Detail_2005_7+8

November 7, 2017 | Author: filipgavril | Category: Building Engineering, Manmade Materials, Components, Building Technology, Architectural Elements
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitte Ansicht Grundriss Maßstab 1:200

Parkplatzüberdachung in Montreux Roof over Parking Area in Montreux Architekten: Luscher Architectes SA, Lausanne Mitarbeiter: André Luscher, Stéphane Baeriswyl Tragwerksplaner: Airlight Ltd., Biasca in Zusammenarbeit mit Daniel Willi SA, Montreux

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Parkplätze Rampe Kassenautomat

Site plan scale 1:2000 Sections Elevation Layout plan scale 1:200 1 2 3

Gespannte Leichtigkeit – so könnte man die Parkplatzüberdachung am Bahnhof in Montreux kurz charakterisieren. Sie komplettiert eine zweigeschossige, unterirdische Parkanlage aus dem Jahre 1997 mit einer Membrankonstruktion, die den Kontrast zur massiv gebauten Umgebung sucht. Nicht nur ein neues Material, sondern eine völlig neuartige Konstruktion hält hier am Genfer See Einzug. Der prinzipielle Aufbau des Dachs scheint vertraut: Ein Druck- und ein Zuggurt aus Stahlprofilen ruhen auf eingespannten Stützen. Die Innovation liegt in einer Membran, deren Druckluftfüllung nicht die Dachlast aufnimmt, sondern die Stahlteile vorspannt und so stabilisiert. Dadurch konnten deren Querschnitte minimiert und das Gewicht im Vergleich zu einem Fachwerk etwa halbiert werden. Die patentierten Träger spannen über eine Breite von 28 Metern. Schräg stehende Stützen bringen die Last in die Decke des Parkhauses und steifen die Konstruktion in Querrichtung aus. Die längsseitige Fassade wird von einem Metallgewebe gebildet, das der Belichtung und Belüftung dient. Die Leichtigkeit der Konstruktion wird durch den Umgang mit Licht unterstrichen. Eine über die Träger gespannte Membran lässt am Tag diffuses Licht auf die Parkplätze fallen. Nachts können die Pneus in unterschiedlichen Farben illuminiert werden. Die Überdachung wird so zu einem Orientierungspunkt. Diese technische und gestalterische Fernwirkung wurde nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Planer möglich. Anfängliche Bedenken gegenüber den neuartigen Trägern konnten durch eine Machbarkeitsstudie ausgeschaltet werden. In einem Vorprojekt wurde gezeigt, dass sie auch im wirtschaftlichen Vergleich einer konventionellen Konstruktion gegenüber konkurrenzfähig sind. Die Standsicherheit wird c durch ein telefon- und internetbasierendes System garantiert, welches einen Druckabfall in den Pneus sofort meldet. Sollte auch dieses versagen, sind die Träger so ausgelegt, dass sie ihr eigenes Gewicht und zehn Zentimeter Schnee ohne Druckluft tragen.

Parking spaces Ramp Pay point

“Pneumatic tensioning” would be an epigrammatic way of describing a new lightweight structural concept. The membrane roof over the parking area at Montreux station near Lake Geneva is an example of this. The development not only complements a two-storey, underground parking space dating from 1997; a further aim was to create a contrast to the solid forms of construction in the surrounding area. The structural principle seems familiar: steel compression and tension chords are supported on rigidly fixed columns. The innovative feature lies in the fact that the membrane, filled with compressed air, does not bear the actual roof loads, but serves to prestress – and thus stabilize – the steel ele-

ments. This enabled the cross-sectional dimensions of the structure to be reduced and the weight to be roughly halved in comparison with conventional forms of construction. The patented trusses span a width of 28 metres and are laid out at 5.80-metre centres. Raking columns transmit the loads to the foundation slab of the parking block and brace the structure in the lateral direction. The long facades are formed by a metal mesh that allows natural lighting and ventilation. The lightweight quality of the construction is underlined by the handling of light. The membrane allows diffuse daylight to fall on the parking spaces, while at night the pneumatic structure can be illuminated in various col-

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Parkplatzüberdachung in Montreux

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Detailschnitt Maßstab 1:20 Sectional detail scale 1:20

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Photo: Gerhard Hagen, Bamberg

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ours, thus becoming a salient point in the area. The technical and design effects were possible only through a close collaboration between all planners involved in the scheme. Initial reservations towards the new girder concept were overcome by a feasibility study. In a preliminary project, it was demonstrated that the structure could compete with conventional forms of construction even in terms of costs. Stability is guaranteed by a system based on telephone and Internet links that immediately report any loss of air pressure. Should this system fail, the trusses are laid out in such a way that they are capable of bearing their own weight plus ten centimetres of snow, even without compressed air.

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Detailschnitte Maßstab 1:20 Sectional details scale 1:20 1 Dachhaut Membran, silikonbeschichtetes Glasfasergewebe 2 Ober-/Untergurt Stahlrohr ¡ 200/100/5 mm 3 Druckstab Stahlrohr Ø 168/4,5 mm 4 Flachstahl ¡ 10 mm 5 Membran druckluftgefüllt 6 Abdeckung Edelstahlblech 1 mm 7 Klemmprofil Aluminium 8 Zugstab Stahl Ø 6 mm 9 Stahlrohr | 200/200/6,3 mm 10 Flachstahl ¡ 5 mm 11 Stahlprofil fi 120/55/7 mm 12 Stahlrohr ¡ 300/200/12,5 mm 13 Fassade Metallgewebe Edelstahl 14 Ortbeton 200 mm 15 Flachstahl ¡ 30 mm 16 Stahlprofil ∑ 90/60/8 mm 17 Fußplatte Flachstahl ¡ 20 mm 18 Estrich bituminös 100 mm 19 Gefälleschicht Kies 20 Stahlbetondecke (Bestand) 1 silicone-coated glass-fibre fabric membrane roof 2 200/100/5 mm steel RHS upper and lower chords 3 Ø 168/4.5 mm steel compression tube 4 10 mm steel plate 5 membrane filled with compressed air 6 1 mm sheet stainless-steel covering 7 aluminium clamping strip 8 Ø 6 mm steel tension rod 9 200/200/6.3 mm steel SHS 10 5 mm steel flat 11 120/55/7 mm steel channel 12 300/200/12.5 mm steel RHS 13 stainless-steel mesh 14 200 mm concrete upstand 15 30 mm steel plate 16 90/60/8 mm steel angle 17 20 mm steel foot plate 18 100 mm bituminous screed 19 layer of gravel to falls 20 existing reinforced concrete slab

Pneumatische Konstruktionen leisten einen erheblichen Beitrag zur Gewichtsreduktion von Tragwerken. Bisher hatte die Druckluft, wie üblicherweise Stahl oder Beton, tragende Funktion. Bei dem in Montreux umgesetzten Konzept tragen die druckluftgefüllten Membranen nicht. Sie halten den Untergurt in Position und spannen den Obergurt vor. Dadurch kann ein Ausknicken des Druckgurtes verhindert werden. Sein Querschnitt wird so stark reduziert. Mit 125 mbar ist der Druck in den Pneus vergleichsweise gering. Wegen seiner ausschließlich stabilisierenden Funktion ist dieser Druck nicht von der Spannweite, sondern nur von der Belastung des Trägers abhängig. Dadurch können auch sehr große Spannweiten überbrückt werden. Die Form der Träger wurde schrittweise optimiert. Grundelement ist eine zylindrische, druckluftgefüllte Membran, mit einem oberen Druckelement und einer Unterspannung aus Seilen. In einem ersten Schritt wird der Obergurt als Bogen ausgebildet – dies ist die beste Form für die Ableitung von Druckkräften. Der Pneu wurde an die Form des Obergurtes angepasst, wodurch er eine «Zigarrenform» erhält. Um Krümmungen und daraus resultierende Zugkräfte zu reduzieren, werden die Seile zu einem möglichst kurzen Zuggurt vereint. In der Umsetzung weist deshalb der Untergurt eine geringere Krümmung als der Obergurt auf.

