(01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

February 14, 2017 | Author: Bogdan Tudor | Category: N/A
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kicker...

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VIER STÜRMER MIT CHANCEN

Wer gewinnt die Torjäger-Kanone?

KRISE VON INTER & MILAN

Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr

Mailand völlig aus der Mode

GLADBACH-STAR IM PORTRÄT

Herrmann: So wertvoll wie nie

Die Zukunft im Blick Neuer Kurs: So will der BVB wieder den Anschluss an die Spitze schaffen

Titelfoto: [M] Imago/Team2

DAS GROSSE INTERVIEW

SCHWEINSTEIGER, ALONSO, LAHM

So denkt Hummels Münchens Mittelfeld über einen Wechsel in der Analyse

DER PROMI-ERSATZKEEPER

Reina über seine Rolle hinter Neuer

Nr.

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30. 3. 2015 14. Woche

€ 2,60 Deutschland

EXKLUSIV TV-Geld-Ranking: Bayern kassiert mehr als 68 Mio.

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kicker, 30. März 2015

In dieser Ausgabe Jean-Julien Beer, kicker-Chefredaktion

Der BVB muss sich neu erfinden D

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Treffpunkt Säbener Straße: Bayerns Finanz-Vorstand Jan-Christian Dreesen (2. v. l.) mit den kicker-Reportern Mounir Zitouni, Karlheinz Wild und Frank Linkesch

ie Rettung von Borussia Dortmund kurz vor dem wirtschaftlichen K.o. und der Aufbau eines Dreamteams war eine am Ende weltweit beachtete Erfolgsgeschichte. Garniert mit zwei Meistertiteln, einem Pokalsieg und der Teilnahme am Finale der Champions League, das jedoch der FC Bayern knapp gewann. Es war eine sportliche und wirtschaftliche Komplettsanierung, die vielen Vereinen als leuchtendes Vorbild diente.

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Vor Ort in Sinsheim: Der Manager der TSG 1899, Alexander Rosen, im Gespräch mit Reporter Michael Pfeifer

J

etzt aber müssen die Sanierer noch einmal ran. Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp. Ihr Auftrag: das eigene Werk neu justieren. Dazu sind einige Änderungen notwendig, die unser BVB-Experte Thomas Hennecke in der Titelstory ab Seite 6 beschreibt. Das Ziel ist klar: Das schwarz-gelbe Märchen soll durch die überraschend schlecht verlaufene Saison nicht abrupt beendet werden; vielmehr soll Borussia Dortmund wieder das werden, was den Verein in Deutschland und international in den vergangenen Jahren so interessant gemacht hat: ein spektakulär und leidenschaftlich aufspielender Spitzenklub. Die Bayern ärgern – das war eine Spezialität dieses BVB. Vor diesem Hintergrund ist das direkte Duell am Samstag immer noch elektrisierend.

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Report: Wie Jürgen Klopp den BVB neu ausrichten und sein Team an erfolgreiche Zeiten anknüpfen soll.

Fotos: Sampics/Pahnke, apf, Getty Images/Franklin, Sampics

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„Wir haben keine Angst vor den Bayern“: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking ist ein Mann klarer Worte.

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Stolzer Spanier: Pepe Reina spricht über seinen Wechsel auf die Bank des FC Bayern.

Die Ligen. Die Rubriken. Was war da los? Nationalmannschaft Bundesliga Kolumnistenkreis, Scheinwerfer International

Auf eine spannende Woche! 4 19 29 47 48

2. Bundesliga 3. Liga 4. Liga Leserforum Nachspielzeit und Abpfiff

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kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Türkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Südkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England).

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Foto: imago/Joch

kicker, 30. März 2015

WAS WAR DA LOS?

Echte Liebe auf der Probe D

ie Anhäger des BVB brauchen gute Nerven. Echte Liebe? Oh ja, bei diesem Bild wird sie auf die Probe gestellt. Ein halbes Jahr bevor Beckenbauer und Co. das Olympia-Stadion beziehen, verpassen sie den SchwarzGelben im November 1971 eine herbe Abreibung – und zwar im Grünwalder Stadion. Die kultige Anzeigetafel steht noch immer dort, und bis heute ist das 11:1 der höchste Bayern-Sieg gegen die Borussia, die am Ende sogar

absteigt. Viele haben die Schmach gar nicht mehr auf dem Zettel, schließlich entwickelt sich die Paarung zeitweise zu dem Duell schlechthin. Und klar, trotz des Zwischentiefs der Borussia bleibt die Rivalität bestehen. Am Samstag steht das nächste Gipfeltreffen vor der Tür. Weder im Grünwalder noch im „Oly“ oder in der Allianz-Arena. In Dortmund. Dort hat der BVB eine positive Pflichtspielbilanz: 18 Siege, 19 Remis und 14 Niederlagen.

Im “ vor 15 Jahren

Klartext: Daum über Bayer, Bayern, Geld

3. 4. 2000: Er polarisiert in der Bundesliga wie kaum ein anderer: Christoph Daum. Als Trainer von Bayer Leverkusen kritisiert er die Entwicklung des deutschen Fußballs und sehnt als Weckruf den Absturz eines großen Klubs herbei. Lob findet er indes für Oliver Kahn und den aufstrebenden Michael Ballack.

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BUNDESLIGA

Die schwarz-gelbe Traumfabrik hat ihre Pforten erst einmal geschlossen. JÜRGEN KLOPP (47) erhält den Auftrag, den BVB neu auszurichten. Der Klub verordnet sich dazu eine Schlankheitskur.

Umparken

N

ach dem 37. Champions-League-Spiel jener außergewöhnlichen Epoche, die in Dortmund mit der Saison 2011/12 begonnen und den Anhängern der Borussia im internationalen Fußball „wundervolle Abende“ (Mats Hummels) beschert hatte, empfahl Jürgen Klopp zerknirscht, „einen dicken Strich zu ziehen“. Mehr noch: Das in seinem Zustandekommen reichlich desillusionierende 0:3 im AchtelfinalRückspiel gegen Juventus Turin hat in Kombination mit dem enttäuschenden Abschneiden in der Meisterschaft weitreichende Folgen. Der BVB programmiert seinen Routenplaner neu und verordnet sich eine Schlankheitskur.

Nach zuletzt fünf Titeln hängt in dieser Saison ein Grauschleier über dem Verein. Fast hat es den Anschein, als habe Autosponsor Opel, der auch Klopp als Markenbotschafter beschäftigt, mit dem Slogan seiner jüngsten Imagekampagne Pate gestanden für das jetzt in Dortmund anstehende Projekt: Umparken im Kopf. Einen totalen Paradigmenwechsel sehen die Dortmunder Pläne nicht vor, gleichwohl Veränderungen in allen Bereichen. „Es wird definitiv keinen Radikalumbruch geben“, versichert Boss Hans-Joachim Watzke, „das entspricht auch gar nicht unserer Philosophie. Aber es wird eine gewisse Neujustierung geben.“ In welchem Maße auch wirtschaftlich an Stellschrauben gedreht werden muss, wird erst am Ende der Saison klar werden. Noch befindet sich die Europa League in Reichweite, die drohende Einnahme-Verluste abmildern und die Belegschaft höher beanspruchen würde. „Ohne eine Doppelbelastung“, stellt Watzke klar, „hätten wir

29 Spieler und ihre Verträge Ex-Kapitän Sebastian Kehl beendet nach dieser Saison seine aktive Karriere beim BVB, die anderen 28 Profis besitzen einen Vertrag über diese Spielzeit hinaus. 2015 Kehl 2016 Alomerovic, Großkreutz, Gündogan, Kirch, Langerak, Subotic, Weidenfeller 2017 Bender, Hummels, Leitner (zurzeit an Stuttgart ausgeliehen), Mkhitaryan, Piszczek, Schmelzer 2018 Aubameyang, Blaszczykowski, Ducksch (zurzeit an Paderborn ausgeliehen), Dudziak, Hofmann (zurzeit an Mainz ausgeliehen), Jojic, Kagawa, Ramos, Sahin, Sokratis, 2019 Durm, Ginter, Immobile, Kampl, Reus

die eine oder andere Planstelle im Kader zu viel.“ Mit 28 Spielern, die für die neue Saison schon unter Vertrag stehen, und einem Gehaltsbudget von derzeit fast 80 Millionen Euro wäre der Kader komplett überdimensioniert. Die in den vergangenen Jahren merklich gestiegenen Personalkosten (siehe Infofläche Seite  8) will Dortmund deckeln – mit einiger Wahrscheinlichkeit

sogar zurückfahren, im Extremfall unter die 70-Millionen-Euro-Marke. Nach fünf Titeln (Meisterschaft, Pokal, Supercup), zwei weiteren Final-Teilnahmen (Champions League, Pokal) und neuen Rekordmarken bei Gewinn und Umsatz hängt in dieser Saison ein Grauschleier über dem BVB. „Solche Zyklen sind normal“, sagt Jürgen Kohler, der von 1995 bis 2002 für die Borussia verteidigte,

Mats Hummels denkt offen über seine Zukunft nach.

kicker, 30. März 2015

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im Kopf

Fotos: DeFodi (2), Getty Images

Ziel für die Zukunft: Nach dem Absturz in der Hinrunde wollen Trainer und Team bald wieder sportliche Erfolge feiern.

„drei Jahre hat alles gepasst, dann kamen die Probleme. Beim BVB werden sie jetzt durchatmen und sich anders orientieren.“ Klopp behält dabei das Kommando, er wird in seine achte Saison als Trainer gehen. Ungewissheit herrscht, ob ihm neben Marco Reus, der sich unlängst bis 2019 verpflichtete, auch Mats Hummels oder Ilkay Gündogan folgen werden. Im aktuellen kicker-Interview hält sich der von Manchester United umworbene Hummels sämtliche Türen offen (siehe Seite 22). Ja, er denke offen und ehrlich über seine Zukunft nach, gesteht der Weltmeister von 2014. Bei Gündogan könnte dieser Prozess bald abgeschlossen sein. Gute Gründe sprechen dafür, dass auch er innerhalb der nächsten Wochen ein neues Arbeitspapier in Dortmund unter-

schreiben wird. Der nach dem Dauereinsatz der vergangenen Wochen zuletzt überspielt wirkende Stratege findet beim BVB das beste Betätigungsfeld, um nach der 14-monatigen Verletzungspause auf hohem Niveau wieder zu Konstanz und Stabilität zu finden. „Der Verein bietet eine offene Flanke, wenn solche Schlüsselpersonalien ungeklärt sind“, meint Abwehr-Ikone Kohler, „bei beiden sollte so schnell wie möglich für Klarheit gesorgt werden. Der BVB braucht solche Galionsfiguren.“ Klopp ist noch immer eine. Dass seine Stirn mittlerweile tiefe Falten durchfurchen, wird ihn wie Wundmale immer an die Saison 2014/15 erinnern. Sie geriet bis Anfang Februar zu einem nie für möglich gehaltenen Horrortrip, der alle Einschätzungen und Prognosen krass ad absur-

dum führte. Nur ein möglicher Pokalsieg kann die Saison noch retten, andernfalls wird sie wohl als Fehlschlag in die Annalen eingehen. Der schwarz-gelbe Lack, der so kräftig auf dem ganzen Kontinent leuchtete und den BVB zum „heißesten Klub Europas“ machte, wie das englische Magazin Four-four-two bewundernd feststellte, er ist ab. Naturgemäß färbt das auch auf den Trainer ab, in dessen Verantwortungsbereich neben märchenhaften Erfolgen der beispiellose Hinrunden-Absturz fällt. Klopp hat mit seinem leidenschaftlichen Balleroberungsfußball und dem überfallartigen Umschaltspiel einen viel beachteten Trend gesetzt. Die Notwendigkeit alternativer Konzepte, Lesen Sie weiter auf Seite 8

BUNDESLIGA

Fortsetzung von Seite 7

um dem oft bestürzenden Ideenmangel gegen tief stehende Mannschaften zu begegnen, verneint er jedoch. So energisch sich der Trainer gegen die Kritik an einer zu eindimensionalen Ausrichtung seines Teams und gegen den Vorwurf wehrt, er habe seine Spieler zuletzt nicht mehr weiterentwickelt, so oft flammt die Diskussion darüber nach schmerzhaft uninspiriert geführten Partien wie zuletzt gegen Hamburg, Köln (jeweils 0:0) und Turin wieder auf. Doch selbst wenn es mit auf ihren Schöpfer zurückfällt, dass die schwarz-gelbe Traumfabrik jetzt erst einmal ihre Pforten geschlossen hat, erhält Klopp den Auftrag, den BVB neu auszurichten und die nötigen Korrekturen vorzunehmen. Klopp haben die vergangenen Monate Körner gekostet, wie er es selbst formulieren würde, aber so ratlos, frustiert und leer – oder gar amtsmüde – wie in mancher Phase der furchtbaren Hinrunde wirkt er längst nicht mehr. Gerade noch rechtzeitig leitete er nach dem 0:1 gegen Augsburg als Tabellenletzer die Wende ein. Die Frage, ob die Nibelungentreue der Bosse auch eine Niederlage in Freiburg noch verkraftet hätte, wird wohl nie seriös beantwortet werden. Unter den Anhängern und Sympathisanten der Borussia genießt der bis 2018 gebundene Coach noch immer breiten Rückhalt. Neue Spieler wird der Fußballlehrer eher im Supermarkt als in Luxus-Boutiquen finden (müssen): Schon am 5. März hatte der kicker exklusiv darüber berichtet, dass man bei Borussia Dortmund zumindest für eine gewisse Übergangsphase die Spendierhosen auszieht. Nicht klotzen, sondern kleckern heißt es in diesem Sommer, nachdem die Schwarz-Gelben in den vergangenen vier Jahren stolze 151,7 Millionen Euro für neues Personal hinblätterten, zuletzt zwölf Millionen für Kevin Kampl (Salzburg), von dessen „Lebendigkeit“ (Klopp) die Westfalen noch in der Rückrunde profitieren wollen. Weil gleichzeitig nur für 97,9 Millionen Spieler verkauft wurden, erwirtschaftete der BVB in dem Zeitraum seit 2011 ein fettes Minus von 53,8 Millionen Euro. Die Vorgaben für die nächste Transferperiode sind deshalb klar umrissen: Einnahmen und Ausgaben müssen sich in Dortmund die Waage halten. Die „Netto-Investitionen“, von denen Watzke gerne spricht, sollen bei null liegen. Das eröffnet Talenten aus dem eigenen Lager verlockende Perspektiven. Den als Rohdiamanten geltenden Junioren-Nationalspielern Felix Passlack (Abwehr, Mittelfeld) und Dzenis Burnic (Mittelfeld) winken in naher Zukunft Profiverträge. Vorausgegangen ist ihnen im Februar bereits Jeremy Dudziak (19), der erst einen

Kontrakt bis 2018 signierte und am 21. März beim 3:2 in Hannover auch gleich sein Bundesligadebüt feiern durfte. Alle gaben bereits im Winter-Trainingslager von La Manga/Spanien ein starkes Bewerbungsschreiben ab. Mit einer deutlicheren Akzentuierung auf junge, entwicklungsfähige Fußballer, die nach mehrjähriger „Dürre“ im eigenen Nachwuchs nach vorn drängen, besinnt sich Dortmund zumindest ansatzweise auf ein Erfolgsmodell aus Klopps Anfangszeit. Zum einen reagiert der BVB darauf, dass mit der Champions League fürs Erste eine üppig sprudelnde Geldquelle versiegt ist. Gleichzeitig darf die

Ilkay Gündogan soll in den nächsten Wochen verlängern. anstehende Beförderung höchstbegabter Jungs ein Stück weit als Eingeständnis gelten, dass sich die teuren Transfers der vergangenen ein, zwei Jahre nicht rentiert haben.

Bei Henrikh Mkhitaryan (26 Millionen Euro) oder Ciro Immobile (18,5 Millionen) hat die Einkäufer der Borussia der sichere Instinkt im Stich gelassen, der sie vorher zielsicher auf die Spur vergleichsweise preiswerter Topspieler wie noch 2013 Pierre-Emerick Aubameyang geführt hatte. Bei Shinji Kagawa (8 Millionen) übertraf der Nostalgie-Effekt bei weitem den sportlichen Nutzen. Und auch bei Nachzügler Kampl lässt sich bisher allenfalls in Grundzügen erahnen, welche Idee hinter seiner Verpflichtung steckt. In seinen sieben Liga-Einsätzen hat sich der slowenische Nationalspieler wohl als fleißiger Renner, nicht aber als dauerhaft kreative Hilfe im Offensivbereich entpuppt (kein Tor, ein Assist). Ein paar neue Kräfte werden kommen, ein paar andere, zu denen neben Mkhitaryan oder Immobile selbst der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz zählen könnte, werden den Verein verlassen. Klopp wird ein Team an die Hand bekommen, das schon 2015/16 wieder Kurs auf die Königsklasse nehmen soll. „Unseren Markenkern des seriösen Wirtschaftens werden wir nicht aufgeben“, beteuert Watzke, „trotzdem wollen wir eine ambitionierte Mannschaft an den Start schicken.“ Übersetzt heißt das: Mit den finanziell überlegenen Klubs aus München oder Wolfsburg versucht sich Dortmund erst gar nicht zu messen. Mit Mönchengladbach, Leverkusen oder Schalke schon. THOMAS HENNECKE

Fotos: Imago (2), DeFodi,

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Drei junge Hoffnungsträger und ein alter Hase beim BVB: Jeremy Dudziak (19), Felix Passlack (16) und Dzenis Burnic (16) schnuppern neben Neven Subotic (26) Profi-Luft.

Erfolg hat seinen Preis: Die Personalkosten stiegen seit 2010/11 um 75 Prozent Seit der ersten Meistersaison unter Trainer Jürgen Klopp (2010/11) sind die Personalkosten bei Borussia Dortmund um 75 Prozent gestiegen.

2010/11

61,5 Mio. €

2011/12

79,9 Mio. €

2012/13

2013/14

106,2 Mio. €

107,8 Mio. €

Die Personalkosten im Konzern schließen alle Beschäftigten in Handel, Verwaltung sowie Amateur- und Jugendfußball ein. Das reine Budget für die Lizenzspieler (ohne den Trainerstab) bezifferte der BVB im Geschäftsjahr 2013/14 mit knapp 80 Millionen Euro. kickerinfografik

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Marketing-Direktor Cramer über die weltweite Popularität

Der Boom um den BVB hält an 1Obwohl der BVB die Erwar-

die Internationalisierungspläne der Borussia jedoch vertragen, beteuert Cramer, so lange halte die Wirkung aus einer viermaligen Teilnahme seit 2011 und dem Erreichen des grandiosen Wembley-Finales von 2013 (1:2 gegen den FC Bayern) an. „Dass wir in der nächsten Saison nicht dabei sind, ist bitter und ärgerlich, kommt aber keiner Katastrophe gleich“, betont Cramer, „aufgrund unserer Vergangenheit und der Wahrnehmung, die wir im Ausland noch immer genießen, fallen wir nicht komplett in ein Loch.“ An der für Anfang Juli vorgesehenen Asienreise hält Dortmund fest. Die Planungen für den knapp einwöchigen Trip laufen – mögliche Ziele sind Singapur, wo die Westfalen vor einem halben Jahr eine Repräsentanz eröffnet haben, Japan und Malaysia. Dort sollen zwei Spiele stattfinden. Mit der Gage für diese Reise kompensiert Borussia Dortmund einen (kleinen) Teil des Einnahme-Verlustes aus der Champions League, der nach Abzug aller Kosten und Mannschaftsprämien bei 15 bis 20 Millionen Euro liegen dürfte. Erst vor drei Wochen erfuhr Cramer auf einer Asien-Visite, dass die Popularität der Borussia nicht wirklich unter der mauen Saison gelitten hat: „Allein die Geschichte vom Turnaround in der Bundesliga mit zuletzt fünf Siegen und zwei Unentschieden lässt sich dort gut erzählen.“ Das war allerdings, bevor Juventus Turin dem Bundesligisten beim 3:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League eine schmerzhafte Lehrstunde erteilte. THOMAS HENNECKE

Foto: Imago

tungen in der laufenden Spielzeit nicht erfüllt hat, hält der Boom um den achtmaligen Deutschen Meister an. Marketing-Direktor Carsten Cramer (Foto) erwartet im Merchandising nach dem Rekordumsatz vom Vorjahr (56,6  Millionen Euro) ein erneutes Plus in der aktuellen Saison. Cramer spricht von einem „Phänomen“, das sich auch in einem unvermindert starken Zuschauerzuspruch widerspiegelt: Das Pokal-Viertelfinale am 7. April gegen Hoffenheim war innerhalb von zwei Stunden (!) ausverkauft. In der Liga liegt die Auslastung des Signal-Iduna-Parks trotz einer dürftigen Heimbilanz bei phänomenalen 99,6 Prozent. „Die Menschen sind weiter bereit, unseren Weg mitzugehen“, sagt Cramer, „wir haben unseren Fans und Sponsoren auch kein permanentes Rennen um Platz 1 versprochen, sondern ehrliche und ambitionierte Arbeit.“ Im HospitalityBereich, wo die besonders zahlungskräftige Kundschaft zu Hause ist, verzeichnet die Borussia „keine einzige Kündigung mehr als sonst“. Cramers Erklärung: „Unsere Besucher definieren sich nicht nur über den sportlichen Erfolg.“ Seine Internationalisierung treibt der BVB voran – auch wenn mindestens bis Herbst 2016 die kostenlose Werbung aus der Champions League fehlen wird. Die Königsklasse sei ein „ganz wesentlicher Motor“, um auf den globalen Wachstumsmärkten Fuß zu fassen, sagt der Marketingchef. Und weiter: „Es ist bedauerlich, dass dieser Beschleuniger erst einmal wegfällt.“ Ein Jahr Pause von der Champions League können

Die Internationalisierungspläne können ein Jahr Pause von der Königsklasse vertragen: In Asien steht der BVB – nicht zuletzt dank des japanischen Nationalspielers Shinji Kagawa – hoch im Kurs.

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kicker, 30. März 2015

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BUNDESLIGA

Über ein Jahrzehnt stand PEPE REINA (32) im Tor. Große Klubs, viele Titel. Bei Bayern sitzt er auf der Bank. Keine einfache Situation, wie er erzählt.

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Höhepunkt und Zwischenstation: Reina 2010 mit der WM-Trophäe und 2013 im Tor des SSC Neapel in der Königsklasse gegen den BVB.

Silberschätze: 2006 als FA-Cup-Sieger mit Liverpool, 2012 als Europameister mit Spanien

Herr Reina, Sie waren vergangene Saison bei Neapel die Nummer 1. Viele wunderten sich, dass Sie bereit waren, bei Bayern München die Nummer 2 zu werden. Ich war ja nur von Liverpool dorthin ausgeliehen. Als ich nach England zurückkehrte, war ich nicht mehr der Stammkeeper. Ich musste also eine Entscheidung fällen, ob ich bleiben will oder nicht. Da kam das Angebot von Bayern München. Natürlich ist es nicht einfach, zu einem Verein zu kommen und sich auf die Bank zu setzen. Ich hatte mir das vorher nicht so vorstellen können, aber Bayern war in dieser Beziehung ganz deutlich zu mir. Es war klar, dass Manuel Neuer die unumstrittene Nummer 1 ist. Es lag an mir, ob ich das machen will. Ich habe mich so entschieden und bin jetzt sehr glücklich hier zu sein. Es gibt keinen echten Kampf um den Platz im Tor. Wie schwer ist da so eine Trainingswoche? Ich muss für mich trainieren, um da zu sein, wenn es notwendig ist. Das bin ich mir selbst, aber vor allem dem Team und dem Verein schuldig. Jeder Tag ist eine Herausforderung, denn ich weiß, dass ich im Normalfall nicht spiele. Ich muss mich motivieren. Das ist nicht einfach, denn ich habe in meiner ganzen Karriere gespielt. Wenn irgendwas mit Manu ist, muss ich da sein. Das ist vor allem eine Kopfsache. Von vornherein zu wissen, dass man immer auf der Bank sitzen muss, ist sicherlich sehr schwer für einen Sportler. Das ist hart, aber in Liverpool waren die Aussichten schlecht. Und bevor ich dort Nummer 2 oder 3 gewesen wäre, wollte ich lieber zu einem Weltklub wie Bayern München. Und die Zeit hier ist positiv. Ich lerne viel von Manuel Neuer, von Pep Guardiola. Und man muss sehen: Wir können noch alle drei Titel gewinnen.

Fotos: Getty Images; EPA; imago (2); WITTERS (2)

ater Miguel verlor als Torwart von Atletico Madrid das Europacupfinale 1974 gegen die Bayern. Seit Sommer ist sein Sohn Ersatzmann hinter Manuel Neuer.

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„Jeder Tag ist eine Herausforderung“ Was haben Sie von Neuer gelernt? Es ist die Art, wie er hält, wie er das Team von hinten unterstützt und am Spiel teilnimmt. Er antizipiert sehr gut, spielt clever mit. Ich mag seinen Stil, wie er spielt. Auch mein Spiel sieht so aus, wir sind uns da ähnlich. Ist er der beste Torhüter der Welt? Er ist derzeit der kompletteste. Er beherrscht Strafraum und Tor wie kein anderer. Er ist der Beste. Sie sind der erste Torwart, der in den vier Top-Ligen Spanien, England, Italien und Deutschland zum Einsatz kam. Ich habe dadurch viele verschiedene Kulturen erlebt, in tollen Städten gelebt. Das hat mich auch in meiner Persönlichkeit geprägt. Du wächst mit den Jahren im Ausland. Bis jetzt war es eine große Karriere, vielleicht kommt ja noch das eine oder andere Land dazu … (lacht) Welche Liga ist die beste? Spanien ist eine starke Liga, ich habe für Barcelona und Villarreal gespielt. Ob es die beste ist? Ich weiß nicht. Es

Er muss das auch nicht erklären, als Trainer stellt er die erste Elf auf. Aber ich habe ja dann zehn Tage später in Bremen beim 4:0 in der Liga spielen dürfen. Ihr Verhältnis zu Guardiola ist enger als bei anderen Spielern, Sie kennen sich schließlich gut von früher. Unser Verhältnis ist gut, aber nicht deswegen. Und nur wegen unserer Vergangenheit ist er mir keine Erklärungen schuldig. Pep war Kapitän, als Sie in Barcelonas erste Mannschaft kamen. Konnten Sie sich damals vorstellen, dass er so ein berühmter und erfolgreicher Trainer wird? So erfolgreich vielleicht nicht. Aber auf jeden Fall, dass er Trainer wird. Er war der Anführer auf dem Feld und in der Kabine. Jeder wusste irgendwie, dass er das Zeug dazu hat, weil er seine Rolle liebte. Er verstand das Spiel schon damals, gab Befehle und Anweisungen. Zu viele? Als Trainer? Nein, tut er nicht. Als Spieler vielleicht schon ... Fünf Spieler aus Spanien, vier im Trainerstab. Profitiert der FC Bayern von dieser spa„Ich hatte erwartet, gegen nischen Kultur? Braunschweig zu spielen.“ Schwierig zu sagen. Wir sind Spanier, aber zunächst gibt drei, vier starke einmal gute Spieler. Wir wollen Teams, aber die kleineren Bayern-Level bieten, und da ist es können Real oder Barcelona kaum egal, ob wir Spanier, Franzosen oder Paroli bieten. Deshalb schätze ich Deutsche sind. Wir wollen Trophädie deutsche und englische Liga en gewinnen und konkurrenzfähig insgesamt stärker ein. England ist sein. Die Mentalität geht ja nicht Deutschland sehr ähnlich. Italivon den Spielern aus, sondern vom en ist ein wenig anders. Es ist ein Verein. Danach richten wir uns, wir schlafender Riese im Vergleich zu müssen uns anpassen. den anderen Ligen. Aber das LeWelches Ansehen genießt der FC Bayern ben in Italien war herrlich und hat in Spanien? mich sehr an das Leben in Spanien Natürlich bekommt er durch die erinnert. vielen Spanier hier mehr AufmerkIn Spanien ist es üblich, dass im Pokal samkeit, steht stärker im Fokus bei die Nummer 2 spielen darf. Waren Sie den Fans. Er wird als Gigant im euüberrascht oder gar verärgert, dass Sie ropäischen Fußball gesehen. gegen Braunschweig nicht den Vorzug vor Welches Bild hatten Sie vom FC Bayern, Neuer erhielten? bevor Sie hierher wechselten? Ich hatte schon erwartet zu spielen, Das des Teams, das meinen Vater aber ich kann auch nicht klagen, im Europapokalfinale schlug. Sie weil der Trainer mir nie Hinweise waren für mich immer ein Gigant in diese Richtung gegeben hatte. wegen der vielen Trophäen, die sie

gewonnen haben und der Anzahl der großartigen Fußballer, die hier gespielt haben. Sie sind ein Gigant, wenn es darum geht, Elfmeter zu halten. Ist das so? Danke. Ihre Quote verrät es. Wie schaffen Sie das? Wenn Sie etwas richtig gut können wollen, müssen Sie es üben. Heut-

„Gegen Müller ist es hart. Er wartet und wartet.“ zutage sind auch die Informationen, die man über die Schützen bekommt, äußerst wichtig. Er ist mein Job, die Spieler zu kennen und zu beurteilen, was sie in solch einer Situation tun werden. Ich muss es in ihre Gedanken schaffen und dann versuchen, den Elfmeter zu halten. Thomas Müller gilt als gewiefter Schütze. Wie viele seiner Elfmeter halten Sie im Training? Oh, gegen ihn ist es hart, weil er wartet und wartet. Echt schwierig, weil er ein sehr, sehr guter Elfmeterschütze ist und das auch weiß. Hoffen Sie, in dieser Saison nochmals zum Einsatz zu kommen? Ich bin jedenfalls bereit, wenn das Team mich braucht. Ihr Vertrag läuft bis 2017: Arrangieren Sie sich mit Ihrem Status als Nummer 2 hier oder verfolgen Sie andere Pläne? Mein Vertrag läuft noch zwei Jahre, alles andere wird die Zeit zeigen. Auch, ob es Angebote anderer Vereine gibt. Im Augenblick konzentriere ich mich nur darauf, diese Saison erfolgreich zu beenden und so viele Trophäen wie möglich zu gewinnen. Trotzdem: Wollen Sie nicht lieber woanders wieder die Nummer 1 werden? Das hängt von der Situation ab. Im Augenblick habe ich keine anderen Optionen. Das hier ist ein großer Klub, und ich bin glücklich, dazuzugehören. Natürlich bevorzuge ich es zu spielen, aber im Augenblick liegt meine Zukunft bei Bayern München.

Zuletzt gab es Gerüchte aus Spanien, Sie würden gerne Ihre Karriere in Cordoba beenden, dem Heimatverein Ihres Vaters. Das ist schwierig, sie spielen auf einem ganz anderen Niveau, bei allem Respekt. Wie lange wollen Sie Ihre Karriere überhaupt fortsetzen? Da muss ich meine Füße und meinen Körper fragen. Mein Kopf ist bereit, noch fünf oder sechs Jahre weiterzumachen. Wie sehen Sie Bayerns Chancen, die Champions League in dieser Saison zu gewinnen? Wir sind näher dran als vor drei Wochen. Aber jetzt sind nur noch große Mannschaften übrig, das macht es schwierig. Unseren nächsten Gegner Porto zähle ich auch dazu. Andererseits ist der Triumph nur fünf Spiele entfernt. Barca, Real, Atletico: Welche der verbliebenen spanischen Mannschaften ist am schwierigsten zu bezwingen? Jede. Sie verfügen über große Qualität und gehören zu den Favoriten. Ab jetzt kann jeder jeden schlagen. Wie blicken Sie auf die Zeit im Nationalteam zurück mit den drei Titeln zwischen 2008 und 2012? Das waren die größten Momente der spanischen Fußballgeschichte und werden es wahrscheinlich für immer bleiben. Jetzt realisieren wird das vielleicht gar nicht so. Aber wenn wir in 20, 25 Jahren zurückblicken, werden wir merken, wie unglaublich es ist, was wir erreicht haben. Keinem Land gelang eine solche Erfolgsserie zuvor, darauf können wir sehr stolz sein. Ist Ihre Zeit im Nationalteam vorbei? Im Augenblick schon, weil ich im Verein auf der Bank sitze. Sollte ich irgendwann wieder regelmäßig spielen, hoffe ich darauf, nominiert zu werden. Das ist jedes Mal eine Ehre für mich. Der Kontakt zum Trainerstab besteht, ich war ja neun Jahre am Stück dabei. IN TE RVIE W: FRANK L INKE S CH UND MOUNIR ZITOUNI

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BUNDESLIGA

Zu Saisonbeginn saß er plötzlich auf der Bank. Doch Gladbachs PATRICK HERRMANN (24) kam zurück und spielt nun besser als zuvor.

D

ie Entscheidung fällt Patrick Herrmann schwer. Kein Wunder bei dieser Flut an Angeboten. Fast die komplette Bundesliga jagt ihn, der Hamburger SV, Werder Bremen, der VfB Stuttgart, Hertha BSC Berlin und selbst der große FC Bayern. Herrmann überlegt, wägt alle Argumente ab – und hört am Ende auf sein „Bauchgefühl“. Das sagt ihm: Borussia Mönchengladbach! Es ist der Sommer 2008, als die Fohlen das Rennen um das Offensivtalent aus dem saarländischen Uchtelfangen machen. Im Gegensatz zu den meisten Mitspielern in der JuniorenNationalmannschaft, die längst in den Internaten der Bundesligavereine aufwachsen, kickt der 17-Jährige bis dahin noch beim 1. FC Saarbrücken. „Da werden die großen Klubs zwangsläufig auf dich aufmerksam“, blickt Herrmann zurück auf die Zeit, in der er zusammen mit Mutter Claudia zig Nachwuchsleistungszentren besuchte, um sich vor Ort über die Gegebenheiten zu informieren. In Gladbach habe „einfach das Gesamtpaket gestimmt, die Infrastruktur und die Perspektive“, erzählt Herrmann und erläutert: „2008 feierte die Borussia gerade die Rückkehr in die Bundesliga, da dachte ich mir: Vielleicht ist in Mönchengladbach die Chance, in den Profibereich reinzukommen, größer als bei einem Verein wie dem FC Bayern, der in

Wertvoll

der Champions League spielt.“ Die Rechnung ging auf. Knapp sieben Jahre später hat Herrmann schon 154 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Nur fünf Spieler in Borussias Historie waren jünger, als sie diese Marke erreichten (siehe Tabelle). Ein Fixpunkt in der Stammelf von Trainer Lucien Favre war Herrmann in den zurückliegenden Jahren eigentlich immer. Doch in dieser Saison hat sich der DauerSprinter auf dem Flügel ein neues Prädikat verdient: wertvoll wie nie. Weil Effizienz zu Herrmanns neuem Markenzeichen geworden ist, weil er Spiele entscheidet. In der Rückrunde sorgten seine Treffer in Stuttgart (1:0) und gegen Freiburg (1:0) sowie der Doppelpack gegen Hannover (2:0) für Siege. Aktuell führt er mit acht Treffern die inter-

wie nie

„Erst mit der Zeit lernt man, ein Spiel auch mit den Augen zu führen.“

Persönlicher Torrekord

Saison

2014/15 2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 2009/10

Spiele

Tore

Vorlagen

24 34 32 27 24 13

8 6 6 6 3 1

2 7 6 9 2 1

Foto: firo Sportphoto, imago

Patrick Herrmann bestritt bislang 154 Bundesligaspiele, wurde 32-mal einund 100-mal ausgewechselt, durfte also nur 22-mal über 90 Minuten spielen.

ne Torjägerliste in der Liga ebenso an wie wettbewerbsübergreifend mit insgesamt 13 Torerfolgen. Herrmann spielt seine beste Saison im Gladbacher Trikot. „Patrick nimmt eine sehr, sehr gute Entwicklung“, lobte unlängst Sportdirektor Max Eberl, der 2008 – noch in der Funktion des Nachwuchskoordinators – den jungen Wirbelwind vom Saarland in Borussias Fohlenstall lotste. Herrmann werde „ein Stück weit ein Mann“, fügte Eberl noch an und zielte damit auf den Reifeprozess des Eigengewächses ab. Denn spektakuläre Highlightspiele lieferte der Rechtsfüßer mit dem Turbo-Antritt in der Vergangenheit häufiger ab. Sein spektakulärer Doppelpack beim 6:3-Auswärtssieg in Leverkusen 2010 fällt in diese Kategorie wie 2012 das furiose 3:1 gegen Bayern München, als Herrmann an der Seite von Marco Reus den Rekordmeister auseinandernahm und doppelt traf. Es fehlte die Konstanz, das Top-Niveau über einen längeren Zeitraum zu halten. „Für einen jungen Spieler, der in der Bundesliga quasi seine ersten Gehversuche macht, ist das nicht ungewöhnlich. Die kleinen Löcher, aus denen man sich herausarbeiten muss, gehören zum Entwicklungsprozess dazu“, sagt Herrmann und weiß: „Wichtig

kicker, 30. März 2015 ist, dass unter dem Strich immer Fortschritte zu erkennen sind.“ In Herrmanns Spielweise zeigen sich die Fortschritte sogar in vielen Bereichen. Seine Ballbehandlung, gerade bei hohem Tempo, hat sich auffällig verbessert. Die Extraschichten, in denen er den schwächeren linken Fuß trainiert, zahlen sich zusehends aus. Sein Gespür für Spielsituationen und der Tordrang entwickeln sich, was Lucien Favre besonders gefällt. „Patrick bewegt sich jetzt besser zwischen den Linien, und er geht in den Strafraum“, urteilt der Coach. Dabei spiele die Erfahrung eine Rolle, betont Herrmann: „Als junger Spieler steht man voll unter Adrenalin. Man will auf dem Platz überall gleichzeitig sein, aber das geht eben nicht. Erst mit der Zeit lernt man, ein Spiel auch mit den Augen zu führen.“ „Flaco“, der Schmächtige, taufte ihn Juan Arango vor Jahren. Doch ganz so schmal wie in seiner Anfangszeit kommt Herrmann nicht mehr daher. Er hat körperlich zugelegt, ist robuster geworden. Immerhin, 70 Kilogramm zeigt die Waage mittlerweile an. „Vier Kilo habe ich mir im Kraftraum antrainiert. Die

„Patrick bewegt sich jetzt besser“: Lucien Favre setzt wieder auf Herrmann.

Matthäus auch hier die Nummer eins Die jüngsten Gladbacher Spieler bei ihrem jeweils 154. Bundesligaspiel. Herrmann gehört damit einem illustren Borussen-Kreis an. Spieler

Geboren

Spieldatum

Lothar Matthäus Berti Vogts Uwe Rahn Rainer Bonhof Michael Frontzeck Patrick Herrmann

21. 03. 1961 30. 12. 1946 21. 05. 1962 29. 03. 1952 26. 03. 1964 12. 02. 1991

31. 03. 1984 31. 01. 1970 22. 03. 1986 06. 03. 1976 16. 04. 1988 22. 03. 2015

bessere Athletik macht sich in vielen Situationen bemerkbar“, berichtet Herrmann und lacht: „Ich schaffe es sogar, mal ein Kopfballduell zu gewinnen.“ Womöglich hängt Herrmanns Leistungssprung auch mit

Alter Jahre/Tage

23/10 23/32 23/305 23/343 24/21 24/38

der verschärften Konkurrenzsituation seit dem Sommer zusammen. Zu Saisonbeginn saß die vermeintliche Stammkraft draußen, Favre gab den Neuen auf den Außenbahnen den Vorzug. Keine Einsatzminute ver-

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buchte Herrmann an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen, während sich André Hahn, Ibrahima Traoré, Thorgan Hazard und Fabian Johnson zeigen durften. Über die ersten (Kurz-)Einsätze kämpfte sich Herrmann in der Hierarchie immer weiter nach vorne. „Es war keine leichte Situation. Damit musste ich erst mal zurechtkommen“, gibt Herrmann zu. Doch er lamentierte nicht, sondern stellte sich dem Kampf um die Plätze. „Konkurrenz“, sagt er, „tut jedem gut. Will man spielen, muss man Gas geben.“ 2015 ist er nun richtig in Fahrt. Ob die Nationalmannschaft bald wieder ein Thema wird, nachdem Herrmann im März 2013 bereits kurz reinschnuppern durfte? Vor zwei Jahren wurde er wegen der angespannten Personallage kurzfristig von der deutschen U 21 in Joachim Löws Eliteauswahl für das WM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan hochgeholt. Herrmann wäre überglücklich, wenn der Bundestrainer ihn ein weiteres Mal berufen würde: „Einmal in der A-Nationalmannschaft den Adler auf der Brust zu tragen – das ist ein Traum von mir.“ JA N LU S T I G

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BUNDESLIGA Die Situation mit 47 Lizenzspielern und einer dem Abstieg geweihten Mannschaft war gelinde formuliert heikel. Warum haben Sie sich dennoch darauf eingelassen? Ich kannte die handelnden Personen und den Plan, der übrigens in einer skurrilen Runde entstand. Es war Ostern, Dietmar Hopp war in Südfrankreich, Frank Briel in den Bergen, Markus Gisdol in Thailand und ich am Gardasee. Da brach in den Telefongesprächen immer mal wieder eine Verbindung weg – vor allem die nach Thailand. Aber wir haben einen Plan entwickelt, wie der Klub künftig ausgerichtet werden soll. Das Team und das Vorhaben, zur ursprünglichen Identität der TSG Hoffenheim zurückzukehren, waren überzeugend. Mit aller Gewalt die Liga zu halten war kein Ansatz. Natürlich war dann der Klassenerhalt ein absoluter Glücksfall. Sind Sie sicher, dass im Abstiegsfall die hehren Vorsätze nicht schnell Schall und Rauch gewesen wären? Wären Sie und Trainer Markus Gisdol dann heute noch im Amt? Das ist hypothetisch. Die 2. Liga birgt viele Unwägbarkeiten, man sieht ja am Beispiel Leipzig, dass man da nicht einfach durchmarschiert. Aber

„Man kann auch sehr schnell verbrennen“

Foto: APF

„Es ist bestärkend, wenn Dietmar Hopp einem sagt: Sie können das.“

Zwei Jahre nach seinem Start am 2. April 2013 in Hoffenheims ärgster Krise hat Manager ALEXANDER ROSEN (35) viel zu erzählen. Sie zählen immer noch zu den ganz jungen Managern der Bundesliga, Herr Rosen. Spricht das für Nachwuchssorgen in der Branche oder unterstreicht das, wie jung Sie tatsächlich vor zwei Jahren eingestiegen sind? Eher Letzteres. Es wirkt immer noch etwas unwirklich, wenn man sich das Einstiegsalter und die damalige Situation vor Augen hält. Haben Sie damals nicht kurz gezögert? Die Situation war ziemlich verfahren, das hätte auch schiefgehen können. Mein erster Gedanke war tatsächlich: Mach es nicht! Die Zurückhaltung hatte zwei Gründe – die

Dimension der anstehenden Aufgabe und das Bewusstsein, dass man da auch sehr schnell verbrennen kann. Natürlich konnte ich ahnen, was auf mich zukommen würde. Dann stellte sich heraus, dass alles noch größer war als gedacht. Wann war Ihnen das Ausmaß klar und bewusst? Schnell, aber ich hatte gar nicht erst die Zeit, in Ehrfurcht zu erstarren. Es ging Schlag auf Schlag. Überlegen, besprechen, entscheiden. Permanent. Das war im Nachhinein vielleicht sogar ein Vorteil. Rein ins Wasser und schwimmen.

ich bin absolut überzeugt, dass es keine Abkehr vom eingeschlagenen Weg gegeben hätte. Der Abstieg war ja auch der wahrscheinlichere Fall. Um wie viele Jahre sind Sie seither gealtert? Bei anderen Kollegen kann man das an den grauen Haaren ablesen, das ist bei mir nicht möglich. Es waren definitiv die intensivsten Jahre. Die Komponenten Aufmerksamkeit, Druck, Belastung und die dahinterstehenden Beträge potenzieren sich im Profibereich. Hand aufs Herz: Sind Sie zuweilen über die Zahlen erschrocken, auf die Sie in manchen Verträgen stießen? Ich war mir zwar bewusst, welche Summen in etwa fließen, aber ich war bisweilen schon überrascht von einzelnen Vertragsinhalten. Was waren für den Manager die brisantesten Momente? Das Phantomtor, die Einrichtung der Trainingsgruppe 2 und die daraus resultierenden Sportgerichtsprozesse. Das waren sicher anspruchsvolle Momente. Die getroffenen Entscheidungen waren aber alternativlos. Haben die gewieften Berater die Grenzen des Branchenneulings auszuloten versucht? Natürlich wurde versucht, Druck auszuüben. Aber wir haben ein klares Signal gesendet. Es wurde schon versucht, einen Hoffenheim-Bonus aufzurufen. Dieses Bewusstsein im Markt, da ziehen wir mehr raus als anderswo, war zu spüren. Das konnten wir widerlegen. Wird der Klub heute wieder anders wahrgenommen? Wir haben nicht den Anspruch, von allen geliebt werden zu müssen. Ich habe aber sehr wohl den Eindruck, dass die Wahrnehmung heute von Respekt geprägt ist. Und das hat nichts mit der wachsenden Ablehnung gegenüber anderen Klubs zu tun. Es ist in erster Linie das Ergebnis unserer Arbeit sowie unseres Auftretens und Verhaltens anderen gegenüber. Ein ganz normales Mitglied der Bundesliga werden wir sicher nie sein. Hat Sie etwas wirklich überrascht? Zuweilen die Geschwindigkeit im Geschäft und eine von außen auf die Klubs einwirkende Stimmungslage, die fast ausschließlich auf das

kicker, 30. März 2015 jeweilige Spielergebnis fixiert ist. Da sind die Ausschläge sicherlich extremer und wuchtiger als noch vor wenigen Jahren. Gab es einen Schlüsselmoment: Jetzt bin ich etabliert? Eine solche Arroganz liegt mir fern. Ich habe mir die Aufgabe aber zugetraut. Es ist bestärkend, wenn ein Erfolgsmensch wie Dietmar Hopp einem sagt: Ich vertraue Ihnen, Sie können das. Auch bei der ersten Managertagung hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nicht auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Viele Kollegen sitzen mit auf der Bank, warum Sie nicht? Auf der Tribüne habe ich eine größere Ruhe und eine bessere Sicht. Ich kann in der Halbzeit auch aus dieser Perspektive meine Eindrücke wiedergeben. Ich muss auch nicht gestikulierend zum Vierten Offiziellen rennen. Man braucht mich da unten nicht, und ich brauche da auch nicht hin. Sie sind zwar höher vorbelastet in den Job gegangen

Eine fiktive Frage. Seriöse Kaderplanung bedeutet, alle Was-wäre-wenn-Szenarien durchzuspielen. Nicht erst im April. Wir sehen das gelassen. Aber wir werden nicht den gleichen Betrag in ei-

„Die Arbeit von Uli Hoeneß ist eine vielleicht einmalige Leistung.“ nen anderen Topspieler investieren. Also können wir so einen Abgang nicht eins zu eins ersetzen. Wir müssen wieder Spieler finden, die in ihrer Entwicklung noch bei den ersten Schritten sind. Ist die Aufgabe, den Verein nun auf diesem Niveau zu halten, schwieriger, als damals die Kurve zu kriegen? Es ist eine andere Aufgabe, aber nicht minder schwer. Mit Erfolgen wachsen auch Ansprüche. Gilt das auch intern?

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uns weit entfernt. Es wird sich hier aber auch keiner gegen eine außergewöhnlich gute Saison mit allem, was damit verbunden sein könnte, wehren. Daraus würden wir aber auch keinen dauerhaften Anspruch ableiten. Ist eine Entwicklung wie in Gladbach möglich? Was dort passiert, hat Vorbildcharakter. Kontinuität bei den Entscheidungsträgern, Konstanz in der Personalauswahl, eine klar erkennbare Identität, Ruhe und Besonnenheit auch in schwierigen Zeiten, auch in Zeiten des kurzzeitigen Rückschrittes. Das ist toll, kann aber nicht unser Anspruch sein aufgrund unserer Möglichkeiten. Gibt es für Sie ein Vorbild in Ihrem Job? Bezogen auf das berufliche Lebenswerk, ist die Arbeit von Uli Hoeneß eine großartige und vielleicht einmalige Leistung, die maßgeblich für den FC Bayern in seiner heutigen Ausprägung ist. I N T E RVI E W : M I C H A E L P F E I F E R ANZEIGE

als andere, aber fehlt nicht generell eine spezifische Ausbildung zum Fußballmanager? Hätte es diese Möglichkeit gegeben, hätte ich mich sicher eingeschrieben. Ich bin überzeugt, dass die Kombination aus sportlicher Expertise und wirtschaftlichem Denkvermögen unabdingbar ist. In der Schnittstelle zwischen Sport und Ökonomie entsprechend ausgebildet zu sein, Bilanzen lesen zu können, zu wissen, was Abschreibungen bedeuten . . . das gehört dazu. Stellen Sie sich dieses Szenario vor: Gisdol hat keinen Zugriff mehr aufs Team, Sie müssen ihn entlassen. Ist das denkbar? Oder wären Sie dann als Team gescheitert? Wir haben ein besonderes Verhältnis durch die Konstellation und den gemeinsamen Weg. Solange Markus Gisdol diesen Job mit voller Begeisterung machen will, kann ich mir nicht vorstellen, dass es zu dieser Situation kommen könnte. Mit dem Verkauf von Volland und Roberto Firmino könnte die TSG bald 50 Millionen Euro reicher, aber sportlich verarmt sein. Sind Sie darauf vorbereitet?

Wir wissen uns sehr genau einzuschätzen. Wir wollen uns als stabiles Mitglied der Bundesliga etablieren. Ein tabellarischer Mittelfeldplatz ist für mich kein Mittelmaß, sondern schon eine richtig gute Nummer. Ihr Vertrag läuft noch drei Jahre. Ist Ihr Auftrag erfüllt, wenn sich die TSG auch dann noch in diesen Regionen bewegt? Oder muss nicht mehr kommen, um den ganzen Aufwand auch zu refinanzieren? Wir steigern uns auf vielen Ebenen. In den Fanund Zuschauerzahlen, im Merchandising, in den TV-Einnahmen, in der Vermarktung. Aber wir werden unseren Umsatz nicht verdreifachen können und sind deshalb auf Transfererlöse angewiesen. Das ist ein Prozess der kleinen stetigen Schritte. Da sehe ich eine für uns erfolgversprechende Nische. Aber wir können nicht in kurzer Zeit aufholen, was sich andere in Jahrzehnten an Vorsprung erarbeitet haben. Die Umsätze und Etats der Topsechs Bayern, Leverkusen, Schalke, Wolfsburg, Dortmund und Gladbach sind für

Rosen hält bereits den Rekord Am Donnerstag jährt sich die Amtseinführung von Alexander Rosen als „Direktor Profifußball der TSG 1899 Hoffenheim“ zum zweiten Mal. Damit ist der erst 35-Jährige bereits der Rekordhalter unter den Managern der Kraichgauer – zumindest, was die Bundesliga betrifft. Das unterstreicht die hohe Fluktuation und die Orientierungslosigkeit, die den Klub ins Gerede und schließlich an den Rand des Abstiegs brachte. Mit Jan Schindelmeiser war die TSG durch die 2. Liga marschiert und 2008 ins Oberhaus aufgestiegen. Doch dort konnte er keine zwei Jahre voll machen und musste am 13. Mai 2010 gehen. Auch Nachfolger Ernst Tanner blieb knapp zwei Monate unter dieser Marke, für ihn war am 22. März 2012 Schluss. Dann übernahm Trainer Markus Babbel auch dieses Amt – und gab beide bereits am 18. September 2012 wieder ab. Andreas Müller „überbrückte“ dann die Zeit bis zu Rosens Start in Hoffenheim am 2. April 2013.

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BUNDESLIGA

Das Kreuz mit den Klauseln

Eine Scheidung tut weh. Das gilt auch, wenn eine Beziehung zwischen VEREIN und TRAINER zu Ende gegangen ist. Es sind knifflige Fälle, auch für Spezialisten. Schließlich geht es oft um viel Geld.

D

ie Ankündigung kam damals schnell. Viktor Skripnik, der zum Cheftrainer beförderte Übungsleiter aus dem Nachwuchsbereich, werde einen neuen, angepassten Vertrag erhalten, erklärte Thomas Eichin unmittelbar nach dem Amtsantritt des Ukrainers. Doch dann dauerte es. Was ein schneller Selbstläufer schien, entpuppte sich als lange Geschichte bei Werder Bremen bis in den November hinein. „Alles muss gut überlegt und vor allem fixiert sein“, begründete der Geschäftsführer des Bundesligisten die Zeitverzögerung. Die Bremer waren gewarnt durch den Fall beim nördlichen Nachbarn zu Saisonbeginn: Der HSV hatte bei der Beurlaubung von Mirko Slomka juristischen Schiffbruch erlitten. Der freigestellte Trainer konnte auf einen Kontrakt verweisen, in dem mit einer Klausel festgeschrieben war, wie sich die Höhe der Abfindung im Falle einer Trennung errechnet. Nach Slomkas Klage kam es zu einer Schlichtung, aus der der Trainer als knapper Punktsieger hervorging: 1,4 Millionen Euro hätten ihm vertraglich zugestanden, über 2 Millionen soll er verlangt haben, 1,8 Millionen musste der Klub ihm nach dem Schlichtungsverfahren überweisen, was den Schluss zulässt, dass das Vertragswerk nicht wasserdicht gewesen ist. Eine solche Panne wie an der Alster wollten sie an der Weser vermeiden. So rechtfertigte Werders Manager Eichin die unerwartet lange Phase, bis die Einigung mit dem neuen Profi-Chef Skripnik verkündet werden konnte. Eichin sprach von Sorgfalt in den Formulierungen und Spezifikationen, um am Ende keine Überraschung zu erleben, die den Klub – siehe den Fall Slomka – teuer zu stehen kommen könnte:

„Wir wollten, dass beide Parteien sich erklären, wie die Zielsetzung ist. Und wir wollten alles fair regeln.“ Wobei die Sachlage in Bremen gewiss eine andere ist: Im Skripnik-Kontrakt soll, so wird erzählt, eine Rückstufung eingebaut worden sein, also die Regelung, dass der 45-Jährige wieder in den Nachwuchsbereich zurückkehrt, falls es bei den Profis nicht funktioniert. Übrigens eine ähnliche Konstruktion, wie sie der HSV im gleich gela-

„Der Profisport gleicht einem Parallel-Universum.“ ULR ICH P REIS, Arbeitsrechtler gerten Fall des inzwischen abgelösten Slomka-Nachfolgers Zinnbauer entworfen hat. Wenn er möchte, könnte Zinnbauer ab der neuen Saison wieder bei den Junioren anfangen. Die Erfolgsaussichten in „dieser juristisch anspruchsvollen Thematik“, so Horst Kletke, ein auf den Profifußball spezialisierter Anwalt aus Frankfurt, nehmen sich für beide Klubs ganz gut aus. „ Es gibt Lösungen“, sagt Kletke, der zugleich betont, dass es auf das Know-how ankommt: „Es gibt gutes Handwerk – und es gibt schlecht gemachtes.“ Unterstützung erhält der Experte von einem prominenten Kollegen. Auch Christoph Schickhardt, in unzähligen Liga-Verfahren bereits tätig, unterstreicht: „Bei diesem komplexen Thema, der Ausarbeitung von Trainerverträgen, müssen Spezialisten hinzugezogen werden. Anwälte, die über sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen.“ Beide Kapazitäten sehen also durchaus Ansatzpunkte, im Vertragswerk gewisse Regularien fest-

zulegen und juristisch einwandfrei zu fassen, wie es weitergehen könnte, wenn es sportlich eben nicht weitergehen soll, zumeist nach Auffassung der Klubverantwortlichen. Also im Fall einer Entlassung. Oder wie es so schön heißt: einer Beurlaubung oder Freistellung. „Spannend“ findet Dr. Frank Rybak diese Fragen. Der Jurist mit einer Kanzlei in Northeim, der für die Vereinigung der Vertragsfußballer tätig ist, nimmt dabei eine etwas andere Position ein als seine Kollegen Kletke und Schickhardt. Er sei schon überrascht, dass immer wieder versucht werde, solche Tatbestände wie Abfindungsklauseln einzubauen: „Es ist juristisch schwer darstellbar und somit nicht wirksam, dass im Fall der Erfolglosigkeit der Klub entscheidet, den Trainer entlässt oder ins zweite Glied zurückversetzt.“ Rybak führt Bestimmungen des gesetzlichen Kündigungsschutzes und das Arbeitnehmerschutzrecht an, indem er auf ein Urteil des Arbeitsgerichts Aachen vom 22. Februar 2013 (Aktenzeichen Ca 3661/12) verweist. Der konkrete Fall: Alemannia Aachen, insolventer Drittligist, hatte im September 2012 dem Cheftrainer Ralf Aussem, dessen Assistenten Michael Burlet und dem Torwarttrainer Hans Spillmann fristlos gekündigt. Wegen Erfolglosigkeit nach vier Spielen ohne Sieg. Der Klub stützte sich auf ein „verhaltensbedingtes Sonderkündigungsrecht“, das greifen würde, falls der Aufstieg nicht gelänge. Die Alemannia stand damals abgeschlagen auf Platz 13. Gleichzeitig hatten die Aachener Hausjuristen den DFBMustervertrag um eine Passage bereichert, die sinngemäß so lautete: Falls es zu einer Kündigung käme, dürften die Trainer nicht klagen

25 Männer,

André Breitenreiter

Markus Gisdol

Jürgen Klopp

Martin Schmidt

Peter Stöger

SC Paderborn 07

TSG 1899 Hoffenheim

Borussia Dortmund

1. FSV Mainz 05

1. FC Köln

und erhielten eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern. Ein plausibel klingendes Klauselwerk, zudem im Berufsfußball nicht unüblich, gehen doch Profiklubs immer mehr dazu über, gestaffelte Abfindungen festzuschreiben, um bei langfristigen Verträgen mit Trainern das finanzielle Risiko zu minimieren. Doch das hohe Gericht sah es anders: alles nicht rechtens, meinten die Aachener Richter. Begründung: Einem Arbeitnehmer dürfe nicht das Recht auf eine Kündigungsschutzklage genommen werden. Zudem sei der Kündigungsgrund, nämlich die festgestellte Erfolglosigkeit, viel zu pauschal.

kicker, 30. März 2015

25 Verträge: Die Bundesligatrainer dieser Saison

Pal Dardai

Hertha BSC

Roberto di Matteo

FC Schalke 04

Robin Dutt

NUN

SV Werder Bremen

N TREN Pep Guardiola

FC Bayern München

Dieter Hecking

VfL Wolfsburg

Kasper Hjulmand

Hamburger SV

Tayfun Korkut

Hannover 96

Jos Luhukay

NUN

Roger Schmidt

Bayer 04 Leverkusen

Viktor Skripnik

SV Werder Bremen

N TREN Christian Streich

SC Freiburg

Armin Veh

Es ergibt sich, dass einige Vertragsklauseln zwischen den Klubs als Arbeitgeber und den Trainern oder Sportlern als Arbeitnehmer arbeitsrechtlichen Prüfungen nicht standhalten. Zu diesem Urteil kommt Professor Ulrich Preis, Arbeitsrechtler an der Uni Köln. Der Wissenschaftler sieht durch das Aachener Urteil indes keinen Paradigmenwechsel: Zwar handele es sich bei den geschilderten Fällen um ein normales Arbeitsverhältnis, „doch der Profisport gleicht einem rechtlichen Parallel-Universum mit eigenen Gesetzen“. Im Gespräch mit dem kicker unterstreicht Professor Preis, „dass erfahrungsgemäß die einvernehmliche Auflösung eines

Mirko Slomka

N TREN Jens Keller

Thomas Schaaf

FC Schalke 04

Eintracht Frankfurt

Hamburger SV

Huub Stevens

VfB Stuttgart

N TREN Markus Weinzierl

Vertrages meistens nur eine Frage des Geldes ist“. Die wenigsten Streitfälle landen vor Gericht, wie die Vergangenheit zeigt. In der Trainerordnung des Verbands ist die Verpflichtung festgeschrieben, ein Schlichtungsverfahren zu akzeptieren. Dieser Akt der Befriedung ist einem Prozess vor dem Arbeitsgericht vorgeschaltet. Ein Verfahren, das Schickhardt, seit gut 30 Jahren im Job, begrüßt. Als Schlichter fungiert zumeist Dr. Götz Eilers, nun im Ruhestand lebender früherer Jurist beim DFB. „Kollege Eilers bekommt fast alles hin“, lobt Schickhardt. Auch Kletke sieht den Vorteil der Schlichtung, in der kein Urteil gesprochen wird,

UNG

UNG

UNG

VfB Stuttgart

Bor. Mönchengladbach

G

Hertha BSC

N TREN

Lucien Favre

UNG

1. FSV Mainz 05

TREN Peter Knäbel

G

FC Augsburg

Joe Zinnbauer

sondern den Parteien Vorschläge unterbreitet werden, die meist zu einem für alle tragfähigen Kompromiss führen. „Im Fußball spielt auch das Emotionale eine Rolle. Eilers führt gut und sachgerecht durch die Verhandlung und kann auf eine hohe Erfolgsquote verweisen.“ Nur selten landet ein Fall vor dem Kadi, weil die Schlichtung scheitert. Der Nutzen ist klar. „In vertrauensvoller Runde beim DFB“, wie es Schickhardt nennt, kann hinter verschlossenen Türen diskutiert werden. Bei einem Prozess ist die Öffentlichkeit zugelassen. Intime und delikate Details wie die Höhe der Trainergehälter oder Einblicke in die Finanzverhältnisse der Klubs

UNG

Hamburger SV

würden ans Tageslicht gelangen. Davor scheut die Branche aus nachvollziehbaren Gründen zurück. „Jeder Fall liegt anders“, sagt Eilers, der auf das Neutralitätsgebot verweist und auf konkrete Fälle nicht eingehen darf. Die Vereine, so bestätigt der routinierte Jurist allgemein, würden unterschiedlich formulieren. Ob diese Formulierungen immer einer Überprüfung genügen, ist, wie gesehen, fraglich. Auch im Fall Slomka gab es Zweifel, wobei ethische Fragen und moralische Kategorien am Ende keine Rolle gespielt haben. Es ging allein um juristische Tatbestände – und um einen Kompromiss in der Schlichtung. H A N S - G Ü N T E R K L E M M

Fotos: imago (25)

TREN

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% -TOP-THEMA

30. März 2015

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Pflicht erfüllt – mehr nicht Der Weltmeister ist in der EM-QUALIFIKATION wieder auf Kurs. Beim nie gefährdeten 2:0-Erfolg in Tiflis wurde das Löw-Team der Favoritenrolle gerecht. das erprobte System mit Viererkette in der Abwehr, einem fünfköpfigen Mittelfeld und einer Spitze. Zudem berief er gleich acht Spieler in die Startformation, die auch im WMie deutsche Nationalmann- Finale mit von der Partie waren. schaft hat sich nach den HerbstDieser Elf gelang es denn auch Ausrutschern in Polen und durchaus souverän, vier Tage nach gegen Irland keine weitere Blöße dem wenig erbaulichen 2:2-Test gegegeben und in der EM-Ausschei- gen Australien, den Schalter vom dung wieder in die Spur gefunden. Experimentier- in den ErnstfallMit dem 2:0-Sieg in Georgien ge- Modus umzulegen. Trotz aufopfelang am Sonntag im 900. Länder- rungsvoll kämpfender Gastgeber spiel der DFB-Geschichte der von und einer enormen Lautstärke Joachim Löw ausgerufene Pflicht- von den Rängen behielt das DFBsieg. Übrigens: Exakt 20 Jahre nach Team kühlen Kopf und hatte stets ebenfalls einem Kontrolle über das 2:0-Erfolg in Tiflis Spiel. in der Qualifikati- „Nach der Pause haben wir Wie Popstars on zur EM 1996 in das Spiel mehr verwaltet.“ waren die WeltEngland. Damals meister nach ihJOACHIM LÖW, Bundestrainer rer Ankunft in war der Erfolg also einleitend für den der georgischen Titelgewinn ein Jahr später, diesmal Hauptstadt gefeiert worden. Als hält er dem Weltmeister trotz des Löw am Samstag im Teamquartier Stolperstarts in der Gruppe D erst vor die Presse trat, wurde er von mal weiter alle Möglichkeiten auf den einheimischen Medienverdie direkte Qualifikation für die EM- tretern beschenkt und um Selfies Endrunde in Frankreich offen. Die gebeten. Beim Abschlusstraining Pflicht wurde im vorderasiatischen lief ein Fan auf den Rasen, um Staat erfüllt, mehr nicht, in einem Bastian Schweinsteiger zu umarSpiel, in dem fünf Flitzer auf den men und ihm die Fußballschuhe Rasen rannten – außergewöhnlich. zu streicheln. Ähnliches könnte Joachim Löw ordnete es richtig ein: dem Weltranglistenersten auch im „Mit der 1. Halbzeit war ich zufrie- nächsten Pflichtspiel widerfahren, den. Da hatten wir Zug zum Tor. wenn es am 13. Juni im portugieNach der Pause haben wir das Spiel sischen Faro gegen den Fußballdann mehr verwaltet.“ Winzling Gibraltar geht. Dass dieses kontinentale AusDie Entscheidung über die dileseverfahren trotz des von 16 auf rekte Qualifikation (die beiden 24 Mannschaften ausgeweiteten Erstplatzierten jeder Gruppe und Teilnehmerfeldes für die vermeint- der beste Dritte sind dabei) fällt im lich Großen des Weltfußballs kein September und Oktober. Löw proSelbstläufer wird, hatten am Vor- phezeit für diese Zeit einen „heißen abend die Niederländer mit dem Herbst“, beim DFB hat man indes sogar noch schmeichelhaften 1:1 längst vorgesorgt für den wahrgegen die Türkei und nunmehr fünf scheinlichen Fall, dass es gar nicht Punkten Rückstand auf einen direk- so heiß und die EM-Fahrkarte auf ten Qualifikationsplatz demonst- direktem Weg gebucht wird. Für die riert. Ein ähnliches Schreckenssze- Zeit der Play-offs wurden bereits nario wollte Löw in Tiflis unter allen Testspiele in Paris gegen EM-GastUmständen vermeiden. Dies mach- geber Frankreich (13. November) te er im Vorfeld mit seinen Aussa- und gegen die Niederlande (17. Nogen („Ein 1:1 wäre ein Albtraum“) vember) vereinbart. Ob das Oranwie auch mit seiner Aufstellung klar. je-Team tatsächlich in Hannover Anders als in den jüngsten Testspie- zum freundschaftlichen Vergleich len gegen Spanien und Australien antreten kann, erscheint nach dem verzichtete er auf personelle und Wochenende (siehe S. 25) allerdings taktische Wagnisse, vertraute auf fraglicher denn je. Ü B E R D I E NAT I O NA L E L F B E R I C H T E N AU S T I F L I S O L I VE R H A RT M A N N U N D KARLHEINZ WILD

Foto: GES

D

Deutscher Torjubel: Marco Reus, Schütze des 1:0, feiert mit dem Vorbereiter Mario Götze den Führungstreffer.

EM-QUALIFIKATION, GRUPPE D Georgien – Irland 1:2 Deutschland – Schottland 2:1 Gibraltar – Polen 0:7 Schottland – Georgien 1:0 Irland – Gibraltar 7:0 Polen – Deutschland 2:0 Deutschland – Irland 1:1 Polen – Schottland 2:2 Gibraltar – Georgien 0:3 Georgien – Polen 0:4 Deutschland – Gibraltar 4:0 Schottland – Irland 1:0 Georgien – Deutschland 0:2 Schottland – Gibraltar 6:1 Irland – Polen * *) bei Redaktionsschluss nicht beendet 1. Polen 4 15:2 10 2. Schottland 5 11:5 10 3. Deutschland 5 9:4 10 4. Irland 4 10:3 7 5. Georgien 5 4:9 3 6. Gibraltar 5 1:27 0

Samstag, 13. Juni (18 Uhr): Irland – Schottland Polen – Georgien Gibraltar – Deutschland (20.45) Freitag, 4. September (20.45 Uhr): Georgien – Schottland (18.00) Deutschland – Polen Gibraltar – Irland Montag, 7. September (20.45 Uhr): Schottland – Deutschland Polen – Gibraltar Irland – Georgien Donnerstag, 8. Oktober (20.45 Uhr): Georgien – Gibraltar (18.00) Irland – Deutschland Schottland – Polen Sonntag, 11. Oktober (20.45 Uhr): Deutschland – Georgien Polen – Irland Gibraltar – Schottland

20

EM-QUALIFIKATION

Verdienter Sieg mit acht D

as erste Pflichtspiel des Jahres 2015 war gleichzeitig das 900. Spiel einer deutschen Nationalmannschaft seit 1908. Es stehen nunmehr 523 Siege, 183 Unentschieden und 194 Niederlagen zu Buche. Es war im vierten Spiel gegen Georgien der vierte Sieg bei nunmehr 10:1 Toren. Bastian Schweinsteiger gehörte schon beim ersten Sieg 2006 (2:0) zu den Torschützen. Er trug in seinem 108. Länderspiel zum zehnten Mal die Kapitänsbinde.

Foto: GES

PERSONAL Im Vergleich zum Spiel am vergangenen Mittwoch gegen Australien (2:2) fehlten Zieler, Mustafi, Badstuber (Probleme im Hüftbeuger), Höwedes, Khedira, Bellarabi (Infekt) und Gündogan. Insgesamt standen acht Spieler in der Startelf, die auch beim siegreichen WM-Endspiel in Brasilien von Beginn an spielten, Schweinsteiger gab dabei sein Nach-WM-Comeback. Kölns Hector stand zum ersten Mal in einem Pflichtspiel in der Startelf.

Thomas Müller netzt wieder ein: Der Münchner sorgt mit diesem Treffer für das wichtige 2:0.

