Detail_2002_10

November 7, 2017 | Author: filipgavril | Category: Architectural Elements, Building Engineering, Architectural Design, Building, Science
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Detail_2002_10...

Description

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Tagespflegezentrum in Kamigyo Day-Care Centre in Kamigyo Architekt: Toshiaki Kawai, Kioto Mitarbeiter: Teruko Shinmei Tragwerksplaner: T.I.S & Partners, Kioto

Tatami-Raum Tatami room Photo: Christian Schittich, München

Das Tagespflegezentrum für alte Menschen liegt in einem alten Stadtviertel von Kioto, Kamigyo, an einer schmalen Straße mit traditionellen japanischen Holzwohnhäusern. Der Neubau nutzt eine Lücke und schiebt sich wie ein Keil zwischen die alte Struktur. Zur Straße hin wird nur ein schmaler weiß verputzter Baukörper sichtbar, der durch seine Schrägstellung vor sich einen kleinen Platz bildet. Von hier aus führt der Weg ins Innere des Gebäudes: Das hölzerne Schiebetor, das an die Formensprache alter Teehäuser angelehnt ist, öffnet sich zu einem weiteren Vorhof. Dieser Raum, der mit großen Kieselsteinen ausgelegt und nach oben hin offen ist, gibt den Zutritt zum Situated in an old quarter of Kyoto with traditional houses, this new day-care centre for the elderly was inserted in a gap in the existing urban fabric. All one sees from the street is a narrow white volume. Behind the semitransparent wood entrance gate is an open space that affords access to the various levels of the building. The ground floor establishes a spatial link with the old single-storey courtyard buildings that were traditionally used as tea houses and which now contain sanitary facilities. The main space on the ground floor opens on to the courtyard. From many points, one has views of the historical timber houses in the neighbourhood, framed by the fairfaced concrete walls of the new development. Traditional elements are also to be found in the new structure. On the roof, for example, there are two rooms for the tea ceremony. They are laid out with tatami mats and have loam-rendered walls. Bamboo matting and Japanese paper were used in the construction of suspended ceilings; and the entrance courtyard is laid out with large pebbles. Traditional forms of construction are contrasted with modern elements such as the three steel staircases. Although they all speak the same formal language, they are in different forms of construction and serve as a means of orientation within the building. The careful specification of materials allowed the creation of rooms with quite different spatial qualities.

ebenerdigen Hauptraum frei und umschließt die erste Treppe des Gebäudes. Die nächste Treppe, die oberhalb eines Glasstreifens im Fußboden vom ersten Obergeschoss auf die Dachterrasse führt, zoniert den mittleren Teil des Neubaus. Ein dritter Treppenraum spannt sich zwischen zwei historische Giebelwände und schließt den Bewegungskreislauf des Gebäudes. Wie von hier bieten sich auch von der Dachterrasse und den beiden Hauptgeschossen aus Ausblicke auf die zahlreichen prägnanten Ziegeldächer der nahen Nachbarschaft. Hinter einer zweigeschossigen Glasfassade, die die räumliche Verbindung zum grünen Innenhof herstellt, werden tagsüber alte, gebrechliche

Menschen betreut, die gemäß der Tradition auf Reisstrohmatten, »Tatamis«, direkt auf den Holzfußböden ruhen. Die Nähe zu alten japanischen Gebäuden wird auch im Neubau spürbar. Einige traditionelle Elemente stehen in harmonischem Kontrast zu Sichtbeton und Stahl-Glasfassaden: Auf dem Dach befinden sich zwei Teezeremonieräume, die außen mit Metallplatten verkleidet und innen mit den typischen Tatamimatten belegt und mit Lehm verputzt sind. In den Haupträumen, deren Rückgrat eine gänzlich geschlossene Sichtbetonwand und die schwarz lackierte Stahltreppe bilden, sind die Decken mit Bambusmatten und hinterleuchtetem Japanpapier abgehängt.

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Tagespflegezentrum in Kamigyo

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Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:300

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1 Vorhof, ehemals Parkplatz 2 Eingangshof ohne Überdachung 3 Betreuungsbereich 4 ehemalige Teehäuser (Bestand) 5 Bad 6 Innenhof 7 Aufenthaltsbereich/ Essen 8 Küche 9 Fußboden Glas 10 Dachterrasse 11 mizuya: Teezeremonie 12 Tatami-Raum

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Sections • Floor plans scale 1:300

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1 Forecourt (former parking space) 2 Open entrance court 3 Care area 4 Former tea houses 5 Sanitary space 6 Courtyard 7 Lounge/ Dining area 8 Kitchen 9 Transparent-glass floor area 10 Roof terrace 11 Mizuya: tea ceremony 12 Tatami room

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Details

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11 Treppendetail Staircase detail

Maßstab 1:10 scale 1:10

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Tagespflegezentrum in Kamigyo

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1 Dachdichtungsbahn auf Sichtbeton WU 200 mm 2 VSG aus 2≈ ESG 8 mm 3 Flachstahl ¡ 60/9 mm, schwarz lackiert 4 Stahlprofil Å 125/60/6/8 mm 5 Bodenbelag Bambus 20 mm 6 Rost aus Western Red Cedar 2≈ 100/50 mm Estrich wasserfest 250 mm Stahlbeton 200 mm 7 Abdeckung Stahlblech 8 Abhängung: IPB 100, Bambusmatten geflochten 9 Zypresse 20 mm auf Sperrholz 61 mm Unterkonstruktion 400 mm Bodenplatte Stahlbeton 300 m 10 Trittstufen Zypressenholz 20 mm 11 Stahlblech schwarz lackiert 9 mm 12 Flachstahl schwarz lackiert ¡ 38/9 mm 13 Edelstahlrost 19 mm 14 L-Stahl verschweißt mit 11 15 Stahlverankerung

1 roof sealing layer on 200 mm exposed waterproof concrete 2 lam. safety glass: 2≈ 8 mm toughened glass 3 60/9 mm steel flat, painted black 4 125/60/6/8 mm steel Å-section 5 20 mm bamboo flooring 6 100/50 mm western red cedar slats and bearers 250 mm waterproof concrete 200 mm reinforced concrete slab 7 sheet-steel covering 8 suspended soffit: steel Å-beams 100 mm deep with woven bamboo matting 9 20 mm cypress boarding on 61 mm plywood 400 mm supporting structure 300 mm reinforced concrete floor slab 10 20 mm cypress tread 11 9 mm sheet steel, painted black 12 38/9 mm steel flat, painted black 13 19 mm stainless-steel grating 14 steel angle welded to 11 15 steel anchor

Schnitt

Maßstab 1:50

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Wohn- und Ateliergebäude in Sent House and Studio Building in Sent Architekt: Rolf Furrer, Basel Christof Rösch, Sent Mitarbeiter: Simon Hartmann, Andreas Hunkeler Tragwerksplaner: Andreas Zachmann, Basel aa

Photo: Naas+Bisig, Basel

Von außen ist der Umbau des traditionellen Bauernhauses im schweizerischen Sent so gut wie nicht erkennbar. Der Wirtschaftsteil des Gebäudes jedoch wurde völlig umgestaltet. Nach dem Prinzip »Haus im Haus« entstand hier ein dreistöckiger Einbau, in dem sich zwei Ateliers und die Bäder befinden. Ein Künstler und ein Architekt entwickelten gemeinsam die überwiegend aus Holz gefertigte Konstruktion, die auf Stahlstützen und Betonscheiben in den Altbau eingestellt ist und einen deutlichen Abstand zur Außenwand hält. Der autonome Neubau schließt im Bereich der Bäder an den alten Wohntrakt an. Er durchstößt nur an einer Stelle die Fassade: Externally, the conversion of this traditional Swiss farmhouse is scarcely visible. Internally, however, the working areas were completely redesigned in the form of a “house within a house”. A new, independent, three-storey structure was inserted in the existing building. Constructed largely in timber and supported by steel columns and concrete slabs, this tract contains two studios and the sanitary facilities. Only at one point does it penetrate the facade: where a new window with a loggia was created overlooking a narrow lane at the rear of the house. In view of the structural changes taking place in many rural areas, the conversion of former agricultural buildings that are worthy of preservation poses a new challenge. The present introverted solution retains the outward appearance of the old house, while creating the contemplative working conditions required by the artist in residence. The windows in the new tract do not command extensive views, for example, but frame sections of the old external walls; and one window is overlaid externally by the timbers of the historical facade. The stage-like quality this evokes is enhanced at night by the indirect lighting of the outer wall. Access to the sculptor’s studio is via a movable, furniture-like staircase element. To facilitate the transport of materials within the house, openings were formed in the floors, creating a spatial link between the basement and the upper storey.

