Der Deutsche Strassenverkehr / 1978/04

September 24, 2017 | Author: German History | Category: Headlamp, Pedestrian, Motor Vehicle, Vehicle Technology, Transport Safety
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DDR / Automobilfachzeitschrift...

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DER DEUTSCHE •

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Reisen und Speisen Verkehrssituation in Berlin Ende Februar informierte der Stellvertreter des Oberbürgermeisters für Inneres beim Magistrat von Berlin - Hauptstadt der DDR, Günter Hoffmann Pressevertreter über die Verkehrslage seit Jahresbeginn in Berlin. In Vorbereitung auf die neue StVO wurden von August 1977 bis Januar 1978 mehr als 900000 Bürger in Verkehrsteilnehmerschulungen erfaßt; das sind 82 Prozent der Berliner Einwohner. In 15333 Schulungsveranstaltungen (pro Tag 83) erläuterten 2448 meist hrenamtliche Lektoren die neuen .estimmungen. Während dieses Zeitraumes entstanden 107 neue Verkehrssicherheitsaktivs, so daß in Berlin gegenwärtig 672 Verkehrssicherheitsaktive, 53 Arbeitsgruppen ‚Verkehrssicherheit" und acht Verkehrserziehungszentren bestehen, in denen 20 000 Bürger aktiv sind. Zur Verkehrsunfallentwicklung sagte Günter Hoffmann, daß es im Januar 1978 gegenüber dem Januar des Vorjahres 13,4 Prozent weniger Verkehrsunfälle, 5 Prozent weniger Verletzte und 2 Verkehrstote weniger gab. Vom 1. Januar bis 26. Februar 1978 wurden gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum 9,7 Prozent weniger Unfälle und 2,5 Prozent weniger Verletzte bei unveränderter Anzahl der Getöteten registriert. Bei den Hauptunfallursachen im anuar 1978 steht mit 24,9 Prozent das Nichtbeachten der Verkehrsregelung bei Rot und Gelb an der Spitze. Es folgen mit 18,4 Prozent die überhöhte Geschwindigkeit, mit 10,2 Prozent das Fehlverhalten von Fußgängern und mit 8,9 Prozent das Nichteinhalten der Fahrspur. Wegen Fahren unter Alkoholeinfluß mußte in 259 Fällen die Fahrerlaubnis eingezogen werden. Den höchsten Anteil an den Gesamtverursachern von Verkehrsunfällen haben mit 53,2 Prozent die Pkw-Fahrer. Ihnen folgen mit 24,2 Prozent die Fußgänger. Die durch Fußgänger verursachten Unfälle nahmen gegenüber Januar 1977 um 19 zu. Bei den Fußgängern waren 30 Prozent Kinder und 24,4 Prozent ältere Bürger die Unfallverursacher. Im Januar 1978 kam es in Berlin allein zu 20 Verkehrsunfällen durch Nichtbeachten der Rechtspflichten aus der neuen StVO. So

ereigneten sich acht Unfälle durch Hineiriwechseln in den Sicherheitsabstand, acht Unfälle durch Nichtbeachten der Vorfahrt der Straßenbahn, acht Unfälle durch vorschriftswidriges CJberqueren der Fahrbahn an untersagten Stellen und drei Unfälle durch falsches Verhalten an Straßenbahnhaltestellen. Bis jetzt wurden über 7000 Verkehrszeichen in Berlin geändert. Dafür wurden rund 1200 neue Pfosten gesetzt. Bis zum 30. April sollen 2000 innen beleuchtete Verkehrszeichen geschaltet sein. Entsprechend dem zentralen Maß. nohmeplan sind bis zum 31. Dezember 1978 noch 16800 Verkehrszeichen auszuwechseln. Fortgesetzt wird dabei die Kennzeichnung des Reditsabbiegens bei Rot entsprechend der verkehrstechnischen Notwendigkeit, das Auswechseln des Zeichens „Parkverbot" und die Umbeschilderung vor Kurzparkplätzen, Spielstraßen, für den Durchgangsverkehr gesperrte Straßen usw.

„Meine Heimat DDR" Der FDJ-Zentralrat und „Jugendtourist" haben die touristische Massenbewegung „Meine Heimat DDR" ins Leben gerufen, an der sich jeder junge Motortourist beteiligen kann. Dabei geht es nicht um Rekorde der gefahrenen Kilometer oder der Anzahl besuchter Ziele, sondern darum, sich in einer Stadt, in einem Museum einmal näher umzusehen, das Wissen zu erweitern. und Erholung zu finden. Aus unserer 30jährigen Geschichte gibt es manches aufzuspüren. Das alles geht ohne StempelJägerei, ohne besondere Nachweise vor sich, Die einfache Information der FDJ-Leitung genügt. Die aktivsten Teilnehmer erhalten das touristische Abzeichen „Meine Heimat DDR" und die besten Kollektive Urkunden. Darüber hinhaus haben die Aktivsten die Möglichkeit, am Nationalen Jugendfestival der DDR zu Pfingsten 1979 in Berlin teilzunehmen oder eine „Jugendtourist"-Reise zu den Olympischen Spielen 1980 nach Moskau zu erwerben.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Gewiß, heutzutage verreist niemand mehr des Essens wegen. Und doch bestimmt die Tatsache, ob und wie man etwas zu Essen bekommt, maßgeblich den gesamten Reiseeindruck. Unverkennbar hat sich in den letzten Jahren auf diesem Gebiet einiges getan und sichtbar verbessert. Doch gemessen am internationalen Niveau, glaube ich, gibt es noch manches zu tun. Denn das Reiseland DDR wird von ausländischen Touristen nicht nur nach der Anzahl und Qualität der Museen und Sehenswürdigkeiten beurteilt. Das wurde von der MITROPA und dem Konsum richtig erkannt, und gemeinsam konzentrieren sich ihre Anstrengungen nun darauf, den speziellen Bedürfnissen der Kraftfahrer in der gastronomischen Betreuung gerecht zu werden. So will der Konsum schrittweise 800 Raststätten mit dem entsprechenden Service an rund 90 Fernverkehrsstraßen einrichten. Die MITROPA bewirtet gegenwärtig in 22 Raststätten und 12 Reiserestäurants - die ohne Ruhetage und rund um die Uhr geöffnet sind - die fahrenden Gäste. Die Autobahnraststätten werden nach und nach einer Rekonstruktion unterzogen. Bereits zum Frühjahrsmesseverkehr wurde die Raststätte Michendorf wiedereröffnet. Seit 15. April ist die Raststätte Niemegk wegen komplexer Rekonstruktionsmaßnahmen bis voraussichtlich zum Herbst geschlossen. Diese MITROPA-Raststätte hat die höchste Auslastung pro Stuhl. Während der Umbauarbeiten gibt es in beiden Richtungen Behelfslösungen in Form von Waldschenken, die von 6 bis 22 Uhr einen Imbiß bereithalten. Wäre diese Rekonstruktion nicht im Winterhalbjahr vorteilhafter gewesen? Aus der Sicht der Motortouristen bestimmt. Doch gerade diese hochfrequentierte Raststätte wird in starkem Maße von Berufskraftfahrern genutzt. Im Winter wäre diese Freiluftvariante nicht möglich gewesen, so daß auf der gesamten Strecke nur noch die Raststätte Köckern zur Verfügung gestanden hätte. Zur Reisesaison 1978 wird am Kilometer 159 zwischen dem Schkeuditzer und dem Hermsdorfer Kreuz bei Naumburg-West eine neue Imbiß-Versorgung mit 30 Plätzen eröffnet. Auf ihrer Fahrt zur Ostseeküste werden die Motortouristen dann auch eine derartige MITROPA-Einrichtung in Finowfurt finden. Daß Sie gut fahren und angenehm bedient werden, wünscht Ihnen Ihr

-ß0&4e&ge fC hii 111

Schlauchbezeichnung

Berlin Stadt der Brücken In Berlin, Hauptstadt der DDR, gibt es etwa 600 Brücken, Stege und Bahnüberführungen, die Eisenbahnstrecken, Straßen, Kanäle, die Spree und Dahme, die Panke, Wuhle und Erpe überspannen. Damit gehört Berlin zu den brükkenreichsten Städten in Europa und liegt noch vor Venedig, wo nur 400 Brücken registriert sind. Zu den ältesten Brücken zählen die ljbergänge im Spreetal, 1298 wurde der Mühlendamm als Spreeübergang erstmals urkundlich erwähnt. Die Brücke nannte man damals „Knüppeldamm". Sie hat ihr Gesicht im Laufe der Geschichte mehrmals gewandelt und sieht heute - nach der Erneuerung von 1968 - sehr modern aus (siehe Foto). Die längste Brücke in Berlin ist der 500 m lange Fußgängerübergang zum 5-Bahnhof Storkower

neu

zugeordnete Reife bisherige 5.20-13 5.50-13

5.20/5.50-13

5.65/135-13 135 R 13

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Vorfahrtsverzicht durch Anhalten Ein vorfahrtsberechtigter Kraftfahrer, der in Österreich an einer Kreuzung kurz anhält, verliert damit sein Recht auf Vorfahrt. Das entschied der Oberste Gerichtshof in Wien. In der Urteilsbegründung heißt es weiter, daß es gleichgültig ist, warum und wie lange das eigentlich vorfahrtsberechtigte Fahrzeug angehalten wird. Der vorfahrtsberechtigte Autofahrer muß sein weiteres Verhalten darauf einstellen, daß wartepflichtige Verkehrsteilnehmer das Anhalten als Vorrangverzicht auslegen. Er darf deshalb nur mit besonderer Vorsicht die Kreuzung befahren.

145-13

5.95/145-13 145 R 13

5.60/5.9016.00/155-13

5.60-13 5.90-13 6.00-13 6.15/155-13 155 R 13

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6.45/165-13 165 R 13

6.40/6.50/6.70-13

6.40-13 6.40 R 13 6.50-13 6.70-13c 7.00-13

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6.95/175-13 175R13

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7.35/185-13 185 R 13 14202

5.00/5.20-14

5.20-14 5.50-14

5.60/5.90/6.00/155-14

5.60-14 5.90-14 6.00-14 6.15/155-14 155 R 14

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6.45/165-14 165 R 14

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Straße. Die längste für den Fahrzeugverkehr ist die Warschauer Brücke mit 225m.

Luftschläuche

In den vergangenen zehn Jahren wurden in der Hauptstadt 50 Brücken rekonstruiert und 60 neu gebaut. Im laufenden Fünfjahrplan wird Berlin um 40 Brücken reicher werden. Viele davon werden im neuen Stadtbezirk entstehen. Von besonderer Bedeutjng wird der Neubau der fast 350 m langen und 33 m breiten „Schwarzen Brücke" in PankowHeinersdorf sein, mit dem der Anschluß zur Autobahn in Richtung Norden fertiggestellt wird. (Nach: Berliner Zeitung vom 27.2. 1978)

Im Heft 3/78 hatten wir die nebenstehende Schlauchtabelle angekündigt, aus der entnommen werden kann, für welche Reifen welche Schläuche benötigt werden. Wir veröffentlichen die Tabelle in Auszügen und beschränken uns auf die üblichen Reifengrößen für Pkw, die auf unseren Straßen fahren. Neu in der Bezeichnung der Luftschläuche sind die Guppenschlauchnummern, d. h. eine Schlauchgröße ist jeweils für mehrere Reifengrößen und -arten zugelassen.

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6.40/6.50/7.00-14

6.40-14 6.50-14 7.00-14

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6.95/175-14 175 R 14

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7.35/185-14 185R14 185-14c

5.60/5.90/6.00/155-15

5.60-15 5.90-15 6.00-15 L 6.35/155-15 155 R 15

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6.85/165-15 165 R 15

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6.40-15 6.50-15 6.70-15 7.00-151

6.40/6.70/7.00-15 15402

7.15/175-15 175 R 15 7.35/185-15 185 R 15

Die Zuordnung gilt auch für Reifen mit der Zusatzbezeichnung SR, HR und VR Dieser Schlauch befindet sich noch in Vorbereitung DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR

Straßen des Südens

Der besondere Schutz unserer Kinder ist nicht neu. Neu ist ledigh, daß dieser Gedanke in der iIO gesetzlich verankert wurde. Dem Schutz der Kinder dient auch eine ständige Verkehrserziehung, ein Vertrautmachen der Kinder mit richtigen Verhaltensweisen und mit den Gefahren des Straßenverkehrs entsprechend ihres Alters. Dieser Aufgabe widmen sich die Desdner Verkehrserziehungszentren schon seit geraumer Zeit. So wurden im vergangenen Jahr wie auf unserem Foto - praxisverbundene Ubungen „vor Ort" veranstaltet. Das Anliegen ist nach wie vor aktuell und sollte auch in diesem Jahr in ähnlicher Weise und auch andernorts gepflegt werden.

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Bremsprobe "estanden Ein englischer Kraftfahrer mit einem Dreiradwagen wurde von der Besatzung eines Streifenwagens aufgefordert, die Wirksamkeit der Bremsanlage seines Fahrzeuges zu demonstrieren. Beim ersten Versuch setzte sich ein Polizist auf den Rücksitz des Dreiradwagens, um zu messen. Bei der Bremsprobe flog er gegen die Windschutzscheibe. Beim zweiten Versuch fuhr der hinter dem Dreiradwagen fahrende Streifenwagen auf das Prüffahrzeug auf und demolierte dessen Heck. Der am Lenkrad sitzende Polizist war gerade über Funk gerufen worden und hatte nicht auf den Vordermann geachtet. Dem Dreiradwogenfahrer wurde bestätigt, daß seine Bremsen ebenso gut seien wie die des Streifenwagens, die Handbremse sei sogar besser.

Wartburg-Clubs in der CSSR Innerhalb des Verbandes Svazarm (vergleichbar mit der OST in der DDR) bestehen in der CSSR 32 Wartburg-Klubs, so u. a. in Bratislava, Koprivnice, Tabor und Zvolen. Der älteste und mit 1800 Mitgliedern auch größte Klub existiert in Prag. Er wurde bereits 1958 gegründet. Der Prager Klub gibt eine monatlich erscheinende technische Zeitschrift heraus, die an alle Wartburg-Klubs in der CSSR verschickt wird. Zu den Aufgaben der Klubs gehören die Vermittlung technischer Informationen und Kenntnisse an die Mitglieder, Hilfeleistung bei Pannen und Unfällen, technische Uberprüfung der Fahrzeuge, verkehrspraktische Schulungen der Klubmitglieder. Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei und den Zulassungsbehörden u. a. Zum Klubleben gehören auch TouristikTreffen, Geschicklichkeitswettbewerbe und gemeinsame Ausfahrten. Die Klubs werden vom VEB Automobilwerk Eisenach in vielfältiger Weise unterstützt. Vertreter des Werkes sind gern gesehene Gäste in den Klubs.

Mit Musik In Frankreich waren 1977 reichlich 16 Millionen Pkw zugelassen. Etwa sieben Millionen davon verfügten über ein Autoradio, also rund 43 Prozent der französischen Kraftfahrer können mit Musik fahren.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Aus einem Interview der „Freien Presse" mit dem Mitglied des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt für Verkehrsund Nachrichtenwesen, Genossen Joachim Andrä. Wie groß ist das Straßennetz des Bezirkes Karl-Marx-Stadt? Wir haben das dichteste Straßennetz der DDR. Der DDRDurchschnitt beträgt 1,2 Kilometer Straße pro Quadratkilometer Fläche. Im Bezirk sind es 1,9 Kilometer Straße. Insgesamt verfügen wir über rund 11 000 Kilometer Straße rund 40 Prozent davon sind Ortsdurchfahrten. Stichwort Ortsdurchfahrt: Oftmals folgen einer gut ausgebauten Fernverkehrsstraße Ortsdurchfahrten, denen das Prädikat „gut" nicht gegeben werden kann. Macht der Straßenbau um manche Orte einen Bogen? Die Erneuerung von Ortsdurchfahrten ist mit einer Vielzahl von Problemen verbunden. Da sind wir an gegebene Straßenhöhen gebunden, müssen Begradigungen und Grundstücksregulierungen vornehmen und nicht selten die gesamten alten Versorgungsleitungen wie Telefon, Elektroenergie, Gas und Wasser erneuern. Hier sind oftmals zwei Drittel der Aufwendungen Tiefbauarbeiten und nur ein Drittel Straßenausbau. Hinzu kommt, daß außerhalb von Ortschaften 80 Prozent der Arbeiten maschinell erledigt werden, im Ort sind es jedoch bis zu 60 Prozent Handarbeit, was das Bautempo ganz stark beeinflußt Nicht selten sprechen Kraftfahrer davon, daß im Norden der DDR die Straßen besser sind als im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Das Besser ist natürlich relativ. Aber zur Verständigung folgende Tatsachen: Die bei uns vorherrschenden geographischen Bedingungen machen den Straßenbau komplizierter als die leichten Böden in den Nordbezirken. Der. geologische Untergrund bei uns hat für den Straßenbau den Nachteil, daß er zu lange das Wasser festhält. Das heißt, er ist frostund verwitterungsempfind. licher... Freie Presse, Karl-Marx-Stadt, 18. 2. 1978

Fotos: ADN-ZB, Scheibe, Zwingenberger; Karikatur: Frank Steger

Radfahrer auf dem Fußweg? Der Westberliner Verkehrswissenschaftler Prof. H. Appel hat vorgeschlagen, Radfahrern das Benutzen der Fahrbahnen zu verbieten und sie auf die Fußwege zu verweisen, wenn gesonderte Radwege nicht vorhanden sind. Er begründete seinen Vorschlag mit dem Hinweis, daß Radfahrer durch Kraftfahrzeuge auf der Fahrbahn stärker gefährdet seien als Fußgänger durch Radfahrer auf Fußwegen, wenn letztere die notwendige Vorsicht walten ließen.

Moskwitsch-Test

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Eine Testfahrt, die so lang wie eine Reise um den Erdball war, haben zwei sowjetische Teams mit zwei Moskwitsch 2140 absolviert. Die strapaziöse Route führte von Moskau zum Pazifikhafen Wladiwostok und zurück. In den dreieinhalb Monaten wurden auch die höchsten Pässe des Tienschan und Kaukasus bewältigt. Die Erfahrungen werden in die laufenden Verbesserungen am Serienmodell 2140 einfließen.

Sachen gibt es Nachdem der 16jährige Franzose Georges Perrin keine allzu guten Erfahrungen mit dem Trampen gemacht hatte - er wurde zu oft und zu lange stehengelassen -‚ kam er auf die Lösung. Er zog sich Mädchenkleider an und konnte so ohne Schwierigkeiten von Paris nach Neapel und zurück trampen.

In Malmö veranstaltete ein gastierender Zirkus einen Umzug, an dessen Schluß ein Elefant lief. Ein Autofahrer berührte mit der Stoßstange seines Wagens das linke Hinterbein des Elefanten. Eine solche Berührung war für den Elefanten in der Manege das Zeichen zum Setzen. Er setzte sich auch in diesem Fall. Der Fahrer konnte noch aus dem Auto flüchten, bevor es plattgedrückt wurde. 113

Aktuelle Notizen in Sachen V e,ikeLdGGi cherLiL~d t Wer sich bisher aus der theoretischen Feststellung des zunehmenden Kraftfahrzeugbestands keine rechten Vorstellungen machen konnte, der wird spätestens an den vor uns liegenden Maitagen, insbesondere während der Pfingstfeiertage, Gelegenheit dazu haben. Den größten Zuwachs haben gegenwärtig die Personenkraftwagen; 1977 betrug das Wachstum des Pkw-Bestands 9,9 Prozent. Und wer einen Personenkraftwagen besitzt, wird zumindest Pfingsten und im bevorstehenden Urlaub damit fahren. In der Praxis des Straßenverkehrs der nächsten Wochen und Monate sieht das so aus: Der Kolonnenverkehr wird werktagsüber, an Samstagvormittagen und Sonntagabenden auf Autobahnen, Fernverkehrsstraßen und städtischen Magistralen eine ständige Erscheinung sein. Trotz vieler verkehrsregelnder und verkehrsorganisatorischer Bemühungen für eine höhere Flüssigkeit der Fahrzeugströme werden die Durchschnittsgeschwindigkeiten geringer, wird man deshalb auch von vornherein längere Fahrzeiten kalkulieren müssen. Jeder Fahrzeugführer muß sich an diese neuen Bedingungen im Straßenverkehr gewöhnen, er muß sich ihnen unterordnen. Inwieweit er sich an die Grundforderungen des § 1 der Straßenverkehrsordnung hält -- Verantwortungsbewußtsein, Disziplin, Aufmerksamkeit, Vorsicht, gegenseitige Rücksichtnahme -‚ beantwortet er nicht zuletzt durch sein Kolonnenverhalten. Verkehrsunfälle in Kolonnen haben meist schwere Folgen. In sie sind vielfach mehrere Fahrzeuge verwickelt. Sie zu vermeiden, setzt immer und überall das disziplinierte Mitfahren innerhalb der Kolonne, das Unterlassen jedes riskanten Ciberholmonövers, das Vermeiden scharfen Bremsens ohne akute Gefahr, das Einhalten größerer Abstände langsamer fahrender Fahrzeuge und das Vorbeilassen hinter ihnen aufgestauter Kolonnen voraus. In der Straßenverkehrsordnung sind diese Forderungen als Rechtspflichten formuliert. Es ist deshalb nicht dem freiwilligen Ermessen eines Fahrzeugführers überlassen, ob er sie einhält. Jeder ist dazu verpflichtet, und die Verkehrspolizei wird ihre Verkehrsüberwachung gerade auch auf die konsequente Durchsetzung dieser Rechtsnormen konzentrieren. Im Kolonnenverkehr wie überhaupt beim dichteren Fahrzeug- und 'Fußgängerverkehr wird aber auch mehr als früher jeder Konzentrationsmangel, jede Reaktionsverzögerung, jeder Fahrtüchtigkeitsmangel deutlich. Deshalb steht die uneingeschränkte Fahrtüchtigkeit jedes Fahrzeugführers mehr denn je im Vordergrund aller Erziehungsmaßnahmen. Ich möchte deshalb mit aller Deutlichkeit aussprechen: Ausnahmslos wird bei Alkoholgenuß vor oder während der Fahrt jedem Kraftfahrer die Fahrerlaubnis entzogen. Wird ein Blutalkoholgehalt von 1 pro mille und mehr festgestellt, wird die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens geprüft mit dem Ziel gerichtlicher Bestrafung. Wird darüber hinaus unter Afkoholein114

Generalmajor H. Maily, Leiter der Hauptabteilung Verkehrspolizei im Ministerium des Innern

Ls1 fluß ein Verkehrsunfall herbeigeführt, wird der Kraftfahrer neben strenger Bestrafung persönlich für die entstandenen Folgen haftpflichtig, ohne daß die Versicherung dafür eintritt. An diesen Grundsätzen können weder Fürsprachen noch beste Beurteilungen rütteln. Der zunehmende Fahrzeugbestand - Ende 1977 gab es in der DDR bereits 61/2 Millionen Kraftfahrzeuge - kompliziert nicht nur den fließenden, sondern auch den ruhenden Verkehr. Jedes Kraftfahrzeug beansprucht eine Stellfläche. Sie kann nur im Wohngebiet des Fahrzeugbesitzers gewährleistet werden, und selbst das bereitet schon vielerorts Schwierigkeiten. In einigen Städten wurden schon eigene Parkordnungen erlassen. Man ist beiei'-spielsweise in Efi'zelfäl1en—sdon- dazu gegangen, Betriebsfahrzeugen das Parken auf öffentlichen Straßen und Plätzen zu verbieten - in Ausnahmefällen werden befristete Sondergenehmigungen erteilt. Hoben einzelne Betriebe nicht genügend Stellflächen für ihre Fahrzeuge, müssen sie mit anderen Betrieben k000erieren. Das maa auf den ersten Blick manchem nicht sympathisch sein, aber es gibt mitunter keine anderen Wege, um jedem Bürger für sein gekauftes Privatfahrzeug eine

Ein derartiger Kolonnenverkehr wird zur ständigen Erscheinung in den nächsten Monaten. Jeder Fahrzeugführer muß sich durch rücksichtsvolles, diszipliniertes Verhalten auf diese Bedingung einstellen und sich ihr anpassen. Foto: Zwingenberger

