Der Prinz mit den schwarzen Füßen - F.Rodrian - Kinderbuch DDR 1980

March 7, 2018 | Author: soNtyp | Category: Nature
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Der Bauer Gotthold Wimpe hat ein Haus. Auf dem Dach des Hauses sitzt ein Wagenrad. Auf dem Wagenrad ist ein Polster vo...

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Band 137 Der Prinz mit den schwarzen Füßen Fred Rodrian Für Leser von 8 Jahren an 2. Auflage 1980 Illustrationen von Egbert Herfurth © Der Kinderbuchverlag Berlin Inahlt: unpolitisch; Gedichte und Reime

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heitere

Kurzgeschichten,

VOM KLEINEN STORCH, DER NICHT FLIEGEN LERNEN WOLLTE Der Bauer Gotthold Wimpe hat ein Haus. Auf dem Dach des Hauses sitzt ein Wagenrad. Auf dem Wagenrad ist ein Polster von Stroh und Schilf und Gras. Und in diesem guten, warmen Nest hockt ein kleiner Storch und döst. Ab und zu piepst er leise. Der Bauer Gotthold Wimpe guckt zu ihm hoch und sagt: „Du, piepe nur, ein Sänger wirst du doch nicht. Lern lieber fliegen. Es wird Zeit.“ Es stimmt, was der Gotthold Wimpe sagt. An die zwei Monate ist der Jungstorch im Nest, war erst im Ei, hat sich an die dreißig Tage ausbrüten lassen vom Storchenvater und der Storchenmutter. Hat sich kraulen und zupfen lassen, vor allem: hat gefressen und um Fressen gebettelt, um schön zubereitete Frösche, Eidechsen, Würmer

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und Schlangen. Nun wird es Zeit, daß er fliegen lernt. Die Storchenmutter kreist über dem Nest und zeigt es ihm. Der Storchenvater kommt von den Wiesen mit einer zarten Froschmahlzeit und zeigt ihm so, was Fliegen wert ist. Die Tage vergehen. Der Storchensommer vergeht. Immer noch kann der Jungstorch nicht fliegen. Ich glaube gar: Er will nicht. Die Mutter steht auf dem Nestrand und zeigt ihm das Schwingen der Flügel. Der Vater gibt ihm einen Klaps auf den Jungstorchkopf. Ein alter Storchenonkel fliegt bekümmert über das Nest. Er sieht aus, als wollte er sagen: Na, das wird wohl nichts mehr. Gotthold Wimpe stellt sich auf einen Stuhl, ruft „He!“ und „Guck mal!“ und bewegt die Arme wie Flügel, ruft: „So mußt du es machen!“ Denn er weiß die Storchenord-

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nung: Die Störche fliegen, wenn der Sommer, der Storchensommer bei uns zu Ende geht, nach dem Süden,“ nach dem warmen Afrika. Ein Jungstorch allein, hier, im Winter, geht zu Tode. Unser Jungstorch aber hört den Vögeln, den Singvögeln zu, piepst ein bißchen, als wollte er das Singen auch probieren, döst und frißt. Die Storcheneltern sind sehr besorgt. Der Vater stört den Jungstorch auf. Träge und faul macht der ein paar Flügelschläge – und hockt sich wieder hin. Der Vater zeigt nach oben. Da fliegen Jungstörche aus anderen Nestern, und der alte Storchenonkel ist dabei. Man sieht, sie rüsten zu großer Reise. Nur unser Jungstorch, der kleine, verdöste, fliegt noch nicht. Er hockt im Nest und frißt und piepst. Was soll nur werden? Die Storcheneltern klappern mit den langen,

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Schnäbeln. Der Vater jagt den Jungstorch hoch. Er läßt ihn die Flügel bewegen. Dann, dann stößt er ihn rasch und unabänderlich aus dem Nest. Der kleine Storch breitet vor Angst die Flügel aus, flattert, ja fliegt ein Stück, erfährt, daß ihn die Flügel tragen, und landet auf Bauer Gotthold Wimpes Hof. Die Hühner kakeln zur Seite. Der Hund Flax bellt. Der kleine Storch steht zitternd da. Gotthold Wimpe schließt behutsam das Fenster. Er weiß: Der kleine Storch muß allein mit sich fertig werden. Unruhig kreisen die Eltern über dem Nest. Der Storch aber bewegt nun mächtig die Flügel, stelzt ein paar Schritte, schwingt die Flügel – und fliegt. Ein bißchen taumelig und nach mehrfachem Anlauf landet er erschöpft und glücklich im Nest. Er hat fliegen gelernt, das Wichtigste für einen Storch. Bevor es zu spät war. Denn

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unwiderruflich ist der Storchensommer dahin. Die Jungstörche sammeln sich, erst auf den Wiesen, dann am Himmel. Der alte Storchenonkel ist dabei und sorgt für Ordnung. Ab geht die Reise nach Süden. Die Storcheneltern gucken ihrem Sohn nach. Wenn alles gut geht, treffen sie sich in Afrika. „Na endlich“, sagt Gotthold Wimpe. „Das hätte schiefgehen können.“ Fern über den Wäldern segeln die Jungstörche.