0:2

GEORGIEN – DEUTSCHLAND Loria (Note 3)

Trainer: Tskhadadze

OF Iraklion 29 Jahre/31 Länderspiele

Kverkvelia (3,5)

Rubin Kasan 23/9

Lobjanidze (5)

Omonia Nikosia 28/40

Kobakhidze (3,5) Wolyn Luzk 28/24

Amisulashvili (–) Inter Baku 32/37

Kankava (4)

Kashia (4)

Vitesse Arnhem 27/35

Navalovsky (5) FK Tosno 28/4

Makharadze (5)

Okriashvili (4)

Dnipropetrowsk 29/54 Pacht. Taschkent 27/2

KRC Genk 23/20

Mchedlidze (5)

FC Empoli 25/25

Götze (3)

Reus (2)

Bayern München 22/43

Borussia Dortmund 25/25

Özil (3,5)

FC Arsenal 26/64

Kroos (4)

Schweinsteiger (4)

Hummels (2)

Boateng (2)

Müller (2)

Bayern München 25/63

Real Madrid 25/58 Bayern München 30/109

Hector (3,5)

1. FC Köln 24/3 Trainer: Löw

Rudy (3)

Bor. Dortmund 26/39 Bayern München 26/51 TSG Hoffenheim 25/7

Neuer (3)

Bayern München 29/58

SYSTEM UND TAKTIK Der Weltmeister trat in der 4-2-3-1-Grundformation an. Aus dieser lösten sich die Außenverteidiger fast pausenlos und besetzten die offensiven Seiten. Zur Abdeckung des dadurch entstandenen Raumes orientierten sich Kroos und Schweinsteiger auf der Doppelsechs meist defensiv, konzentrier-

0:2

Eingewechselt: 4. Dvali (4,5/Kasimpasaspor 19/1) für Amisulashvili, 46. Chanturia (5/CFR Cluj 21/6) für Okriashvili, 63. Kenia (–/Slavia Prag 24/25) für Makharadze – 86. Schürrle (–/VfL Wolfsburg 24/44) für Müller, 87. Podolski (–/Inter Mailand 29/123) für Götze – Reservebank: Alavidze 27/0 (Dinamo Batumi), Revishvili 28/24 (FK Tosno/beide Tor), Kakubava 24/4 (Omonia Nikosia), Totadze 26/0 (Dinamo Tiflis), Daushvili 25/24 (Karpaty Lwiw), Dzalamidze 23/6 (Jagiellonia Bialystok), Kazaishvili 22/5 (Vitesse Arnhem), Tskhadadze 27/3 (Inter Baku), Vatsadze 26/8 (Aarhus GF) – Weidenfeller 34/4 (Borussia Dortmund), Zieler 26/5 (Hannover 96/beide Tor), Höwedes 27/32 (FC Schalke 04), Mustafi 22/7 (FC Valencia), Gündogan 24/9 (Borussia Dortmund), Khedira 27/54 (Real Madrid), Kramer 24/9 (Borussia Mönchengladbach), Kruse 27/11 (Borussia Mönchengladbach) Tore: 0:1 Reus (39., Rechtsschuss, Vorarbeit Götze), 0:2 Müller (44., Rechtsschuss, Özil) – Chancen: 0:7 – Ecken: 7:8 SR-Team: Turpin (Assistenten: Cano, Danos – Vierter Offizieller: Gringore/alle Frankreich), Note 2, souveräne Spielführung in einem leicht zu leitenden Spiel. Lag mit den persönlichen Strafen richtig. – Zuschauer: 54 549 (in Tiflis, ausverkauft) – Gelbe Karten: Makharadze, Kankava (2., gesperrt), Chanturia – Schweinsteiger – Spielnote: 3,5, ein einseitiges Duell, zumindest in der 1. Halbzeit überzeugte Deutschland fußballerisch. – Spieler des Spiels: Marco Reus

kicker, 30. März 2015

Weltmeistern

Ø-Note Ø-Alter

Die deutsche Elf absolvierte eine konzentrierte und seriöse erste Halbzeit, mit engagiertem und schnellem Spiel in die Spitze.

Kleine Nachlässigkeiten und Schlampereien im Passspiel und in der Zweikampfführung zeigten, dass so auch gegen solch harmlose Gegner Probleme entstehen können. Nach der Pause ließ man die Georgier mitspielen, verringerte den Druck – und plötzlich kamen die Gastgeber sogar in Tornähe.

170 Kroos

76 %

Ballbesitz

76

69

Gewonnene Zweikämpfe

Mario Götze Note 3 Tat sich wie Özil anfangs schwer, hatte als falsche Neun die meisten Gegenspieler um sich und dementsprechend wenig Raum. Bei seinem Dribbling vor dem 1:0 zeigte er immerhin einmal seine herausragenden Qualitäten.

Jonas Hector Note 3,5 Bei seinem Pflichtspieldebüt in der Startelf mit einigen vielversprechenden Aktionen nach vorne. Allerdings nicht so gut eingebunden wie Rudy auf der anderen Seite, nach hinten auch nicht ganz so sicher wie die drei anderen Glieder der Viererkette.

SPIELER DES SPIELS Er war meist zu schnell für die georgische Abwehr: Marco Reus brach den Bann mit dem 1:0, zeigte sich immer torgefährlich und präsent.

26,3

Marco Reus Note 2 Gefährlichster Offensivspieler der DFB-Elf. Traf zunächst die Latte (5.), vergab dann fahrlässig die Führung (29.), zu der er dann doch noch abstaubte. Sein neuntes Länderspieltor, das siebte in einem Pflichtspiel, zum fünften Mal das 1:0. Pech hatte er mit einem tollen Distanzschuss (42.) und mit einem weiteren Lattentreffer (60.).

Mats Hummels Note 2 Ähnlich souverän wie sein WMPartner Boateng. Verurteilte Georgiens Mchedlidze quasi zur Wirkungslosigkeit. Entschärfte gekonnt in einer brenzligen Situation (75.), hielt den sprichwörtlichen Laden gemeinsam mit Boateng dicht.

FAZIT Gegen einen spielerisch äußerst limitierten, wenn auch sehr ehrgeizigen Gegner war es letztlich nicht mehr als eine wenig mitreißende Pflichterfüllung. Immerhin gefiel der Weltmeister vor der Pause mit einem seriösen Vortrag, deshalb darf man diesen Erfolg durchaus als hochverdient und alles andere als glücklich bezeichnen.

24 %

Mesut Özil Note 3,5 Benötigte einige Zeit, um sich im Infight zurechtzufinden. Danach bis zur Halbzeit auffälliger, klasse Zuspiel auf Müller vor dem 2:0, auch an der Großchance von Reus (29.) beteiligt. Insgesamt ein durchschnittlicher Auftritt.

Jerome Boateng Note 2 Absolut souverän in der Abwehrarbeit, gewann die entscheidenden Zweikämpfe. Auch im Aufbauspiel ohne Fehl und Tadel. Aufmerksam und zuverlässig auch nach der Pause, als die Georgier zunächst etwas besser in die Partie fanden.

DATEN UND FAKTEN Thomas Müller absolvierte sein 63. Länderspiel, damit überholte er in dieser Statisktik seinen Namensvetter Gerd. Um dessen Trefferzahl zu erreichen (68 Tore), müsste Müller allerdings noch lange spielen. Er verbucht nun 27 Tore. Bundestrainer Joachim Löw feierte im 120. Spiel seiner Amtszeit den 81. Sieg bei 22 Remis und 17 Niederlagen.

2,9

Thomas Müller Note 2 Zunächst der auffälligste deutsche Spieler. Bediente Reus mustergültig bei dessen Lattentreffer (5.), zielte selbst knapp vorbei (13.). Suchte und fand Lücken in der vielbeinigen Abwehr, dabei unermüdlich. Mit seinem fünften Treffer bester deutscher Schütze in der EM-Quali.

Sebastian Rudy Note 3 In seinem dritten Pflichtspiel eine Bereicherung auf der rechten Seite. Bemühte sich erfolgreich, vor allem im Verbund mit Müller, das Offensivspiel anzukurbeln. Ballsicher, ideenreich, ließ hinten fast nichts anbrennen.



4,3

Kankava

Manuel Neuer Note 3 Blieb nahezu beschäftigungslos, musste keinen nennenswerten ernsthaften Schuss entschärfen. Dafür führte er als Torwart einen Einwurf aus (36.)!

Jerome Boateng und Mats Hummels hielten als „Zweierkette“ meist den Raum vor Neuer sauber, agierten stark im Zweikampf und souverän in der Spieleröffnung.

Deutschland

Meiste Ballkontakte 55

Bereicherung: Sebastian Rudy

+

Georgien 26,3

Foto: imago

+

Bastian Schweinsteiger Note 4 In seinem ersten Einsatz seit dem WM-Finale führte er das Nationalteam erstmals als Kapitän aufs Feld. Schob sich mit seinem 109. Länderspiel an Jürgen Klinsmann vorbei auf Rang 5 der Liste mit den meisten Einsätzen für Deutschland. Ballverteiler in der Art eines Rückraumspielers im Handball. Hielt meist seine Position, insgesamt recht dosiert. Sinnbildlich für den Verwaltungsmodus in den zweiten 45 Minu-

Toni Kroos Note 4 Anfangs etwas lässig in seinen Aktionen, leistete sich da einige Fehler im Aufbauspiel und schlampige Zuspiele. Seine Eckbälle verpufften wirkungslos. Wie Schweinsteiger schaltete auch er nach dem Seitenwechsel deutlich zurück und tat nicht mehr als nötig.

André Schürrle Note – Mal wieder ein Joker-Einsatz im Nationalteam. Lukas Podolski Note – Wie Schürrle nicht mehr als ein Kurzeinsatz für die Statistik.

Foto: GES

SCHLÜSSELFIGUREN Der quirlige Reus war nicht nur wegen seines Tores zur Führung der auffälligste deutsche Spieler, traf dazu doppelt Aluminium. In der Defensive erstickte Boateng so gut wie jeden Angriff der Gastgeber, bereitete gemeinsam mit Hummels dem Kollegen Neuer einen ruhigen Abend.

ten, zudem fast noch mit einem Eigentor (77.).

Daten: opta

SCHLÜSSELSZENEN Als Marco Reus in der 39. Minute zum 1:0 traf, war klar, dass die tapferen Georgier an diesem Tag keine Überraschung mehr schaffen würden. Der Rest war dann nur noch eine Frage der Zeit.

EINZELKRITIK

Das war gut, das war schlecht

52+48 24+ 76

ten sich auf das Verteilen der Bälle, als Gestalter und Zuspieler aus dem Rückraum. Die defensive Stabilität nutzten die Angreifer zur totalen Flexibilität. Ließ Götze sich fallen, stießen Müller oder Özil vor ins Zentrum, wurde schnell gespielt, war häufig Reus an der Abseitslinie Adressat der Vertikalpässe aus dem Mittelfeld. Immer wenn die deutsche Elf die Positionen hielt und das Tempo verschärfte, bekamen die Georgier Probleme mit dem Zugriff und der Zuordnung. Ging es zu gemächlich nach vorne, hatten die Gastgeber die Möglichkeit, ihr Abwehrbollwerk zu errichten, dann standen fünf Mann (davon drei Innenverteidiger) in der hintersten Linie, 20 Meter davor erwartete die erste Kette die deutschen Angriffe. Die beiden Treffer belohnten das seriöse Spiel der Löw-Elf, die nach der Pause zu kompliziert spielte, es zu häufig mit Hacke und Lupfer probierte. Dies begünstigte überflüssige Ballverluste und bescherte Georgien ein paar mehr Angriffe und Eckbälle, als dem Bundestrainer lieb sein konnten. Diese Schlampigkeiten begannen im defensiven Mittelfeld und setzten sich bis in die vorderste Linie fort.

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Stets gefährlich: Marco Reus

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EM-QUALIFIKATION

„Ehrlich: Ich denke über Auf dem Weg zum Weltmeistertitel war MATS HUMMELS (26) eine feste Größe. Danach lief längst nicht alles rund. Der Dortmunder Verteidiger: seine Analyse, sein Ausblick.

B

mannschaft anders als im Oktober nicht als Ablenkung dienen musste. Was das Körperliche betrifft, kann ich inzwischen wieder eine ganz andere Qualität auf den Platz bringen, als dies noch im Herbst der Fall war. Woran liegt das? Ich hatte im Winter eine Vorbereitung, das ist der wichtigste Punkt. Spieler, die durch Verletzungen oder krankheitsbedingt keine Vorbereitung hatten, werden immer Probleme bekommen in der Saison. Herr Hummels, ist der EM-QualifikationsJoachim Löw will mit Blick auf die EMmarathon angesichts der Tatsache, dass Endrunde die Mannschaft umbauen, selbst der Gruppendritte noch über die ein neues System einstudieren. Was Play-offs die Fahrkarte für die Endrunde halten Sie von der Dreierkette? in Frankreich sichern kann, für einen Ich habe es, soweit ich mich Weltmeister überhaupt reizvoll? erinnern kann, nur zweimal geDas wäre ja, als wenn man sagt, spielt. Einmal bei einem Testdie erste Runde im DFB-Pokal sei spiel in der Ukraine, das ging nicht so wichtig. Doch auch die 3:3 aus und lief nicht wirklich muss man gewingut. Und einnen, wenn man mal mit dem ins Finale will. Die „Dreierkette? Die habe ich BVB im Derby großen Spiele kann erst zweimal gespielt.“ gegen Schalman nur bestreike, das haben ten, wenn man die wir verloren. vermeintlich kleineren auch mit der So viele Erfahrungswerte habe vollen Professionalität, mit vollem ich also nicht. Prinzipiell habe Ernst, mit voller Konzentration be- ich kein Problem damit, aber streitet. Ich habe damit auch kein wenn es funktionieren soll, muss Problem: Wenn ich auf den Platz man das natürlich einstudieren. gehe, habe ich einen Gegner, der Da darf man nicht erwarten, dass mich schlagen will und den ich be- das nach zwei Trainingseinheiten siegen möchte. So gehe ich auch in hervorragend klappt. Solch eine jedes Trainingsspiel, weil es einfach Sache muss man sich über einen Spaß macht, zu gewinnen. längeren Zeitraum erarbeiten. Finden Sie es gut, dass das EM-TeilnehDas ist in der Nationalmannschaft merfeld in Frankreich auf 24 Mannschafschwierig in turnierfreien Jahren. ten ausgedehnt wurde? Stimmt, wobei wir zumindest Nein, 24 Teams sind zu viele. Im den kleinen Vorteil haben, dass bisherigen Modus mit 16 Teilneh- zum Beispiel die Bayern- oder mern war es ein sehr hochwertiges Schalke-Spieler das schon des Turnier, das jetzt zwangsläufig in Öfteren gespielt haben und somit der Qualität etwas schwächer wird. weniger Schwierigkeiten haben Sie hatten die November-Länderspiele dürften, sich darauf einzustellen. verpasst, waren nun nach fünf Monaten Glauben Sie, dass die Dreierkette das erstmals wieder dabei. Hat Ihnen da zuvor Modell der Zukunft wird? etwas gefehlt? Es ist zumindest eine Option. Ja, das kann man so sagen. Ich hatte Wenn der Gegner aber drei Stürmich wieder richtig darauf gefreut, mer aufbietet, ist es schwierig mit zumal jetzt in einer Phase, in der es der Dreierkette, weil Mann gegen beim BVB und bei mir wieder deut- Mann nicht das Ziel sein kann in lich besser läuft und die National- der letzten Reihe. Aber wenn der

Foto: imago

eim Test gegen Australien wurde Mats Hummels wie etliche andere WM-Leistungsträger geschont, im Pflichtspiel gegen Georgien jedoch wieder gebraucht. Vor seinem 39. Länderspiel in Tiflis nahm der Innenverteidiger im kicker-Interview Stellung zur Systemdiskussion in der Nationalmannschaft, zum Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern am Samstag sowie zu den Spekulationen um einen vorzeitigen Weggang vom BVB.

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meine Zukunft nach“ Das Selbstvertrauen ist zwar zurückgekehrt, flackert in Spielen auch immer wieder auf. Aber das komplette Selbstverständnis, sich seiner Stärke bewusst zu sein, fehlt noch. Dafür war die Phase, in der es nicht gut lief, einfach zu lang und zu tiefgreifend. Das hat man auch in Hannover an der Unsicherheit nach dem Ausgleichstreffer gemerkt. Sie sind seit Saisonbeginn BVB-Kapitän. Teilen Sie den Eindruck, dass Sie ein halbes Jahr gebraucht haben, um in dieses Amt zu finden und aus dem Schatten von Sebastian Kehl treten zu können?

mir ein Gesamtbild mache. Aber ich habe für mich noch keine Entscheidung über meine Zukunft getroffen. Und selbst wenn ich sie treffe, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass sie dann auch umgesetzt werden kann. Das klingt nicht nach: Ich bleibe auf jeden Fall und erfülle meinen bis 2017 datierten Vertrag. Das habe ich aber in den siebeneinhalb Jahren BVB noch nie gesagt, weil ich nicht in die Zukunft schauen kann und nicht weiß, was in den nächsten Monaten oder in einem Jahr sein wird. Deshalb sage

„Wir benötigen gegen Bayern einen sehr guten Tag, während in den Vorjahren vielleicht auch mal ein guter zum Sieg reichte.“ Auf jeden Fall. Diese Eingewöhnungszeit musste man mir auch zubilligen, die hat im Übrigen auch Kehli benötigt, bis er dann über viele Jahre hinweg ein großartiger Kapitän war. Seit es bei mir persönlich wieder besser läuft, komme ich auch mit dem Amt besser zurecht. In der Hinrunde hatte ich so sehr mit meiner Fitness und mit meiner Form zu kämpfen, da war die Kapitänsbinde eher belastend. Das Aus gegen Juventus Turin könnte das Ende einer Ära bedeuten. Teilen Sie die Einschätzung? Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass es so hoch gehängt wurde. Ob wir nun im Achtelfinale ausscheiden oder eine Runde später, hat für mich nicht die größte Relevanz. Entweder man gewinnt den Wettbewerb oder nicht. Und gewonnen hätten wir die Champions League in dieser Saison vermutlich eh nicht, dafür waren wir nicht stark genug. Ich glaube nicht, dass dieses Aus – so bitter das 0:3 letztlich war – den großen Bruch darstellt. Manchester United buhlt heftig um Sie, treibt die Spekulationen um Ihre Zukunft an. Wie ist der Stand der Dinge? Stand der Dinge ist, dass ich mir natürlich immer Gedanken mache, was gut für mich ist und worauf ich Lust habe. Jeder weiß, wie sehr es mir in Dortmund gefällt, aber dass ich auch möchte, dass wir eine schlagkräftige Truppe und eine schlagkräftige Herangehensweise haben. Da habe ich in letzter Zeit viele Gespräche geführt, die für mich relevant sind, aus denen ich

ich offen und ehrlich, dass ich über meine Zukunft nachdenke, dass ich mir derzeit überlege, was ich mir vorstellen kann. Es ist auf keinen Fall so, dass ich jetzt sage: Ich gehe auf jeden Fall. Wenn es von mir eine Entscheidung in welche Richtung auch immer gibt, werde ich offen darüber reden. Denn ich bin kein Freund von denen, die vordergründig vom Bleiben reden und insgeheim schon abgeschlossen haben mit dem Thema.

Reizt Sie ein Wechsel in das Ausland? Auch das schwankt. Oft denke ich, dass ich auf jeden Fall mal ins Ausland möchte. Dann gibt es aber auch Tage, an denen ich sage, dass ich das nicht brauche. Grundsätzlich glaube ich aber, dass einem das Ausland sowohl in der fußballerischen wie auch der persönlichen Entwicklung guttun wird. Man sieht das ja auch immer wieder im Kreis der Nationalmannschaft. Deshalb wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich irgendwann mal ins Ausland wechseln möchte. Im Sommer wären Sie mit 26 Jahren im besten Alter dafür? Das ist natürlich auch ein Aspekt. Wenn ich diesen Schritt machen möchte, muss ich ihn wahrscheinlich in den nächsten zwei, drei Jahren tun. Hängt Ihre Entscheidung denn auch davon ab, ob sich Borussia Dortmund noch für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert? Da bleibt ja nur noch die Europa League, weil die Champions League für uns in diesem Jahr weg ist. Ob es die Europa League wird oder nicht, hat jedoch keinen Einfluss auf meine Gedankengänge. I N T E RVI E W : O L I VE R H A RT M A N N

Foto: imago/Insidefoto

Gegner mit ein oder zwei Spitzen agiert, kann man dieses System sehr gut anwenden. Wo ist Ihr Platz in einer Dreierkette: rechts, links, im Zentrum? Oberste Priorität hat, dass ich spiele. Theoretisch ist es in der Mitte oder rechts ein bisschen einfacher für einen Rechtsfuß. Aber ich spiele beim BVB seit siebeneinhalb Jahren auf der halblinken Position in der Viererkette und arbeite ständig daran, dass der linke Fuß immer besser wird. Insofern sind alle drei Positionen für mich vorstellbar. Sie haben sich bei der WM als Stammkraft etabliert, sechs der sieben Spiele in der Startelf bestritten. Sehen Sie sich als Führungsspieler im Nationalteam? Wir haben auch nach den Rücktritten von Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker immer noch genügend starke Charaktere, wie beispielsweise Bastian Schweinsteiger oder Manuel Neuer. Da muss ich nicht die erste Geige in der Führungsriege spielen, sondern kann mich ein bisschen zurückhalten. Ich habe damit auch überhaupt kein Problem. Die Führungsfrage definiert sich ohnehin nur darüber, wer über einen längeren Zeitraum konstant gute Leistungen bringt. Themenwechsel: Nach der Länderspielwoche ist vor der Bayern-Woche. Zeigt die aktuelle Tabellensituation, dass das zuletzt immer häufiger verwendete Schlagwort vom deutschen Clasico überhöht war? Ich fand den Begriff noch nie schön, weil es bisher eigentlich nur vier, fünf Jahre diese Relevanz hatte. Es ist grundsätzlich ein Topspiel, aber das ist zum Beispiel Bayern gegen Wolfsburg in dieser Saison auch. Ist der BVB inzwischen wieder in der Verfassung, um den Bayern die Stirn bieten zu können? Sagen wir es so: Es ist möglich, dass wir am Samstag in dieser Verfassung sind. Aber wir können nicht so sicher sein wie in den vergangenen Jahren. Wir benötigen einen sehr guten Tag, während in den vergangenen Jahren vielleicht auch mal ein guter Tag zum Sieg reichte. Dient der Gladbacher Sieg in München als Mutmacher, dass es klappen kann? Das wussten wir auch vorher, und das haben wir ja auch im Hinspiel – trotz der 1:2-Niederlage – gezeigt. Sehen Sie beim BVB nach der Hinrundenkrise wieder ein stabiles Fundament?

Mats Hummels mit Dortmund in der Champions League: Nach dem Aus gegen Juve wird es dieses Bild vorläufig wohl nicht mehr geben.

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EM-QUALIFIKATION

DIE DEUTSCHE GRUPPE D: Schotten siegen klar

Fletcher wartete sechs Jahre Schottland – Gibraltar

6:1

(4:1)

Schottland: Marshall – Hutton, Martin, Robertson – Brown, Morrison – Ritchie (46. Greer), Maloney, Anya (74. Bannan) – Naismith (66. Rhodes), Fletcher – Tr.: Strachan Gibraltar: Robba – Wiseman, Artell (53. Garcia), R. Casciaro, J. Chipolina – Payas, R. Chipolina (74. Gosling), Priestley, Bardon (80. Duarte), Walker – L. Casciaro – Interimstrainer: Wilson

Foto: Getty Images

Tore: 1:0 Maloney (18., Foulelfmeter.), 1:1 L. Casciaro (20.), 2:1 Fletcher (29.), 3:1 Maloney (34., Foulelfmeter), 4:1 Naismith (39.), 5:1 Fletcher (77.), 6:1 Fletcher (90.) – SR: Gestranius (Finnland) – Zuschauer: 36 000 in Glasgow – Gelb: keine

Lange Wartezeit: Steven Fletcher traf gleich dreimal gegen Gibraltar. Zuletzt war einem Schotten vor 46 Jahren ein Dreierpack gelungen.

Mit einer für Schottland ungewöhnlichen Aufstellung, weil mit nur einem Innenverteidiger (Russell Martin) in einer Dreierabwehr, ließ Gordon Strachan gegen den Außenseiter beginnen. Doch Gibraltar war

gefährlicher als gedacht, kam früh zu Chancen und mit Lee Casciaros 1:1 sogar zu seinem ersten Pflichtspieltor in der Geschichte. Unter anderem durch zwei Elfmeter lag Schottland allerdings nach 38 Minuten doch mit 4:1 in Front. Steven Fletcher war dabei in der ersten Hälfte Offensiv-Motor der Gastgeber, der Stürmer vom AFC Sunderland traf erstmals seit sechs Jahren und 15 torlosen Länderspielen wieder im Nationalteam und legte später sogar doppelt nach – der erste Schotte mit drei Toren in einem Länderspiel seit Colin Stein 1969. Dabei hatte das Tempo nach dem Wechsel eher einem Spaziergang in den Highlands geglichen, was jedoch nicht an Gibraltar lag. Deren Interimscoach David Wilson, in Schottland geboren, betrieb trotz des 1:6 Werbung in eigener Sache. Noch ist offen, ob er im Amt bleiben darf. PHIL GORDON

QUALIFIKATION ZUR EUROPAMEISTERSCHAFT 2016 IN FRANKREICH Für die Endrunde 2016 in Frankreich qualifizieren sich die neun Gruppensieger und Gruppenzweiten sowie der beste Gruppendritte. Zur Ermittlung des besten Gruppendritten werden nur die Ergebnisse gegen den Ersten, Zweiten, Vierten und Fünften der betreffenden Gruppe herangezogen. Die übrigen acht Gruppendritten ermitteln in einer Play-off-Runde mit Hin- und Rückspielen vier weitere EM-Teilnehmer. Bei Punktgleichheit nach Abschluss aller Spiele sind folgende Kriterien für die Platzierung in den Qualifikationsgruppen entscheidend: 1. die größere Punktzahl aus den Direktbegegnungen; 2. die bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen; 3. die größere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen; 4. die höhere Anzahl erzielter Auswärtstore in den Direktbegegnungen. Herrscht danach immer noch Gleichstand zwischen zwei oder mehr Teams, kommen die Kriterien 1 bis 4 noch einmal unter den betreffenden Mannschaften zur Anwendung. Erst danach werden 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen; 6. die höhere Anzahl erzielter Tore in allen Gruppenspielen; 7. die höhere Anzahl erzielter Auswärtstore in allen Gruppenspielen; 8. die Fairplay-Wertung aus allen Gruppenspielen; 9. der UEFA-Nationalmannschaftskoeffizient herangezogen.

GRUPPE C

GRUPPE A

Kasachstan – Island Tschechien – Lettland Niederlande – Türkei 1. Tschechien 5 11:6 2. Island 5 12:2 3. Niederlande 5 11:6 4. Türkei 5 6:8 5. Lettland 5 2:11 6. Kasachstan 5 4:13 Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr): Kasachstan – Türkei (18.00) Lettland – Niederlande Island – Tschechien

0:3 1:1 1:1 13 12 7 5 3 1

GRUPPE B

Israel – Wales Andorra – Bosnien-Herzegowina Belgien – Zypern 1. Wales 5 7:2 2. Israel 4 9:5 3. Belgien 4 12:1 4. Zypern 5 9:10 5. Bosnien-Herzegowina 5 5:6 6. Andorra 5 2:20 Dienstag, 31. März (20.45 Uhr): Israel – Belgien Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr): Wales – Belgien Bosnien-Herzegowina – Israel Andorra – Zypern

Spanien – Ukraine Mazedonien – Weißrussland Slowakei – Luxemburg 1. Slowakei 5 11:2 2. Spanien 5 14:3 3. Ukraine 5 6:2 4. Weißrussland 5 4:10 5. Mazedonien 5 5:12 6. Luxemburg 5 3:14 Sonntag, 14. Juni (20.45 Uhr): Ukraine – Luxemburg (18.00) Weißrussland – Spanien Slowakei – Mazedonien

1:0 1:2 3:0 15 12 9 4 3 1

GRUPPE D

0:3 0:3 5:0 11 9 8 6 5 0

Die Tabelle und Ansetzungen der Deutschland-Gruppe finden Sie auf S. 19. GRUPPE E

Schweiz – Estland England – Litauen Slowenien – San Marino 1. England 5 15:1 2. Schweiz 5 11:3 3. Slowenien 5 10:4 4. Litauen 5 3:10 5. Estland 5 1:5 6. San Marino 5 0:17 Sonntag, 14. Juni (18 Uhr): Slowenien – England

3:0 4:0 6:0 15 9 9 6 4 1

Estland – San Marino Litauen – Schweiz (20.45) GRUPPE F

Nordirland – Finnland 2:1 Rumänien – Färöer 1:0 Ungarn – Griechenland * 1. Rumänien 5 7:1 13 2. Nordirland 5 8:4 12 3. Ungarn 4 4:3 7 4. Finnland 5 5:7 4 5. Färöer 5 2:7 3 6. Griechenland 4 1:5 1 Samstag, 13. Juni (20.45 Uhr): Finnland – Ungarn (18.00) Färöer – Griechenland Nordirland – Rumänien GRUPPE G

Montenegro – Russland abgebrochen Moldawien – Schweden 0:2 Liechtenstein – Österreich 0:5 1. Österreich 5 10:2 13 2. Schweden 5 7:3 9 3. Russland 4 6:3 5 4. Montenegro 4 3:2 5 5. Liechtenstein 5 1:11 4 6. Moldawien 5 2:8 1 Sonntag, 14. Juni (18 Uhr): Russland – Österreich Liechtenstein – Moldawien Schweden – Montenegro (20.45)

GRUPPE H

Kroatien – Norwegen Aserbaidschan – Malta Bulgarien – Italien 1. Kroatien 2. Italien 3. Norwegen 4. Bulgarien 5. Aserbaidschan 6. Malta

5:1 2:0 2:2 5 15:2 13 5 8:4 11 5 7:8 9 5 6:7 5 5 4:11 3 5 1:9 1

Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr): Kroatien – Italien Malta – Bulgarien Norwegen – Aserbaidschan GRUPPE I

Albanien – Armenien Portugal – Serbien spielfrei: Dänemark 1. Dänemark 2. Albanien 3. Portugal 4. Serbien 5. Armenien

2:1 * 4 4 3 3 4

6:4 4:5 2:1 5:4 3:6

Samstag, 13. Juni (20.45 Uhr): Armenien – Portugal (18.00) Dänemark – Serbien spielfrei: Armenien *) bei Redaktionsschluss nicht beendet

7 7 6 1 1

kicker, 30. März 2015

Sprung ins Ungewisse

V

ielleicht werden sie in den Niederlanden am Ende der EMQualifikation Michel Platini noch dankbar sein. Schließlich geht die Aufstockung auf 24 Endrundenteilnehmer bei der EURO 2016 auf eine Idee des UEFA-Präsidenten zurück, und sie ermöglicht auch Tabellendritten noch den Sprung nach Frankreich. Genau das ist Oranje auch nach dem 1:1 gegen die Türkei noch, doch der späte Ausgleichstreffer des Schalkers Klaas Jan Huntelaar ist auch das einzig Positive aus Sicht der Gastgeber. Denn dadurch wurde zumindest das Abrutschen auf Rang vier verhindert. Die Qualifikation aber bleibt eine Reise ins Ungewisse, weil nicht mal dieser dritte Platz bei nur zwei Punkten Vorsprung gegenüber den Türken sicher ist. Vor allem aber angesichts der bisherigen Leistungen in den Bewerbungsspielen ums EURO-Ticket. Drei Daten aus der ersten Halbzeit sprechen Bände zur Vorstellung des Europameisters von 1988: Mit 76,4  Prozent Ballbesitz in der ers-

ten Halbzeit erreichte die Elf von Trainer Guus Hiddink zwar den zweithöchsten Wert dieser Qualifikation (Bosnien schaffte 82,8 gegen Andorra), doch diese Dominanz verpuffte ebenso wie die 440 Ball-

dabei seiner Aufgabe, die langen Bälle nach außen weiterzuleiten, mit Licht und Schatten nachkam, war nicht zufrieden. Klar wurde, dass es nicht gelang, die verletzten Arjen Robben und Robin van Persie zu ersetzen. Platz zwei wird so schwierig zu Debüt für Wolfsburgs Dost erreichen. Tschechien und Island sind bereits sechs und fünf mit Licht und Schatten Punkte enteilt, die Rechenspiele beginnen. Und selbst, wenn kontakte, von denen nur vier (!) im man diese orange einfärbt (also türkischen Strafraum stattfanden. noch fünf Siege für die NiederlanSo war das 1:1 bei aller Überle- de, Remis zwischen Tschechien und genheit unterm Strich ein gerechtes Island, die aber ansonsten auch alResultat, weil die Gäste in Amster- les gewinnen), müsste Oranje mit dam deutlich effizienter agierten. drei Toren Differenz gegen Island Die Niederlande hatten Glück, dass die Oberhand behalten, wegen des in der zweiten Minute der Nach- direkten Vergleichs. spielzeit das 1:1 fiel. Huntelaar hielt Bringt Hiddink das Team zur bei Wesley Sneijders Schuss noch EM-Endrunde, wird er dort Trainer den Kopf hin. „Bei uns“, so der Tor- sein. Wenn nicht, wird ihn wohl soschütze hinterher, „muss noch vie- fort, sonst nach dem Turnier, Danny les besser werden, wenn wir in der Blind beerben (bisher Co-Trainer). Tabelle klettern wollen. Ich habe ein Hiddink sei „nicht bange“, er werde gemischtes Gefühl, denn ich freue die Mannschaft wieder hinkriegen, mich über mein Tor, aber nicht über versichert er. Am Dienstag im Test das Ergebnis.“ Sein Wolfsburger gegen Spanien wird es weitere ErKollege Bast Dost, der als Joker sein kenntnisse geben. Aber die UngeDebüt in der Nationalelf gab und wissheit bleibt. JA N L E E R K E S

BELGIEN

Kompany: „Nicht zu locker sein“ 1 Nach dem 5:0

gegen Zypern stellte sich Belgiens Kapitän, Vincent Kompany  (28) den Fragen des kicker.

Foto: imago/Wareham

Das Tor von KLAAS JAN HUNTELAAR (25) rettet die Niederlande. Doch Oranjes Qualifikation bleibt stark gefährdet.

25

Herr Kompany, wie bewerten Sie den Sieg? Wir haben den Gegner ernst genommen, waren von Beginn an voll da und haben richtig gut gespielt. Wie war es für Sie als Innenverteidiger? Das ist nicht einfach, weil man als Defensivspieler immer konzentriert bleiben muss. Wir wollten die Null halten, das ist uns gelungen, Zypern hatte keine echte Torchance. Stand Belgien im Vorfeld unter Druck? Stimmt schon, wir mussten unbedingt gewinnen. Allerdings habe ich während dieser Woche wieder den Kontrast zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der Stimmung in der Mannschaft festgestellt. Die Medien haben von Druck geschrieben, wir waren dagegen ganz entspannt. Unser Ziel ist unverändert die Qualifikation für die EM, wo wir eine gute Rolle spielen wollen. Deshalb dürfen wir auch nicht zu locker sein, und für die Einstellung bin ich als Kapitän neben Trainer Marc Wilmots verantwortlich. Dürfen Sie als Kapitän von Manchester City etwas Positives über einen Spieler von Manchester United sagen . . .? Marouane Fellaini hat zwei Tore erzielt, und er ist ja nicht nur Spieler von Manchester United, sondern er ist auch Belgier (lacht). Deshalb freue ich mich über seine zwei Treffer, natürlich. Ich bin glücklich, dass Fellaini wieder in Topform ist. Eden Hazard hat auch sehr gut gespielt, was mich ebenfalls freut, weil er bei der Nationalmannschaft regelmäßig kritisch gesehen wird. Kevin De Bruyne war dagegen diesmal nicht so spielbestimmend. Das sehe ich nicht so. Kevin hat sehr viele gute Pässe gespielt. Er hat mit Hazard regelmäßig die Seiten gewechselt und war sehr bemüht. Wie blicken Sie auf das Spiel in Israel voraus? Israel hat gegen Wales klar verloren, aber das bedeutet für unsere Partie überhaupt nichts. Israel spielt zu Hause und hat einige schnelle Leute, aber wir wollen auch dort gewinnen und die Tabellenführung übernehmen. Wir wollen als Gruppensieger zur EM. I N T E RVI E W : T H O M A S E VE R S

26

EM-QUALIFIKATION

kicker, 30. März 2015

Die Schande

Spielabbruch in MONTENEGRO . Im Mittelpunkt der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin. Doch der reagierte nur auf die Gewalt im Gradski-Stadion.

Foto: Reuters/Vasiljevic, imago/ITAR-TASS

S

elbst die montenegrinischen Medien sind mehr als deutlich. Von einem „Beschämenden Fußball-Abend“ und der „Schwarzen Nacht in Podgorica“ titelte die Tageszeitung Dan. Die Vorfälle während des EM-Qualifikationsspiels zwischen Montenegro und Russland am Freitagabend im Gradski-Stadion von Podgorica gipfelten im Abbruch durch den deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin nach 67 Minuten. Eigentlich ist nur die Höhe der Strafe seitens der UEFA für Gastgeber Montenegro noch fraglich. In einer ersten offiziellen Stellungnahme hält sich der Kontinental-Verband noch bedeckt. „Die UEFA wird zunächst die Berichte des Spieldelegierten und des Schiedsrichters abwarten, ehe ein Disziplinarverfahren eröffnet wird“, hieß es in der offiziellen Mitteilung. Auch der deutsche FIFASchiedsrichter Deniz Aytekin (36) hält sich bisher auf Anweisung der UEFA absolut bedeckt, wollte sich auch auf Nachfrage des kicker nicht äußern. Schon nach 20 Sekunden wurde Russlands Torhüter Igor Akinfeev von einem Feuerwerkskörper an Kopf und Nacken getroffen. Der 28-jährige Keeper wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo eine Nackenblessur und kleinere Brandverletzungen festgestellt wurden. Das Spiel wurde von Aytekin für 33 Minuten unterbrochen. „Eigentlich hätte das Spiel da schon abgebrochen werden müssen“, kritisierte Russlands italienischer Nationaltrainer Fabio Capello, weil es die Regularien so vorsehen. Doch nach bisher unbestätigten Gerüchten aus Montenegro hat es wohl unmittelbar nach dem Vorfall im Stadion ein Telefonat zwischen Dejan Savicevic, dem Verbandspräsidenten Montenegros, und UEFA-Präsident Michel Platini gegeben. Mit der

Das Ende in Podgorica: Schiedsrichter Deniz Aytekin beendet das Spiel nach 67 Minuten. Schon früh musste Russlands Keeper Akinfeev (li.) ins Krankenhaus. Maßgabe, das Spiel nach der Unterbrechung fortzusetzen. Auch weil der Täter umgehend dingfest gemacht werden konnte. Mit verheerenden Folgen. Nach einem von Roman Shirokov in der 66. Minute vergebenen Strafstoß kam es erneut zur Rudelbildung von Spielern, und Russlands Verteidiger Dimitry Kombarov wurde von Gegenständen getroffen, die von der Tribüne flogen. Ob es Münzen, Feuerzeuge oder gar Messer waren, wie aus Russland kolportiert wird, ist unklar. Für Deniz Aytekin dennoch das klare Zeichen, das Spiel endgültig abzubrechen. Die Schande. Nicht nur für den Fußball, sondern auch für den jungen Staat vom Balkan. „Der Fußball ist ausgelöscht. Die Hooligans haben ge-

siegt“, meinte Montenegros Torhüter Vukasin Poleksic mit Tränen in den Augen. Er ist immerhin seit dem ersten Länderspiel gegen Ungarn am 24. März 2007 für Montenegro dabei. Fest steht nach den Vorfällen von Freitagabend, dass die kleine Nation mit dem Makel leben muss, Menschen zu beherbergen, die ihre Gewalttätigkeit beim Fußball ausleben. Nicht anders als in Serbien oder Kroatien. Die Russen pochen jetzt auf einen 3:0Sieg am grünen Tisch. Der würde ihnen in der Gruppe G die Chance auf Rang zwei wahren. Aktuell führt Österreich mit 13 Punkten vor Schweden (9) und Russland (5). In Montenegro (auch 5 Punkte) haben sie momentan andere Sorgen, als an eine Qualifikation für die EURO zu denken. MILOS ANTIC/M. S.

WEITERE QUALIFIKATIONSSPIELE Niederlande – Türkei

1:1

(0:1)

Niederlande: Cillessen – van der Wiel, de Vrij, Martins Indi (77. Willems), Blind – Wijnaldum (46. Narsingh), N. de Jong (63. Dost), Sneijder – Afellay, Huntelaar, Depay – Trainer: Hiddink Türkei: Volkan Babacan – Gönül, Serdar Aziz (69. Ersan Gülüm), Hakan Balta, Caner – Ozan Tufan, Topal – Töre, Selcuk Inan, Sen (61. Calhanoglu) – Burak (79. Kazim Richards) – Trainer: Terim Tore: 0:1 Burak (37.), 1:1 Huntelaar (90./+2) – SR: Dr. Brych (Deutschland) – Zuschauer: 50 000 in Amsterdam (ausverkauft) – Gelbe Karten: van der Wiel – Töre

Belgien – Zypern

5:0

(2:0)

Belgien: Courtois – Alderweireld, Kompany, Lombaerts, Vertonghen – Witsel, Nainggolan, Fellaini (69. Ferreira-Carrasco) – De Bruyne, Benteke (77. Batshuayi), Hazard (69. Mertens) – Trainer: Wilmots Zypern: Kissas – Kyriakou, Merkis, Laifis, Antoniadis – Nikolaou, Laban (57. Iconomidis) – Makris (71. Eleftheriou), Makridis (84. Kastanos), Sotiriou – Mytidis – Trainer: Christodoulou Tore: 1:0 Fellaini (21.), 2:0 Benteke (35.), 3:0 Fellaini (66.), 4:0 Hazard (67.), 5:0 Batshuayi (80.) – SR: Hategan (Rumänien) – Zuschauer: 47 000 in Brüssel (ausverkauft) – Gelbe Karten: keine

Spanien – Ukraine

1:0

(1:0)

England – Litauen

4:0

(2:0)

Bulgarien – Italien

2:2

(2:1)

Spanien: Casillas – Juanfran, Piqué, Sergio Ramos, Jordi Alba (78. Bernat) – Koke, Busquets, Iniesta (74. Santi Cazorla) – Silva, Morata (65. Pedro), Isco – Trainer: del Bosque

England: Hart – Clyne, Cahill, Jones, Baines – Henderson (71. Barkley), Carrick, Delph – Sterling, Rooney (71. Kane), Welbeck (77. Walcott) – Trainer: Hodgson

Bulgarien: Mihaylov – Manolev, Aleksandrov, Bodurov, Minev – Gadzhev, Dyakov – Milanov (88. Vasilev), Popov (85. Slavchev), Alexandrov – Micanski (73. Bojinov) – Trainer: Petev

Ukraine: Pyatov – Fedetskyy, Khacheridi, Kucher, Shevchuk – Tymoshchuk, Stepanenko (75. Garmash) – Yarmolenko, Rotan, Konoplyanka – Zozulya (31. Kravets, 90. Budkivsky) – Trainer: Fomenko

Litauen: Arlauskis – Freidgeimas, Kijanskas, Mikuckis (66. Stankevicius), Zaliukas – Andriuskevicius (83. Slavickas), Zulpa, Mikoliunas (88. Kazlauskas), Chvedukas, Cernych – Matulevicius – Trainer: Pankratjevas

Italien: Sirigu – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Darmian, Candreva, Verratti, Bertolacci (72. Soriano), Antonelli (77. Gabbiadini) – Zaza (58. Eder), Immobile – Trainer: Conte

Tor: 1:0 Morata (27.) – SR: Cakir (Türkei) – Zuschauer: 42 649 in Sevilla – Gelbe Karten: Sergio Ramos – Kucher, Fedetskyy, Kravets

Tore: 1:0 Rooney (6.), 2:0 Welbeck (45.), 3:0 Sterling (58.), 4:0 Kane (73.)– SR: Kralovec (Tschechien) – Zuschauer: 83 671 in London – Gelbe Karten: Sterling – Zaliukas, Kazlauskas

Tore: 0:1 Minev (4., Eigentor), 1:1 Popov (11.), 2:1 Micanski (17.), 2:2 Eder (84.) – SR: Skomina (Slowenien) – Zuschauer: 20 000 in Sofia – Gelbe Karten: Dyakov – Darmian (gesperrt), Soriano, Immobile (gesperrt)

LÄNDERSPIELE

kicker, 30. März 2015

27

BUNDESLIGA – Global am Ball

Pekarik trifft für die Slowakei Peter Pekarik noch auf ein Tor, für seine Nationalelf ist er schon erfolgreicher.

Schweiz – Estland

3:0

Als Spielmacher zeigte Granit Xhaka (Foto, Bor. M’gladbach) eine gute Leistung und erzielte auch den Treffer zum 2:0 (27. Minute). Haris Seferovic (E. Frankfurt) gelang der Endstand zum 3:0. Stürmer Josip Drmic (Leverkusen) hatte einen schwächeren Tag und wurde durch Valentin Stocker (Hertha BSC) ersetzt. Johan Djourou, Valon Behrami (beide HSV), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg) und Torhüter Yann Sommer (Bor. M’gladbach) standen ebenfalls in der Startelf.

Liechtenstein – Österreich

0:5

Martin Harnik (VfB Stuttgart) brachte Österreich schon in der 14. Minute in Führung. Trotz eines zuvor verschossenen Elfmeters (37. Minute) erhöhte David Alaba (B. München) in der 59. Minute auf 3:0, bevor Zlatko Junuzovic (Werder Bremen) zum 4:0 traf. Trainer Marcel Koller brachte auch Robert Almer (Hannover 96), Florian Klein (VfB Stuttgart), Christian Fuchs (Schalke 04) und Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05) in die Anfangsformation.

Kroatien – Norwegen

5:1

Mit Ivan Perisic (VfL Wolfsburg) und Ivica Olic (HSV) kamen zwei der fünf kroatischen Torschützen aus der Bundesliga. Bei den Norwegern waren mit Havard Nordveit (B. M’gladbach), Per Ciljan Skjelbred (Hertha BSC), Mats Möller Daehli (SC Freiburg), Tarik Elyounoussi (1899 Hoffenheim), der einen Elfmeter verschoss, Havard Nielsen (E. Braunschweig) und Mohammed Abdellaoue (VfB Stuttgart) gleich sechs Deutschland-Legionäre am Ball.

Belgien – Zypern

5:0

Beim Kantersieg der Belgier war Kevin De Bruyne (VfL Wolfsburg) nicht unter den Torschützen. In der 12. Minute vergab er eine Großchance nach Zuspiel von Eden Hazard.

Andorra – Bosnien-Herz.

0:3

Beim Pflichtsieg der Bosnier waren Mensur Mujdza (SC Freiburg), Emir Spahic (B. Leverkusen) und Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart) dabei. Drei-

maliger Torschütze: Edin Dzeko (ManCity), ehemals Wolfsburg.

Bulgarien – Italien

2:2

Niederlande – Türkei

1:1

Slowenien – San Marino

6:0

Für die Gastgeber traf Ilijan Micanski (Karlsruhe) zum 2:1, während auf der Gegenseite Ciro Immobile (B. Dortmund) leer ausging.

Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen) blieb nach seiner Einwechslung weitestgehend unsichtbar.

Beim Sieg der Slowenen erzielte Kevin Kampl (B. Dortmund) das 2:0. Es war sein erst zweiter Treffer im 15. Länderspiel.

Slowakei – Luxemburg

3:0

Albanien – Armenien

1:1

Japan – Tunesien

2:0

In der Bundesliga traf er bei 108 Einsätzen noch nie. Aber für die Slowakei erzielte Peter Pekarik (Foto, Hertha) gegen Luxemburg schon seinen zweiten Treffer.

Innenverteidiger Mergim Mavraj (1. FC Köln) traf für Albanien zum Ausgleich in der 77. Minute. Henrikh Mkhtaryan (Dortmund) konnte Armeniens Spiel nicht lenken. Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung legte Shinji Okazaki (Mainz 05) in der 78. Minute den Grundstein zum Sieg gegen Tunesien. Beim Debüt des neuen Nationaltrainers Vahid Halilhodzic standen Makoto Hasebe (E. Frankfurt), Hiroshi Kiyotake (Hannover 96) und Hiroki Sakai (Hannover 96) in der Startelf. Für Tunesien wirkte Änis Ben-Hatira (Hertha BSC) mit.

Südkorea – Usbekistan

1:1

Elfenbeinküste – Angola

2:0

Trotz des Tores von Ja-Cheol Koo (Mainz) kam Südkorea gegen Usbekistan nicht über ein 1:1 hinaus. Heung-Min Son (Leverkusen) blieb ohne Treffer, wurde in der 61. Minute ausgewechselt.

Salomon Kalou (Hertha BSC) sicherte den 2:0-Erfolg dank eines Elfmeters in der 90. Minute. Mittelfeldakteur Serey Dié (VfB Stuttgart) wurde in der Nachspielzeit ausgewechselt.

Foto: Getty Images

1In der Bundesliga wartet Herthas

Nicht zu stoppen: Der Hoffenheimer Roberto Firmino umspielt Chiles Keeper Claudio Bravo und macht dann das Tor zum 1:0 für Brasilien.

BRASILIEN: Siegesserie unter Dunga hält

Jubel um Roberto Firmino 1Acht Spiele, acht Siege – so lautet

die beeindruckende Bilanz von Nationaltrainer Dunga. Die Siegesserie der Selecao wurde in den vergangenen Tagen um die Erfolge in Paris gegen Frankreich (3:1) und in London gegen Chile (1:0) verlängert. „Das Team hat sich gut verhalten, ich bin zufrieden“, so der Coach. Das Team um Kapitän Neymar ist auf dem besten Weg, die vernichtenden Niederlagen bei der Heim-WM 2014 im Halbfinale gegen Deutschland (1:7) und im Spiel um den dritten Platz gegen die Niederlande (0:3) vergessen zu lassen und ein neues Kapitel

TESTSPIELE Schottland – Nordirland 1:0 Frankreich – Brasilien 1:3 El Salvador – Argentinien 0:2 Brasilien – Chile 1:0 Frankreich – Dänemark * *) bei Redaktionsschluss nicht beendet Montag, 30. März 14.00: Weißrussland – Gabun 18.00: Katar – Slowenien 21.00: Mazedonien – Australien Dienstag, 31. März 15.00: Liechtenstein – San Marino 18.00: Estland – Island 18.08: Schweiz – USA 19.00: Russland – Kasachstan 19.30: Schweden – Iran 20.00: Ukraine – Lettland 20.15: Luxemburg – Türkei 20.30: Slowakei – Tschechien 20.30: Österreich – Bosnien-Herzegowina 20.45: Italien – England 20.45: Niederlande – Spanien 21.45: Portugal – Kap Verde Mittwoch, 1. April 01.30: Argentinien – Ecuador (in East Rutherford/USA)

in Brasiliens Fußballgeschichte zu schreiben – auch wenn es sich bislang ja nur um Freundschaftsspiele handelte. Der erste echte Härtetest steht im Juni mit der Copa America in Chile an. Den Sieg in Frankreich hatten Oscar (Chelsea), Neymar (Barca), – nach Vorarbeit von Hoffenheims Roberto Firmino –, und Luiz Gustavo mit ihren Toren gesichert. „Wir sind auf einem ausgezeichneten Weg“, meinte der Wolfsburger Mittelfeldspieler, der am Sonntag gegen Chile geschont wurde. Matchwinner gegen den südamerikanischen Rivalen, bei dem Hannovers Miiko Albornoz und der Mainzer Gonzalo Jara 90 Minuten in der Dreier-Abwehrkette agierten, war Roberto Firmino. Der kam nach einer Stunde für Luiz Adriano (Schachtar Donezk) ins Spiel, erzielte 13 Minuten später das 1:0 und zeigte einmal mehr, dass er hervorragend mit Superstar Neymar harmoniert. „Er entwickelt sich weiter und hat einen einen guten Torinstinkt“, lobte Dunga den Hoffenheimer. „Ich hoffe, dass ich nach den guten Eindrücken, die ich hinterlassen habe, wiederkommen darf“, so der 23-jährige Offensiv-Allrounder der TSG, der in der Selecao als „falsche Neun“ und auch als Rechtsaußen eingesetzt wurde. Seine Nominierung für die Copa, die Südamerika-Meisterschaft, dürfte fast schon sicher sein. Zumal Luiz Adriano keinen allzu starken Eindruck hinterließ. Brasilien fehlt aber weiter ein echter Mittelstürmer. Auch wirkt die Elf in Kontersituationen stärker als bei Ballbesitz – ungewöhnlich für Brasilien. Doch solange die Resultate stimmen, dürfte das den Fans egal sein. Und die stimmen. D. M A R Q U E S

JUNIOREN

kicker, 30. März 2015

Deutschland – Italien

2:2 Leno (2,5)

Bayer 04 Leverkusen

Kimmich (3,5) RB Leipzig

Bittencourt (3)

Ginter (4,5)

Orban (4)

Borussia Dortmund

1. FC Kaiserslautern

VfB Stuttgart

1. FSV Mainz 05

Leitner (3,5)

Geis (4)

Malli (3,5)

Hannover 96

1. FSV Mainz 05

Volland (3)

(0:1)

Trainer: Hrubesch

Schulz (4,5) Hertha BSC

Younes (4)

1. FC Kaiserslautern

Foto: imago

28

TSG Hoffenheim

Trotta (2,5) Battocchio (3) Virtus Entella

US Palermo

Crisetig (4)

Sturaro (3,5)

Bianchetti (3,5)

Rugani (4,5)

Cagliari Calcio

Biraghi (3) AC Chievo

Belotti (3)

AS Avellino

Spezia Calcio

D. Berardi (2,5) Sassuolo Calcio

Juventus Turin FC Empoli

Zappacosta (4)

Atalanta Bergamo

Bardi (2,5)

Trainer: Di Biagio AC Chievo Eingewechselt: 46. Zimmer (1. FC Kaiserslautern/5) für Kimmich, Gnabry (FC Arsenal/4) für Younes und P. Hofmann (1. FC Kaiserslautern/3,5) für Volland, 69. Klaus (SC Freiburg/–) für Bittencourt – 46. Romagnoli (Sampdoria Genua /3,5) für Rugani, 62. Cataldi (Lazio Rom/–) für Crisetig, Verdi (FC Empoli/–) für Belotti und Sabelli (AS Bari/–) für Zappacosta, 74. Longo (Cagliari Calcio/–) für Trotta und Benassi (FC Turin/–) für Battocchio, 90./+2 Molina (Carpi FC/–) für D. Berardi – Reservebank: Karius (Tor/1. FSV Mainz 05), Günter (SC Freiburg), Knoche (VfL Wolfsburg), Korb (Bor. Mönchengladbach), Can (FC Liverpool), Meyer (FC Schalke 04) – Leali (Tor/AC Cesena), Sportiello (Atalanta Bergamo), Barba (FC Empoli), Goldaniga (AC Perugia), Izzo (CFC Genua 1893), Baselli (Atalanta Bergamo), Fedato (FC Modena), Viviani (US Latina) Tore: 0:1 Trotta (38., Kopfball, Vorarbeit Berardi), 1:1 Bittencourt (56., Linksschuss, Malli), 1:2 Verdi (78., Rechtsschuss, –), 2:2 Leitner (85., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Romagnoli an P. Hofmann) – Chancen: 12:10 – Ecken: 9:4 SR-Team: Raczkowski (Assistenten: Boniek, Obukowicz/alle Polen – Vierter Offizieller: Willenborg/Osnabrück), Note 3,5, pfiff Deutschland einen klaren Vorteil zurück (33.) und übersah viele versteckte Fouls. – Zuschauer: 11 106 (in Paderborn) – Gelbe Karten: Leitner, Zimmer – Sturaro, Bardi – Spielnote: 3,5, kurzweilig, aber zerfahren und fehlerbehaftet. – Spieler des Spiels: Marcello Trotta

U 19: 3:2 gegen Irland

U 17: 2:2 gegen Italien

Föhrenbach hält die EM-Tür offen

Gül trifft und geht

1Am Donnerstag hatten die deut-

schen U-19-Talente beim späten 1:1-Ausgleich der Slowakei die Nachspielzeit noch verflucht, zwei Tage später nutzten sie selbst die „Verlängerung“ zum enorm wichtigen 3:2-Siegtor gegen Irland. Hoffenheims Nadiem Amiri hatte das Team in Führung gebracht (52.), doch Jack Hallahan (58.) und Joel Coustrain (72.) drehten das Spiel. Kölns Lucas Cueto glich aus (82.), ehe der Freiburger Jonas Föhrenbach vor 1397 Zuschauern in Sandhausen zuschlug (90.+2) und dem Titelverteidiger die erneute EM-Teilnahme offenhielt. An diesem Dienstag benötigt die U 19 in Walldorf gegen Tschechien (12 Uhr) dringend einen klaren Erfolg, um die punktgleichen und um zwei Tore besseren Slowaken abzufangen.

1In der letzten Partie der Eliterun-

de trennten sich die bereits qualifizierten Teams aus Deutschland und Italien am Donnerstag vor 6500 Zuschauern in Wetzlar 2:2. Die Bochumer Gökhan Gül (14.) und Görkem Saglam (77.) trafen fürs DFB-Team, Gül sah zudem Rot (Notbremse, 23.).

U 18: 2:1 in Frankreich

Teucherts Siegtor 1Die deutschen U-18-Junioren

haben am Freitag ihr erstes von zwei Spielen gegen Frankreich 2:1 gewonnen. In Sarre Union schossen Eintracht Frankfurts Enis Bunjaki (8.) und Nürnbergs Cedric Teuchert (54.) die Tore für das Team von Trainer Guido Streichsbier. An diesem Montag (19 Uhr) nun steigt in Biesheim der zweite Vergleich.

Mit Köpfchen: Marcello Trotta (rechts) nickt zur Führung für Italien ein, Dortmunds Matthias Ginter kann ihn nicht entscheidend stören.

U 21: Hrubesch vermisst die Führungskräfte

Ginter: EM als Nachhilfekurs 1Matthias Ginter ist eine Ausnah-

meerscheinung. Es ist außergewöhnlich, dass ein A-Nationalspieler zurück in die U 21 geht, wenn er erst einmal fest Joachim Löws Kader zugeordnet war. Ginter kam im Sommer sogar zu Weltmeisterehren. Doch danach kam die Karriere nach dem Wechsel von Freiburg nach Dortmund ins Stocken, zuletzt lief der Zehn-Millionen-Mann gar beim BVB II in der 3. Liga auf. Da kommt die Spielpraxis in der U 21 gerade recht, „um in den Rhythmus zu kommen und zu alter Stärke zu finden. Da bei der A-Mannschaft im Sommer sowieso nichts ansteht, würde ich irgendwo im Urlaub hocken.“ Also könnte die U-21-EM im Juni als Nachhilfekurs für Ginter dienen. „Es war mein Wunsch, die EM zu spielen“, erklärte Ginter, dem auch im Test gegen Italien die fehlende Sicherheit anzumerken war, „ich war vor zwei Jahren schon mal dabei, als wir in der Vorrunde ausgeschieden sind. Ich will unbedingt dieses Turnier spielen und auch gewinnen.“

Davon ist das DFB-Team aber noch weit entfernt und offenbarte gegen EM-Konkurrent Italien enorme Probleme vor allem im Spielaufbau. Alles kein Problem, findet Trainer Horst Hrubesch und erinnert an eine deftige 0:4-Klatsche gegen die Niederlande im März 2009. Drei Monate später holte er mit der U 21 in Schweden den Titel. Damals wie heute hatte Hrubesch noch Spieler und Varianten ausprobiert. Holprige Tests gegen starke Gegner sind ihm „lieber als ein 6:0 gegen Liechtenstein, jetzt wissen wir, wo wir stehen“. Zudem habe er erkannt, „dass es für den einen oder anderen nicht reicht für die EM, ich habe über 30 Spieler und kann nur 23 mitnehmen“. Zudem nahm der 63-Jährige seine vermeintlichen Führungskräfte in die Pflicht. „Spielerisch ist diese Mannschaft auf dem Niveau wie 2009“, aber er vermisse Führungsqualität à la Höwedes, Hummels oder Neuer. Namentlich nannte Hrubesch: Maximilian Geis, Moritz Leitner und – Ginter. MICHAEL PFEIFER

U 20: 1:2 gegen Polen – Nur Stendera trifft

Dämpfer für Wormuths WM-Team 1Seriensieger Deutschland hat am

Freitag mit einem 1:2 gegen Polen endgültig den erneuten Gewinn der Internationalen Spielrunde verspielt. Dagegen sicherten sich die Gäste vorzeitig den Gewinn des diesjährigen Wettbewerbs. Zugleich musste das DFB-Team auch in der Vorbereitung auf die U-20-WM in Neuseeland (30. Mai bis 20. Juni) einen Dämpfer hinnehmen. Zwar war die Mannschaft von Trainer Frank Wormuth vor insgesamt 2 640 Zuschauern in Jena

größtenteils spielbestimmend, blieb aber zu ungefährlich und ließ sich gleich zweimal durch Mariusz Stepinski (69.) und Piotr Zielinski (74.) auskontern. Frankfurts Marc Stendera gelang nur noch der Anschlusstreffer per Strafstoß (77.). „Wir haben uns im vorderen Drittel nicht durchsetzen können und werden aus der Niederlage lernen“, verspricht Wormuth. Schon an diesem Dienstag gibt es dazu Gelegenheit im Testspiel in Aue gegen Tschechien (18.30 Uhr).

BUNDESLIGA

kicker, 30. März 2015

29

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_bl_li

Herthas Kader wirkt nicht ausbalanciert. Nur ein Vertrag läuft aus. Um Platz zu schaffen, muss MICHAEL PREETZ (47) Reservisten loswerden.

D

er Kader ist groß. 27 Profis umfasst das Berliner Aufgebot, dazu kommen die bis Saisonende nach Mainz und Darmstadt verliehenen Sami Allagui und Fabian Holland (jeweils Vertrag bis 2016). Nach sieben Wochen im Amt weiß Trainer Pal Dardai, auf wen er sich verlassen kann und wer verzichtbar ist. Einige haben schlechte Karten – aktuell und wohl auch künftig: Hajime Hosogai (28/Vertrag bis 2017): Hinter Skjelbred, Lustenberger, Cigerci und Niemeyer chancenlos im zentralen Mittelfeld. Zwei Einwechslungen zu Beginn von Dardais Amtszeit, seit dem 22. Spieltag nur noch Statist. Und Hertha beschäftigt sich bereits mit einem weiteren zentralen Mittelfeldspieler: Reinhold Yabo (23, KSC, ablösefrei). Ronny (28/2017): Aktuell verletzt (Muskelfaserriss in der Wade), aber auch vor der Blessur kein Faktor

BUNDESLIGA 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (14) (13) (17) (15) (16) (18)

John Heitinga

Ronny

Hajime Hosogai

gebunden bis 2016

gebunden bis 2017

gebunden bis 2017

für Dardai. Er verzichtete zuletzt viermal in Folge im 18er-Kader auf den Brasilianer. Ronny hilft in der Bundesliga nicht. Ihm fehlen Robustheit, Dynamik und die Gabe, einfach zu spielen. Zentral offensiv

Sp.

Bayern München (M, P) VfL Wolfsburg Bor. Mönchengladbach Bayer 04 Leverkusen FC Schalke 04 FC Augsburg TSG Hoffenheim Eintracht Frankfurt Werder Bremen Borussia Dortmund 1. FSV Mainz 05 1. FC Köln (N) Hertha BSC Hannover 96 SC Freiburg Hamburger SV SC Paderborn 07 (N) VfB Stuttgart

26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26

27. SPIELTAG

Samstag, 4. April (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen – Hamburger SV VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart Hoffenheim – Mönchengladbach Werder Bremen – 1. FSV Mainz 05 Eintracht Frankfurt – Hannover 96

Fotos: nordphoto, imago (2)

BUNDESLIGA

Die Vertrags-Falle

(0:1) (4:0) (1:3) (2:1) (0:1)

g.

u.

v.

20 4 2 16 6 4 13 8 5 12 9 5 11 6 9 12 2 12 10 7 9 9 7 10 9 7 10 9 6 11 6 12 8 7 9 10 8 5 13 7 6 13 5 10 11 6 7 13 5 9 12 5 8 13

Tore

Diff.

Pkt.

70:13 57:29 37:20 45:29 37:31 33:34 40:38 49:52 41:54 34:33 35:36 26:32 31:44 29:42 26:36 16:37 23:50 27:46

+ 57 + 28 + 17 + 16 +6 -1 +2 -3 - 13 +1 -1 -6 - 13 - 13 - 10 - 21 - 27 - 19

64 54 47 45 39 38 37 34 34 33 30 30 29 27 25 25 24 23

SC Freiburg – 1. FC Köln Samstag, 4. April (18.30 Uhr) Bor. Dortmund – Bayern München Sonntag, 5. April (15.30 Uhr) FC Augsburg – FC Schalke 04 Sonntag, 5. April (17.30 Uhr) Hertha BSC – SC Paderborn 07

(1:0) (1:2) (0:1) (1:3)

punktete zuletzt Valentin Stocker, im Sommer kehrt Alex Baumjohann (Kreuzbandriss) zurück. Und auf dieser Position fahndet Hertha ebenfalls. John Heitinga (31/2016): Große Vergangenheit, triste Gegenwart – und wohl keine Zukunft in Berlin. Der Niederländer spielte unter Dardai eine Halbzeit in Stuttgart auf der Sechs und empfahl sich nicht. In seinem Kernressort, der Innenverteidigung, ohne Chance. Johannes van den Bergh (28/2016): Einziger gesunder Feldspieler, der unter Dardai noch nicht zum Einsatz kam. Links hinten nur die Nummer drei – hinter Marvin Plattenhardt und Nico Schulz. Aus dem eigenen Stall drängt Maximilian Mittelstädt (18) nach. Auch Jens Hegeler (27/ Vertrag bis 2017) und Sandro Wagner (27/2016) kommen derzeit kaum zum Zug. Das Problem: Bis auf den Kontrakt von Marcel Ndjeng (32), dessen Arbeitspapier die Option auf ein weiteres Jahr enthält, laufen alle Verträge über 2015 hinaus. Den Hebel, den nicht optimal ausbalancierten Kader dank auslaufender Verträge im Sommer zu verändern, be-

sitzt Manager Michael Preetz nicht. „Wir haben vor der Saison große Veränderungen vorgenommen“, sagt er. Für den Sommer 2015 kündigt er – den Ligaerhalt vorausgesetzt – „punktuelle Veränderungen“ an. Zuvor muss er Profis trotz laufender Verträge abgeben. Dass das zuweilen schwierig ist, erlebte Preetz schon mehrfach – auch wegen der von ihm abgeschlossenen, gut dotierten, teils langfristigen Verträge. Felix Bastians etwa, der im Januar 2012 für viereinhalb (!) Jahre unterschrieb, bekam im Oktober 2014 eine Abfindung von annähernd einer Million Euro, damit er seinen Vertrag auflöst. Zuvor hatten auch die ebenfalls aussortierten, gebundenen Peer Kluge und Maik Franz dem Vernehmen nach Zahlungen im mittleren sechsstelligen Bereich erhalten. Diese Personalien – anfangs vor Gericht ausgetragen – kamen Hertha teuer zu stehen. Aktuell liegen Heitinga und Ronny im oberen Gehaltsbereich des Teams. Und Allagui, für den Mainz die im Leihvertrag verankerte Kaufoption (2  Mio. Euro) nicht ziehen wird, kehrt zurück. STEFFEN ROHR

30

BUNDESLIGA

DIE ZENTRALE Pep Guardiola muss ein Luxusproblem lösen. Er hat drei TOPLEUTE für den Job im zentralen defensiven Mittelfeld.

D

ie Länderspielunterbrechung wollte und will Philipp Lahm nutzen, um nach seiner viermonatigen Wettkampfpause weiter seine Fitness aufzupäppeln. Aber „bei 100 Prozent ist man erst“, sagt der Kapitän des FC Bayern, „wenn man ein paar Spiele über 90 Minuten gemacht hat“. Bis zur immer prickelnden Partie in Dortmund

den, er „werde immer da spielen, wo der Trainer mich für am wertvollsten hält“, sagt er und fügt hinzu: „Ich kann nur äußern, wo ich mich wohler fühle.“ Eben im Mittelfeld. Den Einwand, in dieser zentralen Zone könnte es fortan ein Gedränge wie zur Weihnachtszeit in der Münchner Fußgängerzone geben, kontert Lahm mit einer Schlagfer-

Lahm in der Bayern-Zentrale beim 1:1-Remis in Leverkusen am 5.10.2013: Er ist meist jenseits der Mittellinie aktiv. Auffällig bei seinen Daten: 121 Ballkontakte, 38 % Zweikampfquote.

angekommene Pässe Fehlpässe

Schweinsteiger in der Bayern-Zentrale beim 1:0-Sieg in Frankfurt am 17.08.2013: Er schirmt die Mitte breit ab. Auffällig bei seinen Daten: 77 % gewonnene Zweikämpfe, keine Torschussvorlage.

am kommenden Samstag möchte Lahm wieder einen Zustand erreicht haben, der ihn zu einem definitiven Kandidaten für die Startelf erhebt. Schon drängt sich die Frage auf: auf welcher Position? Lahm hat seine Vorliebe für das Mittelfeld plakativ im kicker-Interview am 9. März formuliert. Ansprüche will er damit nicht verbin-

Schweinsteiger Zweikampfquote 77 Prozent Passquote 96 Prozent Laufleistung 11,30 Kilometer Ballkontakte 119 Gespielte Pässe 103 Angekommene Pässe 99 Fehlpässe 4 Torschussvorlagen 0 Torschüsse 2 Foul/Hand gespielt 1 Gefoult worden 2

Lahm Zweikampfquote 38 Prozent Passquote 91 Prozent Laufleistung 10,45 Kilometer Ballkontakte 121 Gespielte Pässe 116 Angekommene Pässe 105 Fehlpässe 11 Torschussvorlagen 1 Torschüsse 0 Foul/Hand gespielt 0 Gefoult worden 1

kicker, 30. März 2015

FRAGE tigkeit, die seine Entschlossenheit beim Thema Mittelfeld verdeutlicht: „Als Verteidiger wird es genauso eng, weil Rafinha auch noch da ist.“ Allerdings befähigen den bemühten Brasilianer mitnichten Lahms Qualitäten für diesen Job rechts hinten. Das Problem – eines aus der Luxusklasse – besteht nun darin, dass es der Weltklasse-

Rechtsverteidiger Lahm im Mittelfeld ebenfalls prima kann, sehr zum Wohlgefallen seines Trainers Pep Guardiola, der damit in ein Dilemma gerät und die zentrale Frage beantworten muss: Wie sieht die optimale Besetzung des mittigen defensiven Bayern-Mittelfelds aus? Mit Xabi Alonso? Mit Bastian Schweinsteiger? Oder mit Lahm?

Alonso in der Bayern-Zentrale bei der 1:4-Niederlage in Wolfsburg am 30.01.2015: Er agiert bevorzugt hinter der Mittellinie. Auffällig bei seinen Daten: 12,02 km Laufleistung, 16 Fehlpässe.

