deutsch-perfekt-2010-01

February 21, 2019 | Author: John Fiamazo | Category: Für Elise, Ludwig Van Beethoven, Languages
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LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK G˘ RENMEK      M      O      C  .      T      K      E      F      R      E      P         H      C      S      T      U      E      D  .      W      W      W

1/2010 JANUAR

DEUTSCH

2

 pe  p erf rfe ekt  E IN I N FA FA C H

SPRACH-SERVICE

2 2 2

Wortschatz: beim Arzt Schreiben: Dankeskarten Übungen, Übersetzungen 800 Wort-Erklärungen

D EU EU TS T S C H L ER ER NE NE N

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kölner dom do m

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DIE REKORD-KIRCHE

















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EDITORIAL MITTEL

Für eine Sammlung, die komplett begeistert.

DER KÖLNER DOM Wer mit mit der Bahn Bahn nach Köln Köln reist, reist, kann kann ihn nicht nicht übers übersehen: ehen: Direkt Dire kt neben dem dem Hauptba Hauptbahnhof hnhof liegt der Dom. Schon Schon vom vom Zug aus kann man ihn sehen – wenigstens zum Teil. Um ihn ganz zu sehen, braucht man einen freien Blick: Deutschlands beliebteste beliebteste Sehenswürd Sehen swürdigk igkeit eit ist 157 Meter Meter hoch und damit damit die dritthöch dritthöchste ste Kirche der Welt. Auch sonst Auch sonst ist der Dom ein eine e Kirc Kirche he der Superlative: Sieben Millionen Menschen besuchen ihn im Jahr, seine Westfassade Westfassade ist die größte größte Kirchenfassa chenf assade de der Welt. Welt. Vor gut gut 100 Jahren war die Kirche das größte Gebäude der Welt. Damals wurden die Türme fertig – mehr als 700 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten. Bis heute arbeiten 60 Handwerke Handwerkerr das ganze ganz e Jahr über über an der Kathedra Kathedrale, le, die permanent permanent reno renoviert viert wird. Noch Noch ein Rekord: Rekord: Die Kirche Kirche ist wahrscheinlich die älteste Baustelle Baustelle Deutschlands. Es gibt gibt viel zu erzählen über den Dom – unser Autor Autor Christian Meyer tut dies für uns (ab Seite 16). Manchmal hilft unseren Autoren der Zufall. Zufall. Unser Reporter Reporter Marcell Burkha ce Burkhard rdtt le lebt bt sei seitt Ku Kurze rzem m in Mainz Mainz.. Direkt Direkt un unte terr seiner seiner neuen Wohnung ist eine Beratungsstelle Beratungsstelle für Migranten. Migranten. Als er  jetzt für das große Finale unserer Serie „In Deutschland leben und arbeiten“ recherchierte, bekam bekam er von seinen neuen Nachbarn bar n wertvolle wertvolle Info Informati rmationen. onen. Entsta Entstanden nden ist so eine sechsse sechsseiitige Starthilfe Starthilfe für Deutschland mit Tipps für alle, die neu ins Land kommen (ab Seite 32).

übersehen beliebt … der Super Superlati lative ve

    R     E     U     A     B     T     U     A     R     K     T     R     E     G    :     O     T     O     F

nicht sehen populär von den besten, größten … hier: ein bisschen mehr gut als Person, die beruflich mit derr H„ndwerker, de Händen und Werkzeugen arbeitet das g„nze Jahr Jahr über während des ganzen Jahres Ort, an dem gebaut gebaut wird die Baustelle Sache, die zufällig passiert der Zuf Zufall, all, ¿e genaue Informationen recherchieren suchen hier: sehr wichtig wertvoll gemacht ht werden hier: gemac entstehen

1/10

Ihnen fehlt noch ein Jahrgang Ihres Magazins, Ihres Übungsheftes oder Ihrer Audio-CD? Bestellen Sie ihn doch direkt bei uns in Kombination mit dem praktischen Sammelordner oder der Sammelbox. Schön, wenn endlich alles komplett ist! +

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Die Sammelbox: Für den schnellen Zugriff. Das stabile Aufbewahrungssystem kann Jahr für Jahr erweitert werden.

Die Sammelbox

Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr!



DEUTSCH pe  perfe rfekt  kt 

Der Sammelordner Jörg Walser Chefredakteur

Bestellen Sie am besten gleich unter www.spotlight-verlag.de/shop

DIE THEMEN DES MONATS

JANUAR 1/10

DER KÖLNER DOM

6 Kurz Kurz & knap knapp p Zahlen und Fakten, Namen und Neues 11 Mein erst erster er Monat Mina Rezaei in Bern

LEICHT 

 LEICHT 

12 Menschen des Monats Leute, über die man spricht

MITTEL

14 Interview: Daniel Hope  Der Star-Violinist über klassische Musik

MITTEL

20 Ja oder oder Nei Nein? n? Streit-Thema: StreitThema: Alkohol in der Bahn verbieten?

SCHWER

22 Nachrichten  Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

MITTEL SCHWER

24 Kommentare Meinungen und Sprachspiele aus der Presse

MITTEL SCHWER

26 750-mal TV-Krimi „T „Tatort“ atort“ Wass die Reihe für Deutschland bedeutet Wa

MITTEL

51 Mein Tag Ein Tag mit dem Schornsteinfeger Herbert Mayer

LEICHT 

54 Mein Deutschland-Bild  Georg Knoll über die Elbe im Winter

LEICHT 

56 Tatort Hier passiert’s: die Hochzeitsmesse

MITTEL

58 Ein Bild und seine Geschichte 300 Jahre Krankenhaus Charité in Berlin

MITTEL

60 Der Der Bl Blic ickk vo von n außen außen Holly-Jane Rahlens über Ostberlin

SCHWER

62 Modejournalisten gegen Modedesigner Eine Frauenzeitschrift zeigt keine Models mehr

dritthöchst chstee Kirche Kirche der Welt Welt und die 16 Er ist die dritthö meistbesuchte Sehenswürdigke meistbesuchte Sehenswürdigkeit it Deutschlands. 500 Jahre dauerte es, bis der Kölner Dom 1880 fertiggestellt ges tellt war war.. Seit 194 19455 wird er er permanent permanent reno renoviert. viert. Ein Besuch Besuch auf der Baustelle. Baustelle.

T EE LR SMC IHTW

SCHWER

71 Reisetipps Priestereg Pries tereggg • Ahrw Ahrweiler eiler • Kühte Kühteii • Freib Freiberg erg

LEICHT 

72 Kulturtipps Konzerte Kon zerte • Kino • Aus Ausstell stellungen ungen • neue Bücher Bücher

MITTEL

74 Kolumne  Andrea Benda über das Selbermachen in der Krise

MITTEL

75 Nächsten Monat … in Deutsch  perfekt 

MITTEL

76 Schlussworte Wass Menschen noch zu sagen haben Wa MITTEL

DIE JUNGEN SEITEN VON

 perfe  pe rfekt  kt 

DEUTSCH

Partys feiern feiern – nicht nicht nur an Silvester Silvester • Wenn der Computer Computer krank krank macht • Freizeit • E-Mail aus Berlin • Sag mal: Was Was wünschst du dir für das neue LEICHT  Jahr?

DIE PERFEKTE PARTY Coole Musik, gute Laune, nette Leute und um null Uhr Raketen – das braucht braucht man für eine eine Silvesterparty. Silvesterparty. Daniel (16) und Steffy (17) erzählen vom Feiern, von langen Nächten und der perfekten Party, an Silvester und an anderen Tagen. LEICHT 

4

 perfe  pe rfekt  kt 

DEUTSCH

1/10

T   I    T   E   L   F    O   T    O    :   F    O   T    O   L   I    A    /    C   R   E   A   T   I    V   E    S   T    U   D   I     O    ;   F    O   T    O    S    :   F    O   T    O   L   I    A    /    C   R   E   A   T   I    V   E    S   T    U   D   I     O    , Y    U   R   I    A   R    C    U   R    S    , M   O    O   D   B    O   A   R   D    ;    S   W  I     S    S   I    M  A    G   E    .  C   H 

LEICHT

Texte auf Stufe A2 des GER

MITTEL

Texte auf Stufe B1 des GER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

SCHWER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

IN DIESEM HEFT: 18 SEITEN SPRACHSERVICE

32 In Deutschland leben und arbeiten (Teil 4) Tipps für den Anfang 39 Mahlzeit!  Serie: Neues von der Familie Lang 40 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten 42 Wortschatz Diesmal: beim Arzt

MITTEL

MITTEL LEICHT  MITTEL SCHWER

LEICHT 

43 Schreiben Sprechen  Verstehen  Der Dankesbrief • Gute Vorsätze • Das Jahreshoroskop SAMMELKARTEN

LEICHT  MITTEL

45 Raten Sie mal! Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

MITTEL SCHWER





46 Grammatik Präpositionaladverbien

LEICHT 

47 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

MITTEL

48 Unsere Produkte Lösungen Die Deutsch- perfekt -Produkte im Januar • Lösungen der Übungen •

32 STARTHILFE DEUTSCHLAND Die erste Zeit in Deutschland ist nicht immer einfach. Wie funktioniert das Leben dort? Ämter, Versicherungen, Sprachkurse: Im Finale unserer Serie „In Deutschland leben und arbeiten“ geben wir Tipps für einen problemlosen Start. MITTEL

49 Starthilfe Gut zu wissen Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch •



LEICHT  MITTEL

LESEN & HÖREN Interviews und Texte mit diesem Symbol können Sie hören: am Telefon oder im Internet. Diesmal:

11 Mina Rezaei Über die Schweizer und das Schweizerdeutsch 14 Daniel Hope Der Violinist über das Image der klassischen Musik (7 deins! Parallelwelt Wenn Computerspiele zum Problem werden

LEICHT  MITTEL

LEICHT 

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN



lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa



o ¢ , ¿er

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen

LERNEN MIT Deutsch  perfekt -PRODUKTEN Deutsch  perfekt  Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 48).

 Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte auf  Deutsch perfekt  Audio hören.

Deutsch  perfekt  Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und Grammatik (siehe Seite 48).

Deutsch  perfekt  im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt  abonniert haben (siehe Seite 64).

66 BASEL Die Stadt am Rhein hat neben einem schweizerischen auch einen deutschen und einen französischen Bahnhof. Die Menschen aus der Region können wählen – nicht nur bei der Bahn. Sie nehmen aus  jedem Land einfach das Beste. MITTEL 1/10

 perfekt 

DEUTSCH

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

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KURZ & KNAPP LEICHT 

GUTER KORMORAN, BÖSER KORMORAN Darüber können sich nicht alle freuen: Naturschützer haben den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Kormorane sind 80 bis 100 Zentimeter groß und bis zu drei Kilo schwer. Sie leben an Seen, Flüssen und an den Küsten. Angler und Fischer kritisieren die Wahl. Denn Kormorane fressen Fische. Die Kritiker sagen: Die Vögel sind schuld daran, dass es immer weniger Fische in den deutschen Seen gibt. Deshalb wollen die Fischer die Tiere abschießen. An manchen Flüssen und Seen in Deutschland ist das schon erlaubt. Man sagt, dass schon jetzt  jedes Jahr bis zu 15 000 Kormorane abgeschossen werden. Die Naturschützer sagen aber: Man muss die Vögel schützen. Viele Jahre lang hat es in Deutschland keine Kormorane gegeben. Seit den 70er-Jahren sind die Vögel eine geschützte Tierart. Nur mit einer speziellen Erlaubnis dürfen Fischer sie abschießen. Die Naturschützer wollen mit der Wahl zum Vogel des Jahres an die Menschen appellieren, den Vogel besser zu schützen.

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perfekt 

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VIEL ZU SCHNELL 160 Stundenkilometer schnell war ein Auto bei Regen auf der Autobahn 1 in der Schweiz. Erlaubt sind auf Schweizer Autobahnen maximal 120 Kilometer pro Stunde. Aber das war noch nicht alles: Der 46 Jahre alte Autofahrer ist in diesem Tempo auch noch viel zu nah an andere Autos herangefahren. Eines davon war eine zivile Polizeipatrouille. Ihr Stoppsignal hat der Mann viele Kilometer lang nicht gesehen. Zwischen Matzingen (Kanton Thurgau) und Attikon (Kanton Zürich) hat die Polizei den Fahrer dann gestoppt. Die Bilanz: 15 Verkehrsdelikte in elf Minuten.

WER SCHWIMMT DENN DA? Spaßbäder und Thermen gibt es viele in Deutschland. Das Spreewelten-Bad in Lübbenau (Brandenburg) aber ist anders als die meisten. Sein Slogan: Schwimmen mit Pinguinen. Die Besucher schwimmen nicht im gleichen Wasser wie die Vögel. Aber sie können die Pinguine durch ein Glas sehen. Die Pinguine haben ein eigenes 80 Quadratmeter großes Schwimmbad mit Salzwasser; darin gibt es auch eine Felslandschaft und südamerikanische Pflanzen. Rund eine halbe Million Euro hat das Schwimmbad für die Pinguine gekostet. Für die Kinder gibt es Informationen über die Biologie der Tiere. 24 HumboldtPinguine leben nun in dem Spaßbad. Die Tiere sind meistens im Wasser. An Land ist es zu kalt für sie. Humboldt-Pinguine leben in tropischen Ländern, an der Westküste Südamerikas – und nun auch in Lübbenau, 80 Kilometer südöstlich von Berlin.

229 Mafia-Clans sind zurzeit in

Deutschland aktiv, sagt das Bundeskriminalamt. Besonders viele Clans gibt es in NordrheinWestfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg.

GUTER KORMORAN, BÖSER KORMORAN

der Naturschützer, (sch•tzen

Person: Sie will die Natur schützen. helfen, dass nichts Schlimmes passiert)

die K•ste, -n der [ngler, -

Stück Land direkt am Meer

der F“scher, -

Person: Sie holt Fische aus dem Wasser (und verkauft sie).

die Wahl, -en fr¡ssen dar„n sch¢ld sein, d„ss „bschießen die Tierart, -en

von:

Person: Sie holt mit einem langen Gerät Fische aus dem Wasser.



hier:

hier: ≈

wählen

essen ≈

machen, dass

totmachen

Kategorie Tier

 VIEL ZU SCHNELL

nah her„nfahren

hier:

der Kanton, -e

hier:

das Verkehrsdelikt, -e

von hinten in die Nähe von einem Auto kommen Teil von einem föderalistischen Staat Fehler: Man macht ihn im Straßenverkehr. ≈

229

das B¢ndeskriminal- höchste Polizei in Deutschland amt ≈

WER SCHWIMMT DENN DA?

das Spaßbad, ¿er

Schwimmbad: Dort gibt es verschiedene Pools und Spielgeräte für Kinder.

die F¡lslandschaft, -en (der Stein, -e

Landschaft mit großen Steinen sehr harte Substanz, z.B. Granit, Quarzit …)

die Pfl„nze, -n

z. B. Baum, Blume oder Gemüse

nun die W¡stküste, -n

 jetzt

südœstlich

im Südosten

Stück Land: Es ist im Westen und direkt am Meer.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 1/10

 perfekt 

DEUTSCH

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F    O   T    O    S    :   N   A   B    U    /    .F   M   O   E   L   L   E   R    S    ;    S   P   R   E   E   W  E   L   T   E   N   L    Ü    B   B   E   N   A    U  

KURZ & KNAPP LEICHT 

13 TAGE AM FLUGHAFEN Ein Deutscher hatte eine Brasilianerin im Internet kennengelernt. Er wollte die Frau unbedingt treffen. Deshalb ist der 46 Jahre alte Mann nach Brasilien geflogen. Er wohnte zuerst im Hotel und hat sich ein paarmal mit der Frau getroffen. Aber dann hatten sie Streit. Die Frau wollte ihn nicht mehr sehen. Auf dem Flughafen von Campinas, 100 Kilometer von São Paulo entfernt, hat der Mann auf sie gewartet. Er hat auf Sesseln im Flughafen geschlafen. Passagiere und Angestellte des Flughafens haben ihm Essen gegeben. Aber von der Frau hat er keine Nachricht mehr bekommen. 13 Tage lang hat der Mann aus Bayern gewartet. „Josiane, ich liebe dich und will mit dir in Campinas leben“, hat er brasilianischen Medien gesagt. Dann war das Warten vorbei: Weil er aggressiv wurde, hat ihn die Polizei in eine psychiatrische Klinik gebracht. 13 TAGE AM FLUGHAFEN

¢nbedingt entf¡rnt w¢rde

absolut in einer Distanz von Prät. von: werden

DER GUTE TIPP

das Ged“cht, -e die St“mme, -n

Poesie hier: Laute: Man macht sie, wenn man spricht oder singt. hier: im großen Angebot von hier: sagen, dass etwas gut ist, und etwas dafür geben

¢nter auszeichnen

3 FRAGEN

die Kleidertauschparty, -s

Party: Dort kann man seine Kleidung tauschen. etwas geben und etwas (tauschen anderes dafür bekommen) auf die Idee k¶mmen die Idee bekommen Prät. von: inspiriert w¢rden inspiriert werden = Inspiration bekommen das Tauschgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivität: Man tauscht Waren. die Öko-Modemesse, -n Ausstellung: Dort kann man ökonomisch und ökologisch korrekt hergestellte Mode sehen. einem ¡twas bedeuten für eine Person wichtig sein hier: als Erfahrung erleben machen Periode im Leben die Lebensphase, -n ≈

BEETHOVEN UND ELISE

das Klavierstück, -e überhaupt der Musikwissenschaftler, f¶rschen der Tod, -e beliebt

Musik-Komposition für ein Piano hier: wirklich Person: Sie untersucht Musik systematisch. ≈

für mehr Wissen arbeiten von: tot populär ≈

DER GUTE TIPP Über 5500 Gedichte von 600 Poeten in 50 Sprachen – es ist die größte und international wichtigste Internetseite für moderne Lyrik: www.lyrikline.org heißt das Portal. Jetzt wird es zehn Jahre alt. Auf der Seite kann man die Original-Stimmen großer Poeten hören. Es gibt aber auch viele junge, weniger bekannte Poeten zu hören. Viele Gedichte sind in andere Sprachen übersetzt. Unter den Sprachen sind bekannte wie Deutsch, Englisch und Spanisch, aber auch selten gesprochene Sprachen wie das indische Oriya und Isländisch. Die UNESCO hat lyrikline.org f ür den „Dialog zwischen den Kulturen“ ausgezeichnet.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

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perfekt 

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3 FRAGEN an Cecilia Palmer (27), die in Berlin Kleidertauschpartys organisiert. Haben Sie vielleicht zu viel Kleidung im Haus?