Stellfläche zu sichern, zumal ja der Kraftfahrzeugbestand die nächsten Jahre mit unvermindertem Tempo weiter anwächst. Für den Besucherverkehr der Großstädte wird die Empfehlung zum Abstellen der Kraftfahrzeuge in den Stadtvororten und von dort zur Weiterfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln immer mehr zur Notwendigkeit. In Erfurt und Leipzig werden die in die Stadtgebiete einfahrenden Fahrzeugführer auf dieses Parken und Pendeln und dafür geschaffene Auffangparkplätze aufmerksam gemacht. Die anderen Großstädte sollten dem nicht nachstehen. Denn auch parkplatzsuchende Kraftfahrer beeinträchtigen in den Stadtzentren die Sicherheit und die Flüssigkeit im Straßenverkehr. Der zunehmende Fahrzeugbestand geht aber auch an den Landgemeinden nicht spurIo vorüber. Jeder auf dem Lande wohnende wei das. Damit muß aber auch die Qualität der Verkehrserziehung Schritt halten. Die Verkehrssicherheitsaktivs in den landwirtschaftlichen Betrieben und die Arbeitsgruppen für Verkehrssicherheit in den Landgemeinden sind aufgerufen, vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Erntesaison auf eine bestmög liche Verkehrssicherheit und -disziplin hinzuwirken. Das beginnt bei der rechtzeitigen Erfassung sämtlicher Fahrzeuge zur technisEIeWOberprüfung und führt weiter über wirkungsvolle Schulungen bis zu verstärkten Kontrollen vor allem auf Fahrtüchtigkeit. In der Landwirtschaft gelten die gleichen Rechtsnormen wie überall. Wer da ein Auge zudrücken will, schadet sich selbst und der Geselischaft. In diesen Wochen wird die Aktion Zweiradfahrer gestartet. Träger dieser Aktion sollen die Jugendlichen selbst sein, die FDJ- und die GST-Organisationen sowie die JugendVSAs. Ich halte das für erwähnenswert, de. die meisten der knapp 21/2 Millionen Kleir krafträder in unserer Republik von jungen Menschen benutzt werden. Ein Unfall mit dem Motorrad öder mit dem Mokick ist aber fast immer mit körperlichen Verletzungen verbunden. Die Jugendlichen davor zu schützen, ist Anliegen der gesamten Gesellschaft. Es wurden und werden überall dort die besten Erfahrungen berichtet, wo die Verkehrserziehung der jungen Motorradfahrer von ihnen selbst wahrgenommen wird, wo sie sich untereinander schulen, wo sie miteinander üben. Sobald ältere VSA-Mitglieder ihnen diese Verantwortung abnehmen, lassen sie in der Eigeninitiative und in der Eigenverantwortung manchmal nach. Das sollte beachtet werden. Aufgabe der älteren Funktionäre wäre es, den Jugendlichen bei der Schaffung der Voraussetzungen dafür zu helfen: Zweiradrallyes oder Trials für Jugendliche, Reparaturwerkstätten für Mopeds und Motorräder, Suchfahrten, Verkehrserziehungs-Diskos, Zweiradfahrer-Bälle. Es gibt dazu schon gute Erfahrungen in Eisfeld und in Sonneberg, in Gotha, in HohensteinErnstthal und in Meißen. Wir sollten ihre Verallgemeinerung beschleunigen. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Rechtsfahrgebot mißachtet ein Toter! Ein 27jähriger Mann, der seine Arbeit ordentlich verrichtet, im Betrieb diszipliniert auftritt und sich ins Kollektiv einordnet, ist der Kraftfahrer A. Seit sieben Jahren fährt er Krad, zuletzt eine „ES 175/1". Hierbei zeigte er weit weniger Verantwortungsbewußtsein. In letzter Zeit mußte er zweimal wegen Fahrens mit überhöhter Geschwindigkeit ordnungsstrafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Am Tattag befuhr er innerorts eine durch Strauchwerk und Bäume sehr unübersichtliche Linkskurve mit 45 km/h. Die Fahrstrecke war ihm bekannt, Er ‚schnitt" diese Kurve derart, daß er weit auf die linke Fahrbahn geriet und dort mit einem ihm entgegenkommenden vorschriftsmäßig rechts fahrenden Mopedfahrer zusammenstieß. Der Mopedfahrer hatte ebenfalls eine Geschwindigkeit von 45 km/h. Er vurde durch das Verhalten des A. völlig über‚-cischt und vermochte weder zu bremsen noch unfallverhütend auszuweichen. Der Anprall war heftig (die Anprallgeschwindigkeit betrug 90 km/h), beide Fahrer stießen mit den Köpfen zusammen und erlitten schwere Verletzungen.

Beide trugen keinen Schutzhelm! Der Mopedfahrer verstarb an den Verletzungen. Der Kraftfahrer A. hat eine Elementarregel absichtlich verletzt. Seine Schuld an diesem schweren Unfall wiegt schwer. Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot - § 10 Abs. 2 StVO zählen zu den Hauptunfallursachen. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß das Rechtsfahrgebot auch bei Mehrspurverkehr außerhalb von Ortschaften gilt ( i1 Abs. 3 StVO). Demnach ist grundsätzlich die äußerste rechte Spur zu benutzen. Die zweite und gegebenenfalls dritte Spur darf, außer zum Oberholen, nur befahren werden, wenn die äußerste rechte bzw. mittlere Spur belegt sind. Nach dem Oberholen ist wieder auf die rechts liegende Fahrspur zu wechseln. Zu einer üblen Unsitte gehört es, auf Autobahnen ständig links zu fahren. Dadurch wird das Rechtsüberholen provoziert, wodurch es zu schwerer, Unfällen gekommen ist. Vom Rechtsfahrgebot darf beim Fahren in Fahrspuren gleicher Richtung innerhalb von Ortschaften @11 Abs. 2, StVO) abgewichen

i3ehinderte +s#nehmer

Wiesind schnellbeschildert?,

Warum regelt die StVO nicht die Kennzeichnung von Körperbehinderten und Blinden?

Wie sind Schnellstraßen beschildert, und welchen Geltungsbereich hat das Verkehrszeichen »Zulässige Höchstgeschwindigkeit"? Schnellstraßen werden in Angleichung an internationale Regelungen mit den bereits gegenwärtig gebräuchlichen Verkehrszeichen „Zulässige Höchstgeschwindigkeit" (Bild 218) beschildert. Mit diesem Verkehrszeichen kann gemäß Paragraph 12 Absatz 2 StVO die zulässige Höchstgeschwindigkeit herauf- oder herabgesetzt werden. Deshalb findet dieses —Verkehrszeichen zum Beispiel auch Anwenung zur Kennzeichnung der Schnellstraßen. Die mit dem Verkehrszeichen „Zulässige Höchstgeschwindigkeit" (Bild 218) herauf- oder herabgesetzte Höchstgeschwindigkeit wird mit dem Verkehrszeichen „Ende der zulässigen Höchstgeschwindigkeit" (Bild 222) aufgehoben. Somit endet die angezeigte zulässige Höchst-

geschwindigkeit nicht mehr an der nächsten Kreuzung oder Einmündung, sondern wird ausdrücklich mittels Verkehrszeichen aufgehoben. Hauptabteilung Verkehrspolizei

Abbher und Fußgdnge Wie haben sich Fahrzeugführer an Kreuzungen oder Einmündungen mit Verkehrsregelung beim Abbiegen gegenüber Fußgängern zu verhalten, deren Verkehrsrichtung ebenfalls freigegeben ist? Gegenüber den bisherigen Bestimmungen wird Fußgängern beim Oberqueren der Fahrbahn an Kreuzungen oder Einmündungen mit Verkehrsregelung höhere Sicherheit gewährt. Fahrzeugführer, die abbiegen wollen, dürfen Fußgänger der freigegebenen Verkehrsrichtung nicht gefährden oder behindern. Wenn es die Situation notwendig macht, ist mit dem Fahrzeug anzuhalten und die Fußgänger sind passieren zu lassen. Hauptabteilung Verkehrspolizei

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

werden. Probleme dazu müssen in diesem Beitrag außer Betracht bleiben. Vom Rechtsfahrgebot darf weiter abgewichen werden, wenn dies besondere Umstände erfordern. An erster Stelle ist insoweit die in Befolgung der Grundforderungen des §1 StVO mögliche Situation zu nennen, in der die Gefahr eines Unfalls nur durch das Ciberwechseln auf die linke Fahrbahn gemeistert werden kann. (Vorrang der Grundregeln des §1 im Interesse des Schutzes von Leben und Gesundheit). Weitere besondere Umstände sind Sperrung der rechten Fahrbahn durch haltende oder parkende Fahrzeuge, durch Verkehrshindernisse oder Fahrbahnschäden. Schließlich muß und darf z. B. vom Rechtsfahrgebot abgewichen werden beim Einordnung zum Linksabbiegen oder Wenden (§ 15 Abs. 7 StVO), beim Oberholen (§ 17 StVO), beim Begegnen mit Schienenfahrzeugen (§ 18 StVO), oder wenn rechts liegende Grundstücke nicht anders erreicht werden können. In jedem Fall ist Rücksicht auf den nachfolgenden und entgegenkommenden Verkehr zu nehmen. Dr. Rolf Schröder

Diese erfolgte schon im Paragraph 2 StVZO, wonach Körperbehinderte gelbe Armbinden mit schwarzen Punkten tragen bzw. Blinde einen weißen Gehstock mitführen können. Die Grundregeln für das Verhalten im Straßenverkehr - Paragraph 1 StVO - tragen jedoch dem erhöhten Schutzbedürfnis von Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Personen stärker als bisher Rechnung. Jeder Verkehrsteilnehmer ist ihnen gegenüber zu besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme verpflichtet. Diese neu in die Grundregeln für das Verhalten im Sträßenverkehr aufgenommene besondere Verpflichtung findet ein breites zustimmendes Echo. Hauptabteilung Verkehrspolizei

Ab wann Sicherheitsgurte? Für welche Sitze sind Sicherheitsgurte vorgeschrieben, und. ab wann ist ihre Benutzung zwingend gefordert? Die StVZO regelt im Paragraph 65, daß Sicherheitsgurte für die Vordersitze vorgeschrieben sind. In der DDR serienmäßig hergestellte Kfz sind ab 1. Januar 1965, importierte Kfz ab 1. Januar 1966 mit Sicherheitsgurten ausgerüstet worden. Insoweit am Kfz Vorrichtungen für die Anbringung von Sicherheitsgurten vorhanden sind, müssen die Gurte ab 1. Januar 1980 angelegt werden. Im Interesse der eigenen Sicherheit sei jedem Fahrer oder Beifahrer ans Herz gelegt, sich bereits jetzt anzuschnallen. Hauptabteilung Verkehrspolizei 115

Anbouscheinwerfer

Mitteilung aus dem Amt für Standardisierung, Meßwesen

Im Zusammenhang mit den Schulungen anläßlich der Einführung der neuen Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sind wiederholt Fragen wegen des Anbaues und der Verwendung von zusätzlichen Scheinwerfern an Kraftwagen gestellt worden. Dabei wurde auf die Forderung in §21, Absatz 2 StVO Bezug genommen, nach der nur 2 Zusatzscheinwerfer gleicher Bauart nach den Bau- und Betriebsvorschriften für Straßenfahrzeuge in Betrieb genommen werden dürfen. Dazu werden nachstehend einige Erläuterungen gegeben: In den in der Straßenverkehrs-ZulassungsOrdnung (StVZO) enthaltenen Bestimmungen über den Bau und Betrieb von Kraftfahrzeugen wird unterschieden zwischen Scheinwerfern, die vorhanden sein müssen, und solchen, die vorhanden sein dürfen. Zu den vorgeschriebenen Einrichtungen gehören gemäß §58 StVZO Scheinwerfer, die Fernlicht und/ oder Abblendlicht ausstrahlen. Zu den möglichen Einrichtungen für die Fahrbahnbeleuchtung rechnen die Nebelscheinwerfer oder Kurvenstrahler gemäß §60 StVZO. Hier muß hinzugefügt werden, daß es besondere „Kurvenstrahler" gar nicht gibt, sondern Nebelscheinwerfer diese Funktion zeitweilig wegen ihrer besonderen breiten Lichtverteilung ausüben können. Zu den Festlegungen in §58 StVZO wurde vom Ministerium des Innern die Ausnahmegenehmigung Nr. 10/74 herausgegeben (siehe Heftl 1/76 „X-Werte für die Scheinwerfereinstellung"), die die zulässige Anzahl der Scheinwerfer für Fernlicht regelt sowie die Bedingungen ihrer Verwendung. Danach dürfen an Kraftfahrzeugen (außer Krafträdern) 2 oder 4 Scheinwerfer für Fernlicht sowie 2 Scheinwerfer für Abblendlicht vorhanden sein. Unmaßgeblich ist dabei die Art ihrer Realisierung d. h. es ist gleichgültig, ob diese Scheinwerfer in die Karosserie integriert sind oder in einem

gesonderten Gehäuse, z. B. auf der Stoßstange, aufgebaut sind. Im letztgenannten Fall sind solche Scheinwerfer deshalb keine Zusatzscheinwerfer im Sinne des §60 StVZO. Entsprechend §60 dürfen nun zusätzlich zu der oben genannten vorgeschriebenen Ausrüstung, d. h. 2 oder 4 Scheinwerfer für Fernlicht und 2 Scheinwerfer für Abblendlicht, 2 Nebelscheinwerfer angebracht sein. Für die Praxis kann das bedeuten: Bei Realisierung von 4 Fernlichtscheinwerfern durch 2 karosserieintegrierte und 2 zusätzlich angebaute Einrichtungen können nochmals 2 Nebelscheinwerfer zusätzlich angebaut werden. Selbstverständlich müssen alle Einrichtungen in einer genehmigten Bauart ausgeführt sein und eins der Zulassungszeichen tragen. Wenn in der neuen StVO im §21 gefordert wird, daß nicht mehr als 2 Zusatzscheinwerfer gleicher Bauart in Betrieb genommen werden dürfen, so entspricht diese Regelung den schon genannten Festlegungen in §60 StVZO, nach der nur 2 Nebelscheinwerfer vorhanden sein dürfen. Diese Zusatzscheinwerfer nach § 60 StVZO sind entsprechend Erläuterung 5 zu §21 StVO zusammen mit den vorgeschriebenen Beleuchtungseinrichtungen, also 2 oder 4 Fernliclitscheinwerfern oder 2 Abblendlichtscheinwerfern, zu betreiben. Zusammen mit dem Standlicht dürfen die Nebelscheinwerfer nur dann verwendet werden, wenn die speziellen Anbaubedingungen nach Absatz 1 des §60 StVZO eingehalten werden. Ein in der Praxis zu beobachtender Fall, daß Fahrzeuge mit 4 Nebelscheinwerfern ausgerüstet sind (eventuell 2 weiße und 2 gelbe), ist also nach den geltenden Rechtsvorschriften nicht zulässig, ebenso wie die noch immer anzutreffenden Schaltungen von 4 AbblendlichtScheinwerfern an Fahrzeugen mit Doppelscheinwerfern (Polski-Fiat 125 p, Loda 1500 und Tatra). Es sei weiterhin bemerkt, daß die sich aus den 2

zitierten Rechtsvorschriften ableitende rüstungsvarianten in tibereinstimmung s den internationalen Bestimmungen en chend der „Konvention über den Straß kehr" vom 8. November 1968 (GBI.-So druck Nr. 791) und dem kurz vor Verbin keitserklärung befindlichen ECE-Regelun wurf über die Anbringung der lichttechn Einrichtungen an Kraftfahrzeugen. Abschließend sei noch ein Hinweis zur lichen Unterscheidung der Scheinwer Fernlicht gegenüber den Nebelscheinw gegeben. Scheinwerfer für Fernlicht weis nerell eine erheblich und auffällig schwä Verrippung der Streuscheibe auf als N scheinwerfer. Sowohl Fernlichtscheinwe auch Nebelscheinwerfer tragen heu ausnahmslos das ECE-Zulassungszeich eingekreistes E mit einer Indexzahl. (E das von der DDR erteilte ECE-Zulassun chen.)

Entsprechend der Funktion der Einricht werden über dem ECE-Zulassungszeich satzsymbole angegeben, von denen hier folgen:

C - Abblendlicht R - Fernlicht CR - Abblendlicht und Fernlicht HC - Hülogen-Abblendlicht HR - Halogen-Fernlicht HCR - Halogen-Abblendlicht und Fe B - Nebelscheinwerfer A - Begrenzungslicht.

Einrichtungen, die noch allein das DDRsungszeichen tragen, Wellenlinie mit buchstaben G und fünfstelliger Registrie mer, sind an der Registriernummer erke Scheinwerfer für Fernlicht und/oder Ab licht tragen die Nummer 22

die Registriernummer für Nebelschein dagegen beginnt generell mit 24 B.-H

-I

pL%1r1 ....3

116

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR

i welche und wieviel Warenprüfung, Bereich Meßwesen, Fachabteilung Optik

Bei diesem Zastava-Scheinwerfer hat die SFR Jugoslawien das Zulassungszeichen E 10 für das Begrenzungslicht (A) und für das Abbiendund Fernlicht (CR) erteilt. Die Indexziffern im E-Zeichen kennzeichnen das Land, das die lichttechnische Prüfung vorgenommen hat. Sie entsprechen der Reihenfolge des Beitritts zum Abkommen vom 20. März 1958 über die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände und -teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung. (Der Beitritt der DDR ist im GBI. II Nr, 15/1976, Seite 307, veröffentlicht.)

- BRD - Frankreich E 3 - Italien E 4 - Niederlande E5 - Schweden E6 - Belgien E7 - Ungarische VR E8 - CSSR

- SFR Jugoslawien - Großbritannien E 12 - Osterreich E 13 - Luxemburg E14 - Schweiz E15 - DDR E 16 - Norwegen E17 - Finnland

E1

E10

E2

E 11

E 9 - Spanien

E 18 - Dänemark E 19 - SR Rumänien

6

7

8

flfr•

(1) Zwei vorschriftsmäßig eingestellte Nebelscheinwerfer dürfen zur zusätzlichen Beleuchtung der Fahrbahn (bei Abbiend- und Fernlicht) verwendet werden, auch wenn kein Nebel herrscht. Ihre Einschaltung gemeinsam mit dem Standlicht ist nur unter folgenden Bedingungen zulässig: Paarweiser Anbau in gleicher Höhe, nicht höher als die Hauptscheinwerfer, gleicher Abstand zur Fahrzeugmitte, Abstand zur Fahrzeugaußenkante nicht mehr als 40cm, tiefster Punkt mindestens 25cm, höchster Punkt maximal 75cm über der Fahrbahn.

(2) Hier haben die Nebelscheinwerfer mehr als 40 cm Abstand zur Fahrzeugaußenkante. Sie dürfen nur mit dem Abbiend- oder Fernlicht einschaltbar sein. (3) Vier Nebelscheinwerfer sind nicht erlaubt, nur ein oder zwei davon sind zulässig. (4) Insgesamt vier Fernlichtscheinwerfer (die eingebauten Hauptscheinwerfer und die beiden inneren) wären zulässig, ebenso die beiden Nebelscheinwerfer. Allerdings handelt es sich bei diesen inneren Anbauscheinwerfern um nicht für die Fahrbahnbeleuchtung zugelassene Weitstrahler.

--

- ---

(7) Drei Nebelscheinwerfer sind nicht erlaubt, nurein oder zwei sind zulässig. Ihre Schaltung mit dem Standlicht ist hier nicht möglich, da sie weiter als 40 cm entfernt von der Fahrzeugaußenkante sitzen. (8) Drei angebaute Fernlichtscheinwerfer sind nicht erlaubt, zwei sind zulässig. Aber nur insgesamt vier Scheinwerfer dürfen Fernlicht ausstrahlen. Deshalb wären in diesem Fall die Fernlichtföden der äußeren Hauptscheinwerfer abzuklemmen, so daß bei Fernlicht nur die inneren Hauptscheinwerfer und zwei angebaute leuchten, bei Abblendlicht dagegen nur die äußeren.

(5) Diese Kombination, zwei Nebelscheinwerfer und zwei zugelassene Fernlichtscheinwerfer, entspricht den gesetzlichen Bestimmungen. Bei Fernlicht dürfen auch die Nebelscheinwerfer mitleuchten. (6) Nicht zulässig sind insgesamt drei Fernscheinwerfer (eingebaute Hauptscheinwerfer und der mittlere). Entweder zwei oder vier sind erlaubt. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

117

I3IiiFJ D41ig fI] Vorfahrtsprinzipien nach der StVO 77

Wenn Tante Else einem Teil ihrer Verwandtschaft mitteilt, daß sie eine Rente von 300,— Mark bekommt, und dem anderen Teil kundtut, daß ihr 300,—M zuerkannt wurden, dann will sie höchstwahrscheinlich beide Male dasselbe ausdrücken. Ihr wird vielleicht nicht einmal bewußt, daß Leute, die es mit Formulierungen sehr genau nehmen, einen Unterschied entdecken könnten. Wenn dagegen ein Gesetzgeber ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation gleichen Inhalts in andere Worte faßt, dann muß man davon ausgehen, daß er das sehr bewußt tut und daß dieses neue Wortkleid etwas bedeuten soll.

1

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Vorfahrt gewähren Im § 13 der alten StVO hieß es: ‚An Kreuzungen... hat Vorfahrt,...', oder: „der Benutzer der Hauptstraße hat Vorfahrt vor. . ." usw. Obwohl dieses ‚hat Vorfahrt" zu keiner Zeit ein Recht auf Vorfahrt ausdrücken sollte, wurde es doch im Unterbewußtsein vieler Kraftfahrer als solches verstanden, nach dem Motto.,, Ich habe Vorfahrt, der andere muß warten. In der neuen StVO heißt es dagegen im § 13: „Wer die Vorfahrt zu gewähren hat,...", oder .....an Kreuzungen... ist dem die Vorfahrt zu gewähren, . . ." Das klingt anders und soll auch etwas anderes bewirken, nämlich eine andere Denkweise bei den Fahrzeugführern. Jetzt wird durch die neue Formulierung deutlicher als zuvor ausgedrückt, daß keiner irgendein Recht hat, sondern bestimmte Fahrzeugführer haben in bestimmten Situationen bestimmte Pflichten zu erfüllen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wartepflicht Die Hauptpflicht, die sich aus dieser Lage ergibt, ist die Wartepflicht. Für wen sie sich wann ergibt, ist in den sieben Absätzen des § 13 eindeutig geregelt. Hier soll nur auf eine Möglichkeit näher eingegangen werden, die noch nicht allen klar zu sein scheint. Im Absatz 4 heißt es: „Feld., Wald- und andere Wege, die auf Straßen einmünden oder diese kreuzen, sowie die Ausfahrten aus Grundstücken und Parkplätzen gelten als Nebenstraßen gemäß Absatz 3." Praktisch bedeutet das, daß ein Benutzer solcher Wege oder Ausfahrten aus Grundstücken und Parkplätzen in jedem Falle wartepflichtig ist gegenüber den Benutzern der Straße, auf die er einmünden oder die er kreuzen will. Dabei spielt es keine Rolle, ab diese Straße eine Hauptstraße, Nebenstraße oder eine Straße ohne vorfahrtsregelnde Zeichen ist. Hieraus ergibt sich weiterhin, daß Wege und Ausfahrten, die im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen von Straßen liegen, nicht in die Vorfahrtsregelung an diesen Kreuzungen und Einmündungen einbezogen werden (siehe Abbildungen 1 und 2). In Fällen, wo Wege als solche schlecht erkannt werden können (weil sie eher wie eine Straße aussehen), wird die Vorfahrt mit Verkehrszeichen 226 oder 227 der Anlage 2 angezeigt. 118

Pflichterfüllung Schwieriger als die Antwort auf die Frage „Wer ist wartepflichtig?" ist jene auf die nach der Art und Weise der Pflichterfüllung. Die grundsätzlichen Gedanken dazu finden sich im Absatz 1 des § 13 und in den dazugehörigen Erläuterungen. Betrachten wir die Forderungen an den Wartepflichtigen einmal im einzelnen. - Wer die Vorfahrt zu gewähren hat, muß rechtzeitig zu erkennen geben, daß er seiner Wartepflicht nachkommt. Rechtzeitig heißt, daß die wohl meist unausbleibliche Geschwindigkeitsverminderung des Wartepflichtigen so zeitig erfolgen muß, daß die Nichtwartepflichtigen nicht verunsichert werden, was durch ein zu schnelles Heranfahren an die Kreuzung oder Einmündung möglich würde. Wie schnell dos jeweils konkret ist, hängt von vielerlei Umständen ab. Zu ihnen zählen die ohnehin gefahrene Geschwindigkeit (bei 90 km/h vor einer Landstraßenkreuzung muß früher gebremst werden als vor einer Stadtkreuzung bei zulässigen 50 km/h), die Fahrzeugart, Witterungs- bzw. Stroßenzustönde und Sichtverhältnisse. - Weiterhin wird gefordert, daß der Wartepflichtige seine Bereitschaft zur Pflichterfüllung durch ein angepaßtes Fahrverhalten zu

1,2 Wer aus Ausfahrten (Parkplatz, Grundstuck) auf eine Straße einbiegt oder diese überquert, ist gegenüber Fahrzeugführern auf den Straßen wartepflichtig. Liegen solche Ausfahrten im Bereich von Kreuzunge' oder Einmündungen, werden sie nicht in di Vorfahrtsregelung (z. B. gemäß § 13, Absatz 5) einbezogen. 3 Der Wartepflichtige darf eine Kreuzung oder Einmündung erst befahren, wenn er ausreichende Sicht hat. Diese kann - wie hier - durch parkende Fahrzeuge oder Fußgänger erschwert sein, auch dann, wenn keine Fahrzeuge verkehrswidrig innerhalb des 1 O-m-Halteverbotes (vorderster Trabant) parken. 4 Der Wartepflichtige (Trabant rechts) ist zu weit vorgefahren und blockiert damit die rechte Spur. Der Fahrzeugführer verstößt damit gegen die Forderungen nach § 13, Absatz 1. 5 Der Wartepflichtige hat seine Pflicht durch angepaßtes Verhalten zu erfüllen. Durch das Aufstellen im unmittelbaren Gleisbereich (obwohl es hier nicht notwendig wäre) kann einer rechtsabbiegenden Straßenbahn die Vorfahrt genommen werden. Ein solches Verhalten verstößt auch gegen § 1, weil eine von hinten kommende Straßenbahn ebenfalls unnötigerweise behindert werden würde. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

all diese und nach andere Bedingungen zur ausreichenden Sicht nur genutzt werden können, wenn der Fahrzeugführer tatsächlich auch sehen kann. Das mag trivial klingen. Es ist aber bekannt, daß weitaus mehr Menschen fehlsichtig sind, als es Brillenträger gibt. Das trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die Kategorie „Kraftfahrer" zu. Zuguterletzt wird im Absatz 1 gefordert, daß der Wartepflichtige die Kreuzung oder Einmündung erst befahren darf, wenn jede Gefährdung anderer Fahrzeugführer ausgeschlossen ist. In der Erläuterung dazu wird auf die besonderen Verkehrssituationen hingewiesen. wie sie im § 27 genannt sind.

