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November 7, 2017 | Author: Adina Marta | Category: Building Engineering, Science, Engineering, Nature
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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Glasbrücke in der Basilika von Aquileia, Italien Glass Bridge in the Basilica of Aquileia, Italy Architekt: Ottavio Di Blasi Associati, Mailand Ottavio Di Blasi, Paolo Simonetti, Daniela Tortello, Stefano Grioni Mitarbeiter: Mauricio Cardenas, Marzia Roncoroni, Anna Fabro Tragwerksplanung: Favero & Milan Ingegneria, Meran

Noch während des Ersten Weltkriegs begannen die Ausgrabungen der Mosaikböden unter der Basilika von Aquileia, einer der wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts, wie sich im Laufe der Freilegung herausstellte. Mittlerweile zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt, bilden sie einen Anziehungspunkt für 300 000 Kunstinteressierte jährlich. Aber nicht nur die Tatsache, dass den Mosaiken durch die Besucherströme irreparabler Schaden zugefügt wird weckte Handlungsbedarf. In erster Linie war es notwendig, das baufällig gewordene Betondach zu ersetzen, welches damals zum Schutz vor Witterungseinflüssen errichtet worden war. Der Architekt wählte eine Stahlkons-

truktion, die es ihm ermöglichte, ein System transparenter Stege von der Decke abzuhängen. So ist unverstellte Sicht auf die Böden gewährleistet, ohne sie der Gefahr weiterer Beschädigung auszusetzen. Die Gehfläche besteht aus Verbundglasplatten, deren oberste, 6 mm dünne Schicht leicht entfernt werden kann. Aufgrund der zu erwartenden Abnutzung ist ein Auswechseln dieser Schicht alle zwei Jahre vorgesehen. Eine schlanke Edelstahlkonstruktion nimmt das Gewicht des Steges und die Verkehrslast auf. Durch Anordnen vertikaler Glasscheiben in allen Ecken des Wegesystems wurde das größte Problem, die waagerechte Aussteifung, gelöst.

The important mosaics in the basilica attract 300,000 visitors a year and therefore required some form of protection. A steel construction was designed that allowed a system of transparent walkways to be suspended from the new roof structure. These permit an unimpeded view of the mosaics, while at the same time protecting them against wear and tear. The walking surface consists of sheets of laminated glass (three 12 mm layers, with a 6 mm top layer that can be replaced at regular intervals). The dead and live loading is borne by a slender stainless-steel structure. Vertical sheets of glass at all corners of the walkways solve the problem of horizontal bracing.

Foto: Gianni Berengo Gardin, Mailand

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Glasbrücke in der Basilika von Aquileia, Italien

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ehemalige Nordkirche mit Steganlage Grundriss Maßstab 1:750 Plan of former northern church with glass walkways scale 1:750

Details Teilgrundriss • Querschnitt • Teilansicht Glassteg Maßstab 1:50 1 neue Deckenkonstruktion 2 abgehängte Decke aus Natursteinverblendung 6 mm auf Stahlwabenkonstruktion 3 Abhängung Edelstahlseil Ø 15 mm 4 u-förmige Geländerkonstruktion Edelstahl aus 2≈ 60 /10 mm (vertikal) und 2≈ 80/10 mm (horizontal) 5 horizontale Aussteifung durch Glasplatte VSG aus 2≈ 12 mm ESG Part plan • Cross-section • Part elevation of glass walkway scale 1:50 1 new ceiling construction 2 suspended soffit: 6 mm stone cladding in steel frame grid 3 15 mm dia. stainless-steel suspension cable 4 stirrup frame: 2≈ 60/10 mm vertical and 2≈ 80/10 mm horizontal stainless-steel flats 5 horizontal laminated-glass bracing: 2≈ 12 mm toughened glass

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Glasbrücke in der Basilika von Aquileia, Italien

Details Maßstab 1:10 1 Glasplatte VSG aus extraweißem ESG 12 + 12 + 12 + 6 mm 2 Punkthalter Edelstahl 3 VSG aus 12 + 12 mm ESG 4 u-förmige Geländerkonstruktion Edelstahl aus 2≈ 60/10 mm (vertikal) und 2≈ 80/10 mm (horizontal) 5 Handlauf VSG aus 12 + 12 mm ESG 6 Edelstahlseil Ø 15 mm 7 Edelstahlseil Ø 10 mm Details scale 1:10 1 laminated safety glass slab: 12 + 12 + 12 + 6 mm high-transparency toughened glass 2 stainless-steel point fixing 3 lam. safety glass: 2x 12 mm toughened glass 4 stirrup frame: 2≈ 60/10 mm vertical and 2≈ 80/10 mm horizontal stainless-steel flats 5 handrail: 2x 12 mm toughened safety glass 6 15 mm dia. stainless-steel cable 7 10 mm dia. stainless-steel cable

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Stadion in Amiens Stadium in Amiens Architekten: Atelier d’Architecture Chaix & Morel et Associés, Paris Mitarbeiter: Philippe Chaix, Jean-Paul Morel, Rémy van Niewenhove, Anabel Sergent, Benoît Sigros, Emmanuel Laurent, Laurent Bievelot Tragwerksplanung Beton: Ingérop, Courbevoie Tragwerksplanung Stahlbau: AR&C, Paris Foto: Christian Richters, Münster

Das neue Fußballstadion im Osten der französischen Stadt Amiens wirkt aus der Entfernung wie ein soeben gelandetes Luftschiff. Zwei Gedanken liegen dem Entwurf zu Grunde: Es sollte ein geschlossener Raum unter freiem Himmel entstehen, und er musste sich in die Landschaft einfügen. Vier Tribünen fassen das Spielfeld an den Seiten ein. Die Sitzreihen liegen unter einer Reihe gebogener Stahlträger, die mit außen liegenden Glasscheiben gedeckt wurden. Zuschauer finden Schutz vor Wind und Regen, ohne den Blickbezug zur Landschaft zu verlieren. Durch das Verbergen des unteren Tribünenbereichs hinter einem aufgeschütteten Hügel bekommt der Baukörper eine Leichtigkeit, die die Transparenz der Tribünendächer betont. Besonders am Abend wird diese Wirkung deutlich: Das Glasdach erstrahlt im Licht der Scheinwerfer, die oben an der Konstruktion angebracht sind. Der Verzicht auf massive Flutlichtmasten und die Integration der Beleuchtung war für die Geometrie der Stahlträger entscheidend. Auf den steil ansteigenden Tribünen finden 12 000 Besucher Platz; durch den Bau zusätzlicher Galerien kann die Kapazität später auf 20 000 Plätze erweitert werden. Die Eingänge zum Stadion liegen in den Ecken – so werden die Zuschauer gleichmäßig verteilt. Der Anbau an der Westtribüne beherbergt Garderoben, Ehrenlogen, die Pressetribüne und Räumlichkeiten für Fernsehteams. The design for this football stadium was based on two key ideas: it was to form a closed space, yet be open to the sky; and it was to be integrated into the surrounding landscape. The ground is enclosed on all four sides by stands, which provide seating for 12,000 spectators and are covered by a glass roof supported by curved steel girders. The sense of lightness thus created is accentuated by concealing the lower level of the stands behind a planted embankment. At night, the transparent roof is filled with light from the floodlights fixed to the tops of the girders. The entrances to the stadium are at the four corners, thus ensuring an even flow of spectators. Integrated into the western stand is a structure that houses changing rooms, VIP and press boxes, and space for TV teams.