Ein erkennbar neues Atelierfenster mit Loggia weist auf die schmale Gasse hinter dem Haus. Die neuen Oberlichter im Dach dagegen treten nach außen nur als unauffällige Glasflächen in Erscheinung. Die behutsame Umnutzung von ehemals landwirtschaftlich genutzten Bauwerken ist eine denkmalpflegerische Herausforderung, die der Strukturwandel in vielen ländlichen Regionen mit sich bringt. Die hier gewählte, introvertierte bauliche Lösung bewahrt das Erscheinungsbild des Hauses und erzeugt die vom Künstler erwünschte kontemplative Arbeitsatmosphäre. So bieten die Fensteröffnungen des Einbaus keinen direkten Ausblick, sie zeigen vielmehr bildhafte Aus-

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schnitte der Altbau-Außenwand. Eines der Fenster ist außen von den ornamentierten Hölzern der historischen, luftdurchlässigen Scheunenfassade überlagert, und hinter der verglasten Südwand des Ateliers erscheint die Innenansicht der Lochfassade wie eine Kulisse. Dieser Eindruck wird am Abend durch eine indirekte Beleuchtung verstärkt. Über ein verschiebbares Treppenmöbel gelangt man von der Eingangsebene in das Bildhauer-Atelier. Um den Materialtransport im Haus zu erleichtern sind Deckenöffnungen ausgespart, über die eine Verbindung vom Keller bis ins Obergeschoss besteht. Der Kellerraum dient als Lager und Werkstatt des Künstlers.

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Grundrisse • Schnitt

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Wohnatelier Holzdecke Einbau Massivdecke (Bestand) Eingangsebene Luftraum Bildhauer-Atelier Werkstatt, Lager

Floor plans • Section 1 2 3 4 5 6

Maßstab 1:400

Studio flat New timber floor Existing solid floor Entrance level Void over sculptor’s studio Workshop, store

scale 1:400

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Wohn- und Ateliergebäude in Sent

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Details Schnitt Maßstab 1:20 1 Deckenaufbau: Dreischichtplatte Fichte 27 mm Wärmedämmung 250 mm Holzwerkstoffplatte 12 mm Lattung 28/50 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 2 Stahlprofil HEB 220 3 Holzprofil BSH 100/250 mm 4 Stahlschuh mit Zugstab-Anschluss 5 Aluminiumprofil 30/30 mm 6 Isolierverglasung U = 1,1 W/m2K, silikonverklebt 7 Stütze Stahlrohr Ø 152,4/16 mm 8 Aluminium-Flachprofil 6 mm 9 Dreischichtplatte Fichte 27 mm 10 Konvektor 11 Leuchte 12 Sitzbank Holz als Absturzsicherung 13 Lärchenbalken (Bestand) Section

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scale 1:20

1 floor construction: 27 mm three-ply softwood sheeting 250 mm thermal insulation 12 mm composite wood board 28/50 mm battens 12.5 mm gypsum fibreboard 2 steel Å-beam 220 mm deep 3 100/250 mm laminated timber beam 4 steel shoe with connection for tension rod 5 30/30 mm aluminium angle 6 double glazing fixed with silicone adhesive (U = 1.1 W/m2K) 7 Ø 152.4/16 mm tubular steel column 8 6 mm aluminium flat 9 27 mm three-ply softwood sheeting 10 convector 11 light fitting 12 timber bench as safety barrier 13 existing larch scantlings

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Teehaus in Montemor-o-Velho Tea Room in Montemor-o-Velho Architekt: João Mendes Ribeiro, Coimbra Mitarbeiter: Carlos Antunes, Cidália Silva, Desirée Pedro, José António Bandeirinha, Manuela Nogueira, Pedro Grandão Tragwerksplaner: Raimundo Mendes da Silva, Coimbra Weitere Projektbeteiligte S. 1346

Weithin sichtbar, auf einem Hügel im portugiesischen Hinterland, liegt die Burgruine Montemor-o-Velho. Hier entstand innerhalb der Mauerreste des Paço das Infantas, des Prinzenpalastes, ein Teehaus, das in seiner Gestalt einem konsequenten Sanierungskonzept folgt. Der bauliche Eingriff in die Anlage ist zurückhaltend und auffällig zugleich. Zurückhaltend, weil der Architekt die alten Mauern unangetastet ließ und den Zustand der Burg konservierte. Auffällig, weil das Teehaus, das im Herzen der Anlage entstand, mit seiner strengen Geometrie und seinen klaren Materialien in Kontrast zu dem rauen Mauerwerk und den unregelmäßig geformten Überresten der Burg steht. The tea room was erected in the ruins of a Portuguese castle complex. The measures that were implemented are restrained and nevertheless striking, involving the conservation of the remaining fabric of the old castle and the erection of the refreshment pavilion within it. The strict geometry of the new structure and the cogent use of materials are contrasted with the irregular forms and rough walling of the ruins. To integrate the revitalized public square, the Paço das Infantas, into the development, new paths and stairs were created that lead to the top of the castle walls, to viewing points and to a nearby church. As part of the design concept, all new building elements, including the stairs, benches and the tea pavilion itself, are contrasted in their construction and use of materials with the existing fabric, thereby heightening the scenic effect of the ruins. Elevated on a platform, the tea room seems to hover above the ground. The structure consists of a simple steel skeleton frame. The four columns supporting the roof were set internally within the outer skin, thus allowing greater freedom in the facade design. With the exception of the doors, the glazed skin is in a frameless form of construction, so that the main structural components – the platform and the flat roof – stand out. They are linked by a vertical element that houses the service spaces and also screens them from the public areas.

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Um den Paço das Infantas als neu genutzten Platz in die Burganlage einzubinden, entstanden auch Wege und Treppen, die von hier auf die Burgmauer, zu Aussichtspunkten oder zur nahe gelegenen Kirche führen. Alle baulichen Eingriffe, die Treppen, Bänke und schließlich der Pavillon selbst, heben sich durch Material und Konstruktion optisch vom Bestand ab. Die bauliche Distanz des Eingriffs ist Teil des Konzepts: Durch den betont gestalteten Kontrast von Alt und Neu wird der szenische Effekt der Ruine erhöht. So scheint die Plattform mit dem Pavillon über dem Gelände zu schweben. Eine Unterkonstruktion aus Stahlprofilen trägt die

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auskragende Bodenplatte aus Stahlbeton. Die Konstruktion des Teehauses besteht aus einem einfachen Stahlskelett mit vier Innenstützen, die eine freie Gestaltung der Fassade ermöglichen. Die Transparenz der bis auf die Türen rahmenlosen Glasfassade lässt die dominanten Elemente des Baukörpers hervortreten: Zwei horizontale Flächen, die Plattform und das Flachdach, die über eine weitere, vertikale Fläche verbunden sind. Letztere wird durch die Holz verkleidete Wand, die den Servicebereich vom Gastraum trennt, gebildet. An dieser Wand wiederholt sich das Motiv der horizontalen, auskragenden Flächen in Gestalt einer Durchreiche, die hier plastisch aus der Wand ragt.

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Teehaus in Montemor-o-Velho

Site plan

Lageplan Maßstab 1:5000 1 Burganlage 2 Kirche 3 Paço das Infantas mit Teehaus Schnitt • Grundriss

Maßstab 1:250

1 Castle 2 Church 3 Paço das Infantas with tea room Section • Layout plan 4 5 6 7 8 9 10 11 12

4 Treppe zur Burgmauer 5 Kellerraum für haustechnische Anlagen 6 Küche 7 Teeraum 8 Terrasse 9 Beleuchtung 10 Sitzbank 11 Treppe zum Aussichtspunkt 12 Verbindungsweg zur Kirche

scale 1:5000

scale 1:250

Stairs up castle walls Cellar space for services Kitchen Tea room Terrace Lamp Bench Staircase to viewing point Route to church

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Schnitt Maßstab 1:10

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1 Isolierverglasung 6 mm + 10 mm + 8 mm 2 Gipskartonplatte 15 mm 3 Leuchte 4 Stahlprofil fi 100 mm 5 Stahlprofil HEB 100 6 Stahlprofil verzinkt fi 50 mm 7 Kupferblech 1,2 mm 8 Wärmedämmung 50 mm 9 Sperrholzplatte 20 mm 10 Flachstahl gebogen 5 mm 11 Sonnenschutzrollo

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Flachstahl 8 mm Stahlprofil ∑ 30/30/3 mm Verglasung VSG 12 mm Sperrholzplatte Bubinga 20 mm Stahlprofil HEB 240 Lüftungsgitter Wandaufbau: Sperrholzplatte Esche, furniert 10 mm Lattung 20 mm Mörtelschicht 15 mm Ziegelmauerwerk 110 mm Mörtelschicht 15 mm Marmorplatte 20 mm

