Der Deutsche Strassenverkehr / 1978/10
Short Description
DDR / Automobilfachzeitschrift...
Description
n
'-, -,~,a~ amm
transpress /Verlagspostamt 1004 Berlin/ Index 31433/ ISSN 0012-0804/ Preisl,-M T
1
51
Alles auf !Jfl Sr*e RJ;k?
Ein Tag ist nicht wie der andere. Und auch bei Ihnen, vermute ich, rollte es nicht immer gleichermaßen gut. Herr der Lage müssen wir Kraftfahrer aber trotzdem in jeder Situation, bleiben. Je schwieriger die Bedingungen, desto zahlreicher sind aber fahrerische Fehlreaktionen, weil allzu oft „normal" weitergefahren und reagiert wird, wo ein doppeltes „Achtung!" geboten wäre.
N
•
etwas über den Importbeginn und über den Preis des „ Polonez" bekannt sei. Uber unsere Gepflogenheiten im Umgang mit Neuigkeiten hatten wir bereits im Heft 12/1977 Prinzipielles gesagt. Wir können hier nur wiederholen, daß wir immer nur das veröffentlichen können war wir offiziell mitgeteilt bekommen bzw. was wir anderweitig verbindlich erfahren. Sie können versichert sein, daß uns das Interesse der Leser über neue Pkw für unseren Automarkt bekannt ist und daß wir bemüht sind, sobald wie möglich über so etwas zu informieren. Aber wenn wir - wie im Falle des PoIonez" - schreiben, daß gegenwärtig keine Angaben über den Export dieses Wagen gemacht werden, dann können wir natürlich auch nichts über einen Import in die DDR sagen. Preisangaben können nicht gemacht werden, weil es noch keinen Preis für die DDR gibt. Sobald uns in dieser Hinsicht
[ --,Neues bekannt wird, werden wir
jarüber informieren. Bis dahin können Nachfragen nicht beantwortet werden, weil wir eben selbst nichts wissen.
Lesermeldungen Wie wir schon mehrfach und an verschiedenen Stellen unserer Zeitschrift vermerkten, sind uns Leserhinweise eine wesentliche Grundlage unserer Arbeit. Das trifft auch auf die ersten Seiten einer jeden Ausgabe zu, auf der wir Meldungen unterschiedlichster Art veröffentlichen. Dazu sei uns ein Hinweis gestattet. Da wir selbst des öfteren über Tankstellenneueröffnungen berichtet haben, versorgen uns auch viele Leser mit derartigen Hinweisen. Darüber freuen wir uns, und wir haben auch schon einige veröffentlichen können. Oft sind aber solche Hinweise unvollständig. So teilte uns erst kürzlich Herr
Werner Grubert aus Trebbin mit, daß in seinem Wohnort rin der F 101 eine neue Tankstelle eröffnet worden ist, die alle drei VK-Sorten, DK und drei Sorten csi anbietet. So weit, so gut. Wichtig für Kraftfahrer ist aber neben der Sortenangabe vor allem ein Hinweis auf die Offnungszeiten und - wenn nötig - auf eventuelle Besonderheiten für das Erreichen einer Tankstelle. Manche müssen ja über Nebenstraßen angefahren werden. Generell gilt für solche Hinweise die Bitte, uns all das mitzuteilen, was der Informant über das Ereignis wissen möchte, wenn er es nur als Leser mitgeteilt bekäme.
Berichtigung Im Kommentar des Heftes 9/1978 hatten wir unsere Erfahrungen mitgeteilt, auf mehreren Fahrten zwischen Berlin und dem Ostseestrand kein Fahrzeug beobachtet zu haben, das den Forderungen an longsomfohrende Fahrzeuge entsprochen hätte. Nach Redaktionsschluß des Heftes 9/1978 konnte auf einer Urlaubsfahrt in Richtung Greifswald zwischen der Autobahnabfahrt Prenzlau und der Stadt Prenzlau eine Zugmaschine mit zwei Anhängern beobachtet werden, die zwar nicht die erste mögliche, aber dennoch eine Möglichkeit nutzte und rechts heranfuhr, um die Kolonne dahinter vorbeifahren zu lassen. Wir hätten gern die polizeilichen Kennzeichen der Zugmaschine oder Anhänger veröffentlicht, um nicht nur anonym zu loben. Die Kennzeichen am Hänger waren aber leider stark verschmutzt und nicht lesbar. An der Zugmaschine befand sich dos Kennzeichen direkt unter dem Schlußlicht, so daß auch hier keine Identifizierung möglich war. Schade. Aber positiv bleibt das Beispiel trotzdem.
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
„Mann, ich habe dich überhaupt nicht gesehen", entschuldigte sich neulich ein Pkw-Fahrer bei mir, dem ich auf einem Motorrad gefolgt war. Ohne zu blinken, bog er kurzentschlossen nach links ab, weil er dort eine Parklücke entdeckt hatte. In diesem Moment schickte ich mich gerade an, seinen Wagen zu überholen Es regnete, die Pkw-Heckscheibe war leicht beschlagen, der Außenspiegel voller dicker Wassertropfen. Schlechte Sicht nach hinten kann sie als Entschuldigung gelten? .
.
.
-
Die herbstliche Witterung mit trüben und nassen Tagen, an denen es gar nicht richtig hell werden will, brächte uns doch alle permanent in Gefahr, würden wir uns beim Fahren nicht ganz speziell auf diese besonderen Licht- und Sichtverhältnisse einstellen. Auf den ersten Blick läßt sich dann eben nicht zweifelsfrei erkennen, ob „die Luft rein" ist oder nicht. Vor allem Zweiradfahrer mit ihrer schmalen und zumeist grauen Silhouette wären bei solchem Routinerückblick leicht zu übersehen. Aber das darf einfach nicht passieren. Radaraugen freilich hat keiner. Bin ich mit einem Zweirad unterwegs, schalte ich deshalb das Abblendlicht nie erst dann ein, wenn viele Entgegenkommende die Scheinwerfer schon strahlen lassen. Ein Motorrad ohne Licht würde unter solchen Bedingungen schneller noch als sonst übersehen. Lieber greife ich ein paar Minuten früher zum Lichtschalter als Pkw-Fahrer das tun. Regenwetter macht Scheinwerfer leider auch zu Blendquellen. Das Licht spiegelt sich im nassen Asphalt, bricht sich in den Wassertropfen auf Autoscheiben und Motorradbrillen, setzt Rückspiegel außer Gefecht. Das alles erschwert das Sehen und Gesehenwerden. Was Sie s e 1 b s t erkannt haben, muß vom Nachfolgenden, Vorausfahrenden oder Entgegenkommenden nicht auch schon gesehen worden sein. Das gilt es ebenfalls zu berücksichtigen. Daß wir jetzt trotz der schlechteren Licht- und Sichtbedingungen immer richtig im Bilde sind, wünscht Ihr
327
Zügiger im Norden Im August wurde bei Saßnitz auf der Insel Rügen ein neuer, 2,7 km langer Abschnitt der F 96 dem Verkehr übergeben. Damit wird ein langjähriger Unfallschwerpunkt in diesem Bereich beseitigt. Der neue Straßenabschnitt überbrückt die Eisenbahnlinie Saßnitz—Stralsund niveaufrei und gestattet auch aus diesem Grunde ein wesentlich zügigeres Fahren. Wenige Tage vorher war auf der Halbinsel DarB eine Umgehungsstraße um den bekannten Urlauberort Prerow freigegeben worden. Der laufende Fünfjahrplan sieht weitere solche Bauvorhaben in Rostock, Ribnitz und Grevesmühlen sowie an anderen Küstenstraßen vor.
Die Autobahntankstelle Finowfurt gehört in der Hauptreisesaison zu denen mit dem größten Andrang. Nach den zeitweise katastrophalen Zuständen in den vergangenen Sommern (siehe zum Beispiel unser Heft 8/76), gab es in den Sommermonaten dieses Jahres eine spürbare Entlastung durch den Einsatz einer transportablen Tankstelle. Sie wurde auf dem Parkplatz gegenüber der Stammtankstelle aufgestellt und bot an zwei Säulen VK 88 und VK 94 an. Mit der Tankmöglichkeit auf der anderen Autobahnseite wurde gleich noch eine verkehrsorganisatorische Verbesserung erreicht. Der Verkehr vom Norden nach dem Süden brauchte nicht mehr zweimal zu wenden, sondern nur noch normal von der Autobahn ob- und wieder auf sie hinaufzufahren. 328
Umweltfreundlicheres Benzin In vielen Ländern sind Fachleute der chemischen Industrie dabei, neue Benzinsorten zu entwickeln. Die Klopffestigkeit des Benzins, die in den heute hochverdichteten Motoren notwendig ist, wird meist durch Zusätze von Bleiverbindungen erzielt. Diese Bleiverbindungen sind aber umweltschädlich. Die Foschungen gehen deshalb dahin, den Bleigehalt des Benzins zu senken und trotzdem die Klopffestigkeit zu erhalten.
Es ist zu wünschen, daß auch in folgenden Sommern eine solche Erleichterung geschaffen Wird, bis einmal die große Lösung Tankstellenneubau - möglich sein wird.
Erweiterte Schutzhelmpflicht Bis Juli dieses Jahres bestand in der BRD für alle Fahrer und Beifahrer von motorisierten Zweirädern mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h Schutzhelmpflicht. Ende Juli wurde diese Pflicht auch auf Fahrer von Kleinkrafträdern mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 km/h ausgedehnt.
--
Foschern des Instituts für Erdgasund Erdölversuche in Veszprem (Ungarische VR) ist es jüngst gelungen, gemeinsam mit sowjetischen Kollegen ein derartiges Benzin zu entwickeln. Die Aufnahme der Produktion wird gegen wörtig vorbereitet.
Straßenzustand mode in USA Der amerikanische Automobilklub .‚AAA" hat eine Studie veröffentlicht, in der der Straßenzustand in den USA analysiert wird. Am Beispiel der Hauptstadt Washington errechnete der Klub, daß es 120 Jahre dauern würde, bis alle Straßen wieder in einem einwandfreien Zustand sind, wenn
Es ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß manche gute Absicht ins Gegenteil umschlagen kann, wenn sie nicht zu Ende gedacht wird. Dazu zählt das weitverbreitete Linksfahren im Bereich von Autobahnanschlußstellen oder Autobahnparkplätzen, um den Auffahrenden entgegenzukommen. Der Grundgedanke ist zunächst positiv zu beurteilen, ist er doch Ausdruck eines Willens, gegenseitige Rücksichtnahme zu üben. Es ist jedoch zu beobachten, daß einmal die Rücksichtnahme von vielen Auffahrenden schon wie ein Recht gefordert wird. Diese Kraftfahrer erzwingen sich regelrecht (besser: regelwidrig!) die Auffahrt, was den Benutzer der Hauptfahrbahn zum Linksausweichen veranlaßt. Zum anderen artet die Rücksichtnahme gegenüber den Auffahrenden vielfach
nicht mehr getan wird als bisher. Andere Organisationen haben mit Hilfe von Computern errechnet, daß es heute auf oder in Amerikas Straßen über 115 Millionen Schlaglöcher gibt, fast soviel wie Autos auf diesen Straßen fahren (137 Millionen). Der ohnehin nicht gute Zustand der Straßen ist insbesondere durch die beiden letzten Winter, die lang und hart waren, spürbar verschlechtert worden. Das USA-Verkehrsministerium wies zwar einen Tei der Vorwürfe zuruck gestand aber, nicht genügend Geld zu haben, um alle notwendigen Reparaturen vornehmen zu können. -
Fotos: Fritschka, Zwingenberger (2), Karikatur: H. Büttner
in eine Behinderung des nachfolgenden Verkehrs aus. Im Foto benutzt der W-50-Zug im Bereich eines Parkplatzes die linke Fahrspur, um seinem Kollegen das Auffahren auf die Hauptfahrbahn zu erleichtern. Das ganze Manöver spielt sich aber an einer Steigung ab, an der der Lkw-Zug relativ langsam fährt. Er braucht eine unverhältnismäßig lange Zeit, um wieder ohne Gefährdung seines Kollegen auf die rechte Fohrspur zu kommen. Inzwischen kann es schon zur Behinderung des schnellen Pkw-Verkehrs kommen. Deshalb sollten Fahrzeuge, die weit unter der erlaubten und jeweils auch möglichen Höchstgeschwindigkeit fahren, generell von solchen Hilfsaktionen Abstand nehmen.
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Der Gurt als Lebensretter Touristenziel Ungarn
„
1977 überstieg die Zahl der ausländischen Touristen die die Ungarische VR besuchten, die Einwohnerzahl des Landes. Es wurden 124 Millionen Ausländer gezählt, das waren fast 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Es werden deshalb große Anstrengungen unternommen, um mehr Unterkünfte für die ausländischen Besucher bereitzustellen. In diesem Jahr wurde die Zahl der Unterkunftsplötze auf - Campingplätzen um 4500 erhöht. Der Campingplatz in Bad Zsori bei Mezökövesd kann nun 1000 Personen mehr aufnehmen, der in Szekszärd 400 und der Mak6er 250 mehr. Im Donauknie wurde eine neue Ferienherberge für 380 in Tihany für 80 und in Harkäny für 60 Personen errichtet. Die Zahl der Betten in den vorhandenen Motels stieg um 600, zwei neue Motels entstehen in Mohäcs und in Köszeg.
Schwimm-Auto Daß Autos nicht nur fahren, sondern mitunter auch über lange Strecken schwimmen können, bewies der VW-Köfer von Miß Alice MacCoy aus Los Angeles. Während eines Unwetters kam sie mit ihrem Pkw von der Uferstraße am Los Angeles River ab. Ihr gelang es, aus dem Auto zu springen, der Wagen stürzte in den Fluß. Er versank aber nicht gleich, sondern schwamm erst einmal 56 Meilen bis zum Badeort Santa Monica, mit eingeschalteten Scheinwerfern und arbeitenden Scheibenwischern. Dann ging er „baden" und versank in den Fluten des Pazifik.
Beliebtes Autoradio Das Autoradio steht in der BRD an der Spitze von Sonderausstattungen für Pkw. Es ist vor allem bei Vielfahrern beliebt. Ober 90 Prozent der Autofahrer, die im Jahr über 20000 km unterwegs sind, benutzen das Autoradio zur Unterhaltung und Information.
Der Sicherheitsgurt hat 1976 in der Bundesrepublik rund 1700 Autofahrer vor dem Tode und rund 30 000 vor Verletzungen bewahrt. Wenn alle Pkw mit Gurten ausgerüstet und alle Fahrer und Beifahrer angeschnallt gewesen waren, so waren weitere 1900 Autofahrer am Leben und etwa 40 000 unverletzt geblieben. Dies geht aus der Untersuchung „Sicherheitsgurte in Personenkraftwagen" der Kölner Bundesanstalt für Straßenwesen hervor. Sie bildet eine Grundlage für die geplante Einführung eines Verworngeldes von 40 Mark für das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Ausschlaggebend für das vom 1. April an vorgesehene Bußgeld ist das Anlageverhalten der Autofahrer, von denen nach der Einführung der Gurtpflicht im Januar 1976 zunächst 62 Prozent den Gurt benutzten, während es im März 1978 nur noch 54 Prozent taten. Am meisten wurde der Gurt auf den Autobahnen j76 Prozent), am wenigsten innerorts (44 Prozent) verwendet. Automatische Gurte werden relativ häufiger benutzt als statische, jüngere Fahrer gurten sich öfter an als ältere, nachts sinkt die Anlegequote in den Ortschaften um weitere 10 Prozent. Nach einem Kosten—NutzenVergleich wurde 1976 durch die Verwendung des Sicherheitsgurts ein volkswirtschaftlicher Nutzen von 1,8 Milliarden Mark erbracht, dem ein Minus von 2,3 Milliarden Mark wegen Nichtanschnallens gegenübersteht. In den 1,8 Milliarden Mark sind vor allem eingesparte Krankenhaus- und Reparaturkosten sowie Folgekosten aufgrund von Tod und Invalidität enthalten. Die Ausrüstung des gesamten PkwBestandes mit Vordersitzgurten hätte 1976 340 Millionen - Mark gekostet.
Sachen gibt es Eine britische Universität hatte vor einigen Jahren eine Studie über die künftige Verwendung von stillgelegten Eisenbahnlinien zu erarbeiten. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluß, daß die von der Eisenbahn nicht mehr betriebenen Schienenstränge für Fernbusse verwendet werden sollten. Damit würde der Busverkehr aus dem allgemeinen Verkehr herausgehalten werden, was zur Erhöhung der Verkehrssicherheit führe. Nachruf einer kolifornischen Lokalzeitung: „Mr. William Barbaras starb für seinen Glauben. Er glaubte, die Kurve mit hoher Geschwindigkeit durchfahren zu können."
Veteranen-Turnier Wenngleich sich das Interesse von Autofreunden hauptsächlich auf jene Typen konzentriert, die es im Handel oder auf dem
Gebrauchtwagenmarkt zu kaufen gibt, so ist darüber hinaus aber auch ein Interesse festzustellen, das sich auf Fahrzeuge bezieht, die schon fange nicht mehr zum Straßenbild gehören. Kraftfahrzeug-Veteranen-Veranstaltungen erfreuen sich vielerorts großer Beliebtheit. Dabei muß es nicht immer eine Großveranstaltung sein, wie es beispielsweise der Schaulauf von Kfz.-Veteranen auf dem Sachsenring oder dem Schleizer Dreieck sind. Auch kleinere Veranstaltungen kommen an. Ein Beispiel dafür ist ein Kfz.Veteranen-Turnier, das im Juli im Gemeindeverband Heideck. Kreis Jessen (Bezirk Cottbus) stattfand. Dort starteten 22 Pkw und 23 Kräder auf einer Veranstaltung, die gleichzeitig für die Bezirksbestenermittlung der Bezirke Halle, Cottbus und Leipzig gewertet wurde. Vor allem die Einwohner von Prettin und Annaburg hatten Gelegenheit zu sehen, wie geschickt die Fahrer noch mit den betagten Fahrzeugen bei der Bremsprobe, auf dem Spurbrett, beim Slalom und der Gleichmäßigkeitsfahrt umgehen konnten.
Zitiert nach: Frankfurter Rundschau, Frankfurt (Main), v. 26.8. 1978
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
329
vom Automobfiwerk Mada Boesav, CSSR
Während die Vorgänger des neuen Skoda, die Typen 1000 MB und S100 einander sehr ähnlich waren, hat die jetzige Modellreihe 105/120 eine Karosserie erhalten die völlig neu entwickelt wurde und in einem neu errichteten Karosseriewerk mit fast 40 000 m2 Produktionsfläche gebaut wird, Entsprechend den internationalen Sicherheitsvorschriften bzw. Empfehlungen sind zahlreiche tragende Teile verstärkt worden, so daß eine stabile Fahrgastzelle mit Knautschzonen vorn und hinten die Insassen bei Unfällen besser schützt, Bei der Oberflächenbehandlung wurden neue Technologien für den Korrosionsschutz und bei den Abdichtungen und Schutzüberzügen am Unterboden Werkstoffe auf PVC-Plastisol-Basis eingesetzt, die eine bessere Beständigkeit gegen Durch rostungen erwarten lassen. Die keilförmigen Seitenkonturen mit den extrem schräg gestellten Front- und Heckscheiben und die als Spoiler gestaltete Unterkante am Bug sorgen für günstige Umströmung und relativ niedrigen Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten. Bei kaum veränderten Außenabmessungen wurde mehr Platz im Innenraum vor allem durch gewölbte Türen und Seitenscheiben sowie die weit nach hinten gerückte Heckscheibe gewonnen, wodurch der Abstand von der unteren Scheibenkante bis zur Heckstoßstange gegenüber dem 5 100 von etwa 80 auf 58cm schrumpfte. Die Zugänglichkeit zum Motor ist dadurch nicht besser geworden, aber die Abmessungen im Fahrgastraum liegen wesentlich über denen 330
des S 100 und teilweise sogar über denen des Lada 1500. So beträgt die Innenbreite vorn und hinten in Ellenbogenhöhe etwa 132 cm (S100: 124 cm, Lada: 135 cm), die Kniefreiheit hinten, also die lichte Weite zwischen den Lehnen der Vorder- und Rücksitze etwa 62 bis 78 cm bei ganz nach vorn und hinten verstelltem Vordersitz (S 100: 59 bis 72 cm, Lada: 62 bis 74 cm), die Kopffreiheit vorn und hinten (der Abstand zwischen Sitz und Dach, parallel zur Lehne gemessen) 92 bzw. 88 cm (100: 94 bzw. 84 cm, Lada: 90 bzw. 85 cm). Die Sicht vom Fahrersitz aus wird durch die schräg stehenden Dachträger weniger beeinträchtigt als in den meisten vergleichbaren Pkw, allerdings bringen die großen, schräg gestellten Scheiben auch mehr Wärme in den Innenraum, was an Sonnentagen nicht nur beim Einsteigen in das geparkte Fahrzeug, sondern auch während der Fahrt deutlich zu spüren ist. Die Gestaltung der Sitze ließ keine Wünsche offen, die beim 105 S fehlende Neigungsverstellung der Vordersitzlehnen empfanden wir auch auf langen Fahrstrecken nicht als nachteilig. Das textile Bezugsmaterial erwies sich als wesentlich angenehmer als die im Sommer unerträglich heißen und im Winter unangenehm kalten Kunstlederbezüge der Vorgängertypen. Die Rücksitze, deren Lehnen aus Sicherheitsgründen arretiert sind, lassen sich wie beim 100 einzeln nach vorn umklappen, um mehr Gepäck unterzubringen. Der kleine Gepäckraum unter der Hutablage ist wie bei den Vorgängertypen vorhanden.
Das beim 105 S rechteckige Kombintionsinstrument, das Tachometer, Thermometer, Tankanzeiger und alle Kontrollampen enthält, ist sehr übersichtlich und kontrastreich gestaltet, ein runder Tachometer wäre jedoch besser abzulesen. Die Kontrollampen und Schalter sind mit Symbolen gekennzeichnet, so dc man sich mit einem Blick zurechtfindet. D. Hupe, das Fern- und Abblendlicht, die Blinkleuchten, die Scheibenwaschanlage und die Scheibenwischer werden mit Kombinationsschaltern an der Lenksäule bedient, Die Blinkleuchten arbeiten bereits bei Druck auf den Schalthebel, der dadurch beim kurzen Blinken, wie z. B. Beim Fahrspurwechsel, nicht fest eingerastet werden muß. Der Schalter selbst hat eine automatische Rückstellung, für die jedoch beim 105 5 eine Schelle auf der Lenksäule fehlt, die den Rückstellring mitdreht. Sie kann leicht nachträglich angebracht werden. Der Scheibenwischermotor mit zwei Geschwindigkeiten ist neu entwickelt und leistungsstärker geworden, und die elektrische Waschanlage, die mit vier Strahlen aus zwei Düsen die Scheibe benetzt, hat einen lobenswert großen Behälter (keinen Plastbeutel), der dank seines tassengroßen Schraubdeckels selbst mit einer Gießkanne bequem zu füllen ist. Mit der Verlegung des Kühlers aus dem Motorraum nach vorn wurde auch der Heizkörper vor dem Armaturenbrett und der Lufteintritt vor der Windschutzscheibe angeordnet. Während der Fahrt sorgt hier der Staudruck für ausreichenden Luftdurchsatz, so daß das zweiDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
rT '
/
- ‚8 3 stufige Heizgebläse nur noch selten gebraucht wird. Luftaustritte befinden sich nicht nur vorn, sondern auch hinten im Fußraum, und außer der Windschutzscheibe werden auch die Seitenscheiben über die im Armaturenbrett angeordneten Düsen erfaßt. Die Entlüftungen in den Dachträgern entnehmen die Luft aus dem Innenraum entlang der Heckscheibenunterkante, so daß die Sicht nach hinten kaum durch Beschlag gemindert wird. Auf Grund der insgesamt recht guten Belüftung empfanden wir es nicht als Mangel, daß sich nur die beiden vorderen Türfenster herunterkurbeln lassen. Beide Vordertüren sind verschließbar oder von innen zu verriegeln, die Hintertüren hoben Kindersicherungen. Bei verriegelten Türen lassen sich die Außentasten leer betätigen, wodurch Gewaltanwendungen (Einbruch) von vornherein vorgebeugt wird. Auch der Tankstutzen ist noch diesem Prinzip verschlossen. Er läßt sich stets drehen, aber nur aufschrauben, wenn das Schloß aufgeschlossen ist, wobei der Schlüssel in Offenstellung leider nicht abgezogen werden kann. Die übrige Ausstattung des 105S verzichtete auf alles, was nicht unbedingt notwendig ist. Die Türen haben keine Armstützen, sondern nur Zuziehschlaufen. Eine Warnblinkanlage, eine Wischer-Intervallschaltung sowie eine Parkschaltung oder Parkleuchte gibt es nicht. Auch für ein Radio ist kein Platz vorgesehen. Ein Nachteil, der bisher allen bei uns angebotenen Wagen mit Hecktriebsatz anhaftete, DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
4 1 Der Kühler liegt gemeinsam mit einem Elektroventilator hinter dem Frontgrill. 2 Die Heckleuchten sind sehr gut erkennbar, lassen den Wagen aber schmal und hoch wirken. 3 Alle Türen rasten in halb und voll geöffneter Stellung ein. Auf engen Parkplötzen ist das vorteilhaft. 4 In den Kofferraum passen Taschen und mittlere Koffer auch stehend.
wurde jedoch mit der neuen Skoda-Karosserie gründlich beseitigt, nämlich der kleine Kofferraum. Im 105 5 wurde nicht nur die Wagenbreite besser für den Gepäckraum genutzt, er ist mit 40 cm vorn und 47 cm hinten auch viel tiefer als der des $ 100 (18 cm vorn, 35 cm hinten) und reicht fast an die Maße des Lada (45151 cm Tiefe) heran, so daß mittlere Koffer und Taschen auch hochkant hineinpassen. Nach den technischen Daten des $ 100 bzw. 105 5 soll das Gesamtvolumen einschließlich des kleinen Gepäckraumes hinter den Rücksitzen nur von 0,37 auf 0,40m3 gewachsen sein. Angesichts des viel größeren Frontraumes im 105 5 liegt die Vermutung nahe, daß beim Vorgänger der für Gepäck nicht nutzbare
Raum mitgerechnet wurde, den das Reserverad einnahm, das jetzt vor der Vorderachse liegt und nach Abklappen des Frontmittelteils unterhalb der Stoßstange zugänglich ist. Für die seitlich aufklappende Kofferraumhaube, die eine Windongriffsfläche beachtlicher Höhe darstellt, wäre jedoch eine zuverlässigere Abstützung wünschenwert.
