Detail_2003_12
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
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Werbeagentur in Stuttgart Advertising Agency in Stuttgart Architekten: zipherspaceworks, Stuttgart Gunter Fleitz, Peter Ippolito, Ute Schneider, Markus Weismann Mitarbeiter: Alexander Wendlik, Zlatko Antolovic, Manu Aberle Tragwerksplaner: Peter + Lochner, Stuttgart Farbberater: Stefan Gabel, Stuttgart Photo: Zooey Braun, Stuttgart
Lebendig, exotisch, bunt – so präsentiert sich die Werbeagentur Panama. Für ihren neuen Sitz wählte sie ein Gebäude in prominenter Lage am Rand des Stuttgarter Talkessels mit Blick auf die Innenstadt. In den 60er-Jahren für eine Tanzschule errichtet und lange als Ärztehaus genutzt, wurde es von der interdisziplinär arbeitenden Gruppe aus Architekten und Designern entkernt und umgebaut. Die Fassade erhielt lediglich einen neuen Anstrich in zurückhaltendem Anthrazit. Um so mehr fallen die riesigen Lettern auf den Fensterscheiben und ein überdimensionierter Lampenschirm auf. Wer das Gebäude betritt, wird im Erdgeschoss durch die Farbgestaltung überrascht: Streifen in kräftigen Farben überziehen Wand und Decke. Im Bodenbelag aus Gussasphalt findet sich das Leitmotiv in den schmalen Streifen aus Schiefer wieder. Eine Lichtwand aus quadratischen Leuchten leitet den Besucher zur Empfangstheke, auf der sich sowohl die farbigen Streifen als auch der dunkle Bodenbelag wiederholen. Eine raumgreifende Treppe führt nach oben in die Besprechungszimmer. Dieser Kundenbereich ist durch eine großzügige Mittelzone von den Büros der Mitarbeiter getrennt, die ein separates Treppenhaus benutzen. Hier ändert sich die Farbgebung: Neutrales Weiß mit Akzenten aus hellem Grün sorgt für eine sachlich-freundliche Atmosphäre. Ebenso wechselt der Bodenbelag von hartem Gussasphalt zu weichem Nadelfilz mit Veloursstreifen. In den drei weiteren Obergeschossen mit den Arbeitsplätzen der Grafiker und Texter ändert sich die Farbauswahl von Ebene zu Ebene und verleiht so jedem Stockwerk eine eigene Identität. Die Farben sind jedoch insgesamt dezenter als in der Eingangshalle. Ob lebendig oder zurückhaltend gestaltet – alle Decken und Wände wurden mit Gipskarton verkleidet. Um die satten Farbtöne und eine samtige Oberfläche zu erzeugen, wurden die Gipskartonplatten weiß vorgestrichen und mit Reinacrylat-Farbe mindestens zweimal überstrichen. Das präzise Ergebnis ist letztlich auch der sorgfältigen Arbeit des Malers zu verdanken.
For its new headquarters, the advertising agency chose a building in a prominent location on the outskirts of Stuttgart with a view to the city centre. Erected in the 1960s for a dance school, and having housed a number of doctors’ practices for many years, the building has now been gutted and converted. The facade was simply treated to a new coat of paint in a subdued anthracite colour. All the more striking, in contrast, is the large lettering on the window panes, as well as an oversized a lampshade-like object on the front balcony. On entering the building, one is immediately surprised by the coloration. The walls and ceiling are covered with bold stripes, and the same motif is repeated in the form of narrow slate strips in the asphalt floor. An illuminated wall, consisting of square lighting elements, directs visitors to the reception counter, where the coloured stripes and dark floor finish recur. A broad staircase leads up to the discussion rooms. These customer service areas are separated by a spacious central zone from the staff offices, which are reached via a second staircase. On the first floor, a neutral white tone with pale-green highlights creates a friendly, businesslike atmosphere. The flooring changes, too, from asphalt to carpeting – again with inlaid strips. The top three storeys, where the graphic artists and copywriters work, are distinguished by their restrained coloration, although this varies from floor to floor, lending each level its own distinct identity. All walls and soffits were clad with plasterboard, which was given at least two undercoats of white acrylic paint to bring out the full colour and create a velvety finish.
Schnitt Erdgeschoss 1. Obergeschoss Maßstab 1:400
Section Ground floor plan First floor plan scale 1:400
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Empfangstheke Lichtschacht Kantine Empfang Büro Eingang Kommunikationszone Besprechungsraum Kundenbereich
Reception counter Light well Canteen Reception area Office Entrance Communication zone Discussion space (customer service area)
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Schulhaus in Zürich School Building in Zurich Architekten: Patrick Gmür Architekten, Zürich Mitarbeiter: Michael Geschwentner, Franziska Plüss, Alessandra Boggia, Barbara Ruppeiner, Katja Albiez, Michèle Mambourg, Jan Stoos, Diana de Stopani, Monique Strüby, Anja Hahn Künstler: Peter Rösch, Luzern Tragwerksplaner: Aerni + Aerni, Zürich
Ein erhöhter Bedarf innerstädtischer Schulplätze und die Integration neuer, teamorientierter Schulkonzepte in vorhandene Strukturen veranlassen die Stadt Zürich, ihre Schulkapazitäten auszubauen. Die Schulanlage Scherr, auf einer Geländeterrasse des Zürichbergs gelegen, besteht aus dem zentralen Hauptgebäude von 1865 und zwei erweiternden Turnhallen aus den Jahren 1916 und 1973. Durch kompakten An- und Aufbau an den bestehenden Gebäudewinkel der Turnhalle aus den 70er-Jahren wurden Klassen- und Gemeinschaftsräume geschaffen, welche die Lehrräume des historischen Schulhauses um das Doppelte erweitern. Das räumlich verdichtete Neubauvolumen, das den Bestandsbaukörper behutsam integriert, ordnet die bislang unausgewogene städtebauliche Situation neu und bildet ein Gegengewicht zur denkmalgeschützten Kirche Oberstrass, ohne ihre Präsenz zu beeinträchtigen. Die zurückhaltende baukörperliche Ausformung wird durch die Fassadengestaltung unterstützt. Städtebauliche Bilder bestimmen die innere Raumorganisation. Um ein räumliches Zentrum, das als Marktplatz und neues Herz der Schulanlage den überbauten Pausenplatz ersetzt, ordnen sich Treppen und Flure als Straßen an, die sich vor den Klassenzimmern zu Vorplätzen erweitern. Die Grenze zwischen öffentlichem und privatem Raum dieser »Stadt in der Stadt« wird durch Farbe und Licht markiert. Der ruhigen Gestaltung der Unterrichtsräume in Weiß und Grau tritt in den Fluren und Treppen eine lebhafte Farbigkeit in den Farbtönen Pink, Orange, Gelb und Blau gegenüber, die in der zentralen Halle ihren Höhepunkt erreicht und dem Gebäude eine besondere Identität verleiht. Ausgehend von dem Ziel, eine Ganzheit aus Farbe und Architektur zu schaffen, versuchten Architekt und Künstler eine Bilderwelt für die Kinder zu erfinden. Um dabei die Ausdruckskraft von Malerei zu erreichen, erfolgte der Aufbau des Farbraums wie ein Gemälde in Schichten, welche die Materialität des Betons und die Unregelmäßigkeit seiner Schalungsstruktur ebenso betonen wie den Duktus des Pinselstrichs. Trotz einheitlicher Photo: Georg Aerni, Zürich
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Schulhaus in Zürich
Farbigkeit der Begrenzungsflächen wurde der Beton nicht homogen eingefärbt, sondern durch einen Maler auf einer Weißgrundierung mit Lascauxfarben, traditionellen Künstlerfarben auf Acrylbasis mit großer Leuchtkraft und intensiven Farbtönen, bemalt. Der entstehende Farbklang wird verstärkt durch die Wirkung des Lichts. Das Tageslicht fällt über zahlreiche, zum Teil indirekte Oberlichter in die Halle und unterstützt in seiner Veränderlichkeit die Wirkung der Farben und den Charakter des Raumes. Der Kompaktheit im Äußeren steht so eine räumliche Vielfalt im Inneren gegenüber, die ihr Wesen aus der Wechselwirkung zwischen Raum, Farbe und Licht generiert.
