Bd.3. Kambylis a. Symeon Neos Theologos Hymnen - 1976

May 4, 2017 | Author: Небојша Карталија | Category: N/A
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Bd.3. Kambylis a. Symeon Neos Theologos Hymnen - 1976...

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SYMEON NEOS THEOLOGOS

W G DE

SUPPLEMENTA ΒΥΖΑΝΤΙΝΑ TEXTE UND UNTERSUCHUNGEN HERAUSGEGEBEN VON H.-G. BECK - A. KAMBYLIS · R. KEYDELL

BAND 3

WALTER DE GRUYTER & CO. BERLIN · NEW YORK 1976

SYMEON NEOS THEOLOGOS

HYMNEN

Prolegomena, kritischer Text, Indices besorgt von ATHANASIOS KAMBYLIS

WALTER DE GRUYTER & CO. BERLIN · NEW YORK 1976

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

CIP-Kur(titelaufnähme

der Deutschen Bibliothek

K a m b y l i s , Athanasios

Symeon Neos Theologos. — Berlin, New York : de Gruyter, 1976. (Supplements Byzantina ; Bd. 3) ISBN 3-11-004888-4

© 1976 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung < J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Earl J. Trübner • Veit & Comp., Berlin 30 Printed in Germany Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung In fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokople, Xerokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Buchbinder: Lüderitz & Bauer, Berlin

MEINER FRAU

VORWORT Der Herausgeber der Hymnen des Symeon Neos Theologos sieht sich in der glücklichen Lage, eines in letzter Zeit in den Vorworten zu Ausgaben byzantinischer Autoren verbreiteten Topos entraten zu können, dessen Inhalt ist: Entkräftung eines vor Jahrzehnten ausgesprochenen abschätzigen Urteils über den herauszugebenden Autor durch Heranziehung anderslautender Ergebnisse der neueren Forschung, oder gar durch Vorwegnahme der eigenen, und damit 'Legitimation' des Vorhabens. Auch das, wie mir scheinen will, ein Zeichen für die in den Reihen der Byzantinisten immer noch herrschende Unsicherheit in bezug auf Wert oder Unwert ihrer Texte. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erschließung und Aufarbeitung, soweit möglich, der gesamten handschriftlichen Überlieferung der Hymnen Symeons sowie die Konstitution des Textes. Sicher wird manch ein Einzelergebnis noch nicht als endgültig betrachtet werden können (etwa hy. 35,60; 42,105; 58,105ff.; vgl. ferner 17,576f.); auf manches andere bin ich selbst erst während der Umbruchkorrektur gekommen (so z. B. hy. 20,4; 33,89), es hätte sonst auf S. CCLXVIIIff. behandelt werden müssen. Mit Gewißheit werden auch j etzt noch Stellen vorhanden sein, deren Problematik nicht voll erfaßt oder gar überhaupt noch nicht erkannt wurde. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Text der Hymnen wird auch nach dieser Ausgabe weitergehen müssen. Mit den Vorbereitungen zu dieser Arbeit habe ich im Herbst 1961 begonnen; sie wurde zu Weihnachten 1968 abgeschlossen und lag im Sommersemester 1969 der ehemaligen Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg als Habilitationsschrift vor. Für den Druck wurde sie ζ. T. überarbeitet, erweitert und vor allem mit Indices versehen. Daß sie erst jetzt erscheint, hängt mit persönlichen sowie sachlichen Gründen zusammen. Die Verzögerung kam ihr schließlich zugute: in der Zwischenzeit wurde festgestellt, daß die Zwickauer Hs. das gesamte Hymnencorpus umfaßt. Noch vor Veröffentlichung des diesbezüglichen Aufsatzes von K. Treu machte mich J. Paramelle, Paris, auf dessen Ergebnis aufmerksam und besorgte mir später auch einen Mikrofilm der Hs.; J. Köder, Wien, stellte mir jedoch schon vorher den eigenen Mikrofilm zur Verfügung, wodurch ich für die Nachkollation und Einarbeitung der Ergebnisse erheblich Zeit gewinnen konnte. Beiden sei hier auf das herzlichste gedankt.

Vili

VORWORT

Die Tatsache, daß einiges erst während des Druckes eingearbeitet werden konnte, führte dazu, daß die Darstellung ihre Geschlossenheit gelegentlich einbüßte — dennoch, wie ich hoffe, nicht auf Kosten der Verständlichkeit. Andererseits ist nicht auszuschließen, daß bei einer z.T. mit längeren Unterbrechungen sich über Jahre hinziehenden Arbeit dieses Umfanges sich gewisse Unstimmigkeiten eingeschlichen haben. Das Zustandekommen dieses Buches verdankt Wesentliches der Hilfsbereitschaft und Unterstützung vieler. Die Direktoren und Leiter der Bibliotheken, in denen Hymnen-Hss. aufbewahrt werden, haben mir meine Arbeit sowohl an Ort und Stelle als auch sonst durch jederzeit freundlichst gewährte Auskunft erleichtert. Das Institut de Recherche et d'Histoire des Textes in Paris war mir bei der Beschaffung von Mikrofilmen und Photokopien der Hss. behilflich ; M. Richard hat meinen Wünschen stets bereitwillig entsprochen, J. Paramelle mich in gleicher Weise unterstützt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gewährte ein Reisestipendium zu Handschriftenstudien in in- und ausländischen Bibliotheken und ermöglichte durch ihre Druckkostenbeihilfe überhaupt erst den Druck. Herr Prof. H.-G. Beck, München, gab manchen glücklichen Wink, Herr Prof. W. Bühler förderte durch wertvolle Hinweise den Fortgang der Arbeit. Herr Dr. D. op de Hipt f prüfte für mich einige Stellen in athonitischen Hss. nach. Herr Dr. Chr.Theodoridis, jetzt Thessaloniki, half beim Tippen des griechischen Textes. Fräulein S. Laas, Frau A. Schenk-Kataki und Herr W. Pick waren mir bei der Erstellung des Index locorum und des Index verborum memorabilium behilflich. Fräulein Laas und Herr Dr. V. Schmidt lasen mit großer Sorgfalt und Akribie die Umbruchkorrektur mit und entfernten noch manchen Fehler. Schließlich halfen bei den Korrekturen der Indices Herr Dr. G. S. Henrich und Herr W. Voigt. Ihnen allen möchte ich auch an dieser Stelle herzlich danken. Aufrichtiger Dank gebührt darüber hinaus dem Verlag für die sorgfältige Durchführung des schwierigen Satzes, insbesondere Herrn M. Meiner, der mit Kenntnis und Umsicht den Druck überwachte, sowie Herrn Prof. H. Wenzel für viel Geduld und freundliches Entgegenkommen. Hamburg, im Herbst 1976

Athanasios Kambylis

INHALTSVERZEICHNIS Seite

Vorwort

VII

Teil I : Prolegomena A. Leben und Werk Symeons

XV

I. Das Leben

XV

II. Das Werk

XIX

III. Die Hymnen a) Der Titel der Hymnen b) Zur Echtheit der Hymnen c) Die Datierungsfrage

XXII XXIV XXV XXVI

B. Die handschriftliche Überlieferung der Hymnen . .

XXXI

I. Verzeichnis und Beschreibung der Handschriften

XXXI

II. Recensio a) Codices eliminandi b) Die Primärzeugen 1. Die Scheidung in drei Familien . . . . α) Die Handschriften der ersten Familie ( = ττ) a) Cod. Athous, H. Anna-Kyriacon 57 ( = K2), Cod. Vaticanus gr. 1782 ( = O), die Ausgabe des Zagoraios ( = Z) und ihre Vorlage ( = Cod. Patmensis 427 = T ) , CL. b) Cod. Bodleianus Baroccianus 69 ( = b 2 ) , Cod. Vaticanus Reg. Suec. gr. 23 ( = n), Cod. Athous, Iberon 1340 ( = w2) und ihre Vorlage ( = ε), CLX. c) Cod. Vaticanus Palatinus gr. 242 ( = 1), Cod. Mosquensis 434 ( = m) und Cod. Vindobonensis philologicus gr. 149 ( = s), C L X I I I . d) Das Verhältnis der drei Gruppen ( = Τ ε 1ms) zueinander und ihre gemeinsame Vorlage ( = π ) , CLXIV. e) Cod. Zwicaviensis gr. I I I ( = Q), Codex Patmensis 427 ( = T) und ihre gemeinsame Vorlage ( = π*), CLXVII.

CXIV CXVII CXXXVIII CXLVII CXLIX

χ

INHALTSVERZEICHNIS Seite

β) Die Handschriften der zweiten Familie ( = ρ)

CLXXXIII

a) Cod. Chalcensis theolog. 45 (F b ), Cod. Monacensis 526 ( = N) und ihre Vorlage (= y), C L X X X V I . b) Cod. Athous, Panteleemon 157a ( = Al), Cod. Athous, Panteleemon 158 ( = A2), Cod. Athous, Dionysiou 270 ( = D) und ihre Vorlage (Florilegium Athoum = η), C L X X X I X . c) Cod. Parisinus suppl. gr. 103 ( = P), das Florilegium Athoum ( = η) und ihre Vorlage ( = μ), CCXVIII. d) Cod. Athous, Iberon 557 ( = wi) und das Florilegium Athoum ( = η), CCXIX. e) Der Parisinus, das Florilegium Athoum und der erste Teil ( = F a ) des Cod. Chalcensis theolog. 45, CCXX1I. f) Cod. Vatic. Barberin. 291 ( = r) und die nicht erhaltene Hs. μ, C C X X I I I . g) Cod. Bodleianus Cromw. 8 ( = b3) und die nicht erhaltene Hs. μ, CCXXIV. h) Das Verhältnis zwischen den beiden Zweigen der zweiten Familie (λ und v), CCXXVII.

y) Die Handschriften der dritten Familie ( = φ) a) Cod. Athous, H . Anna-Kyriacon 8 ( = kl), Cod. Athous, Iberon 1340 ( = w2) und ihre Vorlage ( = ξ»), C C X X X I . b) Cod. Thessalonicensis, Blatadon 76 ( = h), die nicht erhaltene Hs. ξ* und ihre Vorlage ( = ξ), CCXXXIII. c) Cod. Escorialensis 420, olim Χ. IV 25. ( = e), die nicht erhaltene Handschrift ξ und ihre Vorlage ( = υ*), CCXXXV. d) Cod. Alexandrinus, Bibl. Patr. 181 ( = a), die erschlossene H a n d schrift u* und ihre Vorlage ( = u), CCCXXXVI. e) Das besondere Verhältnis der erhaltenen Handschriften a (Cod. Alexandrinus) und h (Cod. Thessalonicensis, Blatadon) zueinander, C C X X X V I I . f) Cod. Bodleianus Baroccianus 5 ( = bi), Cod. Athous, Meg. Laura I 24 ( = L) und ihre Vorlage ( = σ), C C X X X I X . g) Die zwei erschlossenen Hss. u und σ, Cod. E und ihre gemeinsame Vorlage ( = φ), CCXLII. h) Cod. Constantinop. Syll. gr. philol. 18 ( = j), CCXLIX.

CCXXX

INHALTSVERZEICHNIS

XI Seite

2. Das Verhältnis der drei Familien zueinander α) Die Familien π und ρ und ihre Vorlage ( = χ) ß) Die erschlossenen Handschriften χ ( = π ρ) und φ und ihre gemeinsame Vorlage ( = der Archetypos ψ) . . .

CCLII CCLIII

CCLXVII

a) Gemeinsame Fehler der Hyparchetypoi, CCLXVIII. b) Gleicher Bestand der Hyparchetypoi, CCLXXXII. c) Die Reihenfolge der Hymnen, CCLXXXIV. d) Stichometrie, CCLXXXIX.

3. Der Archetypos ψ und die Ausgabe des Niketas Stethatos 4. Niketas' Ausgabe der Hymnen in ihrem Verhältnis zum Text des Autors. Cod. Vaticanus gr. 504 ( = t) α) Die Nachrichten der Vita Symeonis ß) Codex Vaticanus gr. 504 ( = t) . . 5. Stemma codicum oc) Scheinbare Widersprüche zum Stammbaum ß) Doppellesungen im Archetypos ? . . γ) Der Archetypos ψ

CCXCVI

CCXCIX CCXCIX CCCII CCCIX CCCIX CCCXI CCCXIII

C. Geschichte des Hymnentextes

CCCXV

D. Ausgaben und Übersetzungen I. Ausgaben II. Übersetzungen

CCCXXIII CCCXXIII CCCXXV

E. Zur vorliegenden Ausgabe a) Zur Textgestaltung b) Sigla c) Apparatus fontium d) Apparatus lectionum

CCCXXVIII CCCXXVIII CCCXXIX CCCXXIX CCCXXX

F. Metrik I. Allgemeine Betrachtungen II. Die einzelnen Metra der Hymnen a) Achtsilber (Anacreonteus) b) Zwölfsilber c) Fünfzehnsilber (Politischer Vers)

CCCXXXIII CCCXXXIII CCCXXXIX CCCXXXIX CCCXLI CCCXLV

. . . .

XII

INHALTSVERZEICHNIS Seite

G. Die Begleittexte der Hymnen I. Die Einführung des Niketas Stethatos . . . . II. Die Lobgedichte III. Der Pinax IV. Das Prooimion V. Die Scholien H. Bibliographie

CCCLII CCCLII CCCLVIII CCCLXVII CCCLXIX CCCLXXI CCCLXXVIII

Teil II : Text und Indices Των θείων ύμνων oí ερωτες του άγίου και μεγάλου πατρός ήμών Συμεών του νέου έν θεολόγος και πρεσβυτέρου γεγονότος καΐ ηγουμένου της μονής του αγίου Μάμαντος Testimonia de Symeonis hymnis Siglorum codicum conspectus alphabeticus Tabula notarum in apparatu critico adhibitarum Νικήτα μονάζοντος καί πρεσβυτέρου μονής των Στουδίου του Στηθάτου εις την βίβλον των Θείων ύμνων τού όσίου πατρός ήμών Συμεών 'Επιγράμματα Πίναξ Τού έν άγίοις πατρός ήμών Συμεών ευχή μυστική, δι' ής επικαλείται τό πνεύμα το άγιον ό αΰτό προορών Textus hymnorum Scholia in hymnos Sigla in indicibus adhibita Index nominum Index grammaticus Index verborum memorabilium Index locorum Initia carminum Numerorum tabulae Stemma codicum Tabulae phototypicae

5 7 11 12

13 25 34 42 45 463 478 479 480 497 550 569 572

TEIL I PROLEGOMENA

Α. LEBEN UND WERK SYMEONS I. DAS LEBEN ττράξι; Év γνώσει καΐ OÚTCOS θεωρία Symeon Neos Theologos, H y . 21, 338

Hauptquelle unseres Wissens über die äußeren Lebensumstände des Symeon Neos Theologos1 ist seine 'Biographie die Vita Symeonis, verfaßt von seinem Schüler Niketas Stethatos2. Dieser Bios geht inhaltlich einerseits auf die Schriften des Heiligen zurück, andererseits aber auch auf Berichte seiner Schüler und auf persönliche Erinnerungen des Verfassers. Der Charakter der Vita ist unverkennbar enkomiastisch ; die Gestalt des Heiligen erscheint — wie in der byzantinischen Hagiographie auch nicht anders möglich — stark stilisiert. Dennoch bietet diese Darstellung des Schülers ungleich mehr konkretes biographisches Material als das Werk des Dichters selbst, in dem dieser nur höchst selten auf bestimmte Ereignisse anspielt, und dann fast immer ohne nähere Angaben3. Wenn wir heute neben 1

2

3

Über die unterschiedliche Interpretation der griechischen Bezeichnung νέος θεολόγος sowie über ihre Varianten in den Handschriften unterrichtet H.-G. Beck, „Symeon der Theologe", BZ 46, 1953, 57·—61; vgl. auch B. Krivochéine, Orient. Christ. Periodica 20, 1954, 315ff., vor allem aber 327 Anm. 1. Es h a t in letzter Zeit den Anschein, als setze sich von den beiden möglichen Übersetzungen des Beinamens die Übersetzung „Neuer Theologe" gegen die zweite, „der Jüngere, der Theologe" oder „der jüngere Theologe" durch, obwohl diese wohl die angemessenere ist. Herausgegeben von I. Hausherr: Un grand mystique byzantin. Vie de Syméon le Nouveau Théologien (949—1022) p a r Nicétas Stéthatos, Orientaba Christiana 12, Nr. 45, R o m 1928. Diese Ausgabe h a t bisher gute Dienste geleistet, doch eine neue ist notwendig. Hausherrs Text basiert auf nur zwei Handschriften (Paris. 1610 und Coislin. 292), der vorhandenen sind jedoch erheblich mehr; außerdem finden sich bei Hausherr oft Verlesungen, von denen hier nur eine angeführt sei: Vita c. 34 (p. 46 τ φ χρόνω δεκάτω έσσθρώθη (sc. das Kloster); der Coislinianus, den ich kollationiert habe, bietet eindeutig: τ φ χρόνω δέ κατεσαθρώθη, was verständlich ist und die Anmerkung Hausherrs (p. 47, n. 1) „Le texte grec semble corrumpu ici : à quoi se rapporte ce nombre dix ?" überflüssig macht. So ζ. Β., wenn er hy. 4, 93ff. von den f ü r seine Verbannung Verantwortlichen spricht. Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang vor allem die 22. Katechese (vgl. Krivochéine, Catéchèses II, 362ff.); in ihr ist von den Erlebnissen eines jungen Mannes namens Georgios die Rede, hinter dem wir wohl den Autor selbst vermuten dürfen (vgl. auch Krivochéine, Catéchèses I, 18 Anm. 1). Die erste Vision des göttlichen Lichtes erfuhr Georgios im Alter von 20 Jahren, kurz nachdem er dem Mönch begegnet war, der sein π α τ ή ρ πνευματικοί wurde (vgl.

XVI

PROLEGOMENA

der geistigen Entwicklung des Symeon, wie sie sich bestenfalls in großen Zügen auf Grund des erhaltenen Werkes nachzeichnen läßt, zugleich die äußeren Daten seines Lebens in etwa fassen können, so in erster Linie dank der in der Vita gegebenen Anhaltspunkte. Das einzige in der Vita mit einiger Sicherheit rekonstruierbare Datum ist allerdings nur das von Symeons Tod: 1022; weitere Anhaltspunkte, wie ζ. B. hinsichtlich der Dauer seines Exils (13 Jahre), ergeben sich daraus. So konnte der Herausgeber der Vita die wichtigsten Stationen von Symeons Leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festlegen; seitdem hat die von Hausherr vorgeschlagene Chronologie4 jene von K. Holl6 ersetzt und sich in der Forschung allgemein durchgesetzt®. Sie bietet in Kürze folgende Daten:

4 δ

β

Catech. 22, 22ff. (II, p. 366 ff. Kriv.) ; angespielt wird hier auf das Verhältnis zwischen Symeon Neos Theologos und Symeon Eulabes, dem Mönch des StudiuKlosters) ; im 82. Lebensjahr war dieser Georgios dann bereits seit drei bis vier Jahren Mönch (Catech. 22, 270ff.: II, p. 386ff. Kriv.). Beide Daten widersprechen den Nachrichten der Vita Symeonis nicht. Vgl. vor allem Hausherr, a.a.O. S. XC. Κ. Holl, Enthusiasmus und Bußgewalt beim griechischen Mönchtum. Eine Studie zu Symeon dem Neuen Theologen, Leipzig 1898, S. 26: Geburt zwischen 963 und 969; Tod zwischen 1041 und 1042. Merkwürdigerweise gibt Fr. Dölger, Die Byzantinische Dichtung in der Reinsprache, in: Εύχαριστήριον, Festschr. für Fr. Dölger, Thessaloniki 1961, S. 40 die Lebensdaten Symeons mit 960—1040 an; so bereits in der 1. Auflage der Abhandlung im Rahmen der „Studienhefte für die Altertumswissenschaft", Göttingen 1948. — Fast der einzige, der an der Richtigkeit der von Hausherr erarbeiteten Chronologie noch zweifelt, ist P. Chrestou, Νικήτα Στηθάτου Μυστικά Συγγράμματα, Thessaloniki 1957, S. lOf. Die drei ebda, vorgebrachten Argumente sind nicht stichhaltig: 1) Die Erwähnung von Basileios II. und Konstantinos V I I I . in der Vita als Kaiser bereits für das Jahr 963 (als Symeon nach Konstantinopel kam) ist so zu erklären, daß Niketas erst 1053—1054 seinen Bios niederschrieb, aber wußte, daß Symeon in der Zeit lebte, in der Basileios I I . Kaiser war (976—1025) ; es ist verständlich, wenn er diese Zeit etwas nach oben ausgedehnt hat, als Basileios noch minderjährig war, zumal, da [unter Nikephoros Phokas (963—969) und Johannes Tzimiskes (969—976)] er und sein Bruder Konstantin V I I I . als die legitimen Vertreter der makedonischen Dynastie weiterhin ihre Kaiserrechte behielten. 2) Symeon wurde von dem Patriarchen Nikolaos Chrysoberges zum Priester geweiht (Vita c. 30) ; dieser wurde aber erst 984 als Patriarch inthronisiert ; Symeon kann also nicht 980 (so Hausherr) zum Priester geweiht worden sein. Hier ist nicht der Ort, das diffizile Problem zu erörtern, das mit einer etwa vierjährigen Vakanz des Patriarchenthrons zusammenhängt, die die griechischen Quellen in den Jahren 979—983, die arabischen aber in den Jahren 991—996 ansetzen. Mir scheint, daß zuletzt V. Grumel, Chronologie Patriarchale au Xe siècle, Basile 1er Scamandrénos, Antoine I I I Scandalios le Studite, Nicolas I I Chrysobergès, Rev. d. Et. Byz. 22, 1964, 45—71, mit überzeugenden Gründen nachgewiesen hat, daß Nikolaos Chrysoberges im Mai des Jahres 980 zum Patriarchen geweiht wurde (vgl. ebda. S. 70). Noch im selben Jahr weihte er dann Symeon zum Priester.

DAS LEBEN SYMEONS

XVII

949 wird Symeon in Paphlagonien geboren; bereits 960, als Elfjähriger, geht er nach Konstantinopel zu einem Onkel, der ein Amt im Palast bekleidet; 963, nach dem Tode dieses Onkels, versucht er zum ersten Mal in das berühmte Studiu-Kloster einzutreten, wird seines Alters wegen jedoch noch nicht aufgenommen. Symeon hat sich bis dahin nur mit Grammatik und Kalligraphie beschäftigt. Er gibt das weitere Studium auf, tritt in die Dienste eines Vornehmen ein, bewahrt dabei aber den Kontakt zu Symeon Eulabes vom StudiuKloster, seinem πατήρ πνευματικός. Um 970, im Alter von etwa 20 bis 21 Jahren 7 , erlebt er seine erste Vision, die bestimmend wird für sein ganzes Leben. Um 976 kehrt er in die Heimat zurück, wo er sich etwa ein Jahr aufhält. Nach seiner Rückkehr (977) tritt er in das Studiu-Kloster ein; die enge Bindung an den verehrten Lehrer festigt sich; sie wird von den übrigen Mönchen mißverstanden, und so muß Symeon sehr wahrscheinlich bereits Ende desselben Jahres das Studiu-Kloster verlassen. Mit Hilfe des Symeon Eulabes tritt er in das benachbarte Kloster des hl. Mamas ein ; auch von hier aus hält er die Beziehung zu seinem geistigen Vater aufrecht. Nach dem Tode des Abtes vom Mamas-Kloster wird er 980 vom Patriarchen Nikolaos II Chrysoberges zum Priester geweiht und von den Mönchen zum Abt gewählt 8 ; er ist zu diesem Zeitpunkt 31 Jahre alt 9 . Symeon entwickelt jetzt eine erstaunliche Aktivität sowohl im praktisch-alltäglichen als auch im theoretisch-geistigen Bereich. Nach dem Tode des Symeon Eulabes (986—987) führt er für diesen in seinem Kloster einen regelrechten Kult ein; er veranlaßt, daß seine Ikone gemalt wird, verfaßt selbst Enkomien auf ihn, verehrt ihn wie einen Heiligen. Zwischen 995 und 998 ist der in diesem Kult begründete Aufstand von etwa 30 Mönchen seines Klosters gegen Symeon anzusetzen, der diesen tief erschüttert; später, etwa im Jahre 1003, beginnt seine Kontroverse mit Stephanos, dem Synkellos des Patriarchen, ehemals Metropolit von Nikomedeia10. Hauptanlaß ist auch hier der Kult 3) Nach der Vita war Symeon 48 Jahre lang Priester, von 980 bis 1022 sind es aber nur 42 Jahre; diese Diskrepanz kann jedoch beseitigt werden, wenn man annimmt, daß im Original der Vita die Zahl 42 mit pu ( = μβ) angegeben war, die über den Archetypos als μη ( = 48) weitertradiert wurde—bereits von Hausherr, Vie (Introduction) XCI angemerkt. Vgl. auch Darrouzès, Opuscules 15ff. ' Catech. 22, 22f. (II, p. 366 Kriv.) heißt es von Georgios, daß er 20 Jahre alt war, 8 als er die Vision hatte ! Vgl. dazu o. Anm. 6 » Catech. 22, 270ff. (II, p. 386ff. Kriv.) berichtet Symeon offenbar von der Zeit nach der Übernahme des Hegumenats, wenn man die Parallele in allen Einzelheiten sehen will. 10 Über ihn s. Le Quien, Oriens Christianus I, 1740, 594; vgl. ferner Hausherr, a. a. O. Introduction S. LI ff. Π

Kambylis, Hymnen d. Symeon

XVIII

PROLEGOMENA

des Symeon Eulabes, den Symeon Neos Theologos diesem angedeihen ließ, doch mögen die Gründe tiefer liegen. 1005 gibt Symeon das Hegumenat auf und am 3. Januar 1009 geht er ins Exil, an einen Ort namens Paloukiton an der gegenüberliegenden Küste; dort baut er das alte, verfallene Εύκτήριον der hl. Marina wieder auf. Im Jahre 1010 oder 1011 wird eine Revision des Verfahrens gegen Symeon seitens der hl. Synode vorgenommen; Symeon wird für unschuldig befunden und darf nach Konstantinopel zurückkehren, doch er verbleibt nunmehr freiwillig in seinem Exil, wo er am 12. März des Jahres 1022 im Kreis weniger Schüler stirbt. Soweit in großen Linien der äußere Ablauf dieses Lebens11. Es gehört in die Zeit der großen Erfolge der Mazedonen12, in eine Zeit mithin, in der, wie bereits richtig beobachtet wurde13, eine wachsende Neigung zur Spekulation festzustellen ist; diese wird gleichsam eingeleitet durch Photios' Beschäftigung mit der Antike, die zur ersten Renaissance der Klassischen Studien in Byzanz führte, und findet ihren Höhepunkt im 11. Jhdt. bei Psellos und Johannes Italos. Symeon lehnt von vornherein sowohl die weltliche Wissenschaft, die θύραθεν σοφία, als auch die konventionelle, in seiner Zeit durch den Synkellos Stephanos vertretene Theologie ab und folgt dem Ruf mystischen Lebens; so wird er zu dem bedeutendsten Mystiker der mittelbyzantinischen Zeit, zum „Bindeglied zwischen der sinaitischen Mystik eines Johannes Klimax und Diadochos von Photike sowie Markos dem Eremiten einerseits und der spätbyzantinischen Mystik andererseits" 14 . 11

12

13 14

Vgl. auch Krivochéine, Catéchèses I, 17fi., der das Leben Symeons ausführlich bespricht und besonders die 'mystische ' Entwicklung des Theologen nachzeichnet, wie auch den Artikel (Symeon le jeune, le Theologien ou le nouveau Théologien) von J. Gouillard in: Diet. Théol. Cath. 14, 1939, Sp. 2941—2959; vgl. ferner Darrouzès, Opuscules 8; ders. Chapitres 7ff. ; Stathopoulos, Die Gottesliebe 9 ff. Vgl. dazu G. Ostrogorsky, Geschichte des Byzantinischen Staates, 2. Aufl. München 1952, 171—252 (vor allem 238ff.) und J. M. Hussey, Church and Learning in the Byzantine Empire (887—1185), Oxford 1937; vgl. besonders S. 201—225. Vgl. unter anderem Darrouzès, Traités I, 12. H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 585. Es sei erlaubt, hier ein bislang unbekanntes, aus dem 12. Jhdt. stammendes Testimonium zum Leben Symeons anzuhängen: David Dishypatos, Carmen contra Acindynum v. 231 ff. (ediert von R. Browning in: Byzantion 25—27, 1955—1957, 723—738; die Stelle auf S. 729): ίσμεν παθόντα Συμεώνην τόν νέον Ferner sei auf zwei selten herangezogene Testimonien aufmerksam gemacht: Manuel Kalekas, PG 152, 388 Β und Demetrios Kydones, PG 154, 840 A. Es handelt sich eigentlich an beiden Stellen um den gleichen Text; einer der beiden Autoren hat den anderen als Quelle gehabt. Kalekas und Kydones waren Gegner des Palamismus, David Dishypatos ein Anhänger desselben.

II. DAS WERK Spätestens nach seiner Wahl zum Hegoumenos des MamasKlosters im Jahre 980, einunddreißigj ährig, beginnt Symeon seine schriftstellerische Tätigkeit, die wohl bis zu seinem Tode nicht aufgehört hat. Zu Beginn, soweit dieser tatsächlich greifbar ist, steht nachweislich die Katechese l 1 ; sie bezieht sich auf, das Amt des Hegoumenos, das der Dichter soeben übernommen hatte 2 ; in der Zeit des Exils entstehen, nach dem Zeugnis des Niketas2" und wie unter den gegebenen Umständen auch kaum anders zu erwarten, nur noch Hymnen und apologetische Reden. Abgesehen von Niketas, der in seiner Vita Symeonis oft auf das Werk des Heiligen zu sprechen kommt 3 , allerdings meist allgemein, nur selten die Titel der Schriften erwähnend 4 , unterrichtet uns nur noch eine Bemerkung im Cod. Mosquensis 417 über einzelne Werke Symeons6. Dieser selbst hat sich nirgends in seinem Werk über seine verschiedenen Schriften geäußert®. Zur Anfertigung eines zuverlässigen Verzeichnisses mit den Werken Symeons war mithin dip Untersuchung der handschriftlichen Überlieferung notwendig ; nach Allatius7, Holl8 und Gouillard9 hat sich zuletzt B. Krivochéine um diese Aufgabe 1

Der Text bei Krivochéine, Catéchèses I, 222—238. Niketas weiß von Briefen zu berichten, die Symeon bereits als Novize im StudiuKloster an seine Schüler gerichtet haben soll (Vita c. 20, 14—18; p. 30 Hausherr) ; dies setzte er fort, auch als er in das Mamas-Kloster übersiedelte und noch bevor er dort Abt wurde (Vita c. 29, 1—5; p. 40 Hausherr). Somit wäre der eigentliche Beginn seiner literarischen Produktion um einige Jahre nach vorn gerückt. — Vgl. dazu Krivochéine, Catéchèses I, 55 f. 2 » Vita c. 111, 7—10. 15—17 (p. 154 Hausherr). 3 Vgl. die Angabe von Hausherr vor allem auf S. 46. 48. 96. 98. 106. 130. 154.· 196; die meisten Angaben des Niketas in der Vita hatte bereits Holl, Enthusiasmus und Bußgewalt 27f. zusammengestellt (nach cod. Paris. 1610). 4 So ζ. B. Vita 134, 34—38 (p. 196 Haushierr) ; der Text findet sich ausgeschrieben bei Krivochéine, Catéchèses I, 59 Anm.-8. 5 Der Text ist als Testimonium Nr. 12 unten Teil II, S. 8 angeführt. « Bei Catech. 30, 349ff. und Catech. 31, Iff. (III, 222 resp, ,224 Krivochéine) liegt ein anderer Fall vor. 7 PG 120, 290ff. 8 K. Holl, Enthusiasmus und Bußgewalt 27 ff. 9 Vgl. seinen Artikel in Diet. Théol. Cath. 14, 2944 (vgl. o. S. XVIII Anm. 11). 2

II·

XX

PROLEGOMENA

verdient gemacht10. Es sei hier ihr Ergebnis zusammengefaßt11 : 1. 34 Katechesen 2. 2 Eucharistien (die eine folgt den Katechesen, die andere hat keinen festen Platz) 3. 3 Theologische Reden 4. 15 Ethische Reden 5. 5 Briefe 6. 33 Logoi έκ της συγγραφής (=Orationes) 7. 24 Logoi êv κεφαλαίοις 8. Kephalaia (drei Zenturien; die zweite umfaßt nur 25 Paragraphen) 9. 58 Hymnen (den versifizierten Brief an Stephanos von Nikomedeia mitgerechnet)12 Zu den Werken Symeons ist wahrscheinlich noch ein „Dialogos mit einem Scholastiker über Gott" zu zählen, den E. des Places in seiner Edition des Textes dem Diadochos von Photike zuschreibt13. Dagegen scheint die μέθοδος της προσευχής nicht von Symeon zu stammen, obwohl sie in einigen Handschriften diesem zugeteilt wird14. Von einigen Werken, die sowohl Niketas in der Vita Symeonis als auch jene Notiz des Mosquensis 417 (s. o.) erwähnen, hat sich keine Spur erhalten, zumindest sind sie bisher nicht aufgefunden worden : 1. Ein Bios des Symeon Eulabes 10

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B. Krivochéine, The Writings of St. Symeon the New Theologian, Orient. Christ. Period. 20, 1954, 298—328. Vgl. auch H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 585f.; ferner Darrouzès, Chapitres 11. Ein beachtlicher Teil dieses Werkes liegt inzwischen in kritischen Editionen vor; die unter 1. und 2. angeführten Schriften sind von Krivochéine, Catéchèses I — I I I , die unter 3. 4. und 8. von Darrouzès, Traités, und derselbe. Chapitres, herausgegeben worden (vgl. die genauen Angaben im Literaturverzeichnis). Von den unter 5. 6. und 7. erwähnten Schriften bereitet J . Paramelle eine kritische Edition vor (briefliche Mitteilung vom 17. 11. 1967); über die H y m n e n s. gleich unten. E. des Places, Une catéchèse inédite de Diadoque de Photicé ? Recherches de science Religieuse 40, 1952, 129—138 (mit französischer Übersetzung); vgl. auch Diadoque de Photicé, Oeuvres spirituelles, p a r E. des Places, Sources Chrétiennes 5, Paris 1955,180 ff. Vgl. I. Hausherr, La méthode d'oraison hésychaste, Orient. Christ. 9, Nr. 36, Rom 1927, 150—172; vgl. ferner Darrouzès, Chapitres 116f. (Appendice II) und H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 586.

DAS W E R K SYMEONS

XXI

2. Enkomien auf denselben 3. Polemische und apologetische Reden ( = λόγοι απολογητικοί καί αντιρρητικοί)15. 15

Vgl. für die unter 1. und 2. angeführten Schriften: Vita c. 72, 20—22; c. 73, 4—5 (p. 98—100 Hausherr); für die unter 3. erwähnten: Vita c. 111, 15—17; 134, 36—37 (p. 154; 196 Hausherr) und cod. Mosqu. 417 fol. 192 (unten Testim. Nr. 12). E s ist kaum anzunehmen, daß mit λόγοι απολογητικοί irgendwelche der erhaltenen Schriften Symeons gemeint sind.

III. DIE HYMNEN Eine besondere Stellung innerhalb des Werkes nehmen die, Hymnen ein, die in den Handschriften sowohl als auch in den Berichten über sie einheitlich mit dem ungewöhnlichen Titel των θείων ύμνων oi ερωτες angeführt werden1®. Mit den λόγοι und vor allem mit den Katechesen setzt Symeon eine alte Tradition des Studiu-Klosters fort. Auch die Kephalaia blicken auf eine lange und ununterbrochene Geschichte zurück, sind sie doch als literarisches Genos gerade im Bereich der Asketik und Mystik beheimatet 17 . Mit seinen Hymnen schafft Symeon dagegen insofern etwas Neues und Einmaliges, als er nicht bestimmten Vorbildern folgt, sondern in Form und Inhalt eigene Wege geht. Gewiß verbindet ihn mit Gregorios von Nazianz18, Synesios von Kyrene 19 oder Sophronios von Jerusalem 20 die Tatsache, daß auch er seine Hymnen nicht für den liturgischen Gebrauch schrieb, doch die Unterschiede überwiegen. Sie sind formaler Art: nicht der antiken (prosodischen) Metrik und nicht der altgriechischen Sprache bedient er sich, um eigene mystische Erfahrung auszusagen, sondern gängiger Versmaße 21 und der Sprache seiner Zeit. Es sind aber auch solche des Inhalts: nicht oder nicht nur die herkömmlichen Lobpreisungen Gottes begegnen in seinen Dichtungen ; nicht nur um dogmatische und moralische Fragen kreist die Thematik: primär sind Erlebnisse und Visionen von höchstpersönlicher Aussage und erstaunlicher Unmittelbarkeit Ursprung und Gegenstand dieses Dichtens. Symeon knüpft also in seinen Hymnen nicht an die frühere außer18 17 18

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Vgl. die Testimonien (u. Teil II, S. 7 ff.) und gleich unten. Vgl. Ehrhard bei Krumbacher, Geschichte der Byzantinischen Litteratur 141. Über Gregorios s. Β. Altaner-A. Stuiber, Patrologie, 'Freiburg 1966, 298—303. Eine moderne kritische Ausgabe seiner Gedichte steht noch aus; vgl. hierzu Fr. Lefherz, Studien zu Gregor von Nazianz, Diss. Bonn 1958, 89—93. Zur Orientierung über ihn s. Altaner-Stuiber a. a. O. S. 282f. ; von seinen Hymnen besitzen wir eine zuverlässige Ausgabe von N. Terzaghi: Synesii Cyrenensis hymni, Rom 1939. Über Sophronios s. H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 434—436; vgl. auch Altaner-Stuiber a. a. O. S. 520. Seine anakreontischen Oden liegen jetzt in einer neuen Edition vor: M. Gigante, Sophronii Anacreontica, Rom 1957. Mit Recht hat man bereits konstatiert, daß der politische Vers im Gegensatz steht zu dem mystischen Inhalt; vgl. H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 585 (vgl. auch unten).