19 Sperrholz Esche 5 mm 20 Schiebeelemente Glas, matt 4 mm 21 Bodenaufbau: Parkett Vollholz Bubinga 25 mm Lattung 30 mm Wärmedämmung 40 mm Estrich 30 mm Stahlbeton 150 mm 22 Terrassenbelag Vollholz, Bubinga 20 mm 23 Stahlprofil ∑ 70/70/7 mm 24 Stahlprofil fi 160 mm 25 Stahlprofil HEB 200

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scale 1:10

1 double glazing: 6 mm + 10 mm cavity + 8 mm 2 15 mm plasterboard 3 light fitting 4 100 mm steel channel 5 steel Å-beam 100 mm deep 6 50 mm galvanized steel section 7 1.2 mm sheet-copper roofing 8 50 mm thermal insulation 9 20 mm plywood 10 5 mm sheet steel bent to shape 11 sunblind

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8 mm steel plate 30/30/3 mm steel angle 12 mm laminated safety glass 20 mm bubinga plywood steel Å-section 240 mm deep 17 ventilation grating 18 wall construction: 10 mm ash-veneered plywood 20 mm battens 15 mm layer of mortar 110 mm brick skin 15 mm layer of mortar 20 mm marble slabs

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19 5 mm ash plywood 20 4 mm obscured-glass sliding element 21 floor construction: 25 mm bubinga parquet 30 mm battens 40 mm thermal insulation 30 mm screed 150 mm reinforced concrete slab 22 20 mm bubinga paving to terrace 23 70/70/7 mm steel angle 24 160 mm steel channel 25 steel Å-beam 200 mm deep

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Messnerhaus in Hohenweiler Sacristan’s House in Hohenweiler Architekt: Gerhard Gruber, Bregenz Mitarbeiter: Peter Mader, Lindenberg Tragwerksplaner: Rudhardt und Gasser, Bregenz

Das alte Messner- und Schulhaus in Hohenweiler in Vorarlberg bildet mit der gotischen Pfarrkirche, dem Pfarrhaus und dem Dorfbrunnen ein qualitätvolles Ensemble. Genutzt wurde es als Wohnhaus des Messners, als Gemeindehaus und bis 1901 auch als Schulhaus. Es handelt sich um einen typischen zweigeschossigen Rheintaler Bauernhof, der über dem gemauerten Sockel in Strickbauweise errichtet ist. Im Inneren besticht das Haus vor allem durch die Wohnräume im Erdgeschoss und die große getäfelte Stube im Obergeschoss, in der sich noch alte viergeteilte Fenster mit zarten Sprossen erhalten haben. Ein ortsansässiges Ehepaar mit drei Kindern erkannte den

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This former sacristan’s house and school building in Vorarlberg, Austria, dates from 1774. It is a typical example of a two-storey Upper Rhine farmhouse. Together with the Gothic parish church, the presbytery and the village fountain, it forms an ensemble of great quality. The timber superstructure, consisting of a layer of horizontal beams laced into vertical posts, is set on a masonry plinth. Internally, the most interesting features of the house include the living spaces on the ground floor and the large panelled hall on the upper level, where the old four-part casements with slender glazing divisions still exist. A local couple with three children recognized the value of the house and fought for its re-

Wert des 1774 erbauten Gebäudes und setzte sich für dessen Erhalt ein. Sie entschlossen sich, es zu kaufen und zu restaurieren. Sowohl den Bauherren als auch dem Denkmalamt war es wichtig, bestimmte vorhandene Teile nicht zu verändern. Der Grundriss konnte großteils erhalten bleiben, angrenzende Teile des früheren Stallgebäudes wurden zu Sanitär- und Technikräumen umgebaut. Bei der Restaurierung wurde versucht, möglichst viele Details zu bewahren und fachgerecht zu reparieren: Türen, Böden und Innenfenster wurden saniert, fehlende Vorfenster ersetzt. Das Zentrum des Hauses bildet eine auf beiden Geschossen von Norden nach Süden durch-

gehende Diele; sie ist Erschließung, Wohnund Arbeitsraum. Der Hauseingang wurde nach Norden verlegt; damit ergab sich an der Südseite ein privater Gartenbereich, der sich zum Kirchplatz durch einen Niveausprung abgrenzt. Der Innenausbau besteht vollständig aus Weißtanne, einer regionalen Holzart, die mit der Zeit einen grauen Ton annehmen wird. Dämmschichten unter den neuen Schindeln an den Außenwänden, die Sanierung der Fenster und die Abgrenzung zu den Kaltbereichen verbessern den Energiehaushalt. Bei der Ausbesserung des Dachdeckung konnte auf alte Ziegel zurückgegriffen werden, die dem Dach einen lebendigen Charakter verleihen.

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tention, deciding finally to purchase and restore it. For the clients and the local conservation authority alike, it was important not to change certain existing elements. It proved possible to retain most of the ground floor layout, while adjoining spaces that were formerly used as stalls for livestock were converted to rooms for sanitary and service installations. During the restoration work, efforts were made to retain as many details as possible and to repair them in traditional form. Doors, floors and inner casements were refurbished, and missing outer casements were replaced. At the heart of the house is a spacious hall that extends over two floors and over the width of the building from north to south. It is

used as a circulation, living and working area. The entrance was moved to the north face, allowing a private garden to be created on the south side. This is demarcated from the church square by a change in level. Internally, the finishings are in silver fir, a common type of wood in this region and one which, in time, assumes a greyish tone. The shingles to the external walls were renewed, and a layer of insulation was applied. This and the refurbishment of the windows, as well as the clear separation of the living rooms from unheated spaces, considerably improved the energy balance of the house. Old materials were used in refurbishing the roof coverings, lending the building a more lively appearance.

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Messnerhaus in Hohenweiler

Lageplan Maßstab 1:2500

Site plan scale 1:2500

Schnitte Obergeschoss Erdgeschoss Maßstab 1:250

Sections Upper floor plan Ground floor plan scale 1:250

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Individualräume Diele Technik Wirtschaftsteil Lager Holzpellets Küche Wohnraum/Stube Gast Schrankraum Speisekammer Büro

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Personal rooms Hall Mechanical services Utilities/Working areas Store for wood pellets Kitchen Living room/Parlour Guest room Closet Pantry Office

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Photo: Ignacio Martinez, A–Hard

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7 Detailschnitt Maßstab 1:20 Sectional details scale 1:20

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Messnerhaus in Hohenweiler

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Sectional details scale 1:20

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1 Wandaufbau: Deckbrettschalung, vertikal 140 bzw.100/18 mm Lattung 25 mm Winddichtung, diffusionsoffen Wärmedämmung zwischen Lattung 60 mm Blockbohlenwand 140 mm (Bestand) Dampfbremse Lattung 20 mm Sichtschalung Weißtanne 20 mm 2 Schiebefenster Aluminium mit Isolierverglasung 3 Kastenfenster Holzprofil Weißtanne 4 Außenverkleidung Holzschindeln Weißtanne 5 Innenwandaufbau: Schalung Weißtanne 20 mm mit Lattung 20 mm Wärmedämmung/Holzständerkonstruktion 160 mm mit beidseits Baupapier Lattung 15 mm Innenschalung, farbig gestrichen 15 mm (Bestand) 6 Glasschiebetürelement 7 Fixelement Schiebetür Weißtanne 8 Innentür Holzprofil Weißtanne 40 mm 9 Türstock Buche 30 mm 10 Deckenaufbau : Rauspundschalung 27 mm (Bestand) Baupapier Wärmedämmung Zellulose 200 mm Dampfbremse Balkenlage mit Lehmfüllung 180 mm (Bestand) Lehmputz auf Trägermatte 40 mm 11 Holzdiele Weißtanne 115 mm 12 Auflager Stahlprofil ∑ 80/40/8 mm 1 wall construction: 18 mm vertical lapped cover boarding 140 and 100 mm wide on 25 mm battens moisture-diffusing windproof layer 60 mm thermal insulation between 60 mm battens 140 mm existing horizontal laced-beam wall vapour-retarding layer 20 mm battens 20 mm silver-fir boarding 2 aluminium sliding casement with double glazing 3 silver-fir box window 4 silver-fir shindle cladding 5 internal wall construction: 20 mm exposed fir boarding 20 mm battens on building paper 160 mm thermal insulation between 160 mm timber studs building paper 15 mm battens 15 mm existing boarding, colour painted 6 glass sliding-door element 7 fixed silver-fir element to sliding door 8 40 mm internal door with silver-fir frame 9 30 mm beech door lining 10 floor construction: 27 mm existing sawn boarding building paper 200 mm cellulose thermal insulation vapour-retarding layer existing loam filling between 180 mm existing beams loam plaster on matting 40 mm thick 11 115 mm silver-fir planks 12 80/40/8 mm steel angle bearer

