DEUTSCH Perfekt 2012-04

January 19, 2017 | Author: toktamnon | Category: N/A
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DEUTSCH perfekt

4/2012

WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö G˘ RENMEK 4/2012 APRIL

DEUTSCH

perfekt EINFACH

SPRACH-SERVICE 2 Sicher bei Präsentationen 2 Personen beschreiben 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Internate: Schulen zum Lernen und Leben

DEUTSCH LERNEN

25 seiten spezial baden-württemberg dynastien, entscheider, patriarchen (4) präsentationen

25 SEITEN SÜDWEST-SPEZIAL

joachim gauck deins! leben im internat

BADENWÜRTTEMBERG Deutschland: € 6,50 Schweiz: sfr 11,70 A B E F FIN GR I L NL P (cont.) SI: € 6,50 ●



















ePaper_DP_ab_10-2011 07.09.11 10:09 Seite 1

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Aussichten ist jetzt komplett!

EDITORIAL MITTEL

BADEN-WÜRTTEMBERG Deutsch als Fremdsprache für Erwachsene

Es ist Deutschlands starker Südwesten: In keinem anderen Teil des Landes werden die Menschen älter als in Baden-Württemberg. Nirgendwo sonst sind in Deutschland auch weniger Menschen ohne Arbeit. Und mit 138 Patenten auf 100 000 Einwohner hat sich auch 2011 wieder gezeigt, wie innovativ die Menschen im Südwesten sind. So gibt es viele gute Gründe für ein besonders großes Deutsch-perfekt-Spezial über das drittgrößte deutsche Bundesland – nicht nur die Tatsache, dass es in diesem Monat 60 Jahre alt wird.

NEU

Aussichten B 1 Kursbuch mit 2 Audio-CDs

Die Burg auf diesem Titel – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Südwesten – war noch viel länger und weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus von großer Bedeutung. Von dort kam eine der wichtigsten deutschen Dynastien: die Hohenzollern. Sie stellten von 1871 bis zum Ende der Monarchie 1918 auch die Deutschen Kaiser. Heute ist Burg Hohenzollern, die rund 50 Kilometer südlich von Stuttgart auf dem Land liegt, ein imposantes historisches Monument. Es ist nur eines von vielen interessanten Reisezielen im Südwesten. Eine Reihe davon – Orte und Landschaften vom Bodensee ganz im Süden bis Heidelberg im Norden – stellen wir Ihnen gleich am Anfang des 25-seitigen Spezials vor (ab Seite 12).

FOTO: GERT KRAUTBAUER

den Kaiser st¡llen

≈ jemanden (aus einer Monarchenfamilie) für die Position als Kaiser schicken (der Kaiser, oberster Monarch) impos„nt hier: sehr groß und deshalb interessant eine Reihe v¶n hier: viele die Redaktion, -en hier: Team aller Journalisten bei einer Zeitung der Ch¡fredakChef von allen Journalisten teur, -e franz. bei einer Zeitung oder Zeitschrift

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DEUTSCH perfekt

Jörg Walser Chefredakteur

• für erwachsene Lernende ohne Vorkenntnisse, für die Niveaus A1 – B1 • vermittelt Deutsch echt und lebendig • macht fit für den privaten, beruflichen und öffentlichen Lebensbereich • inklusive DVD mit landeskundlichen Porträts realer Personen • mit kostenlosen Moodle-Materialien unter www.klett.de/moodle

Passend dazu: ³BUNGSBUCH

-IT%RFOLGZUM

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Z34148

Nicht nur auf diesen ersten Seiten wird Sie manches überraschen. Wahrscheinlich wissen Sie, dass die ersten Autos der Welt im Südwesten fuhren. Ich bin mir aber nicht n“rgendwo nirgends, an keinem anderen Ort sicher, ob Sie auch die Geschichte der andedas Pat¡nt, -e ≈ Erlaubnis, eine Idee oder ren, heute sehr alltäglichen Produkte kenKonstruktion als Einziger zu verkaufen nen, die wir Ihnen ab Seite 28 vorstellen. Die das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderaliseine oder andere dieser Geschichten hat tischen Republik die Tatsache, -n hier: Sache, die wahr ist nämlich auch die Baden-Württemberghier: erste Seite der der Titel, Experten in unserer Redaktion noch überZeitschrift die Bedeutung, -en hier: Wichtigkeit rascht!

Lebendig – individuell – emotional

Das bewährte Übungspaket zur Vorbereitung auf das Zertifikat Deutsch.

MIT!UDIO #$

Das Übungsbuch enthält: • die relevante Grammatik für den Prüfungsteil „Sprachbausteine“ • Übungen zum Leseverstehen und Hörverstehen • Übungen zum Schreiben sowie zum freien Sprechen Das Testbuch bietet: • zwei Modelltests und vier Kurztests • Transkriptionen und Lösungen Diese Titel erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung oder im Internet unter www.klett.de/daf

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DIE THEMEN DES MONATS APRIL 4/12



6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues

AUF 25 SEITEN: BADEN-WÜRTTEMBERG LEICHT

SPEZIAL: BADEN-WÜRTTEMBERG 12 Deutschlands starker Südwesten wird 60 Baden-Württemberg im Panorama

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22 Grün, grüner, Freiburg Ein Besuch in Deutschlands Ökohauptstadt

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28 Land der Ideen Innovationen aus Baden-Württemberg

MITTEL

MITTEL

MITTEL

32 Ein Ort fürs Wort Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach

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34 Tief in der Vergangenheit Archäologie auf der Schwäbischen Alb

MITTEL

36 Technik-Philanthrop Robert Bosch Die Geschichte seines weltberühmten Imperiums 39 Mein erster Monat Alix Royère in Ulm

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LEICHT

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42 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 45 Auf den zweiten Blick Sprachspiele aus der Presse

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62 Mein Deutschland-Bild Ralph Orlowski über ein besonderes Turnier



66 Ein Bild und seine Geschichte Vor 30 Jahren: Nicole und das Lied vom Frieden 68 Der Blick von außen Michael Weirether über Münchens Liebe zu Italien 70 Mein Tag Regina Raddatz verkauft Hochzeitsmode

Württemberg – das sind kleine Orte und große Landschaften. Wir stellen sie im Panorama zwischen Bodensee und Heidelberg vor und besuchen das grüne Freiburg. Aber auch über die Menschen im Südwesten gibt es viel zu erzählen.

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MITTEL

LEICHT

MITTEL

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LEICHT

≤ Kolumne ≤ Claudia May über Deutsche in der Sauna

74 Kulturtipps Kino • Konzert • Ausstellung • Theater • Buch 76

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12 Deutschlands Südwesten feiert Geburtstag. Baden-

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77 Nächsten Monat … in Deutsch perfekt

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78 Schlussworte Was Menschen noch zu sagen haben

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28 LAND DER IDEEN DIE JUNGEN SEITEN VON DEUTSCH perfekt Virtuelle Agenten • „Hallo“-freie Zone • Wenn die Schule das Zuhause ist • Autor mit 17 • Kolumne: Wlada über Berlin im Frühling

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LEICHT

Nicht nur das erste Auto kam aus Baden-Württemberg. Auch der Zeppelin und das Streichholz sind Innovationen aus dem Südwesten. Innovativer geht es nicht mehr, sagen Statistiker – und unser Blick in die Vergangenheit.

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DEUTSCH perfekt

MITTEL

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TITELFOTO: ROLAND BECK; FOTOS: REINHARD SCHMID/HUBER; COMSTOCK/THINKSTOCK; ERICH SPIEGELHALTER/STG; ACHIM MENDE/IBT GMBH; KARL THOMAS/PICTURE ALLIANCE/ALLOVER; CORBIS; KARLHEINZ SCHINDLER/PICTURE ALLIANCE/ZB

40 Ja oder Nein? Streit-Thema: Sollte man Jagen verbieten?

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LEICHT

Texte auf Stufe A2 des GER

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Texte auf Stufe B1 des GER

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Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE 46 Keine Angst vor Präsentationen Wie Sie vor deutschsprachigem Publikum gut wirken

MITTEL

49 Wortschatz Diesmal: In der Gärtnerei

LEICHT LEICHT

50 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

SCHWER

52 Mahlzeit! Serie: Neues von der Familie Lang

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53 Schreiben • Sprechen • Verstehen Telefonnotizen • Personen beschreiben • Traditionen an Ostern SAMMELKARTEN

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55 Raten Sie mal! Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

SCHWER

LEICHT MITTEL

MITTEL

56 Grammatik Endungen von Nomen

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57 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

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58 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? 59 Starthilfe Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

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SO GELINGT IHRE PRÄSENTATION

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

Vor einem deutschsprachigen Publikum frei zu sprechen, ist nicht einfach. Aber es gibt Mittel und Wege, wie man eine Präsentation optimal vorbereitet. Experten geben außerdem Tipps, wie man Inhalte in einer Fremdsprache strukturiert und erklärt. MITTEL

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LEICHT

LESEN & HÖREN Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

13 Traditionen aus dem Schwarzwald

Alles unter einem Dach

MITTEL

28 Land der Ideen Zwei, drei, vier Räder – das Autoland

MITTEL

(6 deins! Hier schreibt Wlada Berlin im Frühling

LEICHT

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN



lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa



Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen o

LERNEN MIT DEUTSCH perfekt -PRODUKTEN Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 19). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.



Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und Grammatik (siehe Seite 20). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus. Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 20).

64 DER EHRLICHE PRÄSIDENT Er soll alles besser machen: Joachim Gauck ist Deutschlands neuer Bundespräsident. Wer ist der Mann, den sich so viele Menschen für das höchste Amt im Staat gewünscht haben? SCHWER

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DEUTSCH perfekt

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

Kundenservice www.spotlight-verlag.de [email protected]

Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-16 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-159 5

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KURZ & KNAPP LEICHT



DER KÖLNER DOM VIBRIERT Die beiden Giganten sind das Symbol der Stadt Köln: 157 Meter sind die Türme des bekannten Doms hoch. Zusammen sind sie 50 000 Tonnen schwer. Und: Sie tanzen – ein kleines bisschen. Ein Team aus Statikern und Geophysikern hat herausgefunden, dass die Türme immer wieder ihre Position ändern, zum Beispiel, wenn Züge in der Nähe vorbeifahren. Gefährlich für die beiden Türme sind Stürme. Manchmal muss die Stadt deshalb bei starkem Wind den Platz am Dom sperren. Der Dom hat auch auf den Tsunami reagiert, der vor einem Jahr Japan erreicht hat: Die Kirche hat sich mehrere Male um einen Zentimeter auf und ab bewegt. Die Experten sehen das Problem im Kölner Boden. Die Stadt steht auf Sand – und der macht Erdbebenwellen stärker. Ist der Dom also gefährlich für die Kölner? Die Statiker antworten: Nur vielleicht. Und nur bei einem sehr starken Erdbeben, das es in mehreren Tausend Jahren einmal gibt. Aber ein Risiko bleibt. Es ist nämlich unklar, ob die Domtürme bei einem sehr starken Erdbeben zusammenfallen.

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DAS NEUE GELD DER SCHWEIZ Das Schweizer Bankgeheimnis ist heute nicht mehr so legendär wie früher. Aber das Land hat immer noch eine gute Reputation. Für viele garantiert es Stabilität und Diskretion. Deshalb haben jetzt immer mehr Firmen ihre Datenzentren in der Schweiz, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Schweizer Firma green.ch zum Beispiel passt auf 30 000 Websites und 180 000 E-Mail-Adressen auf. Einer ihrer Kunden ist die amerikanische Firma Hewlett-Packard. Green.ch braucht viel Platz für die Server-Türme und baut zurzeit neue Datenzentren. Insgesamt 10 000 Quadratmeter will die Schweizer Firma bald dafür nutzen. Sie verspricht, keine Kundendaten weiterzugeben und sagt dazu „Private Banking für Daten“.

ÄRGER WEGEN ROTER FRAUENMÜNDER Die Frauenmünder sind knallrot, weit offen und: Sie sind Pissoirs. Über die Objekte der niederländischen Künstlerin Meike van Schijndel im Rolling Stones Fan Museum in Lüchow (Niedersachsen) gibt es jetzt eine Kontroverse. Sie Er will nichts ändern Museumschef Schröder hängen dort in der Herrentoilette. Marianne Jönsson-Olm, die Gleichstellungsbeauftragte von Lüchow, kritisiert die Pissoirs als sexistisch. Für Museumschef Ulrich Schröder sind sie aber Kunst. Denn van Schijndel hat sich mit den Objekten am Band-Logo der Rolling Stones orientiert. Schröder will die Pissoirs deshalb absolut nicht abmontieren, berichten Medien. Pissoirs in Form von Frauenmündern hat es auch schon in Wien gegeben, in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) und in New York. In Wien montierte man die Pissoirs nach Protesten wieder ab. In Mönchengladbach darf man sie nicht mehr benutzen.

JUGENDLICHE GLAUBEN DER ZEITUNG

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DAS NEUE GELD DER SCHWEIZ das B„nkgeheimnis, -e ≈ Garantie der Banken, dass niemand die persönlichen Daten ihrer Kunden bekommt hier: ein Datenzentrum bauen machen insges„mt/“nsgesamt alles zusammen n¢tzen ≈ benutzen ÄRGER WEGEN ROTER FRAUENMÜNDER kn„llrot ≈ intensiv rot das Pissoir, -e/-s franz. öffentliche Toilette für Männer die K•nstlerin, -nen Frau: Sie macht Kunst. (die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder, Literatur, Musik oder Skulpturen)) Frau: Sie arbeitet für eine die Gleichstellungsbeauftragte, -n offizielle Institution als Expertin für Gleichstellung. hier: ≈ gleiche Chancen (die Gleichstellung und Garantien für Frauen und Männer) ≈ Emblem aus Buchdas Logo, -s staben und/oder Bild „bmontieren mit Werkzeugen wegmachen ber“chten informieren JUGENDLICHE GLAUBEN DER ZEITUNG der F¶rschungsverInstitution: Sie sammelt bund, -e/¿e Wissen zu einem speziellen Sektor. so, dass etwas nicht widersprüchlich zusammenpasst; kontrastiv

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FOTOS: ALIMDI.NET/HARTMUT SCHMIDT; DPA/PICTURE ALLIANCE/PHILIPP SCHULZE; HEMERA/THINKSTOCK

Konventionelle Medien sind bei deutschen Jugendlichen auch in der Zeit von Internet und E-Book aktuell. Das zeigen neue Zahlen des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. So lesen 44 Prozent der 12- bis 19-Jährigen Bücher aus Papier, 42 Prozent lesen Zeitung. Bei widersprüchlichen Nachrichten glauben 40 Prozent der Jugendlichen der Zeitung, 29 Prozent dem Fernsehen und 16 Prozent dem Radio. Nur für 14 Prozent ist dann die Nachricht aus dem Internet wahrscheinlicher. Über das Fernsehen informieren sich die Jugendlichen aber oft: Fast jeder Zweite (46 Prozent) sieht dort die Nachrichten – am liebsten die „Tagesschau“ im Ersten Deutschen Fernsehen.

DER KÖLNER DOM VIBRIERT herausfinden hier: ≈ lernen der St¢rm, ¿e ≈ sehr starker Wind sp¡rren hier: eine Barriere machen, sodass man nicht mehr auf den Platz gehen kann mehrere (-r/-s) mehr als zwei Ort: Darauf geht und der Boden, ¿ steht man. der S„nd gelbbraune, trockene Substanz (z. B. am Strand oder in der Sahara) die Erdbebenwelle, -n ≈ Energie: Sie wird von einem Erdbeben durch die Erde transportiert. ≈ sehr starkes Bewegen (das Erdbeben, der Erde, sodass Häuser, Straßen und Brücken kaputtgehen) (die Erde hier: Boden) zus„mmenfallen hier: fallen und kaputtgehen

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KURZ & KNAPP LEICHT



WER IST EIGENTLICH …?

MARINA WEISBAND MARINA WEISBAND w¢rde Prät. von: werden die Geschæftsführe- hier: Managerin einer rin, -nen Partei das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe. die Diplomarbeit, -en Text mit den Resultaten einer systematischen Untersuchung: Man muss ihn am Ende vom Studium schreiben. von: sich erholen ≈ sich die Erholung ausruhen die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder, Literatur, Musik oder Skulpturen) kurzer Film: Er macht der Wahlwerbespot, -s Werbung für eine Partei. (die W¡rbung von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen) die B“ldungschancen Chancen auf eine gute Pl. Ausbildung verb¡ssern besser machen

der Rat

DEUTSCHE GEHEN GERNE ZUM ARZT Tipp, Vorschlag, Hilfe

s“ch vert“ppen der F„ll, ¿e

DER GUTE TIPP hier: ≈ falsche Nummern drücken hier: Situation

3 FRAGEN auf die Idee k¶mmen ≈ die Idee bekommen gest„lten hier: einrichten, dekorieren Fenster von einem Gedas Schaufenster, schäft: Dort werden die Produkte gezeigt. der Schl¶sser, Person: Sie arbeitet beruflich an Dingen aus Metall und/oder repariert sie. ≈ Haut von Tieren das Leder, Organ: Es ist außen am (die Haut, ¿e ganzen Körper von Menschen und Tieren.) hoher Stuhl ohne Lehne an der Barhocker, einer Bar Teil am Stuhl für den (die Lehne, -n Rücken) ≈ kleiner Schrank mit kleidie Kommode, -n nen Kästen: Man kann sie herausnehmen. (der K„sten, ¿ kleines Ding aus Holz oder Metall mit einer Öffnung) v¶n H„nd mit der Hand der R¡st, -e hier: Teil: Man hat ihn nicht gebraucht. ETIKETTE FÜR FACEBOOK hier: Gruppe von Personen mit einem speziellen Interesse die Kompet¡nz, -en hier: ≈ spezielles Wissen digital hier: ≈ im Computer der Sch¢tz von: schützen = hier: helfen, dass private und intime Dinge nicht offiziell werden die Privatsphäre, -n hier: private Daten Plattform im Internet: Dort das soziale N¡tzwerk, -e treffen sich Personen mit gleichen Interessen. die Einstellung, -en von: einstellen = hier: wählen, welche Informationen offiziell und welche privat sind hier: Informationen über das Profil, -e Aussehen, Leben und Interessen überlegen hier: genau denken der Rat

In kurzer Zeit ist sie das Gesicht der deutschen Piratenpartei geworden: Marina Weisband. Im Mai letzten Jahres wurde sie politische Geschäftsführerin der jungen Partei. Aber jetzt will die 24-Jährige nur noch normales Mitglied sein. Ab sofort konzentriert sie sich wieder mehr auf ihr Psychologiestudium in Münster (NordrheinWestfalen) und auf ihre Diplomarbeit. Sie sagt auch: „Ich brauche Erholung.“ Weisband ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. 1994 zieht sie mit ihren Eltern nach Nordrhein-Westfalen um. Auf ihrer Website erzählt sie viel Intimes über ihr Leben, ihre Interessen und zeigt private Fotos und ihre Kunst. Weisband singt in Youtube-Filmen, mag Vampire und Rollenspiele. Die 24-Jährige ist populärer als Parteichef Sebastian Nerz. Politisch aktiv ist sie, seit sie im Sommer 2009 einen Wahlwerbespot der Piraten gesehen hat. Weisband mag an der Partei die jungen Menschen, die alle mit dem Internet groß geworden sind. Dieses Medium ist für sie eine Chance für mehr Demokratie. Als Psychologin will Weisband die Bildungschancen von Kindern verbessern.

DEUTSCHE GEHEN GERNE ZUM ARZT Alle sechs Wochen sucht ein Deutscher medizinischen Rat beim Arzt, sagt die OECD. Nur Japaner und Ungarn gehen öfter zum Arzt. So besucht ein Japaner den Doktor mindestens einmal im Monat. Viel weniger Besuche bekommen Ärzte in Schweden und Chile.

DER GUTE TIPP Telefonieren kann teuer sein. Wenn man im Ausland anruft, ist die Rechnung oft besonders hoch. Man kann billiger telefonieren, wenn man vor jedem Anruf die Nummer eines günstigeren Anbieters wählt. Call-by-Call heißt das. Im Internet stehen die Anbieter für diesen Service und ihre Preise. Aber Vorsicht: Wenn man sich beim Call-by-Call vertippt und zum Beispiel eine Null zu viel wählt, bekommt man den falschen Anbieter. Dann kann das Gespräch extrem teuer werden. Experten raten in diesem Fall, die Rechnung nicht zu akzeptieren. Am besten wählt man beim Call-by-Call nur Anbieter, die vor dem Gespräch mit einer Ansage über ihren Tarif informieren. Eine Liste der Anbieter für die deutschsprachigen Länder gibt es im Internet unter diesen Adressen: Deutschland: www.billiger-telefonieren.de Schweiz: www.teltarif.ch Österreich: www.tarifecheck.at

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3 FRAGEN an Andreas Gröbel. Der 46-jährige Karlsruher macht aus alten Sportgeräten Möbel.

Haben Sie den Sportunterricht als Schüler besonders gemocht? Nein. Der hat mich auch nicht zu meiner Idee inspiriert. Viele Menschen assoziieren mit Sportgeräten sehr negative Erfahrungen – bis zu Angst. Das wird an manchen Reaktionen auf meine Möbel deutlich. Diese Leute kaufen sie dann auch

nicht. Meine Kunden arbeiten oft mit Mode und mögen es ein bisschen anders und spezieller. Außerdem sind die Möbel nicht billig. Denn kein Stück ist wie das andere. Ich stelle sie alle von Hand her. Das ist immer sehr viel Arbeit. Sehen kann man die Möbel auf meiner Website und zum Beispiel auf Ausstellungen in Karlsruhe und Köln. Zum Leben bringt dieses Projekt bis jetzt trotzdem nicht genug Geld. Woher bekommen Sie die alten Sportgeräte? Ich frage an Schulen nach alten Geräten. Die Sportlehrer verstehen das oft nicht. Aber ich gebe den Schulen ja auch Geld für die Geräte und hole sie selbst ab. Mir gefällt die Idee, dass man nichts wegwerfen muss. Ich kritisiere schon lange, dass wir so viele Dinge nur für den Moment herstellen. Dann kommen sie in die Mülltonne. Das muss doch nicht sein. Vor den Sportgeräten habe ich zum Beispiel Lampen aus den Resten einer Industrieproduktion hergestellt.

ETIKETTE FÜR FACEBOOK

Kreativ mit Sportgeräten Andreas Gröbel

HISTORISCHE BRIEFE VON GERHART HAUPTMANN

Der Knigge-Rat kümmert sich eigentlich um die Etikette im realen Leben. Jetzt sieht er seine Kompetenz auch in der digitalen Welt. Der Rat hat Normen zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken publiziert. Sie konzentrieren sich besonders auf Facebook. Der „Privacy Knigge“ erklärt, mit welchen Einstellungen im Facebook-Profil man seine Privatsphäre am besten schützt. Er empfiehlt, seine Netzwerk-Freunde in Listen zu ordnen. Man soll genau überlegen, welche Person welche Details sehen darf. Bei Fotos und intimen Details rät der Knigge zur Vorsicht. Manche Medien kritisieren, dass das nichts Neues ist.

1912 hat er den Literaturnobelpreis bekommen. Zu dieser Zeit war er einer der wichtigsten deutschen Autoren: Gerhart Hauptmann. Besonders bekannt sind seine Dramen Vor Sonnenaufgang (1889) und Die Weber (1892). Hauptmann hat aber auch so viele Briefe geschrieben wie kaum ein anderer Autor. Er hatte Briefkontakt mit vielen bekannten Personen seiner Zeit. „Die Briefe Hauptmanns sind einer der größten Nachlässe der deutschen Literaturgeschichte überhaupt“, sagte der Berliner Literaturprofessor Peter Sprengel dem Tagesspiegel. Zusammen mit Kollegen untersucht und digitalisiert Sprengel die mehr als 80 000 Briefe. 6000 davon hat Hauptmann selbst geschrieben. Oft sind die Professoren überrascht. So hat Hauptmann in einem Brief zum Beispiel über die Idee geschrieben, zusammen mit dem Komponisten Richard Strauss eine Oper zu schreiben. Getan hat er das dann aber nicht. Literaturfreunde finden die digitalisierten Briefe bald im Internet (www.kalliope-portal.de). 4/12

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HISTORISCHE BRIEFE VON GERHART HAUPTMANN der Literaturnob¡lGeld für den besten Autor oder preis, -e die beste Autorin der S¶nnenaufgang, ¿e langsames Hochkommen der Sonne über dem Horizont der Weber, Handwerker: Er macht Stoffe und Teppiche. (der H„ndwerker, Person: Sie arbeitet beruflich mit Händen und Werkzeugen.) der Nachlass, ¿e hier: Geschriebenes: Es bleibt, nachdem eine Person gestorben ist. die Literaturgeschichte Historie der Literatur überhaupt hier: in der ganzen Historie hier: die Briefe in ein digitales digitalisieren Format bringen, sodass man sie für das Internet speichern kann (digital ↔ analog)

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FOTOS: TOBIAS M. ECKRICH/PIRATENPARTEI; ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK; ANDREAS GRÖBEL/ZUR SCHÖNEN LINDE

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, aus Sportgeräten Möbel herzustellen? Ich habe schon immer gern Räume gestaltet – zum Beispiel Schaufenster, Orte für Ausstellungen oder für Feste. Ich habe den Beruf des Schlossers und des Schaufenstergestalters gelernt. Kreative Arbeit macht mir großen Spaß. Und Sportgeräte inspirieren mich. Ich mag speziell die Kombination von Holz und Leder. Das sind eigentlich sehr schöne Objekte. Ich mache daraus verschiedene Stücke: Barhocker, Regale, Kommoden, Tische und vieles mehr.

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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

BASTIAN PASTEWKA BASTIAN PASTEWKA der Komiker, Mann: Er spielt eine lustige Rolle und motiviert damit Menschen zum Lachen. auftreten hier: sich vor Publikum zeigen hier: Ding oder Geld: Ein Geder Preis, -e winner bekommt es. in einem Animations- oder synchronisieren fremdsprachigen Film eine Figur sprechen die V¶lksmusik traditionelle Musik eines Landes oder einer Region aufnehmen hier: ≈ gesprochenen und gesungenen Text speichern STUDENTEN IN OSTDEUTSCHLAND ZUFRIEDENER die W“rtschaftsfor- systematische Untersuchung schung der wirtschaftlichen Situation und Entwicklung (die Entw“cklung Änderung einer Situation) ber“chten informieren bewerten sagen, ob etwas gut oder schlecht ist die Betreuung hier: Hilfe in der Zeit des Studiums ≈ Training für den Beruf die Berufsvorbereitung der Personalchef, -s administrativer Chef der Angestellten einer Firma der Absolv¡nt, -en Person: Sie hat eine Schule oder einen Kurs zu Ende gemacht. die Kompet¡nz, -en hier: ≈ spezielles Wissen der Abiturjahrgang, Schüler: Sie machen im ¿e gleichen Jahr Abitur. (das Abitur, -e Prüfung am Ende vom Gymnasium) „BELLO“ UND „HASSO“ NICHT MEHR POPULÄR der H¢ndebesitzer, - Person: Ihr gehört ein Hund.

FOTOS: RABSCH/LAIF; SWEN REICHHOLD/UNI LEIPZIG; HEMERA/THINKSTOCK; OPICOBELLO/FOTOLIA

„DU MIT DEN SCHÖNEN GRÜNEN AUGEN“ n¢tzen ≈ benutzen Firma: Sie kümmert sich um die Berliner Verkehrsbetriebe Pl. den U-Bahn-, Straßenbahnund Busverkehr in Berlin. der Augenblick, -e hier: Blick; auch: der Moment die Nachricht, -en ≈ kurzer Brief/Text der Typ, -en hier: Mann die Bahnfahrt, -en Fahren mit der Bahn ATTACKE MIT SCHOKOLADENPISTOLE das Ger“cht, -e hier: offizielle Institution: Dort untersucht man, ob jemand etwas Kriminelles gemacht hat. die Ver„nstaltung, Event -en s¶ll ... aufgefordert Man sagt, dass ... aufgehaben fordert hat. (auffordern hier: offiziell sagen, dass jemand etwas tun soll) überf„llen hier: plötzlich kommen und Geld haben wollen das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe. schw„rzfahren mit Bahn oder Bus fahren, ohne eine Fahrkarte zu haben das R¡cht auf … ≈ offizielle Garantie: Man darf … haben. 23 d¢rchschnittlich ≈ meistens: Das ist normal. die M“lchwirtschaft alle Milch- und Milchprodukthersteller das F¡rtiggericht, fertig gekochtes Essen: Man -e muss es nur noch warm machen. enth„lten zum Inhalt haben

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„Hallo, liebe Liebenden!“ – dieser Satz macht den deutschen Komiker und Schauspieler Bastian Pastewka populär. Er sagt ihn als Brisko Schneider in der Fernsehsendung „Die Wochenshow“. Pastewka tritt schon als Student in Bonn gerne im Theater auf. Er studiert nicht zu Ende. Pastewka ist von Ende der 90er-Jahre an immer öfter im Fernsehen zu sehen. Er parodiert Menschen, Filme, Fernsehsendungen und Figuren aus dem Alltag. Der Schauspieler gewinnt wichtige Preise, zum Beispiel den Adolf-GrimmePreis, den Bayerischen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis. Der Komödiant produziert auch eine eigene Serie mit seinem Namen. Außerdem synchronisiert er verschiedene Filme. Mit der deutschen Komikerin Anke Engelke hat Pastewka als Volksmusik-Duo Wolfgang und Anneliese eine CD mit absurden Anekdoten und Liedern über Deutschland aufgenommen. Er lebt in Köln und Berlin. Am 4. April wird Pastewka 40.

STUDENTEN IN OSTDEUTSCHLAND ZUFRIEDENER In Jena, Leipzig und Rostock kann man besser studieren als in westdeutschen Städten. Das sagt eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), von der die Süddeutsche Zeitung berichtet. Studenten aus dem Osten bewerten Aspekte wie Betreuung, Infrastruktur und Berufsvorbereitung an den Universitäten fast immer positiver. 87 Prozent von ihnen würden noch einmal auf ihre Universität gehen. Unter den Studenten im Westen sind es 82 Prozent. Das DIW hat auch mit Personalchefs gesprochen. Sie sagen, dass Absolventen aus dem Osten ein bisschen motivierter sind. Aber die Personalchefs denken auch, dass diese weniger internationale Kompetenz haben als Absolventen aus dem Westen. Noch immer studieren in Deutschland viel mehr Menschen an westdeutschen Universitäten. Auch, weil im Westen langsam die doppelten Abiturjahrgänge fertig werden: Nach Bayern und Niedersachsen machen jetzt bald in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die letzten Schüler nach 13 und zur gleichen Zeit die ersten nach zwölf Jahren Abitur. Bessere Infrastruktur Studium im Osten DEUTSCH perfekt

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„BELLO“ UND „HASSO“ NICHT MEHR POPULÄR Jim Beam, Asti und Brandy, so heißen nicht nur alkoholische Getränke – sondern auch viele Hunde. Das sagt die Untersuchung einer Studentin aus Mainz. Früher hatten Hunde in Deutschland oft Namen wie Bello oder Hasso. Heute heißen sie zum Beispiel Benny, Sammy oder Gina. Die Studentin glaubt, dass die Hundebesitzer mit den Namen zeigen wollen, wie lustig oder kreativ sie sind. Jim Beam trifft Gina So heißen heute Hunde

„DU MIT DEN SCHÖNEN GRÜNEN AUGEN“ Wo trifft man in Deutschland seine große Liebe? Vielleicht in der Berliner U-Bahn. Aber nicht alle nutzen eine Chance für einen Kontakt sofort. Ihnen helfen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit einem speziellen Service. „Meine Augenblicke“ heißt das Internetportal der BVG zum Flirten. Dort schreiben Menschen Nachrichten an Fremde, die sie in der Bahn oder im Bus gesehen haben. Darin bitten sie um eine Antwort oder ein Treffen. Manchmal ist es der Anfang einer Freundschaft oder Liebe, sagt Heike Müller von der BVG. „Meine Augenblicke“ gibt es seit fünf Jahren. Das Internetportal ist in Berlin sehr populär. 55 000 Menschen besuchen die Website jeden Monat. Über den Nachrichten stehen Formulierungen wie „süßer Typ“, „kurzer Blick“ oder „du mit dem roten Mantel“. Auch Verkehrsbetriebe in anderen deutschen Städten bieten Flirtportale an – zum Beispiel in München. Diese sind aber weniger bekannt. In Berlin ist die zweite Chance nach einer Bus- oder Bahnfahrt also am größten. Populäres Produkt Deutsche mögen Käse

ATTACKE MIT SCHOKOLADENPISTOLE Er provoziert gerne und ist ein Fan des politischen Protests: der Berliner Politologe Peter Grottian. Deshalb musste der 69-Jährige jetzt vor Gericht. Bei einer Veranstaltung über die Finanzkrise in Lindau (Bayern) soll Grottian das Publikum aufgefordert haben, die Deutsche Bank mit einer Schokoladenpistole und ohne Maske zu überfallen. Er hat den Prozess aber gewonnen. Grottian hat nur Szenarien des Protests gegen die Finanzkrise erklärt, meint das Gericht. Der Professor ist Mitglied der Globalisierungskritiker von Attac. Er ist bei der Justiz bekannt. Vor ein paar Jahren zum Beispiel hat Grottian die Berliner zum kollektiven Schwarzfahren für ein „Recht auf Mobilität“ aufgefordert, schreibt Der Spiegel.

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23 Kilogramm Käse hat jeder Deutsche im letzten Jahr durchschnittlich gegessen, teilt die deutsche Milchwirtschaft mit. Das ist so viel wie nie. Damit hat jeder Deutsche durchschnittlich drei Kilogramm mehr gegessen als im Jahr 2000. Experten erklären die Zahlen mit dem Trend zu Fastfood und Fertiggerichten, die Käseprodukte enthalten. 11

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – PANORAMA MITTEL

Deutschlands starker Südwesten Baden-Württemberg wird 60 – und wir feiern mit! EVA zwischen Bodensee und Heidelberg vor. JÖRG

PFEIFFER stellt kleine Orte und große Landschaften

WALSER hat sich mit einer prinzipiellen Frage beschäftigt:

Trennt der kleine Strich im Namen Baden-Württemberg eigentlich mehr als er zusammenhält?

der Str“ch, -e

hier: ganz kurze Linie

zus„mmenhalten

hier: machen, dass man zusammenarbeitet und sich unterstützt

das B¢ndesland, ¿er

Teil von einer föderalistischen Republik

s“ch zus„mmenschließen hier: ein Bundesland formen

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die Alliierten Pl.

hier: drei der vier Allianz-Staaten, die im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland und Italien kämpften

sch„ffen

hier: machen

s gibt Berliner. Es gibt Bremer. Aber Baden-Württemberger? „Ich bin ein Baden-Württemberger“, sagt fast niemand. Im Südwesten sind sie Schwaben (vor allem zwischen Bodensee und Stuttgart). Oder Badener (vor allem am Rhein). Vielleicht aber auch Franken oder Kurpfälzer (im Norden).