DIE HYMNEN

XXIII

kirchliche Hymnik an, abgesehen davon, daß er von den genannten und überhaupt von den Vertretern dieser Dichtung nur Gregorios gekannt zu haben scheint22. Noch weniger bestehen Beziehungen zur kirchlichen Dichtung eines Romanos Melodos oder Johannes von Damaskos ; daß Symeon wie Romanos eine volkstümliche Sprachform zeigt, oder daß er wie der Damaszener dogmatische Fragen streift, sind äußere Berührungspunkte. Der Hauptunterschied besteht weder im unterschiedlichen Inhalt noch in der Form, sondern zumal darin, daß die Kontakien des Romanos wie die Kanones des Johannes bekanntlich von vornherein als Kirchen'gesänge' konzipiert und zugleich komponiert wurden und als solche in der Liturgie ihren (festen) Ort hatten 23 . Symeons Hymnen hingegen sind nicht für die Liturgie bestimmt; von vornherein stehen sie außerhalb der vorgegebenen objektiven Formen kirchlicher Frömmigkeit. Ihre Aussage ist entscheidend geprägt durch die unmittelbare Ergriffenheit persönlicher religiöser Erfahrung und darin liegt das sie kennzeichnende Neue innerhalb der byzantinischen Hymnenpoesie. Symeon selbst spricht nach dem Tode seines Lehrers Symeon Eulabes einmal von den Hymnen (hy. 7, 8f.) : καί δίδαξον êv πνεύματι ύμνους έκείνω φσαι / καινούς ομού καί παλαιούς . . . Zweifellos meint hier καινούς nichts anderes als die Ιρωτες των θείων ύμνων23®, während sich παλαιούς auf die Enkomien beziehen wird, von denen es heißt, daß Symeon solche zu Ehren seines Lehrers verfaßte (s. o. S. XXI), mithin liturgische Dichtung herkömmlicher Art 23 ". Vergleicht man schließlich die Hymnen Symeons mit der 'weltlichen' Dichtung der mittelbyzantinischen Zeit, so erkennt man hier zwar die Verwendung zeitgenössischer Versmaße und die Sprache als verbindendes Element, doch wird man zugleich niicht den gewaltigen Unterschied im Formalen und im Inhaltlichen, der nicht zuletzt ein qualitativer ist, aus den Augen verlieren dürfen 24 . 22

Siehe gleich unten. Daß Symeon seinen Hymnen keine Melodien zugedacht hat, zeigt vielleicht der „stichische" Aufbau der Gedichte. [Vgl. jedoch jetzt DOP 28, 1974, 141 ff.]. 23a Auf diese weist wohl ebenfalls v. 13 hin : ÔTt καιυαΐς Ιγώ λαλώ γλώσσαΐζ. ^ D i e s e Unterscheidung (sicherlich nicht ohne Kenntnis der obigen Hymnenstelle) trifft auch Niketas in der Vita Symeonis, wenn er sohreibt (ebda. c. 72, 21f. ; p.· 98f. Hausherr): ύ μ ν ο υ ; eiç αυτόν καί έγκώμιαββκ 9e(«ç άττοκαλύψεω; συνεγράψατο. 24 Den Unterschied zu der übrigen Dichtung der Zeit Symeons bezeichnet am treffendsten Dölger, Die byzantinische Dichtuhg in der Reinsprache (in: Εύχαριστήριον, Festschr. für Fr. Dölger, Thessalonike 1961, S. 41): , , . . . ein erratischer Block inmitten der schablonenhaften Eintönigkeit der dichtenden Zeitgenossen Symeons". 23

XXIV

PROLEGOMENA

a) Der Titel der Hymnen : Wir sahen bereits, daß sowohl in der handschriftlichen Überlieferung als auch in den Testimonien die Hymnen einheitlich unter demselben Titel erscheinen: των θείων ύμνων oí ερωτες26. Daß er in der Hymnenüberlieferung um den Namen und die Bezeichnung des Dichters erweitert wird, ist zunächst selbstverständlich, doch gibt dies zugleich einen Hinweis darauf, daß der seltsam anmutende Titel, der den Inhalt dieser Hymnen treffend charakterisiert, nicht von Symeon stammt. Er scheint vielmehr auf Grund bereits vorhandener ähnlicher Betitelungen entstanden zu sein und auf den Herausgeber Niketas Stethatos zurückzugehen. Allatius erwähnt bereits, daß Symeon, den 'Lehrer' des PseudoDionysios Areopagita Hierotheos nachahmend, „erotische Hymnen und Lobpreisungen Gottes" geschrieben habe2®. Dieses Urteil fußt wohl auf der Ähnlichkeit, die zwischen dem Titel der Hymnensammlung einerseits und dem des angeblichen Werkes des Hierotheos andererseits zweifellos zu konstatieren ist; Pseudo-Dionysios, de div. nom. 4, 14 (PG 3, 713 A) heißt es: ταύτα καί ό κλεινός ημών ίεροτελεστής ενθέως ύφηγήσατο κατά τούς ερωτικούς ύμνους 27 . Allatius läßt jedoch unerwähnt, wer dem Hymnenbuch Symeons seinen Titel gab ; wohl kann aber aus dem angeführten Zitat zumindest abgeleitet werden, daß auch ihm die Beziehung zwischen den beiden Titeln bewußt war. Deutlicher hat diese Vermutung zuletzt Köder 184 ausgesprochen; er erachtet den Titel der Hymnensammlung für ein „Mixtum" aus dem Titel von Hierotheos' Werk (s. o.) und dem eines weiteren (fingierten oder verlorenen?) Werkes „Über die göttlichen Hymnen" von Ps.-Dionysios, das dieser selbst einmal zitiert; de coel. hier. 7, 4 ( = PG 3, 212 Α28) : ταύτας δέ τάς . . . ύμνολογίας ήδη μεν εν τοις ττερί τ ω ν θείων ύ μ ν ω ν ώς έφικτόν άνεπτύξαμεν29. Mir scheint jedoch, daß darüber hinaus der Ausdruck θείος ερως hinzugezogen, werden muß ; der bei Ps.-Dionys. de div. nom. 4, 10—16 ( = PG 3, 705 C — 713 C) häufig, auch im Zusammenhang mit Hierotheos' Werk, verwendet 25 2β

27 28

29

Nur die Wortfolge ist manchmal eine andere (oí ερωτες των θείων ύμνων). In De Symeonum scriptis diatriba; vgl. den Nachdruck in: Fabricius, Bibliotheca Graeca 10, Hamburg 1721, 312 und in: PG 120, 300 A: Praeterea divinum Hierotheum sancti Dionysii Areopagitae Praeceptorem aemulatus, Amatorios Hymnos et divinas laudes vario carminum genere decanta vit. Vgl. ebda die Überschriften von Kap. 15. 16. 17 ( . . . Ικ των., έρωτικών ύμνων). Vgl. jetzt auch: Denys l'Aréopagite, la hiérarchie céleste, par Roques-Heil-deCandillac, Sources Chrétiennes 58, Paris 1958, S. 118. Vgl. dazu Max. schol. in lib. de coel. hier. PG 4, 76 C.

D I E HYMNEN

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wird ; diesen Ausdruck kannte auch Symeon30. All diese Bezeichnungen mögen zur Entstehung des Titels der Hymnensammlung beigetragen haben 31 ; doch handelt es sich bei ihm nicht um eine mehr oder weniger gelungene 'Kontamination', sondern eben um etwas ganz Neues. Daß dies Niketas zu verdanken ist, zeigt dessen Vertrautheit mit dem Text des Ps.-Dionysios, worauf Köder (s. o.) bereits hingewiesen hat. Hervorzuheben ist hier noch einmal, daß Niketas gerade in seiner Einführung in die Hymnen vornehmlich dionysianische Zitate (vor allem aus den beiden genannten Schriften) bringt 32 . Schließlich wird man dem Herausgeber der Hymnen und dem Verfasser der Einführung nicht zuletzt auch die Betitelung des Buches zuschreiben dürfen 33 . b) Zur Echtheit der Hymnen: Es besteht kein Grund, die Echtheit der in den Handschriften überlieferten 58 Hymnen anzuzweifeln. Sie stammen wohl alle von Symeon34. Nur hinsichtlich der 24 nicht akrostichischen Verse von hy. 5 (Alphabetos) muß die Echtheitsfrage gestellt werden35, was Maas, Aus der Poesie 340, auch bereits getan hat; er hat übrigens auch das Wichtigste dazu gesagt: diese Verse „zerstören oft die Konstruktion, sind nirgends für den Zusammenhang notwendig und meist völlig leer" (ebda.). Am deutlichsten wird dies v. 11—17; ich setze hier als Beispiel nur den Text der akrostichischen Verse her (11 + 13 + 15 + 17): Ζυγόν βάστασου τον ελαφρόν Κυρίου Ή μας βροτούς ατταυτας σφζοντα δώρου, Θεούς δεικνύντα δυνάμει τοϋ καλούντος, Ί ν α εργω γνως τώυ έργων τάς εκβάσεις 30 81

32 33 34

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Vgl. hy. 20, 237; ferner Catech. 1, 81 (I, 230 Krivochéine). Vgl. hy. 20. 237; ferner Catech. 1, 81 (I, 230 Krivochéine). Es hat den Anschein, daß auch sonst in Anlehnung an Hierotheos' Werk ähnliche Titel gebildet worden sind; im Cod. Mosqu. Synod. 308 (Vladimir 422; s. u.) fol. 1 ist zu lesen: 'Ερμηνεία πως δεί καί δθεν δεϊ μεταγράφειν τους ύμνους... "Υμνοι ττρός τ ό θ ε ί ο ν ε ρ ω τ ι κ ο ί , Μητροφάνοι/ξ μοναχού. Sollte dieser Mönch Metrophanes identisch sein mit dem gleichnamigen Metropoliten von Smyrna (s. H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur 643f.), so hätten wir schon im 9. Jhdt., also vor Symeon, die Anwendung eines solchen Titels für ein Hymnenbuch. Für die Identität spricht die Tatsache, daß sich im cod. S. Sabas 106, Jerusalem, „hymnographische Anweisungen" des Metropoliten finden (vgl. Beck, a. a. O. 544); bei der 'Ερμηνεία usw. des Mosquensis handelt es sich offenbar um Ähnliches, möglicherweise um dasselbe Werk ( ?). Vgl. unten S. CCCLVI und den apparatus fontium zum Text der Einführung. Vgl. unten S. CCCLXVII über den Verfasser der Hymnenüberschriften. Uber die in der Ausgabe des Zagoraios unter Nr. 54 und 55 als Hymnen Symeons erscheinenden Texte s. u. S. CIX. Uber Interpolationen weiter unten passim. Zu hy. 4, 94f. vgl. u. S. CCCXXXIV, Anm. 6.

XXVI

PROLEGOMENA

Durch die dazwischengeschobenen Verse 12. 14. 16 wird dieser sinnvolle und syntaktisch einleuchtende Textzusammenhang gestört; ohne Schwierigkeit könnte man sich die nicht akrostichischen Verse in Klammern vorstellen, gleichsam eine Art kurzer Kommentar zu dem jeweils vorangehenden Vers36. Sie können weder zur ursprünglichen Form des Gedichts gehören noch später von Symeon selbst hinzugefügt worden sein (vgl. Maas, ebda.). Wer der Bearbeiter des Gedichts gewesen ist, muß noch offen bleiben37. c) Die Datierungsfrage : Zeitangaben zur Entstehung der einzelnen Hymnen besitzen wir nicht; jedoch wird man annehmen dürfen, daß sie nicht in einer bestimmten Schaffensperiode als Ganzes konzipiert und niedergeschrieben wurden, sondern daß sie vielmehr nach und nach entstanden sind38. Wenn Niketas in der Vita Symeonis die Hymnen einmal in der Zeit des Hegoumenats (980—1005)39 und später in der seines Exils (1009—1022)40 ansetzt, so müssen wir trotz des bestimmten Artikels im Ausdruck ( = Titel des Hymnenbuches) των θείων ύμνων τ ο ύ ς έρωτας in beiden Stellen der Vita annehmen, daß er jeweils nur einzelne Hymnen gemeint hat. Die im Scholion zu hy. 18, 119 enthaltene Nachricht, Symeon habe das ganze Buch im Exil geschrieben41, ist unrichtig; so kann dieses Scholion auch nicht von Niketas stammen. Einige Hymnen bieten gewisse Anhaltspunkte, mit Hilfe derer sie, wenn nicht genau, so doch etwas näher datiert werden können; die Auffassung des Niketas wird hierdurch bestätigt. 1. Hy. 4 wurde offenbar nach 1009 (terminus post quem), also in der Zeit des Exils niedergeschrieben, wie aus v. 93 deutlich hervorgeht: των δραματουργών της Ιμής εξορίας. Eine nähere Bestimmung ist nicht möglich42. 2. Hy. 7 ist nach dem Tod des Symeon Eulabes, also nach 987 entstanden, wie vor allem v. 8—9 zeigen (vgl. auch v. 5ff.) ; dieselben Verse (vgl. den ausgeschriebenen Text oben S. XXIII) weisen ferner mit ziemlicher Sicherheit auf die Zeit des Kultes, den Symeon 987 für 38 87

38 39 40 41 42

Vgl. ζ. B. gleich v. 1—2. Köder 154 neigt dazu, aus „textgeschichtlichen Gründen" Niketas Stethatos als Interpolator zu betrachten. [Vgl. jetzt auch Köder, Hymnes I, 19.] Vgl. dazu Holl, Enthusiasmus und Bußgewalt 28. Vita c. 37 (p. 50 Hausherr) ; s. den Text unten Teil II, S. 7, Testimonia Nr. 1. Vita c. 111 (p. 154 Hausherr) ; s. unten Teil II, S. 7, Testimonia Nr. 2. Vgl. den Originaltext unten Teil II, S. 469, 56f. Vgl. auch Maas, Aus der Poesie 340.

D I E HYMNEN

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seinen Lehrer gleich nach dessen Tod im Mamas-Kloster einführte und der 1003 eingestellt wurde. In dieser Zeitspanne wird der Schüler seine Enkomien (— ύμνοι παλαιοί) und die Hymnen ( = ύμνοι καινοί) auf den Heiligen Symeon Eulabes, damit also auch den vorliegenden Hymnos, niedergeschrieben haben. 3. Hy. 10 gibt wenig her für seine Datierung; zugrunde liegt ein Erlebnis, das offenbar nicht leicht verwunden wurde: der Bruch mit dem Bruder im Geiste, das Ende einer Freundschaft. Darin liegt allenfalls ein allgemeiner Hinweis auf das Klosterleben, nicht speziell auf einen bestimmten Lebensabschnitt des Dichters; nur vermuten kann man, daß das Gedicht wahrscheinlich nach 980, dem Jahr der Priesterweihe des Neos Theologos, entstanden ist 42 ". 4. Hy. 14 stammt aus der Zeit unmittelbar nach Symeons Priesterweihe und der Übernahme des Hegoumenats im Mamas-Kloster; das ganze Gedicht spiegelt jenes Erlebnis wieder; zu vergleichen sind vor allem die Verse 51 ff. ; 75ff. ; lOlff. Das Jahr 980 ist zumindest der terminus post quem. Vielleicht könnte es aber als das Entstehungsjahr des Hymnos betrachtet werden; v. 19, in dem der Dichter von den 'Gaben' spricht, deren er jetzt von Gott für würdig erachtet wurde (τοσούτων μάλλον άγαθών vüv κατηξίωσάς με), spricht dafür, daß das Gedicht ziemlich bald nach dem erwähnten Ereignis entstanden sein muß, und zwar etwa gleichzeitig mit der ersten Katechese43. Auch der Inhalt stützt diese Vermutung: Seine Ergriffenheit so unmittelbar zu äußern, wäre dem Dichter später kaum in dieser .Weise möglich gewesen. Sehr wahrscheinlich ist also hy. 14 Ende des Jahres 980 oder spätestens zu Beginn von 981 entstanden. 5. Hy. 15, der eigenartigste des Hymnencorpus, muß nach dem .Tód des Studiten Symeon Eulabes entstanden sein, wie der Verspartie 206—215 zu entnehmen ist; Symeon spricht hier von seinem Iiêhrër im Imperfekt. V. 206 zeigt andererseits, daß nicht allzu viele Jahré vergangen sein können (ούτως έγένετο και vüv èv T O T Ç εσχάTois 'xpó vois) ; v. 207 gibt ferner einen Hinweis auf den Kult, den der 42a

43

In den obigen Ausführungen habe ich mich bei der Interpretation des Gedichts stillschweigend P. Maas, Aus der Poesie 340, angeschlossen, der entgegen der Angabe der Überschrift von hy. 10 die 'Trennung' nicht als Tod, sondern eben als Ende einer Freundschaft deutet. Dies Gedicht ist im übrigen eine 'Perle' unter den Hymnen Symeons und überhaupt im Rahmen der byzantinischen Dichtung; vgl. auch P. Maas zu den beiden letzten Versen 13/14 a. a. O. S. 341: „Die Schlußzeilen sind unter den fast 150000 byzantinischen Versen, die ich gelesen habe, für mein Gefühl die schönsten' " Vgl. Krivochéine, Catéchèses I, 33; der Text ebda. S. 222—238.

XXVIII

PROLEGOMENA

Schüler für den verstorbenen Lehrer eingeführt hatte (ό Συμεών ó ά γ ι ο ς ó Ευλαβής Στουδίτης). Indirekt weist ebenfalls auf den Kult wie auch auf die Reaktionen und Feindseligkeiten, die dieser provozierte, v. 219 hin : ίνα τί καί τόν âyiov τολμάς ένδιαβάλλειν; Wir befinden uns wohl in einer Zeit heftiger Angriffe gegen Symeon. Möglicherweise geht es hier nicht um die Auseinandersetzungen mit Stephanos, die im Jahre 1003 beginnen, sondern um die Unzufriedenheit einiger Mönche des Mamas-Klosters, die schließlich zum Aufstand führte (zwischen 995 und 998); dafür spräche die Anrede πατέρες (ν. 233). Als terminus post quem steht nun das Jahr 987 fest; dagegen ist schwieriger, den terminus ante quem genau zu bestimmen, spätestens jedoch ist er im Jahre 1003 anzusetzen. 6. Hy. 19 stammt aus der Zeit des Hegumenats (980—1005), wenn man v. 86 (μή πλανηθητε, αδελφοί, μή τολμήσετε όλως . . .) nicht als allgemeine Anrede des Leserpublikums, sondern als an die 'konkreten' Brüder (=Mönche) im Mamas-Kloster gerichtet verstehen will. 7. Hy. 21 ist der versifizierte Brief an den Synkellos des Patriarchen Stephanos von Nikomedien, eine Antwort auf dessen Frage ,,πώς χωρίζεις τόν υϊόν άπό του πατρός, έτπνοία ή πράγματι" 44 . Diese Frage gehört in die erste Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Stephanos und Symeon ; hy. 21 wird also höchstwahrscheinlich noch im Jahre 1003 oder nur wenig später geschrieben worden sein46. 8. Hy. 32, Iff. bezieht sich auf „Gläubige", die den Dichter tadeln, er befinde sich im Irrtum und verführe auch andere zu seiner Irrlehre; ob hier tatsächlich auf wirkliche Gegner Symeons — und in diesem Fall etwa auf die aufständischen Mönche (s. o.) oder auf Stephanos — angespielt wird, oder ob Symeon ganz allgemein spricht, was nicht ausgeschlossen werden kann, ist nicht auszumachen. Trotzdem wird man schwerlich annehmen können, daß dieses Gedicht in die Frühzeit gehört; es setzt voraus, daß Symeon bereits bekannt und daß vor allem seine Lehre nicht unwidersprochen geblieben war. 9. Hy. 36 ist offenbar in der Zeit des Exils entstanden 46 ; darauf deuten Titel und Inhalt des Gedichts hin; vgl. vv. 13ff. 53ff. 63ff. Von der Verbannung ist allerdings nirgends die Rede ; v. 63 (εύχαριστώ σοι, δέσποτα, πάσχων μδλλον αδίκως) könnte sich vielleicht nur auf die 44 45 46

Siehe unten Teil II, S. 8, Testimonia Nr. 12 und 13 aus der Vita Symeonis. Vgl. oben S. XVI ff. die Lebensdaten Symeons. Vgl. oben S. XXVI unter Nr. 1.

D I E HYMNEN

XXIX

Verfolgung beziehen, dann wäre das Gedicht in der Zeit zwischen 1003 und 1009 entstanden; doch im partie, praesens πάσχων können auch die Folgen jener Verfolgung mit einbegriffen sein. Sehr wahrscheinlich ist das Gedicht nicht viel nach 1009 niedergeschrieben worden. 10. Hy. 37 wurde nach dem Tode des Symeon Eulabes, dem Lehrer des Dichters, verfaßt, wie die Verse 45 ff. (ελαβες έκ γής τόυ πατέρα μου . . .) eindeutig zeigen; daß Symeon sich noch in seinem Kloster des hl. Mamas befand, und zwar noch als Hegoumenos, ist v. 51 (και ποίμνης, οίμοι, προστάτην καί ποιμένα) einwandfrei zu entnehmen. Doch der ganze Passus vv. 45—57 spricht eher dafür, daß dieser Hymnos unmittelbar nach dem Tode des geistlichen Vaters entstand; vgl. vor allem v. 54f. : διά τούτό σε ά ρ τ ι καθικετεύω / ά ρ τ ι δέομαι, άντιβολω προσπίπτων. 11. Hy. 41, 64 (. . . προς γήρας ήδη κλίνας, von Symeon gesagt) ist zu entnehmen, daß der Dichter zur Zeit der Abfassung dieses Gedichts bereits auf das Alter zugeht 47 ; die Verse 133ff. deuten andererseits auf die Zeit der Verfolgung als Entstehungszeit von hy. 41 hin, denn es ist unwahrscheinlich, daß sie sich nicht auf das Leben Symeons beziehen, sondern nur allgemeingültige Regeln enthalten sollen48. Hy. 41 wird nach 1003 und sehr wahrscheinlich noch vor 1009, mithin in der Zeit der Auseinandersetzung zwischen Stephanos und Symeon anzusetzen sein. 12. Hy. 42 ist ebenfalls ein Altersgedicht; v. 12 heißt es: εις γ ή ρ α ς , σώτερ, ήγγισα, εϊς π ρ ό π υ λ α θ α ν ά τ ο υ . Sehr wahrscheinlich ist es später als hy. 41, somit in der Zeit der Verbannung (und d. h. nach 1009) entstanden, denn es enthält keine Anspielungen auf die Auseinandersetzung mit Stephanos: diese muß also zu der Zeit der Abfassung von hy. 42 bereits weiter zurückliegen49. 47

48

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Für die Datierung sind die Ausdrücke όρφανία und μόνωσίζ zu Beginn des Hymnos (v. l f . ) kaum von Bedeutung; sie erinnern allerdings stark an hy. 37, 49 und beziehen sich wohl auf die Situation, die für Symeon nach dem Tode seines Lehrers (987) entstanden ist. Zu φθόνω (ν. 134) vgl. die Ausdrucksweise des Niketas, wenn er von der Feindseligkeit des Stephanos spricht: χρήσαμε vos δττλω τω φθόνω, Vita c. 74, 3 (p. 100 Hausherr); andererseits verwendet Symeon selbst noch einmal die Bezeichnung εύεργέται (ν. 135) für seine Feinde (vgl. hy. 4, 94) ; im ersten Fall sind sie noch die εττηρεάζοντες, im zweiten haben sie die Verbannung Symeons bereits durchgesetzt. Es ist hierzu noch zu erwähnen, daß Maas, Aus der Poesie 340, meinte, v. 94 f. von hy. 4 seien „späterer Einfügung verdächtig". Die Anrede αδελφοί (ν. 177; vgl. ν. 203) betrifft die neue Umgebung Symeons, nicht die Mönche des Mamas-Klosters.

XXX

PROLEGOMENA

13. Hy. 47, 63 ist möglicherweise mit διακονία das Amt des Hegoumenos gemeint ; Symeon betet zu Gott und bittet ihn darum, daß er ihn aus diesem Amt entfernen möge, falls er (Symeon) es nicht richtig ausübe (vv. 63—65) ; in diesem Falle wäre das Gedicht zwischen 980 und 1005 geschrieben. 14. Hy. 55; es ist nicht sicher, ob sich v. 95 f. (άλλ' oOv èyco έπίσταμαι . . . . / τήυ ττίστιν, τήν ταπείυωσιν τήν είς του σόν π α τ έ ρ α ) tatsächlich auf die gegenwärtige Situation bezieht oder auf frühere Zeiten anspielt, wie es in den Versen davor und auch danach (101 ff.) der Fall ist; έπίσταμαι (es spricht Gott) ist immerhin ein Hinweis auf die Gegenwart ; Symeon zeigt Vertrauen und Demut seinem geistlichen Vater gegenüber. Das Todesjahr des Symeon Eulabes (987) wäre nun ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichts50. Bei dem gegenwärtigen Stand der Hymnenforschung ist noch nicht möglich, sich innerer Kriterien zu bedienen, um die Beziehungen zwischen den verschiedenen Hymnen aufzuspüren und das Verhältnis dieser Gedichte zueinander in chronologischer Hinsicht näher zu bestimmen; gewiß wird man hier weiterkommen können61. 50

51

Über die hier versuchsweise unternommene Datierung verschiedener Hymnen hinaus scheint zunächst auch hy. 28 aus der letzten Lebensepoche des Dichters zu stammen : der immer wiederkehrende Todesgedanke legt diese Vermutung nahe. Doch ist nicht gänzlich auszuschließen, daß Symeon hier von einer Todeserfahrung spricht, wie sie den Menschen jederzeit befallen kann, und deswegen Bilanz zieht. Vgl. auch u. S. CCCXVff. (Textgeschichte).

Β. DIE HANDSCHRIFTLICHE ÜBERLIEFERUNG DER HYMNEN I. VERZEICHNIS UND BESCHREIBUNG D E R HANDSCHRIFTEN συναγάγετε τά περισσεύσαντα κλάσματα, ίνα μή τι άπόληται Joh. 6, 12

Ein alle Werke Symeons umfassendes Corpus, das als solches weiter überliefert worden wäre, scheint es nie gegeben zu haben. Zwar hat sein Schüler Niketas Stethatos eine Gesamtedition veranstaltet, der er sogar die Vita des Lehrers voranstellte, doch wurde sie — allen Anzeichen nach — nicht als geschlossenes Ganzes, eben nicht als ein Corpus herausgegeben. Wie B. Krivochéine nachweisen konnte1, hat Niketas ζ. B. immer wieder an der Ausgabe einzelner Werke gearbeitet, namentlich der Katechesen, bei denen er stilistisch und inhaltlich korrigierend eingriff, dies freilich nach der ersten Gesamtedition, mit der er wohl bald nach 1035 begonnen haben wird. So darf und muß die Überlieferung der einzelnen Werke Symeons, zumal die der Hymnen, gesondert untersucht werden. Zwar weisen auch die Hymnen zahlreiche, vorwiegend metrisch bedingte Änderungen auf, doch gehen diese nicht auf Niketas zurück1», ja sie sind nicht einmal das Werk eines und desselben Mannes; solche Korrekturen haben nachweislich mehrere Schreiber bzw. Leser der Handschriften vorgenommen, die an den Unebenheiten und Härten symeonischer Metrik keinen Gefallen fanden. Das geschah zu allen Zeiten, zuletzt in der inzwischen verschollenen Handschrift, die als Vorlage für die Ausgabe des Zagoraios gedient hat. Neben anderen Gründen, die im Laufe der Untersuchung besprochen werden sollen, zeigt dies wohl deutlich, daß das Hymnenbuch, ja die einzelnen Hymnen selbst ihr eigenes Schicksal gehabt haben, oft ein anderes als das anderer Schriften Symeons, mit denen die Hymnen nur in einer späteren Stufe der Überlieferung in ein und derselben Handschrift wieder vereinigt wurI II

Catéchèses I 61 ff. Ausführlich darüber unten S. CCXCIXff.

XXXII

PROLEGOMENA

den. Daher kann die Überlieferung der Hymnen getrennt behandelt werden. P. Maas veröffentlichte im Rahmen seiner Edition einzelner Hymnen bereits 1922 eine kleine Handschriften-Liste11·, die aber nur eine beschränkte Anzahl von —• wohl den wichtigsten — Codices mit den Hymnen Symeons umfaßt. Das sind, in derselben Reihenfolge wie dort, folgende : F (bei Maas C)EMNPT (bei Maas Patm.) ; dazu Ζ (die Ausgabe des Zagoraios). Eine Beschreibung der angeführten Hss. gibt er allerdings nicht, sieht man von gelegentlichen Bemerkungen zu ihrem Inhalt ab, die sich zwischen den ohnehin knapp gehaltenen Notizen verstreut finden. Einige der Codices, die Hymnen enthalten, sind dann in die Handschriftenlisten im Rahmen der Praefationes zur Edition anderer Werke Symeons aufgenommen und dort etwas ausführlicher beschrieben, da sie ja eben jene, oder Teile jener Werke enthalten. Hier ist zunächst B. Krivochéine zu erwähnen, der in den Prolegomena zu seiner Ausgabe der Katechesen Symeons folgende Hss. mit Hymnen anführt und beschreibt 2 (wieder in derselben Reihenfolge wie dort; in der ersten Kolumne die Sigla Krivochéines, in der zweiten meine3) : F G J s H (ohne Siglum) (ohne Siglum) (ohne Siglum) Ρ Κ Ρ' O O'

F G D j b3 As L kl Τ O A4 Ν M

Das ist auch wieder nur eine kleine Anzahl der an sich vorhandenen Hymnenhandschriften. Auch J. Darrouzès fand Gelegenheit, einige lb 2 3

Aus der Poesie 329. Catéchèses I, 69 ff. Uber die unterschiedliche Bezeichnung der Hss. und ihre Gründe s. u. S. CCCXXIX. Die im folgenden veröffentlichten Gegenüberstellungen verstehen sich zugleich als Konkordanzen.

BESCHREIBUNG D E R HANDSCHRIFTEN

XXXIII

unserer Codices aufzuführen ; in seiner Edition der Kephalaia Symeons erscheinen in dem entsprechenden Verzeichnis folgende4 : Darrouzès (kein Siglum) E (kein Siglum)

Kambylis wi b2 Τ

In der Einleitung zu seiner Ausgabe der Theologica und Ethica Symeons sind andererseits angeführt5: Η Κ (ohne Siglum) (ohne Siglum)

be Τ As j

Die erste systematische Zusammenstellung der Hymnenhandschriften unternahm vor kurzem J. Köder in seiner Wiener Dissertation von 1965®. Er bietet zunächst insgesamt 23 Codices, die er kollationierte ; das sind die folgenden7 : Köder D H Κ 0 Ρ W Β F E Q

R

Kambylis E Ρ Τ 0 Αι Ks D Ν M K2 R

Chapitres 14—21. Bei der katalogartigen Anführung der Hss. gebraucht Darrouzès keine Sigla; er tut es, wenn auch nur z. T., in der Zusammenstellung, die folgt (ebda. 38). 6 Traités I, 38—45. β Als solche nicht im Druck erschienen, auf weite Strecken wohl identisch mit dem Aufsatz Köders, Die Hymnen Symeons, des Neuen Theologen. Untersuchungen zur Textgeschichte und zur Edition des Niketas Stethatos, Jahrb. d. Österreich. Byzant. Gesellschaft 15, 1966, 153—199. Im folgenden wird nur diese Publikation berücksichtigt, zitiert mit Namen des Autors und Seitenzahl. [Vgl. jetzt auch Köder, Hymnes I, 17—94.] 7 Vgl. ebda. S. 157—163 [ = Köder, Hymnes I, 23—34]; hier in seiner Reihenfolge angeführt. 4

III Kambylis, Hymnen d. Symeon

XXXIV

PROLEGOMENA

Χ Υ a c g i 1 m n

q

s t

F G a L bi j 1 bs n kl s t

Darüber hinaus gibt Köder, Hymnes I, 33f. eine Liste der von ihm noch nicht kollationierten Handschriften, die 15 Nrn. umfaßt 7a . Davon enthält Nr. 1 ( = cod. Athous, Vatopediou 617, s. XVIII), von mir am Original kollationiert, keinen Hymnos Symeons, auch keine Bruchstücke, trotz der irreführenden Angabe του αύτοΟ (sc. Συμεών, der vorher genannt worden war7") auf fol. 30, worauf mehrere Verse (15silber) folgen; sie stammen nicht von Symeon, zumindest habe ich sie als solche nicht identifizieren können. Der Codex kann nicht mehr für die Überlieferung der Hymnen in Betracht kommen. Bei Nr. 2 und 5 der oben genannten Liste, die ich selbst nicht gesehen und auch am Lesegerät nicht kollationiert habe, liegt offensichtlich ein Mißverständnis vor, das auf die irreführenden Angaben der entsprechenden Handschriftenkataloge zurückgeht. Bei Nr. 2 handelt es sich um cod. Athous, Dionysiou 275, s. XVII. Lambros, Κατάλογος, Bd. 1, 397 verzeichnet in seiner Beschreibung der Hs. für fol. 237 die Angabe Λόγοι διά στίχων ψυχωφελείς πάνυ ωραίοι, also ohne Autorennamen und auch ohne selbst einen zu vermuten; unmittelbar davor steht allerdings Συμεών του νέου θεολόγου Περί αρχής βίου, was die Vermutung nahelegen könnte, daß auch die darauf folgenden Verse von Symeon stammen dürften. Doch der erste 'Vers den Lambros als Incipit ausschreibt, ist nicht zu identifizieren, abgesehen davon, daß er eigentlich kein Vers ist ! Er lautet : Μοναχός όστις βούλεται τυχείν της άνω '»Bei Koder 163f. waren es 12 Nummern; in der neuen Liste sind dazu gekommen Nr. 10. 13. 15 ! (Im übrigen sind Nr. 1—9 in beiden Listen identisch, während Nr. 10. 11. 12 der ersten Liste sich in der neuen (entsprechend) unter Nr. 11. 12. 14 finden. Im folgenden wird nunmehr nur die Numerierung der neuen Liste berücksichtigt.) 7b Auf derselben Seite oben: Στοίχοι (sic) Συμεών τού νέου λογοθέτου καΐ θεολόγου, inc. : όταν ηλίου άντικρυΐ νέφοζ ΰγρόν καΐ μέλαν.

BESCHREIBUNG D E R HANDSCHRIFTEN

XXXV

κληρουχίας. Das sind 17 Silben, die ein metrisches Gebilde ergeben können, wenn entweder τυχεϊν oder άνω weggelassen wird. Ähnliches ließe sich von Nr. 5 (cod. Athous, Meg. Laura Λ38 [1528], s. XVI) sagen. Die Angabe "Ετεροι στίχοι ιαμβικοί μα'περί κολάσεως (fol. 148Γ) enthält zunächst keinen Autorennamen; auch für den Text davor ist kein Name gesichert. Außerdem findet sich unter den Hymnen Symeons, die in byzantinischen Zwölfsilbern geschrieben sind, keiner, der 41 Verse umfaßte. Es ist auch nicht anzunehmen, daß diese Verse Teil eines umfangreicheren Hymnos sind, von dem sie exzerpiert worden wären ; denn über die Hölle speziell hat Symeon in diesem Umfang in keiner der Hymnen gehandelt, die hier in Frage kommen. Mithin ist auch mit dieser Hs. als Textzeuge für die Hymnen nicht mehr zu rechnen. Schließlich ist auch Nr. 11 ( = cod. Hierosol. Sabait. 407; s. X I I I in.) aus dem Hss.-Verzeichnis der Hymnen zu entfernen. A. Papadopoulos-Kerameus, Μεροσολυμιτική βιβλιοθήκη II, Petersburg 1894, S. 525 beschreibt diese Hs. ausführlich und gibt auch S. 525, wo von Versen Symeons die Rede ist, den Inhalt unseres Codex richtig wieder, doch können diese Verse nicht von Symeon stammen; fol. 97T beginnt mit einem metrischen Text, der den Titel trägt Περί των άγίων καΐ σεπτών εικόνων. Inc. Χριστός εικόνος της αύτη s πρωτότυπον υπάρχων (lösilber, die in 8silber übergehen). — des. ή δέ μεθεκτώς καί θέσει. Dann folgt noch einmal der Titel : Περί των άγίων καί σεπτών εικόνων διά στίχων έκ των θείων ερώτων. Inc. Άκοινώτητον τη φύσει / ή εικών του πρωτοτύπου. . . des. δόξα σοι παμβασιλεϋ / δόξα σοι μακρόθυμε. Es handelt sich dabei um etwa 36 Achtsilber, geschrieben in 3 Kolumnen (12 Zeilen). Da die Photographie, die mir zur Verfügung stand, schlecht war, konnte ich einen Teil dieses Textes nicht restlos entziffern; doch konnte ich ihn auch nicht identifizieren. Am nächsten kommt ihm wohl Symeons hy. 44, 61 ff. ; der Wortlaut ist allerdings dort ein ganz anderer, obwohl die Thematik dieselbe ist. Vielleicht liegt hier ein Irrtum des Schreibers vor, der die hier aufgenommenen Verse mit jenen Symeons verwechselt hat. Cod. Hierosol. Sabait. 407 ist mithin aus den Hymnenhandschriften auszuscheiden. Die übrigen Nummern der Liste umfassen folgende (ζ. T. von mir kollationierte) Handschriften 8 : *Nr. 3 = cod. Athous, Iberon 557 (ohne Siglum) Nr. 4 = cod. Athous, Meg. Laura E 151 (613) (ohne Siglum) *Nr. 6 = cod. Athous, Panteleemon 158 (ohne Siglum) 8

wi — A2

In der rechten Spalte meine Sigla. Mit Sternchen werden die von mir kollationierten Hss. bezeichnet. III*

XXXVI

*Nr. Nr. Nr. *Nr. Nr.

7 8 9 10 11

PROLEGOMENA

= = = = =

cod. Athous, Panteleemon 285 (ohne Siglum) cod. Athous, Panteleemon 670 (ohne Siglum)9 cod. Athous, Panteleemon 1225 (ohne Siglum) cod. Escorialensis 420 [olim Χ. IV. 25] (ohne Siglum) cod. Constantinopolitanus Μετόχιον του Παναγίου Τάφου 145 (ohne Siglum) *Nr. 12 = cod. Vatic. Barber, gr. 291 (ohne Siglum) *Nr. 13 = cod. Thessalonic. Μονή Βλατάδων 76 (ohne Siglum) *Nr. 15 = cod. Zwicaviensis Gr. III (ohne Siglum)

A3 A4 As e c r h Q

Das sind 11 Codices, die zu den 23 von Köder kollationierten hinzuzuzählen sind. Köder kennt mithin insgesamt 34 Codices, die Hymnen Symeons enthalten. 91 Die kollationierten Hss. teilt er in drei Gruppen ein: 1. Vollständige Sammlungen, 2. Minorausgaben, 3. Einzelüberlieferung, wobei zu bemerken ist, daß einerseits nicht alle unter Nr. 1 angeführten Codices die Hymnensammlung vollständig bieten und andererseits die Grenze zwischen Nr. 2 und 3 nicht scharf gezogen wird. Genauer: vollständig im wahren Sinne des Wortes ist heute nur cod. Marcianus 494; vollständig waren außerdem codd. Paris, suppl. gr. 103 (vor dem eingetretenen Schaden) und Patm. 427 (vor der Verstümmelung)9". Dagegen war cod. Vatic, gr. 1782, ein Apographon des zuletzt genannten, niemals vollständig10. Andererseits enthält cod. Athous, H. Anna-Kyriacon 60 nur 54 Hymnen, während bei cod. Athous Pantel. 157 + 157a Köder einem unglücklichen Irrtum verfallen ist; diese Handschrift 11 enthält nur 16 Hymnen, ist also keineswegs vollständig, noch kann sie die Vorlage der Zagoraios-Ausgabe gewesen sein, wie Köder meint12. Was die beiden anderen Gruppen anbelangt, so versteht man nicht recht, warum ein Codex mit 13 Hymnen (ζ. B. Constantinopolitanus, Θεολογική Σχολή 45) zwar eine Minorausgabe darstellen soll, ein anderer aber mit nur 7 Hymnen (ζ. B. cod. Athous, Meg. Laura 1108) keine ist. Einige nicht unbeachtliche Irrtümer in der Liste der noch nicht kollationierten Handschriften 9 9a

9b

10 11 12

Zu dieser Hs. speziell vgl. unten S. CXXXIf. Daß Nr. 15 (cod. Zwicaviensis) auch die Hymnen enthält wurde allerdings erst später von K. Treu festgestellt (vgl. unten S. LUIff.). [Dasselbe muß jetzt auch von cod. Zwicaviensis gesagt werden, doch vgl. darüber die unten S. LV und CLXXVf. gemachte Einschränkung!] S. u. S. LXXXIVff. Eigentlich allein der zweite Teil, 157 a. A. a. O. S. 159 [ = Köder, Hymnes I, 27], ausführlich darüber unten S. LXXIf.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XXXVII

werden unten bei der Beschreibung dieser Hss. jeweils aufzuzeigen und zu beheben sein. Für eine systematische und vollständige Zusammenstellung der Hss., wie es die im folgenden unternommene sein will, in der zu den bisher 34 bekannten noch 5 hinzutreten12®, sollte das Prinzip der alphabetischen Reihenfolge nach dem Aufbewahrungsort der jeweiligen Hs. (Land, Stadt, Bibliothek) jenem der Vollständigkeit des Inhalts oder der Reihenfolge der Hymnen vorgezogen werden12". In einem Verzeichnis wie dem vorliegenden gilt es zunächst, den Bestand an Hymnenhandschriften zu erfassen; auch jene Hss., die nur einige Verse enthalten, müssen selbständig aufgenommen und eigens beschrieben werden. Die unterschiedliche Bedeutung der vorgeführten Codices ist schon daran zu erkennen, daß vollständigere Hss. ausführlicher, weniger vollständige, zumal solche mit einem Hymnos oder sogar mit nur einigen Versen, auch entsprechend weniger detailliert beschrieben werden13. Bis heute sind mir folgende Handschriften bekannt geworden :13a AEGYPTUS Alexandreia Βιβλιοθήκη του Πατριαρχείου

1. a = Codex Alexandrinus, Patr. Bibl. 181, s. XV. Ein Miszellancodex verschiedenen Inhalts; fol. 32—34v enthält er hy. 28 Symeons. Unmittelbar davor ein anonymer Traktat über das jambische Metrum; nach dem Hymnos verschiedene Schriften von Michael Psellos, Georgios Korinthios u. a. Th. D. Moschonas, ΤΤατριαρχεΐον 'Αλεξανδρείας. Κατάλογοι της πατριαρχικής βιβλιοθήκης. Τόμος Α'. Χειρόγραφα, Alexandrien 1945, S. 122—124.- Aufgeführt bei Köder 162 [ = Köder, Hymnes I, 30]. Noch nicht kollationiert. 14 12

»Die Zahl der im folgenden präsentierten Handschriften beträgt jedoch nicht 39, wie es zu erwarten gewesen wäre, sondern nur 38, da ich cod. Athous, Meg. Laura E 151 (613) nicht mehr in die Liste aufgenommen habe; vgl. dazu unten S. CXII. 12b Für Land und Stadt wurden die lateinischen Formen vorgezogen; ebenfalls zur Bezeichnung der Codices wurde, wie noch üblich, Latein gewählt; die Bibliotheken dagegen erscheinen hier unter der Bezeichnung, unter der sie allgemein bekannt sind. 18 Vgl. P. Maas, Textkritik 15. 18a Über einige weitere Handschriften, die in das Verzeichnis nicht aufgenommen wurden, s. u. S. CXII f.; ebendort werden auch die Gründe für diese Entscheidung dargelegt. 14 Diese Hs. kenne ich nur durch Köder (s. o.).