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A Grundriss B Ansicht Maßstab 1:2000 Schnitt aa Maßstab 1:500 A Plan B Elevation scale 1:2000 Section aa scale 1:500

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Stadion in Amiens, Frankreich

Details Dehnungsfuge Maßstab 1:5 A minimale Dehnung Stahlbau B maximale Dehnung Stahlbau C Ansicht D Horizontalschnitt

Details of expansion joint scale 1:5 A Minimum expansion of steel structure B Maximum expansion of steel structure C Elevation D Horizontal section

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VSG 2≈ 6 mm, dazwischen 1 mm Folie Fugenband, Silikon Dichtungsprofil EPT Pressleiste, Aluminium Dichtungsprofil EPDM Stahlrohr Ø 168,3/4 mm Aluminiumprofil Rundstahl Ø 60 mm Flachstahl 12 mm Flachstahl 12 mm zusammengesetztes Stahlprofil h = 400 mm bis 1400 mm, aus Flachstahl geschweißt, gestrichen

lam. safety glass: 2≈ 6 mm with 1 mm film silicone expansion strip EPT sealing gasket aluminium fixing strip EPDM sealing gasket 168.3 mm dia. steel tube 4 mm thick aluminium section 60 mm dia. steel rod 12 mm steel plate 12 mm steel plate welded steel-plate girder 400–1400 mm deep, painted 1

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Stadion in Amiens, Frankreich

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Schnitt bb Maßstab 1:100 Details Maßstab 1:10 A Kopfpunkt B Glasstoß, horizontal C Fußpunkt 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Pressleiste, Aluminium Dichtungsprofil EPDM VSG 2≈ 6 mm, dazwischen 1 mm Folie Stahlrohr Ø 355,6/4 mm Stahlrohr Ø 168,3/4 mm Stahlprofil h = 400 mm bis 1400 mm, aus Flachstahl geschweißt, gestrichen Flachstahl 12 mm Stahlprofil verzinkt, ¡ 25/15/1 mm Stahlblech verzinkt, 2 mm

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Section bb scale 1:100 Sectional details scale 1:10 A Head of roof B Glazing abutment C Foot of glazing 1 2 3 4 5 6 7 8 9

aluminium fixing strip EPDM gasket lam. safety glass: 2≈ 6 mm with 1 mm film 355.6 mm dia. steel tube 4 mm thick 168.3 mm dia. steel tube 4 mm thick welded steel-plate girder 400–1400 mm deep, painted 12 mm steel plate 25/15/1 mm galvanized steel RHS 2 mm galvanized sheet steel

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Gewächshaus in Prag Greenhouse in Prague Architekten: Eva Jiricna Architects, London Eva Jiricna, Duncan Webster Tragwerksplanung: Techniker, London

Lageplan

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Auf der Südseite der königlichen Gärten, am Rand des Burggrabens steht eine alte Steinmauer hinter der bereits in der Mitte des 17. Jh.s die erste Orangerie erbaut wurde. Im Schutz dieser Mauer gediehen die Orangenbäume bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Danach wurden sie nicht mehr gepflegt und gingen ein. Erst 1945 entdeckte man den Ort für die Kultivierung von Pflanzen wieder. Ein einfaches Glashaus wurde gebaut, das verschiedene Pflanzen und Baumarten beherbergte. Doch auch dieses Haus gab man schon bald dem Verfall preis und riss es schließlich Ende der 90er-Jahre ab. Vaclav Havel, der tschechische Staatspräsident, der schon das alte Glashaus als Rückzugsort geschätzt hatte, war der Initiator für 1 die Wiederbelebung des Ortes in seiner historischen Funktion. Er beauftragte Eva Jiricna einen Entwurf zu konzipieren, der sich am Maßstab des alten Gebäudes orientieren und gleichzeitig die architektonische Handschrift des 20. Jh.s tragen sollte. Zusammen mit dem Tragwerksplaner Matthew Wells entwickelte sie ein netzartiges Tonnengewölbe aus Edelstahlrohren, von dem die Gläser abgehängt sind. Das dominante Element des Ortes, die alte Stützmauer, blieb erhalten. Jedoch konnte sie wegen ihres Alters statisch nicht belastet werden. So wurde ein 94 Meter langer, dreiteiliger Raumfachwerkträger eingesetzt, der parallel zur Mauer läuft. Er ruht auf vier aufgelösten Stützen und kann eine Längsausdehnung von 30 mm aufnehmen.

Maßstab 1:2000

Site plan

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Im Bereich der Stützen treffen gebogene Raumfachwerkträger auf, die im Gebäudeschnitt ein Kreissegment beschreiben. Unter den Trägern stehen die Trennwände, die das Gewächshaus in drei Kammern mit unterschiedlichen Klimazonen unterteilen. Diese Wände sind aus einem vom Fachwerkbogen abgehängten Aluminiumrahmen gefertigt, der mit Glas ausgefacht ist und in dem die Türen sitzen. Fachwerkträger und Trennwände stabilisieren zudem das diagonal gespannte Edelstahlnetz des Daches. Das Netz besteht aus rechtwinklig verschweißten Kreuzen, deren Enden durch Stahlklammern verbunden sind. Zur Fixierung der Klammern ist nur eine Schraube nötig, was eine schnelle Montage auf der beengten Baustelle ermöglichte. 2 A 17th-century orangery once stood on this site on the edge of a royal garden. Václav Havel, the president of the Czech Republic, initiated the idea of erecting a new structure with a similar function and commissioned the architect to design an orangery to the same scale as the historical building, but in a modern architectural language. Together with the structural engineer Matthew Wells, Eva Jiricna designed a barrel-vaulted structure consisting of a diagonal mesh of stainless-steel tubes that meet at right angles and from which the glass roof skin is suspended. The welded crosses are connected at fixed nodes. Here, the tubes are clamped together with top and bottom plates fixed with a single screw. This facilitated

scale 1:2000

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a rapid assembly of the greenhouse. The dominant existing element on the site, the old retaining wall, was preserved, but it was not capable of bearing new loads. A 94-metrelong triangulated three-part girder was, therefore, constructed parallel to the wall to bear the roof loads on this side. It is supported by four divided raking tubular columns and can accommodate expansion or contraction of up to 30 mm over its length. On the column axes are curved trussed cross-girders that support the roof. Suspended from these girders are glazed, aluminium-framed partitions, which divide the greenhouse into three distinct compartments. Each compartment is an independent climatic zone. Both the girders and the partitions serve to brace the stainless-steel 3 tubular roof grid. Schnitt Grundriss Maßstab 1:500 1 2 3

Zierpflanzen Pflege der Pflanzen aus der Burg Keimlinge und Anzucht

Section Plan scale 1:500 1 2 3

Decorative plants and trees Plants recovering from standing in castle Cultivation of seedlings and new plants

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Gewächshaus in Prag

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Schnitt Maßstab 1:25 Section scale 1:25

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1 Sockel aus Stahlfußplatte 20 mm mit angeschweißten Schraubbolzen und Edelstahlabdeckung 2 Edelstahlrohr Ø 60,3 mm 3 VSG aus 2≈ ESG 8 mm 4 Raumfachwerkträger gebogen Obergurt aus 2≈ Stahlrohr Ø 50 mm Fachwerk und Untergurt aus je 2x Stahlrohr Ø 40 mm 5 Abhängung aus Vollstäben Ø 8 mm 6 Rahmen Aluminium 50/88 mm 7 Vierpunkt-Glashalter Edelstahl 8 Raumfachwerkträger aus Stahlrohren Ø 114,3 mm 9 Rinne aus Stahlblech verzinkt 10 Stahlrohr Ø 114,3 mm 11 Stahlrohr Ø 139,7 mm 12 historische Mauer 13 Schiene für Wartungsleiter

1 plinth: 20 mm steel plate with threaded bolts welded on and stainless-steel covering 2 60.3 mm dia. stainless-steel tube 3 lam. safety glass: 2≈ 8 mm toughened glass 4 curved space-frame girder: upper chord: 2≈ 50 mm dia. steel tubes trussing and lower chord: each 2≈ 40 mm dia. steel tubes 5 8 mm dia. suspension rods 6 50/88 mm aluminium frame 7 stainless-steel butterfly node 8 space-frame girder consisting of 114.3 mm dia. steel tubes 9 galv. steel rainwater gutter 10 114.3 mm dia. steel tube 11 139.7 mm dia. steel tube 12 historical wall 13 rail for maintenance ladder

