bemmann- völkerwanderung bestattungen
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ROMANIAN ACADEMY INSTITUTE OF ARCHEAOLOGY OF IAŞI
MISCELLANEA ROMANOBARBARICA in honorem septagenarii magistri Ion Ioniţă oblata Ediderunt Virgil Mihailescu-Bîrliba, Cătălin Hriban, Lucian Munteanu
Editura Academiei Iaşi, 2006
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8/31/2006 10:19:33 AM
Miscellanea Romano-Barbarica in honorem septagenarii magistri Ion Ioniţă oblata. Ediderunt: Virgil Mihailescu-Bîrliba, Cătălin Hriban, Lucian Munteanu
EINE VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHE BESTATTUNG AUS EPÖL, KOM. ESZTERGOM, MIT SCHWERTRIEMENDURCHZÜGEN SKANDINAVISCHER FORM Jan Bemmann (Bonn) Beim Straßenbau wurde 1970 in der Nähe von Epöl, Kom. Esztergom, ein Gräberfeld entdeckt, es erfolgte eine Notgrabung, in deren Rahmen vier Körperbestattungen freigelegt werden konnten (Abb. 1). Eine Nachuntersuchung im Jahre 1971 erbrachte keine weiteren Befunde. Trotzdem ist wohl nicht auszuschließen, daß sich noch weitere Gräber im Boden befinden. Bereits 1979 wurde in Band 5 der archäologischen Landesaufnahme in Ungarn, die von der Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird, das völkerwanderungszeitliche Gräberfeld vorgestellt; dieser Erstveröffentlichung wurden die Befundbeschreibungen und Abbildungen der Inventare entnommen1. Die Gräber liegen in einer Reihe und sind jeweils 4 bis 5 Meter voneinander entfernt (Abb. 1). Grab 1 war NW-SO ausgerichtet, der Kopf des Skelettes nach rechts gewendet (Abb. 2). Der Boden der 240 x 40 cm großen Grabgrube befand sich in 130 cm Tiefe. Oberhalb des Kopfes kamen Tierknochen (1) sowie Reste eines Eies (2) zum Vorschein2 . Am Hinterkopf lag ein offener bronzener Knotenring (3) (Abb. 2,3), der als Haarring angesprochen wurde, unten links am Brustkorb ein Feuersteinbruchstück (4) (Abb. 2,4), am linken Ellenbogen ein Wetzstein (5) (Abb. 2,5), unter dem Wetzstein ein Bronzedraht (6), im linken Becken ein eisernes Messer (7) (Abb. 2,7), darüber ein langes schmales Eisenobjekt 1
Die Befundbeschreibung und die wenigen Angaben zu den Artefakten sind der ungarischsprachigen Erstpublikation entnommen worden (Horváth u. a. 1979, 74–76 Abb. 12; Taf. 39). Für die Übersetzung, die hier nicht wörtlich wiedergegeben wird, gilt mein Dank Peter Prohászka, Esztergom. Zwischen der Tafelnumerierung und den Abbildungshinweisen im Text bestehen Diskrepanzen, so daß zwei Artefakte nicht auf den Abbildungen 1–2 erscheinen konnten (ebd. Taf. 39, 15.21) und die Zuordnung der Eisenschnallen nicht gesichert ist. Die Artefakte sind im Schloß-Museum in Esztergom ausgestellt. 2
Die in Klammern gesetzten Zahlen verweisen auf die jeweilige Nummer am Grabplan.
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J B (8) (Abb. 2,8), unter diesem eine eiserne Fibel (9) (Abb. 2,9), unter dem linken Becken eine kleine eiserne Schnalle (10) (Abb. 2,10), an der rechten Körperseite eine Spatha (11) in ihrer hölzernen Scheide (Abb. 2,11), beim rechten Oberarm ein Schwertriemendurchzugspaar (12–13) (Abb. 2,12– 13), zwischen den Fingerspitzen der rechten Hand eine Schwertperle (14) mit Gesichtsdarstellungen (Abb. 2,14). Grab 2 war S-N ausgerichtet (Abb. 3). In der 205 x 40 cm großen Grabgrube lag in 117 cm Tiefe ein 181 cm langes Skelett mit nach links gewendetem Kopf. Oberhalb des Kopfes stand ein dunkelgraues Drehscheibengefäß (1) mit ausgebogenem Rand und Zickzacklinienzier auf dem Korpus (Abb. 3,1), beim linken Ellenbogen und der letzten Rippe ein längliches Eisenobjekt (2) (Abb. 3,2), über dem linken Becken eine kleine Eisenschnalle (3) (Abb. 3,3), unter dem Becken ein kleiner fragmentarischer Eisenring (4) (Abb. 3,4), an der Innenseite des rechten Unterarmknochens ein mit der Spitze zu den Füßen zeigendes Eisenmesser (5) (Abb. 3,5), daneben ein Feuerstein (6) (Abb. 3,6). Grab 3 war ebenfalls S-N ausgerichtet. In der 205 cm langen und 40 bis 42 cm breiten Grabgrube lag in 125 cm Tiefe ein 170 cm langes Skelett eines Mannes, dessen Arme leicht angewinkelt waren, so daß die Unterarme auf dem Bauch ruhten (Abb. 3). An der rechten Seite des Kopfes stand ein hellgraues Drehscheibengefäß (1) (Abb. 3,1), auf dem rechten Unterarmknochen ein langes in einer Holzscheide mit Kupfernieten steckendes Eisenmesser (2) (Abb. 3,2), beim linken Becken eine Eisenschnalle (3) (Abb. 3,3), zwischen zwei Unterarmknochen eine lederne Tasche (4), die sich nicht konservieren ließ, darin eine Kleinbronze Constantin II (5) (Abb. 3,5), ein bronzener Gegenstand (6) (Abb. 3,6), drei Feuersteine (7–9) (Abb. 3,7–9) und ein Wetzstein (10), zwischen den Oberschenkelknochen Bruchstücke einer Eierschale (11). Grab 4 war N-S ausgerichtet, in der 214 x 37 cm großen Grabgrube lag in 115 cm Tiefe das 170 cm lange Skelett eines Mannes mit nach rechts gewendetem Schädel (Abb. 3). Zwischen den Schenkelknochen lagen zwei eiserne Bruchstücke (1–2). Eine zeitliche Einordnung der Inventare kann – abgesehen von der nicht näher bestimmten Münze, die einen t.p.q. von ca. 340 n. Chr. liefert und wegen der langen Umlaufzeit der Kleinbronzen in Pannonien wenig Aussagekraft besitzt – bedingt anhand der Drehscheibenkeramiken und Schnallen sowie vor allem der Spatha erfolgen. Aufgrund des Schwertes fand der Fundplatz bereits mehrfach Erwähnung in der Literatur K (1981, 147) erwähnte Epöl unter den vorlangobardenzeitlichen — Langschwertern aus Pannonien, S-D (1985, 550 Abb.