Fotos: imago

Alonso Zweikampfquote 50 Prozent Passquote 84 Prozent Laufleistung 12,02 Kilometer Ballkontakte 115 Gespielte Pässe 102 Angekommene Pässe 86 Fehlpässe 16 Torschussvorlagen 1 Torschüsse 0 Foul/Hand gespielt 2 Gefoult worden 2

Der kicker hat – um einen möglichst annähernden Vergleich zu haben – drei Begegnungen ausgewählt, in denen jeder der drei Bewerber in einer 4-1-4-1-Formation allein als Sechser operierte, jeweils in der Bundesliga und jeweils auswärts. Das Fazit (siehe Heatmaps und Passgrafiken): Schweinsteiger variiert am meisten, vertikal und horizontal, mit langen Pässen, mit kurzen. Den defensiven Raum schirmt er sehr stark in die Breite ab – als wäre er allein die Doppelsechs. Seine Offensivaktionen inszeniert er über halblinks, wo er schon in den Anfängen seiner Karriere unterwegs war. „Bastian hat eine hohe Spielintelligenz, er ist laufstark, diszipliniert und strahlt mit seinem Kopfball mehr Torgefährlichkeit aus als die anderen beiden“, sagt Ottmar Hitzfeld. „Er geht mehr in die Lücken und vorne rein, er ist mehr der Achter.“ Mit seiner physischen Robustheit weiß sich Schweinsteiger im Zweikampf zu behaupten, auf dem Rasen wie in der Luft. Lahm interpretiert diese Position deutlich offensiver. Seine Zuspiele sendet er hauptsächlich in die Horizontale aus, nach vorne zieht es ihn vornehmlich durch den halbrechten Korridor, eine Folge seiner Vergangenheit (vielleicht auch Zukunft?) als rechter Verteidiger. „Philipp kann sich auf engstem Raum durchsetzen und ist unglaublich ballsicher“, sagt Hitzfeld. Lahms Aktionen seien stärker von Sicherheit geprägt als Schweinsteigers und damit Xabi Alonsos Tun ähnlich. Alonso steuert das Geschehen in dieser Hauptrolle fast ausschließlich aus der Region hinter der Mittellinie oder im Mittelkreis. Mit seinen Pässen und oft langen Schlägen in die Diagonale, vertikal und horizontal, verlagert er gerne das Aktionsfeld. Hitzfeld nennt den Spanier einen „typischen Sechser mit einer hohen Passgenauigkeit“. Außerdem zeichnet den Routinier ein hervorragender Blick aus, er erkennt die Passwege und die Flugbahn des Balles oft im Entstehen und ist sofort zur Stelle: Gefahr gebannt. Allerdings verrät er läuferische Probleme, wenn das Spiel schnell wird und er sich urplötzlich zur Defensive orientieren muss. Dann kommt er immer wieder zu spät, wie jüngst beim 0:1-Gegentreffer gegen Borussia Mönchengladbach. Alonso plus Schweinsteiger hat Guardiola schon probiert: Der spanische Weltmeister 2010 war da

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immer in der Zentrale positioniert, der deutsche Weltmeister 2014 im Irgendwo daneben, dabei emsig unterwegs, kreuz und quer. Bei flotten Tempogegenstößen wird’s mit beiden kritisch. Bislang funktionierte diese Partnerschaft leidlich. Auch Lahm kann sich, halbrechts, als Alonsos Assistent verdient machen; genauso als Helfer des dann zentralen Schweinsteiger. Der weltmeisterliche Kapitän 2014 vermag genauso den alleinigen Sechser zu geben, wenn das schnelle, intelligente Spiel nach vorne und ein aufmerksamer Abfangjäger nach hinten gefragt sind. Lahm ist im Kopf und mit dem Körper wendig. Dennoch dürfte er im Zentralbereich eher die Ausnahmelösung darstellen, weil er eben mehr rechts hinten gebraucht wird – und weil zwei große Namen auf der Bank, Schweinsteiger und Alonso, gehöriges Konfliktpotenzial bergen. Spannend und noch hochwertiger wird es, wenn Thiago dazu-

„Alonso ist der typische Sechser, Schweinsteiger mehr der Achter.“ O T T MAR HI T ZFELD kommt. In bislang 25 Pflichtauftritten spielte er viermal zentral im 4-1-4-1, dennoch ist er eher ein Achter für die Halbposition, der mit seinen flotten Wendungen und unerwarteten Präzisionspässen in die Tiefe Abwehrmauern auffräst. Thiago genießt Guardiolas Höchstschätzung. Aber kann der seit nunmehr genau einem Jahr verletzte Edeltechniker dieses Vertrauen nach so langer Pause gerade in den großen Spielen schon bestätigen, sollte er bis dahin risikofrei eingesetzt werden können? Gerade davon wird viel abhängen für den FCB, wie von der Antwort auf die zentrale Frage. KARLHEINZ WILD

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FRAGE DER WOCHE

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BUNDESLIGA

Arrivederci, Ciro? Sein Glück hat CIRO IMMOBILE (25) in Dortmund nicht gefunden. Einiges spricht dafür, dass er den BVB nach nur einem Jahr wieder verlässt.

höhere System-Kompatibilität auf. Und auf Dauer wird es sich kaum mit Immobiles Selbstverständnis vereinbaren lassen, dass er als Stürmer Nummer zwei Frust schiebt. Wohin es ihn ziehen könnte? In Florenz, so heißt es, schätzt Trainer und Gomez-Kritiker Vincenzo Montella den BVB-Profi sehr. Der in Torre Annunziata in der Provinz Neapel geborene Immobile würde auch gegen einen Wechsel zum SSC Neapel wohl keine Einwände erheben. Dort will Gonzalo Higuain (Vertrag bis 2017) seinen Spind räumen, sollte Napoli – wonach es bei fünf Punkten Rückstand derzeit aussieht – die Champions League verpassen. Am meisten Sinn würde ein Transfer zum AC Mailand machen, der derzeit mit dem von AS Rom ausgeliehenen Mattia Destro nur über eine echte Spitze verfügt. Geschäftsführer Adriano Galliani soll bereits die Möglichkeiten sondiert haben, Immobile zu verpflichten. Im Geld schwimmt Milan freilich nicht, und für viel weniger als die selbst investierten 18,5 Millionen Euro wird Borussia Dortmund einem Wechsel kaum zustimmen. Sollte Immobile gehen, könnte eine Planstelle eingespart werden: Für Klopps Ein-Spitzen-System würden Aubameyang und Ramos genügen. T H O M A S H E N N E C K E

Unzufrieden: Ciro Immobile ist nur Stürmer Nummer zwei.

Foto: DeFodi

D

er Samstag im Vasil-Levski-Stadion von Sofia endete für Ciro Immobile so unbefriedigend wie viele zuvor in den vergangenen Monaten. Italien quälte sich im Rahmen der EM-Qualifikation zu einem dürftigen 2:2 in Bulgarien – ohne Tor des Dortmunder Stürmers. Es sind freudlose Wochen, die er derzeit erlebt: Sein Wechsel zum BVB trägt immer mehr Züge eines großen Missverständnisses. Es lässt sich eigentlich auf nur eine denkbare Weise korrigieren: durch einen Transfer in diesem Sommer. Arrivederci, Ciro? Unabhängig davon, ob der angebliche Verkauf von Immobiles Villa in UnnaBillmerich, über den BILD in der vergangenen Woche berichtete, tatsächlich als Indiz für einen Weggang des Angreifers gelten muss, mehren sich die Anzeichen für eine Trennung in diesem Sommer. Pierre-Emerick Aubameyang, den Trainer Jürgen Klopp nach einigen gedanklichen Umwegen im Sturmzentrum der Borussia fest verankerte, hat Immobile (Vertrag bis 2019) klar den Rang abgelaufen. Zwar benötigte der Italiener für seine zehn Wettbewerbstore durchschnittlich nur 150 Minuten und damit zwölf Minuten weniger als Aubameyang (17 Treffer) – dafür weist der Gabuner schon allein aufgrund seiner Schnelligkeit die

PERSONALIEN VfL Wolfsburg

Maximilian Arnold (20, nach Rückenproblemen) trainiert wieder.

Bayer Leverkusen

Tin Jedvaj (19, Oberschenkelverletzung) absolvierte bereits erste Übungen mit dem Team und soll am Montag komplett einsteigen.

FC Augsburg

Halil Altintop (32, Rückenprobleme) absolvierte in den vergangenen Tagen nur Lauftraining. Sascha Mölders (30, nach OP am Sprunggelenk) soll am Dienstag wieder ins Teamtraining einsteigen.

1899 Hoffenheim

Sejad Salihovic (30, Wadenprobleme) verpasste wegen der Blessur das Länderspiel gegen Andorra. Ermin Bicakcic (25) stand im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. + + + Nach nur einer Halbzeit im Spiel gegen Italien war für U-21-Kapitän Kevin Volland (22, Wadenprellung) die Länderspielreise beendet. Der Angreifer reiste vorzeitig zurück und verpasst das Spiel in England.

Werder Bremen

Melvyn Lorenzen (20, Flüssigkeit im operierten Knie) muss beim Aufbautraining wieder kürzer-

treten. + + + Julian von Haacke (21, OP am Kreuzband) und Alejandro Galvez (25, Syndesmoseriss) können wieder mit dem Team trainieren.

1. FSV Mainz 05

Nach einem arthroskopischen Eingriff am operierten rechten Knie (Außenbandanriss) fällt Jonas Hofmann (22) wohl bis Saisonende aus. + + + Christoph Moritz (25, nach Rückenproblemen) gab beim Test der U 23 gegen Darmstadt 98 (3:3) sein Comeback und soll weiterhin in der 3. Liga Praxis sammeln. Er hofft aber noch auf BundesligaEinsätze in der laufenden Saison.

1. FC Köln

Marcel Risse (25, Knöchelverletzung) steigt am Montag wieder ins Mannschaftstraining ein.

Hertha BSC

Norwegens Kapitän Per Skjelbred (27, leichte Oberschenkelzerrung), der beim EM-Qualifikationsspiel in Kroatien (1:5) nach 19 Minuten ausschied, wird wohl gegen Paderborn wieder mitwirken.

Hamburger SV

Slobodan Rajkovic (26, Grippe) und Rafael van der Vaart (32, Sprunggelenk) trainieren mit dem Team.

kicker, 30. März 2015

Im Traineralltag ist PETER KNÄBEL (48) wenig erfahren. Wo aber setzt er nun die Hebel an?

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Der Knäbel-Kurs

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KÖLN: Keine Gespräche mit dem Spieler

Foto: Witters

ie Zukunft des Hamburger SV ist ungewiss. Trotzdem will sie geplant sein. Das gestaltet sich in Sachen Personal aus vielerlei Hinsicht schwierig, manchmal ist es aber auch ganz einfach – wenn man weiß, auf wen man weder nach einem Abstieg noch bei einem Klassenerhalt weiter setzen will. HSVBoss Dietmar Beiersdorfer hat nun zwei Namen verkündet: Marcell Jansen (29) kann nach Ende seines Vertrages im Sommer gehen und mit ihm Rafael van der Vaart. Zumindest dem 32-Jährigen hat der Klub nach dem Karriereende eine Rückkehr in noch zu definierender Funktion in Aussicht gestellt. Peter Knäbel ist grundsätzlich involviert in derlei Gespräche, primär soll sich der zum Interimstrainer umfunktionierte Sportdirektor aber um die Rettung des Klubs kümmern. Knäbel kennt die Hebel, an denen er ansetzen muss – das beteuerte er bei seiner Vorstellung vor etwas mehr als einer Woche. Seine Marschroute entscheidet maßgeblich über das HSV-Schicksal. Nur: Wie sieht er aus, der Knäbel-Kurs?

Insbesondere die bisherigen Trainingseinheiten sowie der Test gegen den VfL Osnabrück lassen erste Rückschlüsse zu. Auffällig dabei: Auf dem Übungsplatz nimmt ein Peter das Heft in die Hand, aber der heißt mit Nachnamen nicht Knäbel, sondern Hermann. Der gerade erst bis zum Saisonende verpflichtete Co-Trainer, einer der prominentesten im deutschen Profifußball, kompensiert dank seiner Vita, was Knäbel fehlt: Erfahrung in der alltäglichen Trainingsarbeit. Letztlich wird indes Knäbel für die Aufstellung verantwortlich gemacht werden. Im enttäuschenden Test in Osnabrück (0:0) untermauerte die Mannschaft, dass ihr Offensivspiel nach wie vor auf Wiederbelebung wartet. Knäbels Kurs könnte das System mit zwei Spitzen sein, auch schon am nächsten Samstag beim Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen. Weitere Knäbel-Hebel liegen auf der Hand: Motivation erzeugen, Zuversicht verbreiten, Selbstvertrauen stärken – und Hoffnung predigen. TONI LIETO

FRANKFURT: Zeichen stehen auf Trennung

Eduardo wieder im Blick Flum ist unzufrieden 1 Länderspielpausen gelten

als ereignisarme Phasen. Da ist man schon mal dankbar für eine Dienstreise, die es sonst nicht gegeben hätte. Peter Stöger und Jörg Schmadtke zog es am Samstag nach München, wo der russische Erstligist Rubin Kasan bei den Löwen zum Testspiel gastierte. Objekt der Begierde: Carlos Eduardo (27), Brasilianer, Ex-Hoffenheimer und Fast-Kölner, ehe ihn im Winter eine Muskelverletzung aus dem Verkehr zog. „Wir haben die Möglichkeit genutzt, ihn uns anzusehen“, erklärt Trainer Stöger, der nach dem 1:1 der Russen beim Zweitligisten ein vorsichtiges Urteil fällte: „Er hat ordentlich gespielt, aber nicht außergewöhnlich.“ Klar ist, dass das Interesse der Kölner am brasilianischen Offensivspieler nach wie vor vorhanden ist. Allerdings gab es am Samstag weder Gespräche mit dem Spieler noch eine Kontaktaufnahme mit seinem Verein. Nachdem der Mittelfeldspieler eine Vertragsverlängerung mit den Russen abgelehnt hat, wird er im

Sommer wieder auf dem Markt sein. Der Gefahr, dass andere Vereine auf ihn aufmerksam wurden und ihn dem FC abspenstig machen, sind sich die Kölner bewusst: „Das ist bei uns eben so, die Gefahr besteht immer“, beschreibt Stöger die Risiken eines Klubs, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Und Manager Schmadtke ergänzt: „Wenn wir die einzigen Interessenten wären, dann hätten wir etwas falsch gemacht.“ Einen Spieler, der ebenfalls fast zum FC gekommen wäre, traf Peter Stöger vor einiger Zeit: Philipp Hosiner (25, Stade Rennes), bei dessen sportärztlicher Untersuchung die FC-Ärzte einen lebensberohlichen Tumor an der Niere festgestellt hatten, besuchte nach seiner Operation und während der Reha, die er teilweise in Deutschland absolvierte, seinen Ex-Trainer (bei der Wiener Austria) vor dem Spiel in Dortmund im Mannschaftsquartier. Hosiner will im Juni ins Training einsteigen. Stöger: „Ich freue mich für ihn, dass er wieder an Fußball denken kann.“ F R A N K LU ß E M

1An das letzte Bundesliga-

spiel über 90 Minuten kann sich Johannes Flum „nicht mehr erinnern, es ist schon länger her“. Es war am 28. Spieltag der Vorsaison, also vor fast einem Jahr  – eine gefühlte Ewigkeit. Die damalige Schulterverletzung ist längst verheilt, trotzdem kommt der 27-Jährige in der gesamten Saison 2014/15 lediglich auf 64 Bundesligaminuten, die sich auf vier Einwechslungen verteilen. In der Hinrunde hatten ihn ein Muskelfaserriss im Oberschenkel und weitere muskuläre Probleme aus dem Rhythmus gebracht. Mehr Einsatzzeiten wurden es nach der Genesung aber auch nicht. „Eine Saison wie diese möchte ich nicht noch mal erleben. Natürlich werde ich Gespräche führen, wie es weitergeht“, kündigt Flum an. Eine Erklärung von Trainer Thomas Schaaf, was die Gründe sind, kennt er bisher nicht. Er suchte allerdings auch nicht selbst das Gespräch. „Ich werde im Training Gas geben – wie immer“, hat sich Flum für die letzten Saisonwochen vorgenommen.

Dass er über das Saisonende hinaus bei Eintracht Frankfurt bleiben wird, ist derzeit schwer vorstellbar. Zu lange vermisst Flum bereits das Gefühl, gebraucht zu werden. „Natürlich ist die Position schwierig, weil ich wenig Einsatzzeiten habe. Andererseits habe ich die Jahre davor immer gespielt. Ich weiß um meine Qualitäten, und das Fußballspielen habe ich auch nicht verlernt“, sagt er selbstbewusst. Ungelöst ist die Vertragssituation. Als Flum 2014 vom SC Freiburg kam, war er der Wunschspieler von Trainer Armin Veh. Die Eintracht zahlte zwei Millionen Euro Ablöse, stattete Flum, der mit seiner Mannschaft die Europa League erreicht hatte, mit einem gut dotierten Vertrag bis 2016 aus, den es gegebenenfalls aufzulösen gilt. Vermutlich müssen sich sowohl der Spieler als auch die Eintracht mit dem Gedanken anfreunden, auf Geld zu verzichten. Der Marktwert des Mittelfeld-Allrounders ist seit 2014 jedenfalls um einiges gesunken. M I C H A E L E B E RT

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BUNDESLIGA

„Eine Trophäe wäre die Krönung“ Der VfL Wolfsburg ist in dieser Saison auf Titeljagd. Trainer DIETER HECKING (50) findet klare Worte – inklusive einer Replik auf Bayerns Arjen Robben.

L

änderspielpause bedeutet auch für Dieter Hecking ein bisschen Entspannung. Vor dem Saisonfinale genießt es der Wolfsburger Trainer, einfach mal zu Hause sein zu können. Die nächsten Wochen mit Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League werden stressig genug. Und, so hofft er, extrem erfolgreich. Herr Hecking, der Saisonendspurt steht bevor. Haben Sie eigentlich das Münchner Restprogramm im Kopf? Nein. Ich weiß nur, dass sie jetzt in Dortmund ranmüssen. Es mag platt klingen: Aber ich schaue derzeit nur von Spiel zu Spiel, von Wettbewerb zu Wettbewerb. Die Meisterschaft ist also abgeschrieben? Die stand nie auf unserem Zettel. Im Winter haben wir unsere Pläne korrigiert, haben die Champions League als Ziel ausgegeben. Wir schauen nicht auf Bayern, Leverkusen, Schalke oder Gladbach. Entscheidend ist, dass wir unsere Spiele gewinnen. Der Titel … … geht an die Bayern. Sie müssten noch viermal verlieren, während

wir gleichzeitig gewinnen. Das halte ich für ausgeschlossen. Vor der Saison riefen Sie im kicker-Interview die Bundesliga dazu auf, den Bayern wieder mehr Paroli zu bieten und die Meisterschaft spannender zu machen. Das ist nicht wirklich gelungen, oder?

„Angst vor den Bayern haben wir nicht.“ Doch, wenn man mal die direkten Vergleiche der Spitzenteams mit den Bayern anschaut. Gladbach hat vier Punkte geholt, wir haben sie geschlagen, Schalke hat in München unentschieden gespielt und Leverkusen nur knapp verloren. Diese Teams sind in der Lage, den Bayern Punkte abzunehmen. Trotzdem hat der Rekordmeister zehn Punkte Vorsprung auf den VfL. Die Bayern sind unglaublich konstant. Selbst ein enges Spiel gewinnen sie am Ende doch. Auf eine gesamte Saison ist es schwer, die Bayern zu packen. Im direkten Duell aber ist es immer möglich.

Karriere-Hoch: Erstmals mehr als zwei Punkte pro Spiel Dieter Hecking arbeitet als Trainer seit 2006 in der Bundesliga. Seitdem hat er insgesamt vier Vereine betreut, nie hat er mehr Punkte eingefahren als aktuell mit dem VfL Wolfsburg. Aufgeführt ist der jeweilige Punkteschnitt der Spielzeit und die Anzahl der Saisonspiele. 3 2,5 2

1,18/34

1,05/19

1,38/34

1,24/34

1,29/34

1.76/34

2,08/26

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

2012/13

2013/14

2014/15

0

kickerinfografik

1,44/34 2007/08

0,5

1,38/34

1

2006/07

1,5

Haben viele Gegner zu großen Respekt vor der vermeintlichen Übermannschaft? Ich kann nur für uns sprechen. Der Respekt ist natürlich immer da, aber Angst vor den Bayern haben wir nicht. Unsere Mannschaft ist gut aufgestellt. Ich habe im kicker gelesen, dass Arjen Robben das Spiel gegen uns gerne noch einmal spielen würde. Ich kann ihm sagen: wir auch! Wie sind die Bayern zu schlagen? Indem man ein Tor mehr schießt als sie … (lacht) Wolfsburg hat gleich drei Tore mehr geschossen! Unser Konzept ist an diesem Tag zu 100 Prozent aufgegangen. Das heißt aber nicht, dass es gegen die Bayern jetzt immer mit der gleichen Ausrichtung geht. Wir müssen variieren können und immer für Überraschungen gut sein. War das Attackieren von Xabi Alonso der Schlüssel zum deutlichen Sieg? Es war eine Mischung. Einerseits das hohe Pressing, aber wir haben uns auch immer mal wieder zurückgezogen und im Mittelfeld auf Pressingsituationen gelauert. Wir haben das richtig gut gemacht. Und was uns natürlich half: Bayern hat an diesem Tag keine Lösung gefunden. Werder-Manager Thomas Eichin hat eine Bayern-Schiedsrichter-Debatte losgetreten. Wird der Rekordmeister aus München denn bevorteilt? Nein, das sehe ich nicht so. Von solchen Diskussionen halte ich nichts. Der VfL ist auf dem besten Weg, in die Champions League einzuziehen. Hat der aktuelle Kader bereits das Zeug für die Königsklasse? Ja, ich würde uns zutrauen, dort auch ohne große personelle Veränderungen gute Ergebnisse zu erzielen. Trotzdem dürfte es im Sommer Verstärkungen in Ihrem Kader geben.

Unabhängig von der Champions League: Wir machen uns immer Gedanken, wie wir die Konkurrenzsituation verändern können, wie wir die Mannschaft in der Breite noch stärker machen können. Das gehört zu unseren Aufgaben. Mit Kevin De Bruyne wurde einer der Besten verpflichtet. Was auffällt: Er war von der Rotation bislang nicht betroffen. Kevin gehört zu der Achse von vier Spielern, die ich am liebsten immer auf dem Platz habe: Benaglio, Naldo, Luiz Gustavo und er. Kürzlich sagten Sie mit einem kleinen Augenzwinkern: De Bruyne spielt immer, sonst wird er sauer. Wie viel Wahrheit steckte darin?

kicker, 30. März 2015

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Der Verlust von Junior hat sicherlich dazu geführt, dass das Team noch enger zusammengerückt ist. Seit der Winterpause hatten wir in 14 Pflichtspielen nur eine Niederlage, das ist stark. Das ist eine Konstanz, die man sich erarbeiten muss. Das haben wir getan. Sie betonen immer wieder, dass Ihre Mannschaft durch die Aufgaben reift. Wie sehr reift der Trainer? Natürlich sammle ich gerade Erfahrungen, die ich in meiner Karriere so noch nicht hatte. Auch mich persönlich bringen diese Duelle auf hohem Niveau weiter. Nehmen wir die Spiele in der Europa League, da treffen wir auf Top-Mannschaften mit internationalen Top-Trainern. Da ist es für mich immer wieder eine neue Herausforderung, die richtige taktische Ausrichtung zu finden.

Foto: firo/Simons

„Im Auto, beim Joggen: Alles dreht sich um die Sache.“

Nicht allzu viel. Wir sind im ständigen Austausch, natürlich frage ich auch ihn, wie er sich fühlt. Bislang hat er immer signalisiert, dass es geht. Und das hat er ja auch gezeigt. Kann er das bis Saisonende durchhalten? Ich traue es ihm zu. Aber wir gucken auch bei ihm genau hin. Ist De Bruyne der Schlüssel zu Titeln? Er ist einer der Schlüssel. Es muss auch das Drumherum passen. Für Kevin ist es natürlich leichter, wenn auch der Rest der Mannschaft – so wie im Moment – gut funktioniert. Ist er der beste Spieler der Bundesliga? Er gehört sicher zu den Top drei, ist neben Robben derjenige, der diese Saison am spektakulärsten spielt.

Wie ist Ihr Gefühl: Halten Sie in diesem Jahr noch eine Trophäe in der Hand? Das wäre die Krönung einer tollen Saison. Ob wir es schaffen, kann ich nicht voraussagen. Was ich sagen kann: Wir sind hungrig nach Erfolg.

„Es gibt Momente, da geht mir Junior durch den Kopf.“ Nach dem Tod von Junior Malanda haben Sie Ihr „Riesenvertrauen“ in Ihre Mannschaft zum Ausdruck gebracht. Was hat Sie damals so sicher gemacht, dass das Team nicht an dieser Tragödie zerbrechen wird?

Weil ich gemerkt habe, dass die Spieler es richtig einordnen konnten. Es war ein Verkehrsunfall, ein großes Unglück. Zudem haben wir es als Verpflichtung angesehen, die fröhliche und optimistische Art von Junior weiterzutragen. Das wollten wir uns nicht nehmen lassen. Ist Malanda noch Thema in der Kabine? In den vergangenen Wochen nicht mehr so sehr. Aber klar, zwischendurch kommt es immer mal auf. Wie oft denken Sie noch an Junior? Es gibt Momente, da geht er mir durch den Kopf. Der VfL ist nicht eingebrochen, wirkt beinahe beflügelt und ist Erster der Rückrundentabelle. Wie kommt’s?

Wie ist der Weg dorthin: ein Alleingang des Chefs oder ein Zusammenspiel mit den Assistenten? Ich entwickle einen Plan. Wenn dieser steht, stelle ich ihn zur Diskussion. Wir bringen alle Ideen zusammen und mit Dirk Bremser und Ton Lokhoff versuche ich dann, einen Konsens zu finden. Gelingt das nicht, muss ich am Ende eine Entscheidung treffen. Wann kommen die Ideen, wie der VfL den nächsten Gegner bezwingen kann? Wenn ich mir auf dem Laptop den Gegner anschaue, schreibe ich meine Gedanken nieder. Aber diese Gedanken sind sowieso permanent präsent. Im Auto, beim Joggen: Alles dreht sich um die Sache. Auch im Schlaf? Nein, zum Glück nicht. Ich träume nicht von Fußball. Wie besonders fühlte sich der Sieg in San Siro gegen Inter Mailand für Sie an? Es war das Achtelfinal-Rückspiel, das ist schon etwas Besonderes. Und natürlich freut man sich, wenn man gegen solch einen renommierten Verein gewinnt, auch wenn die Inter-Mannschaft nicht mehr mit der von vor vier, fünf Jahren zu vergleichen ist. Auch wenn das Remis gereicht hätte, war mir das 2:1 kurz vor Schluss wichtig, weil es gut ist für unser Renommee im Ausland. Der Sieg dort oder das 4:1 gegen die Bayern – was ist Ihr Highlight gewesen? Das Spiel gegen Bayern. An diesem Abend hat alles gepasst, die ganze Welt hat zugeschaut. Das war eine der außergewöhnlichsten Partien meiner bisherigen Karriere. Solche Spiele machen Lust auf mehr. I N T E RVI E W : T H O M A S H I E T E

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BUNDESLIGA

Raffael: Mit voller Fahrt in E

Doppelpack in Mainz, Doppelpack in München. BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH

Foto: Witters

feiert die Rückkehr des Torjägers und neuen Auswärtsexperten.

AUGSBURG: Verhaegh ist zurück – 6. Platz soll verteidigt werden

„Man wird anders wahrgenommen“ Verhaegh (31) nun schon für den FC Augsburg. In dieser Zeit hat der Holländer mindestens die gleiche fulminante Entwicklung hinter sich gebracht wie der Klub, der 2010 noch Zweitligist und damals so weit vom Europapokal entfernt war wie die bayrische Linke von einer Regierungsbeteiligung. Verhaegh wurde schnell Leistungsträger, stieg zum Kapitän auf, schaffte es in die holländische Nationalmannschaft und 2014 zur WM in Brasilien. Für den Verein ist er als Gesicht und Sprachrohr, aber vor allem als Stabilisator und Antreiber auf dem Feld unersetzlich. Sieben Wochen fehlte Verhaegh zuletzt wegen eines Muskelbündelrisses. Die FCA-Bilanz in dieser Zeit spricht Bände: Augsburg gewann nur einmal. Am Freitag kehrte der Kapitän

nun ins Mannschaftstraining zurück. Gut möglich, dass er im wichtigen Spiel gegen den FC Schalke bereits im Aufgebot stehen wird. „Ich bin schon sehr weit. Ich traue mir zu, gegen Schalke wieder im Kader zu sein“, erklärt der 31-Jährige. Es wird schnell deutlich: Der Holländer brennt, möchte so schnell wie möglich wieder Teil des Teams sein. „Jetzt geht es um die Preise. Die entscheidenden Spiele stehen an, und wir wollen den Platz, den Foto: imago/ActionPictures

1Seit bald fünf Jahren spielt Paul

Wieder fit: Paul Verhaegh

wir haben, verteidigen. Wir stehen seit Monaten da oben, jetzt wollen wir den Platz auch nicht mehr abgeben“, sagt Verhaegh. Dass ausgerechnet Schalke der Gegner ist, sieht Verhaegh nicht als Problem. „Wir können auch Schalke schlagen“, sagt er. „Aber die Gegner stellen sich mehr auf uns ein. Man wird anders wahrgenommen.“ Als Beispiel nennt er Berlin, das sich im eigenen Stadion gegen den FCA hinten reingestellt habe. „Das hätte man sich vor drei Jahren noch nicht vorstellen können. Jetzt ist das so, und wir müssen uns drauf einstellen. Denn wir können auch gegen defensive Mannschaften dominant spielen, aber das hängt von unserer Form ab. 95 Prozent langen bei uns nicht. Wenn ein paar Spieler die Tagesform nicht haben, dann wird es schwer.“ M O U N I R Z I T O U N I

in Törchen zum 30. Geburtstag sprang nicht heraus. Im Testspiel gegen St. Pauli am Samstag reichte es für Raffael und die Borussen nur zu einer Nullnummer. Der Brasilianer konnte es verschmerzen, dass er bei seinem 45-minütigen Einsatz ohne eigenes Erfolgserlebnis blieb – schließlich hatte er sich schon eine Woche zuvor reichlich beschenkt: mit dem Doppelpack in München, der den fast schon sensationellen 2:0-Erfolg beim Rekordmeister bescherte. Ein aufsehenerregendes Ereignis, selbst im fernen Brasilien, wo seine Tore gegen den deutschen Nationaltorhüter Manuel Neuer seit Sonntag in allen Medien groß gefeiert werden. „Jetzt kennen mich in meiner Heimat ein paar Leute mehr“, schmunzelt Raffael. Lange musste der Edeltechniker auf solche Momente warten. Es dauerte zu Beginn des Jahres 2015 seine Zeit, bis Raffael auf Touren kam. Nachdem er sich vor Weihnachten einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und erst später in der Wintervorbereitung das volle Trainingsprogramm absolvieren konnte, kämpfte Raffael mit kleinen Startschwierigkeiten. Doch jetzt, rechtzeitig vor dem Saisonendspurt, ist er voll in Fahrt. Zwei Treffer in München, davor ein Doppelpack

SCHALKE: Darum ist die

Die Statistik 1Wenn die Schalker an diesem

Montag in die Vorbereitungswoche für das Spiel in Augsburg einsteigen, wird es ernst für Ralf Fährmann. Nachdem der Torhüter zuletzt noch individuell gearbeitet hat, steht die Rückkehr ins Mannschaftstraining auf dem Programm. Er liegt damit im Zeitplan. Die für einen Kreuzbandanriss veranschlagte Spielpause von zwölf Wochen ist um. „Bei ihm sieht es gut aus, es geht ihm jeden Tag ein bisschen besser“, sagt Trainer Roberto di Matteo und kündigt an: „Wenn alles gut verläuft, wird Ralf natürlich ein Kandidat für das Augsburg-Spiel sein.“ Schalke hofft auf die Rückkehr der Nummer  1. Warum, das unterstreicht die Statistik. Sie sieht Fährmann in wichtigen Kategorien vor Vertreter Timon Wellenreuther. Ein Blick auf die interessantesten Werte:

kicker, 30. März 2015

beim Auswärtsspiel in Mainz (2:2) – der Musterschüler von Trainer Lucien Favre hat das Toreschießen wiederentdeckt. „Schon vorher war Raffael mit seiner Art zu spielen extrem wichtig für uns. Wenn dann noch die Tore dazukommen, ist er ein perfekter Spieler für uns“, lobt Sportdirektor Max Eberl. Das Ende seiner Torflaute – in der Bundesliga-Hinrunde traf er nur dreimal, letztmals vor Mainz am 14. Spieltag beim 3:0 über Hertha BSC Berlin – stellt eine Befreiung für Raffael dar. Über Monate hinweg ließ er die größten Tormöglichkeiten aus und verhagelte sich damit eine bessere Bilanz. „Raffael war selbst am unzufriedensten damit, dass er seine Chance nicht genutzt hat“, sagt Eberl, „deshalb freut es mich für ihn persönlich sehr, dass

es jetzt wieder funktioniert.“ Auch Raffael ist glücklich: „Endlich klappt es wieder mit den Toren. Ich hoffe, es geht so weiter.“ Die Krux für Raffael: Er selbst hat die Messlatte mit seiner formidablen Scorerbilanz in seinem ersten Borussen-Jahr extrem hoch gelegt. 14 Tore und acht Assists waren es 2013/14, „diese überragende Saison“, betont Eberl, „hat die Öffentlichkeit häufig als Vergleich herangezogen. Dabei trat sein eigentlicher Stellenwert für unsere Mannschaft ein wenig in den Hintergrund“. Denn intern gab es nie Zweifel. Zu entscheidend ist Raffaels Funktion als Angriffskoordinator und Taktgeber, der das Spiel geradezu spielerisch be- wie entschleunigen kann. Und dass er nicht mehr die Tore am Fließband produzierte, verkrafteten die Fohlen ausgezeichnet, weil in dieser Saison andere Spieler, siehe etwa Patrick Herrmann, in die Bresche springen. Gleichwohl liegt Raffael nach seinem jüngsten Lauf schon wieder auf Platz zwei der internen Bundesliga-Torjägerliste: Gleichauf mit Max Kruse, nur einen Treffer hinter Herrmann (acht Tore). Und auch das nächste Spiel ist ein Fall für Borussias neuen Auswärtsexperten Raffael – es geht nach Hoffenheim. JA N LU S T I G

Effizienter Raffael So effizient wie im Borussen-Trikot war Raffael noch nie. Für Hertha BSC kam der Brasilianer in 110 Bundesligaspielen auf 0,43 Scorerpunkte pro Partie (23 Tore, 24 Assists). Bei Schalke 04 erreichte er einen Scorerwert von 0,44 (2 Tore, 5 Vorlagen in 16 Ligaeinsätzen). Die Top-Marke nun in Gladbach: 21 Tore, 9 Assists in 57 BL-Einsätzen – macht 0,53 Scorerpunkte pro Partie.

Rückkehr der Nummer 1 so wichtig

belegt Fährmanns Wert

Foto: firo

Punkteschnitt: Mit Fährmann zwischen den Pfosten holte Schalke wettbewerbsübergreifend in 24  Pflichtspielen 1,46  Zähler pro Begegnung. Während Fährmann in der Bundesliga auf einen Schnitt von 1,59  Punkten pro Partie kommt, liegt dieser in der Champions League bei 1,33. Mit Wellenreuther sammelte Schalke international zwar 1,50  Punkte im Schnitt, in der Liga aber nur 1,13. Insgesamt landet der 19-jährige

Im Zeitplan: Ralf Fährmann

Youngster bei zehn Pflichtspieleinsätzen bei einem Punkteschnitt von 1,20. Den besten Wert weist mit 2,00 Fabian Giefer auf – allerdings stand er auch nur zweimal im Tor. Gegentore pro Spiel: Da liegt Wellenreuther (1,50) bei Berücksichtigung aller Wettbewerbe sogar knapp vor Fährmann (1,54). Bezogen auf die Liga hat aber Fährmann mit einem Schnitt von 1,24  Gegentoren pro Spiel die Nase hauchdünn vor Wellenreuther (1,25). Patzer: Das K.-o.-Kriterium  – zugunsten von Fährmann. Nur einen Fehlgriff zählt die Statistik in den 24 Pflichtspielen bei ihm. Bei Wellenreuther sind es in den insgesamt zehn Einsätzen sechs Patzer. Daumendrücken heißt es also bei Schalke, dass es schnellstmöglich mit dem Fährmann-Comeback klappt. JA N LU S T I G

HOFFENHEIM: Jetzt zwickt die Bandscheibe

Zuber: „Das nervt“ 1Eigentlich hatte er in der Rück-

runde erst richtig angreifen wollen. Doch immer, wenn Steven Zuber drauf und dran war, sich nachhaltig in die Startelf zu spielen, kamen ihm gesundheitliche Probleme dazwischen. Nach einer starken zweiten Halbzeit am 20. Spieltag trotz des 0:3 in Wolfsburg etwa schien die Stunde des Schweizers gegen Stuttgart zu schlagen, doch eine Grippe legte den 23-Jährigen flach und warf ihn lange zurück. Zuletzt schwächelte auf der Position außen links Tarik Elyounoussi etwas, die nächste Gelegenheit für den dynamischen Flügelsprinter. Doch den bremsen nun Rückenbeschwerden, die von einer Bandscheibe ausgehen. „Es zieht in den Rücken hinein“, schildert Zuber, der sich die gesamte letzte Woche mit Rehatraining begnügen musste. „Es wird schon besser“, spürt er, „ich hoffe, dass ich Anfang der Woche wieder einsteigen kann.“ Ob es bis zum Spiel am kommenden Samstag gegen das Spitzenteam aus Mönchengladbach reicht, ist fraglich. „Das wird man sehen, ich hoffe schon“, so Zuber. Effizienter und zielstrebiger sollte sein Spiel werden gegenüber der Hinserie, viel häufiger wolle er selbst zum Abschluss kommen, hatte sich Zuber vorgenommen, doch bislang sind gerade einmal zwei Einsätze seit der Winterpause verbucht. Bei seinem zweiten Auftritt ging Zuber im Sog der schwachen Vorstellung auf Schalke (1:3) mit der indisponierten Mannschaft unter. „Tja – manchmal läuft eben nicht alles positiv und wie geplant

im Leben“, hat der im vergangenen Sommer von ZSKA Moskau geholte Zuber erkannt und akzeptiert, „da muss ich mich jetzt durchkämpfen. Natürlich nervt das, wenn man immer wieder zurückgeworfen wird.“ Und so scheint sich sein erstes von vier Vertragsjahren als Übergangs- und Eingewöhnungsphase zu entpuppen. „Das kann ich abschließend erst nach der Saison einordnen, ich will ja noch

Foto: APF

den Endspurt

37

Erst Grippe, jetzt die Bandscheibe: Hoffenheims Steven Zuber etwas bewegen in den restlichen Spielen.“ In denen mit Gladbach, Bayern, Dortmund und Leverkusen noch einige Hochkaräter warten. „Wir wollen schon auch mal gegen einen Großen gewinnen“, versichert Zuber und peilt für die kommende Spielzeit höhere Aufgaben an: „Wir haben eine günstige Position und können einen internationalen Wettbewerb erreichen. Das wollen wir versuchen.“ M I C H A E L P F E I F E R ANZEIGE

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BUNDESLIGA

Davon träumt jeder Fußballer als Kind: Einmal im Leben die TORJÄGERKANONE gewinnen. In dieser Saison besitzen noch vier Spieler gute Chancen.

Verfolger und Spitzenreiter: Bas Dost dreht in der Rückrunde auf, Alex Meier hat aktuell die besten Chancen.

A

als bei den vorherigen Eintracht-Trainern. Der llmählich sollte sich Alex Meier Gedanken machen. Wohin mit der Trophäe: Couch1,96-Meter-Hüne soll sich jetzt nicht mehr so oft zurückfallen lassen und steht dadurch noch tisch, Vitrine oder doch Bücherregal? Die häufiger am richtigen Fleck als in den verganWahrscheinlichkeit ist hoch, dass Frankfurts genen Jahren, auch wenn die Ballkontakte des Torschütze vom Dienst am Saisonende die Kanone in Empfang nehmen darf, die der kicker „Fußballgottes“, wie ihn die Eintracht-Fans rufen, weniger geworden sind. Sein Markenzeichen ist alljährlich dem Torschützenkönig der Bundesliga der Schuss mit der Innenüberreicht. 19-mal hat Meiseite, den er von klein auf er in der laufenden Spielzeit geübt hat und den er nach bislang zugeschlagen, so oft „Wenn Alex im Strafraum den wie niemand sonst. Und das Ball kriegt, dann ist es ein Tor.“ den offiziellen TrainingseinPolster ist stattlich, denn Meiheiten immer noch gelegenters ärgster Widersacher, Bay- P IRMIN S CHWEG LER, 1899 Hoffenheim lich trainiert. Kein Wunder, dass sich ein Ex-Mitspieler erns Arjen Robben, fällt mit einem Bauchmuskelriss wochenlang im Saisonwie Hoffenheims Pirmin Schwegler fast schon endspurt aus. „Das wünsche ich Robben nicht“, ehrfürchtig äußert: „Wenn Alex den Ball im Strafraum kriegt, kannst du dich umdrehen und zur sagt der Spitzenreiter fair, „hoffentlich kann er Mittellinie gehen, dann ist es ein Tor.“ bald wieder spielen.“ Das gilt im Prinzip auch für Robben, dem Meier führt zweifellos verdient. 19 Tore in 25 Einsätzen sprechen für Konstanz auf hohem zuletzt der Ehrgeiz anzumerken war, auch dieNiveau. In 14 Partien jubelte er über einen Trefse persönliche Auszeichnung einzuheimsen. Nun stehen die Chanfer, fünfmal davon sogar doppelt. Vor allem aber cen denkbar schlecht. gönnte er sich keine längere Durststrecke, mehr Vielleicht springt daals zwei Einsätze hintereinander blieb er nie ohne Erfolgserlebnis. „Er weiß einfach, wo die für ja Vereinskollege Robert Lewandowski Kugel hinfällt“, sagt sein Trainer Thomas Schaaf. in die Bresche, mit der Dabei spielt Meier unter ihm eine andere Rolle

Kanone pflegt Bayerns Stürmer schließlich ein inniges Verhältnis. Im Vorjahr gewann der Pole sie noch im Dortmunder Trikot, 20 Tore reichten ihm dafür. Aktuell steht er bei 13 Treffern. Keine schlechte Quote, für die Titelverteidigung aber noch viel zu wenig. Da müsste schon mal ein Dreierpack zwischendurch her, insgesamt drei Partien mit je zwei Treffern sind für ihn in dieser Saison aber bislang das höchste der Gefühle. In dieser Kategorie hat Bas Dost mehr zu bieten, er besitzt auch die beste Quote. Nachdem der Wolfsburger in der Hinrunde fast überhaupt nicht zum Zug kam, traf er wochenlang fast nach Belieben, darunter der Viererpack beim 5:4 in Leverkusen. 14 Partien, 13 Tore, ein Lauf. Allerdings blieb er in den jüngsten fünf Pflichtspielen ohne Treffer, zwei davon in der Bundesliga. „Natürlich guckt man als Stürmer immer darauf“, schielt er noch nach der Kanone. Zunächst aber freut sich Dost über sein Debüt für die Elftal, er hat gerade beim 1:1 gegen die Türkei debütiert.

Kampf um die Kanone: Dost schlägt in der Rückrunde zu Aufgeführt sind die Führenden der Torjägerliste nach den bisherigen 26 Spieltagen. Tore (Rückrunde) Spieler

Verein

19 (6) 17 (7) 13 (6) 13 (11)

Eintracht Frankfurt Bayern München Bayern München VfL Wolfsburg

Alexander Meier Arjen Robben Robert Lewandowski * Bas Dost

* Hinzu kommt ein Tor mit der Brust

rechts

links

Kopf

13 2 9 9

2 12 1 1

4 3 2 3

Kanonen-Vorgänger: Edin Dzeko siegte 2010 als letzter Wolfsburger, Anthony Yeboah 1994 in Frankfurt, Mario Gomez 2011 für Bayern.

kicker, 30. März 2015

Feuer frei

39

Pechvogel und Titelverteidiger: Arjen Robben fehlt verletzt, Robert Lewandowski muss sechs Tore aufholen.

Sechs Tore Rückstand aufzuholen wird schwer für Lewandowski oder Dost, für alle weiteren Stürmer sogar unrealistisch. Thomas Müller, Pierre-Emerick Aubameyang und Franco di Santo beispielsweise, die je ein Dutzend Tore vorzuweisen haben. Andererseits, frei nach James Bond: Sag niemals nie. 1981 führte Manfred Burgsmüller mit 25 Toren nach 26 Spieltagen. Pech für den damaligen Dortmunder, dass er seiner Liste bis zum 34. Spieltag nur noch einen weiteren Treffer beifügen konnte und gleichzeitig Karl-Heinz Rummenigge auf die Überholspur wechselte. Bayerns Stürmerstar ließ seinen 16 Toren weitere 13 an den letzten acht Spieltagen folgen und holte sich wie schon 1980 die Kanone. Seitdem gelang nur noch Anthony Yeboah (1993 und 94) sowie Ulf Kirsten (1997 und 1998) die Titelverteidigung. Yeboah folgte bis jetzt kein EintrachtSpieler mehr als „Kanonier“. Nun ist es an Meier, dies zu ändern und den sprichwörtlichen Elfer zu verwandeln. FRANK LINKESCH

KICKER-KULISSE NOTIERT VON Nach dem Schlusspfiff in Tiflis ging es für Bayerns Nationalspieler wie Manuel Neuer (29) und Bastian Schweinsteiger  (30) sofort per Learjet zurück nach München. Während der Rest des DFB-Trosses am Montag gegen 11 Uhr landen sollte, kehrten die Bayern-Stars schon mitten in der Nacht in die Heimat zurück. Eine spezielle Maßnahme des Meisters, um nach dem trainingsfreien Montag gut ausgeruht am Dienstag die Vorbereitung auf das Topspiel in Dortmund aufzunehmen.

2

Huntelaar traf am häufigsten Saison

Spieler (Verein)

Tore

2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 2009/10 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05

Robert Lewandowski (Bor. Dortmund) Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen) Klaas Jan Huntelaar (FC Schalke 04) Mario Gomez (Bayern München) Edin Dzeko (VfL Wolfsburg) Grafite (VfL Wolfsburg) Luca Toni (Bayern München) Theofanis Gekas (VfL Bochum) Miroslav Klose (Werder Bremen) Marek Mintal (1. FC Nürnberg)

20 25 29 28 22 28 24 20 25 24

Fotos: imago (6), picture all

Die Torschützenkönige der vergangenen zehn Spielzeiten:

Nicht mehr bei Bayerns Profis mittrainieren wird dann wohl Toni Trograncic. Das Mittelfeldtalent aus der U 15 des Rekordmeisters durfte in Abwesenheit der Nationalspieler bei den Großen reinschnuppern. „Wir holen ja keine Schlechten“, kommentierte Co-Trainer Hermann Gerland gegenüber der tz die als Belohnung gedachte, kurzzeitige Beförderung. Trograncic hielt gut mit, nur hinterher fiel der 15-Jährige etwas aus dem Rahmen, als er ein Fanfoto mit Kapitän Philipp Lahm schoss.

FRANK LINKESCH Ein missglücktes Comeback legte Stefan Malz hin, der zwischen 1997 und 2004 insgesamt 69 Bundesligaspiele für 1860 München und den 1. FC Kaiserslautern bestritt sowie sechsmal für den FC Arsenal (1999 bis 2001) in der Premier League auflief. Mit 42 Jahren half Malz beim von Verletzungspech gebeutelten FC Arminia Ludwigshafen aus. Die fünfte Niederlage in Serie (2:4 gegen FSV Salmrohr) des Südwest-Oberligisten konnte der reaktivierte Co-Trainer nach seiner Einwechslung in der Schlussphase jedenfalls nicht verhindern. Die Spielberechtigung für Malz war kurzfristig nachträglich beantragt worden.

2

Auf bestem Weg zur Diamantenen Hochzeit befindet sich die „Beziehung“ zwischen dem kicker und dem ehemaligen DFB-Vizepräsidenten Dr. Alfred Sengle. Dieser abonnierte am 1. April 1960 den kicker (siehe Foto) und ist ihm bis heute treu geblieben. Beim Durchstöbern und Aussortieren alter Unterlagen fand Sengle den 55 Jahre alten Bestellschein und schickte ihn prompt zusammen mit einem Brief an den kicker. Echte Liebe hält eben ewig.

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BUNDESLIGA

Müller: „Tuchel ist ein Diktator“ Der Streit zwischen dem 1. FSV MAINZ 05 und seinem Torhüter geht in die nächste Runde. Im kicker spricht nun erstmals der betroffene Spieler selbst.

F

ür große Aufregung hat in der vergangenen Woche das Urteil des Arbeitsgerichts Mainz im Rechtsstreit zwischen dem FSV Mainz und seinem früheren Torhüter Heinz Müller gesorgt. Am Samstag sprachen Müller, sein Anwalt Horst Kletke und sein Berater Klaus Gerster bei einem Exklusiv-Treffen mit dem kicker Klartext. Das noch nicht rechtskräftige Urteil könne gravierende Auswirkungen auf den gesamten Sport haben, fürchten Vertreter der Vereine sowie des DFB und der DFL. Richterin Ruth Lippa hatte mit Verweis auf das Teilzeit- und Befristungsgesetz befunden, dass ein befristetes Arbeitsverhältnis nur über maximal zwei

Jahre statthaft sei. Müller, von 2009 bis 2014 in Mainz unter Vertrag, habe dieses Zeitfenster überschritten, deshalb würde eine Befristung seines Vertrags nicht mehr greifen. Sollte auf einem weiteren Weg durch die Instanzen am Ende auch das Bundesarbeitsgericht die Auffassung der Mainzer Richterin teilen, befürchten die Vereine, Spieler im Extremfall bis zum Rentenalter auf der Gehaltsliste führen zu müssen. Präsident Harald Strutz vom FSV Mainz zog schon Vergleiche zum „Bosman-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofs vom 15. Dezember 1995, das die bis dahin üblichen Ablösesummen beim Vereinswechsel eines Spielers nach

HANNOVER: Variabler im Abstiegskampf

LEVERKUSEN: Kieferprellung ist „kein Drama“

System Doppelzehn

Leno schon Nummer 3

1Tayfun Korkut hat das unange-

1Gute Torhüter haben gutes Heil-

nehme Wort Abstiegskampf in den vergangenen Wochen stets zu umschiffen versucht – mal mehr, mal weniger elegant. In Zeiten der größten Krise (zehn sieglose Spiele in Serie) kleidet der Trainer von Hannover 96 die prekäre Lage nun aber doch in sehr deutliche Worte: „Wir haben jetzt noch acht Endspiele.“ Spät, aber vielleicht noch nicht zu spät kehrt Korkut die Variabilität seiner Mannschaft heraus. Die 4-2-3-1-Formation stellte er vor der Länderspielpause gegen Dortmund (2:3) auf das bis dahin kaum praktizierte 4-1-4-1 um und versicherte später: „Mit Probieren hatte das nichts zu tun. Ich glaube, wir sind nicht in der Situation, um Dinge ausprobieren zu können.“ Auch bei Eintracht Frankfurt am nächsten Samstag ist diese Ausrichtung eine Option. „Wir können beides spielen. Es ist sicher nicht schlecht, wenn wir variabel sind“, sagt Korkut. Er betont, dass es in der aktuellen Saison „immer schon Begegnungen gab, in denen wir zu-

mindest in Phasen 4-1-4-1 gespielt haben“. Nach genauerer Überlegung nannte er die Partien gegen Stuttgart und Freiburg als Beispiele. Jetzt scheint diese Formation als willkommene Start-Alternative ausgereift. Als alleinige Sechser bieten sich Salif Sané oder Ceyhun Gülselam an, das prägnante Merkmal findet sich aber im Herzen der offensiven Viererreihe. Hier sollen gleich zwei Profis mit Spielmacher-Qualitäten für Kreativität sorgen – Seite an Seite. Im „System Doppelzehn“ stellt Kapitän Lars Stindl den Fixpunkt dar, idealerweise ist Hiroshi Kiyotake sein Partner. Der japanische Nationalspieler, der bisher oft auf den linken Flügel ausweichen musste, könnte Hannovers neuer Regisseur werden, wenn Stindl ab der nächsten Saison bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht. Nun sollen sie 96 aber erst einmal in gemeinsamer Mission retten – und damit auch Korkut, der nach der niederschmetternden Rückrundenbilanz nur noch Trainer auf Abruf ist. TONI LIETO

fleisch – diese Weisheit darf getrost auch auf Bernd Leno (23) angewendet werden. Der Leverkusener, am Samstag mit einer Kieferprellung von der U 21 abgereist, konnte bereits am Sonntag vermelden: „Alles halb so wild, kein Drama.“ Den Montag bekam er frei, nutzte das verlängerte Wochenende zum Besuch bei den Eltern, „einfach durchschnaufen.“ Das können sie gebrauchen in Leverkusen nach dem Stress der vergangenen Wochen, der nicht viel mehr zuließ „als von Spiel zu Spiel zu denken“, wie Leno es ausdrückt. Die letzte Erfahrung, da ist sich der Keeper sicher, war dabei „wahnsinnig wichtig.“ Weil: „Mit dem Sieg in Schalke haben wir gezeigt, dass wir mit Rückschlägen umgehen können. Das war eine überragende Antwort auf Madrid“, sagt Leno, der mit teilweise spektakulären Paraden seinen Anteil am Erfolg hatte und nicht nur für Rudi Völler „die Nummer 2 in Deutschland“ ist. Diese Einschätzung ist frisch, auf eine Berufung durch Bundestrainer

Joachim Löw darf Leno allerdings erst hoffen, wenn die U-21-EM im Juni in Tschechien gespielt ist. Zukunftsmusik! „Für uns geht es jetzt darum, die Saison erfolgreich zu Ende zu bringen.“ Erfolgreich – das bedeutet Platz drei: „Wir können im direkten Duell in Mönchengladbach das Ding für uns drehen.“ Zuversicht und Selbstvertrauen speisen sich aus den vergangenen Auftritten ohne Gegentor in vier Bundesligaspielen: „Die Balance stimmt, wir schwimmen nicht mehr in der Defensive. Und vorne kommen wir immer in Pressing-Situationen und Umschaltmomente, da haben wir eine brutale Qualität.“ Beides zusammen soll am Ende dafür sorgen, dass Bayer erneut in die Königsklasse einziehen kann. Mit einem 23-Jährigen im Tor, der bereits 26 Champions-League-Begegnungen auf dem Buckel hat – aktuell haben nur Manuel Neuer und Roman Weidenfeller mehr Spiele auf diesem Niveau vorzuweisen. Da ist Leno schon einmal die Nummer 3. F R A N K LU ß E M

kicker, 30. März 2015

Foto: imago

Fortsetzung: Am Donnerstag berichtete der kicker über den Fall Müller und die Folgen.

Vertragsablauf untersagt hat. Müller, Kletke und Gerster halten eine gütliche Einigung mit dem FSV Mainz noch immer für möglich. „Mir ging es niemals und geht es auch heute nicht um ein Grundsatzurteil“, sagt Müller. Der 36-Jährige hatte den Klageweg beschritten, weil Mainz seine Forderung nach Prämienzahlungen in Höhe von 200 000 Euro plus eine Vertragsverlängerung für die Saison 2014/15 abgewiesen und auch einen Vergleich lediglich über eine Zahlung ausgeschlagen hatte. Unmittelbar vor Beginn der Winterpause der Saison 2013/14, nach dem letzten Spiel der Hinrunde in Hamburg, hatte der damalige Mainzer

BREMEN: Eichin zieht Trennung in Betracht

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Trainer Thomas Tuchel (41) den Torhüter aus dem Profikader verbannt. Damit war Müller die Chance genommen, in dieser Saison auf 23 Pflichtspiele zu kommen, die zu einer automatischen Verlängerung seines Vertrages um ein Jahr geführt hätten. Müller erhebt schwere Vorwürfe gegen Tuchel, der bei der Gerichtsverhandlung ebenfalls gehört wurde. „Was er mit mir gemacht hat, war Mobbing hoch zehn!“ Tuchel habe ihn damals vor der gesamten Mannschaft beleidigt. Unter anderem habe der Trainer ihm „ins Gesicht gesagt: Geh’ zum Manager und lass dich ausbezahlen.“ Er werde unter Tuchel ab sofort „weder die Nummer 1, noch die Nummer 2, die Nummer 3 oder die Nummer  4 mehr sein“. Degradiert zu den FSV-Amateuren, zeigte sich Müller am ersten Trainingstag nach der Winterpause entsetzt, als er in der Umkleidekabine an seinen Spind ging: „Der Spind war ausgeräumt, sogar die Bilder meiner Kinder waren rausgerissen und in eine Kiste geworfen, die neben der Toilette stand.“ Tuchel, sagte Müller auch im Abstand von über einem Jahr am vergangenen Samstag, „ist ein Diktator“. Müller erzürnt es, dass er heute als „geldgierig angesehen“ wird. Mit seinem Anwalt und seinem Berater sieht er noch immer die Möglichkeit einer gütlichen Einigung. „Wenn man will, ist das einfach“, sagt Horst Kletke: „Man legt Berufung ein, wenn das noch nicht rechtswirksame Urteil vorliegt – und trifft eine Verständigung.“ Der FSV Mainz lehnt das bisher ab. M I C H A E L E B E RT / R A I N E R F R A N Z K E

DFL: Tradition kontra Beteiligungen

Prödls Abschied naht Kompromiss für VW 1Ein Wort, das als Signal verstan-

den werden darf. Die „Schmerzgrenze“ erwähnt Thomas Eichin häufig, wenn er bei Vertragsgesprächen ausdrücken möchte, dass er einen Spieler unbedingt zu halten gedenkt. „Bis an die Schmerzgrenze“ ging Werders Geschäftsführer im Fall Zlatko Junuzovic, der verlängert hat. Eine ähnliche Vorgehensweise kündigte er bei der Personalie Franco di Santo an. In Sachen Sebastian Prödl ist dieser Begriff noch nie gefallen. Der Vertragspoker mit dem Österreicher läuft. Nach der Rückkehr von der Länderspielreise des Nationalspielers, der im Team Austria seinen Stammplatz verloren hat, soll er fortgesetzt werden. Eine Prognose? Sagt Prödl im Sommer Servus? Die Zeichen stehen auf Abschied. „Wenn Sebastian unser Angebot nicht annimmt“, sagt Eichin, könnte es so kommen. Er sagt nicht, dass er noch mal nachbessern will. Beide Parteien haben gute Karten beim Poker. Prödls Kontrakt läuft aus, somit ist er ablösefrei

und in einer guten Verhandlungsposition. Angebote von Lazio Rom und aus Griechenland soll der von einer Knieverletzung genesene Nationalspieler vorliegen haben. Auch Werder befindet sich in einer komfortablen Lage. Nach dem Transfer von Jannik Vestergaard und der Formsteigerung bei Alejandro Galvez, der nach seinem Syndesmoseriss vor einem Comeback steht, ist der Klub nicht in einer Notlage. Assani Lukimya steht als Back-up bereit. Zudem bietet der zu Hansa Rostock ausgeliehene Oliver Hüsing gute Perspektiven. Auf der Gehaltsliste steht auch noch Innenverteidiger Luca Caldirola, der indes – wie auch der bislang enttäuschende Offensivspieler Izet Hajrovic – im Sommer verkauft werden könnte. Auf dieser Position hat Trainer Viktor Skripnik also die freie Auswahl. Nicht gerade ein Argument für Prödls Weiterverpflichtung, zumal der Nord-Klub weiter arg haushalten muss und teure Spieler von der Lohnliste zu streichen gewillt ist. HANS-GÜNTER KLEMM

1Der SC Freiburg ist nun wahrlich

kein Nutznießer der Beteiligungen von Unternehmen. Trotzdem bezeichnete Aufsichtsratsmitglied Heinrich Breit den Beschluss des Ligaverbandes, künftig keine Mehrfachbeteiligungen an mehr als drei Klubs zuzulassen, als „guten Kompromiss“. Diesen Eindruck hatten in der Mitgliederversammlung nicht alle. Neben 28 Ja-Stimmen gab es fünf Enthaltungen, zweimal das Votum „Nein“. Der FC St. Pauli und Union Berlin waren dagegen, erfuhr der kicker aus Sitzungskreisen, während Hertha BSC fehlte. „Zum Schutz von Integrität und Glaubwürdigkeit“, so Ligapräsident Reinhard Rauball, wurde der Bereich erstmals geregelt. Demnach darf ein Unternehmen Anteile an maximal drei Klubs erwerben, diese Anteile dürfen nur bei einem Verein zehn Prozent übersteigen. Eine Ausnahme wird für den VW-Konzern gemacht, der selbst oder über Tochterunternehmen 100  Prozent am VfL Wolfsburg, 19,94  Prozent am Zweitligatabellenführer FC Ingolstadt und 8,33  Prozent am FC

Bayern hält. Die DFL-Juristen hatten eine Festschreibung des aktuellen Zustands empfohlen, um keine Klage zu riskieren. VW hat sich innerhalb der bisher bestehenden rechtlichen Möglichkeiten bewegt. Zur Sprache kamen auch die Anfeindungen, denen sich RB Leipzig ausgesetzt sieht. In der Debatte „was sind Traditionsklubs, was sind Plastikklubs“ sind laut Rauball viele Ideen „bis hin zur TV-GeldVerteilung“ angerissen worden. Laut dem Ligapräsidenten gebe es die einhellige Meinung, dass „keinem der Mitglieder des Ligaverbandes das Existenzrecht abgesprochen werden darf“. Alle Klubs „distanzieren sich ohne Wenn und Aber von Bedrohung und Gewalt“. Für Seifert gehe es nicht um Leipzig, sondern darum, wie die Liga mit gewissen Auswüchsen umgehe. Vor ein paar Jahren sei Leverkusen im Fokus der Kritik gewesen, danach „Herr Hopp, jetzt Leipzig und bald vielleicht Ingolstadt“. Konkrete Maßnahmen lehnen die Mitglieder des Ligaverbands jedoch ab. M I C H A E L E B E RT

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REPORT

Bayern kassiert m TV: Das zahlt die DFL Auf den Euro genau: Was 2014/15 an die Klubs ausgeschüttet wird. BUNDESLIGA 1. Bayern München 2. Borussia Dortmund 3. Bayer Leverkusen 4. FC Schalke 04 5. Mönchengladbach 6. Hannover 96 7. VfL Wolfsburg 8. 1. FSV Mainz 05 9. SC Freiburg 10. VfB Stuttgart 11. Werder Bremen 12. TSG Hoffenheim 13. Hamburger SV 14. Eintracht Frankfurt 15. FC Augsburg 16. Hertha BSC 17. 1. FC Köln 18. SC Paderborn 07

37 236 000 36 273 000 35 310 000 34 347 000 33 384 000 32 421 000 31 485 000 30 495 000 29 532 000 28 504 800 27 413 400 26 357 800 25 038 000 23 754 000 22 470 000 21 186 000 19 902 000 18 618 000

2. BUNDESLIGA 1. 1. FC Nürnberg 10 849 800 2. 1. FC Kaiserslautern 10 207 800 3. SpVgg Greuther Fürth 9 630 000 4. Fortuna Düsseldorf 9 116 400 5. Eintr. Braunschweig 8 602 800 6. FC St. Pauli 8 153 400 7. TSV München 1860 7 704 000 8. 1. FC Union Berlin 7 254 600 9. FSV Frankfurt 6 869 400 10. VfL Bochum 6 484 200 11. FC Ingolstadt 04 6 163 200 12. Karlsruher SC 5 906 400 13. Erzgebirge Aue 5 713 800 14. VfR Aalen 5 521 200 15. SV Sandhausen 5 328 600 16. 1. FC Heidenheim 4 964 800 17. RB Leipzig 4 964 800 18. SV Darmstadt 98 4 964 800 E U RO PA C U P -T E I L N E H M E R 1. Bayern München 10 369 378 2. FC Schalke 04 6 036 459 3. Borussia Dortmund 5 036 555 4. Bayer Leverkusen 4 147 751 5. VfB Stuttgart 3 221 914 6. Hannover 96 2 333 100 7. SV Werder Bremen 1 925 742 8. Hamburger SV 1 555 407 9. VfL Wolfsburg 1 185 072 10. Eintracht Frankfurt 1 036 938 11. Mönchengladbach 740 670 12. Hertha BSC 666 603 13. SC Freiburg 370 335 14. 1. FSV Mainz 05 74 067

68 Millio

kicker, 30. März 2015

mehr als

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M

ehr Geld denn je zuvor schüttet die DFL in der die 2.  Liga absteigen, kämen die Ostwestfalen in der kommenden Saison aus der nationalen und in- kommenden Saison nur auf etwa elf Millionen Euro. ternationalen Vermarktung der Medienrechte und Viel dramatischer würde sich ein Abstieg für den VfB den Sponsoringeinnahmen (unter anderem Adidas- Stuttgart und den Hamburger SV auswirken. Für den Ligaball, Hermes-Ärmelwerbung) aus. 840 Millionen aktuellen Tabellenletzten aus Stuttgart stehen rund 20 Euro werden nach verschiedenen Kriterien unter den Millionen Euro auf dem Spiel. Der VfB bekäme statt 36 Profiklubs verteilt. In der laufenden Saison (siehe aktuell knapp 31,62 Millionen Euro (Stand 26. Spieltag) Tabellen Seite 42) werden insgesamt etwa 710 Millionen in der 2. Liga nur noch 11,83 Millionen Euro. Dabei würEuro gezahlt. den die 5,99 Millionen Euro aus drei Teilnahmen an den Rekordmeister FC Bayern München wird in der europäischen Wettbewerben in den vergangenen fünf Saison 2015/16 rund 68,75  Millionen Euro kassieren, Jahren komplett wegfallen, weil die Einnahmen aus der selbst wenn er angesichts von zehn Punkten Vorsprung internationalen Vermarktung nahezu komplett nur an auf den VfL Wolfsburg die schon als sicher erschei- die Bundesligaklubs verteilt werden. Die Zweitligavernende 25. Deutsche Meisterschaft im eine werden pauschal mit jeweils nur Endspurt noch verspielen sollte. Der 67 500 Euro an den internationalen Grund: In einer  Fünfjahresrangliste Den VfB Stuttgart würde ein Vermarktungserlösen beteiligt. der DFL, die aus den Platzierungen Abstieg 20 Millionen kosten. Den Hamburger SV, der in den der Vereine in den vergangenen vier vergangenen fünf Jahren nicht mehr Spielzeiten und am Ende der aktuelam Europapokal teilgenommen hat, len Saison erstellt wird und die Grundlage für die Ver- würde ein Abstieg allein über die Einnahmen aus der teilung der nationalen Medienerlöse ist, kann München nationalen Vermarktung der DFL etwa 16,5 Millionen mit aktuell 536 Punkten weder von Bayer Leverkusen Euro kosten. Der SC Freiburg würde beim Abstieg aus (498), Borussia Dortmund (488) oder dem FC  Schal- der Bundesliga mit etwa 18,7  Millionen Euro sogar ke 04 (486) noch eingeholt werden. Daneben stehen die mehr Geld verlieren als der HSV, weil er – wie der VfB Summen aus der internationalen Vermarktung schon Stuttgart – ebenfalls die Gelder aus der internationalen fest, die nach der Fünfjahreswertung der UEFA aus den Vermarktung für die Teilnahme an der Europa League Spielzeiten 2010/11 bis 2014/15 verteilt werden. in der Saison 2013/14 einbüßen würde. Für alle anderen Vereine geht es an den letzten In der aktuellen Saison 2014/15 geht es sogar für den acht Bundesliga-Spieltagen zum Teil noch um mehrere FC Bayern München noch um etwas Geld. Letztmals Millionen Euro. Jede Verbesserung in der aktuellen werden in dieser Saison aus den internationalen VerBundesligatabelle bringt für die Fünfjahreswertung pro marktungserlösen Platzierungsgelder in unterschiedPlatz fünf Punkte und pro Platzverbesserung in dieser licher Höhe an die Klubs ausgeschüttet. Der Meister Rangliste etwas über eine Million Euro mehr. bekommt zusätzliche drei Millionen Euro, der Zweite Darüber können nicht nur Leverkusen, Dortmund 2,5, der Dritte 2,0 sowie der Vierte bis Sechste der Abund Schalke in der Fünfjahreswertung noch Plätze schlusstabelle 1,5 Millionen Euro. Die weiteren zwölf tauschen. Spannend ist auch das Rennen zwischen Bundesligaklubs erhalten jeweils pauschal 1,25 MillioHannover, Hoffenheim, Mainz und Augsburg, die in nen Euro aus diesem Topf (diese Summen sind in den dieser Rangliste nur um zwei oder drei Punkte getrennt Tabellen auf Seite 42 noch nicht eingerechnet). sind oder zwischen Bremen und Frankfurt, die aktuell Ab der Saison 2015/16 entfällt diese Staffelung. Dann nur einen Zähler auseinander liegen. beziehen nach einem schon am 10. März des Vorjahres Neben dem FC Bayern weiß momentan nur der gefassten Beschluss der Mitgliederversammlung des SC Paderborn, was er in der Saison 2015/16 erhalten Ligaverbandes alle 18 Bundesligaklubs jeweils 2,5 Milkann: 22,68 Millionen Euro. Vorausgesetzt, der Auf- lionen Euro als Sockelbetrag aus der internationalen steiger schafft den Klassenerhalt. Sollte Paderborn in Vermarktung. RAINER FRANZKE

onen Die DFL macht alle Vereine glücklich. Nicht nur der Rekordmeister profitiert vom neuen Ausschüttungsmodus der Fernseh- und Sponsorengelder.

Die 36 Profiklubs kassieren in der kommenden Saison 130 Millionen Euro mehr als 2014/15 840 Millionen Euro aus der nationalen und internationalen Vermarktung der Medienrechte sowie aus dem Sponsoring werden in der kommenden Saison an die Klubs ausgeschüttet. Von 660 Millionen Euro der nationalen Medienerlöse gehen 80 Prozent an die Bundesliga.

