B.M. Schuldes - Minirea

February 24, 2018 | Author: Atzemanni | Category: Fungus, Shamanism, Medicine, Plants, Wellness
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Mini - Reader Nr. 1

Bert Marco Schuldes

Ethnobotanische Kräuter und Pilze Ein Überblick

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Einleitung Ziel dieser Broschüre ist es, einen ersten kleinen Überblick über die Wirkung und den Gebrauch diverser Pflanzen zu geben, die in der Ethnobotanik eine Rolle spielen. Insbesondere werden medizinische Aspekte einzelner Pflanzen angerissen, gleich ob diese aus dem Bereich der indischen, indianischen, chinesischen oder der europäischen traditionellen Medizin stammen. Die Wirkungen werden hier nur zur Information und nicht etwa als Anleitung zur Einnahme angegeben.

Impressum Bert Marco Schuldes Ethnobotanische Kräuter und Pilze Ein Überblick Mini-Reader Nr. l Der Autor dankt besonders Gie Salvador für Ihre Mithilfe und Richi Moscher für einige wertvolle Anmerkungen. 2. Ergänzte Auflage Verlag, Satz und Druck: Verlag Entheogene Bert Marco Schuldes 99759 Rehungen © Copyright 1998. Alle Rechte beim Autor.

Die psilocybinhaltigen Pilzarten sind hier enthalten, weil sie sich meiner Meinung nach besonders zu zwei Zwecken eignen: einmal zur Übung der Pilzzucht, da einige Arten hervorragend erforscht sind und dem Anfänger vergleichsweise wenig Probleme bereiten. Zweitens als Kompostierer: diese Pilze zersetzen teils schwer verrottende Humusbestandteile und erzeugen so einen Humus höchster biologischer Qualität, dessen Nährstoffe optimal für andere Pflanzen aufgeschlossen sind. Da auch dieses Gebiet noch weitgehend Neuland ist, werden hier eine ganze Zahl von geeigneten Arten beschrieben, so daß die Möglichkeit besteht, durch Experimente die jeweils geeignetste Art für die speziellen Kompostierungsbedingungen herauszufinden. Speisepilze sind nicht unbedingt die geeigneteren Kompostierer: man hat zwar den Zusatznutzen, Speisepilze zu erhalten, entnimmt aber dem Gesamtkompost so Nährstoffe, die ja eigentlich dem zu bildenden Humus zugute kommen sollten.

4 Nicht zuletzt ist es für jeden Sammler psychoaktiver Ethnobotanika ein besonderes Erlebnis, selbst gezüchtete Pilze fruchten zu sehen. Auch nach Inkrafttreten der 10. Verordnung zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes ist die Zucht betäubungsmittelhaltiger Pflanzen (z.B. aus biologischem Interesse) weiter erlaubt, solange sie nicht dem unerlaubten Konsum dient. Bei Pilzen werden die wichtigsten Parameter für ihre Zucht angegeben: einmal der Temperaturbereich der Fruchtung tropisch = ca. 22 bis 27 Grad, gemäßigt Europa 7-12, gemäßigt USA 12-18 Grad) und ihr Substrat: Holz- oder Kompostbewohner, angeführt. Dieser Text soll ausführlichere Bücher auf keinen Fall ersetzen. Im Gegenteil: ich rate dringend allen, die sich auf Experimente mit unbekannten Pflanzen oder medizinischen Pilzen einlassen, sich vorher erst einmal ausführlich in der Literatur zu informieren oder sich mit dem Heilpraktiker oder Arzt seines Vertrauens zu beraten.

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Kurzinfos: Ethnobotanische Pflanzen

Acorus Calamus - Kalmus Sumpfpflanze, die in Nordamerika, Asien und Europa vorkommt. Überall dort, wo es sie gibt, wird der Wurzelstock schon seit langer Zeit medizinisch und magisch genutzt. Neuere Berichte sprechen von einer psychoaktiven, gelegentlich euphorisierenden und/oder aphrodisierenden, aber keiner halluzinogenen Wirkung. Wird gerne in Mischungen, sei es als Tee, Likör oder Kräuterschnaps, verwendet, oder als Räuchermittel und Badezusatz gebraucht.

Areca catechu - Betelnüsse Samen einer asiatischen Palmenart. Traditionelles Genußmittel mit anregender bis berauschender Wirkung. In ganz Asien verbreitet, in der ayurvedischen Medizin als Aphrodisiakum geschätzt. In Asien oft mit den verschiedensten Gewürzen vermischt. Diese „Betelbissen" werden, um voll wirksam zu sein, mit etwas Kalk zubereitet.

Argemone mexikana - Stachelmohn Bei Mayas und Azteken u.a. als schmerzlinderndes Heilmittel gebraucht, dort meist in Form von Tees. Wird heute auch als Aphrodisiakum geraucht und/oder geräuchert.

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Argyreia nervosa - Kleine Holzrose Die Samen der kleinen Holzrose enthalten LSA, ein Alkaloid, das ähnlich wie LSD wirkt. Bei einigen Menschen kann es nach der Einnahme zu (vorübergehender) Übelkeit und/oder einem Gefühl der Mattigkeit kommen.

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Aspidosperma quebracho blanco Quebracho Als Aphrodisiakum gebraucht. Traditionelle Heilpflanze bei Bronchitis - auswurffördernd. Enthält u.a. Yohimbin, daher kann es zu Überdosierung kommen, bei der neben unangenehmen Kreislaufsymptomen Erbrechen auftreten kann.

Artemisia absinthum - Wermut

Calea zacatechichi

Klassisches Räuchermittel gegen negative Einflüsse und bei Opferzeremonien. Traditionelle Heilpflanze, z.B. bei Magenbeschwerden. Soll geraucht euphorisierend und/ oder aphrodisierend wirken. Früher zur Herstellung des berühmt-berüchtigten, „psychedelisch" berauschenden, heute verbotenen Absinth-Likörs gebraucht.