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Eine völkerwanderungszeitliche Bestattung aus Epöl, Kom. Esztergom
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33; 567 Nr. 22) erfaßte Grab 1 von Epöl unter den Schwertgräbern aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts und K (1999, 114 ff.; 118; 120 Nr. 12) stellt Epöl zu den suebischen Fundorten der Zeit etwa von 455/473 bis 510/535)³, ohne daß bisher der Versuch einer Datierung und kulturellen Einordnung unternommen wurde. Das kugelbauchige Gefäß aus Grab 3 eignet sich nicht für eine genauere chronologische Ansprache innerhalb des 4. und der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts (G/V 1990, 212; V/D 2001, 51 f.). Zu dem Drehscheibengefäß aus Grab 2 gelang es mir bisher nicht, eine vergleichbar geformte und verzierte Keramik zu entdecken. Margit Nagy machte mich darauf aufmerksam, daß ähnliche Dreiecksmuster auf glättverzierten Gefäßen im Karpatenbecken in der zweiten Hälfte des 4. und im 5. Jahrhundert anzutreffen sind (O 1996, 93 Abb. 10,2; C 1991, 147 Taf. 10,4). Die stark verrosteten eisernen Schnallen von rundlichem bis Dförmigem Umriß besitzen anscheinend sämtlich einen verdickten Bügel, der eine Datierung in die zweite Hälfte des 4. und die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts nahelegt. Die eiserne Armbrustfibel (Abb. 2,9) entzieht sich ohne Autopsie einer formenkundlichen Analyse und befand sich im Grab nicht in Trachtlage. Der in der Erstveröffentlichung aufgrund seiner Position zum Skelett als Haarring angesprochene, offene oder zerbrochene Knotenring (Abb. 2,3) gehört zu einer weit verbreiteten und über einen großen zeitlichen Rahmen streuenden Gegenstandsgruppe. Die vor allem aus Südwestdeutschland stammenden merowingerzeitlichen Knotenringe wirken deutlich massiver gestaltet (K 2001, 214 f. Abb. 93, 553 f. Fundliste 11). Die spätlatène- und kaiserzeitlichen Knotenringe aus dem mitteleuropäischen Barbaricum stellte zuletzt Schultze zusammen, die schwedischen Vorkommen unterzog Rundkvist einer formenkundlichen Gliederung (S 2001; R 1996). Anhand der publizierten Zeichnung läßt sich das Stück aus Epöl kaum mit hinreichender Sicherheit einem der von Rundkvist gebildeten Typen zuweisen, es wirkt allerdings wie ein Ring vom Typ KR6a, der im Norden in die Völkerwanderungszeit datiert werden kann. Nicht unerwähnt bleiben soll ein gut vergleichbarer bronzener Ring aus Kerč, der einen Durchmesser von 3,9 cm aufweist (Z 1993, 93 Taf. 62,375). Besondere Aufmerksamkeit verdient die Spatha aus Grab 1, die in einer Scheide mit paarigen Riemendurchzügen steckte und an der anscheinend eine sogenannte Schwertperle bzw. ein magischer 3
Diese ethnische Interpretation wird nicht nur aufgrund der hier vorgeschlagenen abweichenden Datierung abgelehnt. T (1999, 272) zählt Epöl zu den Fundorten, deren Datierung unsicher ist (T 2002, 503).
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J B Schwertanhänger befestigt war (Abb. 2,11–14). Die paarigen Schwertriemendurchzüge (Abb. 2,12–13), die vermutlich auf den Oberarm verrutscht waren, gehören zum Typ NydamPorskær. Wie in Epöl wurden die Stücke, deren Durchzug aus miteinander kombinierten geometrischen Formen besteht, in der Mehrzahl aus Buntmetall gefertigt; die Schauseiten lassen häufig eine Silberplattierung erkennen (Abb. 4,4–8). Es dominiert die Kombination von durch einen Steg miteinander verbundenem Rechteck und Kreis (Nydam ein Einzelstück und ein Paar, Liebenau, Porskær, Tormestorp, Häckeberga, Skedemosse, Skottsund, Hallands Väderö, Spiczyn beide Exemplare) (Abb. 4,6–8), seltener zwei durch einen Steg verbundene Rechtecke (Sanne, Taurapilis), zwei Rechtecke und ein Kreis (Kragehul), ein Reckteck mit vier ausgeschnittenen Kreisen (Ejsbøl) sowie ein Rechteck mit vier spitzovalen Durchbrechungen (Nydam). Das Stück aus Vätteryd entzieht sich aufgrund seiner Fragmentierung einer sicheren Klassifikation. Die Kombination von Kreis und Halbkreis ist bisher nur von dem ungarischen Stück bekannt, das formal dem aus zwei gegenständigen Halbkreisen gebildeten und Reste einer Weichlotauflage von der Unterfütterung des Blechbelages aufweisenden aus Grumbach am nächsten steht (Abb. 4,5)4. Die flachen, konisch zulaufenden Spitzen saßen unter dem Lederüberzug der Scheide (vgl. M 1983, 102 ff .). Dieser für Südskandinavien typische Riemendurchzug (Abb. 5) tritt nie in Kombination mit Tierstil I auf, sondern ausschließlich mit Kerbschnittornamentik des Nydamstils oder Punzornamentik des Sösdalastils. Die für den letztgenannten Stil, bei aller Definitionsproblematik, typischen Punzmuster finden sich auf Riemendurchzügen von Nydam, Porskaer (Abb. 4,6) und Häckeberga, in Kombination mit Nielloeinlagen auf dem Stück aus Tormestorp. Eine Datierung in die beiden ersten Drittel des 5. Jahrhunderts dürfte somit zutreffend sein (vgl. B 1998, 221 ff .). Der von Straume ausführlich begründeten Datierung des Inventars von Skottsund in die Stufe D1 nach skandinavischer Terminologie kann gefolgt werden. Der bekannte Grabfund aus Taurapilis mit einer Fibel vom Typ Prag (S-D 1986, 600 ff.; 712; C 1998, 281 Karte 4; T 2002, 318) und kerbschnittverzierten Schnallen und Trinkhornbeschlägen, die mit dem Nydam-Stil in Verbindung stehen, sollte nicht nach dem zweiten Drittel des 5. Jahrhunderts angesetzt werden5. Dem etwa mit der ersten Hälfte des 4 5
Für Informationen zu dem Schwertriemendurchzug aus Grumbach, Unstrut-Hainichüringen, gilt mein herzlicher Dank Wulf Walther, Mühlhäuser Museen.