XXXVIII

PROLEGOMENA

AN GLIA Oxonium Bibliotheca Bodleiana 2. bi = Codex Bodleianus Baroccianus 5, s. XIV ex., chartaceus, 285 χ 185 mm, 283 fol., 18—22 lin. Große, unregelmäßige, doch gut lesbare Schrift. Dicke Feder. Die üblichen Kompendien für Endungen. Iota subscriptum wird verwendet. Eine Miszellanhandschrift mönchisch-theologischen Inhalts; sie enthält unter anderem Folgendes (fol. 157—172v) : 1) Fol. 157—165v. Niketas' Einführung in die Hymnen; Titel: νικήτα μονάζοντος και πρεσβυτέρου μονής τώ[ν] στουδίου του στηθάτου εις την βίβλου των Θείων ύμνων του οσίου πατρός ημών Συμεών. 2) Fol. 165ν—166Τ. Drei Lobgedichte (von Hierotheos, Niketas und Basileios) auf Symeon: a) Ιεροθέου μονάχου καί πρεσβυτέρου μονής τής ωραίας πηγής στίχοι ( = Epigr. in Sym. Nr. 2) ; b) Στίχοι ίαμβείοι ετεροι νικήτα του θεοφιλεστάτου διακόνου καί διδασκάλου τής μεγάλης τοϋ θεοϋ εκκλησίας ( = Epigr. in Sym. Nr. 4); c) Έτεροι εϊς τον αυτόν αγιον Συμεών Βασιλείου άσηκρήτις ( = Epigr. in Sym. Nr. 5). 3) Fol. 166T—169ν. Ein Teil des Pinax mit den Überschriften der Hymnen : ΤΤίναξ εκ των θείων ερώτων τοϋ αγίου Συμεών. Es folgen nur die Titel der Nrn. 21—58. 4) Fol. 169T—172T. Zunächst der Gesamttitel der Hymnensammlung : των θείων ύμνων oi ερωτες τοϋ αγίου καί μεγάλου πατρός ήμών Συμεών. Dann folgt allerdings nur hy. 1 mit Überschrift und den Versen 1—174 (von denen v. 35 und 124—134 ausgelassen sind). — Unmittelbar hinter dem Hymnentext folgt eine Schrift Isaaks des Syrers: τοϋ άββα 'Ισαάκ τοϋ Σύρου καί άναχωρητού, περί τάξεως αρχαρίων. Am unteren Rand von fol. 170 steht eine Bemerkung allgemeinen Charakters (sie bezieht sich offenbar nicht auf den davor stehenden Text!), deren zweite Hälfte infolge der Beschneidung der Hs. beim Einbinden nicht mehr zu entziffern ist. Die erste Hälfte lautet: εί μεν ή ν μαθεϊν α δει παθεϊν και μη παθεΐν . . . Sonst kommt in der hier in Betracht kommenden Partie der Hs. nur einmal die bekannte Äußerung ώρ(αϊον) (zu v. 29—30 auf fol. 170) vor. Varianten werden ebenfalls am Rande mit vorangestelltem γρ(άφεται) verzeichnet18. Beim Abschreiben ausgelassene Wörter und manchmal auch Sätze 15

Vgl. fol. 170: γρ καί φ[λόξ] zu v. 40 ώ$ φως.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XXXIX

sind später interlinear nachgetragen worden (vgl. z. B. fol. 158). Alles hier Erwähnte stammt von der Hand, die den Haupttext schrieb. H. O. Coxe, Catalogi codicum mss. Bibliothecae Bodleianae, t. I, recensionem codicum graecorum continens, Oxford 1853, Sp. 7—10. -Aufgeführt bei Köder S. 162 [ = Köder, Hymnes I, 31] (unter dem siglum g). Am Lesegerät kollationiert.

3. b2 = Codex Bodleianus Baroccianus 69, a. 1378, chartaceus, 310 χ 185—90 mm, 281 fol., 21 lin. Gleichmäßige, vielleicht jüngerer Zeit als dem 14. Jhdt. entstammende Schrift 16 . Eine Sammelhandschrift mit Werken theologisch-hesychastischer Mönchsliteratur, darunter auch Schriften Symeons des Neuen Theologen. Sie beginnt mit einer Schrift des Mönchs Nikephoros über die Wachsamkeit ; fol. 1 : νικηφόρου μοναχού περί προσοχής ήτοι φυλακής καρδίας17. Es folgt fol. 4 das Gedicht όστις βούλεται τό φως εκείνο βλέψαι, das fälschlicherweise in den Hss. oft Symeon zugesprochen wird. Titel: ToO όσιου πατρός ημών συμεών του νέου θεολόγου, στίχοι περί της ιεράς προσευχής18. Dieselbe Hand hat später aus τοϋ zu Beginn des Titels (τοϋ αύ)τοϋ gemacht 19 . Daß dies unsinnig ist, zeigt der Name des Nikephoros, der nicht nur im Titel der vorangehenden Schrift, sondern auch oft an den Rändern begegnet20. Es folgt dann fol. 4T—17 ein weiteres Pseudepigraphon : του αύτοϋ περί των τριών τρόπων τής προσευχής, und anschließend (fol. 17) noch einmal das Gedicht όστις βούλεται, durchgestrichen. Hier (fol. 17) beginnt nun ein Text, der aus verschiedenen kleinen Stücken, in der vollständigsten Überlieferung, wie hier, aus 24 Paragraphen besteht 21 . Noch sind nicht alle identifiziert, obwohl vor jedem Paragraphen die Worte του αύτοϋ (d. h. des Symeon) stehen. An 5. und 6. Stelle kommen Hymnenfragmente vor, an 7. Stelle 5 Verse, die nicht völlig identifiziert werden konnten. 16

17 18

19 20 21

Vgl. Darrouzès, Chapitres 117 : „ . . . à ne voir que la photographie, il ne parait pas si ancien; ce serait peut-être la date de son modèle, Vind. th. 274". Vgl. PG147, 945ff. Hinter θεολόγου sind die Worte περί διαφοράς προσοχής καΐ προσευχής durchgestrichen. Die Buchstaben in den eckigen Klammern stehen in der Hs. am Rande. Dies ein Beispiel dafür, wie „Pseudepigrapha" entstehen können. Das Problem der Herkunft dieser Kompilation behandelt zuletzt Darrouzès, Chapitres 117 ff. — Es handelt sich um eine kleine Anthologie mönchisch-mystischer Kurztexte, die wohl für den praktischen Gebrauch der Mönche zusammengestellt wurde.

XL

PROLEGOMENA

Im einzelnen : Fol. 18: hy. 21, 193—196. Fol. 18 r_v : hy. 21, 161—172; dazu (als letzter) der Vers ( = 172a): πώς χριστιανό ν σεαυτόν ονομάζεις.22 ν Fol. 18 : 5 noch nicht identifizierte Verse; es sind folgende: oi εκ των ώδε πέλουτες Χριστού κεχωρισμένοι καί μή ζητοϋντες έαυτω ενταύθα ένωθηναι σπουδάσαντες ίδρώσί τε καί πόυοις της καρδίας μηδέ δουλείας των παθών της ψυχής λυτρωθέντες εν σκότει έλασθήσονται καί πυρί τω άσβέστω.23 Hinter den 24 kompilierten Paragraphen (fol. 21T—62) steht dann eine Auswahl aus den drei Büchern der Kephalaia Symeons; fol. 21T, του αΰτοϋ μου θείου πατρός Συμεών του νέου θεολόγου (in marg.): Κεφάλαια πρακτικά καί θεολογικά.24 An den Rändern ist häufig das hesychastische Gebet Κύριε ' Ιησού Χριστέ υιέ τοϋ θεοϋ έλέησόν με oder in der kürzeren Form Κύριε ' Ιησού έλέησόν με zu lesen. Außerdem begegnet auch der Name Συμεών überall. Dies alles, aber auch der Inhalt der in diese Hs. aufgenommenen Texte weist deutlich auf das Milieu hin, in dem sie entstanden und auch benutzt worden sein wird, das der Hesychasten des 14. oder 15. Jahrhunderts. Aus kodikologischer Sicht ist ferner interessant zu sehen, daß auf fol. 1 unten zwei Kustoden stehen, die auf eine zweifache Quaternionenzählung hinweisen. Einmal steht δ (jetzt durchgestrichen) zum anderen aber κ" ς ( = είκοστόν έκτον, sc. τετράδιον). Da ich nur etwa die ersten 25 Blätter der Hs. kenne, vermag ich keine Rückschlüsse zu ziehen. Der Gedanke jedoch, daß diese Lagen verschiedenen Zeiten, verschiedenen Codices oder auch ein und demselben Codex, dann aber früher in einer anderen Reihenfolge, angehört haben könnten, bietet sich an. Immerhin ist es für die Geschichte des Hymnentextes wichtig, festzustellen, daß er in der Umgebung hesychastischer Schriften erscheint.

22

2S

24

Dieser Vers gehört inhaltlich und metrisch hinter hy. 21, 172, darf also nicht als der Beginn der darauf folgenden Verse ( = Fünfzehnsilber) aufgefaßt werden, wie Köder 163 [ = Hymnes I, 32] es tut; daher wurde er oben mit 172a bezeichnet. In der Hs. nicht abgesetzt. Zu ν. 1—2 ist zu vergleichen hy. 42, 213f.; zu v. 4 hy. 42, 215. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Exzerptor hier aus dem Gedächtnis Verse Symeons zitiert !(?) Vgl. auch die Beschreibung von cod. Iberon 1340 und cod. Vat. Gr. Reg. Suec. 21. Vgl. Darrouzès, Chapitres 16.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XLI

H. O. Coxe, Catalog: I, S. 108—111. Aufgeführt bei Darrouzès, Chapitres 16 und 117 ff. (ohne Siglum). Am Lesegerät kollationiert.

4. b3 = Codex Bodleianus Cromwellianus 8, s. XIV, bombycinus, 210 χ 148 mm, IV + 222 + II fol.26, 2—3 col.26, 29—34 lin. Gut lesbare Schrift, aber viele orthographische Fehler. Die üblichen Kompendien für Endungen. Der erste Buchstabe jedes Verses größer geschrieben. Die Kolumnen heben sich dadurch und auch durch den freigelassenen Zwischenraum deutlich voneinander ab, doch benutzt der Schreiber von vornherein die ganze Breite der Hs. ; v. 2 steht also nicht unter v. 1, sondern neben ihm usw.27 Die Hs. enthält mehrere Katechesen Symeons, die drei theologischen und die 15 ethischen Traktate. Zum Schluß, fol. 216v—222v ( = pag. 432—444), noch hy. 17 zur Gänze; Titel (in Rot): Toü οσίου και μεγάλου πατρός ήμών Συμεών του νέου . . . (Auf dem Film, den ich für meine Kollation benutzte, ist die Stelle so blaß, daß man nichts erkennen kann. Ich bin mir also nicht sicher, ob bloß θεολόγου folgte, wie Krivochéine mitteilt, oder doch και Θεολόγου, wofür Raum genug da ist.) Περί τοϋ δτι ó φόβος γεννφ την αγάπη ν, ή δε αγάπη εκριζοΐ τόν φόβου άπό της ψυχής · · · (Auch hier kann man auf dem Film nichts lesen. Der Raum hinter ψυχής reicht jedoch für den Rest der Überschrift aus.) Keine Randbemerkungen in den Folien mit dem Hymnostext. Auf pag. 433. 435. 437. 439. 441 und 443 stehen jeweils unten rechts entsprechend die griechischen Buchstaben δ, ε, ς, ζ, η und θ in der Art der Kustoden. Durch sie werden offensichtlich die letzten Blätter des Codex noch einmal gesondert gezählt; aus welchem Grunde und zu welchem Zeitpunkt dies geschah, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen. Eine Subskription des Schreibers Máximos Lazos findet sich auf f. 21628, also unmittelbar vor Beginn von hy. 17 (fol. 216T). H. O. Coxe, Catalog! I, Sp. 427. - Ausführlich beschrieben von Krivochéine, Catéchèses I, 87ff. (unter dem Siglum H). Aufgeführt auch bei Köder S. 162 [ = Köder, Hymnes I, 32] (unter dem Siglum m) ; ebenfalls bei Darrouzès, Traités, I, 41 (unter dem Siglum H). Am Lesegerät kollationiert. 25

26 27

28

So nach Krivochéine, Catéchèses I, 87; Coxe gibt dagegen in seinem Katalog nur 223 Blätter an. Der Codex ist allerdings nicht foliiert, sondern paginiert, doch trägt nur das Recto eine Zahl, z. B. 433.435.437 usw. Dies gilt zumindest für die Partie, die hier in Frage kommt. Die ersten Verse (1—6) sind jedoch wie Prosa geschrieben, die Kolumnen sind hier nicht auseinander zu halten. Vielleicht war es zunächst die Absicht des Schreibers, die Verse nicht abzusetzen. Abgedruckt bei Krivochéine, a. a. O. S. 88.

XLII

PROLEGOMENA

AUSTRIA Vindobona Österreichische Nationalbibliothek 5. s = codex Vindobonensis philologicus Graecus 149, s. XIV, chartaceus. 230—235 χ 140—150 mm. VII + 358 fol.29, 2 col.30 21—30 lin. Eine Sammelhandschrift vorwiegend theologischen Inhalts; unter anderem auch Werke von Gregorios von Nazianz, Johannes von Damaskos und Dionysios Areopagita; fol. 9T ist hy. 6 Symeons des Neuen Theologen enthalten: τετράστιχα του [όσίου?] πατρός ημών Συμεών του νέου θεολόγου (τον) ττρός [τον?] θεόν δεικνύοντα έρωτα. Der Titel steht in kleinerer Schrift am Rande links. Im Haupttext umfaßt jede Zeile zwei Achtsilber, die durch ein Spatium so voneinander getrennt sind, daß der Eindruck entsteht, daß die Verse in zwei Spalten geschrieben seien. Davor Verse des Michael Psellos auf die 7 oikumenischen Synoden, danach die Σύνοψις χρονική des Konstantinos Manasses. Auf derselben Seite (f. 9T) vor hy. 6 Cento aus Homerversen in einer Spalte, danach ein Gedicht auf Abraham und die hl. Dreifaltigkeit, ebenfalls einspaltig. Den Codex hat Augerius von Busbeck in Konstantinopel erworben. Die bekannte Eintragung „Augerius de Busbecke comparavit Constantinopoli" befindet sich auf fol. V r und 354T. Ausführliche Beschreibung bei H. Hunger, Katalog der griechischen Handschriften der österreichischen Nationalbibliothek. Teil I. Codices historici. Codices philosophici et philologici, Wien 1961, 250—255 31 . — Aufgeführt bei Köder 163 [ = Köder, Hymnes I, 32] (unter dem Siglum s). Am Lesegerät kollationiert.

GALLIA Parisium Bibliothèque Nationale 6. Ρ = Codex Parisinus supplementum graecum 103, s. XIV, bombycinus, 240/244—154/158 mm. Nach der vorhandenen Foliozählung 280, in Wirklichkeit aber 284 Blätter (hinzu kommen: I + l a + 278a + 280a; I und 280a = Vor- bzw. Nachsatzblatt). 29 30 31

I und 35 sind Vorsatzblätter. Nur in fol. 1—9, sonst einspaltig. Über die dort S. 255 angeführte Literatur hinaus vgl. Josef Bick, Wanderungen griechischer Handschriften, Wien. Stud. 34, 1912, 143—154 (vor allem S. 147).

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XLIII

Auf jeder Seite stehen in der Regel 24 Zeilen; nur in ganz wenigen Fällen sind einige Zeilen mitten im Text freigelassen (auf fol. 96r fehlt Z. 8, auf fol. 101' Ζ. 15, auf fol. 242' Ζ. 20. 22 und 24, fol. 243' Ζ. 15. 17. 19), aus Gründen, die später ausführlicher darzulegen sein werden. An zwei Stellen ist die Reihenfolge der Blätter gestört; richtig ist dort die folgende: a) 146. 148. 147. 150. 149. 151 und b) 246. 255. 247. 248. 252. 251. 250. 249. 253. 254. Fünf Blätter sind außerdem ausgefallen (s. u.). Ρ enthält neben Eintragungen geringeren Umfangs und minderer Bedeutung, die aus verschiedenen Zeiten und von mehreren Händen stammen (s. u. darüber Näheres), hauptsächlich die Hymnen Symeons (ursprünglich vollständig, s. u.) mit Niketas' Einführung und mehreren Lobgedichten auf Symeon selbst bzw. auf das Buch der Hymnen. Im einzelnen also Folgendes : 1) Fol. 3r—14T. Niketas' Einführung: Νικήτα μονάζοντος καί πρεσβυτέρου μονής των Στουδίου του Στηθάτου εις τήν βίβλου των Θείων ύμνων του οσίου π οχτρός ημών Συμεών. 2) Fol. 14ν—16ν. Lobgedichte auf Symeon; im einzelnen: a) Fol. 14v. Das Gedicht des Hierotheos: Ιεροθέου (μον)αχ(οϋ) και πρεσβυτέρου μονής τής ωραίας πηγής ( = Epigr. in Sym. Nr. 2). b) Fol. 14T. Zweizeiliges Epigramm des Alexios Philosophos: 'Αλεξίου του φιλοσόφου καί γεγονότος μεγάλου διδασκάλου ( = Epigr. in Sym. Nr. 3). c) Fol. 15 r_v . Das Gedicht des Niketas Diakonos: Στίχοι Νικήτα του θεοφιλεστάτου διακόνου καί διδασκάλου τής μεγάλης του θεού εκκλησίας τοϋ χαρτοφύλακος ( = Epigr. in Sym. Nr. 4). d) Fol. 15T. Ein anonymes Gedicht (nur durch den Parisinus überliefert) : Inc. θείον γινώσκω καί λέγω σε καί γράφω ( = Epigr. in Sym. Nr. 9). e) Fol. 15r. Das Gedicht des Nikolaos, Bischof von Kerkyra: Στίχοι ετεροι Νικολάου Κερκύρων γραφέντες κατά τό ,ςχλδ' ετος ( = Epigr. in Sym. Nr. 10). f) Fol. 16r"v. Das Gedicht des Theophylaktos, Bischof von Bulgarien: "Ετεροι στίχοι του θεοφιλεστάτου κυροΰ θεοφυλάκτου του Βουλγαρίας γραφέντες κατά τό ,ςχλδ' ετος ( = Epigr. in Sym. Nr. 11). g) Fol. 16v. Ein weiteres anonymes Gedicht, höchstwahrscheinlich desselben Theophylaktos von Bulgarien (?) ; an den letzten Vers des vorangehenden Gedichts schließen sich unmittelbar noch weitere 11 Verse an, die nur durch den Parisinus überliefert sind.

XLIV

PROLEGOMENA

Inc. Βεσελεήλ μεν αρχιτέκτων ή ν πάλαι. Des. Δόξα τ ώ θεώ πάντων ενεκα· άμήν ( = Epigr. in Sym. Nr. 12). h) Fol. 16v. Das Gedicht eines zweiten Hierotheos. "Ετεροι [sc. στίχοι] Ιεροθέου (μον)αχ(οϋ) έτερου παρά τον γράφοντα Ιν τω τέλει ( = Epigr. in Sym. Nr. 12). 3) Fol. 16T—22r. Pinax der Hymnenüberschriften : Των θείων ύμνων oí ερωτες του έν άγίοις π(ατ)ρ(ό)ς ημών Συμεών του νέου θεολόγου, ηγουμένου και πρεσβυτέρου γεγονότος μονής του άγίου Μάμαντος της Ιηροκέρκου. 4) Fol. 22Γ—24Γ. Symeons Prooimion zu den Hymnen: του έν άγίοις π(ατ)ρ(ό)ς ημών Συμεών ευχή μυστική, δι' ής επικαλείται το πν(εύ)μα τό άγιο ν ό αυτό προορών. — "Ερωτες ύμνων ένθέου διδασκάλου. Inc. ' Ελθέ τό φως τό άληθινόν. 5) Fol. 24Γ. Folgende zwei Zeilen, die ersten aus einem sechszeiligen Epigramm auf Basileios den Großen, das vollständig am Ende von cod. Patm. 19 (mit Werken des Basileios) steht. (Abgedruckt bei I. Sakkelion, Πατμιακή Βιβλιοθήκη 9). Hier ohne Aufschrift aufgenommen, offensichtlich um den leeren Raum auf der Seite hinter dem Prooimion zu füllen ; mit roter Tinte geschrieben, doch von derselben Hand : Τον νουν αληθώς χωρήσας (pro χωρί-) πάσης Ολης/πηγήν εδειξας ορθοδόξων δογμάτων. 6) Fol. 25Γ—255Τ. Symeons Hymnen ; Gesamttitel: Τών θείων ύμνων οί ερωτες τού άγίου καΐ μεγάλου π(ατ)ρ(ό)ς ήμών Συμεών. Es folgen Nr. 1—58 (ursprünglich vollständig; heute fehlen gelegentlich Verspartien, aus den letzten Hymnen vor allem, infolge Blattausfalles ; s. u. darüber Näheres). Der Haupttext, d. h. die Einführung des Niketas, die Lobgedichte, der Pinax und die Hymnen, ist von derselben Hand in einer gleichmäßigen, gut lesbaren Schrift geschrieben. Manchmal mischen sich in die Minuskelschrift einige Majuskeln (ζ. Β. Δ, Γ). Für die Endungen werden oft die üblichen Kompendien verwendet. Orthographische Fehler sind nicht selten, vor allem solche, die auf die Nivellierung der Quantität der Vokale in byzantinischer Zeit zurückgehen. Iota subscriptum wird fortgelassen. Interpunktion fehlt; die Verse sind fortlaufend geschrieben, werden aber durch Doppelpunkt voneinander getrennt. Bei Komposita mit einer Präposition, bei denen das zweite Wort mit einem Vokal beginnt, werden der Spiritus oder Spiritus und Akzent, die bei den einfachen Wörtern auf diesem Vokal stehen, beibehalten. Im übrigen sind die einzelnen Wörter, wenn auch eng nebeneinander geschrieben, doch deutlich auseinander zu halten.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XLV

Eine zweite Hand (vielleicht ein Besitzer des Codex, der ihn verkaufen wollte), die sich einer auffallend schwarzen und blanken Tinte bedient, beschränkt sich darauf, die verblaßten Schriftzüge einzelner Wörter nachzuziehen. Daß dies ein ungebildeter Mann gewesen sein muß, der ohne Verständnis die schwachen Spuren der Buchstaben falsch kombinierte, ohne den Sinn des Textes zu verstehen, zeigen die Fehler, die er dabei begangen hat; z. B. fol. 4, Zeile 20: aus dem Dativ δυνάμει machte er das unmögliche δυναμίώ (sic). Wie bereits erwähnt, haben verschiedene Hände aus verschiedenen Zeiten (das Alter jeder von ihnen ist schwer genauer zu bestimmen) kürzere Texte oder Bemerkungen eingetragen, die jedoch im ganzen für die Geschichte des Codex keine festen Anhaltspunkte bieten : a) fol. l r ein kurzes Exzerpt aus den Astronomica des Isaak Argyros (Έκ των Ισαάκ αστρονομικών . . .), das aber nicht als solches identifiziert werden kann; b) fol. 2T einzelne Wörter, Anreden Gottes, die die Übersetzung des darunter stehenden, offensichtlich älteren hebräischen Textes darstellen : ύιεχωβά, άδωναν ελουμ, υίέ θ(εο)ϋ. In der Mitte dieser Seite ist folgender Satz durchgestrichen: έκ των του πρωτοασηκρήτις της μεγάλης εκκλησίας. Ob es sich hier um Basileios Protoasecretis handelt, von dem wir Lobgedichte auf Symeon haben, ist nicht mehr auszumachen. Möglich wäre es, zumal da in der Epigrammsammlung des Parisinus Basileios nicht vertreten ist; vielleicht wollte ein späterer kundiger Leser, der des Protoasecretis Gedichte kannte, es hier nachholen ? c) Fol. 24T ein „Troparion" auf den Erzengel Michael, geschrieben von einem offenbar ungebildeten Mönch, wie die vielen orthographischen Fehler zeigen: εχω σε πρωστάτην καί βοειθών φύλακαν καί σκέπη ν της ψυχής μου της τοατηνής, Μιχαήλ κ(υρίο)υ καί μέγα ταξυαρχ(α), ενορά καταδίκης σεί μας βωείθησων. In der Mitte dieser Seite stand ursprünglich ein sechszeiliger Text, der später so gründlich durchgestrichen wurde, daß man heute kaum etwas entziffern kann 32 . Aufschlußreich ist der Text der ersten Zeile, den ich am Original entziffern konnte: ή βίβλος αύτη πέφυκε της παντουργοϋ ούραν(ίουΡ) . . . Sehr wahrscheinlich hat hier der Name der Klosterbibliothek gestanden, der der Codex angehörte; die Formulierung erinnert jedenfalls sehr an den Beginn der Eintragung ( = 3 byzantinische Zwölfsilber), die in den Codices aus der Bibliothek des Klosters τοϋ Προδρόμου της Πέτρας (Konstantinopel) stand 33 . Möglicherweise handelt es sich auch hier um 12silber; jedenfalls bilden die Worte ή βίβλος •— παντουργοϋ 23 83

Durchgestrichen sind eigentlich 7 "Zeilen", doch scheint die 'sechste' niemals einen Text enthalten zu haben. Vgl. unten die Beschreibung von cod. Marc. 494.

XLVI

PROLEGOMENA

einen solchen (mit Binnenschluß hinter der 5. Silbe = Β 5). In der 2. Zeile, etwa unter den Buchstaben της παντού(pyoü) der ersten, ist mit Mühe zu lesen : με (τά) της τε. Zu Beginn der 3. Zeile steht andererseits και εϊ τις. Höchstwahrscheinlich stand hinter τις eine Form des Verbs αφαιρώ (ζ. Β. εί τις αν άφέληται το παρόν βιβλίον . . .) und der Text fuhr dann fort mit der üblichen Verdammung gegen den potentiellen Entwender des Buches. Daß der ganze Text so gründlich durchgestrichen ist, spricht dafür, daß der Besitzer des Codex einen früheren Besitzer desselben (eben die Klosterbibliothek) von möglicherweise erhobenen bzw. zu erhebenden Besitzrechten ausschließen wollte. Könnten wir diesen Text entziffern, so würde manches Licht auf die Geschichte unseres Codex fallen, ohne daß freilich damit auch für die Geschichte des Textes etwas gewonnen wäre, d) Fol. 275r—276r. Die Namen der 70 Schüler: των Ο'μαθητών τα ονόματα καί που έκαστος ελαχεν. Es erscheinen jedoch nur 39 Namen, e) Fol. 277v. Zunächst die Namen der wichtigsten Apostel: οι επίσημοι των αποστόλων . . . (7 Namen) und dann die Namen der 7 Diakone: τών δέ κατασταθέντων επτά διακόνων τά ονόματα . . . f) Fol. 278Γ—280Γ. Ein Exzerpt aus der Epitome Physica des Nicephoros Blemmydes: εκ τών του Βλεμμίδου υπομνημάτων εν τοις μετεώροις. Περί θαλάσσης κε(φάλαιον) ις' ( = Migne, PG 142, 1160 D — 1161 C). Sehr wahrscheinlich stammen die Eintragungen unter a) und f) von derselben Hand; die Schrift ist sehr ähnlich, aber auch der Inhalt zeugt von demselben Interesse. Einer anderen Hand sind die Eintragungen unter b), d) und e) zuzuschreiben. Andererseits wurde bereits bemerkt, daß das „Troparion" auf fol. 24T (Nr. c) von einem ungebildeten Mönch geschrieben sein muß, der sich auf dieses beschränkte; das ist somit die dritte Hand. Von einer vierten Hand stammt dann der auf fol. 24v (Mitte) geschriebene, jetzt durchgestrichene Satz, während der auf fol. 24T (Mitte) geschriebene, jetzt ebenfalls durchgestrichene Satz von einer weiteren, fünften Hand herrührt; daß der Haupttext der Hs. von einer anderen Hand geschrieben ist als alle Eintragungen, wurde bereits erwähnt. Der Haupttext (fol. 3sqq.) steht durchweg auf Quaternionen, nur fol. 19—24 bilden einen Trinio. Die Lagen (im folgenden spreche ich der Einfachheit halber immer von Quaternionen) sind dreimal gezählt. Die Kustoden der ersten Quaternionenzählung (jeweils auf dem ersten Recto wie auch auf dem letzten Verso der Lage zu finden) stammen von dem Schreiber des Haupttextes. Diese Zählung beginnt allerdings mit fol. 25r, was aufschlußreich ist für die Entstehungsgeschichte unserer Handschrift. Sehr wahrscheinlich schrieb der Schreiber zunächst den Hymnentext aus seiner Vorlage ab und zählte

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XLVII

dabei regelmäßig die Quaternionen ; den Text von Niketas' Einführung usw. stellte er später den Hymnen voran, ohne die neuen Lagen zu zählen oder die Lagen der ganzen Hs. neu zu zählen34. Dies geschah jedoch in einer zweiten Quaternionenzählung, die höchstwahrscheinlich einer der späteren Besitzer der Hs. unternahm; sie beginnt bei fol. 3. Erste und zweite Quaternionenzählung verwenden als Kustoden die griechischen Minuskeln. Eine dritte Quaternionenzählung verwendet als Kustoden die arabischen Ziffern und beginnt ebenfalls bei fol. 3, folgt also der zweiten. Abgesehen von den drei Quaternionenzählungen sind in der Hs. zwei Foliierungen festzustellen; die eine, unvollständige, beginnt mit fol. 3 und reicht bis fol. 19 (1—17) ; die zweite, vollständige (1—280), ist erst in Paris entstanden. Vor der letzten Foliierung wurde die Reihenfolge der Blätter an zwei Stellen gestört (s. o. S. XLIII), innerhalb der zweiten sind außerdem fünf Blätter ausgefallen: hinter fol. 246 v zwei und hinter 250r. 253r. 254r je eines34". Unser Codex gelangte offenbar 1742 an die Pariser Bibliothèque Nationale im Rahmen einer Sendung griechischer Handschriften, die der damalige französische Botschafter bei der Pforte, Comte de Castellane, in Konstantinopel gekauft hatte. H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliothèque Nationale, Bd. 3, S. 217. Aufgeführt und kurz beschrieben von Köder 158 [ = Köder, Hymnes I, 24f.] (unter dem Siglum H); ausführliche Beschreibung: A. Kambylis, Eine Handschrift des Mystikers Symeon, Scriptorium 22, 1968, 20—34. Am Lesegerät kollationiert; das Original wurde später eingesehen.

GERMANIA Monachium Bayerische Staatsbibliothek 7. Ν = Codex Monacensis 526, s. XV., bombycinus, 212 χ 195mm. Nach der vorhandenen Foliozählung 351 Blätter; dazu kommen 2 Vorsatzblätter (I—II) ; fol. I—II und 349—351 sind völlig unbeschrieben. Auf jeder Seite stehen 25 Zeilen. Die Hs. ist durch Wasser an der Innenseite stark beschädigt worden; die zwei ersten Zeilen jeder Seite sind (abgesehen von einzelnen Buchstaben 35 ) nicht mehr lesbar, 84

Möglicherweise hat der Schreiber für den Text von fol. 3 Γ —24 v eine andere Hs. als Vorlage gehabt, die er eben erst nach dem Schreiben des Hymnentextes fand. 3ä »Ausführlich darüber in: Scriptorium 22, 1968, 28f. 85 Gegen Ende der Hs. kann man wohl etwas mehr lesen.

XL V i l i

PROLEGOMENA

ebenfalls der größte Teil der dritten Zeile; von den übrigen 22 Zeilen ist etwa ein Drittel des Textes unleserlich geworden, doch läßt sich manchmal einiges auch am Lesegerät erkennen. Sonst ist die Schrift gut lesbar, weist aber oft orthographische Fehler auf. Iota subscriptum wird fortgelassen. Große Initialen mit oft übergesetzten Flechtknoten. Die Hs. enthält ausschließlich Werke des Symeon (von den Eintragungen am Ende abgesehen); im einzelnen: 1) Fol. 1—223v. Orationes 1—33. Titel: Toü Iv άγίοις πατρός ημών συμεών τοΰ νέου θεολόγου καί πρεσβυτέρου καί ηγουμένου της μονής του άγίου μεγαλομάρτυρος μάμαντος της ξηροκέρκου. λόγ(οι) λγ. Die Homilien sind nicht ediert; die Hs. ist von B. Krivochéine bei der Edition der Katechesen herangezogen worden, da Katechesen und Homilien ζ. T. nahezu identisch sind oder identische Partien enthalten 36 . Lateinische Übersetzung von J. Pontanus, jetzt PG 120, 321—508. 2) Fol. 223T—224T. Anonymus, Verse (ohne Titel) ; inc. Δόξα τω Θεώ τω δίδοντι (sic) τό τέλος, δς αν ένίδης τη γραφή τή της βίβλου . . . des. την δόξαν ην δέδωκας αυτός μοι πάσαν. Das sind 34 byzantinische Zwölfsilber; Krivochéine, Catéch. I, 79f., edierte sie (bis auf den ersten) aus dem cod. Coislinianus 292. Das Gedicht findet sich abgesehen vom cod. Monac. 177 (s. u.) auch noch im Cod. Vatic. Gr. Reg. Suec. 21; im letzteren und im Coislinianus allerdings vor den 33 Homilien, wo auch sein ursprünglicher Platz gewesen zu sein scheint. Eine lateinische Übersetzung veröffentlichte J. Pontanus, jetzt PG 120, 507—508 (Epilogus ad lectorem), der auch den im Monacensis zusätzlichen ersten Vers mit übersetzte. Dieser scheint aber eine Subskription des Schreibers gewesen zu sein, der Gott dankte, nachdem er in seiner Abschrift der 33 Homilien zum Schluß gekommen war. Für die Unechtheit dieses Verses, den die anderen Hss. nicht enthalten, spricht eindeutig auch die Tatsache, daß dem Dichter in diesem Gedicht die Zahl 33 von Bedeutung war : Die Homilien Symeons sind 33 und der Dichter findet hier eine Beziehung zu der Zahl der Jahre von Jesu' irdischem Leben (vgl. v. 6ff.); es ist nun naheliegend, daß er selbst auch 33 Verse auf diesen Gegenstand geschrieben hat. 3) Fol. 224T. Titel der Hymnensammlung : Oi ερωτες των θείων ύμνων τοΰ εν άγίοις πατρός ημών συμεών του νέου εν θεολόγοις, ηγουμένου καί πρεσβυτέρου γεγονότος μονής τοΰ άγίου μάμαντος της ξηροκέρ36

Zum Problem s. Beck, Kirche und Theologische Literatur 585, und Krivochéine, Catéchèses I, 77 f.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

XLIX

κου (in den beschädigten Teilen rekonstruiert mit Hilfe von Cod. Monac. 177)37. Es folgt jedoch nicht gleich der Hymnentext. 4) Fol. 224T—226. Das Prooimion der Hymnen; Titel: Εΰχή μυστική, 6Γ ής επικαλείται το πνεύμα τό άγιον αύτό προορώυ. "Ερωτες ύμνων ένθέου διδασκάλου38. 5) Fol. 226—338τ. Der Text von 38 Hymnen; im einzelnen: hy. 1—6; 8—17; 27—30; 35—48; 51; 52; 56 und 5739. Diese 38 Hymnen sind alle in lateinischer Übersetzung von J. Pontanus erschienen, jetzt PG 120, 508—595. 6) Fol. 339—346v. Eucharistie 2 : Τοΰ αύτού ευχαριστία προς θεόν περί των γεγονότων (sic) ευεργεσιών e!ç αυτόν παρ' αυτού . . . και αγάπης της προς Θεόν: εύλόγησον πάτερ. Am Rande: κ(ε)φ(άλαιον) ογ' (40). Ediert von Krivochéine, Catéchèses III, 330—357 (mit französischer Übersetzung). Pontanus nahm die 2. Eucharistie als 40. Hymnos in die Sammlung der von ihm ins Lateinische übersetzten Hymnen auf. Einige der übrigen Blätter enthalten verschiedene Eintragungen ; fol. 347 fast in der ganzen Länge der Seite von oben nach unten hintereinander: Sermones 33, Hymni 37 (beides stammt von derselben Hand, die die Hymnen numerierte), anschließend gezeichnet ein Boot und der Kopf eines Mannes (s. u.). Fol. 347v verschiedene Texte, die ich nicht identifizieren konnte; sie scheinen aus Teilen verschiedener Kirchengesänge auf die Theotokos zusammengesetzt zu sein und weisen viele orthographische Fehler auf 40 ; als letztes erscheint hier wieder ein Kopf, der an jenen von fol. 347r erinnert. Alle Zeichnungen stammen von ein und derselben Hand, vielleicht der Hand der Eintragungen von fol. 347v. Schließlich sind Eintragungen auch auf fol. 348 zu lesen: oben ist zunächst eine neue Hand zu erkennen, die etwa drei Zeilen geschrieben hat. Der Text beginnt mit dem Wort φλυαρία und scheint von keiner besonderen Bedeutung für die Geschichte unseres 37

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39

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Vor dem Titel hat ursprünglich ein kurzer Text gestanden, der inzwischen fast zur Gänze unlesbar geworden ist; in der letzten Zeile sind noch die Worte τήν δόξαν ή[μών ?] zu erkennen. M hat offenbar diesen Text nicht übernommen. Eine spätere Zählung der Hymnen beginnt bei dem Prooimion, das selbst als Hymnos aufgefaßt wurde. In unserem Codex numeriert von 2—36; drei Hymnen hat man dabei übersehen: 4. 8. 35; in der Reihenfolge der Münchener Hs. sollten sie die Zahlen 5. 8 und 22 tragen. Sie wurden übersehen, da ihr Beginn als solcher infolge der Beschädigung nicht mehr erkennbar war; die Numerierung stammt somit nicht vom Schreiber selbst und ist infolgedessen von keiner Bedeutung. Da sie für die Hs. nichts hergeben, unterlasse ich hier die Mitteilung dieser Texte. IV

Kambylis, Hymnen d. Symeoa

L

PROLEGOMENA

Codex zu sein, wie bei der nächsten, längeren Eintragung der Fall ist. Hier (etwa in der Mitte der Seite) lese ich folgenden Text : Zunächst in einer Zeile, die für sich dasteht (die von mir stammenden Ergänzungen in eckigen Klammern): [Άν]δρώνοικος άπω των ποφλαγω(ν)ων ( = 'Ανδρόνικος (ό) από των παφλαγόνων ?) In einem weiteren, zusammenhängenden Text ist zu lesen: [. . .] ήμών ò τεχθής έκ παρθένου ò διδούς I [. . .π]άντα πάσιν άυ(θρώττ)οις αυτός καί τών δού|[λον σ]ου (?) την ψηχήν τον άγιοκείμιτ(ον) θεολλογ(ον) | [. . .] (Endung eines Wortes, nicht entziffert) αμιν άμιν άμιν (?) άνδρωνικ(ος ?) ò δοϋ| [λος] εγραψαι έν μινεί ίουνιώ κε ης .κο | ξελασαρει (?) ,αυΝΓ. Festzuhalten sind in diesem Text drei Dinge: 1) Der Name 'Ανδρόνικος kommt zweimal vor ; mit der ersten Erwähnung wird außerdem seine Herkunft angedeutet, mit der zweiten, daß er „geschrieben habe" (εγραψε [so wohl, nicht γράψας, wie Krivochéine I, 105 angibt]); ob sich dieser letztere Hinweis auf die Hs. bezieht oder bloß auf die Notiz selbst, ist nicht mit Sicherheit auszumachen. Die Schrift könnte von dem Schreiber des Haupttextes stammen; bei Vogel-Gardthausen, Die griechischen Schreiber des Mittelalters, 30 f. ist kein 'Ανδρόνικος Παφλαγών o. ä. verzeichnet, und auch sonst kann ich den Namen nicht identifizieren. 2) Der Ausdruck άγιοκοίμητος θεολόγος bezieht sich wohl auf Symeon. 3) Das Datum: 25. Juni 1453. Wenn obige Notiz vom Schreiber der Hs. stammt, dann bedeutet dieses Datum Tag und Jahr, in dem sie fertig geschrieben wurde ; wenn nicht, dann dient sie zumindest als terminus ante quem. Die Schrift scheint auf den ersten Blick eine andere zu sein als jene des Haupttextes, doch ist nicht auszuschließen, daß sie von derselben Hand stammt, vor allem, wenn man die Notiz mit den letzten Folios der Hs. vergleicht. Andererseits ist es unwahrscheinlich, daß ein späterer Leser einen im Grunde so belanglosen Text eintrug und dazu ausdrücklich notierte, wer ihn geschrieben habe. Die Hs. besteht aus Quaternionen, die zu Beginn und am Ende Kustoden ( = griechische Minuskeln) tragen. Hinter fol. 236 ist ein Blatt ausgefallen (offensichtlich das erste des 31. Quaternio) mit dem Text hy. 6, 16—24 und hy. 7. Ebenfalls ist hinter fol. 242 ein Blatt ausgefallen (das ist das letzte des 31. Quaternio) mit dem Text hy. 12, 18—66. Während der Ausfall des ersten Blattes weder Hieronymos Kyprios (dem Schreiber von Cod. Monac. 177, vom Jahre 1559) noch J. Pontanus aufgefallen ist, bemerken beide Männer den Ausfall des zweiten: Hieronymos läßt hinter hy. 12, 17 etwa 2 Seiten frei (=fol. 225v Mitte — 226T Mitte) und Pontanus schreibt mitten im Text in Parenthese (PG 120, 524) : deest in utroque exemplari pagina fortasse una. Der Blätterverlust ist also älter als die Beschädigung der Hs.,

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LI

er stammt aus der Zeit vor 1559. Als Schreiber der Hs. könnte Andronikos von Paphlagonien (?) in Betracht gezogen werden (s.o.). J. Hardt, Catalogue codicum manuscriptorum Bibliothecae regiae Bavaricae. Bd. 5, S. 316f. — Aufgeführt und zur Textgestaltung einiger Hymnen herangezogen von P. Maas, Aus der Poesie des Mystikers Symeon, Festgabe A. Ehrhard S. 329. (Von Maas stammt das Siglum N.) Aufgeführt und beschrieben von Krivochéine, Catéchèses I, 105 (unter dem Siglum O); ebenfalls von Köder 160 [ = Köder, Hymnes I, 28f.] (unter dem Siglum F). Am Lesegerät kollationiert; das Original wurde später eingesehen.