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Im Zweifel warten

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5 erkennen geben muß. Hierunter ist in erster Linie die schon erwähnte Geschwindigkeitsverminderung zu verstehen. Dazu rechnet aber auch das Aufstellen des Wartepflichtigen ,--,in einer Weise, daß der Nichtwartepflichtige nicht behindert wird, zum Beispiel durch zu weites Nach-vorn-Fahren (auch wenn es langsam geschieht), was den Nichtwartepflichtigen zur Richtungsänderung oder zum Bremsen zwingen könnte. - Die Kreuzung oder Einmündung darf vom Wartepflichtigen erst befahren werden, wenn er ausreichende Sicht hat. Das ist eine Forderung, die besonders ernst genommen werden muß. Nach Vorfahrtsunfällen hört man vom Unfallverursacher häufig das Argument: „Ich habe den anderen überhaupt nicht gesehen." Sicher gibt es Umstände, hervorgerufen durch bauliche Gestaltung, Witterungseinflüsse oder den Zustand des eigenen Nervenkostüms, die das Sehen des anderen erschweren. Aber gerade dann muß vielleicht zweimal hingeschaut werden, bevor einmal gefahren wird. Einige sichtbehindernde Faktoren sind relativ konstant, zum Beispiel die durch Gebäude, Bäume oder Bauzäune hervorgerufen werden. An sie kann man sich „gewöhnen", d. h. man muß sich von ihnen nicht mehr überraschen lassen. Andere wirken oft nur kurze Zeit und sind konkret nicht voraussehbar. Dazu zählen DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

große Fahrzeuge in einer Spur, die die Sicht auf eine andere Spur versperren, oder eine Fußgängergruppe, die morgens vielleicht nur für Sekunden die Sicht auf die Hauptstraße erschwert. Beachtet man diesen Umstand aber nicht, reichen wenige Sekunden aus, einen Vorfahrtsunfall zu „bauen". Wie bei der Geschwindigkeit lassen sich auch bei der Sicht keine konkreten Angaben machen, weil die Bedingungen zu unterschiedlich sind. Allgemein gilt aber beispielsweise, wer ein schlecht beschleunigendes und/oder langes Fahrzeug (zum Beispiel einen LkwZug) fährt, braucht mehr Sicht als ein gutbeschleunigendes Zweirad. Während der Fahrer letzteren Fahrzeuges meist nur Sicht auf die Fahrbahn braucht, auf die er einbiegen will, muß der Lkw-Zug-Fahrer mitunter auch noch den Verkehr auf der Gegenfahrbahn einsehen können, weil er eventuell beim Einbiegen einen Teil davon benötigt. Zu einer ausreichenden Sicht gehört auch, daß das eigene Fahrzeug „durchsichtig" bleibt. Im Winter reicht es eben nicht aus, daß in die vereiste Frontscheibe ein kleines Guckloch gehaucht wird. Zur Vorfahrtsbeachtung müssen zumindest auch die Seitenscheiben frei sein (die freie Heckscheibe wird für andere Aufgaben benötigt). Schließlich sollte man nicht vergessen, daß

Weil es - wie eingangs erläutert - kein Recht auf die Vorfahrt gibt, darf die Vorfahrt auch nicht erzwungen werden. An Kreuzungen und Einmündungen gilt der sogenannte Vertrauensgrundsatz, nach dem ein Verkehrsteilnehmer davon ausgehen kann, daß andere Verkehrsteilnehmer ihre Pflichten erfüllen. Konkret heißt das hier: Ein nicht wartepflichtiger Fahrzeugführer kann davon ausgehen, daß ein Wartepflichtiger seiner Wartepflicht nachkommt. Nun gibt es aber eine Vielzahl von Situationen, in denen voraussehbar ist, daß der Wartepflichtige seinen Pflichten mit Sicherheit oder hoher Wahrscheinlichkeit nicht nachkommen wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Benutzer einer Nebenstraße nach kurzem Holt wieder zügig anfährt, obwohl der Verkehr auf der Hauptstraße das eigentlich nicht zuläßt, oder wenn einer, der auf gleichrangiger Straße von links kommt, ohne erkennbare Geschwindigkeitsverringerung auf die Kreuzung zufährt, oder wenn ein Wartepflichtiger beim Halten zu weit vorgefahren ist, oder, oder... In solchen und ähnlichen Fällen ist der Nichtwartepflichtige zum Verzicht auf die Vorfahrt verpflichtet. Pocht er auf ein - nicht existierendes - Vorfahrtsrecht und kommt es zum Unfall, macht er sich mitschuldig. Analog verhält es sich in Situationen, wo ein Fahrzeugführer nicht oder nicht mehr weiß, wer nun eigentlich wartepflichtig ist. Das kann in fremder Umgebung passieren oder wenn die alte Umgebung „umgeschildert" wurde, oder wenn die Aufmerksamkeit auf die Wegsuche gerichtet wurde und jemand plötzlich vor oder gar schon auf der Kreuzung steht, oder die Sichtverhältnisse (Dunkelheit, Nebel) das Hauptstraßen- oder Vorfahrtszeichen „verschluckt" haben, oder wenn der Schnee aus Straßen und Wegen gleichbreite und auch sonst ganz und gar ähnliche Fahrstreifen gemacht hat, oder, oder. .. In solchen Zweifelsfällen sollte man sich immer so verhalten, als wäre man wartepflichtig. Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, daß ein, zwei andere auch warten. Vielleicht bekommt man auch noch einen Vogel gezeigt. Der ist aber schneller vergessen als die Beule in der Tür, das Bein im Gips oder der —redStempel im. Berechtigungsschein. 119

Gefälligkeiten Ein Pkw-Fahrer beabsichtigte, aus einer Nebenstraße kommend, nach links in die Hauptstraße einzubiegen. Die Straßen waren mit entsprechenden Värkehrszeichen gekennzeichnet. Der Pkw-Fahrer ordnete sich ein und zeigte die beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung an. Dabei nahm er einen Bus wahr, der links, 30 m vor der Einmündung, auf der rechten Fahrbahnhälfte der Hauptstraße an einer Haltestelle hielt. Der Busfahrer fuhr an, um aber sogleich wieder zu halten, denn er hatte den Pkw-Fahrer als Bekannten erkannt. Er grüßte ihn, indem er die Hand an den Kopf führte. Der Pkw-Fahrer deutete dies als Zeichen, einbiegen zu können, sah nach links und rechts und fuhr langsam weiter. Als er die Mitte der Einmündung erreicht hatte, stieß er mit einem von links kommenden Kradfahrer zusammen. Dieser hatte sich auf der rechten Fahrbahnhälfte der Einmündung genähert. Als er den haltenden Bus bemerkte, setzte er sich allmählich zur Straßenmitte ab, um an diesem vorbeizufahren. Seine Fahrgeschwindigkeit betrug etwa 50 km/h. Als er 15 bis 20 m vor sich den langsam einbiegenden Pkw sah, versuchte er diesem links auszuweichen, konnte aber einen Zusammenstoß nicht verhindern. Das Krad wurde dadurch auf den Gehweg geschleudert und riß zwei Fußgänger um. Diese und der Kradfahrer wurden verletzt. Dem Pkw-Fahrer wurde nicht angelastet, daß er den Gruß des Busfahrers falsch ausgelegt hatte. Er konnte dessen Zeichengebung im Zusammenhang mit dessen Fahrweise als Einräumen der Vorfahrt deuten. Hiervon war auszugehen. Dennoch hatte er den Unfall verschuldet. Er blieb verpflichtet, sich von der tatsächlichen Verkehrslage zu überzeugen und den Vorfahrtsberechtigten die Vorfahrt zu gewähren. Er wendete ein, sich ausreichend nach links orientiert gehabt zu haben, den Kradfahrer habe er nicht sehen können, weil dieser durch den Bus verdeckt gewesen sei. Er habe ihn plötzlich hinter dem Bus „hervorschießen" sehen. Da beide Fahrzeuge in Bewegung waren, mag dieser optische Eindruck zutreffen. Tatsache ist, daß der Pkw-Fahrer, um freie Sicht nach links zu gewinnen, mindestens soweit auf die Hauptstraße fahren mußte, daß er den vom Bus besetzten und dadurch für ihn verdeckten Teil der Fahrbahn versperrte. Praktisch war dies Straßenmitte. Dadurch kreuzte er zwangsläufig die Fahrtrichtung der Vorfahrtsberechtigten und behinderte diese. In dem Augenblick, als er ausreichend Sicht hatte, war der Kradfahrer, der mit einem solchen Fahrmanöver nicht rechnete und dies auch nicht mußte, schon da. Die Sichtbehinderung durch den Bus war so erheblich, daß 120

der Pkw-Fahrer mit dem Einbiegen hätte solange warten müssen, bis der Bus weitergefahren wäre. Dies hätte nicht lange gedauert, da der Busfahrer daran interessiert ist, den Fahrplan einzuhalten und deshalb nicht länger als unbedingt erforderlich halten wird. Wenn man aber unterstellt, der Busfahrer habe dem Pkw-Fahrer aus „Gefälligkeit" die Vorfahrt eingeräumt, haben wir es mit einem nicht wenig anzutreffenden Fall von Höflichkeit des einen zu tun, die Gefahren für andere heraufbeschwören kann. Um nicht mißverstanden zu werden: Ich plädiere für Höflichkeit, Ritterlichkeit, Anständigkeit im Verhalten im Straßenverkehr und meine, daß eine solche soziale Haltung nicht allein durch Regelwissen entsteht bzw. gefestigt wird. Sie ist ein Grundanliegen der neuen StVO und eine Frage der Einstellung zu einem verantwortungsbewußten, disziplinierten Verhalten im Straßenverkehr. Diese Einstellung gilt es von der Schule an über die Fahrausbildung und danach beim Kennenlernen von Gefahrensituationen und deren Bewältigung sowie dem Speichern daraus gewonnener Erfahrungen zu bilden und ständig zu vertiefen. Es gibt viele Situationen im Verkehrsgeschehen, die nicht durch Vorschriften geregelt werden können. Dazu sind die wechselnden Bedingungen zu vielgestaltig. Zum anderen liegt es dem sozialistischen Recht fern, kleinlich zu reglementieren. So kann es passieren, daß auf einer Kreuzung gleichberechtigter Straßen von drei Beteiligten nach dem Gesetz keiner die Vorfahrt hat. Man verständigt sich dann untereinander, wer zuerst losfahren soll. Durch das Wegfahren eines Beteiligten, liegt meist wieder eine von der Vorfahrtsregelung erfaßte Verkehrslage vor, die allerdings oft nicht als solche befolgt wird. Auch bei Ausfahrten aus einem Grundstück in eine verkehrsreiche Straße kommt es vor, daß die Ausfahrt nur dadurch möglich wird, daß jemand aus der Fahrzeugkolonne anhält. Weiter kann es vorkommen, daß z. B. ein

Lastzug von der Hauptstraße in eine Ne straße nur unter der Voraussetzung einbi kann, daß der an sich Wartepflichtige her den Platz räumt. Diesem wird dan Vorfahrt gelassen. All diese und ähnliche Situationen sin fährdungsfrei zu bewältigen, wenn d Paragraph 1 der neuen StVO formuli Grundforderungen zur Gewohnheit gew nes Verhalten sind. Zu roten ist außer daß derjenige, der in einer bestimm Situation das Vorrecht hat, dies nich „Spielerei" aufgibt. Sein Verzicht muß e Sinn haben; also z. B. dann erfolgen, w dadurch Gefährdungen anderer vermi werden. Dann muß er sogar von seinem recht zurücktreten. Wenn er einem oder mehreren nützt, m darauf achten, daß er durch seinen Ve nicht wiederum andere in Gefahr bring muß sich auch eindeutig verhalten. Derje dem ein Recht eingeräumt wird, muß d denken, daß dies nur hinsichtlich des räumenden" geschieht und nicht bede daß dies auch andere so deuten könne sich entsprechend verhalten. Von seine antwortung gegenüber diesen anderen er nicht befreit. Soweit es sich um sogenannte Stan situationen handelt, werden diese durc neue StVO eindeutig geregelt, ohne daß aus etwa zu schlußfolgern wäre, daß Gesagte verliere an Bedeutung. Im Ge teil, ein von Vorsicht, Rücksicht, Diszipli Verantwortung geprägtes Verhalten in Situation ist und bleibt die Grundforde Die erwähnte Neuregelung betrifft z. B Abs. 4 StVO. Nach dem bisherigen § 2 auch die Fußgänger auf abbiegende F zeuge Rücksicht zu nehmen, obwohl ihr kehrsrichtung freigegeben war. Praktisc es so, daß sie oft der „Gewalt" in Form „stärkeren" Verkehrsteilnehmers weichen ten.

Nach der neuen Regelung obliegt die wendige Rücksichtnahme allein dem a genden Fahrzeugführer. Damit wird der S der Fußgänger erweitert. Diese Reg stimmt mit § 35 Abs. 2 StVO überein, di Fußgänger erhöhte Sicherheit gara wenn er die Fahrbahn an verkehrsgere Kreuzungen oder Einmündungen überqu Erwähnt werden soll auch § 27 StVO. dem Abs. 1 dieser Bestimmung dürfen zeugführer einen Fußgängerüberweg, Bahnübergang, eine Kreuzung oder Ein dung, auch wenn die Verkehrsrichtun gegeben ist, nicht befahren, wenn da durch Verkehrsstau oder eine besonder kehrssituation die ungehinderte Weite Dr. Rolf Sc nicht möglich ist.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR

Fahrstrecke DDR30 Berufskraftfahrer berieten Kriterien für vorbildliches Verhaften im Straßenverkehr In Schwarzheide fand am 2. März 1978 die Verkehrssicherheitskonferenz des VEB Kombinat Kraftverkehr ‚Wilhelm Pieck" Cottbus statt. Diese Konferenz stellte sich die Aufgabe, die bisherige Arbeit auf dem Gebiet der Ordnung. Sicherheit und Disziplin im Straßenverkehr 1977 einzuschätzen und die sich daraus ergebenden Schwerpunkte für die Kraftfahrer des Kombinates für die nächsten Jahre festzulegen. In seinem Referat führte Kombinatsdirektor Horst Kittan unter anderem aus, daß in den Kollektiven aller Kombinatsbetriebe unter dem Motto Fahrstrecke DDR 30° neue Ziele im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des 30. Jahrestages der DDR beraten und beschlossen wurden. So wollen die 189 Kraftfahrer des VEB Kraftverkehr Schwarze Pumpe Zweigbetrieb Weißwasser mit ihren 170 Fahrzeugen nen besonderen Beitrag leisten. Sie haben ‚di vorgenommen, den hohen Qualifizierungsgrad und die großen Erfahrungen in aktive Vorbildwirkung gegenüber ihren Berufskollegen als auch allen anderen Verkehrsteilnehmern umzusetzen. Ihr Leitmotiv dabei ist: Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel! Gerade diesem Kraftverkehrsbetrieb kommen im Personen- und Gütertransport des Kohleund Energiebezirkes wichtige Aufgaben zu. Allein die Busfahrer befördern täglich rund 10000 Fahrgäste im Berufsverkehr. Deshalb berieten die Kollegen, wie sie den sozialistischen Wettbewerb zur Erhöhung der Vorbildwirkung der Berufskraftfahrer noch wirkungs-

voller führen können, Das Ergebnis ist das auf dieser Seite veröffentlichte Wettbewerbsprogramm, womit die Weißwasser Kraftfahrer Normen festlegen, die obrechenbar sind und die das Verhalten eines jeden Berufskraftfahrers bestimmen sollten. Der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Verkehrspolizei im Ministerium des Innern, Oberstleutnant Wolfram Zschorn unterstrich in seinem Diskussionsbeitrag, daß diese wertvolle Initiative in allen Kraftverkehrs-Kombinaten und in den anderen Bereichen in der gesamten DDR aufgegriffen und verwirklicht werden müßten. Dazu sei es erforderlich, be-

tonte der Leiter der Hauptverwaltung Kraftverkehr im Ministerium für Verkehrswesen im Schlußwort, daß ein jeder Kraftfahrer, ob Lkw-, KOM- oder Pkw-Fahrer immer mehr zum Vorbild für andre Verkehrsteilnehmer wird. Während der Verkehrssicherheitskonferenz wurden fünf Kraftfahrer des Kombinates als Aktivist bzw.,, Vorbildlicher Kraftfahrer" ausgezeichnet. Es sind Rudi Jobst, Siegward Mühle, Klaus Naujoks, Hans Tieck und Fritz Walter. Herbert Schadewald

Wettbewerbsprogramm Durchsetzung höchster Sicherheit an unseren Fahrzeugen Wir handeln nach dem Grundsatz: „Höchste technische Sicherheit ist wichtigste Voraus'tzung für hohe Verkehrssicherheit!" .roftfahrer, Schlosser und Leitung des Zweigbetriebes Weißwasser verpflichten sich deshalb: - die gemäß gesetzlicher Bestimmungen erforderlichen technischen Dienste ordnungsund fristgemäß zu garantieren; - zur täglichen Kontrolle des betriebs- und verkehrssicheren Fahrzeugzustandes vor Antritt der Fahrt; - zur ordnungsgemäßen und regelmäßigen Wartung und Pflege der Fahrzeuge; - bei Reparaturen die technische Sicherheit uneingeschränkt herzustellen und dafür die Garantie zu übernehmen; - die Fahrzeuge so zu behandeln, daß technische und die Sicherheit beeinträchtigende Mängel vermieden werden; - die Funktionsfähigkeit der Fahrtschreiber und konsequente Abrechnung nach Fahrtschreiberdiogrammen und die Obereinstimmung mit den Fahrtdokumenten und der Stundenkarte zu gewährleisten, bei Verstößen erfolgt die Auseinandersetzung im Kollektiv; - zur ordnungsgemäßen Führung des BordDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

buches als wichtigstes Fahrzeugdokument. Technische Mängel an Kraftfahrzeugen sind für niemand eine Entschuldigung! 2. Durchsetzung höchster Sicherheit im Straßenverkehr Wir handeln nach dem Grundsatz-.,, Unfälle sind vermeidbar durch ordnungsgemäßes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer!" Deshalb verpflichten sich die Kraftfahrer des Zweigbetriebes Weißwasser: - zur bedingungslosen Einhaltung der StVO, der BO-Kraft und der Betriebsverkehrsordnung; - zur Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Disziplin gegenüber allen Verkehrsteilnehmern; - zur erzieherischen Einflußnahme auf alle anderen Berufskollegen; - gegenüber risikovollem, undiszipliniertem, leichtfertigem und oberflächlichem Verhalten von Verkehrsteilnehmern eine Atmosphäre der Unduldsamkeit zu entwickeln und zu kritischen, sachlich-erzieherischen Auseinandersetzungen mit dem Fehlverhalten unserer eigenen Kollegen und anderer Verkehrsteilnehmer an Ort und Stelle; die staatliche Leitung bei der Organisierung und Durchführung von Fahrzeugappellen, Aus- und Einfahrtkontrollen gemeinsam mit dem VSA zu unterstützen;

- zur konsequenten Einhaltung des Dienstplanes einschließlich der Ruhezeiten. Es besteht kein Zwang für überhöhte Geschwindigkeit! 3. Durchsetzung hoher Materialökonomie Wir handeln nach dem Grundsatz: ‚Zwischen Geschwindigkeit, Sicherheit und Materialökonomie besteht ein direkter Zusammenhang!" Kraftfahrer, Schlosser und Leitung des Zweigbetriebes Weißwasser verpflichten sich deshalb: - zur konsequenten Einhaltung der für die einzelnen Fahrzeugtypen vorgegebenen Richtgeschwindigkeiten als Höchstgrenzen; - zur ständigen Einhaltung der vorgegebenen Treibstoffnormen durch Gewährleistung eines guten Wartungszustandes der Zündund Einspritzanlagen; zu fachlich ordnungsgemäßer Fahrweise durch • rechtzeitiges Anpassen an die gegebenen Straßen- und Verkehrsverhältnisse • sanftes, aber zügiges Beschleunigen, um Behinderungen im Verkehrsablauf zu vermeiden • rechtzeitiges Schalten, weniger Bremsen; - stets mit dem richtigen Reifeninnendruck zu fahren und an der Aktion „Gewinnen durch Reifenpflege" teilzunehmen. 121

Internationale Benzinpreise



Für alle Motortouristen, die in diesem Jahr eine Reise in unsere sozialistischen Nachbarstaaten geplant haben, möchten wir an dieser Stelle eine Information über die derzeitig dort geltenden Benzinpreise geben. Die Preisangaben beziehen sich auf jeweils einen Liter Kraftstofl:

r,

( .

VR Polen Normal Super

11 Zioty 13Ztoty

CSSR

1

88 Oktan 92 Oktan 96 Oktan

4,10 Ks 4,30 Ks 5,-. Ks

Ungarische VR 86 Oktan 92 Oktan 98 Oktan

5,- Formt 6,50 Formt 8,- Formt

SR Rumänien R-90 R-98 E

4,30 Lei 4,50 Lei

Sowjetunion 72 Oktan 76 Oktan 93 Oktan 95 Oktan 98 Oktan

-

0,14 Rubel 0,15 Rubel 0,20 Rubel 0,20 Rubel 0,20 Rubel

‚-

VR Bulgarien 83 Oktan 93 Oktan 96 Oktan Kraftfahrer werden entlang den Straßen durch die CSSR sehr häufig mit dem Begriff „Motorest" konfrontiert. Hinter diesem Wort ver-

gen Büfett im Stück kaufen. Allerdings wird dabei Gaststättenzuschlag berechnet. Doch ‚draußen" ist dieser Käse nur schwer zu bekommen. Herbert Schadewald 122

Nur an der bulgarischen Grenze gibt es in den „Schipka'-Büros gegen Mark Benzintalons für zwei Kraftstoffsorten. Pro Liter sind gegenwärtig für 93 Oktan 1,50. Mark und für 96 Oktan 1,65 Mark zu zahlen. Diese Benzingutscheine ermöglichen eine Einsparung von 10 bzw. 23 Pfennig pro Liter gegenüber den Tankstellenpreisen.

n.

berg:nsKh kleine, gastliche, meist originellF eingerichtete Restaurants, die auf ihre s pezieHen Gäste (Motortouristen) eingestellt sind. Einer dieser Lokalitäten ist das Motorest „Ran" (Ranch) an der E 16 zwischen Trenin und Nove Mesto. Ein ausgedienter, wiederhergerichteter Pferdewagen vermittelt wie die Pferdehalfter am Eingang (Cowboyfilm-)Atmosphäre. Durch zünftige Saloonpendeltüren gelangt man in die Gaststätte, in der unter anderem slowakische Spezialiäten angeboten werden. Auch im Freien läßt es sich unter den hölzernen Pyramidendüchern angenehm speisen. Den echten slowakischen Schafskäse vom Speisenlnn kann man in einem I,Innnn dny,innhnri...............