Der früher vorn liegende 32-Liter-Tank wurde in die am besten geschützte Zone unter die Rücksitze verlegt und faßt jetzt 38 Liter. Die Batterie befindet sich wie zuvor in einem Kasten unter dem hinteren Gepäckraum. Im Motorraum hätte sie bequem Platz finden können, dann wäre jedoch die Hecklastigkeit, die gegenüber dem $ 100 ohnehin zugenommen hat, noch größer geworden. Der 105 5 hat mit 855-kg fast 50 kg mehr Eigenmasse als sein Vorgänger, wovon nur 340 kg ($100: 336 kg) auf die Vorderachse und 515 kg ($ 100: 471 kg) auf die Hinterachse entfallen. An Steigungen, auf Sandwegen und beim Anfahren auf schlüpfrigem Grund ist das von Vorteil, unter bestimmten Bedingungen resultieren daraus die bereits von den Vorgängern bekannten Fahreigenschaften, die nicht unbedingt erstrebenswert sind. So beeinträchtigen Seitenwindböen nach wie vor den Geradeauslauf und erfordern häufige Lenkkorrekturen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie beim 9100, denn bei der neuen Karosserie liegt der Schwerpunkt der Seitenfläche - das ist der Windangriffspunkt - weiter hinten und damit näher am Massenschwerpunkt des ganzen
331
5 Die hochgestellte Kofferklappe bietet dem Wind viel Angriffsfläche. 6 und 7 Die Abstützung der Kofferklappe funktionierte nicht zuverlösisg bzw. wurde vom Wind ausgerastet.
8 Die elektrische Scheibenwaschanlage, der Heizkörper und der Wischermotor liegen im Querschacht vor der Windschutzscheibe 9 Das Frontmittelteil vor dem Reserveradraum läßt sich nur bei offenem Kofferraum
le
d3 332
' DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
e
10 Die Armaturen und Bedienungselemente sind übersichtlich und griffgünstig gestattet.
T
11 und 12 Das Ablagefach ist wesentlich kleiner als beim Vorgänger, aber es klappt insgesamt heraus, so daß der Inhalt wie auf dem Präsentie,teller liegt. 13
14
-
13 Die Lenksäule ist gelenkig abgewinkelt. sie wird bei einem Aufprall nicht in den Innenraum verschoben.
18 Der Abflußstutzen am Ausgleichbehölter, der mit der Leitung zwischen Kühler und Wasserpumpe verbunden ist, darf niemals trocken stehen, sonst kommt Luft in das Kühlsystem.
15 Trotz der langen Rohrleitung vom hoch liegenden Tankstutzen zum Tank unter den Rücksitzen gab es keine Ablaufprobleme.
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
16 Die Vordersitze ruhen auf einem Querträger, der die Fahrgastzelle gegenüber seitlichen Stößen verstärkt. 17 Kniefreiheit und Kopffreiheit sind im 105 5 größer als im Lada.
14 Wie im S 100 ist der Motor nach rechts geneigt eingebaut. Links daneben, wo früher der Kühler war, ist jetzt viel Platz im Motor. raum.
16
ST
17
333
--'-*
j
',
19 Wagens. Zugenommen haben jedoch die Nickschwingungen, die bei leerem Kofferraum mitunter die Vorderräder bis an die Begrenzungen ausfedern lassen, wenn der Wagen Bodenwellen mit hohen Geschwindigkeiten überrollt. In der Spurhaltung und Rutschsicherheit erschien uns der 105 5 günstiger als der 5 100. In der Lenkung reagiert er stärker untersteuernd und erfordert etwas größere Lenkausschläge. Auf weniger griffigem Untergrund folgt er mitunter zögernd der Lenkung, wenn die Geschwindigkeit für die beabsichtigte Kurve zu hoch gewählt war. Besonders auf nassen, schlüpfrigen Fahrbahnen ist rechtzeitiges Bremsen vor der Kurve ratsam, denn bei gleichzeitigem Bremsen während des Lenkens folgt der Wagen kaum der gewünschten Spur. Bremsen beeinträchtigt zwar bei allen Fahrzeugen mehr oder weniger das Lenkvermögen, beim 105S erschien uns das aber besonders ausgeprägt. Bei belastetem Kofferraum lassen die Reaktionen auf die Lenkung keine Wünsche offen, und auch die Nickschwingungen werden geringer. Als wir bei unwetterartigen Regenfällen auf überfluteten Fahrbahnen unterwegs waren, auf denen vor lauter Pfützen kaum noch Pflaster zu sehen war, schwammen die Vorderräder schon bei mittleren Geschwindigkeiten mitunter auf Wasserkeilen (Aquaplaning), wie die „weich" reagierende Lenkung signalisierte. Mit Lost im Kofferraum kamen wir unter diesen extremen Bedingungen mit dem 105 5 genau so schnell und sicher vorwärts wie andere Pkw-Typen, die uns sonst überholt hatten. Bei extrem starken Regenfällen blieb es weder im Fahrgastraum, noch im Kofferraum hundertprozentig trocken. Weitaus unangenehmer erwies sich aber da durch die seitlichen fingerbreiten Spalten an der Motorhaube eingedrungene Wasser, das über Nacht die Zündspule gebadet und die Verteilerkappe, Zündkabel usw. besprüht hatte, wodurch die gesamte Zündung ausfiel und der Motor erst nach umständlichem Trockenwischen (bei strömendem Guß unter dem Regenschirm) zum Anspringen zu bewegen war. Die Radführung, vorn Dreieckquerlenker und hinten Pendelholbachsen mit Längslenkern, 334
7 5i
•L.
20
5000 fnox. Leistung
U/min 4000 3000
ent
2000
Skoda 1053
1000 10 20 30 40 50
21
60
Serienzustand: Feder am 0roseIkloppenhe bei Orosselhlappenwe/le
Umlenkhebe/
Gashebel
22
H
Verlängerung aus Stahldraht;
Änderung Feder am Um/enkhebel
19 Die zweite Drosselklappe des Zweistufenvergasers wird vom Unterdruck gesteuert, die Leerlaufdüse beim Ausschalten elektrisch geschlossen, der Startvergaser über einen Drahtzug handbedient. 20 Das Gemisch aus der ersten Stufe erreicht auf Umwegen die Saugrohre, unter der zweiten Stufe ist das Tropfblech als Drosselblende ausgebildet. 21 Auf Grund der geänderten Achsübersetzung reichen alle Gänge etwas weiter als beim S 100. 22 Wird die Rückzugfeder nicht am Vergaser, sondern am Umlenkhebel eingehängt, läßt sich das Gaspedal leichter und klemmfrei bedienen.
70 80 90 100 110 120
km/h 140
die Anordnung der Schraubenfedern und Stoßdämpfer, die Gestaltung der Lenkung und die Zweikreisbremsanlage mit vorderen Scheiben und hinteren Trommeln wurden im Prinzip vom Vorgänger übernommen. Neu sind die gelenkig abgewinkelte Lenksäule, die bei einem Aufprall Verschiebungen der Lenksäule in den Innenraum ausschließt und das im Durchmesser um 2,5 cm kleinere Lenkrad. Die vom Vorgänger her bekannten Querschwingungen (Flattern) in der Lenkung, die manchmal durch bestimmte Fahrbahnunebenheiten ausgelöst werden und durch starke Verminderung der Geschwindigkeit (auf unter 20 km/h) zu beruhigen sind, traten auch beim Testwagen auf. Die Hauptzylinder für die Bremsanlage und Kupplungsbetötigung sind nicht wie üblich liegend, sondern stehend oberhalb der Pedale angeordnet und an einem gemeinsamen, in Kammern unterteilten Ausgleichbehälter angeschlossen. Die Bremsleuchten werden von einem mechanischen Nach In ßsch alter am Bremspedal (wie Lada bzw. Polski-Fiat) bedient, und bei zu großem Pedalweg, der sich bei Ausfall eines Bremskreises einstellt, schaltet ein rückstellbarer Schalter am Pedal eine Warnleuchte auf Dauerlicht. Das Triebwerk Das Getriebe wurde vom 9 100 übernommen. Die Ubersetzungen der Gänge blieben unverändert. Lediglich die Achsantriebsübersetzung im Differential wurde etwas reichlicher gewählt, so daß in allen Gängen höhere Geschwindigkeiten erreicht werden können. Beim DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Techn(die Daten Viorzyünder-Vierta'xt-OHV i U rncm: Bohrung: Hub: Verd ichtung: Leistung:
4. Gang beträgt die Differenz rund 7 km/h, der 3. Gang reicht etwa 5 kmjh weiter. Beim Motor wurde der Hub um 4 mm verlängert, wodurch sich gegenüber dem S 100 eine Hubraumvergrößerung um 58cm3 ergab. Daraus resultiert eine Leistungssteigerung um 2,28 kW bzw. 3 PS, während sich das maximale Drehmoment mit 74,5 Nm kaum vom Vorgänger (73,5 Nm) unterscheidet. Demzufolge hat sich auch die Beschleunigung nicht wesentlich geändert. Wir ermittelten 8,7 Sekunden von 0 auf 60 km h, 14,5 Sekunden bis 80, 24 Sekunden bis 100 und 44 Sekunden bis 120 km, h, wobei die Gänge weit ausgefahren werden müssen, wenn man schnell vorwärts kommen will. Auf unserer Teststrecke ermittelten wir jedoch 137 km/h Höchstgeschwindigkeit aus Messungen in beiden Fahrtrichtungen, wobei der Tachometer etwa 10 km/h zuviel anzeigte. (Als gemessen wurde, hatte der Testwagen insgesamt fast 15000 km zurückgelegt.) Die Innengeräusche waren im 105 S nach unserem Eindruck spürbar leiser als im S 100. Das ist nicht nur auf den Wegfall des Ventilators im Motorraum, sondern auch auf die recht umfangreichen Scholldömm-Bekleidungen an der Trennwand zum Fahrgastraum und an der Motorhaube zurückzuführen. Oberhalb 100 km/h traten die Triebwerksgeräusche stärker hervor, während die Windgeräusche relativ gering blieben. Störend machte sich jedoch ein Dröhnen bemerkbar, das im Schub beim Goswegnehmen auftrat. Die Neigung zum Klingeln, die bei den Motoren der Vorgänger selbst mit VK 94 nicht völlig verschwand, gab es beim 105 S nicht mehr. Obwohl der Hersteller Kraftstoff mit mindestens Oktanzahl 90 empfiehlt, lief der Wagen auch mit unserem VK 88 klingelfrei. Kühlprobleme gab es dank des nach vorn verlegten Kühlers nicht mehr. Selbst bei hochsommerlichen Temperaturen um 30°C und hohen Belastungen rührte sich dos Thermometer nicht aus der Mittelstellung. Das Kühlsystem ist abgeschlossen und hat einen Ausgleichbehälter. Hier sollte stets auf den vorgeschriebenen Wasserstand geachtet werden, damit nicht Luftblasen in das System gelangen, die der Zylinderkopfdichtung schaden können. Neu entwickelt wurde der Zweistufenvergoser, dessen Drosselklappen sich in Ruhelage völlig schließen. Die Leerlaufluft wird hier nicht durch einen Drosselklappenspalt zugeführt, sondern über einen Nebenkanal, dessen Durchlaß zur Einstellung der Leerlaufdrehzahl mit einer Stellschraube verändert werden kann. Mit dem Gaspedal wird nur die erste Drosselklappe geöffnet, die zweite steuert ähnlich wie beim Polski-Fiat der Unterdruck im Saugrohr. Völlig abweichend vom bisher üblichen sind die Ansaugwege gestaltet. Zwischen dem Mischrohr der zweiten Stufe und dem Ansaugkrümmer befindet sich eine Drosselblende, während das von der ersten Stufe zugeführte Gemisch den Krümmer über eine vorgeschaltete Kammer nur auf Umwegen erreicht. Mit all diesen Maßnahmen sollen die Schadstoffe im Abgas gering gehalten werden. Das Gaspedal ließ sich gerade am Anfang seiDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
1046 cm5 68 mm 72 mm
8,5 33,9 kW (eö PS) bei 4800 U./min Dreh74,5 Hrn (7,6 kpm) moment: bei 3000 U/min Schmierung: Druckumlauf, Zahnradpumpe, Nebenstrorn-Felnfilter Kühlung: 12,51 frostsichee Mi scl u n q, abgeschlossenes System Dappelfallstrorn Jikov 32 Vergaser: EDSR Zündung: Fliehkroft- und Unterdruckverstellung Zündkerzen: PAL Super 14 -8, Isolator Nt 1' -225 Elektrische Anlage Batterie: 12V, 37 Ah LichtDrehstrom 14V, 35 A (490W) maschine: Anlasser: 0,66 kW (09 PS) Kraftübertragung Kupplung: Einscheiben-Trocken, hydraulische Betätigung Getriebe: Viergang, '1.-4. synchronisiert Getriebeübersetzungen: 1. Gang 3,80 2. Gang 212 3. Gang 1,41 4. Gang 0,96 R.-Gang 3,27 Ubersotzung des Achsontriebs: 4,22 Fohrwe Karosserie: Vorderachse:
selbsttragend, vier lOren Einzeiradtührung an Dreieckquerlenkern, Schraubenfedern,eleskopstoß-dämpfer, Querstabisator Hinterachse: Pendelhalbachse mit Längslenkern, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer Schloubenqetriebe, dreiLenkung teilige Spurstange Zweikreissystem, vordere BetriebsScheiben- und hintere bremse: frommeibremsen getrennt mit Seilzügen auf HinterHandbremse: räder wirkend 41/2 J X 14 Feigen: Reifen: 155 SR 14. 155-14 Luftdrücke: vorn 150 kPo (1,5 kp/cm2). hinten 190 kPa (1,9 kp/cm'-) Abmessungen und Massen 2400 mm Radstand: Spurweite: 1280/1250 mm 4160 mm Länge 1595 mm Breite: Höhe: 1400 mm (belastet) Leermasse: 855 kg Nutzlast: 400 kg Gesorät1255 kg masse: 5 Personen Platzzahl: Höchstgeschwindigkeit des Testwagens: 137 km/h P1015 15 915,- Nt --f 122,- M tu'r Sicherheitsgurte Kfz-Steuer und -Haftpflicht. 351,-- Nt (Berlin 387,- Nt) Fahrzeugversicherunq (Kasko) mit 300 Nt Selbstbeteiligung: 250,- Nt (Berlin 328,- Nt) 500 Nt Selbstbeteiligung: 188,- Nt (Bedin 247,- Nt)
nes Weges, wo es auf feine Dosierung ankommt, nicht ruckfrei betätigen. Dadurch wurde das Anfahren, Langsamfahren und sanfte Beschleunigen erschwert. Schuld daran ist vor allem die am Drosselklappenhebel eingehängte Rückzugfeder, die aufgrund des Ubersetzungsverhältnisses am Umlenkhebel und der Reibung in den Gelenken die erforderliche Zugkraft am Gaszug fast auf das Fünffache der Federkraft anwachsen läßt, wie wir mit einer Federwaage feststellten. Wird die Feder am Umlenkhebel eingehängt, so daß sie mit etwa gleicher Federkraft in Gegenrichtung zum Gaszug wirkt, so läßt sich das Gaspedal klemmfrei und spielend leicht bedienen, und die Drosselklappen schließen genau so zuverlässig.
Die Sparsamkeit im Verbrauch war ein Vorteil der bisherigenSkoda-Typen, der von vielen Fahrern besonders geschätzt wurde. Unser Testwogen verbrauchte im Stadt- und Kurzstreckenverkehr 8,5 bis 9,1 1100 km, wobei sich die höheren Werte dann einstellten, wenn die. Gänge überwiegend weit ausgefahren wurden, um schnell vorwärtszukommen. Auf Fernfahrten lag der Kraftstoffverbrauch meistens unter 81' 100 km, und bei sparsamer Fahrweise kam der 105 S mit nur 6,8 1/100 km aus. Ahnlich geringe Verbrauchswerte selbst bei Geschwindigkeiten um 120 km /h auf unserer Teststrecke bestätigten, daß mit der keilförmigen Karosserie die für die Überwindung des Luftwiderstands erforderliche Leistung spürbar geringer geworden ist. Daraus resultiert auch die beachtliche Zunahme der Höchstgeschwindigkeit (137 km h) gegenüber dem S100 (128 km/h), den wir 1974 testeten. Unsere Testergebnisse (S100 und 105 5) bescheinigen dem neuen Skoda höhere Fahrleistungen bei einem Verbrauch, der im Gesamtdurchschnitt noch unter dem des Vorgängers liegt. Auch das verdient Anerkennung und wird dem Wagen sicher viele Eberhard Preusch Freunde verschaffen.
Der Skoda 105 L unterscheidet sich vom Grundtyp 105 S durch eine anspruchsvollere Ausstattung innen und außen, Seine Vordersitze hoben verstellbare Lehnen, und zur Lüftung lassen sich auch die Fenster in den Hintertüren herunterkurbeln. Im Armaturenbrett sind Rundinstrumente und eine Warnblinkanlage eingebaut. Der Blinkschalter wird bei Rückdrehung des Lenkrades automatisch abgeschaltet.
Der koda 120 L gleicht in der Ausstattung dem 105 L, sein Motor hat jedoch von 68 auf 72 mm aufgebohrte Zylinder mit insgesamt 1174 cm3 Hubraum und leistet bei gleicher Verdichtung (8,5) 38,3 kW (52 PS) bei 5000 U/min, Das Spitzenmodell 120 LS hat den Motor vom 120 L, jedoch mit erhöhter Verdichtung (9,5), der 42,7 kW (58 PS) bei 5200 U/min leistet, aber auch Kraftstoff mit höherer Oktanzahl (OZ 95 nach Werksangaben) erfordert. Bei ihm gehören unter anderem ein Bremskraftverstärker und ein Drehzahlmesser zur Serienausstattung.
335
Das Gesetz, die StVO, schützt die älteren und hilfsbedürftigen Bürger in einem bestimmten Maße vor den Gefahren des modernen Straßenverkehrs, indem es die anderen Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme gegenüber diesen Personen verpflichtet. Das ist notwendig, weil der Straßenverkehr heute Anforderungen an die Menschen stellt, denen die Alternden nicht mehr im vollen Maße gewachsen sind, weil ihr physisches und psychisches Leistungsvermögen naturgemäß gemindert ist. Daraus ergeben sich zwei Aufgaben für die Verkehrsbildung und -erziehung. Zum einen müssen alle Verkehrsteilnehmer um die Besonderheiten des Verhaltens älterer Personen im Straßenverkehr wissen. Denn nur auf der Basis eines entsprechenden Wissens kann Rücksicht genommen werden. Der gute Wille allein reicht nicht aus. Zum anderen müssen auch die älteren Menschen - so weit das noch möglich ist - zu einem verkehrsgerechten Verhalten erzogen werden. Das normabweichende Verhalten der älteren Menschen ergibt sich vor allem aus einer Einschränkung bzw. Minderung der Bewegungsfähigkeit, des Wahrnehmungsvermögens, der Schnelligkeit und Sicherheit im Reagieren und der selbstkritischen Einschätzung. Unfallursachen Zunächst sind zwei allgemeine Ursachen zu erkennen, die sich aus den eingangs gemachten Feststellungen ableiten lassen. Kraftfahrer neigen dazu, die physische und psychische Leistungsfähigkeit, insbesondere die Möglichkeit des situationsgerechten Verhaltens der älteren Menschen in kritischen Situationen zu überschätzen. Sie trauen ihnen mehr zu als jene imstande sind zu leisten. Auch im umgekehrten Fall kann eine Oberschätzung beobachtet werden. Der ältere Mensch glaubt vielfach, ein Auto könne zum Beispiel so schnell angehalten werden wie ein Handwagen. Auch was die Spursicherheit, vor allem die Lenkpräzision bei schwierigen Fahrbahnverhältnissen und die Reaktionsfähigkeit des Kraftfahrers, betrifft, wird mehr erwartet 336
Wenn in der StVO eine besondere Rücksicht gegenüber älteren und hilfsbedürftigen Personen verlangt wird, so ist diese Forderung auch an andere Fußgänger gerichtet. Gerade beim Uberqueren von Fahrbahnen kann man diesen Personen behilflich sein. Gegebenenfalls sollten Kraftfahrer so gebeten werden, kurzzeitig anzuhalten.
als tatsächlich möglich ist. Der ältere Mensch verschätzt sich vielfach bei Einschätzung der von Fahrzeugen gefahrenen Geschwindigkeit. Diese allgemeinen Ursachen schlagen sich auch in den konkreten nieder, wie sie in der nebenstehenden Übersicht (ein Material des Mdi, Hauptabteilung Verkehrspolizei) dargestellt sind. Analysiert man die in der Übersicht angeführten Unfallursachen aus der Sicht notwendiger Handlungen für den Kraftfahrzeugführer, so zeigt sich: fast in jedem Fall ist der Kraftfahrer gezwungen, eine Gefahrenbremsung durchzuführen bzw. ein Ausweichmanöver zu vollziehen. Wegen der Unsicherheit der Reaktion der zum Teil unter Schreckeinfluß stehenden Fußgänger und wegen der möglichen Schreckreaktion der Kraftfahrzeugführer selbst bei ungenügender oder fehlender Erwartungshaltung wird die Reaktionssicherheit des Kraftfahrers ungünstig beeinflußt. Es liegt eine wechselseitige Beeinflussung vor. Es ist daher notwendig, auf die Besonderheiten beim Bremsen und/oder Ausweichen einzugehen, wenn ältere Menschen verkehrswidrig die Fahrbahn betreten. Dabei spielen die Zeit und die Sicherheit des Reagierens die größte Rolle. Sicheres Reagieren Die Zeitdauer vom Erscheinen eines Signals (z. B. das impulsive Betreten der Fahrbahn) und somit der Handlungsaufforderung bis zum Beginn einer Reaktionshandlung des Kraftfahrers (Gas wegnehmen, Bremsen, Lenken) ist die Reaktionszeitdauer. Während dieser Reaktionszeitdauer wird die Reaktion vorbereitet.