Foto: imago

1. Bayern München 2. FC Schalke 04 3. Borussia Dortmund 4. Bayer Leverkusen 5. Bor. Mönchengladbach 6. Hannover 96 7. VfL Wolfsburg 8. TSG Hoffenheim 9. 1. FSV Mainz 05 10. Werder Bremen 11. Eintracht Frankfurt 12. FC Augsburg 13. VfB Stuttgart 14. SC Freiburg 15. Hamburger SV 16. Hertha BSC 17. 1. FC Köln 18. SC Paderborn 07

National/ Vermarktung

International

Gesamt

40 368 000 37 236 000 38 280 000 39 324 000 36 192 000 32 016 000 35 148 000 34 104 000 33 060 000 29 719 200 28 466 400 30 902 400 24 360 000 27 144 000 25 752 000 22 968 000 21 576 000 20 184 000

28 382 171 21 245 543 18 866 667 16 963 566 6 496 512 8 494 767 4 783 721 2 500 000 2 880 620 4 212 791 5 146 341 2 500 000 7 257 752 3 451 550 2 500 000 2 500 000 2 500 000 2 500 000

68 750 171 58 481 543 57 146 667 56 287 566 42 688 512 40 510 767 39 931 721 36 604 000 35 940 620 33 931 991 33 630 741 33 402 400 31 617 752 30 595 500 28 252 000 25 468 000 24 076 000 22 684 000

Stand 26. Spieltag, Saison 2014/15

Verein

2. Bundesliga

Bundesliga

Verein

TV/Vermarktung/ International*

1. 1. FC Kaiserslautern 11 829 900 2. 1. FC Nürnberg 11 133 900 3. Fortuna Düsseldorf 10 507 500 4. Eintracht Braunschweig 9 950 700 5. SpVgg Greuther Fürth 9 393 900 6. FC Ingolstadt 04 8 906 700 7. TSV München 1860 8 419 500 8. Karlsruher SC 7 932 300 9. 1. FC Union Berlin 7 514 700 10. FSV Frankfurt 7 097 100 11. FC St. Pauli 6 749 100 12. VfL Bochum 6 470 700 13. SV Darmstadt 98 6 261 900 14. VfR Aalen 6 053 100 15. RB Leipzig 5 844 300 16. SV Sandhausen 5 635 500 17. Erzgebirge Aue 5 426 700 18. 1. FC Heidenheim 5 287 500 * An den internationalen Vermarktungserlösen der DFL partizipiert jeder Zweitligist mit je 67 500 Euro.

44

BUNDESLIGA

Ü

bung macht den Meister. Also wird in Stuttgart in diesen Wochen fleißig am Abschluss gearbeitet: Torschüsse aus allen Lagen und Positionen in fast jeder Trainingseinheit. Treffer gegen den Abstieg, am besten schon im nächsten Spiel – ausgerechnet auswärts beim VfL Wolfsburg. Herr Gentner, war der Sieg über Frankfurt das Hallo-Wach-Erlebnis, das der VfB zum Klassenerhalt braucht? Das hoffen wir. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass das so ist. Der Sieg war in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Was machte diesmal den Unterschied aus zu den Partien davor, die der VfB nicht gewann, obwohl er teilweise besser war? Gleich war, dass wir – wie in den vergangenen Wochen immer – versucht haben, vollen Einsatz zu bringen und Moral zu zeigen. Anders war, dass wir nach 60 düsteren Minuten mit einer Aktion die Blockade bei uns gelöst haben. Das führte dazu, dass wir spielerisch mal wieder zeigen konnten, was in uns steckt. Wir haben drei wirklich gut herausgespielte Tore erzielt. Daran ist deutlich zu erkennen, was im Kopf der Spieler während einer solchen Negativserie vorgeht. Wie haben Sie die 60 düsteren Minuten erlebt? Als Angst? Als Verunsicherung?

„So ist auch gegen Wolfsburg was möglich“ Mit dem VfL wurde CHRISTIAN GENTNER (29) Meister, mit dem VfB will er dort Punkte gegen den Abstieg holen. Wir hatten zu viel Respekt vor Fehlern. Frankfurt hat genau darauf gewartet, wie nahezu alle Mannschaften gegen uns, mit dem Wissen, dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Nach dem 1:1 hat man gesehen, was in unserer Mannschaft steckt, was möglich ist. Die erste und die letzte halbe Stunde waren wirklich krass unterschiedlich. Man hatte den Eindruck, dass der Druck für einige schwer abzuschütteln war. Das stimmt. Das hängt mit den Ergebnissen in den vergangenen Wochen zusammen. In Hannover und gegen Berlin haben wir jeweils nur 0:0 gespielt und eben nicht gewon-

nen. Je weniger Spiele es werden, desto heikler wird es zum Schluss. Wird jetzt alles besser? Dass Daniel Ginczek nach seiner langen Verletzungspause und Durststrecke wieder getroffen hat,

„Wir sind Letzter und können uns auf nichts ausruhen.“ dass Alex Maxim an allen drei Treffern beteiligt war und auch selbst getroffen hat, sind alles positive Dinge. Aber wir müssen uns klarmachen: Wir sind weiter Tabellen-

PADERBORN: Weg für den Bau des Trainingszentrums ist frei

Noch keine Belohnung für Ouali den SC Paderborn bislang eine gute und eine schlechte Nachricht parat. Zuerst die gute: Der Weg für den Bau des Trainingszentrums ist endlich frei. Am Donnerstag stimmte der Rat der Stadt dem etwa acht Millionen Euro teuren Projekt zu, das nun bis Jahresende fertiggestellt werden soll. Die Stadt beteiligt sich mit vier Millionen Euro an den Kosten, erhält aber einen Teil der Gelder über einen 20 Jahre laufenden Pachtvertrag mit dem SCP zurück. So weit, so gut. Nun die schlechte Nachricht: Die Torflaute des Aufsteigers hielt auch im Testspiel bei Zweitligist Braunschweig (0:2) an, was Trainer André Breitenreiter zu der Spielanalyse veranlasste: „Das war ein Spiegelbild der bisherigen Rückrunde. Es waren gute Ansätze zu erkennen, aber wir haben unsere Chancen wieder nicht genutzt.“ Seine Chance (noch) nicht genutzt hat auch Idir Ouali. Der 26-Jährige, der im Sommer aus Dresden nach Paderborn gekommen war, bringt es bislang erst auf

vier Ligaeinsätze für den Bundesliganeuling. Letztmals spielte er beim 2:2 gegen Borussia Dortmund. Das war am 22.  November 2014. In diesem Jahr schaffte er es noch nicht einmal in den Kader. Weniger Einsätze als Ouali (Vertrag bis 2017) haben bei den Feldspielern nur der langzeitverletzte Thomas Bertels (1) und Youngster Mirnes Pepic (2) vorzuweisen, Marc Vucinovic kommt ebenfalls auf vier.

Foto: Köppelmann

1Die Bundesligapause hatte für

Hat den Durchbruch beim SCP bislang nicht geschafft: Idir Ouali

Dabei müsste Ouali, der links und rechts auf dem Flügel spielen kann, eigentlich mit seiner Dynamik und Schnelligkeit perfekt ins Paderborner System passen. In der Hinrunde lobte Breitenreiter noch Oualis Trainingsfleiß. „Wenn er so weitermacht, werde ich das belohnen“, meinte der Trainer im Herbst 2014 und erklärte die geringen Einsatzzeiten des Offensivspielers mit den starken Auftritten von Süleyman Koc und Moritz Stoppelkamp. Stoppelkamp konnte allerdings zuletzt nicht mehr so überzeugen wie noch vor der Winterpause, dennoch war für Ouali kein Platz. Stattdessen ist Freistoßexperte Alban Meha, der zu Saisonbeginn aufgrund einer Meniskusoperation länger ausgefallen war, seit einigen Wochen gesetzt. „Bei Idir ist es so wie bei allen anderen auch. Wir schauen Woche für Woche, in welche Richtung es geht.“ Das hat Breitenreiter ebenfalls schon in der Hinrunde gesagt. Bislang geht es für Ouali in die falsche Richtung. JA N R E I N O L D

letzter, wir können uns auf nichts ausruhen. Erst das, was wir nach rund einer Stunde gezeigt haben, ist der richtige Weg. Und erst wenn wir diesen Weg erfolgreich gegangen sind, können wir durchatmen. Wie sehr dämpft es die Freude, dass man trotz eines Sieges nicht an Freiburg und Paderborn vorbeigekommen ist? Überhaupt nicht. So dürfen wir das nicht sehen, sondern mit der Einstellung: Wir haben gewonnen. Denn bei einer Niederlage wäre der Abstand groß geworden. Vor einer Länderspielpause, in der es viele Diskussionen gegeben hätte und mit viel Unruhe rund um die Mann-

FREIBURG: Als

Sorg: 1Oliver Sorg genoss das freie Wo-

chenende. „Vor einer spielfreien Woche ist es immer schöner zu gewinnen. Du kannst in Ruhe arbeiten, alles fühlt sich besser an“, sagt der 24-Jährige mit dem 2:0 gegen Augsburg im Rücken. Trotz seines noch jungen Alters ist er vom aktuellen Kader ohne Unterbrechung am längsten dabei. Schon seit 2006 trägt er das Trikot des SC Freiburg, sein erstes Bundesligaspiel absolvierte er 2011/12. Genau 100 Partien in Deutschlands Eliteliga stehen mittlerweile auf seinem Konto. 99mal stand Sorg dabei in der Startelf, in 94 Fällen als Außenverteidiger (49-mal rechts, 45-mal links). Zuletzt wirkte der 1,75-MeterMann aber ganz woanders: auf der Sechs. „Es ist noch ein bisschen ungewohnt, macht aber viel Spaß“, erzählt Sorg. Erstmals in dieser Spielzeit hatte Christian Streich seinen etatmäßigen Rechtsverteidiger am 21. Spieltag bei Hertha BSC ins defensive Mittelfeld beordert – wegen akuter Personalnot. Der Trainer dürfte sich an den 8. Dezember

kicker, 30. März 2015

Foto: imago

schaft vor dem schweren Spiel in Wolfsburg. So haben wir etwas Druck auf die anderen Mannschaften ausüben können. Droht beim VfL wieder das schnelle Ende der neuen Hoffnung? Der VfL hat viele Nationalspieler, die wieder unterwegs sind, bei denen man sehen muss, wie sie zurückkommen. Sie haben auch eine Menge Spiele auf dem Buckel. Das könnte vielleicht ein Vorteil sein. Aber man muss anerkennen, dass sie neben dem FC Bayern die momentan stärkste Mannschaft in Deutschland sind, mit einer ungeheuren Offensivkraft. Trotzdem werden wir alles versuchen. In Leverkusen sind wir auch gut ins Spiel gekommen. Und wenn wir die Effektivität aus dem Frankfurt-Spiel beibehalten, ist auch in Wolfsburg was möglich. Welche Gefühle haben Sie persönlich vor Ihrer Rückkehr zum VfL? Wolfsburg wird immer etwas Besonderes bleiben. Ich hatte dort meine sportlich erfolgreichste Zeit. Weil Sie 2009 Meister geworden sind? Das haben Sie 2007 auch beim VfB geschafft … … aber nicht als Stammspieler. I N T E RVI E W : GEORGE MOISSIDIS

Rechtsverteidiger im defensiven Mittelfeld

„Die Position passt zu mir“

Foto: Heuberger

2012 erinnert haben, als Sorg dort gegen Fürth seine Premiere feierte. Damals (1:0) wie in Berlin (2:0) glückte das Experiment – und wird immer mehr zu einer dauerhaften Alternative. Seit Berlin kehrte Sorg nur gegen Bremen rechts in die Viererkette zurück, agierte zuletzt wieder zweimal im zentralen Mittelfeld. Klemens Hartenbach lobt den Umfunktionierten. „Er besitzt eine sehr gute Balance zwischen Aus-

Neue Rolle: Oliver Sorg kämpft sich im Mittelfeld durch.

dauer und Explosivität und einen klaren Kopf. Es ist ein großes Plus für uns, dass er beides spielen kann.“ Dem Sportdirektor imponierten die Leistungen von Sorg und Nicolas Höfler, dem Partner auf der Doppelsechs, gegen den FCA. Er sieht das Tandem aus der Fußballschule als „Option für die nächsten Spiele“. Höfler ist schon seit 2005 beim SC, war zwischendurch zwei Jahre an Aue verliehen. „In unserer Lage müssen wir vor allem stabil sein. Wir sind Zweikampftypen. Dass wir schon in der Jugend, auch unter Herrn Streich, zusammengespielt haben, ist sicher kein Nachteil“, sagt Sorg, der auf den Geschmack gekommen ist: „Die Position passt zu mir. Die engen Bewegungen und Drehungen kommen meinem Körperbau entgegen. Und man kann auch mal schießen.“ Genug Dampf in den Waden hat er. Zwei seiner bisher drei Bundesligatreffer waren Weitschusstore. Weitere könnte der SC im Abstiegskampf gut gebrauchen. CARSTEN SCHRÖTER

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A-JUNIOREN-BUNDESLIGA NORD 21. SPIELTAG SV Meppen – Dynamo Dresden 1:4 (0:1) Rot-Weiß Erfurt – Hannover 96 0:0 Weitere Spiele vom 2. bis 15. April 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Hannover 96 VfL Wolfsburg (M) RB Leipzig (N) Eintr. Braunschweig (N) Hertha BSC Werder Bremen Carl Zeiss Jena FC St. Pauli Hamburger SV Rot-Weiß Erfurt Holstein Kiel Hansa Rostock Dynamo Dresden SV Meppen (N)

21 20 20 20 18 20 20 19 20 21 20 20 21 20

43:18 44:26 48:22 43:26 43:25 42:41 37:33 41:35 38:39 20:30 34:51 24:37 24:53 10:55

44 41 39 39 32 31 30 28 27 22 22 18 13 9

WEST 21. SPIELTAG Wuppertaler SV – 1. FC M'gladbach 2:0 (2:0) Weitere Spiele vom 1. bis 12. April NACHHOLSPIEL FC Viktoria Köln – Bonner SC 0:4 (0:2) 1. FC Schalke 04 (M) 20 50:13 44 2. Bor. Mönchengladbach 20 37:23 40

3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

1. FC Köln 20 Bayer Leverkusen 20 Borussia Dortmund 20 Fortuna Düsseldorf 21 VfL Bochum 20 MSV Duisburg 20 Wuppertaler SV 20 1. FC Mönchengladbach (N) 20 FC Viktoria Köln (N) 20 Bonner SC 19 Preußen Münster (N) 20 Arminia Bielefeld 20

46:21 49:32 39:26 30:25 27:24 30:36 21:24 21:24 23:52 25:48 23:48 22:47

39 38 32 30 30 26 24 22 16 15 14 14

56:24 33:17 49:37 41:33 52:30 30:28 34:32 42:35 27:30 29:47 33:45 27:38 21:35 21:64

46 36 36 34 33 30 26 25 25 25 24 21 20 5

SÜD Spielfrei 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

TSG Hoffenheim (M) SC Freiburg (P) Karlsruher SC 1. FSV Mainz 05 Bayern München 1. FC Nürnberg (N) SpVgg Greuther Fürth VfB Stuttgart TSV München 1860 1. FC Kaiserslautern 1. FC Saarbrücken (N) Eintracht Frankfurt FC Augsburg Waldhof Mannheim (N)

20 20 20 20 19 19 20 20 19 20 20 19 20 20

NACHRICHTEN Schalke fliegt nach China

TESTSPIELE

Bayern: drei Spiele in China

SpVg. Porz – 1. FC Köln 2:8 Tore: Abodye, Sismann – Nagasawa, Kühlwetter (je 2), Deyverson, Lehmann, Sarikaya, Bröker

Im Rahmen seiner Vorbereitung auf die kommende Saison plant der FC Schalke 04 eine Reise nach China. Geplant ist der Trip für Ende Juli, Ort und mögliche Gegner stehen noch nicht fest. Derweil sind drei Gegner des FC Bayern München auf dessen China-Reise bekannt: Mitte Juli gastiert der Deutsche Meister dort für rund acht Tage in Peking, Schanghai und Guangzhou.

Herberger-Urkunden vergeben

In vier Kategorien wurden die diesjährigen Sepp-Herberger-Urkunden verliehen, die jeweils mit 5000 Euro für den Sieger dotiert sind. Die Preisträger: FC St. Pauli (Behindertensport), SV Ophoven (Resozialisierung), SG  TSV  Diemarden-Groß Schneen (Schule und Verein) und TSV Meckenhausen (Sonderpreis Sozialwerk).

E. Frankfurt – SV Wehen Wiesbaden 3:2 Tore: Valdez (2), Kittel – Schindler, Benyamina

E. Braunschweig – SC Paderborn Tore: Korte (2)

2:0

VfL Osnabrück – Hamburger SV

0:0

VfR Aalen – Bayer Leverkusen Tore: Korte – Rolfes, Kießling

1:2

Hannover 96 – RW Erfurt 3:0 Tore: Schlaudraff, Prib und ein Eigentor W. Bremen – Nationalteam Kosovo 2:0 Tore: Aycicek, Bartels Bor. M’gladbach – FC St. Pauli 0:0 Vorschau: FC Germania Niederrodenbach – Eintracht Frankfurt (Dienstag, 17.30 Uhr)

TV FUSSBALL

präsentiert von

Mehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de

MONTAG 20.15 Uhr Sport 1: Alemannia Aachen – Rot-Weiß Oberhausen (Regionalliga West) 20.45 Uhr Eurosport: England – Deutschland (U-21-Test-Länderspiel) DIENSTAG 18.30 Uhr Eurosport: Deutschland – Tschechien (U-20-Test-Länderspiel) 20.15 Uhr Sport 1: 1. FC Saarbrücken – Waldhof Mannheim (Regionalliga Südwest) MITTWOCH 15.30 Uhr HR/rbb: 1. FFC Frankfurt – Turbine Potsdam (DFB-Pokal der Frauen)

BUNDESLIGA

kicker, 30. März 2015

Schub und Dämpfer

Fotos: imago

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Freud und Leid: Salomon Kalou kehrte als Sieger zurück, Robbie Kruse mit einer Verletzung.

Wie wirkt sich die Teilnahme am Afrika- und Asiencup auf die Liga aus? Höchst unterschiedlich! Wie bei SALOMON KALOU (29) und ROBBIE KRUSE (26).

V

om 9. bis zum 31. Januar fand in Australien die Asienmeisterschaft mit 16 Nationen und 13  Bundesligaspielern statt. Acht Tage später startete der Afrikacup in Äquatorialguinea (17. Januar bis 8. Februar) mit ebenfalls 16 Teilnehmern und acht Akteuren aus Deutschlands Oberhaus. Die Zusatzbelastung hatte bei den 21 Legionären verschiedene Folgen. GEWINNER, doppelt sogar, darf sich Salomon Kalou nennen. Auch wenn er seinen Stammplatz einbüßte, feierte er mit der Elfenbeinküste den ersten Afrikacup-Titel seit 1992. Beflügelt davon stand er seit seiner Rückkehr bei Hertha BSC immer in der Startelf. Neu-Trainer Pal Dardai setzt auf den Stürmer,

der fitter wirkt, bessere Lauf- und Zweikampfwerte aufweist. Sein Landsmann Serey Dié (30), Stammkraft beim Turnier, füllte als Winterzugang beim VfB Stuttgart schnell die gewünschte Anführerrolle im Mittelfeld aus. Trotz der Finalniederlage mit Ghana (8:9 i. E.) gab der Afrikacup auch Abdul Rahman Baba (20) einen Schub. Der Linksverteidiger weckte mit starken Leistungen das Interesse europäischer Topklubs, beim FC Augsburg ist er eine Konstante. Pierre-Emerick Aubameyang  (25) absolvierte drei Spiele (1 Tor) für Gabun, steigerte seitdem in der Liga nochmals seine Quote (7 Treffer, 2 Assists in 8 Spielen). Salif Sané (24, Senegal) spielte zwar keine Minute beim Cup, danach aber

umso mehr bei Hannover 96, gehört zu den stabilsten Akteuren beim Abstiegskandidaten. Die Erfolge mit Südkorea beflügeln Joo-Ho Park (28). Er weilte schon im Herbst sechs Wochen bei den Asian Games, holte dort die Gold-Medaille und nun Silber. Trotz der langen Abwesenheit eroberte Park bei Mainz 05 seinen Platz hinten links zurück. RÜCKSCHLÄGE brachte der Einsatz für ihr Land hingegen für fünf andere Akteure mit sich. Der Australier Robbie Kruse (26) zog sich im Finale gegen Südkorea (2:1 n. V.) eine komplizierte Sprunggelenkblessur zu, fehlt Bayer Leverkusen wohl bis Saisonende. Ja-Cheol Koo (26, Südkorea) war da wegen eines Bänderrisses im Ellenbogen bereits abgereist, der ihn in Mainz für einige Wochen zurückwarf. BVB-Keeper Mitchell Langerak  (26, Australien) büßte nach der Rückkehr aus dem Heimatland seinen Status als Nummer 1 ein. Jin-Su Kim (22, Südkorea)

FRAUEN-FUSSBALL

spielte zwar für Hoffenheim direkt wieder, musste aber wegen muskulärer Probleme dosiert trainieren, zeigte schwächere Leistungen als zuvor. Der Topscorer der Hinrunde, Eric Maxim Choupo-Moting (26, Kamerun), kam nach dem Afrikacup bei Schalke  04 in sechs Spielen nicht in Tritt, laboriert derzeit an einer Wadenprellung. NEUTRAL wirkte sich bei zehn Spielern die Teilnahme an den Titelkämpfen aus, nahm kaum Einfluss auf Leistung und/oder Stellenwert. Die Japaner Makoto Hasebe (31), Takashi Inui (26, beide Eintracht Frankfurt), Hiroshi Kiyotake (25, Hannover), Shinji Kagawa (26, Dortmund), Shinji Okazaki (28, Mainz) und Gotoku Sakai (24, Stuttgart) fallen in diese Kategorie, ebenso der Südkoreaner Heung-Min Son (22, Leverkusen), Cedrick Makiadi (31, DR Kongo, Bremen), Ibrahima Traoré (26, Guinea, Gladbach) und der Australier Mathew Leckie (24, Ingolstadt). CS

Zusammengestellt von Susanne Müller

CHAMPIONS LEAGUE: Frankfurt und Wolfsburg ziehen ins Halbfinale ein

Kellermann glücklich: „Die zweite Hälfte war sensationell“ 1Der VfL Wolfburg hat sich dank

eines umkämpften 3:3 gegen den FC Rosengard das HalbfinalTicket der Champions League gesichert (Hinspiel 1:1). „Was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit geleistet hat, war sensationell“, jubelte Trainer Ralf Kellermann. Deutlich leichter hatte es der 1. FFC Frankfurt, der Bristol Academy zuhause mit 7:0 besiegte (Hinspiel 5:0). Frankfurt trifft nun im Halbfinale am 18./19. und 25./26. April auf Bröndby Kopenhagen, Wolfsburg bekommt es mit dem Topklup Paris SaintGermain und den deutschen Nationalspielerinnen Lira Alushi, Josephine Henning und Annike Krahn zu tun.

Champions League

Rosengard – VfL Wolfsburg

3:3 (2:1)

Tore: 0:1 Popp (4.), 1:1 Marta (24.), 2:1 Mittag (42.), 2:2 Peter (55.), 2:3 Popp (81.), 3:3 Gunnarsdóttir (90.+3) – Zuschauer: 5748 1. FFC Frankfurt – Bristol

7:0 (2:0)

Tore: 1:0 Ando (8.), 2:0 Marozsan (38.), 3:0 Islacker (58.), 4:0 Islacker (68.), 5:0 Islacker (75.), 6:0 Störzel (87.), 7:0 Löber (90.+3) – Zuschauer: 2380

Statistik der Bundesligaspiele

Herforder SV – Hoffenheim 2:3 (1:2) Tore: 1:0 Ronzetti (15.), 1:1 Chojnowski (20.), 1:2 Fühner (43.), 2:2 Nesse (69.), 2:3 Moser (73.) – Zuschauer: 291

SGS Essen – SC Freiburg 5:1 (2:1) Tore: 1:0 Hartmann (1.), 2:0 Lehmann (35.), 2:1 Arnold (45.), 3:1 Dallmann (55.), 4:1 Gidion (60.), 5:1 Schüller (86.) – Zuschauer: 1009 Potsdam – MSV Duisburg 1:0 (1:0) Tore: 1:0 Debitzki (42., Eigentor) – Zuschauer: 1180 SC Sand – Bayern München 1:2 (1:1) Tore: 1:0 Scurich (1.), 1:1 Lewandowski (29.), 1:2 Abbe (69.) – Zuschauer: 1286 Sonntag, 12. April (14 Uhr): Bayer Leverkusen – 1. FFC Frankfurt USV Jena – VfL Wolfsburg

(0:3) (0:0)

TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Bayern München VfL Wolfsburg (M) 1. FFC Frankfurt (P) Turbine Potsdam SGS Essen TSG Hoffenheim SC Freiburg USV Jena Bayer Leverkusen SC Sand (N) MSV Duisburg Herforder SV (N)

19 18 18 19 19 19 19 18 18 19 19 19

46:6 48:3 63:15 48:22 31:27 24:33 28:53 22:30 19:37 24:41 12:47 18:69

47 45 43 43 28 22 22 19 16 14 12 5

20. SPIELTAG Sonntag, 19. April (11 Uhr) TSG Hoffenheim – SGS Essen (3:1) MSV Duisburg – SC Sand (1:4) Bayern München – USV Jena (12.00) (4:1) Turb. Potsdam – B. Leverkusen (14.00) (6:1)

MEINUNGEN

kicker, 30. März 2015

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kicker-Kolumnisten-Kreis JÜRGEN KO H L E R

Weltmeister von 1990

Götze gefällt mir in München gar nicht W

er auf die Tabelle guckt, der erkennt natürlich nicht gleich, dass in Dortmund an diesem Samstag ein Spitzenspiel steigt. Trotzdem steckt im Match gegen die Bayern immer Brisanz, dafür ist zu viel passiert. Der BVB leidet noch enorm darunter, dass er Götze und Lewandowski weggekauft bekam. Ich muss ganz offen sagen: Mario Götze gefällt mir in München gar nicht. Seine Torquote mag stimmen, aber mir fehlt seine Spielfreude, mir fehlen die herausragenden Aktionen. Für mich war er in Dortmund ein besserer Spieler. Das kann natürlich an der Drucksituation in München liegen. Da wirst du ja schon an den nächsten Baum gehängt, wenn du einmal Zweiter bist. Mit dieser Haltung, die du ab dem ersten Tag eingetrichtert kriegst, musst du erst mal zurechtkommen. Vielleicht wirkt er deshalb nicht so frei. Lewandowski halte ich weiterhin für einen der Top-3-Stürmer in Europa. Seine Qualitäten sind gewaltig, deswegen sollte er die Ruhe bewahren, wenn er mal nicht spielt. Aber auch er muss in jedem Training zeigen: Ohne mich geht hier gar nichts! Philipp Lahm kann das perfekt. Ich sehe ihn im Mittelfeld. Das bedeutet, dass es Alonso oder Schweinsteiger treffen wird. Einer muss raus. Die Dortmunder können mit einer starken Rückrunde vieles wieder aufbauen, was sie sich selbst zerstört haben. Trotzdem denke ich, dass sie im Sommer um einen Umbruch nicht herumkommen. Mit diesen Spielern wird es schwer, in der Liga wieder ganz nach oben zu stoßen. Auf wichtigen Positionen müssen sich die Verantwortungsträger Gedanken machen. Im Tor wird irgendwann etwas passieren müssen: Roman Weidenfeller hatte viele überragende Jahre, aber er ist nicht mehr ewig da. Außen sehe ich Schmelzer und Durm nicht auf dem allerhöchsten Level. Piszczek hatte so viel Pech, dass es ihm schwer fällt, das wieder zu erreichen. Ich wünsche es ihm, dass es klappt. Was wird innen aus Hummels und Subotic? Sie spielen seit etwa zwei Jahren nicht mehr auf höchstem Niveau, da beide doch verletzungsanfälliger geworden sind. Es kostet viel Kraft, sich immer wieder zurückzukämpfen. Und auch wenn Aubameyang es ganz gut macht – vorne fehlt ein Top-Stürmer. Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez, Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots

kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den

SCHEINWERFER Das Werben um Thomas Tuchel T

homas Tuchel steht bei manchem Bundesligisten im Ruf des Heilsbringers. Nicht nur beim HSV und dem VfB Stuttgart, den beiden Traditionsklubs mit den größten Sorgen, scheint das Rennen um ihn angeheizt, ebenso bei anderen Vereinen, die den Markt nach einem geeigneten Trainer sondieren. Da steht jemand im Fokus, der bisher nur bei einem einzigen Profiklub tätig war, in Mainz, wo er vor einem Jahr im Unfrieden schied. Tuchel, 2009 als Jugendtrainer über Nacht zu Amt und Würden gekommen, hat wahrlich gute Arbeit geleistet: Einen Aufsteiger fest in der Liga platziert, viele Talente entdeckt und gefördert, taktisch eine erstaunliche Handschrift vermittelt. Aber wahre Konstanz konnte er mit Mainz nicht vorweisen: Zwischen Platz 5 und 13 pendelten sich die 05er ein, immerhin frei von jeglichen Abstiegssorgen, das eine oder andere Mal mit Blick auf lukrative Abende auf Europa-Ebene. Nach Auslaufen der vertraglichen Auszeit steht er ab Saisonbeginn für neue Aufgaben zur Verfügung. In einem Zeit-Interview hat Tuchel viel von seinen Gedankengängen offengelegt, von einem Treffen mit Guardiola und seinem Verständnis für statistische Erhebungen im Fußball berichtet. Dass er demnächst in der 2. Liga arbeitet, nennt er „schwer vorstellbar“. Insofern sollten sich Vereine wie der VfB,

der HSV, aber auch RB Leipzig kaum allzu große Hoffnungen machen, falls die laufende Saison mit enttäuschendem Abschluss endet. Gerade die Hamburger und Stuttgarter werden es schwer haben, einen renommierten Trainer zu verpflichten: Weil in den letzten Jahren zu wenig konzeptionell durchdacht gearbeitet wurde, weil Trainer mehr oder minder im Jahresrhythmus geheuert und gefeuert wurden, weil Nachhaltigkeit zu einem Fremdwort mutierte. Beim HSV stand in den letzten fünf Jahren die unglaubliche Anzahl von neun (!) Trainern unter Vertrag, kurzfristige Interimslösungen nicht mitgerechnet. Beim VfB waren es immerhin sieben Trainer. Wer da von einer Strukturbildung träumt, geht am Thema vorbei. Wie soll sich eine Spielphilosophie entwickeln, wenn alle paar Monate ein neuer Chef auf eine neue Taktik, neue Trainingsformen, neue Spielertypen setzt? Was sportlich herauskommt, ist eine totale Verunsicherung – im Sport der vorderste Ansatzpunkt für ein Scheitern. Dass jetzt auch das Hamburger Führungsduo, noch zu Saisonbeginn Hoffnungsträger einer ganzen Stadt, in Handlungspanik verfällt, zeigt die Ratlosigkeit in einem Verein, der von den äußeren Voraussetzungen eigentlich zum Bayern-Jäger prädestiniert wäre …

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INTERNATIONAL

Fotos: Imago, kicker

INTERNATIONAL

Gespräch in Mainz: Mersiades mit kickerRedakteur Hofmann

„Als großer europäischer Klub würde ich fragen:

Brauchen wir die FIFA?“ Die frühere PR-Chefin der australischen WM-Bewerbung für 2022, BONITA MERSIADES , gibt Einblicke in die Praktiken im Weltfußball.

A

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m 13. November 2014 stellte Richter Hans Joachim Eckert als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission in seiner höchst umstrittenen Zusammenfassung des Garcia-Reports den WM-Vergaben 2018 (Russland) und 2022 (Katar) einen Persilschein aus. Der mittlerweile als FIFA-Chefermittler zurückgetretene New Yorker Bundesanwalt Michael J. Garcia erhielt seine Informationen unter anderem von Bonita Mersiades, bis Januar 2010 PR-Chefin der australischen Bewerbung für 2022 – als Beweise wurden ihre Aussagen und Mails laut Report nicht gewertet. Frau Mersiades, haben Eckert oder Garcia Sie vor der Veröffentlichung kontaktiert? Nein. Die Veröffentlichung hat mich völlig überrascht, mein Handy stand nicht mehr still. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was los ist. Es heißt im Bericht, Ihre Aussagen würden nicht zugelassen, weil Sie mit der Presse gesprochen hätten. Dies untergrabe die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen. Für Sie nachvollziehbar? Eckert schreibt einerseits das. Andererseits sind all meine Aussagen zu Australiens Bewerbung aufgeführt. Lassen Sie uns annehmen, alle Aussagen von mir und Phaedra Almajid (Ex-Pressechefin der Katar-Bewerbung, kooperierte mit Garcia, wurde ebenso als unglaubwürdig eingestuft,

d. Red.) seien falsch. Selbst dann verrät man nicht seine Zeugen und Informanten. Hat Garcia gründlich genug ermittelt? Nehmen Sie Russland. Er schreibt das Bewerbungs-Komitee an, sie sagen, die Computer sind weg. Hat Herr Garcia noch nie etwas von Meta-Daten gehört? Wenn die FIFA sagt, man ist nicht glaubwürdig, dann ist das ein Kompliment. Eckert hat das getan, was Blatter wollte, nämlich zu sagen, die FIFA hat alles richtig gemacht. Und: Da draußen sind zwei Frauen, glaubt denen aber besser nicht. Bevor der Garcia-Report als Ganzes veröffentlicht wird, wird er von Leuten in der FIFA so umgeschrieben, dass er in Einklang mit Eckerts Zusammenfassung steht. Es gibt auch Vorwürfe gegen die australische Bewerbung … Im Exekutivkomitee herrscht eine Erwartungshaltung gegenüber WM-Bewerbern. Interessant ist: Niemand hat je die zweckgebundene Verwendung von Geldern eingefordert. Australien hat fast eine halbe Million australische Dollar gezahlt (rund 350000 Euro, d. Red.), um ein Stadion in Jack Warners (damals FIFA-Vize und Vorsitzender der CONCACAF; gegen ihn ermittelt u. a. das FBI, d. Red.) Heimatland Trinidad und Tobago zu renovieren. Ist es tatsächlich ins Stadion gesteckt worden? Nein, es landete bei Herrn Warner. Das Stadion gehört ohnehin quasi Warner, ge-

baut wurde es mit FIFA-Geldern. Wenn die FIFA den Report als Ganzes veröffentlichen würde, was würde man darin finden? Ich kann die Beziehung Bewerber und Stimmgeber nur am Beispiel Australien aufzeigen. Dass da vieles nicht richtig läuft, ist klar. Ich wurde entlassen, weil ich zu viele Fragen gestellt habe. Das musste ich, denn es ging um Steuergeld. Nehmen Sie das Beispiel Ozeanien. Reynald Temarii (ehemaliger Präsident des ozeanischen Verbandes und Exko-Mitglied, mittlerweile suspendiert; d. Red.) forderte vier Millionen Dollar für Fußballentwicklung. Die hat Ozeanien bekommen, ob sie zweckgebunden verwendet wurden, weiß keiner. Hätte Garcia bei seinen Ermittlungen Zugriff auf Konten gehabt, hätte er viel mehr finden können. Im Report heißt es, es gebe keinen Beweis für Stimmentausch bei der Doppelvergabe.

Das Doppel-Wahlverfahren selbst nimmt das doch in Kauf. Es gab überall Absprachen zwischen 2018er und 2022er Bewerbern. England und die USA, Spanien und Katar, Australien und Russland. Hat Sie seit November 2014 ein FIFAOffizieller oder ein Mitglied der Ethikkommission kontaktiert? Nein. Phaedra und ich haben Beschwerde wegen Vertraulichkeitsbruch eingelegt. Dazu hätten wir kein Recht, ließ die FIFA über ihre Disziplinarkommission ausrichten. Es wurde angeführt: Wir hätten nicht mit Medien sprechen dürfen. Macht das meine Aussagen unglaubwürdiger, wie Garcia oder Eckert behaupten? Nein. Wie können zwei studierte Juristen aus liberalen Demokratien so etwas sagen? Das widerspricht dem Recht auf Freiheit von Rede und Meinung. Hat sich jemand aus der sogenannten Blatter-Opposition aus der UEFA oder gar vom DFB mit Ihnen in Verbindung gesetzt, um mehr über den Bewerbungsprozess zu erfahren? Nein, auch vom DFB nicht. Mit NewFifaNow (siehe Infofläche) haben wir alle Verbände angeschrieben. Geantwortet hat nur die Ukraine. Mit NewFifaNow versuchen Sie, eine Reform zu initiieren. Besteht innerhalb der FIFA Wille zur Reform? Man darf nicht pauschal urteilen. Es gibt viele Leute innerhalb der FIFA, die gut und hart arbeiten. Aus dem Exekutivkomitee hört man leider selten ein kritisches Wort. Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Leute wie Prof. Mark Pieth, Alexandra Wrage (Strafrechtler und Antikorruptionsexpertin, beide waren FIFA-Berater, d. Red.) oder Garcia sagen, dass die FIFA sich nicht selbst reformieren kann, muss etwas dran sein. Als großer europäischer Klub würde ich öffentlich die Frage stellen: Brauchen wir die FIFA? Nur so entsteht Druck zur Reform. I N T E RVI E W : BENNI HOFMANN

Die „FIFA-Reformer“ Damian Collins (britisches Parlamentsmitglied), Bonita Mersiades und Jamie Fuller, ein australischer Unternehmer, der in der Schweiz lebt und sich stark an Doping-Aufklärungsarbeit im Radsport beteiligt hat, sind die Köpfe von „NewFifaNow“. Mersiades bezeichnet den Zusammenschluss als Interessengemeinschaft, die auf eine Reformierung des Fußball-Weltverbandes hinsichtlich Transparenz

und Korruptionsbekämpfung drängt. Im Januar sprach Mersiades vor dem EU-Parlament über ihre Erfahrungen mit der FIFA. Aktuell arbeitet die Journalistin an einem Buch über die WMBewerbung Australiens und ihre Rolle als „Whistleblowerin“. Ein Funktionär des australischen Verbandes hat ihr nach Mersiades Aussage gedroht, die Veröffentlichung des Buches würde ihre Karriere ruinieren.

kicker, 30. März 2015

Antonio Conte (45) hat via Internet Morddrohungen erhalten. Italiens Nationaltrainer wird von Fanatikern für die Knieblessur von Claudio Marchisio (29) verantwortlich gemacht. Der Juventus-Profi hatte sich im Trainingslager des Nationalteams verletzt – ein Kreuzbandriss hatte sich nach erster Diagnose letztlich nicht bestätigt. Wie lange er ausfällt, ist noch unklar. Mark Hughes (51) verlängerte seinen Vertrag als Trainer von Stoke City bis 2018. Berti Vogts (68) bleibt Berater des US-Nationalteams. Er soll sich um die Entwicklung und Beobachtung von Spielern in Europa kümmern. Vogts, zuletzt Nationalcoach von Aserbaidschan, hatte US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann (50) bereits bei der WM 2014 unterstützt. Alexander Merkel (23) musste sein Debüt für Kasachstan verschieben, weil die Spielberechtigung von der FIFA wegen fehlender Dokumente nicht erteilt wurde. Xavi (35), Welt- und Europameister mit Spanien, steht vor einem Wechsel vom FC Barcelona zum katarischen Klub SC Al-Sadd. John Terry (34) hat seinen Vertrag beim FC Chelsea um ein Jahr bis 2016 verlängert. Marquinhos (20), brasilianischer Innenverteidiger, verlängerte seinen Vertrag bei PSG bis 2019. Italiens Verband hat härtere Lizenzauflagen und Finanzkontrollregeln erlassen, um Fälle wie die des FC Parma, der in der aktuellen Saison Insolvenz anmelden musste, künftig zu verhindern. Dynamo Kiew muss im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Florenz erneut Teile der Zuschauertribüne sperren. Das verfügte die UEFA nach dem Fehlverhalten von Fans im Spiel gegen Everton. Zudem erhielt der Klub eine Geldbuße von 15 000 Euro. Die UEFA hat Malmö FF mit einer Geldbuße von 100 000 Euro belegt, die Hälfte davon zur Bewährung. Grund der ungewöhnlich hohen Strafe ist der schlechte Zustand des Spielfeldes in den drei Gruppenspielen der Champions League dieser Saison.

BRASILIEN: Ex-Dortmunder will Erfahrungen aus Deutschland nutzen

Tinga arbeitet an der Zeit danach 1Vergangenen August brach sich

Paulo Cesar Fonseca do Nascimento, genannt Tinga, das rechte Bein. Längst ist der Knochen nun wieder verheilt, doch ob er noch einmal als Profi aufläuft, stellt er selbst in Zweifel. Schließlich ist Tinga inzwischen 37 Jahre alt, und auch Titel hat er eigentlich genug gesammelt, zuletzt war er mit Cruzeiro 2013 und 2014 Meister in Brasilien. Zeit also, sich um die nächste Karriere zu kümmern, und dabei spielt vor allem seine Vergangenheit in Deutschland eine Rolle. Tinga stand von 2006 bis 2010 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, in 98 Einsätzen in der Bundesliga schoss der kampfstarke Mittelfeldmann mit den Rastazöpfen neun Tore. Jetzt absolviert er Kurse an der „Universidade do Futebol“ und lässt sich zum Sportdirektor ausbilden. „Während meiner Zeit in Dortmund habe ich viel gesehen, was wir unbedingt auch in Brasilien einführen müssen“, sagt Tinga. „Die vier Jahre haben mich wirklich geprägt.“ Von der Anfahrt zum Stadion bis zur Regeneration nach dem Training – vor allem die Organisation des Spielbetriebs und des Alltags im Team gehöre in seiner Heimat

Fotos: Reuters, imago

NEWS

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Heute und damals: Tinga hat sich wie Dante und Rafinha an einer Fußball-Uni in Brasilien angemeldet. Vier Jahre spielte er einst beim BVB. grundlegend reformiert. „Brasiliens Fußball hat seinen Tiefpunkt in Sachen Management erreicht“, schimpft Tinga. Darum hätten ihn im Fußball renommierte Leute wie Nationalcoach Dunga sowie der einstige Weltstar Falcao ermutigt, die Ausbildung schnell zu starten. Vier Jahre gibt es die privat finanzierte Fußball-Uni schon, die sich vor allem an Ex-Profis oder Spieler im letzten Drittel der Karriere wen-

SPANIEN: Liga-Boss droht mit Austritt

„Vom Verband distanzieren“ 1Immerhin der Ort für das Pokal-

finale am 30. Mai steht. Der FC Barcelona wollte gern in Valencia spielen, Gegner Athletic Bilbao war für Sevilla. Die Hauptstadt Madrid und das Bernabeu-Stadion kamen für das Duell zwischen Katalanen und Basken eher nicht infrage, auch weil wieder gellende Pfiffe gegen den beim Endspiel traditionell anwesenden König zu erwarten sind, das wollte man sich bei den Königlichen von Real gern ersparen. Also Valencia oder Sevilla? Der spanische Fußballverband RFEF entschied mit 26 gegen 18 Stimmen: Gespielt wird im Camp Nou, somit bekommt Barca ein Heimspiel. Das hat bei 98 787 Sitzplätzen viel mit den zu erwartenden Mehreinnahmen zu tun. Aber auch damit, dass der Verband derzeit generell zu einsamen Entscheidungen neigt. Und schon an diesem Montag in ernste Schwierigkeiten geraten könnte. Denn Liga-Präsident Javier Tebas

hat die Klubs zu einer Dringlichkeitssitzung nach Madrid gerufen, sogar der Austritt aus dem RFEF ist nicht ausgeschlossen. Tebas droht: „Wir müssen uns von den Organen des Verbandes distanzieren.“ Der Streit, der schon länger schwelt, eskaliert. Unter der Woche sagte RFEF-Chef und FIFAVizepräsident Angel Maria Villar extrem kurzfristig ein Treffen mit der Regierung und der Liga zur geplanten Zentralvermarktung der TV-Rechte ab. Zugleich will er aber laut Insidern vier (statt bislang zwei) Prozent vom MillardenKuchen, den die Klubs der Primera Division sich fortan erhoffen. Tebas war (und ist) außer sich: „Was für eine Respektlosigkeit! Villar handelt unverantwortlich. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich mir vorstelle, in welchen Händen der spanische Fußball liegt.“ Der Montag wird spannend. P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

det, auch Trainer und Manager nutzen sie zur Weiterbildung. Die meisten Kurse werden online angeboten, sodass der aktuelle Wohnort egal ist. Kaka (aktuell Orlando City) lernte hier im vorigen Jahr, auch Alex, der frühere Star von Fenerbahce. In den aktuellen Studiengang haben sich neben Tinga auch zwei Bayern-Profis eingeschrieben: Dante und Rafinha büffeln für die Zeit danach. DA S S L E R M A R Q U E S

ERGEBNISSE WM-Qualifikation

Nord-/Mittelamerika, 1. Runde, Hinspiele: Bahamas - Bermuda 0:5 Belize - Cayman-Inseln 0:0 Brit. Jungferninseln - Dominica 2:3 Curacao - Montserrat 2:1 Nord-/Mittelamerika, 1. Runde, Rückspiele: US-Jungferninseln - Barbados (1:0) 0:4 Turks-/Caicos-Inseln - St. Kitts/Nevis (2:6) 2:6. Bermuda - Bahamas (5:0) * Anguilla - Nicaragua (0:5) * Dominica - Brit. Jungferninseln (3:2) * Cayman-Inseln - Belize (0:0) * (In Klammern Hinspielergebnisse)

Argentinien Quilmes AC - CA Sarmiento 0:4 Rosario Central - Colon Santa Fe 1:1 Club Olimpo - Atletico Rafaela 0:0 CA Banfield - CA Huracan 1:0 CA San Lorenzo - CA Lanus 4:0 Godoy Cruz - CA Independiente 2:2 Crucero del Norte - CA Temperley 1:0 Die übrigen Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss nicht beendet. *) bei Redaktionsschluss nicht beendet

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INTERNATIONAL

GESTERN

DEUTSCHLAND HEUTE

ENGLAND

Özil und Mertesacker verbessert – Diouf stark – Kompany in der Krise

Weltmeister im Aufwind

1In Englands Profiligen wimmelt

es nur so von deutschen Spielern und alten Bekannten aus der Bundesliga. Eine Zwischenbilanz von Keir Radnedge. X Marko Arnautovic (25, Stoke City): Der

Ex-Bremer kommt häufig zum Einsatz, trifft aber selten: Nur ein Tor in 27 Einsätzen sind zu wenig. Emre Can (21, FC Liverpool): Nach Bayern und Leverkusen ging es für ihn nach Liverpool. Hat wettbewerbsübergreifend mehr als 30 Spiele absolviert und auf verschiedenen Positionen seine Klasse bewiesen. Adil Chihi (27, FC Fulham): Kam unter Magath aus Köln, machte aber nur ein Spiel und wird am Saisonende gehen.

Francis Coquelin (23, FC Arsenal): Nach dem Ende der Leihzeit in Freiburg etablierte er sich überraschend als Schlüsselspieler auf der Sechs. Guy Demel (33, West Ham United): Der Ex-Dortmunder und –Hamburger kommt kaum zum Einsatz und wird den Klub wohl verlassen, der Vertrag läuft aus. Martin Demichelis (34, Manchester City): Manuel Pellegrini hatte Eliaquim Mangala (24) als Demichelis-Ersatz für 40  Millionen  Euro verpflichtet, doch die schwache Form des Franzosen verhalf dem Ex-Münchner unerwartet wieder zu einem Stammplatz. International wurden ihm aber Grenzen aufgezeigt. Mame Biram Diouf (27, Stoke City): Ablösefrei aus Hannover gekommen, avancierte er zu Stokes Topstürmer (acht Tore).

Fotos: GettyImages/AFP

Papiss Demba Cissé (29, Newcastle United): Nicht mehr ganz so erfolgreich, wie nach seinem Wechsel aus Freiburg. Dennoch immer gefährlich und Topscorer des Teams (elf Tore)

Nach schwierigem Saisonstart in der Liga zuletzt erfolgreicher bei Arsenal: Per Mertesacker und Mesut Özil Leihgabe fraglich. Erzielte bisher nur zwei Tore – beide in einem Spiel. Serge Gnabry (19, FC Arsenal): Der gebürtige Stuttgarter kämpft sich nach langer Verletzungspause mit Einsätzen in der U 21 wieder an die erste Mannschaft heran. Tim Hoogland (29, FC Fulham): Der ExSchalker ist eine von den wenigen erfolgreichen Verpflichtungen Magaths. Vier Tore in 17 Starteinsätzen. Robert Huth (30, Leicester City): Die Knieprobleme des Ex-Nationalspielers setzten ihn in Stoke lange außer Gefecht, es folgte die Leihe zu Aufsteiger Leicester. Spielt dort immer, zeigt ansteigende Form.

Edin Dzeko (29, Manchester City): Dzeko, 2009 Deutscher Meister mit Wolfsburg, war immer einer von Pellegrinis Lieblingen, doch in dieser Saison gehen nur vier Ligatore auf sein Konto.

Vincent Kompany (28, Manchester City): Einst vom HSV zu City gewechselt, quält er sich durch die schwächste seiner sieben Premier-LeagueSaisons, leistet sich schwere Fehler. Wie lange ihn seine Persönlichkeit alleine zu Einsätzen verhilft, wird interessant zu beobachten sein.

Eljero Elia (28, FC Southampton): Trotz regelmäßiger Einsätze ist eine permanente Verpflichtung der Bremer

Per Mertesacker (30, FC Arsenal): Der Ex-Bremer kam schlecht in die Saison, aber dann zusammen mit dem

Rest der Mannschaft deutlich besser in Form.

hin ein wertvolles Teammitglied, wenn auch die Spritzigkeit altersbedingt nachlässt.

Mesut Özil (26, FC Arsenal): Der Weltmeister lässt sein Können nun wieder häufiger aufblitzen, ganz zur Freude der Fans. Besonders dann, wenn er im Zentrum statt auf dem Flügel randarf.

Gylfi Thor Sigurdsson (25, Swansea City): Als Stammkraft traf er fünfmal und ist mit seinem Team auf dem besten Weg, einen Vereinsrekord aufzustellen: Es winken die meisten Punkte.

Steven Pienaar (33, FC Everton): Die Premier-League-Karriere des früheren Dortmunders scheint zu Ende zu gehen. Seit Dezember ist er verletzt, und Trainer Roberto Martinez sieht ihn mittlerweile auch nicht mehr als Schlüsselspieler.

Robert Tesche (27, Birmingham City): Stand bei Nottingham regelmäßig auf dem Platz, wurde nach einem Trainerwechsel aber erst aussortiert, dann verliehen. Der Ex-Hamburger startete in Birmingham bisher in allen vier Spielen.

Sebastien Pocognoli (27, West Bromwich Albion): Kam aus Hannover und beeindruckend in die Saison, wurde aber dann vom neuen Coach Tony Pulis aussortiert.

Gerhard Tremmel (36, Swansea City): Immer noch in Swansea, immer noch beliebt, aber selten im Tor. Nur sechs Spiele in allen Wettbewerben für den ehemaligen Cottbuser.

Nick Proschwitz (28, Coventry City): Der ehemalige Paderborner war Brentfords Joker mit 17 Einwechslungen, nach der Leihe zu Coventry im Januar aber nur noch drei weitere Einsätze als Einwechselspieler.

Daniel Williams (26, FC Reading): Der Ex-Hoffenheimer versucht den Zweitligisten Reading vor dem Abstieg zu bewahren, steht im FA-CupHalbfinale gegen Arsenal.

Tomas Rosicky (34, FC Arsenal): 2002 Meister in Dortmund, nun einer der Fanlieblinge bei Arsenal. Ist weiter-

Philipp Wollscheid (26, Stoke City): Wenn er fit war, stand er immer in der Startelf, brauchte etwas Zeit zum Eingewöhnen.

kicker, 30. März 2015

DEUTSCHLAND HEUTE

S PA N I E N

Stammkraft Kroos – Mandzukic muss kämpfen – Rakitic im Vorteil

Weltmeister unverzichtbar

1Die meisten ehemaligen Bundesligaspieler

Toni Kroos (25, Real Madrid): Er ist unumstrittene Stammkraft. Musste durch die Verletzung Modrics defensiver agieren als gewohnt, als Schaltzentrale aber unverzichtbar.

Arthur Boka (31, FC Malaga): Der Ex-Stuttgarter hat sich in Malaga mit soliden Leistungen etabliert, ist Stammspieler.

Mario Mandzukic (28, Atletico): Nach dem Comeback von Fernando Torres muss der Ex-Münchner und -Wolfsburger sich anstrengen, um seinen Stammplatz zu behalten.

können mit ihrer Situation in Spanien recht zufrieden sein. Eine Zwischenbilanz von Peter Schwarz-Mantey.

Daniel Carvajal (23, Real Madrid): Der frühere Leverkusener ist ebenfalls Stammspieler, gehört beinahe immer zu den Besten des Madrider Star-Ensembles. Andreas Ivanschitz (31, UD Levante): Der Ex-Mainzer verlor zuletzt seine Protagonistenrolle. Letztes Spiel am 1. Februar gegen Bilbao, danach fehlte er verletzt und saß seitdem nur noch einmal auf der Bank. Sami Khedira (27, Real Madrid): Der deutsche Nationalspieler gehört zu den Verlierern der Saison, sein Weggang im Juni ist beschlossene Sache. Wenn er nicht gerade verletzt ist, spielte er meistens wenig überzeugend.

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Shkodran Mustafi (22, FC Valencia): Der Weltmeister ist einer der besten Innenverteidiger in Spanien, war zuletzt im Februar erneut in der Liga-Elf des Monats. Mit vier Toren in der Liga noch dazu torgefährlich. Ivan Rakitic (27, FC Barcelona): Licht und Schatten wechseln sich ab beim Ex-Schalker. Dennoch hat er Spielgestalter Xavi in den wichtigen Spielen auf die Bank verdrängt. Ihm gehört, auch wegen Barcas Transfersperre, die Zukunft im Mittelfeld der Katalanen. Marc-André ter Stegen (22, FC Barcelona): Der Ex-Gladbacher hält Barca den Kasten in den Pokalwettbewerben sau-

Foto: imago/Ulmer

GESTERN

Voll und ganz bei Real als feste Größe etabliert: der Ex-Münchner Toni Kroos ber, beeindruckt mit gutem Passspiel und steht im Finale der Copa del Rey sowie im Viertelfinale der Champions League. Er erhebt bereits Ansprüche auf einen Platz in der Liga, den noch sein Konkurrent Claudio Bravo (31) innehat.

Podolski mit Problemen – Vidal unersetzlich – Toni trifft regelmäßig

GESTERN

DEUTSCHLAND

Weltmeister in der Krise 1Ein Deutscher strauchelt, ein

anderer ist auf dem Weg zurück ins Nationalteam. Die Altmeister Klose und Toni treffen weiterhin. Eine Zwischenbilanz von Oliver Birkner. Andrea Barzagli (33, Juventus Turin): Aufgrund einer Fersenoperation befürchtete der Deutsche Meister (Wolfsburg 2009) nach der WM sein Karriereende. Er gab im März aber ein starkes Comeback in der Liga und in Dortmund.

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Miroslav Klose (36, Lazio Rom): Der WM-Rekordtorschütze profitierte von der Verletzung des Konkurrenten Filip Djordjevic und wurde vom Ersatzmann zur Stammkraft. Fünf Liga-, zwei Pokaltore und der Aufschwung Lazios waren die Folge.

HEUTE

ITALIEN

Zdravko Kuzmanovic (27, Inter Mailand): Der Ex-Stuttgarter kommt zwar weiterhin regelmäßig zu Einsätzen, die jedoch sind ohne Esprit und Erfolg.

titätslosen Elf nicht in Gang. Nach einer ordentlichen Leistung zuletzt hofft Inter nun auf eine ansteigende Formkurve. Ob die Leihgabe bleibt, ist fraglich.

Lukas Podolski (29, Inter Mailand): Der Weltmeister kommt in einer iden-

Xherdan Shaqiri (23, Inter Mailand): Der Ex-Münchner hatte weniger Fitnessprobleme als Podolski und hinterließ anfangs einen stärkeren Eindruck. Zuletzt bot der Schweizer aber eher durchschnittliche Vorstellungen: 14 Pflichtspiele, drei Tore. Luca Toni (37, Hellas Verona): Das Ohrdrehen will, wie zu besten BayernZeiten, nicht aufhören. Acht Tore steuerte er in elf Einsätzen 2015 bei. Jetzt will er sein angekündigtes Karriereende noch einmal überdenken.

Mario Gomez (29, AC Florenz): In glänzender Form. Seine vier Tore bescherten Florenz das Pokalhalbfinale, dazu wichtige Treffer im Achtelfinale der Europa League und in der Liga. Auch das 5000. Tor der Fiorentina-Historie gelang ihm.

Arturo Vidal (27, Juventus Turin): Der frühere Leverkusener spielt bislang nicht seine beste Juve-Saison. Sein Biss macht ihn dennoch unersetzlich und einen Formanstieg bewies er unter anderem auch mit einer starken Leistung gegen den BVB.

Foto: imago/Ulmer

Nigel de Jong (30, AC Mailand): Bei zünftigen neun Gelben Karten in 19 Einsätzen spielte der Ex-Hamburger im Mittelfeld eine durchschnittliche Saison. Der auslaufende Vertrag wird wohl nicht verlängert.

Plan missglückt: Der Wechsel von Arsenal zu Inter sollte eine Art Befreiung sein, doch bisher schaut Lukas Podolski meist nur hinterher.

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2. BUNDESLIGA

Ist das Thema Abstiegskampf abgehakt, Herr Schmidt? Nein, noch nicht. Mit 34 Punkten ist die Messe noch nicht gelesen. Sicher, mit dem Sieg gegen RB Leipzig sind wir nah dran am Klassenerhalt, jetzt müssen wir noch ein paar Schritte gehen. In welchen Bereichen sehen Sie noch die größten Defizite?

Der Mann hat Spaß an der Liga: Trainer FRANK SCHMIDT (41) hält sich mit Heidenheim wacker – und ärgert gerne die Favoriten.

Foto: Bongarts

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2. BUNDESLIGA

„Bitte mehr davon!“

F

rank Schmidt hält Aufsteiger Heidenheim auf Kurs – und will auf Dauer mehr. Sein Vertrag jedenfalls läuft bis 2020.

Seit die Euphorie weg ist und uns die Gegner nicht mehr unterschätzen, offenbaren sich Schwächen etwa im Zweikampfverhalten oder in Sachen Aggressivität. Zudem gelingt es uns nicht immer, Ruhe ins Spiel zu bringen, und die Effektivität ist uns abhandengekommen. Es gilt, an jedem Spieltag die richtigen Mittel zu wählen. Das hat viel mit Erfahrung zu tun. Wie würden Sie das Abenteuer 2. Liga für Heidenheim beschreiben? Es ist nach wie vor spannend und herausfordernd. Und wir arbeiten daran, dass es nächste Saison kein Abenteuer mehr ist. Als richtiger Zweitligist fühlen wir uns erst, wenn wir einmal die Klasse gehalten haben.

Schielen Sie neidisch auf Mitaufsteiger Darmstadt, der oben mitmischt? Überhaupt nicht. Darmstadt hat einen anderen Weg gewählt und zweitligaerfahrene Spieler geholt. Die Lilien haben es zweifelsohne besser gemacht als wir. Von der Mentalität her ist das die stärkste Mannschaft der Liga. Wie sehr hat Sie diese erste Saison 2. Liga als Trainer geprägt? Sie hat meinen Horizont erweitert. Ich kann nur eins sagen: Es macht über die Maßen Spaß – bitte mehr davon! Der Rasen im Heidenheimer Stadion macht nicht so viel Spaß . . . Nun, wir sind schließlich hier auf der rauen Schwäbischen Alb, haben eines der höchstgelegenen Stadien im deutschen Profifußball. Da ist der Winter schon mal strenger. Wie unser Geschäftsführer Holger Sanwald treffend formuliert hat: Wenn uns jemand jedes Jahr einen neuen Rasen und dazu gleich die UV-Lichter zahlt, wäre uns geholfen . . . Ist die Bundesliga realistisch? Wir waren in der Vergangenheit nie zufrieden mit dem Ist-Zustand, sind immer den nächsten Schritt gegangen. Wir sind gut beraten, uns in der 2. Liga zu etablieren. Aber warum sollen wir nicht in zwei, drei Jahren in der vorderen Tabellenhälfte konstant mitspielen? Der Aufstieg kann in Zukunft ein Ziel sein. Momentan ist das aber kein Thema. Lautern, Ingolstadt und Darmstadt heißen die nächsten Aufgaben. Wir sind in den Spielen sicher kein Favorit. Es muss uns gelingen, Punkte zu gewinnen – und wenn es nach dem Motto „mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ ist. Der Betzenberg ist jetzt zunächst erst mal ein Highlight! I N T E RVI E W : JA NA W I S K E

DARMSTADT: Gutes Startelfdebüt für Balogun in der nigerianischen Nationalelf

Firat: Zwischen Profifußball und Studium S Er ist eines der stärksten Eigengewäch-

se, die Darmstadt in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat: Serkan Firat. Folgerichtig etablierten die Verantwortlichen den 20-jährigen, technisch guten Außenverteidiger als festen Bestandteil des Dritt- sowie nun Zweitligakaders. Aufgrund starker Konkurrenz auf der linken wie rechten Seite kam Firat in dieser Saison bisher jedoch weder an Leon Balogun und Sandro Sirigu (rechts) sowie Fabian Holland und Michael Stegmayer (links) vorbei.

Davon allerdings lässt sich Firat, der beim 3:3 im Testspiel gegen Mainz II (Tore: Sailer, König, Kempe) zu den auffälligsten Darmstädtern zählte, nicht entmutigen: „Wenn man den Stand vor anderthalb Jahren und jetzt vergleicht, habe ich eine richtig gute Entwicklung genommen. Die anderen Profis ziehen mich täglich mit, zeigen mir Defizite auf und helfen mir, dass ich besser werde.“ Entsprechend peilt Firat weiter den Durchbruch an: „Solange ich die Möglichkeit habe, im Profifußball Fuß zu fas-

sen, werde ich auf jeden Fall alles dafür tun.“ Das Abitur hat Firat vorsorglich schon mal abgeschlossen, kann sich nebenbei zudem ein Fernstudium vorstellen. Mitspieler Balogun hat seinen Weg zum Profi derweil schon gemacht – und bestritt am Mittwoch sein zweites Länderspiel für Nigeria. Bei der 0:1-Niederlage gegen Uganda lief der 26-Jährige wie bei den 98ern als Rechtsverteidiger auf, debütierte in der Startelf des Landes seines Vaters. „Für mich persönlich lief es ganz gut“, so Balogun. JE N S D Ö R R

kicker, 30. März 2015

Die Reifeprüfung

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Die Saison geht in die heiße Phase. Ist INGOLSTADT bereit für den Aufstieg? Ein Formcheck.

RAMAZAN ÖZCAN (30)

TOBIAS LEVELS (28)

MARVIN MATIP (29)

Ein Keeper ohne Gnade

Die Bilanz ist getrübt

Keine Vorstöße vom Chef

1In den ersten 19 Spielen muss-

1Als Rechtsverteidiger Danny

1Der Kapitän gehört zu den

BENJAMIN HÜBNER (25)

DANILO (23)

ROGER (29)

Der Unsicherheitsfaktor

Die Emotionen im Griff

Die Stabilität wackelt

1Sein kompromissloses Zwei-

1Der temperamentvolle Brasi-

1Der Brasilianer war eine der

ALFREDO MORALES (24)

PASCAL GROSS (23)

LUKAS HINTERSEER (24)

Gefährliche Lässigkeit

Anlaufschwierigkeiten

Aktuell ohne Torgefahr

1Blühte in der Wintervorberei-

1Er war der Hauptdarsteller der

1An der Formkurve des öster-

STEFAN LEX (25)

MATHEW LECKIE (24)

MORITZ HARTMANN (28)

Die schnelle Waffe

Verschleißerscheinungen Der fleißige Teamplayer

1Mit acht Toren weiterhin die

1 Der Australier hat lange

te der 30-Jährige nur 14-mal hinter sich greifen. Entsprechend wurden die acht Gegentreffer in den sieben Partien des neuen Jahres zur mentalen Prüfung. Özcan reagierte mit forschem Einsatz und verursachte im Eifer prompt zwei Elfmeter. Beim Herauslaufen kennt „Rambo“ keine Gnade. Auf der Linie und im Eins-gegen-eins ist der österreichische Nationaltorwart dagegen überragend.

kampfverhalten macht den 1,93 Meter großen Mann eigentlich zur festen Größe in der Viererkette. Er ging allerdings nicht immer topfit in die Spiele, musste mitunter fitgespritzt werden. Hinzu kamen leichtsinnige Abspielfehler, die sein Team zuletzt in Verlegenheit brachten. „Am Ball ist er derzeit unsicher“, stellt Trainer Ralph Hasenhüttl fest, der mit Hübner schon in Aalen zusammenarbeitete.

tung auf, als Pascal Groß seine Zwangspause einlegen musste. Aktuell wirkt der US-Nationalspieler fahrig in seinen Aktionen, oft unnötig lässig bei seinen Anspielen und übermotiviert in den Zweikämpfen. Nach neun Gelben Karten droht ihm die zweite Pause. Vielleicht würde ihm eine Unterbrechung helfen, um sich neu auszurichten. Als laufstarker Passgeber war er in der Hinrunde sehr wertvoll.

Überraschung im Team. Der 25-Jährige hat seine Nervosität längst abgelegt und ist mit gesunder Regelmäßigkeit aufgrund seiner Schnelligkeit für jede Defensivreihe gefährlich. Auch wenn er sicher kein Edeltechniker ist, so beschäftigt er bei seinen Antritten immer ein bis zwei Gegenspieler. Durch seine Unbekümmertheit definitiv eine Waffe.

da Costa mit Schienbeinbruch ausfiel, wurde der ehemalige Düsseldorfer als Backup geholt. Als sich dann Konstantin Engel verletzte, schlug seine Stunde. Abgeklärt nutzte der Routinier (102 Bundesligaspiele) seine Chance, wirkte defensiv stabil und wurde nach vorne mutiger. Zuletzt trübten zwei Aussetzer gegen Karlsruhe (führte zum Gegentor) und Braunschweig seine Bilanz.

lianer ist ein brillanter Techniker und hat gelernt, seine Emotionen zu kontrollieren. Weil er außerdem sein Stellungsspiel und sein Zweikampfverhalten verbessert hat, gehört er zu den besten Außenverteidigern der Liga. Allerdings hapert es noch etwas in der Offensive. Die Genauigkeit seiner Flanken lässt zu wünschen übrig, auch an seiner Torgefährlichkeit (ein Treffer) kann er noch arbeiten.

Hinrunde. Laufstark, einsatzfreudig und als Vorbereiter – auch wegen seiner starken Standards – unverzichtbar. Doch dann erwischte ihn in der Vorbereitung eine Angina, die ihn drei Wochen außer Gefecht setzte. „In bestimmten Phasen des Spiels spürt er selbst, dass ihm etwas fehlt. Die 13 oder 14 Kilometer, die er in der Vorrunde gelaufen ist, läuft er derzeit nicht“, sagt Trainer Hasenhüttl.

durchgehalten. Durch die WM 2014 und den Asien-Cup im Januar 2015 spielt der 24-Jährige fast ein Jahr ohne Pause. „Ihm fehlt die geistige Frische“, begründete Hasenhüttl die Verbannung des Flügelstürmers aus der Startelf. Auch in der Länderspielpause kommt Leckie aufgrund der Einsätze mit dem australischen Team nicht zur Ruhe.

großen Konstanten. Sein Einsatz ist über jeden Zweifel erhaben, ebenso wie sein Stellungsspiel. Korrigiert manche Unachtsamkeit der Kollegen und klärt immer wieder im Strafraum gegen einschussbereite Gegenspieler. Verzichtete zuletzt, auch weil Verteidiger-Kollege Benjamin Hübner häufiger aufrückte, oft auf eigene Vorstöße. Dennoch ganz klar der Chef in der Defensivreihe.

Überraschungen der Vorrunde, als er sich als schnörkelloser Zweikämpfer im Zentrum präsentierte und so zum wichtigen Stabilitätsfaktor wurde. Auch als er in der Innenverteidigung aushelfen musste, zeigte er sich zuverlässig. Die lange Saison nagt aber an ihm. So entdeckt der 29-Jährige seine Lust auf Kabinettstückchen wieder und leistet sich inzwischen auch immer wieder Ballverluste.

reichischen Nationalstürmers ist die Belastung der Saison gut abzulesen. Die Umstellung auf die deutsche 2. Liga gelang zunächst eindrucksvoll. So traf der 24-Jährige siebenmal und gab auch defensiv Gas. Doch seit acht Spielen wartet Hinterseer auf ein Tor. Zuletzt blieb der formschwache Offensivmann auf der Bank. „Lukas hatte in der Vorbereitung Oberschenkelprobleme“, relativiert Hasenhüttl.

1Ein Spieler, der bei Fans und

Mannschaft gleichermaßen beliebt ist. Ehrlich auch seine Art, Fußball zu spielen: Einsatzfreudig und stets mannschaftsdienlich. Im Abschluss fehlen ihm manchmal Tempo und Geradlinigkeit, dennoch hat er sich zuletzt durch seine Tore wieder in Erinnerung gerufen. Als fleißiger Teamplayer ist er in der Schlussphase der Saison unverzichtbar.

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2. BUNDESLIGA

LEIPZIG

Starker Auftritt: Mateusz Klich überzeugt im Test.

Beierlorzer freut sich über Ernst

Foto: Kunz

1 Die detaillierte

KAISERSLAUTERN: Neuzugang winkt erster Startelfeinsatz

Runjaic mahnt und ermutigt Klich 1Kosta Runjaic weiß um die Wünsche von Ma-

teusz Klich: „Wer neu kommt und schon 24 ist, der möchte sich natürlich zeigen. Die Möglichkeit hat er noch nicht bekommen.“ Lediglich zwei Kurzeinsätze, beim Topspiel in Karlsruhe (0:0) nicht einmal im Kader – nachvollziehbar, dass der polnische Nationalspieler enttäuscht ist. Vom Wechsel (bis 2018) im Januar auf den Betzenberg hat sich Klich viel versprochen. Vor allem mehr Spielpraxis als zuvor in Wolfsburg, wo er in dieser Saison lediglich in sechs Regionalligaspielen (drei Tore) gefragt war. Auf dem Weg, in Lautern Leistungsträger zu werden, ist der Mittelfeldspieler allerdings noch nicht vorangekommen. Runjaic appelliert an Klichs Geduld: „Mateusz wusste, dass es nicht einfach für ihn wird. Weil wir ein eingespieltes Team haben.“ Den Test beim MSV Duisburg (4:0) hat die Nummer 23 jetzt genutzt,

um sich wieder in Erinnerung zu bringen. „Mateusz hat ein Tor erzielt, sich sehr viel bewegt, ein starkes Spiel gezeigt und mir gut gefallen“, war der FCKTrainer vom Auftritt Klichs angetan. Derart, dass Runjaic dem Neuzugang sogar große Hoffnung auf einen Startelfeinsatz im Heimspiel gegen Heidenheim macht: „Es ist durchaus möglich, dass er von Anfang an spielt.“ Da Markus Karl (Gelbsperre) ausfällt und Kerem Demirbay (muskuläre Probleme) behandelt wird, könnte endlich Klichs Stunde im Mittelfeld schlagen. Kaum besser gelaufen ist es bislang für den weiteren Winterneuzugang Erik Thommy (20). Die Leihgabe des FC Augsburg musste nach nur zwei Kurzeinsätzen wegen einer ausgerenkten Schulter eine Zwangspause wegstecken. Nun ist er fit zurück. Am Dienstag will Thommy wieder das Training aufnehmen. Die Mannschaft genießt bis dahin drei freie Tage. U L I G E R K E

NÜRNBERG: Vertrag des Routiniers läuft aus

2. Bundesliga TABELLE

Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26

13 12 11 11 10 11 9 7 9 9 10 9 8 6 6 5 5 5

10 10 12 11 9 5 10 14 7 7 4 7 8 11 8 9 7 7

3 4 3 4 7 10 7 5 10 10 12 10 10 9 12 12 14 14

40:22 34:23 34:19 34:19 40:35 32:29 29:20 43:39 35:31 35:40 31:38 31:42 24:30 25:30 35:40 21:31 21:38 26:44

+ 18 + 11 + 15 + 15 +5 +3 +9 +4 +4 -5 -7 - 11 -6 -5 -5 - 10 - 17 - 18

49 46 45 44 39 38 37 35 34 34 34 34 32 29 26 22 22 22

(1) (3) (2) (4) (7) (6) (5) (10) (11) (9) (8) (13) (12) (14) (15) (16) (18) (17)

FC Ingolstadt 04 1. FC Kaiserslautern SV Darmstadt 98 (N) Karlsruher SC Fortuna Düsseldorf Eintr. Braunschweig (A) RB Leipzig (N) VfL Bochum 1. FC Heidenheim (N) FSV Frankfurt 1. FC Nürnberg (A) 1. FC Union Berlin SV Sandhausen SpVgg Greuther Fürth TSV München 1860 VfR Aalen Erzgebirge Aue FC St. Pauli

Dem VfR Aalen wurden nach wiederholtem Verstoß gegen eine Lizenzierungsauflage zwei Punkte abgezogen.

