Chronik Kassel

January 19, 2019 | Author: Erick Guzman Stark | Category: Volkswagen Group, Manual Transmission, Audi, Vehicle Industry, Motor Vehicle Manufacturers
Share Embed Donate


Short Description

Chronik Kassel...

Description

50 Jahre Volkswagen Werk Kassel – Eine Chronik Von Hartmut Nolte und Dirk Schlinkert

Vom „Zentrum des Ersatzteiledienstes“ zur Fertigung von Aggregaten, Getrieben und Karosserieteilen (1957 – 1968) Das Werk Kassel ist ein Kind des „WirtDer Aufsichtsrat Aufsichtsrat billigte am 25. November schaftswunders“, als Käfer und Transpor1957 das Investitionsprogramm für die ter in Westdeutschland das Straßenbild Fabrik in Kassel, gab den Kaufpreis für das bestimmten. Seit 1948 behauptete die ehemalige Industriegelände der Firma  Volkswagenwerk  Volksw agenwerk GmbH Jahr für Jahr Jahr den Henschel & Sohn GmbH und angrenzende Spitzenplatz in der deutschen AutomobilFlächen in Höhe von 7,2 Millionen DM frei industrie. Bei voller Auslastung produzierproduzierund bewilligte weitere 12,9 Millionen DM ten die Werke in Braunschweig, Wolfsburg für die Sanierung und Instandsetzung der und Hannover 1957 mit 41.290 BeschäftigBetriebsflächen.. Nordhof Betriebsflächen Nordhofff berichtete über ten im Durchschnitt täglich 1.720 Käfer und die Aufgaben des Werks Kassel im Investiti421 Transporter. Der Marktanteil bei den onsprogramm onsprogr amm der kommenden Jahre und Neuzulassungen Neuzulassung en von Pkw in Deutschland sprach von einer „regelrechten Fabrik in lag bei 32,5 Prozent, bei den Kombi- und nennenswertem Umfang nur für die HerLieferwagen sogar bei 37,6 Prozent. Eine stellung von Ersatzteilen mit einem selbsthohe Binnennachfrage wie ein starker ständigen Presswerk“. Das Werk Kassel solExport führte an Kapazitätsg Kapazitätsgrenzen. renzen. So le „Zentrum des Ersatzteiledienstes“ Ersatzteiledienstes“ und geriet die Volkswagenwerk GmbH in die der Versendung von Ersatzteilen „in alle für den extensiven Wirtschaftsbo Wirtschaftsboom om der  Welt“ werden, um die Werke in in Wolfsburg, Wolfsburg, 1950er Jahre signifikante Lage, die Produk- Hannover und Braunschweig deutlich zu tion schnellstmöglich steigern zu müssen, entlasten. Im Nebensatz deutete Nordhoff um Absatzerfolge nicht zu gefährden oder eine Verlagerung zusätzlicher Zweige der Marktchancen Marktchan cen preiszugeben. Daher wurde, Produktio Produktion n nach Kassel an – eine Strategie, um im Werk Wolfsburg zusätzliche Kapadie schließlich im Frühjahr 1958 immer zitäten für die Produktion des Käfer zu gestärker in den Vordergrund trat, als in der  winnen, der Transporterbau Transporterbau nach nach Hanno- Geschäftsführung die Verlagerung der Agver-Stöcken ver-Stöck en verlagert. Das Werk Hannover gregateaufber gregateaufbereitung eitung nach Kassel diskutiert nahm am 8. März 1956 die Fertigung des und entschieden wurde. Typ 2 auf.  Als erste Produktionsabteilu Produktionsabteilung ng zog die von Ein Jahr später sicherte sich Volkswagen Rudolf Leiding geleitete Aggregateau Aggregateaufbereifbereitung nach Kassel um, die seit Sommer 1958 unter der Leitung von Heinrich Nordhoff  weitere Produktionsfläc Produktionsflächen hen in Nordhessen Nordhessen für den Volkswagen Kundendienst Ausbei Altenbauna. Am 5. Oktober 1957 untertauschkomponenten tauschk omponentenherstellte. Zunächst zeichneten Vertreter der Volkswagenwerk  war die Abteilung in den von von der Firma GmbH und der Henschel & Sohn GmbH Henschel übernommenen Gebäuden unden Kaufvertrag über das Gelände des ehe- tergebracht. Erst Zug um Zug entstand eine maligen Flugmotorenwerks südwestlich Fabrik, die für den Kundendienst Motoren, von Kassel. Für das Gelände sprach nicht  Achsen und Getriebe Getriebe lieferte, Ersatzteile Ersatzteile nur eine verkehrsgü verkehrsgünstige nstige Infrastruktur fertigte und lagerte. von Schiene und Straße, sondern auch das Bereits im Jahr 1959 sahen Planungen  Arbeitskräftereservoir  Arbeitskräfteres ervoir in der Region, Region, das durch die Insolvenz des Henschel-W Henschel-Werks erks den Bau von vier Werkhallen und eines kräftig angewachsen war. Die ArbeitsloKraftwerks vor, vor, die die auf dem Gelände sigkeit lag im September 1957 im Indu bestehenden Bauten ersetzen sollten. Im striest rie- und Handelskammer Handelskammer-Bezirk -Bezirk Kassel Frühjahr 1959 begann der Bau der Halle 1. mit 4,4 Prozent weit über dem BundesHier zog Anfang 1960 der Getriebebau ein, durchschnitt durchsch nitt (1,8 Prozent). Da Kassel seit der für die Werke Wolfsburg und HannoJahrzehnten ein Standort der metallverar- ver produzierte. Das Werk wurde so auch beitenden Industrie war, fand die Volkswa- Lieferant von Getrieben für laufende Käfergenwerk GmbH genügend Facha Facharbeiter rbeiter für und Transporter-Bauserien. Mit der Übernahme der Getriebefertigung für die Serie ihr neues Zweigwerk vor.

 wurde die Vision Vision schließlich schließlich Wirklichkeit, Wirklichkeit, die Nordhoff einige Jahre zuvor formuliert hatte: Aus dem Werk Kassel wurde 1960 tatsächlich tatsächlic h eine „große Angelegenheit“.

hohe Löhne und Sozialleistungen übten eine große Sog wirkung Sog wirkung auf auf die Menschen Menschen der Region aus. Zudem bot die Volkswagen werk GmbH im Gegensatz zum wetterwetterabhängigenBaugewerbeganzjährige Die 1960er Jahre waren Aufbaujahre: Aufbaujahre: In  Verdienstmöglich  Ver dienstmöglichkeiten. keiten. Als im Zuge der dieser Zeit kamen die Fertigung Fertigungsbereiche sbereiche Rezession 1966/67, 1966/67, die das Ende des „Wirtnach Kassel, die bis heute das Profil des schaftswunders“ ankündigte, der FahrStandortes prägen. Nach der Aggregateauf- zeugabsatz leicht zurückging, wurde im bereitung und dem Getriebebau in Halle 1  Werk Kassel Kassel die Belegschaft Belegschaft in zwei Jahren Jahren nahm im Herbst 1960 die Gießerei, die zuum fast 600 Werkangehörige auf 13.070 Benächst ebenfalls in Halle 1 untergebracht schäftigte am 31. Dezember 1967 verringert.

 war, dieArbeit auf. 1965 folgten folgten Presswerk Presswerk und Karosseriebau in Halle 2. Die Aggregateaufbereitung zog in Halle 4 um, in der auch ein Lager für Ersatzteile eingerichtet  wurde. 1968 begannen die die BaumaßnahBaumaßnahmen am ersten Abschnitt der Halle 3, die schließlich für das Ersatzteillager eingerichtet wurde.

Die Ansiedlung des Volkswagen Werks hatte tiefgreifende Auswirkungen Auswirkungen auf die ländlich geprägten Gemeinden der Region. Im Frühjahr 1957 war Altenbauna mit 826 Einwohnern eines von vielen Dörfern des Landkreises Kassel. Mit dem Bau des  Volkswagen  Volksw agen Werks Werks erlebte das Dorf einen einen enormen Aufschwung, und Baunatal  wurde durch kommuna kommunale le Neuordnungen Die Instandsetzung der Werkanlagen bebezur Stadt. Zum Januar 1964 schlossen sich gann im November 1957 mit nur 25 Arbeits-  Altenbauna, Altenritte Altenritte und Kirchbauna Kirchbauna kräften. Die Belegschaft wuchs in zwei zur Gemeinde Baunatal zusammen, und Jahren auf 1.124 Personen. Fast 5.000 im Juli 1966 entstand schließlic schließlich h aus dem kamen in Laufe des Jahres 1960 hinzu, als Zusammenschluss Zusammens chluss mit der Gemeinde der Getriebebau die Fertigung aufnahm. aufnahm. Großenritte die Stadt Baunatal. Die umlieNach Fertigstellu Fertigstellung ng der Halle 4 arbeiteten genden Dörfer wandelten ihr Gesicht, Ende 1963 mehr als 9.500 Menschen im als die Zahl der Beschäftig Beschäftigten ten des Werks  Werk. In der Mehrzahl Mehrzahl kamen angelernte angelernte  wuchs, Pendler Pendlerströme ströme zunahmen und  Arbeitskräfte zum Einsatz, und nur nur etwa mehr und mehr Werkangehörige in der ein Drittel der Neueinstellungen entfiel auf Nähe ihres Arbeitsplatzes attraktiven Metallfacharbeiter. Metallfach arbeiter. Überdurchsc Überdurchschnittlich hnittlich  Wohnraum  Wohnrau m suchten.

Käfer(1957).

Vom „Zentrum des Ersatzteiledienstes“ zur Fertigung von Aggregaten, Getrieben und Karosserieteilen (1957 – 1968) Das Werk Kassel ist ein Kind des „WirtDer Aufsichtsrat Aufsichtsrat billigte am 25. November schaftswunders“, als Käfer und Transpor1957 das Investitionsprogramm für die ter in Westdeutschland das Straßenbild Fabrik in Kassel, gab den Kaufpreis für das bestimmten. Seit 1948 behauptete die ehemalige Industriegelände der Firma  Volkswagenwerk  Volksw agenwerk GmbH Jahr für Jahr Jahr den Henschel & Sohn GmbH und angrenzende Spitzenplatz in der deutschen AutomobilFlächen in Höhe von 7,2 Millionen DM frei industrie. Bei voller Auslastung produzierproduzierund bewilligte weitere 12,9 Millionen DM ten die Werke in Braunschweig, Wolfsburg für die Sanierung und Instandsetzung der und Hannover 1957 mit 41.290 BeschäftigBetriebsflächen.. Nordhof Betriebsflächen Nordhofff berichtete über ten im Durchschnitt täglich 1.720 Käfer und die Aufgaben des Werks Kassel im Investiti421 Transporter. Der Marktanteil bei den onsprogramm onsprogr amm der kommenden Jahre und Neuzulassungen Neuzulassung en von Pkw in Deutschland sprach von einer „regelrechten Fabrik in lag bei 32,5 Prozent, bei den Kombi- und nennenswertem Umfang nur für die HerLieferwagen sogar bei 37,6 Prozent. Eine stellung von Ersatzteilen mit einem selbsthohe Binnennachfrage wie ein starker ständigen Presswerk“. Das Werk Kassel solExport führte an Kapazitätsg Kapazitätsgrenzen. renzen. So le „Zentrum des Ersatzteiledienstes“ Ersatzteiledienstes“ und geriet die Volkswagenwerk GmbH in die der Versendung von Ersatzteilen „in alle für den extensiven Wirtschaftsbo Wirtschaftsboom om der  Welt“ werden, um die Werke in in Wolfsburg, Wolfsburg, 1950er Jahre signifikante Lage, die Produk- Hannover und Braunschweig deutlich zu tion schnellstmöglich steigern zu müssen, entlasten. Im Nebensatz deutete Nordhoff um Absatzerfolge nicht zu gefährden oder eine Verlagerung zusätzlicher Zweige der Marktchancen Marktchan cen preiszugeben. Daher wurde, Produktio Produktion n nach Kassel an – eine Strategie, um im Werk Wolfsburg zusätzliche Kapadie schließlich im Frühjahr 1958 immer zitäten für die Produktion des Käfer zu gestärker in den Vordergrund trat, als in der  winnen, der Transporterbau Transporterbau nach nach Hanno- Geschäftsführung die Verlagerung der Agver-Stöcken ver-Stöck en verlagert. Das Werk Hannover gregateaufber gregateaufbereitung eitung nach Kassel diskutiert nahm am 8. März 1956 die Fertigung des und entschieden wurde. Typ 2 auf.  Als erste Produktionsabteilu Produktionsabteilung ng zog die von Ein Jahr später sicherte sich Volkswagen Rudolf Leiding geleitete Aggregateau Aggregateaufbereifbereitung nach Kassel um, die seit Sommer 1958 unter der Leitung von Heinrich Nordhoff  weitere Produktionsfläc Produktionsflächen hen in Nordhessen Nordhessen für den Volkswagen Kundendienst Ausbei Altenbauna. Am 5. Oktober 1957 untertauschkomponenten tauschk omponentenherstellte. Zunächst zeichneten Vertreter der Volkswagenwerk  war die Abteilung in den von von der Firma GmbH und der Henschel & Sohn GmbH Henschel übernommenen Gebäuden unden Kaufvertrag über das Gelände des ehe- tergebracht. Erst Zug um Zug entstand eine maligen Flugmotorenwerks südwestlich Fabrik, die für den Kundendienst Motoren, von Kassel. Für das Gelände sprach nicht  Achsen und Getriebe Getriebe lieferte, Ersatzteile Ersatzteile nur eine verkehrsgü verkehrsgünstige nstige Infrastruktur fertigte und lagerte. von Schiene und Straße, sondern auch das Bereits im Jahr 1959 sahen Planungen  Arbeitskräftereservoir  Arbeitskräfteres ervoir in der Region, Region, das durch die Insolvenz des Henschel-W Henschel-Werks erks den Bau von vier Werkhallen und eines kräftig angewachsen war. Die ArbeitsloKraftwerks vor, vor, die die auf dem Gelände sigkeit lag im September 1957 im Indu bestehenden Bauten ersetzen sollten. Im striest rie- und Handelskammer Handelskammer-Bezirk -Bezirk Kassel Frühjahr 1959 begann der Bau der Halle 1. mit 4,4 Prozent weit über dem BundesHier zog Anfang 1960 der Getriebebau ein, durchschnitt durchsch nitt (1,8 Prozent). Da Kassel seit der für die Werke Wolfsburg und HannoJahrzehnten ein Standort der metallverar- ver produzierte. Das Werk wurde so auch beitenden Industrie war, fand die Volkswa- Lieferant von Getrieben für laufende Käfergenwerk GmbH genügend Facha Facharbeiter rbeiter für und Transporter-Bauserien. Mit der Übernahme der Getriebefertigung für die Serie ihr neues Zweigwerk vor.

 wurde die Vision Vision schließlich schließlich Wirklichkeit, Wirklichkeit, die Nordhoff einige Jahre zuvor formuliert hatte: Aus dem Werk Kassel wurde 1960 tatsächlich tatsächlic h eine „große Angelegenheit“.

hohe Löhne und Sozialleistungen übten eine große Sog wirkung Sog wirkung auf auf die Menschen Menschen der Region aus. Zudem bot die Volkswagen werk GmbH im Gegensatz zum wetterwetterabhängigenBaugewerbeganzjährige Die 1960er Jahre waren Aufbaujahre: Aufbaujahre: In  Verdienstmöglich  Ver dienstmöglichkeiten. keiten. Als im Zuge der dieser Zeit kamen die Fertigung Fertigungsbereiche sbereiche Rezession 1966/67, 1966/67, die das Ende des „Wirtnach Kassel, die bis heute das Profil des schaftswunders“ ankündigte, der FahrStandortes prägen. Nach der Aggregateauf- zeugabsatz leicht zurückging, wurde im bereitung und dem Getriebebau in Halle 1  Werk Kassel Kassel die Belegschaft Belegschaft in zwei Jahren Jahren nahm im Herbst 1960 die Gießerei, die zuum fast 600 Werkangehörige auf 13.070 Benächst ebenfalls in Halle 1 untergebracht schäftigte am 31. Dezember 1967 verringert.

 war, dieArbeit auf. 1965 folgten folgten Presswerk Presswerk und Karosseriebau in Halle 2. Die Aggregateaufbereitung zog in Halle 4 um, in der auch ein Lager für Ersatzteile eingerichtet  wurde. 1968 begannen die die BaumaßnahBaumaßnahmen am ersten Abschnitt der Halle 3, die schließlich für das Ersatzteillager eingerichtet wurde.