Bewältigung von Gefahrensituationen von Bedeutung sind. Zu den wichtigsten Faktoren, die die Reaktionszeitdauer beeinflussen, gehört die Eindeutigkeit einer Gefahrensituation im Zusammenhang mit dem Informationsgehalt der Wahrnehmung. Die Zusammenstellung von Ursachen der durch ältere Bürger verursachten Fußgängerunfälle zeigt als eine Ursache die Unentschlossenheit beim Überqueren der Fahrbahn. Sie findet ihre Ausprägung im Vor- und Zurücklaufen. Durch ein solches Verhalten wird natürlich die Eindeutigkeit der Gefahrensituation gemindert. Der Informationsgehalt eines Signals, zum Beispiel ein älterer Fußgänger, der die Fahrbahn plötzlich betritt, kann wegen der Unvorhergesehenheit seiner Reaktion unter Umständen nicht ausreichen, um ausreichend schnell situationsgerecht zu reagieren. Daraus ist der allgemeine Schluß zu ziehen, daß die geringe Eindeutigkeit des Verhaltens älterer Personen immer ins Kalkü' zu ziehen ist, mit ihr muß man ebenso rechnen, wie mit der unberechenbaren Handlung von Kindern, insbesondere wenn sie aus einem Spiel heraus handeln. Weiterhin spielt die Reaktionsform eine Rolle. Im Straßenverkehr haben praktisch nur Wahlreaktionen bzw. zusammengesetzte Wahlreaktionen (zum Beispiel Ausweichen nach rechts oder links, Bremsen oder Ausweichen oder auch Bremsen und Ausweichen) besondere Bedeutung. Je mehr Möglichkeiten des Reagierens gegeben sind, um so größer wird in der Regel die Reaktionszeitdauer. In der Beziehung Kraftfahrer/älterer Fußgänger sind auf der Basis der Mehrdeutigkeit relativ viele gegeben. Von Bedeutung für die Reaktionszeitdauer bzw. -sicherheit ist ferner der Einfluß der Schreck- oder Schockreaktion. Tritt sie auf, so kann eine Verlängerung bis zu einigen Sekunden und im Extremfall bis zur völligen Reaktionsunfähigkeit eintreten. Von Schockreaktionen werden ältere Menschen eher betroffen als jüngere und Frauen eher als Männer. Untersuchungen haben ergeben, daß in Streßsituationen und unter Ablenkung Frauen DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Ursachen von Fußgängerunfällen, die im Winterhalbjahr 1973/74 von älteren Bürgern verschuldet wurden wesentlich größere Reaktionszeitverlängerungen zeigen als Männer. Aber auch die Kraftfahrer sind nicht vor dem Schreckeinfluß oder der Schockwirkung gefeit. Untersuchungen hoben gezeigt, daß in einer sehr überraschend auftretenden Gefahrensituation die verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich reagieren können, nämlich verlangsamt oder beschleunigt, bewußt oder unbewußt. In einem Laborversuch betrug beispielsweise die normale durchschnittliche Reaktionszeitdauer 0,76s. Bei Schreckreaktion wurde eine Streubreite von 0,18 bis 43,28s gemessen. Es gibt sowohl im Laborversuch als auch in der Verkehrspraxis Beispiele dafür, daß es zu überhaupt keiner. reaktiven Bewegung infolge Schreckstarre kam. Erwartete Gefahr Von größter praktischer Bedeutung für die Verhinderung von Unfällen im allgemeinen und von solchen, in die ältere Personen verwickelt werden, ist neben der Kenntnis um die Besonderheiten (einem hohen Bekanntheitsgrad) eine entsprechende Erwartungshaltung und ein hoher Aufmerksamkeitsgrad. Eine hohe Aufmerksamkeit erfordert den Verzicht auf ablenkende Handlungen. Dazu zählen intensive Gespräche mit Mitfahrern, zu starke Konzentration auf Musik oder Informationen aus dem Autoradio u. a. Eine Erwartungshaltung nimmt der Kraftfahrer z. B. dann ein, wenn er mit einem Fehlverhalten der anderen rechnet. Bei älteren Menschen ist er dazu ebenso verpflichtet wie bei Kindern. Läuft z. B. ein älterer Bürger nahe der Fahrbahn auf dem Bürger-
Im obenstehenden Beitrag zum Verhalten älterer Bürger (insbesondere Fußgänger) im Straßenverkehr und den Schlußfolgerungen für dos Verhalten der Kraftfahrer wurde auch darauf verwiesen, daß Verkehrserziehung älterer Bürger in einem bestimmten Maße notwendig und möglich Ist.
absolute Anzahl
Unfallursache
Anteil in Prozent
Plötzliches Hervortreten vor oder hinter haltenden öffentlichen Verkehrsmitteln
27
2,9
Plötzliches Hervortreten vor oder hinter haltenden oder parkenden sonstigen Fahrzeugen
38
4,0
Oberqueren der Fahrbahn an anderen Stellen bei vorübergehend ungenügender Sicht
103
10,9
Unentschlossenheit beim Oberqueren der Fahrbahn durch Vorund Zurücklaufen
110
11,7
Impulsives, unbedachtes Betreten der Fahrbahn ohne Beachtung des fließenden Verkehrs
301
3119
Verhalten Falsches beim Ein- und Aussteigen in bzw. aus öffentlichen Verkehrsmitteln
23
2,4
Ursachen Sonstige (einschließlich Alkohol)
342
36,2
Gesamt
943
100
Schulung vor Ort
Das Verkehrserziehungszentrum UmbachOberfrohna hat eine Form gefunden, die erfolgversprechend erscheint. Mitglieder des VEZ hielten im Veteranenheim Vorträge, um die älteren Bürger mit einigen Bestimmungen der neuen StVO bekannt zu machen. Theorie allein wirkt meist nicht so nachhaltig wie eine glückliche Verbindung von Theorie und Praxis. Das gilt für ältere Menschen in noch höherem Maße als für jüngere, Das VEZ organisierte deshalb einen Bus, mit dem die Veteranen an Gefahrenpunkte befördert wurden. An Ort und Stelle wurden sie mit Besonderheiten vertraut gemacht, wurde richtiges und falsches Verhalten demonstriert. Diese konkrete Schulung fand aber nicht nur im Heimatort der älteren Bürger statt, sondern
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
dlLt
•
•'
‚':.:
'
steig und kann aus anderen Anhaltspunkten geschlußfolgert werden, daß er mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fahrbahn überqueren muß oder möchte, dann muß der Kraftfahrer damit rechnen, daß sich der ältere Bürger nicht in der Weise über den Verkehr auf der Fahrbahn informiert, wie das von Erwachsenen im mittleren Alter erwartet werden kann. Der Kraftfahrer hat hier mit einem plötzlichen Betreten der Fahrbahn durch den älteren Bürger zu rechnen. Eine solche Haltung gestattet es ihm dann, nicht nur richtig, sondern zudem noch schnell zu reagieren. Wird im allgemeinen von einer Reaktionszeitdauer von einer Sekunde ausgegangen, so kann bei, hoher Handlungsbereitschaft, die in diesem Fall gegeben wäre, innerhalb von 0,6 s reagiert werden. Damit wird der Reaktionsweg (Strecke, die in der Reaktionsdauer zurückgelegt wird) bei 50 km/h von 14 auf 8 m verringert. Es wurde schon verschiedentlich auf die Sicherheit beim Reagieren verwiesen. Hier muß hinzugefügt werden, daß der größte Erfolg bei der Verhinderung von Unfällen durch Meisterung von Gefahrensituationen dann gegeben ist, wenn die hohe Handlungsbereitschaft durch eine hohe Handlungsfähigkeit ergänzt wird. Sie wird durch Oben erzielt. Jeder Kraftfahrer sollte daher alle Möglichkeiten dazu suchen und nutzen. Mit der Einführung eines Sicherheitstrainings in den Fahrschulunterricht der DDR wurde diesem Umstand ebenfalls Rechnung getragen. Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag entstand unter Verwendung einer Ausarbeitung von Dr.-Ing. Erich Wanzke, Forschungsinstitut für Verkehrssicherheit Dresden.
auch in der nahen Bezirksstadt Karl-MarxStadt. Viele ältere Menschen nutzen ihre relativ., reichlich bemessene Freizeit für Togesausflüge in die Bezirksstadt. Zu Hause gibt; es keine Straßenbahn, wohl aber in KarI Marx-Stadt. Deshalb war das richtige Verholten beim Ein- und Aussteigen in bzw. aus Straßenbahnen ein praktisches Themc* der Schulung. Vielen mag das zu bana sein, aber eine solche Obung ist goldrichtig. Wer solche Schulungen organisiert, sollte die Psychologie nicht vergessen. Kommen schon jüngere Menschen kaum ohne eine Tasse Kaffee oder ein anderes Getränk aus, so gehört die Tasse Kaffee bei Zusammenkünften älterer Menschen wohl zum Notwendigen. Dabei konnte auch relativ zwanglos über das Verhalten im Straßen verkehr geplaudert werden. Den 53 Veteranen aus Limboch-Ober frohna hat diese Art Schulung gefallen. Ist anzunehmen, daß ältere Bürger in deren Städten einen ähnlichen Geschmacks haben.
337
Aktuelle Nw,tizen in Sachen Ui44Fi rrj rifl Wenn sich die Verkehrspolizei zu Wort meidet, dann sind meist negative Erscheinungen im Straßenverkehr Ausgangspunkt mahnender Hinweise und Appelle. Das ist auch erklärbar, sind es doch Ordnungswidrigkeiten, die Maßnahmen der Verkehrspolizei auslösen, sind es Verkehrsunfälle, die aufgenommen und untersucht werden müssen. Man darf darüber natürlich nicht den Blick für neue Kategorien bei der Entwicklung der Sicherheit im Straßenverkehr verlieren. Das ist in diesem Jahr ein Rückgang der Verkehrsunfälle gegenüber vorangegangener Jahre. Was bereits im ersten Halbjahr erfreulich, resümiert werden konnte hat in den Monaten Juli und August seine Fortsetzung erfahren. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres war in der DDR die Zahl der Straßenverkehrsunfälle in den Monaten Juli und August 6,9 Prozent geringer. Besonders ist diese Entwicklung während der Urlaubs-Hauptsaison zu werten. Denn während jener Wochen waren fast alle Kraftfahrzeugbesitzer mit ihren Mobilen unterwegs. -Das waren nicht nur 200 000 mehr als im Sommer 1977, sondern das hieß in der täglichen Verkehrspraxis: Kilometerlange Kolonnenbildung über viele Tagesstunden auf einigen Hauptadern, Staus und verringerte Durchschnittsgeschwindigkeiten auf manchen großstädtischen Magistralen, pausenlose angestrengte Konzentration der Fahrzeugführer, erschwerte Bedingungen für den ruhenden Verkehr. Trotz all dieser Erscheinungen waren die Bemühungen um den Schutz von Menschenleben, um die Erhaltung ihrer Gesundheit im Straßenverkehr erfolgreicher als früher. Aus im Ausland haben die DDR-Touristen im allgemeinen durch Aufmerksamkeit, Vorsicht und Disziplin auf den Straßen Anerkennung bei den Polizeibzw. Milizorganen gefunden. Diese Tendenz zu stabilisieren, setzt Verständigung über die Ursachen voraus: Die seit Jahresbeginn in Kraft getretene Straßenverkehrsordnung hat die Rechtsnormen des Verhaltens im Straßenverkehr präzisiert, inund ausländische Erfahrungen berücksichtigt und den Bedingungen der zunehmenden Straßenmotorisierung Rechnung getragen. •
Die durch die Straßenverkehrsordnung erfolgte umfassende Erneuerung der Rechtsnormen im Straßenverkehr hat eine größere Vorsicht bei Kraftfahrern, Radfahrern und Fußgängern ausgelöst, wobei auch Unschlüssigkeit und Zurückhaltung mit eine Rolle gespielt haben.
•
Die umfassende Schulungs- und Aufklärungsarbeit über die neue Straßenverkehrsordnung hat das Rechtsbewußtsein der Bürger erhöht und die Vorbildholtung zum bestimmenden Element der Sicherheit im Straßenverkehr entwickelt.
•
Die Aktivitäten der gesellschaftlichen Kollektive für Verkehrssicherheit haben be-
338
Generalmajor H. Maily, Leiter der Hauptabteilung Verkehrspolizei im Ministerium des Innern
trächtlich zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der erweiterten Befugnisse entsprechend der 3. Durchführungsbestimmung zur StVO; es wurden von der Volkspolizei bereits über 125000 Personen solche staatlichen Befugnisse erteilt. Daraus ist zu folgern, daß die Schulungsund Aufklärungsarbeit nicht nur intensiv fortgesetzt, sondern auch qualifiziert und differenziert den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmergruppen entsprechen muß. Es haben in den letzten Monaten schon eine Reihe bemerkenswerter und verallgemeinerungswürdiger Initiativen auf sich aufmerksam gemacht: Kombi-
44
..
..
-.
Ir
i•
u.: '_i_
. 1'
.:
VI
ARM
nierte Sicherheits- und Geschicklichkeitstestfahrten mit anschließender Verkehrsdiskothek für jugendliche Zweiradfahrer durch JugendVerkehrssicherheitsaktivs im Kreis Sonneberg, Rentnerveranstaltungen in Karl-Marx-Stadt; es gibt bereits über 100 Verkehrsübungsplätze. Die Zahl der Verkehrserziehungszentren erhöhte sich auf 658.
Die praktischen Fahrübungen müssen vor allem ein Anpassungsttaining zum Inhalt haben. Die Erfolge der Verkehrsunfallverhütung während der zurückliegenden Sommermonate wären noch größer, würde die Anpassungsfähigkeit der Kraftfahrer an sich plötzlich verändernde Wetter- und Fahrbahnverhältnisse erhöht. Die wenigen heißen Tage und die des August-Unwetters hatten auch extrem viel Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Diese Feststellung ist gerade angesichts der gegenwärtigen Vorbereitungen auf den Wirrterfohrverkehr von größter Aktualität. Allein schon das Schätzen von Bremswegen mit anschließendem praktischen Bremstest wird manchen Fahrzeugführer zu einer selbstkritischen Fahrweise veranlassen. Oberhaupt gilt auch für die Vorbereitung des Winterfahrverkehrs immer wieder der Hinweis: Wir werden am wenigsten durchgängig vereiste Fahrbahnen haben. Die Auftaumittel des Straßenwinterdienstes rufen eher nasse, auch schmierige Fahrbahnen hervor, die mitunter von trockenen oder überfrorenen Abschnitten unterbrochen werden. Gerade dadurch sind die Anforderungen an die Fahrtauglichkeit, an hohe Konzentration und Reaktionsbereitschaft, an einwandfreie Betriebs- und Verkehrssicherheit so groß. Wer sie auf die leichte Schulter nimmt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere Menschen; er muß wie jeder, der sich rücksichtslos über die sich erhöhende Disziplin und Ordnung im Straßenverkehr hinwegsetzt, mit den dafür vorgesehenen Strafen rechnen. Die zentrale Arbeitsgruppe „Sicherheit im Straßenverkehr" hat zum erhöhten Schutz der älteren Bürger im Straßenverkehr aufgerufen. Damit erhält die im § 1, Absatz 2 StVO enthaltene Rechtspflicht zur besonderen Rücksichtnahme ihnen gegenüber besonderen Nachdruck. Ausgehend von hervorragenden Aktivitäten zur Aufklärung der älteren Bürger in Feierabendheimen, Veteranenklubs und Rentnerveranstaltungen im Bezirk Karl-Marx-Stadt und in anderen Bezirken muß noch mehr zu deren Schutz unternommen werden, denn 52,8 Prozent der im 1. Halbjahr 1978 bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Fußgänger waren über 60 Jahre alt. Sicher ist das kompliziert. Altere Menschen wollen sich nicht als solche identifizieren. Jüngere Fahrzeugführer können sich nicht immer in die Lage älterer Menschen versetzen, in ihre nachlassende Sinnestätigkeit und Reaktionsbereitschaft, in ihre verlangsamte Informationsaufnahme und -verarbeitung. Mit allgemeinen Appellen ist da nicht viel zu machen. Vielmehr wird hier das individuelle Gespräch in der Familie, in der Arztsprechstunde, im Freundeskreis von größerer Wirkung sein. Dazu gehören natürlich auch vernünftige Ermahnungen zur Benutzung von Seh- und Hörhilfen im Straßenverkehr, zur Meidung der Berufsverkehrszeiten für Spaziergänge und Einkaufswege, zur Benutzung geschützter Ubergänge für Fahrbahnüberquerungen, auch wenn ein damit verbundener längerer Weg beschwerlicher sein sollte. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Fragen zur StVO Die Hauptabteilung Verkehrspolizei antwortet
r!urii:r.I3jr{; Warum gibt es keine Bestimmungen in der StVO über eine bestimmte Lärmgrenze und ähnliches bei Kraftfahrzeugen? Der Kommentar (Erläuterung 16 zu Paragraph 1) weist auf die diesbezüglichen Rechtsvorschriften hin. Darin sind weitergehende Festlegungen über zulässige Lärm- und Abgasgrenzen und über Bestimmungen zum Schutz der Umwelt im Straßenverkehr enthalten. Der Absatz 3 des Paragraphen 1 muß auch im Zusammenhang mit dem zweiten Satz im ersten Absatz betrachtet werden, der unter anderem jeden Teilnehmer am Straßenverkehr verpflichtet, Personen nicht mehr als unvermeidbar zu belästigen (vergleiche auch Erläuterung 1 zu Paragraph 1).
Liberholen auf
Bahnübergängen Darf man auf Bahnübergöngen überholen? Paragraph 20 Absatz 2 verbietet das Uberholen nur bis zum Warnkreuz". Zum schnellen Abbau angestauter Fahrzeugkolonnen vor Bahnübergängen ist das .Uberholen notwendig. Insbesondere dann, wenn langsamfahrende Fahrzeuge Bahnübergänge
überqueren, zum Beispiel Handwagen, Krankenfahrstühle usw. Es würde zu einem nicht vertretbaren Stau führen, wollte man zum Beispiel bei Offnen der Schranken ein absolutes Uberholvei-bot festlegen. Die allgemeinen Vorsichtspflichten beim Uberqueren von Bahnübergängen nach Absatz 1 bleiben davon natürlich unberührt.
Bei Vorschulkindern ist diese gesetzlich festgelegte Regelung unmißverständlich. Kleinkinder nehmen meistens sowieso in den Kindersitzen im Fond Platz. Komplizierter wird das Beförderungsproblem bei Familien mit zwei Kindern, von denen eins ein Kleinstkind ist. Die Mitnahme des Kinderwagenoberteils, in dem sich das Kind befindet, erfordert relativ viel Platz, so daß sich dafür in Limousinen nur der heruntergeklappte Beifahrersitz anbietet. Doch auch dies ist laut Straßenverkehrsordnung nicht zulässig, da Kinder unter sieben DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
[Schmönn j
g
T
Kräder auf Kurzzeitparkplatzen Dürfen Kröder auf Parkplätzen mit begrenzter Parkdauer ohne Parkscheibe geparkt werden? Es besteht keine Notwendigkeit und rechtliche Möglichkeit, aus einem Umkehrschluß (weil bei Krädern die Aufstellung der Parkscheibe im Fahrzeug nicht möglich ist) ein generelles Verbot der Benutzung der Kurzparkplätze durch Krafträder abzuleiten. Mit Krafträdern (einschließlich solcher mit Beiwagen) können Parkplätze mit begrenzter Parkdauer benutzt werden unter der Voraussetzung, daß die vorgeschriebene Parkdauer nicht überschritten wird.
Wird das Verkehrszeichen „Ende der Ortschaf nur auf der linken Straßenseite aufgestellt?
Das Verkehrszeichen „Ende der Ortschaft" meist an demselben Mast als Rückseite d rechts aufgestellten Verkehrszeichens „Anfon der Ortschaft" aufgestellt. Das ist eine se langem gebräuchliche rationelle Aufstellun für deren Anderung es keinen zwingende Grund gibt. Ist die Straße sehr breit, kann das Zeiche „Ende der Ortschaft" zur besseren Erkennbai keit zusätzlich oder selbständig auch rechi aufgestellt werden.
:fIr'Ti Dürfen KrafträdeL, bei einer vorgeschriebenen Pwkordnung (Bild 254 bis 260) zum Parken aufgestellt werden? In der Anlage 2 zur StVO ist zu den Verkehrszeichen Parkordnung (hinter dem Zeichen Bild 260) ausdrücklich vermerkt.,, Die Parkordnung gemäß Bild 254 bis 260 gilt nur für Kraftfahrzeuge bis 2,5 t zulässige Gesamtmasse, soweit nicht durch Zusatzzeichen eine Erweiterung angezeigt ist." Folglich ist nicht die Fahrzeugart, sondern die zulässige Gesamtmasse entscheidend; da sie bei Krädern durchweg unter 2,5 t liegt, gilt somit die angezeigte Parkordnung auch für Kräder (mit oder ohne Beiwagen).
Kinder unter sieben Jahren gehören nicht auf die Vordersitze von Kraftfahrzeugen. So schreibt es Paragraph 28 Absatz 3 Buchstabe d StVO vor. Wir meinen, daß dieser Platz auch für ältere Kinder zu gefährlich ist, doch dies muß in jeder Familie selbst entschieden werden.
Altenburg 111 km Großstöbnitz 5km
Kindertransport
auf der Straße Gelten Schulklassen, die geschlossen Straße benutzen, als Marschkolonnen?
di
Morschkolonnen sind geschlossene Marschfo mationen der bewaffneten Organe oder ge sellschaftlichen Organisationen. Auch Musik oder Demonstrationszüge sind darunter z verstehen. Schulklassen oder Wondergruppe gelten grundsätzlich nicht als Marschkolonnen sie haben sich im Straßenverkehr entsprechen den Bestimmungen für Fußgänger zu ve holten.
Jahren eben nicht auf dem Beifahrersitz mi genommen werden dürfen. Ein kleiner Umbau schafft Abhilfe. Nachde der Vordersitz herausgenommen wurde, kan die „Wagenwanne" mit dem Kind an desse Stelle in den Fußraum gestellt werden. Dom wird das Kleinstkind nicht mehr verbotene weise auf dem Vordersitz transportiert. Dies Lösungsvariante verstößt nicht gegen den Ge setzestext, so daß sie eine echte Alternativ darstellt. Weniger problematisch ist der „Kinde transport" - bei genügendem Platz - in eine Kombi. Dort kann der Kinderwagen mit Kin im Gepäckraum untergebracht werden. Auc größere Kinder können bei Bedarf hinter de Fondsitzen plaziert werden, ohne daß gege den Paragraphen 28 StVO verstoßen wird, Herbert Schadewa
Kreuzungsunf »alle Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf unseren Straßen 59 492 Verkehrsunfälle, bei denen
2419 Menschen getötet und 50 151
&Il
&k 4:!$4jg
verletzt wurden. Fast ein Drittel all 'dieser Unfälle passierten an Kreuzungen und Einmündungen. Statistisch waren es 18867 Unfälle mit 533 Toten und 15 092 Verletzten. In der langjährigen Entwicklung wurde damit ein Höchststand der Unfallzahlen und ihrer Folgen an diesen Gefahrenschwerpunkten erreicht. Die Hauptabteilung Verkehrspolizei im Ministerium des Innern erarbeitete dazu ein Faktenmaterial, das wir zur Grundlage unseres Beitrages verwandten. Im Jahre 1977 fuhren wir noch nach den Regeln der alten Straßenverkehrsordnung. Dies soll keine Entschuldigung für die hohen Unfallzahlen an Kreuzungen und Einmündungen sein, sondern lediglich ins Gedächtnis rufen, daß mit der neuen Straßenverkehrsordnung auch der .,Vorfahrtsparagraph" textlich geändert wurde. Im Paragraph 13 StVO wird nämlich durch die neue Formulierung die Wartepflicht mehr betont und damit mehr Zurückhaltung an diesen Knotenpunkten gefordert (siehe dazu Heft 4/1978, Seite 118 „Gewähr bei Fuß"). Im ersten Halbjahr 1978 konnte gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ein Rückgang der Verkehrsunfälle an Kreuzungen um zehn Prozent und an Einmündungen um sieben Prozent registriert werden. Das beweist: Kreuzungen müssen nicht kreuzgefährlich sein, wenn alle Verkehrsteilnehmer den gestellten Anforderungen gerecht werden und sich umsichtig verhalten. 1977 ereigneten sich fast 90 Prozent der Unfälle an Kreuzungen und Einmündungen in auf alle Unfälle in Ortschaften. Das waren Ortschaften bezogen - über 41 Prozent, in Großstädten sogar bis zu 60 Prozent.
Hauptunfallverursacher: Pkw-Fahrer Am Gesamtunfallgeschehen waren die PkwFahrer mit 42,8 Prozent beteiligt. Auf ihr Konto kamen jedoch fast die Hälfte aller Kreuzungsunfälle. Führer von Zweiradfahrzeugen verursachten 23 Prozent der Unfälle an diesen Knotenpunkten. Das waren konkret: 1767 Kleinkraftrad-, 1372 Motorrad- und 1181 Radfahrer. Den relativ niedrigsten Anteil hatten die Fußgänger. Sie verursachten nur jeden 12. 340
1 Häufig wird noch zu schnell an Kreuzungen herangefahren, so daß es zu Auffahrunfällen kommt. Vor allem beim Umschalten auf „Grün-Gelb muß mit plötzlichem Bremsen des Vordermannes gerechnet werden.
beteiligten Fahrzeuge rechtwinklig zusammen. Durch unvorsichtiges Linksabbiegen kam jeder fünfte Verkehrsunfall zustande.
2 Die Linksabbieger waten 1977 an einer großen Zahl von Kreuzungsunföllen schuld.
Mit 53,1 Prozent wurden 1977 über die Hälfte aller durch Fußgänger an Kreuzungen und Einmündungen verursachten Verkehrsunfälle hervorgerufen, weil diese die Fahrbahn impulsiv und unbedacht überquerten. Weitere 38 Prozent der Ursachen waren auf Unentschlossenheit beim Oberqueren des Knotens sowie auf das plötzliche Hervortreten vor bzw. hinter haltenden Fahrzeugen zurückzuführen.