The new lightweight concept is based on a synergetic combination of air beams and traditional structural elements. The pneumatic members are not load-bearing. They serve to hold the lower chords in position and to tension the upper compression chords, thereby preventing deformation and allowing the cross-section of the latter to be reduced. At 125 mbar, the air pressure in the pneumatic elements is relatively low. Their cylindrical (cigar-like) shape is designed to fit the form of the curved upper chords. The upper and lower metal chords are tied together with sag rods. These pass through the membrane, which is sealed around them. The lower chord has a smaller curvature than the upper one.

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Stadthaus in Tübingen

Lageplan Maßstab 1:1500

Site plan scale 1:1500

Town House in Tübingen

Schnitte Erdgeschoss Untergeschoss 3. Obergeschoss 1. Obergeschoss Maßstab 1:250

Sections Ground floor Basement Third floor First floor scale 1:250

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Architekt: Krisch + Partner, Tübingen Rüdiger Krisch Mitarbeiter: Gerald Goldbach (Projektleitung) Tragwerksplaner: Hans-Ulrich Ströbel, Tübingen

Den Typus des Stadthauses, der in Mitteleuropa wie auch im angelsächsischen Raum eine reiche Tradition hat, interpretieren die Architekten mit diesem Gebäude großzügig und zeitgemäß. Auf einem 5,50 Meter schmalen Grundstück zwischen zwei Brandwänden finden über 200 m2 Nutzfläche in Form von drei gleichen Loftetagen und einem Penthouse mit großzügiger Dachterrasse Platz. Die vertikale Erschließung ist platzsparend und räumlich reizvoll an der westlichen Längswand geführt. Die drei Ebenen können über das Treppenhaus beliebig kombiniert und wahlweise zum Wohnen oder Arbeiten genutzt werden. Die Grundrisse sind daher nutzungsneutral entworfen, was sich auch in der Gliederung der Pfosten-/Riegelfassade widerspiegelt. Diese ist im Norden teilweise geschlossen, nach Süden zur passiven Sonnenenergie-Nutzung vollständig geöffnet, rundum hoch gedämmt und sehr dicht ausgeführt. Auf der Straßenseite füllt der Baukörper die vom Bebauungsplan vorgegebene Hüllkurve vollständig aus. Die Fassade geht in Form einer großflächigen Schrägverglasung in das Dach über. Die Dachplatte ist, wie alle Geschossdecken, in sichtbar belassenem Ortbeton ausgeführt. Über der Wohnküche befindet sich ein Flachdachaufbau mit Gefälledämmung und extensiver Dachbegrünung. Die Verlängerung der Betonplatte über der Terrasse ist nur mit Elastomer-Bitumenbahnen belegt und mit Randverwahrungen eingedichtet. Die Dachterrasse selbst hat über dem üblichen Aufbau einen lose im Kiesbett verlegten Gehbelag als Holzdeck, der jenseits der Fassade als Sitzstufe in den Wohnraum hinein verlängert ist und dadurch den Innen- und Außenraum optisch verbindet. Die Bodenbeläge der Innenräume bestehen aus einem geschliffenen und gewachsten Ziegelestrich. Die Ausbauten sind als leichte Schreinerkonstruktionen auf den Estrich gestellt, um bei Nutzungsänderungen problemlos entfernt werden zu können. Darüber hinaus erfüllen Treppengeländer und Badezimmerwände zwei Funktionen gleichzeitig: Sie sind als Regale ausgebildet.

Technik Keller Büro Schlafen Wohnen/Kochen Abstellraum Dachterrasse

Mechanical services Basement Office Bedroom Living room / Kitchen Store Roof terrace

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Stadthaus in Tübingen

Horizontalschnitte Vertikalschnitte Maßstab 1:20

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Horizontal sections Vertical sections scale 1:20

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Photo: Gudrun Theresia de Maddalena, Tübingen

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Inserted on a 5.50-metre-wide site between the fireproof party walls of two adjoining buildings, this town house, with a living/working area of 200 m2, contains three full storeys plus a penthouse level with a large roof terrace. Vertical access is along the party wall to the west. The layouts are functionally neutral, allowing flexibility of use and a similar articulation of the post-and-rail facade on each level. The north front is partly closed, whereas the south face is almost completely glazed, permitting full exploitation of passive solar energy. The facades are highly insulated and airtight. On the street side, the house completely fills the envelope allowed in the development plan, with a large, sloping glazed roof area at the top. The roof slab, like the floors, is in concrete exposed on the underside. Over the kitchen-cum-living area is a flat roof construction with extensive planting. The roof terrace is finished with a wood deck laid in a bed of gravel. Internally, the floor finishings consist of smoothed, waxed brick-clay screeds, with lightweight joinery fittings set on top. In the event of changes of use, the latter can be removed without leaving marks on the flooring.

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Stadthaus in Tübingen

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1 40–60 mm planted layer filter mat on 25 mm drainage elements root-resistant sheeting; bituminous sealing layer 200 mm rigid-foam thermal insulation vapour barrier on 180 mm reinf. conc. slab 2 52/160 mm lam. timber post-and-rail construction 3 sloping glazing in aluminium frame 4 opening light with double glazing 5 8 mm enamelled pane of glass 19 mm waterproof-bonded chipboard 6 150 mm mineral-wool thermal insulation vapour barrier 16 mm cement-bonded compressed chipboard 7 40 mm brick-clay screed, smoothed and waxed separating layer; 20 mm impact-sound insulation 200 mm reinforced concrete floor slab 8 two-layer elastomer-bitumen roof seal 9 timber folding-sliding door with double glazing 10 balustrade: 25 mm polycarbonate hollow cellular slab in 30/30/2 mm aluminium channel frame 11 26/120 mm Siberian larch paving on battens in layer of gravel bituminous sealing layer 140 mm rigid-foam thermal insulation 30 mm (av.) bitumen-bonded loose fill vapour barrier 12 30 mm balustrade to roof terrace with mesh grating 13 10/50 mm steel flat balustrade to service balcony 14 fire-resisting glazing in staircase 15 12 mm fibre-cement sheeting on aluminium supporting construction with concealed fixings 2 mm sheet aluminium; 25 mm insulation slabs

