Baslertrommel Rudiments Und Ihre Anwendung Am Drumset

August 4, 2017 | Author: Dunkan345 | Category: Drum Kit, Gaiaphones, Rhythm And Meter, Pop Culture, Musical Instruments
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Basler...

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Baslertrommel-Rudiments und ihre Anwendung am Drumset von Daniel Rogger

Diplomarbeit für das Fach Didaktik/Methodik Der Abteilung Jazz der Musikhochschule Basel August 2004

Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Abstract Dieses Schlagzeugsolo ist einfach unfassbar. Diese Technik, diese Dynamik! Dieser Einfallsreichtum, diese Musikalität, und er steigert immer mehr. Wird immer schneller und extremer. Da, endlich der Abschlag aufs Becken. Die Leute jubeln, klatschen und stehen auf. Fantastisch! Als das Konzert vorüber ist fragt ein Zuhörer den Drummer, wo er gelernt hat so schnell zu spielen. Er sagt ganz entspannt: „Da in Züri bi dä Tambuurä vo dä Knabemusig“. Der Schlagzeuger, von dem ich rede, ist Charly Antolini. Das Konzert war in der Widder-Bar in Zürich vor ein paar Jahren. Diese Aussage faszinierte mich, da ich früher auch selber Tambour war. Trotzdem war mir schleierhaft, wie er das „Baslertrommeln“ auf das Schlagzeug übertragen konnte. Kann es sein, dass Tambouren bessere Schlagzeuger wären oder sind, wenn man weiss wie das Traditionelle Baslertrommeln aufs Set zu übertragen ist? Jeder rümpft doch die Nase wenn er Ordonnanzmärsche von den Tambouren hört. Vielleicht schlechte Erinnerungen ans Militär? Ich möchte die Geheimnisse der Baslertrommelgrundlagen lüften und zeigen was Sinn am Drumset macht und was nicht.

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Inhaltsverzeichnis 1

Vorwort

5

2

Diagramm: Ziel meiner Diplomarbeit

6

3

Fragen und Antworten der Umfrage bei anderen Schlagzeuglehrern

7

4

Zur Geschichte der Trommel

10

5

Die Baslertrommel

12

6

Ausbildung der Tambouren

14

6.1 6.2 6.3 6.4

14 14 14 15

7

8

Tambourenwesen

16

7.1

16

11

18

Hieroglyphenschrift Bergerschrift Zündstoffschrift Regeln der Zündstoffschrift

18 19 20 20

Grundlagen des Baslertrommelns

23

9.1 9.2

23

9.3 9.4 9.5 10

Regionalverbände und Sektionen

Baslertrommelnotenschriften 8.1 8.2 8.3 8.4

9

Tambourenvereine Militärtambour Jugendmusik Ausbildung in Basel

Aufbau einer Grundlage Gegenüberstellung der Baslertrommelgrundlagen und der 26 Standard American Drum Rudiments Grundlagen geordnet nach Schwierigkeitsgrad Notenbeispiele des Baslertrommelns 26 Standard Drum Rudiments

24 30 31 34

Schlegelhaltung der Tambouren

36

10.1 10.2

37 39

Bewegung und Haltung der rechten Hand Drumsticks

Anwendung am Drumset

40

11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6 11.7 11.8 11.9

41 48 48 50 52 53 54 55 55

Einerstreich Wirbel 3er rechts/links Paradiddle Doppelte Paradiddle Einfacher Tagwachtstreich Doppelter Tagwachtstreich Doppelierter Tagwachtstreich 7er Endstreich 3

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11.10 11.11 11.12 11.13 11.14 11.15 11.16 11.17 11.18 11.19 11.20 11.21 11.22 11.23 11.24 11.25 11.26 11.27 11.28 11.29 11.30 11.31 11.32 11.33

Zitterstreich 5er gebunden 5er mit Nachschlag 7er gebunden 7er mit Nachschlag 9er gebunden 11er gebunden 13er gebunden 15er gebunden Schleppstreich Ordonnanztriole Doublé Batafla Bataflafla 5er Ruf 9er Ruf Französischer Endstreich Mühleradstreich Märmelistreich Coup de Charge Coup de Charge Triole 3er Streich 2/4 Takt Marschgrundlage 6/8 Takt Marschgrundlage

56 56 57 57 58 58 58 58 59 59 59 60 60 60 61 61 62 62 63 63 63 63 64 64

12

Reflektion

65

13

Danksagung

65

14

Literaturverzeichnis

66

15

Selbständigkeitserklärung

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Anhang: Schülerjournal Beilage: CD-Tonbeispiel

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1. Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser Wussten Sie, dass wir hier in der Schweiz ein Kulturgut pflegen, das einmalig auf der Welt ist? Ja, genau das Baslertrommeln. Kein Land hat so eine hohe Trommelkultur wie die Schweiz. Ich weiss, dass die Amerikaner und die Schotten auch trommeln können. Aber die Schweizer haben Figuren in ihrem Trommelrepertoire, die keiner sonst trommelt. Diese Figuren heissen in der Fachsprache Rudiments, oder wie die Schweizer sagen: Grundlagen. Was sind Grundlagen überhaupt genau? Wie setzen sie sich zusammen? Braucht man diese Grundlagen am Schlagzeug? Und vor allem brauchen meine Schüler diese Figuren? Da ich früher trommelte und seit geraumer Zeit eine Jungtambourengruppe einer Jugendmusik leite, beschäftigten mich diese Fragen bezogen auf das Drumset. Es war mir wichtig eine Arbeit zu schreiben, die ich später in meinem Lehrerberuf wieder verwenden kann. Neben meinem Job als Tambourenleiter kommen Tambouren auch zu mir in den Drumset-Unterricht. Natürlich ist es von Vorteil, dass ich beide Seiten kenne. Trotzdem stellte ich mir immer wieder die Frage, wie ich das schon recht gute Trommelspiel eines jungen Tambours positiv aufs Schlagzeug übertragen kann. Diese Kernfrage war meine Motivation meine Diplomarbeit über dieses Gebiet zu schreiben und Nachforschungen anzustellen. Da ich aber nur meine eigenen Erfahrungen hatte, habe ich einen Fragebogen im Vorfeld meiner Arbeit erstellt und an verschiedene Drummer der Schlagzeugerszene Schweiz geschickt. Ich wollte mir Klarheit verschaffen, wie andere Lehrer mit diesem Thema umgehen. Das Feedback war recht gross. Ich musste aber feststellen, dass sich auf diesem Gebiet niemand so richtig auskennt. Viele wollten aber ein Exemplar meiner Arbeit als Nachschlagwerk und als Information. Dies war entscheidend, wieso ich meine Arbeit ähnlich wie ein Lehrmittel aufgebaut habe, damit ich diese später an interessierte Schüler und andere Schlagzeuglehrer abgeben kann. Um einen guten Überblick über die Trommelkultur und das Tambourenwesen zu bekommen, greife ich kurz Themen auf, die das Trommeln beeinflussen und beeinflusst haben. So gehe ich z. B. kurz auf die Geschichte ein; erkläre die Bauweise der Basler Trommel, das Hauptinstrument des Tambours, die Ausbildung eines Tambours etc. Ich denke, je mehr ein Lehrer weiss über den musikalischen Hintergrund seines Schülers, in meinem Fall des Tambours, desto mehr kann er den Schüler positiv lenken, motivieren und Zusammenhänge sehen und erklären. Ich erkläre absichtlich nicht alles ins Detail, wenn es sich ums Schlagzeug handelt. Da ich annehme, dass diejenigen, die diese Arbeit lesen von Musik und besonders vom Schlagzeugspiel etwas verstehen und das nötige Fachwissen mitbringen. In dieser Arbeit werden „nur“ Baslertrommelgrundlagen behandelt. Ich werde die Grundform dieser Grundlagen nicht verändern, da sonst die Arbeit ins unermessliche steigen würde. Um es aber speziell zu betonen: Meine Arbeit soll den Unterricht ergänzen und ein neues Lernfeld für mich und eventuell andere interessierte Lehrer eröffnen. Der Einfachheit halber habe ich bei der Erwähnung von allgemeinen Personen in dieser Arbeit stets die männliche Form verwendet.

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2. Diagramm: Ziel meiner Diplomarbeit Meine Diplomarbeit Informationen über die Tambouren, ihr Spiel und Traditionen. Anwendung der Baslertrommelrudiments am Drumset. Schlagzeuglehrer Mehr Hintergrundkenntnisse über Tambouren, kann Schüler, der Tambour gewesen ist von Anfang an Erfolgserlebnis erleben lassen.