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Werbeagentur in München Advertising Agency in Munich Architekten: Birgit Huber, Hannes Rössler Mitarbeiter: Peter Hoerauf, Ulrich Pfannschmid Tragwerksplaner: Bernhard Behringer, München

Das viergeschossige »Garagengebäude für Elektromobile« wurde 1906 als eine der ersten Eisenbetonkonstruktionen in München über dem Glockenbach errichtet. Im Laufe der Jahre hatten verschiedene Eigentümer im Inneren bauliche Veränderungen vorgenommen und Straßenzugang und Erdgeschoss bis auf schmale Fensterbänder vermauert. Der Umbau des gesamten Gebäudes für eine Werbeagentur mit 60 Mitarbeitern wurde als Großraum konzipiert, eine adäquate Büroform für kreative Teamarbeit. Dabei folgen die Arbeitskojen der Obergeschosse der Einteilung der ehemaligen Stellplätze. Die Straßenfassade wurde in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde

wieder geöffnet, der Raum der Cafeteria (den die Agentur selbst einrichtete) lässt die ehemalige Hofdurchfahrt wieder erlebbar werden. Die Realisierung erfolgte unter großem Zeitdruck – sechs Monate von der Auftragserteilung bis zur Bauübergabe – und mit minimalem Budget. Sämtliche gängigen Möbelsysteme erwiesen sich als zu teuer: Die Lösung war »die Kiste«: Aus einfachen Transportkisten, wie sie Speditionsfirmen verwenden, haben die Architekten ein eigenes Möbelkonzept entwickelt. Dabei beziehen sich die Würfel in einfacher und doppelter Größe sowohl auf menschliche Maße als auch auf DIN-Formate. Die Verwendung von Phenolharzplatten machte

eine zusätzliche Oberflächenbehandlung überflüssig, helle Schnittkanten kontrastieren mit den dunklen Flächen. Ohne konventionelle Beschläge oder Verleimungen wurden mehr als 2500 Kisten nur durch Spanngurte zu funktionellen Gruppen für Arbeit, Archiv oder Besprechung verbunden. Gummiauflager gewährleisten Schallschutz und Sicherheit gegen Verrutschen. Zwei Boxen bilden dabei die Tischhöhe, drei Boxen die Arbeitskoje mit Ablage, ohne jedoch den Blick zu den Fenstern zu verstellen, vier Boxen den Sichtschutz entlang der Gänge. Die Kisten können jederzeit und je nach Bedarf durch die Benutzer zu neuen Paketen gebündelt werden.

Built in 1906 by Heilmann and Littmann, this four-storey reinforced concrete structure was designed as a “garage for electric-powered vehicles”. Over the years, its different owners made various changes internally and walled up most of the ground floor openings. The recent conversion of the entire building to accommodate an advertising agency with 60 employees was based on an open-plan concept, which was seen as an appropriate form for creative teamwork. The layout of the working booths on the upper floors follows the earlier division into parking spaces. In consultation with the conservation authorities, the street facade was opened up again. The space housing the cafeteria – fitted out by the

agency itself – affords some impression of the former access route to the courtyard. The scheme had to be implemented within an extremely short period – six months from the award of the commission to the handover date – and to a minimal budget. All standard furnishing systems proved too expensive. Instead, an original solution was developed on the basis of simple crates, like those used by removal firms. The single- and double-sized cubic elements are related to the dimensions of the human body and to those contained in German standards. The use of phenolic-resin sheets obviated the need for further surface treatment. The light-coloured cut edges are contrasted with the dark faces of the units.

Without using conventional furniture connectors or glued joints, more than 2,500 elements – box units, birch table tops and felt-lined pinboards/partitions – were assembled into different functional groups for working, archive and discussion purposes. The elements are tied together solely with tensioning straps. Rubber bearers provide sound insulation and prevent the elements slipping out of position. Two boxes stacked on top of each other form a table-height unit. Three boxes form a working booth with shelving, without impeding the views out of the windows. Four stacked boxes provide visual screening along the corridors. The units can be simply rearranged into new forms by the users.

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Werbeagentur in München

Grundriss 2. Obergeschoss Maßstab 1:250

Second floor plan scale 1:250

Schnitte

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Maßstab 1: 50

Tischplatte Birkensperrholz 30 mm Pinnwand Sperrholz mit Filz beschichtet Sperrholzplatte, Phenolharzbeschichtet, 37,5 mm Gummiauflager Spanngurt

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scale 1:50

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30 mm birch plywood worktop plywood pinboard/partition with felt covering 37.5 mm phenolic-resin-coated plywood rubber bearer tensioning strap

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Pfarrzentrum in München Parish Community Centre in Munich Architekten: Allmann Sattler Wappner, München Mitarbeiter: Markus Kuntscher, Jan Schabert, Dirk Bauer Tragwerksplaner: Hagl Ingenieurgesellschaft mbH, München Freiflächenplaner: realgrün Landschaftsarchitekten, München

Photo: Andreas Gabriel, München

Das Herz-Jesu-Pfarrzentrum aus dem Jahr 1970, bestehend aus einem Wohngebäude mit Seniorenclub, einem Kindergarten, Jugendräumen sowie dem Pfarrsaal der Gemeinde, steht räumlich und baulich in engem Zusammenhang sowohl mit der neuen Herz-Jesu-Kirche (vgl. Detail 2/2001, S. 265f.) als auch mit dem gründerzeitlichen Pfarrhaus. Wie vielfach typisch für die 70erJahre, entspricht der Gebäudekomplex typologisch einer Agglomeration von unterschiedlichen, dicht gepackten Raumvolumina, die die Nutzungen nach außen durch einzelne, klar lesbare Gebäudekuben abbildet. Den heutigen Anforderungen nicht mehr angemessen, wurde das Pfarrzentrum

renoviert . Ziel war dabei, die vorgefundenen baukonstruktiven Mängel, die brandschutztechnischen Defizite sowie funktionale Schwächen der Gemeinschaftsbereiche zu beheben. Dabei sollte zum einen der Geist der 70er-Jahre-Architektur bewahrt werden, zum anderen sollten die innen wie außen sichtbaren Eingriffe deutlich auf die späten 90er-Jahre verweisen. Die Körperhaftigkeit der einzelnen Gebäudekuben wurde betont, indem sämtliche Fassadenflächen mit einem Vollwärmeschutz mit durchgefärbtem mineralischem Putz in einheitlicher Farbigkeit überzogen sind. Entsprechend der vorgefundenen Mischbauweise sind die Fenster der Skelettfassade zu dunklen Bändern zu-

sammengefasst, während bei der Massivbauweise Lochfenster eingesetzt sind. Durch die Absenkung des Atriumbodens auf Untergeschossniveau und die Verbindung aller Gebäudeebenen über eine Stahltreppe auf die Dachterrasse erhält das Haus eine starke räumliche Mitte. Die angrenzenden Räume werden über das offene Atrium besser belichtet und natürlich belüftet. Der Pfarrsaal orientiert sich mit neuen strukturfüllenden und ungeteilten Verglasungen zur großzügigen Terrasse und ist über eine Rampe vom Kirchplatz aus zugänglich. Die Stahlkonstruktion der Terrasse mit Lärchenholzbelag ist auf das bestehende Dach aufgeständert.

bb Schnitt Maßstab 1:500 Detailschnitt Dachterrasse Section scale 1:500 Sectional details: roof terrace

Dating from 1970, the centre consists of a block of flats, a club for senior citizens, a kindergarten, youth rooms and a parish hall. It is closely linked, spatially and in terms of its construction, with the new Church of the Sacred Heart (see Detail 2/2001) and with the 19th-century presbytery. Like many other developments built in the 1970s, the centre consists of a dense agglomeration of different cubic volumes, the functions of which are legible externally. The community centre no longer complied with modern needs and was therefore subjected to a complete refurbishment. The main aims of the scheme were to remove constructional deficiencies and functional weaknesses

and to improve the fire protection. At the same time, the spirit of the 70s’ architecture was to be retained, and the measures implemented were to be recognizable as dating from the late 1990s. The individual cubes were accentuated in their physical form by applying full thermal insulation and mineral rendering in a uniform colour to all facades. The mixed form of construction is reflected in the treatment of the windows: those in the skeleton-frame facade have been linked to create dark continuous strips, while the solid walls of the building are punctuated by individual rectangular openings. By lowering the floor of the atrium to basement level and linking all storeys via a steel staircase that pro-

Maßstab 1:20 scale 1:20

vides access to the roof terrace, the building acquires a bold spatial core. The adjoining spaces also benefit from better daylighting and natural ventilation. The parish hall can now be reached via a ramp from the church square and, with new areas of undivided glazing, it is oriented to the large terrace raised on a steel structure above the existing roof.

