Deutsch Perfekt August 2014.pdf

April 25, 2017 | Author: Sergio | Category: N/A
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Short Description

Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and top...

Description

Wo Deutsche, Schweizer und Österreicher Nachbarn sind

Alles Auto? Ein Report aus dem Land der schnellen Autobahnfahrt

Billiger telefonieren Finden Sie die besten Tarife für Telefon, Handy und Internet!

Sprache & Service 2 Grammatik: Aktionsund Positionsverben 2  800 Worterklärungen

Naturphänomen Die letzten wilden Pferde Europas

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Editorial

Zeit für Optimismus

der W“ssenschaftler, herausfinden geistig die L„ngzeitstudie, -n die Aussicht, -en s“ch teilen bek„nntlich die W„sserschutzpolizei das Vogelnest, -er

FOTO: GERT KRAUTBAUER

das T¡mpolimit, -s stehen zu die Redakteurin, -nen franz. das/der F„kt, -en initiieren

8/14

Gute Nachrichten: Sie können positiv in die Zukunft blicken! Wissenschaftler um den Psychologen Thomas Bak haben nämlich herausgefunden: Wer mindestens eine Fremdsprache lernt, der bleibt im Alter geistig länger fit. Das gilt auch dann, wenn man mit dem Lernen erst als Erwachsener beginnt, so das Ergebnis der Langzeitstudie mit 835 im Jahr 1936 geborenen Menschen. Gute Aussichten! Gute Aussichten hatte auch unser Reporter Marcel Burkhardt – ganz wörtlich. Rund um Konstanz war er am Bodensee unterwegs, in einer der schönsten Landschaften Deutschlands. Aber nicht nur Deutschlands: Den drittgrößten See in Mitteleuropa teilen sich bekanntlich Deutsche, Schweizer und Österreicher. Wie leben die Menschen aus diesen Ländern rund um den See zusammen? Das wollte unser Reporter wissen. Antworten suchte er auch bei der deutschen Wasserschutzpolizei. Eine wichtige Aufgabe der Polizisten: der Schutz der Natur. Da passte die Entdeckung eines Beamten: Er fand ein Vogelnest mit Vogelmama und Ei – auf dem Polizeiboot. Der Polizist brachte es vorsichtig an Land. Sicher ist sicher (mehr ab Seite 14)! Wie sicher fühlen Sie sich eigentlich – auf einer deutschen Autobahn? Deutschland ist ja nicht nur eines von ganz wenigen Ländern ohne Tempolimit, sondern auch für seine schnellen und oft luxuriösen Autos bekannt. Wie stehen die Deutschen zum Automobil? Ist ein teurer Wagen noch ein Statussymbol? Ist Carsharing mehr als ein Großstadt-Phänomen? Antworten auf Fragen wie diese hat unsere Redakteurin Claudia May gesucht. Person, die ein Thema systemaNicht immer sind die Fakten ganz klar. tisch untersucht Sicher ist aber: Ein klassisches Klischee entdecken hier: im Denken und Lernen ist absolut falsch! Adolf Hitler hat den systematische Untersuchung Autobahnbau in Deutschland nicht iniüber eine lange Zeit tiiert. Aber er hat sehr viel dafür getan, hier: Perspektive hier: gemeinsam haben dass die Menschen das geglaubt haben. ≈ wie man weiß Wie der Diktator das gemacht hat? Auch Polizei, die sich um die Wasserwege kümmert das lesen Sie ab Seite 48. Wohnplatz, den ein Vogel für seine Eier baut Limit, wie schnell man fahren darf hier: eine Meinung haben ≈ Journalistin

Sache, die Wirklichkeit ist; hier: Information ≈ die Idee geben für

Übung macht den Meister!

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Die Themen des Monats August 2014

6

Mein Deutschland-Bild

David Ebener über ein spezielles Bad

8

Panorama

Neues, Namen und Zahlen

22

Ja oder Nein?

Streit-Thema: Impfpflicht für alle?

24

Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

27

Auf den zweiten Blick

Sprachspiele aus der Presse

28 Wirtschaft Trend: Produkte selbst herstellen – und davon leben

53

Mein erster Monat

Gulnoza Imonkolova in Gauting

54

Weltliteratur

Alfred Döblin über den Versuch, ein neues Leben zu beginnen

56

Ein Bild und seine Geschichte

Vor 25 Jahren: Spaziergang in die Freiheit

58

14 Ein See, drei Länder An keiner anderen Stelle sind die drei deutschsprachigen Länder so direkte Nachbarn wie am Bodensee. Wie leben Deutsche, Schweizer und Österreicher in dieser Nähe zusammen? Ein Besuch in einer Region, die für viele eine der schönsten der drei Länder ist.

Der Blick von innen

Bushido über Familientraditionen

65

62

Reisetipps

Berner Oberland • Kloster Lorsch • Teutoburger Wald

66

Kulturtipps

Ausstellung • Kino • Konzert • Buch • Graphic Novel

68

Wilde Pferde in Nordrhein-Westfalen

Ein Naturphänomen wie dieses gibt es in Europa nur noch selten: Mitten in Nordrhein-Westfalen leben rund 400 Wildpferde. Aber ihr Reservat liegt zwischen zwei Autobahnen. Ist ein Tier, das so lebt, wirklich noch wild?

Kolumne

Alia Begisheva über Mülltrennung

69

Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

70

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen: Was denkt Sigrid Eichner? LEICHT

Die jungen Seiten von Deutsch perfekt 4

Spezial: Katharina und das Dorfleben • Zelten

8/14

Texte auf Stufe A2 des GER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen TITELFOTO: VARIO IMAGES/IMAGEBROKER; FOTOS: MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER/S.ARENDT; FUSE, TOP FOTO GROUP/THINKSTOCK; PICTURE ALLIANCE/DPA

In diesem Heft: 16 Seiten Sprache & Service

32 36

Wörter lernen

Am Himmel

Schreiben • Sprechen • Verstehen

39

Übungen zu den Themen des Monats

Sammelkarten Chatten • Sich mit anderen freuen • Abkürzungen Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

40

Grammatik

42

Deutsch im Beruf

44

Aktions- und Positionsverben Urlaub nehmen

Raten Sie mal! • Comic

45 47

Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis Starthilfe

Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Lösungen • Kundenservice • Impressum

Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

Autoland Deutschland Ist Deutschland wirklich eine Nation, in der das Auto wichtiger ist als alles andere? Und ist ein teurer Pkw noch ein Statussymbol? In der Serie „Anatomie einer Nation“: die besondere Beziehung der Deutschen zum Auto.

Billiger telefonieren Welcher Handy­ vertrag ist der richtige? Und wer bietet günstiges Internet an? Unsere Tipps für das Telefonieren und Surfen helfen Ihnen dabei, das beste Angebot für sich zu finden.

8/14

Der Weg zum passenden Tarif

37

48

32

Telefon, Handy, Internet

18

Ein See, drei Länder

24

Nachrichten

8

Himmelsgiganten über dem Bodensee Bestnoten für Bayern, Baden-Württemberg und die Schweiz Fünf Punkte

Zelten

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern



lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

Lernen mit Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Heftrückseite).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Seite 3). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

↔ o

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5

Fotograf: David Ebener

S

o eine schöne Badewanne kann ich mir auch sehr gut in meinem Badezimmer vorstellen. Aber sie steht natürlich nicht dort, sondern auf der Place de Vouvray in Randersacker bei Würzburg. Es ist ein moderner Brunnen des regionalen Künstlers Matthias Braun. Auf dem Stein hinter der Badewanne steht „Balthasars Badewanne“. Sie soll nämlich an den bekannten Barock-Architekten Balthasar Neumann erinnern. Er hat auch die Würzburger Residenz konstruiert. Natürlich ist die Badewanne eine kleine Provokation, die man mit viel Humor sehen muss. Aber warum auch nicht? Vielleicht kommen bald internationale Reisegruppen, um sie anzusehen. Dann kann man noch bessere Fotos machen: Ein Tourist in der Badewanne, das wäre lustig! Als ich da war, hat es keine Besucher gegeben. Also habe mich auf den Boden gelegt, um das Foto zu machen. Diese Perspektive macht das Bild interessant. Wenn ich im Stehen fotografiere, sieht die Badewanne nämlich so aus, wie jeder Besucher sie sieht. Das ist langweilig. Es gibt auch Leute, die Badezusatz in das Wasser tun. Dann gibt es viel Schaum. Das sieht sicher toll aus – aber die Stadt muss dann schnell versuchen, den Schaum wieder wegzumachen.

die Badewanne, -n s“ch vorstellen der Br¢nnen, der K•nstler, der Stein, -e „nsehen wäre der Boden, ¿ der Badezusatz, ¿e der Schaum

6

Ding der Sanitäreinrichtung im Bad: Darin kann man baden (s. Foto). hier: sich denken ≈ Konstruktion: Sie macht Wasserfontänen. Person: Sie macht ästhetische Dinge, z. B. Bilder oder Skulpturen. sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit … hier: besichtigen Konj. II von: sein Ort: Darauf geht und steht man. Substanz: Man gibt sie in Badewasser, z. B. spezielle Seife. ≈ weiche, weiße, leichte Substanz aus vielen kleinen Luftbällchen

8/14

Mein Deutschland-Bild

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; PRIVAT

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8/14

HISTORISCHER ALLTAG die [ltsteinzeit ≈ erste frühhistorische Kulturperiode: Die Menschen haben z. B. ihre Werkzeuge aus Granit, Quarzit … hergestellt. das Industrie- ≈ Epoche: Die Industrie ist sehr zeitalter wichtig. staatlich hier: so, dass der Staat sich um die wirtschaftlichen Aktivitäten des Museums kümmert (der Staat, hier: finanzielles System eines -en Landes) die W„nd, ¿e hier: Konstruktion: Daran hängt oder stellt man etwas. jüdisch von: Jude = Person: Ihre Religion hat die Thora als Basis. der Unterneh- Person: Ihr gehört eine Firma, mer, und oft ist sie auch der Chef der Firma. fliehen hier: weggehen, weil man in der Heimat nicht mehr sicher leben kann die N¢tzung, von: nutzen = hier: benutzen -en

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

8

Museen

Historischer Alltag Von der Altsteinzeit bis ins Industriezeitalter – das neue Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz (Sachsen) zeigt viele Epochen. Seine Besucher können mehr als 6000 Objekte sehen. So sind zum Beispiel in einer „Alltagswand“ einfache Dinge aus dem Alltagsleben der Menschen zu finden. Das Museum ist in dem früheren Kaufhaus Schocken, das der bekannte Architekt Erich Mendelsohn konstruiert hat. Es hat dem jüdischen Unternehmer Salman Schocken gehört, der 1934 vor den Nazis nach Palästina fliehen musste. Auch von Schockens Leben und von dem seiner Familie wird in dem Museum erzählt. Als Museum hat das alte Kaufhaus jetzt nach langer Zeit eine adäquate Nutzung gefunden. Vorher hatte es nämlich viele Jahre lang keinen Mieter. 8/14

Panorama

EIN BERG PAPIER die W¡rbung

Neues Chemnitzer Archäologie-Museum Besucher vor einer Vitrine mit Alltagsobjekten aus den Jahren 900 bis 1900

von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen verteilen hier: in die Briefkästen legen der Haushalt, hier: ≈ Personen: Sie leben -e zusammen in einer Wohnung oder in einem Haus. ¢nter hier: von … suggerieren ≈ machen, dass man glaubt, dass … stimmt der D¢rchdas Normale schnitt RUNDE SACHE die r¢nde S„che das Grasland

auch:

ideale Sache

Land mit vielen kleinen, grünen Pflanzen: Viele Tiere essen sie. sch„ffen machen der F¶rscher, - Person: Sie macht systematische Untersuchungen. die }mwelt- systematische Untersuchungen forschung im Sektor Natur oder Ökologie

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Werbung

Ein Berg Papier 23 Milliarden Exemplare – so viele Prospekte verteilen Firmen pro Jahr an Haushalte in Deutschland, sagt eine Untersuchung der European Letterbox Association. Das ist Platz eins unter 22 Ländern in Europa. Danach kommen Frankreich (21 Milliarden Exemplare) und Italien (12 Milliarden Exemplare). In Wirklichkeit sind deutsche Briefkästen aber gar nicht so voll, wie diese Zahlen suggerieren – weil Deutschland unter den 22 Ländern die meisten Einwohner hat. Pro Haushalt bekommen die Niederländer (35 pro Woche) und die Norweger (31) am meisten Werbepost. Deutsche liegen mit 14 Prospekten pro Woche nur wenig über dem europäischen Durchschnitt (zwölf).

Afrika

Runde Sache

8/14

Woher kommen diese Kreise in Namibia? Deutsche Experten haben eine neue Erklärung für die alte Frage gefunden

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; ISTOCK/THINKSTOCK

In Namibia, Südafrika und Angola findet man im Grasland Tausende von speziellen Kreisen ohne Vegetation. Wie kommen sie da hin? Die Frage ist alt. Der Hamburger Biologe Norbert Jürgens hat eine Erklärung dafür gefunden: Termiten haben diese Formationen geschaffen. Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig erklären das Phänomen jetzt anders. Sie sagen, dass es zu wenig Wasser gibt. Die Vegetation neben den Kreisen braucht alles – und im Kreis ist es dann so trocken, dass dort nichts mehr leben kann.

9

Schnell weg!

SCHNELL WEG! br¡nnen die }mfrage, -n das Immobilienportal, -e

≈ ein Feuer sein in systematisches Fragen

Plattform im Internet: Dort kann man ein Haus oder eine Wohnung zur Miete oder zum Kauf anbieten oder suchen. der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit … der Höhlen- Person: Sie macht systematische forscher, Untersuchungen von Höhlen. (die Höhle, -n natürliche Grotte) die R¡ttung, von: retten = in einer gefährli-en chen Situation helfen mehrere ein paar; mehr als zwei (-r/-s) ¢nter hier: ≈ mit der R¡ttungs- Organisation: Sie hilft bei dienst, -e Unfällen. d¢rchgesetzt Part. II von: durchsetzen = erreichen, dass etwas gemacht wird die St“ftung, Organisation mit einer speziellen -en Aufgabe gr•nden starten NACHNAMEN DOCH WENIGER WICHTIG der Kaiser, - oberster Monarch der Datensatz, ≈ Gruppe von Daten ¿e FERNSEH- UND RADIOGEBÜHREN ZURÜCK mehrere ein paar; mehr als zwei (-r/-s) der Haushalt, hier: ≈ Personen: Sie leben -e zusammen in einer Wohnung oder in einem Haus. sogenannt ≈ mit Namen die Wohnge- Gruppe von Personen: Sie wohmeinschaft, nen zusammen. -en f¡st hier: so, dass es dazu eine schriftliche Norm gibt der Beitrags- Service: Er kümmert sich um alle service GEZ-Gebührenzahler.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Sie müssen im Notfall schnell reagieren Feuerwehrleute helfen

10

Das Haus oder die Wohnung brennt. Was nehmen Menschen in dieser Situation aus der Wohnung mit? 63 Prozent der Deutschen suchen wichtige Dokumente, wie zum Beispiel Pässe, sagt eine Umfrage des Immobilienportals Immowelt. Elf Prozent nehmen ihren Computer mit – und jeder Zehnte hat einen Koffer mit den wichtigsten Dingen. Speziell für Notfälle. Einen sehr tiefen Notfall hat es im Juni gegeben: In rund 1000 Metern Tiefe hat ein Stein den Höhlenforscher Johann Westhauser in der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen am Kopf verletzt. Seine Rettung war sehr kompliziert und extrem gefährlich – am 11. Juni war er aber wieder oben, nach mehr als elf Tagen. In Deutschland rufen jeden Tag mehrere Zehntausend Menschen unter den Notrufnummern 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr und Rettungsdienst) Hilfe. Diese Nummern gibt es seit etwas mehr als 40 Jahren. Vorher musste man in fast jedem Ort eine andere Nummer wählen. Heute funktioniert die 112 auch in allen Ländern der Europäischen Union und der Schweiz. In Österreich antwortet aber die Polizei (Feuerwehr: 122, Rettung 144). Und 90 Prozent der Schweizer rufen im Notfall lieber die 117 für die Polizei, 118 für die Feuerwehr und 144 für die Rettung an. Durchgesetzt haben die zentralen Notrufnummern Siegfried und Ute Steiger. Ihr Sohn Björn ist 1969 bei einem Unfall gestorben. Mehr als eine Stunde musste er auf Hilfe warten. Seine Eltern haben dann die Björn-Steiger-Stiftung gegründet. Sie will schnellere Hilfe im Notfall erreichen.

Karrieren

Nachnamen doch weniger wichtig Nachnamen sind für die Karriere in Deutschland wichtig, haben Experten der Universität Cambridge gesagt. Sie sagten, dass eine Frau Kaiser einfacher einen Job als Managerin bekommt als eine Frau Bäcker (siehe Deutsch perfekt 3/2014). Jetzt ist klar: Das stimmt nicht. Die Autoren haben ihre Methode noch einmal genau geprüft – und dabei einen Fehler gefunden. Bei der Untersuchung von 223 000 Datensätzen der Karriere-Plattform Xing haben sie nämlich nicht daran gedacht, dass es Nachnamen wie Kaiser nicht so oft gibt wie Nachnamen wie Bäcker oder Koch. Das Resultat war deshalb falsch. Karriere machen geht also doch mit jedem Namen.

!Fernseh- und

Tipp des Monats

Radiogebühren zurück Bis Ende 2012 mussten oft mehrere Personen eines Haushalts die sogenannten GEZ-Gebühren für Radio und Fernsehen zahlen. Zum Beispiel ein Kind, das sein eigenes Geld verdient, aber noch bei seinen Eltern wohnt. Auch bei Wohngemeinschaften von Studenten war das so. Seit 2013 muss jeder Haushalt eine feste Summe zahlen – egal, wie viele Personen darin leben. Wenn Sie immer noch mehr als eine Gebühr pro Haushalt zahlen, sollten Sie jetzt den ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice fragen (www.rundfunkbeitrag.de). Bis Ende des Jahres können Sie zu viel gezahltes Geld nämlich noch zurückbekommen. 8/14

Panorama

3 Fragen

Im Marmeladenglas Doreen Werner (45) arbeitet beim LeibnizZentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (Brandenburg). Das Institut macht zu­sammen mit dem Bundes­forschungs­ institut für Tiergesundheit den Mückenatlas für Deutschland – und sucht dafür tote Stechmücken.

Bekommen Sie viele Stechmücken? Im letzten Jahr haben wir über 12 000 Exemplare bekommen. Ich antworte allen Sendern per Mail und

Wenn ich Ihnen eine Stechmücke schicken will – wie mache ich das? Bitte nicht totschlagen, sondern fangen. Nehmen Sie dafür ein Marmeladenglas. Das stellen Sie dann ins Gefrierfach. Wenn die Stechmücke tot ist, können Sie sie zum Beispiel in eine Streichholzschachtel legen und dann mit einem Formular zu uns schicken. Auf unserer Seite www.mueckenatlas.de finden Sie alle wichtigen Informationen. Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Notfall Seite 39.

Orthografie

Magischer Stift

Prototyp des Vibewrite Bei einem Schreibfehler vibriert der Stift

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; ZALF; VIBEWRITE

Sie bitten Menschen darum, Ihnen tote Mücken zu schicken. Warum? Wir haben 2012 die Idee zum Mückenatlas gehabt. Vorher haben nur wir selbst Stechmücken gesucht, an 126 verschiedenen Orten. Das war viel Arbeit. Aber wir wollten wissen, welche Arten es wo gibt – und ob Exoten dabei sind. 2011 haben wir unsere Ergebnisse publiziert. Viele Menschen hat das interessiert, und sie haben uns dann kontaktiert. Da haben wir gedacht: Das können wir auch professionell organisieren.

schreibe ihnen, was für eine Stechmücke sie gefunden haben und wie sie in der Natur lebt. Manchmal sind Überraschungen dabei: Im Sommer 2012 haben uns Leute aus NordrheinWestfalen Exemplare der Asiatischen Buschmücke geschickt. Wie der Name schon sagt, kommt sie aus Asien. Ende 2012 sind dann auch Exemplare aus der Nähe von Hannover gekommen. Und seit 2008 kennen wir eine Population der Asiatischen Buschmücke in Baden-Württemberg. Zum Glück übertragen diese Mücken in unserer Region aber keine schlimmen Krankheitserreger.

IM MARMELADENGLAS das Leibniz≈ Zentrum mit verschiedenen Z¡ntrum für Instituten: Dort untersucht Agrarlandman systematisch Ökosysteme. schaftsforschung das B¢ndesForschungsinstitut für ganz forschungsDeutschland institut, -e (die F¶rschung, Arbeit für mehr Wissen; -en systematische Untersuchungen auf einem speziellen Sektor, z. B. Chemie) die M•cke, -n hier: Stechmücke = kleines Tier mit sechs Beinen: Es trinkt Blut. die Art, -en Kategorie das Ergebnis, Resultat -se übertragen hier: weitergeben totschlagen hier: ≈ mit Energie so stark darauf drücken, dass es stirbt f„ngen hier: in einen Container schließen das Gefrierfach, getrennter Teil für tiefgefro¿er rene Lebensmittel in einem Kühlschrank (tiefgefroren Part. II von: tiefgefrieren = Lebensmittel bei sehr niedriger Temperatur konservieren) die Streichholz- ≈ kleine Streichholzpackung schachtel, -n MAGISCHER STIFT ein St•ck erk¡nnen herausfinden

hier: ein bisschen identifizieren; ≈ sehen hier: wissen; kennen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Keine Fehler mehr machen – wird das bald einfacher?

Davon träumt jeder Deutschlerner: Nie wieder Fehler machen! Falk Wolsky, Daniel Kaesmacher und Alexander Hanke aus München arbeiten daran, dass dieser Wunsch ein Stück wahr wird. Sie konstruieren einen Hightech-Kugelschreiber, den Vibewrite. Schreibt man damit ein Wort falsch, vibriert der Stift. Tests zeigen: Die Technik funktioniert. Aber es ist noch viel zu tun. Der erste Prototyp erkennt nämlich nur 1000 Wörter. Eine zweite Version soll 5000 Wörter erkennen. Nicht nur Schüler finden die Idee gut, sondern auch Lehrer. Schüler merken durch das Vibrieren nämlich nur, dass sie einen Fehler gemacht haben. Die korrekte Orthografie müssen sie selbst herausfinden.

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Wer hat es gesagt?

Rapper Cro

WER HAT ES GESAGT? die Moderato- Frau: Sie interviewt in einer rin, -nen Fernsehsendung Gäste. s“ch beschæfti- hier: studieren; untersuchen gen m“t MELODIE AM BERG der Skilift, -e technische Konstruktion: Sie bringt die Skifahrer auf den Berg (s. Foto). (der SkifahPerson: Sie fährt auf zwei langen rer, Teilen auf Schnee einen Berg hinunter.) die Gl¶cke, -n Ding aus Metall, z. B. in einem Kirchturm (s. Foto) die Talstation, Station am untersten Ende eines -en Berges SIND DEUTSCHE COOL? ber•cksichhier: ≈ sich merken / sich erintigen nern beim Rechnen attraktiv hier: interessant der Flug, ¿e von: fliegen der D“chter, - Lyriker; Poet

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Nazan Eckes

„Sie ist gut für meinen Charakter.“ a)  Rapper Cro. Er singt immer mit einer Panda-Maske. In einem Interview hat er jetzt erklärt, warum er das tut. b)  Moderatorin Nazan Eckes auf die Frage, warum sie ihre Playstation auf Reisen immer dabeihat. Das Spielen hilft ihr gegen Aggressionen.

c)  Albert Einstein. Reporter haben ihn oft gefragt, warum er sich so sehr mit Physik beschäftigt. Das war die Antwort des Genies. Lösung auf Seite 47

Berner Oberland

Melodie am Berg

Originell Der Schweizer Skilift Leiterli transportiert zurzeit keine Skifahrer, sondern Glocken

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Internet

Sind Deutsche cool? Wer bei Google etwas sucht, aber nur ein paar Buchstaben oder Wörter schreibt, bekommt automatisch eine Frage vorgeschlagen. Das macht ein Algorithmus, der berücksichtigt, wie oft andere die gleiche Frage schon gestellt haben. Zeit Online hat jetzt untersucht, was Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern über Deutschland wissen wollen. Das Resultat: Für Polen ist Deutschland attraktiv, für Briten super und für Dänen cool. Portugiesen finden, dass man zwischen Alpen und Nordsee gut lebt. Menschen aus Lettland wollen wissen, wo man sich ein Zimmer mieten kann. Griechen fragen besonders oft, wie lange der Flug nach Deutschland dauert. Briten wollen wissen, wer die wichtigsten Dichter und Denker sind. Finnen fragen oft, wie lang deutsche Läden geöffnet haben – und ob man im Winter mit Winterreifen fahren muss.

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2); WIKIMEDIA.ORG (2); LENK BERGBAHNEN; CHIMPERATOR

Eigentlich hat ein Skilift im Sommer Pause. Der Skilift Leiterli auf der Lenk im Berner Oberland hat das nicht. Er transportiert dann aber keine Skifahrer – an dem Lift hängen Glocken. Fährt er, hört man eine Melodie. Jeden Tag zwei- bis dreimal. Über die genauen Zeiten informiert die Talstation.

Albert Einstein

Panorama

Zahlenspiel

Familie Im Jahr 2012 gab es in Deutschland 8,1 Millionen Familien mit Kindern unter 18 Jahren, sagt das Statistische Bundesamt. In diesen Familien lebten insgesamt 14,4 Millionen Kinder, davon 12,9 Millionen unter 18 Jahren. Die meisten, nämlich 71 Prozent, lebten in traditionellen Familien, also mit Mutter und Vater. 20 Prozent der Kinder unter 18 Jahren lebten nur bei der Mutter oder dem Vater. Neun Prozent aller Familien mit Kindern waren Lebensgemeinschaften. Rund 179 000 Ehen wurden 2013 in Deutschland geschieden. In diesen Ehen gab es circa 143 000 Kinder. Insgesamt lebten in Deutschland 12,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit getrennten Eltern. 60 Prozent davon hatten regelmäßig Kontakt zu beiden Eltern. Familien mit Kindern können besonders gut einkaufen: Eine Online-Untersuchung der Gesellschaft für Konsumklimaforschung sagt, dass Familien mit einem Kind einen Einkaufs-IQ von 107,1 Punkten haben, mit zwei Kindern 108,8 Punkte und mit drei Kindern 105,4 Punkte. Kunden ohne Kinder haben im Durchschnitt einen Einkaufs-IQ von 104,4 Prozent. Um einen hohen IQ zu bekommen, mussten die Befragten zum Beispiel typische Preise kennen und etwas über die Qualität von Lebensmitteln wissen.

Hängt es richtig herum? Für viele Menschen ist die Frage wichtig

Ticks

Probleme mit dem Toilettenpapier?

Sie haben auch einen kleinen Tick? Eine Website sucht Sie!

Es gibt Dinge, die viele tun – aber über die fast niemand spricht. So gibt es Menschen, die beim Einkaufen nie die vorderste Flasche Shampoo im Regal nehmen, sondern nur die dahinter. Sie mögen den Gedanken nicht, dass ein anderer Kunde schon an der Flasche gerochen hat. Von Ticks wie diesem erzählen können Menschen auf der Internetseite spleen24. tumblr.com. Leser, die selbst einen dort erklärten Tick haben, können auf einen Button klicken. So ist zum Beispiel zu sehen, dass mehr als 2000 Personen auch Probleme mit der vordersten Shampoo-Flasche im Regal haben. Auch populär: Die Klopapierrolle muss bei vielen immer so hängen, dass man das Papier nach vorne hin abrollen kann. Finden diese Personen eine Klopapierrolle, die „falsch“ hängt, drehen sie sie um.

FAMILIE gab das Stat“stische B¢ndesamt lebten “nsgesamt die Lebensgemeinschaft, -en w¢rden … geschieden

Prät. von: geben Administration für ganz Deutschland: Sie publiziert Statistiken. Prät. von: leben im Ganzen zwei Menschen: Sie leben zusammen und lieben sich, sind aber nicht verheiratet. ≈ hat man … in einer Zeremonie in einer offiziellen Institution getrennt regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Woche die Ges¡llFirma: Sie macht systematische schaft für Untersuchungen, welche und Konsumklima- wie viele Produkte gekauft forschung werden. “m D¢rch≈ meistens: Das ist normal. schnitt der/die BePerson: Sie antwortet auf Frafragte, -n gen, z. B. in einem Interview.

PROBLEME MIT DEM TOILETTENPAPIER? das Regal, -e Konstruktion aus Holz oder Metall: Dort kann man Dinge lagern. der Ged„nke, ≈ Idee -n die Klopapier- Teil in der Form eines Zylinders: rolle, -n Darum ist Toilettenpapier gelegt (s. Foto oben). „brollen hier: herunternehmen; wegnehmen ¢mdrehen hier: einen halben Kreis machen mit

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Intelligente Kunden Familien haben einen höheren Einkaufs-IQ

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Ein See, drei Länder Das Wasser verbindet: An keiner anderen Stelle sind die drei deutschsprachigen Länder so direkte Nachbarn wie am Bodensee. Wie leben Deutsche, Schweizer und Österreicher in dieser Nähe zusammen? Marcel Burkhardt hat sie in einer Region besucht, die für viele eine der schönsten der drei Länder ist.