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ACH, STORCH – KLEINES FRÜHHERBSTLIED Ach, Storch, du fliegst nach Afrika fort über Flüsse und Hügel. Ich bleibe hier, es wachsen mir leider keine Flügel. Ach, Storch, nimm meine Grüße mit. Grüß auch die Elefanten. Ich mag sie sehr, sie sind so schwer wie tausend dicke Tanten. Ach, Storch, wenn du da Palmen siehst: Sie sind mir lieb wie Buchen. Hätten sie Zeit, wär's nicht so weit – sie könnten mich besuchen. Ach, Storch, und wenn du Kinder triffst, ganz schwarz, mit nackten Waden, sie sind so fern, doch ich habe sie gern: Ich möchte mit ihnen baden.

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DIE KLEINE ROBBE ODER: VOM SEGEN DES BRÜLLENS Auf einer Insel im ziemlich kalten Meer wohnten viele Robbenfamilien, schwammen und tauchten und fraßen große Mengen Fisch. Sie sahen aus wie Kegel mit Schnauzbart. Es war Ende April, und die Robbenkinder hatten gerade tauchen gelernt. Sie wimmelten auf einer Landzunge herum, panschten im Wasser und brüllten zum Steinerweichen. Ihre Mütter hörten das und freuten sich sehr. Ja, wenn eine kleine Robbe besonders laut schrie, hob die Robbenmutter stolz den Kopf, als wollte sie sagen: Na, hört mal, wie artig mein liebes Kind ist. Und so schrien die Kleinrobben, als ob sie am Spieß steckten. Dabei sollte ihr Gebrüll nur sagen: Mutter, hier bin ich.

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Eine Robbenmutter hatte Sorgen. Ihr Kind brüllte einfach nicht. Da half kein Zureden, kein Patsch mit der Flosse, kein Streicheln mit dem Schnauzbart: Es war das unartigste Robbenkind der Welt, blieb leise, still und brüllte kein bißchen. Es war nicht zum Aushalten. So kam es, wie es kommen mußte, wenn Kinder nicht artig sind. Weil die kleine Robbe nicht brüllte, wußte die Mutter nicht, wo ihr Kind ist. Die kleine Robbe schwamm und spielte, kam zu weit vom Ufer ab, geriet in die Strömung und trieb rasch von der Insel weg. Nun kam zur gleichen Zeit in die Nähe der Insel ein nicht sehr großes Schiff. Der Steuermann stand am Steuer und guckte auf den Seeweg. Neben ihm stand der Koch und erzählte, was es zum Abendbrot geben wird: gebratenen Dorsch mit Sauerkohl und roter Grütze.

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„Ach, immer Dorsch“, maulte der Steuermann. Dann guckte er einmal, zweimal und rief: „Da treibt was voraus!“ Er blickte durchs Fernglas und rief: „Voraus eine Robbe, alle Maschinen stop!“ Das Gesicht des Steuermanns glänzte. „Endlich“, sagte er. „Das wird ein Braten. Hm! Mal keinen ollen Dorsch.“ Aber der Koch erwiderte streng : „Soll ich meinen Dorsch wegwerfen? Die Robbe wird in den Tierpark gebracht. Ist 'n junges Tier.“ Er begann mit dem Steuermann ein Fangnetz fertigzumachen. Die kleine Robbe aber hatte einen großen Schreck bekommen. Die Spielgefährten weg, weg die Mutter, weit die Insel. Dazu dieses unheimlich hohe Ding von Schiff, und Leute darauf, die was vorhatten. Unsere kleine Robbe begann mit einem Male gewaltig zu brüllen, sie brüllte, daß sich der Koch die Ohren zuhielt. Sie über-

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tönte das Meer. Das aber hörte die Mutter, und stolz hob sie den Kopf, warf sich ins Wasser und schwamm los, hin zu ihrem herrlich brüllenden Kind. „Noch eine Robbe kommt“, rief der Steuermann und holte ein weiteres Fangnetz hervor. Die Robbenmutter aber tätschelte ihr Kind und zog mit ihm zur Insel, stolz, sehr stolz, da dies Kind nun endlich brüllen konnte. Und das Robbenkind brüllte, daß sich die ganze Insel freute. Der Koch guckte noch lange zur Robbeninsel. Der Steuermann aber seufzte: „Ach, wenn ich nur daran denke – Dorsch mit Sauerkohl und roter Grütze.“

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DER KOPF Der Kopf ist vor allem zum Denken, zum Steuern und zum Lenken beispielsweise der Arme und Beine, des Rollers und der Drachenleine, ist da zum Lernen, zum Träumen von Wolken und Sternen, auch zum Beherrschen von Zorn und Wut. Der Kopf ist nicht vor allem da für den Hut.