Mittelamerikanische Pflanze, die von Schamanen geraucht und als extrem bitterer Teeaufguß getrunken wurde, um Visionen zu erhalten.

Artemisia mexikana Aromatischer als der einheimische Wermut. Mäßig psychoaktiver heiliger Räucherstoff der Azteken, heute in Mexiko gelegentlich als Marihuana-Ersatz geraucht. Als Tee früher bei Husten und zur Stimmungsaufhellung.

Asa foelida - Teufelsdreck Wird in Tibet geraucht und geräuchert, um Dämonen zu vertreiben. Verdauungsmittel, Nerventonikum. Wirksames Aphrodisiakum, leider stößt der Körpergeruch nach Einnahme die meisten Partner ab.

Cola vera - Colanuß Wichtigstes Genußmittel Westafrikas, auch als Amulett und Zaubermittel verwendet. Wirkt anregend, wegen seines angenehmen Geschmacks häufig als Grundlage anregender Trünke verwendet.

Commiphora molmol - Myrrhe Eines der bekanntesten medizinischen und rituellen Räuchermittel. Der Myrrhe wurde eine lebensverlängernde Wirkung nachgesagt. Meist in Mischungen mit anderen Räuchermitteln, z.B. Weihrauch, gebraucht.

Corynanthe Yohimbe - Yohimbebaum Das einzige auch von der Schulmedizin anerkannte wirksame Aphrodisiakum. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf

8 seine Wirkung. Eine Dosis, die bei einem Menschen bereits heftige Kreislaufbeschwerden hervorruft, bleibt bei anderen noch ohne Wirkung. Daher stets mit Dosen im Bereich von 1-2 Teelöffeln beginnen, bis die individuelle Empfänglichkeit feststeht.

Eleutherococcus senticosus - Taigawurzel, Sibirischer Ginseng Eines der bekanntesten Tonika. Stimulierend, tonisierend, stoffwechselanregend und harmonisiernd. Wie auch der deutlich teurere echte Ginseng wirkt die Taigawurzel erst bei kurmäßiger Anwendung.

Ephedra sinica - Ma huang, Meerträubelkraut Das älteste Anregungsmittel der Menschheitsgeschichte - selbst unsere frühen Vettern, die Neandertaler, schätzten sie so, daß sie diese Pflanze auch als Grabbeigabe verwendeten. Meerträubel wurde und wird in verschiedenen anregenden Trunken verarbeitet, als Teeaufguß getrunken und z.B. in Nordamerika geraucht (hier der sehr ähnlich wirkende Ephedra americana.)

Eschscholtzia californica - Goldmohn Heilpflanze der nordamerikanischen Indianer. Wirkt beruhigend, schmerzstillend, euphorisierend. Wirkung allerdings wenig ausgeprägt. Wird gerne in Rauchmischungen verwendet.

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Ganoderma lucidum - Reishi, Ling-shi Eines der höchstgepriesenen Heilmittel der klassischen chinesischen Medizin. Der früher extrem seltene Pilz war nur dem Kaiserhof vorbehalten. Antiallergisch (aber wohl nicht bei jeder Form der Allergie gleich gut wirksam), entzündungshemmend, tonisierend. Stimuliert und moduliert das Immunsystem. Wirksam bei Leber- und Gelenkentzündungen. In Asien auch als Amulett oder Talisman gebraucht. Moderne asiatische Forschungen beschäftigen sich mit ihrem Einsatz bei Krebs und HIV-Infektion.

Gingko biloba Alte asiatische Heilpflanze, als „Smart Drug" neu entdeckt. Gefäßerweiterung und Verbesserung der Durchblutung, besonders im Bereich der kleinen Arterien. Gerade auch bei Durchblutungsstörungen des Gehirns.

Heimia salicifolia - Sinicuiche Mexikanische Heiler stellen aus den frischen Blättern einen Trank her, indem sie den Aufguß fermentieren lassen. Der Trank soll vorgeburtliche Erfahrungen (Traumreisen) befördern und das Wahrsagen ermöglichen.

Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Das getrocknete Kraut soll geraucht leicht marihuanaähnlich und euphorisierend wirken. In der Volksheilkunde

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10 wurde der Tee als stärkendes Augenwasser und gegen Entzündungen der Mundschleimhaut verwendet.

Hydrocotyle asiatica - Gotu kola Fester Bestandteil chinesischer Langlebigkeitselixiere. Verbessert die Resistenz gegen Krankheiten, erhöht die geistige und körperliche Energie, gilt als Sexualtonikum. Wirkt kurmäßig genommen am besten.

Hyoscyamus niger - Bilsenkraut Bilsenkraut wurde nicht nur als Bestandteil sog. Hexensalben bekannt. Als Rauch- und Räuchermittel ist es in Indien, arabischen Ländern und bei einigen indianischen Stämmen im Gebrauch. Eine Überdosis von Bilsenkraut kann besonders dann zum Tode führen, wenn das Bilsenkraut oral, z.B. als Tee, eingenommen wird. Oral genommene Nachtschattendrogen führen weit häufiger zu länger anhaltenden psychotischen Zuständen, als andere Halluzinogene.

Bestandteil vieler magischer und aphrodisierender Rauchmischungen. Mäßig wirksames Betäubungs-, Schmerz-, und Beruhigungsmittel. Erhöht die alpha-Wellen-Aktivität des Gehirns, in der auch der Traumschlaf stattfindet.