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Bodensee

FOTO: LOOK FOTO/HEINZ WOHNER

J

a, kann das denn wahr sein – so viel Schönheit auf einem Stück Erde? Eine Landschaft ist das wie aus dem Bilderbuch: Weinberge, ganz nah; am Ufer des Sees idyllische Dörfer mit alten Kirchen; kleine Boote im glasklaren, blaugrünen Wasser; Vulkanrücken am Horizont – und über allem liegt der Himmel wie ein feines, hellblaues Tuch, auf das ein paar weiße Wolken gemalt sind. Das Ganze wirkt wie ein Bild eines berühmten Malers, das den Charme der französischen Côte d’Azur zeigt. Dominik Gügel lächelt: „Es erinnert viele Besucher noch mehr an den Golf von Neapel“, sagt der Historiker, der hier oben auf dem Schweizer Arenenberg bei Konstanz Direktor des Napoleon-Museums ist. Gügel

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schaut noch einen Augenblick hinunter aufs Wasser, dann lacht er und sagt: „Hauptsache, mediterran!“ Vielleicht erklärt das schon ein wenig, weshalb die Bodenseeregion eine der populärsten Urlaubsgegenden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz ist: Besucher bekommen hier im Sommer das Gefühl, in Südeuropa zu sein. Und das nördlich der Alpen! So mild ist das Klima durch den 500 Quadratkilometer großen See. Das ist eine Fläche, die zweimal so groß wie Frankfurt am Main ist. Wer Dominik Gügel besucht, muss Zeit mitbringen. Der Historiker ist nämlich nicht nur ein Experte für die Geschichte der Bonapartes, die hier ab 1815 im Exil lebten. Gügel führt Besucher auch mit %

wahr wie aus dem B“lderbuch nah glasklar der Vulkan­ rücken, fein das Tuch, ¿er læcheln Hauptsache … mediterran die Urlaubs­ gegend, -en m“ld die Flæche, -n das Exil

hier: wirklich; real hier: sehr schön ↔ weit weg hier: so, dass man bis auf den Seeboden sehen kann Seite oder obere Linie eines Vulkans hier: (sehr) dünn großes Stück Stoff hier: freundlich lachen Das Wichtigste ist … hier: ähnlich wie am Mittelmeer Umgebung/Region, in der man Urlaub macht hier: angenehm warm ≈ Areal; Bereich hier: Leben in einem fremden Land, weil man in der Heimat nicht mehr leben kann

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eintauchen “n reich das M“teinander damalig der Kn„cks, -e die Str¡cke, -n die Fahrgesell­ schaft, -en klar werden die Sch“ffs­ betriebe Pl. wehen die Fahne, -n

tr¡nne vonein„nder

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hier: viel und lang erzählen über hier: lang; mit vielen Ereignissen Zusammenleben früher; aus jener Zeit große Änderung hier: (durch einen Streit) hier: Distanz hier: Firma, die sich um den Schiffsverkehr kümmert verstehen; sehen Firma, die sich um den Schiffsverkehr kümmert hier: sich im Wind bewegen großes Stück Stoff in speziellen Farben als Symbol für eine Nation oder einen Verein Konj. I von: trennen eines vom anderen

großer Freude durch das wahrscheinlich schönste Schloss am Bodensee und taucht dabei tief in die reiche Historie der Region ein. „Denken Sie sich die Nationalgrenzen weg“, sagt er an einer Stelle und ist dabei in Gedanken vor 1914. Gügel malt das Bild eines offenen Miteinanders von Schweizern und Deutschen zur damaligen Zeit. „Konstanz war das Zentrum der ganzen Region – erst dann gab es einen Knacks, und Konstanz hat sich stärker nach Norden orientiert.“ Der Direktor nennt sich selbst ein „Seekind“. Er ist Konstanzer, und man könnte sagen: Wie viele andere hat auch er sich nach Süden orientiert. Seit 16 Jahren arbeitet er nämlich in der Schweiz. Er wohnt aber weiter auf der deutschen Seite, in Konstanz. Im Sommer fährt er gern mit dem Fahrrad zur Arbeit, immer am See entlang. Er liebt die Natur am Wasser. Kein Problem also, dass er pro Tour eine halbe Stunde braucht. Wer größere Strecken plant, kann das Rad zwischendurch auch in den Zug oder

auf eines der vielen Bodensee-Schiffe mitnehmen. Egal, ob Gäste in Österreich, Deutschland oder der Schweiz aufs Schiff gehen – sie zahlen gleiche Preise, weil die Fahrgesellschaften der drei Länder miteinander kooperieren. Bei einer rund dreistündigen Fahrt vom österreichischen Bregenz nach Konstanz wird einem auch die Größe des Bodensees wirklich klar. Wer nicht ganz so lang auf dem Wasser sein möchte, kann die Fahrt vom Schweizerischen Romanshorn ins deutsche Friedrichshafen wählen. „Da sind Sie nur 35 bis 40 Minuten unterwegs“, sagt Petra Pollini, die Chefin der Bodensee-Schiffsbetriebe in Konstanz. Von ihrem Büro hat sie einen direkten Blick auf den See. An der Hafenmauer wehen die Fahnen mit den Nationalfarben von Deutschland, Österreich und der Schweiz im Wind. Manche Leute sagen: Der Bodensee trenne wegen seiner Größe die drei Nachbarländer voneinander. Pollini sieht das anders: „Das Wasser verbindet, und wir verbinden alle drei Länder, die schönsten 8/14

Bodensee

Hafen von Konstanz Satirisch erinnert die Statue an das Konzil von Kon­stanz – im Herbst vor genau 600 Jahren hat das kirchliche Weltereignis begonnen

FOTOS: LOOK-FOTO/BRIGITTE MERZ; MARCEL BURKHARDT

„Eine Blumeninsel – mein Traumarbeitsplatz“ Die Insel Mainau ist eine der größten Sehens­ würdigkeiten am Bodensee. Rund 1,2 Millionen Besucher aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr auf die Blumeninsel. Die Gärtnerin Jana Nüsseler (26) kümmert sich mit ihren mehr als 70 Kolleginnen und Kollegen um die Pflanzen dieses Natur-Paradieses. Die Rosen sehen wunderschön aus. Warum schneiden Sie Teile davon ab? Ich schneide nur die verblühten Rosen ab, damit die Besucher wirklich nur die Pracht sehen. Deshalb besu­ chen die Menschen ja die Insel: Ich denke, sie wollen sich von der Frische, vom Duft, den Formen und Farben der Pflanzen verzaubern lassen. Wie sieht Ihr Jahresrhythmus auf der Mainau aus? Im Frühling pflanzen wir Blumen und bereiten eine Orchideen-Ausstellung vor. Im Sommer pflegen wir die Rosen und andere Sommerpflanzen. Etwa ab Oktober räumen wir die Sommerpflanzen ab und pflanzen wieder Frühjahrsblumen: Narzissen und Tulpen zum Beispiel. Und im Winter machen wir dann Baumpflegearbeiten im Park. 8/14

Orte und wichtigsten Sehenswürdigkeiten.“ Höhepunkte im Sommerprogramm sind die Bregenzer Festspiele und die vielen Feuerwerke am See. Die berühmte Bregenzer Seebühne mit ihren Opern und Konzerten erreichen Besucher am bequemsten mit einem Schiff. Und auf der Fahrt dorthin gibt’s auch noch grandiose Aussichten auf die Uferlandschaften. So gut die Kooperation am See funktioniert, vor allem die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Deutschland spüren die Nachbarn noch immer. Zwar können sich Fußgänger, Jogger und Radfahrer frei zwischen den Ländern hin- und herbewegen – für sie gibt es fast keine Kontrollen. Aber bei Auto- und vor allem bei Lkw-Fahrern schauen die Zollbeamten genauer hin, weil die Schweiz kein Mitglied der Europäischen Union ist. Zwar darf jeder eine bestimmte Warenmenge dabei haben, wenn er von einem Land ins andere reist. Wenn aber zum Beispiel ein Schweizer in Deutschland mehr %

Die Blumeninsel Mainau besuchen im Jahr 1,2 Millionen Menschen.

der Höhe­ punkt, -e die F¡stspiele Pl. das Feuer­ werk, -e spüren best“mmte (-r/-s)

wichtigster oder schönster Moment Festival Veranstaltung in der Nacht mit kleinen, bunten Lichtern am Himmel hier: merken hier: so, dass es dazu eine schriftliche Regel gibt

Gärtnerin Jana Nüsseler Auf der Mainau ist sie glücklich

Haben Sie eine Lieblingsjahreszeit auf der Insel? Mir gefällt vor allem die Pflanzzeit im Mai, wenn der Wechsel von den Frühjahrspflanzen zu den Sommerpflanzen ist. Es ist immer wieder span­ nend, zu sehen, auf was für Ideen unsere Planer bei der Gestaltung der Beete kommen und welche Pflanzenvielfalt es gibt. Das klingt alles sehr schön: Aber denken auch Sie manchmal über einen Wechsel des Arbeitsplatzes nach? So ein Gedanke kommt höchstens mal, wenn es sehr viel regnet oder sehr, sehr kalt ist. (lacht) Aber sonst liebe ich es, draußen in der Natur zu arbeiten. Morgens, wenn ich mit dem Fahrrad herfahre und den Sonnenaufgang sehe, ist es besonders schön. Für mich ist das hier ein Traumarbeitsplatz.

der Traumarbeits­ platz, ¿e das Paradies, -e w¢nderschön verblüht (die Blüte, -n die Pr„cht

idealer Arbeitsplatz; Wunscharbeitsplatz hier: sehr schöner, angenehmer Ort sehr schön so, dass die Blüte einer Blume alt und trocken ist Teil der Pflanze, der eine schöne Farbe hat und meistens gut riecht) große Schönheit

der D¢ft, ¿e s“ch verzaubern l„ssen v¶n pfl„nzen sp„nnend die Gest„ltung das Beet, -e die Pfl„nzenvielfalt kl“ngen der S¶nnenauf­ gang, ¿e

von: duften = gut riechen ≈ der Grund sein, warum einem … sehr gut gefällt hier: Blumen in die Erde setzen hier: sehr interessant hier: ≈ Design; Formen kleines Stück Land, auf dem Blumen oder Gemüse gepflanzt ist viele verschiedene Pflanzen hier: zu hören sein; wirken das Steigen der Sonne über den Horizont

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Kiosk-Besitzer Bekim Kastrati Schweizern bietet er einen speziellen Postservice an

s“ch lohnen … “st die Hœlle los. das Geschæft, -e ¢mgerechnet während bedienen die K¢ndschaft kaum nach­ kommen mit die M“ttagshitze einfach w„rnen der Fr„nken, klagen

Vorteile bringen … kommen extrem viele Leute. wirtschaftliche Aktivität hier: in Euro gerechnet hier: ≈ im Gegenteil dazu, dass Speisen und Getränke bringen ≈ alle Kunden hier: fast nicht erledigen können ≈ sehr hohe Temperaturen am Mittag hier: wirklich hier: sagen, dass man etwas Unangenehmes merken wird Geld in der Schweiz hier: sagen, dass man unzufrieden ist

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als ein Kilogramm Butter einkauft oder mehr als fünf Liter Bier, dann verlangen die Schweizer Zoll. Dass sich die Einkaufsfahrt für viele Schweizer nach Deutschland trotzdem lohnt, zeigt sich jedes Wochenende in Konstanz, der größten Stadt am Bodensee. „Wir haben manchmal das Gefühl,

Viel Arbeit für die Zollbeamten: die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz.

Himmelsgiganten über dem Bodensee

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FOTO: MARCEL BURKHARDT

An schönen Sommertagen fliegen sie immer wieder am Himmel über dem Bodensee, und das fast lautlos. Sie sehen fast aus wie gigantische Zigarren. Es sind spezielle Luftfahrtschiffe, die Zeppeline. Im Jahr 1900 wurde von Ferdinand Graf von Zeppelin am nördlichen Seeufer, in Friedrichshafen, das erste Modell gebaut. Der General gab der technischen Revolution seinen Namen. Es war der Anfang eines großen internationalen Erfolgs: In den 30er-Jahren boten Zeppeline die ersten Non-stop-Flugverbindungen für Passagiere zwischen Deutschland und den USA , außer­ dem nach Rio de Janeiro an. Am 6. Mai 1937 starben bei der Landung eines Zeppelins in den USA aber 36 Menschen durch eine Feuer-Katastrophe an Bord eines der fliegenden Luxushotels. Das war das plötzliche Ende für den Weltluftverkehr deutscher Zeppeline. Im Friedrichshafener ZeppelinMuseum wird die Geschichte der Himmelsgiganten jetzt in einer völlig neu konzipierten Ausstellung erzählt. Die Zeppeline, die heute über den Bodensee fliegen – Experten sagen dazu „fahren“ –, sind Exemplare einer neuen Generation lautlos ohne Laut der Himmelsgiganten, die seit den das L¢ftfahrtschiff, -e Transportmittel zum Fliegen aristokratischer Titel 90er-Jahren gebaut wird. Die 30 der Graf, -en Historie Minuten bis zwei Stunden langen die Gesch“chte vœllig ganz; komplett Flüge kosten pro Fluggast zwi­ konzipieren planen; organisieren schen 200 und 765 Euro. die Generation, -en hier: ≈ alle Zeppeline mit neuer Technik

dass dann die halbe Schweiz in die Stadt kommt“, sagt der Kiosk-Besitzer Bekim Kastrati. „Samstag ist die Hölle los“, sagt er und lacht. Er selbst verdient mit seinem kleinen Laden gut an den Schweizer Kunden. So nimmt er für sie zum Beispiel Postpakete an, die sie später bei ihm abholen können. Ein spezieller Paketservice für die Schweizer – was ist das denn für ein Geschäft? Kastrati nimmt eines der kleinen Pakete in die Hand: „Wenn die Deutsche Post das liefert, kostet es fünf Euro. Wenn die Schweizer Post es transportiert, kostet es umgerechnet 20 Euro.“ Alles klar?! In diesem Augenblick kommt eine junge Frau in den Laden. Sie will ein großes Paket Zigaretten kaufen. Keine 100 Meter weiter, auf der Schweizer Seite der Straße, kostet die gleiche Ware umgerechnet 30 Euro mehr. Die Schweizerin sagt nur: „Da lohnt es sich doch, nach draußen zu kommen“, nimmt ihre Zigaretten und geht über die Grenze zurück in ihr Land. Bei so starken Preisunterschieden gibt es natürlich nicht nur Gewinner. Während auf deutscher Seite der Grenze indische, vietnamesische und türkische Lokale kaum mit dem Bedienen der Kundschaft nachkommen, ist es auf der Schweizer Seite ziemlich ruhig. Zum Beispiel in Čedo Spasojevics „Restaurant am Zoll“: Nur zwei der rund 20 Tische sind besetzt. An einem diskutiert seine Tochter mit einer Freundin, am zweiten sitzt eine alte Dame und trinkt in der Mittagshitze einen kühlen Apfelsaft. „Natürlich könnte ich den auch zu Hause trinken, aber ich will unter Leute – da schmeckt es einfach besser“, sagt die 93-Jährige und lacht. Bevor Spasojevic einem Gast aus Deutschland einen Kaffee serviert, warnt er ihn fast schon. Mit seiner tiefen, freundlichen Stimme sagt er nämlich: „Das wird für Sie aber etwas teuer hier!“ Die Tasse kostet umgerechnet 3,90 Euro. Wer hinüber nach Deutschland läuft, bekommt das Gleiche für rund 2,50 Euro. „Der Schweizer Franken steht so hoch im Vergleich zum Euro, das macht uns das Geschäft schwer“, sagt Spasojevic. Der 65-jährige Bosnier will aber nicht klagen. „Es geht immer weiter, und irgendwann % 8/14

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Bodensee

Eine ihrer wichtigsten Aufgaben trägt die Wasserschutzpolizei in ihrem Namen: Die Beamten achten darauf, dass niemand den See schmutzig macht, zum Beispiel durch Müll oder Chemikalien. Denn dieses Wasser trinken in Baden-Württemberg vier Millionen Menschen – und das soll auch so bleiben. Aber was ist mit dem Ölfilm, der hier auf dem Wasser schwimmt? Ist er eine Gefahr fürs saubere Wasser, Herr Große? Der Polizist schaut sich den Ölfilm an und lächelt: „Keine Sorge, das ist Sonnenöl der Badegäste – ein Klassiker im Sommer!“ 2

Vier Millionen Menschen trinken das Wasser aus dem Bodensee.

einige (-r/-s) das Schm¢ggelDel“kt, -e

ein paar; mehr als zwei kriminelle Aktion, bei der man illegal Waren über eine Landesgrenze bringt erleben hier: entdecken; sehen die W„sser­ Polizei, die sich um die schutzpolizei Wasserwege kümmert sei Konj. I von: sein s“ch teilen m“t hier: gemeinsam erledigen mit eher hier: ≈ meistens k¶mme … vor Konj. I von: vorkommen = hier: passieren gehören zu ≈ ein Teil sein von die Geschw“ndig­ Kontrolle, wie schnell jemand keitskontrolle, -n fährt der Seenotruf, -e Anruf, den man wegen eines Notfalls auf dem See macht der St¢rm, ¿e sehr starker Wind die W¡lle, -n Bewegung des Wassers, z. B. bei Wind „m nächsten hier: die kürzeste Distanz dr„n sein haben zu die Chemikalie, chemische Substanz -n der Ölfilm, -e sehr dünne Menge Öl, die auf etwas liegt die Gefahr, -en Risiko; gefährliche Situation Fassaden in Stein am Rhein Aus Rhein-Wasser wird in dem Grenzort Bodensee-Wasser

FOTO: SWISS IMAGE.CH/R.GERTH

fällt der Franken wieder, und die Leute kommen zurück.“ Sein Kaffee jedenfalls ist perfekt – der weckt Tote! Mit Preisunterschieden mussten sie hier im Grenzland immer schon leben. „Früher waren Zigaretten und Alkohol billiger in der Schweiz – da haben wir noch einige Schmuggel-Delikte auf dem See erlebt“, sagt Rolf Große von der Wasserschutz­ polizei in Konstanz. Heute finden die Beamten bei ihren Kontrollen nur noch selten Schmuggelware. Das sei auch bei den Kollegen aus Österreich und der Schweiz so, mit denen sich die Deutschen die Arbeit auf dem See teilen, sagt Große. Eher komme es vor, dass Bootsfahrer zu schnell auf dem See unterwegs seien. Deshalb gehören Geschwindigkeitskontrollen zur täglichen Routine. Zum Glück nicht alltäglich sind Seenotrufe. Wenn es aber einmal einen Sturm gibt, sind auf dem Bodensee mehr als drei Meter hohe Wellen möglich. „Bei einem Seenotruf hilft, wer gerade am nächsten dran ist“, sagt Große. Landesgrenzen spielen in dem Fall keine Rolle.

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Ja oder Nein?

Fast 2000 Deutsche haben letztes Jahr die Masern bekommen. Wolfram Hartmann ist Präsident des Berufsverbandes der Kinderund Jugendärzte.

Das muss nicht sein, sagen Ärzte. Denn man kann sich und andere durch Impfen vor schlimmen Krankheiten schützen. Kritiker sagen, dass man dazu aber niemanden zwingen darf. Wir fragten:

Impfpflicht für alle?

Ja Impfungen gehören zu den effektivsten präventiven Maßnahmen der Medizin. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich. Lebenslang bleibende unerwünschte Wirkungen von Medikamenten werden nur in ganz seltenen Fällen beobachtet. Sie stehen in keinem Verhältnis zu den Komplikationen, die bei den Erkrankungen möglich sind, gegen die wir in Deutschland impfen. Konkretes Ziel der Impfung ist es, den Geimpften vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen. Aus ärztlicher Perspektive kann man von unterlassener Hilfeleistung, von Vernachlässigung elterlicher Fürsorgepflicht oder auch von grober Fahrlässigkeit sprechen, wenn man einem Kind den aktuell möglichen Schutz nicht gibt.

„Man kann von unterlassener Hilfeleistung sprechen, wenn man einem Kind den aktuell möglichen Schutz nicht gibt.“

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Infektionskrankheit, bei der man hohes Fieber und rote Stellen auf der Haut bekommt die unterl„ssene H“lfe­ hier: kriminelle Handlung, weil leistung, unterl„ssene man notwendige (medizinische) H“lfeleistungen Hilfe nicht gegeben hat der |mpfzwang gesetzliche Pflicht, sich selbst oder seine Kinder impfen zu lassen verf„ssungswidrig so, dass sich etwas nicht an den Regeln der Verfassung orientiert (die Verf„ssung, -en schriftliche Form für die politischen und rechtlichen Grundregeln in einem Staat) s“ch verbreiten hier: ≈ machen, dass viele Menschen sie bekommen JA der Berufsverband, ¿e

Organisation von Personen aus einem speziellen beruflichen Bereich die Maßnahme, -n Handlung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen gut verträglich so, dass man keine gesundheitlichen Probleme bekommt Sie stehen “n keinem Sie sind selten im Vergleich zu Verhæltnis zu den Kom­ den Komplikationen. plikationen. (die Komplikation, -en hier: Verschlimmerung eines Krankheitszustands) „nstecken andere (auch) krank machen die Vernachlässigung von: vernachlässigen = sich nicht gut (genug) kümmern die Fürsorgepflicht, -en Pflicht, sich um jemanden zu kümmern, der es nicht selbst kann die grobe Fahrlässigkeit hier: ≈ absichtliche Sorglosigkeit

verhütbar

hier: so, dass man sie durch Impfen verhindern kann gewährleisten garantieren der Lebendimpfstoff, -e Impfsubstanz, die Viren oder Bakterien enthält die Gemeinschaftsein­ z. B. Kindergarten, Schule oder richtung, -en Ferienheim s“ch verpfl“chten hier: sich eine Aufgabe geben, und offiziell erklären, was man tun wird die D¢rchimpfungs­ Quote, die zeigt, wie groß die quote, -n Menge der immunisierten Personen in der Bevölkerung ist NEIN der Juraprofessor, -en

Professor der Wissenschaft, die sich mit Recht und Gesetz beschäftigt die P¶cken Pl. gefährliche Infektionskrankheit, bei der man hohes Fieber bekommt die Geh“rnentzündung, ≈ Infektionskrankheit des -en Gehirns (das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt) das Gr¢ndgesetz Name der deutschen Verfassung der Eingriff, -e hier: Handlung, die einen starken Einfluss hat die }nversehrtheit von: unversehrt = nicht verletzt ger¡chtfertigt so, dass es ausreichende Gründe gibt verhæltnismäßig hier: passend zur Gefährlichkeit der Situation die Bel„stung, -en hier: unangenehmer Effekt die Aufklärung hier: Information, warum etwas gefährlich sein könnte

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FOTOS: WWW.KINDERAERZTE-IM-NETZ.DE; UNI AUGSBURG; ISTOCK/THINKSTOCK

Die UN hat 2002 in New York beschlossen: „Jedes Kind hat das Recht auf Impfung gegen verhütbare Krankheiten. Die Routineimpfung von Kindern ist notwendig, um das Recht der Kinder auf Gesundheit zu gewährleisten.“ Auch Kinder, die aus medizinischen Gründen vor allem mit den üblichen Lebendimpfstoffen nicht geimpft werden können, haben ein Recht auf den Besuch von größtenteils staatlich finanzierten Gemeinschaftseinrichtungen. Daher muss sicher sein, dass alle Kinder in diesen Einrichtungen, bei denen es medizinisch keine Argumente gegen eine Impfung gibt, komplett nach den aktuellen Impfempfehlungen geimpft sind. Die Bundesregierung hat sich gegenüber der WHO verpflichtet, alles dafür zu tun, dass es die Masern in Deutschland bis 2015 nicht mehr gibt. Dazu müssen nationale Impfziele bestimmt und ein Aktionsplan gemacht werden. Der Plan muss garantieren, dass wir im ganzen Land bei allen Erkrankungen, vor denen man durch Impfung schützen kann, eine Durchimpfungsquote von 95 Prozent der Bevölkerung haben. Nur so können wir alle Kinder vor den oft schweren Komplikationen dieser Erkrankungen schützen.

die Masern Pl.

Ulrich M. Gassner ist Juraprofessor und Direktor des Instituts für Bio-, Gesundheits- und Medizinrecht an der Universität Augsburg.

Nein

Mehr Sprache können Sie . n e p p o h s o nirgendw lich. Individuell.

n Kompetent. Persö

Impfzwang hat Tradition in Deutschland. Seit 1875 musste in ganz Deutschland jedes Kleinkind gegen Pocken geimpft werden. Eine zweite Impfung stand nach dem zwölften Geburtstag im Kalender. Der Impfzwang hatte Erfolg: Den letzten Pockenfall in Deutschland gab es 1972. Bei Masern gibt es keine solche Erfolgsgeschichte. Von Masern kann man schwere Komplikationen wie eine Lungen- oder Gehirnentzündung bekommen. Aktuell gibt es Masern in Deutschland wieder in so hohem Maß (1775 Infektionen im Jahr 2013), dass manche Politiker über einen Impfzwang nachdenken. Zwar ist die Impfquote hoch, sie reicht aber nicht aus,

„Ein Impfzwang für alle wäre verfassungswidrig, solange sich Masern nicht wie eine Epidemie verbreiten.“ um Krankheitsfälle zu verhindern. Um dafür zu sorgen, dass es Masern gar nicht mehr gibt, müsste weltweit eine Impfquote von 95 Prozent erreicht werden. Eine so hohe Impfquote kann durch Impfzwang erreicht werden. Allerdings schützt das deutsche Grundgesetz vor Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit. Dieses Grundrecht gilt nicht nur für die Impfung selbst, sondern auch für mögliche Impfschäden. Dieser Eingriff kann unter bestimmten Bedingungen gerechtfertigt sein. Ein Rechtfertigungsgrund wäre hier der Schutz ungewollt nicht geimpfter Personen vor Ansteckung. Aber ein Impfzwang kann nur verfassungskonform sein, wenn er auch verhältnismäßig ist. Das geplante Ziel und die dafür akzeptierte Belastung des Bürgers müssen also zueinander passen. Deshalb ist in der Diskussion um einen Impfzwang zu berücksichtigen, dass sich nicht geimpfte Personen freiwillig impfen lassen können, um Schutz zu bekommen. Auch könnte eine verbesserte Aufklärung über die Vorteile einer Impfung die Impfquote erhöhen. Ein Impfzwang für alle wäre daher verfassungswidrig, solange sich Masern nicht wie eine Epidemie verbreiten. 8/14

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/ALL OVER, SVEN SIMON

Stadtzentrum von München Die Lebensqualität ist in Bayern besonders hoch

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das Niveau, -s franz. die Studie, -n deutlich die Boulevardzeitung, -en Aber so weit w“rd ¡s n“cht k¶mmen. ind¡s das Gr¢ndgesetz (die Verf„ssung, -en der F„ktor, Faktoren jeweilig z¢m Teil ausgeglichen

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hier: Preislage wissenschaftliche Untersuchung hier: viel Zeitung mit Texten über Sensa­ tionen und Skandale ≈ Aber das wird nicht passieren.

≈ aber Name der deutschen Verfassung schriftliche Form für die politi­ schen und rechtlichen Grund­ regeln im deutschen Staat) Bedingung; Tatsache hier: dem hier: ein bisschen ≈ ohne starke Unterschiede

Bestnoten für Bayern, BadenWürttemberg und die Schweiz Kaum Arbeitslose, hohe Löhne, wenig Kriminalität – die Lebensqualität in Bayern und BadenWürttem­berg liegt auf dem Niveau der Schweiz und bekommt von der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) Bestnoten. In ihrer Studie über die Lebensqualität in europäischen Regionen kamen die OECD-Forscher auch zu dem Ergebnis, dass es den Süddeutschen deutlich besser gehe als den Bewohnern im Westen, Osten und Norden des Landes. Die Schweizer Boulevardzeitung Blick fragte daraufhin aufgeregt: „2 neue Kantone für die Schweiz?“ Aber so weit wird es nicht kommen. In Deutschland haben die OECD-Ergebnisse indes für wenig Aufregung gesorgt, obwohl sie die Substanz dafür hätten, denn das Grundgesetz verspricht vergleichbare Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Aber in Wirklichkeit gibt es in vielen wichtigen Aspekten des Alltags große Unterschiede zwischen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern oder Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

So ist Bayern nicht nur bei der Beschäftigung mit einer Arbeitslosenquote von nur 3,5 Prozent Nummer eins in Deutschland, dicht gefolgt von Baden-Württemberg. Auch beim durchschnitt­ lichen Haushaltseinkommen sind die beiden Südländer weit vor allen anderen Bundesländern. Gleiches gilt für die Lebenserwartung und die Sicherheit: So sterben die Menschen in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt fast drei Jahre früher als in Baden-Württemberg. Und das Risiko, ermordet zu werden, ist in Brandenburg zweieinhalb Mal größer als im Süden der Republik. Laut OECD hängen viele wichtige Faktoren der Lebensqualität nicht so sehr vom jeweiligen Land ab, in dem man lebt. Wichtiger ist die Region. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern zum Teil auch für die Schweiz. So gibt es in Zürich viel höhere Löhne als zum Beispiel in der Ostschweiz, im Mittelland und im Tessin. Sehr ausgeglichen sind dagegen die Lebensverhältnisse in Österreich. Dort liegen die Einkommen überall auf dem Tessin-Niveau. Außerdem bekommen alle österreichischen Regionen – mit Ausnahme der Hauptstadt Wien – wie auch alle Schweizer Kantone bei der Sicherheit Bestnoten. 8/14

Nachrichten

Österreichs Wirtschaft in der Krise Auf Österreichs Arbeitsmarkt gibt es Probleme. Mit fast 355 000 offiziell arbeitslos gemeldeten Menschen liegt die Zahl um mehr als 40 000 höher als im Sommer 2013 (plus 12,8 Prozent). Die Gründe für die schwierige Lage sehen Experten in „schlechten Rahmenbedingungen“, wie zum Beispiel zu hohen Steuern. „Während die Konjunktur europaweit langsam Fahrt aufnimmt, steht Österreich vor dem wirtschaftlichen Absturz“, kommentiert die Tageszeitung Die Presse die Lage. Wegen einer „reformfeindlichen Stimmung“ würden die die Rahmenbedingung, -en allgemeine Bedingung Firmen nicht investieren. Ex-Finanzminister Hannes die Konjunktur wirtschaftliche Situation und Entwicklung Androsch sagte der Presse, es herrsche „schreiende Fahrt aufnehmen sich gut entwickeln Stille“. Nötige Strukturreformen würden zwar seit der [bsturz, ¿e von: abstürzen = hinunter­ fallen; hier: große Probleme 20 Jahren diskutiert, aber nicht begonnen. bekommen

Noch mehr Geld für Berliner Flughafen Auf 4,3 Milliarden Euro waren die Baukosten des neuen Hauptstadtflughafens schon gestiegen – nun soll der Betrieb weitere 1,1 Milliarden Euro erhalten, um das Projekt fertig zu bekommen. Der drittgrößte deutsche Flughafen wird damit mindestens 5,4 Milliarden Euro kosten. Das Unternehmen kalkuliert damit, dass der Flughafen zum Jahreswechsel 2015/2016 fertig gebaut ist – mit mehr als vier Jahren Verspätung. Die Gründe dafür: Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme. Um die 1,1 Milliarden Euro freizugeben, müssen nun noch die Parlamente von Berlin und das Unternehmen, - Firma Brandenburg und der Bundestag zustimmen. der Baumangel, ¿ Fehler beim Bauen zustimmen

Ja sagen

Deutscher Verkehrs­ minister plant Vignette für alle Straßen Verkehrsminister Alexander Dobrindt will ausländische Autofahrer nicht nur auf Autobahnen bezahlen lassen, sondern auf allen deutschen Straßen. Für zehn Tage ­sollen die Vignetten zehn Euro kosten, für zwei Monate 20 Euro. Außerdem soll es Jahresvignetten geben. Je nach Alter und Öko-­Bilanz des Autos werden diese unterschiedlich teuer. Neben den Oppositionsparteien kritisiert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Pläne. Das Projekt sei ungerecht und unrentabel. „Die Verwaltungskosten werden enorm sein“, sagte Anja Smetanin je nach abhängig von vom VCD der Berliner Zeitung. Die Regierungen die Öko-Bil„nz systematische Analyse der Umweltwirkungen eines Produkts ab der Herstellung von Österreich und den Niederlanden drohen ¢nrentabel ökonomisch uninteressant mit einer Klage gegen die deutsche Vignette. en¶rm groß Die rechtspopulistische FPÖ dagegen will auch drohen hier: sagen, dass man vor Gericht gehen wird hier: offizielle Beschwerde, mit der man vor in Österreich eine „Ausländer-Pkw-Maut“. Dort die Klage, -n Gericht sein Recht fordert gibt es zwar schon heute eine Maut. Die müssen die FPÖ kurz für: Freiheitliche Partei Österreichs die Maut Gebühr zur Benutzung von Straßen aber auch Österreicher zahlen. 8/14

Was heißt …?

Rückerstattung Es ist ein neuer Rekord: Noch nie musste die Deutsche Bahn ihren Kunden so viel Geld zurückzahlen wie im letzten Jahr. Weil Züge Verspätung hatten oder auch ausgefallen waren, bekamen 2013 rund 1,3 Millionen Fahrgäste eine Rückerstattung. Die Bahn hatte in dieser Zeit nämlich viele Probleme mit Stürmen und Hochwasser. Und anders als zum Beispiel Busfirmen oder Fluglinien muss die Bahn auch bei höherer Gewalt zahlen. Das hat im September letzten Jahres ein Gericht so entschieden. Kommt ein Fahrgast also mindestens eine Stunde zu spät am Ziel an, bekommt er 25 Prozent des Fahrpreises zurück. Bei zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent. Wichtig ist die Ankunftszeit am Ziel. Ein Beispiel: Der erste Zug hat fünf Minuten Verspätung. Ein Fahrgast verpasst deshalb den nächsten Zug und kommt über eine Stunde später an. Dann bekommt er die Rückerstattung. Die meisten Fahrgäste finden das gut: In einer Umfrage der Bahn sagen vier von fünf Kunden, dass sie mit der neuen Regelung zufrieden sind. ausfallen der St¢rm, ¿e das Hochwasser die höhere Gew„lt

das Ger“cht, -e

die Regelung, -en

hier: nicht fahren ≈ sehr starker Wind Wasser, das über die Ufer eines Flusses steigt Sache, die Menschen nicht ändern oder planen können, z. B. Natur­ katastrophen hier: öffentliche Institu­ tion: Dort wird entschie­ den, ob sich jemand nicht an den Regeln des Staates orientiert hat. ≈ Regeln

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FOTOS: MATTHIAS FRIEDEL LUFTBILDFOTOGRAFIE/BSU/DPA; ISTOCK/THINKSTOCK

Zieht bis 2023 um Der Fernbahnhof HamburgAltona aus der Luft

GROSSBAUSTELLE HAMBURG verlegen an einen anderen Ort bringen s“ch ausdrücken hier: sich in bestimm­ ter Art zeigen die Behörde, -n Amt die [nfrage, -n hier: Bitte um Infor­ mation das Gelænde, hier: Gebiet mit genauen Grenzen DEUTSCHER STROMMIX WIRD ÖKOLOGISCHER die Braunkohle etwas weichere Kohle, bei der beim Verbrennen viel Rauch entsteht die Stromquelle, -n Substanz, die Strom liefert die Nachrichtenagen- Firma, die Bilder und tur, -en Informationen für Zeitungen und Zeit­ schriften anbietet entspr¡chen mit einer anderen Sache ungefähr gleich sein die erneuerbaren Energien, die immer wieder neu entstehen Energien Pl. (z. B. Wasserkraft, Wind und Solarenergie) eher hier: ≈ mehr die F¶rtsetzung, -en hier: Weiterentwick­ lung die Biomasse hier: z. B. Pellets, pflanzliche Teile, Biogas

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Großbaustelle Hamburg Das Bauprojekt Stuttgart 21 ist noch lange nicht fertig, da macht die Deutsche Bahn das nächste Großprojekt öffentlich bekannt: Der komplette Fernbahnhof Hamburg-Altona soll 1,5 Kilometer verlegt werden und mitten in der Millionenstadt Platz machen für fast 1900 neue Wohnungen. Am Ende soll in dem beliebten Gebiet ein völlig neuer Stadtteil mit insgesamt 3600 Wohnungen entstehen. Die Hamburger bekommen also eine weitere Großbaustelle – aktuell gibt es im Stadtgebiet schon 37 große Bauprojekte. „Hamburg ist eine wachsende Metropole, das drückt sich auch in der Bautätigkeit aus“, kommentiert Helma Krstanoski von der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation auf Anfrage des Medienportals shz die Pläne. Täglich nutzen mehr als 100 000 Reisende den Bahnhof Altona. Bis der Umzug tatsächlich losgeht, dauert es aber noch etwas. Im Juni 2015 soll die Stadt das Gelände von der Bahn für fast 39 Millionen Euro kaufen. Spätestens 2023 soll der neue Bahnhof in Betrieb gehen.

Deutscher Strommix wird ökologischer In Deutschland ist Braunkohle nicht länger die wichtigste Stromquelle. Nach Informationen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme produzierten Windkraft-, Wasserkraft-, Solar- und Bio-Energieanlagen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 81,1 Terawattstunden Strom. Braunkohle kam dagegen nur auf 69,7 Terawattstunden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Zum besseren Verständnis: Eine Terawattstunde entspricht umgerechnet einer Milliarde Kilowattstunden. Eine Kilowattstunde entspricht der Energie, die gebraucht wird, um sieben Stunden fernzusehen. Im letzten Jahr lag die Braunkohle noch vor den erneuerbaren Energien. Zuletzt hatte es in Deutschland auch eine Debatte über ein mögliches „Comeback“ der Braunkohle gegeben. Die aktuellen Zahlen sprechen aber eher für eine Fortsetzung des „grünen Weges“: Besonders gestiegen ist der Ökostrom aus Solaranlagen (plus 28 Prozent) vor dem aus Windrädern (plus 19 Prozent) und Biomasse-Kraftwerken (plus sieben Prozent). In absoluten Zahlen ist Windkraft die wichtigste Ökostrom-Quelle vor Biomasse und Solar. 8/14

Nachrichten

Teures Wohnen Strom, Heizung, Müll, Gebäudereinigung … Die Liste der sogenannten Neben- oder Betriebskosten für Wohnungen ist lang und in der Summe inzwischen für viele Mieter ein Problem. Der Aufschlag liege im Durchschnitt bei einem Drittel der Kaltmiete, sagte Ulrich Ropertz vom Mieterbund der Nachrichtenagentur dpa. Insgesamt müssen Mieter monatlich im Durchschnitt 2,20 Euro pro Quadratmeter an Nebenkosten zahlen. Die sogenannte „zweite Miete“ könne bis zu 3,19 Euro pro Quadratmeter und Monat betragen. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung wären das weitere Kosten von 3062,40 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Seit dem Jahr 2000 seien die Nettokaltmieten um 17 Prozent gestiegen, die Preise für Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergie aber um 112 Prozent. Weil steigende Nebenkosten die Mieter aktuell deutlich stärker belasten als der Anstieg der Mieten, fordern sowohl Mieterbund als auch Wohnungswirtschaft eine „Nebenkostenbremse“. Bei der Regierung ist das aber noch kein Thema. Sie arbeitet aktuell an einer Mietpreisbremse, die starke Mieterhöhungen bei der Wiedervermietung von Wohnungen verhindern soll. Justizminister Heiko Maas (SPD) will erreichen, dass Vermieter in solchen Fällen maximal zehn Prozent mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete verlangen dürfen.