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Gewächshaus in Prag

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Gewächshaus in Prag

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Isometrie • Schnitt Maßstab 1:5 1 Verbindungsklammer Edelstahl mit M16 fixiert 2 Verbindungsstück Edelstahl in 3 geschweißt 3 Edelstahlrohr Ø 60,3 mm 4 Vierpunkt-Glashalter aus Edelstahl 5 VSG aus 2≈ ESG 8 mm 6 Verfugung Silikon 7 Verbindungselement aus Stahlblech geschweißt 10 mm und 6 mm 8 Verbindungsknoten Stahl Ø 70 mm 9 Raumfachwerkträger gebogen Obergurt aus 2≈ Stahlrohr Ø 50 mm Fachwerk und Untergurt aus je 2≈ Stahlrohr Ø 40 mm 10 Abhängung aus Vollstäben Ø 8 mm 11 Spannelement Isometric • Section scale 1:5 1 stainless-steel connector fixed with 16 mm dia. threaded bolt 2 stainless-steel connecting piece welded into 3 3 60.3 mm dia. stainless-steel tube 4 stainless-steel butterfly node 5 lam. safety glass: 2≈ 8 mm toughened glass 6 silicone joint 7 connecting piece: 10 mm and 6 mm welded steel plates 8 70 mm dia. steel node connector 9 curved space-frame girder: upper chord consisting of 2≈ 50 mm dia. steel tubes trussing and lower chord each consisting of 2≈ 40 mm dia. steel tubes 10 8 mm steel suspension rod 11 tensioning element 1

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Foto: Richard Bryant/Arcaid, London

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Mitarbeiterrestaurant in Herzogenaurach

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Staff Restaurant in Herzogenaurach Architekten: Kauffmann Theilig & Partner, Stuttgart Andreas Theilig, Dieter Ben Kauffmann, Rainer Lenz, Manfred Ehrle Mitarbeiter: Stefan Däfler, Andreas Grabow, Stuttgart Tragwerksplanung: Pfefferkorn & Partner, Stuttgart Energiekonzept/Bauphysik: Transsolar Energietechnik, Stuttgart

Auf dem weitläufigen Areal der Herzo Base, dem ehemaligen Kasernengelände am Rande der Stadt Herzogenaurach, wird derzeit im Rahmen einer städtebaulichen Neuordnung neben der Erweiterung der Konzernzentrale eines Sportartikelherstellers die Errichtung einer neuen Wohnsiedlung sowie zahlreicher Gewerbe- und Freiflächen geplant. Die Umnutzung des kammartigen Kasernentrakts in einen Bürokomplex und das neu errichtete Mitarbeiterrestaurant sind bereits fertig gestellt. Dieses ist als gläserner Pavillon in reizvoller Lage inmitten eines Kiefernwaldes direkt am See plaziert. Die Nebenräume wurden größtenteils in den Hang geschoben, sodass ein flacher transparenter Baukörper entstehen konnte. Um das Motiv des Waldes

aufzunehmen, stehen die schlanken Pendelstützen ungeordnet und leicht geneigt im Raum. Die freie Verteilung der Stützen ist möglich, weil das Dachtragwerk als Rost aus Haupt- und Nebenträgern ausgebildet ist. Um eine zu starke Überhitzung durch die darüber liegende gläserne Dachhaut zu vermeiden, ist unter dem Rost eine hinterlüftete mikroperforierte Polycarbonatfolie als Sonnenschutz angebracht, die gleichzeitig der Raumakustik dient. Das Gebäude wird mithilfe von Fassadenlamellen und Zuluftelementen im Boden vorwiegend natürlich belüftet. Ein Erdkanal erlaubt eine energiesparende Vorwärmung bzw. Kühlung der Zuluft. Im Sommer kann das System der Fußbodenheizung zur Kühlung eingesetzt werden.

The barracks on this former military site have been converted into offices. These are complemented by a new restaurant – a flat, transparent pavilion set on a lake between pine trees. The roof structure comprises a powerful grid of main and secondary beams, which permit a free layout of the slender, inclined, hinged columns – echoing the motif of the trees. To avoid overheating through the glass roof, a ventilated, micro-perforated polycarbonate sunscreen membrane was inserted beneath the beam grid. Louvres in the facade, and airintake elements in the floor allow the building to be ventilated to a large extent by natural means. An underground duct provides an energy-saving form of preheating or cooling the air supply.

Foto: Roland Halbe/Artur, Stuttgart

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Mitarbeiterrestaurant in Herzogenaurach

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Dachaufbau: A Glasebene B Unterkonstruktion Glasebene C Rost aus Haupt- und Nebenträgern D mikroperforierte Folie

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Constructional layers of roof A Glass skin B Supporting structure for glass skin C Grid of main and secondary beams D Micro-perforated membrane

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A Lageplan Maßstab 1:5000 B Schnitt C Grundriss Erdgeschoss D Grundriss Obergeschoss Maßstab 1:800 A Site plan scale 1:5000 B Section C Ground floor plan D First floor plan scale 1:800

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See Seeterrasse Eingang Gastraum Fitnessbereich Nebenräume Fitnessbereich Küche Anlieferung Luftraum Galerie Cafeteria Shop

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Lake Lakeside terrace Entrance Guest area Fitness area Ancillary spaces to fitness area Kitchen Deliveries Void Gallery Cafeteria Shop

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Vertikalschnitt

Mitarbeiterrestaurant in Herzogenaurach

Maßstab 1:20

Vertical section

1 ESG 8 mm teilweise bedruckt SZR 14 mm mit Argonfüllung VSG 2≈ 5 mm Wärmeschutzglas 2 Stahlprofil T-80 3 Halterung Folie Stahlrohr Ø 30 mm 4 mikroperforierte Folie teilweise bedruckt 1250/1600 mm 5 Justierscheiben Ø 100/10 mm 6 Stahlrohr Ø 60,3 / 4,5 mm 7 Stahlprofil L 160/80 / 12 mm verstärkt durch Flachstahl 130 / 15 mm

scale 1:20

1 8 mm toughened glass, partly printed 14 mm cavity filled with argon lam. safety glass: 2≈ 5 mm low-E glass 2 80 mm steel T-section 3 30 mm dia. tubular steel fixings for membrane 4 micro-perforated membrane, partly printed (1250/1600 mm) 5 100 mm. dia. adjustment discs 10 mm thick 6 60.3 mm dia. steel tube 4.5 mm thick 7 160/80/12 mm steel angle rein-

8 Stahlrohr 60 / 60 / 4 mm 9 VSG 2≈ 5 mm teilweise bedruckt 10 Nebenträger Ø 168,3 / 6,3 mm 11 Furnierschichtholzplatte 27 mm 12 geschweißter Å-Träger 80/700 mm 13 Stahlstütze Ø 139,7/8 mm 14 Fassadenpfosten ÅPE 160 15 Isolierverglasung 2≈ 8 mm SZR 16 mm 16 Konvektorschacht 17 Unterflurzuluftelement

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forced with 130/15 mm steel flat 8 60/60/4 mm steel SHS 9 lam. safety glass: 2≈ 5 mm glass, partly printed 10 168.3 mm dia. tubular steel secondary beam 6.3 mm thick 11 27 mm laminated wood board 12 80/700 mm welded Å-beam 13 139.7 mm dia. tubular steel column 8 mm thick 14 facade post: 160 mm Å-beam 15 double glazing (8 + 16 + 8 mm) 16 convector shaft 17 subfloor air-intake element

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Lehrerseminar in Chur Trakt für Naturwissenschaften Teachers’ Training College in Chur Natural Science Tract Architekten: Bearth + Deplazes Valentin Bearth, Andrea Deplazes Partner Daniel Ladner Projektleitung: Bettina Werner Tragwerksplaner: Fredi Unger AG, Chur

Foto: Andreas Gabriel, München

Der naturwissenschaftliche Trakt des Bündner Lehrerseminars ist dem Altbau als Erweiterung im Norden vorgelagert. Die klare Struktur des Neubaus aus vier übereinander gestapelten Betontischen und die räumliche Gliederung in Unterrichts- und Vorbereitungsräume folgt betrieblichen, technischen und ökonomischen Kriterien. Eine vielschichtige Ausstrahlung des Baus entsteht vor allem durch die ausgefeilte Fassadenlösung. Die weitgehende Transparenz der großflächig verglasten Fassaden und der Trennwände legt die wissenschaftliche Nutzung im Inneren offen. Lediglich Teile der Stirnfassaden besitzen eine zweite, undurchsichtige Schale hinter der Verglasung. Die durchgängige Bündigkeit aller Fassadenelemente und die gläsernen Vertikalkanten unterstreichen die rationale Struktur des Glasquaders, die auf die präzise Klarheit kristalliner Gitter in der Naturwissenschaft verweist. Das von außen bis an die Haut des gläsernen Quaders heranreichende dichte Grün der umgebenden Bäume und Sträucher kontrastiert mit der Künstlichkeit des als naturwissenschaftliches Laboratorium grau in grau gehaltenen Inneren. Das durch die transparenten Oberflächen mögliche Wechselspiel zwischen Beobachter und Beobachtetem wird je nach Standpunkt und Lichtverhältnissen durch die Reflexion der Umgebung überlagert. Werden die Fallarmmarkisen des präzise integrierten Sonnenschutzes ausgefahren oder die ausstellbaren Lüftungsgitter geöffnet, verwandeln sich die Fassaden grundlegend. The great transparency of this building reveals its scientific function. Only certain areas of the end faces have an opaque inner skin behind the glazing. The flush planar quality of the facade elements and the vertical glazed joints at the corners of the building accentuate the rational, crystalline structure. The dense external vegetation extends up to the face of the block, forming a bold contrast with the artificial world of the scientific laboratories within. Visual contacts between inside and outside alternate with reflections of the surroundings in the facades of the building, which is completely transformed in appearance when the sunblinds are extended or the ventilation grilles are opened.