Für eine Datierung in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts spricht sich auch A (1998, 112) aus.
Eine völkerwanderungszeitliche Bestattung aus Epöl, Kom. Esztergom
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5. Jahrhunderts zu parallelisierenden Nydam-II-Deponierungshorizont gehören die beiden Riemendurchzugspaare und das Einzelstück aus dem Nydamer Moor an. Einer der beiden Riemendurchzüge aus Spiczyn trat in Kombination mit einer stempelverzierten Riemenzunge und einem goldenen Fingerring auf 6. Erstere findet ihre besten Vergleichsstücke unter den zuletzt von Brather zusammengestellten zungenförmigen Riemenzungen der Völkerwanderungszeit, die sich von der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts nachweisen lassen (B 2003, 375 ff.). Der Verbreitungsschwerpunkt der Schwertriemendurchzüge vom Typ Nydam-Porskær liegt in Südskandinavien und kann seit der letzten Zusammenstellung (B 1998, 222 Abb. 80; 435 f.) um fünf Fundplätze ergänzt werden (Abb. 5). Die im Gebiet zwischen Weser und Elbe sowie in Ostmitteleuropa entdeckten Schwertriemendurchzüge dieses Typs deuten die zum Mitteldonauraum führenden Kommunikationswege über die Elbe bzw. über die Weichsel und den Dukla-Paß oder die Mährische Pforte an. Der Schwertanhänger aus Epöl Grab 1 (Abb. 2,14) zählt zu den seltenen, aber weit verbreiteten Mosaikperlen mit Gesichtsdarstellungen en face vom Typ II nach Selling, Typ 370 nach Mączyńska und Typ 2411 nach Olldag (S 1942; T-M 1985, 61 f.; 187 Taf. 12,370; O 1994, 235 Taf. 4, unten, 236). Die zuletzt umfassend von Stout (S 1986) analysierte und katalogisierte Gruppe der schon mehrfach unter unterschiedlichen Fragestellungen zusammengestellten und kartierten Gesichtsperlen (M 1975, 299 Abb. 2; Ż 1977; S 1993, 100 Abb. 1; E/V 1997, 82; 85 Abb. 8; S/O 2000, 331 Abb. 3) läßt sich um Neufunde ergänzen (vgl. S/O 2000). Die bisherigen Bearbeiter plädieren für eine nordpontische Herkunft (W O 1974, 48; V 1978, 105; T-M 1985, 135; E/ V 1997, 82). Zusammen mit der Perle aus Epöl wurden bisher 23 Exemplare erfaßt, die vorrangig in Südskandinavien und Hinterpommern sowie östlich der Wald- und Ostkarpaten zutage gekommen sind (Abb. 6). Aus dem Ostseeraum wurden wahrscheinlich alle bekannt gewordenen Exemplare publiziert, dies dürfte für Osteuropa vermutlich nicht zutreffen und zu einer Ungleichgewichtung auf der Verbreitungskarte führen. Bedauerlicherweise wurden mehrere Perlen als Lesefunde oder ohne Kontext überliefert. Aus datierbaren Beigabenkombinationen stammen mit dem Exemplar aus Epöl immerhin zehn Stücke. Das Inventar aus Veiberg 6
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Publikation von Piotr Łuczkiewicz, Lublin, in Vorbereitung.