Nein, damit habe ich kein Problem. Ich habe viel Kleidung, denn ich interessiere mich sehr für Kleidung – ich bin Modedesignerin. Aber ich habe nicht zu viel Kleidung. Und wenn ich manche Kleidungsstücke nicht mehr mag, dann ändere ich sie so, bis sie mir wieder gefallen. Das ist für mich Mode: aus alter Kleidung wieder neue Kleidung machen. Und es ist ein Teil meiner Modephilosophie: Kleider, Hosen und T-Shirts mit Accessoires wieder schön machen.

Wie sind Sie dann auf die Idee einer Kleidertauschparty gekommen?

Haben Sie ein Lieblingskleidungsstück? Eines, das sie nie tauschen

Meine Freundin Sophie Bayerlein und ich wurden durch die Partys in den USA und Großbritannien inspiriert. Dort heißen die Kleidertauschpartys „Swap“-Partys nach dem englischen Wort für „Tauschgeschäft“. Unsere erste Kleidertauschparty haben wir auf der Öko-Modemesse „The Key.to“ gemacht. Es sind 100 bis 150 Menschen gekommen, die ihre Kleidung tauschen wollten. Wir haben ihnen auch gezeigt, wie man alte Kleidung wieder schöner machen kann. Und wie man in der Mode kreativ sein kann. Den ganzen Tag war es voll auf der Party. Jetzt wollen wir im Januar eine neue Kleidertauschparty machen.

würden?

Ich habe schon seit zehn Jahren eine Jacke. Die würde ich nie tauschen. Die Jacke ist mein individueller Stil. Die beste Kleidung ist die, die einem etwas bedeutet. Ich habe schon so viel mit der Jacke erlebt. Und die Jacke hat schon so viele Lebensphasen mit mir erlebt. Diese Jacke ist heute wie ein Freund. F    O   T    O    S    :   F    O   T    O   L   I    A    /   M   .  S    C   H  I    E   D   E   R    , E    .  G   E   V   A   E   R   T    ;   R   A    C   H  E   L    U   W  A  

BEETHOVEN UND ELISE Es ist vielleicht das liebste Klavierstück der Deutschen: Jeder kennt Ludwig van Beethovens „Für Elise“. Fast jeder Klavierschüler muss es früher oder später spielen. Auch viele Handys spielen Beethovens Komposition. Aber ist „Für Elise“ überhaupt von Beethoven? Aus Italien kommt nun die Nachricht: Beethoven hat „Für Elise“ nicht komponiert. Der Musikwissenschaftler Luca Chiantore hat acht Jahre lang über das Stück geforscht. Er sagt: Der deutsche Musikwissenschaftler Ludwig Nohl (1831 - 1885) hat „Für Elise“ geschrieben. Chiantore sagt auch: Nohl hat erst lange nach Beethovens Tod – er ist 1827 gestorben – Notizen des Bonner Komponisten gefunden. Diese haben Nohl dann zu einer eigenen Komposition inspiriert, zu „Für Elise“. Und wenn das Stück nun wirklich nicht von Beethoven ist? Dann wird es für die Deutschen trotzdem eines der beliebtesten Klavierstücke bleiben.

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KURZ & KNAPP LEICHT 

UND WAS MACHST DU SO? Es gibt Hobbys, die Frauen bei Männern besonders attraktiv finden. Das sind sie:

    G     R     O  .     A     T     S     I     T     A     T     S    :     E     L     L     E     U     Q

Kochen

79,4 %

Theater

62,5 %

Sport

54,7 %

Heimwerken

50,5 %

Musik

46,8 %

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Ein 100. Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag. In Zukunft wird es immer mehr Menschen geben, die diesen Geburtstag noch feiern können. Die Hälfte aller Babys, die heute in reichen Ländern geboren werden, können 100 Jahre und älter werden. Das sagten Experten der Medizinzeitschrift Lancet . In Deutschland werden heute neugeborene Jungen durchschnittlich 77 und neugeborene Mädchen 82 Jahre alt, glauben Experten. Traditionell gibt es zum 100. Geburtstag Glückwünsche vom Bundespräsidenten. 1991 lebten in Deutschland 1745 100-Jährige. Damals wünschte der Bundespräsident also 1745-mal Glück. 2007 hat er schon 5120 100-Jährigen gratuliert.

UND WAS MACHST DU SO?

attraktiv  heimwerken

interessant zu Hause mit Händen und Werkzeugen arbeiten hier:



HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

bes¶ndere (-r/-s) die Zukunft die Hælfte, -n d¢rchschnittlich der B¢ndespräsident, -en damals

speziell die nächste Zeit 50 Prozent meistens: Das ist normal. hier: Präsident von Deutschland hier: in dem Jahr ≈

FÜR JEDEN EINE EIGENE ZEITUNG

entscheiden auswählen der Artikel, der Verlag, -e

unter verschiedenen Dingen wählen hier: unter verschiedenen Dingen wählen hier: Text in einer Zeitung oder Zeitschrift Firma: Sie macht Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher. hier:

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

10

FÜR JEDEN EINE EIGENE ZEITUNG Eine Zeitung zum Selbermachen: Das ist Niiu. Ihre Käufer können entscheiden, was in der neuen deutschen Zeitung stehen soll. Das funktioniert so: Bis um 14 Uhr muss ein Kunde im Internet die Nachrichten für den nächsten Tag auswählen. Dann wird die 24 Seiten dicke Zeitung gedruckt – individuell mit den Nachrichten, die er lesen will. Am nächsten Tag liegt sie im Briefkasten. Bei Niiu können die Leser auch selbst wählen, woher die Nachrichten kommen sollen. Das können zum Beispiel Politik-Artikel aus der New York Times  sein, dazu lokale Nachrichten aus dem Berliner Tagesspiegel  und Wirtschaftsnachrichten aus dem Handelsblatt . Für Niiu schreiben Journalisten keine eigenen Artikel. Das Team kombiniert Texte aus vielen anderen Zeitungen und aus dem Internet. 17 Verlage aus Deutschland und anderen Ländern bieten dafür den kompletten Inhalt ihrer Zeitungen an.  perfekt 

DEUTSCH

1/10

F    O   T    O    S    :   F    O   T    O   L   I    A    /   A   L   T   A    .  C    , D    . Z   I    D   A   R    , M  A   R   I     O  



Diesen Text können Sie vom 14.12.2009 bis zum 24.1.2010 hören: Tel. 089/85681-317 oder www.deutsch-perfekt.com Audio Lesen & Hören )

)

MEIN ERSTER MONAT LEICHT 

MINA REZAEI IN BERN HEIMAT: ALTER: BERUF: ERSTER MONAT: HOBBYS:

Z

wei Monate habe ich auf mein Visum für die Schweiz gewartet. Vor einem Jahr bin

Iran 31 Jahre Doktorandin Januar 2009 Literatur, Poesie, Bergsteigen

mir sofort eine ältere Dame geholfen. Ich fühle mich sehr wohl in Bern, nicht

ich endlich auf dem Genfer Flughafen ange-

nur wegen der Leute. Ich bin auch stolz auf 

kommen. Es war sehr, sehr kalt. Ich habe

meine Arbeit am Berner Inselspital. Es war

niemanden gekannt und kaum Deutsch

nicht leicht, diese Stelle zu bekommen. Ich

gesprochen. Deshalb war ich bei meiner

wollte nach dem Studium meinen Doktor

Ankunft nicht sehr glücklich. Ich dachte nur:

gern im Ausland machen. Aber wo? Die

Was mache ich eigentlich hier?

Berner Forschungsabteilung hat einen

die Doktor„ndin, -nen

Person: Sie macht eine systematische Untersuchung und möchte den Doktortitel bekommen.

b¡rgsteigen d„chte das œffentliche  Verkehrsmittel, ¡s gemütlich haben

auf einen Berg gehen Prät. von: denken

Ich bin vom Flughafen mit dem Zug

besonders guten Ruf. Als ich das erste Mal

nach Bern gefahren. Dort hat mich Judith

an meinem Arbeitsplatz war, war ich

vom Bahnhof abgeholt. Judith ist Studen-

begeistert: Das Labor ist perfekt ausgerüs-

tin an der Universitätsklinik, wo ich jetzt

tet. Ich kann hier viel mehr lernen als in

arbeite. Sie hat mich zu meiner Wohnung

Teheran. Deshalb arbeite ich gern und oft

d„nkbar

hier:

gebracht. Judith hat mir erklärt, wie die

bis spät am Abend.

“rgendwer s“ch verlaufen

 jemand

zufrieden sein, sich gut fühlen hier: glücklich, froh

öffentlichen Verkehrsmittel in Bern funk-

Das hilft auch gegen das Heimweh. Am

tionieren, und mir einen Stadtplan ge-

schlimmsten war es an meinem ersten

schenkt. Sie hat mir meinen neuen Ar-

Wochenende in der Schweiz. Ich hatte frei

s“ch wohlfühlen

beitsplatz gezeigt und ist auch noch mit

und wollte im Zentrum spazieren gehen.

mir einkaufen gegangen – damit ich es am

Aber sonntags sind alle Geschäfte ge-

Abend zu Hause gemütlich hatte. Ich war

schlossen. In der Stadt sind dann auch

st¶lz die F¶rschungsabteilung, -en

ihr so dankbar! Wir sind bis heute gute

kaum Leute. Ich fühlte mich ganz allein.

Freunde.

Ich hatte noch kein Telefon, kein Internet

Die Schweizer sind sehr freundlich und

und keinen Fernseher. Da habe ich den

höflich. Ich lerne jetzt Deutsch. Aber das

ganzen Tag medizinische Fachzeitschriften

Schweizerdeutsch ist sehr schwer für mich.

gelesen. Am liebsten wollte ich sofort wie-

Manchmal gibt es deshalb Probleme. Aber

der nach Hause. Zum Glück habe ich in

dann spreche ich Englisch – irgendwer

Bern Freunde gefunden. Mit ihnen zusam-

übersetzt das immer. Einmal habe ich mich

men vergehen die Wochenenden viel

verlaufen. Ich habe auf dem Stadtplan

schneller. <

nach dem richtigen Weg gesucht. Da hat

der Ruf  |ch war begeistert.

z. B. U-Bahn, Straßenbahn, Bus eine angenehme Atmosphäre haben ≈

so, dass man jemandem danken möchte einen falschen Weg nehmen und nicht mehr wissen, wo man ist



Teil von der Klinik: Dort wird für mehr Wissen gearbeitet. hier:

hier:

Name, Reputation

Es hat mir sehr gut gefallen.

ausgerüstet

hier:

das Heimweh

intensiver Wunsch, in die Heimat zurückzugehen

freihaben

hier:

die F„chzeitschrift, -en

 vergehen

eingerichtet

nicht zur Arbeit gehen müssen Zeitschrift für Experten auf einem speziellen Sektor hier: enden

MIT MINA REZAEI SPRACH RENATE ZÖLLER

BERN WO: im Schweizer Mittelland EINWOHNER: 122658 BESONDERHEITEN: Hauptstadt der Schweiz, idyllische Flusslage an der Aare, wegen der vielen Arkaden gehört das Zentrum zum Weltkulturerbe die Fl¢sslage, -n gehören zu das W¡ltkulturerbe

1/10

 perfekt 

DEUTSCH

an einem Fluss liegen ein Teil sein von

von: ≈

Häuser und Städte in aller Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen.

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F    O   T    O    S    :   R    . Z    Ö   L   L   E   R    ;    S   W  I     S    S   I    M  A    G   E    .  C   H   /    S   T   E   P   H  A   N   E   N    G   L   E   R    , T   E   R   E   N    C   E   D    U   F   R   E    S   N   E    ;   K   A   R   T   E    :    C   A   R   T    O   M  E   D   I    A    .D   E    ,  O   L   I    V   E   R   H  A    U   P   T    S   T    O    C   K    , D    O   R   T   M   U   N   D  

MENSCHEN DES MONATS MITTEL

WER IST EIGENTLICH …? MARGOT KÄSSMANN

Das Gesicht der evangelischen Kirche ist nun weiblich. Als erste Frau ist Margot Käßmann zur Vorsitzenden des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Die Landesbischöfin von Hannover repräsentiert damit die 25 Millionen deutschen Protestanten. Ein Jahr früher hätte die 51-Jährige die Wahl abgelehnt, sagte sie. Sie war damals in einer schweren Lebenskrise. Zuerst war sie im Jahr 2006 an Brustkrebs erkrankt. Mit Erfolg kämpfte sie gegen die Krankheit. Ein Jahr später ließ sie sich von ihrem Mann, der auch Pfarrer ist, scheiden. Damals dachte sie daran, ihre Karriere zu beenden. Aber ihre Kollegen und viele andere Menschen machten der populären Pfarrerin Mut und gaben ihr neue Kraft. Auch ihre vier erwachsenen Töchter unterstützten sie. Ihre Kraft bekam Käßmann aber vor allem aus der Bibel. In ihrer neuen Position will sie den Menschen raten, öfter in der Bibel zu lesen. Außerdem wird Sie in den nächsten sechs Jahren wahrscheinlich noch deutlicher als bis jetzt ihre Meinung zu politischen Themen sagen.

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HENRYK M. BRODER

HERMANN MAIER

THILO SARRAZIN

„Meine Kippa liegt im Ring“, sagte der  jüdische Publizist Henryk M. Broder. Er wollte Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland werden. Aber fast niemand hat dem Provokateur geglaubt, dass er es ernst meint. Und der 63-Jährige zog seine Kandidatur schnell wieder zurück.

Skifahren nur zum Spaß? Das kann Hermann Maier, genannt „Herminator“, in diesem Winter zum ersten Mal seit vielen Jahren. Der 37-jährige Österreicher hat seine Skifahrerkarriere beendet. Immer öfter hatte sich der DoppelOlympiasieger verletzt. So wurde ihm der Sport zu anstrengend.

Er hat schon oft provoziert. Aber dieses Mal ist Thilo Sarrazin zu weit gegangen. Der Sozialdemokrat und Vorstand der Bundesbank sprach über Ausländer, die „ständig neue Kopftuchmädchen“ produzieren. Die Bundesbank hat deshalb die Aufgaben des 54-Jährigen reduziert.

DEUTSCH

perfekt 

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CINDY AUS MARZAHN

Sie ist sehr dick, seit langer Zeit arbeitslos und extrem sarkastisch. Aber Cindy aus Marzahn alias Ilka Bessin ist keine Außenseiterin – sie hat Millionen Fans. Deshalb hat Bessin in ihrer Rolle als Cindy in zwei Kategorien den Deutschen Comedypreis bekommen. Selten wird so böse gelacht.

das Ges“cht, -er

MARGOT KÄSSMANN hier: charakteristisches ≈

die Vorsitzende, -n der Rat der Evangelischen K“rche die L„ndesbischöfin, -nen der Br¢stkrebs erkr„nkt sein „n s“ch scheiden l„ssen

PHILIPP RÖSLER

Ein Märchen ist wahr geworden. Als Waisenkind kam Philipp Rösler im Alter von neun Monaten aus Vietnam nach Deutschland. Nun ist er mit 36 Jahren der jüngste deutsche Bundesgesundheitsminister. Der FDP-Politiker hat inzwischen selbst Zwillinge – das perfekte Glück für den Hannoveraner.