Die Ansiedlung des Volkswagen Werks hatte tiefgreifende Auswirkungen Auswirkungen auf die ländlich geprägten Gemeinden der Region. Im Frühjahr 1957 war Altenbauna mit 826 Einwohnern eines von vielen Dörfern des Landkreises Kassel. Mit dem Bau des  Volkswagen  Volksw agen Werks Werks erlebte das Dorf einen einen enormen Aufschwung, und Baunatal  wurde durch kommuna kommunale le Neuordnungen Die Instandsetzung der Werkanlagen bebezur Stadt. Zum Januar 1964 schlossen sich gann im November 1957 mit nur 25 Arbeits-  Altenbauna, Altenritte Altenritte und Kirchbauna Kirchbauna kräften. Die Belegschaft wuchs in zwei zur Gemeinde Baunatal zusammen, und Jahren auf 1.124 Personen. Fast 5.000 im Juli 1966 entstand schließlic schließlich h aus dem kamen in Laufe des Jahres 1960 hinzu, als Zusammenschluss Zusammens chluss mit der Gemeinde der Getriebebau die Fertigung aufnahm. aufnahm. Großenritte die Stadt Baunatal. Die umlieNach Fertigstellu Fertigstellung ng der Halle 4 arbeiteten genden Dörfer wandelten ihr Gesicht, Ende 1963 mehr als 9.500 Menschen im als die Zahl der Beschäftig Beschäftigten ten des Werks  Werk. In der Mehrzahl Mehrzahl kamen angelernte angelernte  wuchs, Pendler Pendlerströme ströme zunahmen und  Arbeitskräfte zum Einsatz, und nur nur etwa mehr und mehr Werkangehörige in der ein Drittel der Neueinstellungen entfiel auf Nähe ihres Arbeitsplatzes attraktiven Metallfacharbeiter. Metallfach arbeiter. Überdurchsc Überdurchschnittlich hnittlich  Wohnraum  Wohnrau m suchten.

Käfer(1957).

1957

5. Oktober  Die Volkswagenwerk GmbH, vertreten durch Hans Hiemenz und Wilhelm Steinmeier, schließt mit der Firma Henschel & Sohn GmbH einen Vertrag über den Kauf des Werksgeländes der Henschel Flugmotorenbau Flugmotorenbau GmbH bei Altenbauna. Mit Wirkung zum 1. November 1957 erwirbt die Volkswagenwerk GmbH ein Areal von 1.079.587 Quadratmetern. Bis zum Jahresende 1966 wächst die Fläche des Werks durch weitere Zukäufe auf über 1,9 Millionen Quadratmeter.

Juni Die Verlagerung der Aggregateaufbereitung aus Wolfsburg in die instandgesetzten Gebäude 4, 5 und 6 beginnt.

23. Juni Mit der Aufbereitung von Zylinderköpfen, Vergasern, Kraft-

1958

stoffpumpen und Kupplungen beginnt die Fertigung von Austauschteilen. Im Recyclingverfahren werden den Volkswagen Kunden zu günstigen Konditionen aufbereitete Komponenten im Taus Tausch ch gegen gebrauchteAggregateangeboten.

8. Juli Die Aufbereitung von Vorder- und Hinterachsen beginnt. Täglich verlassen 150 überholte Hinter- und Vorderachsen das Werk.

28. Juli Mit der Motorenüberholung läuft ein weiterer Bereich der  Aggregateaufbereitung an. Bereits im Frühjahr 1959 werden täglich  Aggregateaufbereitung 360 Motoren überholt.

Rudolf Leiding. Herrichtender Henschel-Gebäude.

Anfang November Generaldirektor Heinrich Nordhoff ernennt Rudolf Leiding zum Leiter des Werks Kassel. Leiding war zuvor in  Wolfsburg für die Aggregateaufber Aggregateaufbereitung eitung zuständig. Umbau- und Instandsetzungsarbeiten an den ehemaligen Henschel-Hallen 4, 5 und 6 beginnen, um die Aufbereitung von Motoren und Fahrzeugkomponenten für den Kundendienst unterzubringen. Neben der Aggregateaufbereitung gregateaufber eitung sollen in Kassel auch Ersatzteile für Fahrzeuge nach Serienauslauf und Komponenten gefertigt werden. Einstel lungsgespräch.

Den Aufbau der Belegschaftsvertretung begleitet Peter Stroh, der in  Wolfsburg Mitglied Mitglied des Betriebsrates war. 1958 wird Stroh Betriebsratsvorsitzender des Werks Kassel und 1961 Mitglied im Aufsichtsrat der Volkswagenwerk AG.

Peter Stroh.

Mitarbeiter Arbeiter 21 Angestellte 4 Gesamt 25

Moto rdemontage am Fließband.

Mitarbeiter Arbeiter 794 Angestellte 61 Gesamt 855

1959

15. Januar  Werkzeugbau und Scharfschleiferei werden aus Wolfsburg in die Halle 1 des Werks Kassel verlagert.

18. Januar Im Nordbereich der noch im Bau befindlichen Halle 1

1960

startet die Fertigung von Getriebeteilen (Kupplungskörper, Ausgleichsgetriebegehäuse).

15. Februar Mit Erdarbeiten beginnt der Bau des Heizkraftwerks im Südosten des Werksgeländes. Rechtzeitig vor Wintereinbruch nimmt am 4. Dezember der erste Kessel des Heizkraftwerks 1 (HKW) den Betrieb auf, dem bereits am 20. Dezember ein zweiter Kessel folgt. Das mit Mitteldruckaggregaten ausgestattete HKW 1 dient der Eigenversorgung des Werks mit technischer Wärme für die Produktion und mit Heizenergie für Halle 1. Kennzeichen des Kraftwerks war der Schornstein mit 100 Metern Höhe. Im April 1961 geht ein Turbinensatz mit einer Leistung von 3, 6 Megawatt zur Erzeugung von elektrischer Energie ans Netz. Damit beginnt der Kraftwerkbetrieb in Kraft Wärme-Kopplung.

Käfer-Getriebe.

Getriebe-Typ 113

Verlegen von Basaltinplatten im Hallengeschoss.

Ende März Mit dem Bau der Halle 1 im Westen des Werksgeländes beginnt der Ausbau des Standortes für die Getriebefertigung. Halle 1, die am 1. Oktober 1960 fertiggestellt wird, ist 550 Meter lang, 240 Meter breit und verfügt über eine Nutzfläche von rund 245.000 Quadratmetern.

1. Juli Die 40-Stunden-Woche für die Werkangehörigen der Wechselschicht wird eingeführt. Für die Normalschicht gilt eine wöchentliche Arbeitszeit von 42,5 Stunden. Das Lohngefüge in Kassel wird vom in Nordhessen gültigen Metalltarifvertrag auf das Niveau der übrigen  Volkswagen Werke angehoben. Schichtwechsel.

Mitarbeiter Arbeiter 1.050 Angestellte 74 Gesamt 1.124

Gehäuse-Werkstoff Mg Feindrehen von Zahnrädern.

12. Mai Die Montage von Getrieben für den Volkswagen Typ 1 wird in Halle 1 aufgenommen. Der Getriebebau stellt nun Einzelteile wie Getriebegehäuse, Zahnräder, Antriebswellen, Kupplungs- und Synchronkörper her, montiert diese zu kompletten Getrieben und versendet sie zur Endmontage nach Wolfsburg und Hannover. Seit 1960 verfügt das so genannte 113-Getriebe über eine Vier-Gang-Vollsynchronisierung und ein einteiliges Magnesiumgehäuse.

11. Juli Der Bau der Halle 4 mit einer Nutzfläche von rund 137.000 Quadratmetern beginnt. Nach einer Bauzeit von zehn Monaten richtet der Kundendienst im Mai 1961 die Ersatzteilfertigung und ein Lager für Ersatzteile ein. Bis zum Jahresende 1966 wird die Fertigung von 750 verschiedenen Teilen für den Kundendienst aufgenommen.

3. August Die Härterei zur Bearbeitung von Zahnrädern, Synchronteilen und Wellen geht im Südteil der Halle 1 in Betrieb.

Leistungs-Übertragung 34–50 PS Gänge 4 Schaltart manuell Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1960–1983

21. Februar Der fünfhunderttausendste Austauschmotor wird für den Kundendienst fertiggestellt.

22. September Die Leichtmetallgießerei beginnt im Südteil der Halle 1 mit der Erzeugung von Aluminium- und Magnesium-Gussteilen für Getriebe und Motoren im Druckguss- und Kokillengussverfahren.

27. Oktober Die Montage von Getrieben für den in Hannover gebauten Volkswagen Transporter beginnt.

2. April Die Lehrlingsausbildung beginnt in Halle 4 mit 28 Jugendlichen, die zu Werkzeugmachern, Maschinenschlossern und Werkstoffprüfern ausgebildet werden. Mit dem Lehrjahr 1962 bildet die  Volkswagenwerk AG in Kassel zum Dreher, Elektriker, Universalfräser, Technischen Zeichner und Universalschleifer aus. 1965 kam die Ausbildung in kaufmännischen Berufen (SozialversicherungsFachangestellter, Industriekaufmann) hinzu. Seit 1969 werden jährlich mehr als 100 Auszubildende eingestellt.

1961 Mitarbeiter Arbeiter 8.115 Angestellte 494 Gesamt 8.609

VW 1500.

5. April Die Produktion der Variante des 113-Getriebes für den VW Die zweite Halle und das Kraftwerk im Bau.

31. Dezember Vor allem der Produktionsanlauf im Getriebebaulässt die Belegschaftszahl gegenüber dem Vorjahr um 4.982 Menschen steigen. In zwei Jahren erhöhte sich die Zahl der Arbeitskräfte im direkten Bereich um 420 Prozent. Gießerei und Schmelzwerk.

1500 läuft an, der im September als Limousine in Serie geht. Im Februar 1962 folgt der Variant.

Mai Ein Ledigenheim mit 460 Betten wird in Altenbauna fertiggestellt. Darüber hinaus errichtet die „VW-Wohnungsbau-Gemeinnützige Gesellschaft mbH“ von 1961 bis 1963 in Schauenburg-Hoof die ersten 159 Wohneinheiten für Werkangehörige.

10. bis 28. Juli Die Aggregateaufbereitung wird aus den ehemaligen Mitarbeiter

Henschel-Hallen 4A und 5A in die neu errichtete Halle 4 verlagert. Der Tagesausstoß beträgt 620 Motoren, 150 Hinterachs en und 30 Vorderachsen.

Arbeiter 5.802

10. August Die Kundendienstfertigung wird aus Halle 3A in Halle 4

Angestellte 304

verlegt. Sie versorgt die Kundendienstorganisation mit Ersatzteilen für auslaufende Serienteile.

Gesamt 6.106

 Ausblasen gereinigter Kurbelgehäusehälften mit Druckluft.

13. Oktober In Halle 4 startet die Fertigung von Abgasschalldämpfern für Käfer und Transporter, die in Handarbeit für den Kundendienst hergestellt werden.

8. November Der erste von drei Kesseln des seit einem Jahr im Bau befindlichen Heizkraftwerks 2 (HKW 2), das mit Hochdruckaggregaten ausgerüstet ist, geht in Betrieb. Kessel 2 und 3 folgen am 14. Dezember 1961 und 11. Januar 1963. Am 18. Dezember wird ein Turbinensatz mit einer Leistung von 13,2 Megawatt angefahren. Ein zweiter Turbinensatz gleicher Leistung folgt am 18. Oktober 1962. Wie das HKW 1, liefert das HKW 2 Strom- und Wärmeenergie in Kraft Wärme-Kopplung.

Kundendienstfertigung: Stoßen der Schwungradverzahnung.

1962

2. Januar Der Werkführungsdienst führt die ersten Besucher durch

Juli Halle 2 wird für das Presswerk und den Karosseriebau errichtet.

das Werk Kassel. Am 18. Oktober 1971 wird der hunderttausendste Gast begrüßt.

Mit einer Nutzfläche von 266.000 Quadratmetern ist Halle 2 die größte Produktionshalle im Werk Kassel, deren Aufbau in nur 15 Monaten im Oktober 1964 abgeschlossen wird.

Ende März Die Verlagerung der Getriebefertigung von Wolfsburg nach Kassel ist abgeschlossen. Der Getriebebau liefert im Jahr 1962 mit 1.134.790 Einheiten erstmals mehr als eine Million Getriebe aus.

4. Juni Die Aufbereitung der 45-PS-Motoren für den VW 1500 beginnt.

Dezember Die Fertigung von Pressteilen für Abgasschalldämpfer und andere Kundendienstteile wie Hauben und Kotflügel beginnt. Mitarbeiter

1963

7. Oktober In Halle 1 wird die Fertigung der Vorderachse für den  Volkswagen Transporter aufgenommen. Die anhaltend günstige  Verkaufslage auf dem Nutzfahrzeugmarkt erfordert eine Steigerung der Typ 2-Stückzahlen. Durch die Verlagerung der zuvor im Werk Hannover vorgenommenen Vorderachsfertigung werden etwa 400  Arbeitskräfte für die Transporter-Montage frei. Im November werden im Werk Kassel bereits 690 Achsen pro Arbeitstag montiert, bis zum Jahresende insgesamt 41.871 Stück. Im Jahr 1967 wird die Achsenfertigung in das Werk Braunschweig verlegt. November Mit der automatischen Schmiedeanlage (Hotmaster)

Arbeiter 8.827

in Halle 4 beginnt die Fertigung von Rohteilen für die Getriebeproduktion.