Auf den zweiten Blick

Wirtschaftswoche

Biologische Brechstangen Eine Brechstange ist ein Werkzeug aus Metall, mit dem man Türen auch ohne Schlüssel aufmachen oder aufbrechen kann. Dabei kann die Tür auch kaputtgehen oder ein Loch bekommen. In der Umgangssprache bedeutet der Ausdruck mit der Brechstange, dass man etwas sehr resolut, vielleicht auch mit Gewalt tut. Das Verb brechen kombiniert man oft mit Widerstand: Der Widerstand wurde gebrochen, also kaputtgemacht. Das Thema des Textes sind krankmachende Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Aktuell werden neue Medikamente entwickelt, die gegen multiresistente Bakterien helfen. Deren Resistenzen werden also gebrochen, zum Beispiel mit einem speziellen Antibiotikum: Es macht Löcher in die Wand der Zellen – ist also eine biologische Brechstange. Süddeutsche Zeitung

Beamtenbunt

Der Beamtenbund ist eine Organisation von Beamten. Was aber bedeutet Beamtenbunt? Bunt ist etwas, das viele verschiedene Farben hat, zum Beispiel der Regenbogen. Dieser ist auch das Symbol der HomosexuellenBewegung. Bunt verwendet man auch als Synonym zu „vielfältig“: „Die Konferenz war bunt gemischt, denn die Teilnehmer kamen aus 14 Ländern.“ In dem Text berichtet ein Journalist über ein Treffen von homosexuellen Polizisten in Berlin. Es zeigt, dass die Gruppe der Beamten bunt gemischt ist. Denn es wird vermutet, dass circa zehn Prozent der Polizisten homo- oder transsexuell sind. Der Beamtenbund ist also sehr bunt! Der Tagesspiegel

Wen juckt das schon? Insektenstiche fangen meistens schnell zu jucken an. Der Ausdruck „Wen juckt das schon? – Das juckt doch niemanden!“ bedeutet umgangssprachlich aber, dass sich für ein bestimmtes Phänomen niemand interessiert. Besitzer von Haustieren sollten sich für das Thema des Textes aber interessieren: Die Tiere können nämlich gefährliche Krankheiten auf ihre Besitzer übertragen, sodass diese krank werden. Je näher sich beide kommen, desto höher ist das Risiko – zum Beispiel können dann Milben zwischen Tier und Mensch wechseln. Die Stiche der kleinen Insekten jucken wirklich schrecklich. 8/14

TEURES WOHNEN der Aufschlag, ¿e Betrag, um den der normale Preis höher gemacht wird die K„ltmiete, -n Miete ohne Neben­ kosten der Mieterbund Organisation für die Interessen von Mietern die Nachrichtenagen- Firma, die Bilder und tur, -en Informationen für Zeitungen und Zeit­ schriften anbietet deutlich hier: viel bel„sten hier: Geld nehmen von der [nstieg von: ansteigen = höher werden die SPD kurz für: Sozialde­ mokratische Partei Deutschlands BIOLOGISCHE BRECHSTANGEN die }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltag resolut so, dass man etwas auf jeden Fall will; ≈ energisch die Gew„lt hier: z. B. Schlagen … der Widerstand, ¿e hier: Kraft, die gegen etwas wirkt resist¡nt hier: so, dass Antibio­ tika nicht mehr wirken können entw“ckeln hier: eine Idee für ein spezielles Medikament haben und dieses dann herstellen die Z¡lle, -n hier: kleinstes Teil in einem lebenden Organismus BEAMTENBUNT der Regenbogen, ¿ Lichteffekt mit ver­ schiedenen Farben am Himmel, wenn es leicht regnet und gleichzeitig die Sonne scheint die Bewegung, -en hier: organisierte Gruppe, die für die Interessen dieser Gruppe kämpft vielfältig verschieden WEN JUCKT DAS SCHON? j¢cken

der Ins¡ktenstich, -e

¢mgangssprachlich best“mmte (-r/-s) übertragen auf

ein unangenehmes Gefühl machen, sodass man die Finger auf der Haut hin- und herbe­ wegen möchte kleine, rote Stelle auf der Haut, die ein In­ sekt durch Bluttrinken gemacht hat in der gesprochenen Sprache im Alltag spezielle (-r/-s) hier: weitergeben an

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Selbst machen Mit kreativen Techniken und guten Ideen etwas Eigenes herstellen – davon träumen viele Menschen. Für immer mehr

E

von ihnen ist es mehr als ein Hobby: Sie können davon leben, berichtet Tilman Baumgärtel. Aber wie?

ren die Freuden der Handarbeit wiederentdeckt haben. Vielen geht es dabei um Selbstfindung, um innere Befriedigung – „die Freude daran, etwas gut zu machen“, wie es der amerikanische Soziologe Richard Sennett in seinem Buch Handwerk nennt. Und wenn sie damit auch noch Geld verdienen können – umso besser. Besonders nach Berlin, wo Ladengeschäfte und Gewerbeflächen im Vergleich die Heimwerkerin, -nen f¶lgen die Hochschule, -n gest„lten wohl der Verl¢st aufarbeiten der Schl•ssel­ anhänger, die Handyhülle, -n

Frau, die bei sich zu Hause handwerk­ liche Arbeiten macht hier: sich orientieren an ≈ Universität hier: eine Form / ein Design geben hier: wahrscheinlich Verlieren hier: psychisch zurechtkommen mit Gegenstand, an den man einen Schlüssel hängt Gegenstand, in den man ein Handy stecken kann, um es zu schützen gehören zu ≈ ein Teil sein von der S¡lbermacher, Person, die etwas selbst herstellt ¡s geht ¢m … das Wichtigste ist/sind … die Befriedigung Zufriedenheit die Gew¡rbefläche, -n Gebiet/Areal, wo es viele Firmen gibt die W¡rbeagentur, Firma, die für andere Firmen die Wer-en bung macht

zu anderen Städten noch immer zu niedrigen Mieten zu finden sind, kommen junge Leute, um von Selbstgemachtem zu leben. So wie Hugo Berneth. Bis 2012 arbeitete der 39-Jährige in einer Hamburger Werbeagentur. Kein schlechter Job, aber auch keiner, der ihn glücklich machte. Zufrieden macht ihn etwas anderes: Lampen zu bauen. Die Kündigung bei der Werbeagentur war für ihn „ein egoistischer Akt“, wie er sagt. Er zog mit seiner Frau nach Berlin, fand am Reuterplatz in Neukölln ein leer

FOTO: DANIELA GELLNER

in schlimmes Ereignis hat Marisa Nöldeke zur Heimwerkerin gemacht. Bis November 2008 war ihr Leben einem ambitionierten Plan gefolgt: Nach ihrem Studium in Berlin, Zürich und den USA wurde sie Professorin an einer privaten Hochschule in Hamburg, heiratete und bekam mit 29 Jahren ihr erstes Kind. Aber dann wurde bei ihrer Tochter Helene Leukämie diagnostiziert. Das Kind starb. „Danach konnte ich nicht mehr in mein altes Leben zurück“, sagt Nöldeke. Sie kündigte, zog mit ihrem Mann nach Berlin – und begann zu basteln. „Weil ich im Krankenhaus immer so lange warten musste, habe ich angefangen, mir im Internet Handarbeitsblogs anzusehen“, sagt sie. Eine Zeit lang interessierte sie das, was heute Scrapbooking genannt wird. Sie gestaltete Fotoalben und Erinnerungsbücher – vor allem mit Bildern von Helene. „Die Arbeit mit den Fotos hat mir wohl geholfen, den Verlust meiner Tochter aufzuarbeiten“, sagt sie. Später entdeckte sie eine Methode, Fotos auf Stoff zu drucken. So machte sie Schlüsselanhänger, Handyhüllen und Einkaufstaschen. Bald wollten Bekannte von ihr die Produkte kaufen. Sie entdeckte die Internetplattform Dawanda, über die man Selbstgemachtes verkaufen kann. Und plötzlich verdiente sie mit ihren Handarbeiten in den Wochen vor Weihnachten so viel Geld wie früher als Professorin. Was als Therapie begonnen hatte, war zu einem Beruf geworden. Nöldeke gehört zu der großen Zahl von Selbermachern, die in den letzten Jah-

Websites wie Etsy und Dawanda erlauben es den neuen Kreativen, ihre Waren rund um den Globus anzubieten.

Für Leute mit viel Freude an Design, aber mit wenig Geld Architekt Van Bo Le-Mentzel zwischen seinen Möbeln

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Wirtschaft stehendes Ladenlokal und eröffnete eine Boutique. Misuki nennt er sie. Dort arbeitet er zwischen individuell hergestellten Tassen und Schmuck, Brotboxen aus recycelbarem Bambus und Kreiseln aus Holz. „In Hamburg hätte ich das nie machen können. Die Gewerbemieten sind einfach zu hoch“, sagt Berneth. In seinem Laden verkauft er seine Lampen, außerdem Topflappen und Stoffpuppen, die seine Frau macht. Außerdem können Heimwerker aus der Nachbarschaft für wenig Geld ein Regalbrett bei ihm mieten, um darauf ihre Waren anzubieten. Jedes Detail ist liebevoll gestaltet. Auf der Ladentheke steht ein Teller mit „Entscheidungshilfe-Keksen“. Auch den Teller hat er natürlich selbst hergestellt. Das Geld, das Berneth verdient, reicht nicht für viel mehr als die Ladenmiete und eine Wohnung in der Nähe. Aber in seiner Boutique wird sein Wunsch wahr, selbst etwas herzustellen. „Manchmal ist das auch anstrengend, und ich bleibe lange auf, um etwas so zu machen, dass ich damit zufrieden bin.“ Aber auf jeden Fall ist er „immer von schönen Dingen umgeben“ – und nicht von in der Drit-

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ten Welt unter schlimmen Bedingungen produzierten und schnell konsumierten Waren. Gestrickt, geschneidert, gebastelt und gewerkelt wird in Deutschland schon lange – in keinem anderen Land Europas geben die Menschen mehr Geld in Heimwerker-Märkten und Läden für Bastelbedarf aus. Rund 2000 Baumärkte machten 2013 laut dem Verband der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Garten 18,06 Milliarden Euro Umsatz. Aber in den letzten Jahren hat sich etwas Neues entwickelt, eine Art Heimwerken 2.0. Hier geht es nicht um traditionelle Handwerkstechniken. Im Gegenteil, viele ausgebildete Handwerker finden das, was die neue Do-it-yourself-Szene (DIY) macht, seltsam. Den Selbermachern geht es darum, mit einfachen Techniken und guten Ideen etwas Eigenes herzustellen. Wer bei der Berliner DIY-Szene genau hinsieht, entdeckt paradoxe Entwicklungen: Mancher Hersteller gründet ein Geschäft, um den Widersprüchen des

Kapitalismus zu entkommen. Viele von ihnen leihen sich Geld, bezahlen Business-Coaches für Tipps und Grafikdesigner für ein gutes Emblem. Und obwohl sie ihre Produkte in einem prä-industriellen Modus herstellen, in kleiner Stückzahl, zu Hause und nicht in einer Fabrik, wäre all das ohne moderne Technologien nicht möglich. Das Internet hat den Verkauf demokratisiert: Websites wie Etsy und Dawanda erlauben es den Heimarbeitern, ihre Waren rund um den Globus anzubieten. Berliner Selbermacher berichten en­­ thusiastisch von Verkäufen in ganz Europa, nach Nordamerika und Asien. %

leer stehend

hier: so, dass es keinen Mieter oder Besitzer hat erœffnen zum ersten Mal öffnen die Brotbox, -en ≈ kleiner Container, in den man Brot legt recycelbar so, dass man etwas recyceln kann der Kreisel, Spielgerät in spezieller Form, das sich schnell im Kreis bewegen kann einfach hier: wirklich der T¶pflappen, - Stück Stoff, mit dem man einen heißen Topf nehmen kann die N„chbarschaft hier: Nachbarhäuser; Nachbarwohnungen das Regalbrett, langes, flaches Stück Holz in einem Regal -er liebevoll hier: so, dass man sieht, mit wie viel Freude jemand daran gearbeitet hat die Laden­theke, ≈ Tisch, an dem Waren verkauft werden -n der Keks, -e kleiner, sehr flacher, harter Kuchen reichen hier: genug sein wahr werden wirklich/real werden aufbleiben wach bleiben ¢mgeben v¶n so, dass man etwas auf allen Seiten hat konsumieren kaufen str“cken ≈ mit zwei langen Metallteilen eine Hand­ arbeit aus Wolle herstellen schneidern Kleidung machen w¡rkeln mit den Händen und Werkzeugen arbeiten der B„stelbedarf ≈ alle Dinge, die man zum Basteln braucht … laut dem … wie der Verband der Handelsbetriebe Verb„nd der berichtet H„ndelsbetriebe (der Verb„nd, ¿e hier: Organisation) (der H„ndels­ Firma, die kauft und verkauft) betrieb, -e der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit s“ch entw“ckeln hier: sich formen die Szene hier: Gruppe aller Heimwerker gr•nden starten der Widerspruch, hier: Kontrast; Dinge, die nicht zusammen¿e passen entk¶mmen weglaufen vor

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FOTO: PRIVAT

Der Selbermacher-Trend lebt dabei von zwei scheinbar sehr unterschiedlichen Entwicklungen: einer schnell wachsenden kreativen Gruppe, die Fächer wie Produktdesign, Grafik oder Mode studiert hat, aber keine Arbeit findet – oder nur eine Arbeit, die als wenig fair und nicht gut genug empfunden wird. Und dem Trend des De-Skilling vieler junger Menschen, die mit immer weniger handwerklichen Erfahrungen aufwachsen, weil in ihrem Elternhaus nicht gebastelt, geschneidert oder gekocht wurde. Und die nun mit Erstaunen auf jeden sehen, der einen Nagel in die Wand schlagen oder ein Omelette machen kann. Oft sind es genau diese Kinder von Ikea und H&M – denen ein Hobbykeller oder ein Nähkästchen so fremd ist wie das Innere einer Telefonzelle –, die mit der größten Freude mit dem Selbermachen beginnen. So wie der Berliner Architekt Van Bo LeMentzel, einer der bekanntesten Vertreter der DIY-Szene. Er sagt ganz offen, dass er eigentlich zwei linke Hände hat. „Ich bin ein totales Achtziger-Jahre-Markenkind, aufgewachsen mit Levi’s-Jeans und McDonald’s“, erklärt der 36-Jährige. Nach seinem Studium fand er keine Arbeit und besuchte einen Volkshochschulkurs im Möbeltischlern. Er wollte nämlich seine Freundin mit einem selbst gebauten Stuhl beeindrucken. Daraus entstanden von 2010 an seine „Hartz-IV-Möbel“, über die bald viele Medien berichteten. Es sind Stühle, Tische und Betten, die man für wenig Geld und ohne großes handwerkliches Talent mit Material aus dem Baumarkt zusammenbauen kann. Das passt in eine Zeit, in der viele nicht mehr am Computer arbeiten wollen und statt „irgendwas mit Medien“ lieber „irgendwas mit den Händen“ machen wollen. Für Van Bo Le-Mentzel ist dieser Trend die haptische Weiterentwicklung der Open-Source-Software. Darunter versteht man Computerprogramme wie Linux oder Firefox, an denen Programmierer kostenlos arbeiten, deren Programmzeilen öffentlich sind und von jedem verbessert werden können. Auch Van Bo Le-Ment-

Marisa Nöldeke Plötzlich verdiente sie mit Handarbeit mehr als in ihrer Zeit als Professorin

zel teilt seine Ideen über das Internet mit anderen. Seine Baupläne schickt er jedem, der ihn darum bittet – wenn die Interessenten bei seinem „Designermöbel für alle“-Projekt mithelfen, indem sie ein Foto oder eine Geschichte ihres Möbelbau-Projekts senden. Daraus hat er ein Buch gemacht. Im letzten Jahr hat Van Bo Le-Mentzel das Prinzip der Online-Zusammenarbeit noch weiter entwickelt. Über eine Crowdfunding-Seite im Internet suchte er Investoren, die bereit waren, für einen ethisch und ökologisch korrekten Turnschuh 70 Euro zu zahlen. 500 machten mit. Dafür durften sie an dem Design der Schuhe mitarbeiten. Aus Konsumenten wurden Produzenten. Van Bo Le-Mentzel fuhr nach Indien, Sri Lanka und Pakistan, um nach biologisch angebauten Rohstoffen zu suchen und sich von der Integrität der Hersteller zu überzeugen. „Vorher wusste ich noch nicht einmal, woher Wolle kommt. Ich dachte, die wächst irgendwo auf Bäumen.“ Als die Schuhe in Berlin ankamen, halfen Mitglieder seines Unterstützerkreises, der „Crowd“, bei der Verpackung für den Versand. Nun können sie Turnschuhe mit gutem Karma tragen. So sieht es Van Bo Le-Mentzel, weil bei ihrer Herstellung niemand ausgebeutet wurde – er nennt sie Karma Chakhs. Anders als bei Internet-Start-ups putschen sich die neuen Heimwerker

für ihre Arbeit nicht mit Club-Mate auf, damit sie Tag und Nacht arbeiten können. Den Selbermachern ist eine gute WorkLife-Balance wichtig. Weil sie oft zu Hause arbeiten, können sie die Arbeitszeit frei wählen. Und indem sie ihre Produkte über das Internet anbieten, steuern sie selbst, wie viel Zeit sie in die Herstellung ihrer Waren investieren: Erlaubt die Lebenssituation keinen vollen Einsatz, oder ist das Produkt ein Flop, werden im Onlineshop weniger Sachen angeboten, oder er wird ganz geschlossen. Als Van Bo Le-Mentzel vor Kurzem Vater wurde, ist er erst mal in die Babypause gegangen. 2

scheinbar das F„ch, ¿er empf“nden das Erstaunen das Nähkästchen, -

nicht wirklich hier: spezielles Studium das Gefühl haben, dass …; finden ≈ Überraschung ≈ kleiner Container (meistens aus Holz), in dem Material und Werkzeuge zum Nähen sind (nähen Kleidung machen) die Telefonzelle, -n ≈ öffentliches Telefon der Vertreter, hier: Person, die typisch für die Heimwerker ist ¶ffen hier: ehrlich zwei l“nke Hænde haben kein Talent für Handarbeit haben das M„rkenkind, -er Kind, das viele Produkte mit bekanntem Namen besitzt das Möbeltischlern von: Möbel tischlern = Möbel selbst herstellen beeindrucken ≈ gefallen; einen intensiven, positiven Effekt machen wollen entstehen hier: gemacht werden H„rtz-IV Geld für Arbeitslose und arme Menschen teilen m“t hier: publizieren; anderen auch geben indem ≈ durch die Methode, dass … bereit sein etwas tun wollen der T¢rnschuh, -e leichter Schuh für Sport der Konsum¡nt, -en Person, die Produkte kauft biologisch „ngebaut nach ökologischen Prinzipien gepflanzt und gepflegt der Rohstoff, -e Substanz aus der Natur, die von der Industrie verwendet wird (z. B. Erdöl, Gold, Wasser) die Integrität hier: Ehrlichkeit; Absicht, ethisch und ökologisch korrekt zu arbeiten s“ch überzeugen v¶n hier: feststellen, ob etwas stimmt der Vers„nd Schicken ausbeuten schlecht bezahlen und zum eigenen Vorteil arbeiten lassen s“ch aufputschen Substanzen nehmen, um nicht müde zu werden steuern hier: kontrollieren; regeln der v¶lle Einsatz hier: sehr viel Zeit, in der man viel arbeitet

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Der richtige Anbieter für Handy & Co. Das Angebot ist groß: Viele verschiedene Firmen bieten Verträge für Telefon, Handy und Internet an. Aber wie findet man den richtigen für sich? Claudia May gibt Tipps, wie Sie günstig und gut telefonieren und surfen können.

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Billiger telefonieren

Damit die Freude am Telefonieren bleibt Vergleichs­ portale im Internet führen zum besten Tarif

FOTOS: MAURITIUS IMAGES/STOCKBROKER RF; ISTOCK/THINKSTOCK

Mobil unterwegs Die Deutschen lieben ihr Handy: Es gibt mehr Mobiltelefone als Einwohner. 2013 waren es insgesamt 114 Millionen Handys, Smartphones und Tablets. Damit besitzt jeder Einwohner statistisch 1,4 SIM-Karten. In Deutschland gab es bis vor Kurzem vier große Mobilfunkbetreiber: T-Mobile (D1), Vodafone (D2), O2 und E-Plus (beide E-Netz). Anfang Juli bekamen O2 und E-Plus aus Brüssel die Erlaubnis, zu fusionieren. 8/14

Guten Empfang hat man in allen Netzen – nur in ländlichen Regionen kann es manchmal zu Problemen kommen. In Österreich sind A1 Telekom Austria, T-­Mobile Austria und Hutchison Drei Austria die Mobilfunkbetreiber, in der Schweiz Swisscom, Sunrise und Orange. Das ist die Basis für die Wahl des Anbieters. Davon gibt es allein in Deutschland mehr als 50. Sie alle sind in den genannten Netzen zu Hause und bieten die unterschiedlichsten Tarife an. Natürlich gibt es nicht einen einzigen Tarif, der für alle ideal ist. Der eine möchte gern lange telefonieren, der andere viele SMS schreiben und der Dritte nur schnell im Internet surfen. Welcher Tarif zu einem passt, muss man also individuell überlegen (siehe Interview auf Seite 35). Eine gute Hilfe hierfür sind Vergleichsseiten im Internet (siehe Kasten). Benutzen Sie aber nicht nur eine Seite: Oft berücksichtigen Tarifrechner nicht alle Details eines Angebots. Fragen Sie die Daten also immer bei mehreren Portalen ab. Hat man einen passenden Anbieter und Tarif gefunden, kann man einen Vertrag abschließen. Das ist entweder im Telefongeschäft oder im Internet möglich. Der Vorteil im Laden: Dort können Kunden individuelle Fragen stellen und verschiedene Handymodelle testen. Man sollte aber in mehrere Geschäfte gehen, um Angebote zu vergleichen. Im Internet kann ein Vertrag aber günstiger sein: Oft gibt es, anders als im Laden, einen Bonus, wie zum Beispiel Freiminuten. Achtung: Die Laufzeit vieler Handyverträge liegt bei 24 Monaten. Wird nicht rechtzeitig gekündigt, verlängert sie sich außerdem automatisch um ein Jahr. Wer nur für einige Wochen oder Monate in Deutschland ist oder wenig mit dem Handy telefoniert, sollte deshalb über den Kauf einer Prepaid-Karte nachdenken. Hier sind die Vertragslaufzeiten kurz. Es gibt außerdem keine Grundgebühr, und man kann die Kosten gut kontrollieren. Und: Vom Kunden aufgeladenes Prepaid-Guthaben darf nicht verfallen. Sie haben also nach Ende des Prepaid-Vertrags einen %

der Mobilfunk- Firma, die sich um die techbetreiber, nische Infrastruktur für das Mobilfunknetz kümmert (das Mobilfunk- ≈ System, mit dem man Sinetz, -e gnale zwischen einer Antenne und einem Handy hin- und herschicken kann) fusionieren zwei oder mehrere große Firmen zu einer verbinden der Empf„ng von: empfangen = hier: Signale für das Handy bekommen die Wahl von: wählen allein hier: nur zu Hause sein hier: ≈ Mitglied sein bei die SMS, kurz für: Short Message Service ≈ kurzer Brief, den man mit dem Handy schickt der K„sten, ¿ hier: extra Text ber•cksichtigen hier: ≈ beim Rechnen denken an „bfragen hier: sich holen „bschließen hier: unterschreiben der Bonus, Boni hier: Rabatt oder Vorteil die Laufzeit, -en hier: Zeit, wie lange ein Vertrag gilt r¡chtzeitig früh genug s“ch verlængern hier: länger dauern einige (-r/-s) ein paar die Gr¢nd­ Basisgebühr gebühr, -en aufladen hier: Betrag auf einem Handy speichern das Guthaben, - hier: Betrag, den man gezahlt hat, und von dem Telefongebühren weggerechnet werden verf„llen hier: ungültig werden

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (3)

Brauchen Sie wirklich ein Neues? Tarife ohne Handy sind oft günstiger

einen [nspruch haben auf … die Auszahlung, -en der W¡ttbewerb, -e die F¡stnetznummer, -n (das F¡stnetz

„llerdings best“mmte (-r/-s) das Datenvolumen, Datenvolumina verbrauchen das F„chmagazin, -e gef¶lgt v¶n weitere (-r/-s) der F„ll, ¿e der Dienst, -e s“ch einwählen

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≈ eine schriftliche Garantie geben, dass man … bekommt ≈ Zahlung hier: ≈ Kampf um Kunden Nummer eines Telefonanschlusses im Festnetz technische Infrastruktur für die Kommunikation mit dem normalen Telefon) ≈ aber hier: so, dass es dafür im Vertrag eine Regel gibt Menge an Daten

(komplett) verwenden Zeitschrift zu einem speziellen Thema (direkt) vor andere (-r/-s); noch ein hier: Beispiel hier: Service eine Verbindung zu einer Telefonleitung oder zum Internet herstellen

Anspruch auf die Auszahlung des Restguthabens. Es gibt auch Telefonverträge mit Laufzeiten von zwölf Monaten und kürzer. Bei vielen Verträgen bekommen Sie ein neues Handy dazu. Aber Vorsicht: Überlegen Sie, ob Sie wirklich das ganz neue Modell brauchen. Dieses müssen Sie oft mit langen Vertragslaufzeiten und teureren Tarifen bezahlen. Ihre Telefonrechnung können Sie online oder auch per Post bekommen. Beides darf in Deutschland nichts kosten. In Österreich und der Schweiz zahlen Sie für eine Rechnung auf Papier oft eine kleine Gebühr. Haben Sie davor schon einen Handyvertrag im gleichen Land gehabt, können Sie die alte Telefonnummer mitnehmen („Portierung“).

Internet und Telefon für zu Hause Oft kann man den DSL- und den Telefonanschluss für zu Hause in einem Angebot kombinieren – und das sehr günstig. In den letzten Jahren sind die Preise wegen des starken Wettbewerbs nämlich gefallen. Ungefähr 20 Euro pro Monat zahlt man für so ein Angebot inklusive Flatrate in Deutschland. Auch Mobilfunkanbieter bieten Kombinationen von Handy- und Festnetznummer an. Allerdings ist dies nichts für Freunde von schnellem Internet: Mobile Daten-Flatrates werden extrem langsam, wenn ein bestimmtes Datenvolumen verbraucht ist. Wer mehr Datenvolumen kaufen will, gibt dann schnell mehr Geld aus, als ein eigener Festnetz-

und DSL-Anschluss kosten würde. Und vor allem in ländlichen Regionen ist es oft nicht einfach, eine schnelle mobile Internetverbindung zu bekommen. Auch bei den Festnetzanbietern gibt es verschiedene Provider. Bei der Auswahl sollten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität achten: Bei einem Test des Fachmagazins Connect kam 2013 in Deutschland die Telekom auf Platz eins, gefolgt von Unitymedia, Vodafone, 1&1 und Kabel BW. Weitere Links für einen Vergleich von Festnetz- und Internetanbietern finden Sie im Kasten rechts. Auch hier gilt: Achten Sie auf die Vertragslaufzeiten! Auch wenn es pro Monat teurer ist, sollten Sie eine kürzere Variante wählen, wenn Sie nicht sicher sind, wie lange Sie in den deutschsprachigen Ländern bleiben. Und denken Sie rechtzeitig an die Kündigung!

Noch mehr sparen Eine weitere Option, um Geld zu sparen, ist der Anruf über eine Call-by-CallNummer. Besonders für Gespräche ins Ausland ist das interessant. Man wählt zuerst die Nummer eines Call-by-CallAnbieters, dann die Nummer der Person, die man anrufen möchte. Diese Nummern beginnen in Deutschland meistens mit 010 oder 0100, in Österreich mit 10 und in der Schweiz mit 107 oder 108. In allen Fällen folgen zwei weitere Ziffern. Möglich ist auch ein Internet-by-Call. Achtung: Callby-Call-Tarife können sich sehr schnell ändern! Informieren Sie sich deshalb vor jedem Anruf, zum Beispiel auf einer Vergleichsseite. Das reguläre Call-by-Call ist in Deutschland nur Festnetzkunden der Deutschen Telekom möglich, in Österreich nur Festnetzkunden der Telekom Austria. In der Schweiz muss man sich bei allen Anbietern vorher anmelden – und bekommt von diesen auch eine eigene Rechnung. Eine andere Möglichkeit, beim Telefonieren Geld zu sparen, ist ein Call­throughDienst. Dieser Weg steht auch Leuten offen, denen Call-by-Call nicht möglich ist. Dabei wählt man sich über eine Telefonnummer in den Computer eines Anbieters ein, der den Anruf dann weiterleitet. 8/14

Billiger telefonieren Das funktioniert auch mit dem Handy. Für Callthrough braucht man auch in der Schweiz keine Anmeldung (möglich ist das zum Beispiel über www.helvatel.ch oder www.teletel.ch). Oft muss bei Callthrough vorher bezahlt werden, über sogenannte Calling Cards. Darauf steht dann eine PIN-Nummer, die man nach einem Anruf bei der kosten­ losen Einwahlnummer eingeben muss. Erst dann wählt man die Telefonnummer der Person, die man anrufen möchte. Achtung: Nicht jede Calling Card ist für jedes Zielland gültig! Calling Cards kann man in vielen Telefonläden oder im Internet bekommen. Eine Alternative für Besitzer eines DSL-Anschlusses, egal von welchem Anbieter, ist die IP-Telefonie beziehungsweise Voice over IP, also das Telefonieren über Computernetzwerke. Egal, wofür Sie sich entscheiden – achten Sie auf die Kosten, und vergleichen Sie die Angebote! 2

„Vergleichen Sie bitte immer!“ Eva Maria Schönmetzler (37) ist Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Worauf sollte ich beim Abschluss eines Telefonvertrags achten? Fragen Sie sich vorher: Was will ich? Möchte ich viel telefonieren, viele SMS schreiben oder möglichst schnell im Internet sein? Dann überlegen Sie, ob Sie sich länger binden wollen. Ist die Antwort ja, können Sie einen typischen Handyvertrag abschließen. Sind Sie nicht lange im Land, ist ein Prepaid-Angebot oft besser. Und wenn Sie über Ihr Festnetz Call-by-Call-Angebote benutzen möchten, prüfen Sie, mit welchem Anbieter das eigentlich geht. Und dann vergleichen Sie bitte immer! Schauen Sie im Internet, bei der Stiftung Warentest, fragen Sie Freunde.

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eingeben

Tarife und Anbieter finden DEUTSCHLAND www.billigertelefonieren.de www.teltarif.de www.verivox.de www.test.de/multimedia ÖSTERREICH www.meinhandytarif.at www.meintarif.at www.tarifecheck.at

Und wenn ich den Vertrag nicht verstehe? Wenn Sie im Laden sind, dann nehmen Sie ihn mit nach Hause, bevor Sie unterschreiben. Sie können zum Beispiel vorher mit Experten der Verbraucherzentrale reden. Oder mit Freunden, die Ihnen wichtige Dinge erklären und übersetzen. Auch für Muttersprachler gilt: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Ein Angebot, das heute da ist, ist auch morgen meistens noch aktuell. Wenn ich unterschrieben habe, aber dann doch keinen Vertrag will … Haben Sie den Vertrag im Laden gemacht, dann haben Sie fast keine Möglichkeit, ihn zu widerrufen. Anders online: Bei Käufen im Internet haben Sie 14 Tage Zeit für einen Widerruf. Deshalb ist es auch so wichtig, kurze Vertragslaufzeiten zu wählen, wenn Sie nicht lange im Land sind. Kann ich bei einem Umzug nicht früher kündigen? Das denken viele. Aber ein Handy mit deutschem Vertrag kann man ja eigentlich in jedem Land benutzen. Geht

SCHWEIZ www.comparis.ch www.dschungel­­­­­­­kom­ pass.ch www.telscout.ch HILFE BEI PROBLEMEN & MEHR INFORMA­TIONEN www.verbraucherzen­ trale.de www.konsument.at www.konsumentenschutz.ch

also zum Beispiel ein italienischer Austauschstudent nach einem Semester zurück, hat aber einen Handyvertrag über zwei Jahre, muss er weiter zahlen. Das Handy funktioniert dort ja auch. Es kommen aber noch Roaming-Gebühren dazu. Und wo bekomme ich Hilfe, wenn ich andere Probleme mit meinem Anbieter habe? Dann schauen Sie auf die Internetseiten der Verbraucherzentrale. Dort gibt es nicht nur allgemeine Informationen zu Telefon, Internet und Angeboten wie Call-by-Call, sondern auch Musterbriefe. Schwierige Begriffe erklären wir in einem Glossar. Wir bieten auch Rechtsberatung an, wenn die Probleme gravierender sind. die Verbraucher­ zentrale, -n (der Verbraucher, der [bschluss, ¿e die SMS, -

möglichst schn¡ll

Organisation, bei der ein Verbraucher Informationen über Produkte bekommt Person, die Waren kauft und benutzt) von: abschließen = hier: unterschreiben kurz für: Short Message Service ≈ kurzer Brief, den man mit dem Handy schickt so schnell wie möglich

hier: durch Drücken von Zifferntasten wählen beziehungsweise hier: genauer gesagt das Computernetz- ≈ Computersystem; Comwerk, -e puternetz

„Ein Angebot, das heute da ist, ist auch morgen meistens noch aktuell.“

s“ch b“nden

hier: bei einem Anbieter bleiben das F¡stnetz technische Infrastruktur für die Kommunikation mit dem normalen Telefon die St“ftung Warentest Organisation, die Preise und Qualität von Waren vergleicht ¢nter Dr¢ck s¡tzen hier: durch Argumente versuchen, zu erreichen, dass jemand sofort unterschreibt widerrufen hier: zurücknehmen; ungültig machen die Laufzeit, -en hier: Zeit, wie lange ein Vertrag gilt der }mzug, ¿e Wechseln der Wohnung oder des Wohnortes der Austauschstudent, Student, der Gast an -en einer ausländischen Universität ist „llgemein hier: normal; nicht speziell der M¢sterbrief, -e Beispiel für einen Brief der Begr“ff, -e Wort die R¡chtsberatung, Beratung über alle -en schriftlichen Regeln und garantierten Möglichkeiten, die es in einem Staat gibt gravierend schlimm

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Lösungen auf Seite 47

Wörter lernen



Am Himmel der St¡rn, -e

der Mond, -e

der F„llschirmspringer, -

der F„llschirm, -e

das Segelflugzeug, -e (auch: der Segelflieger, -)

die St¡rnschnuppe, -n der Paraglider, - engl. der Hubschrauber, (auch: der Helik¶pter, -)

der L¢ftballon, -s/-e

der (Vogel-)Schw„rm, ¿e

der Heißluftballon, -s/-e

der Dr„chen, -

die W¶lke, -n

der Vogel, ¿

1

die S¶nne, -n

V erk e h r a m H immel Hubert und Bernd gehen spazieren und sehen nach oben. Am Himmel ist viel Verkehr. Was gibt es alles zu sehen? Setzen Sie ein!

das Flugzeug, -e

2

der Kond¡nsstreifen, -

Au f einem kl einen F l u gpl a tz Was passt? Verbinden Sie!