JOHANNA WOKALEK

Sie hat die Rolle nur bekommen, weil Franka Potente ablehnte. Aber Johanna Wokalek hat gezeigt, was sie kann. Als Die Päpstin wird die 34-Jährige nun vielen Menschen in Erinnerung bleiben. Bald zeigt die Freiburgerin in einer Nazi-Komödie, wie viele Facetten ihr Können hat.

der Pf„rrer, Mut m„chen

Aussehen; Leiter Frau, die eine Organisation leitet Organisation, die für die Interessen der 22 selbstständigen protestantischen Kirchen spricht Frau mit hoher Position in der evangelischen Kirche Tumor im Oberkörper von Frauen eine Krankheit haben zu einer öffentlichen Institution gehen, wo eine Ehe geschieden wird Person, die in einer Kirche religiöse Aufgaben hat hier: Positives sagen, um Energie für eine schwere Zeit zu geben ≈

HENRYK M. BRODER

Meine K“ppa liegt “m hier: Ich habe mich um die Position des Präsidenten R“ng. beworben. von: Jude = Person, deren  jüdisch Religion die Thora als Basis hat Organisation der Juden in der Zentralrat der Deutschland Juden hier: erklären, dass man zur•ckziehen etwas nicht mehr will THILO SARRAZIN

etwas tun, was man nicht mehr akzeptieren kann hier: Mitglied der Gruppe, die eine Firma oder einen Verein leitet Bank, die sich um das deutsche Geld und die Geldpolitik kümmert immer, dauernd muslimisches Mädchen, das ein Stück Stoff um den Kopf trägt machen, herstellen

zu weit gehen der Vorstand, ¿e die B¢ndesbank



stændig das K¶pftuchmädchen, produzieren

CINDY AUS MARZAHN

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

die Außenseiterin, -nen

DANIEL KEHLMANN

der Deutsche Comedypreis

Er wird jetzt 35 Jahre alt. Das ist nicht sehr alt für einen Schriftsteller. Aber trotzdem ist Daniel Kehlmann für viele schon jetzt ein großer Schriftsteller. Spätestens seit dem Millionen-Bestseller Die Vermessung der Welt ist der in Wien und Berlin lebende Kehlmann auch international bekannt. Das Buch war 2006 auf Platz 2 der Bücher, die auf der Welt am meisten verkauft wurden. Auch sein 2008 publiziertes Buch Ruhm – Ein Roman in neun Geschichten ist ein Bestseller. Die Kritik zu diesem Buch war sehr unterschiedlich: Manche Kritiker beschimpften Kehlmann. Der Schriftsteller reagierte ärgerlich und verglich Literaturkritiker mit Zahnärzten. „Man fragt sich manchmal, warum es Leute gibt, die freiwillig diesen Job ausüben“, sagte er.

PHILIPP RÖSLER

das Waisenkind, -er die FDP der Zw“lling, -e

 perfekt 

DEUTSCH

Kind, dessen Eltern gestorben sind kurz für: Freie Demokratische Partei eines von zwei Kindern, die am selben Tag von derselben Mutter geboren wurden ≈

JOHANNA WOKALEK

die Päpstin, -nen

Frau mit der höchsten Position in der katholischen Kirche (eine Position, die es für Frauen eigentlich nicht gibt)

DANIEL KEHLMANN von: vermessen = genau

die Verm¡ssung, -en der Ruhm besch“mpfen ausüben

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Person, die nicht im sozialen System der Gesellschaft integriert ist Gegenstand, den ein sehr guter Comedian bekommt

feststellen, wie groß ein Stück Land ist hier: Bekanntheit böse Worte benutzen gegen machen

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F    O   T    O    S    :   P   I     C   T    U   R   E   A   L   L   I    A   N    C   E    /   D   P   A    ;   B   R   A   I    N   P    O    O   L    ;   W  W  W   .P   H  I    L   I    P   P   R    O   E    S   L   E   R    .D   E    ;   A    C   T   I     O   N   P   R   E    S    S    /   K   R    U    G    , F   R   A   N   Z   I     S   K   A    ;   B   I    L   L   Y    &   H  E   L   L    S  

„WISSENMÜSSENSIEGARNICHTS“ DANIEL HOPE ist einer der besten Geiger der Welt. ANDREA LACHER hat den 35-Jährigen getroffen und mit ihm über klassische Musik, sein Buch und das deutsche Publikum gesprochen.

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Die Antworten zwischen » und « können Sie hören: vom 14.12.2009 bis zum 24.1.2010, Tel. 089/85681-318 oder www.deutsch-perfekt.com Audio Lesen & Hören )

)

INTERVIEW MITTEL

Ich habe einmal jemanden gesucht, der

Ich würde mir wünschen, dass die Leute die klas-

Es zeigt, wie hoch die Musik in Deutsch-

meine Abonnement-Karten für die Münchener Philharmonie nimmt. Da schrieb

sische Musik so erleben können, wie sie auch

land geschätzt wird. Es ist etwas Beson-

geschrieben wurde. » Da ist nichts Langweiliges

deres, dass so viele kleine Städte auch

mir ein Bekannter: „Sag mal, hat man eigentlich noch Sex, wenn man so ein

oder Verstaubtes an einem Beethoven, an einem

eine Staatsoper oder ein Staatstheater

Mozart oder Vivaldi. Im Gegenteil. Das waren die

haben. Zwar beschwert sich jeder darü-

Abonnement hat?“ Warum hat klassische

radikalsten, revolutionärsten Leute, die gelebt

ber, dass es nicht genug Geld für die Kul-

Musik so ein Image?

haben, geliebt haben. Und die haben eine Leiden-

tur gibt. Bei den Orchestern wird Geld

Ich kann nicht sagen, dass klassische Musik immer

schaft in sich gehabt. « Das hört man in ihrer

gekürzt. Das ist traurig. Trotzdem haben

ein schlechtes Image hat. Natürlich haben oft Men-

Musik. Und man vergisst es so oft.

es Musiker in Deutschland im Vergleich

schen ein Abonnement, die schon älter sind und

zu anderen Ländern sehr gut. Es gibt ein System, das die Musiker schützt. Es gibt

Musik zu genießen. » Für junge Leute, für Leute,

Ihr neues Buch heißt: Wann darf ich klatschen?  Sie erklären darin den klassischen

die vielleicht mehr Abwechslung mögen in ihrem

Konzertbetrieb. Was muss ich denn wissen,

finde das sehr wichtig. Deutschland soll-

Leben, ist das manchmal schwer vorzustellen, dass

wenn ich ins Konzert gehe?

te das auch im Ausland hochhalten. Es

man da Spaß haben kann. Spaß wi e in einem Pop-

» Wenn du ein bisschen über die Werke Bescheid

 wäre eine Tragödie, wenn dieses System

konzert oder beim Sex oder was auch immer. Aber

 weißt, über die Struktur, über die Form – es kann

abgeschafft würde. Wirklich. <

es ist tatsächlich möglich, in einem klassischen Kon-

nicht schaden. Aber ich habe Menschen erlebt in

zert unglaubliche Gefühle und Emotionen zu krie-

einer Beethoven-Sinfonie, die zum ersten Mal

gen. Man muss es aber nur riskieren. «

gesagt haben: „Mein Gott, ich habe die Rolling

sich einfach freuen, zusammen zu sein und die

Stones dagegen gesehen, und ich habe nicht so

 Viele finden klassische Musik langweilig.

einen Kick gehabt. «

 verstaubt, zu teuer, man muss sich benehmen, das

Also, was muss ich wissen?

Publikum ist eine exklusive Gruppe. Das stimmt

Gar nichts. Man braucht einfach nur den Mut, ein-

zum Teil, aber nicht nur. Es gibt so viele Möglich-

mal ins Konzert zu gehen.

keiten, klassische Musik zu erleben. Auch ohne  Abonnement. In Konzerten kann man einfach

Spielen Sie gerne vor deutschem Publikum?

geniale Musik hautnah kennenlernen, die Künstler

» Sehr gerne. Ich finde, es ist ein sehr intelligentes

auch persönlich erleben. Daran ist nichts langwei-

Publikum. Und es ist immer gefährlich, jetzt zu ver-

lig. Vor allem nicht an der Musik.

allgemeinern. Aber ich finde, es ist ein sehr gebildetes Publikum. Und man hat immer einen sehr interessanten Austausch. Das passiert wortlos,  wenn man spielt. «

Interesse für diese Musik wecken. Warum ist Ihnen das so wichtig? der Geiger, (die Geige, -n das Abonnement, -s

Musiker, der Geige spielt Musikinstrument in der Form eines kleinen Cellos) hier: Karten für mehrere Konzerte

 franz.

genießen die [bwechslung, -en  vorstellen tatsächlich/tatsæchlich ¢nglaublich/unglaublich  verstaubt s“ch benehmen erleben hautnah der T¢rnschuh, -e die Leidenschaft, -en

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Freude haben an hier: Änderung, Variation hier: eine Idee haben von wirklich hier: sehr stark, besonders intensiv hier: unmodern hier: höflich sein hier: sehen und fühlen direkt und intensiv leichter Schuh für Sport hier: intensive Gefühle ≈

DEUTSCH perfekt 





In Deutschland werden viele Orchester vom Staat oder vom öffentlichen Rundfunk finanziert. Was bedeutet das für den Musikbetrieb? kl„tschen das W¡rk, -e schaden dagegen der Mut  verallgemeinern geb“ldet der Austausch w¶rtlos der œffentliche R¢ndfunk hoch schætzen k•rzen hochhalten „bschaffen

Daniel Hope wurde 1974 im südafrikaniaufgewachsen. Mit vier Jahren begann er, Geige zu spielen. Einer seiner Lehrer war später Yehudi Menuhin. Von 2002 bis 2008 war Hope das jüngste Mitglied des berühmten Beaux Arts Trios. Außerdem wurde er mit dem Echo Klassik, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, und dem Classical Brit Award ausgezeichnet. 2007 erschien sein Buch Familienstücke . Es ist ein Buch über die Geschichte seiner jüdischen Familie. Die Familie besaß in Berlin eine Firma. Als Hitler an die Regierung kam,

sind ein Klassik-Star, tragen Jeans und Turnschuhe, gehen in Schulklassen und wollen dort bei jungen Menschen das

DANIEL HOPE schen Durban geboren und ist in London

 Ja, viele denken, klassische Musik ist langweilig,

In Deutschland liegt das Durchschnittsalter  von Konzertbesuchern bei 63 Jahren. Sie

eine Rente und Versicherungen. Ich

hier: applaudieren hier: Musikstück

Nachteile bringen hier: aber, im Gegensatz dazu Angst generalisieren mit sehr guten Kenntnissen hier: Unterhaltung, Gespräch ohne Worte Radio- oder Fernsehstation, die von ihrem Publikum finanziert wird und einen Auftrag von und für die Öffentlichkeit hat hier: wissen, dass etwas wichtig ist hier: reduzieren hier: (etwas positives) erklären, zeigen hier: beenden ≈



≈ ≈

musste die Familie ins Exil. Daniel Hope ist mit einer Deutschen verheiratet und lebt in Amsterdam. Parallel zu seinem Buch Wann  darf ich klatschen? erschien auch seine CD Air. A Baroque Journey . Musikinstrument in der Form eines kleinen Cellos der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld für sehr gute Musik und Musiker die Sch„llplattenkritik hier: Organisation, die Rezensionen zu Musik macht ausgezeichnet w¡rden hier: bekommen m“t hier: publiziert werden erscheinen von: Jude = Person, deren  jüdisch Religion die Thora als Basis hat hier: Leben in einem fremdas Exil, -e den Land, weil es in der Heimat zu gefährlich ist kl„tschen hier: applaudieren die Geige, -n



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F    O   T    O    :    U   N   I    V   E   R    S   A   L   M   U    S   I     C    /   H   . H   O   F   F   M  A   N   N  

Auf den Türmen, an der Fassade, im Inneren: Am Kölner Dom, Deutschlands meistbesuchter Sehenswürdigkeit, arbeiten  jeden Tag rund 60 Handwerker. CHRISTIAN

MEYER hat den Ort besucht, an dem die Bauarbeiten nie zu Ende gehen. SCHWER

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DEUTSCH

perfekt 

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Hinreise die [nfahrt, -en das ¢ngeschriebene von allen akzeptierte, aber nicht schriftlich dokumenGes¡tz, -e tierte Regel der F¡rnsehturm, ¿e sehr hoher Turm, über den Radio- und Fernsehprogramme gesendet werden so, dass etwas einem sehr fasziniert gut gefällt überrascht sein staunen sehr groß riesig das Ger•st, -e hier: Konstruktion für Bauarbeiten an einem Gebäude die F¡rtigstellung, von: fertigstellen = fertig machen -en unterbr¡chen hier: immer wieder stoppen Person, die beruflich mit der Steinmetz, -e Steinen arbeitet Künstler, der Skulpturen der B“ldhauer, macht der D„chdecker, - hier: Person, die beruflich Dachsteine auf Dächer legt Person, die beruflich Möbel der T“schler, aus Holz herstellt Person, die beruflich an der Schl¶sser, Metallgegenständen arbeitet und/oder diese repariert Person, die beruflich aus der Schmied, -e Metall z.B. Werkzeuge macht

S

chon bei der Anfahrt nach Köln sind die Türme gut zu sehen. Egal aus welcher Himmelsrichtung, egal ob man mit dem Zug, mit dem Auto oder mit dem Schiff  nach Köln reist: Die zwei Türme des Kölner Doms sind das Erste, was von der Stadt zu sehen ist. In Köln gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass kein Haus höher sein darf als der Dom. Nur der Fernsehturm ist höher. Rund sieben Millionen Menschen besuchen jedes Jahr das Gotteshaus – es ist die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands. Wer vor der Kathedrale steht, ist sofort fasziniert. Es ist zuerst die Größe, die den Besucher staunen lässt: Der Dom ist 145 Meter lang, 86 Meter breit, die Türme sind 157 Meter hoch. Die 7000 Quadratmeter große Westfassade ist die größte Kir chenfassade der Nur zehn Prozent der Steine sind neu – Welt. Wer vor dem viele sind nur frisch gereinigt. riesigen Westportal steht und nach oben schaut, sieht ganz oben an einem der Türme ein Gerüst: Figuren am Westportal Ein erstes Zeichen der Bauarbeiten, für Seit der Reinigung die der Dom berühmt ist. sehen sie aus wie neu 500 Jahre dauerte es vom Baubeginn bis zur Fertigstellung – 300 Jahre davon waren die Arbeiten unterbrochen (siehe rechts oben). Im Jahr 1880 war die Kathedrale fertig. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten erst die Zerstörungen durch Bomben repariert werden, seitdem wird permanent renoviert. 60 Handwerker arbeiten in der Dombauhütte, der großen Werkstatt direkt neben dem Dom. Steinmetze und Bildhauer restaurieren die kaputte Fassade, Dachdecker reparieren das Dach, dazu kommen Tischler, Maler, Elektriker, ein Schlosser und ein Schmied. Auch für den Gerüstbau gibt es eigene Mitarbeiter. Und um den >

BAUARBEITEN SEIT 1248 Der Ort am Rhein, wo heute der Kölner Dom steht, war schon im Römischen Reich ein Sammelpunkt für die Christen. Im frühen Mittelalter wurde dort der karolingische Dom gebaut. Er war Amtssitz des Kölner Erzbischofs und Wallfahrtskirche. Im Jahr 1248 wurde die alte Kirche abgerissen. Es sollte eine neue, gotische Kathedrale gebaut werden. Am 15. August 1248 begannen die Bauarbeiten. Fast 200 Jahre lang wurde an dem Dom gebaut. Um 1530 wurden die Arbeiten beendet, weil das Geld fehlte. Als Schutz gegen Wind und Wetter wurde ein Notdach gebaut. Im Innenraum war die Kirche aber schon damals reich geschmückt. 300 Jahre ruhten die Bauarbeiten. Erst ab 1842 wurde das Gotteshaus nach den alten Plänen weitergebaut. Als Letztes waren 1880 die beiden 157 Meter hohen Türme fertig. Der Dom ist nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas und das dritth öchste der Welt. 4000 Menschen haben in dem 43 Meter hohen Innenraum Platz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale durch Bomben beschädigt, weshalb seit den 50 er-Jahren Reparaturarbeiten nötig waren. Seit 1996 gehört das Gebäude zum Weltkulturerbe der UNESCO. Weil Wind, Regen und Abgase den Sandstein beschädigen, finden permanent Renovierungsarbeiten statt. das Römische Reich Gebiet, das zum Machtbereich des historischen Roms gehörte historischer Zeitraum von ungefähr 500 bis 1500 das M“ttelalter nach Christus der ]rzbischof, ¿e Person mit sehr hoher Position in der Kirche Kirche, zu der die Menschen reisen, weil dort ein die W„llfahrtsreligiöses Ereignis stattgefunden hat kirche, -n „breißen hier: zerstören das Notdach, ¿er hier: einfaches Dach, das man nur so lange verwendet, bis man ein besseres Dach bauen kann mit vielen wertvollen Materialien dekorieren reich schm•cken ruhen hier: nicht weitergemacht werden das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für die Menschen in Zukunft schützen soll weicher Stein der S„ndstein, -e ≈