8. M = Codex Monacensis 177 (olim Augustanus), a. 1559, chartaceus, 304 χ 200 mm, 316 fol. (Nach der Foliierung ist in der Hs. noch eine spätere Seitenzählung festzustellen; sie zerfällt in zwei Teile: 1—415 ( = Homilien) und 1—214 ( = Hymnen); die zwei ungezählten Vorsatzblätter (I—II) gehören nicht zum ursprünglichen Bestand der Hs.) Auf jeder Seite stehen 29 Zeilen. Die Verse sind abgesetzt. Feine, gut lesbare Schrift ; rote Initialen (im Titel und im ersten Vers jedes Hymnos). Auch die Numerierung der Homilien und Hymnen am Rand durch κφ(=κεφάλαιον) und die griechischen Buchstaben ( = Zahlen) sind rot. Iota subscriptum wird fortgelassen. Der Inhalt dieser Hs. ist identisch mit dem der vorhergehenden (N), deren Abschrift sie ist (s. u.). Im einzelnen: 1) Fol. 1—208. Orationes 1—33. Titel: ToO έν άγίοις πατρός ημών συμεών τοΰ νέου θεολόγου, πρεσβυτέρου καί ηγουμένου της μονής του άγίου μεγαλομάρτυρος (der Name Μάμαντος fehlt hier) της ξηροκέρκου41. In dieser Partie ist fol. 168v (unten) — 169T (unten) freigelassen; am Rande findet sich die Bemerkung: λείπει φύλλο ν εν. Der fehlende Text ist aus Or. 30. 2) Fol. 208 r-T . Anonymus, Verse (ohne Titel) : inc. δόξα τω Θεώ τω δίδοντι το τέλος, δς αν ενίδης τή γραφή τη της βίβλου42. 3) Fol. 209. Titel der Hymnensammlung: Οϊ ερωτες των θείων ύμνων του έν άγίοις πατρός ημών συμεών του νέου έν θεολόγοις, ηγουμένου καί πρεσβυτέρου γεγονότος μονής του άγίου μάμαντος τής ξηροκέρκου. Anschließend: 4) Fol. 209—210Τ. Das Prooimion der Hymnen: Ευχή μυστική, δι' ής επικαλείται τό πνεύμα τό άγιον αυτό προορών. "Ερωτες ύμνων ένθέου διδασκάλου. 41 42

Zur Edition dieses Textes s. o. S. XLVIII in der Beschreibung von cod. Monac. 526. Vgl. o. S. X LVI II. IV*

LU

PROLEGOMENA

5) Fol. 210v—303T. Der Text von 38 Hymnen ; im einzelnen: 1 _ 6 ; 8—17; 27—30; 35—48; 51; 52; 56 und 57. Durchgezählt im Anschluß an die Homilien κ(ε)φ(άλαιον) λδ'—oß'; eine spätere Zählung durch arabische Ziffern berücksichtigt nur die Hymnen (das Prooimion und die 2. Eucharistie am Ende eingeschlossen) : 1—4043. In dieser Partie sind fol. 225" (Mitte) — 226T (Mitte) freigelassen, da der Schreiber bemerkte, daß in seiner Vorlage ein Blatt ausgefallen war. Der fehlende Text ist hy. 12, 18—66; s. auch u. S. CXXf. 6) Fol. 303T—311. Der Text der 2. Eucharistie als κ(ε)φ(άλαιον) ογ' angeführt. Titel: Του αύτοϋ ευχαριστία προς θεόν περί των γεγονότων (sic) ευεργεσιών είς αύτόν π α ρ ' αύτοϋ . . . καί αγάπης της προς θεόν. — εύλόγησον πάτερ 44 . Am Ende des Eucharistietextes: δόξα σοι ό θεός + δόξα σοι ό θεός + δόξα σοι ó θεός (vom Schreiber der Hs. hinzugefügt; s. u.). Fol. 311Y—312T sind leer. 8) Fol. 313—316T. Inhaltsverzeichnis des ganzen Bandes: Πίναξ άριστος του παρόντος βιβλίου; fol. 314Τ—316ν die Überschriften der im Codex enthaltenen Hymnen, meistens gekürzt : ερωτες θείων ύμνων τού αύτοϋ άγίου. Cod. Monac. 177 besteht aus Quaternionen; Kustoden ( = griechische Minuskeln) erscheinen sowohl zu Beginn als auch am Ende eines Quaternio. Gelegentlich bedient sich der Schreiber auch der Reklamanten, doch sehr unregelmäßig. — Keine Randbemerkungen; fol. 311 (untere Hälfte) liest man folgende Subscriptio (verteilt auf 6 Zeilen) : έτους της θείας σαρκώσεως αφνθ. | το παρόν βιβλίον έγράφη εν γερμανική | αύγούστα δια χειρός τοΰ εύτελοϋς καί των | σχολαστικών ελαχίστου, 'Ιερωνύμου | τραγωδιστοϋ τού κυπρίου, εν ετει | τω άνωθεν: καί τω θεω δόξα: — Durch sie erfahren wir, daß M 1559 in Augsburg geschrieben wurde. Schreiber der Hs. ist der bekannte Hieronymos Kyprios, der noch den Beinamen τραγωδιστής 46 hatte 46 . In Augsburg schrieb er noch zwei weitere bekannte Hss. : cod. Monac. 189 (Psellos, Manasses) im Jahre 1558 und cod. Monac. 143 (Heiligenviten des November) im Jahre 1559, im selben Jahr also, in dem er auch die Symeon-Hs. anfertigte. Seinen Beinamen verdankt er offenbar seiner Beschäftigung mit der Dichtung und vielleicht auch mit der Musik. 13

44 45 46

Pontanus benutzte wohl eigentlich für seine Übersetzung der Hymnen den Monacensis 177, zog aber dafür auch dessen Vorlage (N) heran; vgl. oben S. XLVIIIff., besonders L. Zur Edition des Textes s. o. S. XLIX. Archaisierte Form des frühneugriechischen τραγουδιστής ; s. auch unten S. LUI. Vgl. Vogel-Gardthausen 162. Hier Anm. 1 weitere Formen des Beinamens.

BESCHREIBUNG D E R HANDSCHRIFTEN

LIII

Daß er über metrische Fähigkeiten verfügt, zeigen nicht nur die zahlreichen metrischen Verbesserungen am Text der Hymnen47, sondern auch eigene Gedichte: eine jambische Widmung an einen Papst im cod. Vat. Palat. 39748 und eine versifizierte Subskription im cod. Paris. 1770, den er 1545 schrieb49. Andererseits enthält cod. Sinaiticus 1764 unter anderem auch gleich am Anfang einen eigenen Traktat des Hieronymos selbst über die Verwendung griechischer Buchstaben in der Musik: 'Ιερωνύμου τραγωδιστοϋ τοΰ Κυπρίου Περί χρείας μουσικής γροα(κι)κών χαρακτήρων60. — Der in der Subskription befindliche Ausdruck τώυ σχολαστικών ελάχιστος weist andererseits darauf hin, daß Hieronymos, im Westen seßhaft, sich mit der scholastischen Philosophie beschäftigt hatte und sich selbst gern als einen Scholastiker bezeichnete61. J . H a r d t , Catalogue, Bd. 2, S. 210 f. — Aufgeführt bei Maas, Aus der Poesie des Mystikers Symeon, a. a. O. S. 329 (vgl. auch S. 328). Aufgeführt und beschrieben von Krivochéine, Catéchèses I, 105f. (unter dem Siglum O ') ; ebenfalls von Köder 161 [ = Köder, Hymnes I, 29] (unter dem Siglum E). Von J . P o n t a n u s f ü r die lateinische Übersetzung zugrunde gelegt. Aus diesem Codex stammen schließlich die Hymnenexzerpte, die K. Holl, Enthusiasmus und Bußgewalt im griechischen M ö n c h t u m . . . , Leipzig 1898, mitteilt (passim). Am Lesegerät kollationiert; das Original wurde später eingesehen.

Zwicavia Ratschulbibliothek 9. Q = Codex Zwicaviensis gr. III, s. XVI/XVI, chartaceus, 205 X 150 mm. 225 fol. ( = fol. 1—3 + fol. 1—149 + pag. 1—146)62, 24r-26 lin. 47 48 48

60

51 62

Darüber unten S. CXX ausführlicher. Vgl. Vogel-Gardthausen ebda. Vgl. Sp. Lambros, 'Ονόματα παραγνωρισβέντα, in: Νέος "Ελληνομνήμων 1, 1904, 333ff. (Der Text der Subskription wird ebda. S. 335 abgedruckt.) V. N. BeneSeviò, Catalogus codicum manuscriptorum graecorum qui in monasterio Sanctae Catharinae in Monte Sina asservantur. Tomi I I I pars I. Codices numeris 1224—2150 signati, Petrograd 1917, S. 186. Eine andere Bedeutung des Adjektivs σχολαστικός k o m m t wohl hier nicht in Frage. Eine Foliozählung weisen nur die zwölf letzten Blätter von Teil Β (s. u.) der Hs. auf, und zwar fol. 138—149; davor tragen kein Folio und keine Seite eine Zahl, danach weist Teil C der Hs. (s. u.) eine eigene, vollständige Paginierung auf (1—• 146). Diese Teile sind offenbar erst später zusammengefügt. — Für die hier präsentierte Beschreibung stand mir ein Mikrofilm von Teil A und Β zur Verfügung, dazu konnte ich die ausführliche Beschreibung von K. Treu (s. die vollständige Angabe unten ) heranziehen. Treu 234 spricht über die obenstehenden Daten hinaus von mehreren nicht foliierten (bzw. nicht paginierten), mit Ausnahme von nur einigen wenigen auch nicht beschriebenen Blättern jüngeren D a t u m s

LIV

PROLEGOMENA

Klare, gut lesbare Schrift, verhältnismäßig viele orthographische Fehler; Iota subscriptum wird fortgelassen. Randscholien, verblichene Tinte. Eine Sammelhandschrift, die hauptsächlich Werke des Symeon Neos Theologos und des Isaak Syros enthält, im einzelnen53: Teil A: fol. 1—3. 1) Fol. 1-—3. Ein kurzer Text des Isaak Syros mit der späteren (von Peter Poach stammenden) Überschrift: de vita monastica 54 . Teil Β : fol. 1—149 56 , 14. Jahrhundert. 2) Fol. 1—7 v. Niketas Stethatos' Einführung in die Hymnen Symeons Νικήτα μονάζοντος καί -πρεσβυτέρου μονής του στουδίου του στηθάτου εις τήν βίβλου των Θείων ύμνων του οσίου π(ατ)ρ(ό)ς ημών συμεών. Am rechten Rand: επιστολή. Zum Teil verblichene, an einzelnen Stellen kaum lesbare Schrift; die ersten (etwa neun) Zeilen der Einführung (fol. l r ) sowie die beiden ersten Zeilen von fol. 1T mit frischer Tinte nachgezeichnet. 3) Fol. 7 T —8. Drei Lobgedichte auf Symeon ; a) fol. 7V. Das Gedicht des Hierotheos: 'Ιεροθέου μοναχού καί πρεσβυτέρου μονής τής ωραίας πηγής ( = Epigr. in Sym. Nr. 2). b) Das Distichon des Alexios Philosophos: Αλεξίου φιλοσόφου καί γεγονότος μεγάλου διδασκάλου ( = Epigr. in Sym. Nr. 3). c) fol. 7V—8. Das Gedicht des Niketas

63 54 55

(16. Jh.) am Anfang und am Ende der Hs., ohne allerdings eine genaue Zahl derselben zu nennen. So beschränkte ich mich oben darauf, nur die sicheren Zahlen anzugeben. [Inzwischen konnte ich beim Einsehen des Originals den genauen Umfang der Hs. in ihrem heutigen Zustand eruieren: abgesehen von den oben angegebenen 225 Blättern der Teile A—C (s. u.) habe ich am Anfang des Codex noch 79 leere Blätter gezählt; am Ende der Hs. stehen noch einmal 61 Blätter, von denen nur fünf, fol. 50—54 (nach meiner Zählung) beschrieben sind (s. darüber gleich untenI). Im ganzen umfaßt die Zwickauer Handschrift mithin im derzeitigen Zustand 365 Blätter; im übrigen gehe ich in der folgenden Beschreibung weiterhin von den drei Teilen aus, die bereits K. Treu beschrieben hat, obwohl die Hs. in Wirklichkeit in fünf Teile gegliedert ist!] Da bereits die Beschreibung der gesamten Handschrift von Kurt Treu vorliegt, beschränke ich mich hier vor allem auf den Teil der Hs., der die Hymnen enthält. Vgl. auch die nächste Anmerkung. Nach eigener „Folierung" mit der numerierten Blättergruppe als Ausgangspunkt (138—149); diese seltsamerweise nur auf einige Folios beschränkte alte Zählung ist im übrigen nach dem an mehreren Stellen eingetretenen Blattausfall (darüber gleich unten!) vorgenommen worden und nimmt als Ausgangspunkt das Blatt, auf dem Niketas' Einführung beginnt, läßt also die davor stehenden drei Blätter mit der Vita monastica des Isaak Syros unberücksichtigt; offenbar ist dieser Text ( = Teil A) erst später unserem Codex einverleibt; vgl. auch oben S. L I I I (Anm. 52).

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LV

Diakonos: Στίχοι Νικήτα του Θεοφίλου (sic!) διακόνου καΐ διδασκάλου της μεγάλης εκκλησίας ( = Epigr. in Sym. Nr. 4). 4) Fol. 8—11T. Der Pinax mit den Hymnenüberschriften: ό πίναξ (am rechten Rande von fol. 8, rot). Die Überschriften der einzelnen Hymnen sind am Rande durch griechische Minuskeln numeriert (α — νη). 5) Fol. 11T—12v. Das Prooimion der Hymnen mit der Überschrift : αρχή των θείων ύμνων, ήγουν προοίμιον. 6) Fol. 12Τ—149τ ( = Ende der Hs.). Symeons Hymnen: 1—4, 42; 7, 1 — 12, 138; 14^-25, 25; 26—30 tit.; 34—52, 145; 54, 70 — 58, 365. Wie diese Angaben zeigen, weist Q mehrere und umfangreichere Auslassungen infolge Blattausfalls auf; in einem Fall übernimmt Q eine größere Lücke seiner Vorlage und läßt dafür offenbar von vornherein eine bestimmte Anzahl von Blättern frei (s. darüber gleich unten!). Es handelt sich im einzelnen um folgende Lücken: a) b) c) d)

hy. 4, 42—7 tit. ; Ausfall von zwei Blättern hinter fol. 19. hy. 12, 138—13 fin. ; zwei Blätter hinter fol. 27 ausgefallen. hy. 25, 25—77; ein Blatt hinter fol. 79 ausgefallen. hy. 30—33 (30 tit. ότι — πυρ vorhanden) ; Ausfall von mehreren Blättern hinter fol. 93, die insgesamt etwa tausend Verse (genauer 608 Achtsilber und 440 Fünfzehnsilber) enthalten haben müssen56. e) hy. 52, 146—54, 69; es fehlen vier Blätter hinter fol. 13857. f) hy. 58, 365—fin. hymni; Ausfall eines Blattes hinter fol. 14968.

Die unter a, b, c, d und f verzeichneten Lücken sind in unserem Codex selbst später entstanden, d. h. der jetzt fehlende Text war hier ursprünglich vorhanden; bei dem unter e) verzeichneten Verlust von vier Blättern handelt es sich im einzelnen einerseits um drei nicht beschriftete Blätter, andererseits um ein viertes Blatt, das den Text von hy. 54, 7—69 enthielt ; nur dieser Text mithin war in Q ursprünglich vorhanden; dagegen fehlten hy. 52, 146—54, 69 bereits in seiner Vorlage. Die in Q freigelassenen drei Blätter deuten andererseits 56

57 68

Nach meinen Berechnungen muß die Zahl der ausgefallenen Blätter mindestens vierzehn ( = 1 Quaternio + trinio?) betragen haben. (Auf zwei Seiten des Zwicaviensis kommen etwa 92—94 Achtsilber bzw. 57—58 Fünfzehnsilber ; mit berechnet werden müssen hier selbstverständlich auch die Überschriften, in diesem Falle etwa 14 Zeilen. ) Darüber im einzelnen gleich unten (mit Anm. 59); vgl. auch u. S. CLXXVff. Dazu kommt der Ausfall eines (offenbar unbeschriebenen) Blattes ohne Textverlust hinter fol. 108 (Reststreifen vorhanden, s. u.). Berücksichtigt man die insgesamt etwa 24 + 1 ausgefallenen Blätter, so muß der Teil Β der Hs. einst etwa 174 Blätter umfaßt haben.

LVI

PROLEGOMENA

darauf hin, daß der Umfang des fehlenden Textes in der Vorlage in irgendeiner Weise gekennzeichnet gewesen sein könnte59. Teil C: pag. 1—14660; 14./15. Jahrhundert. 7) Pag. 1—146. Isaak Syros, Homilien: του εν άγίοις πατρός ήμών 'Ισαάκ του Σύρου καί άναχωρητοϋ επισκόπου γενομένου της φιλοχρίστου πόλεως ΝινευΙ λόγοι ασκητικοί κτλ.β1 Teil D: (fol. 50—54«2); 16. Jahrhundert. 8) Eine Sammlung von Kopien von Inschriften in verschiedenen Städten Italiens, verstreut griechische Sentenzen. 63 Im Anschluß an die Hymnenüberschrift, ζ. T. in den Rand übergreifend, steht meistens (vielleicht von späterer Hand geschrieben ? ) eine kurze Angabe über die Art des Metrums; ich teile im folgenden die verschiedenen Formen in der Reihenfolge, wie sie auftreten (Schreibfehler werden beibehalten), mit: οίαμβικοί (sic), μέτρον πολιτικόν oder πολιτικόν μέτρον, διά μέτρων άνακραιοντείων (sic), δια στίχων πολιτικών, οίαμβικοί τάχα, μέτρον τάχα πολιτικόν, άνακρεόντειον 59

e0 el

62 63

Treu 234 weist darauf hin, daß hinter fol. 138 und 149 ( = Lücke e und f) im Codex selbst Reststreifen zu sehen sind. Beim Studium des Originals stellte ich selbst folgendes fest: Hinter fol. 19 und 27 ( = Lücke a und b) kann man, abgesehen vom Bindfaden, nur winzige Reststreifen der abgerissenen zwei Blätter ganz oben sehen. Hinter Fol. 79, 138 und 149 ( = Lücken c, e und f) sind dagegen große Reststreifen vorhanden; speziell zu den Reststreifen von vier Blättern hinter fol. 138 : die drei ersten Blätter sind offenbar mit der Schere herausgeschnitten, während das vierte eher mit der H a n d herausgerissen wurde. Der Reststreifen dieses vierten Blattes ist unten etwas breiter als die drei übrigen, und ich glaube außerdem darauf den Rest eines Buchstabens zu erkennen. Auch die kodikologischen Einzelheiten sprechen dafür, daß die drei Blätter unbeschrieben waren, d. h. für den bereits in der Vorlage fehlenden Text freigelassen worden waren, während das vierte Blatt den Text Hy. 54, 7—69 tatsächlich enthielt. Hinter fol. 93 ( = Lücke d) ist absolut nichts, auch nicht die geringsten Spuren von Reststreifen zu sehen; berücksichtigt man die oben S. LV Anm. 56 geäußerte Vermutung, daß an dieser Stelle mindestens etwa vierzehn Blätter ausgefallen sein müssen und daß diese Zahl ein Quaternio und ein Trinio ausmacht; n i m m t man andererseits zur Kenntnis, daß Quaternionen und Trinionen durchaus in ein und derselben Handschrift vorkommen können (für Q selbst ist dies schwer auszumachen, kann aber nicht von vornherein ausgeschlossen werden), so könnte man vermuten, daß zwei Lagen (Quaternio + Trinio), bereits beim Binden des Kodex ausgefallen, verlorengegangen sind. Nach der eigenen Paginierung des Codex. Ich beschränke mich hier nur auf diese Angabe; eine ausführliche Beschreibung auch dieses Teiles bietet K. Treu 235ff. Hier nur noch so viel, daß auch in diesem Teil Lücken vorhanden sind, die durch Blattausfall entstanden sind. Nach meiner Foliierung; vgl. im einzelnen oben S. L I I I Anm. 62. Diese Inhaltsangabe ausschließlich nach K. Treu 238, der auch diesen Teil ausführlicher beschreibt.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LVII

μέτρον, τάχα μέτρον ίαμβικόυ, πολιτικόν, άνακραιόντειον, τάχα οίαμβικοί, και αύτοί μέτρον πολιτικού, διά μέτρου ττολιτικοϋ, οιαμβικόν, πολιτικόν ίσως μέτρου (sic!), διά στίχων οίαμβικών. Zu hy. 38 zwei Angaben: hinter der Überschrift in der letzten Zeile eines Verso: άυτί (sic) πολιτικών, vor dem Hymnentext auf dem nächsten Recto : μέτρον πολιτικόν. Über den Text der Hymnen hinaus enthält Teil Β (fol. 1—149) auch eine größere Anzahl von Scholien zu bestimmten Textstellen, die meisten am Rande, eines mitten im Text ! (Auf Einzelheiten darüber, wie auch auf eine Mitteilung des Inhalts dieser Scholien wird hier verzichtet, da sie unten S. CCCLXXIff. besprochen und S. 463ff. ediert werden!) Ebenfalls am Rande sind, und zwar oft, die üblichen Aufforderungen an den Leser zu finden : θαύμασον, δρα (bzw. δρα τούτο, δρα άλλο, ακριβώς δρα etc.), προσοχές, σημείωσαι etc.; manchmal auch Äußerungen des Schreibers wie οϊμοι ώραΐον oder ώραΐον τούτο τό χωρίον, θαυμαστόν etc. Darüber hinaus die Nummern der Hymnen jeweils neben der Überschrift in griechischen Minuskeln. Nicht vom Schreiber der Hs. stammt die Notiz auf fol. 29T unten ου Παύλου, αλλ' 'Ιακώβου; sie korrigiert den Text von Hy. 15, 36 ακούω Παύλου (beide Wörter in Q unterstrichen bzw. durchgestrichen). Kurt Treu vermutet die Hand des Besitzers der Hs. Poach. (Wahrscheinlich stammen gelegentliche Notizen bzw. die Übersetzung einzelner Wörter und die Transkription einiger Namen am Rande der Hs. ebenfalls von Poach ? ) Für alles weitere verweise ich nochmals auf den nachstehend zitierten Aufsatz : Kurt Treu, Zu den griechischen Handschriften in Zwickau, Revue d'Histoire des Textes 2, 1973 (1974), 231 ff. (hier S. 233/8) ; unter den nicht herangezogenen Handschriften angeführt von Köder, Hymnes I, 34 nach Richard, Répertoire des Bibliothèques et des Catalogues de Manuscrits Grecs, Paris 1958 2 , 245. (Als Inhalt der Hs. wird nur die Einführung des Niketas Stethatos erwähnt.) Den Inhalt der Hs. in seinem vollen Umfang ( = Einführung, Lobgedichte, Praefatio, Hymnen) hat als erster K. Treu festgestellt 64 . Am Lesegerät kollationiert. Später das Original eingesehen64».

64

Den Hinweis auf diese Feststellung Treus verdanke ich Herrn Joseph Paramelle, Paris (briefliche Mitteilung vom 1. 3. 1973) ; dafür, wie auch für einen Mikrofilm der Hs., den er für mich besorgte, bin ich ihm zu Dank verpflichtet. ,4a Dem Direktor der Ratschulbibliothek zu Zwickau, Herrn Dipl. Phil. Joachim Werner, schulde ich aufrichtigen Dank für seine Bereitschaft, den Kodex nach Berlin zu schicken, wo ich ihn in der Deutschen Staatsbibliothek studieren konnte.

LVIII

PROLEGOMENA

GRAECIA Möns Athos Σκήτη 'Αγίας "Ανυης. Βιβλιοθήκη Κυριακού65. 10. kx = Codex Athous, Hagia Anna — Kyriacon 8 (Lambros 89), a. 1751, chartaceus, 300 χ 200 mm, 855 pag., 27 lin. Gut lesbare Schrift. Eine Sammelhandschrift mit Erbauungs- und asketischer Mönchsliteratur, unter anderem auch Prosatexte Symeons des Neuen Theologen, wie auch Pseudepigrapha. Auf p. 530—531 (alte, durchgestrichene Seitenzahlen 426—427) finden sich Teile von zwei Hymnen Symeons; a) hy. 4,1—72 (ohne vv. 44—68); Titel: του ευ άγίοις συμεών του νέου Θεολόγου στίχοι λίαν ωφέλιμοι. Hinter ν. 72 folgt ohne Titel: b) hy. 5, 35—41 (σιωπήν ασκεί usw.)66. Unmittelbar vor den Versen Symeons über die Tugend schlechthin (Erklärung des Wortes αρετή) und über einzelne Tugenden (ζ. Β. τί φρόνησις).67 Dann περί τοϋ κατ' εικόνα καΐ καθ' όμοίωσιν, noch einmal allein περί του κατ' εικόνα, und schließlich noch einmal τί τό καθ' όμοίωσιν. Nach Symeons Versen steht ein Kurztext des Hosios Neilos. (Inc. καν μηδείς διώκη σε [nicht διώκησε, wie Gerasimos, s. u., mitteilt] τύραννος usw.) Durch eine Eintragung des Schreibers, die sich am Ende des Codex befindet, erfahren wir die genaue Entstehungszeit der Hs. (1751) und den Namen ihres ersten Besitzers, des Popen Anthimos: εγράφη κατά τό ,αψνα' εν ίουλίω μηνί δια συνδρομής και δαπάνης του παπα κυρ 'Ανθίμου. Anthimos hat dann später den Codex der Bibliothek des Kyriakon der Σκήτη Ά γ . "Αννης geschenkt, wie eine weitere Eintragung auf dem Recto eines Vorsatzblattes mitteilt, die von dem Besitzer selbst stammt: ό παρόν πέτρος δαμασκηνός68 Οπύρχεν εμοΰ ΆνΘήμου Ίερομονάχου καί τό αφιέρωσα είς τό κυριακόν της θεοπρομήτορος άγίας καί δικαίας "Αννης, καί μηδείς αύτό άποξενώση έκείθεν, ίνα μη ύποπέση ταΐς άραϊς των πατέρων καί ώς ΐερόσυλος κατακριθή. Anthimos gab auch den Auftrag, cod. 57 derselben Bibliothek zu schreiben, 65

Die Codices dieser Bibliothek werden nach dem neuen Katalog von Gerasimos Mikragiannanites, veröffentlicht in Folgen in ΕΕΒΣ, Bd. 29—30. (Ausführliche Angaben s. unter jedem Codex.) In Parenthese hinter der Nummer dieses Katalogs wird auch die von Lambros mitgeteilt. · · Nach den offenkundig irreführenden Angaben des Katalogs von Gerasimos wie auch der Beschreibung Köders (s. u.) enthält unser Codex den 4. Hymnos ganz. Von hy. 5 ist bei beiden überhaupt nicht die Rede. · ' Ähnliches schon S. 166 f. der Hs. 68 Der erste Teil der Hs. enthält ausschließlich Werke von Petros Damaskenos, daher diese Bezeichnung des gesamten Codex.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

L1X

den er später ebenfalls dem Kyriakon schenkte (s. u.). Ob auch der Schreiber der beiden Hss. derselbe gewesen ist, wie Köder annimmt68», kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, nicht nur wegen der genannten äußeren Umstände, sondern auch von der Schrift her. (Vgl. auch die Beschreibung der zweiten Hs.) Ausführliche Beschreibung bei Gerasimos Mikragiannanites, Κατάλογος χειρογράφων κωδίκων της βιβλιοθήκης τον Κυριακού της κατά τό Άγιώνυμον "Ορος τοΟ "ΑΘω "Ιερά; καΐ Μεγαλωνύμον Σκήτη; της 'Αγία; θεομήτορος "Αννης, in: ΕΕΒΣ 29, 1959, 143—154. Vgl. auch Lambros, Κατάλογο;, Bd. 1, S. 92, bei dem die Blätterzahl fehlt und zudem als Entstehungszeit irrtümlicherweise das 17. Jhdt. angegeben wird. Diesen Irrtum wiederholt Krivochéine, Catéchèses I, 101, der die Hs. (ohne Siglum) nach Lambros anführt. — Angeführt bei Köder 163 [ = Köder, Hymnes I, 32] (unter dem Siglum q). Kollationiert am Lesegerät (nur teilweise).

11. K2 = Codex Athous, Hagia Anna—Kyriacon 57, a. 1750, chartaceus, 225 χ 155 mm, 512 fol., 20 lin. Klare, gut lesbare Schrift. Eine Miszellanhandschrift. Der erste, größere Teil enthält fast ausschließlich Werke Symeons des Neuen Theologen (von einem Text seines Lehrers Symeon Eulabes abgesehen, s.u.); der zweite Teil, in dem auch symeonische Texte zu finden sind, besteht aus verschiedenen, kleineren oder längeren Texten erbaulichen oder mönchisch-asketischen Charakters. Im folgenden wird der Inhalt des 1. Teils ausführlich wiedergegeben, für den 2. Teil werden nur die Namen der Autoren genannt. Erster Teil : 1) Fol. 1—40v. Zwei Homilien Symeons: a) Toü όσίου και μεγάλου πατρός ημών συμεών τοΟ νέου θεολόγου, ηγουμένου και πρεσβυτέρου της μονής τοΰ άγιου μάμαντος της ξυλοκέρκου, λόγος ζ ' . . . b) fol. 19Tsqq. ΤοΟ αυτού . . .λόγος ια'. Da die Orationes Symeons nicht ediert vorliegen, kann ich nicht feststellen, ob es sich hier tatsächlich um Or. 7 und 11 handelt. 2) Fol. 41—46v. Auszüge aus den Kapiteln des Symeon Eulabes: Έκ των τοΰ Συμεώνος του ευλαβούς κεφάλαιά τινα πρακτικά και θεολογικά. λόγος κβ' (sie). Von mir nicht identifiziert. 3) Fol. 47—62. Eine weitere Homilie des Neuen Theologen: του αυτού (sic!) νέου θεολόγου, λόγος ε' ( = Or. 5). Von mir nicht identifiziert; s. o. zu Punkt 1. 4) Fol. 62T—-69. Der Text der ersten Eucharistie Symeons: Toü αυτοϋ ευχαριστία προς τον Θεό ν υπέρ ών ήξίωτο δωρεών . . . λόγος ιζ' «0»Vgl. Köder 163 [ = Koder, Hymnes I, 32].

LX

PROLEGOMENA

(sic) ; ediert von B. Krivochéine, Catéchèses III, 304—329. Allerdings kennt der Herausgeber unseren Codex nicht. 5) Fol. 70—116. Nochmals drei Homilien Symeons. Dem Titel wird jeweils τοϋ αύτοϋ vorangestellt ; hinter dem Titel steht λόγος ιβ' bzw. λόγος η' bzw. λόγος Γ (in dieser Reihenfolge!). Auch hier konnte ich nicht feststellen, ob es sich um Or. 12, 8 und 10 handelt (s. o. zu Punkt 1 und 3). 6) Fol. 116T—298. Der Text von insgesamt 42 Hymnen. Die Sammlung trägt keinen Gesamttitel. Dem Titel der einzelnen Hymnen wird manchmal τοϋ αύτοϋ vorangestellt, meistens jedoch nicht. Es sind hier folgende Hymnen enthalten: 2. 3. 12. 13. 17—20. 22—42. 44—52. 54—58. Sie werden alle, so wie die Homilien usw. (s. o.), mit λόγος bezeichnet, das hinter dem Titel steht zusammen mit der Nummer des jeweiligen Hymnos in griechischen Minuskeln; die Zahlen entsprechen also der ursprünglichen Reihenfolge, nur für hy. 55—58 stehen die Zahlen νγ'—νς' ( = 53—56). Letzteres mag damit zusammenhängen, daß hy. 53 schon in einem fernen Vorbild dieses Codex fehlte und hy. 54, dessen Anfang ebenfalls fehlte, unmittelbar an hy. 52 anschloß. Der Schreiber unserer Hs. oder der ihrer Vorlage hat sich dann erlaubt, die überlieferten Zahlen zu korrigieren, da er 'wußte', daß er an dieser Stelle nichts ausgelassen hatte 69 . Zweiter Teil : 7) Fol. 298T—323v. Verschiedene Prosatexte Symeons. 8) Fol. 324—512. Eine Sammlung verschiedener Texte mönchischer Literatur. Vertreten sind: Gregorios Sinaites, Máximos Kausokalybes70, Kallistos, Diadochos, Theophanes, Hesychios Presbyteros, Philotheos Sinaites, Máximos Homologetes, Neilos. An Randbemerkungen finden sich die bekannten Ausdrücke ση (μείωσαι), δρα, δρα άτταν usw. Auf dem Verso des letzten Blattes hinter dem Text des Neilos findet sich folgende Subskription des Schreibers, dessen Name leider ausradiert ist: Θεού τό δώρον καΐ 9ν τού έξ αΐτωλίας ό πόνος. Etwas weiter ist eine Eintragung des Schreibers zu lesen, an der wir Entstehungszeit der Hs. und Namen des Auftraggebers und ersten Besitzers (Anthimos) erfahren: έγράφη τό παρόν διά συνδρομής άνθίμου ϊερομονάχου, έτελειώθη δέ εν ετει από άδάμ εις ,ζσνη [ = 7258] από δέ σωτηρίου ,αψν [ = 1750] εν ίαννουαρίω μηνί. Der Mönch Anthimos hat dann später selbst folgende 69 70

Über diese Änderung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen später. Versehentlich bei Köder 161 [ = Köder, Hymnes I, 29] Kausokalybites.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LXI

Eintragung auf dem Recto eines Vorsatzblattes zu Beginn des Codex gemacht: τό παρόν ΰπύρχεν εμού άνθήμου ίερομονάχου καί τό άφιέροσα είς τό κυριακόν της Θεοπρομήτορος άγίας και δικαίας "Αννης, καί μηδείς αυτό άποξενώση εκείθεν, ϊνα μή υποπέση ταΐς άραΐς των πατέρων καί ώς ιερόσυλος κατακριθή. Er schenkte also auch diesen Codex (wie cod. 8, s. o.) der Bibliothek des Kyriakon 71 . Ausführliche Beschreibung der Hs. bei Gerasimos Mikragiannanites, Κατάλογ ο ς . . . , ΕΕΒΣ 30, 1960—1961, 496—504. Aufgeführt bei Köder 161 [ = Köder, Hymnes I, 29] (unter dem Siglum Q). Lambros war der Codex unbekannt, daher sein Fehlen im Katalog. Kollationiert am Lesegerät (nur teilweise).

12. K3 = Codex Athous, Hagia Anna — Kyriacon 60, a. 1775, chartaceus, 252 x 163 mm, I—XX + 415 + I—XIV pag. Die Handschrift enthält eine Sammlung von Hymnen Symeons in neugriechischer Paraphrase ; es handelt sich dabei um die folgenden 54 Hymnen (in dieser Reihenfolge): 43; 1—4; 6—20; 22—42; 44r—52; 54—5872. Der Gesamttitel der Sammlung lautet (fol. 1Γ) : του οσίου καί θεοφόρου πατρός ημών Συμεώνος τοϋ νέου θεολόγου λόγοι ψυχωφελέστατοι καί θεολογικώτατοι. Dem Titel der einzelnen Hymnen sind gelegentlich die Worte του αύτοϋ vorangestellt ; hinter dem Titel steht die Bezeichnung λόγος und die Zahl des jeweiligen Hymnos in griechischen Minuskeln. Die Hymnen sind allerdings hier neu durchnumeriert. Aus verschiedenen Eintragungen erfahren wir Näheres über Entstehungszeit der Hs. und ihren Schreiber, wie auch über den Übersetzer und den Auftraggeber für beide. Zunächst der Text dieser Eintragungen. a) p. X X : Ίστέον ότι oí έν τήδε τή βίβλω έμφερόμενοι θείοι λόγοι είσί μεν σύγγραμμα του θαυμασιωτάτου ώς αληθώς καί θεολογικωτάτου άγίου Συμεών, συγγραφέντες μέν παρ' αΰτοϋ έλληνιστί δι' έμμετρων διαφόρων στίχων, μετενεχθέντες δέ εις ή ν πρόκεινται άπλουστάτην φράσιν παρά του καυσοκαλυβίτου ιεροδιακόνου Νεοφύτου τοϋ ΤΤελοποννησίου δι' επιμελείας καί σπουδής συνδρομής τε δτι πλείστης καί δαπάνης του άοιδίμου Παρθενίου τοϋ άγιοαρτεμίτου προς ώφέλειαν τών άναγινωσκόντων · εγράφησαν δέ ούτοι δια χειρός μέν οίκτροτάτου τινός Διονυσίου, προτροπής δέ τού διαληφθέντος άοιδίμου 71

72

Derselbe Mönch Anthimos besaß offenbar ursprünglich auch Cod. Athous, Panteleemon 322 (aus dem 17. Jhdt.), wie aus einer Eintragung ebda. fol. 1 hervorgeht. Das ist eine Hs. mit Werken des Pseudo-Dionysios. Wie es scheint, hatte Anthimos ein besonderes Interesse für mystische und hesychastische Literatur. (Näheres zur Person konnte nicht festgestellt werden.) Nicht 55—58, wie in der Beschreibung von Gerasimos (s. u.) und bei Köder steht.

LXII

PROLEGOMENA

Παρθενίου, τού και γέροντος και πατρός χρηματίσαντος τούτου· παρ' ί/ο και άφιερώθη ή βίβλος αύτη εις τό περικαλλέστατον κυριακόν της πανενδόξου θεοπρομήτορος αγίας "Αννης, της κατά τό άγιώνυμον όρος διαβοήτου σκήτης τοϋ "ΑΘωνος· και οΐ ταύτη ν άναγινώσκοντες ίπτερεύχεσθε αυτού τε καί τοϋ πατρός αυτού· όστις δέ καί όποιος αποξενώσει αυτήν εκείθεν, εχέτω άντίδικον τήν δικαίαν θεοπρομήτορα εν τή δικαία ήμερα της δικαίας δίκης τοϋ δικαίου των άπάντων κριτοϋ· έν ετει σωτηρίω ,αψοε' [ = 1775],—b) ρ. 415: εν ετει σωτηρίω ,αψνε' [=1755]. Im Anschluß daran ein aus 8 Fünfzehnsilbern bestehendes Gedicht, Gebet zum hl. Symeon, geschrieben vom Übersetzer der Hymnen, wie aus v. 6 (τά σά τε μεταφράσαντι θεορρήμονα επη) 73 hervorgeht. Nach der ersten langen Eintragung hat Neophytos Peloponnesios Kausokalybites die Paraphrase der Hymnen auf Anregung eines Parthenios angefertigt, der auch die dabei entstandenen Kosten übernahm. Der Text dieser Paraphrase wurde dann (ab)geschrieben von einem Dionysios, wieder im Auftrag desselben Parthenios. Das bedeutet zunächst, daß unser Codex nicht identisch ist mit dem Original der Übersetzung. Wer der Auftraggeber Parthenios gewesen ist, konnte ich trotz meiner Bemühungen nicht feststellen. Bei Dionysios handelt es sich wahrscheinlich um Dionysios Zagoraios74, doch ist nicht ausgeschlossen, daß ein anderer gemeint ist. (Unbeantwortet wird gleichwohl die Frage bleiben, warum Zagoraios, der 15 Jahre später (s. u.) eine Edition von Symeons Werk in Paraphrase veranstaltete, diese Übersetzung der Hymnen verschmähte und statt dessen auf das Original zurückgriff.) Über den Übersetzer Neophytos Peloponnesios Kausokalybites wissen wir etwas mehr: wir dürfen gewiß sein, daß es sich dabei um den Schüler des Eugenios Voulgaris (in Ioannina) handelt, der später Direktor der Βατοπεδινή Σχολή ( = Άθωνιάς Ακαδημία) wurde (im Jahre 1749), und dann 75 sich lange im Ausland (hauptsächlich Rumänien) aufhielt, wo er auch im Jahre 1780 starb (in Bukarest). Er ist Verfasser zahlreicher Werke, Kommentator, Übersetzer, bekannt in den Kreisen der Altphilologen seiner Zeit (Villoison, Wolff) als guter Kenner der griechischen Sprache und Grammatik 76 . — Das Jahr, das in der zweiten, kurzen Eintragung 73 74

75 76

Der Text des Gedichts findet sich abgedruckt bei Gerasimos 513f. (s. u.). Dafür spricht vielleicht auch, daß Zagoraios, genau wie der Übersetzer Neophytos, Mönch in Kausokalybion gewesen ist; vgl. die Überschrift zu Teil b von cod. Pantel. 157 a unten S. LXX. Sehr wahrscheinlich erst nach 1755 (s. u.). Näheres über Neophytos bei K. Sathas, Νεοελληνική Φιλολογία, Athen 1868, 510ff. und G. J. Zaviras, Νέα "Ελλάς, ή Έλληνικόν θέατρον, Athen 1872, 484ff. Beiden ist die Paraphrase der Hymnen Symeons nicht bekannt.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LXIII

erwähnt wird, stammt vom Übersetzer und bezieht sich auf die Entstehungszeit der Paraphrase (1755). Der Schreiber des Codex hat sie wie auch das Gedicht des Neophytos gleich mit abgeschrieben. Die Jahreszahl 1775, die am Ende der langen Eintragung steht, bezieht sich auf die Entstehungszeit unseres Codex. Er ist also 20 Jahre jünger als das Original der Paraphrase, das als verschollen gelten muß". Ausführliche Beschreibung bei Gerasimos Mikragiannanites, Κατάλογος.... ΕΕΒΣ 30, 1960—1961, 509—514 (jedoch ohne weitere Angaben über die in den Eintragungen auftauchenden Personen). Aufgeführt und kurz beschrieben von Köder 159 [ = Köder, Hymnes I, 27] (unter dem Siglum W). Noch nicht kollationiert.

