепление

50

2/16

Lösungen auf Seite 59

Raten Sie mal! | Comic

Seite 68 Kolumne

Wetter Das deutsche Wetter ist uninteressant, findet unsere Kolumnistin – es gibt keine Tornados und auch keinen Eisregen. Kennen Sie noch andere Komposita mit Wörtern aus dem Bereich des Wetters? Finden Sie bei jeder Aufgabe die Kombination, die nicht passt, und kreuzen Sie sie an!

1. Schneea) sturm b) flocke c) donner d) regen

3. Sonnen-

5. Regen-

a) licht b) strahl c) schein d) wolke

a) blitz b) tropfen c) wasser d) bogen

2. Wettera) vorhersage b) lage c) eis d) wechsel

4. Klimaa) wandel b) schutz c) zone d) kälte

6. Winda) tiefe b) geschwindigkeit c) stärke d) richtung

Wie kann man „Montagearbeiter“ hier verstehen? Kreuzen Sie an!

hm

2/16

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCKX; HAIOPEIS © THOMAS SIEMENSEN

Person, die so mit Werkzeugen arbeitet, dass etwas stabil ist Arbeiter, der an Montagen immer freihat Person, die nur montags arbeitet

hier: Signal, dass man nachdenkt

51

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„Wie viele Bundesländer hat die Bundesrepublik Deutschland?“, „Wie hieß der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland?“ Das Spiel beinhaltet alle Originalfragen des Einbürgerungstests zur deutschen Geschichte, Politik und Gesellschaft. Ein Spielbrett mit Ereignisfeldern und ein bisschen Glück machen diesen Test zu einem unterhaltsamen Gesellschaftsspiel für 2 bis 6 Personen.

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König der Tiere 250 000 Tiere: Der Duisburger Norbert Zajac bietet in seinem Laden mehr Tiere an als jedes andere Geschäft auf der Welt – so viele hat nicht einmal der Zoo seiner Stadt. Warum nur? der |nfostand, ¿e der El¡ktro­ roller, das Zoofach­ geschäft, -e das/der Zube­ hör, -e die Vogelspin­ ne, -n eben h„lten das Faultier, -e die Attraktion, -en der K¶rb, ¿e zähmen das Erdmänn­ chen, f•ttern s“ch näher fühlen dar¢nter ¶rdentlich

m ≈ Informationsstelle ≈ Fahrrad mit Elektromotor Geschäft, das auf Tiere und Produkte rund um Tiere spezialisiert ist hier: alles, was man für Haustiere braucht Tier mit vielen Haaren und acht Beinen, das in den Tropen lebt hier: ≈ also hier: ≈ besitzen und zu essen geben Tier, das in Südamerika meistens auf Bäumen hängt und sich sehr langsam bewegt (s. Foto unten) etwas Spezielles; etwas, das man interessant findet ≈ stabile Tasche, meistens aus dem Material eines Baumes hier: ≈ erreichen, dass ein Tier keine Angst vor Menschen hat kleines Tier, das in großen Gruppen im südlichen Afrika lebt (zu) essen geben fühlen, dass es eine Beziehung gibt hier: von denen sind … m hier: gut

Sehenswürdigkeit Faultier Viele Kunden kommen in den Laden, um eines der drei Faultiere zu sehen

54



E

inen Moment, mein Mann kommt gleich“, sagt die Dame am Infostand. Und da kommt Norbert Zajac auch schon gefahren, er trägt ein T-Shirt mit dem Bild einer Katze über dem Bauch. Der 60-Jährige hat Probleme mit seinen Knien. Wenn er es eilig hat, setzt er sich deshalb schnell auf seinen kleinen Elektroroller. Zoo Zajac ist nämlich kein normales Tiergeschäft. Es ist das größte Zoofachgeschäft der Welt, wie das Guinnessbuch der Rekorde festgestellt hat. Auf 12 000 Qua­ dratmetern werden mehr als 250 000 Tiere und Tausende von Produkten verkauft. Im Durchschnitt fährt Zajac 4000 Kilometer pro Jahr mit seinem Roller durch sein Geschäft. Ein Nachmittag bei Zajac ist wie ein Besuch im Zoo. Duisburg hat auch einen normalen Zoo, auf der anderen Seite der Stadt. Aber der hat weniger Tiere – und wer rein will, muss bezahlen. Bei Zajac ist der Eintritt frei. Aber am Ende kaufen fast alle Besucher etwas. Oft ist es ein Tier. Das meiste Geld verdient Zajac aber mit dem Zubehör, wie zum Beispiel einem Mäntelchen für den Hund, dem im Winter immer so schrecklich kalt ist. Zu sehen gibt es Tiere wie Chinchillas und Katzen, aber auch Vogelspinnen und Fische. Zajac sagt: „Ich habe alles das, was der normale Mensch kennt, was man eben zu Hause hält. Aber es sind auch immer interessante Tiere dabei, die man vielleicht nicht so kennt, die man aber theoretisch auch in Haus und Garten halten kann.“

Nicht alle Tiere will Zajac auch wirklich verkaufen. Manche hat er eigentlich nur, damit Zuschauer in den Laden kommen. So auch die drei Faultiere, die unter der Decke leben. Sie sind Zajacs größte Attraktion. Besonders Robert, der Jüngste, geht nachts gerne entlang der Deckenlampen in andere Abteilungen. Morgens müssen ihn die Angestellten suchen und wieder zu den beiden anderen bringen. Da schläft er dann bis spät in den Nachmittag. Als Zajac seinen Korb bewegt, schaut er nur kurz nach unten. Dann schläft er wieder ein. Eines unterscheidet den Laden stark von einem Zoo: Zajac will die Tiere zähmen. Er mag es, wenn sie ihm aus der Hand fressen. Ein paar Kinder sind glücklich, als Zajac ihnen ein paar Eier gibt, um damit die Erdmännchen zu füttern. Je näher sich der Mensch dem Tier fühlt, umso besser, findet er. „Was ich nicht kenne, werde ich nicht schützen. Was ich liebe, darum werde ich kämpfen.“ Ein Team von 170 Angestellten – darunter drei Tierärzte, fünf Biologen, eine Meeresbiologin, zwei Zoologinnen und viele Tierarzthelfer – kümmern sich darum, dass es den Tieren gut geht. Tierarzthelfer holt Zajac besonders gerne ins Team. Die wissen nämlich, wie wichtig die richtige Beratung der Kunden ist: „Tierarzthelferinnen standen meistens schon ein paar Jahre beim Tierarzt am Tisch und haben gesehen, was passiert, wenn man ein Tier nicht ordentlich hält.“ 2/16

Wirtschaft

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Diesen Text können Sie mit einem  Premium-Abo hören:  www.deutsch-perfekt.com/service

Alltag im Laden Futter für Vogelspinnen (oben), junge Hunde kommen in den Verkauf (Mitte), Blick in die Aquarien (unten)

Norbert Zajac

einfach „bweisen der H„mster, der Käfig, -e der W¡llensit­ tich, -e das Kaninchen, „nreisen k„lt der Geschæfts­ mann, -leute w„rnen die Demonstrati­ on, -en die M¶rddro­ hung, -en die Pfote, -n der Traum, ¿e verw“rklichen zahm h“nkriegen

hier: wirklich hier: sagen, dass sie kein Tier bekommen braunes oder braun-weißes kleines Tier Metallkonstruktion, in die man ein Tier schließt kleiner blauer oder grüner Vogel kleines Tier mit langen Ohren kommen zu hier: ohne Gefühle hier: Besitzer eines Ladens sagen, dass etwas gefährlich ist Treffen vieler Menschen auf der Straße, um gegen etwas zu protestieren Worte, mit denen man sagt, dass man jemanden totmachen wird ≈ Fuß von einem Tier hier: großer Wunsch realisieren so, dass ein Tier gezähmt wurde und keine Angst mehr vor Menschen hat m erreichen; Erfolg haben

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; PICTURE ALLIANCE/DPA (2); R. ZÖLLER (2); MAURITIUS IMAGES/I. KUZMIN

Deshalb gibt es bei Zajac auch diese Regel: „Wenn wir nicht meinen, das Tier wird ein schönes Leben haben, dann wird ein Kunde hier einfach abgewiesen.“ Wenn jemand einen neuen Hamster kaufen will, wird er gefragt, warum der alte gestorben ist. Ist vielleicht der Käfig zu klein? Hamster laufen in der Natur jede Nacht viele Kilometer und können nicht auf zu kleinem Territorium leben. Der große Käfig ist dem Kunden zu teuer? Dann bekommt er auch keinen Hamster. Er will nur einen Wellensittich kaufen, obwohl immer zwei Tiere zusammenleben müssen? Er wird den Wellensittich bei Zajac nicht kaufen können. Ein Kaninchen ist bei einem anderen Anbieter billiger? Zajac sagt: „Bei uns werden Tiere nicht billig verkauft. Was nichts kostet, ist auch nichts wert.“ Viele mögen Zajac besonders, weil er nicht sehr diplomatisch ist. Oft wird er von Kunden fotografiert, wenn er auf seinem Roller vorbeifährt. Immer wieder ist Zajac in den Medien. Er liefert Tiere an die RTL-Realityshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, SAT.1, RTL und Kabel 1 haben Filme über ihn gemacht. Pro Jahr besuchen mehr als eine Million Menschen das Geschäft, manche reisen von weit her an. Manche Tierschützer sehen Zajac als kalten Geschäftsmann ohne Grenzen beim Verkaufen. Immer wieder gibt es Skandale. Zum Beispiel, als er 2012 begann, ganz junge Hunde zu verkaufen. Tierschutzorganisationen warnten, Besucher könnten unüberlegt Hunde kaufen, die dann später in Heime kommen. Es gab Demons­ trationen vor dem Geschäft und Morddrohungen gegen Zajac. Inzwischen hat die Tierschutzorganisation Vier Pfoten erklärt, dass es Zajacs Hunden gut geht. Aber es könnte wieder Streit geben, wenn der Chef seinen letzten großen Traum verwirklicht: eine Gruppe Pinguine in seinen Zoo zu holen. „Mein Traum ist natürlich, so wie das bei allen unseren Tieren ist, sie werden ganz zahm, und man darf als Kunde hier mal einen Pinguin streicheln oder füttern. Das gibt es in normalen Zoos nicht. Wenn ich etwas mache, dann muss das anders sein. Wenn ich das nicht hinkriege, dann mache ich es eben nicht.“ 2 Renate Zöller

Als Vierjähriger bekam er seinen ersten Hamster und eine Eidechse. Mit fünf begann Norbert Zajac, sie zu züchten. Als Achtjähriger bekam er sein erstes Krokodil. Als Zwölfjähriger pflegte der Duisburger verletzte Raubvögel. Mit 13 Jahren war er der jüngste Vogelzüchter Deutschlands. Und mit 15 hatte er schon 70 Aquarien im Keller. Sein Vater hatte ihm und seinen Brüdern erlaubt, so viele Tiere zu haben, wie sie wollten – solange sie sie selbst finanzierten. So begann er damit, Tiere zu verkaufen: Seine Tiere vermehrten sich, und irgendwann wurden es zu viele. Am Anfang gab er sie Menschen, denen er vertraute. Später verkaufte er sie über Fachhändler, denen er vertraute. Mit 20 Jahren machte er sich mit seinem ersten eigenen Geschäft selbstständig. Inzwischen züchtet er kaum noch selbst, sondern kauft die meisten Tiere von Züchtern, die er alle persönlich kennt. Immer noch spricht Zajac von „meinen Tieren“, auch wenn es inzwischen Zehntausende sind. Er wohnt gleich vorne im Haus: „Ich kann sonntags in Pantoffeln durch mein Reich der Tiere ganz alleine laufen. Das ist meine Welt, das ist so in Ordnung.“ der H„mster, -

braunes oder braun-weißes kleines Tier die Eidechse, -n sehr kleines Reptil mit vier Beinen z•chten ≈ eine spezielle Tierrasse herstellen der Raubvogel, ¿ Vogel mit starken Beinen und sehr guten Augen, der kleine Tiere frisst sol„nge hier: mit der Bedingung, dass s“ch vermehren ≈ junge Tiere machen und so mehr werden der F„chhänd­ hier: Verkäufer mit speziellen ler, Kenntnissen über Tiere der Pant¶ffel, -n bequemer Schuh, der hinten offen ist das Reich, -e Region, in der ein Monarch regiert; gemeint ist hier: Geschäft, das ihm allein gehört

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Geld für

alle

Was passiert, wenn Menschen jeden Monat 1000 Euro bekommen, ohne etwas dafür tun zu müssen? Der Berliner Michael Bohmeyer probiert es aus: Er sammelt im Internet Geld und schenkt es Fremden – ganz ohne Bedingungen.