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Lehrerseminar in Chur - Trakt für Naturwissenschaften

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A Ansicht Süd • 1. Obergeschoss • Erdgeschoss • Schnitt aa Maßstab 1:400 B Lageplan A South elevation • First floor plan • Ground floor plan • section aa scale 1:400 B Site plan

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Lehrerseminar in Chur - Trakt für Naturwissenschaften

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B Vertikalschnitt Fassade C Horizontalschnitt Fassade Maßstab 1:10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

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Aluminiumblech 2 mm pulverbeschichtet Dämmung Schaumglas 40 mm Dämmung Steinwolle 100 mm Stahlprofil ∑ 160/80/10 mm Sonnenschutz Acrylgewebe Tuchschiene Markise mit Aluminiumblende 120 mm Pressleiste Aluminium mit Aluminiumblende 120 mm Fassadenprofil Aluminium 60/180 mm Verdunklungsrollo Leuchtstoffröhre Isolierverglasung 8 + 12 + 8 mm, innere Scheibe VSG Scheibengröße 1775 x 3355 mm Dämmung Steinwolle 60 mm Markisenfallarm Aluminiumprofil fi 40/40/2 mm pulverbeschichtet Gitterrost Öffnungsflügel Aluminiumrahmen mit Dämmung 70 mm, Deckblech Aluminium natureloxiert Leibungsblech Aluminium 2 mm Lüftungsgitter Aluminium pulverbeschichtet Ausstellstange Aluminiumprofil } 40/100/5/4 mm natureloxiert Aluminiumprofil 40/6 mm pulverbeschichtet

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2 mm powder-coated sheet aluminium 40 mm foamed-glass insulation 100 mm rock-wool insulation 160/80/10 mm steel angle acrylic fabric sunscreen blind edge bar for fabric blind with 120 mm aluminium fascia aluminium glazing strip with 120 mm aluminium covering 60/180 mm aluminium facade rail blackout blind fluorescent tube double glazing (8 + 12 + 8 mm), inner pane in lam. safety glass, in 1775/3355 mm panes 60 mm rock-wool insulation extension arm for blind: 40/40/2 mm powder-coated aluminium channel metal grating opening flap with aluminium frame, 70 mm insulation and natural anodized sheet aluminium covering 2 mm sheet aluminium surround powder-coated aluminium ventilation flap opening stay 40/100/5/4 mm natural anodized aluminium T-section 40/6 mm powder-coated aluminium flat

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B Vertical section through facade C Horizontal section through facade scale 1:10 1 2 3 4 5 6

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Druckereigebäude in München-Riem Printing Works in Riem, Munich Architekten: Amann & Gittel Architekten, München Ingrid Amann und Rainer Gittel Mitarbeiter: Christian Hartranft Tragwerksplaner: Ingenieur Werner Seibt, Kaufbeuren

Gewerbebau als architektonische Aufgabe ernst zu nehmen, war die Zielsetzung bei diesem Gebäude in der Neuen Messestadt Riem. Der klare Baukörper springt auf einer Längsseite des Erdgeschosses zurück, sodass sich ein gedeckter Außenbereich für Eingang und Anlieferung ergibt. Das äußere Erscheinungsbild der Fassaden ist geprägt von der einheitlichen, glatten Oberfläche aus Profilbauglas mit flächenbündig eingesetzten großformatigen Fensterelementen. Für die innere Schale kam grün schimmerndes, für die äußere Schale bläuliches Glas zur Anwendung. Diese irisierend wirkende, transluzente Hülle überlagert die strenge Geometrie der Stahlbetonkonstruktion. Dadurch wird die räumliche Konzeption der zweischiffigen Halle mit Galerieebene und wechselseitig offenen und geschlossenen Wandflächen erst im Inneren deutlich. Helles, blendungsfreies Licht, wie es für die Produktion von hochwertigen Druckerzeugnissen notwendig ist, dringt über die Oberlichtkränze bis in die Tiefe des Raumes. Die naturbelassenen Betonfertigteile wurden im Werk mit unterschiedlichen Texturen versehen und reagieren je nach Oberflächenbehandlung – flügelgeglättet, handgeglättet oder schalungsrau – jeweils unter- aa schiedlich auf den gezielt geplanten Lichteinfall. Durch die Reduktion auf wenige, einfach gefügte Materialien und die Verwendung vorgefertigter Bauteile konnten die kurze Bauzeit von zweieinhalb Monaten und der knapp gesteckte Kostenrahmen eingehalten werden. The facades of the building consist of interlocking U-section vertical glass strips with flush window elements. Green shimmering glass was used for the inner skin, blue glass for the outer skin. The translucent, iridescent effect thus created masks the strict geometry of the carcass structure, so that the spatial concept – a two-bay hall with a gallery level – becomes fully apparent only on the inside. Daylight also enters the building via lanterns on the roof and penetrates deep into the interior. Light falling on the exposed precast concrete elements accentuates their different surface textures. Prefabrication and a restricted range of materials enabled the building to be erected to a tight budget in a period of only two and a half months.

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Schnitte • Grundriss Galeriegeschoss Maßstab 1:250 Horizontalschnitt dd Südfassade Maßstab 1:20

Sections • Plan at gallery level scale 1:250 Horizontal section dd through south face scale 1:20

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1 2 3 4 5 6

Montageraum Galerie Druckerhalle Luftraum Druckerhalle Personalraum Verwaltung Büro Geschäftsführung

Detaillegende siehe S. 388

Assembly shop Gallery in printing hall Void over printing hall Staff room Administration Management office

Key to details: see p. 388

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Druckereigebäude in München-Riem

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Foto: Frank Kaltenbach, München

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Druckereigebäude in München-Riem

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Schnitt cc Maßstab 1:20 Section cc scale 1:20

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1 Profilbauglas doppelschalig 83 mm außen Blauglas 7 mm, innen Wärmeschutzglas grün 7 mm Hinterlüftung 50 mm Wärmedämmung HolzwolleLeichtbauplatte 75 mm, grau Stahlbetonfertigteil 140 mm 2 Aluminium-Lüftungslamellen 3 Stahlbetonstütze 400/500 mm 4 Stahlbetonsandwichelement 5 Profilglas doppelschalig 60 mm 6 Aluminiumfenster mit Sonnenschutzlamellen im Scheibenzwischenraum 7 Stahlrippenheizung 8 Rammschutz Stahlrohr 60/60 mm 9 Geländer Stahlrohr 40/40 mm 10 Ortbetondecke 250 mm mit Hartkorneinstreuung 11 Bodeneinbauleuchte Ø 300 mm

1 83 mm two-layer U-section glass elements: 7 mm blue glass externally; 7 mm green low-E glass internally 50 mm cavity 75 mm lightweight wood-wool slab thermal insulation painted grey 140 mm precast concrete element 2 aluminium louvred ventilating element 3 400/500 mm reinf. conc. column 4 reinf. conc. sandwich element 5 60 mm two-layer wall with U-section glass elements 6 aluminium window with sunscreen louvres in cavity between panes 7 steel finned heating tube 8 8 60/60 mm steel SHS crash barrier 9 40/40 mm steel SHS balustrade 10 250 mm concrete floor slab with hard granular surface 11 300 mm dia. recessed floor light