    R     E     Y     E     M  .     C    ;     L     A     K     Y     K  .     C     /     A     I     L     O     T     O     F    :     S     O     T     O     F

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DEUTSCH

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der Domschatz, ¿e die G¶ldschmiedin, -nen schw“ndelfrei (der Schw“ndel die Erdbebenmessstation, -en „nbringen s“nnvoll der Vorgänger, das M“ttelalter das L„nghaus, ¿er der Dreikönigenschrein (heilig die Schweizergarde

Gegenstände im Dom, die sehr viel wert sind Frau, die beruflich (Gold-)Schmuck herstellt und repariert ohne in großen Höhen Schwindel zu fühlen hier: unangenehmes Gefühl, bei dem man meint, dass alles sich im Kreis bewegt) Gerät, das die Bewegung der Erde messen kann installieren so, dass es Sinn hat Person, von der man Amt und Aufgaben übernommen hat historischer Zeitraum von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus langer Teil einer Kirche, in dem die Gottesdienstbesucher sitzen großer Kasten aus wertvollen Materialien, in dem die Reliquien der Heiligen Drei Könige sind im christlichen Glauben besonders wichtig) Schweizer Soldaten, die vor allen Eingängen zum Vatikan stehen und aufpassen Person, die etwas kontrolliert ≈



die Aufsichtsperson, -en die Sp¡ndenbox, -en kleiner Kasten, in den man Geld werfen kann etwas Neues zeichnen oder planen entw¡rfen „bsetzen hier: vom Kopf nehmen Unsinn machen her¢malbern der St„dtstreicher, - meistens arme Person ohne Wohnung, die in der Stadt lebt Lehrer an einer Universität der Universitätsdozent, -en Person, die eine Reise zu einem der P“lger, religiösen Ort macht dekorierter wertvoller Gegenstand, der Schrein, -e in den man meistens religiöse Dinge legt der G„starbeiter, - Person, die in ein fremdes Land geht, um dort für eine bestimmte Zeit zu arbeiten ¡rst r¡cht hier: genau deswegen, noch mehr große Unruhe, Lärm und viele der Trubel Menschen der Gl¶ckenturm, ¿e (Kirch-)Turm, in dem Glocken hängen Gegenstand aus Metall, der einen (die Gl¶cke, -n Laut produziert) umgehen hier: nicht teilnehmen an unter der Erde ¢nterirdisch die Besucherplatt- hier: Platz auf dem Turm, von dem man eine gute Aussicht hat form, -en Konstruktion, z.B. an Treppen das Gelænder, oder Balkonen, um nicht zu fallen der [bstieg, -e von: absteigen = hinuntergehen der Gl¶ckenstuhl, ¿e langes, schweres Stück Holz, an dem die Glocken hängen schw“ngen hier: sich durch die Luft bewegen mit einer Glocke Laute produzieren läuten Person, die für das Läuten der der Glœckner, Glocken zuständig ist überstehen hier: zurechtkommen mit „nstrahlen hier: durch viele Lampen hell machen der Gläubige, -n von: glauben = hier: an die Ideale einer Religion glauben ≈







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Chefin von 60 Handwerkern Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner

Domschatz kümmern sich eine Goldschmiedin und ein Silberschmied. Barbara Schock-Werner ist die Chefin all dieser Handwerker. Sie ist seit 1999 Dombaumeisterin in Köln. Ihre Qualifikationen: Sie ist Architektin und Kunsthistorikerin – und absolut schwindelfrei. Das muss sie auch sein, denn für ihre Arbeit muss sie immer wieder hoch hinauf, auf die Baustellen am Turm. „Bald werde ich wieder ganz hoch auf 140 Meter gehen, weil wir gerade eine Erdbebenmessstation angebracht haben“, erzählt die 62-jährige Professorin. Dann muss sie los – zum Rundgang, auf  dem sie jede Baustelle am Dom und jede Werkstatt der Dombauhütte besucht. „Wo es sinnvoll ist, verwenden wir ganz moderne Technologien“, sagt die Dombaumeisterin. „Gleichzeitig arbeiten wir aber noch oft so, wie es unsere Vorgänger im Mittelalter gemacht haben. Da hat sich wenig geändert.“ Oft schreiben Autoren, die Kathedrale sei während der permanenten Renovierungsarbeiten ein zweites Mal gebaut worden. „Das stimmt natürlich nicht“, sagt Barbara Schock-Werner. Höchstens zehn Prozent der Steine sind neu – viele sind nur gereinigt.

Wie die weißen Figuren am Westportal. Trotz der großen Türen kann es dort am Wochenende längere Wartezeiten geben – bis zu 20 000 Menschen kommen täglich in die Kathedrale. Vom Westportal öffnet sich ihnen der Blick auf  das Langhaus mit seinen 144 Metern Länge und 43 Metern Höhe. An dessen Ende steht der Dreikönigenschrein, rechts davon im Chor der berühmte Altar von Stefan Lochner. Zwischen den vielen Touristen stehen Männer in roten Mänteln. Domschweizer heißen die nach der Schweizergarde des Vatikans genannten Aufsichtspersonen. Sie sorgen dafür, dass sich die vielen Besucher ruhig und korrekt verhalten. Die Männer tragen Spendenboxen aus dem 19. Jahrhundert. Die Boxen sind so schwer, dass viele Domschweizer vom Tragen Rückenschmerzen bekommen. Deshalb entwerfen Studenten der Kölner Designschule zurzeit leichtere Boxen. Einer der Domschweizer bittet einen Jugendlichen, seine Mütze vom Kopf zu nehmen. „Jüngere Leute wissen oft nicht, dass man die Mütze absetzen soll – oder sie albern herum“, kommentiert ein älterer Herr mit weißem Bart. Helmut Meyer trägt keinen roten Mantel, sondern normale Straßenkleidung. Der 77Jährige nennt sich „Der Stadtstreicher“. Er ist pensionierter Universitätsdozent und veranstaltet Führungen durch den Dom. „Viele denken einfach, den Dom muss man gesehen haben. Da kommen dann ganz unterschiedliche Menschen zusammen“, sagt Meyer. Dann müsse man eben auch einmal erklären, was DEUTSCH

perfekt 

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Tunnel zum Turm Besucher müssen erst unter die Erde, um auf einen der Türme zu steigen

MUSLIME IM DOM Am 3. Februar 1965 konnten Passanten vor dem Kölner Dom etwas Ungewöhnliches beobachten: Türkische Gastarbeiter gingen mit ihren Gebetsteppichen in die Kathedrale, um dort das Ende des Ramadans zu feiern. Der liberale Kardinal Josef Frings hatte die ausländischen Bürger dazu eingeladen, weil es in Köln damals noch keine Gebetshäuser für Muslime gab. Dass

Muslime

in

der

Kirche

ihre

Gebetsteppiche ausrollen, ist heute kaum vorstellbar. Denn der aktuelle Kardinal Joachim Meisner ist konservativer als Frings. So kritisierte Meisner im Sommer 2007 das Kirchenfenster, Platz für 4000 Menschen Der Innenraum ist 43 Meter hoch

das der Künstler Gerhard Richter gestaltet hatte. Das Fenster ist ein buntes, abstraktes Mosaik.

ein Pilger ist oder ein Schrein. Manche Besucher wüssten auch nicht, was ein Altar ist. Der Stadtstreicher kennt nicht nur die Geschichte der Kirche, sondern auch viele Anekdoten. Wie die von den türkischen Gastarbeitern, die 1965 zum Gebet eingeladen wurden, weil es noch keine Moschee in Köln gab (siehe rechts). Plötzlich muss auch der Stadtstreicher schweigen: Ein Gottesdienst beginnt. Täglich finden sieben Gottesdienste statt, trotz der vielen Touristen. Die Domschweizer müssen nun erst recht für Ruhe sorgen. In den vorderen Bereich der Kirche dürfen jetzt nur noch Gottesdienstbesucher. Domschweizer Joachim Zimmer kennt viele der Menschen, die zum Gottesdienst kommen, persönlich. „Einen schönen Sonntag“ wünscht ihm ein älteres Paar beim Hinausgehen. Plötzlich ist die Atmosphäre persönlich, trotz des Trubels. Den Trubel können Besucher, die nur 1/10

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auf den Glockenturm steigen wollen, umgehen. Seit einem halben Jahr gibt es dafür einen unterirdischen Eingang von außen. Fünf Millionen Euro hat er gekostet. Jedes Jahr steigen rund 600 000 Besucher auf den Turm. 500 Stufen geht es nach oben – über eine sehr schmale Treppe, die dem Besucher endlos erscheint. Gefährlich ist das nicht, aber für das letzte Stück sollte man schwindelfrei sein. Eine circa 20 Meter hohe, frei stehende Metalltreppe führt zur Besucherplattform. Die Besucher halten sich am Geländer fest, froh, endlich oben angekommen zu sein. Wenige Meter entfernt auf gleicher Höhe arbeiten die Bauarbeiter am Nordturm. Der Abstieg führt vorbei an einer Tür. Hinter der Tür geht es zum Glockenstuhl. „Dicker Pitter“ nennen die Kölner die Glocke ihres Doms. Der „Dicke Pitter“ ist die größte frei schwingende Glocke der Welt. Ein junger Mann ist nervös: Er hat gehört, das Läuten sei so laut, dass es

„Es passt eher in eine Moschee“, sagte Meisner damals. „Wenn wir schon ein neues Fenster bekommen, dann soll es auch deutlich unseren Glauben widerspiegeln. Und nicht irgendeinen.“ Fußgänger der Pass„nt, -en der G„starbeiter, Person, die in ein fremdes Land geht, um dort für eine bestimmte Zeit zu arbeiten flach und glatt machen ausrollen gest„lten hier: eine Form / ein Design geben eher hier: besser zeigen w“derspiegeln ≈

den Ohren schaden könne. Aber der Glöckner beruhigt ihn: Der „Dicke Pitter“ läutet nur zu besonderen Ereignissen. Eine kleinere der acht Glocken läutet einmal. Alle Besucher überstehen das Läuten ohne Probleme. Als sie am Ausgang ankommen, ist es draußen schon dunkel. Die Kathedrale ist hell angestrahlt. In wenigen Minuten werden die Domschweizer die Türen schließen. Bis sechs Uhr morgens ist Stille im Dom. Dann öffnen die Männer in Rot wieder die Türen. Für die Gläubigen und für die Touristen. < 19

F    O   T    O    S    :   P   I     C   T    U   R   E   A   L   L   I    A   N    C   E    /   D   P   A    ;    U   L   L    S   T   E   I    N   B   I    L   D    /   W   O   L   T   E   R   F    O   T    O    ;    C    . M  E   Y   E   R    (    2    )   

JA ODER NEIN? SCHWER

Rainer Wendt ist Bundesvor-

In der U-Bahn Bier trinken — in München ist das seit Kurzem

sitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

verboten. Gibt es bald auch ein Verbot für ganz Deutschland? Wir fragten:

JA

Wir haben es alle schon erlebt: Laute, betrunkene Menschen, die uns belästigen und bedro-

hen, wenn wir öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das sind nicht nur Reisende, die zu Veranstaltungen fahren. Es sind häufig genug auch Gruppen oder Einzelpersonen im alltäglichen Verkehr. Vor allem alte Menschen können ihnen häufig nur dadurch aus dem Weg gehen, dass sie Busse und

ALKOHOL IN BUSSEN UND BAHNEN VERBIETEN?

Straßenbahnen einfach nicht mehr benutzen. Diesen Verlust an Freiheitsrechten kann man nicht akzeptieren. Niemand hat das Recht, seine persönlichen Wünsche auf Kosten seiner Mitmenschen auszuleben, ohne Rücksicht, ohne Respekt vor den Gefühlen anderer. Wer in Zügen unterwegs ist, kann selbstverständlich essen und trinken, auch alkoholische

„Alkohol spielt eine zentrale Rolle beim Thema Straßenkriminalität und Gewalt.“ Getränke. Dazu gibt es in vielen Zügen offizielle Restaurants und kleine Snack-Bars. Das Verkaufspersonal kann kontrollieren, wie viel Alkohol verkauft wird und wann es zu viel ist. Dabei sollte es auch bleiben. Wer sich rücksichtsvoll und kultiviert verhält, sollte selbstverständlich auch weiter sein Bier, seinen Rotwein oder andere Getränke trinken können. Deshalb sollte nur verboten werden, mitgebrachte alkoholische Getränke in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Wartestationen zu trinken. Wenn verhindert werden kann, dass Bierkästen und Schnapsflaschen das ungestörte Reisen behindern, können auch Sachbeschädigungen, Belästigungen und andere Gewalt vermieden werden. Die Gewalttaten in der Münchener U- und S-Bahn im vergangenen September mahnen uns dazu, jede Möglichkeit zu nutzen. Nach allen Untersuchungen spielt Alkohol eine zentrale Rolle beim Thema Straßenkriminalität und Gewalt. Wer ein Verbot ablehnt, sollte

JA

der B¢ndesvorsitzende, Person, die eine Organisation für ganz Deutschland leitet -n auf unangenehme Art stören belæstigen hier: sagen, dass man etwas bedrohen Unangenehmes tun wird mit jemandem keinen aus dem Weg gehen Kontakt haben wollen zum Nachteil auf K¶sten hier: wirklich machen ausleben Akzeptanz der Resp¡kt das Verkaufspersonal alle Menschen, die im Verkauf  arbeiten hier: so, dass man andere kultiviert toleriert und nicht stört Zerstörung von Gegenständen die S„chbeschädioder Gebäuden gung, -en hier: auffordern mahnen benutzen n¢tzen hier: reagieren auf  begegnen ≈







wenigstens einen Alternativvorschlag haben, wie der Gewalt begegnet werden kann. 20

NEIN

d¢rchsetzen

hier: erreichen,

gemacht wird

dass etwas

nur eine theoretische Frage, die keine Beziehung zur Realität hat hier: Person im Zug, die das Begleitpersonal Fahrkarten verkauft und kontrolliert betrunken alkoholisiert die {rdnungskraft, ¿e hier: Person, die sich im Zug um die Sicherheit kümmert hier: nötig sein gef¶rdert sein meistens “n der Regel hier: Reduzierung von der Eingriff, -e “n in einem sehr großen Bereich weiträumig hier: verhindern, dass jemand „bsperren in einen bestimmten Bereich kommt krimineller Versuch, jemanden der [nschlag, ¿e zu töten (oft aus politischen Gründen) leicht betrunken „ngetrunken bei sich haben m“t s“ch tragen Trinken von Alkohol der Alkoholkonsum mit einem bestimmten gezielt Ziel/Zweck g„nz ¢nd gar eine akademische Frage

hier: wirklich





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perfekt 

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F    O   T    O    S    :   F    O   T    O   L   I    A    /   P   H  I    L   I    P    U    S    ;   D   E    U   T    S    C   H  E   P    O   L   I    Z   E   I     G   E   W  E   R   K    S    C   H  A   F   T    ;   V   E   R   K   E   H  R    S    G   E   W  E   R   K    S    C   H  A   F   T    G   D   B   A  

Klaus-Dieter Hommel ist

Bundesvorsitzender der Verkehrsgewerkschaft.

NEIN

Die Frage, ob Alkohol in Bussen und Bahnen verboten werden soll, ist für uns eine ganz und

gar akademische Frage. Denn ein solches Verbot muss, um wirksam zu sein, auch durchgesetzt werden. Dies aber können die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe nicht leisten. Viele Züge im Nahverkehr sind heute schon ohne Begleitpersonal unterwegs, weil die Auftraggeber dies – meistens aus Kostengründen – so wollen. Da, wo Mitarbeiter noch Fahrkarten kontrollieren und den Reisenden Auskünfte geben können, werden sich diese gegen eine Gruppe alkoholisierter Fußballfans nicht durchsetzen können. In dieser Situation wären starke Ordnungskräfte gefordert, die es in der Regel aber nicht gibt.

