DEUTSCH Perfekt 2012-03 Deins

January 19, 2017 | Author: maximovpa | Category: N/A
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DEUTSCH perfekt

3/2012 März LEICHT

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Mit einem Freiwilligenprogramm nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz

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BLITZLICHT

das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.

mit Was kann man der Essensresten in ent Mensa tun? Stud ld ba Yannick Theo iner (22) und drei se eine n Freunde hatte Sie spontane Idee: Bilmachen daraus So . en der und Figur ar wird aus ein pa der einer Mandarine h Vader und aus rt Da l fe Ap em On , aus ein Spiegel line Karotten ein Tiger nane, hat Yannick Ba er ein it m es all r Stufangen hat Dann haben die vie Fisch Nemo. Ange Kugelschreiber.“ em ein it äm sie nig en alt macht – we sp erzählt: „Wir bem berg) ein Foto ge m tte ür -W en na ad ngen (B men. Die Ba denten aus Furtwa kommt einen Na be ur Fig de Je n. nze nur cebook zu sehe n die vier das Ga ter war es auf Fa Am Anfang habe i. Ha f ein e wi t und zeigen sie au sie aussieh uren und Bilder arkbanana, weil Fig Sh e ue di ne iel er m isp n im Be be n ha essen ne ist zum aus dem Mensa s anderen Städte m. Studenten au . Jetzt machen sie iku bl ht ac Pu m len ge auf der na h ch tio sic au r fü sie dann em interna beiten. Die zeigen Mensa Figures ein ar e zu eit -S en ok st bo re ce ns ihrer Fa war das Projekt aus Esse ch im Fernsehen selbst an Figuren Au sa . en en M ng er wa rt ihr in Fu s kannt – ganz angefangen, Seite der vier au zt mit Essen be jet r . vie en e di ess geg en ht rd So we n hat ihn nic Teil vom Essen: Ma schon zu sehen. können der ]ssensrest, -e r Universität: Dort de an t ran chen. tau ko Res ≈ n ohne selbst zu die M¡nsa, M¡nse n billig essen. bemalen (malen der Hai, -e g„nz

der Privatsender, (die W¡rbung die Regieanweisung, -en (der Schauspieler, die [bschlussarbeit, -en

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Studente f mit Farbe malen au mit Wasserfarben) z. B. ein Bild machen, sfisch gefährlicher Meere sch ati hier: ≈ autom

Seit ein paar Jahren können Fernsehzuschauer bei einem deutschen Privatsender sehen, wie Heidi Klum nach neuen Models sucht. Das ist mehr Show als Chance – besonders populär werden die Frauen nicht. Die Berliner Studenten Grische Stanjek (22) und Gregor Weichbrodt (23) haben aus Fernsehstation: Sie finanziert sich z. B. mit Werbung selbst. der Show jetzt eine Komödie inklusive Regieanweisungen gemacht – von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen) aus den Original-Dialogen des Finales 2011 (zu finden auf Text mit Instruktionen für Schauspieler www.grischka.com). Für das Buch haben die beiden die beste Note Person: Sie spielt im Film oder im Theater mit.) bekommen. Es war nämlich Teil der Abschlussarbeit eines Seminars. hier: wichtige schriftliche Arbeit am Ende von einem Kurs

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DEIN WORT

der Körperklaus

Auf Problemen tanzen Eine Partygruppe mit dem Namen Wildes Rumgetanze hat in München Kummerkästen installiert. Immer an Orten, die für Jugendliche wichtig sind, zum Beispiel an der Universität und an einem 24Stunden-Kiosk. Viele Menschen haben Zettel in die Kummerkästen gelegt, auf denen sie sich zum Beispiel über das Wetter, den Job oder den Kleidungsstil der Münchener beschweren. Was ist mit den Zetteln passiert? „Wir haben sie zerschnipselt und bei einer Party in die Menge geworfen“, hat Moritz von der Partygruppe der Süddeutschen Zeitung erzählt. Sie haben die Probleme einfach weggetanzt.