3 Omnibusfahrer verursachten an Kreuzungen doppelt soviel Unfälle wie im sonstigen Unfallgeschehen. Fotos: Schadewald
Unfall. Dennoch war jeder dritte Verkehrstote an Kreuzungen und Einmündungen ein Fußgänger. Weit über dem Durchschnitt logen auch die getöteten Kleinkraftradfahrer. Starben bei allen Unfällen 10,5 Prozent der Mopedfahrer, kamen an diesen Gefahrenpunkten allein 18 Prozent ums Leben. Eine ähnliche Bilanz zeigte sich auch bei den Radfahrern.
Hauptunfallursache: Nidtbeachten der Vorfahrt Die Analyse der Hauptunfallursochen an Kreuzungen' und Einmündungen verdeutlicht, daß 52,1 Prozent dieser Unfälle auf das Nichtbeachten der Vorfahrt zurückzuführen waren. Die höchste Steigerung an Unfällen gegenüber 1976 wiesen dabei Kleinkraftradfahrer mit + 23,5 Prozent auf. Etwa ein Drittel aller Vorfahrtsunfälle wurde an Knotenpunkten zwischen Haupt- und Nebenstraßen verschuldet. Das Nichtbeachten der Vorfahrt kostete 33 Personen mehr das Leben als 1976. Bei jedem dritten dieser Unfälle stießen die
Falsches Fußgängerverhalten
Jeder 14. Fußgängerunfall wurde durch das Überqueren bei Ampel-Rot verursacht, wobei sieben Fußgänger getötet und 100 zum Teil schwer verletzt wurden. Insgesamt starben durch diese Ursache acht Personen und 116 wurden verletzt.
Zu hohes Tempo - zu wenig Abstand Jeder neunte Verkehrsunfall an Kreuzungen und Einmündungen war 1977 darauf zurückzuführen. daß Kraftfahrer zu schnell heranfuhren. Bei jedem sechsten Unfall wurde dabei auf den Vordermann aufgefahren. Vor allem bei nassen Fahrbahnen war ein Sprunghafter Anstieg solcher Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Die Ursachen lagen vor allem darin, daß zu wenig die verminderte Haftreibung beachtet wurde. Bereits bei einer Wasserfilmstärke von nur 0,2 mm ist die Reifenhaftung um 50 Prozent herabgesetzt. Bei starkem Regen mit Wasserfilmstärken um 2 mm vermindert sich die Haftreibung sogar um rund 75 Prozent! Darum sollte als Grundsatz gelten: Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
nach Paragraph 12 Absatz 2 StVO sind be nassen Fahrbahnen häufig unangemessen.
Rechtzeitig blinken
Das rechtzeitige, richtige und deutliche Anzeigen einer beabsichtigten Fahrtrichtungsänderung ist für einen sicheren Verkehrsablau von größter Bedeutung. Beim Negieren der sich daraus ergebenen Pflichten, können nachfolgende oder entgegenkommende Fahrzeuge behindert werden, so daß diese Fahrer kaum in der Lage sind, gefahrenabwendend zu reagieren. Allein durch zu spätes, falsches oder gar Nichtanzeigen der Fahrtrichtungsänderung ereigneten sich 1977 an Kreuzungen und Einmündungen fast 700 Unfälle.
Unfälle an Lichtsignalanlagen
2
4
5
ii
3 4 An Kreuzungen und Einmündungen wurden 1977 mit 15,6 Prozent fast doppelt soviel Radfahrer getötet wie im übrigen Unfallgeschehen. Die Ursachen dafür sind sehr unterschiedlich, doch ein solcher Balanceakt - bei dem das Fahrrad als Transportmittel mißbraucht wird - erhöht zweifellos das Unfallrisiko, 5 Zum richtigen Heranfahren an Knotenpunkte ist die Vororientierung sehr wesentlich. Dazu zählt in erster Linie die rechtzeitige Spurwahl. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
1977 gab es in unserer Republik über 1000 Knotenpunkte. mit Lichtsignalanlagen, von denen 42 Prozent in ‚Grünen Wellen" koordiniert waren. Ober einen Zeitraum von vier Jahren erfolgte eine Sondererhebung der Verkehrsunfälle an diesen lichtsignalgeregelten Kreuzungen. Wenn sich auch in diesem Zeitraum über 7500 Unfälle an Lichtsignaiknoten ereigneten, so wurde doch ermittelt, daß solche Knoten im Vergleich zu anderen Kreuzungen und Einmündungen eine höhere Verkehrssicherheit bieten. Die häufigste Unfallursache war mit 17 Prozent das Nichteinhalten eines ausreichenden Sicherheitsabstandes zum vorausfahrenden. An zweiter Steller wurden die „Rot-Fahrer" ermittelt. Sie verursachten jeden sechsten Unfall. Gleichzeitig wurde bei ihnen gegenüber 1973 im Jahre 1977 eine Steigerung von immerhin 31,6 Prozent registriert! Weitere Hauptunfallursachen an Lichtsignalanlagen waren mit 13,1 Prozent die unangemessene Geschwindigkeit und mit jeweils 8,4 Prozent das Nichtbeachten des Gegenverkehrs sowie einfache Unaufmerksamkeit. Durch die „Rot-Fahrer" wurden in dem vierjährigen Auswertungszeitraum 33 Menschen getötet, 307 schwer und 693 verletzt. Mit 47,9 Prozent lagen die Pkw-Fahrer als Unfallverursacher dabei an der Spitze, gefolgt von den Lkw-Fahrern mit 22,8 Prozent. Bei den „Rot-Fahrern" stieg die Zahl der Unfälle zwischen 1973 und 1977 sogar um 55,7 Prozent an Durch „Gelb-Fahrer" starben fünf Menschen und 175 wurden verletzt. Insgesamt sind dadurch 35,8 Prozent der Toten, 33,2 Prozent der Schwer- und 29,4 Prozent der Leichtverletzten zu beklagen. Obwohl das Oberqueren bei „Rot" durch Fußgänger nur mit 3,4 Prozent als Ursache registriert wurde, hatte dieses Fehlverhalten die zweitschwersten Folgen; 22 Personen wurden getötet und 260 zum Teil schwer verletzt. 80,8 Prozent aller Unfälle an lichtsignalgeregelten Knotenpunkten ereigneten sich be Tageslicht. Die unfallträchtigsten Zeiten waren vorwiegend der morgendliche und abendliche Berufsverkehr (zwischen 7.00 und 8.00 sowie 16.00 und 17.00 Uhr) sowie in den Mittagsstunden zwischen 11.00 und 12.00 Uhr. Scha
341
Wisch-Wasch-Automatik, einem Wischermotor mit Schneckengetriebe, neuen NebeIscniuleuchte und größerem Rückfahrscheinwerfer (beide ebenfalls aus der Quartett-Reihe von Ruhla) und einem rechten Türgriff geben, der wie der linke verschließbar ist. Die Sonderwunsch-Limousine (also der 601 5) wird ebenfalls ab Baujahr 1979 Sitzbezüge und Innenverkleidung aus Schaumkunstleder mit farblich abgestimmtem Zusatzteppich erhalten. Wahlweise zu den Sitzbezügen aus Schaumkunstleder gibt es Bezüge in neuer Stoffausführung.
Die Leipziger Herbstmesse 1978 war auf dem Fahrzeugektor durch das erstmalige Auftreten der neugebildeten IFA-Kombinate gekennzeichnet. Von ihnen wurden Erzeugnisse gezeigt, die in manchen Details weiterentwickelt waren, die bessere Gebrauchswerteigenschaften versprechen und auch äußerlich angenehmer ins Auge fielen.
Wer die IFA-Halle vom Haupteingang aus betrat, wurde von der farbenfreudigen Palette der Zweiräder (motorisierte und mit Muskelkraft zu bedienende) empfangen. Das IFAZweirad-Kombinat zeigte die bewährten, unseren Lesern bekannten Mokick-, Kleinroller- und Motorradmodelle. Für gute Gestaltung erhielten die Simson-Mokicks der S50-Typenreihe anläßlich der Messe die Auszeichnung „Gutes Design" vom Amt für industrielle Formgestaltung beim Ministerrat der DDR. Anziehungspunkt am Stand von Simson und MZ waren diesmal auch die Geländesportmaschinen, mit denen man sonst ja keinen so direkten Kontakt bekommt. Im Mittelpunkt noch mit „Original"-Schlamm - die 500(!)-cm3Einzylinder-Zweitakt-MZ TS, auf der für MZ der Europameisterschaftstitel 1978 in dieser Klasse gewonnen wurde. Inzwischen errang das Trophy-Sextett der DDR auf MZ-Maschinen auch die Geländesport-Vizeweltmeisterschaft. (Wir werden •den 500er „Dampfhammer" demnächst näher vorstellen). In der folgenden Abteilung waren unsere zwei Pkw-Typen, der Wartburg 353 W und der Trabant 601 ausgestellt. Bei beiden gab es Weiterentwicklungen. Der Wartburg 353 W wird künftig mit dem großen Außenspiegel ausgestattet, wie wir 342
ihn im Heft 2/78 vorgestellt hatten. Dem internationalen Trend folgend, entfallen nun auch beim Wartburg die Radkappen. An ihre Stelle treten eine zentrale Nabenabdeckung und Stülpkappen auf den Radmuttern. Der Wartburg-Standard wird - wie bisher schon der de-Luxe - mattschwarze Scheibenwischer erhalten. Die zentrale Befestigungsschraube für die Wischerarme wird nun von einer Plastekappe geschützt. Im Sonderwunschprogramm gibt es ebenfalls einige Abänderungen. Der Bugspoiler wird jetzt in Stahlblech (bisher Plaste) ausgeführt. Die bisherigen Rechteckscheinwerfer weiden durch solche aus der Ruhlaer Quartett-Reihe ersetzt. Sie sind leichter und bringen eine verbesserte Fahrbohnausleuchtung. Auch die Nebelschlußleuchte kommt nun aus der QuartettReihe. Einige Zeitungen und auch Fachzeitschriften haben schon über die Leichtmetallfelgen und die heizbare Heckscheibe berichtet, die das Eisenacher Sonderwunschprogramm ergänzen sollen. Nun, in Leipzig war derartiges nicht zu sehen. Zu hören war dagegen, daß die Ergänzungen wohl vorgesehen sind, gegenwärtig aber noch nicht gesagt werden kann, wann sie serienwirksam werden. Im Messebericht 1976 hatten wir die Vermutung geäußert, daß die Trabant-Kunden sicher auch über Sonderausstattungsangebote - wie sie Eisenach schon lange anbietet - erfreut wären. Seit vergangenem Jahr gibt es bei den Zwickauern in dieser Frage einen Durchbruch. Dieses Jahr waren weitere Ergänzungen der S-de luxe-Variante zu sehen. So wird es den Trabant 601 5-de-luxe ob Baujahr 1979 neben den bisherigen Ausstattungen mit einer KofReserverad abdeckung, ferraumauskleidung,
Bereits ab September 1978 gibt es den Universal in der S-de-Iuxe-Ausführung, die die Sonderausstattungen der Limousine enthält und mit einer Fondablage ergänzt wird. Als Neuheit war der Trabant tramp zu sehen, der ausschließlich für den Export entwickelt wurde. Bei ihm handelt es sich um eine modifizierte Kübelwogenversion. Im hinteren Teil der Halle 11 war u. a. der weiterentwickelte Wohnzeltanhänger CT 6-2 de-luxe zu sehen. Für ihn erhielt der VEB Fahrzeugwerk Olbernhau Messegold. Er soll sich schneller aufbauen lassen als bisher (was leider durch keinerlei Hinweise - Prinzipskizzen oder ähnliches - erläutert wurde). DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
6 Nach bisheriger Enthaltsamkeit in puncto Kombifahrzeuge bietet Mercedes. Benz seit kurzem die sogenannte T-Reihe an. T steht dabei für Touristik und Transport. Die Fahrzeuge sind mit den gleichen Motoren ausgestattet wie die Limousinen. Die beiden leisten auf dem Dach sind serienmäßig. An ihnen können Dachgepöcktröger, Skihalter und andere Spezialhalter befestigt werden.
1€!
1 Sichtfang bei den DDR Motorrädern war eine 500er MZ TS mit den Spuren des letzten Geländeeinsatzes - ein gelungener Kontrast zu den blitzsauberen Serienmaschinen in iitteIbarer Nachbarschaft. L Nicht mehr messeneu, aber für uns erstmals sichtbar, das neue Gaspedal im Wart burg 353 W. Dieses Gaspedal ist Ausdruck für eine neue Vergaserbetötigung, die jetzt über einen Seilzug erfolgt und das Ruckeln des Motors in einer bestimmten Gaspedalstellung verhinden soll. Zu dieser Änderung gehör außerdem ein neuer Vergaser, Näheres dazu findet sch r rrem Heft 5-8-
6 berichten ist davon die Rede, daß die Maschine in nur lOs aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt. Uns imponierten u. o. die Schalterelemente an den Lenkerenden und das attraktive Finish. Die Ploneta-Sport hat sowohl herkömmliche Gemischschmierung als auch wahlweise. separate Olzuführung über eine Oldosierpumpe. Auf dem Freigelnde
3 Ein Blick auf die S.de-luxe-Variante des Trabant 601, Baujahr 1979. Der Kofferraum ist ausgekleidet, das Reserverad abgedeckt, auf der Stoßstange sind Nebelschlußleuchte und Rückfahrscheinwerfer aus der Ruhiner Quartett-Reihe installiert. 4 Zum erstenmal in Leipzig: der Niwa (WAS 2121). Er wird vom Motor des Lada 1600 mit 57,3 kW (78 PS) angetrieben, entweder nur über die Hinterachse oder über beide Achsen (Allradantrieb). Im Innenraum erinnert er eher an einen Pkw als an einen Geländewagen. Auf der Messe war nicht zu erfahren ob dieser Wagen in die DDR geliefert werden wird. 5 Die Planeta-Sport aus der UdSSR hat einen 350-cm3-Motor (Bohrunq1 Hub. 76 75 mm), der 22 kW (30 P5) bei 5600 bis 6700 Umin leistet. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Im sowjetischen Pavillon In der unmittelbaren Nachbarschaft der IFAHalle befindet sich auf dem Messegelände der sowjetische Pavillon. Das Pkw-Ausstellungsprogramm bestand im wesentlichen aus den in der DDR bekannten Fahrzeugen Saporoshez, Moskwitsch und Lada. Neu für Leipzig war, daß hier erstmals der sowjetische Geländewagen Niwa (siehe Bild 4) zu sehen war, der bekanntlich auf dem Lada 1600 basiert. Weiterhin war zum ersten Male die ebenso leistungsstarke wie modern konzipierte 350er PlanetaSport (siehe Bild 5) aus lshewsk ausgestellt. Das derzeitige Spitzenmodell des sowjetischen Motorradbaus fand vor allem bei jungen Messebesuchern reges Interesse. In Test-
Ein Bummel auf dem Freigelände und in anderen Messehallen machte im Expovita-Bereich mit dem Spitzenmodell des DDR-Wohnwagenbaus, dem Intercamp HS, bekannt, der durch neue Farbkombinationen gefiel. Am Bastei fiel ein neues, witterungsbeständigeres, geräumigeres und hübscheres VorzeIt auf. Neues Zubehör für Pkw und Zweiräder konnten wir in Leipzig nicht entdecken. Aussteller aus anderen sozialistischen Ländern zeigten durchweg Bekanntes. Zu einem Höhepunkt in den Außenhandelsbeziehungen zwischen der CSSR und der DDR auf dem Fahrzeugsektor gestaltete sich die tjbergabe des 250 000. Skoda am 6. September. Bei dem Wogen handelte es sich um einen Skoda 120 L. Auch viele Pkw-Hersteller kapitalistischer Länder waren in Leipzig vertreten. Zu ihnen zählte der Fiat-Konzern, der u. o. den Ritmo (siehe unser Heft 8 78) und den Supermirafiori (der neue Fiat 131) ausstellte. Volvo zeigte Pkw und als besonde're Attraktivität einen VolvoKrankenwagen. Fahrzeuge dieser Art stehen schon im Dienst des DRK der DDR. Von der Mercedes-Benz-Ausstellung gefiel insbeson dere ein Vertreter der neuen T-Bciureihe, der Kombifohrzeuge (siehe Bild 6). Bei VWAudi reichte die Palette vom kleinen Golf bis zum großen Audi. red. 343
2 1
2 4
ui
Rück-Sicht Die Sa mit dem dritten Spiegel 5
Die immer größer werdende Verkehrsdichte verlangt von jedem Verkehrsteilnehmer mehr Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme. Vor allem der Kolonnenverkehr auf mehrspurigen Fahrbahnen stellt hohe Anforderungen an die Kraftfahrer. In solchen Situationen kommt es häufig beim Fahrspurwechsel nach rechts durch Lkw zu Verkehrsunfällen, in die vorwiegend Pkw-Besatzungen verwickelt werden. Typisch ist dabei, daß die rechte Lkw-Stoßstangenecke den Pkw am hinteren, linken Kotflügel erwischt (Bild 1). Obwohl sich der Lkw-Fahrer vor dem Fahrspurwechsel im rechten Außenspiegel informiert und die beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung angezeigt hatte, kam es zu solchem Unfall. Wo liegen die Ursachen? Die vorderen Lkw-Blinkleuchten befinden sich beim W 50 an den Fahrerhausecken über der Stoßstange. In dem von uns gestellten, jedoch durchaus praxisnahen Beispiel (Bild 2), ist der Pkw bereits an dieser rechten Blinkleuchte vorbei, so daß der Fahrer diese auch nicht mehr eser Situation der erkennen könnte. Blickt in di Lkw-Fahrer in seinen rechten Außenspiegel (Bild 3), ist die Fahrbahn frei. Auch durch die Frontscheibe (Bild 4) ist der Pkw rechts neben ihm für den Lkw-Fahrer nicht zu erkennen. Erst in dem richtig eingestellten dritten Rückspiegel (Bild 5) sieht der Lkw-Fahrer seinen rechten Spurnachbarn (Bild 6). Viele Lkw-Fahrer kennen gar nicht die Bedeutung des dritten Spiegels, so daß an den meisten Fahrzeugen dieser Spiegel völlig falsch eingestellt ist oder gänzlich fehlt. Da er aber wie das Beispiel anschaulich zeigt ein bedeutender Faktor zur Erhöhung der Verkehrs-
-
-
344
6
re ;1
1- 'je~
sicherheit ist, sollte von den Verkehrssicher heitsaktiven der Betriebe, die Lkw besitzen, mehr auf dieses wichtige Hilfsmittel geachtet werden. Serienmäßig werden die Lkw-Typen W 50 und koda sowie die Ikarusbusse mit dem dritten Spiegel ausgestattet. Bei anderen Typen wie Robur oder MAS gibt es die Spiegel vom Werk aus nicht. Hier können die Fahrer nur durch längeres Beobachten des Verkehrs in der rechten Spur einen Unfall ausschließen, Doch wo ist das bei der Verkehrsdichte noch möglich? Darum sollten sich Hersteller und Fahrzeughalter Gedanken machen, wie der Zustand abgeändert werden kann. Schließlich geht es um die Verhütung von Verkehrsunfällen und eine Spiegelhalterung ist rasch angebracht. Um aber derartige Verkehrsunfälle auszuschließen, sollte auch jeder Pkw-Fahrer um diesen schwachen Punkt wissen und sich entsprechend verhalten. Das bedeutet, nie längere Zeit rechts neben der Lkw-Fahrerkabine zu fahren (Bild 2). Ist ein zügiges Vorbeifahren nicht möglich, sollte man in dem Ladeflächenbereich bleiben, den der Lkw-Fahrer durch den rechten Spiegel gut einsehen kann (Bild 3). Text und Fotos: Hubertus Engler DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Mit dem Pkw durch Bulgarien
Reissfiihrsr für Autotouristen
Durch einen Hinweis in Ihrer Zeitschrift angeregt, buchten wir beim DDR-Reisebüro für zwei Personen eine Reise nach Bulgarien mit individueller Anreise und Obernachtung im Bungolow auf dem Campingplatz Rai bei Varna. Der Preis für diese 14tägige Reise betrug etwa 980,— Mark einschließlich 60,— Lewa Taschengeld. Für unvorhergesehene Fälle nahmen wir zusätzlich noch 600,— Mark mit. Die Reiseroute führte über die E 15 durch Bu-
Schon vor Beginn der Reise nach Bulgarien gibt uns der kleine Reiseführer Auskunft über die Vorteile des Verbandes der Bulgarischen Autofahrer. Er tut alles, um den Auslandstouristen, die Bulgarien mit dem Auto besuchen, die besten Bedingungen zu schaffen und ihm Spezialdienste zu erweisen, z. B. werden Sie, sobald Sie Bulgarien betreten haben, vom Verband durch seine Reiseagentur .‚Schipka" betreut (siehe dazu auch Heft 5/1978, Seite 162). „Schipka" übernimmt Reservation von Dbernachtungen, sorgt für Verpflegung, leistet Reiseführungsdienste und gibt Empfehlungen für Wegstrecken und Rundfahrten durchs Land, und am Reiseziel stehen gut eingerichtete Hotels, Motels und Campingplätze zur Verfügung. Auch ist für Autotouristen ein besonderer Straßenhilfsdienst organisiert, der kostenlos technische Hilfe leistet, falls es notwendig wird.