Μονή 'Αγίου Διονυσίου 13. D = Codex Athous, Dionysiou 220, s. XVII, chartaceus, 210 χ 145 mm, III + 385 + II fol., 26—28 linn. Feine, gut lesbare Schrift mit wenigen orthographischen Fehlern. Die Verse sind abgesetzt. Eine Hs. mit Werken Symeons ; ihr Inhalt im einzelnen : 1) fol. 1—74v. Die Vita Symeons: Bios καί πολιτεία του εν áyfois πατρός ημών Συμεών τοϋ νέου θεολόγου, ηγουμένου χρηματίσαντος μονής τοϋ αγίου Μάμαντος τής ξηροκέρκου. Herausgegeben von I. Hausherr auf Grund von zwei Pariser Hss., Paris. 1610 und Coislin. 292: Un grand mystique byzantin. Vie de Syméon le nouveau Théologien (949—1022) par Nicétas Stéthatos, Or. Christ. 12, 1928, Nr. 4578. 2) fol. 75—32 7T. Katechesen und Orationes: Τοϋ όσίου πατρός ήμών συμεών τοϋ νέου θεολόγου περί αγάπης . . . ευλόγησον πάτερ, λόγος α' usw. Ein Gesamttitel fehlt; enthalten sind: Katechesen 1—7, 30, 8—13,16—23, 27—28, 31—34 und Orationes 1—6, 8—27, —29—31 (in dieser Reihenfolge), durchgezählt und bezeichnet mit λόγος α'—νζ'. Vor dem Titel der einzelnen Stücke steht τοϋ αϋτοΟ. Die Katechesen sind herausgegeben von B. Krivochéine, Catéchèses I—III. Der griechische Text der orationes noch nicht ediert. 3) fol. 328—372. Eine Hymnenauswahl. Gesamttitel: Τοϋ αυτού, έκ των θείων ύμνων. Der Text von 24 Hymnen bzw. Hymnenfragmenten; im einzelnen: 4. 3. 13. 17. 5. 6. 11. 8. 12. 22 (v. 111—147). 24 (v. 312—371 = Ende). 27. 25 (v. 104—153 = Ende). 28 (v. 48—172). 31 (v. 145—181 = Ende). 40 (v. 34—95 = Ende). 46. 45 (v. 111 bis 77 78

Über die sich aus dieser Feststellung ergebenden Konsequenzen s. weiter unten. Über diese Edition der Vita s. o. S. XV, Anm. 2.

LXIV

PROLEGOMENA

127 = Ende). 48. 50 (v. 267—342 = Ende). 18. 43 (v. 137—147). 42 (v. 10—73). 1 (v. 73—159). 45 (v. 127). Die vollständig angeführten Hymnen haben zu Beginn den Titel, hinter dem Titel der ersten Hymnen folgt die Bezeichnung λόγος und die Zahl in griechischen Minuskeln 5', γ ' , ly' für hy. 4, 3, 13; ε', s', ια' für hy. 5, 6, 11. Der Titel fehlt gänzlich bei den fragmentarisch angeführten Hymnen : Zu Beginn des Fragments von hy. 22 steht: έκ του κβ' λόγου. Am Rande auf den Beginn von hy. 24, 312 bezogen: Περί ταττεινώσεως (dies auch am Rand von cod. Patm. 427 zu derselben Stelle). Hinter dem Text von hy. 27 folgen die Fragmente von hy. 25, 28, 31 und 40 hintereinander ohne Unterschied. Die Fragmente von hy. 45, 50 und 43 folgen unmittelbar hinter dem vollständigen hy. 46 bzw. 48 bzw. 18, mit denen sie zu einem Text vereinigt sind. Mit dem Auszug von hy. 43 ist andererseits das Fragment von hy. 42 vereinigt. Als einziges Fragment trägt der Auszug von hy. 1 den Titel dieses Hymnos. Als letzter Vers steht hier der letzte Vers von hy. 4579. 4) fol. 372*—378", sind leer (ebenfalls fol. 385"). 5) fol. 379—385, Inhaltsverzeichnis der Hs. : Πίνα ξ περιέχων τά έν τω παρόντι βιβλίω . . . Τέλος του πίνακος. Die Hymnen sind nicht berücksichtigt. Auf den Vor- und Nachsatzblättern oft das Gebet Κύριε ΊησοΟ Χριστέ υίέ του θεού ελέησόν με. Auf dem Nachsatzblatt II die Notiz (andere Hand): καΐ τόδε κτήμα ττέλει εμού του ταπεινού γρηγορίου ίερομονάχου τοΰ έκ της ζαγόρας. Wer dieser Gregorios, der Besitzer des Codex, gewesen ist, ist nicht auszumachen. Die Hs. besteht aus Quaternionen ; gezählt wird durch griechische Minuskeln als Kustoden. In dem Hymnenteil der Hs. erscheint λ γ ' auf fol. 331 am unteren Rand (Mitte), und so weiterhin bis fol. 371, wo der Kustode λη' zu sehen ist. Danach müßten 32 Quaternionen = 256 Blätter vorangehen ; nach der Foliozählung sind es aber 330 Blätter, also 74 Blätter mehr, das sind etwa 9 Quaternionen. Da mir dies beim Einsehen des Originals noch nicht aufgefallen war und da mir zur Zeit ein Mikrofilm nur von dem Hymnenteil der Hs. zur Verfügung steht, kann ich die Frage nach dieser Unstimmigkeit nicht klären. Ebenfalls unerklärlich bleiben mir die arabischen Ziffern 16—27, die unten rechts erscheinen auf fol. 349. 350. 354. 355. 356. 357. 358'. 358". 364'. 364v. 369. 370. Sie bezeichnen weder Seiten, noch Blätter, noch Lagen; sie stammen, wie die Kustoden, höchstwahrscheinlich vom Schreiber der Hs. 79

Vgl. unten S. L X X f f . zu den Codd. Athoi Pantel. 157 a und 158.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LXV

Sp. Lambros, Κατάλογος, Bd. 1, S. 367. — Ausführliche Beschreibung bei B. Krivochéine, Catéchèses I, 84f. (unter dem Siglum J); kurz beschrieben von Köder 160 [ = Köder, Hymnes I, 27 f.] (unter dem Siglum B). Kollationiert am Original und am Lesegerät.

Μονή Ιβήρων 14. wi = Codex Athous, Iberon 557, s. XVIII, chartaceus, 205 χ 150 mm, 679 fol.80, 18 lin. (Die Verse sind in dem uns interessierenden Teil abgesetzt.) Eine Miszellanhandschrift ; sie enthält unter anderem auch Werke des Kallistos, Gregorios Sinaites, Symeon des Neuen Theologen, Niketas Stethatos, Diadochos, Máximos Homologetes, Hesychios Presbyteros u. a. Fol. 376—378 sind enthalten hy. 5 und 6; vor dem Titel der Hymnen jeweils του αυτού. Unmittelbar davor stehen Κεφάλαια πρακτικά ρνε' desselben Symeon, danach Toü αϋτοϋ λόγος περί μετανοίας. Abgesehen von den vollständig angeführten hy. 5 und 6 findet sich auf fol. 395T (unten) der Titel und der erste Vers von hy. 28: Toü αϋτοϋ περί νοητής άποκαλύψεως των ενεργειών του θείου φωτός καί εργασίας νοερδς στίχοι, εάσατε τή κέλλη μου μόνον εγκεκλεισμένον. Als Reklamant erscheint dorò (offensichtlich der Beginn von v. 3: άπόστητε); es folgen 3 unbeschriebene Blätter (in der Vorlage fehlte also der Text des Hymnos, der Schreiber des Iberoncodex konnte jedoch die Länge des Textes bzw. die Zahl der ausgefallenen Blätter nicht genau feststellen; die 3 freigelassenen Blätter reichen für 224 Fünfzehnsilber nicht aus) und dann auf fol. 399 τοϋ ταπεινοΰ νικήτα μοναχοϋ καί πρεσβυτέρου της εύαγεστάτης μονής των στουδίου τοϋ στηθάτου πρώτη πρακτικών κεφαλαίων έκατοντάς. Sp. Lambros, Κατάλογο;, Bd. 1, S. 170 (hier ist jedoch nur hy. 5 angegeben). Aufgeführt bei J. Darrouzès, Chapitres, S. 14f. Am Original und am Lesegerät kollationiert.

15. w2 = Codex Athous, Iberon 1340, s. XVI, chartaceus, 316 fol. Die Zeilenzahl variiert zwischen 19 und 25. Große, oft unregelmäßige Schrift, dicke Feder. Eine Miszellanhandschrift mit Werken theologischer und mönchisch-asketischer Erbauungsliteratur. Hinter den Pseudepigrapha Περί διαφοράς προσοχής και προσευχής und περί προσευχής στίχοι folgen Hymnen, bzw. Fragmente aus Hymnen Symeons des Neuen Theologen, begleitet von anderen metrischen Texten, die nicht von Symeon stammen können, obwohl sie ihm hier zugeschrieben werden. 80

Eine Foliierung fand ich in der Hs. nicht; die hier mitgeteilte Blätterzahl ist das Ergebnis eigener Zählung. Fol. 209. 312. 396—398. 535—538. 596. 673—679 sind unbeschrieben. V

Kambylis, Hymnen d. Symeon

LXVIj

PROLEGOMENA

1) Fol. 194τ—195. Fragmente aus hy. 21; Titel: του αύτοϋ στίχοι81. Es folgen dann die Verse (in dieser Reihenfolge) : a) hy. 21, 193—196; b) hy. 21, 161—172, dazu der Vers πώς χριστιανού Ιαυτόν όνομάζεις; c) die 5 Fünfzehnsilber, die oben S. XL mitgeteilt werden82. 2) Fol. 195v—196. Ein sicher nicht von Symeon stammendes poetisches Stück, das mit Zwölfsilbern beginnt und in Prosa übergeht ; Titel: στίχοι ώφέλημοι. Inc. χρόνος διιστδ και χρόνος παρεισάγει. — des. σχήμα εστίν ό αιών ούτος καί ούκ άληθίαν ναι αληθώς. Nicht identifiziert. 3) Fol. 196—199. Auszüge aus drei Hymnen Symeons; Gesamttitel : του αύτοϋ νέου θεολόγου στίχοι λίαν ωφέλιμοι. Inhalt im einzelnen: hy. 4, 1—72 (ohne vv. 44—68); 5, 35—41 (beides ohne eigene Überschrift hintereinander angeführt; 28, 1—148 (mit längeren Auslassungen innerhalb dieser Partie), davor τοϋ αύτοϋ mit der bekannten Überschrift des Hymnos. — Darauf folgt ein Prosastück Symeons περί ησυχίας und Werke von Neilos, Barsanouphios, Basileios dem Großen. Sp. Lambros, Κατάλογο; Bd. 1, S. 274; die Beschreibung ist nicht genau, aus ihr ist auch nicht zu ersehen, ob der Codex auch Hymnen Symeons enthält. Am Original und am Lesegerät kollationiert.

Μονή Μεγίστης Λαύρας 16. L = Codex Athous, Meg. Laura I 24, s. XVII, chartaceus, 150 χ 90—105 mm, VII + 424 + XI fol., 22 lin. Eine Miszellanhandschrift ; sie enthält : 1) Fol. 1—154T. Verschiedene Gebete, exegetische Texte und theologische Traktate. 2) Fol. 155—177. Eine Hymnenauswahl. Titel: οστό της βίβλου ήτις λέγεται των θείων ύμνων (οι) ερωτες του όσίου πατρός ημών συμεών τοϋ νέου θεολόγου. Es folgen Hymnen oder Hymnenauszüge (in dieser Reihenfolge): 1. 17. 18 (nur ν. 1—118; der letzte Vers am Rande). 4. 5, 31—38 (eingeschoben hinter 4, 5). 6. 8. Im ganzen sind 7 Hymnen vertreten. 3) Fol. 177T—192. Symeons 4. Katechese. Titel: άπό τών κατηχήσεων τοϋ όσίου πατρός ήμών τοϋ νέου θεολόγου συμεών. Ediert bei Krivochéine, Catéchèses I, S. 312—372. 81

82

In der Überschrift des davor stehenden Gedichts erscheint die Bezeichnung: τοΟ αύτοϋ νέου θεολόγου... Vgl. noch die Beschreibung von Cod. Bodl. Barocc. 69 und Cod. Vatic. Gr. Reg. Suec. 21.

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LXVII

4) Fol. 193—419. Theologische Literatur; fol. 420—424 enthalten Gebete, die von späteren Händen stammen. Vor- und Nachsatzblätter unterschrieben. Sp. Lauriotès — S. Eustratiadès, Catalogue of the Greek Manuscripts in the Library of the Laura on Mount Athos, with Notices from other Libraries (Harvard Theological Studies, t. XII), Cambridge 1926, S. 175f. — Aufgeführt und kurz beschrieben von Köder 162 [ = Köder, Hymnes I, 30f.] (unter dem Siglum c). Am Original kollationiert.

Μονή 5ηροποτάμου 17. G = Codex Athous, Xeropotamou 141, s. XV—XVI, chartaceus, 320 χ 205 mm, 393 fol., 24 lin83. Große, klare, deutlich lesbare Schrift. Die Hs. enthält hauptsächlich Werke Symeons des Neuen Theologen, zu Beginn und am Ende anderes. Im einzelnen : 1) Fol. 1—5T. Der 106. Psalm und Fragmente anderer Psalmen. 2) Fol. 6—7T. Inhaltsverzeichnis: Πι να ξ ένθάδε τοΰ παρόντος βιβλίου, I όπως έφεύρης ευκόλως τούτου λόγους ( = 2 byzantinische Zwölfsilber). Anschließend: Του όσίου καί θεοφόρου πατρός ημών συμεών του νέου καί θεολόγου, ήγουμένου καί πρεσβυτέρου μονής του αγίου μάμαντος της ξηροκέρκου. 3) Fol. 8—250Τ. Der Text der 34 Katechesen (außer Catech. 6, 337—7, 132); Gesamttitel: του όσίου καί θεοφόρου — της ξηροκέρκου (genau so wie auf fol. 6; s. o. unter Punkt 2). 4) Fol. 250T. Hinter dem Text der letzten Katechese das Gedicht Τον Συμεώνην άγιον πάντη κρίνω . . . mit dem Titel Στίχοι. (Der vollständige Text findet sich unten S. XCIX aus cod. Constantinopol. Chale. 45 abgedruckt.) 5) Fol. 251—260. Der Text einer Homilie: Λόγος λε' = Or. 28. 6) Fol. 261—264. Der Text einer Homilie: Λόγος λς' = der 14. von den λόγοι êv κεφαλαίοις. 7) Fol. 264—269. (Eine entsprechende Angabe im Inhaltsverzeichnis fehlt ; Krivochéine, der diesen Teil der Hs. auch nur aus ihrem Inhaltsverzeichnis kennt, vermutet, daß hier Or. 19 stehen muß, wie in der Vorlage cod. Constantinopol. Chale. 45.) 88

Diese Angabe geht auf Krivochéine zurück; sie mag für einen Teil der Hs. stimmen. Für den Teil, der die Hymnen enthält (s. u.) und den ich allein kenne, stimmt sie nicht. Die Zeilenzahl schwankt dort zwischen 25 und 33. V»

LXVIII

PROLEGOMENA

8) Fol. 269—280. Eine Sammlung von 10 Hymnen Symeons in folgender Reihenfolge: 16. 4—7. 9. 10. 28—30 84 . Gesamttitel der Sammlung: του δσίου πατρός ημών συμεών του νέου θεολόγου ετεροι λόγοι διά στίχων πάνυ ώφέλιμοι καί γλυκύτατοι. Den Einzeltiteln der Hymnen geht manchmal του αύτοϋ voran (so ζ. B. hy. 4. 9 und 30). Es folgt dann am Rande neben dem Titel die Bezeichnung λόγος und die Zahl in griechischen Minuskeln (λζ'—μς' = 37—46) 8 5 ; darüber die stichometrische Angabe. 9) Fol. 281—349. Die Vita Symeons. Titel: Bios καί πολιτεία τοϋ αύτοϋ οσίου καί θεοφόρου πατρός ημών συμεών του νέου καί θεολόγου του εν τ ή μονή του αγίου μάμαντος, της ούτω πως καλουμένης ξηροκέρκου. (Zur Edition der Vita s. o. S. X V , Anm. 2.) 10) Fol. 350—387 8β . Zwei Schriften des Abtes Kassian des Römers (gerichtet an den Bischof Kastor), anschließend anonyme Erotapokriseis. (Die letzten Angaben nach dem Inhaltsverzeichnis der Hs. selbst. Was auf fol. 388—393 steht oder ob sie unbeschrieben sind, weiß ich nicht. Eudokimos nennt auf jeden Fall die Zahl 393.) Randbemerkungen fehlen; gelegentlich fügt der Schreiber am Rande etwas hinzu, wenn er im Text etwas ausgelassen und dies selbst gemerkt hat. Der Teil der Hs. fol. 1—7 ist sehr viel später (17.—18. Jhdt. nach Krivochéine, Catéchèses I, 76) hinzugefügt. Die Quaternionenzählung beginnt mit fol. 8 (dort der Kustode α'). An Eintragungen finden sich folgende: a) fol. 5 T : βιβλίον θεολόγος νέος. Ιηροποτάμου πέφυκεν ή θεία βίβλος ταύτη, μονής τών αγίων τεσσαράκοντα μαρτύρων, b) fol. 7 Τ (unten) : Ιηροποτάμου πέφυκεν ή θεία βίβλος ταύτη ήτοι τών αγίων μ', c) fol. 8 (auf dem oberen Rand): Βιβλίον 2ηροποτάμου (jüngere Hand), d) fol. 80 T : ένταύθα λείπει τό τέλος τοϋ λόγου τοϋ παρόντος καί ή αρχή τοϋ έβδομου (s. ο. Beschreibung Punkt 3). Anschließend fol. 81—83 v freigelassen87, e) fol. 250 v hinter dem Gedicht : ούτοι λόγοι τού αυτού όσίου πατρός ήμών συμεών καί νέου θεολόγου πάνυ ωραίοι καί γλυκύτατοι. (Diese Eintragung erinnert an eine von Cod. Constantinopol. Chalki 45, die aber dort hinter den Hymnen steht; s. u.) Krivochéine fügt am Ende noch hy. 32 und 35 hinzu und erwähnt die Auskunft des Katalogs von Eudokimos (s. u.), nach der diese Hymnen in unserem Codex fehlen. Das trifft zu, wie ich am Lesegerät feststellen konnte. Daher erscheinen sie nicht mehr in meiner Beschreibung. 85 Bei hy. 28 steht λόγο; μδ' vor dem Titel in der Mitte (zu Beginn einer Seite). 8« Nach A. Ehrhard, BZ 33, 1933, 381 sind fol. 349 v und 350 r " T leer. 87 Offenbar für den in der Vorlage fehlenden Text von Catech. 6, 337—7, 132 (καί αύθιξ.. .ττεποιηκότοίήμδΐ) ; s. ο. S. L X V I I . 84

BESCHREIBUNG DER HANDSCHRIFTEN

LXIX

Es fehlt jede Subskription; so wissen wir nichts Näheres über Entstehungszeit und -ort, noch über den Schreiber der Hs. 88 . Doch bietet uns für die Entstehungszeit Folgendes einen äußeren Anhaltspunkt : es fehlt hier eine Eintragung von cod. Constantinopol. Chalki 45 (der ja, wie noch zu zeigen sein wird, die Vorlage unseres Codex gewesen ist), in der das Jahr 1576 vorkommt; es soll in diesem Jahr alles sehr viel teurer geworden sein. Sehr wahrscheinlich ist die Eintragung entweder im gleichen Jahr oder etwas später gemacht worden. Sie steht hinter dem Gedicht Τον Συμεώνην usw., das auch unser Codex überliefert. Wenn der Schreiber von Xeropotamou 141 nicht zufällig aus eigener Initiative die spätere Eintragung seiner Vorlage weggelassen haben sollte, so müßte das Jahr 1576 als terminus ante quem für die Entstehung unserer Hs. dienen. Sollte das in der Anm. 88 Dargelegte in dieser Form zutreffen, so hätte man auch einen ungefähren terminus post quem, nämlich das Jahr 1560. Unser Codex muß mithin zwischen 1560 und 1576 geschrieben worden sein, und zwar auf Athos 89 . 88

Nach A. Ehrhard a. a. O. steht hinter den Stichoi von fol. 260T die BuchstabenX! S

89

figur ίζα (m. c.)

D cum cett. σε (cett.) habent πρόξενος

ση ist ein eindeutiger Fehler, während die Auslassung von αύτά und die Änderung von πρόξενος in ρίζα auf metrische Notwendigkeiten zurückgehen60. Auf jeden Fall sind alle drei Lesarten als Trennfehler gegen D zu werten ; sie kehren in ihm nicht wieder, D kann also auch aus diesem Grunde nicht von j abhängen. Dagegen bietet D nur einen Sonderfehler, der nicht in j wiederkehrt: 5, 1 überliefert er θέρμηv, während j (mit allen anderen Hss.) das richtige θερμήν hat. Doch kann diese Sonderlesart des D nicht 68 59 60

Codex j wird, uns noch einmal später wegen hy. 4 beschäftigen; s. u. S. CCXLIX. Vgl. auch u. S. CCXX. j hat allerdings die metrische Unebenheit nicht gemerkt, die v. 18 durch die Auslassung von των entstanden ist.

CXXXVIII

PROLEGOMENA

als Trennfehler gegen j gewertet werden, da dieser die richtige Betonung von sich aus wiederhergestellt haben könnte; wir sahen ja eben, wie er aus metrischen Gründen korrigiert. Abgesehen davon geht j ohnehin sehr eigentümlich mit den Akzenten vor, oft fehlen sie gänzlich, manchmal begegnen sie zudem an falscher Stelle. 5, 1 bietet nicht die erforderliche Basis, von der aus die Abhängigkeit des j von D ausgeschlossen werden müßte. Zusammenfassend ist zu sagen, daß j alle Sonderfehler des D reproduziert und dazu einige neue macht; deutlich genug, daß er unmittelbar von D abhängig, ja von ihm abgeschrieben ist61. Als Abschrift von D scheidet j für die Textkonstitution von hy. 5 aus62. b. Die Primärzeugen Nach Ausscheidung der in direkter Abhängigkeit stehenden Hss. ( = Sekundärzeugen) bleibt eine immerhin stattliche Zahl von Hss. zurück, die sich als unabhängig voneinander erweisen lassen, und daher bei der Konstitution des Textes herangezogen werden müssen ( = Primärzeugen). Es sind in alphabetischer Zusammenstellung folgende: Ai, a, bi, b2, b3, D, E, e, F, h, kl, L, 1, m, N, n, P, Q, r, s, T, t, wi, w2, Z; im ganzen also 25 Zeugen63, deren Bestand stark variiert 64 . Wie wir außerdem im vorangehenden Abschnitt gesehen haben, können einige Codices nicht gänzlich eliminiert werden, sei es weil ihre Vorlage unvollständig, bzw. stark beschädigt auf uns gekommen ist (so bei K2, Ο, M), sei es weil ein Teil ihres Bestandes auf eine andere, nicht erhaltene Hs. zurückgeht (A2, j). Zu den 25 Primärzeugen darf jedoch nur noch A2 und j hinzugezogen werden; die drei „Ersatzhss." bleiben vorerst hier ausgeschlossen, werden aber später bei der Untersuchung des Handschriftenverhältnisses mit einbezogen. 81

62

83

64

Das hier vorgelegte Ergebnis über die Abhängigkeit des j von D stimmt im übrigen völlig überein mit dem Ergebnis, zu dem Krivochéine für die Katechesen gelangt. Auch dieser, bei weitem größere Teil des Codex j, ist von D abgeschrieben; vgl. B. Krivochéine, Catéchèses I, 124f. Das wiederum befindet sich nun in Übereinstimmung mit der Angabe des Schreibers auf fol. 359 v , nach der er die ersten 50 Reden des j aus einer Handschrift des Dionysiou-Klosters abgeschrieben hätte. Somit ist nachgewiesen, daß jene Hs. identisch mit Cod. Dionysiou 220 ist. Über seinen Wert als Zeuge für den Text von hy. 4 s. u. S. CCXLIXff. Daß er andererseits auch für die Konstitution des Textes der Epigr. 2. 4. 5. 7 ausscheiden kann, wird unten S. CCCLXIV, Anm. 37 a kurz dargetan. Dazu kämen As (mit hy. 21), den ich nicht gesehen habe, und c (mit hy. 28), der unauffindbar ist. vgl. die Liste unten.

RECENSIO : D I E PRIMÄRZEUGEN

CXXXIX

Daß die angeführten 27 Codices nicht in direkter Abhängigkeit zueinander stehen, mögen Alter, dazu Reihenfolge der Hymnen und Sonderlesarten ( = Trennfehler) eines jeden von ihnen verdeutlichen. Es ergeben sich folgende drei Listen : A) Zusammenstellung der Hss. nach ihrem Alter®5: a. s. s. s. s. s. s.

1105 XIII XIV XV XVI XVII XVIII

t E bi b2 b3 e F 1 Ρ Q s Τ a h Ν r η W2 D L m Αι A2 j ki WI Ζ

B) Bestand der Hss. mit der Reihenfolge der aufgenommenen Texte: Αι 46; 45, 111—127; 1, 73—159; 45, 127; 3; 13; 17; 18; 43, 137— 147; 42, 10—73; 8; 12; 22, 111—147; 48; 50, 267—342; 24, 312—371; 21 Ä2 5; 4; 9; 14; 16; 6; 7; 28; 31, 145—181; 40, 34—95; 30; 29 a 28 bi

Niketas' Einführung, Lobgedichte, Pinax (Nr. 21—58), hy. 1, 1—174 (ohne v. 35 und 124—134, sowie das Ende des Hymnos) b2 21, 193—196. 161—172 a (dazu 5 nicht identifizierte Verse; vgl. η W 2 ) b3 17 D

4; 3; 13; 17; 5; 6; 11; 8; 12; 22, 111—147; 24, 312—371; 27; 25, 104—153; 28, 48—172; 31, 145—181; 40, 34—95; 46; 45, 111—127; 48; 50, 267—342; 18; 43, 137—147; 42, 10—73; 1, 73—159

E

Niketas' Einführung, Prooimion, Lobgedichte auf Symeon, hy. 1—58, Scholien 4; 5; 28 1, 1—168; 16; 4—7; 9; 10; 28—30; 32; 35 5; 28 Lobgedichte, hy. 4, 1—9. 25—43; 5

e F h j 65

Hier könnte auch einmal das Alter des weggelassenen A4 angeführt werden, um mindestens zu zeigen, daß keiner der angeführten Codices von ihm stammen kann; er wurde 1886 geschrieben und ist damit der jüngste Zeuge.

CXL

PROLEGOMENA

ki L 1 m

4, 1—72; 5, 35—41 (vgl. wa) 1; 17; 18, 1—118; 4; 5, 31—38; 6; 8 6. Lobgedicht Nr. 5 6

Ν

Prooimion, hy. 1—6 (ursprünglich wohl 1—7) ; 8—17; 27—30; 35—48; 51; 52; 56; 57 21, 193—196. 161—172a (dazu 5 nicht identifizierte Verse; vgl. b2 W2)

η Ρ

Niketas' Einführung, Lobgedichte auf Symeon, Pinax, Prooimion, hy. 1—58 (ursprünglich; jetzt fehlen einige Verse einzelner Hymnen, s. o.)

Q

Niketas' Einführung, Lobgedichte auf Symeon, Pinax, Prooimion, hy. 1—4, 42; 7—12, 139; 14—30 tit.; 34—52, 146; 54, 70—58, 364 (mit Ausnahme von 52, 147—54, 7 ursprünglich 'vollständig'; vgl. die Beschreibung!) 56; 57 6

r s Τ

Niketas' Einführung, Lobgedichte auf Symeon, Pinax, Prooimion, hy. 1—35, 67 (ursprünglich das Hymnencorpus vollständig!) t 21,1—84 wi 5; 6; 28 (von hy. 28 nur Titel und 1. Vers !) W2 21, 193—196. 161—172a (dazu 5 nicht identifizierte Verse; vgl. b2 n); 4, 1—72; 5, 35—41 (vgl. k i ) ; 28, 1 - 1 4 7 (mit mehreren Versauslassungen zwischendurch !) Ζ

Niketas' Einführung (in ngr. Paraphrase), Lobgedichte auf Symeon und 54 Hymnen in eigener Reihenfolge (s. o. die Beschreibimg). Es fehlen hy. 10; 15; 21; 53.

C) Sonderlesarten bzw. -fehler der einzelnen Hss. : Αι

1, 78 om. ; 1, 103 ζωής τε (pro τής ψυχής) ; 12, 37 άνέκφραστόν τε (pro άνερμήυευτον) ; 17, 300 καί κριμάτων θαυμασίων add. ; 21, 145 κατά νουν (pro καί τά νϋν) ; 21, 410—411 om. ; 42, 34 φόνον καί μοιχείαν (pro μοιχείαν καί φόνον); 43, 140 τήν γνώμην μετατρέψει (pro μεταστρέψει τήν γνώμην) ; 45, 111 διά τοι τούτο (pro δια τούτο οϋν) ; 46, 14 σώτερ, πάσας (pro πάσας, σώτερ) ; 50, 297/8 a verbis τούτων ούν usque ad verbum άκούσει om. Im ganzen bietet Al etwa 82 Sonderfehler verschiedener Art.

RECENSIO: DIE PRIMÄRZEUGEN

CXLI

As (ohne hy. 5; 7; 9; 16; 29; 30) 4, 50 έκπλήτται (pro εκπλήττεται) ; 14, 88 άνθ' ών παρημαρτήκασιν (pro άνθ' ώυπερ ήμαρτήμασιν) 28, 33 δ vaos (pro εϊναι); 28, 194 δός (pro Sous); 31, 170 τον κόσμον άγαπώντες (pro άγαπώντες τον κόσμον) ; 40, 35 om. Im ganzen sind dies etwa 18 Sonderlesarten (für die Hymnen 4; 6; 14; 19; 28; 31, 145—181; 40, 34^95).

66

a

28, 13 προς (pro els) ; v. 30 πλυνόμενος (pro πλανώμενος) ; v. 77 ποταπού (pro το où τί) ; v. 156 φυλάττει (pro έτήρει) ; v. 195"— 198a om. ; ν. 199 ίνα δέ καΐ τούς (pro. καί συμπάρει). Im ganzen weist a an die 25 Sonderlesarten auf ee .

bi

1, 34 υπάρχει (pro υπάρχον) ; v. 35 om. ; v. 79 τρέφειν (pro τρέμειν) ; v. 116 οί τηρηταί του νόμου (pro oí πεπραχότες Θεία) ; v. 117 δέ ύπάρχουσιν (pro δ ' Ισονται ποινών); ν. 122 κολάζεσθαι (pro κολάσεων: κολάσεως Ζ) νν. 124—134 om.; ν. 139 άφεσις (pro άνεσις) ; ν. 146 xfjç πόσεως (pro καθάρσεως) ; ν. 151 μεγαλειότης τέ (pro μεγαλειότητο5) ; ν. 156 όσφραίνοντα (pro αμάραντα) ; ν. 165 αν κατοικοϋσι (pro κατοικιοϋσι) ; ν. 174 αυτήν om.; — In 164 Versen weist bi im ganzen etwa 26 Sonderfehler auf.

b2

21, 163 αίσθάνθης (pro ήσθήθης) ; ν. 193 τό ante πνεύμα add.— Die einzigen Sonderlesarten in den von b2 überlieferten 16 Versen.

b3

17, 187 πλήγει (pro λήγει) ; ν. 239 om. ; ν. 308 εετε (pro είτε) ; v. 378 κραυγάζειεν έποίει (pro κραυγάζειν ένεποίει) ; ν. 471 Ιχων (pro εχη) ; ν. 478 ή ante δόξα add. ; ν. 525 την καρδίαν (pro τη καρδίφ) ; ν. 588 ουκ Ικτησαι (pro où κέκτησαι) ; ν. 756 λαλοΰντα (pro λαλοΰντος); ν. 810 έρωτώσι (pro έρωτώ σε); ν. 857 καθορώντας (pro καθορώντα). Im ganzen sind es etwa 40 Sonderfehler, die b3 aufweist.

D

1, 132 βασιλευ (pro βασιλεία) ; 3, 14 ού γαρ om. ; 4, 48 καί μέχρι (pro μέχρι καί); 8, 1 καί ante κεκρυμμένος add.; 11, 32 ποίος λόγος (pro ποία γλώσσα) ; 13, 33 θεόν (pro χριστόν) ; 17, 503 άδικάστως (pro άδιστάκτως) ; 18, 42 άναφανές (pro άναφές) ; 27, 116 δυνάμενο ν om. ; 31, 145 λογικά (pro δέ λοιπόν) ; 45, 121 λογχηθείς (pro λογχευθείς); 46, 2 δέσποτα (pro δεσπότου) ; 46, 42 άναισθήτων (pro αισθητών) ; 48, 45 άρχοντες

Für diese Hs. stütze ich mich auf die Kollationen Köders; vgl. o. S. XXXVII Anm. 14.

CXLII

E

PROLEGOMENA

(pro Ιχοντες) ; 48, 50 oO διακρίνει (pro ούκ άττοκρίυη) ; 50, 301 τέην (pro τήυ); 50, 327 μιμησάμενοι (pro μιμησάμεναι) ; —• Im ganzen bietet D etwa 70 Sonderlesarten. 1,33 corr. metr. (cf. app. crit.); 1,212 έπαληθώς (pro ώς αληθώς; έπ' άληθεϊ L); 2, 21 έαυτόν έννοούντα (pro καταυοών έαυτόυ); post 2, 133 unum versum add. (v. app. crit.); 4, 88 άνωθεν με λαμπρόν (pro λαμττρόν με άνωθεν); 6, 17 άνέχεις (pro άνέχη) ; 12, 116 έκφύγω (pro φύγοιμι); 15, 157 όμοιωθώμεν (pro όμοιωθέντες) ; 17, 213 κετημένον (pro κεκτημένον) ; 17, 439 om. E; post ν. 527 duo versus omni sensu egentes add.; v. 854 σωτηρίας (pro βασιλείας); 19, 26 άπεθάνη (pro άποθάνη) ; 20, 173 έγραψα (pro έπραξα) ; post 21, 31 unum versum add.; 21, 406—407 om.; 23, 270 ούχ ορίζονται (pro ού χωρίζονται) ; 28, 209 συνελεύσομαι (pro διελεύσομαι) ; 30, 280 θεός (pro καλός) ; 31, 137 προσφέρουσι (pro προφέρουσι) ; 33, 38 οΰχή (pro ψυχή) ; 35, 9 διάρ ύπαράς (pro διά ρυπαρας) ; 36, 66 Χριστέ (pro ττοτέ) ; 40, 9 om. ; 41, 9 άπόστολον (pro άπόστειλον); 43, 134 βούλουσθαι (pro βούλεσθε; θέλετε OZ); 44, 379 ζωουμένοις ζην (pro την ζωήν αύτοίς) ; 46, 16 λογισμός (pro μολυσμός) ; 47, 27 Χριστέ (pro σώτερ) ; 48, 90 om. ; 49, 101 καΐ μή (pro τοϋ μή) ; 52,124 έπένθεντο (pro έπέθεντο) ; 54, 74 ζώντος (pro δόντος); 55, 90 πάχος (pro πάθος); 56, 19 έδόξασάς με (pro έδίδαξάς με) ; 58, 94 δρα (pro άρτου) ; 58, 218 ταύτην (pro τούτον) ; 58, 251 εαυτούς (pro αυτός). — Alles in allem bietet E etwa 600 Sonderlesarten. (Um dies gleich vorwegzunehmen: von ihm, dem ältesten Codex [abgesehen von t] kann keine der erhaltenen Hss. herrühren.)

e

4, 34 έθρέψω (pro έδρέψω) ; v. 62 των άπάντων δεσπότην (pro τόν δεσπότην τών δλων) ; ν. 81 om., 5, 17 λόγων (pro έργων) ; ν. 24 σου (pro σε) ; ν. 32 άπό (pro υπέρ) ; 28, tit. om. ; v. 1 μου (pro με) ; v. 28 ζώντες (pro ζώσι) ; v. 51 κριθήσεται (pro -ονται) ; v. 67 κτίναι (sic) γάρ (pro κτείνειε); ν. 86 τετιμηκότες (pro τετιμημένοι). Im ganzen bietet Cod. e etwa 60 Sonderlesarten.

F

4, 13 ύδατα (pro ύδατι) ; 5, 18 πάντα (pro πάντων) ; 6, 11 περιλάμπη (pro περιλάμπεις) ; 7, 15 ταπειτήν (pro ταπεινήν) ; 9,43 γεγαμένοις (pro γεγευμένοις: γευσαμένοις N); 10,9 άπαντάν (pro άπατδν) ; 28, 81 π υ cum spatio vacuo relicto (pro πυγμήν) ; 29, 37 συνελώς (pro συνελών) ; 30, 386 ίδων με (pro ίδών με) ; 32, 13 καθαρών (pro καθορών) ; 35, 41 ούτως (pro όντως) ; ν. 97 τόν (pro τού). Im ganzen lassen sich bei F etwa 45 Sonderlesarten feststellen.

RECENSIO: DIE PRIMÄRZEUGEN

CXLIII

h

5, 9 προσλαβεΐν (pro προσλαβών) ; v. 11 βάσταζον (pro βάστασον) ; v. 26 τοΰτό σε ποιεί πρώτον (ordo) ; ν. 33 ρεόντων έστώτων τε και διδασκόντων (pro ρεόντων καί έστώτων διδάσκον γνώσιν) ; ν. 42 τέλος (pro βέλος) ; 28, titulus ζωής om. ; ν. 24 θρηνήσαι τε (pro θρηνήσομαι) ; ν. 44 όρύξαι καί (pro όρύξαντα); ν. 143 λογισμόν (pro γλυκασμόν). h weist etwa 40 Sonderlesarten auf.

j

4, 10—24 om. ; v. 29 της αυτού γνώμης (pro γνώμης της τούτου; vide etiam app. crit.); ν. 40 όλος (pro δλας); v. 38 ρίζα (pro πρόξενος). Das sind 4 Sonderfehler bzw. -lesarten innerhalb von rund 85 Versen, die j enthält.

kl

4, 6 φροντίσει (pro φροντίσεις); ν. 19 δ ' αυτής (pro δι' αυτής); ν. 23 μήδεΐς (pro μηδέν) ; ν. 33 καί ante εν add. ; 5, 39 εφ ' ών (pro υφ ' ών). Im ganzen also 5 Sonderfehler in den in k l enthaltenen 79 Versen.

L

1, titulus έν τ ή μελλούση ζωή (έν τ ω μέλλοντι E b i ) om.; v. 26 ούτέ τε τέλος (pro où τέλος όλως) ; ν. 86 ενδημήσει (pro έκδημήσει) ; ν. 229 συνήθεια (pro συνειδήσει) ; 4, 14 ναι om. ; ν. 93 καχεξίας (pro εξορίας); 5, 35 τούτο (pro ταύτα; πάντα kiw2) ; 8, 30 πταισμάτων (pro σφαλμάτων) ; ν. 100 καυτοί om. ; 17, 281 κρυβήναι (pro κρυβείη); ν. 282—285 om.; ν. 744 εί έχόμενος (pro κατεχόμενος); ν. 846 valde mutavit; 18, 17 καί ante ήλιος add. ; v. 82 έν γλυκεΤ φωτί (pro φωτί γλυκείω) ; ν. 118 καί μεγαλύνω ταύτη ν (pro χάριν έχων μεγάλη ν). Im ganzen finden sich in L etwa 85 Sonderlesarten.

1

6, titulus τοϋ έν άγίοις πατρός ημών συμεών του νέου έν θεολόγοις προς τόν θεόν (cf. app. crit. ad loc.). Im T e x t des 6. Hymnos weist 1 sonst keine Sonderlesarten auf, im T e x t von Epigr. 5 dagegen noch zwei weitere: v. 8 δρέπη (pro δρέψη) und v. 19 του βίου (pro τής βίβλου).

m

6, titulus Συμεών τοϋ νέου θεολόγου (cf. app. crit. ad loc.); v. 12 καταβάλλεις (pro μεταβάλλεις); v. 17 άνέχει (pro άνέχη: άνέχεις E ) .

Ν

1, 49 αποστόλους μαθητάς καί υίούς (pro αποστόλου μαθητή ν καί uiòv) ; 2, 125 τ ω έαυτών δεσπότη om. ; 5, 1 ποθήσας (pro ποιήσας) ; 8, 7—8 om. ; 9, 44 καταισχυνθήτω (pro καταισχύνθητι) ; 14, 87 μέλλει (pro μένει) ; 15, 202 πέσπονθε (pro πέπονθε); 1 6 , 1 φρικτόν (pro κρυπτόν); 1 7 , 2 4 κτήνη (pro

CXLIV

PROLEGOMENA

κτηνών) ; v. 28 om. ; v. 814 ή ir στημένε (pro ήπατημένης) ; 28, 80—81 om. ; 29, 331 τά om. ; 36, 8 παράσχοιμι (pro παράσχης μοι); 38, 65 μέλας (pro μέγας); 41, 48 συνεσθιαθείς (pro συνεστιαθείς) ; νν. 240—241 om. ; 43, 118 φυλάττεις (pro φυλάττειν) ; 45, 37 τροφή (pro τρυφή) ; 47, 23 ή om. ; 48, 43 έδεδώκασιν (pro καΐ δεδώκασιν ) ;52, 14 πάντη (pro πάντως) ; 56, 38 τούτω μόνω (pro τότε μόνος). Ν bietet im ganzen (ohne die Fälle zu berücksichtigen, in denen wir auf M angewiesen sind) über 120 Sonderlesarten. n

21,172 σεαυτόν bis.