Vorteile fürs Drumset: • Gute Technik • Gute Rhythmik • Notenlsen • Dynamik • Disziplin im Üben • Rudiments • Gute Feinmotorik • Kann ev. Wirbeln • Guter Bewegungsablauf

Neuer Schüler (Tambour) Nachteile fürs Drumset: • Keine Koordination mit Füssen • Schlegelhaltung • Keine Improvisation • Feeling fehlt für Groove • Nicht kreativ im Spiel • Neue Notenschrift lernen • Keine Phrasierung

Motivation

Guter Drummer

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3. Fragen und Antworten der Umfrage bei anderen Schlagzeuglehrern Was machen überhaupt andere Schlagzeuglehrer mit einem neuen Schüler der vorher Tambour war und schon eine Zeit lang trommelt? Integriert er das Können und Erlernte des neuen Schülers in den Unterricht? Geht das überhaupt? Die Tambouren spielen doch auf dem Marsch beim Umzug des Musikfestes, das hat doch nichts mit Schlagzeug zu tun. Diese Umfrage hat mir meine Fragen beantwortet. Im Vorfeld meiner Diplomarbeit arbeitete ich einen Fragebogen aus um mir Klarheit über mein Thema zu verschaffen. Ich wusste zwar, dass viele Tambouren auf Schlagzeug wechseln oder dieses Instrument parallel zum Tambourenunterricht spielen, konnte mir aber nicht so ganz vorstellen, wie andere Lehrer mit solchen Schülern arbeiten. Ich schrieb 58 mir bekannte Schlagzeuger an. 26 Antworten kamen wieder zurück, die ich nun in diesem Kapitel auswerten möchte. Diese Auswertung hilft mir meine Arbeit realitätsgetreu einzugrenzen. Leider kamen viele Antworten nur stichwortartig. Trotzdem half es mir für einen groben Überblick. Folgende Fragen waren in meinem Fragebogen enthalten: 1. Hast Du schon mal Kontakt gehabt mit den Rudiments des Baslertrommelns? Diese Frage konnten 17 mit Ja beantworten. 9 mit Nein. 2. Wenn ja, in welcher Form? -Nur wenig bei Urs Wiesner im Nebenfach -Im Selbststudium -In einer Tambourengruppe -Im Militär -Bin selber Leiter einer Tambourengruppe -Habe früher aktiv getrommelt

-Fasnacht -In New York -In Form von Noten -In Boston bei Alan Dawson -Mit dem Lehrmittel Zündstoff

Die meisten Antworten waren aber oberflächlich und gingen nicht ins Detail. 3. Hattest Du auch schon Tambouren, die Schlagzeug spielen wollten? Diese Frage konnten 17 mit Ja beantworten. 9 mit Nein. 4. Wenn ja, wie lange trommelten diese schon? Hier gab es Antworten von 1 bis 30 Jahre. Wobei im Durchschnitt diese Tambouren 2-5 Jahre trommelten.

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5. Hattest Du versucht, das schon erlernte Trommelspiel von diesen Schülern auf das Drumset zu übertragen? Diese Frage konnten 14 mit Ja beantworten. 3 mit Nein. 6. Wenn ja, wie? Hier ein paar Ausschnitte aus Antworten: -Die Stockhaltung -Akzente auf Toms -Fussostinatos dazu -Open Roll, Rudiments -Grooves + Fills von Steve Gadd

-Zuerst in Verbindung bzw. Vergleich mit den 26 Standard American Rudiments -Groove-Konzepte mit Rudiments -technisch -Verteilung auf’s ganze Set

Ganz konkrete Antworten oder Notenbeispiele erhielt ich nicht, mehr stichwortartig. Ich konnte aber eine gewisse Ratlosigkeit herausspüren. 7. Hast Du versucht, diesen Schülern die Matched Grip-Haltung oder die Traditional Grip-Haltung beizubringen? 3 Lehrer entschieden sich für Matched Grip. 4 für Traditional Grip. 10 lassen den Schüler selber entscheiden. 8. Kennst Du die Notenschriften der Tambouren? Zur Auswahl standen drei Schriftarten: Hieroglyphen-, Berger-, Zündstoffschrift. Diese Frage konnten 16 mit Ja beantworten. 10 mit Nein. 9. Wenn ja, welche? 11 kennen die Zündstoffschrift. 9 die Bergerschrift. 2 die Hieroglyphenschrift. Viele Lehrer kennen mehr als eine Schrift. Jedoch nur oberflächlich und mangelhaft. 10.Was meinst Du, welche Rudiments des Baslertrommelns lassen sich gut auf das Drumset übertragen? als Groove: -Batafla, Bataflafla -Einerstreich -Paradiddle/diddle -Ordonnanztriole -Wirbel eingebaut in Beats

als Fill: -Einerstreich -Wirbel -Paradiddle/diddle -Schleppstreich -5er Ruf/9er Ruf -Ordonnanztriole -Tagwachtstreiche -7er -gebundene Rufe -Batafla, Bataflafla

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Ein Feedback von vielen war, dass gewisse Rudiments innerhalb des Grooves oder Fills angepasst werden müssen. 11.Siehst Du Vor- oder Nachteile wenn jemand vorher Tambour war und danach auf’s Set wechseln möchte? Vorteile: gute Technik/Rhythmik, kann schon Notenlesen, solide Ausbildung, Sensibilität für genaue Ausführung, Akzente, Dynamik, gute Stockhaltung, Disziplin im Üben, Rudiments sind schon bekannt, gute Feinmotorik, kann offen wirbeln, gute Bewegungsabläufe, Nachteile: Keine Erfahrung mit Koordination der Füsse, Unterschied zwischen Tambouren – Grip und Schlagzeuger-Grip, keine Kreativität, keine Improvisation, es wird technisch gespielt, Feeling fehlt, Grösse und Gewicht der Stöcke, neue Notenschrift fürs Schlagzeug lernen, Timingprobleme, Phrasierung muss erlernt werden. 12.Welche Tambourenstücke (Kompositionen oder Märsche) kennst Du? Ice Power (Ivan Kym), Top Secret (Roman Lombriser), Aarabi (F. Berger), Ordonnanzmärsche, s’Brösmeli (Anton Wymann), Schweizer Tagwacht, Zapfenstreich, Fahnenmarsch, s’Gundeli, d’Ysebahn (F.Berger), Constellation (Vincent Vuilleumier), Spooky (Roger Meier/Reto Käser) Tsunami (Daniel Rogger) Ins Gelände (überliefert), Steffisburger (überliefert), Holländer (überliefert), Sempacher (überliefert) 48er (Alfred Flach), Neue Basler Tagwacht (F.Berger) Hier war ich überrascht wie viele Stücke bei dieser Frage angegeben wurden. 13. Hättest Du Interesse mehr über meine Diplomarbeit zu erfahren? Was würde Dich interessieren? 17 wollen meine Arbeit, meine Rückschlüsse und Erfahrungen, die ich mit meiner Arbeit mache, lesen. Die meisten äusserten den Wunsch mehr Informationen über die Tambourenwelt zu erfahren, damit Sie, wenn sie einen Tambour als Schüler bekommen, mehr Feedback haben. Viele fühlen sich unsicher auf diesem Gebiet und wollen mehr Fachwissen. Das Interesse, Schweizer Rudiments sinnvoll am Schlagzeug anzuwenden, war sehr hoch. 5 hatten kein Interesse und 4 gaben gar keine Antwort. Auswertung für mich: Diese Analyse gab mir den Anstoss meine Erfahrungen als Tambour und Schlagzeuglehrer und die Arbeit mit Tambouren, die Schlagzeug spielen lernen wollen, zu vertiefen und Nachforschungen anzustellen. Mit der Frage 3 ist ganz klar das mehr als die Hälfte aller Lehrer schon Tambouren hatten als Schüler. Ich nehme diese Auswertung als Basis für mein weiteres Vorgehen in den nachfolgenden Kapiteln in meiner Diplomarbeit. Sie dient mir als Leitplanke und Wegweiser für die ganze Arbeit.

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4. Zur Geschichte der Trommel im Abendland Um zu begreifen wie die Trommelkultur in unserem Land entstanden ist und Ihre Grundzüge und Traditionen, wie sie heute sind, bin ich zurück zu den Wurzeln und habe ein bisschen in der Trommelgeschichte nachgeforscht. Die Trommel, mit ihren fast unüberschaubaren Formen, zählt zu den ältesten Musikinstrumenten, wenn sie nicht gar als ältestes Instrument anzusehen ist. Sie war im europäischen Raum bis ca. 1200 unbekannt. Die Kreuzritter brachten sie aus dem Orient in ihre Heimat zurück. In der Schweiz sind die Trommeln erstmals zu Anfang des 14. Jahrhunderts nachgewiesen und fanden von allem Anfang an für militärische Zwecke Verwendung; so für die Fusstruppen, um diese im Schritt zu halten, wie auch als Signalinstrument zur Übermittlung von Befehlen. Trommeln werden zusammen mit Pfeifern urkundlich erstmals 1339 bei der Schlacht von Laupen erwähnt und fanden in der Folge bis zum 17. Jahrhundert Verwendung bei den Schweizer Landsknechten und Söldnerheeren.

Abbildung 1: Gebet im Berner Münster vor dem Auszug in die Laupenschlacht

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Im 16. Jahrhundert erlebte das Trommelspiel einen sozialen Wandel - es wurde hoffähig. Deutsche Urkunden belegen die Aufnahme von Schweizer Pfeifern und Trommlern in die Hofkapellen von Fürsten und Herzögen. Auch in Frankreich und Schottland entwickelte sich im 16. und 17. Jahrhundert eine hochstehende Trommelkultur. Im 17. Jahrhundert begannen die Engländer damit, Kolonien an der amerikanischen Ostküste zu gründen. In dieser Zeit wurde das „Rudimental Drumming“, wie man die Kunst des Snare-Drum-Spielens heute nennt, nach Amerika gebracht.