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U

Den Text „Alles unter einem Dach“ können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören

Der schwarze Wald – die Römer haben Deutschlands höchstem Mittelgebirge seinen Namen gegeben. Nicht ohne Grund. Denn an diesem mystischen Ort in Baden-Württemberg ist es oft dunkel, nur wenig Sonnenlicht kommt durch die Bäume. Von Süden nach Norden hat der Schwarzwald eine Länge von mehr als 160 Kilometern – er ist Deutschlands größtes geschlossenes

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Vier Volksgruppen, ein Bundesland: Seit 60 Jahren ist das so. Es war das erste und einzige Mal, dass drei deutsche Bundesländer eins wurden: Am 25. April 1952 schlossen sich Baden, Württemberg-Hohenzollern und WürttembergBaden zusammen. Die drei waren nach dem Krieg von den Alliierten geschaffen worden, aber historisch war das nicht 4/12

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Waldgebiet. Der Schwarzwald ist auch ein Ort der Geschichte und der Traditionen. Noch heute gibt es dort zum Beispiel die mehr als 400 Jahre alten, typischen Schwarzwaldhäuser, wie das auf dem Foto. Es steht in Gütenbach, einem kleinen Dorf. In diesen Gebäuden ist alles unter einem Dach: Platz zum Wohnen und Leben, zum Arbeiten und Platz für die Tiere. Heute sind viele dieser Häuser Ferienwohnungen oder Museen. Manche Traditionen aus der Region sind weit über die Grenzen BadenWürttembergs hinaus bekannt geworden. Zum Beispiel die speziellen Schwarzwälder Uhren mit Holzornamenten. Ein neueres Phänomen ist das Tannenzäpfle-Bier. In den 90er-Jahren wurde es in ganz Deutschland populär, obwohl es schon viel länger hergestellt wird. Auf der Flasche klebt das Bild einer Frau in traditioneller Schwarzwälder Kleidung. Heute hat dieses so gar nicht moderne Bier vor allem in deutschen Großstädten Kultstatus – auch im viele Hundert Kilometer entfernten Berlin. der Römer, das M“ttelgebirge, das geschl¶ssene W„ldgebiet, -e das T„nnenzäpfle, - badisch (der T„nnenbaum, ¿e

>

hier: Einwohner des historischen Roms Gruppe von Bergen, deren höchste Stellen meistens nicht höher als 1000 Meter sind Waldgebiet in einem Stück Tannenzapfen ≈ lange, harte Frucht des Tannenbaums Baum, dessen harte, kleine „Blätter“ auch im Winter grün sind)

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FOTO: ERICH SPIEGELHALTER/STG

ALLES UNTER EINEM DACH

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die Aufteilung, -en

hier: Teilung in drei Gruppen wobei hier: ≈ aber die Zw“schenlösung, -en Lösung, die nur so lange gelten soll, bis man eine ideale Lösung findet der B“ndestrich, -e kurze Linie zwischen zwei Wörtern; hier auch: Verbindung der Zus„mmenschluss, ¿e von: sich zusammenschließen st“mmen f•r hier: sich entscheiden für „bstimmen hier: Ja oder Nein sagen weiterh“n hier: auch in Zukunft zus„mmengehören hier: ein Bundesland sein auch w¡nn obwohl erst r¡cht hier: noch viel mehr der W“tz, -e kurze Geschichte mit lustigem Ende überein„nder einer über den anderen ¢ntergehen hier: unter Wasser kommen

Starker Kontrast Das Ulmer Münster und das Stadthaus

besonders logisch. 1952 war Schluss mit der Aufteilung: Baden-Württemberg war geboren – wobei der Name mit dem Strich nur eine Zwischenlösung sein sollte. Aber der Strich blieb. Ein Trennungsstrich, kein Bindestrich, für die meisten. Vor allem viele Badener waren absolut gegen den Zusammenschluss. „Noch ist Baden nicht verloren!“, hatte der badische Regierungschef Leo Wohleb in einer berühmten Debatte gerufen. Ein Jahr später stimmten 69,7 Prozent für den Zusammenschluss. Der Protest ging nach dem Referendum aber weiter – wäre nämlich in den historischen Grenzen des alten Landes Baden abgestimmt worden, wäre eine Mehrheit gegen den großen Südweststaat gewesen. Fast 20 Jahre später, am 7. Juni 1970, wurden die Badener in einem zweiten Referendum deshalb noch einmal gefragt, ob Baden und Württemberg weiterhin zusammengehören sollen. 82 Prozent sagten Ja – es war das Ende eines fast 25-jährigen Streits. Auch wenn Kritiker den Grund für die Meinungsänderung so vieler Badener vor allem darin sahen, dass die Entscheidung jahrelang verschoben worden war. Der Südweststaat war für die Menschen normal geworden. Das ist er heute erst recht – trotzdem sehen Badener und Schwaben noch lange keinen Grund dafür, keine Witze mehr übereinander zu machen. „Was ist der Unterschied zwischen einem Unglück und einer Katastrophe?“, fragen die Badener und geben gleich selbst die Antwort: „Wenn ein Schiff mit Schwaben untergehen würde, das wäre ein Unglück – aber wenn die schwimmen könnten, das wäre eine Katastrophe.“

EIN VOGEL RETTET DEN HÖCHSTEN KIRCHTURM „In Ulm, um Ulm und um Ulm herum.“ Das ist ein gar nicht so einfaches Wortspiel zu der Stadt an der Donau, am Rand der Schwäbischen Alb. Aber Ulm hat natürlich mehr als das. Außer einer Universität steht dort zum Beispiel das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. 161,53 Meter ist er hoch. Über den 1890 beendeten Bau des Münsters gibt es eine noch viel ältere Anekdote: Die Ulmer müssen ein besonders langes Stück Holz zu der Baustelle transportieren. Aber das Holz passt an den Seiten nicht durch das Stadttor – es ist zu breit. Schließlich hilft ein Vogel. Er fliegt mit einem Zweig im Schnabel an den Arbeitern vorbei durch das Tor. Den Zweig hat er längs im Schnabel. Da haben die Ulmer eine Idee: Sie können das lange Stück Holz auch der Länge nach statt quer auf ihren Wagen legen und es so durch das Tor transportieren. Überraschung: Es funktioniert! Heute erinnert eine Vogelfigur auf dem Münster an die Ironie dieser Geschichte. Ein Kontrast zum Münster ist seit 1993 das moderne Ulmer Stadthaus des New Yorker Architekten Richard Meier. Manche Kritiker finden, dass es nicht zu der gotischen Kirche passt. Inzwischen stehen auf dem Platz mehrere moderne Häuser. Er heißt deshalb auch Neue Mitte Ulms. In dem Stadthaus finden Ausstellungen von Künstlern und verschiedene Veranstaltungen statt. der R„nd, ¿er die Schwäbische [lb das M•nster, das St„dttor, -e der Zweig, -e der Schnabel, ¿ længs der Længe nach quer

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hier: ↔ Zentrum Bergregion in Südwestdeutschland große Kirche breite Tür in der Stadtmauer kleiner Teil eines Baums mit Blättern ≈ harter Mund des Vogels hier: ≈ so, dass es parallel zu … ist längs ↔ längs

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FOTOS: REINHARD SCHMID/HUBER; HEIDELBERG MARKETING GMBH

Dieses Bild kennt die Welt Schlossruine und Alte Brücke am Neckar in Heidelberg

HISTORISCH-ROMANTISCH – UND KAUM RESTAURIERT Es ist eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands – das Schloss in Heidelberg. Man vermutet heute, dass das Gebäude vor mehr als 750 Jahren gebaut wurde. Seit einem Krieg vor 300 Jahren ist es eine Ruine. Denn 1689 und 1693 zerstörten Soldaten des französischen Königs Ludwig XIV. das Schloss. Seit damals wurde es nur zum Teil wieder restauriert. Obwohl die Zerstörung des Schlosses kein schönes Ereignis war, erinnert die Universitätsstadt jedes Jahr daran. Im Sommer veranstaltet sie an mehreren Abenden die sogenannte Schlossbeleuchtung. Das ist ein fantastisches Feuerwerk auf dem Schloss. Tausende Menschen sehen es sich vom Ufer des Neckars oder von einer Brücke aus an und feiern. Besonders populär ist das Ereignis bei den amerikanischen Soldaten, die zurzeit noch in Heidelberg stationiert sind. zerstören der Soldat, -en

kaputt machen Person, die in Uniform für ein Land kämpft z¢m Teil hier: an manchen Stellen die Schl¶ssbeleuchtung, -en hier: viele kleine Lichter, die das Schloss hell machen das Feuerwerk, -e ≈ Veranstaltung in der Nacht: Man macht kleine Dinge mit Feuer an, dann gehen sie laut in der Luft kaputt und zeigen Lichter in vielen Farben. stationiert sein als Militär an einem Ort sein, um dort für längere Zeit bestimmte Aufgaben zu erledingen

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Populär bei Touristen Der Bodensee

FOTOS: ZOONAR/R. HIRSCHMANN; CHRISTOPH DUEPPER/INTERNATIONALE BODENSEE TOURISMUS GMBH; KUNSTHALLE WÜRTH/THE HENRY MOORE FOUNDATION

AN GUTEN TAGEN 60 KILOGRAMM FISCH Drei Länder treffen sich am Bodensee: Deutschland (vor allem Baden-Württemberg, aber auch Bayern), Österreich und die Schweiz. Eigentlich besteht der Bodensee aus zwei Seen, die ein Abschnitt des Rheins miteinander verbindet. Sein Ufer hat eine Länge von 273 Kilometern. Die Natur hat es gut gemeint mit dieser Region. Die Bodensee-Insel Mainau zum Beispiel nennt man wegen ihrer vielen bunten Pflanzen auch Blumeninsel. Das Klima ist außerdem gut für den Anbau von Obst und Wein. Fast jeder dritte deutsche Apfel kommt vom Bodensee. In dem sehr sauberen Wasser des Sees leben ungefähr 45 Fischarten. Sie sind nicht nur für die rund 130 Fischer dort elementar wichtig, sondern auch für den Kormoran. Der Vogel ist ein graziler Fischfänger – das gefällt den Fischern gar nicht. „Der Kormoran ist ein Problem für uns. Wegen ihm fangen wir immer weniger Fische“, sagt zum Beispiel Andreas Knoblauch, Chef des Verbands Badischer Berufsfischer am Bodensee. So gibt es wegen des Vogels immer wieder Konfrontationen zwischen Fischern und Natur- und Tierschützern. Die einen wollen ihn vom Bodensee vertreiben, die anderen wollen ihn schützen. Trotz des Kormorans fängt Knoblauch an guten Tagen schon mal 60 Kilogramm Fisch. Der 47-Jährige kommt aus einer Fischerfamilie. „Am Fischen muss man Spaß haben“, sagt er. „Da gibt es keinen Achtstundentag.“ der [bschnitt, -e mitein„nder ¡s gut meinen m“t der [nbau, -ten der Verb„nd Badischer Berufsfischer (der Berufsfischer, vertreiben

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hier: Teil von einem Fluss einen mit dem anderen hier: ≈ einen positiven Effekt haben auf von: anbauen = Pflanzen pflegen und ihre Früchte sammeln Organisation für die Interessen der Berufsfischer aus Baden Person, die beruflich Fische fängt) ≈ wegschicken

Witze von Schwaben über Badener gibt es weniger. Die Schwaben haben einfach nichts gegen ihre Nachbarn: „Ich werde immer gefragt, ob ich etwas gegen Badener hätte“, sagt der patriotische Schwabe. „Aber ich muss einmal klar sagen: Das stimmt nicht. Ich habe nichts gegen Badener – wenigstens nichts, was hilft!“ Die Identität der Volksgruppen ist geblieben. Die Ironie der Geschichte will es, dass es im baden-württembergischen Jubiläumsjahr noch ein Jubiläum zu feiern gibt: Vor genau 900 Jahren wurde der Titel des Markgrafen von Baden zum ersten Mal in einer Urkunde genannt. 900 Jahre Baden! Das feiern die Badener in einer großen Ausstellung in Karlsruhe. Manchmal pflegen beide Seiten eben noch immer eigene Interessen. Das ist vielleicht auch eine Erklärung für das Ergebnis des Referendums, mit dem im November 2011 der jahrelange Streit um das Großprojekt Stuttgart 21 – für den sich am Ende ganz Deutschland interessierte – für die meisten beendet wurde. Da stimmten nämlich die badischen Städte Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg gegen die teure Tieferlegung des Stuttgarter Bahnhofs – anders als die direkt von dem Bahnhofsprojekt betroffenen württembergischen Städte Stuttgart und Ulm. Und das, obwohl in keiner Stadt der Protest gegen den neuen Bahnhof vor dem Referendum so groß gewesen war wie in Stuttgart. Manch einer interpretierte das so, dass die Badener die Milliarden lieber für eigene Projekte ausgeben würden. Viele finden es nämlich nicht ganz fair, wie viel mehr Geld die Landesregierung für Stuttgart als zum Beispiel für Karlsruhe ausgibt. Schon früher waren Badener und Schwaben Konkurrenten. Vor rund 125 Jahren hatten zum Beispiel zwei Männer aus dem Südwesten fast die gleiche Idee – von einem Wagen, der ohne Pferde fährt. Der Badener, Carl Benz, war etwas schneller. Dafür hatte das Auto des Schwaben Gottlieb Daimler vier Räder statt drei (siehe auch Seite 28). Mit den Firmen der beiden Ingenieure war es wie mit ihren Ländern. Aus beiden wurde später eine Firma: Daimler-Benz. Heute ist die Geschichte der beiden Autopioniere der Mythos, der das Image vom innovativen Südwesten trägt. So wirbt DEUTSCH perfekt

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n“chts haben gegen

hier: nicht sein gegen; auch: kein Mittel haben gegen (hier ironisch) einfach hier: wirklich klar hier: deutlich, ehrlich das Jubiläumsjahr, -e Jahr, in dem ein Jubiläum stattfindet (das Jubiläum, Jubiläen Tag, an dem man ein bestimmtes Ereignis feiert, das genau vor einer bestimmten Zahl von Jahren stattgefunden hat) der M„rkgraf, -en aristokratischer Titel die Urkunde, -n amtliches Dokument eben hier: ≈ aber die Tieferlegung von: tiefer legen = hier: unter die Erde bauen betr¶ffen hier: so, dass man den Effekt von etwas merkt der Konkurr¡nt, -en hier: Volk, das mit einem anderen Volk eine Art Kampf veranstaltet, wer besser oder intelligenter ist dafür/dafür hier: aber andererseits das Hochdeutsch ↔ Dialekt die Agentur, -en hier: Firma, die für andere Firmen die Werbung macht der Begr“ff, -e Wort ¢nbedingt/unbed“ngt auf jeden Fall

das Land seit 1999 mit einem immer wieder gleichen Slogan für sich: „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ Der Slogan war eine Idee der Agentur Scholz & Friends – die ihn zuerst aber gar nicht Baden-Württemberg anbot, sondern Sachsen. Die Sachsen nahmen lieber den Slogan „Ich bin ein Sächsist“, was mit dem Begriff „Sexist“ spielte und wenig Erfolg hatte. Aber das ist eine andere Geschichte. Dass die Menschen im Südwesten kein Hochdeutsch können, stimmt nicht unbedingt. Dass die wenigsten von ihnen Hochdeutsch sprechen, ist aber richtig. In Baden-Württemberg sprechen fast neun von zehn Menschen mehr oder weniger Dialekt, hat das Institut für Deutsche Sprache festgestellt. Das muss es wirklich wissen. Nicht nur, weil es im baden-württembergischen Mannheim liegt.

SCHWÄBISCH HALL – VIEL MEHR ALS EIN KLISCHEE

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Modern und historisch Vom Kunstmuseum aus sehen die Besucher die alten Fassaden von Schwäbisch Hall

Wenn Deutsche den Namen der Kleinstadt hören, fangen sie manchmal fröhlich an zu singen: „Auf diese Steine können Sie bauen – Schwäbisch Hall!“ Der Grund: In der kleinen württembergischen Stadt sitzt eine auf die Hausbau-Finanzierung spezialisierte Bank, die den gleichen Namen trägt wie die Stadt. Sie macht seit vielen Jahren in ganz Deutschland intensiv Werbung mit dem Lied. Die Bank ist mit der Zeit ein bisschen zum Synonym für Klischees über die Schwaben geworden: Viele glauben, dass sie sehr fleißig sind und besonders viel Geld sparen, um ein Haus zu bauen. Ein berühmter Spruch über sie geht nämlich so: „Schaffe, schaffe, Häusle bauen.“ Das ist Schwäbisch für „Arbeiten, arbeiten, ein Häuschen bauen“. Aber in Schwäbisch Hall gibt es nicht nur eine bekannte Bank. Touristen lieben die alte Stadt mit ihren historischen Häusern und dem romantischen kleinen Fluss Kocher. Ein interessanter Kontrast zum alten Zentrum ist die moderne Kunsthalle. Sie zeigt besondere und zum Teil sehr teure Kunst. Ein aktiver Württemberger finanziert die Institution: Reinhold Würth. Der Unternehmer hat ein Imperium mit mehr als 430 Firmen in 86 Ländern aufgebaut – mit dem Verkauf von Schrauben. Würth ist so zu einem der reichsten Deutschen geworden. Er ist in der Nähe von Schwäbisch Hall geboren und tut viel für seine Heimatregion. m“t der Zeit der Spr¢ch, ¿e

langsam hier: ≈ Aussage, die ein Klischee zum Inhalt hat die K¢nsthalle, -n ≈ Museum für Kunst bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s) z¢m Teil hier: manchmal der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter einer Firma aufbauen hier: starten kleiner Stift aus Metall, mit die Schraube, -n dem man etwas stabil zusammenbauen kann

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APOKALYPSE IM BLAUEN Ein mystischer Ort: der Blautopf in Blaubeuren bei Ulm. Das Wasser dieses kleinen Sees an der Schwäbischen Alb hat eine so extrem intensive blaue Farbe, dass es aussieht wie Chemie. Besucher fragen sich oft, ob dieses Phänomen wirklich authentisch ist. Das ist es. Der See ist 21 Meter tief, und in dem Wasser ist viel Kalk. Außerdem hat der Boden des Sees die Form eines Trichters. In Kombination mit dem Sonnenlicht wirkt das Wasser deshalb besonders blau. Früher haben die Menschen die Farbe des Blautopfs weniger rational erklärt. Es gibt viele Legenden über den See. Zum Beispiel die Geschichte, dass jemand täglich Tinte in das Wasser schüttet. Oder, dass der See gar keinen Boden hat und eine Nixe in ihm lebt. Auch deutsche Dichter hat der Blautopf zu Texten inspiriert, zum Beispiel Eduard Mörike und später Hermann Hesse. Noch ein anderer Aspekt macht den See zu einem fast magischen Ort: ein gigantisches, kilometerweites Höhlensystem in seinem Inneren. Immer wieder sterben dort Taucher, die das Phänomen untersuchen wollen. Manche der Höhlen haben inzwischen Namen. Eine heißt Apokalypse. die Schwäbische [lb der K„lk, -e der Tr“chter, die T“nte, -n sch•tten die N“xe, -n (der Schw„nz, ¿e

Bergregion in Südwestdeutschland weiße Substanz, ähnlich wie Mehl, aus der Baumaterial gemacht wird hier: Form wie ein Vulkankrater hier: blaue Farbe zum Schreiben und Zeichnen hier: in großen Mengen hineingeben Fantasiefigur mit dem Körper einer Frau und dem Schwanz eines Fisches langes, meistens schmales Teil am Ende des Rückens oder des Körpers von Tieren) das Höhlensystem, -e System natürlicher Grotten der Taucher, Person, die unter Wasser schwimmt

Logisch, dass da viele anstelle des langen Doppelnamens heute ein viel kürzeres Dialektwort nehmen, wenn sie den Südwesten meinen: das Ländle. So nennen Badener und Württemberger ihr Bundesland liebevoll. Ländle heißt „kleines Land“, auch wenn Baden-Württemberg mit mehr als zehn Millionen Einwohnern und auch der Fläche nach das drittgrößte deutsche Bundesland ist. Aber inzwischen passt die liebevolle Bezeichnung auch sehr gut dazu, dass das Leben dort ziemlich gut ist: In keinem anderen Bundesland gibt es so wenige Arbeitslose. Und in keinem anderen Teil Deutschlands werden die Menschen so alt wie im Südwesten. anst¡lle liebevoll der Flæche nach die Bezeichnung, -en

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statt mit viel Liebe hier: nach Quadratmetern Name

Intensive Farbe Der Blautopf bei Ulm

FOTO: HEINZ WOHNER/LOOK-FOTO

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WEIN VOM VULKAN

Terrassen in der Sonne Der Kaiserstuhl

Sie werden fast so alt wie ihre Schweizer Nachbarn. Aber nur fast. Ob sich das ändern würde, wenn Baden-Württemberg gar nicht mehr zu Deutschland gehören würde, sondern zur Schweiz? Nicht nur sprachlich sind sich beide Länder nämlich ähnlich. Vor zwei Jahren wollte die Schweizer Wochenzeitung Die Weltwoche von den Menschen im Ländle tatsächlich wissen, ob sie gerne zur Schweiz gehören würden. Fast jeder Zweite sagte Ja. <

Manche sagen, er ist der Beste von allen. Fest steht, dass badischer Wein international populär ist. Besonders bekannt ist ein Anbaugebiet, das früher einmal ein Vulkan war: der Kaiserstuhl im Südwesten Baden-Württembergs, ein ungefähr 15 Kilometer langes und 12,5 Kilometer breites Mittelgebirge. Der Boden des Kaiserstuhls ist gut für den Weinbau. Das Klima ist zum Teil ähnlich wie am Mittelmeer. 1720 Sonnenstunden zählt man am Kaiserstuhl im Jahr. Deshalb gibt es rund um den 556 Meter hohen Berg mehr als 30 Orchideenarten und andere in Deutschland seltene Pflanzen und Tiere. Außergewöhnlich sind in dieser Region auch die künstlichen Terrassen auf dem Kaiserstuhl. Sie sollen die Erosion des Bodens verhindern. das [nbaugebiet, -e

≈ ein Teil sein von ≈ wirklich

das M“ttelgebirge, der Weinbau z¢m Teil außergewöhnlich verh“ndern

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Gebiet, in dem man Pflanzen in die Erde setzt, deren Früchte man später sammeln will Gruppe von Bergen, deren höchste Stellen meistens nicht höher als 1000 Meter sind ≈ Weinproduktion hier: ein bisschen hier: ↔ normal hier: ≈ erreichen, dass etwas nicht passiert

FOTO: ERICH SPIEGELHALTER/STG

gehören zu tatsæchlich

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – FREIBURG MITTEL



Grün, grüner, Freiburg

Als erstes Bundesland wird Baden-Württemberg seit letztem Jahr von einem Grünen regiert. Grün wird dort aber schon seit längerer Zeit gedacht, besonders ganz im Südwesten: MARCEL

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BURKHARDT hat die deutsche Ökohauptstadt Freiburg besucht. DEUTSCH perfekt

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reiburg ist im Frühling so wunderbar Es gibt viele Projekte dieser Art im Vaugrün – der Colombi-Park im Zentrum, ban, dem ökologischen Vorzeigestadtteil die Weingärten am Schlossberg, und dann Freiburgs. Auf einem früheren Kasernenist da auch noch der Schwarzwald, der gelände der französischen Armee haben große Teile Freiburgs umgibt. Keine deut- engagierte Frauen und Männer dort in den sche Stadt von ähnlicher Größe hat mehr letzten 20 Jahren so etwas wie ein grünes Wald und mehr Weinberge. Aber wer in Paradies für sich und ihre Kinder geschafDeutschland vom „grünen Freiburg“ fen. Am Anfang standen dort nur vier spricht, der denkt an etwas anderes. graue Kasernen, ein leeres TrainingsgelänDenn in keiner deutschen Stadt ist ökolo- de für Soldaten, aber auch viele schöne, gisches Leben so wichtig wie dort. alte Bäume. „Als wir hier ankamen, haben Was grünes Leben heißt, weiß Almut wir uns gefühlt wie die ersten Siedler“, Schuster. Sie ist von Beruf Sängerin und sagt Almut Schuster und lacht herzlich. Musiklehrerin, in ihrer Freizeit zeigt sie Inzwischen ist daraus ein modernes und Besuchern aber gern sympathisches Dorf geWer ein Auto besitzt, muss wachsen, in dem mehr ihr Wohngebiet Vauban. Dass sie dort mit sich einen Parkplatz kaufen – als 3000 Erwachsene dem Fahrrad unterund 1500 Kinder leben. für 20 000 Euro. wegs ist, ist selbstViele davon in Häusern, verständlich. Zum Einkaufen geht sie in die sehr wenig Energie brauchen oder den Quartiersladen, einen Bioladen. sogar mehr Energie produzieren als sie Darin duftet es nach frischem Obst und verbrauchen. Gemüse, das vor allem von Bauern aus der Es sind schöne Häuser mit großen FenRegion kommt. Auch seltene Sorten wie stern und grünen, blauen, gelben und zum Beispiel das grüne Kraut Postelein orangefarbenen Holzfassaden. In den sind dabei. Gärten blühen nun die Obstbäume, die „Der Quartiersladen ist ein wirkliches der Luft einen frischen Duft geben. Auf fast Zentrum für uns – nicht nur für Einkäufe“, allen Hausdächern sind Solaranlagen. Sie sagt Schuster. Viele Menschen im Quartier leuchten blau im Sonnenlicht und produVauban sind Mitglieder im Laden. Das zieren grüne Energie. Auf vielen Mülltonheißt: Sie haben Anteile gekauft, bekom- nen lacht die gelbe Anti-Atom-Sonne. men dafür die Produkte günstiger und Vor allem die Kinder im Vauban profihelfen auch mal mit. Die Idee dahinter tieren vom grünen Denken ihrer Eltern. erklärt Schuster so: „Die Arbeit teilen und Denn sie können auf ungemähten Bludie Lebensqualität dabei vervielfachen.“ menwiesen spielen, an einem renaturier-

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das B¢ndesland, ¿er der Grüne, -n

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der Soldat, -en der Siedler, sogar produzieren verbrauchen blühen (die Blüte, -n die Solaranlage, -n

leuchten Atom profitieren ¢ngemäht die Blumenwiese, -n renaturieren

Person, die in Uniform für ein Land kämpft Person, die in einem neuen Gebiet zu leben beginnt ≈ auch machen, herstellen (eine genau kalkulierte Menge) verwenden Blüten haben Teil der Pflanze, der eine schöne Farbe hat und meistens gut riecht) technische Konstruktion, die mithilfe von Sonnenkraft Energie produzieren kann Licht senden; hier: eine schöne Farbe haben hier kurz für: Atomkraft = Nuklearenergie Vorteile haben so, dass das Gras nicht geschnitten ist Gebiet, wo nur Gras und Blumen wachsen ≈ ein kultiviertes Areal in einen natürlichen Zustand zurückbauen

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FOTO: DANIEL SCHOENEN/IMAGE BROKER/MAURITIUS

Warm ohne Heizung Dieses Passivhaus im Freiburger Stadtteil Vauban spart sehr viel Energie

Teil von einer föderalistischen Republik Mitglied der Partei Bündnis 90 / Die Grünen der Schw„rzwald Bergregion im Südwesten Deutschlands umgeben auf allen Seiten sein der Quartiersladen, ¿ Laden in einem Stadtteil Laden mit ökologisch hergestellten der Bioladen, ¿ Produkten d¢ften gut riechen die S¶rte, -n Variante das Kraut hier: Wintersalat/-gemüse der [nteil, -e hier: Betrag, den man dafür zahlt, dass man Mitglied ist teilen hier: gemeinsam machen vervielfachen sehr viel mehr werden lassen der Vorzeigestadtteil, -e Stadtteil, der ein positives Beispiel ist das Kas¡rnengelände, - Areal um eine Kaserne (die Kas¡rne, -n Gebäude, in dem Armee- oder Polizeimitglieder wohnen) engagiert ≈ aktiv hier: besonders schöner und angenehdas Paradies, -e mer Ort sch„ffen hier: machen

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„ES GEHT AUCH ANDERS!“ Das Hotel Victoria im Freiburger Zentrum zeigt, dass Luxus und Ökologie kein Widerspruch sein müssen. Im Interview erklärt Hotelchefin Astrid Späth das Konzept ihres Hauses. Sie sagen, das Hotel Victoria sei das umweltfreundlichste Privathotel der Welt. Wie sind Sie darauf gekommen? Wir haben diesen Titel zweimal bei internationalen Wettbewerben gewonnen, 2000 und 2004. Inzwischen haben wir noch viel mehr ökologisch investiert. Wir gucken auch immer: Wer macht was besser? Aber wir haben noch keinen gefunden.

Wo kommen die Produkte für Ihre Küche her? Für uns ist sehr wichtig, dass so viele Dinge wie möglich aus der Region kommen. Wir möchten also Schwarzwälder Kirschen statt Kirschen, die Tausende Kilometer mit dem Flugzeug transportiert werden müssten. Eine Banane oder eine Kiwi bekommt der Gast also nicht? Ganz so radikal sind wir auch nicht. Wir haben eine Cocktailbar, zu der viele Kunden kommen. Und die braucht auch exotische Früchte zur Dekoration oder als Zutat. Manchmal brauchen wir auch ein paar Bananen für einen Obstsalat, weil das die Gäste wünschen. Aber dann kaufen wir Biofrüchte und auch nur ein paar, so dass wir nichts wegwerfen müssen. Und zur Kiwi muss ich sagen: Eine Mitarbeiterin hat einen großen Wintergarten, und dort wachsen auch Kiwis. Alle Kiwis, die wir jetzt anbieten, kommen also aus Schupfholz in der Nähe von Freiburg. Sie sehen: Sogar exotische Südfrüchte gibt’s hier regional. (lacht)

Viele Menschen denken: „Öko“ heißt, auf etwas zu verzichten. Wie sehen Sie das? (lacht) Für mich bedeutet Ökologie Luxus! Öko heißt gutes Leben. Wer zu uns kommt, muss auf nichts verzichten, kann sich einfach wohlfühlen und muss auch nicht mitarbeiten. Wir machen alles. Dabei schauen wir aber auch, dass sich unser Personal wohlfühlt. Ein Beispiel: Wir könnten gewöhnliche Putzmittel benutzen, die günstig, aber aggressiv sind. Wir kaufen deshalb Bio-Mittel, die zwar teurer sind, aber dafür ganz ungefährlich für die Natur und natürlich auch für den Menschen, der es benutzt.

Wie lange denken Sie persönlich schon grün? Das hat bei meinem Mann und mir schon angefangen, als wir noch Schüler waren. Also vor fast 40 Jahren. Damals haben die Menschen aus der ganzen Region gegen den Bau eines Atomkraftwerks demonstriert. Da waren wir auch dabei. Am Ende ist das Kraftwerk nicht gebaut worden. Das war ein toller Erfolg. Das hat uns gezeigt: Es geht auch anders, wenn viele das wollen! Das Denken haben wir behalten, auch für unser Hotel. Wir können keinen Raubbau betreiben, denn wir sind verantwortlich für die Generationen nach uns.

der Widerspruch, ¿e

der Schw„rzwald

das Konz¡pt, -e sei ¢mweltfreundlich k¶mmen auf der W¡ttbewerb, -e g¢cken verz“chten auf einfach s“ch wohlfühlen das Personal gewöhnlich Bio dafür/dafür

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hier: ≈ Kontrast; Dinge, die nicht zusammenpassen Idee, Programm Konj. I von: sein gut für die Umwelt, ökologisch eine Idee haben, einfallen hier: ≈ Suche nach dem umweltfreundlichsten Hotel hier: suchen und vergleichen hier: angenehme, luxuriöse Dinge nicht haben hier: nichts anderes als zufrieden sein, sich gut fühlen hier: alle Personen, die im Hotel arbeiten normal kurz für: biologisch = hier: ökologisch, gesund hier: ≈ aber

die K“rsche, -n die Zutat, -en die M“tarbeiterin, -nen der W“ntergarten, ¿

ten Bach oder auf autofreien Straßen. Ein paar Jungen spielen an diesem Nachmittag sogar auf der Hauptstraße Fußball und werden kaum dabei gestört. Denn insgesamt gibt es hier nur wenige Autos. Die meisten Personen, die im Vauban wohnen, gehen zu Fuß, fahren mit dem Rad oder der Straßenbahn. Wer ein Auto besitzt, muss sich dafür in einer zentralen Großgarage einen Platz kaufen – für 20 000 Euro. Das ist der Preis, den die Gemeinschaft festgelegt hat. „Viele Besucher fragen, ob das eine Strafe für Autofahrer sei“, sagt Almut Schuster. „Aber nein, das sind eben die realen Kosten für so einen Parkplatz.“ Schuster selbst besitzt kein Auto mehr. „In meinem Elternhaus hatte jedes Familienmitglied noch eines – vier Leute, vier Autos“, sagt sie und lacht. „Hier im Viertel ist alles einfach zu Fuß zu erreichen.“ Der Kindergarten, die Schule, der Bäcker, der Arzt, das Café, der Supermarkt oder der Bioladen. Wer seinen Arbeitsplatz nicht im Viertel hat, kann die Straßenbahn nehmen. Auch mancher Freiburger spricht, wenn er an das Vauban denkt, etwas ironisch von einem „Öko-Mekka“. Nach dem Motto: Grüner geht’s nicht! Bei den Landtagswahlen vor einem Jahr haben drei von vier Bürgern im Vauban grün gewählt. Die Sozialdemokraten bekamen weniger als 13 Prozent der Stimmen, die Christdemokraten weniger als vier Prozent.