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DER PRINZ MIT DEN SCHWARZEN FÜSSEN Schön ist es, wenn der große, weiße Schwan mit angehobenen Flügeln durch das Wasser gleitet. Er schwimmt heran, läßt sich füttern, nickt gnädig mit dem Kopf und zieht davon. Und dann setzt er seine Flügel mächtig in Bewegung, rauscht schwer übers Wasser, gewinnt Höhe, fliegt sausend seine Runde, kommt wieder zu Wasser und nähert sich dem Ufer. Janni sitzt auf der Bank am Uferrand und guckt dem Schwan zu. Stolz sieht er aus, hochmütig, unnahbar und geheimnisvoll. Schwäne, denkt Janni, sind verzauberte Prinzen, sind Prinzen aus dem Märchen. Sie denkt sich aus, daß der Schwan an Land kommt, sich in einen Prinzen verwandelt, daß der Prinz Janni auf sein weißes

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Pferd setzt und zu seinem Vater, dem König, reitet. Der König aber küßt Janni die Hand und sagt: Prinzessin Janni, du bist meine Schwiegertochter. Der Schwan kommt nicht ans Ufer, Janni wirft ihm ein Stück Brot zu, macht einen Knicks und geht nach Hause. Sie muß zum Abendbrot. So war das im Sommer. Nun ist der Herbst gekommen. Janni ist ein fleißiges Mädchen. Sie harkt im kleinen Garten das Laub von den Wegen. Mit den Eltern wohnt sie in einem Häuschen, fünfzehn Minuten vom See entfernt. In dem Garten stehen zehn Bäume, neun Sträucher, neunundsechzig Astern und ein Fahrradschuppen, dessen Tür meist offensteht und im Winde knarrt und klappert. „Das wird ein böses Wetter“, sagt Jannis Vater. „Das wird ein sehr böses Wetter“, sagt Jannis Mutter.

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„Man muß die Schuppentür schließen“, sagt Jannis Großvater. Sie stehen jeder an einem Fenster und gucken besorgt zum Himmel. Die ersten Tropfen fallen. „Komm ins Haus“, ruft Jannis Mutter. Schnell huscht Janni ins Haus. Es dämmert schon, und Sturm kommt auf. Er braust übers Haus, er heult im Schornstein, er läßt die Schuppentür klappern. Die Familie sitzt beim Abendbrot. „Bei solchem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür“, sagt der Vater. „Warum auch“, sagt die Mutter. „Hört mal“, flüstert Janni. Durch das Heulen des Sturms ist ein schweres Rauschen zu. hören, immer lauter und lauter. Ein Schaben und Zischen wird daraus. Dann ist nur noch das Heulen des Sturms zu hören. „Das hörte sich an, als ob nebenan ein

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Düsenflugzeug gelandet ist“, sagt der Großvater. „Hoffentlich fliegt uns das Dach nicht weg“, sagt der Vater. Der nächste Tag ist ein Sonntag. Ein grauer, unfreundlicher Sonntag. „Himmelkruzitürkenverflixtumdieecke“, schimpft der Großvater. Vater, Mutter und Janni stürzen aus dem Haus. Was ist denn los? Da sehen und hören sie es schon. In der Schuppentür steht zischend und mit wild schlagenden Flügeln ein großer Schwan. Der Großvater hat, um sich zu schützen, eine Harke in der Hand. „Der Kerl läßt mich nicht an mein Fahrrad“, ruft der Großvater erbost. Janni aber sagt mit fester Stimme: „Der ist zu mir gekommen. Das ist mein Schwanenprinz!“ Sie geht auf den Schwan zu – aber der zischt und schlägt mit den Flügeln

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und sieht sehr bedrohlich aus. „Aber Schwan“, ruft Janni, „mein Prinz!“ Und sie denkt einen Augenblick: Ich werde mich auf seinen Rücken setzen, mit ihm davonfliegen und ihn und seine Brüder erlösen. Doch der Schwan wird immer wütender. Großvater drängt ihn mit der Tür in den Schuppen, und Janni sieht, daß der Schwan auf – häßlichen plumpen Füßen steht. Daß Prinzen solche Füße haben! denkt sie. Solche schwarzen, häßlichen Füße. Der Schwan ist im Schuppen. Die Familie ist im Haus. „Zwiebeln“, sagt die Mutter. „Ich hab die Zwiebeln im Schuppen. Es wird heute Rumpsteak ohne Zwiebeln geben.“ „Und mein Werkzeug“, sagt der Vater grämlich. „Und mein Fahrrad“, knurrt der Großvater.

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„Los, wir versuchen ihn aus dem Schuppen zu kriegen. Aber tut ihm nichts“, ruft Janni. Die beiden Männer öffnen die Schuppentür. Gleich erhält der Vater eine Ohrfeige mit dem Flügel und der Großvater einen Biß in den kleinen Finger. Mühsam schließen sie die Schuppentür. „Es hat auch keinen Zweck, ihn aus dem Schuppen zu holen“, sagt die Mutter. „Dann bleibt er im Garten. Wir müssen Hilfe holen.“ Der Vater ruft bei der Feuerwehr an. Sie kann nicht kommen, weil sie Sturmschäden beseitigen muß. Der Vater ruft bei der Polizei an. Die Polizei fragt, ob jemand in Gefahr ist. „Eigentlich nicht“, sagt der Vater. „Dann rufen Sie beim Tierpark an“, sagt die Polizei.