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J B mit kreuzförmigen Fibeln vom Typ Lunde und einem sanduhrförmigen Anhänger datiert in die Stufe D1, die nach skandinavischer Terminologie die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts umfaßt; die nur zum Teil überlieferten Beigaben aus Rud dürften, nach der beschriebenen Perlenkette zu urteilen, den Stufen C3 oder D1 angehören. Vermutlich etwas jünger anzusetzen ist die Bestattung aus Byrkja mit einer kreuzförmigen Fibel vom Typ Byrkje und einem Fibelpaar vom Typ Varhaug nach Reichstein (1975). Eine Einordnung in die Stufe D2a nach Kristoffersen (K 2000) müßte auch nach den Analysen der kreuzförmigen Fibeln von Bode zutreffend sein (B 1998, 24 ff.). Die dänischen Grabinventare aus Askeby und Brøndum, ersteres enthielt unter anderem eine für die Nydamfibelphase typische Fibel vom Typ Haraldsted (B 1993, 162 ff.), setzt Olldag zutreffenderweise in die Stufe C3 nach skandinavischer Definition (O 1994, 268; 277), die absolutchronologisch etwa das 4. Jahrhundert umschreibt. Der Völkerwanderungszeit gehören die Exemplare aus Dębczyno und Włościbórz an. Erstere aufgrund der Beifunde in dem Grubenhaus, die in Übereinstimmung mit Godłowski (G 1980, 69 f.; 88 Abb. 1,2.5; 92 Abb. 5) der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts zuzuweisen sind und letztere war mit charakteristischen Perlen der Völkerwanderungszeit kombiniert. Die bisher südlichsten Stücke stammen aus der Siedlung von Polocin und aus Körpergrab 546 von Bârlad-Valea Seacă, jud. Vaslui, Fundplätzen der Sîntana de Mureş-Černjachov-Kultur. Letzteres wurde vom Bearbeiter in das Ende des 4. und den Anfang des 5. Jahrhunderts datiert (P 1986). Trotz ihrer weiten geographischen Verteilung bleibt das Vorkommen der Perlen vom Typ Selling II auf den relativ kurzen Abschnitt von der Mitte des 4. Jahrhunderts bis ins mittlere Drittel des 5. Jahrhunderts beschränkt7. In einem jüngeren Kontext tritt allein die Perle aus Straubing auf, die anscheinend zur großen Gruppe der Archaika in merowingerzeitlichen Grabfunden zu zählen ist (M 1998). Die eine Zwischenform zwischen Selling Typ I und Typ II verkörpernden Stücke aus Dahlhausen, Lkr. Prignitz, Grab 112, und Kremmin (Q 1911, 160 f. Abb. 4–5; M 1931, 25; Taf. 24,150.152.154; CRFB D1, 1994, 58; E/V 1997, Taf. 2,9) sollten mit Olldag und Voß nicht für eine ältere Datierung der großen kugelförmigen Mosaikperlen mit Gesichtsdarstellungen herangezogen werden (O 1994, 236; E/V 1997, 82; vgl. aber T-M 1985, 61 f.). Das Urnengrab aus Dahlhausen kann aufgrund der Kombination 7
Vgl. jedoch Stawiarska (S/O 2000, 327), die eine erheblich größere Datierungsspanne angibt, weil sie die Angaben aus der älteren Literatur übernimmt.
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Eine völkerwanderungszeitliche Bestattung aus Epöl, Kom. Esztergom
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von Knopfhenkelgefäß, Dreilagenkamm und Knochennadel der Stufe C1 zugewiesen werden. Dies gilt ebenfalls für die Perlen aus Kremmin, Lkr. Ludwigslust, Grab 73/40 und 73/39 (CRFB D 3, 1998, 86 Taf. 58,2). Soweit nachweisbar stammt von den Mosaikperlen mit Gesichtsdarstellung vom Selling Typ II nur diejenige Perle aus Epöl aus einem Männergrab. Auch wenn die Mosaikperle relativ weit von der Handhabe entfernt aufgefunden wurde, erfüllte sie anscheinend die Funktion einer Schwertperle, deren Aufhängungsmodus bekanntlich variierte. Seit der grundlegenden Publikation von Joachim Werner wird die Sitte, sogenannte magische Anhänger am Schwert zu befestigen, mit dem Vordringen ethnisch heterogener Gruppen aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts in Verbindung gebracht (W 1956; zuletzt zusammenfassend A 1998, 99 ff., der das Stück aus Epöl nicht erwähnt). Anknüpfend an eine Studie von Klaus Raddatz betonte jüngst Claus von Carnap-Bornheim den Nachweis von Schwertperlen bereits für die Jahrzehnte um 200 n. Chr. in Südskandinavien und nannte Belege aus dem 5. Jahrhundert auch für diese Region (R 1957/58; C-B 2003). Dazu zählen die kugeligen Millefioriperlen ohne Gesichtsdarstellungen aus den Heeresausrüstungsdeponierungen von Ejsbøl und Nydam (J u. a. 2003, 408; 420). Plausibel erscheint eine Vermittlung vom sarmatischen Gebiet des mittleren Donauraums in den Norden ( C-B 2003, 104). Für die Spatha aus Epöl bedeutet dies, daß sowohl Anhänger als auch das Riemendurchzugspaar in Südskandinavien appliziert worden sein könnten, wenn nicht die in ihrer Scheide steckende Spatha komplett aus dem Norden in den Donauraum gelangte. Nicht auszuschließen ist jedoch, daß die Gesichtsperle erst im Karpatenbecken mit der Spatha verbunden wurde, zumal davon auszugehen ist, daß diese technisch aufwendig herzustellenden Mosaikperlen in Werkstätten des Oströmischen Reiches angefertigt wurden. Die wenigen aus spätrömischen Fundzusammenhängen in Pannonien bekannt gewordenen zweischneidigen Schwerter stellte vor kurzem Jaroslav Tejral zusammen (T 1999, 232 ff.). Vom Befundkontext, der Zusammensetzung des Grabinventars und dem Spathazubehör her unterscheiden sie sich deutlich von Epöl Grab 1. Aus vorlangobardischer Zeit sind aus Pannonien bisher nur wenige Spathen entdeckt worden, die Kiss mit den Sueben in Verbindung bringt (K 1981, 147; K 1999). Neben Epöl führt Kiss nur sechs weitere Fundorte an. Aus Felpéc-Szőlőhegy liegt ein im Tierstil I verziertes Scheidenmundblech vor (B 1976, Taf. 41), die Spatha aus Soponya stammt aus einem
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J B bereits vor der Ausgrabung vernichteten Grabfund (K 1981, 147), die Stücke aus Tokod-Ebszöny Puszta, Szák-Teglagyár Lehmgrube und FaddArany János utca blieben bisher anscheinend unpubliziert. Die Spatha aus Dunapentele gehört zu den sogenannten Krefelder Schwertern (K 1981), die in spätantiken Werkstätten Nordgalliens hergestellt wurden und in die zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts bzw. mehrheitlich in das letzte Drittel des 5. Jahrhunderts datieren (zuletzt B 1994, 82 ff.). Wie vermutlich die Spatha aus Epöl kommt diejenige aus Dunapentele aus der Fremde oder steckte in einer weit entfernt hergestellten Scheide. In diesem Zusammenhang sei noch auf die Spatha aus Rakovac verwiesen (Abb. 4,1) (M 1980, Taf. 41,10; M u. a. 1987, 230 mit Abb.), zu deren bronzener Knaufkrone sich die beiden einzigen Vergleichsstücke im Norden finden. Aus den Heeresausrüstungsdeponierungen von Kragehul auf Fünen liegt ein 4,2cm langer und 1,12cm breiter, gegossener Bronzeknauf vor (Abb. 4,3)8 und ein zweites Stück bekrönt die Spatha aus Głowczyce, woj. Słupsk (ehem. Glowitz), Pommern (Abb. 4,2) (P 1939, 23 f.; 26 Abb. 33,b). Das vergoldete quergeriefte Scheidenmundblech der Spatha aus Rakovac findet Vergleichsstücke vor allem in Südwestdeutschland, Kent und Südskandinavien (M 1983, Karte 11). Zu Recht betont Tejral die Schwierigkeiten bei der Interpretation und Datierung der Waffenfunde aus dem pannonischen Gebiet, die z. T. durch den unzureichenden Publikationsstand bedingt sind (T 1999, 270 ff.; T 2002, 503). Allerdings meint er aus der Verbreitung der Spathagräber ablesen zu können, „daß sie inmitten der wichtigsten Siedlungsregionen lagen, womit sich offensichtlich die Bildungsprozesse neuer Stammeskönigstümer an der mittleren Donau, die schon in der Zeit des Attilareiches ihren Anfang genommen hatten und erst in den Jahren nach dem Zerfall des hunnischen Machtzentrums ihren Höhepunkt erreichten, niederschlagen“ (T 1999, 273; 267 Abb. 35).