Michael Bohmeyer Seine Initiative ist so etwas wie eine private Lotterie mit politischen Motiven

s“ch vorstellen einfach so

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S

tellen Sie sich vor, Sie bekommen jeden Monat 1000 Euro. Einfach so. Was wür­ den Sie tun: Weiter jeden Tag zur Arbeit gehen? Den Job kündigen? Gar nichts mehr tun? Was wäre, wenn? Das ist die Frage, die Michael Bohmeyer stellt. Zuerst sich selbst, dann einer kleinen Gruppe Freunde und Bekannter – und inzwischen einer Inter­ netgemeinschaft mit mehr als 180 000 Mitgliedern. Die Geschichte seiner Idee beginnt vor zwei Jahren. Damals kündigt er bei sei­ ner Firma, die er ein paar Jahre vorher gegründet hat. „Ich hatte etwas weniger als 1000 Euro pro Monat aus dem Firmen­ gewinn und dazu noch ein paar Erspar­

nisse“, erzählt er. Von diesem Geld lebt er – ohne etwas tun zu müssen. Am Anfang ist es für ihn schwierig, mit seiner neuen Freiheit zu leben. Zuerst erwartet er, dass er vor allem faulenzen würde. Aber irgendwann passiert das Gegenteil: Er lebt bewusster, hat die ganze Zeit neue Ideen. Bald fragt er sich: Wie wäre es, wenn ich das auch für andere Menschen möglich machen könnte? „Ich war schon immer der Meinung, dass man das bedingungslose Grundeinkommen einfach ausprobieren muss.“ Bedingungsloses Grundeinkommen: Das ist das Schlagwort hinter seinem Experiment. Die Idee wird seit Jahren in Deutschland und anderen Ländern disku­ 2/16

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; PRIVAT

hier: sich denken hier: ohne Arbeit; ohne Bedingungen die |nternetge- Internetportal für Personen meinschaft, -en mit den gleichen Interessen gr•nden starten der F“rmen­ Profit, den eine Firma macht gewinn, -e dazu hier: außerdem die Ersparnis, -se Geld, das man gespart hat erw„rten hier: meinen, dass … passiert faulenzen faul sein; sich ausruhen bew¢sst hier: so, dass man genau überlegt, was wichtig ist im Leben das bed“n≈ Basisgehalt ohne gungslose Bedingungen Gr¢ndeinkommen einfach hier: wirklich das Schlagwort, hier: Wort, das leicht zu -e verstehen ist und die Basisidee eines Programms zeigt

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 48.

Gesellschaft tiert (siehe nächste Seite Kasten). In allen Parteien, bei Soziologen und Arbeitsmarkt­ experten gibt es Befürworter und Gegner des Grundeinkommens. Die diskutierten Modelle unterscheiden sich vor allem in der Höhe der Zahlung. Das Prinzip aber ist immer gleich: Jeder, egal ob arm oder reich, soll pro Monat einen bestimmten Betrag vom Staat bekommen, ohne dafür etwas tun zu müssen. Der bekannteste deutschsprachige Be­­ für­ worter der Idee ist Götz Werner. Der Gründer der Drogeriemarktkette dm fordert langfristig ein lebenslanges monatliches Grundeinkommen von 1500 Euro. Um das zu finanzieren, schlägt er vor, alle ande­ ren Sozialleistungen abzuschaffen und die Mehrwertsteuer auf 50 Prozent zu erhöhen. Während Michael Bohmeyer 2014 be­ ginnt, von seinem persönlichen Grund­ einkommen zu leben, beschäftigt er sich mit den Theorien von Götz Werner und anderen Vorschlägen. Und er beschließt, es auszuprobieren. Seine Idee: Er sam­ melt im Internet Geld und verlost es. Wer gewinnt, bekommt ein Jahr lang jeden Monat 1000 Euro. Was er von den Gewin­ nern erwartet: nichts. Für Bohmeyer, der eigentlich faulen­ zen wollte, beginnt die arbeitsintensivs­ te Zeit seines Lebens. Er gründet einen Verein, programmiert die Webseite www. mein-grundeinkommen.de und startet eine Crowdfunding-Kampagne. Mehrere Wochen lang arbeitet er fast rund um die Uhr. Der Erfolg gibt ihm recht: In 80 Tagen spenden fast 3000 Menschen rund 50 000 Euro. Im September 2014 kann er die ersten vier Grundeinkommen verlosen, wenige Wochen später schon das fünfte. Und das hat einen speziellen Gewinner: den acht­ jährigen Robin aus Baden-Württemberg. Als Robin gewinnt, ändert sich viel für seine Familie. Seine Mutter Olga Schmidt (Nachname geändert) ist Krankenschwes­ ter, ihr Mann arbeitet in der IT-Branche. Die 1000 Euro zusätzlich im Monat kann die Familie gut gebrauchen. „Wir haben beschlossen, das Geld bewusst für die Familie auszugeben“, erzählt Olga Schmidt. Von den 1000 Euro im Monat kann die Familie Dinge unternehmen, für die sie sonst nicht genug Geld gehabt hätte. „Wir 2/16

haben mehr Ausflüge gemacht, sind auch mal über Nacht weggefahren.“ Robin und seine Schwester bekommen mehr Bücher, und Robin darf zusätzlich zum Klavierunterricht noch Gitarre lernen. „Wir haben in dem Jahr viel mehr bekom­ men als nur Geld“, sagt die 46-Jährige. „Wir haben ein Stück Freiheit bekommen und sind den Spendern sehr dankbar für diese Chance.“ Seit Dezember lebt die Familie wieder ohne zusätzliches Grundeinkommen. Aber Olga Schmidt ist inzwischen selbst zu einer Expertin für die Idee geworden. „Dabei hatte ich mich vorher noch nie damit beschäftigt.“ Ihre Gedanken und Erfahrun­ gen teilt sie inzwischen gerne mit ande­ ren. Im Dezember 2015 liegt sie im Kran­

Gewinner

Robin kenhaus. „Mit meinen Mitpatienten habe Mit den 1000 ich schon viel über das Grundeinkommen Euro wollte er „jeden Monat diskutiert“, sagt sie und lacht. So hilft sie, ein Buch“ gekauft dass die Idee bekannter wird – und das bekommen freut Michael Bohmeyer. „Ich glaube, man kann Menschen am besten überzeugen, wenn man ihnen Fragen stellt und ihnen Geschichten erzählt“, sagt er. Je mehr Menschen ihre Geschichten erzählen, desto schneller wächst sein Projekt. Inzwischen hat er schon mehr als 25 Grundeinkommen verteilt. Aus seinem Ein-Mann-Experiment ist eine Agentur mit zwölf Mitarbeitern geworden, die schon an den nächsten Sozialprojekten arbeiten. Ein Gebäude in Berlin-Kreuzberg, direkt im Zentrum der Kreativen und Par­ tygänger. In einem Loft in der obersten Etage haben Bohmeyer und seine Kol­ legen ihr Büro. Zwei große Holztische sind ihre Arbeitsplätze, das Team von „Mein Grundeinkommen“ sitzt gemein­ sam darum herum. Es sieht aus wie der %

der Befürwor- Person, die eine Sache unter­ ter, stützt der Gegner, - hier: Person, die eine andere Meinung hat die Höhe, -n von: hoch best“mmte hier: vereinbarte (-r/-s) (-r/-s) die Drogerie­ Firma mit vielen Drogeriemärk­ marktkette, ten an verschiedenen Orten -n (der Drogerie­ Geschäft, in dem man z. B. markt, ¿e Sachen für Kosmetik und zum Putzen kaufen kann) f¶rdern sagen, was man haben will l„ngfristig hier: in der Zukunft lebenslang für den Rest des Lebens die Sozialleis- finanzielle Hilfe vom Staat für tung, -en arme Menschen „bschaffen hier: entscheiden, dass sie nicht mehr gezahlt werden erhöhen höher machen s“ch beschæf- hier: ≈ studieren; untersuchen tigen m“t beschließen hier: entscheiden, dass etwas gültig ist verlosen ≈ zufällig gewählten Gewinnern schenken erw„rten hier: hoffen/wollen, dass jemand etwas macht r¢nd ¢m die m die ganze Zeit; 24 Stunden Uhr am Tag r¡cht geben hier: zeigen, dass das Projekt Sinn macht sp¡nden Geld schenken, um zu helfen die Kr„nken- Frau, die beruflich Kranke pflegt schwester, -n zusätzlich hier: noch dazu gebrauchen benutzen der Klavierun- Pianounterricht terricht ein St•ck hier: ≈ ein bisschen d„nkbar sein ≈ danken dabei hier: ≈ und das, obwohl … teilen hier: anderen berichten der M“tpati- anderer Patient ent, -en überzeugen hier: erreichen, dass man an die Idee glaubt verteilen an verschiedene Personen geben die Agentur, Firma, die einen Service für -en Privatpersonen oder andere Firmen anbietet der M“tarbei- Angestellter ter, der Partygän- Person, die regelmäßig auf ger, Partys geht (regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Woche) das/der L¶ft, hier: Büro mit großen, hohen -s engl. Räumen, die früher Teil einer Fabrik waren die Etage, -n z. B. 1. Stock, 2. Stock … franz.

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Gewinner Marc Wander Seit er das Geld bekommt, geht es dem chronisch Kranken auch gesundheitlich besser

Die Schweiz als Pionier?

das Gr¢ndein- ≈ Basisgehalt kommen, die V¶lksiniti- hier: Wunsch des Volkes nach ative, -n einer Gesetzesänderung des Gesetzes (das Ges¡tz, -e hier: schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen) der Unterneh- Besitzer und oft auch Leiter mer, einer Firma „bstimmen hier: Ja oder Nein sagen ausgerechnet m hier: ≈ überraschend einführen hier: entscheiden, dass es etwas Neues gibt

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FOTO: PRIVAT

Geld ohne Bedingungen und ohne Prüfung, ob jemand es wirklich braucht: Das Grundeinkommen ist eine revolutionäre Idee, die in vielen Ländern diskutiert wird. Sehr populär ist sie in der Schweiz. Im Oktober 2013 wurde die Volksinitiative „Bedingungsloses Grundeinkommen“ gestartet – mit Unterstützung des deutschen Unternehmers Götz Werner, der die Idee schon seit Jahren aktiv unterstützt. 126 000 Schweizer haben für die Initiative unterschrieben; für keine andere Volksinitiative vorher waren die nötigen 100 000 Unterschriften so schnell gesammelt. Deshalb stimmen die Schweizer in diesem Jahr in einem Referendum über die Idee ab. Und wenn alles so klappt, wie es sich die Initiatoren wünschen? Dann ist ausgerechnet die kleine, reiche Schweiz das erste Land, das ein bedingungsloses Grundeinkommen einführt.

