Brecht, Bertold - Kalendergeschichten

September 12, 2022 | Author: Anonymous | Category: N/A
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 Bertolt Brecht - es ist nur zu natürlich, daß gerade er es tat - hat in seinen «Kalendergeschichten» Chroniken in Prosa und Vers geschrieben, die, nicht anders als die Johann Peter Hebels, mitteilen, worauf es für Tag und Stunde ankommt; daß «alle Kreatur braucht Hilf von allen». Sie sind  gewissermaßen Rezepte, Unterweisungen eines Dichters, der nicht für sich  schreibt, sondern für die anderen. Bertolt Brechts Geschichten, Gedichte und Schauspiele sind moralisch. Er bezieht diese moralischen Maßstäbe aus einer politischen Weltanschauung, die ihn nach 1945 veranlagte, sein  Domizil in Ostdeutschland aufzuschlagen. Doch gehört des wahren  Dichters Werk nicht einer «politischen Richtung», «Kalendergeschichten»  gar gehören stets dem Volk. Der Dichter hat Meinungen - die  Entscheidungen liegen beim Leser.  Der am 10.  Februar 1898 zu Augsburg geborene und am 14. August 1956 gestorbene Bertolt Brecht ist wohl eine der größten zeitgenössischen, aber auch umstrittensten dichterischen Kräfte Deutschlands. Er studierte  zunächst Medizin Naturwissenschaften, wandte sich jedoch bald dann dem Theater zu, wirkte und als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, als Regisseur bei Max Reinhardt in Berlin. Gleich für sein erstes Stück «Trommeln in der Nacht» erhielt er von Herbert Jhering den Kleist-Preis.  Am Morgen nach der Nacht des Reichstagsbrandes floh er ins Ausland. Die Stationen des Emigranten Bertolt Brecht waren Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Rußland, die USA und die Schweiz. 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete zusammen mit seiner Frau Helene Weigel das «Berliner Ensemble», eine Theatergruppe, die versucht, die  Brechtschen Thesen vom epischen Theater zu verwirklichen. - Bertolt  Brecht ist der Dichter der gesellschaftlichen «Kehrseite»: Er verbindet  seine aggressive soziale Kritik aus der Sicht des gemeinen Mannes mit den harten, nüchternen Formen modernster Sachlichkeit. Ein Parodist großen Stils, der viele Einflüsse, so die von Villon und Kipling, verarbeitet hat. Er ist Satiriker der Form, der Gesellschaft und der Dichtung in einem. Unermüdlich mit der Poetik experimentierend, um für die Entlarvung der irregehenden Welt und für die Lehre ihrer Verwandlung die adäquate dichterische Form zu schaffen. Alles, was Brecht geschrieben hat, ist, wie er  sich einmal ausdrückte, «für den Gebrauch der Leser» bestimmt: seine «Hauspostille» (rororo Nr. 1159), seine «Geschichten vom Herrn Keuner» und seine Theaterstücke «Mutter Courage und ihre Kinder», «Der gute  Mensch von Sezuan», «Herr Puntila und sein Knecht Matti», seine berühmte «Dreigroschenoper» (mit der Musik von Kurt Weill), die berühmte Szenenfolge «Furcht und Elend des Dritten Reiches» sowie seine  

 

«Versuche». Der 1934  1934  entstandene «Drei Groschen Roman», eine
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