27. SPIELTAG

Samstag, 4. April (13 Uhr) Greuther Fürth – Eintr. Braunschweig (2:2) 1. FC Kaiserslautern – Heidenheim (1:1) Sonntag, 5. April (13.30 Uhr) 1860 München – Erzgebirge Aue (1:4) FC Ingolstadt 04 – FSV Frankfurt (1:0)

Aufarbeitung des 0:1 von Heidenheim steht für Achim Beierlorzer noch aus, auch weil dem RB-Coach derzeit sieben Nationalspieler fehlen. Doch auch ohne die hat er Erkenntnisse gewonnen – beim 2:2 im Test gegen Udinese Calcio. Erfreut registrierte der Coach die guten Leistungen von Georg Teigl, Marvin Compper und Niklas Hoheneder, vor allem aber die von Henrik Ernst. Der 28-jährige Mittelfeldspieler, in der laufenden Saison noch ohne Einsatz, hat seinen Kreuzbandriss überwunden. „Henrik hat gute Fitness gezeigt und war sofort da“, lobt Beierlorzer. Bei allem Erfreulichen weiß er um die Defizite. „Wir brauchen Leader, die das Team deutlich führen“, sagt der Trainer als Erkenntnis der jüngsten Pleite gegen Heidenheim und der Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten. Da kommt es ihm gelegen, dass am Sonntag gegen Nürnberg wieder eine Partie in Leipzig ansteht. Dem Club begegnet Beierlorzer mit Respekt: „Beim 1:2 gegen Bochum standen Spielverlauf und Ergebnis in keiner Relation.“ Aber: „Wenn man unsere letzten Heimauftritte sieht, müssen wir uns nicht verstecken.“ A N D R E A S H U N Z I N G E R

VfR Aalen – Karlsruher SC SV Sandhausen – 1. FC Union RB Leipzig – 1. FC Nürnberg SV Darmstadt 98 – VfL Bochum Montag, 6. April (20.15 Uhr) FC St. Pauli – Fortuna Düsseldorf

(0:0) (1:3) (0:1) (1:1) (0:1)

Pinola sammelt Argumente 1Sein Insiderwissen? Bom-

bastisch. Oder, in Zahlen ausgedrückt: acht Spielzeiten in Liga 1, zwei eine Stufe tiefer, ein DFB-Pokalsieg, eine UEFACup-Teilnahme, zwei Abstiege, ein Aufstieg und neun Cheftrainer. Keine Frage, Javier Pinola hat viel erlebt, seit ihn im Juli 2005 der damalige Trainer Wolfgang Wolf, jetzt Leiter der Fußballabteilung, nach Nürnberg holte. Der Linksverteidiger ist beim FCN zu einer Institution geworden. Auch weil die Spielweise des 32-Jährigen eine ganz besondere, sehr emotionale ist. Fast jeder Zweikampf ist mit maximalem Körpereinsatz verbunden: grätschen, halten, drücken, schieben. Die Fans lieben ihn dafür ebenso wie für seinen nicht minder ungestümen Vorwärtsdrang. Der Haken: Für diese Spielweise, ist eine gehö-

rige Portion Kraft und Frische vonnöten – und beides schien Pinola über weite Strecken dieser Saison ein Stück weit verloren zu haben. Erst nach der Winterpause hat es wieder mehr vom alten, wuchtigen Pinola zu sehen gegeben. Der Routinier hat Argumente in eigener Sache sammeln können, sein Vertrag läuft aus. Ob diese ausreichen? „Das werden wir mit dem Trainer besprechen“, sagt Sportvorstand Martin Bader. Pinola, der Nürnberg als seine „zweite Heimat“ bezeichnet, will noch „zwei, drei Jahre spielen“. Beim Club muss er Gehaltsabstriche akzeptieren. Der Verein muss sparen und der Verteidiger ist einer der Top-Verdiener. Zudem kommt mit Tim Leibold (21) vom VfB Stuttgart im Sommer jemand, der ihm ein ernsthafter Konkurrent sein würde. CHRIS BIECHELE

kicker, 30. März 2015

55

Der Grenzgänger

FSV Frankfurt und Kosovo: FATON TOSKI (28) wandert zwischen zwei Welten.

ie Tage in Frankfurt sind gezählt. Nachdem Faton Toski beim FSV auf lediglich zehn Saisoneinsätze kommt, ist es beschlossene Sache, dass sich die Wege am Saisonende trennen. „Es ging von beiden Seiten aus“, sagt Toski. Er sucht nach einer neuen Herausforderung in der deutschen 2. Liga oder im Ausland. Während der 28-Jährige beim FSV Frankfurt 2014/15 lediglich dreimal in der Startelf stand, gehört er in der Nationalmannschaft des Kosovo zum Stammpersonal. Das Team schloss seine Deutschland-Tour mit einem 0:2 gegen Bundesligist Werder Bremen ab. Drei Tage zuvor gab es ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt. Sportler aus dem Kosovo sind zwar seit kurzem vom IOC anerkannt, aber noch nicht von der UEFA und dürfen daher weder offizielle Länderspiele bestreiten noch an einer EM- oder WM-Qualifikation teilnehmen. Was der Unterstützung der Landsleute keinen Abbruch tut. Zu den Spielen in Frankfurt und Nordhorn reisten bis zu 2500 Kosovaren teilweise sogar aus dem benachbarten Ausland an. „Die Stimmung war super. Wenn die Gegner und Spieltage früher festgestanden hätten, wären sicher noch mehr gekommen“, sagt Toski. Fast alle Mannschaftsmitglieder sind im Kosovo geboren und mit den Eltern vor dem Krieg geflogen. Rund

ein Drittel der Nationalelf spielt in Deutschland. Neben Toski sind das Valmir Sulejmani, Eroll Zejnullahu und Bajram Nebihi (alle Union Berlin) sowie Enis Alushi (St. Pauli), Fanol Perdedaj (Cottbus), Besar Halimi (Stuttgarter Kickers), Dren Feka (U 19 HSV) und Julian Bibleka (U 19 Eintracht Frankfurt). „Es war eine sehr positive Erfahrung. Wir hatten viele junge Spieler dabei. Die Partien gegen Bremen und Frankfurt haben uns weitergebracht. Schade nur, dass uns kein Tor gelang, obwohl wir genügend Möglichkeiten hatten“, resümiert Toski. Der in Frankfurt aufgewachsene offensive Mittelfeldspieler, früher in der deutschen U-19-Nationalmannschaft aktiv, wird weiter am fußballerischen Neuaufbau seines Heimatlandes mitwirken. Der Traum der Kosovo-Auswahl ist die Teilnahme an der Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Das Team von Nationaltrainer Albert Bunjaki (43), der in Schweden aufwuchs, spielte und Vereinsmannschaften trainierte, steckt noch in den Kinderschuhen. Wie die jüngsten Testspiele gegen Vereinsmannschaften zeigen. Seit 2012 darf der Kosovo laut FIFA aber immerhin inoffizielle Länderspiele bestreiten. Bisher hießen die Gegner Haiti, Oman, Senegal und Türkei – weitere sollen folgen. M I C H A E L E B E RT

Foto: imago

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Stammpersonal: Faton Toski als Spieler der Nationalmannschaft des Kosovo

1860 MÜNCHEN

FÜRTH

BRAUNSCHWEIG

KARLSRUHE

Rodri und Hain empfehlen sich

Philps Akte soll sauber bleiben

Dogan in Topform, Defensive stabil

„Ersatzmann“ Giannikis warnt

1Es war nur ein Test, ein

1Den Wechsel im Win-

1So erfreulich das Er-

1 Vergangene Woche

vermeintlicher Pausenfüller. Doch für Torsten Fröhling, 1860-Trainer seit Mitte Februar, kam der Vergleich mit Rubin Kasan (1:1) gerade recht. „Leider hatte ich keine Vorbereitung mit dem Team“, klagte er zuletzt. „Daher muss ich immer nach den Trainingseinheiten und den vergangenen Spielen gehen. Da gehört dann auch immer ein bisschen Glück dazu.“ Bislang ist er ganz gut gefahren mit seiner Try-and-Error-Taktik. Spieler wie Korbinian Vollmann, die er ins kalte Wasser warf, dankten es ihm. Die Resultate stimmten: acht Punkte aus fünf Spielen. Trotzdem war Fröhling dankbar, gegen Kasan ein wenig experimentieren zu können: Rekovaleszent Edu Bedia spielte durch, Sturm-Hoffnungsträger wie Rodri und Stephan Hain wurden an die erste Elf herangeführt. Sowohl Rodri (traf zum 1:0) als auch Hain deuteten an, dass sie den verletzten Rubin Okotie im Kellerduell gegen Aue würdig vertreten könnten. R I C H A R D R Ö S E N E R

ter zur SpVgg hatte sich Ronny Philp anders vorgestellt. Von Augsburg für ein halbes Jahr verliehen, stand der 26-Jährige erst in einem Spiel in der Startelf. „Ich bin gekommen, um 15 Spiele zu machen“, sagt Philp. Sein Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Muskuläre Probleme bremsten ihn zuletzt aus. „Warum das so war, kann ich nicht erklären. Die Muskulatur hat kurz zugemacht. Jetzt bin ich fit.“ Der Rechtsverteidiger wird gebraucht. Nach dem Kreuzbandriss von Zsolt Korcsmar ist hinten rechts eine Lücke entstanden. „Es klingt vielleicht doof, aber wir müssen einfach ein Tor schießen“, hofft Philp auf ein Ende der „unglaublichen Heimserie“ gegen Braunschweig. Zuletzt traf Fürth am 24.10.2014 gegen Frankfurt (2:5) im Ronhof. „Ich gehe im Sommer zum FCA zurück. Mir ist wichtig, dass wir die Klasse halten. Für einen Abstieg wäre ich mitverantwortlich. Das steht auch in meiner Akte“, sagt Philp. M A RT I N F E R S C H M A N N

gebnis aus Braunschweiger Sicht war, man dürfe es keinesfalls überbewerten, mahnte Deniz Dogan nach dem 2:0 gegen Paderborn an. Schließlich habe es sich nur um ein Testspiel gehandelt. Und trotzdem: „Es war wichtig, dass wir gezeigt haben, dass wir Tore schießen können“, meinte der Abwehrspieler in Anspielung auf die zuletzt schwache Trefferquote der Mannschaft, die in vier ihrer sieben Ligaspiele nach der Winterpause ohne Torerfolg blieb. Während der Absteiger offensiv noch reichlich Luft nach oben hat, steht die Defensive deutlich stabiler als zum Jahresbeginn. Zweimal in Folge – in Sandhausen und gegen Ingolstadt – blieb das Team ohne Gegentor. Was gegen den Tabellenführer auch ein Verdienst von Dogan war. Von allen Akteuren auf dem Feld hatte der 35-Jährige mit 91 Prozent die beste Zweikampf-Bilanz. „Ich habe immer gesagt, dass ich mich noch fit fühle und mein Alter nicht so merke“, sagte der Routinier. CHRISTIAN S CHIE B OL D

unterzog sich Markus Kauczinski einem „kleinen, lange geplanten Routineeingriff“ – über den er keine Einzelheiten mitteilen wollte. Daher fehlte der KSC-Cheftrainer einige Tage auf dem Trainingsplatz. Assistent Argirios Giannikis leitete die Übungseinheiten: „Ich darf bei Markus immer so arbeiten, dass ich das Gefühl habe, dass ich ein eigenständiger Trainer sein kann. So ist es kein so großer Unterschied, wenn er mal nicht da ist.“ An diesem Montag will der Chefcoach bereits wieder auf dem Platz stehen. Nach drei Hammerspielen (0:0 daheim gegen Kaiserslautern, 3:1Sieg in Ingolstadt und 0:0 gegen Leipzig) geht’s jetzt zum Tabellensechzehnten nach Aalen. Für Giannikis keine leichte Aufgabe: „Wer Aalen einfach abschreibt, ist auf dem Holzweg. Dort haben wir letztes Jahr verloren.“ Aber wenn man oben bleiben wolle, „ist ein Sieg natürlich wichtig. Die Entscheidung für ganz vorne fällt jetzt in solchen Partien“. P E T E R PU T Z I N G

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2. BUNDESLIGA

BOCHUM: Toptorjäger mit Gardemaß zeigt kontinuierlich Bestleistungen

1. Liga? Terodde lässt Zahlen sprechen haltung, die Simon Terodde im Gespräch an den Tag legt, ist auf dem Rasen nichts zu spüren. Dort ist der Stürmer des VfL Bochum inzwischen nicht nur wegen seiner 1,92 Meter Körperlänge eine große Nummer: Platz eins in der Torjägertabelle der 2. Liga (14 Treffer), Platz zwei in der Scorerwertung (plus sechs Assists). Persönliche Bestleistungen für den 27-Jährigen in seiner Profilaufbahn. „Ich glaube, ich bin gerade in der besten Phase meiner Karriere“, sagt der Stürmer. „Ich habe hier in Bochum von Anfang an viel Vertrauen gespürt.“ Das habe den Wechsel von Union Berlin zum VfL erheblich vereinfacht. Und Terodde fügt einen für ihn wichtigen Fakt hinzu: „Ich bin seit drei Jahren komplett verletzungsfrei, habe praktisch keine Trainingseinheit verpasst. Das kommt

mir jetzt zugute.“ Gerade der neue Trainer Gertjan Verbeek verlange sehr viel von den Spielern, „aber die letzten Ergebnisse und Zahlen sprechen für sich“, findet Terodde , der mit Blick auf seine Position hinzufügt: „Es reicht heute nicht mehr, vorne zu stehen und ab und zu am

Foto: imago

1Von der sympathischen Zurück-

Spiel teilzunehmen.“ Terodde trifft nicht nur beidfüßig, er überzeugt auch mit Zweikampfstärke und -härte und mannschaftsdienlichem Spiel. Seine erste Zwischenbilanz am neuen Arbeitsplatz fällt also positiv aus: „Ich bin nach Bochum gekommen, weil ich mit meinen Toren helfen will, den VfL wieder besser zu positionieren. Ich glaube, bis heute ist es für beide Seiten sehr gut gelaufen.“ Trotzdem treibt die VfL-Fans schon wieder eine Sorge. Wer in Bochum sportlich auffällig wird, der spielt meist nicht lange an der Castroper Straße. „Wenn man in der 2. Liga spielt, möchte man natürlich auch in die erste. Das muss das Ziel sein“, sagt Terodde und weiß, dass dieses Ziel deckungsgleich mit dem des VfL ist: „Ich habe noch einen Vertrag, um alles andere kümmert sich mein Berater. Von Anfragen ist mir nichts bekannt.“ Ob das allerdings die VfLSympathisanten bereits ruhig schlafen lässt? ULI KIENEL

SANDHAUSEN

UNION BERLIN

DÜSSELDORF

Kratz: Wie Vorbild Bernd Schneider

Düwel rechnet noch mit Thiel

Denkmal Lambertz vor dem Abschied

1Fast unbemerkt ist Trai-

1Das verlängerte

1Die ersten Pflöcke sind

ner Alois Schwartz beim SV Sandhausen ein Generationswechsel gelungen. Mit Lukas Kübler, Florian Hübner, Leart Paqarada, Denis Linsmayer, Alexander Bieler, Marco Thiede und Manuel Stiefler bilden nun Profis das Gerüst, die aus der 3. und 4. Liga gekommen sind. Doch ganz ohne Erfahrung geht es nicht. Die Rolle eines Führungsspielers soll Kevin Kratz übernehmen. Wegen einer Fuß-OP und einer Bauchmuskelzerrung war der 28-jährige Ex-Braunschweiger monatelang zur Untätigkeit verdammt. Seit zwei Spielen steht er in der Startformation. Der Rheinländer nennt ein prominentes Vorbild: Ex-Nationalspieler Bernd Schneider. Der Mittelfeldspieler erinnert sich: „Als ich bei Leverkusen II war, habe ich an Schneider gesehen, wie wichtig Coaching im Team ist. Im Spiel kann dir der Trainer von der Bank kaum helfen, ein erfahrener Kollege schon.“ In Sandhausen coacht nun Kratz auf dem Platz. W O L F G A N G B RÜ C K

Wochenende verbringt Maximilian Thiel bei der Familie in Altötting. Trainer Norbert Düwel hat den Union-Profis drei freie Tage gewährt, am Dienstag wird wieder trainiert. Dann ist auch Thiel dabei – wie schon in der vergangenen Woche. Zwei Monate nach seiner Schulteroperation ist der 22-Jährige wieder am Ball. „Ich mache im Training alles mit, außer Sachen, bei denen Zweikämpfe dabei sind“, sagt der Flügelspieler, der sich nach Startproblemen im Verlauf der Hinrunde einen Stammplatz erkämpfte (10 Einsätze, 2 Tore, 3 Vorlagen, kicker-Notenschnitt 3,33). Einen Zeitpunkt, wann er wieder spielen wird, will Thiel nicht nennen. Düwel rechnet fest mit ihm: „Maxi wird auf jeden Fall noch Spiele machen.“ Thiels Zukunft über die Saison hinaus ist dagegen so gut wie geklärt. Union will die beim Leihgeschäft mit dem 1. FC Köln im Sommer 2014 vereinbarte Kaufoption ziehen und Thiel bis 2017 binden. A N D R E A S H U N Z I N G E R

eingeschlagen. Kapitän Adam Bodzek bleibt Fortune, Keeper Michael Rensing ebenfalls, und der Vertrag von Axel Bellinghausen verlängert sich automatisch bis 2016. Bei zwei Dauerbrennern dagegen stehen die Zeichen zumindest langfristig auf Abschied: Oliver Fink, der nach Kreuzbandriss die Rückkehr in die Startelf schaffte, soll wohl nur einen Ein-Jahres-Vertrag erhalten. Und Ur-Fortune Andreas „Lumpi“ Lambertz (30), seit 2002 im Verein, wird wohl gehen, ist andernorts aber begehrt. Bei Oliver Reck hatte der technisch limitierte Dauerläufer zuletzt keine Chance mehr, und auch bei Interimstrainer Taskin Aksoy bleibt der Ex-Kapitän meist außen vor. Interesse hat der frühere FortunaCoach Norbert Meier, der den Mittelfeldmann gern nach Bielefeld holen würde. Da hätte Lambertz quasi eine Einsatzgarantie: In fünf gemeinsamen Jahren in Düsseldorf war er für Meier eine Führungsfigur im Team. O L I VE R B I T T E R

PERSONALIEN 1. FC Kaiserslautern

Kevin Stöger, Mateusz Klich, Sebastian Jacob und Simon Zoller trafen zum 4:0 im Test beim MSV Duisburg.

Eintracht Braunschweig

Beim 2:0-Testsieg gegen Paderborn kam neben Akteuren aus der U 23 auch der belgische Testspieler Gyamfi Kyeremeh (20, Mittelfeld) zum Einsatz. Zudem gab Marc Pfitzner (30, Mittelfeld) nach Muskelfaserriss sein Comeback.

VfL Bochum

Verteidiger Fabian Holthaus (20) fällt mit Muskelfaserriss vier Wochen aus. Im Test gegen Lierse SK stand Torwart Andreas Luthe (28, Rückenprobleme) erstmals seit Dezember 90 Minuten im Tor.

1. FC Nürnberg

Samuel Radlinger (22, Torhüter) hat seine Schulterprellung auskuriert. Danny Blum (24, Mittelfeld), der sich in Kaiserslautern einen Muskelfaserriss zugezogen hat, absolviert Laufeinheiten. Philipp Hercher und Dennis Lippert (beide 19) von den A-Junioren haben vergangene Woche den Kader ergänzt.

SpVgg Greuther Fürth

Der auslaufende Vertrag mit Mark Flekken (21, Torhüter) wurde bis zum 30. Juni 2018 verlängert.

VfR Aalen

Fabio Kaufmann (22, Mittelfeld) hat sich eine Prellung am Schienbein zugezogen.

FC St. Pauli

Marc Rzatkowski (25, Mittelfeld) musste beim Test in Mönchengladbach (0:0) mit einer Oberschenkelblessur raus. Lasse Sobiech (24, Abwehr) durfte sich mit Kopfverletzungen schonen, steigt am Dienstag wieder ein.

?

WIR WOLLEN’S WISSEN

Welche Vereine steigen direkt aus der 2. Liga ab? Stimmen Sie auf kicker.de ab. Ende der Umfrage: Mittwoch, 12 Uhr Ihre Meinung ist uns wichtig. Diskutieren Sie die Frage mit uns auch auf Facebook, wo Sie die wichtigsten Meldungen und Videos kommentieren können. Über 250 000 kicker-Fans sind dabei.

kicker, 30. März 2015

AALEN

AUE

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ST. PAULI

Sobota glaubt an den Kraftakt

Bleibt optimistisch: Stefan Ruthenbeck

Hoffnungsträger: Außenstürmer Sobota

Fotos: Picture Point, imago (2)

Ruthenbeck setzt Leonhardt hat auf Quaners Lauf seine Liste fertig

Riskant: Präsident Leonhardt plant im Stillen.

1Der VfR Aalen wehrt sich gegen den Zwei-

1Punktgleich mit dem Drittletzten, punktgleich 1Mit gebotener Zurückhaltung hatte man beim Punkte-Abzug, den die DFL in der vergangemit dem Letzten, vier hinter dem 15. der Tabelle FC St. Pauli die Nachricht vom Aalener Punktnen Woche nach einem wiederholten Verstoß (ausgerechnet dem nächsten Gegner): Der FC abzug aufgenommen. „Das schadet uns nicht“, gegen eine Lizenzierungsauflage verhängt hat. Erzgebirge muss mit seinen 22 Punkten alles in sagte Trainer Ewald Lienen (61). „Aber für uns Der Verein hat offiziell Beschwerde eingelegt. Ob die Partie bei 1860 legen. Dort ein Sieg und Aue ändert sich eigentlich nichts, wir müssen unsere die Maßnahme erfolgreich sein wird, ist offen. ist dran, eine Niederlage und der Klassenerhalt Punkte holen.“ 22 Punkte, letzter Tabellenplatz, Sollte die DFL auf ihrem Urteil bestehen, bliebe ist wohl nur noch über die Relegation zu erreida reicht es nicht, auf andere zu schielen. Ähndem Verein noch die weitergehende Möglichchen. Die Veilchen gehen volles Risiko. Vertragslich die erste Reaktion von Rechtsaußen Walkeit, beim DFL-Vorstand auf demar Sobota: „Wenn wir Gnade zu hoffen. unsere Spiele gewinnen, ist In der Tabelle ist der alles andere unwichtig.“ Punktabzug jedenfalls erst Der 27-Jährige ist einer einmal umgesetzt. Der Abder Gründe, warum man an stand zum sicheren Ufer im der Elbe mit verhaltenem Kampf um den KlassenerOptimismus auf die letzten halt ist auf vier Punkte anacht Saisonspiele blickt. Der gewachsen. „Das ist bitter. polnische Nationalspieler Aber wir müssen mit dieist nach knapp vierwöchiger ser Situation klarkommen Verletzungspause wieder Drei Vereine, ein Problem: zu wenig Zähler auf und dürfen den Kopf nicht fit und versprüht den Glaudem Konto. AALEN , AUE und ST. PAULI trennen nur hängen lassen“, sagt Collin ben daran, diese missrateQuaner. Der 23-jährige Ofne Saison noch zu einem Gegentore. Wer schafft den Sprung aus dem Keller? fensivspieler der Schwarzpassablen Ende bringen zu Weißen hat sich nach der können – obwohl nur noch Winterpause zu einem echKontrahenten gehobenen ten Goalgetter entwickelt. Er reißt nicht nur Löverhandlungen wird es erst nach dem MünchenKalibers warten. „Bislang war Braunschweig der cher in die gegnerische Abwehr. Er trifft auch. Spiel geben. Bei einem möglichen Abstieg steht am besten platzierte Gegner in diesem Jahr, und Drei Tore hat Quaner in den letzten drei Spielen der Verein (vorerst) ohne Mannschaft da. Denn da haben wir 2:0 gewonnen“, erinnert Sobota. erzielt und ist mit insgesamt vier Treffern bester beim FCE laufen gleich elf Spielerverträge aus Auch im Test bei Bayern-Bezwinger Borussia Aalener Torschütze. „Ich bin überzeugt, dass er – etwa die der Spielführer René Klingbeil und Mönchengladbach am Sonnabend (0:0) wusste in den nächsten Spielen noch einige Tore für uns Michael Fink. Neun – darunter Keeper Martin St. Pauli zu überzeugen. Neben Sobota stehen schießen wird“, prophezeit VfR-Coach Stefan Männel, Stipe Vucur oder Bobby Wood – haLienen die länger verletzten Sebastian Schachten Ruthenbeck. ben nur Papiere für die 2. Liga. Dazu kommen und Christopher Buchtmann wieder zur VerfüEinen Aufwärtstrend deutete der VfR im alle Leihspieler. Präsident Helge Leonhardt will gung, sodass bis auf Bernd Nehrig und Markus Testspiel gegen den Champions-League-Achtrotzdem abwarten, wie die Partie am Sonntag Thorandt satte 29 Profis den Endspurt in Angriff telfinalisten Bayer Leverkusen trotz der 1:2-Nieausgeht, danach werde man reagieren. nehmen können. derlage an. Das Team schlug sich achtbar. „Es „Wir wissen, dass wir zweigleisig planen müsUm am Ende überm Strich zu landen, müssen war eine sehr ordentliche Leistung meiner sen. Die Berater der Spieler wissen Bescheid“, so wohl die vier Heimspiele gewonnen werden. Am Mannschaft. Wir konnten immer wieder Druck Leonhardt. „Nach dem Spiel werden wir in die treuen Anhang wird es nicht scheitern: Trotz erst ausüben und haben uns gegen einen BundesliGespräche einsteigen.“ Trotzdem muss der Boss vier Siegen am Millerntor in dieser Serie sind die gisten viele gute Möglichkeiten erspielt“, zeigte damit rechnen, dass sich Spieler und Berater Partien gegen Düsseldorf, Nürnberg, Leipzig und sich Ruthenbeck zufrieden. Am Ostersonntag anderweitig umschauen. Intern, so Leonhardt, Bochum bereits restlos ausverkauft. Und Fans kommt der Karlsruher SC in die Scholz-Arena. hat er mit Trainer Tomislav Stipic – der bisher wie Aktive hoffen, dass der Maulwurfshügel an Für Collin Quaner ist es die nächste Gelegenheit, als einziger einen Vertrag für die 3. Liga besitzt – der Alten Försterei, der zuletzt zum Ballverlust die eigene Trefferbilanz weiter zu erhöhen. Mit schon eine Liste erarbeitet, mit wem der Verein von Keeper Robin Himmelmann und in der Blick auf den Abstiegskampf zeigt sich Ruthenin beiden Ligen weiter arbeiten möchte. „Ich Folge zum entscheidenden 1:0-Siegtreffer von beck betont zuversichtlich: „Wir sehen nicht, will jetzt keine Namen nennen. Wir haben alles Union Berlin geführt hatte, der letzte Streich war, dass wir in der schlechtesten Situation aller besprochen und werden das mit den Spielern den der Fußballgott St. Pauli in dieser Saison Mannschaften sind.“ WERNER RÖHRICH erörtern.“ T H O M A S NA H R E N D O R F gespielt hat. S T E FA N K R AU S E

22 PUNKTE

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3. LIGA

„Auch mal einen umhauen“

E 3. LIGA

nergie Cottbus hat zuletzt nicht gut gepunktet. Bei Tabellenführer Bielefeld geht es jetzt um den Aufstieg.

Für Trainer Stefan Krämer ist er ein „Krieger“. THOMAS HÜBENER (32) steht vor dem Duell mit seinem Ex-Verein.

Thomas Hübener, ist der Aufstiegs-Zug für Cottbus schon abgefahren? In dieser engen Liga ist immer noch alles möglich. Bis zum letzten Spieltag wird man nicht wissen, wer hochgeht. Unsere vier Punkte Rückstand zum Relegationsplatz sind nicht unaufholbar. Wenn wir gegen Bielefeld gewinnen sollten, kommt selbst die Arminia noch mal in Bedrängnis, alle rücken wieder ran. Die Arminia steht vor der Rückkehr in die 2. Liga. Bedauern Sie Ihren Wechsel nach Cottbus?

Nein. Ich bereue nichts. Dass wir mit Bielefeld abgestiegen sind, macht mich immer noch traurig. Umso mehr freut es mich aber für den Verein, dass sie wieder eine gute Mannschaft haben. Von der Qualität her ist es die beste der Liga, da wurde einiges investiert. Arminia und Cottbus – beide sollten nicht lange in der 3. Liga bleiben. Dafür steckt zu viel Geschichte und Attraktivität in diesen Klubs. Trainer Stefan Krämer sagt, Sie seien ein „Krieger“, der in der heißen

Foto: imago/Eibner

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„Beide sollten nicht lange in der 3. Liga bleiben.“

Endphase helfen könne. Was genau können Sie tun? Ich gebe nie auf und versuche, die Mannschaft anzutreiben und Impulse zu setzen. Zur Not muss ich halt auch mal einen umhauen, um ein Zeichen zu setzen. Krämer hat dem Team ein Kopfproblem attestiert. Kann schon sein, dass sich der eine oder andere Gedanken macht. Es geht bei jedem auch um die Zukunft. Der Trainer versucht gut, den Druck rauszunehmen. Damit hilft er uns, auch wenn es in den Spielen gegen Halle und Chemnitz vielleicht nicht so ausgesehen hat. Was passiert bei Energie, wenn der Aufstieg nicht gelingt? In den Gesprächen mit Stefan Krämer und dem Sportlichen Leiter Roland Benschneider waren wir uns zu Saisonbeginn einig, dass wir in diesem Jahr erst einmal schauen, wie die Mannschaft zusammenwächst. Der Aufstieg war und ist nicht Pflicht. Für kommendes Jahr sähe das sicher anders aus, die Mannschaft kennt sich dann ein Jahr. Der Aufstieg wäre das klare Ziel? Das hängt natürlich davon ab, wie die Truppe dann personell aussieht. Es ist für mich aber eine Selbstverständlichkeit, dass wir dann alles daran setzen und das auch anders kommunizieren. Auch auf die Gefahr hin, dass man es am Ende nicht schafft. I N T E RVI E W : JA N L E H M A N N

DUISBURG: Testspiel gegen den 1. FCK

BIELEFELD: Zweikampf im Sturm

Lettieri sieht Nachteile

Hornig vor dem Comeback

1Der MSV Duisburg will in

1Mehr als ein Jahr muss-

die 2. Bundesliga – für dieses Vorhaben war das Testspiel gegen den Tabellenzweiten dieser Liga, den 1. FC Kaiserslautern, für MSV-Trainer Gino Lettieri ein willkommener Gradmesser. Der Coach machte nach der 0:4-Niederlage deutliche Unterschiede aus. „Vor allem im Bereich Ballbehandlung und Ballführung hatten wir Nachteile“, so der Trainer, der allerdings erfreut zur Kenntnis nahm, dass sich sein Team viele Torchancen erspielte. „Dass wir keine Chance nutzen konnten, ist al-

lerdings wiederum ärgerlich“, unterstrich Lettieri. Eine dieser Chancen vergab Gastspieler Marcel Kaffenberger (21) vom FSV Frankfurt. Nach mehreren Trainingseinheiten und seinem Testspieleinsatz kehrte der Mittelfeldspieler nach Frankfurt zurück. Über eine Verpflichtung will der MSV kurzfristig noch nicht befinden. Sorgen bereitet Sturmtank Kingsley Onuegbu, der sich im Testspiel eine Einblutung im Oberschenkel zuzog. Für ihn läuft im Hinblick auf das nächste Punktspiel gegen Rostock ein Fitnessrennen. D I R K R E T Z L A F F

te Manuel Hornig wegen eines Kreuzbandrisses pausieren, jetzt steht der 32-jährige Innenverteidiger vor dem Comeback. 90 Minuten im Westfalenpokal, eine Hälfte im Testspiel gegen Düsseldorf – Hornig ist langsam wieder eine echte Alternative für den Ligabetrieb. „Manuel hat sich weiter herangebracht“, sagte Bielefelds Trainer Norbert Meier nach dem 1:1 gegen Fortuna. Manuel Junglas traf dabei zum Ausgleich für die Arminia. Die wichtigere Entscheidung muss Meier vor dem Cottbus-

Spiel allerdings beim Thema Sturmspitze fällen. Toptorjäger Fabian Klos ist nach Gelb-Rot in der Partie beim VfB Stuttgart II gesperrt, zwei Spieler kämpfen nun um den Startplatz im Bielefelder Angriff: Winterzugang Koen van der Biezen (sieben Einsätze, ein Tor) war eigentlich als Klos-Vertreter Nummer eins geholt worden, aber auch Pascal Testroet (15 Spiele, drei Tore) hat Chancen auf die erste Elf. „Paco kann einer sein, der beginnen kann“, sagt Coach Meier. „Er hat gegen Fortuna engagiert gespielt.“ C A R S T E N B LU M E N S T E I N

kicker, 30. März 2015

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Drei im Viertelfinale In der Saison 2012/13 stellte die 3. Liga zwölf Klubs in der ersten Runde des DFB-Pokals, das ist die Höchstzahl seit Einführung der eingleisigen 3. Liga 2008/09. Insgesamt nahmen seitdem 64 Drittligisten an diesem Wettbewerb teil. 20 von ihnen überstanden den ersten Durchgang, neun den zweiten. Drei Vereine erreichten das Viertelfinale: Osnabrück 2009/10, Offenbach, das im laufenden Wettbewerb als Viertligist ins Achtelfinale kam, 2012/13 und Bielefeld jetzt. Sollte die Arminia in der nächste Runde gegen Borussia Mönchenladbach erfolgreich sein, stünde erstmals ein Vertreter der eingleisigen 3. Liga im Halbfinale.

Fotos: imago

J

e weiter die Saison voranschreitet, desto größer die Zahl der Vereine, die sich von den gesteckten Zielen allmählich verabschieden müssen. Nicht nur die Meisterschaftsrunden in den verschiedenen Ligen, sondern auch die Verbandspokalwettbewerbe gehen in die entscheidende Phase: Aktuell tanzen zwölf Drittligisten noch auf zwei Hochzeiten und hoffen auf die Qualifikation für den DFB-Pokal sowie das große Los in Runde eins. Aus der 3. Liga qualifizieren sich die Mannschaften auf den ersten vier Plätzen der Abschlusstabelle direkt. Daher variiert die Bedeutung der Verbandspokalspiele zwischen Rettungsanker und Begegnungen mit Freundschaftsspielcharakter. Bei den Aufstiegsanwärtern Bielefeld und Kiel liegt der Fokus klar auf dem Ligaspielbetrieb, wenngleich sich Holstein auf ein Endspiel gegen den alten Rivalen VfB Lübeck sehr freut. Auch Duisburg, Münster und Cottbus hätten im Falle des Aufstiegs zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, müssen solange aber zweigleisig planen. Für Stefan Krämer, Trainer von Energie Cottbus, kein Problem: „Im Pokal liegt Geld auf dem Rasen. Geld, das wir brauchen, unabhängig von der Ligen-Zugehörigkeit in der nächsten Saison. Deshalb ist das Pokalspiel mindestens genauso wichtig wie jedes Punktspiel auch.“ Sätze, die man in Rostock und Unterhaching angesichts der finanziellen Probleme kaum anders formulieren würde: Der Gewinn des Landespokals wäre im Falle des Klassenverbleibs das Sahnehäubchen oder könnte im Falle eines Abstiegs in die Regionalliga den harten Aufprall ein wenig abfedern. „Wenn die erste Pokalrunde läuft und du nur zuschauen darfst, dann

Jetzt gilt’s! Die LANDESPOKALWETTBEWERBE gehen in die heiße Phase. Drittligisten haben die Möglichkeit, sich für den lukrativen DFB-Pokal zu qualifizieren. würde das schon weh tun“, meint Bernd Maas, Geschäftsführer des MSV Duisburg, der im Halbfinale des Niederrheinpokals steht. Die traurige Gewissheit, zuschauen zu müssen, hat Dresden bereits jetzt. Festspiele wie gegen Schalke und Dortmund in der laufenden Saison wird es frühestens 2016 wieder geben. OFC Neugersdorf lautet der Name des Stolpersteins. Auch die fehlenden Einnahmen schmerzen. Der MSV hat nach Abzug aller Unkosten in dieser Saison allein durch Zuschauereinnahmen in zwei DFB-Pokalrunden rund 200 000 Euro Gewinn erwirtschaftet. Auch den hoch verschuldeten Bielefeldern, die als einziger NichtBundesligist im Viertelfinale stehen und dafür 1,976 Millionen Euro allein an Antrittsprämie kassiert haben, sind die außerplanmäßigen Einnahmen höchst willkommen. 140 000 Euro sind jedem DFB-Pokal-Teilnehmer garantiert, für die 2. Runde werden 268 000 Euro aus-

geschüttet. Achtelfinalisten erhalten 527 000 Euro, dazu kommen in jeder Runde Zuschauer- und zusätzliche Werbeeinnahmen. „Eine interessante Sache für alle ‚kleineren’ Vereine“, so Maas, „aber in erster Linie zählt für uns der sportliche Imagegewinn.“ Wie wichtig die zusätzliche Finanzspritze ist, beschreibt Uwe Koschinat, Trainer von Fortuna Köln: „Unser Verbandspokalsieg 2013 hat ermöglicht, dass wir auf professionellem Niveau weiterarbeiten konnten. Für uns haben die Ligaspiele um den Klassenverbleib dieselbe Bedeutung wie der Pokal, denn wir wollen uns wieder deutschlandweit präsentieren. Letztlich sind Titelgewinne etwas Bleibendes.“ Es variiert allerdings die Anzahl der Spiele, die nötig sind, um den DFB-Pokal zu erreichen. In Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und am Niederrhein müssen

Duisburgs Geschäftsführer Bernd Maas und Kölns Trainer Uwe Koschinat sechs Siege her, Wehen Wiesbaden als einzigem hessischen Drittligisten reichen bereits vier, während Osnabrück in diesem Jahr sogar nur drei Siege benötigt. Die Verbände Niedersachen und Westfalen stellen als zwei der größten Landesverbände jeweils zwei Teilnehmer, sodass der Finaleinzug bereits ausreicht. Daher ist das Halbfinale der Osnabrücker in Oldenburg ein gefühltes Endspiel: Entweder knallen bereits die Korken oder die Verantwortlichen hätten bei der Planung zur kommenden Saison eine große Hypothek zu berücksichtigen. Aus der oberen Tabellenhälfte der 3. Liga haben die Stuttgarter Kickers (bei Oberligist Ravensburg) und Erfurt (bei Oberligist Rudolstadt) bereits die Segel streichen müssen. Für sie ist auch Rang 4 in der Abschlusstabelle noch ein lohnendes Ziel. Ebenfalls noch im Rennen um den Verbandspokalsieg sind Halle und Chemnitz. M AT T H I A S S C H L E N G E R

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3. LIGA

3. LIGA KOMPAKT Nach fünf Jahren bei Holstein verlässt Rafael Kazior nach dieser Saison die KSV. „Kiel ist mir ans Herz gewachsen, es ist wie eine zweite Heimat für mich. Nach den tollen Jahren im Storchennest möchte ich auch diese Saison unbedingt erfolgreich beenden. Holstein Kiel ist für mich etwas ganz Besonderes“, verkündete Kazior, der seine Entscheidung bereits im Januar den Verantwortlichen mitteilte. Der 32-Jährige schließt sich der zweiten Mannschaft von Werder Bremen an. Dort soll er als erfahrener Führungsspieler Florian Bruns ersetzen, der Co-Trainer wird.

Energie Cottbus Wolf: Glück im Unglück

Für Abwehrspieler Patrick Wolf ist die Saison wohl gelaufen. Der 20-Jährige musste am Knie operiert werden. Dabei war aber nicht wie befürchtet das Kreuzband betroffen, sondern der Meniskus.

RW Erfurt Preußer hat mehr Optionen

Simon Brandstetter ist zurück. Der wochenlang verletzungs- und krankheitsgeplagte Stürmer unternahm beim Testspiel gegen Hannover 96 einen neuen Anlauf. Sehr zur Freude von Erfurts neuem Trainer Christian Preußer, der damit mehr

3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (2) (4) (5) (3) (6) (7) (8) (10) (9) (11) (12) (13) (14) (16) (17) (15) (18) (19) (20)

Arminia Bielefeld (A) Holstein Kiel MSV Duisburg Stuttgarter Kickers Preußen Münster Energie Cottbus (A) Rot-Weiß Erfurt SV Wehen Wiesbaden Hallescher FC Dynamo Dresden (A) Chemnitzer FC VfL Osnabrück Fortuna Köln (N) VfB Stuttgart II Hansa Rostock SGS Großaspach (N) SpVgg Unterhaching 1. FSV Mainz 05 II (N) Borussia Dortmund II Jahn Regensburg

Optionen in der Offensive zur Verfügung hat. Gegen den Bundesligisten war sein Team allerdings meist in der Defensive gefragt, verlor letztlich mit 0:3. Doch der 31-Jährige nahm es gelassen. „Für uns zählt der Samstag und das Spiel bei Mainz II. Dort wollen wir den Turnaround schaffen“, spielt er auf die vier Niederlagen zuletzt in Folge an.

Wehen Wiesbaden Kotzke mischt wieder mit

Erstmals seit seinem Anfang August 2014 erlittenen Kreuzbandriss kam Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke wieder zum Einsatz: Er absolvierte 45 Minuten bei einem nicht öffentlichen Trainingsspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:3, Tore: Schindler, Benyamina).

Hallescher FC Köhler mit Personalsorgen

Der HFC gewann das Landespokal-Viertelfinale bei Sechstligist Barleben mit 5:2 (Tore: Franke, Bertram, Osawe, Gogia, Schmidt) und trifft nun auf Titelverteidiger Magdeburg. Gegen Barleben musste Coach Sven Köhler auf einige Stammspieler verzichten: Neben Marco Engelhardt meldeten sich auch Patrick Mouaya und Timo Furuholm wegen Erkältung kurzfristig ab. Ivica Banovic (Oberschenkelzerrung) und Björn Ziegenbein (muskuläre Probleme) fehlten ebenfalls.

Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30

18 15 14 14 14 13 13 13 12 11 11 11 10 10 9 8 8 7 4 6

5 10 10 10 9 9 7 6 7 8 7 6 8 7 7 9 7 8 14 4

7 5 6 6 7 8 10 11 11 11 12 13 12 13 14 13 15 15 12 20

60:33 40:19 47:32 49:37 45:33 39:34 41:39 46:34 40:40 36:36 30:29 42:47 32:33 38:44 44:55 31:51 41:54 32:45 28:41 32:57

+ 27 + 21 + 15 + 12 + 12 +5 +2 + 12 0 0 +1 -5 -1 -6 - 11 - 20 - 13 - 13 - 13 - 25

59 55 52 52 51 48 46 45 43 41 40 39 38 37 34 33 31 29 26 22

31. SPIELTAG Samstag, 4. April (14 Uhr) Fortuna Köln – VfB Stuttgart II Stuttg. Kickers – Bor. Dortmund II Jahn Regensburg – SV Wehen W. SGS Großaspach – Holstein Kiel 1. FSV Mainz 05 II – Rot-Weiß Erfurt

(1:3) (1:1) (0:2) (1:3) (0:1)

Hallescher FC – Preußen Münster Chemnitzer FC – Dynamo Dresden Arminia Bielefeld – Energie Cottbus Sonntag, 5. April (14 Uhr) MSV Duisburg – Hansa Rostock VfL Osnabrück – Unterhaching

(0:2) (0:1) (1:1) (3:1) (4:3)

Chemnitzer FC Heine macht weiter

Der Chemnitzer FC hat den Vertrag mit Trainer Karsten Heine um zwei Jahre verlängert. „Da ich mich in Chemnitz und beim Chemnitzer FC sehr wohlfühle und ich mich mit dem Verein identifiziere, ist es mir nicht schwergefallen, mein Arbeitsverhältnis zu verlängern“, sagte der 59-Jährige, der im Oktober 2013 das Traineramt bei den Himmelblauen übernommen hatte. Am Sonntag durfte Heine dann den 2:0-Sieg im Landespokal-Halbfinale beim Regionalligsten Budissa Bautzen bejubeln. Tom Scheffel und Anton Fink trafen für den CFC.

Fortuna Köln Dahmani trifft doppelt

Die Fortuna hat in der Länderspielpause etwas Selbstvertrauen tanken können: Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat – in der Liga seit fünf Partien ohne Sieg – gewann ein Testspiel gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt mit 3:1 (0:0). Nach ruhiger erster Hälfte drehte die Fortuna in Halbzeit zwei auf in entschied die Partie binnen sieben Minuten. Hamdi Dahmani mit einem Doppelschlag (59., 61.) und Thomas Kraus (66.) sorgten für eine 3:0-Führung, ehe Edmond Kapllani verkürzen konnte (69.).

VfB Stuttgart II Rathgeb kehrt zurück

Auf vier Akteure kann Trainer Jürgen Kramny in dieser Woche im Training wieder zurückgreifen, die in der letzten Woche mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Gratas Sirgedas (Litauen), Jerome Kiesewetter (U 23 der USA), Philipp Mwene (U 21 Österreichs) und Francesco Lovric (U 20 Österreichs). Kapitän Tobias Rathgeb kann am Samstag bei Fortuna Köln nach seiner Gelbsperre und seiner Nasenbein-Operation wieder mitwirken.

Weiterbeschäfigung über das Saisonende hinaus. Auch im Landespokal-Halbfinale gegen Sechstligist Anker Wismar war der Ex-Hallenser der spielentscheidende Mann: Ruprecht erzielte das Tor zum 1:0-Sieg – natürlich per Elfmeter.

Sonnenhof Großaspach Talente erhalten Verträge

Großaspach verlor ein Testspiel gegen den SV Sandhausen mit 1:2 (Eigentor SVS). Geschont wurden dabei Robin Schuster (muskuläre Probleme), Tobias Rühle (Pferdekuss) und Simon Skarlatidis (Adduktorenbeschwerden). Unterdessen bastelt der Verein an der Zukunft. Die U 23, die momentan in der Landesliga spielt, wird nach Saisonende aufgelöst. Dafür möchte der Sonnenhof mehr auf die Jugend setzen. Deshalb bekamen Stürmer Niklas Schommer (18) und Mittelfeldakteur Christian Heinrich (19) jeweils einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Zudem wurde Landesligist FC Viktoria Backnang als Partnerklub gewonnen. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf den Jugend- und Herrenbereich.

Borussia Dortmund II Bender trifft gegen Ajax

Beim 4:3-Testspielsieg über die U 23 von Ajax Amsterdam meldeten sich die Rekonvaleszenten Julian Derstroff (nach Knochenstauchung im Sprunggelenk) und Nick Weber (Knieprobleme) jeweils mit einem Tor zurück. Außerdem trafen Ufuk Özbek und Sven Bender, der ebenso wie seine Profi-Kollegen Sebastian Kehl, Jakub Blaszczykowski und Neven Subotic nach der Pause zum Einsatz kam. Auch Junior Flores (nach Schulterverletzung) feierte sein Comeback. Nach seiner Roten Karte gegen Duisburg (1:4) wurde Vincent Louis Stenzel für zwei Spiele gesperrt.

Hansa Rostock Ruprecht stark vom Punkt

Der Aufschwung von Hansa nach der Winterpause ist auch der von Steven Ruprecht. Der Innenverteidiger, in der Hinrunde häufig mit Unsicherheiten, hat sich in den vergangenen Wochen an der Seite von Werder-Leihgabe Oliver Hüsing deutlich stabilisiert und damit auch der Defensive mehr Halt gegeben. Mit guten Leistungen und insgesamt schon sechs Elfmetertoren liefert Ruprecht, dessen Vertrag im Juni endet, Argumente für eine

Foto: DeFodi

Holstein Kiel Bremen krallt sich Kazior

Namhafte Leihgabe: Sven Bender im Spiel gegen Ajax Amsterdam

kicker, 30. März 2015

Die letzte Hoffnung Ex-Nationalspieler LUKAS SINKIEWICZ (29) steht vor dem Comeback. Der Jahn glaubt an den Klassenerhalt.

Bundesligaprofi (1. FC Köln, Bayer Leverkusen) im Januar während der Vorbereitung auf die restliche Spielzeit zu. Die erste Generalprobe für seine Rückkehr ins Team absolvierte er nun am Freitag mit Erfolg eine Halbzeit lang beim 2:1-Testspielsieg (zweifacher Jahn-Torschütze Marco Königs) gegen den österreichischen Bundesligisten SV Josko Ried. „Sinkiewicz kann uns sicher helfen. Er ist ein Leistungsträger, ein enorm wichtiger Spieler für uns“, freut sich Co-Trainer Harry Gfreiter über die Genesung des Abwehrmanns. Die Regensburger hoffen fest darauf, dass mit Sinkiewicz wieder mehr Ordnung in eine Defensive einkehrt, die bislang unfassbar einfache Gegentore kassiert hat. Deren Anzahl, 57, ist der Negativwert der Liga.

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Foto: imago/Buthmann

In den bisherigen 30 Spielen haben die Regensburger sechs Dreier geschafft. Dennoch ist der Chefcoach guten Mutes, auch weil er endlich wieder auf Lukas Sinkiewicz zurückgreifen kann. Der 29-jährige Ex-Nationalspieler (drei Länderspieleinsätze), im Oktober als vereinsloser Spieler verpflichtet und mit einem Kontrakt bis zum Saisonende ausgestattet, steht nach dreimonatiger Verletzungspause wegen eines Sehnenrisses im Oberschenkel vor seinem Pflichtspielcomeback. Die Blessur, die das bisher verhindert hat, zog sich der ehemalige

Unfassbar einfache Gegentore – mit Sinkiewicz soll Ordnung einkehren.

s sind nur noch acht Spiele in der laufenden Saison, in denen der Jahn das immer unmöglicher scheinende doch irgendwie noch möglich machen will und genügend Punkte für den Klassenerhalt sammeln soll. Zwar trennen die Regensburger satte neun Zähler vom rettenden Ufer, doch hat sich der Tabellenletzte lange noch nicht aufgegeben und klammert sich in seinem sportlichen Überlebenskampf inzwischen an jeden Strohhalm. Es gehe noch um jeden Punkt, hat Christian Keller die Losung für das Restprogramm, das aus fünf Heim- und drei Auswärtsspielen besteht, ausgegeben. Der Blick auf die Mitkonkurrenz im Kampf um den Ligaverbleib verbietet sich dabei für den Sportchef: „Wir sind gut beraten, wenn wir nur an uns selber denken.“ Die Forderung von Christian Brand lautet erst einmal: „Wir müssen die nächsten drei Partien gewinnen.“

HEINZ R E I C H E N WA L L N E R

STUTTGARTER KICKERS

MÜNSTER

DRESDEN

1Zuletzt war Besar Halimi für die

1Münsters Trainer Ralf Loose hat

1Am 20. Dezember 2014 zog sich

Gefahr ohne Halimi Nationalelf des Kosovo im Einsatz. Gegen Dortmund II fehlt der 20-Jährige gelbgesperrt – das erste Spiel ohne den Sommerneuzugang. Gefahr in Verzug, denn das Mittelfeld ist das sensible Herzstück der Kickers. Als Enzo Marchese wegen seiner Knieverletzung in der Hinrunde erstmals fehlte, setzte es ein 1:5 gegen den VfB II. Und als Sandrino Braun eine Gelb-Rot-Sperre absaß ein 1:4 in Osnabrück. „So eine Statistik ist bei uns nicht im Kopf. Vor allem weil jetzt jeder mit frischer Kraft aus der Pause kommt und darauf brennt, zu spielen“, versichert Kapitän Marchese. Immerhin: Ohne Braun gelang ein 2:1 gegen Wiesbaden, und die Kickers verloren nach der VfB-Schlappe ohne Marchese keines der acht Spiele bis zur Winterpause. Und: Mit Winterneuzugang Bentley Baxter Bahn steht eine sehr ähnliche Alternative zu Halimi bereit. Einen geheimen Test gegen Heidenheim verloren die Kickers am Samstag mit 1:2. Das Tor schoss Daniel Engelbrecht. MATHIAS S CHMID

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Loose nimmt es locker Fetsch will bleiben aus der Not eine Tugend gemacht. Erst fand sich in der Länderspielpause kein Termin für das geplante Halbfinale im Verbandspokal, dann wurde die Suche nach einem Testspielgegner ergebnislos abgebrochen. Letztlich kam dem SC Preußen diese ungeplante Atempause aber gerade recht. Vor allem die Leistungsträger hatten sich mehr schlecht als recht durch die letzten Pflichtspiele gequält. Kapitän Dominik Schmidt, Regisseur Amaury Bischoff und Marc Heitmeier waren gesundheitlich angeschlagen, der Rest allemal nicht mehr so frisch wie in besten Zeiten. So legte der Trainer sein Hauptaugenmerk auf die Regeneration und bat lediglich zu lockeren Trainingsspielchen. Mehr nicht – bei der schweren Auswärtsaufgabe in Halle soll das Team die Akkus wieder aufgeladen haben und den ersten Auswärtsdreier seit dem 2:0 am 6. Dezember bei Hansa Rostock holen. Seither sammelte Münster bei vier Auftritten in der Fremde nur noch zwei magere Zähler. ANSGAR GRIEBEL

Mathias Fetsch einen Kreuzbandriss zu. Nach einer Operation und einer intensiven Reha in Donaustauf ist der 26-Jährige seit Kurzem wieder zurück in Dresden, um im Umfeld des Klubs an seiner Rückkehr zu basteln. „Ich habe im Trainingslager mit leichten Läufen begonnen, war am Samstag das zweite Mal unterwegs. Ich spüre, wie sich das Knie besser anfühlt“, berichtet Fetsch. Für ihn gibt es in nächster Zeit einiges zu tun und zu klären – auch, was seine vertragliche Situation angeht. Denn laut Kontrakt ist er noch ein Jahr an den FC Augsburg gebunden. Bedingt durch die lange Verletzungszeit scheint eine Rückkehr in den Bundesligakader jedoch nicht wahrscheinlich. Dynamo hingegen hat jüngst bereits Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit geäußert. „Mir persönlich geht es ähnlich. Von den Bedingungen passt in Dresden alles“, sagt Fetsch. Die Basis für ein weiteres Jahr im schwarz-gelben Dress scheint demnach gelegt zu sein. E VA WAG N E R

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3. LIGA

kicker, 30. März 2015

UNTERHACHING: Der Ziege-Nachfolger trainiert zum zweiten Mal die SpVgg

1Nach den überraschenden Rück-

tritten von Trainer Christian Ziege sowie Co-Trainer Francisco Copado wird Claus Schromm vorübergehend das Kommando in Unterhaching übernehmen. Schromm, der von Juli 2012 bis Januar 2014 schon einmal eineinhalb Jahre lang als Cheftrainer agierte, soll die abstiegsbedrohte Mannschaft zurück in die Erfolgsspur bringen. „Ich bin froh, dass Claus Schromm das Traineramt erst einmal übernimmt. Er kennt die Mannschaft und das komplette Umfeld bestens“, so Präsident Manfred Schwabl. Die Länderspielpause hat der 45-jährige Fußballlehrer genutzt, um seine Mannschaft bei einem Test gegen Ingolstadt unter die Lupe zu nehmen. Beim ZweitligaTabellenführer verloren die Hachinger zwar deutlich

mit 0:5. Schromm war dennoch nicht ganz unzufrieden. „Bei den gesetzten Schwerpunkten habe ich teilweise gute Ansätze gesehen“, lautete sein Fazit. Einschneidende Veränderungen sind unter Schromm und seinem neuen Stab mit Mike Frühbeis und Daniel Kaiser (beide Co-Trainer) sowie Oliver Sölch (Torwarttrainer) nicht zu erwarten. „Die Mannschaft ist intakt und fit. Es gibt nicht viel zu verändern“, betont Schromm, der im Moment zusätzlich die Position des Sportlichen Leiters des Hachinger Nachwuchsleistungszentrums inne hat. Lediglich an kleinen Rädchen wolle er drehen: „Wir werden an den defensiven Standards arbeiten, damit die Jungs da wieder mehr Sicherheit bekommen.“

Schromm zeigt sich zuversichtlich, dass die auswärtsschwache SpVgg die verbleibenden acht Saisonspiele mit fünf Partien in der Fremde gut meistert und dass der Abstieg wie in den ähnlich hart verlaufenen Vorjahren auch diesmal wieder verhindert werden kann. „Wir stehen da, wo man uns vor der Saison erwarten musste. Wir haben einen Verein und eine Mannschaft, die in der Vergangenheit eine solche Situation gut gemeistert hat.“ Zuletzt zeigte Haching in der Offensive kaum Durchschlagskraft und die Defensive stand sehr instabil. In den vergangenen acht Spielen gab es nur einen Sieg. Diese prekäre Situation ließ Schromm bei seiner Zusage für den Trainerjob kalt. „Die Frage, ob ich den Job annehme, stellte sich für mich nicht. Es geht nicht um Personen oder Namen, sondern um den Verein. Haching ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ R O B E RT M . F R A N K

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Schromm dreht nur an kleinen Rädchen

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

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Der nächste große Schritt

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

Nach dem Sieg bei 1860 II denkt der Würzburger BERND HOLLERBACH (45) insgeheim an die Aufstiegsspiele.

Foto: Frühwirth

REGIONALLIGA

N

ach dem Sieg im Spitzenspiel bei 1860 München II gab Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach seinen Spielern erst einmal zwei Tage frei. Eine ungewöhnliche Maßnahme für den Trainingsfanatiker, der sogar am Morgen nach dem DFB-Pokalsieg gegen Fortuna Düsseldorf eine Übungseinheit angesetzt hatte. „Die Mannschaft hat sich das verdient“, sagte Hollerbach. „Wir haben einen großen Schritt gemacht, um unser Ziel vom Aufstieg zu verwirklichen.“ Von einer Entscheidung im Titelrennen will man aber auch jetzt noch nicht sprechen. Gleichwohl gehen die Gedanken insgeheim schon in Richtung Aufstiegsspiele. Da war die umkämpfte Partie bei den kleinen Löwen für Hollerbach schon ein kleiner Testlauf: „Die Gegner in diesen Spielen hätten sicherlich mindestens die gleiche Kragenweite.“ So dürfte er das Resultat mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben, auch wenn die Münchner so manche Schwachstelle der

Hat gut Lachen: Für Bernd Hollerbachs Würzburger nimmt die angepeilte Aufstiegsrelegation allmählich konkrete Gestalt an.

Unterfranken offenlegten. Vor allem auf der linken Außenbahn erschienen die Kickers anfangs anfällig. „Wir haben in der Pause ein paar Dinge umgestellt, und ich denke, dass unsere jungen Abwehrspieler aus dieser Partie einiges lernen werden“, erklärt Hollerbach. Am Ende waren die Würzburger in den entscheidenden Momenten aber einen Tick zielstrebiger und kaltschnäuziger als die Münchner. Wie beim Tor des Tages, als der eingewechselte Adam Jabiri einen mustergültigen Konter vollendete. Und die Kickers hatten mit Robert Wulnikowski einen Keeper, der zeigte, dass auf ihn Verlass ist. „Er ist ein Vorbild für alle, der den jüngeren Spieler vorlebt, wie sie sich verhalten müssen“, lobte Hollerbach den 37-Jährigen. Dass er am Samstag deutlich mehr zu tun hatte als in allen 25 Saisonspielen zuvor, war für Wulnikowski gar ein gutes Gefühl: „Wenn man im Tor steht, will man ja auch mal fliegen.“ FRANK KRANEWITTER

TSV 1860 II

FC BAYERN II

Bierofka vermisst den Killerinstinkt

Bei ten Hag ist der Hahn fliegt Glaube zurückgekehrt Bachthaler davon

1Nach seiner dritten Partie als

1Fast entschuldigend schickte

Trainer der Junglöwen untermauerte Daniel Bierofka, dass ihn als Übungsleiter derselbe Ehrgeiz auszeichnet wie einst als Spieler. Mit hochrotem Kopf stapfte er nach dem Abpfiff Richtung Kabine und gab im Vorbeigehen einem zufällig im Weg stehenden Metallkoffer einen heftigen Tritt. Zu tief saß der Frust, dass seine Elf auch im dritten Spiel unter seiner Regie torlos geblieben war. Dabei hatte sich der TSV 1860 im Gipfeltreffen mit den Würzburger Kickers auf Augenhöhe präsentiert, war jedoch erneut an der miserablen Chancenverwertung gescheitert. „Uns fehlt einfach der Killerinstinkt“, haderte Bierofka, „je näher wir dem Tor kommen, desto mehr fangen wir das Überlegen an.“ Er könne zwar „meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen“, so der 36-Jährige, die Gäste aber hätten seinem Team „den Unterschied zwischen einer Spitzenmannschaft und uns aufgezeigt“. An das Derby gegen den FC Bayern II am Ostermontag verschwendete er noch keine Gedanken. Vielmehr war Bierofka „froh, dass es gleich am Donnerstag weitergeht. Wenn wir so weiterspielen, fällt das Tor irgendwann zwangsläufig“. M AT T H I A S H O R N E R

Bayern-Coach Erik ten Hag voraus, „dass ich das ja nicht oft sage“. In der Tat, er sagte es dann aber doch: „Heute bin ich richtig stolz auf meine Mannschaft.“ Der 3:2-Erfolg in Illertissen nach zweimaligem Rückstand brachte nicht nur den zweiten Tabellenplatz. Nein, er war auch dazu geeignet, der Reserve des Rekordmeisters und ihrem Trainer den Glauben daran zurückzugeben, dass Tabellenführer Würzburg doch noch abzufangen ist. Wenngleich ten Hag zähneknirschend einräumte, dass ihm im Gipfeltreffen zwischen 1860 II und dem Spitzenreiter „ein Sieg für Sechzig lieber gewesen wäre“. So aber liegen die Kickers weiter elf Zähler voraus. Mit Siegen am Donnerstag im Heimspiel gegen Seligenporten und am Ostermontag im Derby kann der Rückstand zwar verkürzt werden, ten Hag stellte aber fest: „Wenn wir wieder Meister werden wollen, dann müssen wir alle Spiele gewinnen, und Würzburg muss noch was liegen lassen.“ Die Hoffnung jedenfalls hat der 45-jährige Niederländer noch nicht aufgegeben: „In der Schlussphase einer Saison gibt es oft verrückte Ergebnisse.“ M AT T H I A S H O R N E R

ILLERTISSEN

1Der Rahmen mit mehr als

2000 Zuschauern, darunter 400 Gästefans, war einer Spitzenbegegnung durchaus würdig. Auch das Ergebnis (2:3) deutet auf ein Spektakel hin. Letztlich konnte das Topspiel zwischen Illertissen und dem FC Bayern II die Erwartungen aber nur teilweise erfüllen. Die erste Halbzeit war geprägt von Illertisser Überlegenheit und krassen Abwehrfehlern auf beiden Seiten. Dennoch war Coach Holger Bachthaler mit der Leistung seines Teams vor der Pause zufrieden: „Wir waren auf den FC Bayern sehr gut eingestellt und konnten den ersten Abschnitt sogar fußballerisch dominieren. Deshalb hätten wir einen Punkt verdient gehabt.“ Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gäste spielerisch reifer und cleverer. Kein Wunder, dass sich Bachthaler ärgerte, am Ende mit leeren Händen dazustehen: „Wir haben zweimal einen Vorsprung hergegeben. Mir hat etwas das Dagegenhalten meiner Mannschaft gefehlt.“ Verkraften muss der Coach außerdem den Abgang von Mittelfeldspieler Marco Hahn. Der 22-Jährige gab am Wochenende den Wechsel zu seinem Stammverein SSV Ulm 1846 bekannt. F R I T Z KU M M E R

REGIONALLIGA

RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers Bayern München II (M) 1860 München II FV Illertissen FC Augsburg II FC Ingolstadt 04 II TSV Buchbach SpVgg Bayreuth (N) FC Memmingen SV Schalding-Heining SpVgg Greuther Fürth II Wack. Burghausen (A) 1. FC Nürnberg II 1. FC Schweinfurt 05 VfR Garching (N) SV Heimstetten FC Eintracht Bamberg SV Seligenporten

26 25 25 26 26 26 26 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26

51:11 42:25 49:25 46:41 33:32 38:31 31:30 34:35 34:36 31:35 40:36 25:36 27:34 33:45 33:49 31:44 32:43 23:45

61 50 49 40 39 38 38 36 36 33 30 30 29 27 25 24 22 21

26. SPIELTAG Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 FCE Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 VfR Garching – FC Memmingen 1:2 FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 1860 München II – Würzb. Kickers 0:1 TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 Bereits am 10. März ausgetragen: Schweinfurt 05 – W. Burghausen 0:1

(0:0) (1:0) (0:0) (2:2) (0:0) (0:2) (0:0) (1:1) (0:0)

NACHHOLSPIEL

vom 17. Spieltag Dienstag, 31. März (18 Uhr): Schalding-H. – FC Memmingen (2:1, 1:1)

27. SPIELTAG Donnerstag, 2. April (19 Uhr) Wack. Burghausen – 1860 München II Bayern München II – SV Seligenporten Samstag, 4. April (14 Uhr) Nürnberg II – Ingolstadt 04 II (13.00) SV Heimstetten – Schweinfurt 05 FC Memmingen – TSV Buchbach SpVgg Bayreuth – FC Eintr. Bamberg Schalding-H. – FV Illertissen (17.00) Würzb.Kickers – FC Augsburg II (19.00) Sonntag, 5. April (14 Uhr) Greuther Fürth II – VfR Garching

(2:3) (2:1) (0:2) (3:4) (1:2) (0:0) (3:1) (3:0) (1:2)

NACHHOLSPIEL

vom 23. Spieltag Montag, 6. April (14.30 Uhr): FC Bayern II – TSV 1860 II (1:3)

TORJÄGER 15 15 15 14 13 13 13 11 10 10 10 10 9

(–) (2) (–) (–) (–) (1) (1) (–) (2) (–) (1) (1) (1)

Stolz (SpVgg Bayreuth) Geldhauser (FC Memmingen) Bieber (Würzburger Kickers) Vollmann (1860 München II) George (SpVgg Greuther Fürth II) Morina (FV Illertissen) Wegkamp (Bayern München II) Schäffler (FC Eintracht Bamberg) N. Görtler (FC Eintracht Bamberg) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) Pillmeier (SV Schalding-Heining) Jabiri (Würzburger Kickers) L. Görtler (Bayern München II)

SV Seligenporten – Bayreuth 1:1 (0:0) Seligenporten:   Brunnhübner  – Schäf (73. Robinson), D. Herzig, F. Bauer, Mladenovic – Worst, Schaab –  Amegan  (62. Schwesinger), Christ (84. Devrilen),  Röder – Mosch – Trainer: Schlicker Bayreuth: Sponsel – Gareis, Horter, Zitzmann, Hannemann – Eckert – Kolb (69. Ulbricht), Stolz,  C. Wolf  –  Böhnlein  (84. Nicolaus), Strangl (67. Gallo) – Trainer: Starke Tore: 0:1 Kolb (52.), 1:1 Röder (88., FE) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 315 – Gelbe Karten: Christ, Amegan, Schaab, Worst, Schwesinger – Strangl, Zitzmann, Ulbricht – Gelb-Rote Karte: Eckert (87.)