Liriosma ovata - Muira puama, Potenzholz Klassisches brasilianisches Aphrodisiakum mit nervenstärkender Wirkung. Alkoholische Auszüge sind am effektivsten

Mandragora officinarum - Alraune Wurde in aphrodisierenden und magischen Trunken häufig verwendet. Gif tig; enthält u.a. die gleichen Alkaloide wie das Bilsenkraut (s. dort.) Andere Zusammensetzung und zusätzlich vorhandene Alkaloide lassen die Alraune hypnotischer wirken als die anderen Nachtschattendrogen.

Ipomoea violacea - Prunkwinde

Nepeta cataria - Katzenminze

Diese leicht kultivierbare Windenart enthält dem LSD verwandte Alkaloide. Die Wirkung ist halluzinogen mit einer hypnotischen Komponente. Übelkeit und starke Mattigkeit treten nicht selten nach Einnahme dieser Samen auf. Ein Kaltwasserauszug aus den gemahlenen Samen wird noch am besten vertragen.

Altes Hausmittel bei Erkältungen in Form eines Tees. Wird neuerdings gerne geraucht, besonders auch in Mischungen. Entfaltet dort eine ganz leicht sedierende Wirkung.

Olibanum - Weihrauch Das klassische Räucherharz. In der Antike zur Bannung von Dämonen, zur Beschwörung von Geistern, aber auch

12 bei allen kultischen Festen geräuchert. Als Duftstoff in stimulierenden Parfüms. Der Rauch wirkt reinigend, stimulierend und krampflösend.

Panax Ginseng - Ginseng Eines der berühmtesten Zaubermittel, Amulette, Heilmittel Asiens. Dem Ginseng wird vor allem bei kurmäßigem Gebrauch eine verjüngende, belebende, stärkende, aphrodisierende, beruhigende und antidepressive Wirkung nachgesagt.

Passiflora incarnata - Passionsblume Die Passionsblume mit ihren wunderschönen Blüten wirkt im Teeaufguß beruhigend und antidepressiv. In extrem hohen Dosen können die enthaltenen Alkaloide durch ihre MAO-hemmende Wirkung die Effekte mancher Drogen verstärken.

Paullinia cupana - Guarana Diese Samen einer aus Brasilien stammenden Lianenart sind der stärkste bekannte Lieferant von Koffein. Durch den hohen Gerbstoffgehalt wirkt das Koffein deutlich schonender als z.B. beim Kaffee. Neben seiner anregenden, die Müdigkeit verscheuchenden Wirkung wird dem Guarana von den Brasilianern auch noch eine aphrodisische Komponente nachgesagt. In neuerer Zeit ist auch Guarana Bestandteil vieler Trünke, Liköre und anderer belebender Zubereitungen.

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Peganum harmala - Steppenraute Steppenpflanze aus den nahen Osten. Räuchermittel, Aphrodisiakum. Die Samen wirken schon in relativ geringer Menge antidepressiv. Einige Wirkstoffe in den Samen sind MAO-Hemmer; daher werden diese auch verwendet, um Ayahausca-Analoge herzustellen.

Piper methysticum - Kava-Kava, Rauschpfeffer Das traditionelle Rauschmittel der Südsee, dabei angenehmer in der Wirkung als z.B. Alkohol. In neuerer Zeit finden die Wirkstoffe aus dem Kava auch das Interesse der pharmazeutischen Industrie, die daraus wirksame antidepressive Medikamente herstellt. Die klassische Einnahmeform - das Kauen und Ausspucken des gemahlenen Wurzelstocks, findet im Westen nur wenig Nachahmer. Bei uns werden Trünke oft im Mixer z.B. aus Milch oder Wasser und Lecithin, hergestellt, um die fettlöslichen Wirkstoffe zu extrahieren. Aber auch in Likören und Tinkturen findet man heute häufig Kava als Bestandteil. Hier wird seine euphorisierende und ausgleichend Wirkung geschätzt.

Polygonum multiflorum - Fo-ti-tieng Neben dem Ginseng bedeutendster Bestandteil der Langlebigkeitselixiere Asiens. Wird kurmäßig gebraucht, oft zusammen mit Ginseng. Enthält ein Alkaloid, das provisorisch

14 „Vitamin X" benannt wurde und die Tätigkeit der endokrinen Drüsen anregen und so revitalisierend und stärkend wirken soll. Gehört in den Bereich der „smart drugs".

Rauwolfia serpentina - Schlangenwurz Schon Mahatma Gandhi trank täglich eine Tasse Tee aus dieser Wurzel. Sie senkt hohen Blutdruck, wirkt antidepressiv, löst Angst und nervöse Spannungen. Längerer übermäßiger Gebrauch kann allerdings auch Depressionen auslösen.

Salvia divinorum - Wahrsagesalbei Eine der „klassischen" mexikanischen Schamanendrogen. Salvia-Blätter werden frisch gekaut oder getrocknet geraucht. Mit anderen Halluzinogenen in der Wirkung nicht vergleichbar. Am besten sind die traumartigen Visionen in dunklen Räumen bei ruhigem Liegen wahrnehmbar.

Sassafras albidium - Sassafras Die Rinde dieses Baumes wurde von Indianern in ihren Rauchmischungen benutzt. Sie schätzten seine aphrodisierenden, anregenden und stimmungsaufhellenden Wirkungen. Wegen dieser Wirkungen wird die Rinde heute in Likören und Tinkturen verarbeitet.

15 Die bekannteste Rauchmischung der frühen Hippie-Zeit basierte vor allem auf dem Helmkraut: Yhuba Gold. Indianer benutzten das Helmkraut als Tonikum, gegen nervöse Irritation und Schlaflosigkeit. Wurde sowohl als Tee als auch später als Tinktur verwendet.

Serenoa serrulata - Sabalpalme Die Indianer pressten die Früchte aus und fermentierten den Saft zu einem Liebestrank. Darüber hinaus wurden die Sabalfrüchte als Tonikum mit besonderer Wirkung auf die inneren Drüsen und bei Erkältungen geschätzt. Wurde und wird gerne als Basis aphrodisierender Liköre benutzt.