Angestellte 578 Gesamt 9.405

Verladen von Getrieben.

Halle 2 im Bau.

Das Werk vom Baunsberg aus.

Mitarbeiter

Montage von Vorderachsen.

Arbeiter 9.020 Angestellte 608 Gesamt 9.628

10. Februar Der Ausbau des Werks durch Halle 2 und Gießerei

1964

13. Mai Der einmillionste Austauschmotor wird fertiggestellt. Mehr als 1.100 Motoren für Käfer, Transporter und VW 1500 werden durchschnittlich im Monat aufbereitet.

erfordert eine Erweiterung des Kraftwerks. Im Heizkraftwerk 2 wird erstmals ein vierter Kessel befeuert. Zur Stromerzeugung läuft am 9. November ein Kondensationsturbinensatz mit vier Megawatt Leistung an. Ein zweiter Schornstein von 100 Metern Höhe und eine Luftkondensation auf dem Maschinenhausdach werden errichtet.

April In Halle 2 wird der Schnittbau eingerichtet, der Werkzeuge für

1965 Mitarbeiter Arbeiter 12.851 Angestellte 816

die Ziehpressen im Presswerk erstellt. Anlagen für Presswerk und Karosseriebau folgen in den nächsten Monaten. Am 17. Juli nimmt der Bereich die Produktion von Fahrzeugrahmen für den Typ 1 auf, und eine Tauchlackieranlage zur Grundierung von Karossen und Blechteilen der Kundendienstfertigung geht in Betrieb. Der Standort Kassel wird damit Zulieferer auch im Bereich von Pressteilen. Im Werk  Wolfsburg werden durch die Verlagerung rund 190 Arbeitskräfte für die Fahrzeugmontage frei. In vier Monaten steigt im Werk Kassel die monatliche Fertigung von Karosserierahmen für den Käfer auf 1.290 Stück. Bis zum Jahreswechsel werden bereits 133.896 Rahmen hergestellt.

Gesamt 13.667

5. Juni Die Aggregateaufbereitung beginnt mit der Überholung des in den VW 1500 S eingebauten 54-PS-Motors, der zur Leistungssteigerung über einen Doppelvergaser verfügt. Transporteines Maschinenteils.

Das Kraftwerk.

August Der Versand von Karosserierahmen für die Fertigung des Käfer in den Montagewerken in Brasilien, Südafrika und Australien beginnt. Der Standort Kassel wird mit dem Versand von CKD-Teilesätzen auch auf internationaler Ebene zu einem Zulieferer im Volks wagen Produktionsverbund.

Mai Die Fertigung von hinteren Kotflügeln für den Käfer wird nach Ingolstadt und Emden verlagert. Mit der Einrichtung einer Transferstraße zur Fertigung von Bodenblechen für den Käfer nehmen Press werk und Karosseriebau neue Fertigungslinien in Betrieb. In der Folgezeit liefert das Werk Pressteile für alle Volkswagen Fahrzeuge.

Mai/Juni Die Produktion von Abgasschalldämpfern für den Kundendienst wird von Halle 4 in Halle 2 verlegt. Aus dem Werk Hannover  werden die Anlagen zur Fertigung von Abgasschalldämpfern für die 34-PS-Motoren, die im VW 1200 A und VW 1300 Verwendung finden, nach Kassel überführt. Neben die Produktion für den Kundendienst tritt damit die Zulieferung von Schalldämpfern für die Serienfertigung.

8. Juni Hans Kialka, ehemaliger Leiter des Presswerks in Wolfsburg, übernimmt die Leitung des Volkswagen Werks Kassel.

31. Juli Die Aufbereitung von 25-PS-Motoren wird aufgrund geringer Mitarbeiter Arbeiter 11.397 Angestellte 709 Gesamt 12.106

Inspektion einer Typ 3-Tür im Presswerk.

Hans Kialka.

Stückzahlen eingestellt. Seit 1949 sind rund 331.000 25-PS-Motoren überholt worden, die bis 1954 serienmäßig in Käfer und Transporter eingebaut wurden. Im Programm bleibt der im selben Jahr eingeführte 30-PS-Motor. Die Kapazität der Motorenaufbereitung wird auf 1.500 Motoren am Tag erhöht. Dem Kundendienst liefert die Aggregateaufbereitung sechs Prozent mehr Motoren als im Vorjahr.

1. August Im Werk Kassel werden Getriebe für den intern als F 103 bezeichneten, neuen 1,7-Liter-Mitteldruckmotor der Auto Union GmbH gefertigt, die am 1. Januar 1965 als selbstständige Tochter in die Volkswagenwerk AG eingegliedert wurde. Die tägliche Produktion des so genannten 019-Getriebes – das erste vom Konzern entwickelte Getriebe für den Frontantrieb – beträgt anfangs 260 Stück.

Getriebe-Typ 019 Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 60-75 PS Gänge, Schaltart 4, manuell Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1965–1967

1. Januar Durch eine Vereinbarung zwischen der Volkswagenwerk  AG und der IG Metall wird die tägliche Arbeitszeit der Normalschicht auf acht Stunden verkürzt. Damit gilt für alle Werkangehörigen die 40-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

1967

2. Januar Mit Kurzarbeit passt die Volkswagenwerk AG im Inland die Produktion der Absatzkrise an, die das Ende des „Wirtschaftswunders“ ankündigt. Die Produktion geht 1967 um knapp 300.000 Wagen zurück, und der Fahrzeugabsatz sinkt um 200.000 Fahrzeuge. Die Belegschaft wird auf 13.070 Werkangehörige reduziert. Im Werk Kassel arbeiten immer noch mehr als 10 Prozent aller Industriebeschäftigten im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Kassel.

Juli Hatebur-Warmstufenpressen nehmen in der Schmiede die Produktion von Rohteilen für den Getriebebau auf. Die vollautomatischen Anlagen fertigen auch Teile für die Werke Braunschweig (Radnaben) und Wolfsburg (Kugelnaben, Gelenkstücke).

Getriebe-Typ 003 Gehäuse-Werkstoff Al/Mg Leistungs-Übertragung 136 Nm Gänge, Schaltart 3, automatisch Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1968–1972

Getriebe-Typ 001 Bau der Gießerei im Südosten des Werks.

1966

Gehäuse-Werkstoff Mg

15. Februar Der Neubau der südlich der Halle 4 gelegenen Leichtmetallgießerei beginnt, um den Werkzeugbau in Halle 1 erweitern zu können. Im November 1967 wird die Gießerei in Betrieb genommen.  Auf einer Fläche von rund 38.000 Quadratmetern produzieren mehr als 50 Druckgussmaschinen, die eine Schließkraft zwischen 200 und 1.200 Tonnen besitzen, vor allem Getriebegehäuse (Aluminium, Magnesium) und Kleinteile.

29. Juni Josef Rust, ehemaliger Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium und Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, übernimmt als Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der in Kassel ansässigen Wintershall AG (bis 1969) den Vorsitz im  Aufsichtsrat der Volkswagenwerk AG, deren Beirat er seit 1951 angehört hatte.

 Josef Rust.

Mitarbeiter Arbeiter 12.475 Angestellte 853 Gesamt 13.328

Leistungs-Übertragung 220 Nm Gänge, Schaltart 3, autom. Kupplung Inspektionder Drehmomentwandler.

August Im Werk Hannover wird die Serienfertigung der zweiten Generation des Volkswagen Transporters aufgenommen. Das 002-Getriebe liefert das Werk Kassel.

Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1968–1974

September Nach dem Werkurlaub beginnt die Fertigung des Automatikgetriebes 003 für den Einbau im VW 1500 und VW 1600. Das selbsttätig schaltende Drei-Gang-Planetengetriebe mit Wandler bringt neuen Fahrkomfort. Zur Herstellung des im Getriebe verwendeten Drehmomentwandlers werden im Presswerk zusätzlich zehn hydraulische Pressen aufgestellt. Um den erforderlichen Raum für die Montage des Getriebes zu schaffen, wird das Hallengeschoss des Nordrandbaus, in dem vor allem Büroräume untergebracht sind, auf eine Länge von vier Sektoren umgebaut. Für den Käfer wird mit der Produktion eines halbautomatischen Getriebes mit der Bezeichnung 001 begonnen. Das Drei-Gang-Getriebe verfügt über eine automatische Kupplung und einen Wandler.

Getriebe-Typ 002 Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 50 PS Gänge, Schaltart 4, manuell Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1968–1975

31. Mai Der zweimillionste Austauschmotor, ein 34-PS-Aggregat, verlässt das Montageband. Täglich werden in der Aggregateaufbereitung bis zu 1.200 Motoren bearbeitet.

1968

24. Juni Die Ausführung des ersten Bauabschnitts der Halle 3 für das Zentrale Ersatzteillager beginnt. Die Anfang Juli 1969 fertiggestellte erste Baustufe hat eine Grundfläche von 68.256 Quadratmetern. Der Ersatzteiledienst erhält neben einer Kasten- und Bodenförderanlage eine Hochregalanlage mit einer Lagerfläche von rund 100.000 Quadratmetern.

Mitarbeiter Arbeiter 14.019 Angestellte 912 Gesamt 14.931

Optische Temperaturbestimmung in der Schmiede.

Dezember Um eine Vollbelegung des Großpresswerks in Halle 2 in zwei Schichten zu erreichen, werden zum Jahreswechsel kurzfristig 25 Großpressen des Typ 2 aus Hannover nach Kassel verlegt. Insgesamt hat sich der Fertigungsumfang im Presswerk aufgrund der Produktion von Serienteilen und der Verlagerung auslaufender Typ 1- und Typ 2-Teile im Jahr 1967 von 2.100 auf 3.350 Positionen erhöht. Vor allem durch weitere Teile für die Transporter-Montage in Hannover steigt im Folgejahr das Produktionsvolumen im Presswerk um 15 Prozent; auch für Daimler Benz stellt das Werk Kassel 37 Pressteile – etwa Frontschürzen für Lastwagen – her.

Stahlkonstruktion über Gleisfeld beim Bau der Halle 3.

VW 411.

September Im Werk Wolfsburg läuft die Produktion des VW 411 an.

Getriebe-Typ 004

Für das intern mit Typ 4 bezeichnete Modell nimmt das Werk Kassel die Fertigung des Schaltgetriebes 004 auf. Erstmals werden Getriebeteile durchElektronenstrahl-Schweißungverbunden.

Diezweite Transporter-Generation.

20. September Betriebsversammlung mit dem hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn und Kurt Lotz, der sich den Werkangehörigen in Kassel als Vorstandsvorsitzender der Volkswagenwerk  AG vorstellt.

Mitarbeiter Arbeiter 12.197

Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 85 PS Gänge, Schaltart 4, manuell Einbau-Lage Heck, längs

Angestellte 873

Bauzeit 1968–1975

Gesamt 13.070 Großpresse in Halle 2.

Neue Produkte und die Zentralisierung der Ersatzteil-Logistik (1969 – 1990) Die Volkswagenwerk AG traf 1968 die Entund Lagerverwaltung. Obwohl das größer scheidung, die über mehrere Inlandswerke  werdende Volkswagen Modellprogramm verstreute Ersatzteileversorgung in Kassel höheren Flächenbedarf erforderte, konnte zu zentralisieren und von Nordhessen aus durch zentrale Lagerung eine Raumerspar weltweit zu steuern. Damit trat am Standnis von rund 40.000 Quadratmetern erzielt ort Kassel der Vorstandsbereich Vertrieb  werden. neben den Vorstandsbereich Produktion, dem das Werk bislang zugeordnet war. Das Durch die Übernahme von Beschaffung,  Werk übernahm neben Lieferaufgaben für Lagerhaltung und Verkauf von Ersatzteilen den Fertigungsverbund auch Logistikfunk- für Audi NSU-Fahrzeuge wurde der Zentionen für den Volkswagen Konzern. tralbereich Ersatzteile 1974 auch verant wortlich für das Ersatzteilgeschäft dieser Konzernmarken. Das Teilesortiment wuchs daraufhin innerhalb von zwölf Monaten um mehr als 85 Prozent von 44.432 auf 82.856 Positionen. Steigende Absatzzahlen und die höhere Variantenvielfalt der Volks wagen Modellpalette machten abermals den Ausbau der Lagerkapazitäten not wendig. War die Zahl der Positionen von 1980 bis 1985 nur um 4.800 Teile auf 100.271 gestiegen, so waren es fünf Jahre später bereits etwas mehr als 124.000 Positionen. Mit dem Bau der Halle 6 neben der Gießerei erhielt der Zentralbereich Ersatzteile 1987 kurzfristig weitere Flächen.

Luftbild 1973.

 Anbauten an den Hallen 1, 2 und 4 schufen viele hundert Quadratmeter Fertigungsfläche für Getriebebau, Presswerk und Karosseriebauund Aggregateaufbereitung.Auch das Bildungswesen wurde im Zeitraum zwischen 1969 und 1989 zweimal erweitert. Vor allem der Getriebebau brauchte Für den seit November 1969 von Kassel aus zusätzliche Flächen, um neue Kapazitäten operierendenZentralbereichErsatzteile aufbauen zu können. Denn die Einführung  wurde von Juli 1970 bis Oktober 1971 der  wassergekühlter Motoren für den Frontzweite Bauabschnitt der Halle 3 errichtet. antrieb bei Passat, Scirocco, Golf und Polo Die sich ausweitende Modellpalette (Typ 4, bedeutete auch für den Getriebelieferandie zweite Transporter-Generation und ten, neue Fertigungslinien aufzustellen. So neue, von wassergekühlten Frontmotoren produzierte Kassel beispielsweise ab 1974 angetriebene Modelle) und zunehmende Getriebe vom Typ 020 in verschiedenen  Absatzzahlen erforderten den Ausbau der  Varianten. Lagerkapazitäten. Das Zentrale Ersatzteillager barg Kostenvorteile gegenüber einer Die Ölkrise traf 1973/74 die Automobildezentralen Lagerung an den Volkswagen industrie hart. Kurzarbeit und AufhebungsStandorten. Bei dezentraler Lagerung ent- verträge waren in Kassel wie an anderen stehen an jedem Standort Kosten sowohl Standorten Instrumente, um den Persofür Flächen als auch für den Unterhalt nalüberhang der sinkenden Nachfrage von Verkehrswegen, für Verladesysteme und Produktion anzupassen. Die Zahl

der Beschäftigten sank in drei Jahren von 18.806 im Jahr 1973 auf 13.732. Ab 1976 wuchs die Zahl der Werkangehörigen wieder. Mit 18.494 Arbeitern und Angestellten wurde 1985 der Personalstand des Jahres 1973  wieder erreicht.  Auch im Getriebebau ging die Produktion in den Krisenjahren deutlich zurück. Nach fast zwei Millionen Stück 1973, lieferte Kassel im Jahr darauf etwas mehr als 1,6

schaftliche Rezession in der ersten Hälfte der 1970er Jahre hatte unmittelbaren Einfluss auf die Finanzlage der Stadt, deren Einnahmen zum großen Teil aus den Gewerbesteuerzahlungen der Volkswagenwerk AG bestanden. Die verminderte Ertragslage des Unternehmens bewirkte deutlich geringere Steuerzahlungen für die  junge Stadt Baunatal, in der nach der Eingliederung der Gemeinde Hertingshausen 1971 und nach dem Zusammengehen mit

Verladen von Ersatzteilen in Halle 3.