„Ein Verbot muss durchgesetzt werden. Die Mitarbeiter können das aber nicht leisten.“ Ein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen kann, wenn überhaupt, nur durch massive Eingriffe in die persönlichen Freiheiten aller Reisenden durchgesetzt

werden.

Bahnhöfe

müssten

weiträumig und massiv abgesperrt werden. Jeder Reisende müsste einzeln kontrolliert werden. Wenn der Reisende Alkohol bei sich hätte, müsste der Alkohol konfisziert werden. Wie schwierig das schon bei „normalen Reisenden“ ist, konnte nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf den Flughäfen beobachtet werden. Nicht beantwortet bleibt dabei die Frage, wie man die Menschen behandeln soll, die schon angetrunken an den Bahnhof kommen, aber keinen Alkohol mit sich tragen. Das Problem des zu starken Alkoholkonsums kann nur durch gezielte, gemeinsame Aktionen von Bahnmitarbeitern und Ordnungskräften gelöst werden. Bei bestimmten Zügen gibt es diese gemeinsamen Aktionen schon: Bahnmitarbeiter und Ordnungskräfte sorgen dann zusammen für Ordnung. Dazu braucht man aber kein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen in ganz Deutschland. 1/10

DEUTSCH

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NACHRICHTEN SCHWER

OPEL-MITARBEITER SIND GESCHOCKT 

zentrale Firma eines der M¢tterkonzern, Konzerns, von der andere -e

OPEL-MITARBEITER SIND GESCHOCKT



Firmen abhängig sind Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung) der Autozulieferer, - Betrieb, der Waren produziert und liefert, die ein anderer Betrieb für seine Autoproduktion braucht hier: mitteilen, dass man „bsagen etwas nicht macht hier: Verlangen; Wunsch der Dr¢ck kurz für: Christlich die CDU Demokratische Union zust„nde k¶mmen hier: gemacht werden hier: über Zukünftiges „nkündigen informieren hier: so, dass es auch in zukunftsfähig Zukunft existiert schließlich l¡tzt¡ndlich eine Entscheidung entscheiden

(der Konz¡rn, -e



tr¡ffen die Überkapazität, -en „bbauen zitieren der St„ndort, -e scheitern

hier: zu viele Mitarbeiter hier: reduzieren Worte nennen, die  jemand anders gesagt oder geschrieben hat hier: zweite Fabrik einer Firma keinen Erfolg haben ≈

DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH MÜSSEN SPAREN

die Neuverschuldung von: sich neu verschulden das Brutto“nlandsprodukt die CDU der Haushaltskommissar, -e glaubwürdig

= neue Schulden machen Produktivität eines Landes kurz für: Christlich Demokratische Union Mitglied der Europäischen Kommission, das zuständig ist für die finanzielle Situation in der EU hier: so, dass man an der Wahrheit seiner Aussagen nicht zweifeln muss ≈

JAMAIKA-KOALITION IM SAARLAND hier: im Gegensatz dazu kurz für: Christlich

dagegen die CDU

Demokratische Union der Min“sterpräsi- Regierungschef eines deutschen Bundeslandes dent, -en hier: regierend beteiligt kurz für: Freie die FDP Demokratische Partei hier: Bundesland, das der Vorreiter, etwas als Erstes macht und damit anderen ein Beispiel gibt das Schulkonzept, -e neues Programm für das Schulsystem hier: etwas anderes an ers¡tzen die Stelle einer Sache bringen ≈

HELLS ANGELS GEGEN BANDIDOS

einen K„mpf auf  Leben ¢nd Tod führen bew¢ndern die J¢ngs Pl. nahestehend die M„ssenschlägerei, -en das Rotlichtmilieu, -s franz.

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so hart kämpfen, dass man den Tod einer Person riskiert toll finden Jungen; hier: Männer mit einer starken, persönlichen Beziehung zu Streit, bei dem sich viele Leute schlagen soziale Umgebung, in der es Prostitution gibt ≈

N

och im Sommer war die Euphorie groß – jetzt sind die rund 25 000 Opel-Mitarbeiter in Deutschland geschockt: Sie hatten auf eine bessere Zukunft ohne General Motors gehofft. Aber der amerikanische Mutterkonzern will Opel jetzt doch behalten. In letzter Minute haben die GMManager den Verkauf an den österreichisch-russischen Autozulieferer Magna abgesagt. Diese Entscheidung ist auch ein Misserfolg für die deutsche Politik. Denn die Vereinbarung mit Magna war auf Druck von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zustande gekommen. Jetzt sieht es so aus, als würden die Ängste der Opel-Mitarbeiter wahr. GM hat angekündigt, die deutsche Traditionsmarke mit einem radikalen Sparprogramm zukunftsfähig zu machen. „Letztendlich müssen wir irgendwo in Europa harte Entscheidungen treffen, um Überkapazitäten abzubauen“, zitierte die Financial Times 

Deutschland  den neuen GM-Europachef 

Nick Reilly. Seit Jahren schon hatten viele Beschäftigte an den deutschen Standorten Rüsselsheim (Hessen), Eisenach (Thüringen), Bochum (Nordrhein-Westfalen) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) genau davor Angst. Opel soll in Zukunft 20 bis 25 Prozent weniger Autos bauen, so die Pläne von General Motors. Die deutschen Standorte sollen zwar erhalten bleiben. Aber rund 5000 Opel-Mitarbeiter werden ihren Job verlieren. Die vielen neuen Arbeitslosen dokumentieren den Misserfolg der Bundesregierung. Denn die Politiker waren bei den Gesprächen über den Opel-Verkauf  aktiv beteiligt. Und Kanzlerin Merkel hatte sich trotz mehrerer Bewerber sehr schnell für Magna entschieden: Es war das einzige Unternehmen, das die Bundesregierung unterstützte. „Merkels Opel-Politik ist komplett gescheitert“, schrieb Welt Online.  perfekt 

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DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH MÜSSEN SPAREN Die Regierungen von Deutschland und Österreich müssen noch mehr sparen. Das hat die Europäische Kommission bestimmt. Bis zum Jahr 2013 müssen beide Länder ihre Neuverschuldung reduzieren – bis unter die von der Europäischen Union (EU) erlaubte Grenze. Diese liegt bei drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Wegen der Finanzkrise hatten beide Länder zuletzt deutlich höhere Schulden gemacht. Deutschland investierte 2009 fünf Prozent des BIP in die Neuverschuldung, Österreich 2008 4,3 Prozent. Mit den Bestimmungen der EU wird es für die beiden Regierungen schwieriger zu handeln. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) versprach aber, dass es gelingt, zu sparen und trotzdem wie geplant die Steuern zu senken. Der EU-Haushaltskommissar Joaquín Almunia sagte, Schäuble sei ein „sehr glaubwürdiger Politiker“. Sollten Schäuble oder die österreichische Regierung beim Sparen aber nicht erfolgreich sein, wird es von Almunia harte Strafen geben.

JAMAIKA-KOALITION IM SAARLAND Wer an Jamaika denkt, denkt an Karibik, Reggae und gute Laune. Im Saarland bedeutet Jamaika dagegen harte Politik: Dort ist Peter Müller (CDU) zum ersten Ministerpräsidenten einer Jamaika-Koalition in Deutschland gewählt worden. Die Koalition hat ihren Namen von den Farben der drei beteiligten Parteien: Die schwarze CDU, die gelbe FDP und die Grünen in einer Regierung – das gab es bisher noch nicht. In der Präambel des Koalitionsvertrags beschreibt sich die Regierung selbst als Modell für Deutschland. „Wir – CDU, FDP und Grüne – wollen das Saarland zum Vorreiter eines neuen Politikmodells (…) machen“, heißt es dort. Tatsächlich mussten alle drei Parteien für die Koalition große Kompromisse machen. So ließ sich die CDU vom grünen Schulkonzept überzeugen. Die neuen saarländischen Gemeinschaftsschulen ersetzen Real- und Hauptschulen. An ihnen kann aber auch das Abitur gemacht werden. Auch so etwas gab es bisher in Deutschland noch nicht.

HELLS ANGELS GEGEN BANDIDOS Sie führen ihren Kampf auf Leben und Tod. Die Rockerbanden Hells Angels und Bandidos haben in Deutschland einen massiven Streit begonnen. Mit dem Klischee von harten, aber bewunderten Jungs auf Motorrädern hat dieser Kampf nichts mehr zu tun. Inzwischen gab es mehrere zum Teil sehr schwer Verletzte und zwei Tote. Schon im Mai 2007 hatte es den ersten Mord gegeben. Ein Motorradhändler aus Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) gehörte zu den Hells Angels. Zwei Bandidos erschossen ihn. Den zweiten Mord gab es nun im Oktober: Diesmal erschoss ein den Hells Angels nahestehender Mann einen Bandido. Seitdem gab es mehrere Massenschlägereien, es gab Schüsse und eine Handgranate wurde geworfen. Hinter dem Streit vermutet die Polizei mehr als einen Kampf zwischen zwei Clubs. Bandidos und Hells Angels sollen Verbindungen zum Drogen- und Rotlichtmilieu haben, schrieb die Münstersche Zeitung. Bei den Kämpfen gehe es vor allem um Einfluss. 1/10

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DEUTSCH

WAS HEISST …

Sterbetourismus

MITTEL

Darf man jemandem helfen, sich das Leben zu nehmen? In Deutschland ist Sterbehilfe, wie in den meisten Ländern, verboten. Aber in der Schweiz ist sie erlaubt – die Schweiz ist bei diesem Thema eines der liberalsten Länder der Welt. Etwas Kriminelles tut dort nur, wer einem anderen Menschen aus selbstsüchtigen Motiven beim Suizid hilft. In allen anderen Fällen ist Hilfe beim Suizid erlaubt. Deshalb kommen viele kranke und verzweifelte Menschen aus dem Ausland in die Schweiz: Sie nehmen sich mithilfe der Sterbehilfe-Organisation Dignitas das Leben. Von 400 Menschen, die sich 2008 mit professioneller Hilfe das Leben genommen haben, kamen 140 aus dem Ausland. Aber manche Regionen kämpfen gegen diesen „Sterbetourismus“. Die Schweizer Regierung arbeitet nun an einem Gesetz, das die Sterbehilfe einschränken soll. Bis jetzt gibt es dafür keine offiziellen Regeln. Aber jetzt diskutieren die Schweizer: Manche Regierungspolitiker wollen, dass die Sterbehilfe ganz verboten wird. Andere, zum Beispiel Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf, wollen kein Verbot, aber mehr Regeln. So soll zum Beispiel Sterbehilfe für psychisch Kranke verboten werden. Außerdem soll das tödliche Medikament nur noch von Ärzten gegeben werden dürfen. s“ch das Leben nehmen Suizid machen so, dass man Vorteile s¡lbstsüchtig der F„ll, ¿e  verzweifelt das Ges¡tz, -e

einschränken Justizministerin, -nen tödlich

für sich haben möchte hier: Motiv sehr unglücklich schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen hier: reduzieren Ministerin, die für Recht und Gesetz zuständig ist so, dass man sterben muss

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F    O   T    O    S    :   P   I     C   T    U   R   E   A   L   L   I    A   N    C   E    /   D   P   A    ;   V    O   L   K   E   R   H  A   R   T   M  A   N   N    /   D   D   P    ;   F    O   T    O   L   I    A    /    C   R   E   A   T   I    V   E    S   T    U   D   I     O  

KOMMENTARE SCHWER

HÖCHSTSTRAFE FÜR DEN MÖRDER die Höchststrafe, -n der Fr¡mdenhass

maximale Strafe

starke negative Emotionen gegen Fremde der R“chterspruch, ¿e Urteil von einem Gericht

zur¡chtrücken

hier: wieder

in Ordnung

bringen

schieflaufen teils længst s“ch f¡stsetzen

nicht klappen zum Teil

HÖCHSTSTRAFE FÜR DEN MÖRDER

PROTESTE AN DEN UNIVERSITÄTEN

Im Juli 2009 tötete Alex Wiens die schwangere Ägypterin Marwa ElSherbini – aus Fremdenhass. Ein Gericht verurteilte ihn zur Höchststrafe.

Es begann in Österreich. Jetzt protestieren auch deutsche Studenten gegen schlechte Studienbedingungen.

schon lange hier: in

den Gedanken/Ideen der Menschen Platz finden Schock

das Ents¡tzen  verstændlich ausfallen

gut zu verstehen hier:

in einer bestimmten Art sein

der Gr¢ndwert, -e



grundsätzliches Ideal, Moral

PROTESTE AN DEN UNIVERSITÄTEN erw„chen seinem }nmut L¢ft m„chen das schl¡chte Gew“ssen plagen „nkündigen

wach werden sagen, was einen zornig oder wütend macht Gefühl, schuld an etwas zu sein hier: Probleme machen hier: Pläne öffentlich

bekannt machen

begreifen n¶ch schl¡chter zu werden drohen schw„rz-g¡lb

verstehen wahrscheinlich noch schlechter werden ≈

hier: von der Regierungskoa-

lition der Christdemokraten und der Liberalen

s“ch verb¡rgen n“chts weiter „ls w¡ttern gegen

Der Richterspruch von Dresden wie der gesamte Prozess haben (...) etwas von dem zurechtgerückt, was (...) nach dem Mord an El-Sherbini schrecklich schiefgelaufen war. Tage-, teils wochenlang schwiegen die politische Elite und viele Medien dieses Landes zum Tatmotiv (...), als im Ausland längst offen darüber gesprochen wurde. (...) Islamophobie (...) ha[t] sich (...) festgesetzt im gesellschaftlichen Alltag in Deutschland.

sich verstecken ≈

nur, nichts anderes als

schimpfen über

ROBERT ENKES SUIZID der Torwart, -e

Person, die bei Ballspielen im Tor steht

begehen “n den Augen die [llgemeinheit der Betr¶ffene, -n

machen, tun hier: nach Meinung hier: Gesellschaft hier: Person, die

Depressionen hat

zutrauen das Sch“cksal, -e ¢mgehen m“t „llzu häufig den St¡mpel des  Verr•cktseins aufdrücken die Scham

vertrauen, dass jemand etwas Schwieriges tun kann hier: schlimme Krankheit hier: richtig reagieren auf 

zu häufig offiziell sagen, dass jemand verrückt ist ≈

hier: schlechtes Gefühl, weil

man diese Krankheit hat

die F¢rcht r„sch  vorgesehen erheben zu

Dass diese (...) Tat gerade in der arabischen Welt für großes Entsetzen gesorgt hat, ist verständlich. Ähnlich fielen auch die Reaktionen in Deutschland aus. (...) Die westliche und arabische Welt trennt vieles, aber sie teilen auch elementare Grundwerte.

Endlich erwachen die Studierenden in Deutschland aus ihrer (...) Lethargie. Völlig zu Recht machen sie ihrem Unmut (...) Luft. (....) [D]ie deutschen Wissenschaftsminister scheint (...) das schlechte Gewissen zu plagen. Sie haben eine Reform (...) angekündigt.

Die Studenten haben (...) begriffen, (...) dass ihre Situation unter der neuen Bundesregierung sogar noch schlechter zu werden droht. Denn die schwarz-gelben Steuergeschenke werden dafür sorgen, dass den Bundesländern (...) das Geld für ihre Universitäten fehlt.

Hinter den (...) Demonstrationen verbirgt sich (...) nichts weiter als unkonstruktive Fundamentalkritik. Sie lehnen Gebühren (...) ab und wettern gegen schlechte Studienbedingungen.

Angst

F    O   T    O    S    :   R   A   L   F   H  I    R    S    C   H  B   E   R    G   E   R    /   P    O    O   L    /   D   D   P    ;    U   L   L    S   T   E   I    N  

schnell geplant ≈

hier:



machen zu

B   I    L   D    /   T   E   A   M  2    ;   F    O   T    O   L   I    A    /   M   O    O   N   R    U   N  

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DEUTSCH

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AUF DEN ZWEITEN BLICK

ROBERT ENKES SUIZID Dieser Tod schockiert ganz Deutschland. Robert Enke, der Torwart der Fußballnationalmannschaft, beging Suizid. Er war depressiv – und erzählte fast niemandem von seiner Krankheit.

Robert Enke wollte keine Schwäche zeigen. Depression aber ist in den Augen der Allgemeinheit Schwäche. Tausendmal können die Experten erklären, dass es sich dabei um eine Krankheit handelt (...). Es nützt nichts. Und das macht den Fall Robert Enke exemplarisch für die ganze Gesellschaft. [V]iele Betroffene (...) verstecken ihr Leid (...). Weil sie der Allgemeinheit nicht zutrauen, dass sie fair mit ihrem persönlichen Schicksal umgeht.