The school complex comprised a central tract built in 1865 and two adjoining gymnasiums dating from 1916 and 1973. Compact extension structures were added to the 1970s hall, doubling the teaching space of the main building. The internal organization is based on urban planning models: the new central space is conceived as a forum and the heart of the complex, about which staircases and corridors are laid out in the form of streets that widen to forecourts in front of the classrooms. The boundaries between public and private space in this city within a city are delineated by colour and light. The calm design of the teaching rooms in white and grey is contrasted with the bright colours of the circula-
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tion spaces – in pink, orange, yellow and blue. This concept, which lends the building a special identity, reaches its climax in the central hall. With the aim of creating a unity of colour and architecture, the architects and the artist responsible for the project sought to design a pictorial world for children. To achieve the expressive force of painting, the colours were built up in layers, bringing out not only the material qualities of the concrete and the irregularities of the shuttering, but the brushwork as well. The concrete was not uniformly coloured; traditional Lascaux materials were applied on a white ground. The tonal quality is accentuated by the effect of daylight, which enters via the numerous roof lights.
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Lageplan Maßstab 1: 1500 Grundriss • Schnitt Maßstab 1: 750
Site plan scale 1:1500 Section • Floor plan scale 1:750
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Turnhalle (1916) Turnhalle/Schule (1973/2003) Schulgebäude (1865) Kirche Oberstrass Turnhalle (Bestand) Halle Klassenraum Gruppenraum
Gymnasium (1916) Gymnasium/School (1973/2003) School building (1865) Oberstrass church Existing gymnasium Hall Classroom Group room
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Sporthalle in Leipzig School Sports Hall in Leipzig Architekten: Schulz & Schulz, Leipzig Mitarbeiter: Matthias Hönig (Projektleitung), Dirk Lämmel, Uwe Graalfs Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Wolfgang Naumann, Leipzig/Köln Fassadenplaner: Ingenieurbüro Michael Lange, Berlin
Photo: H.C. Schink / Punctum, Leipzig
Eine Sporthalle erweitert die Neue Nikolaischule aus dem frühen 20. Jahrhundert; der Neubau nimmt im Wesentlichen die Kubatur der im Krieg zerstörten ehemaligen Knabenturnhalle auf. Umkleiden und eine Cafeteria sind im anschließenden Hauptgebäude untergebracht. Dieser Bereich des Altbaus wurde saniert, alle nicht tragenden Wände entfernt, Böden und Unterböden komplett erneuert. Außen- und Innenwände sowie Decke und Träger des Neubaus sind aus Stahlbeton errichtet. Die Hauptträger spannen in Längsrichtung, um ein Auflager an der Giebelwand des Altbaus zu vermeiden. Ein Oberlichtband trennt Neu- und Altbau und sorgt für zusätzliche Belichtung. Der Sockel des Anbaus besteht aus den gereinigten und zugeschnittenen Sockelelementen der zerstörten Turnhalle. Die Fassade ist in Anlehnung an die vorhandene Putz-Bossenfassade der Gründerzeitschule in Form von speziell entwickelten Putzelementen ausgebildet worden. Ungewöhnlich ist die Verwendung von Putz in Kombination mit einer hinterlüfteten Konstruktion. Als Putzträger dienen Aluminiumverbundplatten mit Wabenkern. Diese ermöglichen aufgrund ihres geringen Gewichts eine Minimierung der Fassadenkonstruktion. Zudem können sie verdeckt befestigt werden, sodass sich bei Nässe keine Verschraubung durch die dünne Putzschicht abzeichnet. Die Rücksprünge der Bossen werden mittels L-förmiger Aluminiumprofile nachempfunden, die an den vier Seiten der Aluminiumelemente aufgenietet sind. Diese Profile sind mit Entwässerungsöffnungen versehen, um ein Auffrieren des durchgefärbten Kunstharzputzes zu vermeiden. Das horizontale Raster nimmt die Achsabstände der vorhandenen Bossen auf, während das vertikale Raster die Symmetrie zum Giebel des Altbaus wahrt. Im Bereich der längsseitigen Verglasung sind die Putzelemente als bewegliche Lamellen ausgebildet. So kann je nach Nutzung der Halle der Blick nach außen ermöglicht oder abgeschirmt werden.
Lageplan Maßstab 1:2500 Grundrisse Schnitt • Ansicht Maßstab 1:400
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Site plan scale 1:2500 Floor plans Elevation • Section scale 1:400
Sporthalle Neue Nikolaischule Pausenhof Wirtschaftshof Sporthalle Geräteraum
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7 Erste Hilfe 8 Cafeteria 9 Schülermitverwaltung 10 Umkleiden 11 Lüftungszentrale
Sports hall New Nikolai School Playground Service yard Sports hall Equipment room
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7 First aid 8 Cafeteria 9 Pupils’ joint administration 10 Changing room 11 Ventilation plant
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Sporthalle in Leipzig
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The New Nikolai School in Leipzig, dating from the early 19th century, has been extended by a sports hall. The new structure occupies virtually the same volume as the former boys’ gymnasium destroyed in the war. Changing rooms and a cafeteria are accommodated in the adjoining main building. This section of the existing structure has been refurbished: all non-structural walls were removed, and the flooring and subfloor construction were completely renewed. The floors and beams and the internal and external walls of the extension are in reinforced concrete. To avoid a structural connection between the new and existing buildings, the main beams in the sports hall span in the longitudinal direction. The new and old sections of the school are also separated by a rooflight strip that enhances the daylighting. Elements from the plinth of the destroyed gymnasium were cleaned and cut to size for use in the plinth of the extension structure. The facade finish, in the form of specially developed strips of rendering, makes reference to the existing 19th-century rustication. As lathing, the architects selected an aluminium honeycomb core, the low weight of which allowed a minimal form of construction. The lathing has concealed fixings, so that in wet conditions, the screws are not visible through the thin covering coat of rendering. The recesses between the strips are formed by aluminium angles riveted to the upper and lower edges of the lathing elements. Drainage openings were formed in the angles to avoid the retention of water in the coloured syntheticresin rendering and the dangers of freezing. The horizontal grid dimensions are based on those of the existing rustication, whereas the vertical grid preserves a sense of symmetry with the old gable wall. The prefabricated rendering elements were fixed to the aluminium supporting structure in a rear-ventilated form of construction. Over the areas of glazing to the long face, the rendering elements were designed in a pivoting form, so that, depending on the use of the hall, the view out can be left open or screened off.
Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Anti-Graffiti-Beschichtung, Kunstharzputz durchgefärbt 2 mm Körnung 2 mm, Putzgrundierung, 2-Komponenten-Haftgrund, Wabenkernplatte Aluminium 20 mm, Rahmen Aluminiumprofil eloxiert ∑ 50/15/2 mm 2 Aluminiumprofil eloxiert ∑ 25/10/2 mm mit Entwässerungsöffnungen Ø 5 mm 3 Wabenkernplatte Aluminium 15 mm 4 Flachstahl 2x 10/120 mm 5 Edelstahlrohr Ø 34/3 mm 6 Prallwand MDF-Platte 19 mm elastische Unterkonstruktion 80 mm 7 Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm 8 Natursteinplatten wiederverwendet 9 Parkett Eiche 10 mm 10 Sportboden Furniersperrholz zweilagig verleimt 13 + 6 mm, Moosgummi 50/50/10 mm, Hartfaserplatte 4 mm
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Vertical section scale 1:20 1 anti-graffiti coating; 2 mm coloured synthetic-resin rendering (max. 2 mm grain) plaster undercoat; two-component priming coat 20 mm aluminium honeycomb-core sheeting 50/15/2 mm anodized aluminium angle frame 2 25/10/2 mm anodized aluminium angle with Ø 5 mm drainage openings 3 15 mm aluminium honeycomb-core sheeting 4 2≈ 10/120 mm steel flats 5 Ø 34/3 mm stainless-steel tube 6 soft-impact wall: 19 mm MDF on 80 mm elastic supporting structure 7 100 mm mineral-wool thermal insulation 8 reused stone facings 9 10 mm oak parquet 10 sports hall floor construction: 13 + 6 mm two-layer veneered, glue-bonded plywood; 50/50/10 mm foam-rubber cubes; 4 mm hardboard
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Wohnhaus in Dresden House in Dresden Architekten: dd1 Architekten, Dresden Eckhard Helfrich Lars Olaf Schmidt Rainer W. Strauss Mitarbeiter: Andreas Schwarzenberger Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Kling, Dresden
Photo: Petra Steiner, Berlin
Das Einfamilienhaus im Dresdner Stadtteil Bühlau öffnet sich mit großen Glasflächen zu den angrenzenden Streuobstwiesen. Das unbehandelte Lärchenholz der Fensterrahmen und Öffnungselemente verstärkt die warme Ausstrahlung der sandfarbenen Putzfassade. Während im Erdgeschoss die Fenster außenbündig mit der Fassade abschließen, sind im Obergeschoss tiefe holzverkleidete Laibungen ausgebildet. Auf Wunsch des Bauherrn wurde eine Kostenreduzierung durch einfache Detaillösungen erzielt; ein eventuell anfallender Mehraufwand im Unterhalt wird dafür in Kauf genommen. Der Verzicht auf Fußbodenleisten und Treppengeländer rundet das Konzept ab. With its large areas of glazing, this singlefamily house in Bühlau, a district of Dresden, opens on to an adjoining orchard. The untreated larch window frames and opening elements strike a warm note against the sandcoloured rendering to the facades. On the ground floor, the windows are set flush with the outer face of the building. On the upper floor, in contrast, they are deeply recessed and surrounded by wood-lined reveals. The house was deliberately planned in a modest, economical form, and the maintenance this implied was agreed in advance with the client. In their bid to design simple details, the architects did without a number of internal finishings such as skirtings and staircase handrails.
Grundrisse Schnitt Maßstab 1:250
Floor plans Section scale 1:250
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Carport Wohnbereich Küche Arbeitsraum Bad Schlafraum
Carport Living area Kitchen Study Bathroom Bedroom
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Wohnhaus in Dresden
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Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Vertical section scale 1:20
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Wohnhaus in Dresden
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Horizontalschnitt Maßstab 1:20 Horizontal section scale 1:20
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Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm Lattung 50/30mm, Konterlattung 60/60 mm Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 60 mm Dachdichtung Bitumenbahn zweilagig Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 140 mm, Dampfsperre, Stahlbetondecke im Gefälle 180 mm, Gipsputz 10 mm Silikatanstrich weiß Silikonharzanstrich, Dekorputz mineralisch Leichtarmierungsmörtel mineralisch mit Glasfasergewebe Wärmedämmung Mineralwolle 120 mm Planziegel 240 mm Gipsputz 10 mm, Silikatanstrich weiß Drehkippflügel Rahmen Lärche 49/49 mm Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm, weiche Holzfaserplatte 50 mm, PE-Folie Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm Parkett Eiche geölt und gewachst 8 mm
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Zementestrich 50 mm, PE-Folie Trittschalldämmung Mineralwolle 40 mm Stahlbetondecke 200 mm Gipsputz 10 mm, Silikatanstrich weiß Dachdichtung Bitumenbahn zweilagig Furniersperrholz 25 mm, Nadelholz 100/270 mm Zementbauplatte 10 mm auf Lattung 50/30 mm Silikonharzanstrich weiß Fensterrahmen Lärche 78/68 mm Isolierglas ESG 5 + SZR 16 + VSG 8 mm 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting on 30/50 mm battens and 60/60 mm counter-batten 60 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation two-layer bituminous roof membrane 140 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation vapour barrier 180 mm reinforced concrete roof slab to falls 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish silicone-resin painted finish on decorative rendering light mineral reinforcing mortar with glass-fibre fabric
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120 mm mineral-wool thermal insulation 240 mm brick wall 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish 22 mm larch three-ply side- and bottom-hung flap with 49/49 mm larch frame; 50 mm soft fibreboard and polythene sheeting on inside 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting 8 mm oiled and waxed oak parquet 50 mm screed on polythene sheeting 40 mm mineral-wool impact-sound insulation 200 mm reinforced concrete floor slab 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish two-layer bituminous roof membrane 25 mm veneered plywood on 100/270 mm softwood joists 10 mm cement construction board with white silicone painted finish on 30/50 mm battens 78/68 mm larch window frame double glazing: 8 mm lam. safety glass + 16 mm cavity + 5 mm toughened glass
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Architekturbüro in Rastede Architects’ Office in Rastede Architekten: gruppe omp, Bremen/Rastede Oliver Ohlenbusch, Sven Martens, Oliver Platz; Manfred Ohlenbusch Tragwerksplaner: Horst Tjardes, Rastede-Wahnbek
Kompakt und kühl wie ein grauer Steinblock präsentiert sich der kubische Baukörper an der Ortseinfahrt von Rastede. Die Hauptfassaden sind geschlossen, die glatte Oberfläche des verputzten Porenbetons verstärkt die monolithische Wirkung der Architektur. Die Verkleidung mit Meranti-Holztafeln akzentuiert den tief eingeschnittenen Eingangsbereich und schafft einen spannungsvollen haptischen und gestalterischen Kontrast. Innen zeigt sich der Bau hell und lichtdurchflutet, das Gebäude öffnet sich mit einer raumhohen Fensterfront nach Südwesten. Das Architekturbüro ist als Einraumbüro konzipiert. Ein Höhensprung der Decke von 2,80 m auf 3,40 m Raumhöhe unterteilt die schwellenlose Gesamtfläche von 38 m2 optisch in einen Bereich mit drei Arbeitsplätzen und eine Besprechungszone. Diese wird durch ein Oberlicht im Deckenversprung blendfrei belichtet. In den Nischen, die durch den Rücksprung des Eingangs entstehen, sind Küche und WC angeordnet. Stahlbetonträger und eine Stahlstütze markieren die Terrasse im Südwesten, erweitern den Raum optisch und schaffen eine Verbindung zwischen Innen und Außen. In der funktionalen und zurückhaltenden Gesamtgestaltung überraschen ungewöhnliche Details wie die hinterleuchtete Decke der Eingangsnische, die raumhohe WC-Tür und ein Eckfenster, das nicht über Eck verglast ist – ein Spiel mit den Erwartungen des Betrachters. Photo: gruppe omp, Bremen / Rastede a
Ansicht Südwest • Grundriss • Schnitte Maßstab 1:200 1 2 3 4 5
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Eingang Besprechung Arbeitsbereich Kochnische Terrasse
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South-west elevation • Floor plan • Sections scale 1:200 1 2 3 4 5
Entrance Discussion space Working area Kitchen recess Patio
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Eckfenster und Eingang Schnitte horizontal und vertikal Corner window and entrance Horizontal and vertical sections
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Maßstab 1:20 scale 1:20 1
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1 Oberputz Glattputz 5 mm, Unterputz 10 mm, Körnung 0–2 mm Dispersionsfarbe schiefergrau RAL 7015 auf Grundanstrich mit lösungsmittelhaltigem Tiefgrund Porenbetonstein 300/500/250 mm Gipsspachtel 10 mm, polarweiß RAL 9003 2 Rahmenelement Meranti 155/60 mm Wärmeschutzverglasung VSG 8 mm + SZR 16 mm + ESG 4 mm 3 Kies 50 mm Bitumendachbahn dreilagig Polystyrol-Hartschaumplatte 100–140 mm Porenbeton 200 mm Gipsspachtel 10 mm, polarweiß RAL 9003 4 Randstein Porenbeton d=100 mm 5 Parkett 8 mm Estrich 50 mm auf Trennlage Trittschalldämmung Polyurethan 40 mm Wärmedämmung Polyurethan 40 mm Stahlbetonbodenplatte 160 mm Hartfaserplatte 6 mm 6 Türelement, Meranti-Furnier 7 Furniersperrholzplatte 22 mm, Meranti-Furnier lackiert Lattung 30/50 mm Konterlattung 20/50 mm Porenbetonstein 240 mm 8 Holzlamellen Kiefer 60/18 mm, schiefergrau lackiert, auf Lattung 40/60 mm lichtstreuende transluzente Folie 9 Energiesparleuchte 10 Dielen Bongossi 140/20 mm auf Rahmen 60/80 mm Kiesbett 50 mm 1 10 mm plaster undercoat and 5 mm smooth finishing coat (max. 2 mm grain) solvent-based undercoat; slate-grey emulsion paint 300 mm aerated concrete block wall 10 mm gypsum plaster, polar white 2 155/60 mm meranti frame element low-E glazing: 8 mm lam. safety glass + 16 mm cavity + 4 mm toughened glass 3 50 mm gravel bed three-layer bituminous roof sealing membrane 100–140 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation finished falls 200 mm aerated concrete slab 10 mm gypsum plaster, polar white 4 100 mm aerated concrete kerb 5 8 mm parquet 50 mm screed on separating layer 40 mm polyurethane impact-sound insulation 40 mm polyurethane thermal insulation 160 mm reinforced concrete slab 6 mm hardboard 6 meranti-veneered door element 7 22 mm meranti-veneered laminated construction board with glazed finish 30/50 mm battens 20/50 mm counter-battens 240 mm aerated concrete block wall 8 18/60 mm pine louvres, with slate-grey glazed coat 40/60 mm battens light-diffusing translucent sheeting 9 light fitting 10 140/20 mm bongossi boarding on 60/80 mm frame 50 mm gravel bed
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Architekturbüro in Rastede
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Compact and cool in appearance, this cubic structure is in aerated concrete, finished externally with rendering and meranti panels. The internal space is brightly lit through the 7 room-height glazing in the south face. A jump in the ceiling height from 2.80 to 3.40 m articulates the continuous 38 m2 office space into two realms: a discussion zone and a working area for three people. The latter also receives daylight via a strip of glazing in the roof upstand. The kitchen and WC are housed in the recesses on each side of the entrance. A patio at the southern end creates an outdoor extension of the internal space. Despite the sober, functional design, the building contains many surprising and playful details.