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1 Vegetationsschicht 40–60 mm Filtervlies auf Drainelement 25 mm Wurzelschutzfolie, Elastomer-Bitumenbahn Wärmedämmung Hartschaum 200 mm Dampfsperre, Stahlbetondecke 180 mm 2 Pfosten-/ Riegel-Konstruktion BSH 160/52 mm 3 Schrägverglasung Aluminiumprofil 4 Öffnungsflügel Isolierverglasung 5 Glasscheibe emailliert 8 mm Spanplatte wasserfest 19 mm 6 Wärmedämmung Mineralwolle 150 mm Dampfsperre Flachpressplatte zementgebunden 16 mm 7 Ziegelestrich geschliffen gewachst 40 mm Trennfolie, Trittschalldämmung 20 mm Stahlbetondecke 200 mm 8 Dachdichtung Elastomer-Bitumenbahn zweilagig 9 Holz-Faltschiebetür mit Isolierverglasung 10 Geländer Doppelstegplatte Polycarbonat 25 mm in Rahmen aus Aluminiumprofil fi 30/30/2 mm 11 Holzprofil sibirische Lärche 26/120 mm auf Lattung, Kiesbett Dachdichtung Elastomer-Bitumenbahn Wärmedämmung Hartschaum 140 mm Gefälleschüttung bitumengebunden i. M. 30 mm Dampfsperre 12 Geländer Dachterrasse Gitterrost 30 mm 13 Geländer Putzbalkon Stahlprofil ¡ 10/50 mm 14 Brandschutzverglasung Treppenhaus 15 Faserzementplatte 12 mm auf AluminiumUnterkonstruktion verdeckt befestigt Aluminiumblech 2 mm, Dämmplatte 25 mm

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Lageplan Maßstab 1: 2000 Schnitte, Grundrisse Maßstab 1: 400

Mehrfamilienhaus in Dortmund Housing Block in Dortmund

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Architekten: ArchiFactory.de, Bochum Mitarbeiter: Carsten Deis, Kerstin van Treeck Tragwerksplanung: Assmann – beraten und planen, Dortmund

Site plan scale 1:2000 Sections • Floor plans scale 1:400

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Der Wandel des Ruhrgebiets ist auch im Dortmunder Stadtteil Hörde spürbar. Die brachliegenden Flächen des stillgelegten Hochofenwerks Phoenix sollen zu einem Innovationsstandort werden mit einer Mischung von Forschung und Entwicklung so- a wie Dienstleistungs-, Wohn- und Freizeitangeboten. Einige Straßen davon entfernt ist die Verwandlung eines Mehrfamilienhauses bereits vollzogen: Die Nutzung hat sich nicht geändert, wohl aber das Erscheinungsbild. Durch den Wunsch nach einem zusätzlichen Geschoss war es nötig geworden, das Dach zu erneuern sowie die Fassade zu dämmen. Entstanden ist ein »neues«, scharf gezeichnetes Gebäude. Die Fenster sind bündig in die Außenwand eingesetzt, Wandvorlagen im Bestand wurden durch den zweilagigen Aufbau des Wärmedämmverbundsystems ausgeglichen. Die glatten, verputzten Wände gehen nahtlos in das mit Zinkblech gedeckte Dach über, die Regenrinne ist in die Dachfläche integriert. Ein Oberlicht liegt verborgen auf der Hofseite. Zur Straße hin ist das Mehrfamilienhaus sehr präsent. Sowohl Längs- als auch Giebelseite kommen durch die Lage an einer Einfahrt städtebaulich zur Geltung. Vom breiten Gehweg etwas zurückversetzt befindet sich der Zugang; geschützt wird er durch ein filigranes Glasvordach. Licht fällt von oben durch einen Schacht in das anschließende Treppenhaus. So konnte in der Fassade auf zusätzliche Fenster verzichtet werden. Farbig bedruckte Aluminiumbleche machen den Aufgang zu einem »Kunstschacht«, der ein Gegenpol zu dem monochromen Farbkonzept des Wohnhauses ist. Skulptural windet sich die massive Brüstung der neuen Stahlbetontreppe empor. Die Wohnung im zweiten Geschoss variiert den Grundriss der bestehenden Wohnungen mit einem offenen Wohn- und Essbereich. Das traditionelle Dach und die kubische Form reihen das Haus in die Typologie des Quartiers ein – je nach Lichteinfall verwandelt der lebendige Glattputz es in einen eigenständigen Monolithen.

Flur Bad Küche Zimmer Wohnen / Essen

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Hall Bathroom Kitchen Room Living-dining room

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Photo: Christian Richters, Münster

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Mehrfamilienhaus in Dortmund

2 Detailschnitte Maßstab 1: 20

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Sectional details scale 1:20

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The process of rehabilitating the Ruhr industrial area and turning it into a modern urban environment is clearly evident in the district of Hörde in Dortmund. Plans exist to transform the derelict areas once occupied by the Phoenix blast-furnace plant into a location for innovative activities, with a mixture of research and development, service and leisure facilities as well as housing. A few streets away, a similar concept has been implemented in the conversion of a small block of flats. The use has not changed, but the appearance has. In the process of adding a storey to the house, the roof has been renewed and the facade insulated. The outcome is a new, clear-cut cubic structure with a double-pitched roof. The windows have been set flush with the outer face, and the projections in the existing external walls have been levelled out with two layers of thermal insulation. The smooth rendered outer walls continue without a break into the sheet-zinc roof surfaces. Rainwater gutters in the same material are integrated into the planes of the roof; and removed from sight in the rear slope is a domed light that illuminates the staircase space. On the street face, the building asserts itself with a clear presence, and both the front aspect and the gable end (overlooking an access courtyard) have an urban significance. Set back somewhat from the broad pavement, the entrance is covered by a finely articulated glazed canopy. The adjoining staircase is illuminated from above through the roof light and via a light well, which allowed the omission of windows in the respective facade areas. Aluminium sheeting with colourful printing lends the staircase space an artistic quality and forms a welcome contrast to the monochrome concept of the rest of the house. A solid balustrade winds sculpturally up the new concrete staircase, and the layout of the additional open-plan dwelling on the second floor varies from that of the existing flats. The pitched roof and cubic form of the house help to integrate it into the local urban fabric. Depending on the light, the smooth rendering can also lend it a monolithic appearance.