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Der Herr vom Tierpark aber sagt, sie hätten dort keine Leute zur Zeit, in einer Woche ginge es. Und er macht Vorschläge für die Fütterung. „Eine Woche“, sagt Janni. „Vielleicht wird er zahm in einer Woche.“ Die Mutter sagt: „Meine Zwiebeln.“ Der Vater: „Mein Handwerkszeug.“ Der Großvater: „Mein Fahrrad.“ Und grimmig fügt er hinzu: „Mit einem großen Sack muß es gehen.“ „Laßt ihn hier“, ruft Janni. „Wozu“, fragt die Mutter. Janni weiß es nicht. Sie schweigt. Die beiden Männer nehmen einen großen Sack und öffnen die Schuppentür. Sie stülpen dem wild kämpfenden Schwan einen Sack über Kopf und Hals, sie halten die Flügel fest, sie bekommen den großen Schwanenleib mit hartem Geringe in den Sack und binden ihn zu.

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„Morgen werd ich hundert blaue Flecke haben“, keucht der Vater. Holterdiepolter geht es zum See, die Männer beladen mit dem fauchenden Schwan im Sack, Janni immer hinterher. Mein Prinz, denkt sie. Mein Prinz, mein Prinz. Am See lassen die Männer den Schwan frei. Der schüttelt sich und macht die Flügel breit und rauscht mit wildem Flügelschlag davon. „Junge, Junge“, sagt der Vater. Sie gehen schweigend nach Hause. Wenn Janni Zeit hat, geht sie immer noch gern zum See und wirft dem Schwan ein Stück Brot hin. Manchmal hebt er dann stolz die Flügel, und er sieht unnahbar aus, wie er so durchs Wasser gleitet. „Bist du ein Prinz?“ fragt Janni leise. Und immer fallen ihr die schwarzen, plumpen Füße ein.

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ZAUBEREI IN MALEDAI – eine verrückte Geschichte – Der Zaubermeister Knickebein aus Neustadt an der Saale, der hatte einen Zauberstein versteckt in einem Tale. Und sagte er das Zauberwort: Hali, Halo, Halunke – so brachte ihm den Stein sofort die alte Zauberunke. An einem schönen Sommertag sah man den Meister reiten auf einem Pferd mit Goldbeschlag, gezäumt von allen Seiten.

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Er ritt zum Schlosse Maledai durch einen Wald von Buchen, um dort die größte Zauberei des Jahres zu versuchen. Das alte Schloß war menschenleer; dort wohnte nur die Unke und kochte sich Kamillenteer, Hali, Halo, Halunke. Der Zaubermeister sagte ihr: Ich zaubre nicht alleine, schaff mir einhundert Kinder her mit unserem Zaubersteine. Gesagt, getan, geunkt: Sofort warn Kinder da, einhundert; war Leben an dem dunklen Ort, was jedermann verwundert.

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Der Zaubrer strich den Zauberstein und fragte: Wollt ihr Zaubrer sein? Ja, riefen alle, das ist fein! Ernsthaft sprach Meister Knickebein: O daß ihr es nur alle wißt – Hali, Halo, Halunke – die einzige Bedingung ist: Seid nett zur alten Unke. Nun ging ein großes Zaubern los, ein gänzlich wunderbares, in Maledai, im alten Schloß: die Zauberei des Jahres. Neun Kinder zauberten sogleich aus Hühnerdreck Raketen und flogen auf ins Himmelreich, um Sterne anzulöten.

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Zwölf Kinder, eine große Zahl, die wurden Irokesen und zauberten einen Marterpfahl aus einem Reisigbesen. Acht Bengels aus dem Kinderhort verwandelten ihre Väter durch ein geheimes Zauberwort in lauter Schwarze Peter. Neun Kinder zauberten alsbald – Hali, Halo, Halunke – recht viele Fliegen, dick und alt, als Futter für die Unke. Ein kleines Mädchen, lieb und zart, mit Namen Lieschen Knittel, das zauberte sich einen Bart ganz, ohne Haarwuchsmittel.

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Grad vierundzwanzig riefen: Huh! Von heut an sind wir Riesen! und warfen sich die Kühe zu auf grünen Weidewiesen. Ein dicker Junge wollte bloß ganz ungeheuer faul sein. Das war der einzige im Schloß: Es konnte nur der Paul sein. Ein schwarzer Junge, sehr gescheit, zauberte aus Kanonen ein Hochhaus, bunt und hell und weit, darin war gut zu wohnen. Sechs Kinderlein genügte es, nie wieder Schuh zu putzen. Der Zaubermeister rügte es, das Zaubern so zu nutzen.