Styrax tonkinense - Benzoe Wichtiger medizinischer und ritueller Räucherstoff aus Asien. Außer zu magischen Zwecken wurde der Rauch auch bei Erkrankungen der Atemwege inhaliert.

Tagetes lucida - Pericon Wurde zusammen mit Tabak zu einer medizinischen und rituellen Rauchmischung verarbeitet. Das Kraut wurde auch zur Dämonenabwehr geräuchert. Auch als aromatischer Badezusatz fand das Kraut Verwendung.

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Turnera diffusa - Damiana Traditionelles Aphrodisiakum mexikanischer Frauen, die ein bis zwei Stunden „vorher"' eine Tasse des Tees tranken. Bei sexualmagischen Praktiken finden auch Liköre auf Damiana-Basis Verwendung. Zur kurmäßigen, mehr wöchigen E i n n a h m e wurde geraten. Volksmedizinisch bei nervösen Beschwerden genutzt.

Conocybe cyanopus - Samthäubchen

Verbena officinalis - Eisenkraut

Kleiner hellbrauner Pilz, wächst in Nordamerika und im gemäßigten Teil Europas. Als Wiesenbewohner auf Humus züchtbar. Langsam wachsend, nicht eßbar, da stark psilocybinhaltig. Achtung: Verwechslungsgefahr m i t tödlich giftigen Galerina-Arten besteht, ebenfalls m i t anderen Conocybe-Arten. Fruchtung bei kühler Witterung.

Wichtige heilige Pflanze der Kelten und Germanen. Wurde bei einer Vielzahl zeremonieller Gelegenheiten als Zaubertrank und Rauchopfer verwendet.

Flammulina velutipes - Samtfußrübling, Enoki

Withania somnifera - Jangida Bedeutendes indisches Zaubermittel, dem auch aphrodisierende Wirkungen nachgesagt werden. Die Wurzel hat entzündungswidrige und anregende Wirkungen.

Zingiber officinarum - Ingwer Laut Richi Moscher lindert Ingwer Entzugssysymptome, so z.B. das beim Heroinentzug auftretende Kältegefühl. Bei Kreislaufbeschwerden vermag Ingwer oft eine stabilisierende Wirkung zu entfalten. Unverzichtbares Gewürz des asiatischen Küche, dem darüber hinaus aphrodisierende Eigenschaften nachgesagt werden. Wird auch zu magischen Beschwörungen gebraucht.

Wächst büschelig auf Holz, honigfarbener Pilz mit einem Hutdurchmesser von 3-5 cm, Kommt weltweit in den gemäßigten Gebieten vor. Fruchtet bei Kälte, selbst bei Frost. Wird in Japan in großem Stil als Speisepilz gezüchtet. Epidemiologische Studien zeigten, daß Krebs in Japan im Anbaugebiet dieser Pilze deutlich seltener vorkommt. Im Tierversuch konnte Hemmung des Tumorwachstums bei Mäusen nachgewiesen werden.

Ganoderma lucidum - Reishi, Ling-shi Die medizinische Eigenschaften des Reishi wurden bereits weiter oben behandelt. Reishi wächst auf Holz und holzhaltigen Substraten. Bei gutem Licht wächst er wie ein normaler Baumpilz, bei schwachem Licht geweihartig. Da er wenig anfällig für Fremdkeime ist und bei normaler Zimmertemperatur fruchtet, ist er ein fast idealer

18 Anfängerpilz. Seine rotbraun gelackte Oberfläche und die schneeweißen Wachstumszonen machen ihn zum attraktiven, außergewöhnlichen Zimmerschmuck. Als Speisepilz unbrauchbar.

Grifola frondosa - Klapperschwamm, Maitake Ein weiterer Medizinalpilz, der auf Holz und holzhaltigen Substraten wächst. Die Büschel erreichen ein Gewicht von bis zu 20 kg und mehr. Leider ziemlich heikel, braucht herbstliches Wetter zum Fruchten. Am besten Indoor anziehen und zum Fruchten draußen eingraben. Achtung: bei Transfer auf Roggen den Roggen nur einmal anfangs schütteln, dann nicht mehr. Häufiges Schütteln führt meiner Erfahrung nach häufig zum Wachstumsstillstand. Eigenschaften: guter Speisepilz, kann als medizinischer Pilz getrocknet und als Tee eingenommen werden. Das National Cancer Institute der USA und das japanische National Institute of Health stellten im Labor in vitro eine deutliche Wirkung auf HIV-Viren fest. Eine endgültige Bestätigung dieser Wirkung steht noch aus. Besser belegt ist die Tumorwirksamkeit von Extrakten aus diesen Pilzen. Hierzu gibt es eine ganze Zahl von Studien.

Gymnopilus purpuratus Überaus attraktiver, jedoch wegen seines mäßigen bis mittleren Psilocybingehaltes nicht eßbarer Pilz. Wächst sowohl auf Humus als auch auf holzhaltigen Substraten. Als Pilz der Subtropen fruchtet er bei wärmeren Temperaturen. Wegen seiner ungewöhnlich bunten Färbung - rotbraun bis

19 pupurrot mit grünen und gelben Untertönen ist er ein interessanter Zimmerschmuck

Laetiporus sulfureus - Schwefelporling Gelegentlich im Sommer (Juli bis Oktober) an Bäumen zu sehen. Wegen seiner schwefelgelben Farbe kaum verwechselbar. Korrekt zubereitet ein exquisiter Speisepilz mit ungewöhnlich festem, Hühnerfleisch-ähnlichem Fruchtkörper. Läßt sich nur im Freiland auf Bäumen oder Holzstämmen züchten. Vorsicht - Holzschädling.