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Pfarrzentrum in München

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Lageplan Maßstab 1:1500 Schnitt • Erdgeschoss • 1. Obergeschoss Maßstab 1:500

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Wohnung Seniorenclub Waschraum Kindergarten Garderobe Kindergarten Gymnastikraum Kindergarten Jugendbereich Apartment Pfarrsaal Atrium Dachterrasse Tagesraum Kindergarten

b Site plan scale 1:1500 Section • Ground floor plan • First floor plan scale 1:500

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Flat Club for senior citizens Kindergarten toilets Kindergarten cloakroom Kindergarten gymnastics Youth areas One-room flat Parish hall Atrium Roof terrace Kindergarten day room

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Details

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Flachstahl ¡ 30/10 mm Flachstahl ¡ 30/6 mm Lärchenholz 50 mm auf Neoprene Nebenträger Stahlprofil HEA 140 Schubknagge Stahl | 40/40 mm Dachaufbau: Kies 50 mm Kunststoffdichtungsbahn Hartschaumplatten max. 180 mm Glasvlies-Bitumenschweißbahn Lochglasvlies Bitumenvoranstrich Hauptträger Stahlprofil HEA 200 Pfosten-/Riegelfassade Aluminium mit Isolierverglasung Stahlbetonrohr Ø 100 mm Wärmedämmverbundsystem mit Hartschaumplatte 60 mm und Putzaufbau mineralisch 20 mm Sonnenschutz Aluminium Z-Profil Stahlprofil fi 200

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30/10 mm steel flat 30/6 mm steel flat 50 mm larch planks on neoprene steel Å-beam 140 mm deep 40/40 mm steel SHS anchor piece 50 mm bed of gravel on plastic sealing layer 180 mm rigid foam insulation to falls glass-fibre mat and welded bitumen sheeting perforated glass-fibre mat bitumen undercoat steel primary Å-beam 200 mm deep alum. post-and-rail facade with double glazing Ø 100 mm reinf. conc. tube composite thermal insulation system with 60 mm rigid-foam slabs and 20 mm mineral rendering aluminium Z-section sunshading 200 mm steel channel

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Kulturspeicher in Würzburg Cultural Centre in Würzburg Architekten: Brückner & Brückner, Tirschenreuth Mitarbeiter: Norbert Ritzer, Kristin Heurich, Martin Csakli, Rudi Völkl, Markus Braun, Stefan Dostler, Wolfgang Herrmann, Christine Kreger, Martina Fischer Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Brückner & Brückner, Tirschenreuth

Der 1904 errichtete ehemalige Getreidespeicher liegt inmitten des Sanierungsgebietes »Alter Hafen« an einem künstlichen Becken direkt am Mainufer. Er wurde restauriert, umgebaut und erweitert und stellt nun den kulturellen Mittelpunkt des Viertels dar. Die imposante Holzkonstruktion im mittleren Teil des alten Gebäudes blieb vollständig erhalten. Dieser Bereich dient als Eingang und Foyer mit Museumsshop. Die seitlichen Flügel wurden dagegen bis an die Außenmauern entkernt. Dort sind Betonkuben eingestellt, in welchen optimale Bedingungen für die Ausstellungen geschaffen werden konnten. Der langgestreckte Raum zwischen der renovierten Fassade und den

Built in 1904, this former grain store is situated at the heart of the “Alter Hafen” rehabilitation area, adjoining an artificial basin of water on the banks of the River Main. Now, after its restoration, extension and conversion, the complex forms the cultural focus of this part of the Bavarian city. The imposing timber structure in the central section of the old building was preserved in its entirety and serves as the entrance and foyer, with a museum shop. The two side tracts were gutted, and cubic concrete structures were inserted within the external walls, creating ideal conditions for exhibitions. The space between the refurbished outer walls and the concrete cubes serves as a circulation route with stairs

Betonkuben stellt die Verbindungsachse mit Treppen und Aufzügen dar und macht den Besuchern bei ihrem Gang durch das Museum den Bezug zwischen Alt und Neu deutlich. An den Stirnseiten wurde das Gebäude um zwei Quader verlängert, die die Grundfläche des Altbaus erweitern. Deren Fassaden aus Natursteinlamellen bilden eine harmonische Einheit mit der alten Steinfassade und filtern das Licht im Verbindungsgang. Vor die Uferfassade sind zwei gläserne Kuben gestellt worden, in welchen sich ein kleines Restaurant mit einer Terrasse am Fluss, ein Veranstaltungsraum, eine Bibliothek und Büroräume befinden. Hinter der grün schim-

and lifts, so that visitors are constantly reminded of the old building substance as they pass through the museum. Cubic structures were also added at both ends of the building to enlarge the existing floor area. The facades of these new tracts consist of open-spaced horizontal stone strips that harmonize with the old stone facades and also allow light to enter the linking corridors. On the river front, the existing structure is complemented by two shimmering green glass cubes, which contain a small restaurant with a riverside terrace, a multi-purpose space, a library and offices. From the outside, one can faintly see the concrete walls and openings behind the glass facades.

mernden Glasfassade kann man Betonwände und Öffnungen erahnen. Auf den 7200 Quadratmetern Grundfläche sind neben der Städtischen Sammlung und der privaten Sammlung konkreter Kunst »Peter C. Ruppert« Wechselausstellungen, Theater und Werkstätten untergebracht. Durch den Verzicht auf Tageslicht in den Museumsräumen konnte die Kühllast des Gebäudes niedrig gehalten werden. Die notwendige Kälteversorgung erfolgt als Bauteilkühlung mit Absorptionskältemaschine. Als Heizung kam ein Wandtemperierungssystem zum Einsatz. So entstand ein wirtschaftliches energetisches Gesamtkonzept innerhalb der erhaltenen Bausubstanz.

With an overall floor area of 7,200 m2, the building accommodates the municipal collection of art and the Peter C. Ruppert private collection of Concrete Art, as well as providing space for temporary exhibitions, a theatre and workshops. By excluding daylight from the gallery spaces and illuminating them artificially, it was possible to reduce the cooling load for the building. Cooling is effected through the thermal activation of building components, which are served by an absorption chiller plant. Heating is provided by means of a thermal wall-panel system. In this way, it proved possible to achieve an economical overall energy concept within the historical building fabric.

Photo: Gerhard Hagen, Bamberg

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Kulturspeicher in Würzburg

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Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:1000 1 Gewerbe 2 Ausstellung 3 Luftraum 4 Bibliothek 5 Büro 6 Eingangshalle

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Floor plans • Section scale 1:1000 1 Commercial uses 2 Exhibitions 3 Void 4 Library 5 Office 6 Entrance hall

Restaurant/Café Veranstaltungsraum Depot Küche Theaterfoyer Theaterraum

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Restaurant/Café Multi-purpose space Store Kitchen Theatre foyer Theatre space

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Details

1 Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20

Vertical and horizontal sections scale 1:20

1 Udelfanger Sandstein 100/225 mm 1 100/225 mm Udelfanger sandstone Wärmedämmung 40 mm strips Stahlbetonbrüstung 250 mm 40 mm thermal insulation 2 Muschelkalk »Burenbruch« 250 mm reinforced concrete upstand 100/225 mm 2 100/225 mm “Burenbruch” shell3 HEB 300 limestone strips 4 Isolierverglasung 3 steel Å-section 300 mm deep ESG 8 + SZR 16 + Float 10 mm 4 double glazing: 8 mm toughened glass 5 Aluminiumprofil | 50/50 mm + 16 mm cavity + 10 mm float glass 6 Stahlbeton 250 mm 5 50/50 mm aluminium SHS 7 Heizleitung Kupferrohr Ø 24 mm 6 250 mm reinforced concrete wall 8 Flachstahl 10 mm 7 Ø 24 mm copper heating pipe 9 Flachstahl 50/10 mm verschweißt mit 8 10 mm steel plate Flachstahl 25/10 mm 9 50/10 mm steel flat welded to 10 Außenwand (Bestand): innen Ziegel 25/10 mm steel flat geschlämmt, außen Naturstein unbe- 10 existing structure: whitewashed brickhandelt work internally; rubble walling externally 3

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Schnitt Maßstab 1:500 Section scale 1:500

