Der Deutsche Strassenverkehr / 1979/11

October 15, 2017 | Author: German History | Category: Torque, Driving Under The Influence, Speed Limit, Road Traffic Safety, Industries
Share Embed Donate


Short Description

DDR / Automobilfachzeitschrift...

Description

äQ

DER DEUTSCHE

Al

11/1979 il

n

transpress /Verlagspostamt 1004 Berlin/ ndex 31433/ ISSN 0012-0804/ Preisl,-M

Angeschlossen Im Heft 5/79 hatten wir über den Ausbau der Autobahnanschlußstelle Karl-Marx-Stadt/Nord, die Kreuzung der Autobahn Dresden Eisenach mit der F95, berichtet. Nach einer Meldung der Bezirkszeitung Freie Presse, Karl-MarxStadt vom 22. September 1979 ist die erste Ausbaustufe planmäßig am 21. September in Betrieb genamen worden. Fahrzeugführer, die jetzt aus KarlMarx-Stadt kommend auf die Autobahn in Richtung Dresden einmünden möchten, brauchen un nicht mehr links abzubiegen, sondern können über die neugebaute Auffahrt nach rechts abbiegen. Damit erhöhen sich sowohl die Sicherheit als auch die Flüssigkeit des Verkehrs auf der stark befahrenen F 95.

Nur noch Tempo 80 Entsprechend einer Verordnung des Ministerrates der DDR wurde ab 1. November 1979 die allgemein zulässige Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge auf Straßen außerhalb von Ortschaften von bisher 90 km/h auf 80km/h herabgesetzt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen -trägt weiterhin 100 km/h. i)iese Maßnahme dient einem sparsameren und rationelleren Verbrauch von Vergaser- und Dieselkraftstoff. Zugleich liegt sie im Interesse höherer Verkehrssicherheit und soll zur weiteren Senkung der Verkehrsunfälle, zum Schutz von Leben und Gesundheit der Bürger sowie zur Minderung von Materialverlusten beitragen. Wie Berechnungen ergaben, können durch die Verminderung der Höchstgeschwindigkeit um 10 km/h je Pkw im Durchschnitt 0,6 Liter und je Kraftrad durchschnittlich 0,8 Liter Benzin auf 100 km eingespart werden. Der Kraftstoflverbrauch wird jedoch auch in hohem Maße von der Fahrweise, den Verkehrsbedingungen und dem technischen Zustand der Fahrzeuge beeinflußt. Die DDR folgt mit dieser Regelung auch dem internationalen Trend

zur Verringerung von Höchstgeschwindigkeiten. In neun europäischen Ländern, darunter Ungarn, Bulgarien, den Niederlanden, Dänemark und Jugoslawien, beträgt die Geschwindigkeitsgrenze auf Fernverkehrsstraßen bereits 80 km/h.

)er Transport landwirtschaftlicher rzeugnisse oder von Stoffen, die ür die Landwirtschaft notwendig md, ist stets mit einer hohen ferschmutzungsgefahr für die traßen verbunden. Nicht nur das, lie Verkehrssicherheit wird beintrichtigt, wenn Rübenblötter, ørohbalien oder ähnliches veroren werden. Deshalb ist es zu egrüßen, wenn derartige LaJungen ordnungsgemäß abge. leckt werden wie im linken Bild. uf dem Hänger im rechten Bild vird offensichtlich Dünger transortiert — nicht abgedeckt. Das ührt zu Verlusten und auch zur ehinderung des nachfolgenden lerkehrs (Einschränkung der Sicht). lielleicht haben Düngemittel auch chödliche Auswirkung auf die laut von Fußgängern und Radhrern. Wer weiß es? Ein Abecken solcher Ladungen müßte ine Selbstverständlichkeit sein.