Lentinula edodes - Shiitake Vorzüglicher Speisepilz, in Asien seit Jahrhunderten gezüchtet. Medizinische Wirkung gut belegt: als tumorhemmend in Japan zugelassen, cholesterin- und blutdrucksenkende Wirkung konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Wird auf Holz und holzhaltigen Substraten gezüchtet. Kommt als Sommer- und Winterrasse vor: die Winterrasse braucht einen Kälteschock zürn Fruchten, die Sommerrasse kommt mit normaler Zimmertemperatur gut zurecht.

Panaeolus subbalteatus Wegen seines mäßigen bis mittleren Psilocybingehaltes kein Speisepilz. Wächst in den gemäßigten Gebieten der Erde. Zucht auf Kompost, gerne auch mit starkem Anteil an Dung,

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Pholiota nameko - Nameko

Psilocybe caerulescens

Eine kulinarische Sensation. Festes Fleisch mit nußartigem Geschmack. Neben den Morcheln mein absoluter Lieblingspilz, wenn es um den Geschmack geht! Die Schleimschicht, die den Hut bedeckt, verschwindet beim Kochen vollständig. Eine immunstimulierende Wirkung - u.a. eine erhöhte Resistenz gegen Infektionen mit Staphylokokken - wurde in einer chinesischen wissenschaftlichen Arbeit festgestellt. Nameko kann auf Holz und holzhaltigen Substraten gezüchtet werden. Für die Fruchtung benötigt er kühle Temperaturen - ca. 12-17 Grad.

Tropischer Pilz, Wiesenbewohner, der auf Kompost gezüchtet werden kann. Nicht nur wegen des hohen Psilocybingehalts, sondern auch des oft sehr bitteren Geschmacks kein Speisepilz. War eine der Pilzarten, die von den Azteken Teonanacatl genannt wurden.

Psilocybe azurescens - (= P. astoriensis) Ein potenter Kompostierer von Holz und holzhaltigem Material. Stammt aus den gemäßigten Zonen Nordamerikas, in denen der Herbst wohl ein wenig wärmer und gleichmäßiger als bei uns verläuft. In kalten Gebieten Deutschlands daher in Freiland nicht zuverlässig fruchtend. Sollte zum Fruchten auch 10 bis 18 Grad haben. Versuche in kühlen, feuchten Kellerräumen verliefen erfolgreich. Kein Speisepliz, da höchster Psilocybingehalt unter den Psilocybe-Arten.

Psilocybe cyanescens (Typen: Europa, USA) Zwei aggressiv wachsende Holzbewohner. Der aus den USA stammende fruchtet eher bei ca. 10-18, der Europa-Typ bei 7-12 Grad C. Im kühlen Keller sollten sich beide Arten wohl fühlen, draußen ist der Europa-Typ fruchtungssicherer. Wegen des hohen Psilocybingehalts sind beide Arten nur als Kompostierer, nicht aber als Speisepilz geeignet.

Psilocybe mexikana Diese subtropische, oft auf Pferdeweiden wachsende Art ist die, aus der Albert Hofmann erstmals Psilocybin isolieren konnte. Bemerkenswert ist ferner die Fähigkeit dieser Art, Sklerotien bilden zu können. Wegen des mittleren bis hohen Psilocybingehalts nicht als Speisepilz geeignet.

Psilocybe bohemica

Psilocybe natalensis

Ein weiterer Holzbewohner, diesmal aus Europa, daher bestens an unser Klima angepaßt. Fruchtet bei etwa 7 bis 12 Grad. Wegen seines hohen Psilocybingehalts nicht zum Verzehr geeignet.

Südafrikanischer Pilz. Sowohl auf Kompost- als auch auf Kompost-Strohmischungen züchtbar. Wegen seines mittleren Psilocybingehalts nicht als Speisepilz geeignet.

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Psilocybe semilanceata - Spitzkegliger Kahlkopf Bekannter kleiner, einheimischer Wiesenpilz. Nicht leicht zu züchten - eine echte Herausforderung für den Fortgeschrittenen. Dunghaltige Kompostmischungen und Fruchtungstemperaturen um die 7-12 Grad führen wohl am ehesten zum Zuchterfolg. Wegen des hohen Psilocybingehalts kein Speisepilz.

Psilocybe semperviva Kleiner Humusbewohner aus Mexiko. Sollte am ehesten auf Kompostsubstraten bei warmen Temperaturen zum Fruchten zu bringen sein. Wegen des eher hohen Psilocybingehaltes nicht als Speisepilz geeignet.

Psilocybe tampanensis Extrem seltener Pilz aus Florida, insgesamt nur zweimal in freier Natur gefunden. Bekannt für seine Fähigkeit, Sklerotien ausbilden zu können. Wächst auf Wiesen, die Zucht auf Kompost sollte sich also lohnen. Kein Speisepilz, da mittlerer bis hoher Gehalt an Psilocybin.

Panaeolus tropicales Wächst n den asiatischen Tropen auf Dung von Kühen und dem Dung wilder Tiere. Nicht mit Panaeolus cyanescens identisch. Geeignet zur Verwertung von dunghaltigen Komposten. Hoher Gehalt an Psilocybin, daher nicht als Speisepilz geeignet.

23 Psilocybe weilii Stammt aus dem gemäßigten Teil der USA. Ein holzhaltiger Kompost sollte ihm zusagen, ebenfalls mäßig kühle Temperaturen zur Fruchtung. Mittlerer Psilocybingehalt, daher kein Speisepilz.

Psilocybe zapatecorum Südmexiko und tropisches Südamerika. Wächst auf Kompostssubtraten, fruchtet bei 22-27 Grad. Von Mazateken und Zapoteken r i t u e l l gebraucht. Hoher Gehalt an Psilocin, mittlerer Psilocybin-Gehalt, daher kein Speisepilz.