Abbildung 2: Der Weg der Trommel nach Europa und Amerika

I

12. Jahrhundert: Die Trommel kommt nach Europa

II

12. – 17. Jahrhundert: In Europa entwickelt sich die Trommelkunst

III

17. Jahrhundert: Das „Rudimental Drumming“ gelangt nach Amerika.

Durch die enge Verbindung von Armee und Volk in der Schweiz wurde die Trommel auch schon früh für zivile Anlässe verwendet, so bei kirchlichen Festen, Landsgemeinden oder bei der Ankündigung obrigkeitlicher Erlasse. Bis ins 19. Jahrhundert diente die Trommel ausschliesslich für Marschmusik, bis die Militärmusik von Trommeln und Pfeifern auf Harmoniebesetzung wechselte. Seither hat sich die Trommel immer mehr vom militärischen Hintergrund gelöst. Sie wird heute nicht mehr als Signalinstrument verwendet, doch hat sie immer noch die Aufgabe, Musikkorps und Armee im Schritt zu halten. Daneben hat sich auch eine eigenständige Trommelkultur entwickelt, die angefangen in Basel heute in der ganzen Schweiz Verbreitung gefunden hat. Die Trommel hat längst in den Konzertsaal Einzug gehalten. Ihre rhythmischen Klänge werden immer häufiger nicht mehr in Marschform sondern in stehend getrommelte Kompositionen gekleidet, die konzertanten Charakter haben. Quellen: „Schweizerischer Tambouren Verband 1990, 9“ „Berg 2003, 8-9“ „Ruoss 1982 , 1“

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5. Die Baslertrommel Wie ist eigentlich eine Baslertrommel gebaut? Was für Material wird verwendet? Wie sieht das Instrument aus, dass mein neuer Schüler vorher gespielt hat? In diesem Kapitel wird es kurz erklärt. Die in der Schweiz gebräuchlichste Trommel für Tambouren ist die Baslertrommel (ø 38-42 cm). Sie ist die grösste im Vergleich zu den übrigen im Land verwendeten Trommeln in dieser Sparte. Die Baslertrommel ist nicht auf einen bestimmten Ton gestimmt, sondern wird, wie die Gattung der Trommeln überhaupt, als „Membranophon“ (griech. „Haut“) mit unbestimmter Tonhöhe bezeichnet. Der Grundton lässt sich durch „Schränken“, das heisst Anziehen der Seile und damit Erhöhung der Spannung auf die Felle verändern. Zum Grundton hinzu kommt ein Geräuschanteil, der durch die nach dem Klang bezeichneten Schnarrsaiten erzeugt wird. Diese setzen sich zusammen aus Darmsaiten, die im oberen dynamischen Bereich (Forte) in Schwingung versetzt werden und Metallsaiten für den unteren Bereich (Piano). Beide Saiten lassen sich durch eigene Spannschrauben am Saitenschloss entsprechend einstellen. Die Geräuscherzeugung erfolgt durch Schlagen auf eine gespannte Membran aus Kalbsfell oder Kunststoff, die dadurch in Schwingung versetzt wird. Die Luftsäule im Trommelkessel bewegt sich nach unten, dadurch wird das Saitenfell und die daran anliegenden Saiten zum Schwingen gebracht. Werden die Saiten unterzogen, d.h. verhindert man eine Berührung der Saiten mit dem Saitenfell (z.B. in einem Trauermarsch), so klingt die Trommel dumpf. Ist das Instrument gut geschränkt, kann man es so als Tenortrommel verwenden. Die Baslertrommel gibt es in verschiedenen Ausführungen was das Material betrifft. So gibt es Trommeln aus Holz-, Aluminium- oder verchromten Messingzargen. Der moderne Trommelbauer experimentiert auch mit anderen Kesselmaterialen so z.B.: Titan und verschiedene Kunststoffarten. Die Farben vom Trommelreif sind meistens die gleichen wie die der Staats-, Kantons-, Stadt- oder Gemeindewappen. Darum haben die Trommeln je nach Gegend andere Farben. Die Holztrommel ist sehr traditionell und für den Liebhaber eines guten Klanges gebaut. Die Zarge ist aus Birke, Buche oder Esche gefertigt. Das Schlagfell ist mit einem Naturfell (Kalb oder Ziege) bestückt. Das Resonanzfell ist bei allen Trommeln meistens aus Kunststoff. Vorteil: sehr guter Klang und vom Gewicht her leicht. Nachteil: Naturfell. 1'800.-

witterungsabhängig wegen Anschaffungspreis ca. Fr.

Abbildung 3:Holztrommel aus Esche

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Die Trommel mit einer Messingzarge ist das meist verbreitete Instrument in der Tambourenszene. Die Zarge kann hochpoliert (gelblich-goldener Farbton) oder verchromt werden. Die Fellbestückung ist unterschiedlich. In seltenen Fällen wird Naturfell als Schlagfell aufgezogen. Normalerweise werden Plastikfelle, häufig aber das Powerfell (synthetisches Kunststofffell mit besseren Klangeigenschaften als Plastik) benutzt.

Abbildung 4: Trommel mit verchromter Messingzarge

Abbildung 5 Trommel mit Aluminiumzarge

Vorteil bei Kunststofffell: Man kann das Instrument bei jedem witterungsunabhängig. Anschaffungspreis Fr. 1'500.Nachteil: ist schwerer als Holztrommel, nicht so guter Klang. Die Trommel mit Aluminiumzarge dito wie Messingzarge. Man kann Sie auch verchromen oder unbehandelt lassen (raue matte Zarge). Vorteil: dito Messing. Leichteres Material. Nachteil: etwas teurer als Messing. Anschaffungspreis ca. Fr. 1'700.-

Quellen: „Ruoss 1982, 61-66“ , www.Swissdrums.ch

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6. Ausbildung der Tambouren Wie sieht überhaupt die Ausbildung eines Tambours aus? Was für Möglichkeiten und Arten gibt es? Was sind die Unterschiede. Ich habe mich mit verschiedenen Leuten aus der Tambourenszene getroffen um mir Klarheit zu verschaffen.

6.1 Tambourenvereine Die meisten Tambouren spielen in reinen Tambourengruppen mit. In den ländlichen Gegenden werden Tambourenschüler in Tambourenvereinen ausgebildet. Die Mitglieder übernehmen zugleich auch die Ausbildung des Nachwuchses. Die meisten Tambourenlehrer sind aber keine professionellen Musiklehrer sondern gute Amateure oder Militärtambouren. Das kommt daher, dass man dieses Instrument nicht in einer Musikfachhochschule studieren kann. Die Tambourenvereine sind häufig stark verwurzelt in den Gemeinden und prägen dort das kulturelle Leben nachhaltig. Für Mitglieder der Vereine hat die Teilnahme an regionalen und nationalen Tambourenwettspielen hohe Priorität.

6.2 Militärtambour Das „Konservatorium“ der Tambouren ist die Ausbildung zum Militärtambour. In die Militärmusik kann man nur eintreten, wenn man eine strenge und technisch schwierige Fachprüfung besteht. Im Militär geniesst ein Tambour eine fundierte Ausbildung im technischen sowie auch im musikalischen und notentheoretischen Teil. Die Ausbildung geht aber über die Basler Trommel hinaus. Es werden auch Perkussionsinstrumente wie Bongo, Tom-Toms, Kongas, Timbales ein wenig Schlagzeug und Kleinperkussion gelehrt. Alle diese Perkussionsinstrumente sind aber für einen Tambour als Zweitinstrument anzusehen. Weiter werden die Militärtambouren in die Kunst des Dirigierens eingeführt, damit jeder Militärtambour wenn nötig Jungtambourengruppen in seinem Verein ausbilden und leiten kann.

6.3 Jugendmusik In den Städten (z.B. Zürich, Bern, Genf) werden die Tambourenschüler fast ausschliesslich in Jugendmusiken ausgebildet. Diese führen neben einem Blasorchester und Nachwuchsspielen meistens auch eine Tambourengruppe. Sie kommen in den Genuss der bestehenden Infrastruktur und der Auftrittsmöglichkeiten der Jugendmusik. Die Tambourengruppen der Jugendmusiken sind meistens offener für musikalische Abenteuer und spielen auch viel Trommel/Perkussionsstücke was beim Publikum sehr gut ankommt.

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Einige Tambouren helfen auch als Schlagwerker in den Orchestern aus, wenn das Schlagwerkregister nicht komplett ist. Die Ausbildung liegt in den Händen einzelner Personen, welche sich auch hier in den meisten Fällen aus den eigenen Reihen rekrutieren.