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Einfamilienhaus in Bergheim Single-Family House in Bergheim Architekten: Peter Ebner + Franziska Ullmann, Wien/München Mitarbeiter: Silvia Lechner, Florian Zimmermann Tragwerksplaner: BSU, Abersee
In einem Wohngebiet in der Nähe von Salzburg trotzt das Einfamilienhaus mit rötlichem Putz und eigenwilligem Baukörper seiner Umgebung aus hell verputzten Häusern mit Sattel- und Zeltdächern. Diese Nachbarschaft blendet das Haus weitgehend aus: Eine niedrige Stützmauer und eine Bambushecke grenzen das Eckgrundstück von der Straße ab; die Nordostfassade ist bis auf die Haustür völlig geschlossen. Das Gebäude konzentriert sich ganz auf die Bedürfnisse seiner Bewohner. Die Kubatur ergibt sich aus der logischen Anordnung und Orientierung der Räume. An den länglichen Baukörper mit Eingang und Schlaftrakt schließt sich ein kurzer Winkel mit dem Wohnbereich an,
der ein halbes Geschoss tiefer liegt. Wie selbstverständlich sind private Freiräume in die Grundrissfigur integriert, etwa die dreiseitig umschlossene Terrasse zwischen Wohn- und Kinderzimmer oder der nicht einsehbare Hof neben der Sauna im Untergeschoss. Der durchgehende, helle Ahornboden – in langen, unterschiedlich breiten Streifen verlegt – verleiht dem Inneren eine freundliche Atmosphäre; in einigen Räumen wird er zur Wandbekleidung. Mit den im Grundriss leicht abgewinkelten Wänden und dem ansteigenden Flachdach wirkt das Gebäude wie eine Skulptur, aus der hier und dort Öffnungen herausgeschnitten wurden. Wie präzise sie positio-
niert sind, zeigen die ausschnitthaften Ausblicke auf die Voralpen, die im gesamten Gebäude erlebbar sind. Die Fenster – quadratisch, schmal oder breit – rahmen die Landschaft immer wieder neu und bringen viel Licht in die Räume. Die Verglasung sitzt innen- oder außenbündig; im Schlafzimmer der Eltern ist sie vor der Fassade angeordnet und geht in ein Dachfenster über. Die Außenwände wurden aus 38 cm starken Hochlochziegeln gemauert, verputzt und gestrichen. Dabei bestimmt die Grundierung den terrakottafarbenen Ton. Ein durchsichtiger Deckanstrich, in dem Metallpartikel gelöst sind, lässt die Fassade – je nach Witterung – in Bronze- und Rottönen schimmern.
Photo: Margherita Spiluttini, Wien
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Einfamilienhaus in Bergheim
With its singular form and reddish external coloration, this house near Salzburg forms a striking contrast to the surrounding developments, from which it is largely screened off. The configuration is a product of the logical arrangement and orientation of the rooms. The linear tract houses the entrance and bedrooms. Adjoining this is an L-shaped section containing the living areas, which are set half a storey lower. The outdoor spaces form an integral part of the overall layout and include a terrace enclosed on three sides, and a courtyard screened from prying eyes next to the sauna on the lower floor. The continuous pale maple flooring, consisting of strips of different widths, is drawn up the walls in some areas.
The slightly raking lines of the walls, the gently sloping areas of the roof, and the openings cut into the volume lend the house a sculptural quality. Just how carefully the windows were positioned can be seen in the views they afford of the foothills of the Alps. The glazing is set flush with the walls – sometimes with the inner, sometimes with the outer face – while the window to the parents’ bedroom projects beyond the facade and continues up into the roof light. The rendered brick walls were painted with a terracotta-coloured undercoat and finished with a transparent coat of paint containing metal particles, so that, depending on weather conditions, the house shimmers in a bronze or reddish tone.
