Abubakr_Untersuchungen über die ägyptischen Kronen.pdf

December 19, 2017 | Author: Imhotep72 | Category: Osiris, Ancient Egyptian Religion, Religion And Belief
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Egyptology...

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llntersuchungen uber die tigyptischen Kronen Abd el Monenr Joussef Abubakr aus Kairo iA;lvprcrrl

*'tifrie3

Vorlag J. J. Augustin, Gliickstadt-Ilamb urg-New Yorh 'l

I

93?

Inhaltsverzeichnis. Solt€

Vorwort

{.iedruckt als Inaugural-Dissertation zur lJrlanqung der Doktorwiirde der Friedrich Wilhelms-Ilniversitiit zu Berlin

H Druck von J. J. Aagustio, Glilohstrdt - Hamburg - Now-York

6 7

l. Kapitel: Die Atef Krone

I

Bestandteile und Darstellung Der Name Die Atof-Krone als Doppelkrone und ihre

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7

Trtiger

... .

15

...... . lg 2. Kapitel: Die Wei8e Krone. .... 26 Beschreibung und Darstellung .... 25 Die Namen der WeiBen Krone ..... Zg DieTriigerderWei8enKrone ..... gB 3. Kapitel: Die Unteriigyptischen Feder-Kronen........ gg I. Die Ane{tj tr'eder-Krone .. .. .. gg II. Die Horus Feder-Krone . . . . .. 40 III. Der lfame der beiden Kronen . . .. . . . 48 4. Kapitel: Die Rote Krone . ... 47 BeschreibungundDarstellung ....47 Die Namen der Roten Krone . . .. . 58 DieTrrigerderRotenKrone ...... b6 Anhangl:Zur BlauenKrone. ..... Sg Anhang II: Zt den Bdndern an Kronen .... .... 5g 5. Kapitel: Die zusammengesetzten Kronen ....... 60 I.DieDoppel-Krone... ........ 60 II. Die Unteriigyptische Doppel-Krone . " . . .. .. 62 III.DieReichskrone.... ...62 IV. Die hmhm-Krone.. . . . ..... ... 63 6. Kapitel: Die Krone als Teil der Koniglichen Tracht... 66 a. Konig beim Niederschlagen der X,einde . .. .. 66 b. Konig als Hoher Priester. .. . .. 6Z c.KonigbeimOpfertanz .......6g d. Konig beimDarbringendes S-vmbolsderWahrheit . . ... . . 69 Verzeichnis der Textabbildungen. ........ 70 VerzeichnisderTafelabbildungen ........21 Lebenslauf .... 73 Tafeln . rn

ffi

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Vorwort. Die vorliegerrrle r\r'beit ,,Untelsuchungen iiber die tigyptischen Krrlnen" verdankt ihle Entstehung einer Anregung meines verstorbenen Lehrels Prol'essor Dr. Kurt Sethe. Er wies mich auf die Merkwiirdigkeit hin, rlall die iigyptische Bezeichnung dor sogenannton Atef-Krone anscheinend eirre pluralische Bildung ist. Da solche pluralische Bezeichrrung zu der I)arstellung der Atef-Krone pe,ssen wiirde, die offenbar eine Zusarnrnensetzung aus mehreren Bestandtoilen darstellt, st-r schlug Prof. Sethe mir vor, diese X'rago zu untereuchen. Auf diese Anregung hin habe ich mich bemiiht,, Alles zusammenzutragen, was sich in den Inschriften, auf den Denkmii,lern und in der rnoclernen Forschungsliteratur an Material finden lieB. Dabei durfte ich liir die inschriftlichen Zeugnisse die reichen Sammlungen des ii,gyptischen Worterbuches verwenden; fiir das iibrige Material stand mir die Bibliothek der iigyptischen Abteilung der Staatlichen Musoen zur Verfiigung. Bei der Arbeit stellte es sich. heraus, da{J ich mich nicht bloll auf die Untersuchung der Atef-Krone beschrii,nken durfte. Wenn ich die Weille Krone als Teil der Atef-Krone sowie deren X'ederschmuck behandelte, so ergab sich zwangsliiufig, daB ich auch die Rote Krone, clie Doppel-Krone und andere zusammengesetzte Kronengebilde mit untersuchen mul]te. Ich werde also bei der Untersuchung von der Atef-Krone Y.ll ffi u,.rugehen rrnd irn AnschlulJ an sie ihre Bestandteile besprechen, ndmlich die Wei8e Krone Q, sowie die tr'edern ffi und Horner s-o,2, die ich beide mit tlem Namen ,,unterdgyptischen'eder-Krone" zusanlmenfasse. Danach werde ich die Rote Krone V behandeln und dann die aus cler Wei8en Krone ( Roten K"lrre S gebildete Doppel""d, Krone ff . AnschlieBend werde ich noch in Ktiize auf einige andero zusammengesetzte Kronen eingehen. Dabei werde ich im Allgemeinen bei jeder einzelnen Krone zund,chst eine Beschreibung und die typischen I)arstellurrgen geben, sodann die Namen besprechen und das,