0,35 Lewa 0,44 Lewa 0,52 Lewa

--

In der CSSR sind in diesem Jahr noch an vier Sonnabenden die Geschäfte ganztägig geöffnet. Das ist am 6. und 13. Mai sowie am 23. September und 14. Oktober 1978. Gerhard Müller, Turnov DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Prag anders erlebt Fahrpreise'

Bettkartenpreise2 (einschl. Vormerkgebühr) 1. Klasse

1. Klasse

50,70

2. Klasse

101,40

33,80

67,60

1 Bettplatz je Abteil

57,60

115

2, Klasse

2 Bettplötze je Abteil

3 Bettplötze je Abteil

27,70

19,10

55,40

38,20

Liege

t

5,80

11,60

1

Jede erwachsene Person kann ein Kind bis zum vollendeten 5. Lebensjahr, für das kein besonderer Platz beansprucht wird, unentgeltlich mitnehmen. Für die anderen Kinder sind bis zum vollendeten 10. Lebensjahr Kinderfahrkarten zu lösen.

Für jeden beanspruchten Liege- und Bettplatz ist auch für Kinder - der volle Bettkartenpreis zu zahlen. Zwei Personen können jedoch einen Bettplatz benutzen, wenn eine Person das 10. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. 2

Zu Ihrem Beitrag „Autoreise vom Reisebüro" (Heft 1/1978) möchte ich Ihnen ergänzend mitteilen, daß ich 1977 als Autotourist für eine Bulgarien-Reise vom Reisebüro der DDR einen Talon erhielt, der mir im Notfall eine kostenlose Inanspruchnahme des bulgarischen Pannendienstes sichern sollte. Doch wer tritt schon eine solche Reise mit dem Gedanken an, daß er unterwegs eine Panne bekommt und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Obwohl der Wagen kurz vor der Reise in einer Werkstatt überprüft und verschiedene Verschleißteile ersetzt wurden, wollte er in Albena nicht mehr weiter. Dort lernte ich nun den Service des bulgarischen Automobilclubs schätzen, der den Pannendienst eingerichtet hat. Diese gelben Wagen verkehren von April bis Oktober auf den wichtigsten Hauptstraßen. An der Tankstelle in Albena erwartete ich das Pannendienstfahrzeug, das meinen Wagen gegen Aushändigung des Talons etwa 30 km bis zur Werkstatt nach Varna schleppte. Nach zwei Tagen konnte ich den Wagen mit einer neuen Kupplung wieder abholen. Diese Reparatur mußte allerdings bezahlt werden. Heinz Nimtz, Halle

1

vom

„5

Nach unserer Veröffentlichung „Pkw im ‚Saxonia" (Heft 1/1978, Seite 17) kam es zu einigen Fahrplan- und Tarifänderungen, die wir Ihnen im Folgenden mitteilen: Auf dem Gebiet der CSSR fährt der Saxonia eine andere Strecke, die über Proha LibenOlomouc—Puchov—Leopoldov—Galanta--Nove Zamky führt. Dadurch ändern sich die Fahrpreise wie folgt: 1. Klasse: alt: einfache Fahrt 49,00 M, Hin- und Rückfahrt 98,00 M neu: einfache Fahrt 50,70 M, Hin- und Rückfahrt 101,40 lvi. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR

2. Klasse: alt: einfache Fahrt 32,70 M, Hin- und Rückfahrt 65,40 M neu: einfache Fahrt 33,80M, Hin- und Rückfahrt 67,60 M Die Bettpreise sowie die Preise für die Autofrachten sind von der Kursänderung nicht betroffen. Der D 1475 verkehrt täglich vom 23. Juli bis 9. September 1978 und zusätzlich am 2., 9. und 16. Juni 1978 sowie am 15., 22. und 29. September 1978 ab Dresden Neustadt 19.52 Uhr. Ankunft in Budapest keleti pu ist um 10.40 Uhr. Der D 1474 verkehrt täglich vom 24. Juni bis 11. September 1978 und zusätzlich am 3., 10. und 17. Juni 1978 sowie am 16., 23. und 30. September 1978 ab Budapest keleti pu 20.45 Uhr. Ankunft in Dresden Neustadt um 11.15 Uhr. Die Verladezeiten sind in Dresden Neustadt von 17 bis 19 Uhr und in Budapest keleti pu von 18 bis 19 Uhr. Da dieser Autoreisezug besonders an den Wochenenden sehr stark gefragt ist, empfiehlt es sich - vor allem für Pkw-Touristen mit Campinganhänger - Reisetermine in der Wochenmitte zu wählen. Alle anderen, im Heft 1/1978 gegebenen Hinweise zum „Saxonia" behalten weiterhin uneingeschränkte Gültigkeit. Scha.

Wer Prag einmal nicht nur als motorisierter Tourist erleben will, der greife zum Bildband von Miroslov Khol „ Nage Praha" (,‚Unser Prag"). Auf 178 Seiten werden Farbfotos gezeigt, die uns in anschaulicher Weise und aus ganz ungewöhnlicher Perspektive das alte und neue Prag vorstellen. Ob man nun an den gewohnten Aussichtspunkten steht, oder aber die Stadt von weniger bekannten Orten aus betrachtet, der Hradschin beherrscht Prag in gleicher Weise. Der Veitsdom, die hervorstechendste Komponente des berühmten Panoramas der Prager Burg, birgt archäologische Reste, die uns der Bildband nahebringt. Dos malerische Goldene Gäßchen im nordöstlichen Teil der Burg lernt man ebenso fotografisch kennen wie den nach Westen gelegenen Paradiesgarten und den sich nach Osten hinziehenden Wallgarten. Ebenso verweilen wir beim Hradschin mit seinen Adelspalästen; das Palais Schwarzenberg ist einer der ältesten Renaissancepaläste Prags. Der LoretoPlatz und die Loreto-Kirche wurden dargestellt sowie die Hradschiner Vorstadt Neue Welt, die Anfang des 14. Jahrhunderts entstand. Von der barocken Niklaskirche schweift der Blick über die ganze Kleinseite mit ihrer Judenstadt, die der älteste Teil Prags ist. Die Moldau und ihre Brücken zeigt uns eine Luftaufnahme. Man bewundert die rechts und links stehenden alten, sagenumwobenen Schlösser und Burgen. Die Neustadt mit der Staatsbank, das Museum Wiadimir lljitsch Lenin, der Wenzelsplatz, die belebteste Verkehrsader der Stadt, das Nationalmuseum, der moderne Palast der Föderalversammlung der CSSR werden uns nahegebracht. Viele Gärten und Parkanlagen werden vorgestellt. Stellvertretend sollen hier nur der Vojan-Park, der Wallensteingorten und der Park des in den Jahren 1555 bis 1556 erbauten Renaissance-Lustschlosses Stern in Liboc genannt werden. Erläuterungen zur Architektur und zur Entstehungsgeschichte der vielen Bauten aus der Gotik, des Barocks und der Renaissance gibt der Anhang des Bildbandes in tschechischer, russischer, deutscher, englischer und französischer Sprache. Alles in allem ist dieser Bildband zum Preis von 45,20 M ein vorzüglicher Reisebegleiter, und er kann für viele, die Prag noch nicht kennen, Anreiz für einen Besuch in der goldenen Stadt sein oder Erinnerungen wecken und -ause Wissen vertiefen.

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Inscuss nvsrsicherungsschutz

Verehrter Herr Ernst!

Sehr geehrter Herr Dr. Hagner!

Ihre Ausführungen im Heft 12/77 enthalten im Abschnitt „Versicherungsschutz von Kraftfahrzeugen für Insassen" eine Unklarheit, um deren Klärung ich bitten möchte. Da ich früher selbst eifriger Tramper war, habe ich eine Schwäche für diese „Leidensgenossen". Nun lese ich aus Ihrem Artikel, daß nach den neuen Bestimmungen des ZGB bei einem Unfall der Halter oder Fahrer in jedem Falle dem Mitfahrer schadenersatzpflichtig ist. Bei Nichtverschulden ist die Sache klar: es zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers. Aber wie sieht es aus, wenn der Fahrer selbst den Unfall verschuldet? Jedem kann das durch momentane Unachtsamkeit, plötzliche Veränderung des Straßenzustandes, gesundheitliche Störung usw. passieren. Muß der Fahrer dann zum eigenen Schaden auch noch die Schadenersatzansprüche der gefälligerweise mitgenommenen Anhalter übernehmen? Oder mutet man ihm zu, für solche Fälle noch eine zusätzliche „Insassenversicherung" abzuschließen, die meines Wissens nicht für Familien. angehörige, also nur für Gefälligkeitsmitfahrer gilt?

Die Redaktion übermittelte uns Ihre Anfrage. Im Interesse der besseren Ubersicht über die

Für nähere Informationen zu diesem Thema wäre ich Ihnen sehr dankbar. Dr. Hagner, Wurzboch

rechtlichen Zusammenhänge der Probleme, die Sie ansprachen, halten wir es für angebracht, wenn wir Ihre Fragen nicht im einzelnen, sondern in der folgenden zusammengefaßten

sicherungsform erstreckt sich auf Unfälle, die die versicherten Personen in ursächlichem Zusammenhang mit dem Lenken und Benutzen, dem Be- und. Entladen, dem Abstellen des Kraftfahrzeuges sowie der Pflege, Wartung und anderen Arbeiten am Fahrzeug erleiden. Versichert ist durch die Versicherungsform jeder berechtigte Insasse - die Familienangehöri-

Form beantworten.

gen ebenso wie die „Tramper" oder „Anhal-

Seit Einführung des Zivilgesetzbuches der DDR ist der Halter eines Kraftfahrzeuges für Schäden verantwortlich, die beim Betrieb dieses

vorzuliegen brauchte (§ 345 ZGB). Man spricht

ter" - des im Versicherungsvertrag bezeichneten Kraftfahrzeuges. Dagegen sind nicht versichert die Unfälle, die außerhalb des Fahrzeuges oder der vorgenannten Tätigkeiten entstehen. Dafür gibt es die weitaus umfassendere allgemeine Unfallversicherung,

bei dieser Art der Schadenersatzverpflichtung im ZGB von der „erweiterten Verantwortlich-

die sich auf alle Unfälle des täglichen Lebens, einschließlich der Unfälle beim Benutzen von

keit für Schadenszufügung". Die Besonderheiten und Gefahren des Verkehrsgeschehens erforderten, die Wiedergutmachungspflicht

Kraftfahrzeugen erstreckt. Bei der Insassen-Unfallversicherung ist es u,

Fahrzeuges einem anderen zugefügt werden, ohne daß hierbei das Verschulden des Halters

nach diesen Grundsätzen zu regeln und damit die Rechte und Interessen der Geschädigten in größtmöglichem Umfang zu gewährleisten. Während nach früherem Recht eine Verantwortlichkeit des Kraftfahrzeughalters gegenüber den Fahrzeuginsassen nur bei entgeltlicher öffentlicher Personenbeförderung bestand, bezieht sich die Ersatzpflicht gemäß ZGB nunmehr auch auf die Schädigung von Fahrzeuginsassen, die aus Gefälligkeit mitgenommen werden. Eine Schadenersatzpflicht des Halters oder Fahrers ist auch dann gegenüber den Fahrzeuginsassen grundsätzlich gegeben, wenn Halter oder Fahrer das Schadenereignis schuldhaft herbeigeführt haben. Die Kraftfahr-Haftpflichtversicherung, die für jedes in der DDR polizeilich zugelassene Kraftfahrzeug als Pflichtversicherung besteht, umfaßt die Befriedigung berechtigter und die Abwehr unberechtigter Schadenersatzansprüche, die auf Grund der Rechtsvorschriften über die materielle Verantwortlichkeit also der eingangs erwähnten Bestimmungen im ZGB - gegen Halter oder Fahrer des Kraftfahrzeuges erhaben werden, wenn aus dem Halten oder durch den Gebrauch des Fahrzeuges Dritten ein Schaden entsteht. Folglich umfaßt -der Kraftfahr-Haftpflichtversicherun9sschutz auch die Schadenersatzansprüche der Fahrzeu9insassejch9ül‚ob es sich hierbei um „Tramper" oder andere Mitfahrer handelt. Nicht versichert sind lecliglhäden,d!edeFah&ter,der Fahrer und deren Ehepartner, minderjährige Kinder oder andere unterhaltsberechtigte Anehödge erleiden. Um speziellen Wünschen von Kraftfahrzeughaltern und Fahrern zu entsprechen, die für sich und ihre Mitfahrer einen zusätzlichen Versicherungsschutz haben wollten, wurde die

erheblich, wer den Unfall verursacht hat. Schadenersatzansprüche der Insassen gegenüber dem Fahrzeughalter oder Fahrer bzw. einem dritten Schadenverursacher können unabhängig von einer bestehenden Insassen-Unfallversicherung auf der Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen über die Verantwortlichkeit bei Schadenszufügung geltend gemacht werden. Von der Insassen-Unfallversicherung ausgeschlossen sind Unfälle, die bei oder als Folge einer vorsätzlichen Straftat der versicherten Person eingetreten sind. Die Staatliche Versicherung kann aber auch die Leistung ganz oder teilweise für den Fahrer versagen, der bei Eintritt des Unfalles unter Alkohol stand oder nicht die vorgeschriebene Fahrerlaubnis besaß und den Unfall schuldhaft herbeigeführt hat. Eine ähnliche Leistungseinschränkung kann auch für die anderen Insassen erfolgen, wenn sie sich einem Fahrer anvj----trauten, obgleich sie wußten, daß dieser dut Alkoholgenuß in seiner Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt war oder nicht die vorgeschriebene Fahrerlaubnis besaß. Die Insassen-Unfallversicherung ist eine von der Kraftfahr-Haftpflicht- und auch Kaskoversicherung völlig unabhängige Versicherungsform, die auf freiwilliger Basis abgeschlossen wird. Sie bezieht sich auf ein bestimmtes im Versicherungsschein anzugebendes Kraftfahrzeug, dessen berechtigte Insassen vertragsgemäß unfallversichert sind. In einem auf diese Weise versicherten Fahrzeug sind alle zugelassenen Plätze und damit alle berechtigten Insassen mit den gleichen Versicherungssummen für den Fall des Todes und des dauernden Körperschadens versichert.

Siegfried Ernst, Sektorenleiter Staatliche Versicherung der DDR, Hauptverwaltung

„Unfallversicherung für Insassen von Kraftfahrzeugen" geschaffen. Diese besondere Ver124

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Regenfest und stabil

Erfahrungen mit einem Olbernhauer Wohnze/tanhänger im Juni 1974 kauften wir nach zweijähriger Wartezeit beim IFA-Vertrieb Neubrandenburg inen Wohnzeltanhönger CT 6-1. Wir hatten uns schon nach Prospekten (die man beim IFAVertrieb leider nur ansehen, aber nicht mitnehmen kann), hauptsächlich aber nach dem Testbericht im „Deutschen Straßenverkehr" (Heft 9/1972) auf den CT 6-1 vorbereitet. Vor der ersten Urlaubsfahrt wurden wie empfohlen - Haupt- und Vorzeit zur Probe aufgebaut. Das war goldrichtig, denn es ist ausgesprochen peinlich, wenn jemand unter den Blicken und Bemerkungen „schlauer" Nachbarn auf dem Zeltplatz womöglich schon eine halbe Stunde braucht, um den Anhänger mit Hilfe der Kurbelstützen einigermaßen in die Waage zu bringen Inzwischen ist unser CT 6-1während vier großer Urlaubsfahrten und einiger Kurzurlaube rund 10500 km gerollt und hat insgesamt etwa 6 Monate aufgebaut gestanden.

ein. Seitdem fahren wir nur noch mit der (mitgelieferten) Schutzplane, auch wenn das nicht gerade elegant aussieht. (Schlußleuchten und das Kennzeichnen müssen allerdings freibleiben!) Das Aufbauen des Anhängers ist im Vergleich zum Aufbau eines Steilwandzeltes ähnlicher Größenordnung sehr schnell zu bewältigen. Wir brauchen bei Unterwegsübernachtungen (wenn nur das Hauptzelt aufgebaut wird) mit einem eingespielten fünfköpfigen „Team" durchschnittlich eine halbe Stunde - mit dem Aufblasen der Luftmatratzen (elektrisch), dem Einräumen und Teekochen. Für einen ganz wesentlichen Vorteil des CT 6-1 gegenüber der Ausführung mit „Deckel" auf der Erde (CT5) halten wir die relative Unabhängigkeit von der Geländebeschaffenheit. Wenn nur die Räder einigermaßen waagerecht stehen, kann man alles andere durch Unterlagen oder Löcher ausgleichen. Gerade im Gebirge sind die Zeltplätze ja oft uneben und felsig.

Gut zu ziehen

Allerdings sollten die Stützen der kleinen Liegefläche im Werk etwas gewissenhafter befestigt werden. Eine der Nietverbindungen löste sich bei uns schon recht bald.

Das Fahrverhalten des CT 6-1 ist ausgezeichnet (Zugwagen Wartburg 353). Obwohl die '30 kg Zulodungsmöglichkeit zumindest im Ur.iub ausgeschöpft werden, merkt man den Anhänger in der Ebene kaum hinter dem Pkw. Natürlich ist das Beschleunigungsvermögen nicht so gut, und man tut auch gut daran, den Sicherheitsabstand etwas größer zu halten, denn die Bremswege verlängern sich beim ungebremsten Anhänger merklich, Im Gebirge, bei stärkeren Steigungen, muß öfter in den zweiten und gelegentlich auch in den ersten Gang geschaltet werden. (Bei starkem Gefälle Freilauf sperren!) Das Fehlen einer Anhängerbremse haben wir bisher, auch im Gebirge, nicht als besonderen Nachteil empfunden. Solange es noch keine Rückfahrautomatik gibt, ist vor allem das Rangieren ohne Bremse einfacher.

Fahren mit Haube Die vordere Wand des Anhängerkastens ist während der Fahrt, vor allem bei Regenwetter, einem ständigen Angriff durch Sand, Wasser und Steine ausgesetzt. Schnell leidet der Lock darunter. Bei unserer ersten Urlaubsfahrt drang trotz der Moosgummiabdichtung des Deckels Wasser in die vorderen Staukästen DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 411978

Ablagen zu rar Die Einrichtung des Anhängers mit vier Truhen und der Heckküche hilft sehr, Ordnung zu halten. Wenn aber nachts fünf erwachsene Personen schlafen, wird die Ablagemöglichkeit für die Kleidung knapp, vor allem ohne Vorzeit. Wir haben deshalb an der vorderen Hängerwand zwischen den tiefen Truhen noch ein loses Regal mit zwei etwa 30 cm breiten Ablagebrettern eingefügt, dessen oberes Brett di Sitzgruppe zu einem U ergänzt und auf dem man auch sitzen kann. Die zwei Seiten und zwei Ablagen des Regals bestehen aus Leistenrahmen mit 6 mm Sperrholz. Sie sind nicht fest verbunden, sondern halten sich durch die Einpossung. Die Miniküche in der Hängerrückwand erfüllt die Erwartungen. Der Inhalt einer 3-kg-Gasflasche reicht bei uns etwa zwei Wochen (ohne Heizung oder Lampe). Wir nehmen deshalb noch eine zweite Flasche mit. Den Schrankteil neben dem Herdteil haben wir mit einem Zwischenboden (Sprelacart auf Leisten) versehen.

Dem Zeltstoff des Haupt- und Vorzeltes kann man ausgezeichnete Qualität bescheinigen. Wir hatten im Sommer 1975 westlich von Zakopane viel Regen, darunter zweimal ununterbrochenen Dauerregen von 60-70 Stunden. Bis auf einige Tropfen, die sich cm Gestänge bildeten, blieb alles dicht. tjberzelte oder Plastikplanen haben wir noch nie benutzt. Unser Vorzeit hat den Eingang von der Küchenseite. Diese Lösung ist unpraktisch, da durch die schräge Lage bei Regen zwangsläufig die Reißverschlüsse naß werden. Die entstehende Spannung beansprucht sie erheblich. Im ersten Urlaub fiel auch gleich einer aus. Wir haben uns in der Vertragswerkstatt in Lindow ein kleines Vordach an das Vorzeit nähen lassen, dadurch bleibt der Eingang jetzt trocken. Bei Eingängen an der senkrechten Wand des Vorzeltes gibt es diese Probleme nicht.

Naß zusammenklappbar? Da es - im Gegensatz zu den Prospekten (in denen ewiger Sommer ist) - bei uns öfter regnet, muß man insgesamt mit der Feuchtigkeitsabhängigkeit eines Zeltanhängers fertigwerden. Nach unseren Erfahrungen schadet es z. B. nichts, wenn das Zelt auch mal naß zusammengeklappt wird, sofern man es am gleichen Tag wieder aufbaut. Da ein nasses Zelt die Feuchtigkeit im geschlossenen Anhänger auch nach unten abgibt (wir haben im Mittelgang hauptsächlich die Campingmöbel, Schlafsäcke und Decken verpackt), empfiehlt es sich sehr, ein große Stück Plastikfolie über das ganze Gepäck einschließlich der Sitztruhen zu legen, bevor das nasse Zelt darüber geklappt wird. Ein nasses Vorzeit legt man am besten außen auf den Höngerdeckel unter die Abdeckplane. Wenn man längere Zeit an einer Stelle bleibt und das Vorzeit mit aufbaut, braucht man Ablage- und Aufhängemöglichkeiten für viele Dinge. Einiges kann mit Haken an die Stangen gehängt werden, aber das reicht nicht. Eine selbstgebaute Stellage aus sechs Holzstangen, einem Stahlrohr, einigen Sperrholzund Hartfaserplatten und Schrauben mit Flügelmuttern hat sich bewährt.

Für große Familien Für alle, die mit einem Wohnzeltanhänger CT 6-1 liebäugeln oder ihn demnächst erhalten, können unsere Erfahrungen vielleicht eine kleine Hilfe sein. Alte Hasen aber mögen verzeihen, wenn für sie Selbstverständliches gesagt wurde. Alles in allem: Berücksichtigt man Möglichkeiten und Grenzen eines Zeltanhängers, wird man - wie wir - sagen können, daß der CT 6-1 ein sehr brauchbares Gefährt für den Urlaub einer größeren Familie ist. Cli. Gürtler, Kratzeburg

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1 Vor kurzem fand vor dem 3. Strafsenat des Obersten Gerichts ein Kassationsverfohren statt, dem folgender Sachverhalt zugrundelag: Ein etwa 30j6hriger Bürger, dem die Fahrerlaubnis wegen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit entzogen worden war, benutzte den Pkw seines Vaters, um gemeinsam mit anderen Personen an entlegene Orte zu fahren und dort aus geschlossenen Gaststätten bzw. Geschäften Alkohol zu entwenden. Als die Benutzung dieses Pkw nicht mehr möglich war, wurde ein anderer nach Aufbrechen der Tür unbefugt zu mehreren Fahrten an verschiedenen Tagen benutzt, dabei z. T. unter Einfluß von Alkohol. Nach einer Familienfeier seiner Eltern bot er sich an, vier Gäste mit dem Pkw noch Hause zu fahren. Dies geschah auch, ohne daß diese merkten, daß er erheblich Alkohol getrunken hatte. Dabei fuhr er mit überhöhter Geschwindigkeit, geriet ins Schleudern, kollidierte mit Fahrzeugen und verursachte Sachschäden. Nachdem die Personen das Fahrzeug verlassen hatten, wurde versucht, die Weiterfahrt des Fahrzeuges zu verhindern. Dies vereitelte er durch rasches Anfahren, wobei er die in der Nähe stehenden Personen erheblich gefährdete. Sie konnten sich nur durch Beiseitespringen vor einem Zusammenstoß retten.