Allzu häufig und allzu schnell wird den Betroffenen der Stempel des Verrücktseins aufgedrückt. Die eigene Scham, die Angst vor dem gesellschaftlichen Stigma oder die Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes verhindern die rasche Suche nach ärztlichem Rat und therapeutischer Hilfe. Angst und Schwäche sind nicht vorgesehen in einer (...) Welt, die Leistung zum Fetisch erhebt – und das nicht nur im Sport.

MITTEL

    G     N     U     T     I     E     Z     E     H     C     S     T     U     E     D     D      Ü     S    :     E     L     L     E     U     Q

    G     N     U     T     I     E     Z     S     E     G     A     T     E     I     D    :     E     L     L     E     U     Q

NICHT GANZ RECHT, ABER RECHT BILLIG Wenn man sagen möchte, dass etwas gerecht ist, sagt man manchmal: Das ist nur recht und billig: „Ich habe schon so viel gemacht. Da ist es nur recht und billig, wenn Peter den Rest der Arbeit macht.“ Mit diesem Spruch spielt die Überschrift. Das Recht sind die Regeln eines Staates. Ein gerechtes Rechtssystem garantiert gleiche Chancen, Möglichkeiten und Bedingungen für alle. Wenn etwas nicht ganz recht ist, dann passt es nicht ganz zu den Regeln des Staates oder ist ungerecht . Was ist hier nicht ganz Recht? Ein Gesetz in BadenWürttemberg erlaubt nun, dass manche Straftäter, statt ins Gefängnis zu gehen, in ihrer videoüberwachten Wohnung bleiben dürfen. Sie dürfen diese dann aber nicht verlassen. Ganz gerecht ist das nicht. Aber es ist für den Staat billiger als eine normale Gefängnisstrafe – denn recht billig bedeutet „ziemlich billig“.

SPÄTES ERWACHSEN Erwachen bedeutet, dass man aus dem Schlaf wach wird. Besonders spätes Erwachen hat aber auch eine übertragene Bedeutung. Es bedeutet oft, dass man aus einer Illusion oder einem Wunschtraum erwacht und nun in die Realität findet. Damit spielt die Überschrift, wenn es hier heißt Spätes Erwachsen. Es ist die Überschrift zu einer Kritik zum Roman Nicht so schlimm. Er handelt einerseits vom späten Erwachen aus Illusionen in einer unglücklichen Ehe, andererseits vom späten Erwachsenwerden des Ehemannes.

    T     L     E

    W     E     I     D    :     E     L     L     E     U     Q

KRISE IST IN MODE Wenn etwas in Mode ist, dann ist es modern. Aber auch in Zeiten der Wirtschaftskrise ist die Krise eigentlich nicht in Mode. Die Überschrift spielt nur mit dem Ausdruck in Mode sein. Gemeint ist hier, dass die Krise auch in der Welt der Mode angekommen ist. Auch Top-Modefirmen wie Hugo Boss und Escada haben Probleme, denn in der Wirtschaftskrise kaufen die Menschen weniger teure Kleidung. Ob nun die Mode in der Krise ist oder die Krise in Mode – für die Modefirmen ist das Ergebnis in jedem Fall unerfreulich. NICHT GANZ RECHT, ABER RECHT BILLIG ger¡cht

der Spr¢ch, ¿e das Ges¡tz, -e

der Straftäter, das Gefængnis, -se  videoüberwacht  verl„ssen 1/10

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DEUTSCH

hier: so,

dass jeder gleich viel bekommt und das Gleiche tun muss hier: idiomatischer Ausdruck schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen Person, die etwas Kriminelles gemacht hat Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden durch Kameras kontrolliert hier: hinausgehen aus

SPÄTES ERWACHSEN hier: metaphorisch, neu übertragen der W¢nschtraum, ¿e Idee oder großer Wunsch, von

dem man hofft oder denkt, dass er Wirklichkeit ist

h„ndeln v¶n

zum Thema haben

KRISE IST IN MODE die T¶p-Modefirma, -firmen

Firma, die Mode in sehr guter Qualität herstellt und sehr bekannt ist

¢nerfreulich

hier: unangenehm

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Ort eines kriminellen Tuns kurz für: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland = Gruppe von Radio- und Fernsehsendern hier: Station, die Radio- oder (der S¡nder, Fernsehsendungen macht) hier: eine kriminelle Sache erm“tteln untersuchen die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie kriminelles Tun, bei dem ein der M¶rd, -e Mensch so verletzt wird, dass er stirbt hier: Person, die durch Krimidas {pfer, nelle verletzt wird hier: kriminelle Sache, die unterder F„ll, ¿e sucht werden muss das Verbr¡chen, kriminelles Tun, kriminelle Sache s“ch beschäftigen m“t hier: zum Inhalt haben das M„rsmännchen, - fiktive Figur vom Planeten Mars hier: sich ein Bild machen einen Eindruck bek¶mmen können das Konz¡pt, -e Idee, Programm hier: Beschreibung der Normen das S“ttenbild und der Moral einer Gesellschaft von: ein Tabu brechen = tun, der Tabubruch, ¿e was durch ein Tabu verboten ist der Erm“ttler, Polizist/Detektiv das Reifezeugnis, -se Abiturzeugnis Teil des Oberkörpers bei Frauen der Busen, hier: vor Publikum zeigen entblößen Polizist der B¢lle, -n Scheiße! Das ärgert mich sehr! der Tatort, -e die ARD



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S

onntagabend, 20.15 Uhr. Auf dem Fernseher ist ein Augenpaar zu sehen, Musik beginnt. Die Augen schauen zur Seite, dann trifft der Blick den des Zuschauers. Die Musik wird lauter. Ein Mann hält die Hände vor sein Gesicht, dann läuft er weg. Die Kamera zeigt nur die laufenden Beine, mehr ist von der Person nicht zu sehen. Dann wird das Bild blau: „Tatort“ ist in weißer Schrift zu lesen. Deutschlands populärste Krimiserie hat begonnen. Für durchschnittlich rund sieben Millionen Menschen in Deutschland und in Österreich ist es jetzt Zeit für Kommissare und Kriminelle. Keine andere Krimireihe in den deutschsprachigen Ländern hat so viele Zuschauer. „‚Tatort’-Schauen ist für viele ein Ritual, das sie schon seit ihrer Kindheit kennen“, sagt Gebhard Henke. „Man kommt zusammen und hat ein gemein-

sames Thema, über das man auch noch am nächsten Tag reden kann.“ Henke ist so etwas wie der Chef aller FernsehKommissare: Er ist „Tatort“-Koordinator der ARD. 15 verschiedene Teams ermitteln in allen Regionen Deutschlands und in Wien – da gibt es zwischen den neun ARD-Sendern und dem österreichischen Fernsehen, die die Folgen produzieren, viel zu koordinieren. „Bei unseren Treffen sprechen wir zum Beispiel darüber, ob es neue Teams geben soll oder ob in den Filmen Dialekt gesprochen wird“, sagt Henke, der außerdem den Programmbereich Fernsehfilm, Kino und Serie des Westdeutschen Rundfunks in Köln leitet. 20.30 Uhr. Die Kommissare kommen am Tatort an. Die meisten Episoden haben eine traditionelle Dramaturgie, das heißt der Mord passiert am Anfang. In den meisten der Folgen stirbt das DEUTSCH

perfekt 

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40 JAHRE „TATORT“ 2

Kein Krimi in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist so populär wie der „Tatort“. Seit 1970 haben mehr als 70 Kommissare oder Ermittlerteams schon 750 Fälle gelöst – am 27. Dezember ist die 750. Folge zu sehen. Das österreichische Fernsehen war von Anfang an mit dabei. Das Schweizer Fernsehen produzierte von 1990 bis 2001 eigene Folgen.

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Nicht nur, aber vor allem in „Tatort“-Städten (siehe Seite 29)treffen sich besonders junge Leute in Kneipen und schauen den Krimi gemeinsam an.

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Der „Tatort“ ist auch außerhalb von Deutschland und Österreich populär – zum Beispiel in Holland, Frankreich, Italien und Skandinavien. Insgesamt können Fernsehzuschauer in fast 40 Ländern außerhalb von Deutschland und Österreich die Serie sehen. Trotzdem ist der „Tatort“ seltener im Ausland zu sehen als die Krimiserie „Derrick“. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass er so lang ist wie ein Spielfilm, nämlich 90 Minuten.

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Eines hat sich in 40 Jahren nicht geändert: der Vorspann. Er ist 32 Sekunden lang und im Internet unter www.youtube.com (Suchwort: „Tatort Intro“) zu sehen.

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Immer wieder hatten und haben Prominente in der Serie einen Gastauftritt. Mit dabei waren zum Beispiel die Punkband „Die Toten Hosen“, die Musiker Udo Lindenberg und Dieter Bohlen, der frühere Fußballnationaltrainer Berti Vogts, der Fernsehmoderator  Jörg Pilawa und der inzwischen verstorbene Modedesigner Rudolf Moshammer. Auch Politiker spielen öfter mit.

Jeden Sonntagabend wird es in deutschen Wohnzimmern kriminell: Dann sehen sieben Millionen Menschen im Fernsehen den „Tatort“. Keine andere Krimi-Reihe ist so populär. Zum 750. „Tatort“ erklärt EVA STERN den Erfolg der TV-Kommissare. MITTEL

Opfer in den ersten zehn Minuten. Nur in die „Tatort“-Folgen dazu. So bekommt man wenigen Fällen passiert kein Mord, sondern ein komplettes Sittenbild Deutschlands. In ein anderes Verbrechen. den Anfangsjahren waren es vor allem „Wer Deutschland verstehen will, muss sexuelle Tabubrüche, über die das Land dis‚Tatort’ schauen“, sagen viele. Das stimmt kutierte. Ein Ermittler mit zwei Frauen im wahrscheinlich auch. Zwar sind die Bett? In den 70er-Jahren war das ein SkanGeschichten fiktiv. Aber sie sollen immer so dal. Ärger gab es auch, als die damals 15sein, wie sie wirklich  jährige Nastassja Wer Deutschland verstehen passieren könnten. Kinski 1977 im „TatSeit der ersten Folge ort“ „Reifezeugnis“ will, muss „Tatort“ schauen. hat sich die Reihe eine Schülerin spielmit gesellschaftlichen Themen beschäftigt. te, die eine Liebesbeziehung mit ihrem Die 750 Folgen aus fast 40 Jahren dokuMathelehrer hatte. Vor allem, weil Kinski mentieren auch die bundesdeutsche Rea„wiederholt den Busen entblößte“, wie die lität. „Wenn man später mal Marsmännkonservative Zeitung Die Welt schrieb. chen unsere Zeit beschreiben will, kann Sexuelle Tabus gibt es heute in Deutschman ihnen die ‚Tatorte’ zeigen – und sie land nur noch wenige. Trotzdem diskutiebekommen einen Eindruck“, hat Gunther ren die Deutschen immer noch gerne über Witte, der vor 40 Jahren das Konzept für die die Serie: Darf sich ein Kommissar „Bulle“ Serie schrieb, in einem Interview gesagt. nennen und die ganze Zeit „Scheiße“ Am besten legt man den Marsmännchen sagen, wie das Götz George als Kommissar auch noch die Reaktionen der Medien auf  Schimanski jahrelang in Duisburg (Nord- > 1/10

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DEUTSCH

der Tatort, -e das Erm“ttlerteam, -s der F„ll, ¿e

Ort eines kriminellen Tuns Team von Polizisten/Detektiven hier: kriminelle Sache, die unter-

sucht werden muss hier: Teil einer Serie Film, dessen Inhalt eine fiktive Erzählung ist der Vorspann, hier: Teil am Anfang eines Films, in dem z.B. die Namen -e/¿e der Schauspieler und Autoren genannt werden der Promin¡nte, -n sehr bekannte Person der G„stauftritt, -e hier: Szene, in der ein Prominenter mitspielt der F¡rnsehmode- Person, die in einer Fernsehrator, -en sendung Gäste interviewt tot  verst¶rben die F¶lge, -n der Spielfilm, -e

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F    O   T    O    :   A   R   D    /    S   F   D   R    S    /    O   R   F  

DIE KOMMISSARE 1 BERLIN In der Hauptstadt ermitteln Till Ritter (Dominic Raacke, rechts) und Felix Stark (Boris Aljinovic). Ritter ist Single und flirtet in jeder Folge mit einer anderen Frau. Stark erzieht seinen Sohn alleine und versucht, nicht nur ein guter Polizist zu sein, sondern auch ein guter Vater. Das ungleiche Paar ist ein starkes Team. 2 BREMEN Die geschiedene Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) kann Job und Privatleben nicht trennen. Mit Inga zusammenzuarbeiten, ist nicht leicht, weil sie vieles allein entscheidet. Ihr karriereorientierter Partner Stedefreund (Oliver Mommsen) findet das zwar nicht gut, hat es aber akzeptiert. 3 FRANKFURT/MAIN 2010 lösen Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) in Frankfurt ihren letzten Fall. Ihre Fälle waren oft sozialkritisch, manchmal auch schockierend. Der neue Ermittler heißt Felix Murot (Ulrich Tukur) und ist in ganz Hessen unterwegs. 4  HAMBURG Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) ist in Hamburg als verdeckter Ermittler unterwegs. Dafür muss der Sohn türkischer Einwanderer immer wieder neue Rollen spielen. Schon in der Polizeischule nannte man ihn deshalb das „Chamäleon“. Privat ist der gut aussehende und sehr gebildete Ermittler in der Serie einsam. 5 HANNOVER

Eigenbrötler nennt: Er redet nicht viel und versucht auch nicht, immer nett zu sein. Auch zu der Kriminalpsychologin Frieda Jung (Maren Eggert), die ihn bei seiner Arbeit unterstützt, ist er nicht immer nett. Während ihrer Zusammenarbeit merken beide aber, dass sie mehr sind als nur Kollegen – und verlieben sich.

6 KIEL Der nördlichste Tatort liegt in Kiel. Hier ermittelt Klaus Borowski (Axel Milberg). Er ist das, was man einen

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Es kann passieren, dass Ivo Batic (Miroslav Nemec, links) in München die Beherrschung verliert. Dann kann der in Kroatien geborene Kommissar sein Temperament nicht mehr kontrollieren. Auch sein Kollege, der Münchener Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), kann sich in einen Fall verbeißen. Die beiden ermitteln seit 1991.

7 KÖLN Freddy Schenk (Dietmar Bär,

links) freut sich am Anfang gar nicht über seinen neuen Chef Max Ballauf (Klaus J. Behrendt). Freddy wäre nämlich gerne selbst Leiter der Mordkommission geworden. Ballauf ist nicht gerade der typische Chef: Er wohnt als Single in einer Pension – und er arbeitet gerne im Team. Das überzeugt den Familienmenschen Freddy dann doch. 8 KONSTANZ Klara Blum (Eva Mattes) hat ein großes Herz – und genauso viel Verstand. Obwohl sie es gerne harmonisch mag, hat sie keine Angst vor Konflikten. Ihr junger und immer ein bisschen großspuriger Kollege Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) hat großen Respekt vor Klara. Die holt ihn immer wieder auf den Boden zurück. 9 LEIPZIG Vor vielen Jahren waren sie verheiratet. Nun sind sie wieder ein Paar: beruflich. Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) suchen in Leipzig nach dem Täter. Sie ist energisch, schnell und kann manchmal nicht warten. Er ist nachdenklich, genau und misstrauisch. Die Zusammenarbeit klappt nicht immer ohne Probleme – Erfolg haben sie trotzdem.

Charlotte Lindholm (Maria Furtwäng-

ler) ist die erste Tatort-Kommissarin, die schwanger wird. Als alleinerziehende Mutter lebt sie mit ihrem seltsamen Mitbewohner, dem Thriller-Autor Martin Felser, zusammen. Sie ermittelt meistens in der niedersächsischen Provinz – souverän und mit genau der richtigen Portion Humor.

11 MÜNCHEN

12 MÜNSTER

Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl, rechts) kommt aus Hamburg in das katholische Münster. Dort arbeitet er mit dem Pathologen KarlFriedrich Boerne (Jan Josef Liefers) zusammen. Fußballfan Thiel ist der Sohn eines Marihuana rauchenden Taxifahrers, fährt Fahrrad und redet nicht viel. Boerne ist aus gutem Hause, liebt teure Autos, spielt Golf und Klavier und ist sehr extrovertiert. 13 SAARBRÜCKEN Franz Kappl (Maximilian Brückner,

links) ist aus Bayern, spielt Tuba und ist mit 27 Jahren der jüngste Tatort-Kommissar. Sein Kollege Stefan Deininger (Gregor Weber) scheint alle Saarländer persönlich zu kennen. Zuerst freut Deininger sich nicht, als Kappl in Saarbrücken der neue Chef wird. Aber dann werden die beiden ein starkes Team. 14  STUTTGART

Klare Rollenverteilung in Stuttgart: Thorsten Lannerts (Richy Müller, links) Revier ist die Straße. Sebastian Bootz (Felix Klare) sitzt lieber am Schreibtisch. Lannert war früher verdeckter Ermittler in Hamburg, wo er unter tragischen Umständen Frau und Kind verloren hat. Der viel jüngere Familienvater Bootz liebt Ordnung und Sicherheit. Die beiden ergänzen sich wunderbar.