Stropharia cubensis Ein anderer Pilz, der in Mexiko häufig traditionell gebraucht wurde. Als Pilz der Tropen und Subtropen fruchtet er am besten zwischen 22 und 27 Grad. Der Anbau auf Kompost ist möglich - der bekannteste Pilz bei Hobbyzüchtern. Einer der größten Psilocybe-Arten. Der Gehalt an Psilocybin schwankt mit der Rasse zwischen mäßig und mittel bis hoch. Daher ist er als Speisepilz nicht zu gebrauchen.

Teil drei Kombucha - Eine seltsame Symbiose Kombucha ist weder Pilz noch Pflanze. Kombucha ist beides auf einmal: eine Symbiose aus Hefen und Bakterien, die eine quallenähnliche, gallertartige Masse bilden.

24 Dieser "Pilz" besiedelt gezuckerten Tee - und vergärt ihn zu einem leicht kohlensäurehalt igen, erfrischenden Getränk. Diesem Kombucha-Trank werden z.B. in Japan und Rußland eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Wirkungen nachgesagt. Selbst in der alternativen Krebstherapie hat Kombucha mittlerweile einen festen Platz gefunden: seine entgiftende, den Stoffwechsel fördernde und anregende Wirkung erhöhen die Abwehrleistung des Körpers. Deshalb wird Kombucha auch bei einer Vielzahl von chronischen und degenerativen Erkrankungen therapiebegleitend eingesetzt. Und nicht zuletzt: Kombucha schmeckt und kostet kaum Geld, weil sich wirklich jeder mit geringstem Aufwand dieses Gärgetränk selber herstellen kann! Bei entsprechendem Interesse mache ich gerne auch zu diesem Thema einen eigenen Reader! „Ableger" dieses „Pilzes" sind beim Autor erhältlich.

Teil 4. Literatur Die unten aufgeführten weiterführenden Bücher solltet Ihr in Eurem Headshop oder Geschäft für Ethnobotanik finden. Sollte etwas nicht vorrätig sein, dann fragt einfach: vermutlich wird man Euch das fehlende gerne besorgen.

25 Christian Rätsch

Räucherstoffe -Der Atem des Drachen AT-Verlag. Großformat, 232 Seiten, zahlreiche, meist farbige Abbildungen. Das Buch zum Thema (rituelle) Räucherung! Sämtliche Räucherstoffe von Aloe bis Zypresse werden ausführlich dargestellt: botanische Beschreibung, Ritual und Brauchtum, Geschichte, Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten, Chemie, Pharmakologie und Hinweise zu Ernte und Zubereitung. Jim DeKorne / Bert Marco Schuldes (Hrsg.)

Entheogene Verlag Entheogene. Je Heft 56 bis 68 Seiten. Alle sechs bisher erschienenen Ausgaben sind weiterhin lieferbar. Ein großes Netzwerk von Psychonauten steuert die zahlreichen, meist knappen Artikel zu diesen Heften bei. Aktuelle Informationen zu und Vertiefung all der Themen aus „Psychoaktive Pflanzen" und „Psychedelischer Neo-Schamanismus". Bert Marco Schuldes

Psychoaktive Pflanzen Verlag Werner Pieper's MedienXperimente, 128 Seiten Bietet für wenig Geld fundierte Informationen über mehr als 65 anregende, euphorisierende, beruhigende, sexuell

26 erregende oder halluzinogene Pflanzen. Jeweils Angaben über: Verwendung, wirksame Inhaltsstoffe, Wirkungen, Nebenwirkungen, Bezugsquellen. Dazu viele Erfahrungsberichte und allgemeine Hinweise zu Einnahme und Recht. Ein Bestseller in allen Headshops, die es anbiete«. Bereits über 40.000 mal verkauft. Terence McKenna

Speisen der Götter Die Suche nach dem ursprünglichem Baum der Weisheit. Übersetzt von Gunter Seipel, Verlag MedienXperimente, 368 Seiten, auf Hanfpapier. Terence McKenna, laut Tim Leary "ein wortgewaltiger und phantasievoller Poet der psychedelischen Erfahrung", offeriert uns mit diesem Buch eine radikale Geschichte von Pflanzen, Drogen und der Entwicklung der Menschheit. Er schaut auf die Geschichte des Drogengebrauchs zurück, vom altertümlichen Gewürzhandel, von Cannabis und Kokain und verfeinerten modernen Substanzen bis hin zum ultimativen Einstöpsel-Beschwichtiger — TeleVision. Er bietet uns einen Masterplan, um zeitgenössische Drogenprobleme zu lösen, untersucht, warum es verboten ist, dem Verlangen nach Glückseligkeit zu folgen, wenn diesem durch Pflanzen aus Gottes Natur nachgeholfen wird. Seine Theorien sind leicht nachvollziehbar, erhellend und grundlegend.

27 „Er beharrt darauf, daß magische Pilze ein Weg zum 'irdischen Bewußtsein' des Planeten seien, zur kollektiven Stimme der Erde als Ökosystem. Was der Pilz sagt, so McKenna, sei, daß der Planet in Lebensgefahr ist und daß etwas getan werden muß. Und daß psychedelische Drogen der Weg voran sind. Nicht einfach irgendwelche, sondern die tryptaminhaltige Familie pflanzlicher Halluzinogene. In diesem Buch schreibt er darüber, daß es halluzinogene Pflanzen in der Kost waren, die unseren hochpaläolithischen Vorfahren eine Lebensweise der sexuellen Gleichheit und der Harmonie mit der Natur bewahrten ... Um das heidnische Eden wiederzugewinnen und die Erde von ihrem gegenwärtigen Kurs in die ökologische Katastrophe abzubringen, müssen wir den Halluzinogenen wieder zur Nutzung verhelfen... McKenna formuliert seine Ansprüche auf psychedelische Drogen in konsequent durchdachten, gedankenreich annotierten Büchern, aus denen ein breites Spektrum an Gelehrsamkeit spricht, die von der Philosophie über die Quantenmechanik bis hin zu den Naturwissenschaften reicht. Magische Pilze als missing link, als fehlendes Glied in der Kette der Evolution, sind nur eine von vielen scheinbar widersinnigen Vorstellungen, für die er mit betörender Logik wirbt..." — Welt am Sonntag

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Jim DeKorne

Christian Rätsch

Psychedelischer NeoSchamanismus

Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen

Die Zucht, Zubereitung und der schamanistische Gebrauch psychoaktiver Pflanzen.