Keine Gnade für Unbelehrbare Das Kreisgericht hatte den Entzug der Fahrerlaubnis mit dem Hinweis auf den in einem anderen Strafverfahren erfolgten, aber zeitlich begrenzten nicht ausgesprochen. Der 3. Strafsenat des Obersten Gerichts hat dieses Urteil zuungunsten des Angeklagten korrigiert und die Fahrerlaubnis auf unbegrenzte Zeit entzogen. Entscheidend war dabei, daß der Angeklagte bereits wegen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit (§ 200 StGB) vorbestraft ist und von der Deutschen Volkspolizei mehrfach wegen Führen eines Fahrzeuges unter Alkoholeinfluß zur Verantwortung gezogen. wurde. Die im Verhalten des Angeklagten zum Ausdruck kommende Verantwortungslosigkeit, das

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2 rücksichtslose Durchsetzen egoistischer Interessen selbst bei erheblicher Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer erfordert, daß er für unbegrenzte Zeit vom Führen eines motorisierten Fahrzeuges im Verkehr, für das eine Fahrerlaubnis benötigt wird, ausgeschlossen wird. Die Notwendigkeit dieser gerichtlichen Strafe nach § 54 StGB ergibt sich nicht zuletzt auch daraus, daß er aus vorangegangenen Bestrafungen wegen gleicher Rechtsverletzungen keine Lehren gezogen hat. Im Gegenteil - er ignorierte entsprechende Beschränkungen und benutzte Pkw unbefugt und ohne im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein, die ihm ja bereits zeitweilig entzogen war. Dieser Bürger garantiert in keiner Weise ein solches Verhalten, daß für die notwendige Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer im Sinne von §1 Abs. 1 und 7 unserer neuen StVO erforderlich ist.

Wik

3 HeR VerkehrsontrcUeH Kreft 1 Achtung fcihrern, die bei derartigen Kontroen under Alkoholeinfluß stehend angetroffen werden, wird die Fahrerlaubnis entzogen. der 2 Nicht bei jeder Verkehrsstraftcw Entzug der Fahrerlaubnis. Da bei diesem Auffahrunfall keine schwerwiegenden Folgen eingetreten waren, wurde der Verursacher md einer Ordnungsstrafe belegt. 3 Zum Programm der Verkehrskontrollen gehört auch die Alkoholkontrolle, das Puster in die Tüte oder das Röhrchen. Bei diesem Kraftfahrer blieb die Tüte klar. Wird auf diese Weise Alkohol nachgewiesen, kann das zum Entzug der Fahrerlaubnis führen.

Wann wird die Fahrerlaubnis entzogen? Die vom Obersten Gericht getroffene Entscheidung findet sicher Zustimmung aller verantwortungsbewußten Verkehrsteilnehmer. Wiederholt wird aber gefragt, ob denn ein Fahrerlaubnisentzug immer notwendig ist, wenn eine Verkehrsstraftat vorliegt. Das Plenum des Obersten Gerichts der DDR hat sich vor kurzem auch mit diesen Problemen beschäftigt. Die Gerichte gehen zutreffend beim Fahrerlaubnisentzug von folgenden Grundsätzen aus: Nicht bei jeder Verkehrsstraftat erfolgt ein Entzug. Wichtige Gesichtspunkte dafür, ob ein solcher zu erfolgen hat, und falls ja, wie lange er dauern muß, sind u. a.: - die Art der Pflichtverletzung (z. B. nach der StVO), die der Straftat zugrunde lag, - der Grad der Schuld, - die Auswirkpngen des Entzugs auf den Beruf, die staatsbürgerlichen Verpflichtungen oder wichtige persönliche Belange (z. B. Anfahrt zur Arbeitsstelle). DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

e wirksame Erziehungsmaßnahme

Der Entzug der Fahrerlaubnis wird zutreffend in folgenden Fällen ausgesprochen, wenn - ein schwerer Verkehrsunfall auf einem rücksichtslosen Verhalten - z. B. infolge Alkoholgenuß - beruht (§ 196 Abs. 3 Ziff. 2 StGB); - der Täter wegen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit bestraft wird (§ 200 StGB); - eine schwere Straftat im Zusammenhang mit der Benutzung eines Kfz begangen wurde (z. B. umfangreiche Diebstähle oder Sittlichkeitsverbrechen an verschiedenen Orten); - der Täter bereits wiederholt wegen bewußter Mißachtung von Rechtsvorschriften im Zusammenhang mit dem Führen von Kfz strafrechtlich oder mit Ordnungsstrafmaßnahmen zur Verantwortung gezogen wurde. Auch wenn durch einen Verkehrsunfall mehrere Personen getötet werden (§ 196 Abs. 3 Ziff, 1 StGB) wird in der Regel die Fahrerlaubnis entzogen.

Wie lange wird die Erlaubnis entzogen? In anderen Fällen ist die Erlaubnis zu entziehen, wenn die ausgesprochene Strafe dadurch in ihrer Wirkung verstärkt werden muß. Das hat differenziert zu geschehen und hängt von den jeweiligen konkreten Tatumständen und dem bisherigen Verhalten des Täters ab. Der Entzug muß aber notwendig sein, um mit dieser spezifischen Maßnahme den Fahrzeugführer am nachhaltigsten zu einem verantwortungsbewußten Verhalten zu erziehen. Nur dann ist er gerechtfertigt. Der zeitlich begrenzte Fahrerlaubnisentzug wird für höchstens fünf Jahre ausgesprochen. Auf diese Zeit wird die Dauer des vorläufigen Entzuges durch die Deutsche Volkspolizei angerechnet. Nicht berücksichtigt wird die Zeit des Vollzuges einer evtl. Freiheitsstrafe. Wann aber wird der mit weitreichenden Konsequenzen verbundene Fahrerlaubnisentzug auf unbegrenzte Zeit ausgesprochen? Von einer solchen Maßnahme wird im ZusammenDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

4 Bei kleineren Verstößen gegen die Eestimmungen der StVO reichen manchma freundliche Ermahnung oder eine leichte verkehrserzieherische Maßnahme. Bei schweren Verstößen müssen härtere Maßnahmen eingeleitet werden, mitunter auch de Enzu er Fahrerlciubns, 5 Schwere Verkehrur brnen zuscdriche Gefahren für den übrigen Verkehr md jich. Notwendige Umleitungen erfordern von den Verkehrsteilnehmern viel Verstöndns, Konzentration und Aufmerksamkeit.

hang mit einem Strafverfahren nur selten Gebrauch gemacht. Ein unbegrenzter Entzug darf nur durch die staatlichen Gerichte erfolgen (auf die weiteren Fälle des Erlaubnisentzuges, z. B. aus medizinischen Gründen, soll hier nicht eingegangen werden). Es wäre nicht angebracht, einen Katalog hierfür aufzustellen. Dennoch gibt es bewährte Gesichtspunkte, nach denen zu prüfen ist, ob ein Entzug auf unbegrenzte Zeit erforderlich ist. Das ist der Fall, wenn - durch den auf Rücksichtslosigkeit beruhenden Verkehrsunfall mehrere Personen getötet wurden; - der Täter bereits wegen rücksichtsloser Herbeiführung eines schweren Verkehrsunfalles (§ 196 Abs. 3 Ziff. 2 StGB) oder wegen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit (§ 200 StGB) vorbestraft wurde und er sich erneut wegen eines auf Rücksichtslosigkeit beruhenden Verkehrsunfalles zu verantworten hat; - durch Fahren eines Fahrzeuges unter erheblicher alkoholischer Beeinflussung eine außergewöhnlich große Gefahr für Personen entstanden ist.

Mildere Wertung für Berufskraftfahrer? Werden bei Berufskraftfahrern andere Maßstäbe zugrundegelegt? Hierüber gibt es viel-

fach falsche Auffassungen. Liegen die eingangs erwähnten Voraussetzungen für den Entzug der Fahrerlaubnis vor, dann gilt dies auch uneingeschränkt für Berufskraftfahrer. Eine kürzere Dauer des Entzuges kann nicht mit dem Hinweis auf berufliche Auswirkungen begründet werden, obwohl z. B. der verursachte schwere Verkehrsunfall auf Alkoholeinfluß zurückzuführen war. Ein solches Verhalten ist übrigens auch mit der Berufsehre eines Berufskraftfahrers nicht zu vereinbaren, Das Oberste Gericht hat aber in einer Entscheidung festgestellt, daß es in anderen Fällen gerechtfertigt ist, bei der Bemessung eines notwendigen Entzuges die damit verbundenen Auswirkungen zu berücksichtigen. Die bei einem Berufskraftfahrer notwendig werdende Aufnahme einer anderen Arbeit, die damit zum Teil verbundene Reduzierung des Einkommens oder die Auswirkung des Entzuges auf die Ausübung des Berufs (Handwerker usw.) haben eine tiefgreifende erzieherische Wirkung. Sie kann oft in kürzerer Zeit erzielt werden als bei anderen Fahrzeugführern. Diese Umstände prüfen die Gerichte gewissenhaft. Es geht also nicht um eine mildere Wertung des Verhaltens von Berufskraftfahrern, sondern um die differenzierte Anwendung des sozialistischen Rechts entsprechend den konkreten Umständen des einzelnen Falles. Diese von den Gerichten angewendete Zusatzstrafe ist also eine differenzierte Schutz- und Erziehungsmaßnahme, die die vielfältigen Bemühungen um hohe Verkehrssicherheit und -disziplin auf der Grundlage der neuen StVO und des Verkehrssicherheitsprogramms der DDR unterstützen hilft. Sie schützt die Verkehrsteilnehmer vor verantwortungslosen Fahrzeugführern. Es liegt an jedem einzelnen, die nachteiligen Auswirkungen eines Fahrerlaubnisentzuges durch vorbildliches Verhalten als Führer eines Kfz im Straßenverkehr zu vermeiden. Oberrichter Dr. Joachim Schlegel Mitglied des Präsidiums des Obersten Gerichts der DDR 127

Benzin und was damit zusammenhängt Benzin wird heute überwiegend aus Erdöl und nur noch in geringem Maße aus Kohle gewonnen. Beides aber sind Rohstoffe, deren Weltreserven nicht unerschöpflich sind und deren Weltmarktpreise, vor altem beim Erdöl, in den letzten Jahren kräftig angestiegen sind. Grund genug, in unserer Volkswirtschaft mit den Erdölprodukten, vor allem den Kraftstoffen, sparsam umzugehen. Die Destillation des Erdöls bringt nur etwa 20 Prozent der gesamten Motorenbenzinausbeute. Die restlichen 80 Prozent werden in komplizierten RaffinerieProzessen (Spalten, Cracken) gewonnen, wobei die Produktion höheroktaniger Kraftstoffe stets zu Lasten der Ausbeute geht. Durchschnittswerte der Ausbeute bei der Erdölverarbeitung sind in Bild 1 dargestellt. Beim Rohöl bestehen qualitative Unterschiede, die aber keinen Einfluß auf die in der TGL 6428 vorgeschriebene und vom Hersteller einzuhaltende Benzinqualität haben. Benzine setzen sich hauptsächlich aus einem Gemisch von ketten- und ringförmigen Kohlenwasserstoffen zusammen. Zur Gewährleistung der o' 'rderten Klopffestigkeit wird den Vergoerkroftstoffen Bleitetraäthyl zugesetzt. Die für den Kraftfahrer bedeutsamen Eigenschaften der Benzine sind ihre sehr leichte Brennbarkeit, die Explosionsfähigkeit ihrer Dämpfe im Gemisch mit Luft sowie ihre Klopffestigkeit und Dichte. Die Tabelle 'i enthält die wichtigsten Kennzahlen und 'i der Vergaserkraftstoffe. Die Oktanzahl kennzeichnet die Klopffestigkeit der Vergaserkraftstoffe; je größer sie ist, um so klopffester ist der betreffende Kraftstoff. Der Oktanzahlbedarf eines Motors hängt im wesentlichen von seiner Bauart (Brennraumgestaltung, Verdichtungsverhältnis) und den Betriebsbedingungen ab. Wird zum Beispiel das Verdichtungsverhältnis von 9 1 auf 8 : 1 verringert, dann sinkt der Oktanzahlbedarf um etwa 4 Einheiten. Die Oktanzahl eines Kraftstoffes wird in genormten Prüfmotoren ermittelt, wobei zwei Prüfverfahren bevorzugt angewandt werden: die Research-Methode (ROZ) und die MotorMethode (MOZ). Die ROZ kennzeichnet das Klopfverhalten des Kraftstoffes bei leichten Betriebsbedingungen und Drehzahlen unter 3000 Umin (z. B. starkes Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen). Die MOZ kennzeichnet das Klopfverhalten im Bereich höherer Drehzahlen (über 3000 Umin) bei Vollast oder Teillast. Die MOZ liegt, da hier der Kraftstoff thermisch höher beansprucht wird, stets niedriger als die ROZ. International hat sich die Bezeichnung eines Kraftstoffes noch seiner ROZ durchgesetzt. 128

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leichtes und schwers's Heizöl

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Bild 1: Bei der Erdölverarbeitung erzielte Ausbeute (Durchschnittswerte, die von der Verarbeitungsart und Rohölquolität abhängig sind)

Oktanzahl und Verdichtungsverhältnis Die Kurve des thermischen Wirkungsgrades eines Ottomotors (Bild 2) zeigt, daß mit höherer Verdichtung die Ausnutzung der Energie des Kraftstoffes, d, h. seine Verbrennung vollkommener und besser wird. Die Verdichtung kann aber nicht beliebig gesteigert werden, sie wird begrenzt durch die Motorbauart, Kraftstoffart und Wirtschaftlichkeit. Das für den jeweiligen Motor festgelegte Verdichtungsverhältnis bestimmt also seinen thermischen Wirkungsgrad und damit auch den Wirkungsgrad, mit dem der Kraftstoff verbrennt. Es hat daher keinen Sinn, einen Kraftstoff mit höherer Oktanzahl zu tanken, als für den Motor vorgeschrieben. Der klopffestere (und teurere) Kraftstoff, der bei höherer Verdichtung mit höherem Wirkungsgrad verbrennen könnte, wird im niedriger verdichteten Motor nur schlecht ausgenutzt. Er verbrennt mit dem gleichen Wirkungsgrad wie der vorgeschriebene Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl.

Heizwert und Dichte Der Ottomotor ist eine Wärmekraftmaschine, und seine Leistung wird maßgeblich mit vom Heizwert des eingesetzten Kraftstoffs bestimmt. Der Heizwert ist das Maß für den Energieinhalt des Kraftstoffes. Aus Tabelle 1 geht hervor, daß unsere Kraftstoffsorten unabhängig von der Oktanzahl den gleichen Heizwert von durchschnittlich 10300 kcal/kg besitzen. Auf Grund dessen kann das Fahren mit einem Kraftstoff höherer Oktanzahl auch nicht zu einer Kraftstoffersparnis führen. Auf Grund der geringfügig höheren Dichte, z. B. des VK 94 gegenüber dem VK 88 (siehe Tabelle 1), ergibt sich zwar unter gleichen

Betriebsbedingungen eine Verbrauchsdifferenz, die aber so geringfügig ist, daß sie noch nicht einmal den Mehrpreis für den VK94 von 10 Prozent ausgleichen kann. Geringfügige Verbrauchsdifferenzen sind auch bei Kraftstoffen gleicher Oktanzahl infolge von Dichteunterschieden möglich. Letztere entstehen dadurch, daß Kraftstoffe chargenweise und unter verschiedenen Technologien produziert werden. Die auftretenden Dichteunterschiede liegen durchschnittlich bei 0,025 kg"l (25 gJl), wobei sich Verbrauchsdifferenzen von etwa 1,8 Prozent ergeben können. Spürbare Unterschiede im Verbrauch können demnach nicht aus der Kraftstoffqualität resultie. ren, sondern sind in der Regel durch die Fahrweise oder technische Mängel bedingt.

Motorklopfen und Kraftstoffqualitöt Die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Motor ist eine Zeitreaktion. Der Zündzeitpunkt wird dem Verbrennungsablauf angepaßt, so daß das Druckmaximum im Brennraum dann auftritt, wenn sich der Kolben im oberen Totpunkt bzw. kurz danach befindet. Bei klopfender oder klingelnder Verbrennung verläuft die Reaktion schneller als bei normalem Verbrennungsablauf. Dadurch tritt auch das Druckmaximum früher auf, so daß der Kolben, noch bevor er den oberen Tatpunkt erreicht hat, gegenläufig belastet wird. Diese Belastungen führen auf die Dauer zu Schäden am Kurbeltrieb und zu Uberhitzungen an Kolben und Ventilen. Deshalb sollte der Motor nicht mit Kraftstoff geringerer Oktanzahl als vorgeschrieben betrieben werden. Da unter Umständen doch einmal Kraftstoff mit geringerer Oktanzahl getankt werden muß, z. B. auf der Auslandstour, haben einige Pkw (unter anderem Lada, Moskwitsch, Polski-Fiat) am Verteiler einen OktanzahlversteIler (Bild 3). Damit kann der Zündzeitpunkt bei Verwendung von Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl um einige Grad in Richtung Spätzündung gestellt werden. Obwohl jeder Motor unterschiedlich auf abweichende Oktanzahlen re9, kann man sich hierbei noch folgender Regel richten: Je 2 Grad Spätzündung sinkt der Oktanzahlbedarf des Motors um etwa 1,5 bis 2 Einheiten. Um mehr als 5 bis 6 Grad sollte der Zündzeitpunkt aber nicht zurückgestellt werden, Ein weiterer Maßstab ist die auftretende Klingelneigung, die bis auf ein leichtes Beschleunigungsklingeln unmittelbar nach dem Hochschalten (bei kräftigem Beschleunigen) zurückgehen soll. Auch wenn ein Motor technisch einwandfrei ist und der vorgeschriebene Kraftstoff getankt wurde, ist die Klopf- bzw. KlingelDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Kenndaten Eigenschaften

1

VK 79

VK 88

VK 94

gelb 79 78 0,700-0740

blau 88 84 0705-0,745 (für alle Sorten) —23 220

rot 94 87 0,715-0,755

1 Farbe Oktanzahl

ROZ MOZ g/cm'

Dichte Flammpunkt Zündtemperatur Explosionsgrenzen untere obere Heizwert (Ho) Verdunstungszahl Gefahrklasse MAK-Wert Gefährdungsgruppe nach ASAO 728 Max. Lagerungszeit

°C

oc

Vol.-0/0

kcal/kg (Ather 1) (ABAO 850/1) mg/m3

0,7 8,0 10300 3,5 A 1000

Monate

III 6

=

i

Brand- und Explosionsgefahr

Tabelle 2: Oktanzahlbedarf einiger Fahrzeuge und dazu empfohlener Kraftstoff

Typ (23 P5) (26 PS) 412/2140 408 2101 1000 MB/S 100 311 (1000 cm') 353 125 968

Trabant 601 Moskwitsch Shiguli WAS Skoda Wartburg

p

Polski-Fiat Saporoshez

OZ-Bedarf

VK 79

MOZ 78 MOZ 84 ROZ 93 MOZ 76 ROZ 93 ROZ 85 MOZ 78 ROZ 88 ROZ 94 ROZ 76

><

Tabelle 3: Zulässige Lagerung und Aufbewahrung

VK 88

VK 94

x

x x

X

(X)

><

X X X

brennbarer Flüssigkeiten in Wohnstätten

Lager. bzw. Aufbewahrungsmenge in Liter

Ort

gesamtzulässige Menge Wohnstätte zugehöriger Keller Bungalow Laube Schuppen

J

dichtschließend nicht bruchsicher

davon in Behälter dichtschließend und bruchsicher

5 5

2 5

3 5

2

2

2

-

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

brennungsraum, die diesen verkle damit das Verdichtungsverhältnis Dadurch kann derOktanzahlbeda zu 5 Einheiten ansteigen. Ein An Kühlwassertemperatur erhöht ihn eine Einheit. Steigt die Lufttempe 100 C oder sinkt die Luftfeuchtigkeit u zent oder gewinnt das Fahrzeug 3 Höhe, dann steigt der Oktanzahlb Motors um jeweils ein bis zwei Einhe sollte daher, wenn der Motor zeitw Klingeln neigt, nicht voreilig die S die Benzinqualität schieben, denn können auch noch Frühzündung o mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch de zahlbedarf des Motors erhöhen.

1

Aus den Werten der Tabelle 1 ge daß die Benzine einen niedrigen Fla und eine niedrige Zündtemperatur und dazu noch leichtflüchtig sind. A dessen entwickeln sie bei Raumt und besonders im Sommer stets Dä im Gemisch mit dem Luftsauerstoff und explosibel sind. Schon 0,7 Vo Benzindampf in der Raumluft ruft e Explosionsgefahr hervor. Diese Kon entspricht einer flüssigen Benzinm nur etwa 0,03 Liter (30 cm3) in eine meter Luft. Bleibt z. B. in einem zinfaß ein Benzinrest von nur 0 (6 cm3) zurück, dann ist das gesamte der Verdunstung mit einem explosio Gemisch angefüllt. Daraus ergibt selbst das Verdunsten kleiner und Benzinmengen Brand- und Explosion hervorruft. Beim Umgang mit Benzin halb darauf zu achten, daß nur dich schließende, bruchsichere und zugela hälter verwendet werden, Benzin

schüttet wird, ausfließen kann oder i Gefäß stehenbleibt und jeder f oder unbedachte Verbrauch vermied Beispielsweise entstand ein Gara bei dem ein Skoda ausbrannte und sonen Brandverletzungen erlitten, herabtropfender Vergaserkraftstoff e konnte. Wie stark die Verdunstung Verdampfung von Benzin ist, zeigt s 1) dunstungszahl von 3,5 (Ather kann im Sommer je nach Temperatu geschlossenen Behälter ein Ober etwa 0,6 kp/cm2 entstehen.

=

Undichte Kanister, Fahrzeugtanks

sofort durch Umfüllen zu entleeren. stoff ausgelaufen sowie bei starkem geruch, z. B. in der Garage, muß s

Benzin und was damit zusammenhängt

reichend gelüftet werden (Garagentore

(maximale Arbeitsplatzkonzentration), der die

öffnen), und mögliche Zündquellen sind auszuschließen (z. B. Starten des Wagens).

Menge eines Schadstoffes in Milligramm angibt, die in einem Kubikmeter Luft bei 20°C und 760 Torr enthalten sein darf, ohne im allgemeinen bei fortgesetzter achtstündiger Einwirkung auf den arbeitenden Menschen eine Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes zu verursachen, beträgt für Benzin 1000 mg/m3.

Elektrostatische Aufladung Infolge seiner geringen Leitfähigkeit neigt Benzin beim Strömen zur elektrostatischen Aufladung. Diese kann aber nur dann zur gefährlichen Funkenentladung führen, wenn die Durchschlagsfeldstärke der Luft und die Mindestzündenergie des Benzindampf-LuftGemisches erreicht wird. Versuche ergaben, daß diese Werte auf keinen Fall beim Betanken aus der Zapfsäule und erst recht nicht aus dem Kanister erreicht werden können. Die Hinweise, den blanken Kanister-Ausgußstutzen und die Auslauftülle der Zapfpistole am Tankeinfüllstutzen anliegen zu lassen, haben daher nur vorsorglichen Charakter. Auch die Benutzung des für Benzin zugelassenen 5-1-Plastkanjsters ist unbedenklich. Wird jedoch Kraftstoff, Waschbenzin oder Katalyt in größeren Mengen umgefüllt (z. B. Füllen eines 200-1-Fasses mit der Handpumpe oder durch Gießen), dann können bedeutendere elektrostatische Aufladungen entstehen. Hier schreibt die ABAO 850/1, Technische Grundsätze (TG) Punkt 18, vor, daß die einzelnen Behöltnisse einschließlich der Trichter, Mundstücke oder Handpumpen untereinander durch leitende, flexible Metallteile verbunden und geerdet sein müssen. Eine elektrostatische Aufladung mit Funkenentladung ist aber auch beim Herausnehmen oder Eintauchen von Gewebetüchern in Benzin sowie beim Händereinigen und Bestreichen isolierter Stoffe mit in Benzin getränkten Lappen möglich. Reinigungsarbeiten, z. B. im Motorroum, sollten daher nicht mit benzingetränkten Gewebestücken erfolgen.