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1 Dachaufbau: Zinkblech vorbewittert, mit Doppelfalz 0,7 mm Trennlage 0,8 mm Schalung OSB-Platte 22 mm Wärmedämmung Mineralfaser 180 mm Sparren 80/180 mm Dampfsperre Lattung 24/48 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 2 Firstkappe Zinkblech 3 Firstpfette 100/100 mm 4 Rinneneinhangblech 0,7 mm 5 Kastenrinne 6 Traufblech 7 Anschlussblech Aluminium 1,5 mm 8 Holzbohle 30/220 mm 9 Wandaufbau: Edelkratzputz durchgefärbt 20 mm Wärmedämmverbundsystem, zweilagig 160–180 mm Porenbetonmauerwerk 240–400 mm, (Neubau) Ziegelmauerwerk 240–430 mm, (Bestand) 10 Fußpfette 100/100 mm 11 Lattung 24/48 mm 12 Gipskartonplatte 12,5 mm 13 Ringanker KS U-Schale 240/250 mm 14 Aluminiumprofil ∑ 150/200/10 mm 15 Fenster Schwingflügel Isolierverglasung, Float 4 mm + SZR 16 mm + Float 4 mm, in Aluminiumrahmen einbrennlackiert 16 Fensterbank MDF weiß lackiert 20 mm 17 Gipsputz 15–20 mm 18 Oberlichtkuppel 100 ≈ 200 cm, Acrylglas klar 2≈ 3 mm 19 Aufsatzkranz Polyesterharz faserverstärkt wärmegedämmt 20 Unterkonstruktion Holzleiste konisch 21 Dampfsperre 22 Kantholz 60/100 mm 23 Ortgangblech 24 Stahlprofil verzinkt ∑ 140/550/10 mm 25 Glas VSG aus 2≈ 8 mm TVG PVB Folie 0,76 mm eingespannt 26 Flachstahl verzinkt ¡ 140/10 mm 27 Elastomer-Dichtung beidseitig 5 mm 28 Unterkonstruktion Holz 60/60 mm 29 Blech Aluminium einbrennlackiert 3 mm 30 Eingangstür Isolierverglasung, Float 4 mm + SZR 16 mm + Float 4 mm, in Aluminiumrahmen einbrennlackiert 31 Bodenbelag Linoleum 3 mm 32 Stahlbeton 180 mm 33 Ortbeton 60 mm 34 Flüssigabdichtung Bitumen 35 Stahlprofil verzinkt ∑ 200/100/10 mm 36 Edelstahl ∑ 150/65/5 mm 37 Stahlbeton 250 mm 38 Wärmedämmung 40 mm 39 Briefkasten einbrennlackiert 40 Rahmen aus Aluminiumprofilen 2≈ 25/50/4 mm thermisch getrennt

1 roof construction: 0.7 mm preweathered sheet-zinc roofing with double-lock welted joints 0.8 mm separating layer 22 mm oriented-strand board 180 mm mineral-fibre thermal insulation between 80/180 mm rafters vapour barrier 24/48 mm wood lathing 12.5 mm plasterboard 2 sheet-zinc ridge covering 3 100/100 mm timber ridge purlin 4 0.7 mm sheet-zinc gutter flashing 5 sheet-zinc box gutter 6 sheet-zinc eaves flashing 7 1.5 mm sheet-aluminium closing strip 8 220/30 mm timber plate 9 wall construction: 20 mm coloured scraped rendering 160–180 mm two-layer composite thermal insulation system 240–400 mm new aerated-concrete block walling 240–430 mm existing brickwork 10 100/100 mm timber eaves plate 11 24/48 mm wood lathing 12 12.5 mm plasterboard 13 240/250 mm sandlime U-section peripheral tie beam 14 150/200/10 mm aluminium angle 15 horizontally pivoting stove-enamelled aluminium casement with double glazing: 2≈ 4 mm float glass + 16 mm cavity 16 20 mm medium-density fibreboard window sill, painted white 17 15–20 mm gypsum plaster 18 1.00 ≈ 2.00 m domed roof light: 2≈ 3 mm clear perspex 19 fibre-reinforced polyester-resin kerb with thermal insulation 20 splay-cut wood bearers 21 vapour barrier 22 100/60 mm timber plate 23 sheet-metal verge covering 24 140/550/10 mm galvanized steel angle 25 lam. safety glass: 2≈ 8 mm partially toughened glass with 0.76 mm inlaid polyvinyl-butyral sheeting 26 140/10 mm galvanized steel plate 27 5 mm elastomer seal on both sides 28 60/60 mm timber bearer 29 3 mm stove-enamelled sheet aluminium 30 stove-enamelled aluminium entrance door with double glazing: 2≈ 4 mm float glass + 16 mm cavity 31 3 mm linoleum 32 180 mm reinforced concrete slab 33 60 mm concrete topping 34 liquid bituminous seal 35 200/100/10 mm galvanized steel angle 36 150/65/5 mm stainless-steel angle 37 250 mm reinforced concrete slab 38 40 mm thermal insulation to reveal 39 stove-enamelled letter box 40 aluminium frame: 2≈ 25/50/4 mm sections thermally separated

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Lageplan Maßstab 1:750 Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:250

Wohn- und Geschäftshaus in KölnBayenthal

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Housing and Commercial Development in Bayenthal, Cologne Architekt: Manuel Herz Architektur & Stadtplanung, Köln Tragwerksplaner: Ove Arup, Düsseldorf

Das Signalrot der frei geformten Dachskulptur ist die logische Konsequenz der bewusst plakativ inszenierten architektonischen Intervention. In Bayenthal, einem ehemaligen Industriestandort in Köln mit heterogener Baustruktur steht dieser »illegale« Baukörper – er verstößt in zahlreichen Punkten gegen die Bauauflagen, dem Bauantrag wurde mit dem Argument der städtebaulichen Qualität zugestimmt. Das Dach dominiert in provokanter Manier das 5,50 m breite und 25 m lange Gebäude und setzt sich offensichtlich über konventionelle physikalische Bauregeln hinweg: Bis zu zwölf Meter frei spannende, schräg geneigte Stahlbetonflächen heben die Unterscheidung zwischen Wand, Dach und Decke auf. Quadratische Fensteröffnungen mit auffällig starker Profilierung durchstanzen die massive Dachskulptur und belichten wie Spots die Innenräume. Die UV- und witterungsbeständige Kunststoffhaut aus mehreren aufgerollten und aufgesprühten Schichten Polyurethan-Flüssigharz wurde nahtlos über sämtliche Flächen und Eckpunkte aufgetragen; auf differenzierte Detaillösungen ist bewusst verzichtet worden. Die offensive Farbe des Körpers und die Reduktion architektonischer Differenzierung auf ein Minimum verleihen der Dachfigur eine plakative Wirkung. Neben dem »illegalen« Baukörper sind zwei weitere Gebäudekomponenten ablesbar: Im Sinne des Denkmalschutzes bleibt als Verweis auf eine ehemalige Lagerhalle der historische Torbogen erhalten. Mit einem Rücksprung vom Bestand klar distanziert, spannt sich zwischen die Brandwände der angrenzenden Nachbargebäude der »legale« Baukörper. Der orthogonale, über die gesamte Parzellenlänge durchgesteckte Kubus mit großzügig fließenden Raumzonen nimmt die zulässige Gebäudehöhe auf. Durch die Höhenabstufung im hinteren Grundstücksbereich bleibt der transparente, vollverglaste Gebäudeteil konform mit dem Bebauungsplan, gleichzeitig werden dadurch den drei Wohneinheiten individuelle Freibereiche zugeordnet – ein ebenerdiger Innenhof und zwei Terrassen.