6.4 Ausbildung in Basel Basel ist die Hochburg der Pfeifer- und Tambourenszene. In Basel holt sich ein beträchtlicher Teil des trommlerischen Nachwuchses die instrumentaltechnischen Fertigkeiten nach wie vor in einer Cliquenschule und wächst damit in einen Verein und dessen Traditionen hinein. Auch hier sind die meisten Lehrer gute Amateure oder Militärtambouren. Ein grosser Teil der Ausbildung konzentriert sich auf die fastnächtlichen Aktivitäten. Der grösste Teil der Trommelliteratur wird mit der Pfeifergruppe zusammen gespielt. Besonders hohe Anforderungen werden in jüngster Zeit in cliquenunabhängigen, professionell geführten Trommelschulen gestellt, in denen sich der Lehrer oder Lehrerin eingehender um die Betreuung einzelner, begabter Schüler kümmern kann, als dies einer nebenamtlichen Lehrkraft möglich wäre. Trommelschulen werden meistens von Trommelbauern geführt.

Quellen: „Duthaler 1986, 185 „Interview mit Robatel Patrick“ www.stv-ast.ch

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7. Tambourenwesen Wieviele aktive Tambouren gibt es überhaupt in der Schweiz? Wie sieht es mit den verschiedenen Trommelkulturen in der Schweiz aus? Wie sind sie in Ihren Vereinen und Verbänden organisiert? Dieser Abschnitt wird es aufzeigen. Die Tambourenvereine, Jugendmusiken, Erwachsenenmusikvereine und Cliquen sind in regionalen Tambourenverbänden organisiert. Dachverband ist der Schweizerische Tambourenverband (STV). Er dient dem Zweck zur Erhaltung und Förderung des Trommel-, Pfeifen- und Claironspiels. Obwohl unsere Land klein ist, verändert sich die musikalische Ausrichtung der Gruppen je nach regionalen Gepflogenheiten. Die Basler betreiben ihre Trommlerei vor allem an der Fasnacht. Sie pflegen ihre eigenen speziellen trommeltechnischen Grundlagen wie z.B. Batafla, Bataflafla, Doublé, Mühleradstreich etc. Basler Cliquen bestehen aus einer Trommler- und einer Pfeifergruppe (Piccolos). Im Wallis sind die Tambouren bis heute noch stark vertreten. Sie spielen oft mit sogenannten „Natwärrisch“-Pfeifern zusammen. In der Zentralschweiz haben reine Tambourengruppen Tradition. Das heisst, hier wird nur getrommelt. Es gibt keine Pfeifergruppe. Das Bestreiten eines Wettspiels hat höchste Priorität. Es ist fast schon wie Sport. Die Konkurrenz ist recht gross. Darum spielen die meisten Vereine auf einem sehr hohem Niveau. In der Ostschweiz und Romandie ist das trommlerische Denken offener. Man probiert mal was Neues aus. Mischt auch die traditionelle Trommelkultur mit Perkussion. Man wagt mal was Neues, was eher in Richtung Schlagzeug tendiert.

7.1 Regionalverbände und Sektionen Hier eine Zusammenfassung der Regionalverbände und Sektionen. Wobei zu sagen ist, dass manche Gruppen, Vereine und Cliquen nicht an einen Verband angeschlossen sind.1 Regionalverband:

Anzahl Sektionen:

Aktive:

OTV (Ostschweizerischer Tambourenverband)

50

647

ZTPV (Zentralschweizerischer Tambourenverband)

58

1110

OWTPV (Oberwalliser Tambouren-und Pfeiferverband)

26

979

UR (Union Romande des sociétes de Tambours, Fifres et Clairons)

34

529

FTT (Federazione Ticinese dei Tamburini)

3

40

Total:

165

3305

1

STV; Tambouren und Pfeifer der Schweiz, 1990 (Statistik basiert auf heutigem Stand)

16

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Bei den Mitgliederzahlen der Sektionen handelt es sich um die Aktiven ab 16 Jahren. Sehr viele Sektionen haben zusätzlich in ihren Reihen noch zahlreichen Nachwuchs von Jugendlichen unter 16 Jahren, die vom STV statistisch nicht erfasst sind. Auch sind viele Basler Cliquen, die den grössten Anteil an Tambouren in der Schweiz verzeichnen, keinem regionalem Tambourenverband angeschlossen. Laut dem Protokoll des Fasnachts-Comités Basel 2003/2004 gibt es 97 Pfeifer- und Tambourengruppen (Cliquen). Wenn ich im Schnitt 40 Tambouren pro Gruppe rechne, komme ich auf eine Anzahl von 3'880. Nehme ich noch die Zahl der Jungtambouren der unten stehenden Statistik dazu komme ich auf 5'994 aktive Tambouren nur in Basel. Die genaue Zahl wird aber wahrscheinlich noch höher sein.

Abbildung 6: Statistik aus www.fasnachts-comite.ch/pics/dia2.gif

Darum schätze ich die Gesamtzahl aktiver Tambouren Schweizweit auf ca. 10'000.

Quellen:

www.fasnachts-comite.ch

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8. Baslertrommelnotenschriften Die Tambouren benutzen unterschiedliche Notenschriftsysteme. Wie diese entstanden sind und die Regeln der „offiziellen“ Notenschrift erkläre ich in diesem Abschnitt. Als Lehrer kann ich anhand eines Notenblattes die theoretischen und technischen Fähigkeiten eines Schülers gut abschätzen. Die heutigen drei angewendetenTrommelnotenschriften der Schweizer Tambouren heissen Hieroglyphen-, Berger- und Zündstoffschrift und sind einzigartig auf der Welt. Diese Schriften finden hauptsächlich in der Schweiz Anwendung. Wenige Drumkorps in Deutschland, Holland, Frankreich und den U.S.A. bedienen sich dieser speziellen Trommelnotenschrift. Diese Entwicklung kommt daher, dass das „Basler Trommeln“ sehr komplex ist und spezielle Trommelfiguren (Schlagabfolgen) verwendet, die es nur im Basler Trommeln gibt. Z.B. Märmelistreich, Mühleradstreich, Coup de Charge etc. Ich persönlich arbeite mit der Zündstoffschrift. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber auch die anderen Schriften kurz vorstellen.

8.1 Hieroglyphenschrift Die sogenannte Hieroglyphenschrift, die von Samuel Severin um 1865 erfunden wurde, wird heute hauptsächlich in Basler Pfeifer- und Tambourengruppen (Cliquen) angewendet. Diese Schrift fand in der Schweiz keine grosse Verbreitung, da die aufgezeichneten Basler Märsche hauptsächlich mündlich weitergegeben wurden. Dazu kommt, dass man früher als Nicht-Basler, teilweise heute noch, gar keine Chancen hatte in eine Clique aufgenommen zu werden. Darum kam diese Notation nie über die Basler Kantonsgrenzen hinaus. Als „Nicht-Basler“ hat man keine Chance diese Hieroglyphen zu lesen. Die Notation von Severin ist als Gedächtnisstütze gedacht und nicht als exakte Niederschrift, die nachgespielt werden kann. Der Text orientiert sich an der Melodie der Pfeifer. Severin verzichtet ganz auf Musiknoten, er setzt Zeichen für die verschiedenen Streiche. Hinweise auf die rechte oder linke Hand oder eine zeitliche Einteilung gibt es nicht. Natürlich wurde diese Schrift von jeder Clique weiter entwickelt. Darum entstanden die vielen verschiedenen Trommelschriften, die heute in Basel in Gebrauch sind. Als Beispiel sind die sieben gebräuchlichsten Notationsweisen des Endstreiches mit „Coup de charge“ angeführt:

Abbildung 7: Verschiedene Hieroglyphenzeichen

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8.2 Bergerschrift Wie man sich denken kann, ist die Hieroglyphenschrift keine befriedigende Lösung für eine seriöse Niederschrift. Der Basler Trommelkomponist Dr. Fritz R. Berger erkannte diese Schwachstelle und entwickelte ab 1920 die erste einheitliche brauchbare Notation. Dabei übernahm er das Notenbild der herkömmlichen Musiknotenschrift mit allen italienischen Ausdrücken und speziellen Zeichen. Diese Schrift ermöglichte den Komponisten eines Trommeltextes eine genaue Festlegung der Dynamik und der rhythmischen Vorstellungen. Diese Notenschrift war die Voraussetzung für den Export des Basler Trommelns. So setzte die Basler Trommelkunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem eigentlichen Siegeszug durch die Schweiz an und bewies hauptsächlich gegenüber dem (damals einfachen) Ordonnanz-oder Militärtrommeln seine rhythmische und musikalische Überlegenheit.