dopest noch Oradea, Cluj, Sibiu. Am 5. Juni 1978 passierten wir trotz Schnee und Geröllresten die Transfagaras. Unsere weiteren Stationen waren Bukarest und Russe. Am bulgarischen Grenzübergang tauschten wir den Voucher vom DDR-Reisebüro ein und erhielten die Verpflegungstalons, das Taschengeld und einen Reparaturhilfstalon. Damit ausgerüstet fuhren wir nach Veliko Tcirnovo, wo sich das bulgarische Leben damals und heute wie in
--
em großen Bilderbuch präsentiert. Weiter führte unsere Route zu dem Dranovski-Kloster, dem Museumsdorf Etar nach Gabrovo, über den Schipka-Paß nach Kazonlak. Später fuhren wir dann nach Sosopol und schließlich am 9. Juni 1978 nach Roi. Der Bungalow war nach allen Anmeldeformolitäten schon am Vormittag bezugsfertig. Dem Urlauber, der es gewohnt ist, selber etwas zu unternehmen, wird hier viel geboten. Dadurch wird die oft am Meer nach Tagen aufkommende Monotonie gut überbrückt. In Rai konnten wir folgenden Vergleich anstellen: Bei Erwerb eines Bungalows der gleichen Kategorie ohne vorherige Bestellung über das DDR-Reisebüro und bei gleichem Tagessatz, hätten wir 400,— Mark mehr für diese Reise bezahlt. Nach der 14tägigen Erholungsperiode fuhren wir durch die herrliche Bergwelt Bulgariens. Die im Sonderheft „Guter Rot" 1978 erschienene Reisebeschreibung ..Mit dem Auto ins Gebirge Rila—Pirin—Rhodopen" war uns dabei sehr nützlich. Wir wählten folgende Tour: Rai, Burgos, Stora Zagora, Plovdiv, Asenovgrod, Pomporovo, Smoljan, Devin, Dospat, Batok, Velingrod, Jakaruda, Razlog, Bansko, Simitli, DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Stets lohnenswert ist es, das Ethnografische Museum Etar bei Gabrovo zu besuchen. Foto: Schadewald
Melnik, Rilo.Kloster, Stanke-Dimitrov, Samokov und Borovec. Ob Rhodopen, Pirin- oder Rilagebirge, es offenbart sich eine Landschaft, die vom Tourismus nur wenig erschlossen ist. Bestechend dabei ist immer wieder der Anblick großer Schneemassen bei sommerlichen Temperaturen. Es sei noch bemerkt daß es sich auszahlte, einen gewissen Verpflegungsvorrat bei sich zu haben. In Rai aßen wir nur mittags im Restaurant. Früh und abends bereiteten wir uns selbst die Mahlzeiten zu. Die so frei gewordenen Talons nutzten wir noch Ablauf der 14 Tage zum Mittagessen in anderen Städten bei Balkantourist, denn sie sind ja innerhalb des ganzen Landes gültig. Unser neuer Saporoshez 968 A (Baujahr 1978) bewältigte die zum Teil sehr schwierigen Wegstrecken ohne Zwischenfall. Dabei hatten wir einen durchschnittlichen Benzinverbrauch von 7,3 1/100 km. Ulrich Klotz, Meißen -
Zur Einführung und zum Kennenlernen des Landes gibt uns der kleine Band einen Oberblick über Bulgarien mit seinen Klimazonen, seiner Flora und Fauna, Naturschätzen und seinen weltberühmten Kurorten wie Slatni Pjassazi, Drushba, Slantschev Brjag und Albena am warmen Schwarzen Meer. Für Liebhaber der Berge stehen die Kurorte Pamporovo (Rhodopen), Borovez (Rilagebirge) und Vitoscha (Vitoschagebirge) zur Verfügung. Auch Hinweise über die lebendige und originelle Folklore und nicht zu vergessen, die bulgarische Küche, werden gegeben. Grenzübergangsstellen, Paßformatitäten, Zoll- und Valutabestimmungen, internationale Fernverkehrsstraßen, wichtige Transitwege durchs Land, Verkehrszeichen und -regeln (über die man sich unbedingt vorher genaue Kenntnisse verschaffen sollte), Tankstellen, Autoservice und Geschäfte für Autozubehör sind nützliche Informationen für jeden Autotouristen. Vervollständigt wird diese Aufzählung durch die Angabe der Campingplätze und -gebühren, wobei allerdings die Campingplatzgebühren nicht mehr dem heutigen Stand entsprechen (siehe dazu Heft 1/1978, S. 19). Das läßt vermuten, daß auch weitere Angaben in diesem Reiseführer bereits überholt sind. Von besonderem Interesse sind die Marschrouten, auf denen man fahren kann, um die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes aufzusuchen, um sich mit seiner alten und neuen Kultur, mit seinen Naturschönheiten und dem unvergleichbaren Rosenduft bekanntzumachen oder um unvergeßliche Tage an der bulgarischen Schwarzmeerküste zu verbringen. Wie ein guter Gastgeber legt uns der Reiseführer Marschrouten vor, aus denen Sie viele Einzelheiten entnehmen können, die Sie interessieren. Ober den Buchhandel ist dieses äußerst nützliche kleine Werk zum Preis von 10,30 M erhältlich. Christa Krause 345
Pannenhilfe
unt rwegs (5)
Gestörte Kraftstoffzufuhr Wenn der Trabant nicht richtig zieht, plötzlich stehen bleibt oder nicht anspringt, so können Fehler in der Kraftstoffzufuhr die Ursache sein Zu wenig Kraftstoff wirkt sich hier genau so negativ aus wie zuviel. Als erste Prüfung ist ein Blick in den Ansaugkrümmer zu empfehlen (Bild 1). Dazu muß nur der dicke Gummischlauch am Vergaser abgezogen werden. Ist das gekrümmte Saugrohr innen nur feucht oder es steht am Boden des Rohres eine winzige Benzinpfütze, so kommt Kraftstoffmangel infrage. Befindet sich der Krümmer aber halb voll Kraftstoff, so bekommt der Motor entschieden zu viel und kann deshalb nicht laufen. Der letztere Fehler ist beim Trabant relativ häufig, weil der Benzintank höher als der Vergaser liegt und der Kraftstoff aufgrund des Gefälles fließt, wenn die geringste Störung am Schwimmer oder am Schwimmerventil vorliegt. Am Sitz des Nadelventils genügt schon ein winziges Schmutzkörnchen, um den ganzen Tank auslaufen zu lassen. Das wäre noch nicht einmal das Schlimmste. Es ist schon vorgekommen, daß bei ungünstigem Standort der Kraftstoff nicht auf die Straße lief, sondern das Kurbelgehäuse füllte. Beim nächsten Startversuch sprang der Motor nicht an, und bei dem Versuch, den Wagen anzuschleppen, gab es den gefürchteten Benzinschlag, der den ganzen Motor zerstörte. Deshalb wird in der Betriebsanleitung empfohlen, bei jedem Abstellen des Wa-
gens unbedingt den Benzinhahn zu schließen. Sammeln sich im Ansaugkrümmer größere Mengen Kraftstoff, so wird nach Schließen des Benzinhahnes die Kraftstoffleitung am Vergaser abgeschraubt (Bild 2). Am Schwimmergehäusedeckel sind drei Schrauben zu lösen. Danach wird der Deckel vorsichtig senkrecht nach oben abgenommen. Der am Dekkel hängende Schwimmer läßt sich nach Herausschieben seiner Achse abnehmen (Bild 3). Dabei darf nichts verbogen werden, sonst stimmt hinterher das Kraftstoffniveau nicht mehr. Den Schwimmer schüttelt man in Ohr346
blasen, um Schmutzteichen zu entfernen (Bild 4). Beim Einhängen des Schwimmers am Dekkel und beim Einsatz des Deckels in das Schwimmergehäuse ist wieder Vorsicht geboten. Jede Gewaltanwendung würde den hauchdünnen Schwimmer beschädigen. Deckel und Kraftstoffleitung sind wieder festzuschrauben, und das überschüssige Benzin muß aus dem Ansaugkrümmer entfernt werden. Entweder saugt man es mit einem Lappen auf, oder der Krümmer wird abgeschraubt, damit es ausfließt.
1 Bei undichtem Schwimmernacfelventil sammelt sich Kraftstoff in großen Mengen im gekrümmten Ansaugrohr (Pfeil) Die LeerIaufdüse (L) ist seitlich oben in das Vergasergehäuse eingeschraubt. 2 Zum Ausbau des Schwimmers sind die Kraftstoffleitung (K) und die drei Schrauben am Deckel (0) zu lösen. Die Halteschraube mit der Hauptdüse (H) ist an tiefster Stelle in das Schwimmergehäuse eingeschraubt.
nähe, um festzustellen, ob sich in ihm Kraftstoff befindet. Hört man es dabei gluckern, so ist der Schwimmer undicht und aufgrund des eingedrungenen Kraftstoffes schwerer als zulässig. Am Schwimmer läßt sich nichts reparieren. In solchem Fall hilft nur ein neuer bzw. die Benachrichtigung des Kfz-Hilfsdienstes, wenn man keinen mithat. Ist der Schwimmer leer und demzufolge in Ordnung, so kommt noch das Nadelventil als Fehlerquelle infrage. Es muß fest im Deckel eingeschraubt und absolut sauber sein. Es wird gründlich mit einer Luftpumpe durchge-
Nun wird der Benzinhohn geöffnet und einige Minuten beobachtet, ob der Krümmer wieder volläuft. Wenn ja, muß der Deckel nochmals gelöst und etwas angehoben werden. Manchmal verkantei. der Schwimmer irri Gehäuse. Bleibt der Ansaugkrümmer trocken, kann startet werden, und zwar ohne Schock mit 'v gas. Meistens springt der Motor auch dabei nicht sofort, sondern erst nach mehreren Startversuchen an, weil sich noch überschüssiger Kraftstoff im Kurbelgehäuse befindet. Jede Nachhilfe mit dem Schock würde dieses Oberangebot noch vergrößern und das Anspringen erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Kraftstoffmangel ist das andere Extrem, das unterwegs Arger bereiten kann. So lange Kraftstoff im Tank ist, fällt die Zufuhr kaum völlig aus. Auch verstopfte Düsen sind beim Trabant ausgesprochen selten, da das Benzin auf dem Wege zum Vergaser gut gefiltert
wird. Bei verstopfter Leerlaufdüse (Bild 1) bleibt der Motor nach dem Abtouren stehen. Zieht er in höheren Drehzahlen nicht mehr richtig, so kann die Hauptdüse teilweise verstopft sein, die seitlich unten in das Schwimmergehäuse eingeschraubt ist. Wird sie mitsamt ihrer Halteschraube (Bild 5) herausgedreht, so läuft der Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse und spült Schmutzteilchen mit heraus. Der Benzinhahn muß dabei geschlossen sein, sonst läuft der Kraftstoff aus dem Tank gleich mit aus. Gründliches Durchblasen der Düse mit einer Luftpumpe beseitigt DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
3 Die Schwimmerachse (A) läßt sich mit einem Stift herausschieben, um den Schwimmer abzunehmen. Das Nadelventil (N) ist dann besser zugänglich. Sein Sechskant erfordert einen 12-mm-Schlüssel, der im Bordwerkzeug fehlt. 4 Die neuen Nadelventile (links), deren Nadeln einen gefederten Stößel (St) haben, sind aufschraubbar und lassen sich gut reinigen. Die älteren, nicht zerlegbaren Ventile (rechts) können nur mit der Luftpumpe durchgeblasen werden. 5 Die Hauptdüse (HD) ist in die Halteschraube (H) eingeschraubt, die in die seitlich im Schwimmergehäuse an tiefster Stelle liegende Bohrung (B) gehört. 6 In der Kunststoffkappe (W) werden Schmutz und Wasser zurückgehalten. Sie muß regelmäßig abgeschraubt und gereinigt
werden. Durch mehr oder weniger starkes Anziehen der Schrauben (5) kann die Federkraft der Scheibenfeder (F) eingestellt werden (siehe auch Bild 7). 7 Hier ist die Kunststoffkappe abgeschraubt. Der Kraftstoff fließt aus dem Tank durch die Bohrung (Z) in den Schmutzsammelraum (gestrichelt). Auf dem Wege zum Anschluß der Kraftstoffleitung (K) muß er durch das eingeschraubte Sieb hindurch. Der Siebkörper hat unten einen Schlitz (zur Demonstration steckt im Bild ein Stück Pappe darin) für die Schraubenzieherklinge.
8 So sieht die in der Weite verstellbare Rohrzange aus. Damit lassen sich auch fest sitzende Zellenverschlüsse an der Batterie gut lösen. Aber Vorsicht beim Zupacken. Die große Hebelübersetzung hat Klemmkräfte zur Folge, mit denen man Kunststoffteile dieser Art mühelos zerquetschen kann.
/
die vom Kondenswasser herrühren, das sich beim Temperaturwechsel an den Innenwänden des Benzintanks bildet. Bedeckt das Gemisch aus Schmutz und Wasser erst einmal das feinmaschige Sieb (Bild 7), so fließt der Kraftstoff nur noch sehr zögernd durch. Der Wagen erreicht dann keine höheren Geschwindigkeiten und zieht schlecht an Steigungen. Im Ausland passierte es mir öfter, daß unmittelbar nach dem Tanken der Motor nicht mehr zog, weil die Schmutzsammelkappe randvoll war. Nach dem Reinigen war alles wieder in Ordnung. Die Kappe unter dem Benzinhahn läßt sich abschrauben. Sollte sie sehr festsitzen, hilft eine verstellbare RohrZange (Bild 8) oder ein verstellbarer Schlüssel. Man sollte aber vorsichtig damit umgehen, um das Kunststoffmaterial nicht zu zerdrücken. Auch das Sieb ist abschraubbar, so daß es bequem gereinigt werden kann. Angeschraubt werden die beiden Teile am besten ohne Werkzeug nur mit der Hand. Sie sitzen dann fest genug und dichten gut ab, zumal die Gummidichtung unter der Kappe vom Kraftstoff etwas aufgequollen wird. Zieht man die Kappe mit Werkzeug fest, so läßt sie sich später nur sehr schwer wieder lösen. Noch ein Tip zum Benzinhahn, Sollte er tropfen, so können außer den Verschraubungen am Tank, an der Schlauchleitung und an der Schmutzsammelkappe auch die beiden kleinen Schrauben links und rechts der Scheibenfeder
« 3
4
.7
8 Schmutz und auch Wassertropfen die den Betrieb ebenfalls stören. Verschmutzungen im Benzintank können im Extremfall die Ablaufbohrung für die Reservemenge verstopfen, so daß der Motor beim Umschalten des Benzinhahnes von Auf" nach „Reserve" schlechter zieht oder stehenbleibt. Viel öfter kommen jedoch starke Verschmutzungen des Kraftstoffsiebes und des Wasserabscheiders unter dem Benzinhahn (Bild 6) vor. Hier sammeln sich Schmutzteilchen, die manchmal beim Tanken mit in den Kraftstoffbehälter gelangen, aber auch Wassertropfen, DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
zu locker sein (Bild 6 und 7). Die Scheibenfeder drückt den drehbaren Teil des Hahnes auf seine Dichtung. Ist der Druck zu groß, läßt sich der Hohn nur schwer öffnen und schließen. Ist der Druck zu klein, geht er zwar spielend leicht, aber dichtet nicht hundertprozentig ab, Durch gleichmäßiges Anziehen der beiden Schrauben, die nach Abnahme der Gummiplatte in der Spritzwand vom Innenraum oder bei ausgebautem Tank zugänglich sind, wird dos richtige Mittelmaß eingestellt, wobei sich der Handgriff am Hahn nicht zu leicht und nicht zu schwer bewegen läßt. -
347
an der Rezeption des Autocamping in Cerna v. Pousomavi am Lipno-Stausee.
Trabantgeräusche
Hilfsmittel
Der Pkw Trabant, auch bekannt ob der vielen Möglichkeiten, Geräusche aller Art zu erzeugen, hat in meinem Fall eine neue Variante des Klapperns preisgegeben. Ein Klappern im Armaturenbrett meines neuen 601 klärte sich erst, als ich den Tacho ausbaute und eine überzählige Glühlampe aus seinem Innern herausjonglierte. Zu einem späteren Zeitpunkt war infolge Defekt ein Tachowechsel notwendig. Sehr erstaunt schüttelte ich aus dem gekauften Tacho wiederum eine Glühlampe. Die gefundenen Glühlampen waren in jedem Fall zusätzliche, die Steckfassungen aller Tachoanschlüsse warenvoll bestückt.
Angeregt durch einen Keilriemenwechsel am Lada, kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf einer Landstraße, entstand ein Hilfsmittel, dessen Nützlichkeit ich allen Lada-Fahrern nicht vorenthalten möchte. Da beim Keilriemenwechsel die Fahrzeugbatterie ausgebaut werden muß, um an die Spannstrebe der Lichtmaschine heranzukommen, ist zwangsläufig die elektrische Anlage des Lada außer Betrieb gesetzt. Aus diesem Grund fertigte ich mir, bestehend aus 2 Krokodilklemmen (von einem Ladegerät 2 Kfz-Steckdosen und etwa 1 m Kupferlitze, ein Verbindungskabel, um die Handlampe an die Kfz.Batterie anschließen zu können.
Johannes Pohl, Sedlitz
Gedanken beim Tanken Durch die zunehmende Motorisierung in unserer Republik werden in den Spitzenzeiten die Fahrzeugschlangen an den Tankstellen immer länger. Alle 4 bis 5 Minuten, vielleicht auch kürzer, werden die Motoren angelassen, rückt die Schlange 3 bis 4 m weiter. Wieviel Benzin wird wohl dabei verbraucht, wie stark die Batterie belastet und die Umwelt durch Lärm und Abgase belästigt? Ganz interessant, diese Rechnung einmal aufzumachen. Mein Vorschlag für die Tankstellenprojektanten: Tankstellenzufahrten mit leichtem Gefälle. Welcher Autofahrer würde da nicht mitrollen.
dies ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand zulassen. Bereits bei der Standortwahl soll dieser Gedanke berücksichtigt werden, jedoch sind häufig andere wichtige Aspekte ausschlaggebend für eir'en bestimmten Standort, an dem dann keine Gefällestrecke im Stauraum und der Zufahrt entstehen kann. VEB Minol, Hauptbetrieb Berlin
Beschranktes Zwei Volischrankenanlagen befinden sich in der kleinen Erzgebirgsgemeinde Breitenbrunn. Die erste Anlage, die nahe der Landstraße 1. Ordnung Schwarzenberg—Johonngeorgenstadt liegt, läßt den Kraftfahrer oder Fußgänger max. 4 Minuten (Zug aus Richtung Erlabrunn) und 6 bis 8 Minuten (Zug
Die zweite Handlampe kann zur Fahrzeugsicherung (Wamblinklampe o. ä.) verwendet werden. Auf die richtige Polung der Steckdosen ist unbedingt zu achten. Andreas Beckert, Dresden
348
aus Richtung Antonsthal) warten. Beim zweiten Bahnübergang wurde die Vollschrankenanlage entfernt und dafür Stoppschilder in beiden Richtungen angebracht. Die freie Sicht über mindestens 200 m ist gegeben. Damit wurde ein zügigerer Fahrverkehr für den Ortskundigen möglich. Die ausgeschilderte Fahrtstrecke von Schwarzenberg—Breitenbrunn nach Rittersgrün, Tellerhäuser, dem Fichtelberg bzw. der CSSR geht nach wie vor über den beschrankten Eisenbahnübergang. Dr. Volkmar Költzsch, Erlabrunn
Pannenhilfe Auf der Fahrt von Erfurt nach Leipzig hatte ich bei Jena einen Benzinpumpenschaden. Nach dreimaliger Behelfsreparatur bin ich bis Hermsdorf gekommen, wo ich übernachten mußte, um am nächsten Tag die Vertragswerkstatt für Saporoshez, Fa. Vogel, aufzusuchen. Dort wurde mir gegen 8.30 Uhr erklärt: Wir haben heute geschlossen und keine Zeit, obwohl drei Mann in der Werkstatt gearbeitet haben. Frau Vogel erklärte mir, wirsind eine renommierte Firma, können aber heute nicht helfen. Eine neue Benzinpumpe hatte ich selbst mit, es fehlte nur eine Ausgleichsunterlage aus Dichtungsmaterial von 1 mm Stärke zur Anpassung der neuen Pumpe, auch mein Hinweis auf Selbstreparatur wurde nicht zur Kenntnis genommen. Ich wurde an den Pannenhilfsdienst Raststätte Hermsdorf verwiesen, der angeblich von 10 bis 18 Uhr besetzt sei. Kein Wort wahr, der Pannenhilfsdienst Gera muß telefonisch bestellt werden, was leider auch erfolglos verlief. Die Mitropa-Hotelrezeption Hermsdorf gab mir den Hinweis, die Universalwerkstatt „Robert" in St. Gangloff, etwa 5 k von der Raststätte, aufzusuchen. Dort wurde mir in 10 Minuten die Beilogescheibe angefertigt und die neue Benzimpumpe eingebaut, obwohl der Betrieb wegen Urlaub geschlossen hatte! Herzlichen Dank für soviel vorbildliche Hilfsbereitschaft. Alfred Mey, Erfurt
Dr. Frank Götze, Rudolstadt Da sich zweifelhaft Einsparungen durch Vermeiden des wiederholten Startens vieler Fahrzeuge erzielen lassen, nimmt der VEB Minol diese Problematik sehr ernst. Untersuchungen haben ergeben, daß ein Gefälle von etwa 3 0/o ausreicht, um Fahrzeuge nach dem Lösen der Feststellbremse zum Anrollen zu bringen. Es leuchtet ein, daß sowohl aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, als auch von den örtlichen Gegebenheiten her, die nachträgliche Anordnung einer Gefällstrecke an den vorhandenen Tankstellen nicht realisierbar ist. Dagegen ist der VEB Minol bemüht, bei Tankstellen-Neubauten ein solches Gefälle vorzusehen, soweit die Gelöndeverhältnisse
Waldemar Müller, Eisenhüttenstadt
Anschlußsorgen Auf Ihren Artikel „Anschlußsorgen" (Heft 8/78, S. 277) eingehend, möchte ich Ihnen folgenden Hinweis geben. Neuerdings gibt es in allen Groß- bzw. Bezirksstädten der CSSR Füllmöglichkeiten für DDR-Propangasflaschen. Uns ging infolge der kühlen Witterung auch das Gas aus. In Ceske Budjovice wurden wir prompt bedient. Wartedauer etwa 10 Minuten, Preis für eine 5-kgFlasche ungefähr 12. Kronen. Erfahren haben wir die Adresse
Im Urlaubsort Lubmin im Juli dieses Jahres mußte ich feststellen, daß der Anlasser meines Skoda 5100 seinen Dienst versagte: er machte keinen Mucks. Ein Oberbrücken der Kontakte am Zündschloß hatte auch keinen Erfolg. Nur durch Anschieben konnte das Fahrzeug in Gang gesetzt werden. Hoffnungsvoll fuhr ich am 20. 7. 78 zur im Vertragswerkstätten-Verzeichnis angegebenen Werkstatt zum „Kraftwagen-Aus-
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
besserungswerk Deutsche Reichsbahn", Greifswald. Ich wurde an Meister Knock verwiesen, der feststellte, daß es am Zündschloß lage, ein neues nicht da sei, er mir nicht helfen könne und ansonsten alles in Ordnung wäre, wenn der Wagen durch Anschieben in Gang gebracht werden könne. Damit wurde ich stehengelassen. Da ich anderer Meinung war, folgte ich einem Hinweis und fuhr zur Werkstatt Gerhard Beyer, Kfz.-Elektrik, Greifswald. Meine; Bitte um Hilfe wurde in freundlichster Weise entsprochen: schon am nächsten Tag konnte ich das Fahrzeug abholen. Herr Beyer bedauerte noch, mir nicht am gleichen Tag geholfen zu haben. Das freundliche Milieu und die Hilfsbereitschaft empfand ich als sehr wohltuend, besonders im Gegensatz zum vorangegangenen Erlebnis. Dafür ein herzliches D&nkeschön.
Vom Leser
zum Leser Suche „ich fahre einen Shiguli/ RN 150 Lade".
Dr. Hermann Utschicic, Halle
Wohnanhänger zum Ausleihen Mit großem Interesse habe ich die Diskussion zum Thema „Ausleihen von Wohnwagen" verfolgt. Bitte lassen Sie mich wissen, ob und wo inzwischen die Möglichkeit zur Ausleihe geschaffen wurde. Hans Gruhn, Seifhennersdorf
Der VEB IFA-Vertrieb Dresden der für Seifhennersdorf versorgungspflichtig ist, hat zur Ausleihe von Pkw-Anhängern einen Kooperationsvertrag mit dem VEB Taxi abgeschlossen. Der VEB Taxi Dresden, Reisewitzer Str. 27, übernimmt die Ausleihe mit allen Rechten und Pflichten. Allerdings steht dem VEB Taxi derzeit nur eine begrenzte Anzahl Pkw-Lostenanhänger zur Verfügung, so daß eine rechtzeitige Anmeldung erforderlich wird. Die insgesamt geringe Bereitstellung von Campingwohnwagen ermöglichte für das Jahr 1978 noch keine Aufnahme des Ausleihdienstes. Für 1979 steht eine begrenzte Anzahl CWW QEK Junior zur Ausleihe bereit. VEB IFA-Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt
Suche Betriebsanleitung und! oder Reparaturhandbuch für Weilburg 3111900 bzw. 3111 WK 151 1000 Gebe ab Reparaturhandbuch Weilburg 353 W, suche Kühlerschürze für Sonderausführung SH 152 353W Biete „Ich fahre einen Skoda 1000 Mø/S 100", suche „Ich fahre einen ShigulilLada" EH 153 Biete „Kraftfahrzeugtechnik«, Jahrgänge 1963 bis 1965 sowie 196$ bis 1970 gebunden an ICHS 154 Suche Reparaturhandbuch ETS iN 155 150 oder 7$ 150 Biete „Der Deutsche Straßenverkehr" ungebunden ob JahrWS 156 gang 1960 Suche Reparaturhendbuch «i Dada 1300 und „Kraftfahrzeugtechnik" ab Jahrgang 1970 DG 157 Interessenten schreiben an -den jeweiligen Inserenten und adressieren diese Zuschrift an unsere Redaktion mit der deutlichen Angabe der Kennbuchstaben und -zahl. Wir sammeln diese Einsendungen und schikken sie den Inserenten zu.
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Tankerlebnis Vor meiner Rückreise aus Ungarn tankte ich an der Tankstelle meinen Wagen voll und wollte noch zusätzlich zwei 5-Liter-Kanister füllen lassen. Der erste Kanister war aus Blech, dieser wurde anstandslos gefüllt. Der zweite war aus Plaste, wie er in der DDR handelsüblich ist. Der Tankwart weigerte sich, ihn zu betrinken. Er machte mir klar, daß dieses in der UVR verboten ist und er nicht dagegen verstoßen kann. Auch meine Hinweise, daß ausdrücklich auf dem Kanister geschrieben steht, daß er für Vergaserkraftstoff zugelassen ist, halfen nichts. Ich fuhr dann noch zwischen Fonyod und Diofok (Südufer des Balaton) von Tankstelle zu Tankstelle und hatte auch dort kein Glück. Es wäre wünschenswert, wenn offizielle Stellen sich dieser Problematik annehmen könnten, um dann gegebenenfalls DDR-Tauristen rechtzeitig vor der nächsten Reisesaison zu informieren. Helmut Kohlberger, Berlin
Eine Bresche für den Saporoshez Welcher Besitzer eines Saporoshez 965 A kennt nicht die Probleme bei der Werkstattbeschoffung. Glücklich kann sich derjenige preisen, der sein Auto schon längere Jahre besitzt und nun von seiner Werkstatt notgedrungen heute immer noch angenommen wird. Was macht aber nun der andere, der sich einen gebrauchten Saporoshez kauft?