(Nomen) Klaus ist eigentlich ein Vorname für Männer und kommt von dem Namen Nikolaus. Früher war der Name sehr populär, heute aber ist er es nicht mehr. Jugendliche benutzen das Wort Körperklaus, um von einer Person zu sagen, dass sie ihren Körper nicht gut kontrollieren kann: Phillip ist so ein Körperklaus! Er hat nicht ein bisschen Rhythmusgefühl und steigt mir im Tanzkurs immer auf die Füße. w“ld das R¢mgetanze der K¢mmerkasten, ¿ (der K¢mmer zerschn“pseln w¡rfen einfach

hier: ≈ verrückt und mit viel Energie ≈ Tanzen ohne vereinbarte Form oder einen speziellen Stil ≈ Briefkasten: Dort hinein kann man Briefe geben, z. B., um sich zu beschweren große Sorgen, ≈ Ärger) in sehr kleine Teile machen hier: durch die Luft fliegen lassen hier: ≈ nur

¢nter s“ch vorstellen kœnnen ziehen

mit hier: vielleicht wollen hier: umziehen

vorstellen, nach Berlin zu ziehen“, sagt er. Denn die Klubs in München gefallen ihm nicht – und das ist die nächste große Stadt in der Nähe von Emmering.

TITELFOTO: HEMERA/THINKSTOCK; FOTOS: PRIVAT; PROSIEBEN/OLIVER S.; BOYSNOIZE RECORDS GMBH; FOTOLIA/YURI ARCUS

Elektrofans kennen ihn unter dem Namen DJ SCNTST. Eigentlich heißt er Bryan Müller und geht noch zur Schule. Zu Hause in Emmering bei Fürstenfeldbruck (Bayern) produziert der 18-Jährige seit eineinhalb Jahren Techno-Tracks. „Ich komme von der Schule und setze mich an den Computer“, hat er der Süddeutschen Zeitung erzählt. Bryan hat viel Talent. Deshalb hilft ihm auch der populäre DJ und Produzent Alexander Ridha, besser bekannt unter dem Namen Boys Noize. Ridhas Label Boys Noize Records hat auch schon ein paar Tracks von DJ SCNTST publiziert. Aktuell spielt der 18-Jährige als DJ jedes Wochenende in verschiedenen Städten und arbeitet an seinem ersten Album. „Ich könnte mir

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Für eine gute Sache die Möglichkeit, -en während des Studiums

Sache: Man kann sie machen. in der Zeit, wenn man studiert

Ein paar Monate als Freiwilliger in Deutschland, Österreich oder der Schweiz: Für viele ist das eine tolle Möglichkeit, nach der Schulzeit oder während des Studiums eine Zeit lang in einem deutschsprachigen Land zu leben. FELIX FORBERG hat mit zwei Freiwilligen über ihre Erfahrungen gesprochen.

„Eine der schönsten Zeiten“ Der Brasilianer Bruno Marschner erinnert sich sehr gerne an sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in SchleswigHolstein.

Mit 19 ein Jahr in Deutschland, weit weg von der Heimat: Für den Brasilianer Bruno war das „eine der schönsten Zeiten, die ich jemals hatte. Ich konnte mir Zeit nehmen für Sachen, die mich inter-

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essieren.“ Besonders interessiert hat ihn das Thema Umweltschutz. Deshalb hat Bruno ein FÖJ gemacht, beim Naturschutzbund im schleswig-holsteinischen Haseldorf. Dort hat er sich gemeinsam mit anderen um das Naturschutzgebiet an den Ufern der Elbe gekümmert. Seine Aufgaben waren ganz unterschiedlich: Zum Beispiel hat er sich um Vogelzählungen und Landschaftspflege gekümmert oder auch Kindergruppen betreut. „Mit den Kindern haben wir in der Natur gespielt, Sachen gebastelt oder Vögel beobachtet.“ Bei seiner Arbeit durfte er viele eigene Ideen realisieren: „Ich konnte sehr viel ausprobieren.“ „Leider ist das Umweltbewusstsein in Brasilien nicht so stark“, sagt Bruno. Deshalb wollte er selbst aktiv werden und in Deutschland ein FÖJ machen: „Ich wollte sehen, wie weit Umweltbewusstsein überhaupt gehen kann.“ Bruno hat es geholfen, dass er schon vor Beginn seines FÖJ gut Deutsch gesprochen hat. In seiner Schulzeit hat er ein Jahr lang eine Schule in Hamburg besucht. Während seines FÖJ haben ihm seine