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Dachkörper Glasfassade Bestand Torbogen Eingang, Erschließung Belichtung Treppenhaus Büro- und Ladenräume Innenhof Zwei-Etagen-Wohnung mit Luftraum Terrasse Drei-Etagen-Wohnung Terrasse Sanitärbereiche

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EG Ground floor

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Site plan scale 1:750 Section • Floor plans scale 1:250 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Roof structure Glazed facade Existing arched gateway Entrance, stairs Light well Office / Shop space Courtyard Two-storey flat with double-height space Terrace Three-storey flat Terrace Sanitary facilities

The bright red colour of the free sculptural roof form is a logical outcome of the architectural concept for this infill scheme in Bayenthal, which was designed in a deliberately bold, exaggerated manner. The location is a former industrial area in Cologne with a heterogeneous development structure. Laid out to a footprint 5.50 m wide and 25 m deep, the new complex exhibits features that seem to contravene building regulations and that lend it the appearance of an “illicit” structure. For example, the roof dominates the complex in a provocative manner apparently infringing the physical laws of construction. With free spans of up to 12 m and sloping areas of concrete, the distinction between wall, roof and floor is relativized if not dissolved. Square window openings with bold, protruding surrounds (which the architect refers to as “bulging eyes”) punctuate the solid roof sculpture and illuminate the interior like spotlights. The seamless UV- and weather-resistant skin, consisting of several layers of plastic sheeting sprayed with liquid polyurethane resin, have been applied over the entire roof surface, including the arrises and corners. The architects deliberately avoided a solution with more refined details. The aggressive red coloration of the volume and the minimal degree of architectural differentiation lend the roof form an aphoristic, comic-strip-like effect. In addition to the “illicit” volume, two further building elements are legible. In a conservational context, the retention of a historical gateway makes reference to the warehouse that once occupied this site. The new structure is set back from the gateway and thus clearly distinguished from it. The development is also flanked on both sides by the fire walls of the adjoining buildings. With its rectilinear cubic layout, the complex extends over the full depth of the site in a series of generous, flowing spatial zones, occupying the full permissible building height. By stepping down the transparent, fully glazed volume towards the rear, it was possible to comply with the conditions imposed by the development plan. At the same time, the three dwellings enjoy individual outdoor spaces in the form of a courtyard, terrace and roof garden.

Wohn- und Geschäftshaus in Köln-Bayenthal

Schnitt Maßstab 1:20 Section scale 1:20

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10 8 Photo: Boris Becker, Köln

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Wohn- und Geschäftshaus in Köln-Bayenthal

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1 Dachbeschichtung PU-Harz 5 mm aus: Deckschicht signalrot gerollt Dichtungsschicht 2≈ gesprüht Haftschicht Quarzsand-Oberfläche gesprüht 2 Glattstrich Putz 2 mm Wärmedämmung XPS 120 mm Dichtung Bitumenbahn zweilagig 6 mm Dampfsperre Stahlbeton 120–180 mm 3 Gipskarton 12,5 mm 4 Gipsputz 12–15 mm 5 Holzbohle umlaufend 120/120 mm 6 Wärmeschutzverglasung in PVC-Rahmen ESG 4 + SZR 16 + ESG 4 mm 7 Bodenaufbau: Hartstoffestrich grau eingefärbt 5 mm Zementestrich 50 mm Fußbodenheizung 22 mm Trennlage Trittschalldämmung 30 mm auf Trennlage Stahlbeton 180 mm 8 Pfosten-/Riegelfassade Aluminiumprofil ¡ 60/100mm Wärmeschutzverglasung VSG 4 + SZR 16 + Float 4 mm 9 Distanzhalter Stahlprofil 400 mm 10 Decken Gipskarton 2x12,5 mm 11 Terrassenaufbau: Betonwerkstein 300/300/40 mm auf Mörtelsäckchen Dichtung Bitumenbahn zweilagig 6 mm Gefälledämmung XPS 100–160 mm Dichtung Bitumenbahn zweilagig 6 mm 1 5 mm polyurethane-resin roof coating: red covering layer, rolled on double sprayed sealing coat silica-sand bonding layer, sprayed on 2 2 mm smooth rendering 120 mm extruded polystyrene insulation 6 mm two-layer bituminous seal vapour barrier 120–180 mm reinforced concrete roof 3 12.5 mm plasterboard 4 12–15 mm gypsum plaster 5 120/120 mm peripheral timber plate 6 low-E glazing in PVC frame: 2≈ 4 mm toughened glass + 16 mm cavity 7 floor construction: 5 mm grey-coloured granolithic paving 50 mm cement and sand screed 22 mm underfloor heating layer; separating layer 30 mm impact-sound insulation; separating layer 180 mm reinforced concrete slab 8 post-and-rail facade 60/100 mm aluminium sections low-E glazing: 4 mm lam. safety glass + 16 mm cavity + 4 mm float glass 9 400 mm steel distance piece 10 2≈ 12.5 mm plasterboard suspended soffit 11 terrace construction: 300/300/40 mm reconstructed stone slabs on mortar pads 6 mm two-layer bituminous seal 100–160 mm extruded polystyrene insulation to falls 6 mm two-layer bituminous seal

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Weingut in Jois Vineyard Estate Building in Jois Architekten: gerner°gerner plus, Wien Andreas Gerner Gerda M. Gerner Mitarbeiter: Klaus Rösel Matthias Raiger Tragwerksplaner: Peter Schedl

Seit Generationen bewirtschaftet der Familienbetrieb das rund 40 Hektar große Weingut im burgenländischen Jois. Mit der Übergabe an den Sohn verbunden war der Neubau eines neuen, großen Weinkellers, an dem die bisherigen vier Produktionsstandorte zusammengeführt werden konnten. Die Lage in einem Naturschutzgebiet zwischen dem Nordufer des Neusiedler Sees und dem Nordostrand des Leithagebirges, das mediterrane Kleinklima sowie die starken Westwinde regten das Architektenduo dazu an, einen zu zwei Dritteln versenkten L-förmigen Baukörper zu entwerfen, der sich sensibel in die geschützte Seeuferlage einfügen soll. Nur acht nach Norden ausge-

richtete Lichtkuppeln, die von weitem wie Zelte im Gras aussehen, erheben sich über die Wiese. Diese schräg geschnittenen Pyramidenstümpfe schaffen eine optimale, direkte Belichtung für die darunter befindlichen Produktions- und Lagerräume, wo die Vorteile des Erdklimas genutzt werden können. Die aus Stahlbeton vorgefertigten Oberlichter lassen im Inneren eine sakral anmutende Lichtstimmung entstehen. Im Gegensatz zum großteils unter Tage befindlichen Weinkeller kragt der Verkaufs-, Verkostungs- und Seminarraum als Box auf V-förmigen Schleuderbetonstützen aus dem Hang. Ein Panoramafenster bietet grandiose Blicke nach Süden, wo die Landschaft sanft

zum See hin ausläuft; nachts beleuchtet, setzt es ein markantes Zeichen in dem ländlichen Weinort. Auch vom begehbaren Dach hat man einen wunderbaren Ausblick auf die umgebenden Weingärten und den See. Innerhalb des Gebäudes sorgen durchgehende Sichtachsen für Offenheit: Der Winzer kann die Produktion überwachen, die Kunden gewinnen Einblick in die Kunst des Kelterns. Das Barriquelager im Untergeschoss ist über einen isolierverglasten Fertigbetonsteg einsehbar. Von den Architekten eigens entworfene dunkle Nussholzmöbel zaubern Natur in den Innenraum; ein von unten beleuchtetes Barmöbel scheint über dem hell glänzenden Epoxidharzboden zu schweben.