was sich aus den Inschriften an Weeentlichom fiir die Deutung und Verwendung der betreffenden Krone orgibt. Diesen Hauptteil meiner Arbeit schlieBe ich ab mit einem Kapitel iiber die ,,Krone als Teil

der Konigstracht". Leider mu8te ich mich mit Rticksicht auf die Kosten sowohl bei den Abbildungen, als auch bei den Hieroglyphen auf das Notigste beschrtnken: Die Abbildungen bieten die fiir das Aussehen und die Entwicklung rier einzelnen Kronen wesentlichsten Formen in mOglichst bezeichnenden dltesten Beispielen. Bei den Namen der Kronen und den Textstellen iiber sie konnte ich ebenfalls nur das Wesentliche in Hieroelyphen geben. Ich hoffe, nichts Wichtiges iibergangen zu haben.

t. Kapitel.

Die Atef-Krone.

-4*

Bestarrdteile und Darstellung. Die Atef-Krone, die seit dem friihen Altnn Reiche belegt ist und bis zum Ende der ngyptischen Geschichte sehrh?iufig dargestelltwird, bestoht in den Darstellungen des Aiten Reiches stets aus zwei Bestandteilen: l. einem der oberri,glatischen Wei8en Krone tihnlichen Gebilde,

der ,,Binsen-Krone" (Abb. 1) und 2. der unterdgyptischen .,Ane{tj-Feder-Krone" mit ihrem charakteristischen StrauBenfedernpaar, denWidder- und den Kuhhornern (Abb. 2).

ffi

$tffie? Dieser Teil der Atef-Krone kommt auch selbstd,ndig als Kronevorund ist in einem eigenen Abschnitt eingehender behandelt (siehe KapitelS). Dagegen tritt die ,,Binsen-Krone" mit einer einzigen Ausnahme, auf die rvir gleich zu sprechen kommen, nur als llittelsttick des Aufbaues der Atef-Krone auf. Sie gleicht"in ihrer X'orm au8erordentlich fiir der oberiigyptischen ,,Ledet"'-Krone Q. Doch ist es bezeichnend sie, da8 sie in der Darstellung auf das deutlichste verrdt, daB sie ursprtinglich aus Binsen geflochten worden sein mu8. Dies weist uns auf die entlegenen Perioden der iigyptischen Kultur hin, wo man Binson, Federn und Gehorne als Kopfschmuck verwendet hatl. Doch schon

I Solchen primitiven Schmuck, der sich zum Teil bis in die geschichtlicho

Zeit, I

friih hat der Agypter boi den Kronen die ursprtinglichen primitiven Bestandteile durch Nachbildungen in edlom Metall ersetzt, jedoch unter Wahrung der alten tr'ormen. So ist das Binsenflechtwerk, das den Mittelteil der Atef-Krone bildete, schon frtih durch einen goidenen oder vergoldet€n Eohlk0rlnr ersetzt worden, dessen Oberfliiche aber noch durch die Riefelung an seinen Ursprung erinnert. Sehrinteressant ist nun,wie schon erwiihnt, daB die ,,Binsen-Krone" in einem Falle auch auBerhalb der Verbindung mit der AtefKronevorkommt. Bei den Darstellungen von Begriibnisszenen des llittleren Reiches treten hiiufig Tdnzer auf1, von denBeischriften als