Kulturgeschichtliche Einordnung Nach der hier vorgeschlagenen Datierung für Grab 1 in die beiden ersten Drittel des 5. Jahrhunderts, käme eine Nutzung des Bestattungsplatzes in späteströmischer Zeit, die geprägt ist durch Gräberfelder der Typen Csákvár und Szadbadbattyan, und während der hunnischen Herrschaft in Frage. Die Provinz Valeria Ripensis wurde 425 oder kurze Zeit später den Hunnen überlassen. 8
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Unpubliziert, Nationalmuseum Kopenhagen Inv.-Nr. C 2280.
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Eine völkerwanderungszeitliche Bestattung aus Epöl, Kom. Esztergom
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Epöl liegt ca. 11 km Luftlinie südlich der Donau und ca. 9 km südsüdwestlich des spätantiken Kastells Tokod/Cardabiaca in der Provinz Valeria. Die Festung von Tokod wurde spätestens unter Valentinian I. errichtet und bis zum Ende des ersten Drittels des 5. Jahrhunderts als Truppenstandort genutzt; eine nachmilitärische Nutzung wird angenommen (M 1981; S 1985, 58 f.; P 2003, 15 ff.). Auf dem zum Lager gehörenden spätrömischen Gräberfeld wurden noch während der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts Bestattungen vorgenommen. Im Beigabenspektrum und Grabbau unterscheidet sich der Fundplatz Epöl von den spätrömischen Gräberfeldern der Typen Csákvár und Szabadbattyán, die einzelne barbarische Elemente aufweisen, aber insgesamt betrachtet spätrömische Tradition weiter fortführen und bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts belegt wurden (S/B 1982; B 1994; T 1999, 220 ff.). Es fehlen trotz der Nähe zu Tokod Ziegelbauten, Glas- und Kammbeigabe sowie spätrömische Gürtelgarnituren und die topographische Anbindung an eine Befestigung. Aufgrund der Datierung des Waffengrabes müsste der Fundkomplex von Epöl dem donauländisch-ostgermanischen Kreis, wie er zuletzt von Jaroslav Tejral beschrieben wurde (T 2002; T 2005), zugeordnet werden. Hierfür fehlen allerdings die charakteristischen Beigaben wie Schmalsaxe, Langschwerter mit eiserner Parierstange, dreiflügelige Pfeilspitzen, einglättverzierte Drehscheibenware und hörnchenförmige Ohrringe; Schädeldeformierungen wurden in Epöl gleichfalls nicht beobachtet. In Epöl fehlen ebenso die von Istvánovits herausgearbeiteten germanischen, sarmatischen und iranisch/alanischen Elemente im Bestattungsbrauchtum für den Kreis Tiszadob und Ártánd9 (I 2000) die in das letzte Drittel des 4. Jahrhunderts und den Anfang des 5. Jahrhunderts datiert werden. In den zahlreichen Waffengräbern dieser Gruppen tritt häufig die Kombination von Schwert mit Schild auf (vgl. auch V/ D 2001, 81 ff.), auch Lanzen wurden beigegeben. In den N-S ausgerichteten Beisetzungen dieser Bestattungsplätze stehen die Keramikgefäße neben dem Kopf (I 2000, 199), das Schwert liegt dort allerdings meistens an der linken Schulter (I 2000, 201). In Epöl hingegen waren die beiden Körpergräber mit neben dem Kopf stehenden Keramiken S-N ausgerichtet, das Schwert lag an der 9
kritisch äußerte sich Vaday zu der von Istvánovits vorgenommenen kulturellen Gliederung der Friedhöfe im Theißtal (D/V 2001, 110 ff
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J B rechten Seite. Die völkerwanderungszeitlichen Körpergräber in der Südwestslowakei sind in der Regel W-O ausgerichtet (T 1962; R 2002; R 2003), gleiches gilt für Mähren und Niederösterreich (z. B. Č/T 2002). Allein unter den donauländisch-ostgermanisch geprägten Körpergräbern kann vereinzelt eine abweichende N-S- oder S-N-Ausrichtung der Gräber beobachtet aya (H 1990, 90 f.). Die sarmatischen Gräber waren regelmäßig S-N ausgerichtet (V/D 2001, 36; K 1998, 15 f.; 109), in ihnen stehen die Gefäße allerdings in der Regel bei den Füßen und nicht wie in Epöl am Kopf. Demnach zählt der Fundplatz von Epöl weder zur Gruppe der spätesten provinzialrömischen Gräberfelder mit barbarischen Komponenten noch zu den reich ausgestatteten Föderatengräbern der Gruppe Untersiebenbrunn (zuletzt T 1999, 235 f.) noch zu den donauländisch-ostgermanischen Waffengräbern (T 2002), noch zeigt er nennenswerte Gemeinsamkeiten mit den völkerwanderungszeitlichen eißgebiet (T 1999, 242 ff.; I 2000; V/D 2001). Erschwert wird eine kulturelle Einordnung durch das Fehlen von Frauengräbern in Epöl, deren Beigaben zwar keine ethnische Interpretation ermöglichten, wohl aber eine Zuordnung zu den archäologisch definierten Großgruppen. Die zur Zeit scheinbar einzigartige kulturelle Prägung des Fundplatzes von Epöl wird sich vermutlich bei einem besseren Publikationsstand zum 5. Jahrhundert in Pannonien auflösen. Es fehlt weniger an antiquarischen Analysen als vielmehr an am Gesamtbefund orientierten Untersuchungen zum Totenritual. Die Datierung und Lage des Bestattungsplatzes von Epöl legt eine Interpretation als Föderaten- oder Söldnerfriedhof nahe. Die dort Beigesetzten könnten nach dem Abzug der Wandalen, Alanen und Sueben im Jahre 406 und während der Zeit der hunnischen Herrschaft im Karpatenbecken in der Provinz Valeria mit militärischen Aufgaben betraut gewesen sein. Tejral nimmt an, daß Donausueben bzw. andere elbgermanische Bevölkerungssplitter eine bedeutende Rolle in der spätantiken Grenzverteidigung spielten und daß das Verteidigungssystem wenigstens noch im ersten Drittel des 5. Jahrhunderts in Funktion war (T 1999, 234 f.).