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Schnitte Grundriss Obergeschoss Maßstab 1:1000 1 2 3 4 5 6 7

Präsentationsraum Steg Luftraum Weinkeller Konferenzraum Produktionshalle Galerie für Veranstaltungen Anlieferung

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1 Sections Upper floor plan scale 1:1000 1 2 3 4 5 6 7

Showroom / Sales area Bridge Void over wine cellar Conference room Production hall Gallery for various events Deliveries

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Weingut in Jois

For generations, the roughly 40-hectare vineyard in Jois in Austria’s Burgenland has been a family concern. When it was handed over to the son, a large new estate building and wine cellar were erected, allowing the four production locations to be united in one place. Situated in a nature reserve between the northern shore of the Neusiedler Lake and the north-eastern edge of the Leitha Mountains, the region enjoys a Mediterranean-like microclimate with strong westerly winds. These factors induced the architects to design an L-shaped building sunk to two-thirds of its height in the ground and thus sensitively integrated in the sheltered lake-shore zone. All one sees from a distance are eight north-

light roof structures projecting like tents from the grass. With their splayed truncated pyramidal forms, these elements ensure ideal lighting conditions for the production and storage spaces beneath. As a result, it was also possible to take advantage of underground climatic conditions. The precast concrete roof lights create an almost church-like lighting mood internally. In contrast to the wine-cellar tract buried in the ground, the sales and tasting areas and the seminar space project from the slope in a box-like volume borne by V-shaped spunconcrete columns. Through the broad picture window there are fine views to the south, where the landscape flows gently down to the

lake. Illuminated at night, the building forms a striking feature in this rural wine location. The roof is accessible and also affords superb views over the surrounding vineyards and the lake. Uninterrupted visual axes within the building ensure a sense of openness internally. Winegrowers can supervise the production, while customers gain an insight into the arts of winemaking. From a precast concrete walkway with glazed side walls, visitors also have a view into the barrique store in the cellar. Formally restrained dark walnut furnishings specially designed by the architects conjure an indoor link with nature. A bar illuminated from below appears to float above the pale, gleaming epoxy-resin flooring.

Detailschnitt Oberlicht Maßstab 1:20 Sectional details of roof light scale 1:20

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1 1 Dachaufbau: Vegetationsschicht 400 mm Filtervlies Drainschicht 100 mm Filtervlies Wärmedämmung PUR-Hartschaum 160 mm Wurzelschutz Abdichtung Bitumenbahn 3-lagig Gefällebeton 20–160 mm Stahlbeton 350 mm 2 Oberlichtverglasung ESG 6 + SZR 16 + VSG 6 mm 3 Stahlbeton Fertigteil 200 mm 4 Blechverkleidung Edelstahl 1 mm 5 Sonnenschutz (vorgesehen) 6 Schubstange 7 Vegetationsschicht 150–200 mm 8 Stahlbeton 250 mm 9 Stahlblech, perforiert 10 Kastenrinne Stahl 11 Stirnblech 1 mm 12 Isolierverglasung 2≈ 5 mm Float + SZR 10 mm

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Weingut in Jois

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Photo: Rupert Steiner, Wien

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9 1 400 mm layer of vegetation filter mat on 100 mm drainage layer on filter mat 160 mm polyurethane rigid-foam thermal insulation on root-resistant layer three-ply bituminous sealing layer 20–160 mm concrete topping finished to falls 350 mm reinforced concrete roof slab 2 double glazing to roof light: 6 mm toughened glass + 16 mm cavity + 6 mm lam. safety glass 3 20 mm precast concrete unit 4 1 mm sheet stainless-steel cladding 5 sunblind (proposed) 6 raising bar 7 150–200 mm layer of vegetation 8 250 mm reinforced concrete slab 9 perforated sheet-steel retaining strip for gravel layer 10 steel rainwater gutter 11 1 mm sheet-metal fascia 12 double glazing: 2≈ 5 mm float glass + 10 mm cavity

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

2005 ¥ 7/8 ∂

Luxusunterkünfte am Ayers Rock

Schnitte • Grundriss Maßstab 1:200

Luxury Accommodation at Ayers Rock

Sections • Plan scale 1:200

Architekt: Cox Richardson, Sydney Projektarchitekt: Mark Davey Tragwerksplaner: Robert Bird & Partners, Sydney b

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Etwa 400 000 Touristen lockt der von den Aborigines »Uluru« genannte Ayers Rock in Zentral-Australien jährlich an. Die meisten nehmen eine holprige Busfahrt frühmorgens in Kauf, um den Berg bei Sonnenaufgang zu erleben. Das Projekt bietet einigen Personen diesen grandiosen Anblick unter exklusiven Rahmenbedingungen: 15 luxuriöse Touristenunterkünfte, die vor dem sengenden Klima schützen, reihen sich zehn Kilometer nordwestlich des Felsens entlang einer Düne auf. Die ausgesteiften Stahl-Glas-Konstruktionen sind mit je acht Stahlstützen im Boden verankert und etwa 2,5 m über die »fließende« Sandoberfläche angehoben. Ein Zeltdach aus drei Lagen Gewebe schützt die Boxen, die alle ein großes Panoramafenster zum Fels besitzen. Erst nach umfangreichen Verhandlungen mit den ansässigen Anangu-Eingeborenen konnte die Anlage realisiert werden. Entscheidende Bedingung war, dass die Bauten innerhalb kurzer Zeit wieder zu entfernen sein sollten. Strenge Naturschutzauflagen verboten den Einsatz schwerer Fahrzeuge oder Maschinen. Wasser und Elektrizität werden in Versorgungsgräben entlang der Straße vom 2 km entfernten Besucherzentrum geführt, das Abwasser wird zurückgepumpt, um einen unnatürlichen grünen Bewuchs in der Wüste zu vermeiden. In die Reihe der Bauten fügt sich eine zentrale Versorgungseinheit mit Aufenthalts- und Speiseraum unter einem großen zweimastigen Zeltdach.

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Detailschnitte Maßstab 1:10

Sectional details

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Aluminiumwellblech Dampfsperre Wärmedämmung 75 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Metallständerwand-Profil fi 80 mm Stütze Stahlrohr Ø 89/3,2 mm Festverglasung Aussteifung Aluminiumprofil } 45/45/3 mm Geländerprofil Edelstahlrohr Ø 40 mm Schiebetür Aluminium mit Isolierverglasung

2 3 4 5 6 7

scale 1:10

corrugated aluminium sheeting vapour barrier 75 mm thermal insulation 12.5 mm plasterboard 80 mm metal channel wall post Ø 89/3.2 mm tubular steel column fixed glazing 45/45/3 mm aluminium }-section bracing Ø 40 mm stainless-steel tubular balustrade rail aluminium sliding door with double glazing

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Luxusunterkünfte am Ayers Rock

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1 Stahlrohr Ø 102/3,2 mm 2 Polyestergewebe gereckt PVC-beschichtet 3 Polyestergewebe PVC-beschichtet 4 Baumwollgewebe 5 Stahlrohr ¡ 200/100 mm 6 Insektenschutzrollo 7 Sichtschutz Raffrollo 8 Schiebetür Aluminium mit Isolierverglasung 9 Edelstahlrohr Ø 40 mm 10 Stahlprofil fi 180 11 Fliesenbelag im Mörtelbett Sperrholzplatte 20 mm Wärmedämmung 75 mm Dampfsperre Faserzementplatte 10 mm 12 Stahlprofil IPE 240 13 Stahlrohr Ø 102/3,2 mm 14 Aluminiumblech pulverbeschichtet 15 Flachstahl ¡ 12 mm 16 Stahlring Ø 1200/12 mm