Abbildung 8: Dr. F.R. Berger, der Erfinder der Bergerschrift

Hier ein Notenbeispiel der Bergerschrift des Stückes: d’Glaibasler

Abbildung 9: Notenbeispiel Bergerschrift

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8.3 Zündstoffschrift Die heute am meisten angewendete Trommelnotenschrift der Schweizer Tambouren heisst Zündstoffschrift. Den Namen erhielt sie mit dem neu eingeführten Lehrmittel „Zündstoff für Trommler“ des STV 1983. In diesem Lehrmittel wurde die Bergerschrift überarbeitet. Vor allem die Darstellung des Notenbildes sowie auch der Auftaktrufe und der gebundenen Wirbelfiguren wurde neu angepasst. Wirbelstreiche sind als Vorschläge geschrieben und zählen nicht zum Notenwert. Abschläge bestimmen entsprechend ihrem Notenwert den Rhythmus. Durch diese Überarbeitung konnte man das Rhythmusbild viel besser erfassen. Das Notenlesen in dieser Schrift ist sehr angenehm und klar definiert. Inzwischen ist ein neues Lehrmittel auf den Markt gekommen. Es heisst „Wirbel“ und wurde wiederum vom STV 2001 herausgegeben. Der „Wirbel“ hat den „Zündstoff für Trommler“ abgelöst. Nachfolgend werde ich genauer auf die Zündstoffschrift eingehen, da ich diese Schrift in meinen weiteren Kapiteln (9.2. und 11) wiederverwende. Alle neu angemeldeten Kompositionen im STV müssen in der Zündstoffschrift geschrieben sein. Die Bergerschrift ist heute aber trotzdem, vor allem in Basel, noch viel verbreitet.

8.4 Regeln der Zündstoffschrift Die Baslertrommel ist ein Eintoninstrument mit unbestimmter Tonhöhe. Darum genügt zur Aufzeichnung von Trommelmärschen und Kompositionen eine einzige Notenlinie. Die rechte Hand ist oberhalb der Notenlinie, die linke Hand unterhalb.

_1l1 1 1 1 1f1 1 1 101l1 1 1 1 1 1 1 = R

L

R

Schreibweise von Schleppstreich und Doublé: Der sogenannte Schleppstreich ist ein einfacher Vorschlag (Flam). Das Doublé ist ein Inverted Flam Tap. Zur besseren Lesbarkeit werden Schleppstreiche und Doublé mit speziellen Notenköpfen dargestellt. Einfacher Vorschlag

Ö

Schleppstreich

_11m1 1 1 1 1 1 1 1= 20

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Für das Doublé wird der Pianoschlag im Notenbild nicht notiert. Statt dessen wird beim Schleppstreich ein „Fähnchen“ angehängt.

P

rechtes Doublé

mf

_u§§ §m1 1 1 1 =

Ö

mf p mf p mf p mf p mf

_(11 1 1 1 1 1=

p

mf

linkes Doublé

_z§§ §v1 1 1 1 1 1= Ö _*11 1 1 1 1 1 =

_.°e°x°l1.°e°x°l10m1 1 1 1 1 = Ö _,§§ *1 16§ §*1 10(1 1 1 1 1 1 1= In der Trommelsprache hat sich zum Teil der Begriff „Ruf“ (z.B. 5er Ruf) eingebürgert. Man versteht darunter eine in sich abgeschlossene Wirbelfigur. Fortlaufend gespielte Rufe werden „gebundene Streiche“ genannt. Die Doppelschläge (Wirbel) sind bis ins Endprodukt gleichmässig verteilt und offen zu spielen. Mit den Abschlägen der gebundenen Streiche wird der Rhythmus bei Wirbelkompositionen hervorgehoben. Schreibweise von gebundenen Streichen und Rufen: Zur besseren Lesbarkeit werden gebundene Streiche und Rufe (schnelle Wirbelfiguren) im schnellen Tempo mit gestrichenen Noten der Anzahl Schläge entsprechend, wie folgt dargestellt: 5er gebunden

_p°qe¨le°¨pqfl11 1= 3

Ö

3

_uHZK11 l1 = 7er gebunden

_p°qq¨¨qfp°qq¨¨qf0l1 1 1 1 1 =

Ö

rechts

_lF11 lF110l1 1 1 1 1 =

5er Rufe sind in der Regel als Auftaktfigur gespielt.

Bei einigen Märschen oder Kompositionen werden 5er Rufe als Volltakt gespielt.

_-¨qf0l1 1 1 1 1 1= Ö_J0l1 1 1 1 1 =

_-¨qzl11 1 1 1 = Ö_KU11 1 1 1=

Mit den Abschlägen wird der Rhythmus dargestellt. Die Doppelschläge werden im Notenwert nicht berücksichtigt. Die Anzahl Doppelschläge und der Abschlag ergeben die Streichbezeichnung. Der Bogen über dem Rufgebilde verbindet den Beginn des Streiches mit dem Abschlag. Die Ziffer gibt die Anzahl der Schläge an.

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Alles nochmals in Kürze: Der Unterschied zwischen der Zündstoffschrift und der herkömmlichen Bergerschrift besteht im wesentlichen in der Darstellung der Auftaktrufe und der gebundenen Wirbelfiguren: 1. Wirbelstreiche und Rufe sind als Vorschläge geschrieben und zählen nicht zum Notenwert. 2. Abschläge bestimmen, entsprechend ihrem Notenwert, den Rhythmus. 3. doppelte Vorschläge (kein Sonderzeichen) ohne Bindebogen werden zwischen den Abschlägen gleichmässig verteilt und offen getrommelt. 4. doppelte Vorschläge mit Bindebogen werden an den Abschlag gebunden und gerafft getrommelt. Unten sieht man anhand dieses Notenbeispiels sehr gut den Unterschied zwischen der Berger- und Zündstoffschrift.

Abbildung 10: Vergleich zwischen Berger- und Zündstoffschrift.

Hier noch ein Notenbeispiel in der Zündstoffschrift:

Abbildung 11: Notenbeispiel in der Zündstoffschrift Quellen: „Duthaler 1986, 241“ „Berger 1948, 31“ „STV 2001, Wirbel“ „STV 1992, 11+68“

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9. Grundlagen des Baslertrommelns Dieses Kapitel ist die Grundvoraussetzung für das Verstehen meiner weiteren Arbeit. „Die speziellen Baslertrommelgrundlagen“. Sicher beherrscht ein Tambourenschüler nicht alle und eventuell auch nicht die schnelle Endversion. Das kommt darauf an, wie lange er schon trommelt. Trotzdem macht es Sinn, wenn man den Hintergrund und die Zusammenhänge versteht. Laut dem neuesten Lehrmittel des STV „Wirbel“ gibt es 33 verschiedener Baslertrommel Grundlagen (Rudiments). Eine Grundlage, so sagen die Tambouren statt Rudiment, ist wie ein Baustein, aus dem später ganze Kompositionen oder Märsche zusammengesetzt werden können. Wie das ganze aussieht wird in diesem Kapitel besprochen. Das ganze Trommelspiel ist auf drei Hauptgrundlagen aufgebaut. Es sind dies: Einerstreich:

Einzelschlag rechts und links

Wirbel:

Doppelschläge rechts und links

Schleppstreich:

Zierstreich mit Vorschlag rechts und links

Alle weiteren Grundlagen sind auf diesen drei Hauptgrundlagen aufgebaut:

9.1 Aufbau einer Grundlage Die Grundlagen werden von den Tambouren immer nach dem gleichen Aufbaumuster (6 Phasen) geübt und getrommelt: Einschlag:

rechter Schlag oder Schleppstreich

Aufbau:

regelmässige Beschleunigung

Übergang:

Übergang vom kontrollierten Schlag zum Prellschlag

Endprodukt:

Endform technisch und rhythmisch

Finale:

gleichmässiges Anheben von Tempo und Dynamik

Abschlag:

kraftvoller Abschlag

Abbildung 12: Aufbau einer Grundlage

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9.2 Gegenüberstellung der Baslertrommelgrundlagen und der 26 Standard American Drum Rudiments Als Lehrer muss ich die Rudiments und ihre Namen kennen. Was ist aber wenn ein Schüler kommt und vom „Zitterstreich“ erzählt. Wäre es nicht gut wenn ich beide Seiten kennen würde? In Amerika wurden 1932 von der National Association of Rudimental Drummers kurz N.A.R.D - 26 Figuren gesammelt, die heute als die „26 Standard American Drum Rudiments“ weltweit verbreitet sind. Über die Jahre sind andere Rudiments entwickelt worden und sind den ursprünglichen 26 hinzugefügt worden. Insgesamt sind es nun 40 Rudiments auf dieser Liste. In diesem Kapitel möchte ich die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten der 33 Baslertrommelgrundlagen und der 26 Standard American Drum Rudiments hervorheben und gegenüberstellen. Wobei zu sagen ist, dass nicht jede Grundlage zu einem „American Rudiment“ zugeordnet werden kann und umgekehrt. Meine Arbeit macht nur Sinn, wenn ein Lehrer oder Schüler die Namen und die Unterschiede beider Seiten kennt und begreift.

Achtung!! Bei allen Baslertrommel Grundlagen werden die Doppelschläge (Wirbel) piano getrommelt, Abschläge forte. 1.Einerstreich

Single Stroke Roll (Einzelschlagwirbel)

>1lflf0lflf0lflf=

etc.

Einerstreich und Single Stroke Roll sind identisch. Double Stroke Roll (Doppelschlagw.)

2. Wirbel

>1llff0llff0llff

= etc.