Markt Jeden Tag gibt es Obst und Gemüse aus der Region

Bergregion im Südwesten Deutschlands kleine, weiche, runde, rote Frucht mit einem harten Kern in der Mitte Lebensmittel, das zur Herstellung eines Gerichts nötig ist Angestellte

Raum mit vielen Fenstern und Pflanzen, der direkt an ein Haus gebaut ist ≈ Fabrik, in der mit Nuklearenergie das Atomkraftwerk, -e elektrische Energie hergestellt wird demonstrieren gegen hier: sich auf der Straße treffen, um zu protestieren hier: die Umwelt extrem wirtRaubbau betreiben schaftlich nutzen, sodass sie kaputtgeht die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …

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Aber auch in den anderen Teilen der Stadt denken die Menschen grün. Das hat Tradition. Vor fast 40 Jahren demonstrierten in und um Freiburg die ersten Deutschen mit Erfolg gegen Atomkraft in ihrer Nachbarschaft. Heute gibt es in der Stadt eine der wichtigsten Solarfirmen Europas und ein Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Der Ausbau von Windenergie wird seit Langem finanziell unterstützt. Vor zehn Jahren bekam Freiburg mit Dieter Salomon den ersten grünen Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Auch wer die Stadt nur für ein paar Tage besucht, wird den ökologischen Geist fühlen oder sogar selbst versuchen, umweltfreundlicher zu leben. Zum Beispiel als Gast von Astrid Späth. Sie leitet mit ihrem Mann Bertram eines der umweltfreundlichsten Hotels der Welt. Aber als die beiden 1985 in ihrem Betrieb anfingen umzudenken, taten sie das erst einmal ganz still. Nicht, weil sie im Hotel Victoria etwas Verbotenes machen wollten. Nein: Mit ihrem grünen Denken waren sie damals einfach noch Exoten. Erst gegen Ende der 90er-Jahre begannen die Späths, mit ihrem Öko-Engagement Werbung zu machen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich ein Zimmer im Victoria nicht von anderen Vier-Sterne-Hotelzimmern. Alles wirkt gemütlich und luxuriös. Was soll da ökologisch sein? Astrid Späth muss bei dem Gedanken lachen, dass „öko“ weniger Gemütlichkeit oder weniger Qualität bedeuten könnte (siehe Interview links). „Öko“ heißt in dem Hotel einfach, dass die Gäste in weicher Bettwäsche aus Biobaumwolle schlafen und dass sie sich mit

der Geist ¢mweltfreundlich ¢mdenken einfach das Engagement franz. die Biobaumwolle

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Viel Wasser Mehr als 15 Kilometer sind die vielen schmalen „Bächle“ lang, die durchs Zentrum fließen

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kleiner Fluss hier: alle Bewohner des Vauban offiziell erklären, was gültig ist Konj. I von: sein hier: ≈ also hier: Stadtteil das Wählen der Mitglieder für das Parlament eines Bundeslands hier: sich auf der Straße treffen, um zu protestieren hier: Gebiet in der Nähe von: ausbauen = hier: mehr bauen Bürgermeister mit höchster Position in einer größeren deutschen Stadt, in der es mehr als einen Bürgermeister gibt hier: Art, wie jemand denkt und arbeitet gut für die Umwelt, ökologisch (über ein Problem) anders denken hier: nichts anderes als hier: starke umweltpolitische Aktivität ökologisch hergestellte Pflanze, deren weiße, wollige Frucht man für die Herstellung von Kleidung verwendet

FOTOS: MARCEL BURKHARDT; REINHARD SCHMID/HUBER; DEGAS/MADAME LE FIGARO/LAIF; FWTM

der B„ch, ¿e die Gemeinschaft, -en f¡stlegen sei eben das Viertel, die L„ndtagswahl, -en demonstrieren die N„chbarschaft der Ausbau der Oberbürgermeister, -

Viel Farbe Im Vauban sind nicht nur die Pflanzen bunt

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In den letzten 25 Jahren hat die Familie mehrere Millionen Euro in ihre grünen Ideen investiert: Vor drei Jahren ist zum Beispiel ein großer Teil des Hauses renoviert worden. Das Haus verliert nun kaum noch Energie. Im Keller produziert eine Holzpellets-Heizung Ökowärme. Außerdem hat das Hotel seit fünf Jahren eine Klimaanlage, die mit Grundwasser kühlt und so nur sehr wenig Energie verbraucht. Als Geschäftsleute schauen die Späths natürlich genau auf die Betriebskosten. Die Klimaanlage, sagt Astrid Späth, sei ein gutes Beispiel dafür, dass teure „grüne“ Investitionen auf lange Sicht auch finanzielle Vorteile bringen. Normale Klimaanlagen verbrauchen extrem viel Strom. Das macht ihren Betrieb sehr teuer. Ihre grundwassergekühlte AnlaAlte Sehenswürdigkeiten Historisches Kaufhaus (links) und Münster ge aber verbraucht 50 Mal weniger Energie hautschonend gut für die Haut hautschonender Naturkosmetik waschen. als ein durchschnittliches Modell. wehen ≈ die Luft bewegen Die Freiburger Ökos werden in vielen Es heißt aber auch: Alle elektrischen Gerä„ntreiben hier: machen, dass eine Turbine funktioniert te, die sie benutzen, sind Energiesparmo- anderen Teilen Deutschlands als grüne Träudie erneuerbare Energie, die von der Natur immer wieder neu Energie, -en delle. Astrid Späth öffnet eine große Glastür mer belächelt oder als Ökohardliner verspotproduziert wird (z. B. und tritt auf die Hoteldachterrasse, auf der tet. Es beschäftigen sich wirklich viele FreiWasserkraft, Wind und Solarenergie) eine Solaranlage zu sehen ist. Sie produ- burger intensiv mit der Umwelt. Aber desbetreiben hier: machen, dass es Strom und Heizung gibt ziert seit 1999 Energie für das Hotel. Wenn halb muss bei ihnen niemand auf Genuss die Klimaanlage, technische Konstruktion, -n mit der die Zimmertemdie Sonne einmal nicht scheint, ist das auch verzichten. Das merkt jeder, der durch die peratur reguliert wird kein Problem. Dann kauft das Hotel fehlen- schöne Altstadt läuft und über die Bächle das Gr¢ndwasser natürliche Wasserreserve, die in der Erde ist den Strom bei einem regionalen Ökostrom- springt, wie die für die Stadt typischen Waskühlen kühl machen serkanäle in den Straßen des Zentrums anbieter. der Geschæfts≈ Manager, Firmenleute mann, -leute heißen. Rund um das Freiburger Münster Ein starker Wind weht an diesem Morgen die Betriebskosten Geld, das man für HeiPl. zung, Strom und Wasser auf dem Dach. Astrid Späth stört das aber verkaufen jeden Tag die Bauern aus der ausgeben muss nicht. Im Gegenteil: Sie freut sich darüber. Region ihr frisches Obst und Gemüse. Mittags auf l„nge S“cht für lange Zeit eine bestimmte Menge ververbrauchen Denn der Wind treibt vier kleine Windturbi- riecht die Luft auf dem Platz wunderbar nach wenden belæcheln hier: über sie lachen, weil nen an – und die produzieren auch Strom für den berühmten Bratwürsten, den Münsterman nicht glaubt, dass sie das Haus. So wird das Hotel komplett mit würsten. Die Kellner in den Lokalen am positive Resultate haben werden Münsterplatz servieren Biowein, und in sehr erneuerbarer Energie betrieben. versp¶tten über jemanden lachen und so seine Gefühle verletzen vielen Geschäften der Gen¢ss, ¿e von: genießen = Freude haben an gibt es Produkte aus verz“chten auf hier: angenehme, luxuriöse fairem Handel. Dass Neue Sehenswürdigkeit Diese Fassade tankt Sonnenenergie Dinge nicht haben die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum all diese Dinge das M•nster, große Kirche lecker schmecken, die Bratwurst, ¿e gegrillte Wurst der faire H„ndel von: fair handeln = bei ist keine Frage. den Herstellern zu einem ökonomisch korrekten Preis Denn Freiburger einkaufen gel ten als Genussg¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein menschen. Vieljedenfalls auf jeden Fall leicht haben ja die der Rausch, ¿e Zustand, wenn man betrunken ist; hier: schöne Franzosen und die Atmosphäre schwærmen mit Enthusiasmus von Schweizer diese etwas sprechen feine Lebensart aus die Vorhalle, -n sehr schön dekorierter, hoher Raum vor dem Eingang der Nachbarschaft zu einem Gebäude; hier: erstes Gefühl, wie es in in die Stadt geItalien sein wird h•llen “n ≈ legen um bracht. 26

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An den Wochenenden und an Feiertagen jedenfalls kommen Schweizer und Franzosen zu Tausenden in die Stadt. Der Rhein trennt hier nicht. Der Fluss verbindet, und die Nachbarn verstehen sich sehr gut. Vor mehr als 100 Jahren haben Freiburg-Besucher vom „ersten Rausch des Südens“ geschwärmt und von den „Vorhallen Italiens“. Wer an einem Frühlingsabend oben auf dem grünen Freiburger Schlossberg steht, denkt vielleicht an solche Worte, wenn die Sonne die Stadt in ihr warmes Licht hüllt. Freiburg wirkt dann sehr harmonisch. Alles ist friedlich, idyllisch – und fast zu grün, um wahr zu sein. <

ZU BESUCH BEI SELTENEN TIEREN

das Naturerlebnis, -se das Tiergehege, v¶m Verschw“nden bedroht der Esel, der F¢chs, ¿e (der Schw„nz, ¿e spielerisch artgerecht die Tierhaltung, -en

hier: schöne Erfahrung(en) in der Natur ≈ spezielles Gebäude mit Garten für Tiere in einem Zoo so, dass etwas bald nicht mehr da sein könnte graues Tier, einem Pferd ähnlich orangerotes Tier mit langem, dickem Schwanz langes, meistens schmales Teil am Ende des Rückens oder des Körpers von Tieren) hier: wie durch ein Spiel natürlich; so, wie es in der Natur auch ist von: ein Tier halten = ein Tier besitzen

Grüne Technik Das Fraunhofer-Institut arbeitet an Energiesystemen

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FOTOS: HANS-PETER HUBER/HUBER; DANIELSCHOENEN/FOTOLIA; THOMAS ERNSTING/LAIF

Freiburg-Besucher, die Lust haben, im Grünen zu sein, müssen nicht weit gehen: Wälder, Berge, Seen – ganz in der Nähe der Stadt finden sie auch das große Naturerlebnis. Außerdem besitzt die Stadt auch noch das größte Tiergehege Baden-Württembergs. Der Mundenhof unterscheidet sich durch eine spezielle Idee von vielen anderen Zoos in Deutschland: „Wir zeigen und pflegen vom Verschwinden bedrohte Haustierarten aus aller Welt“, sagt Susanne Eckert, eine der Leiterinnen. Im Tiergehege leben zum Beispiel die größten Esel der Welt, die südfranzösischen Poitou-Esel. Außerdem werden auch ungarische Wollschweine gepflegt – und Schwarzwälder Füchse. Das sind gar keine Füchse, sondern Pferde. Insgesamt sind circa 30 Tierarten zu sehen. In einem naturpädagogischen Zentrum können Kinder spielerisch Wissen über die artgerechte Tierhaltung sammeln.

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – INNOVATIONEN MITTEL

LAND DER IDEEN Stuttgarter Statistiker haben Baden-Württemberg zur innovativsten Region Europas erklärt.

GABRIELA HASSLERS Blick auf die vielen Erfindungen und Patente der Vergangenheit zeigt: Sie könnten recht haben.

erklären zu (offiziell) sagen, dass … ist die Erf“ndung, -en neue Idee, neues Produkt das Pat¡nt, -e ≈ Erlaubnis, eine Idee oder Konstruktion als Einziger zu verkaufen

U

Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören

ZWEI, DREI, VIER RÄDER – DAS AUTOLAND Viel Zeit und großen Spaß am Experimentieren – was braucht man noch als Erfinder? Vor allem spezielle Ideen. Wie zum Beispiel die Idee, sich auf zwei Rädern zu bewegen. Das überlegt sich Karl Freiherr von Drais (1785 - 1851) aus Karlsruhe. Er erfindet eine Laufmaschine. Der Fahrer bewegt sich darauf durch die Kraft seiner Beine. Weil sie zwei Räder hat, kommt er viel schneller vorwärts. Drais ist eigentlich Lehrer. Aber er ist so innovativ, dass Großherzog Karl Ludwig Friedrich ihn 1811 sehr früh pensioniert. Drais soll sich nämlich nur noch mit Erfindungen beschäftigen. Sein Gehalt bekommt er jetzt dafür. Der Mann hat Erfolg. Mit seiner Laufmaschine erfindet er das Zweiradprinzip. So fährt er 1817 auf zwei Rädern durch Mannheim. Nach ihrem Erfinder bekommt die Laufmaschine den Namen Draisine. Später zeigt sich, was für eine Innovation das ist: Es ist der Anfang des Fahrrads. Auch die Idee zum Auto hatte ein Karlsruher: der Maschinenbauingenieur Carl Benz. 1886 meldet er ein Fahrzeug mit drei Rädern, einem Motor und elektrischer Zündung zum Patent an. Aber die Menschen lachen über diesen „Wagen ohne Pferde“. Dann ändert sich alles: Ohne Benz’ Wissen fährt seine Frau Bertha 1888 mit den bei28

den Söhnen in dem Fahrzeug von Mannheim nach Pforzheim – das sind mehr als 100 Kilometer! Benz’ Patent wird nun ein gigantischer Erfolg. An die historische Fahrt erinnert heute eine Ferienstraße: die Bertha Benz Memorial Route. Fast zur gleichen Zeit bekommt Benz Konkurrenz aus Württemberg: Gottlieb Daimler aus der Nähe von Stuttgart und dessen Freund Wilhelm Maybach aus Heilbronn erfinden das erste Auto mit vier Rädern. das Rad, ¿er der Freiherr, -en der Großherzog, ¿e s“ch zeigen das Fahrzeug, -e die Z•ndung, -en („nzünden die Konkurr¡nz

≈ dünner Reifen aristokratischer Titel hier: Aristokrat, der eine Region regiert hier: festgestellt werden Transportmittel, z. B. Auto, Fahrrad, Bus ≈ Konstruktion, mit der eine Benzin-Luft-Mischung angezündet wird hier: machen, dass ein Automotor läuft) hier: Situation, dass andere das Gleiche erfinden DEUTSCH perfekt

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EIN SCHIFF FLIEGT ÜBER DEN BODENSEE

die G¶ndel, -n die Z¡lle, -n der Kaiser, n¢tzen

FOTOS: DAIMLER (2); OTTOMAR ANTON/CORBIS; PRIMA DONNA/VAN DER VELDE; FISCHER

Ein Schiff, das fliegt und das man steuern kann – 1898 ist das eine ziemlich verrückte Idee. Aber der General Ferdinand Graf von Zeppelin aus Konstanz an der Schweizer Grenze meldet seine Erfindung in diesem Jahr zum Patent an. Zeppelins Idee: Eine Konstruktion aus Aluminium trägt zwei Gondeln für Passagiere. In zwei Zellen ist Gas, das leichter ist als Luft. Deshalb steigt die Konstruktion in die Höhe. Steuern kann man den Zeppelin, wie das fliegende Schiff bald heißt, auch. Durch einen Propeller bewegt er sich vorwärts. Am Anfang lachen die Menschen über den General. Kaiser Wilhelm II. nennt ihn den „Dümmsten aller Süddeutschen“. Aber schon 1900 fliegt der erste Zeppelin über den Bodensee. Bis 1940 werden Zeppeline sowohl zum Transport von Passagieren als auch steuern hier: in eine gewählte Richtung fahren von verschiedenen Armeen genutzt. der Graf, -en aristokratischer Titel ≈ Kabine für Passagiere, die an einem Transportmittel hängt hier: Raum oberster Monarch ≈ benutzen

PRAKTISCH, SCHICK – UND DIREKT AUF DER HAUT Den Büstenhalter erfindet 1912 Sigmund Lindauer aus Stuttgart. Zwar gibt es vorher schon in Frankreich und in den USA Patente auf den Büstenhalter. Aber Lindauers Modell ist aus Seide, die Frau kann es direkt auf der Haut tragen. Diesen „hautnahen Büstenhalter“ nennt er „Hautana“. Er ist bald eine populäre Alternative zu den unbequemen Korsagen, die Frauen bis dahin tragen. Hautana macht es möglich, dass Frauen sich viel freier bewegen können. Lindauers Patent ist bis heute ein internationaler Hit. In Böblingen bei Stuttgart erinnern daran zum Beispiel eine Hautana-Passage und ein Hautana-Parkhaus. der B•stenhalter, (die Br¢st, ¿e die Seide

Teil der Unterkleidung, der der weiblichen Brust Form geben soll hier: vorderer Teil des Oberkörpers bei Frauen) weicher, teurer Stoff

DER KÖNIG DER ERFINDER Er hat so viel Erfolg wie kaum ein anderer Erfinder: Artur Fischer. 1919 wurde er in Tumlingen im Schwarzwald geboren. Bis heute hat der 92-Jährige mehr als 1000 Patente angemeldet – darunter den Dübel. Dieses Hilfsmittel aus grauem Kunststoff wird breiter, wenn eine Schraube hineingedreht wird. Der Grund: Der Dübel ist innen schmaler als die Schraube. Fischer hat noch einen anderen Dübel erfunden. Ein Exemplar, das gebrochene Knochen zusammenhält. So überrascht es nicht, dass seine Firma seit 1948 vor allem eine Sache verkauft: Dübel. Inzwischen leitet schon lange Fischers Sohn Klaus die Firma. Manche sprechen von der Familie als „Dübel-Dynastie“ oder von den „Dübel-Königen“. dar¢nter der K¢nststoff, -e die Schraube, -n hineindrehen schmal gebr¶chen der Kn¶chen, -

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hier: zum Beispiel z. B. Plastik kleiner Stift aus Metall, mit dem man etwas stabil zusammenbauen kann hier: mit einem Werkzeug im Kreis bewegen und auf diese Art stabil hineinmachen ↔ breit so, dass ein Teilstück des Skeletts kaputt ist Teilstück des Skeletts

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EIN VOGEL KLEBT DIE WELT ZUSAMMEN Als der Apotheker August Fischer an einem Tag im Jahr 1932 aus dem Labor kommt, kleben seine Finger wahrscheinlich: Fischer hat in Bühl bei Karlsruhe gerade den ersten Klebstoff erfunden, der aus Kunstharz – und nicht aus Tierknochen – hergestellt ist. Die transparente Substanz klebt bis heute fast alles zusammen, weshalb sie auch Alleskleber heißt. Der fleißige und ambitionierte Apotheker gibt seinem Produkt den Namen eines Vogels: Uhu. Beim Wandern hört Fischer das Tier gerne, heißt es. Aus Uhu wird eine der Klebstoff, -e Substanz, mit der man etwas kleben kann große Firma. Die gelbe Verpackung mit den das K¢nstharz, -e synthetisch hergestelltes Harz (das H„rz, -e ≈ natürlicher Klebstoff, den z. B. Bäume herstellen) schwarzen Buchstaben hat sich seit Fischers der Tierknochen, - Teilstück eines Tierskeletts Zeiten kaum geändert. transpar¡nt hier: so, dass man hindurchsehen kann; ≈ ohne ]s heißt …

Farbe Es wird berichtet …

EIN ZUG ZUM SPIELEN Große Ideen müssen nicht immer praktisch sein. Sie können auch einfach Spaß machen. So wie die erste Modelleisenbahn. Die Brüder Eugen und Karl Märklin aus Göppingen bei Stuttgart melden dafür 1891 ein Patent an. Sie arbeiten in der Firma ihrer Eltern, Märklin. Zu dieser Zeit stellt sie Blechwaren und Puppenküchen her. Der Antrieb der neuen Miniaturbahn wird sonst in mechanischen Uhren verwendet. Nun fährt der kleine Zug auf einer kleinen Route in Form einer Acht. Wenige Jahre später bauen die Märklins die erste Modelleisenbahn mit Elektrizitäts- und Dampfantrieb. Sie fährt auf zwei Gleisen, die 45 Millimeter voneinander entfernt sind. Mehr als 100 Jahre hat die Firma mit den Miniaturzügen viel Erfolg. Aber 2009 ist sie fast bankrott. Modelleisenbahnen sind nicht mehr so einfach hier: nur populär. Trotzdem ist Märklin seit Anfang 2011 die Mod¡lleisenbahn, -en Miniaturbahn die Bl¡chwaren Pl. Produkte aus dünnem, flachem Metall offiziell wieder saniert. der [ntrieb, -e der D„mpfantrieb, -e

vonein„nder sanieren

hier: Kraft, die ein Gerät in Betrieb hält Maschine, die Wasser so heiß macht, dass es als Nebel hochsteigt: Daraus macht sie Energie. einer vom anderen hier: die finanzielle Situation verbessern

MODERNE MECHANIK GEGEN PAPIERCHAOS Fortschritte in der Industrialisierung und damit auch in der Bürokratie haben Ende des 19. Jahrhunderts eine triviale Konsequenz: Es gibt immer mehr Papierdokumente. Wohin damit? Auf diese Frage findet der Stuttgarter Mechaniker Louis Leitz 1896 eine Antwort: den modernen Ordner. Das Wichtigste an ihm ist eine Konstruktion aus Metall, die man öffnen und schließen kann. Diese Mechanik der Leitz-Ordner, wie die Produkte bald heißen, ist revolutionär. Bis heute ist sie der Standard für fast alle Dokumentenordner. das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren der {rdner, Gegenstand aus Plastik oder hartem Papier, in den man Zettel, Rechnungen, ... legt

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FRISEUR MIT AMBITIONEN Karl Ludwig Nessler aus der kleinen Stadt Todtnau im Schwarzwald hat am Ende des 19. Jahrhunderts große Pläne. Vor dem Ende seiner Ausbildung beim Dorffriseur geht der Sohn eines Schuhmachers aus dem Schwarzwald weg. Er unternimmt lieber Reisen nach Basel, Mailand und Genf. Dort lernt er Italienisch und Französisch und findet einen neuen Arbeitgeber: einen Genfer Friseur. Aus Karl Nessler wird Charles Nessler. In Paris lernt Nessler seine zukünftige Frau kennen: Katharina Laible aus der Nähe von Ulm. Sie wird das Modell für seine Vision: Er will eine Methode finden, um die Haare der Frau auf Dauer zu wellen. Dazu bindet Nessler jeweils drei Strähnen von Laibles Haaren zusammen und gießt darauf eine selbst

hergestellte Substanz. Dann dreht er die Haare auf Metallstäbe. Diese Konstruktion macht er mit einer elektrischen Zange heiß, die er auch selbst gebaut hat. Nesslers Versuche sind nicht ungefährlich. Es heißt, dass er Laible am Kopf verletzt. Aber beim dritten Versuch bleibt die Welle in ihrem Haar. Das ist der Anfang der Dauerwelle. Nessler muss seine Idee noch oft verbessern und vor anderen Friseuren dafür kämpfen. Aber er glaubt an seine Vision. 1910 bekommt er endlich das Patent für seinen Zangen-Apparat. Als der Erste Weltkrieg beginnt, emigriert Nessler in die USA. In New York gründet er mehrere Friseurläden. Seine Heimat hat Nessler dort nie vergessen. In der Wirtschaftskrise der 20er-Jahre schickt er viel Geld an arme Menschen in Todtnau. 1929 aber verliert er beim Börsencrash in den USA fast sein ganzes Geld. das Jahrh¢ndert, -e der Schw„rzwald die zukünftige Frau auf Dauer w¡llen (die L¶cke, -n jeweils die Strähne, -n gießen auf drehen auf der Met„llstab, ¿e die Z„nge, -n ]s heißt, … gr•nden der Bœrsencrash, -s engl. (die Bœrse, -n (die [ktie, -n

Zeit von 100 Jahren Bergregion im Südwesten Deutschlands Frau, die man heiraten wird ≈ für längere Zeit hier: Locken machen ↔ glattes Haar) jedes Mal mehrere Haare zusammen etwas Nasses tun auf hier: um einen Gegenstand in zylindrischer Form legen hier: kurzer, dünner, zylindrischer Gegenstand aus Metall Werkzeug, mit dem man etwas nehmen und halten kann Es wird berichtet, … hier: öffnen starke Krise der Börse Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden) Dokument darüber, dass man einen Teil einer Firma besitzt)

EINE HEISSE IDEE

Manche sagen, dass es zufällig passiert ist. Sicher ist, dass der Chemiker und Apotheker Felix Hoffmann aus Ludwigsburg bei Stuttgart im Labor der Firma Bayer 1897 eine revolutionäre Substanz herstellt: Acetylsalicylsäure (ASS) – zum ersten Mal in chemisch reiner und stabiler Form. Untersuchungen zeigen: Die Substanz hilft nicht nur gegen Schmerzen, sondern auch gegen Fieber und gegen Entzündungen. Hoffmanns Arbeitgeber stellt daraus bald ein Medikament her. Es heißt Aspirin. Bayer verkauft das Mittel seit 1899. Die Weltgesundheitsorganisation hat ASS inzwischen auf die „Liste unentrein hier: ≈ nicht gemischt mit vielen anderen Substanzen behrlicher Arzneimittel“ gesetzt. die Entz•ndung, -en ≈ Infektionskrankheit Weniger bekannt ist, dass ¢nentbehrlich/unentbehrlich absolut nötig Hoffmann nur elf Tage nach ASS das Arzneimittel, Medikament s¡tzen auf hier: schreiben auf auch Heroin herstellte. 4/12

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der Schwefel das Kaliumchlorat, -e der Leim, -e das Gefængnis, -se aufbauen

chemisches Element; S Salz; KCIO3 Klebemittel Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden hier: bauen lassen und mit der Herstellung starten

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FOTOS: UHU GMBH & CO. KG, BÜHL; ESSELTE LEITZ GMBH & CO. KG; ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK; COMSTOCK/THINKSTOCK

EINE REVOLUTIONÄRE SUBSTANZ

Eigentlich macht er beruflich in Ludwigsburg bei Stuttgart Hüte und andere Alltagsobjekte. Aber Jakob Friedrich Kammerer (1796 - 1857) interessiert sich auch für das Feuermachen. Er experimentiert zu Hause mit verschiedenen Substanzen – 1832 schließlich mit Erfolg. Kammerer kombiniert Phosphor, Schwefel und Kaliumchlorat mit Leim. Und wirklich: Das erste Phosphorstreichholz der Welt brennt. Kammerer ist auch politisch aktiv und kritisiert die Monarchie. Als er deshalb ins Gefängnis soll, emigriert er nach Riesbach in der Nähe von Zürich. Dort baut der Mann eine Fabrik für Streichhölzer auf. Er verkauft die Produkte in Europa. Kammerer wird am Ende seines Lebens psychisch krank. Man bringt ihn deshalb zurück in seine Heimat. Er stirbt 1857 in Ludwigsburg.

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – DEUTSCHES LITERATURARCHIV SCHWER

EIN ORT FÜRS WORT Aus der ganzen Welt reisen Literaturwissenschaftler in die Kleinstadt Marbach bei Stuttgart. Denn auf der dortigen Schillerhöhe lagern Manuskripte und kuriose Reliquien weltbekannter deutschsprachiger Autoren. Ein Besuch im Deutschen Literaturarchiv.

Franz Kafka im Original Eine Manuskriptseite von Der Prozess

MIT FRIEDRICH SCHILLER FING ALLES AN Die Wurzeln des Deutschen Literaturarchivs reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Damals begannen die Marbacher, den Dichter Friedrich Schiller zu ehren. Im Jahr 1903 gründeten sie das SchillerNationalmuseum, in dem erst einmal Schiller-Reliquien und Objekte anderer schwäbischer Geistesgrößen ausgestellt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bedeutung des Archivs, weil ostdeutsche Archive für westdeutsche Germanisten für viele Jahre schwer zugänglich waren. Das 1955 gegründete Deutsche Literaturarchiv sammelt moderne, aber auch bis zu 300 Jahre alte Zeugnisse der deutschsprachigen Literatur. die W¢rzeln Pl. hier: Beginn, Gründung zur•ckreichen b“s hier: beginnen mit/in die Geistesgröße, -n hier: philosophisch und kulturell wichtiger Mensch der German“st, -en Person, die sich systematisch mit der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt schwer zugänglich hier: schwierig, dass man dort hineingehen und arbeiten kann hier: Werk eines deutschdas Zeugnis, -se sprachigen Autors

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s klingt laut in den Ohren, wenn Literader ganzen Welt wie ein Magnet anzieht: das turliebhaber über Marbach am Neckar Deutsche Literaturarchiv. Drinnen im großen sprechen. Wenn sie die Kleinstadt in der Nähe Lesesaal sitzen Studenten, renommierte Wisvon Stuttgart großreden zum „Mekka für Gersenschaftler und bekannte Autoren in direkmanisten“, zum „Pantheon für Autoren“, ter Nachbarschaft konzentriert bei der Arbeit. zum „deutschen Literatur-Olymp“. Wer sich Durch große Fenster kommt viel Licht herein. der Marbacher Schillerhöhe nähert, diesem Es herrscht Stille. Olymp im schwäbischen Miniaturformat, der Auf manchen Lesetischen liegt ein Buch erwartet einiges von jenem Ort, an dem sich über dem anderen. Alles, was das Auge hier viele fleißige Menschen sieht, ist aber nur ein ganz Im Berg lagern die um das kulturelle Gekleiner Teil des gesamten dächtnis einer ganzen Archivs. Das meiste lagert in Lebenszeugnisse von Nation kümmern. mehr als 1300 Dichtern gut gekühlten, feuersicheren Oben angekommen, Räumen unter dem Haus. Im und Denkern. empfängt einen erst Berg. Es sind die Werke und einmal Friedrich Schiller. Auch wenn der Lebenszeugnisse von mehr als 1300 deutschberühmte deutsche Dichter hier nur seine sprachigen Dichtern und Denkern – mehrere ersten vier Lebensjahre verbracht hat, so Millionen Seiten Papier in rund 27 000 grünen verehren sie ihn hier doch wie keinen zweiKisten. Darin liegt das Erbe so berühmter ten. In einem schönen Park haben die MarDichter wie Paul Celan, Franz Kafka, Hermann bacher dem Autor der Dramen Maria Stuart Hesse und Hugo von Hofmannsthal. Aber und Die Räuber ein großes Denkmal gesetzt. auch lebende Autorinnen und Autoren wie Gleich dahinter strahlt weiß Ein Haar von im Sonnenlicht das mehr als Friedrich Schiller 100 Jahre alte SchillerEine von vielen Nationalmuseum. Zum CamReliquien pus gehören außerdem ein modernes Literaturmuseum und ein grauer Bau aus den 70er-Jahren, der auf den ersten Blick düster und kalt wirkt. Aber es ist genau dieses Haus, das Germanisten aus DEUTSCH perfekt

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27 000 grüne Kisten Literaturwissenschaftler finden darin mehrere Millionen Seiten und anderes Material

zum Beispiel Sarah Kirsch und Martin Walser haben dem Archiv schon große Teile ihres Werkes anvertraut.

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FOTOS: LITERATURARCHIV MARBACH; MARCEL BURKHARDT; ANDREAS TEICHMANN/LAIF

Die Mitarbeiter des Archivs sorgen dafür, dass die Dokumente nicht verstauben und im Keller nicht in Vergessenheit geraten. Immer und immer wieder laden sie internationale Wissenschaftler nach Marbach ein und versuchen mit ihnen gemeinsam, literarische Forschungsfragen zu entwickeln. Denn: „Ein Archiv, das nicht genutzt wird, ist tot“, sagt Marcel Lepper, der Leiter des Forschungsreferats. Ein Stipendienprogramm öffnet außerdem jungen Germanisten aus der ganzen Welt den Weg nach Marbach. So wollen sie etwa den „immensen Boom für deutsche Sprache in China und Japan“ unterstützen, erzählt Lepper. Aus allen Erdteilen kommen heute junge Forscher zur Marbacher Schillerhöhe. Caroline Weist zum Beispiel ist seit einigen Wochen hier. Jeden Tag arbeitet die 28jährige US-Amerikanerin bis zu zwölf Stunden im Archiv. Auf Weists Tisch liegen dicke Mappen voller Theaterkritiken mit Titeln wie „Das Volk will Blut sehen“. Die Luft im Raum riecht nach Zeitungspapier aus längst vergangenen Tagen. Gefragt nach ihrem Forschungsthema, lächelt Weist erst einmal. Nach kurzem Überlegen sagt sie: „Ich beschäftige mich mit dem Thema Körperlichkeit und Literatur. Dabei geht es vor allem darum zu fragen, wie Körperprothesen ins Theaterspiel

integriert werden und welche Bedeutungen sie dadurch annehmen.“ Körperprothesen? „Ja“, sagt Weist. Es geht tatsächlich um Arm- und Beinprothesen. Aber das ist nur ein Teil, denn die junge Amerikanerin erforscht, wie die Autoren Ernst Toller, Georg Kaiser und Friedrich Dürrenmatt epochale Katastrophen wie die beiden Weltkriege in ihrem Werk verarbeitet haben. „Je ausgefallener das Forschungsthema, desto besser“, kommentiert Forschungsleiter Marcel Lepper Weists Projekt. „Wir freuen uns über jede frische Idee.“ Neben ausgefallenen Ideen fehlt es auf dem Marbacher Campus auch nicht an kuriosen Reliquien. So sind im Schillermuseum etwa die Haarlocken des Dichters ausgestellt. Nebenan im Literaturmuseum der Moderne zeigen die Marbacher ihren „Flohmarkt der Dichter“, wie sie ironisch sagen. Dort liegt das Originalmanuskript von Kafkas weltberühmtem Werk Der Prozess genauso wie wenige Meter entfernt Heiner Müllers Totenmaske und Hermann Hesses Literaturnobelpreis-Urkunde. Wer alles genau anschauen möchte, braucht Tage. Und das Archiv sammelt weiter fleißig Material, um zu bleiben, was es ist, wie die junge Germanistin Caroline Weist so schön sagt: „Eine erstklassige Adresse für jeden, der sich intensiv mit deutscher Literatur beschäftigt.“ < MARCEL BURKHARDT

die Sch“llerhöhe Park- und Museumsareal das Lebenszeugnis, hier: Werk, das Informatio-se nen über das Leben und Denken von Autoren gibt kl“ngen hier: zu hören sein der LiteraturliebPerson, die sich sehr für haber, Literatur interessiert großreden gemeint ist: wichtiger machen, als es ist das M¡kka, -s hier: Ort, der für manche Personen besonders wichtig ist der German“st, -en Person, die sich systematisch mit der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt s“ch nähern sich in die Richtung bewegen von schwäbisch von: Schwaben = Region in Baden-Württemberg und Bayern das Gedæchtnis, -se hier: ehrende Erinnerung verehren extrem lieben der Räuber, Person, die anderen etwas wegnimmt (z. B. Geld) strahlen hier: sehr hell und freundlich aussehen düster hier: dunkel, traurig wie ein Magnet hier: ≈ den Wunsch machen, „nziehen dorthin zu fahren der Lesesaal, -säle großer Raum in einer Bibliothek zum Lesen renommiert sehr bekannt das ]rbe hier: Werke eines Autors, die nach seinem Tod bleiben „nvertrauen hier: jemandem geben, zu dem man großes Vertrauen hat, weil man weiß, dass er es sicher lagert verstauben hier: voll mit Staub in den Regalen liegen sehr feine Schmutzteile in (der Staub der Luft) “n Verg¡ssenheit vergessen werden geraten das Stip¡ndienpro- Programm für Studenten und gramm, -e Wissenschaftler: Sie bekommen Geld, um ohne finanzielle Probleme studieren und forschen zu können. imm¡ns sehr groß die M„ppe, -n ≈ flache Tasche længst schon lange die Kœrperlichkeit alles, was eine Verbindung mit dem Körper hat „nnehmen hier: bekommen erf¶rschen ≈ forschen; arbeiten für mehr Wissen ver„rbeiten hier: als Thema verwenden ausgefallen ≈ ungewöhnlich die Haarlocke, -n größere Zahl von Haaren, die nicht glatt sind der Flohmarkt, ¿e Markt, auf dem gebrauchte Gegenstände angeboten werden die Urkunde, -n offizielles Dokument erstklassig ganz besonders gut

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – ARCHÄOLOGIE MITTEL

Die Schwäbische Alb ist ein Eldorado für Archäologen: Ein Tübinger Professor und sein Team finden dort immer wieder bis zu 40 000 Jahre alte Objekte aus der Anfangszeit der europäischen Kultur.