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Institutsgebäude in Paris University Institute in Paris Architekten: Jérôme Brunet & Eric Saunier, Paris Tragwerksplanung: Léon Grosse, Versailles

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Innerhalb einer Bauzeit von sechs Monaten entstand das für eine temporäre Nutzung geplante Institutsgebäude der Universität Paris. Zwischen der Randbebauung des Quai SaintBernard und der Esplanade de Jussieu, in direkter Nachbarschaft des Institut du Monde Arabe wurde der Baukörper in Modulbauweise errichtet. Das Gebäude besteht aus zwei parallel ausgerichteten Quadern, die in den oberen Stockwerken durch Metallstege verbunden sind und dazwischen einen Außenraum einschließen. Auf einer Fläche von 6700 m2 sind in dem provisorischen Gebäude eine Bibliothek, zwei Hörsäle und etliche kleinere Räume für Unterricht und Verwaltung untergebracht. Angesichts der städtebaulichen Situation, die an dieser Stelle eine ungeordnete Vielfalt an Bauwerken aufwies, wollten die Architekten ein in Form und Fassade zurückhaltendes Gebäude als harmonisierendes Element schaffen. Neben der auffällig ornamentierten Eingangsseite des Institut du Monde Arabe sollte das Universitätsgebäude eine schlichte und dennoch ausdrucksvolle Oberfläche erhalten. Über die nach außen gewandten Fassaden mit ihren Fensterbändern wurde eine Struktur aus Glas gelegt, die jeden formalen Bezug zu der Umgebung verweigert. Das geometrische Raster der Glasprofile lässt das Bauwerk wie ein Kunstobjekt erscheinen. Die unterschiedliche Wirkung des Materials Glas, die Brechung, Spiegelung und die Farbigkeit des Lichts sollte sowohl die Innenräume, als auch den Stadtraum prägen. Die Glashaut aus transluzenten Profilbauglaselementen bildet an den Schmalseiten der Quader eine geschlossene Fläche. An den Längsseiten haben die geschosshohen Glasprofile die Funktion von Sonnenbrechern und sind in einem Winkel von 45 Grad zu der dahinter liegenden Außenwand aufgestellt. Die einzelnen vertikalen Elemente sind auf einem Gerüst aus horizontalen Stahlprofilen fixiert. Dieses Gerüst ist an der Außenwand verankert und durch Zugbänder ausgesteift. Das Bauwerk erhält eine Oberfläche, die sich mit der Bewegung des Betrachters wandelt. Je nach Standpunkt in der Umgebung erscheint die Fassade offen oder geschlossen, reflektierend oder durchsichtig.

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Institutsgebäude in Paris

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Lageplan Maßstab 1:5000 Gebäudeschnitt Grundriss Regelgeschoss Grundriss Erdgeschoss 1 Bibliothek 2 Hörsaal Maßstab 1:750 Site plan scale 1:5000 Section through buildings Standard floor plan Ground floor plan 1 Library 2 Lecture hall scale 1:750

Situated in close proximity to the Institut du Monde Arabe, this temporary building was erected in a modular form of construction in a period of only six months. The complex has a floor area of 6,700 m2 and houses a library, two lecture halls and rooms for teaching and administration. It consists of two parallel blocks linked on the upper floors by metal bridges and stairs. In view of the diversity of the surrounding developments and the lack of urban order, the form and facades of the new complex were designed with great restraint. The outer faces of the blocks, with strip fenestration, are overlaid with a glass structure that avoids all formal relationships with the surroundings. The geometric glazing grid lends the complex the appearance of an art object; and the different effects created by the glass – the refraction, reflection and coloration of light – have a strong influence both on the internal spaces and on the urban surroundings. On the narrow end faces of the blocks, the translucent industrial glazing is designed as a closed outer skin. On the long faces, the floor-height glass elements, set at an angle of 45° to the wall behind, function as a solar screen. They are fixed to a framework of horizontal steel sections, which is anchored in the external wall and braced by tie members. The building changes in appearance, depending on the viewpoint of the observer: transparent at times; at others, animated with the movements of the surroundings reflected in its surface.

Photo: Jean-Marie Monthiers, Paris

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Institutsgebäude in Paris

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Details

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aa 1 2 Fassadendetails 4

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Ansicht Vertikalschnitt aa Horizontalschnitt bb

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Maßstab 1:10

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1 Stahlprofil ‰ 180/85/10 mm 2 Stahlschraube M 16 3 Stahlkonsole, mit aufgeschweißtem ‰-Profilstück und Kopfplatte 4 Flachstahl d = 3 mm 5 Aluminiumprofil fi 20/30/3 mm 6 Profilbauglas 262/60/7 mm 7 vertikale Verspannung Stahlrundstab Ø 20 mm mit Schraubgewinde M 20 8 Flachstahl mit angeschweißten Kopfplatten 9 horizontale Verspannung, Stahlrundstab Ø 20 mm 10 Aluminium-Fenster mit Isolierverglasung 11 Wandaufbau: Fassadenblech Wärmedämmung 50 mm + 80 mm Innenbekleidung 12 verzinktes Stahlrohr

9 8 Facade details

scale 1:10

Elevation Vertical section aa Horizontal section bb

7

6

12

1 180/85/10 mm steel channel 2 16 mm dia. threaded steel bolt 3 steel bracket with channel and head plate welded on 4 3 mm steel plate 5 20/30/3 mm aluminium channel 6 262/60/7 mm fi-section glass element 7 20 mm dia. vertical steel tensioning rod with threaded ends 8 steel flat with head plates welded on 9 20 mm dia. horizontal steel tensioning rod 10 aluminium window with double glazing 11 wall construction: sheet metal facade cladding 50 + 80 mm thermal insulation internal lining 12 galvanized steel tube

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Bürogebäude in Athen Office Building in Athens Architekten: Meletitiki – Alexandros N. Tombazis and Associates Architects, Athen Mitarbeiter: Nikos Fletoridis Tragwerksplanung: Structural Design, Athen George Parigoris

Photo: Nikos Daniilidis, Athen

Lageplan Maßstab 1:2000 Site plan scale 1:2000

Im Rahmen des europäischen Förderprogrammes für Energietechnologien »THERMIE – Energy Comfort 2000« entstand dieses Verwaltungsgebäude in dem dicht bebauten Geschäftsviertel von Athen. Ziel der Planung war es, ein Bürogebäude mit niedrigem Energieverbrauch und einer angenehmen Arbeitsumgebung für seine Benutzer zu schaffen. Das verwendete Material sollte zudem langfristig einen geringen Wartungsaufwand mit sich bringen. Unter besonderer Berücksichtigung bioklimatischer Kriterien entwickelte das Planungsteam konstruktive und technische Lösungen, durch die der Energieverbrauch auf etwa 50 % des bei vergleichbaren Gebäuden üblichen Bedarfs reduziert wurde. Ein Schwerpunkt des Entwurfs war der Sonnenschutz an der exponierten Ostseite des Bürogebäudes. Die Fassade besteht hier aus zwei Schichten, wobei die äußere Haut mit ihren senkrechten, beweglichen Glastafeln variabel ist. Mittels einer automatischen Steuerung werden die bedruckten Öffnungsflügel je nach Temperatur und Sonnenstand unterschiedlich ausgerichtet. Der größtmögliche Verschattungsgrad durch die Glashülle beträgt etwa 70 %. Zwischen den beiden Schichten sorgt je Etage ein Wartungssteg aus weißen Metallgittern für einen zusätzlichen horizontalen Sonnenschutz. Alle Hauptfunktionen wie Büros und Konferenzräume sind entlang der Ostfassade angeordnet. Die optimale Ausnutzung von natürlichem Tageslicht bestimmt die Abmessun-

Regelgrundriss Maßstab 1:500 Standard floor plan scale 1:500

gen der Standardbüros (7 m Länge, 3 m Breite), die untereinander durch Glastrennwände oder freistehende Möbel abgetrennt sind. So entsteht in den Arbeitsbereichen eine offene Atmosphäre mit erhöhter Luftzirkulation. Die großflächige Betonkassettendecke in den Büroräumen bewirkt eine größere thermische Trägheit in der Baumasse und vermeidet eine schnelle Aufheizung des Gebäudeinnern. Auf beiden Seiten des Gebäudes sind Lüftungsöffnungen in der Fassade angebracht, die eine Verbindung zu dem Hohlraumboden der Etagen haben und besonders in der Nacht für eine zusätzliche Abkühlung der Räume sorgen. In der Planungsphase optimierte man die Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen mit Hilfe von Computersimulationen der unterschiedlichsten räumlichen Bedingungen. Ein wesentlicher Faktor des Energiekonzepts ist jedoch das Nutzerverhalten: Einzeln verstellbare, innen liegende Sonnenblenden, die individuelle Steuerung der einfachen Deckenventilatoren und die mögliche Querlüftung innerhalb des schmalen Gebäudes sorgen für einen gezielte Klimaregulierung. Die zentrale Klimaanlage wird daher meist nur unterstützend eingesetzt. Die technische Ausrüstung des Gebäudes wird überwiegend von einem Computersystem gesteuert, das über Sensoren auf die äußeren und inneren Bedingungen reagieren kann und so den Sonnenschutz, die künstliche Beleuchtung und die Klimaanlage regelt.