Vertikalschnitte Horizontalschnitt Maßstab 1:20 6

Vertical sections Horizontal section scale 1:20

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1 HEB 140 2 Eichenholz 50/80 mm 3 Stahlrohr | 50/50 mm 4 Stahlblech 5 mm 5 Stahlrohr ¡ 360/50 mm 6 Eichenholz 50 mm 7 HEB 360 8 Isolierverglasung 9 Stahlprofil ∑ 80/40, 40/40 mm 10 Naturstein (Bestand) 11 Alublech 5 mm 12 ESG 15 mm, Siebdruck Aluminium 13 Stahlprofil ∑ 100/75 mm

14 Stahlprofil } 200/145 mm 15 Punkthalter Edelstahl 16 Betonplatten 40 mm Kies 80 mm Dichtungsbahn Dämmung 160 mm Gefällebeton max. 35 mm 17 Isolierverglasung ESG 4 + SZR 18 + Float 8 mm 18 Aluminiumprofil | 50/50 mm 19 Putz 10 mm Dämmung 50 mm Stahlbeton 240 mm Putz 15 mm

1 steel Å-beam 140 mm deep 2 50/80 mm oak handrail 3 50/50 mm steel SHS 4 5 mm sheet steel 5 50/360 mm steel RHS 6 50 mm oak tread 7 steel Å-section 360 mm deep 8 double glazing 9 frame: 80/40 mm and 40/40 mm steel angles 10 existing stone 11 5 mm sheet aluminium 12 15 mm toughened glass, screen-printed 13 100/75 mm steel angle

14 200/145 mm steel T-section 15 stainless-steel point fixing 16 40 mm concrete slabs 80 mm layer of gravel sealing layer 160 mm insulation 35 mm (max.) concrete to falls 17 double glazing: 4 mm toughened glass + 18 mm cavity + 8 mm float glass 18 50/50 mm alum. SHS frame 19 10 mm rendering 50 mm insulation 240 mm reinf. conc. wall 15 mm plaster

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Vertikalschnitte Maßstab 1:10

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1 Anschlussblech an bestehende Giebelwand, Aluminium 3 mm 2 Aluminiumblech 3 mm Aluminiumblech 2 mm Dämmplatte 60 mm Aluminiumblech 2 mm 3 Öffnungsflügel Rauchabzug 4 Aluminium-Strangpressprofil ¡ 68/50 mm 5 Wärmeschutzglas ESG 6 + SZR 14 + VSG 8 mm, U = 1,1 W/m2K 6 Halterung Aluminium fi 68/50 mm 7 Aluminiumblech 3 mm pulverbeschichtet 8 Stehfalzverkleidung Titanzinkblech 0,7 mm Wärmedämmung 120 mm Holzschalung 30 mm 9 Sparren (Bestand) 10 Aluminiumblech 2 mm 11 Giebelwand (Bestand) 12 Aluminiumblech 3 mm Folie dampfdiffusionsoffen Wärmedämmung 60 mm Folie dampfdiffusionsdicht 1 3 mm sheet alum. dressed up existing gable wall 2 3 mm sheet aluminium 2 mm sheet aluminium 60 mm insulating slab 2 mm sheet aluminium 3 opening light: smoke extract 4 68/50 mm extruded aluminium section 5 low-E double glazing: 6 mm toughened glass + 14 mm cavity + 8 mm lam. safety glass (U = 1.1 W/m2K) 6 68/50 mm aluminium fixing channel 7 3 mm powder-coated aluminium sheeting 8 0.7 mm sheet titanium-zinc standing-seam cladding 120 mm thermal insulation 30 mm timber boarding 9 existing rafters 10 2 mm sheet aluminium 11 existing gable wall 12 3 mm sheet-aluminium flashing moisture-diffusing sealing layer 60 mm thermal insulation non-diffusing sealing layer

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Versicherungsgebäude in München Insurance Building in Munich Architekten: Baumschlager & Eberle, Vaduz Mitarbeiter: Eckehart Loidolt, Christian Tabernigg (Projektleiter) Marlies Sofia, Elmar Hasler, Alexia Monauni, Marc Fisler, Bernhard Demmel Tragwerksplaner: FSIT Friedrich Straß, München

Photo: Frank Kaltenbach, München

Zwischen Leopoldstraße und Englischem Garten liegt eines der attraktivsten Wohnund Geschäftsviertel Münchens. In der Gedonstraße spiegeln sich seit kurzem die gründerzeitlichen Stuckfassaden in einer geschuppten Glaswand, die ihre Umgebung je nach Blickwinkel und Lichteinfall verfremdet und dadurch als Baumasse unterschiedlich präsent erscheint. Bei dem wie ein Neubau wirkenden Gebäude handelt es sich um die Erweiterung der gegenüberliegenden Hauptverwaltung der Münchener Rückversicherung. Die übergeordnete städtebauliche Idee der Umbaumaßnahmen war, den Solitär des bestehenden Stahlbetongebäudes aus den

siebziger Jahren aufzubrechen und über Wege- und Blickbeziehungen in die typische Schwabinger Staffelbebauung mit ihren zur Straße geöffneten Hinterhöfen einzufügen. Durch die Erweiterung des Gebäudes nach Süden wurde die Ecksituation an der Königinstraße betont. Das oberste Geschoss wurde rückgebaut, die Brüstungen auf die statisch nötige Höhe abgetragen und verstärkt. Decken wurden herausgesägt und die dunkle Mittelzone des dreibündigen Stahlbetonriegels in einen offenen abgewinkelten Innenhof verwandelt, der den Baukörper zur Straße hin gliedert und den zurückgesetzten Haupteingang betont.

The extension of the Munich reinsurance company’s headquarters is a refurbished structure dating from the 1970s. Externally it is clad with angled panes of glass that reflect the surrounding buildings, thereby helping to break down the volume of this monolithic structure and to integrate it into the urban fabric. The creation of new routes and visual links serves a similar purpose. The building was extended to the south to form a salient corner structure, and the roof storey was rebuilt to a reduced size. The floor slabs were cut away on one side, opening up the dark centre of the former three-bay layout with an L-shaped courtyard that also articulates the street front and marks the set-back entrance.

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A,B Gebäude vor dem Umbau, Arch.: Maurer, Denk, Mauder C Lageplan Maßstab 1:5000 D Regelgeschoss E Dachgeschoss F Grundriss vor dem Umbau G Erdgeschoss Maßstab 1:1500 1 2 3 4 5 6 7

Hauptverwaltung im Altbau von 1913 Bürogebäude von 1973, Umbau und Erweiterung 2002 Eingang Eingangshalle Innenhof Vorstand Sitzungssäle

A, B Building prior to conversion; architects: Maurer, Denk, Mauder C Site plan scale 1:5000 D Standard floor plan E Plan of roof storey F Layout prior to conversion G Ground floor plan scale 1:1500 1 2 3 4 5 6 7

Munich Reinsurance building, 1913: existing structure 1973 office building: conversion and extension, 2002 Entrance Entrance hall Courtyard Board rooms Conference rooms

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau Vorstandsbereich: Begrünung Substrat 80 mm Schutzvlies Wurzelschutzbahn Bitumendichtungsbahn, kunststoffmodifiziert Wärmedämmung PUR 140 mm Dampfsperre Trapezblech 35 mm Gefälle mit Ausgleichsblech Wabenträger 390 mm abgehängte Decke 95 mm 2 Aluminiumblech 3 mm schwarzrot eloxiert mit Antidröhnbeschichtung 3 Wärmeschutzverglasung 6 + SZR 12+ 6 + SZR 12 + 6 mm 4 Stütze Stahlrohr Ø 168,3 /6,3 mm 5 ESG 15 mm 6 Kies im Wechsel mit Natursteinplatten Bärlacher Sandstein 60 mm Spezialsubstrat 140 mm Gummischrotmatte 15 mm Wurzelschutzbahn Bitumendichtungsbahn, kunststoffmodifiziert Wärmedämmung PUR 140 mm Dampfsperre Gefällebeton 90 mm 7 Brüstung VSG 21 mm, Handlauf Edelstahl 8 Naturstein Anröchter Dolomit 600/175 mm mit je 2 Edelstahlankern Ø 76/5 mm eingeklebt 9 VSG 2≈ 12 mm TVG 10 textiler Sonnenschutz 11 thermische Trennung Konsole