SCHWÄBISCHE ALB Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge, das vor allem in Baden-Württemberg, aber auch in Bayern liegt. Sie ist ungefähr 200 Kilometer lang und 40 Kilometer breit. Ihr höchster Punkt ist der 1015 Meter hohe Lemberg. Typisch für die Region sind die 2500 Höhlen, zum Beispiel die Laichinger Tiefenhöhle zwischen Stuttgart und Ulm. Mit 55 Metern ist sie die tiefste Höhle in Deutschland, die Besucher besichtigen können. das M“ttelgebirge, -

der P¢nkt, -e die Höhle, -n

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N

icholas Conard ist ein Mann, der gerne in die Vergangenheit zurückblickt. Sehr weit in die Vergangenheit. Ihn interessiert weniger, wie die Menschen in Europa vor ein paar Hundert Jahren lebten. Der Deutsch-Amerikaner konzentriert sich bei seiner Arbeit auf die Zeit vor 30 000 Jahren – oder auch 40 000 Jahren. Conard ist Archäologe am Institut für Ur-

schen dort nach Objekten aus der Vergangenheit. Im September 2008 entdeckten Conard und sein Team eine kleine Frauenfigur. Bei ihren Untersuchungen im Labor wurde klar, dass sie eine der ältesten Skulpturen der Welt gefunden hatten. Aus sechs Teilen setzten die Archäologen ihren Sensa-

tionsfund wieder zusammen. Allerdings ist die Venusfigur nicht komplett: die linke und Frühgeschichte der Universität TübinSchulter fehlt. „Wenn diese Teile noch in gen. Sein Spezialgebiet: die Epoche der der Höhle sind, dann werden wir sie finjüngeren Altsteinzeit (siehe Kasten rechts). den“, sagt der Professor. Seit 1996 sucht der 50Besonders hat dem Jährige mit seinem Team Archäologen die KunstfertigDie Entdeckung der auf der Schwäbischen Alb keit gefallen, mit der die Gruppe von Bergen, deren Venusfigur war eine höchste Stellen meistens nach prähistorischen Venus gemacht wurde. nicht höher als 1000 Meter Sensation. Schätzen – über mehrere Geschnitzt wurde sie aus sind hier: Stelle, Ort seiner Funde der letzten dem Elfenbein eines Mamnatürliche Grotte Jahre berichteten Medien auf der ganzen muts. Die Venusfigur, die für den SteinzeitWelt. So zum Beispiel über eine Venusfigur, menschen ein Fruchtbarkeitssymbol war, ist die als erste Darstellung eines Menschen der nur sechs Zentimeter hoch und 30 Gramm Welt gilt. Berühmt wurden auch mehrere schwer. „Die Frauenfigur beweist, dass die 35 000 Jahre alte Flöten und Beispiele für Menschen ein extremes handwerkliches die älteste bekannte Geschick hatten“, sagt der Professor. Und: Malerei in Mitteleuropa. „Ich sehe keinen Unterschied zwischen den An kaum einem Ort steinzeitlichen Künstlern und großen Meisfinden Archäologen so tern wie Michaelangelo.“ Wo er die Venus viele Objekte der frühen heute aufbewahrt, will Conard nicht sagen. Menschen wie in den Zu wertvoll ist sein Fund. Höhlen auf der SchwäGenauso wertvoll sind die bis jetzt acht bischen Alb. Zum Beiprähistorischen Flöten, die der Tübinger spiel im Hohlen Felsen, Archäologe und sein Team aus mehreren einer der größten HöhHöhlen auf der Schwäbischen Alb geholt len in Süddeutschland, haben. Für Funde wie diese brauchen die Premiere Das Mammut 20 Kilometer westlich Archäologen sehr viel Zeit. Millimeter für war die erste gefundene von Ulm. Seit fast 200 Millimeter gehen sie vor, sieben die Erde, Figur, die noch ganz war Jahren suchen Mendamit mögliche Reste nicht kaputtgehen. DEUTSCH perfekt

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Kollegen in den Jahren 2009 und 2010 in ein paar Metern Tiefe entdeckt haben. Der größte Stein ist 16 Zentimeter lang. Auf einer Seite hat er in Doppelreihen rotbraune Farbe. „Diese Malereien wurden vor etwa 15 000 Jahren geschaffen, am Ende der letzten Eiszeit“, sagt Conard. „Damit gehören die Steine zur bislang ältesten Tradition von Malerei in Mitteleuropa.“ Die Arbeit wird dem 50-Jährigen nicht ausgehen. Er vermutet, dass noch weitere prähistorische Schätze in den Höhlen der Schwäbischen Alb liegen. Welche genau, weiß der Experte nicht. Er sagt: „Ich spekuliere nicht, ich mache einfach meine Arbeit.“

35 000 Jahre alte Flöte Das älteste Musikinstrument?

MARTIN LANGEDER

Wichtige Informationen über die ersten Menschen auf der Schwäbischen Alb liefern auch Steine, die Conard und seine 4/12

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JÜNGERE ALTSTEINZEIT Die jüngere Altsteinzeit ist die Zeit vor ungefähr 30 000 bis 40 000 Jahren. In dieser Zeit ist der moderne Mensch, auch Homo sapiens genannt, nach Mitteleuropa gekommen, vermuten Archäologen. Die Venusfigur und die Flöten, die das Team um den Tübinger Archäologen Nicholas Conard auf der Schwäbischen Alb gefunden hat, sind aus dieser Epoche. die Flöte, -n

Musikinstrument aus Holz oder Plastik, in das man mit dem Mund Luft stößt

≈ älteste Periode der Menschheitsgeschichte ≈ in der Zeit, als es noch keine Schrift gab der Sch„tz, ¿e eine Menge von Dingen, z. B. aus sehr teurem Metall oder Geldstücke der F¢nd, -e Sache, die man gefunden hat die Darstellung, -en hier: Figur, die einen Menschen zeigt g¡lten „ls … nach Meinung vieler ... sein Musikinstrument aus Holz die Flöte, -n oder Plastik, in das man mit dem Mund Luft stößt die Malerei, -en hier: gemaltes Bild die Höhle, -n natürliche Grotte hohl ≈ leer der F¡lsen, großer Stein zus„mmensetzen hier: aus einzelnen Komponenten ein Ganzes bauen „llerd“ngs ≈ aber die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Hals und Arm die K¢nstfertigkeit, handwerkliches Talent -en (h„ndwerklich so, dass man mit Händen und Werkzeugen arbeitet) schn“tzen mit einem Messer Figuren oder Ornamente aus Holz machen das ]lfenbein, -e hier: Material aus dem Zahn von einem Mammut das Fr¢chtbarkeits- Symbol für große Fruchtsymbol, -e barkeit (die Fr¢chtbarkeit von: fruchtbar = hier: so, dass man Kinder bekommt) ≈ zeigen, dass etwas wahr beweisen ist das Gesch“ck hier: Talent hier: bekannter und sehr der Meister, guter Künstler aufbewahren lagern wertvoll hier: finanziell viel wert hier: nach einer speziellen vorgehen Methode arbeiten durch ein Gerät mit vielen sieben kleinen Löchern schütteln (sch•tteln hier: schnell hin und her bewegen und dabei große von kleinen Teilen trennen) mehr oder weniger ≈ wirklich, eigentlich der Vogelknochen, - Teilstück des Skeletts von einem Vogel gehören zu ≈ ein Teil sein von kl“ngen zu hören sein sch„ffen hier: machen, herstellen bisl„ng bis jetzt ausgehen hier: zu Ende gehen weitere (-r/-s) mehr, andere (-r/-s) hier: überlegen, wie eine spekulieren Sache vielleicht sein kann einfach hier: nur

Über sie berichtete die Weltpresse Die Venus ist eine der ersten Skulpturen

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FOTOS: H. JENSEN, UNIVERSITÄT TÜBINGEN (3)

Wer von den zehn bis 25 Experten im Team etwas findet, ist mehr oder weniger Glückssache. Nicholas Conard sagt: „Theoretisch kann ein junger Kollege an seinem ersten Arbeitstag etwas finden. Es kann aber auch Jahre dauern, bis man einen Fund macht.“ Nur 70 Zentimeter vom Fundort der Venus entfernt hatten die Archäologen 2008 ein zweites Mal Glück. Sie holten zwölf Fragmente einer Flöte aus dem Boden, die aus einem Vogelknochen geschnitzt wurde. Nach Untersuchungen des Bodens war klar: Das Instrument – 22 Zentimeter lang, fünf Luftlöcher – muss ungefähr 35 000 Jahre alt sein. Damit gehört die Flöte zu den ältesten Musikinstrumenten der Welt. Sie beweist, dass Musik schon vor Zehntausenden von Jahren eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, sagt Conard. Sein Team rekonstruierte die Flöte und probierte sie aus. Und wirklich – das Instrument klang gut!

die Ur- ¢nd Frühgeschichte prähistorisch

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DER TECHNIKPHILANTHROP Er machte aus einer Werkstatt eine weltweit aktive Firma. Aber er war kein klassischer Kapitalist. Im Gegenteil: Er kümmerte sich um bessere Arbeitsbedingungen und spendete Millionen.

ANDREA LACHER über Robert Bosch, den Gründer

des baden-württembergischen Elektrotechnik-Imperiums Bosch.

utoteile, Haushaltsgeräte, Windräder und Kühlschränke – das Unternehmen Robert Bosch stellt heute fast alles her, was mit elektrischer Energie zu tun hat. 51,4 Milliarden Euro setzte es 2011 um, weltweit arbeiten 303 000 Menschen bei Bosch. Ein Weltkonzern – gegründet vor mehr als 125 Jahren von einem Bauernsohn aus der baden-württembergischen Provinz. Am 23. September 1861 kam Robert Bosch in dem kleinen Dorf Albeck bei Ulm als elftes von zwölf Kindern zur Welt. Sein Vater, Gast- und Landwirt, schickte ihn auf die Realschule. Aber der Sohn beendete seine Schulkarriere mit 15 Jahren und begann eine Feinmechanikerlehre. 1882 besuchte Bosch die Münchener „Elektricitätsausstellung“. Die zeigte Glühbirnen, Telefone, Motoren. Der 21-Jährige war fasziniert von der noch jungen Energieform: Alles funktionierte mit Strom. Boschs Neugier war geweckt. Er wollte mehr lernen, wenn möglich in den besten elektrotechnischen Betrieben

A

Mit der Zündkerze kam der Erfolg Werbung von 1921 für das damals innovative Teil, das Automotoren startet

sp¡nden

hier: durch Geldgeschenke Projekte und Organisationen finanziell unterstützen ≈ Sache, die zum Ziel hat, der gute Zw¡ck, -e anderen zu helfen das Unternehmen, Firma zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit ¢msetzen hier: Waren verkaufen zum Preis von der W¡ltkonzern, -e weltweit existierende Firmengruppe mit gemeinsamer Leitung zur W¡lt k¶mmen geboren werden der L„ndwirt, -e Bauer Ausbildung, in der man z. B. die Feinmechanikerlehre etwas über den Bau von Messapparaten und -geräten lernt so, dass einem etwas sehr gut fasziniert gefällt w¡cken hier: entstehen s“ch auf den Weg m„chen losfahren Wunsch, ein Unternehmen zu der Unternehmergeist gründen

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seiner Zeit. 1884 machte er sich auf den Weg nach New York, um in einer Fabrik der Edison-Werke zu arbeiten. 1885, wieder auf dem Rückweg nach Europa, arbeitete er noch für ein paar Monate bei Siemens Brothers in England. Dann war Boschs Unternehmergeist geweckt. Als Selbstständiger wollte er die Dinge endlich so machen, wie er sie für richtig hielt. Im November 1886 gründete er in Stuttgart eine feinmechanische Werkstatt und stellte zwei Arbeiter ein. Der Anfang war nicht leicht. Das Startkapital kam aus dem Erbe seines sechs Jahre zuvor verstorbenen Vaters. Aber das reichte nicht. Bosch lieh sich Geld von seiner Mutter und musste Kredite aufnehmen, um seine Mitarbeiter zu bezahlen. Es war, schrieb Bosch später, ein „arges Gewürge“. Das sollte sich ändern. Ein Kunde bat ihn, einen Magnetzünder für Motoren zu entwickeln. Die Stuttgarter Werkstatt löste das Problem. Damit war der Weg frei für den Erfolg – sowohl für Bosch als auch für die damals gerade entstehende Automobilbranche. DEUTSCH perfekt

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – BOSCH SCHWER

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DEUTSCH perfekt

das ]rbe verst¶rben reichen einen Kredit aufnehmen „rg das Gew•rge der Magnetzünder, -

v¶n nun „n die Niederlassung, -en der }msatz, ¿e die H„ltung, -en einführen die Konkurr¡nz die B“ldung der Rohstoff, -e

das Ges¢ndheitswesen

hier: Geld, das man nach dem Tod einer Person bekommt gestorben, tot hier: genug sein sich Geld leihen, z. B. von der Bank ≈ schlimm hier: ≈ komplizierter Prozess ≈ Konstruktion, bei der mithilfe eines Magneten ein Benzin-LuftGemisch angezündet wird ab jenem Zeitpunkt ≈ zweites Geschäft einer Firma Gesamtwert der verkauften Waren hier: ≈ Überzeugung hier: etwas Neues starten hier: andere Firma, die gleiche oder ähnliche Produkte herstellt hier: Lernen in Schule und Ausbildung Substanz aus der Natur, die von der Industrie verwendet wird (z. B. Erdöl, Gold, Wasser) Gesundheitssystem

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FOTOS: BOSCH (2)

Bosch lieferte von nun an die richtigen Teile Bei ihm gab es einen geregelten Urlaub, dafür. eine Betriebsrente und höhere Löhne als bei Ein genialer Erfinder war der Firmenchef anderen. Aber für Bosch waren die sozialen allerdings nicht. Aber er verstand es, die Pioniertaten keine Geschenke. „Ich zahle richtigen Leute um sich zu haben und ein nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, erfolgreiches Produkt auf den Markt zu brinsondern ich habe viel Geld, weil ich gute gen. Er verstand auch, dass er sich nicht nur Löhne bezahle“, sagte er. Die Praxis gab ihm auf Deutschland konzentrieren konnte. Im recht. Seine Leute arbeiteten in acht StunJahr 1898 gründete Bosch Firmen zuerst in den besser als die Kollegen bei der KonkurEngland, dann in anderenz in neun. Bis heute werden die ren europäischen LänBosch hatte nie studern, später die erste diert. Aber er verstand Millionengewinne für gute Fabrik in den USA. Bis früh, wie wichtig BilZwecke verwendet. zum Beginn des Ersten dung und technische Weltkriegs im Jahr 1914 kamen weitere NieInnovation in einem an Rohstoffen armen derlassungen in Asien, Afrika und AustraliLand wie Deutschland war. Schon 1910 en dazu. Das Unternehmen machte fast 90 spendete er eine sehr große Summe an die Prozent seines Umsatzes außerhalb Technische Hochschule Stuttgart. RegelDeutschlands. Aber je reicher Bosch wurde, mäßig unterstützte er das Gesundheitswedesto stärker zeigte sich auch, was ihn von sen und Künstler in der Region. Den größanderen Unternehmern unterschied: seine ten Teil der Gewinne investierte Bosch ethische Haltung. jedoch ins Unternehmen und machte es so Schon 1906 hatte Bosch als einer der vor Krisen sicher. ersten deutschen Unternehmer den AchtAber es gibt auch ein dunkles Kapitel in stundentag für seine Arbeiter eingeführt. der Firmengeschichte: Das Unternehmen

Eine gute Ausbildung war ihm wichtig 1936 prüft Robert Bosch (Mitte) die Arbeit eines Lehrlings

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GUTES TUN Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen Stiftungen in Deutschland – und die wichtigste Besitzerin des Unternehmens, das zu 92 Prozent ihr gehört. Seit dem Gründungsjahr 1964 gab sie rund eine Milliarde Euro für gute Zwecke aus, allein 2011 hatte sie ein Budget von 68 Millionen Euro. Die Stiftung unterstützt Projekte aus den Bereichen Wissenschaft, Gesundheit, Völkerverständigung, Bildung, Gesellschaft und Kultur. Auch das Robert-BoschKrankenhaus in Stuttgart und das Institut für Geschichte der Medizin in Berlin wird von ihr finanziert. Rund 600 000 Euro gibt die Stiftung im Jahr für den Adelbert-von-Chamisso-Preis aus, einen Preis für nichtdeutsche Autoren, die auf Deutsch schreiben (siehe Interview). die St“ftung, -en das Unternehmen, der gute Zw¡ck, -e die Vœlkerverständigung die B“ldung

hier: Organisation für einen bestimmten Zweck Firma ≈ Sache, die zum Ziel hat, anderen zu helfen friedliche Kommunikation und Kooperation zwischen verschiedenen Völkern hier: Lernen in Schule und Ausbildung

verdiente gut am Zweiten Weltkrieg. Robert Bosch freundete sich trotzdem nie mit der Ideologie der Nazis an. Das Ende des Kriegs erlebte er nicht mehr. Am 12. März 1942 starb er im Alter von 80 Jahren. Er hinterließ vier Kinder aus zwei Ehen und ein Unternehmen, das noch heute in seinem Sinne geführt wird: Die Familie Bosch besitzt inzwischen nur noch einen sehr kleinen Teil der Anteile der Firma, die zum allergrößten Teil einer Stiftung gehört (siehe Kasten links). „Lieber Geld verlieren als Vertrauen“, hatte Robert Bosch gesagt. Sein Glaubwürdigkeitsversprechen wirkt bis heute: Im Januar wurde sein Unternehmen in einer Studie des Manager Magazins über die Reputation von 170 großen deutschen und wichtigen internationalen Firmen auf Platz fünf gewählt, hinter Audi, BMW, Apple und Porsche. < s“ch „nfreunden m“t hinterl„ssen “n seinem S“nne der [nteil, -e (die [ktie, -n die St“ftung, -en die Glaubwürdigkeit die Studie, -n

POESIE IN FREMDER SPRACHE Seit 1985 vergibt die Robert-Bosch-Stiftung jedes Jahr den Adelbon-Chamisso-Preis an nicht-deutsche Autoren wie Rafik Schami (siehe Deutsch perfekt 10/2011) und Feridun Zaimoglu (siehe Deutsch perfekt 12/2011), die auf Deutsch schreiben. Preisträger 2012 ist Michael Stavaric. ˇ Im Interview spricht Projektleiter Frank Albers darüber, was Literatur von Migranten so besonders macht. Was hätte Robert Bosch zu diesem literarischen Engagement der Stiftung gesagt?

hier: gut finden, mögen hier: ≈ zurücklassen so, wie er es gemacht hätte hier: Menge der Aktien Dokument über den Besitz eines bestimmten Teils des Kapitals und des Gewinns einer Firma) hier: Organisation für einen bestimmten Zweck von: glaubwürdig = hier: so, dass man an der Wahrheit seiner Aussagen nicht zweifeln muss wissenschaftliche Untersuchung

Die Sprache. Man merkt den Autoren an, dass sie viel unbefangener mit Worten umgehen. Da gibt es viele neue Formulierungen und Wortschöpfungen. Abbas Khider zum Beispiel, 1973 in Bagdad geboren und Preisträger des Förderpreises 2010, ist 2000 nach Deutschland gekommen. Es ist schwer, eine neue Sprache zu lernen. So gesehen ist es fast unglaublich, dass manche nach wenigen Jahren in der fremden Sprache sogar Literatur veröffentlichen können. Auch Adelbert von Chamisso, dessen Namen der Preis trägt, emigrierte als Franzose nach Berlin. Er lernte Deutsch, wurde Naturforscher und ein Dichter der deutschen Sprache. Aber unsere Preisträger können auch schon in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben. Wichtig ist, dass sie einen Kulturwechsel thematisieren.

Robert Bosch war die europäische Verständigung sehr wichtig. Als wir 1985 mit dem Preis anfingen, waren die ersten Preisträger türkische Gastarbeiter, die auf dem Bau in Frankfurt arbeiteten und nebenbei Poesie veröffentlichen. Harald Weinrich, Professor für Deutsch als Fremdsprache in München, hat als einer der ersten auf dieses Phänomen der Gastarbeiterliteratur hingewiesen. Er war der Meinung, dass diese Schriftsteller stärker gefördert werden müssen. Der Preis war also eine Art Integrationspreis. Ein Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen.

Ist es schwer, als Migrant deutsche Literatur zu veröffentlichen? Noch vor ein paar Jahren erwartete man eine Übersetzung, wenn ein nichtdeutscher Name auf dem Buch stand. Heute hat auch der Letzte verstanden, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Die Gesellschaft ist viel offener und neugieriger geworden.

In den 70er-Jahren sprach man von Gastarbeiterliteratur. Heute heißt sie Chamisso-Literatur. Was ist das Besondere an dieser Literatur?

Sind die Autoren Vorbilder für andere Migranten? Ja, wir laden unsere Preisträger auch in Schulen und zu Schreibwerkstätten ein. Zum Beispiel Zehra

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Çırak, Preisträgerin von 2001 und aufgewachsen im Arbeitermilieu von Gelsenkirchen: Wenn jemand wie sie vor einer Klasse steht, in der fast 90 Prozent der Schüler eine ähnliche Biografie haben wie sie, dann hat das eine große Wirkung auf die Kinder. vergeben die St“ftung, -en

hier: an eine Person geben hier: Organisation für einen bestimmten Zweck das Engagement franz. hier: starke kulturelle Aktivität die Verstændigung hier: friedliche Kommunikation und Kooperation zwischen verschiedenen Völkern der G„starbeiter, Person, die in ein fremdes Land geht, um dort für eine vereinbarte Zeit zu arbeiten nebenbei hier: in der Freizeit fœrdern ≈ unterstützen, helfen „nmerken bemerken bei ¢nbefangen hier: frei, ohne Vorurteile ¢mgehen m“t hier: arbeiten mit die W¶rtschöpfung, -en ≈ neues Wort die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder … thematisieren hier: zum Thema machen, darüber schreiben das Einwanderungsland, ¿er Land mit vielen Immigranten das Vorbild, -er hier: Mensch, der ein positives Beispiel ist die Schreibwerkstatt, ¿en hier: Seminar, in dem man Techniken des kreativen Schreibens lernt das [rbeitermilieu, -s ≈ soziale Umgebung, in der viele franz. Arbeiter leben die W“rkung, -en hier: Effekt

Im nächsten Monat: Familie Oetker – ein Apotheker als Bäcker und ein Kleinkind als Firmenbesitzer DEUTSCH perfekt

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SPEZIAL BADEN-WÜRTTEMBERG – MEIN ERSTER MONAT



LEICHT

ALIX ROYÈRE IN ULM HEIMAT: ALTER: BERUF: ERSTER MONAT: HOBBYS:

Frankreich 26 Jahre Journalistin März 2010 Theater, Kino, Hip-Hop

bare Atmosphäre. Dieses Jahr will ich auch teilnehmen und ein Boot dekorieren. Auch sonst kann man in Ulm viel unternehmen. Es gibt auch ein Theater, aber bis jetzt habe ich mich wegen der Sprache noch nicht hingetraut. Dafür gehe ich oft ins Kino, denn Filme sind einfacher zu verstehen. Ich habe schnell viele Freunde gefunden. Aber fast nur Franzosen! Meine einzige deutsche Freundin war meine Nachbarin. Leider ist sie jetzt nach England gegangen. Kurz nach dem Einzug haben wir eine Leiter gebraucht. Ich habe im Wörterbuch nachgesehen und dann bei Ines geklingelt. Ich habe ihr das Wort aus dem Wörterbuch gesagt – und sie hat mir einen Werkzeugkasten gebracht! Wie peinlich! Ich habe nichts gesagt und den Werkzeugkasten mitgenommen. Dann haben wir eine Leiter gekauft. Als sie den Werkzeugkasten wieder abgeholt hat, habe ich ihr die Geschichte erzählt. Wir haben sehr gelacht. Sie hat mir auch bei den Bewerbungen geholfen. Als sie meinen Lebenslauf gesehen hat, ist sie richtig erschrocken. Er war bunt. Auf dem Foto lache ich. Außerdem bin ich am Strand. In Frankreich ist das lockerer. In Deutschland geht das nicht,

Alles ist voller Farben. Das ist eine wunder-

hat sie gesagt. Wir haben dann ein neues

D

Foto gemacht, auf dem ich ein Jackett trage und ein ernsteres Gesicht mache. Auch den Lebenslauf haben wir neu gestaltet. Es hat geholfen! Ich habe eine Stelle gefunden. Und meine Freunde in Frankreich haben noch mehr gestaunt! MIT ALIX ROYÈRE SPRACH JANINA SCHNEIDER-EICKE

war für m“ch klar ... r“chtig renoviert entsp„nnt los sein das Boot, -e v¶ller s“ch h“ntrauen dafür/dafür einzige (-r/-s) der Einzug, ¿e die Leiter, -n

da wusste ich sofort … hier: wirklich neu gemacht, z. B. frische Farbe hier: ohne Stress hier: ≈ passieren Schiff voll mit keine Angst haben, etwas zu tun hier: ≈ aber hier: es gibt keine andere von: einziehen ≈ Gerät: Man kann es zum Hinaufund Hinuntergehen wie eine Treppe benutzen. nachsehen hier: suchen der W¡rkzeugkasten, ¿ ≈ Koffer aus Metall: Darin sind Werkzeuge. ≈ so, dass man sich vor anderen peinlich komisch fühlt die Gesch“chte, -n hier: Sache: Sie ist passiert. ≈ schulische und berufliche Bioder Lebenslauf, ¿e grafie in einer Liste erschr¶cken hier: ≈ schockiert, weil es so unpassend ist b¢nt in vielen Farben l¶cker hier: unkompliziert ¡rnst ↔ lustig gest„lten hier: eine Form / ein Design geben staunen überrascht sein

ULM WO: Baden-Württemberg EINWOHNER: 122 000 BESONDERHEITEN: Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt (161,53 Meter), Fischerviertel, Schiefes Haus (Foto rechts), astronomische Uhr am Rathaus (Foto oben) die Bes¶nderheit, -en das M•nster, das F“scherviertel, (der F“scher, schief

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DEUTSCH perfekt

hier: ≈ spezielle Sache große Kirche Stadtteil: Dort lebten meistens Fischer. Person: Sie holt Fische aus dem Wasser und verkauft sie.) ≈ nicht vertikal

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FOTOS: PRIVAT; JWS/FOTOLIA; FRANZ NEUHÄUßLER/UNT

as ist die Chance, habe ich gedacht. Als mein Freund Jérémy in Deutschland eine Arbeit gefunden hat, war für mich klar: Ich gehe mit ihm nach Ulm. Eine sehr interessante Erfahrung! In der Schule habe ich acht Jahre Deutsch gelernt, aber ich war immer die Schlechteste in der Klasse. Deshalb waren meine Freunde sehr überrascht, dass ich nach Deutschland gehen wollte. Mein Deutsch war wirklich nicht gut. Als wir angekommen sind, habe ich gleich einen Sprachkurs gemacht. Unsere Wohnung liegt fast im Zentrum. 60 Quadratmeter für zwei – ich fühle mich immer noch wie in einem Schloss. Mein Zimmer in Frankreich war nur neun Quadratmeter groß. Deshalb ist die Wohnung in Ulm auch meine erste richtige Wohnung. Als wir eingezogen sind, waren wir sehr überrascht. Die Wohnung war sauber und frisch renoviert! Das gibt es in Frankreich nicht oft. Der neue Mieter muss dort alles selbst machen. Ulm ist eine tolle Stadt. Sie ist viel kleiner als Paris. Deshalb ist die Atmosphäre sehr entspannt. Aber es ist immer etwas los. Im Sommer zum Beispiel gibt es ein spezielles Fest: Nabada. Da fahren alle mit selbst dekorierten Booten auf der Donau.

40-41_Ja_Nein_0412 06.03.12 14:05 Seite 40

JA ODER NEIN? SCHWER

Jagen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine alte Thomas Schröder ist Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Tradition – aber auch ein Grund für Kontroversen. Jäger sagen, dass sie die Tiere schützen. Tierschützer sind vom Gegenteil

JA

Die Jagd in Deutschland erfüllt wichtige Prinzipien des Tierund Naturschutzes nicht. Das Jagdrecht ist seit Jahrzehnten kaum verändert worden. Doch die Jäger verhindern seine Novellierung. Das ist kein Wunder, denn das Jagdrecht erlaubt ihnen sehr viel. So sind bei der Jagd viele Ausnahmen möglich, die das Tierschutzgesetz normalerweise absolut verbietet. Das sind zum Beispiel Jagdmethoden, bei denen man Totschlagfallen verwendet. Außerdem werden Jagdhunde an lebenden Tieren wie Enten oder Füchsen ausgebildet. Bei der Jagd mit Bleischrot auf Wasser-

überzeugt. Wir fragten:

SOLLTE MAN JAGEN VERBIETEN?

vögel werden Gänse oder Enten häufig durch die Schüsse nur verletzt. Sie sterben dann später unter starken Schmerzen an ihren Verletzungen oder wegen des extrem giftigen Metalls. Auf frei

„Die Jagd hilft dem Natur- und Artenschutz auf keinen Fall.“ jagen der Artenschutz

künstlich auf hohem Niveau. Auch die Wildschweinpopulationen werden so seit Jahren immer größer. Das ökologische Gleichgewicht wird so stark beeinflusst. Die Jagd hilft insgesamt auf keinen Fall dem Natur- oder Artenschutz. Für die Mehrheit der 350 000 Jäger in Deutschland sind der sportliche Charakter, fragwürdige Traditionen und auch das „Beutemachen“ das Wichtigste. Es gibt daher keine Gründe für die Jagd in ihrer aktuellen Form. 40

JA der Tierschutzbund, ¿e Organisation mit dem Ziel, Tiere zu schützen die Novellierung, -en Veränderung Konstruktion, mit der man die Totschlagfalle, -n Tiere fängt und sie gleichzeitig tötet der F¢chs, ¿e orangerotes Tier mit langem, dickem Schwanz (der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmales Teil am Ende des Rückens oder des Körpers von Tieren) das Bleischrot ≈ Bällchen aus Blei als Schießmaterial für eine Waffe sehr schweres, ziemlich wei(das Blei ches, graues Metall) die G„ns, ¿e Vogel, der größer als eine Ente ist ¢nter hier: mit das W“ld bestimmte Tiere, die im Wald leben unterliegen bestimmt werden von str¡ng hier: mit genauen Vorschriften vielleicht bald nicht mehr v¶m Aussterben bedroht sein existieren braunrotes Tier, das meistens das Reh, -e in Gruppen im Wald lebt („Bambi“) auf hohem Niveau hier: erreichen, dass sie in h„lten großer Zahl existieren so, dass man skeptisch ist, fragwürdig ob eine Sache richtig ist hier: ≈ möglichst viele das Beutemachen Trophäen bekommen

der Jagdschutzverband, ¿e schonen der Fœrster, die Nachhaltigkeit

„npassungsfähig verdreifachen das Maisfeld, -er

die Seuche, -n die Schweinepest die T¶llwut räuberisch bedrohen der W„schbär, -en der M„rderhund, ¿e s“ch ausbreiten der Nachwuchs der Seeadler, -

NEIN Organisation für die Interessen von Jägern hier: nicht zerstören Person, die sich beruflich um einen Wald und die Tiere dort kümmert hier: Form des Handelns, bei der der Wald und seine Tierwelt dauerhaft geschützt werden hier: so, dass sie ihre Lebensgewohnheiten ändern können, um besser zurechtzukommen hier: dreimal so groß machen Feld, auf dem kleine, harte, gelbe Früchte wachsen, aus denen man z. B. Cornflakes oder Popcorn macht Krankheit, die sehr viele Menschen oder Tiere in kurzer Zeit bekommen; Epidemie sehr gefährliche Schweinekrankheit Viruskrankheit hier: so, dass sie andere Tiere jagen und fressen hier: gefährlich sein für die Existenz kleines Tier, das meistens in Nordamerika lebt und einen sehr dicken Schwanz hat Tier, das Ähnlichkeiten mit Hund und Waschbär hat mehr werden hier: Tierkind(er) großer Vogel mit sehr guten Augen, der am Wasser lebt: Er frisst kleine Tiere. DEUTSCH perfekt

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FOTOS: DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND; BERGRINGFOTO/FOTOLIA; DEUTSCHER JAGDSCHUTZVERBAND

laufende Hunde und Katzen können Jäger sogar dann schießen, wenn sie gar keine Gefahr für das Wild sind. Dem Jagdrecht unterliegen wesentlich mehr als 100 Tierarten, von denen manche streng geschützt oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Mehr als fünf Millionen Wildtiere werden in Deutschland jedes Jahr getötet – auch wenn es dafür keinen vernünftigen Grund gibt. Tiere wie Füchse werden ohne jede Rücksicht gejagt. Die Zahl der Rehe hält man durch Füttern dagegen

Tiere fangen und töten Schutz und Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenarten (durch gesetzliche Vorschriften)

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Hartwig Fischer ist Präsident des Deutschen Jagdschutzverbandes.