AT-Verlag, Großformat, 940 Seiten, unzählige meist farbige Abbildungen.

Übersetzt von Bert Marco Schuldes. 224 Seiten. Zum ersten Mal verbindet ein erfahrener Autor Theorie und Praxis der Erforschung psychedelischer Pflanzen in einem geradezu bewußtseinserweiterndem Buch. Psychonaut DeKorne, auch Herausgeber des Fachmagazins „Entheogen Review" erforscht das psychoaktive Pflanzenreich nicht nur durch persönliche Experimente. DeKorne erklärt die Kultivierung vieler Pflanzen bis hin in Details und auch, wie man die machtvollen Alkaloide aus ihnen extrahieren kann. Er gibt die wirksame Dosis an, erklärt typische Reaktionen, durchschnittliche Zeitdauer und Intensität, warnt vor gefährlichen Kombinationen. Er erklärt wichtige Begriffe des schamanistischen Weltbilds am Beispiel psychedelischer Erlebnisse und formt aus Psychedelik und Schamanismus eine neue Sicht auf diese und die andere Welt. „Kein praktizierender Erforscher des psychedelischen Hyperspace möchte die Fakten und Techniken aus diesem Buch missen. Es ist ein wertvoller Beitrag zur neuen Literatur über nicht traditionellen Schamanismus und die psychoaktive Ethnobotanik." — Terence McKenna.

Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen. Das Buch behandelt nicht nur die wichtigen und bekannten Arten in großen Monographien, sondern darüber hinaus auch die wenig erforschten psychoaktiven Pflanzen. Hinzu kommen noch zwei Abschnitte: einer über die angeblich psychoaktiven Pflanzen, ein weiterer behandelt die bisher nicht identifizierten psychoaktiven Pflanzen. Nicht genug damit; es folgen auch noch Abschnitte über die Psychoaktiven Pilze, Psychoaktive Produkte, die Pflanzenwirkstoffe und schließlich eine riesige Bibliographie. Begleitet wird das Material von ungezählten, sehr guten Farbphotos. Dieses Buch kann nicht billig sein - aber es ist seinen Preis auf jeden Fall mehr als wert - preiswert im besten Sinne. Ein Muß für den ernsthaften Freund psychoaktiver Pflanzen. Roger Liggenstorfer und Christian Rätsch (Hrsg.)

Maria Sabina - Botin der heiligen Pilze Vom traditionellen Schamanentum zur weltweiten Pilzkultur. AT-Verlag, Großformat, über 270 Seiten, durchgehend farbig bebildert. „Maria Sabina" ist sicher eines der schönsten Bücher, das je über eine Schamanin und ein Psychedelikum

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gemacht wurde. In Teil I erzählt uns Maria Sabina selber die Geschichte ihres Lebens. Wir erfahren nicht nur viel über den traditionellen schamanistischen Gebrauch der Pilze, sondern auch eine ganze Menge über das alltägliche Leben einfacher Leute in einem Land der sogenannten dritten Welt.

kämpft, seinen Platz zu finden, während die falsche Art politischerer Aufmerksamkeit auf Ayahuasca gelenkt wird."

Jonathan Ott

Opiumfreuden - Opiumkriege Verlag MedienXperimente, 180 Seiten 22 x 22 cm.

Ayahuasca Analoge Pangaeische Entheogene Verlag MedienXperimente, 160 Seiten. Ayahuasca ist eine starkwirkende psychoaktive Pflanzenmischung aus dem Regenwald Südamerikas. Jonathan Ott hat nicht nur die ethnobotanische, chemische, und pharmakologische Fachliteratur studiert, sondern auch zahlreiche Selbstversuche mit verschiedenen Ayahuasca-Mischungen durchgeführt. Er beschreibt die Entdeckung verschiedener Ayahuasca-Rezepte durch südamerikanische Indios als eine der anspruchsvollsten pharmakologischen Entdeckungen der Vorzeit. Ott beschreibt in diesem Buch auch die Herstellung und Wirkung dieses Gebräues, Ein Hauptgewicht legt er dabei auf Pflanzen, die auch in Deutschland wachsen könnten. „Ich hoffe inbrünstig, daß dieses Buch zum Verschwinden des Ayahuasca-Tourismus in Amazonien beitragen wird. Dieser kann sich nur zerstörerisch auf den schnell schwindenden Rest präliterater Religiosität auswirken, der in einer modernen Welt darum

Werner Pieper

Die Geschichte des O. Alles über Mohn, seinen psychoaktiven Saft, die Verarbeitung zu Opium, seine Konsumformen, die Gipfelstürme und Abstürze. Über die Dealer, Pfeifen und Politiker. Globale Drogenpolitik am Beispiel: - der Opiumkriege und ihrer Auswirkungen auf Chinas Entwicklung - von Englands Reichtum - von 150 Jahre Hongkong - der deutschen Kolonie Kiautschau - respektabler Schmuggel-Unternehmen - Drogengesetze im Wandel der Zeit - der Geschichte der deutschen Pharmazie - von Literaten, Multis und Großbanken - des Vietnamkrieges. Dokumente der O p i u m k u l t u r in Wort und Bild.