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Lageplan Maßstab 1:2000
Site plan scale 1:2000
Grundrisse • Schnitte Untergeschoss Erdgeschoss Maßstab 1:250
Sections • Floor plans Lower floor Ground floor scale 1:250
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Ankleide Schlafraum Bad Büro Küche Essraum Wohnraum Terrasse Sauna Hof Weinkeller Nebenraum
Dressing room Bedroom Bathroom Office Kitchen Dining room Living room Terrace Sauna Courtyard Wine cellar Spare room
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Einfamilienhaus in Bergheim
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Horizontalschnitt • Vertikalschnitt Maßstab 1:10 Horizontal section • Vertical section scale 1:10
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∂ 2003 ¥ 12
Einfamilienhaus in Bergheim
1 Deckanstrich, mit Metallpartikeln versetzt Grundierung Dispersionssilikatfarbe Glättputz 3 mm Leichtgrundputz Kalk-Zement 20 mm Hochlochziegel 500/380/250 mm Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen 2 Vorhang in Zwischenraum 70 mm 3 Sperrholzplatte 22 mm, beidseitig mit Ahorn furniert 4 Stahlprofil ∑ verzinkt 80/50/5 mm 5 Aluminiumflachprofil 60/4 mm 6 Kantenschutzprofil 7 Führungsschiene Sonnenschutz Aluminiumprofil fi 22/20/1 mm, 8 Schallschutzglas 2x ESG 8 mm 9 Isolierverglasung mit Stufenfalz ESG 6 + SZR 12 + ESG 6 mm, Randbereich emailliert RAL 7022 10 Stahlprofil } 40/50/5 mm 11 Dachdichtung Bitumenbahn dreilagig 9 mm, obere Lage rotbraun beschiefert Polystyrol-Hartschaumplatte 200–250 mm, zwei-/dreilagig Dampfsperre Stahlbeton 220 mm Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen 12 Einbauleuchte 13 Sonnenschutz Faltstoff weiß in Führungsschiene 15 Abdeckung Glas 12 mm emailliert RAL 7022 14 Auflager Kantholz 100/60 mm 16 Putzabschlussprofil 17 Spachtelung, gestrichen RAL 7022 18 Perimeterdämmung 100 mm 19 Schalsteinmauerwerk 250 mm 20 Spanplatte Ahorn furniert 24 mm Heizestrich 70 mm PE-Folie verklebt Dämmung 100 mm Feuchtigkeitssperre Stahlbeton 200 mm Kies 200 mm
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4
1 clear finishing coat with metal particles silicate-emulsion undercoat 3 mm smooth rendering 20 mm lime-cement lightweight undercoat 380 mm vertically cored brickwork (500/380/250 mm) 15 mm gypsum-lime plaster, painted white 2 curtain in 70 mm cavity 3 22 mm plywood, maple-veneered on both faces 4 80/50/5 mm galvanized steel angle 5 60/4 mm aluminium flat 6 angle bead 7 22/20/1 mm alum. channel track for sunshading 8 sound-insulating glazing: 2≈ 8 mm toughened glass 9 double glazing with stepped joints and enamelled at edges: 2≈ 6 mm toughened glass + 12 mm cavity 10 40/50/5 mm steel T-section 11 9 mm three-layer bituminous membrane with reddish-brown slate surface chippings 200–250 mm polystyrene rigid-foam insulation (2–3 layers) vapour barrier 220 mm reinforced concrete roof 15 mm gypsum-lime plaster, painted white 12 inbuilt light fitting 13 white folding fabric sunblind in guide track 14 100/60 mm timber bearer 15 12 mm enamelled glas cover 16 plaster bead 17 stopping coat, painted 18 100 mm perimeter insulation 19 250 mm building blocks 20 24 mm maple-veneered chipboard 70 mm screed around underfloor heating polythene sheeting, adhesive fixed 100 mm insulation on moisture barrier 200 mm reinforced concrete floor 200 mm layer of gravel
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5
Einfamilienhaus in Bergheim
2003 ¥ 12 ∂
Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:10
1
Vertical section Horizontal section scale 1:10
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1 Aluminiumblech 0,7 mm beschichtet RAL 2013 2 Dachdichtung Bitumenbahn dreilagig 9 mm, obere Lage rotbraun beschiefert Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 200–250 mm, zwei-/dreilagig Dampfsperre Stahlbeton 220 mm Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen 3 Deckanstrich, mit Metallpartikeln versetzt Grundierung Dispersionssilikatfarbe Glättputz 3 mm Leichtgrundputz Kalk-Zement 20 mm Wärmedämmung extrudiertes Polystyrol 50 mm 4 Putzabschlussprofil 5 Führungsschiene Aluminium 6 Stahlprofil ∑ verzinkt 120/90/8 mm 7 Flachstahl ¡ 6 mm mit Folie als Deckschicht RAL 7022 8 Klappladen Aluminiumblech 5 mm eloxiert perlorange RAL 2013 9 Isolierverglasung Tür ESG 6 mm + SZR 12 mm + ESG 6 mm, mit Stufenfalz 10 Bankirei-Holz gerillt 150/40 mm 11 Türverblendung Ahorn 40/100 mm 12 Spanplatte Ahorn furniert 24 mm Heizestrich 70 mm PE-Folie verklebt Dämmung 60 mm Stahlbeton 200 mm 13 Perimeterdämmung 35 mm 14 Stahlbeton wasserundurchlässig 300 mm 15 Spanplatte Ahorn furniert 20 mm 16 Aluminiumblech 1 mm 17 Mauerwerk Hochlochziegel 500/380/250 mm
1 0.7 mm colour-coated aluminium sheeting 2 9 mm three-layer bituminous membrane with reddish-brown slate surface chippings 200–250 mm polystyrene rigid-foam insulation (2–3 layers) vapour barrier 220 mm reinforced concrete slab 15 mm gypsum-lime plaster, painted white 3 clear finishing coat with metal particles silicate-emulsion undercoat 3 mm smooth rendering 20 mm lime-cement lightweight undercoat 50 mm extruded polystyrene thermal insulation 4 plaster bead 5 aluminium guide track 6 120/90/8 mm galvanized steel angle 7 6 mm steel flat with coloured film coating 8 5 mm sheet-aluminium folding shutter, anodized pearl-orange 9 double glazing with stepped joints: 2≈ 6 mm toughened glass + 12 mm cavity 10 150/40 mm grooved bankirei wood-slat paving 11 40/100 mm maple masking strip 12 24 mm maple-veneered chipboard 70 mm screed around underfloor heating polythene sheeting, adhesive fixed 60 mm insulation 200 mm reinforced concrete floor slab 13 35 mm perimeter insulation 14 300 mm waterproof reinforced concrete 15 20 mm maple-veneered chipboard 16 1 mm sheet aluminium 17 380 mm vertically cored brickwork (500/380/250 mm)
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
2003 ¥ 12 ∂
Wohnbebauung in München Housing Development in Munich Architekt: Christof Wallner, München Mitarbeiter: Bettina Görgner, Corinna Müller Tragwerksplaner: Joachim Eiermann, München
In einem Wohngebiet mit Einfamilien- und Reihenhäusern im Münchner Norden fällt der in leuchtendem Farbton gestrichene Kubus sofort ins Auge. Die Anlage mit vier Wohnungen besetzt ein mit Apfelbäumen bestandenes Eckgrundstück, ohne den Maßstab der umgebenden Bebauung zu sprengen. Aus dem Quader sind im Erdgeschoss Öffnungen für Loggien und eine großzügige Treppe zu den oberen Wohnungen herausgeschnitten. Zwei große, teils überdeckte Dachterrassen bieten abgeschirmte Freibereiche für die Einheiten im Obergeschoss. Das Gebäude ist in Massivbauweise mit Wärmedämmverbundsystem errichtet. Außenbündige, mit dunklem Meranti-Holz gerahmte Fenster akzentuieren die Fassade. Der Bauherr, ein Malermeister, wirkte bei der farbtechnischen Planung mit. Zunächst wurde die gesamte Außenhaut zweimal deckend mit gelber Silikonharzfarbe gestrichen, anschließend mit Bürsten und Schwämmen in feinen Wischbewegungen die Schlussbeschichtung aus AcrylFassadenlasur in Terracottatönung aufgetragen. Wände und Decken der überdachten Außenbereiche sind ebenso wie die Fassade behandelt, von außen erscheint das Gebäude wie durchgefärbt. In den Wohnungen sind Decken und Wände komplett weiß gehalten, dunkles Parkett aus amerikanischer Walnuss verleiht den Räumen ein warme Ausstrahlung. Containing four dwelling units, this brightly coloured cubic structure was built in a solid form of construction, with a composite thermal insulation system and windows set flush with the outer face. Cut into the ground floor facade are openings for loggias and the staircase to the upper dwellings. The client, a painting contractor, collaborated on the colour scheme. Two coats of yellow siliconeresin paint were applied to the external face, and the surface was treated with brushes and sponges. Finally, a terracotta-toned glazing coat was applied, so that the building appears to be soaked in colour. Internally, the uniformly white walls and soffits of the dwellings are contrasted with the dark parquet flooring.