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Erfinder wurden siebenzehn, sie zauberten eine Leiter, drauf wollten sie zum Monde gehn als Raumschiffahrtsbegleiter. Dompteure wurden sieben nur. Sie zauberten ein Kälbchen, das sehr fidel Motorrad fuhr und piepte wie ein Schwälbchen. Ein Knabe namens Walter, der sehr lange nachgedacht, zauberte einen Teddybär, der Schularbeiten macht. Ganz kleine Kinder, und zwar vier, die sich dabei nichts dachten, verwandelten das Unkentier in einen Topf und lachten.

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Und in dem Topfe kochten sie gestoßnen Zimt mit Zwiebel und etwas Petersilii – das nahm die Unke übel. Sie sagte: Brax und Brux und Brix, nicht Topf bin ich, bin Unke! Das Kinderzaubern, das ist nix! Hali, Halo, Halunke! Und fraß den schönen Zauberstein und klatschte in die Hände: Da warn die tollen Zauberein ganz absolut zu Ende. Die Kinder weinten wunderbar und sagten heftig: Schade! Und Knickebein, der wütend war, der biß sich in die Wade.

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Dann schickte er sie weg vom Schloß, zurück in ihre Stadt, und ritt dahin mit seinem Roß, wo man noch Zaubersteine hat. Im Schlosse Maledai allein blieb unsre alte Unke, verdaute ihren Zauberstein und wollte nur noch Unke sein – Hali, Halo, Halunke! Und kommt mal ein Kind zum Schloß überm Tal, dann heult der Wind: Es war einmal ...

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DAS HÜNDCHEN Es saß ein kleines Hündchen ganz traurig in dem Feld, wog siebenzweiviertel Pfündchen und weinte in die Welt: Mich schlug die böse Katze am hellerlichten Tag mit ihrer flinken Tatze, und weh tat jeder Schlag. Was sollte ich denn machen mit siebenzweiviertel Pfund? Die Großen können lachen, ich bin ein kleiner Hund. Du hast doch drei Freunde, Hündchen, die sind so schwer wie du: zusammen dreißig Pfündchen – da läßt euch die Katz in Ruh.

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DIE TAUBE IM KOFFER Janni bastelte und bastelte. Sie schnitt, riß, faltete; und so entstand eine Papiertaube. Die ließ Janni durch das Zimmer fliegen. Müde und schwer flog das kleine Ding. Es fehlte der Wind. Janni aber durfte nicht auf die Straße, sie hatte Halsschmerzen und ein kleines Fieber, da geht das nicht. Als abends der Vater nach Hause kam, sagte die Mutter: „Sieh mal, was unsere Tochter gebastelt hat.“ „Schön“, sagte der Vater, „sehr schön. Gefällt mir gut.“ Dann ging er ins andere Zimmer, um seinen Koffer zu. packen. Er wollte am nächsten Morgen nach Moskau fliegen. Janni aber saß auf dem Bett, warf die Taube hoch, die sich überall stieß, und war traurig. Sie war immer ein bißchen traurig,

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wenn der Vater verreiste, und immer gab sie ihm etwas mit auf die Reise: ein winziges Püppchen oder ein ganz kleines Plasteschwein, einen Lochstein oder einen Pfennig. Wenn der Vater unterwegs war, konnte er in die Tasche fassen und hatte was von Janni in der Hand. Spät am Abend, die Eltern glaubten, daß Janni längst schlief, da tappte es, und es raschelte an der Tür. „Janni“, sagte die Mutter ärgerlich. „Du hast schon wieder keine Latschen an“, schimpfte der Vater. So ging das eine kleine Weile. Janni aber stand da, kam nicht zu Worte, schluckte und hielt die Taube in der Hand. Als die Eltern genug geschimpft hatten, sagte Janni zum Vater: „Nimm sie mit auf die Reise. Sie soll fliegen mit dir.“ „Ich dank dir, mein Mädchen“, sagte der Vater. Er trug die Tochter ins Bett, die Mut-

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ter kuschelte sie richtig ein und sagte: „Schlaf jetzt schön.“ „Du, Papi“, fragte Janni noch, „wie hoch fliegt ihr denn?“ „So an die zehntausend Meter hoch“, antwortete der Vater. Und er fügte hinzu: „Deine Taube wird mitfliegen, ich glaub, noch keine Taube der Welt ist so hoch geflogen.“ Janni schlief schnell ein, der Vater stand da mit der Taube. Er freute sich, und die Mutter lächelte. Der Flug war für die Taube nicht sehr schön. Das kleine Ding lag in Vaters Koffer, und auf dem Koffer lagen Koffer, viele Koffer, und alle waren verstaut im großen Laderaum des Flugzeugs. Da hatte es der Vater besser. Er saß bequem am Fenster, sah auf die weißen Wolkenfelder, knabberte an einer bleichen Hühnerkeule und trank ein Bierchen.