Hubschrauber 2 Flugzeug 2 Paraglider 2 Kondensstreifen 2 Segelflugzeuge 2 Heißluftballons

1. Irene und ihr 1. % Schau mal, da startet schon wieder ein _________________.

Das ist aber groß! Darin können bestimmt 400 Passagiere sitzen. Und dahinter sieht man einen langen _________________. 2. & Ja, und es ist ziemlich laut. Ich mag lieber die kleinen

_________________. Diese Flugzeuge sind wenigstens leiser. Heißluftballons 3. % Das stimmt. Aber am leisesten sind wohl die ________________. Damit ist man aber nicht so schnell. Und man fährt immer in die Richtung, in die der Wind geht. 4. & Da kommt ein _________________. Vielleicht gab es einen

Unfall, und man bringt einen Patienten ins Krankenhaus.

sehen. Gibt es hier einen Berg, wo sie starten können?

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2. Auf dem kleinen

b) Fallschirm

springen wollen.

Flughafen starten 3. Ein paar Flugzeuge

haben Passagiere an Bord, die 4. An windigen Tagen

lassen Kinder in der Nähe ihre 5. Am Abend geht

c) zum Segelfliegen.

d) Drachen steigen.

e) und landen viele

Flugzeuge.

6. Und am Horizont

geht der

f) die Sonne unter.

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ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

5. % Bei dem schönen Wetter sind auch viele _________________ zu

Mann gehen jedes Wochenende

a) Mond auf.

Sammelkarte SCHREIBEN

C h atte n Beim Chatten muss es schnell gehen. Denn diese Form der Kommunikation ist wie eine Unterhaltung – aber schriftlich. Wie geht das auf Deutsch?

Orthografie und Grammatik

2   Man verwendet weniger Satzzeichen,

2 Man schreibt kurze Sätze, das Subjekt wird manchmal

Manche Leute schreiben beim Chatten mit guten Freunden alle Wörter klein. Bei allen anderen Textformen ist die richtige Orthografie im Deutschen aber wichtig.

8/14

Die Deutschen verwenden beim Chatten viele englische Abkürzungen und Ausdrücke wie lol, sorry, omg ...

zum Beispiel setzt man nicht immer einen Punkt am Satzende. 2   Man verwendet Abkürzungen (siehe auch Karte unten), zum Beispiel bei den Wochentagen (= Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So).

Freude ausdrücken

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

Das ist so schön, ich freue mich für dich! Ich freue mich mit dir! Wir sind so glücklich, dass du dich freust! Es macht mich so froh, dass es dir gut geht. Wir freuen uns mit euch und wünschen euch alles Gute! Es ist so wunderbar, dass du glücklich bist. Ich bin so froh, dass du dein Glück gefunden hast! Es ist toll, dich (wieder) so lachen zu sehen. Es ist schön, euch beide so glücklich zu sehen. Da geht mir das Herz auf. (= Das macht mich sehr froh.)

A b k ür zun g en Abkürzungen sind kurze Formen von Wörtern oder Wortgruppen. Schriftlich werden sie verwendet, um Platz zu sparen. Wann abgekürzt wird, hängt vom Kontext ab: In einem persönlichen Brief wird selten etwas abgekürzt, in einem offiziellen Brief, einer Anzeige, einer SMS oder in der gesprochenen Alltagssprache aber schon. Welche Abkürzungen werden besonders oft verwendet?

Gesprochene Sprache der AB, -s das [bo, -s der Lkw, -/-s s“msen die SMS, der PC, -s der Pkw, -/-s … ¢nd Co. die }ni, -s

Anrufbeantworter Abonnement Lastkraftwagen (= Lastwagen) eine SMS schreiben und schicken Short Message Service (= HandyKurznachricht) Computer Personenkraftwagen (= Auto) … und andere Universität

SMS- und E-Mail-Grüße GlG GuK LG MfG

Ganz liebe Grüße Gruß und Kuss Liebe Grüße Mit freundlichen Grüßen

Sammelkarte VERSTEHEN

Es gibt viele Momente, in denen man sich mit anderen und für andere freut: eine Hochzeit, die Geburt eines Kindes, eine bestandene Prüfung, endlich eine eigene Wohnung. Wie kann man seine Freude auf Deutsch ausdrücken?

8/14

Sammelkarte SPRECHEN

S i c h m i t a n d eren f reu en

Haben Sie es gemerkt? Nicht jede Abkürzung endet mit einem Punkt!

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weggelassen (vor allem „ich“ oder „das“): Komme gleich nach Hause. Macht nichts. Ist egal. 2  Buchstaben werden weggelassen (Verb-Endungen, „es“ wird zu „’s“). Man schreibt, wie man spricht: Hab’s grade gesehen. (= Ich habe es gerade gesehen.)

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Gefühle zeigen Was man bei einer Unterhaltung mit Gestik und Mimik machen kann, das muss man beim Chatten durch Zeichen, Symbole und Emoticons schaffen. 2 Man schreibt in Großbuchstaben, um etwas zu betonen oder um zu „schreien“: DAS HAB ICH DIR SCHON 1000 MAL ERKLÄRT! 2 Mit Satzzeichen verstärkt man eine Aussage: Wie oft muss ich das noch sagen????? 2 Ausrufezeichen in Klammern bedeuten „Stell dir das vor! Das gibt’s doch nicht!“: Hab heute noch nichts gegessen. (!!!!!)

Wie geht’s?

2 „Aktionen“ kennzeichnet man mit

zwei Sternchen. Die Verben stehen dann in der Form des Imperativs: Ich hab den Test bestanden! *tanz* 2 Laute, die man oft in Comics liest, werden mit Sternchen geschrieben: Mir tut alles weh vom Sport. *stöhn* (= einen tiefen, langen Laut machen) Immerhin hast du Sport gemacht. Ich nicht. *seufz* (= Luft mit einem Laut abgeben, zum Beispiel, weil man traurig ist) 2 Man drückt Gefühle mit Emoticons aus.

ok. dir? Bin total k.o. (= kaputt; müde). Zu wenig geschlafen. Was machst du grade? muss lernen *seufz* morgen ist test. (!!!) kA (= keine Ahnung) wie ich das schaffen soll lol Du schaffst das schon. JA WIE DENN?!? Hast doch genug gelernt. Und morgen Abend sehen wir uns *freu* zum glück *jubel* (= sich laut freuen)

Gratulation und Wünsche

Loben

Wir gratulieren zu eurer Hochzeit! Alles Gute für eure Zukunft! Die besten Glückwünsche zu eurer Hochzeit. Herzliche Glückwünsche zur Geburt eures Babys! Wir wünschen euch alles Glück der Welt! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen

Das hast du wirklich super gemacht! Ich bin echt stolz auf dich! Das hast du dir verdient – du hast so viel gelernt! Das hast du so gut gemacht, toll! Du bist echt spitze! Aber das wussten wir ja schon. Du bist einfach der/die Beste! Ich wusste ja, dass du es schaffst! Klasse! Du hast es geschafft, super!

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Prüfung!

Formelle Schriftsprache Abs. allg. Betr. bzw. ca. d. h. dt. etc. evtl. geb.

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gez. Hbf. Hl./hl. Hg./Hrsg.

Absender allgemein Betreff (= Grund eines Briefes / einer E-Mail) beziehungsweise (= respektive) circa das heißt deutsch et cetera (= und so weiter) eventuell (= vielleicht) geboren am/in; geborene(r) (= zeigt den Familiennamen, den jemand vor der Ehe hatte) gezeichnet (= unterschrieben von) Hauptbahnhof Heilige(r) / heilig(e/r) Herausgeber(in) (= Person, die für die Publikation eines Buches oder einer Zeitung verantwortlich ist)

i. A. inkl. Jh./Jhd. Kfz Kto. lt. max. mind. MwSt.

n. Chr. / v. Chr. Nr. o. Ä. od. PLZ rd.

im Auftrag (= schreiben Personen, wenn sie für ihren Chef unterschreiben) inklusive Jahrhundert Kraftfahrzeug (= Fahrzeug mit einem Motor, das auf der Straße fahren kann) Konto laut (= nach Aussage von / wie jemand sagt) maximal mindestens Mehrwertsteuer (= Summe Geld, die für jedes verkaufte Produkt an das Finanzamt gezahlt werden muss) nach Christus / vor Christus Nummer oder Ähnliches oder Postleitzahl rund (= circa)

S. s. s. o. / s. u. Str. Tel. u. a. usw. u. U. u. v. m. vgl. Wdh. z. B. z. Hd.

z. T. zzgl. zz./zzt.

Seite siehe (= Hinweis für den Leser auf eine andere Textstelle) siehe oben / siehe unten Straße Telefon unter anderem und so weiter unter Umständen (= vielleicht) und vieles mehr vergleiche (= Hinweis für den Leser auf einen anderen Text) Wiederholung zum Beispiel zu Händen (= manchmal bei Briefen an Firmen verwendet, um zu zeigen, für wen genau der Brief ist) zum Teil zuzüglich (= plus) zurzeit

Lösungen auf Seite 47

Übungen zu den Themen des Monats



1

Seite 11 3 Fragen

P rä p o s i t i o n e n Welche Präposition passt? Ergänzen Sie!

1. Doreen Werner arbeitet ______ Müncheberg. 2. Sie sucht ______ Stechmücken. 3. Menschen schicken tote Mücken ______ Müncheberg. 4. Sie legen die tote Mücke ______ einen Briefumschlag. 5. Dann schicken sie den Brief ______ das Leibniz-Zentrum.

3

Seite 62 - 64 Wilder geht’s nicht

K o m p o s i t a m it „ W il d-“ Wie wild sind die Dülmener Pferde? Ergänzen Sie die Komposita mit „Wild-“.

Wildheit 2 Wildwechsel 2 Wildpferde 2 Wildtier 2 Wildbahn 

1. Im Merfelder Bruch in Westfalen gibt es noch _________________. 2. Die Pferde leben in freier Natur, also in freier _________________. 3. Aber das Reservat, in dem sie leben, liegt zwischen zwei Autobahnen.

Einen _________________, also einen Weg über die Autobahnen in einen anderen Wald, gibt es nicht. 4. Es ist schwer, über die _________________ der Pferde zu diskutie-

2

%P$

Seite 54 Weltliteratur

H a b en Sie a l l es versta nde n ? In der Prüfung Zertifikat Deutsch B1 (ZD), Leseverstehen Teil 2, sollen Sie fünf Aufgaben lösen. Üben Sie hier! Was passt: a, b oder c? Kreuzen Sie an!

1. Franz Biberkopf … a) ist der Autor von Berlin Alexanderplatz. b) ist der Held des Romans Berlin Alexanderplatz. c) ist ein berühmter Dichter. 2. Berlin Alexanderplatz … a) ist ein expressionistischer Roman. b) ist ein populäres deutsches Gedicht. c) ist eine Sammlung von Zitaten. 3. Das Buch wird … a) 1929 publiziert. b) 1933 publiziert. c) 1945 publiziert. 4. Alfred Döblin … a) bleibt während des Nationalsozialismus

in Deutschland. b) kommt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder nach

Deutschland. c) lebt bis zu seinem Tod in Paris.

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

ren, weil nicht klar ist, ob Tiere in der vom Menschen dominierten

8/14

Welt in Deutschland überhaupt noch wild sein können. 5. Man streitet also darüber, ob das Dülmener Pferd ein

_________________ ist.

5. Döblin … a) war extrem berühmt. b) schrieb nur einen Roman. c) ist heute immer noch populär.

39

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 3) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Grammatik



„Ich setze mich immer ans Fenster. Wo sitzt du am liebsten?“ – Aktions- und Positionsverben Funktion Ein paar deutsche Verben beschreiben eine Aktion oder eine Position. Aktionsverben sind: (sich) setzen, (sich) stellen, (sich) legen. Positionsverben sind: sitzen, stehen, liegen. Gibt es eine lokale Ergänzung und zeigt diese eine Aktion an, fragt man „wohin?“. Zeigt sie eine Position (= Ort) an, fragt man „wo?“. Aktion: Ich lege den Autoschlüssel auf den Küchentisch. (Wohin?) ) lokale Ergänzung im Akkusativ Position: Der Autoschlüssel liegt auf dem Küchentisch. (Wo?) ) lokale Ergänzung im Dativ Die lokale Ergänzung im Satz steht bei „wo?“ im Dativ und bei „wohin?“ im Akkusativ! Ich liege im Bett. (Wo? + Dativ) Ich lege mich ins Bett. (Wohin? + Akkusativ)

Verben (sich) legen (Aktion) – liegen (Position) Das Verb (sich) legen beschreibt eine Aktion (Handlung). Man oder etwas bewegt sich gerade und ändert seine Position. Ich lege das Buch in den Schrank. (Und dann liegt es da.) Liegen beschreibt die Position (das Resultat). Man oder etwas ändert seine Position im Moment nicht. Das Buch liegt im Schrank. (sich) setzen (Aktion) – sitzen (Position) Ich setze mich an den Küchentisch. (Und dann sitze ich.) Ich sitze am Küchentisch. (sich) stellen (Aktion) – stehen (Position) Wir stellen den Tisch ans Fenster. (Und dann steht er da.) Der Tisch steht am Fenster. 40

Die Verben hängen und stecken können eine Position und eine Aktion beschreiben. Der Kasus zeigt Position oder Aktion an. Aktion (wohin?): Akkusativ Position (wo?): Dativ

Formen Regelmäßige Verben: (sich) setzen, (sich) stellen, (sich) legen

ich setze mich – ich setzte mich –  ich habe mich gesetzt ich stelle mich –  ich stellte mich – ich habe mich gestellt ich lege mich –  ich legte mich –  ich habe mich gelegt Die lokale Ergänzung steht immer im Akkusativ (wohin?). Unregelmäßige Verben: sitzen, stehen, liegen

ich sitze – ich saß –  ich habe gesessen ich stehe –  ich stand – ich habe gestanden ich liege –  ich lag –  ich habe gelegen Die lokale Ergänzung steht immer im Dativ (wo?). hängen

Das Verb hängen kann regelmäßig oder unregelmäßig sein. Beschreibt man damit eine Aktion, steht die lokale Ergänzung im Akkusativ, und das Verb ist regelmäßig. ich hänge – ich hängte –  ich habe gehängt Ich habe das Bild neben das Fenster gehängt. Beschreibt man eine Position, steht die lokale Ergänzung im Dativ, und das Verb ist unregelmäßig. das Bild hängt – es hing –  es hat gehangen Das Bild hat neben dem Fenster gehangen. stecken

Das Verb stecken ist immer regelmäßig. Die lokale Ergänzung kann im Dativ oder im Akkusativ stehen. ich stecke – ich steckte –  ich habe gesteckt Ich habe den Brief in den Briefkasten gesteckt. (Aktion) Der Brief hat im Briefkasten gesteckt. (Position) 8/14

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Lösungen auf Seite 47

1



Po s it io n o d e r A k t ion?

2

Da tiv oder Akku sa t i v ?

Ergänzen Sie das Verb in der richtigen Form!

liegen 2 legen 2 sitzen 2 setzen 2 stellen 2 stehen

Welcher Kasus passt? Markieren Sie!

1. Wo ist Frieder? – Der liegt noch im / ins Bett. 2. Wohin hast du mein Buch gelegt? – Auf dem / Auf

1. % Entschuldigung, darf ich mich zu Ihnen ________________?



& Es tut mir leid, hier ________________ schon jemand.

den Wohnzimmertisch. 3. Wohin hat Peter meine Jacke gehängt? – Im / In

den Schrank im Flur.

2. % Ich möchte beim Konzert gern ganz vorne ________________.



& A ber wenn du dich ganz nach vorne ________________, dann sehen die anderen Leute nichts. Du bist so groß!

4. Wo willst du sitzen? – Neben der / Neben die Tür. 5. Und wohin wollt ihr euch setzen? – Auch neben

der / neben die Tür.

3. % Ich ________________ mich jetzt ein bisschen in die Sonne.



& Ich ________________ auch gern in der Sonne, aber jetzt

6. Wo hängt eigentlich der neue Spiegel? – Im / Ins

Badezimmer.

habe ich leider keine Zeit.

N a c h dem K oc h en

3

Ergänzen Sie das Verb in der richtigen Form! Achten Sie auf das Tempus!

1. Wohin hast du die Eier getan? – Die habe ich in den Kühlschrank ________________. (stellen) 2. Und wo ist die Milch? – Die ________________ noch auf dem Tisch. (stehen) 3. Wohin hast du die Pfanne getan? – Die habe ich über die Spüle ________________. (hängen) 4. Wo liegt das Messer? – Das habe ich in die Schublade ________________. (legen) 5. Wohin willst du dich setzen? – Ich möchte mich am liebsten neben das Fenster ________________. (setzen)

4

V or der Ga ra ge Formulieren Sie die Sätze im Präteritum!

1. Luises Auto steht vor der Garage.

______________________________________________________________________________________________________ 2. Der Schlüssel steckt im Schloss.

______________________________________________________________________________________________________ 3. Luises Handtasche liegt auf dem Fahrersitz.

______________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________ 5. Er setzt sich ins Auto und fährt los.

______________________________________________________________________________________________________ 8/14

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

4. Olaf stellt sein Fahrrad neben das Auto.

Deutsch im Beruf



Urlaub nehmen

Nennen Sie bei Urlaubstagen insgesamt nur die Zahl der Arbeitstage, die Sie freihaben möchten. Feiertage, Wochenenden oder Tage, an denen Sie generell nicht arbeiten, werden nicht gezählt.

Urlaub können Sie als Angestellter nicht einfach nehmen – Sie müssen ihn beantragen. Worauf sollten Sie achten? Und was müssen Sie im Büro organisieren, bevor Sie Urlaub machen?

gener¡ll

hier: ≈ normalerweise

I

n Deutschland hat ein Angestellter meistens 24 bis 30 Arbeitstage Urlaub im Jahr. Wie viele genau, das steht im Arbeitsvertrag. Diesen Urlaub nennt man auch Erholungsurlaub oder bezahlten Urlaub. Aber es gibt auch noch andere Arten von Urlaub: Sonderurlaub ist bezahlter Urlaub, den ein Angestellter aus persönlichen Gründen nehmen kann. Dazu gehören zum Beispiel der Tod eines nahen Familienmitglieds, die eigene Hochzeit oder die Geburt des eigenen Kindes. Auch der Ausgleich von Mehrarbeit oder Überstunden kann in manchen Firmen als bezahlter Urlaub genommen werden. Möchten Sie noch mehr Urlaubstage im Jahr, als Sie schon haben, können Sie unbezahlten Urlaub beantragen. Darauf haben Sie aber normalerweise keinen Anspruch.

Sich mit Kollegen koordinieren Es gibt Zeiten im Jahr, in denen viele Kollegen einer Firma Urlaub machen möchten. Wer Schulkinder hat, will oder muss natürlich in den Schulferien Urlaub nehmen. Andere möchten gerne über Weihnachten oder Ostern ihre Verwandten besuchen. Aber selten können alle Kollegen zur gleichen Zeit in Urlaub fahren. Deshalb ist es immer gut, sich mit den direkten Kollegen abzusprechen, bevor man einen Urlaubsantrag abgibt.

Urlaub beantragen Wer Urlaub nehmen möchte, muss mit seinem Chef sprechen oder ihm eine E-Mail schreiben, um Urlaub zu beantragen. Das könnte zum Beispiel so aussehen: 42

1 Hallo Herr Dr. Singer, vom 18. bis inklusive 25. August möchte ich gerne Urlaub nehmen. Bitte teilen Sie mir mit, ob das möglich ist. Danke und freundliche Grüße Frank Sturz

gehören zu nahe (-r/-s) der Ausgleich

≈ ein Teil sein von hier: direkt verwandt hier: Sache, die man als Kompensation bekommt die Mehrarbeit Arbeit über acht Stunden pro Tag oder 48 Stunden pro Woche die Überstunde, Arbeitszeit, die man länger -n arbeitet, als im Arbeitsvertrag steht keinen [n≈ keine Garantie haben, dass spruch haben man etwas bekommen wird auf s“ch „bsprechen hier: ein Problem lösen und sich einigen

Ab wesenheitsnot i z Lesen Sie die E-Mail, und ergänzen Sie sie!

einschließlich 2 erreichen 2 Nachricht 2 wenden 2 freundlichen 2  dringenden

Vielen Dank für Ihre ______________ (1). Ich bin bis ______________ (2) 22.8.2014 nicht im Haus. In ______________ (3) Fällen können Sie sich an meine Kollegin ______________ (4): Claudia Kobisch, [email protected]. Ich bin ab dem 25.8.2014 wieder zu ______________ (5). Mit ______________ (6) Grüßen Hans Funke

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Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 3) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

Lösungen auf Seite 47

In vielen Firmen gibt es auch Formulare, die man ausfüllen muss, um Urlaub zu beantragen: ANTRAG AUF URLAUB Frank Name, Vorname:  Sturz, _______________________ 12228030 Personalnummer: _______________________

Abwesenheitsnotiz Wenn Sie längere Zeit nicht im Büro sind, sollten Sie den Abwesen­ heitsassistenten aktivieren. Das heißt: Wenn Ihnen jemand eine E-Mail schickt, bekommt er automatisch eine Antwort-Mail. Den Text dieser Antwort schreiben Sie vorher selbst. Diese Informationen sollten nicht fehlen: 2 Bis wann sind Sie weg? 2  Ab wann kann man Sie wieder erreichen? 2 Liest ein Kollege diese E-Mail? 2  Werden Sie im Urlaub vertreten? Wenn ja: von wem? Nennen Sie eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer.

18.8.2014 Ich beantrage Urlaub vom:  _______________________ 25.8.2014 bis zum:  _______________________ 6 Urlaubstage insgesamt: _______________________ x Es handelt sich um:  Erholungsurlaub   Sonderurlaub wegen  _______________________   Sonstiges: ______________________________ ------------------------------------------------------------------x   genehmigt   nicht genehmigt Begründung:  _______________________ Dr. Lutz Singer Unterschrift:  _______________________

Urlaubsvertretung Wer macht Ihre Arbeit, wenn Sie weg sind? Vieles können Sie vor- und nacharbeiten, aber meistens nicht alles. Deshalb brauchen Sie eine Urlaubsvertretung. Ein Kollege oder mehrere Kollegen kümmern sich dann um Ihre wichtigsten Aufgaben. Um es der Urlaubsvertretung so leicht wie möglich zu machen, sollten Sie eine Übergabe machen. Diese kann persönlich oder per E-Mail stattfinden. Geben Sie Ihrer Urlaubsvertretung auf jeden Fall folgende Informationen: Versuchen Sie, Ihrer 2  Tägliche Aufgaben: Was ist zu tun? In welcher Urlaubsvertretung alles so organisiert wie möglich zu Reihenfolge muss man das machen? Wer wird sich übergeben. Das macht die wahrscheinlich melden und warum? Aufgabe leichter und spart Zeit und Probleme. 2  Laufende Projekte: Was ist schon gemacht, was gibt die Urlaubs- Person, die in der es noch zu tun? Wann muss was fertig sein? vertretung, Urlaubszeit die Arbeit 2 Gibt es Termine mit Kunden oder Geschäftspartnern? -en einer anderen Person macht Wann und mit wem? Nennen Sie Telefonnummer übergeben hier: wichtige Informaund/oder E-Mail-Adresse. tionen mitteilen

2

A rt en v o n U rl a u b Was passt? Verbinden Sie!

a) ist Urlaub, den man zusätzlich zu seinem 1. Sonderurlaub 2. Erholungsurlaub 3. Unbezahlter Urlaub 4. Ausgleich

Mit freundlichen Grüßen Frank Sturz

die Personalnummer, -n S¶nstiges genehmigt vorarbeiten

hier: Nummer des Angestellten für den Arbeitgeber ≈ Anderes so, dass man eine Erlaubnis hat (lange) vor einem Termin Dinge vorbereiten nacharbeiten hier: Dinge, die während des Urlaubs auf den Schreibtisch kommen, danach erledigen die Übergabe, hier: Mitteilung wichtiger -n Informationen f¶lgende (-r/-s) hier: so, dass sie im nächsten Textteil genannt werden s“ch m¡lden hier: anrufen oder eine Nachricht schicken laufend hier: aktuell; schon begonnen der Geschæfts- hier: Angestellter, Manager partner, oder Leiter einer anderen Firma, mit dem man aus beruflichen Gründen zusammentrifft einschließlich inklusive; noch dazu s“ch w¡nden „n um Rat und Hilfe bitten der F„ll, ¿e hier: Sache, die Probleme macht weiterleiten hier: weiterschicken

43

FOTO: LF.LF/THINKSTOCK

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normalen Urlaub beantragen kann. Er wird nicht bezahlt. b) ist Urlaub, den man aus privaten Gründen nehmen kann – zum Beispiel, um zu heiraten. c) ist bezahlter Urlaub, den man für Überstunden oder Mehrarbeit nehmen kann. d) ist der geregelte Urlaub, der im Arbeitsvertrag steht.

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin bis einschließlich 25.8. nicht im Büro. Wenden Sie sich in dringenden Fällen bitte an meine Kollegin Veronika Bausch ([email protected]). Ab dem 26.8. bin ich wieder zu erreichen. Diese E-Mail wird nicht weitergeleitet.

Lösungen auf Seite 47

Raten Sie mal! | Comic



Seite 58 - 59 Blick von innen

F a m il ientra ditionen Für den Rapper Bushido steht die Familie im Mittelpunkt. Nicht nur mit „Familie-“ gibt es viele Komposita. Welche Kombinationen passen nicht? Kreuzen Sie an!

1. Familiena) leben b) urlaub c) tradition d) verdiener

3. Soziala) hilfeempfänger b) mensch c) hilfebetrug d) amt

5. Wassera) pfeife b) gemeinschaft c) melone d) temperatur

2. Groß-

4. Wohn-

6. Glücks-

a) familie b) verdiener c) auto d) einkauf

a) zimmer b) anlage c) tisch d) haus

a) depression b) hormone c) kind d) gefühl

FOTO: MAURITIUS IMAGES/MINT IMAGES LTD.; AUS: HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN IM LAPPAN VERLAG

Wie kann man schlechter Verlierer hier verstehen? Kreuzen Sie an! Person, die bei einem Spiel nicht gewonnen hat und sich sehr darüber ärgert Person, die sich ärgert, weil sie ein Ding verloren hat Person, die etwas intensiv sucht, aber lange nicht findet

Verfluchter Scheißdreck, verd„mmter! Meine Güte! Oje!

44

sein l„ssen nicht machen daheime hist. zu Hause des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt) dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl … frænkisch von: Franken = Region in Bayern

Wie ärgerlich!

8/14

Starthilfe

FOTO: ZEFA

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.

DEUTSCH DEUTSCH

Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

ENGLISCH ENGLISCH

SPANISCH SPANISCH

die Altsteinzeit Palaeolithic Age das Industriezeitalter industrial age

el Paleolítico la era industrial

staatlich der Staat die Wand jüdisch der Unternehmer fliehen die Nutzung

here: national state wall Jewish businessman to flee use

estatal el Estado la pared judío el empresario huir el uso

die Werbung verteilen der Haushalt unter ... suggerieren der Durchschnitt

advertising to distribute household here: of to suggest average

die runde Sache

perfection all around

das Grasland schaffen der Forscher die Umweltforschung

grassland to create researcher environmental research

brennen die Umfrage das Immobilienportal der Stein der Höhlenforscher die Höhle die Rettung mehrere (-r/-s) unter der Rettungsdienst durchgesetzt die Stiftung gründen

to burn survey property website stone speleologist cave rescue several here: on emergency service here: implemented foundation to found

der Kaiser der Datensatz

emperor data set

FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

ITALIENISCH ITALIENISCH

HISTORISCHER ALLTAG SEITE 8 le paléolithique il paleolitico l’ère industrielle l’era industriale

TÜRKISCH TÜRKISCH eski taş devri sanayi çağı

ici : national,e statale devlete ait l’État lo stato devlet le mur la parete duvar juif,ve ebreo Yahudi l’entrepreneur l‘imprenditore iş adamı fuir fuggire kaçmak l’utilisation l‘uso kullanım EIN BERG PAPIER SEITE 9 la publicidad la publicité la pubblicità reklam distribuir distribuer distribuire dağıtmak el hogar le foyer, le ménage qui: casa hane entre parmi qui: tra arasından sugerir suggérer, laisser penser suggerire düşündürtmek el término medio la moyenne la media ortalama RUNDE SACHE SEITE 9 la cosa redonda la chose ronde, la chose a tutto tondo mükemmel bir olay idéale (fig.) la pradera la prairie la prateria çayırlık alan crear créer creare oluşturmak el investigador le chercheur il ricercatore araştırmacı la investigación del medio les sciences écologiques gli studi sull‘ambiente çevre araştırması ambiente SCHNELL WEG! SEITE 10 arder brûler bruciare yanmak la encuesta le sondage il sondaggio anket el portal inmobiliario le portail de l’immobilier il portale immobiliare emlak portalı la piedra la pierre la pietra taş el espeleólogo le spéléologue lo speleologo mağara araştırmacısı la cueva la caverne, la grotte la grotta mağara el salvamento le sauvetage il salvataggio kurtarma varios plusieurs numeroso-i birçok aquí: a à qui: ai …dan el servicio de socorro le service de secours servizio di salvataggio kurtarma hizmetleri impuesto imposé qui: si è affermato hayata geçirdi la fundación la fondation la fondazione Dernek fundar fonder istituire kurmak NACHNAMEN DOCH WENIGER WICHTIG SEITE 10

państwowy państwo ściana żydowski przedsiębiorca uciekać korzystanie

государственный государство стена еврейский предприниматель убегать использование

reklama tutaj: rozdawać gospodarstwo domowe pośród sugerować przeciętna

реклама распределять домашнее хозяйство здесь: среди внушатъ среднее

okrągła sprawa

круглый феномен

łąka stworzyć naukowiec ekologia

пастбище создавать исследователь исследование окружающей среды

płonąć ankieta portal nieruchomości kamień speleolog jaskinia ratunek kilka pod pogotowie ratunkowe tutaj: przekonali fundacja założyć