10 LUDWIGSHAFEN Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist

sportlich und macht keine Kompromisse – und so ermittelt sie auch. Ihren Kollegen, den Halbitaliener Mario Kopper (Andreas Hoppe), mag sie sehr gerne. Die beiden sind Freunde und wohnen zusammen. Nur für kurze Zeit, sagen sie – seit Jahren.

15 WIEN

Immer wenn die Kollegen irgendwo in Österreich Hilfe brauchen, rufen sie Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) aus Wien. Intuition ist seine größte Stärke. Er sieht gut aus und ist freundlich – auch das hilft ihm bei der Arbeit. Manchmal ermittelt Eisner auch inkognito.

DEUTSCH

perfekt 

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F    O   T    O    S    :   M  D   R    /    S   A   X    O   N   I    A   M  E   D   I    A    /    S   T   E   F   F   E   N    J     U   N    G   H  A   N    S    ;   M  D   R    /    O   R   F    ;    S   W  R    /    S    C   H  W  E   I     G   E   R   T    (    2    )     , K   R   A    U    S   E   B    U   R   B   E   R    G    ;   W  D   R    /   M  I     C   H  A   E   L   B    Ö   H  M  E    ;   R   B   B    /   A   N   N    G   R   E   T   P   L   E   H  N    ;   W  D   R    /    J    E   N    S   V   A   N   Z    O   E    S   T    ;    S   R    /   M  A   N    U   E   L   A   M  E   Y   E   R    ;   N   D   R    /   M  A   R    C   M  E   Y   E   R   B   R    Ö   K   E   R    , M  A   R   I     O   N   V    O   N   D   E   R   M  E   H  D   E   N    (    2    )     ,  G   E    O   R    G   E    S   P   A    U   L   Y    ;   H  R    /    C   L   A    U    S    S   E   T   Z   E   R    ;   W  D   R    /   R   A   D   I     O   B   R   E   M  E   N    /   L   A   N   D    S   B   E   R    G    ;   K   A   R   T   E    :    C   A   R   T    O   M  E   D   I    A    .D   E    ,  O   L   I    V   E   R   H  A    U   P   T    S   T    O    C   K    , D    O   R   T   M   U   N   D  

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4  2

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5 Münster

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9 7

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10 13

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8

hier: eine kriminelle

erm“tteln die F¶lge, -n erziehen



karriereorientiert



der F„ll, ¿e sozialkritisch der Erm“ttler,  verd¡ckt der Einwanderer, -

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Sache untersuchen hier: Teil einer Serie im Fernsehen den Charakter eines Kindes formen so, dass man alles tut, was für die Karriere gut ist hier: kriminelle Sache, die man untersuchen muss so, dass soziale Bedingungen kritisiert werden hier: Kommissar geheim Immigrant

DEUTSCH

perfekt 

mit sehr guten Kenntnissen der M“tbewohner, - hier: Person, die in der gleichen Wohnung lebt Menge die Portion Person, die einsam der Eigenbrötler, lebt s“ch verlieben beginnen zu lieben die M¶rdkommission, Abteilung bei der Polizei, die Morde untersucht -en kriminelles Tun, bei dem (der M¶rd, -e ein Mensch so verletzt wird, dass er stirbt) überzeugen mit Argumenten erreichen, dass jemand seine Meinung ändert human und toleein großes H¡rz haben rant sein geb“ldet









der Verst„nd großspurig

hier: rationales Denken

stolz und so, dass man sich für besser als andere hält großen Resp¡kt haben hier: ganz toll finden, was jemand tut  vor machen, dass auf den Boden  jemand wieder realiszur•ckholen tisch wird Person, die etwas der Täter, Kriminelles gemacht hat so, dass man intensiv an nachdenklich eine Sache denkt m“sstrauisch hier: so, dass man nicht glaubt, dass jemand die Wahrheit sagt die Beh¡rrschung die eigenen Emotionen nicht mehr kontrollieren  verlieren können ≈

s“ch verbeißen “n aus gutem Hause sein



das Klavier, -e Er scheint ... die R¶llenverteilung das Revier, -e ¢nter tragischen }mständen s“ch ergænzen die Stærke

hier: sich sehr intensiv

beschäftigen mit Eltern mit hoher sozialer Position haben, denen es finanziell ziemlich gut geht Piano Es wirkt so, als ob er … hier: Trennung der Arbeitsbereiche hier: Arbeitsbereich durch einen schlimmen Unfall oder eine kriminelle Sache hier: gut zusammenarbeiten hier: Bereich, in dem etwas oder jemand besonders gut ist ≈



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KRIMIS ZUM HÖREN „Tatort“-Kommissare ermitteln inzwischen nicht mehr nur im Fernsehen. Seit zwei Jahren gibt es den Krimi auch im Radio. Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Fernsehserie: Neun ARDSender produzieren Krimis. In jedem davon ermittelt ein regionales Team. Die Radio-Tatorte kann man zu verschiedenen Zeitpunkten in allen neun ARD-Programmen hören. Die Folgen gibt es auch im Internet zum Anhören, Herunterladen und als Podcast (www.radiotatort.de).

der Tatort, -e erm“tteln

Ort eines kriminellen Tuns hier: eine kriminelle Sache

untersuchen der ARD-S¡nder, - kurz für: Sender der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland = Gruppe von Radiound Fernsehsendern hier: Station, die Radio(der S¡nder, oder Fernsehsendungen macht) hier: Teil einer Serie die F¶lge, -n aus dem Internet holen her¢nterladen und auf dem PC speichern

Radio-Tatort Produktion im Studio

einen toten Körper öffnen und untersuchen der Mœrder, Person, die in krimineller Absicht einen Menschen so verletzt, dass dieser stirbt laufen l„ssen hier: nicht ins Gefängnis bringen Gebäude, in das Kriminelle (das Gefængnis, -se geschlossen werden) Schrank z.B. in einem Labor, der G“ftschrank, ¿e in den Gifte geschlossen werden; hier: Ort, an den man Dinge legt, die der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden sollen so, dass man etwas falsch m“ssverständlich interpretieren könnte beleidigend so, dass Gefühle durch Gesten oder Worte verletzt werden hier: so, dass jemand verletzt brutal oder totgemacht wird der Verdæchtige, -n Person, von der man glaubt, dass sie etwas Kriminelles getan hat fangen und ins Gefängnis  verh„ften bringen der Täter, Person, die etwas Kriminelles gemacht hat langweilig sp„nnend hier: Schläge, Aggression die Gew„lt Euthanasie die St¡rbehilfe das Milieu, -s franz. hier: soziale Umgebung bedienen hier: zeigen, benutzen Wem Ehre gebührt Wer Dank oder offizielles Lob bekommen soll Mord, durch den der Mörder der Ehrenmord, -e die Reputation seiner Familie wieder gut machen will hier: Person, die für die Inder Vertreter, teressen der Aleviten spricht hier: sich vor Gericht be verklagen schweren hier: offizielle Institution: (das Ger“cht, -e Dort wird entschieden, ob jemand die Regeln des Staates verletzt hat.) das Richtige tun auf der r“chtigen Spur sein weglaufen auf der Fl¢cht sein die Verf¶lgungsjagd, hier: Versuch einen Kriminellen zu fangen -en Person, die gefangen wird die Geisel, -n und erst wieder in die Freiheit gelassen wird, wenn eine andere Person Geld zahlt das S„lz “n der S¢ppe die ideale Ergänzung; das, was es gut macht gefährliche Situation die Gefahr, -en hier: aufhören, da zu sein s“ch auflösen sezieren













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rhein-Westfalen) tat? Darf man zeigen, wie ein totes Baby seziert wird? Darf der Zuschauer einen Suizid im Detail sehen? Darf  man den Mörder laufen lassen? Die Antwort auf alle diese Fragen: Man darf. Nur einige wenige Folgen liegen zurzeit im Giftschrank und dürfen nicht wiederholt werden. Weil sie missverständlich oder beleidigend, zu brutal oder einfach schlecht sind. 21.15 Uhr. Ein Verdächtiger wird verhaftet. Wer regelmäßig zuschaut, weiß: Der Verhaftete ist ziemlich sicher nicht der Täter. Auch das ist eines der Prinzipien der „Tatort“Dramaturgie: Ungefähr nach zwei Dritteln der Sendezeit verdächtigen die Kommissare zuerst den Falschen. Jetzt wird es erst wirklich spannend. Nicht nur einzelne Szenen oder Ermittler sind Grund für Diskussionen. Oft hat der „Tatort“ auch ganz aktuelle Themen zum Inhalt wie Gewalt in der Schule, Sterbehilfe, Rassismus, Arbeitskämpfe und Kinder, die auf der Straße leben. Oft protestieren ganze Gruppen, weil ihrer Meinung nach vor allem Klischees über ihre Gruppe oder ihr Milieu bedient werden. So gab es zum Beispiel 2007 wegen des „Tatorts“ „Wem Ehre gebührt“ schon Proteste, bevor die Folge im Fernsehen zu sehen war. Im Film stirbt eine junge Deutschtürkin, es wird von einem Ehrenmord gesprochen. Vertreter der Aleviten in Deutschland hatten den NDR deshalb verklagt. Die Kritik: Der Film bedient Klischees gegenüber den Aleviten,

die schon lange nicht mehr stimmen. „Wem Ehre gebührt“ wurde trotzdem gesendet, darf aber nicht mehr wiederholt werden. 21.30 Uhr. Der Verdächtige ist wieder frei – und die Ermittler sind nun auf der richtigen Spur. Jetzt ist nicht mehr viel Zeit: Meistens ist der Täter schon auf der Flucht, oft gibt es noch eine Verfolgungsjagd. Manchmal müssen die Ermittler auch noch eine Geisel retten. In manchen Kneipen wird jetzt die Stopp-Taste gedrückt. Die Gäste raten gemeinsam: Wer ist der Mörder? Das gemeinsame „Tatort“-Schauen ist in den letzten Jahren vor allem bei jungen Leuten immer populärer geworden. In vielen Städten gibt es Gaststätten, die den Krimi  jeden Sonntag zeigen. Warum hat der „Tatort“ so großen Erfolg? Ein Grund sind die 15 Ermittler aus ganz Deutschland – das garantiert jeden Sonntag einen anderen Kommissar und eine andere Region. Auch die aktuellen und sozialkritischen Themen sind ein Teil der Erklärung. „Und die Psychologie der Figuren, der Ermittlerteams – das ist das Salz in der Suppe“, sagt Koordinator Gebhard Henke. 21.45 Uhr. Die Gefahr ist vorbei, der Mörder ist verhaftet. Fast immer hat der „Tatort“ ein Happy End. „Das ist ganz wichtig“, sagt Henke. „Die Ängste lösen sich auf. Alles ist wieder in Ordnung.“ < DEUTSCH

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STARTHILFE DEUTSCHLAND Die erste Zeit in einem neuen Land ist voller Überraschungen. Wie funktioniert die Gesellschaft? Wie ist das Zusammenleben? Im Finale unserer Serie „In Deutschland leben und arbeiten“ zeigt MARCEL BURKHARDT , wie der Start gut gelingt.

W

enn es einen Titel für perfekte Integration gäbe, hätte Charles Bernheim ihn schon gewonnen. Der Ingenieur aus Paris ist vor zwei Jahren wegen eines Praktikums nach Mainz an den Rhein gekommen. Er sprach damals kaum Deutsch, kannte niemanden, brachte aber große Neugier und Lust auf das Leben in Deutschland mit. Bernheim suchte sich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft 32

MITTEL

mit drei deutschen Studenten. Im Internet suchte er einen Verein, in dem er mit Mainzern Fußball spielen konnte. In seiner Firma traf er sich nach der Arbeit regelmäßig mit anderen Praktikanten. Außerdem suchte er an der Universität deutsche Studenten, die Lust hatten, mit ihm ein Sprachtandem zu gründen. Das heißt: Gemeinsam die Stadt entdecken und dabei auf Deutsch und Französisch über DEUTSCH

perfekt 

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die Sozialversicherung bekommen Menschen im Alter auch ihre Rente. Normalerweise zahlen die Arbeitgeber ungefähr die Hälfte des Versicherungsbeitrags, der Rest

„Ich liebe die deutsche Ordnung – auch wenn sie manchmal anstrengend ist.“ Elena Gernega (Kasachstan)

gäbe die Wohngemeinschaft, -en regelmäßig das Sprachtandem, -s

wird automatisch vom Lohn der Arbeitnehmer abgezogen und in die Versicherung eingezahlt. gr•nden Charles Bernheim war am Anfang überüber G¶tt ¢nd die W¡lt rascht, dass der Staat 44 Prozent von seinem r“chtig Bruttolohn für Steuern und Sozialversichewie v¶n allein rung behält. „Weil ich noch nicht verheiratet bin und keine Kinder habe, bezahle ich s“ch wohlfühlen so viel“, weiß er heute. Inzwischen hat er der Technologiesich an das System gewöhnt. > konzern, -e Gott und die Welt sprechen. „Das Sprachtandem war richtig cool! Ich habe Deutsch wie von allein gelernt. Insgesamt war es eine wunderbare Zeit, ich habe sehr schnell sehr viele nette Menschen kennengelernt“, erinnert sich der 26-Jährige an diesem kalten, nassen Wintermorgen und lacht. „Ich fühle mich richtig wohl hier.“ Mit seinem Enthusiasmus und seinem Können hatte Bernheim auch schnell seinen Arbeitgeber, den Technologiekonzern Schott, überzeugt. Nach dem Praktikum bekam er einen Job als Projekt-Manager. Die Personalberater der Firma halfen Bernheim bei der Anmeldung zur Sozialversicherung, die in Deutschland für alle Arbeitnehmer Pflicht ist. Diese Versicherung bietet finanzielle Hilfe bei Arbeitslosigkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit. Durch 1/10

DEUTSCH

 perfekt 

WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND!