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Kollegen beim Deutschlernen geholfen. „Ich habe auch einmal in der Woche an einem Deutschkurs an der Volkshochschule teilgenommen.“ Welche Vorteile ein FÖJ bringt, hat Bruno vor allem nach seiner Zeit in Schleswig-Holstein gemerkt: „Bei

Bewerbungen war das FÖJ immer ein Plus. Aber als Mensch habe ich davon am meisten profitiert.“ Nach dem FÖJ hat Bruno ein Studium in Hamburg angefangen. Wenn er fertig ist, möchte er weiter für den Umweltschutz arbeiten – am liebsten in Brasilien.

jemals der }mweltschutz der Naturschutzbund, ¿e (sch•tzen das Naturschutzgebiet, -e

beobachten ausprobieren das }mweltbewusstsein …, wie weit }mweltbewusstsein überhaupt gehen k„nn. während seines FÖJ der Vorteil, -e profitieren v¶n

das Ufer, die Pflege betreuen b„steln

hier: einmal im Leben ≈ Natur, Ökologie Organisation: Sie will die Natur schützen. hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht) Region/Landschaft: Hier darf man die Landschaft nicht ändern, z. B. keine Straßen machen. Land an der Grenze von einem Fluss, See oder Meer von: pflegen ≈ sich kümmern um ≈ sich kümmern um kleine Dinge aus Papier, Holz oder Stoff machen

„Ich habe Zeit für mich gebraucht“

hier: genau sehen, was Vögel machen etwas Neues versuchen ökologisches Denken …, wie viel ökologisches Denken eigentlich möglich ist. hier: in der Zeit, als er das FÖJ gemacht hat Plus ≈ ein positives Resultat / einen positiven Effekt haben

der Freiwilligendienst, -e

≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B. für eine soziale Institution.

überlegen

bevor

in der Zeit vorher

die German“stik

≈ systematisches Studieren der deutschen Sprache und Literatur

der [bschluss, ¿e

hier: Ende der Universitätsausbildung mit einer Prüfung

…, wie ¡s weitergeht. vor „llem das Thema, Themen der Lebenslauf, ¿e ¢mgehen m“t

Die Polin Jolanta Drywa macht ihren Europäischen Freiwilligendienst in Leipzig. Seit November arbeitet Jolanta als Freiwillige im Kulturzentrum Die Villa in Leipzig. Bevor die 23Jährige nach Sachsen gekommen ist, hat sie in Danzig Germanistik studiert. Aber nach ihrem Bachelor-Abschluss war sie sich nicht sicher, ob sie weiterstudieren will: „Ich habe Zeit für mich gebraucht, um zu überlegen, wie es weitergeht.“

lange denken, wie man eine Sache machen kann …, was man als Nächstes macht. ≈ speziell hier: Inhalt von einem Workshop hier: schulische und berufliche Biografie hier: leben mit

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FOTOS:PRIVAT; FELIX FORBERG

In dem Kulturzentrum kümmert sich Jolanta vor allem um die Medienwerkstatt. Dort zeigt sie Kindern und Jugendlichen, wie man Medien

selbstständig und sicher benutzen kann. Zurzeit hilft die Polin auch bei der Planung und Organisation eines Workshops zum Thema Meinungsfreiheit. Von der Benutzung der Kamera bis zum Schneiden von Filmen hat Jolanta in Leipzig alles gelernt, was sie für ihre Arbeit in der Medienwerkstatt braucht. Jolanta weiß, dass der Freiwilligendienst mehr ist, als nur ein Plus für ihren Lebenslauf. Sie ist sich sicher, dass sie dadurch viel Neues lernt und wichtige Erfahrungen macht: „Man lernt vor allem, mit Menschen und anderen Kulturen umzugehen.“

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Leute aus anderen Kulturen hat sie auch in ihrer Wohngemeinschaft im Dachgeschoss des Kulturzentrums kennengelernt. Dort lebt sie mit sechs anderen ausländischen Freiwilligen zusammen. Die Atmosphäre findet sie toll: „Alle meine Mitbewohner sind sehr interessante Menschen!“ Das Deutsch von Jolanta ist in Leipzig viel besser geworden: „Ich könnte auch kostenlos einen

die Wohngemeinschaft, -en das D„chgeschoss, -e der M“tbewohner, die V¶lkshochschule, -n belegen “rgendwo

Gruppe von Personen: Sie wohnen zusammen. hier: Wohnung direkt unter dem Dach Person: Sie wohnt in der gleichen Wohnung. ≈ Schule für Erwachsene hier: teilnehmen an ≈ an einem Ort: Man kennt ihn nicht genau.