With the support of the European “THERMIE – Energy Comfort 2000” programme, an ecologically friendly office building was to be created with a low energy balance and requiring a minimum of maintenance. Solutions were found that reduced the energy consumption to about 50 per cent of that for comparable buildings. A major aspect of the design was the sunshading of the exposed east face, where the main functional spaces are located. This facade is in a two-layer form of construction. The vertical glazed elements forming the outer skin are adjusted automatically according to external temperatures and the position of the sun and can ensure up to 70 per cent shading. Additional horizontal shading is provided by the maintenance walkways between the facade layers. The decisive factor in determining the size of the standard offices (7 ≈ 3 m) was an optimum exploitation of daylight. The offices are divided by glazed partitions or freestanding furnishings. This ensures better air circulation as well as a sense of openness and transparency. The thermal mass of the extensive concrete coffered ceilings is exploited to reduce overheating. Ventilation openings in the facades are linked to the voids in the hollow floors and serve to cool the offices at night. Individually adjustable internal sunblinds and ceiling fans, together with cross-ventilation, mean that the air-conditioning has only a supporting function in many cases. The technical services are largely controlled by a special computer system.

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Bürogebäude in Athen

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Details

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Ansicht Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:50

1

1 bedrucktes Glaselement d = 15 mm 2 Elektromotor mit Periskopstange 3 bewegliches Stahlrohr, durch Flachstahlformstück mit Glaselement verbunden 4 Gitterrost h = 24 mm 5 Flachstahl 60/8 mm mit angeschweißten Stahlwinkeln 35/35/3 mm als Auflager für Rost 6 Edelstahlprofil fi 110/45/5 mm 7 Rundrohr Ø 60 mm mit Drehlager, auf Obergurt verschweißt 8 Stahlfachwerkträger aus Rundrohren Ø 60 mm und Ø 30 mm 9 Edelstahlprofil fi 55/45/5 mm 10 Lüftungsgitter

4 3

5

Elevation Horizontal section Vertical section scale 1:50 6 7 8 9

10

1 15 mm surface-printed glass element 2 electric motor and extendible arm 3 sliding steel tube, connected to glass element with steel fitting 4 metal grating 24 mm deep 5 60/8 mm steel flat welded to 35/35/3 mm steel angle as bearer for grating 6 110/45/5 mm stainless-steel channel 7 60 mm dia. tube with pivoting bearing welded to flange of beam 8 tubular steel lattice beam with 60 mm and 30 mm dia. members 9 55/45/5 mm stainless-steel channel 10 ventilating grille

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Veranstaltungs- und Kongresszentrum in San Sebastián, Spanien Cultural and Congress Centre in San Sebastián, Spain Architekt: Rafael Moneo, Madrid Projektarchitekt: Luis Rojo Tragwerksplaner: Javier Manterola, Madrid Hugo Corres and Associates, Madrid Jesús Jiménez Cañas, Madrid

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Photo: Roland Halbe/Artur, Köln

Wie zwei riesige gestrandete Kristalle liegen Auditorium und Kongresshalle in San Sebastián an der Flussmündung des Urumea. Sie betonen die besondere geografische Situation, indem sie eher der imposanten landschaftlichen Umgebung anzugehören scheinen als der direkt dahinter anschließenden Stadt. Das 1828 Sitzplätze fassende Auditorium ist asymmetrisch in den mit Abmessungen von ca. 65 x 46 x 22 Metern größeren der glasbekleideten prismatischen Körper eingefügt. Das mit 43 x 32 x 20 Metern kleinere Gebäude enthält die Kongresshalle. Alle anderen Nutzungen wie Ausstellungsund Versammlungsräume, ein Restaurant, Büros und Künstlergarderoben befinden sich in der Plattform am Fuß der beiden Baukörper. Die gläsernen Oberflächen schützen vor

der salzhaltigen Luft und lassen die Prismen als geschlossene, durchschimmernde Körper bei Tag und als geheimnisvolle faszinierende Lichtquellen bei Nacht erscheinen. Die äußere Bekleidung der doppelten Glasfassaden besteht aus gebogenen und profilierten Verbundgläsern. Ein mächtiges, leicht geneigtes Stahlskelett mit rautenförmigen Querschnitten bildet die Tragkonstruktion der Fassaden. Die innere Bekleidung besteht aus ebenen sandgestrahlten Glastafeln. Der Raum zwischen gläserner Doppelfassade und eingestelltem Veranstaltungsraum dient in beiden Baukörpern als neutraler und lichter Foyerund Erschließungsraum mit einzelnen Sichtfenstern, die ausgewählte und eindrucksvolle Ausblicke auf die Berge der Umgebung und das Meer erlauben.

The complex is distinguished by two glassclad, prismatic volumes, which provide protective enclosures for the structures within. Set asymmetrically in the larger prism is an auditorium with seating for 1,828 people. The smaller volume houses a congress hall. All other facilities are accommodated in the plinth structure. The two layer facades are supported by a huge, tilted steel skeletonframe structure, the members of which have rhombus-shaped cross-sections. The facade skins consist of curved, reeded laminated glass segments externally and flat sandblasted panes of glass internally. The spaces between the two-layer facades and the halls serve as brightly lit, neutral foyer and circulation zones, with individual windows affording glimpses of the mountains and the sea.

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Veranstaltungs- und Kongresszentrum in San Sebastián, Spanien

B

A Lageplan Maßstab 1:10000 B Eingangsgeschoss Ansicht Süd Maßstab 1:1500

A Site plan scale 1:10000 B Plan of entrance storey South elevation scale 1:1500

1 2 3 4 5 6

1 2 3 4 5 6

Cafeteria Auditorium Kongresshalle Mehrzweckräume Bankett Ausstellung

a 4

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Schnitt aa Auditorium

Maßstab 1:750

Section aa through auditorium

scale 1:750

Cafeteria Auditorium Congress hall Multi-purpose spaces Banqueting hall Exhibition space

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Veranstaltungs- und Kongresszentrum in San Sebastián, Spanien

Details

Vertikalschnitt Fenster 1 2 3 4 5 6 7

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Maßstab 1:20

Außenverglasung VSG profiliert 23 – 24 mm gebogen Bekleidung Aluminiumprofil 20/40/500/5 mm Zuschnitt seitliche Bekleidung an Glasbiegung angepasst Riegel Tragstruktur aus Stahlblechen verschweißt Innenverglasung VSG 12 mm Innenzarge Zedernholz Isolierverglasung aus 2≈ VSG 16 mm

Vertical section through window 1 2 3 4 5 6 7

scale 1:20

external glazing: 23–24 mm curved reeded lam. safety glass 20/40/500/5 mm sheet aluminium cladding side cladding cut to profile of curved glass elements welded sheet-steel structural rail internal glazing: 12 mm lam. safety glass internal cedar surround double glazing: 2≈ 16 mm lam. safety glass

4 1 5

2 6

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Veranstaltungs- und Kongresszentrum in San Sebastián, Spanien

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Vertikalschnitt Fassade Maßstab 1:20 Detailschnitt Glasbefestigung Maßstab 1:5