Esstisch in einer Wohngemeinschaft. Aber das ist Bohmeyers Labor für eine neue Art des Arbeitens. „Wir wollen vieles anders machen als andere“, sagt er. Teil des Experiments ist die Frage der Bezahlung. Seit Kurzem hat der Verein genug Geld, um allen Mitarbeitern ein monatliches Gehalt zu bezahlen. „Das verteilen wir nach dem Bedarfsprinzip“, sagt Bohmeyer. Dazu schreibt jeder sein Wunschgehalt auf einen Zettel, dann dis­ kutiert das Team über die Forderungen – und jeder bekommt schließlich so viel, wie er zum Leben braucht. „Frauen bekom­ men pauschal 15 Prozent mehr, weil wir festgestellt haben, dass sie zu wenig für sich fordern“, sagt der 31-Jährige. „Für uns alle ist das nicht einfach. Wir haben es alle nicht gelernt, offen über Geld zu sprechen.“ Geld ist für die meisten Deutschen im­mer noch ein Tabu. Und „einfach so“ Geld geschenkt zu bekommen – das kön­ nen sich viele Menschen nicht vorstellen. „Meine Großeltern waren am skeptischs­ ten“, erzählt Marc Wander aus Kassel. „Sie haben gesagt, ich soll erst einmal warten, ob das Geld auch wirklich auf mein Konto kommt.“ Der 28-Jährige bekommt seit August jeden Monat 1000 Euro von Bohmeyers Verein. Weil er an der chronischen Krank­ heit Morbus Crohn leidet, ist der Bankkauf­ mann seit fast zwei Jahren krankgeschrie­ ben. Als er bei der Verlosung gewinnt, hat er finanzielle Probleme: Die Zahlung seines Krankengeldes geht zu Ende. Er muss viele Formulare ausfüllen, um auch in Zukunft Sozialleistungen zu bekommen. Dieser Stress fällt mit dem Grundeinkom­ men weg. Der 28-Jährige kann sich nun ganz auf seine Therapie konzentrieren. „Finanziell ist es kein großer Unter­ schied, ob ich vom Grundeinkommen lebe oder Grundsicherung oder Rente bekommen würde“, sagt er. „Aber die Bedingungslosigkeit ist ein Geschenk. Das

Grundeinkommen ist für mich eine sehr große Erleichterung.“ Seit er es bekommt, geht es ihm auch gesundheitlich besser. Er macht Pläne für die Zukunft. „Mein Ziel ist es, in einem Jahr wieder arbeiten oder studieren zu können“, sagt er. Wer sind die Spender, die Olga Schmidt, Marc Wander und den anderen ein Jahr lang ein Leben mit weniger Sorgen ermög­ lichen, und das ohne Bedingungen? Michael Bohmeyer weiß nicht viel über sie. „Ich habe selbst ein paar Hundert Euro gespendet, und viele meiner Freun­ de spenden auch“, sagt er. Auf der Web­ seite kann sich jeder Besucher ein Profil anlegen: Wer an der Verlosung teilneh­ men will, schreibt, was er mit dem Geld tun will. Spender schreiben, warum sie spenden. Aber viele bleiben anonym oder geben sich ein Pseudonym. Niemand muss etwas über sich erzäh­ len, wenn er nicht möchte. Auch das ist Teil des Prinzips: Jeder bekommt eine Chance – ohne etwas dafür tun zu müs­ sen, bedingungslos. 2 Barbara Kerbel

die Wohngemeinschaft, -en das Bed„rfs­ prinzip

Gruppe von Personen, die zusammenwohnt

Prinzip, dass der zuerst etwas bekommt, der es am nötigsten braucht ¶ffen hier: ehrlich erst einmal hier: am Anfang leiden „n hier: haben und deshalb Pro­ bleme haben der B„nkkauf- Person, die bei einer Bank mann, -leute arbeitet kr„nkschrei- schriftlich bestätigen, dass je­ ben mand wegen Krankheit nicht zur Arbeit oder Schule gehen kann w¡gfallen hier: aufhören, da zu sein die Gr¢nd­ Summe, die Arbeitslose und sehr sicherung arme Menschen als finanzielle Unterstützung vom deutschen Staat bekommen die Erleichte- Gefühl, dass man weniger Sor­ rung gen hat; hier auch: Aspekt, der das Leben leichter macht ermöglichen möglich machen ein Profil hier: ≈ Informationen über sich „nlegen schreiben

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Lösungen

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2 3

4

5

1. falsch; 2. falsch; 3. richtig; 4. falsch; 5. richtig; 6. falsch 7. b; 8. a; 9. b; 10. c; 11. b; 12. b 13. a; 14. i; 15. c; 16. 0; 17. b; 18. f; 19. d 20. nein; 21. nein; 22. ja; 23. ja; 24. ja; 25. nein; 26. nein 27. b; 28. c; 29. b; 30. a

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1. Frank hat viel Geld, aber er ist nicht glücklich. 2. Luise hat viel Zeit, doch sie weiß nichts damit zu machen. 3. Mario ist verheiratet, jedoch sieht er seine Frau fast nie. 4. Dana will nicht mehr arbeiten, sondern sie möchte Teilzeit arbeiten. 5. Werner kocht gern, aber seine Frau hat wenig Spaß in der Küche.

2

3

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1. dagegen; 2. Im Gegensatz zu; 3. Während; 4. dagegen; 5. Im Gegensatz zu 2. Jutta steht gern früh auf, Mark schläft dagegen gern lang. 3. Jutta geht gern essen, Mark kocht dagegen lieber zu Hause. 1. aber; 2. doch; 3. sondern; 4. während; 5. dagegen

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2

3

1. fahren … hinunter; 2. findet … statt; 3. sieht … aus; 4. lernen … kennen; 5. holen … ab 2. grundlos; 3. arbeitslos; 4. kommentarlos; 5. bedingungslos 1. a; 2. b; 3. a; 4. c

Seite 51 Seite 42 - 43 1

2

1. internationaler Konzern; 2. Unternehmensgruppe; 3. Tochterfirma; 4. kleiner Familienbetrieb 2. blicken; 3. ausweiten; 4. reicht; 5. tragen

Rätsel: 1. c; 2. c; 3. d; 4. d; 5. a; 6. a Comic: richtig: Person, die so mit Werkzeu-

gen arbeitet, dass etwas stabil ist; Person, die nur montags arbeitet; falsch: Arbeiter, der an Montagen immer freihat

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2

1. das Augenlid; 2. das Ohrläppchen; 3. die Oberlippe; 5. der Mundwinkel; 6. das Nasenloch; 7. die Augenbraue 1. c; 2. f; 3. a; 4. b; 5. d; 6. e

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MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00, SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0, SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] SALES MANAGER – SPRACH- & REISEMARKT Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] SALES MANAGER Iriet Yusuf Tel. +49 (0)89/8 56 81-135 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11 ab Ausgabe 1/16. ISSN 1861-1605 © 2016 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing gmbh Anzeigenleitung Jörg Bönsch, Dieter Drichel, iq media marketing GmbH ­ Kerstin Jeske Anke Wiegel Mörikestraße 67, 70199 Stuttgart Speersort 1, 20095 Hamburg Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 53 Tel. +49 (0) 40/32 80-3 45 Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-20 53 Mobil +49 (0) 1 60/90 17 28 99 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] iq media marketing gmbh iq media marketing gmbh Andreas Wulff, Sandra Holstein, Katja Bredemeyer, Susanne Janzen, Matthias Schalamon Ulrich Rasch, Simone Teichgräber, Brandstwiete 1, 20457 Hamburg Marion Weskamp Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 40 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 40 Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 55 E-Mail: [email protected] Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 55 iq media marketing gmbh E-Mail: [email protected] Andreas Wulff, Michael Seidel, iq media marketing gmbh Thomas Wolter, Annelore Hehemann, Matthias Schalamon, Berlin Oliver Mond, Christian Leopold Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 40 Eschersheimer Landstraße 50, Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 40 60322 Frankfurt E-Mail: [email protected] Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 35 International Sales Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 35 Empfehlungsanzeigen E-Mail: [email protected] iq media marketing gmbh iq media marketing gmbh Gerda Gavric-Hollender, Bettina Goedert, Jörg Bönsch, Axel Schröter, Vanessa Schäfer, Gezim Berisha Kerstin Jeske Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Nymphenburger Straße 14, Tel. +49 (0) 2 11/8 87-23 43 80335 München Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-23 43 Tel. +49 (0) 2 11/8 87-20 53 E-Mail: [email protected] Fax +49 (0) 2 11/8 87-97-20 53 E-Mail: [email protected]

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Schläft er? Bei dem Wurm C. elegans hatten die Forscher keine Antwort auf diese Frage

Einige der besten Forscher Deutschlands suchen Antworten auf Fragen, wie Kinder sie stellen.

Wie funktioniert

Leben?

Banal ist das nicht. Fachleute sagen: Die Göttinger Wissenschaftler spielen in einer Liga mit dem legendären Massachusetts Institute of Technology.

“n einer Liga spielen m“t gerade mal m“t dem bloßen Auge die Petrischale, -n der W¢rm, ¿er

s“ch bef“nden das Aushängeschild, -er der Nob¡lpreisträger, ¢ltrahochauflösend die Vision, -en „nwenden

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m genauso gut sein wie ≈ nur ohne Hilfsmittel, wie z. B. ein Mikroskop spezielle flache Schüssel aus Glas ≈ kleines, langes, dünnes Tier ohne Skelett und Beine (s. Foto oben) sein hier: etwas, das eine gute Reputation begründet Person, die den Nobelpreis bekommen hat ≈ so, dass man damit deutliche Bilder in extrem guter Qualität machen kann hier: Wunsch/Idee für die Zukunft verwenden; benutzen

D

as Forschungsobjekt von Juliane Schwarz ist gerade mal einen Millimeter groß und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Nur, wenn man die Petrischale gegen das Licht hält und ganz genau hinschaut, erkennt man ganz kleine weiße Punkte. Es ist C. elegans, ein extrem kleiner Wurm, dessen Schlaf- und Wachverhalten Juliane Schwarz untersucht. Ihr Labor befindet sich in einem der fünf Labortürme des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie (MPIBPC) hoch oben auf dem Göttinger Faßberg. Es ist das Aushängeschild der Göttinger Wissenschaft. Schon vier Nobelpreisträger kamen aus dem Institut, einer davon erst vor Kurzem: 2014 erhielt Stefan Hell für seine Arbeiten auf dem Gebiet der ultrahochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie den Nobelpreis für Chemie.

Hell war es gelungen, die bisherige maximale Auflösung optischer Mikro­ skope radikal zu verbessern – die Technik ermöglicht wichtige neue Erkenntnisse in der biologischen und medizinischen Forschung. Da überrascht es wenig, dass Fachleute sagen: Die Göttinger spielen in einer Liga mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der legendären amerikanischen Forschungseinrichtung in Cambridge bei Boston. Wie funktioniert Leben? Das ist die zentrale Frage über allen Forschungsprojekten des MPIBPC, seit es 1971 von Chemie-Nobelpreisträger Manfred Eigen gegründet worden ist. Seine Vision war ein interdisziplinäres Institut, das für biologische Fragestellungen auch physikalische und chemische Methoden anwendet. Das war damals revolutionär. Heute arbeiten 2/16

Made in Germany

FOTOS: BÖTTCHER-GAJEWSKI/MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE (2)

Wissenschaftlerin Juliane Schwarz Die Biologin untersucht kleine Tiere, um später große Fragen beim Menschen besser zu verstehen

Max-Planck-Gesellschaft

rund 850 Mitarbeiter am Institut. Und wie ein Stück rückwärts. In seinen Schlaf- und alle Max-Planck-Institute (siehe Kasten) Wachphasen können die Wissenschaftler betreiben sie Grundlagenforschung. die Muskelaktivität und die neuronale So wie Juliane Schwarz, die nun am Mi­ Aktivität sehr genau messen. Sie haben kroskop steht und von ihrer Forschung an festgestellt: In der Schlafphase nehmen dem winzigen Wurm erzählt. „Als ich 2009 wie beim Menschen die Muskelaktivität ans Institut kam, wussten wir noch gar und die neuronale Aktivität ab. Das Tier nicht, ob die Würmer überhaupt schlafen“, ist nicht mehr so leicht stimulierbar und erzählt die 31-Jährige. Sechs Jahre später schlechter aufzuwecken. kann sie das Schlaf- und Wachverhalten Warum der Schlaf des kleinen Wurms des Wurms sehr genau beschreiben. so interessant ist? „Wenn wir wissen, wie „Was man hier sehen kann, ist eine das bei so einem einfachen Tier funktioPlatte, auf der Würmer kultiviert werden“, niert, können wir später auch verstehen, erklärt die Biologin und wie das beim Menschen zeigt auf den großen ist“, erklärt Schwarz. Die Wissenschaftler Bildschirm neben dem Das ist typisch für Mikroskop. „Die Würwollen ganz grund- die Forschung an den mer gehen in einen sätzlich wissen, wie die Max-Planck-InstituSchlafrhythmus, der sich Dinge funktionieren. ten: Die Wissenschaftentsprechend ihrer Entler wollen ganz grundwicklung wiederholt: sätzlich wissen, wie Wenn der Wurm aus dem Ei geschlüpft ist, die Dinge funktionieren. Ganz nach dem ist er zunächst wach, frisst, wird irgendMotto von Max Planck: „Dem Anwenden wann müde und schläft ein.“ muss das Erkennen vorausgehen.“ Auf dem Bildschirm zeigt Schwarz einen Dafür versuchen die Max-Planck-Ins­ schlafenden Wurm und klopft mit einem titute, die besten Forscher der Welt zu Stift gegen die Petrischale. Der Wurm gewinnen. Teilweise gelingt ihnen das wacht tatsächlich auf und bewegt sich auch. Das große Geld können die In­­ s­ % 2/16