Toxische Eigenschaften Beim Umgang mit Benzinen besteht die Möglichkeit der Gesundheitsgefährdung durch Einatmen der Kraftstoffdämpfe und -nebel sowie durch Hautkontakkt. Benzine weisen je nach ihrer Zusammensetzung recht verschiedene Grade von Giftigkeit auf. Hochoktanige Kraftstoffe z. B. enthalten die sehr giftige Bleiverbindung Bleitetroäthyi Benzine sind Blut- und Nervengifte. Die leichte akute Benzinvergiftung, wie sie bei länger andauerndem Einatmen der Dämpfe möglich ist, äußert sich häufig durch Schwindel, Trunkenheitsgefühl, Benommenheit bis zur Bewußtlosigkeit, Kopfschmerzen sowie geringe Störungen des Gehör- und Gesichtssinnes. Mitunter treten auch Obelkeit und Erbrechen auf. Auch in der Lunge können als Folge des Einatmens von Benzindämpfen. Reizerscheinungen auftreten. Der MAK-Wert 130

1 ;

0 2 4 6 8 70 12 14 Verdichtunq.sverhü/fnjs e

LI

9

3 Bild 2: Thermischer Wirkungsgrad des Ottomotors in Abhängigkeit vom Verdichtungsverhältnis Bild 3: Oktanzahlversteller, wie er bei einigen Motorentypen am Verteiler vorzufinden ist. Durch Verdrehen der Rändelmuttern wird das Verteilergehäuse um die Unterbrechernockenwelle gedreht und so der Zündzeitpunkt verändert. (Drehen des Gehäuses in Nockenwellendrehrkhtung = Spätzündung, gegen die Nockenwellendrehrichtung = Vorzündung)

Da die meisten Kraftstoffe fettlösend wirken, zerstören sie bei Berührung mit der Haut deren schützende Fettschicht. Daraus resultieren dann Hautreizungen, die, wenn eine besondere Empfindlichkeit vorliegt, sich auch schon nach kurzer Berührung zu Ekzemen ausbilden können. Die Neigung hierzu ist jedoch verhältnismäßig selten, und bei der gelegentlichen Benetzung der Haut mit Kraftstoffen ergeben sich kaum gesundheitliche Störungen Die Verwendung von Benzinen zum Händewaschen oder Reinigen von Kleidern sollte aber ebenso vermieden werden wie das übermäßige Einatmen von Benzindämpfen und -nebel (z. B. beim Aussprühen des Motorraumes).

Aufbewahrung von Benzin Eine Benzinreserve kann der Kraftfahrer für das Fahrzeug, den Katalytofen oder für Reinigungsarbeiten (Waschbenzin) benötigen. Jedoch darf er diese nur in sehr begrenzten Mengen aufbewahren bzw. lagern. In der ABAO 850/1 - Verkehr mit brennbaren Flüssigkeiten - Punkt 9.14 der TG ist dazu festgelegt.,, Brennbare Flüssigkeiten aller Gefahrenklassen dürfen in Unterstellräumen für Kraftfahrzeuge nur bis zu einer Menge von 20 1 in dichtverschlossenen bruchsicheren Behältern aufbewahrt oder gelagert werden.... Nicht einbezogen sind dabei die Mengen an brennbaren Flüssigkeiten, die sich in den festeingebauten Betriebsbehältern der Fahrzeuge sowie in den am Fahrzeug in besonderen Vorrichtungen befestigten, abnehmbaren Reservebehältern (Kanister) befinden." Weiter muß auch die „Anordnung über brandschutzgerechtes Verhalten in Wohnstätten, Objekten und Einrichtungen" (GBI. 1 Nr. 27 S. 370 vom 30. 7. 76) beachtet werden. Nach § 10 dieser AO dürfen brennbare Flüssigkeiten jeglicher Art in Wohnstätten nur in den in Tabelle 3 genannten Mengen und Behältern aufbewahrt bzw. gelagert werden. Während ein 5-1-Kanister z. B. auch im Keller stehen kann, ist somit für einen 10-1- oder 20-1-Kanister nur eine Garage oder das Fahrzeug als Aufbewahrungsort zulässig. Aus diesen Mengenbegrenzungen ist auch ersichtlich, daß das oft praktizierte behelfsmäßige Einstellen von Krafträdern und Kleinkrafträdern in Wohnstätten, Lauben, Schuppen und dgl. unzulässig ist (siehe auch § 8 der geDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Benzin und was damit zusammenhängt

nannten AO). Schließlich ist zu beachten, daß leere ungereinigte Benzinbehälter bezüglich zulässiger Lagermenge und Brandschutz wie gefüllte Behälter zu bewerten sind.

verschmutzte Teile) mit Waschbenzin sollen im Freien erfolgen, damit die Dämpfe ungehindert abziehen können. Der § 52 der ABAO 361/2 - Straßenfahrzeuge sowie Instandhaltungsanlagen für Kraftfahrzeuge - fordert

Kanisterprobleme

daß vor Beginn von Reinigungsarbeiten an Kraftfahrzeugen unter Verwendung von brennbaren Flüssigkeiten die Batterien abzuschalten oder abzuklemmen sind. Außerdem ist darauf zu achten, daß der Motor abgekühlt ist.

Benzine dürfen nur in geeignete, dichtschließende Behälter (Werkstoff nicht brennbar, mindestens schwer entflammbar sowie beständig gegen Benzin) eingefüllt werden. Behälter aus Kunststoff (Plastekanister) müssen für Benzin zugelassen sein. Die Behälter müssen mit dem Namen der brennbaren Flüssigkeit, der Gefahrenklasse und vor allem der zulässigen Füllmenge gekennzeichnet sein. Sie dürfen gemäß Pkt. 5.21 der TG zur ABAO 50/1 nur bis zu 95 Prozent ihres Fassungsrmögens gefüllt werden. Dadurch wird die Volumenzunahme der Flüssigkeit bei Erwärmung aufgenommen. Die Volumenzunahme bei Benzin beträgt je °C Temperaturzunahme rund 0,11 Prozent. Vergaserkraftstoff aus dem im Erdreich eingebetteten Tankstellenbehälter hat eine Temperatur von etwa 8 °C. Erwärmt sich dieser Kraftstoff dann im Tank auf etwa 30'C, erfahren z. B. die 26 Liter eines vollen Trabanttanks eine Volumenzunahme von 0,63 Liter. Während beim Kanister die Überschreitung der zulässigen Füllmenge durch dessen Gestaltung verhindert wird (Bild 4), muß der Autofahrer beim Betanken (Selbstbedienung) darauf achten, daß der Fahrzeugtank nicht randvoll gefüllt wird. Wird ein randvoll betanktes Fahrzeug unmittelbar nach dem Betanken abgestellt, kann es bei sommerlichen Temperaturen leicht zum Austritt von Kraft'toff über die Tankentlüftung kommen. (Hier .si an den bereits erwähnten Skodabrand erinnert.) Der im Fahrzeug mitgeführte Reservekanister sollte aus Sicherheitsgründen stets außerhalb der Knautschzonen angeordnet sein (im Kofferraum zur Fahrzeugmitte hin), damit bei einer Kollision das Entstehen eines Fahrzeugbrandes nicht begünstigt wird. Weiter sollte der Kanister mit dem Einfüllstutzen nach oben stehen und gegen Verrutschen oder Umkippen gesichert sein (anschnallen). Vielleicht läßt sich hier einmal die Zubehörindustrie etwas einfallen. Ein Zubehör zur Kanisterbefestigung wäre z. B. sinnvoller als das nutzlose AntiStatik- Band. Die Kanisterverschlüsse haben die Eigenschaft, nach häufigem Gebrauch nicht mehr sicher zu schließen (undicht bzw. Selbsthemmung des Verschlusses geht verloren). Ein unbeabsichtigtes Lockern des Verschlusses läßt sich relativ einfach verhindern (siehe Bild 6). Reservekanister dürfen auch nicht im Fahrgastraum des Pkw untergebracht werden. Bei DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

In der Werkstatt eines Baubetriebes wurde beim Reinigen eines Pkw-Motorraumes mit einer Sprühpistole und Waschbenzin diese Vorsichtsmaßnahme außer acht gelassen. Als es im Bereich der Anschlüsse des Anlassers zu einem Lichtbogenkurzschluß kam, wurde das Waschbenzin entzündet. Der Pkw geriet in Brand, der in der Folge einen Lkw und eine IwechseIanlage erfaßte - Sachschaden etwa 25000 Mark.

Schweißen von Kraftstoffbehöltern Beim Schweißen von Kraftstoffbehältern sind die Bestimmungen des § 6 der ABAO 615/6 - Schweißen, Schneiden und ähnliche Verfahren - einzuhalten. Der Behälter oder Tank muß sorgfältig entleert und zur Beseitigung von Rückständen ousgedämpft werden. Dann ist der Behälter zur bzw. während der Ausführung der Schweißarbeiten mit Wasser zu füllen oder mittels Wasserdampf, Stickstoff oder Kohlendioxid zu spülen. Das gilt auch für Behälter, die schon längere Zeit leer und geöffnet standen, da sie einmal gefüllt auch noch nach vielen Monaten im Inneren explosible Gemische bilden können.

Bild 4: Wird.der Kanister waagerecht stehend befüllt, ist stets noch ein freies Kanistervolumen gesichert. Der Kanister darf nicht angekantet werden, um noch mehr hineinzubekommen Bild 5: Sicherung eines Kanisterverschlusses durch Einhaken einer Zugfeder an den mit Pfeil gekennzeichneten Stellen

undichtem Verschluß oder bei einer Karambolage ist hier eine Brand- und Explosionsgefahr gegeben.

Reinigungsarbeiten Reinigungsarbeiten am Kraftfahrzeug (öl-

Nach der ABAO 361/2 - Straßenfahrzeuge sowie Instandhaltungsanlagen für Kraftfahrzeuge - sind Schweiß- und Hartlötorbeiten an Kraftfahrzeugen nur dann statthaft, wenn eine Gefahr der Entzündung des Kraftstoffs im Tank oder in Reservebehältern am Fahrzeug oder daraus entweichende Kraftstoffdämpfe unmöglich ist, andernfalls ist der Tank auszubauen (§ 53 Abs. 2). Hierbei ist auch die Wärmeübertragung, die von der Schweißflamme und Schweißstelle ausgeht und die Entzündungsgefahr durch Schweißspritzer bzw. -funken zu berücksichtigen. Als sich z. B. bei Schweißarbeiten an einem Moped der fast leere Tank so erwärmen konnte, daß der Restinhalt verdampfte, kam es noch zur Zündung des entstandenen Benzindampf-Luft-Gemisches durch die unsachgemäß angeschlossene Rückstromleitung Der Tank explodierte, eine Person war sofort tot, eine zweite erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades und verlor das Augenlicht.

Ii

Lothar Liebmann

131

einzeln, sondern nur komplette Scharniere.

Batteriewechsel Schon oft konnte ich erleben, daß Fahrer von Importfahrzeugen (speziell Saporoshez) Schwierigkeiten beim Batteriewechsel hatten, wenn sie statt einer Importbatterie eine DDR-Batterie bekamen. Da die DDR-Batterien eine entgegengesetzte Anordnung der Pole haben, reicht sehr oft das Minus-Kabel nicht in der Länge. Im Handel sind solche Minuskabel auch nicht immer zu bekommen. Außerdem werden die Kabel vom Hersteller ohne Klemmschraube geliefert. Deshalb ist es empfehlenswert,

Jmport

DDR

die Kabellänge bei noch eingebauter Originalbatterie zu prüfen und eventuell rechtzeitig auszutauschen.

Peter Stübner, Dresden

Fahrzeugwäsche mit Wasserstrahipumpe Bisher verwendete ich für die Autowaschbürste die NAWOSchaumstäbcher,. Da diese Schaumstäbchen sich sehr schnell verbrauchen, war die Wäsche immer recht mühevoll. So erprobte ich eine andere Möglichkeit: An den Wasserhahn schraubte ich eine Wasserstrahlpumpe (nach Höppler) an. Der Ausgang der Pumpe wird durch einen Schlauch mit der Waschbürste verbunden. An die Saugseite kommt ein etwa 1 m langer, handelsüblicher Mopedbenzin-

wascnou,re 132

Willi Burchardt, Wilhelm-Pieck-Stadt Guben

Immer noch Ersatzteile schlauch, dessen freies Ende in einen Eimer mit Fitwasser ragt (siehe Prinzipskizze). Durch das angesaugte Seifenwasser erhält man eine gute Waschflüssigkeit. Diese Wasserstrahlpumpe verwende ich seit einem halben Jahr und bin sehr zufrieden.

Jürgen Geier, Halle-Neustadt Dieses Waschprinzip schätzen wir als anwendbar ein. Es wurde aber von uns noch nicht in der Praxis erprobt. Das beschriebene lnjektorprinzip wird auch bei automatischen Auto-Waschanlagen, zum Beispiel beim „Autowaschbär" in Berlin mit gutem Erfolg angewendet. Als Shampoon kommt dort Karipol-Speziolshampoon zur Anwendung. Für die vom Leser vorgeschlagene Art von Wagenwäsche empfehlen wir als Reinigungsmittel spezielle Autoshampoons, die der Handel anbietet, da diese für die schonende Lackpflege bei gleichzeitigem Korrosionsschutz entwickelt wurden.

veb aerosol-automat Karl-Marx-Stadt

Ersatzteilproblem Aufgrund der Informationen des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau im Heft 12/1977 über die Instandsetzung der Heckhaubenscharniere wandte ich mich an den Hersteller, um die Gummifedern und Nietstifte zu bekommen. Ich fand diesen Vorschlag vom Hersteller aus materialökonomischer Sicht sehr lobenswert. Nach drei Wochen erhielt ich meine Ersatzteile. In dem beiliegenden Schreiben hieß es jedoch: „Wir müssen Sie daher bitten, sich bezüglich Ersatzteil-Forderungen künftig an Ihre zuständige Vertragswerkstatt bzw. IFA-Fachfiliale zu wenden." Mir wurde ferner mitgeteilt, daß Ersatzteillieferungen direkt an den Fahrzeughalter bzw. durch Nachnahmesendungen nicht möglich sind. Meine Frage nun an den Hersteller: Was soll dann diese Information? Im Fachhandel bekommt man diese Teile nicht

Für die Motorroller „Berlin" und „Troll" ist die Versorgungspflicht für Ersatzteile (im allgemeinen 10 Jahre) eigentlich ausgelaufen. Trotzdem fahren noch viele Fahrzeuge dieser Typen auf unseren Straßen. Da ich aber hörte, daß die Ersatzteilversorgung doch nach nicht ausgelaufen ist, begann die Suche danach. tJberall die Information „gibt es schon lange nicht mehr" oder „wird nicht mehr produziert". Ein Anruf nach Ludwigsfelde bestätigte mir, daß noch alle Positionen zu haben sind, daß die Werkstätten und der Handel jedoch kaum noch bestellen.,, Gibt es nicht mehr", ist ja viel einfacher! Der Betrieb kann Ersatzteile bis 1978 zur Verfügung stellen. Alle Abnehmer wurden vor Jahren und mehrfach danach darüber informiert. Es ist sogar möglich - bei Bestellungen über 100,—M - direkt zu liefern. Ich bestellte daraufhin sofort telefonisch was ich benötigte, und bereits nach 6 Tagen war alles bei mir. Informiert wurde ich jedoch, daß Motorenteile und Fahrzeugelektrik nicht von Ludwigsfelde geliefert werden und daß man sich hier nur an die Werkstätten halten kann oder improvisieren muß.

Weingarten, Brandenburg

An- und Verkauf Können Sie mir bitte eine Erklärung dafür geben, warum das Staatliche Vermittlungskontor beim Ankauf von Pkw aus Privathand vom Taxpreis bis zu 8 Prozent Handelsspanne abzieht? Dabei ist es unabhängig, ab die Fahrzeuge in einem einwandfreien Zustand oder ungepflegt sind. Wir haben beobachtet, daß viele Kfz-Besitzer, die ihr Fahrzeug ehrlich verkaufen wollten, auf Grund der hohen Handelsspanne wieder abzogen.

Herbert Rost, Eibenstock Der An- und Verkauf von ge brauchten Pkw erfolgt gemäß

Anordnung vom 18. August 1967, GBI. II, Nr. 84, Seite 585. Die Handelsspanne beim Verkau' gebrauchter Kraftfahrzeuge regelt sich nach Paragraph 7 Absatz 2 der Anordnung Nr. 44 vom 9. Januar 1970, GBI. II, Nr. 12, Seite 63. Eine Minderung der Handelsspanne tritt nur dann in Erscheinung, wenn durch sie der Neuwert überschritten wurde. Der Leser irrt, wenn er meint, daß dem Verkäufer eines Kraftfahrzeuges vom ermittelten Höchstwert (laut Schätzungsurkunde oder Wertermittlungsprotokoll) 8 Prozent abgezogen würden. Der Zustand eines Fahrzeuges wird durch Untersuchungen am Fahrzeug ermittelt und unter Anwendung der Bewertungstabellen „ KTA 66/2a für Pkw" errechnet. Dem Verkäufer kann nach Anordnung Nr. 44 Paragraph 7 Absatz 1 dieser errechnete Höchstwert bezahlt werden. Da die Schätzpflicht für Bürger nicht mehr besteht, gilt dies analog für ein erstelltes Wertermittlungsprotokoll beim VEB Maschinenund Materialreserven. Für einige Typen der im Straßenverkehr anzutreffenden Pkw ist teilweise der errechnete Höchstwert für den Käufer undiskutabel. Während bei den Typen Wartburg und Trabant kaum Abstriche erfolgen, kann dies beim Typ Moskwitsch 408 lE oder Saporoshez durchaus eintreten. Ein ein Jahr alter Saporoshez verliert etwa 9 Prozent vom Neuwert. Beim Verkauf würde er einschließlich der 8 Prozent Handelsspanne fast den Neuwert erreichen. Dafür kauft der Bürger jedoch dieses Fahrzeug nicht. In solchen Fällen ist es durchaus möglich, daß der angebotene Ubernahmewert für das Kraftfahrzeug unter dem Höchstwert liegt. Das gleiche gilt für Fahrzeuge mit verhältnismäßig jungem Baujahr, jedoch sehr schlechtem Zustand. Durch das Baujahr wird der Preis noch recht hoch errechnet, kann einem Käufer jedoch nicht zugemutet werden. Bei normalen Bedingungen erhält der Verkäufer den errechneten Höchstwert erstattet und der Käufer diesen Wert plus 8 Prozent Handelsspanne in Rechnung gestellt. Die Höhe der Handelsspanne ist gesetzlich und durch uns nicht beeinflußbar.

VEB Maschinenund Materialreserven Dresden

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

1 Vom Leser zum Leser Suche Reparaturhandbuch für Wartburg 311. Gebe Betriebsanleitungen für Lkw H 3 A, koda 440, Wolga M 21 und Warszawa ab. BR 87

Gefährliches Spielzeug In einem Kindergarten des Bezirkes Karl-Marx-Stadt entdeckten wir im Freigelände diese Trabant-Ruine. Scharfkantig und beinahe ohne jede Innereien ist dieses Gebilde wohl kaum zum Spielen für die Kinder geeignet.

H. K. Richter, Schwarzenberg

Wo werden Pkw für Körperbehinderte umgebaut? Da ich in der Situation bin, wegen einer Oberschenkelamputation meinen Trabant umbauen lassen zu müssen, hätte ich gern erfahren, an welche Werkstatt ich mich deswegen wenden kann.

Martin Bähring, Saalfeld Uns sind gegenwärtig die folgenden, offiziell zugelassenen Werkstätten in der DDR bekannt: Kfz-Meister Bernfried Michalke, 1116 Berlin-Karow, Alt Karow 50, Tel.: Berlin 5677810 Kfz-Meister Alfred Specht, 1273 Fredersdorf, Dietrichstr. 1, Tel.: Fredersdorf 418 (auch Motorradumbauten) Kfz-Meister Gerhard Bedrich, 7123 Engelsdorf, Arnoldplatz 8, Tel.: Leipzig 692947 Kfz-Meister Peter Bewersdorff, 2903 Karstädt, Straße des Friedens Nr. 19, Tel.: Karstädt 524 Kfz-Meister Helmut Adam, 75 Cottbus, Am Doll 9, Tor 2, Tel.: Cottbus 71 26 34 (nur für Trabant). Bei dringenden Reparaturen an Fahrzeugen von Beinversehrten, ist Kfz-Meister Helmut Adam auch außerhalb seiner Geschäftszeit unter der Rufnummer: Cottbus 71 22 59 zu erreichen.

Suche dringend „Ich fahre einen Shiguli/Lada". Auch im Tausch gegen gleichen Titel für Wartburg 353 oder Trabant möglich.

GD 88

Suche „Ich fahre einen Lada«.

Biete „Ich fahre einen Wartburg«. 1R89 Suche „Der Deutsche Straßenverkehr« Jahrgänge 1963 bis 1974 JS9O Suche Werkstattreporaturhandbuch und Ersatzteilkatalog für Wartburg 311 Limousine oder Coupe 311-3. FU 91 Suche „ich fahre einen Moskwitsch« sowie Reparaturhandbuch und Ersatzteilkatalog für HB 92 Moskwitsch 408. Biete «Der Deutsche Straßenverkehr« die Jahrgänge 1963 bis 1972 (ohne Heft 5/1971) ungebunden an. GP 93 Suche „Der Deutsche Straßenverkehr« die Hefte 1, 4, 6 und 8/1971 sowie 11/1972. Suche „Kraftfahrzeugtechnik die Hefte 6 und 8/1970, 3 und 4/1972, 1/1973, 6/1976 und 8/1977. HL 94 Suche „ich fahre einen Lada". Biete „ich fahre einen Wartburg 353 W« und Wartungsanleitung „Moskwitsch" WH 95 Suche Ersatzteilkatalog und Reparaturhandbuch für 1000 MB WR 96 (1966). Suche „Ich fahre einen Moskwitsch 408« und Betriebsanleitung sowie Ersatzteilkatalog HK 97 für Moskwitsdi 408 Interessenten schreiben an den jeweiligen Inserenten und adressieren diese Zuschrift direkt an unsere Redaktion mit der deutlichen Angabe der Kennbuchstaben und -zahl. Wir sammeln diese Einsendungen und schicken sie den Inserenten zu.

Die Redaktion DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Foto: Richter; Zeichnungen: Geier, Jahsnowski, Stübner

Wu nderbatterie mit Gütezeichen „0"

Blinken rot statt gelb

In meinem Wartburg 353 hatte ich eine Batterie, die ohne besondere Wartung 7 Jahre lang ihren Dienst tot. Es wurde für einen ordnungsgemäßen Wasserstand gesorgt. Außerdem wurden die Kabelanschlüsse gewartet. Es war nicht einmal erforderlich, sie im Winter hin und wieder aufzuladen, obwohl das Fahrzeug in einer ungeheizten Garage stand. Selbst im letzten Winter, als der Wagen während eines Urlaubs 8 Tage bei Temperaturen bis zu - 18 °C im Freien stand, sprang er anstandslos an. Die Batterie gab ihren Dienst erst auf, als sich die obere Abdeckplatte hob. Gertraut Häußler, Merseburg

Es gibt sie noch - die Trab Besitzer und MB-1000-Fa bei ihren Kombinationsrüc ten ROT zur Fahrtrichtung blinken lassen, obwohl e GELBES Feld vorhanden i

Elektroautorekord In der Ausgabe 1/1978 behaupteten Sie, daß erstmals mit einem Elektroauto eine Geschwindigkeit von 97 km/h erreicht wurde. Ich möchte aber mitteilen, daß laut Motor Jahr 67 aus Ihrem Verlag berichtet wird, daß schon am 29. April 1899 von Jenatzy eine Geschwindigkeit von 105,88 km/h mit einem Elektroauto erreicht wurde. Nicht alle Rekordleistungen stammen aus unserem Jahrhundert.