FC Augsburg II – Nürnberg II 1:0 (0:0) Augsburg II: Gelios– Framberger, Rieder, Stanese,  S. Wenninger  – Schuster (71. Tugbay), Reinthaler – Uhde, J. Müller (88. Candir), Ekin (81. Wurm) – Biankadi – Trainer: Märkle Nürnberg II: Radlinger– Pötzinger, T. Weber, Bihr (77. Zwerschke), Lippert – Spies, Theisen – Knezevic, Wießmeier (65. Ott), Mendler (46. T. Wolf) – Lux – Trainer: Prinzen Tor: 1:0 J. Müller (51.) – SR: Riepl (Altenerding) – Zuschauer: 360 – Gelbe Karten: Ekin, Wurm – Theisen Ingolstadt II – Schalding-Hein. 1:2 (0:2)

FCE Bamberg – Gr. Fürth II 2:0 (1:0) Bamberg: Berchthold – Kishimoto, Alfieri, Jerundow, Altwasser – Dotzler (86. Strohmer), Niersberger, Do. Schmitt, Schäffler – N. Görtler  (90. Hurec), Trautmann (87. Hillemeier) – Trainer: Schlegel Fürth II: Sebald – Golla, Held, Kolbeck, Guerra (87. Szilvasi) – Piller (68. J. Przybylko),  Rapp, Kirsch, Civelek – d‘Adamo, M. Weber (68. Danhof) – Trainer: Kleine Tore: 1:0 N. Görtler (28.), 2:0 N. Görtler (64.) – SR: Öllinger (Riedlhütte) – Zuschauer: 505 – Gelbe Karten: Niersberger – Civelek, Rapp, J. Przybylko VfR Garching – Memmingen 1:2 (0:0) Garching: Wachenheim – Suck, F. Mayer (62. Gürtner), Steinacher, Weicker (71. Hölzl) –  Vatany  (49. Genkinger),  M. Niebauer – R. Rudnik, D. Niebauer, Arzberger – Prunitsch – Trainer: Weber Memmingen:  Gruber – Rupp, Schmeiser, Meichelböck – Ruiz, Sapina, Eisenmann, Jocham (90./+3 Weiler) – Feneberg (77. Lhotzky), Krogler (51. St. Friedrich) – Geldhauser – Trainer: Reinhardt Tore: 0:1 Geldhauser (57.), 0:2 Geldhauser (67.), 1:2 Gürtner (82.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 340 – Gelbe Karten: Gruber, Rupp, Feneberg – Bes. Vorkommnis: Die Partie begann mit viertelstündiger Verspätung, weil Schiedsrichter Marx bei der Anreise im Stau stand. FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2) Illertissen: Rösch – Böck, Passer, Enderle – Essig (76. Hindelang), Nebel, Heikenwälder (67. Hahn) – Schaller, L. Kling, Hämmerle – Morina (82. Spann) – Trainer: Bachthaler FC Bayern II: Zingerle – Koussou (45. Basta), Strohmaier, Schwarz, Steinhart – Bösel, Oikonomou – S. Ribery (81. Schweinsteiger),  Wegkamp, Weihrauch (90. Pantovic) –  L. Görtler  – Trainer: ten Hag Tore: 1:0 Hämmerle (15.), 1:1 Steinhart (17.), 2:1 Morina (29.), 2:2 Wegkamp (32.), 2:3 L. Görtler (52.) – SR: Hartmeier (Landshut) – Zuschauer: 2015 – Gelbe Karten: L. Kling, Morina, Böck – Weihrauch, L. Görtler, Wegkamp

Ingolstadt II: T. Bauer  – Wolfsteiner, Denz, Gunesch, Jessen (46. Riegger) – Posselt (46. Räuber) – Buchner, A. Gashi, Jainta – Reisner (46. Ammari), Fenninger – Trainer: Leitl Schalding-H.: Resch – Buchinger, Aringer, Zacher (80. Escherich), D. Gashi, Max. Huber – Eibl, Kurz, Brückl – Pillmeier (87. Lechner), Gallmaier (90. Rott) – Trainer: Tanzer

PERSONALIEN FC Bayern München II

Trainer Erik ten Hag (45) musste in Illertissen auf Patrick Puchegger (19, Mittelfeld) und Anfreifer Nikola Jelisic (20) verzichten. Puchegger wurde für die österreichische U 20 nominiert, Jelisic war mit der bosnischen U 21 unterwegs. Zudem fiel der angeschlagene Außenverteidiger Herbert Paul (21) aus.

FC Ingolstadt 04 II

Linksaußen Steffen Jainta (22) schied gegen Schalding-Heining wegen einer Knieverletzung vorzeitig aus. Da das Auswechselkontingent schon ausgeschöpft war, mussten die Oberbayern das Spiel in Unterzahl beenden.

FC Memmingen

Angreifer Fabian Krogler (24) ist beim VfR Garching umgeknickt und fehlt am Dienstag in Schalding-Heining. Mittelfeldspieler Dennis Hoffmann (23, Foto) hat seinen Vertrag bis 2016 verlängert.

Tore: 0:1 Aringer (9.), 0:2 Pillmeier (30.), 1:2 Denz (58.) – SR: Schieder (Weiden) – Zuschauer: 150 – Gelbe Karten: Jainta, Räuber, Wolfsteiner, A. Gashi

Foto: imago/Eibner

64

TSV 1860 II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0) 1860 II: Netolitzky – Scheidl, F. Weber, Kokocinski, Kurzweg – Hürzeler (64. Wiesböck), E. Taffertshofer (87. Burger) – Neudecker – Mvibudulu, Rabihic, Karger (62. Glatzel) – Trainer: Bierofka Würzburg: Wulnikowski – Weißenberger, N.Herzig, Schoppenhauer, Nothnagel – Vocaj, Billick – Lewerenz (90. Demirtas), Gutjahr (51. Karsanidis), Shapourzadeh – Bieber (66. Jabiri) – Trainer: Hollerbach Tor: 0:1 Jabiri (80.) – SR: Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz) – Zuschauer: 2250 – Gelbe Karten: Kurzweg, Rabihic, Wiesböck – Schoppenhauer, Weißenberger, Billick, Shapourzadeh TSV Buchbach – Heimstetten 1:1 (1:1) Buchbach: Maus – Brucia, Knauer, Hingerl, Motz – Petrovic, M. Hain – Breu (78. Hamberger), Denk –  M. Bauer, Stijepic (78. Hellinger) – Trainer: Bobenstetter Heimstetten:   Krasnic  – Kubina,  de la Motte, Ehret, Toy – C. Schmitt (70. Do. Schmitt) –  Ünver, Seferings, Nappo (79. S. Paul) – Majdancevic, Steimel (29. Man. Duhnke) – Trainer: Moskovic Tore: 0:1 Ünver (33.), 1:1 M. Bauer (37.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 793 – Gelbe Karten: Hingerl, M. Hain – C. Schmitt, Seferings, Do. Schmitt

Bleibt: Dennis Hoffmann

1. FC Nürnberg II

Defensivallrounder Patrick Erras (20) hat sich eine Bänderverletzung im Knöchel zugezogen und fehlte in Augsburg. Genaueren Aufschluss über die Blessur werden weitere Untersuchungen ergeben. + + + U-19-Spieler Dennis Lippert (19) gab sein Regionalligadebüt auf der Linksverteidigerposition.

VfR Garching

Mittelfeldspieler Dennis Vatany (23) erlitt gegen Memmingen einen tiefen Cut an der Augenbraue und musste genäht werden, Florian Mayer (22, Abwehr) wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgetauscht. Bei Michael Weicker (23, Mittelfeld) wird ein erneuter Kreuzbandriss befürchtet.

SV Heimstetten

Angreifer Andreas Neumeyer (30) musste in Buchbach wegen eines grippalen Infekts passen.

FC Eintracht Bamberg

Florian Wenninger (25, Mittelfeld) fällt mit muskulären Problemen drei bis vier Wochen aus.

65

kicker, 30. März 2015

RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Kickers Offenbach 1. FC Saarbrücken (A) SV Elversberg (A) 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg Wormatia Worms Hessen Kassel SC Freiburg II TSG Hoffenheim II FC Astoria Walldorf (N) Eintracht Trier Waldhof Mannheim SpVgg Neckarelz FC Nöttingen (N) FK Pirmasens (N) TuS Koblenz KSV Baunatal SVN Zweibrücken

24 25 25 24 24 25 25 25 24 25 25 24 25 25 25 24 25 23

39:17 40:17 44:18 43:23 35:26 38:33 35:27 40:32 29:29 34:31 18:24 30:27 39:45 43:55 25:38 15:37 20:60 15:43

57 55 51 45 41 39 36 35 35 34 31 30 30 30 24 16 16 15

25. SPIELTAG FC Nöttingen – Kaiserslautern II FC Homburg – Wormatia Worms FC Ast. Walldorf – FK Pirmasens KSV Baunatal – Kick. Offenbach SVN Zweibrücken – Eintracht Trier TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz SV Elversberg – Hessen Kassel Mittwoch, 8. April (19 Uhr): TSG Hoffenheim II – SV Waldhof

1:4 2:0 2:2 0:2 0:1 0:1 2:1 0:2

TORJÄGER 13 12 12 12 12 11 11 11 11 11 8 8 7 7 7 6 6 6 6 6

(–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (–)

SVN Zweibrücken – Eintr. Trier 0:1 (0:0)

Nöttingen: Kraski – Schmidt, Fuchs, Tasky, S. Walter (46. Schenker), Frank – Brenner, T. Müller, Dobros (65. Neziraj), Bilger (76. Fliess) – Schürg – Trainer: Wittwer

Zweibrücken: Jank – Lacagnina (86. Custic), Boxall, Vlacic, Kupka – Arnold, Nadaner (73. Lannon), Hauck, Bildirici – Tafilovic (56. Kresovic), Caput – Trainer: Hoffmann

Kaiserslautern II:  Pollersbeck – C. Becker, Raimondo-Metzger, Reichert, Bugera (74. Scheffer) – Reiß, C. Kracun (77. Bajric) – Lensch (81. Weber),  Pokar, Mario Müller – Hammel – Trainer: Fünfstück Tore: 0:1 Mario Müller (15.), 0:2 Hammel (43.), 0:3 Pokar (78.), 1:3 Neziraj (85.), 1:4 Hammel (86.) – SR: Martenstein (Cölbe) – Zuschauer: 827 – Gelbe Karten: Schmidt, T. Müller, Dobros – Hammel FC Homburg – Worm. Worms

2:0 (1:0)

Homburg:  K. Broll – Gaebler, Halet (46. Timpone), Fischer, S. Wolf – Kröner (90. Ehrmann), Kilian (79. Grimm) –  Gallego, Zimmermann, Stegerer – K. Hesse – Trainer: Kiefer

(0:2) (1:0) (1:2) (0:0) (0:0) (0:1) (2:1) (0:0)

Worms: Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Zinram (65. Antonaci), Himmel, Loechelt (79. Akcam), Saiti (79. Wolfert) – Treske, Özgün – Trainer: Eller

(1:1)

FCA Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)

26. SPIELTAG Dienstag, 31. März (19 Uhr) FK Pirmasens – SV Elversberg SpVgg Neckarelz – FC Ast. Walldorf Wormatia Worms – SC Freiburg II Kaiserslautern II – TuS Koblenz Eintracht Trier – FC Nöttingen Hessen Kassel – KSV Baunatal Saarbrücken – SV Waldhof (20.15) Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr) Kickers Offenbach – SVN Zweibrücken Dienstag, 28. April (19 Uhr) FC Homburg – TSG Hoffenheim II

Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)

(1:4) (3:1) (3:1) (3:0) (1:3) (3:1) (1:0) (3:0) (2:1)

Szimayer (SpVgg Neckarelz) Tunjic (SV Elversberg) Gabriele (SC Freiburg II) Cappek (Kickers Offenbach) Treske (Wormatia Worms) Girth (Hessen Kassel) Schürg (FC Nöttingen) Markus Müller (Kickers Offenbach) Sommer (FK Pirmasens) Taylor (1. FC Saarbrücken) Pat. Schmidt (FC Homburg) T. Kern (FC Astoria Walldorf) L. Röser (TSG Hoffenheim II) M. Sökler (Waldhof Mannheim) D. Wegner (1. FC Saarbrücken) Pokar (1. FC Kaiserslautern II) T. Becker (Hessen Kassel) Dobros (FC Nöttingen) N. Groß (FC Astoria Walldorf) Özgün (Wormatia Worms)

Tore: 1:0 K. Hesse (11.), 2:0 K. Hesse (71.) – SR: Faller (Bruchsal) – Zuschauer: 1030 – Gelbe Karten: keine

Walldorf: Wulle – B. Hofmann, Göttlicher (60. Geist), M. Kaufmann,  Schön  (50. Sallustio) – Steffen Haas, Sieger – Hillenbrand, T. Kern, Albrecht – Etzold – Trainer: Born Pirmasens: Bitzer – Gornik, Steil, Heinze, K. Schug – D. Becker – Bouzid, D. Gerlinger (63. Freyer), Reinert, Sommer – Auer (90. Bürger) – Trainer: Tretter Tore: 0:1 Sommer (15.), 1:1 Albrecht (24.), 1:2 D. Becker (45.), 2:2 T. Kern (64.) – SR: Lehmann (Seitingen-Oberflacht) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: Sallustio, Hillenbrand, T. Kern – Bitzer, K. Schug, Sommer KSV Baunatal – K. Offenbach 0:2 (0:0) Baunatal: Hartmann – Heussner, Thompson, Hanske,  Leipold  – Borgardt (86. Samson), Ulusoy – Pollasch, Nebe (72. Bier), Pforr – Schrader (78. Frerking) – Trainer: Nebe Offenbach: Endres –  Schulte, Modica, Maier, Korb (58. Pintol) –  Gjasula, M. Röser (78. Vetter), Mangafic, Cappek – Markus Müller, Bäcker (84. Scheu) – Trainer: Schmitt Tore: 0:1 Schulte (55.), 0:2 M. Röser (78.) – SR: Osmanagic (Stuttgart) – Zuschauer: 1000 – Gelbe Karten: Thompson, Leipold, Schrader – Modica, Gjasula, Korb, M. Röser

Trier: Keilmann – Hollmann, Dingels, Koch, Stevens (60. Zeric) – Garnier (86. Fiedler),  Dündar, Spang, Anton – Carlier (82. Hermandung), Dressler – Trainer: Rubeck Tor: 0:1 Spang (74.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 464 – Gelbe Karten: Vlacic, Kresovic – Spang, Zeric – Gelb-Rote Karte: Kupka (77.) TuS Koblenz – Saarbrücken

0:1 (0:1)

Koblenz: Vollborn – Hickl, A. Marx, Matuwila, Lietz – Softic (82. Hadzic), Boskovic – Steuke (90. Dzaka), Hauk, Benamar – Quotschalla (74. Ernst) – Trainer: Sander Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrappan, A. Hahn, Chaftar –  Mendy, Döringer (36. Sauter), S. Sökler (88. Mandt), D. Wegner – Luz (68. Fießer), Taylor – Trainer: Kilic Tor: 0:1 Mendy (26.) – SR: Schlager (Niederbühl) – Zuschauer: 2229 – Gelbe Karten: A. Marx, Matuwila – Chaftar, D. Wegner SC Freiburg II – Neckarelz

2:1 (2:1)

Freiburg II: Fuhry – Schöttgen (55. Almpanis), Menig, Jullien, Yildirim – Hofgärtner, Gbadamassi –  Russ, Daouri (90. Schraml) – Gabriele (66. Falahen), Kinoshita – Trainer: Staib Neckarelz: S. Wagner – Kiermeier, Kizilyar, Keusch, M. Hofmann – Beyazal, Abele (81. C. Schäfer), Horn,  Burgio  (76. Galm) – Szimayer (66. Bo. Müller), Gerstle – Trainer: Hogen Tore: 1:0 Kinoshita (11.), 2:0 Kinoshita (31.), 2:1 Burgio (40.) – SR: Schütz (Westhofen) – Zuschauer: 300 – Gelbe Karte: Kiermeier – Gelb-Rote Karte: Kinoshita (82.) SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0) Elversberg: M. Jensen – Kohler, Maek, Wenzel, M. Blum – Karikari, Cuntz (57. Celik) – J. Nagel, Mannström, Nicu – Tunjic (46. B. Förster) – Trainer: Kronhardt Kassel: Rauhut – Schmik, Friedrich, S. Müller, T. Schulze – Perrey – D. Lemke (86. Gaede), T. Becker – Feigenspan (74. Merle), Damm – Bektasi (15. Girth) – Trainer: Mink Tore: 0:1 Feigenspan (52.), 0:2 Feigenspan (58.) – SR: Kessel (Norheim) – Zuschauer: 849 – Gelbe Karten: Maek, Cuntz, Karikari – Perrey

RL NORD 27. SPIELTAG VfB Lübeck – BV Cloppenburg SV Meppen – BSV Rehden Goslarer SC 08 – Werder Bremen II Eintracht Norderstedt – LSK Hansa VfR Neumünster – Hannover 96 II TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II FT Braunschweig – ETSV Weiche Montag, 6. April (15 Uhr): VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II Bereits am 7. März ausgetragen: FC St. Pauli II – Hamburger SV II 1. VfL Wolfsburg II (M) 26 2. Werder Bremen II 26 3. Hamburger SV II 25 4. ETSV Weiche Flensburg 27 5. VfB Lübeck (N) 26 6. TSV Havelse 27 7. Eintracht Norderstedt 26 8. SV Meppen 27 9. Eintracht Braunschweig II 27 10. FC St. Pauli II 26 11. Hannover 96 II 27 12. BSV Rehden 27 13. Lüneburger SK Hansa (N) 27 14. VfB Oldenburg 25 15. Goslarer SC 08 25 16. BV Cloppenburg 26 17. VfR Neumünster 27 18. FT Braunschweig (N) 25

3:0 1:2 3:0 2:0 1:1 2:0 0:4

(1:0) (1:1) (1:0) (1:0) (1:1) (0:0) (0:2) (0:1)

3:1 (2:0) 63:33 52 64:33 51 60:32 46 46:26 45 35:28 43 37:27 42 36:39 42 45:39 41 54:43 40 30:35 35 40:38 34 33:42 30 29:49 28 28:38 27 37:48 27 29:47 26 30:48 25 19:70 10

RL WEST 27. SPIELTAG 1. FC Köln II – FC Schalke 04 II Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen FC Hennef 05 – SC Verl Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln Montag, 30. März (20.15 Uhr): Alemannia Aachen – RW Oberhausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. Mönchengladbach II Alemannia Aachen FC Viktoria Köln Rot-Weiß Oberhausen SC Verl Rot-Weiss Essen Sportfreunde Lotte Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 2000 SV Rödinghausen (N) 1. FC Köln II FC Kray (N) KFC Uerdingen 05 SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II Sportfreunde Siegen VfL Bochum II FC Hennef 05 (N)

26 26 26 25 27 27 27 26 26 25 27 26 26 26 26 25 25 26

1:4 0:3 2:2 4:0 1:1 1:1 1:3 0:3

(1:0) (0:0) (1:0) (2:0) (1:1) (0:1) (1:1) (0:1) (0:0)

62:32 42:17 52:20 41:25 46:23 43:29 38:26 31:39 33:38 35:31 30:36 29:48 25:46 29:42 26:37 22:38 29:47 18:59

56 55 49 47 46 44 41 40 37 33 32 28 28 27 22 21 17 11

RL NORDOST 22. SPIELTAG FSV Zwickau – TSG Neustrelitz Germania Halberstadt – Hertha BSC II SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg Berliner AK 07 – VfB Auerbach 1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr): VFC Plauen – Carl Zeiss Jena 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

FSV Zwickau 1. FC Magdeburg Wacker Nordhausen Berliner AK 07 Carl Zeiss Jena Hertha BSC II BFC Dynamo (N) TSG Neustrelitz (M) SV Babelsberg 03 Germania Halberstadt 1. FC Union II Budissa Bautzen (N) VfB Auerbach VFC Plauen Viktoria 89 Berlin ZFC Meuselwitz

22 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 21 21 21 22 21

1:0 1:1 0:0 0:5 3:1 2:3

(0:0) (0:0) (0:3) (2:0) (1:2) (1:2) (0:5)

37:9 51:20 39:28 34:26 37:26 39:30 25:23 28:26 24:22 27:35 36:43 18:26 19:44 11:34 20:38 22:37

47 45 40 39 34 32 32 29 26 26 24 24 22 19 18 17

66

FORMEL 1

kicker, 30. März 2015

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de

Fotos: picture-alliance

MOTORSPORT

Zwei Fäuste und ein Halleluja: Sebastian Vettel in Feierlaune

Vettel knackt die Silberpfeile S

ebastian Vettel weiß, dass er diesen Kampf jetzt gleich verliert. Nur ein paar Takte der deutschen Nationalhymne noch. Er wirft den Kopf in den Nacken, blickt in den Himmel über Sepang, aber es nutzt nichts. Als er wieder von der obersten Podeststufe beim Großen Preis von Malaysia hinunterblickt auf dieses rote Meer aus Ferrari-Hemden, da fließen sie, die Tränen. Verstohlen wischt sie sich der Sieger des zweiten Formel-1-Rennens der Saison aus den Augenwinkeln, aber er schämt sich nicht dafür. Warum auch? Es ist sein zweiter Auftritt ganz in Rot, das wirkt immer noch ungewohnt. Und es ist der erste Sieg. Nicht irgendeiner. Sondern einer gegen die überlegen erscheinenden Silberpfeile. Doch Lewis Hamilton und Nico Rosberg bleiben diesmal nur die Plätze zwei und drei. Kein Zufall, kein Pech, sondern eine clevere Strategie, ein wie gedopt erscheinender Motor und ein kühler Vollstrecker im Cockpit. Zusammenfassen lassen sich die schier unglaublichen Geschehnisse am besten zweisprachig, Italienisch-Hessisch, dem neuen O-Ton Vettel: „Grazie! Me hawwe se ferdisch gemachd!“ Zwei Jahre hatte Ferrari warten müssen, überhaupt mal wieder ein Auto in der ersten Startreihe zu haben. Seit Mai 2013 auf einen Sieg, bei Vettel selbst war das auch schon 14 Monate her. So haben sich Frust und Lust potenziert, schon den ganzen Winter über. Zu einer Lei-

FERRARI wählt die klügere Taktik und siegt in

Malaysia. Vettel jubelt zweisprachig: „Grazie! Me hawwe se ferdisch gemachd!“ denschaft, für die es nur einen Vergleich gibt: den zu Michael Schumacher, der 1996 im siebten Rennen für die Scuderia erstmals gewonnen hatte. Auch ob dieses Vergleichs sagt Vettel, dem vor lauter Emotionen zwischendurch die Worte ausgehen: „Es ist ein Tag, der mich ganz besonders stolz macht.“ Es ist sein GrandPrix-Sieg Nummer 40 und eigentlich auch schon der zweite für Italien, denn 2008 in Monza hat-

te er den ersten Erfolg mit dem Außenseiterteam Toro Rosso geholt. Mit seinem Triumph im SF 15-T hat er vor allem alle jene Kritiker in die Schranken gewiesen, die nach seinen vier Titeln mit Red Bull Racing geunkt hatten, er könne nur gewinnen, wenn er im besten Auto sitzt. Ferrari ist zurück, so wie es der neue Teamchef Maurizio Arrivabene ins Boxenmikrofon brüllte, und man hat wieder ei-

Formel 1 in Zahlen: Der GP von Malaysia in Sepang Renndistanz: 56 Runden à 5,543 km (310,408 km) Asphalt: 60 Grad, trocken Luft: 34 Grad 1. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:41:05,793 Std. (ø 184,225 km/h) 2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes + 8,569 Sek. 3. Nico Rosberg (GER) Mercedes + 12,310 Sek. 4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari + 53,822 Sek. 5. Valtteri Bottas (FIN) Williams-Mercedes + 70,409 Sek. 6. Felipe Massa (BRA) Williams-Mercedes + 73,586 Sek. 7. Max Verstappen (NED) Toro-Rosso-Renault + 97,762 Sek. 8. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro-Rosso-Renault + 1 Runde 9. Daniil Kvyat (RUS) Red-Bull-Renault + 1 Runde 10. Daniel Ricciardo (AUS) Red-Bull-Renault + 1 Runde 11. Romain Grosjean (FRA) Lotus-Mercedes, 12. Felipe Nasr (BRA) Sauber-Ferrari, 13. Sergio Perez (MEX) Force-India-Mercedes, 14. Nico Hülkenberg (GER) Force-India-Mercedes. Drei Runden zurück: 15. Roberto Merhi (ESP) Manor-Marussia-Ferrari. Nicht gestartet: Will Stevens (GBR) Manor-Marussia-Ferrari. Ausfälle: Marcus Ericsson (SWE) Sauber-Ferrari (3. Runde/Fahrfehler), Fernando Alonso (ESP) McLaren-Honda (22./Aufgabe, ERS-Kühlung), Jenson Button (GBR) McLaren-Honda (43./Aufgabe, Turbo), Pastor Maldonado (VEN) Lotus-Mercedes (49./Aufgabe, Bremsdefekt). Schnellste Runde: Rosberg 1:42,052 Min (43. Runde). Pole-Position: Hamilton 1:49,834 Min. Fahrer-WM (nach dem 2. von 19 Rennen): 1. Hamilton 43 Punkte, 2. Vettel 40, 3. Rosberg 33, 4. Massa 20, 5. Räikkönen 12, 6. Nasr und Bottas je 10, 8. Ricciardo 9, 9. Hülkenberg und Verstappen je 6, 11. Sainz jr. 6, 12. Ericsson 4, 13. Kvyat 2, 14. Perez 1. Konstrukteurs-WM: 1. Mercedes 76 Punkte, 2. Ferrari 52, 3. Williams 30, 4. Sauber 14, 5. Toro Rosso 12, 6. Red Bull 11, 7. Force India 7. Nächstes Rennen: GP von China, Sonntag, 12. April, 8 Uhr MESZ, in Schanghai.

nen Nummer-1-tauglichen Fahrer: „Grande, Seb!“ Der gibt auf Italienisch alle Komplimente zurück, die ihm so einfallen in seiner besonderen emotionalen Verfassung, vor allem natürlich „la bella macchina“. Und tatsächlich läuten in Maranello wieder die Kirchenglocken. Ein deutliches Zeichen, wo die Erwartungen liegen. Vettel selbst macht das keine Angst. Natürlich, sagt er, denke er auf Sicht an den Weltmeistertitel: „Dafür sind wir ja hier.“ Maximal drei Jahre hat die neu formierte Scuderia dazu Zeit. Natürlich spielten in Sepang die Hitze, die falsche MercedesTaktik, der Reifenverschleiß eine Rolle. Aber Vettels Erfolg war verdient. Und von allen Motorenherstellern haben die Italiener bei der Generalüberholung der Aggregate über den Winter wohl den besten Job gemacht. „Die sind einfach besser gewesen, das hat man zu akzeptieren. Die werden jetzt noch besser werden, so ein Sieg beflügelt natürlich“, fürchtet Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda. „Heute ist nicht nur ein Kindheitstraum wahr geworden, sondern gleich mehrere Träume“, gesteht der 27-jährige Vettel, „als sich für mich die Tore in Maranello geöffnet haben, war das wie der Eintritt in eine neue Welt für mich. Eine, in der ich mich sofort zu Hause gefühlt habe.“ Deshalb widmet er den Sieg auch „denen, die den ganzen Winter so hart gearbeitet haben“. Die reiche Ernte im Frühjahr ist trotzdem überraschend. E L M A R B RÜ M M E R

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2. BUNDESLIGA

Union feiert: Kapitän Damir Kreilach und sein Team in Jubellaune

Eiserne Erneuerung Im Sommer 2014 nahm UNION BERLIN grundlegende Veränderungen vor. Nach Startproblemen hat das Team den Kurs gefunden. Der soll in der Bundesliga enden.

V

or zehn Tagen hat Norbert Düwel nicht ohne Stolz auf das Alter seiner Anfangself hingewiesen. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli berichtete der Trainer von Union Berlin, dass im 298. Zweitligaspiel der Köpenicker die jüngste Startformation auf dem Platz gestanden habe. 24,5 Jahre betrug der Schnitt. Unter Düwels Vorgänger Uwe Neuhaus zählte Union stets zu den ältesten Teams der 2. Liga, der Hinweis des neuen Trainers ist ein Indiz dafür, dass sich an der Alten Försterei etwas verändert hat. Der Klub hat die „eiserne“ Erneuerung vorgenommen – mit Bedacht. „Vor der Entscheidung für einen Neustart hatten wir auch eine Menge Respekt“, sagt Präsident Dirk Zingler, „Wir kamen ja aus einer Wohlfühlzone, landeten jedes Jahr im Mittelfeld der 2. Liga. Jeder hatte sich eingerichtet.“ Sieben Jahre hatte Neuhaus bei Union gewirkt, den Aufstieg geschafft und den Klub in der 2. Liga etabliert. Doch Union stagnierte, und nicht nur die mäßige Rückrunde 2013/14 weckte bei den Verantwortlichen das Gefühl, dass Fortschritt nur über neue Reize zu erzielen ist. Zingler beendete das Kapitel Neuhaus – trotz des bis 2016 laufenden Vertrages. Geholt wurde Norbert Düwel, der nur Insidern ein Begriff war. Der Neue machte sich ans Werk – und wagte es, Torsten Mattuschka infrage zu stellen. Die Union-Ikone erschien ihm läuferisch nicht mehr

imstande, ein prägender Faktor des neuen Umschaltfußballs zu sein. Mattuschka landete gekränkt auf der Bank, wechselte zu Energie Cottbus – und Düwel war bei den Fans erst mal unten durch. Als Union dann nach dem 0:3 auf St. Pauli am 9. Spieltag Letzter war, schien der Erneuerer bereits am Ende. Heute sagt Zingler zwar: „Wenn du in schlechten Phasen immer dein Führungspersonal austauschst, wirst du nie Führungspersonal haben, das schlechte Phasen auch mal gemeistert hat.“ Dennoch wäre es für Düwel eng geworden, wenn das Heimspiel gegen Sandhausen am 10. Spieltag verloren worden wäre. Union siegte aber 3:1 – und der Coach schaffte die Wende. Seit dem 9. Spieltag holten die Eisernen 27 Punkte, nur drei weniger als Tabellenführer FC Ingolstadt und damit seit diesem Zeitpunkt die sechstbeste Bilanz aller Zweitligisten. Im Zuge der Erneuerung werden künftig die Prioritäten verschoben. „Wir haben erst mal die Grundstruktur geschaffen, um im Profifußball mitwirken zu können“, betont Zingler, der seit 2004 amtiert, „wir haben uns sportlich stabil gehalten und die Dinge infrastrukturell entwickelt.“ Das 25 Millionen Euro teure neue Stadion ist fertig, hinter der östlichen Stehtribüne hat der Klub ein Grundstück gekauft, auf dem ein Fanhaus entstehen soll. Und das Nachwuchsleistungszentrum, momentan auf drei Orte verteilt, soll

zentralisiert werden. „Ich glaube, dass wir bundesligataugliche Strukturen haben, ein bundesligataugliches Stadion und entsprechende Trainingsbedingungen“, betont der Präsident. „Jetzt werden wir uns mehr um den Sport kümmern. Wir haben das Ziel, in den nächsten Jahren zu den Top-20- oder Top-21-Vereinen zu gehören.“ Finanziell ein hehres Vorhaben. Union ist stabil, stagniert aber. Der Etat ist seit zwei Jahren mehr oder weniger konstant (etwa 26 Millionen). Und ein Investor, der die Geschicke bestimmen will, würde im extrem traditionsbewussten Umfeld kaum akzeptiert. Im Spagat zwischen notwendigem Wachstum und Kommerzialisierung treibt Union die Planungen voran: Der von Mainz 05 ausgeliehene Torjäger Sebastian Polter (bisher zehn Treffer) soll gehalten, der Kader insgesamt verstärkt werden. Sechs bis acht neue Spieler sind geplant, so gilt Mittelfeldakteur Stephan Fürstner (27, Greuther Fürth) das Interesse. Union will vorankommen, „. . . immer weiter, ganz nach vorn“, singt Rockstar Nina Hagen in der Klubhymne. Ganz nach vorn hieße Aufstieg. Wann? „Fußball ist nicht so planbar, wie wenn du Mischgemüse produzierst und einlagerst, wenn der Absatz mal nicht so läuft“, insistiert Zingler, „wir lassen uns zeitlich nicht unter Druck setzen. Aber inhaltlich stehen wir zu 100 Prozent dazu.“ Die „eiserne“ Erneuerung soll in der Bundesliga enden. ANDREAS HUNZINGER

kicker, 30. März 2015

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Norbert Düwel über seine Erfahrungen als Chefcoach, Fehler und Ziele mit Union Berlin

1Norbert Düwel (47) ist erstmals

Cheftrainer im Profifußball. Zuvor war der Diplom-Sportlehrer der Assistent von Mirko Slomka bei Hannover 96. Herr Düwel, ein Dreivierteljahr als UnionCoach liegt hinter Ihnen. Ihr Urteil? Zum Teil bin ich zufrieden. In einigen Spielen haben wir nicht den Fußball gezeigt, den ich sehen möchte, in anderen sind wir nahe rangekommen. Die Gesamtsituation ist in Ordnung. Wir waren Letzter, haben uns mit einer Serie zwischendurch auf Platz acht gespielt und gezeigt, was möglich ist. Womit sind Sie konkret unzufrieden? In den Schlüsselspielen, in denen wir noch mal oben hätten angreifen können, wie etwa in Nürnberg (1:3 am 21. Spieltag) und in Leipzig (2:3 am 23. Spieltag), haben wir unsere Leistung nicht abgerufen. Ein Problem der Füße oder der Psyche? Das ist weniger ein Problem der fußballerischen Qualität. In vielen

Duellen mit Topteams haben wir gut ausgesehen. Wenn es darum ging, Big Points zu machen, haben wir das nicht geschafft. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich komme und alles läuft reibungslos. Hatten Sie zwischendurch Zweifel, ob Ihr Weg bei Union funktioniert? Nein, denn ich habe das Team vorher eingehend analysiert und bin überzeugt davon, dass es Umschaltfußball spielen kann. Beim 3:1 zu Hause gegen Heidenheim waren wir zum Beispiel nahe an der Spielweise, die ich mir vorstelle. Gab es Situationen, die Sie heute anders lösen würden? Natürlich hinterfragen wir uns im Trainerteam immer wieder, und manchmal kommen wir auch zu dem Schluss, dass eine andere Lösung vielleicht möglich oder sogar besser gewesen wäre. Durch die ständige Analyse und die eine oder andere Korrektur haben wir dann den Schwung bekommen, um aus der Abstiegszone rauszukommen.

Fotos: imago, Koch (2)

„Bis 2017 will ich idealerweise aufsteigen“

„Wir haben Schwung bekommen“: Union-Trainer Norbert Düwel Hatten Sie in der schlechten Phase Zweifel, ob Sie Ihren Weg weitergehen dürfen? Ich war im ständigen Austausch mit dem Präsidenten. Ich hatte keine Zweifel, dass wir den Umschwung schaffen. Mir gegenüber hat Dirk

Zingler auch keine geäußert. Ich habe volles Vertrauen gespürt. Union will in den nächsten Jahren zu den Top-20-Vereinen in Deutschland gehören. Muss sich da der Kader verändern? Auf jeden Fall. Stellen Sie auch Spieler infrage, die noch einen Vertrag haben? Das habe ich ja schon gemacht. Ich habe die Möglichkeit, im extremen Wettkampf zu sehen: Mit welchen Spielern kann ich den Weg Richtung Bundesliga gehen? Dass es nicht mit allen Spielern möglich ist, haben wir gesehen. Das heißt, Sie peilen mit Union nächstes Jahr den Aufstieg an? IIch stehe noch bis 2017 unter Vertrag. Bis dahin möchte ich mit der Mannschaft an die Tür zur Bundesliga klopfen und idealerweise auch aufsteigen. Aber da gehören eben viele Dinge dazu, etwa, dass wir von Verletzungen verschont bleiben. Und natürlich auch eine Portion Glück. I N T E RVI E W : ANDREAS HUNZINGER ANZEIGE

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INTERNATIONAL

Total A

uswärtige Besucher wirkten entweder verwirrt oder lachten, als sie in den vergangenen Tagen durch Mailand schlenderten. Dort warben Plakate für die kommende Weltausstellung in kokettem Englischmissbrauch: „But your ticket at Fiera Milano!“ Eigentlich sollte man meinen, zahlreiche Kontrollaugen könnten but von buy unterscheiden und sechs Worte unfallfrei zusammenreimen. Doch ist dies ohnehin nur ein kleiner Fisch im Ozean von Korruptionsverfahren bei den Bauvergaben der Expo 2015, deren Arbeiten so eklatant im Rückstand liegen, dass niemand weiß, wie viele Pavillons rechtzeitig zum Start am 1. Mai bezugsfertig sein werden.

Es ist schon ein Kreuz, in diesen Tagen Mailänder zu sein. Als ob der Rummel um die Expo nicht reichte, startete Sky Italia mit der TV-Politserie „1992“, das Jahr jenes Skandals, der Mailand von der selbsterklärten moralischen Hauptstadt Italiens in „Tangentopoli“ transformierte. Die Stadt der Schmiergelder offenbarte einen Filz aus Korruption, Amtsmissbrauch und illegaler Parteienfinanzierung. Wenigstens glitzerte es damals noch im Calcio – der FC Internazionale gewann 1991 und 1994 den UEFA-Pokal, der AC Milan zwischen 1992 und 1994 drei Meisterschaften, dazu 1994 die Champions League. Abgesehen von kurzen Auszeiten

untermauerten die Mailänder ihren Anspruch, zu den internationalen Giganten zu zählen. Auf der einen Seite gönnte sich Silvio Berlusconi eine höchst populäre Plattform für seine Medien- und Politikerkarriere. Auf der anderen verpulverte Erdölmagnat und Fußballromantiker Massimo Moratti über eine Milliarde Euro seines Privatvermögens. Schmiergeld-Stadt? Mag sein. Aber in einem Land der Grauzone zwischen Politik und Calcio besaß der Titel „europäische FußballHauptstadt“ schon mehr Gewicht. Milan-Manager Adriano Galliani propagierte das Stadion San Siro höchst selbstbewusst zum „Wohnzimmer der Champions League“.

Die Serienmeister aus Mailand sinken immer mehr ab ins Mittelmaß

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Fotos: Reuters, imago (2)

Platzierung

Ingesamt feierten Inter und der AC Mailand jeweils 18 Meisterschaften, Juventus liegt bei 30. Der Scudetto 2005/06 wurde wegen des Manipulationsskandals um Juve nachträglich an Inter vergeben. 2004/05 gab es deswegen gar keinen Meister in Italien.

aus der Mode

2015 ähnelt die Arena eher Kicks in der tristen Provinz, und die Mailänder Klubs versinnbildlichen die Strukturmisere des Calcio. Das Gros der Patrone klammert sich an das antiquierte Feudalsystem der Serie A, in dem auf Ligaversammlungen eher über die Wahl des Wasserlieferanten diskutiert wird, statt Strategien für die wirtschaftliche Moderne zu durchdenken. En passant fabulierte Berlusconi fernab jeder Realität noch zu Jahresbeginn, sein Milan würde zum besten Serie-A-Team 2015 und Meisterschaftskandidaten avancieren, aktuell steht man auf Rang 8. Inters Coach Roberto Mancini fordert wöchentlich Neuzugänge und wiederholt das Mantra, „beide Mailänder Klubs müssen um Titel und vorne in Europa mitspielen“, als bedeuteten vergangene Meriten eine Bonuspunkt-Garantie oder europäische Wild Card. Unter dem entgeisterten Blick der Madonnina, die als Wahrzeichen der Stadt einsam auf dem Dom thront, sammelten Inter und Milan nach 28 Spieltagen gemeinsam weniger Punkte (75) als die beiden Vertreter aus Turin (106), Rom (105) und Genua (85) – selbst Florenz und sein Provinzanhängsel Empoli erspielten vier Zähler mehr. Wie vielen Klubs in Italien fehlt es inzwischen auch Milan und Inter an finanziellen Ressourcen. Parallel verloren sie ohne strukturelle Er-

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Früher standen Inter und der AC für Prunk und Titel. Heute wirkt die MAILÄNDER MISERE bedrohlich – und die Aussichten sind düster.

neuerung ihre Identität. Im Stadion ereilt den neutralen Besucher bei den apathischen und orientierungslosen Darbietungen des längst nur noch mittelmäßigen Mailänder Personals bisweilen eine beklemmende Depression. Dabei liegen die mitreißenden Festivitäten nicht

Plötzlich drehten Berlusconi und Moratti den Geldhahn zu. allzu weit in der Vergangenheit. 2010 holte die Internazionale unter Coach José Mourinho ihr historisches Triple, im Finale der Champions League wurde der FC Bayern besiegt. Der AC wiederum gewann ein Jahr später die Meisterschaft. Doch plötzlich suchten Berlusconi und Moratti vergebens den Boden in ihren Fußballfässern und drehten erschrocken die Geldhähne zu. Der Seiltanz zwischen Altlasten und Bilanzbegradigung erwies sich freilich um etliches heikler, da niemand einen Reformplan bereithielt. Inter beschäftigte seit 2010 acht Trainer, Milan bezahlte seit Anfang 2014 deren drei. Ebenfalls ein Indiz für die Seefahrt ohne Kompass. Es mangelte an Investitionen in die Jugendarbeit und zukunftsorientierte Verpflichtungen, stattdessen deutete man pausenlos auf die international renommierte Fassade,

hinter der aber allmählich jegliche Substanz wegbröckelte. 2008/09 injizierten beide Vereine zusammen 128 Millionen Euro in den Transfermarkt, im letzten Sommer waren es noch 25 Millionen. Dafür gibt es statt Festmenü eben auch nur Eintopf. Den AC Milan verließen Profis wie Kaka, Zlatan Ibrahimovic, Thiago Silva, Alessandro Nesta oder Andrea Pirlo wegen der neuen Transfertaktik. Zur obersten Direktive erkor man ablösefreie Zugänge oder Leihgaben – eine Philosophie, die sich häufig als Fiasko entpuppte und in Kreisen der Tifosi Kalauer hervorkitzelte. Sagt ein Fan wütend: „Mein Neffe spielt ja schon besser als Torres.“ Manager Galliani: „Interessant. Ist der ablösefrei?“ Die teils wahnwitzigen Lohnkosten wurden gleichzeitig drastisch beschnitten. Zahlen Inter und Milan heute gemeinsam 164 Millionen Euro lag der Wert noch vor drei Jahren rund 86 Prozent höher bei schwindelerregenden 305 Millionen Euro. Die Zeiten sind passé, in denen Ibrahimovic oder Samuel Eto’o allein das Budget eines bescheidenen Aufsteigers auf ihren Konten bestaunten. Der schleichende Niedergang, das von der Kommune gemietete Stadion und ein Merchandising, das von modernen Parametern weit entfernt ist, beeinflussten den rasanten Abstieg in Deloittes Umsatz-Ranking.

Vor zehn Jahren belegte Milan Rang drei hinter Real Madrid und Manchester United. Während die europäische Elite ihren Umsatz rasant steigerte, gelang Milan in zehn Jahren ein marginales Wachstum von 234 auf 249,7 Millionen Euro. Das bedeutet 2015 Platz zwölf. Inter fiel in vier Jahren von 224 auf 164 Millionen Euro und Platz 17. Licht-

jahre entfernt von den Spitzenplätzen mit Real Madrid (549,5 Mio.), ManUnited (518 Mio.) und Bayern München (487,5 Mio.). Aus der Serie A gelang es lediglich Juventus Turin, den Anschlusszug nicht zu verpassen. Der Rekordmeister rangiert auf Platz zehn und wird Lesen Sie weiter auf Seite 72

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INTERNATIONAL

Drei Henkelpötte gingen seit 2003 nach Mailand International spielten die Mailänder Klubs seit 2000 vor allem in der Königsklasse. Nächste Saison droht ein Europacup-Jahr ohne AC und Inter – erstmals seit 1956/57.

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Der siebte Streich: Clarence Seedorf und Kaka bejubeln 2007 nach dem Finalsieg über Liverpool den siebten Meistercup in der AC-Geschichte.

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GP: Gruppenphase SF: Sechzehntelfinale (Zwischenrunde) AF: Achtelfinale VF: Viertelfinale HF: Halbfinale F: Finale T: Titel Anmerkung: Bei fehlendem Balken war der Klub für keinen der zwei Wettbewerbe qualifiziert.

kickerinfografik

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künftig als erster Klub Italiens die Umsatzmarke von 300 Millionen Euro übertreffen. Ein seufzendes Wunschkonzert in der Lombardei. Gleich ihrem Team durchleben auch die Tifosi eine nagende Identitätskrise. Die Melange aus Unmut, erfolgsverwöhnter Nostalgie und mangelnder Perspektive verwandelt das San Siro mit opulentem Raum für 81 000 Zuschauer vermehrt in eine desolate Wüste. Am Samstag vor einer Woche riefen die Milan-Fans zum Boykott auf und platzierten in der menschenleeren

Südkurve Plakate wie „Game over“ oder „This is the End“. Die Expo-Organisatoren hätten vor dem Plakatdruck bei den offenbar anglophileren Milanisti nachfragen sollen. Wie dem auch sei, die San-SiroFlucht nimmt bedenkliche Ausmaße an. Der AC verbuchte mit 19 405 einen Minusrekord beim Absatz der Jahreskarten, Inter rückte die Zahl gar nicht erst raus. 2010/11 bilanzierte Milan einen Zuschauerschnitt von rund 54 000, Inter von knapp 60 000. Nach 28 Spieltagen zählt der AC gegenwärtig 38 000, „gedopt“ durch die beiden fast ausverkauften Duelle mit Inter und Ju-

DER EXPERTE

„Dieser Niedergang macht mich wirklich traurig“ Von Lothar Matthäus „Ich beobachte die Entwicklung des italienischen Fußballs natürlich noch immer sehr aufmerksam. Speziell den Niedergang der einstigen Größen Inter und AC Mailand. Da kommt bei mir schon Wehmut auf, es macht mich wirklich traurig. Wenn ich sehe, dass neulich gegen den VfL Wolfsburg gerade einmal 42 000 Leute ins Stadion kommen, muss ich feststellen, dass der Klub ein gutes Stück seiner einstigen Magie und Anziehungskraft verloren hat. Da fehlt die Atmosphäre. Zu meiner Zeit waren das Festtage, egal wie der Gegner hieß. Da war San Siro voll und die Straßen rundrum auch, weil gar nicht alle reinkamen. Da wurden die Spieler verehrt und regelrecht auf Händen getragen. Das

spüre ich jetzt noch, wenn ich nach Mailand zurückkomme. „Il Grande“ nennen sie mich noch heute, weil sie uns und unsere Leistungen nicht vergessen haben. Diese Bindung ist verloren gegangen. Aber ich hatte schon seit Jahren das Gefühl, dass man dort gerade in Zeiten des Erfolges vergisst, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Etwa bei Milan zu Zeiten von Cafu, Nesta und Co. Da hatte man lauter 35-Jährige in der Abwehr und die Altersgrenze völlig überzogen, ohne junge Spieler heranzuführen und so einen moderaten Umbruch einzuleiten. Stattdessen wurde Kaka wieder zurückgeholt. Auch bei Inter hat man viel zu sehr auf große Namen geschaut statt auf eine sinnvolle Entwicklung und die dazu nötigen Ergänzungen des Kaders. Grundsätzlich hat man zudem gerade im Vergleich zu Deutschland zu wenig auf die Ausbildung und Integration eigener Talente gesetzt. Das rächt sich.

Und natürlich hat der Fußball in Italien noch mit weiteren Problemen zu kämpfen. Nicht nur wegen der gewaltbereiten Gruppierungen. Auch in die Infrastruktur wurde zu wenig investiert. Die Stadien sind nicht auf dem neuesten Stand und die Preise zu hoch, deshalb sind die Arenen selten voll. Aber das drückt auf die Stimmung, die Sponsoren bleiben weg, und dann sind die Klubs auf private Geldgeber angewiesen und von deren Launen abhängig. Wie Moratti bei Inter und Berlusconi bei Milan. Und wenn die die Lust verlieren oder die Refinanzierung nicht ausreichend möglich ist, dann drehen die eben den Geldhahn zu. Alles nicht eben hoffnungsvolle Bedingungen, um sich dauerhaft mit der Elite Europas zu messen.“ Lothar Matthäus (54) spielte von 1988 bis 1992 bei Inter. Er gewann dort 1989 die Meisterschaft und zwei Jahre später den UEFA-Pokal im Finale gegen den AS Rom.

Fotos: imago (2)

Freude mit Pott: Zanetti und Co. 2010 nach dem Sieg gegen Bayern

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merhin mit sieben Henkelpötten in der Vitrine, war international gar nicht erst dabei. Im nächsten Jahr droht der Europapokal komplett ohne die Mailänder stattzufinden – erst ein einziges Mal gab es das in der Geschichte des Klubfußballs, in der Saison 1956/57! Die Abermillionen aus der Champions League zur Sanierung der Mannschaft flimmern am Horizont wie eine Fata Morgana. Die beiden Trainer Filippo Inzaghi und Roberto Mancini wirken ratlos, ihrem Personal eine stringente Spielidee zu vermitteln. Und während Mancini kontraproduktiv von seinen kommenden Wunschspielern plaudert, zu denen Lukas Podolski offenbar nicht mehr gehört, versucht Thohir schweißtreibend, Ordnung in die Finanzen des Klubs zu bringen. Über ihm schwebt zudem eine mögliche Transfer-Sanktion der UEFA wegen Unregelmäßigkeiten beim Financial Fair Play. Thohir bleibt dem Hokuspokus gerne fern und zeigt sich selten in der Modemetropole. Auch Berlusconis Präsenz im San Siro wird karger. Er entsendet lieber seinen Kardinal Galliani als Zielscheibe der Proteste ins Stadion. „Milan? Reden wir lieber über wichtigere Dinge“, sagte Berlusconi kürzlich. Nach 29 Jahren Autokratie bietet ihm der AC kein strahlendes Rampenlicht mehr. Hinter den Kulissen verhandelt er derzeit über den Verkauf von 30 Prozent oder mehr der Milan-Anteile nach Thailand. „Ich war beim Antritt im November zu optimistisch mit meiner Prognose Platz drei“, sagte Mancini jüngst kleinlaut. Optimismus ist im Mailänder Fußball fürs Erste außer Mode. O L I VE R B I R K N E R

Foto: picture-alliance/Werek

ventus. Inter schaffte es bisher auf einen Schnitt von 33 669 – magere Zahlen, die sich auf unmittelbare Projekte auswirken werden. Denn Milan plant für rund 300 Millionen Euro seine eigene Arena mit 48 000 Plätzen. Inters indonesischer Besitzer Erick Thohir möchte die Konzession des San Siro für 99 Jahre von der Stadt erwerben und das Stadion renovieren. In beiden Fällen geht man von der Saison 2018/19 aus. Bis dahin scheint man im Teufelskreis festzustecken. Inter schied jüngst im Achtelfinale der Europa League fast chancenlos gegen Wolfsburg aus, der AC Milan, im-

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kicker, 30. März 2015

Ruhmreiches Quartett: Die Deutschen Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Jürgen Klinsmann mit Coach Giovanni Trapattoni 1989 bei Inter

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INTERNATIONAL

Gefährliches Spiel Bisher bildete SLAVEN SKELEDZIC (43) Bundesligaspieler aus. Am Dienstag erlebt er sein erstes Länderspiel als Nationaltrainer von Afghanistan. Der steile Aufstieg birgt jedoch viele Risiken.

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as Auswärtige Amt formuliert es drastisch: betreute, später kurzzeitig das Nachwuchsleis„Vor Reisen nach Afghanistan wird drin- tungszentrum leitete. Von Hannover ging es gend gewarnt. Wer dennoch reist, muss zurück nach Frankfurt. Beim Zweitligisten sich der Gefährdung durch terroristisch oder FSV wurde Skeledzic Leiter des Leistungskriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein.“ zentrums und U-19-Trainer. „Als das AnAuch diese offizielle Reisewarnung hielt Slaven gebot aus Afghanistan kam, war ich sofort Skeledzic nicht davon ab, den Job als National- Feuer und Flamme“, erinnert er sich an den trainer anzunehmen. „Ich werde bestmöglich Tag vor wenigen Wochen. Das musste auch beschützt“, sagt Skeledzic. „Es ist ein anderes Uwe Stöver erkennen. Mit dem FSV-Manager Straßenbild in Europa, aber ich habe nicht das hatte Skeledzic eine dreitätige Reise nach KaGefühl der Angst.“ Selbst das Schicksal seines bul abgesprochen. „Ich habe ihm noch gesagt, Vorgängers erzeugt „kein ungutes Gefühl“. er solle nur keinen Vertrag unterschreiben, Yousef Kargar wurde vor ohne seinen Kontrakt seiner Wohnung niederbei uns vorher zu lösen“, gestochen. Die Motivlage „Es ist eine ganze andere Welt, aber sagt Stöver. Über die Meist unklar. Vermutet wird auch eine besondere Erfahrung.“ dien erfuhr der Verein, ein Raubüberfall oder dass Skeledzic sich nicht eine Beziehungstat. MAN SUR FAQIR YAR, Nationalkeeper daran hielt. Nach etwas „Ich wollte immer Anwaltsgeplänkel wurin den Profibereich. Eigentlich habe ich ge- de das Problem dann aber mit einer kleinen dacht, ich komme in die Bundesliga oder Ablösezahlung behoben. 2. Liga. Jetzt bin ich Nationaltrainer. Das ist „Es ist eine sehr spannende Geschichte, auch nicht schlecht, was meine Karriere an- eine Nationalmannschaft zu trainieren, in eigeht“, sagt Skeledzic stolz. Als Vierjähriger nem Land mit 30 Millionen frenetischen Fans“, war der gebürtige Bosnier mit den Eltern ins sagt Skeledzic und lässt erkennen, warum er Rhein-Main-Gebiet gekommen. Er lebt seit sich nicht an den Rat von Stöver hielt: „Ich 39 Jahren in Deutschland. Hier hat er viele war verdutzt, dass man auf mich kam. Ich Jahre bei Eintracht Frankfurt als Jugendtrainer brauche mich mit meinen Leistungen nicht gearbeitet, wechselte dann zu Hansa Rostock zu verstecken, aber das Interesse hat mir auch und Hannover 96, wo er zunächst die U 17 geschmeichelt.“

Der afghanische Verband stattete ihn mit einem Vertrag bis 2020 aus. Das ist eine lange Zeit und ein großer Vertrauensbeweis für jemanden, der keine Station als Profi-Cheftrainer vorweisen kann. „Ich habe in der Jugendarbeit auf höchstem Niveau gearbeitet“, betont Skeledzic. 69 Spieler, die heute im oberen Bereich im Einsatz sind, seien durch seine Hände gegangen, „43 spielen in der Bundesliga, 12 in der 2. Liga, 14 in der 3. Liga“. Darunter befinden sich Namen wie Sebastian Jung (VfL Wolfsburg) oder Marco Russ (Eintracht Frankfurt). Sie hatte Skeledzic in der Eintracht-Jugend unter seinen Fittichen. Wie auch Milad Salem (VfL Osnabrück), Zamir Daudi und Abassin Alikhil (beide Viktoria Aschaffenburg). Es sind drei afghanische Nationalspieler. Ein weiteres Dutzend Deutsch-Afghanen spielt ebenfalls von der 3. Liga abwärts. „Herr Skeledzic wurde von Nationalspielern, die in der Jugend von ihm trainiert wurden, ins Gespräch gebracht“, berichtet Ali Askar Lali. Der 57-Jährige lebt ebenfalls in Deutschland und wird der Assistent von Skeledzic. Der ehemalige Nationalspieler Afghanistans kam in den 1980er Jahren nach Deutschland. Lali spielte bei Schloß Neuhaus und dessen Nachfolger SC Paderborn. Er lebt heute noch

kicker, 30. März 2015

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vor Ort. „Der afghanische Verband begann nach den Tipps der Spieler zu recherchieren und Kontakt aufzunehmen. So sind wir zusammengekommen“, sagt Lali. Afghanistan ist die Nummer 137 der FIFA-Weltrangliste, die 209 Verbände umfasst. „Auch dank der Hilfen des DFB, DOSB und Auswärtigen Amts ist die Entwicklung des Fußballs in zehn Jahren sehr gut vorangeschritten“, sagt Lali. Der Gewinn der Südasienmeisterschaft 2013 ist der bisher größte Erfolg. Das fußballerische Niveau vergleicht Lali „mit der Regionalliga“. Der Job als Nationaltrainer ist alles andere als alltäglich. Die Heimspiele werden auf FIFA-Geheiß im Nachbarland Tadschikistan ausgetragen. Die Trainingslager finden, wie in dieser Woche, in Dubai statt. „2013 gab es ein Länderspiel in Kabul, damals war die Sicherheitslage sehr gut“, sagt Lali und hofft auf ein Umdenken bei der FIFA. „In das Stadion passten 7000 Leute, angeblich waren

rund 10 000 drin. Weitere 10 000 standen vor den Toren“, erinnert sich Mansur Faqiryar (Foto, rechts unten), der Nationalkeeper, der für den VfB Oldenburg spielte. „Es ist eine ganz andere Welt, aber auch eine besondere Erfahrung.“ Zwei Tage vor der Partie sei das Stadion abgesperrt worden, Panzer aufgefahren, Soldaten patrouillierten. In Kabul selbst „kann man sich ganz normal bewegen. Unser Mannschaftsbus wird nicht eskortiert, aber wir gehen ja auch als Afghanen durch“, meint Faqiryar. Diesen Vorteil hat Skeledzic nicht. „Viel Zeit werde ich vor Ort ohnehin nicht haben, um in der Stadt zu bummeln“, tröstet er sich. Afghanistans neuer Trainer wird weiterhin in Deutschland wohnen und fliegt ab und zu nach Kabul oder eben zu den Begegnungen ins Ausland. Das erste Länderspiel unter ihm steigt am Dienstag in Kirgisistan. Bei Reisen dorthin rät das Auswärtige Amt übrigens derzeit nur „zur Vorsicht“. M I C H A E L E B E RT

Fotos: AFP (2), Getty Images, Merey, Reuters, privat

Eine Herausforderung für das Trainer-Duo Skeledzic (oben, rechts) und Lali, das mit krassen Bedingungen kämpft: Zerstörte Bauten und Sicherheitsprobleme erschweren die Trainingsarbeit und verhindern die Austragung von Heimspielen.

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-BUSINESS

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eine Hände unterlegen seine Worte gestenreich. Zur Betonung klopft er zuweilen mit den Fingern auf den Tisch im Besprechungsraum des FC Bayern. Jan-Christian Dreesen ist ein lebhafter Erzähler, gut gelaunt. Der Finanzexperte im FCB-Vorstand hat sich gut eingearbeitet. Herr Dreesen, was war Ihre größte Tat als aktiver Spieler? Ich habe einmal zwei Tore als Mittelstürmer geschossen, für die SpVgg Aurich in der Kreisliga. Wie wird ein Nordlicht so früh Bayern-Anhänger? Da war ich in der fünften Klasse. Die großen Idole Ende der 1970er Jahre haben mich fasziniert. Wer ist heute Ihr FCB-Lieblingsspieler? Ich finde eine ganze Reihe beeindruckend, menschlich wie sportlich. Aber es erstaunt mich wie alle im höchsten Maße, in welcher Form sich Arjen Robben bis zu seiner Verletzung befand, wie er es schafft, immer wieder mit dem gleichen Trick die gegnerische Abwehr aufzureißen. Es ist extrem schade, dass er jetzt ausfällt. Wie sind Sie als Zuschauer? Ruhig? Emotional? Ich schimpfe auch, aber da geht es nicht nur um die eigene Mannschaft. Karl-Heinz Rummenigge neben mir kommentiert sicher am intensivsten. Wie sieht Ihre Bilanz nach mehr als zwei Jahren aus? Rundherum positiv. Ich hatte das Glück, dass ich mitten in der Triple-Saison 2012/13 kam. Wir haben den Umsatz von 370 Millionen Euro auf fast 530 Millionen erhöht. Diese Steigerung ist unglaublich. Sportlich haben wir alle Titel geholt, hatten aber auch Tiefen, gerade 2013, als das Thema mit Uli Hoeneß aufkam. War der Schritt von der Bayern LB zum FCB der richtige? Die Intensität und Emotionalität, die ich heute durch den Sport habe, sind mit der Wirtschaft nicht zu vergleichen. Für mich kann es nichts Tolleres als diese Aufgabe hier geben. Man ist sieben Tage die Woche mit Fußball und dem Klub beschäftigt. Ich interessiere mich jetzt viel mehr für die englische und spanische Liga, um die Konkurrenz in der Champions League zu sehen. Welchen Gegner erwarten Sie im Finale? Es wäre schön, wenn wir dort hin kämen. Natürlich ist das unser Ziel. Es wäre komisch, wenn wir diesen Anspruch nicht hätten. Wie bringen Sie, der Finanzmann, sich bei allen wichtigen Entscheidungen und Transfers ein? Wir haben so viel sportliche Kompetenz, da wäre es lächerlich, wenn ich in diesem Punkt meinen Senf dazugeben würde. Es ist wichtig, viel zuzuhören, um in den richtigen Momenten seinen Beitrag zu leisten, wenn die wirtschaftlichen Fragen besprochen werden. Was ist die bessere Strategie bei Verhandlungen mit Beratern: Sagen Sie gleich, was Bayern bereit ist zu zahlen? Oder soll die Gegenseite vorlegen? Da gibt es keine perfekte Strategie. Das ergibt sich oft aus der Situation, daneben hat man ein Gefühl durch gewisse Vorgespräche entwickelt. 99 Prozent der Spieler wollen zu Bayern. Also können Sie die Gehälter bestimmen? Ich konnte das leider noch nicht feststellen. Sind Sie ein harter oder umgänglicher Verhandler? Das Geheimnis liegt darin, umgänglich zu sein und trotzdem zu seinem Ziel zu gelangen. Wie sieht da Ihre Erfolgsquote aus?

„Wir könnten

100 Millionen für einen Spieler zahlen“ Der Finanz-Vorstand des FC Bayern, JAN-CHRISTIAN DREESEN (47), spricht über Transfers, hohe Gehälter und neue Geldquellen.

kicker, 30. März 2015

Nicht so schlecht. Die Summe der richtigen Ent- ich bewusst zu vermeiden, weil ich mich ungern Das zusätzliche Geld könnte der Klub zum Beispiel in irgendwann korrigieren möchte. weitere Topstars investieren. scheidungen ist eindeutig höher. Intelligent investieren ist die Devise. Das heißt, Lassen Sie, den Ex-Banker, die Summen im Fußball kalt? Aber Bayern könnte einen solchen Transfer stemmen? Überhaupt nicht. Die absolute Höhe einer Zahl Ja. Wir könnten 100 Millionen Euro für einen nicht auf Teufel komm raus die teuersten Spieler zu holen. Die Spieler müssen passen. ist nicht entscheidend, sondern die Relation zum Spieler zahlen. Unternehmen – und dann sind es gewaltige Sum- Welche neuen Geldquellen sehen Sie für den FC Bayern? Wenn Sie intelligent, dazu emotional investieren dürften: men für uns. Hier sind die Auswirkungen von Wir stehen auf vier Säulen: TV-Rechte, Ticketer- Welchen Lieblingsspieler hätten Sie gerne? löse, Merchandising, Mit einer Antwort treibe ich den Preis hoch. Vertragsgesprächen viel Sponsoring. Transfer- Machen Ihnen die hohen Prämien, die Sie zum Saisonunmittelbarer zu spüerlöse planen wir nie, ende zahlen müssen, Angst? ren, denn das Personal- „Unser sportliches Ziel ist, wir sehen uns als Käu- Der Ausfluss hoher Prämien bedeutet Titel, also budget ist mit Abstand unter Europas Top 3 zu sein.“ ferverein. gebe ich dieses Geld gerne aus. Prämien gibt es der größte Posten im Wo in diesen vier Bereinur für Titel, nicht für Punkte. Jahresabschluss. chen sind Steigerungen noch möglich? Wie sieht Ihre Vision FC Bayern 2020 aus? Dem Trainer ist im Normalfall das Gehalt eines Spielers Man kann nur zwei beeinflussen, vielleicht drei. Wir haben bis dahin ein Nachwuchsleistungszenegal. Sie müssen darauf achten. Gibt es da Konflikte? Ich entscheide nicht allein. Karl-Heinz Rumme- Die Tickets sparen wir bewusst aus, ich bin froh, trum, um weitere Topspieler auszubilden. Sportnigge und ich führen ganz viele Gespräche, weil dass es da in der Liga Einigkeit gibt. Der Stellen- lich muss es unser Ziel sein, unter den Top drei es wichtig ist, dass kein Transfer das Gleichge- wert der Liga beruht auch darauf, dass der Sta- in Europa zu sein und das eine oder andere Mal dionbesuch für alle Schichten erschwinglich ist. international ein dickes Ausrufezeichen zu setwicht im Personalbudget durcheinanderbringt. Wir tun gut daran, nicht an der Preisschraube zu zen. Wirtschaftlich steht an erster Stelle, dass wir Haben Sie schon einmal Nein gesagt? Bis jetzt haben wir jeden geholt, den wir wollten. drehen. Die TV-Rechte vermarktet die DFL, hier selbst erwirtschaften, was wir ausgeben wollen. sind wir Teil einer Solidargemeinschaft. Wie sieht Uli Hoeneß’ Zukunft beim FC Bayern aus? Bayern wollte Marco Reus also letztlich nicht mehr? Bleiben Auslandsvermarktung und Merchandising. Er ist intensiv mit dem Thema Jugendarbeit beDazu ist schon alles gesagt. Wenn bei unserem Spiel der schäftigt, das ist seine Aufgabe. Erfüllt der FC Bayern Pep Guardiola jeden Wunsch? Jede andere Spekulation käme Ich habe bisher keinen Wunsch gesehen, den Klub-WM 2013 gegen Guangverfrüht. wir nicht erfüllt hätten. Mein Eindruck ist, dass zhou über 100 Millionen ChiInwieweit befriedigt es Ihre Eitelkeit, gerade der Input des Trainers, welche Spieler nesen zugeschaut haben und davon ein Prozent eine Bayernwenn Sie jetzt weitaus mehr in der hierher passen, sehr wichtig ist. Kappe kauft, haben wir noch Öffentlichkeit stehen als früher? Guardiola schätzte Toni Kroos sehr. Warum haben Sie ein Wahnsinns-Potenzial und Ich empfand es anfangs als kodiesen Spieler nicht gehalten? Wir haben nicht über Peps Kopf hinweg entschie- können uns so positionieren, dass wir wettbe- misch, wenn ich nach einem Autogramm gefragt den, er war eingebunden. Am Ende landeten werbsfähig bleiben. Wir haben global einige 100 wurde, weil es sich da um geliehene Popularität Millionen Follower. Warum sollten wir das nicht handelt, heißt: Meine einzige Leistung ist, dass zwei Züge in zwei verschiedenen Sackgassen. beim Merchandising merken? Das E-Commerce- ich jetzt beim FC Bayern in einer wichtigen PosiDer FC Bayern hätte das Geld für Kroos gehabt? Ich glaube schon, dass wir noch ein bisschen Geschäft in China werden wir noch im ersten tion bin. Ich musste mich erst daran gewöhnen. im Portemonnaie haben. Manchmal gilt es, sich Halbjahr umsetzen. Wir haben eine unglaubliche Macht es Sie stolz, beim vermutlich reichsten oder wirtFanbasis in ganz Asien. Wenn wir das internatio- schaftlich stabilsten Verein der Welt Finanzchef zu sein? Grenzen zu setzen. nale Geschäft vorantreiben, wird das eine der we- Es beruhigt, dass ich mir keine Sorgen um die Tun Ihnen die hohen Honorare für Berater weh? Berater sind Teil des Fußballgeschäftes und wich- sentlichen Säulen unseres künftigen Wachstums. Lizenzierung machen muss. Sorglos schreite ich aber nicht durchs Leben, weil die Herausfordetig, damit eine gewisse Emotionalität vom Spieler Welchen Betrag erwartet der FC Bayern vom TV? ferngehalten wird. Ich bin kein Träumer, deswe- Es kann nicht sein, dass das Land des Weltmeis- rung, weiter um Titel zu spielen, bleibt. Und die gen glaube ich nicht, dass das Berater-Honorar ters mit einer hochattraktiven Liga den schlech- Finanzen nehmen nicht den größten Teil meiner auf eine bestimmte Prozentzahl einzudämmen testen TV-Topf der führenden fünf Länder in Eu- Arbeit ein. Es geht zudem um die Organisatiropa hat. So werden wir dauerhaft international on, Spielbetrieb, IT, Personal und vieles mehr. ist. Über eine Obergrenze kann man reden. Was bringen Quereinsteiger wie Sie dem Fußball? nicht konkurrenzfähig sein. Das macht den Reiz aus. Zahlen allein wären Sie bringen andere Aspekte ein. Außerdem hat Gibt es Pläne, die noch möglichen fünf Prozent der An- langweilig. Ich will mich in die Entwicklung des der Fußball mit Wirtschaft zu tun. Wir haben teile – 30 wären möglich – an einen Investor abzugeben? FC Bayern einbringen, in strukturelle Prozesse. viele Spezialisten im Klub, gerade im Bereich IT, Das ist kein Thema. Wir haben versprochen, dass Sie gehen heute lieber ins Büro als früher? Neue Medien und, und, und. Dazu braucht man wir nicht mehr als 30 Prozent abgeben. Dieses Ich gehe gerne ins Büro. Und noch lieber ins Versprechen werden wir nicht brechen. Es gäbe Stadion. I N T E RVI E W : F R A N K L I N K E S C H , Quereinsteiger-Kompetenz. Glauben Sie an Financial Fair Play? sicher Bewerber, aber die Frage stellt sich nicht. K A R L H E I N Z W I L D, M O U N I R Z I T O U N I Ich glaube, dass es das System diszipliniert. Glauben Sie an die Umsetzung? Ja, sonst müssten wir uns intensivst einsetzen, dass es noch stringenter praktiziert wird. Wird international die Gehaltsspirale überdreht? Die Topspieler mit einem internationalen Markt Carsten Schmidt Sky-Vorstandsboss zum Jahr 2024 verlängert. Die Spieltag. Nach 26 Spieltagen sind deutlich teurer als früher. Wenn die Premier Brian Sullivan hört am 24. Juni Schweizer Agentur vermarktet sahen die Spiele mit BeteiliLeague bald über drei Milliarden Euro TV-Gelder als Vorsitzender des Vorstands seit Jahren die europäischen gung des FC Bayern im Schnitt pro Jahr zur Verfügung hat, werden die Gehälter der Sky Deutschland AG auf Klubwettbewerbe. 760 000 Fans bei Sky, dahinter nicht sinken. Wir als FC Bayern müssen uns des- und kehrt in die USA zurück. folgen Dortmund (700 000), halb noch intensiver um diese Spieler kümmern Carsten Schmidt, derzeit im Sky-Quoten: Bayern vor BVB der FC Schalke 04 (570 000), und werden womöglich einen nicht bekommen, Vorstand für Sport, Werbezei- Das Spitzenspiel Bayern Mün- Borussia Mönchengladbach der einzig sein Gehalt maximieren will. tenvermarktung und Internet chen – Borussia Mönchen- (540 000), der Hamburger SV Sehen Sie Grenzen in der Entwicklung der Gehälter? verantwortlich, wird Nachfol- gladbach (0:2) verfolgten beim (440 000), Werder Bremen, Die zweistelligen Millionen-Gehälter bleiben die ger des US-Amerikaners, der Bezahlsender Sky vor einer Wo- Eintracht Frankfurt (je 430 000) Ausnahme, auch wenn das Ende bei den Spit- 2010 zu Sky kam. che 1,16 Millionen Zuschau- und der VfB Stuttgart (410 000). zengehältern noch nicht erreicht ist. Ich glaube er; nur vier Spiele erfuhren in Am Ende der Tabelle liegen und hoffe aber, dass es sich etwas abflachen wird. UEFA verlängert Vertrag mit TEAM dieser Saison einen höheren der SC Freiburg (220 000), Wird der FC Bayern irgendwann 100 Millionen Euro für Die UEFA hat den Vertrag mit Zuspruch. An der Spitze die TSG Hoffenheim, FC Augsburg einen Spieler zahlen? TEAM bis zum Jahr 2021 nebst Partie FC Bayern – Borussia (je 250 000) und der SC PaderEs ist einfach, jetzt nie zu sagen. Das versuche einer Optionsvereinbarung bis Dortmund (2:1) am zehnten born (270 000). R . F.