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∂ 2003 ¥ 12
Wohnbebauung in München
Grundrisse Schnitt Maßstab 1:250
Floor plans Section scale 1:250
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Küche Wohnraum Schlafraum Loggia Dachterrasse
Kitchen Living room Bedroom Loggia Roof terrace
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Photo: Michael Heinrich, München
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Wohnbebauung in München
2003 ¥ 12 ∂
Detailschnitt Maßstab 1:20 1 2
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Dielen Lärche lackiert 80/30 mm Dachaufbau Extensivbereich: Extensivbegrünung Dachsubstrat 80 mm Schutz- und Drainmatte 8 mm Bautenschutzmatte 5 mm Dachdichtung Bitumenbahn, zweilagig 10 mm Wärmedämmung PolystyrolHartschaumplatte 75–275 mm Dampfsperre Stahlbetondecke 180 mm Spachtelung vollflächig 5 mm, weiß gestrichen Abdeckblech Titanzink Fensterrahmen Meranti (zertifiziert) mit Pigmentlasur UV-beständig Edelstahlrohr Ø 20 mm Wandaufbau: Lasur auf Acrylbasis Silikonharzanstrich zweilagig Außenputz mineralisch 7 mm, Korngröße 1,5 mm Glasfaserarmierung 5 mm Wärmedämmung PolystyrolHartschaumplatte 120 mm Ziegelmauerwerk 175 mm Innenputz mineralisch 15 mm, weiß gestrichen Deckenaufbau über Loggia: Hochkantlamellenparkett amerikanische Walnuss 22 mm Heizestrich 65 mm Trennlage PE-Folie zweilagig Trittschalldämmung 15 mm Wärmedämmung PolystyrolHartschaumplatte 20 mm Stahlbetondecke 180 mm Wärmedämmung PolystyrolHartschaumplatte 120 mm Glasfaserarmierung 5 mm Außenputz mineralisch 7 mm, Korngröße 1,5 mm Silikonharzanstrich zweilagig Lasur auf Acrylbasis
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Sectional details scale 1:20 1 2
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80/30 mm larch boarding roof construction in planted area: extensive planting 80 mm substrate layer 8 mm protective drainage mat 5 mm protective building mat 10 mm two-layer bituminous sheet membrane 75–275 mm polystyrene thermal insulation finished to falls on vapour barrier 180 mm reinforced concrete roof slab 5 mm stopping coat, painted white sheet titanium-zinc covering meranti window frame with UV-resistant pigmented glazed finish; fixed flush with rendering without metal flashings or surrounds Ø 20 mm stainless-steel tube wall construction: acrylic-based glazed finishing coat two-coat silicone-resin paint 7 mm mineral rendering (1.5 mm max. grain) 5 mm glass-fibre reinforcement 120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 175 mm brickwork 15 mm mineral plaster, painted white floor construction over loggia: 22 mm American walnut parquet 65 mm screed around underfloor heating separating layer: two-layer polythene sheeting 15 mm impact-sound insulation 120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 180 mm reinforced concrete floor slab 20 mm polystyrene rigid-foam insulation 5 mm glass-fibre reinforcement 7 mm mineral rendering (1.5 mm max. grain) two-coat silicone-resin paint acrylic-based glazed finishing coat
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
2003 ¥ 12 ∂
Wohn- und Geschäftshaus in Zürich Housing and Commercial Block in Zurich Architekten: Marcel Meili, Markus Peter Architekten, Zürich, mit Zeno Vogel Astrid Staufer & Thomas Hasler Architekten, Frauenfeld Projektleiter: Milan Augustin Tragwerksplaner: Karl Dillier, Seuzach
In zentraler Lage südlich des Züricher Hauptbahnhofes verknüpft der Neubau urbane Wohnqualität mit kulturellen Angeboten: Über einem Café und zwei Kinosälen befinden sich 14 großzügige Wohnungen. An der Blockecke stehend, bildet das Gebäude in der kleinteiligen Stadtstruktur einen ruhigen, markanten Blickpunkt. Gebäudekubatur und Fassade erscheinen zunächst einfach, zeigen jedoch bei genauerer Betrachtung eine subtile Ausformulierung. Die Fassadengestaltung orientiert sich an den Putzfassaden der Nachbarhäuser, interpretiert deren Farbigkeit jedoch neu. Erst auf den zweiten Blick wird das Muster aus sich überlappenden helleren und dunkleren Farbflächen erkennbar, das die unterschiedlichen Höhen der Fenster aufnimmt, und, ähnlich einer gewebten Struktur, der Fassade Tiefe verleiht. Die Oberfläche ist vielschichtig im wörtlichen Sinn: Zunächst wurde der in sattem Gelb bzw. Rot eingefärbte Deckputz des Wärmedämmverbundsystems feldweise horizontal bzw. vertikal gebürstet. Die anschließend aufgetragene graue Lasur (s. auch Abb. S. 1470) schwächt die intensive Farbigkeit stark ab, bindet so die Fassade zusammen und lässt dennoch die ursprünglichen Farbtöne durchschimmern. Die Bürstenstriche verleihen der Putzfläche eine leichte Textur und Tiefenwirkung. Im dezenten Farbton der Fassade setzt das leuchtende Gelb der Fensterrahmen und inneren Fensterlaibungen starke Kontraste. Die Wohnungsgrundrisse knüpfen an die Raumfolgen großbürgerlicher Altbauten des 19. Jahrhunderts an. Den großen, zur Straße orientierten Wohnraum und die kleineren Arbeits- und Schlafzimmer verbinden Schiebeund Flügeltüren. Küche und Bad sind neu interpretiert und bestehen aus innenliegenden Bereichen und einem langen, fassadenseitigen Tresen aus Mahagoni mit Ablageflächen und Waschbecken, der sich weit in den Wohnraum erstreckt. So entsteht eine Blickachse durch die fassadenseitigen Räume und unerwartete Blickbezüge zur Stadt.
Photo: Heinrich Helfenstein, Zürich
∂ 2003 ¥ 12
Wohn- und Geschäftshaus in Zürich
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Schnitte Maßstab 1: 500 Horizontalschnitt Maßstab 1: 20 Sections scale 1:500 Horizontal section scale 1: 20
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Lageplan Maßstab 1:3000
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Grundrisse Maßstab 1:500 1 Wohnraum 2 Arbeits- / Schlafraum 3 Dachterrasse 4 Café / Lounge 5 Kasse 6 Luftraum Foyer 7 Kinosaal
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c 1./2. Obergeschoss • First and second floors
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d Dachgeschoss • Roof storey
b b Site plan scale 1:3000
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Erdgeschoss • Ground floor
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3. Obergeschoss • Third floor
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Floor plans scale 1:500 1 Living room 2 Study / Bedroom 3 Roof terrace 4 Café / Lounge 5 Box office 6 Void over foyer 7 Cinema
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Wohn- und Geschäftshaus in Zürich
2003 ¥ 12 ∂
Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Vertikal section scale 1:20
1 Stahlstütze | 80/80 mm 2 Absturzsicherung: Gittergewebe Edelstahl 3 Schiebefenster Rahmen Fichte, Isolierverglasung U = 1,0 W/m2K, ESG 6 + SZR 16 + ESG 6 mm 4 Putzaufbau 5 mm: Silikonharzfarblasur verdünnt, grau NCS-Farbe s 4502 y, mit Rolle aufgetragen Deckputz Korngröße 1,5 mm, mineralisch, kunststoffvergütet, feldweise rot bzw. gelb eingefärbt, horizontal bzw. vertikal gebürstet Gittergewebe Glasfaser in Armierungsmörtel 5 Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 180 mm 6 Stahlbeton 180 mm 7 Sonnenschutz Stoffrollo 8 Leuchtstoffröhre 9 Acrylglas weiß opal, 6 mm, auf Aluminiumwinkel farblos eloxiert 60/30/50/2 mm 10 Tresen: Dreischichtplatte aus Massivholzriemen afrikanisches Mahagoni, geölt, 30 mm 11 Stahlprofil fi 120 mm 12 Heizkörperabdeckung Streckgitter Stahl lackiert 5/10 mm 13 Brüstungsmöbel MDF-Platte lackiert 20 mm 14 Dachaufbau Umkehrdach: Zementplatte 700/500/40 mm, pigmentiert Splitt 3/6 mm, 50 mm Trennlage Kunststoffbahn diffusionsoffen Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte extrudiert 120 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Stahlbetondecke im Gefälle 430–400 mm Gipsputz 10 mm, weiß gestrichen
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11 3 12