WELCHE PROGRAMME GIBT ES? Europäischer Freiwilligendienst (EFD) Der EFD gibt jungen Menschen von 16 bis 30 Jahren die Möglichkeit, in einem anderen Land zu arbeiten. Die Freiwilligen sind in den Bereichen Soziales, Jugend, Umwelt oder Kultur aktiv. Wo: Deutschland, Österreich, Schweiz und rund 50 andere Länder Dauer: zwischen sechs und zwölf Monate Taschengeld: 105 Euro im Monat, der Großteil der Reisekosten wird bezahlt Informationen: http://ec.europa.eu/youth/ youth-in-action-programme/europeanvoluntary-service_de.htm Bundesfreiwilligendienst (BFD) Der BFD ist ein Angebot für Frauen und Männer in jedem Alter, die für andere Gutes tun wollen. Wo: Deutschland Dauer: zwischen sechs und 18 Monate Taschengeld: bis zu 330 Euro im Monat Informationen: www.bundesfreiwilligendienst.de Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) Im FÖJ können Freiwillige im Alter von 16 bis 27 Jahren zum Beispiel in Umwelt- und Naturschutzzentren, im Gartenbau und in der Landwirtschaft arbeiten. Wo: Deutschland, fast gleiches Programm in Österreich

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Deutschkurs an der Volkshochschule belegen, aber ich werde mich wahrscheinlich zu einem Englischkurs anmelden.“ Bis September wird Jolanta als Freiwillige arbeiten. Danach will sie weiterstudieren: „Ich möchte noch meinen Master machen – vielleicht in Deutschland, vielleicht auch irgendwo anders in Europa oder aber in Polen.“

Dauer: ein Jahr, meistens ab dem 1. August oder 1. September Taschengeld: ungefähr 180 Euro Informationen: www.foej.de Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Mit diesem Programm können Freiwillige im Alter zwischen 16 und 27 Jahren in sozialen Institutionen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und Kindergärten arbeiten. Wo: Deutschland, fast gleiches Programm in Österreich Dauer: ein Jahr, normalerweise ab dem 1. August oder 1. September Taschengeld: ungefähr 180 Euro Informationen: www.pro-fsj.de Wenn du am Europäischen Freiwilligendienst teilnehmen willst, musst du in deinem Land eine offiziell anerkannte Entsendeorganisation finden. Bei den anderen Programmen schickst du deine Bewerbung direkt an die Institution, für die du arbeiten willst. Listen von Entsendeorganisationen und Plätzen stehen auf den Webseiten. Wenn du gute Deutschkenntnisse hast, hast du auch bessere Chancen, einen Platz zu bekommen. Bei allen Programmen hast du die Möglichkeit, kostenlos Sprachkurse zu belegen – frag aber besser vorher nach den Details! Abhängig von der Einsatzstelle bekommst du neben dem Taschengeld auch Geld für Unterkunft und Verpflegung. Bei allen Programmen bist du in deiner Dienstzeit auch sozial- und un-

fallversichert. Wenn es nötig ist, kannst du ein Visum bekommen – das solltest du aber früh genug beantragen.

der Freiwilligendienst, -e

≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B. für eine soziale Institution. die Möglichkeit, -en Sache: Man kann sie machen. der Bereich, -e ≈ Sektor die }mwelt ≈ Natur, Ökologie B¢ndesfreiwillioffizieller Freiwilligengendienst, -e dienst in Deutschland das NaturschutzZentrum: Dort gibt es Inzentrum, -zentren formationen, wie man die Natur am besten schützt. (sch•tzen hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht) der G„rtenbau Arbeit: Man setzt z. B. Blumen, Obst und Gemüse in Gärten. die L„ndwirtschaft ≈ Agrarwirtschaft das Pflegeheim, -e Haus mit vielen Zimmern für alte, sehr kranke Menschen „nerkannt akzeptiert die Ents¡ndeorgani- Organisation: Sie kümsation, -en mert sich darum, einen Platz für die jungen Leute zu finden. belegen hier: teilnehmen an „bhängig v¶n hier: so, dass die Arbeitsstelle sagt, was wie gemacht wird die Einsatzstelle, -n hier: Ort/Institution: Dort arbeitet man. die Verpflegung Essen und Trinken sozial- und hier: so, dass die Einsatz¢nfallversichert stelle Geld zahlen muss, damit man bei Krankheit, im Alter und bei einem Unfall versichert ist be„ntragen ein Formular ausfüllen und so versuchen, ein Dokument zu bekommen