Die Max-Planck-Gesellschaft ist 1948 in Göttingen gegründet worden und seitdem eine der erfolgreichsten außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Welt. Ihren Namen verdankt sie dem PhysikNobelpreisträger und Mitbegründer der Quantenphysik Max Planck. Die zurzeit 83 Institute betreiben Grundlagenforschung in den Bereichen Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Insgesamt beschäftigen sie 22 000 Mitarbeiter, davon 60 Prozent im wissenschaftlichen Bereich. außeruniversitär so, dass etwas nicht Teil der Universität ist verd„nken ≈ haben durch betreiben hier: machen die Gr¢ndlagen- rein wissenschaftliche Forforschung, -en schung ohne ein Ziel für die praktische Verwendung die Geisteswis- Wissenschaft, die Kunst, Kultur senschaft, -en oder Sprache systematisch untersucht

betreiben die Gr¢ndlagenforschung, -en w“nzig die Pl„tte, -n

hier: machen rein wissenschaftliche Forschung ohne ein Ziel für die praktische Verwendung extrem hier: sehr flaches, meistens viereckiges Stück entspr¡chend passend zu schl•pfen hier: herauskommen zunächst zuerst; am Anfang ein St•ck hier: eine kleine Strecke die M¢skelak- Aktivität eines elastischen tivität, -en Körperteils bei Mensch und Tier, um einen Teil des Körpers oder ein Organ zu bewegen vorausgehen hier: vorher passieren gew“nnen hier: erreichen, dass sie Mit­ arbeiter am Institut werden teilweise nicht komplett das große G¡ld hier: m ein hohes Gehalt

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titute zwar nicht bieten, dafür aber die große Freiheit: Der erfolgreiche Wissenschaftler steht im Mittelpunkt. Bei der Max-Planck-Gesellschaft bekommt er eine eigene Abteilung und ein festes Budget. Er kann erforschen, was er will. Der Erfolg spricht für dieses Konzept: Mit jährlich rund 15 000 Publikationen in international wichtigen Fachzeitschriften gehört die Max-Planck-Gesellschaft zu den weltweit besten Forschungseinrichtungen. Noch kleiner als der C. elegans, dessen Schlafverhalten Juliane Schwarz untersucht, sind die Forschungsobjekte der Abteilung NMR-basierte Strukturbiologie. Mithilfe von Kernspinresonanzspektroskopie erforschen deren Wissenschaftler die Struktur von Molekülen. Der Arbeitsbereich ist eine große Halle in einem der Labortürme des MPIBPC. Dauernd ist ein Brummen zu hören, die Temperatur liegt konstant bei 22 Grad

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hier: ein Argument sein für Idee; Programm auf der Grundlage von NMR Nuclear Magnetic Resonance-Spektroskopie

≈ lange, tiefe Laute hier: kleine Menge zum Testen sehr groß ≈ leer ≈ langes, dünnes Stück aus Glas oder Plastik, das innen leer ist ≈ bestimmter Bereich des elektromagnetischen Spektrums hier: zurückschicken; abgeben hier: weiterarbeiten mit ≈ mit chemisches Element, das Gasform hat; H2 hier: helfen; unterstützen von: verklumpen ≈ größere Stücke Materie formen Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt ≈ mit den Molekülen hier: ganz weit oben über allem anderen sein m hier: ≈ weich aussehend; ≈ nicht gekämmt hier: kleinstes Teil in einem lebenden Organismus dann; danach

Celsius. Die Untersuchungsgeräte für die Moleküle sind so groß, dass die Mitarbeiter Holztreppen benötigen, um die Proben in die Spektrometer zu stecken. Die riesigen Magnete sind innen hohl. Dirk Bockelmann zeigt an einem Beispiel, wie die Experimente funktionieren: Ein sogenanntes NMR-Röhrchen mit einer Probe wird in einen Halter oben in den Magneten gesteckt. Die Radiofrequenz, die die Probe zurückliefert, kann der 45-Jährige nun auf einem Computerbildschirm betrachten und weiterverarbeiten. „Jedes Atom hat eine individuelle Hausnummer“, erzählt der Strukturbiologe. „Anhand der Hausnummer kann man ungefähr sagen: Das ist ein Wasserstoffatom, das benachbart ist zu einem Chloratom. Die chemische Verschiebung ist charakteristisch für die chemische Umgebung im Molekül. Man kann zum Beispiel gucken, ob in einer Aspirin-Synthese das drin ist, was drin sein soll.“ Die Forschung kann auch zum Verständnis bestimmter Krankheiten beitragen. Beispiel Alzheimer: „Hier schauen wir uns die Verklumpungen der Moleküle ähnlich der im menschlichen Gehirn ganz genau an und schauen, was da auf molekularer Ebene passiert, also warum diese Verklumpungen entstehen und wie man das eventuell verhindern könnte“, sagt Bockelmann. Ein kleines Molekül, das bei vielen Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer Effekte zeigt, haben die Forscher schon gefunden. Aber noch ist völlig unklar, warum es wirkt. Dirk Bockelmann und seine Kollegen werden noch lange nach Antworten suchen. Noch höher als die Wissenschaftler in ihren Labortürmen thronen auf dem

Mit diesem Text endet diese Serie.

Max-PlanckEntdeckungen Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie ha­ ben mehr als 20 Jahre daran gearbeitet, aus 38 000 Jahre altem Knochenmaterial die Genomsequenz des Neandertalers zusammenzufügen. Ihr Ergebnis: Jeder Mensch trägt bis zu vier Prozent NeandertalerGene in sich. Ein Team um Stefan H. Kaufmann vom Max-Planck-Institut für In­­ fek­ tionsbiologie hat einen neuen Impfstoff gegen Tuberkulose entwickelt – ein großer Schritt im Kampf gegen die Krankheit. Siegfried Bethke vom Max-PlanckInstitut für Physik hat 2013 mit seinem Team nachgewiesen, dass es das Higgs-Teilchen gibt. Das war eine historisch wichtige Entdeckung des letzten noch fehlenden Bausteins in der komplexen Teilchenphysik. das Kn¶chenmaterial zus„mmenfügen nachweisen das Teilchen, -

der Baustein, -e

Teilstücke des Skeletts als Forschungsmaterial einzelne Teile zu einem Ganzen ergänzen hier: mit Tests beweisen hier: sehr kleine Komponente, aus der größere Dinge bestehen hier: kleine, aber wichtige Komponente

FOTO: BÖTTCHER-GAJEWSKY/MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE

spr¡chen für das Konz¡pt, -e NMR-basiert die K¡rnspinreson„nzspektroskopie das Br¢mmen die Probe, -n riesig hohl das Röhrchen, die Radiofrequenz, -en zur•ckliefern weiterverarbeiten anh„nd der W„sserstoff beitragen zu die Verkl¢mpung, -en das Geh“rn, -e auf molekularer Ebene thronen w¢schelig die Z¡lle, -n „nschließend

Wissenschaftler Dirk Bockelmann Was passiert bei Alzheimer mit den Molekülen im Kopf?

Göttinger Faßberg nur die Alpakas. Die wuscheligen Tiere haben eine wichtige Aufgabe: Ihr Immunsystem liefert den Wissenschaftlern Mini-Antikörper, die in der Forschung als Werkzeug verwendet werden. Damit wird zum Beispiel ein bestimmtes Protein in einer Zelle markiert oder auch isoliert. Doris, Klara, Erna, Ramona, Olga und Rita – so heißen die sechs Alpakas – bekommen also ab und zu eine Spritze, damit ihr Immunsystem diese Nanobodys produziert. Anschließend müssen sie Blut abgeben, damit die Antikörper „geerntet“ werden können. Den Rest der Zeit verbringen sie ziemlich ungestört auf dem Faßberg. Mit einem Panoramablick auf eines der bekanntesten Forschungsinstitute der Welt. 2 Carolin Jenkner

2/16

Mein erster Monat

Paul Linarès

in Eichstätt der D¶ppelstudiengang, ¿e

Frankreich

ALTER:

21 Jahre

BERUF:

Student

ERSTER MONAT: September 2014 HOBBYS:

W

Lesen

egen meines deutsch-französischen Doppelstudiengangs in Politikwissenschaft bin ich nach Eichstätt gekommen. Die kleine Stadt in der Mitte von Bayern habe ich davor nicht gekannt. Aber meine Universität in Rennes arbeitet mit der Katholischen Universität dort zusammen. Die Formalitäten beim Wechsel nach Deutschland hat das natürlich viel einfacher gemacht, aber auch viele private Details. Es gibt zum Beispiel eine Facebook-Gruppe mit Studenten des Doppelstudiengangs. Darüber habe ich mein Zimmer gefunden. Man kann dort auch über das Studium schreiben, neue Freunde finden und Tipps für die Region bekommen. Deutsch habe ich schon in der Schule gelernt. Vor einem konkreten Projekt hatte ich trotzdem ein bisschen Angst. Nach ein paar Wochen in Eichstätt hat mich eine Dozentin gefragt, ob ich bei „Theaterspielend Deutsch lernen“ mitmache. Darin spielen fremdsprachige Studenten zusammen Theater – vor Publikum. Die Idee hat mir ziemlich gut gefallen. Aber am Anfang habe ich gedacht: Da werde ich nicht viel Neues lernen. Das Thema war nämlich Körpersprache. Ich habe also gedacht: Wir werden wirklich nicht so viel sprechen, sondern mehr schauspielern. Aber ich hatte nicht recht: Wir haben alle zusammen ganze Szenen formuliert und inszeniert oder Sketche nachgespielt. Manchmal haben wir einen Text zu einem speziellen Thema geschrieben, zum Beispiel zu einem typisch deutschen Ausdruck mit dem Thema Körper.

2/16

Immer wieder haben wir auch einfach Sprechübungen gemacht. So ist mein Wortschatz größer und mein Schreibstil und die Aussprache besser geworden. Am Wichtigsten war aber: Ich habe noch mehr Selbstvertrauen bekommen. Vor einer größeren Gruppe Deutsch sprechen? Das war am Anfang wirklich nicht leicht. Heute würde ich sofort wieder an so einem Projekt teilnehmen. Und sonst? Die Vorlesungen in Deutschland und in Frankreich sind unterschiedlich. In Eichstätt sind sie viel interaktiver. Dozenten und Studenten diskutieren mehr. In Frankreich spricht vor allem der Dozent, und die Studenten hören zu. Beides hat Vorteile. Wenn der Professor sehr gut ist, bringt es viel, ihm zuzuhören. Und wenn die Studenten keine Lust haben, zu diskutieren, bringt ein interaktiver Kurs auch nichts. 2  Aufgeschrieben von Tanja Haas

Mein Tipp

Eichstätt Wo es liegt: in Bayern Wie viele dort wohnen: 13 300 Einwohner Was interessant ist: einzige katholische Universität Deutschlands, Naturpark Altmühltal, Willibaldsburg, barockes Stadtzentrum einzige (-r/-s) das Tal, ¿er die B¢rg, -en

hier: es gibt keine andere ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen. ≈ großes, massives Schloss

Jeder Student in Eichstätt kennt Die Theke. So heißt der Ort in der Stadt, an dem sich die Studenten treffen. Es gibt Alkohol und einen Tischkicker, Platz, um Hausaufgaben zu machen, etwas zu lesen oder „Tatort“ zu schauen – vor allem aber kann man Kontakt zu Leuten finden. Wenn man neu in der Stadt ist, trifft man dort andere Menschen. Wer Deutsch üben will, ist dort auch richtig. der T“schkicker, der Tatort, -e

m Spieltisch für Tischfußball Ort: Dort ist eine kriminelle Sache passiert; hier: Fernsehsendung über fiktive Kriminalfälle (der Kriminalfall, ¿e kriminelle Sache: Man muss sie untersuchen.) schauen hier: fernsehen vor „llem ≈ speziell

FOTOS: PRIVAT; ISTOCK/THINKSTOCK

HEIMAT:

Ausbildung: Man macht sie an einer Universität in zwei speziellen Sektoren. die Politikwissen- ≈ Arbeit für mehr Wissen im Sektor schaft, -en Politik die Doz¡ntin, -nen Lehrerin an einer Universität das Thema, hier: ≈ Inhalt vom Theater Themen schauspielern eine Rolle im Theater oder Film spielen inszenieren hier: in einer speziellen Form zeigen nachspielen hier: ≈ mit den gleichen Worten vor Publikum spielen der Ausdruck, ¿e hier: mehrere Wörter, die zusammen eine spezielle Bedeutung haben einfach hier: nur der W¶rtschatz hier: Zahl von Vokabeln das S¡lbstver≈ sicheres Wissen: Man kann etwas trauen gut. die Vorlesung, -en Unterrichtsform an der Universität vor „llem ≈ speziell der Vorteil, -e Plus; ≈ Sache: Sie bringt Hilfe. viel br“ngen m gut sein, dass man etwas macht

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die K¢nsthalle

sehr großer, hoher Raum für Kunstausstellungen erœffnen zum ersten Mal öffnen die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum die Bedeutung hier: Wichtigkeit laufen hier: sein das M“ttelalter historische Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus der Krönungs- Weg zum Ort einer Krönung weg, -e (die Krönung, von: krönen = in einer feier-en lichen Zeremonie jemanden zum König oder Kaiser machen) (der Kaiser, oberster Monarch) der Römer hier: altes Rathaus in Frankfurt am Main zukünftig hier: so, dass man bald Kaiser ist der Fleischer, - Person, die Fleisch und Wurst verkauft der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt zerstören kaputt machen

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2000 Quadratmeter für die Kunst Am 28. Februar 1986 wird in Frankfurt am Main die Kunsthalle Schirn eröffnet. Das Museum wird ein Erfolg – obwohl es keine eigenen Bilder hat.