горетъ опрос портал недвижимости камень исследователь пещер пещера спасение многие здесь: по служба спасения здесь: настояли фонд основывать

cesarz rejestr danych

император файл с данными

kilka gospodarstwo tak zwany grupa osób wspólnie wynajmujących mieszkanie

многие домашнее хозяйство так называемый общежитие

stały serwis składek

фиксированный сервис по уплате взносов

Centrum Badań Krajobrazu Rolniczego

Лейбниц-Центр по исследованию аграрного ландшафта Федеральный научноисследовательский институт исследование комар

federalny instytut badawczy

die Forschung die Mücke

badania naukowe komar

6/14 8/14

la investigación el mosquito

la recherche le moustique

la ricerca la zanzara

araştırma sivrisinek

RUSSISCH RUSSISCH

epoka kamienia łupanego палеолит epoka industrializacji индустриальная эпоха

l’empereur l'imperatore imparator le groupe de données il record veri dizisi FERNSEH- UND RADIOGEBÜHREN ZURÜCK SEITE 10 mehrere (-r/-s) several varios plusieurs numeroso-i birçok der Haushalt household el hogar le foyer, le ménage il nucleo familiare hane sogenannt so-called llamado ici : fameux,se cosiddetto adı verilen die Wohngemeinpeople sharing a flat el piso compartido la colocation persone che condividono ikamet birliği schaft un appartamento o una casa fest here: fixed fijo fixe fisso sabit der Beitragsservice licence-fee collecion el servicio de contribución le service de contribution il canone televisivo prim servisi service à l’audiovisuel public IM MARMELADENGLAS SEITE 11 centro di Leibniz sui Leibniz Tarımsal el Instituto Leibniz para la le centre de recherche das Leibniz-Zentrum Leibniz Center for für Agrarlandschafts- Agricultural Landscape Investigación del Paisaje agronomique de Leibniz cambiamenti climatici Araştırma Merkezi Agrícola Research forschung das BundesforFederal Research Institute el Instituto Federal de l’institut fédéral de la l’istituto di ricerca Federal Araştırma schungsinstitut Investigación recherche federale Enstitüsü research mosquito, gnat

el emperador el registro

POLNISCH POLNISCH

45

Gut Starthilfe Gut zu wissen zu wissen DEUTSCH DEUTSCH

ENGLISCH ENGLISCH

SPANISCH SPANISCH

FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

ITALIENISCH ITALIENISCH

TÜRKISCH TÜRKISCH

POLNISCH POLNISCH

RUSSISCH RUSSISCH

die Art das Ergebnis übertragen totschlagen fangen das Gefrierfach tiefgefroren

here: species result here: to transmit here: to swat to catch freezer compartment deep-frozen

la especie el resultado transmitir matar capturar la nevera congelado

l’espèce le résultat transmettre écraser attraper le congélateur congelé

il tipo il risultato trasmettere ammazzare catturare il freezer congelato

tür sonuç aktarmak vurarak öldürmek yakalamak dondurucu bölme derin dondurulmuş

rodzaj rezultat przenosić zabić łapać zamrażalnik zamrożony

die Streichholz­ schachtel

matchbox

la caja de fósforos

la boîte d’allumettes

la scatola di fiammiferi

kibrit kutusu

pudełko zapałek

вид результат переносить убивать ловить морозильная камера замороженный при низкой температуре спичечный коробок

ein Stück erkennen herausfinden

bit to recognize to find out

aquí: un poco reconocer averiguar

bir nebze tanımak bulmak

kawałek rozpoznać ustalić

немного узнавать здесь: знать

die Moderatorin (female) TV presenter sich beschäftigen mit to devote oneself to

la moderadora ocuparse de

der Skilift

ski lift

el remonte de esquí

MAGISCHER STIFT SEITE 11 ici : un peu un pezzo reconnaître riconoscere trouver scoprire WER HAT ES GESAGT? SEITE 12 la présentatrice la moderatrice s’intéresser à occuparsi di MELODIE AM BERG SEITE 12 le téléski lo skilift

der Skifahrer die Glocke die Talstation

skier bell valley station

el esquiador la campana la estación del valle

le skieur la cloche la station dans la vallée

berücksichtigen attraktiv der Flug der Dichter gab das Statistische Bundesamt

lo sciatore la campana la stazione a valle

SIND DEUTSCHE COOL? SEITE 12 tenir compte de considerare attrayant,e attraente le vol il volo le poète il poeta FAMILIE SEITE 13 here: there were hubo ici : il y avait c‘era Federal Statistical Office la Oficina Federal de le bureau fédéral de la l’ufficio federale di Estadística de Alemania statistique statistica here: to take into account attractive flight poet

lebten insgesamt die Lebensgemeinschaft wurden ... geschieden regelmäßig die Gesellschaft für Konsumklima­ forschung im Durchschnitt der/die Befragte das Regal der Gedanke die Klopapierrolle

shelf idea roll of toilet paper

abrollen umdrehen

to unroll to turn around

tomar en cuenta atractivo el vuelo el poeta

sunucu uğraşmak

prezenterka zajmować się

ведущая заниматься чем-л.

teleferik

wyciąg narciarski

kayakçı çan vadi istasyonu

narciarz dzwon stacja dolna

горнолыжный подъёмник лыжник колокольчик станция у подножия горы

dikkate almak cazip uçuş şair

uwzględnić atrakcyjny, -a, -e lot poeta

учитывать привлекательный полёт поэт

vardı Federal İstatistik Ofisi

tutaj: było Federalny Urząd Statystyczny Niemiec

имелось Федеральное статистическое ведомство проживали всего гражданский брак

lived vivían in total en total non-marital partnership la pareja de hecho

vivaient en tout la vie maritale

vivevano complessivamente la coppia di fatto

yaşamaktaydı toplam hayat arkadaşlığı

tutaj: żyło ogólnie wspólnota małżeńska

... got divorced regular Society for Consumer Research

se separaron a menudo la Sociedad para la Investigación del Consumo

ont … divorcé régulièrement le centre de recherche sur la consommation

si sono separate regolarmente la società per la ricerca climatica

boşandılar düzenli olarak Tüketim Durumu Araştırma Derneği

on average the person surveyed

por término medio el / la encuestado/a

dostali rozwód regularnie firma zajmująca się badaniem zachowań konsumenta przeciętnie respondent

в среднем опрошенный/ая

regał pomysł rolka papieru toaletowego rozwijać się obracać

полка мысль рулон от туалетной бумаги отматывать переворачивать

yabani at sürüsü

stado dzikich koni

стадо диких лошадей

kulaklarını dikeltmek aygır tay kısrak 1 yaşındaki aygır

nadstawiać uszu ogier źrebię klacz roczny ogier

навострять уши жеребец жеребёнок кобыла годовалый жеребец

en moyenne in media ortalama le/la sondé,e l’intervistato/a katılımcı PROBLEME MIT DEM TOILETTENPAPIER? SEITE 13 la estantería ici : le rayon lo scaffale raf el pensamiento l’idée il pensiero fikir DIE LEGENDE LEBT SEITE XX el rollo de papel higiénico le rouleau de papier ili rotolo di carta igienica tuvalet kağıdı rulosu toilette desenrollar dérouler srotolare açmak dar la vuelta retourner girare döndürmek

были расторгнуты регулярно общество по изучению потребления

Gut zu wissen Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Pferde: WILDER GEHT‘S NICHT SEITE 62 - 64 die Wildpferdeherde

herd of wild horses

die Ohren spitzen der Hengst das Fohlen die Stute der Jährlingshengst

to prick up one‘s ears stallion foal mare yearling

46

la recua de caballos salvajes parar las orejas el potro el potranco la yegua el potro de un año

le troupeau de chevaux sauvages ouvrir ses oreilles l’étalon le poulain la jument le yearling

il gruppo di cavalli selvaggi drizzare le orecchie lo stallone il puledro la giumenta il puledro di un anno

8/14 6/14

Lösungen

Seite 12 a) Rapper Cro

1

2

Seite 36 1

2

1. Flugzeug, Kondensstreifen; 2. Segelflugzeuge; 4. Hubschrauber; 5. Paraglider 2. e; 3. b; 4. d; 5. f; 6. a

3

4

Seite 39 1 2 3

1. in; 2. nach; 3. nach; 4. in; 5. an 1. b; 2. a; 3. a; 4. b; 5. c 1. Wildpferde; 2. Wildbahn; 3. Wildwechsel; 4. Wildheit; 5. Wildtier

Seite 44

Seite 41 1. setzen, sitzt; 2. stehen, stellst; 3. lege, liege 1. im; 2. Auf den; 3. In den; 4. Neben der; 5. neben die; 6. Im 1. gestellt; 2. steht; 3. gehängt; 4. gelegt; 5. setzen 1. Luises Auto stand vor der Garage. 2. Der Schlüssel steckte im Schloss. 3. Luises Handtasche lag auf dem Fahrersitz. 4. Olaf stellte sein Fahrrad neben das Auto. 5. Er setzte sich ins Auto und fuhr los.

Rätsel: 1. -verdiener; 2. -auto; 3. -mensch; 4. -tisch; 5. -gemeinschaft; 6. -depression Comic: richtig: Person, die bei einem Spiel nicht gewonnen hat und sich darüber sehr ärgert; Person, die sich ärgert, weil sie ein Ding verloren hat; falsch: Person, die etwas intensiv sucht, aber lange nicht findet

Seite 42 - 43 1

2

1. Nachricht; 2. einschließlich; 3. dringenden; 4. wenden; 5. erreichen; 6. freundlichen 1. b; 2. d; 3. a; 4. c

K un denservice (die W¡tte, -n

“ns R¡nnen gehen

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

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Anatomie einer Nation

Wie wichtig den Deutschen

Ist in Deutschland wirklich das Auto wichtiger als alles andere?

das Auto ist 14.

Januar 2014. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über Manipulationen beim größten Verein Deutschlands, dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC). Kommunikationschef Michael Ramstetter hat bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ die Zahl der abgegebenen Stimmen frisiert, schreiben die Journalisten. ADAC-Chef Karl Obermair sagt, das stimmt nicht. Er nennt den Bericht einen „Skandal für den Journalismus“. Zwei Tage später aber ist klar: Die Zeitung hat recht. Nicht nur viele der fast 19 Millionen ADAC-Mitglieder sind schockiert. Der Bericht wird für ganz Deutschland eine der wichtigsten Nachrichten des Jahres. Der ADAC, das waren für die meisten immer die Guten. Der Verein schickte als Pannenhelfer keine normalen Kfz-Mechaniker, nein, das Marketing nannte sie Gelbe Engel – und die Autofahrer mochten diesen Begriff. Die Gelben Engel retten nämlich regelmäßig das liebste Kind des Deutschen, das Auto. Und auf sein liebstes Kind möchte kaum jemand verzichten. Das zeigt auch eine aktuelle Studie von Nielsen Deutschland: 85 Prozent der befragten Bürger sagen, dass sie mindes­ tens ein Auto im Haushalt haben. Jede vierte Person kann zwischen mindestens zwei Autos wählen. Und 60 Prozent der Befragten ohne Auto würden sofort eins kaufen – wenn sie genug Geld hätten. Aber warum ist das Auto für viele so wichtig? „Die Möglichkeit, von A nach B zu gelangen, ohne auf öffentliche Verkehrsmittel, Familie oder Freunde angewiesen 8/14

zu sein, schafft ein Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit“, erklärt Ingo Schier, der Chef von Nielsen Deutschland. „Darum fahren die Deutschen so gern im Auto über das Land.“ Tun sie das vielleicht auch deshalb so gern, um ihre Autos zu zeigen? Nielsen sagt Nein: Für 73 Prozent der Befragten sei ihr Wagen nur ein „nützliches Werkzeug“, um bequem zum Ziel zu kommen. Nur 28 Prozent wollen ihren wirtschaftlichen Erfolg zeigen. Es gibt aber auch Untersuchungen, die genau das Gegenteil zum Ergebnis haben: Das Auto ist das wichtigste Statussymbol im Land, hat zum Beispiel McKinsey fest- %

Und ist ein teurer Pkw immer noch ein Statussymbol? Claudia May hat sich die Beziehung der Deutschen und ihrer Autos genau angeschaut.

frisieren

hier: im Geheimen höher machen der ]ngel, Figur, die den Menschen Nachrichten von Gott bringt; hier: Mensch, der hilft; Mechaniker der Begr“ff, -e Wort regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Woche das liebste K“nd Sache, die die Deutder Deutschen schen am meisten lieben verz“chten auf hier: freiwillig nicht haben die Studie, -n systematische Untersuchung befragt so, dass man auf Fragen, z. B. in einem Interview, antwortet der Haushalt, -e hier: alle Personen, die zusammen in einer Wohnung oder einem Haus leben v¶n A nach B von einem Ort zu einem anderen gel„ngen kommen; fahren „ngewiesen abhängig sein von sein auf sch„ffen machen sei Konj. I von: sein n•tzlich so, dass es hilft

Hunger nach deutschen Autos Mehr Autos als Deutschland stellen nur Japan, China und die USA her. Von den 5,4 Millionen Autos, die in Deutschland im letzten Jahr gebaut wurden, wurden 77 Prozent exportiert. Sie sind das wichtigste Exportgut des Landes. 8,6 Millionen Autos deutscher Hersteller wurden direkt im Ausland hergestellt, viele in China. Dort gibt es zurzeit den größten Automarkt der Welt. VW lieferte 2,5 Millionen Wagen in China aus, das sind 42 Prozent des Gesamtumsatzes der Hauptmarke. Bei BMW sind es 20 Prozent des Gesamtumsatzes, bei Daimler 15 Prozent. Audi verkaufte 30 Prozent seiner Premiumautos an Chinesen. Auch in den USA sind deutsche Autos populär: 2013 war jeder achte Pkw, der neu verkauft wurde, ein deutsches Auto. Viele nicht deutsche Kunden sagen, sie lieben die Autos, weil sie effizient und zuverlässig sind und außerdem Stil haben. Für einige sind sie auch ein Statussymbol. das Exp¶rtgut, ¿er ausliefern der Ges„mtumsatz, ¿e die Hauptmarke, -n effizi¡nt zuverlässig einige (-r/-s)

Ware für den Export verkaufen und liefern Summe aller Verkäufe insgesamt erstes und meistverkauftes Produkt, für das eine Firma bekannt ist so, dass es ökonomisch und gut zu benutzen ist hier: so, dass etwas immer funktioniert mehr als zwei; ein paar

49

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

12 389 12 856 52 426

13 220

Quelle: Kraftfahrtbundesamt

14 189 14 352 17 084

14 631 kn„pp überzeugt sein das L¢xusgut, ¿er die Wertschätzung

einbringen die Unternehmensberatung, -en der Dienstwagen, ¿

der Verb„nd m„rkenunabhängiger Fuhrparkmanagementges¡llschaften (die M„rke, -n (der Fuhrpark, -s gr¢ndsätzlich die Kl„sse, -n das F¶rschungs­ projekt, -e das Vorurteil, -e verr•ckt sein nach

erw„rten ¢mgekehrt verst¡cken das M“ttel z¢m Zw¡ck die [bwechslung

50

16 330

Montage bei Volkswagen Nur Toyota stellt mehr Autos her

16 423

gestellt. „Knapp 80 Prozent aller Befragten sind überzeugt, dass ihnen das Auto im Vergleich zu anderen Luxusgütern auch in Zukunft die größte Wertschätzung einbringt“, erklärt Detlev Mohr von der Unternehmensberatung. Wem soll man jetzt glauben? Gute Argumente gibt es für beide Seiten. So wird Carsharing in Deutschland immer populärer, auch bekommt man speziell in großen Städten mit kleinen und billigeren Autos viel schneller einen Parkplatz. Aber wenn ein Chef seinen Angestellten motivieren will, dann gibt er ihm am besten einen

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FOTOS: VOLKSWAGEN MEDIA SERVICES; ULLSTEIN BILD; GRAFIK: G.LECHNER

verliebt sein “n „bnehmen bew¢sst einige (-r/-s) m•ssten das soziale }mfeld

nicht ganz; fast ≈ sicher sein Luxusprodukt ≈ gute Reputation; gute Meinung anderer über die eigene Person hier: der Grund sein, dass man … hat Firma, die andere Firmen berät Auto, das man für Fahrten aus beruflichen Gründen bekommt Organisation für die Interessen von Firmen, die Autos leasen oder vermieten, aber keine Verbindung zu Autoherstellern haben Produkt mit bekanntem Namen) ≈ alle Autos, Lkw … einer Firma) hier: ≈ eigentlich hier: ≈ Kategorie Projekt, in dem man systematische Untersuchungen macht ≈ Klischee etwas extrem gern mögen ≈ lieben hier: weniger werden hier: mit Absicht ein paar; mehr als zwei Konj. II von: müssen hier: Personen, die einen direkten Effekt haben hier: wollen; wünschen ≈ anders an einen geheimen Platz tun ≈ ein (praktisches) Instrument sein, um ein Ziel zu erreichen von: abwechseln = hier: immer wieder etwas Neues probieren

Dienstwagen, den er auch privat nutzen darf. Denn das wünscht sich die Mehrheit der Arbeitnehmer. Und dann darf es auch etwas teurer sein, weiß Michael Velte vom Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften: „Grundsätzlich kann man sagen, dass die deutschen Dienstwagen um eine Klasse besser sind als in den meisten anderen Ländern – wer zum Beispiel hier eine Mercedes-E-Klasse fährt, hätte im Ausland vielleicht eine C-Klasse.“ Vielleicht muss man die Beziehung der Deutschen zu ihrem Auto noch viel differenzierter sehen. Christina Bös, Soziologin an der Freien Universität Berlin, untersucht in einem Forschungsprojekt aktuell die Gefühle der Deutschen zu ihrem Auto. „Es ist ein Vorurteil, dass alle verrückt nach Autos sind“, sagt die 33-Jährige. „Natürlich gibt es Menschen, die verliebt in ihren Wagen sind. Manche sehen ihn wie einen Freund oder eine Freundin. Aber nur, weil jemand das Auto als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit sieht, heißt das noch nicht, dass er auch Freude am Fahren hat.“ Überhaupt hat die Bedeutung des Autos als Statussymbol immer mehr abgenommen. Vor 100 Jahren konnten sich nur sehr reiche Menschen eins kaufen. „Heute aber gibt es Menschen, die viel Geld haben, die sich aber wegen ihres Lebensstils bewusst für ein kleines und günstiges Auto entscheiden“, erklärt Bös. „Man kann also nicht mehr sagen, dass ein Auto immer ein Spiegel für den wirtschaftlichen Erfolg des Fahrers ist.“ Einige müssten sich auch ein teures Modell kaufen, weil der Arbeitgeber oder das soziale Umfeld es erwartet – auch wenn sie es eigentlich nicht wollen. Es kann aber auch genau umgekehrt sein: „Ich habe für mein Projekt auch einen jungen Mann interviewt, der seinen Sportwagen in einer Garage versteckt, weil fast sein ganzes soziales Umfeld dieses Auto nie akzeptieren würde“, sagt die Soziologin. „Nur einige wenige sehr gute Freunde wissen davon.“ Auch andere Klischees stimmen nicht – zum Beispiel, dass Frauen ein Auto nur als Mittel zum Zweck sehen. Bös berichtet von einer Dame, die oft mit einem Mietwagen unterwegs ist. „Sie liebt die Abwechslung,

Anatomie einer Nation will immer ein anderes Modell ausprobieren. Aber viele PS muss es haben“, erzählt die 33-Jährige. „Aber auch einen großen Kofferraum, damit sie ihre vielen Schuhe mitnehmen kann.“ Es bleibt also kompliziert. Ihre genauen Ergebnisse will Bös im Frühling veröffentlichen. Eines sagt sie aber schon jetzt: Die Befragten sehen deutsche Automarken positiv. Das zeigt auch die Verkaufsstatis­ tik: Unter den zehn meistverkauften Neuwagen sind fast nur deutsche Marken zu finden. Die Hälfte trägt das VW-Logo (siehe Grafik links). Auch im Ausland sind deutsche Autos populär: 2013 wurden 77 Prozent der in Deutschland konstruierten Pkw exportiert (siehe Seite 49 unten). In Deutschland selbst arbeiten 756 000 Personen in der Automobilindustrie. Dazu kommen die Arbeitnehmer der vielen Firmen, die Teile liefern und Dienstleistungen rund um das Auto anbieten. Die Automobilindustrie ist für die deutsche Wirtschaft wichtig. Und wertvoll. Der Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz hat einen Markenwert von 25,54 Milliarden Euro – und ist damit auf Platz eins des ersten Interbrand Markenrankings der wertvollsten Marken des Landes. Auf Platz zwei liegt BMW: Die Münchener Marke ist mit 25,49 Milliarden Euro nur etwas weniger wert. Auf Platz fünf steht Volkswagen (8,9 Milliarden Euro) und auf Platz acht Audi (6,2 Milliarden Euro). Diese Entwicklung konnte sich vor rund 125 Jahren wahrscheinlich noch niemand vorstellen. Oder vielleicht doch? Bertha Ringer aus Pforzheim (heute BadenWürttemberg) ließ sich damals ihre Mitgift noch vor ihrer Hochzeit geben – um in die Firma ihres Verlobten Carl Benz zu investieren. Nur so konnte der Ingenieur am 29. Januar 1886 das erste moderne Automobil der Welt zum Patent anmelden. Natürlich waren die Menschen zu der Zeit skeptisch. Ein Wagen ohne Pferde? Aber Bertha Benz zeigt es allen: An einem schönen Tag im August 1888 setzt sie sich zusammen mit ihren beiden Söhnen in den Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 – und fährt rund 100 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim. Das Benzin kauft sie in einer Apotheke. Jetzt 8/14

Die erste Autofahrerin der Welt Bertha Benz mit ihren Töchtern in einem Wagen ihres Mannes Carl

sind die Leute interessiert, auch wenn die Reise zwölf Stunden und 57 Minuten gedauert hat. Nur Kaiser Wilhelm II. bleibt skeptisch: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Aber schon 1904 weiß der Monarch es besser: Er hat die Idee, eine spezielle Straße für Autos zu bauen, eine „Nur-Kraftwagenstraße“. 1921 wurde die „Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße“, kurz AVUS, Realität. Es war aber keine richtige Verkehrsstraße oder Autobahn, sondern eine 19 Kilometer lange Hobby-Rennstrecke für Autofans im Südwesten Berlins. Die erste richtige Autobahn, die auch ein Verkehrsweg war, kam erst 1924. Und das nicht in Deutschland, sondern in Italien: die Autostrada dei Laghi im Norden des Landes. Deutschland bekam erst 1932 seine erste Autobahn: Konrad Adenauer, zu der Zeit Bürgermeister von Köln, eröffnete sie am 6. August. Viele meinen, dass Adolf Hitler die erste deutsche Autobahn gebaut hat; aber das ist nur ein Mythos. Auch wenn der Diktator alles dafür tat, dass die Menschen genau das dachten. Bevor nämlich im Februar 1933 der Bau „seiner“ ersten Autobahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und %

85 Prozent der Deutschen haben mindestens ein Auto im Haushalt. die PS, -

kurz für: Pferdestärke = Größe, die zeigt, wie stark ein Motor ist der K¶fferraum, Raum hinten im Auto, in den ¿e man das Gepäck legt verœffentlichen publizieren das Logo, -s ≈ Emblem aus Buchstaben und/ oder Bild die Dienstleis- hier: Serviceangebot tung, -en r¢nd ¢m hier: ≈ für wertvoll hier: finanziell viel wert die Entw“ckÄnderung einer Situation lung, -en s“ch vorstellen hier: sich denken die M“tgift Geld und Gegenstände, die eine Frau bei der Heirat von ihren Eltern bekommt der Verlobte, von: sich verloben = sich ver-n sprechen, dass man heiraten wird das Pat¡nt, -e ≈ Erlaubnis, eine Idee oder Konstruktion als Einziger zu verkaufen der Kaiser, oberster Monarch vorübergehend nur für kurze Zeit die Erscheihier: Mode nung, -en die R¡nn­ Weg, auf dem Autos sehr strecke, -n schnell fahren können. Jeder Autofahrer versucht, schneller zu fahren als die anderen. erœffnen hier: zum ersten Mal öffnen, sodass man offiziell darauf fahren kann

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

Autobahn 5 bei Frankfurt Autofahrer dürfen meistens so schnell fahren, wie sie wollen

die L„ndstraße, -n das T¡mpolimit, -s …, „ls sei die Regierung h“nter dir her. hætte … geh„bt hætte … geh¶lfen Schlagzeilen m„chen

Straße zwischen zwei Orten/ Dörfern Regel/Limit, wie schnell man fahren darf ≈ … so, dass man glaubt, die Regierung versucht, einen zu fangen. Konj. II der Vergangenheit von: haben Konj. II der Vergangenheit von: helfen durch Zeitungsberichte öffentliches Interesse bekommen

„Das deutsche Autodesign

ist wie eine Uniform“ Lutz Fügener (48) ist Professor für Autodesign an der Hochschule Pforzheim (Baden-Württemberg). Sind die Deutschen wirklich so autoverrückt? Ich glaube, „verrückt“ ist das falsche Wort. Das Auto ist ein wichtiger Teil des öffentlichen und des privaten Lebens. Außerdem ist Deutschland ein Flächenland, das Auto also für die Mobilität zentral. Und natürlich darf man die Wirtschaft nicht vergessen: Jeder siebte Arbeitsplatz des Landes hängt vom Auto ab. Was ist denn das Besondere an deutschem Autodesign? Man kann sagen, dass die Menschen hier generell eher ein sachliches Design mögen. Es darf nicht zu opulent sein. Der funktionale Gedanke ist wichtig. Es ist ein bisschen wie eine Uniform: praktisch und schlicht, aber mit kleinen schönen Details.

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Mannheim begann, machte er Adenauers Autobahn schnell zur Landstraße. Dass die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim schon viele Jahre früher von anderen geplant worden war, sagte er natürlich auch nicht. Die Medien feierten ihn als Autobahn-Pionier. Rund 12 000 Kilometer Autobahn gibt es heute in Deutschland. In anderen Ländern sind sie besonders dafür bekannt, dass es kein Tempolimit gibt. Besonders passend erklärte US-Schauspieler Tom Hanks in einer Talkshow die Situation auf den

Wird dieses Design im Ausland akzeptiert? Deutsche Autos und ihr Design haben ein sehr positives Image. Das merke ich auch daran, wie viele Bewerber aus dem Ausland wir haben. Gestern erst hatte ich eine Aufnahmeprüfung für den Master of Transportation Design. Da waren auch Studenten aus China, Indien und dem Iran dabei. Wie arbeitet ein Autodesigner dann? Entweder selbstständig in einem Büro oder in einem Studio der großen Hersteller. Bei Mercedes, Volkswagen oder BMW sind das sicher 150 bis 180 Leute, die sich in verschiedenen Projekten um Design kümmern und eine sehr gute Ausstattung haben. Wie sieht das Auto der Zukunft aus, das Ihre früheren Studenten designen? Im Detail ist das schwierig zu sagen. Eine bestimmte Richtung gibt es nämlich nicht. Ich denke, die Formen werden wieder leichter, es wird wieder sachlicher. Aber natürlich gibt es trotzdem Kunden für einen Mercedes,

deutschen Autobahnen: „Egal, wie schnell du fährst, einer ist immer schneller.“ Man kann dort fahren „als sei die Regierung hinter dir her.“ Natürlich stimmt das nicht ganz: Auf vielen Tausend Autobahnkilometern gibt es auch in Deutschland Tempolimits. Aber das passt natürlich nicht zum Mythos. Hanks hat sich in Deutschland auch selbst auf den Fahrersitz gesetzt und ist sehr schnell gefahren - 200 Kilometer pro Stunde. „Es war fantastisch“, sagte der 58-Jährige. Eine Panne hatte er zum Glück nicht. Aber auch wenn er eine gehabt hätte: Der ADAC hätte ihm bestimmt gern geholfen – und damit wieder positive Schlagzeilen gemacht. 2

Adolf Hitler hat die erste deutsche Autobahn gebaut? Stimmt nicht – das ist nur ein Mythos.

der Swarovski-Steine im Scheinwerfer hat. Vergessen Sie nicht: Die Länder, in denen viele deutsche Autos gekauft werden, beeinflussen auch das Design. Und wir exportieren viel. Es wird also spannend.

autoverrückt das Flæchenland, ¿er gener¡ll eher s„chlich opul¡nt schl“cht die Aufnahmeprüfung, -en

so, dass man Autos extrem gern mag Gebiet, in dem es nicht nur Städte gibt und die Distanzen zwischen Orten groß sind hier: normalerweise hier: ≈ mehr hier: funktional; einfach luxuriös; mit viel Dekoration einfach Prüfung, die man bestehen muss, um einen Platz in einer Schule/Universität zu bekommen die Ausstattung, hier: alle elektronischen Geräte und speziel-en len Extras in einem Büro best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es dazu eine Regel gibt der Scheinwerfer, - eine von zwei sehr hellen Lampen vorne am Auto beeinflussen ≈ einen Effekt haben auf sp„nnend ↔ langweilig

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Mein erster Monat

Gulnoza Imonkolova in

Gauting nur geschaut h„tte … vorgestellt

HEIMAT:

Kirgisistan

ALTER:

20 Jahre

BERUF:

Au-pair

ERSTER MONAT: Juni 2013 HOBBYS:

Lesen, Schwimmen

die Autofahrt, -en perf¡kt die Agentur, -en Natürlich fehlt mir meine Familie “n Kirgisistan. gerade kn„pp der Träger, einfach die Verkehrsregel, -n

FOTOS: PRIVAT; JÖRG WALSER

W

o sind nur die Hochhäuser? Als mein Flugzeug in Kreisen über dem Münchener Flughafen geflogen ist, habe ich überrascht aus dem Fenster geschaut. Unten waren nur kleine Dörfer und Natur zu sehen. So hatte ich mir Deutschland nicht vorgestellt! Wo waren die vielen modernen Häuser? Die habe ich dann auf der Autofahrt zu meiner neuen Familie zum ersten Mal gesehen. Ein Jahr soll ich als Au-pair bei einer Familie in der Nähe von München leben, auf ihre Kinder im Alter von neun und fünf Jahren aufpassen – und Deutsch lernen. Der Anfang war gar nicht so einfach: Mein Deutsch war noch nicht sehr gut. Manchmal habe ich die Kinder zwar verstanden. Aber ich habe nicht gewusst, wie ich antworten soll. Für die Kinder war das nicht so schlimm. Vor mir haben schon sieben andere Au-pairs aus der ganzen Welt in der Familie gelebt. Deshalb haben die Kinder gewusst: Ich spreche nicht perfekt Deutsch. Aber sie haben mir geholfen, besser zu werden: Wenn ich Fehler gemacht habe, haben sie mich korrigiert. Eine große Hilfe war auch meine Au-pair-Agentur. Durch sie habe ich meine deutsche Familie kennengelernt, aber auch viele andere Au-pairs. Die Agentur organisiert nämlich jede Woche Ausflüge und Treffen. So habe ich viele Freunde gefunden, denn natürlich fehlt mir meine Familie in Kirgisistan.

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g„nz schön

hier: ≈ eigentlich Part. II von: schauen = sehen hier Plusquamperfekt von: sich vorstellen = hier: meinen, wie … ist Fahren mit einem Auto ≈ sehr gut Firma: Sie bietet einen Service an. Natürlich bin ich traurig, dass meine Familie nicht hier, sondern in Kirgisistan ist. hier: ≈ speziell; besonders hier: kurz; wenig hier: eines von zwei dünnen, langen Stücken Stoff am Top hier: ≈ spontan ≈ Norm im Verkehr: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist. ziemlich

Mein Tipp Ich habe als Au-pair sehr viel aus deutschen Kinderbüchern vorgelesen. So habe ich mein Deutsch verbessert. Außerdem habe ich einen Ausweis für die Bibliothek. In den Bibliotheken gibt es nicht nur Bücher zum Deutschlernen und deutsche Literatur und Filme, sondern auch fremdsprachige Bücher und Zeitschriften. vorgelesen verb¡ssert

der L„ndkreis, -e die V“llenkolonie, -n

Part. II von: vorlesen = laut lesen Part. II von: verbessern = besser machen

Das ist auch ein großer Unterschied zu Deutschland: Hier wohnen die jungen Menschen schon früh nicht mehr bei ihren Eltern. Die Eltern wohnen in einer Wohnung, die 18-jährigen Kinder oft in einer anderen. Das ist in meiner Heimat anders. Ein zweiter Unterschied ist die Kleidung: Gerade im Sommer tragen die Deutschen sehr knappe Kleidung – Shorts und Miniröcke oder Tops mit dünnen Trägern. Diese Freiheit hat man in meiner Heimat nicht. Eine andere Freiheit sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Hier kann ich einfach in eine S-Bahn oder eine U-Bahn steigen und fahren, wohin ich möchte. Ich habe zwar auch einen Führerschein, aber in Deutschland fahre ich nicht so gerne. Die Verkehrsregeln sind etwas anders, und die Autos fahren hier ganz schön schnell. Das ist mir zu gefährlich! 2  Interview und Text: Tanja Haas

Gauting Wo es liegt: Bayern Wie viele dort wohnen: 19 758 Was interessant ist: liegt in dem deutschen Landkreis mit den reichsten Einwohnern (Starnberg), Schloss Fußberg, Villenkolonie, nach einer Legende Geburtsort von Karl dem Großen, Nähe zu München

mehr als zwei Kommunen: Sie haben zusammen eine Administration. ≈ Teil eines Ortes: Dort gibt es viele Villen.

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Weltliteratur

Bücher, die um die Welt gingen Teil 14: Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz

Schriftsteller Alfred Döblin Als Person blieb er wenig bekannt

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 39. FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Es ist der wichtigste Großstadtroman in deutscher Sprache. der Biberkopf, ¿e

≈ Kopf von einem braunen Tier, das gut schwimmen kann und Häuser aus Bäumen baut das Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle -se geschlossen werden töten totmachen Das w“rd n“chts. Das funktioniert nicht. / Das klappt nicht. der H¡ld, -en hier: Figur in der Hauptrolle verændert anders geworden ramponiert in schlechtem Zustand zur¡chtgebogen korrigiert; passend gemacht das Ged“cht, - Poesie das Zitat, -e Worte, die jemand gesagt oder geschrieben hat nebenein„nder einer neben dem anderen das Sch“cksal, -e Ereignisse im Leben eines Menschen, an denen er nichts ändern kann sp„nnend ↔ langweilig die H„ndlung, hier: Geschichte -en s“ch verlieben beginnen, zu lieben zeichnen hier: zeigen; beschreiben das Porträt, -s hier: genaue Beschreibung einer Person (franz.) der StraßenStraßenverkäufer händler, der Kleinkrimi- Person, die kleinere, kriminelle nelle, -n Sachen macht, z. B. ohne Fahrschein im Bus fahren die Gegend, -en hier: Stadtteil der Jude, -n Person, deren Religion die Thora als Basis hat beruhigen hier: mit Worten erreichen, dass jemand sich ruhiger fühlt das Viertel, hier: Stadtteil jüdisch von: Jude der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt erk¡nnen hier: verstehen die Gefahr, -en gefährliche Situation fliehen hier: weggehen, um in Sicherheit leben zu können der Exilautor, Autor, der in einem fremden -en Land lebt, weil er in seiner Heimat nicht mehr leben kann

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Ein Mann kämpft gegen die Stadt In seinem Großstadtroman Berlin Alexanderplatz erzählt

Alfred Döblin, wie Franz Biberkopf versucht, ein neues Leben zu beginnen.