NEIN

Ein Verbot der Jagd würde dem Natur- und Artenschutz wesentlich schaden. Denn sie ist eine sehr schonende Nutzungsform. Förster und Jäger entwickelten schon im 18. Jahrhundert den Gedanken der Nachhaltigkeit. Er gilt noch heute: Man jagt nur so viele Tiere, dass die Tierwelt gesund und artenreich bleibt. Wild ist heute so beliebt wie nie, denn es ist ein regionales Lebensmittel von hoher Qualität. Anpassungsfähige Allesfresser fühlen sich in unserer Kulturlandschaft sehr wohl. Ohne Jagd könnten Wildschweine ihre Zahl fast verdreifachen – pro Jahr. Überall entstehen Maisfelder. Dort finden sie Nahrung. Schon in einer Nacht können Wildschweine große Schäden in der Landwirtschaft verursachen oder komplette Fußballfelder zerstören. Auch Seuchen wie die

„Jäger schützen und verbessern den Lebensraum von seltenen Tierarten.“ Schweinepest oder Tollwut wären ohne die Arbeit der Jäger viel häufiger. Spezialisierte Arten können in ganzen Regionen aussterben, weil räuberische Allesfresser ihre Lebensräume bedrohen. Der Fuchs und in Mitteleuropa neue Tiere wie der Waschbär und der Marderhund breiten sich sehr schnell aus, weil sie extrem anpassungsfähig sind. Sie fressen Eier und den Nachwuchs von seltenen Vögeln. Jäger regulieren die Menge solcher Räuber und verbessern die Lebensräume für Vögel. So können die Vögel sicher aufwachsen. Die Weltnaturschutzorganisation hat die nachhaltige Jagd im Jahr 2000 als eine Form des Naturschutzes offiziell akzeptiert. Auf seltene Tierarten wie Seeadler schießen Jäger gar nicht. Weil diese Arten aber auch dem Jagdrecht unterliegen, müssen Jäger den Lebensraum für sie verbessern und etwas für ihren Schutz tun. Auch deshalb haben sich die Seeadler so gut erholt, dass sie seit 2009 nicht mehr auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen. 4/12

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NACHRICHTEN SCHWER

DEUTSCHE HABEN SPASS AM EINKAUFEN die Konjunktur, -en wirtschaftliche Situation und Entwicklung „nstehend in naher Zukunft zu erwartend die Tarifverhandlung, Diskussion über eine Erhöh-en ung der offiziellen Löhne und Gehälter, um sich zu einigen (die Erhöhung, -en von: den Lohn erhöhen = mehr Lohn geben) der Geh„ltszuwachs, ¿e höheres Gehalt hier: ein bestimmtes Ergebnis ausfallen zeigen verh„ndeln hier: diskutieren und sich einigen die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union hier: alle Personen, die zuder Haushalt, -e sammen in einer Wohnung oder einem Haus leben die Kaufkraft Möglichkeit, Waren zu kaufen Person, die Waren kauft und der Verbraucher, benutzt gew“nnen hier: bekommen reibungslos ohne Probleme verlaufen hier: sich entwickeln „ngesichts wegen unterschætzen hier: nicht für wichtig halten gew“sse (-r/-s) hier: bestimmt überaus ≈ sehr hier: so, dass der Verbraucher sensibel sofort mit weniger Konsum darauf reagiert der V¶lkswirt, -e Person, die Volkswirtschaft studiert hat der Höhenflug, ¿e hier: extrem hoher Preis eine Weile längere Zeit „nhalten hier: bleiben aufzehren völlig verbrauchen der Kaufrausch, ¿e ≈ intensives Kaufen ELTERNGELD HILFT MÜTTERN IM BERUF der Lohnersatz Geld, das man anstelle des Lohns bekommt WENIGER STAATSHILFE FÜR SONNENSTROM der Verbraucher, hier: Person, die Strom kauft und benutzt der D¢rchschnittshier: durchschnittliche Menge haushalt, -e aller Personen, die zusammen in einer Wohnung oder einem Haus leben Energie, die immer wieder die erneuerbare neu entsteht (z. B. WasserEnergie, -n kraft, Wind und Solarenergie) hier: sagen, dass man dagedrohen gen stimmen wird die Min“sterpräsiden- Regierungschefin eines deuttin, -nen schen Bundeslandes die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union der B¢ndesrat Art Parlament aus Mitgliedern der einzelnen Bundesländerregierungen der K•rzungsplan, ¿e Plan zur Reduzierung finanzieller Leistungen DER HIMMEL ÜBER FRANKFURT IST ZU LAUT die L„ndebahn, -en Strecke, auf der Flugzeuge landen der Min“sterpräsiRegierungschef eines deutdent, -en schen Bundeslandes die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union der Sch„llschutz Schutz vor Lärm die Immobilie, -n Gebäude oder ein Stück Land betr¶ffen hier: so, dass man den Schaden hat

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DEUTSCHE HABEN SPASS AM EINKAUFEN

us vielen Nachbarländern kommen Krisennachrichten. Auch in Deutschland zeigt die Konjunktur erste Schwächen. Trotzdem sind die Deutschen in bester Kauflaune. Sie investieren ihr Geld lieber in teure Dinge wie Autos, statt es für wenig Zinsen auf dem Konto liegen zu lassen. Das Konsumklima ist aktuell sogar so gut wie zuletzt vor einem Jahr, berichtet das Marktforschungsinstitut GfK. Den Hauptgrund dafür sehen die Nürnberger Experten darin, dass die Deutschen fest an steigende Gehälter glauben. „Die Beschäftigten hoffen, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen die Lohn- und Gehaltszuwächse besser ausfallen werden

A

als in der Vergangenheit“, sagte GfKExperte Rolf Bürkl. Verhandelt wird in vielen Branchen. So fordert die Gewerkschaft IG Metall zum Beispiel für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Lohn. Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist für starke Lohnerhöhungen. Die Regierung rechnet damit, dass die Einkommen der privaten Haushalte 2012 um drei Prozent steigen. Bei einer erwarteten Inflation von 1,8 Prozent bleibe ein deutliches Plus an

Kaufkraft, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht. Die GfK-Experten sehen im privaten Konsum die wichtigste Unterstützung für das Wirtschaftswachstum. Mit Blick auf die Konjunktur sind die Verbraucher aber nicht mehr ganz so optimistisch. „Die Bürger gewinnen offenbar den Eindruck, dass eine Erholung der deutschen Konjunktur nicht ganz so reibungslos verlaufen wird und angesichts der tiefen Schuldenkrise in Europa auch für Deutschland nicht zu unterschätzende Risiken bestehen“, heißt es im GfK-Bericht. Trotzdem sehen die Deutschen tendenziell positiv in die Zukunft und haben, anders als in den letzten Jahren, weniger Angst, ihre Arbeit zu verlieren. Den Konsumtrend könnten aber hohe Ölpreise negativ beeinflussen. „Energiepreise, vor allem die Benzinpreise, haben eine gewisse Signalwirkung“, sagte Rolf Bürkl Reuters TV. „Hier reagieren die Verbraucher überaus sensibel.“ Auch WestLB-Volkswirt Jörg Lüschow warnt: „Sollte der Höhenflug der Ölpreise noch eine Weile anhalten, wird ein Teil der Einkommenszuwächse wieder aufgezehrt.“ Dann wäre der Kaufrausch der Deutschen wahrscheinlich zu Ende. DEUTSCH perfekt

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ELTERNGELD HILFT MÜTTERN IM BERUF Das Elterngeld hat in Deutschland dazu geführt, dass mehr Mütter ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehen. 2010 waren es 40 Prozent. Zehn Jahre davor lag die Quote bei nur 32 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Mit dem Elterngeld hätte sich zum ersten Mal seit den 80er-Jahren der Trend geändert, dass junge Mütter ihre Berufspause länger dauern lassen. Alle früheren Reformen haben laut DIW zu einer immer längeren Babypause geführt – mit negativen Folgen auf die Einkommen und Karrieren von Frauen. Seit 2007 ist das Elterngeld ein Lohnersatz für Mütter und Väter, die nach der Geburt eines Kindes beruflich eine Pause machen. Laut DIW gehen Frauen, deren Partner in Elternzeit ist, doppelt so oft wieder arbeiten wie Frauen, deren Partner nicht in Elternzeit ist.

WENIGER STAATSHILFE FÜR SONNENSTROM Wer in Deutschland eine Solaranlage installiert, bekommt dafür Hilfe vom Staat. Das System hat so großen Erfolg, dass der Staat Milliarden zahlen muss. Der Staat, das sind die Strom-Verbraucher. Ein Durchschnittshaushalt muss dafür pro Jahr rund 70 Euro mehr zahlen. Um die Kosten nicht stark wachsen zu lassen, hat die Regierung nun beschlossen, dass es für Sonnenstrom in Zukunft 20 bis 30 Prozent weniger finanzielle Unterstützung geben soll. Die Solarbranche sieht nun den Anfang vom „Ende der Erfolgsgeschichte der erneuerbaren Energien in Deutschland“. Kritik kommt aber auch von den Regierungsparteien. So droht Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) im Bundesrat mit ihrem „Nein“ gegen die Kürzungspläne. „Das wird definitiv gestoppt werden“, sagte Lieberknecht Deutschlandradio Kultur.

DER HIMMEL ÜBER FRANKFURT IST ZU LAUT

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MITTEL

Punkte in Flensburg So mancher deutscher Autofahrer hat einen oder mehrere davon: Punkte in Flensburg. Das ist nichts Positives. Den Namen der schleswig-holsteinischen Stadt Flensburg verwenden Deutsche nämlich synonym mit dem Verkehrszentralregister. In diesem Register speichert das Kraftfahrt-Bundesamt seit mehr als 50 Jahren, wenn Autofahrer im Straßenverkehr nicht korrekt handeln – in Form von Punkten. Es hängt vom Delikt ab, wie viele Punkte ein Autofahrer bekommt. Bis jetzt sind es ein bis sieben Punkte. Wenn ein Autofahrer 18 Punkte gesammelt hat, ist sein Führerschein weg. Zurzeit haben rund neun Millionen Menschen Punkte in Flensburg. Ungefähr 5000 Autofahrer im Jahr müssen wegen ihres Punktekontos ihren Führerschein abgeben. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer plant eine Reform dieses Systems. Er will die Delikte im Straßenverkehr nur noch mit einem oder zwei Punkten speichern. Damit soll das Register „einfacher, gerechter und transparenter“ werden. Ab acht Punkten soll dann der Führerschein weg sein. Für die aktuellen Flensburger Punkte wird es aber keine Amnestie geben. Das neue System soll Anfang nächsten Jahres kommen. das Kr„ftfahrt- ≈ Amt, das sich um den Bundesamt Straßenverkehr in Deutschland kümmert h„ndeln

hier: ≈ fahren, reagieren

das Del“kt, -e

kriminelles Tun, kriminelle Sache

ger¡cht

hier: ≈ so, dass die Strafe zum Delikt passt

transpar¡nt

hier: so, dass man die Regeln versteht

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FOTOS: WALTRAUD GRUBITSCH/PICTURE ALLIANCE/ZB; MARTIN MOXTER/ALIMDI.NET

Als Mitarbeiter des Frankfurter Flughafens zuletzt einige Tage streikten und Hunderte Flüge nicht stattfanden, freuten sich viele Bürger über die Ruhe am Himmel. Denn seit der Eröffnung der vierten Landebahn Ende Oktober 2011 hat der Fluglärm im RheinMain-Gebiet stark zugenommen. Weil Zehntausende Menschen gegen den Lärm demonstrieren, hat die hessische Regierung reagiert. „Es wird leiser werden“, versprach Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Geplant sind für insgesamt 335 Millionen Euro ein besserer Schallschutz und ein größeres Angebot zum Kauf von Immobilien rund um den größten deutschen Flughafen, die stark vom Lärm betroffen sind. Bürgerinitiativen sind damit aber nicht zufrieden und fordern weiter weniger Flüge von und nach Frankfurt.

WAS HEISST …

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NACHRICHTEN SCHWER

ONLINE-NOTEN FÜR DEN ZAHNARZT

ONLINE-NOTEN FÜR DEN ZAHNARZT sagen, ob etwas gut oder schlecht ist hier: alle Personen, die in das Personal einer Zahnarztpraxis arbeiten Firma, die aktuelle Infordie Deutsche mationen und Bilder samPr¡sse-Agentur melt und an Medien verkauft die B¡rtelsmann Organisation, die gesellStiftung schaftliche Themen untersucht und Lösungsmodelle entwickelt

bewerten

HÄRTERE STRAFEN BEI KORRUPTION hier: ohne Rücksicht so, dass man den Schaden hat besch¡nken ein Geschenk geben best¡chen Geld oder Geschenke geben, damit man Vorteile bekommt die H„ft Gefängnisstrafe (das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden) die Gegenleistung, -en Kompensation für etwas: Ein anderer hat mir etwas Gutes getan, deshalb muss auch ich ihm etwas Gutes tun. h„rt betr¶ffen

MEHR KONTROLLE BEI SCHWEIZER REFERENDEN die [bschiebung, -en Zurückschicken in die Heimat verl¡tzen hier: nicht beachten der K¡rn, -e hier: das Wesentliche, das Wichtigste erklären für … offiziell sagen, dass ... ist die Zw„ngsheirat, -en Heirat nicht aus freier Entscheidung das Zw„ngsexil unfreiwillig in ein fremdes Land gehen, weil man in der Heimat nicht mehr leben darf der K¡rngehalt wesentlicher gedanklicher Inhalt die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für die Regeln in einem Staat zw“ngend ≈ unbedingt notwendig das Vœlkerrecht international gültiges Recht, besonders zwischen verschiedenen Staaten die F¶lter, -n kriminelle Handlung, bei der jemandem schlimme körperliche Schmerzen gemacht werden kriminelle Handlung, bei die Sklaverei der man jemandem das Recht nimmt, über das eigene Leben zu entscheiden verstoßen gegen ≈ sich nicht orientieren an

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In einer großen Internetumfrage sollen insgesamt 37 Millionen Patienten in Deutschland die Arbeit ihrer Zahnärzte bewerten. Reagiert der Arzt auf meine Ängste? Informiert er mich korrekt über die Kosten? Die großen Krankenkassen suchen Antworten auf diese und 38 weitere Fragen, um für eine bessere medizinische Qualität zu sorgen. Insgesamt sollen rund 55 000 Zahnärzte bewertet werden. Die Ergebnisse werden in einem Internetportal veröffentlicht. Sie sollen ein gutes Bild über Praxis, Personal, Behandlung und Kommunikation des Arztes geben. Bis jetzt konnten die Versicherten in dem Portal schon ihre Haus- und Fachärzte evaluieren. Das wichtigste Kriterium für die Bewertung sei den Patienten die Zufriedenheit mit der Arztkommunikation, sagte der Chef der Krankenkasse AOK, Jürgen Graalmann, der Deutschen Presse-Agentur. Das Internetportal wurde von der Weißen Liste entwickelt, einem Projekt der Bertelsmann Stiftung, verschiedener Patientenorganisationen und Krankenkassen.

HÄRTERE STRAFEN BEI KORRUPTION Die österreichische Regierung will Korruption in Wirtschaft und Politik in Zukunft härter bestrafen. Von dem neuen Korruptionsrecht sind zum Beispiel Firmenmitarbeiter betroffen, die sich von anderen beschenken lassen und dafür gegen ihre vertraglichen Pflichten handeln. Das passiert zum Beispiel, wenn der Mitarbeiter Waren für die Firma nicht beim günstigsten Anbieter kauft, weil ihn ein anderer Anbieter bestochen hat. Die Höchststrafe dafür liegt aktuell bei zwei bis drei Jahren Haft – abhängig von der Höhe der Bestechungssumme. Diese Strafen sollen nun erhöht werden. Für Beamte und Politiker soll auch das sogenannte „Anfüttern“ wieder strafbar werden. Anfüttern bedeutet, dass man jemanden beschenkt, ohne dass dafür eine direkte Gegenleistung vereinbart wird. Nach einigen politischen Skandalen wird aktuell auch in Deutschland über ein härteres Korruptionsgesetz diskutiert. DEUTSCH perfekt

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MEHR KONTROLLE BEI SCHWEIZER REFERENDEN

AUF DEN ZWEITEN BLICK QUELLE: DER TAGESSPIEGEL

MITTEL

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QUELLE: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Schweine leben auf dem Bauernhof. Man sagt, sie sind Allesfresser – und dumm, faul und schmutzig. Eine Person wird dann ein Schwein genannt, wenn sie einen Platz nicht sauber hinterlässt. Oder wenn jemand anderes das Tun dieser Person unmoralisch findet. Der Ausdruck Schwein haben bedeutet aber, dass jemand Glück hat. Glück ist auch das Thema in diesem Zeitungstext. Glück hat nämlich die koschere Küche. Grund dafür ist die Leber einer Bio-Gans aus Spanien, die ähnlich wie Schweinefleisch schmeckt. So ist es jetzt auch Juden möglich, in den Genuss von Schweinefleischgeschmack zu kommen. Da lässt sich nur sagen: Schwein gehabt!

MÜNDLICHE PRÜFUNG Für viele bedeutet sie wenig Zeit für die schönen Dinge im Leben: die Prüfung. Neben der schriftlichen gibt es auch die mündliche Prüfung. Bei ihr muss der Prüfling sein Wissen spontan in eigenen Worten ausdrücken. Geprüft wird aber nicht nur an Schulen und Universitäten. Auch Geräte und Dienstleistungen werden geprüft – in einer Qualitätsprüfung. Das Thema in diesem Zeitungstext ist nun die Prüfung von Zahnärzten: Ihre Behandlungsqualität wird an Testpatienten geprüft – indem den Patienten nach der Sitzung beim Arzt in den Mund geschaut wird. Eine mündliche Prüfung also. Das Prüfungsergebnis für ein Drittel der Ärzte: mündliche Prüfung nicht bestanden. WENIGER BRUTTO BEI NETTO der M“tarbeiter, Angestellter der [bzug, ¿e von: abziehen = hier: wegrechnen; durch Rechnen wegnehmen der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den man jeden Monat an die Versicherung zahlt Firma, die eine Dienstleistung der Dienstleister, anbietet (die Dienstleistung, -en hier: Service(angebot)) weitere (-r/-s) mehr

hinterl„ssen

SCHWEIN GEHABT hier: beim Weggehen einen Ort in einem speziellen Zustand lassen

die K•che die Leber, -n bio

die G„ns, ¿e der Jude, -n der Gen¢ss, ¿e

hier: Art, das Essen zu kochen hier: ≈ Organ eines Tiers als Speise kurz für: biologisch = hier: auf einem ökologisch arbeitenden Bauernhof lebend großer Vogel Person, deren Religion die Thora als Basis hat hier: kulinarische Freude

MÜNDLICHE PRÜFUNG die Dienstleistung, -en hier: Service(angebot) die Beh„ndlungs≈ Qualität einer ärztlichen qualität Therapie indem ≈ dadurch, dass …

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FOTOS: KRISTY-ANNE GLUBISH/DESIGN PICS/CORBIS; EX-PRESS AG/ACTION PRESS

Grundrechte, kann das Parlament sie in Zukunft für ungültig erklären. Zum Kern der Grundrechte gehören für die Schweizer Regierung zum Beispiel das Verbot der Todesstrafe, das Verbot der Zwangsheirat oder das Verbot von Zwang, zu einer Religionsgemeinschaft gehören zu müssen. Außerdem sind die Verbote von Zwangsarbeit und Zwangsexil von Schweizern Teil des Kerngehalts. Um die neuen Kontrollen für Volksinitiativen wirksam zu machen, muss jetzt die Schweizer Verfassung geändert werden. Bisher kann das Parlament ein Referendum nämlich nur für ungültig erklären, wenn es zwingendem Völkerrecht widerspricht – zum Beispiel dem Verbot von Folter, Genozid oder Sklaverei. Die Schweiz diskutiert nun die Frage, ob das neue Recht mehr oder weniger Demokratie bringen wird. Unterstützer des neuen Gesetzes sehen die Gesellschaft gestärkt. So sieht der Liberale Raphaël Compte ein „Mehr an Demokratie“ und findet die Kontrolle der Initiativen gut. Referenden wie zum Thema MigrantenAbschiebung könnten damit in Zukunft verhindert werden. Politiker der konservativen Schweizer Volkspartei aber sehen in der Reform den Anfang vom Ende der direkten Demokratie. In einer aktuellen Umfrage ist noch eine knappe Mehrheit der Schweizer Bürger dagegen, Initiativen zu stoppen, auch wenn diese gegen Grundrechte verstoßen.

Im Discounter Netto können Sie Waren zu niedrigen Bruttopreisen kaufen. Das ist der Nettopreis plus Mehrwertsteuer, bei Lebensmitteln meistens sieben Prozent. Die Netto-Mitarbeiter bekommen zum Monatsende ihren Nettolohn, also ihren Bruttolohn nach Abzug der Steuern und der Beiträge zur Sozialversicherung. Thema des Zeitungstextes ist der niedrige Bruttolohn, den die Mitarbeiter eines externen Dienstleisters von Netto bekommen – obwohl sie viele Stunden arbeiten. Das Problem: Sie werden nach Sollzeiten bezahlt. Das heißt: Die Mitarbeiter haben eine genormte Zeit für eine Aufgabe. Jede weitere Minute dafür wird nicht bezahlt.

SCHWEIN GEHABT

QUELLE: STERN

Volksinitiativen zu Themen wie dem Verbot von Minaretten oder der Abschiebung von Migranten waren in der Schweiz in den vergangenen Jahren immer wieder der Grund für große Diskussionen. Der politische Streit führte schließlich zu einer „Initiative gegen Initiativen“, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Das Ergebnis steht nun fest: Verletzen Volksinitiativen den Kern der

WENIGER BRUTTO BEI NETTO

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KEINE ANGST VOR PRÄSENTATIONEN Eine Präsentation in einer fremden Sprache ist nicht einfach. Aber es gibt Mittel und Wege, mit deren Hilfe sie auch vor deutschsprachigen Kollegen und Geschäftspartnern gut wirken wird. CORNELIA

der [ngstschweiß ≈ Wasser, das aus dem Körper kommt, weil man Angst hat die St“rn, -en

Teil des Gesichts zwischen Augen und Haar

auffallen

hier: deutlich gehört werden

darstellen

hier: beschreiben

die Redewendung, -en

ein paar Wörter mit idiomatischer Bedeutung

durchein„nderwerfen

hier: etwas Falsches benutzen

gliedern

≈ eine inhaltliche Struktur geben

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ei seiner ersten Präsentation vor einem deutschsprachigen Publikum während einer Konferenz war Daniel Mears, ein junger Marketingmanager aus den USA, ziemlich nervös. „Eine Präsentation in der eigenen Sprache ist ja schon stressig. Aber wenn man plötzlich Dinge in einer Fremdsprache erklären muss, steht einem der Angstschweiß

B

auf der Stirn. Ich hatte die Präsentation zwar sehr gut vorbereitet und im Deutschunterricht gelernt, dass kleine Grammatikfehler nicht auffallen, wenn

LOHS

kennt sie.

MITTEL

der Inhalt korrekt dargestellt wird. Trotzdem hatte ich Angst, Zeiten und Redewendungen durcheinanderzuwerfen“, erzählt der 27-Jährige. Er hat recht. Eine gute Vorbereitung ist das Wichtigste, um mit einer Präsentation Erfolg zu haben. Aber wie bereitet man eine Präsentation richtig vor? Erst einmal wird das Manuskript am Computer oder handschriftlich geschrieben. Das Thema wird dabei in drei Teile gegliedert: Einleitung (Überblick über das Thema und einzelne Aspekte), Hauptteil (alles Wichtige DEUTSCH perfekt

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zum Thema), Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und ein guter Schlusssatz. Der Wechsel von einem Punkt zum nächsten muss fließend und der rote Faden immer zu erkennen sein. Deshalb wird empfohlen, ans Ende jedes Punkts einen zusammenfassenden und überleitenden Satz zu stellen. Einleitung, Hauptteil und Zusammenfassung sollten einzeln geübt werden. Einfach ist eine Präsentation in einer Fremdsprache nicht. Es ist deshalb hilfreich, sie am Tag vorher einmal zur Übung vor deutschsprachigen Freunden zu halten. Dabei ist es wichtig, nicht vom Zettel abzulesen, sondern frei zu sprechen und mit dem Publikum in Augenkontakt zu bleiben. Hilfsmittel, wie zum Beispiel Kärtchen, sind aber in Ordnung. Das Risiko, zu vergessen, was man sagen wollte, ist damit niedriger.

Eine Präsentation vor Freunden zur Übung hilft. „Das stimmt“, sagt Mears. Der Amerikaner hat den Großteil seiner Präsentation mehrmals von Hand vom

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Unterbrechungen nicht mögen, weil sie den Faden nicht verlieren wollen. „Fragen werden generell erst am Schluss gestellt“, sagt der Marketingmanager. Das bestätigt Niels von Eisenhart Rothe, interkultureller Trainer und Chef von S&W Training in Meersburg am Bodensee: „Präsentationen in Deutschland sind so strukturiert, dass für Zwischenfragen kein Platz ist.“ Die Fragen könnten den Redner nämlich aus dem Konzept bringen. „Anders als zum Beispiel in TIPPS VON DER EXPERTIN angelsächsischen Ländern ist auch Humor während einer Das rät Petra Glaser, Dozentin für Deutsch als Fremdsprache Präsentation fehl am Platz.“ und interkulturelle Trainerin von der F+U Academy of LanguaAuch der Applaus am Ende ges in Heidelberg: einer Präsentation sieht in Deutschland anders aus als 2 Je weniger gut man die Fremdsprache sprechen und verstehen in vielen anderen Ländern. kann, desto wichtiger ist die Vorbereitung. Auch C1-Kandidaten „Als ich mit meiner Präempfehle ich bei wichtigen Präsentationen noch, alles schriftlich sentation fertig war, klopften vorher zu formulieren, von einem Muttersprachler korrigieren zu die Anwesenden mit den lassen, auswendig zu lernen und mehrmals vor dem Spiegel oder vor Freunden zu üben. Es muss locker und natürlich wirken, wenn es wirklich mal sehr wichtig sein sollte. Bei der Präsentation selbst hat man dann natürlich alles in Form einer übersichtlichen Stichwortliste zur Unterstützung dabei. 2 Die Präsentation muss klar strukturiert sein. Wichtig sind

kurze, klare und einfache Satzstrukturen. Beispiele, Anekdoten und Fakten unterstützen immer gleich einzelne abstrakte Ideen. Erinnern Sie das Publikum am Ende jeden Teils der Präsentation immer noch einmal daran, in welcher gedanklichen Beziehung der gerade gehörte Teil zum Thema und zum nächsten Teil steht. 2 Besonders Sprachschüler aus südeuropäischen, lateinameri-

kanischen und arabischen Ländern sollten bei Präsentationen auf Deutsch darauf achten, dass sie ziemlich schnell über das eigentliche Thema sprechen. Reden Sie nicht lange mit blumiger Sprache um den heißen Brei herum! Die Konventionen beim Kommunikationsstil sind kulturell nämlich sehr verschieden.

die Doz¡ntin, -nen der Kandidat, -en auswendig l¡rnen l¶cker übersichtlich die St“chwortliste, -n

hier: Lehrerin an einer Universität hier: ≈ Person, die Sprachkenntnisse der Qualität C1 hat ≈ sehr genau lernen hier: frei, unkompliziert hier: so, dass man alles gut lesen kann hier: Liste mit einzelnen Wörtern, die das Wichtigste zusammenfassen das/der F„kt, F„kten Sache, die Wirklichkeit ist; hier: Information hier: unnötig über Dinge sprechen, die nicht das ¢m den heißen Brei her¢mreden Hauptthema sind hier: mit vielen Standard-Kombinationen von Wörtern, blumig die nichts Konkretes aussagen

der Überblick, -e ≈ Orientierungshilfe, zusammenfassendes Bild der P¢nkt, -e hier: Aspekt hier: ohne Pausen, fließend ohne Fehler der rote Faden Motiv hier: Satz, der langsam überleitend zum nächsten Thema wechselt h„lten hier: vor Publikum sprechen „blesen laut lesen v¶n H„nd mit der Hand „bschreiben hier: noch einmal mit einem Stift schreiben auswendig l¡rnen ≈ sehr genau lernen l¶cker hier: offen, unkompliziert sch„ffen hier: machen, dass es etwas gibt erstaunt überrascht lebhaft ↔ still, ruhig unterbr¡chen hier: immer wieder stoppen gener¡ll hier: immer aus dem Konz¡pt hier: machen, dass br“ngen man nicht mehr weiß, was man eigentlich sagen will „ngelsächsisch englischsprachig nicht gewünscht sein; fehl „m Pl„tz sein nicht passen der/die von: anwesend = da, [nwesende, -n am Ort

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FOTO: IMAGE SOURCE/CORBIS

Computerbildschirm abgeschrieben. So hat er den Text auswendig gelernt. Die wichtigsten Punkte hat der New Yorker dann auf Kärtchen notiert: „Vor allem die Redewendungen und Wörter, die ich mir nicht merken konnte.“ Tipp: Kleine Fehler fallen nicht auf, wenn der Sprecher langsam, klar und deutlich spricht und wichtige Punkte wiederholt. Bei der Präsentation in einem anderen Land sind die speziellen kulturellen Unterschiede wichtig. Der Kommunikationsstil in Deutschland ist sehr direkt. In anderen Ländern beginnen Redner vielleicht mit einer Anekdote zum Thema, sprechen indirekt über etwas oder unterhalten sich erst einmal mit dem Publikum, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Anders in Deutschland: Dort spricht der Redner sofort über das eigentliche Thema.

„Ich war vor allem sehr erstaunt darüber, wie formell die Deutschen sind. In den USA ist eine Präsentation immer sehr interaktiv und lebhaft, während in Deutschland das Publikum still dasitzt“, erzählt Mears. Erst dachte er, dass sein Publikum die Präsentation nicht mag, weil ihn keiner unterbrach und Fragen stellte: „Alle sahen sehr ernst aus.“ Inzwischen weiß er, dass die Deutschen

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Fingerknöcheln auf den Tisch. Das fand ich etwas merkwürdig. Ich wusste erst gar nicht, ob das nun positiv oder negativ war“, sagt Daniel Mears und lacht. „In den USA klatschen wir in die Hände, aber ich glaube, das ist in deutschen Firmen nicht üblich.“ Nicht nur die richtigen Worte sind wichtig, sondern auch die richtige Körperhaltung und Gestik. Ganz wichtig ist der Blickkontakt zum Publikum. Die Körperhaltung sollte gerade (Brust raus, Rücken gerade, Bauch rein), aber nicht zu unbeweglich sein. Auch wenn er während der Präsentation etwas auf ein Flipchart schreibt, sollte der Vortragende darauf achten, dass er, wenn möglich, nie mit dem Rücken zu den Zuhörern steht. Für eine gute Körperhaltung ist es außerdem wichtig, dass die Balance stimmt und das Gewicht auf beide Beine gleich verteilt wird. Oft wirken Vortragende unsicher, weil sie nicht wissen, wohin mit den Händen. Die Hände sollten aber weder in der Hosen- noch in der Jackentasche stecken, sondern aktiv benutzt werden, um das Gesagte mit weichen Gesten deutlich zu machen. „In meiner Aufregung habe ich entweder viel zu wild gestikuliert oder mich verkrampft am Tisch festgehalten“, erzählt Mears. „Wenn ich eine Präsentation in meiner eigenen Sprache und in meinem Land halte, bin ich dagegen ganz locker. Klar, dort bin ich kein Fremder, wie hier“, sagt er und lacht. <

der F“ngerknöchel, m¡rkwürdig “n die Hænde kl„tschen üblich die Kœrperhaltung, -en

bewegliche Verbindung von Skelettteilen am Finger seltsam applaudieren

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WIE SIE ES AM BESTEN SAGEN Begrüßung Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist ... Ich komme aus ... Liebe Kolleginnen und Kollegen, ... Thema In meiner Präsentation geht es um ... In meiner Präsentation werde ich Ihnen ... vorstellen Gliederung der Präsentation Ich habe meine Präsentation in drei Teile gegliedert ... Zuerst spreche ich über ..., dann komme ich zu ... Abschließend befasse ich mich mit ... Strukturierungselemente Als Erstes möchte ich ... Außerdem/Ebenso/Ebenfalls/ Des Weiteren … Hinzu kommt, dass … Ein weiterer Aspekt ist … Ferner ist zu erwähnen, dass … Besonders hervorheben möchte ich … Wechsel zum nächsten Teil Soweit zum ersten Teil der Präsentation. Ich komme nun zum zweiten Teil / zum nächsten Punkt. Und nun zum letzten Teil/Punkt.

Beispiele Ich möchte das mit einigen Beispielen zeigen. Hierzu/Dazu ein Beispiel. Dies möchte ich anhand des folgenden Schaubildes / der folgenden Tabelle erläutern. Diese Tabelle / Dieses Bild zeigt … Zusammenfassung Zusammenfassend möchte ich sagen … Ich möchte noch einmal kurz die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Ende Damit bin ich am Ende meiner Präsentation. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?