1 Dachrand aus Aluminiumblech gekantet mit Dämmung 2 Dachpaneel, wärmegedämmt 3 Aluminiumprofil extrudiert 4 Gitterrost Revisionsgang 5 Tragstruktur aus Stahlblechen verschweißt, mit Brandschutzbeschichtung 6 Fassadenpfosten Aluminiumprofil 50/140 mm extrudiert 7 Sockelprofil Aluminium 30/250/330/10 mm 8 Sichtbetonsockel 9 Fassadenpfosten Aluminiumprofil 50/100 mm extrudiert 10 Glasdeckleiste Aluminium mit Zedernholzabdeckung 11 VSG aus 2≈ Floatglas 6 mm sandgestrahlt, Scheibengröße 2500 ≈ 600 mm 12 VSG gebogen aus Profilglas 4 – 5 mm transparent und Floatglas 19 mm sandgestrahlt Scheibengröße 2500 ≈ 600 mm 13 Verbindungselement Aluminium, dreidimensional verstellbar 14 Edelstahlschraubbolzen mit selbstsichernden Unterlagsscheiben 15 Glashalteprofil Aluminium extrudiert mit Glas silikonverklebt 16 Alumiumgussprofil 17 Silikonversiegelung transluzent A Vertical section through facade scale 1:20 B Sectional detail of glass fixing scale 1:5

3 6

5

1 sheet aluminium edge strip, bent to shape; with insulation 2 thermally insulated roofing sheets 3 extruded aluminium section 4 grating to inspection corridor 5 load-bearing structure: welded sheet-steel members with fire-protective coating 6 50/140 mm extruded aluminium facade post 7 30/250/330/10 mm aluminium plinth strip 8 exposed concrete plinth 9 50/100 mm extruded aluminium facade post 10 aluminium cover strip to glazing with cedar covering 11 lam. safety glass: 2≈ 6 mm sandblasted float glass in 2500/600 mm panes 12 curved lam. safety glass: 4–5 mm transparent reeded glass, and 19 mm sandblasted float glass in 2500/600 mm panes 13 aluminium connector, three-dimensionally adjustable 14 stainless-steel threaded bolt with self-securing washer 15 extruded aluminium glass fixing strip; glass fixed with silicone adhesive 16 cast-aluminium section 17 translucent silicone seal

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15 7 16 17

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Büro-, Wohn- und Geschäftsgebäude in Tokio Office, Housing and Commercial Development in Tokyo Architekten: Maki and Associates, Tokio Fumihiko Maki, Iwao Shida Mitarbeiter: Kei Mizui, Masaaki Yoshizaki, Hiromi Kouda, Masayuki Midorikawa Tragwerksplanung: Takashi Kojima, Yoshio Aoki, Tokio

Photo: Shinkenchiku-sha, Tokio

Seit 1967 hat das Büro Maki sieben Projekte an der Kyu-Yamate Avenue in Tokio-Shibuya realisiert. Das neueste Projekt »Hillside West« ist ein Gebäudekomplex aus Geschäften, Büros und Wohnungen, etwa 500 Meter nordwestlich der »Hillside Terrace«. »Hillside West« setzt eine Folge von Entwürfen fort, deren Idee die Erschaffung zwangloser Ensembles im urbanen Kontext ist. Das zwischen zwei Straßen liegende Grundstück grenzt an der Rückseite an eine ruhige Wohnstraße, die 5,50 Meter tiefer liegt als die Kyu-Yamate Avenue. Das Gebäudevolumen ist in drei Flügel mit eigenen Charakteristika aufgeteilt, die sich in der Höhe an die Nachbarbebauung anpassen. Die Fassaden sind aus unterschiedlichen Materialen realisiert. Der Freiraum neben den Gebäuden auf der Rückseite wurde als kleiner Garten gestaltet, der den Platz im Zentrum des Komplexes mit der Ebene der Wohnstraße verbindet. Dort, in einem der niedrigeren Gebäude, hat auch Fumihiko Maki sein Büro auf zwei Etagen untergebracht. Der markante Teil des Ensembles, der zur Kyu-Yamate Avenue liegt, beherbergt im Untergeschoss ein Restaurant und im Erdgeschoss ein Café. Neben diesem Café liegt der Haupteingang des Gebäudes, hier beginnt gleichzeitig der halböffentliche Durchgang zur Wohnstraße. In den Obergeschossen befinden sich eine Büroetage und Wohnungen, deren privater Charakter durch die im Abstand von 75 cm zur Fassade vorgehängte »Jalousie« betont wird. Dadurch entstand zugleich ein sicht- und sonnengeschützter Balkon. Im Obergeschoss springt das Gebäude zurück – hinter dem Vorhang liegt eine Terrasse, die von einem Sonnenschutz überdacht wird. Die Besonderheit der Vorhang-Konstruktion sind die 15 mm dicken Rohre aus Aluminium, die in Abständen von 15 mm angebracht sind. Sie lassen 50 Prozent des Lichts durch. Die Form der Rohre ermöglicht eine Beleuchtung der Räume auch in ihrer Tiefe – die Atmosphäre im Innern ist licht und leicht. Die Aluminiumrohre sind an einen Rahmen genietet, der an der Stahlkonstruktion des Gebäudes hängt. Hinter der »Jalousie« liegt die eigentliche Fassade aus raumhohen Aluminiumfenstern.

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Lageplan Maßstab 1:2000 2. Obergeschoss Erdgeschoss Maßstab 1:500

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Café Durchgang Büros Hof Wohnungen

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Site plan scale 1:2000 Second floor plan Ground floor plan scale 1:500

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Café Passageway Offices Courtyard Dwellings

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Büro-, Wohn- und Geschäftsgebäude in Tokio

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Isometrie ohne Maßstab Axonometric (not to scale)

Since 1967, the architects Maki and Associates have realized seven projects in Kyu-Yamate Avenue in the Shibuya district of Tokyo. The latest scheme, Hillside West, is a complex combining commercial facilities, offices and housing. It is one of a series of designs that pursue the theme of creating an informal realm within an urban setting. The Hillside West site lies between two roads: Kyu-Yamate Avenue at the front and a quiet residential street to the rear, which is 5.50 metres below the level of the avenue. The complex is articulated into three main volumes, each with its own specific character and each adopting the height of the neighbouring developments. The facades consist of various materials, and the rear space between the individual tracts has been laid out as a small garden which forms a transition between the courtyard areas at the centre of the complex and the residential street. Here, in one of the lower-rise buildings, Maki has his own twostorey office. The most striking section of the development, facing on to Kyu-Yamate Avenue, contains a basement restaurant and a ground floor café. Situated next to the café is the main entrance to the building. Here, too, is the beginning of the semi-public route to the residential street at the rear. One of the upper floors is reserved for offices; the others levels are occupied by dwellings. The private character of the living areas is stressed by the louvred screen suspended 75 cm in front of the facade. The screen acts as a visual filter and also provides shading for the balconies on this face. Behind the louvred screen on the set-back top storey of the building is an outdoor terrace shaded by a projecting canopy. The curtain facade construction consists of 15 mm diameter aluminium tubes at 30 mm centres. In other words, 50 per cent of the light is allowed to penetrate the screen. The form of the tubes also serves to deflect light into the depths of the rooms beyond, thus helping to create a bright, airy internal atmosphere. The aluminium tubes are riveted to a framework suspended from the steel load-bearing structure of the building. The true facade behind the screen consists of room-height aluminium casement elements.

Isometrie ohne Maßstab Ein halböffentlicher Weg zwischen den Flügeln von »Hillside West« verbindet die Kyu-Yamate Avenue mit der 5,5 Meter tiefer gelegenen Wohnstraße. Axonometric (not to scale) A semi-public route leads between the blocks of Hillside West, linking Kyu-Yamate Avenue with the residential street to the rear, which is 5.5 m lower.