A

n dem Tag, an dem er aus dem Gefängnis freikommt, beginnt für Franz Biberkopf seine Strafe. Mit dieser paradoxen Situation beginnt der Roman Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin (1878 - 1957). Vier Jahre saß der Arbeiter im Gefängnis, weil er seine Freundin Ida im Streit getötet hat. Jetzt ist er frei – und hat Angst vor der Zukunft. Auch vor der Metropole hat er Angst. Biberkopf fühlt: Es klappt nicht, ein neues Leben zu leben. Einer der ersten Sätze des ersten Kapitels ist: „Die Strafe beginnt.“ Der Leser fühlt von diesem Moment an mit Biberkopf. Auch der Leser denkt sich: Das wird nichts. Der Autor selbst schreibt am Anfang, dass sein Held wieder und wieder keinen Erfolg haben wird: „Drei Mal fährt dies gegen den Mann und stört ihn in seinem Lebensplan.“ Und: „Wir sehen am Schluss den Mann wieder am Alexanderplatz stehen, sehr verändert, ramponiert, aber doch zurechtgebogen.“ Der Leser weiß also, dass die Geschichte tragisch ist. Trotzdem wünscht er sich, dass sich Biberkopfs Leben zum Positiven ändert. Berlin Alexanderplatz ist nicht einfach zu lesen. Es ist ein expressionistischer Roman. Döblin benutzt Montagetechniken: Lied- und Gedichtzeilen, Zitate und Gedanken stehen in dem Buch nebeneinander. Aber das Schicksal des Helden formt die Szenen zu einer spannenden Handlung: Biberkopf verliebt sich, geht arbeiten, versucht, ein guter Mensch zu sein. Aber der Mann wird wieder kriminell – und alles wird schlimmer als vorher. Döblin zeichnet nicht nur das tragische Porträt seines Helden. Er zeichnet auch ein fantastisches Panorama Berlins vor fast 100 Jahren. Der Roman zeigt die Stadt der Arbeiter, Straßenhändler, Kleinkriminellen, Prostituierten und Kneipenbesucher. Es ist ein Berlin, das es so schon lange nicht mehr gibt.

Zu Beginn des Romans läuft Biberkopf ohne Ziel durch die Gegend um den Alexanderplatz. Er kann nicht klar denken, bekommt Panik. Ein Jude nimmt ihn mit nach Hause, erzählt ihm Geschichten, um ihn zu beruhigen. Das Scheunenviertel ist zu dieser Zeit das Zentrum des jüdischen Lebens. Auch dieses Leben ist heute verloren. Die wachsende Popularität der Nationalsozialisten ist auch in Berlin Alexanderplatz Thema: Biberkopf verkauft eine Zeit lang Zeitungen der Nationalsozialisten und hat deshalb in den Arbeiterkneipen immer wieder Streit. Der Roman wird 1929 im S. Fischer Verlag publiziert. Vier Jahre später, im Januar 1933, kommt Adolf Hitler an die Regierung. Döblin ist Jude und erkennt sofort die Gefahr. Seine Bücher dürfen nicht mehr publiziert werden. Schon im Februar 1933 flieht er mit seiner Frau, erst nach Zürich, dann nach Paris. 1940 emigriert er in die USA. 1941 konvertiert er dort zum Katholizismus – eine Entscheidung, die viele Exilautoren kritisieren. 1945 kommt er nach Europa zurück, als einer der ersten Exilautoren. Aber er fühlt sich weder in der Bundesrepublik noch in der Deutschen Demokratischen Republik zu Hause. Deshalb zieht er 1953 wieder nach Frankreich. 1957 stirbt Döblin in einer Klinik im Schwarzwald an Parkinson. Obwohl Berlin Alexanderplatz nach der Publikation bei den Lesern populär war und es das bis heute ist, wurde sein Autor nie besonders berühmt. Berlin Alexanderplatz ist Döblins bekanntester Roman, und die meisten Leser reduzieren den Autor auf dieses eine Buch. Was Döblin aber erreicht hat: Das Buch ist ein Klassiker der Moderne und bis heute der wichtigste Großstadtroman in deutscher Sprache. 2  Barbara Kerbel 8/14

Die jungen Seiten von

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Jeden Monat im Heft!

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Spaziergang in die Freiheit Zum ersten Mal in der Geschichte kommen Hunderte aus der Deutschen DemokratiZwischen Angst und Freude Ostdeutsche am 19. August 1989 an der österreichischungarischen Grenze

n¢tzen das H¶lztor, -e einfach erw„rten der Zaun, ¿e

fliehen der Initiator, Initiatoren nahe der K¡ssel, der Draht, ¿e die Fl¢cht, -en der Offizier, -e der Soldat, -en Dienst haben

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hier: benutzen, um ein Ziel zu erreichen breiter Eingang aus Holz hier: spontan und ohne Erlaubnis hier: warten auf Konstruktion aus Holz oder Metall: Sie zeigt, wo die Grenze zu einem Stück Land ist. (schnell) weglaufen Person, die die Idee für eine Aktion hat in der Nähe von extrem großer Topf dünnes, langes Stück Metall Fliehen; Weglaufen Person mit hoher Position bei der Armee Person, die in Uniform für ein Land kämpft hier: ≈ Arbeitszeit in einer offiziellen Position haben

schen Republik in den Westen, trotz des staatlichen Verbots: Im August 1989 nutzen sie das Paneuropäische Picknick – und die Toleranz der ungarischen Armee.

S

ie drücken gegen das Holztor und gehen einfach durch. Ihr Ziel ist die Freiheit. Diese erwartet sie auf der anderen Seite des Zauns, in Österreich – im Westen. Mehr als 600 Menschen aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) fliehen an diesem Nachmittag aus dem kommunistischen Ungarn nach Österreich. So hatten sich das die Initiatoren vorher nicht gedacht. Für den 19. August 1989 haben die Paneuropa-Union und ungarische Oppositionspolitiker zum „Paneuropäischen Picknick“ eingeladen. Es sollte ein Fest an der Grenze sein, nahe der ungarischen Stadt Sopron südwestlich des Neusiedler Sees. Die Idee: Menschen aus Österreich und Ungarn sollen einen Nachmittag

lang gemeinsam feiern. Für ein paar Stunden soll die Grenze zwischen Ost und West offen sein. Das Paneuropäische Picknick ist auch ein Fest. Es gibt Gulasch und Wurst aus einem Kessel über dem Feuer. Gäste aus West und Ost gehen über die Grenze. Die Besucher dürfen sich als Souvenir Draht aus dem Zaun schneiden – jeder darf helfen, die Grenze kaputt zu machen. Wenige Meter entfernt nutzen Hunderte die seltene Möglichkeit zur Flucht in die Freiheit. Sie haben Glück: Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Auf ungarischer Seite steht an diesem Tag der Offizier Árpád Bella am Zaun. Fünf Soldaten haben mit ihm Dienst. Als Bella die erste Gruppe 8/14

Ein Bild und seine Geschichte

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weitere ihren Staat auf diesem Weg in Richtung Westen verlassen. Bis im November endlich auch die DDRRegierung versteht, dass sie ihre Bürger nicht länger festhalten kann. Am 9. November 1989 wird in Berlin die deutsch-deutsche Grenze geöffnet. Für viele Historiker ist das Picknick einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zur friedlichen Revolution in der DDR.

„Was hinter uns passiert, sehen wir nicht.“

2  Barbara Kerbel

die Gew„lt

hier: ≈ Aggression; Kampf; Schläge ref¶rmfreudig ≈ so, dass man gerne Reformen macht r¶sten kaputtgehen bei Metall das Ers„tzteil, -e Geräteteil, das man in ein Gerät machen kann, wenn das alte Geräteteil kaputt ist der [bbau von: abbauen = hier: in einzelne Teile machen und wegtransportieren die Gr¡nzanlage, ≈ alles, was man für die -n Kontrolle an einer Grenze braucht die G¡nfer Fl•cht- ≈ Vereinbarung über den lingskonvention Status von Flüchtlingen (der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen, politischen und/oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist) der Gr¡nzver­ Person, die ohne Erlaubnis letzer, über eine Landesgrenze in ein anderes Land geht „bschieben in die Heimat zurückschicken aufnehmen hier: eine Unterkunft geben s“ch her¢msprebekannt werden chen die M„ssenflucht, Flucht sehr vieler Menschen -en weitere (-r/-s) andere (-r/-s); mehr verl„ssen weggehen und nicht mehr zurückkommen f¡sthalten hier: nicht reisen lassen der Schr“tt, -e hier: eine Aktion in einer Reihenfolge von Aktionen

Was im August noch passiert ist

Vor

400 Jahren

AM 8. AUGUST 1614 Die Stadt Hamburg braucht Geld, die Käufer hoffen auf das Glück: Am 8. August 1614 startet in Hamburg die Ziehung der ersten staatlichen Lotterie in Deutschland. Es ist ein Großprojekt: 26 Monate hat es gedauert, bis alle Lose verkauft waren. Die Ziehung der Gewinner dauert dann 57 Tage – und Nächte. Die Lotterie ist ein Erfolg: Die Stadt sammelt Geld für ein Arbeitshaus für arme Menschen. Ein Jahr später beginnen die Bauarbeiten. Bald folgen in Deutschland weitere Lotterien.

30 Jahren

AM 3. AUGUST 1984 Sie wissen noch nicht, dass diese Methode die Kommunikation revolutionieren wird: Am 3. August 1984 empfangen Wissenschaftler an der Universität Karlsruhe die erste E-Mail in Deutschland. Seit Wochen schon stehen sie mit US-amerikanischen Kollegen aus Massachusetts in Kontakt. Sie planen ein gemeinsames Netzwerk zur Kommunikation von Wissenschaftlern in der ganzen Welt. Es ist kompliziert, die Datenverbindung zu organisieren. Aber am 2. August ist es so weit. Die Amerikaner schicken die Mail nach Karlsruhe ab. Es dauert fast einen Tag, bis die Deutschen den Gruß lesen können.

h¶ffen auf die Ziehung, -en das Los, -e

f¶lgen weitere (-r/-s) der W“ssenschaftler, das N¡tzwerk, -e … “st ¡s so weit.

≈ sich wünschen von: ziehen = hier: zufällig entscheiden kleiner Zettel mit Zahlen, mit dem man an einer Lotterie teilnehmen kann hier: nach etwas gemacht werden andere (-r/-s); mehr Person, die ein Thema systematisch untersucht hier: Computernetz … ist der Moment erreicht.

FOTO: ULLSTEIN BILD/AP

zum Tor laufen sieht, weiß er sofort: Das sind nicht nur die Gäste des Picknicks. Das sind Menschen, die fliehen wollen – was illegal ist, auch an diesem Tag. Der Offizier überlegt kurz, dann sagt er seinen Soldaten: „Schaut nach Österreich und kontrolliert die Leute, die zu uns kommen. Was hinter uns passiert, sehen wir nicht.“ Während die sechs Grenzschützer wegschauen, laufen Hunderte in den Westen. Es ist eine gute Entscheidung. Keiner will Gewalt an der Grenze. Auch die kommunistische Regierung nicht. Ungarn ist Ende der 80er-Jahre das reformfreudigste Land der kommunistischen Staaten. Seit Anfang 1988 dürfen die Ungarn reisen, wohin sie wollen. Der Grenzzaun rostet, Ersatzteile sind schwer zu bekommen. Schon im Mai 1989 beginnt die Regierung mit dem Abbau der Grenzanlagen – die Grenze wird nicht mehr gebraucht in dem Land, weil es sich öffnet. Seit Juni 1989 gilt dort außerdem die Genfer Flüchtlingskonvention: Ungarn muss Grenzverletzer nicht mehr in ihr Heimatland abschieben. Das Paneuropäische Picknick soll ein Symbol sein. Ein Symbol für die Öffnung des Landes und den Frieden. Aber das Picknick wird viel mehr als ein Fest und ein Symbol. Denn in den anderen kommunistischen Staaten sind die Reformen der ungarischen Regierung schon lange bekannt. Zehntausende DDR-Bürger sind im Sommer 1989 nach Ungarn gereist. Sie hoffen, von dort in den Westen zu kommen. Auf Campingplätzen am Plattensee und in Budapest warten sie auf ihre Chance. Hunderte suchen in der Botschaft der Bundesrepublik Hilfe und werden schließlich in einer Kirche aufgenommen. Mitte August hören viele von dem geplanten Picknick an der Grenze. Es spricht sich herum, dass die Grenze für ein paar Stunden offen sein wird. Und viele wissen: Das ist der Moment, auf den sie warten. Am Abend des 19. August 1989 sendet das westdeutsche Fernsehen einen Bericht über die Ereignisse an der österreichisch-ungarischen Grenze. Die Bilder zeigen Menschen, die sich Draht aus dem Zaun schneiden und Gulasch essen. Und sie zeigen, wie mehr als 600 DDR-Bürger an den Grenzsoldaten vorbei über die Grenze spazieren. Das Paneuropäische Picknick wird so zum doppelten Symbol – und zur ersten Massenflucht im Jahr 1989. Wenige Wochen später öffnet Ungarn die Grenzen offiziell für DDR-Bürger, die in den Westen wollen. Bis zum Herbst werden Tausende

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Anis Mohamed Youssef Ferchichi – besser bekannt als Bushido – über

Familientraditionen

befr¡mdlich betonen das Gemeinwesen sæmtliche (-r/-s) die S¶nntagsrede, -n

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Der Rapper mag seine Familie. Und er mag es, wenn ganz viele Leute bei ihm zu Gast sind. Bei seinem deutschen Nachbarn sieht das ganz anders aus. Ist der gern so einsam? Oder haben die Deutschen vielleicht ein Problem, auch wenn sie das nie sagen würden?

B

FOTO: PICTURE ALLIANCE/JAZZ ARCHIV

merkwürdig; seltsam hier: sagen alle gesellschaftlichen Organisationsformen, z. B. Kommune alle (-r/-s) ≈ Rede, die man bei feierlichen Ereignissen hält; auch: Rede, sonntags in der Kirche “m Gr¢nde ≈ eigentlich susp¡kt so, dass man Zweifel hat, ob etwas nützlich und sinnvoll ist flexibel hier: so, dass man schnell mit einer neuen Situation zurechtkommt eher hier: ≈ mehr h“nderlich störend verstörend so, dass etwas unsicher macht bereits schon negativ bes¡tzt so, dass etwas negative Gedanken verursacht; mit negativen Klischees in Verbindung b„ndenmäßig von einer kriminellen Gruppe organisiert der Sozialhilfe- kriminelle Sache, bei der man betrug absichtlich falsche Informationen gibt, um finanzielle Hilfe vom Staat zu bekommen die Überfr¡m- ≈ Dominanz einer fremden dung Kultur oder Sprache gleichsetzen als gleich ansehen der Neid Gefühl der Unzufriedenheit: Man hätte gern etwas, was andere haben. entspr“ngen ≈ beginnen; verursacht werden von die Sehnsucht starker Wunsch der Zus„mmen- Solidarität; enge Gemeinschaft halt

efremdlich erscheint es den meisten Deutschen, wenn man öffentlich betont, dass einem die Familie am wichtigsten ist und dann erst die Arbeit, die Karriere, das Gemeinwesen, der Staat und die Gesellschaft kommen. Zwar wird in sämtlichen Sonntagsreden gerne betont, wie wichtig die Familie ist und wie wichtig Kinder für unser Land sind, aber im Grunde ihres Herzens ist den Deutschen dieses Denken suspekt. Mehr als zwei Kinder zu haben ist mutig, mehr als drei Kinder gelten als asozial, Familienleben ist unproduktiv, das passt nicht in die freie Marktwirtschaft, in der man möglichst flexibel zu sein hat, immer erreichbar, bei Tag und bei Nacht, am Wochenende, im Urlaub. Und wenn die Firma nach Stuttgart zieht, na dann zieht man halt mit.

Familie? Eher hinderlich. In so einer Welt wirken arabische Großfamilien natürlich extrem verstörend, wenn nicht sogar gefährlich und das Wort „Großfamilie“ ist ja bereits negativ besetzt und wird mit organisierter Kriminalität, bandenmäßigem Sozialhilfebetrug und Überfremdung gleichgesetzt. Aber ist das so richtig? Fehlt den Deutschen da nicht irgendwas? Manchmal habe ich den Eindruck, die deutsche Ablehnung der fremdländischen Familientraditionen entsteht aus einer Art Neid und entspringt der Sehnsucht nach genau diesem Zusammenhalt. Klar sehe auch ich den Vorteil, dass jeder so individuell wie möglich sein kann, so flexibel, wie es nur eben geht, aber muss es nicht auch 8/14

Blick von innen

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„Familienleben ist unproduktiv, das passt nicht in die freie Marktwirtschaft. “

oder höre eine Frau schreien, dass das Essen fertig ist. Abends sitzt man nach solchen Tagen da und ist voll kaputt, aber zufrieden. Niemals sehe ich das bei ihm. Wenn wir hier bei mir zu Hause viele Gäste haben, dann bin ich teilweise richtig am Arsch, weil ich 30 Espressos gemacht und fünf Kilo Wassermelone aufgeschnitten habe. Meine Mutter sitzt da und ist total geschafft, weil sie den ganzen Tag gekocht hat, aber wir sind glücklich. Ich glaube, da entstehen ganz eigene Glückshormone, wenn man diese Gemeinschaft erlebt, und es finden spezielle chemische Reaktionen im Körper statt. Ich glaube, das fehlt meinem Nachbarn da drüben einfach. Geld macht nicht glücklich, das habe ich am eigenen Leib erfahren, aber man kann wenigstens noch seinen Spaß damit haben. Doch der da drüben sitzt einfach nur da und guckt Golf. Die langweiligste Sportart der Welt. Das ist traurig. 2

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44.

der f¡ste H„lt der Müßiggang læstern vergeuden die Ges¡lligkeit s“ch austauschen gew“sse (-r/-s) die Begegnungsstätte, -n h„rt der Bl“ckwinkel, nahelegen ausbrechen zu k¢rz k¶mmen s“ch einbilden d•rfte … sein einigermaßen vermögend v¶ll „m [rsch sein

≈ moralische Unterstützung Nichtstun böse über jemanden sprechen hier: nicht sinnvoll verbringen fröhliches Zusammensein hier: sich gegenseitig Erfahrungen und Meinungen erzählen hier: ein wenig; ein bisschen Ort, an dem man sich trifft hier: mit starkem Effekt Ansicht; Aspekt; Meinung empfehlen; raten hier: sich frei machen von zu wenig berücksichtigt werden hier: meinen ist wahrscheinlich … ziemlich (sehr) reich total; ganz

hier: sehr müde sein teilweise hier: manchmal die W„ssermelo- große, runde, außen grüne ne, -n und innen rote Frucht gesch„fft sehr müde und angestrengt „m eigenen Leib selbst erleben erfahren

Anis Mohamed Youssef Ferchichi

© 2013 RIVA VERLAG, MÜNCHEN

so etwas wie einen festen Halt im Leben eines Menschen geben? Man kann doch nicht von jedem verlangen, dass er für seine Arbeit immer und überall erreichbar ist, und so denke ich mir manchmal, den Deutschen fehlen zwei Sachen in ihrem Leben: die Familie und das Café. Das Café gilt als Ort des Müßiggangs und der Unproduktivität und es wird über die ausländischen Männer gelästert, die dort bei Tee, Wasserpfeife und Kartenspiel anscheinend ihre Tage vergeuden. In der deutschen Gesellschaft fehlen diese Orte der Geselligkeit, wo man sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit austauschen kann. Eine tägliche Begegnungsstätte, an der man über die Erziehung seiner Kinder reden kann, über Fußball, Politik oder über das, was man heute in der Zeitung gelesen hat. Vielleicht war früher einmal die Kneipe ein solcher Ort, vielleicht sind die Wirtshäuser auf dem Land noch solche Orte, aber wo gehen normale Arbeitnehmer, Angestellte, Rechtsanwälte hin, um sich auszutauschen, bevor sie dann mit einem Burn-out-Syndrom zum Psychologen rennen? Zum Psychologen, der, wenn er nicht harte Psychopharmaka verschreibt, dann ebenfalls nur mit ihnen redet, sich mit ihnen austauscht und ihnen einen anderen Blickwinkel nahelegt. (…) Natürlich kann nicht jeder so einen Tagesablauf haben wie ich. Ich kann aufstehen, wann ich will, und ich kann machen, was ich will. Es ist ja auch klar, dass gewisse Strukturen notwendig sind und dass man arbeiten gehen muss, aber ich finde eben, dass in diesem Prozess die Möglichkeit auszubrechen, und wenn das nur die Unterhaltung mit anderen Menschen ist, dass diese Möglichkeiten in der deutschen Gesellschaft zu kurz kommen. Das macht einsam. Das macht depressiv. Das macht unzufrieden. Ich habe hier einen Nachbarn, bei dem läuft abends, wenn ich so rübergucke, der Fernseher und er schaut Golf. Jeden Abend sitzt der in seinem dunklen Wohnzimmer und schaut sich Golf im Fernsehen an. Ich bilde mir natürlich ein, dass der Typ megaeinsam ist. Er hat eine schöne Eigentumswohnung hier und wenn ich an den Quadratmeterpreis denke, dann dürfte er auch einigermaßen vermögend sein. Aber niemals sehe ich irgendwelche Leute auf der Terrasse sitzen, lachen, mal ein Glas umwerfen, sich streiten, Kinder durch die Wohnung rennen

Der Autor ist den meisten Menschen unter seinem Rapper-Namen Bushido bekannt. Er ist 35 Jahre alt und Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen. Ferchichi ist in Berlin aufgewachsen. Dieser Text ist aus seinem Buch Auch wir sind Deutschland. Darin berichtet er aus seiner eigenen Jugend und beschreibt das Bild eines jungen Menschen, der zwischen den Kulturen groß geworden ist.

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46-47_Layout 1 10.03.14 12:40 Seite 46

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Wilder geht’s nicht Mitten in Nordrhein-Westfalen lebt die einzige Wilddie W“ldpfer- Gruppe von wilden Pferden deherde, -n ) S. 46 beben sich sehr stark bewegen; ≈ vibrieren dröhnen sehr laut zu hören sein die Ohren die Ohren nach oben stellen, um sp“tzen (besser) aufmerksam zu hören ) S. 46 der Staub sehr feine Schmutzteile in der Luft überr¡nnen ≈ beim Laufen im Weg Stehende auf den Boden werfen definieren hier: Kriterien finden, was wild bedeutet der H¡ngst, männliches Pferd ) S. 46 -e der Eingriff, hier: Handlung, die einen starken -e Einfluss hat

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pferdeherde Europas. Aber die Natürlichkeit hat Grenzen, berichtet Birgit Lutz: Das Reservat liegt zwischen zwei Autobahnen.

D

ie Erde unter den Füßen beginnt zu beben. Mit jedem Meter, den das Vibrieren und Dröhnen näherkommt, wird man selbst ein bisschen wacher und aufmerksamer. Wäre man ein Tier, würde man die Ohren spitzen. 400 Pferde laufen über eine Wiese, Staub ist in der Luft. Er legt sich um die Herde, die sich weiterbewegt, schneller und wieder langsamer wird. Vor dem kleinen Grüppchen Menschen wechselt die Herde die Richtung, sie überrennt die Besucher nicht, sondern bleibt vor ihnen stehen, neugierig, bereit zur Flucht. So beginnt ein Besuch bei den Dülmener Wildpferden, der einzigen Herde von wilden Pferden, die es in Europa noch gibt, mitten in Nordrhein-Westfalen. Obwohl „wild“ hier ein Wort ist, das noch definiert werden muss, in einem Reservat zwischen zwei Autobahnen. Wie schwierig es heute geworden ist, Tiere noch wild leben zu lassen, ist in Dülmen jedes Jahr besonders am letzten Samstag im Mai zu beobachten – denn dann werden traditionell die einjährigen Hengste aus der Herde gefangen. Und weil dieser Eingriff bei einem großen Spektakel 8/14

Natur Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 39.

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geschieht, wird der Wildpferdefang kritisiert. Vor allem, weil im vergangenen Jahr dabei ein Fohlen starb. Friederike Rövekamp ist als Ober­ forstinspektorin zuständig für die wilde Pferdeherde. Sie hat viel Erfahrung mit diesen Tieren und vor allem mit dem Gegensatz einer „wilden Tierhaltung“. Zwei bis vier Besuchergruppen pro Tag erklärt sie zurzeit, warum es im Merfelder Bruch, einem feuchten Gebiet südwestlich von Münster in Westfalen, Wildpferde gibt: Weil es sie immer schon gab. Vor etwa 1000 Jahren lebten hier mehrere dieser Herden, die gemeinsam von Bauern genutzt wurden – als Fleischlieferanten. Die Bauern kreuzten während vieler Jahre Hauspferde in die Herden ein, um die Tiere dicker zu machen und mehr Fleisch zu bekommen. Die Pferde wurden mehr und entwickelten sich vom Glück zum Problem: Sie fraßen den Bauern die Ernten weg. So begann der Mensch, die Pferde zu jagen, bis es fast keine mehr von ihnen gab. Nur noch die Herde im Merfelder Bruch. „Die hat man vergessen“, erklärt Rövekamp, „weil wegen des hohen Grundwasserstands 8/14

hier wenig Ackerbau betrieben wurde, störten sie die Menschen nicht so.“ Mitte des 19. Jahrhunderts machte der Herzog von Croy, dem das Gelände gehörte, daraus ein Reservat: Er zog einen Zaun um die Herde herum, 400 Tiere auf rund 400 Hektar Land. Und seitdem geht es hier um die Frage, ob die Dülmener Wildpferde noch wild sind und ob überhaupt noch ein Tier wild sein kann in unserer vom Menschen dominierten Welt. Bei dieser Frage seufzt Friederike Rövekamp. Man merkt, dass sie häufiger mit Leuten Kontakt hat, die sich Sorgen um Tiere machen. Leute, die Löcher in die Zäune schneiden und Schilder aufhängen, auf denen steht: Freiheit für die Wildpferde. Zwischen zwei Autobahnen sei es jedoch zweifelhaft, ob man den Tieren mit dieser Vorstellung von Wildheit helfe, sagt Rövekamp. Optisch sind die Dülmener Wildpferde trotz der alten Einkreuzungen mit Hauspferden noch immer dem Tarpan ähnlich, einem Urpferd, das nach dem Krieg im polnischen Masuren wieder gezüchtet wurde. Die Dülmener Herde besteht aus Stuten und Fohlen – und die Stuten werden nun jährlich von einem der Hengste aus Masuren gedeckt, damit dieses Erbmaterial erhalten bleibt. „Wir versuchen, die Lebensbedingun­ gen der Pferde so gut wie möglich so zu gestalten, als würden sie wild leben“, sagt Rövekamp. Das bedeutet zum Beispiel: Es kommt kein Tierarzt. „Bei einem Entwurmungsversuch sind vor einigen Jahren ziemlich viele Tiere gestorben. Also lassen wir das bleiben“, sagt die Inspektorin. Danach beobachteten sie, dass die Pferde sich selbst entwurmen: Sie gehen in den Wald und fressen Baumrinde – darin sind Stoffe, die gegen die Würmer helfen. „Ein wildes Pferd weiß so etwas“, sagt Rövekamp, „deshalb ist es wichtig, alte Rassen zu erhalten. Diese Pferde sind kräftig, kompetent und an den Lebensraum angepasst – sie brauchen keine Menschen.“ Manche Eingriffe dagegen müssten sein, sagt Rövekamp. „Man kann Tiere %

Kann ein Tier in unserer vom Menschen dominierten Welt überhaupt noch wild sein? das Fohlen, die Oberforstin­spektorin, -nen

die Tierhaltung einkreuzen (der Nachwuchs jagen der Gr¢ndwasserstand, ¿e der [ckerbau betreiben der H¡rzog, ¿e das Gelænde, der Zaun, ¿e

der H¡ktar, seufzen

zweifelhaft das Urpferd, -e z•chten

die Stute, -n d¡cken das ]rbmaterial erh„lten bleiben gest„lten der Entw¢rmungsversuch, -e (der W¢rm, ¿er bleiben l„ssen die Baumrinde, -n kompet¡nt der Lebensraum, ¿e „ngepasst

neugeborenes oder junges Pferd ) S. 46 Beamtin in hoher Position, die sich um einen bestimmten Wald und die Tiere dort kümmert von: Tiere halten = Tiere besitzen und für sie sorgen hier: ≈ dafür sorgen, dass Tiere verschiedener Rassen Nachwuchs haben hier: Fohlen) fangen und töten Höhe der natürlichen Wasserreserve, die unter der Erde ist Landwirtschaft hier: ≈ machen; haben früherer Aristokrat, der einen kleinen Bereich regiert hier: Gebiet mit genauen Grenzen Konstruktion aus Holz oder Metall, die die Grenze zu einem Stück Land markiert Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter Luft mit einem Laut abgeben, z. B. weil man traurig ist hier: schlecht frühe Form des Pferdes ≈ dafür sorgen, dass Tierrassen oder Pflanzenarten mit bestimmten Charakteristika entstehen weibliches Pferd ) S. 46 hier: Sperma geben ≈ Gesamtheit aller Gene ≈ bleiben hier: einrichten; machen Versuch, Tiere medizinisch von Würmern zu befreien ≈ kleines, langes, dünnes Tier ohne Skelett und Beine) nicht tun ≈ harte, äußere, dünne Seite eines Baums mit speziellem Wissen und Können hier: Region, in der Tiere leben hier: so, dass sie genau dort leben können

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Wildpferdefang im Mai Im letzten Jahr gab es Kritik, nachdem ein junges Pferd bei dem Spektakel gestorben war

s“ch s¡lbst überl„ssen grausam leisten erlösen das Leid der W¶lf, ¿e

hier: ohne Hilfe durch den Menschen lassen ≈ böse; nicht menschlich hier: ≈ geben frei machen hier: körperliche Schmerzen wildes Tier, das mit dem Hund verwandt ist und im Wald lebt der Bär, -en großes, braunes Tier, das im Wald lebt, z. B. in Kanada und Alaska der Jährlings- männliches Pferd, das ein Jahr hengst, -e alt ist ) S. 46 der RivalenKampf zwischen männlichen kampf, ¿e Tieren treiben hier: Tiere z. B. durch Rufen motivieren, an einen bestimmten Ort zu gehen der Stierkampf, Vorstellung in einer Arena, bei ¿e der ein Mensch ein männliches Rind zur Attacke motiviert und anschließend tötet versteigern öffentlich anbieten und an die Person verkaufen, die am meisten Geld dafür zahlen will treten hier: mit einem Bein stark schlagen der F¶rtbestand Weiterleben in der Zukunft auslösen verursachen die Bed¡nken Pl. hier: Sorge, dass etwas nicht richtig sein kann weitestgehend hier: fast ganz ausräumen hier: machen, dass es die Sorge nicht mehr gibt der/die Vorsit- Person, die einen Verein leitet zende, -n kn„bbern hier: ≈ mit den Zähnen massieren

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nicht erst einzäunen und dann sich selbst überlassen. Das wäre grausam.“ Es fehlen im Reservat zum Beispiel natürliche Feinde, die schwache Tiere aus der Herde fangen und töten könnten. „Wir leisten deshalb Sterbehilfe und erlösen alte, schwache Pferde von ihrem Leid – in der Wildnis würden das Wölfe oder Bären erledigen.“ Und weil die Tiere ihrer Nahrung nicht hinterherwandern können, bekommen sie im Winter auch getrocknetes Gras. Dabei werde immer versucht, die Tiere so wenig wie möglich an menschliche Anwesenheit zu gewöhnen. Umso größer muss der Stress beim jährlichen Wildpferdefang sein, argu­ men­­ tieren Tierschützer. Denn zu dem Event kommen rund 15 000 Besucher auf das Gelände. Der Fang ist in der Region sehr bekannt, er hat Tradition. Es gibt Bratwurst, Musik, und es wird ziemlich laut, was die Tiere nicht kennen. „Die Jährlingshengste müssen gefangen werden“, sagt Rövekamp, „weil sie sonst versuchen würden, eigene Herden zu gründen.“ Bald würde es sonst zu viele Tiere für das Areal und gefährliche Rivalenkämpfe geben. Beim Fang wird die Herde also in eine mit Zuschauern besetzte Arena getrieben, die Junghengste werden von Fängern per Hand gefangen und von der Herde getrennt. Schnell denkt man bei diesem Szenario an einen Stierkampf, weshalb Rövekamp inzwischen lieber Stadion als Arena sagt.

„Selbstverständlich gibt es schönere Tage im Leben der Pferde. Andererseits folgen auf diesen einen Tag dann wieder 364 andere, an denen die Tiere ihre Ruhe haben.“ Und nicht zuletzt sei dies der einzige Tag, an dem mit der Herde Geld verdient werden könne. Denn die Hengste werden versteigert – um die 400 Euro werden für eines der Dülmener Pferde bezahlt. Eine aufgeregte Stute allerdings hat im vergangenen Jahr während des Fangs nach hinten getreten und so ein Fohlen getötet. „Das war ein sehr trauriger Unfall, der durch den Protest von Tierschützern fast das Ende des Fangs und eine Diskussion über den Fortbestand der Herde ausgelöst hat“, sagt Rövekamp. Dabei habe man in den vergangenen Jahren viel getan, um den Stress für die Tiere zu so klein wie möglich zu machen. Gruppen, in denen es keinen Junghengst gibt, werden heute erst gar nicht in das Stadion getrieben. Die Fänger bekommen eine Ausbildung, vorsichtiger zu sein und sich am natürlichen Verhalten der Tiere beim Fang zu orientieren. Albert Huesmann ist einer der Fänger. Der 46-jährige Bauer ist seit 27 Jahren beim Fang dabei, wie schon sein Vater vor ihm. „Der Wildpferdefang gehört hier einfach zum Jahr dazu“, sagt er. Die Kritik der Tierschützer ärgert ihn. „Man kann die Hengste nicht stressfrei von der Herde trennen“, sagt er. „Natürlich mögen es die Tiere nicht. Aber man kann sie auch nicht in der Herde lassen.“ Nach dem Unfall gab es also viele Gespräche zwischen der Verwaltung und dem örtlichen Tierschutzverein, in denen „Bedenken gegen die Veranstaltung weitestgehend ausgeräumt werden konnten“, so der zweite Vorsitzende des Vereins, Ulrich Schmitt. Friederike Rövekamp steht auf der staubigen Wiese und schaut auf die Herde. Zwei Pferde knabbern sich gegenseitig am Hals, ein Fohlen springt zwischen den Großen hin und her. „Wir versuchen hier, alles richtig zu machen“, sagt sie, „aber was wissen wir schon, was richtig und was falsch ist für diese Tiere? Eine wirkliche Wildnis gibt es einfach nicht mehr.“ 2 8/14

Reisetipps

Berner Oberland

Das Dach Europas Eiger, Mönch und Jungfrau sind bei einem Urlaub im Berner Oberland nie weit weg. So heißen drei große Berge. Bergsteiger in der ganzen Welt kennen ihre Namen und haben Respekt vor der Eiger-Nordwand. Aber auch weniger sportliche Urlauber können sich über das Panorama vom Dach Europas freuen. Die mehr als 100 Jahre alte Jungfraubahn fährt sie zum höchsten Bahnhof Europas – auf dem Jungfraujoch. Von dort sehen sie die Berge mit Schnee und den Aletschgletscher, den Thuner- und den Brienzersee und natürlich Interlaken. In dem Ort hat schon Goethe Urlaub gemacht.