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Kommunikationswege Das Waffengrab aus Epöl bildet ein erstrangiges Dokument für die Kontakte zwischen dem Ostseeraum und dem Karpatenbecken während der Völkerwanderungszeit. Es wäre auch erstaunlich, wenn sich bei der Vielzahl von Solidi und kostbaren goldenen, teilweise mit Granateinlagen versehenen Schmuckstücken, auf die Birgit Arrhenius wiederholt aufmerksam machte (A 1990) und die aus dem oströmischen Reich über das Karpatenbecken nach Südskandinavien gelangten, sich im Gegenzug nicht auch Zeugnisse skandinavischer Provenienz in jenen Regionen aufspüren ließen. Eine wichtige Rolle spielte der Weg über den Weichselraum, wie er sich eindrucksvoll aus den Verbreitungskarten für Gläser mit Facettschliff und Goldmedaillons entnehmen läßt (S 1987; B 2001), die derjenigen zu den Perlen mit Gesichtsdarstellungen vom Selling Typ II gleichen und wie er anhand umfangreicherer Untersuchungen von Joachim Werner und Birger Storgaard für die jüngere Römische Kaiserzeit (W 1988; S 1990) sowie Ulf Näsman und Birgit Arrhenius für die zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts (N 1984, 71 ff.; N 1998; N 1998a; A 1987) herausgearbeitet wurde. Mit dem Vorstoß der Awaren in das Karpatenbecken und der Aufsiedlung des östlichen Mitteleuropa durch Slawen versiegen diese engen Kontakte. Wie eng der Kontakt einiger Herrscher der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts in Schonen zu den Mächtigen im Hunnenreich gewesen sein muß, bezeugen die bekannten Pferdegeschirrdepots aus Sösdala, Fulltofta und Vännebo, die Fabech mit den hunnischen Scheiterhaufenfunden, von ihr als Leichenbegängnisopfer bezeichnet, verbindet, die gleichfalls in mehreren Anhäufungen in geringer Tiefe angelegt wurden und aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts stammen (F 1991, bes. 131 f.; G 1993). Möglicherweise läßt sich die Entstehung des Sösdalastils, die flächendeckende Punzornamentik, auf Anregungen aus dem Karpatenbecken zurückführen. Einen besonders prächtigen Beleg der skandinavisch-donauländischen Beziehungen stellt der goldene Handgelenkring aus Tebbestrup, Haslund sn. Galten h. Randers amt, dar (M 1953, 71; 74 Abb. 7; 76 f.; G 1967, 140 Nr. 13 Taf. 2A). Wie so viele völkerwanderungszeitliche Goldfunde in Südskandinavien kam der reiche Filigranverzierungen aufweisende, gut 47 g wiegende Ring in einem Moor zutage (Abb. 7,1). Das beste Vergleichsstück, sowohl in bezug auf die Scharnierkonstruktion als auch die Gestaltung, stellt ein Armreifpaar aus einem Grabfund der ersten
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J B Hälfte des 5. Jahrhunderts bei Dunapataj-Bödpuszta (Bakodpuszta), Kom. Bács-Kiskun, dar (Abb. 7,2). Die Ringe haben einen Durchmesser von 8,5 bzw. 8,8 cm und ein Gewicht von 76,25g bzw. 79,75 g (K 1983, 101 ff.; 106 Abb. 5,3.8; B 1991, 193 Abb. 112; 291 f.). Das Armringpaar aus Ungarn besitzt ein fast identisches Gegenpaar aus der Umgebung von Kiew (K 1983, 110 f.; 126 Abb. 17). Der Amring aus Tebbestrup weicht mit seinem Steckverschluß allerdings von den pannonischen Stücken ab, deren Enden mittels einer Schraube verbunden wurden. Aufgrund des abweichenden Verschlusses und des Verzichts auf Granateinlagen sowie der Verwendung von Stempelornamentik geht Munksgaard davon aus, daß der Armring in Dänemark hergestellt wurde (M 1953, 77 f.). Fremdländischen Ursprungs ist oder auf Anregungen von außen geht vermutlich auch der silberne, feuervergoldete Löwenbeschlag aus den Waffenopferungen aus dem Nydamer Moor zurück (Abb. 7,3), der als Vorläufer für die Pferd- und Flußpferdbeschläge aus dem Depot von Martynovka, Ukraine, angesehen werden kann (P/K 1994, Taf. 27–30). Der mit einer hohen Mobilität einhergehende Austausch umfaßt demnach nicht nur Sachgüter, sondern auch Elemente des Totenrituals und der symbolischen Ausdrucksformen. Dies setzt eine genaue Kenntnis der Verhältnisse im Karpatenbecken voraus. Daß außer dem Weichselraum auch der Elbeweg während der beiden ersten Drittel des 5. Jahrhunderts als eine Route vom Norden in die ungarische Tiefebene genutzt wurde, belegt beispielsweise eine einfache Bronzefibel mit gelappter Kopfplatte aus Szolnok-Szanda Grab 36 (B/N 2002, Taf. 34; 96,5) und ein Fibelpaar der Gruppe Niederflorstadt-Wiesloch aus Erdőkövesd, Kom. Heves (B 1989, 399 Abb. 3,6.), einerseits sowie eine Vogelkopfschnalle aus Klein Schwechten in der Altmark andererseits10. Letztere läßt sich dem Typ Jánoshida von Margit Nagy zuordnen (N 2002, 364; 377 Abb. 1,2–11)11, der fast ausschließlich im Karpatenbecken vorkommt (N 2002, 392 Abb. 16) und in das mittlere Drittel des 5. Jahrhunderts datiert wird. Auch die Verbreitung der Fibeln vom Typ Ozingell kann als Indiz für die Nutzung einer Kommunikationsroute von Südskandinavien entlang der Elbe in das Karpatenbecken herangezogen werden. Die Kartierung von Mechthild Schulze-Dörrlamm ist zu ergänzen um die Fibel aus der 10
Den Hinweis auf dieses Stück verdanke ich Wolfgang Schwarz, Landesamt für Archäologie in Halle. 11
Zu ergänzen ist noch eine Schnalle aus Mautern-Burggartengasse Grab 98 (Fundber. Österreich 39, 2000, 233 Abb. 123–124).