Getriebe-Typ 020 Gehäuse-Werkstoff Mg/Al Leistungs-Übertragung 140 Nm Gänge, Schaltart 4, später 5 man.

Golf-Getriebe020.

Millionen Schalt- und Automatikgetriebe aus; 1975 waren es 1,26 Millionen. Danach zeigte die Kurve wieder aufwärts. Insgesamt gesehen, nahmen die Auslieferungen an die Fahrzeug-Montagewerke deutlich zu: 1969 verließen knapp 1,8 Millionen Getriebe das Werk, zehn Jahre später waren es schon zwei Millionen, und 1989 liefen bereits mehr als 2,35 Millionen Einheiten von den Montagelinien. Der schnelle Aufbau des Volkswagen Werks zu einem Großbetrieb ließ Baunatal zu einem zweiten Industriezentrum neben der Stadt Kassel heranwachsen: Die wirt-

der Gemeinde Buchenhagen (Guntershausen, Rengershausen) 1974 mehr als 20.000 Einwohner lebten. Nach der Krise setzten sich Kommunalpolitiker verstärkt für die  Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe ein und erschlossen das Industriegebiet „Linn“ an der Autobahn 49. In 2008 entstand hier das Original Teile Center 5.

Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1974–2005

1969 Mitarbeiter Arbeiter 15.107 Angestellte 1.033 Gesamt 16.140

29. April Hubert Biehler übernimmt die Werkleitung. Vor seinem  Wechsel nach Kassel war der Maschinenbau-Ingenieur im Werk  Wolfsburg Abteilungsleiter im Bereich Produktion Ausland und seit Juli 1968 Geschäftsführer der Auto Union GmbH für den Bereich Produktion in Ingolstadt.

Getriebe-Typ 018

September  Wilhelm Bachmann wird Betriebsratsvorsitzender des  Werks Kassel.

Leistungs-Übertragung 185 Nm

Oktober Im Getriebebau ergänzt die Fertigung des Schaltgetriebes für den VW 181, den so genannten Kurierwagen, das Produktionsspektrum. Das 4-Gang-Getriebe verfügt über eine 40-prozentige Differenzialsperre.

18. November Die Abteilung „Auftragsabwicklung, Disposition,

Gehäuse-Werkstoff Al

Dezember Erste Automatikgetriebe vom Typ 018 für den Audi 100  werden montiert. Die Serienfertigung läuft 1970 an. Ein weiteres neues Produkt ist das Getriebe für den zusammen mit der Dr.-Ing. h.c. F. Porsche KG entwickelten VW Porsche 914. Das Vier-Gang-Getriebe überträgt die 100 PS des mit einem Mittelmotor ausgestatteten „Volks-Porsche“ auf die Straße.

Gänge, Schaltart 3, automatisch Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1970–1972

Preise und Rechnungen“ nimmt ihre Arbeit auf und koordiniert die  Abläufe des Zentralbereichs Ersatzteile vom Standort Kassel aus. Mit der Einführung von ETGAS, dem „Ersatzteile Gesamt Abwicklungssystem“, werden ab 1972 Beschaffung, Lagerung und Verkauf von Ersatzteilen mithilfe eines EDV-Systems abgewickelt. Fünf Jahre später  werden Großhändler erstmals im „Nachtsprung“ beliefert. Bis 17.00 Uhr aufgegebene Bestellungen werden abends aus den Regalen entnommen und über Nacht an den Kunden versandt.

HubertBiehler.

VW Porsche 914.

Getriebe-Typ 914

Getriebe-Typ 181

Gehäuse-Werkstoff Mg

Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 45 PS Gänge, Schaltart 4, manuell Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1969–1973

Transport von Ersatzteilen in Halle 3.

Kurrierwagen.

Leistungs-Übertragung 100 PS Gänge, Schaltart 4, manuell Einbau-Lage Heck, längs Bauzeit 1969–1975

1970

Juli Das Werk Salzgitter nimmt den Betrieb auf und fertigt Motoren

1. Oktober Rudolf Leiding, zuvor Leiter des Werks Kassel, Präsident

für den VW K 70, den ersten Volkswagen mit Frontantrieb und Wasserkühlung. Im August beginnt hier die Serienfertigung des von NSU entwickelten Modells, das unter dem Volkswagen Markenzeichen ins Programm genommen wird. Für den VW K 70 liefert das Werk Kassel die Getriebe. 15.279 Stück des intern als 006 bezeichneten Vier-GangSchaltgetriebes mit 150 Newtonmetern werden bis Jahresende gebaut. Das von NSU konstruierte und von der Getriebekonstruktion in  Wolfsburg überarbeitete Aggregat ist das erste Volkswagen Getriebe, das über drei Wellen verfügt.

der Volkswagen do Brasil und Vorstandsvorsitzender der Audi NSU  Auto Union AG, übernimmt den Vorsitz im Vorstand derVolkswagen werk AG.

15. Juli Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Halle 3 beginnen.

bebau mit 115.277 Einheiten erstmals über 100.000 Automatikgetriebe im Jahr aus. Seit 1967 hat das Werk allein über 300.000 Getriebe vom Typ 003 gefertigt.

Nach der Fertigstellung am 1. Oktober 1971 umfasst Halle 3 eine Nutzfläche für die Lagerung von Ersatzteilen von rund 234.000 Quadratmetern.

1971

7. Dezember  Aufgrund eines Streiks in der westdeutschen Metallindustrie muss die Produktion im Werk Kassel unterbrochen werden, als das Material zur Verarbeitung ausgeht. Im direkten Bereich der Produktion sind rund 12.900 Arbeitnehmer betroffen.

31. Dezember Fünf Jahre nach Produktionsbeginn liefert der Getrie-

Mitarbeiter Arbeiter 16.200 Angestellte 1.333 Gesamt 17.533

Rudolf Leiding.

Mitarbeiter Arbeiter 17.368 Angestellte 1.538

VW K 70.

Dezember Durch Rückverlagerung verschiedener Pressteile nach Ingolstadt und Wolfsburg sowie Verlagerung und Neuanlauf von Teilen für den VW K 70 und die Typen 1 und 3 steigt der Fertigungsumfang im Presswerk und Karosseriebau um 350 Positionen auf 4.918 Positionen. Einen weiteren Produktionszuwachs stellt die Übernahme der Fertigung von Abgasschalldämpfern für den Typ 3 aus Hannover dar.

Gesamt 18.906 003-Montage.

19. Januar DieAusweitungundIntensivierungder Produktionerfor-

1972

1. Mai Karl-Heinz Mihr wird zum Vorsitzenden des Betriebsrats ge wählt. Mihr war zuvor in der Aggregateaufbereitung tätig.

21. Juni  Auf der Grundlage des novellierten Betriebsverfassungsgesetzes konstituiert sich in der Volkswagenwerk AG ein Gesamtbetriebsratmit erweitertenMitbestimmungs-und Mitwirkungsrechten. Siegfried Ehlers wird zum Vorsitzenden gewählt. Karl-Heinz Mihr ist der Vertreter des Werks Kassel.

24. Oktober Der Austauschdienst besteht seit 25 Jahren. Die Aggre-

dert die Installation eines weiteren Kessels im Kraftwerk. Der fünfte Kessel ist mit Erdgasfeuerung ausgestattet, die eine deutliche Reduktion der Emissionswerte bewirkt. Die bestehenden vier Hochdruckkessel wurden bereits seit dem Jahr 1970 auf Erdgas umgestellt. Im Jahr 1981 wird aufgrund des gestiegenen Wärmebedarfes ein weiterer Turbinensatzinstalliert.

Mai Der Passat geht als erstes Modell der neuen Volkswagen Generation in Produktion – mit Frontantrieb, wassergekühltem Vierzylindermotor, obenliegenden Nockenwellen, Ganzstahl-Karosse und verschiedenen Motorleistungen von 55 bis 110 PS. Neben Schalt- und  Automatikgetrieben – die Typen 014 und 089 – liefert das Werk Kassel die Abgasanlagen. Für die Produktion der aus Vor-, Mittel- und Nachschalldämpfer bestehenden Systeme entsteht in Halle 2 eine neue Fertigung.

1973 Mitarbeiter Arbeiter 17.175 Angestellte 1.633 Gesamt 18.808

gateaufbereitung stellt den dreimillionsten Austauschmotor bereit. Die arbeitstägliche Fertigung beträgt zwischen 1.100 und 1.300 Aggregaten.

Getriebe 014 für Passat und Audi 80/100.

Getriebe-Typ 014 Passat.

Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 140 Nm

Karl-HeinzMihr.

Gänge, Schaltart 4, manuell Mitarbeiter Arbeiter 15.734

Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1975–1988

Endmontage Typ 1-Motor in der Aggregateaufbereitung.

Angestellte 1.522 Gesamt 17.256

Getriebe-Typ 089 Gehäuse-Werkstoff Al Das Kraftwerkmit Kondensationsturbinensatz.

Leistungs-Übertragung 185 Nm Gänge, Schaltart 3, automatisch Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1976–1993

1974

März In Wolfsburg beginnt die Produktion des Golf. Die KompaktLimousine entwickelt sich rasch zum Verkaufsschlager. Das Press werk fertigt Kotflügel, Heckklappen und Seitenteile. Darüber hinaus liefert das Werk Kassel für den Golf wie auch für den ab Februar in Serie gefertigten Scirocco das Vier-Gang-Schaltgetriebe vom Typ 020. Mit dem 020-Getriebe, das eine Motorleistung von bis zu 170 Newtonmetern übertragen kann, verlagert sich der Schwerpunkt der Produktion auf Getriebe für den Quereinbau mit wassergekühlten Frontmotoren.

22. April Im Werk Kassel sind 6.794 Werkangehörige von Kurzarbeit betroffen. Die Maßnahme ist bis zum 3. Mai befristet. Damit reagiert die Volkswagenwerk AG auf den durch die Ölkrise ausgelösten Kon junktureinbruch. Im Juni bietet der Vorstand erstmals altersunabhängige Aufhebungsverträge an, da allein mittels Einstellungsstopp und Kurzarbeit der Personalüberhang nicht abgebaut werden kann. 1974/75 verlassen 32.761 Arbeitnehmer das Unternehmen, und die Belegschaft im Werk Kassel schrumpft um 4.714 Beschäftigte.

März In Wolfsburg beginnt die Serienfertigung des Polo, der im Marktsegment der Kleinwagen als preiswerte Variante zum baugleichen Audi 50 positioniert wird. Zum Einsatz kommt das Vier-GangSchaltgetriebe 084 und seit 1985 das 085, das über fünf Gänge verfügt. Bis zum Auslauf der Produktion 1997 werden 7,6 Millionen Getriebe beider Typen gefertigt.

1975 Mitarbeiter Arbeiter 12.202 Angestellte 1.530 Gesamt 13.732

Golf.

Getriebe-Typ 085 Mitarbeiter Arbeiter 14.772 Angestellte 1.626 Gesamt 16.398

Hochregalanlage in der Halle 3.

Gehäuse-Werkstoff Al

Polo.

Leistungsübertragung 95 Nm

Mai Die Volkswagenwerk AG übernimmt den Vertrieb der Audi NSU-Fahrzeuge. Zentrale Beschaffung, Lagerhaltung und Verkauf der Ersatzteile gehen wenig später ebenfalls in die Zuständigkeit des Mutterkonzerns über. Das vom Kasseler Zentralbereich Ersatzteile koordinierte Sortiment steigt von 44.432 Positionen im Jahr 1975 auf 82.856 im Jahr darauf. Zugleich wird die Servicestruktur reorganisiert: Dazu werden 22 Vertriebszentren (VZ) gegründet, die anstelle der 83 Großhändler die Einzelhandelsbetriebe mit Ersatz- und Austauschteilen als auch mit Neuwagen beliefern. Bei den Vertriebszentren sind die Großhändler mit 74 Prozent und die Volkswagenwerk AG mit 26 Prozent am Kapital beteiligt.

Getriebe-Typ 084 Gehäuse-Werkstoff Mg

Einbaulage Front, quer

Leistungsübertragung 95 Nm

Bauzeit 1985-1997

Gänge, Schaltart 4, manuell

Juni Mit der Fertigung von für die Vereinigten Staaten bestimmten

Einbaulage Front, quer

 Abgas-Katalysatoren weitet das Werk Kassel sein Produktionsprogramm in der Abgasanlagenfertigung aus.

Bauzeit 1975-1995

17. Juni In der Volkswagenwerk AG konstituiert sich ein Konzernbetriebsrat. Siegfried Ehlers wird zum Vorsitzenden gewählt. Karl-Heinz Mihr vertritt das Werk Kassel.

Gänge, Schaltart 5, manuell

1976 Mitarbeiter Arbeiter 12.341 Angestellte 1.543 Gesamt 13.884

Getriebe-Typ 087 Gehäuse-Werkstoff Al

Der Kundennachfrage nach mehr Fahrkomfort kommt die Volkswagenwerk AG mit dem Angebot von Automatikgetrieben nach. Für den Golf und das Sportcoupé Scirocco fertigt der Kasseler Getriebebau den Drei-Gang-Automat AG 3/010, der auch an Fiat geliefert wird. Für den Audi 100 und den Porsche 924 wird der Drei-Gang-Automat AG 3/087 produziert.  Als Ersatz für den Getriebetyp 012 geht 1976 der im Audi 80 und im Passat verbaute 089 in Serie, der bis 1993 im Programm bleibt. Auch für den Volkswagen Transporter wird mit dem 090 ein Automatikgetriebe angeboten.  Alle Automatikgetriebe, deren Aluminiumgehäuse die Gießerei liefert,verfügenüberdas baugleichePlanetengetriebeteil.Im Baukastensystem wird dieses mit unterschiedlichen Achsgetrieben kombiniert – je nach Aggregatanordnung: front-quer (Golf/Scirocco), front-längs (Passat/Audi 80/Audi 100), heck-längs (Typ 2) oder transaxial (Porsche 924). Das Gewicht der Getriebe variiert zwischen 63 und 82 Kilogramm.

Scirocco.

Leistungs-Übertragung 250 Nm Gänge, Schaltart 3, automatisch Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1976–1992

Getriebe-Typ 090 Gehäuse-Werkstoff Al/Grauguss Leistungs-Übertragung 240 Nm Gänge, Schaltart 3, automatisch

Drei-Gang-Automat für Golf und Scirocco.

Getriebe-Typ 010 Gehäuse-Werkstoff Al

Einbau-Lage Heck, längs

Leistungs-Übertragung 185 Nm

Bauzeit 1976–1992

Gänge, Schaltart 3, automatisch Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1976–1992  Automatikgetriebe im Baukastensystem.