Wirbel und Double Stroke Roll sind identisch. 3. 3er rechts/links

Drag, The Ruff (doppelter Vorschlag)

_1uGUH11uGU 1zKZJ1zKZ oder

Beim 3er sind die piano Doppelschläge gleichmässig zwischen den Hauptschlägen verteilt (triolisch). Die Doppelschläge werden in der Zündstoffschrift im Notenwert nicht berücksichtigt. Es gibt auch noch einen Three Stroke Roll der gleich gespielt wird. Der existiert aber nur im „Scottish Pipe Band Drumming“. Beim Drag sind die Doppelschläge an den Abschlag herangezogen. Will man beim 3er den 24

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gleichen Effekt erzielen, muss man über den Doppelschlägen einen Bindebogen zum Abschlag schreiben. Anscheinend gibt es mehrere internationale Bezeichnungen für dieses Rudiment. So begegnete ich auf meinen Recherchen den Namen: 3 Stroke Ruff und Half-Drag. 4. Paradiddle

_peplepef0l

Single Paradiddle

etc.

Bei den Tambouren wird der Paradiddle von Anfang mit Betonung gelernt. Leider gibt es nur diese eine Betonung, und es wird schwierig diese beim Schüler wegzukriegen, wenn man eine andere Betonung einstudieren will. 5. Doppelte Paradiddle

Double Paradiddle

-pepeplepepef=

etc.

Auch der doppelte Paradiddle wird bei den Tambouren mit Betonung gelernt (siehe Paradiddle). 6. Einfacher Tagwachtstreich

_uGOzKTuGOzKT= 6

6

Single Drag

etc.

Beide Rudiments werden identisch gespielt. Der Single Drag ist nicht auf der Liste der N.A.R.D. Ich habe dieses Rudiment aber im „Modern Rudimental Swing Solos for the advanced Drummer“, von Charley Wilcoxon gefunden. Ebenfalls ist es aufgelistet auf der Homepage von Tomas Howie (www.drummingweb.ch). 7. Doppelter Tagwachtstreich

Double Drag

_uGOfJzKRlH110l

etc.

5

5

Dito einfacher Tagwachtstreich. Wieso die Tambouren den doppelten Tagw. Streich in Quintolen aufschreiben und die Amerikaner im 6/8, weiss ich nicht. Ich finde es im schnellen Tempo schwierig zu sagen, was wirklich rhythmisch stimmen könnte. Jedenfalls ist der Aufbau bei Wilcoxon und bei den Tambouren gleich. Hier das Beispiel:

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B1l1 1 1zZ11 1l1 1 1 1f1 1 1 1 uU110f1 1 uU11 1 1f1 1 1 1 1l1 1 1 zZ11 = Jedenfalls macht das Aufschreiben im 6/8 mehr Sinn, wenn ich die Schreibweise mit der nachfolgenden Grundlage vergleiche. 8. Doppelierter Tagwachtstreich

-uGPufJ11zKEzlH11=1l

etc.

9. 7er Endstreich

_uHElzJPf0l

etc.

Die Grundlagen Nr. 8+9 gibt es nur im Baslertrommeln. 10. Zitterstreich

Single Ratamacue

_uGPelzKEpf01l

etc.

3

3

Der Zitterstreich und der Single Ratamacue tönen gleich. Die Tambouren spielen ihn sowohl als Auftakt- wie auch als Volltaktfigur. 11. 5er gebunden

_uHZK11uHZK01l1

Five Stroke Roll

etc.

Der 5er gebunden wird regelmässig und offen gespielt. Das Grundfeeling ist triolisch. Der 5 Stroke Roll wird binär und gerafft zum Abschlag hingezogen getrommelt. Er wird aber auch je nach Situation ternär und/oder als Volltaktruf in Amerika getrommelt. Beide Rudiments können auch links begonnen werden.

26

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12. 5er mit Nachschlag

Six Stroke Roll

_uHTuHT0l

etc.

Beide Rudiments werden identisch getrommelt. In manchen Lehrmitteln wird der Six Stroke Roll auch als reine Sechstole mit dem gleichen Handsatz aufgeschrieben. Wieso diese Unstimmigkeiten herrschen weiss ich nicht. Und habe es in meinen Nachforschungen auch nicht herausgefunden. 13. 7er gebunden rechts/links

Seven Stroke Roll

_lF11l1F101l _fL11 fL01f oder

Beide sind ähnlich. Allerdings fangen die Schweizer erst eine Sechzehntelnote nach dem Schlag an zu wirbeln. Das verschiebt die Betonung Die Schweizer fangen „auftaktig“ an, die Amerikaner „volltaktig“. Beim gleichen Handsatz wie die Schweizer würde das Tap Seven Stroke Roll in den U.S.A. heissen. 14. 7er mit Nachschlag

_uFIzLT0l

etc.

15. 9er gebunden

_lD11 1f1é1 0l

etc.

Die Grundlagen Nr. 14+15 gibt es nur im Baslertrommeln. 16. 11er gebunden rechts/links

Eleven Stroke Roll

_lS11 lS110l _fà11fà10f oder

Von der Schlagabfolge sind sie gleich. Nur fangen beide Versionen an einem anderen Ort an (Schweizer „auftaktig, Amerikaner „volltaktig“). (siehe 7er gebunden)

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17. 13er gebunden

Thirteen Stroke Roll

_lA11 1f£110l

etc.

Siehe 11er gebunden. 18. 15er gebunden rechts/links

Fifteen Stroke Roll

_g^11 0f

das gleiche auch rechts

Siehe 11er gebunden. 19. Schleppstreich

Flam (einfacher Vorschlag)

_,>11 ,>110m

etc.

Schleppstreich und Flam werden identisch gespielt. 20. Ordonnanztriole

Swiss Army Triplet

_,uf,uf0m

etc.

3

3

Beide Rudiments tönen identisch. Wobei bei der Ordonnanztriole alle Schläge forte gespielt werden. 21. Doublé

Inverted Flam Tap

_,§§ *1 1 6§ §*1 10(

etc.

Das Doublé ist eine typische Grundlage des Baslertrommelns und kommt immer in Baslermärschen vor. Beide Rudiments tönen identisch.

28

Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

22. Batafla

Flam Accent

_,tU11ciZ01m 3

etc.

3

Beide Rudiment sind komplett identisch. Typische Grundlage des Baslertrommelns. Diese Figur kommt vielfach in Basler Märschen vor. 23. Bataflafla

_.epv.epv01m

Pataflafla

etc.

siehe Batafla. 24. 5er Ruf

Five Stroke Roll

_J0l1 1 1J1 l1 1 J10l

etc.

Beim 5er Ruf ist der erste Schlag ein Schleppstreich. Über die ganze Figur wird ein Crescendo gespielt. Der 5er Ruf wird rund und offen getrommelt. Der Five Stroke Roll könnte auch als 4-facher Vorschlag angesehen werden. 25. 9er Ruf

Nine Stroke Roll

_à11 l1 1 1 01à1 1l1=

etc.

Die Tambouren spielen einen Schleppstreich am Anfang jedes 9er Rufes. Sonst sind beide identisch. 26. Französischer Endstreich

Lesson 25

_uGPfuGPf0l

etc.

Beide Rudiments sind vom Handsatz her gleich. Fangen jedoch an einem anderen Punkt an. Gleicher rhythmischer Ablauf wie Französischer Endstreich heisst in den U.S.A. „The Ratatap“.

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

27. Mühleradstreich

28. Märmelistreich

_uHElep.f0l

_ut>J1zi1lflf0lflf0lflf= Am Set gibt es ganz viele Möglichkeiten den Einerstreich anzuwenden. Ich arbeite hier mit Systemen. Das ist platzsparend fördert die Kreativität des Schülers und ergibt wahnsinnig viele Spielvarianten. Händesystem für Einerstreichgrooves: (Level 1-3) Die Systeme sind im 2/4 Takt geschrieben. Spielt man jede Übung zweimal hintereinander oder kombiniert zwei verschiedene Übungen miteinander, so entsteht ein 4/4 Takt.

1

2

3

4

5

6

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8

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Man kann die rechte Hand auch auf dem Ridebecken spielen statt auf dem Hi-Hat. Bassdrumsystem: Zu den oben aufgeführten Übungen gibt es 8 Bassdrumpattern. Natürlich darf auch hier kombiniert werden oder eigene Patterns erfunden werden.

A

B

C

D

E

F

G

H

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Weitere Einerstreichgrooves: Auf diesem Blatt habe ich ein weiteres binäres System, welches hervorragend mit dem Einerstreich funktioniert. Level 1-3 / Grooves

1

2

3

4

5

6

7

8

Die rechte Hand kann auch auf dem Ridebecken spielen statt auf dem Hi-Hat. Bassdrumsystem: Zu den oben aufgeführten Übungen gibt es wieder die gleichen 8 Bassdrumpattern.

A

B

C

D

E

F

G

H

Fills: Auf Fills mit der rhythmischen Figur der Übungen 1-8 verzichte ich bewusst. Solche findet man auch haufenweise in jedem Schlagzeuglehrmitteln.