MARKEN & MÄRKTE

Fotos: sampics/Pahnke

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EISHOCKEY

Chronisch unterschätzt Sein Team ist günstig, die Halle oft halbleer – trotzdem greifen die Wolfsburger Grizzly Adams unter Coach PAVEL GROSS (46) nach dem Ticket für die Finalserie um den deutschen Titel.

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ie Eis-Arena von Wolfsburg liegt ein wenig versteckt – hinter dem Fußballstadion der VfLFußballer. Der Fußweg von der Heimat des nicht erst in dieser Saison so erfolgreichen Bundesligisten ist nicht weit zu der kleinen, aber feinen Eishockeyhalle, die nach ihrem Umbau vor einigen Jahren vielleicht die schönste unter den kleineren Arenen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist. Und in ihr wird seit Jahren auch das erfolgreichste Eishockey gespielt – wenn man Konstanz zum Maßstab nimmt. Dieser Tage stehen die unter EHC Grizzly Adams firmierenden Wolfsburger bereits zum dritten Mal in Folge im Halbfinale der DEL. Seit Freitag kämpfen sie in der nach dem Modus „Best of seven“ aus-

gespielten Serie gegen die sagte er nach dem Durchmarsch er nach Wolfsburg, zunächst als Adler Mannheim um den gegen München, „wir lassen das auf Co-Trainer, seit 2010 ist der gebürEinzug in die Finalserie. uns zukommen.“ tige Tscheche Cheftrainer bei den Dass die WolfsburWer Gross allerdings etwas bes- Niedersachsen. Seitdem standen sie ger auch diesmal wieder ser kennt, kann sich durchaus vor- viermal im Halbfinale, einmal sogar so weit kommen würden, damit stellen, dass der akribische Arbeiter (2011) im Finale, das sie dann allerwar nach einer durchwachsenen sehr wohl schon vor den Play-offs dings in drei Spielen glatt gegen die Hauptrunde nicht unbedingt zu einen genauen Plan hatte. 2008 kam Eisbären Berlin verloren. Doch spärechnen. Als Siebter hat die testens seit diesem Zeitpunkt Mannschaft von Trainer PaDie Grizzlys in den letzten 10 Jahren ist Wolfsburg eine Marke in der vel Gross erst über den UmLiga, die Mannschaft spielt unweg der Pre-Play-offs (nach ter Gross technisch gutes und Saison Vorrunde Play-offs 2:1 Siegen gegen die Krefeld vor allem schnelles Eishockey. 2013/14 6. Platz Play-off-Halbfinale Pinguine) die Play-offs erUnd sie ist da stark, wo sich im 2012/13 10. Platz Play-off-Halbfinale reicht, da allerdings souverän Training gut dran feilen lässt – 2011/12 3. Platz Play-off-Viertelfinale den selbst ernannten Titelfavobei den Standardsituationen, 2010/11 1. Platz Deutscher Vizemeister riten RB München mit 4:0 Siewie es in der Fußballsprache 2009/10 3. Platz Play-off-Halbfinale gen aus dem Wettbewerb geheißt. Die Wolfsburger stellen 2008/09 7. Platz Play-off-Viertelfinale kegelt. Ein Erfolg, der in seiner das beste Überzahlspiel der ge2007/08 13. Platz Deutlichkeit auch den Wolfssamten Liga – treffen jedoch im 2006/07 Meister 2. Liga burger Trainer überraschte. Halbfinale mit Mannheim auf 2005/06 2. Liga (Viertelfinale) „Wir haben jetzt erst mal keiden Gegner mit dem besten 2004/05 DEL-Lizenzentzug nen Plan, wie es weitergeht“, Unterzahlspiel.

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Inzwischen ist Gross nach dem Krefelder Rick Adduono dienstältester Cheftrainer der DEL. Er hat mit seinem Co-Trainer Mike Pellegrims, mit dem er einst als Profi in Mannheim und bei den Berlin Capitals zusammenspielte, die Mannschaft in seiner Zeit weiterentwickelt. Mit Felix Brückmann und Sebastian Vogl setzen die Niedersachsen inzwischen auf ein deutsches Torhüter-Duo, in der DEL durchaus keine Selbstverständlichkeit. Freilich kommen die deutschen Wolfsburger Spieler im Regelfall nicht aus Wolfsburg, wo die Sportart Eishockey auf hohem Niveau „immer noch sehr jung ist“, wie Gross vor einiger Zeit sagte.

„Gefördert wird vor allem in Mannheim und Berlin.“ PAVEL GRO S S, Erfolgscoach „Bislang ist es so, dass im deutschen Eishockey vor allem in Mannheim, Berlin und in Bayern gefördert wird. Das ist natürlich nicht genug.“ Ein generelles Problem sei es, findet Gross, der als Enkel eines deutschen Großvaters die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, dass es kaum deutsche Torjäger gebe. So finden sich als Leistungsträger auch unter den Wolfsburger Feldspielern im Wesentlichen ausländische Profis; allein der gebürtige Allgäuer Sebastian Furchner zählte in der Hauptrunde und in den ersten sieben Play-off-Spielen als Deutscher zu den Topscorern. Allerdings haben die Wolfsburger mit Armin Wurm und dem während der Saison aus Köln gekommenen Björn Krupp inzwischen auch solide deutsche Verteidiger. Taktik und Geschick bei der Zusammenstellung der Mannschaft allein hat die Wolfsburger in der Ära Gross natürlich nicht nur dahin gebracht, wo sie auch in dieser Saison wieder sind. Sicher spielt auch mit hinein, dass die Konkurrenz die Mannschaft chronisch unterschätzt. Die Rahmenbedingungen in Wolfsburg sind eben andere als an anderen DEL-Standorten. Der Zuschauerzuspruch ist mäßig – ein Schicksal, das die Eishockeyprofis mit den VfL-Fußballern teilen. In der Hauptrunde kamen durchschnittlich nur 2421 Besucher zu den 26 Heimspielen, der Ligaschnitt der DEL liegt bei fast 6500. Auch in den diesjährigen Playoffs war die Halle vor dem Halbfinale fast halbleer, erst in den Spielen gegen Mannheim wurden nun auch in Wolfsburg volle Häuser erwartet. Nicht selten kommt es sogar

vor, dass die Gästefans akustisches Übergewicht haben – bei Gastspielen der Eisbären etwa ist das regelmäßig der Fall in Wolfsburg. Die halbleere Halle ist allerdings kaum die Schuld des Klubs. Der Stadt, in der der Automobilkonzern VW alles dominiert, fehlt das Umland, was Fans betrifft. Dorthin verirrt sich so leicht kein Fan aus Braunschweig oder Salzgitter, aus Hannover erst recht nicht. Dabei würde sich das lohnen, denn das beste Eishockey gibt es –

zumindest in Niedersachsen – in Wolfsburg zu sehen. Ganz egal, was nun gegen Mannheim passiert. Der Außenseiter aus Wolfsburg hat schon wieder eine erfolgreiche Saison hinter sich. Und Außenseiter sind sie auch gegen die – finanziell gesehen – weit überlegenen Mannheimer. Wolfsburgs Manager Karl-Heinz Fliegauf wies schon mal darauf hin, dass die vierte Mannheimer Sturmreihe „zehnmal so teuer“ ist wie die vierte Wolfsburger Reihe. M A RT I N D E T E R S

Fotos: imago

kicker, 30. März 2015

Höhepunkt: 2011 werden die Grizzly Adams DEL-Zweiter. ANZEIGE

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kicker, 30. März 2015

IHRE MEINUNG

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Klose hebt sich durch seine bescheidene Art deutlich ab

Bitte schreiben Sie an: Redaktion kicker-sportmagazin – Leserforum – Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Fax: 0911 / 2 16 - 22 52 E-Mail: [email protected]

Betr.: „Der Trainer Klose wird wie der Spieler Klose sein“ – Interview % Nr. 26

Erforderliche Angaben: Jeweils voller Vor- und Nachname sowie Anschrift des Verfassers plus kicker-Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für E-Mails).

Das Interview mit Miroslav Klose hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass Klose eine Persönlichkeit ist. Ich hoffe, dass ich ihn nächstes Jahr in der Champions League sehen werde. Cayan Tüzin, Göttingen

Miro Klose hebt sich durch seine bescheidene Art und sein tadelloses Auftreten deutlich ab von der großen Masse der selbstgefälligen Spieler unserer Tage. Entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung wurde er auch von der Öffentlichkeit nicht als Weltstar angesehen. Trotz seiner Meriten scheint Klose klug genug zu sein um zu wissen, dass sein Name im historischen Rückblick betrachtet nicht die Strahlkraft berühmter WM-Torjäger wie zum Beispiel Eusebio, Johan Cruyff, Pelé,

Foto: Getty Images/Bruno

Dass Miroslav Klose frei von Skandalen blieb, ist so nicht richtig. 2007 führte er Werder Bremen an der Nase herum, als drei Tage vor dem bis dato wichtigsten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte im UEFACup-Halbfinale gegen Espanyol ein Geheimtreffen mit den Bayern stattfand. Letztlich ist auch er nur eine Marionette des „modernen Fußballs“. Nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Vor seinem sportlichen Tun muss man hingegen den allerhöchsten Respekt haben. Ein Selfmade-Kicker, der immer am Maximum des Machbaren kratzte und viele Experten eines Besseren belehrte. David Leiter, Remagen

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt kicker-Meinungen.

Die Leser haben Hochachtung vor seiner Leistung: Miroslav Klose Gerd Müller, Just Fontaine, Diego Maradona erreichen wird. Helmut Schröder, Mülheim a. d. R.

Schalkes Kader erweist sich dauerhaft als ungeeignet Betr.: „Aus und vorbei?“ Schalke braucht Pläne für Saison ohne Champions League % Nr. 26

Zu Recht wird auf die fehlende Qualität des Schalker Kaders hingewiesen. Für dessen Zusammensetzung ist, was häufig vergessen wird, der sportliche Vorstand Horst Heldt maßgeblich verantwortlich. Auch nach häufigen Trainerwechseln erweist sich der Kader als sport-

lich und charakterlich ungeeignet, dauerhaft Leistungen zu erbringen, die den hohen Ansprüchen genügen und auch nur annähernd einen angemessenen Gegenwert für die hohen wirtschaftlichen Kosten darstellen. Frank Linzenich, Düsseldorf

Steht Knäbel dann am Ende eine doppelte Abfindung zu? Betr.: „Der Notfallplan“ – Trainerwechsel beim Hamburger SV % Nr. 26

Wieder einmal muss beim HSV ein Trainer für die verfehlte Personalpolitik des Vereins seinen Kopf

Der „FußballProfessor“ wird am Samstag 90 Jahre: Dettmar Cramer

Wenn der HSV in Sachen Spielweise und Torgefahr genauso kreativ wäre wie in der Trainersuche, hätten die mit dem Abstieg nichts zu tun. Auf die Idee, Knäbel als Trainer zu installieren, wäre wohl wirklich nie ein Außenstehender gekommen. Steht ihm denn bei seiner Entlassung eine doppelte Abfindung zu? Stefan Enders, Husum

Dortmund sollte diese Saison als Betriebsunfall abhaken Betr.: „Echte Heimat“ – Dortmund nimmt wieder Kurs auf europäische Wettbewerbe

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! MONTAG, 30. MÄRZ Udo Horsmann (242 BL FC Bayern) wird 63 Jahre, Karel Poborsky (118 A Tschechien) 43, Jan Koller (91 A Tschechien) 42. DIENSTAG, 31. MÄRZ Karl-Heinz Schnellinger (47 A) 76. MITTWOCH, 1. APRIL Trainer Arrigo Sacchi (Italien, Nationaltrainer 1991– 96) 69, Giancarlo Antognoni (73 A, WM 1982) 61, Dieter Müller (12 A) 61, Christian Schulz (4 A) 32, Fatmire Alushi-Bajramaj (79 A, WM 2007, EM 2009, 2013) 27. DONNERSTAG, 2. APRIL Karl-Heinz Thielen (2 A) 75, Hendrik Herzog (7 A DDR) 46, Trainer Tayfun Korkut 41.

hinhalten … diesmal traf es eben den glücklosen Joe Zinnbauer. Saison für Saison wird in Hamburg viel Geld (was man eigentlich gar nicht hat) für neue Spieler ausgegeben, aber Saison für Saison hat der HSV keine konkurrenzfähige Mannschaft und taumelt so peu à peu dem Abstieg aus der Bundesliga entgegen. Auf dem Trainerstuhl wird derweil weiter experimentiert: Nun darf sich also Sportdirektor Knäbel an der Mannschaft des HSV versuchen … dessen Trainererfahrungen liegen ja nur 15 Jahre zurück, wenn das für die letzten acht Spiele keinen Mut macht! Steffen Labrenz, Steinheim

% Nr. 26

FREITAG, 3. APRIL Georg Schwarzenbeck (44 A, WM 1974, EM ’72) 67. SAMSTAG, 4. APRIL Trainer Dettmar Cramer 90, Sami Khedira (54 A, WM 2014) 28, Nadine Keßler (29 A, EM 2013) 27. SONNTAG, 5. APRIL Markus Wuckel (4 A DDR) 48, Mark Kirchner (Biathlon, 3 x OS 1992–94, 7 x WM) 45, Franziska van Almsick (Schwimmen, WM 1994 200 m Freistil, 1998 4 x 200 m Freistil) 37, Timo Hildebrand (7 A) 36, Thomas Hitzlsperger (52 A) 33. MONTAG, 6. APRIL Trainer Karsten Heine 60, Robert Kovac (84 A Kroatien) 41, Alexandra Popp (52 A) 24. Stand: 28. 3. 2015

Oliver Bitter wirft die Frage auf, ob der BVB zu Europa gehört. Ich meine: eindeutig ja! Diese Saison, in der es einen unerklärlichen Leistungsabfall gab, sollte man schnell als Betriebsunfall abhaken. In der neuen Spielzeit dürfte der Fokus der Dortmunder wieder auf dem Erreichen der Champions League liegen. Das Potenzial dafür haben sie allemal. Und vielleicht nimmt der Klub auch wieder Geld in die Hand und verpflichtet den einen oder anderen Hochkaräter. Oliver Kriebel, Berlin

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MIXED ZONE

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ans Meyer lässt nichts unversucht. Der Trainer des Chemnitzer  FC gräbt vorm Anpfiff einen Glückspfennig in den Rasen des Berliner Olympiastadions. „Mehr“, sagt Meyer verschmitzt, „können wir uns nicht leisten. So viel Geld haben wir im Osten nicht.“ Der Zweitliga-Neunte geht als Favorit in dieses zweite Pokalhalbfinale am letzten März-Tag des Jahres 1993. Er hat mit Steffen Heidrich, Sixten Veit oder Heiko Gerber Profis dabei, die später Bundesliga spielen werden. An diesem Abend haben sie es mit Herthas Amateuren zu tun – einem Gegner, der seine Rolle als Underdog nicht nur annimmt, sondern darin aufgeht, von Runde zu Runde mehr. Die Berliner „Bubis“ haben nach der unterklassigen SG Heidelberg-Kirchheim (3:0) den Zweitliga-Spitzenklub VfB Leipzig (4:2), Pokal-Verteidiger Hannover 96 (4:3) und Bundesligist Nürnberg (2:1) aus dem Wettbewerb gekegelt. Gegen Chemnitz darf das Nachwuchsteam, das sonst in der drittklassigen Amateur-Oberliga vor wenigen Zuschauern an der Osloer Straße in Wedding spielt, ins große Olympiastadion umziehen. Vorm Anpfiff läuft in der Hertha-Kabine „Eye of the Tiger“, der Song aus den Rocky-Filmen. Hertha spielt vor 56 540 Zuschauern

„Wir rennen und ackern und spielen Harakiri“ Jung, mutig, keck: Am 31. März 1993 erreichen die Amateure von HERTHA BSC das Pokalfinale – eine der größten Sensationen der Historie. so, wie es Torwart Christian Fiedler beschreibt: „Wir rennen und ackern und spielen ein bisschen Harakiri.“ 2:0 steht’s nach 22 Minuten, ein Schuss von Carsten Ramelow, ein Kopfball von Sven Meyer. Ramelow wird später die größte Karriere der Bubis hinlegen, bei Bayer Leverkusen und in der Nationalmannschaft. Chemnitz schafft nach 36  Minuten durch einen Foulelfmeter Heidrichs den Anschluss, mehr nicht. Im Duell Meyer gegen Meyer schlägt Sven Hans. Die Nobodys

geben ihrer Stadt, die nach großem Fußball lechzt und ihn so selten bekommt, die ihre Toptalente Littbarski, Häßler, Ziege, Vollborn all die Jahre früh verloren hat, eine Elf nach ihrem Geschmack: jung, unschuldig und ein wenig anarchisch. Neben Ramelow, der als Einziger schon Profi ist, tummeln sich der Finanzbeamte Karsten Nied, der Elektroniker Oliver Holzbecher, der KfZ-Mechaniker Sven Kaiser oder der Gas-Wasser-Installateur Wolfgang Kolczyk. Die Schmidt-Zwil-

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abpfiff.

Vor 22 Jahren Das 2:0 gegen Chemnitz: Sven Meyer macht den Finaltraum wahr.

FRANK LÜDECKE (54) ist Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2011 und tritt in den Berliner Kabarett-Theatern „Distel“ und „Wühlmäuse“ auf. www.frank-luedecke.de

Fotos: firo, picture-alliance/dpa

F

linge Andreas und Oliver stehen vorm Abitur. Ihr Trainer Jochem Ziegert ist Beamter in der Oberfinanzdirektion. Seinen Jungs, die den hauseigenen Zweitliga-Profis in jener Zeit in der Öffentlichkeit den Rang ablaufen, trichtert er das Gegenteil von Beamtenfußball ein. Nach dem Triumph gegen Chemnitz sitzt Ziegert mit Jörg Thomas, damals Chef von Herthas Amateurabteilung und später lange Vizepräsident, beim Stamm-Italiener „Camillo“ in Wedding zusammen. Ein Transporter fährt vor und lädt einen TR 6 ab – einen Roadster des britischen Autoherstellers Triumph, von dem in Deutschland nur noch wenige Fabrikate existieren. Ziegert

HINTERGRUND

schaut ungläubig. Tankstellen-Betreiber Thomas hat dem Auto-Fan Ziegert einen TR 6 versprochen, falls das Halbfinale gewonnen wird. Dem Märchen fehlt zwar nach dem verlorenen Finale gegen Leverkusen am 12. Juni 1993 durch ein Tor von Ulf Kirsten die Schlusspointe – doch der Zauber bleibt. In jenen Monaten, die wie ein Rausch sind, fallen schöne Tore und schöne Sätze. „Wir haben Wunder geschafft, so etwas kommt an“, sagt Stürmer Ayhan Gezen. Und Torwart Christian Fiedler, mit 18 der jüngste der Bubis, verkündet ernst: „Man muss so schnell so viel Geld verdienen wie möglich, man will ja mal heiraten.“ STEFFEN ROHR

Verflixtes Olympiastadion

Das Pokal-Trauma der Berliner Seit 1985 wird das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Seitdem schaffte neben den Hertha-Bubis (übrigens nur noch ein Mal im Hauptfeld mit Endstation 1. Runde, 2004/05) lediglich ein Verein aus der Hauptstadt den Einzug ins Endspiel, blieb aber auch nur zweiter Sieger: Union Berlin unterlag 2001 Schalke 04 mit 0:2. Verflixtes Olympiastadion. Denn Herthas Profis gelang-

ten bei 30 Anläufen lediglich dreimal ins Viertelfinale, schnupperten nicht mal am Heimvorteil. Union, ab 1991/92 spielberechtigt im DFB-Pokal, kommt auf 13 Teilnahmen (Finale, zweimal Achtelfinale, dreimal 2. Runde, siebenmal 1. Runde). Pokalsieger aus Berlin? Fehlanzeige. Hertha verlor 1977 im Wiederholungsspiel 0:1 gegen den 1. FC Köln, 1979 gegen Fortuna Düsseldorf (0:1 n.V.). Ma C

ußball verändert sich. Einer der Vorreiter dieser modernen Entwicklungen ist der Hamburger SV. Ein Klub, der höhertourig läuft als die meisten Konkurrenten. Und der Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Der HSV hat beispielsweise einen hohen Verbrauch an Übungsleitern. Diese Saison benötigte er (bislang) drei, vergangene Saison gar vier. In der Trai- ten. Praktisch veranlagte Journaner-Verbrauchsstatistik liegen die listen zum Beispiel. Natürlich. WaHanseaten europaweit klar vorne. rum sollte denn nicht Ende April Da können allenfalls zwei, Fritz von Thurn und Taxis auf der drei türkische Vereine mithalten. HSV-Bank sitzen? Man sieht ja bei Leider hat es sich punkteöko- diesen Casting-Shows, welch tolle nomisch noch nicht gerechnet. Talente mitunter in unbekannten Schade. Aber festzuhalten bleibt: Physiotherapeutinnen oder BäckerDieses starre System mit festange- lehrlingen schlummern. Die erste stellten Trainern ist für die Ham- Anlaufstelle könnte bald schon sein: burger nicht zeitgemäß. Vielleicht [email protected]. sollte man es da mal mit ganz neuen Ansätzen Bewerbungen an HSV-Didi versuchen. Einem Leihtrainer zum Beispiel, auf Stundenbasis. Für, sagen wir, drei Spieltage oder so. Das hätte verschiedene Vorteile. Ein Leihtrainer wäre kostengünstiger. Da gibt es keine Diskussionen um Wo wir schon dabei sind: Ich Abfindungen und dergleichen. Und die Presse zickt auch nicht. glaube, das ganze System muss hinWeil klar ist: hopp oder top, oder terfragt werden. Was sollen etwa wie das heißt. Wenn es nicht diese bekloppten Transferfenster? funktioniert, holt man halt den Wieso kann ein Trainer jederzeit nächsten. Ich könnte mir vorstel- ausgetauscht werden, aber einen len, dass man so die gewohnten Stürmer, der keine Tore schießt, Abläufe beim HSV viel effizienter muss man durchschleppen? Da gestalten könnte. Denkbar wäre stimmen die Verhältnisse gar nicht. auch eine Trainer-Tausch-Börse. Hier könnten tolle Win-win-SituaMotto: Okay, wir versuchen’s mal tionen entstehen: Kompensationszwei Spiele mit dem Breitenreiter geschäfte, hochinteressant gerade aus Paderborn. Wollt ihr solange für unterklassige Klubs. So könnte den Knäbel haben? Solch schlan- die SpVgg Erkenschwick dem HSV ke Entscheidungsstrukturen wür- sagen: Okay, wir nehmen euch den den dem System des modernen Lasogga für fünf Spiele ab, aber dafür müsst ihr unsere maroden Fußballs viel eher entsprechen. Vor allem dem beim Hambur- Tribünen sanieren. Ich kenne jetzt ger SV. Es muss nicht unbedingt den Zustand der Tribünen von Erein Trainer sein. Knäbel ist ja kenschwick nicht. War nur so ein auch schon so eine Art Übergang Beispiel. Aber so könnte es gehen. Der HSV jedenfalls weist uns vom Funktionär zum Trainer. Vielleicht wäre auch mal jemand heute schon den Weg in eine neue von außerhalb denkbar. Begabte Zeit. Und ich bin mir sicher: Dieser Quereinsteiger, die schon immer Klub wird immer innovativ bleimal was mit Sport machen woll- ben – auch als Zweitligist.

Trainer auf Stundenbasis

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

Nach dem Fehlgriff Hansa Rostock lässt CHRISTIAN STUFF (32) beim 1. FC Union in der U 23 seine Karriere ausklingen.

REGIONALLIGA

B

eim 14:1 im Test beim Landesligisten FV Erkner trug Christian Stuff jüngst wieder das Trikot der Profis von Union. Das soll eine Ausnahme bleiben. Herr Stuff, wie ist es, wieder zu Hause zu sein? Definitiv ein schönes Gefühl. Berlin ist meine Heimat, hier bin ich geboren, und meine Familie und meine Freunde leben hier. Deswegen war abzusehen, dass mein Engagement bei Hansa Rostock auf Zeit ist. Dass ich aber nach so kurzer Zeit wieder in Berlin bin, hatte ich nicht gedacht Müssen Sie sich daran gewöhnen, nur noch in der 4. Liga zu spielen? Ich wollte Fußball spielen, und ich wollte in der Nähe von Berlin bleiben. In Rostock lief es leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und so viele Möglichkeiten, in oder um Berlin hochklassig Fußball zu spielen, gibt es ja nicht. Privat habe ich einen Zugewinn erhalten. Mir geht’s gut.

„Mir fehlt der sportliche Erfolg“ einem Abstiegsplatz. Ich bin von etwas anderem ausgegangen, als ich nach Rostock gewechselt bin. Und der Verein auch. Bei Hansa gibt es gute Einzelspieler, aber in der Hinrunde hat das Kollektiv nicht so gut zusammengepasst.

Was sagen Sie zu Hansas Aufschwung? Ich freue mich sehr, dass es gut läuft. Es gibt jetzt eine klare Spielphilosophie, die auch umgesetzt wird. Das könnte das Erfolgsrezept sein. Haben Sie Rostock zu früh verlassen?

Nein. Es hätte ja auch genauso weitergehen können wie in der Hinrunde. Haben Sie bei Ihrer Rückkehr zu Union auch darauf spekuliert, dass ProfiTrainer Norbert Düwel noch mal Verwendung für Sie haben könnte? Nein. Und ich spekuliere auch jetzt nicht darauf. Wenn bei den Profis fünf Innenverteidiger verletzt und drei gesperrt sind, dann greift man vielleicht noch mal auf mich zurück. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, in der U 23 Leistung zu bringen. Wie beurteilen Sie den Saisonverlauf von Union in der 2. Liga?

„Das Denkmodell ist, mich im Klub einzubinden.“

Wieder für Union am Ball: Christian Stuff

Christian Stuff Geboren am 11. 8. 1982 in Berlin, Größe 1,99 m, Gewicht 93 kg Seine Vereine 07/88 – 06/98 Bor. Friedrichsfelde 07/98 – 06/00 SV Empor Berlin 07/00 – 06/02 Bor. Friedrichsfelde 07/02 – 06/03 SV Lichtenberg 47 07/03 – 12/05 1. FC Saarbrücken 01/06 – 06/06 Eintracht Trier

07/06 – 06/14 1. FC Union Berlin 07/14 – 12/14 Hansa Rostock seit 31. 1. 2015 1. FC Union Berlin Seine Einsätze/seine Tore 143 Zweitligaspiele 7 50 Drittligaspiele 3 117 Regionalligaspiele 7 56 Oberligaspiele 13 30 Landesligaspiele 16

Foto: M. Koch

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

„Ich wollte mich auch nicht bei 15 Vereinen anbieten.“ Fehlt Ihnen der Profifußball? Mir fehlt der sportliche Erfolg. Die Regionalliga ist ja gewissermaßen auch Profifußball. Aber es macht nur richtig Spaß, wenn man Siege einfährt. Die haben mir zuletzt in Rostock gefehlt und fehlen mir bei der U 23 von Union zurzeit auch. Das nervt mich. Sie sind mit 32 noch im guten Fußballalter und gestandener Zweitligaspieler. Gab es keine Anfragen aus der 3. Liga? Ich habe meinen Berater gar nicht erst in die Spur geschickt. Ich habe ein paar Sachen persönlich abgeklopft. Ich wollte in der Nähe von Berlin bleiben, und die Transferzeit war ja auch schon fast vorbei, als Hansa und ich uns getrennt haben. Ich wusste, es geht ohnehin nicht mehr so viel. Und ich wollte mich auch nicht bei 15 Vereinen anbieten. Was ist bei Hansa schiefgelaufen? Wenn sich das so leicht sagen ließe, hätte man es abstellen können. Wir standen ständig auf

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Der Start war holprig, mittlerweile macht die Mannschaft aber einen guten und gefestigten Eindruck. Wenn man bedenkt, wie viele Neuerungen es gab, steht Union auf einem guten Tabellenplatz. Ich schaue jedenfalls mit Spannung auf die Entwicklung. Befassen Sie sich schon mit der Zeit nach der Karriere? Natürlich. Ich habe ein Alter erreicht, in dem man sich über Alternativen Gedanken macht. Ich hatte bereits Gespräche mit Union. Das Denkmodell ist, mich im Klub einzubinden, wie, ist noch offen. Fakt ist jedoch: Mein Vertrag als Spieler läuft noch bis zum Saisonende. Mit 32 spielen viele Berufskollegen noch höher als Sie. Sind Sie mit Ihrer Karriere zufrieden? Ja. Es gab in meiner Karriere ein paar Gabelungen, an denen ich eine Entscheidung treffen musste. Und ob die jeweils andere Entscheidung besser gewesen wäre, ist fraglich. Ich konnte meinen Beruf über viele Jahre in meiner Heimatstadt ausüben, das ist sehr schön. Vielleicht wäre meine Laufbahn woanders noch erfolgreicher geworden, aber vielleicht wäre ich auch schon längst im Amateurfußball. Ich hatte viele schöne Momente, ich bin zufrieden. I N T E RVI E W : ANDREAS HUNZINGER

REGIONALLIGA

RL NORDOST 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

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FSV Zwickau 1. FC Magdeburg Wacker Nordhausen Berliner AK 07 Carl Zeiss Jena Hertha BSC II BFC Dynamo (N) TSG Neustrelitz (M) SV Babelsberg 03 Germania Halberstadt 1. FC Union II Budissa Bautzen (N) VfB Auerbach VFC Plauen Viktoria 89 Berlin ZFC Meuselwitz

(0:0) (0:0) (0:3) (2:0) (1:2) (1:2) (0:5)

23. SPIELTAG Donnerstag, 2. April (17 Uhr) Carl Zeiss Jena – ZFC Meuselwitz Bud. Bautzen – FSV Zwickau (19.00) Samstag, 4. April (13.30 Uhr) BFC Dynamo – VFC Plauen Viktoria 89 Berlin – Germ. Halberstadt VfB Auerbach – 1. FC Union II 1. FC Magdeburg – Berliner AK 07 TSG Neustrelitz – Wack. Nordhausen Montag, 6. April (14 Uhr) Hertha BSC II – SV Babelsberg 03

(3:2) (0:0) (2:1) (0:2) (0:4) (1:2) (1:2) (0:3)

NACHHOLSPIEL

vom 22. Spieltag Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)

TORJÄGER 16 14 11 9 9 8 8 8 7 7 7 6 6 6 6 6 6 6 5 5 5

(1) (–) (2) (–) (–) (–) (1) (1) (–) (1) (1) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (–) (–) (–)

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

22 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 21 21 21 22 21

13 14 12 12 9 9 8 8 6 7 7 5 6 4 4 4

8 3 4 3 7 5 8 5 8 5 3 9 4 7 6 5

1 5 6 7 5 8 5 9 8 10 12 7 11 10 12 12

37:9 51:20 39:28 34:26 37:26 39:30 25:23 28:26 24:22 27:35 36:43 18:26 19:44 11:34 20:38 22:37

+ 28 + 31 + 11 +8 + 11 +9 +2 +2 +2 -8 -7 -8 - 25 - 23 - 18 - 15

47 45 40 39 34 32 32 29 26 26 24 24 22 19 18 17

FSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)

22. SPIELTAG FSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 Germ. Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0 Wack. Nordhausen – Magdeburg 0:5 Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr): VFC Plauen – Carl Zeiss Jena

Sp.

Beck (1. FC Magdeburg) Jovanovic (Carl Zeiss Jena) Benyamina (Berliner AK 07) Uzan (1. FC Union II) Farrona Pulido (Wack. Nordhausen) Andrich (Hertha BSC II) Teixeira Rebelo (Germ. Halberstadt) L. Fuchs (1. FC Magdeburg) Rockenbach da Silva (Hertha II) Hammann (1. FC Magdeburg) Genausch (FSV Zwickau) Zimmer (SV Babelsberg 03) Hettich (Carl Zeiss Jena) Wiezik (Carl Zeiss Jena) Hebisch (1. FC Magdeburg) Pütt (TSG Neustrelitz) Weidlich (TSG Neustrelitz) Semmer (Wacker Nordhausen) Preiß (BFC Dynamo) Grischok (Berliner AK 07) Hauswald (Wacker Nordhausen)

Zwickau: Unger – P. Göbel, R. Paul, Mai, C. Göbel – Wachsmuth (63.  Röhr), Frick – M.-P. Zimmermann, Schlicht (76. Stiefel), Luge (63. Grandner) – Genausch – Trainer: Ziegner Neustrelitz: Bittner –  Zolinski, S. Müller, T. Franke, Pütt – Adamyan (83. Schied), Trkulja – Weidlich, Viteritti, Schmunck (70. Trianni) – Behnke (78. Diouf) – Tr.: Petersen Tor: 1:0 Genausch (75.) – SR: Prager (Merkendorf) – Zuschauer: 2089 – Gelbe Karten: Schlicht, Genausch, P. Göbel – T. Franke, Trkulja

G. Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0) Halberstadt: P. Nagel –  Schütze, Schlitte, Labisch, Nennhuber – P. Schubert – Beil (64. Reinhard), Teixeira Rebelo, Meier, Dervishaj (59. P. Eggert) – T. Müller – Trainer: Fuchs Hertha II: N.-J. Körber – Regäsel, Syhre, S. Breitkreuz, Zingu – Kohls (71. Bülbül),  Dem, Samson (85. Fiegen), T. Fuchs (64. N. Körber) – Stephan, Rockenbach da Silva – Trainer: Covic Tore: 1:0 Teixeira Rebelo (70.), 1:1 Syhre (84.) – SR: Blumenthal (Pritzwalk) – Zuschauer: 433 – Gelbe Karten: Schütze, Labisch – Zingu

SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo

0:0

Babelsberg: Gladrow – Mihm, von Piechowski, Prochnow, Cepni – Sindik, Hellwig – Uzun (80. Hecko), Cubukcu, Zimmer (62. Makangu) – Albrecht (68. Schönwälder) – Tr.: Efe

BFC Dynamo: Flauder – Mannsfeld, Brendel, Haastrup, Köhne (50. Muhovic) – Rehbein, Putze – Hasani (46. Zurawsky), Preiß, N‘Diaye – Shala (51. Steinhauer) – Trainer: Stratos SR: Herde (Dresden) – Zuschauer: 3811 – Gelbe Karten: Putze, Shala, Zurawsky – Gelb-Rote Karte: Prochnow (71.)

W. Nordhausen – Magdeburg 0:5 (0:3) Nordhausen: P. Siefkes – Schulze (46. Hauswald), Urban, Peßolat, Schlüter – Löhmannsröben, Langer – Georgi, Pfingsten-Reddig, M. Goslar (46. Pichinot) – Farrona Pulido – Trainer: J. Goslar Magdeburg: Glinker – Bankert, Puttkammer, Schiller – Butzen (68. C. Siefkes), Reimann (72. Handke), Sowislo, Hammann – Hebisch, L. Fuchs (83. Lange) – Beck – Trainer: Härtel Tore: 0:1 Puttkammer (7.), 0:2 Hammann (9.), 0:3 Hebisch (34.), 0:4 L. Fuchs (56.), 0:5 Beck (68.) – SR: Burda (Berlin) – Zuschauer: 4203 – Gelbe Karten: Schlüter, Peßolat, Langer – Schiller, Reimann

Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0) BAK 07: T. Schmidt – Lichte, Yigitoglu, CorbinOng (87. Ucar), Akyörük – Skoda, Gündüzer – Mlynikowski, Deniz (73. Turan), Grischok – Benyamina (84. Salhab) – Trainer: Gümüs Auerbach: Ebersbach – Lambach, Grossert, Hampf, Rau – P. Müller, Jedinak (54. Kötzsch) – Wild, Paradies,  Aiyegbusi  – Schuch (82. Melkonyan) – Trainer: Hiemisch Tore: 1:0 Corbin-Ong (38.), 2:0 Benyamina (45./+2, FE), 2:1 Aiyegbusi (73.), 3:1 Benyamina (77.) – SR: Unger (Halle) – Zuschauer: 404 – Gelbe Karten: Grossert, Paradies

1. FC Union II – Viktoria 89

2:3 (1:2)

Union II: Kroll – Wiebach (84. Wedemann),  Eglseder, Stuff, Oschmann –  Henning, Koch – Giese (75. Istvanic), Hollwitz – Uzan, Razeek – Trainer: Jaspert Viktoria Berlin: Patzler – Austermann, Morack, Doymus, Ahmetcik – Schröder (73. Kahlert) –  Özcin, Ergirdi, Watzka (68. T. Kruschke/81. Antunovic), Brehmer – Soltanpour – Trainerteam: Rösner/Keskin Tore: 0:1 Özcin (6.), 0:2 Austermann (21.), 1:2 Henning (37.), 2:2 Henning (56.), 2:3 Özcin (69.) – SR: Schmickartz (Berlin) – Zuschauer: 266 – Gelbe Karten: Oschmann, Razeek, Henning – Watzka, T. Kruschke

BAK – AUERBACH

Auf Benyamina ist Verlass 1Auch mit Neu-Trainer

Michael Hiemisch kann Auerbach seine Auswärtsschwäche nicht beheben. Trotz ansprechender zweiter Halbzeit verlor der VfB beim Berliner AK mit 1:3 und bleibt damit als einziges Team der Staffel auf fremdem Platz sieglos. „Wenn wir weiter ohne Biss und Aggressivität wie im ersten Abschnitt agieren, wird dies auch so bleiben“, monierte Hiemisch nach dem Spiel. In der zweiten Halbzeit hätte die Partie kippen können, doch machte Karim Benyamina mit seinem zweiten Treffer alles klar. „Mit den ersten 45 Minuten war ich sehr zufrieden, dann haben wir den Gegner wohl nicht mehr ernst genommen. Glücklicherweise war auf Benyamina Verlass“, so der Berliner Coach Özkan Gümüs: „Nun können wir ohne Druck nach Magdeburg fahren.“ U L I K RU G

PERSONALIEN BFC Dynamo

Der BFC hat das Finale im Berliner Landespokal erreicht. Beim 4:0-Halbfinalsieg über den Landesligisten SC Charlottenburg war Andis Shala (26) zweimal erfolgreich. Die beiden anderen Treffer markierten Djibril N’Diaye (25) und Ismet Hasani (26). In dieser Partie zog sich Kapitän Björn Brunnemann (34) einen Muskelfaserriss zu und wird einige Wochen ausfallen. Gegner im Pokalfinale am 20. Mai ist der zwei Klassen tiefer angesiedelte SV Tasmania.

1. FC Union Berlin II

Derzeit wird Dominik Böttcher (20), zuletzt TSG Neustrelitz, getestet. Für die Residenzstädter kam der Offensivakteur in der Hinrunde lediglich zu elf Kurzeinsätzen. Ende Februar folgte seine Vertragsauflösung bei der TSG. + + + Verteidiger Onur Yesilli (19) fehlte gegen Viktoria wegen eines Außenbandrisses im Sprunggelenk.

Thüringenpokal

Foto: imago

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Eine Faust für zwei Tore: BAK-Kapitän Karim Benyamina

Im Finale treffen Carl Zeiss Jena (2:1 bei Einheit Rudolstadt, Tore: Pierre Becken und Sören Eismann) und der ZFC Meuselwitz (2:0 beim FSV Ohratal, beide Tore durch Junior Torunarigha) aufeinander.

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

MAGDEBURG: Trainer Jens Härtel nach dem 5:0 in Nordhausen

VIKTORIA BERLIN

„Standards sind eine Waffe“

Prompter Erfolg mit Duo Rösner/Keskin

Herr Härtel, Fußballtrainer gehören eher zu der Spezies, die nicht vollständig zufriedenzustellen ist. Aber war das 5:0 in Nordhausen des perfekte Spiel Ihrer Mannschaft? Das perfekte Spiel gibt es nicht, aber in Nordhausen haben wir vieles richtig gemacht. Wir haben die schwierigen Bedingungen angenommen und unser Spiel mit aller Konsequenz und Konzentration durchgezogen. Da gab es wirklich nicht viel zu meckern. In den sechs Spielen nach der Winterpause hat Magdeburg 16 Punkte bei einem Torverhältnis von 20:1 geholt. Zu Beginn der Saison waren es gegen die gleichen Gegner acht Zähler bei 9:7 Toren. Denken Sie manchmal darüber nach, was wäre, wenn Ihr Team früher durchgestartet wäre? Fußball ist wie das Leben kein Wunschkonzert. Wir haben uns nach einer schwierigen Phase, in der sich Trainer und Mannschaft erst kennenlernen mussten, zusam-

Geballte Fäuste: Jens Härtel will mit Magdeburg in die 3. Liga.

RL NORD

VfL Wolfsburg II (M) Werder Bremen II Hamburger SV II ETSV Weiche Flensburg VfB Lübeck (N) TSV Havelse Eintracht Norderstedt SV Meppen Eintracht Braunschweig II FC St. Pauli II Hannover 96 II BSV Rehden Lüneburger SK Hansa (N) VfB Oldenburg Goslarer SC 08 BV Cloppenburg VfR Neumünster FT Braunschweig (N)

mengerauft und auch die nötigen Erfolgserlebnisse geholt. Wie schon sehr oft wurde der Grundstein zum Erfolg mit einem Standard gelegt. Wie viel Zeit investieren Sie im Training in Frei- und Eckstöße? Das ist unterschiedlich, aber einmal in der Woche legen wir darauf schon den Schwerpunkt. Dafür ist vornehmlich mein Assistent Ronny Thielemann verantwortlich. Er legt die Varianten fest. Für uns sind die Standards eine mächtige Waffe, weil wir die Spieler dafür haben, die die Bälle gefährlich hereinbringen, und im Strafraum diejenigen, die die Eingaben verwerten. Einer, der prädestiniert für das Verwerten von Flanken ist, ist Christian Beck. Die Vertragsverhandlungen mit dem Torjäger sind im vollen Gange. Wie wichtig wäre es für den Klub, wenn er ligaunabhängig bleiben würde? Es wäre ein deutliches Signal. Ein Signal an die Fans und an die anderen Leistungsträger im Team. Die Uhren werden sich weiter drehen, auch wenn wir es in diesem Jahr nicht schaffen sollten aufzusteigen. Sein Bleiben wäre ein wichtiges Zeichen, dass wir dann in der kommenden Saison alles dafür geben werden.

RL WEST

27. SPIELTAG VfB Lübeck – BV Cloppenburg SV Meppen – BSV Rehden Goslarer SC 08 – Werder Bremen II Eintracht Norderstedt – LSK Hansa VfR Neumünster – Hannover 96 II TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II FT Braunschweig – ETSV Weiche Montag, 6. April (15 Uhr): VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II Bereits am 7. März ausgetragen: FC St. Pauli II – Hamburger SV II 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

65

26 26 25 27 26 27 26 27 27 26 27 27 27 25 25 26 27 25

3:0 1:2 3:0 2:0 1:1 2:0 0:4

(1:0) (1:1) (1:0) (1:0) (1:1) (0:0) (0:2) (0:1)

3:1 (2:0) 63:33 64:33 60:32 46:26 35:28 37:27 36:39 45:39 54:43 30:35 40:38 33:42 29:49 28:38 37:48 29:47 30:48 19:70

52 51 46 45 43 42 42 41 40 35 34 30 28 27 27 26 25 10

Bor. Mönchengladbach II Alemannia Aachen FC Viktoria Köln Rot-Weiß Oberhausen SC Verl Rot-Weiss Essen Sportfreunde Lotte Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 2000 SV Rödinghausen (N) 1. FC Köln II FC Kray (N) KFC Uerdingen 05 SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II Sportfreunde Siegen VfL Bochum II FC Hennef 05 (N)

„Ich werde mit Özkan Gümüs diese Woche nicht sprechen.“ Am kommenden Samstag kommt Ihr ExKlub Berliner AK nach Magdeburg. Wie viel Härtel steckt noch im BAK? Es sind nicht mehr viele Spieler da, die ich trainiert habe. Der Klub hat aber unter Özkan Gümüs etwas Stabiles aufgebaut. Welches Verhältnis pflegen Sie noch zu Ihrem Ex-Assistenten und heutigen Chefcoach der Berliner? Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Da der BAK gegen unseren jeweilige Kontrahenten eine Woche zuvor spielt, tauschen wir uns regelmäßig gegenseitig aus. Aber in der kommenden Woche werden wir nicht telefonieren ... x I N T E RVI E W : M A RT I N E I S E N

RL SÜDWEST

27. SPIELTAG 1. FC Köln II – FC Schalke 04 II Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen FC Hennef 05 – SC Verl Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln Montag, 30. März (20.15 Uhr): Alemannia Aachen – RW Oberhausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Noch ist der 1. FCM aber dick im Geschäft. Ist aus dem Dreikampf um die Meisterschaft nun ein Zweikampf geworden? Das wird man sehen. Aber für Nordhausen sind sieben Punkte Rückstand auf Zwickau schon eine Menge Holz. Für uns gilt es, Woche für Woche Druck auf den FSV auszuüben und unsere Spiele zu gewinnen. Ich glaube, dass Zwickau auch noch Punkte lassen wird. Sollte der Spitzenreiter aber alle seine restlichen Spiele gewinnen, werden wir diese Leistung respektieren und gratulieren.

26 26 26 25 27 27 27 26 26 25 27 26 26 26 26 25 25 26

1:4 0:3 2:2 4:0 1:1 1:1 1:3 0:3

(1:0) (0:0) (1:0) (2:0) (1:1) (0:1) (1:1) (0:1) (0:0)

62:32 42:17 52:20 41:25 46:23 43:29 38:26 31:39 33:38 35:31 30:36 29:48 25:46 29:42 26:37 22:38 29:47 18:59

56 55 49 47 46 44 41 40 37 33 32 28 28 27 22 21 17 11

Kickers Offenbach 1. FC Saarbrücken (A) SV Elversberg (A) 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg Wormatia Worms Hessen Kassel SC Freiburg II TSG Hoffenheim II FC Astoria Walldorf (N) Eintracht Trier Waldhof Mannheim SpVgg Neckarelz FC Nöttingen (N) FK Pirmasens (N) TuS Koblenz KSV Baunatal SVN Zweibrücken

der Inthronisierung des neuen Trainerduos Simon Rösner und Hasan Keskin gelang Viktoria mit 3:2 bei Union II nach mehr als fünf Monaten wieder ein Sieg. Rösner (39, bisher Trainer der U 23) und Keskin (49, Coach der U 19) hatten in der Woche Mario Block beerbt. Zum Verhängnis wurde dem Nachfolger von Thomas Herbst nicht nur seine magere Bilanz mit drei Punkten aus acht Spielen sowie das Aus im Berliner Pokal gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Klub SV Tasmania (kicker online berichtete exklusiv). Der 43-Jährige, dem in der Winterpause neun Zugänge für die Mission Klassenerhalt zugebilligt worden waren, wollte nach der 0:1-Niederlage in Auerbach einen personellen Schnitt innerhalb seines Kaders vollziehen. Am Dienstagabend informierte er in einem Gespräch das Präsidium darüber, dass er einige Leistungsträger der Vergangenheit (Ümit Ergirdi, Murat Doymus, Adrijan Antunovic, Sebastian Huke und Gökhan Ahmetcik) aussortieren wolle. Zunächst wurde ihm versichert, dass er dabei freie Hand habe. Doch über Nacht hatte sich die Meinung der Verantwortlichen offensichtlich geändert: Block wurde am Mittwoch auf dem Weg zum Vormittagstraining telefonisch mitgeteilt, dass er von seinen Aufgaben entbunden sei. M A RT I N E I S E N

RL BAYERN

25. SPIELTAG FC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 Mittwoch, 8. April (19 Uhr): TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

1Im ersten Spiel nach

24 25 25 24 24 25 25 25 24 25 25 24 25 25 25 24 25 23

(0:2) (1:0) (1:2) (0:0) (0:0) (0:1) (2:1) (0:0) (1:1)

39:17 40:17 44:18 43:23 35:26 38:33 35:27 40:32 29:29 34:31 18:24 30:27 39:45 43:55 25:38 15:37 20:60 15:43

57 55 51 45 41 39 36 35 35 34 31 30 30 30 24 16 16 15

26. SPIELTAG SV Seligenporten – SpVgg Bayreuth FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II VfR Garching – FC Memmingen FV Illertissen – Bayern München II FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1860 München II – Würzburger Kickers TSV Buchbach – SV Heimstetten Bereits am 10. März ausgetragen: Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers Bayern München II (M) 1860 München II FV Illertissen FC Augsburg II FC Ingolstadt 04 II TSV Buchbach SpVgg Bayreuth (N) FC Memmingen SV Schalding-Heining SpVgg Greuther Fürth II Wacker Burghausen (A) 1. FC Nürnberg II 1. FC Schweinfurt 05 VfR Garching (N) SV Heimstetten FC Eintracht Bamberg SV Seligenporten

26 25 25 26 26 26 26 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26

1:1 2:0 1:2 2:3 1:0 1:2 0:1 1:1

(0:0) (1:0) (0:0) (2:2) (0:0) (0:2) (0:0) (1:1)

0:1 (0:0) 51:11 42:25 49:25 46:41 33:32 38:31 31:30 34:35 34:36 31:35 40:36 25:36 27:34 33:45 33:49 31:44 32:43 23:45

61 50 49 40 39 38 38 36 36 33 30 30 29 27 25 24 22 21

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

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Auferstehung nach der Winterpause Raus aus der Abstiegszone: Nach dem Trainerwechsel und mit neuen Spielern startet der BSV REHDEN durch.

Foto: Flügge

REGIONALLIGA

R

assiger Kampf, danach noch genug Energie für Rudelbildungen mit enttäuschten Verlierern vom SV Meppen, aber auch für Freudentänzchen vor den mitgereisten Fans: Dieser BSV Rehden lebt wieder! Kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Jahresende, als die SchwarzWeißen frustriert im Tabellenkeller steckten. „Jetzt dürfte jedem klar sein, wozu diese Mannschaft imstande ist“, meinte Kapitän Kevin Artmann am Freitag nach dem 2:1 in Meppen, dem zehnten Spiel ohne Niederlage hintereinander. Die jüngsten sieben Partien davon mit einer Ausbeute von 15 Punkten verantwortete der im Januar zum BSV gewechselte Trainer Alexander Kiene, der seinem Team in Meppen eine „gute Moral“ attestierte. Doch allein mit Moral und Glück ist Rehdens Wiederauferstehung nicht erklärt. Eher mit dem Trainerwechsel – aber nicht nur, selbst wenn der 37-Jährige sichtbar mehr Sicherheit in Rehdens Fußball gebracht hat. Beispiel Meppen: Die Gastgeber dominierten die Anfangsphase,

Immer voller Einsatz: Rehdens Neuzugang Marcel Stutter (links) im Zweikampf mit Verteidiger Lukas Wilton von Hannover 96 II.

MEPPEN: Pokal-Generalprobe verpatzt

doch die Gäste stellten wie in den vergangenen Wochen konsequent das Zentrum zu. Die Folge: Ballgewinne, schnelles Umschaltspiel und brandgefährliche Pässe durch die Schnittstellen. Weiterer Erfolgsfaktor: Die lange Verletzten wie Artmann, Danny Arend und Stefan Heyken sind zurück. Abwehrchef Heyken musste in Meppen zwar zur Pause wegen muskulärer Probleme draußen bleiben, „aber jetzt macht sich die Qualität unseres Kaders bemerkbar, dank der wir von der Bank aus nachlegen können“ schilderte Kiene. So rückte Gyasi in die Abwehr, Matthias Tietz übernahm dessen Part im defensiven Mittelfeld – und Rehden funktionierte weiter. Auch, nachdem der schon angeschlagen ins Spiel gegangene Marcel Stutter vom Platz musste und Malte Grashoff übernahm. Gyasi und Stutter als November-Neuzugänge, Grashoff und Kargbo als zwei von acht Winter-Transfers: Die jüngsten Verpflichtungen helfen weiter – der nächste Grund für den Aufschwung. C O R D K RÜ G E R

GOSLAR: Aufwärtstrend setzt sich fort

Neidhart kommt ins Grübeln Lukac lobt seine „Bienen“

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

1Eigentlich wollte der SV Mep-

pen Schwung holen vor dem NFV-Pokal-Halbfinale am Ostermontag gegen Lüneburg. Doch die Generalprobe verpatzte er beim 1:2 gegen den BSV Rehden – und Meppens Trainer Christian Neidhart grübelte. Der jetzt seit zehn Spieltagen ungeschlagene Gast dagegen zeigte sich restlos zufrieden mit der Vorstellung in einem höchst intensiven und kampfbetonten Spiel. Gäste-Trainer Alexander Kiene stellte aber auch fest, dass der SVM in der Schlussphase noch gute Möglichkeiten hatte. Doch die Meppener trafen nur einmal durch den eifrigen Viktor Maier zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Weitere Großchancen nutzten die Emsländer – wie zuletzt bei der 0:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig II – nicht. So einen agilen Angreifer wie Rehdens Abu Bakarr Kargbo hätten sich die Meppener Zu-

schauer auch für ihr Team gewünscht. „Wir sind stark von Max Kremer abhängig“, weiß Neidhart, der sich nach der dritten Heimniederlage Gedanken machte. Zum einen über die Offensive, die sich wenigstens Möglichkeiten erarbeitet, jedoch zu selten trifft, aber auch über die erneuten Fehler in der Defensive, die zu den Gegentoren führten. „Es sind immer Kleinigkeiten, die entscheiden“, sagt Neidhart. Ganz entscheidend ist das Pokalduell, das längst zum Spiel der Spiele stilisiert worden ist. Vom erhofften dritten Sieg in dieser Serie gegen den Lüneburger SK hängt viel ab. Die Fans träumen vom Einzug in den DFB-Pokal. Aus diesem Wettbewerb verabschiedete sich der Klub zuletzt mit einem 1:4 gegen Bayern München. Das „Jahrtausendspiel“ liegt allerdings auch schon 16 lange Jahre zurück. U L I M E N T RU P

1 Der

Tabellensechzehnte empfängt den Tabellenzweiten – auf dem Papier eine klare Sache. Doch manchmal kommt es anders. So auch beim Goslarer SC, der am Sonntag Werder Bremen II nicht nur 3:0 bezwang, sondern auch deutlich überlegen war. Der GSC setzte damit nach dem 8:0 beim Lüneburger SK seinen Auftwärtstrend fort. Zwar brauchten die Gastgeber etwa eine Viertelstunde, um ins Spiel zu finden, waren danach aber die tonangebende Mannschaft. Hinten ließ die GSC-Abwehr gegen den besten Angriff der Liga wenig zu, in der Offensive sorgten insbesondere George Kelbel und Rico Gladrow für Gefahr, indem sie SVWKeeper Michael Zetterer aus der Distanz prüften. Das erste Tor gehörte aber Stürmer David Loheider, der nach einer flachen Flanke nur noch einschieben musste (31.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhten Gladrow per Distanzschuss und Kelbel nach einem Konter noch auf 3:0. Die Gäste aus Bremen waren zwar weiterhin bemüht, fanden gegen stabile Goslarer aber kein Mittel, um zum Erfolg zu kommen. Während die Bremer die erste Auswärtsniederlage der laufenden Saison einstecken mussten, kletterte der GSC durch den zweiten Sieg in Folge auf einen Nichtabstiegsplatz. „Wir haben heute gearbeitet wie die Bienen und uns dafür mit drei Punkten belohnt“, zeigte sich Slavomir Lukac nach der Partie zufrieden. Und der GSC-Coach kündigte an: „Jetzt kommen für uns die Wochen der Wahrheit.“ Am Donnerstag müssen die Goslarer beim Tabellenletzten FT Braunschweig antreten und empfangen dann am Ostermontag den VfB Lübeck. RICK FELDMANN

REGIONALLIGA

RL NORD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

VfL Wolfsburg II (M) Werder Bremen II Hamburger SV II ETSV Weiche Flensburg VfB Lübeck (N) TSV Havelse Eintracht Norderstedt SV Meppen Eintr. Braunschweig II FC St. Pauli II Hannover 96 II BSV Rehden LSK Hansa (N) VfB Oldenburg Goslarer SC 08 BV Cloppenburg VfR Neumünster FT Braunschweig (N)

26 26 25 27 26 27 26 27 27 26 27 27 27 25 25 26 27 25

63:33 64:33 60:32 46:26 35:28 37:27 36:39 45:39 54:43 30:35 40:38 33:42 29:49 28:38 37:48 29:47 30:48 19:70

52 51 46 45 43 42 42 41 40 35 34 30 28 27 27 26 25 10

27. SPIELTAG VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 SV Meppen – BSV Rehden 1:2 Goslarer SC – Werder Bremen II 3:0 Eintr. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 TSV Havelse – E. Braunschweig II 2:0 FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 Montag, 6. April (15 Uhr): VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II Bereits am 7. März ausgetragen: FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1

(1:0) (1:1) (1:0) (1:0) (1:1) (0:0) (0:2) (0:1) (2:0)

NACHHOLSPIELE Mittwoch, 1. April (19 Uhr): BV Cloppenburg – Hamburger SV II Donnerstag, 2. April (17.30 Uhr): FT Braunschweig – Goslarer SC 08 Montag, 6. April (14 Uhr): Goslarer SC 08 – VfB Lübeck St. Pauli II – FT Braunschweig (15.00)

(0:5) (0:1) (0:1) (2:0)

28. SPIELTAG Freitag, 10. April (19.30 Uhr) E. Braunschweig II – VfB Lübeck Samstag, 11. April (13 Uhr) Hannover 96 II – Hamburger SV II VfL Wolfsburg II – ETSV Weiche FC St. Pauli II – SV Meppen (14.00) Sonntag, 12. April (15 Uhr) W. Bremen II – E. Norderstedt (14.00) BV Cloppenburg – Goslarer SC (14.00) VfR Neumünster – FT Braunschweig LSK Hansa – VfB Oldenburg BSV Rehden – TSV Havelse

(1:0) (1:4) (2:3) (2:2) (5:0) (0:3) (4:2) (0:1) (0:3)

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0) Lübeck: Toboll – Knechtel, Wehrendt, Marheineke,  Sirmais  – Nogovic, Theißen (62.  S. Richter) –  Thiel, Voß (72. Wölk), Senger – Marcello Meyer (80. Pauer) – Trainer: Skwierczynski Cloppenburg: John – Wohlfahrt, Willen, Niemeyer, D. Olthoff – B. Gerdes (62. Schmiederer), Köster (74. J. Bruns), Westerveld, Thomes – Gerdes-Wurpts, Wernke (72. Abramczyk) – Trainer: Klütz Tore: 1:0 Marheineke (41., FE), 2:0 S. Richter (69.), 3:0 S. Richter (77.) – SR: Schult (Osterbek) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Marheineke, Theißen – Niemeyer SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1) Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Geiger, M. Thomas (81. Pasiov), Schepers – Robben (53. Rodriguez Diaz), Wigger – Latkowski, Kremer, M. Wagner – Maier – Trainer: Neidhart Rehden:  Mi. Mandic – Pekrul, Heyken (46. Tietz), Wessel, Matovina – Gyasi, Stutter (59. Grashoff) – Obst, Artmann (88. Lamidi), Arend – Kargbo – Trainer: Kiene Tore: 0:1 Kargbo (13.), 1:1 Maier (34.), 1:2 Arend (66., FE) – SR: Müller (Bremen) – Zuschauer: 1104 – Gelbe Karten: Gommert, Wigger, Rodriguez Diaz – Artmann, Tietz Goslarer SC – W. Bremen II 3:0 (1:0) Goslar: Sancaktar – O. Hofmann, K.-F. Schulz, Trapp, Vaughan – Ankudowicz, von der Bracke –  Gladrow  (81. Hajdari), K. Fischer, Kelbel (87. Schmidt) – Loheider (68. J. Schubert) – Trainer: Lukac Bremen II:  Zetterer – Argyris (87. Mainka), Rehfeldt, Dudda, Guwara – Busch (31. Bockhorn), F. Bruns, Fröde, M. Eggestein – M. Wegner, Lukowicz (62. Manneh) – Trainer: Nouri Tore: 1:0 Loheider (41.), 2:0 Gladrow (51.), 3:0 Kelbel (60.) – SR: Pfeifer (Hameln) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: K. Fischer, Ankudowicz – F. Bruns, Dudda, Argyris E. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0) Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye,  Rose, Kummerfeld –  Kunath  (87. Ghazaryan), Browarczyk, Toksöz,  Pressel  – Lüneburg (88. Scharkowski), Güner (73. Lindener) – Trainer: Seeliger Lüneburg: Braun – Schuhmann,  Grahle, Opalka, Below (54. Monteiro) – Schlottke, Ioannou,  Wolk, Karabulut (54. Selishta) – A. Moslehe, Mu. Alawie – Trainer: Ostermann

Tore: 1:0 Kunath (9.), 2:0 Lüneburg (81.) – SR: Dornieden (Papenburg) – Zuschauer: 438 – Gelbe Karten: Browarczyk, Toksöz – Karabulut, Wolk, A. Moslehe, Mu. Alawie

VfR Neumünster – Hannover II 1:1 (1:1) Neumünster:   Springer  –  Winter, Schäfke (83. Eleftheriadis), Bönigk, Durak – Tenno – Laabus (67. Abou Khalil), Ingreso, P. Nagel (89. Aboagye) – Kramer, Zekjiri – Trainer: Erkenbrecher Hannover II: Pinkernelle – Panagiotidis, Fölster,  Blume, Teichgräber – Schwarz, Tuna – Rusteberg, Bähre (81. Grunert), Krottke – Prokoph – Trainer: Osterland Tore: 0:1 Prokoph (3.), 1:1 Kramer (29.) – SR: Skorczyk (Salzgitter) – Zuschauer: 725 – Gelbe Karten: Bönigk, Winter, Tenno, Durak – Schwarz, Blume, Teichgräber – Gelb-Rote Karte: Kramer (65.) – Bes. Vorkommnisse: Springer hält HE von Bähre (66.), Hannovers Trainer Osterland wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (88.). Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0) Havelse: A. Meyer – Degner (63. Kina), Tayar, Kalinowski (82. Halstenberg), Strunkey –  Hintzke, Gos – El-Helwe, Maletzki – D. Wolf  (77. Scheffler), E. Yilmaz – Trainer: Benbennek Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, Henn, Slamar, Göwecke – Erlbeck – Rüdiger (78. Marquardt), Bär, Dacaj, Baghdadi (66. B. Behrens) – Huseni – Trainer: Bürger Tore: 1:0 E. Yilmaz (58.), 2:0 Scheffler (87.) – SR: Paltchikov (Groß Grönau) – Zuschauer: 439 – Gelbe Karten: Hintzke, Strunkey, E. Yilmaz – Sauer, Dacaj FT Br'schweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2) FT Braunschweig: Reck – M. Behrens, Fricke, Krüger – H. Neumann (46. Gehde), Bräunig, M. Neumann – Kaupert,  Riedel  – Arayici (57. Agge), Stucki (74. Ebeling) – Trainer: U. Walther Weiche: Kirschke – C. Jürgensen, Thomsen, H. Ostermann – T. Carstensen (74. Melfsen),  Hasanbegovic, Walter (63. Strömer), Paetow – Wulff, K. Schulz, Santos (81. Linhardt) – Trainer: Jurgeleit Tore: 0:1 Walter (14., FE), 0:2 K. Schulz (32.), 0:3 Hasanbegovic (57.), 0:4 T. Carstensen (59.) – SR: Zielsdorf (Haselünne) – Zuschauer: 100 – Gelbe Karten: M. Neumann, M. Behrens – Walter, T. Carstensen

TORJÄGER (–) (–) (–) (1) (2) (1) (–) (–) (–) (–)

A. Arslan (Hamburger SV II) Kremer (SV Meppen) Lukowicz (Werder Bremen II) Prokoph (Hannover 96 II) S. Richter (VfB Lübeck) Kramer (VfR Neumünster) Merkel (VfB Oldenburg) Affane (VfL Wolfsburg II) Holtmann (Eintr. Braunschweig II) Brüning (Hamburger SV II)

Geht: Christian Knappmann

TSV Havelse

Christian Knappmann und der TSV haben sich getrennt. Der 32-Jährige bat aus gesundheitlichen Gründen um die Auflösung seines Vertrages. Knappmann war erst in der Winterpause gekommen und als Co-Trainer sowie Stürmer aktiv. Der TSV ist nun auf der Suche nach einem neuen Co-Trainer.

VfR Neumünster

Gleich zwei Akteure, die noch keine einzige Regionalligaminute absolviert haben, gaben im Landespokal-Halbfinale am vergangenen Mittwoch beim Drittligisten Holstein Kiel (0:2) jeweils nach einer Einwechslung ihr Pflichtspieldebüt für den VfR: Winter-Neuzugang Tyrone Aboagye (21) und Marcin Stawecki (24) aus der zweiten Mannschaft. + + + Mittelfeldmann Felix Schlagelambers (22) hat sich in einem Spiel der Reserve eine Beckenprellung zugezogen.

SV Meppen

Mario Neumann (48) wird in der kommenden Saison Co-Trainer von Christian Neidhart (46). Neumann, der seit 2008 beim BV Cloppenburg als Co-Trainer arbeitet, hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

BV Cloppenburg

Torwart Christian Meyer (28) und Mittelfeldspieler Christian Hegerfeld (25) fehlten in Lübeck aus beruflichen Gründen. Mittelfeldakteur Jonas Wangler (25) musste wegen einer Schienbeinverletzung passen. Der nach gut einer Stunde wegen Leistenbeschwerden ausgewechselte Außenbahnspezialist Bernd Gerdes (25) hofft, am Mittwoch gegen den HSV II wieder auflaufen zu können.

Werder Bremen II

Foto: Schmuck

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PERSONALIEN Foto: imago/Sielski

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Wassereinsatz: Roman Prokoph von Hannover 96 spielte gegen den VfR Neumünster mit Turban weiter.

Zur neuen Saison wird Rafael Kazior (32) das Team von Werder II verstärken. Der Mittelfeldspieler von Holstein Kiel ersetzt Florian Bruns (35), der zukünftig den Posten des Co-Trainers besetzen wird.