1977 Mitarbeiter

März Der Versuchsbau, der Prototypen von Abgasanlagen fertigt,  wird im Erdgeschoss der Halle 2 eingerichtet, um der Abteilung Forschung und Entwicklung in Wolfsburg die durch die steigende Typenvielfalt ebenfalls zunehmende Zahl von Versuchsanlagen bereitzustellen. Seit dem Jahr 2000 werden auch Aufträge Dritter, wie Audi, Škoda, Seat, und des Abgaszentrums der Automobilindustrie GbR in  Weissach, bearbeitet.

Arbeiter 12.720

26. Mai Zehn Jahre nach Beginn der Serienfertigung wird das ein-

Angestellte 1.601

5. Juli  Auf der Grundlage des Mitbestimmungsgesetzes vom 1. Juli

Gesamt 14.321

millionste Automatikgetriebe vom Typ 001 produziert. 1976 wählt die Hauptversammlung der Volkswagenwerk AG einen  Aufsichtsrat, dem jeweils zehn Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter angehören. Für das Werk Kassel ist Karl-Heinz Mihr im Aufsichtsrat vertreten.

17. Februar Das fünfundzwanzigmillionste Schaltgetriebe, ein 020-Getriebe, verlässt bei einer Feierstunde goldlackiert das Montageband.

1978

Für den in Ingolstadt montierten Volkswagen Iltis liefert Kassel das Getriebe 005. Das erste in Kassel gefertigte Längsgetriebe für den  Allradantrieb verfügt über einen Geländegang und ein Sperrdifferenzial. Seine Allradkompetenz baut das Werk Kassel in den 1980er Jahren aus, als der permanente Allradantrieb als „quattro“ immer stärkere Verwendung findet.

Elektronik-Ausbildung.

Iltis.

Mitarbeiter Arbeiter 13.242 Getriebe-Typ 005 Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 75 PS  Abgasschalldämpfer in Halle 2.

Gänge, Schaltart 5, manuell Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1978–1988

Angestellte 1.666 Gesamt 14.908

Oktober In Emden läuft die Serienfertigung der zweiten PassatGeneration an. Für das Schrägheck-Modell ebenso wie für den im November folgenden Variant liefert das Werk Kassel Karosseriekomponenten und Abgasanlagen für Diesel- und Benzinantriebe. Rund 150.000 Mal gebaut, findet das neue Getriebe 013 im Passat und im  Audi 80 und Audi 100 Verwendung. Das Fünf-Gang-Schaltgetriebe  wird längs eingebaut und kann eine Motorleistung von bis zu 140 Newtonmeternübertragen.

1979

Mai Die dritte Generation des Transporter Typ 2 geht in Produktion. Das Werk Kassel liefert das Vier-Gang-Getriebe 091 und ab 1982 das Fünf-Gang-Getriebe 094 zu.

10. Dezember Mit einem Spatenstich beginnen die Arbeiten am Erweiterungsbau der Ausbildungsabteilung an der Ostseite des Nordrandbaus. Am 14. September 1981 wird der neue Bauabschnitt eingeweiht. Ab Herbst 1980 bildet das Werk Kassel Jugendliche auch zu Gießereimechanikern aus. Damit steigt die Zahl der jährlich eingestellten Auszubildenden auf 222. Mitarbeiter

31. Dezember Die Getriebefertigung erreicht mit 2.010.652 Schalt-

Arbeiter 14.583

und Automatikgetrieben einen Höhepunkt. In Summe hat das Werk Kassel seit Januar 1960 29.942.050 Getriebe geliefert.

April Halle 2 wird am Nordende durch ein Coil- und Werkzeuglager vergrößert.DieErweiterungsbautenmiteinerGesamtflächevon3.900 Quadratmetern wurden notwendig, um mehr Platz für die Fertigung von Karosserieteilen zu gewinnen. 1987 wird die Produktionsfläche von Presswerk und Karosseriebau nochmals um 3.380 Quadratmeter erweitert. Ein Hochregallager im Südbereich der Halle nimmt Karosseriebleche und Pressteile auf.

Angestellte 1.783

1980 Mitarbeiter Arbeiter 14.416 Angestellte 2.265 Gesamt 16.681

Getriebe-Typ 013

Gesamt 16.366

Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 140 Nm Diezweite Passat-Generation.

Gänge, Schaltart 5, manuell Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1980–1988

Ein neuer Sektor für die Ausbildungsabteilung.

Bauarbeiten an Halle 2.

1981

20. März Die Aggregateaufbereitung stellt den fünfmillionsten Austauschmotor fertig.

1. April Fritz Zorn übernimmt die Werkleitung. Der Maschinenbau-Ingenieur war zuvor Hauptabteilungsleiter Produktion und seit 1. September 1975 Werkleiter im Werk Braunschweig.

Oktober Das Kraftwerk beliefert 550 Wohnungen am Baunsberg in

Fritz Zorn.

Baunatal mit Fernwärme. Durch das Verfahren der Kraft-WärmeKopplung wird wesentlich weniger Brennstoff verbraucht als in den bislang zur Wärmeversorgung genutzten, dezentralen Heizkraftwerken am Baunsberg. Der Anschlusswunsch weiterer Fernwärmekunden und öffentlicher Gebäude, wie Rathaus und Stadthalle, sowie von 322 Wohneinheiten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Hessen erfordern 1988 seitens der Stadt Baunatal den Bau einer zweiten Versorgungsleitung. Zum 1. Januar 1996 wird das gesamte Fernwärmenetz außerhalb des Werksgeländes an die Stadtwerke Baunatalverkauft.

März Produktionsbeginn des intern mit 094 bezeichneten Getriebes für den in Hannover montierten Transporter. Das Getriebe verfügt über fünf Gänge und ist eine Weiterentwicklung des 091. Bis 1996 liefert Kassel insgesamt 1,7 Millionen Getriebe beider Typen aus.

1982

November Der Caddy, eine Synthese aus PKW und Nutzfahrzeug, geht in Serie. Für den Wagen, der auf dem Golf basiert, produziert der Getriebebau in Kassel das Getriebe 020.

Mitarbeiter Der Caddy auf Golf-Basis.

Arbeiter 14.379

Mitarbeiter

Angestellte 2.286 Gesamt 16.665

Die dritteTransporter-Generation.

Arbeiter 14.330 Angestellte 2.272 Gesamt 16.602

Montage wassergekühlter Vierzylindermotoren für Golf, Polo und  Audi 50 am Plattenband.

1983

März Der Getriebebau nimmt die Lieferung von 020-Getrieben an

Mitarbeiter

den britischen Automobilhersteller British Leyland auf. Täglich werden 600 Getriebe für das Modell Maestro gefertigt. Der Auftrag sichert die Beschäftigung von 200 Werkangehörigen. Auch für Nissan, Fiat, Seat und MAN werden in Kassel Getriebe produziert. Der Getriebebau ist damit auch Zulieferer für externe Kunden.

Arbeiter 13.902

9. Mai  Auf der Ostseite des Haupttores wird in einem neuen Gebäu-

Angestellte 2.209 Gesamt 16.111

de das Rechenzentrum in Betrieb genommen, dessen Schwerpunkt auf der Optimierung des Materialflusses von Ersatzteilen liegt. Das Rechenzentrum ist mit den anderen Werken, den Vertriebszentren und den Generalimporteuren in aller Welt verbunden.

März Die Fertigung des Hinterachsgetriebes 017 für den Passat, den  Audi 80 und Audi 100 läuft an. Das Aggregat kann Motorleistungen von bis zu 280 PS übertragen. Für die Quattro-Modelle des Audi 80 liefert der Getriebebau die so genannte kurze Ausführung, für die des  Audi 100 die lange Ausführung.

1984 Mitarbeiter Arbeiter 14.336 Angestellte 2.146 Gesamt 16.482

Die zweite Golf-Generation.

Getriebe-Typ 009 Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 170 Nm Gänge, Schaltart 5, manuell Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1985–1992

Das Rechenzentrum wurde gegenüber den Nordrandbau-Sektoren 14 und 15 errichtet.

Juni Die Produktion der zweiten Golf-Generation beginnt. Mit einer  weicheren, eleganteren Form, größerem Innenraum und überarbeitetem Fahrwerk kann der neue Golf an die Verkaufserfolge des Vorläufers anknüpfen. Dafür sorgt die Vielfalt an Motoren und Ausstattungsvarianten, darunter der Golf synchro mit Allradantrieb, für den das Werk Kassel das Getriebe 009 und Hinterachsgetriebe mit Viskosekupplung liefert. Auch Abgasanlagen für den neuen Golf kommen aus Kassel.

Schweißinsel für vordere Abgasanlagen mit Katalysator.

Herbst Die Volkswagenwerk AG führt auch auf dem heimischen Markt den Golf mit geregeltem Katalysator ein. Von 1987 an sind alle von einem Otto-Motor angetriebenen Volkswagen mit Katalysator lieferbar. Im Werk Kassel werden in der Folgezeit neue Fertigungslinien zur Kapazitätsanpassung errichtet.

Werbung für Volkswagen Diesel mit Kat.

Getriebe-Typ 017 Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 470 Nm Bauzeit 1984–1994

1985 Mitarbeiter Arbeiter 16.247 Angestellte 2.247 Gesamt 18.494

Juni Die Halle 1 wird an der Westseite mit einem Anbau für die Getriebemontage erweitert. Das Hallengeschoß dieser Halle 1A hat eine Fläche von 20.160 Quadratmetern. Zur Produktion des B 80-Getriebes für den Audi 80, den Audi 100 sowie den Passat wird hier 1986 die erste flexible, vollautomatische Getriebemontagelinie in Betrieb genommen. Ergänzt wird auch Halle 4 für die Lagerung von Austauschaggregaten. In drei Bauabschnitten wird die so genannte Halle 4A in den Jahren 1985/1986 errichtet. Die Fläche des Hallengeschosses von Halle 4 steigt mit dem Anbau um rund 31.000 Quadratmeter.

4. Juli Die Hauptversammlung beschließt, das Unternehmen von „Volkswagenwerk AG“ in „Volkswagen AG“ umzubenennen. DieModernisierungder GetriebeproduktionsanlagenimWerk Kassel beginnt in Verbindung mit der Einführung neuer Getriebetypen, wie B 80 und MQ 250 für Volkswagen und Audi Fahrzeuge. Seit 1979 kann der Getriebebau mit 2.158.547 Einheiten wieder mehr als zwei Millionen Getriebe in einem Jahr fertigen. Mit Ausnahme der Jahre 1993 und 1994 bleibt die jährliche Produktion bei über 2 Millionen Stück.

1. Juli Südlich Halle 3 wird für den Bereich Vertrieb Ersatzteile die Halle 6 errichtet. Das Gebäude mit einer Grundfläche von 56.940 Quadratmetern im Hallengeschoss wird am 2. September 1987 in Betrieb genommen.

1986

1. Juli Das Kasseler Kraftwerk wird zusammen mit denen in Hannover und Wolfsburg und mit ihren Energieverteilungsanlagen in die  VW Kraftwerk GmbH (VWK) eingebracht und aus der Unterstellung der jeweiligen Werkleitung gelöst. Ziel ist die Optimierung und Zusammenfassung der betriebs- und energiewirtschaftlichen Steuerung des Energiegeschäfts der Volkswagen AG durch die Nutzung des vorhandenen Know-how in der Organisationseinheit VWK.

Mitarbeiter Arbeiter 18.261 Angestellte 2.259 Gesamt 20.520

B 80 für Passat und Audi.

Getriebe-Typ B 80 Gehäuse-Werkstoff Al

Das Aluminium-Umschmelzwerk.

Leistungs-Übertragung 285 Nm

1. August Um im Recyclingverfahren Rohstoffe für Getriebe- und Mo-

Gänge, Schaltart 5, manuell Einbau-Lage Front u. Allrad, längs Bauzeit 1986–2005

MQ 250.

Getriebe-Typ MQ 250 Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 230 Nm Gänge, Schaltart 5 Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1987–heute

torkurbelgehäuse zu gewinnen, wird die Leichtmetallgießerei durch ein Aluminium-Umschmelzwerk mit vier Drehtrommelschmelzöfen und zwei Induktivöfen erweitert. Der Einsatz von modernster Technologie verbessert die Arbeitsbedingungen und schränkt die Rußund Staubentwicklung ein. Das Einschmelzen von angekauftem  Altmaterial führt darüber hinaus zu Kostenvorteilen gegenüber dem bislangpraktizierten Bezugvon Aluminiumflüssigmetall.

5. September Die Aggregateaufbereitung stellt das einmillionste Schaltgetriebe für den Austauschdienst fertig.

Bau Halle 6.

16. August Der erste Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude

1987 Mitarbeiter Arbeiter 17.878 Angestellte 2.318 Gesamt 20.196

Herbst Um dem Getriebebau Produktionsflächen für die Bearbeitung von querverbauten Schaltgetrieben zur Verfügung stellen zu können,  wird die Aufbereitung von Getrieben aus Halle 4 in den Süden der Halle 3 verlegt.

Dezember Bei Volkswagen läuft die Serienfertigung der dritten Generation der Passat Limousine an. Der neue Passat Variant geht drei Monate später in Produktion und behauptet sich als beliebtes Familienauto. Neben Katalysatoren und Abgasanlagen werden für den Passat im Kasseler Presswerk Türen, Klappen und Untergruppen im Rohbau erstellt. Das neue Modell verfügt wieder über einen quer eingebauten Antrieb, für den Kassel Getriebe der Typen MQ 250 und MQ 350 liefert, die eine Motorleistung von bis zu 230 beziehungsweise 350 Newtonmetern übertragen können.

der Betriebskrankenkasse wird außerhalb des Werksgeländes unweit vom Tor West gesetzt.

1988

September Das Klärwerk am Standort Kassel wird erweitert. Etwa 25 Millionen DM investiert die Volkswagen AG in den Neubau von Speicher- und Absetzbecken und eines Betriebsgebäudes. Im Oktober 1991 beginnt die Sanierung der 5,6 Hektar großen Werkdeponie. Schwerpunkt der Arbeiten im Umfang von 30 Millionen DM ist eine Kombinationsabdichtung bestehend aus einer 1,50 Meter starken mineralischen Abdichtung plus polymerer Abdichtungsbahn auf der gesamten Fläche. Nach Abschluss der rund fünfjährigen Arbeiten bietet die Deponie Raum für weitere 400.000 Kubikmeter Industrieabfälle.

September 14 Jahre nach Produktionsbeginn wird der fünfmillionste  Abgas-Katalysator produziert.

Fertigung von Katalysatoren.

31. Dezember Im Werk Kassel arbeiten 20.196 Menschen. Damit ist Kassel nach Wolfsburg das größte Werk der Volkswagen AG in Deutschland.

MQ 350.

Passat Variant.

Getriebe-Typ MQ 350 Gehäuse-Werkstoff Mg Leistungs-Übertragung 320 Nm Gänge, Schaltart 6, manuell Einbau-Lage Front, quer Bauzeit Ab 2000

Klärbecken im Bau.