Für ihn scheint es in der Republik überhaupt keine Möglichkeit zu geben, sein Auto in einer Werkstatt unterzubringen, aber es scheint nur so. Viele Leser berichten uns, daß in Perleberg die Firma Auto-Fromm, Leitwerkstatt für Saporoshez im Bezirk Schwerin, Grabenstraße 13, alles Unmögliche möglich macht. Die in der Werkstatt vorzufindende Ordnung, Sauberkeit und die disziplinierte Arbeitsweise der dort tätigen Kollegen sowie das höflich-korrekte Auftreten des Kfz.Meisters Hans-Ullrich Fromm gegenüber seinen Kunden verdient hohe Anerkennung. Die Reparaturen sind von einwandfreier Qualität und zeugen vom hohen Fachwissen der Kollegen. Diese Firma bemüht sich und wie man sieht mit vollem Erfolg, eine Einheit zu schaffen zwischen Herstellerbetrieb, Imperhandel und Vertragswerkstatt und gibt uns ein Beispiel für qualitätsgerechte, handwerkliche Arbeit. Christa Krause
Fundsachen Ein am 27. 8, 78, gegen 18 Uhr im Raum Berlin gefundener Kraftstoff-Kanister (20 1) wurde sichergestellt bei Dr. Hans Grüß, 7027 Leipzig, Gletschersteinstraße 33. Tel, Leipzig 83209.
n
Im Mai/Juni wurden in Karl-MarxStadt in der Nähe der Omnibushaltestelle ehemaliger Flugplatz (jetzt Neubaugebiet) zwei Autoschlüssel gefunden. Sie können bei Fritz Böttge, 7701 Wiedenitz über Hoyerswerda abgeholt werden.
Mittelbraune Schlüsseltasche mit Reißverschluß und zwei Autoschlüssel (vermutlichSkoda) wurden in Dessau (F 184, Ortseingang aus Richtung Autobahnabfahrt Dessau-Süd) gefunden und im Fundbüro Dessau, Rathaus, Zimmer 28 abgegeben.
Foto: Dr. V. Koltzsch Zeichnung: F. Steger
349
Meine Versicherung Es soll hier nicht berichtet werden, welche Versicherungen der Autor abgeschlossen hat. „Meine Versicherung' ist der Titel einer Broschüre, die von einem Autorenkollektiv verfaßt, im Verlag Die Wirtschaft verlegt und vom Buchhandel zum Preis von 2,50 M verkauft wurde. Das Kapitel 3 befaßt sich mit den Kraftfahrversicherungen. Wenngleich es in der Einleitung zu diesem Thema heißt, daß die Ausführungen nicht nur für Halter und Fahrer von Kraftfahrzeugen bestimmt sind, sondern auch für alle Nichtmotorisierten, so dürften sich die Kraftfahrer aber in besonderer Weise für dieses Kapitel interessieren,
Meine
Autorenkollekfiv
Versicherung Sachversicherungen Kraftfahrversicherungen
Erwartungen
Personenversicherungen Daß für ein Kraftfahrzeug eine Haftpflichtversicherung besteht, merkt der Kraftfahrer schon bei der Erstzulassung, und er wird dann alle Jahre wieder daran erinnert, auch von uns. Auch die Existenz einer Kasko-Versicherung hat sich herumgesprochen. Davon zeugt u. a. die Tatsache, daß jedes zweite Kraftfahrzeug in der DDR kaskoversichert ist. Und unter dem Slogan „Kasko - bevor es zu spät ist" wirbt die Staatliche Versicherung ständig um neue Kunden. Was dagegen weniger bekannt ist, sind die genauen Versicherungsbedingungen. Mit ihnen wird der Versicherungsnehmer, also der Fahrzeugführer nicht im gleichen Maße bekannt gemacht. Diese Unklarheiten widerspiegeln sich auch in zahlreichen Leserbriefen an unsere Redaktion. Sie betreffen sowohl die Versicherungsleistungen der einzelnen Versicherungsarten als auch die grundsätzlich verschiedenen Aufgaben der Haftpflicht- und KaskoVersicherung. Wir bemühen uns gemeinsam mit der Staatlichen Versicherung, ständig zu solchen Fragen zu informieren. Aber erstens können wir immer nur zu Einzelfragen schreiben oder schreiben lassen und zweitens bekommt nicht jeder Interessierte unsere Zeitschrift. Deshalb greift ein Kraftfahrer sicher freudig mit einigen Erwartungen zu solch einer Broschüre. Werden seine Erwartungen erfüllt? Auf klörung Der erste Abschnitt erläutert die KraftfahrHaftpflichtversicherung. Er macht ihre Aufgaben deutlich, den Schutz vor den Folgen, die die zivilrechtliche Verantwortung mit sich bringt. Es werden Beispiele angeführt, welche Forderungen das sein können und auch solche, die zeigen, was nicht unter die Haftpflicht fällt. Weitere Ausführungen werden zu Schadenersatz gemacht und - was oft vergessen wird - auch zu den Pflichten des Versicherungsnehmers zur Schadenverhütung. Anhand von Beispielen zeigen die Autoren, in welchen Fällen der Kraftfahrzeughalter bzw. -führer regreßpflichtig gemacht werden kann (zum Beispiel beim Fahren unter Alkoholeinfluß). Schließlich gibt die Broschüre noch Hinweise zum Verhalten im Schadenfall. Ähnlich sind die Erläuterungen zur KaskoVersicherung aufgebaut. 350
Verbindung der Bürger zur Außenorganisation
VERLAG DIE WIFtTSCHAIT BEFL1N
In einem dritten Abschnitt erfährt der Leser Wissenswertes über die Auslandsversicherungen, sowohl über den notwendigen Zusatzbeitrag für die Haftpflichtversicherung als auch die Möglichkeiten für die freiwillige KaskoVersicherung. Auch hier werden Leistungsumfang, Verhalten im Schadenfall und die Kosten für diese Versicherungen erläutert. Der letzte Abschnitt gibt Hinweise zur KfzInsassenversicherung, erläutert ihr Anliegen, den Umfang der Versicherungsleistungen und gibt Beispiele für Versicherungsbeiträge und -summen im Schadenfall. Offenes Alles in allem: Der Oberblick über die Versicherungen für Leute, die mit Kraftfahrzeugen zu tun hoben, wird geboten, ohne dos Informationsbedürfnis voll zu befriedigen. Einige Hinweise sind jedoch auch unvollkommen, andere regelrecht irreführend.
Auf Seite 63 wird darauf verwiesen, daß die Versicherung unberechtigte Ansprüche Dritter an den Versicherten ablehnt.,, Ist der Fordernde uneinsichtig und klagt gegen den Versicherten, so vertritt die Staatliche Versicherung den Versicherten vor Gericht." Das ist sehr schön, nur, warum muß der Kläger unbedingt uneinsichtig sein? Irrt die Versicherung nie? Ist jemand, der sein Recht sucht, immer ein Uneinsichtiger? Auf Seite 65 wird ein Beispiel dafür gegeben, wie Kraftfahrer an der Schadenbegleichung beteiligt werden können, wenn sie nicht alles getan hoben, um Schäden, zum Beispiel Verkehrsunfälle zu vermeiden. „Auf einer Straßenkreuzung mit gleichberechtigten Straßen stoßen zwei Pkw zusammen. Obwohl der wartepflichtige Fahrer (Herr.X) seine Fahrgeschwindigkeit nicht verringert unc der vorfahrtsberechtigte Fahrer (Herr Y) dies erkennt, befährt Herr Y - auf sein Vorfahrtsrecht bestehend - die Kreuzung. Es kommt zu einem Unfall mit mittelschwerem Sachschaden an beiden Pkw. Niemand wurde verletzt. Das herbeigerufene Unfallkommando der Volkspolizei stellt die Schuld des Herrn X fest. Er erhält eine Stempeleintragung in seinen Berechtigungsschein und eine Strafverfügung. Herr Y geht straffrei aus." Obwohl die daraus abgeleiteten Folgen für die Beteiligung des Herrn Y an der Schadenbegleichung richtig sind, stimmt das Beispiel in seiner Substanz vorn und hinten nicht. Erstens gibt es weder einen vorfahrtsberechtigten Fahrer im genannten Sinne noch ein Vorfahrtsrecht, auf das jemand bestehen könnte. Wenn - wie hier angenommen Herr Y erkennt, daß der Wartepflichtige Herr X seiner Pflicht nicht nachkommt, entsteht für ihn die Pflicht, entsprechend zu handeln, beispielsweise anzuhalten. Tut er das nicht, verstößt er gegen die StVO und dürfte kaun „straffrei" ausgehen, weil er auch im Sinne der StVO mitschuldig wird. Neben anderen, kleineren Ungereimtheiten fällt insbesondere ins Gewicht, daß bei den Kosten für die Haftpflicht- und Kasko-Versicherung zwar erwähnt wird, daß für Berlin, Hauptstadt der DDR andere Beiträge gelten, diese aber nicht angeführt werden. Außerdem endet die Versicherungstabelle bei 75 PS, obwohl es seit Jahren den Wolga gibt und auch schon zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (Juni 1977) bekannt war, daß der Lada 1600 mit seinen 80 PS importiert werden wird. Auf Seite 81 ist von einem „Blaue-Karte-Abkommen" zwischen den Versicherungsanstalten der sozialistischen Staaten die Rede. Dazu würde man gern einmal etwas Näheres erfahren. Schließlich muß bedauert werden, daß das Thema Versicherungen für Kfz-Anhänger völlig unerwähnt bleibt. Gerade das interessiert aber viele Autofahrer, da Anhänger immer beliebter werden. Es wäre wünschenswert, wenn solche Mängel bei einer 4,. veränderten Auflage beseitigt werden könnten, damit die Kraftfahrer noch besser über ihre Versicherung für ihr Fahrzeug K. Zw. Bescheid wissen können. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Citroöns Boxer Die französische Automobilfirma Citroän in Paris gilt nicht nur als ein prominenter Verfechter des Frontantriebs, sondern auch als ein Pionier neuer Federungssysteme. Dbernommen wurden in den letzten Jahren von Citroön so bekannte Marken wie Ponhcrd und Maseroti. Eine absolut eigenständige Firma ist Citroön freilich nicht. Nach früherer Zusammenarbeit mit Fiat gibt es nun kooperative Verbindungen zwischen Citroön und Peugeot, wobei
Peugeot die Rolle des finanzstärkeren Schirmherrn spielt. Konkret findet dieser Zusammenschluß zum Beispiel seinen Ausdruck in dem zweitürigen Kleinwagen „Citroän LN", dessen Karosserie, Fahrwerk, Aufhängung und Bremsen vom „Peugeot 104 Coupe stammen. Angetrieben wird der „IN" jedoch nicht von dem 950-cm3-Vierzylindermotor des „Peugeot", sondern vom luftgekühlten Zweizylinder- Boxermotor (600 cm3) des „Citroön"-Modells „Dyane" (23,5 kW bzw. 32 P5). Selbstverständlich hat auch der „Citroän LN« Frontantrieb.
Der „Kurvenstar" Wenn von Citroän die Rede ist, darf das wohl originellste und gleichzeitig traditionellste Modell der Fertigung, der „Citroän 2 CV", nicht unerwähnt bleiben. Die „häßliche Ente", berühmt für abenteuerliche Kurvenneigung, ist seit nunmehr 30 Jahren im Programm! Daß dieses nostalgische Gefährt ein solcher Schlager wurde und es so lange Zeit blieb, verdankt es seinem außerordentlich wirtschaftlichen Motor, der superweichen Federung, aber auch seiner so unkonventionellen Karosserie, die bei aller „Billigkeit" und Eigenwilligkeit viel Gebrauchswert zu bieten vermag. Wo sonst gibt es heute noch ein so großzügiges Rolldach, das die Limousine im Nu zum Cabriolet macht, wo v i e r Türen (plus Heckklappe) bei einem nur 560 kg schweren Auto?
In der Mitte: „Ami 8 Nicht ganz klein, aber auch nicht groß - so behauptet sich seit langem der Kombi-Limousinentyp „Ami 8", der technisch auf dem Modell „Dyane" aufbaut. Auch er ist mit dem 600er Boxermotor ausgerüstet. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
1 Geheimnis der „Entenfederung" ist eine Originalität: Alle Räder hängen einzeln an Längsschwingarmen. Die Aufhängungen von Vorder- und Hinterrad verbindet jeweils eine horizontal angeordnete Schraubenfeder 2 „Citroön LN° (,‚Helen") - zweitürig, mit Heckklappe (Wagenlänge: 3380 mm, Radstand: 2230 mm). 3 „Citroän GS" - seit sieben Jahren in Produktion (Wagenlänge: 4120 mm, Radstand: 2550 mm). Den Wagen gibt es auch als Kombi („Break"). 4 „Citroän CX 2400 GTI" - das derzeitig schnellste Modell (190 km/h). Die Bezeichnung „CX" hat bedeutungsvollen Symbolcharakter. Sie dokumentiert in Frankreich den Luftwiderstandsbeiwert. Beim „Citroän CX" dürfte er besonders günstig ausfallen.
Daß Citroön auch „richtige" Autos bauen kann, beweisen die ebenfalls mit außergewöhnlichen Karosserien aus dem Rahmen fallenden „Großen": die GS-Typen (in fünf Varianten) und die CX-Baureihe (ebenfalls fünf Ausführungen). Der fünfsitzige GS-Mittelklassewagen hat wiederum einen luftgekühlten VierzylinderBoxerrnotar mit 1015 oder 1222 cm3 Hubraum (40,5 und 43,5 kW bzw. 55 und 59 PS). Die hängend in V-Form angeordneten Ventile werden über je eine obenliegende Nockenwelle gesteuert (Zahnriemenantrieb). Spitzenmodell ist der „CX 2400 GTI", der seine 94 kW (128 PS) Leistung einem Motor mit Benzineinspritzung verdankt (13 PS Leistungsgewinn gegenüber der Normalversion). Eine Besonderheit der GS- und CX-Modelle ist deren hydropneumatische Federung mit automatischer Niveauregulierung. Zu diesem Zweck hat der Wagen eine hydraulische Druckerzeugungsanlage, d. h. eine vom Motor angetriebene Hochdruckpumpe für die Federung und gleichzeitig für die Servo-Bremsanlage (Scheibenbremsen an allen vier Rädern, zwei Kreise). Dank dieser Federungsspezialität können die großen „Citroön"-Modelle immer einen optimalen Federweg wahren - ganz gleich, ob der Wagen nur mit dem Fahrer besetzt oder ‚bis an den Rand" beladen wurde. Die Bodenfreiheit, die sich damit gleichermaßen regulieren läßt, kann den jeweiligen Fahrbahnbedingungen angepaßt werden. Zusammen mit sehr langem Radstand fördert so etwas gute Straßenlage und Fahrkomfort. Wolfram Riedel 351
VEB lmperhandel informiert:
Austausch der Lada-Steuerkette Nachdem in Heft 878 das richtige Spannen der Lada-Steuerkette beschrieben worden ist, sollen nun Hinweise zum Austausch dieser Kette gegeben werden. Selbstverständlich verlangen solche Arbeiten eine gewisse Portion handwerklichen Geschicks. Das sei noch einmal ausdrücklich betont. Wer sich die Selbsthilfe zutraut, braucht solgendes Werkzeug: Maulschlüssel (6 mm, 8 mm, 10 mm, 13 mm, 22 mm), Ringschlüssel gekröpft (13/17 mm), Ringschlüssel gerade (38 mm), Drehmomentschlüssel 10-100 Nm (0-10 kpm), verschieden große Schraubenzieher, Dorne, einen Flachmeißel, einen Hammer (500 g) und einen Behälter zum Auffangen des Kühlwassers (mind. 101). Die dazu notwendigen Arbeiten sind bei allen WAS-Modellen gleich (Abweichungen nur bei den Ersatzteilen). Ausbauarbeiten Nachdem das Fahrzeug ordnungsgemäß abgestellt wurde, ist zunächst die Batterie auszubauen (beide Batterieklommern abnehmen, Batteriehalter lösen). Dann müssen zum Abbau des Luftfilters die Deckelschrauben mit einem 10-mm-Schlüssel abgeschraubt, mit einem Dorn die Schlauchbinder der Verbindungsschläuche gelöst und zuletzt die vier Muttern (8 mm Schlüsselweite) abgeschraubt werden, die das Luftfiltergehöuse am Vergaser halten. Die Klommervorrichtung des Starterklappenbowdenzuges wird am Vergaser gelöst (6 mm und 8 mm Schlüssel), der Bowdenzug nach der Seite gelegt. Am Gasgestänge werden die Plastgelenke herausgedrückt. Danach sind die Muttern des Ventildeckels (10 mm Stecknuß) abzuschrauben. Vor dem Abheben des Ventildeckels sind die unter den Muttern befindlichen Scheiben und Stahlunterlagen abzunehmen. Bei den Modellen 2103 und 2106 ist es erforderlich, die Kabelschelle oberhalb des Ventildeckels aufzubiegen, um den darin befindlichen Kabelstrang und Schlauch herausnehmen zu können. Ist der Deckel entfernt, kann die darunter befindliche Dichtung abgenommen werden. Um den Kühler auszubauen, muß vorher die Kühlflüssigkeit abgelassen werden. Der Auffangbehälter ist unter das Fahrzeug zu schieben. Mit Hilfe eines Ringschlüssels (13 mm) werden dann die Ablaßschrauben am unteren Wasserkosten des Kühlers und die unterhalb der Zündkerze des 4. Zylinders sitzende Ablaßschraube aus dem Motorblock herausgeschraubt. Der Kühlverschluß ist aufzudrehen. Wenn das Wasser herausgelaufen ist, werden die Ablaßschrauben gleich wieder hineingedreht und fest angezogen. Nun sind die Schlauchbinder der Formschläuche am oberen Wasserstutzen, am Thermostat und am Einfüllstutzen abzunehmen. Die zwei Befesti352 --
-
gungsschrauben (10 mm) des Kühlers oben links und rechts werden herausgeschraubt. Danach kann der Kühler herausgehoben werden. Mit Hilfe eines Ringschlüssels (13 mm) werden die drei 8-mm-Schrauben des Ventilatorflügels herausgeschraubt und Ventilatorflügel, Riemenscheibe und Keilriemen abgenommen. Die Mutter der Riemenscheibe auf der Kurbelwelle wird mit einem Ringschlüssel (38 mm) abgeschraubt. (1. Gang einschalten und Fahrzeug durch Treten der Bremse blockieren. Zweite Person notwendig). Durch einen leichten Druck mit zwei Schraubenziehern kann die Riemenscheibe abgedrückt werden. Um den Steuerdeckel abnehmen zu können, müssen dessen Schrauben und Muttern mit einem 10-mm-Schlüssel herausgeschraubt werden. Außerdem sind die drei Schrauben (10 mm) der Olwanne zu lösen. Mit einem Schraubenzieher kann der Steuerdeckel „abgehoben" werden. Noch diesen Arbeiten sieht man den Motor wie auf dem Bild 1 gezeigt. Zum weiteren Zerlegen ist erforderlich, daß mit einem Flachmeißel die Sicherungsbleche
Bild 1 1 Begrenzungsbolzen 2 Befestigungsschrauben für Kettenberuhiger Bild 2 1 Markierung am Gehäuse 2 Markierung am Nockenwellenrad
der Schrauben am Nockenwellenrod und Zwischenrad aufgebogen und Schrauben mit einem 17-mm-Ringschlüssel herausgeschraubt werden. Der Motor wird jetzt auf Markierung gedreht, d. h. (wie im Bild 2 gezeigt) die Markierungen auf Nockenwellengehäuse und Nokkenwellenrod müssen übereinstimmen. Der neben dem Kurbelwellenrad sitzende Begrenzungsbolzen (siehe Bild 1) muß mit einem 10-mm-Schlüssel herausgeschraubt werden. Der Lagerbolzen des Kettenspannschuhs wird mit einem 17-mm-Ringschlüssel herausgeschraubt. Dann kann der Kettenspannschuh herausgenommen werden. Mit leichtem Druck werden Nockenwellenrad und Zwischenrad abgenommen. Die Steuerkette ist vom Kurbelwellenrad abzuheben. Das Kurbelwellenrad wird durch Druck mit zwe — kräftigen Schraubenziehern abgedrückt. Zu, Schluß wird die Spannvorrichtung durch Abschrauben der beiden Muttern (10 mm) herausgenommen. Damit ist der Ausbau beendet. Unbedingt beachten: In dieser Lage dürfen Nockenwelle oder Kurbelwelle auf keinen Fall gegeneinander verdreht werden! Vor der Abnahme der Steuerkette wurden ja die Markierungen auf Nocicenwellenrod und Nockenwellengehöuse auf Obereinstimmung gebracht (siehe Bild 2). Nockenwelle und Kurbelwelle müssen in dieser Stellung stehenbleiben, da es Sonst zum
Bild 3 1 Nodcenwelfenrad-Zwischenrad 2 Kurbelwellenrad 3 Spannschuh 4 Lagerbolzen 5 Spannvorrichtung 6 Steuerkette 7 Begrenzungsbolzen DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Auftreffen der Ventile auf dem Kolbenboden und zum Verbiegen der Ventile kommen kann. Erforderliche Ersatzteile Im Bild 3 werden die Einzelteile im ausgebauten Zustand gezeigt. Bei Erneuerung der Steuerkette müssen grundsätzlich folgende Teile mit erneuert werden: Kurbelwellenzahnrad, Nockenwellenrad und Zwischenrad, Kettenspanaschuh, Radioldiditring im Steuerdekkel und Sicherungsbleche für Befestigungsschrauben der Steuerräder. Für die WAS-Motoren werden zwei verschiedeine Steuerketten geliefert:
Modell Gliederanzahl --,r Kette
2101, 2102, 21011 114
2103,2106 116
Vor dem Einsatz einer neuen Steuerkette muß man sich unbedingt davon überzeugen (Zählen der Kettenglieder), ob die Kette die richtige ist (Einsatzmöglichkeiten und Veränderungen des Kettenspannschuhs wurden im Heft 8/77) erläutert. Die Steuerräder (Nockenwellenrad und Zahnrad der Zwischenwelle) sind bei allen Modellen gleich. Ein Hinweis muß noch zum Verschleiß und zur Austauschbarkeit des Kettenberuhigers gegeben werden. Bild 1 zeigt die Befestigungsschrauben des Kettenberuhigers im Zylinder-
Einbau der Steuerkette Nachdem alle Verschleißteile durch Neuteile ausgetauscht und die abgebauten Teile gereinigt wurden, beginnt der Zusammenbau. Zuerst wird das Kurbelwellenzahnrad auf die Kurbelwelle gesteckt. Einbaurichtung: glatte Seite nach vorn. In dieser Stellung ist deutlich die als Markierung dienende Kerbe an einem Zahn zu ekennen, Sie soll mit der Angußnase am Motorblock übereinstimmen (Bild 4). Dann wird die Steuerkette von oben nach unten gelassen und auf das Kurbelwellenzahnrad gelegt. Damit sich die Steuerkette auf dem Zahnrad nicht verstellen kann, wird sofort der Begrenzungsbolzen eingeschraubt und angezogen. Nun wird das Zwischenrad auf die Zwischenwelle aufgesteckt, wobei für den Paßstift die entsprechende Bohrung zu verwenden ist. Eine bestimmte Einbaustellung des Rades gibt es nicht (der durch die Zwischenwelle angetriebene Verteiler muß zum Schluß neu eingestellt werden). Danach wird dos Nockenwellenrad auf die Steuerkette gelegt und dabei die Stellung des Nockenwellenzahnrodes gesucht, die erlaubt, es auf den Paßstift aufzusetzen. Außerdem muß die Zugseite der Steuerkette (von vorn rechte Seite) straff sein, und die Markierungen (Anbohrung) am Rad, Nase am Gehäuse) müssen übereinstimmen. Sollte das nicht der Fall sein, wird die Steuer-
4
5
Bild 4 1 Markierung Motorblock
Bild 5 0.T. = oberer Totpunkt 51 = 5° vor O.T. 100 = 10° vor 0. T.