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1 80/80 mm steel column 2 safety barrier: stainless steel mesh 3 sliding door with softwood frame and double glazing: 2≈ 6 mm toughened glass + 16 mm cavity (U = 1.0 W/m2K) 4 5 mm rendering: grey silicone-resin glaze coat applied with roller finishing coat of plastic-modified mineral plaster (1.5 mm grain), coloured red and yellow in alternate bays; horizontally and vertically brushed glass-fibre mesh fabric reinforcement in mortar 5 180 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 6 180 mm reinforced concrete wall 7 fabric roller sunblind 8 fluorescent tube 9 6 mm white-opal perspex on 60/30/50/2 mm natural-anodized aluminium angle 10 30 mm three-ply laminated sheeting: solid African mahogany strips, oiled 11 120 mm steel channel section 12 expanded-steel mesh radiator cover, painted 13 upstand fitting: 20 mm MDF sheeting, painted 14 inverted roof construction: 40 mm pigmented concrete paving slabs 700/500 mm 50 mm bed of stone chippings (3–6 mm) moisture-diffusing plastic separating layer 120 mm extruded polystyrene rigid-foam thermal insulation two-layer bituminous sealing membrane 430–400 mm reinforced concrete slab to falls 10 mm gypsum plaster, painted white
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Wohn- und Geschäftshaus in Zürich
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Schnitte Hoffassade Maßstab 1:20 2 Section through courtyard facade scale 1:20
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1 Dachaufbau Umkehrdach: Zementplatte 700/500/40 mm, pigmentiert Splitt 3/6 mm, 50 mm Trennlage Kunststoffbahn diffusionsoffen Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte extrudiert 180 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Stahlbetondecke im Gefälle 430–400 mm Gipsputz 10 mm, weiß gestrichen 2 Edelstahlblech 3 Sandwichplatte: Polystyrol-Hartschaumplatte zwischen Holzwerkstoffplatten 20 mm 4 Holzwerkstoffplatte 20 mm 5 Festverglasung U = 1,0 W/m2K, ESG 6 + SZR 16 + ESG 6 mm, in Rahmen Fichte 6 Fichte 25/ 220 mm, gelb gestrichen 7 Keil aus Schaumglas 8 Fenstertür Isolierverglasung U = 1,0 W/m2K, ESG 6 + SZR 16 + ESG 6 mm, in Rahmen Fichte 9 Bodenaufbau: Polyurethan, durchgefärbt, gegossen, 3 mm Estrich 80 mm Trittschalldämmung 20 mm Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 20 mm Stahlbetondecke 400 mm 10 Flachstahl verzinkt ¡ 40/8 mm 11 Stahlprofil verzinkt | 15/15 mm 12 Hartbeton im Gefälle 45–25 mm Stahlbeton 180 mm
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1 inverted roof construction: 40 mm pigmented concrete paving slabs 700/500 mm 50 mm bed of stone chippings (3–6 mm) moisture-diffusing plastic separating layer 180 mm extruded polystyrene rigid-foam thermal insulation two-layer bituminous sealing membrane 430–400 mm reinforced concrete slab to falls 10 mm gypsum plaster, painted white 2 stainless-steel sheeting 3 sandwich slab: polystyrene rigid-foam slab between 20 mm composite wood boards 4 20 mm composite wood board 5 fixed double glazing in softwood frame: 2≈ 6 mm toughened glass + 16 mm cavity (U = 1.0 W/m2K) 6 220/25 mm softwood sill painted yellow 7 foamed-glass insulation splayed on top 8 door with double glazing in softwood frame: 2≈ 6 mm toughened glass + 16 mm cavity (U = 1.0 W/m2K) 9 floor construction: 3 mm poured coloured polyurethane finish 80 mm screed on 20 mm impact-sound insulation 20 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 400 mm reinforced concrete floor slab 10 40/8 mm galvanized steel flat handrail 11 15/15 mm galvanized steel balusters 12 balcony slab: 45–25 mm granolithic paving to falls 180 mm reinforced concrete
This centrally located building combines highquality urban dwellings with cultural amenities. Set above a café and two cinemas are 14 spacious flats. The rendered facades are in the same style as those of the neighbouring buildings, but they are contrasted in colour and have a multilayered surface. The rich yellow or red outer coat of rendering was applied over a composite system of thermal insulation and brushed in different directions from bay to bay to create a varied surface texture. Finally a unifying grey glazing coat was applied that tones down the intensity of the colours. The bold yellow of the window frames and reveals forms a striking contrast with the facade. The dwelling layouts seek to recreate the spatial sequences of rooms found in grand buildings of the past, while the lofts are designed in an open style. Situated on the street face are the large living rooms; the smaller working spaces and bedrooms are on the courtyard side. The kitchens and bathrooms reveal a new interpretation: here, the cooking areas and bathtubs are located in internal recesses.
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
2003 ¥ 12 ∂
Filmmuseum in Porto Film Museum in Porto Architekt: Eduardo Souto de Moura, Porto Mitarbeiter: Sérgio Koch, Diogo Guimarães, Ricardo Meri, Enrique Penichet, Joana Corrêa, Jorge Domingues, José Carlos Mariano Tragwerksplaner: G.O.P., Lda.
Das dem Regisseur Manoel de Oliveira gewidmete Filmmuseum in Porto erinnert in seiner Form an eine Kamera. Wie zwei große Objektive wirken die beiden auskragenden Erker des »Hauses für den Film«, das auf einer kleinen Anhöhe im Zentrum der portugiesischen Hafenstadt steht. Aufgrund der nahen und hohen Nachbarbebauung – nur 35 Meter entfernt befinden sich zwei 15-geschossige Wohntürme – sind die »Objektive« so ausgerichtet, dass Blickbezüge zum Meer und dem Fluss Douro möglich sind. Auch die Dachneigung ist dementsprechend orientiert: Die nach innen gefaltete Ost-West-Diagonale des Daches fällt in diese Richtung ab. Das Filmmuseum nimmt die kubischen Formen der Nachbarbebauung auf, durchbricht deren Orthogonalität jedoch mit seiner expressiven Erscheinung. Im Gebäude befinden sich ein Dokumentationszentrum im Untergeschoss, ein Auditorium mit Eingangshalle im Erdgeschoss sowie eine Bibliothek mit Besprechungsräumen im oberen Stockwerk. Die Bibliothek ist in drei Bereiche unterteilt. Die beiden auskragenden, geschosshoch verglasten Räume mit weitem Ausblick dienen für Besprechungen. Die mittlere Zone bietet Arbeitsplätze für die Recherche. Die unterschiedlichen Grundrisse der Geschosse reagieren auf die Umgebung und das Gelände. Südlich des Grundstücks liegt einige Meter tiefer eine Straße. Eine Rampe führt die Besucher nach oben. Sie ist in Sichtbeton belassen und bildet aufgrund der hellgrauen Farbe auch optisch eine Verbindung zum Gebäude, dessen Obergeschoss verputzt und in einem dunklen Grauton gestrichen ist. Die skulpturale Form dieses Geschosses wird durch das Erdgeschoss betont, dessen Verkleidung mit unbehandelten Aluminiumplatten wie ein Sockel wirkt. Im Kontrast zu der eher dunklen Putzfassade stehen die hellen, warmen Baustoffe der Innenräume. Die weiß verputzten Wände harmonieren mit den dunkelbraunen Fichtenböden und dem grauen Mamorbelag der Eingangshalle und des Treppenhauses. Photo: Christian Richters, Münster
∂ 2003 ¥ 12
Filmmuseum in Porto
Lageplan Maßstab 1:2000
Site plan scale 1:2000
Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:400
Floor plans • Section scale 1:400
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Archiv Besprechung Auditorium Eingangshalle Bibliothek
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Archives Discussion space Auditorium Entrance hall Library
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The film museum in Oporto is dedicated to the famous Portuguese film-maker Manoel de Oliveira. In its form, it is reminiscent of a camera, with the projecting sections of the building resembling two large lenses. This “House of Cinema” is located on an elevated area of land in the centre of the harbour city. Only 35 metres away are two 15-storey high-rise housing blocks. In view of the proximity and height of these developments, the two “lenses” were located to afford views to the sea and the River Douro. The roof, with its unusual form, also seems to be oriented in this direction. Folded inwards on the diagonal from east to west, it falls away to the western corner of the museum.