Mitarbeiter Arbeiter 17.154 Angestellte 2.472 Gesamt 19.626

1989

1. Januar Die Vertriebszentren (VZ) beliefern die Händler nicht mehr

Mitarbeiter

19. Oktober Das Werk Kassel stellt das fünfzigmillionste Getriebe fer-

Arbeiter 16.968 Angestellte 2.471 Gesamt 19.439

mit Neuwagen, sondern nur noch mit Ersatzteilen. Durch wirtschaftlich sinnvolle Zusammenlegungen von VZ-Gebieten reduziert sich die Zahl der zunächst 22 Vertriebszentren bis 2006 auf sieben. tig. Das in Anwesenheit von Produktionsvorstand Günter Hartwich,  Werkleiter Fritz Zorn und Betriebsratsvorsitzenden Karl-Heinz Mihr montierte Getriebe wird der Stiftung Automuseum in Wolfsburg übergeben.

Frühjahr Um Platz für die Fertigung in Halle 2 zu schaffen, wird ein

30. Oktober Ein rund 4.000 Quadratmeter großer Erweiterungsbau

kommen aus dem Werk Kassel Abgasanlagen und ein modifiziertes MQ 250-Getriebe (02B) zum Einbau.

des Bildungswesens – ein Anbau im Norden der Halle 4 – wird offiziell eingeweiht. Die neuen Räumlichkeiten dienen der gewerblichtechnischen Ausbildung in Kleingruppen. Die mit fortschreitender Teamorganisationverbundenen Lernprozessebegleitet dasBildungs wesen durch Fortbildungsangebote und Führungskräfteschulungen.

Lager für Blech-Coils östlich der Autobahn 49 errichtet, das durch eine Autobahnunterführung mit dem Werk verbunden ist.

1990

4. Juni Zum Serienstart der vierten Transporter-Generation (T4)

Mitarbeiter Arbeiter 17.765 Angestellte 2.387 Gesamt 20.152

Die vierteTransporter-Generation.

31. August Im Volkswagen Konzern konstituiert sich der Europäische Konzernbetriebsrat, der sich aus Arbeitnehmervertretern der  Volkswagen AG, der Seat S.A. und der Volkswagen Bruxelles S.A. zusammensetzt. Die Vertragsunterzeichnung durch Arbeitnehmervertretung und Konzern-Leitung findet am 7. Februar 1992 statt. Der Euro-Betriebsrat ist ein Novum in der Automobilindustrie. Der Kasseler Betriebsratsvorsitzende Karl-Heinz Mihr ist in dem Gremium vertreten. 10. Dezember  Von der tschechischen Regierung erhält die Volkswa-

Die Ausbildungswerkstatt.

gen AG den Zuschlag für die Übernahme des Automobilherstellers „Škoda, automobilová a.s.“. Das traditionsreiche Unternehmen wird am 16. April 1991 als vierte Marke in den Konzern eingegliedert. Im Zuge der Einführung der Plattformstrategie liefert Kassel Karosseriekomponenten und Getriebe.

EineAutobahnunterführungverbindet Werk und Coillager im Stahlcenter.

Das Multi-Talent (1991-2008) Das Ende der Hochkonjunktur auf dem  Automobilmarkt in der Weltwirtschaftskrise 1992/93 traf die Volkswagen AG und das  Werk Kassel schwer. Mit einem sozialverträglichen Belegschaftsabbau wurde die Zahl der Werkangehörigen am Standort Kassel bis Ende 1993 um mehr als 1.100 verringert. Die Fertigung von Getrieben ging um eine halbe Million Einheiten zurück. In Reaktion auf diese krisenhafte Situation führte die Volkswagen AG zum 1. Januar 1994 die Vier-Tage-Woche ein, die in den inländischen Werken bei reduzierter Arbeitszeit die Weiterbeschäftigung sicherte.

Die Freiflächen neben dem Original Teile Center 1 werden in den Jahren 2001 bis 2005 mit weiteren Original Teile Centern bebaut.

der Fertigung, Logistik,Qualitätssicherung und Instandhaltung wurden den Teams übertragen. Mit dem wachsenden Einsatz computergesteuerter Anlagen stieg zudem die Qualifikation der Belegschaft im produktiven Bereich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung bedienten nach wie vor die Maschinen und Montagebänder, mussten aber auch in der Lage sein, die Geräte zu warten, zu programmieren und auftretende Mängel unmittelbar zu beseitigen. Größere Befugnisse erhielten auch die Fertigungsabteilungen mit der Überführung in produktorientierte Cost Center und Business Units. Nach dem Prinzip der „Fabrik in der Fabrik“ lag die Produkt- und Kostenverantwortung in der Hand einer  Abteilung oder eines Bereiches. Die neue Organisationsstruktur brachte eine größere Kostentransparenz und höhere Produktqualität.

Durch die Übernahme der Marken Seat und Škoda stiegen für den Bereich Vertrieb Ersatzteile die Lieferanforderungen, und das Teilesortiment wuchs nahezu exponentiell an, so dass eine Lösung des Flächenbedarfs außerhalb des bestehenden  Werksgeländes gesucht wurde. Der Bau der Halle 6 stellte lediglich eine Übergangslösung dar. Die Richtung für die flächenmäßige Erweiterung des Werks hatte das neue Stahllager für das Presswerk östlich der Autobahn vorgegeben, für das bereits Ende 1989 mittels einer Unterführung der Die 1990er Jahre brachten weitere deutliche  A 49 ein Anschluss an das Werk geschaf Veränderungen für das Kasseler Werk: Im fen worden war. Das Gelände südlich von Getriebebau wurde mit der Gruppenarbeit Rengershausen bot ausreichend Platz. Hier eine neue Form der Arbeitsorganisation entstanden in den Jahren 1991 bis 2005 fünf eingeführt. Die Mitarbeiter erhielten Gebäude für den Vertrieb Ersatzteile, der mehr Verantwortung in den betrieblichen seit 2002 unter dem Begriff „Volkwagen  Abläufen. Umfassende Arbeitsaufgaben in  Vertrieb Original Teile“ firmiert.

Mit dem Aufbau von Entwicklungskompe- der gesamte Konzern zu Beginn des neuen tenzen wandelten sich die Bereiche Abgas- Jahrtausends einem hohen Wettbewerbsanlagenfertigung und Gießerei im Wettbe- druck stellen musste. 800 Werkangehörige  werb mit konzerninternen und externen verließen das Werk mit AbfindungsverträHerstellern zu Systemanbietern, die ihren gen. Ein neuer Tarifvertrag beendete die Kunden die Entwicklung, den Prototypen-  Vier-Tage-Woche und führt in den sechs bau, das Prüfen und die Serienfertigung inländischen Werken die Erhöhung der von Teilen anbieten. Der Getriebebau  Arbeitszeit auf bis zu 33 Wochenstunden erhielt mit der Pilothalle und der Entin der Produktion und auf bis zu 34 Stun wicklung Getriebekomponenten ebenfalls den im internen Dienstleistungsbereich einen Zuwachs an Know-how, das mit ohne Lohnausgleich ein. neuen Getriebetypen wie dem DQ 250 von großer Bedeutung für das Werk Kassel war. Seit April 2006 koordiniert in Kassel ein Innovative Aggregate, wie die Sechs-Gang- Team zur Standort Optimierung AktivitäSchaltgetriebe (MQ 200, MQ 250) oder das ten, um die Abläufe in den direkten und mit einer Doppelkupplung ausgestattete internen Bereichen effizienter zu gestalten; Direktschaltgetriebe (DQ 250) und neue Produktion und Verwaltung sind gleicherFertigungsverfahren wie das Formhärten maßen in diese Maßnahmen einbezogen.  waren entscheidend für die BeschäftiIn 24 Monaten konnte die Produktivität um gungssicherung am Standort, der sich wie 30 Prozent gesteigert werden.

DQ 250.

1991

Juli  Volkswagen beginnt mit der Fertigung der dritten Golf-Generation, die vom Diesel bis zum Sechszylinder und vom Cabrio bis zum Caddy eine noch größere Vielfalt an Motorisierungs- und Modellvarianten bietet. Neben Schalt- und Automatikgetrieben wie 02K und 096 stellt das Werk Kassel für den Golf 3 erstmals Komplettabgasanlagen her. Vor-, Mittel- und Nachschalldämpfer sind nun zu einer Einheit zusammengeschweißt. Ab 1994 werden Töpfe und Rohre raumsparend separat versendet und im Montagewerk zu Komplettanlagen verschweißt.

 

11. Mai Gerhard Kakalick wird zum Betriebsratsvorsitzenden ge wählt. Der gelernte Maschinenschlosser arbeitet seit 1969 bei Volks wagen und ist seit 1972 Mitglied des Betriebsrats.

1992

8. September In Anwesenheit der Vorstandsmitglieder Ulrich Seiffert, Folker Weißgerber, Alexander Kowling und des Kasseler  Werkmanagements findet das „1. Symposium zur Standort- und Beschäftigungs sicherung“ statt. Hauptthemen sind die Position des  Werks als Getriebeleitwerk im Konzern, der Neubau des Ersatzteilzentrums und die Auswirkungen der Plattformstrategie für die Bereiche Produktion und Vertrieb im Werk Kassel.

21. November In Anwesenheit des hessischen Ministerpräsidenten

Juli Mit der Gruppenarbeit wird eine neue Form der Arbeitsorgani-

Hans Eichel wird der Grundstein für das neue Ersatzteilzentrum gelegt. Die östlich der Autobahn A 49 gelegene Anlage wird am 4. Juli 1994 in Betrieb genommen. Auf einer Gesamtlagerfläche von 125.000 Quadratmetern werden mehr als 145.000 verschiedene Ersatzteile der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Versand in über 185 Länder bereitgehalten.

sation eingeführt, die gleichermaßen Produktivitäts-, Qualitäts- und Humanisierungsaspekteberücksichtigt.Die inPilotprojekten gewonnenen Erfahrungen lassen die Potentiale einer flächendeckenden Umsetzung in allen Fertigungsbereichen erkennen, die nach Abschluss der „Betriebsvereinbarung Gruppenarbeit für Leistungslöhner“ vom 15. März 1995 schließlich im August 1995 beginnt und im September 1999 abgeschlossen werden kann. Jede Gruppe versteht sich als Produktivitäts- und Qualitätsregelkreis und ist in der Gestaltung der Arbeitsabläufe in hohem Maße autonom und in betriebliche Entscheidungsprozesse einbezogen.

Gerhard Kakalick.

November Mit Arbeitsruhe und Kurzarbeit in drei Inlandswerken sowie einem sozialverträglichen Belegschaftsabbau endet für den  Volkswagen Konzern eine Dekade der Hochkonjunktur und Unternehmensexpansion. Der niedersächsische Automobilkonzern verzeichnet herbe Absatzeinbußen im Inland und auf den westeuropäischen Volumenmärkten. Im Werk Kassel ruht an sechs Tagen die Produktion. Im Dezember werden zehn Tage Kurzarbeit geleistet. Die Belegschaft am Standort Kassel geht im Jahr 1993 von 16.203 auf 15.054 Lohn- und Gehaltsempfänger zurück.

Die dritte Golf-Generation.

Mitarbeiter Arbeiter 15.667

Ersatzteilzentrum im Bau.

Angestellte 1.669 Gesamt 17.336

Mitarbeiter Arbeiter 14.627 Verschweißen von Kupplungskörper und Zahnrad.

Angestellte 1.576 Gesamt 16.203

1993 Mitarbeiter Arbeiter 15.101

März Im Presswerk werden zwei Hochleistungstransferpressen mit

1. Januar Mit Einführung der Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten

15.000 und 8.000 Kilonewton Presskraft in Betrieb genommen. Seit 1986 werden Maßnahmen ergriffen, den Materialfluss zu optimieren, Rüstzeiten zu verkürzen und Material- und Werkzeugbereitstellungsräume zu schaffen. Im selben Jahr wird die Fertigung von  Abgasanlagen aus dem Bereich Presswerk und Karosseriebau ausgegliedert und in ein produktorientiertes, eigenständiges Cost Center umgewandelt.

der Volkswagen AG beschreiten Vorstand, Betriebsrat und IG Metall einen neuen Weg zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Anstatt den auf 30.000 Beschäftigte bezifferten Personalüberhang durch die üblichen Instrumente abzubauen, wird in den inländischen Werken die wöchentliche Arbeitszeit bei gleichzeitiger Flexi bilisierung von 36 auf 28,8 Stunden verringert, verbunden mit Lohn- und Gehaltskürzungen.

Angestellte 2.272

1. März Das sechzigmillionste Getriebe wird fertiggestellt.

Gesamt 17.373

Hans-Christian Maergner.

1994

Oktober In fünf Audits durch den TÜV Hessen wird das Werk Kassel in den Bereichen Werkorganisation, Getriebebau, Gießerei, Press werk/Rohbau, Abgasanlagenfertigung und Aggregateaufbereitung nach DIN/ISO 9002 zertifiziert. Diese Zertifikate sind für die Dauer von drei Jahren gültig und werden durch jährliche Tests bestätigt.

Großpressen in Halle 2.

September DieSerienproduktiondervierten Passat-Generationläuft an. Der Passat Stufenheck wird seit Oktober 1993 und der Variant seit Februar 1994 auch bei Volkswagen Slovakia in Bratislava gebaut. Am Standort Kassel werden ebenso wie für die dritte Passat-Generation Struktur- und Außenhautteile und Schalt- und Automatikgetriebe  wie MQ 250 oder AG 4, gefertigt.

Verladen von Getrieben.

1. Dezember Die Leitung des Werks Kassel übernimmt Hans-

Mitarbeiter

Christian Maergner. Der Diplom-Ingenieur leitete zuvor die Gießerei am Standort Kassel und war Bereichsleiter Fertigung im Werkmanagement Wolfsburg.  AG 4.

Arbeiter 14.975 Einlegenvon AußenblechenfürPassat-Heckklappe.

November Mit dem Produktionsanlauf des Audi A4 wird die Konzern-B-Plattform für Mittelklassefahrzeuge etabliert. Eine Plattform umfasst die innere Struktur eines Fahrzeugs, hat aber kaum Einfluss auf die Außenhaut. So unterschiedliche Modelle wie der Golf, der  Audi A3, der New Beetle, der Škoda Octavia und der Audi TT stehen auf einer gemeinsamen Plattform. Der Bereich Presswerk/Karosseriebau im Werk Kassel stellt Einzelteile für die Golf- wie auch für die Polo-Plattform her. Die Montage der Teile zur Bodengruppe erfolgt in den fahrzeugproduzierenden Werken durch Verschweißen.

Getriebe-Typ 097/01N Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 250 Nm Gänge, Schaltart 4 Einbau-Lage Front, längs Bauzeit 1989–2005

Dievierte Passat-Generation.

Angestellte 2.362 Gesamt 17.337

1995 Mitarbeiter Arbeiter 13.763 Angestellte 2.121 Gesamt 15.884

 Abluftfilteranlage des Aluminium-Umschmelzwerks mit Wärmerückgewinnung.

1. Januar 1995 Die Volkswagen AG führt ihre Aktivitäten auf dem

1. Januar Im Bereich Getriebebau werden produktorientierte Cost

Gebiet der Personal- und Führungskräfteentwicklung in der „Volks wagen Coaching Gesellschaft mbH“ zusammen. Die Abteilung Bildungswesen am Standort Kassel wird e ine Niederlassung der Volks wagen Coaching.