∂ 2000 ¥ 3

Schnitt aa

Maßstab 1:100

Section aa

scale 1:100

Büro-, Wohn- und Geschäftsgebäude in Tokio

aa

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Büro-, Wohn- und Geschäftsgebäude in Tokio

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Details

1 Fassadenausschnitt Maßstab 1:20 Fassadendetails Maßstab 1:5 Section through facade scale 1:20 Facade details scale 1:5

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6 5 5

9 11

A 14

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Büro-, Wohn- und Geschäftsgebäude in Tokio

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Aluminiumrohr Ø 15 mm, genietet Aluminiumprofil Aluminiumprofil ¡ 5/30 mm Stahlrohr ¡ 22/12/1,5 mm, rostfrei Stahlprofil, ¡ 19/75 mm Stahlprofil ¡ 25/75 mm Stahlprofil ¡ 6/25 mm Stahlprofil ¡ 4,5/19 mm, verzinkt Aluminiumblech 5 mm Dichtung Aluminium-Anschlussprofil Festverglasung, einfach 10 mm Leichtbetonfertigteil 100/440/905 mm Stahlprofil Å HEB, Brandschutzummantelung 15 Gipskartonplatte 12,5 mm

7

8

5 4

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

15 mm dia. aluminium tube, riveted aluminium section 5/30 mm aluminium flat 22/12/1.5 mm stainless-steel RHS steel flats: 19/75 mm 25/75 mm steel flat 6/25 mm steel flat 4.5/19 mm galvanized steel flat 5 mm sheet aluminium sealing strip aluminium cover strip 10 mm single fixed glazing 100/440/905 mm precast lightweight concrete element 14 steel Å-beam with fire-resistant casing 15 12.5 mm plasterboard

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1

2

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a

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15 12 A

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Parkregal in Sindelfingen Parking Stack in Sindelfingen Architekten: Petry + Wittfoht Architekten, Stuttgart / Frankfurt / M. Mitarbeiter: Jürgen Greipel, Huai-Wen Chang, Josephine Kipper Tragwerksplanung: A. Kannemacher, J. Rath, R. Sturm, Frankfurt / M.

Lageplan Maßstab 1:5000

Site plan scale 1:5000

The refurbishment of a large empty administration building in this car-manufacturing town led to a shortage of parking space. Various alternatives were explored, and a solution was finally found in the form of an automatically operated stacking system – on seven decks above ground and two below. In this way, space was provided for 124 vehicles in a structure with a footprint of only 315 m2. The prefabrication of a large part of the building components also led to cost savings and a shorter period of construction – factors that persuaded the client to adopt this relatively expensive solution. (Cost per parking space: roughly DM 40,000.) By inserting a magnetic smart card, drivers can open one of the red gates on the access face and leave their

Grundriss • Schnitte Maßstab 1:500

Nach der Sanierung und Modernisierung eines großen Verwaltungsgebäudes in der württembergischen Autostadt konnten Büroräume, die lange leer gestanden hatten, wieder vollflächig vermietet werden. Diese Entwicklung führte zu einem erheblichen Defizit an Parkmöglichkeiten. Eine Studie der Architekten zeigte, dass zusätzliche Stellplätze auf dem verfügbaren Grundstück nur schwer zu realisieren waren. Die Erweiterung der vorhandenen Tiefgarage war zwar möglich, hätte aber zu komplizierten und zeitaufwendigen Tiefbaumaßnahmen geführt. Auch die Errichtung eines konventionellen Parkdecks auf dem beengten keilförmigen Grundstück wurde erwogen, hätte aber ein unwirtschaftliches Verhältnis von Verkehrs- zu Stellflächen be-

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cars on a pallet. The car is then automatically measured by sensors and slid vertically and horizontally to the next free parking space. The reverse process occurs when the driver returns. One of the main attractions of the building is the mechanical stacking operation, which is visible on all faces. A single-glazed skin bearing the address “Posenerstrasse 1” provides protection against the elements. The skin is suspended from the structural columns that support the decks, but it has a different articulation from that of the loadbearing grid. The panes of obscured glass over the access and exit gates also stress this arresting asymmetrical quality, which makes the building a fascinating urban object in a dreary industrial area.

Plan • Sections scale 1:500

deutet. Die Lösung war ein Parkregal, das die Stapelung der 124 benötigten Stellplätze auf einer nur 315 m2 großen Grundfläche ermöglichte. Außerdem konnte durch die weitgehende Vorfertigung die Montagezeit verkürzt und die Baustelleneinrichtung minimiert werden. Vorteile, die den Bauherren von der vergleichsweise teuren Lösung – ein Stellplatz kostet ca. DM 40 000 – überzeugten. Auf sieben oberirdischen und zwei unterirdischen Geschossen werden die Pkw geparkt. Mittels einer Magnetkarte öffnet sich das rote Tor auf der Zufahrtsseite. Das Auto wird auf der Palette abgestellt, über Sensoren vermessen und dann, nachdem der Fahrer das Gebäude verlassen hat, horizontal oder vertikal auf den nächstgelegenen freien Platz

geschoben. Auch beim Abholen des Autos steckt der Fahrer seine Chipkarte ein, und der gleiche Vorgang geschieht in umgekehrter Richtung. Den Reiz des Gebäudes macht die rundum erlebbare Mechanik des Systemregals aus, die an allen Seiten offen gezeigt wird. Eine einfache Glashaut mit der aufgedruckten Anschrift »Posenerstraße 1« schützt vor Wind und Wetter. Die Fassade ist vor die massiven Stützen des Regalsystems gehängt, folgt jedoch nicht dessen Achsmaßen. Auch die mattierten Scheiben über den Zufahrtstoren zeigen die Asymmetrie des Gebäudes. Die gekonnt eingesetzten Achsbrüche führen zu einem spannungsvollen Erscheinungsbild und machen das Gebäude zum interessanten Stadtmöbel.

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Parkregal in Sindelfingen

Details

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Details Maßstab 1:20 1 Attikaabdeckung Aluminium beschichtet 3 mm 2 Stahlwinkel verzinkt ∑ 100/50/8 mm 3 Vogelschutzgitter 4 Stahlprofil verzinkt ‰ 180 5 Randabschluss Stahlblech beschichtet 4 mm 6 Sandwichpaneel mit Hartschaumdämmung 75 mm 7 Stahlprofil verzinkt ‰ 140 8 Stahlstütze verzinkt HEA 180 9 Fassadenkonstruktion bestehend aus: punktweise Halterung in der Glasfuge Klemmhalter Aluminium beschichtet 50/80/5 mm Zwischenlage EPDM ESG 12 mm Silikon Fugendichtung Aluminium-Strangpressprofil Abstandhalter Stahlprofil verzinkt ‰ 60/80/6 mm von 90 auf 45 mm zulaufend 10 HEA 100 verzinkt 11 Haltekonsole HEA 100 mit Kopfplatten 12 VSG aus 2≈ ESG 6 + 8 mm im Erdgeschossbereich 13 Schiebetor Stahl verzinkt mit Decklack beschichtet 14 HEA 140 verzinkt 15 Sockelblech Aluminium beschichtet 3 mm 16 Gitterrost 30/30 mm verzinkt h = 32 mm 17 Anprallschutz Stahlwinkel verzinkt L 200/140/20 mm auf Betonfertigteil geschraubt 18 Stahlprofil verzinkt ‰ 190/50/5 mm 19 Aluminiumblech gekantet 3 mm Details scale 1:20 1 3 mm coated-aluminium parapet covering 2 100/50/8 mm galvanized steel angle 3 bird screen 4 180 mm galvanized steel channel 5 4 mm coated sheet-steel strip 6 75 mm sandwich slab with rigid-foam insulation 7 140 mm galvanized steel fi-section 8 galvanized steel Å-section column 180 mm deep 9 facade construction: 50/80/5 mm coated-aluminium point fixings EPDM washer 12 mm toughened safety glass silicone seal extruded aluminium section 60/80/6 mm galvanized steel channel-section distance piece, tapering from 90 to 45 mm 10 galvanized-steel Å-section 100 mm deep 11 fixing bracket: Å-section 100 mm deep with head plates 12 lam. safety glass at ground floor level: 6 + 8 mm toughened glass 13 galvanized steel sliding gate with surface coating 14 galvanized steel Å-beam 140 mm deep 15 3 mm coated-aluminium drip 16 galvanized steel grating (30/30 mm) 32 mm deep 17 200/140/20 mm galvanized steel angle kerb fixed to precast concrete element 18 190/50/5 mm galvanized steel channel section 19 3 mm sheet aluminium bent to shape

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