:" 4\ f\ ot (uvn..18 5\\.ilru"- u 'o ./ 5>_D-rj i/ io ) )E;

zeichnet. die auf dem Kopfe ein der,,BinsenKrone" sehr nahestehendes Gebiide tragen;

nur sind seine Seiten gitterartig durchbrochen. so da8 man den obersten Teil des Kopfes

in ihr sehen kann, wie dieAbbildung 3 zeigt. In welcher Beziehung die .,BinsenKrone" dieser lluu -Tdnzer. die als Priester derHathor auftretenz, zu der Binsen-Krone irn Atef-\bb. 3. Diadem steht, leBt sichnichtmehrerkennens. Im [ittleren Reiche ist die Form der Atef-Krone noch dieselbe wie im Alten Reiche. dessen Formen die Abbildungen 4 und 5 zeigen; ,'riraiten hrrt, iraben wir rrnter anderem ja auch beim Schwanz der Konigstracht ,rdr.r irt'irn Pantherfell des Sem-Priesters. I Tl'lor antl S. Clarke ,,'Ihe Tomb of Renni" Pl.

XII,

London 1000; - T;zlor and 1896. N. de G. Davies \'gl. die Anmerkungen and Garcliner .,The Tomb of Antei Oker" Pl. XXrI; iiber rlier lluir-Pritster r.on Griffith in ,,The Tomb of Paheri" Page 20-21' ! tlanliner sclrreibt zu der Begriibnisszene in dem Grabe des Antef-Oker S.2l iolgt'ndes: ., ... Tlieir dist,inctive mark is a eurious open-work crown, fitted to the skuli, which resembels theAtef -crown wonl by gods and kings. Thel' may l)e ac(:olrnte(l ior b_v their acting ns priests of Hathor goddess of meriment as rvell as nrler of the Necropolis. These men seem to bring permission ior the S.

('larkc .,The Tomb of Sebeknacht" Pl. rII, London

cortege

to

rinter her precincts,

for they &nnounce ?* ,/\ll

flOfl ' she has ior the muu are a

irlclined her head". This iormelity w&B never forgone, constant teature of the burial rites... 3 ]Ian kann natiirlich zweifeln, ob eine Verbindrmg zwischen dieser Krone der Tdnzer uncl dem Mittelstiiek der Atef-Krone besteht. Mir persdnlich scheint ern solcher Zusa.rnmenhang sqgonornmen werden zu miissen. 8

Abb.

4.

doch treten daneben schon die Formen cles Neuen Reiche Neuen Reiche weist die Gestalt der Krone mannigfache Vt heiten auf, je nachdem man die widderhorner der An, und die Kuh-Horner beicle verwendet oder bald das eine. andere Hornerpaar fortlti8t. AuBerdem wird zwischen Hcirner und auf den Knopf cler Binsen_Krone sehr hiiufig d scheibe gesetzt (Abb. 6 bis 1t). Als Neuheit taucht in dieser Zeit auch eine besond.ere Atef-Krone auf, die meistens von Osiris getragen wird. l sttick bildet nicht die Binsen-Krone, sondern die ober ,,Leder"-Krone, an der die straufienfedern befestist sind. D triigt Osiris znrreilen auch, wie der Konig, in ierbindun Widder-Hornern, die nur im profil abgebildet sind, wd,hrend bei der eigentlichen Atef-Krone nui als Vorderansicht gr (Abb. 12, I3). ,

Abb.

12.

Abb.

13.

Der Namo.

ilf.u ist seit dem Mittleren Reich belegt. Die Schn ist seit dem llittleren Reieh K ..^ und daneben auch K an den unten niihe*ng"g"u#r,h"u"". ;;;;:;;;"*1 minative, die auch seit dem Mittleren Reiche ak Anktirzung fi ganz,e Wort vorkommen, sind in Abb. 16 Stellennachweise zu ihnen siehe in Fu8notei. "o."__"ng".Lll, Das Wort