1 Ø 102/3.2 mm steel tube 2 PVC-coated stretched polyester fabric 3 PVC-coated polyester fabric 4 cotton fabric 5 200/100 mm steel RHS 6 roller insect screen 7 draw-up blind 8 aluminium sliding door with double glazing 9 Ø 40 mm stainless-steel tube 10 180 mm steel channel 11 tile flooring on bed of mortar 20 mm plywood 75 mm thermal insulation vapour barrier 10 mm fibre-cement sheeting 12 steel Å-beam 240 mm deep 13 Ø 102/3.2 mm steel screw pile 14 powder-coated sheet aluminium 15 12 mm steel fin 16 Ø 1,200/12 mm steel ring

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Luxusunterkünfte am Ayers Rock

Detailschnitt

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Maßstab 1:10

Sectional detail

scale 1:10

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Photo: Patrick Bingham-Hall, AUS–Balmain

Every year, some 400,000 tourists come to Uluru (Ayers Rock) in the Northern Territory of Australia. Most of them set out on a bumpy bus journey in the early morning to experience the site at sunrise. The present project is designed to allow some visitors to enjoy this magnificent spectacle under exclusive conditions. Ten kilometres north-west of the rock, 15 luxurious tourist lodgings have been erected along a sand dune, providing protection against the scorching heat. Each of the braced steel-and-glass structures is anchored in the ground and raised roughly 2.5 m above the flowing surface of the sand on eight steel columns. The box-like pavilions are protected by tent roofs consisting of three layers of fabric. All the dwellings possess a large picture window which affords a view of the rock. Only after extensive negotiations with the local Anangu Aboriginals was it possible to realize this development. One important condition was that the buildings could be removed again within a short period. Strict environmental safeguards forbade the use of heavy vehicles or machines in this conservation area. Water and electricity supplies are fed in a service trench along the road from the visitors’ centre two kilometres away, while waste water is pumped back to avoid the creation of any unnatural vegetation in the desert. A central service unit located in the row of buildings contains a lounge and dining room for visitors beneath a large two-mast tent roof.

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

2005 ¥ 7/8 ∂

Zentrum Paul Klee in Bern Paul Klee Centre in Berne Architekt: Renzo Piano Building Workshop, Paris Bernard Plattner (Seniorpartner) mit ARB Architekten, Bern Mitarbeiter: Joost Moolhuijzen (Partner), Morten Busk-Petersen, Oliver Hempel, Attila Eris, Mauro Prini, Luca Battaglia Tragwerksplaner: Ove Arup & Partners, London B+S Ingenieure, Bern

»Die zart geschwungene Linie des Hügels macht den ganzen Charme des Ortes aus.« Dieser erste Eindruck des Architekten führte zur Landschaftsskulptur des neuen PaulKlee-Zentrums am Stadtrand von Bern: Drei Wellen schwingen sich über ein Getreidefeld und öffnen sich im Westen zum Tal. Ausgangspunkt für das Projekt war das Angebot der Schwiegertochter Paul Klees, der Stadt Bern 690 Gemälde zu schenken, wenn diese bis Ende 2006 ein Museum für rund 4000 Werke realisiert. Dank der Spenden des Chirurgen Maurice Müller konnte dieser Wunsch umgesetzt und das Raumprogramm sogar um ein Auditorium und ein Kindermuseum erweitert werden. Eine »Museumsstraße« im Erdgeschoss verbindet alle Nutzungen. Die Geometrie des Gebäudes besteht aus einer dreifach gekrümmten Fläche: Sie beschreibt sowohl im Grundriss als auch in beiden Aufrissen Kreissegmente. Man entschied sich für ein Tragwerk aus Stahlrippen, die mit computergesteuerten Brennschneidemaschinen in den vielen unterschiedlichen Formen ausgeschnitten und dann per Hand verschweißt wurden. Die Höhe der Träger differiert zwischen 800 und 1200 mm. Dazwischen sind Roste aus Rundrohren eingebracht, die in den Randbereichen in Bodennähe von erdgefüllten Blechschalen abgelöst werden, um einen sanften Übergang in die Landschaft zu erreichen. Auch die Auflagersituationen sind komplex: Während die Welle vorne in den Gegenschwung übergeht und an der niedrigsten Stelle punktgelagert ist, mündet sie weiter hinten im Erdreich. Dort nehmen die Stahlbetonwände der darunterliegenden Räume die Lasten auf. An allen Stellen sind die Bögen mit Zugseilen in den Deckenplatten verspannt. Am höchsten Punkt im Westen übernimmt das Dach zusätzlich die Lasten der abgehängten Fassade. Um diese möglichst flächig zu übertragen, verteilt ein V-förmiges System aus Stahlseilen und -rohren die Lasten auf jeweils fünf Rippen. Natürliches Licht war allerdings weder für das Auditorium noch für das Museum erwünscht – die Ausstellung ist in gedämpftes, kontemplatives Licht getaucht.

Lageplan Maßstab 1:6000 Site plan scale 1:6000

Photo: Alexander Gempeler, Bern

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Auditorium Foyer Kindermuseum Technik Lager Wechselausstellung Anlieferung LKW Packraum Atrium Restaurant Multifunktionsraum Seminarraum Besucherkommunikation 14 Museumsstraße öffentlich zugänglich

15 Kasse 16 Museumsshop 17 digitales Archiv, Internetcafé 18 Ausstellung Paul Klee 19 Verwaltung 20 Besuchereingang 1 2 3 4 5 6 7

Auditorium Foyer Children’s museum Mechanical services Store Temporary exhibitions Lorry deliveries

8 Packing room 9 Atrium 10 Restaurant 11 Multifunctional space 12 Seminar room 13 Visitors’ lounge 14 Museum street, accessible to public 15 Ticket office 16 Museum shop 17 Digital archive, Internet cafe 18 Paul Klee exhibition 19 Administration 20 Visitor’s entrance

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Zentrum Paul Klee in Bern

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Schnitte Grundriss Erdgeschoss Grundriss Untergeschoss Maßstab 1:1000 Sections Ground floor plan Lower floor plan scale 1:1000

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Zentrum Paul Klee in Bern

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Zentrum Paul Klee in Bern

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Fassade Verwaltung Vertikalschnitt Maßstab 1:50 Facade administration area Vertical section scale 1:50