¡s geht ¢m die Gliederung, -en s“ch bef„ssen m“t f¡rner erwähnen hervorheben einige anh„nd f¶lgende (-r/-s) erläutern

das Thema / der Inhalt ist ≈ Plan für eine inhaltliche Struktur hier: sprechen über ≈ außerdem sprechen von, nennen hier: ≈ informieren über ein paar ≈ mit nächste (-r/-s) etwas Kompliziertes im Detail erklären die Aufmerksamkeit ≈ Konzentration FOTO: GOODSHOT/THINKSTOCK

normal ≈ Kontrolle über den Körper, z. B. wie man sitzt, steht oder geht gerade vertikal die Br¢st vorderer Teil des Oberkörpers der Vortragen- Person, die vor Publide, -n kum etwas sagt verteilen hier: ≈ geben an die Aufregung große Unruhe s“ch f¡sthalten mit der Hand nehmen verkr„mpft ≈ unsicher, mit Komplexen dagegen hier: aber

Zur Not vor dem Spiegel Eine gute Vorbereitung ist zentral

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SPRACHE – WORTSCHATZ LEICHT

In der Gärtnerei

die H„rke, -n (auch: der R¡chen, -) der (G„rten-)Schlauch, ¿e

die T¢lpe, -n

das Gewæchshaus, ¿er die Kräuter Pl.

die Gärtnerin, -nen

die S¶nnenblume, -n

die Blüte, -n das Bl„tt, ¿er

die Blumenzwiebel, -n die W¢rzel, -n

der Stängel, -

die Erde

die Gießkanne, -n

die Schaufel, -n der }ntersetzer, - der Blumentopf, ¿e

Blumenzeit

der Samen, LEICHT

1

Komposita bestehen aus zwei oder mehr Teilen, wie zum Beispiel „Blumenzwiebel“: „Blumen-“ ist das Bestimmungswort, „-zwiebel“ ist das zu bestimmende Wort. Was passt? Ordnen Sie zu! Ergänzen Sie auch den Artikel!

die Schubkarre, -n

der Blumenkasten, ¿

Gartenarbeit

2

LEICHT

Sabrina arbeitet im Garten. Ergänzen Sie das passende Nomen! Schubkarre 2 Gartenschlauch 2 Sonnenblume Kräuter 2 Samen 2 Gießkanne

2

1. Sabrina ist im Garten. Sie gießt die Blumen mit

die Gieß1. ______

a) -blume

2. ______ Blumen-

b) -kanne

3. ______ Garten-

c) -setzer

4. ______ Sonnen-

d) -topf

5. ______ Schub-

e) -karre

6. ______ Unter-

f) -schlauch

dem _________________.

2. Zwischen den Rosen wächst eine _________________.

3. Mit der _________________ holt sie neue Erde. Samen 4. Sie legt viele kleine _________________ in die Erde.

5. Sie gießt die Erde vorsichtig mit der ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

_________________.

6. In ein paar Wochen wird sie frische _________________ zum Kochen haben. ÜBEN SIE WEITER!

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Mehr Übungen finden Sie 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 20) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 58

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50-51_uebungen_0412 06.03.12 14:07 Seite 50

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LEICHT

Seite 6 - 11 KURZ UND KNAPP

1

Der Dom vibriert Gefährlich für die hohen Türme des Kölner Doms sind Stürme. Welches Adjektiv passt? Setzen Sie in der richtigen Form ein! alkoholisch

2

stark

2

süß

2

speziell

2

rot

2

bekannt

Seite 36 - 38 DER TECHNIKPHILANTHROP

MITTEL

2

Haushalts- und andere Geräte Mit Komposita kann man neue Wörter bilden. So entsteht zum Beispiel aus dem Wort „Haushalt“ und einem Gerät, das man im Haushalt benutzt, das Wort „Haushaltsgerät“. Finden Sie weitere Komposita aus dem Technik-Bereich, und ordnen Sie zu!

bekannten Doms 1. 157 Meter sind die Türme des _________________ hoch. 2. Manchmal muss die Stadt deshalb bei _________________ Wind den Platz am Dom sperren. 3. Jim Beam, Asti und Brandy, so heißen nicht nur _________________ Getränke – sondern auch viele

1. das Auto-

a) -rad

2. das Haushalts-

b) -birne

3. das Wind-

c) -teil

4. der Kühl-

d) -schrank

5. die Glüh-

e) -technik

6. die Elektro-

f) -gerät

Hunde. 4. Die Berliner Verkehrsbetriebe helfen Verliebten mit einem ganz _________________ Service. 5. In dem Flirt-Internetportal findet man mit Glück die Frau mit dem _________________ Mantel oder den Mann mit dem _________________ Blick wieder.

Seite 40 - 41 JA ODER NEIN?

SCHWER

3

Die Jagd Jagen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine alte Tradition – es ist aber auch umstritten. Konjunktionen unterstützen bei einer guten Argumentation. Setzen Sie die passende Konjunktion ein! wenn

2

da

2

deshalb

2

denn

2

dass

denn 1. Die Jagd in Deutschland erfüllt wichtige Prinzipien des Tier- und Naturschutzes nicht, _________________ das Jagdrecht ist seit Jahrzehnten kaum verändert worden. 2. Auf frei laufende Hunde und Katzen können Jäger sogar dann schießen, _________________ sie gar keine Gefahr für das Wild sind. 3. Wild ist heute so beliebt wie nie, _________________ es ein regionales Lebensmittel von hoher Qualität ist. 4. Der Fuchs, der Waschbär und der Marderhund sind anpassungsfähig, _________________ breiten sie sich sehr schnell aus. 5. Die Seeadler haben sich so gut erholt, _________________ sie seit 2009 nicht mehr auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen. LÖSUNGEN AUF SEITE 58

50

DEUTSCH perfekt

4/12

50-51_uebungen_0412 06.03.12 14:07 Seite 51

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

Seite 68 - 69 BLICK VON AUSSEN

SCHWER

4

München liebt Italien Die Italienerin Adriana Falcieri ist nach der Geburt ihres Sohnes Tobia im Mutterschutz und erzählt von ihrem Leben in München. Die indirekte Rede verwendet den Konjunktiv I, um die Aussagen anderer wiederzugeben. Formulieren Sie die Sätze der direkten Rede in der indirekten Rede! Achten Sie auf die Pronomen! 1. „Viele Leute sind mit dem Kinderwagen unterwegs.“ Sie sagt, viele Leute seien mit dem Kinderwagen unterwegs. ________________________________________________________________________________________________ 2. „Tobia lächelt mich jetzt an.“ Sie sagt, ________________________________________________________________________________________________ 3. „Die U-Bahn kommt in München pünktlich.“ Sie sagt, ________________________________________________________________________________________________ 4. „Alles funktioniert hier.“ Sie sagt, ________________________________________________________________________________________________ 5. „München liebt Italien.“ Sie sagt, ________________________________________________________________________________________________

Seite 74 - 75 KULTURTIPPS

5

MITTEL

Mich oder mir? Reflexive Verben benötigen immer ein Reflexivpronomen. Achten Sie auf das Verb und das Pronomen: Akkusativ oder Dativ? 1. Wir haben ____________ den Film Einer wie Bruno angesehen.

LEICHT

Seite 62 - 63 MEIN DEUTSCHLANDBILD

6

Kaninchensport Alle Mädchen kümmern sich beim Kaninchen-Sportturnier sehr um ihre Tiere. Welche Form passt in den Beispielen: jede, jeder, jedes oder alle? Setzen Sie ein! 1. ____________ Mal an Ostern denkt der

2. Kannst du ____________ an den Film erinnern?

Fotograf an den Tag, an dem er das Foto

3. Ja, ich erinnere ____________ sehr gut daran! sich eigentlich sehr gut mit ihrem Vater. 4. Radost versteht ______ 5. Dann verliebt sie ____________ in einen Mitschüler.

gemacht hat. 2. So ein Kaninchen-Turnier gibt es

6. Vor ihrem Freund schämt sie ____________ für ihren Vater. 7. Willst du ____________ den Film noch einmal ansehen?

____________ Jahr. 3. ____________ Besucher bekommt leckeres Essen.

Parcours laufen. 5. ____________ Disziplin ist eine Herausforderung für die Kaninchen. ÜBEN SIE WEITER!

4/12

DEUTSCH perfekt

Mehr Übungen finden Sie 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 20) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

FOTOS: BRAND X PICTURES/THINKSTOCK; MOVIENET FILM GMBH

4. ____________ Kaninchen müssen durch einen

LÖSUNGEN AUF SEITE 58

51

52_Mahlzeit_0412 06.03.12 14:09 Seite 52

SPRACHE – MAHLZEIT! MITTEL

TINA LANG



THOMAS SCHÄFER

Mahlzeit! 78

DARIA MICHALEK

GREGOR KAMINSKI

SOPHIA TRAUBE

DARIA Hallo, Tina! Du bist schon so früh da? Gehst du heute gar nicht arbeiten? TINA Am Feiertag? Nein, heute habe ich frei. Den ganzen Tag! Thomas’ Eltern sind ja über Ostern bei uns, und heute sind die drei mit Lukas in den Zoo gegangen. Da war ich am Morgen gleich beim Sport, habe meinen Vater kurz besucht, und jetzt bin ich hier.

DARIA Was fehlt ihm denn noch?

Mahlzeit!

TINA Ach, erst hat er gesagt, er hat so seltsame Bauchschmerzen. Dann war ihm tagelang schwindelig, und dann war ihm immer übel.

aufschließen über Du “mmer m“t deinem W„sser! der M“lchschaum übertreiben

DARIA Der Arme! Das ist ja schlimm! TINA Ich weiß nicht. Ich glaube, er hat sich die ganzen Krankheiten in den letzten Wochen nur ausgedacht – von seinem

DARIA Sehr schön. Da können wir uns ja noch ein bisschen unterhalten, bis das Café voller wird.

Beinbruch mal abgesehen. Die Ärzte haben ihn ganz durchgecheckt und sagen, er ist gesund. Und immer sind es seltsame Beschwerden, die man nicht nachweisen kann.

TINA Gern. Bringst du mir ein Mineralwasser?

DARIA Dein Vater denkt sich Krankheiten aus? Das passt doch gar nicht zu ihm!

DARIA Du immer mit deinem Wasser! Nimm doch mal was Richtiges! Vielleicht einen Cappuccino mit viel leckerem Milchschaum?

TINA Normalerweise nicht. Aber wenn er dafür noch länger bei seiner geliebten Schwester Monika bleiben kann …

TINA Ach nein, ich bleibe lieber beim Wasser. DARIA Du kannst auch ein Wasser haben, bitte sehr. (gibt Tina ein Glas Mineralwasser) Mich würde nur interessieren, warum du plötzlich gar nichts anderes mehr trinkst. TINA Nur so. Ich möchte ein bisschen mehr auf meine Gesundheit achten. DARIA Übertreib es mal nicht, meine Liebe! Es gibt auch noch andere Dinge im Leben als Sport und Gesundheit. Du bist ja schon ganz dünn geworden. Aber apropos Gesundheit. Wie geht es deinem Vater? TINA Ganz gut, denke ich. Auch wenn er schimpft, dass er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, obwohl er noch gar nicht gesund ist.

52

MIKIS PAPADOPOULOS

HELENE SIEGMANN-BUCHTER

Tina wartet schon vor dem Café Dada, als Daria kommt und die Tür aufschließt.

TINA Hallo, Daria! Da kommst du ja endlich!

FOTOS: B. SIEG (2); GETTY IMAGES (4); IMAGE SOURCE; FOTOLIA

MANNI LANG

GREGOR (kommt ins Café) Hallo, hallo! Sind die Damen schon wieder beim Kaffeeklatsch? TINA Hallo, Gregor. Nicht direkt. Für einen Kaffeeklatsch hast du uns noch gefehlt. Und der Kaffee! DARIA Den kann ich gerne liefern, wenn du einen Kaffee möchtest, Gregor. Was gibt es Neues bei dir? Was macht die Liebe? GREGOR Du bist ganz schön neugierig, Daria! Einen Kaffee nehme ich aber gern. Und wenn du schon von Liebe sprichst: Wer ist die geliebte Schwester Monika, von der ihr gerade gesprochen habt?

apropos ... franz. sch“mpfen entl„ssen schw“ndelig übel s“ch ausdenken der Beinbruch, ¿e (der Kn¶chen, „bgesehen v¶n d¢rchchecken die Beschwerden Pl. nachweisen die Schw¡ster, -n der K„ffeeklatsch

hier: Guten Appetit!; auch: Gruß zwischen Kollegen mit einem Schlüssel öffnen während hier: ≈ Ich verstehe nicht, warum du nur noch Wasser trinkst. ≈ weiße, weiche, leichte Masse aus heißer Milch hier: glauben, dass etwas wichtiger ist, als es wirklich ist ergänzend zum Thema … laut sagen, dass man sich ärgert hier: erlauben zu gehen von: Schwindel = unangenehmes Gefühl, bei dem man meint, dass sich alles im Kreis bewegt schlecht; ≈ unangenehmes Gefühl im Magen sich überlegen Verletzung, bei der ein Beinknochen kaputtgeht Teilstück des Skeletts) außer hier: komplett prüfen, wie fit und gesund jemand ist Probleme mit der Gesundheit hier: mit Tests zeigen hier kurz für: Krankenschwester = Frau, die beruflich Kranke pflegt Treffen am Nachmittag, bei dem man sich bei Kaffee und Kuchen unterhält

SCHON GEWUSST? Das Wort ganz hat viele unterschiedliche Bedeutungen: Als Adverb mit der Bedeutung „sehr“ verstärkt ganz Adjektive und Adverbien: „Tina ist ganz dünn geworden.“ Es kann die Bedeutung von Adjektiven und Adverbien aber auch schwächer machen. Dann hat es die Bedeutung „ziemlich, relativ“: „Manni geht es ganz gut.“ Auch zusammen mit „schön“ bedeutet es „ziemlich“: „Du bist ganz schön neugierig!“ Außerdem kann es auch „komplett, ohne Rest“ bedeuten: „Die Ärzte haben ihn ganz durchgecheckt.“ Als Adjektiv bedeutet ganz „komplett, ohne Ausnahme“: „Ich habe den ganzen Tag frei.“ Zusammen mit Substantiven im Plural bedeutet es in der Umgangssprache auch „alle“ oder „alles“: „Er hat sich die ganzen Krankheiten nur ausgedacht.“

TINA Das möchtest du jetzt gern wissen, oder?

Im nächsten Heft geht’s weiter!

DARIA Ja, das würde ich auch gern genauer wissen, Tina!

Alles über „Mahlzeit!“ finden Sie auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen ) Mahlzeit! DEUTSCH perfekt

4/12

Formell

Frau Anders hat angerufen und wird es später noch mal versuchen!

hier: keine Zeit haben hier: anrufen

4/12

verh“ndert sein s“ch m¡lden

Personenbeschreibung Der Kopf und der Oberkörper Sie hat … die Augenbraue, -n

das Haar, -e

die L“ppe, -n

die W“mper, -n der Z¶pf, ¿e

die Z¢nge, -n

das Ohr, -en

FOTO: SOMENSKI/FOTOLIA

das K“nn, -e

die B„cke, -n die S¶mmersprosse, -n

die Sch¢lter, -n

… … … …

lockige Haare. kurzes/langes Haar. helles/dunkles Haar. Zöpfe.

… … … …

rote Backen. eine gerade/schiefe Nase. viele Sommersprossen. ein rundes/ovales/kantiges Gesicht.

Sammelkarte SPRECHEN

Beim Formulieren von Telefonnotizen verwendet man oft den Infinitiv (Bitte Herrn Seiber anrufen!) oder den Imperativ (Vergessen Sie die Konferenz nicht!).

MITTEL

Bitte Herrn Seiber anrufen!

Herr Denker hat den Termin abgesagt. Er ist heute Abend verhindert und meldet sich später noch.

DEUTSCH perfekt

Frau Thume entschuldigt sich, sie kann nicht kommen, ihre Tochter ist krank.

Vergessen Sie die Konferenz heute Nachmittag um 14.30 nicht!

Osterhase und Ostereier Ostern ist eines der wichtigsten Feste im deutschsprachigen Raum. Es gibt dabei eine Menge Traditionen. Hier sind einige der wichtigsten.

Frohe Ostern! der Osterzopf

DEUTSCH perfekt

SCHWER

das Osternest

FOTOS: THINKSTOCK (6)

das Osterei

der (Schoko-)Osterhase

Sammelkarte VERSTEHEN

4/12

die Nase, -n

das Osterlamm

der Osterstrauß (aus Weiden-/Palmkätzchen)

4/12

Frau Maier bittet um Rückruf!

LEICHT

Manchmal hat man gerade viel zu tun, wenn das Telefon klingelt, oder man ist nicht zu Hause: Dann schreiben oft andere auf, wer für einen angerufen hat. Im Büro macht das die Sekretärin oder ein Kollege / eine Kollegin, zu Hause die Familie. Diese Notizen können deshalb formell oder informell sein.

DEUTSCH perfekt

Telefonnotizen

Sammelkarte SCHREIBEN

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53-54_SSV_Sprachkarten_0412.qxd 06.03.12 14:11 Seite 54

Informell Müllers haben uns am Wochenende eingeladen, du müsstest noch zusagen.

Ruf bitte Sandra an, ich hab nicht verstanden, was sie wollte.

Bernhard hat angerufen, bitte zurückrufen!

Grüße von Oma!

DEUTSCH perfekt

Chrissi hatte den Schlüssel verloren, aber schon wieder gefunden.

Luisa ist krank, du sollst ihr ein Buch vorbeibringen!

Telefonnotizen sind normalerweise sehr kurz. Sie informieren den Leser, was eine andere Person gesagt hat. Der Leser und der Schreiber kennen dabei meistens die Situation und die Personen, über die geschrieben wird.

Danke für gestern Abend, Sarah!

zusagen

hier: sagen, dass man kommen kann

4/12

Kannst du noch einmal wegen der neuen Wohnung zurückrufen? Tel.: 040/21 22 34 76

Vergiss nicht, dass du noch Christian anrufen sollst!

Der neue Nachbar sieht gut aus! % & % & % &

%

4/12

DEUTSCH perfekt

% &

Miri, wie ist denn dein neuer Nachbar? Total nett! Und er sieht umwerfend gut aus! Los, beschreib ihn mal! Also: Er ist circa 1,85 Meter groß und sehr kräftig. Also dick? Nein, eher muskulös. Und dann hat er breite Schultern und eine schmale Taille. Dazu vielleicht einen kleinen Bauch? Natürlich nicht! So athletisch und durchtrainiert wie er ist! Sein Bauch ist flach wie ein Brett. Und dann seine Hände: Sehr markant, aber er hat schlanke, grazile Finger. Soso. Und wann lädst du ihn zu dir zum Essen ein …?

Eine ältere Dame … % Wer ist denn eure neue Babysitterin? & Das ist die ältere Dame aus dem zweiten Stock. % Hm, wer wohnt denn da – beschreibst du sie mir mal kurz?

& Sie ist klein und stämmig, und sie hat relativ kurze Beine.

% Ihre Haarfarbe? Ist sie blond? & Nein, silbergrau. Auffällig ist ihr vorstehendes Kinn und die buschigen Augenbrauen. Aber sie ist sehr nett! Und die Kinder mögen sie wirklich gern. b¢schig d¢rchtrainiert fl„ch wie ein Br¡tt mark„nt stæmmig ¢mwerfend gut aussehen vorstehen

dicht mit Haaren bewachsen so, dass man sieht, dass jemand viel Sport macht ≈ sehr flach mit speziellem Aussehen ≈ klein und ein bisschen dick sehr gut aussehen hier: ≈ so, dass es wegen seiner speziellen Form deutlich zu sehen ist

Ostertraditionen Der Osterhase und die Ostereier sind alte Symbole der Fruchtbarkeit. Heute sagt man den Kindern, dass der Osterhase die Ostereier versteckt. Am Ostersonntag suchen die Kinder die versteckten Ostereier im Garten oder - je nach Wetter - in der Wohnung.

Diese Tage sind in der Osterwoche wichtig: Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag. Karfreitag und Ostermontag sind in Deutschland, zum Teil auch in Österreich und der Schweiz, gesetzliche Feiertage. die Auferstehung

4/12

DEUTSCH perfekt

Im Osternest, das Kinder bekommen, liegen meistens Schokohasen, bunte Ostereier und viele Süßigkeiten. Zu Ostern wird die Wohnung mit vielen Dingen geschmückt: Dazu gehört ein Palmkätzchenstrauß. An diesen Strauß hängt man ausgepustete Eier, die man selbst bemalt oder gefärbt hat. Das Osterfest erinnert an die Kreuzigung Christi und an seine Auferstehung. Deshalb ist es eines der wichtigsten christlichen Feste.

von: auferstehen = schon tot sein, dann aber aufstehen und wieder leben bemalen mit Farbe malen auf Eier auspusten ≈ mit dem Mund Luft durch ein Loch im Ei stoßen, damit das Eigelb und Eiweiß herauslaufen färben hier: komplett bunt machen Frohe/Schöne Ostern! Glückwunsch zu Ostern die Fr¢chtbarkeit von: fruchtbar = so, dass man viele Kinder bekommen kann der Gründ¶nnerstag, -e Tag vor Karfreitag der Karfreitag, -e Freitag vor Ostern, an dem man an die Kreuzigung Christi denkt die Kreuzigung Chr“sti Situation, in der Christus ans Kreuz genagelt wurde (das Kreuz, -e zwei kurze Linien: eine ist horizontal, die andere liegt in der Mitte vertikal darüber) der Osterm¶ntag, -e zweiter Osterfeiertag: Auch an diesem Tag feiert man das Osterfest. der Osters¶nntag, -e erster Osterfeiertag: An diesem Tag feiert man das Osterfest.

55-raten_0412 06.03.12 14:17 Seite 39

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

Seite 34 - 35

1

TIEF IN DER VERGANGENHEIT

Schätze in der Erde

SCHWER

Eine Schatzsuche ist nicht nur etwas für Kinder. Manche Erwachsene machen sie auch zu ihrem Beruf. Lösen Sie das Rätsel rund um das Thema! 6 5

1

1. Wissenschaft von den Resten alter Kulturen 2

8

2. Zeitraum der Erdgeschichte, für den sehr kalte Temperaturen typisch waren 3. wertvoller Fund

3

4. Platz, wo man etwas findet

9

5. vorgeschichtlich

4 7 10

6. Substanz der Elefantenzähne 7. Um 4000 v. Chr. entstehen die ersten Hoch-... 8. Darauf geht und steht man.

11

9. Teilstück des Skeletts 10. Statue, Kunstwerk 11. eine natürliche Grotte

2

Seite 28 - 31

LAND DER IDEEN

Technik

MITTEL

Leider sind die Silben dieser Wörter alle durcheinander geraten. Ordnen Sie die Silben! Von oben nach unten gelesen erkennen Sie das farbig unterlegte Lösungswort.

1 2 3 4 5 6 7 8

10

Lösung: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ LÖSUNGEN AUF SEITE 58

4/12

DEUTSCH perfekt

55

FOTOS: ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK (2)

9

1. MA – FIR 2. DEN – SEE – BO 3. BEL – DÜ 4. BE – SCHRAU 5. ZEL – LE 6. STOFF – KLEB 7. AN – TRIEB 8. BI – AM – TION 9. WA – BLECH – REN 10. RENT – PA – TRANS

56_Grammatik_0412.qxd 06.03.12 14:18 Seite 56

SPRACHE – GRAMMATIK LEICHT

Der Gärtner und die Gärtnerin – Endungen von Nomen Oft kann man an der Endung (Suffix) des Nomens das Genus erkennen. Man unterscheidet maskuline, feminine und neutrale Endungen:

Maskuline Endungen Diese Endungen zeigen meistens, dass ein Nomen maskulin ist: -ant: der Konsonant -ent: der Student -er: der Fehler (aber: das Fenster) -eur: der Monteur -ismus: der Realismus -ist: der Artist -ling: der Lehrling -loge: der Psychologe -or: der Motor

Achtung: Von maskulinen Nomen, die für Personen stehen, bildet man die feminine Form mit der Endung –in: der Professor - die Professorin der Lehrer - die Lehrerin

Fußball

LEICHT

1

Welches Genus haben die Nomen? Unterstreichen Sie die Endungen, und ergänzen Sie m, f oder n für maskulin, feminin oder neutral.

Feminine Endungen Diese Endungen zeigen meistens, dass ein Nomen feminin ist: -e: die Sonne, die Blume (aber: der Junge) -ei: die Bäckerei -enz: die Konferenz -heit: die Schönheit -ik: die Physik -ion: die Kommunikation -keit: die Sehenswürdigkeit -schaft: die Mannschaft -tät: die Universität -ung: die Überraschung -ur: die Kultur

Neutrale Endungen Diese Endungen zeigen fast immer, dass ein Nomen neutral ist: -chen: das Städtchen -ing: das Doping (aber: der Pudding) -lein: das Büchlein -ment: das Argument -um: das Datum

Endlich Urlaub!

LEICHT

2

Setzen Sie das richtige Artikelwort ein! seine

2

die

2

eine

2

ins

2

der

2

eine

2

seine

2

seiner

1. Am Wochenende spielt Michael in einer Freizeit1. Endlich ist Wochenende! Da kann sich Jens von

Fußballmannschaft (___).

___________ Krankheit erholen.

m heißt Michael, die Trainerin (___) f 2. Der Trainer (___)

2. In ___________ Bäckerei kauft er frische Brötchen.

heißt Lydia. 3. Er kauft sich ___________ Zeitung und geht nach 3. Seine Mitspieler sind: ein Student (___), ein Psycho-

Hause.

loge (___), ein Friseur (___) und ein Polizist (___). 4. Am Abend möchte er ___________ Freundin treffen. 4. In der Pause (___) sind sie in einem Häuschen (___) und unterhalten sich.

5. Für Sonntag plant er einen Ausflug, vielleicht ___________ Museum oder in ___________ Natur.

5. Heute gibt es eine Überraschung (___): Sie haben eine Mitspielerin (___).

Das wäre ___________ gute Idee. 6. Dann fällt ihm ein: Er muss noch ___________

6. Jetzt wird das Training (___) sicher noch lustiger!

Wohnung putzen!

MEHR ÜBUNGEN

56

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 20) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 58 DEUTSCH perfekt

4/12

57_Ges_Gel_0412.qxd 06.03.12 14:18 Seite 57

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN MITTEL

Wir kümmern uns um die großen Themen. Und um Ihre Kleinen.

Endlich ein Style, der die Welt bewegt

Das Bundesland Baden-Württemberg verspricht, sich um die großen Themen zu kümmern: also um wichtige Fragen der Wirtschaft und der Politik. Außerdem will es sich um Ihre Kleinen kümmern. Das klingt auf den ersten Blick ein bisschen provokant: Sind damit die kleinen, also weniger wichtigen Themen der Einwohner gemeint? Nein – dann wären die Kleinen auch klein geschrieben. Mit Ihre Kleinen sind die Kinder gemeint, denen das Land gute Bildungschancen und damit einen guten Start in eine sichere Zukunft verspricht.

Früher hätte man im Deutschen nur das Wort Stil verwendet, heute hört man gerade in der Werbung oft das englische Wort Style. Wenn eine Sache die Welt bewegt oder weltbewegend ist, dann ist sie für alle sehr wichtig. Ein Style, der die Welt bewegt, ist also ein besonders wichtiger neuer Stil, für den sich alle interessieren. Der Style, um den es hier geht, kann auch im wörtlichen Sinn Menschen bewegen: Style heißt ein

Wir wissen, wo beim Schenken der Hase langläuft!

neues Automodell von Volkswagen. Auch ohne wirklich weltbewegend zu sein: Die ganze Welt bewegt das Auto schon deshalb, weil die Werbung in der Zeitung Die Welt gedruckt wurde.

Das Möbelhaus behauptet in der Werbung, beim Schenken zu wissen, wo der Hase langläuft. Das soll heißen, es weiß, wie Schenken funktioniert. Natürlich weiß jeder Mensch, wie man ein Geschenk macht. Aber das Bild vom Hasen passt besonders gut zu einer Geschenkaktion zu Ostern. Denn zu Ostern bringt in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Osterhase den Kindern Ostereier und kleine Geschenke. Eigentlich heißt es wissen, wie der Hase läuft. Aber hier soll der Kunde denken, dass der Hase beim Möbelhaus vorbeiläuft – und es dort Geschenke gibt.

Haiopeis Welche Bedeutungen kann das Wort Schuppen haben? Kreuzen Sie an! richtig falsch das Schuppen: spezielle Zahnkrankheit bei Fischen

HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN VERLAG, OLDENBURG

die Schuppen: kleine, flache Teile auf dem Körper von Fischen und Reptilien der Schuppen: kleines, einfaches Haus, in das man Geräte stellt der Haiopei, -s

¢nterstellen

von: Hai = gefährlicher Meeresfisch; auch Wortspiel: Heiopei = rheinländisch für: Mensch mit schwachem Charakter hier: etwas in einen Raum stellen, um es dort zu lagern

LÖSUNGEN AUF SEITE 44 4/12

DEUTSCH perfekt

57

58_Loesungen_0412.qxd 12.03.12 10:12 Seite 58

SPRACHE – LÖSUNGEN

Seite 49 1 2

Seite 55 1 1. Archäologie; 2. Eiszeit; 3. Schatz;

2. d, der; 3. f, der; 4. a, die; 5. e, die; 6. c, der

Seite 57 richtig: die Schuppen: kleine, flache Teile auf dem Körper von Fischen und Reptilien; der Schuppen: kleines, einfaches Haus, in das man Geräte stellt

4. Fundort; 5. Prähistorisch; 6. Elfenbein; 7. Kulturen; 8. Boden; 9. Knochen; 10. Skulptur; 11. Höhle

1. Gartenschlauch; 2. Sonnenblume; 3. Schubkarre; 5. Gießkanne; 6. Kräuter

2

Seite 50 - 51 1

2. starkem; 3. alkoholische; 4. speziellen; 5. roten, süßen

2

1. c; 3. a; 4. d; 5. b; 6. e

3

2. wenn; 3. da; 4. deshalb; 5. dass

4

2. … Tobia lächle sie jetzt an. 3. … die U-Bahn komme in München pünktlich. 4. … alles funktioniere dort. 5. … München liebe Italien.