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Siedlung von Jenštejn, Böhmen, und zwei Fibeln aus Uppåkra, Schonen (Schulze-Dörrlamm 1986, 618 ff.; Droberjar/Turek 1997; Hårdh 2003, 52 f. Abb. 7 oben rechts.)12 .
Ausblick Es wäre eine lohnende Aufgabe, die Kommunikationswege aus dem Ostseeraum in das Karpatenbecken ausführlicher zu untersuchen und die Ergebnisse mit den Nachrichten aus den schriftlichen Quellen zu verknüpfen und zu vergleichen. Ein kleiner Beitrag zur Erhellung der Mobilität von Personen und Sachen während des 5. Jahrhunderts, die zu dem faszinierenden heterogenen Fundniederschlag im Karpatenbecken führten, sollte mit der Präsentation des Fundplatzes von Epöl geliefert werden.
Listen Fundliste 1. Nachweis für Abbildung 5. Schwertriemendurchzüge vom Typ Nydam-Porskær (Nachweis zu den Fundplätzen 1–11 bei Bemmann 1998, 435 Fundliste 9) 8. Nydam, ein zusätzliches Paar aus den Grabungen des dänischen Nationalmuseums Ende letzten Jahrhunderts (Jørgensen u. a. 2003, 417 f. Nr. 6.4 mit Abb.). 12. Epöl, Kom. Esztergom. Grab 1 (Horvath u. a. 1979). 13. Grumbach, Unstrut-Hainich-Kreis. Lesefund (unpubl., freundlicher Hinweis W. Walther, Mühlhausen) (Abb. 4,5). 14. Hallands Väderö, Torekov sn. Skåne. Siedlungsfund (Callmer 2001, 216 Abb. 6,8; 218). Aus Buntmetall. 15. Sanne, Lkr. Stendal. Lesefund (unpubl., freundlicher Hinweis W. Schwarz, Halle). 12
Die von Losert 2003, 91 ff. dem Typ Ozingell zugeschlagene Fibel aus Hoogebeintum, Niederlande, ist eine Pseudoarmbrustfibel, d. h. Spirale und Sehne wurden mit dem Bügel in einem Stück gegossen (vgl. Brugmann 1997, 45 f.).
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Jan Bemmann 16. Spiczyn, woj. Lubelskie. Grabfund u. Lesefund (Quast 2004, 270; Łuczkiewicz in Vorbereitung). Fundliste 2. Nachweis für Abbildung 6. Mosaikperlen mit Gesichtsdarstellung vom Selling Typ II. 1. Askeby, Fanefjord sn. Mønbo h. Præstø a. Körpergrab. NM C 4086–4091 (Norling-Christensen 1956, 63; 132 Abb. 32; Stout 1986, 85 f.). 2. Baličy, raj. Mostyc’ka, obl. L’viv. Fundumstände unbekannt (Mczyska 1974; Wistoft Olsen 1974, 48; Stout 1986, 91). 3. Bârlad-Valea Seacă, jud. Vaslui. Körpergrab (Palade 2004, 148; 546; 674 f. Abb. 294; Mamalauc 2005, 76 Nr. 51). 4. Brøndum, Brøndum sn. Skast h. Ribe a. Vermutlich Körpergrab, Frau. C 16121 (Selling 1942, 33; 35 Abb. 20; Mackeprang 1943, 100 Nr. 93; NorlingChristensen 1956, 75; Wistoft Olsen 1974, 44 f.; Stout 1986, 83 f.; Olldag 1994, Taf. 4; dell’Orto 1996, 194 Nr. 607). 5. Bursuceni-Valea Viilor, raj. Sângerei. Lesefund von Siedlung (Postica im Druck). 6. Byrkja, Hjelmeland k. Rogaland. Grabfund. S 5068 (Reichstein 1975, 121 Nr. 142 Taf. 38,4–8; Vinsrygg 1978; Stout 1986, 80 f.). 7. Dębczyno, pow. Białograd. Siedlung, Grubenhaus 22 (Żak 1977; Stout 1986, 92 f.). 8. Dudyn, raj. Brody, obl. L‘viv. Lesefund (Stawiarska/Onyšuk 2000). 9. Epöl, Kom. Esztergom. Körpergrab (Stout 1986, 93 f.). 10. Fröjels sn. Gotland. Einzelfund. SHM 16185 (Selling 1942, 34 Abb. 17; 37; Wistoft Olsen 1974, 46; Stout 1986, 89 f.). 11. Fröslunda, Stenåsa sn. Öland. Einzelfund. Kalmar Mus. 14362 (Selling 1942, 34 Abb. 18; 35 Abb. 24; 37; Wistoft Olsen 1974, 46; Stout 1986, 86 f.). 12. Gotland. Ohne nähere Angaben. SHM 21302 (Selling 1942, 33 f. Abb. 16; 19; Wistoft Olsen 1974, 46; Stout 1986, 88 f.). 13. Lärbro sn. Gotland. Moorfund. SHM 16997 (Selling 1942, 33 f. Abb. 15; Wistoft Olsen 1974, 46; Stout 1986, 87 f.; dell’Orto 1996, 194 Nr. 612; Farbtaf. 22). 14. Lyderslev, Lyderslev sn. Stevns h. Præstø a. Grabfund. NM C 262–263 (Selling 1942, 33; 35 Abb. 22; Mackeprang 1943, 121 Nr. 398; Wistoft Olsen 1974, 45; Stout 1986, 82 f.). 15. Polocin, „Izlaz“, jud. Vaslui. Grabfund (Mamalauc 2005, 76 Nr. 52).