65

kicker, 30. März 2015

RL WEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II Alemannia Aachen FC Viktoria Köln RW Oberhausen SC Verl Rot-Weiss Essen Sportfreunde Lotte Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 2000 SV Rödinghausen (N) 1. FC Köln II FC Kray (N) KFC Uerdingen 05 SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II Sportfreunde Siegen VfL Bochum II FC Hennef 05 (N)

26 26 26 25 27 27 27 26 26 25 27 26 26 26 26 25 25 26

62:32 42:17 52:20 41:25 46:23 43:29 38:26 31:39 33:38 35:31 30:36 29:48 25:46 29:42 26:37 22:38 29:47 18:59

56 55 49 47 46 44 41 40 37 33 32 28 28 27 22 21 17 11

27. SPIELTAG 1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 Rot-Weiss Essen – Rödinghausen 0:3 Sportfr. Lotte – Bor. M’gladbach II 2:2 SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 KFC Uerdingen – VfL Bochum II 1:1 Wattenscheid 09 – Spfr. Siegen 1:1 FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 Montag, 30. März (20.15 Uhr): Alemannia Aachen – RW Oberhausen

(1:0) (0:0) (1:0) (2:0) (1:1) (0:1) (1:1) (0:1) (0:0)

NACHHOLSPIELE Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr): Rödinghausen – Bor. M’gladbach II Donnerstag, 2. April (19.30 Uhr): Wattenscheid 09 – VfL Bochum II KFC Uerdingen 05 – SC Wiedenbrück Sportfr. Siegen – FC Viktoria Köln Samstag, 4. April (14 Uhr): FC Schalke 04 II – SV Rödinghausen Montag, 6. April (13 Uhr): Fort. Düsseldorf II – RW Oberhausen VfL Bochum II – FC Hennef (14.00)

TORJÄGER 15 14 14 13 11 11 11 11 9 9 9 8 8 8 8 8 7 7 7 7 7

(1) (1) (–) (1) (–) (1) (–) (1) (–) (–) (1) (–) (1) (–) (1) (1) (–) (–) (–) (–) (–)

(1:0) (1:1) (1:3) (0:5) (1:3) (1:3) (8:0)

Pisano (Bor. Mönchengladbach II) Wunderlich (FC Viktoria Köln) Weißenfels (Sportfreunde Lotte) Engelmann (SC Verl) Candan (FC Viktoria Köln) Ritter (Bor. Mönchengladbach II) Da. Jansen (RW Oberhausen) Al Ghaddioui (SC Verl) Graudenz (Alemannia Aachen) Aydin (KFC Uerdingen 05) Bednarski (SC Wiedenbrück 2000) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) Rosinger (Sportfreunde Lotte) Holzweiler (Bor. M'gladbach II) Bülter (SV Rödinghausen) Haeder (SC Verl) Kreyer (Rot-Weiss Essen) Platzek (Rot-Weiss Essen) Jesic (1. FC Köln II) Sezer (Bor. Mönchengladbach II) Steinmetz (Rot-Weiß Oberhausen)

1. FC Köln II – Schalke 04 II 1:4 (1:0) Köln II: Kessler – Capkin (87. Poß), Nikolaou, Tuncer,  Zinke  – Hömig, J. Hoffmann, Budimbu, Hartel, Jesic (69. Bors) – M. Laux – Trainer: Engels Schalke II: Gspurning – Göcer, Friedrich, T. Öztürk, Borgmann – Talarski (90. Mi. Müller), D. Schumacher,  Pick  (89. Nakagawa), Rathgeber, J.-L. Mickels (84. Neidhart) – Nietfeld – Trainer: Luginger Tore: 1:0 M. Laux (38.), 1:1 Friedrich (49.), 1:2 T. Öztürk (54.), 1:3 Friedrich (68.), 1:4 J.-L. Mickels (73.) – SR: Wollenweber (Mönchengladbach) – Zuschauer: 500 – Gelbe Karten: Zinke – T. Öztürk, Talarski – Rote Karte: Rathgeber (82., Tätlichkeit) RW Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0) Essen: Heimann – Neunaber, Zeiger, Binder, Huckle – Treude – Platzek, Studtrucker (79. Arenz), Baier, Hermes (70. Freiberger) – Kreyer – Trainer: Fascher Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Saur, Frank – D. Müller (90. Williams), Siek – Rüter, Smarzoch (78. Andrijanic), Bülter (74. Gecim) – Veselinovic – Trainer: Ermisch Tore: 0:1 Siek (57.), 0:2 Bülter (70.), 0:3 Rüter (90./+1) – SR: Kurtes (Düsseldorf) – Zuschauer: 6107 – Gelbe Karten: Neunaber, Studtrucker – Frank, D. Müller, Siek Spfr. Lotte – B. M'gladbach II 2:2 (1:0) Lotte: Fernandez – Langlitz (48. Holm), G. Nauber, Hazaimeh, Hansmann – Wendel, Pires Rodrigues,  Gorschlüter  – P. Schmidt (65. Grieneisen),  Rosinger  (74. Brock) – Weißenfels – Trainer: Atalan M’gladbach II:  Kompalla – C. Lenz, Knipping, Stang, Berauer – Rütten, Barg (71. L.-J. Mickels) –  Ritter, Holzweiler (64. B. Mohr), Zimmermann – Pisano – Trainer: Demandt Tore: 1:0 Hazaimeh (23.), 2:0 Rosinger (52.), 2:1 Ritter (76.), 2:2 Pisano (90.) – SR: Schäfer (Iserlohn) – Zuschauer: 1079 – Gelbe Karten: Wendel, Hazaimeh, Hansmann – Kompalla, C. Lenz, Rütten, Barg – Rote Karte: Holm (62., grobes Foulspiel) SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0) Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Stiens, Colak, Rogowski – Strickmann (46. Erdogmus), Zech (81. Kücükyagci) – Loose (75. Deelen), Wassey, Bednarski – Wilschrey – Trainer: Beckstedde Kray: Kunz – J. Zimmermann, Aubameyang, Alic, G. Ketsatis (46. Yesilova) – Waldoch (77. Limbasan),  Akman  – Kehrmann, Grumann, Yahkem – Gödde (67. Kadiu) – Trainer: Lorenz Tore: 1:0 Bednarski (20.), 2:0 Wassey (36.), 3:0 Wilschrey (56.), 4:0 Wilschrey (77.) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 556 – Gelbe Karten: Stiens – Akman

KFC Uerdingen – Bochum II

1:1 (1:1)

Uerdingen: Udegbe – Hirsch, Weiler, Alexiou, Akarca – Drevina (76. Zitzen), Ellguth – Knetsch, Buckmaier (63. Heine), K. Schulz –  Aydin  (86. El-Zein) – Trainer: Salar Bochum II: Weeke – Niepsuj (76. Tünte), Jakubowski,  Spillmann, Cokkosan – Siala, Zajas – März (63. Küc), Kurt, Balci (63. Kulikas) – Göttel – Trainer: Grammozis Tore: 0:1 Göttel (14.), 1:1 Weiler (25.) – SR: Heller (Köln) – Zuschauer: 1401 – Gelbe Karten: Hirsch, Drevina, Ellguth, Heine – Zajas – Gelb-Rote Karte: Alexiou (62.) Wattenscheid – Spfr. Siegen

1:1 (0:1)

Wattenscheid: Boss – Tobor, A. Schneider, Klinger, Kacinoglu – Kaplan, Khalil Mohammad (64. R. Avci),  Grummel,  Oppermann – Kaya, Taskin – Trainer: Toku Siegen: Poremba – Geisler,  Dalman, Schadeberg, Sekkour – Keseroglu, Zeh – Glowacz (90. Retterath), Möllering (84. Hayer), Arslan (71. Bauman) – Bouadoud – Trainer: Boris Tore: 0:1 Keseroglu (11.), 1:1 Kaplan (73.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 879 – Gelbe Karten: A. Schneider, Tobor, Kaplan – Dalman, Sekkour, Möllering – Rote Karte: Bouadoud (55., Tätlichkeit) FC Hennef 05 – SC Verl

1:3 (1:1)

Hennef: Monjeamb – Moog, Habl, Ehrenstein (74. Kartal) – Remagen (69. Jahn), Niewiadomski (81. Reitz) – Schöller, Eck, Günther – Notz, Wegner – Trainer: Bäumer Verl: Lange – Kaminski, Stöckner, J. Schmidt, Großeschallau (74. BömerSchulte) – Mikic, J. Schröder –  Engelmann,  Haeder  (81. Schonlau), Hecker (35. Rasp) – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek Tore: 1:0 Notz (6.), 1:1 Haeder (21.), 1:2 Al Ghaddioui (57., FE), 1:3 Engelmann (85.) – SR: Heien (Xanten) – Zuschauer: 220 – Gelbe Karten: Ehrenstein, Günther – Mikic, J. Schröder F. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1) Düsseldorf II: Heller – Karpuz, Urban, Pluntke, Missbach – Akca, Weber – Ajani, Erat (76. La Monica) – Rüzgar (52. Fejzullahu), Bebou (62. Rybacki) – Trainer i. V.: Jack Vikt. Köln: Pellatz –  Koronkiewicz,  Reiche, Brzenska, A. Schäfer – Staffeldt – Pagano (46. Röttger), Klingenburg (71. Steegmann), Wunderlich, Schwadorf (61. Nottbeck) –  Väyrynen  – Trainer: Kaczmarek Tore: 0:1 Väyrynen (2.), 0:2 Väyrynen (72.), 0:3 Wunderlich (87.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 513 – Gelbe Karten: Urban, Weber

RL NORDOST 22. SPIELTAG FSV Zwickau – TSG Neustrelitz Germania Halberstadt – Hertha BSC II SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg Berliner AK 07 – VfB Auerbach 1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr): VFC Plauen – Carl Zeiss Jena 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

FSV Zwickau 1. FC Magdeburg Wacker Nordhausen Berliner AK 07 Carl Zeiss Jena Hertha BSC II BFC Dynamo (N) TSG Neustrelitz (M) SV Babelsberg 03 Germania Halberstadt 1. FC Union II Budissa Bautzen (N) VfB Auerbach VFC Plauen Viktoria 89 Berlin ZFC Meuselwitz

22 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 21 21 21 22 21

1:0 1:1 0:0 0:5 3:1 2:3

(0:0) (0:0) (0:3) (2:0) (1:2) (1:2) (0:5)

37:9 51:20 39:28 34:26 37:26 39:30 25:23 28:26 24:22 27:35 36:43 18:26 19:44 11:34 20:38 22:37

47 45 40 39 34 32 32 29 26 26 24 24 22 19 18 17

RL SÜDWEST 25. SPIELTAG FC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 Mittwoch, 8. April (19 Uhr): TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Kickers Offenbach 1. FC Saarbrücken (A) SV Elversberg (A) 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg Wormatia Worms Hessen Kassel SC Freiburg II TSG Hoffenheim II FC Astoria Walldorf (N) Eintracht Trier Waldhof Mannheim SpVgg Neckarelz FC Nöttingen (N) FK Pirmasens (N) TuS Koblenz KSV Baunatal SVN Zweibrücken

24 25 25 24 24 25 25 25 24 25 25 24 25 25 25 24 25 23

(0:2) (1:0) (1:2) (0:0) (0:0) (0:1) (2:1) (0:0) (1:1)

39:17 40:17 44:18 43:23 35:26 38:33 35:27 40:32 29:29 34:31 18:24 30:27 39:45 43:55 25:38 15:37 20:60 15:43

57 55 51 45 41 39 36 35 35 34 31 30 30 30 24 16 16 15

RL BAYERN 26. SPIELTAG SV Seligenporten – SpVgg Bayreuth FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II VfR Garching – FC Memmingen FV Illertissen – Bayern München II FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1860 München II – Würzburger Kickers TSV Buchbach – SV Heimstetten Bereits am 10. März ausgetragen: Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers Bayern München II (M) 1860 München II FV Illertissen FC Augsburg II FC Ingolstadt 04 II TSV Buchbach SpVgg Bayreuth (N) FC Memmingen SV Schalding-Heining SpVgg Greuther Fürth II Wacker Burghausen (A) 1. FC Nürnberg II 1. FC Schweinfurt 05 VfR Garching (N) SV Heimstetten FC Eintracht Bamberg SV Seligenporten

26 25 25 26 26 26 26 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26

1:1 2:0 1:2 2:3 1:0 1:2 0:1 1:1

(0:0) (1:0) (0:0) (2:2) (0:0) (0:2) (0:0) (1:1)

0:1 (0:0) 51:11 42:25 49:25 46:41 33:32 38:31 31:30 34:35 34:36 31:35 40:36 25:36 27:34 33:45 33:49 31:44 32:43 23:45

61 50 49 40 39 38 38 36 36 33 30 30 29 27 25 24 22 21

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3. LIGA

kicker, 30. März 2015

UNTERHACHING: Der Ziege-Nachfolger trainiert zum zweiten Mal die SpVgg

1Nach den überraschenden Rück-

tritten von Trainer Christian Ziege sowie Co-Trainer Francisco Copado wird Claus Schromm vorübergehend das Kommando in Unterhaching übernehmen. Schromm, der von Juli 2012 bis Januar 2014 schon einmal eineinhalb Jahre lang als Cheftrainer agierte, soll die abstiegsbedrohte Mannschaft zurück in die Erfolgsspur bringen. „Ich bin froh, dass Claus Schromm das Traineramt erst einmal übernimmt. Er kennt die Mannschaft und das komplette Umfeld bestens“, so Präsident Manfred Schwabl. Die Länderspielpause hat der 45-jährige Fußballlehrer genutzt, um seine Mannschaft bei einem Test gegen Ingolstadt unter die Lupe zu nehmen. Beim ZweitligaTabellenführer verloren die Hachinger zwar deutlich ANZEIGE

mit 0:5. Schromm war dennoch nicht ganz unzufrieden. „Bei den gesetzten Schwerpunkten habe ich teilweise gute Ansätze gesehen“, lautete sein Fazit. Einschneidende Veränderungen sind unter Schromm und seinem neuen Stab mit Mike Frühbeis und Daniel Kaiser (beide Co-Trainer) sowie Oliver Sölch (Torwarttrainer) nicht zu erwarten. „Die Mannschaft ist intakt und fit. Es gibt nicht viel zu verändern“, betont Schromm, der im Moment zusätzlich die Position des Sportlichen Leiters des Hachinger Nachwuchsleistungszentrums inne hat. Lediglich an kleinen Rädchen wolle er drehen: „Wir werden an den defensiven Standards arbeiten, damit die Jungs da wieder mehr Sicherheit bekommen.“

Schromm zeigt sich zuversichtlich, dass die auswärtsschwache SpVgg die verbleibenden acht Saisonspiele mit fünf Partien in der Fremde gut meistert und dass der Abstieg wie in den ähnlich hart verlaufenen Vorjahren auch diesmal wieder verhindert werden kann. „Wir stehen da, wo man uns vor der Saison erwarten musste. Wir haben einen Verein und eine Mannschaft, die in der Vergangenheit eine solche Situation gut gemeistert hat.“ Zuletzt zeigte Haching in der Offensive kaum Durchschlagskraft und die Defensive stand sehr instabil. In den vergangenen acht Spielen gab es nur einen Sieg. Diese prekäre Situation ließ Schromm bei seiner Zusage für den Trainerjob kalt. „Die Frage, ob ich den Job annehme, stellte sich für mich nicht. Es geht nicht um Personen oder Namen, sondern um den Verein. Haching ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ R O B E RT M . F R A N K

Foto: imago

Schromm dreht nur an kleinen Rädchen

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

63

Löst Helmig Fascher ab? Die Frage, die sich Hülsmann und Welling stellen, liegt auf der CHRISTIAN HÜLSMANN Hand: Trauen Sie Fascher, dessen von Harttgen bis 2016 verlängervermeidet ein ter Vertrag laut RWE-Angaben Treuebekenntnis. anscheinend rechtsgültig ist, noch zu, die Wende einzuleiten ach der Trennung von und vor allem das NiederrheinUwe Harttgen schien pokal-Halbfinale am 14. April Trainer Marc Fagegen den Nachbarn FC Kray scher kurzzeitig aus der zu gewinnen – oder eben nicht? Schusslinie. Spätestens seit Wird diese Frage mit nein beantder 0:3-Heimpleite gegen den wortet, droht auch Fascher ein SV Rödinghausen aber diskuvorzeitiger Abschied. tieren nicht nur frustrierte Fans Als mögliche interne Inteüber dessen Zukunft, sondern rimslösung bis zum Saisonende auch die Vereinsführung. ist Ex-Profi Dirk „Putsche“ HelZwar hatten Aufsichtsratsvormig im Gespräch, der bis zum sitzender Christian Hülsmann Steht vor dem Aus: Marc Faschers Tage in Essen scheinen gezählt. letzten Sommer die dann abgeund Vorstand Prof. Dr. Michael schaffte U 23 der Rot-Weissen in Welling ihm noch vor wenigen Tagen den nahm Hülsmann im kicker-Gespräch kein der Oberliga trainiert hatte und seitdem im Rücken gestärkt, eine Zusammenarbeit über Blatt vor den Mund. Die RWE-Verantwortli- Nachwuchsbereich für die Essener arbeitet. das Saisonende hinaus in Aussicht gestellt. chen baten um Zeit und Geduld für eine or- Helmig wurde 2007 von den Fans in die RWEDoch der über weite Strecken blutleere Auf- dentliche Analyse (Hülsmann: „Schnellschüs- Jahrhundertmannschaft gewählt. Er würde tritt gegen Rödinghausen brachte beide ins se wird es nicht geben“), vermieden aber ein im aufgeregten Vereinsumfeld – zumindest Grübeln. Vor allem nach dem 0:1-Rückstand erneutes Treuebekenntnis für den Trainer. vorerst – Rückendeckung erhalten. Außerdem durch einen Seitfallzieher von Sören Siek zer„Mit dem 0:1 wurde uns der Zahn ge- hätte Helmig durch die Punktspielpause am fiel RWE in seine Einzelteile, ließ kaum noch zogen. Wir hatten keine Antworten mehr“, kommenden Wochenende fast zwei Wochen Gegenwehr erkennen. musste auch Marc Fascher eingestehen. Dass Zeit, um die Mannschaft auf ihre nächste „Die Fans wollen hier in erster Linie Kampf er selbst mit Tim Hermes freilich noch einen Aufgabe beim SC Verl (11. April) und eben und Leidenschaft sehen. Davon konnte in der der besten Spieler vom Feld geholt hatte, das Pokal-Derby gegen Kray vorzubereiten. zweiten Halbzeit nicht mehr die Rede sein“, sorgte für zusätzliches Unverständnis. R A L F D E BAT / P E T E R H A I D I N G E R

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

N

Foto: Revierfoto

REGIONALLIGA

Aufsichtsratschef

WATTENSCHEID: Zu viele Chancen vergeben

AACHEN/OBERHAUSEN: Die Spitze winkt

Kaplan wahrt die Distanz

Schubert warnt vor RWO

1Der erhoffte Befreiungs-

1Zum zweiten Mal in Fol-

schlag in Form eines dreifachen Punktgewinns blieb für die SG Wattenscheid 09 beim 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Sportfreunde Siegen aus. Mit dem Unentschieden konnte die Mannschaft von Farat Toku die Siegener aber zumindest auf Distanz halten. Zufrieden war Toku deshalb aber nicht. „Unser größtes Manko war die Chancenverwertung. Wir haben es verpasst, uns für unseren großen Aufwand und die fußballerisch ansprechende Leistung mit Toren zu belohnen“, sagt der 09-Trainer. So hatte der spätere Torschütze Burak Kaplan gleich zu Spielbeginn den Führungstreffer für die SGW auf dem Fuß, setzte den Ball aber an die Latte. Dem 1:0 der Siegener durch einen Abstauber von Defensivspieler Abdullah Keseroglu folgte ein

rund einstündiges Anrennen der Bochumer auf den Ausgleich, der erst in Überzahl – Siegens Zouhair Bouadoud sah in der 55. Minute die Rote Karte – gelang. „Der lange Rückstand ändert nichts daran, dass wir die Partie dominiert haben. Siegen kann sich glücklich schätzen, den Punkt mitgenommen zu haben. Wir hatten genügend hochkarätige Möglichkeiten, um vier oder fünf Tore zu erzielen“, so Toku. Immerhin: Kaplans Ausgleich nach Doppelpass mit Eren Taskin sorgte dafür, dass der Vorsprung auf die Sportfreunde Siegen immer noch sechs Punkte beträgt. Der Abstand auf die Abstiegsränge ist allerdings nach Schalkes 4:1 in Köln auf fünf Zähler geschrumpft. „Es wird bis zum Ende eng bleiben. Daran hätte auch ein Sieg nichts geändert“, so Toku. C H R I S T I A N K N O T H

ge trifft Alemannia Aachen auf ein Team, bei dem es offiziell um nichts mehr geht. Denn nach dem Spiel beim VfL Bochum II hat Rot-Weiß Oberhausen verkündet, nicht aufsteigen zu wollen. Doch davon lässt sich Aachens Coach Peter Schubert nicht beirren. Erstens kommt RWO als Tabellenvierter auf den Tivoli und zweitens: „Seitdem bekannt ist, dass keine Lizenz für die 3. Liga beantragt wurde, spielt die Mannschaft befreit auf“, warnt Schubert. „Ich erwarte ein ganz schweres Spiel gegen einen starken Gegner.“ Aachen kann bei einem Sieg zumindest vorübergehend die Tabellenführung von Mönchengladbach II wieder übernehmen, muss aber den gelbgesperrten Dennis Dowidat ersetzen. Auch die Einsätze von Dominik Ernst

(Rücken) und Kevin Behrens (Sprunggelenk) sind fraglich. RWO-Trainer Andreas Zimmermann nimmt die Partie auf jeden Fall ernst: „Das ist für uns ein echtes Spitzenspiel“, sagt er und gibt die Devise vor: „Wir haben mit fünf Siegen und einem Unentschieden zuletzt eine schöne Serie und wollen diese ausbauen.“ Über Personalprobleme spricht er nicht, zumal der zuletzt ausgefallene David Jansen (eingeklemmter Nerv) wieder zur Verfügung steht. Zimmermann lässt sich allerdings nicht in die Karten gucken, was die Planungen für die kommende Saison angeht: „Wir wissen, was wir wollen. Punktuelle Verstärkungen sind angesagt, die vor allem in unsere charakterstarke Gemeinschaft passen.“ H. RICHTER/ G. WENTZ

REGIONALLIGA

RL WEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II Alemannia Aachen FC Viktoria Köln RW Oberhausen SC Verl Rot-Weiss Essen Sportfreunde Lotte Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 2000 SV Rödinghausen (N) 1. FC Köln II FC Kray (N) KFC Uerdingen 05 SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II Sportfreunde Siegen VfL Bochum II FC Hennef 05 (N)

26 26 26 25 27 27 27 26 26 25 27 26 26 26 26 25 25 26

62:32 42:17 52:20 41:25 46:23 43:29 38:26 31:39 33:38 35:31 30:36 29:48 25:46 29:42 26:37 22:38 29:47 18:59

56 55 49 47 46 44 41 40 37 33 32 28 28 27 22 21 17 11

27. SPIELTAG 1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 Rot-Weiss Essen – Rödinghausen 0:3 Sportfr. Lotte – Bor. M’gladbach II 2:2 SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 KFC Uerdingen – VfL Bochum II 1:1 Wattenscheid 09 – Spfr. Siegen 1:1 FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 Montag, 30. März (20.15 Uhr): Alemannia Aachen – RW Oberhausen

(1:0) (0:0) (1:0) (2:0) (1:1) (0:1) (1:1) (0:1) (0:0)

NACHHOLSPIELE Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr): Rödinghausen – Bor. M’gladbach II Donnerstag, 2. April (19.30 Uhr): Wattenscheid 09 – VfL Bochum II KFC Uerdingen 05 – SC Wiedenbrück Sportfr. Siegen – FC Viktoria Köln Samstag, 4. April (14 Uhr): FC Schalke 04 II – SV Rödinghausen Montag, 6. April (13 Uhr): Fort. Düsseldorf II – RW Oberhausen VfL Bochum II – FC Hennef (14.00)

TORJÄGER 15 14 14 13 11 11 11 11 9 9 9 8 8 8 8 8 7 7 7 7 7

(1) (1) (–) (1) (–) (1) (–) (1) (–) (–) (1) (–) (1) (–) (1) (1) (–) (–) (–) (–) (–)

(1:0) (1:1) (1:3) (0:5) (1:3) (1:3) (8:0)

Pisano (Bor. Mönchengladbach II) Wunderlich (FC Viktoria Köln) Weißenfels (Sportfreunde Lotte) Engelmann (SC Verl) Candan (FC Viktoria Köln) Ritter (Bor. Mönchengladbach II) Da. Jansen (RW Oberhausen) Al Ghaddioui (SC Verl) Graudenz (Alemannia Aachen) Aydin (KFC Uerdingen 05) Bednarski (SC Wiedenbrück 2000) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) Rosinger (Sportfreunde Lotte) Holzweiler (Bor. M'gladbach II) Bülter (SV Rödinghausen) Haeder (SC Verl) Kreyer (Rot-Weiss Essen) Platzek (Rot-Weiss Essen) Jesic (1. FC Köln II) Sezer (Bor. Mönchengladbach II) Steinmetz (Rot-Weiß Oberhausen)

1. FC Köln II – Schalke 04 II 1:4 (1:0) Köln II: Kessler – Capkin (87. Poß), Nikolaou, Tuncer,  Zinke  – Hömig, J. Hoffmann, Budimbu, Hartel, Jesic (69. Bors) – M. Laux – Trainer: Engels Schalke II: Gspurning – Göcer, Friedrich, T. Öztürk, Borgmann – Talarski (90. Mi. Müller), D. Schumacher,  Pick  (89. Nakagawa), Rathgeber, J.-L. Mickels (84. Neidhart) – Nietfeld – Trainer: Luginger Tore: 1:0 M. Laux (38.), 1:1 Friedrich (49.), 1:2 T. Öztürk (54.), 1:3 Friedrich (68.), 1:4 J.-L. Mickels (73.) – SR: Wollenweber (Mönchengladbach) – Zuschauer: 500 – Gelbe Karten: Zinke – T. Öztürk, Talarski – Rote Karte: Rathgeber (82., Tätlichkeit) RW Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0) Essen: Heimann – Neunaber, Zeiger, Binder, Huckle – Treude – Platzek, Studtrucker (79. Arenz), Baier, Hermes (70. Freiberger) – Kreyer – Trainer: Fascher Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Saur, Frank – D. Müller (90. Williams), Siek – Rüter, Smarzoch (78. Andrijanic), Bülter (74. Gecim) – Veselinovic – Trainer: Ermisch Tore: 0:1 Siek (57.), 0:2 Bülter (70.), 0:3 Rüter (90./+1) – SR: Kurtes (Düsseldorf) – Zuschauer: 6107 – Gelbe Karten: Neunaber, Studtrucker – Frank, D. Müller, Siek Spfr. Lotte – B. M'gladbach II 2:2 (1:0) Lotte: Fernandez – Langlitz (48. Holm), G. Nauber, Hazaimeh, Hansmann – Wendel, Pires Rodrigues,  Gorschlüter  – P. Schmidt (65. Grieneisen),  Rosinger  (74. Brock) – Weißenfels – Trainer: Atalan M’gladbach II:  Kompalla – C. Lenz, Knipping, Stang, Berauer – Rütten, Barg (71. L.-J. Mickels) –  Ritter, Holzweiler (64. B. Mohr), Zimmermann – Pisano – Trainer: Demandt Tore: 1:0 Hazaimeh (23.), 2:0 Rosinger (52.), 2:1 Ritter (76.), 2:2 Pisano (90.) – SR: Schäfer (Iserlohn) – Zuschauer: 1079 – Gelbe Karten: Wendel, Hazaimeh, Hansmann – Kompalla, C. Lenz, Rütten, Barg – Rote Karte: Holm (62., grobes Foulspiel) SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0) Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Stiens, Colak, Rogowski – Strickmann (46. Erdogmus), Zech (81. Kücükyagci) – Loose (75. Deelen), Wassey, Bednarski – Wilschrey – Trainer: Beckstedde Kray: Kunz – J. Zimmermann, Aubameyang, Alic, G. Ketsatis (46. Yesilova) – Waldoch (77. Limbasan),  Akman  – Kehrmann, Grumann, Yahkem – Gödde (67. Kadiu) – Trainer: Lorenz Tore: 1:0 Bednarski (20.), 2:0 Wassey (36.), 3:0 Wilschrey (56.), 4:0 Wilschrey (77.) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 556 – Gelbe Karten: Stiens – Akman

KFC Uerdingen – Bochum II

1:1 (1:1)

Uerdingen: Udegbe – Hirsch, Weiler, Alexiou, Akarca – Drevina (76. Zitzen), Ellguth – Knetsch, Buckmaier (63. Heine), K. Schulz –  Aydin  (86. El-Zein) – Trainer: Salar Bochum II: Weeke – Niepsuj (76. Tünte), Jakubowski,  Spillmann, Cokkosan – Siala, Zajas – März (63. Küc), Kurt, Balci (63. Kulikas) – Göttel – Trainer: Grammozis Tore: 0:1 Göttel (14.), 1:1 Weiler (25.) – SR: Heller (Köln) – Zuschauer: 1401 – Gelbe Karten: Hirsch, Drevina, Ellguth, Heine – Zajas – Gelb-Rote Karte: Alexiou (62.) Wattenscheid – Spfr. Siegen

1:1 (0:1)

Wattenscheid: Boss – Tobor, A. Schneider, Klinger, Kacinoglu – Kaplan, Khalil Mohammad (64. R. Avci),  Grummel,  Oppermann – Kaya, Taskin – Trainer: Toku Siegen: Poremba – Geisler,  Dalman, Schadeberg, Sekkour – Keseroglu, Zeh – Glowacz (90. Retterath), Möllering (84. Hayer), Arslan (71. Bauman) – Bouadoud – Trainer: Boris Tore: 0:1 Keseroglu (11.), 1:1 Kaplan (73.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 879 – Gelbe Karten: A. Schneider, Tobor, Kaplan – Dalman, Sekkour, Möllering – Rote Karte: Bouadoud (55., Tätlichkeit) FC Hennef 05 – SC Verl

1:3 (1:1)

Hennef: Monjeamb – Moog, Habl, Ehrenstein (74. Kartal) – Remagen (69. Jahn), Niewiadomski (81. Reitz) – Schöller, Eck, Günther – Notz, Wegner – Trainer: Bäumer Verl: Lange – Kaminski, Stöckner, J. Schmidt, Großeschallau (74. BömerSchulte) – Mikic, J. Schröder –  Engelmann,  Haeder  (81. Schonlau), Hecker (35. Rasp) – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek

PERSONALIEN Rot-Weiß Oberhausen

Für das Halbfinale um den Niederrheinpokal zwischen RWO und dem Drittligisten MSV Duisburg am Mittwoch, 15. April, ab 19.30 Uhr, wurden bereits mehr als 11 000 Tickets abgesetzt. Der Verband (FVN) führt Gespräche mit dem TV-Sender Sport1 über eine mögliche Live-Übertragung.

SC Verl

Der SC Verl hat den Vertrag mit Nico Hecker um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Der 23-Jährige spielt seit drei Jahren für den SC Verl, zuvor war er bei Rot Weiss Ahlen aktiv.

Rot-Weiss Essen

Abwehrspieler Mario Neunaber (33, fünfte Gelbe Karte) fehlt am Samstag, 11. April, beim SC Verl. Mittelfeldspieler Daniel Grebe (28) hat seine Gelbsperre abgesessen. + + + Wegen verschiedener Fanausschreitungen (Werfen von Gegenständen, Zünden von Pyrotechnik) wurde RWE von der WFLV-Spruchkammer zu einer Geldstrafe von 6 000 Euro verurteilt. Addiert mit früheren Verbandsstrafen mussten die Essener in dieser Saison schon 10 000 Euro bezahlen. Bei erneuten Verstößen droht RWE eine Block- oder sogar eine Platzsperre. Der Verein will gegen das Urteil in Berufung gehen.

SV Rödinghausen

Tore: 1:0 Notz (6.), 1:1 Haeder (21.), 1:2 Al Ghaddioui (57., FE), 1:3 Engelmann (85.) – SR: Heien (Xanten) – Zuschauer: 220 – Gelbe Karten: Ehrenstein, Günther – Mikic, J. Schröder

Rechtsverteidiger Kai Bastian Evers (24) und Mittelfeldspieler Malte Beermann (22) verlängerten ihre Verträge um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016. + + + Für den erstmaligen Sprung in die Regionalliga West wurde der SVR als „Mannschaft des Jahres 2014“ im Kreis Herford ausgezeichnet. Es war der fünfte Aufstieg hintereinander.

F. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1)

SG Wattenscheid 09

Düsseldorf II: Heller – Karpuz, Urban, Pluntke, Missbach – Akca, Weber – Ajani, Erat (76. La Monica) – Rüzgar (52. Fejzullahu), Bebou (62. Rybacki) – Trainer i. V.: Jack Vikt. Köln: Pellatz –  Koronkiewicz,  Reiche, Brzenska, A. Schäfer – Staffeldt – Pagano (46. Röttger), Klingenburg (71. Steegmann), Wunderlich, Schwadorf (61. Nottbeck) –  Väyrynen  – Trainer: Kaczmarek Tore: 0:1 Väyrynen (2.), 0:2 Väyrynen (72.), 0:3 Wunderlich (87.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 513 – Gelbe Karten: Urban, Weber

Im Derby gegen die U 23 des VfL Bochum (Donnerstag, 19.30 Uhr) darf Innenverteidiger Adrian Schneider (23) aufgrund einer Gelbsperre nicht eingesetzt werden.

Foto: Revierfoto

64

Gesperrt: Adrian Schneider

65

kicker, 30. März 2015

RL NORD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

VfL Wolfsburg II (M) Werder Bremen II Hamburger SV II ETSV Weiche Flensburg VfB Lübeck (N) TSV Havelse Eintracht Norderstedt SV Meppen Eintr. Braunschweig II FC St. Pauli II Hannover 96 II BSV Rehden LSK Hansa (N) VfB Oldenburg Goslarer SC 08 BV Cloppenburg VfR Neumünster FT Braunschweig (N)

26 26 25 27 26 27 26 27 27 26 27 27 27 25 25 26 27 25

63:33 64:33 60:32 46:26 35:28 37:27 36:39 45:39 54:43 30:35 40:38 33:42 29:49 28:38 37:48 29:47 30:48 19:70

52 51 46 45 43 42 42 41 40 35 34 30 28 27 27 26 25 10

27. SPIELTAG VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 SV Meppen – BSV Rehden 1:2 Goslarer SC – Werder Bremen II 3:0 Eintr. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 TSV Havelse – E. Braunschweig II 2:0 FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 Montag, 6. April (15 Uhr): VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II Bereits am 7. März ausgetragen: FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1

(1:0) (1:1) (1:0) (1:0) (1:1) (0:0) (0:2) (0:1) (2:0)

NACHHOLSPIELE Mittwoch, 1. April (19 Uhr): BV Cloppenburg – Hamburger SV II Donnerstag, 2. April (17.30 Uhr): FT Braunschweig – Goslarer SC 08 Montag, 6. April (14 Uhr): Goslarer SC 08 – VfB Lübeck St. Pauli II – FT Braunschweig (15.00)

(0:5) (0:1) (0:1) (2:0)

28. SPIELTAG Freitag, 10. April (19.30 Uhr) E. Braunschweig II – VfB Lübeck Samstag, 11. April (13 Uhr) Hannover 96 II – Hamburger SV II VfL Wolfsburg II – ETSV Weiche FC St. Pauli II – SV Meppen (14.00) Sonntag, 12. April (15 Uhr) W. Bremen II – E. Norderstedt (14.00) BV Cloppenburg – Goslarer SC (14.00) VfR Neumünster – FT Braunschweig LSK Hansa – VfB Oldenburg BSV Rehden – TSV Havelse

(1:0) (1:4) (2:3) (2:2) (5:0) (0:3) (4:2) (0:1) (0:3)

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0) Lübeck: Toboll – Knechtel, Wehrendt, Marheineke,  Sirmais  – Nogovic, Theißen (62.  S. Richter) –  Thiel, Voß (72. Wölk), Senger – Marcello Meyer (80. Pauer) – Trainer: Skwierczynski Cloppenburg: John – Wohlfahrt, Willen, Niemeyer, D. Olthoff – B. Gerdes (62. Schmiederer), Köster (74. J. Bruns), Westerveld, Thomes – Gerdes-Wurpts, Wernke (72. Abramczyk) – Trainer: Klütz Tore: 1:0 Marheineke (41., FE), 2:0 S. Richter (69.), 3:0 S. Richter (77.) – SR: Schult (Osterbek) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Marheineke, Theißen – Niemeyer SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1) Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Geiger, M. Thomas (81. Pasiov), Schepers – Robben (53. Rodriguez Diaz), Wigger – Latkowski, Kremer, M. Wagner – Maier – Trainer: Neidhart Rehden:  Mi. Mandic – Pekrul, Heyken (46. Tietz), Wessel, Matovina – Gyasi, Stutter (59. Grashoff) – Obst, Artmann (88. Lamidi), Arend – Kargbo – Trainer: Kiene Tore: 0:1 Kargbo (13.), 1:1 Maier (34.), 1:2 Arend (66., FE) – SR: Müller (Bremen) – Zuschauer: 1104 – Gelbe Karten: Gommert, Wigger, Rodriguez Diaz – Artmann, Tietz Goslarer SC – W. Bremen II 3:0 (1:0) Goslar: Sancaktar – O. Hofmann, K.-F. Schulz, Trapp, Vaughan – Ankudowicz, von der Bracke –  Gladrow  (81. Hajdari), K. Fischer, Kelbel (87. Schmidt) – Loheider (68. J. Schubert) – Trainer: Lukac Bremen II:  Zetterer – Argyris (87. Mainka), Rehfeldt, Dudda, Guwara – Busch (31. Bockhorn), F. Bruns, Fröde, M. Eggestein – M. Wegner, Lukowicz (62. Manneh) – Trainer: Nouri Tore: 1:0 Loheider (41.), 2:0 Gladrow (51.), 3:0 Kelbel (60.) – SR: Pfeifer (Hameln) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: K. Fischer, Ankudowicz – F. Bruns, Dudda, Argyris E. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0) Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye,  Rose, Kummerfeld –  Kunath  (87. Ghazaryan), Browarczyk, Toksöz,  Pressel  – Lüneburg (88. Scharkowski), Güner (73. Lindener) – Trainer: Seeliger Lüneburg: Braun – Schuhmann,  Grahle, Opalka, Below (54. Monteiro) – Schlottke, Ioannou,  Wolk, Karabulut (54. Selishta) – A. Moslehe, Mu. Alawie – Trainer: Ostermann

Tore: 1:0 Kunath (9.), 2:0 Lüneburg (81.) – SR: Dornieden (Papenburg) – Zuschauer: 438 – Gelbe Karten: Browarczyk, Toksöz – Karabulut, Wolk, A. Moslehe, Mu. Alawie

VfR Neumünster – Hannover II 1:1 (1:1) Neumünster:   Springer  –  Winter, Schäfke (83. Eleftheriadis), Bönigk, Durak – Tenno – Laabus (67. Abou Khalil), Ingreso, P. Nagel (89. Aboagye) – Kramer, Zekjiri – Trainer: Erkenbrecher Hannover II: Pinkernelle – Panagiotidis, Fölster,  Blume, Teichgräber – Schwarz, Tuna – Rusteberg, Bähre (81. Grunert), Krottke – Prokoph – Trainer: Osterland Tore: 0:1 Prokoph (3.), 1:1 Kramer (29.) – SR: Skorczyk (Salzgitter) – Zuschauer: 725 – Gelbe Karten: Bönigk, Winter, Tenno, Durak – Schwarz, Blume, Teichgräber – Gelb-Rote Karte: Kramer (65.) – Bes. Vorkommnisse: Springer hält HE von Bähre (66.), Hannovers Trainer Osterland wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (88.). Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0) Havelse: A. Meyer – Degner (63. Kina), Tayar, Kalinowski (82. Halstenberg), Strunkey –  Hintzke, Gos – El-Helwe, Maletzki – D. Wolf  (77. Scheffler), E. Yilmaz – Trainer: Benbennek Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, Henn, Slamar, Göwecke – Erlbeck – Rüdiger (78. Marquardt), Bär, Dacaj, Baghdadi (66. B. Behrens) – Huseni – Trainer: Bürger Tore: 1:0 E. Yilmaz (58.), 2:0 Scheffler (87.) – SR: Paltchikov (Groß Grönau) – Zuschauer: 439 – Gelbe Karten: Hintzke, Strunkey, E. Yilmaz – Sauer, Dacaj FT Br'schweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2) FT Braunschweig: Reck – M. Behrens, Fricke, Krüger – H. Neumann (46. Gehde), Bräunig, M. Neumann – Kaupert,  Riedel  – Arayici (57. Agge), Stucki (74. Ebeling) – Trainer: U. Walther Weiche: Kirschke – C. Jürgensen, Thomsen, H. Ostermann – T. Carstensen (74. Melfsen),  Hasanbegovic, Walter (63. Strömer), Paetow – Wulff, K. Schulz, Santos (81. Linhardt) – Trainer: Jurgeleit Tore: 0:1 Walter (14., FE), 0:2 K. Schulz (32.), 0:3 Hasanbegovic (57.), 0:4 T. Carstensen (59.) – SR: Zielsdorf (Haselünne) – Zuschauer: 100 – Gelbe Karten: M. Neumann, M. Behrens – Walter, T. Carstensen

14 13 12 12 11 11 11 11 10 10

(–) (–) (–) (1) (2) (1) (–) (–) (–) (–)

A. Arslan (Hamburger SV II) Kremer (SV Meppen) Lukowicz (Werder Bremen II) Prokoph (Hannover 96 II) S. Richter (VfB Lübeck) Kramer (VfR Neumünster) Merkel (VfB Oldenburg) Affane (VfL Wolfsburg II) Holtmann (Eintr. Braunschweig II) Brüning (Hamburger SV II)

Foto: Schmuck

TORJÄGER

Wassereinsatz: Roman Prokoph von Hannover 96 spielte gegen den VfR Neumünster mit Turban weiter.

RL NORDOST 22. SPIELTAG FSV Zwickau – TSG Neustrelitz Germania Halberstadt – Hertha BSC II SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg Berliner AK 07 – VfB Auerbach 1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr): VFC Plauen – Carl Zeiss Jena 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

FSV Zwickau 1. FC Magdeburg Wacker Nordhausen Berliner AK 07 Carl Zeiss Jena Hertha BSC II BFC Dynamo (N) TSG Neustrelitz (M) SV Babelsberg 03 Germania Halberstadt 1. FC Union II Budissa Bautzen (N) VfB Auerbach VFC Plauen Viktoria 89 Berlin ZFC Meuselwitz

22 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 21 21 21 22 21

1:0 1:1 0:0 0:5 3:1 2:3

(0:0) (0:0) (0:3) (2:0) (1:2) (1:2) (0:5)

37:9 51:20 39:28 34:26 37:26 39:30 25:23 28:26 24:22 27:35 36:43 18:26 19:44 11:34 20:38 22:37

47 45 40 39 34 32 32 29 26 26 24 24 22 19 18 17

RL SÜDWEST 25. SPIELTAG FC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 Mittwoch, 8. April (19 Uhr): TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Kickers Offenbach 1. FC Saarbrücken (A) SV Elversberg (A) 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg Wormatia Worms Hessen Kassel SC Freiburg II TSG Hoffenheim II FC Astoria Walldorf (N) Eintracht Trier Waldhof Mannheim SpVgg Neckarelz FC Nöttingen (N) FK Pirmasens (N) TuS Koblenz KSV Baunatal SVN Zweibrücken

24 25 25 24 24 25 25 25 24 25 25 24 25 25 25 24 25 23

(0:2) (1:0) (1:2) (0:0) (0:0) (0:1) (2:1) (0:0) (1:1)

39:17 40:17 44:18 43:23 35:26 38:33 35:27 40:32 29:29 34:31 18:24 30:27 39:45 43:55 25:38 15:37 20:60 15:43

57 55 51 45 41 39 36 35 35 34 31 30 30 30 24 16 16 15

RL BAYERN 26. SPIELTAG SV Seligenporten – SpVgg Bayreuth FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II VfR Garching – FC Memmingen FV Illertissen – Bayern München II FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1860 München II – Würzburger Kickers TSV Buchbach – SV Heimstetten Bereits am 10. März ausgetragen: Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers Bayern München II (M) 1860 München II FV Illertissen FC Augsburg II FC Ingolstadt 04 II TSV Buchbach SpVgg Bayreuth (N) FC Memmingen SV Schalding-Heining SpVgg Greuther Fürth II Wacker Burghausen (A) 1. FC Nürnberg II 1. FC Schweinfurt 05 VfR Garching (N) SV Heimstetten FC Eintracht Bamberg SV Seligenporten

26 25 25 26 26 26 26 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26

1:1 2:0 1:2 2:3 1:0 1:2 0:1 1:1

(0:0) (1:0) (0:0) (2:2) (0:0) (0:2) (0:0) (1:1)

0:1 (0:0) 51:11 42:25 49:25 46:41 33:32 38:31 31:30 34:35 34:36 31:35 40:36 25:36 27:34 33:45 33:49 31:44 32:43 23:45

61 50 49 40 39 38 38 36 36 33 30 30 29 27 25 24 22 21

REGIONALLIGA

kicker, 30. März 2015

63

Hesse: Werbung in eigener Sache Während WORMS in der Defensive schwächelt, bleibt HOMBURG auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen.

Foto: Eibner

REGIONALLIGA

B

eim 2:0-Heimsieg gegen Wormatia Worms war der Homburger Doppeltorschütze Kai Hesse Mann des Tages. „Das war für uns ein toller Abend. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute eine sehr gute Leistung abgeliefert und konnten dabei sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugen“, freute sich der 29-Jährige. „Mein Dank gilt Marc Gallego, der beide Tore gut vorbereitet hat. Ich fühle mich beim FC  Homburg sehr wohl und kann mir absolut vorstellen, über das Saisonende hinaus hierzubleiben.“ Zunächst gelte jedoch die volle Konzentration dem schweren Auswärtsspiel am Ostersonntag beim SC  Freiburg II. Unter der Woche ist der FC Homburg spielfrei, da die Partie gegen 1899 Hoffenheim II auf den 28. April (19 Uhr) verlegt wurde. Auch der kommende Wormatia-Gegner heißt SC Freiburg II, gespielt wird bereits am morgigen Dienstag um 19 Uhr in Worms. „Freiburg ist sehr spielstark, aber wir wollen uns am Dienstag die drei in Homburg

Mann des Tages: Kai Hesse sichert Homburg mit zwei Toren den Sieg – und schließt einen längeren Verbleib beim FCH nicht aus.

KOBLENZ – SAARBRÜCKEN: Big Point für FC

verlorenen Punkte zurückholen. Uns sind heute leider in der Defensive zwei Fehler unterlaufen, während wir vorne die letzte Konsequenz und Durchschlagskraft vermissen ließen“, war der Wormser Innenverteidiger Benjamin Maas nach dem Abpfiff im Homburger Waldstadion enttäuscht. Auch sein Trainer Sascha Eller ärgerte sich über die Niederlage im Südwest-Derby: „Es ist derzeit unser großes Manko, dass wir zu konteranfällig sind. Wir müssen uns jetzt erst wieder aufbauen, denn zwei Niederlagen in Folge sind natürlich nicht so prickelnd.“ Zufrieden war dagegen FCHCoach Jens Kiefer: „Ich glaube, es war ein verdienter Sieg. Wir haben aus den letzten 14 Spielen 30 Punkte geholt – das ist eine absolute Topausbeute. Hut ab vor meiner Mannschaft. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und nicht viel zugelassen.“ Das war umso bemerkenswerter, da Kiefer seine Viererkette aufgrund von Verletzungen gleich zweimal umstellen musste. S T E FA N H O L Z H AU S E R

ZWEIBRÜCKEN – TRIER: Jugendlicher SVN

Mendys Kopfball ins Glück Hoffmanns Vorfreude

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

1Ein Spiel, zwei komplett ge-

gensätzliche Meinungen. Nach dem torärmsten aller Auswärtssiege sah Fuat Kilic, Trainer des 1. FC Saarbrücken, seine Mannschaft im Duell bei der TuS Koblenz in der Summe zu Recht mit 1:0 vorne: „Wir waren in allen Belangen dominant, der Sieg ist verdient. Oft fehlte nur der finale Pass, sonst hätten wir hier deutlicher gewonnen.“ Angenehme Begleiterscheinung für die seit 418 Minuten gegentorlosen Saarländer: Im Rennen um die Relegationsränge patzte die SV Elversberg überraschend gegen Kassel. TuS-Coach Petrik Sander entgegnete: „Ich habe eine andere Sicht der Dinge. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Über 90 Minuten gab es keinen großen Unterschied.“ Den kleinen Unterschied machte Alexandre Mendy, der TuS-Keeper Fabrice Vollborn mit einem wuchtigen Kopfball

keine Abwehrchance ließ. „Das hat er gut gemacht“, lobte Kilic den Schützen. Der 31-jährige Franzose sagte: „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen kann. Gut für uns auch, dass Elversberg verloren hat.“ Der Koblenzer Linksverteidiger Felix Lietz fasste aus der Sicht des Unterlegenen zusammen: „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Spitzenmannschaften mithalten können. Jetzt wird es Zeit, dass wir den Bock umstoßen.“ Kilic, in der Nähe von Koblenz groß geworden, sagte abschließend: „Ich hoffe, dass die TuS in der Klasse bleiben kann.“ Kollege Sander reagierte: „Ich wünsche Saarbrücken den Aufstieg. Das wäre auch positiv für uns.“ Denn mit jedem Auf- verringert sich die Zahl der Absteiger. Am Dienstag muss der FCS aber erst einmal gegen Waldhof Mannheim ran, Koblenz gastiert beim 1. FCK II. BODO HEINEMANN

1Mit acht Punkten aus fünf

Spielen im Jahr 2015 liegt Eintracht Trier im Soll. 20 Punkte aus der Restrückrunde hat der neue Sportliche Leiter Heiner Semar als Ziel ausgegeben. Mit dem etwas glücklichen, hart erarbeiteten 1:0-Sieg beim Ex-Verein von Semar und Eintracht-Trainer Peter Rubeck, sprang Trier aus der Abstiegszone. Das Siegtor erzielte Christopher Spang mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern. „In unserer Situation ist es egal, ob wir verdient gewinnen“, sagte Rubeck. Er hofft, dass seine Mannschaft mit dem zweiten Sieg in Folge Selbstvertrauen tanken konnte. Morgen steht bereits das nächste „Endspiel“ gegen den FC Nöttingen an. Für den SVN war es das dritte 0:1 im dritten Spiel nach der Winterpause. „In diesen drei Spielen haben wir mehr verdient als null Punkte“, sagte SVN-Trainer Guido

Hoffmann. Das Durchschnittsalter seiner Mannschaft lag am Samstag bei 21,5 Jahren, alleine Triers 22-jähriger Schlussmann Chris Keilmann hat mehr Regionalliga-Erfahrung als der gesamte SVN-Kader. Die fehlende Erfahrung machen die Zweibrücker mit Einsatz und Leidenschaft wett. Was ihnen im Moment fehlt, ist das Quäntchen Glück beim Abschluss, denn auch gegen Trier gab es Chancen, um in Führung zu gehen. Beide Mannschaften waren ebenbürtig, spielten aus einer kompakten Abwehr heraus und ließen kaum Chancen zu. „Wir haben wieder ein Stück dazugelernt“, bemerkte Hoffmann. Am Mittwoch reist der SVN zum Tabellenführer nach Offenbach. „Da freuen wir uns drauf“, sagt der Trainer, der davon überzeugt ist, dass dort die spielerischen Qualitäten seiner Elf zum Tragen kommen. A N D R E A S DA N N E R

64

REGIONALLIGA

RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Kickers Offenbach 1. FC Saarbrücken (A) SV Elversberg (A) 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg Wormatia Worms Hessen Kassel SC Freiburg II TSG Hoffenheim II FC Astoria Walldorf (N) Eintracht Trier Waldhof Mannheim SpVgg Neckarelz FC Nöttingen (N) FK Pirmasens (N) TuS Koblenz KSV Baunatal SVN Zweibrücken

24 25 25 24 24 25 25 25 24 25 25 24 25 25 25 24 25 23

39:17 40:17 44:18 43:23 35:26 38:33 35:27 40:32 29:29 34:31 18:24 30:27 39:45 43:55 25:38 15:37 20:60 15:43

57 55 51 45 41 39 36 35 35 34 31 30 30 30 24 16 16 15

25. SPIELTAG FC Nöttingen – Kaiserslautern II FC Homburg – Wormatia Worms FC Ast. Walldorf – FK Pirmasens KSV Baunatal – Kick. Offenbach SVN Zweibrücken – Eintracht Trier TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz SV Elversberg – Hessen Kassel Mittwoch, 8. April (19 Uhr): TSG Hoffenheim II – SV Waldhof

1:4 2:0 2:2 0:2 0:1 0:1 2:1 0:2

TORJÄGER 13 12 12 12 12 11 11 11 11 11 8 8 7 7 7 6 6 6 6 6

(–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (–)

SVN Zweibrücken – Eintr. Trier 0:1 (0:0)

Nöttingen: Kraski – Schmidt, Fuchs, Tasky, S. Walter (46. Schenker), Frank – Brenner, T. Müller, Dobros (65. Neziraj), Bilger (76. Fliess) – Schürg – Trainer: Wittwer

Zweibrücken: Jank – Lacagnina (86. Custic), Boxall, Vlacic, Kupka – Arnold, Nadaner (73. Lannon), Hauck, Bildirici – Tafilovic (56. Kresovic), Caput – Trainer: Hoffmann

Kaiserslautern II:  Pollersbeck – C. Becker, Raimondo-Metzger, Reichert, Bugera (74. Scheffer) – Reiß, C. Kracun (77. Bajric) – Lensch (81. Weber),  Pokar, Mario Müller – Hammel – Trainer: Fünfstück Tore: 0:1 Mario Müller (15.), 0:2 Hammel (43.), 0:3 Pokar (78.), 1:3 Neziraj (85.), 1:4 Hammel (86.) – SR: Martenstein (Cölbe) – Zuschauer: 827 – Gelbe Karten: Schmidt, T. Müller, Dobros – Hammel FC Homburg – Worm. Worms

2:0 (1:0)

Homburg:  K. Broll – Gaebler, Halet (46. Timpone), Fischer, S. Wolf – Kröner (90. Ehrmann), Kilian (79. Grimm) –  Gallego, Zimmermann, Stegerer – K. Hesse – Trainer: Kiefer

(0:2) (1:0) (1:2) (0:0) (0:0) (0:1) (2:1) (0:0)

Worms: Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Zinram (65. Antonaci), Himmel, Loechelt (79. Akcam), Saiti (79. Wolfert) – Treske, Özgün – Trainer: Eller

(1:1)

FCA Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)

26. SPIELTAG Dienstag, 31. März (19 Uhr) FK Pirmasens – SV Elversberg SpVgg Neckarelz – FC Ast. Walldorf Wormatia Worms – SC Freiburg II Kaiserslautern II – TuS Koblenz Eintracht Trier – FC Nöttingen Hessen Kassel – KSV Baunatal Saarbrücken – SV Waldhof (20.15) Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr) Kickers Offenbach – SVN Zweibrücken Dienstag, 28. April (19 Uhr) FC Homburg – TSG Hoffenheim II

Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)

(1:4) (3:1) (3:1) (3:0) (1:3) (3:1) (1:0) (3:0) (2:1)

Szimayer (SpVgg Neckarelz) Tunjic (SV Elversberg) Gabriele (SC Freiburg II) Cappek (Kickers Offenbach) Treske (Wormatia Worms) Girth (Hessen Kassel) Schürg (FC Nöttingen) Markus Müller (Kickers Offenbach) Sommer (FK Pirmasens) Taylor (1. FC Saarbrücken) Pat. Schmidt (FC Homburg) T. Kern (FC Astoria Walldorf) L. Röser (TSG Hoffenheim II) M. Sökler (Waldhof Mannheim) D. Wegner (1. FC Saarbrücken) Pokar (1. FC Kaiserslautern II) T. Becker (Hessen Kassel) Dobros (FC Nöttingen) N. Groß (FC Astoria Walldorf) Özgün (Wormatia Worms)

Tore: 1:0 K. Hesse (11.), 2:0 K. Hesse (71.) – SR: Faller (Bruchsal) – Zuschauer: 1030 – Gelbe Karten: keine

Walldorf: Wulle – B. Hofmann, Göttlicher (60. Geist), M. Kaufmann,  Schön  (50. Sallustio) – Steffen Haas, Sieger – Hillenbrand, T. Kern, Albrecht – Etzold – Trainer: Born Pirmasens: Bitzer – Gornik, Steil, Heinze, K. Schug – D. Becker – Bouzid, D. Gerlinger (63. Freyer), Reinert, Sommer – Auer (90. Bürger) – Trainer: Tretter Tore: 0:1 Sommer (15.), 1:1 Albrecht (24.), 1:2 D. Becker (45.), 2:2 T. Kern (64.) – SR: Lehmann (Seitingen-Oberflacht) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: Sallustio, Hillenbrand, T. Kern – Bitzer, K. Schug, Sommer KSV Baunatal – K. Offenbach 0:2 (0:0) Baunatal: Hartmann – Heussner, Thompson, Hanske,  Leipold  – Borgardt (86. Samson), Ulusoy – Pollasch, Nebe (72. Bier), Pforr – Schrader (78. Frerking) – Trainer: Nebe Offenbach: Endres –  Schulte, Modica, Maier, Korb (58. Pintol) –  Gjasula, M. Röser (78. Vetter), Mangafic, Cappek – Markus Müller, Bäcker (84. Scheu) – Trainer: Schmitt Tore: 0:1 Schulte (55.), 0:2 M. Röser (78.) – SR: Osmanagic (Stuttgart) – Zuschauer: 1000 – Gelbe Karten: Thompson, Leipold, Schrader – Modica, Gjasula, Korb, M. Röser

Trier: Keilmann – Hollmann, Dingels, Koch, Stevens (60. Zeric) – Garnier (86. Fiedler),  Dündar, Spang, Anton – Carlier (82. Hermandung), Dressler – Trainer: Rubeck Tor: 0:1 Spang (74.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 464 – Gelbe Karten: Vlacic, Kresovic – Spang, Zeric – Gelb-Rote Karte: Kupka (77.) TuS Koblenz – Saarbrücken

0:1 (0:1)

Koblenz: Vollborn – Hickl, A. Marx, Matuwila, Lietz – Softic (82. Hadzic), Boskovic – Steuke (90. Dzaka), Hauk, Benamar – Quotschalla (74. Ernst) – Trainer: Sander Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrappan, A. Hahn, Chaftar –  Mendy, Döringer (36. Sauter), S. Sökler (88. Mandt), D. Wegner – Luz (68. Fießer), Taylor – Trainer: Kilic Tor: 0:1 Mendy (26.) – SR: Schlager (Niederbühl) – Zuschauer: 2229 – Gelbe Karten: A. Marx, Matuwila – Chaftar, D. Wegner SC Freiburg II – Neckarelz

2:1 (2:1)

Freiburg II: Fuhry – Schöttgen (55. Almpanis), Menig, Jullien, Yildirim – Hofgärtner, Gbadamassi –  Russ, Daouri (90. Schraml) – Gabriele (66. Falahen), Kinoshita – Trainer: Staib Neckarelz: S. Wagner – Kiermeier, Kizilyar, Keusch, M. Hofmann – Beyazal, Abele (81. C. Schäfer), Horn,  Burgio  (76. Galm) – Szimayer (66. Bo. Müller), Gerstle – Trainer: Hogen Tore: 1:0 Kinoshita (11.), 2:0 Kinoshita (31.), 2:1 Burgio (40.) – SR: Schütz (Westhofen) – Zuschauer: 300 – Gelbe Karte: Kiermeier – Gelb-Rote Karte: Kinoshita (82.) SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0) Elversberg: M. Jensen – Kohler, Maek, Wenzel, M. Blum – Karikari, Cuntz (57. Celik) – J. Nagel, Mannström, Nicu – Tunjic (46. B. Förster) – Trainer: Kronhardt Kassel: Rauhut – Schmik, Friedrich, S. Müller, T. Schulze – Perrey – D. Lemke (86. Gaede), T. Becker – Feigenspan (74. Merle), Damm – Bektasi (15. Girth) – Trainer: Mink Tore: 0:1 Feigenspan (52.), 0:2 Feigenspan (58.) – SR: Kessel (Norheim) – Zuschauer: 849 – Gelbe Karten: Maek, Cuntz, Karikari – Perrey

PERSONALIEN 1. FC Saarbrücken

Der amtierende Präsident Hartmut Ostermann hat seinen Rückzug als Vereinsvorsitzender angekündigt. Bei einer Mitgliederversammlung im Juni soll ein neuer Aufsichtsrat gewählt und von diesem ein neues Präsidium bestimmt werden. Im Falle einer Ausgliederung der Profiabteilung will Ostermann sein finanzielles Engagement beim FCS fortführen.

SV 07 Elversberg

Im Viertelfinale des Saarlandpokals setzte sich die SVE beim Saarlandligisten SC Friedrichsthal mit 2:0 durch. Tore: Mijo Tunjic, Benjamin Förster.

FC Homburg

Innenverteidiger Emil Noll (36) fällt mit Knochenabsplitterung und Bänderdehnung im Sprunggelenk länger aus. +++ Jaron Schäfer (21, Mittelfeld) hat sich im Training einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und fällt voraussichtlich vier Wochen aus.

KSV Hessen Kassel

Stürmer Scipon Bektasi (24) hat sich gegen Elversberg (2:0) nach erster Diagnose eine schwere Knieprellung zugezogen und fällt am Dienstag gegen Baunatal voraussichtlich aus.

SC Freiburg II

Verteidiger Jonas Föhrenbach (19, EM-Quali mit der U  19) und Mittelfeldspieler Ethan Sonis (19, U  20 USA) standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Verteidiger Constantin Schöttgen (20, muskuläre Probleme) schied nach 54 Minuten vorzeitig aus. +++ Nach langer Verletzungspause wurde Innenverteidiger Tim Schraml (22, Leisten-OP) erstmals wieder eingewechselt.

FC Astoria Walldorf

U-23-Spieler Antonio Sallustio (20, Angriff) feierte gegen Pirmasens (2:2) sein Regionalliga-Debüt. +++ Mittelfeldspieler Nico Hillenbrand (27) stand nach zwei Spielen Pause aufgrund einer Grippe wieder in der Startelf.

Eintracht Trier

Gegen Zweibrücken (1:0) standen die Mittelfeldspieler Milorad Pekovic (37, wurde Vater) und Bruno Gomis (24, Adduktorenprobleme) sowie die Verteidiger Christoph Buchner (25, Trainingsrückstand) und Stefan Thelen (23, Leistungsgründe) nicht im Kader.

65

kicker, 30. März 2015

RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers Bayern München II (M) 1860 München II FV Illertissen FC Augsburg II FC Ingolstadt 04 II TSV Buchbach SpVgg Bayreuth (N) FC Memmingen SV Schalding-Heining SpVgg Greuther Fürth II Wack. Burghausen (A) 1. FC Nürnberg II 1. FC Schweinfurt 05 VfR Garching (N) SV Heimstetten FC Eintracht Bamberg SV Seligenporten

26 25 25 26 26 26 26 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26

51:11 42:25 49:25 46:41 33:32 38:31 31:30 34:35 34:36 31:35 40:36 25:36 27:34 33:45 33:49 31:44 32:43 23:45

61 50 49 40 39 38 38 36 36 33 30 30 29 27 25 24 22 21

26. SPIELTAG Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 FCE Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 VfR Garching – FC Memmingen 1:2 FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 1860 München II – Würzb. Kickers 0:1 TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 Bereits am 10. März ausgetragen: Schweinfurt 05 – W. Burghausen 0:1

(0:0) (1:0) (0:0) (2:2) (0:0) (0:2) (0:0) (1:1) (0:0)

NACHHOLSPIEL

vom 17. Spieltag Dienstag, 31. März (18 Uhr): Schalding-H. – FC Memmingen (2:1, 1:1)

27. SPIELTAG Donnerstag, 2. April (19 Uhr) Wack. Burghausen – 1860 München II Bayern München II – SV Seligenporten Samstag, 4. April (14 Uhr) Nürnberg II – Ingolstadt 04 II (13.00) SV Heimstetten – Schweinfurt 05 FC Memmingen – TSV Buchbach SpVgg Bayreuth – FC Eintr. Bamberg Schalding-H. – FV Illertissen (17.00) Würzb.Kickers – FC Augsburg II (19.00) Sonntag, 5. April (14 Uhr) Greuther Fürth II – VfR Garching

(2:3) (2:1) (0:2) (3:4) (1:2) (0:0) (3:1) (3:0) (1:2)

NACHHOLSPIEL

vom 23. Spieltag Montag, 6. April (14.30 Uhr): FC Bayern II – TSV 1860 II (1:3)

TORJÄGER 15 15 15 14 13 13 13 11 10 10 10 10 9

(–) (2) (–) (–) (–) (1) (1) (–) (2) (–) (1) (1) (1)

Stolz (SpVgg Bayreuth) Geldhauser (FC Memmingen) Bieber (Würzburger Kickers) Vollmann (1860 München II) George (SpVgg Greuther Fürth II) Morina (FV Illertissen) Wegkamp (Bayern München II) Schäffler (FC Eintracht Bamberg) N. Görtler (FC Eintracht Bamberg) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) Pillmeier (SV Schalding-Heining) Jabiri (Würzburger Kickers) L. Görtler (Bayern München II)

SV Seligenporten – Bayreuth 1:1 (0:0) Seligenporten:   Brunnhübner  – Schäf (73. Robinson), D. Herzig, F. Bauer, Mladenovic – Worst, Schaab –  Amegan  (62. Schwesinger), Christ (84. Devrilen),  Röder – Mosch – Trainer: Schlicker Bayreuth: Sponsel – Gareis, Horter, Zitzmann, Hannemann – Eckert – Kolb (69. Ulbricht), Stolz,  C. Wolf  –  Böhnlein  (84. Nicolaus), Strangl (67. Gallo) – Trainer: Starke Tore: 0:1 Kolb (52.), 1:1 Röder (88., FE) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 315 – Gelbe Karten: Christ, Amegan, Schaab, Worst, Schwesinger – Strangl, Zitzmann, Ulbricht – Gelb-Rote Karte: Eckert (87.)

FC Augsburg II – Nürnberg II 1:0 (0:0) Augsburg II: Gelios– Framberger, Rieder, Stanese,  S. Wenninger  – Schuster (71. Tugbay), Reinthaler – Uhde, J. Müller (88. Candir), Ekin (81. Wurm) – Biankadi – Trainer: Märkle Nürnberg II: Radlinger– Pötzinger, T. Weber, Bihr (77. Zwerschke), Lippert – Spies, Theisen – Knezevic, Wießmeier (65. Ott), Mendler (46. T. Wolf) – Lux – Trainer: Prinzen Tor: 1:0 J. Müller (51.) – SR: Riepl (Altenerding) – Zuschauer: 360 – Gelbe Karten: Ekin, Wurm – Theisen Ingolstadt II – Schalding-Hein. 1:2 (0:2)

FCE Bamberg – Gr. Fürth II 2:0 (1:0) Bamberg: Berchthold – Kishimoto, Alfieri, Jerundow, Altwasser – Dotzler (86. Strohmer), Niersberger, Do. Schmitt, Schäffler – N. Görtler  (90. Hurec), Trautmann (87. Hillemeier) – Trainer: Schlegel Fürth II: Sebald – Golla, Held, Kolbeck, Guerra (87. Szilvasi) – Piller (68. J. Przybylko),  Rapp, Kirsch, Civelek – d‘Adamo, M. Weber (68. Danhof) – Trainer: Kleine Tore: 1:0 N. Görtler (28.), 2:0 N. Görtler (64.) – SR: Öllinger (Riedlhütte) – Zuschauer: 505 – Gelbe Karten: Niersberger – Civelek, Rapp, J. Przybylko VfR Garching – Memmingen 1:2 (0:0) Garching: Wachenheim – Suck, F. Mayer (62. Gürtner), Steinacher, Weicker (71. Hölzl) –  Vatany  (49. Genkinger),  M. Niebauer – R. Rudnik, D. Niebauer, Arzberger – Prunitsch – Trainer: Weber Memmingen:  Gruber – Rupp, Schmeiser, Meichelböck – Ruiz, Sapina, Eisenmann, Jocham (90./+3 Weiler) – Feneberg (77. Lhotzky), Krogler (51. St. Friedrich) – Geldhauser – Trainer: Reinhardt Tore: 0:1 Geldhauser (57.), 0:2 Geldhauser (67.), 1:2 Gürtner (82.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 340 – Gelbe Karten: Gruber, Rupp, Feneberg – Bes. Vorkommnis: Die Partie begann mit viertelstündiger Verspätung, weil Schiedsrichter Marx bei der Anreise im Stau stand. FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2) Illertissen: Rösch – Böck, Passer, Enderle – Essig (76. Hindelang), Nebel, Heikenwälder (67. Hahn) – Schaller, L. Kling, Hämmerle – Morina (82. Spann) – Trainer: Bachthaler FC Bayern II: Zingerle – Koussou (45. Basta), Strohmaier, Schwarz, Steinhart – Bösel, Oikonomou – S. Ribery (81. Schweinsteiger),  Wegkamp, Weihrauch (90. Pantovic) –  L. Görtler  – Trainer: ten Hag Tore: 1:0 Hämmerle (15.), 1:1 Steinhart (17.), 2:1 Morina (29.), 2:2 Wegkamp (32.), 2:3 L. Görtler (52.) – SR: Hartmeier (Landshut) – Zuschauer: 2015 – Gelbe Karten: L. Kling, Morina, Böck – Weihrauch, L. Görtler, Wegkamp

Ingolstadt II: T. Bauer  – Wolfsteiner, Denz, Gunesch, Jessen (46. Riegger) – Posselt (46. Räuber) – Buchner, A. Gashi, Jainta – Reisner (46. Ammari), Fenninger – Trainer: Leitl Schalding-H.: Resch – Buchinger, Aringer, Zacher (80. Escherich), D. Gashi, Max. Huber – Eibl, Kurz, Brückl – Pillmeier (87. Lechner), Gallmaier (90. Rott) – Trainer: Tanzer Tore: 0:1 Aringer (9.), 0:2 Pillmeier (30.), 1:2 Denz (58.) – SR: Schieder (Weiden) – Zuschauer: 150 – Gelbe Karten: Jainta, Räuber, Wolfsteiner, A. Gashi TSV 1860 II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0) 1860 II: Netolitzky – Scheidl, F. Weber, Kokocinski, Kurzweg – Hürzeler (64. Wiesböck), E. Taffertshofer (87. Burger) – Neudecker – Mvibudulu, Rabihic, Karger (62. Glatzel) – Trainer: Bierofka Würzburg: Wulnikowski – Weißenberger, N.Herzig, Schoppenhauer, Nothnagel – Vocaj, Billick – Lewerenz (90. Demirtas), Gutjahr (51. Karsanidis), Shapourzadeh – Bieber (66. Jabiri) – Trainer: Hollerbach Tor: 0:1 Jabiri (80.) – SR: Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz) – Zuschauer: 2250 – Gelbe Karten: Kurzweg, Rabihic, Wiesböck – Schoppenhauer, Weißenberger, Billick, Shapourzadeh TSV Buchbach – Heimstetten 1:1 (1:1) Buchbach: Maus – Brucia, Knauer, Hingerl, Motz – Petrovic, M. Hain – Breu (78. Hamberger), Denk –  M. Bauer, Stijepic (78. Hellinger) – Trainer: Bobenstetter Heimstetten:   Krasnic  – Kubina,  de la Motte, Ehret, Toy – C. Schmitt (70. Do. Schmitt) –  Ünver, Seferings, Nappo (79. S. Paul) – Majdancevic, Steimel (29. Man. Duhnke) – Trainer: Moskovic Tore: 0:1 Ünver (33.), 1:1 M. Bauer (37.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 793 – Gelbe Karten: Hingerl, M. Hain – C. Schmitt, Seferings, Do. Schmitt

RL NORD 27. SPIELTAG VfB Lübeck – BV Cloppenburg SV Meppen – BSV Rehden Goslarer SC 08 – Werder Bremen II Eintracht Norderstedt – LSK Hansa VfR Neumünster – Hannover 96 II TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II FT Braunschweig – ETSV Weiche Montag, 6. April (15 Uhr): VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II Bereits am 7. März ausgetragen: FC St. Pauli II – Hamburger SV II 1. VfL Wolfsburg II (M) 26 2. Werder Bremen II 26 3. Hamburger SV II 25 4. ETSV Weiche Flensburg 27 5. VfB Lübeck (N) 26 6. TSV Havelse 27 7. Eintracht Norderstedt 26 8. SV Meppen 27 9. Eintracht Braunschweig II 27 10. FC St. Pauli II 26 11. Hannover 96 II 27 12. BSV Rehden 27 13. Lüneburger SK Hansa (N) 27 14. VfB Oldenburg 25 15. Goslarer SC 08 25 16. BV Cloppenburg 26 17. VfR Neumünster 27 18. FT Braunschweig (N) 25

3:0 1:2 3:0 2:0 1:1 2:0 0:4

(1:0) (1:1) (1:0) (1:0) (1:1) (0:0) (0:2) (0:1)

3:1 (2:0) 63:33 52 64:33 51 60:32 46 46:26 45 35:28 43 37:27 42 36:39 42 45:39 41 54:43 40 30:35 35 40:38 34 33:42 30 29:49 28 28:38 27 37:48 27 29:47 26 30:48 25 19:70 10

RL WEST 27. SPIELTAG 1. FC Köln II – FC Schalke 04 II Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen FC Hennef 05 – SC Verl Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln Montag, 30. März (20.15 Uhr): Alemannia Aachen – RW Oberhausen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. Mönchengladbach II Alemannia Aachen FC Viktoria Köln Rot-Weiß Oberhausen SC Verl Rot-Weiss Essen Sportfreunde Lotte Fortuna Düsseldorf II SC Wiedenbrück 2000 SV Rödinghausen (N) 1. FC Köln II FC Kray (N) KFC Uerdingen 05 SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II Sportfreunde Siegen VfL Bochum II FC Hennef 05 (N)

26 26 26 25 27 27 27 26 26 25 27 26 26 26 26 25 25 26

1:4 0:3 2:2 4:0 1:1 1:1 1:3 0:3

(1:0) (0:0) (1:0) (2:0) (1:1) (0:1) (1:1) (0:1) (0:0)

62:32 42:17 52:20 41:25 46:23 43:29 38:26 31:39 33:38 35:31 30:36 29:48 25:46 29:42 26:37 22:38 29:47 18:59

56 55 49 47 46 44 41 40 37 33 32 28 28 27 22 21 17 11

RL NORDOST 22. SPIELTAG FSV Zwickau – TSG Neustrelitz Germania Halberstadt – Hertha BSC II SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg Berliner AK 07 – VfB Auerbach 1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin Montag, 6. April (13.30 Uhr): ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr): VFC Plauen – Carl Zeiss Jena 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

FSV Zwickau 1. FC Magdeburg Wacker Nordhausen Berliner AK 07 Carl Zeiss Jena Hertha BSC II BFC Dynamo (N) TSG Neustrelitz (M) SV Babelsberg 03 Germania Halberstadt 1. FC Union II Budissa Bautzen (N) VfB Auerbach VFC Plauen Viktoria 89 Berlin ZFC Meuselwitz

22 22 22 22 21 22 21 22 22 22 22 21 21 21 22 21

1:0 1:1 0:0 0:5 3:1 2:3

(0:0) (0:0) (0:3) (2:0) (1:2) (1:2) (0:5)

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