Center eingeführt. Im Gegensatz zum verfahrensorientierten System besitzen in der neuen Organisationsstruktur die Cost Center nach dem Prinzip der „Fabrik in der Fabrik“ die Gesamtverantwortung für die Fertigung eines bestimmten Getriebetyps.

1996

August Die Fertigung des M 300-Getriebes läuft im Erdgeschoss der Halle 1A an. Das Getriebe, von dem arbeitstäglich 160 Einheiten produziert werden, kann ein Drehmoment von bis zu 300 Newtonmetern übertragen. Es wird im hochmotorisierten Volkswagen Transporter mit 2,5-Liter-TDI-Motor oder mit 2,8-Liter-VR6-Motor verbaut.

16. November Gesamtbetriebsrat und Unternehmensleitung der  Volkswagen AG unterzeichnen eine Betriebsvereinbarung zum Um weltschutz. Im Kern schreibt sie für alle Mitarbeiter Regeln für einen sparsamen und sorgfältigen Umgang mit Rohstoffen und Energie sowie für die verantwortungsbewusste Behandlung von Abfällen, Emissionen, Abwässern und Gefahrstoffen fest. Die Betriebsvereinbarung folgt dem Prinzip: „Vermeiden geht vor Verringern, Verringern vor Ver werten, Verwerten vor Entsorgen“.

 Auslaufband rechtes Seitenteil Passat.

Juli Im Presswerk läuft die Serienfertigung von über 100 Karosserieteilen für die fünfte Generation der nun mit einem Kuppeldach versehenen Passat Limousine an. Der Passat wird im Rahmen der Plattform-Strategie gefertigt. Im September beginnt in Emden die Montage des Passat, der ab Oktober auch im Werk Mosel gebaut wird. Im März 1997 folgt der Passat Variant, mit dem Volkswagen das neu entwickelte 2,3-Liter-VR5-Triebwerk mit 150 PS Leistung einführt. Die  Abgasanlagenfertigung im Werk Kassel liefert Töpfe, Rohre und Einzelteile, die an den Montagestandorten zu Komplettabgasanlagen zusammengebaut werden. Darüber hinaus finden wie im Vorgängermodell die Getriebe MQ 250, MQ 350 und AG 4 Verwendung.

Juli Nach erfolgreichen Einbauuntersuchungen und Fahrversuchen Getriebe-Typ 02G Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 300 Nm Gänge, Schaltart 5, manuell Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1994–2004

beginnt die Serienfertigung des B 80-Getriebes für den Porsche Boxter. Ein Drehmoment von bis zu 245 Newtonmetern des Mittelmotors bringt das Fünf-Gang-Schaltgetriebe auf die Straße. Mit Erreichen der vorgesehenen Tagesstückzahl von 60 Getrieben im Früh jahr 1997 werden 55 Mitarbeiter im Getriebebau und in der Gießerei beschäftigt.

Diefünfte Passat-Generation.

Mitarbeiter Arbeiter 13.217 Angestellte 2.060 Gesamt 15.277

1997 Mitarbeiter Arbeiter 13.281 Angestellte 2.106 Gesamt 15.387

März Die Bauarbeiten für das „Kunden Center“ beginnen. Im neuen

1. Januar WolframThomas übernimmt die Leitungdes Werks Kassel.

Gebäude, das sich am Tor West befindet und sich an das ehemalige Gebäude der Betriebskrankenkasse anschließt, werden alle Angebote für den Verkauf an Werkangehörige wie Ausstellungsraum, Finanzierung, Versicherung, Zubehörverkauf konzentriert. Anlässlich der Markteinführung der vierten Golf-Generation wird das Kunden Center am 10. Oktober eingeweiht.

Zuvor war der Diplom-Ingenieur von 1995 bis Mitte 1997 Geschäftsführer der Seat-Tochter „Gear-box del Prat“ in Barcelona und Leiter der Komponentenfertigung im Werk Hannover.

August Im Werk Wolfsburg läuft die Produktion der vierten Golf-Generation an. Das Werk Kassel liefert Abgasanlagen, Karosserie-Plattformteile und Schalt- und Automatikgetriebe, wie 02K, einer Variante des 020-Getriebes, MQ 250, 009 und das 01M.

1998

13. Mai Der Volkswagen Weltkonzernbetriebsrat konstituiert sich.  Am 20. Mai 1999 wird der Vertrag zwischen den Arbeitnehmervertretern und der Konzernleitung unterzeichnet. Der Kasseler Betriebsratsvorsitzende Gerhard Kakalick ist in diesem Gremium vertreten. Die Business Unit Abgasanlagen trifft die Entscheidung, Entwicklungskompetenzen aufzubauen, um sich von einem Produzenten zu einem Systemlieferanten mit eigener Entwicklungsabteilung zu wandeln. Die Inbetriebnahme der Abteilung Versuchsanlagenbau am 24. September 1999, die Einzelteile für die Erprobung herstellt, ist ein  wichtiger Schritt in diese Richtung.

Montage MQ 250 für den Golf.

Wolfram Thomas.

RohrbiegeautomatfürAbgasanlagen.

Getriebe-Typ 01M Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 200 Nm

24. Oktober Die Aggregateaufbereitung, die 1947 in Wolfsburg eingerichtet und 1958 an den Standort Kassel verlegt wurde, besteht seit 50 Jahren. Über 7,2 Millionen Motoren sind in dieser Zeit überholt und verkauft worden. Hinzu kommen 1,9 Millionen Getriebe und 44,5 Millionen weitere Komponenten. Mitarbeiter

Gänge, Schaltart 4, automatisch Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1994–2005

Arbeiter 13.627 Fertigen von Katalysatoren.

Angestellte 2.154 Gesamt 15.781

1999 Mitarbeiter Arbeiter 13.668 Angestellte 2.241 Gesamt 15.909

Januar  Auf rund 6.500 Quadratmetern wird in Halle 4 die Pilothalle

17. März Grundsteinlegung für das Technologiezentrum der Gieße-

des Getriebebaus eröffnet, um sich stärker in den Produkt-Entstehungsprozess einzubringen und den Anlauf neuer Getriebe im Konzern abzusichern. Der installierte Maschinenpark umfasst 73 Einzelmaschinen, eine Handmontagelinie sowie eine Prototypenmontage und einen Präsentationsraum. Die Pilothalle ist für die Anlaufsicherung zuständig und fertigt unter seriennahen Bedingungen Prototypen sowie Sonder- und Rennsportgetriebe. Aus der Zusammenlegung mit dem Werkzeugbau des Getriebebaus entsteht im Oktober 2006 das Vorserien- und Technologiecenter. Das VTC verfügt nun über größere Fertigungskompetenzen und stärkt den Getriebebau als leistungsfähigen und wirtschaftlichen Systemlieferanten.

rei, in dem die Entwicklungsaktivitäten konzentriert werden, um sich vom reinen Lieferanten von Gussteilen zum Systemanbieter zu ent wickeln. Insgesamt investiert die VolkswagenAG 60 Millionen DM in das Technologiezentrum, das die Serienproduktion von Bauteilen vorbereitet und die Fertigung durch qualitätssichernde Maßnahmen unterstützt.

2000 Grundsteinlegung:GießereileiterHans-HelmutBecker, WerkleiterWolframThomas, MinisterpräsidentRoland Koch, Produktionsvorstand FolkerWeißgerber,BetriebsratsvorsitzenderGerhard Kakalick (von links).

August In Kassel wird die Montage des weltweit ersten stufenlosen  Automatikgetriebes VL 300 aufgenommen. Das VL 300 wird für die Konzernmarke Audi produziert und in den Audi A 4 und A 6 eingebaut.  Anfang Mai 2002 kann bereits das 100.000 VL 300 montiert werden.

Mai Der Bereich Abgasanlagenfertigung nimmt eine Anlage zum Recycling von Katalysatoren in Betrieb. Als Produktionsstandort wurde das Thyssen-Henschel-Gelände in Kassel ausgewählt, das genügend Lagerflächen für die sperrigen Abgasanlagen bietet.

VL 300 

8. September Im Werk Kassel wird das fünfundsiebzigmillionste GeGetriebe-Typ 01J Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 280 Nm Gänge, Schaltart Stufenlos, automatisch Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1998–2006

Pressen von Kotflügeln für den Käfer.

1. September ZehnJugendliche beginnenim Ausbildungsprogramm „Studium im Praxisverbund“ ihre Ausbildung bei Volkswagen in Kassel. In viereinhalb Jahren sollen die Jugendlichen eine Ausbildung und an der Universität Kassel ein Ingenieur-Studium absolvieren. Das Nachwuchsförderungsprogramm wird 2001 um die Fachrichtung Elektrotechnik erweitert. Ab 2005 ist mit Wirtschaftswissenschaften das Studium eines nichttechnischen Faches möglich. Im Folgejahr kommt die Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen hinzu.

17. Dezember Zum letzten Mal fertigt das Presswerk auf der Pressenstraße 1 Karosserieteile (Kotflügel u.a.) für den Käfer. Angesichts der sinkenden Nachfrage hat der Vertrieb Ersatzteile den zu erwartenden  Allzeitbedarf errechnet und hält entsprechende Teile des Volkswagen Typ 1 im Lager vor.

triebe gefertigt. In den vierzig Jahren seines Bestehens hat sich der Getriebebau vom Produzenten des Getriebes für Käfer und Transporter zum Getriebeleitwerk der Volkswagen AG und zum größten Getriebewerk Europas entwickelt. Über 11.000 Getriebe in mehr als 300  Varianten werden an jedem Arbeitstag gefertigt. Damit stellt Kassel mehr als die Hälfte des Konzernbedarfs an Getrieben her.

13. Dezember Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung stellt als Oberste Landesplanungsbehörde die Fassade des Nordrandbaus unter Denkmalschutz.

Die Altkatalysatoren müssen zersägt werden, um an das in Keramik gebettete Edelmetall zu gelangen.

Mitarbeiter Arbeiter 13.495 Angestellte 2.257 Gesamt 15.752

1. Mai Seit dem 1. Mai 2002 firmiert der im Werk Kassel angesiedelte

2001

18. Mai Grundsteinlegung für das Ersatzteilzentrum 2, das neben dem ETZ 1 errichtet wird. Die bestehende Lagerfläche wird mit dem ETZ 2 um 105.000 Quadratmeter erweitert, um das mit der wachsenden Modellpalette größer werdende Ersatzteilesortiment unterbringen zu können. Die Zahl der vorgehaltenen Lagerpositionen für die Marken Volkswagen, Audi, Škoda und Seat von 250.000 im Jahr 2001  wird in fünf Jahren auf 340.000 steigen.

August Die Serienfertigung der vierten Polo-Generation läuft an. Für den mit sieben Motorvarianten von 55 bis 100 PS lieferbaren Polo liefert das Werk Kassel das Fünf-Gang-Schaltgetriebe MQ 200.

und weltweit tätige „Vertrieb Ersatzteile“ als „Vertrieb Original Teile“ und das Ersatzteilzentrum (ETZ) als Original Teile Center (OTC). Mit diesem Schritt setzt Volkswagen die Markenstrategie im Teilesektor fort, nachdem bereits vor zwei Jahren „Volkswagen Original Teile ®“ als geschütztes Warenzeichen eingetragen wurde.

2002

25. Juni Der Golf überholt den legendären Käfer und wird mit einer Stückzahl von 21.517.415 gefertigter Fahrzeuge zum meistgebauten  Volkswagen Modell. Nahezu 40.000 Werkangehörige in den Werken  Wolfsburg, Mosel, Brüssel, Bratislava, Uitenhage und Curitiba bauen arbeitstäglich mehr als 3.600 Golf. Das Werk Kassel ist Zulieferer von Plattformteilen, Schalt- und Automatikgetrieben und Abgasanlagen im Netzwerk der europäischen Werke.

23. November Richtfest im „Zentrum für Fahrzeug-Intelligente Bauteile“. Im so genannten FIB-Zentrum, das zum Vertrieb Ersatzteile gehört, werden ab Sommer 2002 Steuergeräte für Motoren, Getriebe, Navigationssysteme und sonstige elektronische Fahrzeugteile programmiert und an die Werkstätten zum Einbau ausgeliefert.

Rüdiger Weißner.

11. Dezember Knapp zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung am 27. Juli 1999 eröffnet die Volkswagen AG die in Dresden errichtete „Gläserne Manufaktur“. Mit dem Produktionsanlauf des Phaeton stößt die Marke Volkswagen in die automobile Oberklasse vor. Der Phaeton, für den die Gießerei im Werk Kassel Karosseriestrukturteile aus Aluminium herstellt, wird je nach Wunsch als Sechs- oder Zwölfzylinder und von 2003 an mit einem Zehnzylinder-Dieselmotor gebaut. OTC 2 geht in Betrieb.

5. Juli Nach rund einjähriger Bauzeit geht das Original Teile Center 2 (OTC 2) in Betrieb. Die offizielle Einweihung findet am 26. Februar 2003 statt. In dem Neubau werden insbesondere Blech- und Glasteile eingelagert sowie Artikel, die durch die steigende Modellvielfalt neu in das Sortiment aufgenommen werden. Insgesamt hält der Vertrieb Original Teile rund 290.000 Teile vor. Bis 2008 erhöht sich diese Zahl auf rund 400.000. Die neue Anlage ist auf Schnellaufträge für die europaweite Belieferung der Kunden innerhalb von 24 Stunden ausgerichtet.

Die vierte Polo-Generation.

Mitarbeiter Arbeiter 13.235 Angestellte 2.254 Gesamt 15.489

Golf IV GTI.

25. Juli  Anlässlich der Kunstausstellung „documenta 11“, die die  Volkswagen AG als Sponsor unterstützt, zieren die Fassade des Nordrandbaus 285 fenstergroße Porträts von Werkangehörigen, die Verbesserungsideen eingereicht haben.

Die documenta-Fassade.

1. September Die Werkleitung übernimmt Rüdiger Weißner. Der

Mitarbeiter

promovierte Maschinenbau-Ingenieur war zuvor in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Konstruktion sowie Zentralplanung Fahrzeugbau und Markensteuerung tätig.

Arbeiter 13.126

Richtfest im Zentrum für Fahrzeug-Intelligente Bauteile.