2 Markierung Kurbelwellenzahnrad
kopf. Werden diese Schrauben entfernt, kann der Kettenberuhiger herausgenommen werden, um ihn auf Rißbildung prüfen zu können. Zu kontrollieren ist auch der Verschleiß der mit Hartgummi beschichteten Seite. Falls die Riefen im Hartgummi tiefer als 1 mm sind, ist der Kettenberuhiger auszutauschen. Von diesem Teil gibt es zwei verschiedene Ausführungen, nämlich eine mit glatter Hartgummifläche (Einsatz für die Modelle 2101, 2102 21011) und eine mit einer Hartgummifläche, die eine etwa 20 mm lange Erhöhung von ungefähr 1 mm hat (Einsatz für die Modelle 2103 und 2106). Nur der richtige Einsatz gewährleistet die volle Funktion dieses Kettenberuhigers. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
kette auf dem Zahnrad nach der entsprechenden Seite verlegt, bis das Nockenwellenrad stimmt. Ist diese Einstellung erfolgt, werden die Schrauben mit Druckscheibe und neuem Sicherungsblech für Nockenwellenrad und Zwischenrad hineingeschraubt, jedoch noch nicht festgezogen. Danach wird der Kettenspannschuh befestigt. Die Hutmutter der Spannvorrichtung wird gelöst und die Spannvorrichtung ganz zusammengedrückt, d. h. der Spannkolben soweit als möglich hineingedrückt und in dieser Stellung die Hutmutter wieder angezogen. Nur in dieser Stellung ist es möglich, die Spannvorrichtung einzubauen, Nach erfolgtem Einbau wird die Hutmutter erst gelöst und wieder angezogen, wodurch
die Steuerkette gespannt wird (siehe auch „Spannen der Lada-Steuerkette" in Heft 8/78, S. 278/279). Die richtige Einstellung Zur Oberprüfung des richtigen Einstellens der Steuerkette wird der Motor zwei Umdrehungen an der Kurbelwelle durchgedreht, bis die Markierung der Nockenwelle übereinstimmt. In dieser Stellung muß, bei richtig eingestellter Kette, die Markierung der Kurbelwelle ebenfalls stimmen. Wenn dies der Fall ist, werden die Befestigungsschrauben mit dem Drehmomentschlüssel und einem Anzugsmoment von 49 Nm (4,9 kpm) angezogen und anschließend durch Umbiegen des Sicherungsbleches gesichert. Bevor der Steuerdeckel angebaut wird, muß der darin sitzende Radialdichtring ausgetauscht werden. Die zwischen dem Motorblock und Steuerdeckel sitzende Papierdichtung wird geprüft, falls sie noch gutist, wird sie leicht eingefettet. Der Steuerdeckel wird danach gemeinsam mit der Riemenscheibe aufgesetzt und angezogen, da durch die Riemenscheibe die Zentrerung des Steuerdeckels erfolgt. Der eingesetzte Radioldichtring muß vorher gut mit 01 benetzt werden. Nachdem die Mutter der Riemenscheibe befestigt wurde (Anzugsmoment 122 Nm = 12,2 kpm), erfolgt die Einstellung des Zündverteilers. Zuerst wird die Kurbelwelle in Stellung „Kolben des 1. Zylinders in OT° gedreht, d. h. daß die Markierung an der Riemenscheibe mit der Markierung OT (oberer Totpunkt) am Steuerdeckel (Bild 4) übereinstimmt. In dieser Stellung darf die Markierung der Nockenwelle nicht übereinstimmen, da sonst der 4. Zylinder im Zündtotpunkt wäre, wir jedoch den Verteiler auf den 1. Zylinder einstellen wollen. Falls also die Markierungen Riemenscheibe-Steuerdeckel und Nockenwellenracl-Gehäuse übereinstimmen, muß an der Kurbelwelle eine Umdrehung durchgedreht werden, bis an der Riemenscheibe die Markierung wieder übereinstimmt. Dann bringt man die Markierung in die Stellung, daß sie mit dem Wert 5_70 zum Steuerdeckel (siehe Bild 5) übereinstimmt. Dieser Wert ist der vom Hersteller angegebene Vorzündwert. Auf den Verteiler wird in dieser Stellung die Verteilerkappe befestigt und das Zündkabel (lt. Aufschrift auf der Verteilerkappe) für den 1. Zylinder bestimmt. Der Verteilerläufer müßte jetzt schräg über den Motor nach hinten rechts zeigen. Nach einem Steuerkettenwechsel wird das aber nicht der Fall sein. Der Verteiler ist deshalb herauszuziehen, indem vorher die 8-mm-Mutter abgeschraubt und die Klemmvorrichtung abgenommen wird. Nun kann der Verteilerläufer mit Welle in die angegebene Stellung gebracht, in das Motorgehäuse eingesetzt und so leicht befestigt werden, daß sich das Verteilergehäuse noch drehen läßt. Es wird bis zu der Stellung gedreht, wo der Unterbrecherkontakt abzuheben beginnt, ehe man es festzieht. Bei der Einstellung ist die Drehrichtung der 353
L
ir
T
Verteilerwelle (rechtsherum) zu beachten. Die Einstellung bleibt noch unvollkommen. Die genaue Zündeinstellung muß mit der Stroboskoplampe durchgeführt werden. Im Anschluß an die Verteilereinstellung erfolgt der Zusammenbau aller Teile (in umgedrehter Reihenfolge wie Ausbau).
Dacia 1300
Da ich an meinem Dacia 1300 keine Ausstellfenster habe, war es mir kaum möglich, mit offenem Fenster zu fahren, da es unangenehm zog. Aus Piacryl fertigte ich mir deshalb für beide Seiten Windableitscheiben an. Diese Windableitscheiben passen in das optische Gesamtbild des Pkw und haben den gewünschten Erfolg auch bei vollkommen geöffneten Fenstern. (Inzwischen habe ich solche Scheiben auch am Trabant mit gleichem Erfolg angebracht.) Durch Anlegen einer Pappe an den Fensterrahmen fertigte ich mir zunächst eine Schablone in der gewünschten Größe der Windableitscheiben. Auf eine 3 mm starke Piacrylplatte legte ich dann die Schablone auf und markierte deren Umrisse. Das Ausschneiden der Scheiben aus der Piacrylplatte erfolgte mit einer Kreissäge. Die Kanten wurden mit einer Feile bearbeitet. Zu beachten ist, daß möglichst in Längsrichtung gefeilt wird, um ein Ausbrechen der Kanten zu vermeiden. Anzuraten ist auch, beide Scheiben gleichzeitig zu feilen, um ein Höchstmaß an Gleichmäßigkeit zu erreichen. Um den windableitenden Effekt zu erzielen, muß die Scheibe so gebogen werden, daß sie etwa 30 Grad nach außen steht. Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang es mir dann, das Piacryl wie folgt zu biegen: Die zu biegende Piacrylfläche wurde mit einer gleichmäßig geschwenkten Lötlampe angewärmt. Nach Erwärmung der Scheibe wurde sie über einem in ein Schraubstock gespanntes Rohr durch leichten Druck in die gewünschte Form gebogen und solange festgehalten, bis die Fläche erkaltet war. Der Biegevorgang kann langsam vorgenommen werden, da die erwärmte Piacrylfläche relativ lange geschmeidig bleibt. Bei Fertigung beider Scheiben ist lediglich zu beachten, daß eine Seite nach links und die andere Scheibe nach rechts gebogen wird. Zur Befestigung der Scheiben am Wagen fertigte ich mir aus starkem Messingblech (es kann auch anderes Material genommen werden) 4 U-Formstücke (für jede Seite 2) nach den auf Skizze 1 ersichtlichen Abmessungen an. Danach bekam der eine Schenkel des U354
Kühlmitteltemperatur zu niedrig Der Motor soll durch den im Zylinderkopf eingebauten Kühlmitteltemperatu rregler (Thermostat) nach Inbetriebnahme rasch auf die günstigste Betriebstemperatur gebracht und auf dieser gehalten werden. Nun können zwei davon abweichende Fälle eintreten: Die Temperatur liegt entweder zu hoch oder zu tief.
Nach dem ersten Probelauf des Motors sollte - wie beschrieben - die Steuerkette noch einmal nachgespannt werden.
Nützliche Windableitscheiben
Wartburg 353
Stücks eine 5-mm-Gewindebohrung. An der Stelle, an der die Halterungen angebracht werden sollten, wurden auch in den Scheiben zwei Löcher (5 mm) gebohrt. Für das Anbringen der Scheiben kann ich mir jedoch noch andere Lösungen vorstellen. Beim Pkw Trabant genügte z. B. das Unterklemmen der Scheiben unter der Halterung des rechten und linken Außenspiegels. Hier ist jedoch zu beachten, daß die Piacrylstärke nicht mehr als 3 mm betragen darf. G. Kokott, Berlin
Lada
Wischergummi erneuert Es ist mir nicht gelungen, für meinen WAS 2101 einzelne Original-Scheibenwischergummis zu bekommen. Der Handel bietet nur komplette Elastikwischer (7,30 M je Stück) an. Die meistens noch vollkommen einwandfreie Wischerschiene braucht aber doch gar nicht ausgetauscht zu werden. Im Handel erhältlicher Scheibenwischergummi vom VEB Scheibenwischerwerk Eisenach (2 Stück kosten 2,10 Ml) ist mit geringem Aufwand auch für die Lada-Wischerschiene ver-
wendbar. Es muß mit einer Rasierklinge lediglich der obere Schlitz im Wischergummi bis an die Enden verlängert werden. Dann wird der vom Wagen abgenommene Wischer an den Haltekrollen aufgebogen, um alten Gummi und Metallschiene herausziehen zu können. In die Aussparung der Metallschiene wird mit Hilfe eines Schraubendrehers und einer Zange (zum Halten der Metallschiene) der eingeschnittene neue Gummi von unten eingezogen. Danach kann die Metallschiene mit dem Gummi wieder in den Wischer geschoben werden. Zuletzt sind die Haltekrallen vorsichtig zuzubiegen. E. Hofmann, Altenburg
Im ersteren Falle liegt mit Sicherheit ein kaum reparierfähiger Defekt am Regler vor. Infolge schadhaft gewordener Abdichtung der Kolbenstange ist die leicht siedende Flüssigkeit aus— dem Zylinder des Thermostaten ausgetrete so daß das Ventil nicht mehr oder nur noch unvollständig geöffnet wird. Hier muß der Thermostat ersetzt werden. Ein Weiterfahren - bis zur nächsten Werkstatt - ist nur nach Abkühlung des Kühlmittels und unter ständiger Beobachtung des Fernthermometers möglich, aber natürlich nur dann, wenn Lüftung und Kühlung (Keilriemen!) intakt sind, die Frostschutzhaube entfernt, die Jalousie geöffnet wurde und der Kühlmittelstand (Ausgleichgefäl3) in Ordnung ist. Im zweiten Falle liegt wahrscheinlich kein ernsthafter Defekt des Reglers vor. Ich konnte als Ursache dafür mehrmals den Verschluß der Ausgleichbohrung (etwa 1 mm Ø) im Ventilteller feststellen. Diese „Verstopfung" läßt sich nach Ausbau des Reglers rasch mit einer Nadel beseitigen Der Regler wird damit wieder brauchbar. Ist die Ausgleichbohrung verschlossen, öffnet der Thermostat schon unterhalb der Betriebstemperatur, was sich verschleiß- und verbrauchserhöhend auswirkt. Der Hersteller empfiehlt den Ersatz des Kül mittels nach zwei Jahren. Ich habe im Laui, von drei Jahren lediglich Verluste ersetzt, jedoch jährlich das Kühlmittel einmal gereinigt (durch einen Damenstrumpf gießen) und vor dem Auffüllen das gesamte Kühlsystem gründlich mit Frischwasser gespült. tjbrigens kann jeder handwerklich einigermaßen Versierte die Prüfung bzw. den Austausch des Reglers selbst vornehmen. Dazu sind eine Flachdichtung, Dichtungsmasse (Motodix) und erforderlichenfalls ein Thermostat notwendig. Man kommt mit folgendem Werkzeug aus: 10er Maul- oder besser Steckschlüssel, Flachschaber oder angeschliffene Flachfeile. Vor der Demontage des Reglers werden nach Offnen des Kühlerverschlusses und der beiden Entlüftungsschrauben etwa zwei Liter Kühlmittel abgelassen (auffangen). Die Reste der alten Dichtung werden abgeschabt (vorher Einbauöffnung des Zylinderkopfes mit einem Lappen verschließen). Es empfiehlt sich, jede Arbeit am Thermostaten mit einem Wechsel des Kühlmittels bzw. dessen Reinigung zu verbinden (zum Schluß Kühlsystem entlüften). Friedbert Badstübner, Zwickau DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
VEB Sachsenring nimmt Stellung:
maßnahmen entfernen!). Es muß deshalb durch den Einsatz von Pflegemitteln wie Elaskon, Korrosionsschutzöl bzw. -fett oder Antirostspray alles getan werden, um einen zusätzlichen Schutz zu geben, der je nach Einsatzbedingungen zu wiederholen ist.
Korrosionsschutz an Karosseriekanten Im „Deutschen Straßenverkehr" (Heft 5/1978) wurde ein Beitrag zum Thema:. Korrosionsschutz an Karosseriekanten" veröffentlicht. Im vorletzten Abschnitt dieses Beitrages vers' weist der Verfasser darauf, daß die Fahrzeughersteller ihre Pflegeempfehlungen nur auf mechanisch beanspruchte Bauteile beschränken und für die Karosserie kaum spezielle Pflegehinweise geben. In der Betriebsanleitung für den Trabant 601 geben wir unseren Kunden aber doch durchaus spezielle Hinweise zur Pflege und Wartung. Wir beschränken uns nicht auf Pflegehinweise für mechanisch beanspruchte Bauteile, sondern legen besonderes Augenmerk auf Pflege und Wartung der Karosserie. Es werden u. a. Hinweise zur Hohlraumkonservierung, zur Baden sch u tzbehon dl u n g ‚ zur Fahrwerks- und Karosseriepflege gegeben. Wir sind stets bemüht, neue Erkenntnisse über Pflege und Wartung bzw. Veränderungen im Sortiment von Pflegemitteln in unsere Betriebsanleitung einzuarbeiten. Außerdeinhoben wir einen Handzettel zum Thema:,, Lackpflege und Korrosionsschutz" erarbeitet, den wir unseren Kunden zur Verfügung stellen können und zur Veröffentlichung übergeben. Unseren Vertragswerkstätten sowie den Pflegeund Wartungsstützpunkten haben wir eine Broschüre über die Hohlraumkonservierung und Bodenschutzbehandlung zur Verfügung gestellt. Sie ist als Arbeitsgrundlage für spezielle Pflegestationen und Vertrogswerkstötten gedacht und enthält erprobte, typbezogene Konservierungstechnologien und Hinweise für zweckmäßigste Auftragsanlagen und Konservierungsmittel. Unsere Kundendienstingenieure führen in den Bezirken unserer Republik Kundenforen durch und widmen der Problematik Wartung und Pflege besondere Aufmerksamkeit. Anläßlich dieser Foren wird auch eine Dia-Serie über diese Problematik gezeigt. Wir sind der Meinung, daß unsere Kunden gezielt und ausreichend über Wartung und Pflege des Fahrzeugtyps „Trabant 601" informiert werden. Nicht unerwähnt lassen möchten wir in diesem Zusammenhang unsere Veröffentlichungen im „Deutschen Straßenverkehr'. VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, Kundendienst
Besser entlüftet Nach Einbau eines Himmels (Vorbild: Wartburg 353) in meinen Trabant war die Entlüftung über die hinteren Dachholme unwirksam geworden. Ich bohrte in die hinteren Seitenwände sowie in die linke bzw. rechte Seite der Hutablage je ein Loch (Durchmesser: 60 mm) und schraubte Flansche an, deren DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Außendurchmesser den Innenmaßen eines Kopex-Rohres entsprachen. Die Flansche an den hinteren Seitenwänden weisen eine leichte Neigung nach oben auf (Schutz vor eindringendem Wasser). Abgedichtet wurde mit Regenleisterizement. Alle vier Flansche wurden
Gleichzeitig erinnern' wir daran, daß ein Wechsel dieser Bremsleitungen auf den Dreiecklenkern nach jeweils 5 Jahren unumgänglich ist, wenn nicht schon vorher infolge geringer Pflege bei Sichtkontrollen ein unvertretbarer Korrosionsbefall festgestellt wird, der Anlaß zum sofortigen Wechsel sein muß. Alle anderen Bremsleitungen unterliegen einem Wechsel von 10 Jahren, wobei natürlich die erwähnten Pflegemaßnahmen und Kontrollen auf Korrosion analog zum Einsatz kommen müssen. Wir bitten unsere Trabant-Fahrer, diese Hinweise unbedingt zu beachten. Abteilung Kundendienst VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau
Schwenklagerverschleiß
mit Kopexrohr verbunden. Uber den Bohrungen in den Außenseitenwänden brachte ich entsprechende Blenden an (siehe Fotos). Die Entlüftung entspricht im Prinzip der des Moskwitsch 2140; die Innenluft wird durch den Sog an den Außenwänden abgesaugt. Bei Autobahnfahrten war es z. B. selbst bei größten Außentemperaturen nicht notwendig, die Kurbelfenster zu öffnen. Bei eingeschalteter Heizung wiederum sorgt diese Art der Entlüftung auch für ausreichende Wärme an den hinteren Sitzen. Volker Pusch, Berlin
Bremsleitungen pflegen Durch das Werk Sachsenring wurden in dem zurückliegenden Zeitraum eine Reihe von wichtigen Informationen, besonders zu Fragen der Wartung und Pflege vor Eintritt des Winterhalbjahres gegeben. Wir halten es in diesem Zusammenhang für notwendig, erneut darauf hinzuweisen, daß die Kontrolle der Bremsleitungsrohre auf Korrosion und eventuelle Scheuerstellen besonders wichtig ist. Im besonderen Maße trifft dies auf die Bremsleitungsrohre zu, die auf den Dreiecklenkern hinten montiert sind, Diese Rohre liegen im Spritzbereich von Schmutzwasser, NaCI (Streusalzen) und M9Cl2-Lösung (Lauge). Besondere Kontrolle des Rohres ist im Biegeradius im Bereich der hinteren Stoßdämpferbefestigung angebracht (Schmutz unbedingt vor Pflege-
Die Lagerstellen der forderen Schwenklager des Trabant 601 werden jeweils durch eine Gummikappe geschützt, die gleichzeitig die Funktion eines Fettspeichers übernimmt. Gegenwärtig treten hierbei folgende Nachteile auf: Beim Abschmieren muß die Gummikappe festgehalten werden. Die Kappen gehen häufig verloren - die ungeschützte Lagerstelle ist dann großem Verschleiß ausgesetzt. Die Gummikappe wirkt nur ungenügend als Fettspeicher, da der Schmierdruck infolge gering Haltekraft der Gummikappen klein ist, Diese Nachteile werden vermieden, wenn die Gummikappen durch ein Kabelband an ihrem oberen Rand gegen Lösen gesichert werden, Es ist erforderlich, das um die Wulst gelegte Kabelband vor Umbiegen des freien Endes mit einer Flachzange etwas zu spannen. Geeignet sind handelsübliche Kabelbänder (Stückpreis: 0,08 M). Durch solch eine Maßnahme ergeben sich mehrere Vorteile: Das Festhalten der Gummikappen beim Abschmieren ist nicht mehr erforderlich. Die Gummikappe wird sich auch nicht mehr unbeabsichtigt lösen. Die Lebensdauer der Schwenklager wird verlängert. Schließlich kann der Schmierdruck wesentlich erhöht werden. Solch ein Sichern der Gummikappen ist besondörs an den unteren Lagerstellen ratsam.
Infolge gelöster Gummikappen trat an meinem Trabant in relativ kurzer Zeit (Winterbetrieb) ein starker Verschleiß der unteren Lagerstellen auf. Die beschriebene Variante habe ich bisher auf 55000 km mit gutem Ergebnis erprobt. Es ist noch kein Lagerspiel feststellbar.
Dipl.-Ing. E. Starec, Karl-Marx-Stadt
355
le
Besonders ‚beliebt" bei Motorradfahrern sind die Wasserschleppen vorbeiziehender fiberholer auf Autobahnen. Uberholer, die keinen ausreichend großen Bogen um den Zweirödrigen machen, verurteilen ihn fast zur Blindfahrt über mehrere Meter. Ob sie das wissen? (Bild links)
Nicht allein nur nass Fu .,- ße nun
Wer zu dieser Jahreszeit noch weiter aufs Motorrad steigt, muß sich damit abfinden, daß Straßenverhältnisse und Wetter das Fahrvergnügen dämpfen. Bevor Minusgrade Glätte und Schnee bringen. hoben Zweiradfahrer in-, Herbst meistens noch manche „Wasserschlacht" zu absolvieren. Fahren bei Nässe ist immer ungemütlich. Da muß man gar nicht einmal nur an die Wasserschleppe denken, die überholende Fahrzeuge - besonders größeren Kalibers - hinterherziehen. Auch sonst gibt's ja bei Regenfahrten häufig nicht nur nasse Füße. Fahren bei Nässe ist vor allem auch problematisch. weil Wasser unter den Reifen seine Tücken hat. Voll durch Pfützen? Pkw-Fahrern wird immer wieder vor Augen gehalten, wie Autoreifen zu schwimmen anfangen, wenn sich bei schneller Regenfahrt ein Wasserkeil zwischen Fahrbahn und Reifenprofil schiebt (Aquaplaning). Wie ist das bei Motorradreifen? Dank des relativ hohen spezifischen Flächendrucks (kleine Aufstandsd. h. Berührungsfläche mit der Fahrbahn), ist die Aquaplaning-Gefahr bei Zweirädern nicht so groß. Aber dafür bringt den Solofahrer schon geringfügiges Rutschen der Reifen, das einem vierrädrigen Fahrzeug (und auch dem Motorradgespann) nichts ausmacht, in Schwierigkeiten. Besonders heimtückisch sind Fahrbahnen, die noch nicht durchgängig naß sind, für Motorräder, deren Reifen nur noch Restprofil haben. Mit weitgehend abgefahrenen Reifen im Herbst und Winter zu starten (3 mm Profiltiefe sind schon problematisch), ist und bleibt Leichtsinn. Die Reifen sollten zu dieser Jahreszeit sicherheitshalber mindestens 50'/o des Neuprofils haben. Es muß einmal gesagt werden: Gute Reifen sind immer wichtiger als jedes Zubehör, das aber eigenartigerweise selbst dann gekauft wird, wenn es teurer ist als ein neuer Reifen.
Kein Hochwasser, sondern Ergebnis mehrstündigen Regens: Wasserstau unter einer Brücke. Wer zu zügig durchs Wasser pflügt, riskiert zu Fall zu kommen, denn unter Wasser lauern womöglich Merlesene" Zweiradtücken Fotos: Riedel im stumpfen Winkel tun, damit er nicht erst „drängelt" oder abrutscht und der Maschine zu einem Schlenker verhilft, sondern das Hindernis glatt bewältigt. Typische Nässe-Schikanen lassen sich immer nur bei relativ langsamer Fahrt sicher meistern. Wer mit dem Regen um die Wette strömt, hat seine Lehrzeit auf dem Motorrad ganz offensichtlich noch nicht abgeschlossen. Schreck in der Kurve Zurückhaltender als sonst ist bei Nässe auch zu beschleunigen. Ein durchdrehendes Hinterrad braucht an sich noch keine fahrerische Katastrophe zu sein, aber wenn das in einer Kurve passiert, auf die im selben Moment Gegenverkehr zustrebt, beeindruckt der Rutscher den Fahrer oft mehr als die Gefahr. Schreckhaftes Reagieren macht solche Situationen jedoch erst recht brenzlig, weil in dieser Verfassung selten das Richtige getan wird. Und richtig wäre in solchem Moment, sofort das Gas wegzunehmen und die Maschine mit Gegenlenken so weit nach rechts wie möglich zu drücken. Aber dem, der „vergessen" hat, daß er eben auf n a s s e r Straße rollt, fährt das Rutschen so in die Glieder, daß er unfähig ist, bewußt und gezielt zu reagieren. Und dann kann er eigentlich nur noch auf einen glimpflichen Ausgang seines fahrerischen Patzers hoffen Mit Vorsicht von vornherein kommt man aber Wolfram Riedel auf die Dauer weiter.