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Im Hotel packte der Vater seinen Koffer aus und nahm die Taube in die Hand. Wohin denn mit dem Ding? Er legte sie ein wenig achtlos und in Eile auf den Tisch und ging los, seine Arbeit zu tun. Abends lief der Vater zum Roten Platz. Der heißt Roter Platz, weil er rot und schön ist; es ist, dachte der Vater, der schönste Platz der Welt: Weit, weit, im Licht die mächtige Kremlmauer mit. ihren Türmen, das Mausoleum davor, in dem der kluge, mutige Lenin ruht, die Basiliuskathedrale mit ihren bunten Zwiebeltürmen am Ende des Platzes. Vom Spasski-Turm tönte das Glockenspiel zur vollen Stunde. Als der Vater in sein Hotelzimmer kam, sah er auf dem Tisch die Taube. Da pikte es etwas in seinem Herzen. Was sollte er tun? Der Vater stellte die Taube ins Fenster, zwischen die beiden Fensterflügel. So konnte sie Moskau sehen.

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Der nächste Morgen aber war der Erste Mai. Wohl in keiner Stadt ist besser der Erste Mai zu feiern als in Moskau. Rote Fahnen wehten im Wind, die Sonne schien, die Menschen waren fröhlich. Wagen aus den Fabriken fuhren über den Roten Platz und zeigten allen, was alle geleistet hatten. Die Sportler kamen in breiten Reihen und bauten lebende Pyramiden. All das Gewimmel sah der Vater und fühlte sich wohl. Eben zu dieser Zeit aber kam Frau Maximowa mit Eimer, Wischlappen und Staubsauger in das Hotelzimmer des Vaters. Sie machte das Fenster auf – und da geschah es. Frau Maximowa hatte die Tür offengelassen. Der Windzug erfaßte die kleine Taube, hob sie, ließ sie aus dem Fenster taumeln, und das lag hoch. Die Taube flog über der roten Stadt.

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Der Vater sah sie nicht. Er guckte auf die Kinder. Sie kamen mit Rollern und Puppenwagen, mit neuen Büchern und mit Luftballons daher, Tausende von Kindern. Sie lachten und sangen. Nur einer lachte nicht und sang nicht. Es war Grischa, ein achtjähriger Junge, der einen himmelblauen Anorak trug. Er weinte leise und lief mit den anderen mit. Er weinte und war wohl der einzige, der in diesem Augenblick weinend über den Roten Platz lief; er weinte, denn sein roter Luftballon war ihm weggeflogen. Jannis Taube indessen taumelte, purzelte, flog, streifte beinahe einen Zacken der Basiliuskathedrale, stürzte abwärts, fing sich nochmals, landete auf dem Roten Platz und hatte nur noch Füße um sich, Kinderfüße. Grischa hatte erst ein Weilchen, Tränen in

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den Augen, in den Himmel gesehen. Weg sein roter Ballon! Nun sah er traurig auf die Erde, auf das blanke Pflaster des Roten Platzes, sah Jannis Taube und hob sie auf. Man muß aber wissen, daß Janni auf den einen Flügel mit sauberer Schrift geschrieben hatte: Für Papi – und auf den anderen Flügel: Für Moskau. Auf den Schwanz der Taube hatte sie einen roten Stern gemalt. Das sah Grischa, sah die unbekannte, fremde Schrift, den vertrauten roten Stern. Er lächelte mit einemmal, denn die kleine Taube war doch auch ein bißchen ulkig, war – was Grischa nicht wußte – Jannis erste Taube, sah auch knautschig aus und etwas unbeholfen. Aber Grischa nahm die Taube, hielt sie hoch und trug sie über den Roten Platz. Leider sah das Jannis Vater nicht. Erging nach der großen Maiparade in sein

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Hotelzimmer, sah auch nach der kleinen Taube und fand sie nicht. Er suchte ganz ernsthaft, denn Janni würde ihn fragen nach der Taube, würde fragen: Wo ist sie? Grischa hatte die Taube in seine Anoraktasche gesteckt. Am Abend holte er sie hervor und warf sie in den Papierkorb. Er kramte sie aber wieder heraus, glättete sie etwas und befestigte sie mit einer Reißzwecke neben dem Bild einer MiG-24. Als der Vater von der weiten Reise nach Hause kam, lag Janni schon im Bett. Sie fragte: Papi, war die Taube zehntausend Meter hoch? Hat sie Moskau gesehen? Hast du sie wieder mitgebracht?“ „Ja, mein Mädchen“, sagte der Vater, „es war alles gut mit der Taube. Sie hat auch Moskau gesehen.“

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„Und wo ist sie jetzt?“ fragte Janni. Was sollte der Vater sagen? Er schwieg. „Du hast sie verbummelt“, rief Janni. „Nein“, sagte der Vater. „Sie ist in Moskau geblieben. Da ist sie gut aufgehoben.“ „Aber wo denn da?“ „Ach“, seufzte der Vater, „ich glaube, sie ist weit über den Roten Platz geflogen.“ Der Vater wußte nicht, daß er die Wahrheit sagte. Dann packte er sein Geschenk für Janni aus: ein rotes Plastepferd, das wiehern konnte.