lnft /?)?thr? ffi//1 tc'ru€9/"1-UUtJq a b c cl e f

lh

heiBt: ,,Atum, Herr der beiden r,fincrer, Heliopolitaner. einziger Gott, der sich an der wahrheit befriedigt in seinem Namen ries Herrschers .,,,on Heliopolis, des Herrn cter roten (rl'{r't) Krone u'd des Herrschers der wei8en (wrr.t) Krone... Aber clas ist nur eine unllare Spur. Der Name .,die gr.Ber werdende" ist natrirlich auch gelegentlich in.einem Wortspiel mit,,uf, :,,der GroBe,, zumAusdrucklekommen, rvie z' B' Pvr' 74g und sonst, ohne da8 uns solche stenen etwas Besonderes lehren. Auch im Amonsritual (nach Berlin pap. 30db, Col. 6, 1-i) hei.t es von Amon-Re dem Herrn der beiden tr'eie"n, da' ,,die uvr.t Krone gtoll (wr) sei auf seinem Kopfe,,. _ Es wdre schw-erlich richtis. solche stellen auf die tatsiichhcle Lringe der Krone zu beziehen. Das rvrirde der Agypter wohl anders zum Ausdruck bringen. Das Determinativ der twr't'Krone ist in der Hauptsache allerdings I Luksor, Geburtsdarstellung (Amenophis III) Mission XV pl. 63, l_ig. 30

204.

nicht sehr hriufig, eineDeterminierung, die sich beiderftf,.tKrone in Papyri der 19/20. Dyn. vereinzelt findet. Ich werde dieso Stt unten bei der Doppelkrone noch einmal erwli,hnen miissen. Daneben kommen aber auch noch Schreibungen vor, d.ie zu ze scheinen, da8 man vom spd,teren neuen Reich an augenscheir die urr. t -Krone von O berii,gypten mit der wv. t -Kr one von Unteriigyl verwechselt hat, sei es nur in der Schrift, sei es weil die beiden r utrr.t, die urspriinglich gewiB durch einen vollbetonten Vokal getrt waren, durch Anderung des Vokalismus und cles Worttones sammengefallen sind. Ich denke an die merkwtirdige Determinier mit clemQ.l und auch an die mit der }^ z. DaB clie wrr.t-Krone sich im Geb#rlch wesentlich von der r Krone unterscheidet, habe ich nicht feststellen k0nnen. fch mo, aber doch auf zwei Stellen hinweisen, die ungewohnlich sind. eine steht im Hymnus auf Sesostris in Kahun (1, B), wo es vom K, hei8t. da8 er .,die Lrinder mit seiner wrr.tKrone bezwingt,,. Die dere findet sich in Luksor; ich habe sie schon als Beleg fiir die I uirt zitieft, (siehe Anm. d, S. gg): eine Gottin, welcho die iveiBe Kr bringt, sagt ,,nimm dir die mtichtige Wei8e. die an deinem Kopfe damit du die Liinder eroberst mit ihrer wrr.t in ihrem Namen . . . . von Oberiigypten".

III.

Die dza'.sr-Krone.

Dieser seit dem }fittleren Reiche belegte Name fiir die WeiBe Kr findet sich besonders hziufig erst in griechischer zeit, inden rnschril der Tempel. Nach den Beobachtungen, die bei der Worterbucharl gemacht sind3, konnte man auch in diesem Falle vermuten, da8 spdten Schriftgelehrten das Wort aus dlterem Sprachbestand hen gesucht haben. Jedenfalls haben sie es mit besonderer Liebe r u-endet, ohne da8 man sehen kann, auo welchen Griinden; denn um , aus der \\'ei8en Krone bestehenden Teil der zusammengesetz rAmons Ritual, Spruch 56. Berlin P. 305d, 32, .l-6. ! Pap. Leiden 347, 5,3-.1, Zaubertexte N. R. 3 Nach Mitteilung von Prof' Grapow'

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Kronen zu bezeieh'en' von denen ich auf seite 60 spreche, brauchte man nic'ht qerade dicses wort zu nehmen. lran hiitte auch f/.1 oder eirr iulderes \l:ort berutzen konnen. Dri' i'teressani'estc .'n diesem wort ,im...d ist die Bildung mit dem n'err-rhi:iren suffix i entsprechend d.em Namen fiir die Rlt" K"orr* nLlt's (vgl. unten seite J4). Es gibt mehrere solche Bildungen von riubstantiven mit personarsuffixen. Die hier vorriegende Bildung Sethe in seiner Arbeit,iiber das iigyptische Soorierruogel 'at besprochen. In den dramatischen Texten-ist er (seite rr0)lochschon einrnal darauf zuriickgekommen. Sethe meint, da8 ,,dieses Abl"itr.rrgrsuffi-r 'srspeziell zur Bildung von Ausdrticken fiir des K
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