überzeugen m“t der Personalberater, -

Einen exzellenten Überblick über alle wichtigen Lebensbereiche in Deutschland bietet das offizielle Informationsheft Willkommen in Deutschland –  Informationen für Zuwanderer . Das Heft kann man auch direkt im Internet finden unter www.bamf.de. Die Broschüre bietet Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Sie informiert außerdem über Themen wie das deutsche Schulsystem, Studienmöglichkeiten, Kultur, Religion und wichtige Versicherungen. der Überblick

Orientierungshilfe, zusammenfassendes Bild hier: geben bieten der Zuwanderer, - Immigrant kleines Heft oder Buch mit die Broschüre, -n Informationen

die Pfl“cht, -en bieten die Pflegebedürftigkeit

der Vers“cherungsbeitrag, ¿e „bziehen



der Br¢ttolohn, ¿e



s“ch gewöhnen „n

Konj. Il von: geben

Gruppe von Personen, die zusammen wohnt immer wieder, z.B. einmal pro Woche Sprachlernmethode: Zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache helfen sich, die Sprache des anderen zu lernen. starten über viele verschiedene Dinge hier: wirklich automatisch, einfach so zufrieden sein, sich gut fühlen Gruppe von Firmen, die technische Produkte produzieren hier: sehr gut gefallen wegen hier: Person, die sich in einer Firma um die Suche neuer Angestellter und deren Administration kümmert Sache, die man haben oder tun muss hier: möglich machen Situation, in der man vieles nicht (mehr) allein machen kann und deshalb Hilfe braucht hier: Betrag, den man  jeden Monat an die Versicherung zahlt hier: durch Rechnen wegnehmen Lohn, den man bekommt, bevor Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen sind hier: normal finden, akzeptieren ≈





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F    O   T    O    S    :   F    O   T    O   L   I    A    /   M   O    O   D   B    O   A   R   D    ;   M   . B    U   R   K   H  A   R   D  

Einwohnermeldeamt Dorthin muss jeder, der in eine neue Stadt zieht

„Das Sprachtandem war cool! Ich habe Deutsch wie von allein gelernt.“ Charles Bernheim (Frankreich) Um seine persönliche Anmeldung in Mainz musste sich Bernheim selbst kümmern. Als Bürger der Europäischen Union hätte der junge Franzose sofort nach seiner Ankunft zum Einwohnermeldeamt (siehe Formular auf Seite 36) gehen müssen. „Aber ich hatte ein bisschen Angst vor der Bürokratie und dem schwierigen Beamtendeutsch“, sagt er. Also wartete Bernheim zwei Monate. Als er dann mit einer Beamtin beim Meldeamt sprach, war er wieder überrascht – dieses Mal positiv: „Sie war nicht böse auf mich, ich hatte alle Papiere dabei, und wir waren in einer halben Stunde fertig.“ Er lacht: „Geholfen hat wohl auch mein französischer Akzent und dass ich mir Mühe gegeben habe, Deutsch zu sprechen, da war sie sehr nett zu mir.“ 34

Ähnliche Erfahrungen machen viele Neuankömmlinge: Erst die Angst vor der deutschen Bürokratie – und dann kann man mit vielen Beamten dort doch ganz gut reden. Das hat auch die in München lebende südafrikanische Journalistin Vicki Sussens-Messerer so erlebt. Deshalb lautet ihr Tipp für jeden Neuankömmling: „Lerne die für dich wichtigen Leute in der deutschen Bürokratie persönlich kennen – auch den Steuerbeamten oder den Bankberater!“ Dann, so sagt sie, seien kleine Wunder möglich: „Die Leute machen Ausnahmen für dich und machen Dinge möglich, die eigentlich in der deutschen Bürokratie nicht möglich sind.“ Ihr Fazit: „Besuch die Beamten in

INTEGRATION LEICHT GEMACHT Wer richtig in Deutschland ankommen und lange hier leben möchte, muss die Sprache, die Menschen, ihre Geschichte und ihre Kultur verstehen. Mit Integrationskursen hilft der Staat Neuankömmlingen dabei. Diese Kurse bestehen aus einem Sprachkurs und einem Orientierungskurs. Im Sprachkurs (600 Stunden) lernen die Teilnehmer die deutsche Grammatik und den Wortschatz für alle wichtigen Bereiche des täglichen Lebens. Dabei geht es um Themen wie Einkaufen, Telefonieren, Kontakte mit Behörden, Wohnungs- und Arbeitssuche sowie Freizeitaktivitäten. Im Orientierungskurs (30 Stunden) geht es um die Rechte und Pflichten der Bürger in Deutschland und Themen wie Toleranz, Religionsfreiheit, das demokratische System, die Geschich-

das Einwohnerm¡ldeamt kommunales Amt, bei dem man

seinen Wohnort anmelden muss

hier: wahrscheinlich wohl viel tun, damit etwas klappt s“ch Mühe geben der Neuankömmling, -e hier: Person, die noch nicht lange

erleben lauten seien das W¢nder, die Ausnahme, -n das Fazit, -s/-e die }nterlagen Pl. kühl

in Deutschland ist hier: als Erfahrung machen heißen Konj. I von: sein hier: positive Überraschung Regel hier: Zusammenfassung hier: Papiere hier: nicht freundlich ≈





ihren Büros, sprich persönlich mit ihnen – das wird dir sehr helfen.“ Auch Elena Gernega hat diese Erfahrung gemacht. Als sie aus Kasachstan kam, war sie zwar überrascht über die Beamten, die ihre Unterlagen mit kühlem > te und Kultur des Landes. Interessierte Neuankömmlinge bekommen bei den Ausländerbehörden Informationen, an welchen Schulen sie den Integrationskurs besuchen können. Die Kursteilnehmer bezahlen pro Unterrichtsstunde einen Euro, den Rest bezahlt der Staat. Für Arbeitslose ist der Unterricht kostenlos. Wer den Kurs mit Erfolg beendet, bekommt das Zertifikat Deutsch  und erfüllt auch eine wichtige Voraussetzung, um einen deutschen Pass zu bekommen. der Neuankömmling, -e hier: Person, die noch nicht lange

in Deutschland ist hier: bestimmte Menge von Wörtern das Thema / der Inhalt ist Amt und hier: Chancen und Möglichkeiten, die jeder Bürger hat die Pfl“cht, -en Sache, die man haben oder tun muss hier: haben erf•llen die Voraussetzung, -en wichtige Bedingung

der W¶rtschatz ¡s geht ¢m die Behörde, -n sowie die R¡chte Pl.



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F    O   T    O    S    :   M   . B    U   R   K   H  A   R   D    ;   F    O   T    O   L   I    A    /   B    . P   I     C    C    O   L   I   

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Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern: Auralog • Bibliographisches Institut • Casio • Ernst Klett Sprachen • Goethe-Institut • Hueber Verlag

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DAS FORMULAR FÜR DEN START Dieses Formular – einen Meldeschein – muss jeder ausfüllen, der in eine deutsche Stadt zieht: Damit wird er im Einwohnermeldeamt registriert. hier: weiteres Formular die [nlage, -n die Ausfüllanleitung, hier: Blatt, auf dem steht, wie -en man die Anmeldung ausfüllen

soll

be„chten nachstehend Daten erheben auf Gr¢nd v¶n das Ges¡tz, -e das M¡ldewesen die M¡ldebehörde, -n der Einzug das St¶ckwerk, -e bisherige (-r/-s) die Gemeinde, -n der L„ndkreis, -e „ngeben der Vordruck, -e der Zuzug der D¶ktorgrad, -e die Staatsangehörigkeit, -en die Eheschließung, -en die Begr•ndung der Lebenspartnerschaft benötigen die Lohnsteuerkarte, -en

hier: achten auf 

folgend, unten stehend Daten haben wollen wegen schriftliche Regel, die die Regierung macht und an der sich alle orientieren müssen alle Bereiche, die sich mit der Anmeldung bei Ämtern beschäftigen Amt, bei dem man sich anmelden muss, wenn man in eine andere Stadt zieht von: einziehen z. B. Erdgeschoss, 1. Stock … frühere (-r/-s) Kommune mehrere Kommunen mit gemeinsamer Administration hier: nennen, schreiben Formular von: zuziehen = hier: neu an einen Ort kommen, um dort zu leben Titel nach einer Ausbildung an einer Universität Nationalität ≈





Hochzeit

amtlicher/offizieller Start der eheähnlichen Verbindung von zwei Partnern brauchen Formular, auf dem der Arbeitgeber dokumentiert, wieviel Lohn ein Arbeitnehmer in einem Jahr bekam und wie viel Steuern man bezahlte die Steuerklasse, -n eine von mehreren Kategorien, nach denen festgestellt wird, wie viel Steuern jemand zahlen muss die R¡chtsstellung rechtlicher Status von: Recht = Regeln eines (r¡chtlich Staates) Information; hier: Nennung die [ngabe, -n hier: zusammen mit jemanm“tziehen dem an einen anderen Ort ziehen Ehemann oder Ehefrau der Ehegatte, -n die [nschrift, -en Adresse die Ausstellungs- Amt, das einen Pass oder ein Dokument geschrieben hat behörde, -n das Ausstellungs- hier: Datum, an dem der Pass geschrieben wurde datum der Fl•chtling, -e hier: Person, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen musste der Vertriebene, -n Person, die aus politischen Gründen aus ihrer Heimat weggeschickt wurde Ort, an dem man lebt der Wohnsitz, -e hier: z.B. Eltern der ges¡tzliche ≈



 Vertreter, die Datenübermitt- Schicken von Daten lung, -en hier: sagen, dass man etwas widerspr¡chen m¡ldepflichtig

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nicht will hier: so, dass man sich anmelden muss

Blick prüften und dann nur sagten: „Sie müssen jetzt … Wir brauchen … Bringen Sie uns … Kommen Sie dann wieder …“ Aber dann war es gar nicht so schlimm: „Als sie mich ein bisschen besser kannten und ich ihnen alle Papiere brachte, ging es richtig gut“, erinnert sich die 35-jährige Lehrerin. Heute sagt sie: „Ich liebe die deutsche Ordnung – auch wenn sie manchmal anstrengend ist.“ Gernega vertraute für einen guten Start

in Deutschland auch professionellen Helfern der Migrationserstberatung. Beratungsstellen verschiedener Sozialdienste gibt es in allen größeren Kommunen. Die Beratung dort ist kostenlos und hilft bei vielen Fragen und Problemen (siehe Interview auf Seite 38). Für Elena Gernega war am Anfang vor allem wichtig, wie ihr Mann aus Kasachstan nach Deutschland nachkommen konnte, dass ihre Zeugnisse anerkannt wurden und auf welche Schule ihre DEUTSCH

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Schwierige Entscheidung  In welche Schule soll mein Kind gehen?

Tochter Irina gehen sollte. Denn das hatte sie schon in ihrer alten Heimat gehört: „Das Schulsystem in Deutschland ist kompliziert, und es ist für ein Kind wichtig, gl eich in die richtige Schule zu kommen“ (siehe Deutsch perfekt  8/2009). Irina ist gut in Mathematik, sie möchte einmal in einer Bank arbeiten. Also schickte Elena Gernega sie auf eine Realschule. Dort fühlt sich Irina wohl, sie bekommt gute Noten. „Alles läuft gut, ich bin sehr zufrieden“, sagt ihre Mutter. Ein sehr wichtiges, aber kompliziertes Thema ist für fast alle Neuankömmlinge in Deutschland auch die Wahl der richtigen  Versicherungen. Denn neben den gesetzlichen Pflichtversicherungen wie der Krankenversicherung gibt es eine Vielzahl von möglichen weiteren Versicherungen. Charles Bernheim kann sich noch gut erinnern, welchen Stress er hatte, sein Auto in Deutschland anzumelden: „Ich wusste nicht, wohin ich gehen musste und auch nicht, welche Versicherung ich brauchte.“ 1/10

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Die Auswahl wichtiger Versicherungen für die eigene Person und Familie ist aber auch für viele Deutsche zu kompliziert. Auch viele Deutsche brauchen dafür die Hilfe von Experten. Der Versicherungsberater Franz Scherer aus München sagt: „Am wichtigsten sind eine private Haftpflichtversicherung , eine Unfallversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung .“ Prinzipiell bieten diese Versicherungen für den Versicherten folgende Leistungen: Meine private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die ich als Privatmann bei anderen verursacht habe. Bei einem Unfall, bei dem ich schwer verletzt und invalid werde, hilft die Unfallversicherung weiter. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hilft mir, mein Einkommen zu sichern, wenn ich nach einem schweren Unfall oder einer Krankheit nicht mehr arbeiten kann. Wer Kinder hat, sollte außerdem eine Risikolebensversicherung besitzen. Im >

der Sozialdienst, -e hier: sozialer Verein, der ≈

Hilfe und Beratung anbietet offiziell akzeptieren „nerkennen hier: funktionieren laufen hier: Entscheidung für die Wahl hier: so, dass der Staat ges¡tzlich sagt, dass man diese Versicherung haben muss große Zahl die Vielzahl mehr, andere (-r/-s) weitere (-r/-s) das Wählen die Auswahl hier: geben, haben bieten hier: so, dass sie im f¶lgende (-r/-s) nächsten Textteil erklärt werden die Leistung, -en hier: Zahlung aufkommen für Kosten bezahlen für hier: Sache, bei der etwas der Schaden, ¿ kaputtgegangen ist Person in ihrem privaten der Privatmann, Leben -leute hier: machen  verursachen helfen, Probleme zu lösen weiterhelfen das Einkommen, - Bezahlung für Arbeit; hier: Geld zum Leben hier: garantieren s“chern ≈









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F    O   T    O    :   F    O   T    O   L   I    A    /   F    . P   F   L    U   E    G   L  

“m Todesfall der Vers“cherungsnehmer, der/die H“nterbliebene, -n die [ltersvorsorge ges¡tzlich allein ausreichen der M“tarbeiter, das Geschæft, -e der Schr“tt, -e das Gelænde, -

wenn … stirbt Person, die für eine Versicherung zahlt noch lebendes Familienmitglied eines Toten private Rente staatlich hier: nur genug sein Angestellter hier: Beratung und Verträge Bewegen eines Fußes vor den anderen hier: bestimmtes Gebiet

„Besuche die Beamten in ihren Büros – das wird dir sehr helfen!“ Vicki Sussens-Messerer (Südafrika)





Todesfall des Versicherungsnehmers bekommen die Hinterbliebenen einen Geldbetrag. Und wer viele Jahre in Deutschland leben möchte, sollte über eine private Altersvorsorge nachdenken, weil die gesetzliche Rente allein nicht mehr ausreicht. Auch wer noch nicht perfekt Deutsch spricht, sollte den Weg zu einem guten

„AM ANFANG BRAUCHEN VIELE UNSERE HILFE TÄGLICH“

Ruta Padaigaite-Fahle arbeitet als Beraterin im Fachdienst für Migration und Integration der Arbeiterwohlfahrt Rheinland.

Was kostet die Beratung?

Die Beratung ist kostenlos. Das gibt uns die Möglichkeit, sehr viele Menschen zu erreichen. Gerade in ihrer ersten Zeit in Deutschland kommen viele Klienten täglich. Später, wenn die Leute einen Integrationskurs (siehe Kasten Seite 34) gemacht und ein persönliches Netzwerk aufgebaut haben, wird der Kontakt zu uns geringer.

In welchen Fragen bieten Sie Ihren Klienten professionelle Hilfe?

Sie selbst sind 1995 aus Litauen nach Deutschland

Unser wichtigstes Ziel ist, ihnen zu helfen, sich schnell und gut in die Gesellschaft hier zu integrieren. Dabei haben wir viele Aufgaben: Wir beraten unsere Klienten zum Beispiel während der Arbeitssuche, sagen ihnen, wie sie ihre Zeugnisse anerken nen lassen können. Außerdem zeigen wir, wie sich die Leute in sozialen Netzwerken engagieren können. Und wir sind auch da, wenn es mal eine Krise mit dem Partner gibt oder bei den Kindern in der Schule.

gekommen. Wie sehr helfen Ihnen Ihre persönli-

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chen Erfahrungen bei der Arbeit?

Versicherungsberater suchen. Viele große Versicherungen bieten wichtige Unterlagen auch auf Englisch oder Türkisch an. Außerdem gibt es Mitarbeiter, die sich auf  das Geschäft mit ausländischen Kunden spezialisiert haben und perfekt Französisch, Spanisch oder Italienisch sprechen. Franz Scherer sagt: „Die Leute brauchen keine Angst vor Versicherungen haben. Wir finden immer einen Mitarbeiter, der sie perfekt versteht und ihnen weiterhelfen kann.“ Charles Bernheim hat neben dem Rat von Versicherungsmitarbeitern auch Hilfe von älteren Kollegen bekommen: „Kollegen, die 50 Jahre alt sind, haben so viel Lebenserfahrung, die wissen über Versicherungen fast alles – denen habe ich vertraut.“ Bernheim lacht: „Und den jungen Kollegen in meinem Alter vertraue ich beim Feiern – wo gibt es die nettesten Cafés und so etwas.“ Er schließt seine Jacke und geht hinaus in den kalten Regen. Mit leichten Schritten läuft er über das Gelände seiner Firma. Fehlt ihm die Weltstadt Paris nicht an grauen Tagen wie diesem? „Nein, nein“, sagt er, „Deutschland ist gut für mich, ich habe hier noch viel vor.“ <

beraten meine Kolleginnen auf Türkisch und Französisch. Bei wichtigen Fragen begleiten wir sie auch zu den Behörden und vermitteln zwischen ihnen und den deutschen Beamten. Ich kann dann manchmal richtig spüren, wie etwas Schweres von ihnen fällt. Das ist auch ein schöner Lohn für meine Arbeit. der F„chdienst, -e hier: professioneller Service in einem spedie [rbeiterwohlfahrt bieten der Kli¡nt, -en „nerkennen das N¡tzwerk, -e

Ich weiß, wie es ist, die deutsche Sprache kaum zu s“ch engagieren gerade verstehen und trotzdem zu den Behörden gehen zu aufbauen müssen. Ich weiß, dass man da Stress hat. Wenn ger“ng die Behörde, -n unsere Klienten hier ankommen, geht es ihnen oft bei Bed„rf  wie mir damals. Ich berate sie deshalb am Anfang begleiten  verm“tteln gern in ihrer Muttersprache, Litauisch oder Rus- r“chtig sisch. Sie öffnen sich dann viel schneller und das spüren ]twas Schweres hilft mir, ihre Situation zu verstehen. Bei Bedarf fællt v¶n ihnen.

ziellen Bereich Organisation, die Menschen in sozialer Not hilft anbieten Kunde offiziell akzeptieren hier: Gruppe von Personen, die sich gegenseitig helfen hier: sozial aktiv sein hier: speziell, besonders hier: als Basis haben wenig Amt wenn es nötig ist hier: mitgehen hier: erklären, übersetzen hier: wirklich hier: fühlen Sie sind dann froh und ohne Sorge. ≈ ≈ ≈



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perfekt 

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