S

ie feiern den Beginn einer neuen Ära der Kultur: Die Gäste, die an diesem Abend des 28. Februar 1986 der Musik zuhören, stehen in einem neuen Zentrum für die Kunst in Frankfurt am Main: in der Kunsthalle Schirn. Ein neues Museum, mitten in der Altstadt. Die Schirn: Schon der Name zeigt die Bedeutung des historischen Platzes, an dem das Museum steht. Nicht weit davon entfernt lief im Mittelalter der Krönungsweg zwischen Römer

und Dom. Zukünftige Kaiser liefen dort entlang, auf dem Weg zur Krönung. Das war das histo­ rische Zentrum der Frankfurter Altstadt. Dort, wo heute das Museum steht, verkauften damals Fleischer ihre Waren – an offenen Ständen, die Schrannen oder Schirnen genannt wurden. An diese Zeit erinnert der Name der Kunsthalle. Im Zweiten Weltkrieg wird die Frankfurter Altstadt 1944 durch Bomben zum großen Teil zerstört. Die historischen Häuser sind weg. Auf 2/16

Ein Bild und seine Geschichte

2/16

Zeit zeigt die Schirn eine ihrer großen Themen­ ausstellungen: Goethe und die Kunst. An den Wänden hängen berühmte Werke der Romantik von verschiedenen Malern, darunter Bilder von William Turner und von Caspar David Friedrich. Als das Museum am 28. Juli abends schließt, verstecken sich drei Männer im Gebäude. Außer ihnen bleibt nur ein Wachmann in der Schirn. Als er die Räume kontrolliert, schlagen und fesseln ihn die Kriminellen. Dann stehlen sie drei Bilder: zwei von William Turner und eines von Caspar David

70 Jahren

2  Barbara Kerbel

Was im Februar noch passiert ist

Vor

10 Jahren

Friedrich. Sie fahren im Aufzug zum Ausgang, legen die Bilder in ihr Auto – und fahren weg. Es ist der spektakulärste Kunstraub der deut­ schen Geschichte. Spektakulär ist auch, was in den Jahren danach passiert. Denn die Londoner Tate Gallery, der die beiden Bilder von Turner gehören, kauft diese mit Geld von der Versiche­ rung von den Dieben zurück. So bekommt auch die Kunsthalle Hamburg, der das Werk von Cas­ par David Friedrich gehört, ihr Bild zurück.

AM 20. FEBRUAR 1946 Es ist die schlimmste Katastrophe in einem deutschen Bergwerk: Bei einem Grubenunglück in Bergkamen (Nordrhein-Westfalen) sterben 405 Arbeiter. In mehr als 930 Meter Tiefe gibt es eine Explosion. Sie ist so stark, dass dadurch auch über der Erde Menschen sterben. Im Bergwerk bleiben nur 64 Männer am Leben. Niemand weiß, warum die Explosion passierte. Ein Denkmal auf dem Friedhof in Bergkamen erinnert heute an die Toten.

die L•cke, -n

AM 15. FEBRUAR 2006

spektakulär

das K„nzleramt

“st … zu verd„nken der Initiator, Initiatoren das Konz¡pt, -e das W¡rk, -e das Kap“tel, hætte verz“chtet auf

Am 15. Februar 2006 bestätigt der Chef des auf Epidemien spezialisierten Berliner RobertKoch-Instituts, wovor viele Angst hatten: Zwei auf der Insel Rügen gefundene Schwäne sind am H5N1-Virus gestorben. Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht. In den Tagen danach werden mehr tote Vögel an der Ostsee gefunden, später in ganz Deutschland. Geflügel in Zuchtbetrieben wird präventiv getötet. Im August in dem Jahr wird der letzte tote Vogel registriert, der das gefährliche Virus in sich trägt. Es ist ein Schwan im Dresdener Zoo.

der Kriminalfall, ¿e dar¢nter s“ch verst¡cken der W„chmann, -männer

f¡sseln

der K¢nstraub der Dieb, -e

Stelle, an der etwas fehlt, was dort sein sollte Gebäude, in dem der Bundeskanzler / die Bundeskanzlerin arbeitet hat … möglich gemacht Person, die die Idee für eine Sache hat Idee; Programm hier: Produkt eines Künstlers hier: Ereignis Konj. II der Vergangenheit von: verzichten auf = freiwillig nicht haben hier: so, dass er großes öffentliches Interesse bekommt kriminelle Sache hier: zum Beispiel an einen geheimen Platz gehen Person, die aufpasst, dass niemand in ein Gebäude geht, in das er nicht hineindarf ≈ Arme und Beine so stabil zusammenmachen, dass man sich nicht mehr bewegen kann von: Kunst rauben = Kunst stehlen Person, die etwas stiehlt

das B¡rgwerk, -e

Flure und technische Konstruktionen unter der Erde, um z. B. Salz, Mineralien oder Metalle zu suchen und herauszuholen das Gruben­unglück, Unfall in einem Bergwerk -e die Explosion, -en von: explodieren ≈ plötzlich mit Lärm und Feuer kaputtgehen der Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegen der Schwan, ¿e großer, weißer Wasservogel mit langem Hals das Geflügel alle Vögel, die man isst (z. B. Huhn) der Z¢chtbetrieb, ≈ Bauernhof, auf dem eine spezielle -e Tierrasse hergestellt wird töten totmachen

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Teilen des Areals werden neue Gebäude gebaut. Aber es bleiben Lücken, fast 40 Jahre lang. Bis die Schirn gebaut wird – nach einem radikalen Plan des Architekturbüros BJSS. Einer der Archi­ tekten der Schirn ist Axel Schultes; er wird viele Jahre später gemeinsam mit seiner Kollegin Char­ lotte Frank das Kanzleramt für die neue Haupt­ stadt Berlin planen. Die Architektur des Museums ist speziell: Es ist nur zehn Meter breit, zehn Meter hoch – und 140 Meter lang. Das Gebäude besteht aus mehreren Teilen, die durch Treppen miteinander verbunden sind. Die Schirn hat 2000 Quadrat­ meter Platz für Kunst. Dass die Schirn an diesem Tag im Februar 1986 eröffnet werden kann, ist vor allem Hil­ mar Hoffmann zu verdanken. Er ist von 1970 bis 1990 für die Kulturpolitik der Stadt verantwort­ lich. Sein Motto heißt: „Kultur für alle.“ Er ist nicht nur der Initiator für die Kunsthalle Schirn, sondern auch für das berühmte Museumsufer am Main. Seine Idee für die Schirn: Auch in Frankfurt am Main sollen große Ausstellungen stattfinden – und das ohne eine eigene Samm­ lung. Das Konzept: Die Schirn leiht sich Bilder und Skulpturen von anderen berühmten Museen und veranstaltet damit eigene Ausstellungen. Mit diesem Konzept wird die Schirn bald ein Erfolg. Bis zum 30. Geburtstag des Museums in diesem Monat organisiert es mehr als 220 Ausstellungen. Die Statistik zählt in dieser Zeit mehr als acht Millionen Besucher. Die Werke vieler berühmter Künstler werden in der Schirn gezeigt, zum Beispiel von Edvard Munch, Al­brecht Dürer, Jeff Koons, William Turner, Joan Miró und Yoko Ono. Außer Einzelausstellungen mit Werken von nur einem Künstler finden oft auch Themenausstellungen mit den Werken mehrerer Künstler statt. Ein Ort für Konzepte, kulturhistorische Debatten und die Diskussion über neue Trends: Das will die Schirn sein. Immer wieder arbeitet das Frankfurter Haus mit berühmten internationalen Museen zusammen, wie dem Pariser Centre Pompi­ dou, der Londoner Tate Gallery und dem New Yorker Museum of Modern Art. Die Schirn wird selbst zur international bekannten Kunst­ institution. Auf ein Kapitel internationaler Berühmtheit hätte die Kunsthalle aber sicher gerne verzichtet. Im Juli 1994 wird das Frankfurter Museum zum Ort eines spektakulären Kriminalfalls. Zu dieser

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Ausstellung

Painting 2.0 Die Massenmedien waren für die Malerei nicht das Ende. Im Gegenteil: Die Malerei hat sich weiterentwickelt. Sie hat auf die neuen Techniken reagiert und sie auch integriert. So war der Impressionismus auch eine Reaktion auf die Fotografie. „Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter“ zeigt, wie die Malerei auf das Informationszeitalter reagiert. Und das seit den 60er-Jahren, am Beispiel von mehr als 100 Künstlern. die Malerei Malen als Kunstform bis 30.4. München, s“ch weiterentwickeln hier: sich ändern; sich verbessern das InformationsEpoche, in der viele Informations- und Museum Brandhorst zeitalter

Kommunikationstechniken benutzt werden

Lesung

Sarah Kuttner 16.2. Chemnitz 17.2. Dresden 18.2. Cottbus 26.2. CH-Zürich 27.2. Köln 28.2. Düsseldorf

die Lesung, -en loslassen fehlbar unf„ssbar verl„ssen (eine Frage) st¡llen

Schöne Idee: Urlaub von sich selbst machen. Aber leichter gesagt als getan. Man kann sich selbst so schwer loslassen. Besonders traurig ist das für Sängerin Jule, die Hauptfigur im Roman 180° Meer. Sie ist „kaputt, fehlbar und unfassbar unglücklich“, sagt die Autorin. Ein Grund mehr, Jule zu lieben. Jule läuft vor sich selbst weg und findet ihren Vater, der die Familie vor langer Zeit verlassen hat. Wie schon in Kuttners letzten Büchern ist das hier: Veranstaltung, bei der eine Autorin Teile aus ihrem Buch liest Thema des Buchs die hier: ≈ freilassen; anders werden Frage nach dem richtiso, dass man Fehler macht gen Leben. Und die stellt hier: ≈ sehr weggehen und nicht mehr zurückkommen man sich nur, wenn man fragen unzufrieden ist. Ausstellung

RADIO Zeit

Kino

Nichts passiert Konflikte? – Ohne mich! Das ist das Motto der Hauptfigur Thomas (Devid Striesow). Manchmal verständlich. Ein Skiurlaub mit der Familie soll ja Spaß machen. Aber Thomas geht dem Streit auch aus dem Weg, als ein Mädchen vergewaltigt wird. Hier wird die Komödie zum Drama. Bis zu diesem Moment kann man immer wieder lachen über diesen Thomas – „ein typischer Mann“, wie Drehbuchautor Micha Lewinsky glaubt. Ab dieser Stelle geht das nicht mehr. Man fragt sich: Wie ähnlich ist man selbst diesem Thomas? Filmstart: 11.2. verstændlich aus dem Weg gehen vergew„ltigen (die Gew„lt der Drehbuchautor, -en

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In Hermann Schäfers Buch Deutsche Geschichte in 100 Objekten ist auch ein Radio dabei: der Volksempfänger VE 301 aus dem Jahr 1933. Dieses Gerät verkauften die Nazis günstig, damit das Volk ihre Propaganda hören konnte. Der VE spielt auch eine wichtige Rolle in der Geschichte des Radios. Thema dieser Ausstellung ist die technische Entwicklung des Radios und die Frage, wie sich seine gesellschaftliche Bedeutung vom Anfang bis heute geändert hat. Ausstellungsbesucher lernen aber auch etwas über das Design. Denn jede Zeit findet sich in der Größe, Form, Farbe und im Material des Radios deutlich wieder – was es heute als eigenes Gerät kaum noch gibt, weil es im Smartphone integriert ist. bis 5.6. Köln, Museum für an­­ die Entw“cklung, -en hier: Entdeckung technischer Dinge und ihre ge­wandte Kunst Köln Verbesserung (MAKK) die Bedeutung hier: Wichtigkeit

gut zu verstehen hier: so sein oder reagieren, dass es keine Konflikte gibt mit Gewalt erreichen, dass man mit jemandem Sex hat hier: ≈ Schläge; Aggression) Autor, der den Text für einen Film schreibt