Ρ

1,11 πυρ (pro παρ'); v. 117 ποιρών (pro ποινών); 2,8 άπαστράπτει (pro άστράπτει) ; 7, 1 σε pr. om. ; 9, 21 δυνήσεται (pro δύναται) ; 15, 15 φέρω (pro φέρων) ; 17, 353 έξήτει (pro έζήτει); 18,28 πορίζεται (pro χαρίζεται); 19,1 σου om.; ν. 62 om. ; 20, 4 άπρόσιτος (pro άπροσίτω) ; ν. 65 πράξεις (pro παράξης) ; ν. 200 om. ; 21, 41 ό λόγος (pro όλως) ; ν. 125 κεκάλλυνται (pro κεκόλληνται) ; 23, 9—16 om. ; 24, 274 ούκ ήκόει (pro ούκ ήκηκόει) ; 25, 38 ó μονογενές (pro ομογενές) ; ν. 52 ούκ έκραμένα (pro ού κεκραμένα) ; 27, 30 συνοικούσει (pro συνοικήσει) ; 28, 184 φαινόμενος (pro στρεφόμενος) ; 30, 589 άνωθεν (pro άλλοθεν) ; 31,163 έρχεται (pro έσεται) ; 34, 54 αύτης (pro αύτός) ; 39, 56 στραφθείς (pro άστραφθείς) ; 45, 88 καθώς (pro καί φώς) ; 50, 173 om. ; ν. 242 όλου (pro όλω) ; 51, 95 δή αύτούς (pro δι' αύτού) ; 52, 113 αίσθανόμεθα (pro αίσχυνόμεθα) ; ν. 114 τελοΰντας (pro όρώντας) ; 54, 11 σκαπάνην (pro σκαπάνη) ; ν. 36—37 verba Ικτισται έπιτηδείως Ιχει / καί προς om. spatio vacuo relicto; v. 65 έπιδυνήσομαι (pro είπέ, δυνήσομαι) ; 58, 226 om. Im ganzen weist Ρ etwa 200 Sonderlesarten auf (davon 13 Versauslassungen).

Q

1, tit. έχει (pro Ιξει); v. 137 άσβεστον; 8,51 μου (pro μοι); 9,34 κρατούντα; 14,83 totum versum om.; 15,137 totum versum om. ; v. 230 καλλώνται (pro κολ-) ; 17, 117 άπαλήλαται; v. 141 τούτου (pro accus.); v. 428 τούτος (sic!); v. 578 λέγε (pro λέγεις) ; v. 845 μου pr. om. ; 18, 8 μέν ής om. ; v. 92 κυλινδούσθαι; v. 142 μοι (pro σοι); v. 203 έκφλογεϊν (pro εκφο-); v. 216 έξ οίκείων σπλάγχνων (pro έκ τού στόματος αύτών) ; 19, 121 εσωθεν (pro εκτοτε); 20, 50 τω άναξίω (pro accus.); 21, 103 χρήζοντες; ν. 347 om.; 22, 102 δείπνου (pro ύπνου); 23, 89 τοϋτ' όρφς (pro τούτου βλέπεις); ν. 168 ένούμενος (pro -ον) ; 24, 62 άπάσας (pro ού πάσας) ; 26, 48 άφατος (pro -ντος) ;

RECENSIO : D I E PRIMÄRZEUGEN

r

CXLV

27, 139 κτημάτων (pro χρημάτων) ; 28, 28 δίδα (pro δίχα) ; v. 126 σαρκός (pro γαστρός) ; 29, 93—95 tres versus om. ; 34, 89 θεοτερπη (pro -πρεπή); 35, 46 άγγελον (pro αγγέλων); 36,49 έξέπληξε (pro κατ-); 37,53 αυτόν (pro αυτός); 38, 53—55 tres versus om. ; 39, 44 totum versum om. ; auch in den übrigen Hymnen sind mehrere Sonderlesarten festzustellen. Im ganzen weist Q in den in ihm erhaltenen Hymnen über 300 Sonderlesarten, darunter 28 Versauslassungen (an dreizehn verschiedenen Stellen) auf. 56, 6 σύ μόνος (pro μόνος σύ).

s

6, titulus προς [τον] Θεόν (pro τόν ιτρός θεόν) ; ν. 2 δέ post πώς add. ; ν. 12 μεταβάλεις (pro μεταβάλλεις) ; ν. 18 άποδίδος (pro άποδίδως).

Τ

1, 179 προσβήκην (pro προσθήκη) ; 4, 81 ή επαρσις (pro ην Ι.) ; 5, 22 άπροσκόπτως (pro άπροσκόπως) ; post 5, 44 versum δώρον μυστικώς δωρούμενον άξίοις add. ; 13, 96 καί om. ; 15, 125 προς σε καί (pro τη προς σέ); ν. 143 Χριστός alt. om. ; νν. 159—160 om. ; 17, 810 κατακρύψη (pro κατακρύψεις) ; 18, 139 ίνα bis habet; post 19, 8 ελεείς νν. 6—8» itérât; 21, 270 καμαθειν (pro καί μαθεϊν) ; 22, 39 άσυσχύτως (pro άσυγχύτως) ; 30, 565 καταπείνωσιν (pro καί ταπείνωσιν) ; 33,117 έκ τοϋ (pro εκτός). In den 35 Hymnen ( = heutiger Bestand) weist Τ annähernd etwa 20 Sonderlesarten auf, in den übrigen 23 Hymnen finden sich in O über 120! In dieser Zahl sind offenbar auch die „eigenen" Sonderfehler des Apographons, nicht nur jene seiner Vorlage enthalten. (Es ist nicht nötig, hier auch „Sonderlesarten" für den Teil des Hymnencorpus anzuführen, der in Τ heute fehlt.) Τ weist in den von ihm enthaltenen 35 Hymnen zwei Versauslassungen auf. 21, 6 καί ante ώς add.; τε om.; v. 10 δ άπιστοϋσιν (pro où πιστεύουσιν); v. 13 ήνπερ (pro ην); καί δίδως σύ (pro σύ καί δίδως νυν) ; ν. 26 θεός άναρχος (pro ό προάναρχος) ; ν. 35 απταίστως (pro άπαύστως) ; ν. 48 περιγίνεσθαι (pro παραγίνεσθαι). Bei 84 Versen weicht t an etwa 35 Stellen von den übrigen Hss. ab67.

t

wi 5, 19 εκκοπης (pro Ικκοπή) ; ν. 25 ατελέστερος (pro ευτελέστερος) ; v. 36 άντωφελεϊς (pro ανωφελείς) ; 6, 7 ανάγκης (pro άνάγεις) ; ν. 18 οΟν (pro ούκ). " Diese relativ hohe Zahl wie auch die Art der Sonderlesarten lassen sich nicht durch die normale Abschreibertätigkeit erklären; s. u. S. CCCIIff. X

Kambylis, Hymnen d. Symcon

CXLVI

PROLEGOMENA

W2 4, 25 συμβουλάς (pro νουθεσίας: συμβουλίας kl); v. 31 ταύτας (pro ταϋτα) ; v. 38 έκπληθέντων (pro έκπλυθέντα) ; v. 39 βλέποντα (pro βλέπειν τε) ; v. 70 ορθώς (pro όρθήν) ; 28, 5 άκούση (pro άφήση) ; ν. 20 άπαντα om. Ζ

1,31 μεν τοι (pro μένει); 7,25—29 om.; 17,7 πάτερ (pro σώτερ) ; 18, 105 αισθάνομαι (pro έπαισθάνομαι) ; 23, 314 om. ; 24, 75 γνώμη (pro ?ργω) ; 25, 78 τον κύριον om. ; 30, 208 έαυτόν om. ; ν. 282 βλέπων (pro βλέπω) ; 31, 30 ανέκφραστα (pro άνέκφορα) ; 32, 75 άπόθεσθε (pro άπώσεσθε) ; 33, 114 άμπέχεσθαι (pro άντέχεσθαι) ; 36, 44 φύλακας (pro φύλακας) ; 39, 58 τε post ψυχήν add. ; 40, 29 om. ; 42, 103 φρουρούμενον (pro φρουρουμένω) ; 44, 319 γένη και (pro γένησαι) ; 46, 32 παρουσίας (pro συνουσίας) ; 50, 79 ποικίλος (pro πηλίκος) ; 51, 60 βίον (pro τρίβον) ; 54, 157 άπρόσκοπτον (pro άπρόσκοπον) ; 58, 35 ποιητε (pro ποιοϋντες); 58,144 είδϋναι (pro είσβήναι); νν. 163—164 om. Im ganzen finden sich in Ζ etwa 190 Sonderlesarten.

Hat sich durch die vorangehenden drei Listen erwiesen, daß keine der angeführten Handschriften unmittelbar oder mittelbar von einer anderen abhängen kann, so steht andererseits fest, daß bis auf den Codex t doch alle — allerdings auf dem Weg über eine in sich mehrfach verzweigte Überlieferung — aus derselben Quelle fließen. Das wird in den folgenden Ausführungen anhand des vorliegenden Materials gezeigt; es sei jedoch hier zur Begründung des Gesagten vorerst nur summarisch erwähnt, daß Bestand und Aufbau 68 der vier 'großen' Zeugen (EPQT) 69 , von denen jeder (QT allerdings gemeinsam) einer anderen der drei Familien (s. darüber gleich unten) angehört, und zu denen dann die 'kleineren' Codices der Hymnenauswahlen und der Einzelüberlieferung in einem mehr oder weniger nahen Verwandtschaftsverhältnis stehen, einen deutlichen Hinweis auf den gemeinsamen Ursprung ihrer selbst und damit auch sämtlicher Hymnenhandschriften darstellen70. Auszunehmen ist freilich der Codex t, der aus bestimmten Gründen nicht aus derselben Quelle herrühren kann, aus der die übrige Überlieferung fließt. Daher bleibt er auch in der unten folgenden Untersuchung des Handschriftenverhältnisses ausgeschlossen und wird erst später für sich behandelt. • 8 Beides selbstverständlich nur auf das Hymnencorpus bezogen, nicht auf den gesamten Inhalt der Handschriften. 69 Dabei ist Τ natürlich in seinem ursprünglichen Zustand gemeint. 70 Der Nachweis für diese hier notwendigerweise apodiktisch formulierte Feststellung folgt unten S. CCLXXXIIff.

RECENSIO : DIE SCHEIDUNG IN DREI FAMILIEN

CXLVII

ι. Die Scheidung in drei Familien Bei näherer Betrachtung der als gegenseitig unabhängig erwiesenen Zeugen heben sich zunächst drei Familien deutlich voneinander ab 1 ; sie setzen sich jeweils aus folgenden Handschriften (hier in der alphabetischen Reihenfolge ihrer Sigla angeführt) zusammen 2 : 1. Familie : b 2 K 2 l m n O Q s T U Z ; dazu kommen Al und A2 von der zweiten Familie für bestimmte Hymnen, wie auch w2 von der dritten Familie für einige Hymnenexzerpte (s. u.) 2. Familie: Αι A2 b3 D F Μ Ν Ρ r wi 3. Familie : a bi E e h j ki L W2 Wie aus der obigen Zusammenstellung ersichtlich, verteilen sich die vier großen, vollständigen Handschriften Q T P E auf die drei Familien. Vollständigkeit oder Unvollständigkeit des Inhalts kann indessen bei der Lage der Hymnenüberlieferung nicht als Kriterium für die Zuweisung der einzelnen Handschriften in diese oder jene Familie angewandt werden. Die vorgenommene Einteilung läßt sich jedoch aufrecht erhalten, obwohl die beiden ersten Familien untereinander nahe verwandt sind und auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen3. Wir haben es mithin bei den Hymnen eigentlich mit nur zwei Überlieferungssträngen zu tun 4 , und wenn hier trotzdem von drei Familien die Rede ist, so geschieht dies vor allem angesichts der zwischen der ersten und der zweiten Familie noch bestehenden großen Unterschiede. Um bei den genannten wichtigsten Repräsentanten zu bleiben: die Unterschiede zwischen QT einerseits und Ρ andererseits sind jenen zwischen E und Ρ an Relevanz durchaus vergleichbar. Alle vier, Ρ freilich am wenig1

2

3

4

Auf einen Nachweis dieser Behauptung, der notwendig durch das Dickicht der Überlieferungsverhältnisse führen würde, muß hier aus Gründen der Ökonomie verzichtet werden ; er wird später mit der dem Gegenstand angemessenen Ausführlichkeit nachgeholt. Man könnte gewiß vorläufig auf die Versauslassungen hinweisen, die jede 'Familie' für sich zeigt, doch ist ein solcher Hinweis angesichts des variierenden Hymnenbestandes der Handschriften von nur bedingter Bedeutung. In diesem Rahmen berücksichtigte ich auch die nur bedingt bzw. teilweise eliminierten Handschriften; für die Aufstellung der Teilstemmata werden später auch noch die gänzlich eliminierten Codices herangezogen. Dazu s. u. S. CCLIIIff. — Köder, der ebenfalls (S. 166ff. = Köder, Hymnes I, 35ff.) drei Familien unterscheidet, hält an ihnen dagegen bis zum Schluß fest. Anders urteilt darüber Köder a. a. O., der die drei Familien unabhängig voneinander direkt auf den Archetypos zurückgehen läßt. X*

CXLVIII

PROLEGOMENA

sten, weisen deutliche Spuren einer 'Überarbeitung' auf6, so daß wir mit Recht von drei verschiedenen recensiones sprechen dürfen®. Nach dem Aufbewahrungsort ihrer Hauptvertreter können nun die drei Familien folgendermaßen benannt werden7 : 1. Familie: Stirps Patmiaca7" (nach cod. Patmensis 427 = T) 2. Familie : Stirps Parisina (nach cod. Parisinus suppl. gr. 103 = P) 3. Familie : Stirps Veneta (nach cod. Marcianus 494 = E) Im folgenden soll der Versuch unternommen werden, den Gang der Textüberlieferung zunächst innerhalb der einzelnen Familien und schließlich über sie hinaus bis zum Archetypos zurückzuverfolgen. Die Untersuchung läuft also grundsätzlich „von unten nach oben"8, von den erhaltenen zu den zu erschließenden Handschriften.

6

Darüber später Näheres. • Die Vorlagen der drei Familien bzw. Rezensionen bilden die drei Hyparchetypoi ; der Ausdruck ist auch f ü r die Vorlagen der ersten und zweiten Familie verwendet worden, obwohl sie nicht direkt, wie die Vorlage der dritten Familie, sondern über eine Zwischenstufe, ein gemeinsames Vorbild, auf den Archetypos zurückgehen. Der Grund dieser Entscheidung liegt darin, daß — wie bereits erwähnt — die beiden ersten Familien erheblich voneinander abweichen und folglich im Apparat als selbständige Rezensionen •— niemals unter dem Siglum jenes gemeinsamen Vorbildes vereinigt — werden erscheinen müssen. F ü r die Vorbilder dieser Familien ist jedoch die Bezeichnung ' H y p a r c h e t y p o s ' in einfache Anführungsstriche, das Siglum ihrer gemeinsamen Vorlage im Stemma in Klammern gesetzt. — Ähnlich ist R. Pfeiffer in der handschriftlichen Tradition von Kallimachos' H y m n e n und Epigrammen bei der Bezeichnung der Vorlagen von zwei Familien (γ und 5) verfahren, die erst über ein gemeinsames Vorbild (ε) auf den Archetypos ψ zurückgehen; vgl. Callimachus I I , S. L X V ff. und L X X X I I I . 7 Daß diese Vertreter nicht identisch mit den Vorlagen der Familien sind, sondern eine tiefere Stufe der Tradition repräsentieren, t u t nichts zur Sache; vgl. dazu die Herodotüberlieferung, deren zwei Stränge nach ihren H a u p t r e p r ä s e n t a n t e n cod. Laurentianus plut. 70, 3 und cod. Vaticanus gr. 123 entsprechend stirps Florentina u n d stirps R o m a n a benannt wurden. Beide Codices sind nicht identisch mit den Hyparchetypoi, der Vaticanus geht sogar erst über ein Zwischenglied auf den Hyparchetypos seiner Familie zurück. (Zur raschen Orientierung s. H . Erbse, in : Geschichte der Textüberlieferung I, Zürich 1961, 245f.) 7a Auch nach der „ E n t d e c k u n g " der Zwickauer Hs. behält diese Bezeichnung ihre Gültigkeit. 8 F ü r die Handschriftengruppe, die innerhalb der ersten Familie von dem Patmensis herrührt, wurde aus praktischen Gründen von diesem Prinzip (wenn auch n u r zum Teil) abgesehen (s. gleich unten). Dieses Prinzip wurde ü b e r h a u p t befolgt, da es zweifelsohne richtiger ist, allmählich von dem Bekannten zum Unbekannten vorzuschreiten, als umgekehrt.

RECENSIO: DIE HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CXLIX

α. Die Handschriften der ersten Familie ( = π) Im ganzen umfaßt die erste Familie etwa 18 Handschriften, deren Bestand sehr unterschiedlich ist ; er reicht von einigen Hymnenexzerpten (so ζ. B. b2 η W2) bis zum vollständigen Hymnencorpus (früher Q und T, jetzt nur noch O). Einige dieser Codices konnten wir bereits eliminieren9 ; es sind die folgenden : 1) 2) 3) 4)

Cod. Cod. Cod. Cod.

Athous, Athous, Athous, Athous,

Panteleemon 285 Panteleemon 670 H. Anna-Kyriacon 60 H. Paulou 75

(= (= (= (=

A3) A4) K3)10 R)

Dazu kommen die Handschriften : 5) Cod. Athous, Panteleemon 157a 6) Cod. Athous, Panteleemon 158

( = Al) ( = Aa)

Beide Codices sind allerdings nur durch einen Teil ihres Bestandes mit der ersten Familie verwandt. Al konnte zudem für einen Hymnos (21) eliminiert werden10». Da die Überlieferungsverhältnisse höchst verwickelt sind, werden Al und A2 erst im Zusammenhang der zweiten Familie, der sie beide eigentlich angehören, ausführlich besprochen; dort wird auch die Art ihrer Verwandtschaft mit der ersten Familie herausgearbeitet. Dagegen kann eine weitere Handschrift, die in einem Teil eindeutig mit der ersten, in dem anderen aber mit der dritten Familie zusammengeht, schon hier besprochen werden, zumal, da sie und zwei weitere ( = b2 n) der ersten Familie eine kleine Gruppe bilden. Es handelt sich um 7) Cod. Athous, Iberon 1340

( = ws)

Die übrigen 10 Zeugen gehören einzig der ersten Familie an. Einige von ihnen konnten zwar teilweise eliminiert werden, sind aber für einen Teil ihres Bestandes als Primärzeugen zu betrachten (K2O). Hierher gehört auch die slawische Übersetzung (U), die ja für die Konstitution des Textes wenig zu bieten hat. Ich führe nun alle diese Codices hier noch einmal (alphabetisch nach ihren Sigla) an: 8) 9) 10) 11) 9

Cod. Cod. Cod. Cod.

Bodleianus Baroccianus 69 Athous, H. Anna-Kyriacon 57 Vaticanus Palatinus graecus 242 Mosquensis Bibl. Synodalis 434

10 S. o. S. CXVIIff. Die neugriechische Paraphrase. Vgl. jedoch oben S. CXXVIII, Anm. 38b.

(= (= (= (=

b2) K2) 1) m)

PROLEGOMENA

CL

12) 13) 14) 15) 16) 17)

Cod. Vaticanus Reginae Suecorum graecus 23 Cod. Vaticanus graecus 1782 Cod. Vindobonensis philologicus graecus 149 Cod. Patmensis 427 Cod. Zwicaviensis gr. III Cod. Mosquensis Bibl. Leninianae 933

Dazu kommt die Zagoraiosausgabe : 18) Editio Zagoraei

( = η) ( = 0) ( = s) ( = Τ)

( = Q)11 ( = U)

( = Ζ)

Im folgenden wird uns die Affiliation der als voneinander unabhängig erwiesenen12 und hier unter Nr. 7—18 angeführten 12 Zeugen beschäftigen13. Es sei gleich zu Beginn gesagt, daß sich innerhalb der ersten Familie drei Handschriften-Gruppen feststellen lassen, die ich hier in der Reihenfolge ihrer nachstehenden Behandlung anführe : a) K 2 O Q T U Z b) b2 η W2 c) 1 m s Die zwei ersten Gruppen umfassen Handschriften, die im Vergleich zu den übrigen derselben Familie in einem besonderen Verhältnis zueinander stehen und erst über eine verschollene Vorlage auf den Hyparchetypos der Familie zurückgehen. Die dritte Gruppe bilden Zeugen, die weder zueinander noch zu irgendeiner anderen Handschrift der ersten Familie eine besondere Beziehung haben; sie lassen sich unabhängig voneinander auf den Hyparchetypos dieser Familie zurückführen, sie bilden also doch keine Gruppe im Sinne der beiden ersten. Der ersten Gruppe gehören andererseits die oben unter Nr. 1—4 angeführten (eliminierten) Codices, wie auch Nr. 5—6 für einen Teil ihres Bestandes, an. a) Cod. Athous H. Anna-Kyriacon 57 ( = K2), Cod. Vaticanus Gr. 1782 (= O), die Ausgabe des Zagoraios (= Z) und ihre Vorlage ( = Cod. Patmensis 427 = T) Durch einen gemeinsamen „Leitfehler", den die Handschriften K2O und der Druck Ζ (dazu kommen natürlich die eliminierten Codices K3 mit der neugriechischen Paraphrase und R, eine Abschrift 11 12 13

Die slawische Übersetzung. Mit Ausnahme von K2OU; s. o. S. C X X I f . ; C X X X I I I f . ; C X X X V . Die stemmatologische Einordnung der eliminierten ist dann einfach.

RECENSIO: D I E HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLI

aus K2) aufweisen14, lassen sie sich einwandfrei auf den Patmensis ( = T) als Vorlage zurückführen. Dieser Bindefehler ist um so gewichtiger, als seine Beschaffenheit auf eine mechanische Beschädigung des Vorbildes als Ursache hinweist : es handelt sich in den genannten Zeugen um das Fehlen von hy. 52, 146—15315 ( = Ende), hy. 53 (ganz) und hy. 54, 1—6 (also nur Beginn) infolge Blattausfalls in der Vorlage. Von den erhaltenen vollständigen Handschriften enthalten der Parisinus ( = P) und der Marcianus ( = E) den obigen Text 16 , während T, wie bereits dargestellt, heute verstümmelt ist und sich deswegen zunächst jeder unmittelbaren Kontrolle entzieht. Da jedoch E und Ρ von vornherein nicht in Betracht kommen, soll sich unsere Aufmerksamkeit weiterhin trotz des schlechten Zustandes von Τ auf ihn allein konzentrieren. Indirekt können wir nämlich etwas weiterkommen : aa) Das Verhältnis von cod. Vaticanus 1782 ( = O) zu cod. Patmensis 427 ( = T) Oben S. LXXVhaben wir eine Notiz17 des Schreibers von O erwähnt, die auf fol. 359T unten steht und folgendes besagt: α π ' εντεύθεν λύπη [ = λείπει] από τό άντιβόλαιον φλλ' Γ'; d. h.: „von hier ab fehlen in der Vorlage drei Blätter". Niketas Mendrinos hatte offenbar noch die letzten Wörter eines Verso seiner Vorlage abgeschrieben ( = hy. 52, 146 τω παρατεΐσθαι τό παθεΐν cos18), ging auf das nächste Recto über, das mit dem Wort εκαστον ( = hy. 54, 7) begann, schrieb dieses Wort ab, bemerkte aber gleich darauf, daß das Metrum hinkte, bzw. daß die rechte Fortsetzung des auf dem vorigen Verso abgebrochenen Textes fehlte, und unterbrach daraufhin seine Abschrift in der Mitte 14

15

16 17

18

Dieser Fehler bezieht sich auf Hymnen, die der Codex U mit der slawischen Übersetzung nicht e n t h ä l t ; er kann also hier nicht herangezogen werden. Über ihn s. u. S. CLVIIIf. Diese Zahlen sind bei Köder 166 ( = Köder, Hymnes I, 37) um eine verschoben, da er für v. 138, den die meisten Zeugen bieten, die zwei Verse in den Text aufnimmt, die E offenbar metrisch korrigierend aus jenem einen der Überlieferung herstellte. Sie scheiden also aus diesem Grunde als Vorlagen aus. Wohl kein „ Scholion", wie Köder a. a. O. diese Randbemerkung des librarius nennt, die sich nicht auf den Inhalt des H y m n e n t e x t e s bezieht. So, nicht τω ιταραιτεΐσθαι τό παθεΐν ώς ετταθεν, wie Köder 166 [ = Koder, Hymnes I, 37] irrtümlicherweise mitteilt; das Verb ετταθεν steht in O nicht. Damit ist auch die Ansicht (vgl. Koder a. a. O. — im Apparat zu den ausgeschriebenen Stellen) unhaltbar geworden, nach der der Schreiber das erste Wort (εκαστον) aus hy. 54, 7 übernahm, um den Vers zu „komplettieren". Daß hier jedoch keine bewußten Eingriffe von Seiten des Schreibers, sondern einfach Zufälle vorliegen, wird sich im Laufe der Darstellung zeigen.

CLII

PROLEGOMENA

der Seite hinter ώς Ικαστον, ohne das vom nächsten Recto übernommene Wort wieder zu streichen. Auf Grund kodikologischer Einzelheiten muß er dann festgestellt haben, daß in der Vorlage an dieser Stelle drei Blätter ausgefallen waren, schätzte den Umfang des fehlenden Textes ab, ließ daraufhin die untere Hälfte von fol. 359v (wo er die bereits behandelte Notiz anbrachte) und noch drei weitere Blätter frei und fuhr schließlich mit hy. 54, 7 (εκαστον . . .) fort. Er wird wohl dabei kaum beachtet haben, daß er einen ganzen Hymnos (53) und den Beginn eines anderen (hy. 54) ausließ, und daß auf fol. 360 sqq. nicht die Fortsetzung von hy. 52, sondern die von hy. 54 stand; dazu mag allerdings auch die Tatsache beigetragen haben, daß beide Hymnen (52 und 54) in Fünfzehnsilbern geschrieben sind. Wie dem auch sei, von Bedeutung für die Identifikation der Vorlage ist, daß der in O ausgelassene Text fast genau in 6 Seiten ( = 3 Blätter !) des Patmensis hineinpassen könnte. Es hat wenig Sinn, hier Zahlen anzuführen, zumal die Anzahl der Fünfzehn- oder Achtsilber, die eine Seite von Τ enthalten kann, ζ. T. sehr variiert. Wenn der Schreiber die Verse absetzt, dann umfaßt eine Seite 30 Fünfzehnsilber, so viele Zeilen hat sie auch19 ; wenn nicht, dann kann die Verszahl bis auf 40 ansteigen20. Die Zahl der Achtsilber variiert andererseits zwischen 58 und 64, wie Stichproben gezeigt haben21. Wir haben folgenden Text unterzubringen: 7 Fünfzehnsilber von hy. 52 (dazu die Wörter Ιτταθευ εκείνος von Vers 146), 318 Achtsilber ( = hy. 53) und noch einmal 6 Fünfzehnsilber von hy. 54; dazu kommen die Überschriften von hy. 53 und 54, die in der Länge etwa je 4 Fünfzehnsilbern entsprechen. Alles in allem: 21 Fünfzehnsilber und 318 Achtsilber22. Statt weitere Berechnungen anzustellen23, habe ich versucht, So ζ. B. f. 121 T mit dem Text von hy. 14, 86—114 ( = 29 Verse). Die letzte Zeile ist leer, nur das Wort άμήν steht in der Mitte. 20 Vgl. fol. 107 mit dem Text von hy. 2, 78—117. 21 Z. B . : fol. 128 enthält 68 Verse ( = hy. 17, 182—239), fol. 128" aber bereits 64 Verse ( = hy. 17, 240—303). 22 Mitberechnet werden muß freilich auch der Raum, der zwischen dem Ende des vorigen Hymnos und der Überschrift des nächsten, oder zwischen der Überschrift und dem Beginn des Hymnos selbst, leer bleibt. E r ist allerdings oft minimal, um nicht zu sagen nicht vorhanden. 23 Dies hat bereits Köder a. a.O. versucht, doch sind dort einige Unklarheiten geblieben. Für 20 Fünfzehnsilber (der Unterschied in der Zahl •—• ich habe oben 21 festgestellt — rührt daher, daß Köder unverständlicherweise dem Titel von hy. 53 den Raum von nur 3 Fünfzehnsilbern zuweist, obwohl er genauso lang ist wie der Titel von hy. 54, der auch bei Köder 4 Fünfzehnsilbern entspricht) beansprucht er zwei Drittel einer Seite; dies würde aber bedeuten, entweder, daß eine Zeile der Hs. weniger als einen Fünfzehnsilber enthält, was aber im Patmensis nicht vorkommt, 19

RECENSIO: D I E HANDSCHRIFTEN D E R ERSTEN FAMILIE

CLIII

eine geeignete Stelle im Patmensis zu finden, in der 6 Seiten etwa einen Text von dem eben berechneten Umfang enthalten. Das ist in fol. 127—129 der Fall, wobei hier das hinter fol. 127 ausgefallene Blatt miteinbezogen werden muß. Das sind genau 6 Seiten und einige Zeilen auf fol. 129. Der Text von hy. 17, 1—318 (Achtsilber) und dem Titel reicht von fol. 127 unten bis fol. 129 oben, d. h. etwas mehr als 5 Seiten. Auf fol. 129 beanspruchen die Verse 304—318 7 Zeilen; um ein überschaubares Bild zu bekommen, übertrage ich diese 7 Zeilen auf fol. 127, auf dem hy. 17 (mit Titel und seinem Beginn) 9 Zeilen beansprucht; das sind nun im ganzen 16 von den 30 Zeilen einer Seite des Patmensis. Da jedoch der Titel von hy. 17 ( = unser Beispiel) etwa um eine Zeile kürzer ist als der Titel von hy. 53, sind es in Wirklichkeit 17 Zeilen. Die 13 übrigbleibenden Zeilen müßten nun die 17 Fünfzehnsilber, die wir noch unterzubringen haben, aufnehmen können. Sieht man sich den auf fol. 127 dem hy. 17 vorangehenden Text an, so stellt man fest, daß in den 13 ersten Zeilen tatsächlich 17 Fünfzehnsilber enthalten sind ( = hy. 16, 20"—36a). Damit ist nun nachgewiesen worden, daß der Blattausfall, der jene größere Lücke in O verursachte, in Τ vorkam, daß der Patmensis also die unmittelbare Vorlage von O gewesen ist24.

bb) Cod. Athous H. Anna-Kyriacon 57, die Zagoraiosausgabe und das Apographon Vaticanum. Es bleibt zu sehen, auf welche Weise und über welche Zwischenstufen auch die Zeugen K2 und Z26, die ja beide die besprochene Lücke mit O teilen, von Τ abhängig sind. Daß sie nicht über O auf den Patmensis zurückgehen, daß O also nicht direkte oder indirekte Vorlage für sie gewesen sein kann, mögen folgende Beobachtungen zeigen : Erstens: keiner der genannten Zeugen hat die Bemerkung des Schreibers von O über das Fehlen von drei Blättern in seiner Vorlage

24

25

oder daß der Text in Versen abgesetzt war (20 Verse = 20 Zeilen), was aber nicht stimmen kann, denn wir haben gesehen, wie das Apographon O mitten im Vers abbricht (s.o.). Uber die sich daraus ergebenden Konsequenzen vgl. oben S. CXXXIII. Die Abschrift O bezeichne ich als Apographon Vaticanum. [Nachtrag: zu der oben vorgetragenen Argumentation sind jetzt die unten (S. CLXXVf.) später hinzugefügten Ausführungen über die Zwickauer Hs. heranzuziehen. Sie modifizieren das hier vorgelegte Ergebnis, ohne daß der Glaube an die direkte Abhängigkeit des O von Τ erschüttert werden könnte.] Darüber hinaus selbstverständlich auch die neugriechische Paraphrase ( = K3).

CLIV

PROLEGOMENA

(s. o.) übernommen, was zumindest naheliegend, um nicht zu sagen selbstverständlich gewesen wäre, wenn eben O als Vorlage benutzt worden wäre. Dies um so mehr, als Niketas Mendrinos in diesem Zusammenhang über seine Bemerkung zum Blattausfall hinaus auch 6 1 I 2 Seiten seiner Abschrift freiließ. Daß in K2Z keine diesbezügliche Notiz steht, weist — wie ich meine — eher darauf hin, daß als Vorlage für sie eine Hs. in Frage kommt 26 , die ein unmittelbares Apographon des Patmensis war, eine weitere Abschrift also, die neben O existiert haben muß. Man wird in diesem Falle dann weiterhin annehmen müssen, daß dem Schreiber dieses zweiten Apographons der Blattausfall in der Vorlage Τ nicht aufgefallen ist; er merkte lediglich, daß die Worte τω ιταραιτεϊσθαι τό παθεΐν ώς ( = hy. 52, 146), die letzten des Verso vor den ausgefallenen Blättern, sich metrisch nicht einfügten und deswegen ließ er sie weg27. Anschließend nahm er in dem in der Vorlage auf dem nächsten Recto unmittelbar darauf folgenden Vers ( = hy. 54, 7) eine Änderung vor, um den Text syntaktisch anzugleichen. Letzteres, wie wohl auch das Streichen von hy. 52, 146, wäre freilich auch mit O als Vorlage möglich gewesen, damit läßt sich also die Unabhängigkeit der Zeugen K2Z von O nicht nachweisen28 ; doch die Tatsache, daß der kodikologischen Beschaffenheit von O in K2Z keine Rechnung getragen wird, spricht eher für die Annahme einer anderen, inzwischen verschollenen Hs. als Vorlage. Zweitens: noch schwerer wiegen die Trennfehler, die O gegen K2Z aufweist. Aus der Fülle greife ich nur folgende heraus : 54, 13 134 55, 91 102 131 133

O σκάπειν σφαλμάτων om. ός μην βιάζονται ante βιάζοντος add. ελθούσης άκάνθες (pro -αις ? )

K2Z σκάπτειν cum cett. habent cum cett. όσμήν om. cum cett., recte έλθούση άκανθας

Einige dieser Fehler könnten freilich nachträglich von einem Schreiber korrigiert worden sein, doch sind die Auslassung des Wortes σφαλμάτων in 54, 134 einerseits und der Genetiv ελθούσης in 55, 131 andererseits dergestalt, daß die Heilung nicht selbstverständlich ist: es wäre 26

27

28

Daß K2 und Ζ gegenseitig unabhängig sind, daß keiner der beiden Zeugen dem anderen als Vorlage gedient haben kann, wird sich noch zeigen. Oder, was wahrscheinlicher ist, er strich sie wieder, nachdem er sie abgeschrieben hatte, bis auf coç, das er zu 54, 7 hinzog. Beides darf jedoch ohne weiteres als „Bindefehler" dieser Zeugen betrachtet werden.

RECENSIO: D I E HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLV

zumindest verwunderlich, wollte man annehmen, hier hätte jemand aus metrischen Gründen treffend ergänzt, und zwar mit dem Wort, das die übrige Überlieferung bewahrt hat. Von Konjekturalkritik an solchen Texten im 17.—18. Jhdt. kann nicht die Rede sein. Andererseits ist der Genetiv ελθούσης wegen μετανοίας bei der mechanischen Tätigkeit des Abschreibens nicht leicht als Fehler zu erkennen. K2Z (dazu wohl K3) haben mithin nicht O als Vorlage, sondern sie gehen unabhängig von ihm auf Τ zurück, und zwar über Zwischenglieder. cc) Cod. Athous H. Anna-Kyriacon 57 ( = K2), cod. Athous H. Anna-Kyriacon 60 ( = K3) und ihre Vorlage (=(3) Bevor das Verhältnis zwischen cod. Athous, H. Anna-Kyriacon 57 und der Zagoraiosausgabe sowie die Affinität der beiden zu ihrer gemeinsamen Quelle Τ besprochen werden kann, muß festgehalten werden, daß der Zeuge K2 und die eliminierte neugriechische Paraphrase Κ3 miteinander nahe verwandt sind29. Sie weisen einige gemeinsame spezifische Merkmale auf, von denen das Fehlen von hy. 5 (Alphabetos), 21 und hy. 53—54 als die wichtigsten „Bindefehler" betrachtet werden können. Da K3 eine Übersetzimg ist, kommt er als Vorlage von K2 nicht in Frage 30 . Aber auch umgekehrt kann der Codex K2 nicht dem K3 als Vorlage gedient haben, und zwar aus Gründen des Bestandes 31 : Die Übersetzung ( = K3) enthält mehr Hymnen als K2 (s. oben die Beschreibung!). Auf eine Einzelheit muß hier noch hingewiesen werden : K2 läßt unter anderm auch hy. 43 aus, der in K3 als erster erscheint. Die Auslassung in K2 könnte nun durchaus aus der exponierten Stellung des Hymnos in der Vorlage erklärt werden: auch hier war hy. 43 wie in K3 offenbar dem ersten Hymnos vorangestellt. K2 und K3 fließen offenbar unabhängig voneinander aus einer gemeinsamen Quelle, die hier mit β bezeichnet sei. Zwischen K3 und β ist allerdings das Manuskript des Übersetzers Neophytos Kausokalybites, sein Autographon, zu lokalisieren, das nunmehr als verschollen gelten muß 32 . Andererseits ist daran zu erinnern, daß K2 einen Deszendenten hat: cod. Athous H. Paulou 75 29

30

31

32

Den Nachweis dieser Beziehung bleiben wir hier schuldig; s. o. S. CXXIf. und CXXIV. Dies wäre allerdings schon aus zeitlichen Gründen ausgeschlossen; vgl. oben die Beschreibung der beiden Handschriften. Der zeitliche Faktor stellt hier kein Hindernis dar, da auch das Autographon der Übersetzung frühestens aus dem Jahre 1755 stammt, während K2 im Jahre 1750 geschrieben wurde. Man kann sich vorstellen, daß es aus losen Blättern bestand, die später verlorengingen oder auch vernichtet wurden.

CLVI

PROLEGOMENA

( = R). Wir erhalten nun folgende graphische Darstellung der Affiliation der besprochenen Handschriften :

K2

Kausokalybites

K3 dd) Die erschlossene Handschrift ß, die Zagoraiosausgabe ( = Z) und ihre gemeinsame Vorlage ( = 5 ) . Es läßt sich unschwer nachweisen, daß auch die rekonstruierte Handschrift β einerseits und der Druck von 1790 andererseits in einer besonders engen Beziehung zueinander stehen. Sie weisen gemeinsame Charakteristika auf, die „bindende" Kraft besitzen: in beiden fehlt der 21. Hymnos, jener versifizierte Brief an Stephanos von Nikomedeia33. Außerdem lassen sie den, wie oben gezeigt wurde34, im Patmensis unbeendet gebliebenen Vers 146 von hy. 52 gänzlich weg und ändern hy. 54, 7/8 an drei Stellen35: ßZ cett. 7 ώς36 έκαστος εκαστον κέκτηνται κέκτηται 8 λαβών λαβόν36" Dazu kommen Gemeinsamkeiten, wie : hy. 3, tit. εργασία αυτού αύτοΟ εργασία 55, 101 καΐ μόλις μόλις, recte Charakteristisch in diesem Sinne ist noch folgender Fall: das zweite 33

Köder 167 ( = Köder, H y m n e s I, 38) schreibt die Auslassung von hy. 21 in Ζ stillschweigend dem Herausgeber des Druckes zu, denkt also dabei an eine sehr viel spätere Stufe der Überlieferung, sowie daran, daß Ζ einerseits und β andererseits unabhängig voneinander hy. 21 ausgelassen haben. D a ß der Brief in K2K3Z fehlt, zeigt jedoch deutlich, daß man ihn schon viel früher aus der H y m n e n s a m m l u n g entfernte, und zwar in einer Zeit, in der der anstößige H y m n u s 15 noch dazu gehört e : die Hs. β enthielt diesen noch, wie aus K3 hervorgeht, der ihn als einziger der drei oben genannten Zeugen bewahrt h a t . Die Vorlage von β und Ζ kann also nicht „vollständig" gewesen sein (so Köder 166 u n t e n = Köder, Hymnes I, 37 „complète"); vgl. gleich unten. 34 Vgl. o. S. CLIV. Dort auch der Vergleich mit dem Apographon Vaticanum. 35 Vgl. o. S. CLIV; in den folgenden Beispielen versteht sich unter β nur K 2 . 3 « Zu ώς vgl. o. S. CLIV, Anm. 27. 36a Diese Korrektur war wegen der beiden anderen im vorangehenden Vers vorgenommenen Änderungen notwendig geworden.