Johannes Koll, Pirna Die ersten Geschwindigkeitsrekorde im vorigen Jahrhundert wurden überwiegend mit Elektrowogen erzielt. Dabei fuhr der Belgier Camille Jenatzy am 29. April 1899 mit seinem torpedoförmigen Elektroauto „jamais contente" auf einer Straße bei Achäres (Frankreich) eine Geschwindigkeit von 105,882 km/h. Dieser Rekord stand übrigens fast drei Jahre und wurde dann von einem Dampfwagen gebrochen. MR Dr. med. H. Müller-Stephann, Erlabrunn

Letzteres muß ja dann als licht fungieren, was dann auch zu komplizierten De manövern führen kann, w seitig eine Lampe defekt

Hinter einem derart gesc T-601 herzufahren kann z Problem werden, nämlich der vermeintliche „Linksb überhaupt keine Anstalte links abzubiegen. Darum bitte ich alle Kfz-H und Besitzer, insbesonde der genannten Typen, be paraturen an Kombinatio leuchten mit gelbem Feld, laut Werksstandard als B vorgesehen ist, dieses Fel gerecht zu nutzen und es dabei bewenden zu lass „Hauptsache es 'blinkt!". T-601 älteren Baujahrs, d mit durchgehend gelben austrittsschalen ausgerüs wobei die Reihenfolge d Signale entgegengesetzt jetzigen Standard gescha sollte man unbedingt bei wendigen Austausch der gegen die neuen Lichtsch auch das Umklemmen d tionsgebundenen Leitungs anschlüsse vornehmen. Jü Fahrerlaubnisbesitzern is Sicherheit nicht bekannt, der damalige T-601 das licht unten hatte, und sie lassen sich darauf, daß e Trabant 601 „oben" zu bli H.-j, Hoffbauer, Fürs

KorrosionsschutzanKarosseriekanten

Im Rahmen dieser Beitragsreihe veröffentlichten wir bisher Hinweise zum Schutz rostge. fährdeter Blechkanten an folgenden PkwTypen:

Spalt eindringende Feuchtigkeit und die im Winter eingesetzten chemischen Auftaumittel greifen das schmale hintere Kotflügelinnenblech relativ schnell an. Nach einer Unterwäsche sollten die gefährdeten Stellen durch den Spalt gründlich eingesprüht werden. Danach ist der Spalt abzudichten. Bei abgebauten Vorderrädern kommt man an diese Stellen heran. Zur Abdichtung eignet sich ebenfalls Chemiplast. Außerdem ist das nachträgliche Verstreichen mit Rostschutzgrundfarbe, z. B. Haftgrund, unter Verwendung eines schmalen Pinsels zu empfehlen. Die ziemlich hoch angesetzte Nahtstelle zwischen Kotflügel und Schwellerteil wird mit Elaskon aus der Olspritzkanne benetzt. Bei älteren Fahrzeugen, die bereits Rostansätze haben, ist vor der Konservierung die übliche Lackausbesserung nach dem gründlichen Entrosten vorzunehmen.

Wartburg 353, Heft 5/77, Lada und Polski-Fiat, Heft 7/77, Dada und Zastava, Heft 9/77, koda S 100/1000 MB, Heft 12/77, Moskwitsch 412 und 2140, Heft 1/78. Bei der Ausführung dieser Arbeiten, die sich im folgenden Beitrag auf den Saporoshez beziehen, sollte beachtet werden, daß Außentemperaturen ab 20 °C die günstigsten Bedingungen für die Konservierung bieten. Die zu behandelnden Teile sind dabei warm genug, so daß das Konservierungsmittel gut in alle Ritzen und Spalte kriecht. Auf ausgekühlten Blechen erstarrt es sehr schnell und kriecht nicht ausreichend. Außerdem verdunstet bei niedrigen Temperaturen das Lösungsmittel nur

Türen Die beiden Türen haben eine umlaufende Innenkante, bei der wie beim Skoda die Innen- und Außenbleche abgewinkelt sind und trotz Punktverschwei ßung zur Spaltbildung neigen. Hier ist ein Schutzfilm aus Elaskon erforderlich, das in den Spalt zwischen den Blechen laufen soll. Zum Auftragen kann die Spritzkanne oder ein schmaler Pinsel (z. B. Tuschpinsel) verwendet werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit sind die überflüssigen Konservierungsmittel reste abzuwischen, um Verschmutzungen der Kleidung beim Aus- und Einsteigen zu vermeiden.

zögernd und die behandelten Stellen bleiben länger feucht und klebrig.

Der Saporoshez gehört wie der Skoda S 100 zu den Vertretern der Heckantriebskonzeption. Im Gegensatz zum Skoda, bei dem sämtliche Kotflügel durch Schraubverbindungen leicht austauschbar sind, werden beim Saporoshez diese Teile am Karosseriekörper verschweißt. Die selbsttragende Karosserie ist mit zwei Türen ausgestattet und hat für die Luftkühlung des Viertaktmotors an den hinteren Kotflügeln ausgestellte Luftleitbleche, die abschraubbar sind. Es gibt inzwischen praktische Erfahrungen mit Teilen und Baugruppen der Karosserie, die besonders rostgefährdet sind. Ein vorbeugender Karosserieschutz ist hier besonders zu empfehlen, um die Karosserie recht lange zu erhalten und kostspielige Reparaturen zu vermeiden.

Heckteil und Seitenwände Die relativ tiefen Trenn- und Nahtstellen zwischen dem Heckmittelteil und den hinteren Kotflügeln sowie die Berührungsstellen des abschraubbaren hinteren Luftleitbleches am Außenblech des Kotflügels sind mit der Spritxkanne zu konservieren. Die vorderen trage den Seitenwände haben an der Stoßdämpferaufhängung von der Radseite aus eine aufgesetzte und angeschweißte Verstärkung. Dieses Blechprofil liegt oft an der Seitenwand nicht richtig an. Hier kann ebenfalls Feuchtigkeit eindringen, die zur Rostbildung führt und großen Schaden verursacht. Schmutz und lockere Schutzmittel reste werden mit einem Schraubenzieher entfernt. An den Nahtstellen sind die Spalte abzudichten. Hier kann ebenfalls Chemiplast oder Unterbodenspachtel eingesetzt werden. Die Düse der Scheibenwaschanlage ist an den Berührungspunkten zum Karosserieblech zu konservieren.

Kofferklappe und Motorhaube Die Nahtstellen zwischen Außenblech und eingeschweißten Verstärkerprofilen sind durch Auftragen einer Kriechspur mit Hilfe der 01spritzkanne zu schützen. Die aufgepunkteten beiden Verstärkungsbleche der Scharnieraufhöngung an der Kofferklappe sind an ihren Nahtstellen oft zum unteren Karosserieblech undicht. Das heißt, daß das ablaufende Wasser bei Regen und bei der Wagenwäsche durch diese Spalte zum Koffer- bzw. Innenraum eindringt. Hier ist eine Abdichtung mit Cenusil oder Chemiplast zu empfehlen.

Vordere Kotflügel Die vorderen Kotflügel haben im Bereich der beiden Türpfosten am Innenblech rostgefährdete Stellen. Diese Karosserieschäden werden durch das von den Rädern hochgeschleuderte Spritzwasser begünstigt. Die dadurch in den 134

1 Nahtstelle zwischen Heckmittelteil und Wirsdleitblech 2 Stoßstelle am hinteren Dachholm 3 Berührungspunkte zwischen der umlaufenden Zierleiste und dem Karosserieblech

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Saporoshez 966/968

1 ~'u t

7

Zierleisten Während die Zierleisten selbst keinen besonderen Schutz erfordern, ist jedoch an den Befestigungsstellen, wo Klammern die Lochränder des Karosseriebleches berühren, eine verstärkte Rostanfälligkeit festzustellen. Hier hilft Eloskon aus der Spritzkanne, da der sich bildende Schutzfilm bei rechtzeitiger Anwendung den Zutritt von Feuchtigkeit und Lauge für längere Zeit verhindert. Diese Schutzmaßnahmen sind an der umlaufenden Zierleiste ebenso wichtig wie an der Zierleiste des Frontteils (neue Ausführung) und unter dem Firmenzeichen auf der Kofferklappe. Bei der angeschraubten Zierleiste am Frontteil besteht außerdem die Möglichkeit, eine Unterlage anzufertigen und zwischenzulegen, um den direkten Kontakt der Bleche und die Kontaktkorrosion zu vermeiden. Dazu kann Gummi mit etwa 2 mm Dicke verwendet werden. Die Zierleiste dient als Schablone. Beim Firmenzeichen ist diese Veränderung nicht in jedem Fall zu empfehlen, da bei älteren Fahrzeugen (das kann schon nach einem Jahr zutreffen) die Befestigungen einrosten und beim Demontieren abreißen können.

Wasserablauf

1.1

8

Auch beim Saporoshez ist es sehr wichtig, daß alle Ablaufbohrungen, wie zum Beispiel die vier Löcher in den beiden Schwellern, stets freigehalten werden, damit das sich bei Temperaturwechsel bildende Kondenswasser ungehindert ablaufen kann. Wird der Ablauf behindert, so besteht erhöhte Rastgefahr, weil die Hohlräume ständig feucht bleiben und auch im Hochsommer nicht austrocknen können.

Korrosionsschutzmittel Im Laufe der Beitragsreihe „Korrosionsschutz .an Karosseriekanten" gab es auch einige Hinweise, Fragen und Meinungen zu den empfohlenen Korrosionsschutzmitteln. Manche halten Schutzwachse für günstig, andere bevorzugen Grophitöl, Wasserpurnpenfett, Vaseline, ja sogar Altöl. Nach urnseren Erfahrungen hat Elaskon K 60 ML alle für einen guten Korrosionsschutz notwendigen Eigenschaften.

-.----....

6 4 Durchgerostete Kotflügelaußenhaut vorn am Türpfosten 5 Rostfraß an der vorderen Stoßstelle zwischen Kotflügel und Schwellerteil 6 Blechübarlappung an den Stoßstangen

Es wurde speziell für diesen Zweck entwickelt und hat sich inzwischen in vielen Jahren bewährt. Ob sich andere Mittel genau so gut für diesen Zweck eignen, ließe sich wiederum erst nach Jahren anhand von Verschleißerscheinungen abschätzen. Praktische Erfahrungen über einen längeren Zeitraum liegen aber damit nicht vor. Für Experimente mit unsicherem Ausgang erscheint uns jedoch die Karosserie am wenigsten geeignet, denn sie ist das teuerste Ersatzteil eines Pkw, und ihre Reparatur ist im Vergleich zu anderen Baugruppen meistens erheblich aufwendiger. Kfz-Meister Werner Wilhelm

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Sachsenring-Informationen

Veränderte Vorspur bei Radialreifen Bei Einsatz des Radiolreifens 145 SR 13 am Trabant 601 haben wir damals nach gründlicher Prüfung entschieden, die Vorspur von 5-7 mm, die sich beim Diagonalreifen 5,20-13 als sehr günstig erwiesen hat, auch beim Radialreifen 145 SR 13 anzuwenden. Wir ließen uns davon leiten, daß es zweckmäßig ist, für beide Reifentypen den gleichen Vorspurwert anzuwenden. Darin sahen wir einen Vorteil für die Serienfertigung, für Trabantfohrer und auch für die Werkstattorganisation. Wir haben dabei auch einge5chätzt, daß der bei Verwendung von Radialreifen vorhandene höhere Verschleiß der Außenkante durch rechtzeitiges Drehen des Reifeis auf der Felge weitestgehend ausgeglichen werden kann. Wir müssen heute einschätzen, daß im besonderen in dieser Frage Versäumnisse zu beobachten sind, obwohl in der Betriebsanleitung entsprechende Hinweise gegeben werden. Nach gründlicher Auswertung aller dieser Erkenntnisse und nach umfangreichen Versuchserprobungen haben wir beschlossen, den Vorspurwert bei Radialreifen zu verändern. Unterschiedliche Werte Mit sofortiger Wirkung gelten für den Pkw Trabant aller Typen folgende Werte: - Diagonalreifen 5,20-13: Vorspur 5-7 mm im Leerzustand - Radialreifen 145 SR 13: Vorspur 2-4 mm im Leerzustand Anzustreben ist stets die untere Toleranzgrenze.

zugleichen, wird bei der Verwendung von Diagonalreifen dringend empfohlen, die Räder alle 5000 km untereinander nach abgebildetem Schema auszutauschen. Bei Verwendung von Radialreifen ist bei Einhaltung der vorgeschriebenen Vorspur 2-4 mm ein Wechsel nach dem Schema nicht erforderlich. Sollten dennoch Radial- oder Diagonalreifen eine einseitige Abnutzung des Profiles aufweisen, so empfiehlt es sich, sie auf der Feige zu drehen, ohne einen Austausch der Räder untereinander vorzunehmen. Tritt nur an einem Reifen ein anormaler Verschleiß auf, so ist in jedem Fall die Ursache festzustellen und die notwendige Korrektur vornehmen zu lassen. Diese Pflegearbeiten (unter 4.1.2.) sind nicht Bestandteil der vom Werk vorgeschriebenen Durchsichtsarbeiten und müssen vom Besitzer in Abstimmung mit der zuständigen Vertragswerkstatt oder Fachwerkstatt in Aufrag gegeben werden." VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau Kundendienst

1 Brandursache

Wir ersuchen unsere Vertragswerkstätten, diese für den Radialreifön neu festgelegten Vorspurwerte im Rahmen aller vorgeschriebenen Durchsichten zu beachten. Bei Einhaltung. des neu festgelegten Vorspurwertes ergibt sich ein reduzierter Außenkctntenverschleiß und damit die Möglichkeit, das Drehen des Reifens auf der Felge hinauszuzögern, ohne daß sich eine ungünstige Fahrstabilität ergibt.

Die neuen Werte werden beim Neudruck technischer Dokumentationen berücksichtigt. Darüber hinaus wird der Punkt 4.1.2.,, Reifenpflege" der Betriebsanleitung folgendermaßen verändert.,, Um die ungleichmäßige Abnutzung der Bereifung durch unterschiedliche Belastung, Wölbung der Fahrbahn usw. aus136

Unbemerkter Massekontakt Im zweiten Falle hatte eine kleine Ursache große Folgen. Beim Abstellen des Motors nach der morgendlichen Fahrt zur Arbeit bemerkte ein Kollege Rauchschwaden, die unter der Motorhaube seines Trabant hervorkamen. Dem glücklichen Umstand, daß sofort ein Kollege mit einem TrockenIscher zur Stelle war, ist es zu verdanken, daß die Flammen, die nach Offnen der Motorhaube aufloderten, sofort erstickt werden konnten. Kontrollergebnis: Keilriemen durchgebrannt, ein Flügel des Lüfters verschmort, Schallschluckhaube des Motors und Lörmdämmatte der Motorhaube angesengt und Benzinleitung beschädigt! Die Ursache des Brandes ist auf dem Foto deutlich zu erkennen: Die erwähnte Leitung hatte beim Durchgang durch eine Bohrung unter dem Lüfteg?hiuse Massekontakt bekommen, geschmort und zuletzt gebrannt. Bei genauem Hinsehen erkennt man auch den Abdruck der Benzinleitung (!) in der verschmorten Isoliermasse. Wahrscheinlich konnte bei laufendem Motor, bedingt durch die Luftwirbel, die Verschmorung noch nicht zur offenen Flamme werden, sondern erst nach Abstellen des Motors. Das erklärt auch die Schäden am Keilriemen und Lüfter (über der Brandquelle). J. Hauptmann, Erfurt

Zündleitung war schuld

Der Vorspurwert 2-4 mm wurde auch so gewählt, daß z. B. eine kurzzeitige Verwendung von Winterreifen (5,20.13 M/S) im Winterbetrieb keineswegs Nachteile aufweist. Es ist also nicht erforderlich, für den zeitlich begrenzten Einsatz von Diagonalreifen in der Werkstatt generell eine andere Vorspur einstellen zu lassen. Hinweise in der Betriebsanleitung

am Zylinder 1, später an beiden), deren Ursache auch bei einem Werkstattaufenthalt nicht gefunden wurde. Bei genauer Untersuchung der elektrischen Leitungen der Zündanlage fanden wir, daß die erwähnte Leitung an einer relativ verdeckten Stelle (unter der Schallschluckhaube des Motors beim Durchgang durch eine Befestigungsschelle) beschädigt war, wobei zwar noch kein Massekontakt, aber eine Unterbrechung auftrat.

An zwei von vier Wagen, die von Kollegen unseres Kollektivs gefahren werden, traten im Abstand von zwei Wochen Schäden an der Leitung zwischen Unterbrechergehäuse und Zündspulen auf, die offensichtlich durch die ungünstige Verlegung dieser Leitung bzw. durch zu stark beanspruchtes Isoliermaterial hervorgerufen wurden. Im ersten Falle traten Zündaussetzer auf (erst

Monatelang gab mir mein Trabant Rätsel auf. Er zeigte nicht die volle Leistung, man fuhr wie gegen „Gurnmiseile". Als alle Überprüfungen (Vergaser, Benzinzufuhr, Zündkerzen und Zündung) nichts halfen, wechselte ich das Kabel vom Unterbrechergehäuse zu den Zündspulen. Das alte Kabel trennte ich auf und stellte fest, daß es dort, wo es in das Unterbrechergehäuse mündete, starke Zersetzungserscheinungen aufwies. Spritzwasser und Lauge hatten das Kabel (besonders das für den zweiten Zylinder), was an dieser Stelle ziemlich frei lau, so angegriffen, daß bei Motorwärme keine leitende Verbindung mehr zustande kam. Nach dem Kabelwechsel war der Wagen wiedei der alte. Kleine Ursache große Wirkung! Die Einführung zum Unterbrechergehäuse habe ich jetzt besonders gut mit Cenusil abgedichtet. U. Holzmeier1 Wilhelm-Pieck-Stadt Guben DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

mperhandel informiert:

Ladci WAS 2102

Diagnosewerte und technische Daten (4): Wolga GAS 24 und GAS 24-02 (Kombi) Diagnosewerte von den Pkw-Typen Lada, Moskwitsch 412/2140 und Soporoshez 968 wurden in den Heften 12/77, 2/78 und 3/78 veröffentlicht. Wir setzen die Beitragsreihe mit den Einstell- und Prüfwerten für die GAS-Typen fort.

Technische Daten für den Wolga Pkw-Typ GAS 24 Pkw-Typ GAS 24-02 Motortyp Hubraum Leistung bei Drehzahl max. Drehmoment bei Drehzahl Kraftstoffverbrauch bei 40 km/h im 4. Gang, 300 kp Belastung, ebene Straße Beschleunigung von 0 bis 100 km/h Radstand Spurweite vorn Spurweite hinten Reifen original

24 2443cm3 70 kW (95 PS) 4500 0/min 186 N (19 kpm) 2400 0/min

8 1/100 km 21 s 2800 mm 1470 mm 1420 mm 7.35-14 (185-14) 1,7/1,8 kp/cm2

Luftdruck vorn/hinten

Prüf- und Einstellwerte für die Wolga-Typen Ventilspiel (kalt)

2. bis 7. Ventil 0,35 bis 0,40 mm 1, und 8. Ventil 0,30 bis 0,35 mm

Steuerzeiten 12° vor OT Einlaßventil öffnet 60° nach UT Einlaßventil schließt 54° vor UT Ausla1ventil öffnet 18° nach OT Auslaßventil schließt Kontrollspiel der Ventile 0,45 mm 8 bis 9 kp/cm2 Kompressionsdruck max. 1 kp/cm2 Druckunterschied Öldruck bei Leerlauf (600 U/min) 0,5 kp/cm2 2 bis 4 kp/cm2 0/min bei K-129C; K-126F Vergasertyp 18,5 bis 20,5 mm Schwimmerstand Benzinpumpe 0,27 bis 0,32 kp/crn2 Überdruck 0,47 kp/cm2 Unterdruck mind. lOs Bestand des Druckes 2300 cm3/min Förderleistung 3600 U/min bei Drehzahl max. 4,5 Vol.-0/0 CO-Einstellwert A 7,56 C Zündkerze Original Austausch PM 14-175 DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

Besseres Betanken

Elektrodenabstand 0,8 bis 0,95 mm Prüfdruck für Kerzendichtheit 10 kp/cm2 Prüfdruck fr ununterbrochene Funkenbildung 8 bis 9 kp/cm2 Zündfolge 1-2-4-3 Zündverteilertyp P-1 19 Unterbrecher-Kontaktabstand 0,35 bis 0,45 mm Schließwinkel 36° bis 38° 40 bis 43 Q/ Grundzündwinkel 5° Markierung für Zündeinstellung am Steuerdeckel Fliehkraftzündemnstellung (ohne Unterdruckregler) Grad Kurbelwinkel bei Drehzahl 0 bis 2° bei .400 0/min 0 bis 10° bei 800 U/min 11° bis 20° bei 1300 U/min 16° bis 22° bei 1500 U/min 280 bis 34° bei 4000 U/min Unterdruckzündverstellung Grad Kurbelwinkel bei Unterdruck 0° bis 4° bei 0,14 kp/cm2 4° bis 10° bei 0,19 kp/cm2 13° bis 150 bei 0,24 kp/cm2 13° bis 150 bei 0,27 kp/cm2 40 bis 60 mm Kupplungspedalspiel Vorspur mit Belastung vorn 150 kp, hinten 1,5 bis 3,0 mm 150 kp) 0° ± 30' Sturz mit Belastung 0° 30' zul. Sturzdifferenz vorn - 1° bis 0° Nachlauf mit Belastung 51/2 J X 14 Felge 1,5 mm zul. Felgenschlag, axial zul. Felgenschlag, radial 1,0 mm 0,02 bis 0,12 mm zul. Radlagerspiel, vorn 20 bis 25 mm zul. Lenkradspiel 3 bis 4 m Bremspedalspiel Scheinwerfer, 25 cm X-Wert GAS 24 28 cm X-Wert GAS 24-02 250 H 1 Lichtmaschmnentyp Uchtmaschinenspannung 12V 35 bis 45A max. Stromabgabe PP-350 Reg lertyp 13,7 bis 14,4V Reglerspannung bei Lichtmaschinen1700 bis 2000 0/min drehzahl und Belastungsstrom (20°C) 5 bis 7A

Wie auch im Testbericht über den Lada-Kornbi (Heft 3/74) erwähnt, gibt es beim Betanken dieses Wagens oft Schwierigkeiten, weil der Kraftstoff schlecht abläuft. So war das auch bei meinem Lada-Kombi, Baujahr 1977. Es wurde jedesmal zum Geduldsspiel, den Tank zu füllen. An Selbstbedienungstankstellen mußte ich mir des öfteren den Vorwurf gefallen lassen, ich sollte das Tanken erst einmal lernen. Die Tankwarte konnten es aber auch nicht besser. Da ich der Meinung war, daß sich auch ein Lada-Kombi bei ordnungsgemäßer Tankentlüftung einwandfrei betanken lassen muß, entfernte ich die linke hintere Seitenverkleidung und untersuchte den relativ großen Plasteschlauch, der die Verbindung für die Entlüftung vom Tank zum Einfüllstutzen herstellt. Der Fehler war sofort gefunden. Die Länge des Schlauches war so reichfich bemessen, daß der Schlauch geknickt wurde und praktisch keine Entlüftung stattfinden konnte. Ich kürzte den Schlauch um etwa 40 mm, so daß aus dem Knick ein Bogen entstand. Beim Betanken kann die Luft nun einwandfrei aus dem Tank entweichen. Seitdem gibt es keine Schwierigkeiten mehr. H. G. Witt, Magdeburg

.fl.,n

Dada 1300

Abschirmung für den Vergaser

Anstelle der Blechabschirmung (Heft 2/1977, S. 66) des Vergasers, die wegen der Vereisungsgefahr empfohlen wurde, eignet sich meiner Ansicht nach eine Abschirmung aus einer 2,5 mm dicken Gummiplatte besser. Sie läßt sich entsprechend der Skizze anfertigen und wird dann sowohl auf den Schlauchstutzen der Kraftstoffleitung als auch auf den Gummischlauch der Vergaserfußheizung gesteckt. Sie bedarf keiner zusätzlichen Befestigung durch Schellen, Halter o. ä. J. Schreck, Brandenburg

137

Lada, Polski-Fiot, Saporoshez, Zastava

und Plastring von der Kurbelachse abgezogen werden.

Abbau der Fensterkurbel Jeder Autobesitzer sollte einmal im Jahr hinter seine Türverkleidung sehen, um festzustellen, ob Korrosionsschäden sichtbar werden bzw. eine Konservierung erforderlich wird. Auch zur Wartung des Fensterkurbelmechanismus (einmal jährlich sollten die beweglichen Teile mit einer Graphitölmischung versehen werden!), des Türschlosses (mindestens einmal jährlich e'nige Tropfen Motorenöl an alle beweglichen Stellen geben) und zum Wechseln der Fensterscheibe ist eine Entfernung der Türinnenverkleidung erforderlich. Dazu müssen zuerst die Blende des Türgriffs (Abdrücken mittels Schraubenzieher) und die Armlehne (Herausdrehen der Kreuzschlitzschrauben mit Kreuzschlitzschraubenzieher) abgenommen werden.