Interlaken Tourismus Tel. +41 (0)3 38 26 53 00 www.interlaken.ch

Kloster Lorsch

1250. Geburtstag

Kloster Lorsch Tel. +49 (0)62 51/10 38 20 www.kloster-lorsch.de

Teutoburger Wald

FOTOS: SWISS-IMAGE.CH/L.DEGONDA; STADT LORSCH; LANDESVERBAND LIPPE

Natur als Sehenswürdigkeit Vertikal stehen sie im südlichen Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen: Schon 1926 wurden die 13 Externsteine und die Landschaft unter Schutz gestellt. Komplett sind die Steine natürlich trotzdem nicht. Die Formation ist mit einem religiösen Relief dekoriert. Es gibt auch eine Kapelle und schon seit Hunderten Jahren eine Treppe aus Stein, außerdem eine Brücke. So kann man auf einen Teil der Steine hinaufgehen. Den besseren Blick auf die Externsteine hat man aber von der anderen Seite des kleinen Sees und vom Hermannsweg. Auf dem bekannten Wanderweg kommt man an der Formation vorbei, wie auch an der höchsten Statue Deutschlands, dem Hermanns-Denkmal.

Zwischen Worms und Darmstadt hat früher ein politisches Zentrum und eines der wichtigsten Klöster Mitteleuropas gelegen. Das Kloster Lorsch feiert 2014 seinen 1250. Geburtstag. Viele Häuser des Klosters wurden in den vielen Jahren kaputtgemacht. Die dekorierte Königshalle steht aber immer noch. Sie ist das wichtigste Bauwerk aus der Zeit der Karolinger – der Bekannteste aus dieser aristokratischen Familie war Karl der Große. In dem Kloster wurde 795 auch ein wichtiges Medizinbuch geschrieben. Das Lorscher Arzneibuch ist das älteste noch existierende Buch der Klostermedizin in den deutschsprachigen Ländern. Es war die Inspiration für den bis heute interessanten Klostergarten in Lorsch. Darin wachsen Pflanzen mit medizinischer Wirkung.

DAS DACH EUROPAS das D„ch Europas gemeint ist: ein paar der höchsten Berge Europas der Mœnch, -e Mann: Er lebt nur für seine Religion, z. B. heiratet er nicht. die J¢ngfrau, -en früher: junge, noch unverheiratete Frau der B¡rgsteiger, - Person: Sie geht auf einen Berg. Resp¡kt haben vor hier: ≈ toll finden und wissen, dass man beim Hinaufgehen vorsichtig sein muss die N¶rdwand, ¿e Nordseite eines Berges das J¶ch, -e hier: tiefste Verbindungsstelle zwischen Bergen der Gl¡tscher, - große Masse von Eis in den Bergen 1250. GEBURTSTAG das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeitshäusern: Dort leben und arbeiten sehr religiöse Männer oder Frauen. die Königshalsehr großer, hoher Raum für le, -n einen Monarchen das Bauwerk, -e ≈ Haus existierend so, dass etwas da ist; so, dass es etwas gibt w„chsen hier: groß werden und Blätter und Früchte bekommen die W“rkung, -en Effekt NATUR ALS SEHENSWÜRDIGKEIT w¢rden … ¢nter ≈ hat man eine schriftliche Sch¢tz gest¡llt Garantie gegeben, dass … nicht kaputtgemacht oder geändert werden darf der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit … die Kap¡lle, -n kleine Kirche

Infozentrum Externsteine/Horn-Bad Meinberg Tel. +49 (0)52 34/2 02 97 69 www.externsteine-info.de

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Ausstellung

Mythos und Moderne 1884 entdeckte der Maler Fritz Mackensen das Dorf Worpswede, ungefähr 30 Straßenkilometer nordöstlich von Bremen. Die einsame, weite Moorlandschaft und das spezielle Licht inspirierten ihn. Im Sommer 1889 kamen weitere Maler, und so wurde Worpswede zur Künstlerkolonie. Die ist es bis heute noch. 125 Jahre nach ihrem Anfang zeigt eine große Ausstellung die Zeit von den Gründern bis zur aktuellen Künstler-Generation. bis 14.9. Worpswede, Große Kunstschau

Kino

Schönefeld Boulevard Schönefeld? Ist das nicht der neue Berliner Problem-Flughafen, der bestimmt auch die nächsten 100 Jahre Baustelle bleibt? Sicher ist: Schon jetzt kann man ihn als Filmkulisse benutzen. Schönefeld Boulevard handelt von der 18-jährigen Cindy. Ihr geht es ähnlich wie dem Flughafen. Sie kommt nicht weiter und weiß nicht, wohin im Leben. Vielleicht was mit Fliegen? Geplant war, dass der Film mit der Flughafeneröffnung endet. Aber wenigstens der Film musste irgendwann fertig werden – so bekam er einen neuen Schluss. Filmstart: 14.8. die F“lmkulisse, -n h„ndeln v¶n die Flughafeneröffnung, -en

Ort, wo ein Film spielt zum Thema/Inhalt haben erstes Öffnen eines Flughafens

die Moorlandschaft, -en weitere (-r/-s) die K•nstlerkolonie, -n der Gr•nder, die K•nstler-Generation, -en

Landschaft mit sehr nassem Boden andere (-r/-s); mehr Gruppe von Künstlern, die zusammen leben und arbeiten Person, die etwas beginnt ≈ alle Künstler einer Epoche

Kino

Die geliebten Schwestern Die Suche nach den richtigen Worten ist die schwierige Aufgabe des Dichters. Aber eigentlich ist sie einfach – verglichen mit der Aufgabe, sich zwischen zwei tollen Schwestern zu entscheiden: Caroline und Charlotte. Friedrich Schiller wählt die coolste Lösung: Er liebt beide. Eine Dreierbeziehung zur Zeit des deutschen Nationaldichters, dem späten 18. Jahrhundert, ist überhaupt nicht einfach. Und so zeigt Regisseur Dominik Graf vor allem die Einflüsse der (höfischen) Gesellschaft auf diese besondere Beziehung. Filmstart: 31.7. das Jahrh¢ndert, -e überhaupt der Regisseur, -e franz. der Einfluss, ¿e höfisch bes¶ndere (-r/-s)

Zeit von 100 Jahren hier: absolut Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt hier: Effekt auf das Tun und Denken anderer von: Hof = hier: Ort, an dem Aristokraten leben spezielle (-r/-s)

Konzert

Dieter Thomas Kuhn

der Schlager, die Föhnwelle (die Frisur, -en (der Föhn, -e einige (-r/-s) Gl“tzer-… verklagen

Lied mit einfachem Text Frisur, bei der die Haare mit einem Föhn in Form gebracht werden Art, die Haare zu tragen; Haarstil) Gerät, um die Haare zu trocknen) mehr als zwei; ein paar lichtreflektierende (-r/-s) … hier ironisch: in einem Prozess untersuchen lassen, ob man Geld als Kompensation für diese schlechte Frisur bekommen kann … “st “n S“cht … ist zu sehen; hier: … ist zu hören das Kr„ftwerk, -e ≈ Fabrik, in der Energie hergestellt wird; hier: Bandname

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Mit diesem Namen kann man nur Schlager singen. Und Kuhn steht bis zur Föhnwelle im Kitsch. Auch den ausländischen Akzent einiger 70er-Jahre-Kollegen imitiert er klasse. Dazu trägt er Glitzer-Kostüme und eine Frisur, für die man jeden Friseur verklagen kann. Auf der aktuellen Tournee ist ein bisschen Neues in Sicht: eine Coverversion des Kraftwerk-Hits „Das Model“.

30.7. Stuttgart 1.8. Stuttgart 2.8. Stuttgart 8.8. Dillingen an der Donau 9.8. Mainz 14.8. Rostock 15.8. Schwerin 16.8. Berlin 22.8. Hamburg 23.8. Hamburg 29.8. Köln 30.8. Bruchsal

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Kulturtipps

Konzert Es ist wirklich lang her, seit die Kölner Rockband zum ersten Mal auf der Bühne stand. Das war Mitte der 70er-Jahre. Bis heute singen die fünf Musiker auf Kölsch, einem rheinischen Dialekt, wie er in Köln gesprochen wird. Ihre beste Zeit hatten sie in den 80er-Jahren. Von damals ist auch ihr größter Hit „Verdamp lang her“. Den will das Publikum immer noch auf jedem Konzert hören – auch auf der aktuellen Unplugged-Tournee. Ihr schöner Name: „BAP zieht den Stecker“. 29.7. 31.7. 1.8. 31.8. 1.9.

Schopfheim Hanau Hanau Mönchengladbach Bochum

l„ng her sein rheinisch

verd„mp rheinisch den St¡cker ziehen

vor langer Zeit gewesen sein von: Rheinland = Region in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz hier: sehr verdammt = hier: unplugged spielen

Buch

Genie und Gartenzwerg SCHWER

Helmut Schümann steht in der Ostsee. Es ist kalt. Die Leute fragen sich, was er da tut. Aber dieser Tag ist ein spezieller Tag für ihn: Heute startet er seine Tour um Deutschland herum. Schümann will einmal außen um das Land reisen. Er will wissen, wie die Nachbarn Deutschland und die Deutschen sehen. Er trifft Polen, Tschechen, Österreicher, Schweizer, Franzosen, Luxemburger, Belgier, Niederländer und Dänen. Und weil er sich in Ruhe mit allen unterhalten will, ist er meistens zu Fuß unterwegs. Er hört, für welche Dinge Deutsche geliebt werden – und für welche gefürchtet. Das ist nicht immer das, was man vorher gedacht hat. In einem Satz: eine intelligente Reisereportage über Deutschland mit viel Humor Rowohlt Berlin Verlag, 19,95 Euro Graphic Novel

Vasmers Bruder SCHWER

Kino

Freiland Eine Kneipe aufmachen. Auswandern. Youtube-Star werden … Es gibt viele Alternativen zur Unzufriedenheit. Niels hat eine andere Idee: Auf einem alten Anwesen in Brandenburg gründet er seinen eigenen Staat. Mit echter Demokratie. Am Anfang finden die Menschen das Projekt sympathisch. Aber dann wächst die Zahl der Kritiker. Schließlich nutzt auch Niels undemokratische Mittel. Freiland von Moritz Laube ist eine giftige Satire über die Unmöglichkeit eines guten Staates. Filmstart: 7.8. das Freiland

freie Natur; draußen; hier auch Wortspiel zu: freies Land

auswandern das [nwesen, gr•nden ¡cht n¢tzen g“ftig

emigrieren; für immer in einem anderen Land leben größeres Stück Land mit Gebäuden ≈ starten wirklich; real ≈ benutzen hier: böse

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Buc

Dies ist kein Buch für einen romantischen und ruhigen Abend. Denn in dieser Graphic Novel geht es um den Serienmörder Karl Denke, dessen Taten 1924 bekannt wurden. Denke lebte in der kleinen Stadt Münsterberg, die heute den polni¸ schen Namen Ziebice trägt. In diesem Ort beginnt die Geschichte der Graphic Novel. Martin Vasmer sucht dort seinen Bruder Hans-Georg, der seltsame Nachrichten geschickt hat und dann plötzlich verschwunden ist. Als Fernsehjournalist hatte er in der Stadt versucht, etwas über die schlimmen Taten von Karl Denke herauszufinden. Das alles erzählt Martin Vasmer der Polizei. Die aber ist skeptisch … Peter Meer erzählt zusammen mit dem Zeichner David von Bassewitz eine sehr dunkle und psychologische Geschichte. Die Bilder sind fantastisch – können dem Leser aber Angst machen. In einem Satz: Geschichte in dunkler Atmosphäre, die Angst macht Carlsen Verlag, 17,90 Euro GENIE UND GARTENZWERG der G„rtenzwerg, -e f•rchten der Verlag, -e

kleine Figur, die aussieht wie ein alter Mann mit Bart Angst haben vor Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

¡s geht ¢m … der Serienmörder, -

das Thema / der Inhalt ist … Person, die in krimineller Absicht viele Menschen verletzt, sodass sie sterben hier: kriminelles Tun hier: nicht mehr da sein durch Fragen oder Suchen finden Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

VASMERS BRUDER

die Tat, -en verschw“nden herausfinden der Verlag, -e

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FOTOS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND/LAND NIEDERSACHSEN/KULTURSTIFTUNG LANDKREIS OSTERHOLZ; DIETERTHOMASKUHN.DE; ENTERTAINMENT KOMBINAT

BAP

Kolumne

Alia Begisheva über

Mülltrennung I

ch bin in einem Hochhaus in Moskau aufgewachsen. Für unseren Müll gab es den Müllschlucker, direkt auf unserem Stockwerk. Alles fiel elf Stockwerke in die Tiefe – Glasflaschen, Salatreste, Milchtüten. Was unten damit passierte, weiß ich bis heute nicht. In Deutschland dagegen kenne ich mich perfekt mit allen Müllsorten und ihrer Entsorgung aus. In unserem Hinterhof in Frankfurt stehen fünf Mülltonnen: zwei mit dem gelben Deckel für Plastikmüll, zwei mit dem grünen Deckel für Papier und eine graue Restmülltonne. In den Plastikmüll gehören alle Verpackungen, Papier ist sowieso klar … Restmüll aber ist das schwarze Schaf unter den Müllarten. Er kann nicht recycelt werden – und wird verbrannt. Böser Müll!

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Mülltrennung kann nicht jeder, das beweist schon das Gesetz. Sie glauben, Fußball ist die Lieblingssportart der Deutschen? Dann sollten Sie die Müllmänner sehen, die diese Mülltonnen über zwei Treppen vor die Haustür ziehen und dann wieder zurück in den Hof – und das Haus für Haus, Straße für Straße, Tag für Tag. Die Lieblingssportart der Deutschen ist Mülltrennung! Im Gegensatz zu Fußball hat sie auch ein Ziel: die Menge Restmüll so klein wie möglich zu halten. So klein, dass ein Sechs-Parteien-Haus am Ende eine einzige graue Tonne braucht. Meine Freunde in Bayern fahren sogar die gebrauchten Windeln ihrer Kinder zum Recyclinghof, damit die Restmülltonne vor dem Haus nicht zu voll wird. Man muss aber sagen, dass meine Freunde sparsam sind und der Restmüll – im Gegensatz zu anderen Müllarten – Geld kostet. Die Mülltonnen in ihrer Kommune werden sogar gewogen. Sind sie schwerer als erlaubt, müssen die Hausbewohner mehr für die Entsorgung zahlen. Das ist die Strafe für zu viel Restmüll, die Rote Müllkarte, wenn man es so 68

Wegwerfen ist nicht so einfach – denn Papier muss in die eine Mülltonne, Plastik in die andere. Richtig kompliziert wird es aber bei CDs. Und manchmal darf man sogar zwischen zwei Tonnen wählen.

… k„nn n“cht jeder. der M•ll­ schlucker, -

Es weiß nicht jeder, wie man … macht. ≈ vertikaler Tunnel, durch den Müll aus großer Höhe nach unten in eine Tonne fällt hier: gut kennen

s“ch auskennen m“t die Ents¶rgung von: entsorgen = Müll wegbringen der H“nterhof, ¿e Platz hinter einem Haus zwischen den Mauern der Nachbarhäuser die R¡stmüll­ Tonne für den Müll, der nach dem tonne, -n Trennen übrig bleibt das schw„rze Person, die sich negativ von den Schaf anderen Mitgliedern einer Gemeinschaft unterscheidet die W“ndel, -n Art Hose aus Plastik oder Stoff, die Babys tragen, bevor sie selbst zur Toilette gehen können der Komp¶st≈ Container oder Tonne für Kompost behälter, das Laub Blätter von Bäumen, die (im Herbst) herabfallen der W¡ttbewerb, hier: ≈ Suche nach der besten -e Methode, um weniger Restmüll zu produzieren die Minimierung, von: minimieren = so klein/wenig wie -en möglich machen hinterherhinken hier: nicht so aktiv sein wie andere r•ckständig ↔ modern der Kleider­ Gegenstand aus Holz, Metall oder bügel, Plastik, an den man Kleidungsstücke in den Schrank hängt die H•lle, -n hier: flache, harte Plastikverpackung die Sp“ndel, -n hier: zylinderförmiger Gegenstand aus Plastik, der durch das Loch in der Mitte einer CD passt der Rohling, -e hier: CD ohne gespeicherte Daten die Klopapier­ zylinderförmiges, dickes Papier, um rolle, -n das Toilettenpapier gelegt ist das Pf„nd Betrag, den man beim Kauf einer Flasche oder Dose bezahlt. Man bekommt ihn zurück, wenn man die Flasche/ Dose zurückgibt. das [bhol≈ Gruppe von Personen, die etwas Komm„ndo, -s abholen Wie ¡s s“ch bei … So ist es Sitte bei … / So macht man gehört. es, wenn man … hat. der Ehrgeiz sehr starker Wunsch nach Erfolg

nennen will. Wer übrigens zu oft die falsche Tonne wählt, wird mit einer großen Restmülltonne bestraft. Die bunten, kostenlosen Tonnen kommen dann weg. Seit einiger Zeit sind Biomülltonnen Gesetz. Biomüll ist eigentlich alles, was in Küche und Garten übrig bleibt. Diese Tonne fehlt noch in unserem Hinterhof: Meine (deutschen!) Nachbarn finden Biomüll sehr unangenehm. So haben sie als Alternative einen Kompostbehälter gekauft – für Laub und Gras. Ich bin die Einzige, die ihre Gemüsereste dorthin trägt. Ich will auf keinen Fall im Wettbewerb um die Restmüll-­ Minimierung hinterherhinken, schon gar nicht wegen rückständiger Nachbarn. Mülltrennung kann nicht jeder, das beweist schon das Gesetz. So gehören seit Neuestem die Kleiderbügel, die man zusammen mit der Kleidung gekauft hat, in die gelbe Tonne. Kleiderbügel, die man schon länger zu Hause hatte, in den Restmüll. Die Verpackungsfolie von einer CD wird recycelt. Die CD-Hülle allerdings verbrannt. Die CD-Spindel für Rohlinge: wieder gelbe Tonne. Bei Klopapierrollen kann man sogar wählen: Sie können sowohl in der Papier- als auch in der Verpackungstonne entsorgt werden. Wenigstens mit Flaschen ist alles klar. Da gibt es nur etwa zehn verschiedene Sorten. Bierflaschen werden an einer Maschine im Supermarkt abgegeben, Plastikflaschen an einer anderen, Dosen gehören zu Plastikflaschen, Cola-Flaschen zu Bierflaschen, Flaschen ohne Pfand in einen Container auf der Straße. Nicht mehr gebrauchtes Glas, Papier und Metall werden in Deutschland übrigens „alt“ genannt: Altglas, Altpapier und Altmetall. Alte Möbel heißen dagegen Sperrmüll. Den Sperrmüll darf man erst am Abend vor dem mit der Stadt vereinbarten Abholtermin auf die Straße stellen. Nur: Wenn das Abhol-Kommando kommt, ist fast nichts mehr da – die Deutschen haben alles schon lange unter sich recycelt. Wie es sich bei einem gesunden sportlichen Ehrgeiz auch gehört. 2 8/14

Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das September-Heft gibt es ab 27. August

Spezial Sprache

FOTOS: PHOTODISC, ISTOCK/THINKSTOCK; LOOK FOTO/ARTUR SELBACH

Vier dicke Freunde? Die können auch ziemlich dünn sein – und ein großer Künstler ziemlich klein. Und ein blutiger Anfänger? Keine Sorge, der braucht keinen Arzt! Zum Start in einen starken Sprachherbst: ein großes Wörter-Spezial.

Die Deutschen und die Liebe Wenn zwei sich finden: Deutschlands Paare sind Thema des zehnten Teils der Serie „Anatomie einer Nation“. Wie kommen sie zusammen? Wie leben sie ihre Beziehung? Bleiben sie auch zusammen? Und warum kann es ihr Vorteil sein, wenn sie verschiedene Muttersprachen sprechen?

Krieg und Frieden

Vergangenheit?

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Trier ist 1300 Jahre älter als Rom, sagt die Legende. Stimmen muss das nicht. Sicher ist: Bis heute dokumentieren Triers Baudenkmäler die mindestens 2000 Jahre alte Geschichte der vielleicht ältesten Stadt Deutschlands. Und der Fund von rund 2600 antiken Geldstücken war eine Weltsensation.

Junge Mode Was ziehe ich an? Für junge Menschen ist die Frage vielleicht so einfach und gleichzeitig so kompliziert wie noch nie. Denn was ist der richtige Stil in einer Zeit, in der fast alles erlaubt ist?

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

XXXXXXX: DDDD EEEE RRRRR WWWWW

1. September 1939: Hitler-Deutschland beginnt den Zweiten Weltkrieg. 75 Jahre danach: Wie denken die Deutschen über ihre schwierige

Deutschlands älteste Stadt

Berlin in neuem Licht Wie bunt die Stadt durch ein Festival wird Ost- und Westdeutschland Gibt es noch einen großen Unterschied? Salzburg Die Mozart-Stadt vor Weihnachten 69

D-A-CH-Menschen MITTEL

Eine von 98 Millionen: Wie denken Sie über das Leben,

Sigrid Eichner? Sie läuft und läuft: Bei mehr als 1800 Marathons und Ultramarathons hat die Berlinerin mitgemacht. Mit fast 160,9 Kilometer, zu Fuß, mit fast 74 Jahren. Warum tun Sie sich das an? Ich laufe gern. Ich mag die Herausforderung – und das ist eine große Herausforderung, bei der man sich Mühe geben muss. Ich gehe davon aus, dass ich das schaffe. Andere schaffen das auch. Laufen tut doch oft auch weh. Macht Ihnen das nichts? Natürlich tun die Füße und der Kopf weh – wenn mir nichts wehtut, dann mache ich es nicht richtig. Aber den Schmerz kann man überwinden. Und dabei werden Sie stark und zufrieden. Andere sitzen im Café, trinken Kaffee und essen Kuchen. Ich habe etwas anderes vor.

FOTO: ALEXANDER V. ULENIECKI

Sie hatten viele Operationen. Haben Sie da nicht einmal ans Aufhören gedacht? Andere Leute hatten das auch. Ich trage vier Schrauben im Rücken und zwei im Fuß. Warum soll ich deshalb aufhören? Ich kann damit leben, ich kann damit super laufen. Wenn Sie herumsitzen, geht es Ihnen doch nicht besser! Waren Sie schon immer eine gute Läuferin? Ich habe schon immer Sport gemacht. Aber mit dem Laufen habe ich erst mit 40 angefangen. Als ich anfing, bin ich gute Zeiten gelaufen, 3:22 Stunden im Marathon. Das weiß ich aber erst heute. Ich bin nämlich immer mit Leuten gelaufen, die besser waren. Aber die waren jünger. Seit 1981 sind Sie mehr als 1800 Marathons und Ultramarathons gelaufen, das sind über 50 pro Jahr. Wie machen Sie das? 70

74 Jahren läuft sie jetzt auch wieder bei 100 Meilen Berlin mit – 160,9 Kilometer auf dem Berliner Mauerweg, zu Fuß. Warum tut sie das?

die Mauer

hier: Teil von der früheren Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland s“ch „ntun etwas sehr Anstrenhier: gendes machen die Herausforderung, schwierige Aufgabe, die man -en interessant findet s“ch Mühe geben viel tun, damit etwas funktioniert ausgehen v¶n vermuten; hier auch: ziemlich sicher sein sch„ffen eine schwierige Aufgabe mit Erfolg erledigen überw“nden hier: erreichen, dass man Schmerzen nicht mehr fühlt die Schraube, -n kleiner Stift aus Metall, mit dem man etwas stabil zusammenbauen kann der Et„ppenlauf, ¿e Lauf, den man in Teilen macht d„nkbar sein ≈ froh sein s“ch den L¢xus leisten ≈ genug Geld haben; machen kœnnen können der Schr“tt, -e Bewegen eines Fußes vor den anderen das {pfer, hier: Person, die an der Berliner Mauer gestorben ist das Leid ≈ schlimme Probleme bew¢sst w¡rden verstehen Kein W¢nder, d„ss … Es ist keine Überraschung, dass … pleitegehen hier: bankrott sein

Ja, ich bin 1820 Mal gelaufen, davon 740 sogenannte Ultramarathons, also länger als 42,195 Kilometer. Aber die Statistik ist ein bisschen anders. Am Anfang war es ziemlich wenig. Später bin ich in manchen Jahren 120 Mal gelaufen, jedes Wochenende zwei Marathons – das nennen wir Doppeldecker. Die Zahl steigt auch durch Etappenläufe. Zum Beispiel durch ganz Deutschland, in 18 Etappen vom Kap Arkona auf der Insel Rügen bis nach Basel. Wovon träumen Sie? Die Panamericana, von Alaska bis nach Feuerland, die müsste man laufen können mit einer Gruppe! Das ist nur ein Traum. Aber schön wäre so etwas schon.

„Für mich ist die Bewegung Leben.“ Wofür sind Sie dankbar? Wir können dankbar sein, dass wir in Deutschland geboren worden sind. In einer ordentlichen und zivilisierten Gesellschaft. Ich bin auch dankbar dafür, dass ich so gesund bin, dass ich mir den Luxus leisten kann, zu laufen. Für mich ist die Bewegung Leben. Noch einmal zu 100 Meilen Berlin: Ist das ein Marathon wie jeder andere für Sie? Der Mauerweg war die Grenze zwischen dem West- und dem Ostteil Berlins. Dass man darauf heute laufen kann, das ist schon sehr schön. Jeder Schritt ist eine Erinnerung an die Opfer und das viele Leid der getrennten Familien. Auf diesem Weg wird einem erst einmal bewusst, wie lang die Mauer war. Was das gekostet hat – kein Wunder, dass die Wirtschaft im Osten pleitegegangen ist. 2 Interview: Jörg Walser 8/14

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Die jungen Seiten von

August 2014 Alle Texte auf Stufe A2

t r e g r ä „Mich e i d r u “ . n g n u d n i b r e Busv

in -Pfälzer Seite 2 d n la in e ben ge Rh Eine junvon ihrem Dorfle erzählt

das Weingut, ¿er (der Bauernhof, ¿e

≈ Bauernhof: Dort wird Wein hergestellt. Ort: Dort wohnt und arbeitet eine Familie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine.) der T¢rnverein, ≈ Sportverein -e (t¢rnen gymnastische Übungen an Geräten machen) Zeit verbr“ngen zusammen sein mit m“t das F„ch, ¿er hier: spezieller Unterricht, z. B. Mathematik, Musik … be¡nden zu Ende bringen bes¶ndere ≈ spezielle (-r/-s) (-r/-s) die Wahl von: wählen der Leistungs- Fach mit mehr Stunden und kurs, -e speziellem Wissen in den letzten beiden Schuljahren schwer m„chen Probleme machen die Sozialkunde Wissen über Politik und soziale Organisation … liegt mir ≈ Für … habe ich “rgendwie. vielleicht ein Talent. “rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau wann. … “st der Kno- ≈ … habe ich plötzlich alles ten gepl„tzt. verstanden. (der Knoten, - ≈ stabile Verbindung aus zwei langen Stoffteilen in spezieller Form) (pl„tzen hier: sich plötzlich öffnen) losgehen beginnen die Vorbereihier: intensives Lernen tung, -en das [bi, -s kurz für: Abitur = Prüfung am Ende des Gymnasiums entschieden Part. II von: sich entscheiden für = wählen hætte „bwählen Konj. II der Vergangenheit m•ssen von: abwählen müssen = nicht mehr wählen können der Gr¢ndkurs, hier: Fach in den letzten -e beiden Schuljahren: Man übt das Basiswissen.

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ein Name ist Katharina Becker, ich bin 16 Jahre alt.

Zusammen mit meiner Familie lebe ich auf unserem Weingut im Dorf Undenheim in Rheinland-Pfalz. Ich gehe in die 10. Klasse des Gymnasiums zu Sankt Katharinen in Oppenheim bei Mainz. In meiner Freizeit spiele ich bei unserem Turnverein Volleyball, treffe mich mit meinen Freundinnen oder verbringe Zeit mit meinem Freund Joshua.

„Eigentlich mag ich alle Fächer ganz gerne“ Gerade habe ich die 10. Klasse am Gymnasium beendet. Ein besonderes Lieblingsfach habe ich nicht. Eigentlich mag ich alle Fächer ganz gerne und bin auch überall fast gleich gut. Das hat mir die Wahl meiner Leistungskurse schwer gemacht.

2700 Menschen wohnen in ihrem Dorf. Es gibt dort keinen Jugendtreff und auch nur wenige Geschäfte. Trotzdem ist Katharina Becker im rheinlandpfälzischen Undenheim glücklich. In diesem Heft erzählt sie von ihrem Alltag: Wie lebt sie? Was mag sie? Und wo will sie hin? Gut, ich interessiere mich schon sehr für Sozialkunde und Deutsch, weil ich ziemlich gerne diskutiere und argumentiere. Englisch gefällt mir auch sehr gut – die Weltsprache liegt mir irgendwie. Schwach bin ich eigentlich in keinem Fach. Irgendwann ist der Knoten geplatzt, und ich muss zum Glück auch nicht so viel für die Schule tun. Klar, manchmal muss ich auch viel lernen, aber Sorgen machen muss ich mir eigentlich nie. Nach den Sommerferien geht dann die Vorbereitung auf das Abi los. Ich habe mich für die Leistungskurse Sozialkunde, Deutsch und Biologie entschieden. Weil ich Chemie oder Französisch hätte abwählen müssen, habe ich im nächsten Schuljahr auch noch Chemie als freiwilliges Fach. Das ist dann ein Grundkurs mehr als bei den anderen.

WIE VIEL GELD ICH HABE Meine Eltern geben mir im Monat 15 Euro für mein Handy und überweisen 20 Euro auf mein Konto. Das ist nicht so viel, aber ich bekomme auch zwischendurch mal Geld, wenn ich etwas brauche oder weggehen möchte. zwischend¢rch w¡ggehen

„Ich will auf jeden Fall mit Menschen zu tun haben“

zu tun haben m“t der Zukunftsplan, ¿e s“ch Ged„nken m„chen über obwohl s“ch vorstellen auf Dauer der Raumausstatter, -

mit Menschen zu tun haben. Es soll nicht so viele Vorgaben geben von den Chefs – ziemlich locker soll es sein. Außerdem möchte ich ein gutes Verhältnis zu meinen Kollegen haben und mich mit ihnen verstehen.

„Ich weiß, dass ich später mal auf dem Dorf leben möchte“ Für eine bestimmte Zeit könnte ich schon mal weggehen. Aber ich würde auf jeden Fall zurückkommen. Ich weiß, dass ich später auf dem Dorf leben möchte. Ich bin einfach kein Großstadtmensch und will aus meiner Heimat Rheinhessen nicht weg. Hier sind alle freundlich und offen.

TITELFOTOS UND FOTO: MARCEL BURKHARDT

Ich habe jede Woche neue Zukunftspläne. So genau weiß ich also noch nicht, was ich später mal im Leben machen werde. Studieren will ich aber eigentlich schon. So langsam muss ich mir auch darüber Gedanken machen. Chemie will ich aber auf keinen Fall studieren, obwohl ich darin gut bin. Das stelle ich mir auf Dauer langweilig vor. Aktuell finde ich Innenarchitektur sehr interessant und mache auch bald ein Praktikum bei einem Raumausstatter. Ich kann mir aber auch vorstellen, mal in einer Bank zu arbeiten. Das Problem ist nur, dass viele Banken nicht das beste Image haben. Ich möchte die Leute nicht über den Tisch ziehen, nur weil das gut für die Bank wäre. Ich bin also noch unsicher. Was ich aber schon weiß: Ich will auf jeden Fall

hier: immer wieder mit Freunden hier: etwas unternehmen hier: zusammenarbeiten mit Plan für die nächste Zeit ≈ intensiv denken an

≈ auch wenn hier: meinen, dass … wird ≈ für lange Zeit ≈ Person: Sie dekoriert beruflich Räume mit Farbe und Möbeln. über den T“sch hier: ≈ so arbeiten, ziehen dass andere einen negativen Effekt haben wäre Konj. II von: sein die Vorgabe, -n ≈ Norm: Sie sagt, was man machen soll. l¶cker hier: ↔ autoritär das Verhæltnis, hier: ≈ Kontakt -se s“ch verstehen hier: guten Kontakt m“t haben zu best“mmte hier: so, dass man genau (-r/-s) weiß, wie lang etwas dauert einfach hier: wirklich ¶ffen hier: so, dass jeder willkommen ist

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Ihr Sport ist Volleyball Katharina auf dem Sportplatz ihrer Schule in Oppenheim

w¢nderschön aufgewachsen

sehr schön Part. II von: aufwachsen = groß werden; als Kind leben die Kr„nkenFrau: Sie kümmert sich schwester, -n beruflich um Kranke. der {nkel, Bruder des Vaters oder der Mutter str¡ssig so, dass man viel Stress hat der Jahrmarkt, Fest: Es findet einmal oder ¿e ein paar Mal im Jahr statt. das FahrgeGerät oder Konstruktion: schäft, -e Man fährt damit zum Spaß. die Schießbude, ≈ kleiner, offener Laden: -n Man kann gewinnen, wenn man direkt ins Ziel schießt. (das Ziel, -e hier: ≈ Stelle: Darauf schießt man.) (schießen ≈ z. B. eine Pistole benutzen) die Süßigkeit, süßes Lebensmittel -en

WAS ICH GERNE HÖRE Meistens höre ich das, was aktuell im Radio läuft, Rock oder Pop. Aktuell mag ich besonders gerne die Lieder, die sie zur FußballWeltmeisterschaft in Brasilien gespielt haben. Spezielle Favoriten habe ich weniger, aber Green Day mag ich zum Beispiel ganz gerne. laufen die W¡ltmeisterschaft, -en

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hier: gespielt werden Treffen von vielen Nationalteams: Sie spielen um den ersten Platz auf der Welt.