RECENSIO: DIE HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLVII

Hemistichion von hy. 55, 57 heißt in der gesamten Überlieferung (außer K2 und Ζ 37 ): έκττίτττει καί τοϋ άλλου; in Κ2 stehtεκπίπτει καΐ του κάλου (sie), während Ζ, der noch dazu die Wortfolge ändert, schreibt : καί του καλού εκπίπτει. Die leicht voneinander abweichenden Ausdrücke τοϋ κάλου (K2), das betonungsmäßig dem Richtigen näher steht, und του καλοΰ (Ζ) für τοϋ άλλου sind Zeugen einer näheren Verwandtschaft zwischen K2 und Z38. Eine Reihe von Sonderlesarten des Z39, allen voran das Fehlen von hy. 10 und 15, die beide in K3 vorhanden sind (folglich auch in β enthalten waren!), dazu aber auch die bei Ζ neuentstandene, ihm eigene Reihenfolge der Hymnen (darüber unten Näheres), verbieten die Annahme, daß β von Ζ abhängt. Andererseits sind auch in β zahlreiche Trennfehler gegen Ζ zu finden; es würde hier genügen, das Fehlen von hy. 5 (Alphabetos) zu erwähnen, der in Ζ enthalten ist. Dieser kann also nicht von β abhängen. Beide Zeugen gehen offenbar unabhängig voneinander auf eine gemeinsame Vorlage zurück, die ich mit δ bezeichne. Sehr wahrscheinlich ist sie mit jenem zweiten Apographon des Patmensis, das bereits oben aus anderen Gründen postuliert wurde, identisch. Zwischen δ und Ζ ist allerdings die Handschrift γ anzusetzen, die der Ausgabe von Zagoraios als Vorlage gedient hat und die nunmehr als endgültig verschollen betrachtet werden muß 40 ; sie sei hier mit y bezeichnet. Das oben angeführte Teilstemma erhält nun folgende Form, wobei auch cod. Athous, Panteleemon 285 ( = A3), eine Abschrift aus dem Druck 41 , berücksichtigt wird: g

87 88

89 40 41

K3 konnte ich leider an dieser Stelle nicht einsehen. Wenn wir hier das gleich folgende Ergebnis von der gegenseitigen Unabhängigkeit der beiden Codices vorwegnehmen dürften, so wäre zu sagen, daß τοΰ κάλου sehr wahrscheinlich die fehlerhafte Sonderlesart der gemeinsamen Quelle von K2 und Ζ gewesen ist, die in Ζ korrigiert wurde, da sie dem Herausgeber unverständlich warl Einige davon sind oben S. CXLVI zusammengestellt. Oder wurde sie nach Beendigung des Druckes bewußt vernichtet ? Vgl. o. S. CXXXf.

CL V i l i

PROLEGOMENA

ee) Cod. Mosquensis Bibl. Lenin. 933 (— U) und sein Verhältnis zum Patmensis 427 Die folgenden Zeilen tragen vorläufig noch den Charakter des Hypothetischen, da es mir nicht gelungen ist, größere Hymnenpartien aus der slawischen Übersetzung zu kollationieren. Was hier vorgetragen wird, stützt sich allein auf die Untersuchung der Hymnenüberschriften ; danach gehört U zunächst zweifellos der ersten Familie an, wie folgende drei Punkte zeigen : 1. Hy. 14 bewahrt U in der Überschrift die Reihenfolge ίερωσύυης καί ήγουμενείας zusammen mit EQTZ, während die zweite Familie ήγουμενείας καί ϊερωσύυης bietet. 2. Hy. 57 bietet U in der Überschrift mit EOQZ die Wörter έξ όλης und ψυχής, die die zweite Familie, dazu übrigens auch Codex bi, nicht bewahrt hat. Diese beiden Punkte lassen lediglich erkennen, daß U nicht der zweiten Familie entstammt. 3. Hy. 3, tit. hat U den Ausdruck (ούτος) ó θείος πατήρ bewahrt, der nur in den Handschriften der ersten Familie, wenn auch nicht immer in derselben Wortfolge42, zu finden ist. Da in der Überschrift ursprünglich ganz allgemein die Rede von dem Mönch ist, muß der obige Ausdruck als ein Fehler betrachtet werden, der den Sinn des Ganzen erheblich stört. Die beiden anderen Familien kennen diesen Ausdruck nicht. Damit hat sich erwiesen, daß U in die erste Familie einzuordnen ist. Wie nun aber sein Verhältnis zu Τ und zu den anderen von dem Patmensis abhängigen Handschriften zu beurteilen ist, läßt sich aus dem angeführten Grunde nicht sagen. Da U jedoch ursprünglich eine athonitische Handschrift gewesen ist43, auf dem Athos aber die Hymnen hauptsächlich aus Deszendenten des Patmensis bekannt waren44, wird kaum wahrscheinlich sein, daß er nicht auf T, sondern direkt auf die Vorlage der gesamten ersten Familie (oder auf eine andere Abschrift aus dieser Vorlage) zurückgeht. Hängt er aber von Τ ab, so wird es sich dabei kaum um eine direkte Abhängigkeit handeln, da der Patmensis selbst, soweit wir uns hier auf unser Wissen verlassen dürfen, niemals auf dem Athos war, wo die slawische Übersetzung aller Wahrscheinlichkeit nach angefertigt wurde. Es ist eher 42 48 44

Vgl. den Apparat z. St. S. darüber oben S. X C V I I I f . Abgesehen von A 1 A 2 D , die der zweiten Familie angehören.

RECENSIO : DIE HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLIX

anzunehmen, daß auch U auf jene Abschrift aus Τ zurückgeht, von der letztlich alle übrigen oben behandelten Codices dieser Gruppe abhängen, also auf 545. ff) Die erschlossene Handschrift 5, das Apographon Vaticanum und ihre gemeinsame Vorlage (= T) Über die Beziehungen zwischen δ und O wurde bereits gesprochen, sie gehen unabhängig voneinander auf den Patmensis zurück. Von diesem hängt außerdem auch Cod. Athous Panteleemon 670 ( = Ai) wie auch Cod. Athous Panteleemon 157a ( = Al) für hy. 21 ab. Das Teilstemma aller von Τ abhängigen Codices dürfte nun endgültig folgende Gestalt erhalten : Τ

o / (Apographon Vaticanum)

A4 Τ ist also, um einen von P. Maas46 geprägten Terminus aufzugreifen, der erhaltene Archetypos der Zeugen: Al (für hy. 21), A3 A4 K3 O R Z; diese könnte man auch die Patmensis-Gruppe oder die Patmensis-Tradition nennen. Beide Termini werden im folgenden gleichbedeutend verwendet. 45

46

Es ist irrelevant, ob er sich direkt oder über Zwischenstufen auf δ zurückführen läßt. Letzteres ist jedoch wahrscheinlicher. Textkritik 4 8 (§ 8e)

CLX

PROLEGOMENA

b) Cod. Bodleianus Baroccianus 69 ( = b2), cod. Vaticanus Reg. Suec. gr. 23 ( = n), cod. Athous Iberon 1340 ( = W2) und ihre Vorlage ( = ε) Näher miteinander verwandt sind innerhalb der ersten Familie die Codices bs η W2; letzterer geht allerdings in dem größten Teil seines ohnehin beschränkten Inhalts mit Vertretern der dritten Familie zusammen, er wird uns also deshalb noch einmal später beschäftigen47. Hervorstechendes gemeinsames Merkmal der genannten drei Codices ist ihr Hymnenbestand selbst, der sich auf zwei kleine Exzerpte aus hy. 21 beschränkt und auf einige Zusätze dazu (s. u.), sowie die auffallende Reihenfolge dieser Texte48. Hy. 21, 193—196 steht nämlich vor den Versen 161—172 desselben Hymnos. Im Anschluß an Vers 172 bieten sie zusätzlich folgenden Zwölfsilber, den ich der Einfachheit halber als v. 172 a zähle, obwohl er sicher nicht von Symeon stammt49: ireos χριστιανό ν σεαυτόν ονομάζεις; (Varianten werden unten verzeichnet.) Hinter diesem Zusatz folgen außerdem 5 Fünfzehnsilber, die zwar zumindest Reminiszenzen an Symeons Verse enthalten, in dieser Form aber nicht von ihm stammen können, zumal sie in keiner der übrigen Handschriften wiederkehren50. Offensichtlich gehören die drei Codices schon aus Gründen des Bestandes zusammen51. Darüber hinaus sprechen für diese Zusammengehörigkeit « s. u. s. CCXXXIff. 48

49

60

61

I n diesem P u n k t k a n n ohne weiteres von dem übrigen I n h a l t des Codex w2 abgesehen werden, der ihn eben mit der zweiten Familie verbindet; u m so mehr, als sich die weiteren H y m n e n t e x t e in w2 an anderer Stelle völlig getrennt von den hier zu behandelnden befinden (vgl. auch die Beschreibung dieser Hs.). Offenbar muß der Schreiber von w2 zwei verschiedene Vorlagen gehabt haben, von denen die eine der ersten, die andere der zweiten Familie angehörte. So war auch nicht zu vermeiden, daß w2 zweimal im Handschriftenstemma ohne jeweils besondere Kennzeichnung erscheint. Anders liegen die Dinge bei F, der im Stemma als F® und F b angeführt wird; s. gleich unten. Seine Provenienz konnte ich nicht näher bestimmen; er stellt höchstwahrscheinlich eine Zudichtung der noch nachzuweisenden gemeinsamen Vorlage der drei Handschriften dar; vgl. auch oben S. X L mit Anm. 22. Sie sind sehr wahrscheinlich auch dem Exzerptor zuzuschreiben; vgl. auch oben S. X L Anm. 23 und gleich unten. Bezeichnend dafür ist auch der weitere Zusammenhang, in dem diese Texte in den Codices erscheinen. Es handelt sich u m eine Kompilation von kürzerenTexten, die in der vollständigsten F o r m (sie wird übrigens in b2 bewahrt I) 24 Paragraphen u m f a ß t . Diese eigentümliche „Anthologie" ist sehr wahrscheinlich im 14. J h d t . entstanden; aus dieser Zeit s t a m m e n die ältesten Hss., die sie repräsentieren. D a ß sie nicht älter sein kann, geht auch daraus hervor, daß sie in hesychastischem Milieu entstanden sein muß. Vgl. dazu Darrouzès, Chapitres 116 ff. Unsere Texte dort unter Paragraph 6, 6 und 7. Die beiden ersten sind als Fragmente aus hy. 21

RECENSIO: DIE HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLXI

einige gemeinsame Sonderlesarten; innerhalb der 16 Verse aus hy. 21 bieten sie folgende drei (die Verse werden in der Reihenfolge der drei Hss. zitiert) : b2nw2 193 ότι om. (etiam Al) 161 yàp 166 έκπλυθέντα σου (ουκ έκπλυθέντα Τ)

cett. habent δέ έκπλυθέντα, recte62

Andererseits aber zeigt jeder von ihnen Sonderfehler (Trennfehler) gegenüber den beiden übrigen, so daß keiner die Vorlage der zwei anderen gewesen sein kann; so ζ. B. : b2 193 τό πνεύμα 163 αϊσθάνθης oder: n 172 σεαυτόν bis58 oder: w2 168 έκλάμψασα

nw2 cum cett. πνεύμα ήσθήθηξ b2W2 cum cett. σεαυτόν b2n cum cett. έκλάμψασαν

Die drei Handschriften b2nw2 gehen mithin in den beiden Exzerpten aus hy. 21 unabhängig voneinander auf eine gemeinsame Vorlage zurück, die mit ε bezeichnet sei. Dieses Verhältnis wird auch durch die Untersuchung der in b2 nw2 zusätzlichen Verse bestätigt. Im Zwölfsilber (172a), der zunächst als Zusatz ein gemeinsames Merkmal darstellt, variieren sie untereinander. Oben wurde dieser Vers nach b2 wiedergegeben, der anscheinend die ursprüngliche Form bewahrt ; die beiden anderen bieten je einen Sonderfehler: n bewahrt zwar das Reflexivum σεαυτόν (mit b2), setzt es aber vor Χριστιανόv, womit ein Gesetz des Zwölfsilbers ( = Binnenschluß nach der 5. oder 7. Silbe) verletzt wird; W2 anidentifiziert, der dritte noch nicht identifiziert. Darrouzès kennt die Codices n und w2 nicht, dafür aber erwähnt er drei andere, die die obige Textkompilation enthalten sollen: cod. Vindob. theol. 274, Monac. 315 und Athen. Β. N. 322. Letzterer scheidet hier aus, da er nur den letzten Paragraphen (24) dieser Kompilation enthält. Die beiden anderen habe ich leider noch nicht einsehen können. Den Katalogen ist nichts zu entnehmen. 52 Über v. 166 unten ausführlicher ( = S. CLXIVf.). 53 Dies ist allerdings kein stichhaltiger Fehler, denn er konnte leicht beseitigt werden; er kann aber von einiger Bedeutung im Zusammenhang mit den unten besprochenen Fehlern von n sein. XI

Kambyüs, Hymnen d. Symeon

CLXII

PROLEGOMENA

dererseits bewahrt (mit b2) die Wortfolge, bietet aber statt der zweiten die dritte Person des Reflexivpronomens εαυτόν. Es scheint nun, als ob nw2 in diesem einzigen Vers unabhängig voneinander auf b2 zurückgingen; doch muß die Überlieferung von v. 172a in Zusammenhang mit den echten Versen Symeons betrachtet werden. Das Richtige hat b2 dann von der Vorlage, die beiden anderen Codices begingen beim Abschreiben je einen Sonderfehler. Das Ergebnis, zu dem wir oben auf Grund der Fragmente aus hy. 21 gelangten, bewahrt also seine Gültigkeit. Dasselbe Bild von dem Abhängigkeitsverhältnis der drei ersten Codices liefert uns die Untersuchung der auf v. 172 a folgenden 5 Fünfzehnsilber. Ihre Berücksichtigung in diesem Zusammenhang ist insofern gerechtfertigt, als sie leicht geänderte Verse aus Symeons Hymnen darstellen64, wie aus dem Testimonienapparat der nachstehenden kritischen Ausgabe ersichtlich wird : οι δ ' εκ των ώδε πέλοντες Χριστού κεχωρισμένοι κ od μή ζητήσαντες αυτόν ενταύθα ένωθηναι 3 σπουδάσαντες ίδρώσί τε καί ττόνοις της καρδίας μηδέ δουλείας των παθών της ψυχής λυτρωθέντες έν σκότει ελασθήσονται καί πυρί τω άσβέστω 1—2. 4: cf. hy. 42, 213—115: oí δέ καν όλως ττέλοντεζ τούτου κεχωρισμένοι καί μή ζητήσαντες αύτόν ή τούτω ένωθέντεζ μηδέ δουλεία; των παθών καί Θανάτου ρυσθέντες 1 6 è n : o m . b2 2 ζητήσαντες αύτόν scripsi (cf. test.) : ζητούνteç αύτόν contra rem metricam nw2: ζητοϋντε; έαυτω in textu et γ ρ (μή) ζητήσαντες αύτω (Ινταύθα) in marg. b2 5 έλαθήσεται n (formam antiquam restituens)

Daß dieser Text auf eine gemeinsame Vorlage zurückgeht, zeigt zunächst seine Zusammensetzung, sodann das metrisch falsche Partizip ζηχούντες ( = Bindefehler), das sich im Text aller Zeugen findet 65 ; als Randbemerkung hat nur b2 das richtige ζητήσαντες bewahrt. An Sonderfehlern sind hier eigentlich nur zwei zu verzeichnen, beide 54

55

Vgl. auch o. S. XL Anm. 23 die Vermutung, daß der Kompilator hier sehr wahrscheinlich aus dem Gedächtnis zitiert. — Ein präziseres Bild würde sich vielleicht ergeben, wenn man auch die anderen Texte der Kompilation (s. o. S. X X X I X Anm. 21) in die Untersuchung einbezöge. Das würde aber hier zu weit führen, und ist andererseits Aufgabe eines künftigen Herausgebers dieser Kompilation. Die Entstehung läßt sich erklären aus ττέλοντες (ν. 1).

RECENSÌ O: DIE HANDSCHRIFTEN DER E R S T E N FAMILIE

CLXIII

in b2 : die Auslassung der Konjunktion 5' (s. o. Apparat) in v. 1 und v. 2 εαυτφ (statt αυτόν nw2 oder αύτώ b2 in marg.); v. 5 ελαθήσεται ist offenbar eine Sonderlesart von n; ursprünglich ist hier die Form έλασθήσεται, die durch die beiden anderen Codices überliefert ist; W2 hat andererseits allein am Rande neben den 5 Versen dreimal die Interjektion ούαί. Es bleibt nun kein Zweifel daran, daß die drei Zeugen in den vorgeführten Texten (einschließlich v. 172 a) unabhängig voneinander auf die gemeinsame Vorlage ε zurückgehen. Dieses Verhältnis wird durch folgende graphische Darstellung wiedergegeben : e (excerpta)

c) Cod. Vaticanus Palatinus Gr. 242 ( = 1), cod. Mosquensis 434 ( = m) und cod. Vindobonensis philologicus Gr. 149 ( = s) Bei den drei übrigen Handschriften 1ms, von denen angenommen wurde, sie gehörten hierher, lassen sich keine engeren Beziehungen zueinander feststellen, etwa in dem Sinne, daß zwei von ihnen zusammengehören oder daß alle drei von einer Vorlage stammten, die zwischen dem Hyparchetypos einer Familie und ihnen selbst anzusetzen wäre. Ihre Quelle ist offenbar der Hyparchetypos einer Familie selbst, soweit dies auf Grund des geringen Umfangs des vorhandenen Materials (sie enthalten ja alle drei nur hy. 6) überhaupt bestimmt werden kann ; sie rühren also alle unabhängig voneinander von diesem her. Dafür, daß sie selbständig auf die Vorlage zurückgehen, sprechen folgende Gründe: 1. 1 ist wohl der älteste von allen, er kann also deswegen weder von m noch von s abhängen. Es lassen sich außerdem keine Bindefehler zwischen ihm und einem der beiden anderen dem dritten gegenüber feststellen. 2. Zeitlich wäre es wohl möglich, daß der dritte Zeuge m von einem der beiden anderen abhinge; von s stammt er wohl nicht, da dieser einen Trennfehler aufweist ; v. 2 πώς δέ και s : πώς καί m cum cett., recte66. Von 1 könnte m theoretisch wohl abhängig sein, 1 weist M

Das Beispiel besitzt Beweiskraft, falls wir annehmen, daß mnicht metrisch korrigiert. X]*

CLXIV

PROLEGOMENA

keinen Trennfehler gegen m auf, und dieser bietet eine kürzere Überschrift und dazu einen Sonderfehler: v. 12 καταβάλλεις m : μεταβάλλεις 1 cum cett., recte 67 ; es läßt sich jedoch kein Bindefehler von Im allein feststellen. 3. Wegen seines Alters kann weiterhin s zunächst nicht von m abhängen; m und s weisen außerdem keine „bindenden" gemeinsamen Merkmale auf. Dafür, daß s nicht von 1 stammen kann, spricht die kürzere Überschrift des zweiten ( = Trennfehler) : τοΰ εν άγίοις πατρός ημών συμεών τοΟ νέου έν θεολόγοις προς τον Θεόν 1

:

τετράστιχα του [όσίου] ττατρός ημών Συμεών του νέου θεολόγου πρός [τον?] θεόν δεικνύοντα έρωτα s

Auch hier sind keine Bindefehler zu verzeichnen. Es ist also mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß 1ms getrennt auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen; da sie zudem keinen speziellen Bindefehler mit einzelnen Handschriften der übrigen Überlieferung aufweisen, muß diese gemeinsame Quelle mit dem Hyparchetypos einer Familie identisch sein. d) Das Verhältnis der drei Gruppen ( = Τ ε 1ms) zueinander und ihre gemeinsame Vorlage ( = π) Es gilt nun im folgenden das Verhältnis zwischen Τ ε 1ms zu untersuchen 58 und ihre gemeinsame Herkunft nachzuweisen : 1. Die Handschriften Τ und ε: Es muß gleich zu Beginn noch einmal die Einschränkung gemacht werden, daß die Basis, auf die sich die Untersuchung hier stützt, zu schmal ist, als daß die Ergebnisse absolute Gültigkeit besitzen könnten. Das einzige gemeinsame Charakteristikum von Τε ist der Zusatz σου im Vers 21, 166. Daß Τ ihn nicht von ε hat, ist selbstverständlich; ε enthält nur wenige Verse. Daß umgekehrt auch ε das Possessivpronomen nicht unmittelbar von Τ übernommen haben kann, zeigt neben den zeitlichen Gründen (sehr wahrscheinlich ist ε älter als T) vor allem die andersartige, unregelmäßige Reihenfolge der Wörter, die Τ in diesem Vers auf weist. Damit verbunden ist wohl die Stellung von σου innerhalb des Verses ; es seien im folgenden die überlieferten drei Formen von v. 166 her57

58

Die Wortfolge θεού utoù; (v. 14) ist wohl gegenüber 1 ein Sonderfehler, m hat sie jedoch mit FN gemeinsam; s. u. S. CLXXXVI mit Anm. 8. Speziell das Verhältnis zwischen Τ und ε einerseits und zwischen Τ und 1ms andererseits ; denn der Inhalt von ε ist ein anderer als der Inhalt von 1ms.

RECENSIO : D I E HANDSCHRIFTEN D E R E R S T E N FAMILIE

CLXV

gesetzt (der Zusatz in eckigen Klammern, umgestellte Wörter gesperrt gedruckt) : ει ουκ έκπλυθέντα τον νουν (σου) έθεάσω εΐ έκπλυθέντα (σου) τον νουν ουκ έθεάσω εΐ έκπλυθέντα τον νουν ούκ έθεάσω

Τ ε cett., recte.

Danach gehen Τ und ε unabhängig voneinander auf eine gemeinsame Quelle zurück. Diese wies bereits den Zusatz σου bei Bewahrung der ursprünglichen Wortfolge des Archetypos (wofür die letzte Form spricht) auf; sie stellt also den Hyparchetypos der ersten Familie dar 59 . 2. Die Handschriften T i m s : Alle vier Hss. können in hy. 6 weder mit der zweiten noch mit der dritten Gruppe zusammengehen ; d. h. sie können nicht von den Hyparchetypoi dieser Gruppen herrühren. Die zweite Gruppe (p) weist folgende Sonderlesart, die in den vier Codices nicht wiederkehrt60, auf ( = Trennfehler) : 6, 5 ανθρώπους ποιείς ρ (etiam L) : ποιείς ανθρώπους Tims (etiam E) 68

80

Dieser Schluß gilt unter der Voraussetzung, daß ε das Possessivpronomen σου nicht selbständig, also nicht unabhängig von Τ hinzugefügt hat, was ich für unwahrscheinlich halte. Wäre es der Fall, so könnte ε genauso gut auch aus dem Hyparchetypos der zweiten Familie geflossen sein, mit dem er die Wortfolge in v. 166 gemeinsam hat. Die dritte Familie kommt insofern nicht in Betracht, als ihr Hauptvertreter E an anderer Stelle einen wichtigen Trennfehler gegen die gesamte übrige Überlieferung, damit also auch gegen ε, aufweist: 21, 195 ίνοικοΰντα άφράστωζ E : ένοικοΰν άνεκφράστωζ ε cum cett. Doch auch dieser Schluß ist nur bedingt richtig; seine Gültigkeit hängt von der Beantwortung der Frage ab, ob es zulässig ist, eine „ L e s a r t " von E ohne weiteres für identisch mit dem von seiner Vorlage bzw. vom Hyparchetypos der dritten Familie gebotenen zu halten. E könnte hier durchaus einen ,,Sonderfehler*' gegenüber seinem Vorbild begangen haben; doch ist das Partizip ίνοικοΰντα bezogen auf πνεύμα (I) nicht unbedingt unrichtig. E bietet diese Form noch einmal allein: 19, 119 μεταττοιοΰντα bezogen auf ξύλον (ν. 118), gegenüber μεταποιούνται der übrigen Zeugen; das Partizip hat hier nicht weniger Chancen, mit dem Wortlaut des Archetypos identisch zu sein als die Verbalform. Dazu eine Parallele: 22, 11 überliefern alle Codices ττοιοϋντα, bezogen wohl auf δστρον (ν. 5). Damit mag gezeigt worden sein, daß ίνοικοΰντα doch älter als E , d. h. daß es die Lesart von dessen Vorlage gewesen sein kann. Vgl. noch dazu Index gr. s. v. congruentia. — Möglich sind diesbezüglich auch folgende Überlegungen: ένοικοΟντα άφράστως ist die ursprünglichere Leseart, die wegen des 'unrichtigen' Partizips und des Hiats noch am Rande des Archetypos zu ένοικοΰν άνεκφράστωξ korrigiert wurde. E hätte dann über den Hyparchetypos der dritten Familie das 'Ursprünglichere', auf jeden Fall auch das Richtige, bewahrt. Dies ist jedoch für die spezielle Frage, die uns hier beschäftigt, irrelevant; ε geht in jedem Falle nicht mit E zusammen. Die Auslassung von v. 16—17 ist kein Merkmal des Hyparchetypos dieser Gruppe, sondern in einigen ihrer Vertreter sekundär eingetreten (s. u.), kann also nicht als Trennfehler herangezogen werden.

CLXVI

PROLEGOMENA

Daß ein Codex der dritten Familie (L) mit ρ in einer unmetrischen Lesart wie der obigen übereinstimmt, gibt zu fragen Anlaß, ob E hier doch nicht einfach aus metrischen Gründen die Wortstellung geändert haben könnte. Das würde dann bedeuten, daß der Hyparchetypos der dritten Familie mit ρ zusammenginge. Dadurch würde schließlich das Verhältnis zwischen Tims andererseits weiter an Wahrscheinlichkeit gewinnen. — Etwas störend wirkt hingegen die Übereinstimmung von m mit FN an einer anderen Stelle; v. 14 θεού υιούς mFN : uioùç θεού cett. Dafür sehe ich keine plausible Erklärung; es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine zufällige Übereinstimmungeoa, der man keine besondere Bedeutung beimessen darf ; m geht doch hier nur mit einem Zweige der zweiten Familie zusammen. Die oben besprochene Stelle v. 5 verbietet die Annahme, er hinge von diesem ab. Auch E bietet einen Trennfehler gegen die übrige Überlieferung : 6, 17 άνέχεις Ε : άνέχη cett. (-χει m) Die Zusammengehörigkeit von Tims wird also hier zunächst auf „negative" Weise, d. h. nur durch Ausschluß der beiden anderen vorhandenen Möglichkeiten wahrscheinlich gemacht. Bindende gemeinsame Charakteristika dieser vier Zeugen lassen sich nicht finden, dies ist aber auch durch die Kürze des Textes erklärlich. Immerhin bieten Τ und s, die als einzige, wenn auch untereinander variierend, von den vieren die Überschrift des 6. Hymnos bewahren, einen Bindefehler: Das Fehlen des Wortes ΙντεΟθεν; es wird von den Vertretern der beiden anderen Familien überliefert. Allen Anzeichen nach gehen also Tims unabhängig voneinander auf dieselbe Vorlage, auf den Hyparchetypos ir der ersten Familie, zurück61. Wir erhalten nun folgendes endgültiges Teilstemma dieser Familie (siehe Seite CLXVII). Von den von Τ direkt oder indirekt abhängigen Codices wurden bereits A4 völlig eliminiert, O nur für die Hymnen, die in Τ noch vorhanden sind; von den Zeugen der δ-Gruppe ist Ζ aus verständlichen Gründen in seinem vollständigen Inhalt berücksichtigt worden, K2 dagegen nur für die in Τ heute fehlenden Hymnen : alle übrigen scheiden für die Konstitution des Textes aus (s. die Begründung oben unter „códices eliminandi"). e0a

61

Oder ist m an dieser Stelle aus dem zweiten Zweig der zweiten Familie kontaminiert ? Trotz des geringfügigen Textumfangs kann Kontamination nicht völlig ausgeschlossen werden. Für 1 muß hier noch eine Einschränkung gemacht werden. In Epigr. 6 geht er mit der dritten Gruppe zusammen; s. u. S. CCCLXIV.

RECENSIO: D I E HANDSCHRIFTEN DER ERSTEN FAMILIE

CLXVII

π

e) Codex Zwicaviensis gr. III ( = Q), codex Patmensis 427 ( = T) und ihre gemeinsame Vorlage ( = ττ*) Die Zwickauer Handschrift weist enge Verwandtschaft mit den oben besprochenen Handschriften der Patmensis-Gruppe auf, gehört also von vornherein in diese Umgebung. Da sie jedoch schon aus Gründen ihres Alters (14. Jhdt.) nicht von einem Deszendenten der Patmos-Hs. stammen kann, muß im folgenden gleich das Verhältnis zwischen Q und Τ untersucht werden ; d. h. es wird zu prüfen sein, ob eine der beiden in Frage stehenden Hss. jeweils von der anderen stammen kann, oder ob sie beide unabhängig voneinander auf ein gemeinsames Vorbild zurückgehen können. Der Nachweis der Selbständigkeit beider Codices ist leicht zu erbringen; jeder von ihnen enthält zahlreiche Sonderfehler, die nicht im anderen wiederkehren, ohne daß sie durch den Schreiber hätten korrigiert sein können. Von besonderer Beweiskraft in dieser Hinsicht

CLXVIII

PROLEGOMENA

sind die häufigen Versauslassungen bei beiden Codices; der entsprechende Text ist jeweils im anderen vorhanden. Nachstehend werden zunächst einige Beispiele der fehlerhaften Überlieferung von Q gegenüber Τ angeführt, sodann einige von Τ gegenüber Q. Unter anderem läßt Q folgende Verse aus: 14, 83; 15, 137; 20, 24; 21, 347; 23, 427—479; 29, 93—95. 227—234; 38, 53—55; 39, 44. 63; 44, 98; 50, 77. 182—184. Diese Verse sind dagegen alle in Τ enthalten. Zweimal fügt Q zwischen das erste und das zweite Hemistichion eines Verses einen neuen Vers (bestehend aus einem zweiten und einem ersten Hemistichion!) hinzu; dieser Vers ist dann weder in Τ noch in der übrigen handschriftlichen Überlieferung zu finden; das bedeutet, daß es sich dabei um eigenmächtige Zusätze der Zwickauer Handschrift handelt. Hier die beiden Beispiele (die Zusätze des Q in eckigen Klammern ; der Text außerhalb der Klammer ist der Text der gesamten übrigen Überlieferung) : 48, 146 είπε, ψυχή μου ταπεινή ν Ρ (sed cf. infra vv. 39. 46 et 283, ubi verbi formarn simplicem omnes habent) 6 τε om. b i 6sq. εύεττίβατον (om. έστι) P Q T 7 όπτροσιτον (sine accentu) Q 8 άνθρωττίυης συνέσεως öv E P : συνέσεως &v άνϋρ. Q T : συνέσεως òv (om. άνθρ.) b i 9 δεϊται Ρ 10 είς b i 11 όλως: litt, λως evanuerunt in Ρ 11 sq. έκβαθύνουσαν( ?) PPC 13 εδοξεν Ρ 17 καί ante υπέρ om. QT 22 καί pr. fere evanuit in Q 22sq. verba καί τήν πρόσυλον άπό ψυχής άμαρτίαν μισήσαι habent E b l : propter homoeocatarcton, ut puto, (cf. καί τήν προσ-) om. P Q T

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΓΗΘΑΤΟΥ

την πρόσκαιρον άποσείσασθαι των ηδέων άπόλαυσιν θεϊναί τε θεμέλιον ακολούθως καλόν εττί την Ιρηρεισμένην πέτραν της πίστεως δια πράξεως και εργασίας των εντολών του Χρίστου καΐ έττί τοΟτον εύτέχνως τον οίκον έποικοδομήσαι των αρετών και τον παλαιόν καί φθειρόμενον άνθρωπον κατά τάς επιθυμίας αυτου άποδύσασθαι καί τον άνακαινούμενον εις Χριστόν έπενδύσασθαι, άρτιου δηλονότι πεφθακότα καί τη ενδεχομένη καλώς τελειότητι άναβεβηκότα εις άνδρα τέλειον, εις μέτρον ηλικίας του πληρώματος του Χρίστου· ετι δε προκαθαρθηναι καί προφωτισθηναι καί έλλαμφθηναι τω πνεύματι προθεωρήσαί τε την άπασαν κτίσιν δμματι νοός καθαρω προκαταμαθεϊν τε καί προκαταστοχάσασθαι τους λόγους καί τάς κινήσεις αυτής τηλαυγώς καί εξω γενέσθαι των όρωμένωντήςταπεινώσεως, υπεράνω δήπου πάσης σαρκός καί αίσθήσεως· ένθεν τοι καί τό στόμα τρανώς διανοίξαντα έλκύσαι δυνάμει την χάριν του πνεύματος κάκεϊθεν φωτός άγαθοΰ πληρωθήναι καί κατά τήν άναλογίαν των εκ καθάρσεως εν ούτω γενομένων ιερών έμφάσεων άνωθεν θεολογήσαι τρανώς καί ούτως, οία δή τηλαυγής τήν διάνοιαν, έν τοις ώδε γεγραμμένοις έγκύψαι, φημί δή τοις πονήμασι της υψηλοτάτης καί θεολογικωτάτης διανοίας του μακαριωτάτου καί τρισολβίου πατρός Συμεών.

3. Τόν γοϋν ετι κάτω τω στήθει καί τη κοιλία σνρόμενον, λέγω δή τοις χοϊκοϊς φρονήμασι καί ταϊς προσύλοις έπιθυμίαις αύτου, δεδεμένον τε υπό τά δεσμά της άπατώσης του κόσμου αίσθήσεως, άναγνον όντα 45 καί τάς αισθήσεις πεπηρωμένον της διανοίας δεινώς, μή κατατολμήσαι προβεβαιούμεθα τών γεγραμμένων ένταϋθα της αναγνώσεως, ίνα μή τω μετά λήμης τών οφθαλμών εις τάς άκτϊνας άτενίζοντι του ήλίου έπίσης ύπομείνη τήν τύφλωσιν καί αυτήν τήν άμυδράν όρασιν προσαπολέση 24 cf. Luc. 6, 48 42 Gen. 3, 14

26sqq. Eph. 4, 22—24; Col. 3, 9—10

35sq. Ps. 118, 131

Ebi Ρ QT

25 τούτον ad θεμέλιον (23) spectat 27 κατατάξ bl 28 δρτι Ebi 31 sq. τήν άπασαν (-σα Q) κτίσιν: τήν κτίσιν τήν άπασαν bi 34 τή; ταπεινώσεων omnes : an est τη ταπεινώσει scribendum ? καί ante υπεράνω add. bi 35 toi : τι Ρ δυνάμει omnes : δυναμίώ (sic) PPC (cf. etiam Prolegg. p. XLV) 36 καί ante κατά om. E 37 τών (τήν Q) έκ καθάρσεως : τήξ έκκαθάρσεωξΤ γινομένων bi 38 τηλαυγή exspectaveris 39 δή om. Ρ 39 sq. verba καί Θεολογικωτάτης supra διανοίαξ superscripsit bi 40 μακαριωτάτου ex μακαρίου correctum in bi (-ωτάτου in marg. eadem manu adscriptum invenitur) 48 verba καί αύτήν usque ad προσαπολέση primum omisit postea inter lineas scripsit bl

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των όφθαλμών καθαρθήναι yàp ιτρώτον δει πάσης ασθενείας καί λήμης 50 των λογισμών καί ούτω τω καθαρώς καί ύπεραπείρως είς άπειρον λάμττοντι προσομιλήσαι καί πλησιάσαι ήλίω, είτε τούτω δή τω αισθητώς καί καθ' ήμδς φαίνοντι είτε τω της δικαιοσύνης καί ταΐς έξ αύτοΟ τών λόγων καί νοημάτων έκπεμπομέναις αύγαϊς· μόνων yàp εκείνων εστί το κατοπτεύειν τά βάθη τοΟ πνεύματος, τών έξ άκρας δηλονότι καθάρσεως 55 καταλαμπομένων άττείρω φωτί του θεοΟ καί όλολαμπή τήν διάνοια ν άμα καί την ψυχήν κεκτημένων, |τών δέ γε λοιπών| το τά στήθη τύπτειν επωφελές καί άρμόδιον καί άνωθεν έκκαλεΐσθαι τον ελεον. 4. Σκοπεΐν τοίνυν πάντα χρεών τον τούς λόγους δυνάμενον πιστώς μελεταν τούτου δή του θείου πατρός καί τούτων το βάθος έξερευναν τήν 60 αύτου συνετώς Ικστασίν τε καί θέωσιν όπως, olà περ εξω σαρκός καί σώματος καί πάσης αίσθήσεως ών, ήρπάζετο άπό γης τω πνεύματι είς ούρανούς καί θεόν, καί θείων ήξιοΟτο ξενοτρόπως άποκαλύψεων, καί τάς ένεργείας Ιβλεπεν έν έαυτφ του θείου φωτός θεοπρεπώς ένεργούσας, καί θεωνυμίαις διαφόροις ερωτι κάτοχος ών του ΘεοΟ ώς τετρωμένος υπό 65 της άγάπης αυτού τούτον έκάλει καί προσωνόμαζε, Διονύσιον τον μέγαν έν τούτω καί μιμούμενος καί ομοίως συναρπαζόμενος αύτώ άπό γης* καί γάρ έκείνω ταύτόν ενεργούμενος υπό του θείου πνεύματος καί ó ύψίνους ούτος άνήρ ώς πάντων αίτιον τόν θεόν ομοίως αύτω πολυωνύμως έκ πάντων τών αΐτιατών άνύμνει λαμπρώς, ώς άγαθόν, ώς καλόν, ώς 70 σοφόν, ώς άγαπητόν, ώς θεόν θεών, ώς κύριον κυρίων, ώς άγιου άγίων, ώς αΐώνιον, ώς όντα καί ώς αΐώνων αίτιον · ώς ζωής χορηγόν, ώς σοφίαν, 52 Mal. 3, 20 53 cf. infra 1. 153 sq. 54 cf. 1 Cor. 2, 10 57 cf. Luc. 18, 13 64sq. Cant. 2, 5 68sq. ώς πάντων •—λαμπρώς : Dion. div. nom. 1, 6 ( = PG 3, 596 A—Β) 69—80 ώς άγαθόν — τών όντων: Dion. div. nom. 1, 6 (ibid. 696 Β—C) Ebi Ρ QT 49 sq. verba πάση; usque ad λογισμών (cf. infra ad 50) inter lineas scripsit bl 49 καί ante άσθενε(ας primum add. deinde linea extinxit bl 50 λογισμών : όφθαλμών bl (ex linea 49 fortasse hue intrusum) καθαρφ καί ύπεραπείρω QT 51 δή τούτω invert. QT 52 οώτών bl 53 êcrrlv bi ao 55 τ ω ante άπείρω add. Τ 56 τών Sé γε λοιπών omnes (cf. 53 μόνων γάρ έκεΐνων . . .) : toís Sé γε λοιποί; exspectaveris (propter verba sequentia έπωφελέ; καί άρμόδιον) 62 ξενοτρόπως : ξενοπρεπώς Ε 63 Θεοπρεπώς superscripsit bl (fort. al. manu) 64 verba ώς τετρωμένος usque ad 65 αύτοϋ om. bl 66 καί ante μιμούμενος om. QT 67 πνεύματος: φωτός QT 69 ώς άγαθόν om. bl ad praedicationes dei sequentes refertur nota marginalis ταύτα πάντα εύρήσεις έν τ ω περί θείων όνομάτων συυτάγματι του μεγάλου διονυσίου, quam habet Ε solus (cum signo in vocem άγαθόν) 71 αΐώνων ex αΐώνιον corr. bl

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΤΗΘΑΤΟΥ

ώς νουν, ώς λόγον, ώς γ ν ώ σ τ η ν , ώς π ρ ο έ χ ο ν τ α π ά ν τ α ς τους θησαυρούς ¿στάσης γνώσεως, ώς δύναμιν, ώς δυνάστην, ώς βασιλέα τ ω ν βασιλευόντ ω ν , ώς π α λ α ι ό ν ημερών, ώς ά γ ή ρ ω καΐ αναλλοίωτο ν ώς σωτηρίαν, 75 ώς δικαιοσύνην, ώς άγιασμόν, ώς άπολύτρωσιυ, ώς εν μεγέθει ττάντων υπερέχοντα και ώς εν αύρα λ ε π τ ή · και εν ψυχαΐς και έν σώμασι και έν νοϊς αύτόν είναι καΐ έν ο ύ ρ α ν φ και έν γ η και άμα έν τ α ύ τ ω τ ο ν αύτόν, έγκόσμιον, περικόσμιον, ύπερκόσμιον, ύπερουράνιον, ύπερούσιον, ήλιον, αστέρα, π υ ρ , ύδωρ, πνεϋμα, δρόσον, νεφέλην, αύτόλιθον και π έ τ ρ α ν , 80 π ά ν τ α τ ά όντα, μηδέν όντα τ ω ν όντων.

5. "Οθεν καί αυτός ό π ο λ ύ ς τ ά θεία Διονύσιος έν τ ω Περί θείων όνομάτων σ υ ν τ ά γ μ α τ ι , τ ω τ ρ ό π ω και τ η π ρ ο ς θεόν έκστάσει τ ο υ θεσπεσίου τ ο ύ τ ο υ π α τ ρ ό ς οία δι ' ώ ν γράφει συμμαρτυρών, τοιάδε φησίν · ούτως ου ν τ η π ά ν τ ω ν αίτια καί ύπέρ π ά ν τ α ούση καί τ ό άνώνυμον 85 έφαρμόσει καί π ά ν τ α τ ά τ ω ν όντων όνόματα, Ινα ακριβώς ή τ ω ν όλων βασιλεία και περί α ύ τ η ν ή τ ά π ά ν τ α καί αύτής ώς αίτίας, ώς αρχής, ώς πέρατος έξηρτημένα, καί α ύ τ η κ α τ ά τ ό λόγιον f¡ τ ά π ά ν τ α έν π δ σ ι καί αληθώς ύμνήται π ά ν τ ω ν ύ π ο σ τ ά τ ι ς . Καί μετ' ο λ ί γ α · π ά ν τ α δε ά π λ ώ ς καί απεριορίστως έν έαυτή τ ά όντα προείληφε ταΤς παντελέσι της μιας 90 αύτής καί π α ν α ι τ ί ο υ προνοίας ά γ α θ ό τ η σ ι καί έκ τ ω ν όντων ά π ά ν τ ω ν έναρμονίως ύμνεϊται καί ονομάζεται.