Richtig ansetzen

So wird's gemacht Schwierigkeiten bereitet oft das Entfernen des Fensterkurbelarmes, weil das nur sicher, schnell und ohne Beschädigung des Plastringes mit einem kleinen Hilfsmittel geschehen kann. Das aus etwa 1,25 mm dickem Blech gefertigte Werkzeug (siehe Skizze) wird nach Verschieben des Plastringes in Richtung Türverkleidung (etwa 2 bis 3 mm vom Kurbelarm wegdrücken) von oben mit seiner Offnung auf die beiden Enden des zwischen zurückgedrücktem Plastring und Fensterkurbelarm befindlichen Sicherungsringes aufgesetzt (siehe Fotos). Durch genau senkrechten Druck auf den Sicherungsring wird dieser aus seiner Nut geschoben. Danach können Fensterkurbelarm

777

Wie das Hilfswerkzeug aussehen muß, zeigt die Skizze. Am geraden Ende wird das vorgefertigte Blech im Winkel von 900 gebogen, um eine entsprechende Griff- und Druckfläche zu erhalten. Das Sichern des Kurbelarmes beim Zusammenbau erfolgt durch Aufstecken des Plastringes, des Kurbelarmes sowie durch erneutes Einschnappen des Sicherungsringes in die dafür vorgesehene Nut von Kurbelarm und -achse. Auch hier kann das Werkzeug behilflich sein. Zum Schluß noch ein wichtiger Hinweis: Beim Abdrücken der Innenverkleidung von der Tür ist unbedingt auf das Ansetzen des Schraubenziehers unmittelbar hinter der jeweiligen Plasteklammer zu achten. Sonst besteht die Gefahr (besonders bei niedrigen Temperaturen, Z. B. im Winter), daß die Plastklammern brechen. Die Türverkleidung fängt schnell an zu flattern, wenn einige Klammern fehlen und nicht ersetzt werden können.

VEB Imperhandel, Kundendienst

SAS 966/68

Leichteres Ankurbeln Der Saporoshez hat den Vorteil, mit einer Andrehkurbel ausgerüstet zu sein. Es besteht also die Möglichkeit, den Motor auch ohne Anlasser zu starten. Damit das Kurbeln aber nicht zu anstrengend wird, ist es ratsam, daß man sich ein Kabel von etwa 20cm (mit einer Krokodilkiemme an jedem Ende) zurechtlegt. Mit diesem Kabel überbrückt man den Widerstand an der Zündspule, indem man das Kabel mit den beiden Klemmen an den Kontakten BK und BK B der Zündspule befestigt. Jetzt erst wird die Zündung eingeschaltet, der Schock gezogen und gekurbelt. Wenn der Motor angesprungen ist, besteht die Möglichkeit, direkt am Vergaser das Gas zu dosieren. Aufgabe des genannten Widerstandes ist es, den Strom in der Zündspule bei 1 a u f e n d e m Motor zu begrenzen. Während des Startens überbrückt der Anlasser (Magnet) den Vorwiderstand. Damit werden Verluste ausgeglichen, die sonst beim Starten unvermeidlich sind. (Hohe Stromentnahme durch den Anlasser, dadurch absinkende Batteriespannung).

1 Vorsicht beim Lösen der Türgriffblende, damit die Kunststoffzapfen, die die Blende auf der Griffachse festklemmen, nicht abbrechen. Blende möglichst wenig verkanten!

2 So wird das Hilfswerkzeug (hier eine etwas breitere und kürzere Ausführung als auf der Zeichnung) in den Kurbelfuß eingedrückt.

!

Die Zündspule darf aber nur beim Startvorgang eine „Kabelhilfe" bekommen. Wird das Hilfskabel nach dem Anlassen nicht entfernt, so kann die Zündspule wegen IJberlastung Schaden nehmen. H.-E. Perner, Marxwalde

terdruck im Fahrgastraum verursacht werden. Luft wird dabei durch die beiden mittleren Drehpunktaufhängungeri der Dreieckfenster angesaugt. Durch Auftragen von Cenusil auf die Kanten der beiden vorderen Dichtungsgummis (am Drehpunkt) könnten die Geräusche vollständig beseitigt werden. G. Schneider, Halle-Neustadt Lada, Moskwitsch, Wolga

Kühlflüssigkeiten mischbar? Anschlüsse am Bremslichtschalter 'ydraulische Bremslichtschalter in sowjetichen Pkw haben runde Kontaktstifte, für die bisher im Fachhandel keine Kupplungen (Steckhülsen) angeboten wurden. Sollen bei einem solchen Schalter die Steckhülsen erneuert werden oder wird der Schalter in einem Pkw eingesetzt, dessen Kabel mit den bei uns üblichen Flachsteckhülsen ausgerüstet sind, bereiten die Kabelanschlüsse Schwierigkeiten. Man kann sich in einfacher Weise helfen: Zwei Krokodilklemmen, wie sie in RundfunkFachgeschäften erhältlich sind, werden an entsprechender Stelle getrennt und als Zwischenstück benutzt (siehe Bild). Gegebenenfalls sind die Kanten nachzuarbeiten und die Hülse etwas nachzubiegen. Diese Lösung hat den Vorteil, daß zum Beispiel bei Verwendung der Bremslichtschalter in unseren Pkw an den Flachsteckkontakten keine Veränderungen vorgenommen werden müssen. Die beschriebene Steckverbindung, die natürlich mit Isolierschlauch zu schützen ist, hat sich in der Praxis bereits über ein Jahr ausgezeichet bewährt. U. Radtke, Berlin

Wartburg

Seltenes Geräusch Kurz nach dem Kauf eines Wartburgs aus zweiter Hand trat beim Betätigen des Bremspedals ein zunächst schwaches, doch rasch lauter werdendes Geräusch auf. Es handelte sich um ein rhythmisches Kratzen, welches sogar über den Lautsprecher des eingeschalteten Rundfunkgerätes abgegeben wurde. Bremste man das Fahrzeug bis zum Stillstand ab, war das Geräusch beim Stehenbleiben sofort verschwunden. Ebenso hörte es schlagartig bei Loslassen des Bremspedals und rollendem Fahrzeug auf. Der Verdacht lag nahe, daß die Bremsbacken abgenutzt waren. Bei einer Sichtkontrolle, welche (wie sich später erwies) zu oberflächlich war, gab es nichts zu beanstanden. Da das Geräusch nach wie vor vorhanden und andere Ursachen nicht zu finden waren, kontrollierte ich die BremsDER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

backen erneut. Diesmal genauer. Die vorderen Bremsbacken waren einwandfrei, ebenfalls die rechts hinten. Hinten links allerdings kam die Überraschung zu Tage. Eine Bremsbacke war infolge einer geringfügig und nicht sofort erkennbar verzogenen Bremsankerplatte einseitig abgenutzt, d. h., die der Ankerplatte abgewandte Seite sah einwandfrei aus, während die anliegende Seite an einer kleinen Stelle bis auf das Metall- abgeschliffen war. Beim Bremsen berührte die Bremstrommel die winzig „durchschimmernde" Metallstelle der Backe, es kam zu einer elektrostatischen Entladung, die vom Radio aufgenommen, verstärkt und über den Lautsprecher abgestrahlt wurde. Sicher ist das ein sehr seltener Fehler, aber solche Sachen gibt es eben auch! Th. Ciajus, Pöhla Lada

Bremsprobe nie vergessen Bei einem Vorderradwechsel am Lada 2101 überprüfte ich die Beweglichkeit der Bremsklötze, d. h., ich drückte die Klötze in ihre Ausgangsstellung zurück, um gleichzeitig Reinigungsarbeiten auszuführen. Nach Beendigung der Arbeiten führte ich eine Bremsprobe durch, wobei sich das Bremspedal ohne eine Bremswirkung zu erzielen - durchtreten ließ. Ich nahm zuerst an, daß der Bremsschlauch gerissen sei. Bei der Überprüfung stellte ich aber keinen Defekt fest. Bei erneutem Bremsversuch trat die gewöhnte Bremswirkung ein. Das „Versagen der Bremsen" wurde verursacht, indem durch das Zurückdrücken der Bremsscheiben volumenmäßig mehr Bremsflüssigkeit in den Vorratsbehälter zurückgedrückt wurde, als der Hauptbremszylinder bei einmaligem Betätigen der Bremse faßt. Die ' Bremsprobe 'sollte man also in der Tat nie vergessen. Windgeräusche im Fahrgastraum Bei Fahrgeschwindigkeiten von 70 km/h und mehr treten bei geschlossenen Fenstern unliebsame Windgeräusche im Fahrgastraum auf. Nach eingehender Untersuchung stellte ich fest, daß diese Geräusche durch den bei hohen Geschwindigkeiten auftretenden Un-

Unter den Besitzern eines Lada, Moskwitsch oder Wolga herrscht mitunter Unklarheit darüber, ob die Original-Kühlflüssigkeit mischbar mit dem von Minol vertriebenen Gefrierschutzmittel auf Glykolbasis ist. Wie der VEB Imperhandel und der VEB Minol informierten, wird für alle Pkw der Typen Lada (Shiguli), Moskwitsch und Wolga mit abgeschlossenem Kühlsystem vom Herstellerwerk die Kühlflüssigkeit TASOL A-40 verwendet. Bei dieser Kühlflüssigkeit handelt es sich um ein Athylglykolgemisch mit Antikorrosionsund Antischaumzusätzen. Sie ist bis —40°C frostsicher und eingefärbt. Beim Umgang mit dieser ist Vorsicht geboten, da sie giftig ist. Als Einsatzdauer wurden vom Herstellerwerk zwei Jahre bzw. 60000 km Fahrstrecke angegeben. Austausch ratsam Sollte der Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter oder Kühler infolge Verdampfung sinken, so ist destilliertes Wasser nachzufüllen. Bei Leckverlusten oder sonstigen Defekten am Kühlsystem ist ein Austausch der gesamten Kühlflüssigkeit ratsam. Die Zusammensetzung und die Dichte der originalen Kühlflüssigkeit ist mit dem in der DDR verwendeten Gefrierschutzmittel nicht identisch. Aus diesem Grunde sollte eine Vermischung beider Kühlflüssigkeiten nicht erfolgen. Von einer Prüfung der Frostbeständigkeit der originalen Kühlflüssigkeit TASOL A-40 mit einem für das Gefrierschutzmittel auf Glykolbasis geeichten Dichtemesser ('Aräometer) ist abzuraten, da die Anzeige des Gefrierpunktes nicht mit den Angaben der Skala übereinstimmt. Falls vom Fahrzeugbesitzer vermutet wird, daß die Originalkühlflüssigkeit nicht mehr genügend frostsicher ist, dann empfehlen wir einen Austausch der gesamten Kühlmischung und den Eisatz des in der DDR gehandelten Gefrierschutzmittels Dabei ist das richtige Mischungsverhältnis einzuhalten:

Kälteschutz Gefrierschutz Wasser Vol.-Artteile Vol.-Anteile bis —10°C —20°C —30 -C

20 34 44

80 66 56 139

MZ TS 250/1 im Vergleichstest radius, hinsichtlich des Geradeauslaufs, der Kurvenwilligkeit, der Kurvensicherheit wie auch der Sitzposition und des Komforts für den Fahrer. Punktverlust allerdings mußte sie hinnehmen, weil Bremsen, Anzeigeinstrumente, Bedienungsarmaturen (Hebel und Schalter), Verarbeitung und Ausstattung die acht Tester weniger begeistern konnten.

gib %ja 2.56 1.

Das war im ersten Januarheft der BRD-Zeitschrift ‚Das Motorrad" als Fazit eines Vergleichstestes mit acht Motorrädern zu lesen ‚Zwischenbilanz: Die MZ liegt im ersten Teil nach 16 Kriterien mit 124 Punkten an der Spitze vor Yamaha mit 119, Kawasaki mit 116, Zündapp mit 115, Suzuki mit 113, Hercules mit 108, Horley mit 106 und Honda mit 105 Punkten. Im zweiten Teil werden Fahrwerk, Komfort, Bremsen und Ausstattung bewertet."

Endabrechnung

Leistungslimit Daß die Zeitschrift Motorräder unterschiedlicher Hubräume miteinander vergleicht, findet seine Begründung in einer versicherungstechnischert Festlegung dortzulande. Motorräder mit einer Leistung bis 13 kW (17 PS) bringen deren Besitzern günstigere Bedingungen bei den Versicherungsprämien. An dieser Tatsache orientieren sich verständlicherweise die Motorradhersteller, die Maschinen in die BRD liefern. So kommt es, daß es auch eine leistungsgedrosselte 17-PS-MZ TS 250/1 gibt, die in eine Reihe mit der Harley-Davidson SS 175 (174 cm3), der Hercules K 125 S (122 cm3), der Honda CB 250 T (245 cm3), der Kawasaki Z 200 (197 cm3), der Suzuki GT 185 (184 cm3), der Yamaha RD 200 DX (195 cm3) und der Zündapp KS 175 (173 cm3) gehört.

MZ TS 250/1

Suzuki GT 185

Bei der Bewertung durch acht Tester nach einem Punktsystem fanden Kriterien wie Gebrauchswert, Wirtschaftlichkeit, Ausstattung und Komfort Berücksichtigung.

nahen Geräuschtest (Beschleunigung an der Ampel) registrierten die Tester einen noch besseren Wert für die MZ als bei der ohnehin schon leisen Honda. Weniger Pluspunkte sammelte die MZ hinsichtlich des Drehvermögens und der Getriebebedienung.

Punktverluste. Teil II des Testes bezog sich auf Fahrwerk und Ausstattung. Wieder errang die Zschopauer MZ sehr gute und gute Plätze bei der Beurteilung ihrer Federung und Dämpfung vorn wie hinten, beim Beifahrerkomfort, dem Aktions140

Zitiertes Plus und Minus „Die Wirtschaftlichkeit brachte die MZ an die Spitze . . . Auch der Einzylinder-Zweitaktmotor schlug sich gegen die modernen, teilweise mehrzylindrigen Zwei- und Viertakter recht bravourös. Diese Leistungen mögen der MZ dazu verholfen haben, den Ruf der Unverwüstlichkeit zu begründen. Und nicht wenige Fahrer begnügen sich mit den inneren Werten der MZ

Klar in Front nach erster Runde

Die MZ TS 250/1 konnte bei der Beurteilung nach Motor, Fahrleistung und Wirtschaftlichkeit die Spitze erreichen. Beurteilt wurden u. ö. Startwilligkeit, akustische Laufruhe, Getriebeabstufung, Beschleunigung, Elastizität, Höchstgeschwindigkeit, Wartungsbedctrf. Beim praxis-

Am Schluß des Vergleichstests rangierte die MZ TS 250/1 auf Rang 5 (mit 225 Punkten). Nur ein einziger Punkt Unterschied trennte sie dabei von der Yamaha (228), nur zwei Punkte mehr errang die Kawasaki (229). Zweiter (mit 234 Punkten) wurde die Suzuki, auf. Platz eins setzten die Tester die Zündapp (235). Auf Rang 6 bis 8 kamen die Honda, die Hercules und Harley. Das gute Abschneiden der MZ TS 250/1 beweist einmal mehr, daß in Zschopau entwickelte und gebaute Motorräder einen Vergleich mit Maschinen anderer klangvoller Markennamen nach wie vor nicht zu scheuen brauchen. . -

£

Yamaha RD 200 DX Zündapp KS 175 V

Die MZ ist eindeutig die komfortabelste unter den 17-PS-Maschinen. Ihre Vorderradgabel übertrifft an Feinfühligkeit und Schluckvermögen noch die Spitzendämpfer der Suzuki und Zündapp; auch die hinteren Federbeine stehen der Gabel in nichts nach Vorn lassen sich die Handbremshebel bis zum Griff ziehen, ohne daß dafür' wünschenswerte Energievernichtung eingehandelt wäre. Die hinteren Trommeln sind ebenfalls nicht dazu geeignet, bei Notbremsungen der vorderen Trommel hilfreih beizustehen: Sie sind schlecht zu dosieren und blockieren. vorzeitig. Da geben Honda- und Hercules-Einscheibenbremsen schon etwas mehr Sicherheitsgefühl. Einschränkungen müssen aber auch hier gemacht werden .....

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Mehrfach ‚.Sieger nach

Blinkgeber-Funktion:

Punkten

Wenn's nicht richtig blinkt

D

Häufig fahren Fahrzeuge mit ungenügender Helligkeit der Blinkleuchten bzw. einer nicht im Toleranzbereich liegenden Blinkfrequenz (90 ± 30 Impulse pro Minute). Ist die Ursache in jedem Falle ein defekter Blinkgeber?

Wie fließt der Strom?

Harley-Davidson SS 175

Hercules K 125 5

£ Honda CB 250 T

Kawasaki Z 200 Y

Um die Fehlerursachen zu umreißen, ist es notwendig, kurz auf die Funktion eines mit Hitzdraht gesteuerten Blinkgebers einzugehen. Von Klemme 49 (Plusanschluß) fließt der Strom zum Steueranker, durch den Hitzdraht, den Vorwiderstand, die Magnetwicklung über Klemme 49a zu den Blinklampen. Infolge des großen Widerstandes von Hitzdraht und Vorwiderstand (Reihenschaltung) bleiben die Blinklampen dunkel. Der Hitzdraht erwärmt sich. Durch den Druck einer Feder und den gedehnten Hitzdraht schließt der Hauptkontakt. Dadurch werden Hitzdraht und Vorwiderstand überbrückt, und die Blinklampen erhalten die volle Batteriespannung. Die Magnetwicklung wird entsprechend der anliegenden Spannung und des Stromflusses erregt. Dies wiederum bewirkt das Schließen des Kontrollankers, wodurch es zum Aufleuchten der Kontrollampe kommt (über Kontakt C - Kontrollampe Masse). Der überbrückte Hitzdraht kühlt sich zwischenzeitlich ab, bis dessen Zugspannung die Magnetkräfte überwindet und den Hauptkontakt öffnet. Damit wird der Hitzdraht mit dem in Reihe geschalteten Vorwiderstand wieder vor die Magnetwicklung und die Blinklampe geschaltet, wodurch die Magnetkraft gegen Null geht und die Blinklampen verlöschen. Durch die Rückstellfeder des Kontrollankers wird dieser geöffnet, und dil Kontrollampe verlöscht ebenfalls.

Zugspannung des Hitzdrahtes und Federkraft der Rückstellfeder genau aufeinander abgestimmt sind, Tritt infolge Einwirkung von Schwitz- oder Spritzwasser eine Korrodierung des Lampensockels bzw. der Lampenfassung auf, ist der Stromfluß an der Lampe infolge des entstandenen Ubergangswiderstandes nicht mehr in der vorgeschriebenen Größe gewährleistet (Spannungsabfall). Damit sind Stromfluß und Magnetkraft innerhalb der Magnetspule ebenfalls reduziert. Der Hitzdraht öffnet infolge der verringerten Magnetkraft die Hauptkontakte früher. Das bedeutet Änderung der Blinkfrequenz. Das it gleichzeitig eine Erklärung dafür, daß die unterschiedlichen Blinkgebertypen (z. B. 6V 2X 18W; 6V 2 X 21W) nur in den vorgesehenen Fahrzeugen eingesetzt werden dürfen. Durch eine gründliche Reinigung aller Kontaktstellen (Sicherungsdose, Anschlüsse am Blinkgeber, Anschlüsse Blinklampe, Lampenfassung) kann eine ungenügend arbeitende Blinkanlage wieder funktionstüchtig gemacht werden. Die Verwendung von Kontaktfett ist empfehlenswert. VEB Fahrzeugelektrik Thalheim Zentraler Kundendienst

Vorwide,

stand

Geänderte Blinkfrequenz Aus dem Funktionsprinzip ist also zu erkennen, daß magnetische Kraft der Spule,

Hauptkontakt Konfrollankerkontakte

Ladeanlage umkl•mm•n Beim Simson-Mokick S 50 B muß die 12-AhBatterie ab und zu an einer fremden Stromquelle nachgeladen werden, wenn das Fahrzeug vorwiegend im Kurzstrecken - (Stadt-) Verkehr eingesetzt ist. Diese Tatsache veranlaßte das Werk, die Ladeanlage der Mokicks seit einiger Zeit serienmäßig generell auf viel Ladung" (2A Ladestrom) einzustellen. Bisher wurden die Fahrzeuge mit der Einstellung DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

„wenig Ladung' (1 A) ausgeliefert. Wer noch mit dieser Einstellung fährt, sollte die Anlage umklemmen damit die Batterie besser als bisher nachgeladen wird. Die gewachsene Verkehrsdichte veranlaßt heute zu häufigerem Blinken, belastet also die Batterie mehr als früher, wo sie im allgemeinen mit wenig Nachladung in gutem Ladezustand erhalten werden konnte, 141

Unter diesem Motto wurde vom 5. 1. bis 3. 2. 1978 im Berliner Club der Kulturschaffenden »Johannes R. Becher" eine bemerkenswerte Ausstellung gezeigt. Bemerkenswert deshalb, weil es hier ein Automobilclub fertiggebracht hat, mit den Mitteln der Satire Interessen, die er selbst vertritt, in Frage zu stellen.

Unfällen und damit von Leid und Verlusten. Wenn wir Tips zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs vermitteln, so helfen wir mit, daß weniger schädliche Abgase die Luft verpesten. Schließlich unterstützen wir nicht jene Zeitgenossen, die immer und überall und nur noch mit dem Auto fahren möchten, die jede Grünanlage und jeden Kinderspielplatz als verschenkten Parkplatz betrachten. Auch zu Fragen von parkenden Fahrzeugen in Erholungsgebieten (zum Beispiel Ostsee oder Oberhof) haben wir uns eindeutig erklärt.

Jeder - ob nun Autofahrer oder nicht - weiß. daß Autofahren nicht nur Freude bringt, sondern der Gesellschaft auch eine ganze Reihe Probleme beschert. Autos brauchen Straßen, Straßen kosten (neben Geld) Wald, Wiese oder Feld. Autos müssen abgestellt werden

In der Gesamtheit der ausgestellten Werke

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wo die Nutzer wohnen, sich erholen, arbeiten usw., sonst verlieren sie ihre Vorzüge. Autos belasten die Umwelt mit Lärm, mit giftigen Abgasen, und mit Autos bringen sich viele Leute ins Krankenbett, manche auch ins Grab. Der Automobilclub Bulgariens ergriff die Initiative und schrieb einen Wettbewerb zum genannten Thema aus. An ihm beteiligten sich 44 bulgarische Grafiker und 32 Kollegen aus befreundeten sozialistischen Ländern. Die Ausstellung wurde erstmals ab Februar 1977 in Bulgarien selbst gezeigt (in mehreren Städten) und kam zum Jahresbeginn nach Berlin. In den Monaten März und April lief sie in Potsdam, im Mai geht sie nach Bitterfeld. Die Kunstwerke befassen sich mit der ganzen Breite des Themas. Die auf dem Rücktitel dieses Heftes vorgestellten farbigen Reproduktionen und die Schwarz-Weiß-Karikaturen auf dieser Seite sollen einen Eindruck davon vermitteln. Sie sprechen für sich und bedürfen keines Kommentars. Als Fachzeitschrift auf dem Gebiet des Straßenverkehrs sehen wir uns mit den Karikaturisten und Grafikern eins, denn in gewisser Weise ziehen wir am gleichen Strang. Unsere Artikel zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sind letztlich auch Beiträge zur Senkung von 142 --

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klang aber auch so etwas an wie eine Verdammung des Autos generell. Dem schließen wir uns nicht an, denn das Auto ist kein Hobby oder Luxusgegenstand, sondern einTransportmittel, auf das die Volkswirtschaft absehbarer Zeit überhaupt nicht verzichten kann. Wir müssen mit den durchaus negativen Begleiterscheinungen fertigwerden. Aber das werden auch die Künstler wissen, die diese Plakate und Karikaturen sicher nicht alle unterm Arm und zu Fuß zum Auftraggeber getragen haben. So mancher wird sich in sein Auto geschwungen, das Plakat sorgfältig auf den Rücksitz gelegt und sich gefreut haben, daß es das Auto gibt. Freuen wir uns weiter. Aber vergessen wir nicht, das Auto ist nicht das Leben. Es soll ihm dienen. Die Redaktion

1 Paraschkew Feredshanow, VR Bulgarien 2 Ludmil Dimitrow, VR Bulgarien 3 Peter Borsukow, VR Bulgarien 3

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 4/1978

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DER DEUTSCHE

Straßenverkehr

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