Vertical section scale 1:20 1 roof construction (board rooms): 80 mm planted layer protective matting root-resisting sheeting plastic-modified bituminous sealing membrane 140 mm polyurethane insulation vapour barrier trapezoidal-section metal sheeting (35 mm deep) on sheet metal to falls castellated beam 390 mm deep suspended soffit 95 mm deep 2 3 mm sheet aluminium, anodized black-red, with anti-drumming coating 3 triple low-E glazing: 3≈ 6 mm glass and 2≈ 12 mm cavities 4 Ø 168.3/6.3 mm tubular steel column 5 15 mm toughened glass 6 60 mm gravel alternating with 60 mm Bärlacher sandstone slabs 140 mm special substrate layer 15 mm granular-rubber mat root-resisting sheeting plastic-modified bituminous sealing membrane 140 mm polyurethane insulation vapour barrier 90 mm concrete to falls 7 balustrade: 21 mm lam. safety glass; stainless-steel handrail 8 600/175 mm Anröchter dolomite with 2≈ Ø 76/5 mm stainless-steel anchor pieces per element glued in 9 laminated safety glass: 2x 12 mm partially toughened glass 10 fabric sunblind 11 thermal separation of bracket

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Die hoch gedämmte Fassade ist Bestandteil des Niedrigenergiekonzeptes dieser Gebäudesanierung und Voraussetzung für die Effizienz der kontrollierten Büroraumlüftung sowie der Fußbodenheizung und -kühlung. Im Gegensatz zu anderen Fassadengestaltungen von Baumschlager & Eberle bestehen hier die Konsolen aus massivem Naturstein, der die äußere Glashaut trägt. Deren Statik musste in Prüfreihen experimentell nachgewiesen werden, da auf Grund von Einschlüssen keine verbindlichen Festigkeitswerte für den Stein vorlagen. Sollte dennoch ein Stein brechen, verhindert die elementübergreifende Anordnung der Gläser ein Abstürzen der Scheibe. Die Eckscheiben sollten zunächst über Punkthalterungen gegeneinander gesichert werden, schließlich reichte jedoch eine Erhöhung der Glasstärken aus. Entscheidend für einen möglichst belästigungsfreien Bauablauf in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnungen

und Gaststätten war das Schließen der Gebäudehülle mit einer schnell zu versetzenden Elementfassade. Die 3-ScheibenAluminiumfassade wurde in Abschnitten von 1,875 m Breite auf die Baustelle geliefert und dort mit den Steinkonsolen versehen, bevor das Element versetzt wurde. Die äußeren VSG-Scheiben wurden in die tiefere obere Steinnut geschoben und in der passgenauen unteren Nut abgestellt.Die Reduktion auf wenige Materialien bewirkt eine einheitliche Gestaltung des Gebäudes an der Fassade und im Inneren. Kanadischer Ahorn an Boden, Wand und Decke prägt nicht nur die 55 Meter lange Eingangshalle, sondern stellt auch eine Kontinuität zu den Flurbereichen der Obergeschosse her. In die zum Teil gelochten Holzwände sind Türen, Revisionsöffnungen und Brandschotts integriert. Die abgehängten Decken werden 1,70 m in die Büros weitergeführt, wo sie Kanäle der Lüftungs- und Sprinkler-

anlage verdecken und eingebaute Abluftleuchten ermöglichen. Im Estrich ist eine Bauteilheizung und -kühlung untergebracht, die je nach Einteilung der flexiblen Trennwände achsweise geregelt werden kann. Mattierte Glaswände sorgen für genügend Tageslicht in den Flurbereichen, ohne dass die Mitarbeiter durch ein Zuviel an Transparenz gestört werden. Das durch den Altbau vorgegebene enge Achsraster von 1, 875 m konnte nur durch die Anschaffung von Flachbildschirmen und in Abstimmung mit der Belegschaft übernommen werden. Die Zonierung durch unterschiedliche Raumhöhen und die großzügige Verglasung machen auch aus Einzelzimmern angenehme Arbeitsplätze. Beabsichtigte Ausnahmen der gestalterischen Durchgängigkeit bilden Treppenhäuser und Vorstandszimmer (s.S.1276), die von verschiedenen Künstlern und Architekten gestaltet wurden.

The highly insulated facade formed an essential part of the low-energy concept. The outer glass skin is supported by solid stone brackets. A system was developed whereby if one of the brackets were to fail, the overall glazing construction would prevent individual panes from falling out. To minimize disturbance in a sensitive urban situation and to facilitate work on site, it was important to close the outer skin quickly with a unit facade system. This consists of a three-layer aluminium construc-

tion delivered to site in 1.875-metre-wide elements. The stone brackets were attached to the elements before assembly. The outer panes of laminated-glass were finally slid into the upper and lower glazing grooves.The unified design is attributable to the reduced range of materials. Canadian maple was used for the floors, walls and ceilings of the entrance hall and the upper floor corridors. The suspended ceilings extend 1.70 m into the offices to mask services.

Heating and cooling are effected by the thermal activation of the structure. Walls in obscured glass ensure adequate daylighting in the corridors without affecting working privacy. Only by installing flat-screen PCs was it possible to adopt the existing grid dimension of 1.875 m. Broad areas of glazing and spatial zoning with different room heights ensure pleasant working conditions in the unit offices. (For details of the board rooms, see p. 1276.)

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1 Bodenaufbau Büro: Massivholz Stäbchenparkett kanad. Ahorn 8 mm Anhydritestrich 58 mm Heiz-/Kühlsystem in Noppenplatten 30 mm Trittschalldämmung 20 mm Hohlraumbodenträgerplatte 22 mm Hohlraum 167 mm mit Dämmung 50 mm Stahlbetondecke 230 mm verputzt (Bestand) 2 Auslasskasten Zuluft 3 Naturstein Anröchter Dolomit 30 mm 4 Verstärkung Fassadenelement Stahlrohr verzinkt 120/80/4 mm mit je 2 Haltern Flachstahl 40 mm 5 Naturstein Anröchter Dolomit 600/175 mm mit je 2 Edelstahlankern eingeklebt Ø 76 mm /5 mm 6 Elementfassade Aluminium schwarzrot eloxiert Wärmeschutzverglasung 6 + SZR 12 + 6 + 12 SZR + 6 mm U = 0,6 W/m2K 7 Verglasung 6 + SZR 14 +6 mm U = 0,9 W/m2K 8 VSG aus 2x 12mm TVG, Eckelemente 15 + 12 mm 9 Feuchtraumlichtleiste 10 Sockelplatte Anröchter Dolomit 40 mm

1 8 mm Canadian maple strip parquet in office 58 mm anhydrite screed heating/cooling system in 30 mm nubbed slabs 20 mm impact-sound insulation 22 mm bearing sheet over 167 mm floor cavity 50 mm insulation 230 mm existing reinf. conc. floor, plastered 2 fresh-air inlet 3 30 mm Anröchter dolomite bracket 4 120/80/4 mm galvanized steel RHS reinforcement to facade element with 2≈ 40 mm flat steel fixings 5 600/175 mm Anröchter dolomite with 2≈ Ø 76/5 mm stainless-steel anchor pieces 6 black-red-anodized alum. element facade with triple low-E glazing: 3≈ 6 mm glass and 2≈ 12 mm cavities (U = 0.6 W/m2K) 7 double glazing: 6 mm + 14 mm cavity + 6 mm 8 lam. safety glass: 2≈ 12 mm partially toughened glass; corner elements: 15 + 12 mm 9 moisture-proof lighting strip 10 40 mm Anröchter dolomite plinth slab

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Versicherungsgebäude in München

Detailschnitt Flur

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Maßstab 1:20

Sectional detail in corridor scale 1:20

1 Wandaufbau Flur: Stäbchenfurnier kanadischer Ahorn auf Birkensperrholz 15 mm gelocht Ø 4 mm Schutzvlies Unterkonstruktion 40/20 mm dazwischen Steinwolle 20 mm Ständerwand aus Gipskartonplatten beidseitig 2x 12,5 mm, dazwischen Steinwolle 50 mm 2 Bodenaufbau Flur: Stäbchenparkett kanadischer Ahorn 8 mm Anhydritestrich 58 mm Fußboden Heiz- und Kühlsystemplatten (im Fassadenbereich) 30 mm auf Trennlage Trittschalldämmung 20 mm Hohlraumbodenträgerplatte 22 mm Hohlraum 167 mm Dämmung Steinwolle kaschiert 50 mm Stahlbetondecke 230 mm (Bestand) 3 Deckenaufbau: Stäbchenfurnier kanadischer Ahorn auf Birkensperrholz 15 mm gelocht Ø 4mm Schutzvlies Unterkonstruktion Holzrahmen 60/60 mm dazwischen Steinwolle 60 mm 4 Sprinkler 5 Abschottung Stahlblech 6 Leuchtstoffröhre 7 Abluft 8 Revisionsöffnung 9 Leuchte mit integriertem Abluftauslass 10 Glastrennwand 6 + SZR 88 + 8 mm 11 Dämmblock beidseitig mit Gipskarton kaschiert