Angestellte 2.286 Gesamt 15.412

2003 Mitarbeiter Arbeiter 12.938 Angestellte 2.251 Gesamt 15.189

8. Juli Das Prüfzentrum der Business Unit Abgasanlagen in Halle 17  wird eingeweiht. Damit wird die Prozesskette Entwicklung, Prototypenbau, Prüfen, Produktionsplanung und Produktion geschlossen. Nun können die Abgasanlagen auf sieben verschiedenen Prüfständen getestet werden. In wenigen Tagen wird die gesamte Lebensdauer der Abgasanlagen simuliert und die Festigkeit, der Einfluss von Schwingungen, thermischen Einwirkungen, Emissionen und Akustik der Abgasanlagen geprüft. Juni In Halle 3 beginnt die Montage des Sechs-Gang-Doppelkupp-

Februar Die Installation von Pressen und Öfen zur Fertigung von formgehärteten Karosserieteilen beginnt. Auf den neuen Anlagen entstehen hochfeste Strukturteile für die sechste Passat-Generation, die im Januar 2005 in Serie geht. Die Volkswagen AG ist der erste Automobilhersteller, der das innovative Formhärtverfahren in großem Umfang einsetzt. Die bei 950 Grad Celsius umgeformten und noch in den Pressen abgekühlten Teile sind deutlich härter als konventionell gefertigte Teile. Vorteile des Verfahrens sind Gewichtsersparnis und höhere Insassensicherheit.

lungsgetriebes (DQ 250), das im Golf, Touran, Passat, Audi A 3, Audi TT, Seat Toledo und Škoda Octavia verbaut wird. Das mit einer Doppelkupplung ausgestattete Direktschaltgetriebe (DSG) ermöglicht Schaltvorgänge ohneZugkraftunterbrechungen.Aufgrundder hohen Kundennachfrage wird die Fertigungskapazität in mehreren Schritten auf über 1.500 DQ 250 pro Tag erhöht. Am 31. August 2006 verlässt das 500.000ste Getriebe die Montagelinie. Der Erfolg des Doppelkupplungsgetriebes führt dazu, dass mit dem DQ 200 ein Getriebe für kleinere Motorisierungen und mit dem DL 500 ein Aggregat für den Längseinbau bei Audi entwickelt wird.

2004

 Jürgen Stumpf.

Die sechstePassat-Generation.

29. Oktober Das Richtfest für die Original Teile Center 3 und 4 wird begangen.

 Abgasanlage auf Hot-Shake-Prüfstand.

29. Oktober Jürgen Stumpf wird zum Betriebsratsvorsitzenden des  Werks Kassel gewählt. Nach der Ausbildung zum Werkzeugmacher arbeitete er im Getriebebau und im Werkzeugbau/Schnittbau. Getriebe-Typ 01J Gehäuse-Werkstoff Al Leistungs-Übertragung 280 Nm Gänge, Schaltart 6, Stufenlos, automatisch Einbau-Lage Front, quer Bauzeit 1998–2006

Die fünfte Golf-Generation.

Baustelle OTC 3 und 4 im Juli 2004.

August Die fünfte Modellgeneration des Golf läuft in Wolfsburg, Brüssel und Zwickau vom Band. Neben vorderen Abgasanlagen für alle Typen und hinteren Abgasanlagen für die Dieselvarianten kommen aus Kassel für die verschiedenen Motorisierungen die Schaltgetriebe MQ 200, MQ 250, MQ 350 und der Automat DQ 250. Das Presswerk liefert Karosseriekomponenten wie Montageplatten und Sitzquerträger. Die Gießerei fertigt neben Getriebegehäusen Zylinderkurbelgehäuse fürMotoren.

1. Oktober Die Volkswagen Original Teile Logistik GmbH & Co. KG

Mitarbeiter

(OTLG) wird gegründet. Die Geschäftsaktivitäten der neun rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Vertriebszentren sind in der bundesweit agierenden Gesellschaft zusammengefasst. Somit sind alle  Vertriebe für die Vertriebszentren, die die Rechtsgrundlage für das Original Teile Geschäft auf der Großhandelsebene bildeten, auf die OTLG übergegangen. In der OTLG werden etwa 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Volkswagen Beteiligung liegt bei 52 Prozent.

Arbeiter 12.776 Formhärt-Anlage.

Angestellte 2.218 Gesamt 14.994

2005 Mitarbeiter Arbeiter 12.396 Angestellte 2.197 Gesamt 14.593

1. Januar Die Gehäusebearbeitung, bislang Teil des Getriebebaus,  wird organisatorisch in die Gießerei integriert. Die Business Unit Gießerei und Bearbeitung kann durch die Zusammenlegung einbaufertige Produkte anbieten und Synergien nutzen. Mit den Gehäusen für DQ 200, VL 381, ML 311 und der Aufstockung der Kapazitäten für das DQ 250 kann die Business Unit für das Werk Kassel wichtige  Aufträge gewinnen. Mai Erste Waggons mit Original Teilen rollen in das OTC 4. Die neue Lagerhalle mit einer Fläche von 31.000 Quadratmetern gliedert sich in zwei operative Bereiche: das Verpackungslager, das durch einen externen Dienstleister bewirtschaftet wird, und das Retourenzentrum, in dem Rückkäufe und Reklamationen bearbeitet werden.

1. Januar Leiter des Werks Kassel wird Hans-Helmut Becker. Nach Stationen im Controlling und der Gießerei des Standortes, die er von 1990 bis 2001 auch leitete, war Becker Vorsitzender der Geschäftsführung der Volkswagen Bordnetze GmbH mit Sitz in Wolfsburg.

2006

April Ein Team zur Standort Optimierung gibt den Fachabteilungen als Dienstleister Unterstützung bei der Verbesserung von Arbeitsabläufen. Bis zum Jahresende halten alle Fertigungsabteilungen KVP  Workshops ab, umihre Arbeitsabläufe effektiverund kostengünstiger zu gestalten.

Hans-HelmutBecker 

EOS.

September Für das im portugiesischen Palmela gefertigte Cabriolet-Coupé Eos liefert das Werk Kassel Getriebe der Typen MQ 200, MQ 350 und DQ 250. Neben Abgasanlagen kommen aus Kassel auch Karosserieteile, wie Wasserkasten, Sitzquerträger und die A-Säule, in der auch formgehärtete Teile Verwendung finden.

Schmalganglager des OTC 3.

1. August Der Vertrieb Original Teile erhält den Schlüssel für OTC 3. Das vierte Gebäude hat eine Fläche von 80.000 Quadratmetern und umfasst ein Schmalganglager für 7.300 Gitterboxen und eine Fachbodenanlage von jeweils 3.500 Quadratmetern. In der Fachbodenanlage mit 20.000 Fächern werden Original Teile unterschiedlicher Größe ohne Lagerbehälter untergebracht.

DQ 250-Montage.

Mitarbeiter Arbeiter 11.485 Angestellte 2.162 Gesamt 13.647

Gehäusebearbeitung.

5. Februar Gemeinsam mit dem Markenvorstand für die Kom-

2007

7. April Auf dem 14. Standortsymposium berichtet dasWerkmanagement Mitgliedern von Konzern- und Markenvorstand im Beisein des Betriebsrats über Strategie und Aktivitäten der Standort- und Beschäftigungssicherung. Neben dem Vorstandsvorsitzenden Martin  Winterkorn nimmt Werner Neubauer teil, der den am 1. Februar 2007 geschaffenen Geschäftsbereich „Komponente“ im Vorstand der Marke Volkswagen leitet und dem das Werk Kassel zugeordnet ist.

ponentenfertigung feiert der Standort das einmillionste Doppelkupplungsgetriebe vom Typ DQ 250. Seit Produktionsbeginn im Jahr 2003 hat sich Volkswagen im Bereich der Direktschaltgetriebe einen starken Kompetenzvorsprung gegenüber den Wettbewerbern erarbeitet. Das Werk Kassel stockt seine Kapazitäten weiter auf, um die steigende Nachfrage der Kunden bedienen zu können. Zusätzliche Kapazitätserweiterungen sind bereits in Planung. Das Angebot an Doppelkupplungsgetrieben mit dem DQ 200, dem DL 501 (Audi) und demnächst dem DQ 500 wird auf weitere Fahrzeugklassen des Volks wagen Konzerns ausgeweitet.

2008

11. April  Am Standort Kassel läuft das einmillionste Getriebe vom Typ VL 300 vom Band. Das stufenlos schaltende Automatikgetriebe  wird für Audi gefertigt und unter der Bezeichnung „Multitronic“ in den Modellen A4 und A6 sowie teilweise im A8 angeboten. Auch das Nachfolgegetriebe VL 381 für die neuen Generationen des A4 und A6  wird in Kassel gefertigt.

14. Juni  Mit einem großen Familientag für alle Beschäftigten samt  Verwandten und Freunden feiert der Standort seinen 50. Geburtstag. Mehr als 130.000 Besucher informieren sich auf dem ganzen Werksgelände über die Aufgaben und Bereiche des Standorts, besichtigen die Hallen und Produktionsanlagen und nehmen an den über 400 Aktionen und Veranstaltungen des Begleitprogramms teil. Rund 1.000 Beschäftigte sind während des Familientags als freiwillige Helfer im Einsatz und zeigen Kollegen und Besuchern ihre Arbeitsbereiche.

Montage des einmillionsten DQ 250.

22./ 23. Juni  Am 23. Juni findet im Beisein des VorstandsvorsitzenDosierspitze der Recyclinganlage.

Standortsymposium im Technologiezentrum der Gießerei.

13. April DieMagnesium-Recyclinganlage,die eigenesRücklaufma-

Mitarbeiter Arbeiter 11.083 Angestellte 2.112 Gesamt 13.195

terial einschmilzt, produziert erste Masseln für die Gießerei. Eingeschmolzen werden Reste, die beim Gießen von Magnesium-Gehäusen entstehen, und Ausschussteile. Der Ankauf von 6.000 Tonnen Magnesium-Material – etwa ein Drittel des Gesamtbedarfs – kann eingespart werden. Da deutlich weniger Restmaterial abtransportiert und weniger Neumaterial angeliefert werden muss, leistet die eigene Recyclinganlage einen Beitrag zu Emissionsreduzierung und Umweltschutz.

den der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, des Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh sowie zahlreicher Mitglieder des Konzern-und Markenvorstandseine feierlicheBetriebsversammlung in Halle 2 statt. Darin wird der Weg, den das nordhessische Komponentenwerk in den vergangenen 50 Jahren zurückgelegt hat, gewürdigt. Bereits am Vorabend nutzte der Standort die Kulisse der Halle für eine Feierstunde samt musikalischer Zeitreise, dargeboten durch das Staatsorchester Kassel und den Entertainer Götz Alsmann.

10. Oktober Mit seiner Führungsmannschaft legt Rodolfo Bürgi, Leiter des Vertrieb Original Teile, den Grundstein für das OTC 5. Nachdem in den vorangegangenen Jahren Lagerflächen im Unternehmenspark Kassel, in Borken und an weiteren Außenstandorten angemietet  wurden, werden durch den Bau wieder zusätzliche Lagerkapazitäten direkt am Standort geschaffen. Das 70.000 Quadratmeter große OTC 5 soll Ende September 2009 fertig gestellt sein.

15. Oktober  Im Technologiecenter der Gießerei wird die neue Thixomolding-Maschine vorgestellt. Das innovative Thixomolding Verfahren erlaubt das Spritzgießen von teilflüssigen Magnesiumlegierungen. Die neue Maschine ermöglicht dem Standort, insbesondere kleine und komplexe Bauteile mit hoher Wirtschaftlichkeit in Leichtbauweise zu fertigen.

Betriebsversammlung und  Feierstunde zum 50. Geburtstag.

Danksagung  Wir danken den Mitgliedern der „Volks wagen Geschichtswerkstatt Kassel“, die sich seit dem Herbst 2001 regelmäßig mit der Geschichte des Standortes beschäftigte, herzlich für eine aktive und engagierte Arbeit an der Geschichte „ihres  Werks“, die das Schreiben der Chronik erheblich erleichtert hat. Dank gebührt auch den aktiven Mitarbeitern des Werks Kassel, die die Geschichtswerkstatt in ihrer Arbeit unterstützt haben. Das sind: Werner Köllner, Heinz Schröder, Herbert Frisch, Klaus Beyse, Gerhard Jacob, Günter Klemp,  Willi Dilchert, Franz Kutsche, Friedwald Bracht, Wolfgang Helmke, Rolf Kettler,

Impressum Hermann Krug, Kurt Liefke, Klaus Meinken, Karin Meinken, Horst Mihr, Hans Paar, Horst Reichard, Adam Ritze, Heribert Robrecht, Horst Sachtleber,  Asmuth Schaub, Gerhard Schliebs, Herbert Sopper, Rolf Spangenberg, Justus  Wöll, Josef Zeis, Hans-Joachim Kempf, Helmut Aulenbach, Manfred Schmidt, Friedrich Kunert, Gisela Weiß, Gerhard Kakalick, Gunter Finkbeiner, Horst Rudelt,  Werner Kurz, Manfred Sarrazin, Rolf Richtsteiger, Horst Kramer, Wolfgang Marschall, Dirk Grzechca, Werner Kanne,  Willi Falkenhain, Erich Trachte, Volker Herzog und Wolfgang Staschull.

Herausgeber

Prof. Dr. Hans-Helmut Becker  WerkleiterVolkswagen Kassel  Verantwortlich

Rudi Stassek  LeiterKommunikationVolkswagenKassel Projektleiter

Philipp Rehak   Autoren/Redaktion

Markus Auth, Dr. Steffen Damm, Dirk Grzechca, Judith Hampel, Rainer Hämel, Malte Harbusch, Heiko Hillwig, Janine Ickler, Markus Kothe, Dr. Stefan Kreher, Nikolaus Kremer, Lutz Mehlhorn, Hartmut Nolte, Philipp Rehak, Karin Reitze, Dennis Rellergerd, Martin Schillbach, Dr. Dirk Schlinkert, Susanne Seidenfaden, Prof. Dr. Klaus Siebenhaar, Rudi Stassek, Stefan Voswinkel, Ralf Wessendorf 

Markus Kothe, Nikolaus Kremer, Detlev Morawietz, Norbert Nordmann, Fotostudio Orendt, José Pinto, Philipp Rehak, Karin Reitze, Dieter Schachtschneider, Rudi Stassek  Hessische/NiedersächsischeAllgemeine, max.sense Marketing GmbH (Fotos und Filme)  VolkswagenAG, Historische Kommunikation,  VolkswagenAG, Vertrieb Original Teile,  VolkswagenAG, Werk Kassel, 1:1 Event Marketing GmbH Bildnachweis Chronik S. 130–193

 Andreas Fischer, S. 193 oben rechts Lothar Koch, S. 185 oben rechts und unten rechts Fotostudio Orendt, S. 185 oben links, S. 186 unten rechts, S. 190 unten links © Volkswagen AG

 Alle anderen Bildvorlagen

Lektorat/Gesamtproduktionim Verlag

Druck 

Dagmar Boeck-Siebenhaar, Dr. Steffen Damm

Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG

GraphischeGestaltung,Satz

 Verlag

 VISULABOR® Büro für Gestaltung Fiedler/Latzko

B&S SIEBENHAAR VERLAG oHG Tempelhofer Ufer 23-24 10963 Berlin Tel. 030. 23 63 96 -15 Fax 030. 23 63 96 -16 Mail [email protected]  www.siebenhaar-verlag.de

Foto-und Filmmaterial

Deniz Agaoglu, Ekaterina Berberikh, Laura Mae Cuntze, Claudia Berker,  Andreas Fischer, Daniel Grünert, Dirk Grzechca (Fotos und Filme), Judith Hampel, Lothar Koch,

KommunikationKassel, 2009.

View more...

Comments

Copyright ©2017 KUPDF Inc.
SUPPORT KUPDF