Schulungen in Ungarn

Mit Anordnung des Ministers des Innern bzw. des Ministers für Verkehrswesen wurden darüber hinaus differenzierte Geschwindigkeitsbeschränkungen für alle Typen von Lkw, Omnibussen, Zugmaschinen und Spezialfahrzeugen zentral festgelegt, die ebenfalls seit 1. November 1979 gelten. Alle Nutzfahrzeuge müssen seit diesem Termin mit entsprechenden Geschwindigkeitsschildern gekennzeichnet werden. Die Einhaltung der für den jeweiligen Fahrzeugtyp festgelegten Höchstgeschwindigkeit - sie liegt zwischen 60 km/h und 80 km/h - dient ebenfalls einem rentablen Verbrauch und damit der Einsparung von Kraftstoff. Die Leiter der Betriebe und Einrichtungen sind verpflichtet, für die konsequente Durchsetzung der Maßnahmen zu sorgen. Die Deutsche Volkspolizei wird Kontrollen zur strikten Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung im Straßenverkehr durchführen. Die entsprechenden rechtlichen Regelungen sind im Gesetzblatt Teil 1 Nr. 34 vom 19. Oktober 1979 veröffentlicht.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 11/1979

Brondschutzonordnung 361/3 vom 15. Dezember 1977 - Straßenfah zeuge und deren Instandhaltung (Sonderdruck Nr. 943 des Gesetz blattes). Danach ist festgelegt: 1. Abweichend von den Bestimmungen des § 5 Absatz 5 können Fahrlehrer bei der Durchführung von Ausbildungsfahrten ohne an gelegten Sicherheitsgurt ihrer Tätigkeit nachkommen, sofern d Ausbildungsfahrzeug nicht mit Sicherheitsgurten mit Aufrollauto matik ausgestattet ist. 2. Die Fahrlehrer hoben aus päd agogischen Gründen dem Fahrschüler vor Beginn der ersten Au bildungsfohrt mitzuteilen, daß di Notwendigkeit, beim Führen des Fahrzeuges korrigierend eingreif zu können, den Verzicht auf das nlegen des Sicherheitsgurtes e fordert. 3. Die Sonderregelung ist befris bis zum Zeitpunkt der Bereitstellung von Sicherheitsgurten mit Aufrollautomatik, spätestens jedoch bis zum 31. Dezember 1980 4. Eine analoge Regelung für § Absatz 4 der StVO ab 1. Januar 1980 wird vom Ministerium des Innern gewährleistet.

erschiedentlich taucht die Frage uf, warum Fahrlehrer nicht mit ngelegten Sicherheitsgurten ihren. Darauf gibt es seit Mitte es Jahres eine klare und amtliche ntwort, die „Sonderregelung zum 5, Absatz 5 der Arbeits- und

Die steigende Motorisierung erfordert auch in der Ungarischen Volksrepublik entsprechende Au klärungsarbeit für alle Verkehrsteilnehmer. In Budapest werden zum Beispiel die Werktätigen i Großbetrieben und Verwaltunge im Rahmen der Arbeitsschutzbelehrungen auch über richtiges Verhalten im Straßenverkehr un terrichtet. Die Initiative für diese Neuerung ging von den ungarischen Gewerkschaften aus. Die ungarischen Publikationsorgane nehmen ebenfalls Einflu auf die Verkehrserziehung aller Bevölkerungsschichten. Es werde spezielle Schulungswochen orga siert, in'denen jeweils spezifische Verkehrsteilnehmergruppen durc Polizeihelfer und Verkehrsfachleute geschult werden (z. B. in einer „Woche der alten Leute im Verkehr"). Die patriotische Volksfront und das ungarische Rote Kreuz orga nisieren ebenfalls Vorträge und Filmvorführungen für jene Bürg die bisher keinen Verkehrsunte richt unterhielten.