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Einerstreich-Fills mit Sechzehntelnoten: Als nächstes möchte ich Fills behandeln auf der Basis des Einerstreichs. Ich verzichte bewusst auf simple Achtel- und Sechzehntelnotenfills (Level 1), die schon tausendmal in verschiedenen Schlagzeugbüchern aufgeschrieben worden sind. Da die Tambouren viel mit Dynamik arbeiten, möchte ich hier lieber diese Nuancen einfliessen lassen. Hier sind als Idee zwei Beispiele mit Akzenten auf der Basis eines simplen Rockbeats. Akzente sind forte, Zwischenschläge piano!! Level 2 / Fills

Man kann solche Übungen mit einem herkömmlichen Schlagzeugbuch kreieren. Ich nenne solche Takte „Snare/Tomgrooves“. Man spielt einen einfachen Rockbeat und adaptiert diesen. Die Toms ersetzen die Bassdrum, Backbeat Akzente auf der Snare bleiben auf der Snare. Aufgefüllt wird mit piano sechzehntel Schlägen auf der Snare. Den Schülern macht das enorm viel Spass und ergibt auch einen Sinn. Bei den nächsten zwei Beispielen kommt noch die linke auf den Toms Hand zum Einsatz. Level 3 / Fills

Gut tönen betonte Einerstreiche als Samba auf der Snare oder Snare und Standtom. Dieses Beispiel kann aber auch als Fill benutzt werden. Level 3 / Fill / Grooves

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Einerstreich mit Achteltriolen: Auch hier benutze ich ein System für die Hände und für die Bassdrum. Level 1+2 / Groove

1

2

3

4

5

6

Bassdrumsystem:

A

B

C

D

E

F

Die Grooves könnten dann so aussehen:

45

Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Einerstreichfills mit Achteltriolen: Ich habe zwei einfache Übungen aufgeschrieben wie man Fills in Achteltriolen spielen kann kombiniert mit einem Shufflegroove. Level 1 / Fills

Die folgenden Figuren kennen die Tambouren recht gut. Sie kommen meistens in 3/8 Takt Kompositionen vor. Ersetzt man die Achteltriolen in den oben aufgeführten Übungen durch diese Figuren, entstehen neue Fills. Level 2 / Fills

1

2

3 Hier sind noch ein paar andere Möglichkeiten dieselben Figuren auf dem ganzen Set zu verteilen. Level 2-3 / Fills

4

5

6

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Fills mit Sechzehnteltriolen Tambouren können und kennen die Sechzehnteltriolen sehr gut wenn sie schon 3-4 Jahre getrommelt haben. Hier zwei Beispiele: Level 3 / Fills

1

2

Es gibt ja noch zwei andere Sechzehnteltriolenfiguren:

B

A

Ziel ist zum Beispiel alles zu kombinieren:

3

4 Es gibt natürlich noch hundert andere Möglichkeiten. Die alle aufzuzeigen würde der Rahmen dieser Arbeit sprengen. Ich möchte aber gerne auf ein paar Schlagzeugbücher hinweisen, die für solche Übungen speziell für den Einerstreich respektive Single Stroke Roll hervorragend geeignet sind. Bücher für Übungen Einerstreich: -Drums Easy, Pädagogisches Lernkonzept, Tom Hapke, Verlag Hapke -Drummers ABC Band 2, Holger Hälbig, Verlag Schott -Advanced Concepts, Kim Plainfield, Manhatten Music -Modern Drumming 1, Diethard Stein, Leu-Verlag

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11.2 Wirbel (Double Stroke Roll)

>llff0llff0llff= Den offenen Wirbel beherrschen die Tambouren sehr gut. Wobei zu sagen ist, dass der Wirbel erst nach 3-4 Jahren richtig rund läuft. Er ist das A und O einer Trommelkomposition. Er wird aber erst interessant, wenn er Ein- und Abschläge aufweist. Denn diese bestimmen den Rhythmus. Beim Set kann man den Wirbel sehr gut als gebundene Rufe verwenden. Aus einem „normalen“ Wirbel kann man keine Grooves oder Fills entwickeln. Darum komme ich später bei den Rufen wieder auf dieses Thema zurück.

11.3 3er rechts/links (Drag, The Ruff, doppelter Vorschlag)

_uGUH11 uGU _zKZJ11 zKZ oder

Wie schon im Kapitel 9.2 beschrieben wurde, wird der 3er von den Tambouren regelmässig gespielt. Das hat den Vorteil, dass man tolle Fills in ternären Grooves, wie z.B. Swing, spielen kann. Für den normalen Tambour ist es eher ungewohnt, den 3er wie ein Drag zu spielen. Darum beschränke ich mich auf die gewohnte Spielart eines Tambours. Man muss einfach berücksichtigen, dass ein Tambour die Doppelschläge piano spielt. Für gewisse Grooves oder Fills passt das natürlich nicht. Darum müssen die Doppelschläge je nach Situation angepasst werden. Der 3er kann super für einen Walzer eingesetzt werden. Level 1 / Groove

Man kann den 3er als Effekt bei Grooves wunderbar einsetzen. Level 2 / Groove

Wenn man es genau nimmt, ist das schon eine Kombination aus Einerstreich und 3er rechts!! 48

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Fills mit 3er rechts Der 3er rechts kann auf verschiedene Arten als Fill angewendet werden. Die Tambouren sind sich gewohnt eine Figur meistens mit der rechten Hand anzufangen. Darum schreibe ich hier Beispiele, die mit rechts anfangen. Trotzdem sollte man die linke Hand nicht vernachlässigen und Figuren spielen die links, beginnen (3er links). Als nächstes zwei Fills mit Achtelnoten. Beim zweiten habe ich die linke Hand durch die Bassdrum ersetzt. Snaredrum und Standtom spielen gleichzeitig. Diese zwei Fills passen gut zu einem einfachen Rockbeat. Level 1 / Fills

Dieses Fill eignet sich für einen einfachen Swingrhythmus. Level 2 / Fills

Die Verschiebung, die durch die Dreiergruppen mit Sechzehntelnoten entsteht, klingt schön, wenn man den 3er rechts über das ganze Set verteilt. Level 2 / Fills

Hier noch ein Beispiel mit Sechzehnteltriolen. Es hat einen guten Effekt, wenn man die Akzente forte spielt alles andere piano. Das betrifft auch ein paar rechte Schläge. Gut auf Dynamik achten!! Level 3 / Fills

49

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11.4 Paradiddle (Single Paradiddle)

_peplepef0l

etc.

Der Paradiddle zeigt unwahrscheinlich viele Spielmöglichkeiten auf. Die Tambouren kennen Ihn leider nur in der Grundform (siehe oben). Trotzdem gibt es ein paar interessante Möglichkeiten den Paradiddle in der „Tambourenfassung“ anzuwenden. Akzent ist forte, Zwischenschläge piano. Unten ein Groove, der die „Kids“ extrem motiviert. Er ist relativ einfach und doch effektiv. Level 1 / Groove

Der gleiche Groove mit anderen Bassdrumbegleitungen. Level 3 / Groove

Level 2 / Groove

Hier kann auch das Bassdrumsystem angewendet werden. Dabei entstehen „coole“ Grooves.

A

B

C

D

E

F

G

H

Natürlich kann man die linke Hand auf der Snare auch als Akzent einsetzen. Das tönt gut und sollte für einen Tambour nicht allzu schwer sein. 50

Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

Paradiddlefills: Bei den Paradiddlefills ist es besser die Akzente wegzulassen. Die Fills tönen dann einfach besser. Level 1 / Fills

1

2

Level 2 / Fills

3

4

5

Level 3 / Fills

6

Paradiddleanwendungen gibt es extrem viele. Alle aufzuschreiben würde den rahmen sprengen. Ein gutes Lehrbuch für Paradiddleanwendungen ist: Modern Drumming 2, Diethard Stein, Leu-Verlag

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11.5 Doppelte Paradiddle (Double Paradiddle)

-pepeplepepef0l

etc.

Doppelte Paradiddle kommen in Kompositionen von Tambouren seltener vor. Wenn aber dann meistens in einem 6/8 Kontext. Wie bei den einfachen Paradiddle spielen sie die Akzente forte, die Zwischenschläge piano. Hier ein Groove der sich vom doppelten Paradiddle ableiten lässt. Klingt wie eine funkige Version des afro-kubanischen Bembe. Level 2 / Grooves

1

2

3

4

Hier ein funky Groove im ¾ Takt auf der Basis des doppelten Paradiddles. Level 3 / Groove

5

Mit der Betonung der Tambouren kann man nicht wirklich tolle Fills kreieren. Deshalb muss man andere Betonungen verwenden, damit ein Fill gut tönt und Sinn macht. Hier zwei Beispiele: Level 2 / Fills

1

2

52

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11.6 Einfacher Tagwachtstreich (Single Drag)

_uGOzKTuGOzKT0 6

etc.

6

Diese spezielle Grundlage wird häufig in Tambourenkompositionen verwendet. Ein bekanntes Stück ist die Franzosentagwacht. Zu diesem Stück könnte man einen Swing-Groove dazu spielen weil es ja eine ternäre Grundlage ist. Der Name kommt daher, weil in vielen „Tagwachten“ (Tambourenkompositionen), diese Grundlage verwendet wird. Daran denken, Tambouren spielen Doppelschläge piano!! In einem Hip-Hop Groove verschachtelt, tönt diese Grundlage recht „tricky“. Level 3 / Groove

Dieses Beispiel sollte als Basis für andere Ideen dienen. Ich denke jedoch, dass diese Grundlage sich besser für Fills eignet. Dieses Fill funktioniert mit einem Rockbeat. Level 1 / Fill

1

Hier bekommt das Fill eine schöne Dreierverschiebung. Level 2-3 / Fills

2

3

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Diese zwei Fills kann man beim Swing verwenden. Level 2-3 / Fills

3

4

11.7 DoppelterTagwachtstreich (Double Drag)

_uGOfJzKRlH110l

etc.