Man kennt sich einfach. Außerdem ist das eine der sonnigsten Regionen Deutschlands mit einer wunderschönen Landschaft! Es gibt viele Weinberge, dazu den Rhein. Hier bin ich groß geworden, und meine ganze Familie lebt hier. Ich bin auf einem Weingut aufgewachsen und finde es hier sehr idyllisch. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich später beruflich mit Wein zu tun haben werde. Meine Mutter ist ja auch Krankenschwester und mein Vater IT-Techniker. Natürlich helfe ich meinem Onkel und meinem Opa gerne mal im „Wingert“ – dem Weinberg –, aber es ist schon eine körperlich schwere und stressige Männerarbeit.

„Dann feiern alle aus dem Dorf zusammen“ Jedes Dorf bei uns hat einmal im Jahr – meistens jetzt, im Sommer – eine „Kerb“, also einen Jahrmarkt. Dort gibt es dann Fahrgeschäfte, Schießbuden, Geschäfte mit Süßigkeiten und natürlich Wein und viel

gutes Essen. Da feiern dann alle im Dorf zusammen, und es kommen auch Gäste von außerhalb. Wir hatten auch mal eine Zeit lang ein Sonnenblumenfest, das vom Bauernverein organisiert wurde. Da sind alle mit Traktoren auf die Sonnenblumenfelder hinausgefahren. In Undenheim gab es ein großes Festessen. Das Fest war schön, aber heute gibt es das leider nicht mehr. Es war wahrscheinlich einfach zu viel Arbeit. Wir haben hier noch eine andere Tradition – die Wahl von Weinköniginnen. Im Nachbardorf Köngernheim hatten wir mal eine. Meine Mutter hat vorgeschlagen, dass ich das vielleicht auch mal machen kann. Aber die meisten Kandidatinnen studieren Weinbau und sind voll dabei – die wissen da wirklich total viel. Gegen die hätte ich wohl keine Chance: So viel habe ich dann auch nicht mit Wein zu tun, obwohl ich aus einer Winzerfamilie komme.

„In Undenheim gehört Volleyball einfach dazu“

der Fleischer, - hier: Laden: Dort werden Fleisch und Wurst verkauft. die Dönerbu- kleiner Laden: Dort wird de, -n Döner verkauft.

„Man ist einfach überhaupt nicht flexibel“ Ich liebe das Leben auf dem Land. Mich ärgert eigentlich nur die Busverbindung. Es dauert einfach so lange, um mal von Undenheim in die Stadt zu kommen, weil der Bus an jeder Ecke hält! Außerdem sind die Busse immer voll. Für den Weg zur Schule brauche ich zum Beispiel 40 Minuten. Jetzt gibt es auch noch eine größere Baustelle auf der Landstraße – und da stehen wir jeden Morgen im Stau. Auch das Nachhausekommen ist ein bisschen schwer. Es gibt nur einen Bus nach der 4., 5.

FOTO: MARCEL BURKHARDT

Seit neun Jahren spiele ich hier in Undenheim Volleyball. Wir haben sehr viele Teams in unserem kleinen Dorf. Die Männer spielen in der vierthöchsten deutschen Liga – das ist schon ein großer Erfolg. Ich habe früher selbst viele Dinge ausprobiert: Kunstradfahren, Turnen, Tennis. Dann habe ich mal Volleyball beim Turnverein Undenheim ausprobiert, und es hat mir gefallen. In Undenheim gehört Volleyball einfach dazu! Mit den richtigen Leuten macht es auch einfach sehr viel Spaß. Meine Freundinnen sind auch dabei, und wir haben da eine wirklich gute Zeit zusammen. Wenn die anderen Teams des Vereins spielen, gehen wir hin, um die Undenheimer anzufeuern.

WO ICH GERNE HINGEHE Einen Jugendtreff gibt es in Undenheim nicht. Unser Dorf ist ja ziemlich klein: Rund 2700 Menschen leben hier. Es gibt ein paar Lokale, auch zwei Supermärkte, einen Fleischer, eine Apotheke und zwei Blumenläden, aber kein nettes Café für junge Leute. Aber wenigstens haben wir eine Dönerbude, eine Pizzeria und ein Schwimmbad. Meistens treffe ich mich mit Freunden zu Hause. Bei schönem Wetter gehen wir dann nach draußen.

die S¶nnenblume, -n das S¶nnenblumenfeld, -er gab die Weinkönigin, -nen

große, gelbe Blume

“m Stau stehen

zu viele Autos stehen auf der Straße und können nicht weiterfahren

Areal in der Natur: Darauf stehen Sonnenblumen. Prät. von: geben ≈ junge Frau: Sie zeigt sich auf Märkten und Events und spricht für die Interessen ihrer Region und den Wein. der Weinbau ≈ Weinproduktion v¶ll dabei sein sich sehr dafür interessieren total hier: sehr Gegen die hætte ≈ Gegen die kann ich wahr“ch wohl keine scheinlich nicht gewinnen. Chance. die W“nzerfami- Familie: Sie stellt Wein her. lie, -n dazugehören hier: wichtig sein der Erf¶lg, -e positives Resultat ausprobieren etwas Neues versuchen das K¢nstrad- ≈ Akrobatik mit dem fahren Fahrrad „nfeuern durch lautes Rufen motivieren überhaupt n“cht wirklich nicht flexibel hier: so, dass man fahren kann, wann man möchte die Baustelle, Ort: Dort wird gebaut. -n (bauen hier: eine Straße reparieren) die L„ndstraße, Straße zwischen zwei Orten/ -n Dörfern

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und 6. Stunde, und nachmittags manchmal einen. Der fährt dann aber auch 40 Minuten. Außerdem sind die Busse nicht so wirklich pünktlich. Es kann auch schon mal passieren, dass die zu spät kommen – man ist einfach überhaupt nicht flexibel.

„Im Sommer fahre ich nach Neapel“ die St¢nde, -n

hier kurz für: Unterrichtsstunde unterwegs sein hier: spazieren das T„schengeld Geldsumme: Kinder bekommen sie jede Woche oder jeden Monat von ihren Eltern. die f¡ste Bezie- ≈ Liebe: Man verspricht hung, -en sich, zusammenzubleiben.

Katharina auf dem Traktor Nicht nur ihr Opa, sondern ihre ganze Familie lebt in dem Dorf

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Wir sind eine Mädchenklasse und schon seit vier Jahren zusammen. Klar gibt es manchmal Streit, aber im Prinzip verstehen wir uns alle ganz gut. Eigentlich sind wir 27 in der Klasse, aber drei Mädchen sind gerade im Ausland. Ich selbst war noch nie länger weg, außer in den Ferien. Da war ich schon auf Mallorca, in Andalusien oder wie im letzten Sommer mit einer Jugendgruppe in Kroatien. Dort waren wir Mountainbikeund Kajak-Fahren, natürlich viel

am Strand unterwegs und abends feiern. In diesem Sommer fahre ich mit meiner besten Freundin wieder mit einer Jugendorganisation weg: nach Neapel. Darauf freue ich mich schon sehr. Klar, auf Sonne, Meer und Strand. Aber auch auf den Vesuv und Pompeji. Meine Eltern bezahlen mir die Reise. Nur das Taschengeld für unterwegs musste ich selbst sparen.

„Für meine Eltern ist es total okay, dass ich einen Freund habe“ Seit eineinhalb Jahren bin ich schon mit meinem Freund zusammen in einer festen Beziehung. Joshua ist 17 und kommt auch aus Undenheim. Für meine Eltern ist es total okay, dass ich einen Freund habe. Mein drei Jahre älterer Bruder hatte in meinem Alter auch schon Freundinnen – das hat vielleicht auch ein bisschen geholfen. Im Dorf wusste natürlich auch gleich jeder, dass wir zusammen sind. Wir besuchen uns meistens mit dem Fahrrad. Wenn wir mal was unternehmen wollen, fahren wir mit dem Zug nach Mainz.

„Weinfest, Kerb und Abi-Partys“ Zum Feiern gehen wir nicht oft weg, sondern bleiben lieber im Dorf. Wir treffen uns in unserer Clique und sind zusammen bei jemandem zu Hause. Dann trinken wir auch ein bisschen was: Wein und Bier, manchmal später auch etwas „Hochpro“ – aber das ist kein Komasaufen. Natürlich gehen wir zu Weinfesten, zur Kerb oder zu Abi-Partys. Aber jedes Wochenende ins „A61“, die Disco in der 20 Kilometer entfernten Stadt Alzey? Nein, das mag ich nicht so gern. Discos gefallen mir irgendwie nicht so. Meine Freundinnen gehen oft dahin und fragen auch immer, ob ich mitwill. Aber ich finde es einfach schöner, gemütlich mit Freunden zusammen zu sein.

„Ich habe mal überlegt, in die Politik zu gehen“

„Ich wünsche mir, dass es jedem so gut geht wie mir“

das Hochpro

kurz für: Hochprozentiges = Getränk mit sehr viel Alkohol

das Komasaufen

Trinken von so viel Alkohol, dass man ins Koma fällt in einer Distanz von ≈ ruhig; harmonisch lange denken hier: ↔ Streit zwischen Nationen Streit zwischen Nationen Wählen der Politiker für das Europaparlament intensiv denken Menschengruppe: Sie lebt in einem sozialen und politischen System zusammen. nicht traurig sein; nicht depressiv sein Person ohne Haus oder Wohnung hier: sich schlecht fühlen

Ich finde es zum Beispiel ex­­ entf¡rnt trem, wie viele sehr Arme ohne gemütlich überlegen Haus oder Wohnung es in unseder Frieden rem reichen Land gibt. Wie viele Obdachlose in größeren deutschen der Krieg, -e die Europawahl, Städten auf der Straße sitzen. Ich -en finde es einfach traurig, die Leute nachdenken die Ges¡llschaft, so zu sehen. Und wenn ich dann in -en Mainz selbst Einkaufstüten in der s“ch n“cht hænHand halte, dann schäme ich mich gen l„ssen auch jedes Mal ein bisschen dafür. der/die {bdachlose, -n Aber ich kann auch nicht jedem s“ch schämen Geld geben. Ich denke, da braucht es andere, strukturellere Hilfe. Ich würde mir nur wünschen, dass es jedem dieser armen Menschen so gut geht wie mir. WIE WICHTIG MIR Ich meine: Wir FACEBOOK & CO. SIND sind nicht superAuf Facebook und Instagram reich oder so, aber bin ich sehr aktiv – besonders wir haben ein gutes, deshalb, weil ich die Apps glückliches Leben. auch auf dem Handy habe. Und ich brauche auch WhatsApp benutze ich auch nicht mehr. sehr viel. Einen TwitterAufgeschrieben Account habe ich auch, aber von Marcel Burkhardt bei Twitter sehe ich keinen

FOTO: MARCEL BURKHARDT

Über Deutschland mache ich mir nicht so große Sorgen. Das Leben ist gut hier. Traurig finde ich, was in Ländern wie Syrien oder der Ukraine passiert. Ich wünsche den Menschen dort auch Frieden, wie wir ihn haben. Angst vor Krisen wie in Syrien oder der Ukraine hier in Deutschland habe ich nicht wirklich. Aber mir ist klar: Auch wir hatten schon ein paar große Kriege, und Krisen können wiederkommen, auch wenn es hier zurzeit sehr friedlich ist. Und wenn ich über den Erfolg von rechtsextremen Parteien in vielen Nachbarländern bei der letzten Europawahl nachdenke, dann habe ich schon Angst, dass das schlimmer wird, und wir in Europa vielleicht große Probleme in der Gesellschaft bekommen. Ich habe auch eine Zeit lang überlegt, in die Politik zu gehen. Als Politikerin würde ich besonders viel für die ärmeren Leute tun und mich darum kümmern, dass sie genug Chancen für ein besseres Leben bekommen. Was ich besonders wichtig finde: Menschen

in schweren Situationen sollen denken und wissen, dass sie gebraucht werden. Denn dadurch ist einfach klar, wofür man aufsteht, und man lässt sich nicht hängen.

Nutzen für mich – und deshalb bin ich da auch nicht mehr aktiv. der N¢tzen, -

≈ Hilfe; positive Sache

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Diesen Text kannst du mit einem Premium-Abo hören:  www.deutsch-perfekt.com/service

FÜNF PUNKTE Das musst du wissen über

das Zelten n  Das Zelten wird immer leichter. Im wahrsten Sinne des Wortes: Das Gewicht von Zelten wird immer weniger. Außerdem kommt das Essen schon heiß aus der Dose, und es gibt viele Bücher mit den schönsten Campingplätzen – von spießig bis abenteuerlich. n  Wildes Campen ist in den deutschsprachigen Ländern illegal. Viele Landbesitzer erlauben es aber, wenn man sie vorher fragt. das Z¡lt, -e

CARTOON: DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE

n  Beim Zelt denken manche an Expeditionen, das Münchener Oktoberfest oder den Zirkus. Für andere ist es ein Stück Heimat am Urlaubsort. Besonders populär ist der Urlaub mit dem mobilen Dach bei jungen Menschen. Er ist nämlich nicht so teuer. n  Aber man kann auch sehr viel Geld dafür ausgeben. Zum Beispiel für Zelte, die in der Luft hängen, oder für komfortable Indianerzelte. n  Besonders viel gezeltet wird im Sommer auf Musikfestivals. Für ein Wochenende oder länger gibt es bei Rock im Park & Co. dann ganze Städte aus Zelten.

„ngeschnallt sein (der G¢rt, -e

mit einem Gurt festgemacht sein langes, elastisches Ding: Man legt es z. B. um die Beine oder den Oberkörper.)

Konstruktion aus Plastik und langen, dünnen Metallteilen: Man stellt sie draußen auf und kann darin schlafen. in der wirklichen Bedeutung

“m wahrsten S“nne spießig abenteuerlich

RÄTSEL

CARTOON

w“ld der L„nd­ besitzer, -

konservativ nicht alltäglich; hier auch: ≈ speziell

hier: in der freien Natur hier: Person: Ihr gehört ein Stück Land.

Waagerecht (= horizontal)

ü = ue

1. Das sollen Schüler nach der Schule zu Hause machen: die … 2. Leute: Man kennt sie, aber sie sind keine engen Freunde: … 3. Gegenteil von „nie“ 4. Das tragen manche Frauen beim Schwimmen: der Bade… 5. „Es ist so heiß! Kommst du mit … Wasser?“ 6. Körperteil über den Schultern und dem Hals: der …

Senkrecht (= vertikal)

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N

2

Lösung vom Rätsel 7/2014 Waagerecht: 1. Erdgeschoss; 2. Fahrrad; 3. Asien; 4. heute; 5. da; 6. ihn Senkrecht: 1. Fenster; 2. ergaenzen; 3. rund; 4. froehlich; 5. Ausgang

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

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1

1. Das schmeckt besonders gut, wenn es sehr heiß ist: 3 ein … I 2. „Darf ich dir eine kalte Limonade …?“ 3. „Wie hat dir das Geschenk gefallen?“ – „Gut! Ich habe mich sehr … gefreut!“ 4. „Wann ist dein Geburtstag?“ – „Am 11.11.“ – „Das ist aber ein komisches …!“ 5. System zur elektronischen Administration von Daten: die …

Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

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U 5

N



lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

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Z

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Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

↔ o

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 [email protected] GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

MEHR ALS 150 WICHTIGE SÄTZE – FÜR BERUFLICHE UND PRIVATE TELEFONGESPRÄCHE Wer ist am Telefon?

die Personalabteilung, -en (das Personal

Abteilung, die sich um die Personalsuche und die Administration kümmert Personen, die bei einer Firma arbeiten)

Wen will ich sprechen? Sich weiterleiten lassen / verbinden

& An wen kann ich mich da wenden? / Mit wem spreche ich am besten?

&  Könnte ich (wohl) bitte den Abteilungsleiter sprechen? &  Ich würde gerne mit dem Kundenservice sprechen. % Worum handelt es sich? Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?

&  Können Sie mich bitte mit Herrn Maier verbinden? & Ich würde gern mit Herrn Maier sprechen. / Ich hätte gern Herrn Maier gesprochen. Können Sie mich bitte verbinden? % Einen Moment bitte, ich verbinde Sie (mit …). & Ich hatte mit Frau Hofer gesprochen. Können Sie mir bitte die Durchwahl / Klappe (österr.) von Frau Hofer geben? % Selbstverständlich. Das ist die 317 anstatt der Null. / Die Durchwahl ist 317. s“ch w¡nden „n … wohl die D¢rchwahl, -en anst„tt

f¶lgende (-r/-s)

… um Rat und Hilfe bitten hier: ≈ vielleicht Telefonnummer, mit der man direkt zu dem gewünschten Gesprächspartner kommt für; an der Stelle von

Falsch verbunden

%  Da sind Sie bei mir falsch. %  Darüber sprechen Sie besser mit Frau Müller. %  Ich weiß nicht, wer Sie zu mir verbunden hat. % Ich weiß nicht, warum Sie mit mir verbunden worden sind. & Oh, mit wem spreche ich bitte? Ich wollte Frau Hofer sprechen, Luisa Hofer … Die gibt es nicht unter dieser Nummer? / Ich suche eine Frau Hofer. Gibt es die bei Ihnen nicht? & Na, dann bin ich leider falsch verbunden. Entschuldigung. & Entschuldigen Sie die Störung!

hier: als Nächstes genannte (-r/-s)

Nachrichten hinterlassen &  Könnte ich eine Nachricht hinterlassen? &  Ich melde mich später wieder. &  Ich rufe später noch mal an. &  Sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe. & Sagen Sie ihr bitte, die Sache eilt. Auf dem Anrufbeantworter: & Ja, hallo, Herr Martin. Hier spricht De Santis. Ich wollte Ihnen mitteilen, dass Ihre Reservierung bei uns eingegangen ist. Wir haben einen Tisch für 20 Personen am 9. August um 19 Uhr vorgemerkt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig bei mir, falls sich etwas ändern sollte. Vielen Dank. Auf Wiederhören. eine Nachricht hinterl„ssen s“ch m¡lden eingehen vormerken r¡chtzeitig f„lls

hier: jemanden bitten, einer anderen Person etwas zu sagen hier: anrufen hier: ankommen reservieren früh genug ≈ wenn

Nachrichten notieren % Herr Liebig ist im Moment verhindert. Soll/Kann ich (ihm) etwas ausrichten? Wollen Sie eine Nachricht hinterlassen?

& Könnte er mich zurückrufen? Ich bin noch bis halb acht da. % Ich sage ihm Bescheid. Hat er Ihre Telefonnummer? %  Ich richte es ihm aus. %  In Ordnung. Er ruft Sie später zurück. verh“ndert sein ≈ andere Dinge tun und deshalb keine Zeit haben ausrichten im Auftrag einer anderen Person sagen eine Nachricht hinter- hier: im Auftrag einer anderen Person sagen l„ssen

Rufen Sie mich bitte zurück! & Am besten erreichen Sie mich zwischen drei und vier Uhr. & Mein Akku ist leer. Ich rufe Sie in ein paar Minuten über das Festnetz noch einmal an. &  Danke. Ich warte dann auf Ihren Rückruf. das F¡stnetz

technische Infrastruktur für Telekommunikation mit dem normalen Telefon Boden see Wie wichtig

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Was kann ich für Sie tun? / Wie kann ich Ihnen helfen?

% Mathieu Martin, Schmucker GmbH, Personalabteilung. %  Ingenieurbüro Hommler, Riehler, Apparat Wiegand.

Geldbeutel verloren. / Ich rufe an, weil ich meinen Geldbeutel verloren habe. &  Ich hätte eine Frage. & Ich würde gern mit jemandem sprechen, der mir etwas zum Thema … sagen kann. &  Ich hätte gern eine Auskunft zu …

l

Guten Tag.

% Zahnarztpraxis Dr. Mannel, Fisher (mein Name), hallo?

& Ich rufe aus folgendem Grund an: Ich habe meinen

Bodens ee

%  Hallo, hier spricht Mu’azzaz Sarkis. %  Pizzeria am Park, De Santis hier. Guten Tag? % Zahnarztpraxis Dr. Mannel. Mein Name ist Mandy Fisher.

Warum rufe ich an?

|

MEHR ALS 150 WICHTIGE SÄTZE – FÜR BERUFLICHE UND PRIVATE TELEFONGESPRÄCHE Wie geht es weiter? &  Wie wollen wir verbleiben? &  Können wir das so festhalten? % Am besten verbleiben wir so: Wenn Sie nichts Gegenteiliges hören, findet das Meeting Mittwoch um elf Uhr statt. % Sollte etwas dazwischenkommen, würde ich mich noch einmal melden. % Also, wenn Sie nichts (mehr) hören, sehen wir uns am Mittwoch um elf. % Wenn ich nichts von mir hören lasse, bleibt alles so wie besprochen. & Ich hab’s mir notiert. Es bleibt also dabei.

%  Am besten, Sie schicken eine Mail. % Es wäre mir (sowieso) lieber, wenn Sie mir eine Mail schicken würden.

% Könnten Sie mir vielleicht eine Bestätigung faxen / den Termin per Fax bestätigen?

& Gut, ich schicke Ihnen das Angebot schriftlich / faxe Ihnen das Angebot zu. & Ich bräuchte dann nur noch Ihre Faxnummer. verbleiben f¡sthalten das Gegenteilige dazw“schen­ kommen s“ch m¡lden bespr¡chen sowieso/sowieso bräuchte

hier: sich auf einen Termin einigen hier: sich auf einen Termin einigen hier: Änderung; Anderes sich überraschend ändern hier: anrufen hier: vereinbaren auf jeden Fall Konj. II von: brauchen

Dran bleiben! % Einen Moment / Einen Augenblick bitte. %  Augenblick/Moment mal. %  Ja, sofort. % Könnten Sie bitte einen Moment warten? % Bleiben Sie bitte dran. Es dauert nur einen kurzen Augenblick. %  Ich bin gleich wieder für Sie da. %  Hören Sie? %  (Hallo,) Sind Sie noch dran? %  Da bin ich wieder. %  Ich bin wieder dran. In der Warteschleife:

% Hier ist die Auskunft. Alle unsere Mitarbeiter sind zurzeit im Gespräch. % Bitte legen Sie nicht auf, Sie werden gleich verbunden.

dr„n bleiben die W„rteschleife, -n

hier: am Telefon bleiben; warten hier: Ansage, die man am Telefon hört, während man auf einen Gesprächspartner wartet der M“tarbeiter, - Angestellter auflegen hier: ein Telefongespräch beenden

Wie bitte? %  Hallo? % Hallo, Entschuldigung, aber ich kann Sie nur sehr schwer verstehen … Ich höre die ganze Zeit so ein Rauschen in der Leitung. %  Die Verbindung ist nicht gut. %  Hallo? Können Sie mich noch hören? % Ah, da sind Sie ja wieder … Ja, jetzt geht’s. Ich kann Sie gut hören, aber können Sie mich hören? %  Hallo? Ach, (schon wieder) weg. %  Die Verbindung ist unterbrochen. das Rauschen

die Leitung, -en unterbr¶chen

Laute, wie wenn Wasser durch Wind bewegt wird; gemeint ist hier: störende Laute hier: Telefonverbindung hier: gestört

Verstehe ich Sie richtig? &  Wie bitte? &  Entschuldigung, wie war das bitte? & Können Sie das bitte (noch einmal) wiederholen? &  Sprechen Sie bitte (etwas) langsamer! & Könnten Sie die Nummer (bitte) in einzelnen Ziffern sagen/angeben? & Entschuldigung, wie war der Name noch mal? &  Wie war noch mal Ihr Name (bitte)? & Wenn ich Sie recht verstanden habe, kommt Frau Hofer erst am 15. August wieder ins Büro.

& Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe. Sie meinen also / Sie sagten eben, dass … & Das haben Sie doch gerade gesagt, oder habe ich Sie da falsch verstanden? &  Habe ich das so richtig verstanden? „ngeben r¡cht eben

hier: nennen hier: richtig hier: gerade; vor einem Moment

Anknüpfen & Haben Sie meine E-Mail (nicht) bekommen?

&  Lesen Sie sich das mal in Ruhe durch. & Sie interessieren sich doch für unsere neuen Mittagsangebote.

& Ich komme noch mal auf Ihr Angebot zurück. „nknüpfen s“ch d¢rchlesen “n Ruhe zur•ckkommen auf

weitermachen; weitersprechen genau lesen; ganz lesen ≈ wenn man Zeit hat hier: nochmal sprechen über; nochmal anrufen

Ich kann gerade nicht %  Gerade ist es schlecht. %  Ich kann leider gerade nicht. % Das ist ein ungünstiger Moment. Ich bin gerade in einer Besprechung. Darf ich Sie zurückrufen? % Rufen Sie mich bitte in einer halben Stunde noch einmal an. % Würden Sie sich bitte kurz fassen? Ich habe nur ein paar Minuten Zeit. % Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen? die Bespr¡chung, -en s“ch k¢rz f„ssen

Sitzung; Meeting nur über das Wichtigste sprechen

Auf Wiederhören! &  Vielen Dank und auf Wiederhören. &  Auf Wiederhören. &  Tschüs, schönen Tag noch! & Jetzt möchte ich Sie aber nicht länger aufhalten.

&  Das war’s (auch schon). & Vielen Dank für die Auskunft. Das war sehr hilfreich für mich.

& Vielen Dank (noch mal) für Ihre Hilfe und auf Wiederhören. aufhalten h“lfreich sein

hier: stören ≈ helfen

Wie war noch mal der Name? Zahnarztpraxis Dr. Mannel. Was kann ich für Sie tun? Guten Tag, mit wem spreche ich bitte? Mein Name ist Fisher. Guten Tag. Ja, Petrovic mein Name. (Guten Tag.) Ich habe für nächste Woche einen Termin bei Ihnen vereinbart. Aber ich kann den Termin nicht einhalten. Können Sie den bitte um eine Woche verschieben? Wann wäre denn der Termin gewesen?

Am kommenden Mittwoch. Kein Problem. Wie war der Name? Petrovic. Katarina Petrovic. Könnten Sie das bitte buchstabieren? P wie Paula, E wie Emil, T wie Theodor, R wie Richard …

Am Mittwoch, den 9. August um zehn Uhr. Einen Moment bitte, Frau Petrovic, ich sehe mal nach, ob das geht. Ja, danke. Ich warte.

Frau Petrovic? Ja? Tut mir leid. Den Mittwoch darauf habe ich leider keinen Termin mehr frei. Aber Sie können am Donnerstag um zehn Uhr kommen … hier: möglich sein, zu kommen Konj. II der Vergangenheit von: sein prüfen; kontrollieren hier: ≈ danach

Ist da die Anwaltskanzlei Hommler? Ja, richtig. Was kann ich für Sie tun? García Núñez mein Name.

Guten Tag, mein Name ist García Núñez.

Ich habe vor einer halben Stunde schon mal angerufen und hatte um einen Rückruf von Herrn Wiegand gebeten. Tut mir leid, Herr García Núñez, Herr Wiegand ist immer noch in einer Besprechung. Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Worum geht es denn? Ich habe eine Frage zu einer Rechnung. Da sind Sie hier leider falsch. Herr Wiegand bearbeitet gar keine Rechnungen. Worum handelt es sich denn genau? Ich habe von Ihnen eine Rechnung bekommen. Damit stimmt etwas nicht. Ich glaube, da steht eine Leistung zu viel drauf. Darüber sprechen Sie besser mit Frau Obermann von der Buchhaltung. Einen Moment bitte …

Für diese Fragen ist die Buchhaltung zuständig. Ich verbinde Sie.
 Ja, vielen Dank.

Herr García Núñez? Ja? Frau Obermann spricht gerade. / Der Anschluss ist besetzt. Wollen Sie warten? Wie lange kann das dauern? Ich warte nämlich auf ein dringendes Gespräch.

Leider meldet sich Frau Obermann nicht. Ich glaube, sie hat heute frei. Wissen Sie, wann man sie wieder erreichen kann?

Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Aber Frau Obermann ruft Sie sicher gerne zurück. Gut. Ich warte dann also auf einen Rückruf von Frau Obermann. Gut, Herr García Núñez. Verbleiben wir so. Ja. Auf Wiederhören und vielen Dank. Auf Wiederhören.

die Bespr¡chung, -en be„rbeiten die Leistung, -en die Buchhaltung s“ch m¡lden verbleiben

hier: Was für eine Frage haben Sie? Büro eines Anwalts Person, die jemanden bei einem Streit berät und für dessen Interessen kämpft) Sitzung; Meeting hier: verantwortlich sein für; sich kümmern um hier: Sache/Service, die/den der Anwalt gemacht hat Abteilung, die sich um die Dokumentation von Kontobewegungen kümmert hier: am Telefon antworten hier: sich einigen, dass man … macht

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Worum geht ¡s? die [nwaltskanzlei, -en (der [nwalt, ¿e

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einhalten wäre ... gewesen nachsehen darauf

Riehler.

Bodens ee

Schreibt sich das mit „w“ oder mit „v“? Mit „v“ bitte.

Worum geht es?

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MEHR ALS 150 WICHTIGE SÄTZE – FÜR BERUFLICHE UND PRIVATE TELEFONGESPRÄCHE Einen Termin vereinbaren Herr Wilsch? Ja, am Apparat. Stanton hier. Haben Sie meine E-Mail bekommen? Passt Ihnen der Termin? Tut mir leid. Ich war auf Dienstreise und hatte noch gar keine Zeit, meine Mails anzuschauen.

Wenn es Ihnen nichts ausmacht, einen Moment zu warten, dann schaue ich gerade mal in meinen Posteingang und lese Ihre Mail.

Kein Problem. Ich warte … Herr Stanton? Ja? Also, leider kann ich am Dienstag nächster Woche nicht um 14 Uhr. Wie wäre es mit 16 Uhr? Da könnte ich schon bei Ihnen sein. Ja natürlich, mir passt 16 Uhr genauso gut. Dann ist ja alles klar.

Herausgeber Dr. Wolfgang Stock und Verlagsleiter Chefredakteur Jörg Walser Gestaltung Georg Lechner (BfGuK, 80802 München) Vertriebsleitung Monika Wohlgemuth

Wie Sie wünschen, Herr Marinelli. Danke für Ihre Hilfe und auf Wiederhören. Gerne. Auf Wiederhören. s“ch m¡lden ausrichten

hier: am Telefon antworten hier: im Auftrag einer anderen Person sagen

A = Anton Ä = Ärger B = Berta C = Cäsar D = Dora E = Emil F = Friedrich G = Gustav H = Heinrich I = Ida J = Julius K = Kaufmann L = Ludwig M = Martha N = Nordpol

Anzeigenleitung Axel Zettler Verlag und Spotlight Verlag GmbH, Redaktion Postfach 1565, 82144 Planegg, Tel. +49 (0)89/85 68 10, E-Mail abo@ spotlight-verlag.de (Kundenservice)

O = Otto Ö = Ökonom P = Paula Q = Quelle R = Richard S = Siegfried Sch = Schule T = Theodor U = Ulrich Ü = Übermut V = Viktor W = Wilhelm X = Xanthippe Y = Ypsilon Z = Zeppelin

Druck Fotos

Tipp: Sie können auch einfach die Namen ohne den Buchstaben sagen: für Sarkis zum Beispiel Siegfried, Anton, Richard, Kaufmann, Ida, Siegfried.

Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck Thinkstock

© Spotlight Verlag 2014, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

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Ja, sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe. Ich versuche schon seit Tagen, ihn zu erreichen. Er soll mich doch bitte heute noch anrufen. Ihre Nummer hat er? Ja, sicher. Und sagen Sie ihm, dass ich noch bis halb sieben im Büro bin. Es ist dringend.

Das Telefonalphabet

Ich hab’s mir notiert. Dann sehen wir uns nächste Woche, Herr Stanton, und vielen Dank für Ihren Anruf. Bis nächste Woche, Herr Wilsch. Ich freue mich. die Dienstreise, -n nachsehen n“chts ausmachen die Bespr¡chung, -en vorziehen

Nein danke, ich muss ihn persönlich sprechen. Es ist privat. Herr Maier ist aber bis Donnerstag nächster Woche in Urlaub. Und er kommt dann erst am Montag wieder ins Büro. Das macht nichts. Ich rufe dann wieder an.

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Das geht leider nicht. Hm, wir können unsere Besprechung auch auf Montag vorziehen. Montag habe ich noch gar keinen Termin. Geht das bei Ihnen? Montag 14 Uhr bei mir? Wunderbar.

Schmucker GmbH, Hallner. Was kann ich für Sie tun? Hier Marinelli. Können Sie mich bitte mit Herrn Maier verbinden? Einen Moment bitte … Herr Marinelli? Ja? Herr Maier meldet sich nicht. Kann ich etwas ausrichten?

Bodens ee

Ich hatte Ihnen einen Termin vorgeschlagen für nächste Woche Dienstag, 14 Uhr. Verstehe. Ich sehe kurz mal in meinem Kalender nach. Einen Augenblick.

Um einen Rückruf bitten

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