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Kulturtipps Konzert

Buch

Deichkind Dieser Bandname ist typisch für Norddeutschland, wo man Deiche, also Mauern aus Erde baut, um sich vor dem Meer zu schützen. Die Hamburger Hip-Hop-Band ist ein lachender Deich gegen die große Verblödung. In Like mich am Arsch lästern die Musiker über die Banalität von Texten auf Facebook und den selbst gemachten Zwang, alles zu kommentieren. Im Song „Denken Sie groß“ applaudieren sie ironisch dem Glauben, alles zu können und alle Möglichkeiten zu haben. Die HipHop-Szene ist eigentlich nicht bekannt für ironische Texte. Umso schöner, dass Deichkind so viel Erfolg hat. die Verblödung Like m“ch „m [rsch (der [rsch, ¿e læstern der Zw„ng, ¿e die Szene, -n

m von: verblöden = dumm werden Wortspiel mit: Leck mich am Arsch! = a Lass mich in Ruhe! a Körperteil, auf dem man sitzt) d böse über jemanden sprechen etwas, was man tun muss m hier: alle, die Hip-Hop gern mögen

Können Sie mich abholen? SCHWER

25.1. Fulda 27.1. Bielefeld 28.1. Essen 30.1. A-Wien 1.2. Mannheim 2.2. Bamberg 3.2. Stuttgart 5.2. CH-Basel 9.2. Dresden 11.2. Frankfurt 12.2. Köln 13.2. Augsburg 15.2. Hamburg

Nachts rufen sie bei Hubertus Schmige an: Die Einsamen, die Verrückten, die Betrunkenen und die, die einfach nur nach Hause wollen. Das ist typisch für Schmiges Job. Er arbeitet nachts in der Taxi-Telefonzentrale. In seinem Buch Können Sie mich abholen? Nachtschicht in der Taxizentrale hat er kurze, lustige Episoden aus seinem Arbeitsalltag aufgeschrieben: Ein Anrufer möchte mit dem Taxi aus dem Gefängnis abgeholt werden, ein anderer will einfach „irgendwohin“ – und viele sind ziemlich unhöflich. Aber darüber kann der Autor lachen. Ein Glück. Denn nur so konnte er das Buch schreiben. In einem Satz: lustige Geschichten aus der Taxizentrale Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,99 Euro Hörbuch

Wir können alles sein, Baby SCHWER

Sie ist blond, hübsch, jung und süß: Auch deshalb ist die 23-jährige Poetry-Slammerin Julia Engelmann vor zwei Jahren populär geworden, meinen viele. Ihr kurzes Video One Day, ein Mitschnitt von einem ihrer Auftritte, wurde auf Youtube mehr als acht Millionen Mal angeklickt. Aber Engelmann ist nicht nur blond und süß. Sie ist professionell, und sie hat Präsenz. Das zeigt sie auch auf ihrem neuen Hörbuch. In Wir können alles sein, Baby geht es in rhythmischen Texten um das, was viele Menschen zwischen 20 und 30 besonders beschäftigt: die Liebe, die Suche nach Halt, die Frage, wer man ist und wer man sein will. Engelmann spricht klar und ziemlich langsam, ihre Texte sind für Lerner gut zu verstehen.

Kino

Das Wetter in geschlossenen Räumen

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KÖNNEN SIE MICH ABHOLEN? einfach hier: nur die Telefonzentrale, -n Ort in einer Firma, wo alle Telefonanrufe ankommen und wo man mit dem gewünschten Telefonpartner verbunden wird die N„chtschicht, -en Arbeitszeit in der Nacht das Gefængnis, -se Gebäude, in das kriminelle Personen geschlossen werden WIR KÖNNEN ALLES SEIN, BABY das Hörbuch, ¿er der M“tschnitt, -e (der Auftritt, -e die Präs¡nz ¡s geht ¢m … beschæftigen der H„lt der Hörverlag, -e

Buchtext, der auf CD gesprochen wurde hier: Film von einem Auftritt von: auftreten = hier: vor Publikum sprechen) hier: ≈ magischer Effekt, den das Aussehen und die Art eines Künstlers auf sein Publikum haben das Thema / der Inhalt ist … hier: ein wichtiges Thema sein für hier: innere moralische Unterstützung; auch: psychische Sicherheit und Stabilität Firma, die CDs herstellt, auf die z. B. Buchtexte gesprochen wurden

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FOTOS: MOVIENETFILM (2); RHEINISCHES BILDARCHIV (2)

Ein Luxushotel irgendwo in einem Krisengebiet im Nahen Osten. Dort ist Entwicklungshelferin Dorothea (Maria Furtwängler). Auf Galas sammelt sie bei Reichen Geld für Flüchtlingsmädchen. Wegen des Kontrasts zwischen Luxus und Not und dem Zynismus dieser Galas ist Dorothea so frustriert, dass sie viel Alkohol trinkt. Aber irgendwann hilft auch das nicht das Krisen­ Region mit wirtschaftlichen oder politigebiet, -e schen Problemen, in der auch ein Krieg mehr weiter. Mit beginnen kann ihrem Film wirft der Nahe {sten z. B. Syrien, Israel … Isabelle Stever die Frau, die in einem Land mit wenig Entw“cklungs­ Industrie und vielen armen Menschen einen bösen Blick helferin, -nen für eine Hilfsorganisation arbeitet das Fl•chtlings- Mädchen, das aus religiösen, politihinter die Kulismädchen, schen oder ethnischen Gründen aus sen der schönen, ihrer Heimat weggehen musste guten Charity-­ weiterhelfen helfen, Probleme zu lösen einen (bösen) ≈ ein Thema genau studieren und die Welt. Bl“ck h“nter die (negativen) Seiten beschreiben, die der Kul“ssen w¡rfen Öffentlichkeit nicht bekannt sind Filmstart: 28.1.

In einem Satz: Populäre Poetry-Slammerin spricht über das Leben mit Anfang 20. Der Hörverlag, 6,95 Euro

Kolumne

Alia Begisheva über den

Winter

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 51.

Unsere Lieblingsrussin findet die kalte Jahreszeit ein bisschen

F

ür mich ist es paradox – das Interesse der Deutschen am Wetter. Für jemanden, der aus Russland kommt, ist das Wetter in Deutschland immer gleich. Im Sommer ist es ein bisschen wärmer, im Winter ein bisschen kälter. Immer wieder regnet es. Wirklich interessantes Wetter gibt es nicht. Keinen Eisregen, keine Tornados. Keine Temperaturen, bei denen die Spucke in der Luft gefriert – oder die herausgestreckte Zunge eines neugierigen Kindes an der Eisenschaukel kleben bleibt. Trotzdem finden die Deutschen ihr graues Dauer-Nichts, das sie Jahreszeiten nennen, sehr wichtig. Die Menge an Berichten dazu ist enorm – die Hoffnung auf „sommerliche Aussichten“,

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Für jemanden, der aus Russland kommt, ist das Wetter in Deutschland immer gleich. „Temperaturen, bei denen Frühlingsgefühle aufkommen“ oder „weiße Weihnacht“ ist ungebrochen. In den mehr als 20 Jahren, die ich hier lebe, hat es vielleicht zwei Mal an Weihnachten geschneit. Einmal ist der Schnee 20 Minuten liegen geblieben. Aber jedes Jahr leide ich mit den Meteorologen im deutschen Fernsehen, die Rede und Antwort dafür stehen müssen, ob es dieses Jahr eine weiße Weihnacht gibt. Im Dezember musste der Wettermann Sven Plöger im Ersten Deutschen Fernsehen erzählen, dass es dieses Jahr schon wieder keinen Schnee geben wird. Ich schwitzte. Schlimm ist das. Aber der Deutsche ist seines Glückes Schmied: Wenn der Schnee nicht zu ihm kommt, fährt er eben zum Schnee – mit Skiern auf dem Autodach und Wolfgang Ambros’ Lied „Schifoan“ in den Lautsprechern. „Weil Schi­ foan is des leiwaundste, wos ma si nur vurstelln kann!”, singt der Österreicher. Das bedeutet: Weil Skifahren das Beste ist, das man sich nur 68

langweilig. Ein echter Winter ist das für sie nicht. Warum ist er für die Deutschen trotzdem ein so großes Thema? die Sp¢cke

m ≈ Wasser, das im Mund produziert wird herausstrecken hier: aus dem Mund nach außen lang machen die Z¢nge, -n Organ im Mund für das Schmecken und Sprechen die EisenSpielgerät aus Eisen, auf das man sich schaukel, -n setzt und sich damit hin- und herbewegt das Dauer­gemeint ist: das gleiche Wetter ohne N“chts Pause en¶rm hier: sehr groß das Frühlings- Freude und Fröhlichkeit zu Frühlingsbegefühl, -e ginn; auch: Verliebtheit aufkommen hier: entstehen ¢ngebrochen hier: unverändert; nicht schwächer Rede ¢nd hier: entschuldigende Gründe nennen, [ntwort stehen warum die Wetterlage so ist m•ssen … “st seines m ist selbst für sein Glück verantGl•ckes wortlich. Schmied. die Ski­hütte, kleines Haus in den Bergen als Unter­ -n kunft für Skifahrer kl“ngen hier: machen, dass man denkt, etwas ist … die AprèsVeranstaltung zur Unterhaltung von Ski-Party, -s Winterurlaubern nach dem Skifahren franz. einladen zu … hier: machen, dass man Lust bekommt, … zu tun m“tgrölen m d laut mitsingen der KlimaKlimaänderung wandel die Schnee­ Gerät, mit dem man künstlich Schnee kanone, -n herstellt die P“ste, -n ≈ Weg(e) zum Skifahren auf einem Berg „ndersherum hier: wie das Gegenteil vertreiben hier: erreichen, dass sie wegfliegen und es in einer anderen Gegend regnet das Reisefieber m innere Unruhe vor Beginn einer Reise vorrechnen eine Rechnung machen und sie anderen erklären ¢mgerechnet hier: in Euro gerechnet der Schlaglange, dünne Barriere, die sich nach baum, ¿e oben öffnet hochkurbeln m ≈ mit einer Kurbel mit der Hand nach oben drehen (die K¢rbel, -n ≈ kurzes, dünnes Stück, das mit einer Drehkonstruktion in Verbindung ist. Bewegt man das Stück mit der Hand im Kreis, dreht sich die Konstruktion.) “m H„ndum- m überraschend schnell und ohne drehen Mühe; hier auch: dadurch, dass man die Hand im Kreis bewegt drumher¢m m ≈ hier: in der Umgebung

vorstellen kann. In manchen Bundesländern gibt es sogar „Skiferien“, zum Beispiel in Hamburg. Dort schneit es fast nie, deshalb sind diese Ferien nur so zu erklären, dass die Hamburger sie am nötigsten haben. Ein ganzes Jahr im Voraus werden Skihütten und Skikurse für Kinder gebucht. Zum Skiurlaub gehören auch Skipässe, also die Erlaubnis, den Berg hinunterzufahren, mit dem Skilift hochzufahren und dann wieder hinunterzufahren. So gehen ganze Tage vorbei. Das klingt alles ein bisschen monoton. Vielleicht gibt es deshalb abends die sogenannten Après-Ski-Partys mit der typischen Après-Ski-Musik, die die Gäste zum Mitsingen einlädt. Das heißt: zum Mitgrölen. Am nächsten Morgen sieht alles weiß aus. So, wie es sein soll. Wenn da nicht der Klimawandel wäre. Immer öfter müssen Schneekanonen eingesetzt werden, die künstlichen Schnee auf die grünen Pisten schießen. Das Prinzip kenne ich aus meiner russischen Heimat. Dort funktioniert es allerdings andersherum: Vor wichtigen Feiertagen schießt man chemische Stoffe in den Himmel, um Regenwolken zu vertreiben. Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses winterliche Reisefieber ziemlich nervös macht. Ich denke, ich muss auch in den Schnee, sonst verpasse ich etwas. Aber jedes Jahr rechne ich meinem Mann vor, wie viel ein Skiurlaub kosten würde – und wir finden immer beide, dass das aktuell zu teuer ist. Aber im nächsten Jahr vielleicht. So geht das schon ziemlich lange. Wenn wir endlich einmal fahren, muss ich wohl erst einmal der Einladung einer Freundin folgen. Die wohnt in Sankt Moritz, dem Schweizer Luxus-Skiort. Umgerechnet 50 Euro pro Stunde verdient man dort schon, wenn man nur den Schlagbaum auf einem Parkplatz für die ankommenden Après-Ski-Gäste hochkurbelt. So werden Träume auch Realität: Man verdient das Geld im Handumdrehen – und alles drumherum ist weiß. 2 2/16

Im nächsten Monat

Deutsch perfekt im März Heft 3/2016 gibt es ab 24. Februar Deutschland, wohin? Eine Nation zwischen Willkommenskultur und Angst vor dem Unbekannten, zwischen Hoffnung und Wut. Ein Land, das im Ausland entweder als naiv gesehen oder bewundert wird. Und das sich fragt: Wohin geht die Reise? die Wut bew¢ndern

intensives Gefühl von Ärger toll finden

Quedlinburg

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (2); LOOK-FOTO/H. & D. ZIELKE

Enge Gassen, kleine Plätze, ein Schloss – und mehr als 2000 Fachwerkhäuser, so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt: Das meiste davon würde es nicht mehr geben, hätten nicht ein paar Bürger stark dafür gekämpft. die G„sse, -n kleine, enge Straße das F„chwerkhaus, ¿er Haus mit spezieller Architektur, bei der man Holzteile an der Außenseite sehen kann (s. Foto)

Goethe-Zertifikat B1, Teil 2

Ballett-Elite

Wie gut verstehen Sie gesprochenes Deutsch? Machen Sie in der zweiten Folge unserer Serie den Test! Dazu gibt es Tipps von den Testentwicklern: Was ist dabei wichtig?