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U

KOLUMNE

Diesen Text kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören

FÜNF PUNKTE

„Alt“ und „gebraucht“ sind in Berlin positive Adjektive. Die Berliner benutzen sie trotzdem nicht. Sie sagen lieber „Vintage“. Für Ketchup-Rot aus den 70er-Jahren gibt es in der Hauptstadt größere Komplimente als für das feine Orange von Hermès. Gebrauchsspuren sind die neuen Accessoires, der Mief aus vielen Jahren ist das populärste Hauptstadtparfüm. Eigentlich gibt es nichts, wofür ein Berliner am Wochenende vor 13 Uhr aufsteht. Nichts! Außer dem Wunsch nach einer 30 Jahre alten Trainingsjacke aus zweiter, dritter oder vierter Hand. Dafür steht der Berliner auch mal um sechs auf. Oder er macht direkt nach dem Klubbesuch einen Ausflug zu ein paar Flohmärkten, die es am Wochenende an jeder Ecke gibt. Wie eine Wühlmaus sucht er dann in Bergen von Kleidung, die seit Jahren nichts anderes gesehen hat als Wollmäuse. Vintage gibt es in Berlin in jedem Design und für jede Geldbörse. Die Skala fängt an bei Studenten, die Omas Pullover verkaufen, um die nächste Miete zu bezahlen. Sie hört auf bei Vintage-Kleidern,

Wurst

■ Wahrscheinlich haben die Menschen schon in der Antike aus Fleisch Wurst gemacht. So konnten sie das Fleisch konservieren. Eigentlich gibt es dafür heute Kühlschränke, Würste sind aber immer noch sehr populär. ■ 2010 haben die Deutschen rund 9,4 Milliarden Euro für Fleisch- und Wurstwaren ausgegeben. Das Sortiment ist sehr groß: Circa 1500 verschiedene Typen von Wurst gibt es in Deutschland. ■ Die meisten Würste sind aus Fleisch, Speck, Salz und Gewürzen. Jeder Hersteller mischt die Gewürze individuell. Heute werden in Würste auch Pistazien gemischt oder Gemüse. Aber es gibt auch genaue Regeln bei der Herstellung, zum Beispiel wie viel Fleisch mindestens in einer Wurst sein muss. ■ Es gibt auch inoffizielle Regeln. So gibt es in vielen bayerischen Lokalen nach 12 Uhr keine Weißwurst. Früher ist dieser Wursttyp schnell schlecht geworden. Deshalb soll die Wurst nicht alt werden. ■ Für Vegetarier gibt es auch Varianten ohne Fleisch. Ihre Basis ist meistens Tofu oder Gluten. die Fleisch- ¢nd W¢rstwaren Pl. der Sp¡ck (das F¡tt, -e das Gew•rz, -e m“schen die Regel, -n die Weißwurst, ¿e

Fleisch- und Wurstprodukte ≈ Schweinefleisch mit viel Fett und Salz hier: weiße organische Substanz) z. B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran ... ≈ kombinieren ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist. Wurst aus hellem Fleisch: Sie wird im Wasser heiß gemacht.