5

1. uns; 2. dich; 3. mich; 5. sich; 6. sich; 7. dir

6

1. Jedes; 2. jedes; 3. Jeder; 4. Alle; 5. Jede

1. Firma; 2. Bodensee; 3. Dübel; 4. Schraube; 5. Zelle; 6. Klebstoff; 7. Antrieb; 8. Ambition; 9. Blechwaren; 10. transparent Lösung: die Modellbahn

falsch: das Schuppen: spezielle Zahnkrankheit bei Fischen

Seite 56 1

1. Fußballmannschaft (f); 3. Student (m), Psychologe (m), Friseur (m), Polizist (m); 4. Pause (f), Häuschen (n); 5. Überraschung (f), Mitspielerin (f); 6. Training (n)

2

1. seiner; 2. der; 3. eine; 4. seine; 5. ins, die, eine; 6. seine

KUNDENSERVICE ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE CUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr [email protected]

WEITERE SERVICENUMMERN Leserbriefe: [email protected] Anzeigen: [email protected] Sprachenshop: www.SprachenShop.de [email protected] Tel. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio), Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt im Unterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics BILDREDAKTION Isabelle Hartmann REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, Andrea Uysal AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel, Axel Zahnmesser KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), Yves Wegelin (Bern) GESTALTUNG BfGuK,80469 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth LESERSERVICE Birgit Hess

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00) Konto-Nummer 02 128 652 00 Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41 Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700 GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] MEDIA CONSULTANT Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 ab Ausgabe 1/12. ISSN 1861-1605 © 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing GmbH Sales Lifestyle iq media marketing GmbH iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter Marketing Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-35 82 Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-35 82 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Benelux, Skandinavien Nielsen 1, 5, 6, 7 iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, D-40213 Düsseldorf iq media marketing GmbH Tel. +49 (0)2 11/8 87-13 32 Brandstwiete 1 (Neuer Duvenhof) Fax +49 (0)2 11/8 87-97-13 32 20457 Hamburg E-Mail: [email protected] Tel. +49 (0)40/3 01 83-210 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 Österreich E-Mail: [email protected] Service proxymedia e.U. Wiesengasse 3, 2801 Katzelsdorf Nielsen 2 Tel. +43 (0)26 62/3 67 55 iq media marketing GmbH Fax +43 (0)1 25-330-333-989 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf E-Mail: michael.schachinger@ Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 56 proxymedia.at Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 56 E-Mail: [email protected] Schweiz Nielsen 3a Top Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, 6300 Zug iq media marketing GmbH Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Eschersheimer Landstraße 50 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 60322 Frankfurt E-Mail: walter.vonsiebenthal@ Tel. +49 (0)69/24 24-45 00 topmediasales.ch Fax +49 (0)69/24 24-59-45 00 E-Mail: [email protected] Großbritannien, Irland Nielsen 3b, 4 Advance International Media, Peter Mason iq media marketing GmbH First Floor, 30 St John’s Lane, Nymphenburger Straße 14 EC1M 4NB London 80335 München DEUTSCH DEUTSCH 11/11 5/08 9/11 Tel. +44 (0)2 perfekt 07/2perfekt 53 08 88 Tel. +49 (0)89/54 59 07-18 Fax +44 (0)2 07/2 05 07 61 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

59-60_Starthilfe_0412 06.03.12 14:53 Seite 59

SPRACHE – STARTHILFE

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FOTO: ZEFA

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wurde became die Geschäftsführerin director, manager

DER KÖLNER DOM VIBRIERT SEITE 6 descubrir découvrir scoprire la tormenta la tempête la tempesta cerrar bloquer bloccare muchos plusieurs numerosi el suelo le sol il pavimento la arena le sable la sabbia la onda sísmica la secousse sismique l’onda sismica el seísmo le tremblement de terre, il terremoto le séisme la tierra la terre la terra desplomarse s‘effondrer crollare DAS NEUE GELD DER SCHWEIZ SEITE 7 el secreto bancario le secret bancaire il segreto bancario aquí: crear construire costruire en total en tout nell’insieme utilizar utiliser usare ÄRGER WEGEN ROTER FRAUENMÜNDER SEITE 7 rojo vivo rouge vif rosso fuoco el urinario l‘urinoir il pissoir la artista l‘artiste (femme) l’artista donna el arte l‘art l’arte la encargada de la igual- la déléguée à l’égalité l’incaricato delle pari dad de género opportunita la igualdad de género l‘égalité le pari opportunità el logotipo le logo il logo desmontar démonter smontare informar rapporter informare JUGENDLICHE GLAUBEN DER ZEITUNG SEITE 7 la asociación de investi- le groupe de recherche il polo di ricerca gación contradictorio contradictoire contraddittorio MARINA WEISBAND SEITE 8 se convirtió devint è diventata la directora ici: la dirigeante qui: segretaria di partito

das Mitglied die Diplomarbeit die Erholung die Kunst der Wahlwerbespot

member thesis rest art campaign ad

el miembro la tesina el descanso el arte el spot electoral

le membre le mémoire le repos l‘art le spot électoral

il membro la tesi di laurea il riposo l’arte lo spot elettorale

die Werbung die Bildungschancen

la publicidad las oportunidades educativas mejorar

la publicité l’accès à l‘éducation

la pubblicità reklam le opportunità educative eğitim şansları

verbessern

advertisement educational opportunities to improve

der Rat

advice; here: consultation el consejo

sich vertippen der Fall

here: to dial the wrong number case

marcar el número equivocado el caso

auf die Idee kommen gestalten das Schaufenster der Schlosser das Leder die Haut der Barhocker die Lehne die Kommode der Kasten von Hand der Rest

to have the idea to design display window metalworker leather skin barstool back (of a chair) chest of drawers box by hand here: leftovers

tener la idea diseñar el escaparate el cerrajero el cuero la piel el taburete de bar el respaldo la cómoda la caja a mano el resto

herausfinden der Sturm sperren mehrere der Boden der Sand die Erdbebenwelle das Erdbeben

to find out here: high wind here: to close off several ground sand seismic wave earthquake

die Erde zusammenfallen

earth collapse

das Bankgeheimnis bauen insgesamt nutzen

banking secrecy to build in total to use

knallrot das Pissoir die Künstlerin die Kunst die Gleichstellungsbeauftragte die Gleichstellung das Logo abmontieren berichten

bright red urinal female artist art equal-rights commissioner equal rights logo to remove to report

der Forschungsverbund widersprüchlich

association of research institutions contradictory

4/12

DEUTSCH perfekt

améliorer migliorare DEUTSCHE GEHEN GERNE ZUM ARZT SEITE 8 le conseil il consiglio DER GUTE TIPP SEITE 8 ici: faire un faux numéro sbagliare a battere a macchina le cas il caso, l’eventualità 3 FRAGEN SEITE 9 avoir l’idée avere l’idea décorer arredare la vitrine la vetrina le serrurier il fabbro le cuir la pelle (cuoio) la peau la pelle (umana o animale) le tabouret de bar lo sgabello da bar le dossier lo schienale la commode il comò ici: le tiroir la cassetta à la main a mano le reste il resto

POLNISCH

RUSSISCH

burada: arayıp bulmak fırtına barikat koymak birkaç yer kum deprem dalgası deprem

stwierdzać wichura tutaj: zamykać kilka grunt piasek fala sejsmiczna trzęsienie ziemi

обнаруживать ураган загораживать несколько земля песок сейсмическая волна землятрясение

toprak çökmek

ziemia zawalić się

земля обрушиваться

banka sırrı inşa etmek toplam kullanmak

tajemnica bankowa budować ogólnie używać

банковская тайна строить всего использовать

kıpkırmızı pisuvar sanatçı (kadın) sanat eşitlik görevlisi eşitlik logo sökmek rapor vermek

jaskrawoczerwony pisuar artystka sztuka pełnomocniczka ds. równouprawnienia równouprawnienie logo zdejmować coś donosić

ярко-красный писсуар деятельница искусства искусство уполномоченная по равенству полов равенство полов логотип снимать сообщать

araştırma birliği

związek naukowy

çelişik

sprzeczny, -a, -e

исследовательское сообщество противоречивый

oldu genel müdürü

została tutaj: przewodnicząca

üye diploma tezi dinlenme sanat seçim reklamı

członek praca dyplomowa wypoczynek sztuka spot wyborczy

iyileştirmek

ulepszać

здесь: стала здесь: лидер партии (женщина) член дипломная работа отдых искусство предвыборный рекламный ролик реклама шансы на хорошее образование улучшать

tavsiye

porada

совет

yanlış tuşlamak

tutaj: wybrać zły numer

durum

przypadek

ошибаться при наборе номера случай

bir fikre gelmek burada: dayayıp döşemek vitrin çilingir deri deri tabure arkalık komodin kutu elle kalan

wpaść na pomysł urządzać witryna ślusarz skóra zwierzęca skóra stołek barowy oparcie komoda skrzynka ręcznie reszta

прийти к идее обставлять ветрина столяр кожа (выделанная) кожа барный стул спинка (стула) коммод ящик вручную остаток

reklama szanse na kształcenie

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ETIKETTE FÜR FACEBOOK SEITE 9 il consiglio der Rat el consejo le conseil burada: konsey here: council la competenza die Kompetenz la competencia la compétence yetki here: authority digitale digital digital numérique dijital here: virtual la protezione der Schutz la protección la protection korunma protection la privacy die Privatsphäre la esfera privada la vie privée özel hayatın gizliliği privacy la rete sociale das soziale Netzwerk social network la red social le réseau social sosyal iletişim ağı le impostazioni die Einstellung el ajuste ici: le paramètre odaklama here: settings il profilo das Profil el perfil le profil kişilik here: profile page riflettere überlegen reflexionar réfléchir düşünmek here: think twice HISTORISCHE BRIEFE VON GERHART HAUPTMANN SEITE 9 il premio nobel per la der Literaturnobeledebiyat nobel ödülü Nobel Prize for literature el premio Nobel de litera- le prix Nobel de letteratura preis tura littérature l’alba der Sonnenaufgang sunrise el amanecer le lever du soleil güneşin doğuşu il tessitore der Weber el tejedor le tisserand dokumacı weaver l’artigiano der Handwerker el artesano l‘artisan esnaf artisan der Nachlass la succession; ici: l‘œuvre l’eredità tereke estate; here: unpublished el legado póstumo posthume works die Literaturgeschichte literary history la historia de la literatura l’histoire de la littérature la storia della letteratura edebiyat tarihi soprattutto überhaupt en absoluto absolument burada: genel olarak ever, in history digitalizzare digitalisieren digitalizar numériser sayısallaştırmak digitalize digitale digital digital numérique dijital digital BASTIAN PASTEWKA SEITE 10 il comico der Komiker el comediante le comique komedyen comedian esibirsi auftreten presentarse se produire sahneye çıkmak here: to perform il premio der Preis el premio le prix burada: ödül here: award doppiare synchronisieren doblar doubler dublaj yapmak to dub la musica popolare die Volksmusik la música folclórica la musique folklorique halk müziği traditional folk music registrare aufnehmen grabar enregistrer burada: kaydetmek to record STUDENTEN IN OSTDEUTSCHLAND ZUFRIEDENER SEITE 10 die Wirtschaftsforla investigación económi- les études économiques la ricerca economica ekonomi araştırması economic research schung ca lo sviluppo die Entwicklung el desarrollo l’évolution gelişme development informare berichten informar informer rapor vermek to report valutare bewerten evaluar évaluer değer biçmek to evaluate l’assistenza die Betreuung el asesoramiento ici: l‘encadrement danışmanlık here: support during one's studies la preparazione ad una mesleğe hazırlanışı die Berufsvorbereivocational preparation la preparación profesio- la préparation à la vie professione tung nal professionnelle il capo del personale der Personalchef le chef du personnel personel şefi Head of Human Resoures el jefe de personal der Absolvent die Kompetenz der Abiturjahrgang das Abitur

graduate here: knowledge graduating year school-leaving qualification

el diplomado la competencia la promoción el bachillerato

le diplômé la compétence la classe du bac le baccalauréat

il laureato la competenza la classe di maturandi la maturità

mezun yetki olgunluk sinavı mezunu olgunluk sinavı

„BELLO“ UND „HASSO“ NICHT MEHR POPULÄR SEITE 11 le propriétaire d’un chien il proprietario di cane köpek sahibi „DU MIT DEN SCHÖNEN GRÜNEN AUGEN“ SEITE 11 usare nutzen ici: profiter kullanmak here: take advantage of utilizar l’azienda trasporti di Ber- Berlin trafik faaliyetleri die Berliner Verkehrs- Berlin's public-transport los transportes públicos les transports en comlino betriebe de Berlín mun berlinois company l’attimo der Augenblick aquí: la mirada; también: le regard, l’instant saniye moment el momento la notizia die Nachricht la noticia le message mesaj here: message il tipo der Typ el tipo le type burada: tip here: guy il viaggio in metropolitana tren yolculuğu die Bahnfahrt el viaje en tren ici: le trajet en métro train journey ATTACKE MIT SCHOKOLADENPISTOLE SEITE 11 il tribunale das Gericht el tribunal le tribunal mahkeme here: court l’evento die Veranstaltung el evento l‘événement program event avrebbe esortato soll … aufgefordert reportedly called on … al parecer incitó … aurait exhorté … talep etmiş haben to do something esortare auffordern incitar exhorter talep etmek to call on, request rapinare überfallen atracar attaquer burada: saldırmak here: to hold up il membro das Mitglied el miembro le membre üye member viaggiare senza biglietto taşıta biletsiz binmek schwarzfahren resquiller to travel without a ticket viajar sin billete il diritto di … das Recht auf … el derecho de … le droit à … -e hak the right to … 23 SEITE 11 in media durchschnittlich por término medio en moyenne ortalama olarak on average l’industria casearia die Milchwirtschaft la industria láctea l’industrie laitière süt ve süt ürünleri alım dairy industry satış il cibo precotto das Fertiggericht el plato precocinado le plat cuisiné hazır yemek instant meal contenere enthalten contener contenir içermek to contain der Hundebesitzer

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dog owner

el dueño del perro

POLNISCH

RUSSISCH

rada kompetencja cyfrowy, -a, -e ochrona strefa prywatna serwis społecznościowy ustawienie profil przemyśleć

совет компетентность здесь: виртуальный защита сфера личной жизни социальная сеть установка профиль обдумывать

Literacka Nagroda Nobla Нобелевская премия по литературе wschód słońca восход солнца tkacz ткач rzemieślnik ремесленник spadek здесь: литературное наследие historia literatury история литературы właściwie вообще dygitalizować оцифровывать cyfrowy, -a, -e цифровой komik występować tutaj: nagroda synchronizować muzyka ludowa tutaj: nagrywać

комик выступать награда синхронизировать народная музыка записывать

badania gospodarki

анализ экономики

rozwój donosić oceniać opieka

развитие сообщать оценивать курирование

trening zawodowy

профессиональная подготовка начальник отдела кадров выпускник компетентность год выпуска в гимназиях выпускные экзамены в гимназии

kierownik działu kadr absolwent kompetencja rocznik maturalny matura właściciel psa

владелец собаки

wykorzystać Berlińskie Zakłady Komunikacji chwila

пользоваться Берлинское транспортное предприятие момент

wiadomość typ jazda koleją

новость тип поездка на поезде

sąd impreza zachęcał

суд мероприятие якобы призвал

tutaj: wzywać, zachęcać napadać członek jeździć na gapę prawo do

призывать нападать член ездить зайцем право на …

przeciętnie mleczarstwo

в среднем молочное хозяйство

danie gotowe zawierać

полуфабрикат содержать

DEUTSCH perfekt

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MEIN DEUTSCHLAND-BILD LEICHT

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DEUTSCH perfekt

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Fotograf:

RALPH ORLOWSKI

n der Osterzeit denke ich besonders gerne an den Tag, an dem ich dieses Foto gemacht habe. Auch wenn das Tier auf dem Bild ein Kaninchen ist und kein Hase! Das Foto habe ich auf einem Kaninchen-Sportturnier in dem kleinen hessischen Dorf Rommerz gemacht. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Bei dem Turnier machen Kaninchen aus ganz Deutschland mit. Sie gehören jungen Mädchen. Und diese Mädchen wollen mit ihren Tieren wirklich gewinnen. Sie sind sehr ambitioniert. Die Kaninchen müssen auf einem Sportplatz durch einen Parcours laufen. Es gewinnt das Tier, das in der kürzesten Zeit über die meisten Hindernisse springt. Ein Kaninchen hat zum

I

Beispiel 70 Hindernisse in einer Minute geschafft. In dem Turnier gibt es verschiedene Disziplinen. Ich glaube, dass die Mädchen zu Hause extrem viel mit den Kaninchen trainieren. Das merkt man. Aber sie mögen ihre Tiere auch sehr und kuscheln immer wieder mit ihnen. In diesen Momenten sind sie kleine Mädchen, die gerne mit ihren Haustieren spielen. Ich finde das Turnier total nett. Die Besucher haben dort auch leckeres gegrilltes Essen bekommen. Mit meinen Fotos will ich die Atmosphäre an diesem schönen Tag im Grünen transportieren.

das Kaninchen, der Hase, -n wie aus dem B“lderbuch das H“ndernis, -se spr“ngen sch„ffen k¢scheln

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FOTOS: GETTY IMAGES; PRIVAT

(das F¡ll, -e “m Grünen transportieren

kleines Tier mit großen Ohren kleines Tier mit langen Ohren ≈ sehr schön hier: Konstruktion: Sie steht auf einem Parcours. hier: ≈ schnell durch die Luft über etwas laufen ≈ eine schwere Aufgabe gut machen hier: ≈ das Kaninchen eng an den Körper legen und mit der Hand auf dem Fell vorsichtig hin und her gehen Haare von einem Tier) in der Natur hier: zeigen und machen, dass man die Atmosphäre auch fühlt

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DER EHRLICHE PRÄSIDENT ir sind das Volk!“ Für Joachim Gauck ist dieser Satz „der schönste Satz der deutschen Geschichte“. Er könnte „in einem Goldrahmen in jedem Klassenzimmer hängen“, sagte Gauck 2003. Denn für ihn beschreibt der Satz, wie „Ohnmächtige sich erheben“. Die Ohnmächtigen, das waren die Ostdeutschen, die im Herbst 1989 gegen die politischen Verhältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) protestierten. „Wir sind das Volk“, riefen Hunderttausende – unter ihnen der Rostocker Pfarrer und Bürgerrechtler Gauck. Die meisten Deutschen kennen den inzwischen 72-Jährigen allerdings als Chef der GauckBehörde. So nannten die Menschen die Behörde, die er offiziell als Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der früheren Deutschen Demokratischen Republik von 1990 bis 2000 leitete. Gauck und seine Mitarbeiter öffneten die Akten des DDR-Geheimdienstes für die Bevölkerung und überprüften

W

„ Er ist der Bundespräsident, den sich die meisten Deutschen schon seit langer Zeit gewünscht haben. Nun soll JOACHIM

GAUCK dem Amt

wiedergeben, was es nach Meinung vieler Menschen verloren hat: seine SCHWER

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hohe Reputation.

Personen auf ihre Stasi-Vergangenheit. Beides fand er wichtig, um die Geschichte wirklich aufarbeiten zu können. Gauck gilt als ehrlich, authentisch und charismatisch. Das sind ideale Eigenschaften für das höchste Amt im Staat. Rund 70 Prozent der Deutschen unterstützen ihn, was ihn zu einem „Präsidenten der Herzen“ macht. Präsident hätte er schon im Juni 2010 werden können, als er das erste Mal für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte (siehe Deutsch perfekt 8/2010). Damals verlor Gauck aber knapp gegen Christian Wulff. Der Verlierer gratulierte als einer der Ersten. Schließlich gehört das Verlieren zur Demokratie, für die er so lange gekämpft hatte. Dass er ein fairer Verlierer war, machte ihn noch sympathischer. Als Wulff im Februar wegen einer Medienund Kreditaffäre (siehe Deutsch perfekt 2/2012) zurücktrat, ging es für Gauck plötzlich sehr schnell. Zwei Tage später stand der sonst so DEUTSCH perfekt

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sprachgewaltige Pfarrer etwas fassungslos neben seine Predigten über die Freiheit. Auch heute noch der Kanzlerin, als sie – die gegen einen Präsidenten steht kaum jemand so authentisch und mit so viel Gauck gewesen war – ihn als zukünftigen Bundes- Enthusiasmus für den Wert der Freiheit wie präsidenten vorstellte. Gauck probierte erst gar Gauck. Er selbst nennt sich einen „reisenden nicht, zu verbergen, dass er „überwältigt und auch Demokratielehrer“. Er ist nicht Mitglied einer Parein wenig verwirrt“ war. Er bat „die ersten Fehler tei und vertritt bürgerlich-konservative Werte. gütig zu verzeihen und nicht zu erwarten, dass ich Dass ihm Freiheit wichtiger sei als Gerechtigein Supermann und ein fehlerloser Mensch bin.“ Er keit und Solidarität, kritisieren Linke und Vertrekam gerade vom Flughafen, als ihn die Bundes- ter von Wohlfahrtsverbänden. Sie stören sich auch kanzlerin anrief. Eine Stunde später stellte sie ihn an anderen Aussagen Gaucks: Die Occupy-Beweals Kandidaten der Presse vor. „Ich bin noch nicht gung, die im Herbst 2011 weltweit für soziale einmal gewaschen“, sagte Gauck da den Journali- Gerechtigkeit demonstrierte, nannte er „albern“. Wegen seiner Erfahrung mit sten. Er nennt sich einen den Staatsbanken der DDR Gauck kommt aus einfachen Verhältnissen. Seine Mutter war lehnt er eine stärkere Regulie„reisenden DemoBürokauffrau, der Vater Kapitän. rung der Banken ab. Gauck finkratielehrer“. 1951 verschleppte das sowjetische det auch, dass Solidarität dazu Militär seinen Vater wegen angeblicher Spionage. beiträgt, die Menschen „erschlaffen zu lassen“. Zwei Jahre lang wusste die Familie nicht, ob er Sein Verhältnis zu muslimischen Bürgern ist nicht noch lebt. Dieses Erlebnis hat ihn „relativ früh zum mehr so einfach, nachdem er sagte, der Autor Systemkritiker“ gemacht. In der sozialistischen Kin- Thilo Sarrazin habe „Mut“ gezeigt. Sarrazin habe der- und Jugendorganisation wurde der junge über ein Problem, das in der Gesellschaft bestehe, Gauck kein Mitglied. Er ging lieber in die Kirche. „offener gesprochen als die Politik.“ Allerdings Dort fand der junge Mann, der Journalist werden distanzierte sich Gauck von den integrationsfeindwollte, einen Ort für das freie Denken und „anstän- lichen Thesen des Sarrazin-Bestsellers Deutschdige Menschen“: „Sie haben uns nicht verraten, land schafft sich ab. wenn wir unsere Meinung gesagt haben“, erinnerWelche Meinung der Bundespräsident Gauck te er sich einmal. Weil der Staat ihn nicht Journa- zu Fragen wie Integration, Finanzkrise, Sozialstaat list werden ließ, studierte er Theologie. Als Pfarrer oder Internet hat, muss sich noch zeigen. Klar ist hielt er später selbst kritische Reden und wurde von allerdings, dass zurzeit viele Menschen mit Politik der Stasi beobachtet. und Wirtschaft unzufrieden sind und sich nicht Menschen, die ihn damals hörten, erinnern mehr Freiheit, sondern etwas mehr Sicherheit wünKATJA HANKE sich weniger an seine religiösen Botschaften als an schen.

der G¶ldrahmen, der/die Ohnmächtige, -n s“ch erheben die politischen Verhæltnisse Pl. der Pf„rrer, -

äußerer, schmaler Bereich mit Gold auf allen Seiten eines Bildes zur Dekoration hier: Person, die in einer Diktatur dominiert wird und nicht frei handeln kann hier: gegen die Regierung protestieren politische Situation insgesamt

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DEUTSCH perfekt

überprüfen aufarbeiten die Eigenschaft, -en kandidieren die Medien- ¢nd Kreditaffäre, -n zur•cktreten sprachgewaltig f„ssungslos verb¡rgen überwæltigt verw“rrt gütig die einfachen Verhæltnisse Pl.

Sammlung von Dokumenten zu einem bestimmten Thema hier: jemanden im Geheimen kontrollieren hier: historische Ereignisse analysieren und die Ergebnisse publizieren Charakteristikum ≈ sich bewerben hier: Skandal um private Kredite, geschäftliche Beziehungen und das Verhalten gegenüber den Medien hier: eine offizielle Position aufgeben mit Talent für Reden vor Publikum so, dass man überrascht oder schockiert ist und nichts mehr sagen kann hier: etwas mit Absicht nicht zeigen oder sagen mit intensiven Emotionen ≈ so, dass das Denken in Unordnung ist hier: so, dass man Verständnis zeigt einfache Lebenssituation

Er ist das Staatsoberhaupt Deutschlands, hat aber nur wenig politische Macht. Seine Aufgabe ist es, Deutschland im Inund Ausland zu repräsentieren. Unter bestimmten Bedingungen kann der Bundespräsident allerdings das Parlament auflösen. Er schlägt dem Parlament den Bundeskanzler zur Wahl vor und ernennt die vom Bundeskanzler vorgeschlagenen Minister. Er muss jedes neue Gesetz darauf überprüfen, ob es mit der Verfassung übereinstimmt. Erst mit seiner Unterschrift ist es gültig. Der Bundespräsident steht neutral über den Parteien. Er muss Deutscher und mindestens 40 Jahre alt sein. Das Parlament wählt ihn für fünf Jahre. Danach kann er nur einmal wiedergewählt werden. Der letzte Bundespräsident, Christian Wulff, ist am 17. Februar zurückgetreten – nach weniger als zwei Jahren im Amt. das Staatsoberhaupt, ¿er repräsentieren

≈ Chef einer Nation

hier: in der Öffentlichkeit für die Interessen Deutschlands sprechen auflösen hier: ≈ beenden ern¡nnen eine offizielle Position oder eine Funktion geben überprüfen noch einmal genau prüfen die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für die politischen und rechtlichen Grundregeln in einem Staat übereinstimmen hier: genau passen zu zur•cktreten hier: eine offizielle Position aufgeben

verschl¡ppen sowjetisch relativ „nständig die Botschaft, -en die Predigt, -en stehen für vertreten der W¡rt, -e der Wohlfahrtsverband, ¿e die Bewegung, -en „lbern beitragen zu erschl„ffen s“ch distanzieren v¶n s“ch „bschaffen

jemanden gegen seinen Wunsch an einen anderen Ort bringen von: Sowjetunion = 1922 bis 1991 Staat in Osteuropa und Nordasien ≈ ziemlich ≈ moralisch gut, freundlich hier: Nachricht religiöse Rede hier: sprechen für, unterstützen hier: bestimmte Werte haben und öffentlich darüber sprechen hier: Ideal Organisation, die Menschen in sozialer Not hilft hier: (organisierte) Gruppe mit einem bestimmten Ziel hier: ≈ blöd hier: die Konsequenz haben, dass … ≈ kraftlos, müde hier: offiziell sagen, dass man nicht derselben Meinung ist hier: dafür sorgen, dass man nicht mehr existiert

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FOTO: THOMAS FREY/DPA/LRS/PICTURE ALLIANCE

Person, die in einer Kirche religiöse Aufgaben hat der B•rgerrechtler, Person, die für die Realisierung von Bürgerrechten kämpft die Behörde, -n Amt der B¢ndesbeauftragte, Person mit dem offiziellen Auftrag -n der Bundesregierung die }nterlagen Pl. hier: Sammlung von Dokumenten der Staatssicherheitsdienst Geheimdienst der Deutschen Demokratischen Republik; kurz: Stasi (der Geheimdienst, -e staatliche Organisation, die geheime Informationen aus anderen Ländern mithilfe von Agenten holt und geheime Dinge des eigenen Landes vor fremden Agenten schützen soll)

die [kte, -n

DER BUNDESPRÄSIDENT

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EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE MITTEL



EIN BISSCHEN FRIEDEN Vor 30 Jahren gewinnt eine 17-jährige Schülerin aus dem Saarland in drei Minuten die Herzen der Europäer. Mit einem Lied, das manche naiv finden. In Zeiten des Ost-West-Konflikts trifft es aber die Gefühle von vielen Menschen.

ie ist das richtige Mädchen mit dem richtigen Lied zur richtigen Zeit. So wird dieses Mädchen es selbst Jahre später sagen, als aus dem Mädchen eine erwachsene Frau geworden ist. Es ist der Abend des 23. April 1982, als die 17-jährige Deutsche Nicole auf die Bühne des Kongresszentrums im nordenglischen Harrogate geht. Es gibt viele Wetten, wer an diesem Abend gewinnen wird: beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson, einem europäischen Wettbewerb für Sänger, der später

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Eurovision Song Contest heißen wird. Bei den Wetten vor dem Abend ist noch Großbritannien der Favorit. Deutschland hat bis dahin in keinem Jahr gewonnen. Und trotzdem wird Nicole später sagen, dass sie ganz sicher gewesen sei, zu gewinnen. Bei den Proben, sagt sie, hätten die Putzfrauen mit ihrer Arbeit aufgehört. Für Nicole ist es vielleicht keine Überraschung, für andere schon. Sie haben nicht geglaubt, dass das blonde Mädchen mit der weißen Gitarre die meisten Punkte von allen 16 Ländern bekommt: 161. Auf Platz zwei kommt Avi Toledano aus Israel mit 100 Punkten vor der Schweizerin Arlette Zola mit 97. Nicole sagt heute, sie sah aus wie ein Engel. „Es sollte katholisch aussehen, brav und unschuldig, doch nicht naiv.“ Dass Nicole gewinnt, liegt auch an dem Lied selbst: „Ein bisschen Frieden“ heißt es. Während sie singt, bedrohen sich Ost und West mit neuen Raketen, die Briten kämpfen vor der argentinischen Küste um die

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Jahre bei dem Wettbewerb. Ende der 90erJahre kommen aus Deutschland nicht ganz ernst gemeinte Lieder. Sie sind eher Comedy als Schlager: Zum Beispiel Guildo Horn: Er hat lange Haare, die er nicht kämmt, 4/12

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und bunte Kleider. Er singt „Guildo hat euch lieb“, es geht um Dinge wie Nussecken und Himbeereis. Der Entertainer Stefan Raab singt „Wadde hadde dudde da“ – ein Lied in einer Fantasiesprache, ohne echten Text. Sängerin Nicole ist darüber traurig. Sie findet, dass viele in Deutschland den Wettbewerb nicht mehr ernst nehmen. < KATJA RIEDEL

tr¡ffen die W¡tte, -n der W¡ttbewerb, -e sei die Probe, -n hætten … aufgehört der P¢nkt, -e der ]ngel, brav ¢nschuldig d¶ch s“ch bedrohen die Rakete, -n (die W„ffe, -n entstehen die Friedensbewegung, -en

VOR

hier: ≈ passen zu hier: ≈ Prognose: Wer wird gewinnen? hier: Suche nach dem besten Lied Konj. I von: sein Test, Übung Konj. II der Vergangenheit von: aufhören hier: Symbol, das gezählt wird Figur, die den Menschen Nachrichten von Gott bringt; hier auch: lieber, guter Mensch gut, lieb hier: ohne einmal in seinem Leben etwas Böses getan zu haben hier: aber hier: einer dem anderen sagen, dass man schießen wird Waffe, die auf weit entfernte Ziele schießen kann Gerät zum Kämpfen) hier: beginnen (organisierte) pazifistische Gruppe

¡cht die Botschaft, -en ¡rnst nehmen s“ch verkaufen der Auftritt, -e

wirklich, richtig hier: Nachricht, Information hier: ≈ verstehen, akzeptieren verkauft werden hier: Situation, in der man vor Publikum singt erleben hier: ≈ als Erfahrung machen der Höhepunkt, -e wichtigster oder schönster Moment weitere (-r/-s) mehr, andere (-r/-s) hier: Gegenstand oder Geld, der Preis, -e den/das ein Gewinner bekommt h„rt hier: schwierig eher hier: ≈ mehr der Schlager, Lied mit einfachem Text kæmmen die Haare mit einem Kamm pflegen ]s geht ¢m … Das Thema / der Inhalt ist … die N¢ssecke, -n ≈ Süßes in Form eines Dreiecks mit einer Nussfüllung (das Dreieck, -e geometrische Form mit drei Ecken) das H“mbeereis Eis aus roten Beeren W„dde h„dde d¢dde ≈ Was hast du denn da da

WAS IM APRIL NOCH PASSIERTE …

10 JAHREN

Am 26. April 2002 Robert Steinhäuser, 19 Jahre alt, erschießt in seiner früheren Schule in Erfurt zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Der Grund: Er war sehr allein und schlecht in der Schule. Deshalb konnte er das Abitur nicht bestehen. Der Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium ist der erste Amoklauf an einer deutschen Schule. Es ist ein großer Schock, und es wird sehr viel diskutiert: über den Druck, den Schüler haben. Und über Computerspiele, in denen viel geschossen wird. Denn Robert Steinhäuser hat solche Spiele oft gespielt. Am Ende gibt es keine Antworten. Denn Robert Steinhäuser erschießt auch sich, er ist der 17. Tote.

20 JAHREN

Am 1. April 1992 In deutscher und englischer Sprache startet ein neues Fernsehprogramm. Es heißt Deutsche Welle TV und ist ein öffentlich-rechtliches Programm. Es wird über Satellit gezeigt. In diesem Programm wird viel über deutsche Politik und Kultur berichtet – in Deutschland kann man es aber gar nicht sehen. Deutsche Welle TV ist das Gesicht, das Deutschland im Ausland zeigt. Heute gibt es das Programm auch auf Spanisch und Arabisch. Man kann es inzwischen auch im Internet ansehen auf www.dw-world.de. erschießen der Amoklauf/[moklauf, ¿e

totschießen ≈ kriminelle Aktion: Eine Person läuft mit einer Waffe herum und verletzt oder tötet jeden Menschen, den sie auf ihrem Weg trifft. (die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen, z. B. Pistole) (töten tot machen) der Dr¢ck hier: (psychischer) Stress von außen s¶lche (-r/-s) von der genannten Art das œffentlich-r¡chtliche Progr„mm, -e Programm, für das die Zuschauer Gebühren zahlen und das einen Aufrag von und für die Öffentlichkeit hat

FOTO: BARRY WILKINSON/ACTION PRESS

Falklandinseln. In Europa entsteht gerade die Friedensbewegung. „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne für diese Erde, auf der wir wohnen. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude, ein bisschen Wärme, das wünsch’ ich mir“, heißt es im Lied. Für viele Kritiker ist das kein echtes Friedenslied, sondern viel zu naiv. Auch die Musik finden sie zu freundlich und nett. Sie fühlen sich und ihre Botschaft nicht ernst genommen. Trotzdem bekommen Nicole und ihr Lied viele Fans. Sie singt „Ein bisschen Frieden“ in insgesamt sechs Sprachen. Es verkauft sich in ganz Europa mehr als vier Millionen Mal. Auch in Großbritannien und den Niederlanden wird es die Nummer eins der Charts. Ein paar Monate später ist Nicole so populär, dass eine Rose ihren Namen bekommt. Über ihren Auftritt beim Grand Prix sagt sie viele Jahre später: „Es war ein dreiminütiger magischer Moment, als ich auf der Bühne war. Ein ehrliches Mädchen mit einem ehrlichen, authentischen Lied, das eine Botschaft hatte, die jeder verstand.“ Der Komponist des Liedes, Ralph Siegel, wird jahrzehntelang weiter für Deutschland Grand-Prix-Lieder schreiben. Aber nie mehr wird eines so populär wie Nicoles Friedenslied. Auch die Sängerin selbst erlebt mit 17, noch vor ihrem Abitur, den Höhepunkt ihrer Karriere mit diesem Lied. Sie gewinnt zwar viele weitere Preise und singt auf mehr als 30 Alben. Sie wird aber nie wieder so populär. Bis Deutschland beim Grand Prix noch einmal gewinnt, dauert es 27 Jahre. 2010 gewinnt mit Lena Meyer-Landruth in Oslo wieder ein Mädchen, das gerade Abitur macht. Ihr Lied „Satellite“ singt die Hannoveranerin aber nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch. Zum Grand Prix, der inzwischen Eurovision Song Contest heißt, kommt sie, weil sie ein Casting im Fernsehen gewonnen hat. Davor sind es für Deutschland harte

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DER BLICK VON AUSSEN SCHWER

MICHAEL WEIRETHER UND ADRIANA FALCIERI ÜBER

MÜNCHENS LIEBE ZU ITALIEN Alles funktioniert und ist geregelt in München, stellt Adriana Falcieri fest. Sie ist nach der Geburt des kleinen Tobia im Mutterschutz. Mit Kinderwagen geht sie in Münchens Straßen spazieren und macht noch eine ande-

MICHAEL WEIRETHER Der Autor, geboren 1955 in Karlsruhe, arbeitet als Physiker bei verschiedenen Forschungsorganisationen in München. Außerdem ist er Schriftsteller. Seine Frau Adriana Falcieri kommt aus dem Trentino in Italien und hat in Rom Philosophie studiert. Seit 2010 arbeitet sie an der Universität Mailand. Das Ehepaar hat zwei Kinder. Dieser Text ist aus dem Buch Pizza alla famiglia. Darin erzählen die beiden von ihrem Familienleben zwischen Deutschland und Italien. der M¢tterschutz

≈ Zeit vor und nach der Geburt eines Kindes, in der Frauen beruflich nicht arbeiten müssen wohl hier: gut fruttino ital. hier: Baby f•rchterlich schrecklich aufgerichtet in vertikaler Position zerreißen kaputtmachen, in zwei oder mehrere Stücke teilen vornehm hier: aristokratisch cesareo ital. Kaiserschnitt = Operation, bei der ein Baby aus dem Bauch der Mutter geholt wird s“ch unterziehen hier: machen lassen s“ch zu fein sein für meinen, dass man zu aristokratisch/elegant/besonders für eine gewöhnliche Sache ist ein K“nd zur W¡lt ein Kind bekommen br“ngen das [mmenunwahre, erfundene märchen, Geschichte aussichtslos hoffnungslos “n meinen Augen nach meiner Meinung überleben nicht sterben bei eine Weile längere Zeit froh sein ¢m südd., froh sein über österr., schweiz. die Auszeit, -en hier: Pause vom Berufsleben rapide sehr schnell

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re Beobachtung: Als Italienerin kann man sich dort wie zu Hause fühlen. Denn München liebt Italien. eit zwei Wochen fährt Michael wieder in Lange halte ich es nicht aus, allein mit dem sein wohl organisiertes Büro, während ich Kind zu Hause zu sitzen, in unserer Münchner zu Hause mein fruttino und mich selbst pfle- Wohnung, deren Wohnzimmer zwar über zwei ge. Meine Operationswunde am Bauch tut noch Etagen reicht, die aber für eine Familie ganz und weh, manche Bewegungen sind fürchterlich. Vor gar ungeeignet ist. Vierter Stock ohne Fahrstuhl! allem das Aufstehen am Morgen. Bis die Füße am Die Küche winzig, kein Kinderzimmer. Unsere Boden sind und der Oberkörper aufgerichtet! Vorgänger sind hier ausgezogen, weil sie Nachwuchs erwarteten. Auch wir schauen an den Oder wenn ich lachen muss, da meine ich, es zerreißt mich. Dass sich schon die vornehmen Frau- Wochenenden Immobilienanzeigen durch, en im alten Rom freiwillig obwohl wir uns nach wie vor „Beim Bäcker kaufen nicht im Klaren darüber sind, einem cesareo unterzogen, weil sie sich zu fein dafür alle nur Toscana-Brot, von wo wir in Zukunft unseren waren, ihre Kinder auf Lebensmittelpunkt haben dem ich in Italien nie natürlichem Weg zur Welt werden. Ab November gehört habe.“ zu bringen, halte ich für ein jedenfalls erst mal in Triest, Ammenmärchen. Eine Notoperation war das, um dann muss ich an die Uni zurück. Wenn ich an in aussichtslosen Fällen wenigstens das Kind zu mein Seminar denke, wird mir ganz anders, denn retten! ich finde kaum Zeit, mich darauf vorzubereiten. Eine Notoperation ist es in meinen Augen Glücklicherweise gerate ich nicht leicht in Panik, noch heute, nur dass die Mütter auch überleben. ich werde schon einen Weg finden, und jetzt muss Ich werde jedenfalls noch eine Weile brauchen, ich raus an die frische Luft und unter Leute. bis ich mich davon erholt habe. Allein deshalb bin Dass ich seit Neuestem mit dem Kinderwagen ich froh um die maternità, eine Auszeit für mich über die spätsommerlichen Straßen der Maxvorund das Kind, die in Deutschland so hübsch stadt flaniere, lässt mich die Stadt mit neuen „Mutterschutz“ heißt. Tobia wächst rapide. Und Augen sehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, er wird immer wacher. Er lächelt mich jetzt an dass mir früher so viele Kinderwagen entgegengeund fixiert mich, wenn ich in seine Nähe komme. kommen sind. Erfreulich, dass der allgegenwärtige Und was mich fast überwältigt: Wenn er seine Kindersegen auch unsere Familie und Freunde winzigen Finger ausstreckt, um mein Gesicht zu erfasst hat: meine Schwester, Michaels Bruder, berühren. Vor ein paar Tagen habe ich zum ersten meine beiden besten Freundinnen. Tobia wird es Mal bemerkt, dass er Laute ausstößt, mit denen nicht an Gesellschaft gleichaltriger Kinder fehlen. er seine Stimme ausprobieren oder Sprache imiAnsonsten ist in München alles so aufgeräumt tieren will. Fast jeden Tag gibt es etwas anderes, und sauber wie immer, die Gehwege dreimal so breit wie in Italien, ein Straßencafé am anderen, was er zum ersten Mal kann.