Blinken mit Kontrolle Bei besetztem oder mit größeren Gegenständen beladenem Seitenwagen ist die rechte Blinkleuchte für den Fahrer nur erkennbar, wenn er sich über den Lenker beugt. Ich suchte deshalb noch einer Möglichkeit, die Blin leuchte auf dem Seitenwagen zu kontrolli& ren. Dabei ging ich von folgenden Oberlegungen aus: Wie beim Pkw sollte eine grüne Kontrollampe (beim Motorrad Leerganganzeige) benutzt werden und die Blinkfrequenz im vorgeschriebenen Toleranzbereich
Drängelei an Konten Wer als Zweiradfahrer bei nasser und schmieriger Fahrbahn im Sattel bleiben will, muß sich viel mehr als der Autolenker auf „Kleinigkeiten" im Bereich der eigenen Fahrspur konzentrieren. Ein überstehender Gullydeckel, Straßenbahnschienen (die manchmal „eine Etage" tiefer als das Pflaster liegen), Dehnungsfugen in Fahrbahndecken, Schlaglöcher mit schotterreicher „Umrandung' - das alles und ähnliche Schikanen mehr wollen rechtzeitig erkannt und möglichst gemieden werden - auch bei Dunkelheit und schlechter Sicht. Nur bei konzentrierter und gelassener, nicht aber, bei hektischer Fahrweise ist das möglich. Muß der Reifen dennoch einmal über nasse Konten klettern, dann soll er dos stets 356
LeergtnganzeIge (grün) DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 1011978
noch nachträglich eine Ader zum Scheinwerfergehäuse gezogen werden, wo das Relais schwingungsarm zu befestigen ist. Leergangkontrolle genutzt
(60-120 Impulse/Minute) bleiben. Natürlich sollte die Kontrollampe eine ausgefallene Blinkleuchte signalisieren, mußte also lastabhängig sein. Außerdem ging es mir um geringen finanziellen Aufwand. Auch deshalb sollte der Original-Blinkgeber meiner Maschine (1 X 18W) beibehalten werden. Mit Dioden und Relais Als Relais verwendete ich ein Großbreitenbacher Relais (GBR Bv 0,335-3). (In der Fachzeitschrift „Funkamateur" werden übrigens häufig sehr preiswert 6-V-Relais angeboten.) Natürlich können auch welche mit geringerer Betätigungsspannung über einen entsprechenden Voiwiderstand benutzt werden. Die aufgenommene Leistung des GBR beträgt bei ' V ungefähr 100 mW. Im Verhältnis zur 18-WlinkIeuchte war theoretisch keine erkennbare Blinkfrequenzänderung zu erwarten. Die Versuchsschaltung bestätigte das. Als Dioden verwendete ich den Typ 5V 202. Er hat einen maximalen Durchlal3strom von 1 A, ist also sehr reichlich bemessen. Der Strom beträgt maximal 20 mA. Es können also fast alle Gleichrichterdioden verwendet werden, und kleinere Dioden lassen sich mit etwas Geschick sogar im Blinklichtschalter unterbringen. So braucht nur
Bei Einschaltung der rechten Blinkleuchte liegt D 1 in Durchloßrichtung, so kann das Relais im Blinkrhythmus arbeiten. D 2 liegt dagegen in Sperrichtung, so kann die linke Blinkleuchte nicht mitarbeiten. Bei Einschaltung des linken Blinklichts wiederum liegt D 2 in Durchlaßrichtung, D 1 dagegen ist gesperrt. Der Schaltkontakt des Relais liegt parallel zum Leergangschalter, somit signalisiert die Blinkkontrolle die Funktionstüchtigkeit der Blinkanlage nur bei eingelegtem Gang. Das ist unbedeutend, denn vor Antritt jeder Fahrt muß ja ohnehin die gesamte Beleuchtungsanlage auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Der Relaiskontakt muß ein Arbeitskontakt sein, sonst könnte er bei ausgeschaltetem Blinklicht und eingelegtem Gang Leergong vortäuschen. K.-H. Merten, Stendal
Kraftstoffniveau an Vergasern Das Einstellen des Kraftstoffniveaus im Vergaser nur durch eine vor dem Zusammenbau erfolgte Schwimmerregulierung ist bei BVFVergasern nicht mehr vorgesehen.
Grundsätzlich erfolgt die Kontrolle des Kraftstoffniveaus mit Hilfe eines NiveaukontroUgerätes im funktionsbereiten Zustand. Diese Kontrolle wird bei den Motorradvergasern der N-Baureihe mit einem speziell vorbereitetem Schwimmergehäuse durchgeführt. Das ist natürlich für eine Vertragswerkstatt gedacht, da die Anfertigung eines derart präparierten Schwimmergehäuses handwerkliches Geschick und entsprechenden Aufwand erfordert. Simson hat eine derartige Vorrichtung in seiner Service-Information 3/76 im Juli 1976 veröffentlicht. Begründet wird der Einsatz eines Kraftstoffniveaukontrollgerätes damit, daß durch die sichtbare FIüssikeitsgrenze die tatsächliche Kraftstoffhöhe mit einer am Gerät befindlichen Markierung verglichen werden kann, wobei Fehler, die durch Differenzen in der Kraftaufnahme des Stoßdämpfers im Schwimmernadelventil und eventuelle Gewichtsunterschiede der Schwimmer auftreten, auf diese Weise sofort erkannt werden. Voraussetzung dafür ist, daß die Fallhöhe des Kraftstoffs dem Original entsprechen muß. Die Kraftstoffhöhe im 16 N 1-8 Vergaser für 5 50 beträgt zum Beispiel 8 + 1 mm, gemessen von der Oberkante des Schwimmergehäuses im betriebsbereitem Zustand. VEB BVF
Reihe Kraftverkehrspraxis
ZOLL DOUANE
Mit eigenem Kraftfahrzeug auf Auslandsfa'hrt
Kfz-Versicherung gehört dazu! Denken Sie bitte daran, daß Sie gesetzlich verpflichtet sind, vor Antritt der Fahrt ins Ausland einen Zusatzbeitrag zur Kraftfahr-Haftpflichtversicherung zu bezahlen. Versäumen Sie nicht, dieser Verpflichtung nachzukommen, damit Sie in einem eventuellen Schadenfall keine finanziellen Nachteile hoben. Alle Versicherungsangelegenheiten für Auslandsfahrten, also auch den Abschluß einer AuslandsKASKO-Versicherung, können Sie bei dem für Ihren Wohnsitz zuständigen Vertreter oder bei einer unserer Dienststellen regeln.
Gute Fahrt" wünscht Ihnen die STAATLICHE VERSICHERUNG DER DDR
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
Autorenkollektiv Rationalisierung im Personenverkehr mit KOM 1. Auflage, 120 Seiten, 40 Abbildungen, 4 Tabellen, 9 Anlagen, Broschur 4,80 M Best.-Nr. 565 480 9 LSV 3825 Bestellwort: Rat.-Personenverk. Bestellungen nimmt der Buchhandel entgegen.
Verkaufe ‚Dar Deutsche Straßenverkehr' 1967 bis 1977 (ohne 6711-6, 7218-9, 7416). TV 5719 DEWAG, 1054 Berlin
Verk. Abdedt-Kppen für Skod. 1 St. 10,— M und Shlguli 1 St. 15,—M. Zuschr. an 1195 DEWAG, 9010 Karl-Marx.Stadt
Rationalisierung im Güterkraftverkehr 1. Auflage, 192 Seiten, 37 Abbildungen, 27 Tabellen, 11 Anlagen, Broschur 6.80 M Best.-Nr. 565 479 6 LSV 3825 Bestellwort: Rationalis. Gueterverk. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen DDR - 108 Berlin
Verloren: 6. 6. 1978 weiße Halskette (Elfenbein) auf Parkplatz Berliner Ring, Nähe Erkner, oder Parkplatz Chaussee, Nähe Bad Stuer (Mecklenburg). Zuschr. an Försterei, 1221 Fünfeichen
Bauanleit f. elektron. Drehzahlmesser f. alle Kfz 15,—; Anbauanleit. OZM (mech.) an ES/TS 150 7,50; lmporthelmsdiale (Römer 2000 CX), roh 85,—, komplett mit Visier und Lack (weiß, rot, blau) 140,— b. 150,— alles p. NN m691. R. Sudsy, 7543 Llibbenau, Breitscheidstr. 18
357
.•
..
.
0
Tank
o be
Postleitzahl
l
1 1 1 II II II II II II II II II II
1017 1055 1055 112 117 1199 1162 119 118 1138 1157 113 111 110 1115 1115
.
...
Anschrift N
m
0,
> > > BERLIN
1 1
.-... ...........
-
ö
—
.5
Hauptstadt der DDR
Berlin, Holzmarktstr. 36/42 Berlin, Prenzlauer Allee 1/4 Berlin Werneuchener Str. 2/6 Berlin, Lichtenberger Str. 105/109 Berlin, Lindenstr. 19/21 Berlin-Acllershof, Adlergestell 118 Berlin, Fürstenwalder Damm 418 Berlin, Grünauer Str. 26/31 Berlin-Grünau, Adlergestell 545 Berlin, Alt-Kaulsdorf 45/49 Berlin, Hermann-Dundser-Str, 128 Berlin, Storkower Straße/Leninallee Berlin, Wackenbergstr, 2/6 Berlin, Prenzlouer Promenade 192 Berlin, Alt Buch 1) Berlin-Buch, Zepernicker Str, 1)
X X X X >( >(
-.
X X
X
X >( X X X X
X X X X >( X X X >< X
X - X X >< X X X
X X
X
X )< X X >< X X
X
><
)<
X X X X >( X
X X X X >< X X
1
Anmerkung: 1) Bei Schließung der TS Berlin, Alt Buch, Neueröffnung der TS Berlin-Buch, Zepernicker Str. Bezirk FRANKFURT (00ER)
Winter
1 1 1 1 II II II II II II
1303 12 124 1273 123 124 125 12 133 126
Finowfurt, Autobahn Frankfurt (Oder), Autobahn Fürstenwalde, Autobahn Vogelsdorf, Autobahn Beeskow, Rudolf-Breitscheid-Straße Fürstenwalde, E.-Weinert-Str. 19 Erkner, Am Friedensplatz Frankfurt (Oder), Otto-Grotewohl-Stroße Schwedt (Oder), An der F 166 Strausberg, Berliner Str. 69
1 1 1 1 II II II II II II II II II II II
25 25 23 24 2252 256 238 233 22 242 2567 259 25 2355 222
Rostock-Brinkmannsdorf Rostock-Lütten-Klein Strokund, Werftstraße Wismar, Zierower Weg Ahlbeck, An der F 111 Bad Doberan, Kröpeliner Str. 17a Barth, Str. d. Solidarität 16 1) Bergen, Stralsunder Chaussee Greifswald, Otto-Grotewohl-Allee 32 Grevesmühlen, Lübecker Str. 19 Neubukow, An der F 105 Ribnitz Rostock, F 105 2) Soßnitz Wolgast, Chausseestraße
-
X X X X X >< X X >< X
X X X X X X X X X X
X X X X X X X X
X X )< X X X
>< X X X >< X X X X >< X X X X X
X >( X X X >< X )< X X
>< X X X X X X X X X
)<
X X X X X X
X >< X X X
X X X X X
><
X
- - > — X )<
Bezirk ROSTOCK
Anmerkung: 1) werktags: So.: So.: 2) täglich
Kate Iu.
II
X X X X
- - X X >< X X X
>< >< X X X
X >< )< X
X X X X X X X >< X X
X >< X >< X X X X )< X
X
- -
>
6.00-19.00 Uhr 7.00-17.00 Uhr 7.00-17.00 Uhr 6.00-21.00 Uhr
1 1 II II II II II II II II
283 27 273 26 282 28 285 291 2864 272
Boixenburg, An der F 5 Schwerin-Großer Dreesch, Crivitzer Chaussee Gadebusch, Schweriner Straße Gustrow, Plauer Straße Hagenow, Toddiner Straße Ludwigslust, Grabower Allee 31 Parchim, Ludwigsluster Straße Perleberg, Berliner Str. 31 Plau, Güstrower Chaussee Sternberg, An der Bruder Chaussee
1 1 1 1 1 1 Ii II II II II II II II II II II II II II II II
806 801 801 825 8224 8224 86 85 823 8021 8020 8019 8027 821 89 829 87 83 8321 8281 88 892
Dresden, Boutzner Str. 93 Dresden, Blüherstr. 9 Dresden, Wiener Str. Meißen, Dr.-Wilhelm-Külz-Ufer Wilsdruff-Nord, Autobahn Wilsdruff-Süd, Autobahn Bautzen, Ferkelmarkt Bischofswerda, Dresdner Str. 45 Dippoldiswalde, Altenberger Straße Dresden, Bodenbacher Str. Dresden, Dohnaer Str. 90 Dresden, Elsässer Straße Dresden, Münchner Str. 1 Freital, Dresdner Str. 112 Görlitz, Reichenbacher Str. 20 Komenz, E.-Thölmann-Straße Löbau, Außere Bautzener Str. 38 Pirna, Dr.-Kurt-Fischer-Str. 30 Rathmannsdorf, Elbstr. 8 Thiendorf, Autobahn Zittau, Außere Weberstr. 41 Niesky, Str. d. Befreiung
Bezirk DRESDEN
Kraftstoffsorti ment toghch Tag und Nacht geöffnet 6.00 bis 20.00 Uhr werktags 7.00 bis 17.00 Uhr sonnabends 8.00 bis 16.00 Uhr sonntags
-
X X X X X )< X
Bezirk SCHWERIN
Öffnungszeiten Anschriften
Kat. 1: Kot. II:
)< X )< X )< X X X
NL1. i =
- X - X )<
X >(
X X
X )< X X X X
X X X X X )< >< X ><
X
X
>< >< X X X X X X X X X
X X X X X X X X X X X
X X
X >( X
X >< X X
><
X X X X X >< X X )<
>< X X X >< X X X
X X X ><
-
X >( X X
>( X X X X
X
>( X X
X
X X X X
Bezirk HALLE 45 425 402 4351 4401
Weitere 17 Tankstellen von örtlicher Bedeutung für die Versorgung konnten aus Platzgründen nicht aufgenommen werden.
358
-
-
Dessau, Joliot-Curie-Str. 95 Eisleben, Hallesche Str. 67 Halle, Leipziger Chaussee Ilberstedt Köcicern, Autobahn
- x x x x x x x >< x
x xXxXxXx)< )< X XXX DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1975
1
r
.
PostAnschrift zahl
g
0
1 fl
u
II II II II II II II II II II II II II II II II II
u
F
II II ii II
>. 4903 432 44 480 402 402 409 4253 4733 427 434 437 42 42 48 43 4711 453 47 4208 4308 485 4602 444 49
Osterfeld, Autobahn Asders)eben, Johannispiatz BttefeId, Straße der Aktivisten Freyburg, Merseburger Straße Halle, Mansfelder Str. Halle, Trothaer Str. 15 Halle-Neustodt, Zoliroln Helbra Lehbrelte Heldrungen, Bahnhof Hettsteclt, Ascherslebener Str. 3 Könnern, Leipziger Str. 1 Köthen, Ledpoldstr. 67a Merseburg, An der Naumburger Straße Merseburg, Lauchstädter Str. Naurnburg, Kösener Str. 36/49 QuedHnburg, Oeringer Str. 10 Rosperwenda, Am Roßberg RoBlau, Ludstraße Songerhausen, An d. Wippraer Str. Sdiofstödt, Merseburger Straße Thale, Neinstedter Straße 4 Welßenfels. Merseburger Str. 79 Wittenberg, Hallesche Str. 10 Waffen, Bobbauer Straße Zehs, Dimutroff straße
X
X X
X >< X X
)< X X X X X >< X >(
1'
. X X X X X X X >< )< )< X )< X X X >< )< X X X X ><
> X X )< X
>< X X >< X )< X X X X X )< X X X X X
X
X X
X
523 54 582 53 5302
1 1 U lt 11 U 11 II
65 653 65 66 6901 684 682 6712
1 1 1 1
901 901 9104 95 9522 993 93 94 92 9116 901 9275 9159 9612 9388 99 99 943 95
Karl-Marx-Stadt, Bergstr. 1/3 Karl-Marx-Stadt, lägerstr. 8 R6hrsdorf, Autobahn Zwickau, Reichenbadier Str. 115 Zwickau, Autobahn-Ost, Wildenfelser Straße Marl, Oelsnitzer Straße Annaberg-Buchholz, Dresdener Straße Aue, Schillerplatz Freiberg, Kleinschirmaer Straße Hartmannsdorf, Karl-Marx-Str. 38 Karl-Marx-Stadt, Leipziger Str. 206 Lichtenstein, Zwlckauer Str. 16 Lugau, Stollberger Str. 7 Meerane, Autobahn, Autobahnsiedlung Oederan, Freiberger Str, 12 Pfauen, Oelsnitzer Str. 10/12 Pfauen, Pausaer Str. 119 Schwarzenberg, Bahnhofstr. 78 Zwickau, Dr.-Friedrichs-Ring 71
l
1 1 Ii II ii II II II II lt II II II
701 701 705 701 72 73 728 723 7033 701 701 7033 726 7101 729
Leipzig, Johonnisplatz 13 Leipzig, Marschnerstraße Leipzig, Ellenburger Str. 21a Leipzig, Lessingstr. 30 Borna. August-Bebel-Straße Dobeln, Str. der Befreiung Ellenburg, Rötgener Straße Geithaln. An der F 7 Leipzig, Lützerier Str. 7o Leipzig, Roscherstr. 14 Leipzig, Martin-Luther-Ring Leipzig, Lützener Str. 394 Oschatz, Dresdener Str. 53 Quesitz Torgau, Dahlener Str. 3
15 18 1553 1509 155 1824 14 1634 1807 18 1543 1432 143 1422 17 16 191 171 155 195 14 15 192 183 193
Potsdam, Horstweg Brandenbwg, Plauer Landstraße Friesack. Berliner Allee Midientiorf, Autobahn Nauen, Berliner Chaussee Niemegk, Autobahn Oranienburg, Sadisenhausener Straße Rangsdorf, Autobahn Ziesar, Autobahn Brandenburg, Potsdamer Str. 32 Dallgow, Ernst-Thälmann-Str. 1 Fürstenberg, Berliner Str. 93 Gransee, Bruno-Baum-Str. 2 Hennigsdorf, Wllheim-Pieck-Str. 61 Jüterbog, Luckenwalder Str. 19 Königs Wusterhausen, Otto-Nusdike-Str, 45 Kyritz. Straße der OSF 19 Luckenwalde, Trebbiner Tor 46 Nauen, Berliner Chaussee Neuruppin. Straße der Weltjugend Oranienburg, Kremmener Str. 47 Potsdam, Leninallee 184 Pritzwalk, Putlitzer Str. 30 Rathenow, Große Hogerrstr. 1 Wittstock, Rosa-Luxemburg-Straße
X
X
-
)< X X .< X )< X X X X
)<
>< X X
X X
-
x
>< X
X
-
X
x
X X
X X
><
)<
X
x X
x X
— x X
x X
x x x x x >< X
x X
x x x x x x X
X
><
)<
X
)<
)<
x
x
x
x
x
F. F
1 1 II II II II II II II II II II II II II ii II II l ‚1 II II II II
3211 3211 36
30
35 37 3103 327 3253 357 328 3304 36 36 324 353 3101 30
30
30 323 354 356 3521 33 325 321 34
Autobahn Rasthof Börde, Nordseite Autobahn Rasthof Börde. Südseite Halberstadt, Philipp-Müller-Straße Magdeburg, Kirschweg/Magdeburger Ring Stendal, Dahlener Straße Wernigeracte, Am Anger (tägl. 6.00-22.00 Uhr) Barleben, Autobahn Burg, Berliner Chaussee Egeln, Halberstödter Str. 5 Gardelegen, Magdeburger Str. 1) Genthin, Karl-Marx-Straße Gommern, Magdeburger Straße Halberstodt, Quedllnburger Larrdstr. 2a 1) Halberstaclt, Harzstr. 17 ') Holdensleberr, Karl-Marx-Str. 2) Hovelberg. Genthiner Straße Körbelitz, Kr. Burg Magdeburg, Berliner Chaussee Magdeburg, Albert-Vater-Str. Magdeburg, Tankboot Elbe Osctrersleben, Anderslebener Str. 57 Osterburg (Altmark) 1) Salzwedel 1) Sandau, Kr. Havelberg, Bahnhofstr. 2) Schönebeck, Geschw.-Schall-Str. 89 ) Stoßfurt, Colbesdie Straße Wolmirstectt 2) Zerbst, Bahnhofstr. 2)
x ><
X X X X X X X >< X )< )( >( X >< X X >< X X >< X
x X
X X X X X X X X )< X X )< X X X X X )< )< )< X X X
x
x
X
X X
X X X X X x X X X >< >( >< X X X X X X X )< )< >(
X X X X x )( X X .>< X X X X X X X X x X X X ><
-
l
..
>< X
X )< X x X )( < >( X >( — -. X X )< >( X >< X -
Anmerkung ) 6.00-19.00 Uhr 2) 7.00-18.00 Uhr Bezirk SUHL
Ii II II lt II lt
II
60 62 63 6051 61 6055 608 64
Suhl, Schmüdcestroße Bad Salzungen, Allendorf llmenau, Erfurter Str. 60 Mäbendorf. Hauptstr. 29 Meiningen, Leipziger Str. 66 Oberhof, Poststr. Schmal kalden, An der Fuctrsenkothe Sonneberg, Am lsaak
X )< )< X X -
)< X X >< X )< >( X
>< >< X )< X X >< >(
X X X X X )< X ><
X X X X X )< >(
Bezirk ERFURT
1 1 1 II II II II II II 11 II II
5101 59 5033 532 521 50 50 58 56 57 55 55
Eichelborn, Autobahn Eisenach, Kasseler Straße 9 Erfurt-Glspersleben, Demm. Str. Apolda, Erfurter Straße Arnstodt, lchtershöuser Str, 9 Erfurt, Gothaer Londstr. 40 (Iga) Erfurt, Schlochthofstr. 14 Gotha, Puschkinallee 3/5 Leinefelde, Breitenbacher Str. 69 Mühlhausen, Eisenacher Landsir. 1 Nordhausen, Freiherr-v.-Stein-Str. 39 Nordhausen, Oscar-Cohn-Str. 35
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1978
X — X X — >< X X X
X X X X X )< > >< X X X X
)< >( X X X X X )< >< X X -
>< >< X X X X X X X
l
x x -
X .-
Bezirk MAGDEBURG 1 1 1
X X X X
X X X )< X
X X X X X
)< X X X X
-
X X X X X >( X X
X X X
>( ><
X X
X
X
-
X )< >< X
X X >( X
X X X
X X
X X X X X >' )< X —
Gera. Straße der Republik 55 Hermsdorter Kreuz, Autobahn Gera, WilheIm-Pieck-Str. 134 Grelz, Untergrochlitzer Straße Jena-Burgau, Kessier Str. Poßnecic, Neustädter Str. 160 Rudolstadt. Gartenstraße Triptis, Neustädter Str. 4
X
X
X
-
Bezirk KARL-MARX-STADT
II II II II II II II II II II II II II
x x x x x -
X
x
Smmercla, Stadtring 23 Sondershausen, Erfurter Str. 16 Woitershousen, Gothoer Straße Weimar, Karl-Marx-Platz Bad Berka, Weimarisdie Str. Bezirk GERA
-
X X
-
he
>
X
-
Bezirk LEIPZIG 1
0.
'.
II II lt II II
-
c
Anschrift
X X X X
X )<
F
Postleit. zahl
0
-
x
‚
— .E
-
-
.
X X X X )< X X X X X
X X X >( )<
X X X X X >< X X X X X X X X X )<
X
X
-
-
X X X X )< X X >< X X X X X X
X X X X X X X X X X
X
)(
X X X X X
-
X X X
-
X
)<
X X
X ><
X X
-
X X X X
X X X X X X )< X
X X X X X X X
X X
X
-
X
X X
)< X X X X X X
X X X X X X X
Bezirk POTSDAM 1
l
1 1 1 1 1
1 II II II II II II II II II II II II II II I( II
X
X X X X >< X X X
X X X X >( X X X X X X X >< X X
— X X X X X X X X X X >< X X X
X X X X X )< X X
X X X X X X
X X X X X X X X X X — -
X X X X X X X X X X X >< X X X X
X X X X X X X X X X X X X X X X X
X X X >< X >< — X X )< X X X X )< X
>< X )< X >< X X X — X X X X X )< X X
X X x X X X X X X
X X X >< >< X X X X X )< X X X
>( )< X X )< X >< )< X X X >< X X X
X X X X X X X X X X X X
X X X X X X >< X X X >( X X X
X X )< X X -
Bezirk COTTBUS
1 1 II II
ti
75 7804 795 7541 75 798 757 793 77 7812 755 784 759 7544 756 758 796
1 1 II II II II II II II II II II II II II
20 208 202 214 203 204 20 2064 213 207 215 209 205 212 206
II it II II II II II II II II II
Cottbus-Ströbitz, Kolkwitzer Str. 26 Freienhufen, Autobahn Bad Liebenwerda, Heidhenzberg Boblitz, Chausseestraße Cottbus. iacques-Duclos-Straße 18 Finsterwalde, Sonnewalder Straße Forst, Friedrich-Engels-Str. 4/8 Herzberg, Frankfurter Str. 16 Hoyerswerda, Kotzorstr. 1 Lauchhammer, Finsterwalder Straße Lübben, Cottbuser Str. 2a Senftenberg, Briesker Straße Spremberg, Berliner Str. 56 Vetschau, Berliner Straße W.-P.-Stadt Guben, Karl-Marx-Straße Weißwasser, Bautzener Straße Luckau, Berliner Str. 3c Bezirk NEUBRANDEPIBURG Neubrandenburg, Esdiengrund Neustrelitz. An der Fosrsnerie Altentreptow, Fritz-Reuter-Straße 3-4 Anklom, Philipp-Müller-Str. 26 Denimln. Straße der Befreiung Molchin, Am Teichberg Neubrandenburg, Katharinenstraße Penzlin, Warener Chaussee 9 Prenzlou, Lenmnstroße Röbel, Friedrich-Engels-Straße Strasburg, An der F 104 Templin. Straße der DSF Tetorow, Brikettweg Uedcermünde, Rudolf-Breitsdieid-Straße Waren, Stretitzer Straße
359
DER DEUTSCHE
Straßenverkehr
1
View more...
Comments