QUELLEN: AKTIONSGEMEINSCHAFT PRO TRADITIONELLE FLEISCH- UND WURSTSPEZIALITÄTEN, AGRARMARKT INFORMATIONS-GESELLSCHAFT

ie moderne Inquisition beginnt auf der ganzen Welt gleich: „Wow! Neues Kleid / neue Hose / neue Tasche! Woher?“ Überall ist die richtige Antwort: „200 Euro/Dollar, von Chanel/Armani/Prada.“ Nur nicht in Berlin. Hier heißt es: „Zwei Euro, vom Flohmarkt.“

D

Das musst du wissen über ...

die teurer sind als ein topaktuelles Haute-Couture-Stück. Vielleicht ist das nur konsequent. So ein Gebraucht-Look macht ja

CARTOON

schrecklich viel Arbeit: tragen, waschen, tragen, waschen, tragen, waschen, tragen … FOTOS: HEMERA/THINKSTOCK; PRIVAT; CARTOON: DIE KLEINERT.DE/GUNGA.DE

der Flohmarkt, ¿e gebraucht fein die Gebrauchsspuren Pl. der Mief aus zweiter, dr“tter oder vierter H„nd (der Bes“tzer, „n jeder ]cke die Wühlmaus, ¿e die W¶llmaus, ¿e (der Staub konsequ¡nt schr¡cklich

Markt: Dort kann man antike und schon benutzte Sachen kaufen. nicht mehr neu, schon benutzt/getragen hier: hell, elegant ≈ Signale/Dinge: Sie zeigen, dass eine Sache schon benutzt ist. schlechte, alte Luft (in einem Raum) vom ersten, zweiten oder dritten Besitzer Person: Ihr gehört etwas.) überall kleines braunes oder graues Tier größere Sammlung von Staub ganz kleine schmutzige Teile in der Luft) hier: ≈ logisch hier: sehr M¡nsch! total pl„tt

hier: Das überrascht mich! ≈ sehr in der Form wie ein Blatt Papier; hier auch: kaputt, müde 3/12

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SAG MAL

WAS IST DEIN LIEBLINGSWORT? ANNIKA (16)

KARINA (20)

„Randalieren“: Das klingt so lustig. Ich benutze es zum Beispiel, wenn jemand eine andere Meinung hat: „War ja klar, dass der wieder randaliert.“

Mir gefällt das Wort „Liebe“. Das ist ein bisschen kitschig – bedeutet aber etwas Positives. Bei dem Wort hat jeder eigene Assoziationen und Erinnerungen. k“tschig

randalieren sehr laute Geräusche machen, stören und mit Absicht Sachen kaputt machen Ein Geräusch kann man (das Geräusch, -e hören.) (die [bsicht, -en ≈ Plan) kl“ngen hier: zu hören sein

hier: sentimental

JOHANNES (17) Ein gutes Wort beim Schreiben ist „Hausaufgaben“. Es hat zweimal hintereinander ein „au“. Deshalb lässt es sich leicht schreiben – ohne abzusetzen.

FIN (18)

h“ntereinander/ eines nach dem hinterein„nder anderen „bsetzen hier: ≈ eine Pause machen wohl

hier: wahrscheinlich

RÄTSEL ö = oe

U

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WAAGERECHT (= HORIZONTAL) 1. 2. 3. 4. 5. 6.

„Ich will einen Brief verschicken. Hast du einen … für mich?“ Frühstück – Mittagessen – … 1 „Achtung! Da geht jemand über die Straße! Du musst …!“ Gegenteil von „sauber“ Für eine gute Salatsoße braucht man Essig und … Gegenteil von „dumm“

SENKRECHT (= VERTIKAL)

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M

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Lösung vom Rätsel 2/2012 Waagerecht: 1. Flughafen; 2. gefaehrlich; 3. Wolken; 4. hell; 5. genau Senkrecht: 1. Stock; 2. guenstig; 3. -wein; 4. hier; 5. freiwillig; 6. Nachbar

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

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B

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S 1. „Lina geht jeden Morgen im Bad unter die …“ 2. „Ich weiß nicht, welcher Kurs für mich passt. Ich brauche …“ 3. Anredepronomen für: 2. Person, Höflichkeitsform, Singular/Plural 4. Damit isst man Suppe: mit einem …

Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics BILDREDAKTION Isabelle Hartmann GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director) KOLUMNISTIN Wlada Kolosowa LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth



Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal ¢ , ¿er Plural-Formen o

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 [email protected] GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

FOTOS: A. SCHÖNHERR (4)

Ich sage wohl oft „verrückt“. Das Wort gefällt mir sehr gut. Manchmal weiß ich nicht, was ich sagen soll. Dann sage ich „verrückt“. Das passt immer.

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