Es sieht schön aus, manchmal tut es aber auch einfach nur weh: Wie ist es, eine der besten Ballettschulen der Welt zu besuchen?

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie der T¡stentwickler, - hier: Person, die sich überlegt hat, wie ein Test aussehen soll

einfach

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hier: wirklich

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D-A-CH-Menschen MITTEL

Einer von 98 Millionen: Was sagen Sie,

Gert Mittring? Viele sehen in ihm ein Genie. Sicher ist: So gut wie Gert Mittring können nur wenige Menschen auf Herr Mittring, das erste Heft von Deutsch perfekt kam am 26. Oktober 2005 auf den Markt. Dieses Heft kommt am 27. Januar 2016 in die Läden. Monatlich publizieren wir 72 Seiten. Wie viele Seiten sind das bis jetzt? Das erste am 26. Oktober 2005, … das war übrigens ein Mittwoch …, dann sind das 124 Hefte. 8928 Seiten. Im nächsten Monat können Sie feiern: 125 ist ja ein Achtel von 1000. Das muss ich gleich unserem Marketing sagen. Im Sommer wurden Sie in London zum elften Mal Weltmeister im Kopf­rech­ nen. Was für Aufgaben haben Sie da gelöst? Alles Mögliche. Ich musste zum Beispiel Wurzeln ziehen. Haben Sie einen Taschenrechner? Multiplizieren Sie mal zwei Zahlen, und nennen Sie mir langsam das Ergebnis. Wie viele Stellen hat die Lösung? Vier und die Zahl ist 20 857 489. Das ist 4567 mal 4567.

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Das ging jetzt wirklich schnell. Wie bereiten Sie sich auf solche Veranstaltungen vor? Ich simuliere einfach Aufgaben, die es geben könnte. Alle Teilnehmer üben ein bisschen. Aber Sie sind 49. Gibt es inzwischen keine Jüngeren, die besser sind als Sie? Jüngere gibt es. Aber wenn man sich für etwas wirklich interessiert, kann man sehr fit bleiben. 70

der Welt rechnen. Warum war der Bonner Psychologe in der Schule trotzdem ziemlich schlecht in Mathematik?

auf den M„rkt k¶mmen der W¡ltmeister, die W¢rzel ziehen

in den Läden zum Kauf angeboten werden der Beste der Welt

hier: ≈ eine spezielle Rechenart mit einer Quadratzahl machen, z. B. 25 = 5 der T„schenrech- kleines elektronisches Rechengerät ner, multiplizieren ≈ eine Zahl so oft nehmen, wie eine andere Zahl groß ist, z. B. 2 . 3 = 6 die St¡lle, -n hier: Ziffer s¶lche (-r/-s) von der genannten Art einfach hier: nur ber¡chtigt sein hier: wahr sein verm“tteln hier: zeigen, wie und warum Rechnen Spaß macht s“ch … h„lten hier: … bleiben s“ch verændern anders werden be„ntworten antworten auf der Eindruck, ¿e hier: Bild; Emotion; Idee

Deutschland ist bekannt als Land der In­­ genieu­re. Können die Deutschen rechnen? Ich versuche, alles dafür zu tun, dass dieses Image berechtigt ist. Da kann man noch vielen die Freude am Rechnen vermitteln. Was mögen Sie so an den Zahlen? Mir macht es viel Spaß, zu überlegen, wie man noch einfacher zum Ziel kommen kann. Mit den Zahlen kann man sich auch im Denken fit halten. Und Sie zahlen zum Beispiel im Supermarkt oder Restaurant nicht zu viel. Waren Sie eigentlich ein guter Schüler? Ich hatte in allen Fächern alle Noten. Im Abitur hatte ich eine extrem schlechte Note in Mathematik. Das bedeutet: Ich habe nicht ganz verstanden, wofür ich das brauche. Wie hat sich das verändert? Im Informatik-Studium wurde die Warum-Frage immer beantwortet. Da war es plötzlich logisch. Auch die Grammatik einer Sprache ist meistens ziemlich logisch. Hilft Mathematik eigentlich beim Sprachenlernen? Ja, bei grammatikalischen Regeln schon. Aber bei der Phonetik hilft die Mathematik weniger. In Ihrem neuen Buch Von Pi nach Pisa schreiben Sie über das Reisen. Sehen Sie die Welt da auch in Zahlen? Es ist nicht so, dass ich alles in Zahlen sehe. Aber ich registriere manche Zahlen-Beziehung. Wie andere Völker gerechnet haben, zum Beispiel. Ich habe einfach ein paar Eindrücke gesammelt. 2 Interview: Jörg Walser 2/16

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Februar 2016 Alle Texte auf Stufe A2

l a v e n r a K en, ch a l , n e Tanz feiern

Der deutsche Winter ist langweilig? Oh nein! Für Tabea, Antonia und Dominic ist er die beste Zeit im Jahr: Sie feiern und tanzen mit vielen anderen durch den Winter. Marcel Burkhardt war bei dem Karnevalsspektakel dabei.

Typisch sind die speziellen Masken Zur Rottweiler Fasnet reisen Menschen von weit her in die Stadt

Diese Familie kennt Karneval und Fasnet Antonia und Tabea Granow mit Eltern und kleinem Bruder

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unterh„lten geschlagen

eine schöne Zeit machen Part. II von: schlagen = hier: akustische Signale machen und dadurch die Zeit zeigen

TITELFOTO: 123RF; FOTOS: VIOLA GRANOW; MAURITIUS IMAGES/RENÉ MATTES

A

ntonia und Tabea Granow stehen eigentlich nicht besonders gern sehr früh auf. Aber an diesem kalten Montag im Februar ist das anders. Schon um sechs Uhr laufen die beiden 14-Jährigen ins historische Zentrum der Stadt Rottweil (Baden-Württemberg). Dort warten Tausende Menschen bis zu zwei Stunden auf ein großes Spektakel: den traditionellen Narrensprung. Ein Narr, das ist eine Person, die andere unterhalten will. So war es früher – und so ist es auch jetzt. Denn wenn die Uhr achtmal laut geschlagen hat, beginnt das Spektakel.

In ihren Kostümen gehen die Narren stundenlang durch die Straßen und schenken Kindern Süßes. Musikgruppen spielen auf Instrumenten. Andere Narren tragen Holzmasken auf ihren Köpfen und sind besonders laut. Sie wollen Spaß machen. Viele Kinder haben aber trotzdem Angst vor ihnen. st¢ndenlang der Höhepunkt, -e ausgelassen mitein„nder der Geist, -er vertreiben der Lærm (das Geräusch, -e

über die Zeit von ein paar Stunden bester oder schönster Moment ≈ sehr fröhlich; lustig einer mit dem anderen ≈ Dämon; nicht tote Person ohne Körper ≈ wegschicken (sehr) laute Geräusche: Man fühlt sich davon gestört. Ein Geräusch kann man hören.)

Tabea und Antonia freuen sich über den Höhepunkt der „Fasnet“, wie der Karneval in Rottweil heißt. „Alle feiern heute ausgelassen miteinander – egal, ob man sich kennt oder nicht“, sagt Antonia.

Ein sehr altes Fest Die Rottweiler Fasnet ist ein sehr altes Fest: Früher wollten die Menschen mit ihren Tänzen den Winter und böse Geister vertreiben. Außerdem sollte der Lärm die guten Geister und den Frühling wecken. Daran glauben heute nur noch wenige. Wegen der Fasnet reisen aber Menschen aus vielen Ländern in die älteste Stadt in Baden-Württemberg.

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Fasnet, Fastnacht, Fasching, Karneval: Das Spektakel hat in den verschiedenen deutschen Regionen verschiedene Namen. Auch die Rituale sind nicht überall gleich. Aber überall tanzen, feiern und lachen die Menschen. Der Höhepunkt ist dieses Jahr vom 4. bis zum 9. Februar. In Karnevalszentren wie Köln und Mainz feiern die meisten Menschen in diesen Tagen fast ohne Pause. Am 8. Februar ist Rosenmontag. Dann gibt es in vielen Städten Umzüge mit großen Wagen. Und wie in alten Zeiten machen sich „die kleinen Leute“ lustig über „die großen da oben“. Gemeint sind damit die Politiker.

Kölner feiern anders als Rottweiler

Er liebt die Mainzer Fastnachtstradition Schon als kleiner Junge hat Dominic Lazzarotti dabei mitgemacht

Fastnacht, Fasching, Karneval

der Vorabend, -e str¡ng sehen zwar …, aber … Lebe wohl!

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Abend vor einem bestimmten Tag hier: genau so machen ≈ es ist so, dass …, aber … ≈ Auf Wiedersehen!

FOTOS: MARCEL BURKHARDT; LANDESHAUPTSTADT MAINZ

Fastnacht heißt „Vorabend zur Fastenzeit“. In der 40 Tage langen Zeit bis Ostern dürfen Katholiken traditionell kein Fleisch essen und keinen Alkohol – außer Bier – trinken. Viele Menschen sehen das heute zwar nicht mehr so streng. Die Fastnacht feiern sie aber trotzdem groß. In ein paar Regionen Deutschlands heißt das Spektakel auch Fasching oder Karneval – Letzteres kommt von dem Lateinischen „carne vale“ und bedeutet: „Fleisch, lebe wohl!“ Und auch wenn die Karnevalstradition katholisch ist: Mitfeiern und lustig sein darf jeder. Man muss nicht Katholik sein.

Tabea und Antonia kennen dieses Spektakel so gut wie wenige in ihrem Alter. Ihre Mutter kommt aus Rottweil. Deshalb sind sie jedes Jahr bei der Fasnet. Sie leben aber in einem Dorf bei Köln – und dort feiern die Menschen Karneval. Als sogenannte Tanzmariechen haben die beiden in der Karnevalszeit viel zu tun. Und das schon ab dem 11. November. Traditionell beginnt die sogenannte fünfte Jahreszeit – die Zeit der Narren – nämlich am 11. November um 11.11 Uhr. Fast alle jungen Mädchen in ihrem Ort sind Tanzmariechen im Karnevalsverein Grün Gelb Fritzdorf 1968. Aber nicht nur die Mädchen: Fast jeder Dorfbewohner macht mit – als Tänzer, Musiker, Redner. Für ihr Tanzprogramm müssen die Mädchen viel trainieren. In der Schulzeit ist das nicht immer einfach. Aber ohne Üben geht es nicht. „Es macht großen Spaß, mit den anderen etwas gemeinder }mzug, ¿e

hier: Event: Viele Menschen gehen zusammen durch die Straßen, z. B. bei Festen oder im Karneval. sogenannt ≈ mit Namen der D¶rfbewoh- Person: Sie wohnt in einem Dorf. ner, der Tænzer, Mann: Er tanzt. der Redner, - Person: Sie spricht vor Publikum. ¡twas gemein- m ≈ zusammen mit anderen etwas organisieren sam auf die Beine st¡llen

sam auf die Beine zu stellen“, sagt Tabea. „Durch die vielen Auftritte wächst man als Gruppe zusammen.“ In der Karnevalszeit tanzt die Gruppe jedes Wochenende über die Bühnen der Region. „Das ist schon anstrengend“, sagt Antonia. „Aber es ist auch ein tolles Gefühl kurz vor jedem Auftritt. Wir sind dann alle ganz aufgeregt und voller Vorfreude.“ Und wenn dann das Publikum reagiert, ist alles perfekt: „Wenn ich sehe, wie der Tanz den Leuten Freude macht, fühle ich mich auch immer glücklich“, sagt Antonia. Das Rheinland mit seinen beiden Metropolen Köln und Düsseldorf ist ein Zentrum des deutschen Karnevals. Die Tradition ist dort eine andere als zum Beispiel in Rottweil: Vieles erinnert im Rheinland nämlich an die Zeit vor circa 200 Jahren. Damals hat es noch größere Krisen und Konflikte mit den Franzosen gegeben. Deshalb tragen viele Menschen im Kölner Karneval wie auch bei der Mainzer Fastnacht historische Militärkleidung. Wenn deutsche Zeitungen über den Rosenmontag schreiben, dann kommen die meisten Bilder dazu von den größten Festen in Köln, Düsseldorf und Mainz. Dort feiern an diesem Tag mehrere Millionen Menschen miteinander.

der Auftritt, -e von: auftreten = vor Publikum singen, spielen … zus„mmenhier: eine gute Gruppe werden wachsen die Bühne, -n Ort im Theater: Dort wird Theater gespielt und getanzt. „nstrengend hier: so, dass man davon sehr müde wird das Gefühl, -e Emotion aufgeregt ≈ nervös v¶ller hier: voll von die Vorfreude Freude auf eine Sache: Sie wird in nächster Zeit passieren. (die Freude von: sich freuen) perf¡kt ≈ sehr gut das Rheinland hier: Teil von Nordrhein-Westfalen damals zu der Zeit die Militär­ ≈ Armeekleidung kleidung schauen auf … hier: mit Interesse genau sehen, was passiert in … das Abitur Prüfung am Ende vom Gymnasium die K“ndertage Zeit: Man ist ein Kind. Pl.