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BEGEGNUNG Der da an einer Fernsprechleitung baut, uns fremd und doch vertraut, in der erdfarbenen Uniform der Soldat, an dessen Mütze ein roter Stern (seine Heimat ist 10 000 Kilometer fern), dessen Fahne wir auch als unsere hissen, er will mich was fragen: Er möchte wissen, wie wir in unserer Sprache zu den Maiglöckchen sagen.

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LANGWEILIG IST HERR KÄSEBECK Henryk lebt in einem alten Haus. Da kennen sich die Leute, grüßen sich und wissen voneinander. Im ersten Stockwerk zum Beispie! wohnt der Herr Müller, „Moppet“ Müller, so nannten ihn die Zeitungen früher. Er war vor zwanzig Jahren Mittelstürmer von Fortuna Traktor. „Sport frei!“ sagt er zu jedermann. Oder der Herr Utnehmer. Er ist Kellner, fährt einen Volvo und ist nicht kleinlich. Er sieht so aus, wie Henryk sich einen Professor vorstellt. Langweilig ist Herr Käsebeck. Seine Frau ist – wie Henryks Mutter – Verkäuferin, nur in einem anderen Laden. Was Herr Käsebeck macht, das weiß Henryk nicht. Herr Käsebeck spricht wenig. Er ist mittelgroß, schmal, trägt einen Manchesteran-

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zug, wird so um die fünfzig sein, hat ein bebrilltes Gesicht, das man sich kaum merkt. Er sagt leise „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ und fährt mit dem Fahrrad zu irgendeiner Arbeit. Sonntags bastelt er an seinem kleinen Auto, aber nicht sehr. Ehrlich: Herr Käsebeck ist langweilig. Höchstens, daß er mal sagt: „Na, du Semmelkopf –.“ Das ist nicht viel. Und dann dieser Name! Wenn Henryk etwas mag, so sind es Flieger, Raumschiffpiloten und Kranführer. Lassen wir mal die Flieger und Raumschiffpiloten zur Seite – Kranführer, das sind Teufelskerle und Zauberkünstler. Manchmal steht Henryk im Neubauviertel am Bauzaun und guckt in achtungsvoller Entfernung auf den Kran, auf die kleine Kranführerkabine. Ganze Zimmerwände hebt der Kran hoch und setzt sie auf den

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Zentimeter genau behutsam ein. In wenigen Wochen wächst ein Haus. Das ginge nicht ohne Kran, ohne Kranführer. Der Kran arbeitet in drei Schichten; mindestens drei Kranführer also für einen Kran. Henryk stellt sich ihre Gesichter vor: junge, kühne Gesichter, Gesichter, wie man sie sich für Jagdflieger und Raumschiffpiloten denkt. So einer will Henryk werden. Er guckt in den Spiegel, macht ein ernstes, ein möglichst kühnes Gesicht: Kranführer Henryk. Wenn der Kran in der Dunkelheit arbeitet, dann leuchten über der Krankabine zwei Scheinwerfer, und am Kranarm blinkt ein kleiner Scheinwerfer, der sieht aus wie ein Stern. Als kürzlich die gute, alte Großtante Mathilde abends zu Besuch kam und aus dem Fenster sah, da rief sie: „Lieber Himmel!“

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„Was ist denn?“ fragt Henryks Vater. „Da!“ sagt die gute, alte Großtante Mathilde, „da kommt was näher mit zwei großen Augen und einem Stern drüber –“ Großtante Mathilde atmete tief und sagte leise: „Es sieht aus, als käme da der liebe Gott.“ „Ach, Tantchen“, sagte der Vater und lachte. „Es ist man bloß der Kran, und der hat Spätschicht.“ „Nein, so was“, flüsterte Großtante .Mathilde, „und ich hätte geglaubt –“ Herr Käsebeck, der langweilige Herr Käsebeck, fiel ein wenig auf in letzter Zeit. Er, hatte es eilig, er sah schlecht aus, sein kleines Auto staubte ein. Henryk hörte, wie Frau Käsebeck zu seiner Mutter sagte: „Bei meinem Mann ist ein Kollege krank geworden. Jetzt macht mein Alter eine halbe Schicht mehr.“ „Ja, ja“, sagte die Mutter. Als Henryk sie

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fragte, wo denn Herr Käsebeck arbeite, sagte sie: „Auf dem Bau.“ Einen Tag später traf Henryk die Frau Käsebeck, und sie war ziemlich ratlos. „Du“, sagte sie zu Henryk. „Mein Mann hat seine Stullen vergessen. Das ist ihm noch nie passiert. Ich kann sie ihm aber nicht bringen, ich muß den Laden aufmachen.“ Begeistert war Henryk nicht. „Na schön“, sagte er. „Wo arbeitet denn Ihr Mann?“ „Auf dem Bau. Im neuen Neubauviertel. Du brauchst nur nach Käsebeck zu fragen. Kein Wunder, bei dem Namen, dachte Henryk, und er sagte.: „Na gut“ nahm die Stullenbüchse und tippelte zum neuen Neubauviertel. Unterwegs überholte ihn Herr Utnehmer mit seinem Volvo. Er bremste und rief: „Wo willste hin, mein Sohn?“