3

Es ist wieder soweit. Dem Wetterbericht schließt sich vielfach ein Straßenzustandsbericht an. Natürlich hat auch die sommerliche Straße ihre Zustände, tückisch wird's aber im Herbst und vor allem im Winter. Es wurde schon oft gesagt und geschrieben, daß Glätte nicht gleich Glätte ist, Schnee nicht gleich Schnee. Und die Fahrbahnzustände bzw. -verhältnisse haben beileibe nicht nur Einfluß auf den Bremsweg. Mit den folgenden Bildern soll auf einige Zustände aufmerksam gemacht werden, sollen Hinweise gegeben werden, wie man sich verhalten sollte, wenn trotz alledem gefahren werden muß. Klaus Zwingenberger

1 Solange man im Auto sitzt, merkt man die Glätte oft nicht, obwohl man sie - wie im Bild - förmlich sieht. Alles, was hier glitzert, ist pures Eis Wer prüfen will, ob es mit der Glätte tatsächlich so schlimm bestellt ist, wie oft geschrieben wird, der suche einen Parkplatz auf und versuche, sich auf solcher Fahrbahn auf den Beinen zu halten. Er wird sein blaues Wunder erleben, z. B. in Form blauer Flecke. 2 Wenn, wie hier, die Fahrspur auf der Autobahn glatter ist als die Uberholspur (weil letztere noch mit griffigem Schnee bedeckt), liegt die Versuchung nahe, links zu fahren. Mit den Bestimmungen der StVO ist ein solches Verhalten aber nicht in Einklang zu bringen und darf daher nicht praktiziert werden. 3 Ein ganz ähnliches Verhalten ist hier gefordert. Die Fahrspur ist schneefrei und trocken, die Uberholspur mit einer Schnee- und Eisschicht bedeckt. Zum Uberholen müßte auf der glatten Spur schneller gefahren werden als auf der trockenen und griffigen. Das geht oft ins Auge. Deshalb sollten die Uberholvorgänge weitestgehend vermieden werden. Unter solchen Bedingungen können nur extrem langsam fahrende Fahrzeuge überholt werden. 4 Ein Autobahnzustand, wie er in Tauperioden oft zu beobachten ist. Die Fahrspur ist im wesentlichen trocken. Auf die linke (die Uberholspur) läuft fingerartig Schneeschmelze, die am Abend wieder gefrieren kann. Man erkennt die Nässe bzw. das Eis zum Glück im Kontrast zur trockenen Fahrbahn. Aber Erkennen reicht nicht, es muß gehandelt,

324

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 1

3 z. B. auf die Benutzung der uberholspur verzichtet werden, wenn das Eis im Scheinwerferlicht glitzert. 5 Auch mit Kies abgestumpfte Straßen sind selten geworden, weil unter normalen winterchen Bedingungen meist die Lauge eingesetzt wird. Deshalb zur Erinnerung: Der Kies gibt nur stellenweise Griffigkeit. Wie deutlich zu sehen ist, bleibt da noch viel nicht abgestumpft. Deshalb nicht leichtsinnig werden und trotzdem langsam fahren. 6 Meist sind es nicht die Schneefälle allein, die dem Straßenverkehr zu schaffen machen. Die Schneeverwehungen bringen die größeren Schwierigkeiten. Große Schneewehen sind relativ selten, sie werden auch vorrangig vom Winterdienst beseitigt. Unterschätzt werden aber die kleineren, sich am Fahrbahnrand immer wieder bildenden. Sind sie schon etwas angewachsen, bringen sie ein Auto leicht ins Schleudern, weil sie nur gegen die rechten Räder drücken. Wenn es der Gegenverkehr zuläßt, sollte daher mehr zur Straßenmitte hin gefahren werden (wie im Bild), ansonsten ausreichend langsam. 7 Derart demolierte Frontpartien sind typische Folgen eines Nichtbeachtens des Fahrbahnzustandes. Es wurde meist zu schnell gefahren, das Fahrzeug rutscht beim Bremsen —
View more...

Comments

Copyright ©2017 KUPDF Inc.
SUPPORT KUPDF