Clowns in Mainz Diese beiden zeigen sich von ihrer schönsten Seite

Deutschland schaut auf Mainz Dominic Lazzarotti ist einer von ihnen. In Mainz geht er zur Schule. Im Januar hat er sein Abitur geschrieben. Für viele ist das eine Zeit mit viel Stress. Dominic aber ist das noch nicht genug: Er hat außerdem – wie in jedem anderen Jahr auch – noch viel im Mainzer Carneval Club 1898 (MCC) zu tun. Der 19-jährige Sohn eines Italieners und einer Deutschen liebt die Mainzer Fastnachtstradition seit Kindertagen. „Ich bin da quasi reingeboren“, sagt er. „Meine Eltern sind große Fans der Fastnacht. Und ich durfte schon als kleiner Junge mit meinem Vater auf einem der großen Wagen mitfahren, den Zuschauern am Weg Bonbons zuwerfen oder

quasi reingeboren

≈ wirklich; eigentlich m von: hineingeboren = durch Zeit und Ort von der Geburt Teil von einer Tradition sein der Zuschauer, - Publikum der/das Bonbon, kleines Stück aus harter Zuckermixtur, z. B. Karamell -s franz. zuwerfen durch die Luft zu jemandem fliegen lassen

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auch selbst naschen. Und überall fröhliche Menschen … Dieses Gefühl, Teil von etwas großem Schönen zu sein, vergisst du nie“, erzählt Dominic. Heute arbeitet er gemeinsam mit seinem Vater und anderen im Regieteam des MCC. Zu den Abendprogrammen des Vereins kommen jedes Mal mehrere Tausend Menschen – und eine Show wird im nationalen Fernsehen gezeigt. „Da muss dann auch alles rundlaufen“, sagt Dominic. Für ihn bedeutet das viel Arbeit. „Bei der Arbeit musst du schnell sein mit den Beinen – und mit dem Kopf“, sagt Dominic. „Im Winter bei Schnee kommen auch mal Redner oder Tänzer zu spät.“ Dann muss die Regie Programmpunkte tauschen und Bühnenbilder wechseln. Und das alles ganz schnell. Wenn die Arbeit getan ist, freut sich Dominic über die Show: „Ich finde es total faszinierend, wie die Redner zum Beispiel komplexe politische Themen originell und lustig für jeden verständlich rüberbringen.“

Am Rosenmontag feiert die ganze Stadt Zum Höhepunkt der Fastnacht, am Rosenmontag, wird Dominic wie rund 500 000 andere Menschen in Mainz den ganzen Tag unterwegs sein. Dort feiert er mit seinen Freunden. „Ich gehe als Kaninchen verkleidet“, sagt er und lacht. „Jeder von uns verkleidet sich als ein Tier – alles, was es so auf einem Bauernhof gibt.“ Die Mainzer Narren essen an diesem Tag traditionell Brötchen und Wurst und trinken Wein. Diese Kombination ist auch schon zu Fastnachtsbeginn am 11. November das Essen der Narren. Es symbolisiert Genuss und Lebensfreude. Eigentlich ist der Tag auch in Mainz ein ganz normaler Arbeitstag. Trotzdem sind dann immer mehrere Tausend Menschen in Kostümen im Zentrum der Stadt. Viele haben dafür einen Tag Urlaub genommen. Von den Bühnen kommt laute Musik, Klassi-

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Die verrückte Zahl Elf Die Karnevalszeit beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr. Das ist so, weil die Zahl Elf traditionell eine verrückte Zahl ist: Sie liegt genau zwischen den Zehn Geboten und den zwölf Jüngern Jesu. das Gebot, -e der J•nger, -

≈ Sache: Man soll sie (nicht) tun. ≈ Schüler von Jesus

ker wie „Am Rosenmontag bin ich geboren … am Aschermittwoch bin ich verloren“. Kurz vor 11.11 Uhr wird es dann leise. Plötzlich zählen die Menschen laut alle zusammen rückwärts: „Zehn, neun, acht … drei, zwei, eins … HELAU!“ Tattatta-Tattatta-Tattatta … Die fünfte Jahreszeit ist da. Vor dem großen Tanzen aber sagt ein Mann das Wichtigste zum

n„schen das Regieteam, -s Da m¢ss „lles r¢ndlaufen. der Progr„mmpunkt, -e tauschen das Bühnenbild, -er faszinierend das Thema, Themen verstændlich r•berbringen unterwegs sein das Kaninchen, verkleidet „ls der Bauernhof, ¿e

hier: Bonbons essen hier: ≈ Management-Team m Es muss alles ohne Fehler und/oder Störungen funktionieren. ≈ Teil vom Programm, z. B. Tanz hier: einen früher zeigen und einen anderen später Dekoration der Bühne so, dass man enthusiastisch wird hier: Inhalt von einer Rede so, dass man es leicht verstehen kann m erklären hier: auf den Straßen und Plätzen sein kleines Tier mit langen Ohren

im Karnevalskostüm als … Ort: Dort wohnt und arbeitet eine Familie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/ oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. der Gen¢ss hier: Freude an gutem Essen und guten Getränken der Ascherm“tt- erster Tag nach dem Karneval woch verloren hier: traurig und allein

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Fast die ganze Stadt ist auf der Straße Rosenmontagsumzug in Mainz

Karneval: „Alle geborenen und alle gelernten Mainzer sollen sich während der närrischen Tage kostümieren und närrisch geben.“ Während der Mann auf der großen Showbühne spricht, warten dahinter junge Tänzerinnen in kurzen Kleidern. Sie springen auf und ab. „Oh Mann, mach mal hin“, sagt eines der Mädchen. Zum Glück ist es nicht kalt: Mehr als elf Grad Celsius zeigt das Thermometer. Auch Dominic Lazzarotti hat sich die Startshow des Karnevals angesehen, in einer schulfreien Stunde. „Das gehört dazu – wir haben ja neun Monate auf diesen Moment gewartet.“ Wirklich alle? „Ja, die allermeisten, Mainz ist eine karnevalsverrückte Stadt.“

Bald ist alles vorbei Im Rheinland tanzen die Schwestern Tabea und Antonia bis kurz vor dem Karnevalshöhepunkt auf den Bühnen. Den Rosenmontag feiern sie aber immer in Rottweil. Am Dienstag singen die Menschen dort alle zusammen den traditionellen Narrenmarsch „Jedem zur

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

Freude und niemand zum Leid“. Ein bisschen traurig sind die Mädchen jedes Mal, weil die schöne Zeit so schnell zu Ende geht. Aber die alten Narren sagen: „Nach de Fasnet isch vor de Fasnet!“ – nach der Fasnet ist vor der Fasnet. Die große Feier geht im Herbst weiter. Mitarbeit: Viola Granow

gel¡rnt

während der nærrischen Tage (die nærrischen Tage s“ch kostümieren s“ch nærrisch geben auf ¢nd „b spr“ngen Oh M„nn, m„ch mal h“n! „ngesehen schulfrei gehören zu die „llermeisten das Leid weitergehen

hier: so, dass man nicht in Mainz geboren und groß geworden ist, aber gerne dort lebt und die Traditionen kennt in der Zeit, wenn die närrischen Tage sind Karneval) sich ein Karnevalskostüm anziehen ≈ verrückt sein; lustig sein hier: ≈ mit den Füßen schnell die Position wechseln m ≈ Beeil dich! Part. II von: sich ansehen = hier: als Publikum sehen so, dass man nicht zur Schule gehen muss ≈ ein Teil sein von ≈ fast alle hier: körperliche und psychische Schmerzen hier: wieder beginnen; wieder anfangen

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Rudolf Spindler CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May (in Elternzeit), Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Anna Schmid, Sabine Weiser BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Tanja Haas, Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

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FÜNF PUNKTE

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n  Schon immer haben sich Menschen an der Sonne und den Sternen orientiert,

Das musst du wissen über das

Schaltjahr

um die Zeit zu messen. Daraus ist der astronomische Kalender entstanden. Der Sonnenkalender sagt: Die Erde braucht ein Jahr, um einmal um die Sonne zu kreisen. n  In Wirklichkeit braucht die Erde dafür aber nicht 365 Tage, sondern 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Deshalb gibt es das Schaltjahr. n  Alle vier Jahre ist das Jahr um einen Tag länger – es gibt einen Schalttag, den 29. Februar. Der 29. Februar 2016 ist so ein Tag. n  Wer an diesem Tag Geburtstag hat, hat Pech. Er feiert 75 Prozent seltener Geburtstag – aber er hat am gleichen Tag Geburtstag wie ein paar Stars: zum Beispiel das Model Lena Gercke, der Schweizer Autor Martin Suter und der Fußballspieler Benedikt Höwedes. n  Durch den Extratag ist jedes Jahr also 365,25 Tage lang – wer mitrechnet, weiß: Die Zahl ist immer noch nicht korrekt. Deshalb gibt es noch mehr Sonderregeln: Jahre, die man durch 100 ganzzahlig teilen kann (zum Beispiel 1800, 1900) sind keine Schaltjahre. Aber: Jedes Jahr, das man ganzzahlig durch 400 teilen kann, ist trotzdem ein Schaltjahr – zum Beispiel das Jahr 2000. Weil das immer noch nicht genug ist, gibt es circa alle 18 Monate auch eine Schaltsekunde.

FOTO: 123RF

der St¡rn, -e

s¡lten m“trechnen

hier: ≈ helles rundes Licht: Man sieht es wie Hunderte andere nachts über unserem Planeten. m¡ssen ≈ genau prüfen entst„nden Part. II von: entstehen = hier: gemacht werden die Erde hier: Planet: Dort leben wir. kreisen hier: ≈ im Kreis fliegen „lle vier Jahre ≈ immer nach vier Jahren das P¡ch ↔ Glück

↔ oft ein Resultat dadurch kontrollieren, dass man selbst eine Rechnung macht spezielle Regel

die S¶nder­ regel, -n (die Regel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist.) d¢rch … teilen ≈ eine Zahl in … Teile machen

RÄTSEL 1

Waagerecht (= horizontal)

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1. Material: Man verwendet es z. B. für Pullover. 2. „Lass deine Schuhe bitte draußen stehen, Paul! Du machst ja den schönen, neuen … ganz schmutzig!“ 3. „Das Formular ist richtig ausgefüllt, aber Sie müssen noch am Ende der Seite …“ 4. „Angelika, ruf die Feuerwehr, das ist ein …!“ 5. Gegenteil von „sagen, dass etwas verboten ist“: etwas … 6. „Ich hoffe, es schneit in diesem Winter genug, … kann ich wieder nicht Ski fahren!“

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

T

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H

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Gegenteil von „lachen“ „Unser Auto ist kaputt. Deshalb haben wir es in die … gebracht.“ „Kannst du bitte eine Flasche Apfelsaft aus dem Keller …?“ „Die Flasche sieht vielleicht klein aus, aber es passt ein ganzer … hinein.“ „Wie ist noch mal dein …?“ – „Ich heiße Pjotr Wolkow.“ ↔

Gegenteil von ... o langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

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Senkrecht (= vertikal) 1. 2. 3. 4. 5.

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S

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Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/loesung Lösung vom Rätsel 1/2016 Waagerecht: 1. Oma; 2. Grad; 3. falsch; 4. Pfund; 5. Oesterreich; 6. lernen; 7. aergern Senkrecht: 1. circa; 2. Gas; 3. genug; 4. hoffe; 5. erinnern; 6. oder; 7. abwaschen

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