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Richard E. Schultes und Albert Hofmann

Pflanzen der Götter Die magischen Kräfte der Rausch- und Giftgewächse Wenn sich der bedeutsamste Ethnobotaniker unserer Zeit und der Chemiker, der das LSD erfunden hat, zusammentun, um ein Buch zu schreiben, dann kann dabei eigentlich nur ein Meisterwerk herauskommen. Das Pflanzenlexikon umfaßt 91 Pflanzen, jede ist farbig abgebildet. Daran anschließend ein Überblick mit Verwendung, Geschichte und Ethnografie, kulturelle Bedeutung und Zweck der Einnahme, Zubereitung und Einnahmeform, chemische Zusammensetzung und Wirkungsweise jeweils für jede Pflanze kurz beschrieben. Der Hauptteil besteht aus einer ausführlichen historischen, ethnobotanischen und aktuellen Beschreibung der 14 wichtigsten halluzinogenen Substanzen. Christian Rätsch

Pflanzen der Liebe Aphrodisiaka in Mythos, Geschichte und Gegenwart. AT-Verlag, über 200 großformatige Seiten Pflanzen der Liebe ist das Buch über die aphrodisierenden Wirkungen von Pflanzen, aufgemacht auf die gleiche wunderschöne Weise wie das bekannte „Pflanzen der Götter" von Schultes/Hofmann. Neben einem

33 vollständig farbig bebilderten Pflanzenlexikon mit 106 Pflanzen finden sich eine ganze Reihe von ausführlichen Schwerpunktkapiteln. Wunderschöne farbige Zeichnungen und Photos auf beinahe jeder Seite veranschaulichen den Inhalt. Etwas besonderes ist der Rezeptteil - die Abschnitte: Tees und Trünke; Weine, Schnäpse und Tinkturen; Bäder, Öle und Salben; Pillen und Spezereien; Räucherungen und Rauchmischungen enthalten Rezepte mit genauen Angaben zum Mischungsverhältnis der einzelnen Bestandteile. Daneben enthält das Buch eine ausführliche Bibliographie und einen praxisgerechten Index.

34 Die hier behandelten Drogen: Alkohol * Anabolika * Haschisch * Koffein * LSD * Speed * Kokain * Heroin * Ecstasy (MDMA) * Schlafmittel * Valium * Nachtschattengewächse * Chinin * Strychnin * Fentanyl. Ronald Rippchen (Hrsg.)

Zauberpilze Verlag Werner Piepers MedienXperimente Auf 240 Seiten mit über 100 Abbildungen findet sich die umfassendste Sammlung an Texten und Informationen zu psychoaktiven Pilzen, die zur Zeit in deutscher Sprache erhältlich ist. Eingegangen wird auf: Kulturgeschichte, Botanik, Chemie, Beschreibung der Arten, Speisepilzkultivierung, Ernte, Dosierung und Einnahme, Erfahrungsberichte aus Forschung und Freizeit, und alles Mögliche und Unmögliche zum Pilz aus Religion, Literatur, Film, Comix. So bekannte Autoren wie: Dr. Albert Hofmann, Christian Rätsch, Terence McKenna, Tim Leary, Jochen Gartz, Werner Pieper, Maria Sabina und viele andere garantieren für die Qualität. Sam Lanceata & Bert Marco Schuldes

Das Pilzzuchtbuch (in Vorbereitung) Pilzzucht zu Hause von Anfang an: von der Gewinnung der Sporen über die Zubereitung geeigneter Nährböden,

35 die Zucht auf Getreide, auf Kompost und Holz, Einige neue sterile und unsterile Zuchttechniken. Besonders wird auf all die kleinen Fallen eingegangen, zu denen in der bisherigen Literatur nichts zu lesen war, und an denen die meisten Möchtegern-Pilzzüchter immer wieder scheiterten. Kein theoretisches., sondern ein echtes Praxisbuch für den Heimzüchter! Erscheint voraussichtlich Ende Sommer im Verlag W.P. MedienXperimente.

4. Nachwort Wie immer bin ich dankbar, wenn ich auf Fehler aufmerksam gemacht werde. Auch sonstige Anmerkungen, Kritik, etc. sind natürlich herzlich willkommen. Vielleicht würde Ihr gerne Hefte mit ähnlichen Themen in dieser Aufmachung zu einem ähnlich günstigen Preis sehen? Wenn ja: für Themenwünsche habe ich ein offenes Ohr. Realistisch sollten die Themenvorschläge allerdings schon sein. Hefte zu „Opium", „Haschisch und Marihuana", „Aphetamine", „Betäubungsmittelrecht", etc. könnte ich mir z.B. durchaus vorstellen. Ein MiniHeft über „Pilzzucht" dagegen kann es nicht geben: dafür ist das Thema viel zu umfangreich. Schließlich bin ich nicht auf Drogenthemen beschränkt; auch im Bereich Naturheilkunde würde ich mich freuen, bei entsprechendem Interesse das eine oder andere Thema aufzugreifen - ich bin seit 15 Jahren Heilpraktiker.

36 Sollte ich auf Euren Vorschlag hin ein Heft zu einem bestimmten Thema machen, dann bekommen die ersten 25 Leute, die sich dieses Thema gewünscht haben, das entsprechende Heft geschenkt. Meine Adresse: Bert Marco Schuldes c/o Verlag Entheogene Hauptstraße 70 99759 Rehungen Habt bitte Verständnis dafür, daß ich in Normalfall keine individuellen Fragen („meine Pilze fruchten nicht was kann ich tun?") mehr beantworten kann. Dafür fehlt mir mittlerweile leider die Zeit - mein Tag ist auch nur 24 Stunden lang.

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