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16. Rud, Nannestad k. Akershus. Grabfund. C 10473–10475 (Tilvekst Oslo 1881. Aarsberetning 1881, 131 f. Nr. 2; Selling 1942, 33 f.; Wistoft Olsen 1974, 47; Stout 1986, 77–79). 17. Rabekkegård, Ibsker sn. Bornholms Øster h. Bornholm. Einzelfund. BMR 1944 (Wistoft Olsen 1974; Stout 1986, 86). 18. Straubing-Bajuwarenstraße. Körpergrab 321 (Geisler 1998, 104 Taf. 101; 351). 19. Słupsk (ehem. Stolp), woi. Słupsk. Fundumstände unbekannt (Selling 1942, 35 f.; 38 Abb. 26; Stout 1986, 94 f.). 20. Veiberg, Norddal k. Møre og Romsdal. Körpergrab. B 7079–7179 (Reichstein 1975, 128 Nr. 282; Taf. 11; Kellmer 1977; Stout 1986, 79 f.). 21. Vejle, Jütland. Zusammen mit einer weiteren Perle gefunden. NM C 706 (Selling 1942, 35 Abb. 23; 38; Wistoft Olsen 1974, 45 f.; Stout 1986, 81 f.). 22. Vrinders Mark, Rolsø sn. Mols h. Randers a. Fundumstände unbekannt. NM C 3353 (Selling 1942, 33; 35 Abb. 21; Wistoft Olsen 1974, 45; Stout 1986, 90 f.; dell’ Orto 1996, 194 Nr. 609). Stout und in ihrem Gefolge Stawiarska führen diese Perle unter dem Fundort Kåtrup, Asferg sn. Nørhald h. im Randers Amt, ohne daß ersichtlich wird, wie es zu dieser von Selling abweichenden Fundortzuschreibung gekommen ist. 23. Włościbórz (ehem. Lustebuhr), woi. Koszalin. Körpergrab (Selling 1942, 34 f.; 37 Abb. 25; Wistoft Olsen 1974, 47; Stout 1986, 90 f.).
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Abbildungsunterschriften Abb. 1. Gräberfeldplan von Epöl, Kom Esztergom. M. 1:200. Abb. 2. Grab 1. Ohne Maßstab. Abb. 3. Grab 2–4. Ohne Maßstab. Abb. 4. 1 Spatha aus Rakovac, Serbien (nach Menghin u. a. 1987, 230); 2 Spatha aus Głowczyce, Pommern (nach Petersen 1939); 3 Knaufkrone aus Kragehul, Fünen (Zeichnung G. Höhn); 4 Schwertriemendurchzug aus Kragehul, Fünen (Zeichnung G. Höhn); 5 Schwertriemendurchzug aus Grumbach, Thüringen (Photo W. Walther); 6 Schwertriemendurchzug aus Porskaer, Jütland (nach Engelhardt 1881); 7 Schwertriemendurchzug aus Skottsund, Medelpad (nach Straume 1987); 8 Schwertriemendurchzug aus Liebenau, Niedersachsen (nach Cosack 1982). 1–2 ca. M. 1:2; 2a–8 M. 1:1. Abb. 5. Verbreitung der Schwertriemendurchzüge vom Typ Nydam-Porskaer. Nachweise in Fundliste 1. Abb. 6. Verbreitung der Gesichtsperlen vom Typ II nach Selling. Nachweise in Fundliste 2. Abb. 7. 1 Goldener Armring aus Tebbestrup, Jütland (nach Munksgaard 1953); 2 Goldenes Armringpaar aus Bakodpuszta, Ungarn (nach Hampel 1905); 3 Löwenbeschlag aus Nydam, Jütland (nach Jørgensen u. a. 2003). 1–2 ca. M. 1:1; 3 ohne M.
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Abb. 1 Gräberfeldplan von Epöl, kom. Esztergom. M. 1:200
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Abb. 2 Grab 1. Ohne Maßstab.
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Abb. 3 Grab 2–4. Ohne Maßstab
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Abb. 4 1 Spatha aus Rakovac, Serbien; 2 Spatha aus Głowczyce, Pommern; 3 Knaufkrone aus Kragehul, Fünen; 4 Schwertriemendurchzug aus Kragehul, Fünen; 5 Schwertriemendurchzug aus Grumbach, Thüringen; 6 Schwertriemendurchzug aus Porskaer, Jütland; 7 Schwertriemendurchzug aus Skottsund, Medelpad; 8 Schwertriemendurchzug aus Liebenau, Niedersachsen (nach Cosack 1982). 1–2 ca. M. 1:2; 2a–8 M. 1:1.
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Abb. 5 Verbreitung der Schwertriemendurchzüge vom Typ Nydam-Porskaer. Nachweise in Fundliste
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Abb. 6 Verbreitung der Gesichtsperlen vom Typ II nach Selling. Nachweise in Fundliste 2.
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Abb. 7 1 Goldener Armring aus Tebbestrup, Jütland; 2 Goldenes Armringpaar aus Bakodpuszta, Ungarn; 3 Löwenbeschlag aus Nydam, Jütland. 1–2 ca. M. 1:1; 3 ohne M.
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