1 Rost aus Aluminiumrohren Ø 16 mm Stahlrohr Ø 40 mm Edelstahlblech 0,4 mm Lattung 24/100 mm Konterlattung 50/70 mm auf Distanzprofil Unterdachfolie geschweißt Wärmedämmung Glaswolle 280 mm Elastomer-Bitumenbahn kaltselbstklebend Trapezblech verzinkt 40 mm 2 Kastenträger geschweißt 300/800 –1200/20 mm 3 Lastverteilung Stahlrohr | 120/120/8 mm 4 Isolierverglasung Weißglas ESG 8 mm + SZR Argon 16 mm + Float 2≈ 5 mm 5 Stütze Flachstahl 2≈ 90/10 mm 6 Gitterrost 20 mm Stahlprofil HEB 160 mm, Edelstahlblech 0,4 mm Wärmedämmung PU-Schaum 180 mm Elastomer-Bitumenbahn kaltselbstklebend Trapezblech verzinkt 40 mm, Aluprofil 60/100 mm Gipskartonplatte 2≈ 12,5 mm 7 Sonnenschutz textil auf Stahlprofil ∑ 2≈ 30/30 mm 8 Stütze Flachstahl 2≈ 110/15 mm auf Ankerplatte 9 Eichenparkett 16 mm Lattung 30 mm, Holzwerkstoffplatte 40 mm, Ständerboden 10 Stufenisolierglas Weißglas ESG 8 mm + SZR Argon 16 mm + VSG 21 mm mit Aluminiumdeckleisten Stahlrohr | 60/60 mm Stahlrohr Ø 159 mm 11 Stahlprofil geschweißt Å 320/800 –1200/20 mm

1 Ø 16 mm tubular aluminium grille Ø 40 mm steel tubes 0.4 mm stainless-steel sheeting 24/100 mm wood battens 50/70 mm counterbattens on raising pieces foil roof lining with welded joints 280 mm glass-wool thermal insulation elastomer-bitumen layer, cold self-bonding galvanized steel ribbed sheeting 40 mm deep 2 welded steel box girder 300/800–1,200/20 mm 3 120/120/8 mm load-distributing steel SHS 4 double glazing: 8 mm toughened flint glass + 16 mm argon-filled cavity + 2≈ 5 mm flint glass 5 2≈ 90/10 mm steel flat post 6 20 mm metal grating on steel Å-beams 160 mm deep 0.4 mm stainless-steel sheeting 180 mm polyurethane-foam thermal insulation elastomer-bitumen layer, cold self-bonding galvanized steel ribbed sheeting 40 mm deep on 60/100 mm aluminium sections 2≈ 12.5 mm plasterboard 7 fabric sunblind on 2≈ 30/30 mm steel angles 8 2≈ 110/15 mm steel flat post on anchor plate 9 16 mm oak parquet flooring on 30 mm battens 40 mm composite wood boarding raised floor construction 10 offset double glazing with alum. cover strips: 8 mm toughened flint glass + 16 mm argon-filled cavity + 21 mm lam. safety glass 60/60 mm steel SHS Ø 159 mm steel tube 11 welded-steel Å-section 320/800 –1,200/20 mm

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Zentrum Paul Klee in Bern

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Hartbetonauflage 30–60 mm, Stahlbeton 340 mm Brüstung VSG 2≈ 10 mm Stahlprofil fi 160 mm, Elastomerstreifen, Flachstahl 160/20 mm, 150/15 mm Auflager Stahlprofile verschweißt, auf Stahlbetonfundament, mit Stahlseilen horizontal verspannt Stahlrohr Ø 40 mm Erdreich Rost aus Aluminiumrohren Ø 16 mm Edelstahlblech 0,4 mm Lattung 24/100 mm Konterlattung 50/70 mm auf Distanzprofil Unterdachfolie geschweißt Wärmedämmung Glaswolle 280 mm Elastomer-Bitumenbahn kaltselbstklebend Trapezblech verzinkt 40 mm Lattung mit Akustikdämmplatte 30 mm Holzwerkstoffplatte 16 mm Auflager gelenkig: Flachstahl 2≈ 120/20 mm mit Stahlrohr Ø 110 mm

9 Gipsplatte glasfaserverstärkt 12,5 mm Aluminiumprofil 35 mm Stahlbeton 400 mm Anstrich bituminös Wärmedämmung Polystyrol 200 mm Drainageplatte 20 mm 10 Stufenisolierglas Weißglas ESG 8 mm + SZR Argon 16 mm + VSG 21 mm mit Aluminiumdeckleisten Stahlrohr | 60/60 mm und Ø 159 mm 1 30–60 mm granolithic paving to falls on 340 mm reinforced concrete slab 2 balustrade: lam. safety glass (2≈ 10 mm) 3 160 mm steel channel; elastomer strip 160/20 and 150/15 mm steel flats 4 welded steel support on reinforced concrete foundation with horizontal steel tensioning cables 5 Ø 40 mm steel tube 6 subsoil

7 Ø 16 mm tabular aluminium grille 0.4 mm stainless-steel sheeting 24/100 mm wood battens 50/70 mm counterbattens on raising pieces foil roof lining with welded joints 280 mm glass-wool thermal insulation elastomer-bitumen layer, cold self-bonding galvanized steel ribbed sheeting 40 mm deep 30 mm acoustic insulation on battens 16 mm composite wood board 8 hinged bearing: 2≈ 120/20 mm steel flats with Ø 110 mm steel tube 9 12.5 mm glass-fibre reinforced plasterboard 35 mm aluminium bearers 400 mm reinf. conc. wall with bituminous coating 200 mm polystyrene thermal insulation 20 mm drainage sheet 10 offset double glazing with alum. cover strips: 8 mm toughened flint glass + 16 mm argon-filled cavity + 21 mm lam. safety glass 60/60 mm steel SHSs and Ø 159 mm steel tubes

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Zentrum Paul Klee in Bern

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A Eingangspassarelle B Ausstellungsbereich C Verwaltungsbereich

A Pedestrian entrance bridge B Exhibition area C Administration area

Vertikalschnitte Maßstab 1:50

Vertical sections scale 1:50

“The whole attraction of the place lies in the gentle curve of the hill.” The architect’s first impression of the site on the outskirts of Berne led to the design of the new Paul Klee Centre in the form of a landscape sculpture. Three waves rise and fall over a field directly adjoining the cemetery where Klee lies buried. To the east, they merge seamlessly with a field of barley; to the west, they open towards the city. Klee’s daughter-in-law offered to present the city of Berne with 690 paintings, on condition that it build a museum for approximately 4,000 works by the end of 2006. Thanks to donations, it was possible not only to comply with this stipulation, but to extend the spatial programme with an auditorium, a

children’s museum and an administrative zone. All functions are linked with each other by a ground floor “museum street”. The geometry of the building comprises a three-dimensionally curved surface based on segments of circles on plan and in both elevations. The load-bearing structure consists of steel ribs cut by computer-controlled oxyacetylene equipment in the many different forms required and then welded together by hand. The depth of these beams varies from 800 to 1,200 mm. Between them is a tubular grille which, in order to achieve a gradual transition to the landscape, gives way at the edges near the ground to sheet-metal trays filled with earth. The support details vary, too.

At the front, the wave swings from curve to countercurve, with point bearings at the base. Further back, the curved geometry continues underground, where the reinforced concrete walls of the lower-floor spaces bear the loads. The curved arches are tied with tension cables to the floors. At the highest point, to the west, the roof also bears the loads of the suspended facade. To transmit these over as large an area as possible, a rocker-type system, consisting of steel cables and tubes, distributes the loads over groups of five ribs. Natural light was not required for the auditorium nor for the museum. In the latter, the sensitive quality of the works on display means that a maximum of 50–100 lux is permitted.

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