1 wall construction in corridor: 15 mm birch plywood with Canadian maple strip veneer and Ø 4 mm perforations protective matting 20 mm rock wool between 40/20 mm bearers 2≈ 12.5 mm plasterboard 50 mm rock wool between 50 mm studding 2≈ 12.5 mm plasterboard 2 hall floor construction: 8 mm Canadian maple strip parquet 58 mm anhydrite screed 30 mm heating-/cooling-system floor slabs in area near facade on separating layer 20 mm impact-sound insulation 22 mm bearing sheet over 167 mm floor cavity 50 mm rock-wool insulation with foil coating 230 mm existing reinforced concrete floor 3 soffit construction: 15 mm birch plywood with Canadian maple strip veneer and Ø 4 mm perforations protective matting 60 mm rock-wool insulation between 60/60 mm wood framing 4 sprinkler 5 sheet-steel division 6 fluorescent tube 7 air extract 8 inspection opening 9 lamp with integral air-extract opening 10 glazed partition: 6 + 8 mm glass + 88 mm cavity 11 insulating block with plasterboard on both faces

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Versicherungsgebäude in München

Schnitt Eingangshalle 1

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Maßstab 1:50

Section through entrance hall

Dachaufbau Innenhof: Tuffsteine bemoost Dachdichtung, Wärmedämmung, Dampfsperre Betondecke 230 mm (Bestand) Trägerlattung mit Akustikdämmung Deckenbekleidung Stäbchenparkett mit Nadelbohrung Oberlicht 10 + SZR 13 + 6 + SZR 13 + 16 mm Abschottung dreiseitig umlaufend luftdicht Lichtdecke Kunststofffolie, gespannt Rolltor Brandschott Brüstung VSG 20 mm Wandaufbau: Stäbchenparkett auf Akustikelement Holzwerkstoff 20 mm, Mineralwolle 30 mm, PE Folie Unterkonstruktion 60/80 mm Gipskartonwand F 30 Schrank mit Schalung und Stäbchenparkett Schiebeschott Brandschutz 72 mm

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scale 1:50

roof construction over courtyard: tuff stones with moss roof sealing layer, thermal insulation, vapour barrier 230 mm existing concrete slab bearers with acoustic insulation strip parquet soffit lining with pinhole perforations roof light: 10 + 6 + 16 mm glass and 2≈ 13 mm cavities airtight seal on three edges ceiling light with tensioned plastic covering fire compartment roller shutter balustrade: 20 mm lam. safety glass wall construction: strip parquet on 20 mm composite wood acoustic element; 30 mm mineral wool; polythene sheeting; 60/80 mm timber studding plasterboard stud wall (1/2 hr. fire-resistance) cupboard with boarding and strip parquet 72 mm sliding fire division

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Vorstandsräume in München Board Rooms in Munich Architekten: Hild und K Architekten, München Andreas Hild, Dionys Ottl Mitarbeiter: Claudia von Hessert, Birgit Breu

Im Rahmen der Sanierung der Verwaltungsgebäude der Münchener Rückversicherung (s. S. 1266 f.) wurden auch die Vorstandsbereiche neu gestaltet. Die dafür entwickelten Möbel definieren einen einheitlichen Standard und können gleichzeitig an die jeweilige Situation wie auch an die individuellen Wünsche der Vorstände angepasst werden. In den gläsernen Dachaufbauten des sanierten 70er-Jahre Stahlbetonbaus sollten die Glastrennwände zum Flur sichtbar bleiben. Anstelle von Einbauschränken steht ein drehbares Möbel frei im Raum. In den Korpus aus Standard-Kunststeinplatten (Corian) sind verschiedene Holzboxen mit Schubladen, Ablagefächern und eine Garderobe The redesign of the Munich reinsurance company’s board rooms formed part of a general refurbishment scheme for the headquarters of this concern (see p. 1266). The specially developed furnishings define a uniform standard that can nevertheless be adapted to individual needs. The brief required the retention of the glass partitions to the corridors in the roof storey of the refurbished 1970s’ concrete building. A free-standing, revolvable piece of furniture with various compartments takes the place of fitted wall cupboards, therefore. The dominant design element, however, is the large ceiling light, the irregular shape of which conceals a number of inspection flaps and ventilation openings in the soffit. This element also allows a zoning of the room into areas with different lighting intensities. The board rooms in the building opposite, which dates from 1913, have stricter geometric forms. To recreate the original spatial quality with a room height of 4.20 m, the suspended soffits were removed and the stucco ceiling restored. Plasterboard dry linings were added to the walls, providing space for mechanical services and cupboards. The panels used for the cupboard doors are lined with the same veneer as was used for the table tops and resemble pictures on the wall. The comfortable, almost domestic, atmosphere is accentuated by the ceiling light, which is covered with pleated fabric.

eingesteckt. Raumprägendes Gestaltungselement ist die große Deckenleuchte. Durch ihre amöbenhafte Form werden einerseits die Revisionsdeckel und Abluftöffnungen in der Decke kaschiert, andererseits wird der Raum durch unterschiedliche Beleuchtungsstärken zoniert. Die Seitenflächen der Leuchte – aus dem gleichen Material wie das Drehmöbel – haben an der Innenseite unterschiedlich tiefe Fräsungen, sodass sich ein Streifenmuster abzeichnet. Die Vorstandszimmer im gegenüberliegenden Altbau, einem späthistoristischen Gebäude von 1913, sind dagegen in strengeren geometrischen Formen gehalten. Um die ursprüngliche Raumqualität der 4,20 m

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Deckenleuchte Aufsicht Maßstab 1:50 Schnitt Maßstab 1:20

Ceiling light element Plan scale 1:50 Section scale 1:20

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Stahlprofil ∑ 40/4 mm Stahlrohr | 40/40/4 mm Stahlstab Ø 8 mm Flachstahl 40/4 mm Deckenbefestigung Stahlzylinder 4 mm Leuchtstoffröhre Vorschaltgerät Lampenschirm textiles Mischgewebe, weiß beschichtet

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hohen Räume wieder herzustellen, wurden die abgehängten Decken entfernt und die freigelegte Stuckdecke restauriert. Die Wände erhielten Vorsatzschalen aus Gipskarton. In die brüstungshohe Vorsatzschale entlang der Außenwände sind der vorhandene, 60 cm breite Elektrobodenkanal sowie die Lüftungs- und Heizgeräte integriert. Die Hohlräume der Innenwände bieten Platz für Leitungsführung und Einbauschränke. Holztafeln mit dem gleichen Furnier wie die Tische dienen als Schranktüren und wirken wie Bilder an der Wand. Die wohnliche Atmosphäre unterstreicht die Deckenleuchte – ein mit plissiertem Stoff überzogener Stahlrahmen –, die auf eine Stuckrosette anspielt.

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40/40/4 mm steel angle 40/40/4 mm steel SHS Ø 8 mm steel rod 40/4 mm steel flat 4 mm sheet-steel cylindrical ceiling fixing piece fluorescent tube control gear/ballast white-coated mixed-fibre fabric lampshade

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Vorstandsräume in München

Details

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A Deckenleuchte Schnitt Maßstab 1:10 B Drehbares Schrankmöbel Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:20

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A Ceiling light element Section scale 1:10 B Revolvable cupboard unit Plans • Section scale 1:20

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1 Kunststeinplatte weiß, innenseitig gefräst 12 mm 2 transluzente Kunststofffolie 1 mm 3 Aluminiumfolie 0,1 mm 4 Kunststeinplatte geklebt 2≈ 13 mm 5 Leuchtstoffröhre 6 Grundkonstruktion Sandwichelement, Alublech 2≈ 3 mm 7 Gewindestab Ø 8 mm 8 Abluft 9 Wabenträger 390 mm 10 Korpus Kunststeinplatte weiß, Ecken massiv, rund gefräst 13 mm

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11 Einsatzfach MDF Furnier Eisbirke 19 mm 12 Frontplatte MDF Furnier Eisbirke 25 mm 13 Hängeregister 14 Garderobe 15 Schublade 16 offenes Fach 1 12 mm white reconstructed-stone fascia with milled inner face 2 1 mm translucent plastic sheet 3 0.1 mm aluminium foil 4 2≈ 13 mm reconstructed-stone slabs, glued

5 fluorescent tube 6 base structure: sandwich element 2≈ 3 mm alum. sheets 7 Ø 8 mm threaded rod 8 air extract 9 castellated beam 390 mm deep 10 core: 13 mm white reconstructed-stone slabs, with round-milled solid corners 11 19 mm white-birchveneered MDF insert compartment 12 25 mm white-birch-veneered MDF fascia 13 hanging rack 14 hats and coats 15 drawer 16 open compartment

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