5

5

Im Kapitel 9 habe ich schon alles über diese Grundlage geschrieben. Wie der einfache Tagwachtstreich kommt auch der doppelte Tagwachtstreich in „Tagwachten“ vor. Bei der Schweizer Tagwacht (Militärisches Signal) wird der doppelte Tagwachtstreich verwendet. Ich habe versucht den doppelten Tagwachtstreich in einen Groove einzubetten. Ein gutes Resultat erzielte ich aber nicht. Gleich verhält es sich mit einem Fill. Ich habe aber trotzdem versucht ein Beispiel aufzuschreiben.

Für mich tönt er sehr aufgezwungen und marschmässig. Trotzdem kann man diese Grundlage, denke ich, als „Effekt“ einsetzen.

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11.8 Doppelierter Tagwachtstreich

-uGPufJzKEzlJ10l

etc.

Der doppelierte Tagwachtstreich kommt in der Trommelkomposition „Neuen Baslertagwacht“ vor. Ihn einzuflechten in einen Groove oder Fill finde ich schwierig. Am besten eignet er sich in einem 12/8 Takt. Diese Grundlage ist technisch sehr anspruchsvoll und kann wieder als „Effekt“ angewendet werden. Ihren Einsatz finde ich jedoch begrenzt. Level 3 / Groove

1

2

Level 3 / Fill

1

11.9 7er Endstreich

_uHElzJPf0l

etc.

Eine weitere „Effektgrundlage“. Sie kommt vor allem in Baslermärschen vor. Technisch sehr schwierig. Sie kommt sowohl als Auftakt- wie auch als Volltaktfigur vor. Zwei Beispiele für den „Effekt“. Level 3 / Groove

1

2

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11.10 Zitterstreich (Single Ratamacue)

_uKPelzKEpf0l

etc.

3

3

Der Zitterstreich ist für mich auch eine „Effektgrundlage“ angewendet auf dem Drumset. Der Zitterstreich kann auch volltaktig gespielt werden. Er kann auch sehr gut in einem Swingkontext angewendet werden. Hier zwei Beispiele als Idee: Level 3 / Groove

Level 3 / Fill

1

2

11.11 5er gebunden (Five Stroke Roll)

_uHZK11uHZK0l

etc.

Die Tambouren spielen den 5er gebunden sehr rund und regelmässig. Diese Grundlage ist technisch recht schwierig. Das Grundfeeling ist ternär. In fast jedem mittelmässig schweren Stück ist er anzutreffen. Für Grooves eignen sich kurze Sequenzen von der Grundlage. Das gilt auch für Fills . Man baut ihn in beiden Fällen wieder als „Effekt“ ein. Er eignet sich aber sehr gut für Drumsolos. Am besten in Kombination mit anderen Grundlagen. Hier ein paar Beispiele für Grooves und Fills. Level 3 / Groove

1

Level 3 / Fill

2

3

56

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11.12 5er mit Nachschlag (Six Stroke Roll)

_uHTuHT0l

etc.

Diese Grundlage ist technisch schwierig. Sie kommt in vielen Märschen und Kompositionen vor. Auch sie ist für Drumsolos bestens geeignet. Natürlich in Kombination mit anderen Grundlagen. Hier zwei Beispiele für ihren Einsatz: Level 3 / Groove

1

2

11.13 7er gebunden (Seven Stroke Roll)

_lF11lF110l

etc.

Der 7er Ruf gebunden kann als eine Verdoppelung eines „Sechzehntelpaketes“ angesehen werden. Darum eignet sich diese Grundlage überall dort wo man etwas verdoppeln will. Level 3 / Groove + Fill

1

2

Das nächste Fill eignet sich vor allem in einem Swingkontext. Level 3 / Fill

3

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Diplomarbeit Daniel Rogger 2004 Baslertrommelrudiments und ihre Anwendung am Drumset

11.14 7er mit Nachschlag

_uFIzLT0l

etc.

Für mich macht diese Grundlage nicht so viel Sinn, da sie auf eine Quintole aufgebaut ist. Rhythmisch soll sie gleich tönen wie der 5er mit Nachschlag. Das stimmt aber streng genommen nicht. Wenn man die gleiche Rhythmik erzielen möchte, empfehle ich den 5er mit Nachschlag. 7er mit Nachschlag eignet sich für langsamere Tempi.

11.15 9er gebunden

_lD11 f1é01l

etc.

Dito wie 7er mit Nachschlag. Für die gleiche Rhythmik empfehle ich 7er gebunden. 9er gebunden eignet sich für langsamere Tempi.

11.16 11er gebunden (Eleven Stroke Roll)

_lS11 lS1101l

etc.

Der 11er gebunden eignet sich für den Einsatz für langsame Tempi in Shuffle oder Swing. Seine Grundstruktur ist die Sechstole. (Für Ideen siehe 7er gebunden).

11.17 13er gebunden

_lA11 1f£11 01l

etc.

Dito 11er gebunden.

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11.18 15er gebunden (Fiftteen Stroke Roll)

_g^11 0f

etc.

Dito 11er gebunden.

11.19 Schleppstreich (Flam, einfacher vorschlag)

_,>,>0m

etc.

Aus dem Schleppstreich kann man keinen Groove entwickeln. Dafür um so schönere Fills oder als Effekt. Level 1/ Fills

1

2

3

4

11.20 Ordonnanztriole (Swiss Army Triplet)

_,iZ,iZ0m

etc.

3

3

Die Ordonnanztriole wird in den Ordonnanzmärschen eingesetzt. Daher hat sie ihren Namen. Mit dieser Grundlage kann man schöne Fills spielen. Ternär sowie binär. Level 2-3 / Fills

1

2

3

4

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11.21 Doublé (Inverted flam Tap)

_,§§ §*1 16§ § *1 10(

etc.

Diese Grundlage kommt nur in Baslermärschen vor. Meiner Meinung nach ist das eine Grundlage, die man nicht so gut auf das Set übertragen kann. Die Vorschläge sind zu nahe beieinander. In Achtelstriolen gibt es noch einen guten Effekt auf der Snare. Level 3 / Fill

11.22 Batafla (Patafla)

_,tUciZ0m

etc.

3

3

Eigentlich sollte diese Grundlage Flabata heissen. Da die Silbe Fla für Schleppstreich steht. Aber das nur am Rande bemerkt. Wenn man den Schleppstreich verschiebt auf den letzten Triolenachtel, ergibt sich ein schöner Fill für Swing. Ebenfalls kann man auch eine Dreierverschiebung in Sechzehntelnoten spielen. Die Ideen sind schon bei der Ordonnanztriole aufgeschrieben. Hier ist einfach ein anderer Handsatz.

11.23 Bataflafla (Pataflafla)

_.epv.epv0m

etc.

Auch hier ein Missverständnis der Aussprache. Sollte doch logischerweise Flabatafla heissen. Zwei Bataflaflafills die gut tönen: Level 2 / Fills

1

Für langsame Tempi

2

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11.24 5er Ruf (Five Stroke Roll)

_J10l1 1 J1 l1 1J1 0l

etc.

Den 5er Ruf kann man als Groove-Integration betrachten. Das heisst er wird einzeln in einen z.B. Rockgroove integriert. Die Tambouren spielen den 5er Ruf immer mit einem Schleppstreich am Anfang und über die ganze Figur ein Crescendo. Beides lassen wir auf dem Set weg. Das wirkt nur störend. Für Fills kann man ihn sehr schön einsetzen. Level 2-3 / Grooves + Fills

1

2

3

4

11.25 9er Ruf (Nine Stroke Roll)

_à11l1 1 1 0à1 l1 1 1 01l

etc.

Die Tambouren spielen den 9er Ruf wie den 5er Ruf auch am Anfang mit einem Schleppstreich. Der Schleppstreich wird auch hier weggelassen. Level 1-3 / Grooves +Fills

1

2

3

4

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11.26 Französischer Endstreich (Lesson 25)

_uGPfuGPf0l

etc.

Wie schon der Name sagt ist der Endstreich eine Figur die sich an jedem Ende eines Teiles oder Verses wiederholt. Der Französische Endstreich kann voll- wie auch auftaktig gespielt werden. Level 2-3 / Grooves + Fills

1

2

3

4

11.27 Mühleradstreich

_uHElep.f0l

etc.

Der Mühleradstreich kommt vor allen in Baslermärschen vor. Er kann auch als Endstreich fungieren. Er kann als Fill eingesetzt werden. Seine Möglichkeiten sind aber sehr begrenzt und je nach Stil tönt er aufgezwungen. Ich habe den Mühleradstreich in einen Rockbeat eingeflochten. Level 3 / Fill

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11.28 Märmelistreich

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