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„Zum Bau“, rief Henryk. „Ich nehm dich ein Stück mit.“ „Danke!“ Henryk guckte sachverständig auf das Tachometer. „Der fährt seine hundertvierzig, was?“ „Hundertfünfzig, spielend“, sagte Herr Utnehmer leichthin. Dann waren sie schon in der Nähe der Neubauten, und Herr Utnehmer hielt. „Zu wem willste denn?“ fragte Herr Utnehmer noch. „Zu Herrn Käsebeck. Der hat seine Stullen vergessen!“ „Wird alt, der Käsebeck. Ist aber 'ne ehrliche Haut. Dann saus mal los.“ „Danke nochmals“, sagte. Henryk und guckte schon zum Bau. Auf breiten Schienen stand der Kran, senkte seinen Arm. und ein junger Mann

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mit Helm und einem kühnen Gesicht unter dem Helmrand stand mit noch einem Bauarbeiter da und band Kranhaken an Zimmerwände. Behutsam hob sich der Kranarm, trug die Zimmerwand weit durch die Luft und setzte seine Last sachte auf, im vierzehnten Stockwerk. In der Krankabine saß der, der alles lenkte, ein Mann mit Helm und Brille, sonst nicht zu erkennen. Henryk rief durch den Lärm zu dem jungen Mann hin: „Ich möchte zu Herrn Käsebeck!“ „Was?“ „Zu Herrn Käsebeck will ich!“ „Ach so“, der junge Bauarbeiter machte eine unbestimmte Bewegung mit dem Daumen. „Der kommt gleich runter. Wart mal.“ Nach einer kleinen Weile stand der Kran still, die Krankabinentür öffnete sich, und

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ein Mann stieg langsam die schmale Kranleiter hinab, ein Mann mit schmalem Rücken, im Manchesteranzug, den Helm auf dem Kopf. „Erich!“ rief der junge Bauarbeiter. „Da. ist so 'n Steppke, der will was von dir.“ Steppke! Das gefiel Henryk wenig. Der Mann an der Kranleiter drehte sich um, und da sah Henryk, daß es Herr Käsebeck war. Sein Gesicht sah angestrengt aus, sehr angestrengt. Er sprang von der Leiter, ging langsam auf Henryk zu: „Was willst du denn hier?“ „Nichts“, sagte Henryk. „Ich bring was. Ihr Frühstück.“ Daß er seine Stullen vergessen hatte, war Herrn Käsebeck noch gar nicht aufgefallen. Er freute sich aber, daß Henryk sie ihm brachte, und guckte in die Stullenbüchse.

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„Leberwurst! Eß ich für mein Leben gern. Ißte was mit?“ „Gern“, sagte Henryk, obgleich er Leberwurst nicht mochte, nahm ein Stück, biß hinein, und es schmeckte ihm. Als Henryk sich von Herrn Käsebeck verabschiedete, war er noch .immer überrascht: Herr Käsebeck, der langweilige Herr Käsebeck – ein Kranpilot! „Wissen Sie“, sagte Henryk, „meine Großtante Mathilde hat Sie mit Ihrem Kran in der Dunkelheit mal für einen lieben Gott gehalten.“ „So alt bin ich noch nicht sagte Herr Käsebeck, „und ich muß noch 'ne Menge Häuserbauen.“ „Ja“, sagte Henryk, und er guckte aufmerksam in das Alltagsgesicht von Herrn Käsebeck.

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BITTE – DANKE Wo ist denn der nette Herr Bitte? Ist weg, machte lange Schritte! Wo steckt der gute Herr Dank? Der ist leider oft krank. Ihn haben die Kinder vergessen, da wollte er nichts mehr essen. Ja, der gute Herr Dank ist krank. Dann macht mal große Schritte, holt den netten Herrn Bitte und sagt zu Herrn Dank: Ach, bitte, sei wieder in unserer Mitte, wir wollen nicht nur an Feiertagen bitte und danke sagen.

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HINWEIS Ein Mann namens Engels, der sagt den Mädchen und Bengels: Du mußt was tun, mußt was schaffen! Denn: Erst durch die Arbeit erhob sich der Mensch über den Affen.

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INHALTSVERZEICHNIS 5 11 13 18 20 31 41 43 54 56 67 69

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Vom kleinen Storch, der nicht fliegen lernen wollte Ach, Storch - Kleines Frühherbstlied Die kleine Robbe oder: Vom Segen des Brüllens Der Kopf Der Prinz mit den schwarzen Füßen Zauberei in Maledai Das Hündchen Die Taube im Koffer Begegnung Langweilig ist Herr Käsebeck Bitte – danke Hinweis

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