84—88 ούτως ούν — ύποστάτις : Dion. div. nom. 1, 7 (ibid. 596 C) 87 1 Cor. 15, 28 88—91 πάντα δε — όνομάζεται: Dion. div. nom. 1, 7 (ibid. 596 D—579 A)

Ebi Ρ QT

72 προέχοντα omnes: ύπερέχοντα praebet textus Dionysii (v. supra), sed in codicibus eius utraque lectio extat πάνταξ post θησαυρού; transpos. E 74 παλαιών bi a c (cf. ημερών) 75 âv μεγέθει Ebi (cum textu Dionysii) : μεγέθει (om. έν) PQT 76 ύπερεχόντων bi post λεπτή cum editore textus Dionysii gravius interpunxi; fortasse participium όντα (an έρχόμενον?) subaudiendum est (cf. infinitivum είναι 76) 76sq. έν νοϊ$: âv 0I5 (sic) Pbi» 0 ab άνύμνει (69) pendet infinitivus είναι, ut vid. 77 περικόσμιον cum textu Dionysii habent Ebl : om. P Q T 78 δρόσου omnes: correxi (cf. etiam textum Dionysii) 83 φησί E 85 ή (post άκριβώς) scripsi: ή QT: ή E b i P όλων βασιλεία: όντων βασιλεύξ QT an est βασίλεια scribendum? 88 ύμνηται Ebi ύττοστάτίζ: ύττόστασίζ QT μετ' όλίγα: μετόν Ε 89 προείληφε: προσείληφε bi 90 παναιτίου: παραιτίου (potius quam παν-) bi άγΌθότητι Q

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6. Και yoöv ού ταύτας μόνας οι θεολόγοι τάς Θεωνυμίας πρεσβεύουσι τάς από των τταυτελών ή των μερικών προνοιών ή των προνοουμένων, άλλα καί άπό τίνων εσθ' δτε θείων φασμάτων έν τοις ίεροϊς àvcncrôpoiç 95 ή αλλοθί ποι τούς μύστας ή τούς προφήτας καταλαμψάντων κατ' άλλας και άλλας αιτίας τε καί δυνάμεις όνομάζουσι την ύπερφαή καΐ ύπερώνυμον αγαθότητα καί μορφάς αύτη καί τύπους άνθρωπικούς ή πυρίνους ή ήλεκτρίνους περιτιθέασι καί οφθαλμούς αύτής καί ώτα καί πλοκάμους καί πρόσωπα καί χείρας καί μετάφρενα καί πτερά καί βραχίονας καί loo όπίσθια καί πόδας ύμνοϋσι, στεφάνους τε καί θώκους καί ποτήρια καί κρατήρας αύτη καί άλλα άττα μυστικά περιπλάττουσιν. 7. ΕΙς γάρ άκρον ό θείος ούτος έκκαθαρθείς τήν ψυχήν, ώς ήδη τ ά προς αύτοϋ γεγραμμένα σάλπιγγος ήχούσης μεγαλοφωνότερον έκβοδ, ήξίωται καί μεγάλων άποκαλύψεων καί θεωριών απορρήτων καί μυστι105 κής ομιλίας καί ρημάτων θείων άνωθεν αύτω ξένως ένηχηθέντων καί συλλήβδην είπείν χάριτος αποστολικής, όλος πυρποληθείς υπό του θείου πυρός. Διό καί της θύραθεν επιστήμης τών λόγων πάντη άγευστος καί άμαθης ών υπέρ πάντα ρήτορα καί σοφόν τ ή εύροία τών λόγων καί τ ή τών νοημάτων δαψιλεία τε καί πυκνότητι εις ΰψος εμεγαλύνθη σοφίας no ώς τά θεία τ ω όντι σοφός καί θεολόγος δογματικώτατος. 8. Καί ού θαΟμα · ή γάρ του Θεοϋ σοφία διήκει, κατά τον είπόντα, καί χωρεί διά πάντων διά τήν καθαρότητα· άτμίς γάρ εστι της του θεοϋ δυνάμεως καί απόρροια τής του παντοκράτορος δόξης ειλικρινής- μία δέ, φησιν, ούσα πάντα δύναται καί μένουσα έν έαυτή τ ά πάντα καινίζει καί 115 κατά γενεάς εις ψυχάς όσίας μεταβαίνουσα φίλους θεοϋ καί προφήτας 92—101 καίγουν — περιπλάττουσιν : Dion. div. nom. 1, 8 (ibid. 597 A—Β) Apoc. 1, 10 111—116 Sap. 7, 24—28

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Ebi Ρ QT 92 δέ post ταύτας primum add., deinde oblitteravit bl 94 καί ante θείων add. bi φασμάτων : φαντασμάτων biP (var. lect. archetypi ?) 95 ποι : που QT (ex coniect. ut vid.) 96 τε: διό Ebi Ρ (post αΙτίας gravius interpungunt), sed cf. etiam textum Dionysii (v. supra) 97 άγαθότητα om. bi 99 verba καί μετάφρενα καί πτερά om. Ρ 102 άκρον γάρ invert. Ε 103 post ήχούσης vocem μεγα (ex dittographia ? ) add. blQT (an ex haplographia om. E P ? ) 104 καί ante μεγάλων om. Ρ 105 ένηχηθέντων: ένηνεχθέντων Ρ 106 post πυρποληθείς verba Οπό τοΰ θείου πνεύματος add. QT (nota marginalis ad ύπό τοϋ θείου πυρός fuisse videtur, quae in textum irrepsit) 108 καί άμαθης om. PQT 109 νοημάτων: όνομάτων PQT 110 τω όντι superscripsit bi 111 notam marginalem σολομώντος σοφίας, quae ad verba sequentia refertur (cf. supra), habet E solus (cum signo in voces ή γάρ) 2

Kambylis, Hymnen d. Symeon

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΤΗΘΑΤΟΥ

κατασκευάζει· ουδέν y à p άγαπα ό θεός ει μή του σοφία συνοικουντα. Διά τοι τούτο καί τ ω ν λόγων της σοφίας έπιθυμήσας επόθησε τ ό κάλλος αυτής- καί ποθήσας, κατά τον Σολομώντα, έζήτησε διά πόνων φιλοσοφίας τε καί ασκήσεως καί ευρεν αυτήν* καί εύρων ηΰξατο μετά δακρύων 120 έμπόνως καί εδόθη αύτω φρόνησις· έπεκαλέσατο πίστει βεβαία και ήλθεν έ π ' αύτόν πνεύμα σοφίας· όθεν άκοίμητον εσχε διά βίου παντός τ ό εκ ταύτης άτεχνώς φέγγος, δι ' ou άρα και ήλθεν έπ ' αύτόν πάντα όμοΟ τ α άγαθά της αιωνίου ζωής καί αναρίθμητος πλούτος σοφίας καί γνώσεως. Ά μέλει καί άδόλως παρά Θεού μαθών τ ά απόρρητα άφθόνως τοις πδσι 125 ταϋτα γράφων παρέχει εις πνευματική ν εύφροσύνην όμου καί ώφέλειαν ού γάρ ώς άγνώμων δούλος κατακρύπτει τ ό δοθέν αύτω προς θεοϋ τάλαντον, άλλ' ώς πιστός οικονόμος τον πλοϋτον, δν εδέξατο εξ αύτοΟ, τής άκενώτου σοφίας εύγνωμόνως κατά τ ό γεγραμμένον ού κατορύττει· άδόλως τε, φησίν, εμαθον άφθόνως τε μεταδίδωμι, τον πλοϋτον αύτής 130 ούκ άποκρύψομαι. 9. "Ενθεν τοι καί άργυρος πεπυρωμένος ούσα ή γ λ ώ σ σ α αύτου καί δικαιοσύνης πλήρης ή ψυχή αύτοΟ' τ ά χείλη αύτου οία δή τ ω δντι δικαίου ήπίστατο ύψηλά καί στόμα αύτου άπέσταζε χάριτας καί άπόρρητον σοφίαν Θεοϋ. Γέγονε δέ τούτο εκ πολλής αληθώς ταπεινοφροσύνης 135 καί καθαρότητος· στόμα γάρ, φησί, ταπεινών μελετήσει σοφίαν καί εν καρδία αγαθή άνδρός σοφία, εν δέ καρδία αφρόνων ού διαγινώσκεται. Είχε γάρ, ταπεινοφροσύνης ών εμπλεος, διηνεκώς έν μελέτη καρδίας την του Θεοϋ σοφίαν, κατά τ ό είρημένον, ήτις τοις τοπτεινοΐς τήν καρδίαν, καί ού τοΤς άφροσι τοΟ κόσμου σοφοϊς καθόλου διαγινώσκεται, και τ ό 140 φώς άεί του Θεοϋ ή ν άληθώς ή πνοή αύτου · δ δίκη ν λύχνου εχων έν διανοία, ä έώρων οΐ οφθαλμοί αύτοΟ νοερώς, ώς τ ό λόγιον, ελεγέ τε καί 117sqq. Sap. 6, 11—12; cf. etiam Sap. 8, 2 118sq. cf. Matth. 7, 8 119sqq. Sap. 7, 7 122sq. cf. Sap. 7, 10—11 124sq. Sap. 7, 13 129sq. Sap. 7, 13 131 Prov. 10, 20 132 Ps. 47, 11 132sqq. Prov. 10, 21. 31sq.; 1 Cor. 1, 20sqq. 135 Prov. 11, 2 136 Prov. 14, 33 137sq. Ps. 18, 15; 48, 4 138 cf. Matth. 11, 29 139 cf. 1 Cor. 1, 20sq. 140 Prov. 20, 27 Ebl Ρ QT 121 καί post όθεν add. QT 123 artic. ό ante αναρίθμητο; add. Τ alia manu της ante σοφίαξ add. QT 127sq. έξ αύτοΟ, της: ίξ αύτη; bi 130 άποκρΟπτομαι bi (cum codd. L X X ) 131 πεπευρωμένος (sic) Ε γλώττα bi 133 τό ante στόμα add. Τ άττέσταξε biP 135 φησίν bi 137 εμττλεως biT 138 θεοϋ: κυρίου (superscripto θεοϋ) bi 140 άεί τοϋ θεοϋ inter lineas scripsit bi λύχνου εχων : λΟ χων Τ (mediae litterae erasae) 141 καί om. bl

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άριδηλότατα μετά γνώσεως εγραφεν · ά, φησίν, είδον οί όφθαλμοί σου, λέγε* και λέγων ύμνει σαφέστατα έκ των όντων τό Θείον, ώς δν κοινό ν πάντων των όντων. Où γάρ άκοινώνητόν έστι καθόλου τό άγαθόν 145 ούδενί των όντων, ώς φησιν ό τά θεία πολύς Διονύσιος, άλλ' εφ' έαυτοΟ μονίμως την ύπερούσιον ίδρυσαν ακτίνα ταΐς έκάστου των όντων άναλόγοις έλλάμψεσιν άγαθοπρεπώς έπιφαίνεται καί προς την εφικτή ν αύτοϋ θεωρίαν καί κοινωνίαν καί όμοίωσιν άνατείνει τούς νοερούς νόας, ώς θεμιτόν αύτώ καί ίεροπρεπώς επιβάλλοντας. 150

10. ΤοιγαροΟν καί κατά πάντα τοΤς πρό αύτοϋ θεολόγοις επόμενος, τό μέν υπέρ νουν καί φύσιν της θεότητος κρύφιον άνεξερευνήτοις ύμνει καί ιεραΐς νοός εύλαβείαις, ώς φησι περί θεολόγων ανδρών Διονύσιος, τά δέ άρρητα σιγή tt¡ σώφρονι διόλου τιμών έπί τάς έλλαμπούσας αύτώ εν τοις ίεροίς νοήμασιν αύγάς άνετείνετο κάκεϊθεν πλουσίως καταλαμπόμενός 155 τε καί φωτιζόμενος πρός τούς θεαρχικούς καί θεοπρεπείς ύμνους καί προς τάς Ιεράς ύμνολογίας ύ π ' αύτών ύπερκοσμίως έτυποΟτο προς τό καί όρδν τά σνμμέτρως αύτω δι' αύτών δωρούμενα θεαρχικά φώτα καί τόν άγαθοδότην κύριον ώς άπάσης ispees αρχής καί φωτοφανείας αίτιον έρωτικώς άνυμνεΐν. 160

11. Παλαιό ν δέ άρα τοϋτο καί άρχεγόνου σοφίας είδος καί αποτέλεσμα· τοις γάρ παλαιοϊς καί πιστοϊς, την πάτριο ν πάλαι φιλοσοφοϋσι φιλοσοφίαν, άνωθεν ή θεία χάρις του πνεύματος ούτω δι' ύπερβολήν συγγινομένη καθάρσεως προς ύμνους έρωτικούς τε καί θείους καί προς μέτρα λόγων παντοίων έκίνει τάς διανοίας αύτών. Έκ δή τούτου ποιηταί 165 άσμάτωυ καί ύμνων καί μελών θείων τοις τηνικαΟτα θαυμασίως έδείκνυντο · ούκ εκ μαθημάτων δέ άναγωγής καί τελείας τών λόγων ασκήσεως προς τοϋτο σοφώς τε καί συνήθως άπετελοϋντο, άλλ' έκ φιλοσοφίας τών της ψυχής τρόπων καί έξ άκρας άσκήσεως καί φυλακής τών γενικών 142 Prov. 25, 7 144—149 οϋ γάρ — έτπβάλλοντες: Dion. div. nom. 1, 2 (ibid. 588 C—589 A) 151—159 τό μέν ύπέρ — άνυμνεΐν: Dion. div. nom. 1, 3 (ibid. 589 Α—Β) 161 sq. Phil. vit. contempi. 28 (VI p. 53 Cohn-Wendland) 163 cf. Dion. div. nom. 4, 14—17 (ibid. 712 C—713 D) Ebl Ρ QT 142sq. (όφθαλμοί) σου, λέγε: (όφθαλμοί) μου, λέγε Q: (όφθαλμοί) μου λέγω Τ 145 πολύς ante τά θεία traiec. P Q T 146 Ιδρυσαν: ΙδοΟσαν Q 149 fortasse est τούς ante ώς e textu Dionysii addendum 151 οϋν post τό μέν add. Q 159 άνυμνεΐν E P Q : άνυμνεΐν b i : άνύμνει ex άνυμνεΐν correctum Τ 160 παλαιών bi (cf. supra a d i . 74) άρα τοϋτο: τοϋτο άρα invert. Ρ : άρα supra τοϋτο superscripsit bl 162 θεία om. Τ 166 καί τελείας iterav. bi (pr. oblitteravit) 2»

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΤ Η ©AT OY

αρετών. Εί τ ω δέ φίλον το είρημένον εξ έγγραφου πιστωθηναι αΙτίας, 170 Φίλωνι τ ω Ίουδαίω έν τ ω ούτω πως έπιγεγραμμένω λόγω οώτοϋ Περί βίου θεωρητικού ή περί ίκετώυ έντυχέτω καί είσεται τό του λόγου πιστόν εξ αυτής. "Ινα δέ βραχύ τι καί ημείς λόγιο ν εκείθεν άναλαβώμεθα προς την του λόγου βεβαίωσιν, φησίν εκείνος ώδί· ώστε, φησίν, où θεωροΰσι μόνον τά υψηλά νοός έπιβολαΐς καθαρού, αλλά καί ποιοϋσιν άσματα καί 175 Ομνους εις τον Θεόν δια παντοίων μέτρων καί μελών, |άριθμοϊς σεμνοτέροις άναγκαίως χαράσσοντες·)·. 12. "Α γοϋν καί τούτω δή τ φ πατρί έν θεωνυμίαις ύμνηται θεοφράστως, ταϋτα, φησί Διονύσιος è μέγας, προς τών θείων λογίων μεμύηται, καί πδσαν, ώς ειπείν, τήν ίεράν τών θεολόγων ύμνολογίαν 130 εύρήσει τις, έπιπόνφ δηλαδή ψυχή και καθαρά διανοία τάς θείας γραφάς έρευνών, προς τάς άγαθουργούς προόδους της θείας φύσεως έκφαντορικώς καί ύμνητικώς τάς θεωνυμίας διασκευάζουσαν. Είτα τον λόγον ημών τρανότερον έπιβεβαιούμενος ούτω σαφώς έπιφέρει περί τών είρημένων ό αυτός καί αυθίς φησι · ταύταις οί θεοειδεϊς άγγελομιμήτως, ώς έφικτόν, 185 ένούμενοι νόες, ταϊς θείαις δηλονότι τών αγγέλων δυνάμεσιν, επειδή κατά πάσης νοεράς ένεργείας άπόπαυσιν ή τοιάδε γίνεται τών έκθεουμένων νόων προς τό ύπέρθεον φώς ενωσις, ύμνούσιν αύτό κυριώτατα διά της πάντων τών όντων αφαιρέσεως, τοΟτο άληθώς καί ύπερφυώς έλλαμφθέντες εκ της προς αύτό μακαριωτάτης ένώσεως · ότι πάντων μέν εστι τών 190 όντων αίτιον, αύτό δέ ούδέν, ώς πάντων ύπερουσίως έξηρημένον. 13. Είδώς ουν ό θείος τοϋτο πατήρ Συμεών, οία δή σοφός θεολόγος, καί ώς άνώνυμον τήν θείαν καί ύπέρ φύσιν φύσιν άνύμνει καί ώς παντός όνόματος όνομαζομένου αΐτίαν καί άνωνύμως ύπεριδρυμένην τών πάντων 173—176 ώστε — χαράσσοντες: Phil. vit. contempi. 29 (VI p. 53sq. Cohn-Wendland); textum ex Ensebio, hist. eccl. 2, 17, 13 (II p. 148 Schwarz), ut videtur, habet Nicetas (cf. varias lectiones in app. crit. editionis Eusebii ; cf. etiam supra Prolegg. p. CCCLVII) 178sqq. Dion. div. nom. 1, 4 (ibid. 589 D) 180sq. cf. loh. 5, 39 184—190 Dion. div. nom. 1, 6 (ibid. 593 B—C) 191—194 Dion. div. nom. 1, 6 (ibid. 596 A) 192sq. Eph. 1, 21 Ebi Ρ QT 171 τό post Xóyou transpos. bi 172 δέ βραχύ τι: δέ η βραχύ bi 175 verba els τον θεόν om. QT άριθμοΐς omnes: & ρυθμοϊς praebet textus Philonis (cf. supra), in quo forma verbi χαράττουσι pro χαράσσοντες invenitur scripta 177 γοϋν: δή bl 182 verba καί ύμνητικως om. Τ 184 θεοδεΐς Ρ 185 ένούμενοι : ύμνούμενοι QT δηλονότι post άγγέλων transpos. Ρ 186 γίγνεται Ε 187 αύτοκυριώτατα Ε

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έθεολόγει · νυν μεν, όσα της παρούσης έστί πραγματείας, έκτων θεολογιών 195 συνάγων καΐ ώσπερ τινί κανόνι τοις είρημένοις χρώμενος προς αύτά σκοπών έπί τήν άνοπττυξιν τών νοητών Θεωνυμιών προήρχετο - νυν δέ θεοπτική διανοία τάς θεοφανεΐς εποπτεύων έμφάσεις καΐ θεωρίας, τοις άγίοις τά άγια κατά τήν θείαν του αποστόλου παράδοσιν παρατιθέμενος, άνετάττετο καί τά προς αύτοϋ ίερώς έποπτευθέντα θεία θεάματα 200 τοις μετ' αύτόν χρεωστικώς, ώς πρώτος πρός δευτέρους καί ύφειμένους, άφθόνως εν συμμετρία τ η κατ' αυτούς υπέδειξε καί κατ' άξίαν τά ιερά τοις επιστημονικώς καί όλοκλήρως μετασχοϋσι της ιερατικής τελειώσεως μετέδωκε, τών άμύστων αύτά γελώτων καί έμπαιγμών έξαιρούμενος, μάλλον δέ αύτούς εκείνους, είπερ τινές τοιούτοι είσιν άνθρωποι, της επί 205 τούτω θεομαχίας άπολυτρούμενος, μή εκφορά ταΟτα ποιών τοΤς πολλοίς, έως αν έν τοις ζώσιν ήν καί έφαίνετο, κάν τούτω τ ώ μεγάλω Διονυσίω πειθόμενος ούτω προς Τιμόθεον γράφοντι* δρα δή, φησίν, δπως ούκ έξορχήση τά άγια τών άγιων, εύλαβηθήση δέ καί τά του κρυφίου ΘεοΟ ταϊς νοεραις καί άοράτοις γνώσεσι τιμήσεις, άμέθεκτα μέν αύτά καί 210 άχραντα τοις άτελέστοις διατηρών, ίεροίς δέ μόνοις τών ιερών μεθ' ίερδς έλλάμψεως ίεροπρεπώς κοινωνών. 14. Ούτω γάρ, ώς ή θεολογία καί τοΤς θιασώταις ήμΐν παραδέδωκε, ταϋτα καί ημείς, ώς αύτώ μαθητευθέντες καί τό υψος καί βάθος καί πλάτος τής αυτοΟ σοφίας είδότες, δια τών είρημένων καί του παρόντος 215 λόγου τών πάντη χοντρών καί άμύστων διαστέλλομεν καί άνέκφορα τούτοις είναι βουλόμεθα, μόνοις έκείνοις ταϋτα δηλαδή σαφώς άναπτύσσοντες τοΤς τά ώτα πεπετασμένα ίερώς εχουσιν εξ έπιμελείας τών τρόπων καί συνέσεως θείας καί άγίοις άντικρυς ουσιν εκ τε του βίου καί τής άνωθεν γνώσεως · τούτο γάρ καί Παύλος ό θειος βούλεται προς Τιμόθεον 220 ούτω γράφων ταϋτα παράθου πιστοϊς άνθρώποις, οίτινες ικανοί έσονται καί έτέρους διδάξαι. 194—198 Dion. div. nom. 1, 8 (ibid. 597 Β ) ; cf. Matth. 7, 6 202—205 Dion, div. nom. 1, 8 (ibid. 597 C) 207—212 όρα — παραδέδωκε : Dion. eccl. hier. 1, 1 (ibid. 372 A) 213sq. Eph. 3, 18 220sq. 2 Tim. 2, 2 E b i Ρ QT 194 πραγματεία;; έστί invert. Ρ 195 TOÏS είρημένοις post χρώμενο; transpos. Ρ αΰτάζ bi (ex duplicato σ in σκοπών, 196) 199 άνετάττετο E b i recte: ένετάττετο PQT 201 έν: τ η E (ex coniect.?) 202 τελειώσεων: τελειώτητοζ E 203 fortasse est τών ante τών άμύστων addendum έμπαιγμών: έμπαιγμάτων E 205 τούτο E P 207 δέ QT δπω$ om. bi 209 καί post μέν add. EPC αύτά om. Τ 210 άτελέστοις : άτελεστέροΐΐ b i 212 παραδέδωκε E b i P Q (cum codd. Dionysii) : παρέδωκε Τ 213 καί ante cos add. bi 215 χοντρών omnes

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΤΗΘΑΤΟΥ

15. Oí you υ πρός θεωρίαν έκ φιλοσόφου πράξεως άναδραμόντες και είς βάθος θεολογικών έννοιών άνελθόντες πίστει προς ταΟτα τήυ της ψυχής έρευναν δότωσαν, και πολλή ν αυτόθεν, ευ οίδα, τρυγήσουσι την 225 ώφέλειαν οί δέ -/ε λοιποί, ών ò νους είς πολλάς έτερότητας διεσκέδασται και σκότει άγνωσίας έζόφωται, οί μηδέ δ τί ποτέ έστι πρδξις καί θεωρία καί θείων άποκάλυψις μυστηρίων είδότες, της αναγνώσεως των ένταϋθα γεγραμμένων άλλοτριούσθωσαν · άχώρητον γάρ την διάνοιαν έχοντες των υψηλών καί λόγων καί αποκαλύψεων τα θεια καταπατειν εΐώθασι 230 καί κοινοϋν, προς μηδέν τών υπέρ ήμδς άνανεύειν δυνάμενοι. 16. "Αλλως τε δέ καί έπεί πάσα ψυχή είς άκρον έκκαθαρθεΐσα καλώς, αθάνατος ούσα καί νοερά, δυνάμει θεία προς αγγελικός ζωάς άνατείνεται κατά τον ίεροφάντην Διονύσιον ούτω λέγοντα· ή νίκα γάρ είς έαυτήν κατά κυκλικήν κίνησιν καί ένοειδή συνέλιξιν άπό τών εξω τών νοερών 235 αύτής δυνάμεων γένηται, ώσπερ έν τινι κύκλω το απλανές αυτή ή θεία δωρουμένη άγαθαρχία καί άπό τών πολλών, τών εξωθεν, αυτήν επιστρέφουσα καί συνάγουσα πρώτον είς έαυτήν, είτα ώς ένοειδή γενομένην ένοϋσα ταις ένιαίως ήνωμέναις δυνάμεσι τών αγγέλων δι' αυτών γαρ ώς αγαθών καθηγεμόνων (μετά τούς ιερούς καί αγίους νόας αί ψυχαί 240 καί δσα ψυχών αγαθά) έ π ' αύτήν τήν πάντων άγαθών άγαθαρχίαν ανάγεται καί τών εκείθεν εκβλυζομένων έλλάμψεων έν μετουσία γίνεται κατά τήν αναλογούσαν έν αυτή κάθαρσιν καί τής του άγαθοειδους δωρεδς, όπόση δύναμις, μετέχει πλουσίως, ούκ οίομαι δίκαιον είναι κινδυνεύειν ταύτης τάς ύψηλάς θεωρίας καί έρωτικάς θεολογίας άπιστεϊ245 σθαι είς άκοάς πιπτούσας ύπό φθόνου βεβυσμένας καί απιστίας, ή μάλλον είπεϊν είς ψυχάς σκότει άγνωσίας σφόδρα κεκαλυμμένος καί ύπό ήμιόνων καί όνων ή δρακόντων καταπατουμένας καί όφεων, τών ακαθάρτων λέγω 225 ττολλάς ετερότητα; : Dion. eccl. hier. 1 , 1 (ibid. 372 Β) 232 ιτρός—άνατείνεται : Dion. div. nom. 4, 2 (ibid. 696 C) 233—238 ήνίκα γάρ — δυνάμεσι : Dion. div. nom. 4, 9 (ibid. 705 A) 238—243 δΓ αυτών — μετέχει : Dion. div. nom. 4, 2 (ibid. 696 C) ; ordo verborum Dionysii turbatus est apud Nicetam Ebl Ρ QT 224 αύτόθεν post εύ οίδα transpos. P : o m . QT 227 άποκαλύψεις Ρ 228 τήν διάνοιαν post εχοντες transpos. QT 230 κοινοΰν: κινεϊν bi 231 ab άλλως τε δέ sententia longa, quae parenthesibus interiectis usque ad 248 όλεθρίων παθών pertinet έπΐ Q 232 αθάνατος τε praebet E 233 ούτω ex όντα corr. bi 234 καί ante των νοερών add. Ebl (sed sensui non satisfacit) 235 αυτής: έαυτής bi a c 239 νόας: νόμους bi ai om. bi 240 άγαθά: άγαθών Τ 241 έκλάμψεων E 245 βεβυσμένας om. bi

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και ολέθριων π α θ ώ ν τά γαρ άγια άμέθεκτά είσι ττδσι τοις τον κυνώδη (3ίον καί χοιρώδη βιουσιν, ois ού δίδονται ταϋτα, ώς το λόγιον, ούτε μην 250 οί μαργαρ!ται ριπτοϋνται τοΰ λόγου, τοις δέ προς το Ισον εξ άκρας άναγομένοις καθάρσεως της άγιότητος μεθεκτά τέ είσι μεθ' ηδονής άφάτου και θείας καί άναδοτικά της έ π ' αύτά σοφίας τε καί υψώσεως ώς φώτα φανά καί πυρός του θείου γεννήματα. 17. ΕΙεν. έπεί δέ προς τοσούτον ΰψος άνήχθη ή θεία τ ω οντι καί 255 καθαρωτάτη ψυχή του καθηγεμόνος ημών καί τοιούτων έμφάσεω ν ή ξιώθη καί τοιαύτης χάριτος της τών αλιέων καί άποστόλων καί έ π ' αύτήν τήν πάντων άγαθαρχίαν έφθασε τ ή λαμπρότητι της έμπύρου διανοίας αυτής, Ινθα πδσαι ψυχαΐ τών δικαίων ανάγονται, καί εν μετουσία τών έλλάμψεων ταύτης πλουσίως έγένετο, καθά δή καί τά ποιήματα καί οί έρωτες 260 τών θείων ύμνων έκβοώσιν αύτου, πώς ούχ άγία τ ω φύσει άγίω καί τοις πάλαι άγίοις άνακραθεϊσα ώς φωτΐ φως καί πυρί πυρ καί ήλίω άκτίς, τά δεύτερα τοΤς πρώτοις καί τά εν είκοσι καί τύποις τοις άρχετύποις καί άληθείαις; Πώς ούχ ύμνητέα καί ύμνων καί εγκωμίων πάντων άξία, ή ύπέρ ταϋτα καί ύπέρ πδσαν δόξαν όμου γεηράν τε καί ανθρωπινή ν; 265 Πιπτέτω φθόνος ό τοΤς καλοΐς άεί νεμεσών, καί ύμνείσθω και εύφημείσθω ό ύμνων καί έγκωμίων παντοίων έπάξιος Συμεών, καθό καί εν τ ω Κατά άγιοκατηγόρων λόγω μετά χρήσεων ιερών πλατύτερον έξεθέμεθα. Εΐ γάρ αί αποκαλύψεις αύται καί αϊ φωναί ού φωναί θεοϋ ούδέ ψυχής άποθεωθείσης καί γενομένης έξω πάσης του κόσμου αίσθήσεως καί δλης καθόλου 270 άγίας, σχολή γ ' αν άλλο τι τών άνθρωπίνων καί προς ήμών τελουμένων δια πάσης σπουδής εύαπόδεκτον άποδειχθείη θεώ καί άνθρώποις έπαινετόν, δ μή σοφία και γνώσει τ ή άνωτάτω θεοϋ τό έπίδοξον καί λαμπρόν έπιφέρεται.

250 Matth. 7, 6 252sq. φώτα φανά: Dion. div. nom. 4, 2 (ibid. 696 Β ) 257 (τήν) πάντων άγαθαρχίαν : cf. supra. 1. 236 258sq. Ιν μετουσία τών Ιλλάμψεων cf. supra 1. 240 265 π ι π τ έ τ ω φθόνος: cf. Greg. Naz. or. 44, 12 ( = P G 36, 620 Β ) 266 Κατά άγιοκατηγόρων: opus Nicetae ineditum 272 1 loh. 4, 44

Ebi Ρ QT

251 άναγομένης Ρ 252 υψώσεως : συνέσεως E (fortasse ex coniect. propter σοφίας) 252sq. φώτα φανά: φώ τά φαϊνά (pro φαει-) Ε 257 αΟτής: αύτοΟ bi 259 έγένοντο bi 260 άγια Ρ 264 ύπέρ ante πδσαν om. QT 265 πιπέπτω et εύφημέσβω Ρ 266 καθό: καβά Τ 267 έξεθέμεθα πλατύτερον primum invert., deinde litteris β α superscriptis ordinem genuinum restituii bl 268 ού φωναί om. bl (homoeotes)

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ΝΙΚΗΤΑ ΤΟΥ ΣΤΗΘΑΤΟΥ

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18. ΤαΟτα τοίνυν δια τούς φθόνω προς τά καλά καί απιστία καί άγνωσία κεκρστημένους ήμίν προετέθη των έρωτικών καί θείων ύμνων του διδασκάλου, ιν' f| κατά ιτρώτην ευθύς έπιβολήν ευτυγχάνουτες τούτοις κρείττονες έαυτών γένοιντό ποτε καί φθόνου καί βασκανίας άνώτεροι, και δοξάσωσιν, ώς εφικτόν, τον êv πράξει καί λόγω καί θεωρία 280 δοξάσαντα τον Θεόν καί το όνομα το ύπέρ παν όνομα έν τοις έαυτοΟ μέλεσιν άγιάσαντα, ή ώς των καλών άγευστοι καί πάντη αχώρητοι των υψηλών θεαμάτων διά τήν αύτοίς προσοΟσαν παχύτητα της έγχειρήσεως καί της τών -ξεγραμμένων ενταύθα περιέργου ερεύνης άπόσχοιντο. 280sq. cf. Matth. 6, 9 et Phil. 2, 9 Ebi Ρ QT 275 notam marginalem (cum signo in vocem ταΰτα) αΰτός ό Ί(ησοΰ)ς έμαρτΰρησεν (-ρι- cod.) · ότι προφήτ(ης) ουκ ίχει καί alt. om. Ρ 276 καί ante ύμνων add. compendium terminationis -ES in suo fonte non vidit μέλεσιν : μέλεσιν τοϊζ έαυτοΟ Ρ 282 ιταχυτήτα Ρ

habet E solus : σχόλ (ιον) : êv τη Ιδία π(ατ)ρίδ(ι) τιμήν bi 278 κρείττον E qui γένοιτό Q 280 sq. έαυτοΟ

I

Στίχοι Ιωάννου του Άνδριανουττόλεως

5 I

Ή πνευματοβρόντητος ήχή σου, πάτερ, Θεοϋ διδακτοϊς ασφαλής σωτηρία, πλατωνικοΐς δέ παντελής άγνωσία· τοις ψυχικοϊς γάρ ταύτα σαφής μωρία, τοις νοϋν εχουσι τυφλόν εξ άγνωσίας.

codices : Ε

editiones: J . Köder, Jahrb. d. öst. byz. Ges. XV, 1966, 189 titulus: άνδριανουττόλεως sic cod. (quae forma pro άδρ- saepius apud scriptores infimae Graecitatis invenitur) 2 άσφαλώς leg. Köder 3 παντελώς leg. Köder 4 γάρ cod. : val leg. Köder σαφώς leg. Köder

II Ιεροθέου μονάχου καΐ πρεσβυτέρου μονής της 'ύύραίας Πηγής

5

Ή παμμεγίστη σου ταπείνωσις, πάτερ, τ ό δαψιλές τε δάκρυον τής καρδίας άνώτερον θέντα σε των εγκόσμιων θεωριών επλησαν ύπερκοσμίων · τους ένθέους ούν δς κακίζει σου λόγους κακός κακώς όλοιτο συν βλασφημίαις.

Π codices: E b i Ρ jOQT editiones: L. Allatius, nunc PG 120.307B—C titulus: (liquore rubro scriptus in Τ ) : ηγουμένου supra μονής scriptum Τ a manu recentiore, in textum post πρεσβυτέρου receperunt jO μονής om. E ad vv. 1—4 cf. epigr. X l l b , 1—4; ad v. 4 cf. etiam epigr. X l l a , 4—5 1 σου E b i : σή PjQT (sed cf. infra epigr. X I I , 6) 2 τής καρδίας: των ομμάτων in textu et τής καρδίας in marg. habet E 3 έγκοσμίων : έγκωμίων j 4 totus versus supra ν. 5 superscriptus est in E inter litt, τγ et λ in voce επλησαν una littera erasa in Τ εμπλησαν Q 5 κακίζη E 6 κακός: κακώς E

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ΕΠΙΓΡΑΜΜΑΤΑ

III 'Αλεξίου φιλοσόφου καί γεγονότος μεγάλου διδασκάλου Ό χους άμέτροις εντακείς κακουχίαις ποιεί σε νουν άπληστον εν θεωρίαις. ΠΙ codices: Ρ OQT editiones : L. Allatius, nunc P G 120.307C 2 ποιεί σε: ποιήσαι Ρ

IV Στίχοι ίαμβοι Νικήτα του θεοφιλεστάτου διακόνου καί διδασκάλου της Μεγάλης του Θεου ' Εκκλησίας

5

10

15

'Ούς άλλον εϊδότες σε θείον Μωσέα έξ οΰρανοϋ τε μάλλον ήπερ εξ όρους τάς μυστικός λαβόντα πανσέπτους πλάκας, έκ χειρός αύτοϋ του θεου καί δεσπότου, καί δόντα πδσι προξένους σωτηρίας τάς σωστικός σου ττανσόφους, πάτερ, βίβλους, τιμώμεν ώς μάλιστα σέ προς άξίαν ώς μυσταγωγόν ενθέων διδαγμάτων καί πρδξιν αυτήν καί θεωρίας βάθη (πολλοίς εφικτά μηδαμώς πεφυκότα) σαφή προθέντα τοις θέλουσιν είδέναι καί μή φθόνω φεύγουσι τούτων την θέαν φλεχθείς γαρ αυτός άνθρακι τρισηλίω ψυχήν, λόγον, νουν καί καθαρθείς τάς φρένας φέγγεις όμου τε καί φλογίζεις τοις λόγοις· τούς μεν πονηρούς πυρπολείς τε καί φλέγεις, χρηστούς δέ φωτίζεις τε καί σώζεις όλως

IV codices: E b l Ρ jOQTZ U ( = Paris. 1610) V ( = Vatoped. 666) editiones: L. Allatius, nunc PG 120,307sq.; J . Darrouzès, Syméon le nouveau théologien: Traités théologiques et éthiques I, 88sq. (cf. etiam Zagoraeus 28) titulus: στίχοι ίαμβοι (στίχοι ίαμβεΐοι έτεροι b i : στίχοι Q: om. Τ) νικήτα του θεοφιλεστάτου ( : θεοφιλούς j : Θεοφίλου Q) διακόνου καί διδασκάλου (haec duo verba primum exaravit, deinde oblitteravit Τ) της μεγάλης τοΰ θεού (της του θεοϋ μεγάλης j T : τη s μεγάλης Q) έκκλησίας E b i P j Q T : Τοΰ αύτοϋ Νικήτα τοΰ Στηθάτου πρός τόν θείον Συμεών καί πράς τούς άναγινώσκοντας τήν παροϋσαν ΒΙβλον. Έν άλλοις εύρηταν Νικήτα τοΰ θεοφιλεστάτου διακόνου της τοΰ θεοΰ μεγάλης 'Εκκλησίας Ζ 1 Ιδότες Ε 2 ή περ Τ 3 πανσέπτως j 9 βάθος j 11 Ιδέναι Ε 13 φλεγχθείς Q 14 φραίνας Ε 16μένοπι. jQTZ πυρ ττολεΐς bi 17 χρηστάς (et άλαχ?) j

ΕΠΙΓΡΑΜΜΑΤΑ

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25

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συγγράμμασι σοϊς ασμένως πειθήνιους' ώνττερ τό πλήθος, κάλλος, ύψος και βάθος και τό κραταιόν ισχύος νοημάτων διδαγμάτων τε ποικίλας διακρίσεις τίς έξιχνιάσειεν ; ή σιγή μόνη τούτοις τό σεπτόν νουν εχων τις προσνέμοι, νικώση μήκη και κράτη τά των λ ό γ ω ν ταύτα βδέλυγμα πατρί τ ω σεβασμίω πλην πίστεως ενδειγμα της εμής μόνον.

18 πειθηυίοι; Darrouzès (ex codd. Vatoped. 666 et Paris. 1610?) 20 Ισχύω; E 21 ττοικίλλα; E 22 έξιχνιάσιεν E ή : ή j : om. Ρ 24 νικώση (seil. atyfj v. 22) conieci : νικώσι (-κόσει E) codd. μήκη : νίκη j 26 ενδειμα Ε έπιγρσφή in marg. habet bi vv. 25 et 26 ante v. 1 collocai cod. Paris. 1610 solus (cf. Darrouzès, Traités p. 88) V

Βασιλείου άσηκρήτις

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ίο

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Πυρός τι χρήμα πας νόμιζε λαμβάνειν εν χερσίν, ός αν τήνδε την βίβλον δέχη · εΐ μεν γόρ εΐ τέλειος, άγνός καρδίαν, την πραξιν ήδη μυστική θεωρία σοφώς υπερβάς και θεω προσεγγίσας και τάς εκείθεν άστραπάς δεδεγμένος, άνοιξον αυτήν καί μέτελθε γνησίως* δρέψη γάρ όντως ώφέλειαν, ού βλάβην, είς γνώσιν έλθών μάλλον έκπρεπεστέραν, ήσπερ μετέσχες πνεύματος κοινωνίας · έλλάμψεων θείων τε μέτρα καί τρόπους σαφώς μυηθείς φωτί φώςάν προσλάβοις· ει δ'ουκ άνήρ τέλειος άκμήν τυγχάνεις (του πνεύματος σοι φημί τήν ήλικίαν) οϋπω τε τήν αΐσθησιν εκβάς ένθέως

V codices: Ebil jOQTZ editiones : L. Allatius, nunc PG 120,308 A — Β (cf. etiam Zagoraeus 28) titulus: βασιλείου άσηκρήτι; (-του;? 1) El: Ιτεροι
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