The building contains a documentation centre in the basement, an entrance hall and auditorium on the ground floor, and a library with discussion spaces on the upper floor. The library is divided into three sections. In the two cantilevered spaces – with room-height glazing that affords broad views out of the building – there are tables and chairs for discussions. In the central zone, working areas are provided for research and private studies. The form of the building, which reflects that of the neighbouring structures, also responds to the site and its surroundings in the different layouts of the various floors. Some metres below the complex on the southern side is a road from which visitors
have access to the museum via an exposed concrete ramp. The pale-grey colour of this structure establishes a visual link with the building itself, the upper storey of which is rendered in a dark-grey tone. The outer skin is articulated through the use of different materials. The ground floor is clad with untreated aluminium sheeting. The first floor facade is rendered, and the roof is covered with zinc sheeting. In contrast to the somewhat dark, metallic external finishings, the interior is distinguished by the use of light, warm-coloured materials. The white plastered walls harmonize with the dark softwood flooring and the grey marble pavings in the entrance hall and staircase.
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Filmmuseum in Porto
2003 ¥ 12 ∂
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Vertikalschnitt Maßstab 1:20
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Zinkblech 10 mm Putz 20 mm, grau gestrichen Zinkblech 10 mm Dampfbremse Polystyrol-Hartschaumplatte 20 mm Dampfsperre Stahlbetondecke 150 mm Festverglasung VSG 2x 8 mm Gipskartonplatte 2x 8 mm Polystyrol-Hartschaumplatte 40 mm Stahlprofil Å 80 mm
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Stahlprofil L 100/100/10 mm Dielen Fichte 40 mm Estrich 45 mm zwischen Kantholz Fichte 70/40 mm Ausgleichsschicht 30 mm Stahlbetondecke 200 mm Polystyrol-Hartschaumplatte 20 mm Putz 20 mm, grau gestrichen Anstrich wasserdicht Akustikdecke: Akustikputz 10 mm Holzwerkstoffplatte 18 mm
Vertical section scale 1:20
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10 mm sheet zinc 20 mm rendering, painted grey 10 mm sheet zinc vapour-retarding layer 20 mm polystyrene rigid-foam insulation vapour barrier 150 reinforced concrete roof slab fixed glazing: 2≈ 8 mm lam. safety glass 2≈ 8 mm plasterboard 40 mm polystyrene rigid-foam insulation steel Å-beams 80 mm deep
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100/100/10 mm steel angle 40 mm softwood floor boarding 45 mm screed between 40/70 mm softwood bearers 30 mm levelling layer 200 mm reinforced concrete floor slab 20 mm polystyrene rigid-foam insulation 20 mm rendering, with grey moisturerepellent paint acoustic soffit: 10 mm acoustic plaster wood board 18 mm composite
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
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Dokumentationszentrum in Vught Documentation Centre in Vught Architekten: Claus en Kaan Architecten, Amsterdam/Rotterdam Felix Claus Mitarbeiter: Marc van Broekhuijsen, Leo van den Burg, Rita Abreu, Ronald Rientjes Tragwerksplaner: Adams Bouwadviesbureau BV, Druten
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Das Konzentrationslager Vught war das größte der SS unterstellte Lager auf dem Gebiet der im Zweiten Weltkrieg besetzten Niederlande. Zwischen 1943 und 1944 waren hier mehr als 31 000 Menschen interniert. Nach dem Krieg befanden sich auf dem 35 ha großen Areal ein Hochsicherheitsgefängnis und ein Stützpunkt der niederländischen Armee. Anfang der 90erJahre wurde auf dem Gelände eine Gedenkstätte errichtet. Diese erweiterte man nun um ein Dokumentationszentrum, das gleichzeitig Museum und Eingang für das teilweise rekonstruierte Lagergelände ist. Der Museumsbau gibt sich in seiner klaren Formensprache eindeutig als neuer Zubau
zu erkennen. Der lang gestreckte Baukörper mit wenigen außenbündigen Fenstern lebt von der vorgeblendeten, horizontal gegliederten Fassade. Handgefertigte TerracottaRiemchen und leicht zurückversetzte, weiß überputzte Ziegel bilden ein feines, das gesamte Gebäude umlaufendes Streifenmuster. Den Eingang markiert ein mächtiges Vordach aus sandgestrahltem Beton. Der monolithische Baukörper umschließt im Inneren unterschiedlichste, ohne Zwischenflure direkt miteinander verbundene Räume. Je nach Funktion, Grundfläche und Lichtverhältnissen sind die einzelnen Bereiche des Museums gemäß der Raumplan-Idee von Adolf Loos verschieden hoch angelegt.
Vught was the largest SS-controlled concentration camp in the Nazi occupied Netherlands. The first steps to create a memorial on the 86-acre site were taken in the early 1990s. A documentation centre with a museum has now been added that forms an entrance to the partly reconstructed camp. The clear, elongated form of this building is horizontally articulated with a fine strip pattern of hand-made terracotta slips and slightly recessed, white-rendered bricks. The entrance is marked by a powerful canopy in sandblasted concrete. Internally, the spaces are directly linked with each other without a corridor. Based on an idea by Adolf Loos, their heights vary, according to function.
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Wegeführung Maßstab 1: 2500 Grundriss • Schnitte Maßstab 1: 750 1 2
Eingang Dokumentationszentrum Lagergebäude rekonstruiert
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Wassergraben Auditorium Ausstellungsraum Werkstatt Gedenkraum Innenhof Seminarraum Café Verwaltung
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a Circulation plan scale 1:2500 Sections • Floor plan scale 1:750 1 2
Entrance to documentation centre Reconstructed camp building
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Canal Auditorium Exhibition space Workshop Commemorative space Courtyard Seminar room Café Administration
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∂ 2003 ¥ 12
Dokumentationszentrum in Vught
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Photo: Christian Richters, Münster
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Dokumentationszentrum in Vught
2003 ¥ 12 ∂
Fassade Haupteingang Schnitt Maßstab 1:20 Section through facade at main entrance scale 1:20
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1 Furniersperrholzplatte 20 mm Stahlprofil | 40/40/4 mm 2 Dachdichtung Bitumenbahn Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 120 mm Trapezblech 135 mm Stahlprofil IPE 360 abgehängte Decke Gipskarton 12,5 mm 3 Stahlprofil | 140/140/5 mm 4 Isolierverglasung ESG UV-reflektierend, ungehärtet 10 mm, SZR, Float 10 mm innere Pressleiste Aluminiumprofil ∑ 5 Silikonverfugung 6 Ziegel handgeformt, 380/120/30 mm 7 Putz Portlandzement 15 mm Ziegel 210/100/65 mm, 8 Tragkonstruktion Stahlprofil HEA 200 Wärmedämmung Mineralwolle 80 mm Kalksandstein 150 mm Innenputz 5 mm 9 Dachdichtung Bitumenbahn Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 50–70 mm Stahlbeton, Oberfläche grob sandgestrahlt 250 mm 10 Sicherheitsglas 10 mm in Stahlprofil ∑ 30/20/2 mm Glasbeschriftung sandgestrahlt 11 Beschichtung Epoxydharz farbig Heizestrich 70 mm auf Trennlage Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 100 mm Beton 120 mm, Trennlage 1 20 mm laminated construction board on 40/40/4 mm steel SHSs 2 bituminous roof sealing layer 120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation ribbed metal sheeting 135 mm deep steel Å-beam 360 mm deep 12.5 mm plasterboard suspended soffit 3 140/140/5 mm steel SHS 4 double glazing: 10 mm UV-reflecting non-toughened glass + cavity + 10 mm float glass with aluminium angle fixing strips internally 5 silicone joint 6 380/120/30 mm hand-formed bricks 7 15 mm rendering 210/100/65 mm bricks 8 210 mm cavity steel Å-columns 200 mm deep as supporting structure 80 mm mineral-wool thermal insulation 150 mm sandlime brickwork 5 mm plaster 9 canopy construction: bituminous roof sealing layer 50–70 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 250 mm reinforced concrete slab, surface rough sandblasted 10 10 mm toughened glass with sandblasted lettering 30/20/2 mm steel angle frame 11 coloured epoxy-resin floor coating 70 mm screed around underfloor heating separating layer 100 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 120 mm concrete slab on separating layer
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