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Spezialitätengeschäft in München Manches ist dort italienischer als in Italien

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„Che meraviglia, questo bambino!“, rief sie. „Quando è nato?“ „In luglio.“ „E il papà?“ „Tedesco.“ „Allora, avete fatto una bella insalata mista!“ Die Nächte werden allmählich erträglicher. Ein Rhythmus scheint sich einzustellen: Etwa um Mitternacht bekommt der Kleine zum letzten Mal die Brust. Dann schläft er bis etwa halb fünf. Zu dieser unmöglichen Stunde könnte ich niemals aufstehen. Glücklicherweise erledigt das Michael und wechselt die Windel, ehe er mir Tobia zum Stillen bringt. Wenn ich ihn danach zurück in seine Wiege lege, die neben unserem großen Bett steht, ist Michael längst wieder eingeschlafen, die Decke über den Kopf gezogen und zur andern Seite gedreht. Diese ripresa, die zweite Halbzeit unserer Nächte, dauert bis etwa sieben Uhr. Dann geht Michael frische Semmeln holen – keine aus Ciabatta-Teig – und macht Frühstück. < „nlächeln fixieren überwæltigen w“nzig ausstrecken ausstoßen aushalten die Etage, -n franz. reichen g„nz ¢nd gar ¢ngeeignet der Fahrstuhl, ¿e der Vorgänger, der Nachwuchs

ansehen und dabei lächeln hier: fest auf eine Person schauen hier: intensive Emotionen spüren wegen sehr klein lang und gerade machen hier: produzieren hier: ≈ machen können z. B. 1. Stock, 2. Stock, ... hier: ≈ gehen hier: komplett unpassend Aufzug hier: Familie, die vorher in der Wohnung gewohnt hatte Kind(er)

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© 2011 PIPER VERLAG GMBH, MÜNCHEN; FOTOS: ARNOLD TAFFERNER; GARIBALDI/FEICO DERSCHOW

der Autoverkehr hält sich in Grenzen, stattdessen fährt alles mit dem Fahrrad. Die U-Bahn kommt pünktlich, auch wenn die Leute sagen, sie sei schon wieder unpünktlich, die Aufzüge funktionieren, was ich mit meinem Kinderwagen wirklich zu schätzen weiß. Überhaupt, alles funktioniert hier, auch das öffentliche Leben ist geregelt, und doch kann man sich als Italienerin fast wie zu Hause fühlen: Das Papierwarengeschäft heißt „Carta pura“, beim Bäcker kaufen alle nur Toscana-Brot, von dem ich in Italien nie gehört habe, oder Ciabatta-Semmeln, die es nur in Bayern geben kann. Das alteingesessene Weingeschäft „Garibaldi“ muss sich inzwischen gegen die neu eröffnete Vinothek „Il Grappolo“ behaupten, und die Pizzeria „Da Marco“ wird von einem Kleinlaster beliefert, auf dessen Frachtklappe in großen Lettern www.cibi.vini.de prangt, notabene: De-E. Es gibt eine italienische Buchhandlung, und unsere Nachbarn – beides Deutsche – haben ihre Tochter Carla getauft. München liebt Italien, das ist nicht zu übersehen. Und überall treffe ich Italiener, die hier leben. Im Nordbad, das ich so sehr vermisse, weil ich vorerst noch nicht wieder meine vierzig Bahnen schwimmen kann, traf ich immer einen Sizilianer. Vor seiner Pensionierung arbeitete er dreißig Jahre bei BMW. Oder der Verkäufer bei Karstadt, ein freundlicher Riese mit Glatze; er kommt aus Kalabrien und freut sich jedes Mal, wenn ich bei ihm an der Kasse bezahle. Gestern hat sich eine Frau in unser Gespräch gemischt, als sie hörte, dass wir Italienisch redeten. Sie beugte sich zum Kinderwagen und war ganz hin und weg.

hier: eine nach der anderen kurz ansehen und lesen die Immobilienhier: Anzeige, dass jemand anzeige, -n ein Haus oder eine Wohnung zum Verkauf anbietet nach wie vor immer noch s“ch “m Klaren sein hier: wissen, entschieden über haben der Lebensmittel- juristisches Wort: tatsächlipunkt, -e cher Wohnort einer Familie Mir w“rd g„nz ≈ Ich bekomme schlechte „nders. Gefühle. gl•cklicherweise zum Glück “n Panik geraten ≈ extrem nervös werden die M„xvorstadt Stadtteil in München: Dort ist die Universität. flanieren ≈ spazierengehen erfreulich hier: positiv „llgegenwärtig überall und immer da der K“ndersegen hier: ≈ Situation, dass viele Familienmitglieder und Freunde Kinder bekommen erf„ssen hier: erreichen ans¶nsten ≈ wenn man das nicht berücksichtigt ein Straßencafé „m viele Straßencafés in „nderen einer Reihe s“ch “n Gr¡nzen nicht sehr stark sein h„lten zu schætzen w“ssen den Wert von etwas Gutem erkennen die S¡mmel, -n Brötchen österr., bayer. „lteingesessen hier: so, dass man seit Langem an einem Ort ist s“ch behaupten hier: ≈ weiter sehr guten gegen … Wein verkaufen, obwohl … ähnliche Produkte anbietet beliefern hier: Produkte liefern die Fr„chtklappe, -n hier: ≈ Art Tür am hintersten Teil des Lasters (die Fr„cht, -en Waren, die transportiert werden) die L¡tter, -n (großer) Druckbuchstabe pr„ngen deutlich und schön zu sehen sein notabene lat. übrigens durch ein Ritual zum Christen taufen machen; hier: einen Namen geben übersehen nicht sehen; hier: nicht bemerken verm“ssen hier: traurig sein, weil man nicht hingehen darf vorerst hier: für die nächste Zeit die Bahn, -en hier: ganze Länge eines Schwimmbeckens, die man entlangschwimmt (das Schw“mm≈ Schwimmbadbereich, in becken, dem man schwimmen kann) der Riese, -n sehr großer Mensch die Gl„tze, -n Kopf ohne Haare s“ch “ns Gespräch einfach an einem Gespräch m“schen zwischen anderen Personen teilnehmen s“ch beugen zu den Kopf und Oberkörper nach unten bewegen zu h“n ¢nd w¡g enthusiastisch so, dass man Unangenehmes erträglich akzeptieren kann, wie es ist s“ch einstellen hier: beginnen, kommen die Br¢st bek¶mmen bei der Mutter Milch trinken dürfen die W“ndel, -n eine Art Hose aus Plastik oder Stoff, die Babys tragen, bevor sie selbst zur Toilette gehen können (z. B. Pampers) ehe bevor st“llen ein Baby bei der Mutter Milch trinken lassen die Wiege, -n Bett für Babys længst schon lange die H„lbzeit, -en eine der beiden Hälften eines Spiels im Sport der Teig, -e weiche Masse

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MEIN TAG LEICHT

EIN TAG MIT REGINA RADDATZ

ALTER: BERUF: WOHNORT:

Frau kurz vor und am Tag ihrer Hochzeit elektrisches Gerät: Damit reinigt man den Boden. (der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht man.) laufen hier: an sein s“ch bed„nken Danke sagen das g„nze Jahr über hier: zu jeder Jahreszeit mal ... , mal ... hier: an einem Tag ..., an einem anderen Tag ... bügeln ein heißes, elektrisches Gerät auf ein Wäschestück drücken, sodass es schöner aussieht auszeichnen m“t hier: ein Schild mit dem Preis machen an auswählen hier: aus einem großen Angebot wählen „npassen hier: so ändern, dass es genau passt der Schneider, Person: Sie macht beruflich Kleidung, ändert und repariert sie. die H¶chzeitsAusstellung: Dort werden alle neuen messe, -n Dinge rund um eine Hochzeit gezeigt. der BrautmodenGeschäft: Dort kann man Kleidung ausstatter, für eine Braut kaufen. der G¶ldschmied, -e Person: Sie macht (meistens) aus Gold Schmuck. (das G¶ld sehr teures Metall) (der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt es z. B. am Finger oder am Ohr.)

FOTO: PRIVAT

die Braut, ¿e der Staubsauger, -

8 Uhr Es ist schon laut im Geschäft. Der Staubsauger läuft. Ich gehe erst einmal in das Büro. Dort liegt ein Briefumschlag. Eine Braut bedankt sich für die Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Kleid. Wie schön! 8.50 Uhr An Samstagen warten oft schon vor neun Uhr Menschen vor unserer Tür, um Kleider anzuprobieren. Hochzeiten werden schon viele Monate vorher geplant. Deshalb haben wir das ganze Jahr über Kundinnen, die ein Kleid suchen. Manche kommen aber auch erst wenige Wochen vor dem Termin. 9 Uhr Es sind Pakete mit Kleidern angekommen. Mal kommen an einem Tag mehr als 100 Stück, mal viel weniger. Jedes Kleid muss ich auspacken und kontrollieren, bügeln und mit dem Preis auszeichnen. 10 Uhr Eine Kundin hat einen Termin vereinbart. Ihr Kleid hat sie schon vor ein paar Wochen ausgewählt. Heute passen wir es an. Dafür arbeiten bei uns vier Schneider. 10.30 Uhr Die nächste Kundin habe ich auf einer Hochzeitsmesse getroffen. Hochzeitsmessen besuche ich mehrmals im Jahr. Die Besucher können sich dort bei Brautmodenausstattern, Autovermietungen, Friseuren und Goldschmieden über alle Aspekte des Themas informieren. Die Kundin hat 70

dort ein Kleid gesehen, das ihr gefallen hat. Heute will sie es anprobieren. 11 Uhr Wir haben 1500 verschiedene Brautkleider. Da ist für jeden etwas dabei. Das romantische Märchenkleid für die junge Braut genauso wie etwas Elegantes für die zweite Hochzeit einer 50-Jährigen. Als Erstes frage ich Kunden deshalb nach ihren Ideen: Wollen sie etwas Extravagantes? Ein kurzes Kleid? Wollen sie Blumen im Haar tragen? Und: Wie viel wollen sie ausgeben? 11.30 Uhr Meine nächste Kundin hat schon eine Idee für ihr Kleid. Trotzdem bringe ich ihr ein paar Alternativen zum Anprobieren. In jedes der schweren Kleider helfe ich ihr hinein. Nach zwei Stunden haben wir das richtige gefunden. Jetzt fehlen noch die Accessoires: weiße Schuhe, ein Schleier und Handschuhe, aber auch Unterwäsche und das traditionelle blaue Strumpfband. Auch diese Kundin wird wiederkommen, damit wir das Kleid anpassen können. Alle Bräute – egal ob sie Kleidergröße 36 oder 56 haben – wollen vor der Hochzeit nämlich noch abnehmen.

47 Jahre Brautmodenverkäuferin Neumünster (Schleswig-Holstein)

das Thema, Themen hier: Hochzeit das Märchenkleid, -er sehr schönes Kleid: So eines trägt z. B. eine Prinzessin in einem Märchen. (das Märchen, ≈ fantastische Erzählung, z. B. „Hänsel und Gretel“) der Schleier, dünnes Stück Stoff: Eine Frau trägt es vor dem Gesicht oder auf dem Kopf. der H„ndschuh, -e Kleidungsstück für die Hände die }nterwäsche Wäsche: Man trägt sie unter der normalen Kleidung. das Str¢mpfband, ¿er elastisches Stück Stoff in Form von einem Kreis: Frauen tragen es am oberen Teil vom Bein und halten so den Strumpf oben. Hier: nur zur Dekoration (der Str¢mpf, ¿e hier: Kleidungsstück aus Nylon für das Bein) „bnehmen hier: Gewicht verlieren während in der Zeit, wenn auffüllen hier: neue Schuhe an die leeren Stellen tun das Schuhregal, -e Konstruktion aus Holz oder Metall: Dort kann man Schuhe ausstellen. „bschließen mit einem Schlüssel zumachen

13.30 Uhr Zeit für eine Mittagspause: In unserer Küche kann ich etwas kochen – und mich endlich hinsetzen. 14.30 Uhr Eine Gruppe von Freundinnen ist da. Sie wollen zusammen das richtige Brautkleid finden. Zuerst öffnen wir eine Flasche Prosecco, die Atmosphäre ist gut. Manche Kunden streiten aber auch. Wenn zum Beispiel die Mutter eine andere Idee hat als die Tochter, die heiratet. 16 Uhr Während die Kundinnen noch suchen, ordne ich die Kleider. Ich bügele und fülle das Schuhregal wieder auf. Heute hat eine Kundin ihre Schuhe mit Centstücken bezahlt. Das ist eine Tradition. Es soll symbolisieren, dass die Braut Geld spart. Sehr praktisch ist es nicht. So ist das Geld sehr schwer, außerdem muss ich es zählen. 18.30 Uhr Wenn eine Kundin ihr Kleid noch nicht gewählt hat, bleibe ich noch. Sonst schließe ich jetzt ab. Ich freue mich auf einen ruhigen Abend – am liebsten mit meinem Mann und einem guten Buch auf dem Sofa. Romantische Geschichten lese ich aber keine. Ich mag lieber Krimis und Science-Fiction. DEUTSCH perfekt

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das Fazit, -e/-s der Verlag, -e

NICHTLUSTIG 5 ≈ seltsam, verrückt kleines Tier: Ein Mythos sagt, dass Lemminge in großer Zahl Suizid machen. hier: Zahl von Comicbüchern in einer Reihenfolge hier: Gegenstand oder Geld, den/das ein Gewinner bekommt hier: Zusammenfassung Firma, die Zeitungen, Zeitschriften und Bücher herstellt

EINER WIE BRUNO s¶rgen für hier: sich kümmern um behindert im Verstehen, geistig beh“ndert Denken und Lernen der M“tschüler, Schüler aus der gleichen Klasse s“ch verlieben “n beginnen zu lieben hier: sich schlecht fühlen, s“ch schämen für weil der Vater behindert ist die Regisseurin, Leiterin, die Schauspielern -nen franz. Instruktionen gibt

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26.3. 27.3. 28.3. 29.3. 30.3. 11.4. 12.4. 17.4. 18.4. 21.4. 24.4. 25.4.

Berlin Frankfurt Eberbach Tübingen Ravensburg Erfurt Ranis Potsdam Rostock Rädigke Köln Karlsruhe

MARION BRASCH Ab jetzt ist Ruhe heißt der Roman über die Familie der Autorin. Ihre jüdischen Eltern lernen sich im Londoner Exil kennen. Nach dem Krieg lebt die Familie in Ostberlin. Braschs Vater wird Parteifunktionär, zwei ihrer Brüder werden Schriftsteller und engagieren sich gegen das Regime der Deutschen Demokratischen Republik. Ein interessantes Dokument deutscher Geschichte.

KONZERT

NINA HAGEN Den ersten Hit hatte sie in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR): „Du hast den Farbfilm vergessen“. Ein Schlager über einen Sommerurlaub auf der Insel Hiddensee. Das war 1974. Zwei Jahre später emigrier28.3. Ulm te die Sängerin und 30.3. Roth 1.4. Bochum Schauspielerin. Die 3.4. Köln 6.4. Berlin DDR war kein guter Ort für Punk-Mädchen. Seit Anfang der 80er-Jahre ist 11.4. Siegen 13.4. Osnabrück Nina Hagen auch im Westen ein Star. Mit 57 ist sie heute immer noch 15.4. Mainz 17.4. Detmold wunderbar verrückt. Bestes Beispiel: das neue Album Volksbeat. 19.4. Karlsruhe 21.4. München DEUTSCH perfekt

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AUSSTELLUNG

UNSER TÄGLICH BROT …

bis 29.4. Mannheim, Technoseum – Landesmuseum für Technik und Arbeit

Im Supermarkt gibt es Tomaten zu jeder Jahreszeit, Fleisch ist so billig wie noch nie. Was bedeutet das für die Umwelt? Und wie gut ist die Qualität unseres Essens? Wie werden Fertigprodukte hergestellt? Was bedeuten die vielen Inhaltsstoffe? Mit vielen Beispielen zeigt die Ausstellung, wie die Industrialisierung unsere Ernährung verändert hat. Und sie erklärt, wie alles zusammenhängt.

KONZERT

DANIEL BEHLE

MARION BRASCH hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest von: Jude jüdisch Person, deren Religion die (der Jude, -n Thora als Basis hat) hier: Leben in einem fremden das Exil, -e Land, weil es in der Heimat zu gefährlich ist der Parteifunktionär, Mitglied einer Partei mit -e wichtiger Funktion kämpfen gegen s“ch engagieren gegen die Lesung, -en

Der Rummel um diesen Mann ist fast unheimlich. Alle lieben den Tenor. Besonders wie er die „Schöne Müllerin“ singt, Franz Schuberts romantischen Liedzyklus mit dem tragischen Ende. Auf der aktuellen Tour singt Daniel Behle auch aus Haydns „Schöpfung“ – wie damals sein großes Idol Fritz Wunderlich. 4. - 6.4. Hamburg 8.4. Grafenegg 9.4. Wien

der Schlager, w¢nderbar

17.4. München 21. - 22.4. Stuttgart 25.4. Berlin 30.4. Heilbronn

THEATER

KASIMIR UND KAROLINE Manche sagen, Not bringt die Menschen enger zusammen. Andere sagen, in der Not ist sich jeder selbst der Nächste. Der Autor Ödön von Horváth (1901 - 1938) war Pessimist. Er lebte während des Ersten Weltkriegs, während der Weltwirtschaftskrise und während des Faschismus. In Horváths Stück von 1932 geht es um das langsame Ende der Liebe in einer schwierigen Zeit. Premiere: 13.4. Stuttgart, Staatstheater

TESTEN SIE IHR DEUTSCHLAND-WISSEN!

BUCH

SCHWER

FAZIT: INTENSIVER WISSENSTEST

UNSER TÄGLICH BROT ... }nser täglich Brot ... kurz für: Unser tägliches Brot gib uns heute. = Satz aus dem Gebet „Vater Unser“ ≈ Worte, mit denen man Gott (das Gebet, -e dankt oder ihn um etwas bittet) der |nhaltsstoff, -e Substanz, die in einem Produkt ist (z. B. Farbe, Gewürz …) verændern hier: anders werden zus„mmenhängen eine Verbindung haben DANIEL BEHLE hier: großes öffentliches Interesse ¢nheimlich so, dass es Angst macht die M•llerin, -nen Frau, die beruflich Mehl macht die Schœpfung hier: Geschichte in der Bibel, die erzählt, wie Gott die Erde und den ersten Menschen macht der R¢mmel

das St•ck, -e ]s geht ¢m …

KASIMIR UND KAROLINE hier: Drama Das Thema / der Inhalt ist …

TESTEN SIE IHR DEUTSCHLAND-WISSEN! das W¡ltall Universum, Kosmos s¶lche (-r/-s) von der genannten Art der Einbürgerungs- Test, den man machen muss, test, -s wenn man deutscher Staatsbürger werden möchte hier: eine wichtige Bedingung voraussetzen sein ≈ Wissen in vielen verschiedie [llgemeinbildung denen Bereichen das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung

Bibliographisches Institut, 9,95 Euro

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FOTOS: MOVIENET FILM GMBH; MEY/POLYDOR; TECHNOSEUM; MARCO BORGGREVE

Welche Stadt war die erste Hauptstadt Deutschlands? Welche deutsche Popsängerin nennt sich Nena? Wer war 1978 der erste Deutsche im Weltall? Mit solchen Fragen aus dem Duden-Buch kann man sein Wissen über Deutschland testen – aus Bereichen wie Politik, Geografie, Geschichte, Kultur und vielen mehr. Zu jeder Frage gibt es vier mögliche Antworten. Auf der nächsten Seite stehen die richtige Lösung und Informationen zum Thema. Manche Fragen haben außerdem eine Markierung mit dem Buchstaben D. Diese sind aus dem Einbürgerungstest der Bundesrepublik (siehe Deutsch perfekt 9/2008). Die Fragen sind oft schwierig und setzen eine gute Allgemeinbildung voraus.

NINA HAGEN Lied mit einfachem Text hier: genial

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KOLUMNE SCHWER

≤ CLAUDIA MAY Schwimmen gehen, dann schnell in die Sauna. Aber beides ist gar nicht so einfach. Denn alte Damen stür-

ür das Freibad ist es wirklich zen sich gern auf die Fontänen – und in der Sauna benoch ein bisschen zu kalt. Aber warum nicht einen Ausflug ins Halkommen viele Besucher sofort einen Schock. lenbad machen? Das gibt es in fast jeder Stadt. Früher waren Hallenbäder sehr einfach gestaltet: Es gab was Sie in den deutschsprachi- mein Bekannter mit ihm in die Therme. Für meistens ein großes Becken für Schwimmer – gen Ländern in der Saunaland- den Gast muss es das Paradies gewesen sein. und ein kleineres für planschende Kinder. schaft eines Hallenbads brauchen. Wirklich: So viele nackte Frauen an einem Ort! „Thank Außerdem natürlich einen kleinen Kiosk, der Wir gehen nackt in die Sauna. Auch Männer you for taking me to this place“, soll er glückSchokoladenriegel verkaufte. Aber wegen so und Frauen zusammen. Wenn Sie dort in lich gesagt haben. Deshalb bekommt der Brite eines spartanischen Angebots verlassen heute Badehose oder Badeanzug sitzen, werden Sie von dem Mann bis heute Geschenke. Ein in Deutschland nur noch abgebrühte Sportwie jemand von einem anderen Stern behan- Besuch in einer deutschen Sauna kann eben schwimmer ihre Wohnung. Für alle anderen delt. Sicher hält Ihnen jemand einen Vortrag sehr emotional werden. Entweder man sieht brauchen die Bäder Fontänen, Sprudelliegen, darüber, wie unhygienisch Kleidung in einer schockierte Gesichter – oder man macht einen Massagedüsen und eine Saunalandschaft mit Sauna ist. Vielen Deutschen ist gar nicht klar, Menschen sehr, sehr glücklich. < angeschlossenem Gourmetrestaurant. Mindass komplett nackte Menschen in den Saus“ch st•rzen auf hier: hinlaufen und benutzen destens. Denn viele Deutsche machen es wie nen anderer Länder nie zu finden sind. Sie n„ckt ohne Kleidung die Kinder: Sie planschen und genießen lieber gehen mit ihrem Besuch aus Übersee in eine das Freibad, ¿er öffentliches Schwimmbad, bei dem die Pools draußen sind als stundenlang zu schwimmen. tolle Therme in der Nähe – und stellen ihn vor gest„lten hier: einrichten Wir haben hier wirklich abgebrühte Plannackte Tatsachen. Der arme Gast läuft dann das B¡cken, hier: Schwimmbadbereich, in dem man schwimmen kann; scher. Es ist in den Hallenbädern nämlich so: meistens mit rotem Kopf durch die SaunalandSwimmingpool pl„nschen Wasser mit Armen und Beinen in Die Fontänen sind immer nur einige Minuten schaft und weiß gar nicht, wo er hinblicken Bewegung bringen der Schokoladenschmales, langes Stück Schokoan. Dann beginnen die Sprudelliegen mit der soll. In richtig großen Thermen steht er nämriegel, lade Blasenproduktion. Wenn die wieder aus sind, lich plötzlich Hunderten von Nackten gegen„bgebrüht hier: hart, diszipliniert die Sprudelliege, -n flacher Bereich im Becken, wo sind die Massagedüsen über. Wenigstens kann man sich in sprudelndes Wasser legen kann dran. Dann geht es wieder man dem deutschen Gast(sprudeln in Bewegung kommen, sodass „Wir gehen nackt in die sich kleine Bälle aus Luft formen) von vorne los. Es ist immer geber zugutehalten, dass die Massagedüse, -n Konstruktion, die Wasser so stark Sauna. Auch Männer und derselbe Rhythmus. Die er es nicht besser wusste. franz. nach außen drückt, dass ein Massageeffekt entsteht Frauen zusammen.“ abgebrühten Planscher Ganz gemein können die Saunalandschaft, Sauna mit verschiedenen Sauna-en Arten und Massagen kennen ihn nicht nur ausaber die eigenen Lands„ngeschlossen so, dass es dazugehört wendig, sie haben auch ihre innere Uhr leute sein. So wie eine Amerikanerin aus meigenießen Freude haben die Blasenproduktion hier: Produktion von kleinen danach eingestellt. Etwa 20 Sekunden vor nem Fitnessstudio, die seit vielen Jahren in Bällen aus Luft auswendig k¡nnen ≈ sehr genau kennen dem Ende der Fontäne laufen sie mit ausgeDeutschland lebt. Sie macht sich regelmäßig die “nnere Uhr ziemlich genaues Zeitbreiteten Armen durch das Wasser zur nächseinen Spaß daraus, ihre amerikanischen gefühl einstellen hier: regulieren ten Station. Dabei fixieren sie mit Argusaugen Freundinnen mit in die Sauna zu nehmen. ausbreiten zu beiden Seiten lang machen das gewählte Ziel. Alles an ihnen signalisiert: Natürlich nicht an einem Frauentag (die gibt fixieren hier: fest anschauen die [rgusaugen Pl. genau beobachtender Blick „Das da hinten ist mein Platz!“ Stellen Sie sich es übrigens auch). Es musste ein Tag mit MänÜbersee Länder auf der anderen Seite des ihnen bloß nicht in den Weg! Auch 80-jährige nern sein! Über das schockierte Gesicht ihres Ozeans vor n„ckte Tatsachen mit nackten Menschen Rentnerinnen werden dann nämlich zur KickGastes freut sie sich jedes Mal sehr. st¡llen konfrontieren zugutehalten hier: als Entschuldigung nennen boxerin. Das ist ein ähnliches Phänomen wie Aber es funktioniert auch anders. Ein gemein ≈ böse im Urlaub, wenn ein deutscher Tourist noch Bekannter aus Großbritannien bekommt von der L„ndsmann, -leute Person, die aus demselben Land kommt vor dem Frühstück sein Handtuch auf einen einem Mann, den er nicht sehr gut kennt, das F“tnessstudio, -s Sportklub, in dem man an Geräten trainiert Liegestuhl legt, um ihn zu reservieren. jedes Jahr ein Geburtstagsgeschenk. Es kommt das Paradies, -e hier: besonders schöner und Weil wir gerade von Handtüchern spreimmer mit der Post. Denn dieser Mann hat ihn angenehmer Ort chen: Ein Handtuch ist übrigens das Einzige, nur einmal kurz besucht – aber damals ging

F

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ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

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NÄCHSTEN MONAT IN DEUTSCH perfekt

DAS MAI-HEFT GIBT ES AB 25. APRIL GESTEN Manche Dinge lassen sich kaum erklären, ohne die Hände zu benutzen. Aber Vorsicht: Nicht alle Gesten bedeuten überall das Gleiche. Manchmal machen kleine Bewegungen den großen Unterschied. Außerdem: Gestikulieren die Menschen in den deutschsprachigen Ländern wirklich weniger als andere Völker?

SYLT Sylt ist bekannt als Partyinsel für Menschen mit dickem Geldbeutel. Das wirkliche Spektakel auf der berühmtesten Insel Deutschlands ist aber die Natur. Wer die richtigen Orte besucht, kann an der Nordsee die große Freiheit finden.

NEUES GLÜCK FOTOS: ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK; GRÄFENHAIN/HUBER; JOSEF LINDAU/CORBIS

Europa in der Krise: Tausende sehen für sich in Ländern wie Griechenland und Spanien zurzeit keine Zukunft mehr. Viele suchen ihr Glück deshalb in Deutschland. Wie geht es denen, die schon angekommen sind? Und mit welchen Berufen haben Migranten dort die besten Chancen?

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN BERLIN

EXTRA: DIE GROSSE VERBLISTE Keine Fehler mehr: Legen Sie die große Liste der unregelmäßigen Verben einfach auf Ihren Schreibtisch – sie hilft beim Schreiben wie beim Telefonieren.

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ZIEL: BAKU Aus einem kleinen Dorf in RheinlandPfalz kommt Deutschlands Kandidat für den Eurovision Song Contest. Was kann Europa von Roman Lob erwarten?

Neuer Flughafen für die Hauptstadt

SICHER IM GESPRÄCH Wie Sie im Dialog bleiben

GRAUBÜNDEN Ferienecke der Schweiz

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SCHLUSSWORTE MITTEL

„Wo wir sind, ist oben.“ Horst Seehofer, bayerischer Regierungschef, über Bayern

„Wenn man den Berliner fragt, wie es ihm geht, sagt er: Muss ja.“ Doris Dörrie, Schriftstellerin und Filmemacherin, über den Umgang mit Glücksgefühlen

„Der Hund emotionalisiert extrem.“ Martin Rütter, Hundepsychologe, über das große Interesse an seinen Hundeshows

„Ich bin ein klassisch wilder und Spaß liebender Ire, aber ich will immer alles unter Kontrolle haben, typisch deutsch eben.“ Michael Fassbender, deutsch-irischer Schauspieler, über seinen Charakter

„Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, dann mach Limonade draus.“ Isabel Gülck, Miss Germany 2012, über ihren Ehrgeiz

M¢ss ja.

der }mgang

FOTO: SVEN HOPPE/DPA/LBY/PICTURE ALLIANCE

emotionalisieren eben draus der Ehrgeiz „nkotzen m“t t•rkischen W¢rzeln Pl. m“t Migrationshintergrund der [bschied, -e

kurz für: Es muss ja gehen. Gemeint ist: ≈ Es bleibt ja nichts anderes übrig, als weiterzumachen. hier: ≈ Art, über etwas zu denken und zu sprechen ≈ machen, dass man intensive Emotionen bekommt hier: ≈ also daraus sehr starker Wunsch nach Erfolg ≈ starke Ablehnung fühlen mit einer Familie, die aus der Türkei kommt ≈ mit ausländischen (Groß-)Eltern

Moment am Ende eines Treffens; hier: letzter Arbeitstag als Chef der Deutschen Bank die W¡ltanschau- ≈ (ideologische) Meinung über das Leben ung, -en dafür hier: andererseits auf [chse (sein) (viel) unterwegs sein, auf Reisen sein das Kœlsch hier: Kölner Dialekt

„Mich kotzt dieser Ausdruck an.“ Nazan Eckes, Fernsehjournalistin mit türkischen Wurzeln, über „Deutsche mit Migrationshintergrund“

„Es gibt keine Ackermann-Show zum Abschied.“ Josef Ackermann über seinen Abschied als Chef der Deutschen Bank

„Ich kam ja frisch aus einem Land, wo man zwar eine Weltanschauung haben sollte, die Welt aber nicht anschauen konnte.“ Manfred Krug, Schauspieler, über sein Motiv, nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik in der seiner Meinung nach zwar schlechten, aber dafür in vielen Ländern spielenden Kultserie „Auf Achse“ mitzuspielen

„Ich spreche Deutsch, Polnisch, Englisch und Kölsch, damit kommt man überall zurecht.“ Lukas Podolski, Fußballer, über seine Pläne, ins Ausland zu wechseln

UND WAS SAGEN SIE ? 78

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DEUTSCH perfekt

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